Mitteilungen
aus dem
Zoologischen Museum
in
Berlin.
II. Band, 3. Heft.
Ägyptische Dipteren
Vou TJi, Becker.
(Fortsetzung imcl Schluß.)
Mit 4 Tafeln.
Berlin
In Kommission bei R. Friedländer & Sohn
1903.
)U
Mitteilungen
aus dem
Zoologischen Museum
in
BeiiiiL
II. Band, 3. Heft.
Ägyptische Dipteren.
Von Th, Becker.
(Fortsetzung und Schluss.)
Mit 4 Tafeln.
Berlin
In Kommission bei R. Friedländer & Sohn
1903.
Drock von A. Eopf«r in Burg b. M.
Juvu^e
c-Tb '
Ägyptische Dipteren
gesammelt und beschrieben
von
Th. Becker,
Liegnitz,
(Fortsetzung und Schluss.)
Mit 4 Tafeln.
Berlin
In Kommission bei ß. Friedländer & Sohn
1903.
QL
Orthorraplia neinatocera
Eucephala
Culicidae
Culex
L. Syst. Nat. Edit. X 602. 224. (1758)
Von Afrikanischen Cn/cx-Axtea sind folgende beschrieben:
CWftf agi/is Big. Ann. Soc. entom. Fr. Ser.G. Vol.IX Bull. CXXII. (1889) N.-Afrika.
„ annulatus Schrank. Lucas Exped. scieut. de l'Algene III. 414. 2. ( 1849) Algier.
„ calopus Meig. Lucas Exped. scieut. de l'Algerie ILE. 415. 3. (1849) Algier.
„ inexorabilis Walk. List of Dipt. Brit. Mus. I. 4. (1848) W.-Afrika.
„ longiareolatus Macq. Webb etBerth.Hist. nat. d'iles Canar. Dipt. 99. 2.
(1838) Madeira.
„ maculiveniris Macq. Dipt. exot. Suppl. I. 7. 7. (1846) Algier.
„ muscidus Karsch. Entom. Nachi-. XHI. 25. 3. (1887) O.-Afrika.
„ pa/lipes Macq. Dipt. exot. L 33. 1. (1838) N.-Afrika.
„ pipiens L. Lucas Explor. scient. de l'Algerie 111. 414. 1. (1849) . N.-Afrika.
„ pusil/us Macq. Dipt. exot. Suppl. IV. 9. 11. (1850) N.-Afrika.
„ rufinus Big. Explor. scieut. de la Tunisie. Dipt. 7. (1888) .... N.-Afrika.
96. Culex pipiens L. Fauna Suec. 1890. (1761).
Verschiedene Exemplare aus Kairo, Luxor und dem Fayüm.
97. Culex calopus Meig. Syst. Beschr. I. 3. 1. (1818). 1 Weibchen aus Kairo.
Weibchen. Braun mit silberweisser, streifen- und fleckenartiger Beschuppung.
Auf dem Thoraxiücken zeigt sich letztere in 4 silberfarbenen Längsstreifen, von denen
die beiden seitlichen vorne auf die Brustseiten übergreifen. Das Schildchen hat
einen silberfarbenen beschuppten Rand, was Meig. und Macq. nicht erwähnen (die
Beschuppuug ist aber leicht abreibbar). Auf der Stirn, dem Wurzelglied der Fühler
und an den Spitzen der Schenkel sehe ich silberfarbene Flecken; auf dem Bauche
scheinen eben solche Binden zu liegen. Die Wurzeln der Tarsen (nicht auch deren
Spitze) sind weiss geringelt. Die Beinfarbe ist ein Dunkelbraun, die Wurzelhälfte
der Schenkel ist heller, rostgelb. Die übrige Beschuppung auf Thorax, Hinterleib
und Beinen ist bronzegelb; auf dem gelbbraunen Hinterleib liegen aber auch dunkel-
braune Schuppen. Flügel etwas bräunlich getrübt mit dunkelbraunen Schuppen.
Trotzdem an meinem Exemplar sich die silberweisse Beschuppung ein wenig
•anders darstellt, als in den Berichten der früheren Schriftsteller, glaube ich nicht.
dass eine andere Art als C. calopus Meig. vorliegt, da die Grösse mit 47-2 rnm und
die allgemeine Färbung im übrigen übereinstimmen.
Mitt. a. d. zool. Mus. in Berlin.
68
Th. Becker:
98. Culex longefurcatus n. sp. 9 . Ein Weibchen aus Kairo. November.
Eine kleine ro'stgelbe bis rotgelbe Art mit ungefleckten Flügeln. Nach der
Bestimmungstabelle von v. d.WulpDiiJteraNeerlaud. pag. 324 wird mau auf C.ciliaris L.
hingeführt; liest man aber die Beschreibung auf pag. 329, so findet man doch eine
Bemerkung, welche andeutet, dass eine Übereinstimmung nicht vorhanden sein kann.
V. d.Wnlp sagt nämlich am Schluss, dass der Aderverlauf der Flügel dem der Art
C. pijnens L. gleich sei, nur sei die Gabel der Eadialader noch etwas kürzer als bei
C. pipiens. Bei letzterer ist nun diese Gabel ungefähr ebenso lang wie ihr Stiel; die
hier vorliegende Art zeichnet sich aber gerade durch ausnehmend lange Gabel der
Radialader aus, welche fast viermal so lang ist, als ihr Stiel. C. niliaris ist ferner
doppelt so gross als die vorliegende Art.
Weibchen. Thorax matt, bleichrostrot mit einer schmalen roten Mittellängs-
linie und 2 breiteren Seitenstreifen auf dem Thoraxrücken. Brustseiten und Hinter-
rücken hellgelb. Schwinger gelb mit braunem Kopf. Fühler und Taster bräunlich.
Rüssel gelb mit dunklerer Spitze. Hinterleib rostgelb, glänzend, mit kaum verdunkelten
Einschnitten. Auf dem ganzen Körper sieht man keine Spur von Beschuppung.
Beine blass rostgelb mit etwas verdunkelten Scheukelspitzen und Tarsen-Endgliedern.
Die Tarsen sind vom zweiten Gliede an etwas verdickt; ihre Länge nimmt allmählich ab.
Die Vordertarsen sind zusammengenommen nur unwesentlich länger als die Schiene;
der Metatarsus ist ebenso lang wie die folgenden 4 Glieder. Flügel wässerig gelb-
braun mit hellbraunen Schuppen, die an der Flügelspitze eine dunklere Färbung
annehmen. Die Wurzelzelleu sind verhältnismässig kurz, sie reichen kaum über die
Flügelmitte hinaus; infolgedessen sind die aus ihnen entspringenden Gabelzellen sein-
lang; die der Radialader hat einen sehr kurzen Stiel, der von der Gabel selbst fast
um das Vierfache übertroffen wird; die Gabel der Kubitalader ist etwas kürzer,
ca. 1^/0 mal so lang als ihr Stiel. — Körperlänge 2 mm.
Anopheles
Meig. Syst. Beschr. 1. 10. II. (1818).
Von Afrikanischen Arten und aus dem Mittelmeergebiet kennen wir folgende:
Anopheles costalis Lw. Berl. entom. Zeitschr. X. 55. 1. (18GC) .... Kaffrerei.
minutus Macq. Suite ä Buff. I. 33. 3. (1834) Senegal.
„ quadrimaculatus Say Long's Exped. to St. Peter's river,
IL Append. 35C. (1824) N.-Amerika.
pietus Lw. Dipt. Beitr. I. 4. 4. (1845) Kl.-Asieu.
„ Ziemanni Grünberg Zool. Anzeig. XXV Nr. 677. pag. 550.
(1902) W.-Afrika.
99. Anopheles antennatus n. sp. <3 . Ein Männchen aus Kairo. November.
Männchen. Thorax rostgelb, glänzend, auf dem Rücken durch braimgraue
Bestäubung etwas matt; auf grau bestäubtem Untergrund hebt sich eine schmale
Mittellinie ab; die breiteren braunen Seitenstreifen sind undeutlich. Brustseiten,
Schildchen, Hinterrücken sowie die Beine sind hellgelb, Endglieder der Tarsen etwas
gebräunt. Beine fast nackt; Schienen mit vereinzelten kurzen Börstchen; Hüften
mit längeren hellen Haaren. Schwinger braun mit gelbem Stiel. Kopf gelb, Hinter-
kopf schwarzgrau. Fühler hellgelb; die kuopfförmige Verdickung der mittleren Geissei-
glieder ist schwarz, sodass die Fühler wie geringelt aussehen; die Fühlerhaare sind
Ägyptische Dipteren. 69
von ansehnlicher Länge, stehen aber wirtelförmig und nur sehr weitläufig, so dass
der Eindruck einer scliojifförniigen Behaarung in keiner Weise hervorgerufen wird.
Hinterleib rostbräunlich mit nur schwacher Verdunkelung der Hinterränder. Hypopygium
klein, grau bestäubt, Zangen kurz, gelbbraun. Flügel schwach gelbbräunlich gefärbt
mit braunen Aderschuppen; beide Gabelzelleu sind gleich lang und etwas länger als
ihr Stil. — Länge ohne Fühler 3*/^ mm.
100. Anopheles maculicosta u. sp. 9 . Ein Weibchen aus Kairo. November.
Diese hübsche Art hat Ähnlichkeit mit A. quaclnmaculaia Say = pictus Lw., ist
aber nach den vorliegenden Beschreibungen von Wiedem. und Lw. keinesfalls mit
ihr identisch; desgleichen ist grosse Ähnlichkeit mit A. costalis Lw. vorhanden.
Weibchen. Thorax dunkelaschgrau, ebenso das Schildchen und der Hinter-
rücken, ersterer mit blassgelbom Tomente und 3 feinen nur wenig dunkleren Längs-
linien gezeichnet. Die bräunlich grauen Brustseiten sind namentlich in der Nähe
der Hüften und zwischen ihnen weisslich bereift, auf denen die stellenweis unbestäubte
Giiindfarbe eine braune Sternopleural-Fleckenzeichnung hervorruft, ähnlich wie Lw.
dies bei seiner Art .1. jjlclm beschreibt. Kopf aschgrau mit blassgelbem Toment und
weissem Haarschopf auf der Stirn. Fühler — auch die Wurzelglieder — braun mit
fahlgelben kurzen Wirtelhaaren und weisser fleckenartiger Beschuppung auf den
einzelnen Geisselgliedern. Die langen Taster erscheinen sehr dick^ sie sind auf ihrer
ganzen Länge mit weiss und braun gemischter, ziemlich langer, dichter Beschuppung
auffällig eingehüllt, sodass ihre Gliederung schwer zu erkennen ist; ich glaube jedoch
die beiden Endglieder unterscheiden zu können, die zusammen etwas mehr als '/s '^ei"
ganzen Länge ausmachen; das Endglied ist das kürzere; an den Knotenpunkten der
Glieder stehen die weissen Schuppen dichter als auf den übrigen Theilen. Auch der
nur wenig längere Rüssel ist namentlich an seiner Basis mit dunkelbraunen Schüppchen
bekleidet. Schwinger braun mit hellerem Stil. Hinterleib dunkelbraungrau mit gelbem
Toment und zarten gelben Haaren ohne besondere Binden oder Längslinie; die beiden
Endlamellen des Hypopygiums sind hellgelb beschuppt. Beine rostgelb mit gelben
und dunkelbraunen Schüppchen bedeckt, sodass eine scheckige Fleckenzeichnung
unter der Lupe sichtbar wird; die Hüften sind weiss beschuppt. Im übrigen sind
die Beine fast nackt, mila-oskopische Behaarung ist nur au den Schienen und Tarsen
zu bemerken. Die Flügel haben eine zarte wässrig braune Trübung; sie sind mit
weissen und braunen Schüppchen gezeichnet. Am Vorderrande liegen ausserdem
4 deutliche braune, durch fast gleichgrosse Zwischenräume getrennte Flecken, die
zwischen der Randader und der ersten Längsader liegen; nur am zweiten, dem
grössten Fleck, reicht die Bräunung bis zur zweiten Längsader; innerhalb dieser
braunen Flecken sind die Adern mit dunklen, dazwischen mit weissen Schüppchen
besetzt. Auch am Hinterrandsaume wechseln braune und weisse Wimperhaare ab
und zwar sind diese au den Stellen, an welchen die Längsadern ausmünden, weiss,
dazwischen braun. Im allgemeinen liegen mitten auf der Flügelfläche weisse Ader-
schüppchen, jedoch findet sich an verschiedenen Punkten der Adern auch eine kleine
Ansammlung von braunen Schuppen, ohne dass dadurch der Charakter einer Flecken-
zeichnung hervorgerufen würde. — Körper und Flügel je 3^/2 mm lang.
70 Th. Becker:
Diese etwas ausi'ührliche Beschreibung erschien mii' notwendig, um tue Unter-
schiede von den im übrigen sehr ähnlichen Arten A. qiiadvunaculaliis Siiy = pirtus Lw.
und A. costalix Lw. hervorzuheben. IJie 4 Flügelfleckeu von -1. quudriimiciUatns werden
von Wiedemann s. Aussereurop. zweifl. Ins. I. 13. 4. (1828) anders angegeben; nach
ihm liegen an der Costa nur 2 braune Flecken; die beiden anderen bedecken die
Gabelpunkte auf der Flügelfläche selber. Lw. giel)t bei seiner Art ^4. jyictus Dipt.
Beitr. I. 5. (1845) 3 Flecken an, die an der Costa liegen, von denen der erste und
zweite fast zusammenfliessen und der zweite sich zu einer Bogeubinde erweitert; die
Beschuppuug der Adern wird von Loew als braun geschildert; an den am Flügel-
hinterrand ausmündenden Längsadern sind die Wimperu ebenfalls braun. Alles dies
passt auf die vorliegende Art nicht.
Etwas grössere Ähnlichkeit liegt vor mit A. coslalis Lw. g , einer süd-afrikanischen
Art, die Lw. in der Berl. ent. Zeit. 1866 pag. 55 beschrieben hat. Ziemlich gleich
gefärbt und gefleckt sind die Flügel, aber der ganze Körper ist lehmgelblich und
deutlich dunkel gestriemt, während die vorliegende neue Art deutlich ganz schwarzgrau
gefärbt ist. Von den Tastern sagt Lw. nichts weiter, als dass die Gelenke weiss
seien; hätten dieselben, wie bei unserer Art eine dichte und lange Beschu2)pung
gehabt, so würde Lw. dieser auffälligen Bekleidung sicher Erwähnung gethau haben.
Auch die Beinfärbung wird von Loew abweichend geschildert. So weit Loew's
etwas kurze Beschreibung Anhaltepunkte der Vergleichung gewährt, ist daher nur
zu folgern, dass liier eine zwar verwandte, aber doch verschiedene Art vorliegt.
Chironomidae
Cliironorans
Meig. lUig. Magaz. IL 260. (1803).
Von Afrikanischen CMronomus- Aitea sind nur bekannt:
Chironomits flavicans Macq. Dipt. exot. Suppl. IV 11. 4. (1850) .... Ägypten.
„ r/yoa/'/t/s Meig. Lucas Explor. scieut. derAlgerieIII.41G. 5. (1849) Algier.
101. Chironomus flavicans Macq. Ein Weibchen aus Kaü-o. November.
Eine grosse rostgelbe Art mit gefleckten Flügeln, die in die Nähe von Cli. marmvruUis
V. d. Wulp., sticticus Fbr., tiubeciilosus Meig., maculipeiinis Meig. und laeius Meig. gehört.
Die Beschreibung von Macq. passt durchaus auf mein Exemplar; ich gebe jedoch zur
besseren Unterscheidung von den nahestehenden Arten eine vollständigere Darstellung.
Weibchen. Rostgelb, matt. Thoraxrückeu nackt mit 3 breiten braungelben
Längsstreifen; die mittlere hinten, die Seitenstreifen vorne abgekürzt; die Mittol-
strieme ist noch durch eine feine weissliche Mittellinie geteilt. Die übrige Fläche
des Rückens, mit Ausnahme der Streifen ist mit zartem weissen Reif übergössen.
Von dem Ende der Mittelstrieme setzt sich eine feine braune Linie weiter fort bis
über das Schildchen; am Hinterrücken liegen 2 getrennte schwarze längliche Flecken.
Schwinger gelbbraun. Der Kopf ist gelb wie der Thorax, nur die Taster und das
letzte Fühlerglied sind dunkelbraun. Hinterleib weissgelb behaart, oben rostgelb mit
feiner dunkler Mittellängslinie, unten dunkelbraun; Hinterräuder aller Ringe oben
und unten blassgelb. Beine blassgelb mit zarter weisser Behaarung. Hinterschenkel
Ägyptische Dipteren. 71
;in iler Spitze mit einer iiiiileiitlicliou Bräunung. Die änssersten Spitzenränder rler
Schienen und Tarsen dunkel gesäumt. Metutarsus der Vorderbeine !'/„ mal so lang
als die Schiene. Flügel blass graiigelb getrübt mit punktförmigem schwarzbraunen
Fleck auf der Querader und grauen Zellenflecken. Ein solcher ovaler Fleck liegt
in mitten der Zelle zwischen der dritten und vierten Längsader mit linienförmiger
Verlängerung bis zur Flügolspitze; zwischen der vierten und fünften Längsader sowie
in der Gabel zwisclien der fünften und seclisten liegen ferner je 2 unregelmässig
geformte Flecken in der Nähe der Flügeirandader; weitere fleckenartige Verdunkelungen
zwischen der sechsten und siebenten Längsader sowie unmittelbar am hinteren Flügel-
rande. Die Flügelfläche ist unbehaart, jedoch zeigt ausser der Vorderrandsader die
erste Längsader auf ihrer ganzen Länge feine weissliche Behaarung; desgl. die dritte
Längsader von der Querader an. — Körperlänge 6Y2, Flügelläuge 5 mm.
102. Chironomus nigrocinctus n. sp. Ein Weibchen aus Kairo. November.
Eine ganz mattbleichgelbe Art. Sie hat Ähnlichkeit mit Cli. blandua v. d. Wulp
und Irreiriübialis Zett. Von ersterer ist sie durch milchig getrübte Flügel und durch
anderes Längenverhältnis der Vordertarsen geschieden; von letzterer durch anderes
Verhältnis zwischen Schenkel, Schienen und Tarsen der Vorderbeine. Bei dieser
Gelegenheit möchte ich darauf aufmerksam machen, dass die Schiner'sche Art
Ch. brevitibiali» mit der Zetterstedt'schen nicht identisch zu sein scheint, wenigstens
stimmen die Beschreibungen nicht überein. Während Zetterst. Dipt. Scand. IX. 3538.
.sagt, dass die Vorderschiene um */^ — ^3 länger sei als der Vorderschenkel, ist letzterer
bei iSchiner und auch bei v. d.Wulp um ^8 länger als die Schiene. Wenn also
kein Druckfehler vorliegt, bedarf die Synonymie hier einer Berichtigung.
Weibchen. Ganz blassgelb, mit weisslichem Reif übergössen, ganz matt, auch
die kaum etwas rötlich hervortretenden Längsstreifen des Thoraxrückens. Der Hinter-
rücken ist auf seiner unteren Hälfte braun. Am blassgelben Kopfe sind nur die
Taster und das letzte Fühlerglied braun. Schwinger hellgelb. Am Hinterleibe, der
blassgelh behaart ist, sind die beiden letzten Ringe bräunlich verdunkelt. Beine
blassgelb; Vorderschenkel vor der Spitze mit einem braunen Ringe; Vorderschienen
und alle Tarsen braun. An den hinteren Beinpaaren sind die Spitzen der Schienen
schmal braun gesäumt, die Tarsen mit Ausnahme des Metatarsus allmählich ver-
dunkelt. An den Vorderbeinen sind Schenkel und Metatarsus doppelt so laug als
die Schiene; das zweite Tarsenglied hat nur ^3 ^^r Länge des Metatarsus. Die
Flügel sind nicht behaart, farblos, milchig getrübt; die Vorderrandadern sind blass-
gelb, die übrigen weiss.
Länge des Körpers 3, der Flügel 3'/.2 mm.
103. Chironomus variotarsatus n. sp. 9. Ein Weibchen aus Luxor. Dezember.
Eine durch lange Vorderbeine und verschiedene Ausbildung der Endtarsenglieder
gleich ausgezeichnete Art. Die einzige, mit der die unserige Ähnlichkeit besitzt, ist
Ch. loiujIjH's Zett. Dipt. Scand. IX. 3542. 64, welche ähnlich gebildete Vordertarsen
und die langen Vorderbeine besitzt; jedoch sind l)ei ihr letztere noch länger als bei
Ch. variotarsatus.
yo Th. Becker:
Weibchen. Thorax rostgelb matt mit deutlicher weisser Bereifung und 3 braun-
roten sammetartigen Längsstreifen; sowohl der Mittel- wie die Seitenstreifen sind
durch eine breitere weissliche Linie geteilt, so dass eigentlich 6 Längsstreifen zum
Vorschein kommen ; zwischen ihnen stehen 2 Reihen gelber Haare ; eine feine dunklere
Linie setzt sich bis ans Schildchen fort. Der gelbe Hinterrückeu ist auf seiner unteren
Hälfte braun. Brustseiten gelb, ungefleckt. Schwinger gelb. Kopf desgleichen; Taster
und das letzte Fühlerglied braun. Hinterleib dunkelbraun mit hellgelben Hiuterrands-
säumen der einzelnen Segmeute und mit weisslichen Haaren. Beine blassgelb; die
äusserste Spitze der Schienen und der ersten Tarsenglieder braun geringelt; Endglieder
der Tarsen verdunkelt. Die Vorderbeine zeichnen sich durch besondere Länge der
Tarsen aus; der Metatarsus ist Vl„ mal so lang als die Schiene und ebenso lang wie
die Schenkel; die 3 folgenden Tarsenglieder sind gleichlang und entsprechen in ihrer
Länge fast dem halben Metatarsus; das letzte Tarsenglied ist halb so lang wie die
vorhergehenden und von grosser Schlankheit; alle Tarsen zusammengenommen sind
fast viermal so lang als die Schiene; das ganze Vorderbein ohne Hüfte misst 6% mm.
An den Mittelbeiuen sind die Tarsen nur l'/4mal so lang als die Schiene; an den
Hinterbeinen reichlich zweimal so lang. Die Tarsen sind an beiden hinteren Beinen
nicht gleich lang, sondern von abnehmender Länge. Am auffälligsten ist aber die
von den Vorderbeinen abweichende Bildung des letzten Tarsengliedes; es ist kaum
halb so lang als am Vorderbein und dabei bedeutend dicker; überhaupt sind alle
Tarsen der beiden Hinterbeine noch einmal so dick als die vordersten. Die Flügel
sind nackt, haben einen weisslichen in's Gelbliche spielenden Ton und keinerlei
dunklere Färbung oder Punkte.
Länge des Körpers 3'^l„, der Flügel 3, des Vorderbeines 6^4 mm.
Ceratopogon
Meig. lUig. Magaz. IL 26L (1803).
Von Afrikanischen Cerato2yogo7i-Arten linden wir nur eine einzige verzeichnet:
C.castaneusW&lk. List of Dipt. Brit. Mus. L 2(5. (1848) O.-Airika.
Für die nachstehend aufgeführten Arten habe ich die Beschreibungen sämtlicher
Europäischer Arten verglichen, namentlich die von Winnertz, Schin., v. d. Wulp,
Strobl, welche kenntliche Darstellungen enthalten; aber auch bei den übrigen Schrift-
stellern, wie Meig., Zett., Macq., die namentlich hinsichtlich der Flügeladerung
keinerlei Angaben machen, bei denen man also nur Grösse und Färbung vergleichen
kann, finde ich mit Ausnahme einer einzigen keine Art, welche auf Identität Schluss-
folgenmgen gestattete.
104. Ceratopogon imparunguis $ . n. sp. Zwei Exemplare aus Kairo und
Luxor. November und Dezember.
Die hintere ßandzelle ist durch eine Querader geteilt. Flügel ganz nackt.
Schenkel unbewehrt. Klauen ungleich lang.
Weibchen. Thoraxrücken glänzend schwarz, aber stark punktiert, so dass die
Oberfläche körnig erscheint; vor dem Schildchen eine grosse abgeplattete Fläche.
Das ßückenschUd setzt sich am Halse ziemlich scharfkantig ab (von der Seite gesehen
Ägyptische Dipteren. 73
im rechten Winkel). Mit Ausnahme einiger Haare am Rande des Schildchens sind
Haare unter der Lupe nicht zu bemerken. Die Brustseiten sind uiipunktiert und
daher stark glänzend. Schwinger braun mit schwarzem Stiel. Hinterrücken ganz
schwarz, etwas matt. Die sehr schmale Stirn und der Hinterkopf schwarz, etwas
glänzend. Das buckeiförmig vorstehende Uutergesicht ist glänzend rotgelb, an den
Wangen mit einigen blassen Haaren. Fühler ebenfalls rotgelb; die 8 knopfförmigen
mittleren Greisseiglieder sind an ihren Spitzen verdunkelt, ebenso die 6 folgenden
längereu Endglieder, welche alle die Länge von 3 Geisseigliedern haben; die Wirtel-
borsten sind an den Mittelgliedern aussei'ordentlich kurz, etwas länger an den End-
gliedern. Rüssel braun. Taster rotgelb, das Endglied kaum etwas dunkler; alle
Glieder gleich lang und dick. Hinterleib ganz glänzend schwarz, nackt; Endlamellen
gelblich. Beine rostrot und schwarz gezeichnet. Schenkel nach der Spitze hin etwas
keulförmig verdickt ohne dornähnliche Borsten auf ihrer Unterseite; die Hinterschenkel
sind auch nach aussen hin gekrümmt, die Hinterschienen etwas verdickt. Die Vorder-
beine sind hellrostrot mit etwas gebräunten Knieen und Endspitzen der Schienen
und Tarsen; mitunter ist auch die Wurzel der Schenkel etwas gebräunt. Die Mittel-
beino sind von gleicher Färbung wie die Vorderbeine, die Hüften aber dunkel; an
der Spitze der Schenkel-Unterseite sieht man in der Längsrichtung desselben eine
krumme dornähnliche Endigung der Chitinhülle. An den Hinterbeinen sind Hüften,
Wurzelhälfte der Schenkel und Schienen nebst den Gelenken rostbraun. Die Behaarung
der Hinterbeine ist an den Hinterseiten der Schenkel und Schienen zart, hell und
deutlich, v/ährend die vorderen Beinpaare fast nackt sind. Die Tarsen der vorderen
Beinpaare sind zusammen ungefähr ebenso lang wie die Schiene, an den Hinterbeinen
etwas länger. Die Metatarsen sind etwas kürzer als die übrigen 4 Glieder. Die
Länge der einzelnen Tarsenglieder nimmt allmählich ab bis zum letzten Gliede,
welches wieder sehr lang und ganz schwarz ist; die Unterseite desselben ist mit einer
doppelten Reihe von ca. 5 kurzen starken Borsten besetzt. Die Klauen sind sehr
laug, scharf nach einwärts gebogen; an den Vorderbeinen stehen 2 gleichlange glatte
Klauen ohne Zähne, an den beiden Hinterbeinen aber sind sie von ungleicher Länge ;
man sieht eine sehr lange äussere und eine sehr kurze innere Klaue. S. Taf. 4b
Fig. 16. Flügel sehr blassbräunlich ohne Flächenbehaarung; die dickei"en Hauptadern
am Vorderrande sind ebenfalls nur blassbraun. Die erste Längsader reicht bis über
die Mitte des Vorderrandes hinaus, sie läuft sehr nahe am Flügelrande hin; Hülfsader
zart und kaum sichtbar. Die dritte Längsader zweigt direkt von der ersten ab,
verbindet sich mittelst einer Querader mit der vierten und nähert sich dann bogen-
förmig wieder der Randader, mit der sie etwas vor der Flügelspitze zusammentriift.
Die vierte Längsader wird hinter der Querader ganz unscheinbar wie die übrigen
folgenden Adern, zweigt aber noch vor der Querader eine Gabel ab; die fünfte und
sechste Längsader sind gabelförmig vereinigt; parallel dazu liegt dann noch die
Axillarader mit einem Ansatz zur Gabel. S. Taf. 4b Fig. 14. Körperlänge 1^4 mni.
105. Ceratopogon pallidetarsatus Strobl. Span. Dipt. Wien, eutom. Zeit. XIX.
171. 447. (1900). Zwei Weibchen aus Kairo und dem Fayüm im März.
Die hintere Randzelle ist nicht durch eine Querader geteilt. Flügelfläche nackt.
Vorderschenkel unten mit 2 Stacheln. EQauen gleichlang, ungezähnt.
74
Th. Becker:
Die Beschreibung ist ausreicliend zur Erkennung der Art. Hinzufügen möchte
ich noch eine Bemerkung zu den Tarsen; diese sind mit Ausnahme des Endgliedes
liellgelb, ihre Spitzen schmal braun geringelt; sie haben abnehmende Lauge, nur das
Endglied ist etwas länger und schmäler sowie ganz schwarz; die Unterseite desselben
ist kurz behaart, ohne Borsten, mit 2 verhältnismässig kurzen, nur wenig gebogenen
Klauen; das vorletzte Tarsenglied sitzt etwas schief, ausserhalb der allgemeinen
ßichtungslinie. S. Taf. 4b Fig. 16 u. 17.
106. Ceratopogon flavitarsatus n. sp. öq. Zwei Exemplare aus Luxer.
Dezember.
Die hintere Randzelle durch eine Querader geteilt. Flügel in beiden Geschlechtern
haarig. Alle Schenkel ohne Dornen. Metatarsus länger als das zweite Glied. Klauen
in beiden Geschlechtern gleichlang. PulviUen haarig.
Thorax glänzend schwarz ohne deutliche Behaarung; nur vor dem Schildchen
stehen 2 Praescutellarborsten imd am Schildrande 4. Brustseiten etwas bräunlich.
Schwinger nebst Stiel elfenbeinweiss. Hinterkopf und Stirn schwarz. Untergesicht,
Taster, Rüssel und Fühler schmutzig braun. Die Fühler (beim d abgebrochen) beim
Weibchen sind an den 8 Mittelgliedern ausserordentlich kurz, zusammengepresst,
jedes Glied viel kürzer als breit; die 5 Endglieder zusammengenommen sind mehr
als doppelt so lang als die 8 Mittelglieder. Die Behaarung der Fühler ist braun,
an der Spitze weisslich. Hinterleih schwarzbraun, etwas glänzend, an den Einschnitten
und am Bauche heller braun. Hypopygium des Männchens ziemlich lang behaart.
Beine ganz hellgelb, auch am letzten Tarsengliede ist kaum eine geringe Verdunkelung
zu bemerken. Die Länge der 5 Tarsen entspricht ungefähr der Schienenlänge, sie
nehmen an Länge allmählich ab; das letzte Glied ist auf der Unterseite nicht beborstet
und mit kleinen glatten schwarzen gleichlangen Krallen versehen; die Pulvilleu sind
behaart. Die erste Längsader mündet ungefähr auf der Plügelmitte; die dritte ist
mit der ersten kurz vor deren Mündung noch durch eine Querader verbunden und
mündet ungefähr in ^/^ der Flügellänge in den Vorderrand. Die vierte Längsader
hat eine lange, kurz gestielte Gabel. Ausser den gewöhnlichen Adern zeigen sich
noch mehrere Faltenadern; so liegt eine kurz gestielte Gabel zwischen der dritten
und vierten Längsader an der Flügelspitze; ferner eine Ader ijarallel zur fünften;
die Axillarader ist nicht gegabelt, aber doppelt. Die vorderen dicken Adern sind
schwach gelbbraun gefärbt. Länge des Körpers "/^ mm. S. Taf. 4b Fig. 18.
107. Ceratopogon luteicollis n. sp. 9 . Ein Weibchen aus Assuan. Dezembei-.
Diese Art gehört in dieselbe Abteilung wie die vorige, mit denselben Flügeln,
den dornlosen Schenkeln, denselben Metatarsen, Klauen und Pulvillen.
Weibchen. Von gelber Grundfarbe; auf dem Thoraxi'ücken sieht man eine
breite, ganz durchgehende, glänzend schwarze Mittelstrieme, welche mit den beiden
vorn gekürzten Seitenstriemen zu einer ungeteilten schwarzen, grauweiss bestäubten
Fläche zusammengeflossen ist, auf der kurze, weitläufig gestellte weisse Härchen
stehen. Das vierborstige Schildchen ist gelb, der Hinterrückeu schwarz. Die Schulter-
partie und die Brustseiten sind gelb, von grauer Bestäubimg, matt. Schwinger und
ihr Stiel weiss. Beine nebst Hüften ganz hellgelb, fast nackt, nur an den Hinterseiten
Ägyptische Dipteren. 75
der Hintorschieneu stellen molirorc f^elbo Börstchen. Hinterkopf und die schmale
Stirn schwarzgrau bestäubt. Das stark nach vorn und nach unten vortretende Gesicht
ist gelb. Wurzelglied der Fühler ebenfalls gelb, die übrigen Glieder braun; die
Mittelglieder sind kugelig, die 5 Endglieder länglich oTal, jedes etwa 2—3 mal so
laug als ein Mittelglied, mit hellbraunen kurzen Härchen wirteiförmig besetzt. Taster
und Rüssel braun. Flügel wässerig hellbraun mit gelbbräunlichen Vorderrandadern,
die denselben Charakter haben wie bei der vorigen Art, jedoch liegen die erste und
dritte Längsader näher zusammen, so dass die durch die Querader gebildete Zelle
kaum noch sichtbar ist; auch ist die dritte Längsader etwas kürzer; ihr letztes Ende
von der Querader an ist deutlich kürzer als bei der vorigen Art. Die Flügel sind
haarig; auch die Flügelfalten sind ebenso gebildet wie bei C. ßaritursafus. Körper-
länge l'/4 mm.
108. Ceratopogon puncticoliis n. sp. 9. Ein Weibchen ans Alexandrien. Mai.
Die hintere Randzelle ohne Quoraderteilung. Flügel behaart. Alle Schenkel
uubewehrt. Klauen ungezähnt, alle gleichlang. Pulvillen behaart.
Weibchen. Thorax hellaschgrau bestäubt, ganz matt; auf dem Rücken werden
durch etwas bräunliche Bereifung 3 breite, nur schmal getrennte Längsstreifeu sichtbar,
von denen der mittlere bis zum Schildchen verläuft; die seitlichen sind vorn schmal
abgebrochen. An dieser Stelle, da wo Mittel- und Seitenstriemen vorn zusammen-
liegen und letztere begrenzt sind, sieht man 2 dreieckig verlaufende Vertiefungen im
Thorax und in der Ecke dieser Dreiecke 2 kleine ovale schwarze Flächen, die fast
den Eindruck eines Stigma's machen — eine höchst merkwüi-dige Erscheinung, für
die man ohne anatomische Untersuchung wohl keine Erklärung finden wird — . Schulter-
beulen hell gelbgrau. Im übrigen ist der Thoraxrücken mit Ideinen braunen deutlichen
Punkten — Wurzelpunkten der spärlichen gelben Härchen — bedeckt. Das Schildchen
ist von hell gelbgrauer Farbe, auf der Mitte mit einem grössereu, an beiden Seiten-
ecken mit einem kleineren braunen Flecken und 4 Randborsten, s. Taf. 4b Fig. 20.
Hinterrücken schwarzgrau mit einem mittleren gelbgrauen Flecken. Brustseiten einfach
grau. Schwinger weiss. Hinterkopf, Stirn und Untergesicht sind aschgrau bestäubt;
das erste Fühlerglied grau, die 8 Mittelglieder gelblich, die Endglieder verdunkelt
und kurz behaart. Die Mittelglieder sind kugelförmig, die Endglieder nur kurz,
zusammen etwas kürzer als die 9 ersten Glieder; das Endglied scheint etwas dicker
zu sein. Von den 4 braungrauen Tastergliedern ist das vorletzte etwas verdickt.
Hinterleib matt braungrau; seine Zusammenschrumpfung hat ein punkt- und falten-
förniiges Äussere hervorgemfen ; nur am Ende sieht man einige gelbe Haare. Beine
rostgelb mit braungefleckten Schenkelspitzen. Metatarsen länger als das zweite Glied;
alle Tarsen in abnehmender Länge, nur das dunkle Endglied ist wieder etwas ver-
längert und dünner mit 2 gleichlangen, krummen, einfachen Klauen; die Pulvilleu
sind behaart. Behaarung der Beine hell und zart, au den Aussenseiten der Schienen
etwas deutlicher. Die Flügel sind graugefleckt mit 2 dunkleren Flecken am Vorder-
rande. Flügelfläche behaart, an der Wurzelhälfte jedoch schwächer. Die erste und
dritte Längsader fallen zusammen und endigen auf der Mitte des Vorderrandes, indem
sie dort den ersten und grössten Flecken hervorrufen; die Gabelader zur vierten
Längsader ist an ihrer Wurzel abgebrochen. S. Taf. 4b Fig. 19. Körperlänge V'^j^ mm.
76
Th. Becker:
Macroptilum n. g.
von luaKpoq lang und tttiXov Flügel.
Diese Gattung gehört zu der Gruppe der Cliironomiden, bei denen die Fühler
des Männchens, wie bei Hydrobaenns und Matropeza nicht büschelförmig, sondern nur
kurz behaart sind.
Gattungscharakter.
Mittelgrosse schwarzgraue bis schwarze Art mit sehr- langen Flügeln und Beineu.
Kopf rundlich, jedoch zweimal so breit als laug. Augen nackt, fast kreisförmig mit
einem mondfÖrmigen Ausschnitt an den Fülilerwurzeln. Stirn am Scheitel sehr breit,
nach den Fühlern hin verengt, üntergesicht von mittlerer Breite, gleichbreit, unter
den Fühlern etwas vertieft, dann auf dem unteren Teil gewölbt, jedoch nui- Avenig vor-
tretend. Wangen mit vereinzelten längeren Börstchen. Fühler in beiden Geschlechtern
mit 14 Gliedern: dem dicken kugelförmigen Wurzelgliede folgen 8 kurze Glieder;
5 längere unter sich ungefähr gleichlange machen den Schluss; das erste Geisseiglied
ist etwas verlängert. Punktaugen fehlen. Der Rüssel ist kurz, kegelförmig nach
unten gerichtet. Taster mit 4 ziemlich gleichlangen und gleichdicken Gliedern. Das
Rückenschild ist ganz abgeplattet, durch eine scharfkantige Naht von den Brust-
seiten getrennt; von der Seite und von oben gesehen zeigt sich dasselbe kapuzen-
und kegelförmig über den Kopf vorgezogen. Das Schildchen ist breit und kurz.
Behaarung sehr vereinzelt, unregelmässig und schwach. Der Hinterleib ist nackt und
bei meinen Exemplaren runzelig zusammengeschrumpft, so dass man die Segmentierung
nicht mehr deutlich wahrnimmt; ich glaube 6 Ringe unterscheiden zu können, die
von gleicher Breite sind. Das Hypopygium des Männchens ist unbedeutend, wenig
vortretend, in seiner Bildung, so weit wahrnehmbar, wenig charakteristisch; man
bemerkt jedoch 2 grosse krumme, schwarze, gegeneinander geneigte, borstlich gebildete
Zangen. Beine lang und dünn; die hintersten sind die längsten. Die Behaarung
ist nur kiu-z und zart. Das vorletzte Tarsenglied ist verkürzt und durch besondere
Behaarung ausgezeichnet, das letzte Glied verlängert und auf seiner Unterseite mit
einigen kurzen Börstchen versehen. Klauen deutlich und glatt, ungezähnt. Die
Flügel sind stark verlängert, ca. S^/» mal so lang als der Hinterleib. Die erste Längs-
oder Subcostalader läuft bis jenseits der Flügelmitte und verliert sich etwas undeutlich
in der Vorderrandader; die Hülfsader ist vorhanden, lang, aber nur iu besonderer
Stellung sichtbar. Am Ende der ersten Längsader biegt die zweite Längsader oder
die Radialader etwas ab und trifft mit der von der vierten Längsader abzweigenden
Querader zusammen; am Vereinigungspunkte beider entspringt nun auch die dritte
Längsader; die zweite geht in einem grossen Bogen in die Randader über, während
die dritte annähernd parallel mit der zweiten an der Flügelspitze zusammentrifft.
Am Ende der ersten Längsader ist iu dieser Weise gewissermassen ein dreieckiger
Randfleck entstanden. Die vierte Längs- oder Kubitalader entspringt in der Nähe
der Flügelwurzel aus der vereinigten, später aber sich gabelnden fünften und sechsten
Längsader; sie ist mit der dritten durch eine Querader verbunden, verläuft etwas
geknickt bis zur Flügelspitze und sendet noch eine Gabelader in den Flügelhinten-and,
deren Ursprung vor der Querader liegt. Eine siebente Längs- oder Axillarader ist
vorhanden, desgleichen die Wurzel-Querader. Der Flügellappen ist kaum dm'ch
Ägyptische Dipteren. 77
geringe Ausbuchtung des Plügelhinterraudes angedeutet. Die ersten 4 Längsadern
nebst der Querader sind stark und dunkel, alle übrigen Adern jedoch unscheinbar
und farblos. Die Flügel -Vorderrandfläche zwischen ßandader, erster und dritter
Längsader ist gebräunt, die übrige Fläche farblos. S. Taf. 4b Fig. 10.
109. Macroptilum nudum d 9 n. sp. 5 Exemplare aus Kairo. November.
Männchen. Kopf, Thorax und Hinterleib schwarzgrau, fast nackt. Thorax
und die Stirngegend sind schwach glänzend, Hinterleib ganz matt. Der Thoraxrücken
ist zart schwarzbraun bereift und weitläufig mit kurzen schwarzen Härchen besetzt;
desgleichen sind einige wenige Haare auf der Stirn am Augenrande sowie auf den
Wangen sichtbar. Schwinger gross, schwarzbraun. Beine rostgelb, Hüften schwarz-
braun, Schenkel nach der Spitze hin verdunkelt, desgleichen die Schienen. Vorder-
tarsen bis auf die Wurzel des Metatarsus verdunkelt; an den hinteren Beinen sind
der Metatarsus und die folgenden Glieder an der Spitze braun geringelt, die End-
glieder dunkel; das längliche Endglied trägt auf der Unterseite einige kurze, schwarze,
steife Borsten. Klauen glatt, schwarzglänzend, Empodium kaum sichtbar; das vor-
letzte verkürzte Tarsenglied ist beiderseits kammartig behaart. Die Hinterschenkel
sind am Ende ihrer Unterseite dornartig verlängert, die Hinterschienen an der Spitze
etwas verbreitert mit kammartiger Behaarung. S. Taf. 4b Fig. 11, 12, 13.
Weibchen. Es unterscheidet sich nur wenig vom Männchen; als einziges
Merkmal sehe ich nur das Fehlen der dornartigen Verlängerung an den Hinterschenkeln.
Länge des Körpers ohne Flügel und Fühler 2^1^ — 3, der Flügel 4V2 — 6 mm.
Mycetophilidae
Sciara
Meig. Illig. Magaz. IL 263. (1803).
Von Afrikanischen Arten besitzen wir nachstehende Beschreibungen:
Sciara aeihiops Rübs. Berl. entom. Zeit. XXXIX. 38. Tab. IL
Fig. 10. Tab. in. Fig. 11. (1894) Madagaskar.
africana Rübs. 1. c. pag. 23. (1894) W.-Afrika.
tristh Big. Ann. Soc. ent. Fr. LX. 36(5. 2. (1891)
confusa Walk. Ins. Saunders. I. Dipt. 420. (1856) Kap.
nigropicea Walk. List of Dipt. Brit. Mus. I. 106. (1848) . . W.-Afrika.
„ quadrimaculata Rübs. Berl. entom. Zeit. XXXIX. 38. Tab. I.
Fig. 4. Tab. Hl. Fig. 15 (1894) Madagaskar.
„ /-ü/itWalk. List of Dipt. Brit. Mus. L 109. (1848) .... W.-Afrika.
„ ruficollis Walk. 1. c. pag. 104. (1848) Kongo.
„ Thomae L. Macq. Hist. nat. d'ilesCanaries. Dipt. 102. 11. (1839) Kanar. Inseln.
Thomsoni Rübs. Beri. entom. Zeit. XXXIX. 23. (1894) . . Kap.
moerens Thoms. Eugen. Resa. 449. 10. (1869).
„ thoracica Macq. Dipt. exot. I. 1. 78. 1. (1838) Madagaskar.
Die einzige aus Ägypten mitgebrachte Art, welche nachstehend beschrieben
wird, fällt mit den hier verzeichneten nicht zusammen; auch in den Beschreibungen
von Schin., Winnertz., Gregorczek, v. d. Wulp, Strobl, Rübs. fand ich die-
selbe nicht.
yg Th. Becker:
110. Sciara kairensis ii. sp. 9. Ein Weibchen aus Kairo. März.
Weihchen. Thorax nebst Schulterschwielen und Halskragen schwarz, durch
schwarzgraue dünne Bereifung etwas matt. Brustseiten schwarzbraun. Stirn über
den Fühlern und die untere Hälfte des Gesichts grau schimmernd. Taster schwarz-
braun. Rüssel hellbraun. Fühler braun, 2 -j- 14 gliedrig, so lang wie Kopf -f- Hinter-
leib; die ersten der 14 Glieder sind zweimal so lang als breit; allmählich werden
die übrigen Glieder etwas dünner, sodass das Verhältnis des Endgliedes in Länge
zu Breite wie 3:1 wird. Hinterleib lang gestreckt, matt schwarzbraun, nackt; die
letzten Ringe sind etwas heller braun mit dunklem Hinterrandsaum. Beine dunkel-
braun; Hüften und Schenkel etwas heller; Schienensporen kurz, schwarz. Flügel
nackt oder nur mikroskopisch behaart, fast farblos, nrrr schwach graubräunlich getrübt.
Die erste Längsader mündet ungefähr auf der Flügelmitte ans und etwas vor dem
Anfang der Gabel; die kleine Querader steht auf der Mitte der ersten Längsader.
S. Taf. 4b Fig. 21. Länge des Körpers ohne Fühler 272, der Flügel 2~l^^ mm.
Simulidae
Simulium
Latr. Hist. nat. d. Ins. et. Crust. XIV. 294. (1803).
Von Arten, die in Afrika vorkommen, ist nur aus Madeira von Schiner in
seiner Novara Reise Dipt. 15. 1. (1868) die Art -S. ornatnm Meig. anfgefühii. Die
von mir entdeckte Art kann ich mit keiner der beschriebenen Europäischen Arten
identifizieren.
111. Simulium griseicollis n. sp. Sq. 7ifie\ Pärchen aus Assuan. Februar.
Männchen. Thoraxrücken samraetschwarz, jedoch vorn breit, grau, ebenfalls
vor dem Schildchen und an den Seiten, sodass von der sammetschwarzen Färbung
nur ein grösserer Mittelfleck übrig geblieben ist; die vordere graue Querbinde wird
durchbrochen durch 3 feine schwarze Längslinien, welche die Anfänge von 2 mittleren
Längsstreifen einfassen; die graue Querbinde vor dem Schildchen ist von letzterem
etwas entfernt und schillert, in gewisser Richtung gesehen, fast silberweiss, während
vorn am Thoraxrücken keine silberweisse Färbung zu sehen ist. Der Thoraxrücken
ist und dies vorzugsweise auf der vorderen Hälfte goldgelbfilzig. Schildchen sammet-
schwarz. Brustseiten aschgrau bestäubt. Schwinger weiss. Am Kopf ist das Unter-
gesicht grau. Fühler schwarzbraun, jedoch das ei'ste Glied gelb. Taster braun.
Hinterleib sammetschwarz, an den Einschnitten hellgelb; der zweite Ring auf beiden
Seiten hellgrau bereift; der erste am Rande mit langen, messinggelben Haaren.
Hypopygium aschgrau. Beine hellgelb mit schwarzbraunen Hüften; Spitzen der
Schenkel und Schienen braun; an den vorderen Beinen ist diese Bräunung geringer,
an den Schenkeln häufig nur ein Ring oder ein Fleck auf der Unterseite. Die
Vordertarsen sind ganz schwarzbraun; die Tarsen der hinteren Beinpaare vom zweiten
oder dritten Glied an, deren Metatarsen an der Spitze braun. Hinterschiene und
deren Metatarsus ein wenig breitgedrückt; von einer Behaarung ist an den Beinen
fast keine Spur vorhanden, desgleichen tritt eine weissere Färbung an den Schienen
nur sehr schwach hervor, Flügel wasserklar, die vorderen Adern hellgelb.
Ägyptische Dipteren. 79
Weibcheu. Thorax ganz aschgrau mit bleich messinggelbem Pilz auf dem
Rücken, auf welchem vorne noch 3 feine braune Linien erscheinen, wodurch Ü mittlere
graue Längsstreifeu marldert werden. Auch der Hinterleib ist ganz aschgrau und
mit dichtem blassgelbem Filz bekleidet. Im übrigen zeigen sich keine weiteren
Unterschiede vom Männchen. Körperlänge 1^4 mm-
Bibionidae
Dilophus
Meig. lUig. Magaz. II. 264. (1803).
Zur Beurteilung Ägyptischer Dilophus- Arten kommen ausser den Europäischen
noch folgende in Betracht:
Dilophus aegyptius A. Costa Atti R. Accad. NapoliVH Nr. 2. 15. (187.5) Ägypten.
Ä/co/o/- Wiedem. Dipt. exot, I. 34. (1821) Kap.
maderae AVollast. Ann. Mag. Nat. Hist. Serie 3. I. 113. Tab. V.
Fig. 1. (1858) Madeira.
112. Dilophus africanus c? : u. sp. Verschiedene Exemplare aus Luxor.
Februar.
Mit 2 Borstenkränzen an der Basis und der Mitte der Vorderschienen ist sie
zunächst zu vergleichen mit Diloph. Ungens Lw., tenais Meig., ternatus Lw. und den
oben genannten Afrikanischen Arten ; sie stimmt mit keiner überein. Diloph. aegyptius
weicht ab durch schwarze Thoraxbehaarung und ungleiche Schienendornen. D. maderae
ist so kurz diagnostiziert, dass eine Vergleichung ausgeschlossen ist: Wollaston sagt
nur, das Männchen sei schwarz und habe graubraune Flügel; aus der Flügelfarbe
aber lässt sich schon schliessen, dass die Arten nicht übereinstimmen können.
Männchen. Thorax glänzend schwarz mit feiner weisslicher Behaarung. Brust-
seiten stark glänzend. Kopf mit Fühlern und Tastern schwarz. Hinterleib von
gleicher Färbung und gleichem Glanz, weiss behaart. Schwinger weiss, der Stiel nur
an der Wurzel schwarz. Beine und Hitften alle ganz glänzend schwarz mit spärlicher
heller Behaarung. Schenkel wenig oder gar nicht keulenförmig verdickt. Schienen
ebensowenig. Vorderschienen mit 2 Borstenkränzen an der Wurzel und Mitte der
Schienen, die aber nur aus 2 ziemlich grossen gleichlangen Dornen bestehen. Vorder-
uud Mitteltarsen sehr dünne, Hintertarsen etwas dicker, jedoch ohne besondere
Schwellung. Flügel fast farblos, etwas wässerig braun mit hellbraunen, am Vorder-
rande etwas dunkleren Adern. Das Randmal ist hellbraun mit unbestimmter Begrenzung.
Das Mittelstück der vierten Längsader ist ebenso lang wie die die dritte und vierte
Längsader verbindende Querader. Die Gabel der vierten Längsader zweigt nur
wenig vor der liinteren Querader ab, vielfach fallen sie zusammen.
Weibchen. Die Vorderhüften und Vorderschenkel sind nicht ganz schwarz,
sondern pechbraun. Die beiden Dornenpaare der Vorderschienen sind weit stärker
als beim Männchen, aber ebenfalls gleich lang. Hinterleib pechbraun; im übrigen
sind Unterschiede vom Männchen nicht vorhanden. Körperlänge 4'/,. — 5 mm.
80 Th. Becker;
Polyneura
Limuobidae
Trimi('r.a
Ost. Sack. Proc. Acad. nat. Sc. Philadelphia 290. (18G1).
113. Trimicra hirsutipes Macq. Webb & Beith. Hist. nat. d'iles Canar.
Dipt. 101. 8. [Limnobia]. (1839) d 9. 4 Exemplare aus Kairo, Luxor
und dem Fayüm. Dezember und Mäi'z.
Die von Macquart gegebene Beschreibung ist zur Erkennung der Art aus-
reichend; die gleiche Art fing ich im Januar 1901 auf Teneriffe.
Cyelorraplia ascliiza
Syrphidae
Eristalis Latr. 1804.
Vou den iu Afrika bisher aufgefundenen Arten sind folgende Beschreibungen
zu nennen:
Scopoli
L i n n e
Pabricius
Eristu/is aeneus 1763. Eut. carn. 365. 957.
tenax 17G1. Fauna Suec. 1799.
„ arbustorum 1761. Fauna Suec. 1798.
„ quinquelineaius Spec. insect. II. 425. 21.
Wiedem. II. 185. 47. 9 .
fa^ciatus Mg. S. B.VII. 143. 22. 9.
fascialus Germ. Fauna. XXIII. Tab. 23.
quinquefasciatns Lw. Scbin. Novara Reise 364.
Anmerkung: Letztere Art wird von Schiner in seiner Novara Reise
als Loew'sche Art synonym mit Er. qulnquelineatus Pbr.
angegel)en.
Loew bat aber gar keine Art dieses Namens
Wicdrmann
genannt, sondern Seite 324 nur den Fabricius'schen
Namen. Es erscheint ein Versehen Schi
Endxlis murorum Syst. Antl. 1805. 237. 20 . . .
incisus Zwcifl. II. 1830. 155. 5. 9
crassipes Fhr. „ „ 157. 8 . . . .
Fbr. Syst. Antl. 1805. 237. 22.
modestus Zweifl. II. 1830. 165. 19. d 9
Macquart
dasyops „
haplops „
nigricans „
taphicus ,.
ana/is ö 9 .
nitidiventris 9 .
viridulus 9 .
Naialensis 9 .
pluriviüatus 9 .
convexihcies
amoenus
smaragdinus
cupreus
quinqueviiiaius 9 ,
„ „ 171. 27. 9
„ „ 182. 44. 9
„ 189. 52. ä
„ 191. 57. 9
Dipt. exot. II. 96. 1843
104
„ Suppl. ni. 134
„ „ V. 86
„ „ „ IV. 134
„ „ ,. IV. 135
„ IL 116. 40 .
n. 105. 22
" d'Algerie 465. 154. PI. IV.
Walker
Rondani
Wiedemann
Fig. 10
ner's vorzuliegen.
ßerberei.
Kap.
Kap.
Kap.
Kap.
Kap.
Kap.
Ägypten.
Kap.
Kap.
Kap.
Natal.
Gabon.
Kap.
Isle de Fr.
Senegal.
Isle de Fr.
3.
assimi/is List, of specim. ITT. 611 ....
Ni/i Nuov. Annal. Sc. Nat. Bologna 1850. Ser,
Tom. 2
faeniops ö O. Zweifl. IL 182. 43.
pnickncejM Mg. S. B. III. 375. 8. (Helophilus).
piilchi-iceps Mcq. S. ä Buff. I. 505. (Helop/iilus)
pulchriceps Germ. Fauna XXIII. Tab. 22.
Aegyplius Walk. Cat. Brit. Mus. Dipt. 621.
Algier.
Sierra Leone.
Vaterland?
82
Th. Becker:
Walker Eiistalis puncfifer 9. List of diptera coUected in Acg. and.
Arabia. The Entomologist 1871. pag. 274. 55.
Loew ,, (Plagiocera) maculipennis o . Dipt. F. S.-Afi
„ (Megaspü) bullaius Q . d « »
curius 2- ,1 ,1 »
„ „ capHo 5. „ „ !i
„ „ fronto 9 . )) » «
„ (Simoides) exp/etus (5. » » n
vi/lipes ö. „ „ „
Jaeu nicke „ iabanoides 9. Neue exot. Dipt. 1866. 402.
Taf. 44. Fig. 10 Massaua.
Bigot „ flaveola C) . Dipt. nouv. on peu conn. XXI. 1878.
220. 4 Senegal.
!60
317
Guinea.
319
Kaffierei
11
319
!)
»7
321
321
322
11
11
Siemen.
n
323
Nubien.
02.
126.
114. Eristalis tenax L. (1761). Faun. Suec. 1799.
Ein Männchen aus Alexandrien im November.
115. Eristalis taeniops Wied. ä 9. Zweifl. II. 182. 43. (1830).
Beide Geschlechter aus Alexandrien, Kairo, Assiut und Liixor von November
bis März.
116. Eristalis quinquelineatus Fbr. d q. Spec. Ins. II. 425. 21. 1781.
Männchen und Weibchen aus Alexandrien, Kairo, Luxor und Wüste Siala bei
Fayum vom November bis Mai.
Die zitierten Beschreibungen berücksichtigen nur das Weibchen; das Männchen
scheint unbekannt zu sein, vielleicht ist es auch, da es eine vom Weibchen abweichende
Hinterlcibszeichnung besitzt, unter anderem Namen beschrieben, jedoch habe ich
unter den Afrikanischen Arten nichts gefunden, was auf eine Identität schliessen
lässt; ich gebe daher die ausführliche Beschreibung. An der Zusammengehörigkeit
der Geschlechter ist nicht zu zweifeln; auch fing ich beide stets zusammen an den-
selben Orten.
Männchen. Thorax glänzend, erzfarbig mit 5 gelbgrau bestäubten Längslinien,
von denen die beiden au den Seiten sehr breit, die 3 mittelsten sehr schmal sind.
Die braun gesprenkelten Augen haben sehr kurze, meist nur auf der oberen Kopf-
hälfte sichtbare bräunliche Haare. Stirn und Untergesicht von glänzend schwarzer
Grundfarbe, dicht hellgrau bestäubt; der Gesichtshöcker, zwei schmale Längsstreifen
daneben, der vordere Mundrand und 2 Backenstreifen glänzend schwarz; die Gesichts-
haare hellgrau, auf der Stirn gelbbraim bis schwarz; auch auf dem gelb behaarten
Ocellenhöcker stehen vorn schwarze Haare. Fühler rotgelb, an der Wurzel und am
Oberrande des dritten Gliedes verdunkelt mit gelbbrauner, glänzender, nackter Fühler-
borste. Schildchen braungelb, durchsichtig; die Behaarung desselben sowie desThorax-
riickens ist mittellang wie geschoren, fahlgelb. Brustseiten aschgrau bestäubt mit
falilgelben Haarwirbeln. Hinterleib rotgelb an den Seiten der ersten 3 Ringe und
mit schwarzer Mittelzeichnung ähnlich wie bei E. arhusto-r-um L. Der erste Hing hat
eine bleigraue Bestäubung mit glänzendem Hinterrande; auf dem zweiten Ringe liegt
Ägyptische Dipteren. 83
eine breite kreissegmeutartige mattschwarze Binde am Voiderraude und eine ebensolche
schmale linieuförmige am Hintenande, in der Mitte sind beide durch einen schwarzen
Längsstreifeu verbunden; der Hinterrand des Ringes glänzt metallisch, der gelbe Teil
desselben ist glänzend an den Seiten und matt auf der Mitte. Der dritte Ring ist
ebenso gezeichnet wie der zweite, jedoch fehlt die vordere mattschwarze Querbinde,
dafür liegt aber auf der Mitte eine mattgelbe gebogene Querbinde, welche die schwarze
Zeichnung durchschneidet; der Hinterrand dieses Ringes ist ziemlich breit metallisch
glänzend, ebenso wie der grössere Teil der gelben Zeichnung mit Ausnahme der
Mitte glänzend ist. Auch auf dem vierten ganz schwarzen Ringe ist der breite matt-
schwarze Mittelstreifen zu sehen, er reicht jedoch nur bis zur Mitte des Ringes, wo
die erzfarben glänzende hintere Querbinde wie bei den vorhergehenden Ringen ansetzt;
auch auf diesem Ringe liegt eine mattgelbe bogenförmige Querbinde, nur etwas
grösser als auf den vorhergehenden Ringen ; man kann auch so sagen : der vierte
Ring ist glänzend erzfarbig mit einem mittleren mattschwarzen Längsstreifen und
einer mattgelben Querbinde. Das asymmetrische Hypopygium ist glänzend erzfarben,
zum Teil graugelb bestäubt. Der Bauch ist ganz gelb, matt, jedoch mit glänzenden
Mittelflecken auf den 3 letzten Ringen. Die Behaarung des Hinterleibes ist gelblich,
ungefähr von derselben Länge wie auf dem Thoraxrücken, nur am letzten Ringe und
auf dem Bauche ist sie etwas länger. Hüften und Schenkel, letztere bis auf die
Spitze schwarz, erzfarbig, glänzend namenthch die hintersten. Schienen mehr matt-
schwarz; an den vorderen ist die Wurzelhälfte, an den Hinterbeinen das Wurzeldrittel
gelb. Tarsen schwarz ; nur der Mittel-Metatarsus ist an der Wurzel rostgelb. Die
weiche Behaarung der Beine ist hell, nur auf der Innenseite der Hinterschienen
stehen auch schwarze Haare. Flügel ganz farblos mit gelben Adern und blassgelbem
Raudmal. 10 — 11 mm laug.
Weibchen. Die Abweichung in der Hinterleibszeichnuug besteht darin, dass
die rotgelben Seitenflecken sich auf die ersten beiden Ringe beschränken und kleiner
sind; ein breiter mattschwarzer Mittel-Läugsstreifen reicht ebenfalls über alle Ringe,
wird aber unterbrochen einerseits durch die auf jedem Ringe erscheinenden matt
graugelben gebogenen Querbinden sowie andererseits durch die gänzend erzfarbenen
Hinterrandssäume. Der Bauch ist ebenfalls wie beim Männchen mattgelb mit glänzenden
Mittelflecken; diese erscheinen aber verdunkelt, da sie die schwarze Färbung der
Hinterleibs-Oberseite durchscheinen lassen.
117. Eristalis tabanoides Jaennicke Q. Neue exot. Dipt. (1866), 402. 126.
Taf. 44 Fig, 40.
Diese schöne Ai't fand ich in nur einem Exemplare im Ezbekiye Garten zu
Kairo. Rüppell entdeckte die von Jaennicke gut und kenntlich beschriebene und
abgebildete Art in Massaua.
118. Eristalis aeneus Scop. <S 9. Ent. carn. (1763). 365. 967. Aus Alexandrien.
Diese Exemplare sind etwas kleiner als unsere Europäischen; auch die Behaarung
ist etwas kürzer; im übrigen finde ich keine Unterschiede.
Mitt. a. 4. zool. Mua. in Berlin.
84
Th. Becker:
Syrplms Fbr. 1775. Syst. eut.
Vou Afrikanischen Syrphus- Arten sind folgende bekannt und beschrieben worden:
Syvphut' albomaculaius Mcq. Dipt. exot. 11. 1843. 146. 1. d O
„ disjunctus Mcq. O . ,, ,- „ „ 148. 3 .
„ longicornis Mcq. 9. ,, „ ,, „ 154. 13 .
„ fuscotibia/is Mcq. d. „ „ „ ,, 155. 14 .
„ nata/ensis Mcq. d . „ „ Suppl. I. 134. 28 .
„ propinquus Mcq. dQ.,, „ ,. IV. 151 . .
S. Bigot Annal. Soc. Eni de Fr. 1882 — 83. XXXII
algirus Mcq. Expl. scieut. de l'Algerie 1849. 469. 172. Pig
adligatus Wied. Zweifi. II. Ib30. 122. 10. d. . .
rostratus W\eA. ,, „ ., 125.14. d. . .
„ intersecius Vt^ied. „ „ ,, 125. 15. d. . .
„ capensis yVied. „ „ „ 127. 18. d . . .
aegyptius Wied. „ „ „ 133. 29. d 9 . .
termina/is Wied. ,, „ „ 135. 33. d . . .
nuba AVied. „ „ „ 136. 34. 9 . . .
Rüppe/Ii Wied. .. „ „ 141. 44. d . . .
„ incerius Wied. „ „ „ 143. 47. d . . .
hlix Walk. Dipt, Saunders. 1856. 229. d 9 . .
deniaius Walk. ,. ,. ,. 229. d . . .
iricolor Walk. ,. „ „ 230. d . . .
claripennis Lw. Dipt. F. v. S.-Afr. 1860. 305. 2. o
„ 305. 2. * (
„ 306. 3. d
„ 307. 5. 9
„ 308. 6. C'
„ 309. 7. 9
„ 309. 8. d 9
The Entomologist. 1871. pag. 273. 46
"^ 273. 47
„ 274. 48
hirticeps Lw.
cognatus Ijw. ,,
irisectus Lw. ,.
rotundicornis Lw. ,.
calopus Lw. „
bituberculatus Lw. „
latiusculus Walk. 9
interrumpens Walk. 9 . „
turbidus Walk. d.
Sinai u. Algier.
Algier.
Kap.
Kap.
Port Natal.
Nubien.
Algier.
Kap.
Kap.
Kap.
Kap.
Ägypten.
Ägypten.
Nubien.
Nubien.
Nubien.
Kanar. Inseln.
Kap.
Kap.
Kap.
Nubien.
Kap.
Kaffrerei.
Kap.
Kaffrerei.
Kap.
Sinai.
Kairo.
Kairo.
119. Syrphus corollae Fbr. Ent. Syst. IV. 1794 306. 106.
Aus Alexandrien, Assuan, dem Fayum eine Eeihe von Exemplaren, die in
Grösse und Fleckenzeichnuug variieren. Es gibt Exemplare mit ganz gelbem Gesicht,
mit schwarzem Gesichtshöcker und Mundrande, bei denen die Hinterleibsflecke
getrennt oder verbunden sind.
120. Syrphus algirus Mcq. E.xpl. scient. de l'Algerie 1849. 469. 172. PI. IV.
Fig. 11.
Unter den zugehörigen Exemplaren sind auch einige, welche fast ganz schwarze
Fühler haben, bei denen die Hinterleibsfleckeu auf der Mitte nicht zusammenstosseu
und auch den Seitenrand des Hinterleibes nicht erreichen. Trotzdem glaube ich
nicht, dass es eine besondere Art ist, halte vielmelrr S. algirus nur für eine Varietät
von corollae, deren Grenzen festzustellen sicher sehr schwierig sein wii-d.
121. Syrphus longicornis Mcq. d 9. Dipt. exot. IL 155. 13. 9.
Obgleich Macquart nur das Weibchen beschrieben hat, so lässt sich doch bei
der charakteristischen Zeichnung des Hinterleibes mit Hülfe der guten Beschreibung
von Macquart die Identität meiner Exemplare mit S. loiigü-oniis, die vom Kap
Ägyptische Dipteren. 85
stammt, ohne Bedeuken aussprechen. Das Männchen ist interessant durch die
Bewehrung der Hinterhüften.
2 Männchen und 1 Weibchen aus Kairo im November. Sj^äter im April fing
ich auch noch 1 Exemplar im Karmel Gebirge bei Haifa in Syrien.
Männchen. Eine Art mit schmal gebautem Hinterleibe. Thoraxrücken glänzend
schwarzgrün mit bläulichen Reflexen. Schildchen mattgelb; Behaarung fahlgelb. Am
Seitenrande des Thoraxrückens liegt eine scharf gezeichnete breite gelbe Strieme,
welche von der Schulter bis an die Schwiele vor dem Schildchen reicht. Die Brust-
seiten sind metallisch erzgrüu, glänzend mit weissgelber Schwielen-Zeichnung: eine
länglich ovale Schwiele liegt auf den Mesopleuren; eine andere mehr kreisförmige
auf der oberen Hälfte der Sternopleuren ; sie heben sich scharf von dem dunklen
Untergrunde ab; beide sind lang weiss-behaart, die obere büschelförmig. Augen
nackt, zweimal so hoch wie lang; sie berühren sich in einer Linie, deren Länge der
Stirnlänge gleichkommt. Gesicht und Stirn sind weisslich, wachsartig mit sehr kurzer
heller Behaarung. Fühler rotgelb, an der oberen Seite aller 3 Glieder gebräunt;
das zweite ist auffallend kurz, das dritte mehr als zweimal so lang als breit mit
gelbbrauner Borste. Scheiteldreieck glänzend, schwarzgrün, hinten mit dem Hinter-
kopfrand gelb bereift; letzterer schmal, aber deutlich ausgebildet, oben goldgelb,
unten schneeweiss behaart. Schwinger gelb, Schüppchen weiss. Hinterleib nicht
breiter als der Thorax mit annähernd parallelen Rändern; Grundfarbe schwarz
mit gelber Zeichnung, welche bei beiden Geschlechtern gleichartig ist; die gelbe
Bindeuzeichnung, welche allenthalben in voller Breite den Seitenrand erreicht, stellt
sich folgendermassen dar: erster Ring schwarz mit gelben Seitenflecken, die jedoch
nur wenig auf die Oberseite übergreifen; die folgenden 3 Ringe haben durchgehende
gelbe Binden ungefähr von halber Ringlänge, von denen die auf dem zweiten Ringe
liegende in der Mitte verschmälert, mitunter schmal unterbrochen ist; auch auf dem
vierten Ringe ist sie am Hinterraude eingebogen; die mittlere Binde ist fast parallel-
räudig und nur schwach gebogen; alle 3 Binden liegen in der Nähe des Vorderrandes,
so dass nur ein schmaler mattschwarzer Streifen vor ihnen liegt; der hinter ihnen
liegende schwarze Streifen ist breiter; diese 3 hinter den gelben Binden liegenden
schwarzen Hinterrandssäume sind auf ihrer hintersten Hälfte glänzend; der fünfte
Ring ist ganz glänzend, auf der Mitte schwarzbraun, an den Seiten und am Hinter-
rande gelb. Das Hypopygium ist gelb, zum Teil glänzend, sehr kurz weiss-behaart.
Bauch gelb mit braunen bis schwarzen ovalen Mittelflecken auf dem zweiten und
dritten Ringe; die übrigen Ringe sind bräunlich verdunkelt. Beine gelb, Hüften
schwarz; Hinterschenkel vor der Spitze mit schwarzbraunem Ringe; die 3 mittleren
Tarsenglieder gebräunt. An den Schenkelringen der Hinterbeine steht ein nach
unten gerichteter gelber Dorn, der ebenso lang ist, wie die Schenkel dick sind.
Flügel durchaus glashell, farblos mit blassbräunlichem Randmal; die dritte Längsader
ist auf ihrer ganzen Länge stark eingebogen, ihre tiefste Einbiegung liegt dicht
hinter der Querader. 8 — 8^2 mm lang.
Weibchen. Die Fühler meines Exemplares sind heller als beim <?. Stirne
gelb; der obere Teil auf ungefähr dem dritten Teil seiner Länge ist glänzend schwarz
und sendet eine schmale schwarzbraune Mittellinie bis zu den Fühlern hinab, deren
obere Einfassung auch gebräunt ist. Thorax und Hinterleib zeigen keinerlei Abweichung
86
Th. Becker:
vom Männchen. An den gelben Beinen fehlt der Dorn der hintersten Schenkelringe
sowie der braune Ring an den Hinterschenkelu; die mittleren Tarsenglieder sind
ebenfalls gebräunt, aber heller als beim Männchen.
Unter den Beschreibungen Europäischer Arten tinde icii keine, welche auf diese
Art passen könnte.
Eumerus Mg. 1822. S. B. III. 202.
L i 1 1 e r a t u r.
Loew Stettiner Entom.Z. 1848. 108ff. Yerh. d. z.b. G. 185.5
Einnemt^ Ot/atus Lw. ÖQ. p. 109 . •
687 ff.
Curtis
Fabricius
mixtus Mg. S. B.VII. 110.
Mittel-Europa.
Mittel-Europa.
Mittel-Europa.
Sicilien.
Sicilien.
Sicilien.
Mittel-Europa.
tricolov Lw. Isis 1840. 561.
blcolw Rond. Prodi-. II. 89. 3.
annulaius Banz. Fauna LX. 11 Mittel-Europa
varius Mg. S. B. in. 205. 3.
grandis Mg. S. B. III. 203. 1.
lateralis Zett. Act. Holm. 1819. 83. 38.
(Pipiza). Dipt. Sc. IH. 862. 1.
Iiitmilis Fall. Dipt. Suec. Suppl. 10.
tarsa/is Lw. Stett. Ent. Z. 1848. 113. 3. d . .
Lw. Verh. z. b. G. V. 687. Q .
sabulonum Fall. Dipt. Suec. Syrph. 61. 7. (1816)
strigatus Mg. S. B. III. 207. 7.
Selene Mg. S. B. Hl. 210. 12.
rubrimmtris Mg. S. B.VU. 112. 18.
nihrwmtris Mcq. S. a. B. I. 528. 10.
olivaceus Lw. ö 9. Stett. Ent. Z. 1848. 116. 5
nudus Lw. <S . „ )i ,1 „ 117. 6
Iris Lw. cJ 9. „ „ ,, ,7 118. 7
lunulaius Mg. ä. S. B. UI. 209. 11
planifrons Mg. S. B. III. 209. 10. 9 .
funeralis Mg. S. B. III. 208. 9. 9 .
grandiconiis Mg. S. B. III. 208. 8.
strigatus Fall. Dipt. Suec. 61. 8. (ex part).
strigatus Zett. Dipt. Sc. IL 864. 3.
ae7ieus Mg. S. B.VU. 112. 19.
aeneus Mcq. Dipt. du N. de Fr. 121. 8.
emarginatus Lw. d 9 . Stett. Ent. Z. 1848. 124. 19 Sicilien.
davitibius Rond. 1857. Prodr. IL 94. 14?
angusiifrons Lw. 9. Stett. Ent. Z. 1848. 125. 11 .
basalis Lw. d. „ n n » 126. 12.
angusticornis Rond. Prodr. II. 1857. 95. 17.
S. B. in. 200. 3 .......
barbiventris Rond. Annal. Soc. E. de Fr.
1850. 117.
pulchellus Lw. dg. Stett. Ent. Z. 1848. 130. 14 Rhodus
delicatae Rond. Prodr. II. 1857. 94. 15.
amoenus Lw. d 9 . Stett. Ent. Z. 1848. 132. 15
pusillus Lw. d 9. „ „ „ „ 133. 16
lucidus Lw. d 9 . „ 11 )7 n 1 34- 1 7
argyropus Lw. d. „ „ „ „ 135. 18
eAIijyes Rond. Prodr. U, 1857. 89. 4.
sinuaius Lw. d 9 . Verh. z. b. G. 1855. 692.
longicornis Lw. „ „ „ „ „ 695.
punciifrons Lw. 9 . „ „ „ „ 1857. 85 . .
laieralis Gurt. Brit. Entom. 15 England.
micans Yhx. Ent. suppl. 562. 62. 63 S.-Europa.
ruficornis Mg.
Adalia.
Rhodus.
Mittel-Europa.
Rhodus.
Kl.-Asien.
Rhodus.
Rhodus. Rom.
Syrien.
Ägyptische Dipteren. 87
Emncnis tricolor Fbr. Ent. suppl. 563. 85. 86. (1795).
trkolor Mg. S. B. III. 204. 2.
mixtus Panz. F. LX. 8.
Meigen „ ausfra/is Mg. S. B. VI. 110. 114 Andalusien.
ornatus Mg. S. B. III. 205. 4. (1822).
Macquart ,, fulvicornis Mcq. S. k B. I. 528. 9 Normandie.
immarginatus Mcq. Dipt. du N. de Fr. ] 828. 268. 5 Fraukreich.
Zetterstedt „ flavitarsis Zett. Dipt. Sc. 11. 867. 8 Schweden.
Schiller „ elegans Schiu. Egg. Verh. z. b. G. 1852. 52.
Costa „ crassitarsis Costa. Bull. Soc. Ent. Ital. 1855. 254 Sardinien.
Rondani „ melanopus Rond. Prodi-. 1857. II. 90. 5 . . . Italien.
„ uncipes Rond. „ „ „ 91. 7 ... . Italien.
„ alpinus Rond. „ „ „ 91. 9 ... . Italien.
= E. olivaceus Lw.
„ lasiops Rond. „ „ „ 92. 11. . . . Italien.
„ tuberculatus Roud. „ „ „ 93. 13. . . . Italien.
„ lejops Roud. „ ,, „ 94. 16. . . . Italien.
„ Truquii Rond. „ „ „ 95. 19. . . . Italien.
Von spe:dtdl Afrikanischen Arten sind bisher folgende bekannt:
Loew Dipteren-Fauna Süd-Afrika's 1866. 296ff.
Emiieriis ob/iguus Fhr. ö . Syst. Antl. 194. 28 Milesia.
ohIiquHs Wied. Zweifl. II. 194. 28 ... Kap. Guinea.
cilitarsis Lw. Stett. Ent. Z. 1848. 120. 8. ä .
unicolor Lw. Dipt. F. S.-Afr. 297. 2 Kaffrerei.
eryihrocerus Lw. Q . Dipt. F. S.-Afr. 298. 3 . . KalTrerei.
„ argenteus Walk, ö . Ins. Saund. Dipt. 224 . . . Kap.
lunatus Fbr. Ent. syst. IV. 296. 64. (1794) . . . Barbarei.
binatui^ Wied. Zweifl. IL 111. 1.
„ barbarus Coqueb. 111. iconogr. 117 Barbarei.
barbarm Wied. Zweifl. IL 112. 2.
„ latitarsis Mcq. Dipt. exot. IL 136. 1 Kanar. Inseln.
,, purpureus Mcq. „ „ „ „2 Kanar. Inseln.
%e/jsWied. Zweifl. IL 113. 5 St. Helena.
„ quadrimaculaius Mcq. Dipt. exot. Suppl. V. 91. 5. Kap.
ruficauda Bigot. ä. Ann. Soc. Fr. 1883. 539 . . Algier.
122. Eumerus amoenus Lw. cJ 9. Stett. Ent. Z. 1848. 132. 15.
Diese Art ist in Ägypten ziemlich gemein; ich fand sie in Kairo und Assiut
vom November bis März. Loew hat schon in seiner Fauna S.-Afrika's über das
Vorkommen dieser Art in Ägypten berichtet.
123. Eumerus obliquus Fbr. dg. Syst. Antl. 194. 28. (1805) (Milesia).
Lw. Dipt. Fauna S.-Afr. 1860. 297. 6.
Das Männchen dieser interessanten Afrikanischen Art ist bisher bekannt vom
Kap und Guinea. Ich fing beide Geschlechter bei Kairo und in Suez; sie ist also
wohl in ganz Afrika heimisch.
Männchen. Siehe die Beschreibung bei Lw. Dipt. F. S.-Afr. u. Stett. Ent. Z.
Weibchen. Grundfarbe schwarz, grob punktiert, in das metallisch Grüne und
Blaue hinüberspielend. Augen noch kurz weiss behaart. Stirn nur wenig schmäler
als das Gesicht, mit schwach nach dem Scheitel hin konvergierenden Augenrändern.
Das Gesicht ist dicht weissgrau, die Stirn gelbgrau bestäubt, welche Färbung sich
auch über den Hinterkopf verbreitet; in der nächsten Umgebung der Ocellen schimmert
Qg Th. Becker:
die schwarze Grundfarbe fleckenartig durch; auch die Haarwurzehi auf dei- Stirn
zeigen sich als schwarze Punkte, die graue Bestäubung siebartig durchbrechend. Das
vordere Punktauge ist von den beiden hinteren etwas weiter entfernt, als letztere
beiden von einander, wenn auch diese Differenz bei weitem nicht so gross ist, als
beim d. Die Haare des üntergesichtes sind weiss; sie werden auf der Stirn allmählich
gelb und in der unmittelbaren Umgebung der Ocellen schwarz. Die Fühler sind
verhältnismässig klein, kaum etwas grösser als beim Manne, von der gleichen schief
abgestutzten oder abgerundeten Form mit einer deutlichen Unterecke; ihre Färbung
ist dunkelbraun. Fiihlerborste an der Wurzel braun mit schwarzer Spitze. Der gelbgrau
bestäubte Thorax hat dieselbe Zeichnung wie beim Manne. Loew hat sie erkennbar
angegeben; sie lässt sich aber auch in folgender Weise schildern: Die gelbgraue
Bestäubung ist so verteilt, dass 2 mittlere unbestäubte Längslinien stehen bleiben,
welche jenseits der Quernaht in die mittlere unbestäubte ßückenfläche verlaufen; zu
beiden Seiten und auf der vorderen Hälfte des Thoraxrückens sieht man je einen
grossen kreisförmigen glänzenden Flecken, dahinter jenseits der Quernaht einen ebenso
breiten vorn abgerundeten Streifen; die Ränder des Thoraxilickens nebst der Quernaht
sind bereift; die Behaarung ist gelblich und etwas kürzer als beim Manne; der Rand
des Schildchens, wie beim Manne gelbgrau und lang gelb-behaart. Der Hinterleib
ist mattschwarz mit blauen und purpurfarbenen Reflexen, stark punktiert; auch hier
entsteht wie auf der Stirn durch die Haarwurzeln-Punkte eine siebartige Zeichnung.
Die 3 Paar Mondflecken sind deutlich. Der Hinterrandssaum des dritten und der
ganze hinter den Mondflecken liegende Teil des vierten Ringes sind grau bestäubt
und letzterer ebenso stark behaart wie beim Manne. Beine schwarz mit rötlich gelben
Knieen, Schienenwurzeln und Tarsen. Hinterschenkel und Schienen etwas schwächer
als beim Manne, auch der Hinter-Metatarsus hat nicht die verbreiterte abgeplattete
Form des ö, ist aber immerhin verdickt und namentlich nach aussen hin stärker
ausgebaucht als auf der inneren Seite; der äussere Rand ist zwar ziemlich lang
behaart, es fehlen aber doch die schwarzen Barthaare des Mannes; im übrigen ist
die Behaarung der Beine der des ö konform. An den Flügeln sind Unterschiede
nicht bemerkbar. 6 mm lang.
Zu den 12 bisher in Afrika beobachteten Arten sind dann noch 2 Europäische
zu rechneu, deren Vorkommen Macquart angibt: E. sabulonum und InindaUts Mg.
Syritta St. Fargeau-Serville
Enc. method. X. 1825. 808.
Die in Afrika vorkommenden bis jetzt bekannten Arten sind folgende:
Syritta pipiens L. F. Suec. 1761. 1822. Diese Art ist nach Macquart
am Senegal und in Algier beobachtet.
„ spinigera Lw. Stett. Ent. Z. 1848. 331. Auch diese Art ist aus
der Kaffrerei bekannt.
/izsc/a^a Wied. Zweifl. IL 103. 11. (Xylota) Nubien.
indica Wied. Zweifl. U. 103. 10. dg. Diese Indische Art soll
nach Walker auf Isle de France vorkommen.
„ nigricornis Mcq. Dipt. exot. IL 134. 1. d Ägypten.
flaviventris Mcq. „ „ „ 135. 2. d Senegal.
nigrifemoraia Mcq. „ „ „ 135. 4. d" 9 IsledeFrance.
„ latitarsis Mcq. „ „ „ 135. 3. d Senegal.
Ägyptische Dipteren. 39
tijjviita bulbus Walk. List of dipt. 111. 55:J Sierra Leone.
iJiese Art bat Walker beschrieben, obgleich der
Hinterleib fehlte; man wird sie streichen können.
stigmatica L\v. Dipt. F. S.-Afr. 301. d Q Kap.
,, aculeipes Schin. Novara Reise 367. 95. d" Kap.
Vielleicht verdient hier noch Berücksichtigung behufs Vergleichung:
Syi-itta viiiata Portsch. Materiaux pour servir ä une faune Dipteres de
la ßussie 27 § Astrakhan.
„ abyssinica Rond. Anuali di Museo civ. di Stör. nat. Geuova
1873. IV. 282 Abyssiuien.
Obigen Afrikanischen Arten kann ich eine neue hinzufügen.
124. Syritta spinigera Lw. ä 9. Stett. Ent. Z. 1848. 331.
Eine Reihe von Exemplaren aus Alexandrien, Kairo, Assiut.
125. Syritta subtilis o . u. sp.
2 Männchen aus Luxer und Suez; eine kleine schlanke Art mit ganz hellgelben
Fühlern.
Männchen. Der Bau des Gesichtes entspricht ganz dem der S. pipims, die
Grundfarbe desselben ist aber wesentlich heller und zwar gelb mit dichter weisser
Bestäubung. Fühler von der gewöhnlichen Form, aber ganz hellgelb, etwas weiss
licreift und mit einer dunklen, an der Wurzel gelben Borste. Die Augen berühren
sich in einer Linie, die wenig länger ist als die Stirn. Das Scheiteldreieck ist ein
wenig schmäler als bei pipiens, dessen gelbgraue Bestäubung wie bei letzterer nur
bis zur Mitte reicht und kurz vor dem Ocellenhöcker abbricht. Thorax in Farbe
und Punktierung ungefähr wie bei pipiens, nur die au und für sich schon kurze
Behaarung ist hier noch kürzer und kaum mit der Lupe wahrnehmbar; auch die
Brustseiten verhalten sich in der Ausdehnung ihrer Bestäubung ähnlich wie pijriens,
jedoch ist die Färbung der Schulterbeule und der schmalen von ihr bis zur Flügel-
wurzel reichenden Strieme ockergelb ; der obere Teil der Brustseiten ist mit graugelber
Bestäubung bedeckt. Die Hiuterleibsringe weichen zwar in ihrer Längenausdehnung
nicht von «S. pipiens ab, ihi'e Färbung ist jedoch eine wesentlich andere. Der erste
Ring ist hellgelb, auf seiner Oberseite dunkelbraun und in den Vorderecken grau
bereift. Der zweite Ring ist beiderseits hellgelb mit schmaler mattschwarzer Vorder-
randslinie, schmaler Mittellinie und dreiecksförmiger Hinterrandsbinde, so dass die
gelben Stellen als fast parallelrandige grosse Flecken erscheinen. Der dritte Ring
ist auf beiden Seiten ebenfalls hellgelb gefärbt mit einer mattschwarzen Hinterrands-
binde, deren Breite ungefähr dem vierten Teil der Ringlänge gleichkommt; auch auf
diesem Ringe sieht man eine schmale schwarze Mittellinie wie auf dem zweiten Ringe;
sie ist mit der Hinterrandsbinde verbunden, erreicht aber nicht den Vorderrand des
Ringes, so dass die beiden grossen gelben Seitenfiecken vorn ziemlich breit zusammen-
hängen ; der Hinterrandsaum ist glänzend gelb. Der vierte Ring hat wie S. pipiens
glänzend schwarze Färbung mit gelbem Hinterrand und an der Basis jederseits einen
grau bestäubten Flecken. Die beiden vorderen Beine sind ganz gelb mit gebräunten
und etwas grau bereiften Hüften. Die Hinterbeine haben teilweise verdunkelte Schenkel
und Schienen. Wenn die kastanienbraunen Schenkel und Schienen zusammengeklappt
gQ Th. Becker:
sind sieht man auf ihnen eine gelbe bis lackrote mittlere korrespondierende Flecken-
binde, ausserdem ist Scheukelspitze hezl. Schienenwurzel rot bis gelb. Die Tarsen
sind gelb mit auf der Oberseite etwas verdunkeltem Metatarsus. In der Bedornung
der Schenkel-Unterseite sowie in der Gestalt derselben finden sich wesentliche Unter-
schiede von S. p}«>Hs nicht, nur ist die Verdickung der Schenkel bei weitem nicht
so auffallend. Die Flügel sind zum Unterschiede von S. pipims nicht glashell mit
blassgelbem Raudmal, sondern deutlich etwas gebräunt mit braunem Randmal.
Länge S'^ mm-
Loew's Beschreibung seiner »S. stiginatica passt in vielen Stücken auf die hier
vorliegende. Die Unterschiede liegen im Scheiteldreieck, in der Längenausdehuung
und Zeichnung der Hinterleibsriuge, Färbung der Beine und in der mikroskopischen
Behaarung der Flügelfläche bei seiner Art. Auch mit den übrigen Afrikanischen
Arten finde ich keine Übereinstimmung. Syriita vittata Portsch. ferner hat andere
Thorax- und Beinfärbung, scheint auch stärker gebaut zu sein.
S. abyssinica hat gauz anders gefärbte üinterbeine, Hinterleib und Fühler.
Paragus Latr. 1804.
Hist. nat. des ins. et crust. XIV. 358.
Von in Afrika heimischen Arten, unter denen Europäische bisher nicht gefunden
wurden, sind folgende bekannt:
Paragus compediius Wied. 9 . Zweifl. IL 89. 3 Ägypten.
bimaculatus Wied. d\ „ „ 89. 2 Magador.
algirus Mcq. 9. Expl. en Alg. 471. 178 Algerien.
numida Mcq. ÖQ. „ „ „ „ 179 Algerien.
borbonicus Mcq. <S 9. Dipt. exot. IL 166. 1 Isle deFrance.
latus Walk. 0 . List of dipt. III. 545 Sierra Leone.
aegyptius Mcq. Dipt. exot. suppl. III. 160. 2 Ägypten.
a/)f/>ne/;es Walk. List of dipt. d 9 . lU. 546 Isle deFrance.
substiMus Lw. 9 . Dipt. F. S.-Afr. 294. 1 Kaffrerei.
longiventris Lw. d 9 . Dipt. F. S.-Afr. 295. 2 Ka&erei.
nudipennis Lw. 9 . Dipt. F. S.-Afr. 296. 2 Kaffrerei.
/atecinctus Bigot. d 9 . Ann. Soc. Eut. Fr. 1883. 540 .... Sierra Leone.
nitidissimus Costa. Atti Acad. science fis. e nat. Napoli VII. 1875 Ägypten.
126. Paragus aegyptius Mcq. Dipt. exot. suppl. III. 160. 2.
Eine Reihe von Exemplaren aus Alexandrien, Kairo, Assiut vom November
bis Mai.
Melithreptus Lw. 1840. Isis 573.
Von Europäischen Arten kommt in Nord-Afrika bei Tunis und Constantine
Melithreptus scriptus L. vor, wie Costa und Macquart uns mitteilen; letzterer nennt
auch M. melissae Mg., die aber wohl mit scriptus identisch sein wird. Von spezifisch
Afrikanischen Arten beschreibt Macquart 3 Arten und zwar:
Sphaerophoria annulipes Mcq. Dipt. exot. IL 163. 1 Ägypten.
„ ca/ceo/ata Mcq. „ „ „ 164. 2 „
„ bifasciata Mcq. „ Suppl. III. 158. 5 Afrika.
Der Beschreibung nach zu urteilen sind alle 3 von den Europäischen Arten
verschieden. Loew hat in seiner Fauna von Süd- Afrika keinen Molithreptus beschrieben.
Ägyptische Dipteren. 91
Ich fand in Ägypten 2 Arten vor; die eine stimmt mit M. mlceolata Mcq. durchaus
überein; ea ist eine ziemlich dunkel gefärbte Art, die bei der grossen Veränderlichkeit
in der Färbung, wie wir sie ebenso bei unseren Europäischen Arten gewöhnt sind,
auch in einer hellereu Auflage voi'kommt; in diesem helleren Kleide entspricht sie
wiederum vollkommen der von ß o n d a n i in seinem Prodromus beschriebenen M. oleandri ö .
Ich halte beide Arten füi- gleichbedeutend.
127. Melithreptus caiceolatus Mcq. d 9 . Dipt. exot. II. 1(34. 2. 6 (1843).
oleandri Eond. Prodr. II. 114. 4. (5 (var) (1857).
Männchen. Kleine schlanke dunkle Art mit kurzem Hinterleib und ebenso
langen Flügeln. Thoraxrücken matt grünschwarz mit 2 deutlichen breiten grauen
Längsstreifeii auf der Mitte, an den Seiten glänzend. Schildchen mattgelb. Schulter-
beuleu und der daraustossende Seiteustreifeu, nur bis zur Quernaht reichend, gelb.
Durch diese verkürzten Seitenstreifen des Thoraxrückens, deren Ausbildung bei allen
übrigen Arten ebenfalls als ein durchaus konstantes Merkmal angesehen werden
kann, trennt sich diese Art von M. scriptus und menfhastri; nur bei nilkUcollis Zett.,
die übrigens einen glänzend schwarzen Thoraxrücken hat, ist die Seitenstrieme ebenfalls
abgekürzt. Thoraxbehaarung fein und gelb, von derselben Länge wie bei M.menlhastrih.
Die gelbe Zeichnung der Brustseiten hat denselben Charakter und ist ungefähr von
derselben Ausdehnung wie bei unseren Europäischen Arten. Stirn, Untergesicht und
Fühler gelb, das Gesicht mit einer braunen Mittelstrieme und Mundrand. Das gelbe
dritte Fühlerglied ist mitunter an seiner Oberseite gebräunt und etwas länglicher
geformt als bei inenthastn. Die Augen berühren sich in einer Linie, deren Länge
die Stirnlänge entspricht. Hinterleib schwarz ; erster Ring ganz schwarz mit glänzenden
Oberecken oder auch mit kleinen gelben Seitenflecken; zweiter Ring schwarz mit
2 seitlichen bogenförmig einander genäherten gelben Fieckeubinden; der Hinterraud
dieser Flecken stösst an die seitlichen Hinterecken des schwarzen Ringes, während
die Flecken auf der Mitte der Ringoberseite fast auf der Riugmitte liegen. Auf
diese schräg verlaufende Binde im Gegensatz bei den anderen Arten macht Rondani
bei Beschreibung seiner Axi M. oleaudi-i speziell aufmerksam; er spricht zwar von
dieser Binde als von einer ungetrennten „integernma", während diese Flecken bei
der überwiegenden Mehrzahl von Exemplaren in der Mitte getrennt sind. Da ich
aber auch einige Exemplare besitze, bei denen die Flecken ganz verschmolzen sind,
Rondani aber nur ein einziges Exemplar vor sich gehabt hat, so ist auf diese kleine
Abweichung in der Ausdehnung der Färbung kein entscheidender Wert zu legen;
die schwarze Grundfarbe dieses zweiten Ringes ist am Vorderrande und an den
Ecken des Hiuterrandes glänzend, im übrigen matt. Die dritte Hinterleibsbinde ist
in der Mitte nicht geteilt, die vierte schmal getrennt; der vierte Hinterleibsring hat
auch einen gelben Hinterrandsaum. Der fünfte Ring hat auf jeder Seite unregel-
mässig geformte Flecken, die auf der Mitte durch eine scliAvarze Längslinie getrennt
stehen. Die Seitenränder des Hinterleibes sind glänzend, auf der Mitte sind die
Farben matt. Das braungelbe Hypopygium hat 2 unter den Bauch geschlagene
länglich ovale Lamellen, die weit länger sind als bei M. menthashi und scriptus; sie
sind an den Rändern lang gelb behaart, wenn auch bei weitem nicht büschelförmig
wie bei ersteren. Beine ganz gelb oder mit verdunkelten Schenkeln; die vorderen
92
Th. Becker:
sind ungefähr bis zur Mitte, die Hinterscbenkel fast bis zur Spitze geschwäizt; bei
den dunkelsten Stücken sind auch die Hinterschieuen und Hintertarsen schwarzbraun
und die vorderen Schienen zeigen eine liräunliche Verdunkehmg auf ihrer Mitte.
Flügel deutlich gebräunt mit braunem Eandmai. 6 mm lang. Eine Reihe von
Exemplaren aus Alexandrien, Kairo und dem Fayüm von November bis Mai.
Von der helleren Varietät „oleamlri Eond.", die sich durch ganz gelbe Beine,
helleres Gesicht und helleren Hinterleib unterscheidet, fing ich beide Geschlechter
ebenfalls an denselben Orten und zur selben Zeit.
Weibchen. Es unterscheidet sich nur wenig vom Männchen, auch die Flecken-
zeichnung des Hinterleibes ist dieselbe; auf dem zweiten, vierten und fünften Ringe
sind die gelben Binden unterbrochen, auf dem dritten ungeteilt, nur ist die Hinter-
seite der letzteren Binden konkaver als beim Männchen.
Pseudodoros n. g. Syrphidarum.
Diese Gattung nähert sich ihrem Habitus nach der Gattung Doros Mg. und
Spazigaster Rond. etwas mehr als Bacha Fbr.; sie hat auch manches mit der Gattung
Syrphus Fbr. gemein. Kopf und Flügel erinnern ganz an die Gattung Syrphus;
ebenso sind deren Haarbüschel an den Brustseiten vorhanden. Der Hinterleib gehört
der Gattung Ihros an und die Beine erinnern an JJacha.
Ich fand diese Gattung weder bei Macquart, noch bei Walker, Bigot,
Rondani u.a., auch als Bacha ist sie bei Wiedemann nicht beschrieben.
Um diese neue Gattung in ihren Unterschieden von Bacha, Spazigastei- und
Jjoros übersichtlich hinzustellen, gebe ich nachfolgende Gegenüberstellung:
Bacha.
1. Brustseiten kahl.
2. Drittes Pühlerglied
kurz oval.
3. Fühlerborste nahe der
Basis; nackt.
4. Stirn nicht vortretend.
5. Gesichtshöcker war-
zenförmig.
6. Hinterleib gestielt,
sehr dünn.
Doros.
Brustseiten kahl.
Drittes Fiihlerglied kurz
oval.
Fühlerborste nahe der
Basis; nackt.
Stirn vortretend.
Gesichtshöcker warzen-
förmig.
Hinterleib gestielt, kräf-
tig keuleniörmig.
Pseudodoros.
Brustseiten büschelför-
mig behaart.
Drittes Fühlergliedläng-
lich oval.
Fühlerborste nahe vor
der Mitte; nackt.
Stirn nicht vortretend.
Gesichtshückcr naseu-
förmig wie bei Syrphus.
Hinterleib wie hei Doros.
jedoch weit schlanker.
7, Hinterschenkel ge- Hinterschenkel gerade, Hinterschenkel lo-umm,
rade, ohne Anschwel- mit geringer Anschwel- ohne Anschwellung an
lung an der Wurzel. lung an der Wurzel. der Wurzel.
Spazlgaster.
Brustseiten kahl.
Drittes Fühlerglied kurz
oval.
Fühlerborste nahe der
Basis; behaart.
Stirn etwas vortretend.
Gesichtshöcker nasen-
förmig.
Hinterleib flach zusam-
mengepresst; an der
Wurzel etwas schmäler.
Hinterschenkel dünn
und gerade ohne An-
schwellung an der
Wurzel.
128. Pseudodoros nigricollis ä . n. sp.
Ein Männchen aus Kairo. November.
Augen nackt, auf der Stirn in einer Linie zusammenstossend, die ebenso lang
ist wie die Stirn. Untergesicht und Stirn weissgelb mit glänzend schwarzer Fühler-
einfassung und Längsstrieme von den Fühlern bis zum Mundrande. Fühler gerade
vorgestreckt; erstes und zweites Glied sehr kurz, drittes länglich oval, dreimal so
Apfyptische Dipteren. 93
lang als breit, schwarz, etwas weiss bereift \md grau schimmernd mit kurzer nackter
schwarzer Borste, die etwas vor der Mitte des Fühlergliedes einsetzt. Gesichts-
behaarung fein weiss, Ocellenliöcker hell behaart; Hinterkopfrand oben gelb-, unten
weiss-behaart. Thorax glänzend schwarz, in's Stahlblaue schillernd. Schildchen erz-
grün; auch die Brustseiten sind ganz glänzend schwarz; auf der Mitte mit einem
dichten weissen Haarbüscliel, im übrigen ist die Thoraxliehaarung zart und fahlgelb.
Schwinger gelb, Schüppchen weiss. Hinterleib glänzend schwarz, teilweise matt-
schwarz mit 3 gelben Fleckenpaaren. Erster Ring deutlich stahlblau schimmernd;
der zweite desgleichen mit 2 kleinen ovalen gelben Seitenflecken auf der Mitte; die
obere Seite dieses Ringes ist mit einer mattschwarzen Längsstrieme vei'seben; der
dritte Ring ist rein schwarz; seine gelben Seitenflecken stehen im ersten Drittel des
Ringes; auch hier ist die Oberseite des Ringes matt bestäubt. Am vierten fast
kugelförmig geschwollenem Ringe stehen die gelben Seitenflecken dicht am Vorder-
rande, der ganz glänzend schwarz ohne Bestäubung ist. Der fünfte kurze Ring ist
ebenfalls glänzend schwarz mit gelbem Hinterrand, desgleichen das kleine kugel-
förmige Hypopygium, dessen oberer Teil schwarz behaart ist. An dem glänzend
schwarzen Bauch schimmern die gelben Flecken durch; die ersten beiden Hinter-
leibsringe sind mit lang abstehenden weissen Haaren besetzt, die namentlich vorn
sehr lang und etwas wollig gekräuselt sind; die kurze anliegende Behaarung der
letzten 3 Ringe ist schwarz. Beine schwarz und gelb gefärbt. An den beiden vorderen
Beinpaaren sind die Schenkel bis ungefähr zur Hälfte von der "Wurzel an schwarz;
an den Schienen sieht man ungefähr auf ihrer Mitte einen schmalen schwarzen Ring,
auch sind die letzten 3 Tarsenglieder geschwärzt. An den Hinterbeinen sind die
schwarzen Schenkel nur an der äussersteu Wurzel und Spitze gelb ; sie sind deutbch
gekrümmt. Schienen und Tarsen sind ebenfalls schwarz, jedoch die Wurzelhälfte
der Seidenen gelb; die Hintertarsen etwas länger als ihre Schiene; der Metatarsus
lang und dünn, fast so lang wie die 4 anderen Glieder zusammengenommen. Flügel
nur schwach graugelblich getrübt mit gelbbraunem Randmal; die kleine Querader
etwas vor der Mitte der Diskoidalzelle ansetzend; dritte Längsader nur schwach
gebogen. Länge des Körpers 10, der Flügel 7 mm.
Pipunculidae
Pipunculus
Latr. Hist. nat. des Ins. XIV (1803).
Gruppe I. Randmal gefärbt. Hinterleib matt bestäubt.
129. Pipunculus trochanteratus Beck, d 9. ßerl. ent. Z. (1900) pag. 221. 60.
Einige Exemplare aus Assiut, Luxor. Dezember und Februar.
Diese Art hat ebenfalls wie l^. rwalis Meig. (= arimoms Beck.) ein etwas breit-
gedrücktes männliches Hypopygium ohne Eindruck, jedoch ist die dasselbe asymmetrisch
teilende Furche (nicht zu verwechseln mit der „rima" ap. Thomson) deutlich sichtbar,
auch ist das Hypopygium etwas kleiner als bei P. ruralis. Wodurch sich diese Art
aber besonders auszeichnet, das sind die nach unten etwas angeschwollenen und hier
mit kurzen Börstchen besetzten Schenkelringe der männlichen Hinterbeine. Die Beine
sind gleichfalls heller gefärbt.
94 Th. Hecker:
ö Nigvo-fuscus opacus; abdomine concolore nitidulo, idtimo segmeuto lateribus
flavo-griseo maculato; hypopygio majore depresso nigro nitido, rima nulla; antennis
nigris, tertio articulo fusco acuminato, pallide micante; fronte nigra, grisescente;
halteribus llavo-brunueis; pedibus nigris, femoribus apice, tibiis basi et apice cum tarsis,
ultimo articulo excepto, flavis; trochanteribus posticis subtus distincte nigro-ciliatis;
alarura stigmate completo, quam quarta costae abscissa aeque longo aut breviore;
cellula discoidali nervum ordinarium transversum in triente suo anteriore excipiente.
2 Fronte lata nigra nitida, supra antennas grisea; hypopygio glandiformi, terebra
brevi recta nigra; trochanteribus posticis nudis; reliqua ut in mare.
Das Tier ist an allen Körperteilen ausnehmend nackt, auch der zweite Hinter-
leibsring trägt keinerlei abstehende flärclien an den Seitenränderu, dagegen sind die
hintersten Schenkelglieder beim Manne durch schwarze kammartige Behaarung auf
ihrer Unterseite ausgezeichnet. Der Hinterleib ist schwach glänzend und zeigt am
letzten Ringe graugolbe Seitenflecke. Das Hypopygium des Männchens ist unbestäubt,
glänzend schwarz, das des Weibchens ebenfalls schwarz, kugelig, mit sehr kurzem
dunklen geraden schlanken Legestachel; der letzte Ring des weiblichen Hinterleibes
ist ohne Eindrücke, Furchen oder Ausschnitte. Von den Schenkeln sind nur die
hintersten auf der Innenseite glänzend; auf der Unterseite derselben sieht man kaum
einige Härchen. Die Flügel haben schwach gelbbräunliche Färbung. Die kleine
Querader steht dicht hinter der Mündung der Mediastinalader; der dritte ßandader-
Abschnitt ist etwas kleiner oder gleich dem vierten.
130. Pipunculus fluviatilis Beck, ö 9. Berl. ent. Zeit. (1900) 224. 62.
Verschiedene Exemplare aus Assiut am Nilufer auf Ginster im Dezember.
Meine Bestimmungstabelle in der Berl. ent. Zeit. (1897) pag. 36 führt auf
P. montium. Dass diese Hochgebirgsart nicht mit der hier aus dem Nilthale vor-
liegenden identisch sein wird, kann man wohl ohne weiteres annehmen. P. montium
ist wesentlich dunkler gefärbt, was namentlich an den Beinen hervortritt, dann kommen
aber noch erhebliche Formenunterschiede hinzu an der weiblichen Legeröhre, am
letzten Hinterleibsringe und den Tarsen.
d Q Puscus opacus, callis humeralibus concoloribus ; abdomine lateribus fusco-
griseis; tertio antennarum articulo breviter acuminato; pedibus cum trochanteribus
flavis, femoribus late nigro-fasciatis, ultimo tarsorum articulo nigro; cellula discoidali
nervum transversum ordinarium mox ante medium excipiente; stigmate completo.
ö Fronte grisea, tertio antennarum articulo fusco, albido micante; halteribus
flavis, nigro-capitulatis; hypopygio nigricante rotundato, rima parva; tertia costae
alarum abscissa quarta aeque longa.
5 Fronte angusta tota grisea; tertio antennarum articulo flavo; halteribus
concoloribus; pedibus pallidioribus, tarsorum pulvillis unguicibusque anterioribus
permagnis; hypopygio parvo nigro nitido glandiformi nou sulcato, terebra mediocri
flava incurvata, segmenti ultimi margine postico distincte exciso; tertia costae alarum
abscissa quarta aeque longa.
Long. corp. 2^/^ — 3, alar. 3^/^ — 3% mm.
Männchen. Von kaÖeebrauner Färbung, am Hinterleibe mit etwas helleren
graugelben Hinterleibsbinden, welche, von hinten betrachtet, auf den beiden letzten
Ägyptische Dipteren. 95
Ringen vollstänilig, auf den vorderen in der Mitte nnterbroehen sind. ScLulterbeulen
ein wenig heller als der Thorax. Das Hypopygium ist halbkugelförmig, etwas glänzend,
mit kleinem flachen rundlichen Eindruck. Beine nebst Schenkelringen gelb ; Schenkel
auf der Mitte mit dunkler breiter Binde; nur die Hiuterschenkel sind auf der Innen-
seite glänzend. Die Schienen sind im allgemeinen ganz rotgelb; bei dunklen Exemplaren
sieht man mitunter einen schwärzlichen Wisch auf der Mitte der Innenseite; die
Unterseite der Sclienkel ist fast nackt. Die kleine Querader steht jenseits der Mündung
der Mediastinalader; dritter und vierter Randader-Abschnitt sind einander gleich.
"Weibchen. Auf dem Hinterleibe sind die dreieckigen graugelben Hinterrand-
bindeu und Flecken grösser und deutlicher als beim Manne; der letzte kugelförmige
Hinterleibsring ist fast ganz grau bestäubt. Die nach innen gekrümmte gelbe Legeröhre
ist etwas länger als das schwarze Hypopygium. Auffällig gross sind an beiden Vorder-
beinen die Pulvillen und die Krallen.
Diese Art hat auch einige Ähnlichkeit mit P. pannonicus Beck., die sich aber
durch längeres drittes Pühlerglied, dunklere Beine, durch dichte Bestäubung des
Hypopygiums in beiden Geschlechtern, durch etwas grössere Spalte beim Männchen
sowie durch plumperen Bau des Körpers und namentlich der Beine auszeichnet.
1.31. Pipunculus pilosiventris Beck, ö q. Berl. ent. Zeit. (1900) 236. 67.
Verschiedene Exemplare aus Kairo, Assiut und aus der Oase Fayum von
November bis März.
Diese und die nächstfolgende Art P. vidnu» mit der bereits fräher von mir
l)eschriebenen Ägyptischen Art nadalus {6) zeichnen sich in dieser Gruppe vor allen
übrigen Arten durch eine deutliche, schräg abstehende Hinterleibsbehaarung aus,
welche auf alleu Ringen gleichmässig steht zum Unterschiede von P. sylvaticm Meig.,
bei der die Härchen viel weitläufiger gereiht und auf deu ersten Ringen fast gar
nicht vorhanden sind.
<S 2 Thorace uigro-olivaceo opaco vix nitido, callis humeralibus flavis; scutello
abdomineque aeneo nitidis, isto pilis nigris dense vestito, lateribus griseo-pollinoso ;
tertio antennarum articulo flavo bninneo, louge rostrato; halteribus flavis; pedibus
nigris, genicidis, tibiarum basi apiceque et tarsis, ultimo articulo excepto, flavis;
alarum stigmate nullo; cellula discoidali nervum transversum ordinarium in medio
excipiente.
ä Hypopygio globoso, poUinoso, rima nuUa; trochanteribus posticis subtus
trapezoidaliter elongatis; fronte flava; oculis contiguis.
9 Hypopygio glandiformi, pollinoso, terebra recta aeque longa; fronte antice
albida, postice nigra nitida, impressa.
Longit. corp. 2^/^, alar. 3 mm.
Am meisten Ähnlichkeit ist in der That mit der von mir bereits im männlichen
Geschlecht beschriebenen Art P. ftvidatus Berl. ent. Z. 1897. 87. vorhanden, die sich
aber zunächst durch schmal getrennte Augen des Männchens unterscheidet. Die
weiteren Unterschiede sind folgende: bei P. frontaius sind Thorax und Schildchen
matt, hier ist das Schildcheu glänzend; bei frontatus sind die Hinterleibshaare, namentlich
auch des an den Seiten des ersten Ringes stehenden Haarschirmes ganz hell, bei
pilosiventris schwarz, wenn auch die Hinterleibshaare (nicht auch der Haarschirm) von
96 Th. Becker:
einer anderen Seite betrachtet, einen fahlgelben Schimmer haben; bei P. frontatus
ist der ganze Hinterleib glänzend, bei jnlodveiUris sind die Seitenteile der ßinge
deutlich gleichmässig, nicht fleckenartig grau bereift. Die Beinfarbe ist bei P. frontatus
durchweg lieller.' Beim Männchen von pilosiventris ist auf der Unterseite der Hinter-
Schenkelringe ein trapezförmiger Anhang deutlich sichtbar, dessen unterster Band
unter dem Mikroskop mit feinen Härchen besetzt ist; bei frontatus ist der untere
konkave Band des Schenkelringes durch keinerlei Anhang, Verlängerung oder Beborstung
ausgezeichnet; bei P. sylvaticus Meig. sieht mau au der Basis desselben Schenkelringes
3 — 4 kurze steife Börstchen. Die Beine unserer Art pilosiventris sind, dem allgemeinen
Charakter entsprechend, sehr nackt; trotzdem sieht man auf der Unterseite der
Schenkel wenigstens eine Andeutung von feinen Härchen und Dörnchen. Die kleine
Querader steht erheblich jenseits der Mündung der Mediastinalader und auch der
ersten Längsader; der dritte Eandader-Abschnitt ist halb so lang und der fünfte
2^/2 — 3 mal so lang als der vierte.
Das Weibchen hat eine etwas hellere Färbung der Beine, wie dies ja stets der
Fall ist, ferner ist der gelbe Hinter-Metatarsus ein wenig geschwollen. Von dem
Weibchen der Axi frontatus unterscheidet sich. j>ilosiventris ( g ) durch die graue Bereifung
an den Seiten des Hinterleibes, durch einen langen schlanken, nicht mit dem Hypopygium
verwachsenen Legestachel und durch zwei unten an der Basis des Vorderschenkels
abstehende Börstchen, welche der Art frontatus fehlen.
132. Pipunculus vicinus Beck, o § . Berl. eut. Zeit. (1900) 238. 68.
Mehrere Exemplare aus Assiut und Luxer. Dezember bis Februar.
S Q Thorace scutelloque nigro-olivaceis opacis, vix nitidis, callis humeralibus
flavis; abdomiue aeneo nitido, lateribus griseo-brunueo pollinoso, pilis nigris vestito;
tertio antennarum articulo longe-rostrato ; halteribus flavis; pedibus nigris, geuiculis,
tibiarum basi et tarsis, ultimo articulo excepto, flavis; alarum stigmate nullo; cellula
discoidali nervum transversum ordinarium mox pone medium excipieute.
ö oculis contiguis, fronte albida; tertio antennarum articulo brunneo, albido
micante; hyjiopygio distincte divisa, parva, rima nuUa; trochanteribus posticis subtus
triangulariter elongatis.
9 fronte tota grisea; tertio antennarum articulo flavo; hypopygio glaudiformi,
nigro nitido, pollinoso; terebra aeque longa incui'vata.
Long. corp. 2*/^ — 3, alar. 2^/^ — 3 mm.
Eine der vorhergehenden sehr nahestehende Art. Die Behaarung des Hinter-
leibes ist dieselbe, auch Grösse und Färbung im allgemeinen, jedoch ist das Schildchen
fast ebenso matt braun, wie der Thoraxiücken. Bei dem Männchen ist das Hypopygium
durch die asymmetrische Teilung in zwei fast gleiche Hälften zerlegt, auf denen man
keinerlei Eindruck sieht. Die hintersten Schenkelringe haben im ganzen eine trapez-
oder dreieckige Form, sodass eine Dreieckspitze nach unten vorragt. Die Bein- und
Schenkelbehaarung ist auch hier, wie bei allen übrigen Arten dieser Gruppe auf-
fallend zart und wenig ausgebildet. Die kleine Querader steht zwischen den Mündungen
der ersten und zweiten Längsader; der dritte Randader- Abschnitt ist halb so lang,
der fünfte 2^/^ mal so lang als der vierte. — Bei dem Weibchen ist die Stirn ganz
Ägyptische Dipteren. 97
grau. Der Hinterleib fast ganz matt luul der gelbe Legestacliel etwas länger als
bei der vorigen Art und etwas nach innen gekrümmt, desgleichen ist die Schienen-
fiirbung in beiden Geschlechtern eine etwas andere.
133. Pipunculus dijundus Beck, d 9 . Berl. ent. Zeit. (1900) 239. fi9.
Drei Männchen und ein Weibchen aus Assuaii im Februar.
Eine kleine nackte dunkel gefärbte Art. die mit P. nigritubis Zett. = genimdatus
Meig. nahe verwandt ist.
<S 9 Thorace cum scutello nigro-fuscis opacis, callis humeralibus flavo-fuscis,
lialteribus flavis; antenuis nigro-fuscis mediocriter elongatis; abdomine nigro fusco
opaco, vix nitidulo, nudo; pedibus nigris, geniculis summis, tibiaruui basi Üavis, tarsorum
articulis mediis fuscis; alaruni stigmate nuUo, abscissa costae tertia qnarta duplo
breviore; cellula discoidali nervum ordinarium transversum mox pone medium suum
excipiente.
ä Fronte lata albido-sericea, oculis contiguis; hypopygio rima magna verticali.
9 Fronte lata grisea impressa, postice nigra nitida; hypopygio mediocri glandi-
formi, terebra aeque longa leniter recurva.
Long. corp. 2, alar. 2^1 umi-
Diese Art ist erheblich kleiner als genimdatus Meig., bei weitem nicht so glänzend,
mit anders gefärbten Tarsen und im männlichen Gesclilecht mit einer langen vertikal
stellenden Hypopygialspalte. Die Legeröhre des Weibchens ist an ihrer Basis weit
dünner als bei geniculatus Meig., bei welcher Art der Übergang von dem Hypopygium
nicht so schrofi" auftritt. Ein fernerer Unterschied liegt in der Plügeladeruug; bei
geinciilatu.i hat der vorletzte Abschnitt der vierten Längsader die gewöhnliche Eä'ümmung,
bei disjunctus ist dieser Abschnitt fast vollkommen gerade.
134. Pipunculus mutatus Beck. Berl. ent. Zeit. (1897) 86. 42.
Diese von mir bereits aus Ober-Ägypten beschriebene Art, welche auch in
Ungarn vorkommt, fand ich ziemlich häufig vor in Assiut, Assuan und Siala, also
so ziemlich in ganz Ägypten.
Der Beschreibung hätte ich noch hinzuzufügen, dass der letzte Hinterleibsring
beim Weibchen einen in der oberen Mittellinie liegenden Schlitz zeigt, der vom
Hinterrande bis auf die ßingmitte reicht.
135. Pipunculus frontatus Beck, d r . Berl. ent. Zeit. (1897) 87. 45 ö.
Das Weibchen zu meiner früher in Sinaja (Transsylvanische Alpen) entdeckten
Art fing ich in Alexandrien im Mai; an der Zusammengehörigkeit ist nicht zu zweifeln,
da die gleiche Behaarung des Hinterleibes, die Nacktheit der Schenkel, die Färbung der
Beine und die Längenverhältnisse der Flügeladern- Abschnitte dies unnmstösslich belegen.
9 Niger nitidus vix pollinosus; callis humeraUbus, halteribus, autenuarum articulo
tertio flavis; fronte lata grisea, postice nigro-nitida; abdomine nigro nitido piloso,
ultimo segmento in medio sulcato; hypopygio longo ovali, terebra brevi crassa leniter
recurva; pedibus flavis, femoribus in medio late infuscatis, tibiis in medio fuscis;
alarum stigmate nullo, alaruni nervis ut in mare.
Long, corp, 2%, alar. 2 mm.
98 Th. Becker:
Das Tier entspricht iu den Färbungs-, Bestäubungs- und ßehaarungs -Verhältnissen
durchaus dem Manne, sodass sich eine Beschreibung erübrigt. Hervorzuheben bleibt
nur die kurze dicke, mit dem laugen Hypopygium verwachsene Legeröhre.
136. Pipunculus nitidifrons 9 Beck. Berl. ent. Zeit. (1900) 241. 70.
Drei Weibchen aus Kairo und Assiut. November und Dezember.
Q Thorace nigro-olivaceo opaco, callis humeralibus f uscis ; antennis louge rostratis
fuscis; fronte lata nigra nitida plana, supra antennas grisea; abdomine nigro uitidulo,
lateribus distincte griseo-pollinoso ; hypopygio majori, non sulcato, glaudiformi, terebra
recta aeque longa vel breviore, ultimo abdominis segmento margine postico exciso;
pedibus nigris, geuiculis, tibiarum basi et ajiice cum tarsis, ultimo articulo excepto,
flavis; alarum stigmate nuUo, vena transversa anteriore longe ante medium cellulae
discoidalis sita, abscissa costae tertia quarta triplo fere breviore.
Long. corp. 2, alar. 2^2 mni.
Charakteristisch ist die breite, ganz glatte, nicht eingedrückte oder wulstartig
vortretende Stirn, deren Glauz fast bis au die Fühler reicht. Das Hypopygium ist
im Verhältnis zum Körper bedeutend grösser als bei P. 7-ußpes; der Legestachol ist
kurz, gerade und sehr spitz. Die kleine Querader steht im ersten Fünftel der Diskoidal-
zelle und etwas vor der Mündung der Mediastiualader; der vierte Randader- Abschnitt
ist reichlich 2^2 mal so lang als der dritte uud der fünfte doppelt so lang als der vierte.
Cyclorrliaplia scliizopliora
Eumyidae : Schizometopa*)
137. Musca crassirostris Stein (5 et 9.
Nigra, dense bruuueo-pollinosa; oculis vitta frontali angiista nigra et orbitis
paullo angustioribus albido-pollinosis parum disjunctis, fronte et epistomatis lateribus
vix prominentibus, ore paullo exserto, peristomate angusto, antennis epistomate paullo
brevioribus nigris, seta louge plumata, baustello band longo, uigro nitidissimo, basi
valde incrassato, palpis sordide iiavis, saepe infuscatis; thoracis vittis 4 obscurioribus
parum perspicuis; abdomine oblonge, subdepresso, dense brunneo-pollinoso, vitta
media margine postico segmentorum interrupta nigro-bruunea; pedibus nigris, fere
nudis; alis subflavidis, nervorum directione ut in M. corvina, squamis subflavidis. —
Femina a niare colore griseo et oculis late disjunctis differt.
Long. 5 — 5,5 mm. descrip. Stein.
Die Art gleicht in Färbung, Zeichnung und Form des Hinterleibes eher einer
Haematobia und hat in dieser Beziehung ganz besondere Ähnlichkeit mit H. atnpalpis
Bezzi, gibt sich aber durch den kurzen Rüssel und das Flügelgeäder sofort als zur
Gattung Musca gehörig zu erkennen. Die Augen sind durch eine schmale, schwarze,
fast überall gleichbreite Stirnmittelstrieme und etwas schmäler, weisslich bestäubte
Orbiten in derselben Weise getrennt wie bei M. corvina Fabr. Stirn und Wangen ragen
fast gar nicht vor, da der Kopf, wie bei vielen M(sca-Arten, von vorn etwas zusammen-
gedi'ückt erscheint; der Mundrand ist ein klein wenig vorgezogen, die Backen ziemlich
schmal. Fühler etwas kürzer als das Untergesicht, schwarz, Borste in der Basal-
hälfte stark verdickt, dann haarförmig werdend, sehr lang und ziemlich locker gefiedert,
Rüssel glänzend schwarz, an der Basis auffallend verdickt, Taster schmutziggelb,
bisweilen verdunkelt. Thorax mit dichtem, braunem Toment überzogen, welches von
hinten gesehen etwas heller erscheint, sodass man 4 braune, in gleichen Entfernungen
voneinander befindliche Striemen verhältnismässig deutlich unterscheidet. Grund-
behaarung des Thorax kui'z, abstehend und nicht sehr dicht; von den Dorsocentral-
borsten ist nur die vor dem Schildcheu lang und deutlich, während die vor ihr
befindliche schon viel kleiner ist; weiter nach vorn verlieren sie sich ganz und auch
die 2 vor der Naht sind nur sehr kurz und kaum mit guter Lupe unter der Grund-
behaarung zu erkennen. Hinterleib verhältnismässig schmal und etwas flach gedrückt.
Von oben gesehen erscheint er dunkelbraun, von hinten betrachtet mit etwas hellerem
Toment bedeckt, sodass man eine etwas dunklere Rückenstrieme erkennt, die aus
*) Anmerkung: Die Bestimmung- uud Beschreibung der Muscineu und Authomyincn mit
Ausnahme der Gattung Lispa Latr. hat Herr P. Stein in liebenswürdiger Weise übernommen.
Mitt. a. d. zool. Mua. in Berlin.
100 '^^- Becker:
einzeluen Flecken besteht, welche vorn breiter, hiaten schmäler eleu Hiuterrand jedes
Ringes nicht erreichen; er ist mit dicht anliegenden kurzen Börstchen besetzt und nur'
der Hinterrand des 3. und des 4. Ringes etwas länger, aber anliegend beborstet. Beine
schwarzbraun, Vorderschienen borstenlos. Mittelschienen hinten auf der Mitte mit
einem sehr unscheinbaren Börstchen und mit einem zweiten grösseren auf der Innen-
seite mehr nach der Spitze zu, Hinterschienen mit einer ebenfalls sehr kleinen Borste
auf der inneren dem Körper abgewandten Seite. Flügel schwach gelblich fingiert,
Aderverlaui wie bei carvina, Schüppchen gelblich. — Das Weibchen ist ziemlich hell-
grau mit deutlicheren Thoraxstriemen und Hinterleibsliuien, hat im übrigen genau
die Gestalt des Männchens und gibt sich durch die Form des Rüssels leicht als
zugehörig zu erkennen.
Vorkommen : 1 d aus Luxer (Dezember), 1 9 aus Kairo (November) und 3 9
aus Assuan (Februar).
138. M, corvina Fabr.
Mehrere Männchen und Weibchen aus Alexandrien, Suez, Kairo und Assuan
(November, Februar, März).
Anmerkung: In der Sammlung finden sich zahlreiche Männchen und Weibchen
einer Musca, die in Gestalt, Grösse und Zeichnung des Hinterleibes vollständig mit
corvina übereinstimmt und sich eigentlich nur durch die Zeichnung des Thorax von
ihr unterscheidet. Da die ungenauen Beschreibungen einiger Macquart'schen Musca-
Arteu z. B. Sanctae Helenae oder senegalensis zur Not auf die vorliegende Art passen,
wage ich nicht, sie als neu hinzustellen, sondern begnüge mich damit, die geringen
Unterschiede, die sie von corvina trennen, anzugeben. Von den 4 Thoraxstriemen,
die bei corvina sämtlich durch gleichbreite Zwischenräume getrennt sind, sind die
beiden äusseren jeder Seite zu einer breiten Strieme zusammengeschlossen, sodass
der Thorax von hinten gesehen gelbgrau erscheint mit 2 breiten glänzend schwarzen
Striemen. Beim Weibchen sind diese Striemen vor der Naht getrennt und vereinigen
sich erst an der Naht selbst zu einer einzigen Strieme. Einen weiteren Unterschied
von corvina finde ich in der Beborstung der Hinterbeine, indem die Hinterschienen
von corvina aussen etwa auf der Mitte eine deutliche Borste tragen, die der anderen
Art vollständig fehlt. Zahlreiche Männchen und Weibchen aus Kairo sind höchstens
halb so gross vne die oben erwähnte Art, zeigen im übrigen aber nicht den geringsten
Unterschied, determ. Stein.
139. M. vitripennis Meig.
3 d und 2 9 aus Alexandrien, Suez, Kairo, Siala (November, März), determ. Stein.
140. M. tempestiva Fall.
Mehrere d und 1 9 aus Assuan (Februar) und Kairo (November), determ. Stein.
141. M. lucidula Lw.
Diese von Low in den Neuen Beitrg. IV. 48. 42. (1856) nach einem Weibchen
beschi-iebene Art ist an der glänzend dunkelgrünen Färbung des ganzen Körpers
Ägyptische Dipteren. 101
leicht zu erkeunen, gehört aber nicht zu Cyrloneura, sondern zu Musca. Die erste
Hinterrandzelle ist auch bei dem einzigen mir vorliegenden, in Assuan (Februar)
gefangenen Weibchen am Flügelrande selbst geschlossen, determ. Stein.
142. Morellia nilotica Lw. d et 9.
Diese 1. c. IV. 48. 43 beschriebene Art gleicht allerdings auf den ersten Blick
unseren gemeinen Arten, unterscheidet sich aber leicht ausser durch die weit geringere
Grösse durch eine Reihe von Merkmalen, die von Low völlig ausser Acht gelassen
sind und die ich hiermit bekannt gebe, um die Art sicher erkennen zu lassen. Eins der
wichtigsten Kennzeichen, das sich bei keiner unserer Arten findet, ist das vollständige
Fehlen der Dorsocentralborsten vor der Thoraxnaht; auch von den hinter der Naht
befindlichen sind nur die beiden letzten unmittelbar vor dem Schildcheu deutlich,
während eine dritte davor sehr fein und nur mit guter Lupe wahrzunehmen ist.
Vorderschieuen auf der abgewandten Seite von der Mitte bis zur Spitze mit 3 — 4 langen
und feinen Haaren. Mittelschienen genau wie bei podagrica Lw. gebildet, au der
äussersten Basis vorn etwas eingeschnitten, an der dann folgenden schwachen Verdickung
mit sehr- kurzen, kräftigen Börstchen besetzt, die weiterhin in sehr kurze, feine
Härchen übergenen und die ganze Vorderseite der Schiene einnehmen, hinten mit
3 Borsten. Hinterschienen aussen ^g vor der Spitze mit 1 Borste, aussen abgewandt
der ganzen Länge nach mit ziemlich gleichlangen Borsten bewimpert, unter denen
eine längere hervorragt, aussen abgewandt mit 2 — 3 Borsten. — Das Weibchen ist
durch den Mangel der präsuturalen Dorsocentralborsten sofort als zugehörig zu erkennen
und unterscheidet sich von den Weibchen der anderen Arten auch noch dadurch,
dass die Orbiten, die bis zur Mitte der Stirn weisslich bestäubt sind, in der hinteren
Endhälfte schwarz gefärbt sind, determ. Stein.
3 Pärchen aus Alexandrien (November).
143. Spilogaster coniformis sp. nov. Stein 6 Q .
Cinerea; oculis paullo disjunctis, anteunis epistomate brevioribus nigris, articulo
secundo cano, sota distincte plumata, palpis nigris. Thoracis lineis duabus mediis
paullo obscurioribus indistinctis. Abdomine conico, dense fiavido-griseo pollinoso,
basi subpellucido, segmentis 2 et 3 bimaculatis. Pedibus flavis, femoribus anticis
superne nigrovittatis, pulvillis elongatis. Alis subflavidis, spinula costali plus minusve
distincta, squamis inaequalibus et halteribus flavidis. — Pemina similis mari, abdomine
ovato, apice acuto, maculis majoribus et obscurioribus differt.
Long. 4 — 6 mm.
Die Fliege hat im Habitus grosse Ähnlichkeit mit unserer dupUcata, unterscheidet
sich aber durch noch schlankeren, rein kegelförmigen Hinterleib. Augen durch die
schwarze Stirnstrieme und etwas schmälere Orbiten deutlich, wenn auch nicht auf-
fallend getrennt; Stirn ein wenig, Wangen kaum vorragend, Backen ziemlich schmal,
Mundrand nicht vorgezogen, sondern eher ein klein wenig zurückweichend. Orbiten,
Wangen und Backen sind bei reinen Stücken hellmessinggelb bestäubt, erscheinen
aber in der Regel nur grau; die die Stirnmittelstrieme einfassenden Borsten sind
nur in der Zahl von 3 jederseits vorhanden iind erstrecken sich von der Fühlerbasis
102 Th. Becker:
bis zur Mitte der Entfernung zwischen jener und dem Ocellendreieck. Fühler in
der Mitte der Augenhöhe eingelenkt, kürzer als das Untergesicht, 3. Glied schlanker
als das ziemlich breite, grau bestäubte zweite; Fühlerborste ziemlich lang gefiedert,
Küssel und Taster schwarz. Thorax grau mit schwacher Neigung zum Gelblichen;
von hinten gesehen zeigt er sich an seinem Vorderrande etwas dichter bestäubt, sodass
man hier die Anfänge von 2 hellbraunen schmalen Linien mehr oder weniger deutlich
wahrnimmt, während Seitenstriemen kaum zu bemerken sind; de 3, pra fehlt, st 2, 2.
Hinterleib kegelförmig, ziemlich schlank, etwas länger als Thorax und Schildchen
zusammen, von der Seite gesehen, an der Spitze schräg nach unten abgestutzt, ohne
vorragendes Hypopygium und ohne deutliche BauchlameUen ; er ist dicht gelligrau
bestäubt, an der Basis, von der Seite gesehen und gegen das Licht gehalten, mehr
oder weniger gelblich durchscheinend und trägt auf Ring 2 und 3 je ein Paar runde,
nicht sehr grosse, oft nur puuktartige braune Flecke, die dem Hinterrand des Ringes
ziemlich nahe gerückt sind; vom Hinterrand des 2. Ringes an ist er mit ziemlich
kräftigen, abstehenden Borsten besetzt. Beine gelb, die Vorderschenkel obenauf
meist mit einer braunen Längsstrieme, die oft nur an der Spitze sichtbar ist, oft
auch ganz fehlt, Pulvillen und Klauen verlängert; Vorderschienen auf der dem Körper
abgewandten Seite mit 1 Borste, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen aussen
in der Nähe der Basis mit einer kleinen, aussen abgewandt mit 3, innen abgewandt
mit 2 Borsten. Flügel schwach gelblich, 3. und 4. Längsader an der Spitze kaum
divergierend, hintere Querader schief und gerade, beide Queradern kaum etwas
verdunkelt, Randdorn deutlich, wenn auch nicht sehr gross. Schüppchen deutlich
ungleich, weisslich gelb, nach dem Rande zu etwas gesättigter, Schwinger gelblich.
In der Grösse scheint die Art sehr zu variieren. — Das Weibchen ist sofort als
zugehörig zu erkennen. Die breite Stirnmittelstrieme ist hinten tief ausgeschnitten,
hebt sich aber bei reinen Stücken kaum von den Orbiten ab, da beide in diesem
Fall dicht messinggelb bestäubt sind; auf den ebenfalls messinggelb bestäubten Wangen
zeigt sich neben der Fühlerbasis recht deutlich ein schwarz schillernder Fleck. Der
Hinterleib ist eiförmig, hinten zugespitzt und an der Basis nicht durchscheinend,
während die paarigen Flecke auf Ring 2 und 3 ansehnlich gross und dunkler sind
als beim Männchen; die Borsten des letzten Ringes stehen auf recht deutlichen
brauneu Pünktchen; Randdorn kräftiger als beim Männchen.
Die Art scheint in Ägypten weit verbreitet zu sein, da die mir vorliegenden
Stücke aus Kairo, Luxor, Assiut und Assuan stammen, wo sie in der Zeit vom
November bis Februar gefangen sind.
144. Spilogaster paradoxalis sp. nov. 9 . Stein.
Cinerea; oculis altis et angustis vitta frontali latissima nigra, dense albido
pollinosa disjunctis, orbitis cinereis angustis; fi'onte distincte, epistomatis lateribus
paullo minus prominentibus, peristomate haud lato; anteuuis longissimis nigris, sota
longe plumata, dimidio basah incrassata, palpis filiformibus nigris. Thorace cinereo,
indistincte quadrilineato. Abdomine depresso, late ovato, postice setoso, brunneo-
cinereo subnitido, segmentorum 2 et 3 binis macuUs approximatis aegerrime distinguendis.
Pedibus nigris. Alis fere hyalinis, vena long. 4 apice sui-sum curvata, nervo transv.
Ägyptische Dipteren. 103
ordiu. distiücte flexo, spiuula costali minima, squamis iuaequalibus albis, lialteribus
obsciu'is.
Loug. 6,5 mm.
Die hoheu und schmalen Augen (Längs- zum Querdiu'cbmesser wie 2:1) sind
durch eine sehr breite schwarze, von vorn gesehen dicht weissgrau bestäubte Stii'a-
mittelstrieme und weit schmälere graue Orbiten getrennt; letztere sind bis zur Fühler-
basis hin mit einer Reihe kleiner, nach vorn gerichteter Börstcheu besetzt. Stirn
deutlich vorragend, sodass der vorragende Teil nicht ganz halb so breit ist als der
Augenquerdurchmesser an dieser Stelle, Wangen etwas schmäler, das Untergesicht
daher deutlich etwas zurückweichend. Backen etwa so breit wie die "Wangen; Mund-
borste lang und kräftig, die Vibrissenleisten bis zu ■'^|^ der Untergesichtslänge mit
anfangs längeren, später kürzeren Börstchen besetzt. Fühler in etwa -/a der Augen-
höhe eingelenkt, dem Untergesicht dicht anliegend und fast so lang wie dieses, 3. Glied
mindestens 5 mal so lang wie das 2., Borste etwa so lang wie das 3. Fühlerglied,
auffallend abwärts gerichtet, in der Basalhälfte deutlich verdickt und lang gefiedert,
an der Spitze nackt; Taster fadenförmig, schwarz, Thorax aschgrau, ausser den starken
Borsten mit zahlreichen unregelmässig angeordneten Börstchen besetzt, ganz vorn
etwas weisslich grau bestäubt und hier die Anfänge von 4 dunkeln Längslinien zeigend,
die sich aber höchstens bis zur Quernaht verfolgen lassen; de 4, pra fehlt, st 1, 2,
die vordere die kleinste, die beiden hinteren ziemlich kräftig, aber die untere nur
hall) so lang wie die obere. Hinterleib breit eiförmig, flach gedrückt, mit ganz kurzen,
anliegenden Börstchen besetzt, sodass er nackt erscheint, und nur der Hinterrand
des 3. und Mitte des 4. Ringes mit je 4 kräftigen abstehenden Borsten versehen,
während der Hinterrand des 4. Ringes einen Kranz von etwa 6 lu'äftigen Borsten
trägt; er ist aschgrau gefärbt mit einem schwachen Schein zum bräunlichen und ganz
schwach glänzend, ein Paar ganz verloschener, stark genäherter Flecke auf dem
2. und 3. Ring nur ganz von hinten wahrzunehmen. Beine schwarz, Vorderschienen
borstenlos, Mittelschieneu hinten mit 2, Hinterschienen aussen mit einer Reihe ganz
kurzer Börstchen, aussen abgewandt mit 4, innen abgewandt mit 3 — 4 längeren Borsten.
Flügel schwach graialich, 4. Längsader von der hinteren Querader in schwachem
Bogen nach oben gekrümmt, 3. Längsader etwas abwärts gebogen, sodass die 1. Hinter-
randzelle an der Spitze ziemlich verengt ist, hintere Querader deutlich geschwungen,
kleine Querader etwas dicker. Randdorn deutlich, aber anliegend, Schüppchen weiss
das untere stark vorragend, Schwinger verdunkelt, fast schwärzlich, descrip. Stein.
Siehe Fig. 51 Taf. 4d.
1 9 aus Fayüm (März).
Anmerkung: Die Art weicht durch die eigentümliche Bildung des Kopfes
von allen mir bekannten Spilogaster-Arten ab, lässt sich aber noch am besten in
diese Gattung unterbringen. Es ist möglich, dass auch das Männchen breit getrennte
Augen besitzt, würde aber auch in diesem Fall nicht zu den Coenosien im eigentlichen
Sinne gehören.
145. Spil. uliginosa Fall
1 9 aus Kairo (November) determ. Stein.
104 Th. Becker:
146. Ophyra anthrax Meig.
1 Q aus Suez (April) determ. Stein.
147. Homalomyia leucosticta Meig.
<3 9 aus Kairo (November) determ. Stein.
148. Limnophora variegata sp. nov. d 9 Stein.
Dilute flavida; oculis arcte cohaerentibus, angustis et altis, antenriis epistomate
paullo brevioribus nigris, seta nuda, basi vix incrassata, palpis nigiis. Thorace albido-
orichalceo, maculis duabus minoribus anterioribus et maculis tribus majoribus post
suturam sitis et fasciam bis inteiTuptam formantibus nigris, scutello flavido, dimidio
basali nigro. Abdomine ovato, in maximam partem tlavido-pellucido, segmentis
2 et 3 postice fascia angusta nigra, in medio interrupta ornatis, antice in medio
macula parva instructis, segmento ultimo interdum bimaculato. Pedibus nigris, genubus
anticis flavis, tibiis posticis paulo dilutioribus, interdum flavis. Alis subflavidis, vena
long. 4 apice distincte sursum cm'vata, squamis ioaequalibus albis, balteribus flavidis.
descrip. Stein.
Augen sebi' schmal und hoch, auf dem Scheitel eng zusammenstossend, Stirn
und Wangen fast gar nicht vorragend, sodass der Kopf von der Seite gesehen vorn
abgerundet erscheint, Backen schmal; Fühler etwas kürzer als das Untergesicht, über
der Augenmitte eingelenkt, Borste ganz nackt, an der Basis nur sehr unbedeutend
verdickt, Taster schwarz. Thorax und Schildchen hell weissgelb, 2 kleine Vorderrand-
flecke auf dem ersteren, die noch innerhalb der Breite des Kopfes liegen und 3 grosse
Flecke unmittelbar hinter der Quernaht, von denen der mittelste und grösste zwischen
den Dorsoceutralborsten liegt und hinten etwa bis zur 3. reicht, die beiden anderen
seitlich davon sich bis zur Flügelbasis erstrecken, uud die Basalhälfte des Schildcheus
tiefschwarz und stumpf; de 4, die vorderen kleiner, pra fehlt, st 1, 1, unter der hinteren
noch eine kleine und unscheiubai-e. BQnterleib länglich eiförmig, noch ein klein
wenig breiter als der Thorax und nicht viel länger; die 3 ersten Ringe sind durch-
scheinend blassgelb, der 4. von gleicher Färbung, aber nicht durchscheinend; Ring 2
und 3 tragen unmittelbar am Hinterrand eine nicht sehr breite, in der Mitte unter-
brochene schwarze Querbinde, die seitlich auch auf den blassgelben Bauch übergeht,
während auch der 1. Ring jederseits die Spur einer solchen Hinterrandbinde zeigt,
die manchmal deutlicher, manchmal kaum zu bemerken ist; Ring 2 und 3 tragen
ausserdem in der Mitte ihres Vorderrandes einen kleinen bräunlichen Fleck, während
der 4. Ring uugefleckt ist oder 2 kleine Flecken trägt. Betrachtet man den Hinter-
leib ganz schräg von hinten, so sieht man von dem Vorderrandfleck des 2. Ringes
aus 2 nach hinten divergierende bräunliche Striemen auslaufen, die ein gleichschenkliges
Dreieck bilden, dessen Basis die Unterbrechung der Hinterrandsbinde desselben Ringes
ist; auf dem 3. Ring kann ich eine solche Zeichnung nicht erkennen. Beine schwarz,
Basis der Vorderschienen mehr oder weniger gelb, ebenso die Schienen der Mittel-
und Hinterbeine, welche Färbung allerdings bei ganz ausgereiften Stücken sehr
verdunkelt sein wird. Beborstung der Beine sehr dürftig, Vorderschienen borstenlos,
Mittelschienen hinten, Hinterschienen aussen abgewandt und innen abgewandt mit
Agyptisühu Dipteren. 105
je einer kleinen Borste, Pulvillen und Klauen kurz. Flügel weisslich gelb, 4. Längs-
ader deutlich zur 3. aufgebogen, hintere Querader schief und ganz gerade, etwas
länger als ihre Entfernung von der kleinen, Randdorn fehlt; die ungleichen Schüpijchen
weiss, Schwinger gelblich. — Das Weibchen gleicht sehi- dem Männchen. Die tief-
schwarze Stirnmittelstrieme, die unmittelbar über den Fühlern so breit wie die Orbiten
ist, wird nach dem Scheitel zu auffallend breiter und ist hinten kaum etwas aus-
geschnitten. Die 3 hinteren Flecken des Thorax sind bisweilen kleiner als beim
Männchen, namentlich der mittlere. Der Hinterleib ist nicht diu'chscheinend, im
übrigen so gefärbt wie beim Männchen. Die Hinterrandsbinden der Ringe sind etwas
breiter und tiefschwarz, während die in der Mittellinie liegenden Vorderrandflecke
hinten eingebuchtet sind, sodass es, da der vordere Teil des Flecks meist unter dem
vorhergehenden Ring verborgen ist, aussieht, als fänden sich an dieser Stelle 2 kleine
schwarze Flecke; die 2 Flecke des 4. Ringes sind bisweilen ansehnlich gross. Alles
Übrige wie beim Männchen.
3 Pärchen aus Assiut, Kairo und Alexandrien (November, Dezember).
Anmerkung: Die Art hat ausserordentliche Ähnlichkeit mit der Wiedemann-
schen Aiith. tonitrid und ist von Wiedemann selbst mit dieser verwechselt worden.
In seiner im Besitz des Wiener Museums befindlichen Sammlung stecken 2 ä aus
Ost-Asien, die typischen Exemplare, und 2 Q aus Ägypten. Letztere sind mit der
oben beschriebenen Art identisch, können aber nicht zu tonitrui gehören, da bei
dieser, wie Wiedemann extra hervorhebt, die hinter der Thoraxnaht liegende Quer-
binde nicht unterbrochen ist. Auch die im Senckenbergischen Museum befindlichen
Weibchen sind mit meiner variegata identisch.
149. Limnophora notabilis sp. uov. 6 q Stein.
Mas a L. notota Fall, vix distinguendus, differt thoracis fascia ciun macida
scutellari non cohaerente, setis dorsocentralibus postsuturalibus tribus, pedum setis
aliis, alarum vena long. 4 distinctius sursum curvata. Femina a femina notatae
thorace fere prorsus immaculato differt.
Die Art gleicht in Grösse, Habitus und Zeichnung so vollständig der bei uns
gemeinen L. iiotata Fall., dass sie bei weniger genauer Betrachtung zweifellos mit
ihi- verwechselt werden dürfte, weshalb ich auch nur die Unterscheidungsmerkmale
beider Arten angebe. Die Augen sind bei notabilis ein klein wenig weiter getrennt,
was freilich so unbedeutend ist, dass es nur, wenn man beide Arten vor sich hat,
wahrgenommen werden kann. Die schwarze Querbinde des Thorax hinter der Naht
ist hinten scharf begrenzt und nie, wie es bei notuta immer der Fall ist, durch eine
schmale Längsstrieme mit dem Basalfleck des Schildcheus verbunden. Die Zahl
der Dorsocentralborsten beträgt konstant nur 3. Die Beborstung der Beine ist insofern
ein wenig anders, als die Hinterschenkel der vorliegenden Art unterseits auf der
dem Körper abgewandten Seite von der Mitte bis zur Spitze mit 5 — 6 Borsten
versehen sind, während nolata nur 2 — 3 solche unmittelbar vor der Spitze trägt, und
dass erstere Art auch auf der dem Körper zugekehrten Seite vor der Spitze einige
längere Borsten zeigt, während bei notata die Hinterschenkel au dieser Stelle ganz
nackt sind; die Hinterschiunen tragen innen abgewandt stets 2, bei notata 1 Borste.
Endlich ist die 4. Flügellängsader an der Spitze ziemlicli auffallend zur 3. auf-
106 Th. Becker:
gebogen. — Das Weibchen sieht auf den ersten Blick dem Männchen sehr unähnlich,
da der Thorax fast ganz ungefleckt ist. Die grossen Vorderrandflecke sind vollständig
verschwunden, und man erkennt nur ganz vorn zwischen den Dorsocentralborsten
die kurzen Anfänge von 2 feinen, grauen Längslinien; bei gewisser Beleuchtung
bemerkt man ferner hinter der Naht innerhalb der Dorsocentralborsten und unmittelbar
an diese anstossend 2 ziemlich kurze, graue Längsflecke, die sich von der Naht bis ziu-
zweiten Dorsocentralborste erstrecken, nicht sehr breit und nur schwer wahrzunehmen
sind, und noch seltener zeigt sich seitwärts von diesen nach aussen zu ein noch
schmalerer und undeutlicherer Längsfleck. Auf diese kaum sichtbare Zeichnung sind
die schwarzen Thoraxflecke des Männchens reduziert. Das Scliildchen ist ganz grau
und lässt nur schwer an der Basis jederseits einen kleinen braunen Eleck erkennen.
Alles übrige wie beim Weibchen von notata. descrip. Stein.
Eine grössere Anzahl ö und 9 aus Kairo, Suez und Assiut (Oktober — Dezember).
150. Limnophora flavescens sp. nov. 3(^. Stein.
Flavida. Oculis arcte cohaerentibus, antenuis brunneis, basi sordide flavis,
seta uuda, extrema basi pauUo iucrassata, paipis filiformibus flavis. Thorace flavido-
griseo, vitta media paullo obscuriore vix distinguenda. Abdomiue ovato, subdepresso,
apice acuto, dense flavido-pollinoso, basi subpellucido, segmentorum 2 et 3 vitta media
postice abbreviata et binis maculis rotundis nigrobrunneis, segmento quarto indistincte
bimaculato. Pedibus flavis, femoribus anticis obscuratis, pulvillis parvis. Alis subflavidis,
vena long. 4 apice pauUo sursum curvata, spinula costali nulla, squamis inaequalibus
et halteribus flavis. — Femiua a mare fronte lata et abdomine apice acutiore, basi
vix pellucido differt. descrip. Stein.
Long. 3,25 — 3,75 mm.
Eine kleine Art, die durch den gelb bestäubten Körper und die gelben Beine
sich von allen mir bekannten echten LimnopJiora- Arten unterscheidet. Augen eng
zusammenstossend, hoch und schmal, Stirn und Wangen kaum voixagend, Backen
schmal, so dass die Augen von der Seite gesehen fast den ganzen Kopf einnehmen.
Fühler ein klein wenig kürzer als das Untergesicht, braun, die Basis mehr oder
weniger schmutziggell), was sich bis zum 3. Gliede erstreckt; Borste haarförmig, nackt,
an der äussersten Basis schwach verdickt und hier gelb gefärbt, Taster fadenförmig,
gelblich. Thorax gelbgrau, eine bräunliche Mittelstrieme und schmälere Seitenstriemen,
die über die Dorsocentralborsten laufen, nur bei reinen Stücken deutlicher erkennbar,
in der Regel kaum sichtbar; de 4, pra fehlt, st 1, 2, die untere hinten aber sehr
klein. Hinterleib eiförmig, von oben nach unten etwas zusammengedrückt und hinten
zugespitzt, schräg von hinten betrachtet dicht gelblich bestäubt und von der Seite
gesehen in der Basalhälfte mehr oder weniger durchscheinend; der 2. und 3. Ring
trägt eine braune, hinten, abgekürzte Mittelstrieme und je ein Paar brauner, nicht
sehr grosser, rundlicher Flecke, die dem Hinterrand etwas näher gerückt sind; der
letzte Ring zeigt 2 kleine Flecke, die nur dann einigermassen deutlich werden, wenn
man den Hinterleib ganz schräg von hinten betrachtet. Die Behaarung des Hinter-
leibes ist vorn kürzer, hinten länger. Beine rotgelb, Tarsen schwarz, Vorderschenkel
mehr oder weniger gebräunt, Pulvillen und Klauen kirrz. Vorderschienen borstenlos,
Mittelschienen hinten. Hinterschienen aussen abgewandt und innen abgewandt mit je
Ägyptische Dipteren. 107
1 kleinen Borste. Flügel schwach gelblich, 4. Längsader au rler Spitze etwas auf-
gebogen, hintere Querader steil und fast gerade, die ungleichen Schüppchen und die
Schwingen schwach gelblich. — Die schwarze Stirnmittelstrieme des Weibchens ist
hinten bis zur Fühlerbasis hin ausgeschnitten, so dass sie das Aussehen zweier, Ton
der Fühlerbasis ausgehender, nach hinten divergiei'ender schwarzer Längslinien hat;
die Orbiten und der Ausschnitt der Mittelstrieme sind gelbgrau bestäubt; Fühler
oft ganz schmutziggelb. Striemung des Thorax kaum zu erkennen. Hinterleib
schmäler und hinten mehr zugespitzt, kaum durchscheinend; die Flecke sind im
allgemeinen kleiner als beim Männchen, während die Mittelstriemen auf den einzelnen
Ringen ausgedehnter sind und sich auch auf den 1. und 4. Ring eine Spur davon findet.
Vorderschenkel weniger gebräunt als beim Mäuucheu, Jiintere Querader gerade bis
stark geschwungen.
1 ö und 5 9 aus Kairo, Luxor und Assuan (November, Dezember und Februar).
151. Limnophora multipunctata sp. nov. 9. Stein.
Dense flavo-poUinosa. Oculis vitta frontali nigra, postice profunde emarginata,
late dlsjunctis; antennis nigris, articulo secundo rufo, seta nuda, palpis paullo curvatis,
apice modice iucrassatis, nigris. Tliorace uuicolore. Abdomine ovato, subdepresso,
apice acuto, segmeutis 1 et 4 bipunctatis, 2 et .3 quadripunctatis. Pedibus saturate
flavis, femoribus anticis, tibiarum auticarum apice, tarsis Omnibus nigris. Alis flavidis,
Vena long. 4 apice distincte sursum curvata, nervo transv. ord. perpendiculari et
leviter flexo, squamis inaequahbus albidis, halteribus albidis, petiolo subflavido.
Long. 5,5 mm.
Die ganze Fliege dicht, fast goldgelb bestäubt. Augen im Profil fast den
ganzen Kopf einnehmend, da Stirn und Wangen nur ganz unbedeutend vorragen und
die Backen ziemlich schmal sind. Die tiefschwarze, glanzlose Mittelstrieme ist
unmittelbar über den Fülilern so breit wie die Orbiten an dieser Stelle und hinten bis
zur Fühlerbasis ausgeschnitten, so dass sie aus 2 nach dem Scheitel zu divergierenden,
schwarzen Längsstriemen besteht; die die Mittelstrieme einfassenden Borsten erstrecken
sich in einer fortlaufenden Reihe von etwa 8 jederseits bis zum Scheitel und sind
stark nach innen gekrümmt; der Ausschnitt der Mittelstrieme, Orbiten und Wangen
sind ebenfalls dicht gelb bestäubt. Fühler in der Mitte der Augenhöhe eingelenkt,
etwas kürzer als das Untergesicht, 3. Glied etwa 3 mal so lang als das ziemlich
kurze rotgelbe 2., Borste nackt, das 2. etwas verlängerte Glied und das Basaldrittel
des 3. verdickt, Rüssel ziemlich kurz und dick, pechschwarz, Taster schwach auf-
wärts gekrümmt, etwas über den Rüssel hervorragend, nach der Spitze zu schwach
verdickt, schwarz. Thorax ohne Striemung, de 4, pra fehlt, st 1, 1, die vordere
kleiner als die hintere. Hinterleib eiförmig, etwas breiter als der Thorax, flach
gedrückt und hinten zugespitzt, kaum so lang wie Thorax und Schildchen zusammen.
Er ist ebenfalls dicht gelb bestäubt und trägt auf jedem Ringe 2 ziemlich weit von
einander entfernte, dem Hinterrand näher gerückte, punktartige schwarze Flecke,
während der 2. und 3. Ring ausserdem noch je ein Paar sehr genäherter Flecke
tragen, die in der Mittellinie des Körpers liegen und unmittelbar an den Hiuterrand
des vorhergehenden Ringes anstossen; vielleicht trägt auch der letzte Ring diese
Punkte, sie sind dann aber vollständig unter dem vorhergehenden versteckt. Der
108
Th. Becker:
ganze Hinterleib ist mit äusserst kiu-zen Börstchen besetzt und nur der letzte Kiug
etwas länger beborstet. Beine rötlichgelb, alle Hüften, die Tarsen, die A'order-
schenkel und das Enddrittel der Vorderschienen gebräunt; Vorderschienen mit 1 Borste
auf der dem Körper abgewaudten Seite, Mittelschieneu hinten und innen mit je 1,
Hinterschienen aussen abgewandt mit 1, innen abgewandt mit 2—3 Borsten. Flügel
schwach gelblich, 4. Längsader im Bogen und zwar ziemlich stark zur 3. aufbiegend,
so dass die 1. Hinterrandzelle an der Spitze recht verengt ist, hintere Querader steil
und schwach geschwungen, gleich weit entfernt von der kleinen Querader und der
Stelle, wo die 4. Längsader sich aufwärts biegt. Randdorn fehlt; die Schüppchen,
von denen das untere sehr weit vorragt, und die Schwinger weisslich gelb, Stiel der
letzteren gesättigter.
1 2 aus Kairo (November).
Anmerkung. Da ich bei den ümnopÄora-Arten alle Übergänge von ganz
gerade verlaufender 4. Längsader bis zur auffallenden Aufwärtsbiegung beobachtet
habe, so ziehe ich die vorliegende Art zu dieser Gattung, in die sie auch durch die
übrigen Merkmale einzureihen ist.
152. Limnophora (Pseudol.) pallitarsis sp. nov. ö. Stein.
Grisea. Oculis vitta lata, dense albido-polliuosa, disjunctis, antennis, longgissiniis,
nigris, seta nuda, basi incrassata, palpis nigris. Thorace concolore, lateribus paullo
dilutioribus. Abdomine satis angusto, subdepresso, apice acuto, nudo, segmento quarto
setoso, binis maculis segmentorum 2 et 3 indistincte triangularibus nigro-cinereis.
Pedibus nigris, genubus flavis, metatarso antico et articulo secundo tarsorum anti-
corum maximam in partem pallidis. Alis albidis, venis long. 3 et 4 paraUelis, spinula
costali nulla, squamis inaequalibus albis, halteribus nigris, petiolo dilutiore.
Long. 3,5 mm.
Eine hübsche, leicht kenntliche Art, die in der Kopfbildung am meisten an
die bekannte L. pacifica Schin. (nee Meig.) erinnert. Die breite Stirn, die Wangen
und Backen sind dicht weissgrau bestäubt, die Grenze der Stirnmittelstrieme nur
durch die äusserst feinen und zarten Frontorbitalbörstchen zu erkennen, von denen
nur die unmittelbar über den Fühlern und die auf der Mitte befindliche ein wenig
länger ist; ausserdem ist der zwischen diesen Börstchen liegende Teil der Stirn ein
ganz klein wenig gelblicher bestäubt. Stirn vorstehend, Wangen ein wenig schmäler.
Backen etwa ^/^ der Augenhöhe betragend; im Profil gesehen sind die Hinterränder
der Augen dem Kopfhinterrand nicht parallel, sondern sind etwas schräg nach vorn
und unten gerichtet, woher es kommt, dass die Wangen schmäler sind als die Stim
und das üntergesicht doch nicht zurückweicht, sondern genau parallel dem Hiuterrand
des Kopfes verläuft, so dass letzterer im Profil gesehen die Form eines Rechtecks
hat. Fühler anliegend, weit über der Augenmitte eingefügt, fast so lang wie das
üntergesicht, 3. Glied vielmal so lang als das nicht sehr lange 2., schwarz, Borste
nackt, an der Basis etwa ^/g ihrer Länge deutlich verdickt, Taster fadenförmig,
schwarz, Mundborste lang und kräftig. Thorax einfarbig, etwas mehr gelblichgrau,
Schulterbeulen und Brustseiten weisslichgrau; de 3, pra fehlt, st 1, 2, aber die
vordere und hintere untere fein und kurz, wie bei allen echten /.rmnopharen; die sehr
feinen und kurzen Aki'ostikalbörstchen sind vom drei-, hinten mehrreihig angeordnet;
\
Ägyptische Dipteren. 109
Schildchen weissgi-au, am Kaiicle mehr gelblichgrau. Hinterleib länglich, ziemlich
schmal und etwas flach gedrückt; er ist ebenfalls grau, hier und da gelblichgi-au
bestäubt und lässt auf Ring 2 ein Paar kleinerer, auf Ring 3 ein Paar grösserer
Flecke erkennen, die dreieckig gestaltet, aber nicht scharf begrenzt sind, so dass
die Dreiecksfoi-m nicht sehr deutlich zu erkennen ist; er ist fast nackt, und nur der
Hinterrand von Ring 3 und Mitte und Hinterrand von Ring 4 abstehend beborstet;
Hypopygium zum grössten Teil im letzten Ring versteckt, der unter den Bauch
zurückgeschlagene Endteil aber deutlich und ziemlich kräftig und dadurch besonders
auffallend, dass er etwas vom Bauch absteht; eine genaue Beschreibung lässt sich
bei der Kleinheit der Fliege und weil die Hinterscheukel durch ihre Lage den
Einblick etwas verhindern, nicht gut geben. Beine schwarz, grau bestäubt, alle
Kniee, der Vordermetatarsua ganz und das 2. Vordertarsenglied in der grösseren
Endhälfte blassgelb durchscheinend, Pulvillen und Klauen kaum verlängert; die
Vordertarsen sind mindestens 1^2 mal so lang als die Schiene. Vorderschienen
borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2 kleineu und zarten Börstchen, Hinterschienen
aussen abgewaudt und innen abgewandt mit je 1 kleinen Borste. Flügel weisslich-
gelb, 3. und 4. Längsader parallel, 1. Hinterrandzelle aber ziemlich breit, hintere
Querader unten etwas nach aussen gestellt, fast gerade. Randdorn fehlt, Schüppchen
ungleich, weiss, Schwinger schwarz, Stiel gelblich. Siehe Fig. 53 Taf. 4d.
1 ö aus Ässuan (Februar).
Anmerkung. Die Art scheint mit der Rondani'schen Coe». patelllgera
grosse Ähnlichkeit zu haben, doch sind in der Beschreibung dieser letzteren, die mir
nicht bekannt ist, einige Merkmale, die nicht gut auf die vorliegende Art passen.
153. Limnophora (Pseudol.) plumiseta sp. nov. d 9 . Stein.
SimilKma L. triangulae Fall., differt antennarum seta breviter, sed distincte
plumata, setis dorsoc. postsut. quatuor et thoracis pictura alia.
Die Art gleicht auf den ersten Blick in Gestalt, Grösse und Zeichnung so
vollständig der bekannten L. triangula Fall., dass sie leicht mit ihr verwechselt werden
kann, um so mehr, als die Behaaning der Fühlerborste bei der Kleinheit der Fliege
natürlich nur mit guter Lupe wahrzunehmen ist, während die Thoraxzeichnung ebenfalls
nicht sehr ins Auge fällt. Kopf genau wie bei triangida, nur sind die Fühler entschieden
etwas länger, fast so lang wie das Untergesicht und die Borste deutlich behaart,
während sie bei der genannten Art nur schwach pubesceut ist. Die Thoraxzeichnung
ist nur dann einigermassen gut zu sehen, wenn man den Thorax ganz schräg von
hinten betrachtet; man erkennt dann, dass der vor der Naht befindliche Teil des
Thorax schwarzgrau mit schwachem Glanz ist, während die Schultern und Brust-
seiten weisslichgrau bestäubt sind; der schwarzgraue vordere Teil des Thorax erreicht
nicht ganz die Naht, so dass eine schmale Querlinie vor dieser ebenfalls heller grau
bestäubt ist. während sich bei einzelnen Stücken noch in der Mitte eine ganz feine
graue Längslinie zeigt, so dass man annehmen muss, dass der dunkelgraue Vorder-
fleck des Thorax aus 2 Flecken zusammen geflossen ist. Der hinter der Naht
befindliche Teil des Thorax ist ebenfalls schwarzgrau und schwach glänzend und nur
ganz hinten etwas heller grau; de 4, die beiden vorderen etwas kleiner, pra fehlt,
st 1, 2, die vordere und hintere untere, wie immer, kleiner. Hinterleib in Form und
110 Tli. Becker:
Zeichnung wie bei tiiangula, so dass es nicht möglich ist, irgend einen durchgreifenden
Unterschied anzugeben; auch die Beborstung der Beine stimmt bei beiden Arten
fast vollständig übereiu, niu- tragen die Mittelschienen bei der vorliegenden Art hinten
2 Borsten, während sich bei triangala an dieser Stelle stets nur 1 Borste findet.
Der Verlauf der Flügeladern weicht insofern ein wenig von triangula ab, als bei
dieser die i. Längsader ganz wenig aufgebogen ist, während sie bei plumiseta ganz
gerade verläuft.
3 Pärchen aus Kairo und Assiut (November und Dezember).
Anmerkung. Noch grössere Ähnlichkeit als mit triangula Fall, hat die vorliegende
Art mit einer Limnophora. die ich mit triangula zusammen zahlreich in beiden
Geschlechtern gefangen habe. Sie gleicht in Grösse und Zeichnung vollständig der
triangula, zeigt aber 4 Dorsocentralborsten, 2 Borsten auf der Hiuterseite der Mittel-
schienen, und die 3. und 4. Flügellängsadern nähern sich an der Spitze nicht, sondern
divergieren eher etwas. Ich habe in den meisten Sammlungen beide Arten mit-
einander vermengt gefunden. Ein Männchen der letzten Art findet sich in der
Meigen'schen Sammlung zu Paris und ist von Meigen für das Weibchen einer
Limnophora gehalten worden, die wahrscheinlich identisch mit />. sororcula Zett, ist.
154. Limnophora (Pseudol.) riifimana Strobl. determ. Stein.
Mehrere d und Q aus Kairo, Assiut und Assuan (November, Dezember,
Februar, März).
15.5. Atherigona scutellaris sp. nov. (59. Stein.
Rufo-flava. Oculis vitta froutali antice flava, postice atra late disjuuctis, antennis
longissimis bninneis, basi subflavidis, seta brevissime pubescente, satis crassa, articulis
basalibus distinctis, palpis pallide flavis. Thorace rufo, subnitido, lateribus dilutioribus,
liuea media post suturam evanescente nigra, posteriore thoracis parte et scutello
distincte infuscato. Abdomine quadripunctato. Pedibus flavis, tarsis totis et tibiis
anticis apice plus minusve infuscatis. Alis, squamis, halteribus subflavidis. — Femina
similis mari, differt abdominis vittis duabus longitudinalibus antice et postice counexis
nigris et tibiis anticis fere totis nigris.
Long. 3,25—3,75 mm.
Rötlichgelb mit schwachem, aber deutlichem Glanz. Stirnmittelstrieme über den
Fühlern rötlichgelb, weiterhin und zwar zur grösseren Hälfte tief sammetschwarz mit
einer Neigung zum Braunen; Orbiten, Wangen und Backen rötlichgelb bestäubt,
Hinterkopf oben schwärzlich, unten blassgelb. Stirn deutlich vorragend, Untergesicht
etwas zurückweichend, Backen etwa so breit wie der vorragende Teil der Stirn.
Die fast am oberen Augenrand eingelenkten Fühler, ein Merkmal, das für die Gattung
Atherigona charakteristisch ist, sind ausserordentlich laug, schwarzbraun gefärbt mit
rötlicher Basis, Borste durch die dicht anliegende, sehr kurze Pubescenz fast bis
zur Spitze verdickt erscheinend, 1. und 2. Glied deutlich verlängert, beide zusammen
etwa so lang wie das 2. Fühlerglied; Taster an der Spitze ein wenig löffeiförmig
erweitert, weissUchgelb. Thorax rötlichgelb, schwach glänzend, die Brustseiten etwas
heller und hier schwach durchscheinend, eine feine, ziemlich scharf begrenzte Mittel-
Ägyptische Dipteren. 111
Strieme, die sich bis etwas hinter die Naht erstreckt, schwarzbraun. Der hinter der
Naht gelegene Teil des Thorax ist mehr oder weniger gebräunt, ohne scharfe Begrenzung,
das Schildchen fast braun; de 4, aber nur die beiden hinteren deutlich, während
die 2 vorderen sich von den übrigen Börstchen kaum unterscheiden, st in der für
die echten Coenosien charakteristischen Anordnung eines mit der Spitze nach unten
gerichteten gleichschenkligen Dreiecks. Hinterleib ziemlich kurz, von derselben
Gestalt wie bei A. quadripunctata Rossi {varia Meig.). Er ist ebenfalls rötlichgelb
und von der Seite gesehen zum grösseren Teil schwach durchscheinend, 2. Ring mit
2 grossen, schwarzen, runden Flecken, 3. Ring mit 2 kleineren; der Ideine für die
meisten J</tm^ojta-Männchen charakteristische Fortsatz des 4. Ringes ist an der Spitze
nicht ausgerandet. Beine blass rötlichgelb, alle Tarsen und die Spitze der Vorder-
schienen schwach gebräunt; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit
einer sehr kleinen Borste, Hinterschienen aussen, aussen abgewandt und innen abgewandt
mit je 1 Borste, von denen die erste jenseits der Mitte nach der Spitze zu, die
zweite gerade auf der Mitte, die dritte zwischen beiden steht. Flügel, die ungleichen
Schüppchen und die Schwinger ganz schwach gelblich, 3. und 4. Längsader parallel,
hintere Querader gerade und steil, etwas über halb so lang als ihre Entfernung von
der kleinen Querader. — Das Weibchen ähnelt dem Männchen. Der deutlich vier-
riuglige Hinterleib trägt auf jedem Ring ein Paar fast die ganze Länge des Ringes
einnehmender Längstlecke, die auf Ring 1 und 4 zusammengeflossen sind, sodass es
aussieht, als trüge der Hinterleib 2 ziemlich breite, vorn und hinten zusammenhängende
Längsstreifen; bisweilen fliessen auch die Fleckenpaare der übrigen Ringe zusammen,
sodass der Hinterleib dann auf seinem ganzen mittleren Teil verdunkelt erscheint.
Vorderschienen fast ganz gebräunt. Alles übrige wie beim Männchen. Siehe
Fig. 52 Taf. 4d.
Mehrere d und $ aus Kairo und Assuan (November, Februar).
Anmerkung 1: Unter den Männchen rindet sich eines, bei dem die Basalglieder
der Fülllerborste entschieden noch länger sind und bei dem der Thorax nebst dem
Schildchen bis auf eine undeutliche feine Rückenlinie ganz rötlichgelb gefärbt ist.
Die Spitze des 4. Hinterleibsringes ist bei diesem Stück ausgerandet. Letzteres
würde auf eine besondere Art schliesseu lassen; da sich jedoch nur ein Exemplar
in der Sammlung findet und dies in allen übrigen Merkmalen mit der beschriebenen
Art übereinstimmt, so betrachte ich es vorläufig als dazu gehörig.
Anmerkung 2: Ich habe meine Ansicht über die Zählung der Hinterleibsringe
bei den vÜ/t€r<gro«a-Männchen gegen früher geändert. In meinen Beschreibungen der
Arten aus Neu-Giünea nahm ich an, dass von den 3 deutlichen Abschnitten, die
der Hinterleib erkennen lässt, der 1. Abschnitt den 1. und 2. Ring bildet, während
ich den letzten, die Verlängerung tragenden Teil für das Hypopygium hielt. Ich bin
nun nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss gekommen, dass dem nicht so ist,
sondern dass die 3 Abschnitte, die man deutlich sieht, die 3 ersten Ringe sind,
während der 4. Ring derjenige ist, der bei den At]wigona-M.&nvi.c\\Qn, wie es scheint,
stets in eine nach unten gerichtete kurze Spitze ausläuft. Von dem eigentlichen
Hypopygium kann man nichts sehen, da dies offenbar unter diesem Ring verborgen
ist. Da ich, wie schon an anderer Stelle bemerkt, noch keine Art lebend gefangen
habe, so kann ich über den Bau des Hypopygiums nichts Genaueres mitteilen.
112 Th. Becker:
156. Atherigona trilineata Stein.
2 Q aus Luxor. Dezember, determ. Stein.
157. Atherigona quadripundata Rossi.
Zahlreiche Exemplare beiderlei Geschlechts aus Alexandrien, Kairo, Luxor,
Assuan. November — Februar, determ. Stein.
Lispa
Latr. Precis. des caract. geuer. (1796).
158. Lispa candicans Kow. ö q . Wien. ent. Zeit. XL 36. 2. (1892).
Ich fing diese schöne Art in Port-Said und in Alexandrien im April und Mai.
Kowarz beschreibt sie von der Insel Agina; sie scheint also eine Bewohnerin der
Meeresküste zu sein.
159. Lispa scalaris Lw. d q. Stett. ent. ZeitVlII. 28. (1847). o.
Aus Kairo, Assiut und Assuan; von November bis März.
Eine niedliche Art, die kleinste ihrer Gattung, soweit wir dieselbe bislang kennen ;
die grösste Ähnlichkeit hat sie mit L. nana Mcq., ist aber konstaut kleiner; sie unter-
scheidet sich durch andere Lage des sammetschwarzen Stirnfleckes; während dieser
bei L. nana auf den Orbiten liegt, ist hier nur die Stirnstrieme zwischen Orbiten
und Stirndreieck sammetschwarz gefärbt, während die Orbiten selbst an dieser Stelle
glänzend schwarz sind. Auch die Beinfärbung ist eine andere. Loew hat nur das
Weibchen beschi'iebeu.
Männchen. Stirnstrieme mattschwarz, in der Höhe des Punktaugenhöckers
mit 2 sammetschwarzen Flecken. Scheiteldreieck gross, sehr zart bereift, sodass die
glänzend schwarze Grundfarbe deutlich sichtbar wird. Die Orbiten sind bis zur
Scheitelborste hinauf ziemlich breit, weiss bis weissgelb bestäubt, diese weisse Strieme
erleidet jedoch am Scheitel eine Unterbrechung dui-ch die glänzend schwarze Stelle,
welche neben dem sammetschwarzen Stirnfleck liegt und auf welcher die obere
Frontorbitalborste steht. Das Untergesicht hat eine ockergelbe, fast bronzene Färbung.
Fühler schwarz; die beiden ersten Glieder deutlich rötlich; das dritte Glied reicht
bis etwas über die Gesichtsmitte. Fühlerborste kurz, bis ziu' Mitte deutlich aber
nui' kurz behaart. Die Backen und der Hinterkopf sind bis reichlich zur halben
Augenhöhe hinauf weiss bereift; ausser der deutlichen Mundborste stehen am Mund-
rande nur noch zarte Härchen. Die Taster haben Löfi'elform und sind hellgelb.
Der Thoraxrücken hat nur zai"te Bestäubimg, sodass man ihn z. Teil als glänzend
bezeichnen kann; eine etwas grössere Ansammlung vou gelbgrauer Bestäubung macht
sich auf der Mittellinie und namentlich vor dem Schildchen bemerkbar. Das Schildchen
selbst ist mit Ausnahme der Basis glänzend schwarz. Brustseiten mit Einschluss
der Schulterbeulen und eines scharf abgesetzten Seitenrandes auf dem Thoraxrücken
dicht grau bestäubt. Die Dorsocentralborsten sind mit 5 Paaren vollständig vorhanden;
die Aki-ostikalbörstchen sind wenig ausgebildet; man sieht auf der vorderen Hälfte
Ägyptische Dipteren. 113
unr 2 schwache Reihen, die nach hinten zu fiist verschwinden. Auf dem Hinterleibe,
der im allgemeinen eine schwach graubraune Bereifung zeigt, machen sich auf dem
zweiten, dritten und vierten Einge je 2 kreideweisse dreieckige seitliche Vorderrands-
flecken bemerkbar, die sich auf der Ringmitte berühren und in Verbindung treten
mit einer etwas schwächer bereiften weissen bis gelbbräunlichen Mittelstrieme; der
vierte Ring hat eine schwärzliche dreieckige Spitze; auch der fünfte Ring und das
Hypopygium sind ohne Bestäubung, glänzend schwarz ; der erste Ring ist grau bestäubt.
Schüppchen weiss, Schwinger hellbräunlich. Die Beine sind im allgemeinen schwarz;
rotgelb sind sämtliche Kniee, die äusserste Basis der Schienen und alle 6 Metatarsen,
jedoch ist deren Spitze meist schon wieder verdunkelt, wie alle übrigen Tarsenglieder;
mitunter greift die rote Farbe der Schienen mehr um sich, sodass dann die Schienen
entweder ganz rotgelb sind oder doch nur die Spitzenhälfte derselben verdunkelt ist;
wahrscheinlich sind dies nicht voll ausgereifte Exemplare. Die Tarsen haben zusammen-
genommen annähernd die Länge ihrer Schienen; an den Vorderbeinen sind sie sogar
noch ein wenig länger, auch sind hier die letzten 4 Tarsenglieder, wenn auch nicht
auffällig, so doch deutlich etwas verdickt. Die Behaarung ist allenthalben nur kurz,
die Beborstung sehr spärlich. Die Vorderschienen haben keine Einzelborste auf der
Mitte; die Mittel- und Hinterschienen tragen je eine Mittelborste auf ihren Hinter-
seiten. Von den Schenkeln sind nur die der Vorderbeine auf ihrer Unterseite mit
6 weitläufig stehenden Borsten bewehrt. Die Flügel zeigen eine schwach gelb-
grauliche Trübung mit parallelen Längsadern und gerader, steiler wenig gebogener
äusserer Querader. In gewisser Beleuchtung und Stellung erscheinen auf der
Flügelfläche weissliche Flecken, so namentlich in der Diskoidalzelle ; mitunter auch
in der zweiten Hinterrandzelle zu beiden Seiten der hinteren Querader, in der
ersten Hinterrandzelle und in der Unterrandzelle. Körperläuge 3 mm. Nicht selten
auf Nilschlamm.
Weibchen. Auf dem Thoraxrücken ist die breite geibgrau bestäubte Mittel-
strieme weit deutlicher ausgeprägt als beim Männchen; ferner sind die Schienen
durchweg heller, ohne im übrigen den Charakter der Färbung einzubüssen; siehe die
Beschreibung bei Loew.
160. Lispa nana Macq. ö 9. Suite ä Buft". U. 314. 6 (1835) d.
Kow. Wien. ent. Zeit. XI. 39. 5 (1892).
Aus Alexandrien, Assuan, dem Fayüm, von Februar bis Mai; gemein. Diese
Art ist nicht nur Bewohnerin der Mittelmeer-Küsten, sondern auch auf Schlamm-
plätzen am Süsswasser zu finden.
161. Lispa pectinipes c? § . n. sp.
Aus Kairo und Assiut; von November bis April.
Männchen. Stirnstrieme von schwarzer Grundfarbe, durch zarte gelbe Bereifung
von dunkelbräunlichem Aussehen. Stimdreieck schmal, spitz, nebst den Orbiten
gelbgrau bestäubt, ganz matt. Fühler schmal, schwarz; das dritte Glied bis über
die Gesichtsmitte reichend mit zarter lang befiederter Borste; die Spitzen des weiss
114
Th. Becker:
bereiften zweiten Fülllergliedes und die Wurzel des dritten sind rot. Gesiclit gelb-
grau mit einer deutlichen Mundborste; von Nebenborsten sind einige vorhanden; die
schmalen Backen sind weiss bereift. Taster weissgelb, löffeiförmig erweitert. Hinter-
kopf oben grau, imten mehr weissgrau bereift; in mittlerer Höhe geht eine weniger-
bestäubte dunkle Querbinde über die Hinterkopf fläche; ein gleicher vertikaler Streifen
verbreitet sich vom Scheitel nach abwärts. Der Thoraxrücken ist dicht gelbgrau
bestäubt; auf der Mitte liegt ein breiter brauner Längsstreifen, der auch bis zur
Spitze des Schildchens verläuft; ferner sieht man am Seitenrande des Rückens zu
beiden Seiten einen ebenso gefärbten aber weniger deutlichen Längsstreifen. Von
Dorsocentralborsten sind deutlich nur 3 Paare ausgebildet, vor der Quernaht eins,
hinter derselben zwei. Die Brustseiten sind von dichter Bestäubung oben gelbgrau,
imten weissgrau, welche Färbung sich mit auf die Vorderhüften erstreckt. Der
Hinterleib ist schmal, zylinderförmig gebildet; die Bestäubung ist so verteilt, dass
auf der Oberseite ein breiter glänzend brauner unbestäubter Längsstreifen von der
Grundfarbe liegen bleibt, der auf den ersten beiden Ringen gleich breit ist, auf den
beiden folgenden etwas treppeuförmig abgesetzt und schmäler wird; die Seitenränder
am Hinterleibe sind breit grau bestäubt und bilden auf den ersten 3 Ringen einen
zusammenhängenden Längsstreifen, während auf dem vierten Ringe am Vorderrande
2 isolierte rundliche graue Seitenflecken liegen ; der fünfte Ring und das Hypopygium
sind glänzend schwarz, der Bauch glänzend braun. Der vierte Ring hat kräftige
Randmacrochaeten; auch an den Seitenräudern der übrigen Ringe sind solche stark
und kräftig ausgebildet. Schüppchen weiss, Schwinger braun. Beine schwarz, grau
bestäubt mit roten Schienen; der mittlere Metatarsus ist auch rötlich, alle übrigen
Tarsen schwarz. An den Vorderschienen sieht man eine mittlere Aussenborste, die
aber hin und wieder zu fehlen scheint; an den Mittelschienen eine Borste an der
Hinterseite, an den Hinterschienen ausser den Präapikal- und Apikaiborsten eine
Mittelborste an der Aussenseite sowie eine Borste an der Spitzenhälfte der Unter-
seite. Die Innenseite der Hinterschienen ist verziert mit 8 — 10 feinen längeren weit-
läufig und senkrecht gestellten Borstenhaaren, deren Spitzen umgebogen sind. Die
Unterseite der Hinterscheukel hat eine ziemlich rauhe, jedoch unregelmässig lange
Behaarung; auf der Unterseite der Mittelscheukel ist diese borstliche Behaarung
regelmässig gereiht; sie verdichtet sich schliesslich an der Spitze zu einem schwarzen
Borstenschopf. Die Flügel sind nur schmal, gleichmässig schmutzig graubraun gefärbt
mit der gewöhnlichen Aderung.
S^j — 4 mm lang.
Weibchen. Diese sind nicht so charakteristisch gezeichnet und gebildet wie
die Männchen. Der Thorax ist ebenfalls dicht grau bis gelbgrau bestäubt, die
Mittelstrieme ist aber bei weitem nicht so dunkel und so deutlich; auch der Hinter-
leib ist etwas anders gezeichnet. Die breite glänzend braune Mittelstrieme des
Männchens löst sich auf in 2 nahe bei einander liegende mittlere Längsstreifen;
wenigstens ist die Trennung auf den ersten 3 Ringen ausgesprochen und eine
schmale graue Mittellinie vorhanden; der Bauch ist ganz grau. Die Beine sind in
der Färbung gleich, sonst aber einfach und ohne die charakteristische Beborstung
der Schenkel und Hinterschienen; auf der Unterseite der Hinterschenkel steht nur
eine lange Borste.
Ägyptische Dipteren. 115
162. Lispa pygmaea Fall. Dipt. Suec. Muse. 94. 5. (1820). 9 .
temdpalpis Zett. Dipt. Scand. V. 1798. 3. (1846). 6.
dmpliclssima Lw. Entom. Ztg. Stett. VIII. 30. (1847).
saturata Rond. Atti Soc. Ital. Sc. nat. IX. 145. 1. (1866). <3 Q .
longiuscida Rond. Prodr. VI. 286. 2. (1877). d.
Sehr gemein in Kairo, Assiut, Fayüm, Damiette, Suez, Alexandrien von November
bis Mai.
Schon Kowarz hat in der Wien, entom. Ztg. XI. 51. 1 (1892) auf die Identität
von pygmaea Fall, und temdpalpis Zett. aufmerksam gemacht; auch Stein 's Unter-
suchungen haben zu dem gleichen Resultat geführt.
163. Lispa rigida c? 9 . n. sp.
Aus Alexandrien, Kairo, Assiut, Assuan, Fayüm, Port-Said, nur vereinzelt
von November bis April.
Männchen. Stirnstrieme mattschwarz; Stirndreieck braungrau bereift, breit
und in eine stumpfe Spitze auslaufend; Orbiten grau bis gelbgrau; Untergesicht nebst
Backen hellweissgrau. Mundborste sehr stark. Die schwarzen Fühler sind nur
kiu-z, reichen kaum etwas über die Gesichtsmitte hinab und sind an ihren Wurzel-
gliedern grau bereift. Fühlerborste ebenfalls nur kurz, aber deutlich gefiedert.
Taster hellgelb von löffeiförmiger Gestalt. Der Hinterkopf ist bis auf eine mittlere
senkrechte Längsstrieme aschgrau bestäubt. Der Thoraxrücken hat dichte braun-
graue Bestäubung mit den Anfängen von 2 dunkleren Längslinien, so dass ebenfalls
der Anfang einer helleren breiten Mittelstrieme hervortritt. Dorsocentralborsten stark
und in der normalen Zahl; die feinere Thoraxbehaarung ist ebenfalls sehr ki-äftig,
fast borstlich entwickelt. Brustseiten dunkelaschgrau. Schüppchen weiss, Schwinger
bräunlich. Hinterleib von glänzender dunkler Grundfarbe mit deutlicher grauer
bindenförmiger Zeichnung. Der erste Ring hat einen grau bestäubten Hinterrand;
der zweite, dritte und vierte eine graue Vorderrandsbiude, die auf der Mitte durch
eine schmale graue Längslinie verbunden ist; die dunkle Grundfarbe hebt sich in
Gestalt viereckiger oder trapezförmiger Flecken deutlich ab. Behaarung und
Beborstung sind auch hier kräftig ; am vierten Ringe stehen nicht nur Rand-, sondern
auch Diskalmacrochaeten kranzförmig gereiht. Die Bauchseite ist nicht ganz grau,
vielmehr greift die schwarze Grundfarbe des dritten und vierten Ringes noch binden-
förmig über; die Bauchplatten sind mit auffallend laugen schwarzen Haaren dicht
besetzt; an der Grenze des dritten und vierten Ringes stehen ferner 2 dicke ovale
dunkle Lamellen, ebenfalls dicht schwarz behaart, die ich bei anderen Arten noch
nicht bemerkt habe; hierdurch ist diese Art im männlichen Geschlecht ganz besonders
kenntlich. Die Beine sind schwarz, stark behaart und mit deutlichen Borsten versehen;
aller Schenkel Unterseite ist mit einer Reihe weitläufig gestellter Borsten besetzt;
sehr deutlich ist die Bewimpening der Vorderschienen auf ihrer Vorderseite; die
Mittelschienen tragen 2 mittlere Aussenborsten, die Hinterschienen eine. Die Tarsen
erreichen an Länge nicht ganz die ihrer Schienen. Flügel mit weissgelblichem Ton
und normaler Aderung.
Mitt. a. d. zool. Uus. in BeTlin.
jjg Th. Becker:
Weibchen. Auffällige Abweichungen vom Männchen sind nicht zu verzeichnen;
nur die Bauchplatten entbehren der langen Behaarung, auch sind die Beine etwas
schwächer behaart.
Körperlänge 4'/^ — 6^/2 mm.
164. Lispa Kowarzi cJ § . n. sp.
Aus Kairo, Assiut, Assuan, Fayüm von Dezember bis März.
Männchen. Stirnstrieme mattschwarz, Stirndreieck glänzend schwarz; Orbiten
oben glänzend schwarz, weiter unten weissgrau. Untergesicht, die schmalen Wangen
und Backen sowie der Hinterkopf bis zur Mitte aschgrau. Die Fühler sind ganz
schwarz, lang und schmal; sie reichen bis zu den stärkeren Mundborsten und sind
bei zart weisslicher Bereifung etwas dunkelgrau. Fühlerborste deutlich gefiedert.
Die Taster sind schwarz, von Löffelform und ausserordentlich zierlich; die obere
Partie des Scheitels und des Hinterkopfes bis zur Mitte glänzend schwarz, letzterer
zeigt über dem Halsansatz 2 deutliche grau bestäubte Flecken. Thoraxrücken und
Schildchen sind schwarz, stark glänzend ohne Bestäubung mit nur 2 deutücheu
Dorsocentralborsten- Paaren, eins hinter und eins vor der Quernaht. Die Brust-
seiten sind oben sehr schwach, weiter unten sehr dicht hellgrau bestäubt. Schüppchen
gelb, Schwinger braunschwarz. Hinterleib glänzend schwarz ohne Flecken; es liegt
nur ein zarter weisslicher Reif über der ganzen Fläche; auf den mittleren Ringen
sieht man mitunter sehr schmale graue seitliche Ränder an den Einschnitten, welche
Flecken anzudeuten scheinen; auch Bauch und Hypopygium sind ziemlich glänzend
schwarz. Beine schwarz mit grauer Bestäubung, nur die 3 letzten Endglieder der
Vordertarsen sind gelblich. Die Vorderschienen haben eine starke Mittelborste halb
auf der Aussen-, halb auf der Innenseite; die Mittel- und Hinterschienen führen
deren zwei. Die Unterseite der Schenkel ist mit nur wenigen weitläufig gestellten
aber langen Einzelborsten (2 — 4) bewehrt. Die Flügel sind deutlich und gleich-
massig braun getrübt mit normaler Aderung.
3^/2 — 4 mm lang.
Weibchen. Es ist keine Abweichung vom Männchen festzustellen, um- die
Vordertarsen sind etwas dunkler und die Unterseiten der hinteren Schenkel sind
fast kahl.
Ich benenne diese ausgezeichnete Art dem verdienstvollen Lispenkenner Kowarz
zu Ehren.
165. Lispa halophora c? 9. n. sp.
Anfangs Mai fing ich einige Exemplare am Rande einer queUigen Lache an
den Ufern des Salzsees Maryüt bei Alexandrien.
Männchen. Stirnstrieme mattschwarz; das Stirndreieck ist auffallend gross, es
füllt fast die ganze Stirnfläche aus und bildet ein längliches Oval, das au den Fühlern
abgestutzt ist; bei seitlicher Beleuchtung hat dasselbe ebenso wie die schmalen Orbiten
und das Uutergesicht nebst Backen eine fast silberweisse Färbung mit seidenartigem
Glanz; die Mundborsten sind nur schwach. Fühler schwarz, kurz und schmal; das
dritte Glied hat ca. '^/g der Gesichtslänge und ist wie die Wurzelglieder etwas grau
Ägyptische Dipteren. 117
bereift. Die Borste ist kurz und kurz gefiedert. Taster schwarz löffelförmig, auf
der Unterseite silberweiss bestäubt. Der ganze Thorax nebst Hinterleib und Beinen
ist mit dichter nicht allzu heller blaugrauer Bestäubung bedeckt. Der Thoraxrücken
zeigt nur die Anfänge der beiden schmalen Läugsstreifen und die 5 normalen Dorso-
centralborsten. Schüppchen weiss, Schwinger braun. Der erste Hinterleibsring ist
fleckenlos blaugrau bis aschgrau bestäubt; auf dem zweiten Ringe liegen 2 schwache
mittlere unbestäubte dunkle Elecken; auf dem dritten tritt die glänzende Grundfarbe
in 2 deutlichen Flecken hervor; sie liegen am Hinterrande, berühren sich auf der
Mitte nicht, verlaufen dreieckig nach den Seiten hin und treten auf den vierten Ring
über, indem sie sich mit dessen Vorderrandsflecken zu einer schräg liegenden Binde
vereinigen. Der vierte Ring trägt ausser den Marginal- noch Diskalmacrochaeten;
der fünfte Ring ist grau bestäubt. Die Bauchseiten und Platten nebst dem Hypopygial-
ringe sind ebenfalls blaugrau bestäubt; au den Hinterrändern der Bauchplatten stehen
mehrere längere Borstenhaare in einer Reihe. Beine ganz dunkel ohne hellere Teile;
an den Vorderschienen steht an der Aussenseite eine schwache mittlere Borste; die
Mittelschienen haben deren 2 auf der Aussen- und Innenseite, die Hiuterschienen
keine derartige Borste, jedoch ist deren Innen- und Aussenseite auf der Spitzenhälfte
mit 10 — 12 steif abstehenden Borsteu geschmückt, während im übrigen die ziemlich
kräftigen Wimperhaare schräg anliegen. Der Hintermetatarsus ist verküi'zt und
verdickt; er erreicht nicht ganz die Länge der übrigen 4 ebenfalls nur kurzen Tarsen-
glieder; die äussere Seite dieses Metatarsus ist ziemlich lang behaart und die innere
mit kürzeren aber dicht bürstenähnlich stehenden Haaren besetzt; auch die 4 folgeuden
Tarsenglieder haben längere Behaarung als gewöhnlich; an den Mittelbeiuen sind
die letzten 3 Tarsenglieder sehr fein und ähnlich so behaart. Vorder- und Mittel-
tarsen halten die gleiche Länge mit ihren Schienen, die Hintertarsen jedoch nur
^/g der Länge. Die wasserklaren Flügel zeigen uichts Besonderes.
Weibchen. Diese unterscheiden sich von den Männchen durch etwas schwächer
gezeichneten Hinterleib und durch einfache Beinbeborstung, jedoch sind die Hinter-
tarsen in dem gleichen Verhältnis wie beim Männchen kürzer als die zugehörige
Schiene; auf dem Hinterleibe schrumpft der beim Männchen auf dem dritten Ring
schräg verlaufende dunkle Fleck zusammen bis auf eine rundliche Verdunkelung, die
den Hinterrand nicht erreicht; die folgenden Ringe sind hellgrau; der vierte ohne
deutliche Fleckung. Körperlänge 6 mm.
»
166. Lispa caesia Meig. Syst. B. V. 228. 6. (1826).
crassiuscula Lw. d Q . Ent. Zeit. Stett. VIH. 31. (1847).
Kow. Wien. Ent. Zeit. XI. 50. 16. (1892).
Aus Alexandrien und Port-Said an der Meeresküste im ApriL
167. Lispa elephantina c? q . n. sp.
Aus Assuan von der Insel Elephantine. Februar; selten.
Männchen. Stirnstrieme mattschwarz, Stirndreieck und die obere Hälfte der
Orbiten glänzend schwarz, untere Hälfte silberweiss. Untergesicht gelblich, seiden-
schimmernd, die obere Hälfte jedoch duukelbraim mit allmählichem Übergang ins
118 Th. Becker:
Gelbliche. Mundborste deutlich. Die schwarzen Fühler bedecken % der Gesichts-
länge; das di-itte Glied ist etwa 27.2 mal so lang als breit mit einer sehr fein, aber
deutlich laug gefiederten Borste. Taster intensiv schwarz, nicht löffel-, sondern spatei-
förmig ohne weissliche Bereifung. Hinterkopf unteu grau, oben braun bereift. Thorax
bei zarter brauner Bereifung etwas glänzend, auf der Mitte mit 2 grau bestäubten
Längslinien, die zwischen den Dorsocentralborsten liegen und einen braunen Mittel-
streifen einschliessen. Von den Dorsocentralborsten sind nur die beiden hintersten
deutlich ausgeprägt, die übrigen siud durch etwas grössere Länge kaum unter der
gewöhnhehen Behaarung zu erkennen. Brustseiten dicht aschgrau bestäubt. Schüppchen
weiss, Schwinger gelb. Hinterleib glänzend schwarz mit schwacher grauer Bereifung
auf dem ersten Ringe sowie auf der Mitte aller übrigen ; der zweite, dritte und vierte
Ring haben scharf begrenzte kreideweisse halbki-eis- bis kreisförmige Seitenflecken,
die an den Vorderrändern liegen. Das Hypopygium mit dem fünften Ringansatz ist
glänzend schwarz. Beine schwarz, grau bereift mit rotbraunen Wurzeln der beiden
hinteren Schienen. Vorderschienen ohne seitliche Mittelborste, Mittelschienen mit
einer solchen an der Aussenseite, Hinterschienen mit je einer auf der Aussen- und
Hinterseite. Auf der Unterseite der Vorderschenkel stehen in weitläufiger Reihe
5 Borsten; die Mittelschenkel sind ziemlich nackt und auf der Unterseite der Hinter-
schenkel sieht man in 2 divergierenden Reihen ca. 5 Borsten, von denen die beiden
vordersten paarweise angeordnet und ausnehmend lang sind. Die Tarsen haben
annähernd die Länge ihrer Schienen. Flügel etwas graubräunlich getrübt.
Weibchen. Viele Unterschiede von den Männchen sind nicht vorhanden. Die
Hinterleibsflecke sind nicht so kreideweiss und bestimmt umgrenzt, sondern mehr
grau; auch die schwarze Grundfarbe ist nicht so glänzend, sondern durch stärkere
Bestäubung mehr graubraun; dann fehlt den Hinterschenkeln auf der Unterseite ihre
charakteristische lange Beborstung.
Körperlänge 4^2 — 5 mm.
168. Lispa armipes d g. n. sp.
Einige Exemplare an der Nilmündung bei Damiette am 24. März.
Männchen. Stirnstrieme mattschwarz, Stirndreieck lang und schmal, gelbgrau
bereift. Orbiten oben schwarz, unten weissgrau bereift; Untergesicht nebst Backen
und Hinterkopf desgleichen. Fühler kurz schwarz, die beiden ersten Glieder grau
bestäubt, das dritte reicht über die Gesichtsmitte kaum hinab und hat reichlich die
doppelte Breite zur Länge; die Fühlerborste ist nur kurz gefiedert oder behaart zu
nennen. Mundborsten sehr kräftig; über der Hauptborste stehen noch 2 — 3 Neben-
borsten, von denen die eine fast bis zur Stärke der Hauptborste entwickelt ist. Taster
schwarz, nicht eigentlich löffel-, sondern mehr spateiförmig; die äusserste Spitze ist
weiss bereift. Thoraxrücken ziemlich glänzend schwarz, durch zarte Bereifung dunkel-
blaugrau schimmernd mit 2 bezw. 4 nur sehr undeutlich gezeichneten etwas dunkleren
Längsstreifen. Von den 5 Dorsocentralborsten sind die beiden hinteren kräftig gebildet,
wälirend sich die übrigen kaum durch etwas grössere Länge von der kürzeren Thorax-
behaarung unterscheiden, welch letztere übrigens sehr kräftig ist. Brustseiten asch-
grau. Schüppchen weiss, Schwinger gelbbraun. Der Hinterleib ist ebenfalls mit
dichter aschgrauer Bestäubung bedeckt; der erste und vierte Ring sind fleckenlos
Ägyptische Dipteren. JJ^g
grau; der zweite und dritte haben, getrennt durch eine graue Mittellinie 2 dunkel-
braune etwas glänzende trapezförmige Flecken, die dem Hinten-ande der Ringe
anliegen, aber nicht auf die Unterseite der Einge übergreifen; der vierte hat einen
Diskal- und Apikal-Borstenkranz. Hypopygium imd Bauch grau. Beine ganz schwarz
mit grauer Bestäubung. Vorderschienen ohne Mittelborste; Mittelschieneu mit einer
solchen auf der Aussenseite; Hinterschienen mit je einer auf der Hinter- und Aussen-
seite. Auf der Unterseite der Vorderschenkel steht eine Reihe gleichmässig verteilter
sehr langer Haare, 10 — 12 an der Zahl; ausserdem ist die Unterseite mit 2 Reihen
dicht stehender kurzer Stachelborsten bewehrt. Die Vorderschienen zeigen auf ihrer
Innenseite deutlich bemerkbare längere wimperartige Behaarung. Auch die Mittel-
schenkel tragen auf der Spitzenhälfte ihrer Unterseite 2 Reihen kürzerer Stachel-
borsten; bei den Hinterschenkeln sieht man hier nur eine einzelne längere Borste.
Die Tarseulänge entspricht ungefähr der ihrer zugehörigen Schienen. Flügel farblos;
die erste Hinterrandzelle ist auf ihrer Mitte etwas bauchig erweitert; die beiden
Längsadern verlaufen jedoch in der Nähe des Flügelrandes bis zu ihm wieder parallel.
"Weibchen. Die Färbung der Orbiten und des üntergesichts geht mehr ins
Gelbgraue; auch der Thoraxrücken ist weniger glänzend und seine Färbung geht
mehr in das Graubraime. An den Beinen fehlt die längere Bewimperung auf der
Unterseite der Vorderschienen, die borstliche Bewehrung der vorderen Schenkel ist
aber die gleiche wie beim Manne.
Körperlänge 7 mm.
169. Lispa litorea Fall, d 9 . Dipt. Suec. Muse. 94. 3. (1820).
Kow. Wien. Ent. Zeit. XI. 49. 15. (1892).
Aus Alexandrien, Port-Said. Damiette an der Meeresküste von März bis Mai.
170. Lispa nuba Wied. Aussereurop. zweifl. Ins. 11. 444. 6. (1830).
cilitarsis Lw. Neue Beitr. V. 49. 45. (1856).
Im ganzen Nilthal bei Assuan nicht selten von November bis März.
Ich halte die Loew'sclie Art cilitarsis für identisch mit L. nuba Wied.; die
Beschreibung stimmt vollkommen überein. Wiedemann hat nur das Weibchen
gekannt, sonst hätte er wohl auch der auffallenden Behaarung der Hintertarsen
Erwähnung gethan; die besondere Form der Hinterleibsflecken aber, die Streifung
des Thoraxrückens sowie die auffällige Konvergenz der dritten und vierten Längsader
unmittelbar vor der Flügelspitze sind so charakteristische Merkmale, dass ich nicht
glaube mich in der Deutung zu irren.
171. Lispa dissimilis Macq. Dipt. exot. IV. Suppl. 264. (1850).
Aus Kairo, Assiut, Assuan von November bis Februar.
Die Beschreibung bei Macquart in Verbindung mit seiner Tab. 24 Fig. 7
gegebenen Zeichnung, welche die charakteristische Stellung der dritten und vierten
Längsader und der äusseren Querader einigermassen richtig wiedergibt, lässt keinen
Zweifel darüber aufkommen, dass diese von Bigot aus Ägypten mitgebrachte Art
auch von mir gefunden wurde.
120 Th. Becker:
Männchen. Stirnstrieme mattschwarz mit graugelb bereiftem sehr spitz aus-
laufendem Stirndreieck. Orbiten oben schwärzlich, unten graugelb, üntergesicht
schmutzig weissgrau mit langen schwarzen Fühlern, die fast bis zu den Mundborsten
hinabreichen; die ersten beiden Glieder sind rötlich und grau bestäubt; das dritte
ist ca. dreimal so lang als breit mit deutlich gefiederter Borste. Mundborste kräftig,
die Nebenborsten schwach. Taster hellgelb, nicht löfiel-, sondern spachteiförmig,
vorne aber sehr breit und dort etwas weisslich bereift. Hinterkopf ziemlich gleich-
massig grau bestäubt. Thoraxi'ücken etwas glänzend, graubraun bereift mit 3 — .5
nicht sehr ausgeprägten dunkleren Längsliuien. Die 5 Dorsocentralborsteu sind vor-
handen, jedoch hat das dritte Borstenpaar die Neigung, sich in 2 — 3 kleinere
schwächere aufzulösen. Brustseiteu aschgrau. Schüppchen weissgelblich, Schwinger
gelb. Hinterleib mit schiefergrauer Bestäubung; die dunklen Flecken liegen auf dem
zweiten und dritten Ringe am seitlichen Hinterraude; sie sind fast bindenförmig
vereinigt, trotzdem bewirkt die stärkere weissliche Bestäubung auf der Mittellinie
eine gewisse Trennung; auf dem vierten Ringe sind die beiden Flecken zu einem
einzigen vereinigt, der den ganzen Hinterrand bedeckt und glänzend ist; auf diesem
Ringe stehen nur Marginal-Macrochaeten. Sämtliche Borsten- wie Haarwurzeln des
Hinterleibes stehen auf kleinen aber deutlichen braunen kreisrunden Flecken. Die
Bauchseiten und auch dessen mittlere Platten sind ganz grau; von letzteren ist die
erste lang, die übrigen ausnehmend kurz schwarz behaart. Beine bei voll aus-
gereiften Exemplaren ganz schwarz mit grauer Bereifung; in unausgereiftem Zustande
sind die Schienenwurzeln rötlich. Die Vorderschienen sind mit keiner mittleren
Borste versehen; die Mittelscbienen führen eine solche auf der Aussenseite; die
Hinterschienen haben deren 2, eine an der Hinter-, die zweite an der Aussenseite.
Von den Schenkeln sind die vordersten ausgezeichnet durch ziemlich lange schwarze
und sehr dichte Behaarung der Unterseiten; die Mittelschenkel tragen daselbst eine
Reihe von Borsten, die an der Wurzel sehr lang, nach der Spitze zu aber allmählich
an Länge abnehmen; die Hünterscbenkel sind auf ihrer Unterseite fast nackt, jedoch
sieht man unmittelbar an ihrer Wurzel 1 — 2 längere Borstenbaare und eine lange
Borste ungefähr auf der Mitte. Die Tarsen haben ungeföhr die Länge ihrer Schienen,
überragen sie jedoch an den Mittelbeinen noch um etwas. Flügel von deutlich grau-
brauner Trübung; die dritte und vierte Längsader sind beide etwas gekrümmt und
konvergieren deutlich nach der Spitze zu; die hintere Querader ist stark gebogen
und nach rückwärts geneigt, so dass ihre Lage zum Flügekande eine ziemlich parallele
ist; hieran ist die Art sehr- kenntlich.
Weibchen. Die Fleckenzeichnung des Hinterleibes ist auf allen 3 Ringen zwei-
teilig, wie Macquart dies angibt; ich vermute daher, dass er nur Weibchen vor sich
gehabt hat. Die Beine sind im Vergleich zum Männchen sehr kahl, nur die einzelne Borste
auf der Mitte der Unterseite bei den Hinterschenkeln macht sich deutlich bemerkbar.
Körperlänge 6 — 7 mm.
172. Hydrophoria divisa Meig.
Mehrere Pärchen aus Kairo (November, März), determ. Stein.
Die mir vorliegenden Stücke sind etwas kleiner als unsere Exemplare und
lassen auf dem Hinterleib des Männchens neben der Rückenlinie auch ziemlich
Ägyptische Dipteren. 121
deutliche Vorderrandbinden auf den einzelnen Ringen erkennen. Da sie aber in allen
plastischen Merkmalen mit unseren Stücken übereinstimmen, trage ich Bedenken, sie
als besondere Art anzusprechen.
173. Chortophila flavibasis sp. nov. Stein 5 .
Simillima Ch. cilicrurae Rnd., differt genubus omnibus et ima basi tibiarum
anticarum flavis et tibiis posticis intus nudis. descrip. Stein.
Die Art gleicht auf den ersten Blick so vollständig der überall gemeinen Ch.
ciliciiira Rnd., dass ich anfangs zögerte, sie als neu zu betrachten. Doch sind die
wenigen Unterscheidungsmerkmale, die sich bei genauer Untersuchung herausstellten,
so konstant, dass die Art doch wohl Selbständigkeit beanspruchen darf. Die Hinter-
schienen sind innen vollkommen nackt und stimmen darin mit Ch. ßorilega Zett., die
ebenfalls der ciUci-ura ungemein gleicht, überein. Im übrigen ist die Beborstung der
Beine bei beiden Arten ziemlich dieselbe, nur tragen die Mittelschienen bei flavibasis
sehi' kurze Borsten, die kaum halb so lang sind als der Schienendurchmesser, während
sie bei ci/krura das doppelte und dreifache derselben messen. Sämtliche Kniee und
die Basis der Vorderschienen sind gelb. Die Akrostikalbörstchen des Thorax sind
bei der vorliegenden Art sämtlich kui'z und gleichlang, während bei cilicrura das erste
Paar auffallend länger ist als die folgenden. Die Flügel zeigen bei flavibasis, namentlich
im weiblichen Geschlecht, einen verhältnismässig langen Randdorn, während zu
gleicher Zeit auch die Costa fein aber deutlich gekörnelt ist, und die Queradern sind
endlich, wenn auch nicht auffallend, so doch deutlich etwas dunkler gesäumt, was
namentlich bei der kleinen auffällt und wahrscheinlich bei ganz ausgefärbten Stücken
noch deutlicher zu sehen ist. In allem übrigen stimmen beide Ai'ten vollständig
überein.
Zahlreiche c? und Q aus Alexandria, Kairo, Assiut, Luxor, Fayüm, Assuan
(November bis März).
174. Chortophila cinerella Fall, d 9 . determ. Stein.
Zahlreiche mit unserer europäischen Art voükommen übereinstimmende Stücke
beiderlei Geschlechts aus Luxor, Assiut, Kaii'o, Suez, Alexandria, Fayüm.
175. Pegomyia hyoscyami Banz.
1 9 aus Kairo (März), determ. Stein.
176. Coenosia attenuata sp. nov. <5 9 . Stein.
Parva, flavido-cinerea, vitta frontali latissima dense flavido-pollinosa, orbitis
angustissimis, antennis epistomate distincte brevioribus pallide flavis, seta nuda, extrema
basi vix incrassata, palpis filiformibus pallidis. Thorace immaculato. Abdomine ob-
longo-cylindrico, fere immaculato, vestigio lineae mediae paullo obscurioris et macularum
lateralium vix distinguendo. Pedibus pallide-flavis, tarsis paullo infuscatis. Alis sub-
hyalinis, v^nis long. 3 et 4 parallelis, nervo transv. ordin. recto, squamis inaequalibus
albis, halteribus albidis. — Femina a mare antennis et palpis obscuris, pedibus tibiis
exceptis nigris et abdominis pictura distinctiore differt.
Long, d 2,5—2,75, 9 3 mm.
122 Th. Becker:
Die Art gehört zu den kleinsten Coenosien, ist etwa so gross wie C. pygmaea
Zett. und hat ganz besondere Ähnlichkeit mit der von mir aus Neu-Guinea beschriebenen
C. pumilis (Termesz. Füz. XXin. 151. 6 (1900). Stii-n und Wangen nur wenig vor-
ragend, Backen ziemlich schmal, Hinterkopf unten gepolstert. Stirnmittelstrieme sehr
breit, schwärzHch, aber dicht hell messinggelb bestäubt; die hellgrauen Orbiten sind
80 schmal, dass die die StLrnstrieme einfassenden Borsten dicht neben dem Augen-
raude stehen; es sind nur .3 jederseits, eine unmittelbar an der Fühlerbasis, die
zweite in der Mitte der Stirn und die dritte am Scheitel. Fühler merklich kürzer
als das Untergesicht, blassgelb, 3. Glied etwas über doppelt so lang als das 2.,
Borste ganz nackt, an der äussersten Basis etwas verdickt, Rüssel schlank, glänzend
schwarz, Taster fadenförmig, blassgelb. Thorax schwach gelblichgrau, bei gewisser
Betrachtung eine etwas dunklere Mittelstrieme wahrnehmbar; Akrostikalbörstchen
deutlich zweireihig. Hinterleib ziemlich schmal, etwas gewölbt, bisweilen aber auch
flach gedrückt, nach der Spitze zu allmählich verschmälert, das wenig auffallende
Hypopyg unter den Bauch zurückgeschlagen, wo man gewöhnlich einen blassgelb
gefärbten Endstachel bemerkt; der Hinterleib ist graugelb gefärbt, an beiden Seiten-
rändern und an der Spitze ein wenig heller und lässt bei reinen Stücken eine ganz
schwache, hellbräunliche Rückenstrieme erkennen, während eine schwache Spur von
ganz verloschenen Seitenflecken niu' mit grosser Mühe wahrzunehmen ist. Beine
blassgelb, die Tarsen ein wenig verdunkelt, Pulvillen und Klauen im Verhältnis zur
geringen Grösse der Fliege deutlich etwas verlängert. Vorderschienen mit 1 Borste,
Mittelschienen aussen vom und hinten mit je 1 Borste, Hinterschienen aussen mit
1 Borste vor der Spitze, aussen abgewandt und innen abgewandt mit je 1 Borste,
die beide etwa auf der Mitte stehen und von denen die erstere die längste ist; die
Borsten der Mittelschienen sind kleiner als die übrigen. Flügel fast glasheU, 3. und
4. Längsader parallel, hintere Querader gerade oder schwach geschwungen, ihre Ent-
fernung von der kleinen Querader recht schwankend, indem bei manchen Stücken
der Endabschnitt der 4. Längsader über doppelt so lang, bei andern nur l'/a — l^i
so lang ist als der vorletzte; Schüppchen weiss, das untere weit vorragend und im
Verhältnis zur Grösse der Fliege sehr gross, Schwinger schwach gelblichweiss. —
Das Weibchen ist auf den ersten Blick dem Männchen sehr unähnlich, ich bezweifle
aber nicht, dass es das zugehörige ist. Entsprechend dem Umstand, dass schon die
ganze Körperfärbung eine dunklere ist, sind auch die Fühler und Taster verdunkelt,
erstere an der Basis grau bestäubt. Die Striemung des Thorax ist deutlicher, und
auch die Hinterleibszeichnung besser wahrzunehmen; man erkennt deutlich eine
Rückenstrieme und auf den 3 ersten Ringen Seitenflecke, die so ausgebreitet sind,
dass sie wie breite, nach vorn abgerundete Hinterrandsbinden auf den einzelnen
Ringen aussehen, deren Grenze allerdings ziemlich verwischt ist. Die Beine sind
schwarzgrau, alle Schienen gelb; Beborstung wie beim Männchen, aber alle Borsten
lang und kräftig. Flügel mehr graulich.
Zahlreiche ä und einige 5 aus Alexandrien und Kairo (November, Mai).
177. Calliphora vomitoria L. F. Suec. 1831. (1761).
Mehrere Exemplare aus Kairo im März.
Ägyptische Dipteren. 123
178. Gonia ornata Meig. Syst. Beschr. III. 2. (1826).
Ein Weibchen aua Kairo. März.
179. Gonia cilipeda ßond. Proclr. III. 35. 5. (1869).
3 "Weibchen aus Alexandrien und Fayüm. März und Mai.
180. Gonia cinerascens Kond. Prodr. III. 34. 4. (1859).
Ein Weibchen aus Siala. März.
181. Gonia atra Meig. Syst. Beschr. V. 7. 12. (1826).
Ein Weibchen aus Kairo. März.
182. Mintho compressa Fbr. Ent. Syst. IV. 327. 64. (1794).
Mehrere Exemplare aus Kairo, Assiut und Fayüm. November bis März.
Ausser diesen bekannten Tachinen erbeutete ich noch eine Reihe anderer
Arten, deren Bestimmung bis jetzt noch nicht erfolgen konnte.
Cyclorrhaplia scMzophora.
Eumyidae : Holometopa
Pucellia
Eob. Desv. Ann. Soc. ent. de Fr. II. Serie X. 269. (1841).
183. Fucellia fucorum Fall.
Am Meeresstrande. Alexandrien, Port-Said.
Scatomyzidae.
Scatophaga
Meig. lUig. Magaz. 11. 277. (1803).
184. Scatophaga stercoraria L.
Aus Kairo. November bis März.
185. Scatophaga decipiens Halid. Curtis. Brit. Ent. 405. (1832). = Seat.
dalmatica Beck. Berl. ent. Zeit. 113. (1894).
Ein Weibchen aus Suez im Mäxz.
Borboridae.
Borborus
Meig. Ulig. Magaz. n. 276. (1803).
Die Europäischen Borboriden sind bisher noch nicht einheitlich monographisch
bearbeitet worden, die Synonymie der vielen Arten daher noch keineswegs geklärt.
Die besten Beschreibungen ihrer Lokalfaunen haben Haliday, Stenhammar und
Rondani gegeben, deren Auffassung ich daher in erster Linie Rechnung getragen
habe. Unsere Kenntnis der in Afrika vorkommenden Arten ist eine äusserst lücken-
hafte; ich finde ausser den drei Arten Borhm-ui aeneus Macq., Limosina saera Meig.
und Limosina limosa Fall, keine andere namhaft gemacht.
186. Borborus niloticus ä n. sp.
Ein Exemplar aus Assiut im Dezember.
Eine kleine erzglänzende, ganz schwarze Art. Nach Rondani wird man auf
B. fimetaritis Meig. hingeführt, der aber hellere Beine, andere Beborstung der Hinter-
schieneu und doppelte Grösse hat. Von Stenhammar's Beschreibungen kommt
Ägyptische Dipteren. 126
Copromyza fumipennis siehe Monogi-aph. p. 352 (94) am nächsteu, jedoch weicht auch
diese Art ab durch charakteristische Beborstung der Mittelbeine. Bei Haliday und
Zetterstedt finde ich nichts, was der vorliegenden Art gleichkäme.
Männchen. Thorax schwarz, etwas erzfarbig, glänzend, nur mit sehr feinem
bräunlichen Reif übergössen. Schildchen mit 4 Borsten, gewölbt, sonst nackt; auf
dem Thoraxriicken steht die Behaarung sehr weitläufig; in der Reihe der Dorso-
centralborsten erheben sich 3 feine Borsten zu etwas grösserer Länge, 2 hinter, 1 vor
der Quernaht; zwischen diesen sieht mau nur 2 Reihen kurzer Aki-ostikalbörstchen.
An den Brustseiten sind die Sternopleuren stark glänzend. Schwinger weisslich.
Kopf schwarz; Hinterkopf und das mittlere Stirndreieck glänzend; die Augenleisten
und das vorstehende Prälabrum etwas grau bereift und heller erscheinend. Fühler
schwarz, deren Borste nur zweimal so lang als die Fühler, pubescent; ausser einer
stärkeren Mundborste tritt andere Beborstung am Uuterkopf nicht hervor. Hinterleib
schwarz, nur schwach glänzend; der fünfte Ring und das Hypopygium sind etwas
grau bereift; der zweite und fünfte Ring sind verlängert, den dazwischen liegenden
beiden Ringen etwa an Länge gleichkommend. Beine ganz schwarz mit kurzer
Behaarung; die Schenkel sind nur unwesentlich verdickt, auf ihrer Unterseite stark
glänzend; auf der Oberseite tragen sie einige längere Borstenhaare. Die Schienen
haben ebenfalls keine besondere oder auffällige Behaarung oder Beborstung; nur die
Hinterschienen sind mit starkem gekrümmten Enddorn und auf ihrer Aussenseite
mit 2 ungleich langen abstehenden Haaren geziert; der Hintermetatarsus ist schwach
verdickt, das zweite Glied kaum etwas länger. Flügel sehr schwach wässerig gebräunt,
Raudader dunkler und auf ganzer Länge zart bewimpert; die kleine Querader steht
der Mündung der ersten Längsader gegenüber, die hintere teilt die vierte Längsader
in 2 gleichlange Endabschnitte, lYa mm lang.
Limosina
Macq. S. ä Buff. II 57 L 8. (1835).
187. Limosina limosa Fall. Dipt. Suec. Heteromyz. 8. 6. (1820). = lutosa
Stenh. {teste Haüd., Zett., Rond,)
3 Exempl. aus dem Fayüm. März.
188. Limosina limosa Stenh. Copromyz. 379. (121). 11. (1844) 6 9.
7 Exemplare aus dem Fayüm. März.
Beide Arten sind nahe verwandt, aber sicher verschieden. Das grosse flach
gewölbte nackte Schildchen hat bei der ersten Art 8 Randborsten, bei der zweiten
nm- 6. Der Thorax ist bei ersterer ganz matt schwarzgrau bereift, und zwischen
dem vorderen Dorsocentralborsten-Paar zählt man 8 Reihen der kurzen Thorax-
behaarung; bei der zweiten Art ist der Thorax fast ganz schwarz, immer etwas
glänzend, auch sind nur 6 Reihen von Akrostikalbörstchen vorhanden. Erstere Art
ist etwas grösser und hat eine ganz nackte Fühlerborste, während bei der letzteren
die Arista deutlich pubescent ist.
Zetterstedt und Stenhammar stimmen in der Deutung der Pallen'schen
Art L. limosa nicht überein. Wer von den beiden Recht hat, wh'd nur durch Ver-
gleichung der Fallen'schen Typen zu entscheiden sein; aus diesem Grunde habe ich
126 Th. Becker:
aiicb Abstand genommen, die Stenhammar'sclie Art neu zu benennen, habe aber
angenommen, dass Haliday, Zetterst. und ßond. die Fallen'sche Art richtig
gedeutet haben.
189. Litnosina cilifera Roud. 9 Copromyz. Bull. Soc. entom. Ital. pag. 29. 15.
(1880).
Ein Weibchen aus Alexandrien, IV2 mni lang.
Rondani's Bestimmungstabelle führt mit Sicherheit auf seine Art, auf die auch
seiue Beschreibuug vollkommeu passt. Das nackte Schildchen hat nur 4 gleich-
wertige Randborsten ; es darf hierbei aber nicht übersehen werden, dass zwischen je
2 dieser Borsten noch eine kleinere schwächere steht, die von Rondani nicht mit-
gezählt wird. Die Fühlerborste ist fast nackt, fast viermal so lang als die Fühler.
190. Limosina acrosticalis d q. n. sp.
10 Exemplare aus Kairo, Luxor, Assuan; von November bis Februar.
Eine mattschwarze Art, deren Schildchen mit 6 starken Randborsten, ausserdem
mit kurzen Börstchen, nicht aber mit längeren Einzelborsten auf der Schildfläche
versehen ist.
Unter den schwarzen bekannten Arten mit behaarter, nicht beborsteter Schild-
fläche finde ich nur verzeichnet L. hir-tula und albipennis Rond. sowie L. Utoralis
Stenh. Bei L. hirtula ist aber der erste Randader-Abschnitt nur kurz behaart,
nicht lang beborstet; L. alhipennis hat nur 4 Schildborsten, die Flügelfärbung ist eine
andere, auch ist der erste Randader-Abschnitt nur kurz behaart. L. Utoralis ist
ähnlich geartet wie L. albijyennis.
(S 9 . Thorax schwarz, ganz matt, der Rücken mit bräunlichem Reif, 4 Dorso-
ceutralborsten ; in der Querreihe des vordersten Paares stehen 2 Akrostikal-Borsten
zwischen der kurzen und dünneu Behaarung, ein Merkmal, das nur wenigen Arten
zukommt. Das Schildchen ist gross, so lang wie an der Basis breit mit 6 fast gleich-
starken Raudborsten, ausserdem ist die Fläche behaart, jedoch bleibt die ÄÜttellinie
und der Rand an der Basis des Schildcheus frei. Der Kopf ist mattschwarz; der
mittlere Stirnstreifen, die Augenleisten, auf denen die Frontorbitalborsten, sowie die
beiden Längslinien, auf denen die mittleren Stirnborsten stehen, sind grau bestäubt.
Gesicht und Höcker zwischen den Fühlerwurzeln sind ebenfalls mattschwarz. Fühler
schwarz, die Arista dreimal so laug als die Fühler und sehr deutlich pubescent.
Hinterleib ganz mattschwarz, der zweite Ring wie gewöhnlich verlängert. Beine
schwarz; Kniee, Wurzel der Schienen und die Tarsen rostgelb. Mittelschienen mit
den bekannten Borsten; das zweite Tarsenglied der Hinterbeine reichlich doppelt so
lang als das erste schwach verdickte. Flügel nebst allen Adern gelbbräunlich; der
erste Randader- Abschnitt mit einer Doppelreihe langer Borsten; der zweite Abschnitt
1^2 bis doppelt so lang als der dritte; zweite und dritte Längsader sind leicht
gekrümmt; der Abstand beider Queradern ist gleich oder grösser als der Abstand
der vorderen Querader von der Gabelung der zweiten und dritten Längsader und
reichlich doppelt so lang als die hintere Querader.
Körperlänge 2''|^ mm.
Ägyptische Dipteren. 127
191. Limosina brachystoma Stenh. ö 9. Copromyz. 393 (135) 19. (1844).
3 Exemplare aus Alexandrien im November.
Eine kleine ganz matt schwarzgraue Art mit nacktem 4 borstigem Schildchen;
auf dem Thoraxrücken heben sich die Dorsocentralborston kaum ab von den kurzen
Härchen, welche zwischen letzteren in 6 Reihen stehen. Die kleinen Augen sind
durch den breiten Gesichtswulst weit getrennt; das Untergesicht ist sehr kurz; das
dritte Fühlerglied pubescent mit deutlich pubescenter Arista. Die Randader der
etwas gelbbräunlich getrübten Flügel ist dick und dunkel; der erste Randader-
Abscbnitt kurz beborstet, der zweite dem dritten an Länge gleich. Abstand der
beiden Queradern von einander ungefähr- l'/a mal so lang als die hintere Querader;
die hintere Basalzelle breit und bauchig.
1 mm lang.
192. Limosina pusio Zett. Dipt. Scand. VI. 2496. 4. (1847).
Rond. Coprom. Bull. Soc. eutom.Ital.XII. 33. 22. (1880).
Ein Weibchen aus Kairo. November.
Eine kleine mattschwarze Art ohneDorsocentralborsteu. Rondani's Beschreibung
ist gut und ausreichend zur Erkennung der Art.
193. Limosina oelandica Stenh. Copromyz. 391. (133) 18. (1844).
11 Exemplare aus Alexandrien, Kairo, Payüm, Assuan. November bis März.
194. Limosina albipennis Rond. Copromyz. Bull. Soc. entom. Ital. XII.
39. 33. (1880).
2 Exemplare aus Kairo imd Luxor. Dezember und März.
195. Limosina octiesetosa c? 9 . n. sp.
Ein Pärchen aus Kairo und Luxor. Dezember und März.
Diese Art gehört in diejenige Gruppe der Limosineu, deren Mittelschienen und
erster Randader- Abschnitt stark beborstet sind, bei denen das Schildchen auf seiner
Oberfläche ausser kurzen Haaren noch Borsten trägt wie bei L. oelandica Stenh. und
plurisetosa Strobl, unterscheidet sich aber von beiden u. A. durch stärkere Thorax-
und Schildbeborstung.
Männchen. Schwarz, Thoraxrücken nur schwach bestäubt, so dass deutlich
einiger Glanz sichtbar ist. Von Dorsocentralborsten, die am Schildchen näher an
einander gerückt sind als vorne am Halsschilde, stehen jederseits in gerader Linie 4;
in der Nachbarschaft der Schulterborsten sieht mau ferner noch 2 starke Borsten,
die, wenn sie auch annähernd in der Verlängerung der Dorsocentralborsten-Linie
stehen, doch nicht als zugehörige angesehen werden können, da sie eine ganz andere
Neigrmg haben; während nämlich die Dorsocentralborsten alle nach hinten gerichtet
sind, neigen sich diese beiden gegen einander, so dass ihre Spitzen sich fast berühren;
man findet diese beiden charakteristischen Borsten bei verschiedenen Arten, so z. B.
bei L. lutosa Stenh.; ein zweites ebenfalls charakteristisches Borstenpaar steht in der
Querreihe zwischen dem dritten Dorsocentralborsten-Paar ungefähr an der Queraaht
des Thorax; man kann sie als Akrostikal-Borsten ansehen, sie haben dieselbe Stärke
128 Th. Becker:
wie die Dorsocentralborsten und heben sich von der übrigen Behaarung auffallend
ab; dies Borstenpaar ist weder bei L. oelandica noch plurisetosa vorhanden. Das
Schildchen hat 6 starke fast gleichlange Randborsten und auf der Fläche hinter
ihrer Mitte noch 2 halb so lange Borsten, ferner jederseits 8 — 10 Haare von derselben
Länge und Stärke wie die Thoraxhaare. Brustseiten ganz matt schwarzgrau. Schwinger
gelblich. Kopf mattschwarz; das mittlere Scheiteldreieck, die Leisten, auf denen die
Stirnborsten stehen, Untergesicht und Backen heller aschgrau; die Arista zweimal so
lang als die Fühler und stark pubescent oder behaart. Hinterleib mattschwarz mit
verlängertem zweiten Ringe. Beine pechbraun, Schenkel imd Schienenspitzen mitunter
verdunkelt; Metatarsen der Hinterbeine imgefähr halb so lang als das zweite Glied.
Flügel von schwach gelbbräunlicher Färbung, alle Adern ebenfalls gelbbraun; erster
Randader- Abschnitt stark beborstet, der zweite l^j ^^^^ ^o l^°g ^^^ 'i^r dritte; die
fünfte Längsader ist kaum über die hintere Querader hinaus verlängert; die Entfernung
beider Queradern von einander reichlich doppelt so lang als die hintere Querader.
1*/^ — 2 mm lang.
Weibchen. Besondere Unterschiede vom Männchen habe ich nicht gefunden.
190. Limosina plurisetosa Strobl 6 9. Span. DiptWieu. entom. Z. XIX.
69. 352 (1900).
4 Exemplare aus Kairo, Port-Said und Alexandrien. November bis Mai.
Die von Strobl beschriebene Art weicht von der vorhergebenden ab durch
das Vorhandensein von nur 4 Schildrand-Borsten. Meine Exemplare sind auch
weniger glänzend als die vorige und die Thoraxrücken-Behaarung ist viel rauher und
stärker, so dass sich die gewöhnlichen Haare nicht besonders von den Dorsocentral-
borsten an Länge und Stärke abheben, während dieser Unterschied bei meiner vorigen
Art sehr auffällig ist.
Sciomyzidae.
Ditaenia
Hendel Sciomyz. Verh. zool. bot. Ges. (192). 66. 9. fig. 6, 7, 10, 11.
197. Ditaenia grisescens Meig. ä q . Syst. Beschr. VI. 20. 25. [Sciomyza].
(1830).
Synonym: Sc. nasuta Zett., brevipes Lw., humilis Lw.
Diese Art war bei Kairo im März ziemlich häufig anzutreffen; die Bestimmung
derselben ist gesichert durch Vergleichung meiner Exemplare mit M ei gen 's und
Zetterstedt's Typen. Der Verbreitungsbezirk dieser Art ist sehr gross.
Ctenulus
Rond. Prodr. I. 107. VII. (1856).
198. Ctenulus pectoraiis Zett. c? Dipt. Scand. VI 2420. 6. [Opomyza.] (1847.)
Aus Kairo im März.
Ägyptische Dipteren. 129
Lonchaeidae.
Lonchaea
FaU. Dipt. Suec. Ortal. 25. (1820).
Von Afrikanischen Lonchaeiden sind bekannt:
Lonchaea claripennis Macq. 9 . Dipt. exot. II. 2. 250. (1843) Senegal.
aurea Macq. Dipt. exot. Suppl. IV. 300. (1850) Afrika.
199. Lonchaea lasiophthalma Macq. Siüte k Bufif. 11. 329. 22. (1835). Beck.
Dipt. Stud. in. Berl. entom. Z. (1895). 329. 17.
2 Exemplare aus Kafro und Alexandrien. November und März.
200. Lonchaea splendida Lw. Europ. Dipt. Ul. 292. 196. (1873).
Ein Weibchen aus Kairo. November.
201. Lonchaea aristella n. sp. dg.
Aus Kairo, Assiut, Luxor. November, Dezember.
Meine Bestimmungstabelle in der Berl. entom. Z. 1895. p. 326 führt auf L. vagi-
nalis Fall., von der unsere Art sich aber durch die deutlich behaarte Fühlerborste
unterscheidet.
ö . Thoraxriicken und Brustseiten glänzend schwarz, ersterer mit ziemlich kurzer
schwarzer Behaarung und deutlich grauer Bestäubung des Schildchens. Schüppchen
weissgelb mit gleichgefärbtem Rand und Wimpern. Stirn mattschwarz; die Breite
derselben ist nur gering, von ^/^ der Kopf breite; glänzend sind nur die Seitenränder
bis zu den Frontorbitalborsten. Die Fühler sind schwarz, graubraun bestäubt; das
dritte Glied ist sehr schmal und sehr lang, weit schmäler und länger als bei
L. vaginalis, ca. fünfmal so laug als breit; die Spitze geht über den Mundrand
hinaus; die Fühlerborste ist sehr deutlich behaart. Augen nackt. Untergesicht
weissgrau bestäubt. Wangen und Backen sehr schmal, letztere ungefähr von ^e — Vs
der Augenhöhe. Hinterleib glänzend schwarz, ziemlich rauh behaart; letzter Ring
nicht viel länger als der vorletzte. Beine schwarz, ziemlich dicht und rauh behaart.
Flügel blassbräunHch mit gelben Adern.
2*/g — 3 mm lang.
Weibchen. Die Stirnbreite wächst bis zu ^l^ der Kopfbreite; die Behaarung
auf Thorax, Hinterleib und an den Beinen ist weniger lang und rauh.
Ortalidae.
Chrysomyza
FaU. Dipt. Suec. Scenop. 1 (1817).
202. Chrysomyza demandata Fbr. Ent. syst. Suppl. 564. (1798).
Ziemlich gemein im ganzen Nilthal.
130 Th. Becker:
Meliera
Rob.-Desv. Myod. 715. IX. (1830).
203. Meliera nigritarsis c? 9 . n. sp.
3 Exemplare aus Damiette und dem Fayüm. März.
Eine hellaschgraue Art mit gelbem Schildchen, schwarzem dritten Fühlergliede
und verdunkelten Tarsen an den gelben Beinen; sie hat am meisten Ähnlichkeit mit
M. cana Lw., etnisca ßond. und imicolor Lw. ; von ersterer ist sie durch die hellen
Beine, von M. etnisca Rond. durch die dunklen Fühler und schwächer gefleckten
Flügel, von M. unicolor Lw. durch stärkere Beborstung und Behaarung, von allen
di-eien dann noch durch die nackte Fühlerborste zu unterscheiden.
Thorax hellaschgrau; Schildchen gelb, mitunter auch etwas grau bereift; Borsten
und Behaarung ziemlich grob. Kopf gelb, Hinterkopf und auch mitunter die Stirn
etwas grau bereift. Von den Fühlergliedern sind die beiden ersten rostgelb, das
dritte schwarz; Borste braun, an der Basis und auf der Mitte gelb, fast nackt.
Hinterleib einfarbig, hell aschgrau. Beine und Hüften rotgelb ; Spitze der Vorder-
schienen und Vordertarsen schwarzbraun bis schwarz, die Tarsen der übrigen Beine
sind etwas verdunkelt; auf den Schenkeln liegt melir oder weniger starke graue
Bestäubung. Flügel blass, weissgelblich geiärbt mit der gewöhnlichen Flecken-
Anordnung; die Fleckung ist jedoch bei weitem nicht so intensiv wie bei M. etnisca
oder omissa, ist aber stärker als bei M. unicolor oder acuticornis.
Meckelia
Rob.-Desv. Myod. 714. VIII. (1830).
204. Meckelia urticae L. F. Suec. 1875. (1701).
4 Exemplare bei Damiette am Meeresstrande.
Ich sah auch Exemplare im Ungar. National-Museum, welche Dr. Schmiede-
knecht aus TouiTah und Dashur in Aegypten gesammelt hatte. Diese Tiere sind
etwas kleiner und schlanker als M. urticae; man glaubt zuerst eine andere Art vor
sich zu haben, zumal die Flügel-Bindenzeichnung auch etwas blasser ist und die
Entfernung beider Queradern von einander etwas geringer zu sein scheint; aber
derartige geringe Variationen, von denen letztere eine etwas andere Breite oder
Zwischenräume der braunen Binden bedingen, kommen auch bei den Europäischen
Exemplaren der M. urticae vor. Ich kann in diesen Exemplaren nur eine Variante
erblicken.
Herina
Rob.-Desv. Myod. 724. XVIU. (1830).
205. Herina paludum Fall. Dipt. Suec. Ortal. 20. 7. [Ortalis]. (1820).
Einige Exemplare aus Kairo. März.
Trypetidae.
Von in Afrika vorkommenden Arten sind folgende beschrieben:
Fuessly. Verzeichn. 1125. (1775): Urellia stellaia.
Degeer. InsectaVI. 24. 17. (1776): Tephritis leontodoniis.
Rossi F. Etrusca H. 317. 1538. (1780): Dacus oleae.
Ägyptische Dipteren. 13J
Fbr. Ent. syst. IV. 355. 176. (1794): Trypeta viitaia.
Fbr. Supplera. 565. 156. (1798): Trypeta flavescens.
Fbr. Syst. Antl. (1805): Tryjieta flaveolaia, fossata; Ihiciis armatus, inflexus.
Wiedem. Zoolog. Magaz. (1817): Trypeta marginalis, Hessi. iJacus fuscafus.
Wiedem. Analecta entom. (1824): Tiypeta punctata, pallens. Ceratitis capitata.
Wiedem. Aussereurop. Zweifl. II. (1830): Tfyitda luteola, diversa, grata, sororcula,
conflueus. l>acu^ longistylus.
Fall. Dipt. Suec. Ortal. (1820): Sphenella marginata.
Meig. Syst. Beschr.V. (1826): Urellia eluta.
Macq. Dii3t. exot. II. (1843): Urophova algira. Tephritis canariensis ; Canipylocera ferruginea.
Urojihora sexmacu/ata. Dacus testaceus. Tepihritis unifasciaia.
Macq. Dipt. exot. Supplem. IV. (1850): Trypeta mauritanica.
Macij. Dipt. exot. Suppl. V. (1855): Urophora rufitarsis.
Macq. Explor. scient. de l'Algerie (1849): Urophora radiata.
Frauenf. Berl. K. K. Akad. XXII. (1856): Trypeta conyzae; Urellia amoena, augur.
Walk. List of dipteia IV. (1849) : Trypeta adatha, aira, hysia, oborinia, scutellata, tritea,
cosyra, cyana.
Walk. Ins. Saunders. (1856): Trypeta dubia, parallela, flexuosa.
Walk. The Entoraologist (1871): Dacu!> sexmaculatus.
Lw. Germ. Zeitschr. (1844): Trypeta fuscicornis ; Tephiitis matticariae.
Lw. Berl. ent. Zeit. (1861): Ti-ypeta jucunda, laticeps, sinuata, excellens, lunifera, gracilis,
angusta, terraria, binaria, semiatra, planifrons, ulula, bipunctata, indecora, anceps,
praetexta, dubia, caffra, disso/uta, ignobilis, tielva, ochracea, spreta, decora.
Lw. Berl. eut. Zeit. (I8G2): Trypeta graciiipes.
Lw. Wien. ent. Monatsschr. (1863): T-yjirta mundo, fascio/ata.
Schin. F. A. IL (1864): Myojtites Frauenfeldi Tephritis cosmia.
Schin. Novara Heise (1868): Icaria Frauenfeldi.
Bigot Bull. See. ent. de Fr. (1891): Tephritis cribrata, tenerifensis.
Im Ganzen waren bis jetzt bekannt 81 Arten; darunter sind 11, welche auch
in Europa vorkommen und zwar folgende:
Sphenella marginata Fall. Urellia eluta Meig., amoena Frfld., stellata Fuessly.
Ihjpeta fuscicornis Lw. Tepliritis matricariae Lw., leoniodontis Deg. Oxyna sororculaWied.,
tessellata Lw. Ceraütis capitata Wied. Dacus oleae ßossi.
Unter den von mir aus Ägypten mitgebrachten 18 Arten sind 5 neue; ausserdem
konnte ich feststellen, dass ausser den bereits auch in Europa heimischen 11 auf-
geführten Arten noch folgende 4 zu nennen sind:
Urophora macrura Lw., quadrifasciata Meig. O.vyna argyrocephala Lw. Trypeta
virens Lw.
Wir kennen also heute 90 Afrikanische Trypetiden, unter denen 15 auch in
Europa vorkommen.
Myopites
Brebisson. Mem. Soc. Linn. de Normandie (1826/27).
Eine bei Alexandrien erbeutete Art, deren Nährpflanze ich nicht kenne, lässt
sich mit den bekannten Arten nicht identifizieren; sie hat ein gelbes Flügel-Randmal,
5 deutliche Querbinden auf den Flügeln und eine lange schwarze Legeröhre; man
kann sie daher nur mit M. stylata Fbr. [Stomoxys] vergleichen.
Myopites stylata Fbr. Eut. syst. IV. 396. 11. [Stomoxys]. (1794) ist sowohl von
Lw., in seiner Monographie der Trypetiden, als auch von Schiner niu- als zweifel-
haftes Synonym zu M. inulae v. Ros. und longiroslris Lw. bezeichnet worden und auch
mit Recht; wegen ihi'er abweichenden Flügelbinden-Zeichnung kann sie keiner von
Hitt. a. d. zool. Mus. in Berlin.
132 Th. Becker:
beiden gleich sein. Fabricius hat seine kurze Beschreibung nach einem Nord-
Afrikanischen Stücke gefertigt; es wäre daher denkbar, dass meine Ägyptische Art
mit ihr zusammenfiele. Fabricius sagt darüber Folgendes: „cinerea, abdomine rufo:
stylo apice atro, alis hyalinis: fasciis quinque fuscis, altemis abbreviatis." Die
Flügelzeichnung mit den 5 abwechselnd kurzen und langen Querbinden, ist bei meiner
Art in gleicher Anordnung vorhanden; dies spricht für stylataFhT., aber die Angabe:
„abdomine rufo" direkt dagegen. Der Hinterleib ist schwarz und gelb gezeichnet;
bei keinem meiner 10 Exemplare ist etwas Rötliches zu sehen; desgleichen wird die
Legeröhre bei der Art des Fabricius rot und nur an der Spitze schwarz sein.
Aus diesen Gründen muss ich meiner Art Selbständigkeit zuschreiben. Siehe
Zeichnung des Flügels Fig. 47 Taf. 4d.
206. Myopites variofasciata ö q. a. sp.
Verschiedene Pärchen bei Alexandrien. November.
Die allgemeinen Färbungsverhältnisse von Thorax und Hinterleib sind denen
von M. inulae gleich, wie Loew diese in seiner Monographie pag. 60 beschrieben
hat. Das blassgelbe Gesicht, Backen und Wangen sind glänzend. Fühler ganz
blassgelb, deren Borste von Anfang an schwarz. Der erste Teil des Rüssels ist,
nach vorne ausgestreckt, nicht viel länger als der Kopf. Der Thoraxrücken hat eine
dichte gelbgraue Bestäubung und den gelben Streifen von der Schulterbeule bis zur
Flügelwurzel wie bei M. inulae; auch der Hinterleib mit der tiefschwarzen breit über-
gebogeuen Bindehaut zeigt keine prinzipielle Abweichung, jedoch sind die schwarzen
runden Flecken am Vorderrande der kurzen gelben Ringe viel deutlicher sichtbar;
sie stehen ganz isoliert, während sie bei M. inulae meistens zu einer breiten Vorder-
randbinde zusammengeflossen sind. Die Beine sind ganz rotgelb. Die Flügel haben
einen weisslichen Grundton, etwas gelbbräunliche Färbung an der Flügelwurzel und
ein gelbes Randmal. Von Querbinden, welche eine braunschwarze Färbung haben,
sind 5 vorhanden, von denen 2, die zweite und vierte, vom Flügelvorderrande bis
zum Hinterrande reichen, während 3 unvollkommen sind; die erste der vollkommenen
Binden legt sich über den Spitzenteil des gelben Randmales und über die kleine
Querader; die zweite beginnt an der Mündung der zweiten Längsader und läuft
über die hintere Querader, meist etwas gekrümmt, mitunter auch fast gerade in
ziemlich gleicher Breite. Die erste der 3 unvollkommenen Querbinden liegt über
den Wurzelqueradern zwischen der ersten und sechsten Längsader; die zweite beginnt
am Vorderrande des Flügels zwischen den beiden vollkommenen Querbinden, reicht
aber kaum weiter als bis zur dritten Längsader; die letzte unvollkommene Querbinde
kann man auch als Spitzenfleck bezeichnen; sie umhüllt die Mündung der dritten
und vierten Längsader, ist bald mehr dreieckig, bald unregelmässig trapezförmig,
überschreitet aber stets die vierte Längsader; auch die Flügelwurzel selbst ist etwas
gebräunt. Das männliche Hypej^ygium ist klein, kugelig, glänzend schwarz. Die
weibliche Legeröhre ist ungefähr so lang wie der Hinterleib, glänzend schwarz,
entweder ganz platt oder auch noch ziemlich kegelförmig; der zweite Teil der Lege-
röhre ist rot mit 2 schwarzen Längsstreifen ; der Stachel selbst ist honiggelb. Männchen
und Weibchen ohne Legeröhre 2^/^ mm lang.
Ägyptische Dipteren. 133
207. Urellia eluta Meig. S. B. V. 344. Taf. L. Fig. 13. (1826).
Lw. Mouogr. 117. 1. Taf. XXIV. Fig. 3.
Eine Reihe von Exemplaren aus Ässiut. Dezember.
208. Urellia amoena Frfld. Beil. k. k. Akad. XXII. 542. Fig. 2.
Lw. Monogr. 120. 5. Taf. XXV. Fig. 2.
Einige Exemplare aus Kairo, und in der Wüste bei Siala. November bis März.
209. Urellia stellata Fuessly Verzeichn. 1125. (1775). Lw. Monogr. 119. 4.
Taf. XXV, Fig. 1.
Sehr gemein aus Kairo, Assiut, Luxor, Assuan, Siala von November bis März.
210. Urellia augur Frfld. Beitr. z. Naturgesch. d. Trypeten. Sitzungsber.
d. K. Akad. d. Wissensch. XXIL 557. Fig. 10. (1856). Lw. Berl.
ent. Zeit.V. 304. Taf. II. Fig. 30 (1861).
Eine Reihe von Exemplaren aus Kairo, Assuan und Siala im Februar und März.
Frauenfeld, der seine Exemplare bei Tor in der Wüste fand, nennt als Nähi--
pflanze das Strandgewächs Zygophyllum album. Ich fand diese Fliege bei Assuan
vielfach auf dem wolfsmilchartigen Strauch Calotropis procera.
211. Sphenella marginata Fall. Ortal. 7. 8. (1820). Lw. Monogr. 76. 1.
Taf. Xin. Fig. 1.
Einige Exemplare aus Kairo und Siala. November bis März.
212. Urophora macrura Lw. Stett. ent. Zeit. (1855). 40. u. Monogr. 69. 4.
Taf. XL Fig. 1.
Vier Männchen aus Kairo. März.
Die Trennung der ersten beiden Querbinden durch das gelbe Flügelrandmal
und die hellen Beine, deren Vorder- und Hinterschenkel an den Seiten und unten
eine schmale schwarzbraune Längsstrieme zeigen, die jedoch nicht bei allen meinen
Exemplaren ausgebildet sind, weisen auf diese Art hin. Die Flügelzeichnung stimmt
durchaus mit der Photographie in Loew's Monographie, sodass sich die Bestimmung
auch ohne Weibchen mit Sicherheit vornehmen lässt. Loew gibt Griechenland als
Vaterland au.
213. Urophora quadrifasciata Meig. S. B.V. 331. 29. (1826). Lw. Mouogr.
75. 13. Taf. Xn. Fig. 4.
Ein Pärchen aus Kairo im März.
214. Tephritis matricariae Lw. Germ. Zeitschr. V. 389. Tab. II. Fig. 43.
Lw. Monogr. 102. Taf. XX.
Aus Kairo und Umgegend.
215. Oxyna argyrocephala Lw. Germ. Zeitschr. V. 372. Tab. I. Fig. 30.
Lw. Mouogr. 91. Taf. XVII.
Aus Kairo.
134 Th. Becker:
216. Oxyna parceguttata <? 9 . n. sp.
3 Exemplare avis Kairo. November, März.
Wegen der geringen Anzahl der weissen Tropfen auf der schwarzbraunen Flügel-
fläche sowie des glänzend schwarzen Hinterleibes wegen steht diese Art von unseren
Europäischen Formen sehr weit entfernt; sie hat wegen dieser Eigenschaften aber
viel Ähnlichkeit mit der von Loew in der Berl. ent. Zeit. (1861). 276. Tab. II Fig. 12
beschriebenen und abgebildeten aus S. -Afrika stammenden Tiypeia semiatra. Wie
eine Vergleichung der Flügelzeichnung ergibt, siehe Fig. 48 Tab. 4d, ist die Flecken-
verteilung auf den Flügeln aber doch eine wesentlich verschiedene.
Thorax mit Schildchen von dunkler Grundfarbe, auf dem Rücken dicht gelb-
grau-, an den Brustseiten und am Hiuterrücken mehr aschgrau bestäubt; auf dem
Schildchen stehen 2 lange schwarze Seiteuborsten, etwas vom Rande entfernt; auf
dem Thoraxrücken 2 ebensolche Präscutellar- und 2 Dorsocentralborsten; die kürzere
Thoraxbehaarung ist weiss. Kopf ganz rotgelb, Stirn etwas gesättigter, das Unter-
gesicht mit etwas aufgestülptem Mundrande zart weiss bereift. Fühler ganz rotgelb,
Arista zart pubescent, gelb mit brauner Spitze. Die Beborstung der Stirn besteht
auf jeder Seite aus 2 schwarzen, der Mitte zugeneigten Frontorbitalborsten und einer
dritten oberen, die nach hinten gebogen ist ebenso wie die stärkere Scheitelborste;
desgleichen 2 schwarze Ocellenborsten; Hinterkopfborsten gelb. Hinterleib glänzend
schwarz mit ebensolchen Haaren und Borsten; die weibliche Legeröhre ist von mittlerer
Länge, das erste Glied derselben halb so lang wie der Hinterleib, ebenfalls schwarz.
Beine ganz rotgelb. Die Flügel haben eine längliche Form, einen glashellen weisslichen
Grundton und schwarzbraune Färbung mit hellen Tropfeuflecken, die in schräger
Beleuchtung einen fast silberglänzenden Kern zeigen. Die Flügelbasis ist bis zur
Mitte der Vorderrandzelle glashell; die Queradern an der Wurzel siud jedoch schon
von der schwarzbraunen Farbe umgeben. Das Randmal selbst hat keinen hellen
Flecken, jedoch liegt unmittelbar davor ein grösserer Fleck, der seine Fortsetzung
in einem zweiten kleinereu in der Randzelle findet; in letzterer liegen an der Rand-
ader 3 Flecken von verschiedener Grösse; der grösste in der Mitte setzt sich noch
fort bis in die Unterrandzelle hinein; in dieser befindet sich und zwar an der Flügel-
spitze ein grösserer kreisrunder Fleck. Die erste Hinterrandzelle hat dicht neben
dem vorhergehenden einen grossen länglich viereckigen, fast die ganze Breite der
Zelle einnehmenden, hellen Flecken dii-ekt an der Flügelspitze ; ein kreisrunder zweiter
liegt über der äusseren Querader und zwischen diesen beiden sieht man noch einen
dritten sehr kleinen Tropfen. Die zweite Hinterrandzelle zeigt 2 länglich ovale
Flecken, die durch Zusammeufliessen von je 2 runden Tropfen entstanden zu sein
scheinen. Die Diskoidalzelle hat deren 2, von denen der eine seine Fortsetzung
findet in der vorderen Basalzelle. In der dritten Hinterrandzelle, in der die braun-
schwarze Färbung allmählich etwas verblasst, stehen dann noch 3 kreisrunde Flecken.
Länge des <3 2^2, des 9 mit der Legeröhre bis 3^/0 mm.
217. Oxyna sororcula Wied. Aussereurop. Zweifl. IL 609. 52. (1830).
Aus Kairo von November bis März; ich besitze sie auch aus Teneriffe, wo sie
als die gemeinste Art ihi-er Gattung vorkommt.
Ägyptische Dipteren. I35
VViedeiiiaiiD's Besclireibung der aus Tenerlffe stammeudon Art ist ausreichend,
um sie zu erkennen und sie von den beiden Arten, welche einzig und allein hier
bei der Vergleichung noch in Frage kommen könnten, zu unterscheiden; die eine
Art 0. absinthü hat Wiedemann bereits genannt; sie ist ungefähr von derselben
Grösse wie (J. sorormla, hat auch verdunkelte Schenkelwurzeln, aber deutlicher gefleckte
Flügel; die andere ist 0. elongaUda Lw. Germ. Zeitschr. V. 397. Mimograph. 95, mit
der 0. sorormla Form, Charakter der Zeichnung und der Flügelfärbung teilt, jedoch
ist das Randmal bei O. sororcida ganz schwarzbraun ohne den hellen Glasflecken,
der bei 0. e/ongatula niemals fehlt; ein weiterer Unterschied liegt dann noch in der
Länge der Legeröhre, welche bei 0. sororcula in ihrem ersten Abschnitt fast so lang
ist wie die letzten 3 Hinterleibsabschnitte, also länger als bei 0. elongatnla. 0. sorormla
hat dann noch dunklere Beine; die Schenkelwurzeln und das letzte Tarsenglied sind
schwarzbraun, selten sind die Vorderscheukel rotgelb, die Hinterschenkel stets zur
Hälfte oder bis zu % ihrer Länge schwarzbraun; bei 0. elongatula ist eine derartige
Färbung niemals zu bemerken; die meisten meiner Exemplare haben ganz rotgelbe
Beine, einige wenige zeigen eine schwache Striemenzeichnung auf den Schenkeln,
von der auch Loew spricht; das letzte Tarsenglied ist aber niemals schwarz. Schliesslich
ist 0. sororcida konstant kleiner als 0. elongatula.
Männchen 2, Weibchen 2^2 mm lang.
218. Oxyna tessellata Lw. Germ. Zeitschr. V. 396. Monograph. 90. 8.
Auch von dieser Art sammelte ich ein Pärchen bei Alexandrien im Mai.
219. Trypeta incompleta ä.n. sp.
Ein Männchen bei Suez im März.
Die ganz hellgelbe Färbung des Tieres ohne Fleckenzeichnung mit Ausnahme
von 2 länglich ovalen glänzend schwarzen Flecken am Hinterrücken in Verbindung
mit einer unvollkommenen Bindenzeichnung der Flügel charakterisieren diese Art,
welche ich der Gattung Tri/peta einreihe. Das von dem uns geläufigen Gattungs-
charakter etwas Abweichende beruht darin, dass dem Ocellenhöcker die allen unseren
Arten zukommenden beiden grösseren Borsten fehlen; das Gesicht fällt ganz gerade
ab, der Mundrand ist nicht aufgeworfen und durchaus nackt; das dritte Fühlerglied
ist sehr schmal. Im übrigen sind Abweichungen vom Gattungs-Habitus nicht vorhanden.
Männchen. Hellgelb. Thorax und Brustseiten sind hell weissgrau bestäubt und
mit feinen weissen Haaren besetzt. Die Borsten, unter denen 4 Schild-, 2 Präscutellar-
und 2 Dorsocentralborsten, sind hellbraun mit schwarzer Wurzel; eine Fleckung rings
um die Wurzeln ist ganz und gar nicht vorhanden; in der Richtung und Verlängerung
der Dorsocentralborsten sowie auf der Mitte des Rückens sieht man 3 zarte rötliche
Längsliuien. Das gelbe Schildchen ist stark gewölbt und ziemlich glänzend; unmittelbar
unter demselben auf dem oberen Wulst des Hinterrückens liegen die oben erwähnten
glänzend schwarzen Flecken. Der Kopf ist ganz gelb, die Augeuränder und das
Untergesicht zart weiss bereift. Die Augen sind 1 Ya mal so hoch als lang, die Backen
dabei verhältnismässig breit; sie haben reichlich '/g f^ei" Augenhöhe zur Breite; Mund-
rand kahl. Auf der Stirn stehen 3 — 4 nach der Mitte gebogene Frontorbitalborsten.
Die Fühler sind lang und schmal mit einer in einem rechten Winkel stehenden
]^36 Th. Becker:
scharfen Oberkante des dritten Gliedes, das dreimal so lang als breit ist. Kopf-
borsten bräunlich gelb. Fühlerborste an der Wurzel gelb, oben braun. Hinterleib
gelbgrau bestäubt mit bräunlichen unbestimmt begrenzten Vorderrandsbinden des
zweiten und dritten Ringes; der letzte ist ungefähr so lang wie die beiden vorher-
gehenden zusammen und am Hinterrande ziemlich lang braungelb beborstet. Beine
mit ki'äftigen Schenkeln und gekiiimmten Hinterschienen ganz blassgelb. Die Flügel
sind von einer fast farblosen Grundfläche und zeigen 3 fleckenartige schwache Quer-
binden in den Farbeutönen, wie dies bei den Tn/peta- Arten mit vollständiger Binden-
zeichnung üblich ist; auch liegen diese Querbinden an den üblichen Stellen: die erste
an der Flügelbasis wird durch die Wm-zelqueradern begrenzt; die beiden anderen
verfolgen die Richtung der beiden gewöhnlichen Queradern, sind aber stellenweise
unterbrochen. Siehe Fig. 50 Tal 4d. 3 mm lang.
220. Trypeta planiscutellata u. sp. c? 9 .
Diese Art faud ich in der Wüste bei Siala im März auf einer Composite,
der Conyza discoiides Desf., beschrieben in der Flora Atlantica, deren Bestimmung
ich der Güte des Herrn Prof. Dr. P. Ascherson in Berün verdanke; sie war iu
ziemlicher Anzahl auf dieser Pflanze zu finden und da ich sie niu' auf dieser vorfand,
später auch nirgends anderswo, so ist die Vermutung, dass diese Conyza die Nähr-
pflanze bildet, wohl ziemUch wahrscheinlich.
Thorax und Schildchen sind dicht aschgrau bestäubt mit der normalen Zahl gelber
Borsten und weisser Behaarung; an den Wurzeln der 4 Dorsocentralborsten zeigen
sich sehr kleine schwarze kreisrunde Flecken; im übrigen ist unter der grauen Decke
keinerlei Zeichnung zu sehen, der Rücken erscheint vielmelu* einfach schwarz. Das
Schildchen ist ganz flach mit deutlich gelber Spitze; der Hinterrücken von glänzend
schwarzer Grundfarbe, jedoch bis auf einen schmalen Streifen dicht grau bestäubt.
Der Kopf mit etwas weissbestäubtem Untergesicht und gelben Borsten; auf der Stirn
stehen jederseits nur 2 nach der Mitte geneigte Frontorbitalborsten, darüber eine
nach oben gerichtete. Fühler gelb, das dritte Glied ist zweimal so lang als breit,
aiif der Oberseite etwas ausgehöhlt, mit einer oberen Spitze und kurzer gelber Borste.
Der Hinterkopf ist grau bestäubt mit 2 etwas vom Hals divergierend nach oben
gerichteten grau bestäubten Flecken, welche den Hinterkopfrand nicht erreichen.
Der Hinterleib ist ebenfalls mit aschgrauer Bestäubung bedeckt, jedoch erscheinen
Vorderrandsbinden auf den Ringen von schwarzer Grundfarbe, während die Hinter-
randsäume gelb sind; eine undeutliche dunkle Mittellängslinie wird ebenfalls unter
der Bestäubung sichtbar. Die weibliche Legeröhre ist sehr kurz, rostrot, an der
Wurzel verdunkelt, kaum so lang als die beiden letzten Ringe; sie ist wie der
Hinterleib weiss behaart. Die ungefleckteu Flügel haben eine milchweisse, etwas
in's Gelbliche fallende Färbung mit blassgelbem Randmal und Adern; die kleine
Querader ist der äusseren sehr nahe gerückt, sie steht im letzten Viertel der Diskoidal-
zelle. 3 mm lang.
221. Trypeta virens Lw. Linn. entom. I. 523. (1846). Monographie 63.
17. (1862).
Zwei Männchen aus Kairo. März.
Ägyptische Dipteren. 137
Schistopterum n. g.
von crx"^TÖ<; gespalten und Tiiepov Flügel.
Eine durch Flügelform und Aderung ausgezeichnete Art, die man als eine
spezifisch Afrikanische anzusehen wohl allen Grund hat; auch unter den von Loew
publizierten Afrikanischen Arten finde ich nichts dem Ahnliches, wenn auch mehrere
mit eigeutümUch gebogenen Adern ebenfalls darunter sind. Charakteristisch ist die
Spaltung des Flügels unmittelbar vor dem Raudmal; es entsteht so ein deutlicher
Zipfel mit 2 Borsten au seiner Spitze; eigentümlich ist ferner das fast vollständige
Verschwinden des sonst so grossen Randmales, das hier auf einen winzigen Halbkreis
gleich hinter dem Einschnitt beschränkt und auf der beigegebenen Figur noch etwas
zu gross ausgefallen ist. Die zweite, dritte und vierte Längsader sind alle stark
geschwungen, die zweite ist ausserordentlich kurz und biegt gleich hinter dem ßandmal
rechtwinklig in den Vorderrand; die dritte verläuft schlank S-förmig direkt in die
Flügelspitze, die hier die Form eines gothischen Spitzbogens annimmt; die vierte
biegt weit von der dritten ab und die Randader hört mit ihr erst hier auf. Die
Analzelle ist nicht zipfelförmig ausgezogen. Auf dem Thorax stehen 2 Dorsocentral-,
2 Präscutellar- und 4 Schildborsten, von denen allerdings die unmittelbar an der
Spitze befindlichen sehr achwach sind. Der Kopf zeichnet sich aus durch stark vor-
springende Stirn und Mundrand, sowie durch lange schmale Fühler. Die grossen
Taster stehen vor dem Mundrande vor. Rüssel nicht gekniet. Augen gross, etwas
länglich; Backen von mittlerer Breite. Beine gewöhnlich.
222. Schistopterum Moebiusi n. sp. d ^.
Diese reizende kleine Art fand ich nur auf Conyza discorides, die man als Nähr-
pflanze anzusehen hat, in der Wüste bei Siala im März. Ich widme dieselbe meinem
hochverehrten Gönner, Herrn Geheiuirat Möbiirs, Direktor d. zool. Sammlungen
in Berlin.
Thorax und Schildchen schwarz, durch zarte bräunliche Bestäubung etwas matt,
mit spärlichen weissen Haaren stoppelartig besetzt. Borsten lang braungelb. Schwinger
und Schüppchen schwarzbraun. Kopf gelb, Hinterkopf schwarz; auf der gelben Stirn
stehen jederseits 2 nach der Mitte geneigte Frontorbitalborsten, darüber eine dritte
nach oben gerichtete. Die Kopf borsten sind ebenfalls alle braun; das kleine glänzend
schwarze Ocellendreieck macht sich auffallend bemerkbar. Das dritte Fühlerglied ist
lang und schmal, mindestens dreimal so lang als breit und etwas zugespitzt, es ist
gelb mit schwarzer Spitzenhälfte, die Borste zart pubescent, weiss. Taster breit
blattförmig, gelb, an der Spitzenhälfte schwarz; am glänzenden gelben Mundrande
liegt jederseits ein dreieckiger schwarzer Fleck. Hinterleib schwarz; die ersten
3 — 4 Ringe sind durch dunkelbraune Bestäubung matt, die übrigen Ringe nebst der
Legeröhre glänzend schwarz; letztere hat in ihi-em ersten Abschnitt fast die Länge
der 3 letzten Ringe; sie ist ganz nackt. Die Hinterränder der Ringe sind mit weissen
Stoppelhaaren weitläufig besetzt, die übrige Behaarung ist schwarz. Beine gelb mit
schwarzen Schenkeln und teilweise schwarzen Schienen. Die Vorderschienen haben
dicht vor ihrer Spitze einen schmalen braunen Ring oder auch nur Flecken; bei den
Mittelschienen ist dieser Ring an derselben Stelle bedeutend breiter und die Hinter-
schienen sind bis auf die äusserste Spitze ganz schwarz. Die Flügel, siehe Fig. 49
138 Th. Becker:
Taf. 4d, haben die in der Gattungsdiagnose angegebene Form und Aderung; auf
ihrer Spitzenhälfte sind sie überwiegend hell, auf der Wurzelhälfte dunkel. Die
Zeichnung besteht aus braunschwarzen schmalen Binden, welche nur z. T. den Adern
folgen, und aus Flecken verschiedener Farbe, welche die braunschwarze Grundfarbe
des FlUgelwurzelteils durchbrechen. Von schwarzbraunen Binden liegt eine über dem
Ende der zweiten Längsader, sie bricht an der dritten Längsader ab; eine etwas
breitere Binde über dem Flügelzipfel und dem Eandmal verschwindet schon bei der
zweiten Längsader; eine dritte geht schräg vom Vorderrande zwischen der zweiten
und driten Längsader aus und verläuft ungefähr parallel zur äusseren Querader am
Flügelhinterrande; eine vierte folgt der vierten Längsader, während an der Spitze
der dritten Längsader nur ein kleiner Fleck sichtbar ist. Von den Flecken macht
sich zunächst ein kreisrunder gelber bemerkbar, der zwischen der zweiten und dritten
Längsader liegt; dann sind 3 lackrote Flecken zu nennen; ein dreieckiger neben dem
oben genannten gelben Flecken, ein ovaler in der Spitze der Diskoidalzelle und
jenseits der Querader in der ersten Hinterrandzelle ein viereckiger roter Fleck. Von
weissen Flecken liegen ein grosser am Ende der zweiten Hinterraudzelle, ausserdem
in dieser Zelle noch .3 — 4 kleinere ; in der Analzelle ebenfalls 4 kleine ; in der Diskoidal-
zelle einer und in der ersten Hinterrandzelle ein länglich ovaler; ferner am Flügel-
vorderrande je einer über dem gelben Fleck und in der Wurzelhälfte der Vorder-
randzelle. 1^2 nrni lang.
223. Dacus longistylus Wiedem. Aussereurop. Zweifl. Ins. U. 522. 14. (1830).
Diese schöne Fliege bewohnt die Euphorbia-Avt Calotropü procera, auf der ich
sie bei Assuan im Februar zur Zeit der Blüte stets, aber auch sonst nii'gends, fand.
224. Dacus annulatus cJ 5 . u. sp.
Ein Pärchen im Berliner Museum von Ehrenberg aus Agyi^teu mitgebracht.
Die zur Vergleichung heranzuziehenden Ai-ten und Beschreibungen sind, soweit
Afrikanische Arten in Frage kommen, die am Eingange im Verzeichnis bereits auf-
geführten: Dactis armatus Fbr., inflexus Fbr., /i/scafws Wied., /ongisty/us Wied., testaceus
Macq., sexmaculatus Walk., oleae ßossi.
Männchen. Von dunkelrostbrauner fast schwarzer matter Grundfarbe. Thorax-
rücken schwarz mit feinen weissen anliegenden Seidenhärchen; von gelber Farbe sind:
die Schulterbeule, das Schildchen, eine feine Quei'strieme an der Quernaht; letztere
setzt sich breit fort und endigt spitz über den Mittelhüften; ferner ein runder Fleck
über den Hinterhüften in der Nähe des mattschwarzen Hinterrückens; es fehlt der
gelbe dreieckige Fleck auf dem Thoraxrücken, der sich bei D. longistyhis zeigt. Der
Hinterleib ist kürzer als bei letzterer Art, dunkelrostbraun bis schwarz, ebenfalls
mit weissen Seidenhärchen, die von der Mittellinie aus symmetrisch gescheitelt sind.
Auf dem zweiten Ringe kommt die rostrote Grundfarbe als eine am Hiuterrande
liegende Querbinde zum Vorschein, die etwa die Breite des halben Ringes besitzt;
die Spitze des Hinterleibes ist mit dem Hypopygium ebenfalls rostrot, jedoch ohne
eine besondere Zeichnung zu bilden. Bauch auf den ersten Ringen rostrot mit
schwarzer Mittellinie, hinten schwärzlich. Schwinger gelblich. Beine nebst Hüften
ganz rotgelb. Kopf matt rötlich; das Untergesicht glänzend ohne schwarze Flecken.
Ägyptische Dipteren. 139
Scheitel etwas glänzend. Punktaugenhöcker und je 3 Wurzelflecken der Frontorbital-
borsten schwarzbraun. Fühler von der gewöhnlich langen schmalen Form; die äusserste
Spitze des dritten Ghedes ist kaum etwas gebräunt. Taster und Rüssel gelb. Flügel
farblos mit gelben bis braunen Adern. Eine schmale schwai'zbraune Längslinie folgt
von der Wurzel an der ersten und zweiten Längsader, lässt aber die Vorderrandzelle
unberührt, bildet dann als Stigma einen RandHeck und setzt sich als schwache Rand-
linie fort bis zur Stundung der zweiten Längsader, wo sich der gewöhnliche Spitzen-
randHeck bildet. 57., mm lang. Flügel 4'/.-j mm lang.
Weibchen. Der Hinterleib ist etwas breiter. Die Legeröhre ist sehr kurz;
der erste ringförmige Teil ist rostrot, er kommt niu- um die Hälfte des letzten
Hinterleibsringes zum Vorschein und ist ebenfalls fein weiss behaart. Die Beine
haben dieselbe Farbe wie beim Männchen, aber die Schenkelspitzen aller Beine und
die Schienenwurzeln der Hinterbeine sind gebräunt. Andere Unterschiede vom
Männchen sind nicht vorhanden.
Länge mit Legeröhre 6^3 mm.
225. Dacus semisphaereus 9 . n. sp.
Ein Weibchen (Ehrenberg).
Weibchen. Honiggelb, matt. Schildchen und Schulterbeulen sind etwas reiner
gelb. Die kurze weissliche Behaarung bildet auf dem Thoraxi-ücken, in gewisser
Richtung betrachtet, 2 breite weisse Längsstreifen. Brustseiten ohne Zeichnung,
etwas glänzend. Hiuterrücken und Schwinger rotgelb. Hinterleib wie der Thorax
gefärbt, weiss behaart; auf den ersten Ringen sieht man unregelmässige schwarze
Flecken. Die Form des Hinterleibes ist (im getrockneten Zustande) die einer hohlen
Halbkugel; die rote Legeröhre ist ausserordentlich kurz; sie tritt kaum über die
Hinterleibsspitze hinaus. Beine rotgelb. Kopf nebst Fühlern und Tastern ganz matt
rotgelb; nur das üntergesicht ist glänzend; auf letzterem stehen 2 braune Flecken.
Flügel wasserklar; eine gelbbraune Randlinie mit Umgehung der Vorderrandzelle
mündet in das Stigma und verläuft in den gewöhnlichen Spitzenrandfleck ; ausserdem
ist in gleicher Weise noch gebräunt die hintere lang zipfelförmig ausgezogene Basal-
zelle; auch die vordere Querader ist braun umsäumt.
Körperlänge 4, Flügellänge 2^1 ^ mm.
Sepsidae.
Meine Funde aus dieser Familie bestehen aus einer Reihe von Formen, die
sich zum grössten Teil an unsere Europäischen anschliessen, wie sie Seh in er nach
dem Vorgange von Roh. Desvoidy in die 3 Gattungen Sepsis, Nemoj-ioda und Tlmnira
untergebracht hat. Ob diese bisherige Einteilung einer strengeren Prüfung Stand
hält, erscheint mir fraglich. Diese bisher wenig untersuchten Formen einer von fast
allen Schriftstellern stiefmütterlich und meist oberflächlich behandelten Gruppe bieten
des Interessanten und Neuen so viel, dass eine monographische Bearbeitung eine
sehr lohnende Aufgabe sein würde. Da bislang eine solche nicht vorliegt und es
auch nicht Zweck dieser Publikation ist, eine solche hier einzuleiten, so will ich die
in Ägypten gefundenen 9 Ai-ten, soweit es möglich, unter die bekannten Gattungen
140 Th. Beck«r:
verteilen; mit Ausnahme von zweien sind es neue Arten, wenigstens konnte ich sie
nicht mit unseren bekannten Ai'ten und Beschreibungen identifizieren; eine Form hat
einen so abweichenden Habitus, dass sie als neue Gattung volle Berechtigung besitzt.
Amydrosoma u. g.
von diuubpog matt und crujiua Körper.
Diese Gattung teilt mit Nemopoda die geringe wulstförmige Entwicklung des
zweiten, mit dem ersten verwachsenen Hinterleibsringes; ferner sind die Flügel ohne
Spitzenfleck und die Vorderbeine haben zwar Borsten, aber keinerlei Höcker und
Einkerbungen. Abweichend sind aber der längere gestreckte Körperbau, die langen
den Hinterleib überragenden Hinterschenkel, die langen Vorderhüften, die matte und
nackte Beschaffenheit der Körperoberfläche, die um eins vermehrte Anzahl der
Hjnterleibsringe, der vorgeschobene Mundrand und die geringe Zahl der Kopf- und
Thoraxborsten; dahingegen sind die nackten Hinterbeine mit einigen kurzen Borsten
versehen. Die Flügel sind kurz.
Auf dem Thorax stehen unmittelbar vor dem Schildchen 2 Dorsocentralborsten,
ferner 2 Supraalar- und 2 Notopleuralborsten ; es fehlt die bei NertKrpoda, Themins
und Sepsis vorhandene Hiuneralborste. Das Schildchen hat 2 Eandborsten an der
Spitze; die Brustseiten eine schwache Mesopleuralborste. Augen nackt, kreisrund.
Die Kopfborsteu bestehen aus 2 Scheitel-, 2 Hinterkopf borsten ; 2 auf dem Punkt-
augenhöcker und 2 Frontorbitalborsten ; es fehlt hier das zweite obere Scheitelborsten-
paar. Ganz abweichend ist die Gesichts- und Mundform. Während bei Nemopoda
der vordere Mundrand in der Mitte geschlitzt und in die Höhe gezogen ist und der
untere Muudrand, im Profil, nicht vorsteht, springt er hier deutlich über die Fühler
hinaus vor und ist in keiner Weise geschlitzt. Die Fühler liegen in Gruben dem
Gesichte auf und der mittlere Gesichtsteil springt etwas wulstartig vor. Die Fühler
haben ein ovales kegelförmig zugespitztes drittes Glied. Der Hinterleib hat 6 deutliche
Ringe; die wulstartige Verdickung am zweiten und die Einschnürung am ersten Ringe
sind unbedeutend, aber doch vorhanden. Das Hypopygium des Männchens ist annähernd
von demselben Bau wie bei Nemopoda. Die Beine sind sehr lang und fast ganz
unbehaart. Vorderhüften so laug wie die Vorderschenkel; letztere tragen auf der
Spitzenhälfte ihrer Unterseite einige stärkere und schwächere Borsten. Die Mittel-
schenkel sind in beiden Geschlechtem auf der Mitte eingedrückt, fast geknickt; die
Hinterschenkel auf ihrer Oberseite und die Hiuterschienen auf ihrer Hinterseite mit
mehreren sehr kurzen Borsten besetzt. Die Vordertarsen sind verbreitert. Flügel
kiu'z, die ersten Längsadern zusammengedrängt, dritte und vierte stark konvergierend
und etwas geschwungen.
Macquart hat in seinen Dipt. exot. Suppl. IV. 299 eine Gattung To.ropoda aus
Ägypten beschrieben, die zurVergleichung herausfordert; er stellt sie zu den Tauypeziden
neben Calobata, zu welcher Parallelstellung ihn wohl in erster Linie die langen Beine
veranlasst haben, aber er fügt hinzu, dass die Länge der Tarsen bei Toxopoda doch
ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal bilde. Diese Macquart'sche Gattung hat
mit der meiuigen Verwandtschaft und gehört sicher auch zu den Sepsiden. Ob beide
zusammenfallen, ist ohne weiteres nicht zu entscheiden; in der Beschreibung und
Zeichnung bei Macquart ist manches gemeinsam. Macquart spricht aber nicht
Ägyptische Dipteren. 141
von der sepsiden-ähulichen Form de3 Hinterleibes, von den stark verlängerten Vorder-
hüften, von den eingeknickten Mittelschenkeln; die Art, welche er beschreibt, T. nitida,
ist wie der Name schon sagt, stark glänzend, auch spricht er von einem grossen
glänzenden Stirndreieck. Meine Art ist sehr matt bestäubt und das Schildchen ist
sammetschwarz wie bei einer Nemopoda und von einem Stirndreieck kann man kaum
reden. Aus diesen Gründen glaube ich auch nicht, dass Toxopoda mit meiner Gattung
identisch sein kann, denn wenn wir auch bei Macquart daran gewöhnt sind, manche
Ungenauigkeiten mit in den Kauf nehmen zu müssen und seine Zeichnungen auch
nur den Wert oberflächlicher schematischer Bilder besitzen, so lässt sich doch kaum
denken, dass er gerade so auffällige Körperformen, wie ich oben angeführt, vollständig
sollte übersehen haben.
226. Amydrosoma discedens d q . n. sp.
Aus Kairo, Assiut und Luxer. November und Dezember.
Von ganz schwarzer Grundfarbe; Thoraxi'ückeu durch Bestäubung matt schwarz-
braun, Schildchen sammetschwarz; Brustseiten ganz gleichmässig aschgrau bestäubt.
Hinterrücken stark ausgebildet, matt schwarz, zu beiden Seiten in ganzer Ausdehnung
je ein grosser weissgrau bestäubter Fleck. Schwinger klein, schwarzbraun. Kopf ebenfalls
mattschwarz, ein schmales Stirndi-eieck ist nur durch einige vertiefte Linien angedeutet.
Fühler schwarz, anliegend, den Mundrand nicht erreichend von der bereits oben
angegebenen Form mit zarter nackter Arista. Mundrand jederseits mit einer stärkereu
und einigen kleineren Borsten. Taster sehr klein. Rüssel muscidenähulich. Hinterleib
von der Farbe des Thoraxrückens, die letzten Ringe etwas glänzend. Der erste
stielförmige Ring hat auf seiner Oberseite eine flache ovale tellerförmige Vertiefung,
deren erhabener Rand mit einigen kurzen schwarzen Börstchen besetzt ist; die Ver-
bindungsstelle zwischen dem ersten und zweiten Ringe schimmert hell weissgrau;
der Vorderrand des zweiten Ringes ist namentlich bei dem Männchen mit einem
Kranz feiner schwarzer Haare besetzt, der Hinterrand trägt eine an den Seiten
breite, oben schmälere weissgraue Binde; an dem dritten Ringe ist dessen Hinter-
rand ebenso gezeichnet; diese Binden haben '/g ^^^^' Ringlänge zur Breite. Der
vierte Hinterleibsring ist bei dem Männchen erheblich verkürzt, während die beiden
folgenden jeder 2 — 3 mal so lang als der vierte sind. Bei dem Weibchen ist der
Unterschied in den Ringlängen stark geschwunden, immerhin aber noch bemerkbar.
Das unter den Bauch geschlagene, aus 2 stumpfen Zangen bestehende Hypopygium
des Männchens ist nur spärlich behaart; im übrigen ist der Hinterleib als nackt zu
bezeichnen. Die Beine und die verlängerten Vorderhüften sind sehr schlank ohne
feinere Behaarung, nur die Tarsen haben kurze Härchen. Die Vorderschenkel tragen
auf der Endhälfte ihrer Unterseite 1 — 3 längere Borsten, denen einige kürzere
beigesellt sind; die Vorderschienen sind auf ihrer Innenseite in ganzer Länge mit
kurzen Börstchen kammartig besetzt, bei dem d stärker, bei dem 9 schwächer; die
Tarsen der Vorderbeine sind beim ö etwas, beim 9 erheblich verbreitert, ungefähr
doppelt so breit als die Hintertarsen. Mittel- und Hinterbeine, wie in der Gattungs-
Schilderuug angegeben. Flügel kurz und schmal mit am Vorderrand zusammen-
gedrängten Längsadern; die erste Hinterrandzelle ist etwas bauchig, die dritte und
vierte Längsader konvergieren nach der Spitze hin erheblich; die hintere Querader
2^2 Th. Becker:
liegt etwas schräg und ist eingebogen; die Vorderraudzelle ist an der äussersten
Wurzel gebräunt. Siehe Fig. 69 Taf. -ie.
Länge des Körpers 3^2 — 6, der Flügel 2^4 — 3^2 mm.
227. Sepsis hirtipes d g . n. sp.
4 Exemplare aus Kairo im März.
Charakterisiert durch ziemlich lauge und dichte Behaarung des ganzen Körpers
sowie der Beine beim Männchen. Mit den verzierten Vorderbeinen des (S und dem
Hiuterleibe der Gattung Sepsis, wird man diese interessante Art trotz des fehlenden
Fleckens an der Flügelspitze doch am besten mit letzterer Gattung vereinigen können.
Männchen. Von glänzend rotgelber Grundfarbe. Der Thoraxrücken bis zur
Seiteunaht und mit Ausnahme der Schulterbeulen, ferner das Schildcheu sind schwarz,
etwas fett- oder kienrussglänzend, der Hinterrücken glänzend schwarz. Von Borsten
stehen auf dem Thorax 2 Schild-, 2 Dorsoceutral-, 4 Supraalar-, 4 Notopleuralborsten
und je eine Mesopleuralborste; der ganze Thorax einschliesslich der Brustseiten ist
mit längeren feinen schwarzen Haaren ziemlich dicht besetzt, deren Länge der Breite
des dritten Fühlergliedes gleichkommt. Das Sternum über den Mittelhüften ist mit
einer oberen mattweiss bestäubten schmalen Binde gezeichnet. Schwinger hellgelb.
Kopf gelb; der obere Teil des Hinterkopfes und die Stirn sind bräunlich mit den
gewöhnhchen Borsten; die ganze Stirnfläche ist schwarz behaart, Fühler rötlich,
das dritte Glied mit spitzer Oberecke und feiner schwarzer Ansta. Mundrand fein
schwarz bewimpert mit je 2 stärkereu Borsten; das Untergesicht ist mit feinem weissem
Reif übergössen. Der glänzend rotgelbe Hinterleib hat eine schwarze Zeichnung,
die auf dem zweiten Ringe aus einer schwarzen Vorderrandbinde im Zusammenhang
mit einem schwarzen Mittelstreifen besteht, der sich auf dem dritten Ringe fortsetzt
und hier wieder in eine auf der hinteren Ringhälfte liegende schwarze Querbinde
übergeht; der vierte uud fünfte Ring sind schwarz, metallisch glänzend; der dritte
und vierte Ring haben je 4, der fünfte 2 Randborsten; mitunter fehlt aber die eine
oder andere Borste. Der ganze Hinterleib ist wie der Thorax schwarz behaart. Das
rotgelbe aus 2 Zangen bestehende Hypojjygium ist nur klein und ohne Haarbüschel.
Beine rotgelb; Kniee der beiden hinteren Beinpaare, die Spitze der Hinterschienen
und der Tarsenglieder braunschwarz; eine dunlde Binde liegt auf der Mitte der
Hinterschieneu ; bei den Mittelschienen ist sie auch noch siclitbar, aber erheblich
schmäler, meist nur fleckenartig; alle Beinteile sind dicht braun behaart. Die Vorder-
schenkel sind auf ihrer Unterseite mit einem breit zapfenförmigen Auswuchs versehen,
an dessen beiden Enden je eine kurze schwarze Borste steht; dieser Auswuchs steht
der Schenkelspitze bedeutend näher als der Basis, vor demselben, von der Wurzel
aus gerechnet, steht eine längere Borste; eine Einkerbung ist nicht vorhanden. Die
Innenseite der Schienen zeigt in unmittelbarer Nähe ihrer Wurzel eine kaum merkliche
kurze Anschwellung, auf der einige kurze Börstchen stehen. Die Mittelschienen
tragen auf ihrer Spitzenhälfte ausser den beiden Eudborsten noch 5, die Hinter-
schienen auf ihrer Mitte 2 Einzelborsten ; Mittel- und Hinterschenkel auf ihrer Vorder-
seite je 1 Borste auf der Mitte bezüglich am Ende. Flügel schmal, schwach grau
getrübt; dritte und vierte Läugsader parallel.
Körperlänge 3^/^ — S'/^, Flügellänge 2^1^ mm.
Ägyptische Dipteren. 143
"Weibcheu. Dasselbe hat einfache Vorderbeine; die Vorderschenkel zeigen auf
ihrer Unterseite im Euddrittel 1 längere Borste. Die längere Köi-perbehaarung des <3
ist hier nicht mehr vorhanden; sie ist nur noch schwach sichtbar. An den Hinter-
leibsringen fehlen die Raudborsten; der dritte Hinterleibsring ist sehr lang, fast
1'/., mal so lang als die beiden ersten zusammen; der vierte Ring ist halb so lang
als der dritte. Andere Unterschiede vom ö sind nicht vorhanden.
228. Sepsis fissa u. sp. ö 9 .
Aus Luxer und Kairo. Dezember und März.
Eine Art, die sich durch schneeweisse Plügelspitze auszeichnet, ferner noch
durch einen taschenförmigen Schlitz oder Aushöhlung der Vorderschienen beim Manne.
Männchen. Von glänzend rostroter Grundfarbe mit veränderlicher Verdunkelung.
Thorax mit Ausnahme der Schulterbeulen und des vorderen oder des ganzen Teils
der Brustseiten verdunkelt. Thoraxrücken mit schwachem Glanz, 2 Dorsocentral-
borsteii-Paaren und deutlich zweizeiligen Akrostikalbörstchen. Das Sternum über
den Mittelhüften ist weissgrau bestäubt. Kopf und Fühler sind gelb, Hinterkopf
verdunkelt. Stirn rotgelb, etwas gleissend. Hinterleib bei den dunkleren Exemplaren
an den Seiten des ersten und letzten Ringes gelb, im übrigen rostbraun bis schwarz,
bei den helleren Exemplaren fast gauz rotgelb; die letzten 3 Ringe tragen je 2 — 4
Randborsten. Hypopygium gelb, auffallend klein, ohne besondere Behaarung und
Beborstung. Die Beine mit allen Hüften sind gelb; Hinterschenkel an der Spitze
gebräunt; alle Tarsen tief schwarz, mitunter auch die hinteren Schienen verdunkelt.
Die Vorderschenkel sind auf der Mitte ihrer Untej'seite mit 2 längeren Borsten
versehen, dicht dahinter ist eine kleine mit ca. 6 kurzen Börstchen dicht besetzte
Anschwellung und zwischen dieser und der Schenkelspitze ein etwas bogenförmiger
Ausscliuitt. Die Schiene zeigt auf der ersten Hälfte ihrer Unterseite einen sack-
förmigen Schlitz, in welchen die Anschwellung des Schenkels hineinpasst; die Seiten-
ränder dieses Schlitzes treten, dem bogenförmigen Ausschnitt des Schenkels ent-
sprechend, scharf vor und sind mit kurzen Börstchen dicht besetzt. Die Mittelschienen
tragen auf ihrer Spitzenhälfte 3, die Hiutej-schienen 1 Einzelborste. Flügel schmal,
fast farblos; am Ende der zweiten Längsader liegt der bekannte Punktfleck, ziemlich
gi'oss und oval; die Flügelspitze zwischen der Mündung der zweiten und dritten
Längsader schimmert schneeweiss. Flügelwurzel am Vorderrande schwarzbraun.
Länge des Körpers 2^1^, des Flügels l^o nnn.
229. Sepsis niveipennis c? 9 . n. sp.
Eine Reihe von Exemplaren aus Kairo, Assiut, Luxer und Alexandrien.
November und Dezember.
Eine kleine Art mit undeutlichem Flügelspitzen-Fleck und wie bei der vorigen
Art, mit schneeweisser Flügelspitze.
Männchen. Thorax schwarz, stark glänzend, nackt; nur das Schildchen ist
matt, aber nicht sammetschwarz. 2 Dorsocentralborsten-Paare. Am oberen Rande
des Sternums über den Mittelhüften liegt ein weissgrau bestäubter Streifen. Kopf
schwarz, ziemlich glänzend. Fühler braun. Schwinger hellgelb. Hinterleib sehr schlank,
glänzend schwarz, seine letzten 3 Ringe mit je 2 zarten Seitenborsten. Hypopygium
144 Th. Becker:
klein, von der gewöhnlichen Form, ziemlich kahl. Beiue glänzend schwarz, Vorder-
schenkel auf der Mitte der Unterseite mit einer kleinen flachen Erhöhung, auf der
4 kurze Börstchen stehen, vor dieser Erhöhung eine stärkere. Die zugehörige Scliiene
hat auf der Mitte ihrer Innenseite 2 kleine dreieckige Erhöhungen und am Wurzeldrittel
eine Keihe sehr kleiner Börstchen. Charakteristisch ist die Flügelzeichnung. Der
Fleck an der Spitze der zweiten Längsader ist sehr undeutlich, wie verwaschen; die
Flügelspitze selbst schneeweiss ; die erste Hinterrandzelle in der Mitte etwas bauchig;
dritte und vierte Längsader verlaufen jedoch unmittelbar an der Spitze parallel.
Länge des Körpers 2 — 2*/^, der Flügel l'/g mm.
230. Sepsis rufa Macq. ö q . Dipt. exot. Suppl. lY. 296. o . (1850).
Eine ziemlich grosse rotgelbe, in der Färbung etwas veränderliche Art, die
gemeinste, welche ich in Ägypten fand. Macquart hat zwar niu- das von Bigot
gefangene Weibchen beschrieben — und aus diesem Grunde ist die an und für sich zu
kurze Beschreibung nicht ausreichend — immerhin glaube ich mich in der Bestimmung
nicht zu täuschen, da alle Merkmale, welche in Macquart's Beschreibung enthalten
sind, zutreffen; man darf auch wohl annehmen, dass diese gemeine Art Herrn Bigot
nicht entgangen sein wii'd.
Männchen. Thorax rotgelb; Brustseiten glänzend mit einem weiss bestäubten
Flecken oben am Sternum der Mittelhüften, der aber häufig ziemlich weit nach unten
reicht. Der Thoraxrücken und das Schildchen sind stets ganz matt entweder rotgelb
oder braungrau bereift mit 2 Paaren von Dorsocentralborsten ; Hinterrücken glänzend
gelb. Kopf mit Fühlern rotgelb, matt, nur die Stirn ist stark glänzend. Schwinger
gelb mit braunem Stiel. Hinterleib glänzend rotgelb, die letzten Ringe meist verdunkelt
rostbraun bis schwarzbraun; der dritte und vierte haben je 4, der fünfte nur 2 ßand-
borsten. Hypopygium gelb, kurz und sparsam behaart; die weitläufige schwarze
Behaarung des Hinterleibes verdichtet sich auf der Vorderseite des zweiten Ringes.
Beine ganz gelb mit auf der Mitte bräunlich verdunkelten hinteren Schenkeln. Die
Vorderschenkel haben auf der Mitte ihrer Unterseite einen sehr langen und dreieckig
geformten Zapfen, auf dem 4 dicke, kurze, schwarze Borsten stehen, von denen die
vierte etwas gekrümmt und an der Spitze abgestumpft ist; vor diesem Zapfen steht
eine grosse und eine kleine schwarze Borste, ferner ein feines Borstenhaar an der
Schenkelwurzel; die Spitzenhälfte des Schenkels zeigt auf der Unterseite unmittelbar
hinter dem Zapfen eine kleine Einkerbung, verläuft aber im übrigen ganz gerade
und borstenlos. Die Vorderschiene ist deutlich gebogen; auf der Wurzelhälfte ihrer
Innenseite liegt ein rundlicher Höcker, der mit kurzen schwarzen Börstchen an seinem
äusseren Rande besetzt ist. Auf der Aussenseite der Mittelschenkel stehen 2 — 3,
der Hinterschenkel 1 — 2 stärkere Eiuzelborsten. Mittel- und Hinterschienen tragen
ausser den Endborsteu auf ihrer Eudhälfte oder Älitte je 3 Einzelborsten. Die
Flügel sind schwach gelb getrübt mit brauner Vorderrandwurzel ohne Spitzenfleck;
dritte und vierte Längsader parallel oder schwach konvergierend.
Weibchen. Es hat ganz einfache Vorderbeine ohne irgend eine Borste an
den Schenkeln; auch die hinteren Beine sind borstenlos; andere Unterschiede vom
Männchen sind nicht festzustellen.
Länge des Körpers 3— S^^, der Flügel 2^, mm.
Ägyptische Dipteren. 145
231. Sepsis fragilis cJ. n. sp.
Vom Natronsee Birket-el-Karün. März.
Sehr kleine dunkle Art mit schhinken etwas hellen Beinen.
Männchen. Dunkelpechbraun, glänzend; Thoraxrücken mit 2 Dorsocentral-
borsten schwach glänzend. Sternum über den Mittelhüften fast ganz weissgrau.
Schildchen von der Farbe des Rückens. Stirn stark glänzend. Hinterleib desgleichen
mit der gewöhnlichen Beborstung der Ringe. Schwinger hellgelb. Beine rostgelb;
die Mitte der Mittel- und Hinterschenkel, die hinteren Schienen und die Endglieder
aller Tarsen verdunkelt. Vorderbeine nebst Hüften heller. Die Vorderschenkel sind
auffallend schlank; in der Verzierung der Unterseite herrscht der Charakter der
vorigen Art, aber alles ist weit kleiner, zarter, nackter, weniger vortretend. Mittel-
und Hinterschienen zeigen nur je eine, mitunter 2 Einzelborsten. Flügel farblos
ohne Fleck.
Länge des Körpers 1% — 2, der Flügel l^o — l'^U ^^^
232. Sepsis ruficornis Meig. ö 9 . Syst.-Beschr.V. 288. 5. (1826)=/aOTV/ia/(a
Meig. (nee Schin.).
2 Männchen vom Natronsee Birket-el-Karün. März.
233. Sepsis tridens d. n. sp.
Ein Männchen vom Natronsee Birket-el-Karün.
Grösser und heller gefärbt als die vorige Art.
Thorax glänzend rostbraun bis pechschwarz. Thoraxrücken und Schildchen
zierhlich matt braungrau mit kurzen aber deutlichen Haaren und 2 Paar Dorso-
centralborsten. Sternum oben grau bereift. Die dunlde Stirn schwach gleissend.
Gesicht und Fühler rostbräunlich. Schwinger hellgelb. Hinterleib metallisch glänzend
mit hellem Bauch und hellen Ring-Einschnitten nebst den gewöhnlichen Borsten.
Hypopygium gelb ohne besondere Beborstung oder Behaarung. Beine nebst Hüften
rostgelb; hintere Schenkel obenauf streifenförmig verdunkelt mit einer undeutlichen
Binde auf der Endhälfte; Hinterschienen und Spitzen der Tarsen schwarzbraun.
Die zapfenförmige Erhöhung auf der Unterseite der Vorderschenkel ist sehr klein ;
es stehen 3 divergierende Börstchen darauf; vorher eine längere, dahinter 3 kleinere.
Die Schiene hat ebenfalls, wie bei der vorigen Art nur eine sanfte Anschwellung,
es stehen aiif derselben aber in gleichen Zwischenräumen 3 verhältnismässig kräftige
Borstenhaare. Auf den Mittelschienen sieht man 3, auf den Hinterschienen je
2 Einzelborsten. Flügel fast farblos mit kleinem bräunlichem Spitzenfleck. Adern
gelbbraun; der erste Hauptaderast an der Wurzel, aus dem die 3 ersten Längsadern
entspringen, ist auffallend dick und schwarz.
Länge des Körpers S^i, der Flügel 2^2 mm.
Piophila
Fall. Dipt. Suec. Heteromyz. 8. (1820).
234. Piopliila casei L. c? $ . F. Suec. 1850. (1761).
Diese Art ist in ganz Ägypten heimisch; ich fing sie in Assuan, Assiut, Luxor,
Port-Said von Dezember bis April.
146 Th. Becker:
Chloropinae.
Chloropisca
Lw. Zeitschr. f. Eut. Breslau XV. 7. (1861).
235. Chloropisca lucidifrons d 9 . n. sp.
Verscliiedeue Exemplare aus Kairo und dem Fayfim. November bis März.
Eine gelbe, schwarz und rot gezeichnete Art.
Das Ocellendreieck ist sehr gross und ganz gelb, von ganz besonderem Glänze;
es reicht fast bis an den äussersten Stirnrand und die Angenränder; die übrige
Stirnfläche ist gelb, matt. Der Punktaugeuhöcker ist glänzend schwarz und steht in
direkter Verbindung mit der schmalen schwarzen Läugsstrieme, welche die Mitte des
Hinterkopfes einnimmt; auf der Mitte des Ocellendreiecks hegt ein sclimaler schwarzer
linienförmiger Strich. Fühler: die ersten beiden Glieder sind ganz gelb, das dritte
ganz tiefschwarz mit kurzer schwarzer nackter Borste. Augen etwas quer oval; Backen
von der Breite des dritten Fühlergliedes; Taster von gewöhnlicher Form, gelb, an
der Spitze schwarz oder gebräunt. Thorax glänzend gelb mit 3 breiten glänzend
schwarzen Längsstreifen. Schildchen schmutzig gelbbraun mit 4 — G ßaudborsten.
Ein schwarzer Fleck liegt auf den Schulterbeiden, ein schwarzer Längsstrich an den
Wurzeln der Notopleuralborsten. Brustseiteu : über den Vorderhüften ist kein dunkler
Fleck zu sehen; die Steruopleuren über den Mittelhüfteu sind glänzend rotgelb; direkt
darüber auf den gelben Mesopleuren liegt ein grosser ovaler schwarzer Fleck, der
jenseits der Mesopleuralnaht, nur durch diese unterbrochen, in einem zweiten schwarzen
Flecken seine Fortsetzung findet; ein dritter Fleck liegt über den Hinterhüfteu ; Hinter-
rücken glänzend schwarz. Die Behaarung auf dem Thoraxrücken und Schildchen
besteht aus sehr feinen schwarzen Härchen. Der Hinterleib ist auf seiner Oberseite
glänzend schwarz, der Bauch und die umgebogenen Seitenränder der Ringe gelb,
Hypopygium schwarz. Schwinger schneeweiss. Beine rostgelb; Endhälfte derVorder-
schieuen, Vordertarsen sowie die Endglieder der hinteren Tarsen schwarz. Flügel
etwas grau mit der gewöhnlichen Aderung; die mittleren 3 Längsadern haben einen
ganz geraden Verlauf.
Variante. Von dieser Art gibt es eine hellere Variante, bei der die schwarzen
Rückenstriemen rostrot sind; nur die Mittelstrieme vorne am Halse und die Enden
der beiden Seitenstriemen bleiben schwarz. Auf der Stirn verschwindet die schwarze
Längsliuie des Stirndreiecks; die Oberseite des Hinterleibes ist nur rostbraun und
die Beine sind fast ganz gelb.
Unsere Art hat Ähnlichkeit mit Chloropisca circumdata Meig., siehe Loew,
Zeitschr. f. Ent. Breslau 1861 pag. 80. = omala Meig. Die Unterschiede von Cid.
lucidifrons liegen darin, dass die Backen breiter, die Augen fast querliegend sind;
ferner steht der schwarze Ocellenfleck stets in Verbindung mit der Hinterkopfstrieme.
Auch mit Chi. ruja Macq. ist Ähnlichkeit vorhanden, jedoch sind die Formen des
Ocellendreiecks und Thoraxstriemen abweichend.
Metopostigma n. g.
von lueTUJTTGV Stirn uud cTTiYiua Fleck.
Type: CMorops tenuiseta Lw. aus S. -Afrika. Zeitschr. f. d. gesammt. Naturwiss.
XLIV. 203. 8. (1874). Loew bezeichnete diese Art bereits als neue Gattungstorm.
Ägyptische Dipteren. 147
Gattuiigscliarakter.
Matt graugelbe Art mit schwärzlich grauen Längsstreifen auf dem Thoraxrücken.
Kopf mattgelb. Stirndreieck von derselben Färbung, kaum durch Seitenränder
begrenzt mit grossem kreisrunden sammetschwarzen Fleck unter dem Punktaugen-
höcker; das Dreieck endigt etwas jenseits der Stirnmitte. Stirn etwas vortretend.
Fühler länglich oval mit dünner nackter weisser Borste. Hinterleib mit 2 dunklen
Längsstreifen. Beine gewöhnlich. Flügel mit fast graden Längsadern, dritte und
vierte kaum etwas divergierend; kleine Querader auf der Mitte der Diskoidalzelle.
236. Metopostigma tenuiseta Lw. d g .
Ich fand eine Reihe von Exemplaren bei Assiut, Luxor, Assuan und in der
Wüste bei Siala. Die Art kommt also iui ganzen Nilthal vor und ist daher wahr-
scheinlich über ganz Afrika verbreitet und nicht selten. Der ausführlichen Beschreibung
von Loew, der allerdings nur das Weibchen gekannt hat, habe ich nichts hinzu-
zufügen; das Männchen ist auch durchaus gleich gebildet; das Hypopygium ist nandlich,
nussförmig, gelblich, vom Hinterleibe etwas abgetrennt. Siehe Fig. G6, 67, 68 Taf. 4d.
Körperlänge 2 — 3^4 mm.
Anmerkung. Kürzlich hat mein Freund Lichtwardt diese Art auch in
Ungarn bei Pistyan angetroffen.
Scoliophthalmus n. g.
von aKoXiöq schief und öqpöaXiLiöq Auge.
Durch lange schrägliegende Augen, trapezförmiges drittes Fühlerglied und sehr
schiefe Stellung der hinteren Querader gleich ausgezeichnet. 2 Exemplare aus der
Oase Fayüm.
Gattungscharakter.
Schwarze Art. Stirndreieck gross; es ähnelt in seiner Ausdehnung sehr der
Gattung Haplegis Lw. Mundrand mit 2 feinen Borsten. Augen lang, schrägliegend,
zweimal so lang als breit, nackt; drittes Fühlerglied trapezförmig mit kurzer nackter
oder nur mikroskopisch pubescenter Borste. Thoraxrücken ohne Längsfurchen,
Schildchen gewölbt. 2 hintere Dorsocentralborsten, 1 Supraalar-, 1 Notopleuralborste.
Hinterleib mit 5 Ringen, von denen der letzte der längste ist. Flügel mit graden
Läugsadern; hintere Querader sehr schief liegend, fast parallel zum Flügelbinterrande.
237. Scoliophthalmus trapezoides ä n. sp.
Das ganze Tier ist schwarz und die Oberfläche mit Ausnahme der Fühler
und der Stirnoberfläche auch deutlich glänzend. Thoraxrücken ziemlich stark punktiert,
gewölbt ohne Längsfurchen oder Streifen. Die Behaarung ist kurz, rauh aber weiss;
das Schildcheu ist nicht gross, fast dreieckig, gewölbt, punktiert mit 2 starken
schwarzen Borsten an der Spitze. Brustseiten ganz kahl, stark glänzend. Schwinger
schwarzbraun. Das grosse Stirndreieck hat starken Glanz und ist an dessen Seiten-
rändern mit zarten weissen Härchen besäumt. Stirnfläche mattschwarz; ausser den
beiden Scheitelborsten sieht man an Stelle der Frontorbitalborsten oben nur 2 — 3
Härchen. Am Mundrande stehen 2 deutliche kleine Borsten. Drittes Fühlerglied
Mitt. a. d. zool. Mus. in Berlin.
148 Th. Becker:
trapezförmig; Arista schwarz, fein und nackt. Die feine kurze Hinterleibsbehaarung
ist zum grossen Teil schwärzlich. Beine ebenfalls ganz glänzend schwarz. Schenkel
kräftig; Unterseiten der Tarsen mit messinggelbem Filz. Die Flügel haben einen
sehr zarten graubräunlichen Ton; auf ihrem Wurzeldrittel sind sie etwas weisslich
und hier auch die Adern etwas heller; hintere Querader wie oben angegeben. Siehe
Fig. 58, 59, 60, 61 Taf. 4d.
2V^-2V2 mm lang.
Stenopthalmns n. g.
von arevög schmal und öqpGaXjaö^ Auge.
Kleine mattgelbe Art mit Längsstreifen auf Thorax und Hinterleib. 2 Schild-
borsteu; 1 hinteres Dorsocentralborsten-Paar und je 2 Notopleuralborsteu. Stirn-
dreieck von der Farbe der Stirn. Punktaugenhöcker schwarz. Augen nackt, lang
und sehr schmal, mindestens zweimal so lang als breit; sie liegen quer, parallel zur
Stirnfläche und nehmen kaum die obere Kopfhälfte ein. Stirnseiten mit 3 — 4 deutlichen
Frontorbitalborsten. Das dritte Fühlerglied ist unten abgerundet, oben grade mit
spitzer Vorderecke und nackter oder mikroskopisch pubescenter Borste. Beine
einfach. Hinterleib mit 3 dunkleren Längsstreifen. Flügel: die 3 ersten Läugs-
adern grade und sehr dick; dritte und vierte etwas divergierend; kleine Querader
im zweiten Drittel der Diskoidalzelle.
238. Stenophthalmus ocellatus d u. sp.
Ein Männchen aus Kairo. November.
Thorax mattgelb mit 3 wenig dunkleren rötlich grauen Längsstreifeu auf dem
Rücken; vorne am Halsschilde zeigt der mittlere Streifen eine glänzend schwarze
Stelle. Brustseiten mit einigen schwärzlichen Flecken; jedoch nur über den Hinter-
hüften nebst einem Doppelflecken auf den Mesopleuren. Kopf nebst Hinterkopf
mattgelb; das gleichfarbene Stirndreieck hebt sich kaum von der Stirnfläche ab; auf
seiner Mitte liegt der schwarzgefärbte Ocelleuhöcker, dessen beide Borsten schwarz
sind; alle übrigen Börstchen wie Scheitelborsten, Frontorbital- und Mundborsten sind
weiss; vorne an der Stirne stehen verhältuismässig lange weisse Haare. Fühler mit nackter
weisser Arista. Der innere Mundrand ist auf seiner oberen Seite intensiv glänzend
schwarz gefärbt. Taster und Rüssel hell, Schwinger weiss. Hinterleib matt graugelb,
weissUch behaart mit 3 mattbrauneu Längsstreifen, auf der Mitte und an den Seiten-
rändern. Beine heUgelb; Kniee der beiden hinteren Beinpaare schwarz; desgleichen
liegt ein ringförmiger schwarzer Wisch auf der Schienenmitte, an den Aussenseiten
am stärksten. Flügel fast farblos; Aderung wie oben angegeben; die Entfernung der
beiden Queradern von einander ist kaum so gross wie die doppelte Länge der hinteren
Querader. Siehe Fig. 54, 55, 56, 57 Taf. 4d.
1*/^ mm lang.
Lagaroceras n. g.
von Xaxapöi; schmächtig und Repa? Hern.
Durch grosse Augen, lange schmale Fühler und dicke weisse Arista charakterisiert.
I
Ägyptische Dipteren. 149
Gattungschar akter.
Schwarze wenig glänzende Art mit 2 vertieften Läugslinien auf dem Thorax-
rücken, 2 hinteren Dorsocentralborsten, je 1 Supraalar- und 2 Notoplouralborsten.
Schildclien gelb, gewölbt mit 2 dicht neben einander stehenden schwarzen End-
borsten. Stirn rotgelb mit glänzend schwarzem blattförmigen Dreieck. Die Augen
sind nackt, oval; sie bedecken, im Profil gesehen, fast den ganzen Kopf. Fühler
schmal und lang, länger als das Untergesicht, nickend mit weisser, durch Pubescenz
verdickter Borste. Hinterleib einfarbig. Beine einfach. Flügel: die Längsaderu
sind fast grade, die dritte und vierte fast parallel, kleine Querader auf der Mitte
der Diskoidalzelle.
239. Lagaroceras megalops c? o. n. sp.
Eine Reihe von Exemplaren aus Kairo, Luxor und Assuan. November bis
Februar.
Die gelbe Grundfarbe des Thorax ist durch schwarze Zeichnung fast ganz
verdrängt; der Thoraxrücken ist im allgemeinen ganz schwarz, durch ziemlich starke
Punktierung nur wenig glänzend mit 2 wenig deutlichen Längsfurchen, die mitunter
schwach gelblich schimmern, so dass es den Anschein hat, als wäre der Thorax-
rücken durch das Zusammenfliessen von 3 breiten Längsstreifen ganz schwarz
geworden. Die sehr kurze Behaarung hat einen fahlgelben Schein. Schildchen ziemlich
flach, halbkreisförmig, weissgelb mit kurzen schwarzen Härchen und 2 stärkei-en
Borsten an der Spitze; ein rundlich gelber Fleck liegt hinter der Schulterbeule und
über den Notopleuralborsten. Auf den glänzend schwarzen Brustseiten sieht man
einen di-eieckigen gelben Flecken über den gelben A'orderhüften ; ein schmaler gelber
Fleck liegt ferner an der oberen Seite der Sternopleureu ; auch über den Hinter-
hüften stehen kleinere gelbe Flecken. Schwinger weissgelb. Das glänzend schwarze
Stirndreieck hat etwas geschwungene Seitenränder und damit Blattform; es endigt
am vorderen Stirnrande linienförmig und l)ieibt am Scheitel vom Augeurande etwas
entfernt. In der Zeichnung Fig. 63 Tat". 4d sind Stirn und Stirndreieck etwas
zu schmal geraten; letzteres hat direkte Verbindung mit der ganz schwarzen
Hinterkopffläche; die übrige Stirnfläche, Gesicht und Backen sind rotgelb. Die
Fühler sind lang und schmal, von rotgelber Grundfarbe; das erste und fast das
ganze dritte Glied sind schwarzbiaun; die Arista ist durch dichte weisse Pubescenz
verdickt. Der Hinterleib ist glänzend schwarz mit sehr kurzer schwarzer Behaarung.
Beine und Hüften ganz rotgelb, nur das letzte Tarseuglied gebräunt. Flügel schwach
graugelblich, fast farblos; die mittleren Längsadern sind gerade; dritte und vierte
schwach divergierend; kleine Querader auf der Mitte der Diskoidalzelle. Siehe
Fig. 62, 63, 64, 65 Taf. 4d.
1^/^ — 2 mm lang.
Assuania n. g.
Gattungscharakter.
Die Unterschiede von der vorigen Gattung liegen in den kürzeren Fühlern,
anderen Form des Stirndreiecks, nackter schwarzer Fühlerborste und abweichender
Flügeladerung.
J50 Th. Becker:
Glänzend schwarze Art mit 2 deutlichen Längsfurchen auf dem Thoraxrücken.
Schildchen stark gewölbt, gelb mit 4 Raudborsten. Stirndreieck glänzend schwarz
in der Form eines gleichseitigen Dreiecks mit tiefer Mittelfurche. Fühler etwas
verlängert; Arista dünn, schwarz und nackt. Hinterleib und Beine gewöhnlich.
]\Iittlere Längsadern der Flügel fast gerade; dritte und vierte deutlich divergierend;
kleine Querader etwas jenseits der Mitte der Diskoidalzelle.
240. Assuania glabra d 9 . n. sp.
6 Exemplare aus Assuan im Februar.
Die Behaarung des Thoraxrückens ist schwarz, aber sehr fein und kurz. Das gelbe
Schildchen trägt ausser den 4 Randborsten auf seiner Oberfläche nur je 2 Härchen in
2 Längsreihen. Oberhalb der Notopleuralnaht liegt ein gelber Fleck; ein zweiter
deutlich gelber an dem oberen Rande der Sternopleuren ; unbestimmte gelbbraune
Flecken sieht man ausserdem noch hin und wieder an den Brustseiten. Kopf und
Fühler rötlich matt; Stirndi-eieck wie oben angegeben; drittes Fühlerglied an der
Spitze verdunkelt. Schwinger weiss mit schwarzem Stiel. Hinterleib schwarz, seiden-
artig matt; fünfter Ring glänzend schwarz, erster mitunter gelbücb. Beine; Hüften
und Schenkel, letztere bis nahe zur Spitze glänzend schwarz; Knie, Schienen und
Tarsen rotgelb, die Schieneumitten gebräunt. Flügel wie oben angegeben, farblos.
Siehe Fig. 73, 74, 75, 76 Taf. 4e.
2 mm lang.
24L Eurina nuda Lw. ö q. Wien. ent. Monatsscbr. IL 75. Nr. 14. (1858). 9 .
Diese von Loew nach einem Ägyptischen Exemplar beschriebene Art kommt
auch in Süd-Europa vor; ich fing sie früher in Siebenbürgen. Meine Ägyptischen
Exemplare stammen von Sumpfrändern der Oase Fayüm, wo sie nicht selten war. März.
242. Eurina triangularis n. sp. <5.
Aus der Oase Fayüm im März.
Eine sehr kleine Art und nackt wie E. nuda Lw. Thorax gelb, nicht von der
Farbe des Gummigutti wie bei E. mida. Rücken mit Ausnahme der Schulterbeule
und eines dahinterliegenden Fleckens matt schwarz, durch Bestäubung duukelgrau;
auch das Schildchen hat dieselbe Färbung mit gelben Seitenflecken; von einer
Streifeubildung auf dem Thoraxrücken wie bei E. mala ist hier nichts zu sehen.
Die Punktierung ist ziemlich deutlich; die Wurzelpunkte der sehr kurzen schwarzen
Haare bilden kleine schwarze Punktflecken auf der grau bestäubten Fläche. An den
gelben Brustseiten liegt ein grösserer dreieckiger mattschwarzer Fleck auf den
Sternopleuren, so jedoch, dass der obere Theil in Form eines Längsstreifeus noch
gelb bleibt; ein kleiner Fleck liegt ferner über den Hinterhüften; mattschwarz ist
auch der Hinterrücken. Der Kopf hat eine reingelbe Farbe; das Stirndreieck ist
sehr schmal zugespitzt, auf der Mitte tief gefurcht, die Seitenflächen stark punktiert;
seine Farbe ist dunkelrostbraun bis schwarz und glänzend. Auch die vortretende
Stirn ist, von oben gesehen, weit spitzer als bei E. nuda Lw. Füliler: die beiden
ersten Glieder sind gelb, das dritte tief schwarz; die Arista am verdickten Wurzelteil
schwarz, weiterhin weiss. Da wo die Fühlerwurzeln die Stirnfläche berühren, liegt
Ägyptische Dipteren. 151
auf der Fühlerunterseite ein schwarzer Fleck. Der innere Teil der Mundöffnung
hat auf seiner Oberseite 2 schwarze Flecken. Der Hinterkopf ist auf der Mitte im
Anschluss an das dunkle Stirndreieck schwärzlich. Hinterleib gelb, auf der Oberseite
jedoch mit Ausschluss der Seitenränder schwärzlich, mattglänzend, nackt. Schwinger
gelb, der Kopf an der äussersten Spitze gebräunt. Beine gelb, das letzte Tarsenglied
kaum etwas gebräunt. Flügel schwach schmutzigbraun getrübt mit normalen braunen
Adern.
3^|^ mm lang.
Oscininae.
243. Crassiseta flavo-trontata d 9 . n. sp.
Aus Alexandrien, Kairo und dem Fayüm. November bis März.
Diese Art hat mit Cr. megasjiis Lw. und himamlata Lw. das glänzend gelbe
Stirndreieck gemein. Wodurch sich diese Art wesentlich von beiden unterscheidet,
ist die Form und Skulptur des Schildchens; dieses ist verhältnismässig klein, halb-
kreisförmig, ohne Skulptur, nur behaart und ohne die zapfenförmigen Endigungen,
auf denen die Rand- und Eudborsten der beiden genannten Arten stehen; auch die
folgende neue Art hat ein gewöhnliches Schildchen ohne Skulptur und Zapfen. Da
aber diese Ausbildung des Schildchens bei den verschiedenen Arten dieser Gattung
in verschiedenen Abstufungen, deutlich bis undeutlich auftritt, so kann man lediglich
auf dies eine Merkmal hin — das vollständige Verschwinden der Tuberkeln und der
groben Skulptur — eine generische Absonderung meiner beiden Arten nicht recht-
fertigen. Die bei dieser Gattung vornehmlich in 2 Längslinien auftretende Skulptur
des Thoraxrückens ist hier auch noch vorhanden, wenn auch wesentlich schwächer
als bei Cr. cornuta Fall.
Das ganze Tier ist hellrotgelb, nur der Hinterrücken ist glänzend schwarz
und der Hinterleib mitunter bräunlich verdunkelt. Der Thoraxrücken hat ziemlich
Glanz, nur die skulptierten Längslinien sind matt und nehmen eine etwas dunklere
rötliche Färbung an, so dass man von 2 schmalen roten Längsstreifen sprechen kann,
denen sich mitunter auch noch eine schmale mittlere Längslinie zugesellt. Brust-
seiten glänzend. Die Behaarung ist äusserst kurz und hell, nur die wenigen Borsten
sind schwarz. Das Schildchen ist kurz behaart ohne Skulptur mit 2 Endborsten an
der Spitze und 2 kleineren Seitenborsten; von Dorsocentralborsten sind die beiden
hinteren vorhanden. Da wo Kopf und Thorax zusammenstossen, zeigt sich ein
schwarzer Fleck, der auf dem Thorax die Form einer beginnenden schwarzen Mittel-
strieme hat; auf dem Hinterkopf sieht man 2 nach oben divergierende schmale
Streifen, die aber schon auf halbem Wege bis zum Scheitel abbrechen. Stirndreieck
glänzend rotgelb; es hat nur die gewöhnliche Grösse wie bei Cr. cornuta Fall. Die
Fühlerborste ist schwarz. Taster sind gross und stehen weit vor. Beine ohne
Besonderheiten ganz gelb. Die mehr oder weniger deutlich auftretende Bräunung des
Hinterleibes ist auf die letzten Ringe hauptsächlich ausgedehnt; ihr schliesst sich
mitunter eine etwas dunkle Mittelstrieme der ersten Ringe an, sowie 2 dunklere
Punkte an den Seiten des zweiten Ringes, wie solche Punkte vielfach bei Chlorops-
Arten vorkommen, Flügel schwach grau mit der gewöhnlichen Aderung. Die Flügel-
fläche ist deutlich behaart.
1^/2 — 2 mm lang.
152 Th. Becker:
244. Crassiseta trisulcaia (5 o . n. sp.
Aus Kairo, Assiut, Assuan. November bis Februar.
Das Scbiklchen ist bei dieser Art ebenso gebildet wie bei der vorigen. Wegen
des schwarzen Stirndreiecks könnte man sie nur mit Cr. cormita Fall., sihirica Lw.
und pectoralis Bezzi vergleichen.
Thorax rostgelb, auf der Oberseite glänzend braungelb mit ziemlich deutlicher
Skulptur, die sich in 3 etwas dunkleren mattroten Längsstreifen zu erkennen giebt.
Vorne am Halse liegt ein glänzend schwarzer Fleck als Beginn einer breiten Mittel-
strieme. Schildchen wie Thoraxrücken gefärbt mit 2 Eudborsteu. Die kurze Behaarung
auf Thorax und Schildclien ist schwarz. Brustseiteu ganz rotgelb, z. Teil glänzend.
Kopf heller gelb, Backen uud Untergesicht etwas weisslich bestäubt. Fühler und
Taster gelb, Fühlerborste schwarz. Das glänzend schwarze Stirndreieck hat die
gewöhnliche Ausdehnung wie Cr. cormita Fall.; Hinterkopf verdunkelt. Hinterleib
dunkel rostbraun, glänzend, an der Wurzel heller. Beine rostgelb, Spitze der Vorder-
schienen und die Vordertarsen schwarz; an den Mittelbeinen sind nur die Tarsen-
endglieder gebräunt; an den Hinterbeinen sind auch die Schienen auf der Mitte ihrer
Hinterseite braun. Flügel von gewöhnlicher Färbung und Aderung.
Anatriclius.
Loew. Bidrag til käuiied. om Afr. dii^tera 97. 7. (1860).
245. Anatrichus erinaceus Lw. 6 o. Bidr. t. käuned. om Afr. dipt. 97. 7. 13.
(1860).
Lw. Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. XLIV. 210. 1.5. (1874).
Diese ausgezeichnete Gattung und Art ist mit wenigen Worten, wie Loew dies
gethan, charakterisiert: Schildchen und Thoraxrücken sind mit langen fast lanzen-
förmigen Borsten rauh bedeckt. Hinterleib länglich oval, vorne verschmälert, auf
der Oberfläche mit erhabenen Längs- und Querlinien zweigartig oder netzföiinig
gezeichnet; er hat nur 2 Ringe. Der Hinterleib stellt in getrocknetem Zustande eine
ovale Hohlschüssel dar. Die langen Thorax- und Schildborsten sind weisslich mit
schwarzer Spitze, wodurch sie einer Lanze mit Sintze ähnlich erscheinen.
Loew beschrieb das Weibchen; unter meinen 4 Exemplaren aus Kairo ist auch
ein Männchen, das sich von den Weibchen nicht besonders abhebt; das Hypopygium
ist sehr klein, nussförmig, es liegt versteckt unter dem schalenförmigen Hinterleibe.
Siehe Fig. 70, 71, 72 Taf. 4e.
Microneurum n. g.
von niKpov klein und veüpov Ader.
Diese Gattung steht der Oscinis Fall, sehr nahe. Abweichend gebildet ist die
Flügeladerung: die Vorderrandzelle, bei Oscinis lang, ist hier auffallend kurz; auch
die zweite Längsader ist kurz und deutlich bogenförmig in den Vorderrand einmündend.
Dann ist das Schildchen von anderer Beschaffenheit, es ist zwar halbkreisförmig,
flach gewölbt, aber auf seiner Oberfläche stark köinig mit 4 — 6 sehr kurzen fast
dornartigen Eandborsten. Der Thoraxrücken ist weitläufig punktiert; die Punkte,
Ägyptische Dipteren. 153
welche Wurzelpuntte sehr kleiner Härchen sind, verdichten sich zu 3 feinen Längs-
linien und bilden 3 zarte aber noch deutliche Läugsfurchen. Das Untergesicht ist
spitz schuauzeuförmig vorgezogen. Augen nackt, rund.
246. Microneurum maculifrons ö 9 .
5 Exemplare aus Kairo und Alexandrien im November.
Thorax glänzend schwarz; der Rücken weitläufig aber deutlich punktiert ohne
deutlich hervortretende Behaaning. Das Schildchen ist ganz matt wie oben beschrieben.
Brustseiten stark glänzend. Schwinger schwarzbraun. Kopf schwarz; das Stirndreieck
stark glänzend; es berührt oben am Scheitel die Augenränder, seine Spitze reicht
aber nicht bis an den Stiruvorderrand ; die übrige Stirnfläche ist mattschwarz. An
den Augenrändern liegen je 3 — 4 helle seidenartig schimmernde kleine Flecken, auf
denen eine fast silberschimmernde Pubescenz zu liegen scheint. Frontorbitalhärchen
sind nicht zu sehen, auch von sonstigen Kopfborsten ist keine Spur. Das Unter-
gesicht ist an beiden Seitenenden schuauzeuförmig vorgezogen; die Gesichtsfarbe
varüert von rotbraun bis schwarz, mitunter ist auch der Vorderrand der Stirn rötlich.
Fühler rot; das dritte Glied ist gerundet, aber etwas breiter als laug, an der Spitze
meist etwas verdtmkelt mit feiner nackter rötlicher Borste. Taster rotgelb. Rüssel
dunkel. Hinterleib glänzend schwarz, nackt mit 5 gleichlangen Ringen. Beine:
Hüften und Schenkel schwarz, jedoch die Schenkelglieder und Kniee rotgelb. Scliienen
rotgelb mit einer braunschwarzen Binde, die an den Hinterbeinen am deutlichsten
ist. Tarsen gelb mit gebräunten Endgliedern. Flügel mit Adening wie oben bemerkt;
sie sind farblos, die Adern blassgelb mit sehr dicker Vorderrandader und kaum
sichtbarer Behaarung der Flügelfläche. Siehe Fig. 77, 78, 79 Taf. 4e.
247. Osclnls pusilla Meig. Syst. Beschr.VI. 157. 42. (1830).
Im gauzen Nilthal nicht selten.
Notonaulax n. g.
von viJuTov Rücken und au\a£ Furche.
Unter den bisher bei Oscinis stehenden Arten gibt es verschiedene, die sich
durch rauh gekörnten graubraunen Thoraxrücken und Schildchen auszeichnen, auf
welch ersterem sieh 2— 3 mehr oder weniger tief eingeschnittene Furchen deutlich
markieren. Es gehören hierzu: O.lineella Fall., suicella Zett., annulifera Zett., sordidella
Zett., tri/ineata Meig., cincia Meig., quadriviüata Meig., multlcingulaia Strobl. Die Stirn
ist meist gelb und grau, das Stirndreieck unbestimmt begrenzt, nie glänzend, sondern
matt grau bis braun. Augen pubescent. Mundrand nebst Tastern etwas vorgeschoben.
Flügel kurz und bieit. Beine gewöhnlich. Diese Arten bilden eine gut umgrenzte
Gruppe, die wir mit den echten Ocinis-Aitew wie 0. frit L., pu.vlla Meig. ebenso
wenig vereinigen können wie mit der Gattung Siphonella, welche einen ganz anderen
Bau des Kopfes, der Stirn und des Rüssels hat.
248. Notonaulax multicingulata Strobl. Wien. eut. Zeit. XH. 130. [Siphonella]
(1893).
Strobl hat diese Art kenntlich beschrieben; er hat sie ebenfalls mit Oscinis
nicht vereinigen wollen, sondern in den Gattungskreis der Siphonella laevic/ata gestellt,
164 Th. Becker:
was meiner Ansicht nach ans den oben kurz erwähnten Gründen nicht gut angeht.
Ich fing 3 Exemplare bei Suez und dem Natronsee Birket-el-Kanln im März.
249. Notonaulax maculifrons c? 9 . n. sp.
Eine Eeihe von Exemplaren aus Kairo, Assiut, Siala. November bis März.
Diese Art hat am meisten Ähnlichkeit mit der vorigen, da der Hinterleib ähnlich
gezeichnet ist; sie unterscheidet sich hauptsächlich durch die gelbe Stirn und gelben
Beine, sowie durch die Zeichnung des Stirndreiecks.
Thoraxrücken matt graubraun, dicht punktiert und kurz weiss behaart; die
Punktierung verdichtet sich auf den 3 Längslinien, welche dadurch eine dunklere
Färbung annehmen. Schildchen flach mit 2 weissen Endborsten, von der Farbe und
Skulptur des Thorax, der Rand ist jedoch ganz gelb. Schulterbeulen und die vertiefte
Fläche der Notopleuralborsten ebenfalls gelb. Brustseiteu auf der oberen Hälfte
seidenartig grau bestäubt, auf der unteren Hälfte mit den Sternopleuren glänzend
schwarz; Hiuterrücken desgleichen. Kopf mattgelb, auch der obere Teil der Stirn
ist kaum etwas graulich, höchstens ist das Stirndreieck von etwas schmutzig gelb-
grauer Färbung; letzteres zeichnet sich aber dadurch ganz besonders aus, dass in
der vorderen Spitze ein kleiner rautenförmiger Fleck unbestäubt ist, sodass die glänzend
schwarze Grundfarbe zum Vorschein kommt; die feine Behaarung der Stii-n ist weiss.
Fühler nebst der Arista gelb, letztere höchstens an der Spitze bräunlich. Taster
ganz gelb. Hinterleib etwas glänzend gelb, auf den ersten beiden Ringen mit brauner
Mittellinie und ebensolchen Seitenrändern; die übrigen 3 Ringe sind braun mit gelben
Hinterrandsäumen. Bauch gelb; Behaarung kurz, fein und weiss. Beine gelb mit
zarter weisser Behaarung; auf der Mitte der Hinterscheukel und Schienen liegt häufig
ein brauner Wisch. Flügel farblos, Adern blassgelb und normal.
250. Notonaulax setulosa c5 9 . n. sp.
2 Exemplare aus Kairo. November.
Eine sehr kleine Art, die sich durch 3 scharf geschnittene Längsfurchen des
Thoraxrückens und durch stark beborstetes Schildchen auszeichnet; durch letzteres
Merkmal unterscheidet sie sich nicht nur von A^ lineeUa Fall., mit der sie sonst noch
am meisten harmoniert, sondern auch von allen übrigen bekannten Arten.
Thorax braungrau matt, weisslich behaart. Die 3 Längsfurchen sind sehr schmal,
aber stark gekörnt. Schildchen ebenso gefärbt, flach, ziemlich lang mit 8 fast gleich-
langen aber kurzen schwarzen, fast dornähnlichen Randborsten. (Das Schildchen
von N. lineella Fall, hat eine gelbe Spitze und nur 2 längere Endborsten.) Brust-
seiten ganz gelbgrau bestäubt. Schwinger gelb. Stirn und Stirndreieck graubraun;
erstere vorn kaum etwas gelb mit kurzen schwarzen Härchen an den Augenrändern.
Untergesicht und Backen gelbgrau. Fühler von roter Grundfarbe, die aber durch
graubraune Bestäubung fast ganz verdeckt wird. Borste braun, Rüssel und Taster des-
gleichen. Hinterrücken glänzend schwarz. Hinterleib schwarz, durch braune Bestäubung
fast ganz matt und kahl. Beine gelb; die äusserste Spitze der hinteren Schenkel
und je ein Wisch auf der Mitte der Hinterschenkel und Schienen braun ; bei einem
Ägyptische Dipteren. 155
der beiden Exemplare ist diese dunklere Färbung aber sehr schwach, sodass man
die Beine als ganz gelb bezeichnen kann. Flügel schwach bräunlich gefärbt mit
dunkelbraunen Adern.
1 mm lang.
251. Notonaulax favillacea n. sp.
2 Exemplare aus Alexaudrien und dem Fayüm. November und März.
Eine sehr kleine matte hellaschgraue Art. Tliorax, Schildchen und Brustseiten
sind von dieser Farbe. Von den 3 Längslinien des Thoraxrückens ist die mittelste
kaum noch zu erkennen, auch die beiden Seitenfurchen sind nur sehr schwach aus-
gebildet. Das flache Schildchen hat 2 längere Endborsten, die aber recht weit von
einander entfernt stehen. Hinterleib schwärzlich grau, matt mit weissgelben Hinter-
randsäumen; der ganze Körper ist fast nackt, die weissen Härchen sehr kurz.
Schwinger gelblich. Der Kopf hat gelbe Grundfarbe; Hinterkopf, der obere Teil
der Stirn und das Stirndreieck sind grau. Die Stirn ist sehr schmal im Vergleich
mit den übrigen Arten. Die pubesceuten Augen sind etwas schräg liegend, der
Mundrand deutlich vorgeschoben. Fühler rötlich; das dritte Glied hat eine Oberecke
und ist au der Spitze schwach gebräunt wie die Arista. Taster gelb. Beine gelb;
die Schenkel sind auf ihrer Mitte breit braun mit grauer Bereifung; Hinterschieueu
desgleichen. Flügel farblos mit gelbbraunen Adern.
7^ mm lang.
Anacamptoneurum n. g.
von ävaKd|LiTTTeiv aufbiegen und vcüpov Ader.
Gattungscharakter.
Schwarze Art. Thoraxrücken flach gewölbt, stark punktiert und daher kaum
etwas glänzend; auch das Schildchen ist ziemlich flach. Stirn etwas vorgeschoben,
Mundrand desgleichen. Die Punktierung breitet sich auch über die Stirn aus; das
Stirndreieck ist undeutlich begrenzt, schwarzglänzend, es fliesst mit den ebenfalls
schwarzen Augenrändern und mit der bisweilen schwarzen Stirn fast ganz zusammen,
hebt sich aber ohne scharfe Begrenzung beulenförmig von der Stirnfläche ab. Augen
länglich, horizontal liegend, nackt. Drittes Fühlerglied oben mit einer rechtwinkligen
Ecke, unten abgerundet, nicht länger als breit mit nackter Borste. Hinterleib mit
5 Ringen. Beine gewöhnlich. Flügel: die 3 mittleren Längsaderu sind nach vorne
etwas aufgebogen ; die hintere Querader liegt sehr schräg, parallel zum Flügelhiuterrande.
Diese Gattung ist auch in Europa vertreten; ich besitze einige Exemplare aus
Italien, Ungarn, Schlesien, die dem obigen Gattungscharakter vollkommen entsprechend,
einer anderen Art angehören.
252. Anacamptoneurum obliquum d 9 . n. sp.
Einige Exemplare aus Luxor, Assiut und Fayüm. Dezember und März.
Schwarz. Die Behaarung des stark punktierten Thoraxrückens ist kurz, weisslich;
auch die kurzen Borsten sind von dieser Farbe. Schildchen mit 2 Endborsten.
Brustseiten stark glänzend, unpunktiert und unbehaart. Schwinger braun. Die
querliegenden Augen sind 1'/., mal so lang als hoch. Backen von mittlerer Breite.
156 Th. Becker:
Kopf rötlich, ziemlich glänzend. Hinterkopf, Stirndreieck und die seitlichen Augen-
ränder schwarz, punktiert mit kurzen fahlgelben Härchen. Fühler rot, von der
oben bezeichneten Form; die Spitze des dritten Gliedes gebräunt mit brauner nackter
Borste. Taster gelb, die inneren seitlichen Mundränder sind schwarz gesäumt. Rüssel
gewöhnlich. Hinterleib glänzend schwarzbraun, an der Wurzel heller, fast nackt.
Beine: Hüften, Schenkel und Schienen schwarz, Tarsen rotgelb. Die Beine sind auch
auf den äusseren Seiten stark punktiert, ganz matt und deutlich kurz weiss behaart;
die Innen- und Unterseiten der Schienen und Schenkel sind glänzend. Flügel milchweiss
mit blassgelben Adern wie oben angegeben. Siehe Fig. 80, 81, 82 Taf. 4e.
2 mm lang.
Ephydridae.
Es liess sich erwarten, dass diese Familie ebenso wie die Gattung Lispa verhältnis-
mässig zahlreiche Vertreter in Ägypten haben würde; meine Funde haben dies bestätigt.
Um in der Beurteilung sicher zu gehen, habe ich die gefundenen mir imbekannten
A rten auch einer Vergleichung mit den aus Amerika bekannt gewordenen unterzogen.
Es stellte sich dabei die überraschende Thatsache heraus, dass Amerika und Ägypten
mehrere gemeinsame Ephydriden besitzen.
Notiphilinae.
Ephygrobia
Schin. Wien. ent. Monatsschr. VI. 432. (1862).
Lw. Neue Beitr.VII. 8. (1860). [Psilopa].
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Zeit. (1896).
2.53. Ephygrobia compta Meig. Syst. Beschr. VI. 68. 13. fNotiphilaJ. (1830).
Einige Exemplare aus Kairo. November bis März.
254. Ephygrobia nigritella Stenh. Ephydr. 262. 9. [Psilopa]. (1844).
Mehrere Exemplare aus Alexandrien. November.
255. Ephygrobia nana Lw. Neue Beitr.VII. 9. 2. [Psi/opaJ. (1860).
Mehrere Exemplare aus Kairo und Luxor. November bis März.
256. Ephygrobia radiolata n. sp. 9 .
Ein Weibchen aus Alexandrien. Mai.
Aus dem Verwandtschaftskreise von E. compta und nltidula, von beiden aber
durch die geringe Zahl der Kammstrahlen auf der Fühlerborste geschieden.
Weibchen. Thorax glänzend schwarz, erzfarbig; Stirn und Untergesicht ebenso,
letzteres jedoch mit zartem weissen ßeif übergössen ; Wangen sehr schmal, weissgrau,
matt; unter der Haupt-Gesichtsborste steht noch eine schwächere zum Unterschiede
von E. compta und nitidula, welche beide nur eine Borste führen. Die Fühler sind
rotgelb von derselben Färbung wie bei E. nitidula; das dritte Glied ist vorne stumpf
abgerundet. Die Fühlerborste hat nur 4 weitläufig gestellte Kammstrahlen, wodurch
sich diese Art sofort von allen bisher bekannten unterscheiden lässt (bei E. compta
zählt man 7 — 8). Brustseiteu und Hinterleib erzfarbig, die beiden letzten Ringe
Ägyptische Dipteren. 167
stark glänzend, die beiden ersten durch Bestäubung ziemlich matt. Thorax- und
Hinterleibshaare schwarz. Schwinger weiss. Beine überwiegend hell gefärbt; Schienen
und Tarsen wie bei E.compta rotgelb; Vorderschenkel und Wurzel der hinteren Schenkel
schwärzlich. Flügel gelblich gefärbt, im Aderverlauf wie bei E. nitidula Fall., der
zweite Randader- Abschnitt V|^ mal so lang als der dritte.
257. Ephygrobia nigrifacies n. sp. 9.
Ein Weibchen aus Suez. Ende März.
Mit einer Flügelzeichnung wie bei E. leucostoma und nana Lw.; jedoch ist die
hintere Querader kräftiger braun umsäumt; auch die Spitze der dritten Längsader
sowie die kleine Querader sind etwas angeräuchert, das Gesicht stärker gewölbt.
Von E. leucostoma durch dunkleres Gesicht und Fühler, von E. nana noch durch
hellere Beine geschieden.
Weibchen. Thorax erzgrün, glänzend, das Schildchen etwas messingfarbig, sehr
zart bereift. Stirn glänzend schwarz mit starken Borsten. Fühler dunkel rotbraun
bis schwarz; das dritte Ghed stark pubescent, die Fühlerborste mit 6 Strahlen.
Untergesicht schwarz, durch weissliche Bereifung schwarzgrau erscheinend; es tritt
deutlich etwas buckeiförmig gewölbt hervor; unter der Haupt-Gesichtsborste steht
noch eine Nebenborste auf den Wangen. Hinterleib glänzend schwarz, die ersten
Ringe wie gewöhnlich durch Bestäubung etwas matt. Beine nebst Hüften rotgelb
mit verdunkeltem letzten Tarsengliede. Schwinger weiss. Die Flügel sind etwas
gelbbräunlich getrübt. Die Bräunung an der hinteren Querader ist umfangreicher
als bei E. leucostoma und nana; auch die vordere Querader ist dunkler als die übrigen
Adernteile, wenn auch von einer Fleckung der Flügelfläche nicht gesprochen werden
kann; ebenso hebt sich die Spitze der dritten Längsader durch eine braune Schattierung
hervor; vor der vorderen und hinter der hinteren Querader sieht man ferner einen
deutlich weisslichen Schein, wie wir ihn auch bei anderen Arten erblicken; die Grenzen
sind aber nicht deutlich gezeichnet, die Färbungen geheu ineinander über. Die zweite
Längsader ist nur kurz, der zweite Randader-Abschnitt nur wenig länger als der dritte.
1^/2 mm lang.
258. Ephygrobia nilotica ö q . n. sp.
Nicht selten im ganzen Nilthal von November bis März.
Thorax, Schildchen und Hinterleib kupfer- bis messingfarbig, glänzend. Thorax-
rücken und die ersten Hinterleibsringe etwas bereift. Stirn und Untergesicht auch
kupferfarbig; letzteres durch dichte weisse Bestäubung matt. Fühler ganz hellrotgelb;
mitunter ist das dritte Glied ein wenig dunkler. Fühlerborste mit 7 — 8 Kammstrahlen;
unter der Haupt -Wangenborste mitunter noch eine zweite schwächere. Backenborste
sehr deutlich. Schwinger blassgelb. Beine nebst Hüften ganz rotgelb. Flügel blass-
gelb mit blassen Aderu ; zweiter Randader- Abschnitt unmerklich länger als der dritte.
1^/4 — 2 mm lang.
259. Ephygrobia composita n. sp. c? 9 .
Eiuige Exemplare au den Ufern des Natronsees Birket-el-Karün im Fayüm.
Diese Art kann nur mit Ejih. maritima Perris verglichen werden, die aber durch
teilweise roten Hinterleib und durch, wenn auch ähnliche so doch weniger ausgebreitete
158 Th. Becker:
Flügelzeichnung abweichend gebildet ist. Eph. maritima hat 4 getrennte schwarze
Elügelfleckeu : an der Wurzel, über der steil in den Vorderrand mündenden zweiten
Längsader, über der hinteren Querader und an der Flügelspitze. Bei Epit. composita
sind der zweite und dritte Fleck zu einer mittleren Querbinde vereinigt; letztere ist
ferner an der fünften Längsader entlang mit dem Wurzelfleck verbunden; dieser ist
fast in 2 Teile gespalten.
C? Q . Thorax, Hinterleib und Stirn ganz glänzend schwarz, ohne Bestäubung;
der Thoraxrücken hat dabei eine ins Erzfarbene, der Hinterleib ins Violettschwarze
hinübergreifende Färbung; da« Schildchen ist etwas matt; das Untergesicht durch
dichte weisse Bestäubung hellgrau; unter der Haupt -Wangenborste noch eine zweite,
schwache. Backenborste deutlich aber schwach. Fühler rotbräunlich, das zweite
Glied weiss bereift; B'ühlerborste mit 6 — 7 Kammstrahlen. An den Brustseiten
macht sich auf der Fläche des mittleren Sternums ein am oberen Bande liegender
weiss bereifter Fleck bemerkbar. Schwinger weiss. Die Behaarung des Hinterleibes
ist länger und kräftiger als bei anderen Arten. Beine nebst Hüften rostrot. Schenkel,
namentlich die Hinterschenkel mit braunem bis schwärzlichem Längswisch auf der
Spitzenhälfte. Hinterschienen bis auf ihr Spitzendrittel schwarzbraun, Tarsen-EndgUeder
desgl. verdunkelt. Die Flügel sind ziemlich farblos. Die Flügelzeichnung besteht
aus 2 zusammenhängenden Querbinden im Anschluss an einen Wurzelfleck und aus
einem isoliert stehenden schwarzbraunen Flecken am Ende der dritten Längsader.
Die beiden Querbinden liegen über beiden Queradern; die breit über der vorderen
Querader liegende beginnt am Flügelrande unmittelbar hinter der Mündung der ersten
Längsader und reicht bis über die fünfte Längsader hinaus; die zweite deckt die
stark bogenförmig auslaufende Mündung der zweiten Längsader und die hintere Quer-
ader; beide Querbiuden sind unterhalb der fünften Längsader durch einen breiten
schwarzbraunen Saum verbunden; die erste Querbinde steht dann noch in Verbindung
mit dem Wurzelfleck der Flügel, der sich bis über die fünfte Längsader hin ausbreitet,
die Vorderrandzelle jedoch ganz frei lässt. Am Ende der dritten Längsader steht
dann noch ein grösserer isolierter Fleck, welcher beinahe bis an die vierte Längsader
heranreicht, während er bei Epli. mantima nur bis in die Mitte der Zelle geht. Die
vierte Längsader biegt sich unmittelbar an ihrer Spitze deutlich zur dritten hinauf,
sodass eine Konvergenz entsteht. Siehe Taf 4 b, Fig. 22.
21/4 — 2 Va mm lang.
260. Ephygrobia rufithorax n. ap. ö 9 .
Ein Pärchen aus Kairo. November.
Thorax glänzend rotgelb; der Rücken bei dem Männchen in's Rotbraune ver-
dunkelt, das Schildchen ist jedoch auch rotgelb. Stirn metallisch schwarzblau, glänzend.
Untergesicht dicht bestäubt, gelbgrau mit Haupt- und Nebenborste, auch Backen-
borste. Fühler rotbräunlich, die ersten Glieder hellbereift, die Fühlerborste mit
5 Kammstrahlen. Hinterleib an allen Ringen glänzend metallisch schwarz mit violettem
Schimmer. Brustseiten, Hüften und Beine gelb. Vorderschieuen nebst deren Tarsen
ganz schwarz; an den Mittelbeinen sind die Schienen nur etwas gebräunt, das letzte
Tarseuglied schwarz. Hinterschenkel an der Spitze mit schwarzem Wisch, die zu-
gehörigen Schienen nebst den letzten 3 Tarsengliedern gebräunt. Die Flügel sind nur
Ägyptische Dipteren. 169
schmal, von graubräunlichem Ton und mit dunkleren Adern; die hintere Querader ist
stark fleckeuartig schwarzbraun umrandet, aber auch die vordere oder Ideine Quer-
ader ist deutlich, wenn auch weniger ausgebreitet, gefleckt. Der Flügelvorderrand
ist fast auf seiner ganzen Länge gebräunt, jedoch mit allmähüch verlaufender Abtönung;
die Bräunung ist am stärksten ausgeprägt in der Vorderrand- und Randzelle und
steht mit dem Flecken an der kleinen Querader im Zusammeuhang. Einige Ähn-
lichkeit in der Fleckenanorduung ist mit Eph. Eöderi vorhanden, jedoch ist bei dieser
die Vorderrandzelle nicht gebräunt, die Fleckenzeichnung überhaupt dunkler und
schärfer abgegrenzt.
1 mm lang.
261. Ephygrobia fratella n. sp. dg.
1 Exemplar aus Alexandrien im November, jedoch habe ich später dieselbe
Art in grösserer Anzahl auf der Insel Teneriffe vorgefunden. Der Ejih. leiuvstoma
Meig. ähnlich, jedoch kleiner, durch schmäleres Gesicht, andere Flügelfärbung und
deren dicke schwarze Adern abweichend gebildet.
Thorax und Hinterleib, auch die Gesichtsfärbung wie bei leucostoina; die Beine
sind ebenfalls ganz rotgelb, jedoch das letzte Tarsenglied schwarzbraun. Die Fühler
sind etwas duukler. Die Flügel haben eine schmutzig bräunliche Färbung mit dicken
schwarzbraunen, nur an der Wurzel gelben Adern, während die Flügelfläche bei
Eph. leucostoina nebst deren Adern blassgelb ist. Am Vorderrande macht sich bei
ausgereiften Exemplaren eine etwas stärkere Bräunung bemerkbar. Der Fleck auf
der hinteren Querader ist bei Eph. fratella grösser und duukler als bei Eph. leucostoina
und zwischen der Flügelwurzel und diesem Flecken zeigt sich in gewisser Stellung
des Auges ein weissgelblicher Schein, wie er bei manchen Arten noch intensiver
hervortritt, von dem aber bei Ep>h. leucostoina keine Spur vorhanden ist.
262. Ephygrobia electa n. sp. ö Q. -^ T/j/jo-vlP*^^^^^
Nicht selten in Kairo und im Fayüm von November bis März.
Diese Art nimmt eine Ausnahmestellung ein insofern, als vorne auf dem
Thoraxrücken, vor und hinter der Quernaht, je 1 Dorsocentralborste steht, wähi-end
diese bei allen übrigen mir bekannten Arten fehlen. Wenn ich in meiner Gattungs-
beschreibung Berl. ent. Z. 1896. pag. 1:^7 gesagt habe, dass auf dem Thoraxrücken
2 hintere Dorsocentralborsten stünden, so muss ich diese Auffassung heute dahin
berichtigen, dass diese letzteren beiden Borsten, unter Berücksichtigung der Borsten-
stellung bei Eph. electa nur als Präscutellarborsten angesehen werden können, die
allerdings etwas weiter als gewöhnlich vom Schildchen abrücken. Da bei der vor-
liegenden Art alle übrigen der Gattung zukommenden Borsten, Kopf und Flügel-
form in gleicher Ausbildung vorbanden sind, so kann ich aus diesem einen Umstand
allein keine Berechtigung zur Bilduug einer neuen Gattung ableiten. Wir müssen
vielmehr den Gattungsbegriff von Ephygrobia dahin erweitern, dass ausnahmsweise
auch Dorsocentralborsten vorkommen. Siehe Fig. 2-3 Taf 4b.
Glänzend schwarz auf Thorax und Hinterleib; Bereifung kaum bemerkbar.
Thoraxbeborstung wie oben angegeben. Kopf schwarz, Stirn glänzend; Untjrgesicht
160 Th. Becker:
schwach glänzend, durch Bereifung schwarzgrau mit einer Haupt- und Nebenborste sowie
Backenborste. Fühler schwarzbraun, drittes Glied^rotbrau^mit 8 — 9 Kammstrahlen.
Schwinger weissgelblich. Beine schwarz, nur die Tarsen mit Ausnahme des letzten
oder der letzten Glieder rotgelb. Flügel weissgelblich, mit blassgelben normalen Adern.
1^/2 — 2 mm lang.
Von aussereuropäischen zur Vergleichung herangezogenen Arten nenne ich folgende:
Psilopa aciculata Lw. Monogr. of the dipt. of N.-Amer. (1862) p. 142.
scoriacea Lw. „ „ „ „ „ „ „ „ „
aira Lw. „ „ „ „ „ „ „ „ 143.
umbrosa Lw. „ „ „ „ „ „ „ „ „
„ coeruleiventris Lw. „ „ „ „ „ „ „ „ 144.
nobilis Lw. Berl. ent. Z. (1862). 229. 92.
„ aeneo-nigra Lw. Zeitschr. f. d. gesammt. Naturw. 1878). „ 196.
atrimana Lw. „ „ „ „ „ „ „ 197.
pulchripes Lw. „ „ „ „ „ „ „ „
metallica Schill. Novara Reise. (1868). 242. 32.
nigra Willist. Dipt. of St. Vincent (West-Indien) (1896). p. 393.
nigropuncia Will. ,. „ „ „ „ „ „ „
„ nigrimana Will. ,, „ .. „ „ „ „ „
desmata Will. „ „ „ „ „ „ „ „
Clasiopa
Stenh. Ephydr. 251. (1844).
Lw. Neue Beitr. VIL (1860). 11. [Discocerina].
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. (1896). 144.
Von aussereuropäischen Arten wurden folgende verglichen:
Discocerina lacieipennis Lw. Monogr. of the dipt. of N.-Amer. (1862). p. 14.5.
parva Lw. „ „ „ „ „ „ „ „ 146.
orbitalis Lw. „ „ „ „ „ „ „ „ 147.
Simplex Lw. „ „ „ „ ,, „ „ „ 147.
leucoprocia Lw. „ „ „ „ „ „ „ „ 148.
Ciadopa albitarsis v. d. Wulp. Tijdschr. voor Entomol. (1891).
263. Clasiopa costata Lw. Neue Beitr. VH. 14. 4.
Mehrere Exemplare aus Assiut, Luxor uud Assuau. Dezember und Januar.
Die von mir gefangenen Tiere variieren etwas in der Färbung des Thoraxrückens
von grau bis gelbgrau; häufig sind auch nicht nur die Hinterschienen, sondern alle
Schienen mit einer dunkelgrauen Binde versehen.
264. Clasiopa orbitalis Lw. Monogr. of the Dipt. of N.-Amer. 147. 3. (1862).
Einzelne Exemplare aus Kairo, Luxoi- und dem Fayüm. November bis März.
Die grosse Anzahl der Gesichtsborsten, welche diese Art besonders charakterisieren,
verbunden mit gleichen Färbungsverhältuissen uud gleicher Flügeladerung stimmen
mit Loew's Amerikanischer Art überein; ich kann in meinen Exemplaren keine
andere Art erblicken.
d" § . Thoraxrücken bräunlich, matt; Stirn desgleichen, Untergesicht heller,
grau mit zirka 6 Borsten in einer Reihe neben den Wangenplatten; das wenig vor-
tretende Prälabrum und die Taster hell. Fühler rötlich, auf der oberen Seite mitunter
etwas dunkler mit fünfstrahliger Borste. Brustseiten etwas behaart. Hinterleib matt
Ägyptische Dipteren. 161
dunkelgrau. Schwinger weisslich. Schenkel bis zur äussersten Spitze schwarzgrau.
Kniee, Schienen und Tarsen rotgelb; die Schienen haben jedoch alle eine mehr oder
weniger breite dunkle Binde und das letzte Tarsenglied ist ebenfalls verdunkelt. Die
Flügel sind nur sehr schwach grau gefärbt; zweite Längsader kurz, der zweite Rand-
ader-Abschnitt ist kaum länger als der dritte. Adern dunkel; der erste Randader-
Abschnitt trägt keine längeren Einzelborsten.
1 — 1^/^ mm lang.
265. Clasiopa quadripectinata n. sp. d 9 .
Verschiedene Exemplare aus Alexandrien, Luxor und Assuau. November — Februar.
Nach der Bestimmungstabelle in meiner Abhandlung über die Ephydriden
wird man entweder auf Cl. pulicmia oder palliditarsis geführt. Cl. pulicaria hat eine
deutlich kürzere zweite Längsader, eine Fühlerborste mit 5 Kammstrahlen und eine
weit dunklere Körperfarbe. CL j'ialliditarsis Beck, zeichnet sich durch weit längere
Flügel und eine mit 6 Kammstrahleu versehene Fühlerborste aus.
Männchen. Thoraxrücken und Schildchen mattgraubraun; an dem äussersten
Rande und an den Brustseiten ist die Färbung heller grau; bei den meisten Exemplaren
sieht man 3 etwas dunklere braune Längsstriemen. Stirn von der Farbe des Thorax;
Untergesicht gelbgrau mit 2 deutlichen Eiuzelborsten an der Waugennaht und einer
Backenborste. Das etwas vorstehende Prälabrum ist schwarz wie die Taster. Fühler
ganz schwarz; das zweite Glied trägt auf seiner Oberseite deutliche weisse Bestäubung;
die kui'ze schwarze Fühlerborste trägt nur 4 weitläufig gestellte lange Kammstrahlen.
Hinterleib matt dunkelgrau; Schwinger weisslich. Beine schwarzbraun; die Wurzel-
glieder aller Tarsen, Wurzel und Spitze aller Schienen rostgelb. Flügel verhältnis-
mässig kurz, schwach graubraun gefärbt mit langer zweiter Längsader; der zweite
Randader- Abschnitt ist doppelt so lang als der dritte; die dritte und vierte Längsader
sind ganz gerade und verlaufen meist schwach konvergierend; der erste Randader-
Abschnitt ist gleichmässig fein bewimpert.
% — IV4 mm lang.
Weibchen. Dasselbe ist ein wenig breiter gebaut; auf dem Thoraxrückeu
sieht man keinerlei braune Streifung und die Flügel sind schwach milchig gefärbt.
H. Loew hat unter den Amerikanischen Arten nur eine einzige mit ganz
schwarzen Fühlern beschrieben; es ist dies die oben zitierte THscocerina simplex;
diese hat aber wesentlich dunklere Beine; die Hintertarsen sollen ganz schwarz sein,
Schenkel und Schienen aller Beine desgleichen. Leider giebt Loew keine Notiz
über die Länge der zweiten Längsader, auch sagt er nicht, ob er Männchen oder
Weibchen beschreibt. Sollte die Flügeladeruug mit Ci. quadripectinata übereinstimmen,
so würde ich in der helleren Beinfärbung allein die Begründung einer neuen Art
nicht erblicken können und müsste annehmen, dass meine Cl. quadripectinata mit
Diso, simplex identisch sei.
2C6. Clasiopa galactoptera c? 9. n. sp.
Vereinzelt aus Kairo, Luxor und Assuan; von November bis Februar.
Meine Bestimmungstabelle Berl. ent. Z. 1896. p. 146 führt auf Cl. anrifacies Strohl,
von der die meiuige sich durch hellgraues Gesicht, ganz mattbestäubten hellgrauen
Hinterleib und dunklere Stii-n unterscheidet.
262 Th. Becker:
Thorax hellgrau mit bräunlichem Rücken und Schildchen. Stirn braungrau.
Uutergesicht und Backen weissgrau mit 2 Einzelborsten am Rande der Waugen
und einer Backenborste. Fühler ganz rotgelb, Borste mit 6 Kammstrahlen. Taster
weisslich. Hinterleib ganz matt, hellgrau. Schenkel bis dicht vor der Spitze schwärzlich,
grau bestäubt. Kniee, Schienen und Tarsen gelb ; Hinterschienen mitunter mit dunklem
Wisch auf der Mitte; letztes Tarsenglied verdunkelt. Flügel milchweiss mit ganz
blassen Adern; zweite Längsader kurz; der zweite Randader- Abschnitt ist kaum,
höchstens 1^4 mal länger als der dritte; der erste ist zart bewimpert, ohne längere
Einzelborsten. Die Randader ist dick, bräunlich.
1 — l'/a iißi hing.
Eine Vergleichung dieser Art mit Disc. lacteipennis Lw. aus Washington ergiebt
zwar Ähnlichkeit aber keine Übereinstimmung; die Loew'sche Art ist fast doppelt
so gross; sie hat dunkler gefärbte Schienen und eine längere zweite Längsader.
Atissa
Halid. Ann. of nat. bist. IIL 404. (1839).
Lw. Neue Beitr. VII 24. (1860)
Beck. Dipt. Stud. IV Berl. entom. Z. (1896). 130.
267. Atissa pygmaea Halid. Ent. Magaz. I 174. (1834).
Verschiedene Exemplare aus Alexandrien, Luxor, Fayüm, Damiette und Port-
Said. November bis April.
Diese Art zeichnet sich besonders dadurch aus, dass die Akrostikalbörstchen
ausserordentlich weitläufig stehen, so dass man eigentlich nur 2 Reihen als solche
auffassen kann; bei A. durvenhergendx Lw. und limodna Beck stehen sie weit enger,
da man hier mindestens 4 Reihen zählt. Ferner ist das Gesichtsprotil bei ^1. pi/gmaea
eingedrückt, ähnlich wie bei Scatophila caviccps Stenh. Die äussere Querader ist in
ihrem nächsten Umkreis etwas geschwärzt.
268. Atissa durrenbergensis Lw. Zeitsch. f. d. gesammt. Naturw. 346. (1864)
Einige Exemplare aus Kairo und Assuau. November bis Februar.
269. Atissa Kairensis (5 9 . n. sp.
Aus Kairo im November.
Diese Art hat mit A. dnrreiihergeusis manches Gemeinsame wie die dichtere
Reihung der Aki'ostikalbörstchen und die Länge der Randader-Abschnitte, ist aber
durch anders gefärbte Fühler und Beine unterschieden.
Von matt graugrüner Färbung mit aschgrauem Gesicht und je 2 Borsten am
Rande der Wangen; das Gesicht ist mit einem abgerundeten Höcker versehen, der
auf der unteren Hälfte hervortritt. Fühler schwarz; das dritte Glied ist auf seiner
Unterseite rostgelb bis rostrot, die Fühlerborste verhältnismässig lang gefiedert.
Hinterleib matt graugrün. Schwinger hell. Beine hell und dunkel gefärbt; die
Schenkelspitze, Wurzel und Spitze der Schienen sowie die Tarsen mit Ausnahme
der Endglieder sind rostgelb. Flügel mit graubrauner Trübung und etwas gefleckter
äusserer Querader; der zweite Randader- Abschnitt ist nicht länger als der dritte.
^|^ mm lang.
Ägyptische Dipteren. 163
270. Atissa hepaticoloris cJ. n. sp.
Aus Assuaa im Januar.
Thoraxrücken, Stirndreieck und Untergesiebt leberbrauu. Akrostikalbörstcben
mehr als zweizeilig, aber sehr unregelmässig gereiht. Stirnfiäcbe dunkler als das
Dreieck; Fühler ganz schwarz, etwas grau bereift; das dritte Fühlerglied ist grösser
als bei allen übrigen Arten und hat eine nur kurz gekämmte Borste. Das Unter-
gesicht trägt 3 grössere Borsten auf jeder Seite, die in 2 Längsreihen stehen, auch
ist eine deutliche Backenborste vorhanden. Im Profil ist das Gesicht eingedrückt,
der obere Mundrand vorgeschoben wie bei A. pygrnaea. Hinterleib schwarzgrau;
Schwinger weiss. Die Beine sind schwarz, die Metatarsen kaum etwas rostrot gefärbt.
Flügel grau gefärbt; in der Nähe der äusseren Querader ist eine Verdunkelung der
Flügelfläche bemerkbar; der zweite ßandader-Abschnitt ist 1^4 mal so lang als der dritte.
1 mm lang.
271. Atissa acrosticalis u. sp. c? 9 .
Mehrere Exemplare aus Alexandrien.
Dr. Kertesz fand dieselbe Art im Juli 1900 in grosser Menge in Novi an
der Küste des Adriatischeu Meeres; sie lässt sich nur mit A. pygmaen vergleichen,
mit der sie die weitläufige Behaarung des Thoraxrückeus teilt, von der sie sich aber
durch dunklere Fühler, hellere Beine und Flügel unterscheidet.
Thoraxrücken hellaschgrau mit weitläufig, nur zweizeilig gestellten fast borsten-
förmigen Akrostikalbörstcben, die weit länger und stärker als bei ^1. jiyginaea sind.
Die Stirn ist hellgraubrauu und ilas Gesicht hellaschgrau mit 2 stärkereu Borsten
am Rande der Wangen; die Backen haben die ansehnliche Breite von ''/i der Augen-
höhe; das Gesicht fällt im Profil grade und senkrecht ab. Das dritte Fühlerglied
ist schwarz mit heller bestäubten Wurzelgliedern, die Fühlerborste deutlich gekämmt.
Hinterleib hellaschgrau. Schwinger weiss. Die Beine sind schwarz- und gelbgefärbt,
aber auch die schwarze Farbe ist allenthalben mit einer hellgrauen Bestäubung ver-
sehen. Kniee, Wurzel und Spitze der Schienen sowie die Tarsen mit Ausnahme der
Endglieder sind hell, ungefähr in der gleichen Weise gefärbt, wie bei der Art
.4. kairensh. Die Flügel sind auffällig klar, fast ohne jede Trübung, auch die äussere
Querader hat keinerlei Verdunkelung und der zweite Randader-Abschnitt ist nicht
länger als der dritte. Die kleine Querader ist ebenso wie bei der Art A. durrenbergenm
Lw. der Flügelwurzel bedeutend näher gerückt und steht vor der Einmündung der
ersten Längsader.
1 mm lang.
Die Arten der Gattung Atissa sind wegen ihrer wenig abweichenden Färbung
und bei ihrer geringen Grösse recht schwierig zu unterscheiden, es gehört ein gutes
Auge und eine gute Lupe dazu; mit diesen findet man aber auch die Unterschiede
bald heraus, die vornehmlich in der Thoraxbeh.iarung, Gesichtsform, Grösse der
Fühler, Flügeladerung coustaut sind. Um die Unterscheidung der nunmehr 6 bekannten
Arten zu erleichtern, gebe ich die nachstehende Bestimmungstabelle.
Mitt. a. d. zool. Mus. in Berlin.
164 Th. Becker;
Bestimmungsta belle.
1. Akrostikalbörstchen weitläufig, nur zweizeilig 2
Akrostikalbörstchen dichter gestellt, mehr al8 zweizeilig . . 3
2. Akrostikalbörstchen sehr fein; drittes Fühlerglied rotgelb, an
der Oberseite meist dunkler; das Gesicht eingedrückt;
äussere Querader etwas geschwärzt. Beine schwarzbraun,
Hintermetatarsus rotgelb fygmaea Halid.
Akrostikalbörstchen sehr grob, fast borstenförmig; Fühler
schwarz bis schwarzbraun; Gesicht grade, senkrecht; äussere
Querader nicht geschwärzt. Kuiee, Schienen z. grossen
Teil, Tarsen bis auf die Endglieder rostgelb acrosticalis n. sp.
3. Zweiter Eandader-Abschnitt nicht länger als der dritte . . 4
Zweiter Randader-Abschnitt deutlich länger als der dritte . 6
4. Fühler ganz schwarz, Borste kurz gefiedert; Beine schwarz,
nur die Metatarseu etwas rostgelb dun-enbei-gensis Lw.
Fühler schwarz, drittes Glied unten rostrot, Borste deutlich
gefiedert. Beine schwarz; Kniee, Wurzel und Spitze der
Schienen sowie die Tarsen bis auf die Endglieder rostgelb kairensis n. sp.
5. Fühler von der gewöhnlichen Grösse; drittes Glied an der
Wurzel rostrot. Akrostikalbörstchen deutlich reihenförmig.
Gesicht im Profil grade. Beine schwarzbraun liiuosina Beck.
Drittes Fühlerglied erheblich grösser, ganz schwarz, etwas
grau bereift. Akrostikalbörstchen unregelmässig gereiht.
Gesicht im Profil eingedrückt. Beine schwarzbraun . . . hepaiicoloris n. sp.
Discomyza
Meig. Syst. Beschr. YI. 76. (1830).
Lw. Neue Beitr. VII. 8 (1860).
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. entom. Z. 128. (1896).
272. Discomyza vorticis cJ 9 . n. sp.
6 Exemplare von der Insel Philae. Februar.
Diese Art schliesst sich hinsichtlich der Beborstung, Körperform und Flügel-
aderung eng an IK incurva an zum Unterschiede von D. cimiciformis Halid., die mit
einer wesentlich anderen Kopf- und Flügelausbildung in diesen Gattungsrahmen nicht
hineinpasst. Siehe die nächste Gattung Clanoneurum.
Thorax, Kopf und Hinterleib glänzend schwarz; der Kopf ist runder, nicht so
platt gedrückt wie bei JMsc. incurm. Untergesicht und Stirn sind erheblich schmäler;
ersteres mit 4 grösseren schwarzen beulcnförmigen Erhebungen auf jeder Seite, die
durch Furchen mit einander in Verbindung stehen und mit 4 Wangenborsten; bei
i>. incurva stehen viele kleinere Höcker neben einander. Fühler schwarz, matt, das
dritte Glied rotbraun mit langer achtstrahliger Borste. Thoraxrücken mit erzfarbenem
Glanz, nicht stark genarbt wie bei V. IncniTa. Schwinger weisslich. Hinterleib
massig breit, kurz schwarz behaart. Hüften und Schenkel schwarz. Schienen und
Tarsen hell rostgelb, Hinterschienen mitunter mit dunklem Wisch auf der Mitte.
Die Flügel sind etwas graubräunlich getrübt; erste Längsader kurz, ihr Ende der
kleinen Querader gegenüber; zweite, dritte und vierte Längsader fast ganz grade
uud parallel laufend, die zweite erheblich länger als bei incurva; die äussere Querader
steht senkrecht zur vierten Längsader, sodass deren letzter Abschnitt doppelt so
Ägyptische Dipteren. 165
lang ist als der vorletzte; an der äusseren Qiierader sieht man eine unbestimmt
verlaufende Trübung der Flügelfläche; die Exemplare sind viel kleiner als D.incurva,
nur 1 mm lang. Siehe Tai". 4 b Mg. 24, 25.
Clauoneurum n. g.
von K\dv knicken und veupov Nerv.
Die nachstehend beschriebene Art, welche ich als Repräsentantin der neuen
Gattung ansehe, stimmt in ilu'er ganzen Organisation mit Dlsconujza cmiici/onnis Halld.
überein. Schon damals, in meinen dipterologischen Studien, als ich diese Form nach
dem Vorgang von Halid. u. Lw. zur Gattung Discomyza stellte, fiel mir der bedeutende
Unterschied auf, der in der Form des Hinterleibes und in der Fliigeladerung zwischen
IHsc. incwva Fall, und ciiniiiformls Hahd. bestand. Ich hielt damals eine Trennung
für verfrüht. Heute, wo ich eine zweite gleich organisierte Art sowohl zu Disc.
incTtrva als auch zu cimidformis gefunden, trage ich keinerlei Bedenken, die letztere
Art von Discomyza abzutrennen und sie mit der neuen Ägyptischen Art zu einer
besonderen Gattung zu vereinigen, so dass beide Gattungen nun je 2 Arten besitzen.
Eine Vergleichung der in meinen Dipt. Stud. Taf. V. Fig. 4 gegebenen Flügelzeichnung
von inmrva Fall, mit dem hier Taf. 4c Fig. 26 dargestellten Flügel von Qanonenruiu
infumatum wird die bedeutenden Unterschiede anschaulich machen.
Gattungscharakter.
In der Kopfbildung der Discomyza inciirva ähnlich, namentlich au Stirn und
Untergesicht. Die nackten Augen sind noch etwas länger; das Untergesicht reicht
kaum über die Augen hinaus. Die Fühler sind bedeutend länger als bei B. incurva,
jedoch nicht abgerundet, sondern zugespitzt; das zweite Glied gedornt. Von Thorax-
borsten sind vorhanden ausser den 4 Schildborsten je 2 Dorsocentral-, 2 Supraalar-,
2 Notopleural-, 1 Sternopleural- und 1 Mesopleuralborste. Der Hinterleib, der bei
Discomyza so auffallend breit, breiter als der Thorax ist, hat hier die gewöhnliche
länglich ovale Form; er ist nicht breiter als der Thorax, hat auch nur 4 deutliche
Ringe; der fünfte Ring ist zwar vorhanden, aber kaum unter dem vierten zu bemerken,
im Gegensatz zu Discomyza, bei der die letzten vier Ringe gleich lang sind. An den
Flügeln macht sich im Vergleich mit Discomyza bemerkbar die besondere Lage der
zweiten Läugsader und die Knickung der hinteren Querader. Ferner sind bemerkenswert
2 Flügelfalten, von denen eine der Länge nach durcli die Diskoidalzelle und den
Knickpunkt der Querader verläuft, um von hier aus einen Ast in die erste Hinter-
randzelle abzusondern. Die Vorderrandzelle ist bedeutend länger als bei Discomyza.
273. Clanoneurum infumatum ö. n. sp.
Zwei Exemplare vom Natronsee Birket-el-Karün in der Oase Fayüm. Ende März.
Thorax dunkelbronzefarbig, seidenglänzeud, dicht aber nur fein punktiert. Stirn
und Untergesicht dunkel messingfarbig. Stirndreieck und der mittlere Teil des Unter-
gesichtes der Quere nach fein nadelrissig, die breiten Augenränder und Wangen
längsrissig. Am Mundrande und an den Backen stehen je eine Borste. P^ihler
rotbraun; erstes Glied schwarz, zweites und drittes an der Spitze verdunkelt, letztes
166
Th. Becker:
Glied schmal, zugespitzt, ca. 2^/2 — 3 mal so lang als breit; Fühlerborste mit 9 bis
10 Strahlen. Schwinger schwarzbraun. Hinterleib glänzend, metallisch schwarz.
Beine glänzend schwai-z mit hell rotgelben Tarsen. Flügel rauchschwarz, an der
Spitze etwas heller.
2^/^ mm lang.
Gymnopa
Fall. Dipt. Suec. Oscinid. (1820).
Lw. Stett. ent. Z. (1848). 13.
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. (1896). 124.
274. Gymnopa subsultans Fbr. Ent. syst. IV. 304. 96. (1794). c? o
Aus Alexaudrieu, Assiut, Assuan, Port-Said von November bis April ziem-
lich gemein.
275. Gymnopa albipennis Lw. c? 9. Stett. ent. Z. (1848). 14.
Aus Alexandrien, Luxor und Assuan von November bis Februar.
Hecamede
Halid. Ann. of nat. bist. III. 224. (1839).
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. (1896). 119.
276. Hecamede albicans Meig. d 9. Syst.Beschr.Yl. G5. 3. [NotiphilaJ. (1830).
Bei Alexandrien an der Meeresküste auf Tang sehr häufig. November.
277. Hecamede grisescens c?. n. sp.
Ein Männchen aus Alexandrien an denselben Orten wie die vorige. November.
In meinen dipterol. Studien 1896 hatte ich schon meine Bedenken geäussert
über den Umfang, welchen Lw. der Gattung Hecamede in den Neuen Beitr. VII.,
abweichend von Haliday, durch Hinzufüguug anderer heterogener Arten gegeben.
Ich hatte mich Haliday 's Auffassung angeschlossen; allerdings blieb Hecamede albicans
zunächst als einziger Gattungsvertreter. Die Auffindung einer zweiten Art, welche
in allen ihren Teilen sich innerhalb der von mir angenommenen Grenzen der Gattung
Hecamede bewegt, bestätigt die Richtigkeit der von mir damals vorgenommenen
Dismembration von Hecamede (sensu Lw.).
Thorax aschgrau mit derselben punktförmigen kurzen schwarzen Behaarung, wie
bei albicans; an dem Schildrande bemerkt man 6 deutliche ßandborsten. Auf dem
Thoraxi-ücken sieht mau 4 braune ziemlich breite fleckenartige Striemen; die beiden
mittelsten sind streifenförmig, reichen aber vom Halsschild nicht sehr weit über die
Quernaht hinaus; die Seitenstrienien bestehen aus 2 — 3 hintereinander liegender
Flecken. Brustseiten grau; Schwinger weiss. Kopf von derselben aschgrauen Färbung
wie der Thorax, nur die Stirn hat einen kleinen Stich in's Bräunliche. Fühler klein,
dunkelrotbraun, Borste mit 3 Kammstrahlen. Die Beborstung des Kopfes ist genau
so wie bei H. albicans; Gesichtshöcker glänzend schwarz; das etwas vorstehende glänzend
schwarze Prälabrum ist an der Spitze weiss bereift wie bei H. albicans. Hinterleib
mit den 3 grossen Mittelringen, erster und fünfter ganz unscheinbar, hellgrau, matt,
Ägyptische Dipteren. 167
fast ohne Härclien. Beine schwarz, Hüften und Schenkel grau bereift. Schienen
rostgelb mit schwärzlichen Ringen auf der Mitte; Tarsen mit Ausnahme der beiden
schwarzen Endglieder gelb. Flügel milchweiss mit derselben Aderung wie //. albicans;
reichlich 1 mm lang.
Die unterschiede von H. alhicam liegen in der ganz anderen Färbung des Thorax,
des Kopfes und der Beine sowie in der geringeren Grösse.
Die einzige bisher als aussereuropäisch aufgeführte Art Hec. ahdomhuiUs Willist.
Dipt. of St. Vincent (1896). 398. gehört nach Williston's Angaben nicht zu Hecamede
s. Str., sondern zur Gattung Allotrichoma Beck.
Allotrichoma
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. (1896). 121.
278. Allotrichoma laterale Lw. Neue Beitr. VII. 13.
Einige Exemplare aus Kairo. November.
Notiphila
Fall. Dipt. Suec. Hydromyz. 7. (1823).
Lw. Neue Beitr. VII. (1860).
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. (1896).
Von Afrikanischen Arten sind beschrieben:
Notiphila obscuricornis Lw. Bidrag til känned. om Afrik. dipt. 12. (1862) S. -Afrika.
bipunctata Lw. „ „ „ „ „ „ „ „ „
ignobilis Lw. „ „ „ „ „ „ „ „ Kap.
splendens Macq. Dipt. exot. Suppl. IV. 302. 1. (18.50) .... Ägypten.
rufitarsis Macq. „ „ „ „ 302. 3. „ .... „
nigripes Macq. „ „ „ „ 302. 2. „ .... „
Diese letzten 3 Arten sind von Bigot gesammelt und befinden sich in seiner
Sammlung, die in Verral's Besitz übergegangen ist. Eine Anfrage, die ich wegen
dieser Arten an Verral richtete, wurde von Mr. Jos. E. Collin dahin beantwortet,
dass N. splendens in Bigot's Sammlung nicht aufzufinden sei und dass die Exemplare
von N. rufitarsis und nigripes vollständig verschimmelt und unkenntlich seien, der
Gattung Notiphila seien sie aber schwerlich zuzurechnen. Nach dieser Beurkundung
können alle 3 Arten füglich gestrichen werden, denn aus den Beschreibungen kann
man weder die Gattung noch die Art erkennen.
279. Notiphila cinerea Fall. K.Vetensk. Akad. Handl. 250. 2. (1813).
Aus Kairo und dem Fayüm von November bis April.
280. Notiphila setigera ö q. n. sp.
Eine Reihe von Exemplaren aus Kairo im November.
Meine Bestimmungstabelle leitet auf A'. cinerea hin, von der sie sich aber durch
dunklere Vordertarsen, längere hellere Fühler, geringere Grösse und ein beborstetes
Gesicht auszeichnet. Grössere Ähnlichkeit ist mit der Südafrikanischen Art A^. ignobilis
Lw. vorhanden. Loew erwähnt auch der starken Gesichtsborsten, sagt aber, es
stünden jederseits nur 2 — 3 starke Borsten, während bei N^. setigera mindestens 3 vor-
handen sind. Diese geringe Abweichung von meiner Art würde ich nicht für
168 Th. Becker:
ausreichend erachten, um sie von jV. i.gnobilisljw. zu trennen, wenn Loew nicht noch
ferner sagte, dass das diitte Eühlerglied bei seiner Art an der Spitzenhälfte schwarz
sei; bei meiner Art ist mitunter eine leise Bräunung vorhanden; von einem zur
Hälfte schwarzen Gliede ist nicht die geringste Andeutung bei 15 gesammelten
Exemplaren zu bemerken; auch erwähnt Lw., der sonst stets dies Merkmal angibt,
nicht, dass Schenkel und Schienen der Hinterbeine beim Männchen gewimpert sind.
Thorax sandgrau mit ziemlich deutlicher Behaarung. Stirn, üutergesicht und
Backen sind mehr gelbgrau bis ockergelb gefärbt. Das üntergesicht hat auffallend
starke borstenförmige Haare auf jeder Gesichtshälfte, mindestens 3 in jeder Reihe,
darunter noch 1 — 2 schwächere Haare. Die Fühler sind hellrotgelb, gross und lang;
das dritte Glied ist ca. doppelt so lang als breit, an der Spitze etwas verschmälert,
auf der oberen Seite ausgeschnitten und mit einer ziemlich spitzen Oberecke versehen;
die äusserste Spitze ist mitunter gebräunt; die Fühlerborste hat durchschnittlich 9 — 10,
selten 8 — 11 Kammstrahlen. Hinterleib graugrün bis graugelb mit schwach aus-
gebildeter Fleckenzeichnung; man sieht meist nur 2 mittlere isolierte Flecken, selten
und undeutlich auch die seitlichen und ohne Verbindung mit den mittleren; die Haare
stehen auf kleinen Puuktflecken. Hüften und Schenkel, letztere bis nahe zur Spitze
sind schwarz, dicht grau bereift. Schienen alle rotgelb. Vordertarsen dunkelbraun,
Metatarsus etwas heller, alle übrigen T.arsen kaum etwas verdunkelt. Bei dem Männchen
sind die Mittelschenkel nebst deren Schienen auf ihrer Unterseite bewimpert. Schwinger
hell. Flügelfläche und Adern gelbbräunlich.
2^/j — 3 mm lang.
Paralimna
Loew. Monogr. of the dipt. of N.-Amer. I. (1862). 138.
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. (1896). 114.
Von Afrikanischen Arten sind bekannt:
Paralimna confluens Lw. Bidrag til känned. om Afrik. dipt. 13. (1862) Kaffrerei.
„ limbata Lw. „ „ „ „ „ „ „ „ ,,
albonoiata Lw. ,, „ „ „ „ „ „ „ „
aus sonstigen aussereuropäischen Ländern:
Paralimna appendiculata Lw. Monogr. of the dipt. of N.-Amer. I. 138.
(1862) N.-Amerika.
„ decipiens Lw. Zeitschr. £ d. ges. Naturw. 195. (1878) . . . Texas.
„ javana v. d, Wiüp. Tijdschr. voor Ent. (1891) Java.
„ secunda Schin. Novara Reise II. Dipt. (1868). 241 .... S.-Amerika.
„ molossus Schin. „ „ „ „ „ 242 .... „
281. Paralimna decipiens Lw. cJq.
EineVergleichung der von mir gefangenen Tiere mit der Loew'schen Beschreibung
seiner aus Texas stammenden Art ergab merkwürdigerweise eine so vollkommene
Übereinstimmung, dass an der Identität gar kein Zweifel obwalten kann. Derartige
Funde, zu denen ich noch Clasiopa orhitalis Lw. und BracJiydeulera argeniatM Walk,
rechne, sind interessant um deswegen, weil sie Rückschlüsse zulassen über den
vormals bestandenen Zusammenhang jetzt getrennter Weltteile und über das Alter
der Tierarten. Dass eine spätere Übertragung von Weltteil zu Weltteil sollte statt-
gefunden haben, erscheint dabei ja allerdings als eine Möglichkeit, die sich nicht
ganz von der Hand weisen lässt.
Ägyptische Dipteren. 169
ö Q . Der ganze Körper ist dunkel hraungrau bestäubt; bei unverletzten, frischen
und gut entwiclvelten Exemplaren kommen auf dem Thoraxrücken ein bis drei schmale
braune Längsstreifen zum Vorschein, welche zwischen den 3 Dorsocentralborsten-
Paaren liegen; auch auf der braunen Stirn hebt sich das Stirndreieck durch etwas
dunklere Bestäubung der übrigen Stirnfläche ab; jedoch wechselt diese Färbung bei
verschieden einfallendem Licht. Die Fühlerborste hat 7 — 8 Kammstrahlen; die in
dieser Gruppe charakteristische Borste auf dem kleinen Höcker des zweiteu Fühler-
gliedes ist bei dieser Art sehr zart und kurz, worauf Loew ganz besonders auf-
merksam macht; auch erwähnt er die etwas abweichende Gesichtsform; die seitlichen
Borstenhaare des Gesichtes stehen hier nämlich nicht auf einer besonderen Längsplatte
oder Strieme, wie bei Paralvima appencUcalata Fall., siehe Taf. V Fig. 6, Berl. ent. Z.
(1896); die hier vorhandene behaarte und beborstete Platte ist vielmehr verschwunden
und die Gesichtsform nähert sich dadurch mehr der der Gattung Dichaeta und Notiphila.
Der Hinterleib ist mehr grau mit schmalen undeutlich begrenzten braunen Vorder-
randsbinden. Beine ganz schwarzbraun. Flügel gleichmässig grau ohne verdunkelte
Queradern; auf dem ersten Flügel-Randaderabschuitt steht ausser der Endborste
noch eine zweite längere Borste ungefähr auf der Mitte.
Körperlänge 2'^l^ — 2^j^mm.. '
Actocetor n. g.
von dKTi'i Strand und oiKriTUjp Bewohner.
Type: Ephydra margaritata Wiedem. Aussereurop. zweifl. Ins. II. 594. 4. (1830).
Diese schöne, grosse, farbenprächtige Ephydride ist von Wiedem. unter obigem
Namen als aus Ägypten stammend beschrieben; die Type habe ich im Berl. zoolog.
Museum gesehen und erkannte sie sofort wieder. Zwar fand ich dies Tier merk-
würdigerweise während meines längeren Aufenthaltes in Ägypten nicht, wohl aber
auf den Kanarischen Inseln. Sie passt in keine der Europäischen Gattungen hinein
und ich wüsste auch nicht, in welche der aussereuropäischen ich sie stellen sollte.
Gattungscharakter.
Kräftig gebaut mit bunten Flügeln und Hinterleib. Borsten ansehnlich. Wegen
des bedornten zvfeiten Fühlergliedes gehört sie zu der Gruppe der Notiphilinen. Kopf
ziemlich gerundet; die nackten Augen sind auf der Stirn um die halbe Kopf breite
getrennt, nähern sich aber unterhalb der hoch sitzenden Fühler bis auf die halbe
Stimbreite. Das Gesicht ist in der ganzen Längsrichtung und auch der Quere nach
deutlich etwas gewölbt, der untere Mundrand fast horizontal abgeschnitten. Mund-
öffnung gross, das Prälabrum steht nicht vor. Rüssel muscidenähnlich, Taster faden-
förmig, an der Spitze schwach verdickt und beborstet. Backen von ansehnlicher
Breite; die Wangen sind vom Gesicht durch eine deutliche Furche geschieden; längs
der Wangenplatte stehen je 3 — 5 starke nach innen gebogene Borsten; auf der Mitte
der Backen sieht man deren 2. Auf der Stirn stehen dann noch je eine grosse nach
oben geneigte Froutorbitalborste, dicht unter derselben eine kleine nach vorn gerichtete;
an der oberen Augenecke eine obere Scheitel-Orbitalborste und die eigentliche Scheitel-
borste; mitten auf und dicht neben dem Punkthöcker stehen 2 etwas schwächere.
Die Fühler stehen am ersten oberen Kopfdrittel, sie sind von der gewöhnlichen Form,
170
Th. Becker:
die Arista ist dicht gekämmt. Siehe Taf. 4c Fig. 27, 28. Thoraxrücken und Schildcheu
sind mit kurzen deutlichen schwarzen Haai'en dicht besetzt, die nur unregelmässig
reihenförmig gestellt sind. Ausser 4 Schildborsten sieht man 2 hintere Dorsocenti'al-
borsten (oder Präscutellarborsten), eine Humeral-, eine Präsutural-, 2 Notopleural-
iind 2 Supraalarborsteu; auf den Brustseiten 3 Mesopleural- und 1 Sternopleuralborste.
Hinterleib länglich oval, flachgedrückt, mit 6 Ringen, von denen der erste und letzte
kurz, die mittleren ziemlich gleich lang sind; der fünfte und sechste sind an den
Hinterrändern mit einem Borsteukianz versehen. Die Beine sind kräftig, haben
keine besonders auffällige Beborstung, immerhin sind die Unterseiten der Vorder-
und Mittelschenkel mit einer Reihe längerer Borsten versehen. Die Flügel sind
schwarzbraun gefärbt, mit verschiedenen viereckigen und runden hellen Flecken, sowie
mit einer unregelmässigen Binde gezeichnet, siehe Taf. 4c Fig. 29. Alle Längsadern
sind ziemlich gerade und divergierend; die Randader läuft bis zur vierten Längsader;
der erste Randader-Abschnitt ist deutlich kurz lieborstet, sowie an seinem Ende mit
2 starken Borsten versehen.
282. Actocetor margaritatus Wied. c? q .
Ägypten und Kanar. Inseln.
Thorax aschgrau, Rücken und Schildcheu gelbbraun bis ockergelb bestäubt;
die Spitze des letzteren ist blauschwarz, die glänzende stahlblane Grundfarbe kommt
hier noch nicht ganz zum Durchbruch; der Hinterrückeu ist wieder grau bestäubt.
Hinterleib von prächtig stahlblauer glänzender Färbung; der vierte Ring hat auf
seiner vorderen Hälfte eine gelbgraue Binde, ungefähr von der Farbe des Thorax-
rückens; beim Männchen ist auch der sechste Abdominalring bereift. Beine gelbrot;
Vorderschenkel auf der Mitte und die Mittelschenkel an ihrer Basis schwach gebräunt;
auf der Unterseite der IVIittelschenkel 'macht sich eine der Borsten durch besondere
Länge bemerkbar. Kopf hellgraugelb. Fühler rotgelb; die Arista hat ca. 10 dicht
gestellte Kammstrahlen. Flügel wie oben angegeben.
Körperlänge 3 — 4 mm.
Ephydrinae.
Glenanthe
Halid. Ann. of nat. Hist. HI. 164. (1896)
Lw. Nene Beitr. VU. 16. (1860).
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. 404 (1839).
283. Glenanthe fasciventris o . n. sp.
Ein "Weibchen vom Natronsee Birket-el-Kanin. März. Diese Art hat mit
Gl. ripicola gewisse Ähnlichkeit.
Thorax graubräunlich. Stirn rotbraun; Untergesicht und Augenränder weissgrau.
Fühler ganz hellrotgelb, drittes Glied noch etwas grösser als bei Gl. ripicola Halid.
und fuseineiTis Beck. Hinterleib braun mit aschgrauen Hinterrandsbinden, welche
die halbe Breite der Ringe haben. Die Beine und die Spitzenhälfte der Hüften
sind ganz hellgelb. Flügeladerung ähnlich wie bei Glfuscinervis; Gl. ripicola hat
sehr- schmale lange Flügel, bei fasciventris sind sie erheblich breiter und die dritte
Ägyptische Dipteren. 171
und vierte Längsader liegen weiter auseinander, divergieren auch etwas an der Spitze.
Die Randader und zweite Längsader sind hellbraun, die übrigen Adern, namentlich
die 4. und 5. Längsader sowie die kleine Querader sind schwarz, letztere wird auch
von einem Wolkeuschatten umgeben.
1^2 Diiii lang.
Die Unterschiede von den beiden bekannten Arten liegen in der Färbung,
Fühler- und Flügelform.
Hydrellia
Roh. Deso. Essai sur les Myod. 790. 5. (1830).
Lw. Neue Beitr. VII. 15. (1860).
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. ir,7. (1896).
284. Hydrellia griseola Fall. Act. Holm. (1813). ö 9.
Einige Exemplare aus Kairo. November.
285. Hydrellia modesta Lw. Neue Beitr. VII 23. 15. (1860). ö 9 .
Ein Exemplar aus Kairo. November.
286. Hydrellia poecilogastra n. sp. 9 .
Ein Exemplar aus Kairo. November.
Ausgezeichnet durch ganz gelbe Beine, bunt gezeichneten Hinterleib und streifen-
förmigen Tlioraxrückeu. Nach meiner Bestimmungstabelle Berl. ent. Z. 1896 p. 168 wird
mau auf H. laticeps, jy'Htar.'tis und ßavUabfis Steuh. hingeführt, aber keine von allen
dreien hat ganz gelbe Beine.
Weibchen. Thorax hellaschgrau, der Rücken mit 4 breiten braunen Längs-
streifen, von denen -2, zwischen den Dorsoceutralborsten Reihen, 2 an der äusseren
Seite derselben stehen. Stirn rotbraun mit hellerem, bräunlich grauen Stirndreieck.
Lunula und Untergesicht ockergelb bestäubt. Taster weissgelb; an den Fühlern
sind die beiden ersten Glieder schwarz, das dritte rotgelb mit 6 — 7 strahliger Arista.
Die Backen haben nur die gewöhnliche Breite. Schwinger gelb. Hinterleib hell-
aschgrau mit breiten rotbraunen fast sammetartigen Vorderrandsbinden der Ringe;
sie fliessen in der Mitte mit einer breiten Mittellängslinie zusammen in der Form
eines länglichen Dreiecks, dessen Basis am Vorderrande des zweiten Ringes liegt,
dessen Spitze das Ende des fünften Ringes nicht ganz erreicht. Beine nebst allen
Hüften sind gelb, die Schenkel kaum etwas graulich angehaucht, das letzte Tarsen-
glied verdunkelt. Flügel in graulicher Abtönung; der zweite Randader-Abschnitt
ist etwa \^j^ mal so lang als der dritte.
Fast 2 mm lang.
Unter den bisher beschriebenen aussereuropäischen Arten findet man ebenfalls
keine mit ganz gelben Beinen.
Es sind dies die folgenden:
Hydrellia ischiaca Lw. Monogr. of the dipt. of N.-Amer. ed. by Ost.
Sack. (1862). p. 150—154.
„ h^poleuca Lw. Monogr. of the dipt. of N.-Amor. ed. by Ost.
Sack. (1862). p. 1.50—1.54.
„ obscuripes Lw. Monogr. of the dipt. of N.-Amer. ed. by Ost.
Sack. (1862). p. 150—154.
172 Th. Becker:
Hydrellia scapularis Lw. Monogr. of tlie dipt. of N.-Amer. ed. by Ost.
Sack. (1862). p. 150—154.
„ valida Lw. Mouogr. of the dipt. of N.-Amer. ed. by Ost. Sack.
p. 150—154.
„ formosa Lw. Monogr. of tbe dipt. of N.-Amer. ed. by Ost.
Sack. (1862). p. 150—154.
„ conformis Lw. Berl. ent. Zeit. (1869). 41 Rhode Island.
parva Willist. Dipt. of St. Vincent. (1896). 399.
„ pulchra Willist. „ „ „ „ „ „
287. Hydrellia approximata n. sp. 9.
Ein Exemplar ans Kairo. November.
Bei Anwendung meiner oben zitierten Bestimmungstabelle kommt man auf
H. nigricans Stenh., mit der meine Art das weisse Gesicht, die schwarzen Fühler,
dunklen Beine und die Kürze der zweiten Längsader gemein hat; H. nlgricmts weicht
aber ab durch dunklere Färbung und glänzenden Thoraxrücken.
Weibchen. Thorax hell aschgrau, auf dem Rücken mit schwacher Bräunung.
Lunula, üntergesicht und Augenränder weissgrau, Taster hellgelb. Untergesicht mit
5 schwarzen Borstenhaaren auf jeder Seite, Backen schmal. Fühler ganz schwarz
mit 5 strahliger Borste. Hinterleib hell aschgrau mit etwas bräunlicher Oberseite;
der fünfte Ring ist 17.2 mal so lang als der vierte. Schwinger gelb. Beine nebst
allen Hüften schwarz, allenthalben weissgrau bestäubt. Metatarsen der hinteren
Beine rotgelb, an den Vorderbeinen rostrot. Flügel lang, farblos mit kurzer zweiter
Längsader, so dass der zweite Randader-Abschnitt nicht länger ist als der dritte.
17» mm lang.
Eine Vergleichung mit den oben genannten aussereuropäischen Arten ergibt:
H. formosa Lw. hat glänzenden Thoraxrücken, Hinterleibsspitze und matt-
schwarzes Schildchen.
H. conformis Lw. weicht ab durch längere zweite Längsader und andere
Beinfärbung.
H. hypoleuca Lw. hat nur 3 Gesichtsborsten und längere zweite Längsader;
der zweite Randader-Abschnitt ist deutlich 1^2 ™^' ^o ^^^E ^^^ der
dritte.
Die übrigen von Loew beschriebenen Amerikanischen Arten weisen noch mehr
Unterschiede auf.
288. Hydrellia limosina n. sp. 9 .
Zwei Weibchen aus Kairo. November.
We i b c h e n. Thorax hellaschgrau mit rehbrauner Oberseite. Stirn tief rotbraun,
sammetfarbig mit hellbraunem Stirudreieck und weisser Lunula. Backen schmal.
Gesicht ockergelb mit je 5 — 7 Borsten. Fühler ganz schwarz mit 7 — 9strahliger
Borste. Taster und Schwinger hellgelb. Hinterleib hellaschgrau mit breiter brauner
Mittelstrienie und ebensolchen Vorderrandbinden, die nicht ganz bis an die Ringseiten
gehen. Beine und alle Hüften schwarz mit grauer Bestäubung; die äussersten Kniee,
die äussersten Spitzen der hinteren Schienen und alle Tarsen bis auf die beiden
letzten verdunkelten Endglieder sind gelb. Flügel schwach grau gefärbt; der zweite
Randader-Abschnitt ist 1^^ — 1^2 mal so lang als der dritte.
Länge des Körpers 2 mm.
Ägyptische Dipteren. 173
Hyadina
Halid. Ann. of nat. Hist. III. 406 (1839).
Lw. Neue Beitr. VII. 27 (1860).
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. 193 (1896).
289. Hyadina fenestrata n. sp. ö q.
Verschiedene Exemplare aus Assuan, Suez und dem Fayum. Januar bis März.
Ohne sammetschwarzen Brustfleck, aber mit deutlichen Flügel-Glasflecken,
wodurch diese Art sich von H. nitida Macq. unterscheidet.
Ö Q . Thorax glänzend schwarz. Schildchen mit 2 sammetscliwarzen Seitenflecken.
Stirn glänzend schwarz, Untergesicht grau bestäubt. Fühler rötlich, oben verdunkelt,
von der gewöhnlichen längereu Form wie bei H. guttata Fall. Der Hinterleib ist
ebenfalls ganz glänzend schwarz, die ersten Ringe sind kaum etwas weniger glänzend.
Brustseiten ohne sammetschwarzen Fleck, grau bestäubt. Schwinger hell. Beine
rotgelb; Hinter-Scheukel und Schienen mitunter auf der Mitte mit schwachem braunen
Wisch; letztes Tarsenglied verdunkelt. Flügel etwas graubraun getrübt mit 2 deutlichen
Glasflecken zu beiden Seiten der hinteren Querader.
IV2 iMu lang.
Die Beschreibung von H. gi'avixla Lw. Berl. ent. Z. 1863. 326. 98. aus Sitka
stimmt in keiner Weise mit dieser Art überein.
Philygria
Stenh. Ephydr. 238. (1844).
Lw. Neue Beitr. \ll. 24. (1860).
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. 186 (1896).
290. Philygria picta Fall. Act. Holm. 254. 12. (1813).
Einige Exemplare aus Kairo und dem Fayüm. November bis März.
Scoliocephalus n. g.
von (TK0X1Ö5 schief und KeqpaXri Kopf.
Gattungscharakter.
Kopf etwas plattgedrückt und schief nach vorne gerichtet. Augen sehr zerstreut
behaart, fast nackt, lang, zweimal so hoch als in der Körpemchtung lang. Stirn
ungefähr von ^/g Kopfbreite, nach den Fühlern hin konvergierend. Das Gesicht ist
nur flach gewölbt, am Mundrande wenig vortretend, auch nur wenig unter die Augen
hinabreichend mit 2 — 3 schwachen Seiteuborsten und einer Backenborste. Mund-
öffuung klein. Fühler in halber Kopfhöhe, zweites Glied ohne die nach vorne
gerichtete Borste, nur mit einem aufgerichteten Haar; Fühlerborste lang, auf der
Wurzelhälfte mit weitläufig gestellten Strahlen. Die flache Stirn hat 4 Scheitel-,
2 Ocellenborsten und je 2 divergierende Frontorbitalborsten, die aber mit ihren
Fusspunkteu weit auseiuauderstehen. Thorax mit reihenförmigen Akrostikalbörstchen,
2 Präscutellar-, 2 Dorsocentral-, 4 Schild-, 2 Notopleural-, 1 Mesopleural- und
1 Sternopleuralborste. Hinterleib mit 5 deutlichen Ringen. Beine einfach. Flügel
ungefähr wie bei Hydrellia.
174 Th. Becker:
291. Scoliocephalus pallidisetis n. sp. öq.
3 Exemplare aus Alexandiien. November.
(5 9 . Thorax gelbgrau bestäubt, Borsten und Härchen alle fahlgelb. Stirn
grau, Äugenräuder und üntergesicht weissgrau. Taster hellgelb. Fühler ganz bell-
rotgelb, ziemlich gross. Borste lang mit 3 weitläufig stehenden Strahlen. Die
Gesichtsborsten und die auf der Stirn sind ebenfalls hell. Schwinger weiss. Hinterleib
glänzend schwarz, wie poliert; erster und zweiter Ring gelblich durchscheinend, mit
einigen hellen Härchen spärlich besetzt. Beine nebst Vorderhüften ganz gelb. Flügel
schwach gelblich gefärbt; die zweite Längsader ist nicht allzulang; der zweite Eand-
ader-Abschnitt ist 1^2 mal so lang als der dritte; die dritte nnd vierte Längsader
konvergieren ein wenig. Siehe Taf. 4c Fig. 30, 31.
l^/^ mm lang.
Asmeringa u. g.
von d ohne und crufjpiYH Borste.
Eine auffallend nackte Art, ohne jegliche Beborstung, nur mit mikroskopisch
erkennbaren Härchen bekleidet. Grosse Mundöffuung, deutlich pubescente Augen,
kleines kugelig geformtes drittes Fühlerglied, das in eine Höhlung gebettet ist.
Wegen der grossen Mundöffnung müsste man diese Art zu den Ephydrinen, wegen
der deutlich pubescenten Augen zu den Hydrellinen bringen. Mau sieht hieraus,
dass die von Loew in der Berl. ent. Z. 1874. p. 76fi'. gegebene Einteilung der
Ephydriden doch nicht auf alle Gattungen ausnahmslos passt, dass namentlich die
Pubescenz der Augen ein sehr schwankendes Kennzeichen ist.
G a 1 1 u n g s c b a r a k t e r.
Kleine nackte Art, Augen klein, schrägliegend, pubescent; sie treten in keiner
Weise aus der Kopftliiche heraus. Stirn schräg abfallend, breit, etwa von halber
Kopf breite. Fühler klein, weit von einander getrennt, in kleinen Vertiefungen ruhend;
die Fühlerwurzel liegt nur wenig oberhalb des unteren Augenrandes; das dritte Fühler-
glied nebst der sehr kurzen Borste erscheinen unter dem Mikroskop deutlich pubescent.
(Siehe Fig. 34 Taf. 4 c, stark vergi-össert.) Das Untergesicht ist breit, im Profil
nach dem Mundrande hin ein wenig eingezogen, im ganzen deutlich gewölbt. Wangen
und Backen sehr breit. Hinterkopf geschwollen. Mundöffuung gross, horizontal
abgeschnitten mit grossem, gleich weit vorstehendem Prälabrum, dessen Unterrand
etwas gezackt erscheint. Rüssel dick, scheinbar ungegliedert. Der ganze Kopf ohne
Borsten oder bestimmt auftretende Härchen. Thorax und Schildchen nur mikroskopisch
kurz behaart, jedoch kann man auf dem Schildchen mit der Lupe noch 4 feine
gelbe Härchen als Schildborsten entdecken. Hinterleib mit 6 ziemlich gleich langen
Ringen. Beine einfach. Klauen gekrümmt, Pulvillen vorhanden. Flügel mit ziemlich
graden Längsadern; die zweite ist kurz; die hintere Querader üegt, ähnlich wie bei
der Gattung Glenunthe der Flügelwurzel sehr nahe. Die Randader läuft bis zur
vierten Längsader. Siehe Fig. 32, 33, 34 Taf. 4c.
292. Asmeringa inermis 9 . n. sp.
Ein Weibchen am Meeresstrande bei Alexandrien im November.
Das ganze Tier ist hellaschgrau, die mikroskopischen Härchen hellgelb. Fühler,
Prälabrum und Rüssel schwarz. Schenkel und Schienen von dunkler Gnindfarbe,
Ägyptische Dipteren. 175
jedoch ebenfalls hellgrau bereift; Tarsen hellgelb. Flügel milchweiss mit farblosen
Adern; der zweite Raudader- Abschnitt ist kaum länger als der dritte; dritte und
vierte Längsader parallel; die hintere Querader steht senkrecht zur vierten Längs-
ader und ist um das Doppelte ihrer Länge vom Flügelrande entfernt.
1 mm lang.
Homalometopus n. g.
von 6)aa\Ö5 flach und lutTOJirov IStirn.
Der Kopf mit seiner flachen, abgesetzten kurz behaaiten Stirnplatte, den kleinen
kugehgen Fühlern und den seitwärts gebogenen Frontorbitalborsten erinnert lebhaft
an Canace ranula: die Art ist aber durch ihren nur fünfgliedrigen Hinterleib und
andere Flügelausbildung sowie durch pubescente Augen von Canace getrennt.
Gattungscharakter.
Kleine kahle Art mit flach gewölbtem breiten Gesicht, grosser Mundöffnung,
breit auseinanderstehenden, schrägliegenden pubescenten Augen, flacher, plattenförmig
abgesetzter, kurz-behaarter Stirn, vortretendem ClyiJeus und dickem kahnförmigen
Rüssel. Die Fühler sind klein, kugelförmig, pubescent mit kurzer fast nackter,
mikroskopisch pubescentsr Borste von derselben Gestaltung wie bei der vorhergehenden
Gattung Asmeringa. Am Scheitel stehen je 2 kurze Scheitelborsten, am Augenrande
ca. 4 seitwärts übergebogene Frontorbitalborsten; auf der Gesichtsfläche neben der
Wangenfalte sieht man eine Reihe von je 5 — 6 feinen Börstcheu. Auf dem Thorax-
rücken ist nur eine Andeutung von kurzer reihenförmiger Behaarung vorhanden;
2 stärkere Härchen direkt vor dem Schildchen lassen sich als Dorsocentralborsten
auffassen; ausserdem sind noch vorhanden 2 Notopleuralborsten und 4 Borsten am
Schildrande. Mesojileural- und Sternopleural-Borsten sind unter der Lupe kaum
sichtbar. Hinterleib mit 5 ziemlich gleichlangen Ringen. Beine schlank und kahl;
Klauen geki'ümmt, Pulvillen deutlich; am Ende der Mittelschienen macht sich eine
auf der Innenseite stehende längere Borste bemerkbar. Die Flügel sind verhältnis-
mässig gross, nach der Spitze hin etwas verschmälert; erste und zweite Längsader
lang; dritte ganz gerade; die vierte verläuft im ganzen parallel, nähert sich jedoch
unmittelbar vor der Fiügelspitze aufbiegend etwas der dritten. Basal- und Analzellen,
die bei der Gattung Canace vorhanden sind, fehlen hier. Siehe Fig. 35, 36 Taf. 4c.
293. Homalometopus albiditinctus cJ 9. n. sp.
Ein Pärchen vum Meeresstrande bei Port-Said anfangs April.
Thorax, Kopf und Hinterleib hellaschgrau; Stirnplatte ein wenig in's Grünliche
spielend. Fühler schwarz mit grauer Bestäubung; Sch\yinger hellgelb. Hinterleib
mit zerstreut stehenden selir kurzen Härchen. Beine schlank, kahl; jedoch sieht man
auf der Spitzenhälfte und der Unterseite der Mittelschenkel eine Reihe weitläufig
gestellter verhältnismässig langer Borsten. Schenkel und Schienen von dunkler Grund-
farbe mit hellgrauer Bestäubung; Kniee der hinteren Beine, sowie alle Tarsen mit
Ausnahme des letzten Gliedes hellgelb. Flügel milchweiss; Aussenränder kuhl.
1^/4 mm lang.
Diese beiden letzten GüiivLngQn. Acuter inya und llomalometopitf^ sind ausserordentlich
lehiTeich, da sie Übergangsformen sind nicht niu- zwischen den Gruppen der Epliydiinae
176 Th. Becker:
und Hydrellinae, sondern auch solche zwischen Canace und allen übrigen Gattungen
bilden. Sie nähern sich in der Zahl ihrer Hinterleibsringe (5 — 6) schon der Gattuuw
Canace mit ihren 7 Eiugen, kommen ihr dann in Kopf- und Fühlerform ausser-
ordentlich nahe bezüglich gleich; alle 3 Gattungen sind Bewohner der Meeresküste.
Man kann sie aber auch mit dem kugeligen dritten Fühlergliede und der kurzen
pubesceiiten Arista als eine besondere Gruppe behandeln; allerdings darf man dann
nicht, wie Loew und Haliday dies gethan, die Anwesenheit und das Verschwinden
der Anal- und Basalzellen als das Gemeinsame oder Trennende auffassen, sondern
muss als Gruppencharakter die Form der Fühler und der Arista hinstellen. Alle
übrigen Ephydriden haben eine nackte oder nur auf der Oberseite pubescente oder
gefiederte Fühlerborste.
b
Ephydrinae.
Scatella
Rob.-Deso. Myod. 801. III. (1830).
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Zeit. (1896). p. 224.
294. Scatella stagnalis Fall.
Einige Exemplare aus Luxor. Dezember.
295. Scatella lutosa Halid.
Aus Alexandrien, Suez. November bis März.
296. Scatella subguttata Meig.
Syst. Beschr. VI. 120. 17. = aestuans Halid.
Aus Alexandrien, Damiette, Port-Said, Birket-el-Karün. Von März bis Mai an
Meeresküsten und Salzsee-Ufern.
297. Scatella paludum Meig. Syst. Beschr. VI. 118. 3. [IQ^O) = sorhiUans Halid.
Einige Exemplare aus der Oase Fayum und Luxor. Dezember bis März.
298. Scatella dichaeta Lw.
Aus Kairo im März.
" Q . u. sp.
Einige Exemplare aus Alexandrien im November.
Eine charakteristische Art mit hellen Beinen und 5 hellen Flügelflecken.
Männchen. Thorax gelbbraun bis ockergelb matt bereift mit 3 Dorsocentral-
borsten und Akrostikalbörstchen, die an der Quernaht mit 2 stärkeren Borsten
endigen. Schwinger hellgelb. Hinterleib graugrün bis gelbbraun, matt; letzter Ring
l'/a mal so lang als der vorletzte. Untergesicht und Backen ockergelb bestäubt;
letztere mit einer schwachen Borste, schmal, kaum so breit als das dritte Fühlerglied.
Taster hellgelb. Fühler rötlichgelb; die beiden ersten Glieder sowie das dritte an
der Oberseite verdunkelt; Arista deutlich pubesceut. Gesicht stark vorspringend,
unten im Seitenwinkel mit je 2 aufrecht stehenden Borsten. Flügel etwas graubraun
Ägyptische Dipteren. 177
getrübt mit 5 sehr deutlichen, scharf begrenzten weissen Flecken; die zweite und
dritte Längsader sind iu der Nähe der Flecken etwas wellenförmig ausgebaucht.
Beine nebst Hüftgliedern von gelber Grundfarbe; die Schenkel sind aber bis fast
zur Spitze braun verdunkelt, desgeichen die Schienen-Endbälften.
Weibchen. Dasselbe bat hellere Beine; diese sind nebst den Vorderhüften
ganz gelb, nur- die letzten Tarsenglieder sind mitunter gebräunt.
Körperlänge ca. 1 mm.
Trotz der etwas anders und dunkler gefärbten Beine des Männchens bin ich der
Ansicht, dass diese im übrigen gleich gebauten und gefärbten Tiere zusammengehören.
Die zur Vergleichung herangezogen aussereuropäischen Arten sind folgende:
Scatella favillacea Lw. Monogr. Dipt. of N.-Amer. (1862). p. 170.
lugens Lw. „ „ „ „ „ „171.
obsoleta Lw. „ „ „ „ „ »172.
„ mesogramtna Lw. Berl. ent. Z. (1869). 42. 74.
„ sejuncta Lw. „ „ „ (1863). 326. 99.
„ Sancti-Pauli Schin. Novara Reise (1868). p. 243.
Unter diesen bis jetzt bekannten aussereuropäischen Arten ist keine einzige mit
hellen Fühlern und so bellen Beinen wie die Sc. variofeiuorata; auch unter den
Europäischen hat nur die Sc. defecia Halid. ein helleres drittes Fühlerglied, uuter-
scheidet sich aber sofort durch die Flügel, welche nicht 5, sondern 9 helle Tropfen haben.
Scatophila
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. (1896). p. 237.
300. Scatophila farinae d 9 . n. sp.
Mehrere Exemplare aus Assiut und Luxor. Dezember.
Eine schwarzbeinige Art ohne aufrecht stehende Gesichtsborste mit ganz einfach
gestreiftem Thoraxrücken.
Männchen. Thorax von mehlgrauer Grundfarbe mit 3 breiteren undeutlich
begrenzten bräunlichen Längsstreifen, von denen einer auf der Mitte, die anderen
beiden in der Linie der Dorsocentralborsten liegen; dazwischen erscheint die graue
Grundfarbe ebenfalls streifenförmig. Schwinger hell. Stirn braungrau; das grosse
Stirntrapez ist von den Augenrändern durch eine dunkle Linie getrennt. Das Gesicht
springt wenig vor und bildet fast eine gerade Linie. Der Mundrand ist mit einigen
nach unten gerichteten Borsten besetzt; die bei den verwandten Arten Seat, despecia
Halid. und Jiamifera Beck, vorhandene aufrecht stehende Gesichtsborste fehlt hier.
Die Backen sind nur schmal und erreichen die Breite des dritten Fühlergliedes nicht.
Die Fühler sind schwarz, jedoch sieht man unten am dritten Fühlergliede, gegen das
Licht betrachtet, eine rötlich durchscheinende Stelle. Hinterleib auf seinen ersten
3 Ringen matt graubraun ; der vierte ist etwas kolbig, schwarz, ein wenig glänzend mit
ziemlich rauher abstehender schwarzer Behaarung; er ist l^/o mal so lang als der
vorletzte. Beine schwarz, die Metatarsen mitunter etwas rostrot, die übrigens auf
der Unterseite mit goldgelbem Filz bekleidet sind. Flügel etwas bräunlich mit dunklen
Adern und den bekannten 9 — 10 hellen Flecken, die bei dieser Art aber nicht immer
gleich deutlich ausgebildet sind.
178 Th. Becker:
Weibchen. Sie unterscheiden sich mit Ausnahme der anders geformten Hinter-
leibsspitze durch nichts vom Männchen.
1 mm lang.
Brachydeutera
Lw. Monogr. Dipt. of N.-Amer. I. 162. (1862).
301. Brachydeutera argentata Walk. Ins. Saund. 407. (1856).
Anfangs November fing ich diese Art in ziemlicher Anzahl auf Süsswasser-
Tümpeln bei Alexandrien und Kairo.
Die Tiere schwammen wie Wasserwanzen und waren schwer zum Fliegen zu
bewegen. Diese Art war uns bisher nur aus Nord- und Süd- Amerika bekannt; in
Süd-Eui'opa ist sie meines Wissens noch nicht gefunden, wird aber wahrscheinlich
auch dort an geeigneten Stellen vorkommen. Weiter im Inlande von Ägypten ist
sie mir nicht mehr begegnet.
Oedenops n. g.
von oibaiveiv schwellen und oipi? Gesicht.
Der Kopf hat im Profil grosse Ähnlichkeit mit der Gattung Cyplwps Jaennicke
aus Java, wie er sie in Fig. 14a Taf. 43 seiner neuen exotischen Dipteren abgebildet
hat; aber bei dieser sind die Augen vorgequollen, so dass der Kopf, von oben besehen,
etwas Froschartiges annimmt; dann ist der Thorax fast ohne Borsten und die Flügel
haben in ihrer Aderuug einen ganz anderen Charakter.
Mit ilirem ungedomten zweiten Fühlergliede, der grossen Mundöffnung und den
nackten Augen gehört diese Gattung zu den Epliydrinae. Kopf viereckig aufgeblasen;
Augen weit auseinanderstebend, nackt, ziemlich kreisrund; unter den Fühlern eine
kleine Höhlung, sodass der dazwischenliegende obere Teil des Gesichts nasenartig
herauswächst; letzteres ist im übrigen im Profil ziemlich gerade iind geht weit unter
die Augen hinab; die Mundöffnung ist gross, ohne ßandborsten, unten ziemlich gerade
abgeschnitten mit vortretendem Prälabrum. Die Fühler sind nur klein, kurz oval
mit kurzer vierstrahliger Arista. Auf dem Kopfe stehen ausser den 4 Scheitelborsten
nur noch 2 nach vorn geneigte Ocellenborsten und je eine Frontorbitalborste auf
der Mitte des Augenrandes; vor den breiten nackten Backen sieht man amWangeu-
rande noch 2 zarte Gesicbtsborsten. Der Thorax hat ausser den beiden Präscutellar-
borsten je 2 Notopleural-, 1 Supraalar-, 1 Intraalarborste, ferner 3 Paar Dorsocentral-
und 4 Schildborsten. Die Brustseiten sind fast ganz nackt; die Sternoplem-alborste
fehlt, anstatt ihrer sieht man nur 2 kleine Härchen. Hinterleib mit 5 Ringen. Die
Mittelscliienen tragen eine besondere Endborste, ferner auf ihrer Vorderseite eine
Borste nahe der Wurzel und eine andere nahe der Spitze; die Mittelscheukel zeigen
auf der Vorderseite 2 — 3 stärkere Borsten. Klauen gebogen, Pulvillen deutlich. Die
Flügel sind lang und schmal; alle Längsadern mit Ausnahme der ersten sind gerade.
Der Typus entspricht ungefähr dem der Gattung Pelina, siehe Taf. 4c Fig. 39; nur
die Vorderrandzelle ist bedeutend länger, sodass die kleine Querader weit näher der
Flügelwurzel gerückt ist, als die Mündung der ersten Längsader; an letzterer steht
eine deutliche Endborste; die Eaudader geht bis zur vierten Längsader. Siehe
Fig. 37, 38, 39, 40 Taf 4c.
Ägyptische Dipteren. 179
302. Oedenops Isis ö q. n. sp.
Von der Insel Philae bei Assuan im Januar.
Thorax mäusegrau mit bestimmter ockerbrauner Eückenzeiclinung; sie besteht
iu einer breiten braunen Mittelstrieme, welche kurz vor dem Schildchen abbricht und
in je 2 fleckenartig unterbrochenen ebensolchen Seitenstriemen, so dass die Dorso-
centralborsten auf schmalen hellgrauen Längslinien stehen; bei nicht ganz ausgereiften
Exemplaren ist diese Zeichnung jedoch nicht immer deutlich. Akrostikalbörstchen
sind nicht zu sehen. Brustseiten mehr aschgrau; Kopf ebenfalls von dieser Färbung,
jedoch ist die Stirn mit Ausnahme der Augenränder braun bis rotbraun, das Gesicht
selbst mitunter ockerfarbig. Fühler ganz hellrotgelb mit schwarzer kurzer etwas
verdickter vierstrahliger Borste. Hinterleib aschgrau, matt, ohne deutliche Behaarung.
Schwinger hell; Hüften und Schenkel bis nahe zur Spitze schwarz, grau bereift.
Schienen rostgelb mit dunkler Endhälfte, mitunter ganz verdunkelt; Tarsen rostgelb
mit verdunkelten Endgliedern ; die 4 letzten Tarseuglieder der Vorderbeine sind ver-
breitert, deutlich breiter als der Metatarsus. Die Flügel haben an ihrer äussersten
Wurzel eine weisslich glasartige Trübung, sind im übrigen deutlich etwas graubraun
gefärbt mit dunklen Adern.
Körperlänge Vj^ mm.
Unter den gesammten Tieren befinden sich 2 Exemplare, welche eine andere
und zwar in's Rotgelbe umgewandelte Farbe zeigen; die Stirn ist fast purpurrot, das
Gesicht ockergelb, die Aristagelb; die Beine ganz gelb; Thoraxrücken ockergelbbraun
und die Flügel haben ebenfalls eine gelbliche Tönung. Da aber daneben keinerlei
plastische Unterschiede vorliegen, kann ich hierin nur eine Farben -Varietät erblicken.
Elephantinosoma.
Diese niedliche Gattung fand ich in 2 Arten auf der Nil-Insel Elephantine bei
Assuan. Mit der vorigen Gattung Oedenops ist namentlich in der Kopfform Ähnlich-
keit vorhanden; die Unterschiede liegen in der Beborstung von Thorax, Backen und
Gesicht, in anderer Flügelausbildung, abweichender Beborstung der Beine und im
Verschwinden des Prälabrums.
Gattungscharakter.
Augen nackt; zweites Fühlerglied ungedornt, Arista gefiedert; Mundöffuung
gross, nackt; Gesicht gewölbt vortretend, nach unten hin grade abfallend, unbehaart,
aber mit 1 — 2 feinen Borsten am Bande der Wangen und einer mitten auf der
Backe. Die Stirnbeborstung ist wie bei Oedenoj^s, nur mit dem Unterschiede, dass
bei der einen Art eine zweite Frontorbitalborste zum Vorschein kommt. Der Thora.x-
rücken ist fast nackt. Akrostikalbörstchen sind reihenweise gestellt zwar vorhanden,
aber ausserordentlich kurz; mitunter kommen 2 feine Präscutellarborsten zum Vorschein;
von Dorsocentralborsten sind nur 2 vor dem Schildchen ausgebildet, die den Endpunkt
einer zarten Haarreihe bilden; ausserdem nur noch je 2 Notopleural- und 4 Schild-
borsten. Mesopleural- und Sternopleuralborsten sind so schwach, dass sie fast
gar nicht, höchstens als feine Härchen auftreten. Der füufringelige Hinterleib endigt
spitz dreieckig; die Ringe sind alle ziemlich gleich lang und fast nackt. Die Beine
tragen feine Borsten an Schenkeln und Schienen; an den Mittelschieneu stehen
Mitt. a. d. zool. Mus. in Berliu.
IgQ Th. Becker:
2 — 3 Endborsten, an den Aussenseiteu der Schienen zarte gleichmässig verteilte
Börstchen. Die Flügel haben die gewöhnliche Form mit graden Ädern; die ßand-
ader endigt an der vierten Längsader; Vorderrandzelle nur kurz, sie endet der
kleinen Querader gegenüber ohne Borste am Ende der ersten Längsader; die vierte
biegt etwas nach vorne um und nähert sich gradlinig mit schwacher aber deutlicher
Konvergenz der diitten; die hintere Querader liegt viel weiter vom Flügelhiuterrande
ab als bei der Gattung Oedenops. Siehe Taf. 4c Fig. 41, 42.
303. Elephantinosoma Chnumi d q . n. sp. (Chnum, die altägyptische Lokal-
gottheit der Insel Elephantine).
Thorax, Kopf und Hinterkopf hellaschgrau; Thoraxrücken gelbgrau bereift,
ebenso wie die Stirn; bei dieser Art sind die Keihen der Akrostikalbörstchen sehr
undeutlich. Fühler schwarz, zweites Glied grau bereift; Fühlerborste kurz, au der
Wurzel dick mit 5 Kammstrahlen; an den Wangen 1 Gesichtsborste und auf den
Backen ebenfalls eine. Schwunger weiss. Hüften und Schenkel schwarz, grau bestäubt;
Schienen gelb mit dunkler Binde; Tarsen gelb mit verdunkelten Endgliedern. Flügel
milchweiss mit hellbräunlichen Adern.
1^4— IV2 ™'" lang.
304. Elephantinosoma perspiciendum ö Q. n. sp.
Ebenfalls von der Insel Elephantine im Januar.
Thorax und Kopf aschgrau; Thoraxrücken, Schildchen und Stirn gelbgrau; bei
dieser Art sieht man deutliche Reihen von Akrostikalbörstchen (siehe Taf. 4 c Fig. 43);
auch auf der Oberfläche des Schildcheus stehen in 2 Läugsreiheu einige ktu'ze
Härchen. Auf der Stirn macht sich eine dunkle trapezförmige Platte bemerkbar,
von den Augenrändern durch eiue dunkle Linie getrennt. Fühler schwarz, das
zweite Glied grau bereift; Fühlerborste vierstrahlig; an den Gesichtsseiten stehen je
2 Wangenborsten; das Prälabrum kommt bei einigen Exemplaren zum Vorschein.
Taster weissgelb. Der Hinterleib ist gelb, durchscheinend; auf dem dritten, vierten
und fünften Ringe liegen grau bestäubte Mittelflecken, die jedoch die Seiten- und
Hinterränder der Ringe freilassen. Beine gelb; Schenkel an der Wurzel, mitunter
bis dicht vor der Spitze schwärzlich; letzte Tarsenglieder verdunkelt. Die Flügel
sind weisslich, genau so wie bei der vorigen Art.
1 — 17^ niDi lang.
Ochthera
Latr. Hist. uat. d. Ins. XIV. 391. (1803).
Lw. Neue Beitr. VII. 30. (1860).
Beck. Dipt. Stud. IV. (1896).
Die bei uns gemeine Ochthera mantls Deg. habe ich im Nilthal nicht angetroffen;
dass sie an den Küsten des Mittelmeeres vorkommt, bezeugt uns Loew; dahingegen
war die typische Mittelmeer-Art 0. rnantispa Lw. bis nach Assuan hinauf ziemlich
häufig; ausserdem fand ich noch im Delta 2 Arten, die ich mit anderen ausser-
europäischen nicht zu identifizieren vermag; sie weichen im allgemeinen Typus wenig
von der Stammform 0. rnantispa ab, die Männchen haben ebenso wie bei letzterer
am Ende des Vordermetafarsus einen schwarzen Haarschopf; die Unterschiede liegen
Ägyptische Dipteren. 181
hauptsächlich in der grösseren und geringeren Verdickung des Hintermetatarsus und
in der Behaarung der Hinterbeine. Der besseren Vergleichung wegen habe ich die
Hinterbeine aller 3 Männchen abgebildet; siehe Taf. 4c Fig. 44, 45 und Taf. 4d
Fig. 46; die Weibchen sind schwieriger zu unterscheiden.
305. Ochthera mantispa Lw. d 9 . Stett. ent. Z. (1847). 372.
Im ganzen Nilthal von November bis Februar. Siehe Taf. 4c Fig. 45.
306. Ochthera pilimana c? 9 . n. sp.
Aus Alexandrien im Mai.
Männchen. Thorax und Schildchen durch nadelrissige Sculptur matt, mit
undeutlicher Zeichnung, die sich in 3 etwas dunkleren Streifen zu erkennen gibt;
hellgraue Flecken stehen an der Quernaht und dicht vor dem Schildchen besonders
deutlich. Am Kopf sind Unterschiede von 0. mantispa nicht zu erkennen, auch die
Taster sind gelb, ebenso wenig am Hinterleibe, der ziemlich gleichmässig mit grauer
Bestäubung bedeckt ist; letztere ist jedoch auf dem verlängerten vierten Ringe etwas
dünner, sodass hier die glänzende Grundfarbe mehr zum Vorschein kommt, sodann
ist die Bereifung an den Seitenrändern der Ringe fleckenartig verdichtet. An den
Beinen, welche ebenso gefärbt sind, wie bei 0. mantispa, ist der Metatarsus der
Vorderbeine etwas, der Schieuendorn wesentlich länger. An den Hinterbeinen treten
die Unterschiede nun aber sehr deutlich hervor; siehe Taf. 4d Fig. 46; bei 0. mantispa
ist der Metatarsus sehr kahl, aber deutlich geschwollen; hier ist derselbe etwas
schwächer und auf seiner Unterseite, ebenso wie die übrigen Tarsenglieder mit
ziemlich laugen Wimperhaaren kammartig besetzt. Die Flügel sind gleichmässig
schwarzgraulich getrübt ohne die hellere Färbung an der Wurzel, wie man sie bei
0. mantispa bemerkt.
Weibchen. Die Unterschiede von 0. mantispa sind feiner, aber doch vorhanden.
Der Vordermetatarsus ist bei 0. pilimana erheblich stärker behaart; der Hinter-
metatarsus ist etwas länger und schwächer, ebenfalls aber etwas kräftiger behaart;
dann sieht man bei O. pilimana an den Seiten des zweiten Hinterleibsringes eine
Reihe schwarzer Haare stehen, die sich von der übrigen fast nur mikroskopisch
sichtbaren hellen Behaarung des Hinterleibes deutlich abheben; bei 0. mantisj)a ist
diese Behaarung feiner und hell; ferner zeigen sich bei 0. pilimana an den Seiten-
rändern der Hinterleibsriuge weniger bestäubte, etwas glänzende Stellen, während
bei 0. mantispa die Seitenränder ebenso gleichmässig bestäubt sind, wie die Ober-
seite des Hinterleibes.
4 — 4*/2 mm lang.
307. Ochthera angustitarsis c? 9 . n. sp.
Ein Männchen aus Damiette. März.
Diese Art ist im Wesentlichen auch durch andere Gestaltung der Beine von
den beiden vorhergehenden geschieden; zunächst ist das erste Tarsenglied der Vorder-
beine anders geformt. Während bei beiden vorhergehenden Arten 0. mantispa und
pilimana der Metatarsus an der Spitze nicht nur verbreitert, sondern auch in eine
dornähnliche stumpfe schwarze Spitze ausläuft, welche mitunter durch den schwarzen
182 l'li- Becker:
Haaiscbopf verdeckt, aber doch deutlich zu sehen ist, wenn mau das Tier in richtiger
Stellung gegen das Licht betrachtet, ist l)ei 0. angustitards von dieser Spitze nichts
zu sehen; der Metatarsus ist unten nur ein wenig verdickt und abgerundet, der
schwarze Haarschopf ist wesentlich schwächer. Der Schienendorn ist von derselben
Kürze wie bei 0. manüspa. Die Hinterbeine zeichnen sich zunächst durch Zierlichkeit
und Nacktheit aus, es fehlen den Schienen an der Spitze durchaus die längeren
feinen Haare der Art 0. pilimana. Der Metatarsus ist weit schlanker, kaum etwas
verdickt, ist aber nebst dem zweiten Tarsengliede auf seiner Unterseite in ähnlicher
Weise, wenn auch zarter, behaart wie bei 0. pilimana. Siehe Taf. 4 c Fig. 44. Die
Färbung der Beine ist die der übrigen Arten; die Taster sind ebenfalls gelb. Auf
dem Thoraxrückeu sieht man einige dunkle erhabene Längsünien, zwei derselben
liegen dicht neben einander auf der MitteUiuie, die anderen beiden mehr seitwärts.
Auf dem Hinterleibe ist die Bestäubung der Oberseite nicht ganz gleichmässig, wie
bei beiden vorigen Arten, sie liegt vielmehr in Form einer die halbe ßinglänge
einnehmenden grauen Hinterrandsbinde, während die vordere Riughälfte fast ganz
unbestäubt und glänzend erscheint. Die etwas grauen glasartigen Flügel sind au
ihrer Wurzel deutlich heller und etwas gelblich gefärbt.
3^2 mm lang.
Diese 4 bis jetzt bekannten Eui'opäischen Arten bezüglich des Mittelmeer-
Faunen-Gebietes lassen sich, wie folgt, auseinander halten und dadurch vielleicht
auch von den aussereuropäischen unterscheiden:
Bestimmungstabelle.
1. Taster schwarzbraun. Metatarsus der Vorderbeine des <5
ohne Haarschopf niantis Deg. ö 9 .
Taster gelb. Metatarsus der Vorderbeine des ö mit Haar-
schopf 2.
2. Männchen 3.
Weibchen 5.
3. Vordermetatarsus an der Spitze verbreitert und auf der
inneren Seite in eine stumpfe dornähnliche Spitze aus-
gezogen 4.
Vordermetatarsus nur an der Spitze etwas verbreitert, ohne
dornähnliche Spitze angustitarsis n. sp. ö .
4. Metatarsus und Tarsen auf ihrer Unterseite nackt . . . mantispa Lw. <3 .
Metatarsus und Tarsen auf ihrer Unterseite kammartig
behaart pilimana n. sp. d.
5. Die Seiten des zweiten Hinterleibsringes mit aufrecht
stehenden schwarzen Haaren besetzt. Metatarsus der
Vorderbeine deutlich gelb behaart pilimana Q . n. sp.
Die Seiten des zweiten Hinterleibsringes nur mit wenigen
feinen gelben Haaren besetzt. Metatarsus der Vorder-
beine wenig oder gar nicht behaart mantispa Lw. g .
Von aussereuropäischen Arten kämen zui' Vergleichung in Betracht:
^Ochthera empimormis Say. Wiedem. aussereurop. zweifl.Ins.il. (1830). 446 Illinois.
„ innofäia Walk. Journ. of the proceed. Linn. Soc Celebes.
„ praedaioria Lw. Bidrag til känned. om Afr. Dipt. (1862). 14 Kaffraria.
chalybescens Lw. 9. „ „ „ „ „ „ „ „ Kap.
„ exsculpta Lw. Monogr. of the Dipt. of N.-Amer. L (1862). 160 Cuba.
„ tuberculatu Lw. ,, „ „ ,, „ ,, ,, ,, 161 Illinois.
„ rapax Lw. „ „ „ „ „ „ „ „ 162 Carolina.
Ägyptische Dipteren. 183
Ocldhera roiunda Schill. Novara Reise (1868). II. 243 Nikobaren.
cuprilineaia Will. Dipt. of St. Vincent. (1896). 402 West-Indien.
„ regalis Will. Dipt. ßrasiliana (1897). 6 Brasilien.
humilis Will. „ „ „ „ „
„ lauia Wlieeler. Entomol. News (1896). 121 — 123 Amerika.
Die Vergleichung meiner beiden Arten ergibt keine Übereinstimmung mit den
oben genannten, selbst nicht mit den beiden Afrikanischen O. praedatoria und
chalybescens; die erstere hat auch einen schwarzen Haarschopf an dem Metatarsus
des männlichen Vorderbeins, die übrigen Arten scheinen keinen zu besitzen; einzelne
Beschreibungen wie chalyhaeus Lw. sind auch nur auf das weibliche Geschlecht
begründet.
Ephydra
Fall. Dipt. Siiec. Hydromyz 2. (1820).
Lw. Neue Beitr.VII. (1860).
Beck. Dipt. Stiid. IV. ßerl. ent. Z. (1896).
Aus Ägypten hat uns Bigot eine Epltydra bicolor in Macq. Dipt. exot. Suppl.
IV. 303. (1850) vorgeführt. Die Type befindet sich in Bigot 's Sammlung in sehr
schlechter Verfassung. Herr C ollin deutete sie mir gegenüber nicht; jedoch konnte
er soviel erkennen, dass das Exemplar gar keine Ej)hydra sei.
308. Ephydra macellaria Egg.
Eine der gemeinsten Fliegen, die mir in Agyjiteu begegnet; sie fand sich an
jedem Ort und zu jeder Zeit. Sie variiert in Grösse und Färbung sehr; meistens
sind die Beine ganz rotgelb, dann aber Hinterschenkel, mitunter auch Vorderschenkel
mit grauer Binde und verdunkelten Endtarseugliedern.
309. Ephydra bivittata Lw.
Einige Exemplare aus Port-Said. April.
310. Ephydra breviventris Lw.
Aus Kairo und dem Fayüm. November, März.
Halmopota
Halid. Ins. Brit. IIL 346. 21. (1856).
Lw. Neue Beitr. ^T;L (1860).
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. (1896).
311. Halmopota mediterranea Lw.
1 Exemplar aus Suez. März.
Canace
Halid. Ann. of nat. Hist. III. 411 (1839).
Lw. Neue Beitr. VII. 29. (1860). Berl. ent. Z. (1874). 80.
Beck. Dipt. Stud. IV. Berl. ent. Z. (1896).
312. Canace nasica Halid.
Auf vom Meerwasser bespültem Holzwerk und auf den hier wachsenden Algen
der Küste bei Alexandrien. Mai.
1^34 Th. Becker:
313. Canace salonitana Strobl. ö q. Dipt. F. v. Dalmat, Herzegov. und
Bosnien 635 O . (1900).
Ich fand diese Art an denselben Orten wie die vorige, auch in Syrien an der
Küste. Dr. Kertecz erbeutete sie in Novi am Adriatischen Meer; später fand ich
sie als vorherrschende Art auf den Canarischen Inseln. Sie ist dunkler als C. nasica,
hat im übrigen ähnliche Kopfbildung; es wird genügen, die Unterscheidungsmerkmale
anzugeben. Herr Prof. Strobl vergleicht sie mit C. ratiula, mit der sie allerdings
am wenigsten Ähnlichkeit hat. Die Unterschiede von C. nasica liegen in der Beborstung
des Kopfes, des Flügel -Vorderrandes, in der Farbe der Flügel und der Tarsen.
Bei der Art C. nasica steigt von der Wangen- oder Mundborste ausgehend
schräg zur Unterkante der Augen eine Reihe von mindestens 3 nach oben gerichteter
Borsten empor; bei C. salonitana sind solcher Borsten ausser der Mundborste nur
2 vorhanden; selten ist noch eine dritte als schwaches Härchen sichtbar. Anstatt
der 3 nach aussen geneigten Frontorbitalborsten bei C. nasica sind hier meistens
4 vertreten; dann ist die Fläche des Stimdreiecks, welche bei C. nasica noch mit
kurzen Börstchen bedeckt ist, hier ganz kahl. Die Beine, deren Metatarsen bei
C. nasica stets rotgelb erscheinen, sind bei C. salonitana ganz schwarz. Bei C. nasica
sind die Flügel etwas gelbbräunlich, an der Wurzel noch etwas heller; auch die
Randader ist von derselben gelblichen Farbe; bei C. salonitana hat die Flügelfläche
eine deutlich gleichmässig schwarzbraune Färbung; die Flügelwurzel hat nicht nur
keine hellere, sondern noch dunklere Farbe und die Randader ist schwarz und sehr
rauh, bedeutend stärker gedörnelt als bei C. nasica. Im übrigen siehe die ausführliche
Beschreibung bei Strobl.
Drosophilinae.
314. Asteia amoena Meig. Syst. Beschreibung VI. 89. 1. (1830).
Einige Exemplare aus Kairo und Assuan. November und Februar.
315. Drosophila ampelophila Lw. 9. Berl. ent. Z. VI. 231. II. Centurie
(1862). d 5.
Ein Weibchen aus Kairo. November.
Loew's Beschreibung sowie Rondani's und Mik's Beschreibungen der mit
dieser Art identischen Dr. uvarum stimmen genau mit meinem Exemplar überein.
Die schwarzen Hinterrandsbinden haben die Breite der halben Ringe und sind nicht
unterbrochen; der letzte Ring ist ganz schwarz und stark glänzend; die Queradern
einander genähert. Das Einzige, was mir auffällt, ist, dass niemand der bei dem
Weibchen hornartigen kurzen, stumpfen, weissen Legeröhre Erwähnung tut, die bei
meinem Weibchen um 1 — 2 Ringlängen vorsteht.
Geomyzinae.
316. Rhicnoessa albosetulosa Strobl. ß 9 . Wien. ent. Z. XIX. 7. 303. (1900).
6 Exemplare aus Alexandrien am Meeresstrande.
StrobTs Beschreibung passt auf die durch weisse Behaarung charakteristische
Art bis auf eins. Strobl schildert die Beine mit Ausnahme der Kniee und Tarsen
schwärzlich grau; bei meinen Exemplaren sind aber die Schienen entweder rotgelb
Ägyptische Dipteren. 185
oder mit einer dunkelgrauen Rinde versehen, also nicht ganz schwarz, auch sind die
Tiere kleiner. Da sie aber in allen übrigen Punkten durchaus übereinstimmen, so
kann ich eine andere Art nicht darin erblicken; die Beinfärbung wiid an den
Schienen also etwas variabel sein, ebenso wie die Körpergrösse.
1 — 1^2 mm lang.
317. Rhicnoessa longirostris Lw. ö q. Berl. ent. Z. IX. 36. 2. (1865).
Von dieser aus Sicilien dm-ch Loew bekannt gewordenen Art fing ich
3 Exemplare bei Damiette am Meeresstrande im März.
318. Rhicnoessa pallipes Lw. ög.
Aus Alexandrien und Kairo; nicht selten im November. Siehe Lw. Berl. ent.
Z. IX. 37. 3. (1866).
319. Rhicnoessa pictipes c? 9 . n. sp.
Verschiedene Exemplare aus Kairo und Siala. November bis März.
Diese Art ist durch die besondere Zeichnung der Beine, die sie mit keiner
der 6 bekannten Europäischen Arten teilt und welche bei allen meinen 13 Exem-
plaren konstant auftritt, ausgezeichnet, sodass man sie weder mit Rh. longirostris,
noch pallipes Lw. verwechseln kann, denen sie sonst am nächsten kommt.
Thorax von bräunlich ockerfarbiger Bestäubung; bei verschiedenen Exemplaren
sieht man zwischen den 4 Paaren schwarzer Dorsocentralborsten 2 dunklere Längs-
linien. Akrostikalbörstchen 2 — 4 zeilig, unregelmässig verteilt. 4 Schildborsten. Alle
Borsten und Haare sind schwarz; Brustseiten aschgrau. Kopf gelb; Stirn vorn gelb,
hinten braungrau ; das kleine Stirndreieck mit dem Punktaugenhöcker und dem Hinter-
kopf ist aschgrau; Augenränder weiss. Fühler gelb mit nackter schwarzer Borste;
Spitze des dritten Gliedes mitunter geliräunt. Das Untergesicht springt nicht vor.
Taster weissgelb, Rüssel schwarz, die ziemlich langen Sauglappen aber hellgelb ; Backen
etwas schmäler als der halbe vertikale Augendurchmesser. Hinterleib matt schwarz-
braun mit grauen bis weissen Hinterrandsäumen, welche vorn mehr grau, an den
Endringen kreideweiss sind ungefähr in ^/g der Ringlänge. Die schwarze Behaarung
ist sehr spärlich. Beine nebst Vorderhüften rotgelb; eine Verdickung der Vorder-
und Hinterschenkel ist fast nicht zu bemerken, sie sind wesentlich schlanker als bei
Rh. longirostris Lw. und cinerea Lw. Auf der Spitzenhälfte der Vorderschenkel liegt
eine braungraue verwaschene Binde; die Hinterschenkel sind am Spitzendrittel ziemlich
intensiv gebräunt; tiefschwarz ist ein Endring an der Spitze der Hinterschienen;
von derselben Färbung sind auch die beiden Tarsenendglieder an allen Beinen ; eine
wesentliche Verbreiterung des letzten männlichen Tarsengliedes ist nicht zu bemerken.
Die Flügel sind schwach gelbbräunlicb gefärbt mit ebensolchen Adern, die in den
Längenverhältnissen ihrer einzelnen Teile keine grossen Verschiedenheiten bei allen
Arten zeigen.
320. Rhicnoessa cinerea Lw. 9. Berl. ent. Z. IX. 35. 1. (1865).
Ein Weibchen aus Alexandrien. November.
186 Th. Becker:
Aphaniosoma n. g.
von ä(pavri5 unscheinbar und cTüJ|ua Körper.
Grattungscharakter.
Das Vorhandensein beider Basalzellen neben der kurzen einfachen ersten Längs-
ader weist diese Art den Geomyziden zu und zwar in die nächste Nähe von Scyphella;
immerhin muss sie als Typus einer neuen Gattung aufgefasst werden. Thorax mit
nur einem hinteren Dorsocentralborsten-Paar am Schluss einer feinen Haarreihe.
Akrostikalbörstchen zweizeilig. 4 Schildborsten, 1 Schulter-, 1 Sternopleuralborste,
2 Notopleuralborsten. Der Hinterkopf ist etwas ausgehöhlt, nicht gepolstert. 2 Paar
Scheitel-, 2 — 3 Paar Frontorbital-, 2 Ocellarbörstchen ; vor dem Ocellendreieck stehen
noch 1 — 2 Paar Börstchen mitten auf der Stirnfläche. Augen nackt, schrägliegend;
Stirn nach den Fühlern hin stark verengt. Backen ziemlich breit und behaart ;
Mundrand abgerundet mit feinen Härchen und 1 — 2 Paar stärkerer Börstchen.
Hinterleib mit 6 Ringen. Beine einfach, Schienen ohne Präapikaiborsten. Flügel
kurz und breit, der Vorderrand stark gebogen; auch die zweite lange Längsader
macht diese Biegung mit und nähert sich allmählich konvergierend der dritten; die
sechste Längsader ist deutlich vorhanden, bricht aber auf halbem Wege nach dem
Hinterrande des Flügels ab. Die Queradem sind einander sehr genähert; ihre gegen-
seitige Entfernung ist kaum grösser als die Länge der hinteren Querader; letztere
ist vom Hinterrande weit entfernt. Die Randader läuft bis zur vierten Längsader.
Siehe Fig. 86, 87, 88 Taf. 4e.
321. Aphaniosoma approximatum n. sp. ö q.
Aus .Kairo, Luxor von November bis April.
Von gelber Grundfarbe, Thoraxrücken matt grau bestäubt; die Behaarung
schimmert, von der einen Seite besehen, weiss, von der anderen Seite schwarz; die
stärkeren Borsten sind entweder schwarz oder gelbbräunlich. Brustseiten gelb und
grau gefleckt; Schulterbeulen, ein vertikaler Streifen längs der Mesopleuralnaht und
der obere Teil des Sternums über den Mittelhüften sind gewöhnlich gelb. Schwinger
desgleichen. Kopf gelb mit verdunkeltem Hinterkopf; Ocellenhöcker schwarz. Die
Behaarung der Stirn, wie oben angegeben, ist meistens hell mit Ausnahme der
Scheitelborsten. Fühler gelb; das dritte Glied fast kreisförmig, oval, ist vielfach
rötlich verdunkelt und trägt eine zarte nackte Borste; das zweite Fühlerglied ist mit
einer anfrechtstehenden Borste besetzt. Die breiten Backen sind weiss behaart. Rüssel
gelb, unbedeutend, Taster verdunkelt. Hinterleib oben matt schwarzbraun mit feinen
weissgelben Hinterrandsäumen und mit weissen Haaren; Bauch gelb. Der Hinter-
rücken ist auf der oberen Hälfte gelb, auf der unteren schwarz. Beine ganz hellgelb.
Flügel farblos, Aderung wie oben angegeben.
V2— '/« mm lang.
322. Scyphella flava L. Fauna Suec. 1869 (1761).
1 Exemplar von Kairo. November.
Ägyptische Dipteren. 187
323. Geomyza frontalis Fall. Dipt. Suec. Agromyz. 7. 1. j Anthomyza] . (1823).
2 Exemplare aus Kairo. November.
Die von Loew gegebene Beschreibung siehe Berl. ent. Z. IX. 22. 5. (1865) ist
zur Erkennung der Art ausreichend.
324. Geomyza pedestris Lw. <S . Berl. ent. Z. IX. 23. 6. (1865).
1 Exemplar aus Kaii-o. November.
325. Scaptomyza graminum Fall. Dipt. Suec. Geomyz. 8. 11. var. a. (1823).
Einige Exemplare aus Kairo, Luxer uud Fayüm. November bis März.
Ochthiphilinae.
326. Ochthlphila inconstans c? g . n. sp.
Verschiedene Exemplare aus der Wüste bei Siala. März.
Diese Art gehört zur Gruppe der 0. spectaUlis und coronata Lw., ist aber
bemerkenswert dadurch, dass den Männchen die schwarze Querbinde auf der Stirn fehlt.
Weibchen. Thorax bläuMch aschgrau; auf dem Rücken stehen, wie bei den
beiden oben genannten und verwandten Arteu, auch 4 Dorsocentralborsten an den-
selben Stellen, jedoch ist die zweite, von vorn gerechnet, so schwach, dass man sie
auch als fehlend bezeichnen kann. Kopf von der Farbe des Thorax; auf der Mitte
der Stirn liegt eiue schwarze Querbinde; über den Fühlern, da wo die Luuula sich
abgrenzt, sieht man gleichfalls eiue dunkle Querlinie; auf jeder Seite stehen 2 Front-
orbitalborsten, das unterste Paar auf der Querbinde. Fühler rotgelb; das dritte Glied
ist auf seiner Oberseite etwas ausgeschnitten mit spitzer, etwas geschwärzter Oberecke.
Taster gelb. Hinterleib aschgrau, aber mit einem Stich in's Gelbliche; auf der Ober-
seite des zweiten bis sechsten Ringes liegen mattschwarze Flecken, die aber gewöhnlich
nur auf den letzten 3 Ringen deutlich sind; ferner sieht man auf den umgebogenen
Seitenrändern des dritten bis fünften Ringes deutlich schwarze Flecken. Beine gelb;
Hüften und Schenkel, letztere bis dicht vor der Sjjitze schwarz, grau bestäubt. Die
Hinterschienen sind unmittelbar an ihrer Wui-zel mit einem dunklen schmalen Ringe
geschmückt. Flügel weisslich mit blassgelben Adern.
Männchen. Sie sind den Weibchen vollkommen gleich bis auf die Stirn; die-
selbe ist ganz aschgrau ohne Querbinden; die Stellung der unteren Frontorbitalborsten
ist aber die gleiche.
2*/2 — 3 mm lang.
327. Leucopis griseola Fall. Dipt. Suec. Agromyz. 8. 4. [Anthomyza]. (1823).
2 Exemplare aus Luxor und Siala. Februar, März.
328. Leucopis argentata Heeger. Isis (1848). 998.
8 Exemplare aus Suez und Damiette vom Meeresstrande. März.
Milichinae.
329. Lobioptera ludens Wahlb. K.Vetensk. Akad. Förh. (1847). 259—61.
Verschiedene Exemplare aus Kairo und Luxor. November, Februar.
188 Th. Becker:
Agromyzinae.
330. Desmametopa niloticum n. sp. ö q.
Im ganzen Niltlial häufig von November bis April.
Trotzdem diese Art in Ägypten eine recht gewöhnliche zu sein scheint, kann
ich sie mit keiner der bisher bekannten Europäischen identifizieren. Man kann sie
mit ihren weissen Schwingern und Schüppchen, sowie der Stirnzeichnung nur mit
D. M. nigrum Zett. vergleichen; sie ist aber durch ganz schwarze Beine und anders
gefärbte Taster konstant getrennt.
Thoraxrücken dunkelbraungrau, matt bis schwach glänzend und mit der gewöhn-
lichen kurzen dichten Behaarung. Brustseiten matt schwarzgrau. Schwinger und
Schüppchen weiss bezüglich hellbräunlich. Kopf schwarz; Stirn sammetschwarz mit
den 2 parallelen oder schwach nach den Fühlern hin konvergierenden behaarten
grauen Längslinien. Ocellendreieck und Untergesicht dunkelgrau. Füliler ganz
schwarz; drittes Glied mit abgerundeter Oberecke und schwarzer nackter oder
mikroskopisch pubescenter Borste. Rüssel schwarz; Taster an der Wurzel hellgelb,
an d(>r Spitze breit schwarz. Hinterleib schwarz matt mit schwachem Seidenglanz
und schwarzer Behaarung. Beine schwarz ohne irgend eine Zeichnung und ohne
Verdickung einzelner Teile. Flügel weisslich bis blassgelblich mit blassen Adern;
auch die Randader ist nur etwas stärker gebräunt; hinsichtlich der Adern unter-
scheidet sie sich in nichts von den übrigen Arten. Eins meiner Exemplare variiert
mit rostroten Tarsen und ganz schwarzen Tastern ohne weitere Abweichungen; es
ist möglich, dass eine andere Art darunter verborgen ist.
Leptometopa n. g.
von XeTTTÖq schmal und lierujTTOv Stirn.
Gattungscharakter.
Im Bau von Thorax, Hinterleib, Beinen und Flügel der vorigen Gattung sehr
ähnlich. Auf dem Thoraxrücken steht auch nur ganz hinten 1 Paar Dorsocentral-
borsten. 4 Schildborsteu, 1 Humeral-, 1 Supraalarborste, 2 Notopleuralborsten,
1 — 2 Mesopleural- und 1 Sternopleuralborste. Der Kopf ist nur schmal, im Profil von
trapezförmiger Gestalt, mit schmaler schräg abfallender Stirn, welche jederseits
4 Frontorbitalbörstchen trägt. Augen klein nackt, wenig vortretend. Stirn ziemlich
weit vorstehend. Fühler klein, in einer Höhlung liegend; drittes Glied kugelig mit
sehr kurzer nackter Borste. Muudrand wenig vortretend mit je einer kleinen, aber
deutlichen schwarzen Borste. Rüssel lang und dünn mit langen schmalen zurück-
geklappten Sauglappen. Hinterleib mit 6 Ringen. Beine ohne Präapikaiborsten an
den Schienen, aber mit Endborsten auf deren innerer Seite. Flügel mit kurzer
erster Längsader, entwickelten Basalzellen und fehlender sechster Längsader; die
zweite und dritte laufen parallel, während die vierte sich konvergierend der dritten
nähert. Siehe Fig. 83, 84, 85 Tab. 4e.
331. Leptometopa rufifrons n. sp.
2 Exemplare aus Suez. März.
Thoraxrücken matt, schwärzlich aschgrau mit sehr feinen Punktflecken an der
Wurzel der Haare und Borsten. Brustseiten glänzend schwarz. Kopf rotgelb
Ägyptische Dipteren. 189
oberer Teil der Stirn und das dritte Fülilerglied etwas dunkler rot. Ocellendreieck
und die schmalen Augenrandleisten grau. Hinterkopf schwärzlich. Der lange schmale
Rüssel ist glänzend schwarz; er wächst aus dem hintersten Teil der Mundhöhle heraus
und trägt an seiner Wurzel 2 sehr kleine knopfförmige schwarze Taster. Hinter-
leib von schwarzer Grundfarbe, ganz matt aschgrau bestäubt, fast nackt. Beine
schwarz; Metatarsen der vorderen Beinpaare grösstenteils rostgelb. Flügel weisslich
mit blassbraunen Adern.
1^|^ — 2 mm lang.
332. Agromyza Schineri Giraud. Verh. zool. bot. Ver. XL 481 (1861).
3 Exemplare aus Kairo; sie stimmen mit meinen Exemplaren, die ich von
dieser Art in meiner Sammlung aus der Schweiz besitze, vollkommen überein in
Grösse, Färbung, Glanz, Beborstung und Flügeladerung. Die Schwinger sind schwarz
lind die Schüppchen braun mit dunkelbraunem Saum und Wimpern. Ich finde, dass
dies letztere Merkmal bei allen Beschreibungen unbeachtet geblieben ist und doch
spielt die Farbe der Schüppchen und deren Bewimpemng, ähnlich wie bei den
Lonchaeinen, auch bei dieser Gruppe eine giosse Rolle.
333. Agromyza squamata 9 . n. sp.
2 Weibchen aus Kairo und Luxor. November und Dezember.
Beim ersten Anblick sind sie der vorigen Art ähnlich; sie weichen aber ab
darin, dass die Schüppchen schneeweiss sind und einen weissen Rand nebst Wimpern
haben; ferner ist der Hinterleib nicht glänzend schwarz, sondern glänzend grün,
erzfarbig; andere Unterschiede sind nicht auffindbar.
334. Agromyza tuberculata (5 9 . n. sp.
Aus Alexaudrien, Kairo und Suez. November bis März.
Diese Art gehört ebenfalls zum Verwandschaftskreis von A. Schineri.
Thoraxrücken glänzend schwarz, von der Seite gesehen mit graubraunem Reif
Übergossen, schwarzhaarig mit 2 hinteren Dorsocentralborsteu. Brustseiten glänzend
schwarz. Kopf schwarz; Stirn matt mit glänzendem Ocellendi'eieck und Augenrand-
leisten und 4 Frontorbitalborsteu ; zwischen diesen stehen ziemlich viele feine schwarze
Haare, die bei A. Schineri und anderen fehlen. Untergesicht etwas aufgestülpt mit
je einer stärkeren Borste und vortretend, was bei A. Schineri nicht der Fall ist.
Fühler nebst Borste ganz schwarz; zwischen beiden Fühlerwurzeln liegt ein knoten-
förmiger deutlich hervorstehender Höcker, der bei A. Schineri fehlt. Taster und
Rüssel schwarz, letzterer mit langen braunen vorgestreckten Saugflächen, die ebenso
lang sind wie der Rüssel selbst. Schwinger schwarz; Schüppchen braun mit schwarzem
Rande und Wimpern. Hinterleib glänzend schwarz und schwarz behaart. Beine
ganz schwarz. Flügel farblos mit braunen Adern, die Verdickung der Costa am
Ende der ersten Längsader ist nicht schwarz, sondern braun. Der Abstand der
dritten und vierten Längsader am Flügelrande ist dem von der dritten und zweiten
gleich; der Abstand beider Queradern von einander ist gleich der Länge der hinteren
Querader selbst.
2 — 27.2 nini lang.
190 Th. Becker:
335. Agromyza cunctans Meig. Syst. Besclir.VI. 178. 36. (1826).
4 Exemplare aus Kairo. November.
336. Agromyza pusilla Meig. Syst. Beschr. VI. 185. 60. (1826).
Exemplare aus Luxor, Assuan und Damiette stimmen mitMeigen's undSchiner's
Beschreibung sowie mit meinen Europäischen Exemplaren überein.
337. Agromyza orbona Meig. Syst. Beschi-.VI. 186. 65. (1826).
2 Exemplare aus Kairo und dem Payum im November und März passen
vollkommen zu den Beschreibungen, welche Zetterstedt und Rondani von dieser
Art geben.
338. Agromyza piliseta ö q. u. sp.
Ein Pärchen aus Kairo. November.
Mit ihrer deutlich behaarten Fiihlerborste nimmt diese Art eine besondere
Stellung ein; ich halte sie für neu.
Thorax nebst Schildcheu schwarz, der Rücken mit graubraunem Reif, so dass
der Glanz nicht sehr hervortritt, mit nur 3 Dorsocentralborsten; die sonstige Be-
haarung ist äusserst spärlich und unregelmässig. 4 Schildborsten. Brustseiten ebenfalls
schwarz, durch Bestäubung matt; nur eine feine Linie an der Dorsopleuralnaht
zwischen Schulterbeule und Plügelwurzel ist gelb. Schwinger und Schüppchen gelb,
letztere mit braunem Rand und Wimpern. Kopf mattgelb; Punktaugenhöcker und
Hinterkopf schwärzlich. Lunula, Augenränder und Untergesicht etwas weisslich bereift.
Fülller gelb, drittes Glied schwarzbräunlich, an der Wurzel gelb mit ziemlich dicker
langer dunkler behaarter Borste. Taster und Rüssel gelb; auf der Stirn stehen
4 Dorsocentralborsten- Paare, von denen die beiden vordersten nach innen, die beiden
obersten nach hinten geneigt stehen. Hinterleib schwarz, auf den ersten Ringen
bräunlich bereift, hinten mehr glänzend schwarz und schwarz-behaart. Bauch schwarz,
niu' an den Seiten der ersten Ringe ist die Bindehaut gelb. Beine nebst Hüften
gelb, die äussersten Wurzeln der Schenkel nebst Schienen und Tarsen gebräunt.
Flügel fast farblos; die 3 mittleren Längsadern liegen fast parallel und gerade;
der letzte Abschnitt der fünften Längsader ist dem vorletzten an Länge gleich; die
Queradem sind von einander nur wenig mehr entfernt, als die äussere Querader
laug ist; die kleine Querader steht auf der Mitte der Diskoidalzelle.
1^|^ mm lang.
339. Agromyza congesta ö q . n. sp.
4 Exemplare aus dem Fayüm und Siala. März.
Eine sehr kleine, der Agr, pusilla Meig., pusio Meig. und lacertella Rond. nahe
stehende Art, von allen aber durch die fast zusammenfallenden Queradern zu unter-
scheiden.
Thoraxrücken schwarz, etwas glänzend mit 3 Paar Dorsocentralborsten. Brust-
seiten, Seitenränder des Thoraxrückeus und das Schildchen gelb, letzteres mit schwarzen
Seitenflecken; kleine schwarze Flecken stehen ferner an der Wurzel der Schulter-
borste und einer der Notopleuralborsten ; weitere dreieckige schwarze Flecken auf
Ägyptische Dipteren. 191
den Steruopleureu über den Mittel- und Hinterhüften. Schwinger und Schüppchen
gelb, letztere braun gesäumt und gewimpert. Kopf gelb; Ocellendreieck und Hinter-
kopf bis etwas über die Mitte schwarz; Augenrandleisten und Untergesicht etwas
weisslich bereift. Fühler ganz gelb mit schwarzer Borste. Rüssel und Taster gelb.
Hinterleib schwarz, wenig glänzend mit schmalen gelben Hinterrandsäumen. Bauch
gelb; die dicke Legeröhre des Weibchens schwarz. Hinterrückeu auf der oberen
Hälfte gelb, auf der unteren schwarz. Beine gelb; nur die Spitze der Hinterschienen
und die Endglieder aller Tarsen gebräunt. Flügel schwach gelbbräunlich mit braunen
Adern; die zweite, dritte und vierte Läugsader liegen in gleicher Entfernung von
einander, an der Spitze etwas divergierend; die Entfernung der beiden Queradern
von einander ist nicht grösser als ^3 — V2 ^^^' Länge der hinteren Querader selbst;
beide liegen der Mündung der ersten Längsader gegenüber oder noch etwas vor
derselben.
1 mm lang.
340. Domomyza nigripes Schin. nee Meig. d 9. F. A. H. 303. (1864).
8 Exemplare aus Luxor und Assuan. Februar.
Die Randader reicht nur bis zur dritten Läugsader oder ein wenig darüber.
In der Reibe der Dorsocentralborsten stehen 4 — 5 Borsten, während bei den
Europäischen Exemplaren meiner Sammlung nur 3 — -4, im übrigen aber gleichgeordnete
grössere Borsten zu sehen sind; die vorderen sind schwächer ausgebildet; sonst
finde ich keine Unterschiede. Die Meigen'sche Art nigripes ist eine echte Agromyza,
keine Domomyza; aus diesem Grunde kann der Seh in er 'sehe Name bestehen bleiben.
34L Domomyza obscuritarsis Rond. Agromyz. Bull. Soc. ent. Ital. 9. 2. (1875).
2 Exemplare aus Alexandrieu und Kairo, welche Rondani's Beschreibung
voll entsprechen.
342. Phytomyza affinis Fall. Dipt. Suec. Phytom. 3. 3. (1823).
1 Exemplar aus Luxor. Februar.
343. Phytomyza flavicornis Fall. Dipt. Suec. Phytom. 4. 6. (1823).
3 Exemplare aus Luxor im Februar, welche unseren Europäischen Exemplaren
durchaus gleich gebildet sind ; nur auf den Vorderschenkeln zeigt sich ein brauner
Wisch; bei einem der Exemplare haben alle Schenkel braune Mittelbinden; ich finde
sonst aber keinerlei plastische und andere Färbungs-Unterschiede.
Psalidotus n. genus Agromyz.
von ij/aXibujTOq gewölbt.
Diese neue Form hat mancherlei mit der Gattung iJesmametopa gemein. Auf
den Flügeln sind die Wurzelzellen aber ganz verschwunden, die Queradern einander
sehr genähert und die Randader läuft nirr bis zur dritten Längsader; der erste
Randader-Abschnitt ist aber ebenso wie bei Desmometopa deutlich borstlich gewimpert.
In der allgemeinen Körperform und Beborstung ist ebenfalls viel Ähnlichkeit vor-
handen. Der Kopf ist rund, die Stirn stark gewölbt mit ziemlich deutlich aus-
192 Th. Becker:
geprägtem Stirndreieck und 4 Paar Frontorbitalborsten, von denen die beiden oberen
nach aussen, die beiden unteren nach innen geneigt stehen. Die beiden Borsten-
reihen, welche bei Desmametopa auf Längslinien der Stirn stehen, sind hier ver-
schwunden bis auf ein einziges Borstenpaar, das am vorderen Stirnrande über den
Fühlern sich nach vorne neigt. Die runden Augen sind mikroskopisch pubescent,
für gewöhnlich aber als nackt zu bezeichnen. Fühler klein, rundlich, anliegend mit
nackter Borste. Mundborsten mit einigen Nebenborsten sind vorhanden. Der Thorax
hat eine etwas rauhe reihenförmige Behaarung; von den Dorsocentralborsten ist nur
das hintere Paar deutlich ausgebildet. 4 Schildborsten. Humeral-, Postsutural-,
Notopleural-, Supraalar- und lutraalarborsteu sind vorhanden, desgleichen eine
Mesopleural- und eine Sternopleuralborste. Hinterleib mit 5 Ringen. Beine ziemlich
schlank ohne besondere Merkmale. Siehe Fig. 89, 90, 91 Taf. 4e.
344. Psalidotus primus d ij . n. sp.
Mehrere Exemplare aus Kaii-o, Fayüm. November und März,
Schwarz. Thoraxrücken und Schildchen bei dunkelbrauner Bereifung etwas
matt. Brustseiten schwach glänzend. Schwinger weiss. Kopf und Fühler schwarz,
die vordere Hälfte der Stirn ist jedoch scharlachrot. Das glänzend schwarze Stirn-
dreieck ist vorne stark abgerundet, überhaupt ohne scharfe Begrenzung. Hinterleib
glänzend schwarz, Beine desgleichen. Behaarung schwarz. Flügel schwach graubraun
gefärbt mit dicker ßandader, die wie alle übrigen Adern bräunlich ist.
Körperlänge 1% mm.
Conopidae.
34.5. Physocephala vittata var. Fbr. Ent. Syst. IV. 392. 4. (1794).
4 Exemplare aus Kairo, Damiette und Siala im März.
In der Färbung weichen diese nur wenig von unseren Europäischen Exemplaren
ab. Thorax und Kopf sind in Färbung, Glanz und Grössenausbildung der Fühler
und des Rüssels gleich; nur an den Brustseiten sehe ich bei meinem grössten
Exemplar über den Mittelhüften in der oberen Ecke des Stern ums ein kleines weiss-
schimmerndes Fleckchen, das bei den übrigen kleineren Exemplaren verschwindet.
Der Hinterleib ist im allgemeinen etwas röter als bei unseren Europäischen Exemplaren
und die Bestäubung nimmt einen gelberen Ton an, aber die Ausdehnung derselben
auf den einzelnen Ringen ist die gleiche. Bei 2 von meinen Ägyptischen Tieren
hat sich die schwarze Bindenzeichnung des ei'sten Hinterleibsringes in 2 kreisrunde
Doppelflecke aufgelöst; auch in Syrien habe ich später ebensolche Exemplare gefunden.
Die Ausdehnung der schwarzbraunen Vorderrandzeichnung auf den Flügeln ist mit
geringen Schwankungen dieselbe wie bei unserer Stammform. Ich kann hierin keine
neue Art, höchstens eine Variante erblicken. '
Mit Rüssel 10 — 15 mm lang.
Cyclorrhaplia seliizophora.
Pupipara.
346. Hippobosca dromedarina Speiser. Zeitschr. f. Hymen, u. Dipt. II. 176.
(1902).
In Alexaiidrien auf Dromedaren im NoTember.
347. Hippobosca equina L. F. Suec. 471. 1921. (1761).
Ein Exemplar aus Assiian. Februar.
348. Raymondia Huberi Frfld. Sitzgsber. Wien. Akad. XVHI. 331. Taf. II
(1855).
Einige Exemplare auf der Fledermaus Rhinoponia microphyllum E. Geoffr., die
icb am 14. Januar im grossen Felsentempel von Abu-Simbl in der Nähe von Wadi
Haifa fing. Herr Dr. Speiser hatte die Güte diese Tiere zu bestimmen.
349. Nycteribosca Kollari Frfld. Sitzgsber. Wien. Akad. XVIH. 329. Taf. I
(1855).
Ein Exemplar ebenfalls auf Rldnoiwma nücrophyUuin an demselben Ort, wie die
vorige; ebenfalls von Herrn Dr. Speiser bestimmt.
350. Eucampsipoda aegyptia Macq. Dipt. exot. Suppl. IV. 309. PI. XXVIII
f 16. (1850) nach Speiser's Ansicht identisch mit E. HyrtU Kolen.
2 Exemplare auf einem Fiederhunde Xantharpyiu aegypüaca E. Geoffr., den es
mir im Garten des Hotel du Nil in Kairo an Bananenblüteu saugend zu fangen
glückte. Von Herrn Dr. Speiser bestimmt.
Erklärung der Figurentafeln.
Tafel 4b.
Fig. 10. Ganze Figur von Macroptllum nudum Beck. 14 : 1.
Fig. 11. Vordertarsen „ „ „ „ 28 : 1.
Fig. 12. Mittelschenkel-Endigung von Macroptilum nudum Beck. 28 : 1.
Fig. 13. Mittelscliieuen-Endigung „ „ „ „ 28 : 1.
Fig. 14. Flügel von Ceratopogon imparunguis Beck. 14 : 1.
Fig. 15. Hinterm etatarsus von Ceratopogon imparunguis Beck. 28 : 1.
Fig. 16. Flügel von Cerxitopogon palUdetarsatus Strobl. 14 : 1.
Fig. 17. Vordertarsen von Ceratopogon j)allkletarsatus Strobl. 28 : 1.
Fig. 18. Flügel von Ceratopogon ßavitarsatus Beck. 14 : 1.
Fig. 19. Flügel von Cet^atopogon puncticollis Beck. 14 : 1.
Fig. 20. Thoraxrücken von Ceratopogon puncticollis Beck. 14 : 1.
Fig. 21. Flügel von Sciara kairensis Beck. 14: 1.
Fig. 22. Flügel von Ephygrobia composita Beck. 21 : 1.
Fig. 23. Schema der Thoraxbeborstung von Ephygrobia electa Beck.
Fig. 24, 25. Kopf von Discomyza vorticis 14 : 1.
Tafel 4c.
Fig. 26. Flügel von Clanoneui'um infumatum Beck. 14 : 1.
Fig. 27, 28. Kopf von Actocetor niargaritalns Wied. 14 : 1.
Fig. 29. Flügel von „ „ „ 14 : 1.
Fig. 30, 31. Kopf von Scoliocephalus pallidisetis Beck. 14 : 1.
Fig. 32, 33. Kopf von Asmeringa inermis Beck. 14 : 1.
Fig. 34. Fühler von „ „ ,, stark vergrössert.
Fig. 35, 36. Kopf von Homalometopus albiditinctus Beck. 14 : 1.
Fig. 37, 38. Kopf von Oedenops Isis Beck. 14 : 1.
Fig. 39. Flügel von „ „ „ 14 : 1.
Fig. 40. Schema der Thoraxbeborstung von Oedenops Isis.
Fig. 41. Kopf von E/ephantinosoma Chnumi Beck. 14 : 1.
Fig. 42. Flügel von „ „ „ 14 : 1.
Fig. 43. Schema der Thoraxbeborstung von Ekpkaniinosoma perspicienduni Beck.
Fig. 44. Hinterbein von Ochthera angustitarsis Beck. 6. 14:1.
Fig. 45. „ „ „ mantispa Lw. Ö. 14 : 1.
Tafel 4d.
Fig. 46. Hinterbein von Ochthera pilhnana Beck. d. 14 : 1.
Fig. 47. Flügel von Myopites variofasciata Beck. 14 : 1.
Ägyptische Dipteren. 195
Fig. 48. Flügel von (hyna parceguttata Beck. 14 : 1.
Fig. 49. Flügel von Schistoptenim Moehiim Beck. 14 : 1.
Fig. 50. Flügel von Trypeta incompleta Beck. 14 : 1.
Fig. 51. Kopf von Spilogasier paradoxalis Stein. 14 : 1.
Fig. 52. Kopf von Atherigona scuteUaris Stein. 14 : 1.
Fig. 53. Kopf von Pseudolimnophora paUitarsis Stein. 14 ; 1.
Fig. 54, 55. Kopf von Stenoj)hthalmus ocellatus Beck. 14 : 1.
Fig. 56. Fühler von „ „ ,, stark vergrössert.
Fig. 57. Flügel von „ „ „ 14 : 1.
Fig. 58, 59. Kof)f von Scoliophthalmus trapezoides Beck. 14 : 1.
Fig. 60. Fühler von „ „ „ stark vergrössert.
Fig. 61. Flügel von „ „ „ 14:1.
Fig. 62, 63. Kopf von Lagoroceras megalops Beck. 14 : 1.
Fig. 64. Fühler von „ „ „ stark vergrössert.
Fig. 65. Flügel von „ „ „ 14 : 1.
Fig. 66, 67. Kopf von Metopostigma tenuiseta L\v. 14 : 1.
Fig. 68. Flügel von „ „ ,, 14 : 1.
Tafel 4e.
Fig. 69. Ganze Figui' von Amydrosoma discedens Beck. 14 : 1.
Fig. 70. Ganze Figur von Anatrickus erinaceus Lw. 14 : 1.
Fig. 71. Flügel von „ ,, „ 14 : 1.
Fig. 72. Fühler von „ „ „ stark vergrössert.
Fig. 73, 74. Kopf von Assuania glahra Beck. 14: 1.
Fig. 75. Fühler von „ „ „ stark vergrössert.
Fig. 76. Flügel von „ „ „ 14 : 1.
Fig. 77, 78. Kopf von Microneurum maculifrons Beck. 14 : 1.
Fig. 79. Flügel von „ „ „ 14 : 1.
Fig. 80, 81. Kopf von Anacamptoneurum obliquum Beck. 14 : 1.
Fig. 82. Flügel von „ „ „ 14 : 1.
Fig. 83, 84. Kopf von Leptometopa rufifrons Beck. 14 : 1.
Fig. 85. Flügel von „ „ „ 14 : 1.
Fig. 86, 87. Kopf von Aphaniosoma approadmatum. Beck. 14 : 1.
Fig. 88. Flügel von „ „ „ 14 : 1.
Fig. 89, 90. Kopf von PsaUdotus jmmus Beck. 14: 1.
Fig. 91. Flügel von „ „ „ 14 : 1.
Mitt. a. d. zool. Mus. in Berlin.
Ägyptische Dipteren
gesammelt und beschrieben
von
Th. Becker,
Liegnitz.
Mit 5 Tafeln.
Berlin
In Kommission bei R. Friedländer & Sohn
1903.
Mitlciliuigi'ii aus (l.Zoolo§.lIiiseum in Bci-liu, Bd.ll.
T;U:4l'
19
20
lOMacTopülum nudum 11 Vbrdertarsen 12Millelschenkel-Entli^ng
13 Mitlelsclüencn Endi^ung 14 Ceratopoäcm imparunguis, Flügel. 15 Hint^rtarsen
IG CeratoposonpaDidetarsalus.Flügel 17 Vordertarseii 18 Ceratopogoii flavitarsatus, Flügel.
19 ,. pimdirollis 20 Thoraxrüiken. 21 SciarakaireiisisFliisel.
22 Ephyfroliia composila 23 Ephv'^obia electa. 25.2'tDiscoim-2a vorlicis
Autor Jel
Litli.vWlheliii Orex'e, Berlin SW
'rii.Hcckei', AesAi^tisrhc r)i))loiTii
Mitteilungen aus d. Zoolog. Ihiseuni in Berlin, Bd.H.
Ta£4''
26
38
42
27
39
2G Clanoneiiiuiii mrumalum.
30,31 Scolioceplialus ()tUliclisetis
35, 3G Homalometopus albidilinctus.
41,42 Elepliiuitinosmiia Qiiuinü
44 Ochlhera aiiijuslitarsis
32
29
27,28,29 Actuceturmargaritatusltted
32.33,34 Asmei-inga inermis
37,38,39,40 Oedenops Isis.
43 Elephanlinosoma jiprspii'iendam.
45 Ochllu-ra manlispa
Autor del.
Lilli.v'Wmielm Greve .Berlin SW
Th.Becker, Aeö^'ptisdic Dipteren.
Milleüungeii aus il Zoolog. Museum in Beiliii, BilH.
TaE+''
kl
48
52
^i%
54
K^
55
56
58
60
Gl
G7
V3.
46 Ochfliera pilimaiia. 47 Myopites variofasciala. 48 OxTiia parceguttata .
49 Sdüstoptpium Moebiusi. '>0 Try])eta incomplela . 51 Spiloo'aslei' paraxlaxalis.
52 AÜierigona scutellaris. 53 Pseudolimnopliora pallitarsis. 5455,56,57 Slenophlhalmus ocellatus.
58.59,60,61 Scoliophthalmuslrapezoides 62,63,64,65 la^roceras megalops. 66,67,68 Metoposti^matcnuiseta.
Autor del.
lith.v Willielin Greve ,Berlm SW
TU. Becker, AegAiAisciie Dipteren.
Mitteilungen aus cLZoolog.Museum inBei'liu, Bd/D.
Taf.4''
75
78
79
80
Vf^
Sit
87
89
ki-
•=^-v
77
n
86
G9 Amydrosoma discedei\s.
Ti.TiJb.lG A'ssuania ^abra.
80,81,82 Anacamptoneui-umobliquni.
86,87,88 Aplianiosoma approximatum.
90
70,71,72 Anatriclius erina<;eus.
77,78,79 Microneurum maculifrons.
83.84,85 Leptomt'topa iiififrons.
89,90,91 Päalidotus primus.
Autor del.
Lithv Wilhelm Greve , Berlin SW.
Th. Becker, Aeg'A-iitisclic Dipteren.
Druck von A. Hopf er in Burg b. M.
^
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FEB