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Full text of "Ägyptische dipteren"

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Mitteilungen 


aus  dem 


Zoologischen  Museum 


in 


Berlin. 


II.  Band,  3.  Heft. 

Ägyptische  Dipteren 

Vou  TJi,  Becker. 

(Fortsetzung  imcl  Schluß.) 


Mit  4  Tafeln. 


Berlin 

In  Kommission  bei  R.  Friedländer  &  Sohn 
1903. 


)U 


Mitteilungen 


aus  dem 


Zoologischen  Museum 


in 


BeiiiiL 


II.  Band,  3.  Heft. 

Ägyptische  Dipteren. 

Von  Th,  Becker. 

(Fortsetzung  und  Schluss.) 


Mit  4  Tafeln. 


Berlin 

In  Kommission  bei  R.  Friedländer  &  Sohn 
1903. 


Drock  von  A.  Eopf«r  in  Burg  b.  M. 


Juvu^e 


c-Tb  ' 


Ägyptische  Dipteren 


gesammelt  und  beschrieben 


von 


Th.  Becker, 

Liegnitz, 
(Fortsetzung  und  Schluss.) 


Mit  4  Tafeln. 


Berlin 

In  Kommission  bei  ß.  Friedländer  &  Sohn 
1903. 


QL 


Orthorraplia  neinatocera 

Eucephala 

Culicidae 

Culex 

L.  Syst.  Nat.  Edit.  X  602.  224.  (1758) 

Von  Afrikanischen  Cn/cx-Axtea  sind  folgende  beschrieben: 

CWftf  agi/is  Big.  Ann.  Soc.  entom.  Fr.  Ser.G.  Vol.IX  Bull.  CXXII.  (1889)  N.-Afrika. 

„      annulatus  Schrank.  Lucas  Exped.  scieut.  de  l'Algene  III.  414.  2.  ( 1849)  Algier. 

„      calopus  Meig.    Lucas  Exped.  scieut.  de  l'Algerie  ILE.  415.  3.  (1849)  Algier. 

„      inexorabilis  Walk.    List  of  Dipt.  Brit.  Mus.  I.  4.  (1848) W.-Afrika. 

„      longiareolatus  Macq.  Webb  etBerth.Hist.  nat.  d'iles  Canar.  Dipt.  99.  2. 

(1838) Madeira. 

„      maculiveniris  Macq.     Dipt.  exot.  Suppl.  I.  7.  7.  (1846) Algier. 

„      muscidus  Karsch.    Entom.  Nachi-.  XHI.  25.  3.  (1887) O.-Afrika. 

„      pa/lipes  Macq.    Dipt.  exot.  L  33.  1.  (1838) N.-Afrika. 

„      pipiens  L.  Lucas    Explor.  scient.  de  l'Algerie  111.  414.  1.  (1849)     .  N.-Afrika. 

„      pusil/us  Macq.     Dipt.  exot.  Suppl.  IV.  9.  11.  (1850) N.-Afrika. 

„      rufinus  Big.    Explor.  scieut.  de  la  Tunisie.  Dipt.  7.  (1888)    ....  N.-Afrika. 

96.  Culex  pipiens  L.    Fauna  Suec.  1890.  (1761). 
Verschiedene  Exemplare  aus  Kairo,  Luxor  und  dem  Fayüm. 

97.  Culex  calopus  Meig.  Syst.  Beschr.  I.  3.  1.  (1818).  1  Weibchen  aus  Kairo. 

Weibchen.  Braun  mit  silberweisser,  streifen-  und  fleckenartiger  Beschuppung. 
Auf  dem  Thoraxiücken  zeigt  sich  letztere  in  4  silberfarbenen  Längsstreifen,  von  denen 
die  beiden  seitlichen  vorne  auf  die  Brustseiten  übergreifen.  Das  Schildchen  hat 
einen  silberfarbenen  beschuppten  Rand,  was  Meig.  und  Macq.  nicht  erwähnen  (die 
Beschuppuug  ist  aber  leicht  abreibbar).  Auf  der  Stirn,  dem  Wurzelglied  der  Fühler 
und  an  den  Spitzen  der  Schenkel  sehe  ich  silberfarbene  Flecken;  auf  dem  Bauche 
scheinen  eben  solche  Binden  zu  liegen.  Die  Wurzeln  der  Tarsen  (nicht  auch  deren 
Spitze)  sind  weiss  geringelt.  Die  Beinfarbe  ist  ein  Dunkelbraun,  die  Wurzelhälfte 
der  Schenkel  ist  heller,  rostgelb.  Die  übrige  Beschuppung  auf  Thorax,  Hinterleib 
und  Beinen  ist  bronzegelb;  auf  dem  gelbbraunen  Hinterleib  liegen  aber  auch  dunkel- 
braune Schuppen.     Flügel  etwas  bräunlich  getrübt  mit  dunkelbraunen  Schuppen. 

Trotzdem  an  meinem  Exemplar  sich  die  silberweisse  Beschuppung  ein  wenig 
•anders  darstellt,  als  in  den  Berichten  der  früheren  Schriftsteller,  glaube  ich  nicht. 
dass  eine  andere  Art  als  C.  calopus  Meig.  vorliegt,  da  die  Grösse  mit  47-2  rnm  und 
die  allgemeine  Färbung  im  übrigen  übereinstimmen. 

Mitt.  a.  d.  zool.  Mus.  in  Berlin. 


68 


Th.  Becker: 


98.  Culex  longefurcatus   n.  sp.  9 .     Ein  Weibchen  aus  Kairo.     November. 
Eine   kleine   ro'stgelbe  bis   rotgelbe  Art  mit  ungefleckten  Flügeln.     Nach  der 

Bestimmungstabelle  von  v.  d.WulpDiiJteraNeerlaud.  pag.  324  wird  mau  auf  C.ciliaris  L. 
hingeführt;  liest  man  aber  die  Beschreibung  auf  pag.  329,  so  findet  man  doch  eine 
Bemerkung,  welche  andeutet,  dass  eine  Übereinstimmung  nicht  vorhanden  sein  kann. 
V.  d.Wnlp  sagt  nämlich  am  Schluss,  dass  der  Aderverlauf  der  Flügel  dem  der  Art 
C.  pijnens  L.  gleich  sei,  nur  sei  die  Gabel  der  Eadialader  noch  etwas  kürzer  als  bei 
C.  pipiens.  Bei  letzterer  ist  nun  diese  Gabel  ungefähr  ebenso  lang  wie  ihr  Stiel;  die 
hier  vorliegende  Art  zeichnet  sich  aber  gerade  durch  ausnehmend  lange  Gabel  der 
Radialader  aus,  welche  fast  viermal  so  lang  ist,  als  ihr  Stiel.  C.  niliaris  ist  ferner 
doppelt  so  gross  als  die  vorliegende  Art. 

Weibchen.  Thorax  matt,  bleichrostrot  mit  einer  schmalen  roten  Mittellängs- 
linie und  2  breiteren  Seitenstreifen  auf  dem  Thoraxrücken.  Brustseiten  und  Hinter- 
rücken hellgelb.  Schwinger  gelb  mit  braunem  Kopf.  Fühler  und  Taster  bräunlich. 
Rüssel  gelb  mit  dunklerer  Spitze.  Hinterleib  rostgelb,  glänzend,  mit  kaum  verdunkelten 
Einschnitten.  Auf  dem  ganzen  Körper  sieht  man  keine  Spur  von  Beschuppung. 
Beine  blass  rostgelb  mit  etwas  verdunkelten  Scheukelspitzen  und  Tarsen-Endgliedern. 
Die  Tarsen  sind  vom  zweiten  Gliede  an  etwas  verdickt;  ihre  Länge  nimmt  allmählich  ab. 
Die  Vordertarsen  sind  zusammengenommen  nur  unwesentlich  länger  als  die  Schiene; 
der  Metatarsus  ist  ebenso  lang  wie  die  folgenden  4  Glieder.  Flügel  wässerig  gelb- 
braun mit  hellbraunen  Schuppen,  die  an  der  Flügelspitze  eine  dunklere  Färbung 
annehmen.  Die  Wurzelzelleu  sind  verhältnismässig  kurz,  sie  reichen  kaum  über  die 
Flügelmitte  hinaus;  infolgedessen  sind  die  aus  ihnen  entspringenden  Gabelzellen  sein- 
lang;  die  der  Radialader  hat  einen  sehr  kurzen  Stiel,  der  von  der  Gabel  selbst  fast 
um  das  Vierfache  übertroffen  wird;  die  Gabel  der  Kubitalader  ist  etwas  kürzer, 
ca.  1^/0  mal  so  lang  als  ihr  Stiel.  —  Körperlänge  2  mm. 

Anopheles 

Meig.  Syst.  Beschr.  1.  10.  II.  (1818). 

Von  Afrikanischen  Arten  und  aus  dem  Mittelmeergebiet  kennen  wir  folgende: 

Anopheles  costalis  Lw.    Berl.  entom.  Zeitschr.  X.  55.  1.  (18GC)  ....  Kaffrerei. 

minutus  Macq.    Suite  ä  Buff.  I.  33.  3.  (1834) Senegal. 

„  quadrimaculatus    Say      Long's    Exped.    to    St.   Peter's    river, 

IL  Append.  35C.  (1824) N.-Amerika. 

pietus  Lw.    Dipt.  Beitr.  I.  4.  4.  (1845) Kl.-Asieu. 

„         Ziemanni  Grünberg    Zool.  Anzeig.  XXV  Nr.  677.  pag.  550. 

(1902) W.-Afrika. 

99.  Anopheles  antennatus  n.  sp.  <3 .    Ein  Männchen  aus  Kairo.    November. 

Männchen.  Thorax  rostgelb,  glänzend,  auf  dem  Rücken  durch  braimgraue 
Bestäubung  etwas  matt;  auf  grau  bestäubtem  Untergrund  hebt  sich  eine  schmale 
Mittellinie  ab;  die  breiteren  braunen  Seitenstreifen  sind  undeutlich.  Brustseiten, 
Schildchen,  Hinterrücken  sowie  die  Beine  sind  hellgelb,  Endglieder  der  Tarsen  etwas 
gebräunt.  Beine  fast  nackt;  Schienen  mit  vereinzelten  kurzen  Börstchen;  Hüften 
mit  längeren  hellen  Haaren.  Schwinger  braun  mit  gelbem  Stiel.  Kopf  gelb,  Hinter- 
kopf schwarzgrau.  Fühler  hellgelb;  die  kuopfförmige  Verdickung  der  mittleren  Geissei- 
glieder ist  schwarz,  sodass  die  Fühler  wie  geringelt  aussehen;   die  Fühlerhaare  sind 


Ägyptische  Dipteren.  69 

von  ansehnlicher  Länge,  stehen  aber  wirtelförmig  und  nur  sehr  weitläufig,  so  dass 
der  Eindruck  einer  scliojifförniigen  Behaarung  in  keiner  Weise  hervorgerufen  wird. 
Hinterleib  rostbräunlich  mit  nur  schwacher  Verdunkelung  der  Hinterränder.  Hypopygium 
klein,  grau  bestäubt,  Zangen  kurz,  gelbbraun.  Flügel  schwach  gelbbräunlich  gefärbt 
mit  braunen  Aderschuppen;  beide  Gabelzelleu  sind  gleich  lang  und  etwas  länger  als 
ihr  Stil.  —  Länge  ohne  Fühler  3*/^  mm. 


100.  Anopheles  maculicosta  u.  sp.  9  .    Ein  Weibchen  aus  Kairo.    November. 

Diese  hübsche  Art  hat  Ähnlichkeit  mit  A.  quaclnmaculaia  Say  =  pictus  Lw.,  ist 
aber  nach  den  vorliegenden  Beschreibungen  von  Wiedem.  und  Lw.  keinesfalls  mit 
ihr  identisch;  desgleichen  ist  grosse  Ähnlichkeit  mit  A.  costalis  Lw.  vorhanden. 

Weibchen.  Thorax  dunkelaschgrau,  ebenso  das  Schildchen  und  der  Hinter- 
rücken, ersterer  mit  blassgelbom  Tomente  und  3  feinen  nur  wenig  dunkleren  Längs- 
linien gezeichnet.  Die  bräunlich  grauen  Brustseiten  sind  namentlich  in  der  Nähe 
der  Hüften  und  zwischen  ihnen  weisslich  bereift,  auf  denen  die  stellenweis  unbestäubte 
Giiindfarbe  eine  braune  Sternopleural-Fleckenzeichnung  hervorruft,  ähnlich  wie  Lw. 
dies  bei  seiner  Art  .1.  jjlclm  beschreibt.  Kopf  aschgrau  mit  blassgelbem  Toment  und 
weissem  Haarschopf  auf  der  Stirn.  Fühler  —  auch  die  Wurzelglieder  —  braun  mit 
fahlgelben  kurzen  Wirtelhaaren  und  weisser  fleckenartiger  Beschuppung  auf  den 
einzelnen  Geisselgliedern.  Die  langen  Taster  erscheinen  sehr  dick^  sie  sind  auf  ihrer 
ganzen  Länge  mit  weiss  und  braun  gemischter,  ziemlich  langer,  dichter  Beschuppung 
auffällig  eingehüllt,  sodass  ihre  Gliederung  schwer  zu  erkennen  ist;  ich  glaube  jedoch 
die  beiden  Endglieder  unterscheiden  zu  können,  die  zusammen  etwas  mehr  als  '/s  '^ei" 
ganzen  Länge  ausmachen;  das  Endglied  ist  das  kürzere;  an  den  Knotenpunkten  der 
Glieder  stehen  die  weissen  Schuppen  dichter  als  auf  den  übrigen  Theilen.  Auch  der 
nur  wenig  längere  Rüssel  ist  namentlich  an  seiner  Basis  mit  dunkelbraunen  Schüppchen 
bekleidet.  Schwinger  braun  mit  hellerem  Stil.  Hinterleib  dunkelbraungrau  mit  gelbem 
Toment  und  zarten  gelben  Haaren  ohne  besondere  Binden  oder  Längslinie;  die  beiden 
Endlamellen  des  Hypopygiums  sind  hellgelb  beschuppt.  Beine  rostgelb  mit  gelben 
und  dunkelbraunen  Schüppchen  bedeckt,  sodass  eine  scheckige  Fleckenzeichnung 
unter  der  Lupe  sichtbar  wird;  die  Hüften  sind  weiss  beschuppt.  Im  übrigen  sind 
die  Beine  fast  nackt,  mila-oskopische  Behaarung  ist  nur  au  den  Schienen  und  Tarsen 
zu  bemerken.  Die  Flügel  haben  eine  zarte  wässrig  braune  Trübung;  sie  sind  mit 
weissen  und  braunen  Schüppchen  gezeichnet.  Am  Vorderrande  liegen  ausserdem 
4  deutliche  braune,  durch  fast  gleichgrosse  Zwischenräume  getrennte  Flecken,  die 
zwischen  der  Randader  und  der  ersten  Längsader  liegen;  nur  am  zweiten,  dem 
grössten  Fleck,  reicht  die  Bräunung  bis  zur  zweiten  Längsader;  innerhalb  dieser 
braunen  Flecken  sind  die  Adern  mit  dunklen,  dazwischen  mit  weissen  Schüppchen 
besetzt.  Auch  am  Hinterrandsaume  wechseln  braune  und  weisse  Wimperhaare  ab 
und  zwar  sind  diese  au  den  Stellen,  an  welchen  die  Längsadern  ausmünden,  weiss, 
dazwischen  braun.  Im  allgemeinen  liegen  mitten  auf  der  Flügelfläche  weisse  Ader- 
schüppchen,  jedoch  findet  sich  an  verschiedenen  Punkten  der  Adern  auch  eine  kleine 
Ansammlung  von  braunen  Schuppen,  ohne  dass  dadurch  der  Charakter  einer  Flecken- 
zeichnung hervorgerufen  würde.  —  Körper  und  Flügel  je  3^/2  mm  lang. 


70  Th.  Becker: 

Diese  etwas  ausi'ührliche  Beschreibung  erschien  mii'  notwendig,  um  tue  Unter- 
schiede von  den  im  übrigen  sehr  ähnlichen  Arten  A.  qiiadvunaculaliis  Siiy  =  pirtus  Lw. 
und  A.  costalix  Lw.  hervorzuheben.  IJie  4  Flügelfleckeu  von  -1.  quudriimiciUatns  werden 
von  Wiedemann  s.  Aussereurop.  zweifl.  Ins.  I.  13.  4.  (1828)  anders  angegeben;  nach 
ihm  liegen  an  der  Costa  nur  2  braune  Flecken;  die  beiden  anderen  bedecken  die 
Gabelpunkte  auf  der  Flügelfläche  selber.  Lw.  giel)t  bei  seiner  Art  ^4.  jyictus  Dipt. 
Beitr.  I.  5.  (1845)  3  Flecken  an,  die  an  der  Costa  liegen,  von  denen  der  erste  und 
zweite  fast  zusammenfliessen  und  der  zweite  sich  zu  einer  Bogeubinde  erweitert;  die 
Beschuppuug  der  Adern  wird  von  Loew  als  braun  geschildert;  an  den  am  Flügel- 
hinterrand ausmündenden  Längsadern  sind  die  Wimperu  ebenfalls  braun.  Alles  dies 
passt  auf  die  vorliegende  Art  nicht. 

Etwas  grössere  Ähnlichkeit  liegt  vor  mit  A.  coslalis  Lw.  g  ,  einer  süd-afrikanischen 
Art,  die  Lw.  in  der  Berl.  ent.  Zeit.  1866  pag.  55  beschrieben  hat.  Ziemlich  gleich 
gefärbt  und  gefleckt  sind  die  Flügel,  aber  der  ganze  Körper  ist  lehmgelblich  und 
deutlich  dunkel  gestriemt,  während  die  vorliegende  neue  Art  deutlich  ganz  schwarzgrau 
gefärbt  ist.  Von  den  Tastern  sagt  Lw.  nichts  weiter,  als  dass  die  Gelenke  weiss 
seien;  hätten  dieselben,  wie  bei  unserer  Art  eine  dichte  und  lange  Beschu2)pung 
gehabt,  so  würde  Lw.  dieser  auffälligen  Bekleidung  sicher  Erwähnung  gethau  haben. 
Auch  die  Beinfärbung  wird  von  Loew  abweichend  geschildert.  So  weit  Loew's 
etwas  kurze  Beschreibung  Anhaltepunkte  der  Vergleichung  gewährt,  ist  daher  nur 
zu  folgern,  dass  liier  eine  zwar  verwandte,  aber  doch  verschiedene  Art  vorliegt. 

Chironomidae 

Cliironorans 

Meig.  lUig.  Magaz.  IL  260.  (1803). 

Von  Afrikanischen  CMronomus- Aitea  sind  nur  bekannt: 

Chironomits  flavicans  Macq.    Dipt.  exot.  Suppl.  IV  11.  4.  (1850)     ....    Ägypten. 
„         r/yoa/'/t/s  Meig.  Lucas  Explor.  scieut.  derAlgerieIII.41G.  5.  (1849)    Algier. 

101.  Chironomus  flavicans   Macq.     Ein  Weibchen  aus   Kaü-o.     November. 

Eine  grosse  rostgelbe  Art  mit  gefleckten  Flügeln,  die  in  die  Nähe  von  Cli.  marmvruUis 
V.  d.  Wulp.,  sticticus  Fbr.,  tiubeciilosus  Meig.,  maculipeiinis  Meig.  und  laeius  Meig.  gehört. 
Die  Beschreibung  von  Macq.  passt  durchaus  auf  mein  Exemplar;  ich  gebe  jedoch  zur 
besseren  Unterscheidung  von  den  nahestehenden  Arten  eine  vollständigere  Darstellung. 

Weibchen.  Rostgelb,  matt.  Thoraxrückeu  nackt  mit  3  breiten  braungelben 
Längsstreifen;  die  mittlere  hinten,  die  Seitenstreifen  vorne  abgekürzt;  die  Mittol- 
strieme  ist  noch  durch  eine  feine  weissliche  Mittellinie  geteilt.  Die  übrige  Fläche 
des  Rückens,  mit  Ausnahme  der  Streifen  ist  mit  zartem  weissen  Reif  übergössen. 
Von  dem  Ende  der  Mittelstrieme  setzt  sich  eine  feine  braune  Linie  weiter  fort  bis 
über  das  Schildchen;  am  Hinterrücken  liegen  2  getrennte  schwarze  längliche  Flecken. 
Schwinger  gelbbraun.  Der  Kopf  ist  gelb  wie  der  Thorax,  nur  die  Taster  und  das 
letzte  Fühlerglied  sind  dunkelbraun.  Hinterleib  weissgelb  behaart,  oben  rostgelb  mit 
feiner  dunkler  Mittellängslinie,  unten  dunkelbraun;  Hinterräuder  aller  Ringe  oben 
und  unten  blassgelb.    Beine  blassgelb  mit  zarter  weisser  Behaarung.    Hinterschenkel 


Ägyptische  Dipteren.  71 

;in  iler  Spitze  mit  einer  iiiiileiitlicliou  Bräunung.  Die  änssersten  Spitzenränder  rler 
Schienen  und  Tarsen  dunkel  gesäumt.  Metutarsus  der  Vorderbeine  !'/„  mal  so  lang 
als  die  Schiene.  Flügel  blass  graiigelb  getrübt  mit  punktförmigem  schwarzbraunen 
Fleck  auf  der  Querader  und  grauen  Zellenflecken.  Ein  solcher  ovaler  Fleck  liegt 
in  mitten  der  Zelle  zwischen  der  dritten  und  vierten  Längsader  mit  linienförmiger 
Verlängerung  bis  zur  Flügolspitze;  zwischen  der  vierten  und  fünften  Längsader  sowie 
in  der  Gabel  zwisclien  der  fünften  und  seclisten  liegen  ferner  je  2  unregelmässig 
geformte  Flecken  in  der  Nähe  der  Flügeirandader;  weitere  fleckenartige  Verdunkelungen 
zwischen  der  sechsten  und  siebenten  Längsader  sowie  unmittelbar  am  hinteren  Flügel- 
rande. Die  Flügelfläche  ist  unbehaart,  jedoch  zeigt  ausser  der  Vorderrandsader  die 
erste  Längsader  auf  ihrer  ganzen  Länge  feine  weissliche  Behaarung;  desgl.  die  dritte 
Längsader  von  der  Querader  an.  —  Körperlänge  6Y2,  Flügelläuge  5  mm. 

102.  Chironomus  nigrocinctus  n.  sp.    Ein  Weibchen  aus  Kairo.    November. 

Eine  ganz  mattbleichgelbe  Art.  Sie  hat  Ähnlichkeit  mit  Cli.  blandua  v.  d.  Wulp 
und  Irreiriübialis  Zett.  Von  ersterer  ist  sie  durch  milchig  getrübte  Flügel  und  durch 
anderes  Längenverhältnis  der  Vordertarsen  geschieden;  von  letzterer  durch  anderes 
Verhältnis  zwischen  Schenkel,  Schienen  und  Tarsen  der  Vorderbeine.  Bei  dieser 
Gelegenheit  möchte  ich  darauf  aufmerksam  machen,  dass  die  Schiner'sche  Art 
Ch.  brevitibiali»  mit  der  Zetterstedt'schen  nicht  identisch  zu  sein  scheint,  wenigstens 
stimmen  die  Beschreibungen  nicht  überein.  Während  Zetterst.  Dipt.  Scand.  IX.  3538. 
.sagt,  dass  die  Vorderschiene  um  */^  —  ^3  länger  sei  als  der  Vorderschenkel,  ist  letzterer 
bei  iSchiner  und  auch  bei  v.  d.Wulp  um  ^8  länger  als  die  Schiene.  Wenn  also 
kein  Druckfehler  vorliegt,  bedarf  die  Synonymie  hier  einer  Berichtigung. 

Weibchen.  Ganz  blassgelb,  mit  weisslichem  Reif  übergössen,  ganz  matt,  auch 
die  kaum  etwas  rötlich  hervortretenden  Längsstreifen  des  Thoraxrückens.  Der  Hinter- 
rücken ist  auf  seiner  unteren  Hälfte  braun.  Am  blassgelben  Kopfe  sind  nur  die 
Taster  und  das  letzte  Fühlerglied  braun.  Schwinger  hellgelb.  Am  Hinterleibe,  der 
blassgelh  behaart  ist,  sind  die  beiden  letzten  Ringe  bräunlich  verdunkelt.  Beine 
blassgelb;  Vorderschenkel  vor  der  Spitze  mit  einem  braunen  Ringe;  Vorderschienen 
und  alle  Tarsen  braun.  An  den  hinteren  Beinpaaren  sind  die  Spitzen  der  Schienen 
schmal  braun  gesäumt,  die  Tarsen  mit  Ausnahme  des  Metatarsus  allmählich  ver- 
dunkelt. An  den  Vorderbeinen  sind  Schenkel  und  Metatarsus  doppelt  so  laug  als 
die  Schiene;  das  zweite  Tarsenglied  hat  nur  ^3  ^^r  Länge  des  Metatarsus.  Die 
Flügel  sind  nicht  behaart,  farblos,  milchig  getrübt;  die  Vorderrandadern  sind  blass- 
gelb, die  übrigen  weiss. 

Länge  des  Körpers  3,  der  Flügel  3'/.2  mm. 

103.  Chironomus  variotarsatus  n.  sp.  9.  Ein  Weibchen  aus  Luxor.  Dezember. 

Eine  durch  lange  Vorderbeine  und  verschiedene  Ausbildung  der  Endtarsenglieder 
gleich  ausgezeichnete  Art.  Die  einzige,  mit  der  die  unserige  Ähnlichkeit  besitzt,  ist 
Ch.  loiujIjH's  Zett.  Dipt.  Scand.  IX.  3542.  64,  welche  ähnlich  gebildete  Vordertarsen 
und  die  langen  Vorderbeine  besitzt;  jedoch  sind  l)ei  ihr  letztere  noch  länger  als  bei 
Ch.  variotarsatus. 


yo  Th.  Becker: 

Weibchen.  Thorax  rostgelb  matt  mit  deutlicher  weisser  Bereifung  und  3  braun- 
roten sammetartigen  Längsstreifen;  sowohl  der  Mittel-  wie  die  Seitenstreifen  sind 
durch  eine  breitere  weissliche  Linie  geteilt,  so  dass  eigentlich  6  Längsstreifen  zum 
Vorschein  kommen ;  zwischen  ihnen  stehen  2  Reihen  gelber  Haare ;  eine  feine  dunklere 
Linie  setzt  sich  bis  ans  Schildchen  fort.  Der  gelbe  Hinterrückeu  ist  auf  seiner  unteren 
Hälfte  braun.  Brustseiten  gelb,  ungefleckt.  Schwinger  gelb.  Kopf  desgleichen;  Taster 
und  das  letzte  Fühlerglied  braun.  Hinterleib  dunkelbraun  mit  hellgelben  Hiuterrands- 
säumen  der  einzelnen  Segmeute  und  mit  weisslichen  Haaren.  Beine  blassgelb;  die 
äusserste  Spitze  der  Schienen  und  der  ersten  Tarsenglieder  braun  geringelt;  Endglieder 
der  Tarsen  verdunkelt.  Die  Vorderbeine  zeichnen  sich  durch  besondere  Länge  der 
Tarsen  aus;  der  Metatarsus  ist  Vl„  mal  so  lang  als  die  Schiene  und  ebenso  lang  wie 
die  Schenkel;  die  3  folgenden  Tarsenglieder  sind  gleichlang  und  entsprechen  in  ihrer 
Länge  fast  dem  halben  Metatarsus;  das  letzte  Tarsenglied  ist  halb  so  lang  wie  die 
vorhergehenden  und  von  grosser  Schlankheit;  alle  Tarsen  zusammengenommen  sind 
fast  viermal  so  lang  als  die  Schiene;  das  ganze  Vorderbein  ohne  Hüfte  misst  6%  mm. 
An  den  Mittelbeiuen  sind  die  Tarsen  nur  l'/4mal  so  lang  als  die  Schiene;  an  den 
Hinterbeinen  reichlich  zweimal  so  lang.  Die  Tarsen  sind  an  beiden  hinteren  Beinen 
nicht  gleich  lang,  sondern  von  abnehmender  Länge.  Am  auffälligsten  ist  aber  die 
von  den  Vorderbeinen  abweichende  Bildung  des  letzten  Tarsengliedes;  es  ist  kaum 
halb  so  lang  als  am  Vorderbein  und  dabei  bedeutend  dicker;  überhaupt  sind  alle 
Tarsen  der  beiden  Hinterbeine  noch  einmal  so  dick  als  die  vordersten.  Die  Flügel 
sind  nackt,  haben  einen  weisslichen  in's  Gelbliche  spielenden  Ton  und  keinerlei 
dunklere  Färbung  oder  Punkte. 

Länge  des  Körpers  3'^l„,  der  Flügel  3,  des  Vorderbeines  6^4  mm. 

Ceratopogon 

Meig.  lUig.  Magaz.  IL  26L  (1803). 

Von  Afrikanischen  Cerato2yogo7i-Arten  linden  wir  nur  eine  einzige  verzeichnet: 
C.castaneusW&lk.    List  of  Dipt.  Brit.  Mus.  L  2(5.  (1848) O.-Airika. 

Für  die  nachstehend  aufgeführten  Arten  habe  ich  die  Beschreibungen  sämtlicher 
Europäischer  Arten  verglichen,  namentlich  die  von  Winnertz,  Schin.,  v.  d.  Wulp, 
Strobl,  welche  kenntliche  Darstellungen  enthalten;  aber  auch  bei  den  übrigen  Schrift- 
stellern, wie  Meig.,  Zett.,  Macq.,  die  namentlich  hinsichtlich  der  Flügeladerung 
keinerlei  Angaben  machen,  bei  denen  man  also  nur  Grösse  und  Färbung  vergleichen 
kann,  finde  ich  mit  Ausnahme  einer  einzigen  keine  Art,  welche  auf  Identität  Schluss- 
folgenmgen  gestattete. 

104.  Ceratopogon  imparunguis  $ .  n.  sp.     Zwei  Exemplare  aus  Kairo  und 
Luxor.     November  und  Dezember. 

Die  hintere  ßandzelle  ist  durch  eine  Querader  geteilt.  Flügel  ganz  nackt. 
Schenkel  unbewehrt.     Klauen  ungleich  lang. 

Weibchen.  Thoraxrücken  glänzend  schwarz,  aber  stark  punktiert,  so  dass  die 
Oberfläche  körnig  erscheint;  vor  dem  Schildchen  eine  grosse  abgeplattete  Fläche. 
Das  ßückenschUd  setzt  sich  am  Halse  ziemlich  scharfkantig  ab  (von  der  Seite  gesehen 


Ägyptische  Dipteren.  73 

im  rechten  Winkel).  Mit  Ausnahme  einiger  Haare  am  Rande  des  Schildchens  sind 
Haare  unter  der  Lupe  nicht  zu  bemerken.  Die  Brustseiten  sind  uiipunktiert  und 
daher  stark  glänzend.  Schwinger  braun  mit  schwarzem  Stiel.  Hinterrücken  ganz 
schwarz,  etwas  matt.  Die  sehr  schmale  Stirn  und  der  Hinterkopf  schwarz,  etwas 
glänzend.  Das  buckeiförmig  vorstehende  Uutergesicht  ist  glänzend  rotgelb,  an  den 
Wangen  mit  einigen  blassen  Haaren.  Fühler  ebenfalls  rotgelb;  die  8  knopfförmigen 
mittleren  Greisseiglieder  sind  an  ihren  Spitzen  verdunkelt,  ebenso  die  6  folgenden 
längereu  Endglieder,  welche  alle  die  Länge  von  3  Geisseigliedern  haben;  die  Wirtel- 
borsten sind  an  den  Mittelgliedern  aussei'ordentlich  kurz,  etwas  länger  an  den  End- 
gliedern. Rüssel  braun.  Taster  rotgelb,  das  Endglied  kaum  etwas  dunkler;  alle 
Glieder  gleich  lang  und  dick.  Hinterleib  ganz  glänzend  schwarz,  nackt;  Endlamellen 
gelblich.  Beine  rostrot  und  schwarz  gezeichnet.  Schenkel  nach  der  Spitze  hin  etwas 
keulförmig  verdickt  ohne  dornähnliche  Borsten  auf  ihrer  Unterseite;  die  Hinterschenkel 
sind  auch  nach  aussen  hin  gekrümmt,  die  Hinterschienen  etwas  verdickt.  Die  Vorder- 
beine sind  hellrostrot  mit  etwas  gebräunten  Knieen  und  Endspitzen  der  Schienen 
und  Tarsen;  mitunter  ist  auch  die  Wurzel  der  Schenkel  etwas  gebräunt.  Die  Mittel- 
beino  sind  von  gleicher  Färbung  wie  die  Vorderbeine,  die  Hüften  aber  dunkel;  an 
der  Spitze  der  Schenkel-Unterseite  sieht  man  in  der  Längsrichtung  desselben  eine 
krumme  dornähnliche  Endigung  der  Chitinhülle.  An  den  Hinterbeinen  sind  Hüften, 
Wurzelhälfte  der  Schenkel  und  Schienen  nebst  den  Gelenken  rostbraun.  Die  Behaarung 
der  Hinterbeine  ist  an  den  Hinterseiten  der  Schenkel  und  Schienen  zart,  hell  und 
deutlich,  v/ährend  die  vorderen  Beinpaare  fast  nackt  sind.  Die  Tarsen  der  vorderen 
Beinpaare  sind  zusammen  ungefähr  ebenso  lang  wie  die  Schiene,  an  den  Hinterbeinen 
etwas  länger.  Die  Metatarsen  sind  etwas  kürzer  als  die  übrigen  4  Glieder.  Die 
Länge  der  einzelnen  Tarsenglieder  nimmt  allmählich  ab  bis  zum  letzten  Gliede, 
welches  wieder  sehr  lang  und  ganz  schwarz  ist;  die  Unterseite  desselben  ist  mit  einer 
doppelten  Reihe  von  ca.  5  kurzen  starken  Borsten  besetzt.  Die  Klauen  sind  sehr 
laug,  scharf  nach  einwärts  gebogen;  an  den  Vorderbeinen  stehen  2  gleichlange  glatte 
Klauen  ohne  Zähne,  an  den  beiden  Hinterbeinen  aber  sind  sie  von  ungleicher  Länge ; 
man  sieht  eine  sehr  lange  äussere  und  eine  sehr  kurze  innere  Klaue.  S.  Taf.  4b 
Fig.  16.  Flügel  sehr  blassbräunlich  ohne  Flächenbehaarung;  die  dickei"en  Hauptadern 
am  Vorderrande  sind  ebenfalls  nur  blassbraun.  Die  erste  Längsader  reicht  bis  über 
die  Mitte  des  Vorderrandes  hinaus,  sie  läuft  sehr  nahe  am  Flügelrande  hin;  Hülfsader 
zart  und  kaum  sichtbar.  Die  dritte  Längsader  zweigt  direkt  von  der  ersten  ab, 
verbindet  sich  mittelst  einer  Querader  mit  der  vierten  und  nähert  sich  dann  bogen- 
förmig wieder  der  Randader,  mit  der  sie  etwas  vor  der  Flügelspitze  zusammentriift. 
Die  vierte  Längsader  wird  hinter  der  Querader  ganz  unscheinbar  wie  die  übrigen 
folgenden  Adern,  zweigt  aber  noch  vor  der  Querader  eine  Gabel  ab;  die  fünfte  und 
sechste  Längsader  sind  gabelförmig  vereinigt;  parallel  dazu  liegt  dann  noch  die 
Axillarader  mit  einem  Ansatz  zur  Gabel.    S.  Taf.  4b  Fig.  14.    Körperlänge  1^4  mni. 

105.  Ceratopogon  pallidetarsatus  Strobl.  Span.  Dipt.  Wien,  eutom.  Zeit.  XIX. 
171.  447.  (1900).  Zwei  Weibchen  aus  Kairo  und  dem  Fayüm  im  März. 

Die  hintere  Randzelle  ist  nicht  durch  eine  Querader  geteilt.    Flügelfläche  nackt. 
Vorderschenkel  unten  mit  2  Stacheln.     EQauen  gleichlang,  ungezähnt. 


74 


Th.  Becker: 


Die  Beschreibung  ist  ausreicliend  zur  Erkennung  der  Art.  Hinzufügen  möchte 
ich  noch  eine  Bemerkung  zu  den  Tarsen;  diese  sind  mit  Ausnahme  des  Endgliedes 
liellgelb,  ihre  Spitzen  schmal  braun  geringelt;  sie  haben  abnehmende  Lauge,  nur  das 
Endglied  ist  etwas  länger  und  schmäler  sowie  ganz  schwarz;  die  Unterseite  desselben 
ist  kurz  behaart,  ohne  Borsten,  mit  2  verhältnismässig  kurzen,  nur  wenig  gebogenen 
Klauen;  das  vorletzte  Tarsenglied  sitzt  etwas  schief,  ausserhalb  der  allgemeinen 
ßichtungslinie.     S.  Taf.  4b  Fig.  16  u.  17. 

106.  Ceratopogon   flavitarsatus   n.  sp.   öq.     Zwei   Exemplare   aus   Luxer. 
Dezember. 

Die  hintere  Randzelle  durch  eine  Querader  geteilt.  Flügel  in  beiden  Geschlechtern 
haarig.  Alle  Schenkel  ohne  Dornen.  Metatarsus  länger  als  das  zweite  Glied.  Klauen 
in  beiden  Geschlechtern  gleichlang.     PulviUen  haarig. 

Thorax  glänzend  schwarz  ohne  deutliche  Behaarung;  nur  vor  dem  Schildchen 
stehen  2  Praescutellarborsten  imd  am  Schildrande  4.  Brustseiten  etwas  bräunlich. 
Schwinger  nebst  Stiel  elfenbeinweiss.  Hinterkopf  und  Stirn  schwarz.  Untergesicht, 
Taster,  Rüssel  und  Fühler  schmutzig  braun.  Die  Fühler  (beim  d  abgebrochen)  beim 
Weibchen  sind  an  den  8  Mittelgliedern  ausserordentlich  kurz,  zusammengepresst, 
jedes  Glied  viel  kürzer  als  breit;  die  5  Endglieder  zusammengenommen  sind  mehr 
als  doppelt  so  lang  als  die  8  Mittelglieder.  Die  Behaarung  der  Fühler  ist  braun, 
an  der  Spitze  weisslich.  Hinterleih  schwarzbraun,  etwas  glänzend,  an  den  Einschnitten 
und  am  Bauche  heller  braun.  Hypopygium  des  Männchens  ziemlich  lang  behaart. 
Beine  ganz  hellgelb,  auch  am  letzten  Tarsengliede  ist  kaum  eine  geringe  Verdunkelung 
zu  bemerken.  Die  Länge  der  5  Tarsen  entspricht  ungefähr  der  Schienenlänge,  sie 
nehmen  an  Länge  allmählich  ab;  das  letzte  Glied  ist  auf  der  Unterseite  nicht  beborstet 
und  mit  kleinen  glatten  schwarzen  gleichlangen  Krallen  versehen;  die  Pulvilleu  sind 
behaart.  Die  erste  Längsader  mündet  ungefähr  auf  der  Plügelmitte;  die  dritte  ist 
mit  der  ersten  kurz  vor  deren  Mündung  noch  durch  eine  Querader  verbunden  und 
mündet  ungefähr  in  ^/^  der  Flügellänge  in  den  Vorderrand.  Die  vierte  Längsader 
hat  eine  lange,  kurz  gestielte  Gabel.  Ausser  den  gewöhnlichen  Adern  zeigen  sich 
noch  mehrere  Faltenadern;  so  liegt  eine  kurz  gestielte  Gabel  zwischen  der  dritten 
und  vierten  Längsader  an  der  Flügelspitze;  ferner  eine  Ader  ijarallel  zur  fünften; 
die  Axillarader  ist  nicht  gegabelt,  aber  doppelt.  Die  vorderen  dicken  Adern  sind 
schwach  gelbbraun  gefärbt.     Länge  des  Körpers  "/^  mm.     S.  Taf.  4b  Fig.  18. 

107.  Ceratopogon  luteicollis  n.  sp.  9  .   Ein  Weibchen  aus  Assuan.    Dezembei-. 

Diese  Art  gehört  in  dieselbe  Abteilung  wie  die  vorige,  mit  denselben  Flügeln, 
den  dornlosen  Schenkeln,  denselben  Metatarsen,  Klauen  und  Pulvillen. 

Weibchen.  Von  gelber  Grundfarbe;  auf  dem  Thoraxi'ücken  sieht  man  eine 
breite,  ganz  durchgehende,  glänzend  schwarze  Mittelstrieme,  welche  mit  den  beiden 
vorn  gekürzten  Seitenstriemen  zu  einer  ungeteilten  schwarzen,  grauweiss  bestäubten 
Fläche  zusammengeflossen  ist,  auf  der  kurze,  weitläufig  gestellte  weisse  Härchen 
stehen.  Das  vierborstige  Schildchen  ist  gelb,  der  Hinterrückeu  schwarz.  Die  Schulter- 
partie und  die  Brustseiten  sind  gelb,  von  grauer  Bestäubimg,  matt.  Schwinger  und 
ihr  Stiel  weiss.    Beine  nebst  Hüften  ganz  hellgelb,  fast  nackt,  nur  an  den  Hinterseiten 


Ägyptische  Dipteren.  75 

der  Hintorschieneu  stellen  molirorc  f^elbo  Börstchen.  Hinterkopf  und  die  schmale 
Stirn  schwarzgrau  bestäubt.  Das  stark  nach  vorn  und  nach  unten  vortretende  Gesicht 
ist  gelb.  Wurzelglied  der  Fühler  ebenfalls  gelb,  die  übrigen  Glieder  braun;  die 
Mittelglieder  sind  kugelig,  die  5  Endglieder  länglich  oTal,  jedes  etwa  2—3  mal  so 
laug  als  ein  Mittelglied,  mit  hellbraunen  kurzen  Härchen  wirteiförmig  besetzt.  Taster 
und  Rüssel  braun.  Flügel  wässerig  hellbraun  mit  gelbbräunlichen  Vorderrandadern, 
die  denselben  Charakter  haben  wie  bei  der  vorigen  Art,  jedoch  liegen  die  erste  und 
dritte  Längsader  näher  zusammen,  so  dass  die  durch  die  Querader  gebildete  Zelle 
kaum  noch  sichtbar  ist;  auch  ist  die  dritte  Längsader  etwas  kürzer;  ihr  letztes  Ende 
von  der  Querader  an  ist  deutlich  kürzer  als  bei  der  vorigen  Art.  Die  Flügel  sind 
haarig;  auch  die  Flügelfalten  sind  ebenso  gebildet  wie  bei  C. ßaritursafus.  Körper- 
länge l'/4  mm. 

108.  Ceratopogon  puncticoliis  n.  sp.  9.  Ein  Weibchen  ans  Alexandrien.  Mai. 

Die  hintere  Randzelle  ohne  Quoraderteilung.  Flügel  behaart.  Alle  Schenkel 
uubewehrt.     Klauen  ungezähnt,  alle  gleichlang.     Pulvillen  behaart. 

Weibchen.  Thorax  hellaschgrau  bestäubt,  ganz  matt;  auf  dem  Rücken  werden 
durch  etwas  bräunliche  Bereifung  3  breite,  nur  schmal  getrennte  Längsstreifeu  sichtbar, 
von  denen  der  mittlere  bis  zum  Schildchen  verläuft;  die  seitlichen  sind  vorn  schmal 
abgebrochen.  An  dieser  Stelle,  da  wo  Mittel-  und  Seitenstriemen  vorn  zusammen- 
liegen und  letztere  begrenzt  sind,  sieht  man  2  dreieckig  verlaufende  Vertiefungen  im 
Thorax  und  in  der  Ecke  dieser  Dreiecke  2  kleine  ovale  schwarze  Flächen,  die  fast 
den  Eindruck  eines  Stigma's  machen  —  eine  höchst  merkwüi-dige  Erscheinung,  für 
die  man  ohne  anatomische  Untersuchung  wohl  keine  Erklärung  finden  wird  — .  Schulter- 
beulen hell  gelbgrau.  Im  übrigen  ist  der  Thoraxrücken  mit  Ideinen  braunen  deutlichen 
Punkten  —  Wurzelpunkten  der  spärlichen  gelben  Härchen  —  bedeckt.  Das  Schildchen 
ist  von  hell  gelbgrauer  Farbe,  auf  der  Mitte  mit  einem  grössereu,  an  beiden  Seiten- 
ecken mit  einem  kleineren  braunen  Flecken  und  4  Randborsten,  s.  Taf.  4b  Fig.  20. 
Hinterrücken  schwarzgrau  mit  einem  mittleren  gelbgrauen  Flecken.  Brustseiten  einfach 
grau.  Schwinger  weiss.  Hinterkopf,  Stirn  und  Untergesicht  sind  aschgrau  bestäubt; 
das  erste  Fühlerglied  grau,  die  8  Mittelglieder  gelblich,  die  Endglieder  verdunkelt 
und  kurz  behaart.  Die  Mittelglieder  sind  kugelförmig,  die  Endglieder  nur  kurz, 
zusammen  etwas  kürzer  als  die  9  ersten  Glieder;  das  Endglied  scheint  etwas  dicker 
zu  sein.  Von  den  4  braungrauen  Tastergliedern  ist  das  vorletzte  etwas  verdickt. 
Hinterleib  matt  braungrau;  seine  Zusammenschrumpfung  hat  ein  punkt-  und  falten- 
förniiges  Äussere  hervorgemfen ;  nur  am  Ende  sieht  man  einige  gelbe  Haare.  Beine 
rostgelb  mit  braungefleckten  Schenkelspitzen.  Metatarsen  länger  als  das  zweite  Glied; 
alle  Tarsen  in  abnehmender  Länge,  nur  das  dunkle  Endglied  ist  wieder  etwas  ver- 
längert und  dünner  mit  2  gleichlangen,  krummen,  einfachen  Klauen;  die  Pulvilleu 
sind  behaart.  Behaarung  der  Beine  hell  und  zart,  au  den  Aussenseiten  der  Schienen 
etwas  deutlicher.  Die  Flügel  sind  graugefleckt  mit  2  dunkleren  Flecken  am  Vorder- 
rande. Flügelfläche  behaart,  an  der  Wurzelhälfte  jedoch  schwächer.  Die  erste  und 
dritte  Längsader  fallen  zusammen  und  endigen  auf  der  Mitte  des  Vorderrandes,  indem 
sie  dort  den  ersten  und  grössten  Flecken  hervorrufen;  die  Gabelader  zur  vierten 
Längsader  ist  an  ihrer  Wurzel  abgebrochen.    S.  Taf.  4b  Fig.  19.    Körperlänge  V'^j^  mm. 


76 


Th.  Becker: 


Macroptilum  n.  g. 
von  luaKpoq  lang  und  tttiXov  Flügel. 

Diese  Gattung  gehört  zu  der  Gruppe  der  Cliironomiden,  bei  denen  die  Fühler 
des  Männchens,  wie  bei  Hydrobaenns  und  Matropeza  nicht  büschelförmig,  sondern  nur 
kurz  behaart  sind. 

Gattungscharakter. 

Mittelgrosse  schwarzgraue  bis  schwarze  Art  mit  sehr-  langen  Flügeln  und  Beineu. 
Kopf  rundlich,  jedoch  zweimal  so  breit  als  laug.  Augen  nackt,  fast  kreisförmig  mit 
einem  mondfÖrmigen  Ausschnitt  an  den  Fülilerwurzeln.  Stirn  am  Scheitel  sehr  breit, 
nach  den  Fühlern  hin  verengt,  üntergesicht  von  mittlerer  Breite,  gleichbreit,  unter 
den  Fühlern  etwas  vertieft,  dann  auf  dem  unteren  Teil  gewölbt,  jedoch  nui-  Avenig  vor- 
tretend. Wangen  mit  vereinzelten  längeren  Börstchen.  Fühler  in  beiden  Geschlechtern 
mit  14  Gliedern:  dem  dicken  kugelförmigen  Wurzelgliede  folgen  8  kurze  Glieder; 
5  längere  unter  sich  ungefähr  gleichlange  machen  den  Schluss;  das  erste  Geisseiglied 
ist  etwas  verlängert.  Punktaugen  fehlen.  Der  Rüssel  ist  kurz,  kegelförmig  nach 
unten  gerichtet.  Taster  mit  4  ziemlich  gleichlangen  und  gleichdicken  Gliedern.  Das 
Rückenschild  ist  ganz  abgeplattet,  durch  eine  scharfkantige  Naht  von  den  Brust- 
seiten getrennt;  von  der  Seite  und  von  oben  gesehen  zeigt  sich  dasselbe  kapuzen- 
und  kegelförmig  über  den  Kopf  vorgezogen.  Das  Schildchen  ist  breit  und  kurz. 
Behaarung  sehr  vereinzelt,  unregelmässig  und  schwach.  Der  Hinterleib  ist  nackt  und 
bei  meinen  Exemplaren  runzelig  zusammengeschrumpft,  so  dass  man  die  Segmentierung 
nicht  mehr  deutlich  wahrnimmt;  ich  glaube  6  Ringe  unterscheiden  zu  können,  die 
von  gleicher  Breite  sind.  Das  Hypopygium  des  Männchens  ist  unbedeutend,  wenig 
vortretend,  in  seiner  Bildung,  so  weit  wahrnehmbar,  wenig  charakteristisch;  man 
bemerkt  jedoch  2  grosse  krumme,  schwarze,  gegeneinander  geneigte,  borstlich  gebildete 
Zangen.  Beine  lang  und  dünn;  die  hintersten  sind  die  längsten.  Die  Behaarung 
ist  nur  kiu-z  und  zart.  Das  vorletzte  Tarsenglied  ist  verkürzt  und  durch  besondere 
Behaarung  ausgezeichnet,  das  letzte  Glied  verlängert  und  auf  seiner  Unterseite  mit 
einigen  kurzen  Börstchen  versehen.  Klauen  deutlich  und  glatt,  ungezähnt.  Die 
Flügel  sind  stark  verlängert,  ca.  S^/»  mal  so  lang  als  der  Hinterleib.  Die  erste  Längs- 
oder Subcostalader  läuft  bis  jenseits  der  Flügelmitte  und  verliert  sich  etwas  undeutlich 
in  der  Vorderrandader;  die  Hülfsader  ist  vorhanden,  lang,  aber  nur  iu  besonderer 
Stellung  sichtbar.  Am  Ende  der  ersten  Längsader  biegt  die  zweite  Längsader  oder 
die  Radialader  etwas  ab  und  trifft  mit  der  von  der  vierten  Längsader  abzweigenden 
Querader  zusammen;  am  Vereinigungspunkte  beider  entspringt  nun  auch  die  dritte 
Längsader;  die  zweite  geht  in  einem  grossen  Bogen  in  die  Randader  über,  während 
die  dritte  annähernd  parallel  mit  der  zweiten  an  der  Flügelspitze  zusammentrifft. 
Am  Ende  der  ersten  Längsader  ist  iu  dieser  Weise  gewissermassen  ein  dreieckiger 
Randfleck  entstanden.  Die  vierte  Längs-  oder  Kubitalader  entspringt  in  der  Nähe 
der  Flügelwurzel  aus  der  vereinigten,  später  aber  sich  gabelnden  fünften  und  sechsten 
Längsader;  sie  ist  mit  der  dritten  durch  eine  Querader  verbunden,  verläuft  etwas 
geknickt  bis  zur  Flügelspitze  und  sendet  noch  eine  Gabelader  in  den  Flügelhinten-and, 
deren  Ursprung  vor  der  Querader  liegt.  Eine  siebente  Längs-  oder  Axillarader  ist 
vorhanden,    desgleichen    die  Wurzel-Querader.      Der   Flügellappen   ist   kaum    dm'ch 


Ägyptische  Dipteren.  77 

geringe  Ausbuchtung  des  Plügelhinterraudes  angedeutet.  Die  ersten  4  Längsadern 
nebst  der  Querader  sind  stark  und  dunkel,  alle  übrigen  Adern  jedoch  unscheinbar 
und  farblos.  Die  Flügel -Vorderrandfläche  zwischen  ßandader,  erster  und  dritter 
Längsader  ist  gebräunt,  die  übrige  Fläche  farblos.     S.  Taf.  4b  Fig.  10. 

109.  Macroptilum  nudum  d  9  n.  sp.     5  Exemplare  aus  Kairo.    November. 

Männchen.  Kopf,  Thorax  und  Hinterleib  schwarzgrau,  fast  nackt.  Thorax 
und  die  Stirngegend  sind  schwach  glänzend,  Hinterleib  ganz  matt.  Der  Thoraxrücken 
ist  zart  schwarzbraun  bereift  und  weitläufig  mit  kurzen  schwarzen  Härchen  besetzt; 
desgleichen  sind  einige  wenige  Haare  auf  der  Stirn  am  Augenrande  sowie  auf  den 
Wangen  sichtbar.  Schwinger  gross,  schwarzbraun.  Beine  rostgelb,  Hüften  schwarz- 
braun, Schenkel  nach  der  Spitze  hin  verdunkelt,  desgleichen  die  Schienen.  Vorder- 
tarsen  bis  auf  die  Wurzel  des  Metatarsus  verdunkelt;  an  den  hinteren  Beinen  sind 
der  Metatarsus  und  die  folgenden  Glieder  an  der  Spitze  braun  geringelt,  die  End- 
glieder dunkel;  das  längliche  Endglied  trägt  auf  der  Unterseite  einige  kurze,  schwarze, 
steife  Borsten.  Klauen  glatt,  schwarzglänzend,  Empodium  kaum  sichtbar;  das  vor- 
letzte verkürzte  Tarsenglied  ist  beiderseits  kammartig  behaart.  Die  Hinterschenkel 
sind  am  Ende  ihrer  Unterseite  dornartig  verlängert,  die  Hinterschienen  an  der  Spitze 
etwas  verbreitert  mit  kammartiger  Behaarung.     S.  Taf.  4b  Fig.  11,  12,  13. 

Weibchen.  Es  unterscheidet  sich  nur  wenig  vom  Männchen;  als  einziges 
Merkmal  sehe  ich  nur  das  Fehlen  der  dornartigen  Verlängerung  an  den  Hinterschenkeln. 

Länge   des  Körpers   ohne  Flügel  und  Fühler  2^1^ — 3,   der  Flügel  4V2 — 6  mm. 


Mycetophilidae 

Sciara 

Meig.  Illig.  Magaz.  IL  263.  (1803). 

Von  Afrikanischen  Arten  besitzen  wir  nachstehende  Beschreibungen: 

Sciara  aeihiops  Rübs.     Berl.    entom.    Zeit.   XXXIX.  38.    Tab.  IL 

Fig.  10.    Tab.  in.    Fig.  11.  (1894) Madagaskar. 

africana  Rübs.    1.  c.  pag.  23.  (1894) W.-Afrika. 

tristh  Big.    Ann.  Soc.  ent.  Fr.  LX.  36(5.  2.  (1891) 

confusa  Walk.    Ins.  Saunders.  I.  Dipt.  420.  (1856) Kap. 

nigropicea  Walk.    List  of  Dipt.  Brit.  Mus.  I.  106.  (1848)     .    .  W.-Afrika. 
„       quadrimaculata  Rübs.    Berl.  entom.  Zeit.  XXXIX.  38.    Tab.  I. 

Fig.  4.    Tab.  Hl.    Fig.  15  (1894) Madagaskar. 

„       /-ü/itWalk.    List  of  Dipt.  Brit.  Mus.  L  109.  (1848)      ....  W.-Afrika. 

„       ruficollis  Walk.    1.  c.  pag.  104.  (1848) Kongo. 

„       Thomae  L.  Macq.  Hist.  nat.  d'ilesCanaries.  Dipt.  102. 11.  (1839)  Kanar.  Inseln. 

Thomsoni  Rübs.    Beri.  entom.  Zeit.  XXXIX.  23.  (1894)    .    .  Kap. 
moerens  Thoms.    Eugen.  Resa.  449.  10.  (1869). 

„       thoracica  Macq.    Dipt.  exot.  I.  1.  78.  1.  (1838) Madagaskar. 

Die  einzige  aus  Ägypten  mitgebrachte  Art,  welche  nachstehend  beschrieben 
wird,  fällt  mit  den  hier  verzeichneten  nicht  zusammen;  auch  in  den  Beschreibungen 
von  Schin.,  Winnertz.,  Gregorczek,  v.  d.  Wulp,  Strobl,  Rübs.  fand  ich  die- 
selbe nicht. 


yg  Th.  Becker: 

110.  Sciara  kairensis  ii.  sp.  9.     Ein  Weibchen  aus  Kairo.    März. 
Weihchen.     Thorax   nebst  Schulterschwielen    und  Halskragen  schwarz,   durch 

schwarzgraue  dünne  Bereifung  etwas  matt.  Brustseiten  schwarzbraun.  Stirn  über 
den  Fühlern  und  die  untere  Hälfte  des  Gesichts  grau  schimmernd.  Taster  schwarz- 
braun. Rüssel  hellbraun.  Fühler  braun,  2 -j- 14  gliedrig,  so  lang  wie  Kopf -f- Hinter- 
leib; die  ersten  der  14  Glieder  sind  zweimal  so  lang  als  breit;  allmählich  werden 
die  übrigen  Glieder  etwas  dünner,  sodass  das  Verhältnis  des  Endgliedes  in  Länge 
zu  Breite  wie  3:1  wird.  Hinterleib  lang  gestreckt,  matt  schwarzbraun,  nackt;  die 
letzten  Ringe  sind  etwas  heller  braun  mit  dunklem  Hinterrandsaum.  Beine  dunkel- 
braun; Hüften  und  Schenkel  etwas  heller;  Schienensporen  kurz,  schwarz.  Flügel 
nackt  oder  nur  mikroskopisch  behaart,  fast  farblos,  nrrr  schwach  graubräunlich  getrübt. 
Die  erste  Längsader  mündet  ungefähr  auf  der  Flügelmitte  ans  und  etwas  vor  dem 
Anfang  der  Gabel;  die  kleine  Querader  steht  auf  der  Mitte  der  ersten  Längsader. 
S.  Taf.  4b  Fig.  21.     Länge  des  Körpers  ohne  Fühler  272,  der  Flügel  2~l^^  mm. 

Simulidae 

Simulium 
Latr.  Hist.  nat.  d.  Ins.  et.  Crust.  XIV.  294.  (1803). 

Von  Arten,   die   in  Afrika   vorkommen,  ist   nur   aus  Madeira   von  Schiner   in 

seiner  Novara  Reise  Dipt.  15.  1.  (1868)   die  Art  -S.  ornatnm  Meig.  anfgefühii.     Die 

von  mir  entdeckte  Art  kann  ich  mit  keiner  der  beschriebenen  Europäischen  Arten 
identifizieren. 

111.  Simulium  griseicollis  n.  sp.  Sq.    7ifie\  Pärchen  aus  Assuan.    Februar. 

Männchen.  Thoraxrücken  samraetschwarz,  jedoch  vorn  breit,  grau,  ebenfalls 
vor  dem  Schildchen  und  an  den  Seiten,  sodass  von  der  sammetschwarzen  Färbung 
nur  ein  grösserer  Mittelfleck  übrig  geblieben  ist;  die  vordere  graue  Querbinde  wird 
durchbrochen  durch  3  feine  schwarze  Längslinien,  welche  die  Anfänge  von  2  mittleren 
Längsstreifen  einfassen;  die  graue  Querbinde  vor  dem  Schildchen  ist  von  letzterem 
etwas  entfernt  und  schillert,  in  gewisser  Richtung  gesehen,  fast  silberweiss,  während 
vorn  am  Thoraxrücken  keine  silberweisse  Färbung  zu  sehen  ist.  Der  Thoraxrücken 
ist  und  dies  vorzugsweise  auf  der  vorderen  Hälfte  goldgelbfilzig.  Schildchen  sammet- 
schwarz.  Brustseiten  aschgrau  bestäubt.  Schwinger  weiss.  Am  Kopf  ist  das  Unter- 
gesicht grau.  Fühler  schwarzbraun,  jedoch  das  ei'ste  Glied  gelb.  Taster  braun. 
Hinterleib  sammetschwarz,  an  den  Einschnitten  hellgelb;  der  zweite  Ring  auf  beiden 
Seiten  hellgrau  bereift;  der  erste  am  Rande  mit  langen,  messinggelben  Haaren. 
Hypopygium  aschgrau.  Beine  hellgelb  mit  schwarzbraunen  Hüften;  Spitzen  der 
Schenkel  und  Schienen  braun;  an  den  vorderen  Beinen  ist  diese  Bräunung  geringer, 
an  den  Schenkeln  häufig  nur  ein  Ring  oder  ein  Fleck  auf  der  Unterseite.  Die 
Vordertarsen  sind  ganz  schwarzbraun;  die  Tarsen  der  hinteren  Beinpaare  vom  zweiten 
oder  dritten  Glied  an,  deren  Metatarsen  an  der  Spitze  braun.  Hinterschiene  und 
deren  Metatarsus  ein  wenig  breitgedrückt;  von  einer  Behaarung  ist  an  den  Beinen 
fast  keine  Spur  vorhanden,  desgleichen  tritt  eine  weissere  Färbung  an  den  Schienen 
nur  sehr  schwach  hervor,     Flügel  wasserklar,  die  vorderen  Adern  hellgelb. 


Ägyptische  Dipteren.  79 

Weibcheu.  Thorax  ganz  aschgrau  mit  bleich  messinggelbem  Pilz  auf  dem 
Rücken,  auf  welchem  vorne  noch  3  feine  braune  Linien  erscheinen,  wodurch  Ü  mittlere 
graue  Längsstreifeu  marldert  werden.  Auch  der  Hinterleib  ist  ganz  aschgrau  und 
mit  dichtem  blassgelbem  Filz  bekleidet.  Im  übrigen  zeigen  sich  keine  weiteren 
Unterschiede  vom  Männchen.     Körperlänge  1^4  mm- 


Bibionidae 

Dilophus 

Meig.  lUig.  Magaz.  II.  264.  (1803). 

Zur  Beurteilung  Ägyptischer  Dilophus- Arten  kommen  ausser  den  Europäischen 

noch  folgende  in  Betracht: 

Dilophus  aegyptius  A.  Costa    Atti  R.  Accad.  NapoliVH  Nr.  2.  15.  (187.5)  Ägypten. 

Ä/co/o/- Wiedem.    Dipt.  exot,  I.  34.  (1821) Kap. 

maderae  AVollast.    Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  Serie  3.  I.  113.  Tab.  V. 

Fig.  1.  (1858) Madeira. 

112.  Dilophus  africanus  c?  :    u.  sp.     Verschiedene  Exemplare    aus   Luxor. 
Februar. 

Mit  2  Borstenkränzen  an  der  Basis  und  der  Mitte  der  Vorderschienen  ist  sie 
zunächst  zu  vergleichen  mit  Diloph.  Ungens  Lw.,  tenais  Meig.,  ternatus  Lw.  und  den 
oben  genannten  Afrikanischen  Arten ;  sie  stimmt  mit  keiner  überein.  Diloph.  aegyptius 
weicht  ab  durch  schwarze  Thoraxbehaarung  und  ungleiche  Schienendornen.  D.  maderae 
ist  so  kurz  diagnostiziert,  dass  eine  Vergleichung  ausgeschlossen  ist:  Wollaston  sagt 
nur,  das  Männchen  sei  schwarz  und  habe  graubraune  Flügel;  aus  der  Flügelfarbe 
aber  lässt  sich  schon  schliessen,  dass  die  Arten  nicht  übereinstimmen  können. 

Männchen.  Thorax  glänzend  schwarz  mit  feiner  weisslicher  Behaarung.  Brust- 
seiten stark  glänzend.  Kopf  mit  Fühlern  und  Tastern  schwarz.  Hinterleib  von 
gleicher  Färbung  und  gleichem  Glanz,  weiss  behaart.  Schwinger  weiss,  der  Stiel  nur 
an  der  Wurzel  schwarz.  Beine  und  Hitften  alle  ganz  glänzend  schwarz  mit  spärlicher 
heller  Behaarung.  Schenkel  wenig  oder  gar  nicht  keulenförmig  verdickt.  Schienen 
ebensowenig.  Vorderschienen  mit  2  Borstenkränzen  an  der  Wurzel  und  Mitte  der 
Schienen,  die  aber  nur  aus  2  ziemlich  grossen  gleichlangen  Dornen  bestehen.  Vorder- 
uud  Mitteltarsen  sehr  dünne,  Hintertarsen  etwas  dicker,  jedoch  ohne  besondere 
Schwellung.  Flügel  fast  farblos,  etwas  wässerig  braun  mit  hellbraunen,  am  Vorder- 
rande etwas  dunkleren  Adern.  Das  Randmal  ist  hellbraun  mit  unbestimmter  Begrenzung. 
Das  Mittelstück  der  vierten  Längsader  ist  ebenso  lang  wie  die  die  dritte  und  vierte 
Längsader  verbindende  Querader.  Die  Gabel  der  vierten  Längsader  zweigt  nur 
wenig  vor  der  liinteren  Querader  ab,  vielfach  fallen  sie  zusammen. 

Weibchen.  Die  Vorderhüften  und  Vorderschenkel  sind  nicht  ganz  schwarz, 
sondern  pechbraun.  Die  beiden  Dornenpaare  der  Vorderschienen  sind  weit  stärker 
als  beim  Männchen,  aber  ebenfalls  gleich  lang.  Hinterleib  pechbraun;  im  übrigen 
sind  Unterschiede  vom  Männchen  nicht  vorhanden.     Körperlänge  4'/,. — 5  mm. 


80  Th.  Becker; 

Polyneura 

Limuobidae 

Trimi('r.a 

Ost.  Sack.  Proc.  Acad.  nat.  Sc.  Philadelphia  290.  (18G1). 

113.  Trimicra  hirsutipes  Macq.  Webb  &  Beith.  Hist.  nat.  d'iles  Canar. 
Dipt.  101.  8.  [Limnobia].  (1839)  d  9.  4  Exemplare  aus  Kairo,  Luxor 
und  dem  Fayüm.     Dezember  und  Mäi'z. 

Die  von  Macquart  gegebene  Beschreibung  ist  zur  Erkennung  der  Art  aus- 
reichend; die  gleiche  Art  fing  ich  im  Januar  1901  auf  Teneriffe. 


Cyelorraplia  ascliiza 


Syrphidae 


Eristalis  Latr.  1804. 
Vou   den  iu  Afrika  bisher  aufgefundenen  Arten  sind  folgende  Beschreibungen 


zu  nennen: 

Scopoli 
L  i  n  n  e 

Pabricius 


Eristu/is  aeneus  1763.    Eut.  carn.  365.  957. 
tenax  17G1.    Fauna  Suec.  1799. 
„         arbustorum  1761.     Fauna  Suec.  1798. 
„         quinquelineaius  Spec.  insect.  II.  425.  21. 
Wiedem.  II.  185.  47.  9 . 
fa^ciatus  Mg.  S.  B.VII.  143.  22.  9. 
fascialus  Germ.  Fauna.  XXIII.  Tab.  23. 
quinquefasciatns  Lw.  Scbin.  Novara  Reise  364. 
Anmerkung:  Letztere   Art   wird   von  Schiner   in   seiner  Novara  Reise 
als   Loew'sche   Art   synonym    mit   Er.  qulnquelineatus   Pbr. 


angegel)en. 


Loew  bat  aber  gar  keine  Art  dieses  Namens 


Wicdrmann 


genannt,    sondern    Seite    324    nur    den    Fabricius'schen 
Namen.    Es  erscheint  ein  Versehen  Schi 
Endxlis  murorum  Syst.  Antl.  1805.  237.  20  .    .    . 


incisus  Zwcifl.  II.  1830.  155.  5.  9 

crassipes  Fhr.    „        „      157.  8     .    .    .    . 

Fbr.  Syst.  Antl.  1805.  237.  22. 

modestus  Zweifl.  II.   1830.   165.  19.  d  9 


Macquart 


dasyops  „ 

haplops  „ 

nigricans        „ 
taphicus  ,. 

ana/is  ö  9 . 
nitidiventris  9  . 
viridulus  9 . 
Naialensis  9 . 
pluriviüatus  9 . 
convexihcies 
amoenus 
smaragdinus 
cupreus 
quinqueviiiaius  9  , 


„  „  171.  27.  9 
„        „       182.  44.  9 

„       189.  52.  ä 

„  191.  57.  9 
Dipt.  exot.  II.    96.  1843 

104 

„  Suppl.  ni.  134 

„        „         V.     86 

„         „        „       IV.  134 

„         „        ,.       IV.  135 

„      IL  116.  40  . 

n.  105.  22 

"  d'Algerie  465.  154.  PI.  IV. 


Walker 
Rondani 

Wiedemann 


Fig.  10 


ner's  vorzuliegen. 


ßerberei. 

Kap. 

Kap. 


Kap. 

Kap. 

Kap. 

Kap. 

Ägypten. 

Kap. 

Kap. 

Kap. 

Natal. 

Gabon. 

Kap. 

Isle  de  Fr. 

Senegal. 

Isle  de  Fr. 


3. 


assimi/is  List,  of  specim.  ITT.  611     .... 
Ni/i  Nuov.  Annal.  Sc.  Nat.  Bologna  1850.   Ser, 

Tom.  2 

faeniops  ö  O.  Zweifl.  IL  182.  43. 

pnickncejM  Mg.   S.  B.  III.  375.  8.  (Helophilus). 

piilchi-iceps  Mcq.  S.  ä  Buff.  I.  505.  (Helop/iilus) 

pulchriceps  Germ.  Fauna  XXIII.  Tab.  22. 

Aegyplius  Walk.  Cat.  Brit.  Mus.  Dipt.  621. 


Algier. 
Sierra  Leone. 


Vaterland? 


82 


Th.  Becker: 


Walker        Eiistalis  puncfifer  9.  List  of  diptera  coUected  in  Acg.  and. 

Arabia.  The  Entomologist  1871.  pag.  274.  55. 
Loew  ,,  (Plagiocera)  maculipennis  o  .  Dipt.  F.  S.-Afi 

„  (Megaspü)  bullaius  Q .  d      «        » 

curius  2-  ,1      ,1        » 

„  „  capHo  5.  „      „        !i 

„  „  fronto  9 .  ))      »        « 

„  (Simoides)  exp/etus  (5.  »      »        n 

vi/lipes  ö.  „      „        „ 

Jaeu nicke        „         iabanoides   9.      Neue  exot.  Dipt.   1866.  402. 

Taf.  44.  Fig.  10 Massaua. 

Bigot  „         flaveola  C) .    Dipt.  nouv.  on  peu  conn.  XXI.   1878. 

220.  4 Senegal. 


!60 

317 

Guinea. 

319 

Kaffierei 

11 

319 

!) 

»7 

321 
321 
322 

11 
11 

Siemen. 

n 

323 

Nubien. 

02. 

126. 

114.  Eristalis  tenax  L.  (1761).     Faun.  Suec.  1799. 
Ein  Männchen  aus  Alexandrien  im  November. 

115.  Eristalis  taeniops  Wied.  ä  9.     Zweifl.  II.  182.  43.  (1830). 

Beide  Geschlechter  aus  Alexandrien,  Kairo,  Assiut  und  Liixor  von  November 
bis  März. 

116.  Eristalis  quinquelineatus  Fbr.  d  q.     Spec.  Ins.  II.  425.  21.  1781. 

Männchen  und  Weibchen  aus  Alexandrien,  Kairo,  Luxor  und  Wüste  Siala  bei 
Fayum  vom  November  bis  Mai. 

Die  zitierten  Beschreibungen  berücksichtigen  nur  das  Weibchen;  das  Männchen 
scheint  unbekannt  zu  sein,  vielleicht  ist  es  auch,  da  es  eine  vom  Weibchen  abweichende 
Hinterlcibszeichnung  besitzt,  unter  anderem  Namen  beschrieben,  jedoch  habe  ich 
unter  den  Afrikanischen  Arten  nichts  gefunden,  was  auf  eine  Identität  schliessen 
lässt;  ich  gebe  daher  die  ausführliche  Beschreibung.  An  der  Zusammengehörigkeit 
der  Geschlechter  ist  nicht  zu  zweifeln;  auch  fing  ich  beide  stets  zusammen  an  den- 
selben Orten. 

Männchen.  Thorax  glänzend,  erzfarbig  mit  5  gelbgrau  bestäubten  Längslinien, 
von  denen  die  beiden  au  den  Seiten  sehr  breit,  die  3  mittelsten  sehr  schmal  sind. 
Die  braun  gesprenkelten  Augen  haben  sehr  kurze,  meist  nur  auf  der  oberen  Kopf- 
hälfte sichtbare  bräunliche  Haare.  Stirn  und  Untergesicht  von  glänzend  schwarzer 
Grundfarbe,  dicht  hellgrau  bestäubt;  der  Gesichtshöcker,  zwei  schmale  Längsstreifen 
daneben,  der  vordere  Mundrand  und  2  Backenstreifen  glänzend  schwarz;  die  Gesichts- 
haare hellgrau,  auf  der  Stirn  gelbbraim  bis  schwarz;  auch  auf  dem  gelb  behaarten 
Ocellenhöcker  stehen  vorn  schwarze  Haare.  Fühler  rotgelb,  an  der  Wurzel  und  am 
Oberrande  des  dritten  Gliedes  verdunkelt  mit  gelbbrauner,  glänzender,  nackter  Fühler- 
borste. Schildchen  braungelb,  durchsichtig;  die  Behaarung  desselben  sowie  desThorax- 
riickens  ist  mittellang  wie  geschoren,  fahlgelb.  Brustseiten  aschgrau  bestäubt  mit 
falilgelben  Haarwirbeln.  Hinterleib  rotgelb  an  den  Seiten  der  ersten  3  Ringe  und 
mit  schwarzer  Mittelzeichnung  ähnlich  wie  bei  E.  arhusto-r-um  L.  Der  erste  Hing  hat 
eine  bleigraue  Bestäubung  mit  glänzendem  Hinterrande;  auf  dem  zweiten  Ringe  liegt 


Ägyptische  Dipteren.  83 

eine  breite  kreissegmeutartige  mattschwarze  Binde  am  Voiderraude  und  eine  ebensolche 
schmale  linieuförmige  am  Hintenande,  in  der  Mitte  sind  beide  durch  einen  schwarzen 
Längsstreifeu  verbunden;  der  Hinterrand  des  Ringes  glänzt  metallisch,  der  gelbe  Teil 
desselben  ist  glänzend  an  den  Seiten  und  matt  auf  der  Mitte.  Der  dritte  Ring  ist 
ebenso  gezeichnet  wie  der  zweite,  jedoch  fehlt  die  vordere  mattschwarze  Querbinde, 
dafür  liegt  aber  auf  der  Mitte  eine  mattgelbe  gebogene  Querbinde,  welche  die  schwarze 
Zeichnung  durchschneidet;  der  Hinterrand  dieses  Ringes  ist  ziemlich  breit  metallisch 
glänzend,  ebenso  wie  der  grössere  Teil  der  gelben  Zeichnung  mit  Ausnahme  der 
Mitte  glänzend  ist.  Auch  auf  dem  vierten  ganz  schwarzen  Ringe  ist  der  breite  matt- 
schwarze Mittelstreifen  zu  sehen,  er  reicht  jedoch  nur  bis  zur  Mitte  des  Ringes,  wo 
die  erzfarben  glänzende  hintere  Querbinde  wie  bei  den  vorhergehenden  Ringen  ansetzt; 
auch  auf  diesem  Ringe  liegt  eine  mattgelbe  bogenförmige  Querbinde,  nur  etwas 
grösser  als  auf  den  vorhergehenden  Ringen ;  man  kann  auch  so  sagen :  der  vierte 
Ring  ist  glänzend  erzfarbig  mit  einem  mittleren  mattschwarzen  Längsstreifen  und 
einer  mattgelben  Querbinde.  Das  asymmetrische  Hypopygium  ist  glänzend  erzfarben, 
zum  Teil  graugelb  bestäubt.  Der  Bauch  ist  ganz  gelb,  matt,  jedoch  mit  glänzenden 
Mittelflecken  auf  den  3  letzten  Ringen.  Die  Behaarung  des  Hinterleibes  ist  gelblich, 
ungefähr  von  derselben  Länge  wie  auf  dem  Thoraxrücken,  nur  am  letzten  Ringe  und 
auf  dem  Bauche  ist  sie  etwas  länger.  Hüften  und  Schenkel,  letztere  bis  auf  die 
Spitze  schwarz,  erzfarbig,  glänzend  namenthch  die  hintersten.  Schienen  mehr  matt- 
schwarz; an  den  vorderen  ist  die  Wurzelhälfte,  an  den  Hinterbeinen  das  Wurzeldrittel 
gelb.  Tarsen  schwarz ;  nur  der  Mittel-Metatarsus  ist  an  der  Wurzel  rostgelb.  Die 
weiche  Behaarung  der  Beine  ist  hell,  nur  auf  der  Innenseite  der  Hinterschienen 
stehen  auch  schwarze  Haare.  Flügel  ganz  farblos  mit  gelben  Adern  und  blassgelbem 
Raudmal.     10  — 11  mm  laug. 

Weibchen.  Die  Abweichung  in  der  Hinterleibszeichnuug  besteht  darin,  dass 
die  rotgelben  Seitenflecken  sich  auf  die  ersten  beiden  Ringe  beschränken  und  kleiner 
sind;  ein  breiter  mattschwarzer  Mittel-Läugsstreifen  reicht  ebenfalls  über  alle  Ringe, 
wird  aber  unterbrochen  einerseits  durch  die  auf  jedem  Ringe  erscheinenden  matt 
graugelben  gebogenen  Querbinden  sowie  andererseits  durch  die  gänzend  erzfarbenen 
Hinterrandssäume.  Der  Bauch  ist  ebenfalls  wie  beim  Männchen  mattgelb  mit  glänzenden 
Mittelflecken;  diese  erscheinen  aber  verdunkelt,  da  sie  die  schwarze  Färbung  der 
Hinterleibs-Oberseite  durchscheinen  lassen. 


117.  Eristalis  tabanoides  Jaennicke  Q.    Neue  exot.  Dipt.  (1866),  402.  126. 
Taf.  44  Fig,  40. 

Diese  schöne  Ai't  fand  ich  in  nur  einem  Exemplare  im  Ezbekiye  Garten  zu 
Kairo.  Rüppell  entdeckte  die  von  Jaennicke  gut  und  kenntlich  beschriebene  und 
abgebildete  Art  in  Massaua. 


118.  Eristalis  aeneus  Scop.  <S  9.    Ent.  carn.  (1763).  365.  967.    Aus  Alexandrien. 

Diese  Exemplare  sind  etwas  kleiner  als  unsere  Europäischen;  auch  die  Behaarung 
ist  etwas  kürzer;  im  übrigen  finde  ich  keine  Unterschiede. 

Mitt.  a.  4.  zool.  Mua.  in  Berlin. 


84 


Th.  Becker: 


Syrplms  Fbr.  1775.    Syst.  eut. 
Vou  Afrikanischen  Syrphus- Arten  sind  folgende  bekannt  und  beschrieben  worden: 


Syvphut'  albomaculaius  Mcq.  Dipt.  exot.  11.  1843.  146.  1.  d  O 
„  disjunctus  Mcq.  O .  ,,  ,-  „  „  148.  3  . 
„  longicornis  Mcq.  9.  ,,  „  ,,  „  154.  13  . 
„  fuscotibia/is  Mcq.  d.  „  „  „  ,,  155.  14  . 
„  nata/ensis  Mcq.  d .  „  „  Suppl.  I.  134.  28  . 
„         propinquus  Mcq.  dQ.,,         „        ,.      IV.  151      .    . 

S.  Bigot  Annal.  Soc.  Eni  de  Fr.  1882  —  83.  XXXII 

algirus  Mcq.    Expl.  scieut.  de  l'Algerie  1849.  469.  172.  Pig 

adligatus  Wied.  Zweifi.  II.  Ib30.  122.  10.  d.    .    . 

rostratus  W\eA.       ,,        „        .,       125.14.  d.    .    . 

„         intersecius  Vt^ied.     „        „        ,,       125.  15.  d.    .    . 

„         capensis  yVied.         „         „        „       127.  18.  d .    .    . 

aegyptius  Wied.       „        „        „       133.  29.  d  9  .    . 

termina/is  Wied.       ,,        „        „       135.  33.  d  .    .    . 

nuba  AVied.  „         „        „       136.  34.  9  .    .    . 

Rüppe/Ii  Wied.         ..        „        „      141.  44.  d .    .    . 

„         incerius  Wied.         „         „        „       143.  47.  d  .     .    . 

hlix  Walk.    Dipt,  Saunders.  1856.  229.  d  9     .    . 

deniaius  Walk.  ,.  ,.  ,.      229.  d     .    .    . 

iricolor  Walk.   ,.  „  „      230.  d     .    .    . 

claripennis  Lw.  Dipt.  F.  v.  S.-Afr.  1860.  305.  2.  o 

„  305.  2.  *  ( 
„  306.  3.  d 
„  307.  5.  9 
„  308.  6.  C' 
„  309.  7.  9 
„  309.  8.  d  9 
The  Entomologist.  1871.  pag.  273.  46 

"^   273.  47 
„     274.  48 


hirticeps  Lw. 
cognatus  Ijw.  ,, 

irisectus  Lw.  ,. 

rotundicornis  Lw.   ,. 
calopus  Lw.  „ 

bituberculatus  Lw.  „ 
latiusculus  Walk.  9 
interrumpens  Walk.  9  .  „ 
turbidus  Walk.  d. 


Sinai  u.  Algier. 

Algier. 

Kap. 

Kap. 

Port  Natal. 

Nubien. 

Algier. 

Kap. 

Kap. 

Kap. 

Kap. 

Ägypten. 

Ägypten. 

Nubien. 

Nubien. 

Nubien. 

Kanar.  Inseln. 

Kap. 

Kap. 

Kap. 

Nubien. 

Kap. 

Kaffrerei. 

Kap. 

Kaffrerei. 

Kap. 

Sinai. 

Kairo. 

Kairo. 


119.  Syrphus  corollae  Fbr.  Ent.  Syst.  IV.  1794  306.  106. 

Aus  Alexandrien,  Assuan,  dem  Fayum  eine  Eeihe  von  Exemplaren,  die  in 
Grösse  und  Fleckenzeichnuug  variieren.  Es  gibt  Exemplare  mit  ganz  gelbem  Gesicht, 
mit  schwarzem  Gesichtshöcker  und  Mundrande,  bei  denen  die  Hinterleibsflecke 
getrennt  oder  verbunden  sind. 

120.  Syrphus  algirus  Mcq.   E.xpl.  scient.  de  l'Algerie  1849.  469.  172.   PI.  IV. 
Fig.  11. 

Unter  den  zugehörigen  Exemplaren  sind  auch  einige,  welche  fast  ganz  schwarze 
Fühler  haben,  bei  denen  die  Hinterleibsfleckeu  auf  der  Mitte  nicht  zusammenstosseu 
und  auch  den  Seitenrand  des  Hinterleibes  nicht  erreichen.  Trotzdem  glaube  ich 
nicht,  dass  es  eine  besondere  Art  ist,  halte  vielmelrr  S.  algirus  nur  für  eine  Varietät 
von  corollae,  deren  Grenzen  festzustellen  sicher  sehr  schwierig  sein  wii-d. 


121.  Syrphus  longicornis  Mcq.  d  9.    Dipt.  exot.  IL  155.  13.  9. 
Obgleich  Macquart  nur  das  Weibchen  beschrieben  hat,  so  lässt  sich  doch  bei 
der  charakteristischen  Zeichnung  des  Hinterleibes  mit  Hülfe  der  guten  Beschreibung 
von   Macquart   die   Identität   meiner  Exemplare   mit   S.  loiigü-oniis,    die   vom   Kap 


Ägyptische  Dipteren.  85 

stammt,    ohne    Bedeuken    aussprechen.      Das    Männchen    ist    interessant    durch    die 
Bewehrung  der  Hinterhüften. 

2  Männchen  und  1  Weibchen  aus  Kairo  im  November.  Sj^äter  im  April  fing 
ich  auch  noch  1  Exemplar  im  Karmel  Gebirge  bei  Haifa  in  Syrien. 

Männchen.  Eine  Art  mit  schmal  gebautem  Hinterleibe.  Thoraxrücken  glänzend 
schwarzgrün  mit  bläulichen  Reflexen.  Schildchen  mattgelb;  Behaarung  fahlgelb.  Am 
Seitenrande  des  Thoraxrückens  liegt  eine  scharf  gezeichnete  breite  gelbe  Strieme, 
welche  von  der  Schulter  bis  an  die  Schwiele  vor  dem  Schildchen  reicht.  Die  Brust- 
seiten sind  metallisch  erzgrüu,  glänzend  mit  weissgelber  Schwielen-Zeichnung:  eine 
länglich  ovale  Schwiele  liegt  auf  den  Mesopleuren;  eine  andere  mehr  kreisförmige 
auf  der  oberen  Hälfte  der  Sternopleuren ;  sie  heben  sich  scharf  von  dem  dunklen 
Untergrunde  ab;  beide  sind  lang  weiss-behaart,  die  obere  büschelförmig.  Augen 
nackt,  zweimal  so  hoch  wie  lang;  sie  berühren  sich  in  einer  Linie,  deren  Länge  der 
Stirnlänge  gleichkommt.  Gesicht  und  Stirn  sind  weisslich,  wachsartig  mit  sehr  kurzer 
heller  Behaarung.  Fühler  rotgelb,  an  der  oberen  Seite  aller  3  Glieder  gebräunt; 
das  zweite  ist  auffallend  kurz,  das  dritte  mehr  als  zweimal  so  lang  als  breit  mit 
gelbbrauner  Borste.  Scheiteldreieck  glänzend,  schwarzgrün,  hinten  mit  dem  Hinter- 
kopfrand gelb  bereift;  letzterer  schmal,  aber  deutlich  ausgebildet,  oben  goldgelb, 
unten  schneeweiss  behaart.  Schwinger  gelb,  Schüppchen  weiss.  Hinterleib  nicht 
breiter  als  der  Thorax  mit  annähernd  parallelen  Rändern;  Grundfarbe  schwarz 
mit  gelber  Zeichnung,  welche  bei  beiden  Geschlechtern  gleichartig  ist;  die  gelbe 
Bindeuzeichnung,  welche  allenthalben  in  voller  Breite  den  Seitenrand  erreicht,  stellt 
sich  folgendermassen  dar:  erster  Ring  schwarz  mit  gelben  Seitenflecken,  die  jedoch 
nur  wenig  auf  die  Oberseite  übergreifen;  die  folgenden  3  Ringe  haben  durchgehende 
gelbe  Binden  ungefähr  von  halber  Ringlänge,  von  denen  die  auf  dem  zweiten  Ringe 
liegende  in  der  Mitte  verschmälert,  mitunter  schmal  unterbrochen  ist;  auch  auf  dem 
vierten  Ringe  ist  sie  am  Hinterraude  eingebogen;  die  mittlere  Binde  ist  fast  parallel- 
räudig  und  nur  schwach  gebogen;  alle  3  Binden  liegen  in  der  Nähe  des  Vorderrandes, 
so  dass  nur  ein  schmaler  mattschwarzer  Streifen  vor  ihnen  liegt;  der  hinter  ihnen 
liegende  schwarze  Streifen  ist  breiter;  diese  3  hinter  den  gelben  Binden  liegenden 
schwarzen  Hinterrandssäume  sind  auf  ihrer  hintersten  Hälfte  glänzend;  der  fünfte 
Ring  ist  ganz  glänzend,  auf  der  Mitte  schwarzbraun,  an  den  Seiten  und  am  Hinter- 
rande gelb.  Das  Hypopygium  ist  gelb,  zum  Teil  glänzend,  sehr  kurz  weiss-behaart. 
Bauch  gelb  mit  braunen  bis  schwarzen  ovalen  Mittelflecken  auf  dem  zweiten  und 
dritten  Ringe;  die  übrigen  Ringe  sind  bräunlich  verdunkelt.  Beine  gelb,  Hüften 
schwarz;  Hinterschenkel  vor  der  Spitze  mit  schwarzbraunem  Ringe;  die  3  mittleren 
Tarsenglieder  gebräunt.  An  den  Schenkelringen  der  Hinterbeine  steht  ein  nach 
unten  gerichteter  gelber  Dorn,  der  ebenso  lang  ist,  wie  die  Schenkel  dick  sind. 
Flügel  durchaus  glashell,  farblos  mit  blassbräunlichem  Randmal;  die  dritte  Längsader 
ist  auf  ihrer  ganzen  Länge  stark  eingebogen,  ihre  tiefste  Einbiegung  liegt  dicht 
hinter  der  Querader.     8 — 8^2  mm  lang. 

Weibchen.  Die  Fühler  meines  Exemplares  sind  heller  als  beim  <?.  Stirne 
gelb;  der  obere  Teil  auf  ungefähr  dem  dritten  Teil  seiner  Länge  ist  glänzend  schwarz 
und  sendet  eine  schmale  schwarzbraune  Mittellinie  bis  zu  den  Fühlern  hinab,  deren 
obere  Einfassung  auch  gebräunt  ist.  Thorax  und  Hinterleib  zeigen  keinerlei  Abweichung 


86 


Th.  Becker: 


vom  Männchen.  An  den  gelben  Beinen  fehlt  der  Dorn  der  hintersten  Schenkelringe 
sowie  der  braune  Ring  an  den  Hinterschenkelu;  die  mittleren  Tarsenglieder  sind 
ebenfalls  gebräunt,  aber  heller  als  beim  Männchen. 

Unter  den  Beschreibungen  Europäischer  Arten  tinde  icii  keine,  welche  auf  diese 
Art  passen  könnte. 

Eumerus  Mg.  1822.  S.  B.  III.  202. 
L  i  1 1  e  r  a  t  u  r. 


Loew             Stettiner  Entom.Z.  1848. 108ff.  Yerh.  d.  z.b.  G.  185.5 
Einnemt^  Ot/atus  Lw.  ÖQ.  p.  109      .    • 


687  ff. 


Curtis 
Fabricius 


mixtus  Mg.  S.  B.VII.  110. 


Mittel-Europa. 


Mittel-Europa. 
Mittel-Europa. 


Sicilien. 
Sicilien. 
Sicilien. 
Mittel-Europa. 


tricolov  Lw.  Isis  1840.  561. 

blcolw  Rond.   Prodi-.  II.  89.  3. 
annulaius  Banz.  Fauna  LX.  11 Mittel-Europa 

varius  Mg.   S.  B.  in.  205.  3. 

grandis  Mg.   S.  B.  III.  203.  1. 

lateralis   Zett.    Act.  Holm.  1819.  83.  38. 
(Pipiza).  Dipt.  Sc.  IH.  862.  1. 

Iiitmilis  Fall.    Dipt.  Suec.    Suppl.  10. 
tarsa/is  Lw.    Stett.  Ent.  Z.  1848.  113.  3.  d  .    . 

Lw.  Verh.  z.  b.  G.  V.  687.  Q  . 
sabulonum  Fall.    Dipt.  Suec.  Syrph.  61.  7.  (1816) 

strigatus  Mg.    S.  B.  III.  207.  7. 

Selene  Mg.    S.  B.  Hl.  210.  12. 

rubrimmtris  Mg.    S.  B.VU.  112.  18. 

nihrwmtris  Mcq.    S.  a.  B.  I.  528.  10. 
olivaceus  Lw.  ö  9.    Stett.  Ent.  Z.  1848.  116.  5 
nudus  Lw.  <S .                  „         )i       ,1        „       117.  6 
Iris  Lw.  cJ  9.                „         „      ,,       ,7      118.  7 
lunulaius  Mg.  ä.    S.  B.  UI.  209.  11 

planifrons  Mg.    S.  B.  III.  209.  10.  9 . 

funeralis  Mg.    S.  B.  III.  208.  9.  9  . 

grandiconiis  Mg.    S.  B.  III.  208.  8. 

strigatus  Fall.    Dipt.  Suec.  61.  8.  (ex  part). 

strigatus  Zett.    Dipt.  Sc.  IL  864.  3. 

ae7ieus  Mg.    S.  B.VU.  112.  19. 

aeneus  Mcq.    Dipt.  du  N.  de  Fr.  121.  8. 
emarginatus  Lw.  d  9 .  Stett.  Ent.  Z.  1848.  124.  19    Sicilien. 

davitibius  Rond.  1857.  Prodr.  IL  94.  14? 
angusiifrons  Lw.  9.  Stett.  Ent.  Z.  1848.  125.  11  . 
basalis  Lw.  d.  „         n      n        »      126.  12. 

angusticornis  Rond.  Prodr.  II.  1857.  95.  17. 
S.  B.  in.  200.  3     ....... 

barbiventris  Rond.    Annal.  Soc.  E.  de  Fr. 
1850.  117. 
pulchellus  Lw.  dg.    Stett.  Ent.  Z.  1848.  130.  14   Rhodus 

delicatae  Rond.  Prodr.  II.  1857.  94.  15. 
amoenus  Lw.  d  9 .  Stett.  Ent.  Z.  1848.  132.  15 
pusillus  Lw.  d  9.  „  „  „  „  133.  16 
lucidus  Lw.  d  9 .  „         11      )7       n       1 34-  1 7 

argyropus  Lw.  d.         „         „      „       „       135.  18 

eAIijyes  Rond.   Prodr.  U,  1857.  89.  4. 
sinuaius  Lw.  d  9  .  Verh.  z.  b.  G.  1855.  692. 
longicornis  Lw.  „       „    „     „       „       695. 

punciifrons  Lw.  9 .       „       „   „    „    1857.  85   .    . 

laieralis  Gurt.    Brit.  Entom.  15 England. 

micans  Yhx.    Ent.  suppl.  562.  62.  63 S.-Europa. 


ruficornis  Mg. 


Adalia. 
Rhodus. 

Mittel-Europa. 


Rhodus. 
Kl.-Asien. 
Rhodus. 
Rhodus.  Rom. 


Syrien. 


Ägyptische  Dipteren.  87 

Emncnis  tricolor  Fbr.    Ent.  suppl.  563.  85.  86.  (1795). 
trkolor  Mg.    S.  B.  III.  204.  2. 
mixtus  Panz.  F.  LX.  8. 

Meigen  „        ausfra/is  Mg.   S.  B.  VI.  110.  114 Andalusien. 

ornatus  Mg.    S.  B.  III.  205.  4.  (1822). 

Macquart  ,,         fulvicornis  Mcq.    S.  k  B.  I.  528.  9 Normandie. 

immarginatus  Mcq.  Dipt.  du  N.  de  Fr.  ]  828.  268.  5  Fraukreich. 

Zetterstedt      „         flavitarsis  Zett.    Dipt.  Sc.  11.  867.  8 Schweden. 

Schiller  „         elegans  Schiu.  Egg.  Verh.  z.  b.  G.  1852.  52. 

Costa  „         crassitarsis  Costa.    Bull.  Soc.  Ent.  Ital.  1855.  254  Sardinien. 

Rondani  „         melanopus  Rond.    Prodi-.  1857.  II.  90.  5    .         .    .  Italien. 

„        uncipes  Rond.  „  „        „    91.  7    ...    .  Italien. 

„         alpinus  Rond.  „  „        „    91.  9    ...    .  Italien. 

=  E.  olivaceus  Lw. 

„        lasiops  Rond.  „  „        „    92.  11.    .    .    .  Italien. 

„         tuberculatus  Roud.      „  „        „    93.  13.    .    .    .  Italien. 

„        lejops  Roud.  „  ,,       „    94.  16.    .    .    .  Italien. 

„         Truquii  Rond.  „  „        „    95.  19.    .    .    .  Italien. 

Von  spe:dtdl  Afrikanischen  Arten  sind  bisher  folgende  bekannt: 

Loew  Dipteren-Fauna  Süd-Afrika's  1866.   296ff. 

Emiieriis  ob/iguus  Fhr.  ö .    Syst.  Antl.  194.  28 Milesia. 

ohIiquHs  Wied.   Zweifl.  II.  194.  28     ...  Kap.     Guinea. 
cilitarsis  Lw.  Stett.  Ent.  Z.  1848. 120.  8.  ä . 

unicolor  Lw.    Dipt.  F.  S.-Afr.  297.  2 Kaffrerei. 

eryihrocerus  Lw.  Q  .    Dipt.  F.  S.-Afr.  298.  3     .    .  KalTrerei. 

„         argenteus  Walk,  ö .    Ins.  Saund.  Dipt.  224    .    .    .  Kap. 

lunatus  Fbr.    Ent.  syst.  IV.  296.  64.  (1794)  .    .    .  Barbarei. 
binatui^  Wied.    Zweifl.  IL  111.  1. 

„        barbarus  Coqueb.   111.  iconogr.  117 Barbarei. 

barbarm  Wied.    Zweifl.  IL  112.  2. 

„         latitarsis  Mcq.    Dipt.  exot.  IL  136.  1 Kanar.  Inseln. 

,,        purpureus  Mcq.     „         „       „       „2 Kanar.  Inseln. 

%e/jsWied.   Zweifl.  IL  113.  5 St.  Helena. 

„         quadrimaculaius  Mcq.    Dipt.  exot.  Suppl.  V.  91.  5.  Kap. 

ruficauda  Bigot.  ä.    Ann.  Soc.  Fr.  1883.  539   .    .  Algier. 

122.  Eumerus  amoenus  Lw.  cJ  9.   Stett.  Ent.  Z.  1848.  132.  15. 

Diese  Art  ist  in  Ägypten  ziemlich  gemein;  ich  fand  sie  in  Kairo  und  Assiut 
vom  November  bis  März.  Loew  hat  schon  in  seiner  Fauna  S.-Afrika's  über  das 
Vorkommen  dieser  Art  in  Ägypten  berichtet. 

123.  Eumerus  obliquus  Fbr.  dg.    Syst.  Antl.  194.  28.  (1805)  (Milesia). 

Lw.   Dipt.  Fauna  S.-Afr.  1860.  297.  6. 

Das  Männchen  dieser  interessanten  Afrikanischen  Art  ist  bisher  bekannt  vom 
Kap  und  Guinea.  Ich  fing  beide  Geschlechter  bei  Kairo  und  in  Suez;  sie  ist  also 
wohl  in  ganz  Afrika  heimisch. 

Männchen.     Siehe  die  Beschreibung  bei  Lw.  Dipt.  F.  S.-Afr.  u.  Stett.  Ent.  Z. 

Weibchen.  Grundfarbe  schwarz,  grob  punktiert,  in  das  metallisch  Grüne  und 
Blaue  hinüberspielend.  Augen  noch  kurz  weiss  behaart.  Stirn  nur  wenig  schmäler 
als  das  Gesicht,  mit  schwach  nach  dem  Scheitel  hin  konvergierenden  Augenrändern. 
Das  Gesicht  ist  dicht  weissgrau,  die  Stirn  gelbgrau  bestäubt,  welche  Färbung  sich 
auch  über  den  Hinterkopf  verbreitet;  in  der  nächsten  Umgebung  der  Ocellen  schimmert 


Qg  Th.  Becker: 

die  schwarze  Grundfarbe  fleckenartig  durch;  auch  die  Haarwurzehi  auf  dei-  Stirn 
zeigen  sich  als  schwarze  Punkte,  die  graue  Bestäubung  siebartig  durchbrechend.  Das 
vordere  Punktauge  ist  von  den  beiden  hinteren  etwas  weiter  entfernt,  als  letztere 
beiden  von  einander,  wenn  auch  diese  Differenz  bei  weitem  nicht  so  gross  ist,  als 
beim  d.  Die  Haare  des  üntergesichtes  sind  weiss;  sie  werden  auf  der  Stirn  allmählich 
gelb  und  in  der  unmittelbaren  Umgebung  der  Ocellen  schwarz.  Die  Fühler  sind 
verhältnismässig  klein,  kaum  etwas  grösser  als  beim  Manne,  von  der  gleichen  schief 
abgestutzten  oder  abgerundeten  Form  mit  einer  deutlichen  Unterecke;  ihre  Färbung 
ist  dunkelbraun.  Fiihlerborste  an  der  Wurzel  braun  mit  schwarzer  Spitze.  Der  gelbgrau 
bestäubte  Thorax  hat  dieselbe  Zeichnung  wie  beim  Manne.  Loew  hat  sie  erkennbar 
angegeben;  sie  lässt  sich  aber  auch  in  folgender  Weise  schildern:  Die  gelbgraue 
Bestäubung  ist  so  verteilt,  dass  2  mittlere  unbestäubte  Längslinien  stehen  bleiben, 
welche  jenseits  der  Quernaht  in  die  mittlere  unbestäubte  ßückenfläche  verlaufen;  zu 
beiden  Seiten  und  auf  der  vorderen  Hälfte  des  Thoraxrückens  sieht  man  je  einen 
grossen  kreisförmigen  glänzenden  Flecken,  dahinter  jenseits  der  Quernaht  einen  ebenso 
breiten  vorn  abgerundeten  Streifen;  die  Ränder  des  Thoraxilickens  nebst  der  Quernaht 
sind  bereift;  die  Behaarung  ist  gelblich  und  etwas  kürzer  als  beim  Manne;  der  Rand 
des  Schildchens,  wie  beim  Manne  gelbgrau  und  lang  gelb-behaart.  Der  Hinterleib 
ist  mattschwarz  mit  blauen  und  purpurfarbenen  Reflexen,  stark  punktiert;  auch  hier 
entsteht  wie  auf  der  Stirn  durch  die  Haarwurzeln-Punkte  eine  siebartige  Zeichnung. 
Die  3  Paar  Mondflecken  sind  deutlich.  Der  Hinterrandssaum  des  dritten  und  der 
ganze  hinter  den  Mondflecken  liegende  Teil  des  vierten  Ringes  sind  grau  bestäubt 
und  letzterer  ebenso  stark  behaart  wie  beim  Manne.  Beine  schwarz  mit  rötlich  gelben 
Knieen,  Schienenwurzeln  und  Tarsen.  Hinterschenkel  und  Schienen  etwas  schwächer 
als  beim  Manne,  auch  der  Hinter-Metatarsus  hat  nicht  die  verbreiterte  abgeplattete 
Form  des  ö,  ist  aber  immerhin  verdickt  und  namentlich  nach  aussen  hin  stärker 
ausgebaucht  als  auf  der  inneren  Seite;  der  äussere  Rand  ist  zwar  ziemlich  lang 
behaart,  es  fehlen  aber  doch  die  schwarzen  Barthaare  des  Mannes;  im  übrigen  ist 
die  Behaarung  der  Beine  der  des  ö  konform.  An  den  Flügeln  sind  Unterschiede 
nicht  bemerkbar.     6  mm  lang. 

Zu  den  12  bisher  in  Afrika  beobachteten  Arten  sind  dann  noch  2  Europäische 
zu  rechneu,   deren  Vorkommen  Macquart  angibt:    E.  sabulonum   und   InindaUts  Mg. 

Syritta   St.  Fargeau-Serville 
Enc.  method.  X.  1825.  808. 

Die  in  Afrika  vorkommenden  bis  jetzt  bekannten  Arten  sind  folgende: 

Syritta  pipiens  L.    F.  Suec.  1761.  1822.    Diese  Art  ist  nach  Macquart 
am  Senegal  und  in  Algier  beobachtet. 
„       spinigera  Lw.    Stett.  Ent.  Z.  1848.  331.    Auch  diese  Art  ist  aus 
der  Kaffrerei  bekannt. 

/izsc/a^a  Wied.    Zweifl.  IL  103.  11.  (Xylota) Nubien. 

indica  Wied.    Zweifl.  U.  103.  10.  dg.    Diese  Indische  Art  soll 
nach  Walker  auf  Isle  de  France  vorkommen. 

„       nigricornis  Mcq.    Dipt.  exot.  IL  134.  1.  d      Ägypten. 

flaviventris  Mcq.       „         „       „    135.  2.  d Senegal. 

nigrifemoraia  Mcq.   „         „       „    135.  4.  d"  9 IsledeFrance. 

„       latitarsis  Mcq.  „         „       „    135.  3.  d Senegal. 


Ägyptische  Dipteren.  39 

tijjviita  bulbus  Walk.    List  of  dipt.  111.  55:J Sierra  Leone. 

iJiese    Art    bat  Walker    beschrieben,    obgleich    der 
Hinterleib  fehlte;  man  wird  sie  streichen  können. 

stigmatica  L\v.    Dipt.  F.  S.-Afr.  301.  d  Q Kap. 

,,       aculeipes  Schin.    Novara  Reise  367.  95.  d" Kap. 

Vielleicht  verdient  hier  noch  Berücksichtigung  behufs  Vergleichung: 

Syi-itta  viiiata  Portsch.    Materiaux  pour  servir  ä   une  faune  Dipteres  de 

la  ßussie  27  § Astrakhan. 

„       abyssinica  Rond.     Anuali   di   Museo   civ.    di   Stör.  nat.  Geuova 

1873.  IV.  282 Abyssiuien. 

Obigen  Afrikanischen  Arten  kann  ich  eine  neue  hinzufügen. 

124.  Syritta  spinigera  Lw.  ä  9.   Stett.  Ent.  Z.  1848.  331. 
Eine  Reihe  von  Exemplaren  aus  Alexandrien,  Kairo,  Assiut. 

125.  Syritta  subtilis  o .  u.  sp. 

2  Männchen  aus  Luxer  und  Suez;  eine  kleine  schlanke  Art  mit  ganz  hellgelben 
Fühlern. 

Männchen.  Der  Bau  des  Gesichtes  entspricht  ganz  dem  der  S.  pipims,  die 
Grundfarbe  desselben  ist  aber  wesentlich  heller  und  zwar  gelb  mit  dichter  weisser 
Bestäubung.  Fühler  von  der  gewöhnlichen  Form,  aber  ganz  hellgelb,  etwas  weiss 
licreift  und  mit  einer  dunklen,  an  der  Wurzel  gelben  Borste.  Die  Augen  berühren 
sich  in  einer  Linie,  die  wenig  länger  ist  als  die  Stirn.  Das  Scheiteldreieck  ist  ein 
wenig  schmäler  als  bei  pipiens,  dessen  gelbgraue  Bestäubung  wie  bei  letzterer  nur 
bis  zur  Mitte  reicht  und  kurz  vor  dem  Ocellenhöcker  abbricht.  Thorax  in  Farbe 
und  Punktierung  ungefähr  wie  bei  pipiens,  nur  die  au  und  für  sich  schon  kurze 
Behaarung  ist  hier  noch  kürzer  und  kaum  mit  der  Lupe  wahrnehmbar;  auch  die 
Brustseiten  verhalten  sich  in  der  Ausdehnung  ihrer  Bestäubung  ähnlich  wie  pijriens, 
jedoch  ist  die  Färbung  der  Schulterbeule  und  der  schmalen  von  ihr  bis  zur  Flügel- 
wurzel reichenden  Strieme  ockergelb ;  der  obere  Teil  der  Brustseiten  ist  mit  graugelber 
Bestäubung  bedeckt.  Die  Hiuterleibsringe  weichen  zwar  in  ihrer  Längenausdehnung 
nicht  von  «S.  pipiens  ab,  ihi'e  Färbung  ist  jedoch  eine  wesentlich  andere.  Der  erste 
Ring  ist  hellgelb,  auf  seiner  Oberseite  dunkelbraun  und  in  den  Vorderecken  grau 
bereift.  Der  zweite  Ring  ist  beiderseits  hellgelb  mit  schmaler  mattschwarzer  Vorder- 
randslinie, schmaler  Mittellinie  und  dreiecksförmiger  Hinterrandsbinde,  so  dass  die 
gelben  Stellen  als  fast  parallelrandige  grosse  Flecken  erscheinen.  Der  dritte  Ring 
ist  auf  beiden  Seiten  ebenfalls  hellgelb  gefärbt  mit  einer  mattschwarzen  Hinterrands- 
binde, deren  Breite  ungefähr  dem  vierten  Teil  der  Ringlänge  gleichkommt;  auch  auf 
diesem  Ringe  sieht  man  eine  schmale  schwarze  Mittellinie  wie  auf  dem  zweiten  Ringe; 
sie  ist  mit  der  Hinterrandsbinde  verbunden,  erreicht  aber  nicht  den  Vorderrand  des 
Ringes,  so  dass  die  beiden  grossen  gelben  Seitenfiecken  vorn  ziemlich  breit  zusammen- 
hängen ;  der  Hinterrandsaum  ist  glänzend  gelb.  Der  vierte  Ring  hat  wie  S.  pipiens 
glänzend  schwarze  Färbung  mit  gelbem  Hinterrand  und  an  der  Basis  jederseits  einen 
grau  bestäubten  Flecken.  Die  beiden  vorderen  Beine  sind  ganz  gelb  mit  gebräunten 
und  etwas  grau  bereiften  Hüften.  Die  Hinterbeine  haben  teilweise  verdunkelte  Schenkel 
und  Schienen.   Wenn  die  kastanienbraunen  Schenkel  und  Schienen  zusammengeklappt 


gQ  Th.  Becker: 

sind  sieht  man  auf  ihnen  eine  gelbe  bis  lackrote  mittlere  korrespondierende  Flecken- 
binde, ausserdem  ist  Scheukelspitze  hezl.  Schienenwurzel  rot  bis  gelb.  Die  Tarsen 
sind  gelb  mit  auf  der  Oberseite  etwas  verdunkeltem  Metatarsus.  In  der  Bedornung 
der  Schenkel-Unterseite  sowie  in  der  Gestalt  derselben  finden  sich  wesentliche  Unter- 
schiede von  S.  p}«>Hs  nicht,  nur  ist  die  Verdickung  der  Schenkel  bei  weitem  nicht 
so  auffallend.  Die  Flügel  sind  zum  Unterschiede  von  S.  pipims  nicht  glashell  mit 
blassgelbem  Raudmal,  sondern  deutlich  etwas  gebräunt  mit  braunem  Randmal. 
Länge  S'^  mm- 

Loew's  Beschreibung  seiner  »S.  stiginatica  passt  in  vielen  Stücken  auf  die  hier 
vorliegende.  Die  Unterschiede  liegen  im  Scheiteldreieck,  in  der  Längenausdehuung 
und  Zeichnung  der  Hinterleibsriuge,  Färbung  der  Beine  und  in  der  mikroskopischen 
Behaarung  der  Flügelfläche  bei  seiner  Art.  Auch  mit  den  übrigen  Afrikanischen 
Arten  finde  ich  keine  Übereinstimmung.  Syriita  vittata  Portsch.  ferner  hat  andere 
Thorax-  und  Beinfärbung,  scheint  auch  stärker  gebaut  zu  sein. 

S.  abyssinica  hat  gauz  anders  gefärbte  üinterbeine,  Hinterleib  und  Fühler. 

Paragus  Latr.  1804. 
Hist.  nat.  des  ins.  et  crust.  XIV.  358. 

Von  in  Afrika  heimischen  Arten,  unter  denen  Europäische  bisher  nicht  gefunden 

wurden,  sind  folgende  bekannt: 

Paragus  compediius  Wied.  9 .    Zweifl.  IL  89.  3 Ägypten. 

bimaculatus  Wied.  d\       „         „    89.  2 Magador. 

algirus  Mcq.  9.    Expl.  en  Alg.  471.  178 Algerien. 

numida  Mcq.  ÖQ.   „        „      „        „      179 Algerien. 

borbonicus  Mcq.  <S  9.    Dipt.  exot.  IL  166.  1 Isle deFrance. 

latus  Walk.  0  .    List  of  dipt.  III.  545 Sierra  Leone. 

aegyptius  Mcq.    Dipt.  exot.  suppl.  III.  160.  2 Ägypten. 

a/)f/>ne/;es  Walk.    List  of  dipt.  d  9  .  lU.  546 Isle  deFrance. 

substiMus  Lw.  9 .  Dipt.  F.  S.-Afr.  294.  1 Kaffrerei. 

longiventris  Lw.  d  9 .    Dipt.  F.  S.-Afr.  295.  2 Ka&erei. 

nudipennis  Lw.  9 .    Dipt.  F.  S.-Afr.  296.  2 Kaffrerei. 

/atecinctus  Bigot.  d  9 .    Ann.  Soc.  Eut.  Fr.  1883.  540   ....  Sierra  Leone. 

nitidissimus  Costa.  Atti  Acad.  science  fis.  e  nat.  Napoli  VII.  1875  Ägypten. 

126.  Paragus  aegyptius  Mcq.    Dipt.  exot.  suppl.  III.  160.  2. 

Eine  Reihe  von  Exemplaren  aus  Alexandrien,  Kairo,  Assiut  vom  November 
bis  Mai. 

Melithreptus  Lw.  1840.  Isis  573. 

Von  Europäischen  Arten  kommt  in  Nord-Afrika  bei  Tunis  und  Constantine 
Melithreptus  scriptus  L.  vor,  wie  Costa  und  Macquart  uns  mitteilen;  letzterer  nennt 
auch  M.  melissae  Mg.,  die  aber  wohl  mit  scriptus  identisch  sein  wird.  Von  spezifisch 
Afrikanischen  Arten  beschreibt  Macquart  3  Arten  und  zwar: 

Sphaerophoria  annulipes  Mcq.  Dipt.  exot.  IL  163.  1 Ägypten. 

„  ca/ceo/ata  Mcq.     „         „       „    164.  2 „ 

„  bifasciata  Mcq.      „   Suppl.  III.  158.  5 Afrika. 

Der  Beschreibung  nach  zu  urteilen  sind  alle  3  von  den  Europäischen  Arten 
verschieden.   Loew  hat  in  seiner  Fauna  von  Süd- Afrika  keinen  Molithreptus  beschrieben. 


Ägyptische  Dipteren.  91 

Ich  fand  in  Ägypten  2  Arten  vor;  die  eine  stimmt  mit  M.  mlceolata  Mcq.  durchaus 
überein;  ea  ist  eine  ziemlich  dunkel  gefärbte  Art,  die  bei  der  grossen  Veränderlichkeit 
in  der  Färbung,  wie  wir  sie  ebenso  bei  unseren  Europäischen  Arten  gewöhnt  sind, 
auch  in  einer  hellereu  Auflage  voi'kommt;  in  diesem  helleren  Kleide  entspricht  sie 
wiederum  vollkommen  der  von  ß  o  n  d  a n  i  in  seinem  Prodromus  beschriebenen  M.  oleandri  ö . 
Ich  halte  beide  Arten  füi-  gleichbedeutend. 

127.  Melithreptus  caiceolatus  Mcq.  d  9 .  Dipt.  exot.  II.  1(34.  2.  6  (1843). 
oleandri  Eond.  Prodr.  II.  114.  4.  (5  (var)  (1857). 

Männchen.  Kleine  schlanke  dunkle  Art  mit  kurzem  Hinterleib  und  ebenso 
langen  Flügeln.  Thoraxrücken  matt  grünschwarz  mit  2  deutlichen  breiten  grauen 
Längsstreifeii  auf  der  Mitte,  an  den  Seiten  glänzend.  Schildchen  mattgelb.  Schulter- 
beuleu  und  der  daraustossende  Seiteustreifeu,  nur  bis  zur  Quernaht  reichend,  gelb. 
Durch  diese  verkürzten  Seitenstreifen  des  Thoraxrückens,  deren  Ausbildung  bei  allen 
übrigen  Arten  ebenfalls  als  ein  durchaus  konstantes  Merkmal  angesehen  werden 
kann,  trennt  sich  diese  Art  von  M.  scriptus  und  menfhastri;  nur  bei  nilkUcollis  Zett., 
die  übrigens  einen  glänzend  schwarzen  Thoraxrücken  hat,  ist  die  Seitenstrieme  ebenfalls 
abgekürzt.  Thoraxbehaarung  fein  und  gelb,  von  derselben  Länge  wie  bei  M.menlhastrih. 
Die  gelbe  Zeichnung  der  Brustseiten  hat  denselben  Charakter  und  ist  ungefähr  von 
derselben  Ausdehnung  wie  bei  unseren  Europäischen  Arten.  Stirn,  Untergesicht  und 
Fühler  gelb,  das  Gesicht  mit  einer  braunen  Mittelstrieme  und  Mundrand.  Das  gelbe 
dritte  Fühlerglied  ist  mitunter  an  seiner  Oberseite  gebräunt  und  etwas  länglicher 
geformt  als  bei  inenthastn.  Die  Augen  berühren  sich  in  einer  Linie,  deren  Länge 
die  Stirnlänge  entspricht.  Hinterleib  schwarz ;  erster  Ring  ganz  schwarz  mit  glänzenden 
Oberecken  oder  auch  mit  kleinen  gelben  Seitenflecken;  zweiter  Ring  schwarz  mit 
2  seitlichen  bogenförmig  einander  genäherten  gelben  Fieckeubinden;  der  Hinterraud 
dieser  Flecken  stösst  an  die  seitlichen  Hinterecken  des  schwarzen  Ringes,  während 
die  Flecken  auf  der  Mitte  der  Ringoberseite  fast  auf  der  Riugmitte  liegen.  Auf 
diese  schräg  verlaufende  Binde  im  Gegensatz  bei  den  anderen  Arten  macht  Rondani 
bei  Beschreibung  seiner  Axi  M.  oleaudi-i  speziell  aufmerksam;  er  spricht  zwar  von 
dieser  Binde  als  von  einer  ungetrennten  „integernma",  während  diese  Flecken  bei 
der  überwiegenden  Mehrzahl  von  Exemplaren  in  der  Mitte  getrennt  sind.  Da  ich 
aber  auch  einige  Exemplare  besitze,  bei  denen  die  Flecken  ganz  verschmolzen  sind, 
Rondani  aber  nur  ein  einziges  Exemplar  vor  sich  gehabt  hat,  so  ist  auf  diese  kleine 
Abweichung  in  der  Ausdehnung  der  Färbung  kein  entscheidender  Wert  zu  legen; 
die  schwarze  Grundfarbe  dieses  zweiten  Ringes  ist  am  Vorderrande  und  an  den 
Ecken  des  Hiuterrandes  glänzend,  im  übrigen  matt.  Die  dritte  Hinterleibsbinde  ist 
in  der  Mitte  nicht  geteilt,  die  vierte  schmal  getrennt;  der  vierte  Hinterleibsring  hat 
auch  einen  gelben  Hinterrandsaum.  Der  fünfte  Ring  hat  auf  jeder  Seite  unregel- 
mässig geformte  Flecken,  die  auf  der  Mitte  durch  eine  scliAvarze  Längslinie  getrennt 
stehen.  Die  Seitenränder  des  Hinterleibes  sind  glänzend,  auf  der  Mitte  sind  die 
Farben  matt.  Das  braungelbe  Hypopygium  hat  2  unter  den  Bauch  geschlagene 
länglich  ovale  Lamellen,  die  weit  länger  sind  als  bei  M.  menthashi  und  scriptus;  sie 
sind  an  den  Rändern  lang  gelb  behaart,  wenn  auch  bei  weitem  nicht  büschelförmig 
wie   bei   ersteren.     Beine   ganz  gelb  oder  mit  verdunkelten  Schenkeln;   die  vorderen 


92 


Th.  Becker: 


sind  ungefähr  bis  zur  Mitte,  die  Hinterscbenkel  fast  bis  zur  Spitze  geschwäizt;  bei 
den  dunkelsten  Stücken  sind  auch  die  Hinterschieuen  und  Hintertarsen  schwarzbraun 
und  die  vorderen  Schienen  zeigen  eine  liräunliche  Verdunkehmg  auf  ihrer  Mitte. 
Flügel  deutlich  gebräunt  mit  braunem  Eandmai.  6  mm  lang.  Eine  Reihe  von 
Exemplaren  aus  Alexandrien,  Kairo  und  dem  Fayüm  von  November  bis  Mai. 

Von  der  helleren  Varietät  „oleamlri  Eond.",  die  sich  durch  ganz  gelbe  Beine, 
helleres  Gesicht  und  helleren  Hinterleib  unterscheidet,  fing  ich  beide  Geschlechter 
ebenfalls  an  denselben  Orten  und  zur  selben  Zeit. 

Weibchen.  Es  unterscheidet  sich  nur  wenig  vom  Männchen,  auch  die  Flecken- 
zeichnung des  Hinterleibes  ist  dieselbe;  auf  dem  zweiten,  vierten  und  fünften  Ringe 
sind  die  gelben  Binden  unterbrochen,  auf  dem  dritten  ungeteilt,  nur  ist  die  Hinter- 
seite der  letzteren  Binden  konkaver  als  beim  Männchen. 


Pseudodoros  n.  g.  Syrphidarum. 

Diese  Gattung  nähert  sich  ihrem  Habitus  nach  der  Gattung  Doros  Mg.  und 
Spazigaster  Rond.  etwas  mehr  als  Bacha  Fbr.;  sie  hat  auch  manches  mit  der  Gattung 
Syrphus  Fbr.  gemein.  Kopf  und  Flügel  erinnern  ganz  an  die  Gattung  Syrphus; 
ebenso  sind  deren  Haarbüschel  an  den  Brustseiten  vorhanden.  Der  Hinterleib  gehört 
der  Gattung  Ihros  an  und  die  Beine  erinnern  an  JJacha. 

Ich  fand  diese  Gattung  weder  bei  Macquart,  noch  bei  Walker,  Bigot, 
Rondani  u.a.,  auch  als  Bacha  ist  sie  bei  Wiedemann  nicht  beschrieben. 

Um  diese  neue  Gattung  in  ihren  Unterschieden  von  Bacha,  Spazigastei-  und 
Jjoros  übersichtlich  hinzustellen,  gebe  ich  nachfolgende  Gegenüberstellung: 


Bacha. 

1.  Brustseiten  kahl. 

2.  Drittes     Pühlerglied 
kurz  oval. 

3.  Fühlerborste  nahe  der 
Basis;  nackt. 

4.  Stirn  nicht  vortretend. 

5.  Gesichtshöcker    war- 
zenförmig. 

6.  Hinterleib       gestielt, 
sehr  dünn. 


Doros. 

Brustseiten  kahl. 

Drittes  Fiihlerglied  kurz 
oval. 

Fühlerborste  nahe  der 
Basis;  nackt. 

Stirn  vortretend. 

Gesichtshöcker  warzen- 
förmig. 

Hinterleib  gestielt,  kräf- 
tig keuleniörmig. 


Pseudodoros. 

Brustseiten  büschelför- 
mig behaart. 

Drittes  Fühlergliedläng- 
lich  oval. 

Fühlerborste  nahe  vor 
der  Mitte;  nackt. 

Stirn  nicht  vortretend. 

Gesichtshückcr  naseu- 
förmig  wie  bei  Syrphus. 

Hinterleib  wie  hei  Doros. 
jedoch  weit  schlanker. 


7,  Hinterschenkel  ge-  Hinterschenkel  gerade,  Hinterschenkel  lo-umm, 
rade,  ohne  Anschwel-  mit  geringer  Anschwel-  ohne  Anschwellung  an 
lung   an  der  Wurzel.       lung  an  der  Wurzel.  der  Wurzel. 


Spazlgaster. 
Brustseiten  kahl. 

Drittes  Fühlerglied  kurz 
oval. 

Fühlerborste  nahe  der 
Basis;  behaart. 

Stirn   etwas  vortretend. 

Gesichtshöcker  nasen- 
förmig. 

Hinterleib  flach  zusam- 
mengepresst;  an  der 
Wurzel  etwas  schmäler. 

Hinterschenkel  dünn 
und  gerade  ohne  An- 
schwellung an  der 
Wurzel. 


128.  Pseudodoros  nigricollis  ä .  n.  sp. 

Ein  Männchen  aus  Kairo.     November. 

Augen  nackt,  auf  der  Stirn  in  einer  Linie  zusammenstossend,  die  ebenso  lang 
ist  wie  die  Stirn.  Untergesicht  und  Stirn  weissgelb  mit  glänzend  schwarzer  Fühler- 
einfassung und  Längsstrieme  von  den  Fühlern  bis  zum  Mundrande.  Fühler  gerade 
vorgestreckt;    erstes   und   zweites  Glied    sehr   kurz,    drittes   länglich   oval,   dreimal  so 


Apfyptische  Dipteren.  93 

lang  als  breit,  schwarz,  etwas  weiss  bereift  \md  grau  schimmernd  mit  kurzer  nackter 
schwarzer  Borste,  die  etwas  vor  der  Mitte  des  Fühlergliedes  einsetzt.  Gesichts- 
behaarung fein  weiss,  Ocellenliöcker  hell  behaart;  Hinterkopfrand  oben  gelb-,  unten 
weiss-behaart.  Thorax  glänzend  schwarz,  in's  Stahlblaue  schillernd.  Schildchen  erz- 
grün; auch  die  Brustseiten  sind  ganz  glänzend  schwarz;  auf  der  Mitte  mit  einem 
dichten  weissen  Haarbüscliel,  im  übrigen  ist  die  Thoraxliehaarung  zart  und  fahlgelb. 
Schwinger  gelb,  Schüppchen  weiss.  Hinterleib  glänzend  schwarz,  teilweise  matt- 
schwarz mit  3  gelben  Fleckenpaaren.  Erster  Ring  deutlich  stahlblau  schimmernd; 
der  zweite  desgleichen  mit  2  kleinen  ovalen  gelben  Seitenflecken  auf  der  Mitte;  die 
obere  Seite  dieses  Ringes  ist  mit  einer  mattschwarzen  Längsstrieme  vei'seben;  der 
dritte  Ring  ist  rein  schwarz;  seine  gelben  Seitenflecken  stehen  im  ersten  Drittel  des 
Ringes;  auch  hier  ist  die  Oberseite  des  Ringes  matt  bestäubt.  Am  vierten  fast 
kugelförmig  geschwollenem  Ringe  stehen  die  gelben  Seitenflecken  dicht  am  Vorder- 
rande, der  ganz  glänzend  schwarz  ohne  Bestäubung  ist.  Der  fünfte  kurze  Ring  ist 
ebenfalls  glänzend  schwarz  mit  gelbem  Hinterrand,  desgleichen  das  kleine  kugel- 
förmige Hypopygium,  dessen  oberer  Teil  schwarz  behaart  ist.  An  dem  glänzend 
schwarzen  Bauch  schimmern  die  gelben  Flecken  durch;  die  ersten  beiden  Hinter- 
leibsringe sind  mit  lang  abstehenden  weissen  Haaren  besetzt,  die  namentlich  vorn 
sehr  lang  und  etwas  wollig  gekräuselt  sind;  die  kurze  anliegende  Behaarung  der 
letzten  3  Ringe  ist  schwarz.  Beine  schwarz  und  gelb  gefärbt.  An  den  beiden  vorderen 
Beinpaaren  sind  die  Schenkel  bis  ungefähr  zur  Hälfte  von  der  "Wurzel  an  schwarz; 
an  den  Schienen  sieht  man  ungefähr  auf  ihrer  Mitte  einen  schmalen  schwarzen  Ring, 
auch  sind  die  letzten  3  Tarsenglieder  geschwärzt.  An  den  Hinterbeinen  sind  die 
schwarzen  Schenkel  nur  an  der  äussersteu  Wurzel  und  Spitze  gelb ;  sie  sind  deutbch 
gekrümmt.  Schienen  und  Tarsen  sind  ebenfalls  schwarz,  jedoch  die  Wurzelhälfte 
der  Seidenen  gelb;  die  Hintertarsen  etwas  länger  als  ihre  Schiene;  der  Metatarsus 
lang  und  dünn,  fast  so  lang  wie  die  4  anderen  Glieder  zusammengenommen.  Flügel 
nur  schwach  graugelblich  getrübt  mit  gelbbraunem  Randmal;  die  kleine  Querader 
etwas  vor  der  Mitte  der  Diskoidalzelle  ansetzend;  dritte  Längsader  nur  schwach 
gebogen.     Länge  des  Körpers  10,  der  Flügel  7  mm. 

Pipunculidae 

Pipunculus 

Latr.  Hist.  nat.  des  Ins.  XIV  (1803). 

Gruppe  I.    Randmal  gefärbt.     Hinterleib  matt  bestäubt. 

129.  Pipunculus  trochanteratus  Beck,  d  9.    ßerl.  ent.  Z.  (1900)  pag.  221.  60. 

Einige  Exemplare  aus  Assiut,  Luxor.     Dezember  und  Februar. 

Diese  Art  hat  ebenfalls  wie  l^.  rwalis  Meig.  (=  arimoms  Beck.)  ein  etwas  breit- 
gedrücktes männliches  Hypopygium  ohne  Eindruck,  jedoch  ist  die  dasselbe  asymmetrisch 
teilende  Furche  (nicht  zu  verwechseln  mit  der  „rima"  ap.  Thomson)  deutlich  sichtbar, 
auch  ist  das  Hypopygium  etwas  kleiner  als  bei  P.  ruralis.  Wodurch  sich  diese  Art 
aber  besonders  auszeichnet,  das  sind  die  nach  unten  etwas  angeschwollenen  und  hier 
mit  kurzen  Börstchen  besetzten  Schenkelringe  der  männlichen  Hinterbeine.  Die  Beine 
sind  gleichfalls  heller  gefärbt. 


94  Th.  Hecker: 

ö  Nigvo-fuscus  opacus;  abdomine  concolore  nitidulo,  idtimo  segmeuto  lateribus 
flavo-griseo  maculato;  hypopygio  majore  depresso  nigro  nitido,  rima  nulla;  antennis 
nigris,  tertio  articulo  fusco  acuminato,  pallide  micante;  fronte  nigra,  grisescente; 
halteribus  llavo-brunueis;  pedibus  nigris,  femoribus  apice,  tibiis  basi  et  apice  cum  tarsis, 
ultimo  articulo  excepto,  flavis;  trochanteribus  posticis  subtus  distincte  nigro-ciliatis; 
alarura  stigmate  completo,  quam  quarta  costae  abscissa  aeque  longo  aut  breviore; 
cellula  discoidali  nervum  ordinarium  transversum  in  triente  suo  anteriore  excipiente. 

2  Fronte  lata  nigra  nitida,  supra  antennas  grisea;  hypopygio  glandiformi,  terebra 
brevi  recta  nigra;  trochanteribus  posticis  nudis;  reliqua  ut  in  mare. 

Das  Tier  ist  an  allen  Körperteilen  ausnehmend  nackt,  auch  der  zweite  Hinter- 
leibsring trägt  keinerlei  abstehende  flärclien  an  den  Seitenränderu,  dagegen  sind  die 
hintersten  Schenkelglieder  beim  Manne  durch  schwarze  kammartige  Behaarung  auf 
ihrer  Unterseite  ausgezeichnet.  Der  Hinterleib  ist  schwach  glänzend  und  zeigt  am 
letzten  Ringe  graugolbe  Seitenflecke.  Das  Hypopygium  des  Männchens  ist  unbestäubt, 
glänzend  schwarz,  das  des  Weibchens  ebenfalls  schwarz,  kugelig,  mit  sehr  kurzem 
dunklen  geraden  schlanken  Legestachel;  der  letzte  Ring  des  weiblichen  Hinterleibes 
ist  ohne  Eindrücke,  Furchen  oder  Ausschnitte.  Von  den  Schenkeln  sind  nur  die 
hintersten  auf  der  Innenseite  glänzend;  auf  der  Unterseite  derselben  sieht  man  kaum 
einige  Härchen.  Die  Flügel  haben  schwach  gelbbräunliche  Färbung.  Die  kleine 
Querader  steht  dicht  hinter  der  Mündung  der  Mediastinalader;  der  dritte  ßandader- 
Abschnitt  ist  etwas  kleiner  oder  gleich  dem  vierten. 

130.  Pipunculus  fluviatilis  Beck,  ö  9.    Berl.  ent.  Zeit.  (1900)  224.  62. 

Verschiedene  Exemplare  aus  Assiut  am  Nilufer  auf  Ginster  im  Dezember. 

Meine  Bestimmungstabelle  in  der  Berl.  ent.  Zeit.  (1897)  pag.  36  führt  auf 
P.  montium.  Dass  diese  Hochgebirgsart  nicht  mit  der  hier  aus  dem  Nilthale  vor- 
liegenden identisch  sein  wird,  kann  man  wohl  ohne  weiteres  annehmen.  P.  montium 
ist  wesentlich  dunkler  gefärbt,  was  namentlich  an  den  Beinen  hervortritt,  dann  kommen 
aber  noch  erhebliche  Formenunterschiede  hinzu  an  der  weiblichen  Legeröhre,  am 
letzten  Hinterleibsringe  und  den  Tarsen. 

d  Q  Puscus  opacus,  callis  humeralibus  concoloribus ;  abdomine  lateribus  fusco- 
griseis;  tertio  antennarum  articulo  breviter  acuminato;  pedibus  cum  trochanteribus 
flavis,  femoribus  late  nigro-fasciatis,  ultimo  tarsorum  articulo  nigro;  cellula  discoidali 
nervum  transversum  ordinarium  mox  ante  medium  excipiente;  stigmate  completo. 

ö  Fronte  grisea,  tertio  antennarum  articulo  fusco,  albido  micante;  halteribus 
flavis,  nigro-capitulatis;  hypopygio  nigricante  rotundato,  rima  parva;  tertia  costae 
alarum  abscissa  quarta  aeque  longa. 

5  Fronte  angusta  tota  grisea;  tertio  antennarum  articulo  flavo;  halteribus 
concoloribus;  pedibus  pallidioribus,  tarsorum  pulvillis  unguicibusque  anterioribus 
permagnis;  hypopygio  parvo  nigro  nitido  glandiformi  nou  sulcato,  terebra  mediocri 
flava  incurvata,  segmenti  ultimi  margine  postico  distincte  exciso;  tertia  costae  alarum 
abscissa  quarta  aeque  longa. 

Long.  corp.  2^/^ — 3,  alar.  3^/^ — 3%  mm. 

Männchen.  Von  kaÖeebrauner  Färbung,  am  Hinterleibe  mit  etwas  helleren 
graugelben  Hinterleibsbinden,   welche,  von  hinten  betrachtet,   auf  den  beiden  letzten 


Ägyptische  Dipteren.  95 

Ringen  vollstänilig,  auf  den  vorderen  in  der  Mitte  nnterbroehen  sind.  ScLulterbeulen 
ein  wenig  heller  als  der  Thorax.  Das  Hypopygium  ist  halbkugelförmig,  etwas  glänzend, 
mit  kleinem  flachen  rundlichen  Eindruck.  Beine  nebst  Schenkelringen  gelb ;  Schenkel 
auf  der  Mitte  mit  dunkler  breiter  Binde;  nur  die  Hiuterschenkel  sind  auf  der  Innen- 
seite glänzend.  Die  Schienen  sind  im  allgemeinen  ganz  rotgelb;  bei  dunklen  Exemplaren 
sieht  man  mitunter  einen  schwärzlichen  Wisch  auf  der  Mitte  der  Innenseite;  die 
Unterseite  der  Sclienkel  ist  fast  nackt.  Die  kleine  Querader  steht  jenseits  der  Mündung 
der  Mediastinalader;    dritter   und  vierter  Randader-Abschnitt   sind   einander  gleich. 

"Weibchen.  Auf  dem  Hinterleibe  sind  die  dreieckigen  graugelben  Hinterrand- 
bindeu  und  Flecken  grösser  und  deutlicher  als  beim  Manne;  der  letzte  kugelförmige 
Hinterleibsring  ist  fast  ganz  grau  bestäubt.  Die  nach  innen  gekrümmte  gelbe  Legeröhre 
ist  etwas  länger  als  das  schwarze  Hypopygium.  Auffällig  gross  sind  an  beiden  Vorder- 
beinen die  Pulvillen  und  die  Krallen. 

Diese  Art  hat  auch  einige  Ähnlichkeit  mit  P.  pannonicus  Beck.,  die  sich  aber 
durch  längeres  drittes  Pühlerglied,  dunklere  Beine,  durch  dichte  Bestäubung  des 
Hypopygiums  in  beiden  Geschlechtern,  durch  etwas  grössere  Spalte  beim  Männchen 
sowie  durch  plumperen  Bau  des  Körpers  und  namentlich  der  Beine  auszeichnet. 

1.31.  Pipunculus  pilosiventris  Beck,  ö  q.    Berl.  ent.  Zeit.  (1900)  236.  67. 

Verschiedene  Exemplare  aus  Kairo,  Assiut  und  aus  der  Oase  Fayum  von 
November  bis  März. 

Diese  und  die  nächstfolgende  Art  P.  vidnu»  mit  der  bereits  fräher  von  mir 
l)eschriebenen  Ägyptischen  Art  nadalus  {6)  zeichnen  sich  in  dieser  Gruppe  vor  allen 
übrigen  Arten  durch  eine  deutliche,  schräg  abstehende  Hinterleibsbehaarung  aus, 
welche  auf  alleu  Ringen  gleichmässig  steht  zum  Unterschiede  von  P.  sylvaticm  Meig., 
bei  der  die  Härchen  viel  weitläufiger  gereiht  und  auf  deu  ersten  Ringen  fast  gar 
nicht  vorhanden  sind. 

<S  2  Thorace  uigro-olivaceo  opaco  vix  nitido,  callis  humeralibus  flavis;  scutello 
abdomineque  aeneo  nitidis,  isto  pilis  nigris  dense  vestito,  lateribus  griseo-pollinoso ; 
tertio  antennarum  articulo  flavo  bninneo,  louge  rostrato;  halteribus  flavis;  pedibus 
nigris,  genicidis,  tibiarum  basi  apiceque  et  tarsis,  ultimo  articulo  excepto,  flavis; 
alarum  stigmate  nullo;  cellula  discoidali  nervum  transversum  ordinarium  in  medio 
excipiente. 

ä  Hypopygio  globoso,  poUinoso,  rima  nuUa;  trochanteribus  posticis  subtus 
trapezoidaliter  elongatis;  fronte  flava;  oculis  contiguis. 

9  Hypopygio  glandiformi,  pollinoso,  terebra  recta  aeque  longa;  fronte  antice 
albida,  postice  nigra  nitida,  impressa. 

Longit.  corp.  2^/^,  alar.  3  mm. 

Am  meisten  Ähnlichkeit  ist  in  der  That  mit  der  von  mir  bereits  im  männlichen 
Geschlecht  beschriebenen  Art  P.  ftvidatus  Berl.  ent.  Z.  1897.  87.  vorhanden,  die  sich 
aber  zunächst  durch  schmal  getrennte  Augen  des  Männchens  unterscheidet.  Die 
weiteren  Unterschiede  sind  folgende:  bei  P.  frontaius  sind  Thorax  und  Schildchen 
matt,  hier  ist  das  Schildcheu  glänzend;  bei  frontatus  sind  die  Hinterleibshaare,  namentlich 
auch  des  an  den  Seiten  des  ersten  Ringes  stehenden  Haarschirmes  ganz  hell,  bei 
pilosiventris  schwarz,  wenn  auch  die  Hinterleibshaare  (nicht  auch  der  Haarschirm)  von 


96  Th.  Becker: 

einer  anderen  Seite  betrachtet,  einen  fahlgelben  Schimmer  haben;  bei  P.  frontatus 
ist  der  ganze  Hinterleib  glänzend,  bei  jnlodveiUris  sind  die  Seitenteile  der  ßinge 
deutlich  gleichmässig,  nicht  fleckenartig  grau  bereift.  Die  Beinfarbe  ist  bei  P.  frontatus 
durchweg  lieller.'  Beim  Männchen  von  pilosiventris  ist  auf  der  Unterseite  der  Hinter- 
Schenkelringe  ein  trapezförmiger  Anhang  deutlich  sichtbar,  dessen  unterster  Band 
unter  dem  Mikroskop  mit  feinen  Härchen  besetzt  ist;  bei  frontatus  ist  der  untere 
konkave  Band  des  Schenkelringes  durch  keinerlei  Anhang,  Verlängerung  oder  Beborstung 
ausgezeichnet;  bei  P.  sylvaticus  Meig.  sieht  mau  au  der  Basis  desselben  Schenkelringes 
3 — 4  kurze  steife  Börstchen.  Die  Beine  unserer  Art  pilosiventris  sind,  dem  allgemeinen 
Charakter  entsprechend,  sehr  nackt;  trotzdem  sieht  man  auf  der  Unterseite  der 
Schenkel  wenigstens  eine  Andeutung  von  feinen  Härchen  und  Dörnchen.  Die  kleine 
Querader  steht  erheblich  jenseits  der  Mündung  der  Mediastinalader  und  auch  der 
ersten  Längsader;  der  dritte  Eandader-Abschnitt  ist  halb  so  lang  und  der  fünfte 
2^/2 — 3  mal  so  lang  als  der  vierte. 

Das  Weibchen  hat  eine  etwas  hellere  Färbung  der  Beine,  wie  dies  ja  stets  der 
Fall  ist,  ferner  ist  der  gelbe  Hinter-Metatarsus  ein  wenig  geschwollen.  Von  dem 
Weibchen  der  Axi  frontatus  unterscheidet  sich.  j>ilosiventris  ( g )  durch  die  graue  Bereifung 
an  den  Seiten  des  Hinterleibes,  durch  einen  langen  schlanken,  nicht  mit  dem  Hypopygium 
verwachsenen  Legestachel  und  durch  zwei  unten  an  der  Basis  des  Vorderschenkels 
abstehende  Börstchen,  welche  der  Art  frontatus  fehlen. 

132.  Pipunculus  vicinus  Beck,  o  § .    Berl.  eut.  Zeit.  (1900)  238.  68. 

Mehrere  Exemplare  aus  Assiut  und  Luxer.     Dezember  bis  Februar. 

S  Q  Thorace  scutelloque  nigro-olivaceis  opacis,  vix  nitidis,  callis  humeralibus 
flavis;  abdomiue  aeneo  nitido,  lateribus  griseo-brunueo  pollinoso,  pilis  nigris  vestito; 
tertio  antennarum  articulo  longe-rostrato ;  halteribus  flavis;  pedibus  nigris,  geuiculis, 
tibiarum  basi  et  tarsis,  ultimo  articulo  excepto,  flavis;  alarum  stigmate  nullo;  cellula 
discoidali  nervum  transversum  ordinarium  mox  pone  medium  excipieute. 

ö  oculis  contiguis,  fronte  albida;  tertio  antennarum  articulo  brunneo,  albido 
micante;  hyjiopygio  distincte  divisa,  parva,  rima  nuUa;  trochanteribus  posticis  subtus 
triangulariter  elongatis. 

9  fronte  tota  grisea;  tertio  antennarum  articulo  flavo;  hypopygio  glaudiformi, 
nigro  nitido,  pollinoso;  terebra  aeque  longa  incui'vata. 

Long.  corp.  2*/^ — 3,  alar.  2^/^ — 3  mm. 

Eine  der  vorhergehenden  sehr  nahestehende  Art.  Die  Behaarung  des  Hinter- 
leibes ist  dieselbe,  auch  Grösse  und  Färbung  im  allgemeinen,  jedoch  ist  das  Schildchen 
fast  ebenso  matt  braun,  wie  der  Thoraxiücken.  Bei  dem  Männchen  ist  das  Hypopygium 
durch  die  asymmetrische  Teilung  in  zwei  fast  gleiche  Hälften  zerlegt,  auf  denen  man 
keinerlei  Eindruck  sieht.  Die  hintersten  Schenkelringe  haben  im  ganzen  eine  trapez- 
oder  dreieckige  Form,  sodass  eine  Dreieckspitze  nach  unten  vorragt.  Die  Bein-  und 
Schenkelbehaarung  ist  auch  hier,  wie  bei  allen  übrigen  Arten  dieser  Gruppe  auf- 
fallend zart  und  wenig  ausgebildet.  Die  kleine  Querader  steht  zwischen  den  Mündungen 
der  ersten  und  zweiten  Längsader;  der  dritte  Randader- Abschnitt  ist  halb  so  lang, 
der  fünfte  2^/^  mal   so  lang  als  der  vierte.  —  Bei  dem  Weibchen  ist  die  Stirn  ganz 


Ägyptische  Dipteren.  97 

grau.  Der  Hinterleib  fast  ganz  matt  luul  der  gelbe  Legestacliel  etwas  länger  als 
bei  der  vorigen  Art  und  etwas  nach  innen  gekrümmt,  desgleichen  ist  die  Schienen- 
fiirbung  in  beiden  Geschlechtern  eine  etwas  andere. 

133.  Pipunculus  dijundus  Beck,  d  9 .    Berl.  ent.  Zeit.  (1900)  239.  fi9. 

Drei  Männchen  und  ein  Weibchen  aus  Assuaii  im  Februar. 

Eine  kleine  nackte  dunkel  gefärbte  Art.  die  mit  P.  nigritubis  Zett.  =  genimdatus 
Meig.  nahe  verwandt  ist. 

<S  9  Thorace  cum  scutello  nigro-fuscis  opacis,  callis  humeralibus  flavo-fuscis, 
lialteribus  flavis;  antenuis  nigro-fuscis  mediocriter  elongatis;  abdomine  nigro  fusco 
opaco,  vix  nitidulo,  nudo;  pedibus  nigris,  geniculis  summis,  tibiaruui  basi  Üavis,  tarsorum 
articulis  mediis  fuscis;  alaruni  stigmate  nuUo,  abscissa  costae  tertia  qnarta  duplo 
breviore;  cellula  discoidali  nervum  ordinarium  transversum  mox  pone  medium  suum 
excipiente. 

ä  Fronte  lata  albido-sericea,  oculis  contiguis;  hypopygio  rima  magna  verticali. 

9  Fronte  lata  grisea  impressa,  postice  nigra  nitida;  hypopygio  mediocri  glandi- 
formi,  terebra  aeque  longa  leniter  recurva. 

Long.  corp.  2,  alar.  2^1  umi- 

Diese  Art  ist  erheblich  kleiner  als  genimdatus  Meig.,  bei  weitem  nicht  so  glänzend, 
mit  anders  gefärbten  Tarsen  und  im  männlichen  Gesclilecht  mit  einer  langen  vertikal 
stellenden  Hypopygialspalte.  Die  Legeröhre  des  Weibchens  ist  an  ihrer  Basis  weit 
dünner  als  bei  geniculatus  Meig.,  bei  welcher  Art  der  Übergang  von  dem  Hypopygium 
nicht  so  schrofi"  auftritt.  Ein  fernerer  Unterschied  liegt  in  der  Plügeladeruug;  bei 
geinciilatu.i  hat  der  vorletzte  Abschnitt  der  vierten  Längsader  die  gewöhnliche  Eä'ümmung, 
bei  disjunctus  ist  dieser  Abschnitt  fast  vollkommen  gerade. 

134.  Pipunculus  mutatus  Beck.     Berl.  ent.  Zeit.  (1897)  86.  42. 

Diese  von  mir  bereits  aus  Ober-Ägypten  beschriebene  Art,  welche  auch  in 
Ungarn  vorkommt,  fand  ich  ziemlich  häufig  vor  in  Assiut,  Assuan  und  Siala,  also 
so  ziemlich  in  ganz  Ägypten. 

Der  Beschreibung  hätte  ich  noch  hinzuzufügen,  dass  der  letzte  Hinterleibsring 
beim  Weibchen  einen  in  der  oberen  Mittellinie  liegenden  Schlitz  zeigt,  der  vom 
Hinterrande  bis  auf  die  ßingmitte  reicht. 

135.  Pipunculus  frontatus  Beck,  d  r  .     Berl.  ent.  Zeit.  (1897)  87.  45  ö. 

Das  Weibchen  zu  meiner  früher  in  Sinaja  (Transsylvanische  Alpen)  entdeckten 
Art  fing  ich  in  Alexandrien  im  Mai;  an  der  Zusammengehörigkeit  ist  nicht  zu  zweifeln, 
da  die  gleiche  Behaarung  des  Hinterleibes,  die  Nacktheit  der  Schenkel,  die  Färbung  der 
Beine  und  die  Längenverhältnisse  der  Flügeladern- Abschnitte  dies  unnmstösslich  belegen. 

9  Niger  nitidus  vix  pollinosus;  callis  humeraUbus,  halteribus,  autenuarum  articulo 
tertio  flavis;  fronte  lata  grisea,  postice  nigro-nitida;  abdomine  nigro  nitido  piloso, 
ultimo  segmento  in  medio  sulcato;  hypopygio  longo  ovali,  terebra  brevi  crassa  leniter 
recurva;  pedibus  flavis,  femoribus  in  medio  late  infuscatis,  tibiis  in  medio  fuscis; 
alarum  stigmate  nullo,  alaruni  nervis  ut  in  mare. 

Long,  corp,  2%,  alar.  2  mm. 


98  Th.  Becker: 

Das  Tier  entspricht  iu  den  Färbungs-,  Bestäubungs-  und  ßehaarungs -Verhältnissen 
durchaus  dem  Manne,  sodass  sich  eine  Beschreibung  erübrigt.  Hervorzuheben  bleibt 
nur  die  kurze  dicke,  mit  dem  laugen  Hypopygium  verwachsene  Legeröhre. 

136.  Pipunculus  nitidifrons  9  Beck.     Berl.  ent.  Zeit.  (1900)  241.  70. 

Drei  Weibchen  aus  Kairo  und  Assiut.     November  und  Dezember. 

Q  Thorace  nigro-olivaceo  opaco,  callis  humeralibus  f uscis ;  antennis  louge  rostratis 
fuscis;  fronte  lata  nigra  nitida  plana,  supra  antennas  grisea;  abdomine  nigro  uitidulo, 
lateribus  distincte  griseo-pollinoso ;  hypopygio  majori,  non  sulcato,  glaudiformi,  terebra 
recta  aeque  longa  vel  breviore,  ultimo  abdominis  segmento  margine  postico  exciso; 
pedibus  nigris,  geuiculis,  tibiarum  basi  et  ajiice  cum  tarsis,  ultimo  articulo  excepto, 
flavis;  alarum  stigmate  nuUo,  vena  transversa  anteriore  longe  ante  medium  cellulae 
discoidalis  sita,  abscissa  costae  tertia  quarta  triplo  fere  breviore. 

Long.  corp.  2,  alar.  2^2  mni. 

Charakteristisch  ist  die  breite,  ganz  glatte,  nicht  eingedrückte  oder  wulstartig 
vortretende  Stirn,  deren  Glauz  fast  bis  au  die  Fühler  reicht.  Das  Hypopygium  ist 
im  Verhältnis  zum  Körper  bedeutend  grösser  als  bei  P.  7-ußpes;  der  Legestachol  ist 
kurz,  gerade  und  sehr  spitz.  Die  kleine  Querader  steht  im  ersten  Fünftel  der  Diskoidal- 
zelle  und  etwas  vor  der  Mündung  der  Mediastiualader;  der  vierte  Randader- Abschnitt 
ist  reichlich  2^2  mal  so  lang  als  der  dritte  uud  der  fünfte  doppelt  so  lang  als  der  vierte. 


Cyclorrliaplia  scliizopliora 

Eumyidae  :  Schizometopa*) 

137.  Musca  crassirostris  Stein  (5  et  9. 

Nigra,  dense  bruuueo-pollinosa;  oculis  vitta  frontali  angiista  nigra  et  orbitis 
paullo  angustioribus  albido-pollinosis  parum  disjunctis,  fronte  et  epistomatis  lateribus 
vix  prominentibus,  ore  paullo  exserto,  peristomate  angusto,  antennis  epistomate  paullo 
brevioribus  nigris,  seta  louge  plumata,  baustello  band  longo,  uigro  nitidissimo,  basi 
valde  incrassato,  palpis  sordide  iiavis,  saepe  infuscatis;  thoracis  vittis  4  obscurioribus 
parum  perspicuis;  abdomine  oblonge,  subdepresso,  dense  brunneo-pollinoso,  vitta 
media  margine  postico  segmentorum  interrupta  nigro-bruunea;  pedibus  nigris,  fere 
nudis;  alis  subflavidis,  nervorum  directione  ut  in  M.  corvina,  squamis  subflavidis.  — 
Femina  a  niare  colore  griseo  et  oculis  late  disjunctis  differt. 

Long.  5 — 5,5  mm.     descrip.  Stein. 

Die  Art  gleicht  in  Färbung,  Zeichnung  und  Form  des  Hinterleibes  eher  einer 
Haematobia  und  hat  in  dieser  Beziehung  ganz  besondere  Ähnlichkeit  mit  H.  atnpalpis 
Bezzi,  gibt  sich  aber  durch  den  kurzen  Rüssel  und  das  Flügelgeäder  sofort  als  zur 
Gattung  Musca  gehörig  zu  erkennen.  Die  Augen  sind  durch  eine  schmale,  schwarze, 
fast  überall  gleichbreite  Stirnmittelstrieme  und  etwas  schmäler,  weisslich  bestäubte 
Orbiten  in  derselben  Weise  getrennt  wie  bei  M.  corvina  Fabr.  Stirn  und  Wangen  ragen 
fast  gar  nicht  vor,  da  der  Kopf,  wie  bei  vielen  M(sca-Arten,  von  vorn  etwas  zusammen- 
gedi'ückt  erscheint;  der  Mundrand  ist  ein  klein  wenig  vorgezogen,  die  Backen  ziemlich 
schmal.  Fühler  etwas  kürzer  als  das  Untergesicht,  schwarz,  Borste  in  der  Basal- 
hälfte  stark  verdickt,  dann  haarförmig  werdend,  sehr  lang  und  ziemlich  locker  gefiedert, 
Rüssel  glänzend  schwarz,  an  der  Basis  auffallend  verdickt,  Taster  schmutziggelb, 
bisweilen  verdunkelt.  Thorax  mit  dichtem,  braunem  Toment  überzogen,  welches  von 
hinten  gesehen  etwas  heller  erscheint,  sodass  man  4  braune,  in  gleichen  Entfernungen 
voneinander  befindliche  Striemen  verhältnismässig  deutlich  unterscheidet.  Grund- 
behaarung des  Thorax  kui'z,  abstehend  und  nicht  sehr  dicht;  von  den  Dorsocentral- 
borsten  ist  nur  die  vor  dem  Schildcheu  lang  und  deutlich,  während  die  vor  ihr 
befindliche  schon  viel  kleiner  ist;  weiter  nach  vorn  verlieren  sie  sich  ganz  und  auch 
die  2  vor  der  Naht  sind  nur  sehr  kurz  und  kaum  mit  guter  Lupe  unter  der  Grund- 
behaarung zu  erkennen.  Hinterleib  verhältnismässig  schmal  und  etwas  flach  gedrückt. 
Von  oben  gesehen  erscheint  er  dunkelbraun,  von  hinten  betrachtet  mit  etwas  hellerem 
Toment  bedeckt,   sodass  man   eine   etwas   dunklere  Rückenstrieme  erkennt,   die   aus 


*)  Anmerkung:    Die   Bestimmung-   uud  Beschreibung   der  Muscineu   und  Authomyincn    mit 
Ausnahme  der  Gattung  Lispa  Latr.  hat  Herr  P.  Stein  in  liebenswürdiger  Weise  übernommen. 
Mitt.  a.  d.  zool.  Mua.  in  Berlin. 


100  '^^-  Becker: 

einzeluen  Flecken  besteht,  welche  vorn  breiter,  hiaten  schmäler  eleu  Hiuterrand  jedes 
Ringes  nicht  erreichen;  er  ist  mit  dicht  anliegenden  kurzen  Börstchen  besetzt  und  nur' 
der  Hinterrand  des  3.  und  des  4.  Ringes  etwas  länger,  aber  anliegend  beborstet.  Beine 
schwarzbraun,  Vorderschienen  borstenlos.  Mittelschienen  hinten  auf  der  Mitte  mit 
einem  sehr  unscheinbaren  Börstchen  und  mit  einem  zweiten  grösseren  auf  der  Innen- 
seite mehr  nach  der  Spitze  zu,  Hinterschienen  mit  einer  ebenfalls  sehr  kleinen  Borste 
auf  der  inneren  dem  Körper  abgewandten  Seite.  Flügel  schwach  gelblich  fingiert, 
Aderverlaui  wie  bei  carvina,  Schüppchen  gelblich.  —  Das  Weibchen  ist  ziemlich  hell- 
grau mit  deutlicheren  Thoraxstriemen  und  Hinterleibsliuien,  hat  im  übrigen  genau 
die  Gestalt  des  Männchens  und  gibt  sich  durch  die  Form  des  Rüssels  leicht  als 
zugehörig  zu  erkennen. 

Vorkommen :  1  d  aus  Luxer  (Dezember),  1  9  aus  Kairo  (November)  und  3  9 
aus  Assuan  (Februar). 

138.  M,  corvina  Fabr. 

Mehrere  Männchen  und  Weibchen  aus  Alexandrien,  Suez,  Kairo  und  Assuan 
(November,  Februar,  März). 

Anmerkung:  In  der  Sammlung  finden  sich  zahlreiche  Männchen  und  Weibchen 
einer  Musca,  die  in  Gestalt,  Grösse  und  Zeichnung  des  Hinterleibes  vollständig  mit 
corvina  übereinstimmt  und  sich  eigentlich  nur  durch  die  Zeichnung  des  Thorax  von 
ihr  unterscheidet.  Da  die  ungenauen  Beschreibungen  einiger  Macquart'schen  Musca- 
Arteu  z.  B.  Sanctae  Helenae  oder  senegalensis  zur  Not  auf  die  vorliegende  Art  passen, 
wage  ich  nicht,  sie  als  neu  hinzustellen,  sondern  begnüge  mich  damit,  die  geringen 
Unterschiede,  die  sie  von  corvina  trennen,  anzugeben.  Von  den  4  Thoraxstriemen, 
die  bei  corvina  sämtlich  durch  gleichbreite  Zwischenräume  getrennt  sind,  sind  die 
beiden  äusseren  jeder  Seite  zu  einer  breiten  Strieme  zusammengeschlossen,  sodass 
der  Thorax  von  hinten  gesehen  gelbgrau  erscheint  mit  2  breiten  glänzend  schwarzen 
Striemen.  Beim  Weibchen  sind  diese  Striemen  vor  der  Naht  getrennt  und  vereinigen 
sich  erst  an  der  Naht  selbst  zu  einer  einzigen  Strieme.  Einen  weiteren  Unterschied 
von  corvina  finde  ich  in  der  Beborstung  der  Hinterbeine,  indem  die  Hinterschienen 
von  corvina  aussen  etwa  auf  der  Mitte  eine  deutliche  Borste  tragen,  die  der  anderen 
Art  vollständig  fehlt.  Zahlreiche  Männchen  und  Weibchen  aus  Kairo  sind  höchstens 
halb  so  gross  vne  die  oben  erwähnte  Art,  zeigen  im  übrigen  aber  nicht  den  geringsten 
Unterschied,     determ.  Stein. 

139.  M.  vitripennis  Meig. 

3  d  und  2  9  aus  Alexandrien,  Suez,  Kairo,  Siala  (November,  März),  determ.  Stein. 

140.  M.  tempestiva  Fall. 

Mehrere  d  und  1  9  aus  Assuan  (Februar)  und  Kairo  (November),    determ.  Stein. 

141.  M.  lucidula  Lw. 

Diese  von  Low  in  den  Neuen  Beitrg.  IV.  48.  42.  (1856)  nach  einem  Weibchen 
beschi-iebene   Art   ist  an  der  glänzend   dunkelgrünen   Färbung  des   ganzen  Körpers 


Ägyptische  Dipteren.  101 

leicht  zu  erkeunen,  gehört  aber  nicht  zu  Cyrloneura,  sondern  zu  Musca.  Die  erste 
Hinterrandzelle  ist  auch  bei  dem  einzigen  mir  vorliegenden,  in  Assuan  (Februar) 
gefangenen  Weibchen  am  Flügelrande  selbst  geschlossen,    determ.  Stein. 

142.  Morellia  nilotica  Lw.  d  et  9. 

Diese  1.  c.  IV.  48.  43  beschriebene  Art  gleicht  allerdings  auf  den  ersten  Blick 
unseren  gemeinen  Arten,  unterscheidet  sich  aber  leicht  ausser  durch  die  weit  geringere 
Grösse  durch  eine  Reihe  von  Merkmalen,  die  von  Low  völlig  ausser  Acht  gelassen 
sind  und  die  ich  hiermit  bekannt  gebe,  um  die  Art  sicher  erkennen  zu  lassen.  Eins  der 
wichtigsten  Kennzeichen,  das  sich  bei  keiner  unserer  Arten  findet,  ist  das  vollständige 
Fehlen  der  Dorsocentralborsten  vor  der  Thoraxnaht;  auch  von  den  hinter  der  Naht 
befindlichen  sind  nur  die  beiden  letzten  unmittelbar  vor  dem  Schildcheu  deutlich, 
während  eine  dritte  davor  sehr  fein  und  nur  mit  guter  Lupe  wahrzunehmen  ist. 
Vorderschieuen  auf  der  abgewandten  Seite  von  der  Mitte  bis  zur  Spitze  mit  3 — 4  langen 
und  feinen  Haaren.  Mittelschienen  genau  wie  bei  podagrica  Lw.  gebildet,  au  der 
äussersten  Basis  vorn  etwas  eingeschnitten,  an  der  dann  folgenden  schwachen  Verdickung 
mit  sehr-  kurzen,  kräftigen  Börstchen  besetzt,  die  weiterhin  in  sehr  kurze,  feine 
Härchen  übergenen  und  die  ganze  Vorderseite  der  Schiene  einnehmen,  hinten  mit 
3  Borsten.  Hinterschienen  aussen  ^g  vor  der  Spitze  mit  1  Borste,  aussen  abgewandt 
der  ganzen  Länge  nach  mit  ziemlich  gleichlangen  Borsten  bewimpert,  unter  denen 
eine  längere  hervorragt,  aussen  abgewandt  mit  2 — 3  Borsten.  —  Das  Weibchen  ist 
durch  den  Mangel  der  präsuturalen  Dorsocentralborsten  sofort  als  zugehörig  zu  erkennen 
und  unterscheidet  sich  von  den  Weibchen  der  anderen  Arten  auch  noch  dadurch, 
dass  die  Orbiten,  die  bis  zur  Mitte  der  Stirn  weisslich  bestäubt  sind,  in  der  hinteren 
Endhälfte  schwarz  gefärbt  sind,    determ.  Stein. 

3  Pärchen  aus  Alexandrien  (November). 

143.  Spilogaster  coniformis  sp.  nov.  Stein  6  Q . 

Cinerea;  oculis  paullo  disjunctis,  anteunis  epistomate  brevioribus  nigris,  articulo 
secundo  cano,  sota  distincte  plumata,  palpis  nigris.  Thoracis  lineis  duabus  mediis 
paullo  obscurioribus  indistinctis.  Abdomine  conico,  dense  fiavido-griseo  pollinoso, 
basi  subpellucido,  segmentis  2  et  3  bimaculatis.  Pedibus  flavis,  femoribus  anticis 
superne  nigrovittatis,  pulvillis  elongatis.  Alis  subflavidis,  spinula  costali  plus  minusve 
distincta,  squamis  inaequalibus  et  halteribus  flavidis.  —  Pemina  similis  mari,  abdomine 
ovato,  apice  acuto,  maculis  majoribus  et  obscurioribus  differt. 

Long.  4 — 6  mm. 

Die  Fliege  hat  im  Habitus  grosse  Ähnlichkeit  mit  unserer  dupUcata,  unterscheidet 
sich  aber  durch  noch  schlankeren,  rein  kegelförmigen  Hinterleib.  Augen  durch  die 
schwarze  Stirnstrieme  und  etwas  schmälere  Orbiten  deutlich,  wenn  auch  nicht  auf- 
fallend getrennt;  Stirn  ein  wenig,  Wangen  kaum  vorragend,  Backen  ziemlich  schmal, 
Mundrand  nicht  vorgezogen,  sondern  eher  ein  klein  wenig  zurückweichend.  Orbiten, 
Wangen  und  Backen  sind  bei  reinen  Stücken  hellmessinggelb  bestäubt,  erscheinen 
aber  in  der  Regel  nur  grau;  die  die  Stirnmittelstrieme  einfassenden  Borsten  sind 
nur  in  der  Zahl  von  3  jederseits  vorhanden  iind  erstrecken  sich  von  der  Fühlerbasis 


102  Th.  Becker: 

bis  zur  Mitte  der  Entfernung  zwischen  jener  und  dem  Ocellendreieck.  Fühler  in 
der  Mitte  der  Augenhöhe  eingelenkt,  kürzer  als  das  Untergesicht,  3.  Glied  schlanker 
als  das  ziemlich  breite,  grau  bestäubte  zweite;  Fühlerborste  ziemlich  lang  gefiedert, 
Küssel  und  Taster  schwarz.  Thorax  grau  mit  schwacher  Neigung  zum  Gelblichen; 
von  hinten  gesehen  zeigt  er  sich  an  seinem  Vorderrande  etwas  dichter  bestäubt,  sodass 
man  hier  die  Anfänge  von  2  hellbraunen  schmalen  Linien  mehr  oder  weniger  deutlich 
wahrnimmt,  während  Seitenstriemen  kaum  zu  bemerken  sind;  de  3,  pra  fehlt,  st  2,  2. 
Hinterleib  kegelförmig,  ziemlich  schlank,  etwas  länger  als  Thorax  und  Schildchen 
zusammen,  von  der  Seite  gesehen,  an  der  Spitze  schräg  nach  unten  abgestutzt,  ohne 
vorragendes  Hypopygium  und  ohne  deutliche  BauchlameUen ;  er  ist  dicht  gelligrau 
bestäubt,  an  der  Basis,  von  der  Seite  gesehen  und  gegen  das  Licht  gehalten,  mehr 
oder  weniger  gelblich  durchscheinend  und  trägt  auf  Ring  2  und  3  je  ein  Paar  runde, 
nicht  sehr  grosse,  oft  nur  puuktartige  braune  Flecke,  die  dem  Hinterrand  des  Ringes 
ziemlich  nahe  gerückt  sind;  vom  Hinterrand  des  2.  Ringes  an  ist  er  mit  ziemlich 
kräftigen,  abstehenden  Borsten  besetzt.  Beine  gelb,  die  Vorderschenkel  obenauf 
meist  mit  einer  braunen  Längsstrieme,  die  oft  nur  an  der  Spitze  sichtbar  ist,  oft 
auch  ganz  fehlt,  Pulvillen  und  Klauen  verlängert;  Vorderschienen  auf  der  dem  Körper 
abgewandten  Seite  mit  1  Borste,  Mittelschienen  hinten  mit  2,  Hinterschienen  aussen 
in  der  Nähe  der  Basis  mit  einer  kleinen,  aussen  abgewandt  mit  3,  innen  abgewandt 
mit  2  Borsten.  Flügel  schwach  gelblich,  3.  und  4.  Längsader  an  der  Spitze  kaum 
divergierend,  hintere  Querader  schief  und  gerade,  beide  Queradern  kaum  etwas 
verdunkelt,  Randdorn  deutlich,  wenn  auch  nicht  sehr  gross.  Schüppchen  deutlich 
ungleich,  weisslich  gelb,  nach  dem  Rande  zu  etwas  gesättigter,  Schwinger  gelblich. 
In  der  Grösse  scheint  die  Art  sehr  zu  variieren.  —  Das  Weibchen  ist  sofort  als 
zugehörig  zu  erkennen.  Die  breite  Stirnmittelstrieme  ist  hinten  tief  ausgeschnitten, 
hebt  sich  aber  bei  reinen  Stücken  kaum  von  den  Orbiten  ab,  da  beide  in  diesem 
Fall  dicht  messinggelb  bestäubt  sind;  auf  den  ebenfalls  messinggelb  bestäubten  Wangen 
zeigt  sich  neben  der  Fühlerbasis  recht  deutlich  ein  schwarz  schillernder  Fleck.  Der 
Hinterleib  ist  eiförmig,  hinten  zugespitzt  und  an  der  Basis  nicht  durchscheinend, 
während  die  paarigen  Flecke  auf  Ring  2  und  3  ansehnlich  gross  und  dunkler  sind 
als  beim  Männchen;  die  Borsten  des  letzten  Ringes  stehen  auf  recht  deutlichen 
brauneu  Pünktchen;  Randdorn  kräftiger  als  beim  Männchen. 

Die  Art  scheint  in  Ägypten  weit  verbreitet  zu  sein,  da  die  mir  vorliegenden 
Stücke  aus  Kairo,  Luxor,  Assiut  und  Assuan  stammen,  wo  sie  in  der  Zeit  vom 
November  bis  Februar  gefangen  sind. 


144.  Spilogaster  paradoxalis  sp.  nov.  9 .  Stein. 

Cinerea;  oculis  altis  et  angustis  vitta  frontali  latissima  nigra,  dense  albido 
pollinosa  disjunctis,  orbitis  cinereis  angustis;  fi'onte  distincte,  epistomatis  lateribus 
paullo  minus  prominentibus,  peristomate  haud  lato;  anteuuis  longissimis  nigris,  sota 
longe  plumata,  dimidio  basah  incrassata,  palpis  filiformibus  nigris.  Thorace  cinereo, 
indistincte  quadrilineato.  Abdomine  depresso,  late  ovato,  postice  setoso,  brunneo- 
cinereo  subnitido,  segmentorum  2  et  3  binis  macuUs  approximatis  aegerrime  distinguendis. 
Pedibus  nigris.     Alis  fere  hyalinis,  vena  long.  4  apice  sui-sum  curvata,  nervo  transv. 


Ägyptische  Dipteren.  103 

ordiu.  distiücte  flexo,   spiuula  costali  minima,   squamis  iuaequalibus  albis,  lialteribus 
obsciu'is. 

Loug.  6,5  mm. 

Die  hoheu  und  schmalen  Augen  (Längs-  zum  Querdiu'cbmesser  wie  2:1)  sind 
durch  eine  sehr  breite  schwarze,  von  vorn  gesehen  dicht  weissgrau  bestäubte  Stii'a- 
mittelstrieme  und  weit  schmälere  graue  Orbiten  getrennt;  letztere  sind  bis  zur  Fühler- 
basis hin  mit  einer  Reihe  kleiner,  nach  vorn  gerichteter  Börstcheu  besetzt.  Stirn 
deutlich  vorragend,  sodass  der  vorragende  Teil  nicht  ganz  halb  so  breit  ist  als  der 
Augenquerdurchmesser  an  dieser  Stelle,  Wangen  etwas  schmäler,  das  Untergesicht 
daher  deutlich  etwas  zurückweichend.  Backen  etwa  so  breit  wie  die  "Wangen;  Mund- 
borste lang  und  kräftig,  die  Vibrissenleisten  bis  zu  ■'^|^  der  Untergesichtslänge  mit 
anfangs  längeren,  später  kürzeren  Börstchen  besetzt.  Fühler  in  etwa  -/a  der  Augen- 
höhe eingelenkt,  dem  Untergesicht  dicht  anliegend  und  fast  so  lang  wie  dieses,  3.  Glied 
mindestens  5  mal  so  lang  wie  das  2.,  Borste  etwa  so  lang  wie  das  3.  Fühlerglied, 
auffallend  abwärts  gerichtet,  in  der  Basalhälfte  deutlich  verdickt  und  lang  gefiedert, 
an  der  Spitze  nackt;  Taster  fadenförmig,  schwarz,  Thorax  aschgrau,  ausser  den  starken 
Borsten  mit  zahlreichen  unregelmässig  angeordneten  Börstchen  besetzt,  ganz  vorn 
etwas  weisslich  grau  bestäubt  und  hier  die  Anfänge  von  4  dunkeln  Längslinien  zeigend, 
die  sich  aber  höchstens  bis  zur  Quernaht  verfolgen  lassen;  de  4,  pra  fehlt,  st  1,  2, 
die  vordere  die  kleinste,  die  beiden  hinteren  ziemlich  kräftig,  aber  die  untere  nur 
hall)  so  lang  wie  die  obere.  Hinterleib  breit  eiförmig,  flach  gedrückt,  mit  ganz  kurzen, 
anliegenden  Börstchen  besetzt,  sodass  er  nackt  erscheint,  und  nur  der  Hinterrand 
des  3.  und  Mitte  des  4.  Ringes  mit  je  4  kräftigen  abstehenden  Borsten  versehen, 
während  der  Hinterrand  des  4.  Ringes  einen  Kranz  von  etwa  6  lu'äftigen  Borsten 
trägt;  er  ist  aschgrau  gefärbt  mit  einem  schwachen  Schein  zum  bräunlichen  und  ganz 
schwach  glänzend,  ein  Paar  ganz  verloschener,  stark  genäherter  Flecke  auf  dem 
2.  und  3.  Ring  nur  ganz  von  hinten  wahrzunehmen.  Beine  schwarz,  Vorderschienen 
borstenlos,  Mittelschieneu  hinten  mit  2,  Hinterschienen  aussen  mit  einer  Reihe  ganz 
kurzer  Börstchen,  aussen  abgewandt  mit  4,  innen  abgewandt  mit  3 — 4  längeren  Borsten. 
Flügel  schwach  graialich,  4.  Längsader  von  der  hinteren  Querader  in  schwachem 
Bogen  nach  oben  gekrümmt,  3.  Längsader  etwas  abwärts  gebogen,  sodass  die  1.  Hinter- 
randzelle an  der  Spitze  ziemlich  verengt  ist,  hintere  Querader  deutlich  geschwungen, 
kleine  Querader  etwas  dicker.  Randdorn  deutlich,  aber  anliegend,  Schüppchen  weiss 
das  untere  stark  vorragend,  Schwinger  verdunkelt,  fast  schwärzlich,  descrip.  Stein. 
Siehe  Fig.  51  Taf.  4d. 

1  9  aus  Fayüm  (März). 

Anmerkung:  Die  Art  weicht  durch  die  eigentümliche  Bildung  des  Kopfes 
von  allen  mir  bekannten  Spilogaster-Arten  ab,  lässt  sich  aber  noch  am  besten  in 
diese  Gattung  unterbringen.  Es  ist  möglich,  dass  auch  das  Männchen  breit  getrennte 
Augen  besitzt,  würde  aber  auch  in  diesem  Fall  nicht  zu  den  Coenosien  im  eigentlichen 
Sinne  gehören. 

145.  Spil.  uliginosa  Fall 
1  9  aus  Kairo  (November)  determ.  Stein. 


104  Th.  Becker: 

146.  Ophyra  anthrax  Meig. 

1  Q  aus  Suez  (April)  determ.  Stein. 

147.  Homalomyia  leucosticta  Meig. 

<3  9  aus  Kairo  (November)  determ.  Stein. 

148.  Limnophora  variegata  sp.  nov.  d  9  Stein. 

Dilute  flavida;  oculis  arcte  cohaerentibus,  angustis  et  altis,  antenriis  epistomate 
paullo  brevioribus  nigris,  seta  nuda,  basi  vix  incrassata,  palpis  nigiis.  Thorace  albido- 
orichalceo,  maculis  duabus  minoribus  anterioribus  et  maculis  tribus  majoribus  post 
suturam  sitis  et  fasciam  bis  inteiTuptam  formantibus  nigris,  scutello  flavido,  dimidio 
basali  nigro.  Abdomine  ovato,  in  maximam  partem  tlavido-pellucido,  segmentis 
2  et  3  postice  fascia  angusta  nigra,  in  medio  interrupta  ornatis,  antice  in  medio 
macula  parva  instructis,  segmento  ultimo  interdum  bimaculato.  Pedibus  nigris,  genubus 
anticis  flavis,  tibiis  posticis  paulo  dilutioribus,  interdum  flavis.  Alis  subflavidis,  vena 
long.  4  apice  distincte  sursum  cm'vata,  squamis  ioaequalibus  albis,  balteribus  flavidis. 
descrip.  Stein. 

Augen  sebi'  schmal  und  hoch,  auf  dem  Scheitel  eng  zusammenstossend,  Stirn 
und  Wangen  fast  gar  nicht  vorragend,  sodass  der  Kopf  von  der  Seite  gesehen  vorn 
abgerundet  erscheint,  Backen  schmal;  Fühler  etwas  kürzer  als  das  Untergesicht,  über 
der  Augenmitte  eingelenkt,  Borste  ganz  nackt,  an  der  Basis  nur  sehr  unbedeutend 
verdickt,  Taster  schwarz.  Thorax  und  Schildchen  hell  weissgelb,  2  kleine  Vorderrand- 
flecke auf  dem  ersteren,  die  noch  innerhalb  der  Breite  des  Kopfes  liegen  und  3  grosse 
Flecke  unmittelbar  hinter  der  Quernaht,  von  denen  der  mittelste  und  grösste  zwischen 
den  Dorsoceutralborsten  liegt  und  hinten  etwa  bis  zur  3.  reicht,  die  beiden  anderen 
seitlich  davon  sich  bis  zur  Flügelbasis  erstrecken,  uud  die  Basalhälfte  des  Schildcheus 
tiefschwarz  und  stumpf;  de  4,  die  vorderen  kleiner,  pra  fehlt,  st  1,  1,  unter  der  hinteren 
noch  eine  kleine  und  unscheiubai-e.  BQnterleib  länglich  eiförmig,  noch  ein  klein 
wenig  breiter  als  der  Thorax  und  nicht  viel  länger;  die  3  ersten  Ringe  sind  durch- 
scheinend blassgelb,  der  4.  von  gleicher  Färbung,  aber  nicht  durchscheinend;  Ring  2 
und  3  tragen  unmittelbar  am  Hinterrand  eine  nicht  sehr  breite,  in  der  Mitte  unter- 
brochene schwarze  Querbinde,  die  seitlich  auch  auf  den  blassgelben  Bauch  übergeht, 
während  auch  der  1.  Ring  jederseits  die  Spur  einer  solchen  Hinterrandbinde  zeigt, 
die  manchmal  deutlicher,  manchmal  kaum  zu  bemerken  ist;  Ring  2  und  3  tragen 
ausserdem  in  der  Mitte  ihres  Vorderrandes  einen  kleinen  bräunlichen  Fleck,  während 
der  4.  Ring  uugefleckt  ist  oder  2  kleine  Flecken  trägt.  Betrachtet  man  den  Hinter- 
leib ganz  schräg  von  hinten,  so  sieht  man  von  dem  Vorderrandfleck  des  2.  Ringes 
aus  2  nach  hinten  divergierende  bräunliche  Striemen  auslaufen,  die  ein  gleichschenkliges 
Dreieck  bilden,  dessen  Basis  die  Unterbrechung  der  Hinterrandsbinde  desselben  Ringes 
ist;  auf  dem  3.  Ring  kann  ich  eine  solche  Zeichnung  nicht  erkennen.  Beine  schwarz, 
Basis  der  Vorderschienen  mehr  oder  weniger  gelb,  ebenso  die  Schienen  der  Mittel- 
und  Hinterbeine,  welche  Färbung  allerdings  bei  ganz  ausgereiften  Stücken  sehr 
verdunkelt  sein  wird.  Beborstung  der  Beine  sehr  dürftig,  Vorderschienen  borstenlos, 
Mittelschienen  hinten,    Hinterschienen  aussen   abgewandt  und  innen   abgewandt  mit 


Agyptisühu  Dipteren.  105 

je  einer  kleinen  Borste,  Pulvillen  und  Klauen  kurz.  Flügel  weisslich  gelb,  4.  Längs- 
ader deutlich  zur  3.  aufgebogen,  hintere  Querader  schief  und  ganz  gerade,  etwas 
länger  als  ihre  Entfernung  von  der  kleinen,  Randdorn  fehlt;  die  ungleichen  Schüpijchen 
weiss,  Schwinger  gelblich.  —  Das  Weibchen  gleicht  sehi-  dem  Männchen.  Die  tief- 
schwarze Stirnmittelstrieme,  die  unmittelbar  über  den  Fühlern  so  breit  wie  die  Orbiten 
ist,  wird  nach  dem  Scheitel  zu  auffallend  breiter  und  ist  hinten  kaum  etwas  aus- 
geschnitten. Die  3  hinteren  Flecken  des  Thorax  sind  bisweilen  kleiner  als  beim 
Männchen,  namentlich  der  mittlere.  Der  Hinterleib  ist  nicht  diu'chscheinend,  im 
übrigen  so  gefärbt  wie  beim  Männchen.  Die  Hinterrandsbinden  der  Ringe  sind  etwas 
breiter  und  tiefschwarz,  während  die  in  der  Mittellinie  liegenden  Vorderrandflecke 
hinten  eingebuchtet  sind,  sodass  es,  da  der  vordere  Teil  des  Flecks  meist  unter  dem 
vorhergehenden  Ring  verborgen  ist,  aussieht,  als  fänden  sich  an  dieser  Stelle  2  kleine 
schwarze  Flecke;  die  2  Flecke  des  4.  Ringes  sind  bisweilen  ansehnlich  gross.  Alles 
Übrige  wie  beim  Männchen. 

3  Pärchen  aus  Assiut,  Kairo  und  Alexandrien  (November,  Dezember). 

Anmerkung:  Die  Art  hat  ausserordentliche  Ähnlichkeit  mit  der  Wiedemann- 
schen  Aiith.  tonitrid  und  ist  von  Wiedemann  selbst  mit  dieser  verwechselt  worden. 
In  seiner  im  Besitz  des  Wiener  Museums  befindlichen  Sammlung  stecken  2  ä  aus 
Ost-Asien,  die  typischen  Exemplare,  und  2  Q  aus  Ägypten.  Letztere  sind  mit  der 
oben  beschriebenen  Art  identisch,  können  aber  nicht  zu  tonitrui  gehören,  da  bei 
dieser,  wie  Wiedemann  extra  hervorhebt,  die  hinter  der  Thoraxnaht  liegende  Quer- 
binde nicht  unterbrochen  ist.  Auch  die  im  Senckenbergischen  Museum  befindlichen 
Weibchen  sind  mit  meiner  variegata  identisch. 

149.  Limnophora  notabilis  sp.  uov.  6  q  Stein. 

Mas  a  L.  notota  Fall,  vix  distinguendus,  differt  thoracis  fascia  ciun  macida 
scutellari  non  cohaerente,  setis  dorsocentralibus  postsuturalibus  tribus,  pedum  setis 
aliis,  alarum  vena  long.  4  distinctius  sursum  curvata.  Femina  a  femina  notatae 
thorace  fere  prorsus  immaculato  differt. 

Die  Art  gleicht  in  Grösse,  Habitus  und  Zeichnung  so  vollständig  der  bei  uns 
gemeinen  L.  iiotata  Fall.,  dass  sie  bei  weniger  genauer  Betrachtung  zweifellos  mit 
ihi-  verwechselt  werden  dürfte,  weshalb  ich  auch  nur  die  Unterscheidungsmerkmale 
beider  Arten  angebe.  Die  Augen  sind  bei  notabilis  ein  klein  wenig  weiter  getrennt, 
was  freilich  so  unbedeutend  ist,  dass  es  nur,  wenn  man  beide  Arten  vor  sich  hat, 
wahrgenommen  werden  kann.  Die  schwarze  Querbinde  des  Thorax  hinter  der  Naht 
ist  hinten  scharf  begrenzt  und  nie,  wie  es  bei  notuta  immer  der  Fall  ist,  durch  eine 
schmale  Längsstrieme  mit  dem  Basalfleck  des  Schildcheus  verbunden.  Die  Zahl 
der  Dorsocentralborsten  beträgt  konstant  nur  3.  Die  Beborstung  der  Beine  ist  insofern 
ein  wenig  anders,  als  die  Hinterschenkel  der  vorliegenden  Art  unterseits  auf  der 
dem  Körper  abgewandten  Seite  von  der  Mitte  bis  zur  Spitze  mit  5 — 6  Borsten 
versehen  sind,  während  nolata  nur  2 — 3  solche  unmittelbar  vor  der  Spitze  trägt,  und 
dass  erstere  Art  auch  auf  der  dem  Körper  zugekehrten  Seite  vor  der  Spitze  einige 
längere  Borsten  zeigt,  während  bei  notata  die  Hinterschenkel  au  dieser  Stelle  ganz 
nackt  sind;  die  Hinterschiunen  tragen  innen  abgewandt  stets  2,  bei  notata  1  Borste. 
Endlich   ist   die   4.   Flügellängsader   an    der   Spitze    ziemlicli   auffallend   zur   3.   auf- 


106  Th.  Becker: 

gebogen.  —  Das  Weibchen  sieht  auf  den  ersten  Blick  dem  Männchen  sehr  unähnlich, 
da  der  Thorax  fast  ganz  ungefleckt  ist.  Die  grossen  Vorderrandflecke  sind  vollständig 
verschwunden,  und  man  erkennt  nur  ganz  vorn  zwischen  den  Dorsocentralborsten 
die  kurzen  Anfänge  von  2  feinen,  grauen  Längslinien;  bei  gewisser  Beleuchtung 
bemerkt  man  ferner  hinter  der  Naht  innerhalb  der  Dorsocentralborsten  und  unmittelbar 
an  diese  anstossend  2  ziemlich  kurze,  graue  Längsflecke,  die  sich  von  der  Naht  bis  ziu- 
zweiten  Dorsocentralborste  erstrecken,  nicht  sehr  breit  und  nur  schwer  wahrzunehmen 
sind,  und  noch  seltener  zeigt  sich  seitwärts  von  diesen  nach  aussen  zu  ein  noch 
schmalerer  und  undeutlicherer  Längsfleck.  Auf  diese  kaum  sichtbare  Zeichnung  sind 
die  schwarzen  Thoraxflecke  des  Männchens  reduziert.  Das  Scliildchen  ist  ganz  grau 
und  lässt  nur  schwer  an  der  Basis  jederseits  einen  kleinen  braunen  Eleck  erkennen. 
Alles  übrige  wie  beim  Weibchen  von  notata.     descrip.  Stein. 

Eine  grössere  Anzahl  ö  und  9  aus  Kairo,  Suez  und  Assiut  (Oktober — Dezember). 

150.  Limnophora  flavescens  sp.  nov.  3(^.  Stein. 

Flavida.  Oculis  arcte  cohaerentibus,  antenuis  brunneis,  basi  sordide  flavis, 
seta  uuda,  extrema  basi  pauUo  iucrassata,  paipis  filiformibus  flavis.  Thorace  flavido- 
griseo,  vitta  media  paullo  obscuriore  vix  distinguenda.  Abdomiue  ovato,  subdepresso, 
apice  acuto,  dense  flavido-pollinoso,  basi  subpellucido,  segmentorum  2  et  3  vitta  media 
postice  abbreviata  et  binis  maculis  rotundis  nigrobrunneis,  segmento  quarto  indistincte 
bimaculato.  Pedibus  flavis,  femoribus  anticis  obscuratis,  pulvillis  parvis.  Alis  subflavidis, 
vena  long.  4  apice  pauUo  sursum  curvata,  spinula  costali  nulla,  squamis  inaequalibus 
et  halteribus  flavis.  —  Femiua  a  mare  fronte  lata  et  abdomine  apice  acutiore,  basi 
vix  pellucido  differt.     descrip.  Stein. 

Long.  3,25 — 3,75  mm. 

Eine  kleine  Art,  die  durch  den  gelb  bestäubten  Körper  und  die  gelben  Beine 
sich  von  allen  mir  bekannten  echten  LimnopJiora- Arten  unterscheidet.  Augen  eng 
zusammenstossend,  hoch  und  schmal,  Stirn  und  Wangen  kaum  voixagend,  Backen 
schmal,  so  dass  die  Augen  von  der  Seite  gesehen  fast  den  ganzen  Kopf  einnehmen. 
Fühler  ein  klein  wenig  kürzer  als  das  Untergesicht,  braun,  die  Basis  mehr  oder 
weniger  schmutziggell),  was  sich  bis  zum  3.  Gliede  erstreckt;  Borste  haarförmig,  nackt, 
an  der  äussersten  Basis  schwach  verdickt  und  hier  gelb  gefärbt,  Taster  fadenförmig, 
gelblich.  Thorax  gelbgrau,  eine  bräunliche  Mittelstrieme  und  schmälere  Seitenstriemen, 
die  über  die  Dorsocentralborsten  laufen,  nur  bei  reinen  Stücken  deutlicher  erkennbar, 
in  der  Regel  kaum  sichtbar;  de  4,  pra  fehlt,  st  1,  2,  die  untere  hinten  aber  sehr 
klein.  Hinterleib  eiförmig,  von  oben  nach  unten  etwas  zusammengedrückt  und  hinten 
zugespitzt,  schräg  von  hinten  betrachtet  dicht  gelblich  bestäubt  und  von  der  Seite 
gesehen  in  der  Basalhälfte  mehr  oder  weniger  durchscheinend;  der  2.  und  3.  Ring 
trägt  eine  braune,  hinten,  abgekürzte  Mittelstrieme  und  je  ein  Paar  brauner,  nicht 
sehr  grosser,  rundlicher  Flecke,  die  dem  Hinterrand  etwas  näher  gerückt  sind;  der 
letzte  Ring  zeigt  2  kleine  Flecke,  die  nur  dann  einigermassen  deutlich  werden,  wenn 
man  den  Hinterleib  ganz  schräg  von  hinten  betrachtet.  Die  Behaarung  des  Hinter- 
leibes ist  vorn  kürzer,  hinten  länger.  Beine  rotgelb,  Tarsen  schwarz,  Vorderschenkel 
mehr  oder  weniger  gebräunt,  Pulvillen  und  Klauen  kirrz.  Vorderschienen  borstenlos, 
Mittelschienen  hinten.  Hinterschienen  aussen  abgewandt  und  innen  abgewandt  mit  je 


Ägyptische  Dipteren.  107 

1  kleinen  Borste.  Flügel  schwach  gelblich,  4.  Längsader  au  rler  Spitze  etwas  auf- 
gebogen, hintere  Querader  steil  und  fast  gerade,  die  ungleichen  Schüppchen  und  die 
Schwingen  schwach  gelblich.  —  Die  schwarze  Stirnmittelstrieme  des  Weibchens  ist 
hinten  bis  zur  Fühlerbasis  hin  ausgeschnitten,  so  dass  sie  das  Aussehen  zweier,  Ton 
der  Fühlerbasis  ausgehender,  nach  hinten  divergiei'ender  schwarzer  Längslinien  hat; 
die  Orbiten  und  der  Ausschnitt  der  Mittelstrieme  sind  gelbgrau  bestäubt;  Fühler 
oft  ganz  schmutziggelb.  Striemung  des  Thorax  kaum  zu  erkennen.  Hinterleib 
schmäler  und  hinten  mehr  zugespitzt,  kaum  durchscheinend;  die  Flecke  sind  im 
allgemeinen  kleiner  als  beim  Männchen,  während  die  Mittelstriemen  auf  den  einzelnen 
Ringen  ausgedehnter  sind  und  sich  auch  auf  den  1.  und  4.  Ring  eine  Spur  davon  findet. 
Vorderschenkel  weniger  gebräunt  als  beim  Mäuucheu,  Jiintere  Querader  gerade  bis 
stark  geschwungen. 

1  ö  und  5  9  aus  Kairo,  Luxor  und  Assuan  (November,  Dezember  und  Februar). 

151.  Limnophora  multipunctata  sp.  nov.  9.  Stein. 

Dense  flavo-poUinosa.  Oculis  vitta  frontali  nigra,  postice  profunde  emarginata, 
late  dlsjunctis;  antennis  nigris,  articulo  secundo  rufo,  seta  nuda,  palpis  paullo  curvatis, 
apice  modice  iucrassatis,  nigris.  Tliorace  uuicolore.  Abdomine  ovato,  subdepresso, 
apice  acuto,  segmeutis  1  et  4  bipunctatis,  2  et  .3  quadripunctatis.  Pedibus  saturate 
flavis,  femoribus  anticis,  tibiarum  auticarum  apice,  tarsis  Omnibus  nigris.  Alis  flavidis, 
Vena  long.  4  apice  distincte  sursum  curvata,  nervo  transv.  ord.  perpendiculari  et 
leviter  flexo,  squamis  inaequahbus  albidis,  halteribus  albidis,  petiolo  subflavido. 

Long.  5,5  mm. 

Die  ganze  Fliege  dicht,  fast  goldgelb  bestäubt.  Augen  im  Profil  fast  den 
ganzen  Kopf  einnehmend,  da  Stirn  und  Wangen  nur  ganz  unbedeutend  vorragen  und 
die  Backen  ziemlich  schmal  sind.  Die  tiefschwarze,  glanzlose  Mittelstrieme  ist 
unmittelbar  über  den  Fülilern  so  breit  wie  die  Orbiten  an  dieser  Stelle  und  hinten  bis 
zur  Fühlerbasis  ausgeschnitten,  so  dass  sie  aus  2  nach  dem  Scheitel  zu  divergierenden, 
schwarzen  Längsstriemen  besteht;  die  die  Mittelstrieme  einfassenden  Borsten  erstrecken 
sich  in  einer  fortlaufenden  Reihe  von  etwa  8  jederseits  bis  zum  Scheitel  und  sind 
stark  nach  innen  gekrümmt;  der  Ausschnitt  der  Mittelstrieme,  Orbiten  und  Wangen 
sind  ebenfalls  dicht  gelb  bestäubt.  Fühler  in  der  Mitte  der  Augenhöhe  eingelenkt, 
etwas  kürzer  als  das  Untergesicht,  3.  Glied  etwa  3  mal  so  lang  als  das  ziemlich 
kurze  rotgelbe  2.,  Borste  nackt,  das  2.  etwas  verlängerte  Glied  und  das  Basaldrittel 
des  3.  verdickt,  Rüssel  ziemlich  kurz  und  dick,  pechschwarz,  Taster  schwach  auf- 
wärts gekrümmt,  etwas  über  den  Rüssel  hervorragend,  nach  der  Spitze  zu  schwach 
verdickt,  schwarz.  Thorax  ohne  Striemung,  de  4,  pra  fehlt,  st  1,  1,  die  vordere 
kleiner  als  die  hintere.  Hinterleib  eiförmig,  etwas  breiter  als  der  Thorax,  flach 
gedrückt  und  hinten  zugespitzt,  kaum  so  lang  wie  Thorax  und  Schildchen  zusammen. 
Er  ist  ebenfalls  dicht  gelb  bestäubt  und  trägt  auf  jedem  Ringe  2  ziemlich  weit  von 
einander  entfernte,  dem  Hinterrand  näher  gerückte,  punktartige  schwarze  Flecke, 
während  der  2.  und  3.  Ring  ausserdem  noch  je  ein  Paar  sehr  genäherter  Flecke 
tragen,  die  in  der  Mittellinie  des  Körpers  liegen  und  unmittelbar  an  den  Hiuterrand 
des  vorhergehenden  Ringes  anstossen;  vielleicht  trägt  auch  der  letzte  Ring  diese 
Punkte,  sie   sind  dann  aber  vollständig  unter  dem  vorhergehenden  versteckt.     Der 


108 


Th.  Becker: 


ganze  Hinterleib  ist  mit  äusserst  kiu-zen  Börstchen  besetzt  und  nur  der  letzte  Kiug 
etwas  länger  beborstet.  Beine  rötlichgelb,  alle  Hüften,  die  Tarsen,  die  A'order- 
schenkel  und  das  Enddrittel  der  Vorderschienen  gebräunt;  Vorderschienen  mit  1  Borste 
auf  der  dem  Körper  abgewaudten  Seite,  Mittelschieneu  hinten  und  innen  mit  je  1, 
Hinterschienen  aussen  abgewandt  mit  1,  innen  abgewandt  mit  2—3  Borsten.  Flügel 
schwach  gelblich,  4.  Längsader  im  Bogen  und  zwar  ziemlich  stark  zur  3.  aufbiegend, 
so  dass  die  1.  Hinterrandzelle  an  der  Spitze  recht  verengt  ist,  hintere  Querader  steil 
und  schwach  geschwungen,  gleich  weit  entfernt  von  der  kleinen  Querader  und  der 
Stelle,  wo  die  4.  Längsader  sich  aufwärts  biegt.  Randdorn  fehlt;  die  Schüppchen, 
von  denen  das  untere  sehr  weit  vorragt,  und  die  Schwinger  weisslich  gelb,  Stiel  der 
letzteren  gesättigter. 

1  2  aus  Kairo  (November). 

Anmerkung.  Da  ich  bei  den  ümnopÄora-Arten  alle  Übergänge  von  ganz 
gerade  verlaufender  4.  Längsader  bis  zur  auffallenden  Aufwärtsbiegung  beobachtet 
habe,  so  ziehe  ich  die  vorliegende  Art  zu  dieser  Gattung,  in  die  sie  auch  durch  die 
übrigen  Merkmale  einzureihen  ist. 

152.  Limnophora  (Pseudol.)  pallitarsis  sp.  nov.  ö.    Stein. 

Grisea.  Oculis  vitta  lata,  dense  albido-polliuosa,  disjunctis,  antennis,  longgissiniis, 
nigris,  seta  nuda,  basi  incrassata,  palpis  nigris.  Thorace  concolore,  lateribus  paullo 
dilutioribus.  Abdomine  satis  angusto,  subdepresso,  apice  acuto,  nudo,  segmento  quarto 
setoso,  binis  maculis  segmentorum  2  et  3  indistincte  triangularibus  nigro-cinereis. 
Pedibus  nigris,  genubus  flavis,  metatarso  antico  et  articulo  secundo  tarsorum  anti- 
corum  maximam  in  partem  pallidis.  Alis  albidis,  venis  long.  3  et  4  paraUelis,  spinula 
costali  nulla,  squamis  inaequalibus  albis,  halteribus  nigris,  petiolo  dilutiore. 

Long.  3,5  mm. 

Eine  hübsche,  leicht  kenntliche  Art,  die  in  der  Kopfbildung  am  meisten  an 
die  bekannte  L.  pacifica  Schin.  (nee  Meig.)  erinnert.  Die  breite  Stirn,  die  Wangen 
und  Backen  sind  dicht  weissgrau  bestäubt,  die  Grenze  der  Stirnmittelstrieme  nur 
durch  die  äusserst  feinen  und  zarten  Frontorbitalbörstchen  zu  erkennen,  von  denen 
nur  die  unmittelbar  über  den  Fühlern  und  die  auf  der  Mitte  befindliche  ein  wenig 
länger  ist;  ausserdem  ist  der  zwischen  diesen  Börstchen  liegende  Teil  der  Stirn  ein 
ganz  klein  wenig  gelblicher  bestäubt.  Stirn  vorstehend,  Wangen  ein  wenig  schmäler. 
Backen  etwa  ^/^  der  Augenhöhe  betragend;  im  Profil  gesehen  sind  die  Hinterränder 
der  Augen  dem  Kopfhinterrand  nicht  parallel,  sondern  sind  etwas  schräg  nach  vorn 
und  unten  gerichtet,  woher  es  kommt,  dass  die  Wangen  schmäler  sind  als  die  Stim 
und  das  üntergesicht  doch  nicht  zurückweicht,  sondern  genau  parallel  dem  Hiuterrand 
des  Kopfes  verläuft,  so  dass  letzterer  im  Profil  gesehen  die  Form  eines  Rechtecks 
hat.  Fühler  anliegend,  weit  über  der  Augenmitte  eingefügt,  fast  so  lang  wie  das 
üntergesicht,  3.  Glied  vielmal  so  lang  als  das  nicht  sehr  lange  2.,  schwarz,  Borste 
nackt,  an  der  Basis  etwa  ^/g  ihrer  Länge  deutlich  verdickt,  Taster  fadenförmig, 
schwarz,  Mundborste  lang  und  kräftig.  Thorax  einfarbig,  etwas  mehr  gelblichgrau, 
Schulterbeulen  und  Brustseiten  weisslichgrau;  de  3,  pra  fehlt,  st  1,  2,  aber  die 
vordere  und  hintere  untere  fein  und  kurz,  wie  bei  allen  echten  /.rmnopharen;  die  sehr 
feinen  und  kurzen  Aki'ostikalbörstchen  sind  vom  drei-,  hinten  mehrreihig  angeordnet; 


\ 


Ägyptische  Dipteren.  109 

Schildchen  weissgi-au,  am  Kaiicle  mehr  gelblichgrau.  Hinterleib  länglich,  ziemlich 
schmal  und  etwas  flach  gedrückt;  er  ist  ebenfalls  grau,  hier  und  da  gelblichgi-au 
bestäubt  und  lässt  auf  Ring  2  ein  Paar  kleinerer,  auf  Ring  3  ein  Paar  grösserer 
Flecke  erkennen,  die  dreieckig  gestaltet,  aber  nicht  scharf  begrenzt  sind,  so  dass 
die  Dreiecksfoi-m  nicht  sehr  deutlich  zu  erkennen  ist;  er  ist  fast  nackt,  und  nur  der 
Hinterrand  von  Ring  3  und  Mitte  und  Hinterrand  von  Ring  4  abstehend  beborstet; 
Hypopygium  zum  grössten  Teil  im  letzten  Ring  versteckt,  der  unter  den  Bauch 
zurückgeschlagene  Endteil  aber  deutlich  und  ziemlich  kräftig  und  dadurch  besonders 
auffallend,  dass  er  etwas  vom  Bauch  absteht;  eine  genaue  Beschreibung  lässt  sich 
bei  der  Kleinheit  der  Fliege  und  weil  die  Hinterscheukel  durch  ihre  Lage  den 
Einblick  etwas  verhindern,  nicht  gut  geben.  Beine  schwarz,  grau  bestäubt,  alle 
Kniee,  der  Vordermetatarsua  ganz  und  das  2.  Vordertarsenglied  in  der  grösseren 
Endhälfte  blassgelb  durchscheinend,  Pulvillen  und  Klauen  kaum  verlängert;  die 
Vordertarsen  sind  mindestens  1^2  mal  so  lang  als  die  Schiene.  Vorderschienen 
borstenlos,  Mittelschienen  hinten  mit  2  kleineu  und  zarten  Börstchen,  Hinterschienen 
aussen  abgewaudt  und  innen  abgewandt  mit  je  1  kleinen  Borste.  Flügel  weisslich- 
gelb,  3.  und  4.  Längsader  parallel,  1.  Hinterrandzelle  aber  ziemlich  breit,  hintere 
Querader  unten  etwas  nach  aussen  gestellt,  fast  gerade.  Randdorn  fehlt,  Schüppchen 
ungleich,  weiss,  Schwinger  schwarz,  Stiel  gelblich.     Siehe  Fig.  53  Taf.  4d. 

1  ö  aus  Ässuan  (Februar). 

Anmerkung.  Die  Art  scheint  mit  der  Rondani'schen  Coe».  patelllgera 
grosse  Ähnlichkeit  zu  haben,  doch  sind  in  der  Beschreibung  dieser  letzteren,  die  mir 
nicht  bekannt  ist,   einige  Merkmale,   die   nicht   gut  auf  die  vorliegende  Art  passen. 

153.  Limnophora  (Pseudol.)  plumiseta  sp.  nov.  d  9 .  Stein. 

SimilKma  L.  triangulae  Fall.,  differt  antennarum  seta  breviter,  sed  distincte 
plumata,  setis  dorsoc.  postsut.  quatuor  et  thoracis  pictura  alia. 

Die  Art  gleicht  auf  den  ersten  Blick  in  Gestalt,  Grösse  und  Zeichnung  so 
vollständig  der  bekannten  L.  triangula  Fall.,  dass  sie  leicht  mit  ihr  verwechselt  werden 
kann,  um  so  mehr,  als  die  Behaaning  der  Fühlerborste  bei  der  Kleinheit  der  Fliege 
natürlich  nur  mit  guter  Lupe  wahrzunehmen  ist,  während  die  Thoraxzeichnung  ebenfalls 
nicht  sehr  ins  Auge  fällt.  Kopf  genau  wie  bei  triangida,  nur  sind  die  Fühler  entschieden 
etwas  länger,  fast  so  lang  wie  das  Untergesicht  und  die  Borste  deutlich  behaart, 
während  sie  bei  der  genannten  Art  nur  schwach  pubesceut  ist.  Die  Thoraxzeichnung 
ist  nur  dann  einigermassen  gut  zu  sehen,  wenn  man  den  Thorax  ganz  schräg  von 
hinten  betrachtet;  man  erkennt  dann,  dass  der  vor  der  Naht  befindliche  Teil  des 
Thorax  schwarzgrau  mit  schwachem  Glanz  ist,  während  die  Schultern  und  Brust- 
seiten weisslichgrau  bestäubt  sind;  der  schwarzgraue  vordere  Teil  des  Thorax  erreicht 
nicht  ganz  die  Naht,  so  dass  eine  schmale  Querlinie  vor  dieser  ebenfalls  heller  grau 
bestäubt  ist.  während  sich  bei  einzelnen  Stücken  noch  in  der  Mitte  eine  ganz  feine 
graue  Längslinie  zeigt,  so  dass  man  annehmen  muss,  dass  der  dunkelgraue  Vorder- 
fleck des  Thorax  aus  2  Flecken  zusammen  geflossen  ist.  Der  hinter  der  Naht 
befindliche  Teil  des  Thorax  ist  ebenfalls  schwarzgrau  und  schwach  glänzend  und  nur 
ganz  hinten  etwas  heller  grau;  de  4,  die  beiden  vorderen  etwas  kleiner,  pra  fehlt, 
st  1,  2,  die  vordere  und  hintere  untere,  wie  immer,  kleiner.    Hinterleib  in  Form  und 


110  Tli.  Becker: 

Zeichnung  wie  bei  tiiangula,  so  dass  es  nicht  möglich  ist,  irgend  einen  durchgreifenden 
Unterschied  anzugeben;  auch  die  Beborstung  der  Beine  stimmt  bei  beiden  Arten 
fast  vollständig  übereiu,  niu-  tragen  die  Mittelschienen  bei  der  vorliegenden  Art  hinten 
2  Borsten,  während  sich  bei  triangala  an  dieser  Stelle  stets  nur  1  Borste  findet. 
Der  Verlauf  der  Flügeladern  weicht  insofern  ein  wenig  von  triangula  ab,  als  bei 
dieser  die  i.  Längsader  ganz  wenig  aufgebogen  ist,  während  sie  bei  plumiseta  ganz 
gerade  verläuft. 

3  Pärchen  aus  Kairo  und  Assiut  (November  und  Dezember). 

Anmerkung.  Noch  grössere  Ähnlichkeit  als  mit  triangula  Fall,  hat  die  vorliegende 
Art  mit  einer  Limnophora.  die  ich  mit  triangula  zusammen  zahlreich  in  beiden 
Geschlechtern  gefangen  habe.  Sie  gleicht  in  Grösse  und  Zeichnung  vollständig  der 
triangula,  zeigt  aber  4  Dorsocentralborsten,  2  Borsten  auf  der  Hiuterseite  der  Mittel- 
schienen, und  die  3.  und  4.  Flügellängsadern  nähern  sich  an  der  Spitze  nicht,  sondern 
divergieren  eher  etwas.  Ich  habe  in  den  meisten  Sammlungen  beide  Arten  mit- 
einander vermengt  gefunden.  Ein  Männchen  der  letzten  Art  findet  sich  in  der 
Meigen'schen  Sammlung  zu  Paris  und  ist  von  Meigen  für  das  Weibchen  einer 
Limnophora  gehalten  worden,   die  wahrscheinlich  identisch  mit  />.  sororcula  Zett,  ist. 

154.  Limnophora  (Pseudol.)  riifimana  Strobl.     determ.  Stein. 

Mehrere  d  und  Q  aus  Kairo,  Assiut  und  Assuan  (November,  Dezember, 
Februar,  März). 

15.5.  Atherigona  scutellaris  sp.  nov.  (59.  Stein. 

Rufo-flava.  Oculis  vitta  froutali  antice  flava,  postice  atra  late  disjuuctis,  antennis 
longissimis  bninneis,  basi  subflavidis,  seta  brevissime  pubescente,  satis  crassa,  articulis 
basalibus  distinctis,  palpis  pallide  flavis.  Thorace  rufo,  subnitido,  lateribus  dilutioribus, 
liuea  media  post  suturam  evanescente  nigra,  posteriore  thoracis  parte  et  scutello 
distincte  infuscato.  Abdomine  quadripunctato.  Pedibus  flavis,  tarsis  totis  et  tibiis 
anticis  apice  plus  minusve  infuscatis.  Alis,  squamis,  halteribus  subflavidis.  —  Femina 
similis  mari,  differt  abdominis  vittis  duabus  longitudinalibus  antice  et  postice  counexis 
nigris  et  tibiis  anticis  fere  totis  nigris. 

Long.  3,25—3,75  mm. 

Rötlichgelb  mit  schwachem,  aber  deutlichem  Glanz.  Stirnmittelstrieme  über  den 
Fühlern  rötlichgelb,  weiterhin  und  zwar  zur  grösseren  Hälfte  tief  sammetschwarz  mit 
einer  Neigung  zum  Braunen;  Orbiten,  Wangen  und  Backen  rötlichgelb  bestäubt, 
Hinterkopf  oben  schwärzlich,  unten  blassgelb.  Stirn  deutlich  vorragend,  Untergesicht 
etwas  zurückweichend,  Backen  etwa  so  breit  wie  der  vorragende  Teil  der  Stirn. 
Die  fast  am  oberen  Augenrand  eingelenkten  Fühler,  ein  Merkmal,  das  für  die  Gattung 
Atherigona  charakteristisch  ist,  sind  ausserordentlich  laug,  schwarzbraun  gefärbt  mit 
rötlicher  Basis,  Borste  durch  die  dicht  anliegende,  sehr  kurze  Pubescenz  fast  bis 
zur  Spitze  verdickt  erscheinend,  1.  und  2.  Glied  deutlich  verlängert,  beide  zusammen 
etwa  so  lang  wie  das  2.  Fühlerglied;  Taster  an  der  Spitze  ein  wenig  löffeiförmig 
erweitert,  weissUchgelb.  Thorax  rötlichgelb,  schwach  glänzend,  die  Brustseiten  etwas 
heller  und  hier  schwach  durchscheinend,  eine  feine,  ziemlich  scharf  begrenzte  Mittel- 


Ägyptische  Dipteren.  111 

Strieme,  die  sich  bis  etwas  hinter  die  Naht  erstreckt,  schwarzbraun.  Der  hinter  der 
Naht  gelegene  Teil  des  Thorax  ist  mehr  oder  weniger  gebräunt,  ohne  scharfe  Begrenzung, 
das  Schildchen  fast  braun;  de  4,  aber  nur  die  beiden  hinteren  deutlich,  während 
die  2  vorderen  sich  von  den  übrigen  Börstchen  kaum  unterscheiden,  st  in  der  für 
die  echten  Coenosien  charakteristischen  Anordnung  eines  mit  der  Spitze  nach  unten 
gerichteten  gleichschenkligen  Dreiecks.  Hinterleib  ziemlich  kurz,  von  derselben 
Gestalt  wie  bei  A.  quadripunctata  Rossi  {varia  Meig.).  Er  ist  ebenfalls  rötlichgelb 
und  von  der  Seite  gesehen  zum  grösseren  Teil  schwach  durchscheinend,  2.  Ring  mit 
2  grossen,  schwarzen,  runden  Flecken,  3.  Ring  mit  2  kleineren;  der  Ideine  für  die 
meisten  J</tm^ojta-Männchen  charakteristische  Fortsatz  des  4.  Ringes  ist  an  der  Spitze 
nicht  ausgerandet.  Beine  blass  rötlichgelb,  alle  Tarsen  und  die  Spitze  der  Vorder- 
schienen schwach  gebräunt;  Vorderschienen  borstenlos,  Mittelschienen  hinten  mit 
einer  sehr  kleinen  Borste,  Hinterschienen  aussen,  aussen  abgewandt  und  innen  abgewandt 
mit  je  1  Borste,  von  denen  die  erste  jenseits  der  Mitte  nach  der  Spitze  zu,  die 
zweite  gerade  auf  der  Mitte,  die  dritte  zwischen  beiden  steht.  Flügel,  die  ungleichen 
Schüppchen  und  die  Schwinger  ganz  schwach  gelblich,  3.  und  4.  Längsader  parallel, 
hintere  Querader  gerade  und  steil,  etwas  über  halb  so  lang  als  ihre  Entfernung  von 
der  kleinen  Querader.  —  Das  Weibchen  ähnelt  dem  Männchen.  Der  deutlich  vier- 
riuglige  Hinterleib  trägt  auf  jedem  Ring  ein  Paar  fast  die  ganze  Länge  des  Ringes 
einnehmender  Längstlecke,  die  auf  Ring  1  und  4  zusammengeflossen  sind,  sodass  es 
aussieht,  als  trüge  der  Hinterleib  2  ziemlich  breite,  vorn  und  hinten  zusammenhängende 
Längsstreifen;  bisweilen  fliessen  auch  die  Fleckenpaare  der  übrigen  Ringe  zusammen, 
sodass  der  Hinterleib  dann  auf  seinem  ganzen  mittleren  Teil  verdunkelt  erscheint. 
Vorderschienen  fast  ganz  gebräunt.  Alles  übrige  wie  beim  Männchen.  Siehe 
Fig.  52  Taf.  4d. 

Mehrere  d  und  $  aus  Kairo  und  Assuan  (November,  Februar). 

Anmerkung  1:  Unter  den  Männchen  rindet  sich  eines,  bei  dem  die  Basalglieder 
der  Fülllerborste  entschieden  noch  länger  sind  und  bei  dem  der  Thorax  nebst  dem 
Schildchen  bis  auf  eine  undeutliche  feine  Rückenlinie  ganz  rötlichgelb  gefärbt  ist. 
Die  Spitze  des  4.  Hinterleibsringes  ist  bei  diesem  Stück  ausgerandet.  Letzteres 
würde  auf  eine  besondere  Art  schliesseu  lassen;  da  sich  jedoch  nur  ein  Exemplar 
in  der  Sammlung  findet  und  dies  in  allen  übrigen  Merkmalen  mit  der  beschriebenen 
Art  übereinstimmt,  so  betrachte  ich  es  vorläufig  als  dazu  gehörig. 

Anmerkung  2:  Ich  habe  meine  Ansicht  über  die  Zählung  der  Hinterleibsringe 
bei  den  vÜ/t€r<gro«a-Männchen  gegen  früher  geändert.  In  meinen  Beschreibungen  der 
Arten  aus  Neu-Giünea  nahm  ich  an,  dass  von  den  3  deutlichen  Abschnitten,  die 
der  Hinterleib  erkennen  lässt,  der  1.  Abschnitt  den  1.  und  2.  Ring  bildet,  während 
ich  den  letzten,  die  Verlängerung  tragenden  Teil  für  das  Hypopygium  hielt.  Ich  bin 
nun  nach  reiflicher  Überlegung  zu  dem  Schluss  gekommen,  dass  dem  nicht  so  ist, 
sondern  dass  die  3  Abschnitte,  die  man  deutlich  sieht,  die  3  ersten  Ringe  sind, 
während  der  4.  Ring  derjenige  ist,  der  bei  den  At]wigona-M.&nvi.c\\Qn,  wie  es  scheint, 
stets  in  eine  nach  unten  gerichtete  kurze  Spitze  ausläuft.  Von  dem  eigentlichen 
Hypopygium  kann  man  nichts  sehen,  da  dies  offenbar  unter  diesem  Ring  verborgen 
ist.  Da  ich,  wie  schon  an  anderer  Stelle  bemerkt,  noch  keine  Art  lebend  gefangen 
habe,  so  kann  ich  über  den  Bau  des  Hypopygiums  nichts  Genaueres  mitteilen. 


112  Th.  Becker: 

156.  Atherigona  trilineata  Stein. 

2  Q  aus  Luxor.    Dezember,    determ.  Stein. 

157.  Atherigona  quadripundata  Rossi. 

Zahlreiche  Exemplare  beiderlei  Geschlechts  aus  Alexandrien,  Kairo,  Luxor, 
Assuan.    November — Februar,    determ.  Stein. 

Lispa 

Latr.  Precis.  des  caract.  geuer.  (1796). 

158.  Lispa  candicans  Kow.  ö  q  .   Wien.  ent.  Zeit.  XL  36.  2.  (1892). 

Ich  fing  diese  schöne  Art  in  Port-Said  und  in  Alexandrien  im  April  und  Mai. 
Kowarz  beschreibt  sie  von  der  Insel  Agina;  sie  scheint  also  eine  Bewohnerin  der 
Meeresküste  zu  sein. 

159.  Lispa  scalaris  Lw.  d  q.  Stett.  ent.  ZeitVlII.  28.  (1847).  o. 

Aus  Kairo,  Assiut  und  Assuan;  von  November  bis  März. 

Eine  niedliche  Art,  die  kleinste  ihrer  Gattung,  soweit  wir  dieselbe  bislang  kennen ; 
die  grösste  Ähnlichkeit  hat  sie  mit  L.  nana  Mcq.,  ist  aber  konstaut  kleiner;  sie  unter- 
scheidet sich  durch  andere  Lage  des  sammetschwarzen  Stirnfleckes;  während  dieser 
bei  L.  nana  auf  den  Orbiten  liegt,  ist  hier  nur  die  Stirnstrieme  zwischen  Orbiten 
und  Stirndreieck  sammetschwarz  gefärbt,  während  die  Orbiten  selbst  an  dieser  Stelle 
glänzend  schwarz  sind.  Auch  die  Beinfärbung  ist  eine  andere.  Loew  hat  nur  das 
Weibchen  beschi'iebeu. 

Männchen.  Stirnstrieme  mattschwarz,  in  der  Höhe  des  Punktaugenhöckers 
mit  2  sammetschwarzen  Flecken.  Scheiteldreieck  gross,  sehr  zart  bereift,  sodass  die 
glänzend  schwarze  Grundfarbe  deutlich  sichtbar  wird.  Die  Orbiten  sind  bis  zur 
Scheitelborste  hinauf  ziemlich  breit,  weiss  bis  weissgelb  bestäubt,  diese  weisse  Strieme 
erleidet  jedoch  am  Scheitel  eine  Unterbrechung  dui-ch  die  glänzend  schwarze  Stelle, 
welche  neben  dem  sammetschwarzen  Stirnfleck  liegt  und  auf  welcher  die  obere 
Frontorbitalborste  steht.  Das  Untergesicht  hat  eine  ockergelbe,  fast  bronzene  Färbung. 
Fühler  schwarz;  die  beiden  ersten  Glieder  deutlich  rötlich;  das  dritte  Glied  reicht 
bis  etwas  über  die  Gesichtsmitte.  Fühlerborste  kurz,  bis  ziu'  Mitte  deutlich  aber 
nui'  kurz  behaart.  Die  Backen  und  der  Hinterkopf  sind  bis  reichlich  zur  halben 
Augenhöhe  hinauf  weiss  bereift;  ausser  der  deutlichen  Mundborste  stehen  am  Mund- 
rande nur  noch  zarte  Härchen.  Die  Taster  haben  Löfi'elform  und  sind  hellgelb. 
Der  Thoraxrücken  hat  nur  zai"te  Bestäubimg,  sodass  man  ihn  z.  Teil  als  glänzend 
bezeichnen  kann;  eine  etwas  grössere  Ansammlung  vou  gelbgrauer  Bestäubung  macht 
sich  auf  der  Mittellinie  und  namentlich  vor  dem  Schildchen  bemerkbar.  Das  Schildchen 
selbst  ist  mit  Ausnahme  der  Basis  glänzend  schwarz.  Brustseiten  mit  Einschluss 
der  Schulterbeulen  und  eines  scharf  abgesetzten  Seitenrandes  auf  dem  Thoraxrücken 
dicht  grau  bestäubt.  Die  Dorsocentralborsten  sind  mit  5  Paaren  vollständig  vorhanden; 
die  Aki-ostikalbörstchen  sind  wenig  ausgebildet;  man  sieht  auf  der  vorderen  Hälfte 


Ägyptische  Dipteren.  113 

unr  2  schwache  Reihen,  die  nach  hinten  zu  fiist  verschwinden.  Auf  dem  Hinterleibe, 
der  im  allgemeinen  eine  schwach  graubraune  Bereifung  zeigt,  machen  sich  auf  dem 
zweiten,  dritten  und  vierten  Einge  je  2  kreideweisse  dreieckige  seitliche  Vorderrands- 
flecken bemerkbar,  die  sich  auf  der  Ringmitte  berühren  und  in  Verbindung  treten 
mit  einer  etwas  schwächer  bereiften  weissen  bis  gelbbräunlichen  Mittelstrieme;  der 
vierte  Ring  hat  eine  schwärzliche  dreieckige  Spitze;  auch  der  fünfte  Ring  und  das 
Hypopygium  sind  ohne  Bestäubung,  glänzend  schwarz ;  der  erste  Ring  ist  grau  bestäubt. 
Schüppchen  weiss,  Schwinger  hellbräunlich.  Die  Beine  sind  im  allgemeinen  schwarz; 
rotgelb  sind  sämtliche  Kniee,  die  äusserste  Basis  der  Schienen  und  alle  6  Metatarsen, 
jedoch  ist  deren  Spitze  meist  schon  wieder  verdunkelt,  wie  alle  übrigen  Tarsenglieder; 
mitunter  greift  die  rote  Farbe  der  Schienen  mehr  um  sich,  sodass  dann  die  Schienen 
entweder  ganz  rotgelb  sind  oder  doch  nur  die  Spitzenhälfte  derselben  verdunkelt  ist; 
wahrscheinlich  sind  dies  nicht  voll  ausgereifte  Exemplare.  Die  Tarsen  haben  zusammen- 
genommen annähernd  die  Länge  ihrer  Schienen;  an  den  Vorderbeinen  sind  sie  sogar 
noch  ein  wenig  länger,  auch  sind  hier  die  letzten  4  Tarsenglieder,  wenn  auch  nicht 
auffällig,  so  doch  deutlich  etwas  verdickt.  Die  Behaarung  ist  allenthalben  nur  kurz, 
die  Beborstung  sehr  spärlich.  Die  Vorderschienen  haben  keine  Einzelborste  auf  der 
Mitte;  die  Mittel-  und  Hinterschienen  tragen  je  eine  Mittelborste  auf  ihren  Hinter- 
seiten. Von  den  Schenkeln  sind  nur  die  der  Vorderbeine  auf  ihrer  Unterseite  mit 
6  weitläufig  stehenden  Borsten  bewehrt.  Die  Flügel  zeigen  eine  schwach  gelb- 
grauliche Trübung  mit  parallelen  Längsadern  und  gerader,  steiler  wenig  gebogener 
äusserer  Querader.  In  gewisser  Beleuchtung  und  Stellung  erscheinen  auf  der 
Flügelfläche  weissliche  Flecken,  so  namentlich  in  der  Diskoidalzelle ;  mitunter  auch 
in  der  zweiten  Hinterrandzelle  zu  beiden  Seiten  der  hinteren  Querader,  in  der 
ersten  Hinterrandzelle  und  in  der  Unterrandzelle.  Körperläuge  3  mm.  Nicht  selten 
auf  Nilschlamm. 

Weibchen.  Auf  dem  Thoraxrücken  ist  die  breite  geibgrau  bestäubte  Mittel- 
strieme weit  deutlicher  ausgeprägt  als  beim  Männchen;  ferner  sind  die  Schienen 
durchweg  heller,  ohne  im  übrigen  den  Charakter  der  Färbung  einzubüssen;  siehe  die 
Beschreibung  bei  Loew. 


160.  Lispa  nana  Macq.  ö  9.  Suite  ä  Buft".  U.  314.  6  (1835)  d. 

Kow.    Wien.  ent.  Zeit.  XI.  39.  5  (1892). 

Aus  Alexandrien,  Assuan,  dem  Fayüm,  von  Februar  bis  Mai;  gemein.  Diese 
Art  ist  nicht  nur  Bewohnerin  der  Mittelmeer-Küsten,  sondern  auch  auf  Schlamm- 
plätzen am  Süsswasser  zu  finden. 

161.  Lispa  pectinipes  c?  §  .  n.  sp. 

Aus  Kairo  und  Assiut;  von  November  bis  April. 

Männchen.  Stirnstrieme  von  schwarzer  Grundfarbe,  durch  zarte  gelbe  Bereifung 
von  dunkelbräunlichem  Aussehen.  Stimdreieck  schmal,  spitz,  nebst  den  Orbiten 
gelbgrau  bestäubt,  ganz  matt.  Fühler  schmal,  schwarz;  das  dritte  Glied  bis  über 
die  Gesichtsmitte  reichend  mit  zarter  lang  befiederter  Borste;   die  Spitzen  des  weiss 


114 


Th.  Becker: 


bereiften  zweiten  Fülllergliedes  und  die  Wurzel  des  dritten  sind  rot.  Gesiclit  gelb- 
grau mit  einer  deutlichen  Mundborste;  von  Nebenborsten  sind  einige  vorhanden;  die 
schmalen  Backen  sind  weiss  bereift.  Taster  weissgelb,  löffeiförmig  erweitert.  Hinter- 
kopf oben  grau,  imten  mehr  weissgrau  bereift;  in  mittlerer  Höhe  geht  eine  weniger- 
bestäubte dunkle  Querbinde  über  die  Hinterkopf  fläche;  ein  gleicher  vertikaler  Streifen 
verbreitet  sich  vom  Scheitel  nach  abwärts.  Der  Thoraxrücken  ist  dicht  gelbgrau 
bestäubt;  auf  der  Mitte  liegt  ein  breiter  brauner  Längsstreifen,  der  auch  bis  zur 
Spitze  des  Schildchens  verläuft;  ferner  sieht  man  am  Seitenrande  des  Rückens  zu 
beiden  Seiten  einen  ebenso  gefärbten  aber  weniger  deutlichen  Längsstreifen.  Von 
Dorsocentralborsten  sind  deutlich  nur  3  Paare  ausgebildet,  vor  der  Quernaht  eins, 
hinter  derselben  zwei.  Die  Brustseiten  sind  von  dichter  Bestäubung  oben  gelbgrau, 
imten  weissgrau,  welche  Färbung  sich  mit  auf  die  Vorderhüften  erstreckt.  Der 
Hinterleib  ist  schmal,  zylinderförmig  gebildet;  die  Bestäubung  ist  so  verteilt,  dass 
auf  der  Oberseite  ein  breiter  glänzend  brauner  unbestäubter  Längsstreifen  von  der 
Grundfarbe  liegen  bleibt,  der  auf  den  ersten  beiden  Ringen  gleich  breit  ist,  auf  den 
beiden  folgenden  etwas  treppeuförmig  abgesetzt  und  schmäler  wird;  die  Seitenränder 
am  Hinterleibe  sind  breit  grau  bestäubt  und  bilden  auf  den  ersten  3  Ringen  einen 
zusammenhängenden  Längsstreifen,  während  auf  dem  vierten  Ringe  am  Vorderrande 
2  isolierte  rundliche  graue  Seitenflecken  liegen ;  der  fünfte  Ring  und  das  Hypopygium 
sind  glänzend  schwarz,  der  Bauch  glänzend  braun.  Der  vierte  Ring  hat  kräftige 
Randmacrochaeten;  auch  an  den  Seitenräudern  der  übrigen  Ringe  sind  solche  stark 
und  kräftig  ausgebildet.  Schüppchen  weiss,  Schwinger  braun.  Beine  schwarz,  grau 
bestäubt  mit  roten  Schienen;  der  mittlere  Metatarsus  ist  auch  rötlich,  alle  übrigen 
Tarsen  schwarz.  An  den  Vorderschienen  sieht  man  eine  mittlere  Aussenborste,  die 
aber  hin  und  wieder  zu  fehlen  scheint;  an  den  Mittelschienen  eine  Borste  an  der 
Hinterseite,  an  den  Hinterschienen  ausser  den  Präapikal-  und  Apikaiborsten  eine 
Mittelborste  an  der  Aussenseite  sowie  eine  Borste  an  der  Spitzenhälfte  der  Unter- 
seite. Die  Innenseite  der  Hinterschienen  ist  verziert  mit  8 — 10  feinen  längeren  weit- 
läufig und  senkrecht  gestellten  Borstenhaaren,  deren  Spitzen  umgebogen  sind.  Die 
Unterseite  der  Hinterscheukel  hat  eine  ziemlich  rauhe,  jedoch  unregelmässig  lange 
Behaarung;  auf  der  Unterseite  der  Mittelscheukel  ist  diese  borstliche  Behaarung 
regelmässig  gereiht;  sie  verdichtet  sich  schliesslich  an  der  Spitze  zu  einem  schwarzen 
Borstenschopf.  Die  Flügel  sind  nur  schmal,  gleichmässig  schmutzig  graubraun  gefärbt 
mit  der  gewöhnlichen  Aderung. 

S^j — 4  mm  lang. 

Weibchen.  Diese  sind  nicht  so  charakteristisch  gezeichnet  und  gebildet  wie 
die  Männchen.  Der  Thorax  ist  ebenfalls  dicht  grau  bis  gelbgrau  bestäubt,  die 
Mittelstrieme  ist  aber  bei  weitem  nicht  so  dunkel  und  so  deutlich;  auch  der  Hinter- 
leib ist  etwas  anders  gezeichnet.  Die  breite  glänzend  braune  Mittelstrieme  des 
Männchens  löst  sich  auf  in  2  nahe  bei  einander  liegende  mittlere  Längsstreifen; 
wenigstens  ist  die  Trennung  auf  den  ersten  3  Ringen  ausgesprochen  und  eine 
schmale  graue  Mittellinie  vorhanden;  der  Bauch  ist  ganz  grau.  Die  Beine  sind  in 
der  Färbung  gleich,  sonst  aber  einfach  und  ohne  die  charakteristische  Beborstung 
der  Schenkel  und  Hinterschienen;  auf  der  Unterseite  der  Hinterschenkel  steht  nur 
eine  lange  Borste. 


Ägyptische  Dipteren.  115 

162.  Lispa  pygmaea  Fall.    Dipt.  Suec.  Muse.  94.  5.  (1820).  9 . 

temdpalpis  Zett.    Dipt.  Scand.  V.  1798.  3.  (1846).  6. 
dmpliclssima  Lw.   Entom.  Ztg.  Stett.  VIII.  30.  (1847). 
saturata  Rond.    Atti  Soc.  Ital.  Sc.  nat.  IX.  145.  1.  (1866).  <3  Q . 
longiuscida  Rond.    Prodr.  VI.  286.  2.  (1877).  d. 

Sehr  gemein  in  Kairo,  Assiut,  Fayüm,  Damiette,  Suez,  Alexandrien  von  November 
bis  Mai. 

Schon  Kowarz  hat  in  der  Wien,  entom.  Ztg.  XI.  51.  1  (1892)  auf  die  Identität 
von  pygmaea  Fall,  und  temdpalpis  Zett.  aufmerksam  gemacht;  auch  Stein 's  Unter- 
suchungen haben  zu  dem  gleichen  Resultat  geführt. 

163.  Lispa  rigida  c?  9 .  n.  sp. 

Aus  Alexandrien,  Kairo,  Assiut,  Assuan,  Fayüm,  Port-Said,  nur  vereinzelt 
von  November  bis  April. 

Männchen.  Stirnstrieme  mattschwarz;  Stirndreieck  braungrau  bereift,  breit 
und  in  eine  stumpfe  Spitze  auslaufend;  Orbiten  grau  bis  gelbgrau;  Untergesicht  nebst 
Backen  hellweissgrau.  Mundborste  sehr  stark.  Die  schwarzen  Fühler  sind  nur 
kiu-z,  reichen  kaum  etwas  über  die  Gesichtsmitte  hinab  und  sind  an  ihren  Wurzel- 
gliedern grau  bereift.  Fühlerborste  ebenfalls  nur  kurz,  aber  deutlich  gefiedert. 
Taster  hellgelb  von  löffeiförmiger  Gestalt.  Der  Hinterkopf  ist  bis  auf  eine  mittlere 
senkrechte  Längsstrieme  aschgrau  bestäubt.  Der  Thoraxrücken  hat  dichte  braun- 
graue Bestäubung  mit  den  Anfängen  von  2  dunkleren  Längslinien,  so  dass  ebenfalls 
der  Anfang  einer  helleren  breiten  Mittelstrieme  hervortritt.  Dorsocentralborsten  stark 
und  in  der  normalen  Zahl;  die  feinere  Thoraxbehaarung  ist  ebenfalls  sehr  ki-äftig, 
fast  borstlich  entwickelt.  Brustseiten  dunkelaschgrau.  Schüppchen  weiss,  Schwinger 
bräunlich.  Hinterleib  von  glänzender  dunkler  Grundfarbe  mit  deutlicher  grauer 
bindenförmiger  Zeichnung.  Der  erste  Ring  hat  einen  grau  bestäubten  Hinterrand; 
der  zweite,  dritte  und  vierte  eine  graue  Vorderrandsbiude,  die  auf  der  Mitte  durch 
eine  schmale  graue  Längslinie  verbunden  ist;  die  dunkle  Grundfarbe  hebt  sich  in 
Gestalt  viereckiger  oder  trapezförmiger  Flecken  deutlich  ab.  Behaarung  und 
Beborstung  sind  auch  hier  kräftig ;  am  vierten  Ringe  stehen  nicht  nur  Rand-,  sondern 
auch  Diskalmacrochaeten  kranzförmig  gereiht.  Die  Bauchseite  ist  nicht  ganz  grau, 
vielmehr  greift  die  schwarze  Grundfarbe  des  dritten  und  vierten  Ringes  noch  binden- 
förmig  über;  die  Bauchplatten  sind  mit  auffallend  laugen  schwarzen  Haaren  dicht 
besetzt;  an  der  Grenze  des  dritten  und  vierten  Ringes  stehen  ferner  2  dicke  ovale 
dunkle  Lamellen,  ebenfalls  dicht  schwarz  behaart,  die  ich  bei  anderen  Arten  noch 
nicht  bemerkt  habe;  hierdurch  ist  diese  Art  im  männlichen  Geschlecht  ganz  besonders 
kenntlich.  Die  Beine  sind  schwarz,  stark  behaart  und  mit  deutlichen  Borsten  versehen; 
aller  Schenkel  Unterseite  ist  mit  einer  Reihe  weitläufig  gestellter  Borsten  besetzt; 
sehr  deutlich  ist  die  Bewimpening  der  Vorderschienen  auf  ihrer  Vorderseite;  die 
Mittelschienen  tragen  2  mittlere  Aussenborsten,  die  Hinterschienen  eine.  Die  Tarsen 
erreichen  an  Länge  nicht  ganz  die  ihrer  Schienen.  Flügel  mit  weissgelblichem  Ton 
und  normaler  Aderung. 

Mitt.  a.  d.  zool.  Uus.  in  BeTlin. 


jjg  Th.  Becker: 

Weibchen.  Auffällige  Abweichungen  vom  Männchen  sind  nicht  zu  verzeichnen; 
nur  die  Bauchplatten  entbehren  der  langen  Behaarung,  auch  sind  die  Beine  etwas 
schwächer  behaart. 

Körperlänge  4'/^ — 6^/2  mm. 

164.  Lispa  Kowarzi  cJ  § .  n.  sp. 

Aus  Kairo,  Assiut,  Assuan,  Fayüm  von  Dezember  bis  März. 

Männchen.  Stirnstrieme  mattschwarz,  Stirndreieck  glänzend  schwarz;  Orbiten 
oben  glänzend  schwarz,  weiter  unten  weissgrau.  Untergesicht,  die  schmalen  Wangen 
und  Backen  sowie  der  Hinterkopf  bis  zur  Mitte  aschgrau.  Die  Fühler  sind  ganz 
schwarz,  lang  und  schmal;  sie  reichen  bis  zu  den  stärkeren  Mundborsten  und  sind 
bei  zart  weisslicher  Bereifung  etwas  dunkelgrau.  Fühlerborste  deutlich  gefiedert. 
Die  Taster  sind  schwarz,  von  Löffelform  und  ausserordentlich  zierlich;  die  obere 
Partie  des  Scheitels  und  des  Hinterkopfes  bis  zur  Mitte  glänzend  schwarz,  letzterer 
zeigt  über  dem  Halsansatz  2  deutliche  grau  bestäubte  Flecken.  Thoraxrücken  und 
Schildchen  sind  schwarz,  stark  glänzend  ohne  Bestäubung  mit  nur  2  deutücheu 
Dorsocentralborsten- Paaren,  eins  hinter  und  eins  vor  der  Quernaht.  Die  Brust- 
seiten sind  oben  sehr  schwach,  weiter  unten  sehr  dicht  hellgrau  bestäubt.  Schüppchen 
gelb,  Schwinger  braunschwarz.  Hinterleib  glänzend  schwarz  ohne  Flecken;  es  liegt 
nur  ein  zarter  weisslicher  Reif  über  der  ganzen  Fläche;  auf  den  mittleren  Ringen 
sieht  man  mitunter  sehr  schmale  graue  seitliche  Ränder  an  den  Einschnitten,  welche 
Flecken  anzudeuten  scheinen;  auch  Bauch  und  Hypopygium  sind  ziemlich  glänzend 
schwarz.  Beine  schwarz  mit  grauer  Bestäubung,  nur  die  3  letzten  Endglieder  der 
Vordertarsen  sind  gelblich.  Die  Vorderschienen  haben  eine  starke  Mittelborste  halb 
auf  der  Aussen-,  halb  auf  der  Innenseite;  die  Mittel-  und  Hinterschienen  führen 
deren  zwei.  Die  Unterseite  der  Schenkel  ist  mit  nur  wenigen  weitläufig  gestellten 
aber  langen  Einzelborsten  (2 — 4)  bewehrt.  Die  Flügel  sind  deutlich  und  gleich- 
massig  braun  getrübt  mit  normaler  Aderung. 

3^/2 — 4  mm  lang. 

Weibchen.  Es  ist  keine  Abweichung  vom  Männchen  festzustellen,  um-  die 
Vordertarsen  sind  etwas  dunkler  und  die  Unterseiten  der  hinteren  Schenkel  sind 
fast  kahl. 

Ich  benenne  diese  ausgezeichnete  Art  dem  verdienstvollen  Lispenkenner  Kowarz 
zu  Ehren. 

165.  Lispa  halophora  c?  9.  n.  sp. 

Anfangs  Mai  fing  ich  einige  Exemplare  am  Rande  einer  queUigen  Lache  an 
den  Ufern  des  Salzsees  Maryüt  bei  Alexandrien. 

Männchen.  Stirnstrieme  mattschwarz;  das  Stirndreieck  ist  auffallend  gross,  es 
füllt  fast  die  ganze  Stirnfläche  aus  und  bildet  ein  längliches  Oval,  das  au  den  Fühlern 
abgestutzt  ist;  bei  seitlicher  Beleuchtung  hat  dasselbe  ebenso  wie  die  schmalen  Orbiten 
und  das  Uutergesicht  nebst  Backen  eine  fast  silberweisse  Färbung  mit  seidenartigem 
Glanz;  die  Mundborsten  sind  nur  schwach.  Fühler  schwarz,  kurz  und  schmal;  das 
dritte  Glied  hat  ca.  '^/g  der  Gesichtslänge  und  ist  wie  die  Wurzelglieder  etwas  grau 


Ägyptische  Dipteren.  117 

bereift.  Die  Borste  ist  kurz  und  kurz  gefiedert.  Taster  schwarz  löffelförmig,  auf 
der  Unterseite  silberweiss  bestäubt.  Der  ganze  Thorax  nebst  Hinterleib  und  Beinen 
ist  mit  dichter  nicht  allzu  heller  blaugrauer  Bestäubung  bedeckt.  Der  Thoraxrücken 
zeigt  nur  die  Anfänge  der  beiden  schmalen  Läugsstreifen  und  die  5  normalen  Dorso- 
centralborsten.  Schüppchen  weiss,  Schwinger  braun.  Der  erste  Hinterleibsring  ist 
fleckenlos  blaugrau  bis  aschgrau  bestäubt;  auf  dem  zweiten  Ringe  liegen  2  schwache 
mittlere  unbestäubte  dunkle  Elecken;  auf  dem  dritten  tritt  die  glänzende  Grundfarbe 
in  2  deutlichen  Flecken  hervor;  sie  liegen  am  Hinterrande,  berühren  sich  auf  der 
Mitte  nicht,  verlaufen  dreieckig  nach  den  Seiten  hin  und  treten  auf  den  vierten  Ring 
über,  indem  sie  sich  mit  dessen  Vorderrandsflecken  zu  einer  schräg  liegenden  Binde 
vereinigen.  Der  vierte  Ring  trägt  ausser  den  Marginal-  noch  Diskalmacrochaeten; 
der  fünfte  Ring  ist  grau  bestäubt.  Die  Bauchseiten  und  Platten  nebst  dem  Hypopygial- 
ringe  sind  ebenfalls  blaugrau  bestäubt;  au  den  Hinterrändern  der  Bauchplatten  stehen 
mehrere  längere  Borstenhaare  in  einer  Reihe.  Beine  ganz  dunkel  ohne  hellere  Teile; 
an  den  Vorderschienen  steht  an  der  Aussenseite  eine  schwache  mittlere  Borste;  die 
Mittelschienen  haben  deren  2  auf  der  Aussen-  und  Innenseite,  die  Hiuterschienen 
keine  derartige  Borste,  jedoch  ist  deren  Innen-  und  Aussenseite  auf  der  Spitzenhälfte 
mit  10 — 12  steif  abstehenden  Borsteu  geschmückt,  während  im  übrigen  die  ziemlich 
kräftigen  Wimperhaare  schräg  anliegen.  Der  Hintermetatarsus  ist  verküi'zt  und 
verdickt;  er  erreicht  nicht  ganz  die  Länge  der  übrigen  4  ebenfalls  nur  kurzen  Tarsen- 
glieder;  die  äussere  Seite  dieses  Metatarsus  ist  ziemlich  lang  behaart  und  die  innere 
mit  kürzeren  aber  dicht  bürstenähnlich  stehenden  Haaren  besetzt;  auch  die  4  folgeuden 
Tarsenglieder  haben  längere  Behaarung  als  gewöhnlich;  an  den  Mittelbeiuen  sind 
die  letzten  3  Tarsenglieder  sehr  fein  und  ähnlich  so  behaart.  Vorder-  und  Mittel- 
tarsen halten  die  gleiche  Länge  mit  ihren  Schienen,  die  Hintertarsen  jedoch  nur 
^/g  der  Länge.     Die  wasserklaren  Flügel  zeigen  uichts  Besonderes. 

Weibchen.  Diese  unterscheiden  sich  von  den  Männchen  durch  etwas  schwächer 
gezeichneten  Hinterleib  und  durch  einfache  Beinbeborstung,  jedoch  sind  die  Hinter- 
tarsen in  dem  gleichen  Verhältnis  wie  beim  Männchen  kürzer  als  die  zugehörige 
Schiene;  auf  dem  Hinterleibe  schrumpft  der  beim  Männchen  auf  dem  dritten  Ring 
schräg  verlaufende  dunkle  Fleck  zusammen  bis  auf  eine  rundliche  Verdunkelung,  die 
den  Hinterrand  nicht  erreicht;  die  folgenden  Ringe  sind  hellgrau;  der  vierte  ohne 
deutliche  Fleckung.    Körperlänge  6  mm. 

» 

166.  Lispa  caesia  Meig.     Syst.  B.  V.  228.  6.  (1826). 

crassiuscula  Lw.  d  Q  .    Ent.  Zeit.  Stett.  VIH.  31.  (1847). 
Kow.    Wien.  Ent.  Zeit.  XI.  50.  16.  (1892). 

Aus  Alexandrien  und  Port-Said  an  der  Meeresküste  im  ApriL 

167.  Lispa  elephantina  c?  q  .  n.  sp. 

Aus  Assuan  von  der  Insel  Elephantine.    Februar;  selten. 

Männchen.  Stirnstrieme  mattschwarz,  Stirndreieck  und  die  obere  Hälfte  der 
Orbiten  glänzend  schwarz,  untere  Hälfte  silberweiss.  Untergesicht  gelblich,  seiden- 
schimmernd,   die  obere  Hälfte  jedoch  duukelbraim  mit  allmählichem  Übergang  ins 


118  Th.  Becker: 

Gelbliche.  Mundborste  deutlich.  Die  schwarzen  Fühler  bedecken  %  der  Gesichts- 
länge; das  di-itte  Glied  ist  etwa  27.2  mal  so  lang  als  breit  mit  einer  sehr  fein,  aber 
deutlich  laug  gefiederten  Borste.  Taster  intensiv  schwarz,  nicht  löffel-,  sondern  spatei- 
förmig ohne  weissliche  Bereifung.  Hinterkopf  unteu  grau,  oben  braun  bereift.  Thorax 
bei  zarter  brauner  Bereifung  etwas  glänzend,  auf  der  Mitte  mit  2  grau  bestäubten 
Längslinien,  die  zwischen  den  Dorsocentralborsten  liegen  und  einen  braunen  Mittel- 
streifen einschliessen.  Von  den  Dorsocentralborsten  sind  nur  die  beiden  hintersten 
deutlich  ausgeprägt,  die  übrigen  siud  durch  etwas  grössere  Länge  kaum  unter  der 
gewöhnhehen  Behaarung  zu  erkennen.  Brustseiten  dicht  aschgrau  bestäubt.  Schüppchen 
weiss,  Schwinger  gelb.  Hinterleib  glänzend  schwarz  mit  schwacher  grauer  Bereifung 
auf  dem  ersten  Ringe  sowie  auf  der  Mitte  aller  übrigen ;  der  zweite,  dritte  und  vierte 
Ring  haben  scharf  begrenzte  kreideweisse  halbki-eis-  bis  kreisförmige  Seitenflecken, 
die  an  den  Vorderrändern  liegen.  Das  Hypopygium  mit  dem  fünften  Ringansatz  ist 
glänzend  schwarz.  Beine  schwarz,  grau  bereift  mit  rotbraunen  Wurzeln  der  beiden 
hinteren  Schienen.  Vorderschienen  ohne  seitliche  Mittelborste,  Mittelschienen  mit 
einer  solchen  an  der  Aussenseite,  Hinterschienen  mit  je  einer  auf  der  Aussen-  und 
Hinterseite.  Auf  der  Unterseite  der  Vorderschenkel  stehen  in  weitläufiger  Reihe 
5  Borsten;  die  Mittelschenkel  sind  ziemlich  nackt  und  auf  der  Unterseite  der  Hinter- 
schenkel sieht  man  in  2  divergierenden  Reihen  ca.  5  Borsten,  von  denen  die  beiden 
vordersten  paarweise  angeordnet  und  ausnehmend  lang  sind.  Die  Tarsen  haben 
annähernd  die  Länge  ihrer  Schienen.     Flügel  etwas  graubräunlich  getrübt. 

Weibchen.  Viele  Unterschiede  von  den  Männchen  sind  nicht  vorhanden.  Die 
Hinterleibsflecke  sind  nicht  so  kreideweiss  und  bestimmt  umgrenzt,  sondern  mehr 
grau;  auch  die  schwarze  Grundfarbe  ist  nicht  so  glänzend,  sondern  durch  stärkere 
Bestäubung  mehr  graubraun;  dann  fehlt  den  Hinterschenkeln  auf  der  Unterseite  ihre 
charakteristische  lange  Beborstung. 

Körperlänge  4^2 — 5  mm. 

168.  Lispa  armipes  d  g.  n.  sp. 

Einige  Exemplare  an  der  Nilmündung  bei  Damiette  am  24.  März. 

Männchen.  Stirnstrieme  mattschwarz,  Stirndreieck  lang  und  schmal,  gelbgrau 
bereift.  Orbiten  oben  schwarz,  unten  weissgrau  bereift;  Untergesicht  nebst  Backen 
und  Hinterkopf  desgleichen.  Fühler  kurz  schwarz,  die  beiden  ersten  Glieder  grau 
bestäubt,  das  dritte  reicht  über  die  Gesichtsmitte  kaum  hinab  und  hat  reichlich  die 
doppelte  Breite  zur  Länge;  die  Fühlerborste  ist  nur  kurz  gefiedert  oder  behaart  zu 
nennen.  Mundborsten  sehr  kräftig;  über  der  Hauptborste  stehen  noch  2 — 3  Neben- 
borsten, von  denen  die  eine  fast  bis  zur  Stärke  der  Hauptborste  entwickelt  ist.  Taster 
schwarz,  nicht  eigentlich  löffel-,  sondern  mehr  spateiförmig;  die  äusserste  Spitze  ist 
weiss  bereift.  Thoraxrücken  ziemlich  glänzend  schwarz,  durch  zarte  Bereifung  dunkel- 
blaugrau schimmernd  mit  2  bezw.  4  nur  sehr  undeutlich  gezeichneten  etwas  dunkleren 
Längsstreifen.  Von  den  5  Dorsocentralborsten  sind  die  beiden  hinteren  kräftig  gebildet, 
wälirend  sich  die  übrigen  kaum  durch  etwas  grössere  Länge  von  der  kürzeren  Thorax- 
behaarung unterscheiden,  welch  letztere  übrigens  sehr  kräftig  ist.  Brustseiten  asch- 
grau. Schüppchen  weiss,  Schwinger  gelbbraun.  Der  Hinterleib  ist  ebenfalls  mit 
dichter  aschgrauer  Bestäubung  bedeckt;   der  erste  und  vierte  Ring  sind  fleckenlos 


Ägyptische  Dipteren.  JJ^g 

grau;  der  zweite  und  dritte  haben,  getrennt  durch  eine  graue  Mittellinie  2  dunkel- 
braune etwas  glänzende  trapezförmige  Flecken,  die  dem  Hinten-ande  der  Ringe 
anliegen,  aber  nicht  auf  die  Unterseite  der  Einge  übergreifen;  der  vierte  hat  einen 
Diskal-  und  Apikal-Borstenkranz.  Hypopygium  imd  Bauch  grau.  Beine  ganz  schwarz 
mit  grauer  Bestäubung.  Vorderschienen  ohne  Mittelborste;  Mittelschieneu  mit  einer 
solchen  auf  der  Aussenseite;  Hinterschienen  mit  je  einer  auf  der  Hinter-  und  Aussen- 
seite.  Auf  der  Unterseite  der  Vorderschenkel  steht  eine  Reihe  gleichmässig  verteilter 
sehr  langer  Haare,  10 — 12  an  der  Zahl;  ausserdem  ist  die  Unterseite  mit  2  Reihen 
dicht  stehender  kurzer  Stachelborsten  bewehrt.  Die  Vorderschienen  zeigen  auf  ihrer 
Innenseite  deutlich  bemerkbare  längere  wimperartige  Behaarung.  Auch  die  Mittel- 
schenkel tragen  auf  der  Spitzenhälfte  ihrer  Unterseite  2  Reihen  kürzerer  Stachel- 
borsten; bei  den  Hinterschenkeln  sieht  man  hier  nur  eine  einzelne  längere  Borste. 
Die  Tarseulänge  entspricht  ungefähr  der  ihrer  zugehörigen  Schienen.  Flügel  farblos; 
die  erste  Hinterrandzelle  ist  auf  ihrer  Mitte  etwas  bauchig  erweitert;  die  beiden 
Längsadern  verlaufen  jedoch  in  der  Nähe  des  Flügelrandes  bis  zu  ihm  wieder  parallel. 

"Weibchen.  Die  Färbung  der  Orbiten  und  des  üntergesichts  geht  mehr  ins 
Gelbgraue;  auch  der  Thoraxrücken  ist  weniger  glänzend  und  seine  Färbung  geht 
mehr  in  das  Graubraime.  An  den  Beinen  fehlt  die  längere  Bewimperung  auf  der 
Unterseite  der  Vorderschienen,  die  borstliche  Bewehrung  der  vorderen  Schenkel  ist 
aber  die  gleiche  wie  beim  Manne. 

Körperlänge  7  mm. 

169.  Lispa  litorea  Fall,  d  9 .    Dipt.  Suec.  Muse.  94.  3.  (1820). 

Kow.    Wien.  Ent.  Zeit.  XI.  49.  15.  (1892). 

Aus  Alexandrien,  Port-Said.  Damiette  an  der  Meeresküste  von  März  bis  Mai. 

170.  Lispa  nuba  Wied.    Aussereurop.  zweifl.  Ins.  11.  444.  6.  (1830). 

cilitarsis  Lw.    Neue  Beitr.  V.  49.  45.  (1856). 

Im  ganzen  Nilthal  bei  Assuan  nicht  selten  von  November  bis  März. 

Ich  halte  die  Loew'sclie  Art  cilitarsis  für  identisch  mit  L.  nuba  Wied.;  die 
Beschreibung  stimmt  vollkommen  überein.  Wiedemann  hat  nur  das  Weibchen 
gekannt,  sonst  hätte  er  wohl  auch  der  auffallenden  Behaarung  der  Hintertarsen 
Erwähnung  gethan;  die  besondere  Form  der  Hinterleibsflecken  aber,  die  Streifung 
des  Thoraxrückens  sowie  die  auffällige  Konvergenz  der  dritten  und  vierten  Längsader 
unmittelbar  vor  der  Flügelspitze  sind  so  charakteristische  Merkmale,  dass  ich  nicht 
glaube  mich  in  der  Deutung  zu  irren. 

171.  Lispa  dissimilis  Macq.    Dipt.  exot.  IV.  Suppl.  264.  (1850). 

Aus  Kairo,  Assiut,  Assuan  von  November  bis  Februar. 

Die  Beschreibung  bei  Macquart  in  Verbindung  mit  seiner  Tab.  24  Fig.  7 
gegebenen  Zeichnung,  welche  die  charakteristische  Stellung  der  dritten  und  vierten 
Längsader  und  der  äusseren  Querader  einigermassen  richtig  wiedergibt,  lässt  keinen 
Zweifel  darüber  aufkommen,  dass  diese  von  Bigot  aus  Ägypten  mitgebrachte  Art 
auch  von  mir  gefunden  wurde. 


120  Th.  Becker: 

Männchen.  Stirnstrieme  mattschwarz  mit  graugelb  bereiftem  sehr  spitz  aus- 
laufendem Stirndreieck.  Orbiten  oben  schwärzlich,  unten  graugelb,  üntergesicht 
schmutzig  weissgrau  mit  langen  schwarzen  Fühlern,  die  fast  bis  zu  den  Mundborsten 
hinabreichen;  die  ersten  beiden  Glieder  sind  rötlich  und  grau  bestäubt;  das  dritte 
ist  ca.  dreimal  so  lang  als  breit  mit  deutlich  gefiederter  Borste.  Mundborste  kräftig, 
die  Nebenborsten  schwach.  Taster  hellgelb,  nicht  löfiel-,  sondern  spachteiförmig, 
vorne  aber  sehr  breit  und  dort  etwas  weisslich  bereift.  Hinterkopf  ziemlich  gleich- 
massig  grau  bestäubt.  Thoraxi'ücken  etwas  glänzend,  graubraun  bereift  mit  3 — .5 
nicht  sehr  ausgeprägten  dunkleren  Längsliuien.  Die  5  Dorsocentralborsteu  sind  vor- 
handen, jedoch  hat  das  dritte  Borstenpaar  die  Neigung,  sich  in  2 — 3  kleinere 
schwächere  aufzulösen.  Brustseiteu  aschgrau.  Schüppchen  weissgelblich,  Schwinger 
gelb.  Hinterleib  mit  schiefergrauer  Bestäubung;  die  dunklen  Flecken  liegen  auf  dem 
zweiten  und  dritten  Ringe  am  seitlichen  Hinterraude;  sie  sind  fast  bindenförmig 
vereinigt,  trotzdem  bewirkt  die  stärkere  weissliche  Bestäubung  auf  der  Mittellinie 
eine  gewisse  Trennung;  auf  dem  vierten  Ringe  sind  die  beiden  Flecken  zu  einem 
einzigen  vereinigt,  der  den  ganzen  Hinterrand  bedeckt  und  glänzend  ist;  auf  diesem 
Ringe  stehen  nur  Marginal-Macrochaeten.  Sämtliche  Borsten-  wie  Haarwurzeln  des 
Hinterleibes  stehen  auf  kleinen  aber  deutlichen  braunen  kreisrunden  Flecken.  Die 
Bauchseiten  und  auch  dessen  mittlere  Platten  sind  ganz  grau;  von  letzteren  ist  die 
erste  lang,  die  übrigen  ausnehmend  kurz  schwarz  behaart.  Beine  bei  voll  aus- 
gereiften Exemplaren  ganz  schwarz  mit  grauer  Bereifung;  in  unausgereiftem  Zustande 
sind  die  Schienenwurzeln  rötlich.  Die  Vorderschienen  sind  mit  keiner  mittleren 
Borste  versehen;  die  Mittelscbienen  führen  eine  solche  auf  der  Aussenseite;  die 
Hinterschienen  haben  deren  2,  eine  an  der  Hinter-,  die  zweite  an  der  Aussenseite. 
Von  den  Schenkeln  sind  die  vordersten  ausgezeichnet  durch  ziemlich  lange  schwarze 
und  sehr  dichte  Behaarung  der  Unterseiten;  die  Mittelschenkel  tragen  daselbst  eine 
Reihe  von  Borsten,  die  an  der  Wurzel  sehr  lang,  nach  der  Spitze  zu  aber  allmählich 
an  Länge  abnehmen;  die  Hünterscbenkel  sind  auf  ihrer  Unterseite  fast  nackt,  jedoch 
sieht  man  unmittelbar  an  ihrer  Wurzel  1 — 2  längere  Borstenbaare  und  eine  lange 
Borste  ungefähr  auf  der  Mitte.  Die  Tarsen  haben  ungeföhr  die  Länge  ihrer  Schienen, 
überragen  sie  jedoch  an  den  Mittelbeinen  noch  um  etwas.  Flügel  von  deutlich  grau- 
brauner Trübung;  die  dritte  und  vierte  Längsader  sind  beide  etwas  gekrümmt  und 
konvergieren  deutlich  nach  der  Spitze  zu;  die  hintere  Querader  ist  stark  gebogen 
und  nach  rückwärts  geneigt,  so  dass  ihre  Lage  zum  Flügekande  eine  ziemlich  parallele 
ist;  hieran  ist  die  Art  sehr-  kenntlich. 

Weibchen.  Die  Fleckenzeichnung  des  Hinterleibes  ist  auf  allen  3  Ringen  zwei- 
teilig, wie  Macquart  dies  angibt;  ich  vermute  daher,  dass  er  nur  Weibchen  vor  sich 
gehabt  hat.  Die  Beine  sind  im  Vergleich  zum  Männchen  sehr  kahl,  nur  die  einzelne  Borste 
auf  der  Mitte  der  Unterseite  bei  den  Hinterschenkeln  macht  sich  deutlich  bemerkbar. 

Körperlänge  6 — 7  mm. 

172.  Hydrophoria  divisa  Meig. 
Mehrere  Pärchen  aus  Kairo  (November,  März),    determ.  Stein. 
Die   mir   vorliegenden    Stücke    sind   etwas    kleiner   als   unsere  Exemplare   und 
lassen   auf   dem   Hinterleib    des    Männchens    neben    der   Rückenlinie    auch   ziemlich 


Ägyptische  Dipteren.  121 

deutliche  Vorderrandbinden  auf  den  einzelnen  Ringen  erkennen.  Da  sie  aber  in  allen 
plastischen  Merkmalen  mit  unseren  Stücken  übereinstimmen,  trage  ich  Bedenken,  sie 
als  besondere  Art  anzusprechen. 

173.  Chortophila  flavibasis  sp.  nov.    Stein  5 . 

Simillima  Ch.  cilicrurae  Rnd.,  differt  genubus  omnibus  et  ima  basi  tibiarum 
anticarum  flavis  et  tibiis  posticis  intus  nudis.    descrip.  Stein. 

Die  Art  gleicht  auf  den  ersten  Blick  so  vollständig  der  überall  gemeinen  Ch. 
ciliciiira  Rnd.,  dass  ich  anfangs  zögerte,  sie  als  neu  zu  betrachten.  Doch  sind  die 
wenigen  Unterscheidungsmerkmale,  die  sich  bei  genauer  Untersuchung  herausstellten, 
so  konstant,  dass  die  Art  doch  wohl  Selbständigkeit  beanspruchen  darf.  Die  Hinter- 
schienen sind  innen  vollkommen  nackt  und  stimmen  darin  mit  Ch.  ßorilega  Zett.,  die 
ebenfalls  der  ciUci-ura  ungemein  gleicht,  überein.  Im  übrigen  ist  die  Beborstung  der 
Beine  bei  beiden  Arten  ziemlich  dieselbe,  nur  tragen  die  Mittelschienen  bei  flavibasis 
sehi'  kurze  Borsten,  die  kaum  halb  so  lang  sind  als  der  Schienendurchmesser,  während 
sie  bei  ci/krura  das  doppelte  und  dreifache  derselben  messen.  Sämtliche  Kniee  und 
die  Basis  der  Vorderschienen  sind  gelb.  Die  Akrostikalbörstchen  des  Thorax  sind 
bei  der  vorliegenden  Art  sämtlich  kui'z  und  gleichlang,  während  bei  cilicrura  das  erste 
Paar  auffallend  länger  ist  als  die  folgenden.  Die  Flügel  zeigen  bei  flavibasis,  namentlich 
im  weiblichen  Geschlecht,  einen  verhältnismässig  langen  Randdorn,  während  zu 
gleicher  Zeit  auch  die  Costa  fein  aber  deutlich  gekörnelt  ist,  und  die  Queradern  sind 
endlich,  wenn  auch  nicht  auffallend,  so  doch  deutlich  etwas  dunkler  gesäumt,  was 
namentlich  bei  der  kleinen  auffällt  und  wahrscheinlich  bei  ganz  ausgefärbten  Stücken 
noch  deutlicher  zu  sehen  ist.  In  allem  übrigen  stimmen  beide  Ai'ten  vollständig 
überein. 

Zahlreiche  c?  und  Q  aus  Alexandria,  Kairo,  Assiut,  Luxor,  Fayüm,  Assuan 
(November  bis  März). 

174.  Chortophila  cinerella  Fall,  d  9 .    determ.  Stein. 

Zahlreiche  mit  unserer  europäischen  Art  voükommen  übereinstimmende  Stücke 
beiderlei  Geschlechts  aus  Luxor,  Assiut,  Kaii'o,  Suez,  Alexandria,  Fayüm. 

175.  Pegomyia  hyoscyami  Banz. 

1  9  aus  Kairo  (März),    determ.  Stein. 

176.  Coenosia  attenuata  sp.  nov.   <5  9 .  Stein. 

Parva,  flavido-cinerea,  vitta  frontali  latissima  dense  flavido-pollinosa,  orbitis 
angustissimis,  antennis  epistomate  distincte  brevioribus  pallide  flavis,  seta  nuda,  extrema 
basi  vix  incrassata,  palpis  filiformibus  pallidis.  Thorace  immaculato.  Abdomine  ob- 
longo-cylindrico,  fere  immaculato,  vestigio  lineae  mediae  paullo  obscurioris  et  macularum 
lateralium  vix  distinguendo.  Pedibus  pallide-flavis,  tarsis  paullo  infuscatis.  Alis  sub- 
hyalinis,  v^nis  long.  3  et  4  parallelis,  nervo  transv.  ordin.  recto,  squamis  inaequalibus 
albis,  halteribus  albidis.  —  Femina  a  mare  antennis  et  palpis  obscuris,  pedibus  tibiis 
exceptis  nigris  et  abdominis  pictura  distinctiore  differt. 

Long,  d  2,5—2,75,  9  3  mm. 


122  Th.  Becker: 

Die  Art  gehört  zu  den  kleinsten  Coenosien,  ist  etwa  so  gross  wie  C.  pygmaea 
Zett.  und  hat  ganz  besondere  Ähnlichkeit  mit  der  von  mir  aus  Neu-Guinea  beschriebenen 
C.  pumilis  (Termesz.  Füz.  XXin.  151.  6  (1900).  Stii-n  und  Wangen  nur  wenig  vor- 
ragend, Backen  ziemlich  schmal,  Hinterkopf  unten  gepolstert.  Stirnmittelstrieme  sehr 
breit,  schwärzHch,  aber  dicht  hell  messinggelb  bestäubt;  die  hellgrauen  Orbiten  sind 
80  schmal,  dass  die  die  StLrnstrieme  einfassenden  Borsten  dicht  neben  dem  Augen- 
raude  stehen;  es  sind  nur  .3  jederseits,  eine  unmittelbar  an  der  Fühlerbasis,  die 
zweite  in  der  Mitte  der  Stirn  und  die  dritte  am  Scheitel.  Fühler  merklich  kürzer 
als  das  Untergesicht,  blassgelb,  3.  Glied  etwas  über  doppelt  so  lang  als  das  2., 
Borste  ganz  nackt,  an  der  äussersten  Basis  etwas  verdickt,  Rüssel  schlank,  glänzend 
schwarz,  Taster  fadenförmig,  blassgelb.  Thorax  schwach  gelblichgrau,  bei  gewisser 
Betrachtung  eine  etwas  dunklere  Mittelstrieme  wahrnehmbar;  Akrostikalbörstchen 
deutlich  zweireihig.  Hinterleib  ziemlich  schmal,  etwas  gewölbt,  bisweilen  aber  auch 
flach  gedrückt,  nach  der  Spitze  zu  allmählich  verschmälert,  das  wenig  auffallende 
Hypopyg  unter  den  Bauch  zurückgeschlagen,  wo  man  gewöhnlich  einen  blassgelb 
gefärbten  Endstachel  bemerkt;  der  Hinterleib  ist  graugelb  gefärbt,  an  beiden  Seiten- 
rändern und  an  der  Spitze  ein  wenig  heller  und  lässt  bei  reinen  Stücken  eine  ganz 
schwache,  hellbräunliche  Rückenstrieme  erkennen,  während  eine  schwache  Spur  von 
ganz  verloschenen  Seitenflecken  niu'  mit  grosser  Mühe  wahrzunehmen  ist.  Beine 
blassgelb,  die  Tarsen  ein  wenig  verdunkelt,  Pulvillen  und  Klauen  im  Verhältnis  zur 
geringen  Grösse  der  Fliege  deutlich  etwas  verlängert.  Vorderschienen  mit  1  Borste, 
Mittelschienen  aussen  vom  und  hinten  mit  je  1  Borste,  Hinterschienen  aussen  mit 
1  Borste  vor  der  Spitze,  aussen  abgewandt  und  innen  abgewandt  mit  je  1  Borste, 
die  beide  etwa  auf  der  Mitte  stehen  und  von  denen  die  erstere  die  längste  ist;  die 
Borsten  der  Mittelschienen  sind  kleiner  als  die  übrigen.  Flügel  fast  glasheU,  3.  und 
4.  Längsader  parallel,  hintere  Querader  gerade  oder  schwach  geschwungen,  ihre  Ent- 
fernung von  der  kleinen  Querader  recht  schwankend,  indem  bei  manchen  Stücken 
der  Endabschnitt  der  4.  Längsader  über  doppelt  so  lang,  bei  andern  nur  l'/a — l^i 
so  lang  ist  als  der  vorletzte;  Schüppchen  weiss,  das  untere  weit  vorragend  und  im 
Verhältnis  zur  Grösse  der  Fliege  sehr  gross,  Schwinger  schwach  gelblichweiss.  — 
Das  Weibchen  ist  auf  den  ersten  Blick  dem  Männchen  sehr  unähnlich,  ich  bezweifle 
aber  nicht,  dass  es  das  zugehörige  ist.  Entsprechend  dem  Umstand,  dass  schon  die 
ganze  Körperfärbung  eine  dunklere  ist,  sind  auch  die  Fühler  und  Taster  verdunkelt, 
erstere  an  der  Basis  grau  bestäubt.  Die  Striemung  des  Thorax  ist  deutlicher,  und 
auch  die  Hinterleibszeichnung  besser  wahrzunehmen;  man  erkennt  deutlich  eine 
Rückenstrieme  und  auf  den  3  ersten  Ringen  Seitenflecke,  die  so  ausgebreitet  sind, 
dass  sie  wie  breite,  nach  vorn  abgerundete  Hinterrandsbinden  auf  den  einzelnen 
Ringen  aussehen,  deren  Grenze  allerdings  ziemlich  verwischt  ist.  Die  Beine  sind 
schwarzgrau,  alle  Schienen  gelb;  Beborstung  wie  beim  Männchen,  aber  alle  Borsten 
lang  und  kräftig.    Flügel  mehr  graulich. 

Zahlreiche  ä  und  einige  5  aus  Alexandrien  und  Kairo  (November,  Mai). 


177.  Calliphora  vomitoria  L.   F.  Suec.  1831.  (1761). 
Mehrere  Exemplare  aus  Kairo  im  März. 


Ägyptische  Dipteren.  123 

178.  Gonia  ornata  Meig.    Syst.  Beschr.  III.  2.  (1826). 
Ein  Weibchen  aua  Kairo.    März. 

179.  Gonia  cilipeda  ßond.    Proclr.  III.  35.  5.  (1869). 

3  "Weibchen  aus  Alexandrien  und  Fayüm.    März  und  Mai. 

180.  Gonia  cinerascens  Kond.    Prodr.  III.  34.  4.  (1859). 
Ein  Weibchen  aus  Siala.    März. 

181.  Gonia  atra  Meig.    Syst.  Beschr.  V.  7.  12.  (1826). 
Ein  Weibchen  aus  Kairo.    März. 

182.  Mintho  compressa  Fbr.    Ent.  Syst.  IV.  327.  64.  (1794). 
Mehrere  Exemplare  aus  Kairo,  Assiut  und  Fayüm.    November  bis  März. 
Ausser    diesen    bekannten    Tachinen   erbeutete    ich   noch   eine    Reihe    anderer 

Arten,  deren  Bestimmung  bis  jetzt  noch  nicht  erfolgen  konnte. 


Cyclorrhaplia  scMzophora. 

Eumyidae :  Holometopa 

Pucellia 
Eob.  Desv.  Ann.  Soc.  ent.  de  Fr.  II.  Serie  X.  269.  (1841). 

183.  Fucellia  fucorum  Fall. 

Am  Meeresstrande.    Alexandrien,  Port-Said. 

Scatomyzidae. 

Scatophaga 

Meig.  lUig.  Magaz.  11.  277.  (1803). 

184.  Scatophaga  stercoraria  L. 
Aus  Kairo.    November  bis  März. 

185.  Scatophaga  decipiens   Halid.    Curtis.  Brit.  Ent.  405.  (1832).  =  Seat. 
dalmatica  Beck.    Berl.  ent.  Zeit.  113.  (1894). 

Ein  Weibchen  aus  Suez  im  Mäxz. 

Borboridae. 

Borborus 

Meig.  Ulig.  Magaz.  n.  276.  (1803). 

Die  Europäischen  Borboriden  sind  bisher  noch  nicht  einheitlich  monographisch 
bearbeitet  worden,  die  Synonymie  der  vielen  Arten  daher  noch  keineswegs  geklärt. 
Die  besten  Beschreibungen  ihrer  Lokalfaunen  haben  Haliday,  Stenhammar  und 
Rondani  gegeben,  deren  Auffassung  ich  daher  in  erster  Linie  Rechnung  getragen 
habe.  Unsere  Kenntnis  der  in  Afrika  vorkommenden  Arten  ist  eine  äusserst  lücken- 
hafte; ich  finde  ausser  den  drei  Arten  Borhm-ui  aeneus  Macq.,  Limosina  saera  Meig. 
und  Limosina  limosa  Fall,  keine  andere  namhaft  gemacht. 

186.  Borborus  niloticus  ä  n.  sp. 

Ein  Exemplar  aus  Assiut  im  Dezember. 

Eine  kleine  erzglänzende,  ganz  schwarze  Art.  Nach  Rondani  wird  man  auf 
B.  fimetaritis  Meig.  hingeführt,  der  aber  hellere  Beine,  andere  Beborstung  der  Hinter- 
schieneu   und   doppelte   Grösse  hat.     Von   Stenhammar's   Beschreibungen   kommt 


Ägyptische  Dipteren.  126 

Copromyza  fumipennis  siehe  Monogi-aph.  p.  352  (94)  am  nächsteu,  jedoch  weicht  auch 
diese  Art  ab  durch  charakteristische  Beborstung  der  Mittelbeine.  Bei  Haliday  und 
Zetterstedt  finde  ich  nichts,  was  der  vorliegenden  Art  gleichkäme. 

Männchen.  Thorax  schwarz,  etwas  erzfarbig,  glänzend,  nur  mit  sehr  feinem 
bräunlichen  Reif  übergössen.  Schildchen  mit  4  Borsten,  gewölbt,  sonst  nackt;  auf 
dem  Thoraxriicken  steht  die  Behaarung  sehr  weitläufig;  in  der  Reihe  der  Dorso- 
centralborsten  erheben  sich  3  feine  Borsten  zu  etwas  grösserer  Länge,  2  hinter,  1  vor 
der  Quernaht;  zwischen  diesen  sieht  mau  nur  2  Reihen  kurzer  Aki-ostikalbörstchen. 
An  den  Brustseiten  sind  die  Sternopleuren  stark  glänzend.  Schwinger  weisslich. 
Kopf  schwarz;  Hinterkopf  und  das  mittlere  Stirndreieck  glänzend;  die  Augenleisten 
und  das  vorstehende  Prälabrum  etwas  grau  bereift  und  heller  erscheinend.  Fühler 
schwarz,  deren  Borste  nur  zweimal  so  lang  als  die  Fühler,  pubescent;  ausser  einer 
stärkeren  Mundborste  tritt  andere  Beborstung  am  Uuterkopf  nicht  hervor.  Hinterleib 
schwarz,  nur  schwach  glänzend;  der  fünfte  Ring  und  das  Hypopygium  sind  etwas 
grau  bereift;  der  zweite  und  fünfte  Ring  sind  verlängert,  den  dazwischen  liegenden 
beiden  Ringen  etwa  an  Länge  gleichkommend.  Beine  ganz  schwarz  mit  kurzer 
Behaarung;  die  Schenkel  sind  nur  unwesentlich  verdickt,  auf  ihrer  Unterseite  stark 
glänzend;  auf  der  Oberseite  tragen  sie  einige  längere  Borstenhaare.  Die  Schienen 
haben  ebenfalls  keine  besondere  oder  auffällige  Behaarung  oder  Beborstung;  nur  die 
Hinterschienen  sind  mit  starkem  gekrümmten  Enddorn  und  auf  ihrer  Aussenseite 
mit  2  ungleich  langen  abstehenden  Haaren  geziert;  der  Hintermetatarsus  ist  schwach 
verdickt,  das  zweite  Glied  kaum  etwas  länger.  Flügel  sehr  schwach  wässerig  gebräunt, 
Raudader  dunkler  und  auf  ganzer  Länge  zart  bewimpert;  die  kleine  Querader  steht 
der  Mündung  der  ersten  Längsader  gegenüber,  die  hintere  teilt  die  vierte  Längsader 
in  2  gleichlange  Endabschnitte,  lYa  mm  lang. 

Limosina 

Macq.  S.  ä  Buff.  II  57 L  8.  (1835). 

187.  Limosina  limosa  Fall.    Dipt.  Suec.  Heteromyz.  8.  6.  (1820).  =  lutosa 
Stenh.  {teste  Haüd.,  Zett.,  Rond,) 

3  Exempl.  aus  dem  Fayüm.    März. 

188.  Limosina  limosa  Stenh.  Copromyz.  379.  (121).  11.  (1844)  6  9. 
7  Exemplare  aus  dem  Fayüm.    März. 

Beide  Arten  sind  nahe  verwandt,  aber  sicher  verschieden.  Das  grosse  flach 
gewölbte  nackte  Schildchen  hat  bei  der  ersten  Art  8  Randborsten,  bei  der  zweiten 
nm-  6.  Der  Thorax  ist  bei  ersterer  ganz  matt  schwarzgrau  bereift,  und  zwischen 
dem  vorderen  Dorsocentralborsten-Paar  zählt  man  8  Reihen  der  kurzen  Thorax- 
behaarung; bei  der  zweiten  Art  ist  der  Thorax  fast  ganz  schwarz,  immer  etwas 
glänzend,  auch  sind  nur  6  Reihen  von  Akrostikalbörstchen  vorhanden.  Erstere  Art 
ist  etwas  grösser  und  hat  eine  ganz  nackte  Fühlerborste,  während  bei  der  letzteren 
die  Arista  deutlich  pubescent  ist. 

Zetterstedt  und  Stenhammar  stimmen  in  der  Deutung  der  Pallen'schen 
Art  L.  limosa  nicht  überein.  Wer  von  den  beiden  Recht  hat,  wh'd  nur  durch  Ver- 
gleichung  der  Fallen'schen  Typen  zu  entscheiden  sein;  aus  diesem  Grunde  habe  ich 


126  Th.  Becker: 

aiicb  Abstand  genommen,  die  Stenhammar'sclie  Art  neu  zu  benennen,  habe  aber 
angenommen,  dass  Haliday,  Zetterst.  und  ßond.  die  Fallen'sche  Art  richtig 
gedeutet  haben. 

189.  Litnosina  cilifera  Roud.  9  Copromyz.  Bull.  Soc.  entom.  Ital.  pag.  29.  15. 
(1880). 

Ein  Weibchen  aus  Alexandrien,  IV2  mni  lang. 

Rondani's  Bestimmungstabelle  führt  mit  Sicherheit  auf  seine  Art,  auf  die  auch 
seiue  Beschreibuug  vollkommeu  passt.  Das  nackte  Schildchen  hat  nur  4  gleich- 
wertige Randborsten ;  es  darf  hierbei  aber  nicht  übersehen  werden,  dass  zwischen  je 
2  dieser  Borsten  noch  eine  kleinere  schwächere  steht,  die  von  Rondani  nicht  mit- 
gezählt wird.     Die  Fühlerborste  ist  fast  nackt,   fast  viermal   so  lang  als  die  Fühler. 

190.  Limosina  acrosticalis  d  q.  n.  sp. 

10  Exemplare  aus  Kairo,  Luxor,  Assuan;  von  November  bis  Februar. 

Eine  mattschwarze  Art,  deren  Schildchen  mit  6  starken  Randborsten,  ausserdem 
mit  kurzen  Börstchen,  nicht  aber  mit  längeren  Einzelborsten  auf  der  Schildfläche 
versehen  ist. 

Unter  den  schwarzen  bekannten  Arten  mit  behaarter,  nicht  beborsteter  Schild- 
fläche finde  ich  nur  verzeichnet  L.  hir-tula  und  albipennis  Rond.  sowie  L.  Utoralis 
Stenh.  Bei  L.  hirtula  ist  aber  der  erste  Randader-Abschnitt  nur  kurz  behaart, 
nicht  lang  beborstet;  L.  alhipennis  hat  nur  4  Schildborsten,  die  Flügelfärbung  ist  eine 
andere,  auch  ist  der  erste  Randader-Abschnitt  nur  kurz  behaart.  L.  Utoralis  ist 
ähnlich  geartet  wie  L.  albijyennis. 

(S  9 .  Thorax  schwarz,  ganz  matt,  der  Rücken  mit  bräunlichem  Reif,  4  Dorso- 
ceutralborsten ;  in  der  Querreihe  des  vordersten  Paares  stehen  2  Akrostikal-Borsten 
zwischen  der  kurzen  und  dünneu  Behaarung,  ein  Merkmal,  das  nur  wenigen  Arten 
zukommt.  Das  Schildchen  ist  gross,  so  lang  wie  an  der  Basis  breit  mit  6  fast  gleich- 
starken Raudborsten,  ausserdem  ist  die  Fläche  behaart,  jedoch  bleibt  die  ÄÜttellinie 
und  der  Rand  an  der  Basis  des  Schildcheus  frei.  Der  Kopf  ist  mattschwarz;  der 
mittlere  Stirnstreifen,  die  Augenleisten,  auf  denen  die  Frontorbitalborsten,  sowie  die 
beiden  Längslinien,  auf  denen  die  mittleren  Stirnborsten  stehen,  sind  grau  bestäubt. 
Gesicht  und  Höcker  zwischen  den  Fühlerwurzeln  sind  ebenfalls  mattschwarz.  Fühler 
schwarz,  die  Arista  dreimal  so  laug  als  die  Fühler  und  sehr  deutlich  pubescent. 
Hinterleib  ganz  mattschwarz,  der  zweite  Ring  wie  gewöhnlich  verlängert.  Beine 
schwarz;  Kniee,  Wurzel  der  Schienen  und  die  Tarsen  rostgelb.  Mittelschienen  mit 
den  bekannten  Borsten;  das  zweite  Tarsenglied  der  Hinterbeine  reichlich  doppelt  so 
lang  als  das  erste  schwach  verdickte.  Flügel  nebst  allen  Adern  gelbbräunlich;  der 
erste  Randader- Abschnitt  mit  einer  Doppelreihe  langer  Borsten;  der  zweite  Abschnitt 
1^2  bis  doppelt  so  lang  als  der  dritte;  zweite  und  dritte  Längsader  sind  leicht 
gekrümmt;  der  Abstand  beider  Queradern  ist  gleich  oder  grösser  als  der  Abstand 
der  vorderen  Querader  von  der  Gabelung  der  zweiten  und  dritten  Längsader  und 
reichlich  doppelt  so  lang  als  die  hintere  Querader. 

Körperlänge  2''|^  mm. 


Ägyptische  Dipteren.  127 

191.  Limosina  brachystoma  Stenh.  ö  9.  Copromyz.  393  (135)  19.  (1844). 

3  Exemplare  aus  Alexandrien  im  November. 

Eine  kleine  ganz  matt  schwarzgraue  Art  mit  nacktem  4  borstigem  Schildchen; 
auf  dem  Thoraxrücken  heben  sich  die  Dorsocentralborston  kaum  ab  von  den  kurzen 
Härchen,  welche  zwischen  letzteren  in  6  Reihen  stehen.  Die  kleinen  Augen  sind 
durch  den  breiten  Gesichtswulst  weit  getrennt;  das  Untergesicht  ist  sehr  kurz;  das 
dritte  Fühlerglied  pubescent  mit  deutlich  pubescenter  Arista.  Die  Randader  der 
etwas  gelbbräunlich  getrübten  Flügel  ist  dick  und  dunkel;  der  erste  Randader- 
Abscbnitt  kurz  beborstet,  der  zweite  dem  dritten  an  Länge  gleich.  Abstand  der 
beiden  Queradern  von  einander  ungefähr-  l'/a  mal  so  lang  als  die  hintere  Querader; 
die  hintere  Basalzelle  breit  und  bauchig. 

1  mm  lang. 

192.  Limosina  pusio  Zett.    Dipt.  Scand.  VI.  2496.  4.  (1847). 

Rond.  Coprom.  Bull.  Soc.  eutom.Ital.XII.  33.  22.  (1880). 

Ein  Weibchen  aus  Kairo.     November. 

Eine  kleine  mattschwarze  Art  ohneDorsocentralborsteu.  Rondani's  Beschreibung 
ist  gut  und  ausreichend  zur  Erkennung  der  Art. 

193.  Limosina  oelandica  Stenh.    Copromyz.  391.  (133)  18.  (1844). 

11  Exemplare  aus  Alexandrien,  Kairo,    Payüm,  Assuan.     November  bis  März. 

194.  Limosina    albipennis    Rond.      Copromyz.  Bull.  Soc.  entom.  Ital.  XII. 
39.  33.  (1880). 

2  Exemplare  aus  Kairo  imd  Luxor.    Dezember  und  März. 

195.  Limosina  octiesetosa  c?  9  .  n.  sp. 

Ein  Pärchen  aus  Kairo  und  Luxor.    Dezember  und  März. 

Diese  Art  gehört  in  diejenige  Gruppe  der  Limosineu,  deren  Mittelschienen  und 
erster  Randader- Abschnitt  stark  beborstet  sind,  bei  denen  das  Schildchen  auf  seiner 
Oberfläche  ausser  kurzen  Haaren  noch  Borsten  trägt  wie  bei  L.  oelandica  Stenh.  und 
plurisetosa  Strobl,  unterscheidet  sich  aber  von  beiden  u.  A.  durch  stärkere  Thorax- 
und  Schildbeborstung. 

Männchen.  Schwarz,  Thoraxrücken  nur  schwach  bestäubt,  so  dass  deutlich 
einiger  Glanz  sichtbar  ist.  Von  Dorsocentralborsten,  die  am  Schildchen  näher  an 
einander  gerückt  sind  als  vorne  am  Halsschilde,  stehen  jederseits  in  gerader  Linie  4; 
in  der  Nachbarschaft  der  Schulterborsten  sieht  mau  ferner  noch  2  starke  Borsten, 
die,  wenn  sie  auch  annähernd  in  der  Verlängerung  der  Dorsocentralborsten-Linie 
stehen,  doch  nicht  als  zugehörige  angesehen  werden  können,  da  sie  eine  ganz  andere 
Neigrmg  haben;  während  nämlich  die  Dorsocentralborsten  alle  nach  hinten  gerichtet 
sind,  neigen  sich  diese  beiden  gegen  einander,  so  dass  ihre  Spitzen  sich  fast  berühren; 
man  findet  diese  beiden  charakteristischen  Borsten  bei  verschiedenen  Arten,  so  z.  B. 
bei  L.  lutosa  Stenh.;  ein  zweites  ebenfalls  charakteristisches  Borstenpaar  steht  in  der 
Querreihe  zwischen  dem  dritten  Dorsocentralborsten-Paar  ungefähr  an  der  Queraaht 
des  Thorax;  man  kann  sie  als  Akrostikal-Borsten  ansehen,  sie  haben  dieselbe  Stärke 


128  Th.  Becker: 

wie  die  Dorsocentralborsten  und  heben  sich  von  der  übrigen  Behaarung  auffallend 
ab;  dies  Borstenpaar  ist  weder  bei  L.  oelandica  noch  plurisetosa  vorhanden.  Das 
Schildchen  hat  6  starke  fast  gleichlange  Randborsten  und  auf  der  Fläche  hinter 
ihrer  Mitte  noch  2  halb  so  lange  Borsten,  ferner  jederseits  8 — 10  Haare  von  derselben 
Länge  und  Stärke  wie  die  Thoraxhaare.  Brustseiten  ganz  matt  schwarzgrau.  Schwinger 
gelblich.  Kopf  mattschwarz;  das  mittlere  Scheiteldreieck,  die  Leisten,  auf  denen  die 
Stirnborsten  stehen,  Untergesicht  und  Backen  heller  aschgrau;  die  Arista  zweimal  so 
lang  als  die  Fühler  und  stark  pubescent  oder  behaart.  Hinterleib  mattschwarz  mit 
verlängertem  zweiten  Ringe.  Beine  pechbraun,  Schenkel  imd  Schienenspitzen  mitunter 
verdunkelt;  Metatarsen  der  Hinterbeine  imgefähr  halb  so  lang  als  das  zweite  Glied. 
Flügel  von  schwach  gelbbräunlicher  Färbung,  alle  Adern  ebenfalls  gelbbraun;  erster 
Randader- Abschnitt  stark  beborstet,  der  zweite  l^j  ^^^^  ^o  l^°g  ^^^  'i^r  dritte;  die 
fünfte  Längsader  ist  kaum  über  die  hintere  Querader  hinaus  verlängert;  die  Entfernung 
beider  Queradern  von  einander  reichlich  doppelt  so  lang  als   die  hintere  Querader. 

1*/^ — 2  mm  lang. 

Weibchen.    Besondere  Unterschiede  vom  Männchen   habe  ich  nicht  gefunden. 

190.  Limosina  plurisetosa  Strobl  6  9.    Span.  DiptWieu.  entom.  Z.  XIX. 
69.  352  (1900). 

4  Exemplare  aus  Kairo,  Port-Said  und  Alexandrien.    November  bis  Mai. 

Die  von  Strobl  beschriebene  Art  weicht  von  der  vorhergebenden  ab  durch 
das  Vorhandensein  von  nur  4  Schildrand-Borsten.  Meine  Exemplare  sind  auch 
weniger  glänzend  als  die  vorige  und  die  Thoraxrücken-Behaarung  ist  viel  rauher  und 
stärker,  so  dass  sich  die  gewöhnlichen  Haare  nicht  besonders  von  den  Dorsocentral- 
borsten an  Länge  und  Stärke  abheben,  während  dieser  Unterschied  bei  meiner  vorigen 
Art  sehr  auffällig  ist. 

Sciomyzidae. 

Ditaenia 

Hendel  Sciomyz.  Verh.  zool.  bot.  Ges.  (192).  66.  9.  fig.  6,  7,  10,  11. 

197.  Ditaenia  grisescens  Meig.  ä  q  .     Syst.  Beschr.  VI.  20.  25.  [Sciomyza]. 
(1830). 

Synonym:  Sc.  nasuta  Zett.,  brevipes  Lw.,  humilis  Lw. 

Diese  Art  war  bei  Kairo  im  März  ziemlich  häufig  anzutreffen;  die  Bestimmung 
derselben  ist  gesichert  durch  Vergleichung  meiner  Exemplare  mit  M  ei  gen 's  und 
Zetterstedt's  Typen.    Der  Verbreitungsbezirk  dieser  Art  ist  sehr  gross. 

Ctenulus 

Rond.  Prodr.  I.  107.  VII.  (1856). 

198.  Ctenulus  pectoraiis  Zett.  c?  Dipt.  Scand.  VI  2420.  6.  [Opomyza.]  (1847.) 
Aus  Kairo  im  März. 


Ägyptische  Dipteren.  129 

Lonchaeidae. 

Lonchaea 

FaU.    Dipt.  Suec.  Ortal.  25.  (1820). 

Von  Afrikanischen  Lonchaeiden  sind  bekannt: 

Lonchaea  claripennis  Macq.  9 .    Dipt.  exot.  II.  2.  250.  (1843) Senegal. 

aurea  Macq.    Dipt.  exot.  Suppl.  IV.  300.  (1850) Afrika. 

199.  Lonchaea  lasiophthalma  Macq.   Siüte  k  Bufif.  11.  329.  22.  (1835).    Beck. 

Dipt.  Stud.  in.  Berl.  entom.  Z.  (1895).  329.  17. 

2  Exemplare  aus  Kafro  und  Alexandrien.    November  und  März. 

200.  Lonchaea  splendida  Lw.    Europ.  Dipt.  Ul.  292.  196.  (1873). 
Ein  Weibchen  aus  Kairo.    November. 

201.  Lonchaea  aristella  n.  sp.  dg. 

Aus  Kairo,  Assiut,  Luxor.    November,  Dezember. 

Meine  Bestimmungstabelle  in  der  Berl.  entom.  Z.  1895.  p.  326  führt  auf  L.  vagi- 
nalis Fall.,  von  der  unsere  Art  sich  aber  durch  die  deutlich  behaarte  Fühlerborste 
unterscheidet. 

ö .  Thoraxriicken  und  Brustseiten  glänzend  schwarz,  ersterer  mit  ziemlich  kurzer 
schwarzer  Behaarung  und  deutlich  grauer  Bestäubung  des  Schildchens.  Schüppchen 
weissgelb  mit  gleichgefärbtem  Rand  und  Wimpern.  Stirn  mattschwarz;  die  Breite 
derselben  ist  nur  gering,  von  ^/^  der  Kopf  breite;  glänzend  sind  nur  die  Seitenränder 
bis  zu  den  Frontorbitalborsten.  Die  Fühler  sind  schwarz,  graubraun  bestäubt;  das 
dritte  Glied  ist  sehr  schmal  und  sehr  lang,  weit  schmäler  und  länger  als  bei 
L.  vaginalis,  ca.  fünfmal  so  laug  als  breit;  die  Spitze  geht  über  den  Mundrand 
hinaus;  die  Fühlerborste  ist  sehr  deutlich  behaart.  Augen  nackt.  Untergesicht 
weissgrau  bestäubt.  Wangen  und  Backen  sehr  schmal,  letztere  ungefähr  von  ^e  —  Vs 
der  Augenhöhe.  Hinterleib  glänzend  schwarz,  ziemlich  rauh  behaart;  letzter  Ring 
nicht  viel  länger  als  der  vorletzte.  Beine  schwarz,  ziemlich  dicht  und  rauh  behaart. 
Flügel  blassbräunHch  mit  gelben  Adern. 

2*/g — 3  mm  lang. 

Weibchen.  Die  Stirnbreite  wächst  bis  zu  ^l^  der  Kopfbreite;  die  Behaarung 
auf  Thorax,  Hinterleib  und  an  den  Beinen  ist  weniger  lang  und  rauh. 

Ortalidae. 

Chrysomyza 

FaU.    Dipt.  Suec.  Scenop.  1  (1817). 

202.  Chrysomyza  demandata  Fbr.    Ent.  syst.  Suppl.  564.  (1798). 
Ziemlich  gemein  im  ganzen  Nilthal. 


130  Th.  Becker: 

Meliera 

Rob.-Desv.  Myod.  715.  IX.  (1830). 

203.  Meliera  nigritarsis  c?  9 .  n.  sp. 

3  Exemplare  aus  Damiette  und  dem  Fayüm.    März. 

Eine  hellaschgraue  Art  mit  gelbem  Schildchen,  schwarzem  dritten  Fühlergliede 
und  verdunkelten  Tarsen  an  den  gelben  Beinen;  sie  hat  am  meisten  Ähnlichkeit  mit 
M.  cana  Lw.,  etnisca  ßond.  und  imicolor  Lw. ;  von  ersterer  ist  sie  durch  die  hellen 
Beine,  von  M.  etnisca  Rond.  durch  die  dunklen  Fühler  und  schwächer  gefleckten 
Flügel,  von  M.  unicolor  Lw.  durch  stärkere  Beborstung  und  Behaarung,  von  allen 
di-eien  dann  noch  durch  die  nackte  Fühlerborste  zu  unterscheiden. 

Thorax  hellaschgrau;  Schildchen  gelb,  mitunter  auch  etwas  grau  bereift;  Borsten 
und  Behaarung  ziemlich  grob.  Kopf  gelb,  Hinterkopf  und  auch  mitunter  die  Stirn 
etwas  grau  bereift.  Von  den  Fühlergliedern  sind  die  beiden  ersten  rostgelb,  das 
dritte  schwarz;  Borste  braun,  an  der  Basis  und  auf  der  Mitte  gelb,  fast  nackt. 
Hinterleib  einfarbig,  hell  aschgrau.  Beine  und  Hüften  rotgelb ;  Spitze  der  Vorder- 
schienen und  Vordertarsen  schwarzbraun  bis  schwarz,  die  Tarsen  der  übrigen  Beine 
sind  etwas  verdunkelt;  auf  den  Schenkeln  liegt  melir  oder  weniger  starke  graue 
Bestäubung.  Flügel  blass,  weissgelblich  geiärbt  mit  der  gewöhnlichen  Flecken- 
Anordnung;  die  Fleckung  ist  jedoch  bei  weitem  nicht  so  intensiv  wie  bei  M.  etnisca 
oder  omissa,  ist  aber  stärker  als  bei  M.  unicolor  oder  acuticornis. 

Meckelia 

Rob.-Desv.  Myod.  714.  VIII.  (1830). 

204.  Meckelia  urticae  L.    F.  Suec.  1875.  (1701). 

4  Exemplare  bei  Damiette  am  Meeresstrande. 

Ich  sah  auch  Exemplare  im  Ungar.  National-Museum,  welche  Dr.  Schmiede- 
knecht aus  TouiTah  und  Dashur  in  Aegypten  gesammelt  hatte.  Diese  Tiere  sind 
etwas  kleiner  und  schlanker  als  M.  urticae;  man  glaubt  zuerst  eine  andere  Art  vor 
sich  zu  haben,  zumal  die  Flügel-Bindenzeichnung  auch  etwas  blasser  ist  und  die 
Entfernung  beider  Queradern  von  einander  etwas  geringer  zu  sein  scheint;  aber 
derartige  geringe  Variationen,  von  denen  letztere  eine  etwas  andere  Breite  oder 
Zwischenräume  der  braunen  Binden  bedingen,  kommen  auch  bei  den  Europäischen 
Exemplaren  der  M.  urticae  vor.  Ich  kann  in  diesen  Exemplaren  nur  eine  Variante 
erblicken. 

Herina 
Rob.-Desv.  Myod.  724.  XVIU.  (1830). 

205.  Herina  paludum  Fall.    Dipt.  Suec.  Ortal.  20.  7.  [Ortalis].  (1820). 
Einige  Exemplare  aus  Kairo.    März. 

Trypetidae. 

Von  in  Afrika  vorkommenden  Arten  sind  folgende  beschrieben: 
Fuessly.  Verzeichn.   1125.  (1775):    Urellia  stellaia. 
Degeer.  InsectaVI.  24.  17.  (1776):    Tephritis  leontodoniis. 
Rossi  F.  Etrusca  H.  317.  1538.  (1780):  Dacus  oleae. 


Ägyptische  Dipteren.  13J 

Fbr.  Ent.  syst.  IV.  355.  176.  (1794):    Trypeta  viitaia. 

Fbr.  Supplera.  565.  156.  (1798):    Trypeta  flavescens. 

Fbr.  Syst.  Antl.  (1805):    Tryjieta  flaveolaia,   fossata;  Ihiciis  armatus,  inflexus. 

Wiedem.  Zoolog.  Magaz.  (1817):    Trypeta  marginalis,  Hessi.     iJacus  fuscafus. 

Wiedem.  Analecta  entom.  (1824):   Tiypeta  punctata,  pallens.     Ceratitis  capitata. 

Wiedem.    Aussereurop.  Zweifl.  II.  (1830):    Tfyitda   luteola,    diversa,   grata,    sororcula, 

conflueus.      l>acu^  longistylus. 
Fall.  Dipt.  Suec.  Ortal.  (1820):  Sphenella  marginata. 
Meig.  Syst.  Beschr.V.  (1826):    Urellia  eluta. 
Macq.  Dii3t.  exot.  II.  (1843):  Urophova  algira.   Tephritis  canariensis ;  Canipylocera  ferruginea. 

Urojihora  sexmacu/ata.     Dacus  testaceus.     Tepihritis  unifasciaia. 
Macq.  Dipt.  exot.  Supplem.  IV.  (1850):    Trypeta  mauritanica. 
Macij.  Dipt.  exot.  Suppl.  V.  (1855):    Urophora  rufitarsis. 
Macq.  Explor.  scient.  de  l'Algerie  (1849):    Urophora  radiata. 

Frauenf.    Berl.  K.  K.  Akad.  XXII.  (1856):    Trypeta  conyzae;    Urellia  amoena,  augur. 
Walk.    List  of  dipteia  IV.  (1849) :   Trypeta  adatha,  aira,  hysia,  oborinia,  scutellata,  tritea, 

cosyra,   cyana. 
Walk.    Ins.  Saunders.  (1856):    Trypeta  dubia,  parallela,  flexuosa. 
Walk.    The  Entoraologist  (1871):  Dacu!>  sexmaculatus. 
Lw.    Germ.  Zeitschr.  (1844):   Trypeta  fuscicornis ;   Tephiitis  matticariae. 
Lw.    Berl.  ent.  Zeit.  (1861):    Ti-ypeta  jucunda,  laticeps,  sinuata,  excellens,  lunifera,  gracilis, 

angusta,   terraria,  binaria,  semiatra,  planifrons,  ulula,  bipunctata,  indecora,  anceps, 

praetexta,  dubia,  caffra,  disso/uta,  ignobilis,  tielva,  ochracea,  spreta,  decora. 
Lw.    Berl.  eut.  Zeit.  (I8G2):    Trypeta  graciiipes. 
Lw.  Wien.  ent.  Monatsschr.  (1863):    T-yjirta  mundo,  fascio/ata. 
Schin.    F.  A.  IL  (1864):  Myojtites  Frauenfeldi     Tephritis  cosmia. 
Schin.    Novara  Heise  (1868):  Icaria  Frauenfeldi. 
Bigot   Bull.  See.  ent.  de  Fr.  (1891):   Tephritis  cribrata,  tenerifensis. 

Im  Ganzen  waren  bis  jetzt  bekannt  81  Arten;  darunter  sind  11,  welche  auch 
in  Europa  vorkommen  und  zwar  folgende: 

Sphenella  marginata  Fall.  Urellia  eluta  Meig.,  amoena  Frfld.,  stellata  Fuessly. 
Ihjpeta  fuscicornis  Lw.  Tepliritis  matricariae  Lw.,  leoniodontis  Deg.  Oxyna  sororculaWied., 
tessellata  Lw.     Ceraütis  capitata  Wied.    Dacus  oleae  ßossi. 

Unter  den  von  mir  aus  Ägypten  mitgebrachten  18  Arten  sind  5  neue;  ausserdem 
konnte  ich  feststellen,  dass  ausser  den  bereits  auch  in  Europa  heimischen  11  auf- 
geführten Arten  noch  folgende  4  zu  nennen  sind: 

Urophora  macrura  Lw.,  quadrifasciata  Meig.  O.vyna  argyrocephala  Lw.  Trypeta 
virens  Lw. 

Wir  kennen  also  heute  90  Afrikanische  Trypetiden,  unter  denen  15  auch  in 
Europa  vorkommen. 

Myopites 

Brebisson.    Mem.  Soc.  Linn.  de  Normandie  (1826/27). 

Eine  bei  Alexandrien  erbeutete  Art,  deren  Nährpflanze  ich  nicht  kenne,  lässt 
sich  mit  den  bekannten  Arten  nicht  identifizieren;  sie  hat  ein  gelbes  Flügel-Randmal, 
5  deutliche  Querbinden  auf  den  Flügeln  und  eine  lange  schwarze  Legeröhre;  man 
kann  sie  daher  nur  mit  M.  stylata  Fbr.  [Stomoxys]  vergleichen. 

Myopites  stylata  Fbr.  Eut.  syst.  IV.  396.  11.  [Stomoxys].  (1794)  ist  sowohl  von 
Lw.,  in  seiner  Monographie  der  Trypetiden,  als  auch  von  Schiner  niu-  als  zweifel- 
haftes Synonym  zu  M.  inulae  v.  Ros.  und  longiroslris  Lw.  bezeichnet  worden  und  auch 
mit  Recht;  wegen  ihi'er  abweichenden  Flügelbinden-Zeichnung  kann   sie  keiner  von 

Hitt.  a.  d.  zool.  Mus.  in  Berlin. 


132  Th.  Becker: 

beiden  gleich  sein.  Fabricius  hat  seine  kurze  Beschreibung  nach  einem  Nord- 
Afrikanischen  Stücke  gefertigt;  es  wäre  daher  denkbar,  dass  meine  Ägyptische  Art 
mit  ihr  zusammenfiele.  Fabricius  sagt  darüber  Folgendes:  „cinerea,  abdomine  rufo: 
stylo  apice  atro,  alis  hyalinis:  fasciis  quinque  fuscis,  altemis  abbreviatis."  Die 
Flügelzeichnung  mit  den  5  abwechselnd  kurzen  und  langen  Querbinden,  ist  bei  meiner 
Art  in  gleicher  Anordnung  vorhanden;  dies  spricht  für  stylataFhT.,  aber  die  Angabe: 
„abdomine  rufo"  direkt  dagegen.  Der  Hinterleib  ist  schwarz  und  gelb  gezeichnet; 
bei  keinem  meiner  10  Exemplare  ist  etwas  Rötliches  zu  sehen;  desgleichen  wird  die 
Legeröhre  bei  der  Art  des  Fabricius  rot  und  nur  an  der  Spitze  schwarz  sein. 
Aus  diesen  Gründen  muss  ich  meiner  Art  Selbständigkeit  zuschreiben.  Siehe 
Zeichnung  des  Flügels  Fig.  47  Taf.  4d. 


206.  Myopites  variofasciata  ö  q.  a.  sp. 

Verschiedene  Pärchen  bei  Alexandrien.    November. 

Die  allgemeinen  Färbungsverhältnisse  von  Thorax  und  Hinterleib  sind  denen 
von  M.  inulae  gleich,  wie  Loew  diese  in  seiner  Monographie  pag.  60  beschrieben 
hat.  Das  blassgelbe  Gesicht,  Backen  und  Wangen  sind  glänzend.  Fühler  ganz 
blassgelb,  deren  Borste  von  Anfang  an  schwarz.  Der  erste  Teil  des  Rüssels  ist, 
nach  vorne  ausgestreckt,  nicht  viel  länger  als  der  Kopf.  Der  Thoraxrücken  hat  eine 
dichte  gelbgraue  Bestäubung  und  den  gelben  Streifen  von  der  Schulterbeule  bis  zur 
Flügelwurzel  wie  bei  M.  inulae;  auch  der  Hinterleib  mit  der  tiefschwarzen  breit  über- 
gebogeuen  Bindehaut  zeigt  keine  prinzipielle  Abweichung,  jedoch  sind  die  schwarzen 
runden  Flecken  am  Vorderrande  der  kurzen  gelben  Ringe  viel  deutlicher  sichtbar; 
sie  stehen  ganz  isoliert,  während  sie  bei  M.  inulae  meistens  zu  einer  breiten  Vorder- 
randbinde zusammengeflossen  sind.  Die  Beine  sind  ganz  rotgelb.  Die  Flügel  haben 
einen  weisslichen  Grundton,  etwas  gelbbräunliche  Färbung  an  der  Flügelwurzel  und 
ein  gelbes  Randmal.  Von  Querbinden,  welche  eine  braunschwarze  Färbung  haben, 
sind  5  vorhanden,  von  denen  2,  die  zweite  und  vierte,  vom  Flügelvorderrande  bis 
zum  Hinterrande  reichen,  während  3  unvollkommen  sind;  die  erste  der  vollkommenen 
Binden  legt  sich  über  den  Spitzenteil  des  gelben  Randmales  und  über  die  kleine 
Querader;  die  zweite  beginnt  an  der  Mündung  der  zweiten  Längsader  und  läuft 
über  die  hintere  Querader,  meist  etwas  gekrümmt,  mitunter  auch  fast  gerade  in 
ziemlich  gleicher  Breite.  Die  erste  der  3  unvollkommenen  Querbinden  liegt  über 
den  Wurzelqueradern  zwischen  der  ersten  und  sechsten  Längsader;  die  zweite  beginnt 
am  Vorderrande  des  Flügels  zwischen  den  beiden  vollkommenen  Querbinden,  reicht 
aber  kaum  weiter  als  bis  zur  dritten  Längsader;  die  letzte  unvollkommene  Querbinde 
kann  man  auch  als  Spitzenfleck  bezeichnen;  sie  umhüllt  die  Mündung  der  dritten 
und  vierten  Längsader,  ist  bald  mehr  dreieckig,  bald  unregelmässig  trapezförmig, 
überschreitet  aber  stets  die  vierte  Längsader;  auch  die  Flügelwurzel  selbst  ist  etwas 
gebräunt.  Das  männliche  Hypej^ygium  ist  klein,  kugelig,  glänzend  schwarz.  Die 
weibliche  Legeröhre  ist  ungefähr  so  lang  wie  der  Hinterleib,  glänzend  schwarz, 
entweder  ganz  platt  oder  auch  noch  ziemlich  kegelförmig;  der  zweite  Teil  der  Lege- 
röhre ist  rot  mit  2  schwarzen  Längsstreifen ;  der  Stachel  selbst  ist  honiggelb.  Männchen 
und  Weibchen  ohne  Legeröhre  2^/^  mm  lang. 


Ägyptische  Dipteren.  133 

207.  Urellia  eluta  Meig.    S.  B.  V.  344.  Taf.  L.  Fig.  13.  (1826). 

Lw.    Mouogr.  117.  1.  Taf.  XXIV.  Fig.  3. 

Eine  Reihe  von  Exemplaren  aus  Ässiut.    Dezember. 

208.  Urellia  amoena  Frfld.    Beil.  k.  k.  Akad.  XXII.  542.  Fig.  2. 

Lw.    Monogr.  120.  5.  Taf.  XXV.  Fig.  2. 

Einige  Exemplare  aus  Kairo,  und  in  der  Wüste  bei  Siala.    November  bis  März. 

209.  Urellia  stellata  Fuessly  Verzeichn.  1125.  (1775).  Lw.  Monogr.  119.  4. 
Taf.  XXV,  Fig.  1. 

Sehr  gemein  aus  Kairo,  Assiut,  Luxor,  Assuan,  Siala  von  November  bis  März. 

210.  Urellia  augur  Frfld.  Beitr.  z.  Naturgesch.  d.  Trypeten.  Sitzungsber. 
d.  K.  Akad.  d.  Wissensch.  XXIL  557.  Fig.  10.  (1856).  Lw.  Berl. 
ent.  Zeit.V.  304.  Taf.  II.  Fig.  30  (1861). 

Eine  Reihe  von  Exemplaren  aus  Kairo,  Assuan  und  Siala  im  Februar  und  März. 

Frauenfeld,  der  seine  Exemplare  bei  Tor  in  der  Wüste  fand,  nennt  als  Nähi-- 
pflanze  das  Strandgewächs  Zygophyllum  album.  Ich  fand  diese  Fliege  bei  Assuan 
vielfach  auf  dem  wolfsmilchartigen  Strauch  Calotropis  procera. 

211.  Sphenella  marginata  Fall.  Ortal.  7.  8.  (1820).  Lw.  Monogr.  76.  1. 
Taf.  Xin.    Fig.  1. 

Einige  Exemplare  aus  Kairo  und  Siala.    November  bis  März. 

212.  Urophora  macrura  Lw.  Stett.  ent.  Zeit.  (1855).  40.  u.  Monogr.  69.  4. 
Taf.  XL    Fig.  1. 

Vier  Männchen  aus  Kairo.    März. 

Die  Trennung  der  ersten  beiden  Querbinden  durch  das  gelbe  Flügelrandmal 
und  die  hellen  Beine,  deren  Vorder-  und  Hinterschenkel  an  den  Seiten  und  unten 
eine  schmale  schwarzbraune  Längsstrieme  zeigen,  die  jedoch  nicht  bei  allen  meinen 
Exemplaren  ausgebildet  sind,  weisen  auf  diese  Art  hin.  Die  Flügelzeichnung  stimmt 
durchaus  mit  der  Photographie  in  Loew's  Monographie,  sodass  sich  die  Bestimmung 
auch  ohne  Weibchen  mit  Sicherheit  vornehmen  lässt.  Loew  gibt  Griechenland  als 
Vaterland  au. 

213.  Urophora  quadrifasciata  Meig.  S.  B.V.  331.  29.  (1826).  Lw.  Mouogr. 
75.  13.    Taf.  Xn.    Fig.  4. 

Ein  Pärchen  aus  Kairo  im  März. 

214.  Tephritis  matricariae  Lw.  Germ.  Zeitschr.  V.  389.  Tab.  II.  Fig.  43. 
Lw.   Monogr.  102.    Taf.  XX. 

Aus  Kairo  und  Umgegend. 

215.  Oxyna  argyrocephala  Lw.  Germ.  Zeitschr.  V.  372.  Tab.  I.  Fig.  30. 
Lw.  Mouogr.  91.    Taf.  XVII. 

Aus  Kairo. 


134  Th.  Becker: 

216.  Oxyna  parceguttata  <?  9 .  n.  sp. 

3  Exemplare  avis  Kairo.    November,  März. 

Wegen  der  geringen  Anzahl  der  weissen  Tropfen  auf  der  schwarzbraunen  Flügel- 
fläche sowie  des  glänzend  schwarzen  Hinterleibes  wegen  steht  diese  Art  von  unseren 
Europäischen  Formen  sehr  weit  entfernt;  sie  hat  wegen  dieser  Eigenschaften  aber 
viel  Ähnlichkeit  mit  der  von  Loew  in  der  Berl.  ent.  Zeit.  (1861).  276.  Tab.  II  Fig.  12 
beschriebenen  und  abgebildeten  aus  S. -Afrika  stammenden  Tiypeia  semiatra.  Wie 
eine  Vergleichung  der  Flügelzeichnung  ergibt,  siehe  Fig.  48  Tab.  4d,  ist  die  Flecken- 
verteilung auf  den  Flügeln  aber  doch  eine  wesentlich  verschiedene. 

Thorax  mit  Schildchen  von  dunkler  Grundfarbe,  auf  dem  Rücken  dicht  gelb- 
grau-, an  den  Brustseiten  und  am  Hiuterrücken  mehr  aschgrau  bestäubt;  auf  dem 
Schildchen  stehen  2  lange  schwarze  Seiteuborsten,  etwas  vom  Rande  entfernt;  auf 
dem  Thoraxrücken  2  ebensolche  Präscutellar-  und  2  Dorsocentralborsten;  die  kürzere 
Thoraxbehaarung  ist  weiss.  Kopf  ganz  rotgelb,  Stirn  etwas  gesättigter,  das  Unter- 
gesicht mit  etwas  aufgestülptem  Mundrande  zart  weiss  bereift.  Fühler  ganz  rotgelb, 
Arista  zart  pubescent,  gelb  mit  brauner  Spitze.  Die  Beborstung  der  Stirn  besteht 
auf  jeder  Seite  aus  2  schwarzen,  der  Mitte  zugeneigten  Frontorbitalborsten  und  einer 
dritten  oberen,  die  nach  hinten  gebogen  ist  ebenso  wie  die  stärkere  Scheitelborste; 
desgleichen  2  schwarze  Ocellenborsten;  Hinterkopfborsten  gelb.  Hinterleib  glänzend 
schwarz  mit  ebensolchen  Haaren  und  Borsten;  die  weibliche  Legeröhre  ist  von  mittlerer 
Länge,  das  erste  Glied  derselben  halb  so  lang  wie  der  Hinterleib,  ebenfalls  schwarz. 
Beine  ganz  rotgelb.  Die  Flügel  haben  eine  längliche  Form,  einen  glashellen  weisslichen 
Grundton  und  schwarzbraune  Färbung  mit  hellen  Tropfeuflecken,  die  in  schräger 
Beleuchtung  einen  fast  silberglänzenden  Kern  zeigen.  Die  Flügelbasis  ist  bis  zur 
Mitte  der  Vorderrandzelle  glashell;  die  Queradern  an  der  Wurzel  siud  jedoch  schon 
von  der  schwarzbraunen  Farbe  umgeben.  Das  Randmal  selbst  hat  keinen  hellen 
Flecken,  jedoch  liegt  unmittelbar  davor  ein  grösserer  Fleck,  der  seine  Fortsetzung 
in  einem  zweiten  kleinereu  in  der  Randzelle  findet;  in  letzterer  liegen  an  der  Rand- 
ader 3  Flecken  von  verschiedener  Grösse;  der  grösste  in  der  Mitte  setzt  sich  noch 
fort  bis  in  die  Unterrandzelle  hinein;  in  dieser  befindet  sich  und  zwar  an  der  Flügel- 
spitze ein  grösserer  kreisrunder  Fleck.  Die  erste  Hinterrandzelle  hat  dicht  neben 
dem  vorhergehenden  einen  grossen  länglich  viereckigen,  fast  die  ganze  Breite  der 
Zelle  einnehmenden,  hellen  Flecken  dii-ekt  an  der  Flügelspitze ;  ein  kreisrunder  zweiter 
liegt  über  der  äusseren  Querader  und  zwischen  diesen  beiden  sieht  man  noch  einen 
dritten  sehr  kleinen  Tropfen.  Die  zweite  Hinterrandzelle  zeigt  2  länglich  ovale 
Flecken,  die  durch  Zusammeufliessen  von  je  2  runden  Tropfen  entstanden  zu  sein 
scheinen.  Die  Diskoidalzelle  hat  deren  2,  von  denen  der  eine  seine  Fortsetzung 
findet  in  der  vorderen  Basalzelle.  In  der  dritten  Hinterrandzelle,  in  der  die  braun- 
schwarze Färbung  allmählich  etwas  verblasst,  stehen  dann  noch  3  kreisrunde  Flecken. 

Länge  des  <3  2^2,  des  9  mit  der  Legeröhre  bis  3^/0  mm. 

217.  Oxyna  sororcula  Wied.    Aussereurop.  Zweifl.  IL  609.  52.  (1830). 

Aus  Kairo  von  November  bis  März;  ich  besitze  sie  auch  aus  Teneriffe,  wo  sie 
als  die  gemeinste  Art  ihi-er  Gattung  vorkommt. 


Ägyptische  Dipteren.  I35 

VViedeiiiaiiD's  Besclireibung  der  aus  Tenerlffe  stammeudon  Art  ist  ausreichend, 
um  sie  zu  erkennen  und  sie  von  den  beiden  Arten,  welche  einzig  und  allein  hier 
bei  der  Vergleichung  noch  in  Frage  kommen  könnten,  zu  unterscheiden;  die  eine 
Art  0.  absinthü  hat  Wiedemann  bereits  genannt;  sie  ist  ungefähr  von  derselben 
Grösse  wie  (J.  sorormla,  hat  auch  verdunkelte  Schenkelwurzeln,  aber  deutlicher  gefleckte 
Flügel;  die  andere  ist  0.  elongaUda  Lw.  Germ.  Zeitschr.  V.  397.  Mimograph.  95,  mit 
der  0.  sorormla  Form,  Charakter  der  Zeichnung  und  der  Flügelfärbung  teilt,  jedoch 
ist  das  Randmal  bei  O.  sororcida  ganz  schwarzbraun  ohne  den  hellen  Glasflecken, 
der  bei  0.  e/ongatula  niemals  fehlt;  ein  weiterer  Unterschied  liegt  dann  noch  in  der 
Länge  der  Legeröhre,  welche  bei  0.  sororcula  in  ihrem  ersten  Abschnitt  fast  so  lang 
ist  wie  die  letzten  3  Hinterleibsabschnitte,  also  länger  als  bei  0.  elongatnla.  0.  sorormla 
hat  dann  noch  dunklere  Beine;  die  Schenkelwurzeln  und  das  letzte  Tarsenglied  sind 
schwarzbraun,  selten  sind  die  Vorderscheukel  rotgelb,  die  Hinterschenkel  stets  zur 
Hälfte  oder  bis  zu  %  ihrer  Länge  schwarzbraun;  bei  0.  elongatula  ist  eine  derartige 
Färbung  niemals  zu  bemerken;  die  meisten  meiner  Exemplare  haben  ganz  rotgelbe 
Beine,  einige  wenige  zeigen  eine  schwache  Striemenzeichnung  auf  den  Schenkeln, 
von  der  auch  Loew  spricht;  das  letzte  Tarsenglied  ist  aber  niemals  schwarz.  Schliesslich 
ist  0.  sororcida  konstant  kleiner  als  0.  elongatula. 

Männchen  2,  Weibchen  2^2  mm  lang. 

218.  Oxyna  tessellata  Lw.    Germ.  Zeitschr.  V.  396.  Monograph.  90.  8. 
Auch  von  dieser  Art  sammelte  ich  ein  Pärchen  bei  Alexandrien  im  Mai. 

219.  Trypeta  incompleta  ä.n.  sp. 
Ein  Männchen  bei  Suez  im  März. 

Die  ganz  hellgelbe  Färbung  des  Tieres  ohne  Fleckenzeichnung  mit  Ausnahme 
von  2  länglich  ovalen  glänzend  schwarzen  Flecken  am  Hinterrücken  in  Verbindung 
mit  einer  unvollkommenen  Bindenzeichnung  der  Flügel  charakterisieren  diese  Art, 
welche  ich  der  Gattung  Tri/peta  einreihe.  Das  von  dem  uns  geläufigen  Gattungs- 
charakter etwas  Abweichende  beruht  darin,  dass  dem  Ocellenhöcker  die  allen  unseren 
Arten  zukommenden  beiden  grösseren  Borsten  fehlen;  das  Gesicht  fällt  ganz  gerade 
ab,  der  Mundrand  ist  nicht  aufgeworfen  und  durchaus  nackt;  das  dritte  Fühlerglied 
ist  sehr  schmal.  Im  übrigen  sind  Abweichungen  vom  Gattungs-Habitus  nicht  vorhanden. 

Männchen.  Hellgelb.  Thorax  und  Brustseiten  sind  hell  weissgrau  bestäubt  und 
mit  feinen  weissen  Haaren  besetzt.  Die  Borsten,  unter  denen  4  Schild-,  2  Präscutellar- 
und  2  Dorsocentralborsten,  sind  hellbraun  mit  schwarzer  Wurzel;  eine  Fleckung  rings 
um  die  Wurzeln  ist  ganz  und  gar  nicht  vorhanden;  in  der  Richtung  und  Verlängerung 
der  Dorsocentralborsten  sowie  auf  der  Mitte  des  Rückens  sieht  man  3  zarte  rötliche 
Längsliuien.  Das  gelbe  Schildchen  ist  stark  gewölbt  und  ziemlich  glänzend;  unmittelbar 
unter  demselben  auf  dem  oberen  Wulst  des  Hinterrückens  liegen  die  oben  erwähnten 
glänzend  schwarzen  Flecken.  Der  Kopf  ist  ganz  gelb,  die  Augeuränder  und  das 
Untergesicht  zart  weiss  bereift.  Die  Augen  sind  1  Ya  mal  so  hoch  als  lang,  die  Backen 
dabei  verhältnismässig  breit;  sie  haben  reichlich  '/g  f^ei"  Augenhöhe  zur  Breite;  Mund- 
rand kahl.  Auf  der  Stirn  stehen  3 — 4  nach  der  Mitte  gebogene  Frontorbitalborsten. 
Die  Fühler   sind   lang   und    schmal   mit   einer   in   einem   rechten  Winkel   stehenden 


]^36  Th.  Becker: 

scharfen  Oberkante  des  dritten  Gliedes,  das  dreimal  so  lang  als  breit  ist.  Kopf- 
borsten bräunlich  gelb.  Fühlerborste  an  der  Wurzel  gelb,  oben  braun.  Hinterleib 
gelbgrau  bestäubt  mit  bräunlichen  unbestimmt  begrenzten  Vorderrandsbinden  des 
zweiten  und  dritten  Ringes;  der  letzte  ist  ungefähr  so  lang  wie  die  beiden  vorher- 
gehenden zusammen  und  am  Hinterrande  ziemlich  lang  braungelb  beborstet.  Beine 
mit  ki'äftigen  Schenkeln  und  gekiiimmten  Hinterschienen  ganz  blassgelb.  Die  Flügel 
sind  von  einer  fast  farblosen  Grundfläche  und  zeigen  3  fleckenartige  schwache  Quer- 
binden in  den  Farbeutönen,  wie  dies  bei  den  Tn/peta- Arten  mit  vollständiger  Binden- 
zeichnung üblich  ist;  auch  liegen  diese  Querbinden  an  den  üblichen  Stellen:  die  erste 
an  der  Flügelbasis  wird  durch  die  Wm-zelqueradern  begrenzt;  die  beiden  anderen 
verfolgen  die  Richtung  der  beiden  gewöhnlichen  Queradern,  sind  aber  stellenweise 
unterbrochen.     Siehe  Fig.  50  Tal  4d.    3  mm  lang. 

220.  Trypeta  planiscutellata  u.  sp.  c?  9 . 

Diese  Art  faud  ich  in  der  Wüste  bei  Siala  im  März  auf  einer  Composite, 
der  Conyza  discoiides  Desf.,  beschrieben  in  der  Flora  Atlantica,  deren  Bestimmung 
ich  der  Güte  des  Herrn  Prof.  Dr.  P.  Ascherson  in  Berün  verdanke;  sie  war  iu 
ziemlicher  Anzahl  auf  dieser  Pflanze  zu  finden  und  da  ich  sie  niu'  auf  dieser  vorfand, 
später  auch  nirgends  anderswo,  so  ist  die  Vermutung,  dass  diese  Conyza  die  Nähr- 
pflanze bildet,  wohl  ziemUch  wahrscheinlich. 

Thorax  und  Schildchen  sind  dicht  aschgrau  bestäubt  mit  der  normalen  Zahl  gelber 
Borsten  und  weisser  Behaarung;  an  den  Wurzeln  der  4  Dorsocentralborsten  zeigen 
sich  sehr  kleine  schwarze  kreisrunde  Flecken;  im  übrigen  ist  unter  der  grauen  Decke 
keinerlei  Zeichnung  zu  sehen,  der  Rücken  erscheint  vielmelu*  einfach  schwarz.  Das 
Schildchen  ist  ganz  flach  mit  deutlich  gelber  Spitze;  der  Hinterrücken  von  glänzend 
schwarzer  Grundfarbe,  jedoch  bis  auf  einen  schmalen  Streifen  dicht  grau  bestäubt. 
Der  Kopf  mit  etwas  weissbestäubtem  Untergesicht  und  gelben  Borsten;  auf  der  Stirn 
stehen  jederseits  nur  2  nach  der  Mitte  geneigte  Frontorbitalborsten,  darüber  eine 
nach  oben  gerichtete.  Fühler  gelb,  das  dritte  Glied  ist  zweimal  so  lang  als  breit, 
aiif  der  Oberseite  etwas  ausgehöhlt,  mit  einer  oberen  Spitze  und  kurzer  gelber  Borste. 
Der  Hinterkopf  ist  grau  bestäubt  mit  2  etwas  vom  Hals  divergierend  nach  oben 
gerichteten  grau  bestäubten  Flecken,  welche  den  Hinterkopfrand  nicht  erreichen. 
Der  Hinterleib  ist  ebenfalls  mit  aschgrauer  Bestäubung  bedeckt,  jedoch  erscheinen 
Vorderrandsbinden  auf  den  Ringen  von  schwarzer  Grundfarbe,  während  die  Hinter- 
randsäume gelb  sind;  eine  undeutliche  dunkle  Mittellängslinie  wird  ebenfalls  unter 
der  Bestäubung  sichtbar.  Die  weibliche  Legeröhre  ist  sehr  kurz,  rostrot,  an  der 
Wurzel  verdunkelt,  kaum  so  lang  als  die  beiden  letzten  Ringe;  sie  ist  wie  der 
Hinterleib  weiss  behaart.  Die  ungefleckteu  Flügel  haben  eine  milchweisse,  etwas 
in's  Gelbliche  fallende  Färbung  mit  blassgelbem  Randmal  und  Adern;  die  kleine 
Querader  ist  der  äusseren  sehr  nahe  gerückt,  sie  steht  im  letzten  Viertel  der  Diskoidal- 
zelle.     3  mm  lang. 

221.  Trypeta  virens  Lw.     Linn.  entom.  I.  523.   (1846).     Monographie   63. 
17.  (1862). 

Zwei  Männchen  aus  Kairo.     März. 


Ägyptische  Dipteren.  137 

Schistopterum  n.  g. 
von  crx"^TÖ<;  gespalten  und  Tiiepov  Flügel. 

Eine  durch  Flügelform  und  Aderung  ausgezeichnete  Art,  die  man  als  eine 
spezifisch  Afrikanische  anzusehen  wohl  allen  Grund  hat;  auch  unter  den  von  Loew 
publizierten  Afrikanischen  Arten  finde  ich  nichts  dem  Ahnliches,  wenn  auch  mehrere 
mit  eigeutümUch  gebogenen  Adern  ebenfalls  darunter  sind.  Charakteristisch  ist  die 
Spaltung  des  Flügels  unmittelbar  vor  dem  Raudmal;  es  entsteht  so  ein  deutlicher 
Zipfel  mit  2  Borsten  au  seiner  Spitze;  eigentümlich  ist  ferner  das  fast  vollständige 
Verschwinden  des  sonst  so  grossen  Randmales,  das  hier  auf  einen  winzigen  Halbkreis 
gleich  hinter  dem  Einschnitt  beschränkt  und  auf  der  beigegebenen  Figur  noch  etwas 
zu  gross  ausgefallen  ist.  Die  zweite,  dritte  und  vierte  Längsader  sind  alle  stark 
geschwungen,  die  zweite  ist  ausserordentlich  kurz  und  biegt  gleich  hinter  dem  ßandmal 
rechtwinklig  in  den  Vorderrand;  die  dritte  verläuft  schlank  S-förmig  direkt  in  die 
Flügelspitze,  die  hier  die  Form  eines  gothischen  Spitzbogens  annimmt;  die  vierte 
biegt  weit  von  der  dritten  ab  und  die  Randader  hört  mit  ihr  erst  hier  auf.  Die 
Analzelle  ist  nicht  zipfelförmig  ausgezogen.  Auf  dem  Thorax  stehen  2  Dorsocentral-, 
2  Präscutellar-  und  4  Schildborsten,  von  denen  allerdings  die  unmittelbar  an  der 
Spitze  befindlichen  sehr  achwach  sind.  Der  Kopf  zeichnet  sich  aus  durch  stark  vor- 
springende Stirn  und  Mundrand,  sowie  durch  lange  schmale  Fühler.  Die  grossen 
Taster  stehen  vor  dem  Mundrande  vor.  Rüssel  nicht  gekniet.  Augen  gross,  etwas 
länglich;  Backen  von  mittlerer  Breite.     Beine  gewöhnlich. 

222.  Schistopterum  Moebiusi  n.  sp.  d  ^. 

Diese  reizende  kleine  Art  fand  ich  nur  auf  Conyza  discorides,  die  man  als  Nähr- 
pflanze anzusehen  hat,  in  der  Wüste  bei  Siala  im  März.  Ich  widme  dieselbe  meinem 
hochverehrten  Gönner,  Herrn  Geheiuirat  Möbiirs,  Direktor  d.  zool.  Sammlungen 
in  Berlin. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  durch  zarte  bräunliche  Bestäubung  etwas  matt, 
mit  spärlichen  weissen  Haaren  stoppelartig  besetzt.  Borsten  lang  braungelb.  Schwinger 
und  Schüppchen  schwarzbraun.  Kopf  gelb,  Hinterkopf  schwarz;  auf  der  gelben  Stirn 
stehen  jederseits  2  nach  der  Mitte  geneigte  Frontorbitalborsten,  darüber  eine  dritte 
nach  oben  gerichtete.  Die  Kopf  borsten  sind  ebenfalls  alle  braun;  das  kleine  glänzend 
schwarze  Ocellendreieck  macht  sich  auffallend  bemerkbar.  Das  dritte  Fühlerglied  ist 
lang  und  schmal,  mindestens  dreimal  so  lang  als  breit  und  etwas  zugespitzt,  es  ist 
gelb  mit  schwarzer  Spitzenhälfte,  die  Borste  zart  pubescent,  weiss.  Taster  breit 
blattförmig,  gelb,  an  der  Spitzenhälfte  schwarz;  am  glänzenden  gelben  Mundrande 
liegt  jederseits  ein  dreieckiger  schwarzer  Fleck.  Hinterleib  schwarz;  die  ersten 
3 — 4  Ringe  sind  durch  dunkelbraune  Bestäubung  matt,  die  übrigen  Ringe  nebst  der 
Legeröhre  glänzend  schwarz;  letztere  hat  in  ihi-em  ersten  Abschnitt  fast  die  Länge 
der  3  letzten  Ringe;  sie  ist  ganz  nackt.  Die  Hinterränder  der  Ringe  sind  mit  weissen 
Stoppelhaaren  weitläufig  besetzt,  die  übrige  Behaarung  ist  schwarz.  Beine  gelb  mit 
schwarzen  Schenkeln  und  teilweise  schwarzen  Schienen.  Die  Vorderschienen  haben 
dicht  vor  ihrer  Spitze  einen  schmalen  braunen  Ring  oder  auch  nur  Flecken;  bei  den 
Mittelschienen  ist  dieser  Ring  an  derselben  Stelle  bedeutend  breiter  und  die  Hinter- 
schienen sind  bis  auf  die  äusserste  Spitze  ganz  schwarz.     Die  Flügel,   siehe  Fig.  49 


138  Th.  Becker: 

Taf.  4d,  haben  die  in  der  Gattungsdiagnose  angegebene  Form  und  Aderung;  auf 
ihrer  Spitzenhälfte  sind  sie  überwiegend  hell,  auf  der  Wurzelhälfte  dunkel.  Die 
Zeichnung  besteht  aus  braunschwarzen  schmalen  Binden,  welche  nur  z.  T.  den  Adern 
folgen,  und  aus  Flecken  verschiedener  Farbe,  welche  die  braunschwarze  Grundfarbe 
des  FlUgelwurzelteils  durchbrechen.  Von  schwarzbraunen  Binden  liegt  eine  über  dem 
Ende  der  zweiten  Längsader,  sie  bricht  an  der  dritten  Längsader  ab;  eine  etwas 
breitere  Binde  über  dem  Flügelzipfel  und  dem  Eandmal  verschwindet  schon  bei  der 
zweiten  Längsader;  eine  dritte  geht  schräg  vom  Vorderrande  zwischen  der  zweiten 
und  driten  Längsader  aus  und  verläuft  ungefähr  parallel  zur  äusseren  Querader  am 
Flügelhinterrande;  eine  vierte  folgt  der  vierten  Längsader,  während  an  der  Spitze 
der  dritten  Längsader  nur  ein  kleiner  Fleck  sichtbar  ist.  Von  den  Flecken  macht 
sich  zunächst  ein  kreisrunder  gelber  bemerkbar,  der  zwischen  der  zweiten  und  dritten 
Längsader  liegt;  dann  sind  3  lackrote  Flecken  zu  nennen;  ein  dreieckiger  neben  dem 
oben  genannten  gelben  Flecken,  ein  ovaler  in  der  Spitze  der  Diskoidalzelle  und 
jenseits  der  Querader  in  der  ersten  Hinterrandzelle  ein  viereckiger  roter  Fleck.  Von 
weissen  Flecken  liegen  ein  grosser  am  Ende  der  zweiten  Hinterraudzelle,  ausserdem 
in  dieser  Zelle  noch  .3 — 4  kleinere ;  in  der  Analzelle  ebenfalls  4  kleine ;  in  der  Diskoidal- 
zelle einer  und  in  der  ersten  Hinterrandzelle  ein  länglich  ovaler;  ferner  am  Flügel- 
vorderrande je  einer  über  dem  gelben  Fleck  und  in  der  Wurzelhälfte  der  Vorder- 
randzelle.    1^2  nrni  lang. 

223.  Dacus  longistylus  Wiedem.  Aussereurop.  Zweifl.  Ins.  U.  522.  14.  (1830). 

Diese  schöne  Fliege  bewohnt  die  Euphorbia-Avt  Calotropü  procera,  auf  der  ich 
sie  bei  Assuan  im  Februar  zur  Zeit  der  Blüte  stets,  aber  auch  sonst  nii'gends,  fand. 

224.  Dacus  annulatus  cJ  5 .  u.  sp. 

Ein  Pärchen  im  Berliner  Museum  von  Ehrenberg  aus  Agyi^teu  mitgebracht. 

Die  zur  Vergleichung  heranzuziehenden  Ai-ten  und  Beschreibungen  sind,  soweit 
Afrikanische  Arten  in  Frage  kommen,  die  am  Eingange  im  Verzeichnis  bereits  auf- 
geführten: Dactis  armatus  Fbr.,  inflexus  Fbr.,  /i/scafws  Wied.,  /ongisty/us  Wied.,  testaceus 
Macq.,  sexmaculatus  Walk.,  oleae  ßossi. 

Männchen.  Von  dunkelrostbrauner  fast  schwarzer  matter  Grundfarbe.  Thorax- 
rücken schwarz  mit  feinen  weissen  anliegenden  Seidenhärchen;  von  gelber  Farbe  sind: 
die  Schulterbeule,  das  Schildchen,  eine  feine  Quei'strieme  an  der  Quernaht;  letztere 
setzt  sich  breit  fort  und  endigt  spitz  über  den  Mittelhüften;  ferner  ein  runder  Fleck 
über  den  Hinterhüften  in  der  Nähe  des  mattschwarzen  Hinterrückens;  es  fehlt  der 
gelbe  dreieckige  Fleck  auf  dem  Thoraxrücken,  der  sich  bei  D.  longistyhis  zeigt.  Der 
Hinterleib  ist  kürzer  als  bei  letzterer  Art,  dunkelrostbraun  bis  schwarz,  ebenfalls 
mit  weissen  Seidenhärchen,  die  von  der  Mittellinie  aus  symmetrisch  gescheitelt  sind. 
Auf  dem  zweiten  Ringe  kommt  die  rostrote  Grundfarbe  als  eine  am  Hiuterrande 
liegende  Querbinde  zum  Vorschein,  die  etwa  die  Breite  des  halben  Ringes  besitzt; 
die  Spitze  des  Hinterleibes  ist  mit  dem  Hypopygium  ebenfalls  rostrot,  jedoch  ohne 
eine  besondere  Zeichnung  zu  bilden.  Bauch  auf  den  ersten  Ringen  rostrot  mit 
schwarzer  Mittellinie,  hinten  schwärzlich.  Schwinger  gelblich.  Beine  nebst  Hüften 
ganz  rotgelb.    Kopf  matt  rötlich;  das  Untergesicht  glänzend  ohne  schwarze  Flecken. 


Ägyptische  Dipteren.  139 

Scheitel  etwas  glänzend.  Punktaugenhöcker  und  je  3  Wurzelflecken  der  Frontorbital- 
borsten schwarzbraun.  Fühler  von  der  gewöhnlich  langen  schmalen  Form;  die  äusserste 
Spitze  des  dritten  Ghedes  ist  kaum  etwas  gebräunt.  Taster  und  Rüssel  gelb.  Flügel 
farblos  mit  gelben  bis  braunen  Adern.  Eine  schmale  schwai'zbraune  Längslinie  folgt 
von  der  Wurzel  an  der  ersten  und  zweiten  Längsader,  lässt  aber  die  Vorderrandzelle 
unberührt,  bildet  dann  als  Stigma  einen  RandHeck  und  setzt  sich  als  schwache  Rand- 
linie fort  bis  zur  Stundung  der  zweiten  Längsader,  wo  sich  der  gewöhnliche  Spitzen- 
randHeck  bildet.     57.,  mm  lang.     Flügel  4'/.-j  mm  lang. 

Weibchen.  Der  Hinterleib  ist  etwas  breiter.  Die  Legeröhre  ist  sehr  kurz; 
der  erste  ringförmige  Teil  ist  rostrot,  er  kommt  niu-  um  die  Hälfte  des  letzten 
Hinterleibsringes  zum  Vorschein  und  ist  ebenfalls  fein  weiss  behaart.  Die  Beine 
haben  dieselbe  Farbe  wie  beim  Männchen,  aber  die  Schenkelspitzen  aller  Beine  und 
die  Schienenwurzeln  der  Hinterbeine  sind  gebräunt.  Andere  Unterschiede  vom 
Männchen  sind  nicht  vorhanden. 

Länge  mit  Legeröhre  6^3  mm. 

225.  Dacus  semisphaereus  9 .  n.  sp. 

Ein  Weibchen  (Ehrenberg). 

Weibchen.  Honiggelb,  matt.  Schildchen  und  Schulterbeulen  sind  etwas  reiner 
gelb.  Die  kurze  weissliche  Behaarung  bildet  auf  dem  Thoraxi-ücken,  in  gewisser 
Richtung  betrachtet,  2  breite  weisse  Längsstreifen.  Brustseiten  ohne  Zeichnung, 
etwas  glänzend.  Hiuterrücken  und  Schwinger  rotgelb.  Hinterleib  wie  der  Thorax 
gefärbt,  weiss  behaart;  auf  den  ersten  Ringen  sieht  man  unregelmässige  schwarze 
Flecken.  Die  Form  des  Hinterleibes  ist  (im  getrockneten  Zustande)  die  einer  hohlen 
Halbkugel;  die  rote  Legeröhre  ist  ausserordentlich  kurz;  sie  tritt  kaum  über  die 
Hinterleibsspitze  hinaus.  Beine  rotgelb.  Kopf  nebst  Fühlern  und  Tastern  ganz  matt 
rotgelb;  nur  das  üntergesicht  ist  glänzend;  auf  letzterem  stehen  2  braune  Flecken. 
Flügel  wasserklar;  eine  gelbbraune  Randlinie  mit  Umgehung  der  Vorderrandzelle 
mündet  in  das  Stigma  und  verläuft  in  den  gewöhnlichen  Spitzenrandfleck ;  ausserdem 
ist  in  gleicher  Weise  noch  gebräunt  die  hintere  lang  zipfelförmig  ausgezogene  Basal- 
zelle; auch  die  vordere  Querader  ist  braun  umsäumt. 

Körperlänge  4,  Flügellänge  2^1  ^  mm. 

Sepsidae. 

Meine  Funde  aus  dieser  Familie  bestehen  aus  einer  Reihe  von  Formen,  die 
sich  zum  grössten  Teil  an  unsere  Europäischen  anschliessen,  wie  sie  Seh  in  er  nach 
dem  Vorgange  von  Roh.  Desvoidy  in  die  3  Gattungen  Sepsis,  Nemoj-ioda  und  Tlmnira 
untergebracht  hat.  Ob  diese  bisherige  Einteilung  einer  strengeren  Prüfung  Stand 
hält,  erscheint  mir  fraglich.  Diese  bisher  wenig  untersuchten  Formen  einer  von  fast 
allen  Schriftstellern  stiefmütterlich  und  meist  oberflächlich  behandelten  Gruppe  bieten 
des  Interessanten  und  Neuen  so  viel,  dass  eine  monographische  Bearbeitung  eine 
sehr  lohnende  Aufgabe  sein  würde.  Da  bislang  eine  solche  nicht  vorliegt  und  es 
auch  nicht  Zweck  dieser  Publikation  ist,  eine  solche  hier  einzuleiten,  so  will  ich  die 
in  Ägypten  gefundenen  9  Ai-ten,  soweit  es  möglich,  unter  die  bekannten  Gattungen 


140  Th.  Beck«r: 

verteilen;  mit  Ausnahme  von  zweien  sind  es  neue  Arten,  wenigstens  konnte  ich  sie 
nicht  mit  unseren  bekannten  Ai'ten  und  Beschreibungen  identifizieren;  eine  Form  hat 
einen  so  abweichenden  Habitus,  dass  sie  als  neue  Gattung  volle  Berechtigung  besitzt. 

Amydrosoma  u.  g. 
von  diuubpog  matt  und  crujiua  Körper. 

Diese  Gattung  teilt  mit  Nemopoda  die  geringe  wulstförmige  Entwicklung  des 
zweiten,  mit  dem  ersten  verwachsenen  Hinterleibsringes;  ferner  sind  die  Flügel  ohne 
Spitzenfleck  und  die  Vorderbeine  haben  zwar  Borsten,  aber  keinerlei  Höcker  und 
Einkerbungen.  Abweichend  sind  aber  der  längere  gestreckte  Körperbau,  die  langen 
den  Hinterleib  überragenden  Hinterschenkel,  die  langen  Vorderhüften,  die  matte  und 
nackte  Beschaffenheit  der  Körperoberfläche,  die  um  eins  vermehrte  Anzahl  der 
Hjnterleibsringe,  der  vorgeschobene  Mundrand  und  die  geringe  Zahl  der  Kopf-  und 
Thoraxborsten;  dahingegen  sind  die  nackten  Hinterbeine  mit  einigen  kurzen  Borsten 
versehen.     Die  Flügel  sind  kurz. 

Auf  dem  Thorax  stehen  unmittelbar  vor  dem  Schildchen  2  Dorsocentralborsten, 
ferner  2  Supraalar-  und  2  Notopleuralborsten ;  es  fehlt  die  bei  NertKrpoda,  Themins 
und  Sepsis  vorhandene  Hiuneralborste.  Das  Schildchen  hat  2  Eandborsten  an  der 
Spitze;  die  Brustseiten  eine  schwache  Mesopleuralborste.  Augen  nackt,  kreisrund. 
Die  Kopfborsteu  bestehen  aus  2  Scheitel-,  2  Hinterkopf  borsten ;  2  auf  dem  Punkt- 
augenhöcker und  2  Frontorbitalborsten ;  es  fehlt  hier  das  zweite  obere  Scheitelborsten- 
paar. Ganz  abweichend  ist  die  Gesichts-  und  Mundform.  Während  bei  Nemopoda 
der  vordere  Mundrand  in  der  Mitte  geschlitzt  und  in  die  Höhe  gezogen  ist  und  der 
untere  Muudrand,  im  Profil,  nicht  vorsteht,  springt  er  hier  deutlich  über  die  Fühler 
hinaus  vor  und  ist  in  keiner  Weise  geschlitzt.  Die  Fühler  liegen  in  Gruben  dem 
Gesichte  auf  und  der  mittlere  Gesichtsteil  springt  etwas  wulstartig  vor.  Die  Fühler 
haben  ein  ovales  kegelförmig  zugespitztes  drittes  Glied.  Der  Hinterleib  hat  6  deutliche 
Ringe;  die  wulstartige  Verdickung  am  zweiten  und  die  Einschnürung  am  ersten  Ringe 
sind  unbedeutend,  aber  doch  vorhanden.  Das  Hypopygium  des  Männchens  ist  annähernd 
von  demselben  Bau  wie  bei  Nemopoda.  Die  Beine  sind  sehr  lang  und  fast  ganz 
unbehaart.  Vorderhüften  so  laug  wie  die  Vorderschenkel;  letztere  tragen  auf  der 
Spitzenhälfte  ihrer  Unterseite  einige  stärkere  und  schwächere  Borsten.  Die  Mittel- 
schenkel sind  in  beiden  Geschlechtem  auf  der  Mitte  eingedrückt,  fast  geknickt;  die 
Hinterschenkel  auf  ihrer  Oberseite  und  die  Hiuterschienen  auf  ihrer  Hinterseite  mit 
mehreren  sehr  kurzen  Borsten  besetzt.  Die  Vordertarsen  sind  verbreitert.  Flügel 
kiu'z,  die  ersten  Längsadern  zusammengedrängt,  dritte  und  vierte  stark  konvergierend 
und  etwas  geschwungen. 

Macquart  hat  in  seinen  Dipt.  exot.  Suppl.  IV.  299  eine  Gattung  To.ropoda  aus 
Ägypten  beschrieben,  die  zurVergleichung  herausfordert;  er  stellt  sie  zu  den  Tauypeziden 
neben  Calobata,  zu  welcher  Parallelstellung  ihn  wohl  in  erster  Linie  die  langen  Beine 
veranlasst  haben,  aber  er  fügt  hinzu,  dass  die  Länge  der  Tarsen  bei  Toxopoda  doch 
ein  wesentliches  Unterscheidungsmerkmal  bilde.  Diese  Macquart'sche  Gattung  hat 
mit  der  meiuigen  Verwandtschaft  und  gehört  sicher  auch  zu  den  Sepsiden.  Ob  beide 
zusammenfallen,  ist  ohne  weiteres  nicht  zu  entscheiden;  in  der  Beschreibung  und 
Zeichnung  bei  Macquart  ist  manches  gemeinsam.     Macquart  spricht  aber  nicht 


Ägyptische  Dipteren.  141 

von  der  sepsiden-ähulichen  Form  de3  Hinterleibes,  von  den  stark  verlängerten  Vorder- 
hüften, von  den  eingeknickten  Mittelschenkeln;  die  Art,  welche  er  beschreibt,  T.  nitida, 
ist  wie  der  Name  schon  sagt,  stark  glänzend,  auch  spricht  er  von  einem  grossen 
glänzenden  Stirndreieck.  Meine  Art  ist  sehr  matt  bestäubt  und  das  Schildchen  ist 
sammetschwarz  wie  bei  einer  Nemopoda  und  von  einem  Stirndreieck  kann  man  kaum 
reden.  Aus  diesen  Gründen  glaube  ich  auch  nicht,  dass  Toxopoda  mit  meiner  Gattung 
identisch  sein  kann,  denn  wenn  wir  auch  bei  Macquart  daran  gewöhnt  sind,  manche 
Ungenauigkeiten  mit  in  den  Kauf  nehmen  zu  müssen  und  seine  Zeichnungen  auch 
nur  den  Wert  oberflächlicher  schematischer  Bilder  besitzen,  so  lässt  sich  doch  kaum 
denken,  dass  er  gerade  so  auffällige  Körperformen,  wie  ich  oben  angeführt,  vollständig 
sollte  übersehen  haben. 

226.  Amydrosoma  discedens  d  q  .  n.  sp. 

Aus  Kairo,  Assiut  und  Luxer.     November  und  Dezember. 

Von  ganz  schwarzer  Grundfarbe;  Thoraxi'ückeu  durch  Bestäubung  matt  schwarz- 
braun, Schildchen  sammetschwarz;  Brustseiten  ganz  gleichmässig  aschgrau  bestäubt. 
Hinterrücken  stark  ausgebildet,  matt  schwarz,  zu  beiden  Seiten  in  ganzer  Ausdehnung 
je  ein  grosser  weissgrau  bestäubter  Fleck.  Schwinger  klein,  schwarzbraun.  Kopf  ebenfalls 
mattschwarz,  ein  schmales  Stirndi-eieck  ist  nur  durch  einige  vertiefte  Linien  angedeutet. 
Fühler  schwarz,  anliegend,  den  Mundrand  nicht  erreichend  von  der  bereits  oben 
angegebenen  Form  mit  zarter  nackter  Arista.  Mundrand  jederseits  mit  einer  stärkereu 
und  einigen  kleineren  Borsten.  Taster  sehr  klein.  Rüssel  muscidenähulich.  Hinterleib 
von  der  Farbe  des  Thoraxrückens,  die  letzten  Ringe  etwas  glänzend.  Der  erste 
stielförmige  Ring  hat  auf  seiner  Oberseite  eine  flache  ovale  tellerförmige  Vertiefung, 
deren  erhabener  Rand  mit  einigen  kurzen  schwarzen  Börstchen  besetzt  ist;  die  Ver- 
bindungsstelle zwischen  dem  ersten  und  zweiten  Ringe  schimmert  hell  weissgrau; 
der  Vorderrand  des  zweiten  Ringes  ist  namentlich  bei  dem  Männchen  mit  einem 
Kranz  feiner  schwarzer  Haare  besetzt,  der  Hinterrand  trägt  eine  an  den  Seiten 
breite,  oben  schmälere  weissgraue  Binde;  an  dem  dritten  Ringe  ist  dessen  Hinter- 
rand ebenso  gezeichnet;  diese  Binden  haben  '/g  ^^^^'  Ringlänge  zur  Breite.  Der 
vierte  Hinterleibsring  ist  bei  dem  Männchen  erheblich  verkürzt,  während  die  beiden 
folgenden  jeder  2 — 3  mal  so  lang  als  der  vierte  sind.  Bei  dem  Weibchen  ist  der 
Unterschied  in  den  Ringlängen  stark  geschwunden,  immerhin  aber  noch  bemerkbar. 
Das  unter  den  Bauch  geschlagene,  aus  2  stumpfen  Zangen  bestehende  Hypopygium 
des  Männchens  ist  nur  spärlich  behaart;  im  übrigen  ist  der  Hinterleib  als  nackt  zu 
bezeichnen.  Die  Beine  und  die  verlängerten  Vorderhüften  sind  sehr  schlank  ohne 
feinere  Behaarung,  nur  die  Tarsen  haben  kurze  Härchen.  Die  Vorderschenkel  tragen 
auf  der  Endhälfte  ihrer  Unterseite  1 — 3  längere  Borsten,  denen  einige  kürzere 
beigesellt  sind;  die  Vorderschienen  sind  auf  ihrer  Innenseite  in  ganzer  Länge  mit 
kurzen  Börstchen  kammartig  besetzt,  bei  dem  d  stärker,  bei  dem  9  schwächer;  die 
Tarsen  der  Vorderbeine  sind  beim  ö  etwas,  beim  9  erheblich  verbreitert,  ungefähr 
doppelt  so  breit  als  die  Hintertarsen.  Mittel-  und  Hinterbeine,  wie  in  der  Gattungs- 
Schilderuug  angegeben.  Flügel  kurz  und  schmal  mit  am  Vorderrand  zusammen- 
gedrängten Längsadern;  die  erste  Hinterrandzelle  ist  etwas  bauchig,  die  dritte  und 
vierte  Längsader  konvergieren  nach  der  Spitze  hin  erheblich;   die  hintere  Querader 


2^2  Th.  Becker: 

liegt   etwas   schräg   und   ist   eingebogen;   die  Vorderraudzelle    ist   an   der  äussersten 
Wurzel  gebräunt.     Siehe  Fig.  69  Taf.  -ie. 

Länge  des  Körpers  3^2 — 6,  der  Flügel  2^4 — 3^2  mm. 

227.  Sepsis  hirtipes  d  g .  n.  sp. 

4  Exemplare  aus  Kairo  im  März. 

Charakterisiert  durch  ziemlich  lauge  und  dichte  Behaarung  des  ganzen  Körpers 
sowie  der  Beine  beim  Männchen.  Mit  den  verzierten  Vorderbeinen  des  (S  und  dem 
Hiuterleibe  der  Gattung  Sepsis,  wird  man  diese  interessante  Art  trotz  des  fehlenden 
Fleckens  an  der  Flügelspitze  doch  am  besten  mit  letzterer  Gattung  vereinigen  können. 

Männchen.  Von  glänzend  rotgelber  Grundfarbe.  Der  Thoraxrücken  bis  zur 
Seiteunaht  und  mit  Ausnahme  der  Schulterbeulen,  ferner  das  Schildcheu  sind  schwarz, 
etwas  fett-  oder  kienrussglänzend,  der  Hinterrücken  glänzend  schwarz.  Von  Borsten 
stehen  auf  dem  Thorax  2  Schild-,  2  Dorsoceutral-,  4  Supraalar-,  4  Notopleuralborsten 
und  je  eine  Mesopleuralborste;  der  ganze  Thorax  einschliesslich  der  Brustseiten  ist 
mit  längeren  feinen  schwarzen  Haaren  ziemlich  dicht  besetzt,  deren  Länge  der  Breite 
des  dritten  Fühlergliedes  gleichkommt.  Das  Sternum  über  den  Mittelhüften  ist  mit 
einer  oberen  mattweiss  bestäubten  schmalen  Binde  gezeichnet.  Schwinger  hellgelb. 
Kopf  gelb;  der  obere  Teil  des  Hinterkopfes  und  die  Stirn  sind  bräunlich  mit  den 
gewöhnhchen  Borsten;  die  ganze  Stirnfläche  ist  schwarz  behaart,  Fühler  rötlich, 
das  dritte  Glied  mit  spitzer  Oberecke  und  feiner  schwarzer  Ansta.  Mundrand  fein 
schwarz  bewimpert  mit  je  2  stärkereu  Borsten;  das  Untergesicht  ist  mit  feinem  weissem 
Reif  übergössen.  Der  glänzend  rotgelbe  Hinterleib  hat  eine  schwarze  Zeichnung, 
die  auf  dem  zweiten  Ringe  aus  einer  schwarzen  Vorderrandbinde  im  Zusammenhang 
mit  einem  schwarzen  Mittelstreifen  besteht,  der  sich  auf  dem  dritten  Ringe  fortsetzt 
und  hier  wieder  in  eine  auf  der  hinteren  Ringhälfte  liegende  schwarze  Querbinde 
übergeht;  der  vierte  uud  fünfte  Ring  sind  schwarz,  metallisch  glänzend;  der  dritte 
und  vierte  Ring  haben  je  4,  der  fünfte  2  Randborsten;  mitunter  fehlt  aber  die  eine 
oder  andere  Borste.  Der  ganze  Hinterleib  ist  wie  der  Thorax  schwarz  behaart.  Das 
rotgelbe  aus  2  Zangen  bestehende  Hypojjygium  ist  nur  klein  und  ohne  Haarbüschel. 
Beine  rotgelb;  Kniee  der  beiden  hinteren  Beinpaare,  die  Spitze  der  Hinterschienen 
und  der  Tarsenglieder  braunschwarz;  eine  dunlde  Binde  liegt  auf  der  Mitte  der 
Hinterschieneu ;  bei  den  Mittelschienen  ist  sie  auch  noch  siclitbar,  aber  erheblich 
schmäler,  meist  nur  fleckenartig;  alle  Beinteile  sind  dicht  braun  behaart.  Die  Vorder- 
schenkel sind  auf  ihrer  Unterseite  mit  einem  breit  zapfenförmigen  Auswuchs  versehen, 
an  dessen  beiden  Enden  je  eine  kurze  schwarze  Borste  steht;  dieser  Auswuchs  steht 
der  Schenkelspitze  bedeutend  näher  als  der  Basis,  vor  demselben,  von  der  Wurzel 
aus  gerechnet,  steht  eine  längere  Borste;  eine  Einkerbung  ist  nicht  vorhanden.  Die 
Innenseite  der  Schienen  zeigt  in  unmittelbarer  Nähe  ihrer  Wurzel  eine  kaum  merkliche 
kurze  Anschwellung,  auf  der  einige  kurze  Börstchen  stehen.  Die  Mittelschienen 
tragen  auf  ihrer  Spitzenhälfte  ausser  den  beiden  Eudborsten  noch  5,  die  Hinter- 
schienen auf  ihrer  Mitte  2  Einzelborsten ;  Mittel-  und  Hinterschenkel  auf  ihrer  Vorder- 
seite je  1  Borste  auf  der  Mitte  bezüglich  am  Ende.  Flügel  schmal,  schwach  grau 
getrübt;  dritte  und  vierte  Läugsader  parallel. 

Körperlänge  3^/^ — S'/^,  Flügellänge  2^1^  mm. 


Ägyptische  Dipteren.  143 

"Weibcheu.  Dasselbe  hat  einfache  Vorderbeine;  die  Vorderschenkel  zeigen  auf 
ihrer  Unterseite  im  Euddrittel  1  längere  Borste.  Die  längere  Köi-perbehaarung  des  <3 
ist  hier  nicht  mehr  vorhanden;  sie  ist  nur  noch  schwach  sichtbar.  An  den  Hinter- 
leibsringen fehlen  die  Raudborsten;  der  dritte  Hinterleibsring  ist  sehr  lang,  fast 
1'/.,  mal  so  lang  als  die  beiden  ersten  zusammen;  der  vierte  Ring  ist  halb  so  lang 
als  der  dritte.     Andere  Unterschiede  vom  ö  sind  nicht  vorhanden. 

228.  Sepsis  fissa  u.  sp.  ö  9  . 

Aus  Luxer  und  Kairo.     Dezember  und  März. 

Eine  Art,  die  sich  durch  schneeweisse  Plügelspitze  auszeichnet,  ferner  noch 
durch  einen  taschenförmigen  Schlitz  oder  Aushöhlung  der  Vorderschienen  beim  Manne. 

Männchen.  Von  glänzend  rostroter  Grundfarbe  mit  veränderlicher  Verdunkelung. 
Thorax  mit  Ausnahme  der  Schulterbeulen  und  des  vorderen  oder  des  ganzen  Teils 
der  Brustseiten  verdunkelt.  Thoraxrücken  mit  schwachem  Glanz,  2  Dorsocentral- 
borsteii-Paaren  und  deutlich  zweizeiligen  Akrostikalbörstchen.  Das  Sternum  über 
den  Mittelhüften  ist  weissgrau  bestäubt.  Kopf  und  Fühler  sind  gelb,  Hinterkopf 
verdunkelt.  Stirn  rotgelb,  etwas  gleissend.  Hinterleib  bei  den  dunkleren  Exemplaren 
an  den  Seiten  des  ersten  und  letzten  Ringes  gelb,  im  übrigen  rostbraun  bis  schwarz, 
bei  den  helleren  Exemplaren  fast  gauz  rotgelb;  die  letzten  3  Ringe  tragen  je  2 — 4 
Randborsten.  Hypopygium  gelb,  auffallend  klein,  ohne  besondere  Behaarung  und 
Beborstung.  Die  Beine  mit  allen  Hüften  sind  gelb;  Hinterschenkel  an  der  Spitze 
gebräunt;  alle  Tarsen  tief  schwarz,  mitunter  auch  die  hinteren  Schienen  verdunkelt. 
Die  Vorderschenkel  sind  auf  der  Mitte  ihrer  Untej'seite  mit  2  längeren  Borsten 
versehen,  dicht  dahinter  ist  eine  kleine  mit  ca.  6  kurzen  Börstchen  dicht  besetzte 
Anschwellung  und  zwischen  dieser  und  der  Schenkelspitze  ein  etwas  bogenförmiger 
Ausscliuitt.  Die  Schiene  zeigt  auf  der  ersten  Hälfte  ihrer  Unterseite  einen  sack- 
förmigen Schlitz,  in  welchen  die  Anschwellung  des  Schenkels  hineinpasst;  die  Seiten- 
ränder dieses  Schlitzes  treten,  dem  bogenförmigen  Ausschnitt  des  Schenkels  ent- 
sprechend, scharf  vor  und  sind  mit  kurzen  Börstchen  dicht  besetzt.  Die  Mittelschienen 
tragen  auf  ihrer  Spitzenhälfte  3,  die  Hiutej-schienen  1  Einzelborste.  Flügel  schmal, 
fast  farblos;  am  Ende  der  zweiten  Längsader  liegt  der  bekannte  Punktfleck,  ziemlich 
gi'oss  und  oval;  die  Flügelspitze  zwischen  der  Mündung  der  zweiten  und  dritten 
Längsader    schimmert    schneeweiss.      Flügelwurzel    am  Vorderrande    schwarzbraun. 

Länge  des  Körpers  2^1^,  des  Flügels  l^o  nnn. 

229.  Sepsis  niveipennis  c?  9  .  n.  sp. 

Eine  Reihe  von  Exemplaren  aus  Kairo,  Assiut,  Luxer  und  Alexandrien. 
November  und  Dezember. 

Eine  kleine  Art  mit  undeutlichem  Flügelspitzen-Fleck  und  wie  bei  der  vorigen 
Art,  mit  schneeweisser  Flügelspitze. 

Männchen.  Thorax  schwarz,  stark  glänzend,  nackt;  nur  das  Schildchen  ist 
matt,  aber  nicht  sammetschwarz.  2  Dorsocentralborsten-Paare.  Am  oberen  Rande 
des  Sternums  über  den  Mittelhüften  liegt  ein  weissgrau  bestäubter  Streifen.  Kopf 
schwarz,  ziemlich  glänzend.  Fühler  braun.  Schwinger  hellgelb.  Hinterleib  sehr  schlank, 
glänzend  schwarz,  seine  letzten  3  Ringe  mit  je  2  zarten  Seitenborsten.    Hypopygium 


144  Th.  Becker: 

klein,  von  der  gewöhnlichen  Form,  ziemlich  kahl.  Beiue  glänzend  schwarz,  Vorder- 
schenkel auf  der  Mitte  der  Unterseite  mit  einer  kleinen  flachen  Erhöhung,  auf  der 
4  kurze  Börstchen  stehen,  vor  dieser  Erhöhung  eine  stärkere.  Die  zugehörige  Scliiene 
hat  auf  der  Mitte  ihrer  Innenseite  2  kleine  dreieckige  Erhöhungen  und  am  Wurzeldrittel 
eine  Keihe  sehr  kleiner  Börstchen.  Charakteristisch  ist  die  Flügelzeichnung.  Der 
Fleck  an  der  Spitze  der  zweiten  Längsader  ist  sehr  undeutlich,  wie  verwaschen;  die 
Flügelspitze  selbst  schneeweiss ;  die  erste  Hinterrandzelle  in  der  Mitte  etwas  bauchig; 
dritte  und  vierte  Längsader  verlaufen  jedoch  unmittelbar  an  der  Spitze  parallel. 
Länge  des  Körpers  2 — 2*/^,  der  Flügel  l'/g  mm. 

230.  Sepsis  rufa  Macq.  ö  q  .  Dipt.  exot.  Suppl.  lY.  296.  o .  (1850). 

Eine  ziemlich  grosse  rotgelbe,  in  der  Färbung  etwas  veränderliche  Art,  die 
gemeinste,  welche  ich  in  Ägypten  fand.  Macquart  hat  zwar  niu-  das  von  Bigot 
gefangene  Weibchen  beschrieben  —  und  aus  diesem  Grunde  ist  die  an  und  für  sich  zu 
kurze  Beschreibung  nicht  ausreichend  —  immerhin  glaube  ich  mich  in  der  Bestimmung 
nicht  zu  täuschen,  da  alle  Merkmale,  welche  in  Macquart's  Beschreibung  enthalten 
sind,  zutreffen;  man  darf  auch  wohl  annehmen,  dass  diese  gemeine  Art  Herrn  Bigot 
nicht  entgangen  sein  wii'd. 

Männchen.  Thorax  rotgelb;  Brustseiten  glänzend  mit  einem  weiss  bestäubten 
Flecken  oben  am  Sternum  der  Mittelhüften,  der  aber  häufig  ziemlich  weit  nach  unten 
reicht.  Der  Thoraxrücken  und  das  Schildchen  sind  stets  ganz  matt  entweder  rotgelb 
oder  braungrau  bereift  mit  2  Paaren  von  Dorsocentralborsten ;  Hinterrücken  glänzend 
gelb.  Kopf  mit  Fühlern  rotgelb,  matt,  nur  die  Stirn  ist  stark  glänzend.  Schwinger 
gelb  mit  braunem  Stiel.  Hinterleib  glänzend  rotgelb,  die  letzten  Ringe  meist  verdunkelt 
rostbraun  bis  schwarzbraun;  der  dritte  und  vierte  haben  je  4,  der  fünfte  nur  2  ßand- 
borsten.  Hypopygium  gelb,  kurz  und  sparsam  behaart;  die  weitläufige  schwarze 
Behaarung  des  Hinterleibes  verdichtet  sich  auf  der  Vorderseite  des  zweiten  Ringes. 
Beine  ganz  gelb  mit  auf  der  Mitte  bräunlich  verdunkelten  hinteren  Schenkeln.  Die 
Vorderschenkel  haben  auf  der  Mitte  ihrer  Unterseite  einen  sehr  langen  und  dreieckig 
geformten  Zapfen,  auf  dem  4  dicke,  kurze,  schwarze  Borsten  stehen,  von  denen  die 
vierte  etwas  gekrümmt  und  an  der  Spitze  abgestumpft  ist;  vor  diesem  Zapfen  steht 
eine  grosse  und  eine  kleine  schwarze  Borste,  ferner  ein  feines  Borstenhaar  an  der 
Schenkelwurzel;  die  Spitzenhälfte  des  Schenkels  zeigt  auf  der  Unterseite  unmittelbar 
hinter  dem  Zapfen  eine  kleine  Einkerbung,  verläuft  aber  im  übrigen  ganz  gerade 
und  borstenlos.  Die  Vorderschiene  ist  deutlich  gebogen;  auf  der  Wurzelhälfte  ihrer 
Innenseite  liegt  ein  rundlicher  Höcker,  der  mit  kurzen  schwarzen  Börstchen  an  seinem 
äusseren  Rande  besetzt  ist.  Auf  der  Aussenseite  der  Mittelschenkel  stehen  2 — 3, 
der  Hinterschenkel  1 — 2  stärkere  Eiuzelborsten.  Mittel-  und  Hinterschienen  tragen 
ausser  den  Endborsteu  auf  ihrer  Eudhälfte  oder  Älitte  je  3  Einzelborsten.  Die 
Flügel  sind  schwach  gelb  getrübt  mit  brauner  Vorderrandwurzel  ohne  Spitzenfleck; 
dritte  und  vierte  Längsader  parallel  oder  schwach  konvergierend. 

Weibchen.  Es  hat  ganz  einfache  Vorderbeine  ohne  irgend  eine  Borste  an 
den  Schenkeln;  auch  die  hinteren  Beine  sind  borstenlos;  andere  Unterschiede  vom 
Männchen  sind  nicht  festzustellen. 

Länge  des  Körpers  3— S^^,  der  Flügel  2^,  mm. 


Ägyptische  Dipteren.  145 

231.  Sepsis  fragilis  cJ.  n.  sp. 

Vom  Natronsee  Birket-el-Karün.    März. 

Sehr  kleine  dunkle  Art  mit  schhinken  etwas  hellen  Beinen. 

Männchen.  Dunkelpechbraun,  glänzend;  Thoraxrücken  mit  2  Dorsocentral- 
borsten  schwach  glänzend.  Sternum  über  den  Mittelhüften  fast  ganz  weissgrau. 
Schildchen  von  der  Farbe  des  Rückens.  Stirn  stark  glänzend.  Hinterleib  desgleichen 
mit  der  gewöhnlichen  Beborstung  der  Ringe.  Schwinger  hellgelb.  Beine  rostgelb; 
die  Mitte  der  Mittel-  und  Hinterschenkel,  die  hinteren  Schienen  und  die  Endglieder 
aller  Tarsen  verdunkelt.  Vorderbeine  nebst  Hüften  heller.  Die  Vorderschenkel  sind 
auffallend  schlank;  in  der  Verzierung  der  Unterseite  herrscht  der  Charakter  der 
vorigen  Art,  aber  alles  ist  weit  kleiner,  zarter,  nackter,  weniger  vortretend.  Mittel- 
und  Hinterschienen  zeigen  nur  je  eine,  mitunter  2  Einzelborsten.  Flügel  farblos 
ohne  Fleck. 

Länge  des  Körpers  1% — 2,  der  Flügel  l^o — l'^U  ^^^ 

232.  Sepsis  ruficornis  Meig.  ö  9  .   Syst.-Beschr.V.  288.  5.  (1826)=/aOTV/ia/(a 
Meig.  (nee  Schin.). 

2  Männchen  vom  Natronsee  Birket-el-Karün.    März. 

233.  Sepsis  tridens  d.  n.  sp. 

Ein  Männchen  vom  Natronsee  Birket-el-Karün. 

Grösser  und  heller  gefärbt  als  die  vorige  Art. 

Thorax  glänzend  rostbraun  bis  pechschwarz.  Thoraxrücken  und  Schildchen 
zierhlich  matt  braungrau  mit  kurzen  aber  deutlichen  Haaren  und  2  Paar  Dorso- 
centralborsten.  Sternum  oben  grau  bereift.  Die  dunlde  Stirn  schwach  gleissend. 
Gesicht  und  Fühler  rostbräunlich.  Schwinger  hellgelb.  Hinterleib  metallisch  glänzend 
mit  hellem  Bauch  und  hellen  Ring-Einschnitten  nebst  den  gewöhnlichen  Borsten. 
Hypopygium  gelb  ohne  besondere  Beborstung  oder  Behaarung.  Beine  nebst  Hüften 
rostgelb;  hintere  Schenkel  obenauf  streifenförmig  verdunkelt  mit  einer  undeutlichen 
Binde  auf  der  Endhälfte;  Hinterschienen  und  Spitzen  der  Tarsen  schwarzbraun. 
Die  zapfenförmige  Erhöhung  auf  der  Unterseite  der  Vorderschenkel  ist  sehr  klein ; 
es  stehen  3  divergierende  Börstchen  darauf;  vorher  eine  längere,  dahinter  3  kleinere. 
Die  Schiene  hat  ebenfalls,  wie  bei  der  vorigen  Art  nur  eine  sanfte  Anschwellung, 
es  stehen  aiif  derselben  aber  in  gleichen  Zwischenräumen  3  verhältnismässig  kräftige 
Borstenhaare.  Auf  den  Mittelschienen  sieht  man  3,  auf  den  Hinterschienen  je 
2  Einzelborsten.  Flügel  fast  farblos  mit  kleinem  bräunlichem  Spitzenfleck.  Adern 
gelbbraun;  der  erste  Hauptaderast  an  der  Wurzel,  aus  dem  die  3  ersten  Längsadern 
entspringen,  ist  auffallend  dick  und  schwarz. 

Länge  des  Körpers  S^i,  der  Flügel  2^2  mm. 

Piophila 

Fall.  Dipt.  Suec.  Heteromyz.  8.  (1820). 

234.  Piopliila  casei  L.  c?  $ .  F.  Suec.  1850.  (1761). 

Diese  Art  ist  in  ganz  Ägypten  heimisch;  ich  fing  sie  in  Assuan,  Assiut,  Luxor, 
Port-Said  von  Dezember  bis  April. 


146  Th.  Becker: 

Chloropinae. 

Chloropisca 

Lw.  Zeitschr.  f.  Eut.  Breslau  XV.  7.  (1861). 

235.  Chloropisca  lucidifrons  d  9 .  n.  sp. 

Verscliiedeue  Exemplare  aus  Kairo  und  dem  Fayfim.    November  bis  März. 

Eine  gelbe,  schwarz  und  rot  gezeichnete  Art. 

Das  Ocellendreieck  ist  sehr  gross  und  ganz  gelb,  von  ganz  besonderem  Glänze; 
es  reicht  fast  bis  an  den  äussersten  Stirnrand  und  die  Angenränder;  die  übrige 
Stirnfläche  ist  gelb,  matt.  Der  Punktaugeuhöcker  ist  glänzend  schwarz  und  steht  in 
direkter  Verbindung  mit  der  schmalen  schwarzen  Läugsstrieme,  welche  die  Mitte  des 
Hinterkopfes  einnimmt;  auf  der  Mitte  des  Ocellendreiecks  hegt  ein  sclimaler  schwarzer 
linienförmiger  Strich.  Fühler:  die  ersten  beiden  Glieder  sind  ganz  gelb,  das  dritte 
ganz  tiefschwarz  mit  kurzer  schwarzer  nackter  Borste.  Augen  etwas  quer  oval;  Backen 
von  der  Breite  des  dritten  Fühlergliedes;  Taster  von  gewöhnlicher  Form,  gelb,  an 
der  Spitze  schwarz  oder  gebräunt.  Thorax  glänzend  gelb  mit  3  breiten  glänzend 
schwarzen  Längsstreifen.  Schildchen  schmutzig  gelbbraun  mit  4 — G  ßaudborsten. 
Ein  schwarzer  Fleck  liegt  auf  den  Schulterbeiden,  ein  schwarzer  Längsstrich  an  den 
Wurzeln  der  Notopleuralborsten.  Brustseiteu :  über  den  Vorderhüften  ist  kein  dunkler 
Fleck  zu  sehen;  die  Steruopleuren  über  den  Mittelhüfteu  sind  glänzend  rotgelb;  direkt 
darüber  auf  den  gelben  Mesopleuren  liegt  ein  grosser  ovaler  schwarzer  Fleck,  der 
jenseits  der  Mesopleuralnaht,  nur  durch  diese  unterbrochen,  in  einem  zweiten  schwarzen 
Flecken  seine  Fortsetzung  findet;  ein  dritter  Fleck  liegt  über  den  Hinterhüfteu ;  Hinter- 
rücken glänzend  schwarz.  Die  Behaarung  auf  dem  Thoraxrücken  und  Schildchen 
besteht  aus  sehr  feinen  schwarzen  Härchen.  Der  Hinterleib  ist  auf  seiner  Oberseite 
glänzend  schwarz,  der  Bauch  und  die  umgebogenen  Seitenränder  der  Ringe  gelb, 
Hypopygium  schwarz.  Schwinger  schneeweiss.  Beine  rostgelb;  Endhälfte  derVorder- 
schieuen,  Vordertarsen  sowie  die  Endglieder  der  hinteren  Tarsen  schwarz.  Flügel 
etwas  grau  mit  der  gewöhnlichen  Aderung;  die  mittleren  3  Längsadern  haben  einen 
ganz  geraden  Verlauf. 

Variante.  Von  dieser  Art  gibt  es  eine  hellere  Variante,  bei  der  die  schwarzen 
Rückenstriemen  rostrot  sind;  nur  die  Mittelstrieme  vorne  am  Halse  und  die  Enden 
der  beiden  Seitenstriemen  bleiben  schwarz.  Auf  der  Stirn  verschwindet  die  schwarze 
Längsliuie  des  Stirndreiecks;  die  Oberseite  des  Hinterleibes  ist  nur  rostbraun  und 
die  Beine  sind  fast  ganz  gelb. 

Unsere  Art  hat  Ähnlichkeit  mit  Chloropisca  circumdata  Meig.,  siehe  Loew, 
Zeitschr.  f.  Ent.  Breslau  1861  pag.  80.  =  omala  Meig.  Die  Unterschiede  von  Cid. 
lucidifrons  liegen  darin,  dass  die  Backen  breiter,  die  Augen  fast  querliegend  sind; 
ferner  steht  der  schwarze  Ocellenfleck  stets  in  Verbindung  mit  der  Hinterkopfstrieme. 
Auch  mit  Chi.  ruja  Macq.  ist  Ähnlichkeit  vorhanden,  jedoch  sind  die  Formen  des 
Ocellendreiecks  und  Thoraxstriemen  abweichend. 

Metopostigma  n.  g. 

von  lueTUJTTGV  Stirn  uud  cTTiYiua  Fleck. 
Type:   CMorops  tenuiseta  Lw.  aus  S. -Afrika.     Zeitschr.  f.  d.  gesammt.  Naturwiss. 
XLIV.  203.  8.  (1874).     Loew  bezeichnete  diese  Art  bereits  als  neue  Gattungstorm. 


Ägyptische  Dipteren.  147 

Gattuiigscliarakter. 

Matt  graugelbe  Art  mit  schwärzlich  grauen  Längsstreifen  auf  dem  Thoraxrücken. 
Kopf  mattgelb.  Stirndreieck  von  derselben  Färbung,  kaum  durch  Seitenränder 
begrenzt  mit  grossem  kreisrunden  sammetschwarzen  Fleck  unter  dem  Punktaugen- 
höcker; das  Dreieck  endigt  etwas  jenseits  der  Stirnmitte.  Stirn  etwas  vortretend. 
Fühler  länglich  oval  mit  dünner  nackter  weisser  Borste.  Hinterleib  mit  2  dunklen 
Längsstreifen.  Beine  gewöhnlich.  Flügel  mit  fast  graden  Längsadern,  dritte  und 
vierte   kaum   etwas  divergierend;   kleine  Querader   auf  der  Mitte   der  Diskoidalzelle. 

236.  Metopostigma  tenuiseta  Lw.  d  g . 

Ich  fand  eine  Reihe  von  Exemplaren  bei  Assiut,  Luxor,  Assuan  und  in  der 
Wüste  bei  Siala.  Die  Art  kommt  also  iui  ganzen  Nilthal  vor  und  ist  daher  wahr- 
scheinlich über  ganz  Afrika  verbreitet  und  nicht  selten.  Der  ausführlichen  Beschreibung 
von  Loew,  der  allerdings  nur  das  Weibchen  gekannt  hat,  habe  ich  nichts  hinzu- 
zufügen; das  Männchen  ist  auch  durchaus  gleich  gebildet;  das  Hypopygium  ist  nandlich, 
nussförmig,  gelblich,  vom  Hinterleibe  etwas  abgetrennt.   Siehe  Fig.  G6,  67,  68  Taf.  4d. 

Körperlänge  2 — 3^4  mm. 

Anmerkung.  Kürzlich  hat  mein  Freund  Lichtwardt  diese  Art  auch  in 
Ungarn  bei  Pistyan  angetroffen. 

Scoliophthalmus  n.  g. 
von  aKoXiöq  schief  und  öqpöaXiLiöq  Auge. 

Durch  lange  schrägliegende  Augen,  trapezförmiges  drittes  Fühlerglied  und  sehr 
schiefe  Stellung  der  hinteren  Querader  gleich  ausgezeichnet.  2  Exemplare  aus  der 
Oase  Fayüm. 

Gattungscharakter. 

Schwarze  Art.  Stirndreieck  gross;  es  ähnelt  in  seiner  Ausdehnung  sehr  der 
Gattung  Haplegis  Lw.  Mundrand  mit  2  feinen  Borsten.  Augen  lang,  schrägliegend, 
zweimal  so  lang  als  breit,  nackt;  drittes  Fühlerglied  trapezförmig  mit  kurzer  nackter 
oder  nur  mikroskopisch  pubescenter  Borste.  Thoraxrücken  ohne  Längsfurchen, 
Schildchen  gewölbt.  2  hintere  Dorsocentralborsten,  1  Supraalar-,  1  Notopleuralborste. 
Hinterleib  mit  5  Ringen,  von  denen  der  letzte  der  längste  ist.  Flügel  mit  graden 
Läugsadern;  hintere  Querader  sehr  schief  liegend,  fast  parallel  zum  Flügelbinterrande. 

237.  Scoliophthalmus  trapezoides  ä  n.  sp. 

Das  ganze  Tier  ist  schwarz  und  die  Oberfläche  mit  Ausnahme  der  Fühler 
und  der  Stirnoberfläche  auch  deutlich  glänzend.  Thoraxrücken  ziemlich  stark  punktiert, 
gewölbt  ohne  Längsfurchen  oder  Streifen.  Die  Behaarung  ist  kurz,  rauh  aber  weiss; 
das  Schildcheu  ist  nicht  gross,  fast  dreieckig,  gewölbt,  punktiert  mit  2  starken 
schwarzen  Borsten  an  der  Spitze.  Brustseiten  ganz  kahl,  stark  glänzend.  Schwinger 
schwarzbraun.  Das  grosse  Stirndreieck  hat  starken  Glanz  und  ist  an  dessen  Seiten- 
rändern mit  zarten  weissen  Härchen  besäumt.  Stirnfläche  mattschwarz;  ausser  den 
beiden  Scheitelborsten  sieht  man  an  Stelle  der  Frontorbitalborsten  oben  nur  2 — 3 
Härchen.     Am  Mundrande   stehen   2   deutliche   kleine  Borsten.     Drittes  Fühlerglied 

Mitt.  a.  d.  zool.  Mus.  in  Berlin. 


148  Th.  Becker: 

trapezförmig;  Arista  schwarz,  fein  und  nackt.  Die  feine  kurze  Hinterleibsbehaarung 
ist  zum  grossen  Teil  schwärzlich.  Beine  ebenfalls  ganz  glänzend  schwarz.  Schenkel 
kräftig;  Unterseiten  der  Tarsen  mit  messinggelbem  Filz.  Die  Flügel  haben  einen 
sehr  zarten  graubräunlichen  Ton;  auf  ihrem  Wurzeldrittel  sind  sie  etwas  weisslich 
und  hier  auch  die  Adern  etwas  heller;  hintere  Querader  wie  oben  angegeben.  Siehe 
Fig.  58,  59,  60,  61  Taf.  4d. 
2V^-2V2  mm  lang. 

Stenopthalmns  n.  g. 
von  arevög  schmal  und  öqpGaXjaö^  Auge. 

Kleine  mattgelbe  Art  mit  Längsstreifen  auf  Thorax  und  Hinterleib.  2  Schild- 
borsteu;  1  hinteres  Dorsocentralborsten-Paar  und  je  2  Notopleuralborsteu.  Stirn- 
dreieck von  der  Farbe  der  Stirn.  Punktaugenhöcker  schwarz.  Augen  nackt,  lang 
und  sehr  schmal,  mindestens  zweimal  so  lang  als  breit;  sie  liegen  quer,  parallel  zur 
Stirnfläche  und  nehmen  kaum  die  obere  Kopfhälfte  ein.  Stirnseiten  mit  3 — 4  deutlichen 
Frontorbitalborsten.  Das  dritte  Fühlerglied  ist  unten  abgerundet,  oben  grade  mit 
spitzer  Vorderecke  und  nackter  oder  mikroskopisch  pubescenter  Borste.  Beine 
einfach.  Hinterleib  mit  3  dunkleren  Längsstreifen.  Flügel:  die  3  ersten  Läugs- 
adern  grade  und  sehr  dick;  dritte  und  vierte  etwas  divergierend;  kleine  Querader 
im  zweiten  Drittel  der  Diskoidalzelle. 

238.  Stenophthalmus  ocellatus  d  u.  sp. 

Ein  Männchen  aus  Kairo.    November. 

Thorax  mattgelb  mit  3  wenig  dunkleren  rötlich  grauen  Längsstreifeu  auf  dem 
Rücken;  vorne  am  Halsschilde  zeigt  der  mittlere  Streifen  eine  glänzend  schwarze 
Stelle.  Brustseiten  mit  einigen  schwärzlichen  Flecken;  jedoch  nur  über  den  Hinter- 
hüften nebst  einem  Doppelflecken  auf  den  Mesopleuren.  Kopf  nebst  Hinterkopf 
mattgelb;  das  gleichfarbene  Stirndreieck  hebt  sich  kaum  von  der  Stirnfläche  ab;  auf 
seiner  Mitte  liegt  der  schwarzgefärbte  Ocelleuhöcker,  dessen  beide  Borsten  schwarz 
sind;  alle  übrigen  Börstchen  wie  Scheitelborsten,  Frontorbital-  und  Mundborsten  sind 
weiss;  vorne  an  der  Stirne  stehen  verhältuismässig  lange  weisse  Haare.  Fühler  mit  nackter 
weisser  Arista.  Der  innere  Mundrand  ist  auf  seiner  oberen  Seite  intensiv  glänzend 
schwarz  gefärbt.  Taster  und  Rüssel  hell,  Schwinger  weiss.  Hinterleib  matt  graugelb, 
weissUch  behaart  mit  3  mattbrauneu  Längsstreifen,  auf  der  Mitte  und  an  den  Seiten- 
rändern. Beine  heUgelb;  Kniee  der  beiden  hinteren  Beinpaare  schwarz;  desgleichen 
liegt  ein  ringförmiger  schwarzer  Wisch  auf  der  Schienenmitte,  an  den  Aussenseiten 
am  stärksten.  Flügel  fast  farblos;  Aderung  wie  oben  angegeben;  die  Entfernung  der 
beiden  Queradern  von  einander  ist  kaum  so  gross  wie  die  doppelte  Länge  der  hinteren 
Querader.     Siehe  Fig.  54,  55,  56,  57  Taf.  4d. 

1*/^  mm  lang. 

Lagaroceras  n.  g. 
von  Xaxapöi;  schmächtig  und  Repa?  Hern. 

Durch  grosse  Augen,  lange  schmale  Fühler  und  dicke  weisse  Arista  charakterisiert. 


I 


Ägyptische  Dipteren.  149 

Gattungschar  akter. 

Schwarze  wenig  glänzende  Art  mit  2  vertieften  Läugslinien  auf  dem  Thorax- 
rücken, 2  hinteren  Dorsocentralborsten,  je  1  Supraalar-  und  2  Notoplouralborsten. 
Schildclien  gelb,  gewölbt  mit  2  dicht  neben  einander  stehenden  schwarzen  End- 
borsten. Stirn  rotgelb  mit  glänzend  schwarzem  blattförmigen  Dreieck.  Die  Augen 
sind  nackt,  oval;  sie  bedecken,  im  Profil  gesehen,  fast  den  ganzen  Kopf.  Fühler 
schmal  und  lang,  länger  als  das  Untergesicht,  nickend  mit  weisser,  durch  Pubescenz 
verdickter  Borste.  Hinterleib  einfarbig.  Beine  einfach.  Flügel:  die  Längsaderu 
sind  fast  grade,  die  dritte  und  vierte  fast  parallel,  kleine  Querader  auf  der  Mitte 
der  Diskoidalzelle. 

239.  Lagaroceras  megalops  c?  o.  n.  sp. 

Eine  Reihe  von  Exemplaren  aus  Kairo,  Luxor  und  Assuan.  November  bis 
Februar. 

Die  gelbe  Grundfarbe  des  Thorax  ist  durch  schwarze  Zeichnung  fast  ganz 
verdrängt;  der  Thoraxrücken  ist  im  allgemeinen  ganz  schwarz,  durch  ziemlich  starke 
Punktierung  nur  wenig  glänzend  mit  2  wenig  deutlichen  Längsfurchen,  die  mitunter 
schwach  gelblich  schimmern,  so  dass  es  den  Anschein  hat,  als  wäre  der  Thorax- 
rücken durch  das  Zusammenfliessen  von  3  breiten  Längsstreifen  ganz  schwarz 
geworden.  Die  sehr  kurze  Behaarung  hat  einen  fahlgelben  Schein.  Schildchen  ziemlich 
flach,  halbkreisförmig,  weissgelb  mit  kurzen  schwarzen  Härchen  und  2  stärkei-en 
Borsten  an  der  Spitze;  ein  rundlich  gelber  Fleck  liegt  hinter  der  Schulterbeule  und 
über  den  Notopleuralborsten.  Auf  den  glänzend  schwarzen  Brustseiten  sieht  man 
einen  di-eieckigen  gelben  Flecken  über  den  gelben  A'orderhüften ;  ein  schmaler  gelber 
Fleck  liegt  ferner  an  der  oberen  Seite  der  Sternopleureu ;  auch  über  den  Hinter- 
hüften stehen  kleinere  gelbe  Flecken.  Schwinger  weissgelb.  Das  glänzend  schwarze 
Stirndreieck  hat  etwas  geschwungene  Seitenränder  und  damit  Blattform;  es  endigt 
am  vorderen  Stirnrande  linienförmig  und  l)ieibt  am  Scheitel  vom  Augeurande  etwas 
entfernt.  In  der  Zeichnung  Fig.  63  Tat".  4d  sind  Stirn  und  Stirndreieck  etwas 
zu  schmal  geraten;  letzteres  hat  direkte  Verbindung  mit  der  ganz  schwarzen 
Hinterkopffläche;  die  übrige  Stirnfläche,  Gesicht  und  Backen  sind  rotgelb.  Die 
Fühler  sind  lang  und  schmal,  von  rotgelber  Grundfarbe;  das  erste  und  fast  das 
ganze  dritte  Glied  sind  schwarzbiaun;  die  Arista  ist  durch  dichte  weisse  Pubescenz 
verdickt.  Der  Hinterleib  ist  glänzend  schwarz  mit  sehr  kurzer  schwarzer  Behaarung. 
Beine  und  Hüften  ganz  rotgelb,  nur  das  letzte  Tarseuglied  gebräunt.  Flügel  schwach 
graugelblich,  fast  farblos;  die  mittleren  Längsadern  sind  gerade;  dritte  und  vierte 
schwach  divergierend;  kleine  Querader  auf  der  Mitte  der  Diskoidalzelle.  Siehe 
Fig.  62,  63,  64,  65  Taf.  4d. 

1^/^ — 2  mm  lang. 

Assuania  n.  g. 

Gattungscharakter. 

Die  Unterschiede  von  der  vorigen  Gattung  liegen  in  den  kürzeren  Fühlern, 
anderen  Form  des  Stirndreiecks,  nackter  schwarzer  Fühlerborste  und  abweichender 
Flügeladerung. 


J50  Th.  Becker: 

Glänzend  schwarze  Art  mit  2  deutlichen  Längsfurchen  auf  dem  Thoraxrücken. 
Schildchen  stark  gewölbt,  gelb  mit  4  Raudborsten.  Stirndreieck  glänzend  schwarz 
in  der  Form  eines  gleichseitigen  Dreiecks  mit  tiefer  Mittelfurche.  Fühler  etwas 
verlängert;  Arista  dünn,  schwarz  und  nackt.  Hinterleib  und  Beine  gewöhnlich. 
]\Iittlere  Längsadern  der  Flügel  fast  gerade;  dritte  und  vierte  deutlich  divergierend; 
kleine  Querader  etwas  jenseits  der  Mitte  der  Diskoidalzelle. 

240.  Assuania  glabra  d  9 .  n.  sp. 

6  Exemplare  aus  Assuan  im  Februar. 

Die  Behaarung  des  Thoraxrückens  ist  schwarz,  aber  sehr  fein  und  kurz.  Das  gelbe 
Schildchen  trägt  ausser  den  4  Randborsten  auf  seiner  Oberfläche  nur  je  2  Härchen  in 
2  Längsreihen.  Oberhalb  der  Notopleuralnaht  liegt  ein  gelber  Fleck;  ein  zweiter 
deutlich  gelber  an  dem  oberen  Rande  der  Sternopleuren ;  unbestimmte  gelbbraune 
Flecken  sieht  man  ausserdem  noch  hin  und  wieder  an  den  Brustseiten.  Kopf  und 
Fühler  rötlich  matt;  Stirndi-eieck  wie  oben  angegeben;  drittes  Fühlerglied  an  der 
Spitze  verdunkelt.  Schwinger  weiss  mit  schwarzem  Stiel.  Hinterleib  schwarz,  seiden- 
artig matt;  fünfter  Ring  glänzend  schwarz,  erster  mitunter  gelbücb.  Beine;  Hüften 
und  Schenkel,  letztere  bis  nahe  zur  Spitze  glänzend  schwarz;  Knie,  Schienen  und 
Tarsen  rotgelb,  die  Schieneumitten  gebräunt.  Flügel  wie  oben  angegeben,  farblos. 
Siehe  Fig.  73,  74,  75,  76  Taf.  4e. 

2  mm  lang. 

24L  Eurina  nuda  Lw.  ö  q.  Wien.  ent.  Monatsscbr.  IL  75.  Nr.  14.  (1858).  9 . 

Diese  von  Loew  nach  einem  Ägyptischen  Exemplar  beschriebene  Art  kommt 
auch  in  Süd-Europa  vor;  ich  fing  sie  früher  in  Siebenbürgen.  Meine  Ägyptischen 
Exemplare  stammen  von  Sumpfrändern  der  Oase  Fayüm,  wo  sie  nicht  selten  war.  März. 

242.  Eurina  triangularis  n.  sp.  <5. 

Aus  der  Oase  Fayüm  im  März. 

Eine  sehr  kleine  Art  und  nackt  wie  E.  nuda  Lw.  Thorax  gelb,  nicht  von  der 
Farbe  des  Gummigutti  wie  bei  E.  mida.  Rücken  mit  Ausnahme  der  Schulterbeule 
und  eines  dahinterliegenden  Fleckens  matt  schwarz,  durch  Bestäubung  duukelgrau; 
auch  das  Schildchen  hat  dieselbe  Färbung  mit  gelben  Seitenflecken;  von  einer 
Streifeubildung  auf  dem  Thoraxrücken  wie  bei  E.  mala  ist  hier  nichts  zu  sehen. 
Die  Punktierung  ist  ziemlich  deutlich;  die  Wurzelpunkte  der  sehr  kurzen  schwarzen 
Haare  bilden  kleine  schwarze  Punktflecken  auf  der  grau  bestäubten  Fläche.  An  den 
gelben  Brustseiten  liegt  ein  grösserer  dreieckiger  mattschwarzer  Fleck  auf  den 
Sternopleuren,  so  jedoch,  dass  der  obere  Theil  in  Form  eines  Längsstreifeus  noch 
gelb  bleibt;  ein  kleiner  Fleck  liegt  ferner  über  den  Hinterhüften;  mattschwarz  ist 
auch  der  Hinterrücken.  Der  Kopf  hat  eine  reingelbe  Farbe;  das  Stirndreieck  ist 
sehr  schmal  zugespitzt,  auf  der  Mitte  tief  gefurcht,  die  Seitenflächen  stark  punktiert; 
seine  Farbe  ist  dunkelrostbraun  bis  schwarz  und  glänzend.  Auch  die  vortretende 
Stirn  ist,  von  oben  gesehen,  weit  spitzer  als  bei  E.  nuda  Lw.  Füliler:  die  beiden 
ersten  Glieder  sind  gelb,  das  dritte  tief  schwarz;  die  Arista  am  verdickten  Wurzelteil 
schwarz,  weiterhin  weiss.     Da  wo   die  Fühlerwurzeln  die  Stirnfläche  berühren,   liegt 


Ägyptische  Dipteren.  151 

auf  der  Fühlerunterseite  ein  schwarzer  Fleck.  Der  innere  Teil  der  Mundöffnung 
hat  auf  seiner  Oberseite  2  schwarze  Flecken.  Der  Hinterkopf  ist  auf  der  Mitte  im 
Anschluss  an  das  dunkle  Stirndreieck  schwärzlich.  Hinterleib  gelb,  auf  der  Oberseite 
jedoch  mit  Ausschluss  der  Seitenränder  schwärzlich,  mattglänzend,  nackt.  Schwinger 
gelb,  der  Kopf  an  der  äussersten  Spitze  gebräunt.  Beine  gelb,  das  letzte  Tarsenglied 
kaum  etwas  gebräunt.  Flügel  schwach  schmutzigbraun  getrübt  mit  normalen  braunen 
Adern. 

3^|^  mm  lang. 

Oscininae. 

243.  Crassiseta  flavo-trontata  d  9 .  n.  sp. 

Aus  Alexandrien,  Kairo  und  dem  Fayüm.     November  bis  März. 

Diese  Art  hat  mit  Cr.  megasjiis  Lw.  und  himamlata  Lw.  das  glänzend  gelbe 
Stirndreieck  gemein.  Wodurch  sich  diese  Art  wesentlich  von  beiden  unterscheidet, 
ist  die  Form  und  Skulptur  des  Schildchens;  dieses  ist  verhältnismässig  klein,  halb- 
kreisförmig, ohne  Skulptur,  nur  behaart  und  ohne  die  zapfenförmigen  Endigungen, 
auf  denen  die  Rand-  und  Eudborsten  der  beiden  genannten  Arten  stehen;  auch  die 
folgende  neue  Art  hat  ein  gewöhnliches  Schildchen  ohne  Skulptur  und  Zapfen.  Da 
aber  diese  Ausbildung  des  Schildchens  bei  den  verschiedenen  Arten  dieser  Gattung 
in  verschiedenen  Abstufungen,  deutlich  bis  undeutlich  auftritt,  so  kann  man  lediglich 
auf  dies  eine  Merkmal  hin  —  das  vollständige  Verschwinden  der  Tuberkeln  und  der 
groben  Skulptur  —  eine  generische  Absonderung  meiner  beiden  Arten  nicht  recht- 
fertigen. Die  bei  dieser  Gattung  vornehmlich  in  2  Längslinien  auftretende  Skulptur 
des  Thoraxrückens  ist  hier  auch  noch  vorhanden,  wenn  auch  wesentlich  schwächer 
als  bei  Cr.  cornuta  Fall. 

Das  ganze  Tier  ist  hellrotgelb,  nur  der  Hinterrücken  ist  glänzend  schwarz 
und  der  Hinterleib  mitunter  bräunlich  verdunkelt.  Der  Thoraxrücken  hat  ziemlich 
Glanz,  nur  die  skulptierten  Längslinien  sind  matt  und  nehmen  eine  etwas  dunklere 
rötliche  Färbung  an,  so  dass  man  von  2  schmalen  roten  Längsstreifen  sprechen  kann, 
denen  sich  mitunter  auch  noch  eine  schmale  mittlere  Längslinie  zugesellt.  Brust- 
seiten glänzend.  Die  Behaarung  ist  äusserst  kurz  und  hell,  nur  die  wenigen  Borsten 
sind  schwarz.  Das  Schildchen  ist  kurz  behaart  ohne  Skulptur  mit  2  Endborsten  an 
der  Spitze  und  2  kleineren  Seitenborsten;  von  Dorsocentralborsten  sind  die  beiden 
hinteren  vorhanden.  Da  wo  Kopf  und  Thorax  zusammenstossen,  zeigt  sich  ein 
schwarzer  Fleck,  der  auf  dem  Thorax  die  Form  einer  beginnenden  schwarzen  Mittel- 
strieme hat;  auf  dem  Hinterkopf  sieht  man  2  nach  oben  divergierende  schmale 
Streifen,  die  aber  schon  auf  halbem  Wege  bis  zum  Scheitel  abbrechen.  Stirndreieck 
glänzend  rotgelb;  es  hat  nur  die  gewöhnliche  Grösse  wie  bei  Cr.  cornuta  Fall.  Die 
Fühlerborste  ist  schwarz.  Taster  sind  gross  und  stehen  weit  vor.  Beine  ohne 
Besonderheiten  ganz  gelb.  Die  mehr  oder  weniger  deutlich  auftretende  Bräunung  des 
Hinterleibes  ist  auf  die  letzten  Ringe  hauptsächlich  ausgedehnt;  ihr  schliesst  sich 
mitunter  eine  etwas  dunkle  Mittelstrieme  der  ersten  Ringe  an,  sowie  2  dunklere 
Punkte  an  den  Seiten  des  zweiten  Ringes,  wie  solche  Punkte  vielfach  bei  Chlorops- 
Arten  vorkommen,  Flügel  schwach  grau  mit  der  gewöhnlichen  Aderung.  Die  Flügel- 
fläche ist  deutlich  behaart. 

1^/2 — 2  mm  lang. 


152  Th.  Becker: 

244.  Crassiseta  trisulcaia  (5  o .  n.  sp. 

Aus  Kairo,  Assiut,  Assuan.     November  bis  Februar. 

Das  Scbiklchen  ist  bei  dieser  Art  ebenso  gebildet  wie  bei  der  vorigen.  Wegen 
des  schwarzen  Stirndreiecks  könnte  man  sie  nur  mit  Cr.  cormita  Fall.,  sihirica  Lw. 
und  pectoralis  Bezzi  vergleichen. 

Thorax  rostgelb,  auf  der  Oberseite  glänzend  braungelb  mit  ziemlich  deutlicher 
Skulptur,  die  sich  in  3  etwas  dunkleren  mattroten  Längsstreifen  zu  erkennen  giebt. 
Vorne  am  Halse  liegt  ein  glänzend  schwarzer  Fleck  als  Beginn  einer  breiten  Mittel- 
strieme. Schildchen  wie  Thoraxrücken  gefärbt  mit  2  Eudborsteu.  Die  kurze  Behaarung 
auf  Thorax  und  Schildclien  ist  schwarz.  Brustseiteu  ganz  rotgelb,  z.  Teil  glänzend. 
Kopf  heller  gelb,  Backen  uud  Untergesicht  etwas  weisslich  bestäubt.  Fühler  und 
Taster  gelb,  Fühlerborste  schwarz.  Das  glänzend  schwarze  Stirndreieck  hat  die 
gewöhnliche  Ausdehnung  wie  Cr.  cormita  Fall.;  Hinterkopf  verdunkelt.  Hinterleib 
dunkel  rostbraun,  glänzend,  an  der  Wurzel  heller.  Beine  rostgelb,  Spitze  der  Vorder- 
schienen und  die  Vordertarsen  schwarz;  an  den  Mittelbeinen  sind  nur  die  Tarsen- 
endglieder  gebräunt;  an  den  Hinterbeinen  sind  auch  die  Schienen  auf  der  Mitte  ihrer 
Hinterseite  braun.     Flügel  von  gewöhnlicher  Färbung  und  Aderung. 

Anatriclius. 

Loew.   Bidrag  til  käuiied.  om  Afr.  dii^tera  97.  7.  (1860). 

245.  Anatrichus  erinaceus  Lw.  6  o.  Bidr.  t.  käuned.  om  Afr.  dipt.  97.  7.  13. 

(1860). 

Lw.  Zeitschr.  f.  d.  ges.  Naturwiss.  XLIV.  210.  1.5.  (1874). 

Diese  ausgezeichnete  Gattung  und  Art  ist  mit  wenigen  Worten,  wie  Loew  dies 
gethan,  charakterisiert:  Schildchen  und  Thoraxrücken  sind  mit  langen  fast  lanzen- 
förmigen  Borsten  rauh  bedeckt.  Hinterleib  länglich  oval,  vorne  verschmälert,  auf 
der  Oberfläche  mit  erhabenen  Längs-  und  Querlinien  zweigartig  oder  netzföiinig 
gezeichnet;  er  hat  nur  2  Ringe.  Der  Hinterleib  stellt  in  getrocknetem  Zustande  eine 
ovale  Hohlschüssel  dar.  Die  langen  Thorax-  und  Schildborsten  sind  weisslich  mit 
schwarzer  Spitze,  wodurch  sie  einer  Lanze  mit  Sintze  ähnlich  erscheinen. 

Loew  beschrieb  das  Weibchen;  unter  meinen  4  Exemplaren  aus  Kairo  ist  auch 
ein  Männchen,  das  sich  von  den  Weibchen  nicht  besonders  abhebt;  das  Hypopygium 
ist  sehr  klein,  nussförmig,  es  liegt  versteckt  unter  dem  schalenförmigen  Hinterleibe. 
Siehe  Fig.  70,  71,  72  Taf.  4e. 

Microneurum  n.  g. 

von  niKpov  klein  und  veüpov  Ader. 

Diese  Gattung  steht  der  Oscinis  Fall,  sehr  nahe.  Abweichend  gebildet  ist  die 
Flügeladerung:  die  Vorderrandzelle,  bei  Oscinis  lang,  ist  hier  auffallend  kurz;  auch 
die  zweite  Längsader  ist  kurz  und  deutlich  bogenförmig  in  den  Vorderrand  einmündend. 
Dann  ist  das  Schildchen  von  anderer  Beschaffenheit,  es  ist  zwar  halbkreisförmig, 
flach  gewölbt,  aber  auf  seiner  Oberfläche  stark  köinig  mit  4 — 6  sehr  kurzen  fast 
dornartigen  Eandborsten.     Der  Thoraxrücken  ist  weitläufig  punktiert;    die   Punkte, 


Ägyptische  Dipteren.  153 

welche  Wurzelpuntte  sehr  kleiner  Härchen  sind,  verdichten  sich  zu  3  feinen  Längs- 
linien und  bilden  3  zarte  aber  noch  deutliche  Läugsfurchen.  Das  Untergesicht  ist 
spitz  schuauzeuförmig  vorgezogen.     Augen  nackt,  rund. 

246.  Microneurum  maculifrons  ö  9 . 

5  Exemplare  aus  Kairo  und  Alexandrien  im  November. 

Thorax  glänzend  schwarz;  der  Rücken  weitläufig  aber  deutlich  punktiert  ohne 
deutlich  hervortretende  Behaaning.  Das  Schildchen  ist  ganz  matt  wie  oben  beschrieben. 
Brustseiten  stark  glänzend.  Schwinger  schwarzbraun.  Kopf  schwarz;  das  Stirndreieck 
stark  glänzend;  es  berührt  oben  am  Scheitel  die  Augenränder,  seine  Spitze  reicht 
aber  nicht  bis  an  den  Stiruvorderrand ;  die  übrige  Stirnfläche  ist  mattschwarz.  An 
den  Augenrändern  liegen  je  3 — 4  helle  seidenartig  schimmernde  kleine  Flecken,  auf 
denen  eine  fast  silberschimmernde  Pubescenz  zu  liegen  scheint.  Frontorbitalhärchen 
sind  nicht  zu  sehen,  auch  von  sonstigen  Kopfborsten  ist  keine  Spur.  Das  Unter- 
gesicht ist  an  beiden  Seitenenden  schuauzeuförmig  vorgezogen;  die  Gesichtsfarbe 
varüert  von  rotbraun  bis  schwarz,  mitunter  ist  auch  der  Vorderrand  der  Stirn  rötlich. 
Fühler  rot;  das  dritte  Glied  ist  gerundet,  aber  etwas  breiter  als  laug,  an  der  Spitze 
meist  etwas  verdtmkelt  mit  feiner  nackter  rötlicher  Borste.  Taster  rotgelb.  Rüssel 
dunkel.  Hinterleib  glänzend  schwarz,  nackt  mit  5  gleichlangen  Ringen.  Beine: 
Hüften  und  Schenkel  schwarz,  jedoch  die  Schenkelglieder  und  Kniee  rotgelb.  Scliienen 
rotgelb  mit  einer  braunschwarzen  Binde,  die  an  den  Hinterbeinen  am  deutlichsten 
ist.  Tarsen  gelb  mit  gebräunten  Endgliedern.  Flügel  mit  Adening  wie  oben  bemerkt; 
sie  sind  farblos,  die  Adern  blassgelb  mit  sehr  dicker  Vorderrandader  und  kaum 
sichtbarer  Behaarung  der  Flügelfläche.     Siehe  Fig.  77,  78,  79  Taf.  4e. 

247.  Osclnls  pusilla  Meig.    Syst.  Beschr.VI.  157.  42.  (1830). 
Im  gauzen  Nilthal  nicht  selten. 

Notonaulax  n.  g. 
von  viJuTov  Rücken  und  au\a£  Furche. 

Unter  den  bisher  bei  Oscinis  stehenden  Arten  gibt  es  verschiedene,  die  sich 
durch  rauh  gekörnten  graubraunen  Thoraxrücken  und  Schildchen  auszeichnen,  auf 
welch  ersterem  sieh  2—  3  mehr  oder  weniger  tief  eingeschnittene  Furchen  deutlich 
markieren.  Es  gehören  hierzu:  O.lineella  Fall.,  suicella  Zett.,  annulifera  Zett.,  sordidella 
Zett.,  tri/ineata  Meig.,  cincia  Meig.,  quadriviüata  Meig.,  multlcingulaia  Strobl.  Die  Stirn 
ist  meist  gelb  und  grau,  das  Stirndreieck  unbestimmt  begrenzt,  nie  glänzend,  sondern 
matt  grau  bis  braun.  Augen  pubescent.  Mundrand  nebst  Tastern  etwas  vorgeschoben. 
Flügel  kurz  und  bieit.  Beine  gewöhnlich.  Diese  Arten  bilden  eine  gut  umgrenzte 
Gruppe,  die  wir  mit  den  echten  Ocinis-Aitew  wie  0.  frit  L.,  pu.vlla  Meig.  ebenso 
wenig  vereinigen  können  wie  mit  der  Gattung  Siphonella,  welche  einen  ganz  anderen 
Bau  des  Kopfes,  der  Stirn  und  des  Rüssels  hat. 

248.  Notonaulax  multicingulata  Strobl.  Wien.  eut.  Zeit.  XH.  130.  [Siphonella] 
(1893). 

Strobl  hat  diese  Art  kenntlich  beschrieben;  er  hat  sie  ebenfalls  mit  Oscinis 
nicht  vereinigen  wollen,  sondern  in  den  Gattungskreis  der  Siphonella  laevic/ata  gestellt, 


164  Th.  Becker: 

was   meiner  Ansicht  nach  ans  den  oben  kurz  erwähnten  Gründen  nicht  gut  angeht. 
Ich  fing  3  Exemplare  bei  Suez  und  dem  Natronsee  Birket-el-Kanln  im  März. 

249.  Notonaulax  maculifrons  c?  9 .  n.  sp. 

Eine  Eeihe  von  Exemplaren  aus  Kairo,  Assiut,  Siala.    November  bis  März. 

Diese  Art  hat  am  meisten  Ähnlichkeit  mit  der  vorigen,  da  der  Hinterleib  ähnlich 
gezeichnet  ist;  sie  unterscheidet  sich  hauptsächlich  durch  die  gelbe  Stirn  und  gelben 
Beine,  sowie  durch  die  Zeichnung  des  Stirndreiecks. 

Thoraxrücken  matt  graubraun,  dicht  punktiert  und  kurz  weiss  behaart;  die 
Punktierung  verdichtet  sich  auf  den  3  Längslinien,  welche  dadurch  eine  dunklere 
Färbung  annehmen.  Schildchen  flach  mit  2  weissen  Endborsten,  von  der  Farbe  und 
Skulptur  des  Thorax,  der  Rand  ist  jedoch  ganz  gelb.  Schulterbeulen  und  die  vertiefte 
Fläche  der  Notopleuralborsten  ebenfalls  gelb.  Brustseiteu  auf  der  oberen  Hälfte 
seidenartig  grau  bestäubt,  auf  der  unteren  Hälfte  mit  den  Sternopleuren  glänzend 
schwarz;  Hiuterrücken  desgleichen.  Kopf  mattgelb,  auch  der  obere  Teil  der  Stirn 
ist  kaum  etwas  graulich,  höchstens  ist  das  Stirndreieck  von  etwas  schmutzig  gelb- 
grauer Färbung;  letzteres  zeichnet  sich  aber  dadurch  ganz  besonders  aus,  dass  in 
der  vorderen  Spitze  ein  kleiner  rautenförmiger  Fleck  unbestäubt  ist,  sodass  die  glänzend 
schwarze  Grundfarbe  zum  Vorschein  kommt;  die  feine  Behaarung  der  Stii-n  ist  weiss. 
Fühler  nebst  der  Arista  gelb,  letztere  höchstens  an  der  Spitze  bräunlich.  Taster 
ganz  gelb.  Hinterleib  etwas  glänzend  gelb,  auf  den  ersten  beiden  Ringen  mit  brauner 
Mittellinie  und  ebensolchen  Seitenrändern;  die  übrigen  3  Ringe  sind  braun  mit  gelben 
Hinterrandsäumen.  Bauch  gelb;  Behaarung  kurz,  fein  und  weiss.  Beine  gelb  mit 
zarter  weisser  Behaarung;  auf  der  Mitte  der  Hinterscheukel  und  Schienen  liegt  häufig 
ein  brauner  Wisch.     Flügel  farblos,  Adern  blassgelb  und  normal. 

250.  Notonaulax  setulosa  c5  9 .  n.  sp. 

2  Exemplare  aus  Kairo.    November. 

Eine  sehr  kleine  Art,  die  sich  durch  3  scharf  geschnittene  Längsfurchen  des 
Thoraxrückens  und  durch  stark  beborstetes  Schildchen  auszeichnet;  durch  letzteres 
Merkmal  unterscheidet  sie  sich  nicht  nur  von  A^  lineeUa  Fall.,  mit  der  sie  sonst  noch 
am  meisten  harmoniert,  sondern  auch  von  allen  übrigen  bekannten  Arten. 

Thorax  braungrau  matt,  weisslich  behaart.  Die  3  Längsfurchen  sind  sehr  schmal, 
aber  stark  gekörnt.  Schildchen  ebenso  gefärbt,  flach,  ziemlich  lang  mit  8  fast  gleich- 
langen aber  kurzen  schwarzen,  fast  dornähnlichen  Randborsten.  (Das  Schildchen 
von  N.  lineella  Fall,  hat  eine  gelbe  Spitze  und  nur  2  längere  Endborsten.)  Brust- 
seiten ganz  gelbgrau  bestäubt.  Schwinger  gelb.  Stirn  und  Stirndreieck  graubraun; 
erstere  vorn  kaum  etwas  gelb  mit  kurzen  schwarzen  Härchen  an  den  Augenrändern. 
Untergesicht  und  Backen  gelbgrau.  Fühler  von  roter  Grundfarbe,  die  aber  durch 
graubraune  Bestäubung  fast  ganz  verdeckt  wird.  Borste  braun,  Rüssel  und  Taster  des- 
gleichen. Hinterrücken  glänzend  schwarz.  Hinterleib  schwarz,  durch  braune  Bestäubung 
fast  ganz  matt  und  kahl.  Beine  gelb;  die  äusserste  Spitze  der  hinteren  Schenkel 
und  je  ein  Wisch  auf  der  Mitte  der  Hinterschenkel  und  Schienen  braun ;  bei  einem 


Ägyptische  Dipteren.  155 

der  beiden  Exemplare  ist  diese  dunklere  Färbung  aber  sehr  schwach,  sodass  man 
die  Beine  als  ganz  gelb  bezeichnen  kann.  Flügel  schwach  bräunlich  gefärbt  mit 
dunkelbraunen  Adern. 

1  mm  lang. 

251.  Notonaulax  favillacea  n.  sp. 

2  Exemplare  aus  Alexaudrien   und  dem  Fayüm.     November  und  März. 

Eine  sehr  kleine  matte  hellaschgraue  Art.  Tliorax,  Schildchen  und  Brustseiten 
sind  von  dieser  Farbe.  Von  den  3  Längslinien  des  Thoraxrückens  ist  die  mittelste 
kaum  noch  zu  erkennen,  auch  die  beiden  Seitenfurchen  sind  nur  sehr  schwach  aus- 
gebildet. Das  flache  Schildchen  hat  2  längere  Endborsten,  die  aber  recht  weit  von 
einander  entfernt  stehen.  Hinterleib  schwärzlich  grau,  matt  mit  weissgelben  Hinter- 
randsäumen; der  ganze  Körper  ist  fast  nackt,  die  weissen  Härchen  sehr  kurz. 
Schwinger  gelblich.  Der  Kopf  hat  gelbe  Grundfarbe;  Hinterkopf,  der  obere  Teil 
der  Stirn  und  das  Stirndreieck  sind  grau.  Die  Stirn  ist  sehr  schmal  im  Vergleich 
mit  den  übrigen  Arten.  Die  pubesceuten  Augen  sind  etwas  schräg  liegend,  der 
Mundrand  deutlich  vorgeschoben.  Fühler  rötlich;  das  dritte  Glied  hat  eine  Oberecke 
und  ist  au  der  Spitze  schwach  gebräunt  wie  die  Arista.  Taster  gelb.  Beine  gelb; 
die  Schenkel  sind  auf  ihrer  Mitte  breit  braun  mit  grauer  Bereifung;  Hinterschieueu 
desgleichen.     Flügel  farblos  mit  gelbbraunen  Adern. 

7^  mm  lang. 

Anacamptoneurum  n.  g. 
von  ävaKd|LiTTTeiv  aufbiegen  und  vcüpov  Ader. 

Gattungscharakter. 

Schwarze  Art.  Thoraxrücken  flach  gewölbt,  stark  punktiert  und  daher  kaum 
etwas  glänzend;  auch  das  Schildchen  ist  ziemlich  flach.  Stirn  etwas  vorgeschoben, 
Mundrand  desgleichen.  Die  Punktierung  breitet  sich  auch  über  die  Stirn  aus;  das 
Stirndreieck  ist  undeutlich  begrenzt,  schwarzglänzend,  es  fliesst  mit  den  ebenfalls 
schwarzen  Augenrändern  und  mit  der  bisweilen  schwarzen  Stirn  fast  ganz  zusammen, 
hebt  sich  aber  ohne  scharfe  Begrenzung  beulenförmig  von  der  Stirnfläche  ab.  Augen 
länglich,  horizontal  liegend,  nackt.  Drittes  Fühlerglied  oben  mit  einer  rechtwinkligen 
Ecke,  unten  abgerundet,  nicht  länger  als  breit  mit  nackter  Borste.  Hinterleib  mit 
5  Ringen.  Beine  gewöhnlich.  Flügel:  die  3  mittleren  Längsaderu  sind  nach  vorne 
etwas  aufgebogen ;  die  hintere  Querader  liegt  sehr  schräg,  parallel  zum  Flügelhiuterrande. 

Diese  Gattung  ist  auch  in  Europa  vertreten;  ich  besitze  einige  Exemplare  aus 
Italien,  Ungarn,  Schlesien,  die  dem  obigen  Gattungscharakter  vollkommen  entsprechend, 
einer  anderen  Art  angehören. 

252.  Anacamptoneurum  obliquum  d  9 .  n.  sp. 

Einige  Exemplare  aus  Luxor,  Assiut  und  Fayüm.     Dezember  und  März. 

Schwarz.  Die  Behaarung  des  stark  punktierten  Thoraxrückens  ist  kurz,  weisslich; 
auch  die  kurzen  Borsten  sind  von  dieser  Farbe.  Schildchen  mit  2  Endborsten. 
Brustseiten  stark  glänzend,  unpunktiert  und  unbehaart.  Schwinger  braun.  Die 
querliegenden  Augen   sind  1'/.,  mal  so  lang  als  hoch.     Backen  von  mittlerer  Breite. 


156  Th.  Becker: 

Kopf  rötlich,  ziemlich  glänzend.  Hinterkopf,  Stirndreieck  und  die  seitlichen  Augen- 
ränder schwarz,  punktiert  mit  kurzen  fahlgelben  Härchen.  Fühler  rot,  von  der 
oben  bezeichneten  Form;  die  Spitze  des  dritten  Gliedes  gebräunt  mit  brauner  nackter 
Borste.  Taster  gelb,  die  inneren  seitlichen  Mundränder  sind  schwarz  gesäumt.  Rüssel 
gewöhnlich.  Hinterleib  glänzend  schwarzbraun,  an  der  Wurzel  heller,  fast  nackt. 
Beine:  Hüften,  Schenkel  und  Schienen  schwarz,  Tarsen  rotgelb.  Die  Beine  sind  auch 
auf  den  äusseren  Seiten  stark  punktiert,  ganz  matt  und  deutlich  kurz  weiss  behaart; 
die  Innen-  und  Unterseiten  der  Schienen  und  Schenkel  sind  glänzend.  Flügel  milchweiss 
mit  blassgelben  Adern  wie  oben  angegeben.     Siehe  Fig.  80,  81,  82  Taf.  4e. 

2  mm  lang. 

Ephydridae. 

Es  liess  sich  erwarten,  dass  diese  Familie  ebenso  wie  die  Gattung  Lispa  verhältnis- 
mässig zahlreiche  Vertreter  in  Ägypten  haben  würde;  meine  Funde  haben  dies  bestätigt. 
Um  in  der  Beurteilung  sicher  zu  gehen,  habe  ich  die  gefundenen  mir  imbekannten 
A  rten  auch  einer  Vergleichung  mit  den  aus  Amerika  bekannt  gewordenen  unterzogen. 
Es  stellte  sich  dabei  die  überraschende  Thatsache  heraus,  dass  Amerika  und  Ägypten 
mehrere  gemeinsame  Ephydriden  besitzen. 

Notiphilinae. 

Ephygrobia 

Schin.   Wien.  ent.  Monatsschr.  VI.  432.  (1862). 
Lw.    Neue  Beitr.VII.  8.  (1860).  [Psilopa]. 
Beck.    Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Zeit.  (1896). 

2.53.  Ephygrobia  compta  Meig.    Syst.  Beschr.  VI.  68.  13.  fNotiphilaJ.  (1830). 
Einige  Exemplare  aus  Kairo.    November  bis  März. 

254.  Ephygrobia  nigritella  Stenh.    Ephydr.  262.  9.  [Psilopa].  (1844). 
Mehrere  Exemplare  aus  Alexandrien.    November. 

255.  Ephygrobia  nana  Lw.    Neue  Beitr.VII.  9.  2.  [Psi/opaJ.  (1860). 
Mehrere  Exemplare  aus  Kairo  und  Luxor.    November  bis  März. 

256.  Ephygrobia  radiolata  n.  sp.  9 . 

Ein  Weibchen  aus  Alexandrien.    Mai. 

Aus  dem  Verwandtschaftskreise  von  E.  compta  und  nltidula,  von  beiden  aber 
durch  die  geringe  Zahl  der  Kammstrahlen  auf  der  Fühlerborste  geschieden. 

Weibchen.  Thorax  glänzend  schwarz,  erzfarbig;  Stirn  und  Untergesicht  ebenso, 
letzteres  jedoch  mit  zartem  weissen  ßeif  übergössen ;  Wangen  sehr  schmal,  weissgrau, 
matt;  unter  der  Haupt-Gesichtsborste  steht  noch  eine  schwächere  zum  Unterschiede 
von  E.  compta  und  nitidula,  welche  beide  nur  eine  Borste  führen.  Die  Fühler  sind 
rotgelb  von  derselben  Färbung  wie  bei  E.  nitidula;  das  dritte  Glied  ist  vorne  stumpf 
abgerundet.  Die  Fühlerborste  hat  nur  4  weitläufig  gestellte  Kammstrahlen,  wodurch 
sich  diese  Art  sofort  von  allen  bisher  bekannten  unterscheiden  lässt  (bei  E.  compta 
zählt   man   7 — 8).     Brustseiteu    und  Hinterleib   erzfarbig,    die   beiden  letzten  Ringe 


Ägyptische  Dipteren.  167 

stark  glänzend,  die  beiden  ersten  durch  Bestäubung  ziemlich  matt.  Thorax-  und 
Hinterleibshaare  schwarz.  Schwinger  weiss.  Beine  überwiegend  hell  gefärbt;  Schienen 
und  Tarsen  wie  bei  E.compta  rotgelb;  Vorderschenkel  und  Wurzel  der  hinteren  Schenkel 
schwärzlich.  Flügel  gelblich  gefärbt,  im  Aderverlauf  wie  bei  E.  nitidula  Fall.,  der 
zweite  Randader- Abschnitt  V|^  mal  so  lang  als  der  dritte. 

257.  Ephygrobia  nigrifacies  n.  sp.  9. 

Ein  Weibchen  aus  Suez.    Ende  März. 

Mit  einer  Flügelzeichnung  wie  bei  E.  leucostoma  und  nana  Lw.;  jedoch  ist  die 
hintere  Querader  kräftiger  braun  umsäumt;  auch  die  Spitze  der  dritten  Längsader 
sowie  die  kleine  Querader  sind  etwas  angeräuchert,  das  Gesicht  stärker  gewölbt. 
Von  E.  leucostoma  durch  dunkleres  Gesicht  und  Fühler,  von  E.  nana  noch  durch 
hellere  Beine  geschieden. 

Weibchen.  Thorax  erzgrün,  glänzend,  das  Schildchen  etwas  messingfarbig,  sehr 
zart  bereift.  Stirn  glänzend  schwarz  mit  starken  Borsten.  Fühler  dunkel  rotbraun 
bis  schwarz;  das  dritte  Ghed  stark  pubescent,  die  Fühlerborste  mit  6  Strahlen. 
Untergesicht  schwarz,  durch  weissliche  Bereifung  schwarzgrau  erscheinend;  es  tritt 
deutlich  etwas  buckeiförmig  gewölbt  hervor;  unter  der  Haupt-Gesichtsborste  steht 
noch  eine  Nebenborste  auf  den  Wangen.  Hinterleib  glänzend  schwarz,  die  ersten 
Ringe  wie  gewöhnlich  durch  Bestäubung  etwas  matt.  Beine  nebst  Hüften  rotgelb 
mit  verdunkeltem  letzten  Tarsengliede.  Schwinger  weiss.  Die  Flügel  sind  etwas 
gelbbräunlich  getrübt.  Die  Bräunung  an  der  hinteren  Querader  ist  umfangreicher 
als  bei  E.  leucostoma  und  nana;  auch  die  vordere  Querader  ist  dunkler  als  die  übrigen 
Adernteile,  wenn  auch  von  einer  Fleckung  der  Flügelfläche  nicht  gesprochen  werden 
kann;  ebenso  hebt  sich  die  Spitze  der  dritten  Längsader  durch  eine  braune  Schattierung 
hervor;  vor  der  vorderen  und  hinter  der  hinteren  Querader  sieht  man  ferner  einen 
deutlich  weisslichen  Schein,  wie  wir  ihn  auch  bei  anderen  Arten  erblicken;  die  Grenzen 
sind  aber  nicht  deutlich  gezeichnet,  die  Färbungen  geheu  ineinander  über.  Die  zweite 
Längsader  ist  nur  kurz,  der  zweite  Randader-Abschnitt  nur  wenig  länger  als  der  dritte. 

1^/2  mm  lang. 

258.  Ephygrobia  nilotica  ö  q  .  n.  sp. 

Nicht  selten  im  ganzen  Nilthal  von  November  bis  März. 

Thorax,  Schildchen  und  Hinterleib  kupfer-  bis  messingfarbig,  glänzend.  Thorax- 
rücken und  die  ersten  Hinterleibsringe  etwas  bereift.  Stirn  und  Untergesicht  auch 
kupferfarbig;  letzteres  durch  dichte  weisse  Bestäubung  matt.  Fühler  ganz  hellrotgelb; 
mitunter  ist  das  dritte  Glied  ein  wenig  dunkler.  Fühlerborste  mit  7 — 8  Kammstrahlen; 
unter  der  Haupt -Wangenborste  mitunter  noch  eine  zweite  schwächere.  Backenborste 
sehr  deutlich.  Schwinger  blassgelb.  Beine  nebst  Hüften  ganz  rotgelb.  Flügel  blass- 
gelb mit  blassen  Aderu ;  zweiter  Randader- Abschnitt  unmerklich  länger  als  der  dritte. 

1^/4 — 2  mm  lang. 

259.  Ephygrobia  composita  n.  sp.  c?  9 . 

Eiuige  Exemplare   au   den   Ufern   des  Natronsees  Birket-el-Karün  im   Fayüm. 

Diese  Art  kann  nur  mit  Ejih.  maritima  Perris  verglichen  werden,  die  aber  durch 

teilweise  roten  Hinterleib  und  durch,  wenn  auch  ähnliche  so  doch  weniger  ausgebreitete 


158  Th.  Becker: 

Flügelzeichnung  abweichend  gebildet  ist.  Eph.  maritima  hat  4  getrennte  schwarze 
Elügelfleckeu :  an  der  Wurzel,  über  der  steil  in  den  Vorderrand  mündenden  zweiten 
Längsader,  über  der  hinteren  Querader  und  an  der  Flügelspitze.  Bei  Epit.  composita 
sind  der  zweite  und  dritte  Fleck  zu  einer  mittleren  Querbinde  vereinigt;  letztere  ist 
ferner  an  der  fünften  Längsader  entlang  mit  dem  Wurzelfleck  verbunden;  dieser  ist 
fast  in  2  Teile  gespalten. 

C?  Q .  Thorax,  Hinterleib  und  Stirn  ganz  glänzend  schwarz,  ohne  Bestäubung; 
der  Thoraxrücken  hat  dabei  eine  ins  Erzfarbene,  der  Hinterleib  ins  Violettschwarze 
hinübergreifende  Färbung;  da«  Schildchen  ist  etwas  matt;  das  Untergesicht  durch 
dichte  weisse  Bestäubung  hellgrau;  unter  der  Haupt -Wangenborste  noch  eine  zweite, 
schwache.  Backenborste  deutlich  aber  schwach.  Fühler  rotbräunlich,  das  zweite 
Glied  weiss  bereift;  B'ühlerborste  mit  6 — 7  Kammstrahlen.  An  den  Brustseiten 
macht  sich  auf  der  Fläche  des  mittleren  Sternums  ein  am  oberen  Bande  liegender 
weiss  bereifter  Fleck  bemerkbar.  Schwinger  weiss.  Die  Behaarung  des  Hinterleibes 
ist  länger  und  kräftiger  als  bei  anderen  Arten.  Beine  nebst  Hüften  rostrot.  Schenkel, 
namentlich  die  Hinterschenkel  mit  braunem  bis  schwärzlichem  Längswisch  auf  der 
Spitzenhälfte.  Hinterschienen  bis  auf  ihr  Spitzendrittel  schwarzbraun,  Tarsen-EndgUeder 
desgl.  verdunkelt.  Die  Flügel  sind  ziemlich  farblos.  Die  Flügelzeichnung  besteht 
aus  2  zusammenhängenden  Querbinden  im  Anschluss  an  einen  Wurzelfleck  und  aus 
einem  isoliert  stehenden  schwarzbraunen  Flecken  am  Ende  der  dritten  Längsader. 
Die  beiden  Querbinden  liegen  über  beiden  Queradern;  die  breit  über  der  vorderen 
Querader  liegende  beginnt  am  Flügelrande  unmittelbar  hinter  der  Mündung  der  ersten 
Längsader  und  reicht  bis  über  die  fünfte  Längsader  hinaus;  die  zweite  deckt  die 
stark  bogenförmig  auslaufende  Mündung  der  zweiten  Längsader  und  die  hintere  Quer- 
ader; beide  Querbiuden  sind  unterhalb  der  fünften  Längsader  durch  einen  breiten 
schwarzbraunen  Saum  verbunden;  die  erste  Querbinde  steht  dann  noch  in  Verbindung 
mit  dem  Wurzelfleck  der  Flügel,  der  sich  bis  über  die  fünfte  Längsader  hin  ausbreitet, 
die  Vorderrandzelle  jedoch  ganz  frei  lässt.  Am  Ende  der  dritten  Längsader  steht 
dann  noch  ein  grösserer  isolierter  Fleck,  welcher  beinahe  bis  an  die  vierte  Längsader 
heranreicht,  während  er  bei  Epli.  mantima  nur  bis  in  die  Mitte  der  Zelle  geht.  Die 
vierte  Längsader  biegt  sich  unmittelbar  an  ihrer  Spitze  deutlich  zur  dritten  hinauf, 
sodass  eine  Konvergenz  entsteht.     Siehe  Taf  4  b,  Fig.  22. 

21/4  — 2 Va  mm  lang. 

260.  Ephygrobia  rufithorax  n.  ap.  ö  9 . 

Ein  Pärchen  aus  Kairo.     November. 

Thorax  glänzend  rotgelb;  der  Rücken  bei  dem  Männchen  in's  Rotbraune  ver- 
dunkelt, das  Schildchen  ist  jedoch  auch  rotgelb.  Stirn  metallisch  schwarzblau,  glänzend. 
Untergesicht  dicht  bestäubt,  gelbgrau  mit  Haupt-  und  Nebenborste,  auch  Backen- 
borste. Fühler  rotbräunlich,  die  ersten  Glieder  hellbereift,  die  Fühlerborste  mit 
5  Kammstrahlen.  Hinterleib  an  allen  Ringen  glänzend  metallisch  schwarz  mit  violettem 
Schimmer.  Brustseiten,  Hüften  und  Beine  gelb.  Vorderschieuen  nebst  deren  Tarsen 
ganz  schwarz;  an  den  Mittelbeinen  sind  die  Schienen  nur  etwas  gebräunt,  das  letzte 
Tarseuglied  schwarz.  Hinterschenkel  an  der  Spitze  mit  schwarzem  Wisch,  die  zu- 
gehörigen Schienen  nebst  den  letzten  3  Tarsengliedern  gebräunt.    Die  Flügel  sind  nur 


Ägyptische  Dipteren.  169 

schmal,  von  graubräunlichem  Ton  und  mit  dunkleren  Adern;  die  hintere  Querader  ist 
stark  fleckeuartig  schwarzbraun  umrandet,  aber  auch  die  vordere  oder  Ideine  Quer- 
ader ist  deutlich,  wenn  auch  weniger  ausgebreitet,  gefleckt.  Der  Flügelvorderrand 
ist  fast  auf  seiner  ganzen  Länge  gebräunt,  jedoch  mit  allmähüch  verlaufender  Abtönung; 
die  Bräunung  ist  am  stärksten  ausgeprägt  in  der  Vorderrand-  und  Randzelle  und 
steht  mit  dem  Flecken  an  der  kleinen  Querader  im  Zusammeuhang.  Einige  Ähn- 
lichkeit in  der  Fleckenanorduung  ist  mit  Eph.  Eöderi  vorhanden,  jedoch  ist  bei  dieser 
die  Vorderrandzelle  nicht  gebräunt,  die  Fleckenzeichnung  überhaupt  dunkler  und 
schärfer  abgegrenzt. 
1  mm  lang. 

261.  Ephygrobia  fratella  n.  sp.  dg. 

1  Exemplar  aus  Alexandrien  im  November,  jedoch  habe  ich  später  dieselbe 
Art  in  grösserer  Anzahl  auf  der  Insel  Teneriffe  vorgefunden.  Der  Ejih.  leiuvstoma 
Meig.  ähnlich,  jedoch  kleiner,  durch  schmäleres  Gesicht,  andere  Flügelfärbung  und 
deren  dicke  schwarze  Adern  abweichend  gebildet. 

Thorax  und  Hinterleib,  auch  die  Gesichtsfärbung  wie  bei  leucostoina;  die  Beine 
sind  ebenfalls  ganz  rotgelb,  jedoch  das  letzte  Tarsenglied  schwarzbraun.  Die  Fühler 
sind  etwas  duukler.  Die  Flügel  haben  eine  schmutzig  bräunliche  Färbung  mit  dicken 
schwarzbraunen,  nur  an  der  Wurzel  gelben  Adern,  während  die  Flügelfläche  bei 
Eph.  leucostoina  nebst  deren  Adern  blassgelb  ist.  Am  Vorderrande  macht  sich  bei 
ausgereiften  Exemplaren  eine  etwas  stärkere  Bräunung  bemerkbar.  Der  Fleck  auf 
der  hinteren  Querader  ist  bei  Eph.  fratella  grösser  und  duukler  als  bei  Eph.  leucostoina 
und  zwischen  der  Flügelwurzel  und  diesem  Flecken  zeigt  sich  in  gewisser  Stellung 
des  Auges  ein  weissgelblicher  Schein,  wie  er  bei  manchen  Arten  noch  intensiver 
hervortritt,  von  dem  aber  bei  Ep>h.  leucostoina  keine  Spur  vorhanden  ist. 

262.  Ephygrobia  electa  n.  sp.  ö  Q.  -^ T/j/jo-vlP*^^^^^ 

Nicht  selten  in  Kairo  und  im  Fayüm  von  November  bis  März. 

Diese  Art  nimmt  eine  Ausnahmestellung  ein  insofern,  als  vorne  auf  dem 
Thoraxrücken,  vor  und  hinter  der  Quernaht,  je  1  Dorsocentralborste  steht,  wähi-end 
diese  bei  allen  übrigen  mir  bekannten  Arten  fehlen.  Wenn  ich  in  meiner  Gattungs- 
beschreibung Berl.  ent.  Z.  1896.  pag.  1:^7  gesagt  habe,  dass  auf  dem  Thoraxrücken 
2  hintere  Dorsocentralborsten  stünden,  so  muss  ich  diese  Auffassung  heute  dahin 
berichtigen,  dass  diese  letzteren  beiden  Borsten,  unter  Berücksichtigung  der  Borsten- 
stellung bei  Eph.  electa  nur  als  Präscutellarborsten  angesehen  werden  können,  die 
allerdings  etwas  weiter  als  gewöhnlich  vom  Schildchen  abrücken.  Da  bei  der  vor- 
liegenden Art  alle  übrigen  der  Gattung  zukommenden  Borsten,  Kopf  und  Flügel- 
form in  gleicher  Ausbildung  vorbanden  sind,  so  kann  ich  aus  diesem  einen  Umstand 
allein  keine  Berechtigung  zur  Bilduug  einer  neuen  Gattung  ableiten.  Wir  müssen 
vielmehr  den  Gattungsbegriff  von  Ephygrobia  dahin  erweitern,  dass  ausnahmsweise 
auch  Dorsocentralborsten  vorkommen.     Siehe  Fig.  2-3  Taf  4b. 

Glänzend  schwarz  auf  Thorax  und  Hinterleib;  Bereifung  kaum  bemerkbar. 
Thoraxbeborstung  wie  oben  angegeben.     Kopf  schwarz,  Stirn  glänzend;  Untjrgesicht 


160  Th.  Becker: 

schwach  glänzend,  durch  Bereifung  schwarzgrau  mit  einer  Haupt-  und  Nebenborste  sowie 
Backenborste.  Fühler  schwarzbraun,  drittes  Glied^rotbrau^mit  8 — 9  Kammstrahlen. 
Schwinger  weissgelblich.  Beine  schwarz,  nur  die  Tarsen  mit  Ausnahme  des  letzten 
oder  der  letzten  Glieder  rotgelb.  Flügel  weissgelblich,  mit  blassgelben  normalen  Adern. 
1^/2  —  2  mm  lang. 

Von  aussereuropäischen  zur  Vergleichung  herangezogenen  Arten  nenne  ich  folgende: 

Psilopa  aciculata  Lw.      Monogr.  of  the  dipt.  of  N.-Amer.  (1862)  p.  142. 

scoriacea  Lw.            „          „     „        „      „           „  „         „      „ 

aira  Lw.                    „          „     „       „      „           „  „         „  143. 

umbrosa  Lw.              „           „     „        „       „            „  „         „      „ 

„        coeruleiventris  Lw.   „          „     „        „      „           „  „         „  144. 

nobilis  Lw.    Berl.  ent.  Z.  (1862).  229.  92. 
„        aeneo-nigra  Lw.    Zeitschr.  f.  d.  gesammt.  Naturw.  1878).    „  196. 

atrimana  Lw.               „         „   „          „                „  „        „  197. 

pulchripes  Lw.               „          „   „          „                „  „        „      „ 

metallica  Schill.    Novara  Reise.   (1868).   242.  32. 

nigra  Willist.         Dipt.  of  St.  Vincent  (West-Indien)  (1896).  p.  393. 

nigropuncia  Will.        ,.       „     „          „                      „  „          „      „ 

„        nigrimana  Will.           ,,       „     ..          „                      „  „          „      „ 

desmata  Will.             „       „     „          „                      „  „          „      „ 

Clasiopa 

Stenh.  Ephydr.  251.  (1844). 

Lw.  Neue  Beitr.  VIL  (1860).  11.  [Discocerina]. 

Beck.  Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  (1896).  144. 

Von  aussereuropäischen  Arten  wurden  folgende  verglichen: 

Discocerina  lacieipennis  Lw.    Monogr.  of  the  dipt.  of  N.-Amer.  (1862).  p.  14.5. 

parva  Lw.  „  „     „        „      „  „  „  „  146. 

orbitalis  Lw.  „  „     „       „      „  „  „  „  147. 

Simplex  Lw.  „  „     „       „      ,,  „  „  „  147. 

leucoprocia  Lw.  „         „     „       „      „  „  „  „  148. 

Ciadopa  albitarsis  v.  d.  Wulp.    Tijdschr.  voor  Entomol.  (1891). 

263.  Clasiopa  costata  Lw.   Neue  Beitr.  VH.  14.  4. 

Mehrere  Exemplare  aus   Assiut,   Luxor  uud   Assuau.     Dezember  und  Januar. 

Die  von  mir  gefangenen  Tiere  variieren  etwas  in  der  Färbung  des  Thoraxrückens 
von  grau  bis  gelbgrau;  häufig  sind  auch  nicht  nur  die  Hinterschienen,  sondern  alle 
Schienen  mit  einer  dunkelgrauen  Binde  versehen. 

264.  Clasiopa  orbitalis  Lw.    Monogr.  of  the  Dipt.  of  N.-Amer.  147.  3.  (1862). 

Einzelne  Exemplare  aus  Kairo,  Luxoi-  und  dem  Fayüm.    November  bis  März. 

Die  grosse  Anzahl  der  Gesichtsborsten,  welche  diese  Art  besonders  charakterisieren, 
verbunden  mit  gleichen  Färbungsverhältuissen  uud  gleicher  Flügeladerung  stimmen 
mit  Loew's  Amerikanischer  Art  überein;  ich  kann  in  meinen  Exemplaren  keine 
andere  Art  erblicken. 

d"  § .  Thoraxrücken  bräunlich,  matt;  Stirn  desgleichen,  Untergesicht  heller, 
grau  mit  zirka  6  Borsten  in  einer  Reihe  neben  den  Wangenplatten;  das  wenig  vor- 
tretende Prälabrum  und  die  Taster  hell.  Fühler  rötlich,  auf  der  oberen  Seite  mitunter 
etwas  dunkler  mit  fünfstrahliger  Borste.    Brustseiten  etwas  behaart.    Hinterleib  matt 


Ägyptische  Dipteren.  161 

dunkelgrau.  Schwinger  weisslich.  Schenkel  bis  zur  äussersten  Spitze  schwarzgrau. 
Kniee,  Schienen  und  Tarsen  rotgelb;  die  Schienen  haben  jedoch  alle  eine  mehr  oder 
weniger  breite  dunkle  Binde  und  das  letzte  Tarsenglied  ist  ebenfalls  verdunkelt.  Die 
Flügel  sind  nur  sehr  schwach  grau  gefärbt;  zweite  Längsader  kurz,  der  zweite  Rand- 
ader-Abschnitt ist  kaum  länger  als  der  dritte.  Adern  dunkel;  der  erste  Randader- 
Abschnitt  trägt  keine  längeren  Einzelborsten. 
1  —  1^/^  mm  lang. 

265.  Clasiopa  quadripectinata  n.  sp.  d  9 . 

Verschiedene  Exemplare  aus  Alexandrien,  Luxor  und  Assuau.  November — Februar. 

Nach  der  Bestimmungstabelle  in  meiner  Abhandlung  über  die  Ephydriden 
wird  man  entweder  auf  Cl.  pulicmia  oder  palliditarsis  geführt.  Cl.  pulicaria  hat  eine 
deutlich  kürzere  zweite  Längsader,  eine  Fühlerborste  mit  5  Kammstrahlen  und  eine 
weit  dunklere  Körperfarbe.  CL  j'ialliditarsis  Beck,  zeichnet  sich  durch  weit  längere 
Flügel  und  eine  mit  6  Kammstrahleu  versehene  Fühlerborste  aus. 

Männchen.  Thoraxrücken  und  Schildchen  mattgraubraun;  an  dem  äussersten 
Rande  und  an  den  Brustseiten  ist  die  Färbung  heller  grau;  bei  den  meisten  Exemplaren 
sieht  man  3  etwas  dunklere  braune  Längsstriemen.  Stirn  von  der  Farbe  des  Thorax; 
Untergesicht  gelbgrau  mit  2  deutlichen  Eiuzelborsten  an  der  Waugennaht  und  einer 
Backenborste.  Das  etwas  vorstehende  Prälabrum  ist  schwarz  wie  die  Taster.  Fühler 
ganz  schwarz;  das  zweite  Glied  trägt  auf  seiner  Oberseite  deutliche  weisse  Bestäubung; 
die  kui'ze  schwarze  Fühlerborste  trägt  nur  4  weitläufig  gestellte  lange  Kammstrahlen. 
Hinterleib  matt  dunkelgrau;  Schwinger  weisslich.  Beine  schwarzbraun;  die  Wurzel- 
glieder aller  Tarsen,  Wurzel  und  Spitze  aller  Schienen  rostgelb.  Flügel  verhältnis- 
mässig kurz,  schwach  graubraun  gefärbt  mit  langer  zweiter  Längsader;  der  zweite 
Randader- Abschnitt  ist  doppelt  so  lang  als  der  dritte;  die  dritte  und  vierte  Längsader 
sind  ganz  gerade  und  verlaufen  meist  schwach  konvergierend;  der  erste  Randader- 
Abschnitt  ist  gleichmässig  fein  bewimpert. 

%  — IV4  mm  lang. 

Weibchen.  Dasselbe  ist  ein  wenig  breiter  gebaut;  auf  dem  Thoraxrückeu 
sieht   man  keinerlei  braune  Streifung  und  die  Flügel  sind  schwach  milchig  gefärbt. 

H.  Loew  hat  unter  den  Amerikanischen  Arten  nur  eine  einzige  mit  ganz 
schwarzen  Fühlern  beschrieben;  es  ist  dies  die  oben  zitierte  THscocerina  simplex; 
diese  hat  aber  wesentlich  dunklere  Beine;  die  Hintertarsen  sollen  ganz  schwarz  sein, 
Schenkel  und  Schienen  aller  Beine  desgleichen.  Leider  giebt  Loew  keine  Notiz 
über  die  Länge  der  zweiten  Längsader,  auch  sagt  er  nicht,  ob  er  Männchen  oder 
Weibchen  beschreibt.  Sollte  die  Flügeladeruug  mit  Ci.  quadripectinata  übereinstimmen, 
so  würde  ich  in  der  helleren  Beinfärbung  allein  die  Begründung  einer  neuen  Art 
nicht  erblicken  können  und  müsste  annehmen,  dass  meine  Cl.  quadripectinata  mit 
Diso,  simplex  identisch  sei. 

2C6.  Clasiopa  galactoptera  c?  9.  n.  sp. 

Vereinzelt  aus  Kairo,  Luxor  und  Assuan;  von  November  bis  Februar. 

Meine  Bestimmungstabelle  Berl.  ent.  Z.  1896.  p.  146  führt  auf  Cl.  anrifacies  Strohl, 
von  der  die  meiuige  sich  durch  hellgraues  Gesicht,  ganz  mattbestäubten  hellgrauen 
Hinterleib  und  dunklere  Stii-n  unterscheidet. 


262  Th.  Becker: 

Thorax  hellgrau  mit  bräunlichem  Rücken  und  Schildchen.  Stirn  braungrau. 
Uutergesicht  und  Backen  weissgrau  mit  2  Einzelborsten  am  Rande  der  Waugen 
und  einer  Backenborste.  Fühler  ganz  rotgelb,  Borste  mit  6  Kammstrahlen.  Taster 
weisslich.  Hinterleib  ganz  matt,  hellgrau.  Schenkel  bis  dicht  vor  der  Spitze  schwärzlich, 
grau  bestäubt.  Kniee,  Schienen  und  Tarsen  gelb ;  Hinterschienen  mitunter  mit  dunklem 
Wisch  auf  der  Mitte;  letztes  Tarsenglied  verdunkelt.  Flügel  milchweiss  mit  ganz 
blassen  Adern;  zweite  Längsader  kurz;  der  zweite  Randader- Abschnitt  ist  kaum, 
höchstens  1^4  mal  länger  als  der  dritte;  der  erste  ist  zart  bewimpert,  ohne  längere 
Einzelborsten.     Die  Randader  ist  dick,  bräunlich. 

1 — l'/a  iißi  hing. 

Eine  Vergleichung  dieser  Art  mit  Disc.  lacteipennis  Lw.  aus  Washington  ergiebt 
zwar  Ähnlichkeit  aber  keine  Übereinstimmung;  die  Loew'sche  Art  ist  fast  doppelt 
so  gross;  sie  hat  dunkler  gefärbte  Schienen  und  eine  längere  zweite  Längsader. 

Atissa 
Halid.    Ann.  of  nat.  bist.  IIL  404.  (1839). 
Lw.  Neue  Beitr.  VII  24.  (1860) 
Beck.    Dipt.  Stud.  IV  Berl.  entom.  Z.  (1896).  130. 

267.  Atissa  pygmaea  Halid.   Ent.  Magaz.  I  174.  (1834). 

Verschiedene  Exemplare  aus  Alexandrien,  Luxor,  Fayüm,  Damiette  und  Port- 
Said.     November  bis  April. 

Diese  Art  zeichnet  sich  besonders  dadurch  aus,  dass  die  Akrostikalbörstchen 
ausserordentlich  weitläufig  stehen,  so  dass  man  eigentlich  nur  2  Reihen  als  solche 
auffassen  kann;  bei  A.  durvenhergendx  Lw.  und  limodna  Beck  stehen  sie  weit  enger, 
da  man  hier  mindestens  4  Reihen  zählt.  Ferner  ist  das  Gesichtsprotil  bei  ^1.  pi/gmaea 
eingedrückt,  ähnlich  wie  bei  Scatophila  caviccps  Stenh.  Die  äussere  Querader  ist  in 
ihrem  nächsten  Umkreis  etwas  geschwärzt. 

268.  Atissa  durrenbergensis  Lw.  Zeitsch.  f.  d.  gesammt.  Naturw.  346.  (1864) 
Einige  Exemplare  aus  Kairo  und  Assuau.     November  bis  Februar. 

269.  Atissa  Kairensis  (5  9 .  n.  sp. 

Aus  Kairo  im  November. 

Diese  Art  hat  mit  A.  dnrreiihergeusis  manches  Gemeinsame  wie  die  dichtere 
Reihung  der  Aki'ostikalbörstchen  und  die  Länge  der  Randader-Abschnitte,  ist  aber 
durch  anders  gefärbte  Fühler  und  Beine  unterschieden. 

Von  matt  graugrüner  Färbung  mit  aschgrauem  Gesicht  und  je  2  Borsten  am 
Rande  der  Wangen;  das  Gesicht  ist  mit  einem  abgerundeten  Höcker  versehen,  der 
auf  der  unteren  Hälfte  hervortritt.  Fühler  schwarz;  das  dritte  Glied  ist  auf  seiner 
Unterseite  rostgelb  bis  rostrot,  die  Fühlerborste  verhältnismässig  lang  gefiedert. 
Hinterleib  matt  graugrün.  Schwinger  hell.  Beine  hell  und  dunkel  gefärbt;  die 
Schenkelspitze,  Wurzel  und  Spitze  der  Schienen  sowie  die  Tarsen  mit  Ausnahme 
der  Endglieder  sind  rostgelb.  Flügel  mit  graubrauner  Trübung  und  etwas  gefleckter 
äusserer  Querader;    der   zweite  Randader- Abschnitt   ist   nicht   länger   als    der   dritte. 

^|^  mm  lang. 


Ägyptische  Dipteren.  163 

270.  Atissa  hepaticoloris    cJ.  n.  sp. 

Aus  Assuaa  im  Januar. 

Thoraxrücken,  Stirndreieck  und  Untergesiebt  leberbrauu.  Akrostikalbörstcben 
mehr  als  zweizeilig,  aber  sehr  unregelmässig  gereiht.  Stirnfiäcbe  dunkler  als  das 
Dreieck;  Fühler  ganz  schwarz,  etwas  grau  bereift;  das  dritte  Fühlerglied  ist  grösser 
als  bei  allen  übrigen  Arten  und  hat  eine  nur  kurz  gekämmte  Borste.  Das  Unter- 
gesicht trägt  3  grössere  Borsten  auf  jeder  Seite,  die  in  2  Längsreihen  stehen,  auch 
ist  eine  deutliche  Backenborste  vorhanden.  Im  Profil  ist  das  Gesicht  eingedrückt, 
der  obere  Mundrand  vorgeschoben  wie  bei  A.  pygrnaea.  Hinterleib  schwarzgrau; 
Schwinger  weiss.  Die  Beine  sind  schwarz,  die  Metatarsen  kaum  etwas  rostrot  gefärbt. 
Flügel  grau  gefärbt;  in  der  Nähe  der  äusseren  Querader  ist  eine  Verdunkelung  der 
Flügelfläche  bemerkbar;  der  zweite  ßandader-Abschnitt  ist  1^4  mal  so  lang  als  der  dritte. 

1  mm  lang. 

271.  Atissa  acrosticalis  u.  sp.  c?  9 . 

Mehrere  Exemplare  aus  Alexandrien. 

Dr.  Kertesz  fand  dieselbe  Art  im  Juli  1900  in  grosser  Menge  in  Novi  an 
der  Küste  des  Adriatischeu  Meeres;  sie  lässt  sich  nur  mit  A.  pygmaen  vergleichen, 
mit  der  sie  die  weitläufige  Behaarung  des  Thoraxrückeus  teilt,  von  der  sie  sich  aber 
durch  dunklere  Fühler,  hellere  Beine  und  Flügel  unterscheidet. 

Thoraxrücken  hellaschgrau  mit  weitläufig,  nur  zweizeilig  gestellten  fast  borsten- 
förmigen  Akrostikalbörstcben,  die  weit  länger  und  stärker  als  bei  ^1.  jiyginaea  sind. 
Die  Stirn  ist  hellgraubrauu  und  ilas  Gesicht  hellaschgrau  mit  2  stärkereu  Borsten 
am  Rande  der  Wangen;  die  Backen  haben  die  ansehnliche  Breite  von  ''/i  der  Augen- 
höhe; das  Gesicht  fällt  im  Profil  grade  und  senkrecht  ab.  Das  dritte  Fühlerglied 
ist  schwarz  mit  heller  bestäubten  Wurzelgliedern,  die  Fühlerborste  deutlich  gekämmt. 
Hinterleib  hellaschgrau.  Schwinger  weiss.  Die  Beine  sind  schwarz-  und  gelbgefärbt, 
aber  auch  die  schwarze  Farbe  ist  allenthalben  mit  einer  hellgrauen  Bestäubung  ver- 
sehen. Kniee,  Wurzel  und  Spitze  der  Schienen  sowie  die  Tarsen  mit  Ausnahme  der 
Endglieder  sind  hell,  ungefähr  in  der  gleichen  Weise  gefärbt,  wie  bei  der  Art 
.4.  kairensh.  Die  Flügel  sind  auffällig  klar,  fast  ohne  jede  Trübung,  auch  die  äussere 
Querader  hat  keinerlei  Verdunkelung  und  der  zweite  Randader-Abschnitt  ist  nicht 
länger  als  der  dritte.  Die  kleine  Querader  ist  ebenso  wie  bei  der  Art  A.  durrenbergenm 
Lw.  der  Flügelwurzel  bedeutend  näher  gerückt  und  steht  vor  der  Einmündung  der 
ersten  Längsader. 

1  mm  lang. 

Die  Arten  der  Gattung  Atissa  sind  wegen  ihrer  wenig  abweichenden  Färbung 
und  bei  ihrer  geringen  Grösse  recht  schwierig  zu  unterscheiden,  es  gehört  ein  gutes 
Auge  und  eine  gute  Lupe  dazu;  mit  diesen  findet  man  aber  auch  die  Unterschiede 
bald  heraus,  die  vornehmlich  in  der  Thoraxbeh.iarung,  Gesichtsform,  Grösse  der 
Fühler,  Flügeladerung  coustaut  sind.  Um  die  Unterscheidung  der  nunmehr  6  bekannten 
Arten  zu  erleichtern,  gebe  ich  die  nachstehende  Bestimmungstabelle. 

Mitt.  a.  d.  zool.  Mus.  in  Berlin. 


164  Th.  Becker; 

Bestimmungsta  belle. 

1.  Akrostikalbörstchen  weitläufig,  nur  zweizeilig 2 

Akrostikalbörstchen  dichter  gestellt,  mehr  al8  zweizeilig     .    .     3 

2.  Akrostikalbörstchen  sehr  fein;  drittes  Fühlerglied  rotgelb,  an 

der    Oberseite    meist    dunkler;    das    Gesicht    eingedrückt; 
äussere  Querader  etwas  geschwärzt.     Beine  schwarzbraun, 

Hintermetatarsus  rotgelb fygmaea  Halid. 

Akrostikalbörstchen  sehr  grob,  fast  borstenförmig;  Fühler 
schwarz  bis  schwarzbraun;  Gesicht  grade,  senkrecht;  äussere 
Querader  nicht  geschwärzt.  Kuiee,  Schienen  z.  grossen 
Teil,  Tarsen  bis  auf  die  Endglieder  rostgelb acrosticalis  n.  sp. 

3.  Zweiter  Eandader-Abschnitt  nicht  länger  als  der  dritte     .    .    4 
Zweiter  Randader-Abschnitt  deutlich  länger  als  der  dritte    .     6 

4.  Fühler  ganz  schwarz,   Borste  kurz  gefiedert;    Beine  schwarz, 

nur  die  Metatarseu  etwas  rostgelb dun-enbei-gensis  Lw. 

Fühler  schwarz,  drittes  Glied  unten  rostrot,  Borste  deutlich 
gefiedert.  Beine  schwarz;  Kniee,  Wurzel  und  Spitze  der 
Schienen  sowie  die  Tarsen  bis  auf  die  Endglieder  rostgelb     kairensis  n.  sp. 

5.  Fühler  von   der  gewöhnlichen   Grösse;   drittes   Glied  an   der 

Wurzel  rostrot.    Akrostikalbörstchen  deutlich  reihenförmig. 

Gesicht  im  Profil  grade.     Beine  schwarzbraun liiuosina  Beck. 

Drittes  Fühlerglied  erheblich  grösser,  ganz  schwarz,  etwas 
grau  bereift.  Akrostikalbörstchen  unregelmässig  gereiht. 
Gesicht  im  Profil  eingedrückt.     Beine  schwarzbraun  .    .    .    hepaiicoloris  n.  sp. 

Discomyza 

Meig.  Syst.  Beschr.  YI.  76.  (1830). 

Lw.  Neue  Beitr.  VII.  8  (1860). 

Beck.  Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  entom.  Z.  128.  (1896). 

272.  Discomyza  vorticis   cJ  9 .  n.  sp. 

6  Exemplare  von  der  Insel  Philae.     Februar. 

Diese  Art  schliesst  sich  hinsichtlich  der  Beborstung,  Körperform  und  Flügel- 
aderung  eng  an  IK  incurva  an  zum  Unterschiede  von  D.  cimiciformis  Halid.,  die  mit 
einer  wesentlich  anderen  Kopf-  und  Flügelausbildung  in  diesen  Gattungsrahmen  nicht 
hineinpasst.     Siehe  die  nächste  Gattung  Clanoneurum. 

Thorax,  Kopf  und  Hinterleib  glänzend  schwarz;  der  Kopf  ist  runder,  nicht  so 
platt  gedrückt  wie  bei  JMsc.  incurm.  Untergesicht  und  Stirn  sind  erheblich  schmäler; 
ersteres  mit  4  grösseren  schwarzen  beulcnförmigen  Erhebungen  auf  jeder  Seite,  die 
durch  Furchen  mit  einander  in  Verbindung  stehen  und  mit  4  Wangenborsten;  bei 
i>.  incurva  stehen  viele  kleinere  Höcker  neben  einander.  Fühler  schwarz,  matt,  das 
dritte  Glied  rotbraun  mit  langer  achtstrahliger  Borste.  Thoraxrücken  mit  erzfarbenem 
Glanz,  nicht  stark  genarbt  wie  bei  V.  IncniTa.  Schwinger  weisslich.  Hinterleib 
massig  breit,  kurz  schwarz  behaart.  Hüften  und  Schenkel  schwarz.  Schienen  und 
Tarsen  hell  rostgelb,  Hinterschienen  mitunter  mit  dunklem  Wisch  auf  der  Mitte. 
Die  Flügel  sind  etwas  graubräunlich  getrübt;  erste  Längsader  kurz,  ihr  Ende  der 
kleinen  Querader  gegenüber;  zweite,  dritte  und  vierte  Längsader  fast  ganz  grade 
uud  parallel  laufend,  die  zweite  erheblich  länger  als  bei  incurva;  die  äussere  Querader 
steht   senkrecht   zur  vierten  Längsader,    sodass   deren   letzter  Abschnitt   doppelt   so 


Ägyptische  Dipteren.  165 

lang  ist  als  der  vorletzte;  an  der  äusseren  Qiierader  sieht  man  eine  unbestimmt 
verlaufende  Trübung  der  Flügelfläche;  die  Exemplare  sind  viel  kleiner  als  D.incurva, 
nur  1  mm  lang.     Siehe  Tai".  4  b  Mg.  24,  25. 

Clauoneurum  n.  g. 
von  K\dv  knicken  und  veupov  Nerv. 

Die  nachstehend  beschriebene  Art,  welche  ich  als  Repräsentantin  der  neuen 
Gattung  ansehe,  stimmt  in  ilu'er  ganzen  Organisation  mit  Dlsconujza  cmiici/onnis  Halld. 
überein.  Schon  damals,  in  meinen  dipterologischen  Studien,  als  ich  diese  Form  nach 
dem  Vorgang  von  Halid.  u.  Lw.  zur  Gattung  Discomyza  stellte,  fiel  mir  der  bedeutende 
Unterschied  auf,  der  in  der  Form  des  Hinterleibes  und  in  der  Fliigeladerung  zwischen 
IHsc.  incwva  Fall,  und  ciiniiiformls  Hahd.  bestand.  Ich  hielt  damals  eine  Trennung 
für  verfrüht.  Heute,  wo  ich  eine  zweite  gleich  organisierte  Art  sowohl  zu  Disc. 
incTtrva  als  auch  zu  cimidformis  gefunden,  trage  ich  keinerlei  Bedenken,  die  letztere 
Art  von  Discomyza  abzutrennen  und  sie  mit  der  neuen  Ägyptischen  Art  zu  einer 
besonderen  Gattung  zu  vereinigen,  so  dass  beide  Gattungen  nun  je  2  Arten  besitzen. 
Eine  Vergleichung  der  in  meinen  Dipt.  Stud.  Taf.  V.  Fig.  4  gegebenen  Flügelzeichnung 
von  inmrva  Fall,  mit  dem  hier  Taf.  4c  Fig.  26  dargestellten  Flügel  von  Qanonenruiu 
infumatum  wird  die  bedeutenden  Unterschiede  anschaulich  machen. 

Gattungscharakter. 

In  der  Kopfbildung  der  Discomyza  inciirva  ähnlich,  namentlich  au  Stirn  und 
Untergesicht.  Die  nackten  Augen  sind  noch  etwas  länger;  das  Untergesicht  reicht 
kaum  über  die  Augen  hinaus.  Die  Fühler  sind  bedeutend  länger  als  bei  B.  incurva, 
jedoch  nicht  abgerundet,  sondern  zugespitzt;  das  zweite  Glied  gedornt.  Von  Thorax- 
borsten sind  vorhanden  ausser  den  4  Schildborsten  je  2  Dorsocentral-,  2  Supraalar-, 
2  Notopleural-,  1  Sternopleural-  und  1  Mesopleuralborste.  Der  Hinterleib,  der  bei 
Discomyza  so  auffallend  breit,  breiter  als  der  Thorax  ist,  hat  hier  die  gewöhnliche 
länglich  ovale  Form;  er  ist  nicht  breiter  als  der  Thorax,  hat  auch  nur  4  deutliche 
Ringe;  der  fünfte  Ring  ist  zwar  vorhanden,  aber  kaum  unter  dem  vierten  zu  bemerken, 
im  Gegensatz  zu  Discomyza,  bei  der  die  letzten  vier  Ringe  gleich  lang  sind.  An  den 
Flügeln  macht  sich  im  Vergleich  mit  Discomyza  bemerkbar  die  besondere  Lage  der 
zweiten  Läugsader  und  die  Knickung  der  hinteren  Querader.  Ferner  sind  bemerkenswert 
2  Flügelfalten,  von  denen  eine  der  Länge  nach  durcli  die  Diskoidalzelle  und  den 
Knickpunkt  der  Querader  verläuft,  um  von  hier  aus  einen  Ast  in  die  erste  Hinter- 
randzelle  abzusondern.     Die  Vorderrandzelle  ist  bedeutend  länger  als  bei  Discomyza. 

273.  Clanoneurum  infumatum  ö.  n.  sp. 

Zwei  Exemplare  vom  Natronsee  Birket-el-Karün  in  der  Oase  Fayüm.  Ende  März. 

Thorax  dunkelbronzefarbig,  seidenglänzeud,  dicht  aber  nur  fein  punktiert.  Stirn 
und  Untergesicht  dunkel  messingfarbig.  Stirndreieck  und  der  mittlere  Teil  des  Unter- 
gesichtes der  Quere  nach  fein  nadelrissig,  die  breiten  Augenränder  und  Wangen 
längsrissig.  Am  Mundrande  und  an  den  Backen  stehen  je  eine  Borste.  P^ihler 
rotbraun;  erstes  Glied  schwarz,  zweites  und  drittes  an  der  Spitze  verdunkelt,  letztes 


166 


Th.  Becker: 


Glied  schmal,  zugespitzt,   ca.  2^/2  —  3  mal   so  lang  als  breit;  Fühlerborste  mit  9  bis 
10    Strahlen.      Schwinger   schwarzbraun.      Hinterleib   glänzend,    metallisch    schwarz. 
Beine   glänzend  schwai-z  mit  hell  rotgelben  Tarsen.     Flügel   rauchschwarz,    an    der 
Spitze  etwas  heller. 
2^/^  mm  lang. 

Gymnopa 
Fall.    Dipt.  Suec.  Oscinid.  (1820). 
Lw.    Stett.  ent.  Z.  (1848).  13. 
Beck.   Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  (1896).  124. 

274.  Gymnopa  subsultans  Fbr.   Ent.  syst.  IV.  304.  96.  (1794).  c?  o 

Aus  Alexaudrieu,  Assiut,  Assuan,  Port-Said  von  November  bis  April  ziem- 
lich gemein. 

275.  Gymnopa  albipennis  Lw.  c?  9.   Stett.  ent.  Z.  (1848).  14. 
Aus  Alexandrien,  Luxor  und  Assuan  von  November  bis  Februar. 

Hecamede 

Halid.    Ann.  of  nat.  bist.  III.  224.  (1839). 
Beck.    Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  (1896).  119. 

276.  Hecamede  albicans  Meig.  d  9.  Syst.Beschr.Yl. G5. 3.  [NotiphilaJ.  (1830). 
Bei  Alexandrien  an  der  Meeresküste  auf  Tang  sehr  häufig.     November. 

277.  Hecamede  grisescens  c?.  n.  sp. 

Ein  Männchen  aus  Alexandrien  an  denselben  Orten  wie  die  vorige.    November. 

In  meinen  dipterol.  Studien  1896  hatte  ich  schon  meine  Bedenken  geäussert 
über  den  Umfang,  welchen  Lw.  der  Gattung  Hecamede  in  den  Neuen  Beitr.  VII., 
abweichend  von  Haliday,  durch  Hinzufüguug  anderer  heterogener  Arten  gegeben. 
Ich  hatte  mich  Haliday 's  Auffassung  angeschlossen;  allerdings  blieb  Hecamede  albicans 
zunächst  als  einziger  Gattungsvertreter.  Die  Auffindung  einer  zweiten  Art,  welche 
in  allen  ihren  Teilen  sich  innerhalb  der  von  mir  angenommenen  Grenzen  der  Gattung 
Hecamede  bewegt,  bestätigt  die  Richtigkeit  der  von  mir  damals  vorgenommenen 
Dismembration  von   Hecamede  (sensu  Lw.). 

Thorax  aschgrau  mit  derselben  punktförmigen  kurzen  schwarzen  Behaarung,  wie 
bei  albicans;  an  dem  Schildrande  bemerkt  man  6  deutliche  ßandborsten.  Auf  dem 
Thoraxi-ücken  sieht  mau  4  braune  ziemlich  breite  fleckenartige  Striemen;  die  beiden 
mittelsten  sind  streifenförmig,  reichen  aber  vom  Halsschild  nicht  sehr  weit  über  die 
Quernaht  hinaus;  die  Seitenstrienien  bestehen  aus  2 — 3  hintereinander  liegender 
Flecken.  Brustseiten  grau;  Schwinger  weiss.  Kopf  von  derselben  aschgrauen  Färbung 
wie  der  Thorax,  nur  die  Stirn  hat  einen  kleinen  Stich  in's  Bräunliche.  Fühler  klein, 
dunkelrotbraun,  Borste  mit  3  Kammstrahlen.  Die  Beborstung  des  Kopfes  ist  genau 
so  wie  bei  H. albicans;  Gesichtshöcker  glänzend  schwarz;  das  etwas  vorstehende  glänzend 
schwarze  Prälabrum  ist  an  der  Spitze  weiss  bereift  wie  bei  H.  albicans.  Hinterleib 
mit  den  3  grossen  Mittelringen,  erster  und  fünfter  ganz  unscheinbar,  hellgrau,  matt, 


Ägyptische  Dipteren.  167 

fast  ohne  Härclien.  Beine  schwarz,  Hüften  und  Schenkel  grau  bereift.  Schienen 
rostgelb  mit  schwärzlichen  Ringen  auf  der  Mitte;  Tarsen  mit  Ausnahme  der  beiden 
schwarzen  Endglieder  gelb.  Flügel  milchweiss  mit  derselben  Aderung  wie  //.  albicans; 
reichlich  1  mm  lang. 

Die  unterschiede  von  H.  alhicam  liegen  in  der  ganz  anderen  Färbung  des  Thorax, 
des  Kopfes  und  der  Beine  sowie  in  der  geringeren  Grösse. 

Die  einzige  bisher  als  aussereuropäisch  aufgeführte  Art  Hec.  ahdomhuiUs  Willist. 
Dipt.  of  St.  Vincent  (1896).  398.  gehört  nach  Williston's  Angaben  nicht  zu  Hecamede 
s.  Str.,  sondern  zur  Gattung  Allotrichoma  Beck. 

Allotrichoma 

Beck.    Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  (1896).  121. 

278.  Allotrichoma  laterale  Lw.  Neue  Beitr.  VII.  13. 
Einige  Exemplare  aus  Kairo.     November. 

Notiphila 

Fall.   Dipt.  Suec.  Hydromyz.  7.  (1823). 

Lw.   Neue  Beitr.  VII.  (1860). 

Beck.    Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  (1896). 

Von  Afrikanischen  Arten  sind  beschrieben: 

Notiphila  obscuricornis  Lw.    Bidrag  til  känned.  om  Afrik.  dipt.  12.  (1862)  S. -Afrika. 

bipunctata  Lw.  „         „  „  „         „  „       „         „  „ 

ignobilis  Lw.  „        „         „  „        „  „       „         „  Kap. 

splendens  Macq.    Dipt.  exot.  Suppl.  IV.  302.  1.  (18.50)  ....  Ägypten. 

rufitarsis  Macq.       „         „  „         „     302.  3.       „       ....  „ 

nigripes  Macq.         „         „  „         „     302.  2.       „       ....  „ 

Diese  letzten  3  Arten  sind  von  Bigot  gesammelt  und  befinden  sich  in  seiner 
Sammlung,  die  in  Verral's  Besitz  übergegangen  ist.  Eine  Anfrage,  die  ich  wegen 
dieser  Arten  an  Verral  richtete,  wurde  von  Mr.  Jos.  E.  Collin  dahin  beantwortet, 
dass  N.  splendens  in  Bigot's  Sammlung  nicht  aufzufinden  sei  und  dass  die  Exemplare 
von  N.  rufitarsis  und  nigripes  vollständig  verschimmelt  und  unkenntlich  seien,  der 
Gattung  Notiphila  seien  sie  aber  schwerlich  zuzurechnen.  Nach  dieser  Beurkundung 
können  alle  3  Arten  füglich  gestrichen  werden,  denn  aus  den  Beschreibungen  kann 
man  weder  die  Gattung  noch  die  Art  erkennen. 

279.  Notiphila  cinerea  Fall.    K.Vetensk.  Akad.  Handl.  250.  2.  (1813). 
Aus  Kairo  und  dem  Fayüm  von  November  bis  April. 

280.  Notiphila  setigera  ö  q.  n.  sp. 

Eine  Reihe  von  Exemplaren  aus  Kairo  im  November. 

Meine  Bestimmungstabelle  leitet  auf  A'.  cinerea  hin,  von  der  sie  sich  aber  durch 
dunklere  Vordertarsen,  längere  hellere  Fühler,  geringere  Grösse  und  ein  beborstetes 
Gesicht  auszeichnet.  Grössere  Ähnlichkeit  ist  mit  der  Südafrikanischen  Art  A^.  ignobilis 
Lw.  vorhanden.  Loew  erwähnt  auch  der  starken  Gesichtsborsten,  sagt  aber,  es 
stünden  jederseits  nur  2  —  3  starke  Borsten,  während  bei  N^.  setigera  mindestens  3  vor- 
handen   sind.      Diese    geringe   Abweichung    von    meiner  Art    würde    ich    nicht    für 


168  Th.  Becker: 

ausreichend  erachten,  um  sie  von  jV.  i.gnobilisljw.  zu  trennen,  wenn  Loew  nicht  noch 
ferner  sagte,  dass  das  diitte  Eühlerglied  bei  seiner  Art  an  der  Spitzenhälfte  schwarz 
sei;  bei  meiner  Art  ist  mitunter  eine  leise  Bräunung  vorhanden;  von  einem  zur 
Hälfte  schwarzen  Gliede  ist  nicht  die  geringste  Andeutung  bei  15  gesammelten 
Exemplaren  zu  bemerken;  auch  erwähnt  Lw.,  der  sonst  stets  dies  Merkmal  angibt, 
nicht,  dass  Schenkel  und  Schienen  der  Hinterbeine  beim  Männchen  gewimpert  sind. 

Thorax  sandgrau  mit  ziemlich  deutlicher  Behaarung.  Stirn,  üutergesicht  und 
Backen  sind  mehr  gelbgrau  bis  ockergelb  gefärbt.  Das  üntergesicht  hat  auffallend 
starke  borstenförmige  Haare  auf  jeder  Gesichtshälfte,  mindestens  3  in  jeder  Reihe, 
darunter  noch  1 — 2  schwächere  Haare.  Die  Fühler  sind  hellrotgelb,  gross  und  lang; 
das  dritte  Glied  ist  ca.  doppelt  so  lang  als  breit,  an  der  Spitze  etwas  verschmälert, 
auf  der  oberen  Seite  ausgeschnitten  und  mit  einer  ziemlich  spitzen  Oberecke  versehen; 
die  äusserste  Spitze  ist  mitunter  gebräunt;  die  Fühlerborste  hat  durchschnittlich  9 — 10, 
selten  8 — 11  Kammstrahlen.  Hinterleib  graugrün  bis  graugelb  mit  schwach  aus- 
gebildeter Fleckenzeichnung;  man  sieht  meist  nur  2  mittlere  isolierte  Flecken,  selten 
und  undeutlich  auch  die  seitlichen  und  ohne  Verbindung  mit  den  mittleren;  die  Haare 
stehen  auf  kleinen  Puuktflecken.  Hüften  und  Schenkel,  letztere  bis  nahe  zur  Spitze 
sind  schwarz,  dicht  grau  bereift.  Schienen  alle  rotgelb.  Vordertarsen  dunkelbraun, 
Metatarsus  etwas  heller,  alle  übrigen  T.arsen  kaum  etwas  verdunkelt.  Bei  dem  Männchen 
sind  die  Mittelschenkel  nebst  deren  Schienen  auf  ihrer  Unterseite  bewimpert.  Schwinger 
hell.     Flügelfläche  und  Adern  gelbbräunlich. 

2^/j  —  3  mm  lang. 

Paralimna 
Loew.   Monogr.  of  the  dipt.  of  N.-Amer.  I.  (1862).  138. 
Beck.   Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  (1896).  114. 

Von  Afrikanischen  Arten  sind  bekannt: 

Paralimna  confluens  Lw.    Bidrag  til  känned.  om  Afrik.  dipt.  13.  (1862)    Kaffrerei. 
„  limbata  Lw.  „        „  „  „        „  „       „         „  ,, 

albonoiata  Lw.        ,,         „  „  „         „  „       „  „  „ 

aus  sonstigen  aussereuropäischen  Ländern: 

Paralimna  appendiculata  Lw.    Monogr.  of  the  dipt.  of  N.-Amer.  I.  138. 

(1862) N.-Amerika. 

„  decipiens  Lw.    Zeitschr.  £  d.  ges.  Naturw.  195.  (1878)     .    .    .  Texas. 

„  javana  v.  d,  Wiüp.    Tijdschr.  voor  Ent.  (1891) Java. 

„  secunda  Schin.    Novara  Reise  II.  Dipt.  (1868).  241     ....  S.-Amerika. 

„  molossus  Schin.        „  „       „       „  „        242    ....  „ 

281.  Paralimna  decipiens  Lw.  cJq. 

EineVergleichung  der  von  mir  gefangenen  Tiere  mit  der  Loew'schen  Beschreibung 
seiner  aus  Texas  stammenden  Art  ergab  merkwürdigerweise  eine  so  vollkommene 
Übereinstimmung,  dass  an  der  Identität  gar  kein  Zweifel  obwalten  kann.  Derartige 
Funde,  zu  denen  ich  noch  Clasiopa  orhitalis  Lw.  und  BracJiydeulera  argeniatM  Walk, 
rechne,  sind  interessant  um  deswegen,  weil  sie  Rückschlüsse  zulassen  über  den 
vormals  bestandenen  Zusammenhang  jetzt  getrennter  Weltteile  und  über  das  Alter 
der  Tierarten.  Dass  eine  spätere  Übertragung  von  Weltteil  zu  Weltteil  sollte  statt- 
gefunden haben,  erscheint  dabei  ja  allerdings  als  eine  Möglichkeit,  die  sich  nicht 
ganz  von  der  Hand  weisen  lässt. 


Ägyptische  Dipteren.  169 

ö  Q .  Der  ganze  Körper  ist  dunkel  hraungrau  bestäubt;  bei  unverletzten,  frischen 
und  gut  entwiclvelten  Exemplaren  kommen  auf  dem  Thoraxrücken  ein  bis  drei  schmale 
braune  Längsstreifen  zum  Vorschein,  welche  zwischen  den  3  Dorsocentralborsten- 
Paaren  liegen;  auch  auf  der  braunen  Stirn  hebt  sich  das  Stirndreieck  durch  etwas 
dunklere  Bestäubung  der  übrigen  Stirnfläche  ab;  jedoch  wechselt  diese  Färbung  bei 
verschieden  einfallendem  Licht.  Die  Fühlerborste  hat  7 — 8  Kammstrahlen;  die  in 
dieser  Gruppe  charakteristische  Borste  auf  dem  kleinen  Höcker  des  zweiteu  Fühler- 
gliedes ist  bei  dieser  Art  sehr  zart  und  kurz,  worauf  Loew  ganz  besonders  auf- 
merksam macht;  auch  erwähnt  er  die  etwas  abweichende  Gesichtsform;  die  seitlichen 
Borstenhaare  des  Gesichtes  stehen  hier  nämlich  nicht  auf  einer  besonderen  Längsplatte 
oder  Strieme,  wie  bei  Paralvima  appencUcalata  Fall.,  siehe  Taf.  V  Fig.  6,  Berl.  ent.  Z. 
(1896);  die  hier  vorhandene  behaarte  und  beborstete  Platte  ist  vielmehr  verschwunden 
und  die  Gesichtsform  nähert  sich  dadurch  mehr  der  der  Gattung  Dichaeta  und  Notiphila. 
Der  Hinterleib  ist  mehr  grau  mit  schmalen  undeutlich  begrenzten  braunen  Vorder- 
randsbinden. Beine  ganz  schwarzbraun.  Flügel  gleichmässig  grau  ohne  verdunkelte 
Queradern;  auf  dem  ersten  Flügel-Randaderabschuitt  steht  ausser  der  Endborste 
noch  eine  zweite  längere  Borste  ungefähr  auf  der  Mitte. 

Körperlänge  2'^l^  —  2^j^mm..  ' 

Actocetor  n.  g. 
von  dKTi'i  Strand  und  oiKriTUjp  Bewohner. 

Type:  Ephydra  margaritata  Wiedem.    Aussereurop.  zweifl.  Ins.  II.  594.  4.  (1830). 

Diese  schöne,  grosse,  farbenprächtige  Ephydride  ist  von  Wiedem.  unter  obigem 
Namen  als  aus  Ägypten  stammend  beschrieben;  die  Type  habe  ich  im  Berl.  zoolog. 
Museum  gesehen  und  erkannte  sie  sofort  wieder.  Zwar  fand  ich  dies  Tier  merk- 
würdigerweise während  meines  längeren  Aufenthaltes  in  Ägypten  nicht,  wohl  aber 
auf  den  Kanarischen  Inseln.  Sie  passt  in  keine  der  Europäischen  Gattungen  hinein 
und  ich  wüsste   auch  nicht,  in  welche   der  aussereuropäischen  ich  sie  stellen  sollte. 

Gattungscharakter. 

Kräftig  gebaut  mit  bunten  Flügeln  und  Hinterleib.  Borsten  ansehnlich.  Wegen 
des  bedornten  zvfeiten  Fühlergliedes  gehört  sie  zu  der  Gruppe  der  Notiphilinen.  Kopf 
ziemlich  gerundet;  die  nackten  Augen  sind  auf  der  Stirn  um  die  halbe  Kopf  breite 
getrennt,  nähern  sich  aber  unterhalb  der  hoch  sitzenden  Fühler  bis  auf  die  halbe 
Stimbreite.  Das  Gesicht  ist  in  der  ganzen  Längsrichtung  und  auch  der  Quere  nach 
deutlich  etwas  gewölbt,  der  untere  Mundrand  fast  horizontal  abgeschnitten.  Mund- 
öffnung gross,  das  Prälabrum  steht  nicht  vor.  Rüssel  muscidenähnlich,  Taster  faden- 
förmig, an  der  Spitze  schwach  verdickt  und  beborstet.  Backen  von  ansehnlicher 
Breite;  die  Wangen  sind  vom  Gesicht  durch  eine  deutliche  Furche  geschieden;  längs 
der  Wangenplatte  stehen  je  3  —  5  starke  nach  innen  gebogene  Borsten;  auf  der  Mitte 
der  Backen  sieht  man  deren  2.  Auf  der  Stirn  stehen  dann  noch  je  eine  grosse  nach 
oben  geneigte  Froutorbitalborste,  dicht  unter  derselben  eine  kleine  nach  vorn  gerichtete; 
an  der  oberen  Augenecke  eine  obere  Scheitel-Orbitalborste  und  die  eigentliche  Scheitel- 
borste; mitten  auf  und  dicht  neben  dem  Punkthöcker  stehen  2  etwas  schwächere. 
Die  Fühler  stehen  am  ersten  oberen  Kopfdrittel,  sie  sind  von  der  gewöhnlichen  Form, 


170 


Th.  Becker: 


die  Arista  ist  dicht  gekämmt.  Siehe  Taf.  4c  Fig.  27,  28.  Thoraxrücken  und  Schildcheu 
sind  mit  kurzen  deutlichen  schwarzen  Haai'en  dicht  besetzt,  die  nur  unregelmässig 
reihenförmig  gestellt  sind.  Ausser  4  Schildborsten  sieht  man  2  hintere  Dorsocenti'al- 
borsten  (oder  Präscutellarborsten),  eine  Humeral-,  eine  Präsutural-,  2  Notopleural- 
iind  2  Supraalarborsteu;  auf  den  Brustseiten  3  Mesopleural-  und  1  Sternopleuralborste. 
Hinterleib  länglich  oval,  flachgedrückt,  mit  6  Ringen,  von  denen  der  erste  und  letzte 
kurz,  die  mittleren  ziemlich  gleich  lang  sind;  der  fünfte  und  sechste  sind  an  den 
Hinterrändern  mit  einem  Borsteukianz  versehen.  Die  Beine  sind  kräftig,  haben 
keine  besonders  auffällige  Beborstung,  immerhin  sind  die  Unterseiten  der  Vorder- 
und  Mittelschenkel  mit  einer  Reihe  längerer  Borsten  versehen.  Die  Flügel  sind 
schwarzbraun  gefärbt,  mit  verschiedenen  viereckigen  und  runden  hellen  Flecken,  sowie 
mit  einer  unregelmässigen  Binde  gezeichnet,  siehe  Taf.  4c  Fig.  29.  Alle  Längsadern 
sind  ziemlich  gerade  und  divergierend;  die  Randader  läuft  bis  zur  vierten  Längsader; 
der  erste  Randader-Abschnitt  ist  deutlich  kurz  lieborstet,  sowie  an  seinem  Ende  mit 
2  starken  Borsten  versehen. 

282.  Actocetor  margaritatus  Wied.  c?  q  . 

Ägypten  und  Kanar.  Inseln. 

Thorax  aschgrau,  Rücken  und  Schildcheu  gelbbraun  bis  ockergelb  bestäubt; 
die  Spitze  des  letzteren  ist  blauschwarz,  die  glänzende  stahlblane  Grundfarbe  kommt 
hier  noch  nicht  ganz  zum  Durchbruch;  der  Hinterrückeu  ist  wieder  grau  bestäubt. 
Hinterleib  von  prächtig  stahlblauer  glänzender  Färbung;  der  vierte  Ring  hat  auf 
seiner  vorderen  Hälfte  eine  gelbgraue  Binde,  ungefähr  von  der  Farbe  des  Thorax- 
rückens; beim  Männchen  ist  auch  der  sechste  Abdominalring  bereift.  Beine  gelbrot; 
Vorderschenkel  auf  der  Mitte  und  die  Mittelschenkel  an  ihrer  Basis  schwach  gebräunt; 
auf  der  Unterseite  der  IVIittelschenkel  'macht  sich  eine  der  Borsten  durch  besondere 
Länge  bemerkbar.  Kopf  hellgraugelb.  Fühler  rotgelb;  die  Arista  hat  ca.  10  dicht 
gestellte  Kammstrahlen.     Flügel  wie  oben  angegeben. 

Körperlänge  3 — 4  mm. 

Ephydrinae. 

Glenanthe 

Halid.    Ann.  of  nat.  Hist.  HI.  164.  (1896) 

Lw.    Nene  Beitr.  VU.  16.  (1860). 

Beck.    Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  404  (1839). 

283.  Glenanthe  fasciventris  o .  n.  sp. 

Ein  "Weibchen  vom  Natronsee  Birket-el-Kanin.  März.  Diese  Art  hat  mit 
Gl.  ripicola  gewisse  Ähnlichkeit. 

Thorax  graubräunlich.  Stirn  rotbraun;  Untergesicht  und  Augenränder  weissgrau. 
Fühler  ganz  hellrotgelb,  drittes  Glied  noch  etwas  grösser  als  bei  Gl.  ripicola  Halid. 
und  fuseineiTis  Beck.  Hinterleib  braun  mit  aschgrauen  Hinterrandsbinden,  welche 
die  halbe  Breite  der  Ringe  haben.  Die  Beine  und  die  Spitzenhälfte  der  Hüften 
sind  ganz  hellgelb.  Flügeladerung  ähnlich  wie  bei  Glfuscinervis;  Gl.  ripicola  hat 
sehr-   schmale   lange  Flügel,    bei   fasciventris   sind  sie  erheblich  breiter  und  die  dritte 


Ägyptische  Dipteren.  171 

und  vierte  Längsader  liegen  weiter  auseinander,  divergieren  auch  etwas  an  der  Spitze. 
Die  Randader  und  zweite  Längsader  sind  hellbraun,  die  übrigen  Adern,  namentlich 
die  4.  und  5.  Längsader  sowie  die  kleine  Querader  sind  schwarz,  letztere  wird  auch 
von  einem  Wolkeuschatten  umgeben. 

1^2  Diiii  lang. 

Die  Unterschiede  von  den  beiden  bekannten  Arten  liegen  in  der  Färbung, 
Fühler-  und  Flügelform. 

Hydrellia 

Roh.    Deso.  Essai  sur  les  Myod.  790.  5.  (1830). 

Lw.   Neue  Beitr.  VII.  15.  (1860). 

Beck.    Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  ir,7.  (1896). 

284.  Hydrellia  griseola  Fall.  Act.  Holm.  (1813).  ö  9. 
Einige  Exemplare  aus  Kairo.     November. 

285.  Hydrellia  modesta  Lw.  Neue  Beitr.  VII  23.  15.  (1860).  ö  9 . 
Ein  Exemplar  aus  Kairo.     November. 

286.  Hydrellia  poecilogastra  n.  sp.  9 . 

Ein  Exemplar  aus  Kairo.     November. 

Ausgezeichnet  durch  ganz  gelbe  Beine,  bunt  gezeichneten  Hinterleib  und  streifen- 
förmigen Tlioraxrückeu.  Nach  meiner  Bestimmungstabelle  Berl.  ent.  Z.  1896  p.  168  wird 
mau  auf  H.  laticeps,  jy'Htar.'tis  und  ßavUabfis  Steuh.  hingeführt,  aber  keine  von  allen 
dreien  hat  ganz  gelbe  Beine. 

Weibchen.  Thorax  hellaschgrau,  der  Rücken  mit  4  breiten  braunen  Längs- 
streifen, von  denen  -2,  zwischen  den  Dorsoceutralborsten  Reihen,  2  an  der  äusseren 
Seite  derselben  stehen.  Stirn  rotbraun  mit  hellerem,  bräunlich  grauen  Stirndreieck. 
Lunula  und  Untergesicht  ockergelb  bestäubt.  Taster  weissgelb;  an  den  Fühlern 
sind  die  beiden  ersten  Glieder  schwarz,  das  dritte  rotgelb  mit  6 — 7  strahliger  Arista. 
Die  Backen  haben  nur  die  gewöhnliche  Breite.  Schwinger  gelb.  Hinterleib  hell- 
aschgrau mit  breiten  rotbraunen  fast  sammetartigen  Vorderrandsbinden  der  Ringe; 
sie  fliessen  in  der  Mitte  mit  einer  breiten  Mittellängslinie  zusammen  in  der  Form 
eines  länglichen  Dreiecks,  dessen  Basis  am  Vorderrande  des  zweiten  Ringes  liegt, 
dessen  Spitze  das  Ende  des  fünften  Ringes  nicht  ganz  erreicht.  Beine  nebst  allen 
Hüften  sind  gelb,  die  Schenkel  kaum  etwas  graulich  angehaucht,  das  letzte  Tarsen- 
glied  verdunkelt.  Flügel  in  graulicher  Abtönung;  der  zweite  Randader-Abschnitt 
ist  etwa  \^j^  mal  so  lang  als  der  dritte. 

Fast  2  mm  lang. 

Unter  den  bisher  beschriebenen  aussereuropäischen  Arten  findet  man  ebenfalls 
keine  mit  ganz  gelben  Beinen. 

Es  sind  dies  die  folgenden: 

Hydrellia  ischiaca    Lw.    Monogr.  of  the  dipt.  of  N.-Amer.  ed.  by  Ost. 

Sack.  (1862).  p.  150—154. 
„  h^poleuca   Lw.    Monogr.  of  the  dipt.  of  N.-Amor.  ed.  by  Ost. 

Sack.  (1862).  p.  1.50—1.54. 
„  obscuripes  Lw.    Monogr.  of  the  dipt.  of  N.-Amer.  ed.  by  Ost. 

Sack.  (1862).  p.  150—154. 


172  Th.  Becker: 

Hydrellia  scapularis  Lw.    Monogr.  of  tlie  dipt.  of  N.-Amer.  ed.  by  Ost. 
Sack.  (1862).  p.  150—154. 
„  valida  Lw.  Mouogr.  of  the  dipt.  of  N.-Amer.  ed.  by  Ost.  Sack. 

p.  150—154. 
„  formosa  Lw.  Monogr.  of  tbe  dipt.  of  N.-Amer.  ed.  by  Ost. 

Sack.  (1862).  p.  150—154. 

„  conformis  Lw.  Berl.  ent.  Zeit.  (1869).  41 Rhode   Island. 

parva  Willist.  Dipt.  of  St.  Vincent.  (1896).  399. 
„  pulchra  Willist.    „       „     „  „  „  „ 

287.  Hydrellia  approximata  n.  sp.  9. 

Ein  Exemplar  ans  Kairo.     November. 

Bei  Anwendung  meiner  oben  zitierten  Bestimmungstabelle  kommt  man  auf 
H.  nigricans  Stenh.,  mit  der  meine  Art  das  weisse  Gesicht,  die  schwarzen  Fühler, 
dunklen  Beine  und  die  Kürze  der  zweiten  Längsader  gemein  hat;  H.  nlgricmts  weicht 
aber  ab  durch  dunklere  Färbung  und  glänzenden  Thoraxrücken. 

Weibchen.  Thorax  hell  aschgrau,  auf  dem  Rücken  mit  schwacher  Bräunung. 
Lunula,  üntergesicht  und  Augenränder  weissgrau,  Taster  hellgelb.  Untergesicht  mit 
5  schwarzen  Borstenhaaren  auf  jeder  Seite,  Backen  schmal.  Fühler  ganz  schwarz 
mit  5 strahliger  Borste.  Hinterleib  hell  aschgrau  mit  etwas  bräunlicher  Oberseite; 
der  fünfte  Ring  ist  17.2  mal  so  lang  als  der  vierte.  Schwinger  gelb.  Beine  nebst 
allen  Hüften  schwarz,  allenthalben  weissgrau  bestäubt.  Metatarsen  der  hinteren 
Beine  rotgelb,  an  den  Vorderbeinen  rostrot.  Flügel  lang,  farblos  mit  kurzer  zweiter 
Längsader,  so  dass  der  zweite  Randader-Abschnitt  nicht  länger  ist  als  der  dritte. 
17»  mm  lang. 

Eine  Vergleichung  mit  den  oben   genannten  aussereuropäischen  Arten   ergibt: 
H.  formosa  Lw.   hat  glänzenden  Thoraxrücken,   Hinterleibsspitze   und   matt- 
schwarzes Schildchen. 
H.  conformis   Lw.    weicht   ab    durch   längere    zweite   Längsader   und    andere 

Beinfärbung. 
H.  hypoleuca  Lw.  hat  nur  3  Gesichtsborsten  und  längere  zweite  Längsader; 
der  zweite  Randader-Abschnitt  ist  deutlich  1^2  ™^'  ^o  ^^^E  ^^^  der 
dritte. 
Die  übrigen  von  Loew  beschriebenen  Amerikanischen  Arten  weisen  noch  mehr 
Unterschiede  auf. 

288.  Hydrellia  limosina  n.  sp.  9 . 
Zwei  Weibchen  aus  Kairo.     November. 

We  i  b  c  h  e  n.  Thorax  hellaschgrau  mit  rehbrauner  Oberseite.  Stirn  tief  rotbraun, 
sammetfarbig  mit  hellbraunem  Stirudreieck  und  weisser  Lunula.  Backen  schmal. 
Gesicht  ockergelb  mit  je  5 — 7  Borsten.  Fühler  ganz  schwarz  mit  7 — 9strahliger 
Borste.  Taster  und  Schwinger  hellgelb.  Hinterleib  hellaschgrau  mit  breiter  brauner 
Mittelstrienie  und  ebensolchen  Vorderrandbinden,  die  nicht  ganz  bis  an  die  Ringseiten 
gehen.  Beine  und  alle  Hüften  schwarz  mit  grauer  Bestäubung;  die  äussersten  Kniee, 
die  äussersten  Spitzen  der  hinteren  Schienen  und  alle  Tarsen  bis  auf  die  beiden 
letzten  verdunkelten  Endglieder  sind  gelb.  Flügel  schwach  grau  gefärbt;  der  zweite 
Randader-Abschnitt  ist  1^^ — 1^2  mal  so  lang  als  der  dritte. 

Länge  des  Körpers  2  mm. 


Ägyptische  Dipteren.  173 

Hyadina 

Halid.  Ann.  of  nat.  Hist.  III.  406  (1839). 

Lw.  Neue  Beitr.  VII.  27  (1860). 

Beck.  Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  193  (1896). 

289.  Hyadina  fenestrata  n.  sp.  ö  q. 

Verschiedene  Exemplare  aus  Assuan,  Suez  und  dem  Fayum.    Januar  bis  März. 

Ohne  sammetschwarzen  Brustfleck,  aber  mit  deutlichen  Flügel-Glasflecken, 
wodurch  diese  Art  sich  von  H.  nitida  Macq.  unterscheidet. 

Ö  Q .  Thorax  glänzend  schwarz.  Schildchen  mit  2  sammetscliwarzen  Seitenflecken. 
Stirn  glänzend  schwarz,  Untergesicht  grau  bestäubt.  Fühler  rötlich,  oben  verdunkelt, 
von  der  gewöhnlichen  längereu  Form  wie  bei  H.  guttata  Fall.  Der  Hinterleib  ist 
ebenfalls  ganz  glänzend  schwarz,  die  ersten  Ringe  sind  kaum  etwas  weniger  glänzend. 
Brustseiten  ohne  sammetschwarzen  Fleck,  grau  bestäubt.  Schwinger  hell.  Beine 
rotgelb;  Hinter-Scheukel  und  Schienen  mitunter  auf  der  Mitte  mit  schwachem  braunen 
Wisch;  letztes  Tarsenglied  verdunkelt.  Flügel  etwas  graubraun  getrübt  mit  2  deutlichen 
Glasflecken  zu  beiden  Seiten  der  hinteren  Querader. 

IV2  iMu  lang. 

Die  Beschreibung  von  H.  gi'avixla  Lw.  Berl.  ent.  Z.  1863.  326.  98.  aus  Sitka 
stimmt  in  keiner  Weise  mit  dieser  Art  überein. 

Philygria 

Stenh.  Ephydr.  238.  (1844). 

Lw.  Neue  Beitr.  \ll.  24.  (1860). 

Beck.  Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  186  (1896). 

290.  Philygria  picta  Fall.  Act.  Holm.  254.  12.  (1813). 

Einige  Exemplare  aus  Kairo  und  dem  Fayüm.     November  bis  März. 

Scoliocephalus  n.  g. 

von  (TK0X1Ö5  schief  und  KeqpaXri  Kopf. 
Gattungscharakter. 

Kopf  etwas  plattgedrückt  und  schief  nach  vorne  gerichtet.  Augen  sehr  zerstreut 
behaart,  fast  nackt,  lang,  zweimal  so  hoch  als  in  der  Körpemchtung  lang.  Stirn 
ungefähr  von  ^/g  Kopfbreite,  nach  den  Fühlern  hin  konvergierend.  Das  Gesicht  ist 
nur  flach  gewölbt,  am  Mundrande  wenig  vortretend,  auch  nur  wenig  unter  die  Augen 
hinabreichend  mit  2  —  3  schwachen  Seiteuborsten  und  einer  Backenborste.  Mund- 
öffuung  klein.  Fühler  in  halber  Kopfhöhe,  zweites  Glied  ohne  die  nach  vorne 
gerichtete  Borste,  nur  mit  einem  aufgerichteten  Haar;  Fühlerborste  lang,  auf  der 
Wurzelhälfte  mit  weitläufig  gestellten  Strahlen.  Die  flache  Stirn  hat  4  Scheitel-, 
2  Ocellenborsten  und  je  2  divergierende  Frontorbitalborsten,  die  aber  mit  ihren 
Fusspunkteu  weit  auseiuauderstehen.  Thorax  mit  reihenförmigen  Akrostikalbörstchen, 
2  Präscutellar-,  2  Dorsocentral-,  4  Schild-,  2  Notopleural-,  1  Mesopleural-  und 
1  Sternopleuralborste.  Hinterleib  mit  5  deutlichen  Ringen.  Beine  einfach.  Flügel 
ungefähr  wie  bei  Hydrellia. 


174  Th.  Becker: 

291.  Scoliocephalus  pallidisetis  n.  sp.  öq. 
3  Exemplare  aus  Alexandiien.     November. 

(5  9 .  Thorax  gelbgrau  bestäubt,  Borsten  und  Härchen  alle  fahlgelb.  Stirn 
grau,  Äugenräuder  und  üntergesicht  weissgrau.  Taster  hellgelb.  Fühler  ganz  bell- 
rotgelb,  ziemlich  gross.  Borste  lang  mit  3  weitläufig  stehenden  Strahlen.  Die 
Gesichtsborsten  und  die  auf  der  Stirn  sind  ebenfalls  hell.  Schwinger  weiss.  Hinterleib 
glänzend  schwarz,  wie  poliert;  erster  und  zweiter  Ring  gelblich  durchscheinend,  mit 
einigen  hellen  Härchen  spärlich  besetzt.  Beine  nebst  Vorderhüften  ganz  gelb.  Flügel 
schwach  gelblich  gefärbt;  die  zweite  Längsader  ist  nicht  allzulang;  der  zweite  Eand- 
ader-Abschnitt  ist  1^2  mal  so  lang  als  der  dritte;  die  dritte  nnd  vierte  Längsader 
konvergieren  ein  wenig.     Siehe  Taf.  4c  Fig.  30,  31. 

l^/^  mm  lang. 

Asmeringa  u.  g. 
von  d  ohne  und  crufjpiYH  Borste. 

Eine  auffallend  nackte  Art,  ohne  jegliche  Beborstung,  nur  mit  mikroskopisch 
erkennbaren  Härchen  bekleidet.  Grosse  Mundöffuung,  deutlich  pubescente  Augen, 
kleines  kugelig  geformtes  drittes  Fühlerglied,  das  in  eine  Höhlung  gebettet  ist. 
Wegen  der  grossen  Mundöffnung  müsste  man  diese  Art  zu  den  Ephydrinen,  wegen 
der  deutlich  pubescenten  Augen  zu  den  Hydrellinen  bringen.  Mau  sieht  hieraus, 
dass  die  von  Loew  in  der  Berl.  ent.  Z.  1874.  p.  76fi'.  gegebene  Einteilung  der 
Ephydriden  doch  nicht  auf  alle  Gattungen  ausnahmslos  passt,  dass  namentlich  die 
Pubescenz  der  Augen  ein  sehr  schwankendes  Kennzeichen  ist. 

G  a  1 1  u  n  g  s  c  b  a  r  a  k  t  e  r. 
Kleine  nackte  Art,  Augen  klein,  schrägliegend,  pubescent;  sie  treten  in  keiner 
Weise  aus  der  Kopftliiche  heraus.  Stirn  schräg  abfallend,  breit,  etwa  von  halber 
Kopf  breite.  Fühler  klein,  weit  von  einander  getrennt,  in  kleinen  Vertiefungen  ruhend; 
die  Fühlerwurzel  liegt  nur  wenig  oberhalb  des  unteren  Augenrandes;  das  dritte  Fühler- 
glied nebst  der  sehr  kurzen  Borste  erscheinen  unter  dem  Mikroskop  deutlich  pubescent. 
(Siehe  Fig.  34  Taf.  4  c,  stark  vergi-össert.)  Das  Untergesicht  ist  breit,  im  Profil 
nach  dem  Mundrande  hin  ein  wenig  eingezogen,  im  ganzen  deutlich  gewölbt.  Wangen 
und  Backen  sehr  breit.  Hinterkopf  geschwollen.  Mundöffuung  gross,  horizontal 
abgeschnitten  mit  grossem,  gleich  weit  vorstehendem  Prälabrum,  dessen  Unterrand 
etwas  gezackt  erscheint.  Rüssel  dick,  scheinbar  ungegliedert.  Der  ganze  Kopf  ohne 
Borsten  oder  bestimmt  auftretende  Härchen.  Thorax  und  Schildchen  nur  mikroskopisch 
kurz  behaart,  jedoch  kann  man  auf  dem  Schildchen  mit  der  Lupe  noch  4  feine 
gelbe  Härchen  als  Schildborsten  entdecken.  Hinterleib  mit  6  ziemlich  gleich  langen 
Ringen.  Beine  einfach.  Klauen  gekrümmt,  Pulvillen  vorhanden.  Flügel  mit  ziemlich 
graden  Längsadern;  die  zweite  ist  kurz;  die  hintere  Querader  üegt,  ähnlich  wie  bei 
der  Gattung  Glenunthe  der  Flügelwurzel  sehr  nahe.  Die  Randader  läuft  bis  zur 
vierten  Längsader.     Siehe  Fig.  32,  33,  34  Taf.  4c. 

292.  Asmeringa  inermis  9 .  n.  sp. 

Ein  Weibchen  am  Meeresstrande  bei  Alexandrien  im  November. 
Das  ganze  Tier  ist  hellaschgrau,  die  mikroskopischen  Härchen  hellgelb.    Fühler, 
Prälabrum  und  Rüssel  schwarz.     Schenkel  und  Schienen  von   dunkler  Gnindfarbe, 


Ägyptische  Dipteren.  175 

jedoch  ebenfalls  hellgrau   bereift;  Tarsen  hellgelb.     Flügel  milchweiss  mit  farblosen 
Adern;   der   zweite  Raudader- Abschnitt   ist   kaum   länger   als   der   dritte;    dritte   und 
vierte  Längsader  parallel;   die  hintere  Querader  steht  senkrecht  zur  vierten  Längs- 
ader und  ist  um  das  Doppelte  ihrer  Länge  vom  Flügelrande  entfernt. 
1  mm  lang. 

Homalometopus  n.  g. 
von  6)aa\Ö5  flach  und  lutTOJirov  IStirn. 

Der  Kopf  mit  seiner  flachen,  abgesetzten  kurz  behaaiten  Stirnplatte,  den  kleinen 
kugehgen  Fühlern  und  den  seitwärts  gebogenen  Frontorbitalborsten  erinnert  lebhaft 
an  Canace  ranula:  die  Art  ist  aber  durch  ihren  nur  fünfgliedrigen  Hinterleib  und 
andere  Flügelausbildung  sowie  durch  pubescente  Augen  von   Canace  getrennt. 

Gattungscharakter. 

Kleine  kahle  Art  mit  flach  gewölbtem  breiten  Gesicht,  grosser  Mundöffnung, 
breit  auseinanderstehenden,  schrägliegenden  pubescenten  Augen,  flacher,  plattenförmig 
abgesetzter,  kurz-behaarter  Stirn,  vortretendem  ClyiJeus  und  dickem  kahnförmigen 
Rüssel.  Die  Fühler  sind  klein,  kugelförmig,  pubescent  mit  kurzer  fast  nackter, 
mikroskopisch  pubescentsr  Borste  von  derselben  Gestaltung  wie  bei  der  vorhergehenden 
Gattung  Asmeringa.  Am  Scheitel  stehen  je  2  kurze  Scheitelborsten,  am  Augenrande 
ca.  4  seitwärts  übergebogene  Frontorbitalborsten;  auf  der  Gesichtsfläche  neben  der 
Wangenfalte  sieht  man  eine  Reihe  von  je  5 — 6  feinen  Börstcheu.  Auf  dem  Thorax- 
rücken ist  nur  eine  Andeutung  von  kurzer  reihenförmiger  Behaarung  vorhanden; 
2  stärkere  Härchen  direkt  vor  dem  Schildchen  lassen  sich  als  Dorsocentralborsten 
auffassen;  ausserdem  sind  noch  vorhanden  2  Notopleuralborsten  und  4  Borsten  am 
Schildrande.  Mesojileural-  und  Sternopleural-Borsten  sind  unter  der  Lupe  kaum 
sichtbar.  Hinterleib  mit  5  ziemlich  gleichlangen  Ringen.  Beine  schlank  und  kahl; 
Klauen  geki'ümmt,  Pulvillen  deutlich;  am  Ende  der  Mittelschienen  macht  sich  eine 
auf  der  Innenseite  stehende  längere  Borste  bemerkbar.  Die  Flügel  sind  verhältnis- 
mässig gross,  nach  der  Spitze  hin  etwas  verschmälert;  erste  und  zweite  Längsader 
lang;  dritte  ganz  gerade;  die  vierte  verläuft  im  ganzen  parallel,  nähert  sich  jedoch 
unmittelbar  vor  der  Fiügelspitze  aufbiegend  etwas  der  dritten.  Basal-  und  Analzellen, 
die  bei  der  Gattung  Canace  vorhanden  sind,  fehlen  hier.     Siehe  Fig.  35,  36  Taf.  4c. 

293.  Homalometopus  albiditinctus  cJ  9.  n.  sp. 

Ein  Pärchen  vum  Meeresstrande  bei  Port-Said  anfangs  April. 

Thorax,  Kopf  und  Hinterleib  hellaschgrau;  Stirnplatte  ein  wenig  in's  Grünliche 
spielend.  Fühler  schwarz  mit  grauer  Bestäubung;  Sch\yinger  hellgelb.  Hinterleib 
mit  zerstreut  stehenden  selir  kurzen  Härchen.  Beine  schlank,  kahl;  jedoch  sieht  man 
auf  der  Spitzenhälfte  und  der  Unterseite  der  Mittelschenkel  eine  Reihe  weitläufig 
gestellter  verhältnismässig  langer  Borsten.  Schenkel  und  Schienen  von  dunkler  Grund- 
farbe mit  hellgrauer  Bestäubung;  Kniee  der  hinteren  Beine,  sowie  alle  Tarsen  mit 
Ausnahme  des  letzten  Gliedes  hellgelb.     Flügel  milchweiss;  Aussenränder  kuhl. 

1^/4  mm  lang. 

Diese  beiden  letzten  GüiivLngQn.  Acuter inya  und  llomalometopitf^  sind  ausserordentlich 
lehiTeich,  da  sie  Übergangsformen  sind  nicht  niu-  zwischen  den  Gruppen  der  Epliydiinae 


176  Th.  Becker: 

und  Hydrellinae,  sondern  auch  solche  zwischen  Canace  und  allen  übrigen  Gattungen 
bilden.  Sie  nähern  sich  in  der  Zahl  ihrer  Hinterleibsringe  (5 — 6)  schon  der  Gattuuw 
Canace  mit  ihren  7  Eiugen,  kommen  ihr  dann  in  Kopf-  und  Fühlerform  ausser- 
ordentlich nahe  bezüglich  gleich;  alle  3  Gattungen  sind  Bewohner  der  Meeresküste. 
Man  kann  sie  aber  auch  mit  dem  kugeligen  dritten  Fühlergliede  und  der  kurzen 
pubesceiiten  Arista  als  eine  besondere  Gruppe  behandeln;  allerdings  darf  man  dann 
nicht,  wie  Loew  und  Haliday  dies  gethan,  die  Anwesenheit  und  das  Verschwinden 
der  Anal-  und  Basalzellen  als  das  Gemeinsame  oder  Trennende  auffassen,  sondern 
muss  als  Gruppencharakter  die  Form  der  Fühler  und  der  Arista  hinstellen.  Alle 
übrigen  Ephydriden  haben  eine  nackte  oder  nur  auf  der  Oberseite  pubescente  oder 
gefiederte  Fühlerborste. 


b 


Ephydrinae. 

Scatella 

Rob.-Deso.    Myod.  801.  III.  (1830). 

Beck.    Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Zeit.  (1896).  p.  224. 

294.  Scatella  stagnalis  Fall. 

Einige  Exemplare  aus  Luxor.     Dezember. 

295.  Scatella  lutosa  Halid. 

Aus  Alexandrien,  Suez.     November  bis  März. 

296.  Scatella  subguttata  Meig. 

Syst.  Beschr.  VI.  120.  17.  =  aestuans  Halid. 

Aus  Alexandrien,  Damiette,  Port-Said,  Birket-el-Karün.  Von  März  bis  Mai  an 
Meeresküsten  und  Salzsee-Ufern. 

297.  Scatella  paludum  Meig.  Syst.  Beschr.  VI.  118.  3.  [IQ^O)  =  sorhiUans  Halid. 
Einige  Exemplare  aus  der  Oase  Fayum  und  Luxor.     Dezember  bis  März. 

298.  Scatella  dichaeta  Lw. 
Aus  Kairo  im  März. 

"  Q  .  u.  sp. 

Einige  Exemplare  aus  Alexandrien  im  November. 

Eine  charakteristische  Art  mit  hellen  Beinen  und  5  hellen  Flügelflecken. 

Männchen.  Thorax  gelbbraun  bis  ockergelb  matt  bereift  mit  3  Dorsocentral- 
borsten  und  Akrostikalbörstchen,  die  an  der  Quernaht  mit  2  stärkeren  Borsten 
endigen.  Schwinger  hellgelb.  Hinterleib  graugrün  bis  gelbbraun,  matt;  letzter  Ring 
l'/a  mal  so  lang  als  der  vorletzte.  Untergesicht  und  Backen  ockergelb  bestäubt; 
letztere  mit  einer  schwachen  Borste,  schmal,  kaum  so  breit  als  das  dritte  Fühlerglied. 
Taster  hellgelb.  Fühler  rötlichgelb;  die  beiden  ersten  Glieder  sowie  das  dritte  an 
der  Oberseite  verdunkelt;  Arista  deutlich  pubesceut.  Gesicht  stark  vorspringend, 
unten  im  Seitenwinkel  mit  je  2  aufrecht  stehenden  Borsten.     Flügel  etwas  graubraun 


Ägyptische  Dipteren.  177 

getrübt  mit  5  sehr  deutlichen,  scharf  begrenzten  weissen  Flecken;  die  zweite  und 
dritte  Längsader  sind  iu  der  Nähe  der  Flecken  etwas  wellenförmig  ausgebaucht. 
Beine  nebst  Hüftgliedern  von  gelber  Grundfarbe;  die  Schenkel  sind  aber  bis  fast 
zur  Spitze  braun  verdunkelt,  desgeichen  die  Schienen-Endbälften. 

Weibchen.  Dasselbe  bat  hellere  Beine;  diese  sind  nebst  den  Vorderhüften 
ganz  gelb,  nur-  die  letzten  Tarsenglieder  sind  mitunter  gebräunt. 

Körperlänge  ca.  1  mm. 

Trotz  der  etwas  anders  und  dunkler  gefärbten  Beine  des  Männchens  bin  ich  der 
Ansicht,  dass  diese  im  übrigen  gleich  gebauten  und  gefärbten  Tiere  zusammengehören. 

Die    zur  Vergleichung   herangezogen    aussereuropäischen   Arten    sind  folgende: 

Scatella  favillacea  Lw.    Monogr.  Dipt.  of  N.-Amer.  (1862).  p.  170. 
lugens  Lw.  „  „       „  „  „         „171. 

obsoleta  Lw.  „  „       „  „  „         »172. 

„        mesogramtna  Lw.    Berl.  ent.  Z.  (1869).  42.  74. 
„        sejuncta  Lw.  „        „      „    (1863).  326.  99. 

„        Sancti-Pauli  Schin.    Novara  Reise  (1868).  p.  243. 

Unter  diesen  bis  jetzt  bekannten  aussereuropäischen  Arten  ist  keine  einzige  mit 
hellen  Fühlern  und  so  bellen  Beinen  wie  die  Sc.  variofeiuorata;  auch  unter  den 
Europäischen  hat  nur  die  Sc.  defecia  Halid.  ein  helleres  drittes  Fühlerglied,  uuter- 
scheidet  sich  aber  sofort  durch  die  Flügel,  welche  nicht  5,  sondern  9  helle  Tropfen  haben. 

Scatophila 

Beck.   Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  (1896).  p.  237. 

300.  Scatophila  farinae  d  9 .  n.  sp. 

Mehrere  Exemplare  aus  Assiut  und  Luxor.     Dezember. 

Eine  schwarzbeinige  Art  ohne  aufrecht  stehende  Gesichtsborste  mit  ganz  einfach 
gestreiftem  Thoraxrücken. 

Männchen.  Thorax  von  mehlgrauer  Grundfarbe  mit  3  breiteren  undeutlich 
begrenzten  bräunlichen  Längsstreifen,  von  denen  einer  auf  der  Mitte,  die  anderen 
beiden  in  der  Linie  der  Dorsocentralborsten  liegen;  dazwischen  erscheint  die  graue 
Grundfarbe  ebenfalls  streifenförmig.  Schwinger  hell.  Stirn  braungrau;  das  grosse 
Stirntrapez  ist  von  den  Augenrändern  durch  eine  dunkle  Linie  getrennt.  Das  Gesicht 
springt  wenig  vor  und  bildet  fast  eine  gerade  Linie.  Der  Mundrand  ist  mit  einigen 
nach  unten  gerichteten  Borsten  besetzt;  die  bei  den  verwandten  Arten  Seat,  despecia 
Halid.  und  Jiamifera  Beck,  vorhandene  aufrecht  stehende  Gesichtsborste  fehlt  hier. 
Die  Backen  sind  nur  schmal  und  erreichen  die  Breite  des  dritten  Fühlergliedes  nicht. 
Die  Fühler  sind  schwarz,  jedoch  sieht  man  unten  am  dritten  Fühlergliede,  gegen  das 
Licht  betrachtet,  eine  rötlich  durchscheinende  Stelle.  Hinterleib  auf  seinen  ersten 
3  Ringen  matt  graubraun ;  der  vierte  ist  etwas  kolbig,  schwarz,  ein  wenig  glänzend  mit 
ziemlich  rauher  abstehender  schwarzer  Behaarung;  er  ist  l^/o  mal  so  lang  als  der 
vorletzte.  Beine  schwarz,  die  Metatarsen  mitunter  etwas  rostrot,  die  übrigens  auf 
der  Unterseite  mit  goldgelbem  Filz  bekleidet  sind.  Flügel  etwas  bräunlich  mit  dunklen 
Adern  und  den  bekannten  9  —  10  hellen  Flecken,  die  bei  dieser  Art  aber  nicht  immer 
gleich  deutlich  ausgebildet  sind. 


178  Th.  Becker: 

Weibchen.    Sie  unterscheiden  sich  mit  Ausnahme  der  anders  geformten  Hinter- 
leibsspitze durch  nichts  vom  Männchen. 
1  mm  lang. 

Brachydeutera 
Lw.   Monogr.  Dipt.  of  N.-Amer.  I.  162.  (1862). 

301.  Brachydeutera  argentata  Walk.  Ins.  Saund.  407.  (1856). 

Anfangs  November  fing  ich  diese  Art  in  ziemlicher  Anzahl  auf  Süsswasser- 
Tümpeln  bei  Alexandrien  und  Kairo. 

Die  Tiere  schwammen  wie  Wasserwanzen  und  waren  schwer  zum  Fliegen  zu 
bewegen.  Diese  Art  war  uns  bisher  nur  aus  Nord-  und  Süd- Amerika  bekannt;  in 
Süd-Eui'opa  ist  sie  meines  Wissens  noch  nicht  gefunden,  wird  aber  wahrscheinlich 
auch  dort  an  geeigneten  Stellen  vorkommen.  Weiter  im  Inlande  von  Ägypten  ist 
sie  mir  nicht  mehr  begegnet. 

Oedenops  n.  g. 
von  oibaiveiv  schwellen  und  oipi?  Gesicht. 

Der  Kopf  hat  im  Profil  grosse  Ähnlichkeit  mit  der  Gattung  Cyplwps  Jaennicke 
aus  Java,  wie  er  sie  in  Fig.  14a  Taf.  43  seiner  neuen  exotischen  Dipteren  abgebildet 
hat;  aber  bei  dieser  sind  die  Augen  vorgequollen,  so  dass  der  Kopf,  von  oben  besehen, 
etwas  Froschartiges  annimmt;  dann  ist  der  Thorax  fast  ohne  Borsten  und  die  Flügel 
haben  in  ihrer  Aderuug  einen  ganz  anderen  Charakter. 

Mit  ilirem  ungedomten  zweiten  Fühlergliede,  der  grossen  Mundöffnung  und  den 
nackten  Augen  gehört  diese  Gattung  zu  den  Epliydrinae.  Kopf  viereckig  aufgeblasen; 
Augen  weit  auseinanderstebend,  nackt,  ziemlich  kreisrund;  unter  den  Fühlern  eine 
kleine  Höhlung,  sodass  der  dazwischenliegende  obere  Teil  des  Gesichts  nasenartig 
herauswächst;  letzteres  ist  im  übrigen  im  Profil  ziemlich  gerade  iind  geht  weit  unter 
die  Augen  hinab;  die  Mundöffnung  ist  gross,  ohne  ßandborsten,  unten  ziemlich  gerade 
abgeschnitten  mit  vortretendem  Prälabrum.  Die  Fühler  sind  nur  klein,  kurz  oval 
mit  kurzer  vierstrahliger  Arista.  Auf  dem  Kopfe  stehen  ausser  den  4  Scheitelborsten 
nur  noch  2  nach  vorn  geneigte  Ocellenborsten  und  je  eine  Frontorbitalborste  auf 
der  Mitte  des  Augenrandes;  vor  den  breiten  nackten  Backen  sieht  man  amWangeu- 
rande  noch  2  zarte  Gesicbtsborsten.  Der  Thorax  hat  ausser  den  beiden  Präscutellar- 
borsten  je  2  Notopleural-,  1  Supraalar-,  1  Intraalarborste,  ferner  3  Paar  Dorsocentral- 
und  4  Schildborsten.  Die  Brustseiten  sind  fast  ganz  nackt;  die  Sternoplem-alborste 
fehlt,  anstatt  ihrer  sieht  man  nur  2  kleine  Härchen.  Hinterleib  mit  5  Ringen.  Die 
Mittelscliienen  tragen  eine  besondere  Endborste,  ferner  auf  ihrer  Vorderseite  eine 
Borste  nahe  der  Wurzel  und  eine  andere  nahe  der  Spitze;  die  Mittelscheukel  zeigen 
auf  der  Vorderseite  2 — 3  stärkere  Borsten.  Klauen  gebogen,  Pulvillen  deutlich.  Die 
Flügel  sind  lang  und  schmal;  alle  Längsadern  mit  Ausnahme  der  ersten  sind  gerade. 
Der  Typus  entspricht  ungefähr  dem  der  Gattung  Pelina,  siehe  Taf.  4c  Fig.  39;  nur 
die  Vorderrandzelle  ist  bedeutend  länger,  sodass  die  kleine  Querader  weit  näher  der 
Flügelwurzel  gerückt  ist,  als  die  Mündung  der  ersten  Längsader;  an  letzterer  steht 
eine  deutliche  Endborste;  die  Eaudader  geht  bis  zur  vierten  Längsader.  Siehe 
Fig.  37,  38,  39,  40  Taf  4c. 


Ägyptische  Dipteren.  179 

302.  Oedenops  Isis  ö  q.  n.  sp. 

Von  der  Insel  Philae  bei  Assuan  im  Januar. 

Thorax  mäusegrau  mit  bestimmter  ockerbrauner  Eückenzeiclinung;  sie  besteht 
iu  einer  breiten  braunen  Mittelstrieme,  welche  kurz  vor  dem  Schildchen  abbricht  und 
in  je  2  fleckenartig  unterbrochenen  ebensolchen  Seitenstriemen,  so  dass  die  Dorso- 
centralborsten  auf  schmalen  hellgrauen  Längslinien  stehen;  bei  nicht  ganz  ausgereiften 
Exemplaren  ist  diese  Zeichnung  jedoch  nicht  immer  deutlich.  Akrostikalbörstchen 
sind  nicht  zu  sehen.  Brustseiten  mehr  aschgrau;  Kopf  ebenfalls  von  dieser  Färbung, 
jedoch  ist  die  Stirn  mit  Ausnahme  der  Augenränder  braun  bis  rotbraun,  das  Gesicht 
selbst  mitunter  ockerfarbig.  Fühler  ganz  hellrotgelb  mit  schwarzer  kurzer  etwas 
verdickter  vierstrahliger  Borste.  Hinterleib  aschgrau,  matt,  ohne  deutliche  Behaarung. 
Schwinger  hell;  Hüften  und  Schenkel  bis  nahe  zur  Spitze  schwarz,  grau  bereift. 
Schienen  rostgelb  mit  dunkler  Endhälfte,  mitunter  ganz  verdunkelt;  Tarsen  rostgelb 
mit  verdunkelten  Endgliedern ;  die  4  letzten  Tarseuglieder  der  Vorderbeine  sind  ver- 
breitert, deutlich  breiter  als  der  Metatarsus.  Die  Flügel  haben  an  ihrer  äussersten 
Wurzel  eine  weisslich  glasartige  Trübung,  sind  im  übrigen  deutlich  etwas  graubraun 
gefärbt  mit  dunklen  Adern. 

Körperlänge  Vj^  mm. 

Unter  den  gesammten  Tieren  befinden  sich  2  Exemplare,  welche  eine  andere 
und  zwar  in's  Rotgelbe  umgewandelte  Farbe  zeigen;  die  Stirn  ist  fast  purpurrot,  das 
Gesicht  ockergelb,  die  Aristagelb;  die  Beine  ganz  gelb;  Thoraxrücken  ockergelbbraun 
und  die  Flügel  haben  ebenfalls  eine  gelbliche  Tönung.  Da  aber  daneben  keinerlei 
plastische  Unterschiede  vorliegen,  kann  ich  hierin  nur  eine  Farben -Varietät  erblicken. 

Elephantinosoma. 

Diese  niedliche  Gattung  fand  ich  in  2  Arten  auf  der  Nil-Insel  Elephantine  bei 
Assuan.  Mit  der  vorigen  Gattung  Oedenops  ist  namentlich  in  der  Kopfform  Ähnlich- 
keit vorhanden;  die  Unterschiede  liegen  in  der  Beborstung  von  Thorax,  Backen  und 
Gesicht,  in  anderer  Flügelausbildung,  abweichender  Beborstung  der  Beine  und  im 
Verschwinden  des  Prälabrums. 

Gattungscharakter. 

Augen  nackt;  zweites  Fühlerglied  ungedornt,  Arista  gefiedert;  Mundöffuung 
gross,  nackt;  Gesicht  gewölbt  vortretend,  nach  unten  hin  grade  abfallend,  unbehaart, 
aber  mit  1 — 2  feinen  Borsten  am  Bande  der  Wangen  und  einer  mitten  auf  der 
Backe.  Die  Stirnbeborstung  ist  wie  bei  Oedenoj^s,  nur  mit  dem  Unterschiede,  dass 
bei  der  einen  Art  eine  zweite  Frontorbitalborste  zum  Vorschein  kommt.  Der  Thora.x- 
rücken  ist  fast  nackt.  Akrostikalbörstchen  sind  reihenweise  gestellt  zwar  vorhanden, 
aber  ausserordentlich  kurz;  mitunter  kommen  2  feine  Präscutellarborsten  zum  Vorschein; 
von  Dorsocentralborsten  sind  nur  2  vor  dem  Schildchen  ausgebildet,  die  den  Endpunkt 
einer  zarten  Haarreihe  bilden;  ausserdem  nur  noch  je  2  Notopleural-  und  4  Schild- 
borsten. Mesopleural-  und  Sternopleuralborsten  sind  so  schwach,  dass  sie  fast 
gar  nicht,  höchstens  als  feine  Härchen  auftreten.  Der  füufringelige  Hinterleib  endigt 
spitz  dreieckig;  die  Ringe  sind  alle  ziemlich  gleich  lang  und  fast  nackt.  Die  Beine 
tragen   feine   Borsten    an    Schenkeln   und    Schienen;    an    den    Mittelschieneu    stehen 

Mitt.  a.  d.  zool.  Mus.  in  Berliu. 


IgQ  Th.  Becker: 

2 — 3  Endborsten,  an  den  Aussenseiteu  der  Schienen  zarte  gleichmässig  verteilte 
Börstchen.  Die  Flügel  haben  die  gewöhnliche  Form  mit  graden  Ädern;  die  ßand- 
ader  endigt  an  der  vierten  Längsader;  Vorderrandzelle  nur  kurz,  sie  endet  der 
kleinen  Querader  gegenüber  ohne  Borste  am  Ende  der  ersten  Längsader;  die  vierte 
biegt  etwas  nach  vorne  um  und  nähert  sich  gradlinig  mit  schwacher  aber  deutlicher 
Konvergenz  der  diitten;  die  hintere  Querader  liegt  viel  weiter  vom  Flügelhiuterrande 
ab  als  bei  der  Gattung  Oedenops.     Siehe  Taf.  4c  Fig.  41,  42. 

303.  Elephantinosoma  Chnumi  d  q  .  n.  sp.    (Chnum,  die  altägyptische  Lokal- 
gottheit der  Insel  Elephantine). 

Thorax,  Kopf  und  Hinterkopf  hellaschgrau;  Thoraxrücken  gelbgrau  bereift, 
ebenso  wie  die  Stirn;  bei  dieser  Art  sind  die  Keihen  der  Akrostikalbörstchen  sehr 
undeutlich.  Fühler  schwarz,  zweites  Glied  grau  bereift;  Fühlerborste  kurz,  au  der 
Wurzel  dick  mit  5  Kammstrahlen;  an  den  Wangen  1  Gesichtsborste  und  auf  den 
Backen  ebenfalls  eine.  Schwunger  weiss.  Hüften  und  Schenkel  schwarz,  grau  bestäubt; 
Schienen  gelb  mit  dunkler  Binde;  Tarsen  gelb  mit  verdunkelten  Endgliedern.  Flügel 
milchweiss  mit  hellbräunlichen  Adern. 

1^4— IV2  ™'"  lang. 

304.  Elephantinosoma  perspiciendum  ö  Q.  n.  sp. 

Ebenfalls  von  der  Insel  Elephantine  im  Januar. 

Thorax  und  Kopf  aschgrau;  Thoraxrücken,  Schildchen  und  Stirn  gelbgrau;  bei 
dieser  Art  sieht  man  deutliche  Reihen  von  Akrostikalbörstchen  (siehe  Taf.  4  c  Fig.  43); 
auch  auf  der  Oberfläche  des  Schildcheus  stehen  in  2  Läugsreiheu  einige  ktu'ze 
Härchen.  Auf  der  Stirn  macht  sich  eine  dunkle  trapezförmige  Platte  bemerkbar, 
von  den  Augenrändern  durch  eiue  dunkle  Linie  getrennt.  Fühler  schwarz,  das 
zweite  Glied  grau  bereift;  Fühlerborste  vierstrahlig;  an  den  Gesichtsseiten  stehen  je 
2  Wangenborsten;  das  Prälabrum  kommt  bei  einigen  Exemplaren  zum  Vorschein. 
Taster  weissgelb.  Der  Hinterleib  ist  gelb,  durchscheinend;  auf  dem  dritten,  vierten 
und  fünften  Ringe  liegen  grau  bestäubte  Mittelflecken,  die  jedoch  die  Seiten-  und 
Hinterränder  der  Ringe  freilassen.  Beine  gelb;  Schenkel  an  der  Wurzel,  mitunter 
bis  dicht  vor  der  Spitze  schwärzlich;  letzte  Tarsenglieder  verdunkelt.  Die  Flügel 
sind  weisslich,  genau  so  wie  bei  der  vorigen  Art. 
1 — 17^  niDi  lang. 

Ochthera 
Latr.  Hist.  uat.  d.  Ins.  XIV.  391.  (1803). 
Lw.  Neue  Beitr.  VII.  30.  (1860). 
Beck.  Dipt.  Stud.  IV.  (1896). 

Die  bei  uns  gemeine  Ochthera  mantls  Deg.  habe  ich  im  Nilthal  nicht  angetroffen; 
dass  sie  an  den  Küsten  des  Mittelmeeres  vorkommt,  bezeugt  uns  Loew;  dahingegen 
war  die  typische  Mittelmeer-Art  0.  rnantispa  Lw.  bis  nach  Assuan  hinauf  ziemlich 
häufig;  ausserdem  fand  ich  noch  im  Delta  2  Arten,  die  ich  mit  anderen  ausser- 
europäischen  nicht  zu  identifizieren  vermag;  sie  weichen  im  allgemeinen  Typus  wenig 
von  der  Stammform  0.  rnantispa  ab,  die  Männchen  haben  ebenso  wie  bei  letzterer 
am  Ende  des  Vordermetafarsus  einen  schwarzen  Haarschopf;  die  Unterschiede  liegen 


Ägyptische  Dipteren.  181 

hauptsächlich  in  der  grösseren  und  geringeren  Verdickung  des  Hintermetatarsus  und 
in  der  Behaarung  der  Hinterbeine.  Der  besseren  Vergleichung  wegen  habe  ich  die 
Hinterbeine  aller  3  Männchen  abgebildet;  siehe  Taf.  4c  Fig.  44,  45  und  Taf.  4d 
Fig.  46;  die  Weibchen  sind  schwieriger  zu  unterscheiden. 

305.  Ochthera  mantispa  Lw.  d  9 .  Stett.  ent.  Z.  (1847).  372. 

Im  ganzen  Nilthal  von  November  bis  Februar.     Siehe  Taf.  4c  Fig.  45. 

306.  Ochthera  pilimana  c?  9 .  n.  sp. 

Aus  Alexandrien  im  Mai. 

Männchen.  Thorax  und  Schildchen  durch  nadelrissige  Sculptur  matt,  mit 
undeutlicher  Zeichnung,  die  sich  in  3  etwas  dunkleren  Streifen  zu  erkennen  gibt; 
hellgraue  Flecken  stehen  an  der  Quernaht  und  dicht  vor  dem  Schildchen  besonders 
deutlich.  Am  Kopf  sind  Unterschiede  von  0.  mantispa  nicht  zu  erkennen,  auch  die 
Taster  sind  gelb,  ebenso  wenig  am  Hinterleibe,  der  ziemlich  gleichmässig  mit  grauer 
Bestäubung  bedeckt  ist;  letztere  ist  jedoch  auf  dem  verlängerten  vierten  Ringe  etwas 
dünner,  sodass  hier  die  glänzende  Grundfarbe  mehr  zum  Vorschein  kommt,  sodann 
ist  die  Bereifung  an  den  Seitenrändern  der  Ringe  fleckenartig  verdichtet.  An  den 
Beinen,  welche  ebenso  gefärbt  sind,  wie  bei  0.  mantispa,  ist  der  Metatarsus  der 
Vorderbeine  etwas,  der  Schieuendorn  wesentlich  länger.  An  den  Hinterbeinen  treten 
die  Unterschiede  nun  aber  sehr  deutlich  hervor;  siehe  Taf.  4d  Fig.  46;  bei  0.  mantispa 
ist  der  Metatarsus  sehr  kahl,  aber  deutlich  geschwollen;  hier  ist  derselbe  etwas 
schwächer  und  auf  seiner  Unterseite,  ebenso  wie  die  übrigen  Tarsenglieder  mit 
ziemlich  laugen  Wimperhaaren  kammartig  besetzt.  Die  Flügel  sind  gleichmässig 
schwarzgraulich  getrübt  ohne  die  hellere  Färbung  an  der  Wurzel,  wie  man  sie  bei 
0.  mantispa  bemerkt. 

Weibchen.  Die  Unterschiede  von  0.  mantispa  sind  feiner,  aber  doch  vorhanden. 
Der  Vordermetatarsus  ist  bei  0.  pilimana  erheblich  stärker  behaart;  der  Hinter- 
metatarsus ist  etwas  länger  und  schwächer,  ebenfalls  aber  etwas  kräftiger  behaart; 
dann  sieht  man  bei  O.  pilimana  an  den  Seiten  des  zweiten  Hinterleibsringes  eine 
Reihe  schwarzer  Haare  stehen,  die  sich  von  der  übrigen  fast  nur  mikroskopisch 
sichtbaren  hellen  Behaarung  des  Hinterleibes  deutlich  abheben;  bei  0.  mantisj)a  ist 
diese  Behaarung  feiner  und  hell;  ferner  zeigen  sich  bei  0.  pilimana  an  den  Seiten- 
rändern der  Hinterleibsriuge  weniger  bestäubte,  etwas  glänzende  Stellen,  während 
bei  0.  mantispa  die  Seitenränder  ebenso  gleichmässig  bestäubt  sind,  wie  die  Ober- 
seite des  Hinterleibes. 

4 — 4*/2  mm  lang. 

307.  Ochthera  angustitarsis  c?  9 .  n.  sp. 

Ein  Männchen  aus  Damiette.     März. 

Diese  Art  ist  im  Wesentlichen  auch  durch  andere  Gestaltung  der  Beine  von 
den  beiden  vorhergehenden  geschieden;  zunächst  ist  das  erste  Tarsenglied  der  Vorder- 
beine anders  geformt.  Während  bei  beiden  vorhergehenden  Arten  0.  mantispa  und 
pilimana  der  Metatarsus  an  der  Spitze  nicht  nur  verbreitert,  sondern  auch  in  eine 
dornähnliche  stumpfe  schwarze  Spitze  ausläuft,  welche  mitunter  durch  den  schwarzen 


182  l'li-  Becker: 

Haaiscbopf  verdeckt,  aber  doch  deutlich  zu  sehen  ist,  wenn  mau  das  Tier  in  richtiger 
Stellung  gegen  das  Licht  betrachtet,  ist  l)ei  0.  angustitards  von  dieser  Spitze  nichts 
zu  sehen;  der  Metatarsus  ist  unten  nur  ein  wenig  verdickt  und  abgerundet,  der 
schwarze  Haarschopf  ist  wesentlich  schwächer.  Der  Schienendorn  ist  von  derselben 
Kürze  wie  bei  0.  manüspa.  Die  Hinterbeine  zeichnen  sich  zunächst  durch  Zierlichkeit 
und  Nacktheit  aus,  es  fehlen  den  Schienen  an  der  Spitze  durchaus  die  längeren 
feinen  Haare  der  Art  0.  pilimana.  Der  Metatarsus  ist  weit  schlanker,  kaum  etwas 
verdickt,  ist  aber  nebst  dem  zweiten  Tarsengliede  auf  seiner  Unterseite  in  ähnlicher 
Weise,  wenn  auch  zarter,  behaart  wie  bei  0.  pilimana.  Siehe  Taf.  4  c  Fig.  44.  Die 
Färbung  der  Beine  ist  die  der  übrigen  Arten;  die  Taster  sind  ebenfalls  gelb.  Auf 
dem  Thoraxrückeu  sieht  man  einige  dunkle  erhabene  Längsünien,  zwei  derselben 
liegen  dicht  neben  einander  auf  der  MitteUiuie,  die  anderen  beiden  mehr  seitwärts. 
Auf  dem  Hinterleibe  ist  die  Bestäubung  der  Oberseite  nicht  ganz  gleichmässig,  wie 
bei  beiden  vorigen  Arten,  sie  liegt  vielmehr  in  Form  einer  die  halbe  ßinglänge 
einnehmenden  grauen  Hinterrandsbinde,  während  die  vordere  Riughälfte  fast  ganz 
unbestäubt  und  glänzend  erscheint.  Die  etwas  grauen  glasartigen  Flügel  sind  au 
ihrer  Wurzel  deutlich  heller  und  etwas  gelblich  gefärbt. 

3^2  mm  lang. 

Diese  4  bis  jetzt  bekannten  Eui'opäischen  Arten  bezüglich  des  Mittelmeer- 
Faunen-Gebietes  lassen  sich,  wie  folgt,  auseinander  halten  und  dadurch  vielleicht 
auch  von  den  aussereuropäischen  unterscheiden: 

Bestimmungstabelle. 

1.  Taster  schwarzbraun.     Metatarsus   der  Vorderbeine   des  <5 

ohne  Haarschopf niantis  Deg.  ö  9  . 

Taster  gelb.  Metatarsus  der  Vorderbeine  des  ö  mit  Haar- 
schopf     2. 

2.  Männchen 3. 

Weibchen 5. 

3.  Vordermetatarsus    an    der  Spitze  verbreitert  und  auf  der 

inneren  Seite  in  eine  stumpfe  dornähnliche  Spitze  aus- 
gezogen      4. 

Vordermetatarsus  nur  an  der  Spitze  etwas  verbreitert,  ohne 

dornähnliche   Spitze angustitarsis  n.  sp.   ö . 

4.  Metatarsus  und  Tarsen  auf  ihrer  Unterseite  nackt      .    .    .    mantispa  Lw.  <3 . 
Metatarsus    und   Tarsen    auf   ihrer   Unterseite    kammartig 

behaart      pilimana  n.  sp.  d. 

5.  Die    Seiten    des    zweiten    Hinterleibsringes    mit    aufrecht 

stehenden    schwarzen  Haaren  besetzt.      Metatarsus   der 

Vorderbeine  deutlich  gelb  behaart pilimana  Q .  n.  sp. 

Die  Seiten  des  zweiten  Hinterleibsringes  nur  mit  wenigen 
feinen  gelben  Haaren  besetzt.  Metatarsus  der  Vorder- 
beine wenig  oder  gar  nicht  behaart mantispa  Lw.  g . 

Von  aussereuropäischen  Arten  kämen  zui'  Vergleichung  in  Betracht: 

^Ochthera  empimormis  Say.  Wiedem.  aussereurop.  zweifl.Ins.il.  (1830).  446  Illinois. 

„       innofäia  Walk.   Journ.  of  the  proceed.  Linn.  Soc Celebes. 

„       praedaioria  Lw.         Bidrag  til  känned.  om  Afr.  Dipt.  (1862).  14  Kaffraria. 

chalybescens  Lw.  9.      „        „         „  „      „        „  „         „  Kap. 

„        exsculpta  Lw.   Monogr.  of  the  Dipt.  of  N.-Amer.  L  (1862).  160  Cuba. 

„        tuberculatu  Lw.      ,,         „     „       ,,      „  ,,         ,,       ,,       161  Illinois. 

„        rapax  Lw.  „         „     „       „       „  „         „        „       162  Carolina. 


Ägyptische  Dipteren.  183 

Ocldhera  roiunda  Schill.    Novara  Reise  (1868).  II.  243       Nikobaren. 

cuprilineaia  Will.    Dipt.  of  St.  Vincent.  (1896).  402 West-Indien. 

„        regalis  Will.    Dipt.  ßrasiliana  (1897).  6 Brasilien. 

humilis  Will.        „  „  „        „ „ 

„       lauia  Wlieeler.   Entomol.  News  (1896).  121  —  123 Amerika. 

Die  Vergleichung  meiner  beiden  Arten  ergibt  keine  Übereinstimmung  mit  den 
oben  genannten,  selbst  nicht  mit  den  beiden  Afrikanischen  O.  praedatoria  und 
chalybescens;  die  erstere  hat  auch  einen  schwarzen  Haarschopf  an  dem  Metatarsus 
des  männlichen  Vorderbeins,  die  übrigen  Arten  scheinen  keinen  zu  besitzen;  einzelne 
Beschreibungen  wie  chalyhaeus  Lw.  sind  auch  nur  auf  das  weibliche  Geschlecht 
begründet. 

Ephydra 

Fall.  Dipt.  Siiec.  Hydromyz  2.  (1820). 

Lw.  Neue  Beitr.VII.  (1860). 

Beck.  Dipt.  Stiid.  IV.  ßerl.  ent.  Z.  (1896). 

Aus  Ägypten  hat  uns  Bigot  eine  Epltydra  bicolor  in  Macq.  Dipt.  exot.  Suppl. 
IV.  303.  (1850)  vorgeführt.  Die  Type  befindet  sich  in  Bigot 's  Sammlung  in  sehr 
schlechter  Verfassung.  Herr  C ollin  deutete  sie  mir  gegenüber  nicht;  jedoch  konnte 
er  soviel  erkennen,  dass  das  Exemplar  gar  keine  Ej)hydra  sei. 

308.  Ephydra  macellaria  Egg. 

Eine  der  gemeinsten  Fliegen,  die  mir  in  Agyjiteu  begegnet;  sie  fand  sich  an 
jedem  Ort  und  zu  jeder  Zeit.  Sie  variiert  in  Grösse  und  Färbung  sehr;  meistens 
sind  die  Beine  ganz  rotgelb,  dann  aber  Hinterschenkel,  mitunter  auch  Vorderschenkel 
mit  grauer  Binde  und  verdunkelten  Endtarseugliedern. 

309.  Ephydra  bivittata  Lw. 

Einige  Exemplare  aus  Port-Said.     April. 

310.  Ephydra  breviventris  Lw. 

Aus  Kairo  und  dem  Fayüm.     November,  März. 

Halmopota 

Halid.  Ins.  Brit.  IIL  346.  21.  (1856). 

Lw.  Neue  Beitr.  ^T;L  (1860). 

Beck.  Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  (1896). 

311.  Halmopota  mediterranea  Lw. 

1  Exemplar  aus  Suez.     März. 

Canace 

Halid.  Ann.  of  nat.  Hist.  III.  411  (1839). 

Lw.  Neue  Beitr.  VII.  29.  (1860).  Berl.  ent.  Z.  (1874).  80. 

Beck.  Dipt.  Stud.  IV.  Berl.  ent.  Z.  (1896). 

312.  Canace  nasica  Halid. 

Auf  vom  Meerwasser  bespültem  Holzwerk  und  auf  den  hier  wachsenden  Algen 
der  Küste  bei  Alexandrien.     Mai. 


1^34  Th.  Becker: 

313.  Canace  salonitana  Strobl.  ö  q.  Dipt.  F.  v.  Dalmat,  Herzegov.  und 
Bosnien  635  O  .  (1900). 

Ich  fand  diese  Art  an  denselben  Orten  wie  die  vorige,  auch  in  Syrien  an  der 
Küste.  Dr.  Kertecz  erbeutete  sie  in  Novi  am  Adriatischen  Meer;  später  fand  ich 
sie  als  vorherrschende  Art  auf  den  Canarischen  Inseln.  Sie  ist  dunkler  als  C.  nasica, 
hat  im  übrigen  ähnliche  Kopfbildung;  es  wird  genügen,  die  Unterscheidungsmerkmale 
anzugeben.  Herr  Prof.  Strobl  vergleicht  sie  mit  C.  ratiula,  mit  der  sie  allerdings 
am  wenigsten  Ähnlichkeit  hat.  Die  Unterschiede  von  C.  nasica  liegen  in  der  Beborstung 
des  Kopfes,  des  Flügel -Vorderrandes,  in  der  Farbe  der  Flügel  und  der  Tarsen. 

Bei  der  Art  C.  nasica  steigt  von  der  Wangen-  oder  Mundborste  ausgehend 
schräg  zur  Unterkante  der  Augen  eine  Reihe  von  mindestens  3  nach  oben  gerichteter 
Borsten  empor;  bei  C.  salonitana  sind  solcher  Borsten  ausser  der  Mundborste  nur 
2  vorhanden;  selten  ist  noch  eine  dritte  als  schwaches  Härchen  sichtbar.  Anstatt 
der  3  nach  aussen  geneigten  Frontorbitalborsten  bei  C.  nasica  sind  hier  meistens 
4  vertreten;  dann  ist  die  Fläche  des  Stimdreiecks,  welche  bei  C.  nasica  noch  mit 
kurzen  Börstchen  bedeckt  ist,  hier  ganz  kahl.  Die  Beine,  deren  Metatarsen  bei 
C.  nasica  stets  rotgelb  erscheinen,  sind  bei  C.  salonitana  ganz  schwarz.  Bei  C.  nasica 
sind  die  Flügel  etwas  gelbbräunlich,  an  der  Wurzel  noch  etwas  heller;  auch  die 
Randader  ist  von  derselben  gelblichen  Farbe;  bei  C.  salonitana  hat  die  Flügelfläche 
eine  deutlich  gleichmässig  schwarzbraune  Färbung;  die  Flügelwurzel  hat  nicht  nur 
keine  hellere,  sondern  noch  dunklere  Farbe  und  die  Randader  ist  schwarz  und  sehr 
rauh,  bedeutend  stärker  gedörnelt  als  bei  C.  nasica.  Im  übrigen  siehe  die  ausführliche 
Beschreibung  bei  Strobl. 

Drosophilinae. 

314.  Asteia  amoena  Meig.   Syst.  Beschreibung  VI.  89.  1.  (1830). 
Einige  Exemplare  aus  Kairo  und  Assuan.     November  und  Februar. 

315.  Drosophila   ampelophila   Lw.   9.    Berl.  ent.  Z.  VI.  231.  II.  Centurie 
(1862).  d  5. 

Ein  Weibchen  aus  Kairo.     November. 

Loew's  Beschreibung  sowie  Rondani's  und  Mik's  Beschreibungen  der  mit 
dieser  Art  identischen  Dr.  uvarum  stimmen  genau  mit  meinem  Exemplar  überein. 
Die  schwarzen  Hinterrandsbinden  haben  die  Breite  der  halben  Ringe  und  sind  nicht 
unterbrochen;  der  letzte  Ring  ist  ganz  schwarz  und  stark  glänzend;  die  Queradern 
einander  genähert.  Das  Einzige,  was  mir  auffällt,  ist,  dass  niemand  der  bei  dem 
Weibchen  hornartigen  kurzen,  stumpfen,  weissen  Legeröhre  Erwähnung  tut,  die  bei 
meinem  Weibchen  um  1 — 2  Ringlängen  vorsteht. 

Geomyzinae. 

316.  Rhicnoessa  albosetulosa  Strobl.  ß  9 .  Wien.  ent.  Z.  XIX.  7.  303.  (1900). 

6  Exemplare  aus  Alexandrien  am  Meeresstrande. 

StrobTs  Beschreibung  passt  auf  die  durch  weisse  Behaarung  charakteristische 
Art  bis  auf  eins.  Strobl  schildert  die  Beine  mit  Ausnahme  der  Kniee  und  Tarsen 
schwärzlich  grau;   bei  meinen  Exemplaren  sind  aber  die  Schienen  entweder  rotgelb 


Ägyptische  Dipteren.  185 

oder  mit  einer  dunkelgrauen  Rinde  versehen,  also  nicht  ganz  schwarz,  auch  sind  die 
Tiere  kleiner.     Da  sie  aber  in  allen  übrigen  Punkten  durchaus  übereinstimmen,   so 
kann   ich   eine    andere   Art   nicht   darin    erblicken;    die   Beinfärbung    wiid    an    den 
Schienen  also  etwas  variabel  sein,  ebenso  wie  die  Körpergrösse. 
1 — 1^2  mm  lang. 

317.  Rhicnoessa  longirostris  Lw.  ö  q.    Berl.  ent.  Z.  IX.  36.  2.  (1865). 

Von  dieser  aus  Sicilien  dm-ch  Loew  bekannt  gewordenen  Art  fing  ich 
3  Exemplare  bei  Damiette  am  Meeresstrande  im  März. 

318.  Rhicnoessa  pallipes  Lw.  ög. 

Aus  Alexandrien  und  Kairo;  nicht  selten  im  November.  Siehe  Lw.  Berl.  ent. 
Z.  IX.  37.  3.  (1866). 

319.  Rhicnoessa  pictipes  c?  9 .  n.  sp. 

Verschiedene  Exemplare  aus  Kairo  und  Siala.     November  bis  März. 

Diese  Art  ist  durch  die  besondere  Zeichnung  der  Beine,  die  sie  mit  keiner 
der  6  bekannten  Europäischen  Arten  teilt  und  welche  bei  allen  meinen  13  Exem- 
plaren konstant  auftritt,  ausgezeichnet,  sodass  man  sie  weder  mit  Rh.  longirostris, 
noch  pallipes  Lw.  verwechseln  kann,  denen  sie  sonst  am  nächsten  kommt. 

Thorax  von  bräunlich  ockerfarbiger  Bestäubung;  bei  verschiedenen  Exemplaren 
sieht  man  zwischen  den  4  Paaren  schwarzer  Dorsocentralborsten  2  dunklere  Längs- 
linien. Akrostikalbörstchen  2 — 4  zeilig,  unregelmässig  verteilt.  4  Schildborsten.  Alle 
Borsten  und  Haare  sind  schwarz;  Brustseiten  aschgrau.  Kopf  gelb;  Stirn  vorn  gelb, 
hinten  braungrau ;  das  kleine  Stirndreieck  mit  dem  Punktaugenhöcker  und  dem  Hinter- 
kopf ist  aschgrau;  Augenränder  weiss.  Fühler  gelb  mit  nackter  schwarzer  Borste; 
Spitze  des  dritten  Gliedes  mitunter  geliräunt.  Das  Untergesicht  springt  nicht  vor. 
Taster  weissgelb,  Rüssel  schwarz,  die  ziemlich  langen  Sauglappen  aber  hellgelb ;  Backen 
etwas  schmäler  als  der  halbe  vertikale  Augendurchmesser.  Hinterleib  matt  schwarz- 
braun mit  grauen  bis  weissen  Hinterrandsäumen,  welche  vorn  mehr  grau,  an  den 
Endringen  kreideweiss  sind  ungefähr  in  ^/g  der  Ringlänge.  Die  schwarze  Behaarung 
ist  sehr  spärlich.  Beine  nebst  Vorderhüften  rotgelb;  eine  Verdickung  der  Vorder- 
und  Hinterschenkel  ist  fast  nicht  zu  bemerken,  sie  sind  wesentlich  schlanker  als  bei 
Rh.  longirostris  Lw.  und  cinerea  Lw.  Auf  der  Spitzenhälfte  der  Vorderschenkel  liegt 
eine  braungraue  verwaschene  Binde;  die  Hinterschenkel  sind  am  Spitzendrittel  ziemlich 
intensiv  gebräunt;  tiefschwarz  ist  ein  Endring  an  der  Spitze  der  Hinterschienen; 
von  derselben  Färbung  sind  auch  die  beiden  Tarsenendglieder  an  allen  Beinen ;  eine 
wesentliche  Verbreiterung  des  letzten  männlichen  Tarsengliedes  ist  nicht  zu  bemerken. 
Die  Flügel  sind  schwach  gelbbräunlicb  gefärbt  mit  ebensolchen  Adern,  die  in  den 
Längenverhältnissen  ihrer  einzelnen  Teile  keine  grossen  Verschiedenheiten  bei  allen 
Arten  zeigen. 

320.  Rhicnoessa  cinerea  Lw.  9.   Berl.  ent.  Z.  IX.  35.  1.  (1865). 
Ein  Weibchen  aus  Alexandrien.     November. 


186  Th.  Becker: 

Aphaniosoma  n.  g. 
von  ä(pavri5  unscheinbar  und  cTüJ|ua  Körper. 

Grattungscharakter. 

Das  Vorhandensein  beider  Basalzellen  neben  der  kurzen  einfachen  ersten  Längs- 
ader weist  diese  Art  den  Geomyziden  zu  und  zwar  in  die  nächste  Nähe  von  Scyphella; 
immerhin  muss  sie  als  Typus  einer  neuen  Gattung  aufgefasst  werden.  Thorax  mit 
nur  einem  hinteren  Dorsocentralborsten-Paar  am  Schluss  einer  feinen  Haarreihe. 
Akrostikalbörstchen  zweizeilig.  4  Schildborsten,  1  Schulter-,  1  Sternopleuralborste, 
2  Notopleuralborsten.  Der  Hinterkopf  ist  etwas  ausgehöhlt,  nicht  gepolstert.  2  Paar 
Scheitel-,  2 — 3  Paar  Frontorbital-,  2  Ocellarbörstchen ;  vor  dem  Ocellendreieck  stehen 
noch  1 — 2  Paar  Börstchen  mitten  auf  der  Stirnfläche.  Augen  nackt,  schrägliegend; 
Stirn  nach  den  Fühlern  hin  stark  verengt.  Backen  ziemlich  breit  und  behaart ; 
Mundrand  abgerundet  mit  feinen  Härchen  und  1 — 2  Paar  stärkerer  Börstchen. 
Hinterleib  mit  6  Ringen.  Beine  einfach,  Schienen  ohne  Präapikaiborsten.  Flügel 
kurz  und  breit,  der  Vorderrand  stark  gebogen;  auch  die  zweite  lange  Längsader 
macht  diese  Biegung  mit  und  nähert  sich  allmählich  konvergierend  der  dritten;  die 
sechste  Längsader  ist  deutlich  vorhanden,  bricht  aber  auf  halbem  Wege  nach  dem 
Hinterrande  des  Flügels  ab.  Die  Queradem  sind  einander  sehr  genähert;  ihre  gegen- 
seitige Entfernung  ist  kaum  grösser  als  die  Länge  der  hinteren  Querader;  letztere 
ist  vom  Hinterrande  weit  entfernt.  Die  Randader  läuft  bis  zur  vierten  Längsader. 
Siehe  Fig.  86,  87,  88  Taf.  4e. 

321.  Aphaniosoma  approximatum  n.  sp.  ö  q. 
Aus  .Kairo,  Luxor  von  November  bis  April. 

Von  gelber  Grundfarbe,  Thoraxrücken  matt  grau  bestäubt;  die  Behaarung 
schimmert,  von  der  einen  Seite  besehen,  weiss,  von  der  anderen  Seite  schwarz;  die 
stärkeren  Borsten  sind  entweder  schwarz  oder  gelbbräunlich.  Brustseiten  gelb  und 
grau  gefleckt;  Schulterbeulen,  ein  vertikaler  Streifen  längs  der  Mesopleuralnaht  und 
der  obere  Teil  des  Sternums  über  den  Mittelhüften  sind  gewöhnlich  gelb.  Schwinger 
desgleichen.  Kopf  gelb  mit  verdunkeltem  Hinterkopf;  Ocellenhöcker  schwarz.  Die 
Behaarung  der  Stirn,  wie  oben  angegeben,  ist  meistens  hell  mit  Ausnahme  der 
Scheitelborsten.  Fühler  gelb;  das  dritte  Glied  fast  kreisförmig,  oval,  ist  vielfach 
rötlich  verdunkelt  und  trägt  eine  zarte  nackte  Borste;  das  zweite  Fühlerglied  ist  mit 
einer  anfrechtstehenden  Borste  besetzt.  Die  breiten  Backen  sind  weiss  behaart.  Rüssel 
gelb,  unbedeutend,  Taster  verdunkelt.  Hinterleib  oben  matt  schwarzbraun  mit  feinen 
weissgelben  Hinterrandsäumen  und  mit  weissen  Haaren;  Bauch  gelb.  Der  Hinter- 
rücken ist  auf  der  oberen  Hälfte  gelb,  auf  der  unteren  schwarz.  Beine  ganz  hellgelb. 
Flügel  farblos,  Aderung  wie  oben  angegeben. 

V2— '/«  mm  lang. 

322.  Scyphella  flava  L.  Fauna  Suec.  1869  (1761). 
1  Exemplar  von  Kairo.     November. 


Ägyptische  Dipteren.  187 

323.  Geomyza  frontalis  Fall.    Dipt.  Suec.  Agromyz.  7.  1.  j Anthomyza] .  (1823). 

2  Exemplare  aus  Kairo.     November. 

Die  von  Loew  gegebene  Beschreibung  siehe  Berl.  ent.  Z.  IX.  22.  5.  (1865)  ist 
zur  Erkennung  der  Art  ausreichend. 

324.  Geomyza  pedestris  Lw.  <S .  Berl.  ent.  Z.  IX.  23.  6.  (1865). 

1  Exemplar  aus  Kaii-o.     November. 

325.  Scaptomyza  graminum  Fall.    Dipt.  Suec.  Geomyz.  8.  11.  var.  a.  (1823). 
Einige  Exemplare  aus  Kairo,  Luxer  uud  Fayüm.     November  bis  März. 

Ochthiphilinae. 

326.  Ochthlphila  inconstans  c?  g .  n.  sp. 

Verschiedene  Exemplare  aus  der  Wüste  bei  Siala.     März. 

Diese  Art  gehört  zur  Gruppe  der  0.  spectaUlis  und  coronata  Lw.,  ist  aber 
bemerkenswert  dadurch,  dass  den  Männchen  die  schwarze  Querbinde  auf  der  Stirn  fehlt. 

Weibchen.  Thorax  bläuMch  aschgrau;  auf  dem  Rücken  stehen,  wie  bei  den 
beiden  oben  genannten  und  verwandten  Arteu,  auch  4  Dorsocentralborsten  an  den- 
selben Stellen,  jedoch  ist  die  zweite,  von  vorn  gerechnet,  so  schwach,  dass  man  sie 
auch  als  fehlend  bezeichnen  kann.  Kopf  von  der  Farbe  des  Thorax;  auf  der  Mitte 
der  Stirn  liegt  eiue  schwarze  Querbinde;  über  den  Fühlern,  da  wo  die  Luuula  sich 
abgrenzt,  sieht  man  gleichfalls  eiue  dunkle  Querlinie;  auf  jeder  Seite  stehen  2  Front- 
orbitalborsten, das  unterste  Paar  auf  der  Querbinde.  Fühler  rotgelb;  das  dritte  Glied 
ist  auf  seiner  Oberseite  etwas  ausgeschnitten  mit  spitzer,  etwas  geschwärzter  Oberecke. 
Taster  gelb.  Hinterleib  aschgrau,  aber  mit  einem  Stich  in's  Gelbliche;  auf  der  Ober- 
seite des  zweiten  bis  sechsten  Ringes  liegen  mattschwarze  Flecken,  die  aber  gewöhnlich 
nur  auf  den  letzten  3  Ringen  deutlich  sind;  ferner  sieht  man  auf  den  umgebogenen 
Seitenrändern  des  dritten  bis  fünften  Ringes  deutlich  schwarze  Flecken.  Beine  gelb; 
Hüften  und  Schenkel,  letztere  bis  dicht  vor  der  Sjjitze  schwarz,  grau  bestäubt.  Die 
Hinterschienen  sind  unmittelbar  an  ihrer  Wui-zel  mit  einem  dunklen  schmalen  Ringe 
geschmückt.     Flügel  weisslich  mit  blassgelben  Adern. 

Männchen.  Sie  sind  den  Weibchen  vollkommen  gleich  bis  auf  die  Stirn;  die- 
selbe ist  ganz  aschgrau  ohne  Querbinden;  die  Stellung  der  unteren  Frontorbitalborsten 
ist  aber  die  gleiche. 

2*/2  — 3  mm  lang. 

327.  Leucopis  griseola  Fall.  Dipt.  Suec.  Agromyz.  8.  4.  [Anthomyza].  (1823). 

2  Exemplare  aus  Luxor  und  Siala.     Februar,  März. 

328.  Leucopis  argentata  Heeger.   Isis  (1848).  998. 

8  Exemplare  aus  Suez  und  Damiette  vom  Meeresstrande.     März. 

Milichinae. 

329.  Lobioptera  ludens  Wahlb.    K.Vetensk.  Akad.  Förh.  (1847).  259—61. 
Verschiedene  Exemplare  aus  Kairo  und  Luxor.     November,  Februar. 


188  Th.  Becker: 

Agromyzinae. 

330.  Desmametopa  niloticum  n.  sp.  ö  q. 

Im  ganzen  Niltlial  häufig  von  November  bis  April. 

Trotzdem  diese  Art  in  Ägypten  eine  recht  gewöhnliche  zu  sein  scheint,  kann 
ich  sie  mit  keiner  der  bisher  bekannten  Europäischen  identifizieren.  Man  kann  sie 
mit  ihren  weissen  Schwingern  und  Schüppchen,  sowie  der  Stirnzeichnung  nur  mit 
D.  M.  nigrum  Zett.  vergleichen;  sie  ist  aber  durch  ganz  schwarze  Beine  und  anders 
gefärbte  Taster  konstant  getrennt. 

Thoraxrücken  dunkelbraungrau,  matt  bis  schwach  glänzend  und  mit  der  gewöhn- 
lichen kurzen  dichten  Behaarung.  Brustseiten  matt  schwarzgrau.  Schwinger  und 
Schüppchen  weiss  bezüglich  hellbräunlich.  Kopf  schwarz;  Stirn  sammetschwarz  mit 
den  2  parallelen  oder  schwach  nach  den  Fühlern  hin  konvergierenden  behaarten 
grauen  Längslinien.  Ocellendreieck  und  Untergesicht  dunkelgrau.  Füliler  ganz 
schwarz;  drittes  Glied  mit  abgerundeter  Oberecke  und  schwarzer  nackter  oder 
mikroskopisch  pubescenter  Borste.  Rüssel  schwarz;  Taster  an  der  Wurzel  hellgelb, 
an  d(>r  Spitze  breit  schwarz.  Hinterleib  schwarz  matt  mit  schwachem  Seidenglanz 
und  schwarzer  Behaarung.  Beine  schwarz  ohne  irgend  eine  Zeichnung  und  ohne 
Verdickung  einzelner  Teile.  Flügel  weisslich  bis  blassgelblich  mit  blassen  Adern; 
auch  die  Randader  ist  nur  etwas  stärker  gebräunt;  hinsichtlich  der  Adern  unter- 
scheidet sie  sich  in  nichts  von  den  übrigen  Arten.  Eins  meiner  Exemplare  variiert 
mit  rostroten  Tarsen  und  ganz  schwarzen  Tastern  ohne  weitere  Abweichungen;  es 
ist  möglich,  dass  eine  andere  Art  darunter  verborgen  ist. 

Leptometopa  n.  g. 
von  XeTTTÖq  schmal  und  lierujTTOv  Stirn. 

Gattungscharakter. 
Im  Bau  von  Thorax,  Hinterleib,  Beinen  und  Flügel  der  vorigen  Gattung  sehr 
ähnlich.  Auf  dem  Thoraxrücken  steht  auch  nur  ganz  hinten  1  Paar  Dorsocentral- 
borsten.  4  Schildborsteu,  1  Humeral-,  1  Supraalarborste,  2  Notopleuralborsten, 
1 — 2  Mesopleural-  und  1  Sternopleuralborste.  Der  Kopf  ist  nur  schmal,  im  Profil  von 
trapezförmiger  Gestalt,  mit  schmaler  schräg  abfallender  Stirn,  welche  jederseits 
4  Frontorbitalbörstchen  trägt.  Augen  klein  nackt,  wenig  vortretend.  Stirn  ziemlich 
weit  vorstehend.  Fühler  klein,  in  einer  Höhlung  liegend;  drittes  Glied  kugelig  mit 
sehr  kurzer  nackter  Borste.  Muudrand  wenig  vortretend  mit  je  einer  kleinen,  aber 
deutlichen  schwarzen  Borste.  Rüssel  lang  und  dünn  mit  langen  schmalen  zurück- 
geklappten Sauglappen.  Hinterleib  mit  6  Ringen.  Beine  ohne  Präapikaiborsten  an 
den  Schienen,  aber  mit  Endborsten  auf  deren  innerer  Seite.  Flügel  mit  kurzer 
erster  Längsader,  entwickelten  Basalzellen  und  fehlender  sechster  Längsader;  die 
zweite  und  dritte  laufen  parallel,  während  die  vierte  sich  konvergierend  der  dritten 
nähert.     Siehe  Fig.  83,  84,  85  Tab.  4e. 

331.  Leptometopa  rufifrons  n.  sp. 
2  Exemplare  aus  Suez.     März. 

Thoraxrücken  matt,  schwärzlich  aschgrau  mit  sehr  feinen  Punktflecken  an  der 
Wurzel    der   Haare    und   Borsten.      Brustseiten    glänzend    schwarz.      Kopf  rotgelb 


Ägyptische  Dipteren.  189 

oberer  Teil  der  Stirn  und  das  dritte  Fülilerglied  etwas  dunkler  rot.  Ocellendreieck 
und  die  schmalen  Augenrandleisten  grau.  Hinterkopf  schwärzlich.  Der  lange  schmale 
Rüssel  ist  glänzend  schwarz;  er  wächst  aus  dem  hintersten  Teil  der  Mundhöhle  heraus 
und  trägt  an  seiner  Wurzel  2  sehr  kleine  knopfförmige  schwarze  Taster.  Hinter- 
leib von  schwarzer  Grundfarbe,  ganz  matt  aschgrau  bestäubt,  fast  nackt.  Beine 
schwarz;  Metatarsen  der  vorderen  Beinpaare  grösstenteils  rostgelb.  Flügel  weisslich 
mit  blassbraunen  Adern. 
1^|^ — 2  mm  lang. 

332.  Agromyza  Schineri  Giraud.  Verh.  zool.  bot.  Ver.  XL  481  (1861). 

3  Exemplare  aus  Kairo;  sie  stimmen  mit  meinen  Exemplaren,  die  ich  von 
dieser  Art  in  meiner  Sammlung  aus  der  Schweiz  besitze,  vollkommen  überein  in 
Grösse,  Färbung,  Glanz,  Beborstung  und  Flügeladerung.  Die  Schwinger  sind  schwarz 
lind  die  Schüppchen  braun  mit  dunkelbraunem  Saum  und  Wimpern.  Ich  finde,  dass 
dies  letztere  Merkmal  bei  allen  Beschreibungen  unbeachtet  geblieben  ist  und  doch 
spielt  die  Farbe  der  Schüppchen  und  deren  Bewimpemng,  ähnlich  wie  bei  den 
Lonchaeinen,  auch  bei  dieser  Gruppe  eine  giosse  Rolle. 

333.  Agromyza  squamata  9 .  n.  sp. 

2  Weibchen  aus  Kairo  und  Luxor.     November  und  Dezember. 

Beim  ersten  Anblick  sind  sie  der  vorigen  Art  ähnlich;  sie  weichen  aber  ab 
darin,  dass  die  Schüppchen  schneeweiss  sind  und  einen  weissen  Rand  nebst  Wimpern 
haben;  ferner  ist  der  Hinterleib  nicht  glänzend  schwarz,  sondern  glänzend  grün, 
erzfarbig;  andere  Unterschiede  sind  nicht  auffindbar. 

334.  Agromyza  tuberculata  (5  9 .  n.  sp. 

Aus  Alexaudrien,  Kairo  und  Suez.     November  bis  März. 

Diese  Art  gehört  ebenfalls  zum  Verwandschaftskreis  von  A.  Schineri. 

Thoraxrücken  glänzend  schwarz,  von  der  Seite  gesehen  mit  graubraunem  Reif 
Übergossen,  schwarzhaarig  mit  2  hinteren  Dorsocentralborsteu.  Brustseiten  glänzend 
schwarz.  Kopf  schwarz;  Stirn  matt  mit  glänzendem  Ocellendi'eieck  und  Augenrand- 
leisten und  4  Frontorbitalborsteu ;  zwischen  diesen  stehen  ziemlich  viele  feine  schwarze 
Haare,  die  bei  A.  Schineri  und  anderen  fehlen.  Untergesicht  etwas  aufgestülpt  mit 
je  einer  stärkeren  Borste  und  vortretend,  was  bei  A.  Schineri  nicht  der  Fall  ist. 
Fühler  nebst  Borste  ganz  schwarz;  zwischen  beiden  Fühlerwurzeln  liegt  ein  knoten- 
förmiger deutlich  hervorstehender  Höcker,  der  bei  A.  Schineri  fehlt.  Taster  und 
Rüssel  schwarz,  letzterer  mit  langen  braunen  vorgestreckten  Saugflächen,  die  ebenso 
lang  sind  wie  der  Rüssel  selbst.  Schwinger  schwarz;  Schüppchen  braun  mit  schwarzem 
Rande  und  Wimpern.  Hinterleib  glänzend  schwarz  und  schwarz  behaart.  Beine 
ganz  schwarz.  Flügel  farblos  mit  braunen  Adern,  die  Verdickung  der  Costa  am 
Ende  der  ersten  Längsader  ist  nicht  schwarz,  sondern  braun.  Der  Abstand  der 
dritten  und  vierten  Längsader  am  Flügelrande  ist  dem  von  der  dritten  und  zweiten 
gleich;  der  Abstand  beider  Queradern  von  einander  ist  gleich  der  Länge  der  hinteren 
Querader  selbst. 

2 — 27.2  nini  lang. 


190  Th.  Becker: 

335.  Agromyza  cunctans  Meig.   Syst.  Besclir.VI.  178.  36.  (1826). 
4  Exemplare  aus  Kairo.     November. 

336.  Agromyza  pusilla  Meig.   Syst.  Beschr.  VI.  185.  60.  (1826). 

Exemplare  aus  Luxor,  Assuan  und  Damiette  stimmen  mitMeigen's  undSchiner's 
Beschreibung  sowie  mit  meinen  Europäischen  Exemplaren  überein. 

337.  Agromyza  orbona  Meig.   Syst.  Beschi-.VI.  186.  65.  (1826). 

2  Exemplare  aus  Kairo  und  dem  Payum  im  November  und  März  passen 
vollkommen  zu  den  Beschreibungen,  welche  Zetterstedt  und  Rondani  von  dieser 
Art  geben. 

338.  Agromyza  piliseta  ö  q.  u.  sp. 

Ein  Pärchen  aus  Kairo.     November. 

Mit  ihrer  deutlich  behaarten  Fiihlerborste  nimmt  diese  Art  eine  besondere 
Stellung  ein;  ich  halte  sie  für  neu. 

Thorax  nebst  Schildcheu  schwarz,  der  Rücken  mit  graubraunem  Reif,  so  dass 
der  Glanz  nicht  sehr  hervortritt,  mit  nur  3  Dorsocentralborsten;  die  sonstige  Be- 
haarung ist  äusserst  spärlich  und  unregelmässig.  4  Schildborsten.  Brustseiten  ebenfalls 
schwarz,  durch  Bestäubung  matt;  nur  eine  feine  Linie  an  der  Dorsopleuralnaht 
zwischen  Schulterbeule  und  Plügelwurzel  ist  gelb.  Schwinger  und  Schüppchen  gelb, 
letztere  mit  braunem  Rand  und  Wimpern.  Kopf  mattgelb;  Punktaugenhöcker  und 
Hinterkopf  schwärzlich.  Lunula,  Augenränder  und  Untergesicht  etwas  weisslich  bereift. 
Fülller  gelb,  drittes  Glied  schwarzbräunlich,  an  der  Wurzel  gelb  mit  ziemlich  dicker 
langer  dunkler  behaarter  Borste.  Taster  und  Rüssel  gelb;  auf  der  Stirn  stehen 
4  Dorsocentralborsten-  Paare,  von  denen  die  beiden  vordersten  nach  innen,  die  beiden 
obersten  nach  hinten  geneigt  stehen.  Hinterleib  schwarz,  auf  den  ersten  Ringen 
bräunlich  bereift,  hinten  mehr  glänzend  schwarz  und  schwarz-behaart.  Bauch  schwarz, 
niu'  an  den  Seiten  der  ersten  Ringe  ist  die  Bindehaut  gelb.  Beine  nebst  Hüften 
gelb,  die  äussersten  Wurzeln  der  Schenkel  nebst  Schienen  und  Tarsen  gebräunt. 
Flügel  fast  farblos;  die  3  mittleren  Längsadern  liegen  fast  parallel  und  gerade; 
der  letzte  Abschnitt  der  fünften  Längsader  ist  dem  vorletzten  an  Länge  gleich;  die 
Queradem  sind  von  einander  nur  wenig  mehr  entfernt,  als  die  äussere  Querader 
laug  ist;  die  kleine  Querader  steht  auf  der  Mitte  der  Diskoidalzelle. 

1^|^  mm  lang. 

339.  Agromyza  congesta  ö  q  .  n.  sp. 

4  Exemplare  aus  dem  Fayüm  und  Siala.     März. 

Eine  sehr  kleine,  der  Agr,  pusilla  Meig.,  pusio  Meig.  und  lacertella  Rond.  nahe 
stehende  Art,  von  allen  aber  durch  die  fast  zusammenfallenden  Queradern  zu  unter- 
scheiden. 

Thoraxrücken  schwarz,  etwas  glänzend  mit  3  Paar  Dorsocentralborsten.  Brust- 
seiten, Seitenränder  des  Thoraxrückeus  und  das  Schildchen  gelb,  letzteres  mit  schwarzen 
Seitenflecken;  kleine  schwarze  Flecken  stehen  ferner  an  der  Wurzel  der  Schulter- 
borste und  einer  der  Notopleuralborsten ;   weitere  dreieckige  schwarze  Flecken  auf 


Ägyptische  Dipteren.  191 

den  Steruopleureu  über  den  Mittel-  und  Hinterhüften.  Schwinger  und  Schüppchen 
gelb,  letztere  braun  gesäumt  und  gewimpert.  Kopf  gelb;  Ocellendreieck  und  Hinter- 
kopf bis  etwas  über  die  Mitte  schwarz;  Augenrandleisten  und  Untergesicht  etwas 
weisslich  bereift.  Fühler  ganz  gelb  mit  schwarzer  Borste.  Rüssel  und  Taster  gelb. 
Hinterleib  schwarz,  wenig  glänzend  mit  schmalen  gelben  Hinterrandsäumen.  Bauch 
gelb;  die  dicke  Legeröhre  des  Weibchens  schwarz.  Hinterrückeu  auf  der  oberen 
Hälfte  gelb,  auf  der  unteren  schwarz.  Beine  gelb;  nur  die  Spitze  der  Hinterschienen 
und  die  Endglieder  aller  Tarsen  gebräunt.  Flügel  schwach  gelbbräunlich  mit  braunen 
Adern;  die  zweite,  dritte  und  vierte  Läugsader  liegen  in  gleicher  Entfernung  von 
einander,  an  der  Spitze  etwas  divergierend;  die  Entfernung  der  beiden  Queradern 
von  einander  ist  nicht  grösser  als  ^3  —  V2  ^^^'  Länge  der  hinteren  Querader  selbst; 
beide  liegen  der  Mündung  der  ersten  Längsader  gegenüber  oder  noch  etwas  vor 
derselben. 

1  mm  lang. 

340.  Domomyza  nigripes  Schin.  nee  Meig.  d  9.  F.  A.  H.  303.  (1864). 

8  Exemplare  aus  Luxor  und  Assuan.     Februar. 

Die  Randader  reicht  nur  bis  zur  dritten  Läugsader  oder  ein  wenig  darüber. 
In  der  Reibe  der  Dorsocentralborsten  stehen  4 — 5  Borsten,  während  bei  den 
Europäischen  Exemplaren  meiner  Sammlung  nur  3 — -4,  im  übrigen  aber  gleichgeordnete 
grössere  Borsten  zu  sehen  sind;  die  vorderen  sind  schwächer  ausgebildet;  sonst 
finde  ich  keine  Unterschiede.  Die  Meigen'sche  Art  nigripes  ist  eine  echte  Agromyza, 
keine  Domomyza;  aus  diesem  Grunde  kann  der  Seh  in  er 'sehe  Name  bestehen  bleiben. 

34L  Domomyza  obscuritarsis  Rond.  Agromyz.  Bull.  Soc.  ent.  Ital.  9.  2.  (1875). 

2  Exemplare  aus  Alexandrieu  und  Kairo,  welche  Rondani's  Beschreibung 
voll  entsprechen. 

342.  Phytomyza  affinis  Fall.   Dipt.  Suec.  Phytom.  3.  3.  (1823). 
1  Exemplar  aus  Luxor.     Februar. 

343.  Phytomyza  flavicornis  Fall.    Dipt.  Suec.  Phytom.  4.  6.  (1823). 

3  Exemplare  aus  Luxor  im  Februar,  welche  unseren  Europäischen  Exemplaren 
durchaus  gleich  gebildet  sind ;  nur  auf  den  Vorderschenkeln  zeigt  sich  ein  brauner 
Wisch;  bei  einem  der  Exemplare  haben  alle  Schenkel  braune  Mittelbinden;  ich  finde 
sonst  aber  keinerlei  plastische  und  andere  Färbungs-Unterschiede. 

Psalidotus  n.  genus  Agromyz. 
von  ij/aXibujTOq  gewölbt. 

Diese  neue  Form  hat  mancherlei  mit  der  Gattung  iJesmametopa  gemein.  Auf 
den  Flügeln  sind  die  Wurzelzellen  aber  ganz  verschwunden,  die  Queradern  einander 
sehr  genähert  und  die  Randader  läuft  nirr  bis  zur  dritten  Längsader;  der  erste 
Randader-Abschnitt  ist  aber  ebenso  wie  bei  Desmometopa  deutlich  borstlich  gewimpert. 
In  der  allgemeinen  Körperform  und  Beborstung  ist  ebenfalls  viel  Ähnlichkeit  vor- 
handen.    Der  Kopf  ist   rund,    die   Stirn   stark   gewölbt  mit  ziemlich   deutlich   aus- 


192  Th.  Becker: 

geprägtem  Stirndreieck  und  4  Paar  Frontorbitalborsten,  von  denen  die  beiden  oberen 
nach  aussen,  die  beiden  unteren  nach  innen  geneigt  stehen.  Die  beiden  Borsten- 
reihen, welche  bei  Desmametopa  auf  Längslinien  der  Stirn  stehen,  sind  hier  ver- 
schwunden bis  auf  ein  einziges  Borstenpaar,  das  am  vorderen  Stirnrande  über  den 
Fühlern  sich  nach  vorne  neigt.  Die  runden  Augen  sind  mikroskopisch  pubescent, 
für  gewöhnlich  aber  als  nackt  zu  bezeichnen.  Fühler  klein,  rundlich,  anliegend  mit 
nackter  Borste.  Mundborsten  mit  einigen  Nebenborsten  sind  vorhanden.  Der  Thorax 
hat  eine  etwas  rauhe  reihenförmige  Behaarung;  von  den  Dorsocentralborsten  ist  nur 
das  hintere  Paar  deutlich  ausgebildet.  4  Schildborsten.  Humeral-,  Postsutural-, 
Notopleural-,  Supraalar-  und  lutraalarborsteu  sind  vorhanden,  desgleichen  eine 
Mesopleural-  und  eine  Sternopleuralborste.  Hinterleib  mit  5  Ringen.  Beine  ziemlich 
schlank  ohne  besondere  Merkmale.     Siehe  Fig.  89,  90,  91  Taf.  4e. 

344.  Psalidotus  primus  d  ij .  n.  sp. 

Mehrere  Exemplare  aus  Kaii-o,  Fayüm.  November  und  März, 
Schwarz.  Thoraxrücken  und  Schildchen  bei  dunkelbrauner  Bereifung  etwas 
matt.  Brustseiten  schwach  glänzend.  Schwinger  weiss.  Kopf  und  Fühler  schwarz, 
die  vordere  Hälfte  der  Stirn  ist  jedoch  scharlachrot.  Das  glänzend  schwarze  Stirn- 
dreieck ist  vorne  stark  abgerundet,  überhaupt  ohne  scharfe  Begrenzung.  Hinterleib 
glänzend  schwarz,  Beine  desgleichen.  Behaarung  schwarz.  Flügel  schwach  graubraun 
gefärbt  mit  dicker  ßandader,  die  wie  alle  übrigen  Adern  bräunlich  ist. 
Körperlänge  1%  mm. 

Conopidae. 

34.5.  Physocephala  vittata  var.   Fbr.  Ent.  Syst.  IV.  392.  4.  (1794). 

4  Exemplare  aus  Kairo,  Damiette  und  Siala  im  März. 

In  der  Färbung  weichen  diese  nur  wenig  von  unseren  Europäischen  Exemplaren 
ab.  Thorax  und  Kopf  sind  in  Färbung,  Glanz  und  Grössenausbildung  der  Fühler 
und  des  Rüssels  gleich;  nur  an  den  Brustseiten  sehe  ich  bei  meinem  grössten 
Exemplar  über  den  Mittelhüften  in  der  oberen  Ecke  des  Stern  ums  ein  kleines  weiss- 
schimmerndes  Fleckchen,  das  bei  den  übrigen  kleineren  Exemplaren  verschwindet. 
Der  Hinterleib  ist  im  allgemeinen  etwas  röter  als  bei  unseren  Europäischen  Exemplaren 
und  die  Bestäubung  nimmt  einen  gelberen  Ton  an,  aber  die  Ausdehnung  derselben 
auf  den  einzelnen  Ringen  ist  die  gleiche.  Bei  2  von  meinen  Ägyptischen  Tieren 
hat  sich  die  schwarze  Bindenzeichnung  des  ei'sten  Hinterleibsringes  in  2  kreisrunde 
Doppelflecke  aufgelöst;  auch  in  Syrien  habe  ich  später  ebensolche  Exemplare  gefunden. 
Die  Ausdehnung  der  schwarzbraunen  Vorderrandzeichnung  auf  den  Flügeln  ist  mit 
geringen  Schwankungen  dieselbe  wie  bei  unserer  Stammform.  Ich  kann  hierin  keine 
neue  Art,  höchstens  eine  Variante  erblicken.  ' 

Mit  Rüssel  10 — 15  mm  lang. 


Cyclorrhaplia  seliizophora. 

Pupipara. 

346.  Hippobosca  dromedarina  Speiser.    Zeitschr.  f.  Hymen,  u.  Dipt.  II.  176. 
(1902). 

In  Alexaiidrien  auf  Dromedaren  im  NoTember. 

347.  Hippobosca  equina  L.   F.  Suec.  471.  1921.  (1761). 
Ein  Exemplar  aus  Assiian.     Februar. 

348.  Raymondia  Huberi  Frfld.    Sitzgsber.  Wien.  Akad.  XVHI.  331.  Taf.  II 

(1855). 

Einige  Exemplare  auf  der  Fledermaus  Rhinoponia  microphyllum  E.  Geoffr.,  die 
icb  am  14.  Januar  im  grossen  Felsentempel  von  Abu-Simbl  in  der  Nähe  von  Wadi 
Haifa  fing.     Herr  Dr.  Speiser  hatte  die  Güte  diese  Tiere  zu  bestimmen. 

349.  Nycteribosca  Kollari  Frfld.    Sitzgsber.  Wien.  Akad.  XVIH.  329.  Taf.  I 
(1855). 

Ein  Exemplar  ebenfalls  auf  Rldnoiwma  nücrophyUuin  an  demselben  Ort,  wie  die 
vorige;  ebenfalls  von  Herrn  Dr.  Speiser  bestimmt. 

350.  Eucampsipoda  aegyptia  Macq.    Dipt.  exot.  Suppl.  IV.  309.  PI.  XXVIII 
f  16.  (1850)  nach  Speiser's  Ansicht  identisch  mit  E.  HyrtU  Kolen. 

2  Exemplare  auf  einem  Fiederhunde  Xantharpyiu  aegypüaca  E.  Geoffr.,  den  es 
mir  im  Garten  des  Hotel  du  Nil  in  Kairo  an  Bananenblüteu  saugend  zu  fangen 
glückte.    Von  Herrn  Dr.  Speiser  bestimmt. 


Erklärung  der  Figurentafeln. 

Tafel  4b. 

Fig.  10.  Ganze  Figur  von  Macroptllum  nudum  Beck.    14  :  1. 

Fig.  11.  Vordertarsen     „  „  „  „        28 :  1. 

Fig.  12.  Mittelschenkel-Endigung  von  Macroptilum  nudum  Beck.    28  :  1. 

Fig.  13.  Mittelscliieuen-Endigung     „  „  „  „        28 : 1. 

Fig.  14.  Flügel  von  Ceratopogon  imparunguis  Beck.    14  :  1. 

Fig.  15.  Hinterm etatarsus  von  Ceratopogon  imparunguis  Beck.    28  :  1. 

Fig.  16.  Flügel  von  Cerxitopogon  palUdetarsatus  Strobl.    14  :  1. 

Fig.  17.  Vordertarsen  von  Ceratopogon  j)allkletarsatus  Strobl.    28  :  1. 

Fig.  18.  Flügel  von  Ceratopogon  ßavitarsatus  Beck.    14  :  1. 

Fig.  19.  Flügel  von  Cet^atopogon  puncticollis  Beck.    14  :  1. 

Fig.  20.  Thoraxrücken  von  Ceratopogon  puncticollis  Beck.    14  :  1. 

Fig.  21.  Flügel  von  Sciara  kairensis  Beck.    14:  1. 

Fig.  22.  Flügel  von  Ephygrobia  composita  Beck.    21  :  1. 

Fig.  23.  Schema  der  Thoraxbeborstung  von  Ephygrobia  electa  Beck. 

Fig.  24,  25.    Kopf  von  Discomyza  vorticis  14  :  1. 

Tafel  4c. 

Fig.  26.    Flügel  von  Clanoneui'um  infumatum  Beck.    14  :  1. 

Fig.  27,  28.    Kopf  von  Actocetor  niargaritalns  Wied.     14  :  1. 

Fig.  29.    Flügel  von  „  „  „         14 :  1. 

Fig.  30,  31.    Kopf  von  Scoliocephalus  pallidisetis  Beck.    14  :  1. 

Fig.  32,  33.    Kopf  von  Asmeringa  inermis  Beck.    14  :  1. 

Fig.  34.    Fühler  von  „  „  ,,        stark  vergrössert. 

Fig.  35,  36.    Kopf  von  Homalometopus  albiditinctus  Beck.    14  :  1. 

Fig.  37,  38.    Kopf  von   Oedenops  Isis  Beck.    14  :  1. 

Fig.  39.    Flügel  von  „  „        „        14 :  1. 

Fig.  40.    Schema  der  Thoraxbeborstung  von  Oedenops  Isis. 

Fig.  41.    Kopf  von  E/ephantinosoma  Chnumi  Beck.    14  :  1. 

Fig.  42.    Flügel  von  „  „  „        14 :  1. 

Fig.  43.    Schema  der  Thoraxbeborstung  von  Ekpkaniinosoma  perspicienduni  Beck. 

Fig.  44.    Hinterbein  von  Ochthera  angustitarsis  Beck.  6.    14:1. 

Fig.  45.  „  „  „         mantispa  Lw.  Ö.    14 :  1. 

Tafel  4d. 

Fig.  46.    Hinterbein  von   Ochthera  pilhnana  Beck.  d.    14  :  1. 
Fig.  47.    Flügel  von  Myopites  variofasciata  Beck.    14  :  1. 


Ägyptische  Dipteren.  195 

Fig.  48.    Flügel  von   (hyna  parceguttata  Beck.    14  :  1. 

Fig.  49.    Flügel  von  Schistoptenim  Moehiim  Beck.    14  :  1. 

Fig.  50.    Flügel  von    Trypeta  incompleta  Beck.     14  :  1. 

Fig.  51.    Kopf  von  Spilogasier  paradoxalis  Stein.    14  :  1. 

Fig.  52.    Kopf  von  Atherigona  scuteUaris  Stein.    14  :  1. 

Fig.  53.    Kopf  von  Pseudolimnophora  paUitarsis  Stein.    14  ;  1. 

Fig.  54,  55.    Kopf  von  Stenoj)hthalmus  ocellatus  Beck.    14  :  1. 

Fig.  56.    Fühler  von  „  „  ,,        stark  vergrössert. 

Fig.  57.    Flügel  von  „  „  „        14 :  1. 

Fig.  58,  59.    Kof)f  von  Scoliophthalmus  trapezoides  Beck.    14  :  1. 

Fig.  60.    Fühler  von  „  „  „        stark  vergrössert. 

Fig.  61.    Flügel  von  „  „  „        14:1. 

Fig.  62,  63.    Kopf  von  Lagoroceras  megalops  Beck.    14  : 1. 

Fig.  64.    Fühler  von  „  „  „        stark  vergrössert. 

Fig.  65.    Flügel  von  „  „  „         14 :  1. 

Fig.  66,  67.    Kopf  von  Metopostigma  tenuiseta  L\v.    14  :  1. 

Fig.  68.    Flügel  von  „  „  ,,       14 :  1. 

Tafel  4e. 

Fig.  69.    Ganze  Figui'  von  Amydrosoma  discedens  Beck.    14  :  1. 

Fig.  70.    Ganze  Figur  von  Anatrickus  erinaceus  Lw.    14  :  1. 

Fig.  71.    Flügel  von  „  ,,  „       14 :  1. 

Fig.  72.    Fühler  von  „  „  „       stark  vergrössert. 

Fig.  73,  74.    Kopf  von  Assuania  glahra  Beck.     14:  1. 

Fig.  75.    Fühler  von  „  „  „        stark  vergrössert. 

Fig.  76.    Flügel  von  „  „  „         14 :  1. 

Fig.  77,  78.    Kopf  von  Microneurum  maculifrons  Beck.    14  :  1. 

Fig.  79.    Flügel  von  „  „  „        14 :  1. 

Fig.  80,  81.    Kopf  von  Anacamptoneurum  obliquum  Beck.    14  :  1. 

Fig.  82.    Flügel  von  „  „  „       14 :  1. 

Fig.  83,  84.    Kopf  von  Leptometopa  rufifrons  Beck.    14  :  1. 

Fig.  85.    Flügel  von  „  „  „        14 :  1. 

Fig.  86,  87.    Kopf  von  Aphaniosoma  approadmatum.  Beck.    14  :  1. 

Fig.  88.    Flügel  von  „  „  „        14 :  1. 

Fig.  89,  90.    Kopf  von  PsaUdotus  jmmus  Beck.    14:  1. 

Fig.  91.    Flügel  von  „  „  „        14 :  1. 


Mitt.  a.  d.  zool.  Mus.  in  Berlin. 


Ägyptische  Dipteren 


gesammelt  und  beschrieben 


von 


Th.  Becker, 

Liegnitz. 


Mit  5  Tafeln. 


Berlin 

In  Kommission  bei  R.  Friedländer  &  Sohn 
1903. 


Mitlciliuigi'ii  aus  (l.Zoolo§.lIiiseum  in  Bci-liu,  Bd.ll. 


T;U:4l' 


19 


20 


lOMacTopülum  nudum  11  Vbrdertarsen  12Millelschenkel-Entli^ng 

13  Mitlelsclüencn  Endi^ung  14  Ceratopoäcm  imparunguis, Flügel.  15  Hint^rtarsen 

IG  CeratoposonpaDidetarsalus.Flügel  17  Vordertarseii  18  Ceratopogoii  flavitarsatus, Flügel. 

19  ,.  pimdirollis  20  Thoraxrüiken.  21  SciarakaireiisisFliisel. 

22  Ephyfroliia  composila  23  Ephv'^obia  electa.  25.2'tDiscoim-2a  vorlicis 


Autor  Jel 


Litli.vWlheliii  Orex'e, Berlin  SW 


'rii.Hcckei',  AesAi^tisrhc  r)i))loiTii 


Mitteilungen  aus  d.  Zoolog.  Ihiseuni  in  Berlin,  Bd.H. 


Ta£4'' 


26 


38 


42 


27 


39 


2G   Clanoneiiiuiii  mrumalum. 
30,31  Scolioceplialus  ()tUliclisetis 
35, 3G  Homalometopus  albidilinctus. 
41,42  Elepliiuitinosmiia  Qiiuinü 

44  Ochlhera  aiiijuslitarsis 


32 


29 


27,28,29  Actuceturmargaritatusltted 
32.33,34  Asmei-inga  inermis 
37,38,39,40  Oedenops  Isis. 

43  Elephanlinosoma  jiprspii'iendam. 

45  Ochllu-ra  manlispa 


Autor  del. 


Lilli.v'Wmielm  Greve  .Berlin  SW 


Th.Becker,  Aeö^'ptisdic  Dipteren. 


Milleüungeii  aus  il  Zoolog.  Museum  in  Beiliii,  BilH. 


TaE+'' 


kl 


48 


52 


^i% 


54 


K^ 


55 


56 


58 


60 


Gl 


G7 


V3. 


46  Ochfliera  pilimaiia.                                  47  Myopites  variofasciala.  48  OxTiia parceguttata . 

49  Sdüstoptpium  Moebiusi.                         '>0  Try])eta  incomplela .  51  Spiloo'aslei'  paraxlaxalis. 

52  AÜierigona  scutellaris.                            53  Pseudolimnopliora  pallitarsis.  5455,56,57  Slenophlhalmus  ocellatus. 

58.59,60,61  Scoliophthalmuslrapezoides  62,63,64,65  la^roceras  megalops.  66,67,68  Metoposti^matcnuiseta. 


Autor  del. 


lith.v  Willielin  Greve  ,Berlm  SW 


TU. Becker,  AegAiAisciie  Dipteren. 


Mitteilungen  aus  cLZoolog.Museum  inBei'liu,  Bd/D. 


Taf.4'' 


75 


78 


79 


80 


Vf^ 


Sit 


87 


89 


ki- 


•=^-v 


77 


n 


86 


G9  Amydrosoma  discedei\s. 

Ti.TiJb.lG  A'ssuania  ^abra. 

80,81,82  Anacamptoneui-umobliquni. 

86,87,88  Aplianiosoma  approximatum. 


90 


70,71,72  Anatriclius  erina<;eus. 
77,78,79  Microneurum  maculifrons. 
83.84,85   Leptomt'topa  iiififrons. 
89,90,91  Päalidotus  primus. 


Autor  del. 


Lithv  Wilhelm  Greve , Berlin  SW. 


Th.  Becker,  Aeg'A-iitisclic  Dipteren. 


Druck  von  A.  Hopf  er  in  Burg  b.  M. 


^ 


/•■ 


FEB