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Full text of "Handbuch der Bibliographie. Kurze Anleitung zur Bücherkunde und zum Katalogisieren. Mit Literaturangaben, übersicht der lateinischen und deutschen Namen alter Druckstätten, sowie mit alphabetischem Verzeichnis von abkürzungen, Worterklärungen und mit Register"

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HANDBUCH der BIBLIOGRAPHIE. 



Q 



HANDBUCH 



DER 



BIBLIOGRAPHIE 



KURZE ANLEITUNG 

ZUR 

BÜCHERKUNDE UND ZUM KATALOGISIEREN. 

MIT 

LITERATURANGABEN, ÜBERSICHT DER LATEINISCHEN UND DEUTSCHEN NAMEN ALTER 
DRUCKSTÄTTEN, SOWIE MIT ALPHABETISCHEM VERZEICHNIS VON ABKÜRZUNOEN 

WORTERKLÄRUNGEN UND MIT REGISTER. 

HERAUSGEGEBEN VON 

FRIEDR. JOH. KLEEMEIER. 




WIEN. PEST. LEIPZIG. 

A. HARTLEBENS VERLAG. 

1903. 

ALLE RECHTE VORBEHALTEN. 



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DRUCK VON FRIEDRICH JASPER IN WIEN. 



V 



VORWORT. 



Daß ich vorn an sitz' in dem Schiff, 
Das hat fürwahr besondern Griff; 
Ohn' Ursach' ist das nicht gekommen : 
Auf Bücher stellte ich mein Frommen, 
Von Büchern hab' ich großen Hort, 
Versteh' ich gleich drin wenig Wort', 
So halt' ich sie doch hoch in Ehren, 
Es darf sie keine Flieg' versehren. 
Wo man von Künsten reden thut, 
Sprech' ich: »Daheim hab' ich sie gut!« 
Denn es genügt schon meinem Sinn, 
Wenn ich umringt von Büchern bin. 

Der Büchernarr aus Brants Narrenschiff. 

Wir haben in Deutschland ausgezeichnete Biblio- 
graphien; eine Anleitung zur Bücherkunde und zur Her- 
stellung von Bücherverzeichnissen fehlte uns jedoch bisher. 
Nun mag ja die Anfertigung eines Katalogs als eine ziem- 
lich einfache Sache erscheinen; bei der Arbeit stellen sich 
aber häufig gewisse Schwierigkeiten ein. Der Anfanger 
— und an diesen wendet sich vorliegendes Werk haupt- 
sächlich — wird öfter in Zweifel geraten, wie er ein Werk 
einordnen soll, damit es an die richtige Stelle kommt und 
leicht aufzufinden ist. Der Geschäftsmann muß bei der 
Beurteilung und Bewertung der von ihm zu verzeichnenden 
Werke verschiedene andere Punkte berücksichtigen und 
hervorheben, wenn er sich nicht lächerlich machen und 
schädigen will. Auch der Bücherfreund verlangt, daß ihm 
besondere Eigentümlichkeiten einzelner Bücher in den Ka- 
talogen bekanntgegeben werden und schließlich muß jeder 
Benutzer eines Kataloges verlangen können, daß das in 
einem Katalog stehende Werk so gekennzeichnet ist, daß 
keine Verwechslungen und Täuschungen vorkommen können. 



VI 



*".... r. 



Wenn nun schon verschiedene 'Behörden für ihre doch 
durchgängig beruflich vorgebildeten Bibliothekare Instruk- 
tionen erlassen haben, so sollte man meinen, daß eine Zu- 
sammenstellung der bei Beurteilung und Katalogisierung 
eines Buches zu berücksichtigenden Punkte für die nicht 
geringe Zahl der Bibliothekbesitzer, Antiquare, Buchhändler, 
Bücherliebhaber, Bibliothekare im Nebenberufe, Schrift- 
steller, sowie für die Angehörigen der graphischen Gewerbe 
eine Daseinsberechtigung hat und daß in diesen Kreisen das 
vorliegende Werk von einigem Nutzen sein wird. 

Um das Werk zu einem möglichst billigen Preise in 
den Handel bringen zu können, war es geboten, den um- 
fangreichen Stoff auf mäßigem Räume zu behandeln. Mögen 
also die gestrengen Herren Kritiker, falls sie in dieser Be- 
ziehung anderer Meinung sein sollten, um geneigte nach- 
sichtige Beurteilung dieses ersten Versuches gebeten sein. 



Fried r. Joh. Kleemeier. 



VII 



INHALTS-VERZEICHNIS. 



I. Abteilung. Erfindung und Ausbreitung der Buchdrucker kunst. 

Seite 

Stempelschnitt im Altertum, Blockbücher i — 8 

Erfindung des Druckes mit beweglichen Lettern. Coster, 

Castaldi, Gutenberg, Fust, Schöffer . . 8 — 23 

Mainz, Bamberg, Straßburg, Köln, Basel, Zürich, Augsburg, 
Ulm, Nürnberg, Leipzig, Wien, Magdeburg, Tübingen, 

Wittenberg. Sonstige deutsche Druckstätten 23 — 44 

Italien: Subiaco, Rom, Venedig, Mailand, Florenz. Sonstige 
italienische Druckstätten. Frankreich, Spanien, Portugal, 

Niederlande, England, Skandinavien 44 — 58 

II. Abteilung. Das Buch. 

Bestandteile des Buches 59 — 64 

Bibliophilie. Bibliomanie. Bücherpreise. Seltene und gute 

Bücher 64— 69 

Kollationieren 69— 70 

Inkunabeln und deren Beschreibung. Einige Titelaufnahmen 

von Inkunabeln 70 — 90 

III. Abteilung. Die Verzierung des Buches* 

Initialen. Holzschnitt. Kupferstich. Stahlstich. Lithographie. 

Photographie und photomechanische Reproduktionen . 91— 114 
Einband 114— 122 

IV. Abteilung. Bibliothek und Katalog* 

Die Büchersammlung des Liebhabers. Zugangsregister 123—124 
Bücherzeichen und Stempel Unterbringung der Bücher 125—128 
Die Herstellung der Kataloge. Wissenschaftlicher-, Stand- 
orts- und alphabetischer Katalog. Spezialkataloge . . . 128—132 



VIII 



Seite 

Die Aufnahme des Titels. Kürzung des Titels. Einordnung 

der Schriften. Verweisungen im Katalog 132—157 

Illustrierte Werke. Fortsetzungen 157 — 158 

Die besondere Beschreibung des Buches . . . .. 158— 197 

Erhaltung und Ausbesserung des Buches 197 — 199 

Bibliographische Systeme. Die Hinrichsschen Bücherver- 
zeichnisse 200 — 213 

Bibliographien der einzelnen Wissenschaften und Länder 214—261 

Lateinisch'deutsches Verzeichnis früher Druckstätten . . . 262—270 

Verzeichnis von Abkürzungen und Worterklärungen . . .271—291 

Register 292—299 



Erste Abteilung 



(Erfindung und Ausbreitung der 
Buchdruckerkunst. 
Stempetschnitt im Altertum. Blockbücher. Erfindung des Druckes mit 
beweglichen Lettern. Coster. Caataldi, Gutenberg, Fust, Schöffer. Mainz, 
Bamberg. Straßburg, Köln, Basel, Zürich, Augsburg, Ulm, Nürnberg, 
Leiptfij;, Wien, Magdeburg;, Tübinger, Wittenberg. Sonstige deutsche 
Druckatätten. Italien : Subiaco, Rom, Venedig. Mailand, Florenz. Sonstige 
italienische Druckstätien. Frankreich. Spanien. Portugal, Niederlande. 
England. Skandinavien, 

Altertum. Schon das Altertum verstand die Kunst, 
Schrift und andere Zeichen verkehrt in Holz, Metall, Stein 
u. s. W. einzugraben und diese mit Farbe bestrichenen 
Zeichen abzudrucken oder in eine weiche Masse einzu- 
drücken. Bei den Babylonicrn hatte jeder im öffentlichen 
Leben stehende Mann seinen Siegelzy linder. Die Gesetze 
der Dezemvirn wurden in zehn Erztafeln eingegraben und 
auf dem Forum aufgestellt. Von Agesilaos, dem König" 
der Spartaner, erzählt Flutarch in den lakonischen Sentenzen, 
datf Agesilaos, um den Mut seiner Krieger vor Beg-inn 
einer Schlacht zu beleben, folgende List angewendet habe: 
er lieÜ das Opfer herrichten, schrieb sich heimlich das 
Wort «Sieg« verkehrt auf die Handfläche, forschte dann 
am Altar in den Eingeweiden des Opfers und drückte seine 
eingefärbte Hand, anscheinend in tiefes Sinnen versunken, 
auf der Leber des Tieres ab. Mit Begeisterung zeigte er 
dann seinen Kriegern das Wort >Sieg> auf der Leber als 
Wunderzeichen der Gottheit. Siegelringe waren bei ver- 
schiedenen Völkern bekannt. Scipio Africanus soll der erste 
gewesen sein, welcher sein Siegel in einen Sardonix 




schneiden ließ. Kaiser Augustus versiegelte seine Briefe 
und Urkunden mit einer Sphinx. Mit metallenen Stempeln 
wurden Sklaven, Vieh, Brot, Töpferwaren u. s. w. gezeichnet. 
In seiner Schrift: De natura deorum libri III läßt Cicero 
den Stoiker Baibus dem Epikuräer Vellejus entgegnen: 
»Da soll ich mich dann nicht wundern, daß jemand sich 
einbilden kann, eine Anzahl von festen und unteilbaren 
Körpern könne durch Schwerkraft zusammengebracht und 
aus ihrem zufalligen Zusammentreffen eine prachtvolle und 
wunderschöne Welt gebildet werden? Wer glaubt, daß 
dies habe geschehen können, von dem begreife ich nicht, 
warum er nicht auch glauben sollte, daß, wenn man an 
irgend einem Platze unzählige Formen der 21 Buchstaben 
(von Gold oder anderm Stoffe) zusammenwürfe und auf die 
Erde schüttete, dadurch die Annalen des Ennius hervor- 
gebracht und lesbar dargestellt werden könnten. Wahrlich, 
ich glaube, nicht einmal einen einzigen Vers vermöchte 
der Zufall so zusammenzuwürfeln.« Frühzeitig benützten 
Fürsten und hochgestellte Beamte auch Schablonen zur 
Namensunterschrift. So wird von Theodorich dem Großen 
berichtet, daß er sich eines durchbrochenen Goldbleches, 
in welchem die Buchstaben seines Namens in Kreuzform 
angebracht waren, bedient habe, um damit Schriftstücke 
zu unterzeichnen. 

Holzschnitt. Im Mittelalter schnitt man lange Zeit 
Schrift erhaben auf Holz, Metall, Stein etc., ehe man auf 
den Gedanken geriet, solches Einschneiden in verkehrter 
Richtung vorzunehmen und zum Abdruck zu benützen. In 
China hatte man schon seit langer Zeit den Holztafel druck 
ausgeübt, als dieser unter der Sungdynastie (960 — 1278) 
zur Vollkommenheit gelangte. Doch verlautet nichts davon, 
daß die Kenntnis dieser Kunst nach dem Abendland ge- 
langte. Die in mittelalterlicher Zeit benützten Stempel aus 
Holz gaben vielleicht den ersten Anstoß zur Entstehung 
des Formschnittes. Schon im zwölften Jahrhundert ver- 
wandte man hölzerne Modeln zum Aufdruck von orna- 
mentalen und figürlichen Darstellungen auf gewebte Stoffe. 
Vom Zeugdruck zum Papierdruck war nur ein Schritt und 
so stellte man bald Heiligenbilder, Spielkarten und Neujahrs- 
wünsche her. Der frühest datierte Holzdruck stammt aus 
dem Jahre 1423. Er stellt den hl. Christophorus, das Jesus- 
kind auf den Schultern tragend, dar. Am Fuße dieses Holz- 




ichnittes belinden sich zwei Zeilen Text. Die früheste Art 
des Bilddruckes vor Benützung der Presse auf Pergament 
oder Papier geschah nach Fr. Lippmann, ähnlich wie beim 
Zeugdruck, in der Weise, daß man die Druckform auf die 
i bedruckende Fläche aufsetzte und aufdrückte. Bei den 
Reiberdrucken wurde der Abdruck dadurch gewonnen, daß 
man den Holzstock mit Schwärze einrieb, dann das Papier 
darauflegte und mit einem mit Kuhhaaren ausgefüllten 
Lederballen auf der Rückseite des Papiers hin und her 
strich. Diese ebenfalls ohne Presse hergestellten Abdrücke 
sind daran kenntlich, daß sich die Linien des Druckstockes 
in das Papier eingedrückt haben und auf der Rückseite 
ein wenig hervortreten. Man bedruckte das Papier deshalb 
auch nur auf einer Seite (anopistographisch). Bei einer 

tausammenhängenden Reihe von Tafeln klebte man zwei 
derselben mit der unbedruckten Seite zusammen. 
Blockbücher. Anfangs enthielten die Holzschnitte 
nur wenig Text, später schnitt man den Text auf eine 
besondere Tafel und stellte ihn dem Bilde" gegenüber. 
Der sehr verbreitete sogenannte Donat, eine lateinische 
Grammatik nach dem römischen Grammatiker Aelius 
Donatus (um die Mitte des vierten Jahrhunderts v. Chr.) 
hatte nur Text. Diese Tafeldrucke in Buchform nennt man 
Holztafeldrucke, Blockbücher oder Xylographa. Von den 
noch vorhandenen etwa 37 verschiedenen Blockbüchern 
sind die hauptsächlichsten: 

Biblia Pauperum oder Historia veteris et novi testa- 
menti. Lateinisch und deutsch. Schmalfolio, etwa 40 Blatt. 
Die Armenbibel ist eine Konkordanz des alten und neuen 
Testaments und bringt eine Reihe neutestamentlicher Vor- 
stellungen mit beständiger Hinweisung auf das alte Testa- 
ment. Die Armenbibel hat ihren Namen von den pauperes 
Christi, den Franziskanern, Karthäusern und Kapuzinern, 
welche sie bei ihren Kanzel vortragen benützten; nach 
anderen, weil sie für die an Geist und Gut Armen bestimmt 
war. Von der Biblia pauperum kennt man sieben Ausgaben, 
von denen fünf lateinisch sind. Von einzelnen Abschnitten 
der Bibel behandelt ein aus zehn Blättern bestehendes 
Werkchen: »Die zehn Bott für die ungelernte Leut« die zehn 
Gebote, während das aus zwanzig Folioblättern bestehende 
Liber Regum oder Buch der Könige die alttestamentlichen 
Begebenhetten aus den Büchern Samuels vorführt. Der 



Jungfrau Maria ist das Canticum canticorum, das hohe 
Lied, gewidmet, ein Cyklus von $2 Darstellungen, welche 
im Anschluß an die Salomonische Dichtung das Verhältnis 
Christi zur Kirche schildern. 

An das Canticum schließt sich das Salve Regina, 
dessen vierzehn Holzschnitte eine Reihe von Wundern dar- 
stellen. Das Leben Jesu wird in vier Blockbüchern vor- 
geführt, von denen das aus sechzehn Kleinoktavblättern 
bestehende Zeitglöcklein des Lebens Jesu das wichtigste 
ist. Das Gebet Christi wird in dem Exercitium super 
paternoster ausgelegt. Den Abschluß des neuen Testaments 
macht die Apokalypse, die 

Historia Sancti Johannis Evangelistae ejusque visionis 
apocalypticae oder das Buch der haymliche Offenbarunge 
Sant Johans. Folio, drei Ausgaben zu 48, tirei zu 50 Blatt. 

Die Apokalypse enthält die Visionen des Johannes auf 
Patmos und Szenen aus seiner Leidensgeschichte. Die Holz- 
platten sind durch einen wagerechten Strich in zwei Hälften 
geteilt, der Text ist auf Spruchzetteln neben den Figuren 
angebracht. Auf die Bibel hat noch Bezug die: 

Ars memorandi notabilis per figuris Evangelistarum, 
die Kunst, die Erzählungen der vier Evangelisten im Ge- 
dächtnisse zu behalten. Dieses Werk fuhrt die in den 
Evangelien vorkommenden Hauptgegenstände vor. Die 
Grundlage der bildlichen Darstellung ist jedesmal das 
stehend abgebildete Symbol der einzelnen Evangelisten. 
Das Buch besteht aus fünfzehn Blatt Text und fünfzehn 
Tafeln Bildern in Folio, von denen drei dem Johannes, 
drei dem Markus, vier dem Lukas, fünf dem Matthäus 
gewidmet sind. 

Außer der Bibel wurde auch die Heiligenlegende be- 
arbeitet. So haben wir die Legende des heiligen Meinrad. 
Auf 48 xylographischen Oktavblättern werden die ver- 
schiedenen, von dem Heiligen erduldeten Anfechtungen, 
bei denen sich immer zwei vom Himmel gesandte Raben 
seiner annehmen, erzählt. Ferner gibt es: 

Der Entkrist (Historia Antichristi), die Legende von 
dem vom Satan gesandten falschen Messias, dessen Er- 
scheinen das nahe Ende der Welt verkündet, Schmalfolio, 
39 Blatt. Eine dritte Legende war die des heiligen Kreuzes, 
dessen mannigfache Schicksale von Adam bis auf Kaiser 
Heraklius der dem fünfzehnten Jahrhundert eigenen Sehn- 



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sucht nach dem Fabelhaften und Wunderbaren besondere 
Nahrung boten. An diese der Bibe! und der Heiligenlegende 
entnommenen Stoffe schließen sich solche, welche die 
Dog-m engeschichte behandeln. Das aus sieben Quartblättern 
bestehende Symbolum apostolicum enthält zwölf Holz- 
schnitte, von welchen jeder durch einen kurzen Text er- 
läutert wird. Ein zweites Buch ist das Defensorium inviolate 
perpetuaeque virginitatis Dei genitricis Mariae (Quart, 
53 Holzschn. auf dreißig- Blatt), dessen Verfasser — Franz 
de Retza O. S. Dom. — die unbefleckte Empfängnis der 
Jungfrau Maria auf dem Wege von Vergleichungen nach- 
zuweisen sucht, die er ohne langes Kopfzerbrechen aus 
^.ugustin, Zoroaster, Ovid, Isidor von Sevilla, sowie anderen 
<irchen- und Profanschriftstellern schöpft. 

Nun folgen freiere moralische Werke, als deren 
wichtigstes uns die Ars moriendi, die Kunst zu sterben 
oder De tentationibus morientiiim oder Tentationes daemonis 
entgegentritt. Von den 24 Blättern sind elf mit Bildern, 
elf mit Text, zwei mit dem Vorwort bedruckt. Das Ganze 
stellt die fünf Versuchungen zur Ungeduld, zum Unglauben, 
zur Verzweiflung, zur Eitelkeit und zum Geiz dar, durch 
welche der Teufel sich um die Seele des Sterbenden be- 
wirbt. Ein früher im Besitze von T. O. Weigel in Leipzig 
befindliches Exemplar der Ars moriendi, jetzt im britischen 

I Museum, gilt als die erste und zugleich vollendetste Aus- 
gabe dieses Werkes und erzielte bei der 1872 stattgefundenen 
Versteigerung der Weigelschen Sammlung 21.450 Mark. 
Ein zweites Buch dieser Klasse ist der aus acht Quart- 
blättern bestehende Beichtspiegel, das Confessionale, eine 
Anleitung, sich nach Maßgabe der zehn Gebote gehörig 
zur Beichte vorzubereiten. Ein drittes, aus acht Klein- 
oktavblättern bestehendes Buch behandelt die sieben Tod- 
sünden: Üppigkeit, Völlerei, Hoffart, Zorn, Geiz, Trägheit 
und Neid. Den Abschluß macht das 

Speculum humanae salvationis, der Heilsspiegel (holländ, 
Spuighel der menschelyke behoudenis), eine Geschichte der 
Erlösung des Menschengeschlechts, die ihren Stoff der 
griechischen und römischen Litterat ur, dem alten und neuen 
Testament, wie den Legenden und Volkstraditiouen entlehnt. 
Von den vielen Ausgaben des Hetlsspiegels gehört 
sine zu den xylographischen Büchern, die übrigen sind 
:ypographisch hergestellt. 










hat. 

nur 
sind 



6 



Von den Blockbüchern weltlichen Inhalts sind zu 
nennen: der Kalender des Magisters Johannes de Gamundia, 
von dem Mainzer Professor Johann von Gmünden heraus- 
gegeben, der Deutsche Kalender von Magister Johann von 
Kunsperk (Johannes Regiomontanus). Dieser Kalender 
enthält 21 ganz in Holz geschnittene Tafeln, während ein 
dritter unter dem Namen Folge der sieben Planeten bekannt 
ist. Zu den Kalendern kommt ein Totentanz, welcher in 
der im Mittelalter beliebten Weise den Tod vorfuhrt, wie 
er unter allerlei Gestalt mit den Menschen aus allen Ständen 
und Lebensaltern tanzt und sie zum Grabe leitet. Ein 
anderes, aus zwölf Folioblättern bestehendes und mit neun 
Holzschnitten geschmücktes Buch behandelt die Fabel vom 
kranken Löwen, einen aus dem Fabelkreise des Reineke 
Fuchs entnommenen Stoff. Ferner gehören hierher die Acht 
Schalkheiten. Hier werden auf acht Blättern der Unter- 
händler, der Lügner, der Betrüger, der falsche Goldschmied, 
der betrügerische Kaufmann, der Kirchendieb, der be- 
trügerische Seiler und der Eisen für Stahl verkaufende 
Grobschmied vom Dichter vorgeführt. Das Geistliche und 
Weltliche Rom ist ein Reisebuch auf 92 Blättern zum 
Gebrauche der nach Rom wallfahrenden deutschen Pilger. 
Schließlich ist noch zu nennen: 

Die Kunst Chiromantia Dr. Johann Hartliebs, eine 
Anweisung, aus den Linien der Hand zu wahrsagen, welche 
Joh. Hartlieb, der Leibarzt Herzog Albrechts des Frommen 
von Bayern verfaßt hat (24 Blatt). 

Die Blockbücher fanden im fünfzehnten Jahrhundert eine 
weite Verbreitung, wie schon aus den verschiedenen Ausgaben 
der einzelnen Schriften hervorgeht. Von der Ars moriendi 
sind elf, von der Biblia pauperum sieben, von der Apokalypse 
sechs, vom Canticum vier, vom Paternoster drei, vom Defen- 
sorium und von der Ars memorandi zwei Ausgaben bekannt. 
Während von verschiedenen Blockbüchern mehrere Exem- 
plare bekannt sind, gibt es nur ein einziges bekanntes 
Exemplar von : Zehn Gebote, Totentanz, Fabel vom kranken 
Löwen in der Universitätsbibliothek Heidelberg, vom Buch 
der Könige in der Hofbibliothek zu Wien, vom Zeit- 
glöcklein des Lebens Jesu in Bamberg, vom Apostolischen 
Glaubensbekenntnis in München, vom Heilsspiegel im Haag. 

Von den Blockbüchern sind nur wenige mit Orts- 
angabe. Die Sprache derselben ist lateinisch, niederländisch 



und deutsch. Über die Künstler der Blockbücher sind wir 
sehr wenig unterrichtet, am besten noch über die deutschen. 
In Köln entstand jedenfalls die editio princeps der ars 
moriendi, in Nördlingen wurde durch zwei Briefmaler 
Friedrich Walther und Hans Hürning die erste deutsche 
Ausgabe der Biblia pauperum angefertigt. In Ulm lieferte 
Meister Ludwig die zweite deutsche Ausgabe der. Ars 
moriendi, ein anderer das Buch über die acht Schalkheiten, 
wie man aus dem Dialekt mit Sicherheit schließen kann. 
In Augsburg entstand Hartliebs Chiromantia, als deren 
Verfertiger sich am Schlüsse Jörg Schapff zu Augsburg 
angibt. Beim Salve Regina nennt sich der Holzschneider 
Lienhart zu Regensburg als Verfertiger. Die Sprache des 
Textes ist aber ganz schwäbisch und Meister Lienhart 
scheint mit einem 1442 in Ulmer Urkunden erwähnten 
Formschneider Lienhart in Ulm identisch zu sein. Im 
Kloster Tegernsee ist wahrscheinlich das Symbolum apo- 
stolicum entworfen worden. Eine Ausgabe des Antichrist 
von 1472 und die zweite deutsche Ausgabe der Biblia 
pauperum sind von Hans Sporer in Nürnberg 1475 heraus- 
gegeben. Die Zeichnungen der Blockbücher sind meist 
nicht selbständig, sondern gehen fast sämtlich auf die 
Miniaturen alter Manuskripte zurück. 

Die ersten Ausgaben der Armenbibel, der Apokalypse 
und des Heilsspiegels dürften in den vierziger Jahren des 
fünfzehnten Jahrhunderts erschienen sein, das Canticum 
und das Vaterunser etwa um 1450. Die kölnischen Aus- 
gaben der Ars moriendi sind wohl 1440 — 1450 entstanden. 
Das Defensorium, die Ars memorandi, das Buch der Könige, 
die Zehn Gebote, der Antichrist, die Passion, das Apostel- 
symbol, der Totentanz und die Fabel vom kranken Löwen 
werden der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts angehören. 
Etwa ins Jahr 1460 sind die acht Schalkheiten, in 1466 
die Legende vom heiligen Meinrad und das Salve Regina 
zu setzen. 1470 entstand die Nördlinger, 1475 die Nürn- 
berger Ausgabe der Armenbibel, 1473 die Bamberger, 
1477 die Ulmer Ausgabe der Ars moriendi; 1470 bis 1473 
wurden die Kalender des Johannes von Gmünd und des 
Regiomontanus gedruckt. Auch das Heilige und profane 
Rom muß in den Jahren 147 1 — 1484 entstanden sein, da 
es unter anderem das Wappen des Papstes Sixtus IV. 
trägt, welcher in diesen Jahren auf dem Stuhle Petri saß. 



Die Chiromantia kann als eines der letzten deutschen 
Blockbücher gelten, da ihr Verfertiger Jörg Schapff erst 
1478 bis 15 16 in den Augsburger Steuerbüchern vorkommt. 

Beschreibungen der Blockbücher, Ausgaben und Stand- 
orte derselben sind bei Heinecken, Sotheby, Dutuit u. a. 
zu finden. Die Holztafeldrucke gehören zu den Seltenheiten 
ersten Ranges ; vollständige kommen fast nie in den Handel ; 
aber selbst unvollständige und einzelne Blätter werden mit 
Gold aufgewogen. 

Erfindung der Buchdruckerkunst. Von den Block- 
büchern bis zum Druck mit beweglichen Lettern war ge- 
wissermaßen nur ein Schritt; gewährte der Tafeldruck auch 
die Vorteile der mechanischen Vervielfältigung der Bücher, 
so waren die Tafeln doch nur für den geschnittenen einen 
Text zu benützen, Änderungen nicht anzubringen u. s. w. 
Ein schöpferischer Geist mußte also darauf verfallen, die 
Buchstaben eines Textes einzeln herzustellen und sie zum 
Zusammensetzen desselben zu verwenden. Daß die beim 
Stempelschneiden und Münzprägen angewandten Verfahren 
höchst wahrscheinlich befruchtend auf die zu machende 
Erfindung einwirkten, ist wohl anzunehmen. Und die Er- 
findung der Buchdruckerkunst kam. Johannes Gutenberg 
erfand die Kunst des Drückens mit beweglichen Lettern 
und eröffnete damit dem menschlichen Geiste ein uner- 
meßliches Feld. Die bisher nur Wenigen erreichbaren 
Schätze des Wissens und des Geistes konnten nunmehr 
mit Gutenbergs Erfindung Allen zugänglich gemacht werden 
und damit brach ein neuer Abschnitt in der Entwicklungs- 
geschichte der Menschheit an. 

Wie sich sieben Städte um die Ehre stritten, die 
Geburtsstätte Homers zu sein, so wollten auch mehrere 
Städte die Wiege der Buchdruckerkunst gewesen sein: 
Haarlem, Straßburg i. Eis., Mainz, Feltre. Diese Ehre ver- 
bleibt aber unbestreitbar Mainz, wie auch Gutenberg un- 
bestreitbar die Ehre verbleibt, der Erfinder der Buchdrucker- 
kunst zu sein. 

Co st er. Nach der in Holland und auch in England 
zum Teil noch herrschenden Meinung ist Laurens Janszoon 
Coster in Haarlem der Erfinder der Buchdruckerkunst vor 
Gutenberg. Die Grundlage, auf welche Haarlem seine 
Ansprüche stützt, ist folgende: Hadrianus Junius (Adrian 
de Jonghe) erzählt in seinem 1565 — 1569 geschriebenen 



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und 1588 in Leiden erschienenen Geschichtswerke «Batavia« 
ngeblich nach einer Örtlichen Überlieferung' die Geschichte 
eines gewissen Laurens Janszoon, dessen Familie das Küster- 
amt erblich besessen, daß er davon den Beinamen Coster 
geführt und vor 128 Jahren, also um T440, gelebt habe. 
~>ieser Laurens Janszoon Coster ging eines Tages in einem 
Walde bei Haarlem spazieren, riß hier mehrere Stücke 
Rinde von einer Buche ab und schnitzte zur Unterhaltung 
Buchstaben daraus, aus welchen man Worte zusammen- 
setzen konnte. Es fiel ihm dann ein, zu seinem Vergnügen 
und zum Unterricht für seine Enkel ein vollständiges 
Alphabet zu machen und dasselbe mit einer besonderen 
dicken Tinte auf Papier abzudrucken; diese Buchstaben 
vertauschte Coster dann mit bleiernen, zinnernen oder 
legierten und machte mit seiner Entdeckung ein sehr ein- 
trägliches Geschäft. Seine Arbeiter mußten schwören, sein 
Geheimnis zu bewahren. 

Einer dieser Gesellen, namens Jan oder Johannes, ver- 
mutlich Johannes Fust, der Gesellschafter Gutenbergs, hatte 
kaum die Handgriffe der Erfindung gelernt, als er am 
Weihnachtsheiligabend 1441 aus Haarlem entfloh und Typen 
nebst Druckwerkzeugen seines Meisters mit fortschleppte. 
Über Amsterdam und Köln begab er sich nach Mainz, 

er um 1442 das Doctrinale Alexandri Galli, eine zu 
ner Zeit viel gebrauchte Grammatik druckte und reich- 
ichen Gewinn aus seinem Diebstahle zog. 

Von nun an wurde es bei den Holländern Ehrensache, 
die Erzählung des Junius gegen alle Anfechtungen zu ver- 
teidigen , obwohl bisher kein holländischer Geschichts- 
schreiber irgendwie Coster erwähnt hatte. Schon 1628 
schrieb P. Scriver eine Lobschrift auf Coster, 1740 trat 
T. Chr. Seiz, 1765 Ger. Meermann in seinen Origines typo- 
graphicae für ihn in die Schranken. Schließlich setzte die 
Gelehrte Gesellschaft in Haarlem einen Preis auf die beste 
Verteidigung der Haarlemer Ansprüche aus und krönte die 
Abhandlung Jakob Konings (Verhandeimg over den oor- 
sprong etc. der boekdrukkunst, Harlem 1816), zu der später 
Nachträge folgten. Koning identifiziert Coster mit einem 
reichen und angesehenen Bürger Laurens Janszoon, Küster, 
"chöffe und Kämmerer von Haarlem, welcher etwa 

geboren und zwischen 1435 oder 1440 gestorben 

Diesem Janszoon schreibt Koning alle xylographi sehen 



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10 



Bücher niederländischen Ursprunges seit 1420 zu, läßt ihn 
dann die beweglichen gegossenen Lettern erfinden und den 
typographischen Druck beginnen. Die späteren Costerschen 
Drucke werden dessen Nachkommen zugeschrieben. Der 
Juniussche Bericht und seine Verteidigungen sind vonSchaab 
(Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst, 3 Bde., 
Mainz 1830 — 1831) und Wetter (Kritische Geschichte der 
Erfindung der Buchdruckerkunst, Mainz 1836) als Lügen- 
werk dargestellt und die Costerschen Drucke in eine 
viel spätere Zeit herabgerückt worden. Als Verteidiger für 
Haarlem traten auch Jakob Scheltema, van Westreenen, 
A. de Fries, Noordzieh u. a. auf. 1722 und 1856 wurden 
dem Coster in Haarlem Standbilder errichtet. 

Als Gegner der Haarlemer Ansprüche trat 1859 Ch. 
Ruelens aus Brüssel (Bulletin du Bibliophile beige, XV) 
und 1870 der Haarlemer A. van der Linde in dem Werke: 
»De Haarlemsche Costerlegende«, Haag 1870, auf. 

Castaldi. Die Ansprüche zu Gunsten Italiens oder 
richtiger ausgedrückt, zu Gunsten von Pamfilo Castaldi, 
eines Arztes in Feltre, stützen sich auf eine Chronik des 
siebzehnten Jahrhunderts, welche den Leser aber auf eine 
noch ältere Chronik, die unglücklicherweise niemals zum 
Vorscheine gekommen ist, zurückverweist. 

P. Antonio Cambruzzi hat in seinen ungedruckten 
Memorie istoriche de Feltre, von welchen mehrere Hand- 
schriften bis heutigestags erhalten geblieben sind, Folgendes 
berichtet: »Zu dieser Zeit (1456) lebte Pamfilo Castaldi, ein 
Doktor und Poet von Feltre, welcher die Erfindung, Bücher 
zu drucken, machte, die edelste und wertvollste Kunst, 
welche jemals in der Welt entdeckt worden ist. Nachdem 
er sie Fust, der zu Feltre in seinem Hause wohnte, um die 
italienische Sprache zu erlernen, gelehrt hatte, trug sie 
dieser mit fort nach Deutschland und übte sie in der Stadt 
Mainz aus, wo er sich bald den Titel des ersten Buch- 
druckers erwarb . . . Andere schreiben die Erfindung dieser 
Kunst einem Deutschen, genannt Cutemburg, aus der Stadt 
Argentina (d. i. Straßburg) zu; aber der erste Erfinder, wie 
in der Feltriner Chronik klärlich dargetan ist, war Pamfilo 
Castaldi ; er lehrte anderen die Kunst, die sie nach Deutsch- 
land brachten und von dort etc. etc.« 

Die Feltriner Chronik, aus welcher Cambruzzi diesen 
Bericht gezogen hatte, ist leider verloren gegangen; aber 



11 



selbst wenn sie noch vorhanden wäre, hätten wir dann einen 
tatsächlichen Beweis für das Gesagte? 

Gutenberg. Wie bei so manchem Wohltäter der 
Menschheit hat auch bei Gutenberg das von ihm ausgehende 
Licht die Person seines Urhebers so tief in den Schatten 
gestellt, daß es wohl kaum gelingen wird, den Lebenslauf 
des Erfinders der Buchdruckerkunst genügend aufzuhellen. 
Sein Name ist nicht einmal unter einem von ihm gedruckten 
Buche erwähnt und wenn nicht einige alte Prozeßakten 
über Gutenberg aufgefunden worden wären, würde es kaum 
möglich sein, sich ein nur annähernd richtiges Bild von 
dem äußeren und inneren Gange seiner Entwicklung zu 
machen. 

Johannes oder Henne (Henchin) Gutenberg war ein 
Sproß des Mainzer Patriziergeschlechtes Gensfleisch, das 
seinen Namen von einem ihm gehörenden »Hof zum Gens- 
fleisch « in der Stadt Mainz führte. Das Geschlecht der Gens- 
fleisch, welches sich bis mindestens 1294 zurückverfolgen 
läßt, stand während der vielen Streitigkeiten zwischen den 
Patriziern und den Zünften, wie zwischen den Erzbischöfen 
und der Stadt, wiederholt an der Spitze der Geschlechter. 
So wurde 1332 ein Ritter Friele zu dem Gensfleisch zu- 
gleich mit vielen Genossen von Kaiser Ludwig dem Bayern 
in die Reichsacht erklärt und zur Zahlung von 1000 Mark 
Silber wegen der Zerstörung einiger Stiftshöfe verurteilt. 
Gleichwohl erscheint er noch vor Ende dieses Jahres wieder 
als Haupt des Stadtadels in einem Streite mit der Bürger- 
schaft. Dem Friele Gensfleisch entsprossen drei Linien: 
Henne, Peter und Klas (Niklas) zum Gensfleisch. Aus 
welcher dieser Linien Friele oder Frielo, der Vater Guten- 
bergs, entstammte, läßt sich nicht mit voller Gewißheit fest- 
stellen. Der Vater Gutenbergs, Friele Gensfleisch, bekleidete 
nach dem Mainzer Einnahmen- und Ausgabenbuch vom 
Jahre 1410 das Ehrenamt eines städtischen Rechenmeisters 
und starb um 1430. Die Mutter Gutenbergs, deren Haus- 
namen er als Beinamen und später als Hauptnamen über- 
nahm, war eine Tochter des Werner Wyrich zu Gudenberg 
in Mainz. Gutenbergs Geburtsjahr läßt sich nicht genau 
bestimmen, doch gilt als wahrscheinlich, daß es in das 
letzte Jahrzehnt des vierzehnten Jahrhunderts fallt, da die 
Eheberedung seiner Eltern 1386 stattgefunden hat und er 
vermutlich das dritte Kind war. 



12 



Von Gutenbergs Vater, der 1430 sicher bereits tot war, 
fehlt seit etwa 1414 jede Nachricht, so daß bei ihm auf 
einen Wechsel des Aufenthaltsortes geschlossen und ver- 
mutet werden kann, daß er infolge der Bürgerfehde von 
1420 mit anderen Patriziern zur Auswanderung genötigt 
worden war. Schon 141 1 hatten nämlich die Zünfte wieder 
einen Aufruhr gegen die Patrizier erregt, von denen 112 
Personen auswanderten, darunter auch Henne Gensfleisch 
mit seinen Söhnen Peter, Georg und Jakob. 1420 entstand 
ein noch heftigerer Streit über den Vorrang beim Einholen 
des Erzbischofs Konrad III., bei welchem die Patrizier den 
Zünften zuvorkamen. Deswegen stürmte das Volk die Häuser 
der Patrizier und legte letzteren schwere Friedensbedin- 
gungen auf. Ein großer Teil der Patrizier zog es deshalb vor, 
auszuwandern und verließ die Stadt. Gutenbergs Vater be- 
gab sich vermutlich mit seinem jüngeren Sohne Johannes 
nach Straßburg. Erst nach zehn Jahren kam zwischen den 
Zünftigen und den zurückgebliebenen Patriziern ein Ver- 
gleich zustande, den Erzbischof Konrad am 28. März 1430 
bestätigte. In diesem Sühnevertrage, in welchem unter an- 
derem die freie Rückkehr verschiedener vertriebener Patrizier 
ausbedungen war, ist ein Georg Gensfleisch von der Er- 
laubnis zur Rückkehr ausgeschlossen, während »Henchin 
zu Gudenberg als ytzund nit inlendig« die Rückkehr ge- 
stattet wird. Sein Vater ist unter den Zurückgerufenen 
nicht genannt, er war vermutlich kurz vorher gestorben. 

Die erste Periode im Leben Gutenbergs, über welche 
bestimmte Nachrichten erhalten sind, ist die seines Straß- 
burger Aufenthaltes. Obgleich er schon 1430 die Erlaubnis 
besaß, nach seiner Vaterstadt zurückzukehren, blieb er doch 
noch länger in Straßburg, wo er urkundlich am 14. März 1434 
zuerst auf der Bildfläche erscheint und zwar in einer Streit- 
sache. Gutenberg hatte nämlich von der Stadt Mainz eine 
jährliche Rente (etliche Zinnse und Gülte) zu beziehen, die 
ihm und wohl auch schon seinem Vater seit der Verban- 
nung vorenthalten worden waren. Nun konnte er im Nicht- 
zahlungsfalle Bürgermeister und Rat angreifen und pfänden. 
Er ließ also den zufallig in Straßburg zum Besuche weilenden 
Mainzer Stadtschreiber Nikolaus von Werstadt (Wörrstadt) 
festnehmen und in Schuldhaft setzen als Geisel für die 
Zahlung der rückständigen Rentenschuld von 310 Gulden, 
Erst nachdem Meister und Rat von Straßburg sich ein- 



13 

gemischt und der Stadtschreiber eidlich gelobt hatte, jene 
310 Gulden bis zum nächsten Pfingstfeste bei Gutenbergs 
Verwandten in Oppenheim zu hinterlegen, gab Gutenberg 
den Stadtschreiber (inen zu eren und zu liebe) frei. Wie 
verschiedene Einträge im Rechnungsbuche der Stadt Mainz 
von 1436 vermuten lassen, ist der Mainzer Rat seinen Ver- 
bindlichkeiten gegen Gutenberg durch Zahlung einer Leib- 
rente nachgekommen. 

Im Jahre 1437 ist Gutenberg abermals in eine Streitig- 
keit verwickelt. Um diese Zeit klagte Anna zu der eisernen 
Türe (Ennel zu der iseren thür), die Letzte eines nieder- 
elsässischen Adelsgeschlechtes, vor dem bischöflichen 
Richter in Straßburg gegen Gutenberg anscheinend wegen 
Bruch des Eheversprechens. Die Annahme seiner Ver- 
heiratung mit Anna gewinnt an Wahrscheinlichkeit, da 
Gutenberg nach einem Steuervermerke im Straßburger 
Helbelingzollbuch vom Jahre 1443 an seine Taxe für zwei 
Personen entrichtete. Auch heißt es einmal im Straßburger 
Pfennigzollbuch, allerdings ohne Zeitangabe, daß »diesen 
Zoll gegeben habe Ennel Gutenbergen«. Dagegen spricht 
aber, daß Gutenberg nicht im Straßburger Bürgerbuche von 
1440 — 1448 eingeschrieben war, was sonst bei seiner Ver- 
heiratung mit einer Straßburgerin hätte geschehen müssen. 

Von höchster Wichtigkeit für die Geschichte der Buch- 
druckerkunst ist jedoch ein Prozeß, welchen die Erben eines 
gewissen Andreas Dritzehn 1439 gegen Gutenberg führten 
und dessen Entstehung und Verlauf aus den Prozeßakten 
selbst ersichtlich ist. Dieser Prozeß gibt den ersten urkund- 
lichen Aufschluß über die Arbeiten Gutenbergs in Straß- 
burg und zeigt ihn als einen hochangesehenen Künstler 
und Erfinder. Ohne die Kenntnis dieser durch Zufall ent- 
deckten, unzweifelhaft echten Dokumente wäre Gutenbergs 
Straßburger Aufenthalt ein Rätsel geblieben. Zunächst 
wurde 1740 der Urteilsspruch des Rates im Stadtarchive 
durch den Archivar Jakob Wencker gefunden, worauf 1745 der 
Archivar Job. Heinr. Barth in einem Gewölbe des Pfennig- 
turmes auch die Zeugenprotokolle entdeckte, die aber erst 
1760 der Straßburger Gelehrte Joh. Dan. Schoepflin ver- 
öffentlicht hat. 

Nach diesen Akten und Zeugenaussagen betrieb Guten- 
berg in Straßburg mancherlei mechanische Künste, an 
deren Verwertung er andere auf ihren Wunsch und gegen 



14 



entsprechende Entschädigung teilnehmen ließ. Von Zunft 
wegen gehörte er in Straßburg als »Zugeselle« der Gold- 
schmiedezunft an, ferner diente er nach dem Helbeling- 
zollbuch von 1439 — 1444 bei den Constoflern. Die Constofler 
in Straßburg waren Mitglieder einer lokalen Innung, zu 
welcher diejenigen Bürger zählten, die nicht als Gewerbe- 
treibende einer Handwerkszunft zugeteilt waren: die edlen 
und reichen Bürger aus dem höheren Kaufmannsstande, 
solche, die von Renten aus Grundbesitz lebten u. s. w. 
Gutenbergs Einnahmequelle bildete anfanglich außer der 
Mainzer Leibrente wohl sein Hauptgewerbe: die Gold- 
schmiedekunst. So verdiente der Straßburger Goldschmied 
Hans Dünne schon um das Jahr 1436 nach seiner gericht- 
lichen Aussage an Gutenberg gegen 100 Gulden. 

Damals lehrte nun Gutenberg einem gewissen Andreas 
Heilmann das Steinepolieren, d. h. das Schleifen von halb- 
edlen Schmucksteinen wie Achat, Onyx etc. Außerdem 
verband sich Gutenberg Ende 1437 oder Anfang 1438 mit 
Hans Riffe, Vogt (Richter) von Lichtenau, zur Anfertigung 
von Spiegeln. Die Erzeugnisse dieser Arbeit sollten auf 
der großen Messe, die bei Gelegenheit der alle sieben 
Jahre stattfindenden Aachener Heiligtumsfahrt und Reliquien- 
verehrung in der alten Reichsstadt Aachen abgehalten 
wurde, verwertet werden. Nachdem nun Andreas Heilmann, 
sowie ein anderer Straßburger Bürger, namens Andreas 
Dritzehn, der schon früher Beziehungen zu Gutenberg hatte, 
von dem Übereinkommen mit Riffe erfahren hatten, 
wünschten auch sie in die Gemeinschaft aufgenommen zu 
werden. Nach einigem Sträuben nahm sie Gutenberg gegen 
Erlegung von je achtzig Gulden für Unterweisung in der 
Kunst auf. Es wurde vereinbart, daß Gutenberg zur Hälfte, 
Riffe zu einem Viertel, Heilmann und Dritzehn jeder zu 
einem Achtel beteiligt sein sollten. Es wurde nun für die 
Heiligtumsfahrt nach Aachen (die Ochevaart, wie es in 
den Prozeßakten heißt) fleißig gearbeitet; da dieselbe aber 
erst 1440 stattfand, so scheint sich das für dieselbe be- 
absichtigte Geschäft verzögert zu haben. Was aus den 
Spiegeln wurde, ist aus den Akten nicht ersichtlich. Nun 
bemerkten Dritzehn und Heilmann bei einem gelegentlichen 
Besuche in Gutenbergs Wohnung zu St. Arbogast, daß 
derselbe noch andere, vor ihnen geheim gehaltene Künste 
betreibe. Sie drangen darauf in ihn, »alle sin künste vnd 



15 



afentur (Unternehmung) so er fürbasser oder in ander wege 
mehr erkunde oder wüste, auch zu leren vnd des nicht vür 
jnen zu verfielen«. Es wurde nun ein neues, für fünf Jahre 
giltiges Abkommen getroffen, nach welchem jeder der 
Beiden 125 Gulden Lehrgeld einzuzahlen, die Kosten und 
Arbeiten des Unternehmens aber für seinen Teil zu tragen 
hatte. Dabei war ausbedungen, daß, wenn einer der Ge- 
sellschafter vor Ablauf des Vertrags starb, seine Erben, 
damit man ihnen nicht »die Kunst zu weisen und zu offen- 
baren« brauche, nur Anspruch auf Rückzahlung von 
100 Gulden machen könnten, während »alle Kunst, Ge- 
schirre und gemacht Werk« den Überlebenden ohne weitere 
Vergütung verbleiben sollte. Andreas Dritzehn starb schon 
um Weihnachten 1438 und schuldete, da er vor seinem 
Tode nur 40 Gulden auf die festgesetzten 125 Gulden 
gezahlt hatte, der Gesellschaftskasse noch 85 Gulden. Seine 
Brüder Georg und Nikolaus verlangten nun Aufnahme in 
die Genossenschaft an Stelle des Verstorbenen oder Rück- 
zahlung von 100 Gulden. Gutenberg weigerte sich, die 
Brüder aufzunehmen, wollte aber die geforderten 100 Gulden 
unter Abzug der von Andreas Dritzehn noch schuldigen 
85 Gulden zurückzahlen. Daraufhin kam es zum Prozeß. 
In dem Urteil vom 12. Dezember 1439 wurden die Kläger 
abgewiesen und Gutenberg aufgetragen, die von ihm nicht 
bestrittenen 15 Gulden zu zahlen. Aus den Prozeß Ver- 
handlungen ist ersichtlich, daß Gutenberg den ersten Ver- 
trag mit seinen Teilhabern zum Zwecke der Spiegel- 
fabrikation, den zweiten aber zur Ausbeutung anderer 
geheimer Künste geschlossen hatte. Das Spiegelmachen 
war kein Geheimnis; dagegen lassen verschiedene, in den 
Verhandlungen vorkommende technische Ausdrücke, In- 
strumente und Material (Drücken, Formen, Pressen, Blei) 
auf typographische Arbeiten schließen und es ist daher 
höchst wahrscheinlich, daß sich Gutenberg bereits in Straß- 
burg mit der Kunst beschäftigte, die er später in Mainz 
zur Vollendung brachte. Er selbst war als Verklagter 
damals nicht verpflichtet, sich über das Wesen seiner Er- 
findung zu äußern und die Zeugen schwiegen darüber teils 
aus Interesse, teils aus Unkenntnis oder Gleichgiltigkeit. 
Vermutlich stand die in den Zeugenaussagen erwähnte 
Presse in der Wohnung des Andreas Dritzehn in Be- 
ziehung zum Typendruck, da eine hölzerne Presse zu 



16 



Gutenbergs Metallarbeiten ungeeignet scheint; denn Guten- 
berg schickt sofort nach dem Tode desselben seinen Diener 
Lorenz Beildeck zu Klaus Dritzehn, um diesem zu sagen, 
er möge die Presse niemand zeigen; auch sollte Lorenz 
an die Presse gehen und sie mit den zwei Wirbelchen (würbelin) 
auftun, so fielen die Stücke voneinander. Lorenz richtete 
denn auch bei Klaus Dritzehn aus, Klaus möge »die vier 
Stücke«, die in der Presse lägen, herausnehmen und aus- 
einanderlegen »uff daz man nit gewissen kunne, was es 
sy«. Auch Andreas Heilmann nahm sich der Sache an. 
Er ging zu dem Drechsler Konrad Sahspach und sagte 
zu ihm: »Lieber Konrad, Du hast die Presse gemacht und 
weißt darum. Gehe hin, nimm die Stücke aus der Presse 
und zerlege sie voneinander, so weiß niemand, was es ist.« 
Auch erfahren wir, daß die Genossen zu ihren Arbeiten 
Ankäufe von Blei machten und daß der Goldschmied 
Hans Dünne etwa drei Jahre vorher (1436) von Gutenberg 
bei 100 Gulden verdiente, »allein an dem, was zum Drucken 
gehört«. So spricht eine ganze Reihe von Umständen 
dafür, daß sich Gutenberg schon in Straßburg mit Typen- 
druckversuchen beschäftigte, wie denn auch ein Druck- 
fragment in der Pariser Nationalbibliothek in diese Früh- 
zeit gesetzt und von einem gewissen Prokop Waldvogel, 
einem Goldschmied aus Prag (laut einer durch Abb6 
Requin 1890 zu Avignon entdeckten Aufzeichnung) erzählt 
wird, daß derselbe dort bereits 1444 die (von Gutenberg 
erlernte?) Herstellung beweglicher Lettern gegen Geld und 
das Versprechen der Verschwiegenheit gelehrt habe. Vergl. 
übrigens: Zedier, Gutenbergforschungen 1901. 

Die durch diesen Prozeß unterbrochene Tätigkeit setzte 
Gutenberg inzwischen mit seinen Geschäftsgenossen fort. 
Dieselbe scheint aber nicht den erhofften Gewinn gebracht 
zu haben; denn Gutenberg befand sich fast beständig in 
Geldnot und geriet in Schulden. So blieb er nach den 
Registern über die gezahlten Weinzölle im Juli 1439 
12 Schilling vom Zolle schuldig, die er erst im Juni 1440 
nachzahlte. Laut Schuldbrief vom 17. November 1442 ver- 
# pfändete Gutenberg bei dem St. Thomasstift in Straßburg 
ein ihm von seinem Oheim Johann Leheimer zugefallenes 
Erbteil von 10 Gulden jährlichen Einkommens um 80 Pfund 
Straßburger Heller gegen eine jährliche Abgabe von 
4 Pfund, zahlbar am St. Martinstag. 



17 



Fust-Schöffer. Bis zum 12. März 1444, an welchem 
Tage Gutenberg nach dem Straßburger Pfennigzollbuch 
einen Gulden Zoll zahlte, ist sein Aufenthalt in Straßburg 
nachweisbar. Von da an fehlen dafür Belege und der Ein- 
fall der Armagnaken im Elsaß, sowie die Plünderung von 
St. Arbogast durch dieselben 1444, wo Gutenberg wohnte, 
störten seine friedliche Arbeit. Wohin sich Gutenberg nach 
dieser Plünderung zuerst begab, ist unbekannt; erst 1448 
erscheint er urkundlich in seiner Vaterstadt Mainz. Am 
16. Oktober 1448 nahm er nämlich gegen 8 */$ Gulden 
jährliche Zinsen von den beiden Rittern Reinhard Brömser 
von Rüdesheim und Henne von Rodenstein ein Darlehen 
von 150 Goldgulden auf, wofür sein Verwandter Arnold 
Gellhues zum Echtzeller die Mieten mehrerer Häuser in 
Mainz verpfändete. Wahrscheinlich sollte diese Anleihe zu 
neuen Versuchen oder Vorbereitungen zur Ausführung der 
Druckkunst Verwendung finden; sie war aber nicht ausreichend ; 
denn schon im nächsten Jahre sah sich Gutenberg nach 
weiteren Hilfsquellen um und ging die für ihn so ver- 
hängnisvolle Verbindung mit dem Mainzer Bürger Johann 
Fust ein. Am 22. August 1450 schloß er mit diesem einen 
schriftlichen Vertrag, wonach ihm Fust gegen sechs Prozent 
Zinsen 800 Goldgulden zur Errichtung einer Buchdruckerei 
(»damit er das werck volnbrengen solt«) vorstreckte. Bis 
zur Rückzahlung des Kapitals sollte das herzustellende 
Geräte Fust als Unterpfand bleiben. Durch Rückzahlung 
dieser Summe nebst Zinsen konnte Gutenberg jederzeit 
seine Schuld ablösen. Das für die damalige Zeit bedeutende 
Darlehen Fusts reichte wohl gerade zur ersten Einrichtung 
einer Druckerei. Nachdem sich Fust die Überzeugung ver- 
schafft hatte, daß die Erfindung Erfolg haben müsse, wollte 
er auch Teilhaber am Gewinn werden und erklärte sich 
bereit, jährlich 300 Gulden Betriebskapital nebst den er- 
forderlichen Kosten für Gesindelohn, Hauszins, Pergament, 
Papier und Druckfarbe vorzuschießen. Obwohl Fust bei 
dieser neuen Vereinbarung mündlich versichert hatte, keine 
Zinsen zu berechnen, wurden ihm solche von Gutenberg, 
der wahrscheinlich ungeduldig war, endlich sein Ziel zu 
erreichen, schriftlich bewilligt. Als die zuerst gezahlten 
800 Gulden zur Vollendung der Erfindung nicht ausreichten, 
schoß Fust Ende 1 45 2 dem Geschäft von neuem 800 Gulden 
vor, über welche Gutenberg später Rechnung ablegen 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 2 



18 



sollte. Der von Fust erhoffte Erfolg ließ aber immer noch 
auf sich warten und so klagte er 1454 seine Forderung an 
Gutenberg ein. Dieselbe bestand aus einem dargeliehenen 
Kapital von 1600 Gulden samt Zinsen von 426 Gulden, 
zusammen also 2026 Gulden. Über den Verlauf dieses 
Rechtsstreites existiert ein notarieller Akt, das sogenannte 
Helmaspergersche Notariatsinstrument vom 6. November 
1455, welches gegenwärtig in der Göttinger Universitäts- 
bibliothek aufbewahrt wird. Dieser Akt ist die einzige 
Urkunde, welche von Gutenbergs Tätigkeit in Mainz 
direkt berichtet. Die Forderung Fusts wurde abzüglich 
eines geringen Nachlasses vom Mainzer Gericht für richtig 
befunden und Gutenberg zur Zahlung verurteilt, so daß er 
sich also vollständig in Fusts Gewalt befand. Unter diesen 
Bedrängnissen entstand das große Werk Gutenbergs, die 
Biblia sacra vulgata, die 4 2 zeilige Bibel, auch Mazarinbibel 
genannt. Die Bibel wurde in den Jahren 1453 — 1456 her- 
gestellt und in der ersten Hälfte des Jahres 1456 vollendet. 
In der Schlußschrift eines in Paris befindlichen Exemplars 
dieser Bibel schreibt der Mainzer Rubrikator Heinrich 
Cremer in lateinischer Sprache wie folgt: »Dieses Buch ist 
illuminiert, gebunden und vollendet worden durch Heinrich 
Cremer, Vikar an der Kollegialkirche zu St. Stephan in 
Mainz, im Jahre des Herrn Eintausendvierhundertsechsund- 
fünfzig, am Feste der Himmelfahrt der glorreichen Jungfrau 
Maria. Gott sei Dank. Alleluja etc.« 

Schon während seines Zerwürfnisses mit Gutenberg 
hatte Fust 1454 unter Beihilfe des Klerikers Peter Schöffer 
aus Gernsheim eine neue Druckerei in Betrieb gesetzt 
und aus dieser ging 1457 das erste gedruckte Buch mit 
vollständigem Datum, das Mainzer Psalterium, der Psal- 
morum Codex, hervor. Die Schlußschrift desselben lautet: 
» Gegenwärtiger Codex der Psalmen mit schönen (== farbigen) 
Initialen verziert und durch Rubriken (= rotgedruckte 
Aufschriften) genügend ausgezeichnet, ist durch eine künst- 
liche Erfindung des Drückens und der Typenbildung, ohne 
irgend einen Gebrauch der Feder, so hergestellt und zur 
Ehre Gottes mit Fleiß vollendet durch Johann Fust, Mainzer 
Bürger, und Peter Schöffer von Gernsheim, im Jahre des 
Herrn 1457 am (Maria) Himmelfahrtsabend.« Die Fertig- 
stellung dieses Werkes ist jedenfalls nur dadurch ermöglicht 
worden, daß Fust die Psaltertypen und die sonstige Druck- 



19 



einrichtung Gutenbergs teilweise gepfändet hatte. Gutenberg 
seinerseits konnte jetzt nur, vielleicht mit Unterstützung 
der ihm treu gebliebenen Gehilfen, worunter vermutlich 
Albrecht Pfister war, den Druck der 36zeiligen Bibel 
unternehmen, welchen Zedier übrigens dem Pfister zuschreibt 
(siehe Zedier, Die älteste Gutenbergtype, Mainz 1902). 

Obwohl Gutenbergs Geldverlegenheiten kein Ende 
nahmen, so daß er, um gerichtlichen Scherereien nach 
Möglichkeit aus dem Wege zu gehen, seine Drucke ohne 
Namen in die Welt hinausgehen ließ, fand sich doch jemand, 
der ihm wieder mit Geld unter die Arme griff. Dr. Konrad 
Humery, der Stadt Mainz Pfaff und Jurist, lieh ihm die 
nötigen Kapitalien, mit welchen er 1460 die berühmte erste 
Ausgabe der Summa quae vocatur Catholicon des Johannes 
Baibus von Genua druckte (siehe Schwenke). Die Schluß- 
schrift des Catholicon lautet aus dem Lateinischen übersetzt : 
»Unter dem Beistande des Allerhöchsten, auf dessen Wink 
der Unmündigen Zungen beredt werden, und der oftmals 
den Kleinen offenbart, was den Weisen er verhehlt, ist 
dieses vortreffliche Buch Catholicon im Jahre der Mensch- 
werdung des Herrn 1460, in dem gesegneten Mainz, einer 
Stadt der berühmten deutschen Nation, welche Gottes Huld 
durch ein so hohes Geisteslicht und freies Gnadengeschenk 
den übrigen Nationen der Erde vorzuziehen und auszu- 
zeichnen gewürdigt hat, gedruckt und vollendet worden, 
nicht mit Hilfe von Rohr, Griffel oder Feder, sondern 
durch das wunderbare Zusammenstimmen, Verhältnis und 
Ebenmaß der Patronen und Formen. Heiliger Vater .... 
Gott sei Dank!« 

Zwei Jahre darauf unterbrach der Kurstreit zwischen 
Diether von Isenburg und Adolf von Nassau die Ausübung 
der Buchdruckerkunst in Mainz. Der Erzbischof Diether 
von Isenburg war nämlich 1461 vom Papst abgesetzt und 
an seiner Stelle Adolf von Nassau ernannt worden. In dem 
hierauf entstandenen Kampfe wurde Mainz 1462 überfallen 
und teilweise zerstört. Auch die Fust-Schöffersche Druckerei 
brannte ab und so sahen sich viele Jünger Gutenbergs 
gezwungen, hinauszuziehen und die neue Kunst in alle 
Welt zu tragen. Durch diese Unruhen sind jedenfalls auch 
die Verhältnisse Gutenbergs stark beeinflußt worden, und 
so dürfte er es sicher mit Freude begrüßt haben, als ihn 
am 18. Januar 1465 Adolf von Nassau zu seinem »Diener 



20 

und Hofgesinde« aufnahm. In dieser Stellung, welche ihm 
jährlich ein Hofkleid, zwanzig Malter Korn und zwei Fuder 
Wein eintrug, blieb Gutenberg von jeder eigentlichen Dienst- 
leistung befreit; auch war er gegen jede Beschlagnahme 
von Leib und Gut durch seine Gläubiger geschützt und 
konnte seinen Lebensabend in Ruhe beschließen. Wahr- 
scheinlich siedelte Gutenberg nach Eltville, der Residenz 
des Erzbischofs Adolf, über. Hier unterwies er noch die 
Brüder Nikolaus und Heinrich Bechtermünze in seiner 
Kunst oder überließ ihnen wahrscheinlich seine Druckerei, 
in welcher dieselben das Vocabularium latino-teutonicum, 
nach seinen Anfangsworten auch Vocabularium ex quo 
genannt, 1467 druckten, und zwar mit den Typen des 
Catholicon. Gutenberg muß einige Zeit vor dem 26. Fe- 
bruar 1468 gestorben sein; denn an diesem Tage bescheinigt 
Dr. Konrad Humery, der Gläubiger Gutenbergs, dem Erz- 
bischof Adolf von Nassau, daß ihm etliche Formen, Buch- 
staben, Instrumente, Werkzeuge und anderes zum Druck- 
werk Gehörende, das Johann Gutenberg nach seinem Tode 
hinterlassen hat und das ihm gewesen und noch ist, ver- 
abfolgt worden sind und daß er dieses Druckzeug nur in der 
Stadt Mainz gebrauchen oder nur an einen Mainzer Bürger 
verkaufen wolle. Als von Gutenberg selbst herrührend gelten 
noch folgende kleinere Drucke: Ausgaben des Donat (um 
145 1), die aus den Jahren 1454 — 1455 stammenden Ablaß- 
briefe, sowie die Volksschrift: Ein Manung der Christen 
heit widder die Durken, ferner die undatierten Schriften: 
Matthaeus de Cracovia, tractatus racionis et consciencie 
und Thomas de Aquino, Summa de articulis fidei. Zedier 
schreibt den 30zeiligen Ablaßbrief Gutenberg, den 31 zeiligen 
Schöffer zu. 

In seinen Untersuchungen zur Geschichte des ersten 
Buchdrucks sagt Schwenke (Berlin 1900), seine Unter- 
suchungen hätten ihn zu dem Ergebnis geführt, daß der 
Kreis der Werke, die auf Gutenberg zurückgeführt werden 
dürfen, enger zu ziehen ist, als gewöhnlich geschieht, und 
daß bezweifelt werden kann, ob sowohl die 36zeilige Bibel 
als auch das Catholicon von Gutenberg selbst herrühren, 
während wir geradezu sagen dürfen, daß die 42zeilige Bibel 
mit urkundlicher Sicherheit auf Gutenberg zurückzuführen ist. 

Die Gutenbergforschungen von G. Zedier, Leipzig 1901, 
sagen uns, daß das erste gedruckte Buch gar keine Bibel 



21 



gewesen sei, und daß sicher einige Zeit nach Erscheinen 
der Ablaßbriefe Gutenberg seinen Druckapparat dem Pfister 
überlassen habe, welcher damit einen sogenannten Cisianus 
— Memorierverse zum Behalten der Feste der Heiligen — 
gedruckt habe, wovon sich ein Unicum in Cambridge 
befindet. Dann druckte Pfister noch die Mahnung wider 
die Türken und die 36zeilige Bibel. Außerdem hat Zedier 
einen sehr wichtigen Fund gemacht. Er fand nämlich beim 
Durchblättern einer aus dem ehemaligen Kloster Schönau 
stammenden Handschrift aus dem fünfzehnten Jahrhundert 
zwei Fragmente eines Druckes in der Type der 3özeiligen 
Bibel. Diese Fragmente bilden Teile eines für das Jahr 
1448 berechneten astronomischen Kalenders und können 
nur von Gutenberg selbst herstammen und in Mainz ent- 
standen sein. 

Von den frühesten Erzeugnissen der Druckerei von 
Johann Fust und Peter Seh off er (1456 — 1466) sind folgende 
zu nennen: 

1457 Psalmorum codex, das erste mit Jahreszahl und Drucker 
bezeichnete Werk. Es wurde ferner 1459, dann 1490 
und 1502 von Peter Schöffer und 15 16 von Johann 
Schöffer gedruckt. 

1459 Guil. Durandi rationalis divinorum codex officiorum. 

1460 Clementis Papae V. constitutionum codex. 

1461 Sancti Augustini: de vita christiana. 

Bulle Kaiser Friedrichs III. gegen Diether von Isen- 
burg. 

1462 Manifest Diethers von Isenburg gegen Adolf von 

Nassau. 

Biblia sacra latina, die 48zeilige Bibel, Folio, zwei- 
spaltig. Der I. Band enthält 242 Blätter, der II. Band 
239 Blätter. Sie ist mit gotischen Typen gedruckt 
und die erste Bibel mit bestimmtem Datum. 
1465 Liber sextus Decretalium Bonifacii VIII. 

Ciceronis Officia et paradoxa, 1466 nochmals. 

Fust starb Ende 1466 oder Anfang 1467 und die Firma 
lautete nun Peter Schöffer bis 1503. Von Schöfferschen 
Drucken sind bis jetzt 59 datierte bekannt geworden, von 
denen namentlich: Justiniani institutiones cum glossa 1468 
zu erwähnen ist. Diese erste, 1472 und 1476 nochmals 
gedruckte Ausgabe der Verordnungen Justinians ist durch 



22 



ihre Schlußschriften merkwürdig. In der rotgedruckten End- 
schrift von 18 Zeilen ist Peter Schöffer als Drucker ge- 
nannt. Darauf folgen noch 24 Zeilen in Schwarzdruck, 
die zum Teil für die Geschichte der Druckkunst wichtig 
sind, weil hiermit die Verleugnung des Erfinders Guten- 
berg durch Peter Schöffer ihren Anfang nimmt. In den 
schwarzen Versen wird gleichnisvoll von zwei Johannes 
gesprochen, welche die Stadt Mainz als Meister der Kunst 
geboren, und von einem Petrus, der mit ihnen zu Grabe 
gegangen und in das Geheimnis der Erfindung zuerst ein- 
getreten sei, obgleich er im Laufe der letzte gewesen. Er 
habe ein vollkommenes Verfahren des Typengusses ent- 
deckt und dadurch mehr geleistet als die beiden Johannes. 
In dem Gleichnis ist unbestimmt gelassen, welcher Johannes 
(Gutenberg oder Fust) der rechte »Magister der Druckkunst« 
gewesen sei ; aber beide hat der Petrus (Schöffer) überholt. 
Es ist dies eine Anspielung auf Evangelium Johannes, 
Kapitel 20, Vers 3 — 8, wo der Lauf der beiden Jünger 
Johannes und Petrus zum Grabe Jesu erzählt wird. Diese 
schwarze Schlußschrift von 24 Versen ist auch in den 
Dekretalen des Gregorius vom Jahre 1473 wieder abgedruckt. 
1485 gab Peter Schöffer das erste naturwissenschaftliche 
Werk in deutscher Sprache heraus, des Johannes von Cuba 
(Caub am Rhein): Hortus sanitatis, vff teutsch eyn gart 
der gesundheit. Es ist das erste, mit der wahrscheinlich 
von Peter Schöffer hergestellten Schwabach er Schrift ge- 
druckte und mit 390 Abbildungen versehene Buch. Im 
Jahre i486 erschien mit der Schwat^acher Schrift von 
Schöffer gedruckt, jedoch Mainz bei Erhard Rewich: 
Bernardus de Breydenbach, Opusculum sanctarum peregrina- 
tionum ad sepulcrum Christi in Hierusalem. Auf Blatt 110 
verso dieser lateinischen Originalausgabe ist Erhardus 
Rewich de Trajecto inferiori als Zeichner und Maler auf- 
geführt. Vier Monate nach dieser lateinischen Ausgabe 
war die deutsche Übersetzung: Bernhard von Breydenbachs 
»Heilige Reisen nach Jerusalem« ebenfalls bei Erhart Rewich 
in Mainz 1468 vollendet. Erhard Rewich aus Utrecht hatte 
als Maler die Reise nach dem Gelobten Lande mitgemacht 
und auch die Holzschnitte für das Werk gezeichnet; damit 
er nun die Herstellung besser überwachen konnte, hat 
Schöffer jedenfalls den nötigen Druckapparat in Rewichs 
Haus aufgestellt, wie der Verfasser in dieser deutschen 



23 



Ausgabe auch erzählt, dass es Rewieh gewesen sei, »der 
all dies gemelt in diesem Buch hat gemalet, vnd die 
Druckerey in seinem huss volfuret«. 

Mainz. Als vierter Mainzer Drucker war Johannes 
Numeister oder Neumeister 1478 und 1479 in Mainz tätig. 
Dieser Wanderdrucker, einer der tüchtigsten Gehilfen Guten- 
bergs, druckte 1479 in Mainz des Johannes de Turrecremata: 
Meditationes. Dieser Druck ist auch merkwürdig durch die 
darin enthaltenen 43 Abbildungen in Metallschnitt. Zwischen 
1491 — 1495 druckte in Mainz Jakob Meydenbach; ihm folgte 
Peter Friedberg 1493 — 1498. Von 1503 — 1531 finden wir als 
Geschäftsnachfolger von Peter SchöfFer dessen ältesten Sohn 
Johann SchöfFer in Mainz in Tätigkeit. Sein erstes größeres 
Druckwerk war die erste deutsche Liviusausgabe in freier 
Nachbildung: ROmische Historie | vß Tito liuio | gezogen 
1505. Das Werk ist mit 250 Holzschnitten versehen, von 
denen mehrere öfter und an den verschiedensten Stellen 
wiederkehren. Auf Blatt 16 in der Dedikation dieses Werkes 
an Kaiser Maximilian ist folgende Stelle gedruckt: »In 
welicher Stadt — nämlich Mainz — auch anfengklich die 
wunderbare kunst der Truckerey, vn Im ersten von dem 
kunstreichen Johann Guttenbergk, do man zalt nach Christi 
vnsers heren geburth Tausent vierhunderth vnd fünffzig 
Jare erfunden vh darnach mit vleyß kost vnd arbeyt Johan 
Fausten vnd Peter SchöfFers zu Mentz gebesserth vnd 
bestendig gemacht ist worden.« Nach diesem sachgemäßen 
Zeugnisse brachte es derselbe Johann SchöfFer in der Schluß- 
schrift des 1509 von ihm gedruckten Enchiridions und des 
vier Monate später erschienenen Breviariums Fertig, seinen 
Großvater mütterlicherseits, Johann Fust, als ersten Erfinder 
und Urheber des Buchdrucks hinzustellen. Die betreffende 
Stelle aus der Schlußschrift lautet: »Impressum | Moguntie 
impensis et opera honesti et pro vidi viri Joannis | SchefFer 
ciuis Mogütini. Cuius avus primus artis Impres | sorie fuit 
inuentor et autor.« Zu deutsch also: Gedruckt zu Mainz 
mit Kosten und Mühe des ehrenvollen und sorglichen 
Mannes Johann SchöfFer, Bürgers von Mainz, dessen Groß- 
vater der erste Erfinder und Urheber der Buchdrucker- 
kunst war. Von 15 19 — 1524 druckte Johann SchöfFer auch 
verschiedene Schriften Ulrichs von Hütten. Von Peter 
SchöfFer dem Sohn, dem jüngeren Bruder Johanns, von 
1507 — 1520 in Mainz, sind nur einige kleine Schriften 



24 



bekannt. 151 8 druckte er in Worms bis 1529, ging dann 
nach Straßburg und schließlich nach Venedig 1541 — 1542. 
1508 — 1509 war Friedrich Hewmann aus Nürnberg als 
Drucker in Mainz tätig. Nun folgen Mathes Auerbach von 
Aschaffenburg 1529 und 1530, Ivo Schöffer, der Sohn Peter 
Schöffers des Jüngeren, 1531 — 1555. Ivo Schöffers selige 
Erben 1556— 1557, deren Geschäft Georg Wagner von 1558 
ab fortführte, Peter Jordan 1532 — 1536, Franz Behem oder 
Boehme aus Meißen 1540 — 1558, Johan Albin oder Albinus 
1594 — 1622. 

Bamberg. Bereits während der Tätigkeit Gutenbergs 
hatte die Druckkunst in Bamberg Eingang gefunden. Ver- 
mutlich verließ Albrecht Pfister um 1454 Mainz und ließ 
sich in Bamberg als Drucker nieder. Ob das in der National- 
bibliothek zu Paris befindliche Bruchstück des Donat, ferner 
die Ablaßbriefe von 1454 und 1455, die Mahnung der 
Christenheit etc. Gutenberg oder Pfister zuzuschreiben sind, 
muß dahingestellt bleiben. Vergl. übrigens: Zedier. Die älteste 
Gutenbergtype, Mainz 1902. Die Donatblätter werden im 
Pariser Verzeichnis der ältesten Druck denkmäler etc. unter 
Nr. 37 so aufgeführt: Fragment de Donat. Design^ quelque- 
fois sous la d&iomination de Donat de 1451, parce que les 
2 feuillets qui constituent ce fragment couvraient un livre 
de comptes de 1451. Von Pfisters Drucken sind zu nennen: 
Boners Edelstein oder Fabelbuch 1461, das Buch der vier 
Historien (von Joseph, Daniel, Judith und Esther) mit den 
Typen der 36zeiligen Bibel gedruckt und Belial oder der 
Trost der Sünder (1462). Nach 1463, wo Pfister verschwindet, 
bestand längere Zeit keine Druckerei in Bamberg. Dann 
kam Johann Sensenschmid aus Eger von Nürnberg nach 
Bamberg, wo er 1481 ein schönes Missale Babenbergense 
und später zusammen mit Heinrich Petzensteiner bis 1490 
noch mehrere Chorbücher und anderes druckte. Auch 
Johannes Pfeyl 1497 — 15 12 druckte in Bamberg verschiedene 
Chorbücher. 

Straßburg. In Straßburg i. E. tritt uns Johann Mentel 
oder Mentelin aus Schlettstadt als erster Drucker entgegen. 
Diesem berühmten Straßburger Drucker ist ähnlich wie 
Albrecht Pfister in Bamberg eine Zeitlang die Erfindung 
der Buchdruckerkunst zugeschrieben worden. Er war viel- 
leicht ein Schüler und Gehilfe Gutenbergs und erwarb 1447 
das Straßburger Bürgerrecht. Wann Mentel zu drucken 



25 



begann, ist unbestimmt, jedenfalls hatte er 1461 die erste 
Straßburger lateinische Bibel in zwei Bänden vollendet, 
wie aus der Bemerkung des Rubrikators auf einem auf der 
Freiburger Universitätsbibliothek befindlichen Exemplare 
hervorgeht. Am Schlüsse des ersten Bandes steht von der 
Hand des Rubrikators: Explicit Psalterium 1460, am Schlüsse 
des zweiten: Explicit Apocalypsis anno domini M°ccc°lxi°. 
Die zweite Ausgabe dieser lateinischen Bibel, etwa 1463, 
ist mit romanischen Charakteren gedruckt und dürfte Mentel 
also die Priorität bezüglich der Anwendung der Antiqua 
vor Sweynheim und Pannartz in Rom und Günther Zainer 
in Augsburg zukommen. Diese zweite sogenannte R-Bibel 
enthält mehrfach das bekannte bizarre R Mentels. Mentel 
hat mit wenigen Ausnahmen bei seinen Drucken Namen 
und Jahreszahl weggelassen. Mentels Name findet sich im 
Vorworte zu Sancti Augustini, De arte predicandi 1464 
(welches Werk von Johannes Fust in Mainz 1466 nach- 
gedruckt wurde), in des Vincentius Bellovacensis: Speculum 
historiale von 1473 und in dem Speculum morale von 1476. 
Von Mentel sind drei Verlagsverzeichnisse oder Anzeigen 
bekannt, aus weichen 14 Mentelsche Drucke festgestellt 
werden konnten. Der Text dieser Mentel sehen Anzeigen 
ist unter anderem bei Kapp, Geschichte des deutschen Buch- 
handels, S. 763 — 764, wiedergegeben. Madden schreibt 
Mentel 21 unzweifelhafte Drucke in 41 Bänden, darunter 
37 in Großfolio zu. Bei seinem am 12. Dezember 1478 
erfolgten Tode war Mentel einer der reichsten Bürger Straß- 
burgs. 

Der zweite Typograph Straßburgs, Heinrich Eggestein 
1464 — 1478, war eine Zeitlang Mentels Geschäftsgenosse. 
Er druckte um 1466 die erste deutsche Bibel, deren Über- 
setzer wahrscheinlich Nikolaus Syberus, Canonicus zu Eisen- 
ach, gewesen ist. Durch mehrere rubrizierte Exemplare ist 
erwiesen, daß die Bibel 1466 fertig vorgelegen haben muß, 
also 17 Jahre vor Luthers Geburt. 1471 lieferte Eggestein 
seinen ersten und zugleich den ersten Straßburger datierten 
Druck, den Riesenfoliant von Gratiani Decretum cum appa- 
ratu, wovon 1472 die zweite Ausgabe erschien, obwohl sich 
Peter Schöffer in Mainz in demselben Jahre beeilt hatte, 
die Straßburger Ausgabe nachzudrucken. In demselben 
Jahre druckte Eggestein noch die Constitutiones Clementi V., 
in dessen Explicit er seinen Namen nennt und hinzufügt, 



26 



daß voil ihm zahllose Werke über göttliches und mensch- 
liches Recht ausgegangen seien. 1473 druckten Georg 
Huszner und Johann Bekenhub (auch Johann Beckenhaub 
von Mainz) das Speculum Judiciale des Bischofs Guilielmus 
Durandus, Dieser Spiegel der Rechtswissenschaft ist ein 
typographisches Meisterwerk und auch dadurch bemerkens- 
wert, daß es aus Kupfer gebildete Typen »exsculptae aere 
literae« enthält, wie aus dem Explicit ersichtlich (Hain 6506). 
Husznfers spätere Drucke führen nur noch seinen Namen 
allein. Wie der von 1473 — 1478 vorkommende Drucker 
»C. W. Bürger von Straßburg c zu benennen ist (Clas 
Wencker?) steht dahin. Ein bedeutender Drucker war auch 
Martin Flach, Martinus Flaccus oder Martinus Simus 1475 
bis 1501, von welchem 70 Drucke mit Namen bekannt sind. 
Sein Sohn, Martin Flach der Jüngere, druckte bis 1525. 
Heinrich Knoblochzer druckte um 1477 — 1485 namentlich 
deutsche Werke geringeren Umfanges. Adolf Rusch von 
Ingweiler war zuerst Gehilfe, dann Schwiegersohn von 
Johann Mentel, nach dessen Tode er 1478 die Offizin selb- 
ständig übernahm. Er druckte unter anderem von 1478 bis 
1 480 die Biblia latina cum glossa ordinaria Walafridi Stra- 
bonis et interlineari Anselmi Laudunensis in vier Großfolio- 
bänden und starb 1489. 

Mentels zweiter Schwiegersohn und Nachfolger von 
Rusch war Martin Schott 1481 — 1498. Von 1482 — 1508 
druckten in Straßburg ferner Johann Pryß (auch Briese, 
Pryse, Priiscius, Priis, Prues, Prus, Pryhs und Pruß gedruckt) 
und bis 152 1 Joh. Pryß junior. Pryß senior druckte be- 
sonders liturgische Werke, Martyrologien, Meßbücher, Gra- 
duale, Psalter und Schriften aus allen Gebieten der Lite- 
ratur. Sein Sohn druckte nach 1 5 1 9 auch zahlreiche lutherische 
Schriften nach. 

Einer der bedeutendsten Straßburger Drucker war Jo- 
hann Reinhardt aus Grüningen, gewöhnlich Johann Grü- 
ninger genannt, 1483 — 1528, aus dessen Pressen eine große 
Anzahl von theologischen Werken, hauptsächlich in deutscher 
Sprache, Volksbücher, poetische Literatur u. s. w. hervor- 
ging; sein Verlag erstreckte sich auf alle Zweige der 
Wissenschaft. Auch für auswärtige Verleger war er stark 
beschäftigt. Grüninger war ein großer Nachdrucker, suchte 
sich selbst aber durch Privilegien gegen Nachdruck zu 
schützen. 



27 



Von den kleineren Druckern sind zu nennen: Peter 
Attendorn 1489, Johann Knobloch, Martin Flachs Nach- 
folger 1497 — 1528, Mathias Hupfuff 1499 — 1520, welcher 
hauptsächlich volkstümliche und deutsche Schriften heraus- 
gab, Bartholomäus Kistler 1497 — 1509, Johann Schott oder 
Scotus, der Sohn Martin Schotts und Enkel Mentels von 
1500 — 1545, Matthias Brant, ein Bruder des berühmten Se- 
bastian Braut, 1500, Johann Wehinger 1502 — 1504, Thomas 
Swop 1504, Hieronymus Greff 1502, Matthias Schürer oder 
Schurer, Dr. artium, welcher von 1508 — 1521 gegen 250 
Werke veröffentlichte; Renatus Beck aus Köln 1511 — 1522, 
Gehilfe, Schwiegersohn und Nachfolger des älteren Pryß, 
Konrad Kerner von Steinfeld um 15 17, Ulrich Morhard 
1519 — 1522, Johann Herwagen 1522 — 1528, Jörg Kunnast um 
1520, Wolff Kopffei oder Wolfgangus Cephalaeus 1522 bis 
1534, Johann Schwan 1524, Peter Kornmann 1526, Balthasar 
Beckum 1528 — 1531, Christian Egenolph 1529 — 1530, Hein- 
rich Sybold um dieselbe Zeit, Georg Ulricher 1529 — 1536, 
Peter Schöffer, der zweite Sohn des alten Peter Schöffer 
von Mainz 1530 — 1535, Matthias Apiarius oder Bienenvater 
l 533 — x 539» Johann Albrecht 1533, Wendel, Theodosius 
und Josias Richel, die Nachkommen des berühmten Bern- 
hard Richel von Basel 1535 — 162 1, Jakob Cammerlander 
1535 — x 54 2 » Crato Mylius 1537— J 545» Paul und Georg 
Messerschmidt um 1560, Bernhard Jobin und Erben 1570 
bis zum Ende des Jahrhunderts. 

Köln. Nach Ennen befinden sich in der stadtischen 
Bibliothek zu Köln noch heute 406 Kölner Wiegendrucke, 
ein Beweis, daß die Druckkunst in der alten Stadt schon 
frühzeitig eine große Ausbreitung gewonnen haben mußte. 
Der erste Drucker Kölns war Ulrich oder Udalricus Zell 
von Hanau, der sich, wie Peter Schöffer, clericus Mogunti- 
nensis nannte und die Kunst unmittelbar nach der Plünde- 
rung von Mainz nach Köln brachte. 1466 erschien sein 
erster datierter Druck: Liber Joannis Chrysostomi super 
Psalmo quinquagesimo, dem jedoch höchstwahrscheinlich 
einige undatierte Drucke vorangegangen sind. 1473 ver- 
legte Zell seine Druckerei in das bei der gleichnamigen 
Kirche gelegene Haus »Bei Lyskirchen«, wie auch der Zu- 
satz »apud Lyskirchen« auf mehreren seiner Drucke vor- 
kommt. Von Zell kennt man ungefähr 120 Drucke, darunter 
eine lateinische Bibel fum 1470;. Seine Tätigkeit als Drucker 



28 



scheint nur bis 1494 gedauert zu haben; in diesem Jahre 
erscheint das letzte datierte Werk aus seiner Presse: Gerardi 
Hardervici commentarii in quatuor libros novae logicae 
Alberti Magni. 

Der zweite kölnische Drucker war Arnold ther Hoernen, 
auch ter hoyrnen, ter huernen, therhurnen 1469 — 1483. 
Man kennt gegen 60 Drucke von ihm, von denen 25 seinen 
Namen oder sein Druckerzeichen tragen. In seinem Drucke 
»Sermo ad populum praedicabilis« von 1470 wendet ther 
Hoernen Blattzahlen in arabischen Ziffern an. 

Einer der bedeutendsten Buchdrucker Kölns war Johann 
Koelhoff aus Lübeck, auch Colhoff oder Coelhoff de lubec 
1470 — 1493. In einem Koelhoffschen Drucke: Nideri prae- 
ceptorium divin ae legis von 1472 finden sich Signaturen. 
Dies sind numerierte Buchstaben, später Zahlen, welche 
am Fuße der Schöndruckseite der ersten Blätter einer jeden 
Lage oder eines jeden zusammengefalteten Bogens stehen; 
sie laufen immer bis zum ersten Blatt der zweiten Hälfte 
einer Lage, so daß also eine Lage von vier Bogen mit 
Ai — 5 für die erste Lage signiert ist, während die Blätter 
6 — 8 keine Signatur tragen. Die Signaturen laufen im 
Alphabet weiter, also B, C, D etc. und sollen die Aufein- 
anderfolge der einzelnen Lagen bezeichnen. Von Koelhoff 
sind 80 Drucke bekannt. Ihm folgte sein Sohn gleichen 
Namens 1494 — 1500, unter dessen Drucken sich: Die Chro- 
nica van der | hilliger Stat vä Coelle 1499 befindet. Diese 
mit Schwabacher Typen gedruckte, etwa 400 Holzschnitte 
enthaltende Chronik trägt auf Blatt 311 und 312 die be- 
kannte Nachricht von der Erfindung der Buchdruckerkunst 
durch Johann Gutenberg in Mainz um 1440 und deren Voll- 
endung im Jahre 1450. 

Von 1470— 1477 druckte in Köln Peter von Olpe; es 
sind nur vier Werke von ihm bekannt. Einmal nennt er 
sich Petrus in altis de Olpe. Man glaubt daher, daß er 
Bergmann hieß und von Olpe in Westfalen gebürtig war. 
Conrad Winter von Homburg, auch einfach Conrad von 
Homburg oder Conradus de Hoemborch geheißen, druckte 
etwa von 1472 — 1482. 1479 erschien bei ihm eine schöne 
lateinische Bibel, in welcher es am Schlüsse heißt: 'im- 
pressum in civitate Coloniensi per Conradum de hom- 
borch: admissum et approbatum ab alma universitate 
Coloniensi«. Dies ist der erste, auf einem Kölner Druck- 



29 



werke befindliche Zensurvermerk, wie sie später noch öfter 
vorkommen. 

Nikolaus Götz von Schlettstadt druckte 1474 — 1478, 
Bartholomäus von Unckel 1475 — 1485. Von letzterem sind 
etwa zwanzig Drucke vorhanden, von denen der Sachsen- 
spiegel in niederdeutscher Sprache der wichtigste ist. Nun 
folgt Johann Guldenschaff aus Mainz 1477 — 1487, dessen 
nicht sehr zahlreiche Drucke durch schöne Schriften aus- 
gezeichnet sind, welche später an die Klosterdruckerei 
Retro Minores (hinter den Minoriten) 1501 — 1504 und an 
Martin von Werden 1504 — 15 16 übergegangen zu sein 
scheinen. 

Der Begründer der berühmtesten Kölner Offizin war 
Heinrich Quentel 1479 — 1503. Sein erstes Werk war die 
Summa de casibus conscientiae des Astexanus de Ast 1479, 
ein Riesenwerk von 1030 großen Folioseiten mit vollstän- 
diger Datierung und Druckfirma. Die falschlich dem Ni- 
kolaus Götz zugeschriebene Kölner Bibel in niederdeutscher 
Sprache dürfte ebenfalls als Qüentels Werk zu bezeichnen 
sein und ist wahrscheinlich schon vor der Summa fertig- 
gestellt worden. Aus Qüentels Druckerei gingen gegen 200 
Drucke hervor; die Druckerei wurde bis 1520 für Rechnung 
der Kinder fortgesetzt. Eine Druckerfirma: Coloniae in 
platea ciuica apud Helisabet viduam lieferte 1518— 1519 
zwei Werke. Panzer hält sie für die Witwe Heinrich 
Qüentels. Da dessen Druckerei sich aber auf dem Domhofe 
befand, so ist anzunehmen, daß es die Witwe Martins von 
Werden war. Übrigens, trägt das 15 18 apud Helisabet 
viduam erschienene Her. Bu | schii Pasiphili. | Decimatio- 
num Plau | tinarum etc. das Druckerzeichen Qüentels. Peter, 
der Sohn Heinrich Qüentels, führte die Druckerei von 1520 
bis 1540. Ihm folgte sein Sohn Johann bis 1550, dann 
dessen Erben bis um 1560, später mit Gervinus Calenius 
zusammen. 

Ludwig von Renchen druckte von 1484 — 1489 einige 
Kirchenbücher und das gesuchte »Dytsche Passional«. Er 
lebte noch bis 1501 und gehört zu den Buchdruckern und 
Buchhändlern, welche in diesem Jahre die Hilfe des Papstes 
gegen die Zensurvorschriften des erzbischöflichen Offizials 
anriefen. Cornelius von Zyrychzee, aus der Stadt Zirikzee 
in Seeland, druckte von 1489 — 151 7, Hermann Bongart, 
Bomgart, Baumgart oder Bungaert aus Kettwig a. d. Ruhr, 



30 



druckte von 1493 — *5 21 religiöse, kirchliche und liturgische 
Werke, Johann von Landen 1496 — 1521, Heinrich von Neus 
oder Henricus de Nussia fertigte zahlreiche deutsche Drucke. 

Ein sehr altes Geschäft ist die von Johann Gymnicus 
(Gymnich) 15 16 begründete Druckerei, die von 1529 ab 
unter dem Signet des Einhorns geführt, in dem Einhorn- 
hause, Unter Fettenhennen Nr. 13, als Rommerskirchens 
Buchhandlung und Buchdruckerei das 350jährige Bestehen 
in jenem Hause feiern konnte. Joh. Gymnicus der Erste 
wirkte von 15 16 — 1544; ihm folgten seine Söhne Martin 
und Johann der Zweite, sowie des letzteren Sohn Johann 
der Dritte bis 1596. Hierauf besaßen die Firma durch Ver- 
heiratung und Verschwägerung im siebzehnten Jahrhundert 
die Familien Hierat und Kinck, im achtzehnten Jahrhun- 
dert Heinrich Rommerskirchen I., Christian und Johann 
Heinrich Simonis, Joh. Wilh. Krakamp und Heinr. Jos. 
Simonis. Nachdem verschiedene Rommerskirchen, zuletzt 
Peter Heinrich, bis 1868 ihre Eigentümer gewesen waren, 
übertrug der letztgenannte das Geschäft auf Julius Meilin g- 
haus (bis 1896). 

Eucharius Hirtzhorn oder Cervicornus druckte von 
I5 X 6 — 1543 hauptsächlich schöne lateinische und griechische 
Klassiker, eine kurze Zeitlang auch gemeinschaftlich mit 
Hero Fuchs oder Alopecius 152 1 — 1540. Johannes Heil oder 
Soter druckte von 15 18 — 1536 und seine Söhne Melchior 
und Jakob bis 1562. Außer Kaspar van Gennep oder Geni- 
paeus, Johann van Kempen oder Kempensis, waren in Köln 
noch die Brüder Nikolaus und Konrad Caesarius 151 8 bis 
1524 tätig. Etwa 1524 — 1529 druckte in Köln auch Franz 
Birckmann, eine bedeutende Buchhändlergröße des sech- 
zehnten Jahrhunderts, der Begründer einer Buchhändler- 
familie, welche nahezu an zweihundert Jahre mit dem be- 
kannten Signet in pingui gallina bestanden und der noch 
heute »Unter Fettenhennen« geheißenen Straße den Namen 
gegeben hat. Nach Franz Birckmanns Tode übernahm sein 
Bruder Arnold das Geschäft, welcher 1542 starb. 1548 und 
1549 kommt die Firma seiner Witwe vor; die Firma wird 
aber Anfang der fünfziger Jahre in Arnold Birckmanns 
Erben geändert. 1585 ging die Firma an Arnold Mylius 
über und erlosch 1731. 

Außerdem seien von Kölner Druckern noch genannt: 
Hans Prael 1530 — 1533, Melchior von Neus oder Nove- 



31 



sianus 1530 — 1538, Henricus Mameranus und Henricus 
Artopaeus um 1550, Johannes Novesianus um 1550, Ni- 
kolaus Graphaeus um 1566, Maternus Cholinus 1570 — 1575, 
Peter Horst um 1580. 

Basel. Die vorteilhafte Lage Basels an verschiedenen 
wichtigen Verkehrswegen, der Unternehmungsgeist und 
Reichtum seiner Einwohner, die Gründung der Universität 
1460 und sonstige günstige Umstände mußten Basel von 
vornherein als günstigen Boden für die neue Kunst er- 
scheinen lassen. Berthold Ruppel oder Rodt von Hanau 
(um 1464 — 1478), auch Bertholdus de Basilea, Bertolff von 
Hanowe, Röpel und Rippler genannt, welcher 1455 im 
Prozeß Fusts gegen Gutenberg als des letzteren Diener 
und Druckerknecht bezeichnet wird, brachte die Druck- 
kunst nach Basel; wann, ist nicht bekannt. Ein auf der 
Pariser Nationalbibliothek befindliches Exemplar des Rup- 
pelschen Druckes: Gregorii Magni Moralia seu expositio 
in Jobum, trägt den Eintrag der Jahreszahl 1468 des Käufers. 
Die Herstellung der Typen, die Einrichtung der Druckerei 
und der Druck des großen Folianten selbst haben doch 
entschieden längere Zeit erfordert, so daß das Erscheinungs- 
jahr wohl früher anzusetzen ist. Das Exemplar dieses Werkes 
in der Klemmschen Sammlung trägt auf dem dem letzten 
Blatte desselben folgenden halben Blatte beiderseitig in 
Höhe der übrigen Kolumnen ein Verzeichnis der Emen- 
danda et Corrigenda, also ein Druckfehler-Verzeichnis, wohl 
das erste Exemplar seiner Gattung. Ein anderer, den Namen 
Bertoldus in basilea tragender Druck des Conradus de 
Mure, Turicensis ecclesiae cantor: Repertorium Vocabu- 
lorum (um 1466) ist mit denselben Typen hergestellt wie 
der Gregorius. Ein Beweis für den frühen Beginn des 
Basler Buchdruckes dürfte auch in dem 1471 ausge- 
brochenen Strike zu finden sein, den die Basler Buch- 
druckerknechte Ende 147 1 gegen »die Meister, so die 
Bücher drucken,« durchsetzten. 

Von 1469 — 1491 druckte in Basel Michael Wenszler, 
als dessen erstes Werk das in Gemeinschaft mit Friedericus 
Biel gedruckte Liber Epistolarum des Gasparinus Barzizius 
Pergamensis (etwa 1469) gilt. 1475 druckte Wenszler mit 
Berch. Richel zusammen das Quadragesimale des Robertus 
(Caracciolus) de Licio, 1488 gemeinsam mit Jakob Küchen 
ein Graduale. Von Wenszlers Tätigkeit in Basel sind 



32 



28 Drucke bekannt. Bernhard Richel 1472 — 1486 hatte bis 
1478 vier lateinische Bibeln vollendet und war der erste 
Basler Drucker, welcher deutsche Werke brachte, so z. B. 
die erste Ausgabe des Sachsenspiegels 1474, zugleich das 
erste in Basel erschienene Buch mit Angabe des Druckers 
und des Jahres. Von Eberhard Fromolt kennt man nur 
zwei Drucke aus dem Jahre 1481. 

Johann Amerbach aus Reutlingen 1478 — 15 14 war einer 
der berühmtesten und gelehrtesten Drucker Basels. Nach- 
dem er in Paris den Grad eines Magisters erlangt hatte, 
war er eine Zeitlang Korrektor (Textesrevisor) bei Anton 
Koberger in Nürnberg und errichtete dann wahrscheinlich 
schon vor 1478 eine Druckerei in Basel. 1479 — 1489 voll- 
endete Amerbach neun Bibelausgaben; der letzte mit seinem 
Namen versehene Druck ist das Decretum Gratiani von 
15 12. Die von ihm vorbereitete Herausgabe der Werke 
des heil. Hieronymus unterbrach sein Tod 15 14; sie wurden 
von seinem Schüler Johann Froben 15 16 im Druck voll- 
endet. Von 1500 an druckte Amerbach meist gemeinsam 
mit Johann Petri von Langendorf a. d. Saale und mit Joh. 
Froben. 

Von Johannes de Besickein oder Besicken aus Besig- 
heim in Württemberg ist nur ein Basler Druck von 1483 
bekannt. Nikolaus Kesler von Bottwar in Württemberg 
druckte von i486— 1509 in Basel 62 Werke mit seinem 
Namen; wahrscheinlich ließ er auch einen Teil der Auflage 
seiner Erzeugnisse mit dem Namen Antwerpen als Druck- 
ort versehen: Um 1488 kommt Kesler als Mitglied der 
Brüderschaft der St. Lukasgilde zu Antwerpen vor. Jakob 
von Pforzheim aus Kempten druckte von 1488 — 15 18 in 
Basel 49 Werke. Michael Furter ließ von 1490 — 15 17 
mehrere mit Holzschnitten geschmückte und auch einige 
deutsche Bücher aus seinen Pressen hervorgehen. In einem 
seiner Drucke: Reformatorium vite morumque et honestatis 
clericorum saluberrimum steht am Schlüsse irrtümlich die 
Jahreszahl M . CCCC . XLIIII statt M.CCCC.XCIIII, so daß 
er eine Zeitlang für den allerfrühesten Buchdrucker gehalten 
wurde. Von Leonhard Ysenhut sind zwei deutsche Werke 
von 1489 bekannt geworden. 

Der gelehrte Johannes Froben, geboren um 1460 in 
Hammelburg in Unterfranken, studierte in Basel, lernte 
hier Johann Amerbach kennen, bei welchem er eine Zeitlang 



33 



als Korrektor tätig war und begann 1491 seine Tätigkeit 
als Drucker und Verleger. Sein erstes Werk war eine 
lateinische Bibel in Oktav mit ganz feiner gotischer Diamant- 
schrift. Mit Johann Amerbach und Johann Petri von Langen- 
dorf war er zeitweilig zu gemeinschaftlichen Unternehmungen 
verbunden. Froben verkehrte mit vielen gelehrten Männern 
seiner Zeit und war besonders mit Erasmus von Rotterdam 
befreundet. Holbein der Jüngere, Urs Graf u. a. lieferten 
ihm Zeichnungen zu seinen Werken. 1500 heiratete Froben 
die Tochter des gelehrten und wohlhabenden Basler Buch- 
händlers Wolfgang Lachner aus Neuburg an der Donau 
und arbeitete nun mit diesem gemeinschaftlich. Froben hat 
nie ein deutsches Buch gedruckt und etwa 257 meist sehr 
bedeutende und umfangreiche Werke allein oder in Gemein- 
schaft mit anderen hergestellt. Er starb im Oktober 1527. 
Sein Sohn Hieronymus 1501 — 1563 hatte schon 1520 selb- 
ständig und von 1528 — 1531 mit seinem Stiefvater Johann 
Herwagen zusammen gedruckt. Herwagen schied jedoch 
153 1 aus der Firma aus und druckte bis 1555 m Basel 
allein (1523 — 1528 druckte er in Straßburg). Sein Sohn 
Johannes Herwagen druckte von 1557 — 1564. Dessen Witwe 
heiratete später Johannes Oporinus. Der Schwager von 
Hieronymus Froben, Nikolaus Episcopius, das ist Nikolaus 
Bischoff aus Rittershofen bei Weißenburg, trat mit diesem 
in Gemeinschaft und beide druckten bis 1563. 

Johann Bergmann von Olpe druckte in Basel von 
1494 — 1499 unter anderem auch die erste Ausgabe von 
Seb. Brants Narrenschiff 1494. Johann Petri von Langen- 
dorf 1494 — 15 14 druckte meist gemeinschaftlich mit Joh. 
Amerbach und Joh. Froben. Nikolaus Lamparter ist von 
1505 — 1519 tätig. Adam Petri von Langendorf 1508 — 1528, 
ein Neffe von Johann Petri, druckte zahlreiche Schriften 
Luthers nach und gelangte durch den großen Absatz der- 
selben zu Reichtum. Von Adam Petris Nachkommen ist 
Heinrich Petri um 1523 — 1573 tätig. Er wurde von Karl V. 
1556 in den Ritterstand erhoben und nannte sich fortan 
Henric-Petri. Unter seinen Verlagswerken befinden sich 
über vierzig alte Klassiker, eine von Sebastian Münster 
besorgte hebräisch-lateinische Bibel, Werke von Petrarca, 
Poggio und Kopernikus. Seine Söhne Sixtus und Sebastian 
Henric-Petri führten die Druckerei bis in die ersten Jahr- 
zehnte des siebzehnten Jahrhunderts fort. 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 3 



34 

Zwischen 1509 und 1522 druckte auch Pamphilus 
Gengenbach, zugleich Dichter und Dramatiker. Ferner 
druckten in Basel Andreas Cratander 1518 — 1536, Thomas 
Wolf 15 19— 1535, Valentin Curio 152 1 — 1535, Johann Bebel 
von 1523 ab, auch zusammen mit Cratander und Michael 
Isengrin von 153 1 ab, Johannes Faber Emmeus von 1526 
bis 1529, Johannes Walder, Robert Winter von 1533 ab, 
Thomas Platter, Bartholomäus Westhemer oder Westheymer 
von 1536 ab, Nikolaus Brylinger, auch zusammen mit 
Bartholomäus Calybaeus, von 1537 ab. 

Von 1540 — 1586 entfaltete Johannes Oporinus, zu deutsch 
Herbster, eine großartige Tätigkeit in Basel. 1539 verband 
er sich mit seinem Schwager Robert Winter, mit Thom. 
Platter und mit Balthasar Ruch zu einem gemeinsamen 
Geschäftsbetrieb. Sie erwarben die Druckerei von Andreas 
Cratander, trennten sich aber nach einigen Jahren wieder. 
Oporinus besaß eine staunenerregende Arbeitskraft. Als 
Leiter seiner großen Druckerei, die in den 28 Jahren ihres 
Bestehens über 750 Werke lieferte, fand er auch noch Zeit 
zur Abfassung mehrerer gelehrter Schriften, zu Über- 
setzungen des Xenophon und Theokrit, zur Anfertigung 
großartiger Register zu Plato, Aristoteles, Plinius und vielen 
anderen griechischen und lateinischen Klassikern. Er starb 
1568 in zerrütteten Vermögensverhältnissen. 

Zürich. In Zürich ist im fünfzehnten Jahrhundert von 
der Druckkunst keine Spur zu finden. Das erste Druckstück 
ist ein ^ Brief«, ein Einladungsschreiben des Züricher Rats 
vom 6. Januar 1504 zu einem Freischießen. 1508 druckte 
Hans am Wasen in Zürich einen mit Holzschnitten ver- 
sehenen Kalender. 15 19 erhielt der Drucker Christoph 
Froschauer aus Neuburg bei Otting in Bayern das Züricher 
Bürgerrecht. Seine ersten datierten Drucke stammen aus 
152 1. Er schloß sich der Reformation an und druckte an 
75 Schriften seines Freundes Zwingli. Von 1524 — 1564 
druckte Froschauer in unzähligen Ausgaben die Bibel und 
einzelne Teile derselben. Er starb am 1. April 1564. 

Augsburg. Augsburgs erster Drucker war Günther 
Zainer von Reutlingen 1468 — 1477, von dem man 30 Werke 
kennt. Besonders erwähnenswert sind seine beiden deutschen 
Bibelausgaben, von denen diejenige mit der Jahreszahl 1477 
zugleich die erste datierte deutsche Bibel ist. Der Zainer- 
sche Druck: Isidori Hispalensis Etymologiarum libri XX 



35 



147 2 i st i n romanischen Typen (Antiqua) gesetzt. Johannes 
Schüßler druckte von 1470 — 1472. 1470 brachte er die erste 
lateinische Ausgabe des Josephus und 147 1 die Editio 
princeps des Orosius. 1472 gingen fünf Druckpressen 
Schüßlers mit allem Zubehör für 73 Gulden an das Kloster 
St. Ulrich und Afra in Augsburg über. Die nunmehrige 
Klosterdruckerei scheint nach dem 1474 erfolgten Tode 
des Abtes Melchior nicht mehr lange bestanden zu haben. 
Christmann Heyny 1471 — 1481 scheint mit Zainer zusammen 
gearbeitet zu haben. Klemm nennt von ihm nur zwei mit 
Zainers fetter gotischer Type gedruckte Werke. Ein viel 
bedeutenderer Drucker war Johann Bämler 1472 — 1492. 
Er druckte etwa 60 Werke und pflegte besonders deutsche 
Sprache und Literatur. Sehr produktiv war Anton Sorg 
1475 — 1493. Er gab 1483 das erste gedruckte Wappen- 
buch: »Das Conciliumbuch geschehen zu Costencz« heraus. 
Diese berühmte erste Ausgabe der Beschreibung des Konzils 
zu Konstanz 141 4 enthält 1200 Holzschnitte, von denen 
1156 die Wappen all der vornehmen auf dem Konzil ver- 
sammelten Männer der ganzen Christenheit darstellen, 
während 44 Holzschnitte zur Veranschaulichung der Auf- 
züge, Feste und Begebenheiten dienen. 1477 und 1480 
druckte Sorg auch zwei deutsche Bibeln. Auch ein Ver- 
lagsverzeichnis in deutscher Sprache über 35 Werke ist 
von Sorg bekannt. 

Nun folgen Jodocus Pflanzmann, von dem die dritte 
deutsche Bibel herrührt. Johann Wiener de Wienna 1475 
bis 1479 (vielleicht 1476 in Vicenza?), Johannes Keller 1478, 
Johann Blaubirer 148 1, Hermann Kästlin 148 1 — 1488. Diese 
alle überragt Hans oder Johann Schönsperger, 1481 bis 
1524, welcher sich während seiner 44jährigen Tätigkeit 
ein unvergängliches Denkmal durch die vortrefflich aus- 
gestatteten und illustrierten Erzeugnisse seiner Presse ge- 
setzt hat. Von diesen seien besonders genannt zwei deutsche 
Bibeln von 1487 und 1490 mit schönen Holzschnitten, das 
neue Testament von 1523 nach Luthers Übersetzung mit 
Holzschnitten von Johann Schäufelein und vor allem der 
Theuerdank: Die geuerlicheiten vnd eins teils | der ge- 
schienten des loeblichen streyt | paren vnd hochberuembten 
helds | vnd Ritters Tewrdannckhs (15 17). Gedruckt in der 
Kayserlichen | Stat Nürnberg durch | den Eltern Hannsen 
Schönsperger | Burger zu | Augspurg. Der Text dieses in 



36 



seiner typographischen Ausführung unübertroffenen Meister- 
werkes stammt von Melchior Pfinzing, welcher demselben 
zur Enträtselung der unter der Allegorie versteckten histori- 
schen Namen und Begebenheiten einen Schlüssel beigefügt 
hat, die 118 prachtvollen Holzschnitte von Schäufelein, 
Burgkmair und anderen. Schönsperger wurde zum Druck 
des Werkes vom Kaiser Maximilian nach Nürnberg be- 
rufen. Die zweite Ausgabe des Werkes druckte Schön- 
sperger 15 19 in Augsburg. 

Der berühmteste Buchdrucker Augsburgs, Erhard 
Ratdolt, übte seine Kunst von 1476 — 1486 in Venedig aus 
und folgte i486 den vielfach an ihn ergangenen Auf- 
forderungen zur Rückkehr in seine Vaterstadt, wo er bis 
15 16 tätig war. In Augsburg druckte Ratdolt u. a. eine 
Reihe unvergleichlich schöner Chorbücher in rot und 
schwarz. Als Drucker schwieriger mathematischer Werke 
erwarb er sich den Namen eines Beschützers und Vaters 
der Mathematiker. Ein von ihm 1491 gedrucktes Liber 
Missalis Augustensis enthält Proben von Notendruck mit 
beweglichen Typen, ein sprechendes Zeugnis für Ratdolts 
berühmte Kunstfertigkeit. 

Von weniger bedeutenden Druckern Augsburgs seien 
genannt: Hans Schobser 1488 — 1493, Peter Berger 
1488 — 1489, Christoph Schaitter 1493, Johann Froschauer 
oder Johann Schauer 1494 — 1519, Lucas Zeissenmayer 
1495 — 1502, Erhard Oeglin 1505 — 1518, ausgezeichnet 
durch die Schönheit seiner musikalischen und hebräischen 
Druckwerke, Johann Otmar von Reutlingen (in Reutlingen 
1479 — 1495, dann in Tübingen), welcher besonders deutsche 
Schriften druckte, Georg Nadler 1508 — 1521. Von 151 7 
bis 1522 druckten Dr. med. Siegmund Grimm und Max 
Wirsung gemeinschaftlich, von 1522 — 1524 Dr. Grimm 
allein. Diese Druckerei scheint an Simprecht Ruff über- 
gegangen zu sein, welcher nach Falkenstein S. 161 Faktor 
der Grimm- Wirsungschen Offizin war, nach Zapf S. 46 auf 
Kosten Grimms, nachher für sich selbst gedruckt haben 
soll. Eine Evangelienharmonie: Dye Euangelisch hystori 
trägt am Schlüsse des letzten Blattes recto die Drucker- 
firma Simprecht Ruffs, auf der Versoseite dagegen das 
Druckerzeichen Grimms. 

Ob Sylvan Otmar 15 14 — 1530 ein Verwandter von 
Johann Otmar ist, weiß man nicht. Von 15 14 — 15 19 druckte 



37 



Johannes Miller, bekannt durch seine Freundschaft mit 
Conrad Peutinger, 1520 — 1523 Melchior Ramminger, von 
1524 — 1545 Heinrich Steiner oder Henricus Silicenus. 
Steiners zahlreiche Druckwerke, meist Übersetzungen 
griechischer und lateinischer Schriftsteller, zeichnen sich 
durch geschmackvolle, kostbare Ausstattung mit Holz- 
schnitten von Burgkmair, Graf, Schäufelein u. a. aus. • 

Ulm. Nach den Untersuchungen von Ilgenstein ist 
Johann Zainer von Reutlingen 1469 — 1520 als erster Ulmer 
Buchdrucker anzusehen. Man kennt von ihm gegen 80 meist 
mit Holzschnitten und Rand Verzierungen in Holzschnitt 
ausgestattete Drucke. Der zweite Buchdrucker Ulms ist 
Leonhard Holl 1482 — 1484. Er war vorher Spielkarten- 
drucker. Sein erster Druck war die Cosmographia des Clau- 
dius Ptolomaeus Alexandrinus mit 32 in Holz geschnittenen 
Landkarten, in welche zum Teil Typen eingesetzt werden 
konnten. Das Werkzeug zu dieser Ausgabe war Holl 
später genötigt, dem Venetianer Justus de Albano zu 
überlassen, welcher i486 durch seinen Werkführer Johann 
Reger eine neue Ausgabe drucken ließ. Er wurde Schulden 
halber 1484 aus Ulm verwiesen. Dasselbe Schicksal hatte 
Konrad Dinckmut 1482 — 1496, von welchem übrigens auch 
ein xylographischer Donat in der Klemmschen Sammlung 
bekannt ist. Der schon erwähnte Johann Reger druckte 
i486 — 1499 m Ulm etwa ein Dutzend Werke. Johann 
Scheffler druckte von 1493 — 150 1. Johann Grüner, der 
Rektor der lateinischen Schule in Ulm, welcher 15 15 von 
Johann Zainer wegen seines Schulbücherhandels beim Rat 
verklagt wurde, ein äußerst vielseitiger Mann, betrieb von 
1522 — 1532 eine Druckerei in Ulm. 

Nürnberg. Die Druckkunst wurde in Nürnberg von 
Johann Sensenschmid aus Eger und dem aus dem Fust-Guten- 
bergschen Prozeß 1455 bekannten Gehilfen Gutenbergs, 
Heinrich Kefer, 1470 eingeführt. Die Genossenschaft dieser 
beiden Drucker dauerte bis 1473, in welchem Jahre das einzige 
Werk herauskam, das ihre gemeinschaftliche Firma trägt, 
die: Summa Theologiae seu Pantheologia des Reynerus de 
Pisis, 1473 zwei Großfoliobände von 439 und 421 Blättern, 
ein musterhaft schönes Druckdenkmal. Nachdem Kefer 
1473 aus der Firma ausgetreten war, verband sich Sensen- 
schmid mit Andreas Frisner aus Wunsiedel, welcher von 
1465 ab in Leipzig immatrikuliert gewesen und magister 



38 

artium war. Sensenschmid und Frisner arbeiteten von 
1473 — 1478 zusammen, dann ging Frisner nach Leipzig, 
wo er Professor der Theologie wurde und 1482 Rektor 
der Universität war. Von 1481 — 1490 finden wir Sensen- 
schmid in Bamberg. Von 147 1 — 1474 betrieb der Mathe- 
matiker Johannes Regiomontanus oder de Monteregio, auch 
Molitor, Kunsperg, Johannes Germanus oder Francus 
genannt, eigentlich Johann Müller von Königsberg in 
Franken, mit Unterstützung des reichen Nürnbergers 
Bernhard Walther in Nürnberg eine Druckerei zum Druck 
mathematischer Werke. 

Der größte Nürnberger Drucker und Buchhändler war 
Anton Koberger 1472 — 15 13, von welchem sein Zeitgenosse 
Johann Neudörffer erzählt: »Dieser Koberger hatte täglich 
mit 24 Pressen zu drucken; dazu hielt er über hundert 
Gesellen, die waren einesteils Setzer, Correctores, Drucker, 
Posselierer, Uluministen, Componisten, Buchbinder.« Die 
Zahl der Kobergerschen Drucke beträgt etwa 220, darunter 
allein ^^ Bibeln und eine Reihe dickleibiger Folianten, 
welche unter den Titeln: Summa, Glossa, Speculum, 
Catholicon etc. die Gelehrsamkeit jener Zeit alphabetisch 
aufzeigten. Von den mit Holzschnitten versehenen Drucken 
Kobergers sind seine deutsche Bibel von 1483, der Schatz- 
behalter oder schrein der waren reichthümer des heils vnnd 
ewyger Seligkeit genannt 1491 und das REgister des buchs 
der Croniken vnd geschichten, mit figuren und pildnussen 
von anbegin der weit bis auf diese vnsere Zeit 1493 mit 
etwa 2000 Holzschnitten an erster Stelle zu erwähnen. 

Von 1472 — 1497 finden wir in Nürnberg Friedrich 
Creußner, von 1479 — 149 1 die Druckerei des Augustiner- 
klosters, 1480 — 1482 Konrad Zeninger aus Mainz, 1483 
bis 1499 Peter Wagner oder Currifex, welcher mit den 
Typen Zeningers druckte, Georg Stuchs von Sulzbach 
1484 — 15 15, durch den Druck seiner prachtvollen Meßbücher 
berühmt, Kaspar Hochfeder 1491 — 1498, Hieronymus Höltzel 
von Traunstein 1496 — 1525, welcher ebenfalls prachtvolle 
Chorbücher druckte. 1502 — 1513 druckte in Nürnberg 
Johann Weyssenburger, ein Priester, welcher sich in ver- 
schiedenen Schlußschriften selbst sacerdos oder presbyter 
genannt hat, um 1502 Georg Schenck, 1505 — 1514 Wolff- 
gang Huber, 1509 — 1535 Friedrich Peypus, welcher sich 
auch Artemisius (Beifuß) nannte und dessen erster mit den 



39 

Typen der Schedeischen Chronik Kobergers hergestellter 
Nachdruck des Lutherschen neuen Testaments von 1524 
als die schönste von allen Ausgaben gilt, 15 10 — 1521 Hans 
Stuchs, 1514 — 1525 Jobst Gutknecht, 15 17 Hans Schön- 
sperger von Augsburg den Teuerdank, 1524 — 1550 Johann 
Petrejus, welcher durch Korrektheit und Schönheit seiner 
Ausgaben- alle anderen Nürnberger Drucker dieser Zeit 
überragte, 1525 — 1540 Hans Hergot, auch Herrgott und 
seine Frau Kunigund Hergotin. Johann Herrgott wurde 
1527 am Montag nach Cantate auf Befehl des Herzogs 
Georg des Bärtigen von Sachsen in Leipzig hingerichtet, 
weil er sozialistische Schriften vertrieben hatte. (Von der 
newen Wandlung eynes Christlichen lebens.) 

Leipzig. Die Anfänge der Druckkunst in Leipzig 
sind in Dunkel gehüllt. Ob der Magister Andreas Frisner, 
welcher mit Jon. Sensenschmid in Nürnberg gedruckt 
hatte, 1479 eine Presse mit nach Leipzig gebracht hatte, 
ist nicht erwiesen. Auch ist unbekannt, ob ein in den 
Leipziger Stadtkassenrechnungen vom Dezember 1479 
vorkommender säumiger Steuerzahler, der Buchdrucker 
Langnickel, eine Presse besessen hat. Nun hat Frisner, 
welcher 1491 nach Rom ging, in seinem 1504 errichteten 
Testamente u. a. seine Presse nebst zwanzig rheinischen 
Gulden dem Dominikanerkloster in Leipzig vermacht, aber 
ein Leipziger Druck von ihm ist nicht erhalten. Als erster 
Leipziger Druck ist eine Schrift des italienischen Domini- 
kaners Annius von Viterbo vom 5. Oktober 148 1: Glosa 
super Apocalipsim, Lipczk 1481 in pfesto michahelis anzu- 
sehen. Der erste einen Namen tragende Leipziger Druck 
ging aus der Presse von Markus Brandis am 26. August 
1484 hervor: Tractatus de regimine hominis compositus 
per magistrum dnm. dnm. Albicum, archiepiscopum Pra- 
gensem. Impressum in Lipczk per Marcum brand. Anno 
dni. MCCCCLXXXIIIJ,XXVI, die Mensis Augusti. Konrad 
Kachelofen aus Wartberg, Leipziger Bürger seit 1476, war 
während des fünfzehnten Jahrhunderts der bedeutendste 
und erste seßhafte Buchdrucker in Leipzig. Man kennt 
von ihm etwa 50 Drucke, deren erster datierter von 1485 
ist. Die hervorragendsten Drucke Kachelofens sind ein 
Werk des Johann Widmann von Eger: Behende vnd 
hübsche Rechnung auf allen kauffmanschafft 1489, in welchem 
kaufmännischen Rechenbuche zum erstenmale im deutschen 



40 

Buchdruck die arabischen Ziffern verwendet und die be- 
kannten Zeichen -f- plus und — minus gebraucht werden, 
ferner ein Missale für das Meißner Bistum 1495. Diese 
Glanzleistung unter sämtlichen Leipziger Inkunabeln wurde 
in Freiberg vollendet, wohin Kachelofen wegen der in 
Leipzig ausgebrochenen Pest mit seiner Druckerei geflüchtet 
war. Kachelofens Tätigkeit in Leipzig ist noch bis 1516 
nachweisbar, obgleich er schon um 1500 den größten Teil 
seines Geschäfts an seinen Schwiegersohn Melchior Lotter 
übergeben hatte. 

1492 druckte Gregor Werman, 1492 — 1497 Gregor 
Bötticher. Bedeutender war Martin Landsberg aus Würz- 
burg 1492 — 1522, welcher wissenschaftliche Werke und 
Klassiker druckte. Wolfgang Stöckel (Molitor) aus München 
druckte von 1495 — 1524 in Leipzig außer Klassikern auch 
lutherische und andere Reformationsschriften, änderte aber 
seine Gesinnung und wurde von Herzog Georg zum katho- 
lischen Hofbuchdrucker ernannt.. Jakob Thanner (Abiegnus) 
druckte von 1495 — 1528 besonders gute Schulausgaben der 
Klassiker. Valentin Schumann 1501 — 1535 druckte treff- 
liche Klassikerausgaben; aus seiner Offizin ging 15 16 das 
erste in Leipzig gedruckte griechische Buch, Theodor Gazas 
griechische Grammatik hervor. 

Melchior Lotter, der Nachfolger Kachelofens, wird 
schon 1491 als vielbeschäftigter Leipziger Drucker angeführt. 
Er druckte eine große Anzahl von Missalen, Breviarien und 
Psalterien, deren Typen und Holzschnittinitialen zu dem 
Besten gehören, was der Missaledruck überhaupt geschaffen, 
daneben zahlreiche philosophische, theologische, juristische 
und mathematische Schriften, Grammatiken, Poetiken, 
Wörterbücher und Klassiker. Seit 15 18 druckte er für 
Luther und legte auch eine Druckerei in Wittenberg an, 
die von seinen Söhnen Melchior und Michael geleitet wurde. 
Er starb um 1542. 

Ein bedeutendes Geschäft betrieb auch Nikolaus Wolrabe 
1533 — 1552. Von 1541 — 1589 ist Valentin Bapst, ein Drucker 
ersten Ranges, 1559— 1578 sein Schwiegersohn Ernst Vögelin, 
1587 — 1629 Abraham Lamberg, 1575— 1621 Henning Große, 
der Herausgeber des ersten Leipziger Meßkatalogs, zu 
nennen. 

Wien. Die ersten von einem Wanderdrucker her- 
gestellten Wiener Drucke ohne Namen und Datum stammen 



41 



aus dem Jahre 1482. Erst 1492 ließ sich Johann Winter- 
burger in Wien nieder und druckte in diesem Jahre die 
Satiren des Persius. Von ihm sind 106 Drucke bis 15 19 
bekannt. Er besaß keine griechischen Typen und mußte 
daher für vorkommende einzelne griechische Zitate freien 
Raum lassen. Die zweite Druckerei in Wien wurde 15 10 
von Hieronymus Vietor oder Büttner aus Liebenthal in 
Schlesien gegründet, welcher sich noch in demselben Jahre 
mit Johann Singriner aus Otting in Bayern verband. Beide 
druckten bis 15 14 gemeinsam — sodales laborum et lucri 
socii — 84 Werke, dann trennten sie sich. Singriner ent- 
wickelte nun bis 1545 eine große Tätigkeit, deren Ergebnis 
nach Denis 253 Werke waren. Ein neuerer Forscher, Anton 
Mayer, hat dieselben jedoch um 160 vermehrt. Vietor ging 
15 17 nach Krakau, führte jedoch sein Wiener Geschäft bis 
1531 fort. Voh Hans Khol (Johann Carbo) 1548 — 1552 ist 
wenig bekannt, mehr dagegen von Egidius Adler (Aquila), 
welcher ebenfalls von 1548 — 1552 in Wien tätig war. Die 
Witwe Adlers heiratete Michael Zimmermann 1553 — 1565, 
einen hervorragenden Drucker, welcher sich für den Druck 
orientalischer Werke einrichtete und unter anderem 1561 
eine syrische Bibel herausgab. 1556— 1563 druckte ein Pole, 
Rafael Skrzeluski, der sich in Wien Hofhalter nannte, für 
seine illustrierten Werke Künstler wie Lautensack, Hübsch- 
mann und Hirschvogel beschäftigte und später nach Debreczin 
ging, wo er mit seltener Pracht die erste ungarische Ueber- 
setzung der Bibel druckte. Er starb 1568. Von 1559 — 1563 
beschäftigten die Jesuiten in Wien eine Druckerei, deren 
erster Artikel der kleine Katechismus des Peter Canisius 
war. Von sonstigen Wiener Druckern sind zu nennen: 
Kaspar Steinhofer 1566 — 1576, Stephan Creutzer 1572 bis 
1594, der Hof buchdrucker Michael Apfel 1576 — 1588, David 
de Necker oder Dannecker 1576 — 1585. 

Magdeburg. Die erste Anlage einer Druckerei in 
Magdeburg wird den Brüdern vom gemeinsamen Leben 
zugeschrieben; die ersten wirklich nachweisbaren Drucker 
sind aber Albert Ravenstein und Joachim Westfal 1483 bis 
1484. Ihr Hauptwerk ist ein niederdeutsches Evangelien- 
buch von 1484. Westfal ging i486 oder 1487 nach Stendal, 
wo er unter anderem einen niederdeutschen und lateinischen 
Sachsenspiegel druckte, i486 bis wahrscheinlich 1488 druckte 
Simon Koch aus Weilburg, 1490 — 1503 Simon Mentzer. 



42 



Der bedeutendste Magdeburger Drucker war Moritz Brandis 
von 1491 — 1504. Sein Hauptwerk ist ein Missale von 1493. 
Sonstige Magdeburger Drucker sind: Hans Knappe der 
Jüngere 1524 — 1525, Heinrich Oettinger 1525 — 1531, der 
erste, welcher in Magdeburg einen Teil der Bibel, den 
Pentateuch, 1528 in niederdeutscher Sprache druckte, Hans 
Bart 1527 — 1528, Michael Lotter, der 1528 oder 1529 nach 
Magdeburg kam. 

Tübingen. Auf Veranlassung von Paul Scriptoris, 
des Lectors des Franziskanerklosters in Tübingen, siedelte 
Johannes Otmar von Reutlingen 1497 als erster Buchdrucker 
nach Tübingen über, wo er bis 1501 verblieb, um dann 
noch von 1502 — 15 14 in Augsburg tätig zu sein. Der 
bedeutendste Tübinger Drucker war Thomas Anshelm aus 
Baden-Baden. Er war von 1500 — 15 11 in Pforzheim als 
Drucker und Buchhändler tätig und wurde • dann vermut- 
lich durch Reuchlin veranlaßt, nach Tübingen zu gehen, 
wo er bis 15 16 wirkte. Anfang 1523 kam Ulrich Morhart 
aus Augsburg, welcher von 15 19 — 1522 in Straßburg gedruckt 
hatte, nach Tübingen. Er druckte unter anderem die 
Schriften von Eck, Cochläus, Schatzger, Dietenberger, 
Tuberinus, Neudorffer u. s. w., der bekanntesten Gegner 
Luthers und Zwingiis, nahm aber auch tätigen Anteil an 
dem der reformatorischen Richtung entstammenden sla vi sehen 
Bücherdruck. Der Domherr Primus Trüber aus Laibach 
war der Lehre Luthers ergeben und nach Württemberg 
geflohen, wo ihm Herzog Christoph eine Pfarrstelle in Urach 
anwies. Um nun unter seinen Landsleuten für die Sache 
der Reformation zu wirken, fing er um 1550 an, das in 
den südsla vischen Ländern weitverbreitete slowenische Idiom 
nach deutscher Aussprache mit lateinischen und später 
auch mit deutschen Lettern zu fixieren, verfaßte ein sloweni- 
sches Abecedarium und übersetzte die Katechismen von 
Brenz und Luther. Nach vergeblichen Versuchen, die 
Schriften in Nürnberg oder Schwäbisch-Hall drucken zu 
lassen, ließ sich Morhart in Tübingen zum heimlichen Druck 
unter falscher Firma bewegen. Von 1555 an übertrug Trüber 
das neue Testament meist nach Luthers Übersetzung ins 
»Windische«. Dasselbe wurde in der Druckerei von Morharts 
Erben (Morhart war 1554 gestorben) gedruckt. Auch Hans 
Freiherr von Ungnad, ein kaiserlicher Beamter, welcher 
wegen seiner religiösen Überzeugung ebenfalls seine Heimat 



43 



verlassen musste, unterstützte die Bestrebungen Trubers 
und errichtete in Urach eine eigene Druckerei, welche mit 
der Morhartschen nun eine ganze Anzahl slavischer Bücher 
druckte. 

Wittenberg. Als erster Drucker Wittenbergs er- 
scheint Johann Grunenberg 1509 — 1522, dessen Druckerei 
sich im Augustinerkloster befand, wo ja auch Luther lebte 
und so ist es leicht erklärlich, daß er Luthers erste Schriften 
und die seiner Freunde druckte. Ihm folgte Melchior Lotter 
1519 — 1524, Nickel Schirlentz 1521 — 1546, Georg Rhaw, 
welcher von 152 1 — 1548 in Wittenberg unter anderem die 
ersten Ausgaben von Luthers großem und kleinem Kate- 
chismus 1529, sowie 1531, die beste Ausgabe der Augs- 
burgischen Konfession, druckte. Außer Schriften Luthers 
druckte er auch Schriften von Melanchthon und von an- 
deren Anhängern der Reformation. Seine Erben setzten 
das Geschäft bis 1566 fort. 

Hans Lufft, der bekannteste Wittenberger Drucker, be- 
gann seine Wirksamkeit 1523 und war von 1524 als Drucker 
Lutherscher Schriften, besonders der Bibelübersetzung, 
sehr tätig. Er starb 2. September 1584. Von sonstigen 
wittenbergischen Druckern sind zu nennen: Hans Weyß 
1525 — 1539, Jos. Kluge 1525 — 1552, die beiden Peter Seitz 
1536 — 1578, Hans, Zacharias und Johann Krafft (Crato) 
1549 — 161 5, deren erster auch Melanchthons Werke druckte. 

Sonstige deutsche Druckstätten. In Speyer fand 
die Druckerei 147 1 Eingang. 1477 — 1480 tritt Peter Drach 
daselbst auf, 1483— 15 15 erscheinen Konrad H ist und sein 
Bruder Johann, welche u. a. Richard de Burys Philobiblon, 
die älteste uns erhaltene Schrift vom Werte der Biblio- 
theken und ihrer Anordnung, druckten. In Eßlingen arbeitete 
seit 1472 Konrad Fyner, der erste, der hebräische Typen 
besaß, in Merseburg 1473 — 1475 Lukas Brandis von De- 
litzsch, 1475 findet sich ein Drucker in Blaubeuren und in 
Trient. Kaspar Elyan druckt von 1475 an einige Werke in 
Breslau, 1503 — 1504 Konrad Baumgarten, 1518 — 1531 Adam 
Dyon, 1520 — 1540 Kaspar Lybisch, 1538 — 1555 Andres 
Winckler ebenfalls in Breslau. In Lübeck schufen 1475 bis 
1499 Lukas Brandis, 1480 — 1492 Bartholomäus Gothan, 
1487— 1519 Stephan Arndes von Hamburg, ein Gehilfe 
von Johann Neumeister, eine beträchtliche Anzahl von 
Drucken. Auch der sprichwörtlich gewordene Johann Ball- 



44 



hörn druckte von 1531 — 1599 (wohl mit einem gleich- 
namigen Nachfolger) in Lübeck. In Rostock i. M. ent- 
wickelten von 1476 an die Brüder vom gemeinsamen Leben 
eine fruchtbare Tätigkeit ; in Prag und Eichstätt wurde die 
neue Kunst 1478, in Würzburg 1479 eingeführt. 1482 
druckte Paul Wider in Erfurt, 1481 findet sich ein Drucker 
in Passau, 1 482 — 1 5 1 9 druckte Albert Kunne in Memmingen, 
1482 erschien der erste Münchener Druck. 1482 begann 
Johann Otmar seine Laufbahn als Drucker in Reutlingen, 
ihm folgte i486 — 1509 Michael Greiff. 

Der erste Druck in Heidelberg ist von 1485. In Regens- 
burg erschien 1485 ein Missale, in Münster i. W. druckte 
Johann Limburg i486, in das gleiche Jahr wird der Erst- 
lingsdruck von Stuttgart gesetzt. In Ingolstadt druckte 
Johann Kachelofen 1490. In Hagenau i. Eis. druckte 
Heinrich Gran von 1489 — 1527 über 200 Werke, meist 
für den Buchführer Johann Rynmann in Augsburg. 1491 
treten die Brüder Hans und Thomas Borchardes als erste 
Drucker in Hamburg auf. In Freiburg i. B. druckt Kilian 
Fischer oder Piscator das erste Buch, während neben ihm 
gleichzeitig Friedrich Riederer tätig ist. 1493 traten Lüne- 
burg, 1494 Oppenheim, 1495 Freising, 1496 Offenburg in 
die Reihe der Druckstätten. 

Italien. Wie nach der Erstürmung von Mainz 1462 
die Jünger Gutenbergs sich aufmachten, das Licht der neuen 
Erfindung in ganz Deutschland zu verbreiten, so zogen 
einzelne derselben auch nach Italien, um in der Heimat der 
Renaissance Gutenbergs Erfindung ebenfalls Eingang zu 
verschaffen. 

Schon hatten Dante, Petrarca und Boccaccio angefangen, 
ihre Muttersprache zu veredeln, als eine große Anzahl von 
griechischen Gelehrten vor der Gewalt der Türken nach 
Italien flüchtet, um hier entweder durch den Ausfluß ihrer 
eigenen Talente oder durch Mitteilung und Übersetzung 
der klassischen Werke ihrer großen Vorgänger Künste und 
Wissenschaften zu verbreiten. 

Die Namen von Bessarion, Emmanuel Chrysoloras, 
Theodor Gaza, Andronicus Callistus, Demetrius Chalcon- 
dylas, Johannes und Konstantin Lascaris u. s. w. sind in 
der literarischen Welt wohlbekannt. Durch sie wurde die 
Liebe zum Studium der griechischen Sprache und der 
Wunsch, die Schätze, welche sie einschloß, kennen zu 



45 



lernen, erweckt und entwickelt. Bald suchten Männer wie 
Poggio-Bracciolini, Angelo Poliziano, Jacopo Sannazzaro 
Julius Pomponius Laetus, Pontanus und andere ihren Geist 
durch die Kenntnis dieser Meisterwerke zu bereichern. 

Die mediceischen Fürsten errichteten in Florenz die 
erste Akademie, gründeten eine Bibliothek, sandten die 
beiden Lascaris nach Griechenland und Asien, um Manu- 
skripte zu kaufen und veranlaßten die Übersetzung der 
Werke Piatos durch Marsilio Ficino. 

Andere italienische Fürsten folgten rasch diesem edlen 
Beispiele, so z. B. Lionello und Borso d'Este zu Ferrara, 
Filippo Maria Visconti und seine Nachfolger Francesco 
und Ludovico il Moro Sforza zu Mailand, die Gonzaga in 
Mantua und in Rom Papst Nikolaus V., welcher schon als 
Thomas Parentucelli als Vorstand der Biblioteca Fiorentina 
durch seinen Eifer für Bücher berühmt, seinen größten 
Ruhm von der Erweiterung der vatikanischen Bibliothek 
herleitet, als deren eigentlicher Gründer er anzusehen ist. 
Graf Giovanni Pico della Mirandola verzichtete auf Rang 
und Reichtum, um sich ganz frei dem Studium und dem 
täglichen Verkehr mit den Gelehrten hingeben zu können 
und überließ Angelo Poliziano die Ergebnisse seiner Unter- 
suchungen und Studien. Durch solche Umstände begünstigt, 
fand die Druckkunst bei den Italienern eine Aufnahme, 
wie sie ihr kaum von einer anderen Nation zuteil wurde, 
so daß 1480 schon an fünfzig italienische Städte Druckereien 
besaßen. 

Subiaco. Deutsche Benediktinermönche aus dem 
Kloster Subiaco bei Rom luden um das Jahr 1462 auf 
Betreiben des Kardinals Johann Torquemada (Turrecremata) 
zwei ihrer Landsleute ein, nach Subiaco zu kommen und 
im dortigen Kloster eine Druckerei zu errichten. Dies 
waren Konrad Sweynheim (Schweinheim aus Schwanheim 
am Main) und Arnold Pannartz aus Prag, sehr geschickte 
und fleißige Schüler Gutenbergs. Diese zogen 1463 oder 
1464 über die Alpen und müssen Anfang 1464 in Subiaco 
angekommen sein, da ihr erster Druck, ein Donat, bereits 
Ende 1464 erschien, während ihr Lactantius, ein Foliant 
von 368 Seiten, bereits am 29. Oktober 1465 ausgegeben 
wurde. Nach C. Fumagallis gründlichen Forschungen in 
einer 1875 zu Lugano erschienenen Schrift: Dei primi libri 
a stampa in Italia e specialmente di un Codice Sublacense 



46 



impresso avanti il Lattanzio e finore creduto posteriore 
ist es sogar gewiß, daß zu Anfang des Jahres 1465 zwischen 
Donat und Lactantius noch ein anderes Werk fallt, näm- 
lich: Ciceronis de oratore ad quintum fratrem libri tres, 
Hochquart, 216 Seiten. Das Exemplar des Cicero, worauf 
Fumagalli seine Behauptung stützt, trägt die Schlußschrift 
des Rubrikators mit der Jahreszahl 1465 und befindet sich 
in der Klemmschen Sammlung der Bibliothek des Börsen - 
Vereines der deutschen Buchhändler zu Leipzig. 

Rom. Nachdem Sweynheim und Pannartz 1467 noch 
Augustini De civitate Dei in Subiaco gedruckt hatten, 
folgten sie der Einladung der Gebrüder Marchese Pietro 
und Francesco de Massimi in Rom und stellten ihre 
Pressen in deren Palast auf, wo sie bis 1472 nicht weniger 
als 36 Werke druckten. Schon in der zweiten Ausgabe des 
Lactantius Rom 1468 verwandten sie Antiquaschrift, welche 
bereits in Ciceros Briefen von 1467 angewendet worden war. 
Die Werke der beiden Drucker fanden jedoch nicht die ent- 
sprechende Aufnahme und so waren sie schon 1472 wegen zu 
geringen Absatzes und mangelnder Mittel gezwungen, ihre 
Tätigkeit einzustellen. Johannes Antonius de Buxiis, Bischof 
von Aleria und Sekretär der vatikanischen Bibliothek, der 
Korrektor und Herausgeber fast aller von Sweynheim und 
Pannartz gedruckten Werke richtete deshalb am 20. März 
1472 in der Vorrede zum fünften Bande der von ihnen 
gedruckten Bibelerklärung des Nikolaus de Lyra an Papst 
Sixtus IV. die Bitte, den unverschuldet in Not geratenen 
Druckern hilfreich beizustehen; doch seine Bitte wurde 
nicht erhört. Sweynheim begann nun mit Domitianus Cal- 
derinus die Herausgabe der Geographie des Ptolemäus 
mit Karten, welche sie in Kupferhochschnitt auf der Buch- 
druckpresse herstellen wollten. Beide starben aber schon 
nach drei Jahren und Arnold Pannartz vollendete das 
Werk 1478. In der Schlußschrift nennt er sich merkwür- 
digerweise Arnold Bucking, doch hat schon Raidel in seiner 
Commentatio critica literaria de Qaudii Ptolemaei Geo- 
graphia, Nürnberg 1737 den klaren Nachweis der Identität 
beider Namen geführt. 

Ulrich Hahn aus Ingolstadt (Ulricus Han, Udalricus 
Gallus, Gallus de Vienna, Alamanus de Ingolstadt) druckte 
von 1467 — 1478 in Rom. Er vollendete hier am 31. De- 
zember 1467 die Meditation es Joannis de Turrecremata in 



47 



großer gotischer Schrift und versah sie mit 34 Metall- 
schnitten. Hahn arbeitete auch eine Zeitlang gemeinschaft- 
lich mit seinem Schüler und Gehilfen Simon Nikolaus de 
Lucca. Von 1470 — 1481 druckte der von dem Kardinal 
Caraffa nach Rom berufene Georg Bauer von Würzburg 
im Kloster des heil. Eusebius. Rom zählte bis zum Jahre 
1500 nicht weniger als 199 Pressen und 2$ deutsche 
Drucker. 

Venedig. Nach dem reichen Venedig brachte Johann 
von Speyer (Johannes de Spira) die Erfindung Gutenbergs 
1469, in welchem Jahre er Ciceronis Epistolae ad fami- 
liäres mit römischen Typen in 300 und die Naturgeschichte 
des Plinius in 100 Exemplaren druckte. Am 19. September 
1469 bewilligte ihm der Senat von Venedig ein Druck- 
privilegium, aus welchem hervorgeht, daß er der erste 
Typograph Venedigs war. Das achtzeilige Kolophon des 
von Johann von Speyer begonnenen und 1470 von seinem 
Bruder Wendelin vollendeten Druckes: Augustinus : De 
civitate Dei lautet: »Johann von Speyer war es, der die 
Venediger die Kunst der Vervielfältigung von Schriften 
lehrte; er hatte im dritten Monat fast hundert Exemplare 
des Plinius und ebensoviel des großen Cicero geschaffen, 
und das Werk des Aurelius (Augustinus) begonnen, als 
plötzlich der Tod ihn hin wegraffte, so daß er dasselbe nicht 
vollenden konnte: Da half sein Bruder Wendelin, der in 
der Kunst nicht Geringeres leistet und in der Adriatischen 
Stadt verweilen wird.« Wendelin von Speyer (Vindelinus 
de Spira) druckte 1470 bereits den Sallust, der schon 1471 
neu gedruckt werden mußte, ferner den Livius, Vergil, 
Martial, Juvenal, Sallust und Tacitus. Dieser Tacitus (circa 
1470) trägt Kustoden oder Reklamen, also Blattweiser, das 
sind bekanntlich die am Schluß der Rückseite jeder Lage 
oder jedes Blattes stehenden Anfangs worte, manchmal 
auch die beiden ersten Worte des nächsten Blattes. Wen- 
delins letzter Druck stammt aus 1477. 

Den beiden Brüdern Johann und Wendelin von Speyer 
folgte von 1470 — 1482 der französische Formschneider 
Nikolaus Jenson mit einer Ausgabe von Eusebius, De prae- 
paratione evangelica 1470, von Quintilian, Justin und ver- 
schiedenen Schriften Ciceros. 1476 druckte er eine Bibel 
mit gotischer Schrift, 1478 ein Breviarium. Die schönen 
Schriften und die schöne Ausstattung der Drucke Jensons 



48 



erwarben ihm den allgemeinen Beifall seiner Zeitgenossen. 
1470 — 1472 druckte in Venedig der berühmte Christoph Val- 
darfer ( Waldorfer) aus Regensburg unter anderem die Briefe 
des Plinius, den Kommentar des Maurus Servius Honoratus 
zum Vergil, das berühmte Decameron des Boccaccio von 
147 1 (Preis eines von dem Marquis von Blandford 181 2 
auf der Roxburghe- Auktion erworbenen vollständigen Exem- 
plares 2260 Pfd.-St. = 45.200 Mark) und die Reden Ciceros, 
worauf er von 1474 — 1484 in Mailand arbeitete. Einer der 
bedeutendsten Typographen Venedigs war noch Erhart 
Ratdolt von Augsburg 1476 — 1486, dessen Euklid 1482 als 
Meisterwerk ersten Ranges gilt. Ratdolt zeigte seinen 
Kunstsinn auch durch Anwendung schöner, aus Blumen- 
gewinden im Renaissancestil zusammengesetzter, in Holz 
geschnittener Initialen oder Zierbuchstaben, die unter dem 
Namen Litterae florentes bekannt sind. Die große Zahl der 
übrigen, bald nach Bekanntwerden der Druckkunst in Ve- 
nedig entstandenen Druckereien läßt eine namentliche An- 
führung derselben hier nicht zu; verzeichnet doch Panzer 
deren 300 bis zum Jahre 1536. 

Dagegen muß des berühmtesten Meisters der Kunst 
in Venedig, des gelehrten Aldus Manutius Romanus 1494 
bis 15 15, noch gedacht werden. Aldus kam um 1490 nach 
Venedig, wo er eine Druckerei einrichtete, aus welcher 
1494 die griechische Grammatik des Constantin Lascaris 
hervorging. 1500 heiratete er die Tochter des von 1480 
bis 1506 in Venedig tätigen Druckers Andreas Toresanus 
de Asula, dessen Druckerei 1507 mit der Aldusschen ver- 
einigt wurde. Um 1 500 vereinigten sich die um Aldus ver- 
sammelten Gelehrten zu einer Akademie, der sogenannten 
Aldi Neacademia. In den Zusammenkünften ihrer Mitglieder 
wurde über neue Ausgaben von Klassikern, die zugrunde 
zu legenden Handschriften, Lesarten u. s. w. beraten. Viele 
von Aldus gedruckten Werke dieser Zeit tragen beim Druck- 
orte die Bezeichnung: Venetiis in Aldi Romani Academia. 
Bei Aldus erschienen zum erstenmal griechische Ausgaben 
von Aristoteles, Plato, Pindar, Euripides, Sophokles, Ari- 
stophanes, Demosthenes, Lysias, Aeschines, Herodot, Thuky- 
dides, Xenophon, Plutarch und andere. 

Ein Hauptverdienst erwarb sich Aldus Manutius durch 
Schaffung handlicher und billiger Klassikerausgaben, für 
welche er das bequeme Oktavformat einführte, etwa in der 



49 



Größe der heutigen Bibliotheca Teubneriana und welche 
mit einer neuen, gefalligen kleinen von Francesco Raibolini 
aus Bologna geschnittenen Schrift, einer Kursiv oder Italique, 
gedruckt wurden, für welche die Handschrift des Petrarca 
als Vorbild gedient haben soll, während nach Brown die 
griechischen Lettern der Handschrift des Marcus Musurus 
aus Kreta, eines der hervorragendsten Mitarbeiter des Aldus 
nachgebildet waren. Mit dem 1501 erschienenen Vergil 
wurde die Reihe der Oktavausgaben eröffnet, von welchen 
jeder Band 3 Marcelli oder ungefähr 3 Francs, nach Re- 
nouard und Didot gar nur 2,04 Francs kosteten. Von 1495 
bis 15 15 hat Aldus 126 Werke gedruckt; von diesen gehören 
2 der Theologie, 16 der Geschichte, 20 den schönen Wissen- 
schaften, 88 den alten Klassikern, Grammatiken und Hand- 
büchern an. Nach Aldus* Tode führte sein Schwiegervater 
das Geschäft bis 1529 für Rechnung der Erben unter der 
Firma: In aedibus Aldi et Andreae Soceri fort. Andreas 
starb 1529 und Paulus Manutius, der dritte Sohn des Aldus, 
übernahm nun bei seiner 1533 erreichten Großjährigkeit 
das Geschäft unter der Firma: In aedibus heredum Aldi 
et x\ndrea Asolani Soceri. Von 1540 ab setzten Aldi Filii, 
Sohn und Enkel des Gründers, die Druckerei fort. 1597 
erlosch die berühmte Druckerfamilie. 

Mailand. Als erster Drucker Mailands ist Philippo 
de Lavagno 1469 — 1489 anzusehen. Von 1470 — 1497 druckte 
in Mailand Antonius Zarotus; 1474 kam Christoph Valdarfer 
(Christophorus Ratisponensis) von Venedig dahin und war 
bis 1484 in Mailand tätig. 1476 druckte Dionysius Paravisino 
die erste Ausgabe von Lascaris' griechischer Grammatik und 
1481 auf Kosten des Bonacorsio Pisano die Psalmen 
griechisch; um 1493 Henricus Germanus mit Sebastian 
Pontremulo die erste griechische Ausgabe des Isokrates. 
1478 — 1520 finden wir in Mailand Alexander Minutianus, 
welcher 1498 — 1499 die erste Gesamtausgabe der Cice- 
ronianischen Schriften in vier Folianten herausgab und 
unter anderem auch ein dem Beroaldus in Rom von Leo X. 
erteiltes Privilegium verletzte. 

Die Annalen des Tacitus waren bereits mehrmals in Mai- 
land und Venedig, soweit erhalten, ohne Buch I — V, gedruckt 
worden. Nun fanden sich diese fünf ersten Bücher in Deutsch- 
land; das Gerücht von dem entdeckten Schatze erreichte 
Rom und Papst Leo X. erwarb die kostbare Handschrift 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 4 



50 

um 500 Goldscudi. Er beauftragte den gelehrten Philippus 
Beroaldus in Rom mit der Veröffentlichung und gab ihm 
ein Privilegium zum Druck und Verkauf der Werke des 
Tacitus auf zehn Jahre. Auch wurde mit einer Strafe von 
zweihundert Goldstücken und der Exkommunikation jede 
Person bedroht, welche sich erkühnen sollte, den Tacitus 
nachzudrucken. Nun erfuhr Minutianus von seinen Freunden, 
daß in Rom eine neue Ausgabe des Tacitus mit den neu 
aufgefundenen Büchern veranstaltet werden sollte. Das 
Manuskript hätte er gern einmal gesehen und wahrscheinlich 
erreichte er das Zugeständnis, das Werk Bogen für Bogen 
zu erhalten, wie sie aus der Presse kamen. Dem heftigen 
Wunsche, seine Pressen durch den Druck eines so wichtigen 
Werkes zu ehren, ließ Minutianus, welchem das angedrohte 
Anathema sicher unbekannt war, auch die Ausführung 
folgen. Als man davon erfuhr, rief man ihn sofort nach 
Rom. Durch den unvorhergesehenen Befehl erschreckt und 
in der Absicht, dem erbitterten Papste auszuweichen und 
seine begreifliche Entrüstung zu beschwichtigen, wandte 
sich Minutianus an angesehene Männer, besonders an den 
Generalpräfekten Sebastiano Ferrero, um von der unan- 
genehmen Reise nach Rom und von der Strafe befreit zu 
werden. Er ließ dann dem hohen Pontifex eine demütige 
Bittschrift überreichen und erlangte 151 6 wirklich Nachlaß 
der Strafe und sogar Erlaubnis, den Tacitus zu drucken, 
wenn er sich mit Beroaldus auseinandergesetzt hätte. Dies 
geschah und 1 5 1 6 erschienen die vervollständigten Annalen 
des Tacitus, an deren Schluß der Brief des Minutianus und 
der Brief des Papstes abgedruckt sind. 

Von 1480 — 1493 druckten Ulrich Scinzenzeller und 
Leonhard Pachel gemeinschaftlich, 1494 — 1 500 Ulrich Scin- 
zenzeller allein in Mailand. 

Florenz. In Florenz hatte sich der Goldschmied Ber- 
nardo Cennini mit der Druckkunst befaßt, seine kostspieligen 
Versuche aber bald wieder aufgegeben. 1477 druckte Ni- 
kolaus von Breslau Beilin is Monte Sancto de Dio, das erste 
Werk mit Illustrationen in Metallplatten. Auch Johann Petri 
aus Mainz und Gerhard aus Haarlem druckten in Florenz. 
Die zweite berühmte Druckerfamilie Italiens war die der 
Giunta oder Junta, im venetianischen Dialekt Zonta, als 
Geschlechtsname Giunti in Florenz. Luc-Antonio Giunta 
und Filippo Giunta hatten bereits mehrere Jahre in Florenz 



51 

den Buchhandel betrieben, als ersterer etwa 1480 nach 
Venedig übersiedelte, wo er 1482 sein erstes Werk ver- 
legte. Buchdrucker wurde er wahrscheinlich 15 10. Eine 
seiner Hauptunternehmungen war der Druck des Galenus 
in lateinischer Sprache, welcher von 1522 — 1625 in elf Auf- 
lagen erschien. Luc- Antonio starb 1537 oder 1538. Sein 
Sohn Tommaso führte das Geschäft fort; nach dessen Tode 
lautete die Firma apud Juntas, die sich bis 1657 in Ve- 
nedig verfolgen läßt. Filippo Giunta, der Bruder des Luc- 
Antonio, war in Florenz geblieben, wo 1497 sein erster 
datierter Druck, die Epitome proverbiorum des Zenobius, 
erschien. Er druckte schöne griechische, lateinische und 
italienische Klassiker, meist in Oktav mit einer der Aldini- 
schen nachgebildeten Kursiv und erhielt von Leo X. für 
sich und seine Söhne 15 16 ein Privileg für alle seine 
Drucke auf je zehn Jahre. Er starb 15 17, sein Sohn Ber- 
nardo führte das Geschäft für die heredi di Phil, di Giunta 
fort und starb 1551. Die Druckerei bestand bis um 1623. 
Sonstige italienische Druckstätten. In Genua 
führten Matthias von Olmütz (Matthias Moravus) und Michael 
von München 1474 mit der Summa Pisanella gemeinschaftlich 
die Druckerei ein. Gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts 
hatten deutsche Drucker und Setzer ihre Kunst in fast alle 
nur irgendwie nennenswerten italienischen Städte getragen, 
um hier eine Zeitlang zu arbeiten und dann wieder den 
Wanderstab zu ergreifen. Auf diese Wanderdrucker kann 
hier nicht weiter eingegangen werden; nur über den be- 
deutenden Johann Neumeister soll noch ein Wort gesagt 
werden. Johannes Numeister oder Neumeister (Johann der 
Deutsche, Alemanus, Johann von Albi) gilt als ein Gehilfe 
Gutenbergs. Nach der Einnahme von Mainz wanderte er 
aus und ist mutmaßlich in der Druckerei Georg Lauers in 
Rom tätig gewesen. 1470 kam er nach Foligno im Kirchen- 
staate, wo ihm Emil Orsini die Mittel zur Einrichtung einer 
Druckerei lieferte und ihn in seinem Hause unterbrachte, 
um von ihm die teutonische Kunst zu erlernen. Das erste 
Erzeugnis dieser Neumeisterschen Presse war Leonardus 
Brunus Aretinus: De bello italico adversus Gothos. Das 
Schlußwort desselben lautete: Emilianus de Ursinis Fulginas 
(Druckfehler Orfinis und Eulginas) et Johannes Numeister 
Theutunicus (sie) et ejusdem sotii (sie) impresserunt Fulginei 
in domo ejusdem Emiliani anno domini Millesimo quadrin- 

4- 



52 

gentesimo septuagesimo feliciter. Die Socii waren, wie aus 
einem später in Perugia angestrengten Prozeß hervorgeht, 
Stephan von Mainz, Johannes Ambracht von Mainz und 
Kraft (Crafto) von Mainz. Das zweite von Neumeister in 
Foligno in 200 Exemplaren gedruckte Werk waren Ciceronis 
Epistolae ad Familiäres, das dritte und bedeutendste 1472 
Dantes göttliche Komödie. 1472 war es mit der Druckerei 
zu Ende und Neumeister ging wahrscheinlich nach Rom, 
während seine drei Mitarbeiter dem Rufe des Branco 
Braglione, eines reichen Patriziers, nach Perugia folgten. 
1479 erscheint Neumeister in Mainz, wo er am 3. Sep- 
tember 1479 die mit 34 Metallschnitten ausgestatteten Me- 
ditationes Joannis de Turrecremata gedruckt hatte. Nun 
führten ihn sein Wandertrieb und schlechte Geschäfte nach 
Basel und hierauf nach Albi in Languedoc, wo er von 
148 1 — 1484 druckte. 1485 finden wir Neumeister in Lyon, 
wo er bis 1507 tätig gewesen ist, um dann spurlos zu ver- 
schwinden. 

1470 druckte Giovanni da Verona in Verona die von 
Giorgio Sommariva in italienische terza rime übertragene 
homerische Batrachomachia, 147 1 druckte Gerardus de 
Lisa in Treviso, Baldassare Azzoguidi in Bologna, Andreas 
Gallus in Ferrara, Sixtus Riessinger aus Straßburg in 
Neapel, Anthonius de Carchano in Pavia, 1472 hatten 
Cremona, Firizzano, Padua, Mantua, Mondovi, Jesi etc. bereits 
ihre Drucker. 15 14 erschien in Fano das erste gedruckte 
arabische Buch: Septem horae canonicae. 

Frankreich. Die Einführung der Buchdruckerkunst 
in Frankreich wurde durch Johannes Heynlein von Stein 
(de Lapide) bei Konstanz veranlaßt. Heynlein, auch Hans 
von Stein, Jean de la Pierre oder Lapidanus genannt, war 
Rektor der Sorbonne und verband sich 1469 mit dem 
Bibliothekar der Sorbonne, Guillaume Fichet, zur Berufung 
deutscher Buchdrucker nach Paris. Daraufhin begaben 
sich Ulrich Gering aus der Stadt oder Diözese Konstanz, 
Martin Crantz aus Süddeutschland und Michael Friburger 
oder Freiburger aus Kolmar nach Paris, wo sie Mitte 1470 
ihren ersten gemeinschaftlichen Druck, die Briefe des 
Gasparino di Bergamo fertiggestellt hatten. Bis 1477 
druckten die drei Deutschen gemeinschaftlich, worauf Frei- 
burger und Crantz aus der Gemeinschaft austraten. Gering 
war bis zu seinem am 2^. August 15 10 erfolgten Tode in 



53 



Paris als Drucker tätig-. 1473 errichteten zwei deutsche 
Studierende Peter Caesaris (Keysers^ und Johann Stoll 
in Paris eine Druckerei und waren bis um 1480 tätig. Bis 
zum Anfang- des sechzehnten Jahrhunderts zählte Paris 00 
Druckereien. Von den berühmten Pariser Druckern seien 
hier nur: Jodocus Badius Ascencius oder Josse Bade von 
Asch bei Brüssel 1495 — 1530, die weltberühmte Familie 
der Etienne oder Stephanus (Henri Etienne I. 149b — 1520), 
Simon de Colines 1519 — 1540, Michel Vascosan 1522 bis 
1576, Jean Roigny 1530 — 1550, Guillaume Morel 1547 bis 
1564 genannt. 

In Lyon richtete Bartholomäus Buy er, ein reicher 
Lyoneser, in seinem Hause dem Wilhelm Kon ig (Regis, 
Leroy) eine Druckerei ein, aus welcher 1473 das Com- 
pendium breve des Kardinals Lothar, des späteren Papstes 
Innocenz III., herauskam. Außer einer ganzen Anzahl von 
deutschen Druckern finden wir seit 1485 auch Johann 
Neumeister in Lyon, wo bis gegen Ende des fünfzehnten 
Jahrhunderts nicht weniger als 40 Druckereien in Tätigkeit 
waren. Im übrigen Frankreich finden sich Drucker 1483 
in Troyes, 1494 in Rouen, Tours, 1529 Bordeaux, 1594 
Marseille etc. 

Spanien. In Spanien gab es seit 1474 eine Druckerei 
in Valencia, 1475 in Barcelona und Saragossa, 1477 m 
Sevilla, 1479 m Lerida, 1481 in Salamanca, 1485 in Sevilla 
und Burgos, i486 in Tolula, 1489 in Tolosa, 1493 in 
Valladolid, 1496 in Granada, 1498 in Tarragona. In Alcala 
de Henares (Complutum) erschien von 15 14 — 15 17 die 
berühmte sogenannte Complutensische Polyglottenbibel in 
sechs Foliobänden, welche der Kardinal Franz Ximenes 
de Cisneros zum Gebrauch für die Studierenden auf der 
1499 dort von ihm begründeten Universität von Wilhelm 
de Brocar drucken ließ. Diese Polyglotte stellt eines der 
prachtvollsten Druckerzeugnisse jener Zeit dar, brauchte etwa 
15 Jahre zu ihrer Vollendung und kostete etwa 50.000 Gold- 
kronen herzustellen. 1528 findet sich das erste nachweisbare 
Madrid angehörige Buch mit dem Namen des Druckers. 

Portugal. In Portugal führten Juden die Druckkunst 
ein. Magister Abraham d'Ortas druckte 1484 in Leiria den 
Almanach perpetuus ecclesiasticus Astronomi Zacuti. 1485 
druckten Rabban Eliezer und Samuel Zorba in Lissabon 
den Sepher Orach Chaim. Von deutschen Druckern waren 



54 

Valentin von Mähren (Valentin de Moravia oder Valentin 
Fernandes Alemäo) und Nikolaus von Sachsen in Lissabon 
tätig. Valentin arbeitete von 1495 — 1513. 1508 hatte sich 
Jakob Cromberger in Lissabon, 1509 Hermann von Kempen 
in Setuval niedergelassen, 1554 — 1564 druckte Joäo Blavio 
de Colonia Agrippina als Hofbuchdrucker in Lissabon 
36 Werke. 

Niederlande. Als erstes in den Niederlanden mit 
Angabe des Druckers und der Jahreszahl erschienenes 
Buch ist die von Kettelaer und Leempt 1473 in Utrecht 
gedruckte Historia scholastica anzusehen. 1473 und 1474 
druckten Johann der Westfale und Dierck Martens zusammen 
in Aalst, wo letzterer bis 1490 tätig blieb, während Johann 
schon 1474 die Kunst nach der Universitätsstadt Löwen 
trug und bis 1496 über 180 bekannte Drucke lieferte. In 
Brügge stellte Colard Mansion 14^76 die erste Druckpresse 
auf. In Brüssel lieferten die Brüder vom gemeinsamen 
Leben (fratres vitae communis) von 1476 — 1487 36 Drucke. 
1477 begann Richard Paffroets oder Paffraets aus Köln 
in Deventer seine Tätigkeit. Von 1484— 1493 druckte 
Gerard Leeu über 130 Werke daselbst. Die Wirksamkeit 
Plantins, der Elseviere und der Blaeu fallt schon tief in 
das sechzehnte Jahrhundert. 

Christoph Plantin war 15 14 in St. Avertin bei Tours 
geboren und kam 1549 nach Antwerpen, wo er sich einen 
guten Ruf als Buchbinder und Portefeuillearbeiter erwarb. 
1555 wandte er sich jedoch wieder dem früher erlernten 
Buchdruck zu und ließ in diesem Jahre seine ersten 
vier Verlagsartikel erscheinen, denen eine große Anzahl 
alter Klassiker, lateinische, griechische und hebräische 
Bibeln, juristische, philologische und medizinische Werke 
folgten, welche durch ihren korrekten Text, ihr handliches 
Format, meist in Oktav, Duodez und Sedez, und ihre 
hübsche Ausstattung allgemeinen Beifall und reichlichen 
Absatz fanden. 

Von 1568 — 1573 druckte Plantin die berühmte Poly- 
glottenbibel: Biblia sacra hebraice, chaldaice, graece et 
latine. Philippi II. reg. cathol. pietate et studio ad sacro 
sanctae ecclesiae usum Christoph Plantinus excud. Ant- 
werpiae, mit dem syrischen neuen Testament und drei 
Bänden Appendix in acht Foliobänden. Plantins Haupt- 
mitarbeiter im Geschäft waren seine drei Schwiegersöhne 



55 

Franz Raphelingus, Johannes Moretus und Gilles Beys. 
Plantin starb am 15. Juli 1589. Seine Druckertätigkeit 
war eine sehr große. In den Annales Plantiniennes von 
C. Ruelens und A. de Backer wird die Zahl seiner Ver- 
lagswerke auf 1030, in PlantVjn en de Plantijnsche Druk- 
kerij von M. Rooses auf etwa 1500 angegeben. 

Nach seinem Tode übernahm Moretus das Antwerpener 
Geschäft, Raphelingen die Leidener und Beys die Pariser 
Filiale. Johannes Moretus erhielt durch päpstliches Breve 
vom 11. März 1597 für zehn Jahre das alleinige Recht, 
die 1592 zu Rom erschienene Vulgata jenseits der Alpen 
drucken zu dürfen. Sein Sohn, Balthasar Moretus, erhielt 
die Druckerei noch lange Zeit in hochangesehener Stellung. 
Um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts schwand ihre 
Bedeutung mehr und mehr und mit dem Beginn des acht- 
zehnten Jahrhunderts war der geschäftliche Glanz des 
Hauses erloschen. 1876 wurde das Haus Plantin-Moretus 
mit seinen Sammlungen von dem letzten Besitzer Eduard 
Johann Hyacinth Moretus für 1,200.000 Francs an die Stadt 
Antwerpen verkauft. 

Der Stammvater des berühmten Druckergeschlechts 
der Elseviere war Ludwig Elsevier, geboren um 1540 in 
der Umgegend von Löwen. Er tauchte in den sechziger 
Jahren als Buchbinder in Antwerpen auf, mußte jedoch, 
ketzerischer Ansichten verdächtig, nach Wesel fliehen. Um 
1574 zog er nach Douai, mußte aber 1580 nach Leiden 
übersiedeln. 1583 erscheint er auf einer kleinen akade- 
mischen Schrift als Buchhändler, veröffentlichte aber erst 
1592 seinen ersten eigenen Verlagsartikel, einen Eutrop. 
Von 1541 — 161 7 erschienen bei Ludwig Elsevier im ganzen 
10 1 Werke. Ludwig besaß keine Druckerei, erlebte aber 
noch, daß sein Enkel Isaak 1616 eine solche erwarb. Von den 
sieben Söhnen Ludwig Elseviers wurden fünf Buchhändler: 
Matthias 1564 — 1640, Ludwig II. 1566 — 162 1, Aegidius 
(Gilles) gestorben 1651, Jodocus (Joost) 1575 — 161 7, Bona- 
ventura, geboren 1583. Matthias übernahm mit Bonaventura 
das Leidener Geschäft, wurde, wie sein Vater 1586, 
1607 Pedell an der Universität und übergab 1622 seinem Sohn 
Abraham seinen Anteil am Geschäft. Ludwig IL errichtete 
1590 eine Buchhandlung im Haag. Jodocus ging nach 
Utrecht. Sein Sohn Ludwig III. wurde Gründer des Amster- 
damer Hauses 1637. 



56 

Isaak 1596 — 1051, der zweite Sohn von Matthias, er- 
warb 1616 eine Druckerei und wurde 1620 akademischer 
Buchdrucker in Leiden, welche Stelle bis 17 12 bei seiner 
Familie verblieb. Ende 1625 verkaufte er die Druckerei 
an seinen Oheim Bonaventura und seinen Bruder Abraham. 
Diese beiden begannen nun mit dem Druck der beliebten 
und heute noch gesuchten Elsevierausgaben, so besonders 
seit 1625 der Sammlung der kleinen »Republiken«, d. i. 
statistischer Nachrichten über die verschiedenen Länder, 
1629 mit Horaz und Ovid die berühmten Duodezausgaben 
der lateinischen Klassiker, 1641 mit dem Cid die Ausgaben 
von Schriftstellern der neueren Zeit. Ihre schönsten Erzeug- 
nisse sind die Ausgaben des Caesar, Livius, Plinius, Taqjtus, 
Vergil (1634 — 1 636). Bonaventura und Abraham starben 1 652 . 
Ihre Söhne Daniel und Johann folgten ihnen. Die Imitatio 
Christi und das Psalterium von 1 653 sind die schönsten Werke 
ihrer Pressen. 1655 ging Daniel nach Amsterdam. Johann 
führte das Geschäft bis zu seinem Tode 1661 fort, worauf 
es seine Witwe Eva übernahm und 1681 an ihren Sohn 
Abraham abtrat, welcher zugleich eine juristische Praxis 
betrieb. Dadurch kam die Druckerei so herab, daß sie 
nach Abrahams Tode 171 2 beim Verkauf nur 2000 Gulden 
brachte. 

In Amsterdam gründete Ludwig III. Elsevier 1637 
eine Buchhandlung und Druckerei, in welche 1655 Daniel 
Elsevier, Bonaventuras Sohn, eintrat. Seit dieser Zeit er- 
schienen auch in Amsterdam die bisher als Monopol des 
Leidener Hauses betrachteten Duodezausgaben. Die Meister- 
werke der Amsterdamer Druckerei sind das Corpus juris 
civilis, 2 Bände Folio 1663 und die französische Bibel, 
2 Bände Folio 1669. Ludwig zog sich 1664 zurück und 
starb 1670. Daniel war bereits genötigt, fremde Kräfte 
zur Führung des Geschäftes heranzuziehen, so Jakob Zettler 
und Joh. Heinr. Wettstein jr. Mit Unterstützung des 
letzteren gab Daniel 1674 einen großen über 20.000 Werke 
enthaltenden Lagerkatalog seines neu zugelegten Sortiments- 
lagers heraus und starb 1680. 1681 wurde das Geschäft 
nach dem Tode von Daniels Witwe verkauft. 

Die Zahl der Elsevierschen Drucke, von den Leidener 
Dissertationen abgesehen, beträgt über 2000; viele davon 
werden von den Bibliophilen eifrig gesammelt und mit 
hohen Preisen bezahlt. 



57 

England. Der erste englische Buchdrucker war William 
Caxton. Er wurde um 142 1 geboren und kam zu Robert 
Large, einem angesehenen Kaufmann in London, in die 
Lehre. Dieser starb 144 1 und Caxton beendete seine Lehre 
wahrscheinlich bei einem anderen Lehrherrn. Hierauf ging 
er nach Brügge, wo er sich nach seinem eigenen Berichte 
dreißig Jahre lang aufhielt. In Brügge betrieb er ein 
Geschäft mit gutem Erfolge und wurde zum Gouverneur 
(Konsul) der englischen Kaufleute in Brüssel ernannt. Um 
1470 trat Caxton in die Dienste der Herzogin Margarete von 
Burgund, der Gemahlin Karls des Kühnen und Schwester 
des Königs Eduard IV. von England. Auf ihre Veran- 
lassung übersetzte Caxton den Ritterroman des Raoul Le 
Fe vre, Recueil des histoires de Troyes ins Englische. Die 
große Beliebtheit dieses Werkes, sowie der Beifall, welchen 
seine Übersetzung bei Herren und Freunden gefunden 
hatte, veranlaßte Caxton, sich der neuen Kunst zuzuwenden: 
»Therfor I have practysed and lerned at my grete Charge 
and dispense to ordeyne this said book in prynte after the 
maner and forme as ye may here see etc. So ließ er seine 
Übersetzung drucken. Wo dies geschah, ob in Köln oder 
Brügge, ist unbestimmt. W. Blades hält Colard Mansion 
in Brügge für den Drucker dieses ersten gedruckten eng- 
lischen Buches, wogegen aber spricht, daß Mansion seine 
Tätigkeit erst 1476 begann. The Recuyell of the Historyes 
of Troye erschien wahrscheinlich 1472 oder 1473. Ein 
Exemplar dieses Werkes erzielte 1885 in der Versteigerung 
von Lord Jerseys Bibliothek 1820 Pfd. St. = 36.400 Mark. 

In der zweiten Hälfte des Jahres 1476 ging Caxton 
nach England und am 18. November 1477 erschien in 
Westminster sein erstes mit Namen und Jahreszahl ge- 
drucktes Werk: The Dictes and Sayinges of the Philo- 
sophers. Von 1477 bis zu seinem Tode 1491 war Caxton 
unermüdlich mit Übersetzen, Bearbeiten und Drucken be- 
schäftigt. Von seinen 94 Drucken sind die umfangreichsten: 
Chaucers Canterbury Tales: 372 Folioblätter, Polychronicon 
1482:445 Folioblätter, The Golden Legend 1483:449 
Blätter zweispaltig mit 18 großen und 52 kleinen Holz- 
schnitten, The noble History of King Arthur 1485:431 
Blätter. Ein Exemplar des King Arthur wurde 1885 bei 
der Auktion von Lord Jerseys Bibliothek mit 1950 Pfd. St. 
= 39.000 Mark bezahlt. 



58 

Auch Caxton hat man nicht im ungestörten Besitz 
der Ehre gelassen, die Druckkunst in England eingeführt 
zu haben. Kurz nach der Restauration wurde in der 
Bibliothek zu Cambridge ein kleiner Quartband mit dem 
Titel: Exposicio Sancti Hieronymi in Symbolum Aposto- 
lorum ad Papam Laurentium entdeckt. Derselbe trägt am 
Schlüsse die Unterschrift: Impressa Oxonie et finita anno 
domini MCCCCLXVIII, xvij die decembris, also 1468. Da 
nun Caxton nicht vor 1477 in England druckte, so haben 
mehrere Schriftsteller den Drucker dieses Werkes für den 
ersten englischen Drucker angesehen. Ohne auf die Streit- 
frage einzugehen, dürfte es genügen, zu sagen, daß all- 
gemein angenommen wird, daß ein X vorsätzlich oder zu- 
fallig von der Jahreszahl weggelassen worden ist, daß es 
also LXXVIII 1478 heißen muß. Dergleichen Fehler sind 
bei Inkunabeln verschiedentlich vorgekommen. H. R. Plomer 
hält Theodorich Rood von Köln für den Drucker der 
Expositio. 

Nach Caxtons Tode scheint Wynkyn de Worde, ein 
Lothringer, sein Geschäft übernommen zu haben. Wynkyn 
hat bis zu seinem 1534 erfolgten Tode an 500 Werke 
gedruckt. Von 1492 — 1529 druckte in London Richard 
Pynson, welcher um 15 10 zum königlichen Hofbuchdrucker 
ernannt wurde und über 200 Werke herstellte. Für die 
weitere Geschichte des englischen Buchdruckes sei auf 
Plomers Short History of English Printing 1476 — 1898, 
London 1900 verwiesen. 

Skandinavien. Das erste in Dänemark erschienene 
Buch war eine von Johann Snell in Odense auf Fünen 
1482 gedruckte lateinische Beschreibung der Belagerung 
von Rhodos, i486 druckte Stephan Arndes in Schleswig 
ein Missale Slesvicense. In Kopenhagen druckte 1489 oder 
1490 Gottfried af Ghemen einen Donat und war bis 15 10 
daselbst beschäftigt. In Stockholm druckte 1483 der aus 
Dänemark gekommene Johann Snell als erstes Buch einen 
Dyalogus creaturarum moralizatus. Ihm folgte 1494 Johann 
Fabri mit dem Breviarium Strengnense, worauf Fabris 
Witwe 1496 das Breviarium Upsaliense vollendete. Während 
der nächsten fünfzig Jahre findet man von der Druckkunst 
in Schweden keine Spur. 



Zweite Abteilung. 

Das Buch, 

Bestandteile des Buches. Eibliophiüe. Bibliomanie, Bücherpreise. Seltene 

und gute Bücher. Kollationieren. Inkunabeln und deren Beschreibung. 

Einige Titelaufnahmen von Inkunabeln. 

Bestandteile des Buches. Ein Buch ist jede aus 
einer größeren Anzahl von Blättern oder Bogen bestehende 
Druckschrift. Besteht eine Druckschrift nur aus einem 
Blatte oder aus wenigen Blättern oder Bogen, so heißt sie 
Einblattdruck, Fliegendes Blatt. Flugblatt, Flugschrift, 
Traktat, Heft, Broschüre. Pamphlet etc. Zu diesen weniger 
umfangreichen Schriften gehören auch die Veröffentlichungen 
von angehenden Gelehrten, von Professoren, höheren Lehr- 
anstalten, Akademien, Universitäten u, s. w., wie z. B. Disser- 
tationen, Habilitationsschriften, Programme, Vorlesungs- 
Iverzeichnisse (Index lectionum etc.). In bestimmten Zeit- 
abschnitten, gewöhnlich jährlich einmal, erscheinende Druck- 
schriften gleichartigen Inhalts nennt man Kalender, Jahr- 
bücher, Taschenbücher. Almanache, Jahresberichte, Be- 
richte etc. Erscheinen Druckschriften über ein bestimmtes 
Gebiet der Literatur, Kunst, Wissenschaft, des Handels, der 
Industrie, des Sports u. s. w. innerhalb eines Jahres öfter als 
zusammengehörige Teile eines Jahrganges oder Bandes, so 
nennt man sie Zeitschriften, Zeitungen, Journale, Wochenblatt, 
Wochenschrift, Monatsblätter, Monatsschrift, Vierteljahrs- 
schrift, Quartalsschrift u. s, w. Diese periodischen Druck- 
schriften gehören mit den politischen Zeitungen zur perio- 
dischen Literatur, Zeitschriften- oder Zeitungsliteratur. Sie 
bestehen, wie bekannt, aus Nummern, Heften, Lieferungen, 




60 

Abteilungen etc., von denen eine bestimmte Anzahl einen 
Jahrgang oder Band bildet. Zeitungen werden gewöhnlich 
viertel-, halb- oder ganzjährlich im voraus, oder jede 
Nummer, jede Lieferung oder jedes Heft für sich be- 
rechnet. 

Die äußere Beschreibung des Buches, wie sie in An- 
zeigen, Katalogen etc. vorkommt, muß folgende Punkte 
enthalten: Namen und Vornamen des Verfassers, genaue 
Bezeichnung des Inhalts (Titel), Auflage, Anzahl der Bände, 
Angabe etwaiger Beilagen, Karten, Abbildungen im Text 
und außer dem Text, Format, Umfang, Verlagsort, Jahr 
des Erscheinens, Firma des Verlegers, Preis geheftet und 
gebunden, mit genauer Bezeichnung der Art des Einbandes. 

Das Buch hat gewöhnlich nur einen Titel; besteht es 
aber aus zwei oder mehr Bänden, so trägt jeder Band oder 
Teil gewöhnlich noch einen besonderen Titel (Haupt- und 
Nebentitel, Spezialtitel). Beide Titel stehen sich dann 
gegenüber, wenn sie nicht auf eine Seite zusammen- 
gesetzt werden. Zum Schutze des Haupttitels steht vor 
besser ausgestatteten Werken auf einem besonderen Blatt 
noch ein besonderer abgekürzter Titel, der Schmutztitel. 
Die über jeder Seite (Kolumne) stehenden kürzeren Titel, 
weiche kurz den Inhalt des Textes dieser Seite oder die 
Überschrift des betreffenden Kapitels oder Abschnittes 
wiedergeben, nennt man lebende (benannte) Kolumnentitel, 
die Kolumnenziffern nennt man tote (unbenannte) Kolumnen- 
titel. Hinter dem Haupttitel eines modernen Werkes, welches 
der Verfasser einer anderen Person widmet oder dediziert, 
steht die Widmung, Zueignung oder Dedikation. Dann 
folgt die Vorrede, das Vorwort, pr6face (frz.), preface (engl.), 
praefatio (lat.). Die Vorrede legt den Standpunkt des Ver- 
fassers dar, die Gesichtspunkte, nach denen das Werk zu 
beurteilen, die Grundsätze, nach denen es bearbeitet ist. 
Zuweilen ist die Vorrede nicht vom Verfasser selbst, 
sondern von einer anderen Person, gelegentlich vom Ver- 
leger. Die Blätter der Vorrede sind gewöhnlich mit 
römischen Seitenzahlen versehen, der Umfang der Vorrede 
wird in buchhändlerischen Katalogen ebenso bezeichnet, 
also (VII, 316 S.) heißt, daß das Werk 7 Seiten Vorrede 
und 316 Seiten Text enthält. Zuweilen ist der Vorrede 
auch ein Nachwort angehängt, meist bei Werken, deren 
Herstellung längere Zeit erfordert hat. 



61 

Dem Inhalt geht öfter eine Einleitung-, Einführung-, 
Introduktion voraus, welche einen allgemeinen Überblick 
über den zu behandelnden Stoff und über die Stellung des 
Verfassers anderen gegenüber gibt. Der Inhalt (Text) wird 
in verschiedene Abteilungen zerlegt, welche nach ihrem 
Umfange in Abschnitte, Abteilungen, Bücher, Stücke, 
Kapitel und Paragraphen zerfallen. Jeder größere Abschnitt 
fangt mit einer neuen und zwar ungeraden Seite an und zwar 
bleibt gewöhnlich über der ersten Zeile der Anfangskolumne 
bis zum Kopf der Seite ein Raum, der sogenannte Vorschlag, 
frei, welcher ein Viertel bis ein Drittel der Kolumnenlänge 
betragt. Die ungerade Seite (i, 3, 57, 111) ist die Vorder- 
seite (recto), die gerade Seite (2, 8, 136} die Rückseite 
(verso). Werden einzelne Stellen des Inhaltes durch Anmer- 
kungen erläutert, die nicht in den Text selbst kommen sollen, 
um die Übersichtlichkeit nicht zu stören, so werden sie ent- 
weder am Fuße der betreffenden Seite, oder am Schlüsse 
des Werkes angebracht. Jede Anmerkung wird mit einem 
Zeichen (Stern, Kreuz *, **, ***, f, ff, fff), einer Ziffer 
( l , 2 , 3 ) oder einem Buchstaben (a, £, c, d) versehen, 
welche auch an der betreffenden Stelle des Textes stehen 
müssen. Vielfach, besonders wenn die Anmerkungen am 
Schlüsse des Werkes stehen, w r erden sie mit fortlaufenden 
Ziffern versehen. Werden zu irgend einer Stelle des Textes 
Anmerkungen an den Rand des Textes gesetzt (ad mar- 
ginem), so nennt man sie Randbemerkungen, Glossen, 
Marginalien. Beim Einbinden von Werken mit Marginalien 
ist der Buchbinder besonders darauf aufmerksam zu 
machen, damit nicht durch nachlässiges Falzen und Be- 
schneiden die Marginalien beschädigt werden. 

Die typographische Wiedergabe der Handschrift, des 
Manuskriptes oder des Textes eines Werkes erfolgt durch 
den Satz, d. i. also durch die kunstgerechte Zusammen- 
stellung der einzelnen Lettern oder Typen, der aus Schrift- 
metall gegossenen Buchstaben zu Zeilen, Seiten und Bogen. 
Die einzelnen Lettern existieren nach ihrer Gestalt und 
Größe in einer unzähligen Menge von Schriftgattungen, 
wie aus den umfangreichen Schriftproben größerer Schrift- 
gießereien zu ersehen ist. Zum Werkdruck werden zwei 
Hauptarten von Schriften verwandt: Fraktur, die deutsche 
oder gotische Schrift und Antiqua, die römische oder 
lateinische Schrift. Die Buchstaben dieser Schriften stehen 



62 

gerade, während die Buchstaben der Kursiv oder Italique 
schräg stehen (liegend, nach rechts überhängend). Der 
Satz kann kompreß oder durchschossen (splendid) sein. 
Kompreß ist der Satz, wenn die Zeilen, beziehungsweise 
Buchstaben so zusammengesetzt sind, daß sie dicht an- 
einander stehen, durchschossen dagegen, wenn die Zeilen 
durch Zwischenräume voneinander getrennt sind. Zum 
Auseinanderrücken (Sperren) der Zeilen dient der Durch- 
schuß, das sind kleinere oder größere, stärkere oder 
schwächere Metallstücke, welche zwischen zwei Zeilen ein- 
geschoben werden. Der Durchschuß ist natürlich etwas 
niedriger als die Lettern. Die einzelnen Wörter des Satzes 
werden durch Ausschluß voneinander getrennt. Der Aus- 
schluß besteht aus schmäleren oder breiteren Metallstücken, 
mit welchen der Zwischenraum zwischen zwei Wörtern, 
am Anfang und am Schlüsse einer nicht ganz vollen Zeile 
ausgefüllt wird. Der Ausschluß ist ebenfalls niedriger als 
die Buchstaben und besteht aus verschiedenen Sorten von 
Ausschlußstücken oder Spatien. Sollen einzelne Wörter 
oder Sätze hervorgehoben oder ausgezeichnet werden, so 
werden zwischen die einzelnen Lettern ganz dünne Aus- 
schlußstücke oder Spatien gesetzt oder dieselben von- 
einander gesperrt und der so entstehende Satz heißt gesperrt 
oder spationiert. Mitunter bedient man sich jedoch zum 
Auszeichnen einzelner Wörter oder Sätze auch einer anderen 
kräftigeren Schrift als der zum ganzen Text verwendeten, 
nämlich einer halbfetten oder fetten Schrift. Bei größeren, 
namentlich lexikalischen Werken wird die Seite in zwei 
oder mehr Spalten geteilt (Spaltensatz), welche durch 
Zwischenlinien voneinander getrennt sind. 

Jede Seite (Pagina, Kolumne) ist entweder bloß mit 
einer Seitenzahl in fortlaufender Reihe (Kolumnenziffer, 
toter Kolumnentitel) oder neben dieser noch mit einer 
kurzen Inhaltsangabe der betreffenden Seite (lebender 
Kolumnentitel) versehen. Beim toten Kolumnentitel steht 
die Zahl in der Mitte der Zeile, zuweilen jedoch an der 
Seite und zwar bei ungeraden Seitenzahlen (i, 3, 5, 7) 
an der rechten, bei geraden Seitenzahlen (2, 4, 6, 8) an 
der linken Seite der Kolumne oben. Die Kolumnenziffer 
steht also stets oben an der äußeren oder Aufschneideseite 
des Buches; nur wenn der Satz mit Einfassung versehen 
ist, am Fusse derselben. Bei gespaltenen Kolumnen werden 



63 

öfters auch die einzelnen Spalten numeriert. Bei den 
lebenden Kolumnentiteln muß die Inhaltsangabe genau in 
der Mitte der Kolumne stehen. 

Um die Reihenfolge der einzelnen Bogen einer Druck- 
schrift für die daran Beteiligten, wie Setzer, Korrektor, 
Drucker, Buchbinder, Buchhändler, Leser u. s.w. sofort erkenn- 
bar zu machen, wird jeder Bogen mit einer besonderen Be- 
zeichnung, der Signatur, versehen. Die Signatur ist eine fort- 
laufende arabische Ziffer (früher und zuweilen auch jetzt noch 
ein Buchstabe), welche auf der ersten und dritten Seite (Ko- 
lumne) des Bogens am Fuße rechts etwas eingerückt unter 
der letzten Zeile des Textes angebracht wird. Die Signatur 
auf der ersten Seite des Bogens heißt Prime, die auf der 
dritten Seite, welche stets mit einem Stern (z. B. 3*) ver- 
sehen ist, heißt Sekunde. Daß man jedem Bogen zwei 
Signaturen (1, 1*) gibt, hat seinen Grund darin, daß jeder 
Bogen, der auf beiden Seiten bedruckt wird, zwei soge- 
nannte Formen (Hälften des Satzes eines Bogens) hat und 
daß, um Verwechslungen zu vermeiden, jede Druckform 
mit einer Bezeichnung versehen sein muß. Jede Signatur 
umfaßt soviel Seiten, als einem Bogen des betreffenden 
Formates entsprechen, also Folio 4, Quart 8, Oktav 16 
Seiten. 

Außer der Signatur ist auf jeder ersten Kolumne eines 
Bogens unter der letzten Zeile des Textes kurz Verfasser 
und Titel angebracht. Diese kurze, in kleinerer Schrift ge- 
setzte Bezeichnung heißt die Norm. Bei mehrbändigen 
Werken und bei mehreren Auflagen ist stets auch der be- 
treffende Band in römischer Ziffer, die Auflage in arabischer 
Ziffer anzubringen. Das Anbringen der Norm ist unbedingt 
zu fordern, damit stets sofort ersichtlich ist, zu welchem 
Werke einzelne Bogen gehören und damit bei fehlendem 
Titelblatt das Werk festgestellt werden kann. 

Bei älteren Werken war es üblich, am Fuße jeder 
Seite oder Blattlage rechts auf besonderer Zeile die Anfangs- 
silbe des ersten Wortes oder das ganze erste Wort der 
folgenden Seite abzudrucken. Die Kustoden, reclames (frz.), 
catch-words (engl.) genannten Blattweiser dienten dazu, dem 
Buchbinder das Zusammentragen des Buches zu erleichtern, 
etwaige Irrtümer bei den Signaturen unschädlich zu machen 
oder dem Benutzer des Buches das Lesen zu erleichtern. 
Jetzt werden sie nicht mehr angewendet. 



64 

Vom Einband und von den Verzierungen des Werkes 
ist in den folgenden Abschnitten die Rede. 

Bibliophilie, Bibliomanie. Viele Menschen haben 
den Trieb, etwas zu sammeln: Dieser sammelt Briefmarken, 
Ansichtskarten, Handschriften; jener Münzen, Gemälde, 
Waffen; wieder ein anderer Bücher. Einen solchen Bücher- 
freund nennt man einen Bibliophilen und seine Bücher- 
liebhaberei Bibliophilie. Der Bibliophile ist bestrebt, aus 
Beruf oder für die Zwecke eines bestimmten von ihm ge- 
pflegten Wissensgebietes eine Sammlung der besten, brauch- 
barsten, schönsten und seltensten Werke anzulegen, um 
von ihnen wissenschaftlichen Gebrauch zu machen oder 
ihren Inhalt kennen zu lernen. So entstanden Sammlungen 
von Ausgaben der Bibel (Fürst Stolberg zu Wernigerode, 
Stuttgart); von Ausgaben der griechischen und römischen 
Klassiker (Editiones principes, Erstlingsausgaben, Zwei- 
brückener Drucke* oder Bipontinae, Ausgaben in usum 
Delphini d. h. zum Gebrauche des Dauphin unter Weg- 
lassung der anstößigen Stellen, Elsevierausgaben) und 
anderer Schriftsteller (Werke von und über Luther, Shake- 
speare, Goethe), Schriften über den dreißigjährigen Krieg, 
über Geschichte und Topographie Italiens, von Schriften 
über die Geschichte der Medizin, über das Schachspiel (die 
Bledowsche Sammlung in der königlichen Bibliothek in 
Berlin); über die ältere deutsche Literatur seit der Refor- 
mation (die Meusebachsche Sammlung ebenda); von In- 
kunabeln, von Holzschnittwerken, Kupferwerken, Einblatt- 
drucken u. s. w. 

Artet die Bibliophilie zur Sucht, zur Leidenschaft aus, 
so nennt man sie Bibliomanie (Büchersucht). Der Biblio- 
mane fröhnt einseitig seiner Bücherliebhaberei. Er ist 
Sammler aus Leidenschaft, ohne seine Bücher entsprechend 
zu benützen. Bei ihm bildet nicht der Inhalt oder der 
wirkliche Wert eines Buches den Beweggrund zum Erwerb, 
sondern eine gewisse nebensächliche Beschaffenheit des- 
selben. Der Bibliomane berücksichtigt besonders außer- 
gewöhnliche und zufällige Schicksale, innere Ausstattung 
und Einband seiner Sammelgegenstände. Besonders gesucht 
sind von den Bibliomanen Kollektionen von Büchern, die 
einen gewissen Gegenstand betreffen oder in einer berühmten 
Druckerei hergestellt sind ; Bücher, die das Ex libris oder 
Wappen ihres früheren Besitzers tragen, in geringer An- 



65 

zahl hergestellt, mit Nummern versehen (numeriert), verboten 
oder kastriert sind; ferner Prachtausgaben, Drucke auf 
ungewöhnlichen Stoffen (Pergament, farbiges Papier, Velin, 
Seide); unbeschnittene Exemplare älterer oder seltener 
Werke oder solche mit breitem Rande ; Werke mit besonders 
schönen Illustrationen, mit Miniaturen oder schön gemalten 
Anfangsbuchstaben; Drucke mit Gold, Silber und anderen 
Farben; Bücher, deren Text in Kupfer gestochen ist, oder 
bei denen der Text ausgeschnitten ist ; solche, deren Seiten 
von einfachen oder doppelten mit der Feder gezogenen 
Linien eingefaßt sind (exemplaire r6gl6), von berühmten 
Buchbindern eingebundene oder früher berühmten Personen 
angehörige Bücher: Derome, Krause, Le Gascon, Padeloup, 
Payne — Diana v. Poitiers, Grolier, Heinrich II. von Frank- 
reich, Maioli, De Thou etc. 

Seine Manie läßt den Bibliomanen gelegentlich zum 
Dieb, ja sogar zum Mörder werden und Summen für ein 
Werk ausgeben, die in gar keinem Verhältnis zu dessen 
äußerem oder innerem Werte stehen. 

Bücherpreise. Hier seien einige Beispiele von hohen 
Bücherpreisen angeführt. 

1812. Roxburghe- Auktion : Ein vollständiges Exemplar 
des Valdarf ersehen Boccaccio von 1471, das der Herzog 
von Roxburghe für 100 Guineas gekauft hatte, ging 181 2 
beim Verkauf seiner Bibliothek für 45.200 M. an den 
Marquis von Blandford, späteren Herzog von Marlborough, 
über, welcher, wie Dibdin sagt, bis zu 5000 Guineas 
(1 Guinea =21 M. 45 Pf.) dafür angelegt hätte. Auf der- 
selben Roxburghe- Auktion erzielten: The Recuyell of the 
Histories of Troye (Caxton) 7021 M., The Fayts of Arms 
(Caxton) 6720 M., Gowers Confessio Amantis (Caxton) 
6720 M. Diese Auktion, im besonderen der Verkauf des 
Boccaccio, gab Veranlassung zu der Gründung des bekannten 
Roxburghe- Clubs 181 3, eines Vereins von 20 — 40 Londoner 
Bibliophilen, der noch heute besteht. 

1872. T. O. Weigel: Ein Exemplar der Ars moriendi 
21.450 M. 

1882 — 1884. Beckford- Auktion: Lactantius, 1465 von 
Sweynheim und Pannartz in Subiaco gedruckt 5700 M., 
Biblia latina auf Pergament, 1476 von Nik. Jenson Venedig 
gedruckt 6600 M., Livre de Bien Vivre, 1492 von A. Verard 
Paris gedruckt 6600 M., Philostrati Vita Apollonii Tyanei, 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 5 



66 

1502 von Aldus Venedig gedruckt 6000 M., Lucanus 
15 15 Aldus 5800 M., Psalmorum Paraphrasis Poetica von 
G. Buchanan 6200 M., Poliphile Hypnerotomachie, 1561 
Paris 4400 M., Decor Puellarum, 147 1 von N. Jenson 
Venedig gedruckt 10.600 M. 

1884. Thorold- Auktion : 42zeilige Gutenbergbibel auf 
Papier von Quaritch gekauft für 78.000 M., Psalterium von 
1459 99.000 M., Catholicon von 1460 8000 M., Lateinische 
Bibel von 1462 20.000 M., Erste Shakespeare- Folioausgabe 
11.800 M. 

1885. Jersey- Auktion: The Book of the Noble Histories 
of King Arthur, gedruckt von Caxton, von Quaritch um 
39.000 M. gekauft. 

1897 — 1898. Ashburnham- Auktion: Biblia Pauperum 
Blockbuch 21.000 M., Gutenbergbibel auf Pergament 
80.000 M., auf Papier 60.000 M., lateinische Bibel von 1462 
30.000 M., Coverdalebibel 16.000 M., Boccaccio, Ruine 
des Nobles Hommes, von Colard Mansion gedruckt und 
illuminiert 13.900 M., Aristoteles* Opera Varia Latine, von 
Andrea de Asula gedruckt 16.000 M., die Heures de la 
Vierge Marie, von Geoffroy Tory gedruckt 17.200 M., 
Life of Jason, von Caxton gedruckt 42.000 M., The Dictes 
and Sayinges of the Philosophers, von Caxton gedruckt 
26.400 M., Chaucers Canterbury Tales, 1498 von Wynkyn 
de Worde gedruckt, wie man glaubt, das einzige noch 
vorhandene Exemplar 20.000 M., ein Tewrdannckh auf 
Pergament 6200 M., die erste Shakespeare-Folioausgabe, 
nicht ganz vollständig, 11.700 M., die zweite 1800 M., die 
dritte 3800 M., Hakluyts Navigations 5500 M., The Compleat 
Angler 16.000 M., The Treatyse of Fysshing with an Angle 
von Wynkyn de Worde 7200 M. Dieses kleine Buch hat 
nur sechzehn Blätter und ist, vom Einband abgesehen, 
mit seinem 45fachen Gewichte in Gold bezahlt worden. 

Seltene und gute Bücher. Der Bücherliebhaber, 
der Antiquar, der Buchhändler, der Bibliothekar u. s. w. 
machen einen Unterschied zwischen seltenen, sehr seltenen 
und seltensten Büchern. Auch verschiedene Bibliographen 
wie Psaume, Denis, Gar, Hörne u. a. haben besondere 
Kapitel über die Bestimmung der Seltenheit der Bücher 
geschrieben. Die Beantwortung dieser Frage ist meist eine 
sehr schwierige, da die Ansichten hierüber sehr weit aus- 
einandergehen. Eher wäre noch der Nachweis für unbedingt 



67 

seltene oder bloß verhältnismäßig seltene Bücher zu führen. 
Liebhaberei, Mode, Zeit, Ort und Personen haben auf die 
Beurteilung einen großen Einfluß. Dann muß auch zwischen 
einem Werkeselbst und einer Ausgabe desselben unter- 
schieden werden. Ein gewisses Werk kann z. B. sehr 
häufig sein; aber diese oder jene seiner verschiedenen 
Ausgaben sehr selten. Einen Vergil oder eine Bibel kann 
man heute für wenige Pfennige kaufen, aber die 1501 von 
Aldus gedruckte Vergilausgabe oder die sogenannte Mazarin- 
bibel werden mit Gold aufgewogen. 

Sind von einem Buche oder einer Ausgabe nur einige 
wenige Exemplare gedruckt worden oder noch vorhanden, 
so ist seine Seltenheit eine absolute oder unbedingte ; kennt 
man jedoch eine größere Anzahl davon, trifft die Exemplare 
im Handel aber gar nicht oder nur ganz vereinzelt an, so 
ist sein Wert ein relativer oder verhältnismäßiger. Beide 
Begriffe des Wertes oder der Seltenheit haben jedoch 
wieder verschiedene Abstufungen. 

Ein sehr seltenes Werk kann aufhören, es zu sein, 
wenn es neu gedruckt wird. Es kann ein Werk in einem 
Lande schwer zu finden sein, das in einem andern oft 
vorkommt. Die Ursache der Seltenheit eines Buches 
beeinflußt also wesentlich den Grad der Seltenheit des- 
selben. 

Nach Michael Denis sind selten: 

1. Große, aus vielen Bänden bestehende, oft illustrierte 
Werke, die wegen ihres hohen Preises nur von wenigen 
Privatpersonen angeschafft werden können. 

2. Kleine, aus wenigen Blättern bestehende Schriften, 
Flugschriften, Pamphlete, welche bald verloren gehen, wenn 
dieselben nicht in öffentlichen Bibliotheken ein sicheres 
Heim finden. 

3. Bücher, von denen wenige Abdrucke gemacht 
worden sind. 

4. Bücher über Stoffe, die nur von wenigen Schrift- 
stellern behandelt, von wenigen Lesern verstanden, gesucht 
oder geschätzt werden. Zu dieser Klasse gehören Werke, 
die in wenig bekannten Sprachen oder Dialekten gechrieben 
sind; die Geschichte von einzelnen Städten, Klöstern, 
gelehrten Gesellschaften, Genealogien von privaten Familien, 
Kataloge von Bibliotheken und schließlich die privaten 
Kontroversen und Polemiken von Verfassern. 

5* 



68 



5- Werke, die von ihren Verfassern unvollständig 
gelassen worden sind und von welchen der gedruckte Teil 
gewöhnlich verloren ist. 

6. Werke, welche in Teilen in einem längeren Zeit- 
abschnitte und an verschiedenen Orten veröffentlicht sind, 
so daß es schwer wird, ein vollständiges Exemplar zu- 
sammenzubringen. 

Folgende Werke oder Ausgaben sind selten: 

i. Diejenigen, welche niemals öffentlich verkauft 
worden, also nicht in den Handel gekommen sind. Hierzu 
gehören die privat gedruckten Bücher, ferner päpstliche 
Bullen, Pastoralbriefe, Manifeste, Promemoria, Deduktionen 
u. s. w. 

2. Bücher oder Ausgaben, die in entfernten Ländern 
ans Licht getreten und oft nur dem Titel nach be- 
kannt sind. 

3. Bücher oder Auflagen, die größtenteils durch 
Feuer, Wasser oder andere Zufalle zugrundegegangen 
sind. 

4. Bücher oder Auflagen, die aus religiösen, moralischen 
oder politischen Gründen verboten, konfisziert, unterdrückt 
oder verbrannt worden sind. 

Schließlich sind folgende Ausgaben selten: 

1. Die von der Erfindung der Buchdruckerkunst bis 
zum Jahre 1500 erschienenen Drucke (Inkunabeln, von in- 
cunabula = Wiege auch Wiegendrucke, Erstlingsdrucke, 
Paläotypen genannt). 

2. Die Ausgaben der Klassiker, die von den Aldi, 
Giunti, Stephani, Gryphi und anderen Druckern des sech- 
zehnten Jahrhunderts veröffentlicht worden sind. Diese 
Ausgaben sind noch schätzbarer, wenn sie Anmerkungen 
von der Handschrift berühmter Männer jener Zeit ent- 
halten. 

3. Unveränderte oder un verstümmelte Ausgaben von 
Werken, welche seither verändert oder verstümmelt er- 
schienen sind. 

4. Ausgaben, welche mit besonderen Typen gedruckt 
sind. 

5. Ausgaben auf Pergament oder auf besonders großem, 
besonderem, gefärbtem Papier, von welchen nur wenige 
Exemplare abgezogen worden sind. 



69 

Bei Beurteilung der Güte eines Werkes hat man den 
Inhalt, den Verfasser, die Art der Behandlung des Stoffes 
und die Schreibweise zu berücksichtigen. Ein Werk ist 
als gut zu bezeichnen, wenn es einen notwendigen, nütz- 
lichen oder angenehmen Inhalt hat; wenn der Verfasser 
seinen Stoff dem ganzen Umfange nach beherrscht und 
klar, gründlich und vollständig behandelt und in reinem, 
bestimmten und zweckmäßigen Stil vorträgt. Ein Werk ist 
gut ausgestattet, wenn es übersichtlich in bequeme Bücher, 
Kapitel, Abschnitte u. s. w. eingeteilt ist; wenn es Vorrede, 
vollständige Inhaltsangabe und Register enthält; wenn es 
bei zweckmäßigem handlichen Formate auf gutes Papier 
mit breitem Rande gedruckt ist; wenn der Druck gut zu- 
gerichtet und gleichmäßig ist, die Buchstaben klar und leicht 
lesbar sind; Worte und Zeilen einen entsprechenden Zwischen- 
raum haben und Druckfehler vermieden sind. 

Bezüglich der Beschaffenheit eines Exemplares ist zu 
bemerken, daß ein gutes Exemplar vollständig sein und 
alle Beilagen, Illustrationen, Karten u. s. w. enthalten muß; 
daß es innen und außen sauber, nicht eingerissen, nicht 
von Würmern angefressen, nicht gebräunt, vergilbt, ver- 
modert ist; daß es einen genügend breiten Rand besitzt, 
daß die Bogen gleichmäßig gefalzt sind; daß der Text 
nicht angeschnitten und der Einband zweckentsprechend ist. 

Kollationieren. Jeder Buchhändler und Antiquar 
haftet für die Vollständigkeit eines von ihm verkauften 
Werkes, wenn er nicht ausdrücklich die Un voll ständigkeit 
desselben in seinen Angeboten, Verzeichnissen u. s. w. an- 
zeigt. Auch der Bücherliebhaber sollte sich stets erst über- 
zeugen, ob ein von ihm erworbenes Werk vollständig ist, 
bevor er es in seine Bibliothek stellt. Das Vergleichen 
oder Kollationieren eines Werkes besteht also darin, daß 
man nachsieht, ob es vollständig ist ; ob keine Bogen oder 
Blätter verheftet sind; ob alle ganzseitigen Abbildungen, 
Beilagen, Karten, Pläne, Portraits, Tabellen etc. an ihrer 
richtigen Stelle eingeheftet und, wenn nötig, mit Seiden- 
papier geschützt sind; ob Karten und Ansichten, falls not- 
wendig, auf Leinwand aufgezogen und so gefalzt sind, daß 
sie ohne Beschädigung leicht aufgeschlagen werden 
können. 

Das Kollationieren eines Werkes sowohl vor als nach 
dem Einbinden oder Umbinden muß mit größter Sorgfalt 



70 

ausgeführt werden, wenn man eine Gewißheit für das 
Vollständigsein haben will. Ein großer Teil der Inkunabeln 
bietet der Kollationierung sehr große Schwierigkeiten 
wegen des Fehlens der Numerierung der Seiten und der 
Signaturen, wegen des häufigen Fehlens eines Registers 
und macht eine sorgfaltige Vergleichung mit einem be- 
kannten vollständigen Exemplare nötig. 

Bei einem modernen Buche sieht man die Seiten- 
zahlen und Signaturen nach. Gelegentlich sind die Seiten- 
zahlen verdruckt und von einem leichtsinnig arbeitenden 
Buchbinder ist ein scheinbar doppelt vorhandenes Blatt 
entfernt worden, wodurch das Werk natürlich unvollständig 
geworden ist. Hat das Werk mehr als einen Band, so ist 
festzustellen, ob unter die Bogen eines Bandes nicht Bogen 
eines anderen Bandes geraten sind und daß mit dem letzten 
Bande das Werk auch wirklich abgeschlossen ist. Bei 
Büchern mit besonderen ganzseitigen, nicht in den Text 
selbst gedruckten Bildern (hors texte, separate engravings) 
ist die Zahl der einzelnen Abbildungen, die Beschaffenheit 
der Abdrucke und deren Anordnung genau festzustellen. 
Es ist Obacht zu geben, daß nicht dasselbe Blatt mehr- 
mals vorhanden ist und dafür andere fehlen. In zweifel- 
haften Fällen wird man gut tun, die Werke von Cicog- 
nara, Vinet, Cohen und andere zu Rate zu ziehen. 

Zuweilen werden wegen geänderter Anschauung des 
Verfassers, wegen wissenschaftlicher Fortschritte, wegen 
eingeschlichener Fehler, wegen irrtümlich weggelassener 
Teile, wegen der Zensur oder aus einem anderen Grunde 
ein Blatt oder mehrere Blätter aus einem Werke entfernt 
und dafür andere eingefügt. Eine solche Einschaltung nennt 
man Karton (carton, cancel). Der ursprüngliche durch den 
Karton ersetzte Teil des Werkes kann neben dem Karton 
noch vorhanden sein. In einem guten Katalog sollte stets 
auf einen etwa vorhandenen Karton hingewiesen werden. 
Über diese livres cartonn6s hat Philomneste Junior (Gustave 
Brunet) eine interessante Studie veröffentlicht (Brüssel 
1878). 

Inkunabeln. 

Mit dem Namen Inkunabeln bezeichnet man die frü- 
hesten Erzeugnisse der Buchdruckerkunst bis zum Jahre 
1500. Ihre Bedeutung liegt hauptsächlich auf dem Gebiete 



71 

der Buchdruckergeschichte nach den verschiedensten Seiten 
hin; aber auch inhaltlich hat ein ansehnlicher Teil von 
ihnen noch heute Wert. Eine Reihe von theologischen, 
kanonistischen, philosophischen und encyklopädischen 
Werken des Mittelalters ist nur in den Inkunabeln erhalten, 
ebenso Volksliteratur, Unterhaltungs- und Erbauungs- 
bücher, Kalender, Aderlaßbücher, Ablaßbullen, Gedichte 
und andere Flugschriften mit und ohne Bilderschmuck, 
die zu ihrer Zeit von ephemerem Werte waren, jetzt aber 
kultur- und literaturgeschichtlich wichtig sind. Überdies 
haben alle diese ersten Drucke den Wert von Hand- 
schriften und wenn dieser auch textkritisch in den meisten 
Fällen nicht überschätzt werden darf, so sind für einzelne 
Schriften doch nachweislich gute und jetzt verlorene Hand- 
schriften benützt worden, manche auch in gar keinen an- 
deren Handschriften erhalten. Hains Repertorium biblio- 
graphicum zählt 16.299 verschiedene Drucke auf; man 
schätzt jedoch die Zahl der in mehr oder weniger Exem- 
plaren erhaltenen Drucke des fünfzehnten Jahrhunderts auf 
gegen 24.000. 

In einem 1740 zu Nürnberg erschienenen Werke gibt 
Jungendres die verschiedenen Merkmale an, welche den 
ersten Druckerzeugnissen eigentümlich sind, nämlich: 

1. Das Fehlen von besonderen Titelblättern. Ein solches 
findet sich bereits bei dem 1476 von Erhardt Ratdolt in 
Venedig gedruckten Kalendarium des Johann de Monteregio 
(Johann Müller). 

2. Das Fehlen von Kapitalbuchstaben am Anfange der 
Kapitel, Bücher oder Teile eines Werkes. Es ist eine be- 
merkenswerte Tatsache, daß in den ersten gedruckten 
Büchern für die Kapitalbuchstaben ein Raum freigelassen 
wurde, um dieselben später von den Kalligraphen oder 
Rubrikatoren einfügen zu lassen. 

3. Das seltene Vorkommen von Kapiteln oder Ab- 
schnitten in einem Werke. 

4. Das Fehlen des Kommas und Semikolons. Dieses 
Merkmal ist unbestimmt; denn das Komma wird durch 
einen schrägen Strich dargestellt und Jungendres wollte 
wahrscheinlich nur auf die Form desselben hinweisen. 

5. Die Ungleichheit und der grobe Schnitt der Lettern. 
Dieser Mangel dauerte aber nur kurze Zeit; der Schnitt 
der Typen wurde bald vervollkommnet und wir haben 



72 

Ausgaben des fünfzehnten Jahrhunderts, die sich in dieser 
Hinsicht mit den besten modernen Erzeugnissen messen, 
wenn sie dieselben nicht gar übertreffen. 

6. Das Fehlen von Seitenzahlen, Signaturen und 
Kustoden. 

7. Festigkeit und Stärke des Papieres. 

8. Fehlen des Druckernamens, Ortes und Datums. 

9. Die große Zahl von Abkürzungen. 

Gabriel Peignot erwähnt noch andere Merkmale der 
Inkunabeln, so z. B. den viereckigen, statt des runden 
Punktes, einen schrägen Strich statt eines Punktes über dem 
i, die besonderen Abkürzungszeichen für et, neque, quibus, 
quam, quod, rum, con, per. Diese Merkmale dienen als 
Anhaltspunkte, sind jedoch nicht hinreichend, um das 
Druckjahr einer Inkunabel zu bestimmen. 

Bei der Beschreibung und Katalogisierung von In- 
kunabeln sind nach Dziatzko, Einsle etc. folgende Punkte 
zu berücksichtigen: 

1. Name des Verfassers (oder Ordnungs Wortes). 

2. Titel des Werkes. 

3. Datierung (Druckort, Druckername, Jahr, Tag des 
Erscheinens). 

4. Ausführliche Abschrift des Titels, beziehungsweise 
Anfangs- und Schlußzeilen. 

5. Format, Zahl der Bände. 

6. Anzahl der Blätter und Lagenordnung. 

7. Angaben über Signaturen, Kustoden, Blattzahlen. 

8. Justierung (Kolumnen, Marginalien, Figuren, Kom- 
mentar). 

9. Zeilenzahl. 

10. Typenform (Zahl und Art der Typen). 

11. Initialen und Versalien, Abbreviaturen, Inter- 
punktion. 

12. Kopftitel, Kapitel- und Seitenüberschriften. 

13. Schlußschrift. 

14. Gedruckte Register, Randnoten, Druckfehlerver- 
zeichnis. 

15. Künstlerische Ausstattung. Druckfarbe, Drucker- 
oder Buchführersignet. 

16. Beschaffenheit des Papiers (Wasserzeichen), Perga- 
mentdruck. 



riWMHiMM^Al 



73 



17. Rubrizierung, Kolorierung, Miniaturen, Hand- 
rubriken. 

18. Art des Einbandes. 

19. Erhaltung. 

20. Seltenheit, editio princeps, Preise. 

21. Bibliographischer Hinweis. 

22. Literaturangaben, Bezeichnung von Sammlungen, 
die im Besitz des Druckes sind, sonstige Bemerkungen. 

Bei Beschreibung eines Wiegendruckes wird man gut 
tun, die verschiedenen bibliographischen Werke von Brunet, 
Campell, Copinger, Graesse, Hain, Panzer u. s. w. zu Rate 
zu ziehen, um sich die Arbeit zu erleichtern und unter 
Hinweis auf dieselben mit einem kürzeren Titel auszu- 
kommen. Doch darf man sich keinesfalls mit einer beiläufigen 
Übereinstimmung begnügen, da manche Beschreibungen 
lückenhaft sind und nicht auf eigener Anschauung beruhen. 
Bei Hain sind die von ihm selbst eingesehenen und be- 
schriebenen, in der königlichen Hof- und Staatsbibliothek 
München befindlichen Inkunabeln vor der fortlaufenden 
Nummer mit einem * versehen. 

Titelblätter im heutigen Sinne fehlen bei den Inkunabeln 
anfangs ganz und enthalten auch später nur eine kurze In- 
haltsbezeichnung. Wie bei den Handschriften beginnt der 
Text sehr häufig mit der Formel: Incipit liber Abraham 
iudei de nativitatibus etc. Incipit prologus in libellum de 
venenis etc. Incipiunt sermones Socci de dominicis etc. 
Hie hebt sich an das puch genant . . . Manchmal 
geht dem eigentlichen Texte eine Vorrede, eine Epistel, 
ein Register voraus. An dieser Stelle ist meist der Name 
des Verfassers zu finden. Ist der Verfasser am Anfange 
nicht zu ersehen, so muß er in der Schlußschrift gesucht 
werden. Es war üblich, am Schlüsse der Inkunabel alle 
Angaben über Titel, Verfasser, Drucker, Druckort, Druck- 
jahr u. s. w. zu bringen. Diese Angaben nennt man End- 
schrift, Schlußschrift, das Explicit, Impressum, Kolophon, 
Rubrum. Letztere Bezeichnung kommt daher, daß in den 
Handschriften die Schlußschrift meist mit roter Tinte ge- 
schrieben wurde und bei den ersten Inkunabeln häufig rot 
gedruckt wurde. Am Schlüsse heißt es gewöhnlich: Finis 
Compendio octo orationis etc. Explicit Missale etc. Expliciunt 
sermones etc. Hie finitur singularis expositio etc. Ein End 
hat etc. 



74 

Vvrt&ssername und Ordnungswort werden stets im 
Nominativ katalogisiert. Der Vorname steht wie üblich 
hinter dem Zunamen. Bei den vielen gleichlautenden Namen 
den Mittelalters ist es notwendig, Herkunft, Stand, Titel u. s.w. 
entweder in Klammern oder in kleinerer Schrift oder in 
Kur*iv beizufügen. Bartholomaeus de Chaimis, Bartholo- 
uiauuü de S. Concordio; Bartholomaeus de Glanvilla, ord. Min.; 
Lconicenua, Nicolaus; Leonicenus, Omnibonus, Vincent; Paulus 
de S. Maria, Epiac. Burgens.; Paulus Venetus, Theolog. Patav. 

Der Name des Verfassers ist manchmal sehr versteckt. 
So lätft jdch in dem bekannten: 

HY PN EROTOM ACHIA POLIPHILI VBI HV 

MANA OMNIA NON NISI SOMNIVM 

KSSK DOCET. ATQVE OBITER 

PLVRIMA SCITV SANE 

QVAM DIGNA COM 

MEMORAT. 

t t t 

t t 

t 

Alilu* MauuliuH Venedig 1499, der Name des Verfassers: 
l' lam-Ui-u* Columna aus den Initialen der 38 Kapitel des 
hiu-hu* Mutaimuenntellen: Poliam frater Franciscus Columna 

tu-.iaiiuwil« 

hu* l iu*l<mgabe ist gewöhnlich auf der Vorderseite 
IMH'Ui) iIp* ersten bedruckten Blattes, manchmal auch auf 
tUa Kiir-k*t*Ut* (verso) desselben zu suchen. Daher kommt 
»m. 1I.4LI div* ti*ülu*»ton Titelblätter häufig in einem schlechten 
/ii:*UmU l mim* ^anz verloren sind. Später druckte man den 
| ititt ttiil du* /writo Blatt; auf das erste kam der ganz 
■ d^kUuU» I Url, der jetzt allgemein übliche Schmutztitel. 
\ M\ \\t\i tttil drin Titel das Bildnis des Verfassers, hie und 
ila \m\\ v\\\\\iv\\ lobenden Versen begleitet, angebracht. 
\111I1 lUm'kiMiimrkrn kamen bald in Gebrauch. 

klu \\W\ limlet sich bereits in dem 1476 von Ratdolt 
u \ munllfc» mulrurkten Calendarium des Joan de Monteregio. , 
I". i»i rtu llul/ftt'huitt, welcher außer dem Datum und dem 
hiui kvMuunon noch zwölf lateinische Verse enthält, welche 
lii>t iiiiumi: Auivus hie liber est. Nach den Versen finden 
Mrh IoIvjimuIo rot gedruckten Zeilen: 



75 



1476 

Bernardus pictor de Augusta. 
Petrus Loslein de Langencen. 
Erhardus Ratdolt de Augusta. 

Der Titel, beziehungsweise Anfangs- und Schlußzeilen, 
sind genau nach dem Original wiederzugeben mit allen 
Abkürzungen und mit Angabe der Zeilenanfange, welche 
durch einen senkrechten Strich getrennt werden. Ist das 
Werk (bei Hain, Panzer etc.) schon genau beschrieben* so 
kann von einer vollständigen wörtlichen Anführung bei 
umfangreichen Titeln Abstand genommen werden; dagegen 
muß der betreffende Bibliograph und die betreffende Nummer 
angeführt werden (Hain *6j2Ö). 

Die Datierung einer Inkunabel ist gewöhnlich in der 
Schlußschrift zu suchen und enthält Druckort, Druckername 
und Druckjahr. Sie ist vollständig, wenn alle drei Angaben 
vorhanden sind, unvollständig, wenn eine Angabe fehlt. 
Das Fehlen wird durch folgende Abkürzungen bezeichnet: 
O. 0.,"s. 1. = ohne Ort, sine loco, sans Heu; O. Dr., s. imp., 
sine impressore, s. nom. impr. = ohne Drucker; O. J., s. a., 
s. d. = ohne Jahr, sine anno, sans date; O. O. u. Dr. = 
ohne Ort und Drucker; O. O. u. J., s. 1. n. d. = ohne Ort 
und Jahr, sans lieu ni date; O. Dr. u J. = ohne Drucker 
und Jahr. O. O. Dr. u. J., s. 1. a. e. typ. n. = Ohne Ort, 
Drucker und Jahr, sine loco, anno et typographi nomine. 
Solche fehlende Daten zu ergänzen ist der Ehrgeiz des 
Bibliographen. Ist dem Katalogmacher bekannt, daß die 
fehlenden Angaben von anderer Seite festgestellt sind, so 
wird er sie natürlich in Klammern beisetzen: s. 1. (London), 
s. a. (1569), s. imp. (Typ. de Propaganda Fide). Die Datie- 
rung wird genau so wiedergegeben, wie sie das betreffende 
Exemplar zeigt; ist sie als falsch bekannt und man weiß 
die richtige, so wird man sie in Klammern dazusetzen. Bei 
alten Druckernamen sollten immer die Vornamen oder 
wenigstens die Anfangsbuchstaben beigefügt werden, um 
Verwechslungen mit gleichlautenden Namen zu vermeiden 
(verschiedene Aldus, Elsevier). 

Ist ein mehrbändiges Werk an verschiedenen Orten 
und von verschiedenen Druckern hergestellt, so ist im 
Katalog davon Vermerk zu machen. 



76 

Die Praxis, gedruckten Werken das Erscheinungsjahr 
beizufügen, wurde schon in den ersten Tagen der Buch- 
druckerkunst eingeführt. Trotzdem gibt es eine große An- 
zahl von Inkunabeln, die weder die Angabe des Druck- 
jahres, des Druckortes, noch des Druckers führen. Durch 
genaue Vergleich ung der in Betracht zu ziehenden Um- 
stände, der Typen, des Papiers etc. und durch sorgfaltige 
Prüfung aller unterscheidenden Merkmale ist es den Biblio- 
graphen gelungen, die Datierung einer ganzen Anzahl von 
undatierten Drucken festzustellen. 

Bei den Daten der Inkunabeln findet man zuweilen 
durch Versehen oder Ungenauigkeit hervorgerufene Irr- 
tümer. Diese Irrtümer haben zu verschiedenen wichtigen 
Untersuchungen Anlaß gegeben, so z. B. zu derjenigen 
von Sardini, welcher beweist, daß das Werk: Decor Puel- 
larum, 1461 von Jenson in Venedig gedruckt, 1471 datiert 
sein sollte ; oder zu den vielen Abhandlungen für und wider 
das Datum 1469, das Lavagna dem Buch »Miracoli de la 
gloriosa Verzene Maria« gibt, was dem Zarotus das Ver- 
dienst entreißt, die Buchdruckerkunst in Mailand eingeführt 
zu haben. Könnte dagegen bewiesen werden, daß das Datum 
der Exposicio Sancti Hieronymi, 1468 Oxford ist, so würde 
dies Caxton zu dem zweiten machen, der die Druckkunst 
nach England gebracht hat. 

Die Art und Weise der Datumbezeichnung bei den 
Inkunabeln ist sehr verschieden und nicht selten ziemlich 
sonderbar. Viele Drucker bedienten sich der römischen 
Zahlzeichen, andere der arabischen, wieder andere druckten 
das Datum in Buchstaben und Zahlen. 

Freytag gibt in seinem Adparatus Litterarius wie auch 
Maittaire in seinen Annales Typographici einige Beispiele 
dieser merkwürdigen Zeitangaben. Fast scheint es, als ob 
einige Drucker des fünfzehnten und sechzehnten Jahr- 
hunderts versucht haben, ihre Daten so unentzifferbar als 
möglich zu machen. Nachstehend einige Beispiele: 

Anno millesimo CCCC octogesimo = 1480 

Anno domini Millesimoquadringentesimoocto- 

gesimo tercio = 1483 

Anno dni Millefio | cccclxxxx = 1490 

Anno falutifere natiuita | tis post millesimum 

quaterqz | centesimü nonagesimoquarto . . . = 1494 



Anno | salutiferi uirginalis partus: Nonagesimo- 

sexto supra millesimü quaterqz centesimum . 

Mil quatre cens quatre vingtz et XVII .... 

Anno quingentesimo sexto supra millesimum . . 



77 



I, i = 

II, ij = 

in, iij = 

IUI, IV, iiij . . . = 
V ......= 

VI = 

VII = 

VIII, viij . . . . = 

vnn, ix, viüj. . = 

X = 

L = 

c = 

D. Io = 

M, CP)co . . . . = 

CIoiiiiCLVIIII . = 

MccccLxxz . . . = 

Mccccyz . . . . = 1472 

MccccIIetLXX . = 1472 

Mcccclxxv . . . = 1475 

MCCCCLXXVIII . = 1478 

Mccccxxc . . . . = 1480 

M.CCCG.LXXXI(sic)= 1481 



1 
2 

3 

4 

5 
6 

7 
8 

9 
10 

50 

100 

500 

1000 

1459 
1472 



Mcccclxxxy . . . 
Anno diii 1.4.8.7 . 
MCCCCiiiiXXVm 

*m ^ • • • • •••• TT*** 

MiiiicinixxViij . . 
MCDXCV . . . 
MiiijD 

MjjjD 

MCCCCXVviij . . 

MID 

MCDXCIX 

MCCCCXCVüij 

MCDXCIX . 

Mccccxix . . 

eoP). . . . 

MD, M.d. . 

Mio. • • • 
MCDCII . . 
MDXLIIX 

MDL 

MP)L 

cioiocnxc . . 



• . • 



. . 



• . • • 



1496 

H97 
I506 

1485 
1487 

I488 

I488 

H95 
1496 

1497 
1498 

1499 

1499 

1499 

1499 

1499 

I500 

I500 

I500 

I502 

1548 

I550 
I550 
l692 



Dem Druckjahr wurde sehr oft Monat und Tag bei- 
gefügt; in Italien wurde häufig der Fürst genannt, unter 
welchem der betreffende Drucker arbeitete. Auch Verse 
waren der Unterschrift häufig beigefügt. 

Dem Brauche ihrer Zeit entsprechend gräzisierten oder 
latinisierten auch manche Buchdrucker ihre Namen: Schöffer 
= Opilio, Han = Gallus, Lichtenstein = Levilapis, Jak. 
Rouge = Rubeus auch Rossi, Silber = Argyrius oder 
Argenteus, Flach = Simus, Klein = Parvus auch Petit, 
Thanner = Abiegnus, Herbst = Oporinus. Zuweilen be- 
dienten sie sich mehrerer Namen oder verschiedener Schreib- 
weisen, wie Gerardus Flander = de Lisa, Franz von Heil- 
bronn = Renner, Joh. de Tridino = Tacuinus und de Cereto, 



78 



Anton Koberger, Koburger = Kohberg-er, Koburgus, Ko- 
burgius, Coburgus, Cobergus, Coubergus, Copergius, Com- 
pergius, Conpergius, Cobergerius, Cobyrgius, Coburgensis, 
oder sie lassen ihre Zunamen weg: Nicolaus Gallicus = Jen- 
son, Paulus Teutonicus = Paul von Butschbach, oder sie 
brauchen .nur die Anfangsbuchstaben: VS^= Ulrich Scinzen- 
zeller, I T oder Z T = Johann oder Zuanne de Tridino, 
BR = Bernhard Rizius da Novaria, O S = Octav Scotus 
u. s. w. Ein Verzeichnis der lateinischen Namen von Druck- 
stätten befindet sich am Schlüsse dieses Werkes. 

Es kommt durchaus nicht selten vor, daß einige oder 
sämtliche Angaben der Schlußschrift fehlen und es ergibt 
sich für den Bibliographen die schwierige Aufgabe, die- 
selben zu ermitteln, soweit dies möglich ist. Zuweilen 
hat auch der Illuminator oder Rubrikator. Angaben über 
Zeit und Ort eingeschrieben, was immerhin einen gewissen 
Anhalt gibt. 

Hie und da berühmt sich der Drucker in dem Kolo- 
phon, weil er stolz auf die Korrektheit seiner Ausgabe ist 
oder weil er der erste war, welcher die Druckkunst in 
einer gewissen Stadt eingeführt hat. So nennt sich Johann 
von Speyer den ersten Drucker in Venedig und dem ersten 
Erzeugnis seiner Presse: Ciceronis Epistolae ad Familiäres 
1469 ist ein diese Tatsache erwähnendes Kolophon beige- 
fügt. Von diesem Werke wurden dreihundert Exemplare 
abgezogen. Heute ist etwa noch ein Dutzend davon vor- 
handen, davon die Hälfte auf Pergament. 

Christoph Valdarfer aus Regensburg, der Drucker der 
berühmten Boccaccio- Ausgabe von 147 1 druckte 147 1 in 
Venedig einen Kommentar des Maurus Servius Honoratus 
zum Vergil und empfiehlt in dem Kolophon die Korrekt- 
heit des Textes. Ludovico Carbone war der Korrektor 
dieses Bandes und wahrscheinlich auch der Verfasser des 
Kolophons, welches also lautet: 

In commune bonum mandasti plurima formis 
Ratisponensis gloria Cristophore. 

Nunc etiam docti das Commentaria Servi 
In quibus exponit carmina Virgilii, 

Divulgasque librum, qui rarior esse solebat, 
Ut parvo pretio quisque parare queat. 

Hunc emite OJuvenes: opera Carbonis ad unguem 
Correctus vestris serviet ingeniis. 



79 

Übersetzung: O Christoph, Ruhm Regensburgs, Du 
hast viele Werke zum allgemeinen Wohle veröffentlicht; 
nun gibst Du uns den Kommentar der gelehrten Servius 
zum Vergil. Du verbreitest ein Buch, welches selten zu 
sein pflegte, damit jeder zu billigem Preise es besitzen 
kann. Kauft es, o Jünglinge, das mit Fleiß korrigiert durch 
die Arbeit Carbos, möge es eure Studien beleben! 

Ein von Wendelin von Speyer gedruckter Appianus 
trägt folgende Schlußschrift: 

Hie est alexandrinus appianus 

A candido lingue latine patrono 

Romanus, hunc impressit & vindelinus 

Quem spira nobilis parens dedalei 

Produxit ingeni faceti lepidiqz. 

Carmen est Raphaelis Zouenzonii Istri Poetae. 

M.CCCC.LXXII. 

Ist eine Inkunabel von Hain> Panzer etc. nicht be- 
schrieben, oder stimmt deren Beschreibung mit dem vor- 
liegenden Exemplar nicht überein, so muß das Werk ge- 
nau kollationiert werden und neben der kurzen Titelangabe 
ist eine vollständige Wiedergabe der Anfangs- und Schluß- 
zeilen erforderlich. Die "Orthographie, die Abkürzungen, 
die durch einen senkrechten Strich zu bezeichnenden Zeilen- 
anfänge, die unterstrichenen oder überstrich enen Buch- 
staben, die Abkürzungszeichen (z. B. ein verkehrtes c = o 
für con, eine der 4 ähnliche Figur für rum etc.), Fehler 
müssen genau wiedergegeben werden. Anfangs- und Schluß- 
zeilen werden durch die zwischen Klammern stehenden 
Worte in Kursiv: (Am Ende), (Am Schlüsse), (älafitt) ge- 
trennt. Druckfehler im Text oder in der Jahreszahl werden 
ebenso abgedruckt, dahinter jedoch in Klammern das Wort 
(sie) oder (!) gesetzt. 

Die Formatbezeichnung bietet insoferne Schwierig- 
keiten, als Kleinfolio und Quart, Kleinquart und Oktav 
verwechselt werden können. Einen Anhalt bieten die 
Wasserzeichen, soweit solche vorhanden sind, und die 
Wasserlinien. Das Wasserzeichen ist das halb durch- 
scheinende Ornament oder Zeichen, welches die Papier- 
macher in jedem Bogen anbrachten, um dessen Qualität, 
Herkunft oder Format zu bezeichnen. Steht das Wasser- 
zeichen in der Mitte einer Seite, so ist das Werk in Folio, 



80 



steht es am unteren Rande Quart, wenn am oberen Rande 
Oktav. Wasserlinien sind durchscheinende Linien im Papier, 
welche den Bogen in verschiedener Entfernung voneinander 
durchziehen. Bei Folioformat, Oktav und Duodez stehen 
die Wasserlinien senkrecht, bei Quart und Sedez wagrecht. 
Das heutige Maschinenpapier hat im allgemeinen keine 
Wasserlinien mehr. 

Die Zahl der Bände einer Inkunabel ist sorgfaltig fest- 
zustellen, da die Angaben häufig unrichtig sind. 

Bei Bezeichnung des Umfanges einer Inkunabel ist 
die Anzahl der Blätter anzugeben, und zwar sowohl der 
unbedruckten als der bedruckten. Ebenso muß angegeben 
werden, ob die Blätter mit Seitenzahlen versehen sind oder 
nicht (ffch., ffhch. feuillet chiffr6, feuillet non chiffr6). Diese 
Angabe genügt aber noch nicht. Es muß durch sorgfaltige 
Prüfung der Lagen eines jeden Bogens festgestellt werden, 
ob Blätter fehlen. Eine Lage hat 3, 4, 5, 6 Bogen (Terne, 
Quaterne, Quinterne, Sexterne) oder 6, 8, 10, 12 Blätter 
und in einem Werke ist die Bogenzahl der Lagen ge- 
wöhnlich die gleiche. Hat ein Werk weder Blattzahlen, 
Signaturen, noch Kustoden und Register, so muß der 
Text Blatt für Blatt auf seinen Zusammenhang geprüft 
werden. Bei dieser Gelegenheit ist auch festzustellen, ob 
einzelne Blätter eingerissen, teilweise abgerissen, ausge- 
bessert, schmutzig, fleckig, wurmstichig sind, ob das Papier 
gleichartig ist, ob Versehen des Buchbinders, des Buch- 
druckers vorliegen. Der Satz steht z. B. gelegentlich auf einer 
Seite auf dem Kopf oder der Setzer hat einen Teil des Manu- 
skriptes nicht gesetzt, so daß ein leerer Raum geblieben ist. 

Hain hat bei seinen Inkunabelbeschreibungen das 
erste und letzte leere Blatt nicht mitgezählt. Stimmt die 
Anzahl der Blätter eines Wiegendruckes nicht mit der 
von Hain oder einem anderen Bibliographen angegebenen 
überein, so wird man dies kurz vermerken, außerdem wird 
man etwaige fehlende oder unbedruckte Blätter bezeichnen. 
Der Bequemlichkeit des Buchbinders diente das Lagen- 
register, das sich in der Regel am Schlüsse eines Werkes 
befand und anfänglich die Anfangsworte der Bogen einer 
jeden Lage, später nur die Angabe enthielt, welche Signa- 
turen Temen, Quaternen etc. seien. 

Die Ziffern oder Seitenzahlen wurden von den Druckern 
des fünfzehnten Jahrhunderts allgemein weggelassen. 



81 

Falkenstein sagt Seite 213 von der von Wendelin von 
Speyer etwa 1470 gedruckten Ausgabe von Tacitus' An- 
nalen: »Diese Princeps liefert das früheste Beispiel von 
Blattbezeichnung mittelst arabischer Ziffern.« Diese Aus- 
gabe enthält jedoch überhaupt keine Blattbezeichnung, 
wohl aber Kustoden. Dagegen kommen Blattzahlen in dem 
ersten datierten Druck des Arnold Therhoernen von 1470 
vor. Derselbe ist betitelt: Sermo Praedicabilis in Festo 
Praesentationis Beatissimae Mariae. Per impressionem multi- 
plicatus, sub hoc currente anno MCCCCLXX. Kurze Zeit 
darauf verbesserte Lienhart Holl von Ulm die Form der 
Ziffern. Die arabischen Ziffern empfingen die Form, welche 
sie jetzt haben, von zwei Leipziger Druckern um 1489. 
Signaturen nennt man die an den Fuß eines Blattes unter 
den Text zur Unterscheidung der verschiedenen Bogen 
abgesetzten Buchstaben (oder Ziffern). Die Buchstaben 
werden in alphabetischer Reihenfolge gesetzt, so daß A 
den ersten, B den zweiten, C den dritten Bogen bezeichnet. 
Die Buchstaben J, V, W sind gewöhnlich ausgelassen. 
Hat ein Band mehr Bogen als das Alphabet Buchstaben, 
so fangt man mit dem Alphabet von vorne an, indem man 
jedem Buchstaben den entsprechenden zweiten großen oder 
kleinen Buchstaben hinzufügt, z. B. Aa, AA, Bb, BB. Be- 
steht eine Lage aus vier Bogen, so trägt die erste Hälfte 
des Bogens A die Bezeichnung Ai (Ai), die erste Hälfte 
des zweiten Bogens A2 (Aii), die erste Hälfte des dritten 
Bogens A3 (Aiii), die erste Hälfte des vierten Bogens A4 
(Aiiij). Die zweite Hälfte der Bogen wird gewöhnlich nicht 
signiert, doch findet man auch die Signatur noch auf dem 
ersten Blatte der zweiten Hälfte der Lagen eines Bogens, 
so würde z. B. Blatt 5 des Bogens A mit A5 signiert 
sein. Bei den Signaturen kommen häufig Fehler vor; auch 
werden sie, wenn sehr tief angebracht, oder bei zu starkem 
Beschneiden oder wiederholtem Einbinden und Beschneiden 
vom Buchbinder mit weggehobelt. So sagt Hain bei 
Nr. 6433 ohne Signaturen, während das Werk Johann D uns 
Scot., Quodlibeta quaestionum. Venet. (1474) wirklich 
solche hat. Signaturen finden sich bereits in der Concor- 
dantia bibliorum des Conradus de Alemannia 1470, in dem 
von Johann Koelhof in Köln 1472 gedruckten Bande: 
Johannis Nyder Praeceptorium Divinae Legis. Des Hiero- 
nymi Expositio Symboli Apostolorum Oxon. 1468 trägt 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 



82 

auch bereits Signaturen ; aber trotz der Datierung : Impressa 
Oxonie et finita anno domini M.cccc.lxviij, xvij die decem- 
bris nehmen die Bibliographen einen Druckfehler an und 
setzen das Erscheinungsjahr auf 1478. 

Kustoden (Reklamen, Blattweiser, reclame, catch-word) 
heißen die am Schlüsse einer Blätterlage oder eines Bogens 
auf einer besonderen Zeile stehenden Anfangssilben oder 
das Anfangswort der nächstfolgenden Seite. Die Kustoden 
. sollten dem Buchbinder das Zusammentragen der Bogen 
erleichtern und Irrtümer vermeiden helfen. Kustoden 
wandte bereits Wendelin von Speyer in der editio princeps 
des Tacitus an. Diese erste Ausgabe erschien in Venedig 
ohne Datum; man nimmt aber 1468 oder 1469 als Druck- 
jahr an. Nach Abb6 Rive soll das Werk aber nicht vor 
1472 gedruckt sein. Kustoden finden sich auch bereits in 
dem 1472 zu Bologna ohne Druckernamen erschienenen 
Confessionale des Erzbischofs Antoninus. Heute wendet 
man Kustoden nicht mehr an, höchstens einmal in Lieb- 
haberausgaben . 

Der Justierung oder Einteilung des Satzes bei In- 
kunabeln muß die gehörige Aufmerksamkeit geschenkt 
werden. Bei Titelaufnahmen ist stets anzugeben, wenn der 
Satz in zwei, drei oder vier Kolumnen oder Spalten ge- 
teilt ist. Bei durchlaufendem, also über die ganze Seite 
gehenden Satze ist eine besondere Angabe überflüssig. 
Wenn dagegen der eigentliche Text eines Werkes z. B. 
von Erläuterungen in kleinerer Schrift umgeben, beide 
aber in Kolumnen abgeteilt sind, oder wenn Erläuterungen 
am äußeren Blattrande (Marginalien) neben dem Texte 
herlaufen, so wird man dies bibliographisch feststeilen 
(mit Randnoten). Ebenso wird man davon Vermerk nehmen, 
wenn, wie bei Euclids Elementa geometriae. Vicenza 1491 
die Figuren nicht in den Text, sondern auf den ziemlich 
breiten Rand gedruckt sind. 

Die Anzahl der Zeilen auf einer vollen, also nicht 
durch Überschriften, Abschnitte, Anmerkungen u. s. w. 
unterbrochenen Seite muß festgestellt und ebenso wie die 
Anzahl der Spalten, wenn es deren mehrere sind, ange- 
geben werden. Bei den mancherlei Verschiedenheiten bei 
älteren Drucken wird man mehrere Seiten zu zählen haben 
und vermerkt dann Unterschiede in der Zeilenzahl in 
Klammern. Die Verschiedenheit der Zeilenlänge wird man 



1 njMMMMM— IM* _1.J_ 



83 

nicht außer acht lassen, wenn auch von einer biblio- 
graphischen Festlegung sich ergebender Unterschiede im 
allgemeinen Abstand genommen wird. 

Zum Drucke der Inkunabeln verwendete man zwei 
Hauptarten von Typen: gotische (Fraktur) und römische 
(x\ntiqua) und einige Abarten von diesen: halbgotisch oder 
semigotisch und spitzgotisch. Später entstanden daraus die 
sogenannte Schwabacher und die heutige Frakturschrift. 
Katalogbemerkungen: Got. Sehr. (Gotische Schrift), car. 
goth. (caracteres gothiques), Rom. Sehr., Rom. Typ. Ant. 
car. rom. (romains), car. ronds. 

Sehr oft haben gewisse Buchstaben eine sonderbare 
Form, z. B. das R oder S, die i-Punkte fehlen zuweilen, 
im gotischen Texte stehen Antiquabuchstaben, für gerade 
mangelnde Buchstaben wurden einfach andere einge- 
setzt u. s. w. 

Sind bei einer Inkunabel Initialen oder Versalien (große 
Anfangsbuchstaben) mit eingedruckt, also nicht erst später 
eingefügt, so verzeichnet dies der Katalog durch den Ver- 
merk?: M. gedr. Vers, u. Init. oder man setzt den betreffenden 
Buchstaben in Klammern (R)Egistrum, (S)Peculum etc. 
Ist jedoch der Raum für die später einzufügende Initiale 
beim Druck freigelassen worden, so wird der Buchstabe 
weggelassen : ( )Egistrum, ( )Pecuium, auch wenn der 
Buchstabe nachträglich eingemalt oder eingefügt wäre. 
Sind die Initialen rot, blau oder sonstwie gemalt, so darf 
entsprechender Hinweis nicht fehlen. Besteht über die 
Technik der gedruckten Initialen und Versalien kein Zweifel, 
so würde diese hinzugefügt. Den Rubrikatoren erleichterte 
man vielfach ihre Arbeit, indem man die Umrißlinien der 
betreffenden Initialen oder einen kleinen Buchstaben ein- 
druckte. 

Über die Abkürzungen ist bereits weiter oben ge- 
sprochen worden. Da die Auflösung derselben keine allzu- 
großen Schwierigkeiten macht, so soll hier nicht weiter 
darauf eingegangen werden. Jedenfalls sollte man die Ab- 
kürzungen in Katalogen nicht auflösen, sondern genau nach 
Vorlage anführen. Es sind dazu ja nur wenige Zeichen nötig. 

Die Interpunktion fehlt bei manchen Inkunabeln gänz- 
lich; statt des Punktes stehen kleine Kreuze, Sterne oder 
ein kleines z. 



84 

Fehlt ein gedruckter Titel, so ist anzugeben, ob Kapitel- 
und Seitenüberschriften vorhanden sind, oder ob der Wiegen- 
druck ohne gedruckte Überschriften ist, ebenso ob ein 
gedrucktes Register (m. Reg., o. Reg.) vorhanden ist. Das 
Register (registrum huius operis, registrum foliorum, re- 
gistrum chartarum etc.) war eine alphabetische Tabelle des 
ersten Wortes jedes Bogens oder Kapitels, welches in 
Gestalt eines Inhaltsverzeichnisses am Schlüsse des betref- 
fenden Werkes, manchmal auch am Anfange, stand. Das 
Register ist häufig ohne Blattzahlen, was bei Verzeichnung 
im Katalog anzugeben ist. Das Register kommt bereits 
1469 in den in Rom gedruckten Kommentarien Caesars 
und in den Pharsalia des Lucanus vor. Das Register war 
als äußeres Blatt häufig der Gefahr ausgesetzt, abgerissen 
zu werden; auch ist es wahrscheinlich vielfach von den 
Buchbindern unterdrückt worden, nachdem diese es zum 
Kollationieren verwendet hatten. Ein von alter Hand ge- 
schriebenes Register ist manchmal vorhanden; auch hie 
und da eine beachtenswerte Gebrauchsanweisung (directio 
lectoris). 

Ist ein Druckfehlerverzeichnis angedruckt, so wird man 
davon Notiz nehmen (M. Druckf.-Verz.). Schon 1468 findet 
sich ein Druckfehlerverzeichnis in einem Basler Druck: 
Gregorii expositio in Jobum des Berthold Ruppel von 
Hanau. Die alten Buchdrucker versicherten sich sehr bald 
der Mitwirkung gelehrter Männer als Korrektoren, was 
ursprünglich mit Herausgebern gleichbedeutend war. Hier 
seien einige genannt. Joh. Andreae war Korrektor für 
Sweynheim, J. Ant. Campanus bei Han, Omnibonus Leoni- 
cenus bei Jenson, Ludov. Carbo bei Valdarfer, Const. 
Lascaris und Demetr. Chalcondylas bei dem älteren Aldus, 
Petr. Victorius bei den Giunti, Fried. Sylburg bei Heinr. 
Stephanus, Andr. Wechel etc , J. Froben bei Amerbach, 
Siegm. Gelenius oder Hirsch bei Froben, Fr, Raphelengius, 
Fr. Harduinus, Theod. Pulmann bei Plantin, Fr. Modius 
bei Sieg. Feyerabend u. s. w. 

Kommen bei einer Inkunabel Schwarz- und Rotdruck 
vor (Initialen, Anfangs- und Endschriften, Kapitelüber- 
schriften etc.), so wird angegeben: (Schw. u. rot gedr.). Ist 
eine Inkunabel dagegen nur in schwarz gedruckt, so ist 
eine besondere Bemerkung im Katalog überflüssig. Das 
Mainzer Psalterium von 1457 hat bereits 306 große Ini- 



85 

tialen in rot und blau, die Schlußschrift sogar in drei 
Farben. Dieser Psalter trägt auch bereits ein Drucker- 
zeichen (Druckermarke, Signet, Hausmarke, marque typo- 
graphique, printer's mark, device) von Fust und Schöffer, 
und zwar zwei an einem Aste hängende, durch eine Schlinge 
verbundene Schilde, von denen derjenige mit den drei 
Sternen Schöffer gehört. Auch die Verleger führten schon 
früh ein Signet (Insigne, Marque). Diese Drucker- und 
Verlegerzeichen bestanden aus einer willkürlich gewählten 
Handelsmarke, aus dem Wappen des betreffenden Druckers 
etc. etc., aus einem Stadtwappen, einem Symbol oder aus 
einer bildlichen Darstellung mit besonderer Bezugnahme 
auf den Namen des Inhabers (Armes parlantes, redendes 
Wappen), einem Monogramm oder einem ornamentalen 
Buchstaben. Die Aldi in Rom und Venedig bedienten sich 
eines Delphins, der sich um einen Anker herumwindet und 
der Anfangsbuchstaben A. M. R. (Aldus Manutius Ro- 
manus) oder des ganzen Namens Aldus, Abel Langelier hat 
das Opfer Abels, Ant. Bladius in Rom, Rouill6 oder Ro- 
ville in Lyon einen Adler, die Stephani, die Elseviere einen 
Olivenbaum, Plantin einen Zirkel, die Commelins hatten 
die nackte sitzende Wahrheit, in der rechten Hand eine 
Sonne, in der linken ein Buch und einen Zweig haltend, 
zur Rechten befindet sich die Religion, zur Linken die Ge- 
rechtigkeit. Gabriel Giolito hat zwei sitzende Satyrn, welche 
eine Vase hochhalten, auf welcher ein Phönix in den 
Flammen zu sehen ist; über dem Phönix flattert ein Band 
mit den Worten: De la mia morte eterna vita io vivo und 
um die Flammen flattert ein anderes Band mit dem Motto: 
Semper eadem. Auf der Vase befinden sich die Initialen 
G. G. F. Die Giunta oder Juntas haben eine mit ihren 
Initialen versehene Lilie, die Gryphii ein Viereck, überragt 
von einem Greifen, unter welchem eine beschwingte Kugel 
angekettet ist; zuweilen befindet sich zur Linken die Rand- 
schrift: Virtute duce, zur Rechten: Comite fortuna. 

Ottaviano Scotto und viele andere, besonders italienische 
Drucker hatten einen schwarzen oder roten Kreis, der 
durch eine schräge Linie geteilt wurde, aus deren Mitte 
sich ein über dem Kreis endigendes Kreuz erhob, in welchem 
sich die Initialen des Druckers befanden. Sonnius in Paris 
hatte eine Hand (des heil. Paulus), wie sie die Natter ins 
Feuer wirft, mit dem Motto: Si Deus pro nobis, quis contra 



86 



nos? Vincent Valgrisi hatte zwei Hände, welche aus einer 
Wolke hervorkommen und ein Kreuz halten, um welches 
sich eine Schlange windet; auf beiden Seiten steht: 
Vincent. 

Caxtons Drucke tragen die Buchstaben W. C. mit 
einem Zeichen dazwischen, dessen Bedeutung unklar ist. 
Wynkyn de Worde, ..sein Nachfolger, nahm das Zeichen 
mit einigen geringen Änderungen an und fügte gewöhnlich 
seinen Namen bei. Richard Pynson wählte Adam und Eva, 
die ein Schild halten, auf dem sich die Initialen und über 
dem sich ein auf einem Helm sitzender Vogel befindet. 
Julian Notary hatte einen von einem doppelten Kreuz über- 
ragten Kreis auf einem Schild und die Initialen J. N. in 
dem unteren Teile des Kreises. Richard Grafton, welchem 
wir die erste Ausgabe der englischen Bibel verdanken, 
hatte ein Bilderrätsel. Es ist eine Tonne, durch welche ein 
eingepflanzter Baum wächst, mit einem witzelnden Motto: 
Suscipite insertum verbum, Jac. I. (Epistel St. Jakobi, 
Kap. i, V. 21): »Nehmet das Wort an, das in euch gepflanzet 
ist,« eine glückliche Anspielung auf seinen Namen. John 
Day hatte als Devise einen schlafenden Mann, der von 
einem anderen zur aufgehenden Sonne zeigenden Mann 
geweckt wird, mit dem Motto: Arise, for it is Day. Richard 
Tottel, ein bedeutender Drucker juristischer Werke, hatte 
zu seinem Zeichen eine Hand, welche einen Stern hielt. 
John Wolf oder Wolfe hatte als Druckerzeichen eine 
blühende Lilie, die zuweilen von dem Motto: Ubique 
florescit begleitet ist. 

Eine Übersicht nur der hauptsächlichsten Drucker- 
marken würde Bände füllen; es sei daher auf Brunets 
Manuel, Hornes introduction to bibliography vol. II., Or- 
landis origine della stampe etc., Heitz, Büchermarken oder 
Buchdrucker- und Verlegerzeichen verwiesen. 

Bei Beschreibung der künstlerischen Ausstattung der 
Inkunabeln ist möglichst genaue Beschreibung geboten, 
da in vielen Fällen der Text bei Liebhabern keine Rolle 
spielt, die illustrative Seite dagegen in erster Linie Berück- 
sichtigung findet. Vorhandene Initialen, Bordüren, Holz- 
oder Metallschnitte müssen erwähnt und beschrieben werden. 
Die Zahl, Größe und Herkunft der Holzschnitte ist genau 
anzugeben unter Angabe des Zeichners, Holzschneiders 
oder Monogramms. Wiederholen sich Abbildungen im Texte 



87 

oder fehlen solche, sind dieselben übermalt, so wird darüber 
etwas gesagt werden müssen. 

Ist ein Exemplar auf Pergament gedruckt, so muß dies 
erwähnt werden. Bei Papier exemplaren ist auf die Erhaltung 
des Papiers (gebräunt, stockfleckig, beschmutzt), Breite des 
Randes, ferner darauf zu achten, ob das Exemplar zu scharf 
oder mit Textverlust beschnitten ist. Sind beim Beschneiden 
Blattecken umgeknickt und also nicht vom Buchbinderhobel 
getroffen oder ist ein ganzes Blatt nicht beschnitten worden, 
so daß der betreffende Teil noch die ursprüngliche rauhe 
Kante zeigt, so entsteht ein t6moin, witness oder proof, 
der also die Breite des ursprünglichen Randes bezeugt. 
Ist eine Inkunabel unbeschnitten, hat das Papier also noch 
seinen ursprünglichen rauhen Rand (den Bart, cum barbisj, 
so bringt der Katalog einen entsprechenden Hinweis. Un- 
beschnittene Exemplare sind höher zu bewerten. 

Auch den Wasserzeichen, filigrane (französisch), water- 
mark (englisch) ist Aufmerksamkeit zu schenken, da man 
aus demselben gelegentlich auf das Alter des Druckes 
schließen kann. Seit 1310 kennt man den Ochsenkopf als 
Wasserzeichen. 

In der Übergangszeit von der Handschrift zum ge- 
druckten Buche mußten die Buchdrucker dem Publikum, 
den Schreibern u. s. w. noch manche Zugeständnisse machen 
und das Gewand der Drucke einigermaßen den Hand- 
schriften anpassen. Es wurden also Initialen, Kapitel, 
Abschnitte, Überschriften, Anfangs- und Schlußschriften 
noch längere Zeit hindurch von den Schreibern (Clericus, 
Rubricator) fertig ausgezeichnet oder rubriziert. Vielfach 
fehlte aber diese Rubrizierung ganz oder teilweise. Nicht 
selten haben die Rubrikatoren Bemerkungen über Ort, Zeit, 
Preis, Eigentum u. s. w. in den von ihnen rubrizierten 
Werken angebracht, was bei der Bestimmung undatierter 
Inkunabeln nicht zu übersehen ist. Solche Zusätze wurden 
auch von anderer, gleichzeitiger oder späterer Hand gemacht 
(Handrubriken). So findet sich gelegentlich als Rubrikator: 
Jacobus de reymbach lector in conventu aquensi 1470, oder: 
1479 per magistrum Johannem Scholle empti atque rubri- 
cati osnaburgi ora pro eodem, oder das Monogramm 
P W 1485. 

Finden sich in alten Drucken im Texte oder außerhalb 
desselben in Farben, Gold etc. ausgeführte Bilder, so 



88 

genannte Miniaturen, so darf deren Erwähnung in Ver- 
zeichnissen nicht unterlassen werden. Die Verfertiger solcher 
Bilder hießen Miniatoren, Illuminierer, Enlumineurs. 

Dem Einband der Inkunabeln ist stets eine genügende 
Beschreibung zu widmen. Es ist zu berücksichtigen, ob der 
Einband etwa in der Zeit der Herstellung des Werkes an- 
gefertigt wurde, aus welchem Material derselbe besteht, ob 
mit Schließen, Spangen, Buckeln, Wappen, Pressungen, 
Jahreszahl, Ex libris u. s. w. 

Die Erhaltung, d. h. also der Zustand der Inkunabel 
darf bei der Katalogisierung nicht übersehen werden. Stock- 
flecke, Wasserflecke, Tintenflecke, Wurmstiche, fehlende, 
eingerissene, ausgebesserte Blätter und sonstige Beschädi- 
gungen sind genau anzuführen. Der Zustand der Illustra- 
tionen u. s. w., ob dieselben kräftige, tadellose Abdrücke, 
ob sie etwa alt oder neu übermalt sind u. s. w., bedarf der 
Feststellung. 

Die Seltenheit der Inkunabel wird von den Verkäufern 
gewöhnlich ins hellste Licht gestellt. Es werden die bei 
anderen Verkäufen erzielten Preise angegeben. Besondere 
Vorzüge, wie editio princeps, Exemplar eines berühmten 
Sammlers oder mit dem Wappen hochstehender Personen, 
mit dem Einbände eines berühmten Buchbinders, werden 
selbstverständlich nicht verschwiegen. Für die Preisbestim- 
mung gibt es natürlich keine festen Anhaltspunkte. Der 
Antiquar wird gut tun, fleißig die Auktions- und Anti- 
quariatskataloge zu verfolgen und sich die entsprechenden 
Vermerke zu machen. 

Zu einer vollständigen Inkunabelbeschreibung gehören 
aber auch noch sonstige Bemerkungen, welche geeignet 
sind, das Interesse an dem betreffenden Exemplar zu erhöhen, 
z. B. Nachrichten über das Schicksal desselben, über den 
Verfasser, den Drucker, Angabe der Bibliographien, in 
denen es beschrieben, in welchen Sammlungen es zu finden 
oder nicht vorhanden ist u. dgl. 

Bei allen diesen Beschreibungen hat der Katalogi- 
sierende die größte Kürze, Klarheit, Genauigkeit und Be- 
stimmtheit zu erstreben. Für die Zwecke der Buchhändler 
wird es im allgemeinen genügen, wenn er die von ihm zu 
verkaufenden Inkunabeln nach dem Alphabet der Verfasser 
oder nach Ordnungsworten zusammenstellt und bei einer 
größeren Anzahl eine nach Druckorten geordnete Tabelle 



89 

beifügt, in welcher die Drucker nach dem Alphabet unter 
Anfuhrung der Nummern des Katalogs zusammengestellt 
sind. Gelegentlich findet man auch einen nach dem Er- 
scheinungsjahr geordneten Katalog, dem zu besserer 
Übersicht Tabellen nach Verfassern und Druckern beizu- 
geben wären. 

[Albrecht von Scharffenberg. Der jüngere Tyturel.] Bl. i 
An anegenge vü an | letze. Bist du Got e- | wig lebende . . . 
Bl. 306 v. schließt: Mit rimen schlecht drei gen- | ge. 
Seint dise lider worden. Ge- | messen in rechter lenge. 
Weise | vü wort nach maisterlichem or- | den. Zu kurtz 
zu lang ein liet vil | wol smachet. Ich wolfram bin | 
vnschuldig. Ob Schreiber recht | vnrichtig machet. 
M.CCCC.LXXVII (1477). Bl. 307 r.: diss seind die capitel 
diss buchs. | . . . O.O. (Straßburg, Mentelin). 4 . 309 Bll., 
(die beiden letzten leer), 2 Col. zu 40 Zeil, rubriziert, 
semigot. Type. Stilvoller brauner Maroquinband mit 
Blindpressung und Pergamentvorsatzblättern. 

Hain * 6683 nennt als Autor Wolfram von Eschenbach und als 
Drucker Günter Zainer in Ulm, beides irrtümlich. Der Bearbeiter der 
unter dem Titel des >jüngeren Titurel« gehenden Fragmente Wolf- 
rams über Schionatulander und Sigune ist Albrecht von Scharffen- 
berg (Goedeke L, Seite 213 und 214). Auf die Richtigstellung des 
Druckers weist bereits Panzer (Annalen L, Zusätze Nr. 83, 84) hin, 
indem er die Übereinstimmung der Type mit der des Vincent. Bello- 
vacensis Speculum hervorhebt. Das völlig unbeschnittene Exemplar 
ist von vorzüglicher Erhaltung und Sauberkeit. Als Inkunabel und 
editio princeps einer hervorragenden deutschen Dichtung des Mittel- 
alters bildet das Werk eines der ehrwürdigsten Denkmale deutscher 
Buchdruckerkunst. 

Augustinus. Aurelij Augustini epi de ciuitate dei liber 
primus (libri XXII) feliciter incipit. {Am Schlüsse:) Con- 
fectuz uenetijs ab egregio et diligeti magistro Nicoiao 
ienson: Petro mozenicho principe: Anno a natiuitate 
domini 1475: sexto nonas octobres. Folio. Alter Holz- 
band mit Leder überzogen und Blindpressung (Hain * 205 1). 

i Blatt weiß, 14 Bll. Index, 1 Bl. w., 288 Bll. in 2 Kol., in got. 
Schrift und 2 Bll. weiß am Schluß, im ganzen 306 Bll. ohne Blattz , 
Sign, und Rekl. Quaritch gibt nur 300 Bll., Hain 302 und Brunet 
304 Bll. an, aber ein vollständiges Exemplar muß 306 Bll. haben. 
Vollständige Exemplare sind außerordentlich selten. Alle Initialen 
sind illuminiert, die zwei ersten mit Gold gehöht. Auf dem vorderen 
inneren Einbanddeckel befindet sich eine handschriftliche Eintragung 
des ersten Besitzers, aus welcher der Preis des Buches zu ersehen ist: 



90 



el costo L 5 

ligatura et miniatura . . L 4 

tot. lV 

Quaritch hat ein Exemplar mit nur 300 Bll. mit 400 Frs., Rossi ein 
Exemplar mit 304 Bll. mit 500 Frs. angesetzt. 

Plutarchus. Vite de Plvtarcho Tradvcte De Latino in 
Volga | re in Aquila al magnifico Lodovico Torto per 
Baptista Alexandro Jaconello de Riete. (A lafin:) Finisce 
la prima parte delle uite de Plutarcho: traducte per | Bap- 
tista Alexandro Jaconello de Riete: et stampate | in 
Aquila adi. XVI. de septembro M.cccc.lxxxii. | per 
maestro Adam de Rotuuil Alamano | stampatore excel- 
lente: cö dispesa del | magnificho signore Lodouicho 
Torto & delli spectabili ho | mini Ser Dominicho de Mon- 
torio: & de Ser | Lodouicho de Ca- | millis de Asculo | 
ciptadino de | Aquila. | Lavs Deo Amen. | (1482) in fol. 
d.-vel. [Hain 13 132]. 

333 ff. non eh. et 1 f. bl. (manque), sign, a— z, A — L. Jolis carac- 
teres ronds; 47 lignes par page. 

f. 1 recto"i Tabula dela prima parte delle uite de Plutarcho | Au 
verso du m£me f.: Baptista Alexandro Jaconello Reatino in argomento 
dellopera presente. Ad | misser Jacobo de peccatori de Aquila Judice 
della uicaria interegerrimo. | (sonnet de 17 lignes) puis: Laude de la 
recolenda memoria de Cosmo de Medici restau | ratore della lingua 
latina & per cui fauore queste uite foro | no translate de greco in 
latino. | (sonnet de 17 lignes). Le texte commence en t£te du f. a 2 
sous l'intitule cite et il finit au recto du f. 332 par la souscription. 
Le verso de ce f. a 2 sonnets de 17 lignes chaeun, sous le nom de: 
Baptista Alexandro Jaconello de Riete. | Au recto du f. -334: Ragistro 
(sie) delli quinterni del presente volume delle uite de plutarcho.. | Le 
verso est blanc. 

Premiere traduetion italienne tres-rare, et en me'me temps le premier 
livre imprime ä Aquila. Cette edition ne renferme que la premiere 
partie de l'ouvrage; c'est ä dire 26 vies. (Voir De la Serna, nro. 
11 26). 

Bon exemplaire, tres-grand de marges; avec temoins. Le prem. 
f. est peu tache ä la marge. 





Dritte Abteilung. 

Die Verzierung des Buches, 



Initialen. Initialen oder Kapitalbuchstaben nennt man 
die durch ihre Größe, ihren mehr oder weniger reichen 
bildlichen oder ornamentalen Schmuck sich stark von der 
Textschrift abhebenden großen Anfangsbuchstaben am 
Beginne einer Seite, eines Kapitels oder einer Abteilung 
des Buches. Bei den frühen Erzeugnissen der Buchdrucker- 
kunst waren die Initialen nicht mit eingedruckt. Dieselben 
wurden vielmehr nachträglich meist mit roter oder blauer 
Farbe von den Kalligraphen, Illuminatoren, Miniatoren 
oder Rubrikatoren ausgefüllt. Als Anhalt für den Ausmaler 
findet sich auch der betreffende Buchstabe in kleiner 
Schrift oder in Umrissen eingedruckt. Die Initialen finden 
sich in verschiedener Größe, füllen zuweilen eine ganze 
Seite aus und sind besonders bei Prachtdrucken häufig 
mit interessanten Miniaturmalereien geschmückt. Später 
ichnitt man die Initialen in Holz, druckte sie gleichzeitig 
mit dem Text und ließ sie dann kolorieren. In manchen 
Fällen sind die Frühdrucke jedoch ganz oder teilweise 
'hne Initialen, da Drucker, Besitzer oder Künstler es unter- 
n haben, dieselben anbringen ZU lassen. Die künstlerische 
usführung der Initialen und Miniaturen in mehreren 
Farben, Gold u. s. w., die Sauberkeit und der Zustand 
der Erhaltung erhöhen wesentlich den Wert eines Buches. 
In Katalogen sind deshalb die entsprechenden Bemerkungen 
darüber anzubringen. 



92 



Holzschnitt. Die Holzschneidekunst oder Xylographie 
ist die Kunst, auf Holztafeln Bilder zur Vervielfältigung 
durch den Druck herzustellen. Beim alten Holzschnitt 
wurden Bretter aus Apfelbaum-, Birnbaum-, Buchenholz etc. 
benützt, welche der Länge der Holzfaser nach (Langholz) 
aus dem Stamme entnommen wurden. Auf diesen Druck- 
stöcken oder Holzschnitten wurde alles neben den stehen- 
bleibenden Strichen der Zeichnung befindliche Holz mit 
einem Messer herausgeschnitten, so daß also das Bild er- 
haben stehen blieb. Das spröde Material des Langholzes 
gestattete keine besondere Feinheit der Zeichnung und 
kein sehr enges Aneinanderrücken der Linien, so daß man 
sich auf eine möglichst einfache Strichzeichnung be- 
schränken mußte. Schatten, Modellierung und Perspektive 
fehlen bei den alten Holzschnitten noch gänzlich. Eine 
besondere Art bilden die als Schrotblätter bekannten alten 
Drucke, bei denen die Zeichnung weiß auf schwarzem 
Grunde erscheint. Sie sind mit Stichel und Punzen her- 
gestellt. Die moderne Holzschnittechnik verwendet statt 
der faserigen Langholztafeln Querschnitte oder Hirnholz- 
klötze des Buchsbaumholzes, welches härter und gleichartiger 
ist und mit dem Stichel bearbeitet wird. Der moderne Holz- 
schnitt wäre also richtiger als Holzstich zu bezeichnen. 

Der moderne Xylograph ist nicht mehr Holzschneider, 
der mit seinem Messer auf dem Holzstocke die schwarze 
Zeichnung ausspart, sie »stehen läßt«, sondern Holzstecher, 
der mit seinem Stichel weiße Punkte und Linien in das 
Hirnholz eingräbt und so malerische Wirkungen erzielt. 
Die fein abgeschliffene Holzplatte wird mit einer Mischung 
von Zinkweiß oder Kreide, Gummi arabicum und Wasser 
grundiert, d. h. dünn überzogen und darauf die Zeichnung 
im Spiegelbild, in welchem rechts und links vertauscht 
sind, übertragen. In der Zeichnung werden mit Schonung 
der Linien alle Zwischenräume so tief ausgehoben, d. h. 
herausgestochen, daß sie beim Einschwärzen der Platte 
von der Farbe nicht berührt werden. Wird die Zeichnung 
mit Hilfe der Photographie auf den Holzstock übertragen 
(Photoxylographie), so wird derselbe mit einem licht- 
empfindlichen Stoffe, gewöhnlich einem Silbersalz, über- 
zogen und diese Schicht unter einem Negativ belichtet. 
Wird eine Zeichnung peinlich genau im Holzschnitt wieder- 
gegeben, so erhält man einen Faksimileholzschnitt. 



93 

Der früheste datierte Holzschnitt, den heil. Chri- 
stoph mit dem Jesuskinde darstellend, trägt die Jahres- 
zahl 1423. 

Das erste illustrierte Buch, welches alle wünschens- 
werten Bedingungen der Holzschneidekunst wirklich ver- 
einigt, ist das Werk des Franc. Columna, O. S. Dom., 
Hypnerotomachia Poliphili ubi humana omnia non nisi 
somnium esse ostenditur. Dieser Kampf der Liebe und des 
Schlafes erschien 1499 bei Aldus Manutius in Venedig 
mit zahlreichen prächtigen Holzschnitten geschmückt, 
welche dem Giovanni Bellino (Jacopo [Walch] de Barbari?) 
zugeschrieben werden. Das Werk trägt einen lateinischen 
Titel, ist aber in maccaronischem Italienisch, untermischt 
mit Griechisch und Hebräisch, geschrieben und enthält 
unter anderem auf Blatt 6 der Lage M einen Holzschnitt, 
welcher ein Priapopfer darstellt. Das Blatt ist aber ge- 
wöhnlich zerrissen, verdorben, schlecht oder fehlt überhaupt, 
so daß vollständige Exemplare des Werkes sehr selten 
sind und teuer bezahlt werden. Das Beckford- Exemplar 
ergab 1882 2600 M., das ausnahmsweise gut erhaltene 
Exemplar der Turnerschen Sammlung 2740 M. 

Die Holzschnitte waren zuerst rein lineare (Umriß- 
holzschnitte); dann wurde das Blatt durch gleichlaufende 
Striche beschattet. Die Kreuzschraffierung wird zuerst in 
Hartmann Schedels Liber cronicarum cum figuris et yma- 
ginibus, Norimbergae, Anth. Koberger ad int. Seb. 
Schreyer et Seb. Kamermaister 1493 gefunden. Dieses 
Buch der Chroniken und Geschichten erschien 1493 in 
einer deutschen und lateinischen Ausgabe und enthält 
2000 Holzschnitte von Michel Wohlgemut und Wilhelm 
Pleydenwurf. Zu wahrhaft künstlerischer Bedeutung wurde 
der Holzschnitt durch Albrecht Dürer in seinen Bildern 
zur Apokalypse (1498) erhoben, welchen sich seine übrigen 
Folgen und Einzelblätter mit stets wachsender Meisterschaft 
der Ausführung anreihten. Von den Zeitgenossen und 
Schülern Dürers betraten manche mit Glück und großer 
Fruchtbarkeit die von jenem eröffnete Bahn, so Hans 
Burgkmair, Hans Holbein der Jüngere, berühmt durch 
seinen Totentanz, Hans Baidung Grün, Urs Graf, Nikolaus 
Manuel, Hans Schäufelein, Hans Sebald Beham, Albrecht 
Altdorfer, Erhard Schön, Anton Woensam von Worms 
und andere. Die sächsische Schule war hauptsächlich 



94 

durch Lukas Cranach vertreten, der Norden Deutschlands 
durch Heinrich Aldegrever. 

In der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts 
zeichneten sich aus: Virgil Solis zu Nürnberg", die Schweizer 
Jost Amman, Tobias Stimmer, Hans Brosamer, Melchior 
Lorch und Christoph Maurer, die indes zum Teil auch 
in Deutschland ihr Arbeitsfeld fanden. Das Clairobscur 
oder der Tondruck wurde von H. Burgkmair, Lukas Cra- 
nach und anderen schon früher ausgeübt, als von den 
Italienern, welche sich die Erfindung desselben zuschreiben, 
wie namentlich Ugo da Carpi in einer Schrift von 15 16. Bei 
dem Clairobscur wurden nur die Umrisse und Haupt- 
schatten der Zeichnung in schwarzen Linien gegeben, 
während mit weiteren Platten graue, bräunliche, rötliche etc. 
Töne aufgedruckt und die Lichter ausgespart wurden. 

Der Schnitt der Holzstöcke ist nur ausnahmsweise 
von den Künstlern selbst eigenhändig ausgeführt worden. 
Berühmte Formschneider der älteren Zeit waren Hieronymus 
Andre (Resch), der für Dürer, Hans Lützelburger, der für 
Holbein und Jost Dienecker, der unter anderem für Burgk- 
mair schnitt. Im Laufe des sechzehnten Jahrhunderts wurde 
der Holzschnitt immer verbreiteter. Außer Bibeln, Andachts- 
büchern, Chroniken, Klassikern, Romanen, Natur- und 
Reisebeschreibungen wurden auch Einzelblätter, Berichte 
über wichtige Ereignisse, Kalender etc. mit Holzschnitten 
geschmückt. Ungefähr um die Mitte des sechzehnten Jahr- 
hunderts trat die Illustration wissenschaftlicher Werke 
etwas in den Vordergrund. So erschien 1543 zu Basel ein 
Meisterwerk, des Andreas Vesalius: De corporis humani 
fabrica libri septem mit trefflichen Illustrationen von Johann 
von Calcar, einem Schüler Tizians. 

Mit dem dreißigjährigen Kriege ging die Holzschneide- 
kunst fast völlig unter, um erst gegen Ende des achtzehnten 
Jahrhunderts wieder mehr in Aufnahme zu kommen. J. G. 
Unger in Berlin und sein Sohn J. F. Unger trugen 
wesentlich dazu bei. J. F. Unger wurde 1800 zum Professor 
der Holzschneidekunst an der Akademie der bildenden 
Künste in Berlin ernannt. Auch Fr. W. Gubitz, seit 18 12 
ebenfalls Professor der Holzschneidekunst, gab sich redlich 
Mühe, den Holzschnitt wieder volkstümlich zu machen. 
Sein Schüler Fr. Unzelmann war der erste bedeutende 
Vertreter der neuen Richtung im Holzschnitt. Wie sein 



95 

Lehrer Gubitz noch immer in Langholz schnitt, griff er 
zum Stichel und zum Hirnholz. Aus ihrer Schule gingen 
die Brüder Albert und Otto Vogel hervor, welche Vor- 
treffliches lieferten. Die Schnitte Otto Vogels nach den 
Zeichnungen Adolf Menzels zu den Werken Friedrichs des 
Großen sind Meisterstücke. Der bedeutendste Schüler 
Unzelmanns war Eduard Kretzschmar, dessen Anstalt für 
Holzschnitt später an J. J. Weber überging. Die Schnitte 
von Hugo Bürkner und A. Gaber nach den Zeichnungen 
von Ludwig Richter u. s. w. gehören zu den besten ihrer 
Zeit. 

Das erste in Italien mit Illustrationen (Metallschnitten) 
erschienene Buch waren die Meditationes Reuerendissimi 
patris et dni Johannis de Turrecremata Rom 1467, ein 
außerordentlich seltenes Buch, von welchem nur drei 
Exemplare bekannt sind: eines in Nürnberg, eines in der 
kaiserlichen Bibliothek in Wien und das dritte in der 
Bibliothek des Earl Spencer. Dieses letztere Exemplar 
wurde umständlich beschrieben von Dibdin in seinem 
Bibliographical Decameron, I. Bd. S. 384 u. ff. Eine 1481 
von Joh. Numeister (oder Neumeister), einem der tüchtigsten 
Gehilfen Gutenbergs, zu Albi in Languedoc gedruckte 
Ausgabe dieses Werkes wurde kürzlich in einem Katalog 
von Jacques Rosenthal in München für 6000 M. ausgeboten. 
Das zweite in Italien mit Illustrationen (Holzschnitten) ver- 
öffentlichte Buch ist die erste Ausgabe von: Rob. Val- 
turius, De re militari ad Sigismundum Pandulfum Mala- 
testam, Verona 1472. Das Werk ist merkwürdig als erster 
mit Holzschnitten geschmückter und mit einem bestimmten 
Datum versehener, in Italien erschienener, einziger Druck 
des Johannes ex Verona Nicolai filius. Die 82 Holzschnitte 
dieses Bandes sind von Matteo de Pastis, den Valturius 
selbst als einen geschickten Maler und Holzschneider 
erwähnt, gezeichnet und wahrscheinlich auch geschnitten. 
In der Ashburnham-Auktion erzielte ein Exemplar 4380 M. 
Dibdin hat das Werk in der Bibliotheca Spenceriana vol. 
IV. Nr. 793 sehr ausführlich beschrieben (Hain-Copinger 
15847, Proctor 6912, Brunet V 1066, Lippmann p. 35, 
Deschamps 1327). 

Der Holzschnitt entwickelte sich in Italien nicht in 
demselben Maße wie in Deutschland. Von italienischen 
Holzschneidern seien genannt: Marc- Antonio Raimondi 



96 

1488 — 1546, ein bedeutender Künstler, welcher u. a. 
Dürers Holzschnitte in Kupferstich wiedergab, Benedetto 
Montagna, Andrea Mantegna, Cesar Vecellio. Dem Vecellio 
verdanken wir das schöne Werk: Degli habiti antichi e 
moderni di diverse parti del mondo. Es wurde zuerst von 
Zenaro in Venedig 1590, dann von Sessa 1598 und noch- 
mals in Venedig von Combi 1664 gedruckt. Die 420 
Kostümbilder der Habiti antichi wurden von Christoph 
Krieger aus Nürnberg in Holz geschnitten. Vecellius nennt 
Krieger: Christophe Guerra, mio amico et excellentissimo 
intagliatore di legno. Ambr. Firmin-Didot in Paris hat 
1859 — 1864 eine französische Reproduktion des Werkes 
erscheinen lassen. Noch seien angeführt: Antonio Fantuzzi 
Niccolö Boldrini, Andrea Andreani etc. Auch RafFael und 
Tizian zeichneten für den Holzschnitt. 

Die Holzschneider, welche gegen die Mitte des sech- 
zehnten Jahrhunderts in Venedig arbeiteten, zeichneten 
sich lange Zeit hindurch vor den anderen Holzschneidern 
Italiens aus und konkurrierten durch die Feinheit ihrer 
Ausführung mit den Lyon er Künstlern, welche besonders 
in kleinen Gegenständen große Geschicklichkeit zeigten. 
Gabriele Giolito stand an der Spitze der venezianischen 
Drucker in Bezug auf Zahl und Wert .der in seinen Ver- 
öffentlichungen verwendeten Holzschnitte. 

Frankreich hatte von den ersten Tagen des gedruckten 
Buches an Künstler von Ruf, welche sich mit Holz- 
schnitten zur Buchillustration, beziehungsweise Buchorna- 
mentation beschäftigten. Die Leistungen der Ornamentation 
zeigen besonders die Livres d'heures (Heures, Horae) oder 
Andachtsbücher. Dieselben wurden anfangs fast nur auf 
Pergament gedruckt und von den Pariser Miniaturisten 
mit Initialen und größeren Illustrationen geschmückt. Diese 
Verzierungen waren in verschiedenen Farben mit Gold 
u. s. w. und machten einen prächtigen Eindruck. Kaum 
zwanzig Jahre nach Einfuhrung der Druckkunst in Paris 
machte man bereits den Versuch durch prächtig ausge- 
stattete, mit Initialen, Bordüren, Illustrationen, ganzseitigen 
Bildern, kurz mit allen Hilfsmitteln der Druckkunst ver- 
sehene gedruckte Livres d'heures die geschriebenen zu 
verdrängen und so konnten Philippe Pigouchet und Simon 
Vostre am 17. April 1488 die Heures ä Tusage de Rome 
zum Verkauf bringen. Der Versuch gelang über Erwarten 



97 



und 1520 hatte Vostre bereits 103 verschiedene Livres 
d'heures zum Gebrauch für die verschiedensten Städte 
herausgegeben. Pigouchet, Vostre, Gilles Hardouin, Marnef, 
Michel le Noir verwandten für ihre Livres d'heures die 
gotische Schrift, wie auch in den Illustrationen der deutsche 
Stil erkennbar ist, während andere Herausgeber wie Guyot- 
Marchant, Gourmont, Simon de Colines, Janot, Anabat, 
vor allem Geoffroy Tory, unter dem Einflüsse des italie- 
nischen Geschmackes standen und in Antiqua druckten. 
Die schöne Ausstattung der Livres d'heures und ihr im 
Verhältnis zu den geschriebenen Heures sehr billiger Preis 
verschafften ihnen einen bedeutenden Absatz. Die Feinheit 
der Vignetten scheint auf Metallhochschnitt hinzuweisen, 
so spricht z. B. der Buchdrucker Jean Dupr6 1488 von 
Vignetten imprim6es en cuyvre. (Geschichte und Be- 
schreibung der Livres d'heures siehe bei Brunet, manuel V.) 

Von den alten französischen Herausgebern illustrierter 
Werke darf Antoine V6rard nicht vergessen werden, 
welcher um 1485 seine Prachtdrucke mit einem Dekameron 
des Boccaccio begann. V6rard ließ von seinen Ausgaben 
gewöhnlich eine gewisse Anzahl Prachtexemplare auf 
Pergament oder Papier mit Miniaturen, Ornamenten etc. 
herstellen. Es dürfte von Interesse sein, zu erfahren, was 
einem Liebhaber damals ein solches Prachtwerk kostete. 
Charles de Valois-Angouleme, der Vater Franz L, hatte 
Verard beauftragt, ihm von dem Tristan, von Boethius 
Tröstungen, von dem Ordinaire du chr6tien und den Heures 
en fran9ois ein Exemplar auf Pergament mit illuminierten 
Tafeln und gebunden zu liefern. In seiner Rechnung setzt 
V6rard das Blatt Pergament mit 3 Sous 4 Deniers an, die 
gemalten und illuminierten Bilder kosten 1 Ecu die großen 
und 5 Sols die kleinen. Die Einbände waren in dunklem 
Samt mit zwei das Wappen des Herzogs tragenden 
Schließen. Mit den fertigen Exemplaren begab sich V6rard 
nach Cognac, wo der Herzog damals residierte. An Reise- 
kosten bewilligte man ihm 20 Livres, so daß er als Ge- 
samtpreis der kostbaren Werke 207 Livres 10 Sous oder 
ungefähr 5 — 6000 Francs nach heutigem Gelde empfing. 

Geoffroy Tory nimmt unter den Herausgebern illu- 
strierter Bücher einen hervorragenden Platz ein. Er war 
unter anderem der Verfasser einer merkwürdigen, halb 
dichterischen, halb gelehrten Abhandlung, in welcher er 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 7 



98 



sich über die Gestalt der Buchstaben und über die fran- 
zösische Orthographie ausspricht. Das in Kleinfolio ge- 
druckte Werk erschien 152g unter dem Titel: Champ- 
fleury, au quel est contenu L'art et science de la deue et 
vraye Proportion des lettres Attiques, qu'on dit autrement 
Lettres antiques et vulgairement Lettres Romaines, propor- 
tionees selon le Corps et Visage humain. Offenbar war 
Tory durch die Theorien Dürers »von menschlicher Propor- 
tion etc.« verführt worden, wie er selbst sagt: Albert 
Dürer, noble painctre allemand, est grandement ä louer, 
qui a si bien mis en lumiere son art de paincture en 
d6signant les corps de geometrie, les rampards de guerre 
et les proportions du corps humain. Das Werk veranlaßte 
eine bedeutende Umwälzung in der französischen Typo- 
graphie und Orthographie und trug wesentlich zur Be- 
seitigung der gotischen Type und zu einem neuen Schnitt 
der Antiqua in Frankreich bei, sowie anderseits zur Ein- 
führung von Accenten, Apostrophen, Cedillen etc. 

Von Verlegern illustrierter Literatur müssen noch Denys 
Janot und Stephan Groulleaux, denen als Künstler Jean 
Cousin beistand, als Zeichner und Holzschneider noch 
Mercure Jollet, Pierre Wojiriot de Bouzey und Jean 
Papillon angeführt werden, mit welch letzterem der Holz- 
schnitt in Verfall geriet, um dem Kupferstich Platz zu 
machen. 

Gegen das Ende des sechzehnten Jahrhunderts stand 
die Kunst des Holzschnittes auf dem Höhepunkte ihrer 
glänzenden Entwicklung, von da ab begann der Verfall; 
aber mit dem achtzehnten Jahrhundert begann ihre Wieder- 
aufnahme, und zwar gebührt England die Ehre, sie wieder 
neubelebt zu haben. 1771 schrieb die Royal society of art 
in London einen Preis für die besten Holzschnitte aus; vier 
Jahre später wurde dieser Preis von sieben Guineen ein- 
stimmig dem Holzschneider Thomas Bewick von Newcastle 
für seinen Holzschnitt »Der alte Hund« zuerkannt. Als 
Bewick mit vierzehn Jahren (1767) bei dem Graveur Ralph 
Beilby in die Lehre trat, konnte man kaum davon sprechen, 
daß eine Holzschneidekunst in England bestand, ausgenommen 
in ihrer rohesten Form. Man könnte also richtiger von 
einer Geburt als von einer Wiedergeburt der Kunst in 
England durch Bewick sprechen. Er war der erste, der in 
Hirnholz anstatt in Langholz schnitt und wandte 1790 



99 



zuerst weiße Kreuzlagen, d. h. das Übereinanderlegen weißer 
Striche in Kreuzungen an, so daß die Tonwirkung durch 
das Weiß auf schwarzem Grunde, somit umgekehrt wie 
beim Zeichnen entsteht (Tonschnitt, Weißlinienschnitt, white 
line). Die ersten Arbeiten Bewicks erschienen in dem New 
Lottery-Book of Birds and Beasts 1 77 1, in dem Child's 
Tutor 1772, und später in Gay's Fables. Er illustrierte 
auch eine Ausgabe der Gedichte von Goldsmith und Parnell 
1795. Die Illustrationen dieses Werkes wurden in jener 
Zeit für so fein gehalten, daß Georg III. seinem Buch- 
händler befahl, ihm die Holzstöcke zu verschaffen, damit 
er sich selbst überzeugen könne, daß es Holzschnitte und 
keine Kupferstiche wären. Von allen Arbeiten Bewicks ver- 
* dienen aber hauptsächlich die Illustrationen zur History of 
British Birds 1794 — 1804 unsere Aufmerksamkeit. Von 
tüchtigen Holzschneidern sind seine Schüler Nesbit und 
Anderson, ferner Branston, Byfield, Berryman, Austin, 
Jackson, Lee, Wright, Thompson und andere zu nennen. 

Der französischen Holzschneidekunst gelang es trotz 
eines 1 805 von einer Gesellschaft ausgesetzten Preises von 
2000 Francs erst nach den Napoleonischen Kriegen sich 
wieder auszuzeichnen, hauptsächlich mit den vom Verleger 
Didot in Paris herausgegebenen Werken, deren Holzschnitte 
indes von Gubitz in Berlin und Thompson geschnitten waren, 
welch letzteren man von London nach Paris gerufen hatte. 
Sehr bald erwuchs jedoch eine Schule von französischen Holz- 
schneidern, welche durch ihre unzähligen sorgfaltigen 
Arbeiten unsere Bewunderung erwecken. 

In Amerika ist die Holzschneidekunst in neuerer Zeit 
zu einer sehr hohen Stufe der Vollkommenheit gebracht 
worden. 

In Italien wie in England und Spanien wird der Holz- 
schnitt in großem Maßstabe zur Illustration von Zeitschriften 
verwendet. In Deutschland werden noch immer Bücher mit 
Holzschnitten illustriert, aber die wahre Urquelle illustrierter 
Bücher ist Frankreich, wo der Holzschnitt mit größerem 
Geschmack und größerer Feinheit behandelt wird, als in 
jedem anderen Lande, vielleicht Amerika ausgenommen. 

In neuester Zeit haben sich übrigens die verschiedenen 
photomechanischen Reproduktions verfahren ein ungemein 
großes Gebiet erobert und den Holzschnitt ganz bedeutend 
zurückgedrängt. 



100 



Um die Abnützung des Holzstockes zu vermeiden, ist es 
gebräuchlich, ein elektrotypisches Faksimile (einen Kupfer- 
niederschlag, ein Galvano) davon zu machen, welches zum 
Druck verwendet wird. Die Galvanos werden so vollkommen 
hergestellt, daß es nur dem Sachverständigen möglich ist, 
beim Druck den Unterschied zwischen dem Original- 
hblzschnitt und dem Galvano herauszufinden. Da man 
außerdem von einem Holzschnitt eine beliebige An- 
zahl von Galvanos nehmen kann, so wird auch die Her- 
stellung scharfer und guter Abdrücke erleichtert und bei 
großen Auflagen der Druckpreis vermindert. 

Kupferstich. Stahlstich. 

Die Kupferstechkunst, der Kupferstich, die Chalko- 
graphie ist die Kunst, mittelst des Grabstichels, der Punze 
oder durch Atzung Zeichnungen in eine glatte polierte 
Kupferplatte so einzugraben, (gravieren), daß man 
durch die Presse von der mit Druckfarbe eingeriebenen 
Platte Abdrücke erhält. Das Druckverfahren ist sowohl 
beim Kupferstich als beim Stahlstich im Grunde dasselbe 
und besteht darin, daß beim Druck das Papier in die mit 
Farbe ausgefüllten vertieften Stellen der Platte eingedruckt 
wird. Bei jedem einzelnen Abdruck wird die Platte ein- 
gefarbt, also die Farbe in die Vertiefungen eingerieben, 
worauf die Oberfläche der Platte sorgfaltig von den an- 
haftenden Farbteilen gereinigt werden muß. Eine kräftig 
gestochene Kupferplatte ergibt höchstens iooo gute Ab- 
drücke; man kann jedoch durch galvanische Vervielfältigung 
der Kupferplatten das Original schonen oder größere Auf- 
lagen erzielen. Der Kupferstich wendet folgende Verfahren 
oder Manieren an: 

i . Die Linienmanier, Grabstichelmanier oder reine Grab- 
sticheltechnik. 

2. Radiermanier, Radierung, Atzkunst. 

3. Die Punktiermanier. 

4. Die geschabte Manier, Schab- oder Schwarzkunst. 

5. Die Crayonmanier (Kreidemanier). 

6. Die Aquatinta-, Tusch-, Bister- oder Atzmanier. 

7. Der Kupferfarbendruck (mehrfarbige Druckplatten). 
Die Linienmanier (gravure au burin, line engraving) 

ist die schwierigste und wertvollste Methode des Stiches. 
Sie wird in der Weise ausgeübt, daß auf die glatt ge- 



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schliffene und polierte Platte das zu stechende Bild mit 
einer stählernen Nadel in den Umrissen leicht eingerissen 
wird, worauf mit dem Grabstichel, einem vierkantigen, an 
der Spitze dreieckig schräg abgeschliffenen Stahlstifte in 
Holzgriff, gerade, gewellte, gebogene, divergierende, paral- 
lele oder gekreuzte Striche in das blanke Kupfer einge- 
schnitten werden. Durch diese verschiedenen Lagen von 
Strichen erhält das Bild Licht und Schatten und Model- 
lierung. Bei einem falschen Strich, beim Ausgleiten des 
Stichels u. s. w. muß der so entstehende Fehler durch den 
Polierstah] oder durch Hochhämmern der Platte von der 
Rückseite entfernt werden. Zur Nachhilfe oder auch als 
selbständige Manier (Kalte Nadelarbeit) wird die rund 
und scharf zugespitzte Nadel angewendet. Die hierbei ent- 
stehenden Ränder (Barbe, Grate) werden mit dem Schaber, 
einem dreikantigen Instrumente entfernt. Während der 
Linienstich die Wiedergabe der farbigen Wirkung seiner 
Vorlage, insbesondere des Gemäldes anstrebt, beschränkt 
sich der Kartonstich auf Angabe der Umrisse mit leichter 
Schattierung. Die gemischte Manier ist halb Grabstichel- 
manier, halb Radierung, erstere für Architekturen und 
Personen, letztere für Fels und Flur, Baumschlag, Tiere 
und dergleichen. Die Drucke erfolgen entweder auf weißes 
halbgeleimtes Kupferdruckpapier oder auf zartes, gelb- 
liches Chinapapier, welch letzteres bei dem starken 
Druck der Kupferd ruck presse während der Ausübung des 
Druckes gleichzeitig mit der weißen Fläche des Kupfer- 
dnickpapiers unauflöslich verklebt bleibt. 

Bei der Radierung wird eine Kupferplatte geschliffen 
und mit einem aus Asphalt, Wachs, Mastix, Kolophoniu 
Pech etc. zusammengesetzten Atzgrunde überzogen (grun- 
diert), welcher auf der erwärmten Platte gleichmäßig ver- 
teilt sein muß. Hierauf wird der Atzgrund durch den 
Qualm einer Kerze geschwärzt und die Umrisse der Zeich- 
nung aufgepaust. Nun wird mit verschieden geschliffenen, 
ziemlich senkrecht gegen die Platte gehaltenen Radier- 
nadeln die Zeichnung durch den Atzgrund in die Platte 
eingeritzt (radiert), so daß jeder Strich das blanke Kupfer 
aufdeckt. Dann legt man um die Platte einen Rand von 
Wachs (sogenanntes Bordwachs), wenn man es nicht vi 
zieht, die Platte in einer Schale zu ätzen. Nun wird t 
Platte mit Ätzwasser (Salpetersäure etc.) übergössen, 



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welches das Metall nur an den bloßliegenden Stellen der 
Platte, also an allen aufgerissenen Linien der Zeichnung 
auflöst und so vertieft. Je länger die Säure wirkt, desto 
tiefer und breiter wird der Strich. Es müssen daher Striche 
und Tone, welche zart wirken sollen, beizeiten gegen die 
Wirkung der Säure geschützt werden. Zu diesem Zwecke 
nimmt man die Platte aus dem Bade und überzieht die ge- 
nügend geätzten Stellen mit einem säurefesten Lack, z. B. 
in Terpentinöl gelöstem Asphalt. Nun läßt man die Säure 
aufs neue wirken und wiederholt das Decken und Atzen 
so lange, bis schließlich nur die am tiefsten wirkenden 
Stellen, also die tiefsten Schatten übrig bleiben. Sind auch 
diese kräftig genug, so ist die Platte bis auf die Retouche 
fertig. Die Retouche geschieht entweder mit dem Polier- 
stahl, welcher lichte Stellen glättet, damit sich auf den- 
selben keine Farbe ansetzen kann oder mit dem Grab- 
stichel, mit welchem Schattenstellen überarbeitet werden, 
um mehr Kraft in dieselben zu bringen. Die feinsten 
Striche in einer Platte werden häufig durch direktes Ein- 
ritzen mit einer scharfgeschliffenen Radiernadel (kalte, 
trockene Nadel, pointe seche, dry point) ausgeführt, nach- 
dem die Platte fertig geätzt ist. Der Ätzgrund wird mit 
Ol bestrichen, über Kohlenfeuer erweicht und mit einem 
Lappen sorgfaltig abgewischt. Die Radierung erscheint 
nun schwarz auf der Kupferplatte und es kann mit dem 
Druck begonnen werden. 

Radiert ein Künstler sein Werk selbst, so spricht man 
von einer Malerradierung, Originalradierung; der Künstler 
wird Malerradierer, Originalradierer, Malerkupferstecher, 
peintre-graveur, artist-engraver genannt. 

In Deutschland radierten in älterer Zeit namentlich 
A. Dürer, H. S. Lautensack, Hirschvogel, Elsheimer, 
Umbach, Wenzel Hollar, die Merian, dann Dietrich, Chodo- 
wiecki. Um die Wiedererweckung der Radierung in 
Deutschland hat William Unger das größte Verdienst; er 
fand in den letzten Jahrzehnten eifrige Nachfolge. Unter 
den modernen Originalradierern Deutschlands verdienen 
besondere Erwähnung: A. Menzel, Max Klinger, Stauffer- 
Bern, E. M. Geyger, B. Mannfeld, Max Liebermann, Peter 
Halm, unter den reproduzierenden J. L. Raab, Doris Raab, 
W. Hecht, Karl Köpping, Woernle, Krauskopf, Holzapfl, 
Krüger, Krostewitz, Forberg, Kühn, Klaus. 



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Bei der Punktiermanier (gravure au pointill6, stippled 
manner) wird das Bild auf einer wie bei der Radierung 
gegründeten Platte durch Nadeln oder durch die Roulette, 
einem mit feinen Zähnen besetzten Stahlrädchen oder durch 
Punzen eingearbeitet und hierauf geätzt. Meister in der 
Punktiermanier war Francesco Bartolozzi 1728 — 1813. Bei 
dem Punzenstich werden die Vertiefungen, sowohl die 
Zeichnung als die Schattierung, durch die Goldschmied- 
punze vermittelst eines Hammers in die Kupferplatte ein- 
geschlagen. Das älteste Blatt in Punzenmanier rührt von 
Giulio Campagnola (geb. 148 1) her. 

Die Schabkunst (maniere noire, mezzotint, mezzotinto) 
verfolgt ein der Linienmanier und Radierung gerade ent- 
gegengesetztes Verfahren. Bei der Schabkunst erscheint 
das Bild hell auf dunklem Grunde, die Lichter müssen 
also in die Platte hineingeschabt werden, während beim 
Stich schwarze Linien in die Platte geschnitten oder geätzt 
werden. Während bei allen anderen Kupferstich manieren 
glatt polierte Platten gebraucht werden, wird bei der 
Schabkunst die Oberfläche der Platte so rauh und körnig 
als möglich gemacht. Das Rauhmachen geschieht mit so 
genannten Wiegen, runden stählernen Halbwalzen, Granier- 
walzen, welche mit feinen Stacheln oder Zähnen versehen 
sind. Mit diesen Wiegen wird die Platte nach allen Rich- 
tungen überarbeitet. Auf dieses Korn kommt nun die 
Zeichnung und durch Schaben mit dem Schabeisen und 
Polieren mit dem Polierstahl werden nun die Lichter und 
Töne, welche im Bilde hell erscheinen sollen, heraus- 
genommen, d. h. das Korn wird, je nach der Zeichnung, 
weggeschabt und geglättet. Die Schabkunst gestattet 
kräftige Licht- und Schattengegensätze. Die Schabkunst 
wurde um 1 640 von dem landgräflich hessischen Kammer- 
junker Ludwig von Siegen erfunden. Prinz Ruprecht von 
der Pfalz brachte sie nach England, wo der ältere Smith, 
V. Green, J. Mat Ardeil, Rieh. Earlom Treffliches darin 
leisteten. 

Die Crayonmanier (französischer Kreidezeichnungsstich) 
wird hauptsächlich zur Reproduktion von Rötel- oder 
Kreidezeichnungen verwendet. Die Kupferplatte wird mit 
einem Ätzgrund überzogen und auf diesen die Zeichnung 
mit der Roulette aufgetragen. Die mit der Roulette mehr- 
fach wiederholten Züge haben mit einem Rötelstriche große 



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Ähnlichkeit. Um die Ehre der Erfindung der Crayonmanier 
stritten sich Nikolaus Magny, Gilles Demarteau und Joh. 
Karl Francis, welche beide dieselbe 1756 gemacht haben 
wollen. Die Priorität dürfte Francis zukommen, welcher 
schon 1740 auf diese Technik verfiel. 

Bei der Aquatintamanier (maniere ä l'aquatinte, gravure 
au lavis) werden die Umrisse der Zeichnung leicht in die 
Platte eingeätzt. Hierauf wird der Atzgrund abgewaschen 
und die Platte mit dem Staubkorn versehen. Das Staubkorn 
ist ein Staub aus fein pulverisiertem Mastix oder Kolopho- 
nium, welches in dem Staubkasten aufgewirbelt wird. Auf 
den Boden desselben wird dann die blanke Kupferplatte 
gelegt, so daß sich der Staub allmählich darauf ablagert. 
Je gröber oder feiner man das Korn haben will, desto 
eher oder später bringt man die Platte in den Kasten. 
Durch gelindes Anwärmen der Platte von hinten wird nun 
das Staubkorn auf der Platte befestigt. Wird die Platte 
zu stark erhitzt, so schmelzen die Harzstäubchen gänzlich, 
fließen zusammen und bilden so eine geschlossene Harz- 
schicht, welche für die Säure undurchdringlich ist. Dies 
muß also vermieden werden. Hat man das gewünschte 
Korn, so werden die höchsten Lichter und der Plattenrand 
mit einem in säurefesten Deckfirnis getauchten Pinsel ab- 
gedeckt und die Platte so lange geätzt, als es zur Er- 
zeugung der zarten Halb- und Mitteltöne nötig ist. Aut 
diese Weise bekommt die Platte das Aussehen einer Tusch- 
zeichnung und die Drucke ebenso. Als Erfinder der Aqua- 
tintamanier wird Joh. Bapt. Le Prince angesehen, welcher 
das Verfahren 1768 ausübte, dessen Kunstgriffe aber bis 
zu seinem Tode 1781 geheimhielt. Der König von Frank- 
reich kaufte der Nichte von Le Prince das ererbte Ge- 
heimnis ab, um es seiner Akademie zur öffentlichen Be- 
kanntmachung zu übergeben. 

Die für den Kupferfarbendruck nötigen Platten werden 
wie bei der Schabmanier hergestellt. Die ersten Platten: 
blau, karminrot und gelb geben mit der vierten schwarzen, 
mit der die Schatten und Umrisse gedruckt werden, durch 
Übereinanderdrucken alle Farbentöne des Gemäldes wieder. 

Der Stahlstich (gravure sur acier, steel-engraving) ist 
die Vervielfältigung von Zeichnungen, Gemälden u. s. w. 
durch gravierte Stahlplatten. Die Platten werden in der 
Hauptsache wie beim Kupferstich behandelt, vor der Be- 



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arbeitung jedoch erst dekarbonisiert, d. h. durch Ausglühen 
wird ihnen der Kohlenstoff entzogen, wodurch sie weicher 
werden und nach erfolgter Gravierung wieder chemisch ge- 
härtet. Der Stahlstich gestattet nicht die Weichheit, Sicherheit 
und Kraft der Linienführung des Kupferstiches; die Platten 
rosten leicht, wenn sie nicht gut mit Wachs überzogen 
sind und die Drucke haben etwas Hartes. Dagegen hat 
die Stahlstichplatte den Vorzug größerer Dauerhaftigkeit; 
sie gestattet verschiedene tausend Abdrücke und man kann 
von Stahlplatten auch galvanische Kupferniederschläge zur 
Schonung der Originalplatte oder zur Herstellung großer 
Auflagen nehmen. Der Stahlstich wurde 1820 zuerst in 
England von Charles Heath angewandt. In Deutschland 
wurde der Stahlstich von englischen Stechern (Winkles, 
Payne) im Atelier des Professors Karl Frommel in Karls- 
ruhe eingeführt. 

Die ersten Abdrücke eines Kupferstiches besitzen den 
höchsten Liebhaberwert und werden für die künstlerisch 
wertvollsten gehalten, da die Platte sich rasch abnützt und 
ein Abdruck also desto geringer ist, je höher er in der 
Zahl der Abdrücke überhaupt steht. 

Die verschiedenen Arten der Abdrücke (etat, Platten- 
zustand) sind im Handel, in Verzeichnissen und Angeboten 
stets anzugeben. Die frühesten Abdrücke sind die unvoll- 
endeten Probedrucke, bei denen einzelne Teile mit dem 
Grabstichel oder der kalten Nadel schon ausgeführt sind! 
dann folgen die vollendeten Probedrucke (6preuve d'artiste 
oder avant toute lettre) ohne alle Unterschrift. Will der 
Künstler die darauf folgenden für den Handel bestimmten 
Abdrücke durch ein Merkmal (remarque) kenntlich machen, 
so stellt er einen solchen Remarquedruck (6preuve de re- 
marque) entweder dadurch her, daß er einzelne wenig be- 
merkbare Stellen in der Darstellung weiß läßt oder indem 
er am Rand derselben irgend eine Kleinigkeit, sogenannte 
Einfalle, einradiert, die später wieder weggeschliffen werden 
können. Der Abdruck vor der Schrift (avant la lettre) ist 
der nächste Abdruck nach Entfernung jedes Merkmales. 
Zwischen dem Abdruck vor der Schrift und dem Abdruck 
mit der Schrift stehen die Abdrücke mit bloß eingerissener, 
durchbrochener oder offener Schrift (avec lettre grise oder 
avant la lettre finie). Die Abdrücke mit voller Unterschrift 
(avec toute lettre) sind die letzten, gewöhnlich im Handel 



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vorkommenden Abdrücke. Zur Unterschrift gehören außer 
dem Titel des Gegenstandes der Darstellung die dicht 
unter dem Bildrand stehenden Benennungen des Schöpfers 
des Original bildes (pinx. = pinxit gemalt oder inv. = invenit 
erfunden), des Zeichners (del. = delineavit gezeichnet), des 
Stechers (sc. = sculpsit gestochen) und auch wohl des 
Druckers (imp. = impressit gedruckt oder exe. = exeudit 
gefertigt). 

Kupferstiche wurden schon seit ihrer Entstehung 
geschätzt und gesammelt; der Abbe de Marolles gab um 
die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts in Frankreich ein 
großartiges Beispiel davon. Nach ihm erlangten besonders 
Mariette, Silvestre, Basan, Paignon Dijonval, Graf Rigal, 
Durand, Debois in Paris, Bankier Winckler in Leipzig, 
Graf Fries in Wien, Ploos van Amstel, Baron Verstolk 
von Soelen in Amsterdam, Reynolds, Mark Masterman 
Sykes, Herzog von Buckingham in London, T. O. Weigel 
in Leipzig, Marchese Durazzo in Genua, Baron von Liphart, 
Eugene Dutuit in Rouen, A. von Lanna in Prag, Dr. Straeter 
in Aachen den meisten Ruf als Kupferstichsammler. Auch 
Fürsten sammelten eifrig und aus solchen Sammlungen 
sind z. B. die öffentlichen Kupferstichkabinette in London, 
Paris, Dresden, Berlin und Wien entstanden, die als die 
reichsten und vollständigsten berühmt sind. 

Die Kupferstechkunst soll von dem florentinischen 
Goldschmied Maso Finiguerra 1460 erfunden worden sein. 
Dies ist aber nicht zutreffend; denn schon 1446 sind in 
Deutschland Kupferstiche nachzuweisen und zwar trägt ein 
Blatt mit der Geißelung der sogenannten oberdeutschen 
Passion (früher im Besitz von Renouvier in Montpellier, 
jetzt im Berliner Museum) in gotischen Buchstaben die 
Zahl 1446. Schon vor dieser Zeit muß die Kupferstechkunst 
in Deutschland geübt worden sein, wie die technisch hoch 
entwickelten Blätter des kölnischen Meisters der Spielkarten 
bezeugen. Blumen und Tiere seines Kartenspiels finden 
sich bereits kopiert in den Miniaturen datierter Hand- 
schriften von 1446 und 1454. Die zahlreichen Stiche des 
deutschen Meisters E. S. tragen auf mehreren seiner Blätter 
die Jahreszahl 1465, 1466 und 1467 und leiten direkt zu 
jener vorgeschrittenen Stufe über, welche die Kupferstech- 
kunst in Deutschland schon wenige Jahrzehnte nach ihrer 
Erfindung einnahm. 



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Der Kupferstich wurde anfangs weniger zur Illustra- 
tion von Büchern angewendet als der Holzschnitt. Zum 
erstenmal findet sich der Kupferstich in >E1 monte sancto 
di Dio« von Antonio (Bettini) da Siena, gedruckt in 
Florenz von Niccolö di Lorenzo, die X. septembris 1477. 
Dieses Werk hat drei Stiche, deren Zeichnung dem Sandro 
Botticello und deren Stich dem Baccio Baldini zugeschrieben 
wird. Demselben Künstler werden die Zeichnungen zu einem 
Dante mit Kommentar von Landino, 1481 in Florenz von 
demselben Niccolö di Lorenzo gedruckt, zugeschrieben. 
Die Zahl der Stiche in diesem Bande sollte 19 betragen, 
außerdem ein Duplikat zu Gesang VI des Inferno ; nur zwei 
wurden in den Text gedruckt, die anderen 17 wurden be- 
sonders gedruckt und sollten auf die für diesen Zweck 
weiß gelassenen Stellen eingeklebt werden. Meist verirrten 
sich aber die Stiche und das einzige bekannte Exemplar, 
welches sowohl die 19 Stiche als auch das Duplikat zu 
Gesang VI des Inferno hat, befindet sich in der ehemaligen 
Spencerschen Bibliothek und ist im vierten Bande der 
Bibliotheca Spenceriana von Th. F. Dibdin beschrieben. 
Das britische Museum, die Nationalbibliothek in Paris und 
die Biblioteca Magliabecchiana in Florenz haben ebenfalls 
Exemplare mit den 19 Stichen aber ohne das Duplikat. 
Andere bekannte Exemplare haben 17, 11, 9 Stiche, aber 
gewöhnlich ist die Zahl derselben auf die zwei in den Text 
gedruckten beschränkt. Die Stiche zu dem Monte Sancto 
und Dante zeigen einen matten Druck, sind technisch flach 
und anfängerhaft behandelt und können sich in keiner 
Weise mit den gleichzeitigen deutschen Stichen, namentlich 
nicht mit denen von Martin Schongauer messen. 

Schon Konrad Sweynheim machte die ersten Versuche 
Landkarten für die Buchdruckpresse in Kupferhochschnitten 
herzustellen, um sie der von ihm geplanten Ausgabe der 
Geographie des Ptolemäus beizugeben. Er starb aber vor 
Vollendung dieses Werkes, dessen letzte Platten von Arnold 
Bucking, das ist Arnold Pannartz, angefertigt wurden. 
Diese Cosmographia des Ptolemäus trägt folgende Schluß- 
schrift: »Claudii Ptolomaei .... geographiam Arnoldus 
Buckinck e Germania Rome Tabulis aeneis in picturis for- 
matam impressit .... anno MCCCCLXXVIII, vi idus 
octobris. « Es ist ein sehr kostbares und seltenes Buch und 
muß 27 geographische Karten enthalten, nämlich eine Über- 



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siehtskarte, 10 Karten für Europa, 4 für Afrika und 12 für 
Asien. Das um 1480 in Florenz gedruckte geographische 
Gedicht des Berlinghieri enthält ebenfalls in Kupfer ge- 
schnittene geographische Karten. 

In Deutschland kommt 1481 ein Buch mit einem Kupfer- 
stich vor. das Missale Herbipolense; der Kupferstich stellt 
das Wappen Rudolfs von Scherenberg und des Bistums 
Würzburg vor und ist von A. Glockendon gestochen. 
Frankreich findet sich der Kupferstich 1488 in den 
Lyon gedruckten Peregrinationes civitatis sanete Jerusalem. 
In England wird eines der frühesten Beispiele von Kupfer- 
stichen in einem in London 1540 gedruckten Buche: The 
Byrth of Mankynd or The Woman's Boke von Thomas 
Raynald gefunden. Der um 1610 zu Tours geborene fran- 
zösische Kupferstecher Abraham Bosse ist der Verfasser 
einer kleinen Abhandlung: La Maniere de Graver a l'Eau 
Forte et au Burin, welche später erweitert von Cochin 
wieder herausgegeben wurde. 

Es gibt sehr umfangreiche Kupferstich werke, in welchen 
der Text nur Beiwerk ist; zu dieser Klasse gehören die 
Galerien, Beschreibungen von Leichenfeierlichkeiten, Be- 
richte von fürstlichen Krönungen und Hochzeiten, Dar- 
stellungen von öffentlichen Festlichkeiten u. s. w. 

Die Kupferstiche bilden auch jetzt noch einen hervor- 
ragenden Zweig des Kunsthandels. Alte Stiche von be- 
rühmten Meistern werden stets ihren Wert behalten und 
sind nicht so der Mode unterworfen wie gewisse Arten 
von Büchern. Die alten Meister waren auch ihre eigenen 
Kunsthändler. Als Dürer 1506 nach Italien ging, nahm er 
einen Vorrat von Stichen, Drucken und Kunstwerken mit 
in der offenbaren Absicht, dieselben an den Mann 
bringen. Die erzielten Vorteile waren aber keineswegs so 
reichlich wie die ihm erwiesenen Ehrenbezeugungen. Auf 
seiner Reise in den Niederlanden 1520 verkaufte Dürer 
eines seiner Hauptblätter, Adam und Eva, um vier Stüber 
und etwa fünfzig Jahre später wurde ein ganzer Druck seiner 
Werke nur auf 36 Gulden angeschlagen. Rembrandt, 
welcher nicht nur der berühmteste Maler und Radierer 
seiner Zeit, sondern auch ein tüchtiger Geschäftsmann war, 
soll sich für jeden Druck seines berühmten Blattes >Christus 
den Kranken heilend* 100 Gulden bezahlen haben 1 
daher der Name Hundertguldenblatt. Jetzt ist es mehr als 



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ein Tausendguldenblatt geworden; denn ein guter Abdruck 
erzielt den zehnfachen Betrag und mehr. Ein allererster 
Etat des Hundertguldenblattes wurde von Rothschild mit 
40.000 Francs bezahlt. Ein Abdruck des ersten Platten- 
zustandes desselben Blattes ergab 1868 in London 22.000 M., 
auf der Auktion Buccleuch 26.000 M. und ein Abdruck 
des zweiten Plattenzustandes von Rembrandts Porträt des 
Bürgermeisters Six 1877 in Paris 17.000 Francs. Rembrandt 
erhöhte den Wert der ersten Abdrücke mancher seiner 
Platten auch dadurch, daß er letztere erbarmungslos ver- 
nichtete. Ein Exemplar der lasziven Darstellungen von 
Marc Antonio Raimondi, eines Zeitgenossen Rafaels, welche 
Papst Klemens VIII. mit allen Platten vernichten ließ, 
wurde 1775 in Paris mit 80.000 Pfd. St. bezahlt. 

Lithographie. Lithographie, lithographischer Druck, 
Steindruck ist die Kunst, Schrift, Noten, Zeichnungen, 
Landkarten u. s. w. mit besonders zubereiteter Tinte, Tusche, 
Kreide oder mit Nadel oder Diamant auf den vorgerichteten 
Stein (Solnhofener Lithographiestein), eine Zink- oder Alu- 
miniumplatte zu schreiben, zu zeichnen oder zu gravieren 
und davon durch die Presse Abdrücke zu erzielen. Bei der 
Lithographie liegt die Druckfläche, ausgenommen beim 
Gravierverfahren, auf derselben Ebene mit der Oberfläche 
der Druckfläche, während sie beim Holzschnitt und der 
Zinkhochätzung erhaben, beim Kupferstich, Stahlstich und 
der Heliogravüre vertieft ist. Die Lithographie besteht aus 
zwei ganz verschiedenen Verrichtungen, aus dem Zeichnen 
und Schreiben auf den Stein und aus dem Drucken vom 
Stein. Man unterscheidet folgende lithographische Manieren: 
die Federzeichnung, die Kreide- oder Crayonzeichnung, 
die Gravierung. 

Bei der Federmanier wird der Stein fein abgeschliffen, 
mit einer Seifenauflösung oder mit Terpentinöl getränkt 
und dann mit der Zeichenfeder, Reisfeder etc. die Zeichnung 
mit lithographischer Tusche, welche aus Seife, Schellack, 
Mastix, Talg, Kienruß u. s. w. besteht, auf den Stein über- 
tragen. Bei der Kreidemanier wird der Stein abgeschliffen 
und dann durch Schleifen mit feinem Sand und Abreiben 
mit Bimsstein gekörnt. Die Zeichnung auf den Stein geschieht 
mit chemischer oder lithographischer Kreide in Stiftform. 
Die Kreidezeichnung besteht wegen des Kornes nicht aus 
zusammenhängenden Linien, sondern aus kleineren und 



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größeren Punkten. Bei der Gravierung-, Gravüre oder ver- 
tieften Manier wird die Zeichnung mit Diamant und Nadel 
in die Steinplatte vertieft eingraviert, wie bei dem Kupfer- 
stich, nachdem der Stein fein poliert und mit Gummi- 
auflösung, der etwas Gallusextrakt und Kienruß beigesetzt 
ist, gegen die Farbe unempfindlich gemacht worden ist. 
Nach Vollendung der Gravüre wird der Stein eingelassen, 
d. h. die gravierten Stellen werden mit Fett, gewöhnlich 
Leinöl, ausgefüllt, damit sie die Farbe annehmen. Ein der 
Kupferradierung ähnliches Verfahren ist die lithographische 
Radierung, bei welcher der Stein mit einem gegen die 
Säure widerstandsfähigen Atzgrund (Asphalt) überzogen 
und die Zeichnung mit der Graviernadel eingeritzt wird, 
so daß der Stein an den gravierten Stellen bloßgelegt ist. 
Hierauf wird der Stein mit verdünntem Scheidewasser über- 
gössen und die Striche werden tief geätzt. 

Die Chromolithographie, auch Lithochromie oder litho- 
graphischer Farbendruck genannt, ist aus dem schon in 
den Anfängen der Lithographie angewandten Tondruck 
hervorgegangen, den man auf gekörnten Steinen mittelst 
der Manier des Ausschabens in Asphalt erzeugte. Durch 
Anwendung mehrerer Tonplatten in verschiedenen Farben 
entwickelte sich aus dem Drucke mit abgestuften Tönen der 
mit übereinandergelegten Tönen; dadurch entstand der 
eigentliche Farbendruck, der durch Benützung sämtlicher 
Stein druckmanieren zu hoher Vollkommenheit gelangt ist. 
Bei der Chromolithographie ist es Hauptaufgabe des Litho- 
graphen, durch eine möglichst geringe Anzahl von Farben- 
platten eine möglichst getreue farbenreiche Wiedergabe 
der Vorlage zu erreichen. Für die Chromolithographie 
erweist sich die Kreidezeichnung als einfachste Manier. 
Da jedoch der Druck von Kreideplatten auf der Schnell- 
presse schwieriger ist, so suchte man die Kreidezeichnung 
durch Federarbeit nachzuahmen und dadurch entstand die 
punktierte Manier oder Federpunktiermanier. Der Zeichner 
muß bei dieser Manier durch Abstufung der hellen und 
dunklen Partien mittelst feiner und starker Punkte, sowie 
durch Weiter- und Engerhalten derselben eine der Kreide- 
zeichnung ähnliche, möglichst reiche Tonabstufungen ent- 
haltende Platte erzeugen. Alle Farbenplatten müssen beim 
Ubereinanderdruck genau aufeinanderpassen, wozu zuerst 
eine genaue Konturzeichnung (Pause) des wiederzugebenden 



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Bildes erforderlich ist. Von dieser Kontur Zeichnung-, 
welche zum Drucke der Auflage nicht dient, werden so 
viele Überdrucke (Klatsche) auf lithographische Steine ge- 
macht, als man Farben anwendet und dann jede einzelne 
Farbenplatte durchgearbeitet, wobei man gewöhnlich mit 
den helleren Farben beginnt und die dunkleren folgen läßt. 
Unter Umdruck versteht man die Übertragung einer litho- 
graphischen Platte oder einer auf Umdruckpapier her- 
gestellten Schrift, Zeichnung etc. auf einen Lithographie- 
stein, beziehungsweise eine Zink- oder Aluminiumplatte. 
Autographie nennt man das Verfahren, mit autographischer 
Tinte auf Umdruckpapier hergestellte Schrift, Zeichnung, 
Noten etc. durch Umdruck auf den lithographischen Stein 
zu vervielfältigen. 

Als Ersatz für den schweren und teuren Solnhofener 
Lithographiestein werden jetzt häufig Zink- und Aluminium- 
platten angewendet. Es lassen sich fast alle Zeichen- und 
Druckverfahren mit geringen Abänderungen wie bei der 
Lithographie ausführen. Der Aluminiumdruck wird Algraphie 
genannt, von al, dem chemischen Zeichen für Aluminium, 
und ist von Joseph Scholz in Mainz erfunden worden. 

Die Lithographie wurde 1796 beziehungsweise 1798 
von Aloys Senefelder erfunden. 1799 verlieh ihm Kur- 
fürst Maximilian Joseph von Bayern ein Privilegium auf 
fünfzehn Jahre, welches nach einiger Zeit der Musikalien- 
verleger Andre in Offenbach erwarb. Die Lithographie 
wurde zunächst in München durch Ferd. Piloty und Joseph 
Löhle, sowie durch Franz Hanfstängl künstlerisch ver- 
wertet, gewann dann besonders durch C. Hildebrandt, 
Feckert und Ad. Menzel in Berlin Bedeutung, wurde durch 
Jos. Kriehuber und C. von Pettenkofen in Wien eingebürgert, 
in London auf Anregung Andres von Senefelder selbst 
eingeführt. In Frankreich übten H. Vernet, Bellange, 
Isabey und andere die Lithographie aus, wo dieselbe 
neuerdings durch Mouilleron, Cheret, Maurou und andere 
am meisten künstlerische Selbständigkeit gefunden hat. 
Zur Entwicklung der Chromolithographie hatte schon 
Senefelder den Grund gelegt, vervollkommnet wurde sie 
von G. Engelmann in Paris. 

Photographie. Photographie ist die Kunst, mit 
Hilfe der chemischen Wirkungen des Lichts ein bleibendes 
Bild eines Objekts auf einer chemisch präparierten Fläche 



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herzustellen. Die Photographie selbst wird heutzutage zur 
Illustration von Büchern fast gar nicht benützt, während 
die sogenannten photomechanischen Druckverfahren eine 
ungemein große Anwendung und Vervollkommnung ge- 
funden haben. Die hauptsächlichsten Reproduktionsver- 
fahren sind: der Lichtdruck, die Photozinkographie, die 
Photolithographie, die Autotypie, die Photogravüre oder 
Heliogravüre, der photographische Farbendruck. 

Der Lichtdruck, auch Photographiedruck, Alberttypie, 
Albertotypie , Phototypie, Collotypie oder Leim druck, 
richtiger Lichtleimdruck genannt, benützt eine belichtete 
Chromgelatineschicht als Druckplatte. Das photographische 
Negativ wird auf eine mit Chromgelatine überzogene 
Spiegelglasplatte kopiert. An den vom Licht getroffenen 
Stellen nimmt die Chromgelatine kein Wasser an und er- 
härtet, die nicht vom Licht getroffenen Stellen quellen im 
kalten Wasser auf und werden ausgewaschen. Die belichtete 
Gelatine nimmt die Druckfarbe mehr oder weniger stark 
an und gibt so mit größter Genauigkeit die Töne des 
Originals wieder. Gute Lichtdrucke sind lackiert von Photo- 
graphien nicht zu unterscheiden. 

Photozinkographie und Photolithographie stehen in 
enger Beziehung zum Lichtdruck. Wenn ein in fetter 
Schwärze erhaltenes Lichtleimbild nach dem anastatischen 
Verfahren auf einen Stein oder auf eine Zinkplatte über- 
tragen wird, so erhält man einen photolithographischen 
Stein oder eine photozinkographische Platte, die beide in 
lithographischer Manier abgedruckt werden können. 

Der Lichtzinkdruck liefert für die Buchdruckpresse 
geeignete Clich6s sowohl in Strichen (Lichtstrichhochätzung, 
Heliotypie, Phototypie), als auch in Halbtönen (Lichtton- 
hochätzung, Autotypie). Die Lichtstrichhochätzung wird 
nach einem von einer Strichzeichnung aufgenommenen 
Negativ ausgeführt. Man kopiert dasselbe auf Chrom- 
gelatinepapier, schwärzt dieses ein, wobei die Schwärze 
nur an den belichteten Stellen hängen bleibt, überträgt 
das so erhaltene Bild auf Zink und behandelt die Platte 
mit einer Atze, welche alle nicht von der fetten Farbe 
geschützten Stellen anfrißt, so daß die Striche des Bildes 
ähnlich wie bei einem Holzschnitt erhaben stehen bleiben. 

Die Autotypie ermöglicht es, Buchdruckcliches nach 
Originalen mit Halbtönen (Photographien, Ölgemälden, 



113 

Tuschzeichnungen) herzustellen. Unter Halbtönen versteht 
man die Übergänge vom Licht zum Schatten, die nicht 
mittelst Strichlagen, sondern mit dem Wischer oder Pinsel, 
bei Photographie nach der Natur durch das Sonnenlicht 
bewirkt werden. Die Töne des zu reproduzierenden Bildes 
werden in Linien und Punkte zerlegt, welche je nach ihrer 
Stärke im Druck heller oder dunkler wirken, je nach der 
Tönung des Originals. Die Zerlegung in Striche und Punkte 
wird dadurch bewerkstelligt, daß man eine Glasplatte, auf 
welche sehr feine und sehr nahe aneinander stehende 
Linien in gekreuzten Lagen gezogen oder rastriert sind 
(Rasterplatten), zwischen die lichtempfindliche Platte und 
das Original legt und nun eine Aufnahme von dem Bilde 
macht. Das Negativ wird mittelst Asphalts oder einer 
anderen lichtempfindlichen und säurewiderstehenden Sub- 
stanz auf eine Metallplatte für die Buchdruckhochätzung 
übertragen. 

Die Photogravüre oder Heliogravüre oder der Licht- 
kupferstich ist das vornehmste photomechanische Repro- 
ductionsverfahren und liefert Bilder auf Kupferplatten, bei 
denen die Zeichnung vertieft in Kupfer steht, so daß der 
Druck auch auf der Kupferdruckpresse geschehen muß. 
Eine gut polierte Kupferplatte wird mit einem feinen 
Asphaltkorn versehen. Auf dieselbe wird eine in einem 
Chromsalzbade lichtempfindlich gemachte Gelatineschicht 
aufgetragen und die Platte dann belichtet. Die unbelichteten 
Stellen der Gelatine werden ausgewaschen, die belichteten 
erhärten und die Zeichnung bleibt als zartes Relief auf 
der Platte zurück. Dieses wird mit Eisenchloridlösung in 
das Kupfer geätzt. Die Heliogravüre ist zur Illustration 
feiner Prachtwerke vorzüglich geeignet. 

Der photographische Farbendruck umfaßt alle Ver- 
fahren, nach welchen Farbendrucke mit Benützung der 
Photographie hergestellt werden. Bei den farbigen Photo- 
gravüren von Goupil wird eine Photogravüreplatte mit den 
verschiedenen Farben eingewalzt, wobei die Stellen, die 
eine Farbe nicht annehmen sollen, mit einer Schablone 
überdeckt werden. Farbenlichtdrucke werden ganz in der 
Art der Chromolithographie durch Abdruck verschiedener 
Lichtdruckplatten auf dasselbe Blatt hergestellt. Die einzelnen 
Farbenplatten werden erzeugt, indem in einem photo- 
graphischen Negativ alle Stellen mit schwarzem Firnis 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 8 



zugedeckt werden, die nicht gelb drucken sollen. Nach 
dem so gedeckten Negativ wird eine Platte für gelb kopiert 
und ähnlich für die übrigen Farben verfahren. Bei dem 
Naturfarben druck wird der Druck in natürlichen Farben 
mit drei Platten erzeugt. Es gibt hierbei zwei Verfahren : 
i. durch direkte Aufnahme mittelst photographischer 
Schichten, die für alle Farben empfindlich sind und die 
Wirkung jeder Farbe möglichst in der Originalfarbe wieder- 
:ben, 2. durch photographische Aufnahmen, welche durch 
chemische Wirkung des Lichts in Druckplatten übergeführt, 
mit Benützung des Farbendruekprinzipes und mit ver- 
schiedenen Farben nach optischen Grundsätzen abgedruckt 
werden. Der Drcifarbetipigmentdruck ist eine Naturfarben- 
druckmanier mit Benützung des Pigmentdruckverfahrens. 
Die Photochromie oder Heliochromie bezweckt die Her- 
stellung von Photographien in Naturfarben durch direkte 
Aufnahme in der photographischen Camera. Die photo- 
graphischen Farben druck verfahren sind meist noch sehr 
umständlich und verbesserungsbedürftig. Nur der durch 
Autotypie auf dem- Wege des Buchdrucks ausgeführte 
Dreifarbendruck hat befriedigende Ergebnisse aufzuweisen 
und wird in immer steigendem Maße angewendet. 

Einband. Der Bucheinband ist die mit den einzelnen 
Bogen und sonstigen Bestandteilen des Buches fest ver- 
bundene Schutzhülle desselben. Zur Herstellung des Ein- 
bandes werden die einzelnen Bogen eines Werkes gefalzt, 
d. h. nach dem Formate zusammengelegt, so daß die be- 
druckten Seiten genau aufeinanderpassen. Das Falzen 
geschieht mit der Hand oder mit der Falzmaschine. Die 
gefalzten Bogen werden dann nach ihrer Reihenfolge zu- 
sammengetragen und verglichen (kollationiert), hierauf mit 
dem Schlaghammer geschlagen oder durch ein Walzwerk 
getrieben. Nun werden am Anfang und Ende des Buches 
die zum Halt und zur Zierde des Buches dienenden Falze 
und Vorsatzblätter angefügt und das Buch auf der Heft- 
lade oder Heftmaschine geheftet, was auf letzterer mit 
Zwirn oder Draht geschehen kann, Die Bünde, zwei bis 
fünf, je nach der Größe des Buches, dienen dazu, die zu- 
sammengehefteten Bogen mit den Deckeln des Buches zu 
verbinden. Bei glattem Rücken werden die Schnüre ver- 
senkt, d. h. es werden soviel Einschnitte in den Rücken 
gesägt, als das Buch Bünde erhalten soll. Bei erhabenen 



115 



sichtbaren Bünden wird nicht eingesägt, sondern der Rücken- 
falz jedes Bogens wird vor und hinter dem Bunde durch- 
stochen. Nun wird die Vorderseite des Buches beschnitten, 
der Rücken rundgeklopft, alsdann das Buch abgepreßt, die 
Falze angebracht und der Buchblock beschnitten. Der Schnitt 
wird entweder mit Farbe, Gold oder Silber verziert. Ist der 
Schnitt fertig, so wird am Rücken des Buchblockes oben und 
unten das Kapital angebracht, ein Streifen Pergament, Seide, 
Zeug oder Schnur. Hierauf werden die beiden Buchdeckel 
angesetzt, die je nach der Art des Einbandes mit Papier, 
Leinwand, Leder, Pergament, Seide, Samt u. s. w. über- 
zogen sind. Der Rücken trägt gewöhnlich den Titel des 
Werkes, sowie sonstige Verzierungen in Pressung und 
Gold. Die Deckel werden ebenfalls sehr häufig durch 
Prägung, Gold- und Farbendruck, Ledermosaik, Leder- 
schnitt etc. verziert. 

Nach den zum Überzug der Bücher verwendeten 
Stoffen werden die Einbände verschieden benannt. Broschüren 
werden teilweise gar nicht oder nur mit zwei Stichen oder 
Drahtklammern geheftet und unbeschnitten in einen be- 
druckten Papierumschlag geklebt oder dieser mit angeheftet. 
Steif broschiert ist ein Werk, wenn es geheftet, mit dünnem 
Pappdeckel mit Papierüberzug versehen und beschnitten 
ist. Der Pappband hat überstehenden Deckel und Rücken 
von Pappe mit Papierüberzug. Der Kartonband oder die 
Kartonnage unterscheidet sich vom Pappband dadurch, daß 
er glatt beschnitten und gewöhnlich mit einem bedruckten 
Umschlag überzogen ist. Halbleinwand- und Halbleder- 
bände sind Bände, deren Rücken und Ecken mit Leinwand 
(Kaliko) oder Leder überzogen sind. Ist der Halblederband 
sehr sorgfaltig und aus bestem Material hergestellt, der 
Rücken mit Goldtitel und ebenso wie die Deckel mit Ver- 
zierungen versehen, so nennt man ihn Halbfranzband. Ist 
ein Einband ganz mit Leinwand oder Leder überzogen, 
so heißt er Ganzleinwand- oder Ganzlederband, Ganzfranz- 
band. Je nach der Art des Leders unterscheidet man wieder 
Saffian-, Kalbleder-, Chagrin-, Marokko-, Juchten-, Schweins- 
lederbände u. s. w. 

In Bezug auf die verschiedenen, zu Einbänden ver- 
wendeten Stoffe zeigt uns die Geschichte der Buchbinderei 
verschiedene Sonderbarkeiten. So erfahren wir, daß ein 
gewisser Jeffery, ein Buchhändler, ein Exemplar von Fox* 

8* 



116 



historischen Werken in Fuchsfell binden ließ. Ein Exemplar 
von Turberville, On Hunting wurde von Whittaker in Reh- 
haut gebunden und als Verzierung ein silberner Hirsch 
auf dem Deckel angebracht. Bougainville hatte die Ge- 
schichte von der dritten — durch das tragische Ende des 
berühmten Seefahrers unterbrochenen — Reise des Kapitäns 
Cook in schwarzen mit silbernen Tränen übersprengten 
Marokko gebunden. Die Haut von allen möglichen Tieren, 
ja sogar von Menschen, wurde zu Einbänden verwendet. 
Ein in Menschenhaut gebundener Band war auf einer typo- 
graphischen Ausstellung in Brera 1879 von dem Antiquar 
Luigi Arrigoni ausgestellt worden. Auch Dibdin erzählt 
in seinem Bibliographischen Dekameron IL 45 1 , daß 
Dr. Anthony Askew, ein englischer Arzt und bekannter 
Büchersammler (1722 — 1774) ein in Menschenhaut gebundenes 
Buch besaß. 

In seinen Caprices d'un bibliophile sagt Octave Uzanne: 
»Ein Buch sollte seinem Gegenstande, dem Zeitabschnitte, 
in welchem es erschienen ist, dem Werte, den man ihm 
beilegt und dem Gebrauche, den man von ihm zu machen 
beabsichtigt, entsprechend gebunden werden; es sollte 
seinen Inhalt schon durch seine äußere Hülle an- 
deuten. « 

Dem Einbände allein übertriebene Wichtigkeit beizu- 
legen, ist töricht und wenn der Liebhaber sowohl Einbände 
als auch Bücher sammelt, so kann doch nichts die un- 
geheuren Preise rechtfertigen, die für an sich wertlose 
Bücher gezahlt werden, bloß weil dieselben etwa von 
Derome, Padeloup, Roger Payne oder irgend einem andern 
Buchbinder gebunden worden sind. Einbände, welche das 
Motto Groliers, die Chiffre Heinrichs IL und der Diana von 
Poitiers oder die Wappen De Thous, Colberts oder Soubises 
tragen, erzielen hohe Preise. Ein schöner früher Maioli 
angehöriger Einband würde aus diesem Grunde allein unter 
Umständen 2000 M., ein Einband Groliers 3000 — 4000 M. 
wert sein. 

Der Bibliophile sollte besonders bestrebt sein, seine 
Bücher ihrer Wichtigkeit entsprechend einbinden zu lassen 
und vor allem den ursprünglichen Einband eines alten 
Buches zu bewahren suchen, wenn derselbe noch in gutem 
Zustande ist oder ihn nötigenfalls durch einen neuen Ein- 
band nachahmen lassen. 



117 



Eine mißverstandene Sparsamkeit führt Bibliophilen 
und sogar Bibliotheken dazu, eine größere Anzahl von 
Schriften geringen Umfanges, Flugschriften u. s. w. zu- 
sammen in einen Band binden zu lassen. Diese Art der 
Sammelbände ist unbedingt zu verwerfen. Dagegen dürfte 
es angängig sein, solche weniger umfangreiche Hefte in 
dauerhaften Kästen oder Futteralen zu vereinigen und 
dadurch die gesonderte Benützung jeder einzelnen Schrift 
zu ermöglichen. 

Das britische Museum verwendet zur Erleichterung 
der Klassifikation, des Einräumens u. s. w. verschiedene 
Farben für die Einbände der einzelnen Wissenschaften. 
Der größere Teil der Bücher wird in Halbmarokko mit 
Leinwandüberzug gebunden. Geschichtliche Werke be- 
kommen einen roten, theologische einen blauen, poetische 
einen gelben, naturwissenschaftliche einen grünen Rücken. 
Wörterbücher und in beständigem Gebrauch befindliche 
Nachschlagewerke werden dauerhaft in Juchten gebunden. 
Die Einbände seltener und kostbarer Werke werden mit 
einem gewissen Luxus ausgestattet, während dünne Bro- 
schüren einfach in Halbschaf led er mit Papierüberzug ge- 
bunden werden. Folianten, Atlanten u. s. w. werden mit 
Metallbeschlägen oder mit Metallnägeln versehen, um die 
Abnützung zu vermindern. 

Der wohlhabende Bücherliebhaber sollte dafür Sorge 
tragen, daß die Einbände seiner Bücher reich ohne Über- 
ladung und dauerhaft, aber nicht schwerfallig sind und 
immer mit dem Werke übereinstimmen, welches sie be- 
decken. Die Arbeit muß gut und bis auf die kleinsten 
Einzelheiten genau ausgeführt sein, die Verzierungen ge- 
schmackvoll und gut erfunden. 

Ein Einband ist gut, wenn er Festigkeit mit Feinheit 
verbindet, wenn sich das Werk leicht aufschlagen läßt 
und bei allen aufgeschlagenen Seiten offen liegen bleibt, 
wenn es beim Zuklappen an der aufgeschlagenen Stelle 
keine Spur zurückläßt, wenn die inneren Ränder beim auf- 
geschlagenen Buche völlig sichtbar und die äußeren Ränder 
gleichmäßig und möglichst wenig beschnitten sind. Ge- 
nauigkeit des Falzens, Festigkeit des Heftens und des 
Rückens, sowie Elastizität der Bünde und des Rückens 
sind für einen guten Einband ebenfalls unerläßlich. Um 
dies zn •«•wichen, muß man die Bücher einem geschickten 



Buchbinder anvertrauen und ihm die zum Binden nötige 
Zeit lassen, damit er alle Verrichtungen sorgfältig 
gründlich ausführen kann. Selbstverständlich muß der 
Buchbinder auch genaue Anweisung über den Einband, 
über Beschneiden, Herrichtung der Ecken, Anbringen der 
Schrift auf dem Rücken u. s. w. erhalten. Der Rückentitel 
braucht sich nicht stets sklavisch nach der Titelseite zu 
richten, muß aber doch den Inhalt des Werkes genau 
angeben. Bei geschichtlichen Werken dürfen Daten nicht 
unberücksichtigt gelassen werden. 

Zur Geschichte der Buchbinderkunst können hier nur 
einige wenige Daten gegeben werden. Von Prachteinbänden 
aus dem frühen Mittelalter hat sich eine kleine Anzahl 
erhalten. So befindet sich in der königlichen Bibliothek zu 
München das berühmte Evangeliar aus St. Emmeram zu 
Regensburg, das vom Kaiser Arnulf dem genannten Kloster 
geschenkt wurde und unter Otto II. (973 — 083) seinen 
jetzigen mit Smaragden und Perlen besetzten Einband 
erhielt. Ein Geschenk Ottos III. (9,83 — 1002) und seiner 
Mutter Theophana an das Kloster Echternach war ver- 
mutlich das jetzt im Museum zu Gotha befindliche Evan- 
geliar, das wegen der diagonalen Teilung der mittleren 
Fläche von besonderem Interesse ist. Aus den Jahren 
'039—1054 etwa stammt ein im Münster zu Essen an der 
Ruhr befindliches Evangelienbuch, dessen Deckel mit sehr 
reichem Schnitzwerk verziert ist, das von einem getriebenen 
Goldblechrahmen umgeben ist, dessen Gehrungsfugen mit 
Edelsteinen besetzt sind. 

Mit dem zwölften Jahrhundert läßt der übertriebene 
Luxus der kirchlichen Einbände allmählich nach. Die 
Bücher mehren sich unter der Hand berufsmäßiger Ab- 
schreiber gleichzeitig mit der Zahl derer, die lesen und 
schreiben lernen; immerhin behalten die Einbände der 
liturgischen Bücher im wesentlichen ihr seitheriges Ge- 
präge. Im vierzehnten Jahrhundert wird das Buch mehr 
und mehr zum Handelsartikel und demgemäß muß auch 
der Einband einfacher und billiger hergestellt werden, was 
jedoch nicht ausschloß, daß die kirchlichen Zwecken 
dienenden Evangeliarien, Sakramentarien etc. nach wie vor 
mehr Metall- als Lederarbeit erforderten. Ganz in Silber 
getriebene Buchdeckelbc-kleidungen kommen noch im 
sechzehnten Jahrhundert vor. Eine prachtvolle Arbeit dieser 






119 



Art ist der von Anton Eisenhoit (* 1554) gefertigte Deckel 
zu einem im Besitze des Grafen Fürstenberg-Herdringen 
befindlichen Evangeliarium. In der Regel beschränkt sich 
seit dem fünfzehnten Jahrhundert der Metallbeschlag auf 
den Schutz der Ecken, auf ein rosettenförmiges oder als 
Medaillon gestaltetes Mittelstück und auf die Schließen 
(Klausuren) zum Zusammenhalten der beiden Deckel. 
Die Schließen, als Spangen von Metall, häufiger in 
Form von Lederriemchen, kommen im dreizehnten Jahr- 
hundert auf. 

Der schlichte bürgerliche Einband des vierzehnten 
und fünfzehnten Jahrhunderts zeigte in Deutschland haupt- 
sächlich zwei Formen, den Einband mit Ritzarbeit und 
den blind gepreßten Einband. Auch kommt die erste vor- 
nehmere Art des Einbandes mit der zweiten vereint vor. 
Das den Überzug des Holzdeckels bildende Leder wurde 
figürlich und ornamental verziert, wozu man sich der 
Stempel bediente. Linien zog man am Lineal hin mit dem 
Falzbein, vielleicht auch schon mit dem Streicheisen oder 
einem ähnlichen Werkzeug. Als sich nach der Erfindung 
der Buchdruckerkunst die Büchererzeugung bedeutend hob, 
entwickelte sich auch eine lebhaftere Tätigkeit der Stempel- 
schneider für die Buchbinderei, die nun neben dem Hand- 
stempel auch größere Platten lieferten. 

Die großen Drucker des sechzehnten Jahrhunderts, wie 
die Koberger in Nürnberg, die Aldus in Venedig, die 
Elsevier in Leiden, die Stephanus in Paris brachten ihre 
Erzeugnisse vielfach gebunden auf den Markt und trafen 
daher auch die zur Herstellung der Einbände erforderlichen 
Einrichtungen. Besonders Aldus Manutius gebührt das 
Verdienst, den vergoldeten Lederband mit Pappdeckelkern 
eingeführt und an die Grundzüge des orientalischen 
Geschmacks anknüpfend der Handvergoldung mit Bogen- 
linien und kleinen Stempeln die Bahn gebrochen zu 
haben. 

Von großer Bedeutung für den künstlerischen Einband 
waren zwei Bücherliebhaber:. der Italiener Thomas Maioli 
(erste Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts) und der Franzose 
Jean Grolier (1479 — 1565). Von Maioli wissen wir kaum 
mehr als seinen Namen, der auf den Decken seiner Bücher 
überliefert wurde: Tho Maioli et Amicorum. Diese Bände 
waren in braunes, olivgrünes oder schwarzes Leder ge- 



120 



bunden und in der Regel von einem großen Band- oder 
Kartuschenmuster in Blindpressung, aber mit Goldlinien 
konturiert, bedeckt, * durch welches sich reiches graziöses 
goldenes Ranken- und Blattwerk hinschlingt. Der jüngste 
unter den noch erhaltenen Maiolibänden trägt die Jahreszahl 
1553. Ein besonderes Exemplar befindet sich in der Brunet- 
schen Sammlung ; es trägt auf dem Deckel das Merkzeichen 
Maiolis, auf dem Titelblatt jedoch den Eigentumsvermerk 
Groliers, was die Annahme nicht ausschließt, daß beide in 
Verkehr gestanden haben. 

Jean Grolier, Vicomte d'Aiguisy, ließ anfangs Maiolis 
Arbeiten nachahmen, verwendete aber bald hellere Farben, 
legte die Band- und Kartuschenmuster farbig aus und 
umzog sie mit Goldlinien zur Begrenzung der Farben. Von 
seiner etwa 3000 Bände starken Bibliothek sind heute noch 
etwa 350 Bände in verschiedenen Bibliotheken nachweisbar. 
Viele Grolierbände tragen die Bezeichnung: Joh. Grolierii 
et Amicorum. Grolier soll zuerst den Titel des Werkes 
auf dem Rücken angebracht haben. 

Auch Heinrich IL von Frankreich, seine Gemahlin 
Katharina von Medici, und seine Geliebte Diana von Poitiers 
waren Liebhaber von künstlerisch ausgeführten Einbänden. 

Die Einbände von GeofFroy Tory, welcher mit Grolier 
in geschäftlichen Beziehungen stand, sind von den Maioli- 
und Grolierdecken wesentlich abweichend; sie zeigen ein von 
unten aufsteigendes, von der Mittellinie sich nach den Seiten 
entwickelndes Ornament, in welchem eine Vase mit aus- 
gebrochenem Rande das Merkzeichen des Ursprungs ist. 

Von hervorragenden französischen Buchbindern seien 
genannt: Clovis und Nie. Eve, Le Gascon, Derome, Pade- 
loup, Dubuisson, Thouvenin, zu denen in neuerer Zeit 
Pagnant, Magnin, Michel, Engelmann, Amand, Purgold, 
Trautz u. a. kommen. 

Von englischen Liebhabern und Buchbindern seien 
nur Gibson, Bodley, Harley, Roger Payne, Baumgaertner, 
Kalthoefer, Zaehnsdorf u. a. angeführt. 

Von den älteren Meistern des Bucheinbandes wissen 
wir meist wenig mehr als den Namen oder die Anfangs- 
buchstaben desselben. Am Schlüsse eines auf der Biblio- 
theque nationale in Paris befindlichen Exemplars der 
Gutenbergbibel befindet sich folgende Notiz des Vikars 



121 



Henricus Cremer: »Dieses Buch ist illuminiert, gebunden 
und vollendet worden durch Heinrich Cremer, Vikar an 
der Kollegiatkirche zu St. Stephan in Mainz, im Jahre 
des Herrn 1456, am Feste der Himmelfahrt der glorreichen 
Jungfrau Maria. Gott sei Dank. Älleluja etc. (24. bezw. 
15. August 1456).« Ein in Pelplin befindliches Exemplar 
derselben Bibel trägt den Stempel: häicz cost' — bant dit. 
Heinrich Coster war Buchbinder in Lübeck, wo er am 
8. September 1455 von dem Glaser Hans Abrade eine 
Bude mietet. Zwei weitere- Exemplare derselben Bibel 
(Eton College Library und Universitätsbibliothek Leipzig) 
sind von Johannes Voghel de Francfordia, Buchbinder zu 
Erfurt (1455 daselbst immatrikuliert) gebunden. Auch 
Ulricus Frenckel de Hirsaw ist um diese Zeit Buchbinder 
in Erfurt. So kennen wir ferner einen Andreas Jäger in 
Augsburg im fünfzehnten Jahrhundert. Auf einem Exemplar 
von Hieronymus Epistolae nennt sich ein Kaplan Johannes 
Richenbach von Geislingen 146 g als Verfertiger des Ein- 
bandes: ȟligatus est anno Domini 1469 per me Johannem 
Richenbach capellanüm in Gysiingen.« Auch bei dem 
Verkaufe der Bibliothek des Dr. Kloß in Frankfurt a. M., 
der 1835 in London stattfand, kamen zwei 1469 gedruckte 
und 1470 von demselben Kaplan Richenbach gebundene 
Werke des Augustinus zum Vorschein. Von Kaspar Ritter 
befinden sich mehrere Bände in der Hofbibliothek zu 
München, von Johann Hagmayer in Ulm ist ein Einband 
(um 1480) bekannt; ferner sind die Namen von Hans 
Wagner zu Lauingen, Walter Fabricius und Lazarus 
Zetzner zu Köln, Reußenholz zu Straßburg, Christoph Birck 
in Leipzig (f 1578) auf uns gekommen. 

Von den deutschen Fürsten sind als Förderer der 
Buchbinderkunst in älterer Zeit bekannt: Kaiser Maximi- 
lian L, Herzog Albrecht V. von Bayern und die sächsi- 
schen Herzöge und Kurfürsten. Von Künstlern stellten 
Hans Holbein d. J., Lukas Cranach Vater und Sohn, Virgil 
Solis u. a. ihr Talent gelegentlich dem Bucheinband zur 
Verfügung. Im Dienste des Pfalzgrafen Otto Heinrich, des 
Erbauers des Heidelberger Schlosses stand der Buchbinder 
Jörg Bernhard aus Görlitz (1550). Von dem Kurfürsten 
August von Sachsen wurde Jakob Krauße von Augsburg 
als Hofbuchbinder nach Dresden berufen. Sein Nachfolger 
war Kaspar Meuser, der auf Veranlassung des Kurfürsten 



122 



Christian I. das Buchbinderzeug seines Vorgängers um 
1S8 Gulden n Gr. i Pfg. übernahm. In der Folge arbei- 
teten unter den Kurfürsten Christian I. und H. Jakob 
Weidlich und sein Sohn Christoph, welcher vorher in 
Diensten des Herzogs Friedrich von Württemberg gestanden 
hatte, Matthias Hauffe und Bastian Ebert aus Leipzig, 
Kaspar Krafft um 1597. 




Vierte Abteilung 



Is Büchersammlung des Liebhabers. Zugangsregister. Bücherzeichen 
d Stempel Unterbringung der Bücher. Die Herstellung der Kataloge. 
Wissenschaftlicher, Standorts- und alphabetischer Katalog, Spezialkataloge. 
Die Aufnahme des Titels. Kürzung des Titels. Einordnung der Schriften. 
Verweisungen im Katalog. Illustrierte Werke. Fortsetzungen Die beson- 
dere Beschreibung der Bücher. Bibliographische Systeme, Die Hinrichs- 
schen Bücherverzeichnisse. Erhaltung und Ausbesserung des Buches. 
Bibliographien der einzelnen Wissenschaften und Länder. Lateinisch- 
deutsches Verzeichnis früher Druckstätten. Verzeichnis von Abkür- 
zungen und Worterklärungen. 



Bibliothek und Katalog. 



J 



hai 



Die Büchersammlung des Liebhabers. Gute 

üclier sind die großen Schätze des Menschengeschlechts, 

las Beste, was je gedacht und erfunden wurde, bewahren 

sie aus einem Jahrhundert in das andere; sie verkünden, 

was einst auf Erden lebendig war. Hier steht, was wohl 

tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung geschaffen wurde 

und daneben, was erst vor wenigen Jahren in die Welt 

wanderte. Alle Bücher vom ältesten bis zum jüngsten, 

stehen in einem geheimnisvollen Zusammenhange. Denn 

einer, der ein Buch geschrieben, ist durch sich selbst 

iworden, was er uns ist. Jeder steht auf den Schultern 

iner Vorgänger. Alles, was vor ihm geschaffen wurde, 

.t irgendwie dazu geholfen, ihm Geist und Leben zu 

bilden, und was er geschaffen, hat irgendwie andere 

Menschen gebildet und wieder aus deren Geist ist es in 

spätere übergegangen. So bildet der Inhalt aller Bücher 

.ti großes Geisterreich auf Erden. Von den vergangenen 

elen leben und nähren sich alle, welche jetzt atmen und 

eues wirken. Wer längst seinen Leib der Natur zurück- 



124 



gegeben, wird täglich in Tausenden aufs neue lebendig. 
Der Verkehr mit den großen Geistern der Vergangenheit 
durch ihre Bücher ist einer der edelsten Genüsse. Wir 
leben mit ihnen wie mit Freunden, wir bewundern und 
lieben sie, als wenn sie leibhaftig unter uns weilten. So 
Gustav Freytag! Man muß die Bücher eigen haben, die 
man recht lesen will. Aus entlehnten oder Bibliothekbüchern 
lernt man nichts gründlich. Alle Bücherleihanstalten jeder 
Art sind zwar recht gut für größere und teurere Werke, 
die man nur zur augenblicklichen Belehrung über einzelne 
Punkte konsultiert und für die größere Fachliteratur über- 
haupt; die Bücher aber, die man um der allgemeinen 
Bildung willen wiederholt und zwar gerade, wenn Neigung 
und Stimmung dafür vorhanden ist, lesen muß und mit denen 
man sich recht befreunden will, muß und kann man selber 
besitzen .... Namentlich die ganz guten Bücher, die un- 
bestritten zum unsterblichen Geisteserbe der Menschheit 
gehören, wo immer möglich, selbst zu besitzen, sollte man 
sich zur Pflicht und Ehre rechnen, wie man es sich zur 
Ehre rechnen würde, die besten Menschen seiner Zeit 
persönlich gekannt zu haben, wenn das so leicht möglich 
wäre. Darin muß man Karl Hilty recht geben und so möge 
denn jeder, der es machen kann, sich eine Sammlung 
guter, schöner oder seltener Bücher zu eigenem Besitze 
anlegen. Welche Werke eine solche Büchersammlung ent- 
halten soll, muß sich natürlich nach den Mitteln, Neigungen, 
dem Berufe und den Platzverhältnissen richten. Der Lieb- 
haber wird die von ihm gewünschten Werke meist durch 
Vermittlung eines Buchhändlers oder Antiquars beziehen. 
Von neueren Werken machen die Buchhändler auf Ersuchen 
gern Ansichtssendungen ; über ältere Werke stellen sie dem 
Interessenten die . erscheinenden Kataloge der Antiquare 
zu. Außerdem wird der Liebhaber stets regelmäßig eine 
der verschiedenen allgemeinen oder speziellen Bibliographien 
durchsehen und daraus wählen. Auf Auktionen, sowie durch 
Gesuche in buchhändlerischen und sonstigen Fachzeit- 
schriften hat der Liebhaber ebenfalls Gelegenheit, seine 
Bücherschätze zu vermehren. 

Zugangsregister. Jedes neu erworbene Buch sollte 
sofort kollationiert und dann in ein Verzeichnis, das Zugangs- 
register, Accessionsjournal, oder wie man es sonst nennen 
will, eingetragen werden. Dieses Zugangsregister ist in 



125 



Rubriken eingeteilt, in welche Datum des Erwerbs, lau- 
fende Nummer, Name des Verfassers, Titel des Werkes, 
Verlagsort, Jahr des Erscheinens, Format, Zahl der Bände, 
Kaufpreis, Name desjenigen, von welchem das Werk ge- 
kauft oder geliefert wurde und sonstige auf das Exemplar 
bezügliche Bemerkungen einzuschreiben sind. Hierzu kommen 
noch Art des Einbandes, Bezeichnung der Klasse, welcher 
das Werk zugewiesen worden ist und Signatur. Dem Zu- 
gangsverzeichnis ist zur raschen Auffindung der einzelnen 
Titel ein Register anzuhängen, in welchem die einzelnen 
Erwerbungen nach dem Alphabet ganz kurz mit Beifügung 
der Nummer und Seitenzahl aufgeführt werden. 

Das Zugangsverzeichnis gibt eine erwünschte Übersicht 
über die Vermehrung der Bibliothek, den Selbstkostenpreis, 
beziehungsweise Wert der Anschaffungen; es ermöglicht 
Reklamationen bei etwaigen Defekten, bei unpünktlicher 
Lieferung von Fortsetzungen u. s. w. 

Bücherzeichen und Stempel. Nach geschehener 
Eintragung eines neu erworbenen Werkes in das Zugangs- 
verzeichnis wird der Bücherliebhaber das Werk durch ein 
Zeichen als sein Eigentum kenntlich machen. Am besten 
geschieht dies durch einen farbigen wStempel, welcher der 
Vorder- oder Rückseite des Titels aufgedrückt oder am 
Schlüsse des Werkes angebracht wird. Da ein Stempel 
aber immerhin den Titel verunziert, zumal wenn der Ab- 
druck nicht gut gelungen ist; da ferner der Zweck des 
Stempels, bei öffentlichen Bibliotheken die Verwertung 
eines entwendeten Werkes zu erschweren, bei den Privat- 
bibliotheken weniger ins Gewicht fallen dürfte, so wird 
der Bibliophile seine Bücher nicht stempeln, sondern ein 
Bibliothekszeichen auf die innere Seite des vorderen Ein- 
banddeckels kleben. Das Bibliothekszeichen ist ein Zettel, 
welcher das Wappen des Besitzers oder eine sonstige bildliche 
Darstellung mit oder ohne Schrift, oder auch nur den 
Namen des Besitzers enthält. 

Ein praktisches Bücherzeichen dürfte so einzurichten 
sein, daß es in seinem mittleren Räume das Wappen oder 
Emblem des Besitzers (eigentliches Bücherzeichen, Ex libris) 
enthält. Darunter steht die Nummer des Zugangsregisters. 
Die linke Seite des Bücherzeichens nimmt die Standorts- 
bezeichnung, die rechte Seite den Klassifikationsvermerk 
ein. Bei dieser Einrichtung kann man sofort ersehen, was 



126 



das Buch gekostet hat, wo es herstammt, wo es hinzu' 
stellen ist, 

Unterbringung der Ruch er. Wenn der Bücher- 
liebhaber für sich und seine Freunde Nutzen und Genu. 
von seinen Büchern haben will, so wird er dieselben ent- 
weder nach dem Alphabet der Verfasser oder nach den 
einzelnen Wissenschaften ordnen und so aufstellen müssen. 
Ist die Büchersammlung nicht groß, so kann man des 
besseren Aussehens wegen die verschiedenen Formate be- 
sonders stellen; jedenfalls soll man nicht erst lange nach 
einem Werke suchen müssen. Wenn der in dem Kataloge 
angegebene Standortsvermerk eines Werkes sich auch I 
diesem selbst befindet und jedes Werk an seinem richtigen 
Platze steht, so kann man nach genommener Einsicht sofort 
ein Werk aus den Regalen herausnehmen oder es ebenst 
wieder dahinstellen. 

Besitzt der Bibliophile nur eine kleine Anzahl von 
Büchern, so wird er dieselben auf einfachen Bücherbrettern 
oder in Bücherschränken unterbringen. Bei größerer Anzahl 
wird er ein oder mehrere Zimmer zu seinen Gestellen odei 
Schränken brauchen und sich damit eine wirkliche Privat- 
bibliothek schaffen. Das Wort Bibliothek bezeichnet sowohl 
den Ort (Gebäude, Saal, Zimmer), an welchem Bücher 
aufbewahrt werden, als auch die Sammlung der Bücher 
selbst. 

Die Bibliotheksräume müssen möglichst feuersicher, 
hell, luftig und trocken sein und dürfen nicht überheizt 
werden. Etwaige Beleuchtungseinrichtungen sind so anzu- 
bringen, daß sie einen möglichst großen Raum erhellei 
und die größte erreichbare Sicherheit gegen Feuersgefahr 
bieten. Die Bücherschränke und Büchergestelle müssen 
aus trockenem, harzfreiem Holze sein. Die Bücherbretter 
sollten nicht länger als etwa 1,15 — 1,25»« und gerade s 
stark sein, daß sie durch das Gewicht der darauf gestellten 
Bücher nicht gebogen werden. Außerdem sollten sie be- 
weglich sein, damit man sie durch Anbringung von Leister 
an den senkrechten Wänden oder Pfeilern je nach dei 
Formaten leicht verstellen kann. Bücher dürfen niemal 
unmittelbar an die Mauer gestellt, sundern müssen nötigenfal 
durch Pappe oder Bretter davon getrennt werden, 
Beschädigung durch Feuchtigkeit zu vermeiden. Zwei 
Bücherbretter übereinander müssen stets so weit 



127 



einander entfernt sein, daß die auf dem unteren Brett 
geradestehenden Bücher bequem Platz haben und bequem 
gerückt werden können. Auf den Brettern oder in den 
Schränken dürfen die Bücher nicht zusammengepreßt 
werden, damit sie sich nicht scheuern oder beim Heraus- 
nehmen beschädigt werden. Die den Büchern äußerst 
schädliche heiße Luft, besonders in den oberen Räumen, 
sollte durch vernünftige Heizung in der kälteren Jahreszeit 
und durch zweckdienliche Ventilation möglichst vermieden 
und beseitigt werden. Bei schönem trockenem Wetter 
sollte täglich gelüftet werden. Abends und bei nassem 
Wetter sind alle Fenster zu schließen. Der Fußboden ist 
häufig zu säubern. 

In einer umfangreicheren Büchersammlung sind die 
einzelnen Räume, Schränke, Büchergestelle durch Buch- 
staben und Zahlen kenntlich zu machen, ebenso wie jedes 
einzelne Werk diese Zeichen und Nummern auf dem 
Rücken oder auf dem innern Einbanddeckel trägt. Zettel- 
katalog und Standortskatalog tragen diese Bezeichnungen 
übereinstimmend. Auf diese Weise wird das Auffinden 
und Einräumen der einzelnen Werke, sowie die Übersicht 
über den Bestand sehr erleichtert und vereinfacht. 

Bücherschränke und Gestelle müssen jährlich mindestens 
zweimal gründlich gereinigt werden, wobei die Bücher 
aus denselben zu entfernen und tüchtig auszuklopfen und 
abzuwischen sind. Der Staub auf dem oberen Schnitte 
wird mit einer weichen Bürste oder mit einem weichen 
Tuche entfernt. 

In den Regalen stehen die Bücher alphabetisch ge- 
ordnet von links nach rechts und zwar wird man mit dem 
Buchstaben A und der ersten Wissenschaft des gewählten 
bibliographischen Systems im untersten Fache links beginnen 
und so aufsteigend immer erst sämtliche Fächer eines 
Regals ausfüllen, ehe man zum nächsten übergeht. Natürlich 
kann man mit A auch in dem obersten Fache beginnen 
und nach unten gehen. Die Fächer dürfen nicht zu voll 
gestellt werden, damit für den Zuwachs Raum bleibt. Um 
das Eindringen von Staub zwischen die Bücher nach 
Möglichkeit abzuhalten, müssen dieselben stets gerade, 
lose, Deckel an Deckel, stehen. Durch das Schiefstehen 
der Bücher entstehen leicht Beschädigungen der Einbände; 
man vermeidet das Schiefstehen, indem man entweder am 



128 



Schlüsse einen Stoß Bücher umlegt oder an das letzte 
Buch eine Bücherstütze anlehnt. Die Bücherstützen sind 
aus kräftigem Eisenblech und müssen vor dem Rosten 
durch Lackieren geschützt werden. Wenn Raum gespart 
werden muß, wird man Folianten und Quartanten nicht 
im allgemeinen Alphabet, sondern für sich unterbringen. 
Die Herstellung der Kataloge. Von guten Kata- 
logen hängt die rasche, leichte und bequeme Benützung 
einer Bibliothek wesentlich ab. Man unterscheidet allge- 
meine (Universalkataloge) und besondere Kataloge (Spezial- 
kataloge). Die allgemeinen Kataloge zerfallen in alpha- 
betische (Nominalkatalog), wissenschaftliche oder syste- 
matische (Realkatalog) und Standorts- (Lokal-)Kataloge. 
Alphabetischer und Standortskatalog werden gelegentlich 
miteinander verschmolzen. Die Herstellung eines allgemeinen 
alphabetischen Realkataloges, in welchem alle Materien, 
worüber die in einer Bibliothek vorhandenen Werke handeln, 
in alphabetischer Reihenfolge aufgezählt und unter jeder 
Materienrubrik die Titel der betreffenden Werke angeführt 
werden, dürfte wohl nur vereinzelt an öffentlichen Biblio- 
theken erfolgen. Der Buchhandel hat für die deutsche 
Literatur von 1883 an sogenannte Schlagwortkataloge, 
welche die während eines Zeitraumes von fünf Jahren er- 
schienenen Werke nach dem Hinrichsschen Halbjahrs- 
verzeichnis in sachlicher Anordnung, also nach dem Al- 
phabete der Materien, bringen (Georg & Ost, Schlagwort- 
katalog). Auch in den Dictionary catalogues und in den 
Catalogues id^ologiques gelangt die Vereinigung des alpha- 
betischen und systematischen Grundsatzes zum Ausdrucke. 
Die Grundlage aller Kataloge bildet die Abschrift der 
Titel sämtlicher in einer Bibliothek vorhandenen Schriften 
auf Zetteln oder Streifen, der alphabetische Zettelkatalog. 
Jede Titelabschrift für jedes einzelne Werk hat auf einem 
besonderen Zettel zu geschehen. Nach vollständiger Titel- 
aufnahme werden die Zettel alphabetisch geordnet und in 
Kästen oder Fächern aufbewahrt und bilden so den Zettel- 
katalog. Die große Beweglichkeit dieser Zettel gestattet 
eine rasche Umordnung derselben für den systematischen 
Katalog und für sonstige bibliographische Zwecke. Ein- 
schaltungen können leicht vorgenommen werden, auch 
kann das Verlorengehen einzelner Zettel durch geeignete 
Maßregeln fast ganz vermieden werden. Die Titel sind auf 



129 



den Zetteln in allen wesentlichen Punkten bibliographisch 
genau wiederzugeben, in nebensächlichen Dingen aber 
nach Möglichkeit zu kürzen. Die Zettel werden nur auf 
der Vorderseite beschrieben; sind zur Aufnahme eines 
Titels mehrere Zettel erforderlich, so werden sie in der 
linken oberen Ecke fortlaufend numeriert. 

Ist man in der Lage, von jedem Titel von vornherein 
zwei Zettel anfertigen zu können, so sollte man dies tun. 
Diese beiden Titelabschriften von verschiedener Farbe und 
Größe könnten dann zu dem alphabetischen und zum syste- 
matischen Katalog dienen. Der Titel zum systematischen 
Katalog könnte zweckentsprechend gekürzt werden. Jeder 
Zettel enthält: 

i. Die in Buchstaben und Ziffern ausgedrückte Be- 
zeichnung des Standortes und der wissenschaftlichen Ein- 
reihung des betreffenden Werkes. Unter diese Signatur 
wird ein Querstrich gezogen. 

2. Das Ordnungswort oder Stichwort, d. h. den Namen 
des Verfassers, gefolgt von dem Vornamen, auf eine Zeile 
für sich. 

3. Den genauen Titel des Werkes in der Schriftart 
desselben mit der Angabe, ob das Werk Übersetzung, 
Auszug u. s. w. ist. 

4. Vermerk der Auflage oder Ausgabe, ob unver- 
änderter, dritter, Stereotypabdruck u. s. w. 

5. Zahl der Bände, Teile oder Hefte des Werkes. 

6. Ort und Jahr des Erscheinens, Name (Firma) des 
Verlegers oder Druckers. 

7. Angabe der Zahl der dem Buche beigegebenen 
Karten, Tabellen, Kupfertafeln, Porträts, Abbildungen in 
und außer dem Texte. 

8. Zahl der Seiten, Blätter oder Spalten (Kolumnen) 
des Buches. 

9. Format des Buches. 

Die Inkunabeln erfordern besondere Aufmerksamkeit. 
Bei Niederschreiben von Inkunabeltiteln wird man gut tun, 
immer eine der verschiedenen Inkunabelbeschreibungen 
von Hain, Panzer, Brunet, Gräesse etc. zu Rate zu ziehen. 

Während dieses sorgfaltigen Ausschreibens des Katalog- 
zettels hat der Bibliophile schon eine gewisse Kenntnis 
des betreffenden Buches erlangt, welche für die Einreihung 
in den systematischen Katalog sehr nützlich ist. 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 9 



130 

Der wissenschaftliche Katalog soll die über jede 
einzelne Wissenschaft in der Bibliothek vorhandene Lite- 
ratur in übersichtlicher Zusammenstellung und Gliederung 
aufweisen und es jedem Benutzer möglich machen, rasch 
zu ersehen, welche Werke über ein bestimmtes Gebiet vor- 
handen sind. Der Realkatalog oder systematische Katalog 
ist für eine Bibliothek unentbehrlich; er wird auf Grund- 
lage der Zettelaufnahme angefertigt, welche nach dem für 
die Bibliothek angenommenen bibliographischen Systeme 
geordnet werden. Zu diesem Zwecke teilt man sich zuerst 
einzelne, mit großen römischen Buchstaben zu bezeichnende, 
größere Fächer oder Wissenschaften ab, in denen nur das 
wissenschaftlich Gleichartige Aufnahme findet. Diese ein- 
zelnen Fächer werden nun in größere oder Hauptabteilungen 
und in kleinere oder Unterabteilungen, welche mit kleinen 
römischen oder griechischen Buchstaben bezeichnet werden, 
zerlegt. Diese Abteilungen müssen einfach und dem prak- 
tischen Bedürfnis angepaßt sein, da es bei einer kleineren 
Büchersammlung wohl unnötig ist, gar zu viele Unter- 
abteilungen zu machen. Bei allen Teilungen steht das 
Allgemeine dem Speziellen voran; dieses entwickelt sich 
aus ersterem, wie es ihm auch nie gleichgestellt (koordi- 
niert), sondern untergeordnet (subordiniert) werden muß. 

Bei der Einordnung in die einzelnen Abteilungen eines 
bibliographischen Systems entscheidet nicht die Form, 
d. i. die Einkleidung oder Darstellung, sondern der Inhalt 
oder die Materie eines Werkes. Wollte man z. B. alles in 
Briefform geschriebene einfach in eine Abteilung Episto- 
lographen einreihen, so wäre dies ebenso verkehrt, als wenn 
man jede in gebundener Form (in Versen) verfaßte Schrift 
ohne Rücksicht auf den Inhalt der Abteilung Poesie zu- 
teilen wollte. Nach dem bloßen Titel darf ein Buch niemals 
klassifiziert werden. Auch die Sprache, in welcher ein 
Werk geschrieben ist, hat auf die Zuweisung zu einer be- 
stimmten Wissenschaft keinen Einfluß, wenn es sich nicht 
um ein linguistisches oder belletristisches Werk handelt. 
Es muß auch gestattet sein, anstatt der chronologischen 
die alphabetische Reihenfolge anzuwenden, da letztere in 
manchen Fällen vorzuziehen ist. 

wSind sämtliche Zettel nach Maßgabe des gewählten 
bibliographischen Systems geordnet, so kann die Über- 
tragung der Titelabschriften in den wissenschaftlichen Ka- 



131 

talog erfolgen, und zwar zuerst auf losen Bogen, welche 
später gebunden werden. Der Titel kann soweit gekürzt 
werden, daß er den Inhalt des Werkes sicher erkennen 
läßt und daß keine Verwechslung möglich ist. Hat jedes 
Werk seine neue Nummer innerhalb des betreffenden 
Wissenschaftsfaches erhalten, so wird die neue Signatur auf 
den Zettel übertragen und dieser wieder in den alpha- 
betischen Zettelkatalog geordnet, wenn nicht zwei Ab- 
schriften vorhanden sind. 

Der wissenschaftliche Katalog muß die Überschriften 
für die einzelnen Wissenschaftsfächer, Haupt- und Unter- 
abteilungen, ferner am Eingange eine systematische Inhalts- 
übersicht mit Verweisung auf die Seitenzahlen der einzelnen 
Bände enthalten. Die Anfertigung eines alphabetischen 
Materienregisters, welches aus einer alphabetischen Zu- 
sammenstellung der auf den einzelnen Büchertiteln ge- 
nannten Gegenstände besteht, sowie eines alphabetischen 
Namenregisters, ist für jede größere Büchersammlung zu 
empfehlen. In beiden Registern muß mit größter Genauig- 
keit auf die Seitenzahlen der Bände des wissenschaftlichen 
Kataloges verwiesen werden. 

Der Standortskatalog wird in der Weise angefertigt, 
daß man die Titelabschriften auf den losen Zetteln in die 
Reihenfolge bringt, in welcher die Bücher in den Gestellen 
untergebracht sind und dann Stück für Stück nach ganzen 
Fächern oder einzelnen Abteilungen so abschreibt, daß von 
jedem Fache oder jeder Abteilung in erster Stelle die Titel 
der Folianten, in die zweite die der Quartanten und in die 
dritte die der Oktavbände und kleineren Formate kommen. 
Der Standortskatalog enthält die Titel wesentlich verkürzt 
mit Angabe der Anzahl der Bände und der Jahreszahl, 
sowie der Nummer des Repositoriums, des Schrankes u. s. w. 
Er dient als Inventar der Bibliotheksbestände und leistet 
bei Revision derselben wertvolle Dienste. Der Standorts- 
katalog wird durch den Realkatalog mit springender Nume- 
rierung entbehrlich gemacht. Man läßt nämlich im Real- 
kataloge für neu hinzukommende Werke an den betref- 
fenden Stellen von vornherein Nummern in größerer An- 
zahl ganz frei und ermöglicht so eine übersichtliche Ein- 
fügung des Zuwachses und leichte Revision. 

Der alphabetische Katalog. In dem alphabetischen 
Katalog werden alle in einer Bibliothek vorhandenen selb- 



132 

standigen Schriften ohne Rücksicht auf ihren wissenschaft- 
lichen Inhalt, ihre Formatverschiedenheit und Ordnungs- 
nummer in derjenigen Reihenfolge aufgeführt, die ihnen 
entweder der Anfangsbuchstabe des Namens der Verfasser 
oder bei Anonymen der Anfangsbuchstabe des sachlichen 
Ordnungswortes nach dem Alphabete zuweist. Eine solche 
alphabetische Anordnung scheint keine besonderen Schwierig- 
keiten zu bereiten, die Ausführung ist aber durchaus nicht 
so leicht. Es soll daher ausführlich darauf eingegangen 
werden, umsomehr als die für die Titelaufnahme in Be- 
tracht zu ziehenden Umstände für die alphabetischen Ka- 
taloge der öffentlichen und privaten Bibliotheken, der 
Buchhändler und Antiquare ziemlich dieselben sind. 

Spezialkataloge, Von Spezialkatalogen ist in erster 
Linie der Inkunabelnkatalog zu nennen. Die Herstellung 
eines solchen bietet große Schwierigkeiten, da sich der 
Katalogisierende fast alles, was zu einer genauen Ver- 
zeichnung gehört, erst mühsam zusammensuchen und unter 
Zuhilfenahme der vorhandenen Inkunabelbibliographien er- 
gänzen muß. Titel im heutigen Sinne des Wortes gibt es 
bei den Inkunabeln nicht. Die auf die Herkunft derselben 
bezüglichen Daten finden sich meist in der Schlußschrift 
(Kolophon, Rubrum) ; diese ist aber sehr oft unvollständig. 
Auch fehlen häufig Blatt- und Seitenzahlen, Signaturen, 
Kustoden, Kolumnentitel u. s. w. Neue Auflagen sind selten 
genauer gekennzeichnet. Die Feststellung des Formates 
verursacht oft große Schwierigkeiten. Der Name des Ver- 
fassers ist bald im Rubrum, bald in der Vorrede, bald in 
der Epistel oder am Schlüsse derselben, unter Umständen 
auch am Schlüsse des Registers oder im Texte selbst zu 
suchen, häufig aber auch aus dem Buche selbst überhaupt 
nicht zu ermitteln. Die bei der Katalogisierung der In- 
kunabeln zu berücksichtigenden Punkte sind im zweiten 
Abschnitte genauer angegeben. 

Sind in einer Bibliothek Holzschnitte, Kupferstiche, 
Landkarten, Porträts, Zeitschriften, Programme, Disserta- 
tionen, Handschriften u. s. w. in größerer Zahl vorhanden, 
so wird sich die Notwendigkeit herausstellen, auch darüber 
Spezialkataloge herzustellen. 

Die Aufnahme des Titels. Jede Titelaufnahme hat 
folgende Bestandteile zu berücksichtigen : 



133 

i. Name des Verfassers. 

2. Vorname desselben. 

3. Titel oder Benennung der Druckschrift. 

4. Anzahl der Bände oder Teile. 

5. Illustrationen, Beilagen, Karten. 

6. Auflage, Ausgabe, Abdruck. 

7. Format. 

8. Umfang. 

9. Verlagsort (Druckort). 

10. Jahr des Erscheinens. 

11. Name des Verlegers (Druckers). 

12. Einband. 

13. Preis. 

Die Grundlage für die Aufnahme des Titels einer 
Druckschrift sollte stets diese selbst bilden. Die Titel 
sind in allen wesentlichen Stücken bibliographisch genau 
wiederzugeben, in nebensächlichen Dingen kann nach Mög- 
lichkeit gekürzt werden. Jede Titelaufzeichnung muß für 
jede einzelne Schrift auf einem besonderen Zettel erfolgen. 
Die Zettel werden nur auf der Vorderseite beschrieben; 
sind zur Aufnahme eines Werkes mehrere Zettel erforder- 
lich, so werden dieselben in der oberen linken Ecke fort- 
laufend numeriert. 

Name. Der Name des Verfassers wird stets im Nomi- 
nativ angesetzt und muß buchstäblich genau wiedergegeben 
werden. Wenn der Verfassername nicht bekannt ist und 
nicht ermittelt werden kann, ist der Titel für die Aufnahme 
maßgebend. Die Buchstabenfolge ist die des deutschen 
Alphabets. Die Selbstlaute a, o, u gehen den Umlauten 
ae, de, ue stets voran ; zwischen i und j wird kein Unter*- 
schied gemacht. Beispiele: Daubenspeck, Däubler, Dobel, 
Doebel, Doebner, Döderlein, Dohna, Dölker, Dollinger, 
Döllinger, Dolmetsch, Huber, Hüber, Hübner, Hume, Hü- 
nerfauth, Hupfeld, Hueppe, Hüttig, Kohler, Koehler. Bei 
schweizerischen Namen wie Hüetlin, Rüegg etc. darf 
das e jedoch nicht unberücksichtigt gelassen werden ; so 
würde also Hüetlin vor Hufeland, Rüegg vor Ruff, Rüge 
kommen. 

Derselbe Verfasser wird stets unter demselben Namen 
eingeordnet. Der Verfasser wird stets unter seinem ur- 
sprünglichen und vollständigen Namen eingeordnet, wenn 
sich nicht eine andere Benennung durchgesetzt hat. Von 



134 

den nicht berücksichtigten Namen oder Namensformen wird 
verwiesen, wenn es im Interesse der sicheren Auffindung* 
des Verfassers geboten erscheint. 

Bei den altrömischen Namen dient der gebräuchlichere 
Name als Ordnungswort: Horatius Flaccus, Quintus; Cicero, 
Marcus Tullius. Schwankt der Gebrauch zwischen zwei 
Namen, so wird der erste Ordnungswort: Martianus Capella 
mit Verweis von Capella. Die ursprüngliche lateinische 
Namensform bleibt auch dann Ordnungswort, wenn sie in 
anderen Sprachen in veränderter Form erscheint: Horatius, 
Horaz, Horace, Orazio; Livius, Tite-Live, Livy, etc. Alt- 
griechische Namen sind in der latinisierten Form ohne 
Verweisung einzuordnen: Aeschylus, Aischylos, Eschyle, 
Eschilo etc. 

Bei mittelalterlichen Autoren wird der persönliche 
Name (Taufname) Ordnungswort. Führen sie außerdem 
noch einen festen Beinamen, so wird von diesem erforder- 
lichenfalls verwiesen. Petrus Blesensis (ohne Verweis), 
Jan de Klerk, Jean de Joinville mit Verweis von Klerk, 
Joinville. Ebenso behandelt werden die Namen solcher 
Autoren der Übergangszeit, die zwar bereits einen Familien- 
namen haben, aber vorzugsweise nur mit ihrem Vornamen 
genannt werden. Dante mit Verweis von Alighieri, Poggio 
mit Verweis von Bracciolini. Ist es bei Autoren der Über- 
gangszeit zweifelhaft, ob der Zusatz zum persönlichen 
Namen noch Beiname oder bereits Familienname ist, so 
wird er als Familienname behandelt; vom persönlichen 
Namen wird jedoch verwiesen. Wolkenstein, Oswald von, 
mit Verweis von Oswald. 

Bei Heiligen, Päpsten, Bischöfen, Ordensgeistlichen, 
sowie bei regierenden Fürsten und Mitgliedern regierender 
Häuser wird nicht der Familienname, sondern der in der 
Taufe erhaltene, oder der beim Eintritt in die Würde an- 
genommene Vorname Ordnungswort: Gregorius XVI., nicht 
Mauro Cappellari; Friedrich II., nicht Friedrich v. Hohen- 
zollern; Heinrich XXVIII., Prinz Reuß. Sind solche Würden- 
träger vor Eintritt in ihre Würde als Schriftsteller auf- 
getreten, so erhält der frühere Name eine Verweisung: 
Pius II. mit Verweis von Aeneas Sylvius (und Piccolomini). 
Bei modernen Bischöfen und Ordensgeistlichen wird der 
Familienname Ordnungswort, wenn sie unter diesem be- 
kannt sind; von ihrem Namen im geistlichen Amt wird 



135 

verwiesen, falls er auf Titeln erscheint: Newman, J. H. 
(Kardinal), Bossuet, J. B. (Bischof), Ketteier (Bischof) mit 
Verweisung von Wilhelm Emanuel. Das Attribut S. 
(Sanctus, Saint u. s. w.) bei Heiligennamen wird nicht be- 
rücksichtigt: S. Augustinus, S. Hieronymus, S. Ignatius 
de Loyola. 

Von zwei oder mehr in fester Verbindung geführten 
persönlichen Namen wird der erste Ordnungswort : Friedrich 
Wilhelm, Klemens August. 

Die Autoren der Neuzeit werden nach dem Familien- 
namen eingeordnet; Cherbuliez, Vict., Schopenhauer, Arth., 
Carlyle, Th., Rivelli» Gius. 

Der einfache, unverbundene Artikel vor dem Namen 
wird in den germanischen Sprachen beim Ordnen nicht 
berücksichtigt, in den romanischen dagegen zum Namen 
gezogen: M. de Vries, den Duyts, der Kinderen, dagegen: 
La Fontaine, La Harpe, L'Hermite, Le Camus etc. 

Die einfache unverbundene Präposition vor dem Namen, 
wie vor Artikel und Namen, wird nie berücksichtigt : Otto 
von Bismarck, N. G. van Kampen, S. da Farina, Fr. H. 
von der Hagen, J. van den Bosch, P. de Lagarde, de Las 
Casas, de Los Rios. 

Sind Präposition und Artikel verschmolzen oder fest 
verbunden (am, aufm, aus'm, im, vom, zum; zur; ten, ter f 
thor, vander, van't, ver; du, des; del, della, dei (gekürzt 
de' oder de), degli, delle, dal, dalla, dai, dagli, dalle; da 
(portug.), dos, das u. 3. w.), so werden sie zum Namen 
gezogen: Aus'm Weerth, Zum Berge, Zur Megede. Ten 
Brink, Thor Straten, Vander Haeghen, Du Pin, Della 
Torre, Degli Uberti, Das Chagas. Die meisten Buchhändler- 
kataloge lassen jedoch sehr häufig diese Zusammenziehungen 
des Vorwortes und Artikels unberücksichtigt. 

Sind Artikel und Präposition mit dem Namen zusam- 
men in ein Wort geschrieben, so wird unter dem Anfangs- 
buchstaben des so gebildeten Wortes eingereiht: Vonhausen, 
Deguignes, De-Vit, Vondermuehl, Vandenhoeck, Delacroix. 

Dem Namen vorangehende ständige Attribute und 
Präfixe werden zum Namen gezogen, so insbesondere 
Sanct (Saint, Sainte, San, Santo u. s. w. stets in der vollen 
Form derjenigen Sprache, der der Name angehört), das 
normannische Fitz (Sohn), das irisch-schottische Mac, Mc 
oder M' (stets in der vollen Form Mac d. i. Sohn), das 



136 



irische O' (d. i. Enkel, Abkömmling), das welsche Ap, 
(d. i. Sohn) u. s. w. De Sancto Blasio. de Saint-Hilaire. 
Samt-Pierre, de Santa Catharina, Szent-Iväny, Fitz Gerald. 
Mac Donald, McKnight, O'Brien. O'Leary, Ap Rhys. 

Bei Doppelnamen jeder Art, gleichviel ob die einzelnen 
Bestandteile unverbunden nebeneinander stehen oder durch 
Bindestrich, Präposition oder Konjunktion miteinander 
verbunden sind, wird der erste Teil Ordnungswort (aus- 
genommen im Englischen): Biller-Wuttke, Birch-Pfeiffer. 
Du Bois-Rcymond, Schulze-Delitzsch. Lopes Ferreira, Perez 
Calama, Brown Sequard, Burdin d'Entremont, Moynie 
Villepoix, Castillon de Saint-Victor, Jose Castelar y Saco, 
Eduardo Lozano y Ponce de Leon. 

In allen Zweifelsfälle n und jedenfalls, wenn der zweite 
Name auch allein geführt wird, erhält dieser eine Verweisung. 
Ist der zweite oder einer der folgenden Namen vorzugs- 
weise im Gebrauch, so wird dieser Ordnungswort, 
nötig mit Verweis: Gust. Heinr. Gans, Edler, Herr von 
und zu Putlitz (Ordnungswort), Friedr. Heinr. Karl Baron 
de la Motte-Fouque (Fouque O.-W.), Francois de Salignai 
de la Mothe Fenelon (Fenelon O.-W.), Francois Marie 
Arouet de Voltaire (Voltaire O.-W.). 

Bei ungarischen Doppelnamen wird regelmäßi 
zweite Name Ordnungswort; es ist zu beachten, daß die 
Ungarn den Vornamen meist hinter den Zunamen setzen: 
SzÜnyi Nagy Istvän mit Verweis von Sziinyi, Kürösi Csoma 
Sändor mit Verweis von Körösi. 

Englische, holländische und skandinavische Doppel 
namen bestehen aus einem gewöhnlich an Stelle eines 
Taufnamens zu Ehren eines guten Bekannten oder Ver- 
wandten der Familie angenommenen Familiennamen und 
dem Geschlechtsnamen. Dieser an zweiter Stelle stehend* 
Geschlechtsname ist also als Ordnungswort EU wählei 
während der davor stehende Familienname nur die Geltung 
eines Vornamens hat: Hofmann Peerlkamp. van Ooster- 
wijk Hulshoff, Stuart Mill, Björnsterne Björnson, Kramp- 
Hansen. 

Ist von verschiedenen für denselben Verfasser in Fragi 
kommenden Namen der eine der ursprüngliche, der anden 
der in rechtsgiltiger Form, meist beim Eintritte in eim 
neue Würde oder Lebensstellung angenommene, sc 
derzuk-tzt angenommene Name Ordnungswort; vorn ursprürf 



137 

liehen wird verwiesen: Paul de Lagarde mit Verweis von 
Boetticher, Benjamin Earl of Beaconsfield mit Verweis 
von Disraeli, Lily Braun mit Verweis von Lily von Gizycki 
und Lily von Kretschman. Hat sich indes der ursprüngliche 
Name derart im Gebrauch festgesetzt, daß der Autor vor- 
nehmlich unter ihm bekannt ist, so wird er Ordnungswort : 
Francis Bacon mit Verweis von Baron von Verulam oder 
Viscount von Albans, Fanny Lewald mit Verweis von 
Fanny Stahr. 

Bei den Schriftstellern der Renaissance, die ihren ur- 
sprünglichen nationalen Namen in eine der klassischen 
Sprachen übersetzten oder auch ohne Anlehnung an den- 
selben sich einen lateinisch oder griechisch klingenden 
Namen zugelegt haben, wird der angenommene Name 
Ordnungswort : Rud. Agricola, Phil. Melanchthon, Joh. 
Oekolampadius, Georg Sabinus ohne Verw. von Huysman, 
Schwarzer d, Hußgen (?), Schuler; aber Xystus Betulius mit 
Verw. von Birk, Birck, Byrck etc., Thomas Naogeorgus 
mit Verw. von Kirchmeyer, Kirchmair u. s. w. 

Hat ein Verfasser in mehreren Sprachen geschrieben 
und nebenbei auch seinen Namen übersetzt, so sind die 
"Werke unter dem ursprünglichen Namen zu verzeichnen, 
wenn derselbe bekannt ist und auf den angenommenen ist 
zu verweisen: de Rossi, de Rubeis. 

Hat sich der nationale Name derart im Gebrauch fest- 
gesetzt, daß der Autor vornehmlich unter ihm bekannt ist, 
so wird er Ordnungswort mit Verw. vom angenom- 
menen: Joh. Bugenhagen mit Verw. von Pomeranus, Joh. 
Turmair (von Abensberg) mit Verw. von Aventinus. 

Pseudonym nennt man ein "Werk, welches nicht den 
wahren Verfassernamen trägt, sondern einen falschen 
erdichteten, welcher durch Metonomasie, also durch Über- 
setzung, durch Buchstaben- oder Silbenvertauschung (Ana- 
gramm) u. s. w. gebildet sein kann. Bei Pseudonymen 
erfolgt die Wahl des Ordnungswortes nach denselben 
Grundsätzen wie bei wirklichen Namen; im Zweifel wird 
der letzte Name Ordnungswort mit Verw. vom ersten: Phi- 
lalethes Veronensis, Germanus Philalethes. 

Ist von verschiedenen für denselben Verfasser in Frage 
kommenden Namen der eine der wirkliche, der andere ein 
Pseudonym, so wird der wirkliche Name Ordnungswort 
mit Verw. vom Pseudonym: Pisistratus Caxton = Edward 



138 

Bulwer = Lord Lytton, Salomon von Golaw = Friedr. von 
Logau, Philander von Sittewalt = Joh. Mich. Moscherosch^ 
Jak. Corvinus = Wilh. Raabe. Hat sich ein Pseudonym 
im Gebrauch so festgesetzt, daß der Autor hauptsächlich 
unter ihm bekannt ist, so wird das Pseudonym Ordnungs- 
wort mit Verw. Nik. Lenau = Nikolaus Niembsch Edler 
von Strehlenau, Jean Paul = Johann Paul Friedrich Richter* 
Mark Twain = Samuel Langhorne Clemens, Pierre Loti = 
Julien Viaud. 

Bei der Ordnung gleicher Namen verschiedener Ver- 
fasser hat der persönliche Name den Vorrang vor allen 
gleichlautenden Familiennamen. Innerhalb der Gruppe des- 
selben persönlichen Namens haben die Träger eines per- 
sönlichen Namens den Vorrang vor allen Trägern mehrerer 
persönlicher Namen. 

Persönlicher Name: 

Ernst, Herzog zu Braunschweig. 

Ernst IL, Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha. 

Mehrere persönliche Namen; 

Ernst August, König von Hannover. 

Ernst August v. Sachsen. 

Ernst Friedrich, Markgraf zu Baden. 

Innerhalb der Gruppe desselben Familiennamens haben 
die einfachen Namen den Vorrang vor allen Doppelnamen . 
Der mit einem bloßen Buchstaben abgekürzte Vorname 
gilt als selbständiges Ordnungswort, hat also auch dann, 
wenn ihm noch ein mit einem späteren Buchstaben be- 
ginnender Vorname folgt, den Vorrang vor dem voll aus- 
geschriebenen Vornamen. Verschiedene Verfasser mit dem- 
selben Familiennamen, deren Vornamen nicht ermittelt 
werden konnten oder die vollständig gleich sind, werden 
chronologisch geordnet und zwar nach dem Erscheinungs- 
jahre ihrer ältesten in der Bibliothek vorhandenen Arbeit. 

Einfacher Familienname: 

Ernst (1847) [Pseud.] s. Bang, Oluf Lundt. 

Ernst (1858) [Pseud.] siehe Schieiden, Matth. Jakobe 

Ernst (1864) s. Ernst, Karl Christ. Ludw. 

Ernst, A. 

Ernst, A. Wilhelm. 

Ernst, Adolf Wilhelm. 



139 

Ernst, Adolphe. 
Ernst, Alexandre. 
Ernst, Heinrich (1636). 
Ernst, Heinrich (j8oi) etc. 

Doppelnamen: 

Ernst-Berlin, Paul. 

Ernst v. Ernsthausen, Adolf s. Ernsthausen. 

Ernst-Müncheberg, J. F. 

Chrestomathien, Anthologien, Gesang-, Gebet- und 
Liederbücher, Auszüge, Regesten, Konkordanzen werden 
unter den Herausgeber gestellt. 

Bartsch, K., Deutsche Liederdichter des 12. bis 14. Jahr- 
hunderts etc. 

Fontane, Th., Deutsches Dichteralbum etc. 

Potthast, A., Regesta pontificum romanorum etc. 

Braun, Jul., Schiller und Goethe im Urteile ihrer Zeit- 
genossen etc. 

Wortgetreue Auszüge aus einem einzelnen Schriftsteller 
werden unter diesen gestellt; vom Herausgeber wird ver- 
wiesen. 

Plinius. Chrestomathia Pliniana. Herausgegeben und erklärt 

von Urlichs. 
Kant, Im., Lichtstrahlen an seinen Werken .... von 

J. Frauenstädt. 

Sammlungen von Sagen, Märchen, Sprichwörtern, Rät- 
seln, Volksliedern u. s. w. werden unter den Herausgeber 
gestellt. 

Keller, Alte gute Schwanke etc. 

Draheim, Deutsche Reime und Inschriften des 15. Jahr- 
hunderts etc. 
Wossidlo, Mecklenburg. Volksüberlieferungen etc. 

Sachlich begrenzte Gesetzsammlungen werden ohne 
Verweisung vom Titel unter den Herausgeber gestellt. 

Eisenlohr, Sammlung der Gesetze zum Schutze des literarisch- 
artistischen Eigentums etc. 

Ausgaben einzelner Inschriften (von unbekannten Ver- 
fassern) und solcher Inschriftensammlungen, die keine 



140 

Vollständigkeit anstreben, werden unter den Herausgeber 
gestellt. 

Falconerio, O., Inscriptiones athleticae nuper repertae. 
Reinisch und Roesler, Die zweisprachige Inschrift von 

Taius etc. 
Wilmanns, Exempla inscriptionum latinarum etc. 
Aber: Res gestae D. Augusti ex monum. Ancyrano etc. 

Ausgaben von Texten, bei denen die Arbeit des 
Herausgebers im Titel als die Hauptsache hervortritt, 
werden unter den Herausgeber gestellt; vom herausgege- 
benen Text wird verwiesen. 

Munk, De L. Pomponio Bon. Atellanarum poeta scripsit 
fragmentaque coli. Munk. Mit Verw. von L. Pomponius 
Bononiensis. 

Übersetzungen, die (etwa als Sprachdenkmäler) selb- 
ständige Bedeutung haben, werden unter den Übersetzer 
gestellt; vom ursprünglichen Ordnungswort wird verwiesen. 

Ulfilas gotische Bibelübersetzung mit Verw. von Biblia 

[goth.]. 
Alfreds Orosius mit Verw. von Orosius [angels.]. 
Chaucers Translation of Boethius' De consolatione philo- 

sophiae mit Verw. von Boethius [engl.]. 

Bearbeitungen, die vom Urtext so stark abweichen, 
daß sie als selbständige Werke anzusehen sind, werden 
unter den Bearbeiter gestellt; vom ursprünglichen Ordnungs- 
wort wird erforderlichenfalls verwiesen. 

Baessler, F., Der Nibelungen Not für die Jugend etc., ohne 

Verw. 
Marot, Cinquante pseaumes de David, ohne Verw. 
Moritz, Lederstrumpf für die Jugend, ohne Verw. 

Bei Werken der bildenden Künste und der Musik gilt 
der schaffende Künstler als Verfasser. Der nachbildende 
Künstler (Zeichner, Stecher, Arrangeur) erhält in der Regel 
eine Verweisung. Abbildungen von Kunst- und Kultur- 
denkmälern, die nicht von einem im Titel genannten Ur- 
heber herrühren, werden unter den Herausgeber gestellt. 
Musikalische Kompositionen, die von einem Text begleitet 
sind, werden unter den Komponisten gestellt; vom Ver- 
fasser des Textes wird erforderlichenfalls verwiesen. 



141 

Textbücher zu musikalischen Kompositionen (Libretto) 
werden unter den Komponisten gestellt; vom Verfasser des 
Textes (Librettisten), beziehungsweise vom Namen der Oper 
wird verwiesen. 

Altere Dissertationen (bis 1800), auf denen ein Präses 
genannt ist, werden unter diesen gestellt; vom Disserenten 
wird verwiesen. Neuere Dissertationen (nach 1800) werden 
unter den Disserenten gestellt, ohne Verw. vom Präses. 

Ein Sammelwerk mit selbständigem übergeordneten 
Gesamttitel wird unter diesen gestellt: 

Abhandlungen, Germanische, begründet von K. Weinhold, 
herausgegeben von Fr. Vogt. 

Besteht das Sammelwerk aus bibliographisch selb- 
ständigen Werken, die auf dem Titelblatt genannt sind 
oder eigene Titelblätter haben, so erhält jedes von ihnen 
einen Verweis. 

Weltgeschichte, Allgemeine. Herausgegeben von Flathe, 
Hertzberg, Justi etc. 

Besteht das Sammelwerk nicht aus bibliographisch 
selbständigen Schriften und sind außer den Verfassern 
(Mitarbeitern) noch Herausgeber des Ganzen genannt, so 
erhalten nur diese, und zwar nur die beiden ersten, eine 
Verweisung: 

Realencyklopädie des klassischen Altertums. Von Bahr, 
Baumstark u. s. w. und dem Herausgeber Pauly. Ver- 
wiesen wird nur von Pauly. 

Sind keine Herausgeber genannt, so wird nur vom 
ersten Verfasser verwiesen: 

Tierreich, Das, von Heck, Matschie, von Martens, Dürigen, 
Staby, KrieghofF. Verwiesen wird nur von Heck. 

Ein Einzelwerk, das die gemeinsame Arbeit mehrerer 
Verfasser ist, wird unter den zuerst genannten Verfasser 
gestellt; von den übrigen wird verwiesen. 

Meier und Schömann, Der attische Prozeß, mit Verw. von 
Schümann. 

Ist der Verfasser weder auf dem Titelblatt genannt, 
noch anderweitig zu ermitteln, so wird das Ordnungswort 
dem Titel entnommen. (Pervigilium Veneris, Walpurgis- 
nacht, Moderne.) 



142 

Ist der Verfasser auf dem Titelblatt nicht genannt, 
aber anderweitig zu ermitteln, so wird sein Name Ordnungs- 
wort mit Verw. vom Titel. 

[Scott, Walter], Waverley, or 'tis 60 years since. 3 vols. 

12°. Edinb. 1814. 
P*** [Psaume, Etienne], Dictionnaire bibliographique etc. 

Ist der Verfasser auf dem Titelblatt nicht genannt und 
auch nicht sicher ermittelt, so bleibt die Schrift unter ihrem 
Titel; vom mutmaßlichen Verfasser wird verwiesen. Als 
anonym wird die Schrift auch behandelt, wenn sich der 
Verfasser bezeichnet: 

1 . mit bloßen Buchstaben oder Zeichen (Von K . . . 
B , von ^ * #) ; 

2. nur als Verfasser einer anderen Schrift (By the 
author of ); 

3. mit einem bloßen Appellativum (Von einem Laien; 
von einem Staatsbürger); 

4. mit einer nicht namensähnlichen Wendung (Von Ja 
also; von Quien sabe). 

Dagegen gelten als Verfassernamen und werden 
•Ordnungswörter : 

1. solche Appellativa, mit denen bestimmte Personen 
dauernd benannt worden sind, wie: Anonymus Bernensis, 
Geographus Ravennas, Monachus Sangallensis, Der Mönch 
von Heilsbronn, Der Pleier, Le Carrateyron, Le Flaneur etc.;- 

2. Pseudonyme, auch wenn sie auf den ersten Blick 
als solche zu erkennen sind, wie Hieronymus Dumrian, 
Ego, Samiel Eulenspiegel-Hilf, Strebesam Holzwurm, 
F. v. Nonsens, Ubique. 

Vorname. Vornamen sollten stets ausgeschrieben 
werden und nicht etwa bloß . mit den Anfangsbuchstaben 
bezeichnet werden, damit sie von anderen unterschieden 
werden können: Eligio, Elisabeth, Emil, Ernst, Eugen, 
Hans, Heinrich, Hermann, Hugo etc. Bei weiblichen Ver- 
fassern ist ein ausgeschriebener Vorname noch mehr zu 
fordern, da es für die Beurteilung eines Werkes von einiger 
Bedeutung ist, zu wissen, daß ein Werk von einem weib- 
lichen Verfasser herrührt, also Friederike Kempner, Luise 
Kophamel, Laura Marholm, Elisa Rothe u. s. w. 



143 



Hat ein Verfasser auf dem Titel keinen Vornamen ge- 
nannt, so sollte man versuchen,. denselben zu ergänzen. Verfas- 
ser ohne Vornamen stehen stets vor den gleichlautenden Ver- 
fassernamen mit Vornamen. Erscheint ein Verfasser ausnahms- 
weise mit mehr oder mit weniger Vornamen, als er gewöhn- 
lich führt, so werden nur die regelmäßig geführten Vor- 
namen berücksichtigt und erforderlichenfalls verwiesen. 

Personalangaben, die nicht zur Charakteristik wenig 
bekannter, oder zur Unterscheidung gleichnamiger Schrift- 
steller dienen, werden weggelassen (aber: Mme. Daudet, 
Dumas-pöre, Dumas-fils). 

Titel. Ausführliche Titel, besonders solche, die den 
Inhalt der Schrift im Auszuge wiedergeben oder umschreiben, 
werden stark gekürzt; doch bleibt der Anfang und alles 
das erhalten, was für die Identifizierung der Schrift wesent- 
lich ist. Das Aufgenommene muß ein nach Form und 
Inhalt verständliches Satzgefüge bilden. 

Bei Schriften mit mehreren Titeln wird der Haupttitel, 
oder, wenn nur verschiedene Bandtitel in Frage kommen, 
der des ersten Bandes der Aufnahme zu Grunde gelegt. Die 
übrigen Titel werden nur soweit aufgenommen, als sie wesent- 
liche Abweichungen oder Ergänzungen enthalten. Umgekehrt 
bleiben bei der Aufnahme des Haupttitels, wenn hinter ihm 
Sondertitel anzuführen sind, die Inhaltsangaben weg, die 
in den Sondertiteln wiederkehren. Bei Sammelwerken 
werden nach Aufnahme des Gesamttitels die Sondertitel 
i\ur ganz kurz verzeichnet, mit Voranstellung des Ordnungs- 
wortes. Weglassungen werden in der Regel nur dann 
kenntlich gemacht, und zwar durch drei Punkte, wenn sie 
den eigentlichen Titel betreffen. 

Die Wiedergabe von Titeln in griechischer und la- 
teinischer Schrift erfolgt nach Vorlage, ebenso werden 
Fraktur und Antiqua nach Vorlage wiedergegeben. Mit 
Rücksicht auf das Ausland und zur Vereinfachung des 
Katalogsatzes sollten indes alle Titel in Antiqua gegeben 
werden. Fremde Schriften werden transskribiert und in An- 
tiqua wiedergegeben. Wo es nötig sein sollte, wird Fraktur 
mit F. und bei gemischtem Satz Fraktur und Antiqua mit 
F. u. Ant. hinter dem Titel bezeichnet. 

Ziffern werden in der Regel durch die arabischen Zahl- 
zeichen wiedergegeben, z. B. Auflage, Zahl der Bände, 
Erscheinungsjahr. 



144 

Druckfehler, ganz ungewöhnliche oder falsche Schrei- 
bungen u. dergl. werden mit Hinzufügung eines ( ! ) oder 
(sie) wiedergegeben. 

Interpunktionszeichen werden eingefügt oder wegge- 
lassen, wo es für das Verständnis nötig scheint. 

Ist der Titel in einer weniger bekannten Sprache ab- 
gefaßt, so werden am Schlüsse der Aufnahme seine wich- 
tigsten Teile in deutscher Übersetzung wiederholt. Als 
bekannt gelten die altklassischen, die germanischen und 
die romanischen Sprachen; doch tritt auch bei diesen die 
Übersetzung ein, wenn es zur Erleichterung des Verständ- 
nisses zweckmäßig scheint. 

Ist der Titel in wesentlichen Stücken unvollständig 
oder fehlerhaft, so werden Ergänzungen und Berichtigungen 
in die Aufnahme eingefügt und zwar in deutscher Sprache. 
Diese Zusätze werden in runde Klammern eingeschlossen, 
wenn sie der Vorlage entnommen sind, in eckige, wenn 
sie anderen Quellen entstammen. 

Hinzugefügt werden insbesondere die gebräuchlichen 
Vornamen, die Namen der Verfasser bei anonymen und 
Pseudonymen Schriften, Namensänderungen, Herausgeber, 
Übersetzer, Ort und Jahr. 

Fehlt dem vorliegenden Exemplar der Schrift das Titel- 
blatt oder ist sie überhaupt ohne Titel erschienen, so wird 
dieser aus anderen Exemplaren, anderen Ausgaben oder 
anderen Stellen der Schrift ergänzt. Läßt sich jedoch ein 
Titel auf diesem Wege nicht ermitteln, so wird ein solcher 
fingiert und zwar wenn möglich in der Sprache des Textes 
und im Anschluß an eine bekannte Bibliographie. 

Für titellose Drucksachen geringen Umfangs, wie 
Theaterzettel, Plakate u. dergl. wird ein gemeinsamer Titel 
angenommen, unter dem sie summarisch verzeichnet werden. 

Sind dem Titel nach unabhängige Schriften entweder 
äußerlich durch Seitenzählung, Kustoden u. dergl. zusammen- 
gefaßt oder bilden sie nach der Absicht des Verfassers, 
Herausgebers oder Verlegers ein Ganzes, so werden sie 
gemeinsam so verzeichnet, daß auf den Titel der ersten 
Schrift die Titel der angefügten Schriften, Beilagen etc. 
folgen, eingeleitet durch: Beigedr. ^Beigedrucktl 

Bei Sammelbänden werden nach Aufnahme der ersten 
Schrift die übrigen numeriert und auf demselben Zettel mit 
dorn Vermerk: Angeb. i., j. u. s. w. kurz verzeichnet. 



145 

Bei der Aufnahme von Ausschnitten und Sonder- 
abdrucken ohne Titelblatt wird das Ordnungswort voran- 
gestellt ; die Angabe der Herkunft wird in kürzester Form 
ans Ende gesetzt und mit : Aus eingeleitet. Sonderabdrucke 
mit Titelblatt werden nach den allgemeinen Regeln auf- 
genommen. 

Kürzung des Titels etc. Bei der Kürzung der Titel 
für die Zwecke des täglichen buchhändlerischen Verkehrs 
muß mit größter Vorsicht verfahren werden, damit nichts 
bibliographisch Wesentliches weggelassen wird. Wenn man 
z. B. den Titel: 

Wiener, Emil, Die hygienische Beurteilung der Militär- 
Kleidung und Rüstung. Mit Berücksichtigung der ein- 
schlägigen Faserstoffe und der mechanischen Techno- 
logie etc. Wien 

abkürzen wollte: Wiener, E., Militärkleidung, so würde,, 
selbst wenn man >und Rüstung« noch hinzufügen würde, 
die richtige Bestimmung des Werkes, wenn man es nicht 
vor sich hat, unmöglich sein. Das Buch ist aber vorzugs- 
weise für Militärärzte und Militärs bestimmt, wenn auch 
die Hersteller von Militär-Bekleidungs- und Ausrüstungs- 
stücken daraus Nutzen ziehen können. Dementsprechend 
müßte es auch in den betreffenden Fächern verzeichnet 
werden, also: Militärmedizin, Hygiene, Gewerbekunde. Er- 
gänzende Zusätze zu Titeln dürfen größtenteils nicht weg- 
gelassen werden, da ohne dieselben die Klassifikation eines 
Werkes sehr erschwert oder gar unmöglich gemacht wird. 
Bei den Titeln: 

Faber, Wilh., Jerusalem und Vineta. Predigten über freie 

epistolische Schriftworte etc. 
Schneller. Ludw., Kennst Du das Land? Bilder aus dem 

Gelobten Lande zur Erklärung der h. Schrift etc. 
Sirius, Peter, Kennst Du das Land? Wander- und Wunder^ 

tage in Italien und Sicilien etc. 
Ganspeckh, W., Englischer Magnet. Vollständ. Gebet- 

und Andachtsbuch, mit besonderer Verehrung der h. 

Engel etc. 

sind die ergänzenden Zusätze: Predigten etc., Bilder etc., 
Wander- und Wundertage etc., Vollst. Gebet- u. Andachtsb. 
etc. unbedingt mit abzudrucken, da man ohne dieselben in 
bibliographischer Beziehung aus den Werken nichts machen 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. IO 



146 

kann. Bei dem Titel »Englischer Magnet« würde man 
zweifellos in erster Linie an den berühmten englischen Stahl, 
wenn er ausnahmsweise einmal nicht made in Germany ist, 
denken, oder an einen Magneten in Hufeisen- oder Stab- 
form. Nur der Zusatz: »Gebet- und Andachtsbuch etc.« zeigt 
uns, daß wir ein katholisches Gebetbuch vor uns haben. 

Bei dem Werke: »Schneller, In alle Welt« darf nicht 
fehlen: Auf Spuren des Apostels Paulus von Antiochia 
bis Rom. Auch der Titel: »Strehle, Nach Jerusalem. Reise- 
handbuch« wäre irreführend, wenn nicht hinzugefügt wird: 
»zum täglichen Gebrauch für Zionspilger (Hausandachten 
oder tägliche Betrachtungen)«. 

Wenn man z. B. schreibt: Scherer, H., Die Pädagogik 
v. Pestalozzi, so bleibt es unbestimmt, ob damit gemeint 
ist: Scherer, Die Pädagogik vor Pestalozzi oder: Scherer, 
Die Pestalozzische Pädagogik, zwei ganz verschiedene 
Werke. Die Abkürzung von Bestimmungswörtern muß 
ebenfalls vorsichtig erfolgen: kons., kosm., phys., stat., 
denn diese Wörter können bedeuten: konservativ, konser- 
vierend, kosmisch, kosmetisch, physisch, physikalisch, phy- 
siologisch, statisch, statistisch (Miller, W. D., Lehrb. d. 
konservierenden Zahnheilkunde; Müller, J., Lehrb. d. kos- 
mischen Physik; Bunge, G., Lehrb. der physiolog. u. pa- 
tholog. Chemie; Deventer, C. M. van, Physikal. Chemie; 
Kolbe, Br., Einführg. in d. statische Elektrizität). 

Titel wie: Fischer, Lehrb. d. Chemie, — Meyer, Ein- 
führung, — Groß, Einf . Operationen, sind für buchhändlerische 
Zwecke völlig unbrauchbar, denn zufallig hat Fischer ein 
Lehrbuch der Chemie für Mediziner und ein solches für 
Pharmazeuten geschrieben. Der Titel von Groß lautet 
richtig gekürzt: Groß, Die einf. Operationen d. prakt. Geo- 
metrie. Was Meyer anbetrifft, so gibt es: Meyer, Emanuel, 
Einführung in die Buchhaltung, Meyer, J., Einführung in 
Aug. Herrn. Niemeyers Leben und Lehre, Meyer, R., Ein- 
führung in das ältere Neuhochdeutsch u. s. w. Wenn nun 
gar ein Verfasser dasselbe Thema in verschiedenen Werken 
in geringerer oder größerer Ausführlichkeit behandelt hat, 
wie z. B. Baenitz, die Botanik, so darf von dem Titel 
nichts weggelassen werden. Es gibt nämlich: 

Baenitz, C, Handbuch der Botanik in populärer Dar- 
stellung. 



147 

Baenitz, C, Lehrbuch der Botanik in populärer Dar- 
stellung. 

Baenitz, C, Leitfaden für den Unterricht in der Bo- 
tanik. Ausgabe A. 

Baenitz, C, Leitfaden für den Unterricht in der Bo- 
tanik. Ausgabe B. 

Baenitz, C. Grundzüge für den Unterricht in der 
Botanik. 

Bei den vielen Ausgaben der deutschen und fremden 
Klassiker und Schriftsteller dürfen Herausgeber, Übersetzer, 
Format, Anzahl der Bände, Jahreszahl des Erscheinens 
nicht weggelassen werden. Bei Werken der schönen Lite- 
ratur sollte man aus dem Titel stets sofort ersehen können, 
ob man ein Gedicht, einen Roman, eine Erzählung, ein 
Schau-, Lust- oder Trauerspiel vor sich hat. Eine ganze 
Anzahl von Verfassern — Dahn, Freytag, Heyse, Lauff, 
Wiehert, Wildenbruch etc. — haben die verschiedenen 
Gebiete gepflegt, so daß gelegentlich eine Bezeichnung 
wie: G. R. E. S. L. T. oder ähnlich, sehr angebracht wäre. 
Auch die Angabe, ob in Prosa oder in Versen, sollte nicht 
fehlen. Ist ein Werk dramatisiert, so darf die Bezeichnung, 
ob Roman oder Drama etc., nicht weggelassen werden. 

Bei Jugendschriften darf in buchhändlerischen Kata- 
logen nicht die Angabe fehlen, für welches Alter und Ge- 
schlecht dieselben bestimmt sind, ebenso bei Gebet-, Er- 
bauungs- und Predigtbüchern, ob dieselben für evangelische, 
katholische oder israelitische Leser bestimmt sind. 

Bände. Besteht ein Werk aus mehreren Bänden, 
Teilen, Halbbänden, Abteilungen, Lieferungen, Heften u. s.w., 
so sind diese einzelnen Bestandteile bei der Katalogisierung 
genau anzugeben, nachdem das Werk auf seine Voll- 
ständigkeit geprüft ist. Häufig sind die Angaben auf den 
Titelblättern falsch. Die Anzahl der Bände eines Werkes 
wird mit arabischen Ziffern, ein einzelner Band gewöhnlich 
mit römischen Ziffern bezeichnet. 

Sind bei mehrbändigen Werken die einzelnen Bände 
nicht durch Zählung, sondern durch andere Bezeichnungen 
(wie Text und Atlas) unterschieden, so treten bei der Zu- 
sammenfassung und Aufzählung diese Bezeichnungen an 
die Stelle der Ziffern. Bände, die sich als Supplement, Bei- 
lageheft u. dergl. bezeichnen, werden mit: Nebst an das 
Hauptwerk angeschlossen. 

10* 



148 

Fehlt jede Bezeichnung für die Reihenfolge der ein- 
zelnen Bände, so werden sie im Anschlüsse an eine Biblio- 
graphie oder an die Zeitfolge numeriert. An die Stelle 
dieser willkürlichen Zählung tritt gegebenenfalls nach- 
träglich die von zuständiger Seite festgesetzte. 

Gibt ein Band seine Zugehörigkeit zu einem mehr- 
bändigen Werke gar nicht oder nur nebenher zu erkennen, 
so wird der Titel bei der Aufzählung durch: u. d. T. ein- 
geleitet. 

Illustrationen etc. Die Anzahl 'der in einem Werke 
im Texte selbst enthaltenen, sowie der besonderen Ab- 
bildungen außerhalb des Textes, der etwaigen graphischen 
Tafeln, der Erläuterungen oder Zusammenstellungen auf 
besonderen großen Blättern, der Karten und Pläne wird 
kurz und genau angegeben; ebenso, ob die Abbildungen, 
Karten u. s. w. schwarz oder koloriert sind. Ist dem Werk 
das Bildnis des Verfassers beigegeben, so wird der An- 
gabe des Umfanges die Bemerkung beigefügt: m. Bildn. etc. 

Auflage. Die Bezeichnung der Auflage oder Ausgabe 
eines Werkes geschieht genau nach Vorlage. Bei einem in 
erster Auflage erschienenen Werke wird die Bezeichnung 
der Auflage ganz weggelassen. (3. verb. Aufl., 4. verb. u. 
ergänzte Aufl., Verkürzte Ausg., 6. unveränderte Ausgabe, 
5. Abdruck, 12. Stereotypabdruck, 10. — 15. Tausend, 
2. [Titel-] Aufl. etc.) Ist aus irgend einem Grunde, z. B. 
wegen mangelnden Absatzes, weil der Verfasser aus seinem 
Anonym oder Pseudonym heraustritt, bei einer neuen Aus- 
gabe oder Auflage der Titel eines Werkes geändert, so 
sollte man — wenigstens für den buchhändlerischen Ge- 
schäftsverkehr — immer auch den ursprünglichen Titel mit 
ersichtlich machen: 

Brand, H., In Lehnspflicht, früher: Der Lehnsmann von 

Liebenstein. 
EtJar, K., Der Freischärler, früher: Der Gjöngenhäupt- 

ling. 
Falke, Baronesse, Eulennest. Roman. 2. [Titel-] Aufl. 

In erster Auflage unter dem Pseudonym A. v. Fal- 

stein erschienen. 

Format. Das Format ist die Größenbezeichnung der 
Seite oder des Blattes einer Druckschrift und die dem ent- 
sprechende Einteilung der Druckform. Das Format ergibt 



149 

sich aus der Anzahl der Blätter oder der halben Seiten- 
zahl eines bedruckten und gefalzten Foliobogens. Es gibt 
eine ganze Reihe von Formaten. Die gebräuchlichsten sind 
folgende: Folio oder 2°, ein Bogen einmal in der Mitte der 
Länge nach gefalzt, mit 2 Blättern oder 4 Seiten; Quart 4 , 
4 Blätter oder 8 Seiten; Oktav 8°, 8 Blätter oder 16 Seiten, 
Duodez 12°, 12 Blätter oder 24 Seiten; Sedez 16°, 16 Blätter 
oder 32 Seiten. Außerdem gibt es 18 , 24 , 32 , 36 , 48 , 
64 , 72°, 96", 128 u. s. w. Bei verschiedenen Formaten 
gibt es wieder Größenunterschiede: Klein-, Mittel-, Groß-, 
Lexikon-Oktav, Kleinquart, Großfolio Imperialfolio. Über- 
wiegt die Breite eines gedruckten Buches dessen Höhe, 
so wird zwar das Format nach der Höhe benannt, dasselbe 
aber als Querformat, Queroktav, Querquart u. s. w. be- 
zeichnet. 

Die Instruktion für den alphabetischen Katalog der 
königlich preußischen Bibliotheken bestimmt das Format 
nach der Höhe des Einbanddeckels; als Oktav bis 25 cm, 
als Quart über 25 — 35 cm, als Folio über 35 — 45 cm, als 
Großfolio über 45 cm. Bei ganz ungewöhnlichen Formaten 
und bei Karten werden Höhe und Breite in Zentimetern 
angegeben. 

Die richtige Bezeichnung eines Formates ist bei der 
großen Verschiedenheit der Größe der einzelnen Papier- 
bogen nicht immer ganz leicht. Sind von einem Werke 
Abzüge auf großes und gewöhnliches Papier gemacht 
worden, so kann leicht ein Oktavband als Quartband und 
ein Duodezband als Oktavband u. s. w. bezeichnet werden. 
Daraus entstehen schwere bibliographische Irrtümer, welche 
gelegentlich zu ernsthaften Streitigkeiten über die Existenz 
eines angegebenen Formates geführt haben. 

Umfang. Die Bezeichnung des Umfanges eines Werkes 
erstreckt sich auf die Angabe der Seitenzahlen des Vor- 
wortes, welche mit römischen Ziffern und des eigentlichen 
Textes, welche mit arabischen Ziffern wiedergegeben werden 
(VIII, 342 S., also 8 Seiten Vorwort und 342 Seiten Text). 
Diese Umfangsangabe steht in runden Klammern. Bei 
mehreren Bänden eines Werkes werden die Seitenzahlen 
der einzelnen Bände in der Reihenfolge hintereinander 
geschrieben (XVIII, 726, XXII, 788, XVI, 754 u. XII, 
788 S. m Bildn.). Ist ein Buch nicht paginiert, so wird die 
Zahl der Blätter angegeben. 



150 

Erscheinungsvermerk. Der Erscheinungsvermerk, 
das Impressum, enthält die Angaben über Verlagsort (Druck- 
ort), Jahr des Erscheinens, Name des Verlegers (Druckers). 
Verlagsort und Verleger müssen bei der Katalogisierung 
so wiedergegeben werden, daß Verwechslungen ausge- 
schlossen sind. Es darf kein Zweifel darüber entstehen, 
ob ein (und welcher) Müller in Brandenburg, Braun schweig, 
Bremen, Halle, Holzminden gemeint ist. Sind mehrere 
Verlagsorte oder Verleger genannt, so werden bei den in 
Deutschland erschienenen Werken in der Regel sämtliche 
Orte und Namen aufgenommen. Ist jedoch der wirkliche 
Verleger bekannt, so wird nur dieser aufgenommen. Bei 
ausländischen Werken genügt die Angabe des hauptsäch- 
lichen oder des ersten Verlegers. Bei Werken, die zugleich 
in Deutschland und im Auslande erschienen sind, wird 
außer dem Hauptverlage ein Nebenverlag nur dann an- 
gegeben, wenn es ein deutscher ist. Der neben einem 
Selbstverlage genannte Kommissionsverlag wird stets an- 
gegeben. 

Die Angabe des Verlegers oder Druckers geschieht 
in kürzester Form. Die Worte: Verlag von, Buchhandlung, 
Buchdruckerei u. s. w. bleiben weg, ebenso Wohnungs- 
angaben und neben der Firma genannte Firmainhaber; 
Vornamen werden nur durch die Anfangsbuchstaben wieder- 
gegeben. Der Drucker wird nur angegeben, wenn kein 
Verleger genannt ist. 

Werke, welche in verschiedenen Städten und von ver- 
schiedenen oder von demselben Drucker hergestellt worden 
sind, müssen mit den verschiedenen Druckern und Druck- 
orten verzeichnet werden. 

Allegri, Alessandro, La prima parte della Rime piacevole 
raccolte daOrazioMorandi 4 to - Verona.F. dalleDonne. 1605. 

— Seconda parte, raccolte dajacopo Gneci. 4*°- ibid. 1607. 

— Terza parte, raccolte da Agnol Minerbetti. 4 t0 Firenze. 
A. Caneo e F. Grossi 1608. 

— Quarta parte, raccolte da F. Caliari. 4 to - Verona. F. dalle 
Donne. 1609. 

Bei Werken, welche einen langem Zeitraum zum Druck 
erfordern und von welchen infolgedessen die Bände ver- 
schiedene, aufeinander folgende Daten tragen, würde es 
ein schwerer Irrtum sein, das Datum des ersten Bandes 



151 

allein oder nur das des letzten anzugeben ; es ist bei solchen 
Werken erforderlich, sowohl das Erscheinungsjahr des ersten 
als des letzten Bandes anzugeben, so z. B. 1806 — 1814, 
was besagt, daß der erste Band 1806, der letzte Band des 
Werkes 18 14 erschienen ist. 

Ist das Jahr nach einer nichtchristlichen Zeitrechnung, 
durch ein Chronogramm oder sonst in ungewöhnlicher 
Weise angegeben, so wird das Jahr der christlichen Zeit- 
rechnung in arabischen Ziffern beigefugt. 

O Chrlste sChaff Ia elgentLICh Das Deiner Christenheit 
HaVpt reChtgLaVblg sele (16 19). Die Summe der 
römischen Zahlzeichen ergibt 161 9. 

Baron WelDMann's LesverLagsb. in GizpieL. GedruCkt von 
Chattus & Pistor in PicapoLis. Edwin Bormanns Selbst- 
verlag, Leipzig 1901 u. s. w. 

In schwierigen Fällen wird die Quelle des Zusatzes 
angegeben, Zweifel an seiner Richtigkeit werden durch ein 
Fragezeichen ausgedrückt. 

Einband, Die Bezeichnung des Einbandes erfolgt 
kurz mit Hilfe der entsprechenden Abkürzungen, Br.Brosch., 
Kart., Geb. in Leinw., in Hlbfrz., Hlbsaff. u. s. w. Ein 
Werk ohne Einbandbezeichnung ist als broschiert zu be- 
trachten. 

Preis. In deutschen Katalogen wird man die Bücher- 
preise stets in deutscher Reichs währung angeben und die 
Preise für broschierte und gebundene Exemplare, für die 
verschiedenen Ausgaben genau bezeichnen. Wo Umrechnung 
in fremde Währung notwendig ist, sollte nicht zu knapp 
reduziert werden, damit bei den wechselnden Kursen keine 
zu großen Unterschiede entstehen. 

Einordnung der Schriften. Die Schriften des Ver- 
fassers werden folgendermaßen geordnet: 1. Gesammelte 
Werke. 2. Ausgewählte Werke. 3. Auszüge aus den 
Werken. 4. Die einzelnen Schriften. Die Ausgaben des 
Originals allein, wie des Originals mit einer Übersetzung 
haben den Vorrang vor den Übersetzungen; doch werden 
die Polyglotten, d. h. die Ausgaben in mehr als zwei 
Sprachen dem Original vorangestellt. Die verschiedenen 
Einzelschriften werden alphabetisch geordnet. Verschiedene 
Ausgaben und Auflagen derselben Schrift werden chrono- 
logisch geordnet. Undatierte Ausgaben, deren Erscheinungs- 



152 

jähr nicht zu ermitteln ist, gehen den datierten voran; sie 
werden unter sich ebenso wie die Ausgaben mit gleichem 
Erscheinungsjahr nach dem Namen des Orts und weiter nach 
dem des Verlegers oder Druckers geordnet. Hierzu kommt 
für buchhändlerische Zwecke häufig die Anordnung nach 
dem Alphabet der Herausgeber. 

Die Einordnung der Titel von Schriften, deren Ver- 
fasser sich entweder gar nicht oder mit Anfangsbuchstaben 
genannt hat, erfolgt in der Weise, daß man bei gewöhn- 
lichen Titeln als Ordnungswort das erste nicht in attri- 
butivem oder adverbiellem Verhältnis stehende Hauptwort 
oder substantivierte Wort (Substantivum regens) ansetzt, 
gleichviel in welchem Falle es steht. Artikel, Eigenschafts- 
wörter, Zahlwörter u. s. w. folgen an zweiter Stelle. 

Hat der Titel die Form eines vollständigen oder ver- 
kürzten Satzes, so wird unter Übergehung des Artikels das 
erste Wort Ordnungswort. Nachstehend einige Beispiele 
von Titeln anonymer Werke: 

Abend, Ein, im Cabaret zum hungrigen Pegasus etc. 

Abermals eine neue Orthographie in Sicht! Ein Weck- 
ruf etc. 

Abfall, Der, vom Weibe. Studie etc. 

Abhandlungen, astronomische, als Ergänzungshefte zu den 
astronomischen Nachrichten Nr. 2. Möller, J., Be- 
stimmung der Bahn des Kometen etc. Verweis. 

Accessus ad altare et recessus seu preces ante et post 
celebr. missae etc. 

Achtunddreißiger, Die, im Tessin. Erinnerungen aus der 
Okkupation etc. 

Acta borussica. Denkmäler der preußischen Staatsver- 
waltung etc. 

Adler, Der rote. Brandenburgischer Kalender für 1902. 
Unter Mitwirkung von etc. 

Allerhand! Von dem Verfasser von Blicke in Herz und 
Welt, Schild und Pfeil etc. 

Amanda, das Wundermädchen, in seinen 36,000 komischen 
Verwandlungen etc. 

Analecta hymnica medii aevi. Herausgegeben von Clemens 
Blume etc. 

Anleitung für die Instandhaltung und Behandlung des 
Revolvers M. 98 etc. 



153 

Annuaire agricole de la Suisse. Publik par le ctepartem. 
föderal etc. 

Art und Weise, den heiligen Rosenkranz betrachtend zu 
beten etc. 

Auf flüchtigem Jagdroß in Deutsch-Südwest- Afrika. Jagd- 
und Reisebilder etc. 

Bestimmung des Wochentages eines gegebenen Datums. 
Von P. R. H. S. I. etc. 

Compendium Antiphonarii et Breviarii romani concinnatum 
ex etc. 

Comptes-Rendus des s6ances de la Conference g6n6rale de 
Tassociation etc. 

Concilium Tridentinum. Diariorum, actorum, epistularum, 
tractatuum nova collectio. Edidit societas Goerresiana 
promovendis inter Germanos catholicos litterarum studiis. 
Tom. I. Diariorum pars I : Herculis Severoli commen- 
tarius. Angeli Massar elli diaria I — IV. Collegit, ed., 
illustravit Seb. Merkle. Cum tabula phototypica civitatis 
Tridentinae saeculo XVI. gr. 4 (CXXIX, 931 S.) Frei- 
burg i. B. 01, Herder n 60. — ; geb. in Halbfrz. 
n 66.40. 

Dampfkessel-Explosionen, Die, während des Jahres 1900. 
Bearbeitet im kaiserlichen statistischen Amt etc. 

Deklaration und Reklamation in Einkommensteuersachen. 
Ein Leitfaden etc. 

Deutschlands Außenhandel «von 1891 — 1900. Gr. 8° (15 S.). 
Berlin 'oi etc. 

Diest-Daber, Otto von, Lebensbild eines mutigen Patrioten, 
dargestellt von einem Deutschen etc. 

Du mußt kleben ! Für wen, wann und warum ? Eine leicht 
verständliche etc. 

Durch ganz Italien. Sammlung von 2000 Autotypien italie- 
nischer Ansichten etc. 

Durch Nacht zum Licht oder Gottes Kinder unter Gottes 
Hand. Erzählung etc. 

Ehre sei Gott in der Höhe! Eine Weihnachts-Erzählung. 
16 etc. 

Ereignisse, Die letzten revolutionären, in Rußland und Leo 
Tolstoj etc. 

Ex jucunda juventute! Lyrische Schmetterlinge aus meiner 
Göttinger Studentenzeit. (Einband: Heimatsklänge aus 
Niedersachsen von einem weiland Göttinger Studenten.) 



154 

12° (180S.) Göttingen 'oi. (Berlin, F.Wunder.) n 1.50; 
kart. n 2. — . 

Fontes rerum austriacarum. Osterreichische Geschichts- 
quellen. Herausgegeben von etc. 

Fort mit dem Duell! Für Offiziere von einem Offizier. 8° 
(38 S.) Wien 'oi. H. Kirsch —.80. 

Gemeinde, Die unsichtbare, und der Weg zur Selbstvervoll- 
kommnung. i2° etc. 

Glück, Das häusliche. Vollständiger Haushaltungsunterricht, 
nebst etc. 

Gründe, 100, warum ich katholisch bleibe. Ein öffentliches 
Bekenntnis etc. 

Gründer, Direktoren, Aufsichtsräte. Gr. 8° (7 S.) Nürnberg 
( ? oi). J. Banckwitz. 

Güter und Erbrecht, bäuerliches und bürgerliches Gesetz- 
buch, von einem praktischen Juristen etc. 

Hofkaplan, Der. Wiener Erinnerungen eines katholischen 
Priesters etc. 

Ja oder Nein? Eine Antwort auf zwölf Gewissens- 
fragen etc. 

Ins Wunderland! Wanderstab für angehende Studenten, 
von einem Philister etc. 

Inwiefern beeinflussen innere Krankheiten den Charakter 
und welche Aufgaben etc. 

Kapitalisten, wahret Euch ! Eine kritische Betrachtung der 
Geldanlagen etc. 

Kupplerinnen, Die, von Berlin. Enthüllungen aus perversen 
Kreisen etc. 

Leben und Regel des heil. Vaters Benedictus. Mit 70 Illu- 
strationen nach Kompositionen etc. 

Lebens-Versicherungs-Gesellschaften, Die deutschen, im 
Jahre 1900 etc. 

Leiden, Sterben und Auferstehung unseres Heilandes Jesu 
Christi etc. 

Licht im Dunkeln. Kurze Perlenschnur aus Gottes 
Wort etc. 

Liebes- und Eheleben an europäischen Höfen. 2. Auflage. 
(4. und 5. Tausend) 8° etc. 

Mächtig zur See. Streiflichter und Tatsachen von der 
deutschen Flotte. Von # * *• 

Mitteilungen über Ziele und Zwecke des Freimaurerbundes. 
Aufgestellt etc. 



155 

Nicht Oberleitung oder Accumulatorenbetrieb, sondern 

Oberleitung oder unterirdische Stromzuführung der 

Straßenbahn im Innern der Stadt Hannover, von Ingen. 

E. W. gr. 8° (12 S.) Leipzig 'oi, Hachmeister & Thal. 

n —.50. 
»O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort!« Beispiele 

von der Kraft etc. 
Orate fratres! Libellus precum in usum iuventutis litterarum 

studiosae etc. 
Probeblätter von geographischen Karten, Plänen etc. des 

Artistischen Institutes Orell etc. 

Rückblick, Statistischer, auf die königlichen Theater zu 
Berlin, Hannover etc. 

Rundschreiben, erlassen von unserem heiligsten Vater 
Leo XIII. , durch göttliche Vorsehung Papst, an alle 
Patriarchen, Primaten, Erzbischöfe und Bischöfe der 
katholischen Welt, welche in Gnade und Gemeinschaft 
mit dem apostolischen Stuhle stehen. 3. Sammlung. 
(Deutsch und lateinisch.) Neue Auflage. Gr. 8° (235 S.) 
Freiburg i. B. 'oi, Herder n 2.10. 

Sammel-Gutachten über die Ritual- und Blutmordfrage 
von gebildeten deutschen Männern aller Stände. Gr. 8° 
(66 S.) Cüstrin 'oi, H. Brandt n — .50. 

Sammlung von Ubersichtsplänen wichtiger Abzweigungs- 
stationen der Eisenbahnen Deutschlands. Bearbeitet im 
Reichs-Eisenbahn- Amt nach dem Stande vom 15. April 
iqoj. 2. Auflage, 12 (74 Karten mit 16 Seiten Text.) 
Berlin, M. Pasch in Komm, n 1. — . 

Schorsch, De, of Besuch en Näiwid. Originelle Schilde- 
rungen etc. 

Selbstlade-Pistole »Parabellum«, Die, ihre Einrichtung, Be- 
handlung etc. 

So heilt man Gicht und Rheumatismus! etc. 

r 

Tag, Ein, in Salzburg. Kurzer Wegweiser für Stadt und 
nächste Umgebung etc. 

Warnungsstimme für unsere Jugend. Belehrung über den 
gefahrlichsten Jugendfeind (Onanie, Selbstbefleckung), 
dessen Folgen, Heilung und Verhütung. Aus den 
Schriften hervorragender Ärzte gesammelt, mit Beispielen 
aus dem Leben erläutert und Eltern, Lehrern und Er- 
ziehern ans Herz gelegt von einem Jugendfreunde. 



156 

2. vergrößerte Auflage. (Von C. A. Merkel.) 12 (112 S.) 
Gernsbach *oi. (Bonn, A. Falkenroth.) n — .85. 

Was der Turck | ynn Vngern vnd für Wien ynn | Oster- 
reich diesen Herbst | gehandelt hat. | MDXX1X. | Von 
der Turckenn | Art, manir, vnd Ordnung | so sie ynn 
yhren Kriegen füren. O. O. [Wien] 1529. 7 Bll. 4°. 

Was willst du werden? Die Berufsarten des Mannes in etc. 

Wer ist das? Ein menschliches Rätsel. Eine wahre Ge- 
schichte aus zwei etc. 

Zurücksetzung, Die, des höheren Lehrerstandes in der 
Gehalts vorläge, beleuchtet und auf ihre Gründe zurück- 
geführt von einem Gymnasiallehrer. Gr. 8° (30 S.) Stutt- 
gart 'oi, W. Kohlhammer in Komm. — .30. 

Verweisungen im Katalog. In einem gut ge- 
arbeiteten Katalog sind zur leichteren Auffindung der 
einzelnen Werke, ihrer selbständigen Teile oder zur Be- 
zeichnung des Inhaltes Verweisungen nötig. Diese Ver- 
weisungen werden gleich bei der Titelaufnahme der be- 
treffenden Druckschriften ausgeschrieben (Hauptzettel, 
Verweisungszettel). 

Verwiesen wird insbesondere: 

1. von Herausgebern, Bearbeitern, Kommentatoren, 
Übersetzern, Fortsetzern, Verfassern von Vorreden, Ein- 
leitungen oder Nachworten; 

2. von Illustratoren und Komponisten, wenn Bilder- 
schmuck oder Noten einen wesentlichen Bestandteil der 
Schrift ausmachen; 

3. von den in anonymen Titeln vorkommenden Per- 
sonennamen, soweit es zur Auffindung des Titels dienlich ist ; 

4. von selbständigen Schriften, die anderen beigefügt 
und auf deren Titeln genannt sind; 

5. von beigedruckten Schriften; 

6. von verschiedenartig geschriebenen oder ver- 
änderten Namen, von Doppelnamen, von mehreren Ver- 
fassern, von anonymen und Pseudonymen Schriften. 

Werden die unter einem Sammeltitel wie: Chemisch- 
Technische Bibliothek, Grundriß der theologischen Wissen- 
schaften, Thaer-Bibliothek etc. vereinigten Werke in einem 
Verzeichnis auch unter den einzelnen Verfassern im Alphabet 
aufgeführt, so sollte unter Beifügung des Bandes, der Nummer 
stets ganz kurz auf den Sammeltitel verwiesen werden. 



157 



Nicht verwiesen wird von den Sondertiteln bei Gesamt- 
ausgaben und Teilsammlungen der Werke eines Ver- 
fassers. 

Illustrierte Werke. Bevor der Bibliophile ein 
illustriertes Werk in den Schrank stellt, sollte er sich 
einen Zettel anlegen, der sich ausschließlich mit den Ab- 
bildungen desselben befaßt. Alte und neue Bücher ent- 
halten Skizzen, Ansichten, Pläne, Porträts und Abbildungen 
der verschiedensten Art. Meist sind diese Darstellungen 
anonym, nicht selten tragen sie aber den Namen oder die 
Marke hervorragender Künstler. Da ist es nun bei ver- 
schiedenen Gelegenheiten erwünscht oder notwendig, zu 
wissen, wo gleich ein Bildnis von dieser oder jener Person, 
eine Ansicht, ein Plan oder eine Zeichnung von diesem 
oder jenem Künstler zu finden ist. Ein ikonographischer 
Zettelkatalog gibt darüber rasch Auskunft, zumal wenn 
man einen Zettel mit dem sachlichen Ordnungswort der Dar- 
stellung nebst Künstlernamen und einen zweiten Zettel mit 
dem Namen des Künstlers als Ordnungswort, gefolgt von 
dem Gegenstand der Abbildung, anfertigt. Auf beiden 
Zetteln ist natürlich der Titel des betreffenden Werkes 
mit Seitenzahl, Nummer der Tafel u. dergl. anzubringen. 
Diese Zettel sind auf zweierlei Art zu ordnen: 

Nr. I in systematischer und 
alphabetischer Ordnung, 
Nr. II in alphabetischer 
Ordnung. Die systemati- 
sche Ordnung könnte in 
folgende Klassen zerfallen: 
i. Religion und religiöse 
Gegenstände; 2. Mytholo- 
gie, griechische und römi- 
sche Altertümer; 3. Ge- 
schichtliche Ereignisse; 
4. Heraldik, Numismatik, 
Embleme; 5. Feste, Zere- 
monien, Sitten und Ge- 
bräuche, Trachten ; 6. Wis- 
senschaften, Künste und 
Gewerbe; 7. Karikaturen; 
8. Geographische Karten T 
Städtepläne; 9. Porträts. 



Nr. I. 



Bücher und Ratten. Radierung 



von 



Jules Chevriers 



in 



Fertiault, Les Amoureux du Livre. 

S. 12. 



Nr. IL 



Jules Chevier, Bücher und Ratten. 
Radierung 



in 



Fertiault, Les Amoureux du Livre. 

S. 12. 



158 

Fortsetzungen. Für im Erscheinen begriffene Werke, 
Fortsetzungen und Zeitschriften aller Art müssen besondere 
Zettel oder Fortsetzungslisten (Kontinuationslisten) angelegt 
werden. Jede Fortsetzung wird bei Eintreffen mit Tag, 
Band, Nummer u. s. w. auf diesen Listen verzeichnet und 
nach Vollständig werden des betreffenden Werkes oder 
der betreffenden Zeitschrift wird ein endgiltiger Katalog- 
zettel angelegt. 

Die besondere Beschreibung des Buches» 

Im Vorhergehenden wurde gezeigt, wie das Buch nach 
seinen wesentlichen Bestandteilen zu katalogisieren ist. 
Der folgende Abschnitt soll nun darlegen, wie das einzelne 
Exemplar eines Werkes im besonderen bibliographisch zu 
betrachten und zu verzeichnen ist. Die Bücher haben ihre 
Schicksale. »Habent sua fata libelli,« sagt schon Terentianus 
Maurus, ein lateinischer Grammatiker, welcher wahrschein- 
lich in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts n. Chr. 
lebte, in seinem Carmen heroicum, Vers 258. Und auch 
heute noch bieten die Schicksale, die Fehler und Vorzüge, 
der Inhalt und das Kleid eines Buches dem Lieb- 
haber, Antiquar und Buchhändler besonderes Interesse und 
Veranlassung zu verschiedenartiger Bewertung desselben. 
Die nachfolgenden Ausführungen können bei dem großen 
Umfange dieses Gebietes natürlich nur eine allgemeine, 
keineswegs vollständige Übersicht über die Besonderheiten 
und Eigentümlichkeiten des Buches geben und berück- 
sichtigen hauptsächlich die an den Antiquarkatalog zu 
stellenden Erfordernisse. 

Titel. Der Titel ist vorhanden oder fehlt ganz (le 
titre manque), ist teilweise abgerissen, mit Textverlust be- 
schädigt, aufgezogen (mont6), am Rande hinterklebt, zwei- 
farbig — rot und schwarz — gedruckt, ganz oder teilweise 
in Holz geschnitten, in Kupfer gestochen (Frontispice, grand 
titre, Titelkupfer etc.), umrahmt, mit einer Bordüre, einer 
Einfassung, einem Blumenzierat (fleuron), einer Initiale ver- 
sehen, handschriftlich ergänzt (le titre du 2. vol. restitu6 
par 6crit), enthält Druckfehler, ist auf anderes Papier ge- 
druckt als der Text des Werkes. Das Blatt für den Kupfer- 
titel fehlt nicht, ist aber nicht bedruckt worden. Der Titel 



äm*^*-. 



159 

weicht von Hain 924 ab, oder Muther erwähnt diese inter- 
essante Ausgabe mit Titel in Holzschnitt nicht. Auf dem 
Titel ist das Porträt des Verfassers in Holzschnitt oder eine 
andere bildliche Darstellung angebracht. Der Titel trägt 
das Autograph des Verfassers oder eines berühmten Be- 
sitzers, eine handschriftliche Widmung oder Dedikation. 
Der Titel ist gestempelt (timbre), trägt den Vermerk, daß 
das Werk ein Privilegium besitzt, daß es preisgekrönt ist, 
z. B. ouvrage couronne par l'Academie des Sciences et 
Beiles -Lettres, Preisgekrönt von der Industriellen Gesell- 
schaft zu Mühlhausen i. Eis., ouvrage couronne du grand 
prix Gobert, daß es als Handschrift, als Manuskript ge- 
druckt ist. Aus dem Titel sind Stücke herausgeschnitten, 
z. B. Porträts, Initialen, Druckerzeichen, Name des Ver- 
fassers; der Titel ist mit Tinte beschmutzt, am Rande, 
oben, unten beschrieben, trägt Namen oder Bemerkungen 
aufgeschrieben, ein Siegel ist ihm aufgedrückt. Die Rück- 
seite des Titels trägt ein Wappen in Kupferstich oder 
Holzschnitt. Von mehrbändigen Werken trägt jeder Teil 
einen anderen Titel. Ein Werk hat z. B. fünf kalligraphische 
Titel in Kupferstich und fünf architektonische Titelkupfer. 
Zu einem Bande, z. B. zum IL, ist kein Titel erschienen 
oder zu einem Jahrgange einer Zeitschrift ist kein Haupt- 
titel gedruckt worden. Unter besonderem Titel sind zwei 
Folgen (Serien) eines Werkes vereinigt, das Werk trägt 
Doppeltitel. Sind verschiedene nicht zusammengehörige 
Schriften desselben Verfassers oder Werke von verschie- 
denen Verfassern in einem Bande vereinigt, so sind sämt- 
liche Titel aufzuführen. 

Druckfehler auf dem Titel werden im Katalog mit (!) 
oder (sie) bezeichnet. Absichtliche oder zufallige Unrichtig- 
keiten auf dem Titel bezüglich des Verfassers, des Um- 
fanges — Anzahl der Bände, Teile, Abbildungen, — des 
Druckers, der Jahreszahl werden im Katalog berichtigt, 
soweit dies möglich ist. 

Verfasser. Ist der Verfasser eines Werkes auf dem 
Titel nicht angegeben, aber bekannt oder sonstwie sicher 
festzustellen, so wird der Name in Klammern beigesetzt. 
Nennt ein Verfasser einen falschen Namen auf seinem 
Werke, man kennt aber seinen wirklichen Namen, so wird 
unter diesem katalogisiert mit einem entsprechenden Ver- 
weis. Führt ein Verfasser mehrere Namen, so wird der 



160 



auf dem vorliegenden Werke genannte als Ordnungswort 
angenommen; die übrigen werden in Klammern gesetzt 
oder auf dieselben verwiesen (Beaconsfield, Disraeli, 
D'Israeli). 

Almanach der Heiligen etc. (Verfasser H. G. von Bret- 
schneider). 

Mirabaud, j. B. de, Systeme de la nature etc. Lond. 171 1. 
Der Verfasser ist bekanntlich Baron Holbach. (Vergl. Querard, 
France litt.) 

[Nicolai Fr.], Leben und Meinungen d. Mag. Seb. Noth- 

anker. 
Reybaud, L., J£rome Paturot etc. 4 vols. Paris 1848. 

Dritte Auflage, die erste mit dem Namen des Verfassers. 

Bei Reybaud ist zu beachten, daß sich der Verfasser 
gelegentlich erst bei späteren Auflagen nennt. Bei Inku- 
nabeln und frühen Drucken ist der Name des Verfassers 
oft sehr versteckt und an den verschiedensten Stellen des 
Werkes zu suchen: 

Ortolff von Bayrlandt. Hie hebt sich an das Register des 
nachuolgenden artzneibuchs. O. O. u. J. (Augsburg, 
Günther Zainer) Fol. 

Erste Ausgabe eines seltenen Buches, dessen Verfasser sich auf 
Blatt 97 megtenberger nennt (Hain 1 2.1 11). 

Die Person des Verfassers gibt dem Buchhändler und 
Antiquar öfter Veranlassung zu Bemerkungen, die seinem 
Verkaufsobjekt einen interessanten Anstrich verleihen 
können. So erfahren wir, daß der Verfasser ein Korb- 
und Stuhlmacher in Berlin ist, welcher in der umfangreichen 
Einleitung seines Werkes eine ausführliche, von unfrei- 
williger Komik volle Schilderung seines Lebenslaufes, be- 
sonders seines ehelichen Mißgeschickes gibt: 

Ultzen, J. H., Die edle, neutestamentliche, köstliche Perle 
des Himmels und Gnadenreichs in uns in dreyen Büchern 
praesentieret. Berlin 1726. 

Oder der Verfasser lebt im Wahne, magnetische Ge- 
sellschaften in Holland peinigten ihn schon seit 36 Jahren 
durch in die Ferne wirkende diabolische Manöver: 

Krauß, F., Notschrei eines magnetisch Vergifteten. Stutt- 
gart 1852. 

Gelegentlich wird ein Werk ohne Vorwissen des Ver- 
fassers gedruckt: 



161 

Rist, Joh., Des Daphnis aus Cimbrien Galathee. Ham- 
burg- 1642. 

Erste seltene Ausgabe ohne Wissen des Dichters veranstaltet. Die 
Vorrede ist von Th. Brummer unterzeichnet. 

Der Verfasser soll einer geheimen Gesellschaft an- 
gehören . 

Sperber, J., Ein geheimer Traktatus von den dreyen Seculis 
etc. Amsterdam 1660. 

Der Verfasser wird unter die Rosenkreuzer gerechnet (Vergl. 
Jöcher). 

Bei einem anonymen Werke ist durch handschriftliche 
Bemerkung der Verfasser festgestellt, z. B.: 

(Mede J.) Clavis apocalyptica ex innatis et insitis visionum 
characteribus eruta et demonstrata. Ed. II. Cantabrig. 
(Th. Bück.) 1632. 

Sehr selten. Auf dem Vorsatzblatt befindet sich eine handschriftliche 
Bemerkung über dieses interessante Buch und über den Verfasser 
desselben, beginnend : >Hujus libri Autor est Josephus Mede, Baccalau- 
reus Theologiae etc.« 

Widmung. Schreibt ein bekannter, berühmter oder 
berüchtigter Mann eigenhändig seinen Namen auf ein ihm 
gehöriges Buch, gewöhnlich auf den Titel oder in die Nähe 
desselben, oder der Verfasser eine Widmung (Dedikation) 
seines Werkes an irgend eine Person in dasselbe, so wird der 
Buchhändler, wenn ihm solche Werke begegnen, davon 
Notiz nehmen und das Exemplar unter Umständen höher 
bewerten. Die gedruckten Widmungen werden im all- 
gemeinen in Katalogen nicht erwähnt, wohl aber eine in 
Kupfer gestochene. Es finden sich in Antiquarkatalogen 
daher Bemerkungen, wie: Mit Dedikation Gutzkows an 
G. Kühne und handschriftlichen Bemerkungen Gutzkows im 
Text über Fröbels Kinderspiele. Mit eigenhändiger Wid- 
mung des Verfassers an Wilh. v. Kaulbach, Prachtexemplar 
mit Tischendorfs eigenhändiger Widmung. Auf dem Vorsatz- 
blatt ein eigenhändiges Widmungsgedicht des Verfassers 
dieses dem König Karl I. von Württemberg gewidmeten 
vornehmen Prachtwerkes etc. Für die Vortrefflichkeit des 
Werkes spricht genügend, daß Kaiser Wilhelm II. dessen 
Widmung genehmigte. Avec dedicace de l'auteur, avec 
d6dicace ä Mr. le prof. B. Studer, exemplaire de dedicace 
envoi d'auteur, presentation copy, Geschenkexemplar mit 
Widmung. Dedikationsexemplar auf Velinpapier. 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. II 



162 



Privilegium. Zwischen dem Titel und dem Text- 
anfang befindet sich gelegentlich auch der Vermerk für ein 
etwaiges Druckprivilegium. Meist ist derselbe jedoch auf 
dem Titel zum Ausdruck gebracht mit den Worten: Cum 
privilegiis, Cum gratia et priuilegio (Caesareo) ad decennium, 
Mit allerhöchst-gnädigst Kaiserl. Privilegio. Cum Gratia 
& Privilegio Sac. Caes. Majestatis. Mit Rom. Kayserl. 
Königl. Pohln. u. Chursächs. allergnädigsten Freyheiten. 
Mit Rom. Kaiserl. Königl. Poln. u. Churfürstl. Sächsischen 
wie auch Königl. Preuß. allergnädigsten Privilegiis. Avec 
Privilege de Msgrs. les Etats de Hollande & de West- 
Frise. In seinem Werke : Venetian Printing Press berichtet 
Brown S. 5, daß in der Cronica Sanuda unter dem Datum 
1469 folgender Vermerk vorkommt: »Fo presso, attento 
l'arte del stampar sia venuta a luce, chel sia concesso a 
Zuane de Spira stampa TEpistole di tullio et plinio per 
5 anni altri non stampino.« Zu deutsch: In Ansehung der 
nunmehr ans Licht gebrachten Kunst des Drückens wird 
dem Johann von Speier eingeräumt, die Epistulae des 
Cicero und den Plinius für fünf Jahre zu drucken und 
sollen andere sie nicht drucken. Siehe auch: Panzer, An- 
nales typogr. III., Nr. 1,. pag. 62, 63. 1491 finden wir 
abermals ein von dem Dogen von Venedig erteiltes Privileg 
und zwar für den Phönix des Petrus von Ravenna. 1490 
gab Bischof Heinrich von Bamberg dem Joh. Sensenschmid 
ein Privilegium für das von ihm gedruckte : Liber missalis 
secundum ordinem ecclesiae Bambergensis. In dem Missale 
Herbipolense, Würzburg, G. Reyser 1495. Fol., 249 Bl. 
(Hain *i 1. 313, Weale 76, Muther 772) steht ein Privilegium 
auf Bl. 12 a. Auf Blatt ia: Speciale missarum | scd'm cho- 
rum herbfi | Bl. 2—7 enthalten den Kalender, Bl. 8 — 9 
Exorcismus salis, Bl. 10 — 11 Registrum, Bl. 12 a das Pri- 
vileg für den Drucker: Rudolffus dei gratis Epus herbfi . . . 
Georiü Reyser artis impssorie mgrm impssari iussimus 
Anno dni Millesimoquadringentesimo Nonagesimoquinto. 
Die Rückseite dieses Blattes nimmt ein großer Holzschnitt 
ein, der die Wappen des Bischofs und der Stadt darstellt. 
Hierauf beginnt der Text. Endigt Bl. 249a: ne de festo etc. 

Vorrede. Vorrede, Vorwort, praefatio, proemium (lat.) f 
avant-propos, pr6face (franz.), preface (engl.), prefazione (ital.) 
fehlen häufig. Manchmal rührt die Vorrede nicht vom Ver- 
fasser her, sondern von einem Freunde desselben, von einem 



163 



Herausgeber oder vom Verleger. So steht in der zweiten 
Auflage der 1774 bei Eichenbergs Erben in Frankfurt a. M. 
erschienenen Ausgabe von Goethes Götz von Berlichingen 
mit der eisernen Hand eine Vorrede des Verlegers. Die 
Vorrede, die ja ohnehin über Entstehung, Zweck, Ein- 
richtung eines Werkes etc. Nachricht geben soll, enthält 
gelegentlich wichtige oder interessante Aufschlüsse. So 
findet sich in der ersten deutschen Ausgabe des Livius: 
ROmische Historie vfs Tito liuio gezogen. Gedruckt in 
der lpbl. Stadt Mentz durch vleifs Johann Schoffers 1505 
am Schluß der Vorrede ein Abschnitt über die Erfindung 
der Buchdruckerkunst: »In welicher Stadt — gemeint ist 
Mainz — auch anfengklich die wunderbare kunst der 
Trückerey, vn Im ersten von dem kunstreichen Johann 
Güttenbergk, do man zalt nach Christi vnsers heren ge- 
burth Tausent vierhunderth vnd fünffzigjare erfunden, vn 
darnach mit vleyss kost vnd arbeyt Johan Fausten vnd 
Peter Schöffers zu Mentz gebesserth vnd bestendig ge- 
macht ist worden.« Auch die Zensur beschäftigt sich gele- 
gentlich mit der Vorrede. So ist z. B. in dem Werke: 
B. J. Herold, Originum et germanicarum antiquitatum 
libri etc. Basileae 1557 die Vorrede gelegentlich von dem 
italienischen Expurgator herausgeschnitten worden. 

Druckfehlerverzeichnis. Das Druckfehlerverzeich- 
nis, die Druckfehlerberichtigung (corrigenda, erratum, er- 
rata) wurde und wird häufig auf ein besonderes Blatt ge- 
druckt und geht deshalb vielfach verloren, da es der 
Buchbinder nicht mit einbindet. Daher finden sich in Ka- 
talogen öfter Bemerkungen, wie: Druckfehlerverzeichnis ist 
vorhanden, Letztes Blatt (Errata) fehlt u. s. w. Gelegentlich 
verbessert der Besitzer eines Werkes die Druckfehler sorg- 
fältig am Rande desselben und schreibt dann wohl auch 
zu den etwa im Kolophon stehenden Worten: »cum dili- 
gentia« die weniger erbaulichen »cum incorrectione«. Ein 
Verzeichnis der Emendanda et Corrigenda findet sich 
bereits in einem Drucke des Berthold Ruppel oder Rodt 
von Hanau: Gregori Magni, Moralia seu Expositio in Jobum, 
Basel um 1464. 

Register. Das Register (Index, table analytique et 
systematique) fehlt häufig, weil es gelegentlich später ge- 
druckt oder vom Buchbinder entfernt wurde, oder weil nur 

11* 



164 

zu einzelnen Bänden eines Werkes ein solches erschien. 
Zuweilen ist das Register rot gedruckt z. B. in Barthol 
Metlinger, Ein Regiment der jungen Kinder, Augsburg 
1474, Joh, Bämler, oder es ist handschriftlich ergänzt oder 
überhaupt ganz handschriftlich hergestellt. Der Katalog 
muß die entsprechenden Bemerkungen hierüber aufnehmen. 

Text. Der Bibliograph hat zu beachten, ob der Text 
eines Werkes vollständig ist, ob er mittelst Typen gedruckt, 
ob er bloßer Korrekturabzug, ganz in Holz geschnitten 
(siehe auch Blockbücher bei den Inkunabeln), autographiert, 
lithographiert, zinkographiert, ganz in Kupfer gestochen, 
durch chemischen Druck reproduziert, rot und schwarz oder 
sonst farbig hergestellt ist, ob er schwarze oder bunte 
Abbildungen enthält. Ferner ist zu beachten, ob dem Text 
etwa eine Übersetzung beigegeben ist, entweder gedruckt 
oder geschrieben, in stenographischen Zeichen, gegenüber- 
stehend oder beide Texte untereinander (interlinear, zwi- 
schen den Zeilen, Interlinearversion); ob das Werk nur 
auf einer Seite bedruckt ist, ob es mit Papier durchschossen 
ist, ob die Ränder beschrieben oder ob beschriebene 
Blätter eingeklebt sind. Auf alle Fälle muß ferner im Ka- 
talog zum Ausdruck kommen, ob einzelne Blätter, Lagen, 
Bogen fehlen, ob dagegen andere doppelt vorhanden sind, 
ob fehlende Bogen aus anderen Exemplaren ergänzt sind. 
In letzterem Falle sind die Ergänzungsbogen meist von 
kleinerem Formate, auf anderem, gewöhnlich schlechterem 
Papier, beziehungsweise von einer anderen Ausgabe oder 
Auflage. Hie und da ist der Text auf anderes Papier ge- 
druckt als der Titel (Schreibpapier — Postpapier). Fehlende 
Teile eines Textes können handschriftlich ergänzt oder 
durch anastatischen, photolithographischen, zinkographi- 
schen Druck, Lichtdruck oder durch Autotypie ergänzt 
sein. Ist ein Werk ganz oder teilweise auf solche Weise 
reproduziert, so muß der Titel den entsprechenden Ver- 
merk im Katalog enthalten; denn die Reproduktion zeigt 
gewöhnlich einen weniger scharfen und deutlichen Druck 
als das Original und hat natürlich einen geringeren Wert 
als dieses. Separatabdrucke, Ausschnitte sind stets als 
solche zu kennzeichnen. (S.-A., A., Ausschn.) 

Rammeisberg, C, Sammlung von 115 meist kleineren 
chemisch-mineralogischen und kristallographischen Ab- 



165 



handlungen in Separatabdrucken aus Poggendorffs An- 

nalen und den Berliner Monatsberichten aus den Jahren 

1838 — 1861. 8°. In zwei starken Bänden. HF. 
Vom Verf. selbst zusammengestellt und F. Senft zum Geschenk 
gemacht. 

— über die kristallographischen und chemischen Beziehun- 
gen zwischen Augit und Hornblende etc. 8°. 1858. Br. 
S.-A. 

— über die chemische Natur der Turmaline. 4 . Berlin 
1890. Br. S.-A. 

Haar, Das, des Menschen, Haarball, Perrücke etc. Berlin 

1780. 
Ausschnitt aus Krünitz' Encyklopädie. 

Bei verdruckten Seitenzahlen ist genau festzustellen, 
ob das Werk wirklich vollständig ist und diese Tatsache 
unter Bezeichnung der falschen Seitenzahlen im Titel 
wiederzugeben. 

Zuweilen werden wegen geänderter Anschauung des 
Verfassers, wegen eingetretener wissenschaftlicher Fort- 
schritte, wegen eingeschlichener Fehler, wegen der Zensur, 
oder aus einem anderen Grunde einzelne Blätter eines 
Werkes durch neugedruckte verbesserte ersetzt, wofür die 
ursprünglichen entfernt werden, hie und da aber auch bei 
dem Werke verbleiben. Diese neuen Einfügungen heißen 
Kartons (carton, cancel), z. B.: 

Lomazzo, G. P., Trattato dell'arte della pittura. 4 . Mi-, 
lano 1584. 

Exemplar mit dem nach Seite 328 eingefügten Karton von zwei 
Blättern. 

Die 1771 bei J. J. Ch. Bode in Hamburg erschienene 
Augabe der Oden Klopstocks trägt am Schlüsse folgende 
Notiz an den Buchbinder: »Die beyden Blätter Seite 221 
und 222 und Seite 245 und 246 müssen herausgeschnitten 
und dafür die beyden Cortons (sie) eingebunden werden.« 

Über Kartons siehe: G. Brunet, les livres cartonnes. 
Bruxelles 1878. 

Sehr oft veranlassen auch die kirchlichen und staat- 
lichen Behörden eine Veränderung des Textes, indem be- 
anstandete Stellen, wenn nicht von vornherein das ganze 
Werk überhaupt unterdrückt wird, mit Tinte durchstrichen, 
mit schwarzer Farbe überstempelt oder überdruckt* und 



166 



bei etwaigen späteren Drucken ganz weggelassen werden. 
Früher wurden unter anderem auch aus griechischen und 
römischen Schriftstellern anstößige Stellen weggelassen, 
was man auf dem Titel mit dem Worte castigatus (lat. ge- 
züchtigt, Castigator) bezeichnete (verstümmelte, kastrierte 
Texte). Die Ausgaben in usum Delphini, welche Lud- 
wig XIV. zum Gebrauch des Dauphin, also des französi- 
schen Thronfolgers, von Bossuet und Huet (1674 — 1730) 
herstellen ließ, sind auf diese Weise gereinigt. Wir finden 
auch in neuerer und neuester Zeit noch leergelassene oder 
überdruckte Stellen in Büchern (Corvins Pfaffenspiegel) und 
Zeitschriften, deren Text die Zensur auf diese Weise un- 
schädlich machte. Gelegentlich sind leergelassene Stellen 
nachträglich handschriftlich ergänzt. Auch findet man alte 
Bücher, in denen die vom Expurgator (demjenigen, welcher 
anstößige Stellen entfernte) mit Tinte überstrichenen Stellen 
wieder ausgewaschen sind. Alle religiösen katholischen 
Schriften müssen auch heute noch approbiert werden, das 
heißt die Druckerlaubnis der kirchlichen Behörden haben: 
Mit Erlaubnis der geistlichen Obrigkeit. Sogar der römische 
Index von 1900 trägt den Vermerk: Imprimatur: Fr. Albertus 
Lepidi, Ord. Praed., S. P. A. Magister. — Imprimatur: 
Josephus Ceppetelli, Archiep. Myr., Vicesgerens. 

Es kommt zuweilen vor, daß durch Versehen des 
Druckers Zeilen des Textes ausgefallen und später einge- 
klebt oder doppelt abgedruckt worden sind. So ist in: 

Dach, Simon, Chur-Brandenburgische Rose, Adler, 
Low und Szepter, poetisch besungen. Königsberg 
o. J. 

im Text eine Zeile ausgefallen und eingeklebt worden. 
Nach Oesterleys Angaben ist dies die älteste Ausgabe von 
ca. 1681 mit der auf Blatt Pij ausgefallenen und einge- 
klebten Zeile. 

In Goethes Schriften mit Kupfern nach Chodowiecki 
Berlin 1775 — 1779 sind im dritten Bande im moralisch- 
politischen Puppenspiel Stellen im Druck freigelassen, 
wohl weil von der Zensur gestrichen. In Goethes Faust. 
Ein Fragment 8° 168 S.Leipzig 1790 sind die drei letzten 
Zeilen der Seite 144 auf S. 145 wieder abgedruckt. (Vergl. 
Hirzels Goethebibliothek 1874, S. 33). Von Goethes Faust 
12° Stuttg. 1825 existieren zwei verschiedene Drucke, von 



167 



denen der eine in der Zueignung die Lesart hat: >Mein 
Lied ertönt«, der andere: »Mein Leid ertönt etc.« In Auc- 
toritates arestotelis Sence (sie) Boecij Piatonis Apuleij etc. 
Am Ende: Per me Michahelem Gryffen Ciuem Rutlingen- 
sem. Mcccclxxxviij (Hain 1932) ist auf der letzten Seite 
die Kolumne 60 noch einmal abgedruckt. 

Der Text kann entweder einspaltig, zweispaltig, drei- 
spaltig (en 3 colonnes) gesetzt sein, oder der zweispaltige 
Text ist z. B. von der Glosse, dem Kommentar etc. um- 
geben. 

Der Text wird beschädigt, wenn er mit Bleistift oder 
Tinte durchstrichen oder unterstrichen wird, wenn Tinten- 
oder sonstige Flecke, schlechtgedruckte Bogen darin vor- 
kommen; ebenso wird das Exemplar minderwertig, wenn 
Blätter mit Textverlust ausgebessert oder vom Buchbinder 
zu scharf beschnitten worden und dadurch etwaige Mar- 
ginalien (Randbemerkungen, Randglossen) ganz oder teil- 
weise weggefallen sind. Auch durch Waschen, Restau- 
rieren, Putzen u. s. w. wird der Text gewöhnlich beschädigt. 
Bei Einblattdrucken wird anzugeben sein, ob dieselben nur 
auf einer Seite oder auf beiden, ob durchlaufend oder in 
Spalten bedruckt sind. 

Zuweilen kommen im Text bedenkliche oder ergötz- 
liche Schnitzer vor. So hatten z. B. die Drucker Robert 
Barker und Martin Lucas in London beim Druck der so- 
genannten Wicked Bible im siebenten Gebot das Wort 
»nicht« ausgelassen, wofür sie 1633 zu 300 Pfd. St. Strafe 
verurteilt wurden. Dem Meister Sebastian Franck von 
Word passierte mit seiner Chronica Zeitbuch vnd Ge- 
schichtbibell, Ulm 1536, das Unglück, daß er dem Über- 
setzer der bekannten Schedeischen Chronik zuviel Glauben 
beimaß, indem er den entsetzlichen Ubersetzungsschnitzer, 
nach welchem jener den Kaiser Domitian statt von Leichen- 
trägern (vespillones) von Fledermäusen (verpertiliones) weg- 
tragen läßt, einfach mit in sein Werk übernahm. Diese 
Fledermäuse schwirrten zuerst in der ersten Ausgabe der 
Schedeischen Chronik von 1493, Anton Koberger Nürn- 
berg, umher und flattern auch noch später in den Nach- 
drucken dieses Werkes von Hans Schönsperger in Augs- 
burg geräuschlos herum. Die betreffende Stelle lautet aber 
in der Ausgabe von 1493 auf Blatt CIX also: »aber zu 
letzt wardt er auß götlicher verhengknus von den seinen 



168 



in seiner schlafkammer erschlagen vnd sein leichnam durch 
die Fledermewse vertragen vnd sehen tlich begraben«. 

Ist der Inhalt eines Werkes oder Sammelwerkes nicht 
ohne weiteres aus dem Titel zu ersehen, so muß letzterer 
die erforderlichen Zusätze bekommen. Auch bei Ausschnitten, 
Sonderdrucken, Dissertationen, Habilitationsschriften etc. 
dürfen erklärende Bemerkungen nicht wegbleiben. 

Bileams Esel. Der new Deutsch Bileams Esel. Wie die 

schön Germania durch arge: list vnd zauberey ist zur 

Bäpst Eselin transformiret worden. O. O. u. J. (um 1545.) 

4°. 20 Bll. Mit Titelholzschnitt. 

In dramatischer Form und in Reimen. Am Schluß: Manes Huttenj 
an die Teutschen. Goedeke S. 287: »Dramatische Bearbeitung eines 
älteren noch nicht entdeckten Buches mit Benutzung der Huttenschen 
Clag und vormanung.« 

Beyträge, Neue, zum Vergnügen des Verstandes und Witzes. 

4. Band oder 6 Stücke. Bremen 1747 — 1748. 
Im 4. u. 5. Stück der erste Druck von Klopstocks Messias 1.— 3. Ges. 
enthalten. 

Bilder, Poetische, aus d. Zeit. Taschenb. hrsg. v. A. Rüge. 
IL Leipz. 1848. 

Enthält u. a. G. Freytag, Der Gelehrte, Fr. Hebbel, Herr Heid- 
vogel etc. 

Cartas de Indias. Publicadas por primera vez el ministerio 

de fomento. Madrid 1877. 

Diese Publikation ist die bedeutendste der Neuzeit zur Geschichte 
Amerikas; sie enthält die Faksimiles von 108 Originaldokumenten, 
welche die spanische Regierung besitzt, darunter die von Chr. Colum- 
bus, Am. Vesputius etc., viele Karten etc. Das Buch kam nicht in 
den Handel. 

Etterlin, P., Kronika von der loblichen Eidgnoschaft Ir 
harkomen vnd sust seltzam stritten vnd geschichten. Ver- 
bessert und erläutert von J. J. Sprengen. Basel 1752. Fol. 
Neue Ausgabe der 1507 erschienenen sprachlich sehr interessanten 
Chronik, in welcher zum ersten Male der Teilsage Erwähnung ge- 
schieht. 

Faber, Fr., Histoire du Th^atre Franfais en Belgique de- 
puis son origine jusqu'ä nos jours d'apres des documents 
in^dits reposant aux Archives geniales du royaume par 
Fr. Faber. 5 vols. Bruxelles 1878— 1880. 

Le 5 e. vol. contient e. a. une bibliographie complete de 176 pages. 

Gelehrtenrepublik, Die Deutsche. Hrsg. v. Klopstock. 
Hamburg, gedruckt bey J. J. Ch. Bode 1774. 
Vollständiges Exemplar mit dem Subskribentenverzeichnis. 



169 



Kuchemeysterey. O. O. u. J. [Nürnberg, Conrad Zeninger 
1480 — 8'2.] 4 , 32 Bll. mit Sign. 31 Zeilen. Type 1 (nach 

Proctor). 

Das älteste deutsche Kochbuch. Von diesem Druck scheint nur das 
Ex. der Oldenburger Bibliothek bekannt zu sein, welches Merkel in 
den Bibliothekar. Unterhalt. I 93 beschrieben hat. (vgl. auch Serapeum 
1849 S. 61.) Bl. 1: Kuchemeysterey (in Holzschnitt). Bl. 2: ( )I1 
menschen sind sunderlich vnd nit vnbil | liehen geneigt czu naturlicher 
vnd lustiger | speisz. Bl. 3: Das erst teyl ist vö Fastn speisz I vnd es 
hebt an. an visch syden. | Endigt Bl. 32 Z. 17: leben Amen. Nicht in 
der Sammlung Drexel. 

Lankart's Familie, eine Erziehungsgeschichte größtentheils 
für studierende Herren. Dresden 1688. 
Seltener pädagogischer Roman. 

Marcello da Matelica, H., Opera novamente composta nella 
quäle si contengono 8 modi di Tariffe sopra delli due 
metalli, oro e argento, de diuersa bruta, ouero finezze 
coi loro limitati, pregi secondo il costume di Vinegia. 
Veneria, Marcolini 1556. 
Eines der ältesten und seltensten Münzbücher. 

(Meidinger, F.,) Der Verfall guter Sitten und überhand- 
genommener Ausgelassenheit unter dem schönen Ge- 
schlechte oder die bösen Folgen des Krieges I. (einz.) 
Band, (Landshut) 1803. 

Eines der freiesten in und über Bayern gedruckten Bücher, von 

kulturhistorischem Interesse. Sehr selten. 

Mühler, Heinr. v. A Gedichte. Berlin 1842. 

Hierin u. a.: Grad' aus dem Wirthshaus komm ich heraus etc. 

Rodbertus, J. K., Soziale Briefe an v. Kirchmann. 3 Hefte. 

Berlin 1850 — 51. 

Von größter Seltenheit. Der erste Brief wurde nie wieder gedruckt. 

Sebizius, Melch., Fünfzehn Bücher von dem Feldbau vnd 

recht vollkommener Wolbestellung eines Landsitzes etc. 

sampt allem, was demselben Nutzes vnd Lusts halben 

anhängig. 773 Seiten und Register. Mit einer Menge 

großer und prächtiger Holzschnitte wohl von Jost Amman. 

Straßburg 1588 Fol. 

Handelt auch vom Gestüt, Fuhrwerk, Roßarznei, Wein, Fischfang; 
das XIII. Buch umfaßt Waidwerck, Hetzen u. Jagen; das XIV. Buch: 
Von Falcknerei u. Federspiel etc., Vogelfang; das XV. Buch: Von 
der Wolffjagd, durchaus mit Figuren vorgestellet etc. Die Abbild, der 
letzteren Abteil, sind auch kostümlich von großem Interesse. Enthält 
auch Reime von Fischart. 

Speckle, D., Architectura von Vestungen, wie die zu unsern 
zeiten, an Stätten und Schlössern, zu Wasser und Land, 



170 



mit jhren Bollwerken etc. mögen erbawet, Auch wie solche 
zur Gegenwehr wider den Feindt sollen gebraucht werden. 
Mit 44 Tafeln. Straßburg 1608. 
Nach Graesse ist es feststehende Tatsache, daß das Festungsbau- 
system des berühmten Marschalls Vauban (1633— 1707) dem Werke 
Speckies entnommen ist. 

Torfaeus, Th., Groenlandia antiqua s. veteris Groenlandiae 
descriptio. Hafniae 1706. 
Sehr seltenes Werk, welches zuerst von der Entdeckung Amerikas 
durch die Nordmänner spricht. 

Trithemius, J., Epistolarum famill. 11. II. ad diversos 
Germaniae principes, episcopos etc. Hagan, P. Bruba- 
chius 1536. 
Höchst seltene erste Ausgabe. Auch für die Faustliteratur von 
Wichtigkeit, da das Werk die älteste bekannte Notiz über den Schwarz- 
künstler Faust enthält. 

Livre ä clef. Einen ganz besonderen Inhalt hat das 
livre ä clef. Dasselbe ist ein Buch, dessen Verfasser mit 
Hilfe von Anagrammen, erdichteten Namen und Allego- 
rien gewisse persönliche, politische, religiöse und andere 
Anspielungen in demselben bemänteln und die Tragweite 
seiner zuweilen sehr kühnen Kritiken verschleiern will. 
Namen von Personen und Ortlichkeiten sind also so 
verhüllt, daß nur derjenige, welcher die geschilderten Ver- 
hältnisse kennt, den Sinn des Werkes verstehen kann oder 
durch den Schlüssel zu einem Verständnis desselben gelangt. 
Satirische Bücher, Pamphlete und Schriften, welche Re- 
ligion, Autoritäten und Dezenz durchaus nicht schonen, 
bilden zum größten Teil die Kategorie der livres ä clef. 
Über dieselben s. Barbier, dict. d. ouvr. anon., Drujon, les 
livres ä clef, Jacob, la cryptographie etc. 

Howel, J., Dendrologie ou la forest de Dodonne. (Traduct. 
de Tanglais.) Paris 1641. (Livre ä clef.) 

Mit dem meist fehlenden Schlüssel der allegorischen Namen 
(7 Blätter). 

Typen. Die Bezeichnung der Typen erfolgt in Kata- 
logen nur bei Inkunabeln und älteren Werken regelmäßig: 
Gotische Type, Missaltype, semigotische Type, Antiqua, 
Oaracteres ronds. Bei modernen Werken wird der Titel 
im Katalog in Fraktur, also in gotischer Schrift, wieder- 
gegeben, wenn das Werk in Fraktur, in Antiqua, also in 
römischer oder lateinischer Schrift, wenn das Werk in 
Antiqua gedruckt ist. In manchen Katalogen sind die In- 



171 



kunabeltypen nach dem System von R. Proctor (Index to 
early printed books in the British Museum to the yar MI). 
4 parts, 4°. London 1898 — 99) bestimmt oder es wird auf 
die von K, Burger, dem Bibliothekar des Börsenvereins 
der deutschen Buchhändler, herausgegebenen: Monumenta 
Germaniae et Italiae typographica verwiesen. 

Das erste in Italien mit Carsiv (liegender, nach rechts 
überhängender Antiqua) gedruckte fhich waren Petrarcas 
Sonetti et Canzoni, Venedig, Aldus Manutius 1501. Be- 
sonderheiten des Druckes müssen nach Möglichkeit im 
Katalog angegeben werden z. B. außergewöhnlich große 
Lettern, Rot- und Schwarzdruck, Druck des Textes in 
großer Type, Druck des Kommentars in kleinerer. Hie und 
da sind die Kapitelüberschriften in einem Werke nicht mit 
beweglichen Lettern gedruckt, sondern eigens dafür ge- 
schnitten oder sie sind z. B. in gotischer, der Text in ro- 
manischer Schrift gedruckt. 

Umfang. Bei Inkunabeln und früh gedruckten Werken 
gibt man den Umfang durch Zählung der Blätter oder 
Seiten und der Bände an, wobei zwischen unbedruckten, 
gezeichneten und ungezeichneten Blättern zu unterscheiden 
ist. Bei neueren Werken fallt die Angabe der Zahl der 
Seiten meist weg. Dagegen ist immer genau festzustellen, 
ob ein Werk auch wirklich vollständig ist, denn trotz der 
Titelangabe hat es gelegentlich einen größeren oder ge- 
ringeren Umfang. So ist z. B. 

Opitius, Mart., Acht Bücher deutscher Poematum durch 
ihn selber herausgegeben vermehret, das die vorigen 
darmitte nicht zu vergleichen sindt. 4 . Bresslaw 1625. 

trotz der Angabe des Titels statt in 8 in 5 Büchern voll- 
ständig. Auch das Werk: 

Generale, Die, der deutschen Armee. Zehn Jahre deutscher 
Heeresgeschichte 1864 — 1874. Hrsg. u. red. v. G. v. 
Glasenapp. 821 Blatt in Folio mit eingedruckten Photo- 
graphien u. Text. Berlin 1875. 

ist mit 670 Blättern vollständig. Die Blattnummern laufen 
zwar von 1 — 821; es sind aber laut Angabe in dem Inhalts- 
verzeichnisse nicht weniger als 151 Nummern übersprungen, 
beziehungsweise nicht erschienen. Das Werk wurde seiner- 
zeit in 67 Lieferungen ä 10 Blatt herausgegeben. Bei der 
Katalogisierung der vollständigen Ausgabe der Werke 



172 



eines Schriftstellers oder der gesammelten Werke desselben 
(z. B. Paul de Kock, Gesammelte neuere humoristische 
Romane, 130 Bände, 12 . Wien 1878) wird man unter Um- 
ständen dem Titel beifügen: Einzige vollständige Ausgabe. 
Bei einem im Erscheinen begriffenen Werke, dessen Ver- 
fasser vielleicht über der Arbeit gestorben ist, oder der 
sein Werk nicht vollenden kann, gehört zum Titel unbe- 
dingt die Bemerkung: Soweit erschienen. Alles, was bis 
jetzt erschienen. Mehr als dieser erste Band erschien nicht. 
Der zweite Band scheint unvollständig geblieben zu sein. 
Das Werk blieb unvollendet. Mehr scheint nicht erschienen 
zu sein. Erster (einziger?) Teil. Erstes (einziges) Heft. Tome 
I — IV. 1. partie. Tout ce qui a paru. 

Register und Supplement werden besonders bei um- 
fangreicheren Werken manchmal erst lange nach dem Er- 
scheinen des Hauptwerkes gedruckt; es ist also darauf zu 
achten: Mit dem seltenen, weil später gedruckten Register. 
Zehn Jahre später erschien noch ein Supplement dazu 
(Burke, E., Works 12 vols. London 181 2). Avec le Sup- 
plement tr6s rare. Bei Geschichtswerken wird man zuweilen 
angeben, bis zu welchem Zeiträume darin gehandelt wird, 
wenn dies nicht aus dem Titel ersichtlich ist. Wo man 
bekannte Bibliographen in ihren Angaben berichtigen kann, 
geschieht dies natürlich. 

Astesanus, Summa de casibus conscientiae. Anthony Ko- 

burger, Nurenberge M?cccc?lxxxij? die xi . mensis may. 

Folio, 32s und 1 weißes Blatt etc. 

Schönes Expl. in einem herrlichen alten Einbände. Hain 1897. 
Pellechet 1409 wiederholt den Druckfehler Hains (423 statt 323 Bll.), 
den Copinger verbessert hat. Proctor 2020. 

Bongarsius, J., Gesta Dei per Francos, s. orientalium ex- 
peditionum et regni Francorum Hierosolymitani historia. 
2 voll. Fol. Hanoviae 161 1. 

Brunet führt nur den ersten Band in 2 Teilen (1207 S.) auf, nicht 
den zweiten, sehr seltenen Band (Marino Sanuto, 361 S. m. Kpfrn.). 

(Dantino) Dante, la divina comedia. C. ritr. In 12 8°. Milano 
1878. 500 pag. 
Vergriffen u. selten. Typograph. Curiosum. S x i'-A cm - Einer 
der kleinsten existierenden mikroskop. Drucke. Die Typen wurden 
nach Abzug einer kleinen Auflage vernichtet. 

Euripides. Trag6dies, trad. du grec p. Prevost. 4 vols. 12 . 
Paris 1782 — 1797. 



173 



Nach Brunet sind nur diese vier Bände erschienen; das Exemplar 
enthält jedoch noch Seite i — 120 eines Fünften .Bandes: Hyppolit. 

Kopp, J. E., Die Geschichten von der Wiederherstellung- 

und dem Verfalle des heiligen römischen Reiches, mit 

Urkunden. Fortges. v. A, Lütolf u. A. Busson. Bd. I — V. 2. 

Berlin, Luzern, Basel 1845 — 1882. 
12 Bücher, soweit erschienen. 

Luden, H., Geschichte des teutschen Volkes. 12 Bde. 
Gotha 1825 — 1837. 
Sehr gründliches und ausführliches Werk, bis zum Jahre 1237 
reichend. 

Bei Feststellung des Umfanges, wie beim Kollaticmieren 
überhaupt, ist selbstverständlich festzustellen, ob ein Band 
nur ein Werk desselben Verfassers enthält oder mehrere 
verschiedene Schriften desselben, oder ob Schriften eines 
anderen Verfassers mit vorgebunden oder angebunden sind. 
In letzterem Falle müssen natürlich alle Schriften aufgeführt 
werden 

Homerus, THiade, trad. par Houdart de La Motte. Paris 17 14. 
Angebunden sind: 
Rano, Jona, Tractatus historico-geographicus, quo Ulyssem et Outi- 
num unum eundemque esse ostenditur etc. Hafniae 17 16. 
Gaffarelli, Jac, Curiositates inauditae. Hamburgi 1706. 
Paulus, P., Doctrinae morales ad Palaephati incredibilia etc. 
Francofurti 1686. 

Zeitschriften erfordern ebenfalls besondere Aufmerksam- 
keit seitens des Katalogmachers. Es ist anzugeben, ob 
Blätter, Nummern, Quartale fehlen, ob das Exemplar der 
Zeitschrift ungebraucht, gut erhalten, nicht zerlesen ist, ob es 
aus privater Hand stammt oder etwa gar aus einem Lese- 
zirkel. Ist irgend ein Jahrgang nicht vollständig erschienen, 
wie z. B, von der »Agronomischen Zeitung«, redigiert von 
W. Hamm und U. Schwarz wäller, 1871, nur das 1. Semester, 
so erhält der Katalog einen entsprechenden Vermerk. Zu- 
weilen kommt es vor, daß ein Jahrgang einer Zeitschrift 
nur einen Monat umfaßt, wie z. B. der »Sport«, I.Jahrgang, 
Wien 1863 oder nur sechs Monate wie der XI. Jahrgang 
der »Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen«, 1879. Hie und 
da werden einer Zeitschrift als wesentliche Bestandteile ein 
Jahrbuch oder Ergänzungshefte etc. beigegeben, wie z. B. 
der > Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen«, herausgegeben 
von B. Danckelmann, ein Jahrbuch der preußischen Forst- 
und Jagdgesetzgebung. Dieses Jahrbuch erschien indes nur 



174 



zu den Jahrgängen I — X, Berlin 1869 — 1878. Register zu 
Zeitschriften erscheinen manchmal ungerechtfertigterweise 
erst mit dem Anfange eines folgenden Jahrganges, worauf 
also zu achten. Seltener finden sich Gesamtregister über 
eine Reihe von Jahrgängen. So ist zu der genannten »Zeit- 
schrift für Forst- und Jagdwesen« im Jahre 1889 ein Ge- 
samtregister für Band I — XX, Jahrgang 1869 — 1888 er- 
schienen. Zu »Petermanns Mitteilungen« erscheinen gelegent- 
lich Ergänzungshefte mit besonderer Berechnung. Dies ist 
beim Katalogisieren vorkommenden Falls zu beachten. Ist ein 
vollständiges Exemplar einer inzwischen eingegangenen 
Zeitschrift zu katalogisieren, so darf nicht unterlassen 
werden, den letzten Jahrgang als Schluß derselben zu be- 
zeichnen, z. B. »Archiv für die zeichnenden Künste u. s. w.« 
16 Jahrgänge, Leipzig 1855 — 1870. Schluß der Zeitschrift, 
Vollständige Sammlung, Vollständige Serie, Seltene kom- 
plette Reihenfolge. Vollständige Serien sind sehr selten etc. 
Hat eine Zeitschrift irgend eine besondere Eigentümlichkeit, 
so erhält sie einen darauf bezüglichen Vermerk. 

Pfenig-Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemein- 
nütziger Kenntnisse. Bd. I — IX. Reich illustriert. Leipzig 
1833— 1841. 
Erste deutsche illustrierte Zeitschrift, gegründet von J. J. Weber, 
welcher derselben 1843 die »Illustrierte Zeitung« folgen ließ. 

Bei periodischen Werken fällt manchmal ein Band oder 
Jahrgang aus; so ist z. B. der »Schlesische Musenalmanach« 
für 1831 und 1832 nicht erschienen. Solche Lücken hat 
der Antiquar in seinen Verzeichnissen anzumerken. 

Auflage, Ausgabe. Die verschiedenen Auflagen und 
Ausgaben eines Buches spielen in der Bewertung desselben 
eine große Rolle; sie müssen also in den Katalogen stets 
verzeichnet werden. Je kleiner die Auflage eines Werkes 
ist, desto seltener und teuerer ist es natürlich. Da finden 
wir Werke, die nur in 10, 20, 60, 80, 100, 250, 300, 500 
Exemplaren u. s. w. gedruckt sind oder solche, deren 
Typen, Abbildungen, Platten sofort nach vollendetem Drucke 
vernichtet worden sind. Dabei berücksichtigt der Biblio- 
graph ferner, ob etwa die ganze Auflage oder ein Teil 
derselben in der Presse selbst oder von dem Verfasser eigen- 
händig numeriert oder auch mit der Unterschrift des Ver- 
fassers oder mit dessen Stempel versehen worden ist und 
nennt die Nummer des vorliegenden Exemplares. 



175 



Ferner ist zu berücksichtigen, ob, wie es vorkommt, 
frühere Auflagen ohne den Namen des Verfassers oder 
mit einem falschen Namen erschienen sind, spätere aber den 
richtigen Namen tragen; ob spätere Neudrucke mit früheren 
übereinstimmen, ob der Druck einer echten, Original- oder 
Nachdrucksausgabe angehört, ob die betreffende Ausgabe 
vollständiger ist als eine frühere oder spätere, ob es eine 
erste Ausgabe (editio princeps) ist, ob die Übersetzung 
seltener und vollständiger ist als das Original oder umge- 
kehrt, ob es eine Ausgabe letzter Hand ist, ob die eine 
Ausgabe abweichenden Inhalt, größeren oder geringeren 
Umfang als eine andere Ausgabe hat, ob es die einzige 
vollständige Ausgabe ist, ob die Ausgabe kastriert oder 
unkastriert, ob sie amtlich, ob sie in typographischer Hin- 
sicht merkwürdig, schön oder hervorragend, mit außer- 
gewöhnlich großen oder kleinen Typen (mikroskopische 
Drucke) gedruckt ist; ob der Text einer späteren Ausgabe 
etwa modernisiert, ob die erste Auflage oder Ausgabe 
unauffindbar ist, ob die Ausgabe gewöhnliche, Schul-, Ge- 
schenk-, Pracht-, Liebhaber-, Luxus-, Fürstenausgabe, Oktav-, 
Quart-, Folio-, Faksimile-, Text-, kommentierte Ausgabe 
ist, ob sie das Subskribenten- oder Pränumerantenverzeichnis 
enthält, ob die Ausgabe Randverzierungen enthält (red 
line-, blue line-, landscape edition u. s. w., u. s. w.). 

Im Katalog ist ferner zum Ausdruck zu bringen, ob 
das Werk oder die betreffende Ausgabe vergriffen ist, ob 
sie im Handel gewesen, privat gedruckt, als Manuskript 
gedruckt oder von einer Gesellschaft herausgegeben worden 
ist u. dgl. 

Katalognotizen: In kleiner Auflage gedruckt; tire ä 
petit nombre; tire en 200 exemplaires; tirage restreint; Nur 
in 10 Exemplaren gedruckt; Neueste Auflage des ge- 
suchten Werkes; nouvelle edition entierement refondue; 
Belle r6impression de cet ouvrage rare; Bd. III ist in 
2. Auflage nicht erschienen ; Diese mit größerer Schrift ge- 
druckte 2. Aufl. ist im Buchhandel vergriffen; Der Preis der 
kleinen Restauflage wird stets steigen; Erste, sehr seltene 
Ausgabe dieser Chronik von Livland in plattdeutschem 
Dialekt; Vollständiges Exemplar der berühmten September- 
bibel, der ersten Ausgabe des Lutherschen Neuen Testaments 
1522; Gesuchte erste Gesamtausgabe; Erste ächte At» r 
gäbe ; Die einzige vollständige Ausgabe der Werke Kepl€ 



176 

Frankfurt 1858 — 1871; Die vollständigste Ausgabe mit 
nachstehenden in den vorhergehenden Ausgaben nicht ent- 
haltenen Zusätzen (M. Cramer, Polonia. Col. Agr. 1589); 
Die vollständigste und einzige kritische Ausgabe der 
Schriften Luthers (herausgegeben von Irmischer, Erlangen 
1826 — 1857); Einzige vollständige deutsche Ausgabe des 
arabischen Originals, unverkürzt, ohne jede Auslassung. 
Bietet eine überaus anziehende Spiegelung orientalischen 
Lebens und glühender orientalischer Phantasie. Mit den 
zahlreichen Bearbeitungen für die Jugend darf diese Aus- 
gabe nicht verwechselt werden, da sie sich ihres Inhalts 
und der Abbildungen wegen in keiner Weise für Kinder 
eignet (1001 Nacht übers, v. G. Weil, 3. Aufl., 
Stuttgart 1889); Vollständigste aller bisherigen Ausgaben 
von Lessing (2oBände Hempel Berlin 1868 — 1878); Tadellos 
neues Explr. dieser prächtigen Ausgabe des berühmten 
Quellen werkes: Summarien, Korrektheit, handliches Format, 
schöne Typen, gutes Papier zeichnen sie aus (Baronii, 
Raynaldi et Laderochii Annales ecclesiastici, 37 voll. 
Paris 1864 — 1883); Die beste alle früheren übertreffende 
Ausgabe des ausgezeichneten Werkes, die außer vielen 
Korrekturen noch eine Vermehrung von ca. 4000 Worten 
erfahren hat (Du Cange, Glossarium etc. 10 Tomi, Niort 
1882 — 1888); Schönste u. gesuchteste Ausgabe (Goethe 
30 Bde. Gr. 8°. Stuttgart 1850— 185 1); Gesuchteste Aus- 
gabe wegen der zahlreichen literarischen Nachweise über 
die ersten Drucke etc. der einzelnen Lieder (Arnim und 
Brentano, Wunderhorn 2 Bde. Wiesbaden. 1876); Über 
diese Ausgabe sagt Brunet : Tres belle Edition de la version 
espagnole de Mariana. Cette traduction, faite par Tauteur 
lui-meme contient des augmentations considerables etc. 
(J. de Mariana, Historia general de Espana. 2 voll, Madrid, 
Ibarna 1780); Diese vom Verfasser selbst bearbeitete 
deutsche Ausgabe ist viel vollständiger als die lateinische 
Originalausgabe (Heinr. Pantaleon, Teutscher Nation Helden« 
buch etc. Basel, Nicolaus Brylingers Erben 1573); Lieb- 
haberausgabe; Illustrierte Prachtausgabe; Geschätzteste 
Ausgabe; Sehr gesuchte vergriffene Ausgabe; Einzige 
vollständige Ausgabe; Gesuchte Originalausgabe; Schöne 
splendid gedruckte Ausgabe; Schönste Ausgabe in typo- 
graphischer Hinsicht; Prachtausgabe mit Randverzierungen 
in Gold- und Buntdruck; Prachtausgabe auf schwerem 



177 



Papier mit Randleisten; Siebente Ausgabe, die einzige 
ältere in Oktavformat; Edition splendide, 6d. splend. sur 
papier Whatman, 6d. de luxe sur pap. de Chine, 6d, 
recherch^e et 6puis6e> new edition with Supplement' etc. 

Papier. Das Papier eines Werkes darf der Bibliograph 
in seinen Verzeichnissen nicht unberücksichtigt lassen. Die 
Papiersorten, auf welche gedruckt wird, sind zahlreich, 
hier nur einige Benennungen: gewöhnliches Druckpapier 
(in Katalogen nicht erwähnt, sogenanntes Auflagenpapier), 
besseres, feines, starkes, schweres, blaues, getöntes Papier, 
rosa Briefpapier, Großpapier, Schreibpapier, Velinpapier, 
Handpapier, (holländ.) Büttenpapier, Kupferdruckpapier, 
gestrichenes Kunstdruckpapier, Whatmanpapier, Japan - 
papier, Chinapapier, large paper, grand papier, papier 
hollandais, papier ä la cuve, papier v61in, papier verge, 
vellum — Pergament, parchemin, parchment. Titel und Text 
können auf zweierlei Papier gedruckt sein. Ein unvoll- 
ständiges Exemplar kann aus einem anderen von geringerem 
oder kleinerem Papier ergänzt worden sein. Die Erhaltung 
des Papiers, ob gebräunt, fleckig, schmutzig, sowie etwaige 
Wasserzeichen sind zu beachten. 

Mit dem Papier findet natürlich auch der Rand ent- 
sprechende Berücksichtigung. Je breiter der Rand ist, desto 
schöner ist das Exemplar. Katalogvermerke : Breiter Rand, 
mit breitestem Papierrand, explre. ä grandes marges, zu 
stark beschnitten, der obere Rand ist sehr stark beschnitten, 
mit Textverlust beschnitten, die Marginalien sind vom 
Buchbinderhobel getroffen, oberer Rand beschnitten, unterer 
Rand wasserfleckig, einzelne Blätter am Rande eingerissen 
und unterklebt, am Rande einige handschriftliche Be- 
merkungen von alter Hand, Spuren von Randbemerkungen, 
welche weggewaschen wurden, Exemplar mit vielen Rand- 
glossen, taches de rousseur ä la marge. 

Das Format ist bereits besprochen worden; hier nur 
soviel, daß Obacht zu geben ist, wenn ein Werk etwa in 
zwei verschiedenen Formaten erschienen ist oder wenn 
etwa Text und Atlas zwei verschiedene Formate haben. 
So sind z. B. die Hefte 35 — 40 der Jahrbücher des Vereins 
von Altertumsfreunden im Rheinlande, Bonn, in Oktav, 
statt, wie die übrigen in Quart, erschienen. Hie und da ist 
unter anderem ein erster Band so sehr beschnitten, daß *** 
im Format kleiner ist als der zweite Band. Haben Te 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 12 



178 



und Atlas verschiedene Formate, so bedarf es besonderer 
Angabe, z. B. Quart . und Imperialfolio oder Querquart 
(Quer 4°, Qu. 4 ) und Großfolio (Fol. max. etc.).. Oktav wird 
in den Katalogen gewöhnlich nicht besonders bezeichnet. 

Abbildungen. Die Abbildungen eines Werkes sind 
entweder in den Text (dans le texte) eingedruckt oder 
außerhalb desselben (hors texte) auf besonderen Blättern 
oder Tafeln wiedergegeben. In einem 1 509 von Paganinus 
in Venedig gedruckten Euklid sind die Holzschnitte auf 
den breiten weißen Rand gedruckt. Die Abbildungen 
können darstellen: Akte, Allegorien, Architekturen, Auf- 
risse, Festzüge, Gemälde, Glasmalereien, Grabmäler, Grund- 
risse, Hochzeitszüge, Inschriften, Kostüme, Landschaften, 
Leichenbegängnisse, Pflanzen, Portraits, Schlachten, Skulp- 
turen, Städteansichten, Tiere, Wandmalereien, Wappen etc. 
Sie können ein- oder mehrfarbig sein und in Autographie, 
Autotypie, Chromolithographie oder Farbendruck, in typo- 
graphischem Dreifarbendruck, Heliogravüre, Holzschnitt, 
Kupferstich, Lithographie, Photographie, Photolithographie, 
Phototypie oder Zinkographie, Stahlstich oder in einer 
sonstigen der zahlreichen photomechanischen Reproduktions- 
weisen hergestellt sein. 

Rühren die Abbildungen von einem hervorragenden 
oder berühmten Künstler her, so wird in Katalogen dessen 
Name genannt, also z. B.: Mit Abbildungen von Jost 
Amman, H. Burgkmair, Wilh. Busch, Dan. Chodowiecki, 
Luk. Cranach d. Alt., d. Jüngeren, J. Cruikshank, Gust. 
Dor6, Albr. Dürer, John Gilbert, Th. Th. Heine, Hans 
Holbein d. J., Wilh. v. Kaulbach, Ad. Menzel, M. Merian, 
E. Neureuther, O. Pletsch, W. Pleydenwurff, L. Richter, 
Hans Schäuffelein, Moi*. v. Schwind, E. Seibertz, Virg* 
Solis, Herrn. Vogel, M. Wohlgemut, A. Zick u. s. w. Es 
muß aus den Angaben über Illustrationen kurz hervorgehen, 
ob dieselben schwarz oder bunt sind, ob mit der Hand 
koloriert, ob von alter Hand oder neu koloriert, ob die 
Kupfer oder Holzschnitte schön übermalt oder überklext 
sind, ob etwa die Wappen (blason, arms) in Gold, Silber 
und Farben in das Werk eingemalt oder, wenn gedruckt, 
nur zum Teil koloriert sind. Sind die Abbildungen be- 
sonderer Art, z. B. erotische, Mißgeburten, Trachten etc., 
fehlen Abbildungen oder sind Tafeln doppelt, so muß der 
Katalog davon Notiz nehmen. Um nur ein Beispiel anzu* 



179 



führen, so sind in dem von M. Koch und A. Rieth 1895 
herausgegebenen Werke: Der Akt, 100 Modellstudien 
nach Naturaufnahmen in Lichtdruck, die Einzelfiguren durch 
Anwendung von Spiegeln meist zu gleicher Zeit von drei 
Seiten aufgenommen, was für Künstler sehr zweckmäßig 
sein dürfte. Gibt es von einem Werke, z. B. einem 
botanischen, eine schwarze und eine kolorierte Ausgabe, 
so muß aus dem Katalog ersichtlich sein, welche man vor 
sich hat, wie ja auch zwischen zwei solchen Ausgaben ein 
Preisunterschied bestehen muß. In vielen Fällen vermindert 
übrigens das Kolorit den Wert von Abbildungen. Bei den 
älteren Werken gelegentlich beigegebenen Aufzügen etc. 
ist es notwendig, Anzahl der Blätter oder Größe und ' 
Länge der zusammengeklebten Tafeln anzugeben. So ist in 
Sam. de Pufendorf, De rebus a Carolo Gustavo Sveciae 
rege gestis commentariorum libri VII. Norimb. 1696, ein 
17 Fuß langer Leichenzug enthalten. Auch ist anzugeben, 
ob die Abdrucke etwa auf besonderem Papier, holländischem, 
China-, Japan- oder Kunstdruckpapier sind, ob sie kräftig, 
klar, in welchem Plattenzustande, hinterklebt oder auf- 
gezogen, fleckig oder zerrissen sind. Bis an den Plattenrand 
beschnittene und aufgezogene Stiche sind bedeutend 
niedriger zu bewerten. 

Fehlen etwa Darstellungen oder sind dieselben durch 
Handzeichnungen oder durch die ursprünglichen Zeichnungen 
des Illustrators ersetzt, so erfolgt eine Bemerkung. Sehr 
oft findet sich auch eine solche dahingehend, daß ältere 
Ausgaben den neueren vorzuziehen sind sowohl in Bezug 
auf Güte des Papiers, als auch in Bezug auf Schärfe und 
Schönheit der Abbildungen u. s. w. Sehr frühe Künstler- 
lithographien bezeichnet man häufig als Lithographie-Inku- 
nabeln. Auch sonst nimmt man gelegentlich Bezug auf 
das Alter von Abbildungen. So sagt z. B. Brunet über 
die Epitomes des roys de France en latin et en frangoys 
avec leurs vrayes figures. Lugduni, Balthasar Arnouillet 1546. 
Dieses dem Dauphin gewidmete Werk ist mit kleinen 
Porträts in Kupferstich geschmückt, den ältesten dieser 
Gattung, die wir in einem in Frankreich gedruckten Buche 
gefunden haben. Die Porträts sind von dem Meister des 
Monogramms mit dem doppelten C (Claude Corneille de 
Lyon?). Künstler und Stecher oder Holzschneider werden 
häufig angegeben, z. B.: Die sieben sehr schönen Ku 



180 



sind von D. Herrliberger gestochen; Haymann inv. et del., 
Grignon et Ravenet sculp. Mit vielen orig. hübsch. Kupf. 
nach W. Hogarth, gest. v. Mynde; Mit Holzschn. nach 
L. Richter, J. Schnorr, O. Pletsch, geschnitten von Hugo 
Bürkner. In manchen Fällen findet man einem Werke 
Illustrationen beigefügt, die nicht zu demselben gehören. 
Auch dies darf der Bibliograph nicht unberücksichtigt 
lassen. In England und in Amerika ist es das Bestreben 
mancher Bücherliebhaber, dem von ihnen besessenen 
Exemplar eines Werkes Illustrationen beizugeben, die nicht 
eigentlich dazu gehören, aber mit dem Inhalte in Beziehung 
stehen. Diese so vermehrten Exemplare werden extraillu- 
striert oder grangerized genannt. Diese letztere Bezeichnung 
ist dem Namen von Rev. James Granger, Rektor von 
Shiplake, entnommen, welcher zu einer von ihm zusammen- 
gebrachten Sammlung von Illustrationen, die er unbarm- 
herzig aus allen ihm in die Hand fallenden Büchern etc. 
herausriß, eine Biographical History of England 1769 — 1774 
schrieb. D^s grangerizing wurde in England bald eine 
fashionable Beschäftigung, deren Ergebnis war, daß fast 
alle alten schönen Bücher ihrer Illustrationen beraubt sind. 
Auch sonst können einem Werke wertvolle und seltene 
Abbildungen beigefügt sein. So sind einem kürzlich von 
Baer & Co. Katalog 424 ausgebotenen Exemplare des von 
Hain 7507, Panzer Zus. 33 c beschriebenen deutschen Ge- 
betbuches: Bl. ia: () As Register oder Taff- el der gepete 
die in diesem | buchlein begriffen sind. | Endigt Bl. 219b: 
Sit laus deo. S. 1. et a. 8°, ein bisher unbeschriebener Teig- 
druck und ein ebenfalls unbekannter Holzschnitt auf den 
beiden Deckeln beigeklebt. Der Teigdruck stellt die 
hl. Katharina von Alexandria 105 :&o mm schwarz auf rot- 
braunem Grunde, der Holzschnitt den hl. Aegidius mit 
dem Reh, leicht koloriert, 124X78 mm dar. Die einzelnen 
Tafeln eines Werkes können mehrere Darstellungen ent- 
halten. So bringen die 136 Kupfertafeln von Joh. Ulrich 
Kraussens historischer Bilderbibel 5 Teile, Augsburg 1698 
bis 1700, auf der unteren Hälfte jedes Blattes sehr reich 
und zierlich ornamentierte Sujets: Landschaften, Kartuschen 
und Interieurs im Stile Ludwigs XV. Die sämtlichen Ab- 
bildungen eines Werkes fehlen häufig, wenn sie z. B. für 
sich als besonderer Atlas herausgegeben worden sind. Bei 
Abbildungen wird nicht selten auf einschlägige Bibliogra- 




Bl 
Bl 



no: 

* 

we 



181 

ien verwiesen: Butsch, Muther, Rivoli, Vinet etc. gele- 
eatlich auch die GröÖe in Zentimetern, Millimetern an- 
egeben (mit Rand, ohne Rand). 

Beilagen müssen genau verzeichnet werden, denn 
■erade sie verleihen zuweilen einem Werke besonderen 
Wert und Reiz. So erschien 1896 ein Werk, das in irgend 
einem Katalog wie folgt verzeichnet war: Hager, O, u. A. 
Tetzlaff, Im Orient gr. 8" (172 S. m. Abb. u. gepreßt. 
Blumen). Magdeburg-Neustadt (Breiter Weg 102) Dr. med. 
">. Hager etc. Gegen diese Aufnahme läßt sich nichts ein- 
enden. Aber der Karton mit den gepreßten (natürlichen) 
Humen trägt die gedruckte Unterschrift: »Blumen von 
Jerusalem«. Für religiös gesinnte Personen dürfte dies doch 
wohl von Interesse sein und deswegen hätte man diesen 
Zusatz dem Titel beigeben müssen. 

Karten. Bei Karten ist anzugeben: Höhe und Breite 
in Centimetern, wo es notwendig erscheint, ob dieselben 
politisch, physikalisch, schwarz, koloriert, in Kupferstich, 
Lithographie etc., gebrochen, auf Leinwand aufgezogen, 
im Rande mit Ansichten, Wappen, allegorischen Figuren 
■erziert, mit erläuterndem, beschreibendem Text in einer 
ider mehreren Sprachen versehen sind u. s. w. Sind die 
".arten transparent, wie z. B. bei dem Braunschen Himmels- 
itlas, so ist dies zu verzeichnen, ebenso ob etwa die 
eichenerklärung zu den betreffenden Karten fehlt u. s. w. 
Katalogvermerke: Kräftige Abdrucke, Drucke des 
iten Zustandes, bonnes epreuves, Gute Abdrucke, wood 
igravings, gravures en bois, Holzschnitte, cum muitis 
uris, mit vielen Abbildungen, cum muitis tabulis aeri 
incisis, mit vielen Kupfertafeln, cum muitis imaginibus 
ligno incisis. mit vielen Abbildungen in Holzschnitt, gravure 
au trait, gravure en taille-douce Stich, Kupferstich, cartes 
ioires et colories, avec beaucoup de plans de batailles et 
16 (au lieu de 17) portraits, map, Karte etc. 
FIrscheinungsvermerk. Inkunabeln und ältere Werke 
werden gewöhnlich mit Druckort, Druckername und Jahres- 
zahl katalogisiert, wenn diese angegeben oder festzustellen 
sind, bei neueren Werken läßt man im buchhändlerischen 
Verkehr den Verleger oder Drucker weg. So finden wir 
bei alten Drucken Namen wie Aldus Manutius, Vene- 
dig 1497. Johann von Amerbach. Basel 1489. Romae, Typis 
et impensis Sac. Congreg. de Propag. F'ide MDCXj* 



182 



Chr. Egenolff Frkf. a. M., Lugd. Bat. ex typis Elzevirianis 
Sig. Feyerabend Frkf. a. M., J. Froben Basel. Christoph 
Froschauer Zürich, Ex offic. Philippi de Giunta Flor., 
Venetiis, apud Juntas, Konrad Kachelofen Leipzig, Anto- 
nius Koberger Nürnberg, Melchior Lotter und Hans Lufft 
in Wittenberg, Basileae, ex officina J. Oporini, Henric 
Petri Basel, Christoph Plantin Antwerpen, Petrus Schoeffer 
de gernssheim Mainz 1467, Henricus Stephanus Paris 1506, 
Günther Zainer Augsburg 1466. Hat man das erste in 
einer Stadt gedruckte Buch vor sich, so unterläßt man 
nicht, dies im Katalog zu vermerken, z. B.: Hugo [de Vinac], 
Sermones. Hugo | nis de prato florido | de Sanctis | Am 
Ende des Textes: Impressi Heydelberge anno dominici 
natalis M.cccc.lxxxy.xij kalendas februari [ as. Fol. 285 Bll. 
Type 1 u. 2 nach Proctor 1485. 

*Hain 9009, Proctor 3126. Erstes in Heidelberg gedrucktes Buch. 

Ist Druckort, Druckjahr u. s. w. nicht angegeben, so 
wird das Fehlen dieser Angaben, wie bereits bei den In- 
kunabeln gesagt, mit o. O. u. J., s. 1. n. d. u. s. w. be- 
zeichnet. Der Bibliograph wird jedoch nach Möglichkeit 
und mit größter Vorsicht versuchen, fehlende Angaben zu 
ergänzen. Genauigkeit ist überhaupt vom Bibliographen 
streng zu fordern, damit keine Verwirrung angerichtet 
wird. So hat z. B. Hain den Titel von des Vincentius 
Ferrerius Sermo de fine mundi, Nürnberg, Konrad Zeninger 
ca. 1480, unter 7020 angeführt, als Schlußschrift dieser 
Schrift aber diejenige eines anderen ebenfalls Zeningerschen 
Druckes, des Tractatus quidam deTurcisi48i dazugefügt. 
Die Schlußschrift des Sermo de fine mundi lautet folgender- 
maßen: Explicit szmo scti vincentij ordinis pdicator [um] 
d'fine mnudi (sie): canonizato anno dni M.c ccc.lv. im- 
pressus p conradu zeninger ciuvem nurembergensem. Diese 
Jahreszahl 1455 in der Schlußschrift ist irrtümlich öfter 
als Druckjahr aufgefaßt worden, während sie sich doch auf 
die Heiligsprechung des Verfassers bezieht. 

Befindet sich in einem Werke ein Druckerzeichen, so 
nimmt der Katalog davon Vermerk, z. B.: Mit Signet, mit 
der Marke des Druckers, Auf der letzten Seite das Drucker- 
zeichen der Giunta, Auf dem Titel befindet sich ein schönes 
Druckerzeichen, das sich am Ende des Buches wiederholt. 
Auf Rolevinck's Fasciculus Temporum [Köln] Nicolaus Goetz 



183 



von Sc.hlettstadt 1478 befindet sich ein in Schrotmanier 
«geführtes Druckerzeichen in Metall schnitt. Man vergl. 
hierüber Bradshaw, On the engraved device used by N. 
Götz (collected papers p. 23J sqq.). 

Einband. Als Schutz des Buches dienen Umschlag 
(couverture, cover, wrapper of a book) und Einband (rojiure, 
binding, relie, bound). Da in manchen Fallen die Um- 
schläge wegen ihrer besonderen Ausstattung z. B. Interesse 
haben, ja zuweilen bei in Lieferungen erscheinenden 
Werken größeren Umfanges wegen der auf ihnen befind- 
lichen Nachträge, Bemerkungen. Berichtigungen (Roschers 
Lexikon der griech. und röm. Mythologie) notwendig sind, 
so werden sie hie und da einmal mit eingebunden. Daher 
die Katalog vermerke: in Originalumschlag, oder: Original- 
umschläge und Prospekt mit eingebunden. Auch ist zu 
bemerken, ob ein Werk unbeschnitten, oder bloß oben 
beschnitten oder mit Papier durchschossen ist. 

Der Einband des antiquarischen Buches wird wie der- 
jenige des neuen mit den entsprechenden Abkürzungen 
bezeichnet. Ist der Einband ein Kunstwerk, so bildet er 
gelegentlich die Hauptsache und sein Inhalt wird nur kurz 
als Nebensache erwähnt. Der Einband ist bereits in einem 
besonderen Abschnitte behandelt worden; hier sei nur auf 
die Literatur darüber von: Adam. Bouchot, Brassington, 
Brunet, Davillier, Deröme, Fletcher, Guigard, Gruel, Hol- 
ne*, .Maul u. Friedel, Michel, Quaritch, Thoinan, Uzanne, 
Tieatley u. a. hingewiesen. 

Sind die einzelnen Bände eines mehrbändigen Werkes 
nicht gleichmäßig gebunden, so muß dies festgestellt werden, 
z. B. das Hauptwerk gleichmäßig in Halbfranz (uniform) 
"id., die Supplemente dagegen in Halbleinwand; Bd. I, II 
in Pergament, Bd. III in Halbpergament gebd.; in 26 uni- 
formen Pappbänden, der Rest broschiert; Bd. I ist sehr 
stark beschnitten, deshalb kleiner als Bd. II u. s. w. 
Sind bei einem Werke Blätter umgeknickt, so daß sie vom 
Buchbinderhobel nicht getroffen, also nicht beschnitten sind 
und demnach z. B. an den Ecken noch das ursprüng- 
liche Format und die rauhen Ränder zeigen, so sagt man: 
das Exemplar hat temoins (witness oder proof). Alte Ein- 
bände sind hie und da mit Schließen, Buckeln, Beschlägen 
versehen. Vereinzelt findet sich ein Einband, bei dein die 
Deckel durch geschmiedete mit Scharnieren 



H 




184 



Eisenbänder mit dem Rücken verbunden sind. Auf die 
Innenseite der Einbanddeckel sind manchmal Holzschnitte, 
Kupferstiche, sonstige Abbildungen, Urkunden, Manuskript- 
fragmente, Bücherzeichen aufgeklebt. Ist der Einband durch 
seine kunstvolle Ausführung, seine Verzierungen, Vergol- 
dungen in Verbindung mit seinem Material ein Meisterstück 
der Buchbinderei, so erfahrt er eine ausfuhrliche Beschrei- 
bung. 

Katalogvermerke : Einband zerstoßen ; Etwas beschädigt ; 
reliure un peu endommag6e; Unbeschnitten; non rogn6; 
uncut; rel. fatigu£e; rel. un peu us6e; Einband abgenützt; 
Einband ein wenig gebraucht; presque neuf, fast neu; dos 
et plats orn£s, Rücken und Decken mit Verzierungen ; rel. 
ancienne; rel. orig; Einband des Verlegers; In zeitgemäßem 
schönem Halbpergamentband; demi toile, cloth; en carton; 
In eleganter Mappe; tr. d., tranche doree, Goldschnitt; tr. 
r., tranche rouge, tranche marbree, Rotschnitt, Marmor- 
schnitt; D. veau n. r. tr. s. d., Halbkalblederband, unbe- 
schnitten, oberer Schnitt vergoldet; dos orn6, Rücken mit 
Goldverzierung; couverture orig., Originalumschlag; D.-m. 
r. plats toile tr. d., Roter Halbmaroquinbd. m. Leinw.-Überz^ 
Goldschn.; das Expl. trägt die Etikette: relie par Derome 
le jeune etc. etc. 

Ex libris. Das Bücherzeichen (Ex libris, Bookplate) 
ist der Eigentumsvermerk des Besitzers eines Buches und 
wird auf die Innenseite des Einbanddeckels geklebt. Dieser 
Eigentumsvermerk geschah auf folgende Weise: i. durch 
Aufmalen oder Aufpressen von bildlichen Darstellungen, 
Wappen und Inschriften auf der Außenseite des Einband- 
deckels; 2. durch Pressungen im Schnitt der Bücher, 3. durch 
Gravierungen auf den Metallschließen der Einbände, 4. durch 
Malereien oder handschriftliche Bemerkungen, welche auf 
der Innenseite des Einbanddeckels, auf dem Vorsatzblatte, 
der Titelseite und im Texte des Buches angebracht wurden, 
5. durch Einkleben selbständiger Merkzeichen, welche durch 
irgend ein Druckverfahren besonders hergestellt und durch 
Einkleben mit dem Buche verbunden, aber auch wieder 
davon entfernt werden können, ohne daß der Einband 
wesentlich beschädigt wird. Diese Merkzeichen sind die 
eigentlichen Bücherzeichen oder Ex libris. Die wesentlichen 
Bestandteile eines Bücherzeichens sind: die figürliche Dar- 
stellung und der Name des Eigentümers. Außer dem, zu- 



185 



weilen nur durch die Anfangsbuchstaben angedeuteten oder 
sonst versteckten, aber auch ganz angegebenen Namen des 
Besitzers enthält das Bücherzeichen meist einen seiner Be- 
stimmung entsprechenden Sinnspruch und einen mehr oder 
weniger reichen bildnerischen Schmuck (Wappen, Sym- 
bole etc.). 

Von jeher haben sich bedeutende Künstler nebenbei 
mit dem Entwürfe von Bücherzeichen beschäftigt und von 
Albr. Dürer, Luk. Cranach, Jost Amman, Dan. Chodowiecki, 
Ludw. Richter bis herunter auf H. Baluschek, W. Caspari, 
O. Eckmann, H. Hirzel, M. Klinger, M. Lechter, E. Orlik, 
P. Pankok, J. Sattler, H. Thoma, H. Vogeler u. s. w. mehr 
oder weniger geistreiche und schöne Blätter geschaffen. 
Wer sich näher über das Ex libris unterrichten will, sei 
auf die Werke von Hildebrandt 1892 — 1894, Kissel 1894, 
Otto 1894, Teske 1894, Warnecke 1894, Seyler 1895, K. E. 
zu Leiningen- Westerburg 1901, W. von Zur Westen 1901, 
Carlander 1891 — 1894, Poulet-Malassis 1875, Bouchot 1890, 
Hamilton 1892, Jardere 1895, Castle 1893, Griggs 1884 bis 
1892, Hardy 1893, Warren 1880, Allen 1895 u. s. w. ver- 
wiesen. 

Preis. Die Bestimmung des Preises eines antiquarischen 
Buches ist manchmal recht schwierig und muß mit der 
nötigen Vorsicht erfolgen. Ist ein gutes seltenes Werk von 
dem betreffenden Buchhändler zu niedrig angesetzt, so er- 
leidet er Einbuße, da es ihm von kundigen Fachleuten 
rasch weggekauft wird; setzt er zu teuer an, so macht er 
sich abermals lächerlich und verkauft das betreffende Stück 
nur sehr schwer oder gar nicht. Er muß also fleißig gute 
Antiquarkataloge studieren und für Preisunterschiede gutes 
Gedächtnis, feines Gefühl und im allgemeinen etwas viel 
Literaturkenntnisse besitzen. Kann der Händler ein seltenes 
Exemplar billiger abgeben, als es anderswo geschehen ist, 
so setzt er wohl auch den von anderer Seite verlangten 
höheren Preis hinzu. Die höheren Preise von Brunet etc. 
beizufügen, wie dies manchmal noch geschieht, dürfte heute 
keinen Zweck haben. Hin und wieder findet sich in Ka- 
talogen ein seltenes Werk ohne Preis, auch wohl mit der 
Bemerkung: verkauft. Das Einsetzen solcher Titel ist nur 
von dekorativer Wirkung, denn der Leser des K'atal^«"^ 
muß doch annehmen, daß die Bemerkung der Vi 



186 



entspricht und wird sich deshalb wohl selten trotzdem zu 
einem übertriebenen Angebot versteigen. 

Bei der Bewertung- eines Buches sind hauptsächlich 
folgende Punkte zu berücksichtigen: Alter, Seltenheit, Vor- 
trefflichkeit oder Besonderheit des Inhaltes, Druck, Aus- 
stattung, Erhaltung, Einband, Schicksale des Buches oder 
seines ehemaligen Besitzers, Art und Ausführung der Illu- 
strationen, Beschaffenheit des Papieres, Auflage, Eigen- 
tümlichkeit und Herkunft des einzelnen Exemplares, herr- 
schende Mode der Bücherliebhaberei. Selten und daher 
höher im Preise zu veranschlagen sind Inkunabeln, d. h. 
also die bis 1500 und besonders die bis 1470 erschienenen 
Werke, alle nur in ganz geringer Auflage hergestellten 
oder aus irgend einer Ursache gänzlich untergegangenen, 
vergriffenen und nicht wieder aufgelegten Werke von dauern- 
dem Werte. In Nachstehendem findet sich eine Blütenlese 
von Katalognotizen : Vergriffen und selten; Im Buchhandel 
vergriffen, wird nicht wieder aufgelegt; Vollständige und 
gut erhaltene Exemplare dieser ersten Froschauerschen 
Ausgabe des neuen Testamentes in Duodez sind sehr selten; 
Mit Supplement, sehr selten; Weder in der Berliner noch 
in der Münchener kgl. Bibliothek; Sehr seltener Druck, von 
welchem van Iseghem nur 2 Expl. auffuhrt: in der Bibl. 
van der Meersch u. in d. Sammig. Borluut, beide in Gent 
(Gerson, Joh., Alphabetum divini amoris. Alostum 1487.);, 
Ouvrage excessivement rare, ayant 6t£ d6truit par Tauteur 
(de Redern, consid6rations sur la nature de 1'homme, Paris 
1835); Kam nur in wenigen Exemplaren in den Handel; 
Nicht im Handel; Selten wie alle Elzevirdrucke in deut- 
scher Sprache; Schönes tadelloses Expl.! Bei exemplaire; 
Innerlich sehr schön erhaltenes Expl.; Expl. de toute frai- 
cheur, Ganz frisches Expl.; tout ä-fait neuf et frais, ganz # 
neu und frisch; Prachtvolles Expl., wie eben der Presse 
entnommen. Zweite Ausgabe dieses berühmten Werkes, 
dessen erste Ausgabe unauffindbar ist (Barreme, Fran9., 
le grand banquier etc., Paris 1696); Als Mskrpt. gedr. u. 
gleich nach Vollendung d. Druckes vernichtet (Bomhard, 
E., Rechtsgutachten etc. betr. d. Düsseldorfer Gemälde- 
galerie, München 1870); Die meisten Expl. sollen bei dem 
großen Feuer in London 1666 verbrannt sein (Shakespeare, 
dritte Folio- Ausg.); Ausgezeichnetes Quellenwerk, das in 
keiner Bibliothek fehlen sollte (Morf, Zur Biographie H. 



187 



Pestalozzis 4 Bde. Winterthur 1869 — 1889). Ouvrage träs 
satyrique et pol6mique. Rare (Taxe de la chancellerie Ro- 
maine etc. Rome [Hollande] 1741); Tr6s important pour 
Thist. et polit. de T Alsace (Revue catholique d'Alsace, Rix- 
heim) ; La seule bonne hist. d. 1. r6form. de la Suisse (Ru- 
chat, A., Histoire de la Reformation de la Suisse. 7 vols. 
Laus. 1835 — 1838); >Das beste Spezialwerk, das je über 
eine einzelne Gebirgsgegend geschrieben worden ist, ein 
Musterwerk,« sagt Der Tourist über: Stubei, Tal u. Gebirg, 
Land u. Leute etc. Leipz. 1891. Höchst seltene Gesamtausg. 
dieses mystisch-theosoph. Werkes (Pordage, J., Göttl. u. 
wahre Metaphysica etc. Frkf. 17 15); Noch immer die aus- 
fuhrlichste Bibliographie über die Sprichwörterliteratur 
(Nopitsch, C, Literatur der Sprichwörter, Nürnb, 1833). 

Im Handel vorkommende Handexemplare von Ver- 
fassern oder Gelehrten haben erhöhte Preise und bekommen 
natürlich im Katalog einen entsprechenden Zusatz, z. B.: 

Schweppe, K., Etudes sur Girart de Rossilho etc. Stettin 1 878. 
Handexpl. v. K. Bartsch. Der Text ist von Bartsch nachkollationiert 
und seine Konjunkturen handschriftlich beigefügt. 

Bolza, G. B., Vocabolario genetico-etimolog. della lingua 
italiana. Vienna 1852. 15. — 

— — — Handexemplar des Verfassers, durchschossen u. 
m. zahlreichen Verbesserungen, Nachträgen u. Verwei- 
sungen. 25. — 

Vor einiger Zeit sind auch einige Handexemplare der 
bekannten Germanisten und Lexikographen M. Lexer und 
D. Sanders in den Handel gekommen und mit hohen 
Preisen bezahlt worden. 

Hat der Antiquar gar ein Unikum zu verkaufen, so 
wird er der Beschreibung desselben natürlich die erfor- 
derliche Ausführlichkeit widmen, wie dies, um ein Beispiel 
anzuführen, J. A. Stargardt in Berlin 1896 gemacht hat 
mit dem von ihm ausgebotenen bisher unbekannten: 

Enchyridion | geistlicher ge- | senge vnd psal | men für die 
leyen mit viel | andern, denn zuuor, | gebessert. | Vuittem- 
berg. | MDXXVI. 

Unikum! Es ist, abgesehen von dem in der Münchener Staats* 
bibliothek befindlichen defekten Expl. des Joseph Klugschen Gesang- 
buchs von 1535 überhaupt das einzige Exemplar eines ech**n Wi*f«n 
berger Gesangbüchleins aus den zwanziger und dreV 
16. Jahrh., welches sich erhalten hat und als solche 



188 



unter Luthers Augen gedrucktes Gesangbuch der evangelischen Kirche 
von sehr hohem Wert. Vergl. A. Cohn, Katalog 206 Nr. 53. 

Die Beschreibung dieses Gesangbüchleins nimmt in 
dem Stargardtschen Katalog 20 Seiten ein. . 

Bücherschäden. Durch, Benützung, schlechte Auf- 
bewahrung, elementare Einflüsse erleidet das Buch manche 
Veränderungen, die seinen Handelswert mehr oder minder 
beeinflussen und für den Antiquarkatalog also beachtet 
werden müssen. Das Exemplar zeigt also Gebrauchsspuren, 
Lesespuren, einzelne Blätter ßind mit oder ohne Textverlust 
zerrissen oder durch Unterlegen, Ansetzen u. s. w. ausge- 
bessert; der Text ist durch Fett:, Schmutz-, Tinten-, Stock- und 
Wasserflecke (tache de graisse, souillure, tache d'encre, 
tache d'humidit^, tache d'eau) beschädigt. Es fehlen Blätter, 
Bogen, Lieferungen, Teile, Stellen sind unterstrichen oder 
durchstrichen, das Werk ist mit Textverlust beschnitten, 
gestempelt,, handschriftlich oder sonstwie ergänzt, mit Papier 
durchschossen, mit Randbemerkungen versehen. Einband 
und Text haben durch Feuer, Wasser, Luft, Wärme, Mäuse, 
Würmer, Nägel etc. etc. Schaden gelitten. 

Bücherverbrennung. Das Feuer ist immer ein erfolg- 
reicher Feind des Buches gewesen und schon die Bibel 
weiß uns von Bücherverbrennungen zu erzählen. Da heißt 
es im Alten Testament beim Propheten Jeremia Kap. 36, 
Vers 2y, »Wenn aber Judi drei oder vier Blatt gelesen 
hatte, zerschnitt er's (der König Jojakim) mit einem Schreib- ■ 
messer und warf s ins Feuer, das im Kaminherde war, bis 
das Buch ganz verbrannte im Feuer etc. « Im ersten Buche 
der Makkabäer heißt es: »Im 145. Jahre am 15. Tage des 
Monats Chislev ließ der König Antiochus etc. die Bücher 
des Gesetzes Gottes zerreißen und verbrennen und alle etc. 
Auch das Neue Testament hat seine Verbrennung. Aus 
den Missionsreisen des h. Paulus erzählt uns die Apostel- 
geschichte 19. Kap. iQ. Abs. aus Ephesus: »Viele aber, die 
da vorwitzige Kunst (Wahrsagerei und Zauberei) getrieben 
hatten, brachten die Bücher zusammen und verbrannten 
sie öffentlich und überrechneten, was sie wert waren und 
fanden des Geldes 50.000 Groschen.« Auch die Warnunge 
D. Martini Luther, An seine lieben Deudschen, Wittenberg 
1531, wurde verbrannt. 

Friedrich der Große konnte ebenfalls nicht umhin, eine 
Schrift seines Günstlings Voltaire, die gegen Maupertuis 



189 



gerichtete Histoire du docteur Akakia et du natif de 
St. Malo 1753 öffentlich durch den- Henker verbrennen zu 
lassen. Die 1789 erschienene Histoire secr<ete de la cour de 
Berlin (par le comte de Mirabeau) wurde ebenfalls »con- 
damn6 au feu« und gleich wie die deutsche Übersetzung 
durch den Henker verbrannt. Auch das neunzehnte Jahr- 
hundert hat sein Autodafe gehabt und zwar leisteten sich 
die Studenten diesen feurigen Ulk gelegentlich des Wart- 
burgfestes 17.— 19. Oktober 181 7 zur dritten Säkularfeier 
der Reformation und der vierten Jahresfeier der Schlacht 
bei Leipzig. Auf dem der Wartburg gegenüberliegenden 
Wartenberg, wo mehrere Siegesfeuer brannten, wurden 
nämlich auf Anregung Turnmeister Jahns von seinen Ge- 
folgsleuten, den wegen ihres urteutonischen Gebahrens 
sogenannten Altdeutschen, in Nachahmung der Verbrennung 
der päpstlichen Bannbulle durch Luther verschiedene 
Ballen Makulatur mit den Titeln bei den Studenten ver- 
fehmter Schriften von Haller, Kamtz, Kotzebue, Schmalz 
etc. auf einer Mistgabel in das lodernde Feuer geworfen. 
Ein Bericht über diesen Ulk findet sich in der Isis oder 
Encyklopädischen Zeitung XL u. XII. 195 Jena. Die 
Nummer wurde übrigens so gründlich konfisziert, daß sie 
äußerst selten ist. 

Bücherzensur. Die Bücherzensur ist sehr bald nach 
der Erfindung der Buchdruckerkunst in die Erscheinung 
getreten. Schon 1479 erlangten auf ihren Antrag Rektor 
und Dekane der Universität Köln von Papst Sixtus IV. 
die Befugnis, mit kirchlichen Zensuren gegen Drucker, 
Käufer und Leser häretischer Schriften vorzugehen und 
Berthold von Henneberg, Erzbischof von Mainz, erließ am 
4. Januar i486 ein Zensuredikt. Mit seiner Bulle vom 
4. März 1 5 1 5 legte Papst Leo X. den Grund für die päpst- 
liche Präventivzensur, worin er durch das Edikt Karls V. 
vom 8. Mai 1521 unterstützt wurde. Am 30. Juni 1548 legte 
Karl V. in seiner Reichspolizeiordnung der Presse neue 
Beschränkungen auf. In seiner Zensur Verordnung heißt es 
u. a. »Wir Karl empieten allen vnser gnad. Als wir in 
vnser Policey Ordnung... geordnet und gesetzt haben, das 
hinfuern alle Buchtrucker . . . kaine Bücher . . . auszgehn 
lassen sollen, dieselben seyen dann zuuor, durch jre orden- 
liche Oberkait . . . besichtigt . . . das auch nichts so der Ca- 
tholischen leer . . . widerwärtig . . . desgleichen auch nic< 



190 



schmählichs Pasquils ... in Track bracht . . . sondern den 
verkauffern genommen . . » und so der Author gefeng-klich 
angenommen etc. etc. Geben Augspurg am letsten Tag 
Junii 1548.« 

Die Zensur schleppte sich durch die Jahrhunderte bis 
auf unsere Tage herab und ihre Vollstrecker haben damals 
mit Kerker, Feuer, Schwert und in neuerer Zeit auch mit 
der Kugel die Freiheit des gedruckten Wortes ztf unter- 
drücken gesucht, ohne daß dies jemals gelungen ist. 

Daß mit den Behörden in Sachen der Zensur und 
wegen der Verbreitung anstößiger Schriften nicht zu 
spaßen war, beweist das Schicksal des fahrenden Buch- 
fuhrers Johann Herrgott, welcher um 1526 in Sachsen eine. 
Flugschrift verbreitete: »Von der newen Wandlung eynes 
Christlichen lebens«, »vmb welchs vffrurisch buchlein willen 
er mit dem Schwerte alhir gericht. (Leipzig) Montag nach 
Cantate (20. Mai) Anno Dom. 1527.« Das Schicksal Joh. 
Phil. Palms, des Nürnberger Buchhändlers, welcher am 
26. Aug. 1806 wegen einer von ihm verbreiteten Schrift: 
»Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung« auf Befehl 
Napoleons I. zu Braunau in Österreich erschossen wurde, 
ist bekannt. 

Nachstehend einige Beispiele, wie sich der Buchhändler 
in seinen Katalogen zur Zensur stellt: 

Burchardi, J., Diarium Innocentii VIIL, Alexandri VI., 
Pii III. et Julii IL tempora complectens. Comm. et monum. 
quamplur. et arcannis adj. ab A. Gennarelli. Flor. 1854. 

Nur pag. 1 — 320, soviel erschienen. Die Herausgabe des berühmten 
Tagebuchs wurde wegen der Einzelheiten über Alexander VI. auf 
päpstlichen Befehl eingestellt. 

Dennler, A. (Landarzt zu Langenthai), Bürger Quixots aus 

Uchtland sämtliche Werke. I. (einziger) Bd. 8°. London 

1817. Br. 

Auf der inneren Seite des Umschlages ist folgende Notiz: Kam nie 
in d. Buchhandel, sondern wurde unterdrückt. Verfasser, ursprünglich 
ein Schweizer Bauer, gest. 1820, verordnete im Testament, daß ihm 
Hallers Restaurationswerk im Sarg unter den Hintern gegeben werden 
sollte, welches auch erfüllt wurde. 

Handbüchlein. Eyn kurtz hand- | buchlyn, für iun- | ge 
Christen, souiel yhn zu j wissen von nöten. Johann. 
Toltz. Wittemb. 1526. (Rhau.) 



191 

Auf der Titelrückseite befindet sich folgender Zensurvermerk: Joannes 
Bugenhagen Pomer dem leser. Dis Buchlyn ist hie her gesand zu 
drucken, darumb, nach gesetz diser Vniuersitet, Erst vberantwort dem 
würdigen Herrn Magistro Hermanno Tulichio Rectori, der hat myr 
befolen, das ich fleyssig richten solte, ob hirynne auch etwas were 
wider die heyligen schrifft, dazu, ob es auch nutze zu drucken, das 
hab ich nach geburlichem gehorsam, gerne gethan, Vnd sage, das ich 
nach meynem vorstände anders nicht weys, denn das dis Buchlyn, 
Gottlich vnd nutze sey. Es ist von vnser muntze, das ist, wie wyr 
pflegen zu leren vnd schreyben. Datum Wittemberg. M. D. x. x. v. 
Am dritten Montage ym Aduent (18. Dezember). 

Leuchtkugeln. Randzeichnungen zur Gesch. d. Gegenwart. 

Bd. I. — VII. (Nr. i — 168, Schluß) mit vielen Karikaturen 

u. satyr. Holzschn. München 1848 — 51. 

Die seltene politisch-humorist. -satyr. Zeitschrift wurde schon 1848 
und später oftmals verboten, konfisziert und im Mai 1851 von der 
Zensur unterdrückt. 

Moser, F. K. v., Reliquien. Frankfurt 1756. 

Diese erste Ausgabe wurde in Berlin öffentlich verbrannt. 

Nevizanus, J., Sylvae nuptialis libb. VI., in quibus materia 
matrimonii, dotium, filiationis, adulterii # etc. discuritur, 
una c. remediis ad sedandum factiones Guelphorum et 
Giebelinorum etc. Venetiis 1570. 

Durch Wegwaschen der expurgierten Stellen früher überdeckenden 
Tinte hie und da etwas wasserfleckig. 

Proudhon, P. J., De la justice dans la revolution et dans 

T^glise. Nouveaux principes de philosophie pratique. 

3 vols. Paris 1858. 

Ouvrage saisi. L'auteur a 6t6 condamn6 ä trois ans de prison et 
4000 fr es. d'amende. 

Prynne, William, The Histrio-Mastix, The Players Scourge 

or Actor's Tragedie. London 1632, printed by E. A. and 

W. J. for Michael Sparke. 

Dieser über tausend Seiten starke Quartband war, wie der Titel 
andeutet, gegen Theater und Schauspiel gerichtet. Er enthielt nichts, 
was eine noch so empfindliche Regierung hätte beunruhigen können 
und selbst der Zensor konnte nichts daran aussetzen, obgleich er 
später erklärte, daß das Buch geändert worden wäre, nachdem er es 
aus den Händen gegeben. Da es aber zufälligerweise eine Stelle über 
den Besuch des Theaters durch Damen enthielt und weil die Königin 
kurz zuvor einer Vorstellung beigewohnt hatte, nahm man an, daß 
die betreffende Stelle darauf anspiele. Demgemäß wurden Prynne, 
Sparke und die Drucker — deren einer William Jones war — ein- 
gesteckt und 1633 vor der Sternkammer abgeurteilt. Die Drucker 
scheinen so davongekommen zu sein; aber Prynne wurde zu tausend 



192 

Pfund St. Strafe verurteilt und seines akademischen Grades verlustig 
erklärt; außerdem sollten ihm beide Ohren am Pranger gestutzt 
werden und er den Rest seiner Tage im Gefängnis verbringen; Sparke 
mußte fünfhundert Pfund zahlen und am Pranger stehen. Trotz seiner 
Gefangenschaft fuhr Prynne fort, Schmähschriften zu schreiben. So 
erschien 1637 seine berüchtigte Schrift: >Newes from Ipswich«, sechs 
Quartblätter, für welche er zu weiteren fünftausend Pfund Strafe, zum 
Verlust der noch übrigen Teile seiner Ohren und zur Brandmarkung 
mit den Buchstaben S. L. (d. i. Scurrilous Libeller, Verfasser gemeiner 
Schmähschriften) auf der Wange verurteilt wurde. Das Urteil wurde 
am 30. Juni 1637 mit großer Unmenschlichkeit vollzogen. 

Raynal, G. Th. f Histoire philosophique et polit. des £ta- 

blissem. et du commerce des Europ6ens dans les deux 

Indes. Geneve, Jean-L6onard Pellet 1780. 5 vols. in 4 , 

dont Tun forme Tatlas, compos6 de 49 cartes. (4 figures 

par Moreau, grav6es par de Launay, Delignon, Duflos 

et Simonet, et un tres beau portrait de Cochin, grav6 

par de Launay.) 

A cause de cet ouvrage l'auteur a ete decrete de prise de corps; 
mais on lui a donne le temps de s'6vader et de se rendre aux eaux 
de Spa. Voy. des plus amples details dans Peignot II. p. 71. 

Reise über den Sund. Tübingen Cotta 1803. 

Wurde s. Z. von Gustav IV. Adolf für Schweden verboten. Verfasser 
soll Just. Kerner sein. 

(Seiler, F.) Kaspar Hauser, der Thronerbe Badens. Paris 
1840. 

Höchst seltene erste Ausgabe. Die ganze Auflage derselben (2000 
Expl.) wurde s. Z. von der badischen Regierung gekauft u. ver- 
nichtet. 

Index libror. prohib. Bei dieser Gelegenheit muß 
auch der Verzeichnisse der in der katholischen Kirche ver- 
botenen Bücher (Index librorum prohibitorum, Indices ) 

gedacht werden. Die ersten derartigen Verzeichnisse wurden 
1524 — 40 in den Niederlanden unter Karl V., 1526 — 1555 
in England unter Heinrich VIII. bekannt gemacht. Das 
erste den Titel Index tragende Verzeichnis verbotener 
Bücher erschien 1559 in Rom im Auftrage Pauls IV. und 
hat drei Abteilungen; in der ersten stehen die Namen der 
Schriftsteller, deren sämtliche über religiöse Dinge han- 
delnde Schriften verboten sein sollten, in der zweiten Schriften, 
die mit dem Namen der Verfasser erschienen sind, in der 
dritten die anonymen. Dieser Index wurde von einer 
Kommission des Tridentinischen Konzils revidiert, ergänzt, 
verbessert, gemildert, mit zehn Regeln vermehrt und 1564 



JNa' 



herausgegeben. Dieser sogenannte Indes Tridentinus ist 
die Grundlage aller folgenden römischen Indices. Er wurde 
mit Zusätzen vermehrt 1570 in Amsterdam, 1581 inLissabon, 
1582 in München, 1583 in Madrid gedruckt. Pius V. er- 
richtete 1571 die Indexkongregation (congregaüo indicis), 
die neben der Inquisition neue Bücherverbote erlassen und 
neue Ausgaben des Index besorgen sollte. Neben den In- 
dices prohibitorii, die nur Verzeichnisse verbotener Bücher 
sind, erschienen im sechzehnten Jahrhundert auch einige 
Indices expurgatorü, worin die Irrlehren enthaltenden Stellen 
angegeben sind, die in den Büchern zu streichen oder zu 
ändern sind, falls sie von Katholiken benützt werden dürfen. 
Der neueste Index Librorum Prohibitorum Ssmi (D. N.) 
Leonis XIII. iussu et auctoritate recognitus et editus prae- 
mittuntur Constitutiones Apostolicae de examine et pro- 
hibitione librorum erschien 1900 in Rom. 

Druckursache. Die Veranlassung der Entstehung 
eines Werkes darf von dem katalogisierenden Buchhändler 
nicht unberücksichtigt gelassen werden. So ist z. B. irgend 
ein Werk auf Befehl oder mit Unterstützung einer hohen 
Persönlichkeit herausgegeben worden oder aus einer be- 
stimmten Ursache privat gedruckt, nur in kleiner Auflage 
für Mitglieder einer Familie oder eines Vereins hergestellt 
und verschenkt, nur in geringer Zahl an Subskribenten 
abgegeben oder bei amtlichen Publikationen nur hoch- 
stehenden Personen, höheren Offizieren und Beamten zur 
Verfugung gestellt und abgelassen worden. Einen besonderen 
Platz nehmen auch die Veröffentlichungen verschiedener 
Behörden. Gesellschaften und Vereine ein, die meist nur 
an amtliche Stellen und Mitglieder abgegeben werden und 
gewöhnlich nicht im Handel vorkommen. Nur einige 
Beispiele: Academie des Bibliophiles, Camden Society, 
Caxton Soc, Early English Text Society (E. E. T. S.), 
Roxburghe Club, Abhandlungen der Seuckenbergischen 
Naturforschenden Gesellschaft Frankfurt a. M., Schriften 
:s Literarischen Vereins Stuttgart u. s. w. 
ischiede, Eidgenössische. Amtliche Sammlung der älteren 
Eidgenössischen Abschiede (1245— 1798). 21 Bde. — 
Repertorium der Abschiede der Eidgenössischen Tag- 
satzen 1803 — 1848. 3 Bde. — Amtl. Sammlung der 
Akten aus der Zeit der Helvet. Republik 1798 — 1803. 



194 



Bd. i — 5. Bern 1858 — 1895. In 31 schonen Halbfranz- 
banden mit doppeltem vergoldetem Rückenschilde. 4 . 

Prächtiges Expl. dieses auf Anordnung der Bundesbehörden heraus- 
gegebenen Quellenwerkes auf Velinpapier, wie es nur in wenigen 
Explrn. hergestellt und noch nie ausgeboten wurde, auch kaum je 
wieder vorkommen dürfte. 

Armand-Dumaresq, Uniformes de la Garde imperiale en 

1857, dessin6s sous la direction du g£n6ral de division 

Hecquet d'apr&s les ordres de M. le mar6chal ministre 

de la guerre* 55 planches colori6es et 5 tableaux de 

texte. Paris, Imprimerie imperiale 1858. in-fol. imp. 

Exemplaire splendide de cet ouvrage, qui n'a pas 6t6 mis en 
librairie, mais seulement offert aux Grands-Officiers par le Ministere 
de la Guerre. 

Beger, Laur. (Daphn. Arcuarius), Betrachtung des in der 
Natur- und göttl. Recht gegründeten Heiligen Ehe- 
standes, in welcher die seither strittige Fragen Vom 
Ehbruch, der Ehscheidung und sonderlich von den vielen 
Weiber-nehmen vorgestellet werden. O. O. 1679. 4 . 

Seltenes, auf Befehl des Kurfürsten Karl Ludwig v. d. Pfalz, wegen 
dessen Neigung zur Baronin von Degenfeld zu Gunsten der Polygamie 
verfaßtes Buch. 

Cuno, J. G., Die Etrusker und ihre Spuren im Volk und 

Staate der Römer. Graudenz 1888. 
Bisher nicht in den Handel gekommen. 

(Fassmann, D.) Der gelehrte Narr, oder gantz natürliche 

Abbildung solcher Gelehrten, die da vermeynen alle 

Gelehrsamkeit und Wissenschaften verschlucket zu haben. 

4°. Freyung 1729. 
Spottschrift auf Gundling, auf Befehl Friedrich Wilhelms I. von 
Preußen geschrieben. Vergl. Heyse Nr. 1776. 

Granier, M., Homoeolexique. Dictionnaire de m6dicine 

selon T6cole homoeopathiste. 2 vols. gr. in- 8. Paris 1874. 

A la suite de ddbats judiciaires, le livre a 6t6 retir6 du commerce. 

(Kirchhoff, A.) warhafFtiger, grundtlicher u. getrewer 
Bericht, wie vor Alters der guten Stadt Leyptzigk Rath 
u. Eldiste zu Ehr u. frummen derselbigen gessen 
u. truncken, was massen dannenhero die Collation, so 
man nennet die Gelbe Suppen, ihren Vrsprung und Fort- 
gang genommen. Lex. 8°. Leipzig 1877. 

Humoreske auf archivalischer Grundlage; wurde nur verschenkt 



195 



Linde, A. van der, Geschichte der Erfindung der Buch- 
druckerkunst. 3 Bde. Mit Portr. u. zahlr. Illustr. 4 . 
Berl. 1886— 1887. 

Die Veröffentlichung erfolgte mit Unterstützung des königl. preuß. 
Kultusministeriums. Das umfassendste Werk über diesen Gegenstand. 

Seidel, G. F., Die königliche Residenz in München. In 
$2 Kupferstichen von E. Obermayer und 3 Farben- 
drucken. Doppel-Fol. Leipz. 1880. In Mappe. Textband 
hierzu: Geschichte der Residenz in München von ihren 
frühesten Zeiten bis herab z. J. 1777, nach archi- 
val. Quellen bearb. v. Chrn. Haeutle. Gr. 4 . 

Mit Unterstützung Sr. Maj. des Königs Ludwig II. herausgegebenes 
Prachtwerk. (Hierbei ist das verschiedene Format der Tafeln und 
des Textes, sowie der Umstand zu beachten, daß das Werk auch 
unter Haeutle aufzuführen und auf Seidel zu verweisen ist, wie 
folgt : Haeutle, Chrn., Gesch. d. Residenz in München v. ihren frühesten 
Zeiten b. herab z. J. 1777 s.: Seidel, G. F., Die kgl. Residenz in 
München.) 

Wurstemberger, L., Peter IL Graf von Savoyen, Mark- 
graf in Italien, sein Haus und seine Lande. Ein Cha- 
rakterbild des 13. Jahrh., diplomat. bearb. v. L. W. Mit 
Urkundenbuch. 4 Bde. Bern 1856 — 1858. 

Verdienstvolle Monographie, deren Erscheinen durch die Munifizenz 
S. M. Königs Viktor Emanuel ermöglicht wurde. — Vergriffen. 

Ysendyk, J. J. van, Documents class6s de l'art dans les 

Pays-Bas du 10. au 18. si&cle, recueillis et reprod. par 

Ysendyk. 10 ann6es avec 700 planches. Anvers 1 880 — 1 889. 

Gr. in-fol. 

Nicht im Handel; wurde nur in geringer Anzahl an Subskribenten 
zum Preise von 1000 Frcs. abgegeben. Enthält: Balustrades, Broderies, 
Chaires, Chässes, Chateaux, Cheminees, Clötures, Fonts, Halles, H6tels 
de ville, Jubds, Lucarnes, Luminaires, Maisons, Meubles, Monuments 
commemoratifs, Orfevreries, Portails, Portes, Retable, Sculptures, 
Stalles, Tabernacles, Tombeaux, Ustensiles etc. 

Herkunft. Auch das Woher seiner Erwerbungen 
gibt dem Antiquar Anlaß zu Katalogvermerken, wie: 
Doublette der Univ.-Bibl. zu Berlin; Aus der Bibliotheca 
Colbertiana; Aus der Biblioth. d. Königs V.Württemberg; 
de provenance royale; Aus der Biblioth. d. Augustiner- 
klosters zu Memmingen; Das wohlerhaltene Expl. stammt 
aus Karajans Biblioth. und enthält auf dem Vorsatzblatte 
eine ausführliche Beschreibung der später erschienenen 
Ausgaben von der Hand Karajans (Gemeint ist: Wagner 

13* 



196 



v. Wagenfels, H. J., Ehren- Ruff Teutschlands, der Teutschen 
und Ihres Reichs. Wienn 1691); Lexers Exemplar; Das 
Expl. stammt aus dem Nachlasse von K. Mayer v. Mayer- 
feld und rührt das Kolorit der Tafeln wahrscheinlich von 
seiner kundigen Hand her. 

Nachschlagebücher. Von größter Wichtigkeit ist 
für den Antiquar, Buchhändler und Bibliophilen ein reich- 
liches bibliographisches Handwerkszeug und die Fähigkeit, 
dasselbe zweckentsprechend zu benützen. In erster Linie 
ist ein vollständiges Exemplar der Bücherverzeichnisse 
von Heinsius, Hinrichs oder Kayser für. den täglichen 
Gebrauch nötig. Diese Verzeichnisse umfassen aber nur 
die deutschen Werke der neueren und neuesten Zeit. Es 
muß also noch eine ganze Reihe anderer Bibliographien 
und Verzeichnisse herangezogen werden, wenn ein Werk 
abzuschätzen ist, oder wenn eine ausführliche Beschreibung 
durch Verweise auf bestimmte Bibliographien erspart 
werden soll, oder wenn bei Vergleichung eines Exemplars 
Verschiedenheiten mit den eingesehenen Bibliographien zu 
Tage treten. Die Verweise auf gewisse Bibliographien 
haben öfter ihr Mißliches; denn dadurch wird zuweilen 
dem betreffenden Werke ein Schein der Seltenheit bei- 
gelegt, der ihm vielleicht gar nicht zukommt oder dem 
betr. Käufer steht die angezogene Bibliographie nicht zur 
Verfügung. Das sachgemäße Katalogisieren eines Buches 
erfordert neben der genauen Beachtung der bibliographi- 
schen Regeln auch das gründliche Studium einer großen 
Zahl von Büchern der verschiedensten Art und der ver- 
schiedenen Zeitabschnitte. Zur Vergleichung und Feststellung 
der verschiedenen Einzelheiten gehören also in die Hand- 
bibliothek des Bibliographen : die hauptsächlichsten Werke 
über Bibliographie, Geschichte und Technik der Druckkunst 
und des Buchhandels, Kataloge aller Art von Bibliotheken, 
Buchhändlern, Auktionen, Wörterbüchern der Biographie, 
Geographie, Geschichte und der verschiedenen Sprachen. 
Der Buchhändler und Bibliophile können nie genug Kata- 
loge besitzen und durchstudieren. Nur durch sorgfaltige 
Prüfung vieler Kataloge läßt sich jene Kenntnis der Bücher 
und ihres Handels wertes erwerben, die für einen Biblio- 
graphen und Bibliophilen notwendig ist. 

Katalogvermerke: *Hain 15. 594 zählt 76 statt 77 gedr. 
BU. Graesse VI 182. Proctor 744; Brunet unbekannt; Fehlt 



197 



bei Hayn ; Von Goedeke nicht aufgeführt ; Vergl. üb. d. äußerst 
seltene- Satire Hayn S. 168; Sehr selten, weder Brunet 
noch Graesse bekannt, nur von Vinet auf S. 101 citiert; 
Von Graesse unter Caron aufgeführt; der Titel trägt aber 
deutlich und richtig die Quelle, aus der das Ruch stammt, 
seine Anmerkung ist also ganz hinfallig; Gute alte Ab- 
drücke. Das Buch hat 52 Blatt, nicht 32 wie Bruneis 
Kollation besagt ; Hain 14.951, der das Buch nicht gesehen, 
schreibt es Lucas Zcisenmair in Augsburg zu. Dieser 
Irrtum ist dadurch entstanden, daß er den Titel nach 
Panzer 424 abgeschrieben und das Kolophon von Panzer 
433 hinzugefügt hat. 

Erhaltung und Ausbesserung. Zur Erhaltung des 
Buches ist hauptsächlich frische Luft und Reinlichkeit 
notwendig. Die größten Feinde des Buches sind Feuchtig- 
keit, Hitze, Ratten, Mäuse, Bücherwürmer und anderes 
Ungeziefer. Feuchtigkeit wird durch häufiges Lüften an 
trockenen warmen Tagen oder durch mäßiges Heizen ver- 
trieben, Ratten und Mäuse durch Verstopfen der Löcher, 
Aufstellen von Fallen, Gift etc. Auf die Mitwirkung einer 
Katze wird man hierbei wegen etwaiger Verunreinigungen 
besser verzichten. Bücherwürmer sind die grausamsten 
Zerstörer von Büchern älterer Zeit, während sie bei dem 
modernen, durch so und so viel Chemikalien getauchten 
Papier beinahe eine Seltenheit geworden sind. Der Bücher- 
wurm schont nicht Einband und Inhalt, auch das Holz- 
werk läßt er nicht unangetastet. Hier hilft nichts, als 
öfteres Ausklopfen, Abwischen und Abbürsten der 
Bücher an schönen warmen Tagen. Goldschnitt sollte 
sehr vorsichtig mit einem weichen Tuche abgewischt 
werden. 

Die Kunst, Bücher auszubessern ist für den Nicht- 
fachmann, selbst wenn er alle Vorschriften auf das ge- 
naueste ausfuhrt, stets eine sehr zweifelhafte Sache. Man 
sollte also, um vielleicht ein paar Pfennige zu sparen, 
solche Arbeiten nicht selbst vornehmen, sondern sie von 
einem darin geübten Fachmann ausführen lassen. Ist dieser 
besonders darauf geübt und vertrauenswürdig, so wird 
man jedenfalls besser tun, einige Mark auszugeben, als 
wenn man die Ausbesserung eines wertvollen Werkes 
oder Stiches selbst besorgt und den Schaden noch größer 
macht. 



198 



Beim Ausbessern von Büchern wird es sich haupt- 
sächlich darum handeln, die durch Risse, Locher u. s. w. 
entstandenen Beschädigungen durch unterklebtes Papier 
zu beseitigen, lose Blätter mittelst Falzes wieder einzu- 
kleben und Flecke aller Art zu entfernen. 

Das Auffrischen und Ausbessern der Einbände ist am 
besten einem Buchbinder zu überlassen. Sind alte Ein- 
bände steif und ungelenkig geworden, so können sie mit 
Vaselin eingerieben werden, besonders Saffian- und Kalb- 
lederbände. Brüche im Leder, Sprünge oder sonstige 
mechanische Beschädigungen sollten sorgsam mit Kleister 
ausgefüllt und das ganze nach dem Trocknen mit einem 
Schwamm und geschlagenem Eigelb überfahren werden. 
In manchen Fällen kann auch ein heißer Glättkolben gute 
Dienste tun. Saffian- und Chagrinleder, welches schmutzig 
geworden, reinigt man mit einem Schwämme, welcher in 
lauwarmes Wasser getaucht ist, dem einige Tropfen Essig- 
oder Salzsäure zugesetzt sind. Der rein ausgewaschene 
Schwamm wird mit der Lösung befeuchtet und unter An- 
wendung eines Handgriffes fest ausgedrückt, so daß er 
ungefähr wie Gummi elasticum wirkt. Der Schwamm darf 
also nicht naß, sondern nur feucht sein. 

Kaffeeflecke, Obstflecke, Tabaksaftflecke entfernt 
man aus Papier am besten durch ein Chlorkalkbad. Zu 
diesem Zwecke löst man je nach der Größe des Papieres 
2 5 — 3° 9 Chlorkalk in warmem Wasser auf und verrührt 
den Chlorkalk so, daß kein Klümpchen mehr im Wasser 
zu sehen ist. Hierauf legt man das Papier einige Minuten 
in die lauwarme Lösung und spült es dann mit kaltem 
reinem Wasser, welchem etwa 20 g doppelkohlensaures Na- 
tron beigegeben sind, wiederholt ab, worauf es am besten 
zwischen reinem Fließpapier getrocknet wird. Die meisten 
Schmutzflecke in Büchern können durch Auswaschen mit 
Chlor wasser entfernt werden. In schwierigeren Fällen nimmt 
man verdünnte Salzsäure anstatt Chlorwasser oder eine 
Mischung von beiden. Das betreffende Papier wird solange 
in die Flüssigkeit gelegt, bis man sieht, daß die Flecke ver- 
schwinden. Alsdann legt man dasselbe in frisches Wasser, 
welches mehrmals abgegossen und durch frisches ersetzt 
werden muß. Dies gilt für alle Fälle, da sowohl Chlor als 
Salzsäure, noch mehr aber eine Mischung beider, das Papier 
in kurzer Zeit zerstören würden. Handschriften oder Bücher 




M 

3 



199 



it Randbemerkungen in Tinte dürfen nur mit einer warmen 
launauflösung behandelt werden. Er ist überhaupt dringend 
zu raten, sich vor Anwendung eines chemischen Stoffes 
erst zu überzeugen, ob derselbe den Druck nicht angreift 
oder die schwarze Farbe auflöst. Wo es also nicht nötig 
ist, sollen bedruckte Stellen von Chemikalien nicht berührt 
werden. 

Fett- oder Wachsflecke im Innern des Buches können 
leicht entfernt werden entweder durch Überfahren der 
Stelle mit einem heißen, mit Seidenpapier unterlegten Eisen 
oder durch Betupfen mit Äther oder Benzin. Gegen Ölflecke 
eignet sich Schwefeläther am besten. Flecke auf dem 
Leder können ähnlich, aber mit größerer Vorsicht be- 
handelt werden. Ein weiteres Mittel zur Entfernung von 
Fettflecken aus Papier ist eine Mischung von Benzol und 
Magnesia, die man auf den Fleck bringt und dort trocknen 
läßt. Ein anderes Mittel: Man legt unter das Blatt, auf 
welchem sich der Fettfleck befindet, ein benzinfeuchtes 
weißes Löschblatt, tränkt einen Wattebausch mit Benzin, 
tupft ihn in feines Specksteinpulver und verreibt die Masse 
kräftig auf dem Fettfleck. Wenn das Benzin verdunstet ist, 
ist auch der Fleck verschwunden. Der Speckstein wird 
fortgeschüttelt. 

Tintenflecke entfernt man aus Papier durch folgende 
Mittel: 20 ij Chlorkalk und 80;; destilliertes Wasser werden 
bis zur Lösung geschüttelt, einige Zeit stehengelassen, die 
Flüssigkeit in ein dunkles (blaues) Fläschchen ab- 
egossen und dieser Flüssigkeit 5 ;/ Essigsäure zugemischt, 
"m Schriftzüge etc. zu entfernen, werden dieselben mit 
einem feinen Haarpinsel mit der Flüssigkeit bestrichen, 
mit Fließpapier abgepreßt und getrocknet. Durch dieses 
Verfahren entstehen keine Radierungen im Papier. Man 
.ehme ein wenig Oxalsäure oder Salzsäure und verdünne 
mit etwas Wasser. Mit dieser Flüssigkeit bestreiche 
die befleckte Stelle mit einem Kameelhaaqiinsel und 
je ein Stück Fließpapier darauf. Wird dies zweimal 
iederholt, so wird jede Spur der Tinte verschwunden sein, 
mische gleiche Teile gepulverten Galmei (Zinkspat), 
ochsalz und Bergalaun, koche die Ingredienzien in weißem 
"ein eine halbe Stunde lang in einem neuen glasierten Töpf- 
Mit einem in diese Flüssigkeit getauchten Schwämme 
sen sich die Tintenflecke augenblicklich wegwischen. 






200 



Bibliographisches System. Die Bibliographie 
(Bücherbeschreibung, Bücherkunde , Bibliognosie, Biblio- 
logie) ist diejenige Wissenschaft, die sich mit der Auf- 
zählung der schriftstellerischen Erzeugnisse aller Völker 
und Zeiten beschäftigt. Die Bibliographie, der Apparatus 
literarius oder nach F. A. Ebert der Codex diplomaticus 
der Literaturgeschichte, verzeichnet die literarischen Er- 
scheinungen titelmäßig nach dem Alphabete der Verfasser 
oder Ordnungswörter alphabetisch, oder nach den einzelnen 
Fächern der Wissenschaft systematisch, oder nach der Zeit 
des Erscheinens chronologisch, entweder mit oder ohne Be* 
urteilung des Wertes der Bücher. Die Bibliographie läßt 
sich in eine reine und angewandte unterscheiden. Die reine 
Bibliographie zeigt, was überhaupt gedruckt oder geschrie- 
ben worden ist, die angewandte dagegen berücksichtigt 
auch äußere Umstände, z. B. Art und Weise der Her- 
stellung, Material, Ausstattung, Alter, Erhaltung, Schick- 
sal, Besonderheiten, Vorzüge und Fehler des Buches. Die 
angewandte Bibliographie nimmt Rücksicht auf die Sammler 
und Liebhaber. 

Die bibliographischen Werke oder Bibliographien ver- 
zeichnen: i. die gesamte Literatur aller Zeiten, Länder 
und Wissenschaften; 2. eine Auswahl der hervorragenderen 
Werke aller Zeiten, Länder und Wissenschaften; 3. die 
literarischen Erzeugnisse eines bestimmten Zeitabschnittes; 

4. die literarischen Erzeugnisse eines bestimmten Landes; 

5. die literarischen Hervorbringungen der einzelnen Wissen- 
schaften; 6. die Schriften einzelner Herausgeber oder 
Gruppen von Herausgebern und die Schriften über die- 
selben u. s. w. (Goethe, Schiller, Luther, Shakespeare, Au- 
gustiner, Benediktiner, Jesuiten, Elzevire etc.); 7. seltene 
und kostbare Bücher, die hauptsächlich für den Biblio- 
philen Interesse haben (Inkunabeln, verbotene, erotische 
Bücher etc.); 8. die neuesten Erscheinungen bestimmter 
Zeitabschnitte (tägliche, wöchentliche, monatliche, viertel- 
jährliche, halbjährliche) und sonstige Verzeichnisse. 

Die Ordnung der Titel nach Wissenschaften kann auf 
verschiedene Weise oder nach verschiedenen bibliogra- 
phischen Systemen erfolgen und wird sich stets nach ört- 
lichen und individuellen Bedürfnissen richten, wie es auch 
bis heute noch keinem Systeme gelungen ist, zu allgemeiner 
Anerkennung, beziehungsweise Anwendung zu gelangen. 




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201 

Das erste Beispiel einer Klassifikation finden wir, wie 
,d\v. Edwards in seinen Memoire of Libraries vol. II. Lon- 
don 1859 mitteilt, in dem Verzeichnisse der Klosterbibüo- 
thek von St. Riquier A. D. 831. Dasselbe hat fünf Ab- 
teilungen: 1, Bibeln und Bibelkommentare; 2. Kirchen- 
väter; 3. Grammatiker; 4. Historiker; 5. Kirchenagenden. 
Die Bibliothek zu St. Emmeran in Regensburg- war so 
reich an Manuskripten, daß der 1347 zusammengestellte 
Katalog derselben nach systematischer Ordnung abgefaßt 
und in sieben Klassen eingeteilt werden mußte. Die Ma- 
nuskripte sind nach dem Kataloge auf 32 Pulpita (schräge 
Pulte) in folgender Ordnung verteilt gewesen: 1 — 2. Libri 
textum BibHae; 3., 4.. 5., 6. Divers! expositores super 
Biblia; 7. — 15. Doctores (antiquiores); 16. Libri Historiarum; 
17.— 20. Libri diversorum doctorum (recentiorum); 21. — 23. 
Libri juris (canonici); 24. Libri diversorum; 25. Libri juris 
(civilis et canonici); 26.— 2g, Libri artium; 30. Libri de 
diversa materia; 31. Libri Omelianim et Passionalia; 3z. Bi- 
blia in partibus. In der Folge nannte man die in irgend 
:iner Klassifikation von Handschriften oder gedruckten 
"erken beobachtete Ordnung ein bibliographisches System. 
Das erste Verzeichnis gedruckter Bücher, welches sich 
em Charakter einer bibliographischen Klassifikation nähert, 
dasjenige, welches Aldus Manutius 1498 auf einem 
:inzigen Bogen gab, eine Liste von Libri Graeci impressi, 
welche 14 in 5 Klassen geteilte Artikel enthält: 1. Gram- 
matica; 2. Poetica; 3. Logica; 4. Philosophia; 5. Sacra 
Scriptura. In der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts (1546) 
war ein Katalog von Robert Stephanus in 1 4 Klassen ein- 
geteilt: j. Hebraca; 2. Graeca; 3. Sacra; 4. Prophana; 
Grammatica; 6. Poetica; 7. Historica; 8. Rhetorica; 
Oratoria; 10. Dialecrtca; 11. Philosophica; 12. Arith- 
metica; 13. Geometrica; 14. Medica. 

Das erste bibliographische System wurde 1548 von 
Konrad Gesner veröffentlicht: Pandectarvm sive Parti- 
tionum uniuersalium Conradi Gesneri libri XXI. Tigvri 
excvd. Froschouerus. Fol. 1548. 6 nichtnum. u. 375 num. 
Bll. Philosophia — schreibt der Verfasser, der mit dieser 
Benennung die gesamten Wissenschaften bezeichnet — 
comprehendit artes et scientias A. Praeparantes, a) Neces- 
sarias, a) Sermocinales: 1. Grammaticam, 2. Dialecticam, 
3. Rhetoricam, 4. Poeticam; ß) Mathematicas: 5. Arith- 



202 



meticam, 6. Geometricam, 7. Musicam, 8. Astronomiam, 
9. Astrologiam; b) Ornantes: 10. Historiarum cognitionem, 
11. Geographiam, 12. Diuinationes et magiae cognitionem, 
i3.Variam de artibus illiteratis cognitionem. B. Substan- 
tiales: 14. Physicam, 15. Metaphysicam et Theologiam 
gentilium, 16. Ethicam, 17. Oeconomicam, 18. Politicam, 
19. Jurisprudentiam, 20. Medicinam, 21. Theologiam Chri- 
stianam. 

Es gibt gegen 130 bekannte bibliographische Systeme, 
welche allen Jahrhunderten angehören: 1 dem 14. Jahr- 
hundert, 1 dem 15., 10 dem 16., 17 dem 17., 25 dem 18. 
und 76 dem 19. Jahrhundert. Von diesen Zahlen sind 46 
deutsche, 41 französische, 14 englische, 14 italienische, 
4 spanische, 2 belgische, 2 arabische, 2 russische, 1 schwei- 
zerisches, 1 holländisches, 1 dänisches und mehrere ameri- 
kanische. 

Eine kritische Aufzählung der wichtigsten biblio- 
graphischen Systeme bis zum ersten Jahre des 19. Jahr- 
hunderts haben Feignot, Achard, Hörne, Constantin, Ed- 
wards und in neuerer Zeit Collan, Viges und Petzholdt 
versucht. 

Die bis jetzt aufgestellten bibliographischen Systeme 
kann man in philosophische und utilitarische teilen; kein 
System hat indes bis jetzt die gewünschte Vollkommenheit 
erreicht, vielleicht weil es unmöglich ist, sie zü f ' erreichen. 
In den meisten Fällen hat es sich als schwierig erwiesen, 
eine Übereinstimmung zwischen den Hauptfächern und den 
unzähligen Unterabteilungen zu erlangen. Philosophische 
Systeme haben gewöhnlich den Fehler, daß sie bei dem 
Leser eine sehr große Geneigtheit voraussetzen, mit dem 
Geiste des Verfassers in Beziehung zu treteä, d. h. eine 
über dem gewöhnlichen Maßstabe stehende Kraft der In- 
telligenz; andrerseits bieten die utilitarischen Systeme, 
obwohl sie vielleicht nicht eine streng wissenschaftliche 
Ordnung einhalten, wenigstens in klarerer Ordnung eine 
Folge methodisch klassifizierter Ideen. 

Von den utilitarischen Systemen ist das Brunetsche Sy- 
stem von 18 10 noch heute in großem Ansehen, da es 
sowohl auf eine große Bibliothek, als auf eine kleine 
Büchersammlung angewendet werden kann und seine Ab- 
teilungen nach Erfordernis erweitern oder zusammenziehen 
läßt. Brunets System hat die fünf großen Klassen: Theo- 



203 

logie, Jurisprudenz, Wissenschaft und Kunst, Schöne Wissen- 
schaften, Geschichte. Diese zerfallen in folgende Zweige: 

Theologie: I. Heilige Schrift. II. Liturgien. III. Konzile. 
IV. Kirchenväter. V. Theologen. VI. Sonderbare Mei- 
nungen. VII. Jüdische Religion. VIII. Religionen des 
Ostens. IX. Anhang zur Theologie. 

Jurisprudenz: Einführung. I. Naturrecht und Völkerrecht. 

II. Verfassungsrecht. III. Privat- und Strafrecht. IV. Ka- 
nonisches oder Kirchenrecht. 

Wissenschaft und Kunst: I. Philosophische Wissen- 
schaften. IL Physik und Chemie. III. Naturwissenschaft. 
IV. Medizin. V. Mathematik. VI. Anhang zu den Wissen- 
schaften. VII. Künste. VIII. Mechanik und Handwerk. 
IX. Gymnastische Übungen. 

Schöne Wissenschaften: I. Linguistik. IL Rhetorik. 

III. Poesie, i . Einführung und allgemeine Abhandlungen 
über die Poesie. 2. Dramatische Poesie. IV. Prosa- 
dichtung mit Anhang. V. Philologie. VI. Dialoge etc. 
VII. Epistolographen. VIII. Polygraphen. IX. Sammlung 
von Werken und Auszügen von verschiedenen Ver- 
fassern. Miscellaneen. 

Geschichte: I. Geschichtliche Prolegomena. II. Alte und 
neue Universalgeschichte. III. Geschichte der Religionen 
und des Aberglaubens. IV. Alte Geschichte, nebst An- 
hang. V. Neue Geschichte. VI. Geschichtliche Paralipo- 
mena. — Ferner: Miscellaneen und encyklopädische 
Wörterbücher. Die hauptsächlichsten literarischen, wissen- 
schaftlichen und politischen Zeitschriften. 

Die einzelnen Zweige zerfallen wieder in verschiedene 
Abteilungen und Unterabteilungen. Die Unterabteilungen 
werden nur bei der Verzeichnung einer großen Bibliothek 
oder einer speziellen Sammlung zur Anwendung kommen. 

In Amerika ist das Dezimalsystem von Melvil Dewey 
weit verbreitet. Nach dem Dewey'schen System wird die 
Literatur in 10 Hauptgruppen eingeteilt, die mit den Ziffern 
o — 9 bezeichnet werden: o Allgemeines, 1 Philosophie, 
2 Religion, 3 Soziologie, 4 Philologie, 5 Exakte Wissen- 
schaften, 6 Nützliche Künste, 7 Schöne Künste, 8 Lite- 
ratur, 9 Geschichte und Geographie. Nun kann jede Gruppe 
wieder in zehn Abteilungen und jede Abteilung in weitere 



204 



zehn Abteilungen zerlegt werden, so daß also der größten 
Spezialisierung Rechnung getragen ist. Jede einzelne Ab- 
teilung hat ihre bestimmte Nummer, so daß z. B. eine 
Spezialbibliographie über sächsiche Geschichte die Be- 
zeichnung 016.943.21 erhalten würde. 

Hinrichssche Verzeichnisse. Die Erscheinungen 
des deutschen Buchhandels werden seit über einem Jahr- 
hundert von der J. C. Hinrichsschen Buchhandlung in Leip- 
zig katalogisiert. Die Neuigkeiten werden von ihr in dem 
an allen Wochentagen erscheinenden Börsenblatt für den 
deutschen Buchhandel unter der Abteilung: Erschienene 
Neuigkeiten des deutschen Buchhandels täglich bekannt- 
gegeben und außerdem in den nachverzeichneten von der 
Hinrichsschen Buchhandlung herausgegebenen Biblio- 
graphien die Literatur der betreffenden Zeitabschnitte zu- 
sammen gestellt : 

Wöchentliches Verzeichnis der erschienenen und der 
vorbereiteten Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. 
Nach den Wissenschaften geordnet und mit Registern 
nach Verfassern und Stichworten zu jeder Nummer. 
61. Jahrgang, 1902, 52 Nummern. 

Monats-Register. Nach Verfassern und Stich worten ge- 
ordnet. Unberechnete Beigabe zum Wöchentlichen Ver- 
zeichnis. 

Vierteljahrs-Katalog der Neuigkeiten des deutschen 
Buchhandels. Nach den Wissenschaften geordnet. Mit 
alphabetischem Register. 57. Jahrgang, 1902, 4 Hefte. 

Hinrichs' Halbjahrs-Katalog der im deutschen Buch- 
handel erschienenen Bücher, Zeitschriften, Landkarten etc. 
Mit Registern nach Stichworten und Wissenschaften, 
Voranzeigen von Neuigkeiten, Verlags- und Preis- 
änderungen. Jedes Jahr bringt zwei Halbjahrs-Kataloge, 
welche im ersten Teil das alphabetische Verzeichnis der 
Titel, im zweiten das nach Stichworten geordnete Re- 
gister, die wissenschaftliche Übersicht des betreffenden 
Halbjahres, die Voranzeigen, Verlagsänderungen und 
Nachträge enthalten. 

Fünfjahrs-Kataloge. Um das zeitraubende Nachschlagen 
älterer Werke in den Halbjahrskatalogen möglichst zu ver- 
ringern, sind von der Hinrichsschen Buchhandlung die 



■ — -• 



205 



Titel der in zehn Bänden oder fünf Jahrgängen des Halh- 
jahrs-Katalogs verzeichneten Werke in ein Alphabet 
zusammengefaßt worden. Von den so entstandenen 
Fünfjahrs-Katalogen sind bis jetzt folgende erschienen: 

Bd. I. — III. 185 1 — 1865. Bearb. von Ad. Buchung und 

Ed. Baldamus. In einem Band 
und in einem Alphabet. 1875. 

Bd. IV. 1866— 1870. Bearb. von Ad. Büchting. 1871. 
Bd. V. 1871 — 1875. Bearb. von Rieh. Haupt. 1876. 
Bd. VI. 1876— 1880. Bearb. von Rieh. Haupt. 1881. 
Bd. VII. 1881-^1885. Bearb. von Rieh. Haupt. 1886. 
Bd.VTIL 1886 — 1890. Bearb. von Rieh. Haupt und H. 

Weise. 1891 — 1892. 
Bd. IX. 1891 — 1895. Bearb. von Heinr. Weise. 1896. 
Bd. X. 1896 — 1900. Bearb. Von Heinr. Weise. 1901. 

Repertorium über die nach den halbjährlichen Verzeich- 
nissen erschienenen Bücher, Landkarten etc. Nach den 
Wissenschaften geordnet. Je zehn Halbjahrs-Kataloge oder 
ein Fünfjahrs-Katalog sind in einem Repertorium enthalten. 
Erschienen sind: 

1857 — 1861. Bearb. von Ad. Büchting. 1863, 2. Aufl. 1867. 

1862 — 1865. Bearb. von Ad. Büchting. 1866. 

1866 — 1870. Bearb. von Ad. Büchting. 1871. 

1871 — 1875. Bearb. von Ed. Baldamus. 1877. 

1876 — 1880. Bearb. von Ed. Baldamus. 1882. 

1881 — 1885. Bearb. von Ed. Baldamus. 1886. 

Von dem Hinrichsschen Halbjahrs-Katalog ist Anfang 
1902 die 207. Fortsetzung erschienen, welche das 2. Halb- 
jahr 1901 umfaßt. 

Die im Halbjahrs-Katalog vor den einzelnen Titeln 
stehenden Bruchzahlen z. B. (99/2) weisen darauf hin, daß 
der vorher erschienene Teil, Band, Jahrgang etc. des be- 
treffenden Werkes in dem angegebenen Jahrgange des 
Hinrichsschen Halbjahrs- Katalogs aufgeführt ist, also 99/2 
= 1899 II. Halbjahr, n vor einem Preise (nette) bedeutet, 
daß derselbe im Auslande unter Umständen erhöht werden 
muß, bei nn oder nnn muß der Preis gegebenen Falls auch 
im Inlande erhöht werden, d. h. also das betreffende Werk 
wird nur mit 25% oder mit noch geringerem Rabatt ge- 



206 



liefert, f vor dem Preise bedeutet den durch Aufschlag- 
gebildeten Ladenpreis. Es werden nur Ladenpreise in Mark 
und Pfennigen angesetzt. 

In dem Register bedeutet: Hinweis auf den Text des 
Halbjahrs-Katalogs, s. oder s. a. = siehe, siehe auch die an- 
geführte andere Stelle des Stichwortregisters, z. B. : Abwässer 
s. a. Kanalisation ; f vor dem Verfassernamen bedeutet einen 
katholischen Verfasser; * bei medizinischen Werken, daß 
sie volkstümlich geschrieben sind; (B) für Bürgerschulen, 
(G) für Gymnasien, (H) für höhere Schulen, (L) für Lehrer, 
(M) für Mittelschulen, (Md) für Mädchenschulen, (N) für 
niedere Schulen, (P) für Präparandenanstalten, (R) für Real- 
schulen und Realgymnasien, (S) für Schulen, (Sem.) für 
Seminare, (V) für Volksschulen, (Z) Zeitschrift. 

Zeitschriften, Kalender, Jahrbücher u. dergl. periodi- 
sche Schriften sind im Register des Halbjahrs-Katalogs 
nur am Schlüsse jeder Abteilung in der »Wissenschaft- 
lichen Übersicht« zusammengestellt. Die Erscheinungen aus 
folgenden Gebieten sind ebenfalls nur in der »Wissenschaft- 
lichen Übersicht« aufgeführt, dort aber nach Stich Worten 
geordnet: Adreßbücher (XVII i), Andachtsbücher (II 5 c), 
Bilderbücher (VII 5 a), Bühnendichtungen (XV 5), Erzählende 
Dichtungen (XV 3), Erbauungsschriften (II 5 c), Erzählungen 
(XV 3), Gedichte (XV 2), Jugendschriften (VII 5 ab), Geist- 
liche Lieder (II 5 c), Novellen (XV 3), Predigten (II 5 b), 
Romane (XV 3), Volkserzählungen (XV 4), Erbauliche Vor- 
träge (II 5 b). Im I. Teil des Katalogs, dem Text, sind 
natürlich alle Titel ausnahmslos im Alphabet aufgeführt. 

Der Hinrichssche Halbjahrs-Katalog gibt alle Titel un- 
verkürzt wieder; das Manuskript des Katalogs wird am 
30. Juni und am 31. Dezember abgeschlossen. 

Verzeichnisse für den täglichen Gebrauch. 

Die Hinrichsschen Verzeichnisse oder die Heinsius- 
schen, oder Kayserschen Bücherverzeichnisse sind also in 
einem nur einigermaßen gut geleiteten Sortiment als unbe- 
dingt notwendiges bibliographisches Handwerkszeug unent- 
behrlich. Für die neueste Literatur wird der rationelle Sor- 
timenter die Georgschen Schlagwortkataloge schwerlich 
missen wollen. Für die Weltliteratur und die neuere und 
neueste deutsche schönwissenschaftliche Literatur leisten 
Othmers Vademecum (in 5. Aufl. hrsg. v. Fr. J. Klee^ 



207 



meier), Kürschners Literaturkalender und die Brümmerschen 
Verzeichnisse der deutschen Dichter und Prosaisten des 
18. und 19. Jahrhunderts wertvolle Dienste. 

Für den täglichen und stündlichen Gebrauch sind die 
Lagerkataloge und wissenschaftlich geordneten Verzeich- 
nisse der Barsortimente von Volckmar, Staackmann, 
Koehler u. s. w. stets zur Hand zu halten, wie auch die 
Verzeichnisse von Schulbüchern, populärer Literatur, Ka- 
lendern u. s. w., welche die Großsortimenter Streller, Maier, 
Stiehl, Busch etc. veröffentlichen, gelegentlich gute Dienste 
leisten werden. Verzeichnisse von Lehrmitteln, Musikalien, 
Kunstsachen finden sich in der Übersicht der bibliogra- 
phischen Literatur. -<• 

Die Verlagskataloge der deutschen Verleger, welche 
durchgängig unentgeltlich und mit größter Bereitwilligkeit 
abgegeben werden, dürfen unter keinen Umständen in der 
Geschäftsbibliothek des Sortimenters fehlen. Da die Verlags- 
kataloge meist mit großer Ausführlichkeit bearbeitet und 
mit erläuternden Bemerkungen, Zusätzen, Urteilen, Bezugs- 
bedingungen etc. versehen sind, so wird sich der Sorti- 
menter manche unnötige Arbeit ersparen und oft rascher 
zum Ziele kommen, wenn er die Verlagskataloge fleißig 
benützt. 

Für den deutschen Buchhandel wird das bibliographi- 
sche System der Hinrichsschen Verzeichnisse in erster Linie 
in Betracht kommen. Nach demselben erfahren die Wissen- 
schaften folgende, Einteilung: 

I. Allgemeine Bibliographie, Bibliothekswesen, Ency- 
klopädien, Sammelwerke, Universitätswesen, Schriften 
gelehrter Gesellschaften, Gesamtwerke. 

1. Allgemeine Bibliographie, Bibliothekswesen. 

2. *Encyklopädien, * Sammelwerke. 

3. Universitätswesen , * Schriften gelehrter Gesell- 
schaften. (Studentenwesen s. XVIII.) 

4. * Gesamtwerke. 

* Soweit ausschließlich einer Wissenschaft zuge- 
hörig, siehe diese. 

IL Theologie. 

(f bezeichnet katholische Werke.) 

1. Allgemeines, Encyklopädie, Geschichte der theolo- 
gischen Wissenschaften. 



208 



2. Exegetische Theologie. 

Ausgaben, Übersetzungen und Auslegungen der 
Bibel und ihrer Teile, biblische Philologie, Konkor- 
danzen, Exegese, Kritik, Hermeneutik, biblische Ge- 
schichte, biblische Theologie, biblische Archäologie. 

3. Historische Theologie. 

Ausgaben der Kirchenväter, Kirchen- und Dogmen- 
Geschichte, kirchliche Kunst und Kunst- Archäologie, 
Ordenswesen und Heiligengeschichte, Biographien, 
Briefwechsel, Geschichte der Gegenwart, Berichte 
über Versammlungen und Vereine. 

4. Systematische Theologie. 

Dogmatik, Ethik, Apologetik, Religionsphilosophie, 
Vergleichende Religionswissenschaft , Symbolik, 
Irenik. 

5. Praktische Theologie. 

a) Allgemeines, Liturgik, Kirchengesang, Gesang- 
bücher, Homiletik, Katechetik, Kirchen Verfassung, 
Kirchenpolitik. (Kirchenrecht s. III 2.) 

b) Predigten, erbauliche Vorträge. (Besonders für 
Geistliche s. II 5 a und im ersten Register unter 
Predigten.) 

c) Erbauungsschriften , Andachtsbücher , geistliche 
Lieder. (Für die Jugend s. VII. 4 a.) 

b) c) nach Stichworten geordnet. 

d) Äußere und innere Mission. 

6. Jüdische Theologie. 

III. Rechts- und Staatswissenschaft. 

1. Allgemeines, Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie, 
Römisches Recht, Völkerrecht. 

2. Kirchenrecht, Privatrecht, Prozeß, Staatsrecht, Straf- 
recht. 

3. Handelsrecht, Seerecht, Wechselrecht und Patent- 
wesen. 

4. Gesetzeskunde (Texte und Kommentare). 

5. Verwaltung. 

a) Allgemeines, Finanz-, Steuer-, Zoll-,Versicherungs-, 
Konsulatswesen. 

b) Polizei, Feuerwehr. 



209 

6. Volkswirtschaft , Sozial Wissenschaft , Frauenfrage 
(s. a. XII i). 

7. Innere und äußere Politik, politische Tagesfragen 
(s. a. II 5 a X 2). 

8. Statistik, Staatshandbücher, 

IV, Heilwissenschaft. 

(* bezeichnet populäre Werke.) 

1. Allgemeines, Anthropologie, medizinische Geogra- 
phie, Geschichte der Medizin, medizinische Natur- 
wissenschaften. 

2. Arfatomie, Physiologie, Biologie, Bakteriologie. 

3. Pharmakologie (s. a. V6), Toxikologie, Hydrologie, 
Balneologie, Kurorte. 

4. Pathologie, Therapie, Hypnotismus. 

5. Gynäkologie, Geburtshilfe, Kinderkrankheiten. 

6. Chirurgie, Orthopädik (Heilgymnastik), Augen-, 
Ohren-, Sprach- und Zahnheilkunde. 

7. Öffentliches Gesundheitswesen, Hygiene, Medizinal- 
Statistik, Psychiatrie, Staatsarzneikunde (gerichtliche 
Medizin), Militärsanitätswesen. 

8. Homöopathie (für Tiere s. IV 9), Naturheilkunde, 
Vegetarismus, Diätetik. 

9. Tierheilkunde (s. a. XIV). 

V. Naturwissenschaften, Mathematik. 

1. Allgemeines, Geschichte, Hilfsmittel. 

2. Physik, Meteorologie. 

3. Geologie, Geognosie, Mineralogie, Krystallographie, 
Paläontologie. 

4. Botanik (s. a. XIV 2). 

5. Zoologie (s. a. IV 2, XIV). 

6. Chemie, Pharmazie, Apothekenwesen (s. a. IV 3, 7, 8). 

7. Mathematik. 

8. Astronomie. 

VI, Philosophie, Theosophie. 

1. Philosophie (s. a. II 4, Uli, VII 4 i). 

2. Geheim Wissenschaften, Okkultismus, Theosophie. 

VII. Erziehung und Unterricht, Jugendschriften. 

(f bezeichnet katholische Werke.) 

1. Allgemeines, Schulwesen, Schulgesetzkunde, Schul- 
reden, Berufswahl. 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 14 



210 

2. Pädagogik, Unterrichtslehre. 

3. Turnen, Volks- und Jugendspiele, Kindergarten. 

4. Unterrichts- und Schulbücher (fremdsprachlichen 
Unterricht s. VIII). 

a) Religion, biblische Geschichte. 

b) Deutsche Sprache, Literaturgeschichte, Deklamier- 
bücher. 

c) Rechnen, Mathematik, Naturlehre. 

d) Geschichte, Erdbeschreibung. 

1. Bücher. 

2. Schulatlanten und Handkarten für Schüler 
(Schulwandkarten s. IX 7, X3). 

e) Gesang. 

f) Zeichnen, Malen (s. a. XII 2, XVI 4). 

g) Schreiben, Stenographie. 

h) Handarbeiten, Handfertigkeit (Kunstgewerbe s. 
XII 2). 

i) Verschiedenes (Philosophie, Realienbücher, Volks- 
wirtschaft etc.) 

5. Bilderbücher, Jugendschriften, Theaterstücke für die 
Jugend. 

a) Bilderbücher, Jugendschriften. 

b) Theaterstücke für die Jugend. 

(Nach Stichworten geordnet. Unter Umständen auch 
nach dem Alter, jüngeres, reiferes, für die männliche, 
weibliche Jugend, Bilderbücher mit oder ohne Text 
zu ordnen.) 

VIII. Sprach- und Literaturwissenschaft. 

1. Allgemeines, allgemeine Literaturgeschichte, allge- 
meine und vergleichende Sprach- und Literatur- 
wissenschaft, Rhetorik, Schriftstellerwesen (allge- 
meine Bibliographie s. 1 1). 

2. Griechisch, Lateinisch, (Neugriechisch s. 6. mittel- 
alterl. Latein s. 5 c). 

a) Literaturgeschichte, klassische Altertumswissen- 
schaft, Kunst, Mythologie (s. a. II 2, 3). 

b) Grammatik, Schul- und Unterrichtsbücher, Wörter- 
bücher. 

c) Schriftsteller nebst Erläuterungsschriften und Über- 
setzungen. 



211 

3* Orientalische Sprachen und Literaturen (s. a. II 2), 
Altertumswissenschaft (s. a. IX 2). 

4. Germanische Sprachen und Literaturen. 

a) Deutsche Sprache einschließlich Altdeutsch (&. a. 
VII 4 b). 

b) Deutsche Literaturgeschichte (s. a. VII 4 b). 

c) Englisch. 

d) Die übrigen germanischen Sprachen und All- 
gemeines. 

5. Romanische Sprachen und Literaturen. 

a) Französisch. 

b) Italienisch. 

c) Die übrigen romanischen Sprachen, Mittellatein 
und Allgemeines. 

6. Slavische und die übrigen neueren Sprachen und 
Literaturen nebst Polyglotten. 

IX. Geschichte. 

1. Allgemeines, Weltgeschichte. 

2. Alte Geschichte (s. a. VIII 2a, 3). 

3. Mittlere und neue Geschichte (s. a. II 3). 

4. Urgeschichte und Kulturgeschichte. 

5. Hilfswissenschaften. 

Chronologie, Diplomatik, Genealogie, , Mythologie, 
Ordenswesen, Handschriften-, Münz-, Siegel- und 
Wappenkunde. 

6. Biographien, Memoiren, Briefwechsel (nach dem In- 
halt geordnet; s. a, die einzelnen Wissenschaften 
bez. das erste Register). 

7. Historische Karten und Atlanten (s. a. VII 4 d, 2). 

]X. Erdbeschreibung, Karten. 

1 . Allgemeines, Ortsverzeichnisse, Reisehandbücher 
(Städteführer nur im ersten Register). 

2. Spezielle Länder- und Völkerkunde, Reisen, Kolonial- 
politik (s. a, II 5 d, IV 1, 3, V 4 , 5, XII 3). 

3. Karten, Atlanten (s. a. VII 4 d, 2, IX 7; s. außerdem 
die einzelnen Wissenschaften z. B. V 3 ; Städtepläne 
nur im ersten Register). 

%I. Kriegswissenschaft. 

1. Allgemeines. 

2. Geschichte. . . . 

14* 



212 

3. Militärwesen (Militärische Ausbildung-, Strategie, 
Taktik), (s. a. IV 7, XIV, 4). 

XII. Handel, Gewerbe, Verkehrswesen, 

(s. a. III 3, 5, 6, 8; Patentwesen s. III 3.) 

1. Handel. 

2. Gewerbe, einschließlich Kunstgewerbe (die Zeit- 
schriften sachlich geordnet). 

3. Verkehrswesen (Technisches s. XIII). 

XIII. Bau- und Ingenieurwissenschaft. 

(Patentwesen s. III 3.) 

1.* Allgemeines. 

2. Bauwissenschaft. 

3. Bergbau, Hüttenwesen. 

4. Eisenbahnen, Schiffahrt (s. a. XII 3), Luftschiffahrt. 

5. Maschinenwesen, Mechanik. 

6. Elektrotechnik, Telegraphie (s. a. XII 3). 

XIV. Haus-, Land- und Forstwirtschaft. 

1. Hauswirtschaft, Vogelzuchtbücher. 

2. Landwirtschaft, Bienenzucht. 

3. Gartenbau, Weinbau. 

4. Pferdekunde, Reitsport. 

5. Forstwirtschaft. 

6. Jagd, Fischerei, Hundezucht und Hundesport. 

XV. Schöne Literatur. 

(Dialektschriften s. a. im ersten Register unter Mund- 
arten.) 

1. Allgemeines (s. a. I 4, VIII 4 b). 

2. Gedichte (geistliche Lieder s. II 5 c). 

3. Romane, Novellen, Erzählungen, erzählende und 
didaktische Dichtungen. 

4. Volkserzählungen. 

5. Bühnendichtungen. 

(2 — 5 nach Stich Worten geordnet.) 

XVI. Kunst. 

1. Kunstgeschichte, bildende Künste, Malerei (s. a- 
II 3, VIII 2 a. XII 2). 

2. Musik (s. a, II 5 a, VII 4e). 



213 



3- Theater, Dramaturgie (s. a. XV 5). 

4. Künstlerische Vorlagen (s. a. VII 4f, XII 2). 

XVII. Adreßbücher, Kalender und Jahrbücher. 

1. Adreßbücher (s. a. im ersten Register unter den 
«einzelnen Fächern, Städten etc.). 

2. Kalender und Jahrbücher (außer fachwissenschaft- 
lichen). 

XVIII. Verschiedenes. 

1. Allgemeines. 

2. Anstan dslehre, Tanz. 

3. Artistenwesen. 

4. Blumen-, Briefmarken- und Zeichensprache. 

5. Briefsteller. 

6. Duellwesen. 

7. Einschreib- und Gedenkbücher (Stammbücher). 

8. Feuerbestattung. 

9. Freimaurerei. 

10. Gaunersprache. 

1 1 . Gelegenheitsgedichte, Glückwünsche, humoristische 
u. a. Vorträge und Reden (Patriotische mit -j- ^ e " 
zeichnet.) 

12. Graphologie. 

13. Humor. 

14. Liederbücher. 

15. Mäßigkeitsbewegung. 

16. Mnemotechnik. 

17. Punktierbücher. 

18. Rätsel. 

19. Sammelwesen. 

20. Schönheitspflege. 

21. Spiele. 

22. Spiritismus. 
21. Sport. 

24. Studentenwesen. 

25. Tierschutz. 

26. Vereinswesen. 

27. Wahrsagekunst, Träume, Kartenschlagen, Stern- 
deuterei. 

28. Zauberkunststücke etc. etc. etc. - 



214 



Bibliographie, Bibliothekswesen, Inkunabeln etc. 

Adreßbuch der deutschen Zeitschriften u. der hervorragenden polit. Tages- 
blätter. Begr. v. C. A. Haendel. Hand- u. Jahrb. d. dtschn. Presse. 
40. Jahrg. Hrsg. v. H. O. Sperling. Stuttgart 1901. 

Anzeiger, literarischer, f. d. kathol. Österreich. Red. A. Knappitsch 
15. Jahrg. Graz 1900. 

Audiffredi, F. B. G., specimen historico-criticum edition. italicar. saec. 
XV in quo praeter editiones ab Orlandio, Mettario, Denisio etc. rec. 
plenius describ. etc. 4". Romae 1794. 

Berjeau, J. P., Catalogue ill. des livres xylographiques. London 1865. 

Berthold, Arth., Bücher u. Wege zu Büchern. Berlin 1900. 

Bibliographie, Allgemeine. Monatl. Verzeichn. d. wichtigeren neuen Er- 
scheinungen d. deutschen u. ausländ. Literatur. 46. Jahrg. Leipzig. 
Brockhaus. 

Bibliographie, Altpreußische, f. d. J. 1899. Nebst Nachträgen zu d. J. 
1896—98. Im Auftrage d. Ver. f. d. Gesch. v. Ost- u. Westpreußen 
zusammengest. v. W. Meyer. Königsberg i. Pr. 

Bibliographie der deutschen Zeitschriften-Literatur m. Einschluß von 
Sammelwerken u. Zeitungen. VI. Bd. Alphabet, n. Schlagworten 
sachlich geordn. Verzeichnis v. Aufsätzen, die während d. Monate 
Jan.— Juni 1900 in über 1300 zumeist wissenschaftl. Zeitschriften, 
Sammelwerken u. Zeitungen deutscher Zunge erschienen sind m. 
Autorenregister. Unter Mitwirkg. v. E. Roth u. A. L. Jellinek hrsg. 
v. F. Dietrich Leipzig. 

Bibliographie u. literarische Chronik der Schweiz. 30. Jahrg. Basel. 

Bodemann, E., Xylographische u. typographische Inkunabeln der kgl. 
öffentl. Bibliothek zu Hannover. Fol. Hannover 1866. 

Breitkopf, J. G. J., Üb. Bibliographie u. Bibliophilie. 4 . Leipzig 1793. 

Brockhaus* Katalog ausgewählter Werke der ausländischen Literatur* 
22. Jahrg. Leipzig. 

Brummer, Franz, Lexikon der deutschen Dichter u. Prosaisten v. d. 

ältesten Zeiten b. z. Ende d. 18. Jahrh. Leipzig. 
— Lexikon der deutschen Dichter u. Prosaisten d. 19. Jahrh. 2 Bde. 

4. Aufl. Leipzig. 

Büchermarkt, Der. Monatliches Verzeichnis ausgewählter Neuigkeiten 
der in- u. ausländischen Literatur. 7. Jahrg. 1901. 12 Nrn. Leipzig. 

Bücherschatz, Christlicher. Illustr. Weihnachtskatalog fürs evang. Haus, 
zugleich Katalog des Vereines v. Verlegern christl. Literatur, hrsg. 
v. O. Kraus. 22. Jahrg. Leipzig. 

Büchting, A., Verzeichnis d. z. ioojähr. Geburtsfeier Fr. v. Schillers 
erschienenen Bücher, Kunstblätter, Kunstwerke, Musikal., Denkmünzen 
etc. Nordhausen 1860. 



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Campbell, F. A. G., Annales de la typographie n6erlandaise au XV C » siecle. 
Avec 4 suppl6m. La Haye et Brux. 1874 — 90. 

Catalogue des incunables de la Bibliotheque Mazarine par P. Marais et 
A. Dufresne de St. L6on. Paris 1893. 

Centralblatt für Bibliothekswesen. Hrsg. v. O. Hartwig. 17. Jahrg. 1900» 
Leipzig. 

Centralblatt, Literarisches, f. Deutschland. Begr. v. Fr. Zarncke. 52. Jahrg. 
Leipzig. 

Clark, J. W., The care of books. An essay on the development of libraries 
and their fittings, from the earliest times to the end of the 18 th Century. 
Cambridge 1901. 

Druckschriften des 15. — 18. Jahrh. in getreuen Nachbildungen, hrsg. v. 
d. Direktion der Reichsdruckerei unter Mitwirkung v. F. Lippmann 
u. R. Dohme. Fol. Berlin 1884—87. 

Dziatzko, K., Üb. Inkunabelnkatalogisierung. S.-A. 

Ebert, Fr. Ad., Allgem. bibliograph. Lexikon. 2 Bde. Leipzig 1821—27. 

Einsle, Ant., Die Inkunabel-Bibliographie. Wien 1888. 

Ennen, L., Katalog der Inkunabeln der Stadtbibliothek zu Köln. Köln. 

Ersch, J. S., Handbuch der deutschen Literatur seit d. Mitte d. 18. Jahrh. 
bis a. d. neueste Zeit. Systemat. bearb. u. m. d. nötigen Registern 
versehen. Neue Ausg. 4 Bde. in 8 Abteilgn. Leipzig 1822 — 40. 

Georg, Karl u. Leop. Ost, Schlagwortkatalog. Verzeichnis der Bücher u. 
Landkarten in sachlicher Anordnung. I. 1883 — 87, II. 1888 — 92, III. 
1893—97. Hannover 1889 — 1901. 

Georgi, Th., Allgem. europäisch. Bücherlexikon. 4 Teile. Dabei 5. Teil, 
in welchem die französischen Autoren vom 16. Jahrh. an. Nebst 
3. Supplementen. Leipzig 1742 — 58. 

Gesamt-VerlagSrKatalog des deutschen Buchhandels u. des mit ihm im 
direkten Verkehr stehenden Auslandes. Hrsg. v. Adolf Russell. 16 Bde. 
in 28 Teilen. Münster i. W. 1881 — 1894. 

Gesner, Conr., Bibliotheca universalis sive catalogus omnium scriptorum, 
in tribus Unguis latina, graeca et hebraica etc. 4 voll. Zürich 1545— 55. 

Goedeke, Karl, Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. 2. A. 
v. Edm. Goetze. 8 Bde. u. Reg. Dresden 1884 u. ff. 

Gottsched, Joh. Christ, Nötiger Vorrat zur Geschichte der deutschen 
dramatischen Dichtkunst od. Verzeichn. aller deutschen Trauer-, Lust- 
u. Singspiele, die im Druck erschienen, von 1450 bis z. Hälfte d. 
jetzigen Jahrh. 2 Bde. Leipzig 1757 — 1765. 

Gracklauer, O., Deutscher Journalkatalog f. 1901. Zusammenstellung von 
ca. 2800 Titeln deutscher Zeitschriften, systemat. in 41 Rubr. geordn. 
37. Jahrg. Leipzig. 

Graesel, Arn., Handbuch der Bibliothekslehre. Zweite Auflage der Grund- 
züge. Neubearbeitg. v. Jul. Petzholdts Katech. d. Bibliothekenlehre. 
Leipzig 1902. 

— Manuel de biblioth6conomie. Edition francaise trad, p. Jul. Laude. 
Paris 1897. 



216 



Gr&esse, J. G. Th., Tresor de livres rares et precieux ou nouveau die- 
tionnaire bibliographique contenant plus de cent mille articles de livres 
rares, curieux et recherches, d'ouvrages de luxe etc. etc. 8. vols in 4 . 
Dresde 1859—69. 

Green wood, Th., Public libraries: a history of the movement and a 
manual for the Organisation and management of rate-supported libraries. 
4Ü1 ed. London 1894. 

Grisebacb, Ed., Weltliteratur-Katalog e. Bibliophilen m. literarischen u. 
bibliograph. Anmerkungen. Nebst Ergänzungsband. Berlin 1898 — 1900. 

Hain, Ludov., Repertorium bibliographicum, in quo libri omnes ab arte 
typographica inventa usque ad annum 1500 typis expressi etc. 2 tom. 
4 voll. Stuttgart 1826—38. 

— — Indices uberrimi opera Conr. Burger. Lips. 1891. 

— — Copinger, W. A., Supplement to Hain's Repertorium bibliographicum 
or collections towards a new edition of that work. 2 parts London 1895. 

Halkett, S. and J. Laing, Dictionary of the anonymous and pseudonymous 
literature of Great Britain. 4 vols. Imp. 8". Edinb. 1882 — 88. 

Handweiser, literarischer, zunächst f. alle Katholiken deutscher Zunge. 
Hrsg. v. Frz. Hülskamp. 40. Jahrg. Münster. 

Hedeler, G., Verzeichnis von Privat-Bibliotheken. I. Vereinigte Staaten 
v. Nordamerika, Kanada. II. Großbritannien. III. Deutschland. IV. Öster- 
reich-Ungarn. 

Heinsius, W., Allgemeines Bücherlexikon, oder vollständiges aiphabet. 
Verzeichnis der von 1700 bis Ende 1892 erschienenen Bücher, welche 
in Deutschland u. in den durch Sprache u. Literatur damit verwandten 
Ländern gedruckt worden sind. Nebst Angabe der Druckorte, der 
Verleger u. Preise. 19 Bde. Leipzig, F. A. Brockhaus. 

(Heyse, C. W. L.), Bücherschatz der deutschen Nationalliteratur d. XVI. 
bis XVIII. Jahrh. Systemat. geordn. Verzeichnis etc. Berlin 1854. 

Hinrichs Verzeichnisse s. S. 204—213. 

Hirzel, S., Verzeichnis einer Goethe-Bibliothek m. Nachträgen u. Fort- 
setzung. Hrsg. v. L. Hirzel. Leipzig 1S84. 

Hocbegger, Rud., Cb. d. Entstehung u. Bedeutung der Blockbücher. 
Leipzig 1891. 

Holtrop, J. W., Monuments typographiques des Pays-Bas au XVe. siecle. 
La Haye 1857—68. 

Hoppe, H., Katalog d. wichtigeren, hervorrag. und besseren Schriften 
deutscher Literatur, welche in d. J. 1801—68 erschienen sind. St. Pe- 
tersburg 1871. 

Jahresbericht. Literarischer, u. Weihnachtskatalog f. katholische Kreise. 
10. Jahrg. Münster. 

Jahres- Verzeichnis der an den deutschen Schulanstalten erschienenen 
Abhandlungen. XI. 1899. Berlin 1900. 

Jahres- Verzeichnis der an den deutschen Universitäten erschienenen 
Schriften. XIV. 15. Aug. 1898 bis 14. VIII. 1899. Berlin 1899. 

Jahres- Verzeichnis der schweizerischen Universitätsschriften 1898 — 99. 
Basel 1900. 



217 

Instruktionen f. d. aiphabet Kataloge d. preuß. Bibliotheken u. f. d. 
preuß. Gesamtkatalog v. 10. V. 1899. Berlin 1899. 

Jungendres, Seb., Disquisitio in notas characteristica libror. a typogr. 
incunabulo ad an. M. D. impressor. 4 . Norimb. 1740. 

Katalog der Ausstellung von Autographen, Bildern, Schattenrissen, Druck- 
werken u. Erinnerungsgegenständen zur Veranschaulichung von Goethes 
Beziehungen zu seiner Vaterstadt, veranstalt. v. freien dtschn. Hoch- 
stift. Juli— Novbr. 1895. Frankf. a. M. 1895. 

Kay er, Chr. G., Vollständiges Bücher-Lexikon, enthaltend alle von 1750 
bis zu Ende des Jahres 1898 in Deutschland erschienenen Werke u. 
Landkarten. Leipzig. Chr. Herrn. Tauchnitz. 

— Deutsche Bücherkunde oder Alphabet. Verzeichnis der v. 1750 bis 
Ende 1823 erschienenen Bücher, welche in Deutschland u. in der 
Sprache u. Literatur damit verwandten Ländern gedruckt worden 
sind. Nebst Angabe der Druckorte, Verleger u. Preise. 2 Bde. Leipzig 
1825—27. 

Klemm, Heinr., Beschreibender Katalog des Bibliographischen Museums 
von Heinrich Klemm. Dresden 1884. 

Klussmann, R., Systemat. Verzeichnis d. Abhandlungen, welche in den 
Schulschriften sämtl. an d. Programm tausch teilnehmend. Lehranstalten 
v. 1876 — 85 erschienen sind. Leipzig 1889. 

— — . — II. 1886—90. Leipzig 1893. 

Kürschner, Jos., Handbuch der Presse (Zeitungskatalog). Berlin 1902. * 

Leihbibliothekar, Der. Wöchentl. Anzeigeblätt demnächst erscheinender 
Bücher f. Leihbibliotheken. 17. Jahrg. 1901. Leipzig. 

Literaturberichte, Internationale, VIII. Jahrg. Leipzig. 

Literatur-Blatt, Allgemeines. Hrsg. v. d. Leo-Gesellschaft, red. v. Frz.^ 
Schürer. 10. Jahrg. 1901. Wien. 

Madden, J. P. A., Lettres d'un bibliographe. 6 vols. et 2 atlas. Versailles 
et Paris 1868—86. 

Maire, Alb., Manuel pratique du biblioth£caire etc. Paris 1896. 

Maittaire, M., Annales typographici ab artis inventae origine ad annum 
1664. 5 voll. Hagae 1719— 41. 

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Mitte d. 19. Jahrh. M. bibliogr. Erläutergn. Jena 1875. Register dazu 
v. G. Völcker. Frankfurt a. M. 1882. 

Meßkataloge, Frankfurter, 1564—1749. Der Titel des ersten von dem 
Augsburger Buchhändler Georg Wüler herausgegebenen Frankfurter 
Meßkatalogs lautete: Novorum librorum, quos nundinae autumnales, 
Francoforti anno 1564 celebratae, venales exhibuerunt, Catalogus. Ad 
exterorum Bibliopolarum, omniumque rei Literariae Studiosorum gra- 
tiam et usum coempti,.& venales expositi: Augustae in officina libraria 
Georgij Vvilleri, civis & Bibliopolae Augustani. Inserti sunt his non- 
nulli, ijdemque perpauci vetustioris editionis libri, ob raram eorum & 
insignem utilitatem commendabiles & iam multoties a doctis viris **• 
petiti. Anno a salutifero Virginis partu, M.D.LXIIII. (19 pag. 4 .) 

Meßkataloge, Leipziger, 1594 — 1860. 



218 

Monatsbericht, Bibliographischer, üb. neu erschienene Schul- u. Uni* 
versitätsschriften. (Dissertat., Programmabh., Habilitationsschriften etc.) 
12. Jahrg. Leipzig 1901. 

Monatsbericht, Internationaler, wissenschaftl. -literarischer. Monatliche 
Übersicht aller wicht. Neuerscheinungen d. In- u. Auslandes etc. 
10. Jahrg. Berlin 1901. 

Monumenta Germaniae et Italiae typographica. Deutsche u. italienische 
Inkunabeln in getreuen Nachbildungen, hrsg. v. d. Direktion der Reichs- 
druckerei. Auswahl u. Text von K. Burger. Gr.-Fol. Berlin. 

Mühlbrecht, O., Die Bibliographie im Dienste des Buchhandels S.-A. 
Berlin 1894. 

Musterkatalog für Volksbibliotheken. Hrsg. v. gemeinnützig. Verein zu 
Dresden. 4. Aufl. Leipzig 1900. 

Olschki, L. S., Catalogue XXXV. Riche et pr£cieuse collection d'incu- 
nables, soigneusem. decrits et mis en vente. Venise 1896. 

Ottino, Gius., Bibliografia. Milano 1892. 

Ottino, G. et G. Fumagalli, Bibliotheca bibliographica Italica. Catalogo 
degli scritti di bibliologia, bibliografia e biblioteconomia publ. in Italia. 
Roma 1S89 — 95. 

Oettinger, E. M., Bibliographie biographique ou dictionnaire de 26.000 
ouvrages relatifs ä l'histoire de la vie publ. et priv6es des hommes 
celebres etc. 4 . Leipzig 1850. 

Panzer, Geo. Wolfg , Annales typograph. ab artis inventae orig. ad. ann. 
M.D.XXXVI post Maittairii, Denisii aliorumque doct. viror. cur. in ord. 
red. etc. XI tomi. Nuernberg 1792— 1803. 

— Annalen der älteren deutschen Literatur od. Anzeige u. Beschreibg. 
derjenigen Bücher, welche von Erfindung der Buchdruckerkunst 
bis 1526 in deutscher Sprache gedruckt worden sind. Mit Zusätzen. 
3 Bde. 4°. Nürnberg u. Leipz. 1788 — 1805. 

Pellechet, M., Catalogue general des incunables des bibliotheques de 
France. Vol. I. Abano-Biblia. Paris 1897. (1° IO — I2 Bänden.) 

Petzholdt, J., Bibliotheca bibliographica. Kritisch. Verzeichnis der das 
Gesamtgebiet der Bibliographie betr. Literatur d. In- u. Auslandes. 
Mit aiphabet. Namen- u. Sachregister. Leipzig 1866. 

Preisliste der durch d. kaiserl. Post-Zeitungsamt in Berlin u. d. kaiserl. 
Postanstalten des Reichspostgebietes zu beziehenden Zeitungen, Zeit- 
schriften u. s. w. Mit Nachträgen. Berlin. 

Preisverzeichnis der in d. österr.-ungar. Monarchie u. im Auslande er- 
scheinenden Zeitungen u. periodischen Druckschriften f. d. J. 1901. 
Bearb. v. k. k. Postzeitungsamte in Wien. Wien 1901. 

Proctor, R., Index to the early printed books in the British Museum 
from the invention of printing to 1500. 4 vols. London 1898. 

Ratgeber, Literarischer, hrsg. v. Kunstwart. München. 

Redlich, C. Chr., Lessing-Bibliothek. Verzeichn. derjen. Drucke, welche 
d. Grundlage d. Textes der Lessingschen Werke bilden. Berlin 1878. 

Repertorium der gesamten deutschen Literatur. Hrsg. im Verein m. 
mehreren Gelehrten v. E. G. Gersdorf. 34 Bde. Leipzig 1834—42. 



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1893. 

Richter, P. E , Verzeichnis öffentlicher Bibliotheken aller Länder mit 
gegen 50.000 u. mehr Bänden. Leipzig 1894. 

Rogers, W. Th., A manual of bibliography. London 1891. 

Russell s. Gesamtverlagskatalog. 

Schleiermacher, A. A. E., Bibliograph. System d. ges. Wissenschafts- 
kunde m. e. Anleitg. z. Ordnen v. Bibliotheken, Musikalien, wissen- 
schaftl. u. Geschäftpapieren. Braunschweig 1852. 

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hallen. Stettin 1900. 

Schwab, Gust. u. K. Klüpfel, Wegweiser durch die Literatur der Deutschen. 
4. Aufl. Leipzig 187 1. 

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Schwenke, P., Adreßbuch der deutschen Bibliotheken. Leipzig 1893. 

Schwetschke, Gust, Codex nundinarius Germaniae literatae bisecularis. 
Meßjahrbücher des deutschen Buchhandels v. d. Erscheinen d. ersten 
Meßkataloges i. J. 1564 b. z. d. Gründung d. ersten Buchhändler- 
vereins i. J. 1765. M. e. Einleitg. Gr. Fol. Halle a. S. 1850. 

Seemanns literarischer Jahresbericht u. Weihnachtskatalog. Eine Auswahl 
der hervorragendsten Erscheinungen des Büchermarktes. Hrsg. v. 
R. Friedrich, K. Heinemann, A. Kirchhoff u. a. 30. Jahrg. Leipzig. 

Seizinger, J. G., Theorie u. Praxis der Bibliothekswissenschaft. Grund- 
linien d. Archivswissenschaft. Dresden 1863. 

Serapeum. Zeitschrift f. Bibliothekswissenschaft, Handschriftenkunde u. 
ältere Literatur hrsg. v. R. Naumann. 31 Jahrgänge. Leipzig 
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Sortiments-Katalog, Katholischer. Eine Auswahl vorzüglicher Werke 
f. kathol. Kreise hrsg. v. H. Korff. München 1888. Nachtrag dazu 
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Thelert, Gust., Supplement zu Heinsius', Hinrichs' u. Kaysers Bücher- 
Lexikon. Verzeichnis e. Anzahl Schriften, welche seit d. Mitte d. 
19. Jahrh. in Deutschland erschienen, in d. genannten Katalogen aber 
gar nicht oder fehlerhaft aufgeführt sind. Mit bibliogr. Bemerkgn. 
Grossenhain 1893. 

Thesaurus librorum rei catholicae. Handb. d. Bücherkunde d. ges. 
Literatur des Katholizismus. 2 Bde. Würzburg 1848 — 50. 

Twietmeyer, A., Katalog empfehlenswerter Werke der ausländischen 
Literatur. Engl., Französ., Italien., nebst e. Verzeichn. d. gelesenst. 
Zeitschr. d. Auslandes. 17. Jahrg. 1900. Leipzig. 

Vademecum des Antiquars. Ein Verzeichnis seltener u. vergriffener 
Bücher. Weimar. 

Vall6e, L., Bibliographie des Bibliographies. Avec suppl6m. 2 vols. Paris 
1883—87. 

Voullieme, Ernst, Die Inkunabeln der kgl. Univ. Biblioth. zu Bonn. Ein 
Beitrag z. Bücherkunde d. 15. Jahrh. Leipzig 1894. 

Wattenbach, W., Das Schriftwesen im Mittelalter. 3. A. Leipzig IÄ 



220 

Wealc, W. H. J.. Bibliographia liturgica. Catalogus Missalium ritus 
latini ab a. 1475 impressorum. London 1SS6. 

Wegweiser durch die katholische Literatur, zugleich Weihnächte- Almanach. 
Eine Auswahl der hervorragendsten Erscheinungen des katholischen 
Büchermarktes. 6. Jahrg. Steyi 1S99. 

Weigel, T. O. u. A. Zestermann, Die Anfange der Buchdruckerkunst in 
Bild u. Schrift. 2 Bde. Fol. Leipzig 1866. 

Weihnachts-Katalog. Eine Auswahl deutscher Werke, die sich be- 
sonders zu Geschenken eignen. 45. Jahrg. Leipzig, J. C Hinrichssche 
Buchh. 

Weihnachts-Katalog. Illustrierter. Auswahl vorzügl. Bücher, Atlanten etc. 
24. Jahrg. Leipzig, F. Volckmar. 

Weihnachts-Katalog. Illustr. deutscher. Dresden. Verein Dresdner Buch- 
händler. 

Weihnachts-Katalog, Literarischer. 13. Jahrg. Leipzig, K. F. Koehler. 

Weise, A., Bibliothcca germanica. Verzeichnis aller auf Deutschland u. 
Deutsch- Österreich bezügl. Original werke, die in d. Jahren 1880 — 85 
im ges. Auslande erschienen sind. Paris 1S86. 

Weissbacb, H , Handkatalog des Sortimenters. Verzeichn e Auswahl 
literar. Erscheinungen der letzten 25 Jahre nach Schlagworten. 4. Aufl. 

Weimar 1889. 

Weller, E., Repertorium typographicum. Die deutsche Literatur im 
ersten Viertel des 16. Jahrh. Im Anschluß an Hains Repertorium 
u. Panzers Annalen. Nördlingen 1864. Supplement dazu: Nördlingen 
1874. 

— Index pseudonymorum. Verzeichnis aller Autoren, die sich falscher 
Namen bedienten. 2. Ausg. Mit Nachträgen. 2 Teile. Leipzig u. 
Glauchau 1862—67. 

— Die falschen u. fingierten Druckorte. Repertorium der seit Erfindung 
der Buchdruckerkunst unter falscher Firma erschienenen deutschen, 
latein. u. französ. Schriften. 2 Bde. 2. Aufl. Leipzig 1864. 

Zedier, G., Die Inkunabeln nassauischer Bibliotheken. Wiesbaden 1900. 

Theologie. 

Baldamus, E., Fünfjähr. Fachkataloge IV a. D. literar. Erscheinungen d. 
letzten fünf Jahre (1865—69) a. d. Geb. d. protestant. Theologie v. 
E. Baldamus u. R. Haupt. Leipzig 1870. 

— — dasselbe für 1870—74. Leipzig 1875. 

Baldamus, E., Fünfjähr. Fachkataloge IV b. D. literar. Erscheinungen 
d. letzten fünf Jahre (1865 — 69) a. d. Geb. d. kathol. Theologie v. E. 
Baldamus u. R. Haupt. Leipzig 1870. 

— — dasselbe für 1870—74. Leipzig 1875. 

— — dasselbe für 1875 — 79. Leipzig 1881. 

— — dasselbe für 1880—84. Leipzig 1885. 

Bibliotheca Doellingeriana. Katalog der Biblioth. d. Univ. Prof. J. J. J. 
v. Döllinger hrsg. v. d. Univ. München. München 1893. (Besonders 
Literatur d. Vaticanums.) 



221 , 



Bibliotheca theologica oder Verzeichnis aller brauchbaren in älterer u. 
neuerer Zeit bis z. Schlüsse d. J. 1831 in Deutschld. erschienenen 
Werke üb. alle Teile d. wissensch. u. prakt, besonders protestantischen 
Theologie n. d. Handb. d. theolog. Lit. v. Prof. Winer m^ Zuziehg. 
anderer zuverläss. lit. Hilfsmittel zuerst bearb. u. hrsg. v. Th. Ch, 
Fr. Enslin; v. neu. durchges. u. fortges. v. Chr. W. Löflund. Nebst 
e. Materienreg. 2. Aufl. Leipzig 1833. 

Bibliotheca theologica od. vierteljährl syst. Bibliographie aller a. d. 
Geb. d. (wissensch.) evangel. Theologie in Deutschld. u. d. Auslande 
neu erschienenen Schriften u. wichtigeren Zeitschriften -Aufsätze. 
Göttingen. 

Danz, J. J. L. Universal-Wörterbuch der theologischen, kirchen- u. 
religionsgeschichtlichen Literatur. Leipzig 1843. 

Erichson, Alfr., Bibliographia Calviniana. Catalogus chronologicus operum 
Calvini. Catal. systemat. operum, quae sunt de Calvino. Cum Indice 
auctor. aiphabet. (Aus Calvini opera) Berlin 1900. 

Ersch, J, S., Literatur der Theologie seit d. Mitte d. 18. Jahrh. b. a. d. 
neueste Zeit. Systemat. bearb. u. m. d. nötigen Registern versehen. 
Neue Ausg. v. E. G. A. Böckel, Leipzig 1822. 

Eys, W. J. van, Bibliographie des bibles et des nouveaux testäments en 
langue francaise des XV me et XVI me siecles. I. Bibles, IL Nouveaux 
Testaments. Geneve 1900—01. 

Gla. Dietr., Systemat. geordnetes Repertorium der kathol. -theologischen 
Literatur, welche in Deutschland, Osten*, u. d. Schweiz seit 1700 bis 
z. Gegenwart erschienen ist. In 2 Bdn. Paderborn 1895. 

Handkatalog* Theologischer. Systemat. Verzeichnis wicht, neuerer 
evangel. -theologischer Werke m. e. Schlagwortregister. 5. A. Herbst 
1900. Göttingen. 

Hurter, H., Nomenciator literarius recentioris theologiae catholicae etc. 
5 Bde. Innsbruck 1871—86. 

Korff, Heinr., Bibliotheca theologiae et philosophiae catholicae. Systemat. 
Verzeichnis v. deutsch. Werken der kathol. Theologie u. Philosophie 
u. e. Auswahl der vorzüglichsten in lateinischer Sprache erschienenen 
theol. u. philos. Werke d. Auslandes v. 1870 — 97. München 1897. 

Literatur-Bericht, Theologischer. Begr. v. P. Eger, hrsg. v. Jordan. 
24. Jahrg. 190 1. Gütersloh. 

Literatur-Bericht f. Theologie u. d. Bücherei d. christl. Hauses überhaupt. 
Hrsg. v. W. Rathmann. 14. Jahrg. Leipzig 1901. 

Luther. Catalogue of printed books in the British Museum: Martin Luther. 
London 1894. 

Tavagnutti, M. S., Bibliotheca cathol. Soc. Jesu. Verzeichnis d. wichtig, 
üb. d. Orden u. d. Ges. Jesu von 1830 — 61 von kathol. Seite er- 
schienenen Werke. Wien 1891. 

Tavagnutti, M. Si, Katholisch-theologische Bücherkunde der letzten 
50 Jahre. Systemat. nach Materien geordn. u. m. e. Autoren-Register 
versehen. Wien 1891. 

Wackernagel, Ph., Bibliographie z. Geschichte d. deutschen Kirchen- 
liedes im 16. Jahrh. Frankf. a. M. 1855. 



222 

Wegweiser durch die Konfirmations-Literatur m. Berücksicht. d. Passions- 
u. Osterzeit. Leipzig 1900. Wallmann. 

Winer, G. B„ Handbuch d. theolog. Literatur, hauptsächl. der Protestant. 
2 Bde. 3. A. Leipzig 1838—40. 

Wolfs theologisches Vademecum d. i. e. aiphabet, u. systemat. geordnete 
Handbibliothek v. älteren u. neueren Literat.-Erscheingn. a. d. Geb. 
d. Theologie. Die Lit. bis 1888 enthaltend. Leipzig. 

— — — die Literatur von 1888 — 1891. Leipzig. 

Zimmer, Friedr., Bücherkleinode evangelischer Theologen. 2. A. Gotha 

1888. 

Zuchold, E. A., Bibliotheca theologica. Verzeichnis der a. d. Gebiete d. 
evangel Theologie 1830—62 in Deutschland erschienenen Schriften. 
2 Bde. Göttingen 1864. 



Rechts- u. Staatswissenschaften. 

Bericht über neue Erscheinungen u. Antiquaria a. d. Gesamtgebiete d. 
Rechts- u. Staatswissenschaften. Hrsg. v. R. L. Prager. Berlin. 

Bibliographie, Allgemeine, der Staats- u. Rechtswissenschaften. Übers, 
d. a. diesen Gebieten im deutsch, u. ausländ. Buchhandel neu er- 
schienenen Literatur. Hrsg. v. O. Mühlbrecht. 33. Jahrg. Berlin. 

Bibliotheca juridica od. Verzeichnis aller brauchbaren, in älterer u. 
neuerer Zeit, bes. aber v. J. 1750 bis z. Mitte d. J. 1839 * n Deutschld. 
erschienenen Werke üb. alle Teile d. Rechtsgelehrsamkeit u. deren 
Hilfswissensch. Zuerst hrsg. v. Th. Ch. Fr. Enslin. Von neuem gänzlich 
umgearb. 2. A. v. Wilh. Engelmann. Nebst e. vollst. Materienregister. 
Leipzig 1840. 

— — — Supplementheft, enthaltd. d. Literatur v. d. Mitte d. J. 1839 bis 
z. Mitte d. J. 1848. Leipzig 1849. 

Bibliotheca juridica. Systemat. Verzeichnis d. neueren u. gebräuchl. a. 
d. Gebiete der Rechts- u. Staatswissensch. erschien. Lehrbücher, 
Kompend. Gesetzesausg. Kommentare etc. Leipzig Roßberg. 

Ersch, J. S. Literatur der Jurisprudenz u. Politik m. Einschluß der 
Kameralwissenschaften s. d. Mitte d. 18. Jahrh. bis a. d. neueste Zeit. 
Systemat. bearb. u. m. d. nötigen Registern versehen. Neue Ausg. v. 
J. Ch. Koppe. Leipzig 1822. 

Frankenstein, Kuno, Bibliographie des Arbeiterversicherungswesens im 
deutschen Reiche. Leipzig 1895. 

Katalog der Bibliothek des Reichstages. I.— III. Bd. Berlin 1890—96. 

Lipenius, M., Bibliotheca juridica. 2 Bde. Leipzig 1757. Dazu 4 Supple- 
mente. Leipzig u. Breslau 1775— 1823. 

Maas, G., Bibliographie des bürgerlichen Rechts. Verzeichn. v. Einzelschr. 
u. Aufs. üb. d. im bürg. Gesetzb. f. d. d. R. vereinigte Recht, sachlich 
geordn. Berlin 1900. 

Mollat, G., Verzeichn. d. Hauptwerke d. deutschen Literatur a. d. Geb. 
d. Rechts- u. Staatswissensch. v. 1820—82. Leipzig 1886. 



223 

Mühlbrecht, O., Wegweiser durch die neuere Literatur der Rechts- u. 
Staatswissenschaften. Für die Praxis bearb. 2. Aufl. Berlin 1893. 

— II. Band, enthaltend die Literatur d. J. 1893 bis Ende 1900. 

Berlin 1901. 

— Übersicht der gesamt. Staats- u. rechtswissenschaftl. Literatur. 32. Jahrg. 
1899. Berlin 1900. 

— Bibliographie d. bürgerl. Gesetzbuches f. d. d. R. u. seiner Neben- 
gesetze. I. II. Berlin 1900. 

Muensterberg, Emil, Bibliographie des Armenwesens. Berlin 1900. 

Nettlau, Bibliographie de l'anarchie. Bruxelles 1897. 

Novitäten, Juristische. Internat. Revue üb. alle Erscheinungen d. Rechts- 
u. Staatswissensch., nebst Referaten üb. interess. Rechtsfälle u. Ent- 
scheidgn. 7. Jahrg. 1901. Leipzig. 

Stammhammer, J., Bibliographie des Sozialismus u. Kommunismus. Jena 

1893. 
Stoerk, F., Die Literatur des internationalen Rechts 1884—94. Leipzig 

1896. 

Struve, B. G., Bibliotheca juris. Ed. sept. Jena 1743. 

Verzeichnis sämtl. Schriften a. allen Gebieten d. Versicherungswesens, 
welche v. 1850—90 im deutschen Buchhandel erschienen sind. 2. Aufl. 
O. Gracklauer. Leipzig 1891. 

Verzeichnis von Schriften a, d. Geb. d. Sozialwissenschaft, Presse, Partei- 
u. Arbeiterwesen. O. Gracklauer. Leipzig 1878. 

Walther. O. A., Handlexikon der Jurist. Literatur d. 19. Jahrh. Weimar 

1854. 
Wolfs juristisches Vademecum. Alphab. u. systemat. Zusammenstellung 

d. literar. Erscheinungen a. d. Geb. d Rechts- u. Staatswissensch. Die 

Literatur bis 1889 enthaltend. Leipzig. 

Zusammenstellung der wichtigsten literar. Erscheinungen üb. d. Frauen- 
frage. Nürnberg T893. 



Heilwissenschaft. 

Anzeiger, Monatlicher, üb. Novitäten u Antiquaria a. d. Geb. d. Medizin 
u. Naturwissensch. Jahrg. 1901. Berlin. 

Baldamus, E., Fünfjähr. Kataloge VI. D. literar. Erscheinungen d. letzten 
5 Jahre 1866-70 a d. Geb. d. Medizin u. Pharmazie v. E. Baldamus 
u. R. Haupt. Leipzig 1871. 

— — — dasselbe 1871—75. Leipzig 1876. 

— — — dasselbe 1876 — 80. Leipzig 1881 

— — — dasselbe 1881—85. Leipzig 1886. 

Bibliotheca medieb chirurgica et anatomico-physiologica. Alphabet. Ver- 
zeichnis d medizin., chirurg., geburtshilfl., anatom. u. physiol. Bücher, 
welche v. J 1750 bis Ende d. J 1847 in Deutschland erschienen sind. 
Hrsg. v. Wilh. Engelmann. Mit e. vollst. Materienregister. 6. AufL ** Ä - 
Bibl. med.-chir. v. Enslin. Leipzig 1848. 



224 



Bibliotheca medico-chirurgica et anatomicophysiologica. Supplementheft 
enthaltend d. Literatur v. J. 1848 bis Ende 1867. Leipzig 1868. 

Bibliotheca pharmaceutico-chemica oder Verzeichnis derjenig. pharmazeut.- 
chemisch. Bücher, welche seit d. Mitte d. vor. Jahrh. bis z. Mitte d. 
J. 1837 in Deutschld. erschienen sind. Hrsg» v. Wilh. Engelmann. 
Leipzig 1838. 

Bibliotheca veterinaria od. Verzeichnis der in älterer u. neuerer Zeit bis 
z. Mitte d. J. 1842 in Deutschld. erschien. Bücher üb. alle Teile d. 
Tierarzneikunde. Zuerst hrsg. v. Th. Chr. Fr. Enslin. Von neuem 
gänzl. umgearb. v. Wilh. Engelmann. Nebst e. vollst. Materienreg. 
2. A. Leipzig 1843. 

Büchting, A„ Bibliotheca anatom. et physiolog. od. Verzeichnis aller a. 
d. Geb. d. Anatomie u. Physiologie 1848—67 im deutsch. Buchhdl. 
erschien. Bücher u. Zeitschr. Nordhausen 1868. 

Büchting, A., Biblioth, balneolog. et hydrotherap. od. Verzeichn. aller a. 
d. Geb. d. Bäderlehre u. Wasserheilkunde 1847 — 66 im deutsch. 
Buchhdl. erschien. Bücher u. Zeitschriften. Nordhausen 1867. I. Fort- 
setzung 1867 — 71. Ebd. 1872. 

Büchting, A., Biblioth. chirurgica od. Verzeichn. aller a. d. Geb. d. 
Chirurgie 1848 — 67 im deutsch. Buchhandel erschienen. Bücher, u. 
Zeitschriften. Nordhausen 1868. 

Büchting. A., Biblioth. gynaecolog. et obstetr. od. Verzeichn. aller a. d. 
Geb. d. Gynäkologie u. Geburtshilfe 1847 — 66 im deutsch. Buchhandel 
erschien, Bücher u. Zeitschr. Nordhsn. 1867. 

Büchting, A., Biblioth. med. general. oder Verzeichn. aller üb. Medizin 
im allgem. u. üb. verm. Discipl. derselb. 1848 — 67 im deutsch. Buch- 
handel erschien. Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1868. 

Büchting, A., Biblioth. medic.-histor., -geogr. et -Statist, od. Verzeichn. 
aller auf d. Geb. d. mediz. Gesch., Geogr. u. Statist. 1848 — 67 im 
dtschn. Buchhdl. erschienen. Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1868. 

Büchting, A., Biblioth. medic. publ. od. Verzchns. aller a. d. Geb. d« 
ges. Staatsarzneikunde 1848 — 67 im dtschn. Buchhdl. erschienen- 
Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1868. 

Büchting, A., Biblioth. odont. od. Verzeichnis d. 1847 — 66 a. d. Geb. d. 
Zahnheilkunde im dtschn. Buchhdl. erschienen. Bücher u. Zeitschriften. 
Nordhausen 1867. 

Büchting, A., Biblioth. ophthalmolog. od. Verzeichn. aller a. d. Geb. d. 
Augenheilkunde 1847—66 im deutsch. Buchhandel erschienen. Bücher 
u. Zeitschrftn. Nordhausen 1867. I. Forts. 1867 — 71. Ebd. 1872. 

Büchting, A., Biblioth. otiatr. od. Verzeichn. aller a. d. Geb. d. Ohren- 
heilkunde 1847 — 66 im deutsch. Buchhdl. erschienen. Bücher u. 
Zeitschrftn. Nordhausen 1867. 

Büchting, A., Biblioth. pathol. et therap. od. Verzeichn. aller a. d. Geb. 
d. Pathologie u. Therapie 1848—67 im deutsch. Buchhandel er- 
schienenen Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1868. 

Büchting, A., Biblioth. pharmaceut. od. Verzeichn. aller a. d. Geb. d. 
Pharmazie 1849—68 im deutschen Buchhandel erschienenen Bücher 
u. Zeitschriften. Nordhausen 1869. 



225 

Büchting, A., Biblioth. pharmacolog. et toxicolog. od. Verzeichn. aller 
a. d. Geb. d. Arzneimittellehre u. Giftlehre 1848—67 im dtschn. 
Buchhdl. erschienen. Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1868. 

Büchting, A., Biblioth. praxeos medic. od. Verzeichn. aller in Bezug auf 
d. Ausübung der ärztl. Kunst 1848—67 im deutsch. Buchhdl. er- 
schienen. Bücher u. Zeitschriften. Nordhausen 1868. 

Büchting, A., Biblioth. psychiatr. od. Verzeichn. aller a. d. Geb. d. 
Seelenheilkunde 1847 — 66 im dtschn. Buchhdl. erschienen. Bücher u. 
Zeitschrftn. Nordhausen 1867. I. Forts. 1867 — 71. Ebd. 1872. 

Büchting, A., Biblioth. veterin. oder Verzeichn. d. seit Mitte 1842 bis 
Ende 1866 im deutschen Buchhdl. erschienen. Bücher u. Zeitschrftn. 
üb. alle Teile der Tierarzneikunde. Nordhausen 1867. 

Choulant. Ludw., Handbuch d. Bücherkunde f. d. ältere Medizin zur 
Kenntnis der griech., latein. u. arabischen Schriften im ärztl. Fache 
u. zur bibliograph. Unterscheidg. ihrer verschied. Ausg., Übersetzgn. 
u. Erläutergn. 2. Aufl. Leipzig 1841. 

— Bibliotheca medico-historica sive catalogus librorum de re medica et 
scientia naturali systematicus Lipsiae 1842. Additamenta ed. Jul. 
Rosenbaum. Halis Saxonum 1842 — 47. 

Ersch, J. S., Literatur der Medizin s. d. Mitte d. 18. Jahrh. bis a. d. 
neueste Zeit. Systemat. bearb. u. m. d. nötigen Registern versehen 
Neue Ausg. v. F. A. L. Puchelt. Leipzig 1822. 

Holtrop, L. S. A., Bibliotheca medico-chirurgica et pharmaceutico- 
chemica, sive catalogus alphabeticus omnium librorum, dissertat. etc. 
et in Belgio ab anno 1790 ad annum 1840 editorum etc. Hagae 
Comitis 1842. 

Klee, Rob., Bibliotheca veterinaria oder Verzeichn. sämtlicher bis z. 
Gegenwart im deutschen Buchhandel erschien. Bücher u. Zeitschrftn. 
a. d. Geb. der Veterinärwissensch. Nebst e. Verz. d. Stichworte. 
Leipzig 1901. 

Novitäten, Medizinische. Internat. Revue üb. alle Erscheingn. d. medizin. 
Wissensch., nebst Referaten üb. wicht, u. interess. Abhandlgn. d. 
Fachpresse. 10. Jahrg. 1901. Leipzig. 

Schmidt, P., Bibliographie des Alkoholismus der letzten 20 Jahre (1880 
bis 1900) I. Deutsche Literatur. Dresden 1901. 

Schoetz, R., Die Literatur der Veterinärwissensch. u. deren Hilfswissen- 
schaften von 1889—94. Berlin 1894. 

Spezial-Katalog der Gesamtliteratur üb. Krankenpflege, zusammengest. 
v. M. Mendelssohn, J. Bloch, M. Hoefer etc. Berlin 1899. 

Verzeichnis d. gesamt. Literatur üb. Zahnheilkunde, welche in d. letzten 
25 Jahren 1857 — 82 im deutschn. Buchh. erschien, ist. O. Gracklauer. 
Leipzig 1883. 

Verzeichnis d. gesamt. Literatur üb. Veterinärwissenschaft u. populäre 
Tierheilkunde, welche v. 1866 — 83 im deutschn. Buchh. erschienen 
ist. In 35 Rubr. systemat. m. alphab. Register. O. Gracklauer. 
Leipzig 1883. 

Verzeichnis aller a. d. Geb. d. Augenheilkunde v. 1867—83 im 
Buchhdl. erschienen. Bücher u. Zeitschr. M. ausführl. Materie« 
O. Gracklauer. Leipzig 1883. 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 



226 

Weiland, E., Ophthalmologische Bibliographie 1868— 98. Wiesbaden 1900. 

Wolfs medizinisches Vademecum. Alphabet, u. syst. Zusammenstellg. d. 
literar. Erscheingn. a. d. Geb. d. Heilwissenschaft u. Tierheilkunde. 
Die Literatur bis 1890 enth. 4 Bde. Leipzig. 

— — — V. Die Literatur v. 1890 — 97 enthaltend. Leipzig. 



Naturwissenschaften, Mathematik. 

Bibliographia zoologica. (Beiblatt zum Zoolog. Anzeiger) vol. V. Leip- 
zig 1900. 

Bibliotheca entomologica. Die Literatur üb. d. ganze Gebiet der Ento- 
mologie b. z. J. 1862 v. H. A. Hagen. 2 Bde. Leipzig 1862 — 63. 

Bibliotheca historico-naturalis. Verzeichnis d. Bücher üb. Naturgeschichte, 
welche in Deutschld., Skandinav., Holland, Engld., Frankr., Italien u. 
Spanien in d. J. 1700— 1846 erschienen sind. Von Wilh. Engelmann. 
I. Bücherkunde. Hilfsmittel. Allgem. Schriften. Vergleich. Anatomie 
u. Physiologie Zoologie. Paläontologie. M. e. Namen- u. Sachregister. 
Leipzig 1846. 

Bibliotheca zoologica (I.). Verzeichnis d. Schriften üb. Zoologie, welche 
in d. period. Werken enthalten u. v. J. 1846—60 selbständig er- 
schienen sind. M. Einschluß der allgemein-naturgeschichtl., period. u. 
paläontologischen Schriften. Bearb. v. J. Vict Carus u. Wilh. Engel- 
mann. 2 Bde. Leipzig 1861. 

Bibliotheca zoologica (IL). Verzeichnis d. Schriften üb. Zoologie, welche 
in d. period. Werken enthalten u. v. J. 1861 — 80 selbständig erschienen 
sind. M. Einschluß der allgem. -naturgesch., period. u. paläontolog. 
Schriften. Bearb. v. O. Taschenberg. Leipzig I. 1887. II. 1889. HI. 
1890. IV. 1894. 

Bibliotheca mathematica. Verzeichnis d. Bücher üb. d. ges. Zweige der 
Mathematik, als: Arithmetik, höhere Analysis etc., w. i. Deutschld. 
u. d. Auslande v. J 1830 bis Mitte d. J. 1854 erschienen sind. Hrsg. 
v. L. A. Sohncke. M. e. vollst. Materienregister Leipzig 1854. 

Büchting, A., Biblioth astronom. et meteorolog. od. Verzeichn. d. a. d 
Geb. d. Astronomie u. Meteorologie 1862—71 im dtschn. Buchhandel 
erschienen. Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1872. 

Dryander, J., Catalogus bibliothecae historico-naturalis Josephi Banks 
5 Bde. London 1769 — 1800. 

Erlecke, A., Bibliotheca mathematica. Systemat. Verzeichn. der bis 1870 
in Deutschld. a. d. Geb. d Arithmetik, Algebra. Analysis. Geo- 
metrie etc. erschienen. Werke, Schriften u. Abhandlgn. I. (einz.) Bd., 
die encykl.-math. Literatur umfassend. Halle a. S. 1873. 

Erscb, J. S., Literatur der Mathematik, Natur- u. Gewerbskunde mit 
Inbegriff der Kriegskunst u. anderer Künste, außer den schönen, seit 
d. Mitte d. 18. Jahrh. bis a. d. neueste Zeit. Systemat. bearb. u. m. 
d. nötigen Registern versehen. Neue fortgesetzte Ausgabe von Fr. 
W. Schweigger-Seidel. Leipzig 1828. 

Houzeau, J. C et A. Lancaster, Bibliographie g6nerale de rastronomie. 
2 vols. Bruxelles 1882—90. 



221- 



Naturae novitates. Bibliographie neuer Erscheinungen aller Länder a. d. 
Geb. d. Naturgeschichte u. d. exakten Wissenschaften. 23. Jahrg. 
1901. Berlin. 

Pritzel G. A., Thesaurus literaturae botanicae., 4 . z. A. Leipzig 1872. 

Rogg, J., Bibliotheca mathematica sive criticus librorum mathematicorum, 
qui inde ab rei typographicae exordio ad anni 1830™» usque finem 
excusi sunt etc. I. Libros arithmet. et geometr. compl. Tübingen 1830. 

Wolfs naturwissenschaftliches Vademecum. Leipzig. 

I. 1. A. Reine Mathematik einschlieft, d. Geodäsie (die Literatur 
bis 1889). • 

I. 1. B. Astronomie (die Literatur bis 1889). 
II. A. Physik u. Meteorologie (die Literatur bis 1889). 
II. B. Chemie u. Pharmazie. Chemische Technologie (bis Ende 1889). 
JII. Botanik (bis Oktober 1889). 

IV. A. Technologie. Maschinenbau. Eisenbahnwesen. Schiffbau u. 
Marinewesen. Luftschiffahrt u. Flugtechnik. Artilleristische 
Technologie etc. u. Hilfswissenschaften (die Literatur bis 

1889 enthaltend). 

IV. B. Gewerbekunde (die Literatur bis Ende 1889 enthaltend). 
IV. C. Bauwissenschaft, Bergbau u. Hüttenkunde (die Literatur bis 

1890 enthaltend). 



Philosophie. 

Bibliographie der psychophysiologischen Literatur d. J. 1898. Leipzig. 

Bibliotheca philosophica od. Verzeichn. der in älterer u. neuerer Zeit, 
besonders aber v. J. 1750 bis z Ende d. J. 1823 in Deutschland er- 
schienen. Bücher üb. alle Teile der Philosophie. Hrsg. v. Th. Ch. 
Fr. Enslin. Berlin 1824. 

Bibliotheca psychologica oder Verzeichn. d. wichtigsten üb. d. Wesen d. 
Menschen- u. Tierseelen u. d. Unsterblichkeitslehre handelnden Schrift- 
steller älterer u. neuerer Zeit in aiphabet Ordng. zusammengest. u. 
m. e. wisse nschaftl. Übers, begl. v. J. G. Th. Graesse. Leipzig 1845. 

Büchting, A., Bibliotheca philosophica oder Verzeichn. der a. d. Geb. d. 
philosoph. Wissensch. 1857—66 im deutschn. Buchh. erschienen. 
Bücher u. Zeitschriften. Nordhausen 1867. I. Fortsetzg. 1867—71. 
Ebd. 1872. 

Ersch, J. S., Literatur der Philologie, Philosophie u. Pädagogik seit d. 
Mitte d. 18. Jahrh. bis a. d. neueste Zeit. Systemat. bearb u. m. d. 
nötigen Registern versehen. Neue Ausg. v. E. G. A. Böckel. Leip- 
zig 1822. 

Wolfs philosophisch-pädagogisches Vademecum. Alphabet, u. systemat. 
Zusammenstellg. d. literar. Erscheingn. a. d. Geb. d. Philosophie, 
Pädagogik u d. Anschauungs-Unterrichtes. N. F. I. Die Lite? * 
j886 enthaltend. Leipzig. 

*- r- N. F. II. Die Literatur v. 1886—1890 enth. Leipzig« 



228 



Erziehung und Unterricht Jugendschriften. 



Anzeiger l. d. neueste pädagogische Literatur. U. Mitwirkg. mehr. Scholm. 
hrsg. v. d. Schriftleitern d. Allg. deutsch. Lehrerzeitg. 30. Jahrg. 190 1. 
Leipzig. 

Beurteilungen y. Jugend- u. Volksschriften. Hrsg. y. Prüflings- Ausschuß 
d. Anhalt. Lehrervereines. Zerbst. 

Bibliotheca paedagogica oder Verzeichnis aller brauchbaren .... bis 
1823 in Deutschld. erschienenen Bücher üb. d. Erziehungskunst u. d. 
Unterr. in Bürger- u. Volksschulen, nebst Materienreg. u. drei An- 
hängen, enth. Vorschriften. Zeichenbücher u. Schulatlasse. Hrsg. v. 
Th. Chr. Fr. Enslin Berlin 1824. 

Drescher, Joh.. Auswahl geeigneter Jugendschriften für Schülerbiblio- 
theken an Volks- u. Bürgerschulen. Graz 1900. 

Faulmann, Karl. Geschichte u. Literatur der Stenographie. Wien 1895. 

Israel, Aug., Bibliographie der Schriften von und über Pestalozzi. 
Zschopau 1894. • 

Katalog der pädagogischen Zentralbibliothek (Comenius-Stiftung) zu 
Leipzig. Leipzig 1901. 

Katalog von Werken über den Zeichenunterricht. Neuwied 1876. 

Lehrmittel: Die Katalcge von A. Müller Fröbelhaus Dresden, Lehrmittel- 
anstalt in Bensheim in Hessen, Frankfurt a. M., Leipzig, K. F. 
Koehler u. F. Volckmar in Leipzig, Bopps Selbstverlag, Stuttgart. — 
Schröder, Konr., Die Rechenapparate der Gegenwart. Magdeburg 1901. 

Merget, A., Geschichte d. deutschen Jugendliteratur. Berlin 1867. 

MoissJ, Konr. u. Ferd. Krautstengl. Die deutsch-österr. Jugendliteratur. 
Eine krit. Beurteilung d. dtsch.-öst. Jugendlit. I. Aussig 1900. 

Peetz, P.. Wegweiser durch die stenographische Literatur der bekannteren 
Systeme. N. d. Syst. geordn. Leipzig 1S89. 

Rohr, G M Empfehlenswerte Schriften u. Bücher f. d. katholischen Töchter. 
Mit e. Anh : Französ. u. engl. Literatur v. P. Küchler u. J. Pfeifer. 
Godesberg 1900. 

Rolfus, Herrn., Verzeichnis ausgewählter Jugend- u. Volksschriften, 
welche katholischen Eltern, Lehrern u. Erziehern, sowie z Errichtung 
v. Jugend- u. Volksbibliotheken empfohlen werden können. Nebst 
2 Anh. I. Beschäftigungsmittel f. d. Kinder. IL Bücher, welche sich 
zu Festgeschenken eignen. Freiburg i. Br. 1892. 

Seydel, Alb., Turnen. Sport u. Spiel. 111. fach- u. sachlich geordnet Ver- 
zeichnis aller neueren u. neuesten deutschen Erscheinungen der 
gesamt. Sportliteratur u. d. verwandten wissenschaftl. Beschäftigungs- 
u. Unterhaltungsschriften. Berlin 1896. 

Theden, Dietr., Die deutsche Jugendliteratur. Krit. u. syst, dargest. 
Grunds, z. Beurteilg. d. deutsch. Jugendliterat., Winke f. Gründg., 
Einrichtg. u. Fortführg. einschläg. Bibliotheken u. Verzeichn. emp- 
fehlenswerter Schriften. 2. A. Hamburg 1893. 

Verzeichnis empfehlenswerter Schriften f. Volks- u. Jugendbibliotheken. 
Bearb. v. Froehner, hrsg. v. Prov.-Ausschuß f. innere Mission in d. 
Prov. Brandenburg. 3. A. Berlin. 



229 



Verzeichnis von Volks- u. Jugendschriften, nebst Beurteilung derselben. 
Unter besonderer Berücksichtigg. der Bedürfnisse kathol. Schulen u. 
Famil., hrsg. v. Verein kathol. Lehrer Breslaus. 6 Hefte. Breslau. 

Wegweiser durch die deutsche Jugendliteratur. Für Erzieher, Jugend- 
freunde u. Vorsteher von Jugendbibliotheken. Im Auftr. d. pädagog. 
Vereins z. Dresden, hrsg. v. d. Kommiss z. Beurteilg. v. Jugend- 
schriften. Leipzig. 

Wolfs pädagogisches Vademecum. Alphabet, u. syst. Zusammenstellg. 
d. literar. Erscheingn. a d. Geb. d. Pädagogik. N. F. I. II Literatur 
bis 1890 enthaltend. Leipzig. 



Sprach- und Literaturwissenschaft. 

Bahder, Karl v., Die deutsche Philologie im Grundriß. Paderborn 1883. 

Batines, C. de, Bibliografia Dantesca. 2 voll, et indice generale. Prato* 
1842—83. 

Bibliotheca philologica oder aiphabet. Verzeichnis derjenigen Grammat., 
Wörterbücher, Chrestomath., Lesebücher u. anderer Werke, welche 
z. Studium d. griech. u. latein. Sprache gehören u. v. J. 1750, zum 
Teil auch früher, bis z Mitte d. J. 1852 in Deutschland erschienen 
sind. Hrsg. v. Wilh. Engelmann. N. e. syst. Übers. 3. A. Leipzig 1853. 

Bibliotheca philologica oder vierteljährl. syst. Bibliographie d. a d. Geb. 
d. klass. Philologie u. Altertumswissenschaft, sowie der Neuphilologie 
in Deutschld. u. d. Auslande neu erschienenen Schriften u. Zeit- 
schriften-Aufsätze. Göttingen. 

Bibliotheca philologica classica. Verzeichn. der auf d. Gebiete d. klass. 
Altertumswissensch. erschien. Bücher,. Zeitschrftn., Dissertat, Progr., 
Aufsätze etc. Berlin, Leipzig 1884 u. ff. 

Bibliotheca scriptorum classicorum. Hrsg. v. Wilh. Engelmann. 8. Aufl. 
umfassend die Literatur von 1700 — 1S78. Neu bearb. v. E. Preuß. 
I. Scriptores graeci. Leipzig 1880. II. Scriptores latini. Leipzig 1882. 

Bibliothek der neueren Sprachen oder Verzeichn. der in Deutschld., bes. 
v.J. 1800 an erschienenen Grammat., Wörterbchr., Chrestomath, Lese- 
bücher u. and. Werke, welche d. Studium d. lebend, europ. Sprachen 
betreffen, wie auch derjenig. ausländ. Klassiker, welche ebendaselbst 
v. J. 1800 bis z. Anf. d. J. 1841 z. Abdruck gekommen sind. Hrsg. 
v. W. Engelmann. Leipzig 1842. 

— Supplementheft, enthaltd. d. Literat, v. Anf. 184 1 bis Mitte 

1849. Leipzig 1850. 

— Zweites Supplementheft, enthaltd. d. Literat, v. Mitte 1849 bis 

Mitte 1868. Leipzig 1868. 

Boeddeker, K., Dictionaries. Ein Verzeichn. d. bekanntest, englischen 
Wörterbücher aus allen Gebieten d. Sprachen, d. Fachwissenschaften, 
d. Kunst u. d. gewerbl. Lebens. Leipzig 1897. 

Catalogus dissertationum philologicarum classicarum. Verzeichn. V. 
etwa 18.300 Abhandlgn. a. d. Gesamtgebiete d. klass. Philologie u. 
Altertumskunde, zusammengest. v. d. Zentralst, f. Dia«. 1 
G. Fock in Leipzig 1893. 



m. 



230 

Erscn, J. S. v Bibliograph. Handb. d. philolog. L ite r atur der Deutschen v 
d. Mitte d. iS. Jahrb. bis a. d. neueste Zeit. Nach J. S. Ersch in 
systemat Ordng. bearb. u. m. d. nötigen Registern versehen v. Ch. 
Ant. Geißler. 3. A. Leipzig 1S45. 

Fabricins. J. A . Bibliotheca graeca. 11 Bde. 4. A. Hamburg 1790 — 1S09. 
Index Leipzig 1838. 

— Bibliotheca latina mediae et infimae aetatis. 6 Bde. Padua 1754. 

Herrmann, C H.. Bibliotheca philologica. 5 Bde. Halle 1870 — 78. I. 
Biblioth. oriental. et linguist. IL Bibl. scriptor. class. et graec. et 
latin. III. Bibl. philol. 'Zeitschrftn., Schriften d. Akad. u gelehrt. 
Gesellsch., Biogr., Gesch. d. Gymnas., Gesch. d. Philol. etc.). IV. Bibl. 
Script, class. (Supplem. zu IL). V. BibL germanica. 

Huber, Nik., Die Literatur der Salzburger Mundarten. E. bibliogr. Skizze 
2. A. verm. d. Herrn. F. Wagner. Salzburg 1900. 

Hübner, E. t Bibliographie d. klassischen Altertumswissenschaft. Grdrß. 
z. Vorlesgn. üb. d. Gesch. u. Encyklop. d. klassischen Philologie. 2. A. 
Berlin 1889. 

— Grdrß. z. Vorlesungen üb. d. griech. Syntax. Berlin 1883. 

— Grdrß. z. Vorlesungen üb. d. latein. Grammatik. 2. A. Berlin 1881. 

— Grdrß. z. Vorlesungen üb. d. römische Literaturgeschichte. 4. A. 
Berlin 1878. 

Mentz, Ferd., Bibliographie der deutschen Mundartenforschung f. d. 
Zeit v. Beginn d. 18. Jahrh. b. z. Ende d. J. 1889. Leipzig 1893. 

Möbiuw, Th., Catalogus librorum islandicorum et norvegicorum. Leipzig 

1856. 

Picot, E., Bibliographie Cornelienne, ou Description rais. de toutes les 
edit. d. oeuvres de Pierre Corneille, d. imitations ou traduct. et des 
ouvrages relatifs ä Corneille. Paris 1875. 

Schweiger, F. L. A. Handb. d. klassischen Bibliographie. I. Griechische 
Schriftsteller. IL 1. 2. Lateinische Schriftsteller. 3 Bde. Leipzig 
1830—34. 

Varnhagen, Herrn., Systemat. Verzeichnis d. Programmabhandlgn., 
Dissertat. u. Habilitationsschriften aus d Gebiete d. roman. u. engl. 
Philologie, sowie d. allgem. Literatur- u. Sprachwissensch. u. der 
Pädagogik u. Methodik. 2. A. v. Johs. Martin. Leipzig 1893. 

Vater, J. S., Literatur der Grammatiken, Lexika u. Wörtersammlungen 
aller Sprachen der Erde. 2. A. v. B. Jülg. Berlin 1847. 

Wolfs linguistisches Vademecum d. i. e. aiphabet, u. syst, geordn. Hand- 
biblioth. ausgew. Werke u. Abhandlgn. a. d. Geb. d. Linguistik. 

I. Orientalia. Americana etc. Literatur bis 1883. Leipzig. 
IL Europäische Sprachen germanischen (exkl. deutschen), romanischen, 

slavischen Stammes inkl. der kleineren Sprachstämme. 
III. Deutsche Philologie. Allgem. Linguistik. Hilfswissensch. 

Wolfs philologisches Vademecum. Alphabet. Verzeichn. der Ausgaben, 
übersetzgn. u. Erläuterungsschriften d. griech. u. latein. Klassiker 
I. Scriptores graeci I. IL Scriptores latini I. II J. Philologische Hilfs- 
wissenschaften. Leipzig. 



231 



Geschichte. 



Baldamus, E., Schleswig-Holstein-Literatur. Verzeichn. der in d. J. 1863 
u. 64 m. Bez. a. d. Herzogt, u. d. deutsch-dän. Krieg erschienen. 
Bücher, Karten u. Pläne. Leipzig 1865 

— Die Literatur d. deutsch-französ. Krieges 1870 u. 1871. Leipzig 
1871. 

Dahlmann-Waitz, Quellenkunde d. deutschen Geschichte. Quellen u. 
Bearbeitgn. system. u. chronolog. verzeichnet. 6. A. bearb. v. E. Stein- 
dorff. Göttingen 1894. 

Ersch, J. S., Literatur der Geschichte u. deren Hilfswissenschaften s. 
d. Mitte d. 18. Jahrh. bis a. d. neueste Zeit. Systemat bearb. u. m. 
d. nötigen Registern versehen. Neue Ausg. Leipzig 1827. 

Foerster, Fr., Krit. Wegweiser d. d. neuere deutsche historische Literatur 
f. Studier, u. Freunde d. Geschichte. Berlin 1899. 

Fromm, E., Systemat. Verzeichn. d. Hauptwerke d. deutschen Literatur 
a. d. Geb. d. Geschichte u. Geographie v. 1820 — 1882. Leipzig 1887. 

Katalog der Freih. v. Lipperheid eschen Sammlung f. Kostümwissenschaft. 
Berlin 1900. 

Koner, W„ Repertorium üb. d. v. J. 1800 bis z. J. 1850 in Akadem. 
Abhandlgn., Gesellschaftsschriften u. wissenschaftl. Journalen auf d. 
Geb. d. Geschichte u. ihrer Hilfswissenschaften erschienenen Aufsätze. 
2 Bde. Berlin 1852—56. 

Lipsius, J. G., Bibliotheca numaria sive catalogus auctorum qui usque 
ad finem seculi XVIII de re monetaria aut numis scripserunt etc. 
2 tomi. Lipsiae 1801. Fortsetzung dazu v. J. J. Leitzmann. Weissen- 
see i867. 

Oettinger, E. M., Bibliographie biographique ou dictionnaire de 26 000 
ouvrages relatifs ä Thistoire de la vie publ. et priv. des hommes 
celebres de tous les temps et toutes les nations. 2 vols. Bruxelles 
1854. 

Potthast, Aug., Bibliotheca historica medii aevi. Wegweiser durch d. 
Geschichtswerke d. europäischen Mittelalters bis 1500. Vollst. Inhalts- 
verzeichn. zu Acta Sanctorum Boll., Bouquet, Migne, Monument a 
Germ, hist, Muratori, Rerum britann. scriptores etc. Anh. Quellen- 
kunde f. d. Gesch. d. eurgp^^Staaten während d. Mittelalters. 2. A. 
Berlin 1896. ~^\ 

Schulze, P. u. O. Koller, Bismarck-Literatur. Bibliograph. Zusammenstellg. 
aller bis Ende März 1895 v. u. üb. Fürst Bismarck im deutsch. Buch- 
handel erschienenen Schriften m. Berücksichtigg. d. bekannteren 
ausländ. Literatur. Leipzig 1895. 

Sinner, G. R. L. v„ Bibliographie der Schweizergeschichte oder Ve r- 
zeichn. der seit 1786 — 1851 üb. d. Geschichte der Schweiz erschienenen 
Bücher. Bern 1851. 

Struve, B. G., Bibliotheca historica hrsg. v. J. G. Meusel. Bd. I— XI. 
Leipzig 1782— 1804. 

Verzeichnis v. Schriften a. d. Geb. d. histor. Hilfswissenschaften, 
v. 1857 — 82 im deutsch. Buchhandel erschienen sind, neb 
vieler wertvoller älter. Werke. Genealogie, Adels- u. I 



232 



Ritterord., Heraldik, Numismat., Sphragistik. 0, Gracklauer. Leipzig 
1882. 

Wolfs historisches Vademecum. Alphab. u. systemat. Zusammenstellg. d. 
literar. Erscheinungen a. d. Geb. d. Gesch. u. d. histor. Hilfswissensch. 
Die Literat, bis 1890 enth. Leipzig. 

Erdbeschreibung. 

Bibliographie, Braunschweigische. Verzeichn. der auf die Landes- 
kunde d. Herzogt. Braunschweig bezüglichen Literatur. Braunschweig 
1897. 

Bibliographie der schweizerischen Landeskunde. Unter Mitwirkg. d. 
Bundesbehörden, eidgenöss. u. kantonaler Amtsstellen u. zahlreicher 
Gelehrt, hrsg. v. d. Zentralkommiss. f. Schweiz. Landeskunde. Bern. 

Bibliotheca geographica. Hrsg. v. d. Gesellsch. f. Erdkunde zu Berlin. 
Bearb. v. O. Baschin. VI. Bd. Berlin 1900. 

Bibliotheca geographica. Verzeichn. d. s. d. Mitte d. vorig. Jahrh. bis z. 
Ende d. J. 1856 in Deutschland erschienen. Werke üb. Geographie u. 
Reisen m. Einschluß d Landkarten, Pläne u. Ansichten. Hrsg. v. 
Wilh. Engelmann. Leipzig 1858. 

Bibliotheca geographica Germaniae. Literatur der Landes- u. Volkskunde 
d. Deutschen Reichs bearb. v. P. E. Richter. Leipzig 1896. 

Bibliotheca histor ico -geographica oder Verzeichn. aller brauchbaren, in 
älter, u. neuerer Zeit, bes. aber v. J. 1750 bis zur Mitte d. J 1824 
in Deutschld. erschien. Bücher üb. Gesch., Geographie u. deren 
Hilfswissenschaften etc. Hrsg. v. Th. Ch. Fr. Enslin. Leipzig 1825. 

Georg, Karl, Die Reiseliteratur Deutschlands a. d. J. 1871 bis 30. April 
1877 u. d. wichtigsten Erscheingn. aus früherer Zeit etc. Leipzig 

1877. 

Kirchhoff, Alfr. u. K. Hassert, Bericht üb. d. neuere Literatur zur 
deutschen Landeskunde. I. Bd. Berlin 1896. 

Kolonial-Literatur d. deutschen Reiches der letzten 10 Jahre. Nürnberg 
1891. 

Verzeichnis der besten u. praktischsten Schulwandkarten, Schulatlanten, 
sowie Globen, Tellurien, geogr. Anschauungsbilder u. geogr. Lehr- 
bücher. Anh. Comptoirwandkarten. Leipzig. Jaegersche Verlh. 

Kriegswissenschaft. 

Auskunftsbuch, Militärisches. Ein nach Schlagworten geordnetes Ver- 
zeichnis militärischer Buchliteratur. Hrsg. v. Aug. Dupont 10. Jahrg. 
München. 

Baldamus, E., Die literar. Erscheinungen der letzten 20 Jahre a. d. Geb. 
d. Kriegswissenschaft 1845 — 64. Prag 1865. 

— Die Erscheinungen d. deutsch. Literatur a. d. Geb. d. Kriegswissensch. 
u. Pferdekunde 1865—71. Mit e. Anh.: Die wichtigsten Karten u. 
Pläne Europas. Leipzig 1872. 

— — — Dasselbe f. 1870 — 74. Leipzig 1875. 

— — — Dasselbe f. 1875 — 79. Leipzig 1880. 



233 



Bibliothek der Kriegswissenschaften od. Verzeichnis aller brauchbaren, 
in älterer u. neuerer Zeit bis z. Mitte d. J. 1824 ln Deutschland u 
Frankreich erschienenen Bücher üb. d. Kriegskunst, Kriegsgesch. etc. 
Hrsg. v. Th. Chr. Fr. Enslin. Leipzig 1824. 

Biichting, A , Biblioth. milit. et hippol. od. syst, geordn. Übers, aller 
im dtsch. Buchh. a. d. Geb. d. Kriegswiss. u. d. Pferdekunde neu 
erschien. Bücher etc. I. — VII. Jahrg. Nordhausen 1867 — 73. 

Katalog der Bibliothek des kgl. preuß. großen Generalstabes. Mit Nach- 
trägen. Berlin. 

Katalog der Bibliothek der deutschen Seewarte zu Hamburg. 1900. 

Literaturblatt f. Armee u. Marine. Monatl. Berichte üb. d. Militär-Literatur 
aller Kulturstaaten 5. Jahrg. 1901. 

Literatur-Vademecum f. d. deutschen Offizier. Ein syst. n. Schlagw. 
geordn. Führer durch d. neueren Erscheinungen a. d. Geb. d. Kriegs- 
wissensch. 2. A. Mainz 1895. 

Pohler, Joh., Bibliotheca historico-militari3. Syst. Übersicht d. Er- 
scheinungen aller Sprachen a. d. Geb. d. Gesch. d. Kriege u. Kriegs- 
wissensch. s Erfindung d. Buchdruckerk. b. z. Schlüsse d. J. 1880. 
Kassel-Leipzig. 1886 u. ff. 

Thimm, C. A., Vollst. Bibliographie d. alt. u. modern. Fechtkunst aller 
europ. Nationen, d. Duell, d. Gebrauch d. Säbels u. d. Bajonetts etc. 
London 18.91. 

Verzeichnis sämtl. Schriften üb. Marinewesen u. Schiffahrtskunde v. 
1855 — 80. O. Gracklauer. Leipzig 1880. 

Wolfs kriegswissenschaftliches Vademecum. Alphabet, u. syst. Zusammen- 
stellg. d. lit. Erscheingn. a. d. Geb. d. Kriegswissensch. Die Lit. bis 
Ende 1890 enth. I. Leipzig. 



Handel, Gewerbe, Verkehr. 

Baldamus, E., D. literar. Erscheinungen der letzten 15 Jahre a. d. 
Gebiete d. Gewerbskunde. 1850—64. 2. A. Prag 1866. 

— Fünfjähr. Fachkataloge III. Die literar. Erscheinungen d. letzten 
5 Jahre a. d. Geb. d. Handelswissensch. u. Gewerbskunde. Leipzig 
1870. 

Bibliothek der Handlungswissenschaft oder Verzeichnis d. v. J. 1750 bis 
z. Anf d. J. 1845 in Deutschld. erschienen. Bücher üb. alle Teile d. 
Handlungskunde u. deren Hilfswissensch. etc. Zuerst hrsg. v. Th. 
Chr. Fr. Enslin. Neue Ausg. v. Wilh. Engelmann. 2. A. Leipzig 1846. 

Jaennicke, F., Die gesamte keramische Literatur. Ein zuverläss. Führer 
f. Liebh , Gewerbetreib, u. sonst. Interessenten etc. Stuttgart 1882. 

Katalog der in d. letzten dreißig Jahren in Deutschld. erschienenen 
Bücher u. Schriften über Bier, Bierbrauerei, Gerste, Hopfen, Malz 
etc. Nürnberg 1896. 

Repertorium der technischen Journal-Literatur. Hrsg. im kaiserl. Patent- 
amt. Jahrg. 1900 (In deutsch, engl. u. französ. Sprache). Berlin 1901. 



234 

Verzeichnis sämtlicher Schriften üb. Gewerbe-Literatur v. 1865 — 81. 
Nach d. einzeln. Gewerben in ca. 100 Abteilgn. zusammengest. 4 Hefte. 
O. Gracklauer. Leipzig 1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Bierbrauerei, Böttcherei, Branntweinbrennerei, 
Destillation, Hefenfabrikation u. Gärung 1865—81. O. Gracklauer. 
Leipzig 1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Buchdruckerkunst, Auto- u. Lithographie, 
Schriftgießerei u. Buchbinderei 1865 — 81. O. Gracklauer. Leipzig 1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Gewerbechemie u. chemisch-techn. Rezept- 
bücher 1865 — 81. O. Gracklauer. Leipzig 188 1. 

Verzeichnis d. Literatur über d. Industrie d. Fette, öle, Harze, Seifen- 
u. Parfümeriefabrikation, welche v. 1865 — 81 im deutsch. Buchh. 
erschien, sind. O. Gracklauer. Leipzig 1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Juwelier-, Gold- u. Silberarbeiten, Edelstein- 
kunde. 1865 — 81. O. Gracklauer. Leipzig 188 1. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Keramik, Töpferei, Ofenbau, Porzellan- u. 
Steingut-Fabrikation, welche v. 1865 — 81 im deutsch. Buchh. erschien, 
sind. O. Gracklauer. Leipzig 1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Dekorations- u. Zimmermalerei, Holz-, Glas- 
u. Porzellanmalerei, Vorlagen f. Firmenschreiber 1865 — 81. O. Grack- 
lauer. Leipzig 1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Metallindustrie, Klempnerei, Legier- u. 
Lötkunst, Vergoldung, Galvanoplastik, welche v. 1865—81 im deutsch. 
Buchh. erschien, sind. O. Gracklauer. Leipzig 188 1. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Patent- u. Innungswesen, Kunsthandwerk 
etc. 1865—81. O. Gracklauer. Leipzig 1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Photographie, Photolithographie u. Licht- 
druck. 1865—81. O. Gracklauer. Leipzig 1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Schneiderkunst 1865 — 81. O. Gracklauer. 
Leipzig 1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Bau- u. Möbeltischlerei, Tapezieren, Deko- 
rationen, Holzschnitzerei u. Laubsägearbeiten. 1865—81. O. Gracklauer. 
Leipzig 1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Textilindustrie, Spinnerei, Weberei, Tuch- 
fabrikation, Seiden- u. Wollenindustrie, Mustervorlagen, Spitzen- 
fabrikation, Ausstellungsberichte etc. 1865 — 81. O. Gracklauer. Leipzig 

1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Zuckerfabrikation. 1865 — 81. O. Gracklauer 
Leipzig 1881. 

Zieger. Br., Literatur üb. d. ges. kaufmänn. Unterrichtswesen, sowie üb. 
d. seit 1895 erschienenen Lehrb. u. Lehrmittel f. kaufm. Unterr.-Anst. 
Braunschweig 1900. 

Bau- und Ingenieurwissenschaft. 

Baldamus, E., Die literar. Erscheinungen d. letzten 15 Jahre, 1850 bis 
Juli 1865, a. d. Geb. d. Bau-, Maschinen- u. Eisenbahnkunde. 2. A. 
Prag 1865. 



235 

Baldamus, E. Die Erscheingn. d. deutsch. Literatur a. d. Geb. d. Bau-, 
Maschinen- u. Eisenbahnkunde u. d. Telegraphenwesens. 1865 — 71. 
Leipzig 1872. 

— — — 1870—74. Mit Anh.: Bergbau- u. Hüttenkunde. Leipzig 1875. 

— — — 1875 — 79- Leipzig 1880. 

— — — 1880—84. Leipzig 1885. 

Bibliotheca architectonica oder Verzeichn. d. in älterer u. neuerer Zeit 
bis z. Ende d. J. 1824 in Deutschld. erschienen. Bücher üb. alle Teile 
d. bürgerl., schönen, Wasser- u. Straßenbaukunst. Hrsg. v. Th. Chr. 
Fr. Enslin. Leipzig 1825. 

Bibliotheca mechanico-technologica, oder Verzeichnis der in älterer u. 
neuerer Zeit bis z. Mitte d. J. 1843 in Deutschld. u. d. angrenz. 
Ländern erschien. Bücher üb. alle Teile d. mechan. u. techn. Künste 
u. Gewerbe, Fabriken etc. Hrsg. v. Wilh. Engelmann. N. e. vollst. 
Materienreg. 2. A. Leipzig 1844. 

— — Supplementheft, enthaltd. d. Literatur v. d. Mitte d; J. 1843 bis 
1849. Leipzig 1850. 

Bibliothek, Polytechnische. Monatl. Verzeichn. d. in Deutschld. u. d. 
Ausl. neuerschienenen Werke a. d. Fächern d. Mathematik u. Astro- 
nomie, d. Physik u. Chemie, d. Mechanik u. d. Maschinenbaues, d. 
Baukunst u. Ingenieurwissensch., d. Berg- u. Hüttenwesens, d. Minera- 
logie u. Geologie. Mit Inhaltsangabe d. wicht. Fachzeitschr. 36. Jahrg. 
1901. Leipzig. 

Kerl, B., Repertorium d. techn. Literatur N. F. die Jahre 1854 — 68 um- 
fassend. 2 Bde. Leipzig 187 1 — 73. 

Leiners elektrotechnischer Katalog. Die Literatur der Elektrotechn., 
Elektrizität, Elektrochemie, Elektrometallurgie, d. Magnetism., d. 
Telegraphie, Telephonie, Blitzschutzvorrichtg., Röntgenstrahlen, sowie 
d. Acetylen- u. Carbidindustrie d. J. 1884 — 1900. M. Schlagwortreg. 
5. A. Leipzig 1900. 

Repertorium der technischen Journal-Literatur. Hrsg. im Kaiserl. Patent- 
amt. (In deutsch., engl. u. französ. Sprache.) Berlin 1900. 

Schubarth, Repertorium d. technischen Literatur f. d. J. 1823 — 1853. 
Berlin 1856. 

Seydel, A., Führer durch d. deutsche techn. Literatur. Berlin I. Theoret. 
Mechanik u. Maschinenbau. 15. A. 1898. IL Mechanische Technologie. 
3. A. 1898. III. Textilindustrie. 4. A. 1898. IV. Physik u. Elektio- 
technik. 1898. V Bergbau. 3. A. 1898. VI. Feuerungstechnik. 2. A. 
1898. VII. Chemie u. ehem. Technologie. 8. A. 1898. VIII. Photographie. 

1898. IX. Mathematik. X. Kunst u. Kunstindustrie. XI. Bau Wissenschaft. 

1899. XII. Ingenieurwissenschaft. 1899. XIII. Eisenbahnwesen. 1898. 
XIV. Verkehrswesen* 1899. XV. Gewerbekunde. 

Seydel, A., Kleiner Führer durch d. technische Literatur. 15. A. Berlin 
1900. 

Steude, M., Die Literatur des Gas- u. Wasserfaches. Ein Verzeichn. 
v. Büchern u. Broschüren üb. Gasbeleuchtg. u. verwandte Beleuchtungs- 
arten, sowie f. Wasserversorgg., Entwässerung u. verw. Gebiete. 
München 1896. 



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Verzeichnis d. Literatur üb. Architektonik, Gesch. d. Baukunst, Kirchen- 
baukunst, Baustyle etc., welche von 1865—81 im deutsch. Buchh. 
erschienen sind. O. Gracklauer. Leipzig 1881. 

Verzeichnis «d. Literatur üb. Beleuchtungswesen, Petroleum, Gas- 
beleuchtung, elektrische Beleuchtung etc. 1865 — 81. O. Gracklauer. 
Leipzig 1881. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Feuerwehrwesen. 1865 — 81. O. Gracklauer. 
Leipzig 1881. 

Verzeichnis sämtl. Schriften üb. Mechanik u. Maschinenbaukunde, 
mechan. Technologie, mechan. Wärmelehre, Statik, Festigkeitslehre, 
Dynamik, Lokomotivbau, Hydraulik, Ausstellungsberichte etc., welche 
1865 bis J u li 1887 im deutsch. Buchh. erschienen sind. 3. A. O. Grack- 
lauer. Leipzig 1887. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Mühlenwesen u. Mühlenbau. 1865—81. 
O. Gracklauer. Leipzig 1881. 

Verzeichnis, systemat., d. Schriften a. d. Geb. d. Textilindustrie, Färberei, 
Druckerei, Bleicherei, Appretur, Spinnerei, Weberei, Wollen- u. 
Baumwollenindustrie, Tuchfabrikation, Seidenindustrie etc., welche 
1850—87 im dtschn. Buchhdl. erschienen sind. 2. A. O. Gracklauer. 
Leipzig 1887» 

Verzeichnis d. Literatur üb. Ziegel- u. Röhrenfabrikation, Kalk, Asphalt 
u. Zemente. 1865— 1881. O. Gracklauer. Leipzig 1881. 



Haus-, Land- und Forstwirtschaft. 

Baldamus, £., Die literar. Erscheinungen d. letzten zehn Jahre a. d. 
Geb. d. Forst- u. Jagdwissenschaft. Leipzig 1866. 

Baldamus, E., Die literar. Erscheinungen d. letzten elf Jahre a. d. 
Geb. d. Land- u. Hauswirtschaft, sowie d. Gartenbaues. Leipzig 
1867. 

Baldamus, E., Fünfjähr. Fachkataloge V. D. literar. Erscheingn. d. letzten 
fünf Jahre 1866 — 1870 a. d. Geb. d. Forst-, Haus- u. Landwirtschaft, 
sowie d. Gartenbaues. Leipzig 1871. 

— — — Dasselbe f. 1871—75. Leipzig 1876. 

— Dasselbe f. 1876—80. Leipzig 1881. 

— Dasselbe f. 1881—85. Leipzig 1886. 

Bibliotheca oeconomica oder Verzeichnis d. in älterer u. neuerer Zeit 
bis z. Mitte d. J. 1840 in Deutschld. u. d. angrenz. Ländern er- 
schienen Bücher üb. d. Haus- u. Landwirtschaft u. deren einzelne 
Zweige etc. Zuerst hrsg. v. Th. Chr. Fr. Enslin. 2. A. v. Wilh. Engel- 
mann. Leipzig 1841. 

Bibliothek der Forst- u. Jagdwissenschaft, oder Verzeichnis d. in älterer 
u. neuerer Zeit, bes. aber v. J. 1750 ab bis geg. Ende d. J. 1843 in 
Deutschld. erschien. Bücher üb. alle Teile d. Forst- u. Jagdwesens, 
üb. d. Fischerei u. d. Vogelfang. 2. A. v. W. Engelmann. Leipzig 

1843. 



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Büchting, A., Bibliogr. f. Bienenfreunde oder Verzeichn. d. in Bezug a. 
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Georg, Karl, Verzeichn. d. Literatur üb. Speise u. Trank b. z. J. 1887. 
Hannover 1888. 

Graefe, C, Die hippologische Literatur v. 1848 — 57. Leipzig 1863. 

Güntz, Max, Handb. d. landwirtschaftlichen Literatur. I. Bis ca. 1750. 
II. Bis zur Gegenwart. Mit biogr. Notizen etc. Leipzig 1897* 

Katalog der in d. J. 1820—92 in deutscher Sprache erschienenen Bücher, 
Schriften etc. üb. Fischerei, Fischzucht, Fischrecht u. s. w. Nürn» 
berg 1892. 

Katalog der Bibliothek d. kgl. Forstakademie Eberswalde. 1885. 

Katalog der kgl. sächs. Forstakademie Tharandt. 1901. 

Katalog der in d. letzten 30 Jahren in Deutschld. erschienen. Bücher u. 
Schriften üb. Hunde-Rassen, Hunde-Dressur, Hundekrankheiten etc. 
Nürnberg 1896. 

Verzeichnis sämtl. Schriften üb. Fischerei, Fischzucht etc. v. 1820 — 79. 
O. Gracklauer. Leipzig 1879. 

Verzeichnis sämtl. Schriften üb. Geflügelzucht, Stuben-, Zier- u. Sing- 
vögel. Nutzen u. Schaden d. Vögel, Vogelschutz, Naturgesch. d. 
Vögel u. ihrer Eier, Kaninchenzucht, welche in d. J. 1850—88 im 
dtschn. Buchh. erschienen sind. O. Gracklauer. Leipzig 1888. 

Verzeichnis sämtl. Schriften üb. Hundezucht, Dressur u. Hundekrank- 
heiten v. 1840—79. 0. Gracklauer. Leipzig 1879. 

Verzeichnis sämtl. Schriften üb. d. ges. Jagdwissensch. v. 1830 — 79. O. 
Gracklauer. Leipzig 1879. 

Verzeichnis d. deutsch. Literatur a. d. Gebiete d. Pferdekunde v. 1850 
bis 1879. O. Gracklauer. Leipzig 1879. 

Verzeichnis d. Literatur üb. Weinbereitung, Weinverbesserung, Kellerei- 
wesen etc. 1865—81. O. Gracklauer. Leipzig 1881. 

Wolfs landwirtschaftliches Vademecum. Eine aiphabet, u. syst, geordn. 
Handbiblioth. d. in Deutschld., österr. u. d. Schweiz erschien. Literatur 
a. d. Geb. d. Land- u. Hauswirtsch., d. Gartenbaues, d. Jagd- u. Forst- 
wissensch. u. d. verwandten Gewerbe. Die Literatur bis 1888 enth. 
Leipzig. 

Schöne Literatur. 

Bibliothek der schönen Wissenschaften oder Verzeichnis d. vorzüglichsten 
in älterer u. neuerer Zeit bis z. Mitte d. J. 1836 in Deutschld. erschien. 
Romane, Gedichte. Schauspiele u. and. z. schön. Literatur gehörig. 
Werke, sowie d. besten dtschn. Übersetzgn. etc. Hrsg. v. Th. Chr. 
Fr. Enslin, gänzl. umgearb. v. Wilh. Engelmann. 2. A. Leipzig 1837. 

II. Teil. Die Literatur v. d. Mitte d. J. 1836 bis z. Mitte d. 

J. 1845. Hrsg. v. Wilh. Engelmann. Leipzig 1846. 

Büchting, A., Katalog d. in d. J. 1850—64 in deutscher Sprache erschien, 
beiletrist. Gesamt- u. Sammelwerke, Romane, Novell., Erzählgn. 
Taschenbücher u. Theaterstücke I. 1850—59. II. 1860—64. III. 1865 
bis 1869. Nordhausen 1860. 65. 70. 



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in Deutschld. von 1700— 1815 gedruckt erschienen sind. 4 . Leip- 
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Arbeiter, Kongregat. etc. Köln 1894. 

Olith, E., (Ernst Thilo), Vademecum dramatischer Werke, aiphabet, 
geordn. m. Angabe d. Verleger, Preise u. teilw. Personenangabe. 
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wissenschaftl. Werke in deutscher Sprache nach d. Schlagwörtern 
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Breslaur, Emil, Der Fortschritt. Führer durch d. Klavierunterricht. 
Leipzig 1897. 

Büchting, A., Biblioth. mus od. Verzeichn. aller in Bezug auf d. Musik 
1847—66 im deutsch. Buchh. erschienen. Bücher u. Zeitschrftn Nord- 
hausen 1867. I. Fortsetzg. 1867-71. Ebd. 1872. 

Büchting, A., Biblioth. theatral. oder Verzeichnis aller in Bezug a. d. 
Theater 1847—66 im deutschen Buchhandel erschienenen Bücher u. 
Zeitschriften. Nordhausen 1867. 

Challier, Ernst, Doppelhandbuch d. Gesangs- u. Klavier literatur. Ein 
aiphabet, geordnet. Verzeichn. aller transskribierten Lieder, Arien, 
Gesänge, ein- u. mehrstimmig, mit allen ihren Klavier-Transskriptionen, 
Fantasien etc. Gießen 1881. Nachtrag I — V. 1883—97. 

— Spezialhandbuch. Ein Verzeichnis sämtl. Potpourris, melodramat. 
Werke, Werke f. d. linke Hand, Werke mit Kinderinstrumenten. 
Nach Titeln, Anfängen, Überschriften, Komponisten aiphabet, geordnet 
Gießen 1883. Nachtrag I— IV. 1887—97. 

• — Verzeichnis sämtlicher komischen Duette u. Terzette. Nach Titeln. 
Anfängen, Überschriften. Namen der Personen, Komponisten aiphabet, 
geordnet. Gießen 1884. Nachtrag I — V. 1887—97. 

— Großer Liederkatalog. Enth. sämtliche einstimm. Lieder, nach (An- 
fängen u. Titeln geordnet. Gießen 1885. Nachtrag I— VIII. 1886 
bis 1900. 

— Sonaten-Tabelle. Eine nach Tonarten geordnete Aufstellung sämtlicher 
Klaviersonaten v. Clementi, Haydn, Mozart in allen Ausgaben. 3. A. 
Gießen 1887. 

— Beethoven-Sonaten-Tabelle In allen noch vorhandenen Ausgaben nach 
Tonarten, Revisoren, Verlegern u. n. Opuszahlen geordnet m. Angabe 
d. Widmung, Preise, Titel, Originalverleger. Gießen 1887. 



239 



Challier, Ernst, Katalog der Gelegenheitsmusik. Ein Verzeichn. v. Kom- 
positionen der Instrumental- u. Vokalmusik, für alle nur denkbaren 
Gelegenheiten. Ernst u. Humor. Mit Sachreg. v. 440 Gelegenheiten. 
Gießen 1897. 

— Großer Duettenkatalog. Enthaltend sämtliche Duette u« zweistimmigen 
Nieder (ernst u komisch, kirchlich u. weltlich). Nach Anf. u. Uber- 
schr. aiphabet, geordnet. Gießen 1898. 

— Großer Männergesang-Kataiog. Enthaltend sämtl. Männerchöre nach 
Textanf* u. Titel aiphabet, geordnet. (Sämtl. Liedersammlgn. sind 
inhaltlich aufgenommen u. deren Nummer resp. Seitenzahl angegeben.) 
Gießen 1900. 

Grethlein, Konr., Allgem. deutscher Theaterkatalog. Ein Verzeichn. der 
im Druck u. Handel befindl. Bühnenstücke u. dramat. Erzeugnisse 
nach Stichworten geordn. Münster 1894. 

He un, E., Neuer Führer durch d. Violinliteratur. 2. A. v. O. Girschner. 
Hannover 1901. 

Hofmeister, Friedr , Handbuch d. musikal. Literatur oder Verzeichnis 
der im deutsch. Reiche, in d. Ländern deutschen Sprachgebietes, 
sowie der für den Vertrieb im deutschen Reiche wichtigen, im Aus- 
lande erschienenen Musikalien, auch musikalischen Schriften, Ab- 
bildungen u. plastischen Darstellungen mit Anzeige der Verleger u. 
Preise. Bd. I— XI 1844—97. Leipzig, Fr. Hofmeister. (Die Jahres- 
verzeichnisse s. u. Verzeichnis.) 

Kothe, B. u. Th. Forchhammer, Führer durch d. Orgelliteratur. 2 Bdchn. 
Leipzig 1895. 

Loeschhorn, A., Führer durch d. Klavier-Unterricht. 2. A. Berlin 1893. 

Monatsbericht, Musikalisch-Literarischer, üb. neue Musikalien, musikal. 
Schriften u. Abbildungen. 73. Jahrg. Leipzig 1901. 

Musik- Katalog. Gesammelte Verlagskataloge des deutschen Musikalien- 
handels, zusammengest. v. Verein d. deutschen Musikalienhändler. 
6 Bde. Leipzig. 

Nürnberg, H., Progressiv u. systemat. geordnet. Verzeichnis d. hervor- 
ragendsten Erscheingn. d. Klavierliteratur f. d. Stud. u. d. Vortrag 
im Klavierspiel. Zürich 1901. 

Peters. Katalog der Musikbibliothek. C. F. Peters. Leipzig 1894. 

Verzeichnis der besten Schriften üb. Kunstliteratur, Malerei, Skulptur, 
Archäologie u. Architektonik, welche v. 1866—81 im deutschen Buchh. 
erschien, sind. I.— III. Abt. O. Gracklauer. Leipzig. 

Verzeichnis der im J. 1900 erschienenen Musikalien, auch musikalischen 
Schriften u. Abbildungen m. Anzeige der Verleger u. Preise. In 
aiphabet. Ordng , nebst systemat. geordn. Übersicht. 49. Jahrg. oder 
9. Reihe. 3. Jahrg Hoch-4'. Leipzig 1901 Hofmeister. 

Whistling, C. F., Handbuch d. musikal. Literatur od. syst. Verzeichn. 
der in Deutschld. u. d. angrenz. Ländern gedr. Musikalien, mus. 
Schriften u. Abbildgn. 3. A. bis I844 ergänzt v. A. Hofmeister. 3 Bde. 
u. 1 Erg.-Band. 1844—51, 2. Erg.-Bd. 1852—59. Leipzig 1844—60. 



240 



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Bibliotheca shahiludii. Bibliotheque du jeu des echecs. Bibliothek des 
Schachspiels. Alphabet, geordn. Verzeichn. aller Werke, die üb. d. 
Schachspiel im Druck erschienen sind. Zusammengestellt v. E. M. 
Oettinger. Leipzig 1844. 

Drujon, Fern., Catalogue des ouvrages, ecrits et dessins poursuivis, 
supprim6s ou condamnes depuis 1814 jusq'ä 1877. Ed. nouv. suivie 
de la table des noms d'auteurs et editeurs et accomp. d. notes 
bibliogr. et analyt. Paris 1879. 

— Les livres ä clef; etude de bibliographie critique et analytique pour 
servir ä i'histoire litteraire. 2 vols. Paris 1885 — 88. 

— Essai bibliographique sur la destruction volontaire des livres, ou bi- 
bliolytie. Paris 1889. 

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deutschen erot. Literatur m. Einschl. d. Übersetzgn., nebst Angabe d. 
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with descript. notes, of all books recorded in the >Publishers' Weekly« 
1900 with author, title and subject index, publisher's annual lists and 
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1880 (vols. II. III.) London 1858—84. 

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taining an account of rare, curious and useful books, published in 
or relating to Great Britain and Ireland, from the invention of prin- 
ting; with bibliographical and critical notices, collations of the rarer 
articles, and the prices at which they have been sold in the present 
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literary and scientific societies, by H. G. Bohn. 13 parts in 6 vols. 
London 1857 — 64. 

Publisher's trade list annual. The. Enthält die Verlagskataloge nord- 
amerikanischer Verleger mit Register nach Verfassern, Titeln u. 
Gegenständen. New York. 

Reference Catalogue, The, of current literature, containing the füll titles 
of books now in print and on säle with the prices at which they 
may be obtained of all booksellers and an index containing nearly 
100 000 references. 2 vols. London 1898. 

Roorbach, Orv. A., Bibliotheca Americana. Catalogue of American pu- 
blications from 1820—61. 4 vols. New York 1852 — 61. 

Stock's Book Prices Current. Being a record of the prices at which 
books have been sold at auction, with the titles and description in 
füll, the catalogue numbers and the names of purchasers. vol. I and 
seqq. London 1887 u. ff. (Erscheint jährlich.) 



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et £diteurs. 3e 6d. 4 tom. Paris 1872 — 79. 

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accompagne* d'une table alphab6tique par noms d'auteurs et d'une 
table systematique. 10 vols. (ca. 130.000 Titel) Paris, H. Le Studier. 

Brunet, J. Ch., Manuel du libraire et de l'amateur de livres, contenant: 
1. Un nouveau dictionnaire bibliographique, dans lequel sont in- 
diques les livres les plus pr6cieux et les ouvrages les plus utiles tant 
anciens que modernes, avec des notes sur les differentes editions 
qui en ont £te faites, et des remarques pour en reconnaitre les 
contrefacons etc. 2. Une table en forme de catalogue raisonnd, oü 
sont classes m£thodiquement tous les ouvrages indiques dans les 
dictionnaires etc. 5e 6d. originale, entierem. refondue et augm. d'un 
tiers par l'auteur. 6 vols. 1860 — 65. Didot freres Paris. 

— — — Supplement et dictionnaire de geographie par G. Deschamps 
et P. Gust. Brunet. 3 vols. Paris 1870 — 80. Supplement contenant: 
1. un complement du dictionn. bibliogr., 2. la table raisonnee des 
articles, au nombre d'environ 10.000 articles, decrits au present 
suppl6m. — Dictionnaire de geographie ancienne et moderne ä 
l'usage du libraire et de l'amateur de livres, conten. la g6ograph. 
ancienne et moderne de l'Europe avec le nom vulg. d. locaht£s, 1. 
recherches bibliogr. s. l'introduct. de rimprimerie dans les differ. 
villes etc. 

— Dictionnaire bibliographique, historique et critique des livres rares, 
precieux, singuliers, curieux, estim6s et recherches avec leur valeur. 
4 vols. Paris 1790 — 1802. Bd. I— III dieses Werkes sind vom Abbe 
Duclos mit Beihilfe von A. Ch. Cailleau bearbeitet (1790), Bd. IV 
Supplement von J. Ch. Brunet. Nach der günstigen Aufnahme dieses 
Supplements schritt Brunet zur Bearbeitung des Manuel, das 1810 
in 3 Bdn. erschien. 

Brunet P. Gust., Dictionnaire de bibliologie catholique, presentant un 
expose des principaux objets de la science des livres et surtout de 
ceux qui ont rapport aux 6tudes th£ologiques. — Dict. de bibliol. 
(Supplement). Publies par l'abb6 Migne. 2 vols. Paris 1860—66. 



244 

Brunet P. Gust , La France litteraire au 15 e siecle ou catalogue rais. 
des ouvrages impr. en langue fran9aise jusqu'ä Tan 1500. Paris 1S65. 

— Dictionnaire des ouvrages anonymes, suivi des supercheries litteraires 
devoilees. Paris 1889. 

Bulletin bibliographique de la librairie frar^aise. Paris. 

Bure, G. F. de, Bibliographie instructive: ou Traite* de la connaissance 
des livres rares et singuliers. 7 vols. Paris 1763 — 68. Suppl6ment ou 
catalogue des livres du cabinet de L. J. Gaignat. 2 vols. Paris 1769. 

Catalogue annuel de la librairie fran9aise. Publie par C. Reinwald. 
Paris 1858 u. ff. 

Desessart?, N. L. M. et A. A. Barbier, Nouvelle bibliotheque d'un 
homme de goüt. 5 vols. Paris 1808 — 10. 

Jordell, D., Catalogue annuel de la librairie fran9aise. Paris. 

Le Petit, J., Bibliographie des principales editions originales d'6crivains 
fran9ais du 15 c au 18 e siecle. Paris 1888. 

Lorenz, Otto, Catalogue g6n6ral de la librairie fran9aise. Tomes I — IV. 
1840—65, V., VI. 1866—75, VII., VIII. tables des matieres 1840 — 75, 
IX , X. 1876—85, XI. tables des matieres 1876—85, XII. 1886—90. 
Paris 1867 — 92. 

Memorial de la librairie Fran9aise. Paris. H. Le Soudier. 

Monod, G., Bibliographie de l'histoire de France. Catalogue des sources 
et des ouvrages relat. ä Thist. de France, jusqu'en 1789. Paris 1888. 

Pauly, Bibliographie des sciences medicales. Paris 1874. 

Querard, J. M., La France litteraire, ou Dictionnaire bibliographique des 
savants, historiens et gens de lettres de la France, ainsi que des 
litte>ateurs 6trangers, qui ont 6crit en fran9ais, plus particulierement 
pendant les XVIII e et XIX e siecles. 10 vols. Paris 1827—42. (Un- 
gefähr die Literatur von 1700 — 1827.) 

— La Htt6rature frar^aise contemporaine (Continuation de la France 
litt6raire). 6 vols. Paris 1842—57. (Ungefähr die Literatur von 1827 
bis 1840.) 

Thieme, H. P., Die französische Literatur d. 19. Jahrh. Bibliogr. d. 
hauptsächlichst. Prosaschriftsteil., Dichter, Dramatiker u. Kritiker 
Frankreichs etc. Paris 1896. 

Vallee, L., Bibliographie des bibliographies. Avec suppl6m. 2 vols* 
Paris 1883—87, 

Verzeichnis, Alphabetisches, der französ. Literatur in d. herzogl. 
Biblioth. zu Wolfenbüttel. (Die französ. Literatur bis z. Ende d. 
18. Jahrh ) Wolfenbüttel 1894. 

Vicaire, G , Bibliographie gastronomique. Paris 1890. 

Vinet, E, Bibliographie des beaux - arts (architecture, sculpt , peint., 
gravure). Paris 1874—78. 

Italien. 

Bibliotheca Bibliographica Italica. Catalogo delle scritti di bibliologia, 
bibliografia e biblioteconomia pubblicati in Italia etc. compilato da 
G. Ottino e G. Fumagalli. I. 1S89. II. 1895. Roma. 



245 

Bibliotheca Italiana ossia notizia dei libri rari Italiani divisa in quattro 
parti cioe Istoria, Poesia, Prose, Arti e Scienze etc. compilata da 
Niecola Francesco Haym. 4 Bde. Mailand 1803. Neuer Abdruck der 
Giandonatischen Ausgabe. (Zuerst London 1726, Venedig 1728, 1736, 
1741, Mailand 1771—73 [beste von Ferdinando Giandonati besorgte 
Ausgabe] und 1803.) 

Catalogo generale della Libreria Italiana 1847 — 1899. Mailand 1900 u. ff. 

Catalogo dei libri rari nella biblioteca di Camillo Minieri Riccio. 
Neapel 1864 — 65. 

Gamba da Bassano, Bartolom., Serie dei testi di lingua e di altre opere 
importanti nella Italiana Letteratura scritte dal secolo XIV al XIX. 
4. ed. Venedig 1839. 

Ilaris, Catalogo della biblioteca publica a Siena. Siena 1844—47. 

Libri Italiani, I migliori, consigliati da cento illustri contemporanei. 
I. consigli. II. catalogo sistematico. III. indice alfabetico. Milano 1892. 

Mira, G. M., Bibliografia Siciliana ovvero gran dizionario bibliografico 
delle opere edite e inedite, antiche e moderne di autori siciliani 

2 voll. Palermo 1875 — 84. 

Valmaggi, L., Manuale storico-bibliograf. di filologia classica. Turin 1894. 

Jüdische Literatur. 

Bibliotheca judaica. Bibliograph. Handbuch, umfassend die Druckwerke 
d. jüdisch. Literatur, einschließl. d. üb. Juden u. Judentum veröffentl. 
Schriften, n. aiphabet. Ordnung d. Verfass. bearb. M. e. Gesch. d. 
jüd. Bibliographie, sowie m Indices versehen u. hrsg. v. Jul. Fürst. 

3 Bde. Leipzig. I. A— H 1863, II. I—M 1863, III. N— Z 1863. 

Jacobsohn, H., Führer durch d. deutsch-israelit, unterhaltende, schön* 
wissenschaftl., geschichtl.-belehrende, populär-religiöse u. Jugend- 
schriftenliteratur v. Beginn d. 18. Jahrh. bis heute. 2. A. Breslau 1894. 

Lippes bibliographisches Lexikon d. ges. jüd. u. theol.rabbin. Literatur 
d. Gegenwart mit Einschluß d. Schriften üb. Juden u. Judentum. 
Wien 1881 u. 1899. 

Rossi, J. B. de, Histor. Wörterbuch d. jüdischen Schriftsteller, deutsch 
v. C. H. Hamberger. Leipzig 1839. 

Steinschneider, Mor., Bibliographisches Handbuch üb. d. theoret. u. 

prakt. Literatur f. hebräische Sprachkunde. Leipzig 1859. 
— Zusätze u. Berichtigungen dazu. Leipzig 1896. 

Steinschneider, Mor., Catalogus librorum hebraeorum in bibliotheca 
Bodleiana jussu curatorum digessit et notis instruxit etc. 4°. Berlin 
1852-60. 

Verzeichnis, Systemat, der Literatur üb. d. Juden in russischer Sprache 
seit d. Einfuhrung der Zivilschrift 1708 — 1889. St. Petersburg 1893. 

Wolf, J. Chr., Bibliotheca Hebraea, sive Notitia tvm Avctorvm Hebr. 

cvjvscvnqve aetatis, tvm Scriptorvm, qvae vel Hebraice primvm exarata 

vel ab aliis conversa svnt, ad nostram aetatem dedveta etc. 4 Bde. 

Hamburg 1715—33- 
Zeitlin, William, Bibliotheca hebraica post-Mendelssohniana. Bibliograph. 

Handbuch d. neuhebräischen Literatur s. Beginn d. Mendelssohnschen 



246 

Epoche bis z. J. 1890. Nach aiphabet. Reihenfolge d. Autoren m. 
biogr. Daten u. bibliogr. Notizen, [nebst Indices d. hebr. Büchertitel 
u. d. zitierten Autorennamen. 2. A. Leipzig 1891 — 95. 

Orient 

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Bibliographie, Orientalische. (Begr. v. Aug. Müller^ Unter Mitwirkg. v. 
L. H. Gray, N. F. Katanow, E. Kuhn u. A. bearb. u. hrsg. v. L. 
Schermann. 14. Jahrg. 1900. Berlin. 

Bibliotheca aegyptiaca. Repertorium üb. die bis z. J. 1857 * n Bezug a. 
Ägypten, s. Geographie, Landeskunde, Naturgesch., Denkm. etc. er- 
schienen. Schriften, akadem. Abhandlgn. u. Aufs, in wissensch. u. 
anderen Zeitschrftn. v. H. Jolowicz. Nebst e. aiphabet« Namenregister. 
Leipzig 1858. Supplem. dazu 1861. 

Bibliotheca orientalis, Manuel de bibliographie Orientale. Par J. Th. 
Zenker. 2 vols. Leipzig 1846. 61 I. Livres arabes, persans, turcs etc. 
II. Suppl6m. du I. vol., Litterature de Torient chrdtien, de l'Inde, 
des Parsis, de PIndo-Chine et de la Malaisie, de la Chine, du Japon, 
Litt, mantchoue, mongole, tib6taine etc. 

Catalogue of Sanscrit, Pali and Prakrit books in the British Museum, 
acquired during the years 1876 — 92. London 1893. 

Cordier, Bibliotheca Sinica. 2 voll. Paris 1878—81. 

Fried erici, Ch., Bibliotheca orientalis oder e. vollst. Liste der i. J. 
1876—83 in Deutschld., Frankr., England u. d. Kolonien erschienen. 
Bücher, Brosch., Zeitschrftn. etc. üb. d. Sprachen, Religionen, Anti- 
quitäten, Literat, u. Gesch. d. Ostens. I. — VIII. Jahrg. Leipzig 
1877—84. 

Gildemeister, Joannes, Bibliothecae Sanskritae sive Recensvs Librorvm 
Sanskritorvm hvcvsqve typis vel lapide exscriptorvm critici Specimen. 
Bonn 1847. 

Hadschi Khalfa, Lexikon bibliographicum arabicum hrsg. v. Flügel. 
7. Bde. Leipzig 1835—58. 

Katalog der Bibliothek der deutschen morgenländischen Gesellschaft. 
I. Bd. Drucke. 2. A. Leipzig 1900. 

Moellendorf, P. G. and O. F. v., Manual of Chinese bibliography ; a 
list of works and essays relating to China. Shanghai 1876. 

Schnurrer, Bibliotheca arabica. Halle 181 1. 

Wenckstern, Fr. v., A bibliography of the Japanese Empire from 
1859 — 93. Leiden 1895. 

Portugal. 

Silva, J. F. da, Diccionario bibliografico portugez. 16 Bde. Lissabon 

1858-93. 
Machado, D. B., Biblioteca Lusitana. 4 Bde. Lissabon 1741 — 59. 

Rumänien. 

Bibliographie de la Roumanie. Bukarest 

Jarcu, Bibliografia chronologica romana 1550 — 1873. Bukarest 1873. 



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Polse. 3 Bde. Wilna 1840—57. 

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(Kleinrussisch). 

Martynow u. Meshow, Vklad pravitelstva uöenych i. dr. obSöestv. na 
polzurussk. prosv£§£enija. (Bibliographie d. Publikat. d.russ. Regierung, 
d. russ. Gelehrt, u. a. Gesellsch.) Petersburg 1886. 

Meshow, Systemat. Katalog russischer Bücher 1825 — 69. Petersburg 
1865 u. 5 Supplem. 1870-89 (In russ. Sprache). 

Smirdin, Verzeichnis russischer Bücher. Petersburg 1828, m. 4 Supplem. 
1829 — 56 (in russ. Sprache). " 

Sopikoff, W., Versuch einer russischen Bibliographie oder vollständ 
Wörterbuch d Originalwerke u. Übersetzgn. in slavischer u. russischer 
Sprache, die seit Einführung der Druckerei bis z. J. 1813 gedruckt 
sind. 5 Bde. St. Petersburg 1813 — 21 (in russ. Sprache). 

Wengerow, S. A. u. G. W. Judin, Russkija knigi 1708 — 1893. M, biogr. 
Angaben üb. d. Verfasser u. Übersetzer. Bd. I., II. St. Petersburg 
1897. (* n ca » IO Bdn.) 



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Arskatalog för Svenska bokhandeln. Stockholm. 

Bibliotheca Danica. Systematisk Fortegnelse over den Danske Literatur 
fra 1482 til 1850, efter Samlingerne i det Store Kongelige Bibliothek 
i Kjöbenhavn. Udgivet fra det Store Kongelige Bibliothek ved Chr. 
V. Bruun. Kjöbenhavn, Gyldendal 1890 u. ff. 

Bokhandels-Katalog, Svensk. Stockholm 1845 — 52. 

Bokkatalog, Svensk 1866—75, 1876—85. Stockholm. 

Botten-Hansen, P., La Norvege litteraire. Catalogue de tous les ouvrages 
de quelque valeur imprime en Norvege. Christiania 1868. 

Fabricius, Fr. M.. Dansk bogfortegnelse for 1841 — 58, fortges. v.J. Vahl 
für 1859—92, Gyldendal Kopenhagen. 

Linnström, Hjalmar, Svenskt Boklexikon ^830—65. 2 Bde. Stockholm. 

Lundstedt, Bernh., Apercu de la principale litterature bibliographique 
de la Suede. Stockholm 1900. 

— Sveriges periodiska litteratur. Bibliografi 1645 — 1894. 2 voll. Stockholm 
1895—96. 

Moebius, Th., Catalogus libror. islandicor. et norvegicor. aetatis mediae 
ed. versor. illustrator. Skaldatal sive poetar. rec. Eddae Upsal. Lipsiae 
1856. 

— Verzeichnis der auf dem Gebiete der altnordischen Sprache u. Literatur 
von 1855— 1879 erschienenen Schriften. Leipzig 1880. 

Nissen, Norsk Bog- Fortegnelse 1814—47, Fortsetzg. v. Botten-Hansen 
u. Petersen f. 1848-^65, Kristiania 1848—70; Fortsetzg. v. Boeck f. 



248 



i866 — 72, Krist. 1877; Fortsetzg. v. Feilberg f. 1873 — 90, Krist. 
1885 — 92. Seit 1883 jährlich: Norsk Bogfortegneise, udgiven af Uni- 
versitets-Bibl iotheket. 

Pipping, F. W., Förteckning öfver i tryck utgifna skrifter pa finska. 
Helsingfors 1856—7. 

Vahl, J., Dansk bogfortegnelse for aarene 188 1 — 92. Kopenhagen 1894, 
s. a. Fabricius. 

Vasenius, La litterature finnoise 1544— 1877. Helsingfors 1878 mit 
2 Supplem. 1880 — 87. Seit 1878 erscheint jährlich: Finsk Bok- Katalog 
hrsg. v. Edlund. 

Slavische Länder. 

Doucha, Bibliograph. Wörterb. d. czech.-slowak. Literatur 1774 — 1865. 
Prag 1865. 

Estreicher, Ch., Bibliographie polonaise de 120.000 imprimes. Tomes 
1 — 18. Cracov. 1870 — 1900. 

Jireöek, Bibliographie de la litterature bulgare moderne 1806—70. Wien 
1872. 

Kukuljevid, Kroatische Bibliographie. Agram 1860. 

Novakoviö, Serbische Bibliographie 1741 — 1867. Belgrad 1869. 

Teodorow, Bulgarische Bibliographie I. Bd. 1641— 1877. Sofia 1893. 

Valentinelli, Bibliografia della Dalmatia e del Montenegro. Agram 1855, 
Supplement 1862. 

— Saggio di bibliografia Istriana. Capodistria. 

Spanien. 

Gallardo, Ensayo de una biblioteca espaftola de libros raros y curiosos. 
4 Bde. Madrid 1863-69. 

Hidalgo, Dion , Diccionario general de bibliografia espafiola. 7 Bde. Madrid 
1862— 1881. 

Rezabal y Ugarte, Jos. de, Biblioteca de los escritores que han sido 
individuos de los seis colegios mayores. Madrid 1805. 

Sempere y Guarinos, Juan, Ensayo de una biblioteca espaftola de los 
mejores escritores del reynado de Carlos III. 6 Bde. Madrid 1785—89. 



Ungarn. 

Kertbeny, K. M. u. G. Petrik, Ungarns deutsche Bibliographie 1801—60. 
Verzeichnis der in Ungarn u. Ungarn betreff, im Auslande erschienenen 
deutschen Drucke. 2 Bde. Budapest. 

Petrik, G., Bibliographia Hungariae 171 2— 1S60, s. catalogus lit.ror. in 
Hungaria et de rebus patriam nostram attingent. extra Hungariam 
edit. C. introduct. A. Szilägyi. 3 voll. Budapest 188S--91. 



249 



Buchhandel und Buchgewerbe. 



Adressen, Adressbücher. 

Adreßbuch der Adreßbücher. Verzeichn. v. neueren Fach-, Handels-, 
Städte- u. Länder-Adreßbüchern der Welt. Leipzig, Schultze & Co. 

Adreßbuch, Offizielles, des deutschen Buchhandels u. d. verwandten 
Geschäftszweige (Begr. v. O. A. Schulz) 64. Jahrg. 1902. Leipzig 

Adreßbuch, Neues, des deutschen Buchhandels u. d. verwandten Ge- 
schäftszweige etc. hrsg. v. W. Fiedler. 7. Jahrg. 1902. Leipzig. 

Adreßbuch f. d. Buch-, Kunst-, Musikalienhandel u. verwandte Ge- 
schäftszweige d. österr -ungar. Monarchie m. e. Anh. österr.-ungar. 
Zeitungs-Adreßbuch. Hrsg. v. M. Peries. 37. Jahrg. 1902. Wien. 

Adreßbuch der gesamten evangelischen Geistlichkeit Deutschlands. 
3. Jahrg. 1900. Leipzig. 

Adreßbuch f. d. graphische Gewerbe. Ratgeber f. Bezugsquellen aller 
im graph. Gewerbe brauchbaren Bedarfsartikel. I. Jahrg. Dresden 
1900. 

Adreßbuch von bildenden Künstlern der Gegenwart. Herausgegeben v. 
Bothe. München 1901. 

Adreßbuch der Maschinen -Papier u. Pappen-Fabriken, sowie der Holz- 
stoff- u. Holzpappen-, Strohstoff- u. Cellulose-Fabriken des Deutschen 
Reiches, Österreich -Ungarns u. d. Schweiz. Zusammengestellt v, 
Güntter-Staib. Biberach. 

Adreßbuch des Papier- u. Schreibwarenhandels, sowie der Papierfabriken, 
Papierfabriksniederlagen, Papierkonfektionäre, Schreib Warenerzeuger 
u Engrossisten, Buch- u. Musikalienhändler, Buchdrucker, Musik- 
instrumentenerzeuger u. Händler, Buchbinder u. Lieferanten der 
Branchen v Österreich-Ungarn u. d. Balkanländern. (Sterns Adreß- 
buch.) 8. Jahrg. 1900. Wien. 

Adreßbuch des Papier-, Schreib- u. Galanteriewaren-Handels, sowie der 
Buchbinder in Deutschland. Berlin. C. Hofmann. 

Adreßbücher aller Länder erschienen bei Leuchs & Co. Nürnberg. 

Adreßbücher-Adreßbuch. Verzeichnis aller erschein. Städte-, Länder-, 
Welt- u. Fach-Adreßbücher, sowie sonstiger Nachschlagewerke. Hrsg. 
v. Mahlaus Frankfurter Adreßbuch-Verlag etc. Frankfurt a. M. 

Adressen aller Branchen u. Länder liefern: Aug. Brode Berlin, Emil 
Reiß Leipzig, C. Herrn. Serbe Leipzig, Rob. Tessmer Berlin etc. 

Agenda-Annuaire de la librairie frangaise. Paris H. Le Soudier. 

Annuaire de la librairie beige. Livre d'adresses de tous les libraires, 
imprimeurs etc. Bruxelles. A. N. Bosch. 

Annuario della libreria e tipografia e delle arti e industrie affini in 
Italia. Milano. Associazione tipogr.-libr. italiana. 



250 

Beeger, Jul., Die pädagogischen Bibliotheken, Schulmuseen u. ständigen 
Lehrmittelausstellungen der Welt etc. Leipzig 1892. 

Bohatta, Joh. u. Mich. Holzmann. Adreßbuch der Bibliotheken der 
Österreich. -Ungar. Monarchie. Wien 1900. 

Brinkman, C. L., Adreßbuch f. d. niederländischen Buchhandel. Am- 
sterdam. 

Clegjr, J., The directory of second-hand Bookseilers and list of Public 
libraries, British and foreign. London. 

Hedeler, G., Verzeichnis v. Privatbibliotheken s. bei Bibliothekswesen. 

Jahrbuch, Statistisches, der höheren Schulen u. heilpädagogischen 
Anstalten Deutschlands, Luxemburgs u. d. Schweiz. Neue Folge v. 
Mushackes Schulkalender. 2 Teile, 22 Jahrg. 1901. Leipzig. 

Leiners verschiedene Adressen v. Bibliotheken, Buch- u. Musikalien- 
händlern. Leipzig. 

Literatur-Kalender, Deutscher, a. d. J. 1902. 24. Jahrg. Hrsg. v. Jos. 
Kürschner. Leipzig. 

Minerva. Jahrbuch der gelehrten Welt. Hrsg. v. K. Trübner. 10. Jahrg. 
1900—91. Straßburg i. E. 

Reference-Directory of booksellers, stationers and printers of the United 
States and Canada. New York. 

Repertoire annuaire general des collectioneurs de la France et de 
l'etranger. Paris 1894. 

Richter, J. E„ Verzeichnis öffentl. Bibliotheken aller Länder mit 50 000 
u. mehr Bdn. Leipzig. 

Schwenke, P., Adreßbuch der deutschen Bibliotheken. Leipzig 1893. 
Sijthoffs Adresboek voor den Nederlandschen Boekhandel. Leiden. 



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Kommission d. Börsenvereins der deutschen Buchhändler. Bd. I — XIX. 
Leipzig 1878—97. 

Biedermann, D. v., Das Zeitungswesen sonst u. jetzt. Leipzig 1882. 

Birt, Th.. Das antike Buchwesen in seinem Verhältnis zur Literatur. 
Berlin 1882. 

Bouchot, H , Le livre. L'illustration, La reliure. fitude historique som- 
maire. Paris. 

Brockhaus, H., Friedr. Arn. Brockhaus. Sein Leben u. Wirken nach 
Briefen u. anderen Aufzeichnungen geschildert. «3 Bde. Leipzig 

1872—81. 

Dziatzko, K., Verlagsrecht u. Pflichtexemplare. Leipzig 1901. 

Elzevir. Catalogus librorum officinae Elzevirianae. Lugd. Batav. 1638. 

(Neudruck.) 

Gädicke, J. Ch , Zur Statistik der deutschen Literatur u. d. deutschen 
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deutschen Bibliographie. Hannover 1891. 

Gesetze üb. d* Urheberrecht in allen Ländern nebst d. darauf bezüglichen 
internationalen Verträgen u. d. Bestimmungen über d. Verlagsrecht. 
2. A. G. Hedeler. Leipzig 1902. 

Handbuch des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, hrsg. v. Vorstande. 
Leipzig 1897. 

Haenny, L., Schriftsteller u. Buchhändler im alten Rom. 2. A. Leipzig. 1885. 
Hase, O., Die Koberger etc. 2. A. Leipzig 1885. 

Hilfsbuch für d. Berliner Buchhandel. Hrsg. v. Vorstande der Korporation 
der Berliner Buchhändler. Berlin 1900. 

Kapp, Friedr., Geschichte des deutschen Buchhandels bis in das siebzehnte 
Jahrhundert. Leipzig 1886. 

Katalog der Bibliothek des Börsen Vereins der deutschen Buchhändler. 
Leipzig 1885. 

Kirchhoff, A., Beiträge z. Geschichte d. deutschen Buchhandels. 2 Bde. 
Leipzig 1851—53. 

— Die Handschriftenhändler d. Mittelalters. 2. Ausg. Leipzig 1853. 

Köhler, W., Zur Entwicklungsgeschichte des Buchgewerbes von d. Er- 
findg. der Buchdruckerkunst bis z. Gegenwart. Nationalökonom. -statist. 
dargestellt Gera 1896. 

Marx, Eugen, Der deutsche Buchhandel, sein Wesen und seine Orga- 
nisation. Vortrag. Wien 1895. 

Metz, Fr., Geschichte d v Buchhandels u. d. Buchdruckerkunst. Darmstadt 

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Meyer, F. Herrn., Die Organisation u. d. Geschäftsbetrieb d. deutschen 

Buchhandels. 2. A. Leipzig 1874. 

Pallmann, H., Sigmund Feyerabend, s. Leben u. s. geschäftlichen Ver- 
bindungen. Ein Beitrag z. Gesch. d. Frankfurter Buchhandels im 
16. Jahrh. Frankfurt a. M. 1881. 

Perthes, Cl. Th., Friedrich Perthes' Leben nach dessen schriftl. u. 
mündlichen Mitteilungen. 3 Bde. 8. A. Gotha 1896. 

Pohle, L., Das deutsche Buchhändler kar teil. Leipzig 1895. 

Putnam, G. H., Books and their makers during the middle ages I. 
476 — 1600. II. 1500 — 1709. London 1896—97. 

Puetter, J. St., Der Büchernachdruck nach ächten Grundsätzen des 
Rechts geprüft. 4 . Göttingen 1774. 

Reusen, F., Die Indices libror. prohibitor. des 16. Jahrh. Gesamm. u«. 
hrsg. v. F. R. Stuttgart 1886. 

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Leipzig 1795. 

Roessig, C. G., Handbuch des Buchhandelsrechts. Leipzig 1804. 

Ruprecht. Wilh., Der Ladenpreis im deutschen Buchhandel. Seine volks- 
wirtschaftliche Bedeutung u. Berechtigung. Göttingen 1889. 

— Ein Weg zur Erhaltung des Provinzialsortiments. Göttingen 1889. 

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Schäffle, Alb., Cotta (Biographie). Berlin 1895. 

Schoettgen, Chr., De librarüs et bibliopolis antiquorum. Lipsiae 17 10. 

— Historie d. Buchhändler ... in Alten u. Mittlern Zeiten. 2. A. Nürn- 
berg u. Altdorf 1722. 

Schürmann, Aug., Organisation u. Rechtsgewohnheiten des deutschen 
Buchhandels. Halle a. S. 

I. Die Entwicklung d. deutschen Buchhandels zum Stande d. Gegen- 
wart. 1880. 

IL Die Usancen d. deutschen Buchhandels u. der ihm verwandten 
Geschäftszweige. 2. A. 188 1. 

— Der deutsche Buchhandel der Neuzeit und seine Krisis. Halle a. S. 

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Wattenbach, W., Das Schriftwesen im Mittelalter. 3. A. Leipzig 1896. 

Weidling, Konr., Das buchhändlerische Konditionsgeschäft. Ein Beitrag 
zum Rechte des deutschen Buchhandels. Berlin 1885. 

Werdet, Edm., De la librairie francaise. Son passe, son present, son 
avenir; avec des notes biographiques. Paris 1860. 

Buchhandel: Ausbildung, Betrieb. 

Biedermann, Fl. v., Anweisung f. d. gesetzmäßigen Betrieb des Kol- 
portage-Buchhandels. 3. A. Leipzig 1898. 

Blumenthal, H., Der praktische Buch- u. Musik-Sortimenter. 2. A. 
Leipzig. Von Blumenthal ist eine ganze Reihe von Schriften über alle 
Zweige des buchhändlerischen Betriebes erschienen. Verzeichnisse auf 
Verlangen vom Verleger. 

Breuer, C, Katalog über Käufe aus zweiter Hand. Verzeichn. d. Bücher, 
die aus dem Orig.-Verlage in fremde Hände übergingen. Berlin 1852. 

Buchhändler-Kalender. Hrsg. v. W. Fiedler. 1901. Leipzig. 

Erlecke, A., Die Besitz- u. Firmenveränderungen im deutschen Verlags-, 
Buch-, Kunst-, Musikalien- u. Landkartenhandel. 1750 — 1885. Leipzig 
1886. 

— Die Verlagsveränderungen im deutschen Buchhandel in d. J. 1851 — 70. 
Leipzig 1871. 

— — — 1871—73 m. Nachtrag. London 1874. 

Fachkalender f. d. Kolportage- u. Reisebuchhandel. Leipzig. 

Kitzing, W. u. C. Wahl, Handbuch des Leihbibliothekars. Taucha 1886. 

Lemcke, Johs. (P. Friesenhahn), Handbuch der Reclame. Berlin 1901. 

Marquardt, Ludw., Die doppelte Buchführung in Anwendung auf d. 
Buchhandel. Berlin 1875. 

Othmers Vademecum des Sortimenters. Zusammenstellung d. wissens- 
würdigsten Erscheinungen a. d. Geb. d. schönwissenschaftl. Literatur. 
4. A. v. C. Georg u. L. Ost. Hannover 1891. Ergänzungsheft: Reclam, 
Meyer, Hendel. 1894. 



253 



Pfau, K. F., Leipzig hat verschiedene buchhändlerische Fachschriften 
erscheinen lassen. Verzeichnis auf. Verlangen vom Verleger. 

Praxis, Die, des Reisebuchhandels. W. Fiedler. Leipzig 1900. 

Rottner, Alb., Lehrbuch der Contorwissenschaft f. d. deutschen Buch- 
handel. 2. A. I. Contorwissenschaft IL Buchhaltung. Leipzig 1861. 

Schön wandt, D., Vollständiges Lehrbuch d. einfachen u. doppelten Buch- 
führung f. alle Zweige des Buchhandels. Leipzig 1889. 

— Die Abschätzung von Sortimentsgeschäften. Prakt. Winke. • Berlin 
1896. 

— Die Buchführung d. Sortimenters u. d. Berechnung d. Wertes einer 
Sortimentsbuchhandlung. Leipzig 1897. 

Starke, H , Wie ich den Buchhandel erlernte. Ein Versuch d Technische 
wie d. Geistige im deutschen Buchhandel auf unterhaltende Art an- 
schaulich zu machen. 6. A. Leipzig 1895. 

Uhl, Gust, Unterrichtsbriefe f. Buchhändler. Ein Handb. d. Praxis d 
ges. Buchhandels. I. Der praktische Sortimenter. IL Der prakt. Ver- 
leger. Leipzig 1900. 

Volkening, E., Die Verlagsveränderungen im deutschen Buchhandel in 
d. J. 1874 — 90, m. Nachträgen. Leipzig 1891 — 92. 

— Die Besitz- u. Firmenveränderungen im deutschen Verlags-Buch-, 
Kunst-, Musikalien- u. Landkartenhandel in d. J. 1885 — 92 m. Nachtr. 
Leipzig 1892. 

— Die Preisherabsetzungen der Verlags-, Rest- u. Partieartikel im 
deutschen Buchhandel. Ein Verzeichnis v. über 17.500 Büchern, 
welche zu ermäßigten Preisen zu beziehen sind ^tc. Leipzig 1892 
bis 1893. 

Volleit, Ernst, Die Bestellanstalt für d. Berliner Buchhandel. Berlin 1893. 

Wahl, Karl, Prakt. Buchführung f. mittlere u. kleine Leihbibliotheken. 
Taucha 1888. 

Was willst Du werden? Die Berufsarten des Mannes in Einzeldarstel- 
lungen. Der Buchhändler. 2. A. Leipzig. 

Wolf, Sigm., Anleitung zu e. prakt. doppelten Buchung für Sortiments- 
Geschäfte u. deren Nebenzweige. Klagenfurt 1883. 



Bücherliebhaberei, Bibliographie, Ex libris, Auto- 
graphen etc. 

Beauchamps, J. de et E. Rouveyre, Guide du libraire-antiquaire et du 
bibliophile. Description bibliogr. et anecdotique de 290 ouvrages rares, 
curieux et singuliers. Paris 1888. 

Berjeau, J. P., Le bibliophile illustre. 2 vols. Londres 1862—67. 

Blades, W., The enemies of books. 2. ed. London. 

Bouchot, H , Les livres ä vignettes du XV e au XIX e siecle. L'histoire 
de l'art dans le livre etc. Paris 1891. 

Brunet, P. Gust., Livres payes en vente publique 1000 frcs et au dessus, 
depuis 1866 jusq'ä ce jour. Bordeaux 1877. 



254 

Brunet, P. Gust., Les livres cartonnes. Essais bibliographiques (par 
Philomneste jun.) Bruxelles 1878. 

— Les fous litteraires. Essai bibliographique sur les livres excentriques, 
les illumin6s, visionnaires etc. (par Philomneste jun.) Bruxelles 1880. 

— Livres perdus. Essai bibliogr. s. 1. livres devenus introuvables. Bru- 
xelles 1882. 

— Du prix des livres rares vers la fin du XIX e siecle. Bordeaux 1895. 

Budan, Emilio, L'Amatore d'autografi. Milano 1900. 

Cohen, H., Guide de l'amateur de livres ä figures et ä vignettes du 
XVIII e siecle. 3 c 6d. Paris 1876. 

Denis, M., Einleitung in die Bücherkunde 2 Bde. Wien 1795. 1778. 

Dibdin, Th. Fr., Bibliomania or bookmadness. London 18 11. 1876. 

— The bibliographical Decameron. London 18 17. 

— An introduction to the knowledge of rare and valuable editions of 
Greek and Latin classics. Together with an account of Polyglot 
Bibles, Polyglot Psalters, Hebrew Bibles, Greek Bibles and Greek 
Testaments, the Greek Fathers and the Latin Fathers. 2 vols. 4. ed. 
London 1827. 

— A bibliographical, antiquarian and pictujesque tour in France and 
Germany. 3 vols. 2. ed. London 1829. 

— Bibliographical, antiquarian and picturesque tour in the northern 
counties of England and in Scotland. 2 vols. London 1838. 

— Bibliotheca Spenceriana 1814 — 23. (Katalog derselben.) 

Ex libris. Zeitschrift f. Bücherzeichen-, Bibliothekenkunde u. Gelehrten- 
geschichte. i£ Jahrg. 1901. Görlitz. 

Fletcher, W. Y., English Book Collectors. London 1902. 

Günther, Joh. u. O. A. Schulz, Handbuch f. Autographensammler. Leip- 
zig 1856. 

Le Petit, J., L'art d'aimer les livres et de les connaitre. Paris 1884. 

Mühlbrecht, Otto, Die Bücherliebhaberei in ihrer Entwicklung bis z. 
Ende d. 19. Jahrh. 2. A. Bielefeld 1898. 

— Die Bibliographie im Dienste des Buchhandels. Berlin 1894. 

Peignot, E. G., Manuel du bibliophile ou traite du choix des livres etc. 
2 vols. Dijon 1823. 

Querard, J. M., Livres ä clef, livres perdus et exemplaires uniques. 
2 vols. Bordeaux 1872 — 73. 

Roberts, W., Rare books and their prices. 2. ed. London 1895. 

— The book-hunter in London. Historical and personal studies of book- 
collectors and boock-collecting etc. 4 . London 1895. 

Rogers, W. T., Manual of bibliography: being an introduction to the 
knowledge of the book, library management and the art of cata- 
loguing. New ed. London 1893. 

Rouveyre, Ed., Connaissances necessaires ä un bibliophile, accompagn6es 
de notes critiques et documents bibliographiques. 10 vols. Paris 1899. 

Schreiber, \V. L., Manuel de l'amateur de la gravure sur bois et sur 
m6tal au XVe siecle. Berlin. 



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Scott, Henry T., Autograph Collecting: a practical manual for amateurs 
and historical students etc. London 1894. 

Seyler, G. A., Illustr. Handbuch der Ex-libris-Kunde. Berlin 1895. 

Vicaire, G., Manuel de l'amateur de livres du XIX e siede 1801 — 93. 
Paris 1894. 

Warnecke, Friedr., Die deutschen Bücherzeichen (Ex libris) von ihrem 
Ursprünge bis zur Gegenwart. Berlin 1890. 

Zeitschrift für Bücherfreunde. Monatshefte f. Bibliographie u. verwandte 
Interessen. V. Jahrg. 1901. Bielefeld 1901. 



Buchhändlerische Fachzeitschriften. 

Anzeiger für den Schweizerischen Buchhandel. Zürich. 

Anzeiger, Allgemeiner, f. d. Reise- u. Kolportage-Buchhandel, Zeitungs- 
verkaufsstände u. d. Nebenzweige d. Buchhandels. Berlin. 

Bibliographie, österreichische. Hrsg. v. Verein der österr.-ungar. Buch- 
händler. Wien. 

Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel u. d. verwandten Geschäfts- 
zweige. Leipzig. 

Buchhandelsblätter, Deutsche. 111. Monatsschrift f. Buch- u. Kunsthandel, 
graph. Industrie u. graph. Kunst. Naumburg a. S. 

Buchhändler-Korrespondenz, Österreich.-Ungarische. Wien. 

Buchhändler-Warte. Nachrichten d. Allgemeinen Vereinigung deutscher 
Buchhandlungs-Gehilfen. Berlin. 

Buchhändlerzeitung, Allgemeine. Wochenschrift mit d. Beiblatt: Inter- 
nationale Literaturberichte. Leipzig. 

Colportage-Zeitung, Deutsche. Zentralorgan u. Anzeiger f. d. Kolportage- 
u. Eisenbahn-Buchhandel. Berlin. 

Export-Journal. Internationaler Anzeiger f. Buchhandel u. Buchgewerbe, 
Papier-Industrie, Schreibwaren u. Lehrmittel. (In dtschr., franz. u. 
engl. Sprache.) Leipzig. 

Fischers Mitteilungen für Kolportage-, Export- u. buchhändlerische 
Reisegeschäfte. Leipzig. 

Mitteilungen f. d. Gehilfenschaft des Buch-, Kunst- u. Musikalienhandels. 
Wien. 

Wahlzettel, Allgemeiner, f. d. deutschen Buch- u. Musikalienhandel u. 
d. verwandten Geschäftszweige. Leipzig, C. W. B. Naumburg. 

Wahlzettel f. d. Musikalienhandel u. d. damit verbundenen Gewerbe. 
Leipzig. 

Zeitung, Freie, f. d. deutschen Buchhandel. München. 

Ausländische Fachzeitschriften. Amerika: The Publishers' Weekly, The 
American Bookseller. Belgien: Bibliographie de Belgique England: 
The Publishers' Circular, The bookseller. Frankreich: Bibliographie 
de la France. Holland: Niewsblad voor den Boekhandel, Neder- 
landsche Bibliographie. Italien: Bibliografia Italiana, Giornale della 



256 



Librariaetc. Rußland: Kniznyj V&stnik. Skandinavien: Nordisk Bog- 
handlertidende, Dansk Bogfortegneise, Svensk Boghandels Tidning, 
Norsk Boghandlertidende. Spanien: Boletin de la Libreria. 



Buchgewerbe und graphische Künste: Allgemeines, 

Geschichte. 

Andresen, Andr., Der deutsche Peintre-Graveur oder d. deutschen Maler 
als Kupferstecher nach ihrem Leben u. ihren Werken vom letzten 
Drittel d. 16. Jahrh. bis z. Schluß d. 18. Jahrh. 5 Bde. Leipzig 1872 
bis 1878. 

— Die deutschen Maler-Radierer (Peintres-Graveurs) des 19. Jahrh., fort- 
gesetzt v. J. E. Wessely. 5 Bde. Leipzig 1878. 

Apell, AI., Handb. f. Kupferstichsammler oder Lexikon der vorzüglichsten 
Kupferstecher des 19. Jahrh. etc. Leipzig 1880. 

Bartsch, Adam, Le peintre-graveur. 21 vols. et Supplement. Nouvelle 
ed. Leipzig 1866 — 75. 

— Anleitung zur Kupferstichkunde. 2 Bde. Wien 1821. 

Berjeau, J. P., Early Dutch, German and English Printers' Marks. 
London 1866. 

Börckel, Alfr., Gutenberg. Sein Leben, s. Werk, s. Ruhm. Gießen 1897. 

— Gutenberg u. seine berühmtesten Nachfolger im ersten Jahrhundeit 
der Typographie, nach ihrem Leben u. Wirken dargestellt. Frank- 
furt a. M. 1900. 

Bouchot, H., Les livres ä vignettes du 15c au ige siecle. L'histoire de 
l'art dans le livre etc. 2 vols. ill. Paris 1891. 

Brown, H. F., The Venetian printing press: an historical study etc. 4 . 
London 1891. 

Butsch, A. F., Bücherornamentik der Renaissance. Leipzig 1878. 

Claudin, A., Antiquit6s typographiques de la France. Paris 1880. 

Cohen, H., Guide de l'amateur de livres ä vignettes et ä figures du 
18 e siecle. 4e 6d. Paris 1880. 

Dutuit, Eug., Manuel de l'amateur d'estampes. Paris. 

Dziatzko, K., Beiträge zur Gutenbergfrage. Berlin 1889. 

— Gutenbergs früheste Druckerpraxis. Berlin 1890. 

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durch Johann Gutenberg u. ihrer technischen Entwicklung bis zur 
Gegenwart. Wien 1882. 

Festschrift zum 500jährigen Geburtstage von Johann Gutenberg, hrsg. 
von Otto Hartwig. 4 . Leipzig 1900. 

Fumagalli, G., La questione di Pamfilo Castaldi. Mailand 1891. 

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Straßburg i. E. 

— u. A. Barack, Elsässische Büchermarken bis Anf. d. 18. Jahrh. Straß- 
burg i. E. 

— Die Frankfurter Drucker- u. Verlegerzeichen bis Anf. d. 17. Jahrh. 
Straßburg i. E. 

— u. O. Zaretzky, Kölner Büchermarken d. 15. u. 16. Jahrh. Straß- 
burg i. E. 

— Die Züricher Büchermarken bis z. Anf. d. 17. Jahrh. Straßburg i. E. 

Herrmann, Karl, Geschichte der Setzmaschine u. ihrer Entwicklung bis 
auf die heutige Zeit. Wien 1900. 

Hesseis, J. H., Gutenberg: was he the inventor of printing? etc. Lon- 
don 1882. 

Köhler, J. D., Ehrenrettung Joh. Gutenbergs. Leipzig 1741. 

Kristeller, P., Die italienischen Buchdrucker- u. Verlegerzeichen bis 
1525. Straßburg i. E. 

Kutschmann, Th., Geschichte d. deutschen Illustration vom ersten Auf- 
treten des Formschnittes bis auf die Gegenwart. Berlin 1900. 

Le Blanc, C, Manuel de l'amateur des estampes. 4 vols. Paris 1850 
bis 1890. 

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nachgewiesen. Stuttgart 1878. 

— Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst. Berlin 1886. 

Lorck, Karl B , Handbuch der Geschichte der Buchdruckerkunst. 2 Bde. 
Leipzig 1882—83. 

— Die Druckkunst und der Buchhandel in Leipzig durch vier Jahr- 
hunderte. Leipzig 1879. 

Lützow, C. v., Geschichte des deutschen Kupferstiches u. Holzschnittes. 
Berlin 1891. 

Muther, Rieh., Die deutsche Bücherillustration der Gotik u. Früh- 
renaissance (1460— 1530). 2 Bde. 4 . München 1884. 

— Der Buchdruck vor Gutenberg. (In: Grenzboten.) Leipzig 1885. 

Passavant, J. D.. Le Peintre-Graveur. 6 vols. Leipsic 1860—64. 

Plomer, H. R., A short history of English printing 1476— 1898. Lon- 
don 1900. 

Reichhart, G., Die Druckorte des 15. Jahrh. u. d. Erzeugnisse ihrer 
erstjährigen typographischen Wirksamkeit. Augsburg 1853. 

Renouard, A. A., Annales de rimprimerie des Aide. 3 vols. 2. 6d* 
Paris 1825. 

— Annales de rimprimerie des Estienne. 2 vols. 2. 6d. Paris 1843. 

Rivoli, le duc de, Les Misseis V6nitiens, leurs description, illustrations, 
bibliographie. £tude sur l'art de la gravure sur bois ä Venise de 
1400 ä 1600. Fol. Paris 1893. 

Rooses, Max, Christophe Plantin, le typographe Anversois. Anvers 1882. 

— Plantijn en de Plantijnsche Drukkerij. 2. A. Antwerpen 1892. 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 17 



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Ruelens, C. et. Aug. De Backer, Annales Plantiniennes 1555 — 1589. 
Paris 1865. 

Schaab, C. A., Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst. 3 Bde. 
Mainz 1830 — 31. 

Schoepflin, Joh. Dan,, Vindiciae typographicae. Straßburg 1760. 

Schwenke, P„ Untersuchungen zur Geschichte des ersten Buchdrucks. 
Berlin 1900. 

Singer, H. W., Geschichte des Kupferstiches. Magdeburg 1895. 

Vachon, M., Les arts et les industries du papier en France 1871 — 94. 
Paris 1895. 

Vinet, E., Bibliographie m6thodique et raisonn6e des beaux-arts, esth£- 
tique et histoire de Tart, arch^ologie etc. Paris 1874. 

Weigel, Rud., Kunstlagerkatalog. 5 Bde., jeder in 7 Abteilgn. Leipzig 
1837—66. 

Wessely, J. E., Geschichte der graphischen Künste. Ein Handbuch für 
Freunde des Kunstdrucks. Leipzig 1891. 

Wetter, J., Kritische Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst. 
Mainz 1836. 

Willems, A , Les Elzevir, histoire et annales typographiques. Bru- 
xelles 1880. 

Wyß, Arth., Ein deutscher Cisianus f. d. J. 1444, gedruckt von Guten- 
berg. Straßburg 1900. 

Zedier, Gfr., Gutenberg-Forschungen. Leipzig 1901. 

— Die älteste Gutenbergtype. 4 . Mainz 1902. 

Die nicht hierhergehörigen Werke sind nur aus praktischen Gründen 
in dieser Abteilung aufgeführt worden. 



Buchgewerbe und graphische Künste: Technik, 

Fachzeitschriften etc. 

Aarland. Gd, Der Halbtonprozeß. Halle 1896. 

Albert, Aug., Verschiedene Reproduktions -Verfahren mittels litho- 
graphischen u. typographischen Druckes unter besonderer Berück- 
sichtigung der photomechan. Prozesse. Halle 1900. 

Almanach für Buchdrucker. Hrsg. v. H. Faber u. E. Kralik. 14. Jahrg. 
1901. Wien. 

Archiv für Buchgewerbe. Begr. v. A. Waldow. Hrsg. v. deutsch. Buch- 
gewerbeverein. 38. Bd. 1901. Leipzig. 

Beobachter, Graphischer. Zeitschr. f. d. Praxis der Druckgewerbe, mit 
der Beilage: Motive für den Accidenzsatz. 1901. Leipzig. 

Bouchot, H., La lithographie. Paris. 

Buch- u. Steindrucker, Deutscher. Monatl. Bericht, üb. d. graph. Künste. 
7. Jahrg 1901. Berlin. 

Buchdrucker-Zeitung, österr.-ungarische. Wochenblatt f. sämtl. graph. 
Zweige. 29. Jahrg. 1901. Wien. 



259 

Buchgewerbe, Das. Zeitschr. f. Buch- u. Steindruckereien, Kunstanst., 
Buchbind., Buch-, Papier- u. Schreibwarenhandlungen, sowie ver- 
wandte Geschäftszweige. 9. Jahrg. 1901. Leipzig. 

Centralblatt, österr.-ungar. Graphisches, f. Buch-, Stein-, Licht-, Zink- 
u. Kupferdruckereien, Lithographien u. verwandte Geschäfte. 14. Jahrg. 
1901. Wien. 

Correspondent f. Deutschlands Buchdrucker u. Schriftgießer. 39. Jahrg. 
1901. Leipzig. 

Cronenberg, W., Die Autotypie auf amerikanischer Basis. Düssel- 
dorf 1895. 

Eder,J. M., Rezepte u. Tabellen f. Photographie u. Reproduktionstechnik. 
5. A. Halle 1900. 

Faulmann, K., Handbuch der Buchdruckeikunst. Wien 1884. 

Fritz, Geo., Handbuch der Lithographie u. des Steindruckes. Halle 
1897 u. ff. 

Gelcich, E. u. F. Sauter, Kartenkunde, geschichtl. dargest. 2. A. v. P. 
Dinse. Leipzig 1897. 

<joebel, Th , Die graphischen Künste der Gegenwart. 4 n . Stuttgart 1895. 

Guetle, J. C.. Kunst in Kupfer zu stechen, zu radieren u. zu ätzen, in 
schwarzer Kunst u. punkt. Manier zu arbeiten. Nürnberg 1795. 

Haynie, Jos., Der lithographische Umdruck. Nach d. heutigen Stande 
dieser Technik bearbeitet. Frankfurt a. M. 19C0. 

Hesse, Fr., Die Chromolithographie m. besondeier Berücksichtigung der 
modernen Verfahren. Halle 1896. 

Husnik, J , Das Gesamtgebiet des Lichtdruckes u. d. Emailphotographie. 
4. A. Wien 1894. 

— Die Reproduktionsphotographie, sowohl f. Halbton als Strichmanier 
nebst den bewährtesten Kopierprozessen. 2. A. Wien 1895. 

— Die Zinkätzung. (Chemigraphie, Zinkolypie.) 2. A. Wien 1896. 

Jahrbücher, Typographische. 21. Jahrg. 1901. Leipzig. 

Journal f. Buchdruckerkunst, Schriftgießerei u. d. verwandten Fächer. 
Begr. 1834 v. H. Meyer. 68. Jahrg. 1901. Gioßlichterfelde. 

Kampmann, C, Die graphischen Künste. Leipzig 1898. 

Künste, Freie. Fachblatt f. Lithographie, Steindruckerei u. Buchdruckerei. 
23. Jahrg. 1901. Wien. 

Künste, Die graphischen. Red. v. Kail Masner. 24. Jahrg. 1901. Wien. 

Lager-Katalog, Vollständiger, üb. Kupferstiche, Radierungen, Kupfer- 
ätzungen u. s. w. mit 1069 Illustrat. auf 92 Tafeln in Kupferätzung, 
sowie vielen Abbildungn. im Text. Rud. Schuster. Berlin 1896. 

Liesegang, P. E., Handbuch der praktischen Photographie. 14. A. 

Düsseldorf 1896. 
Lorck, C. B , Die Herstellung von Druckwerken. 4. A. Leipzig 1883. 

Mitteilungen, Schweizer Graphische. Halbmonatsschrift f. d. graphische 
Kunstgewerbe. 20. Jahrg. 1901. St. Gallen. 

Mohr, L., Les impressions microscopiques. Paris 1S79. 

«1. 
IT" 



260 

Mörch, J. O., Die Autotypie in ihren verschiedenen Ausführungsarten. 
Düsseldorf 1891. 

Paul, H. u. J. Lehmann, Hilfsbuch bei Herstellung u. Preisberechnung 
von Druckarbeiten. 3. A Leipzig. 

Peschek, H. E., Das Ganze des Steindruckes oder vollständ. Anleitung 
z. Ausübg. d. Lithographie. Bearb. v. L. Bergmann. 3. A. Weimar 
1856. 

Schmidt, F.. Kompendium der Photographie. 5. A. Karlsruhe 1900. 

Schnauß, J., Der Lichtdruck u. d. Photolithographie 6. A. Düssel- 
dorf 1895. 

Senefelder, A., Vollständiges Lehrbuch der Lithographie. München 1818. 

Toifel, W. J., Handbuch der Chemigraphie. Hochätzung in Zink für 
Buchdruck. 2. A. Wien 1897. 

Verzeichnis von Photographien nach Werken der Malerei bis zum An- 
fange d. ig.Jahih. nach kunstwissenschaftl. Gesichtspunkten geordnet, 
m. beigefügten Verkaufspreisen. Amsler u. Ruthardt. Berlin 1893 — 96. 

Volkmer, Ottom., Die Photogravüre etc. Halle 1895. 

Waldow, Alex., Die Buchdruckerkunst in ihrem technischen Betriebe. 
2 Bde. mit Altlas. Leipzig 1873—75. I. Vom Satz. II. Vom Druck. 
Atlas zum IL Bd. 

— Encyklopädie (Handlexikon) der graphischen Künste. Leipzig 1884. 

Weber, Joh. Jak., Katechismus der Buchdruckerkunst. 7. A. Leipzig 1901. 

Weishaupt, H , Das Gesamtgebiet des Steindruckes. 6. A. v. Th. Reineck. 
Leipzig 1895. 

Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker. Hrsg. v. Deutschen Buch- 
druckerverein. 13. Jahrg. 1901. Leipzig. 

Ziegler, Walter, Die Techniken des Tiefdruckes etc. Halle 1901. 



Buchbinderei. 

Adam, Paul, Der Bucheinband. Seine Technik u. s. Geschichte. Leipzig 
1890. 

— Lehr- u. Handbuch der Buchbinderei. 3 Bde. Dresden. 

— Die praktischen Arbeiten des Buchbinders. Wien 1897. 
Anzeiger, Allgemeiner, f. Buchbindereien. 16. Jahrg. 1901. Stuttgart. 
Bauer, H., Katechismus der Buchbinderei. Leipzig 1899. 

Brade, L., Illustr. Buchbinderbuch. 4. A. v. Hans Bauer. Halle 1902. 

Brassington, W. S., A history of the art of bookbinding. London. 

Brunet, P. Gust., ßtudes sur la reliure des livres et sur les collections 
de quelques Bibliophiles c61ebres. Bordeaux 1873. 

Buchbinder-Zeitung, Berliner. 19. Jahrg. 1901. Berlin. 

Hörne, H. P., The binding of books. London 1894. 

Journal f. Buchbinderei. Zentralorgan f. Buchb. etc. 23. Jahrg. 1901. 
Leipzig. 



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theque. Paris 1866. 

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jusqu'ä la fin du 18 e siecle. Paris 1880. 

— La reliure francaise commerciale et industrielle etc. Paris 188 1. 

Uzanne, O., La reliure moderne artistique et fantaisiste. Paris 1887. 

Vogt, M., Invention newer Contrafacturischer Vorstellung allerhand 
Bücher auffm Schnitt zierlichen zu stempffen: Der gleichen hiebe 
vor niemahlen üblich oder in Kupfer heraus kommen: Jetzo aber 
denen Kunstbegierigen zu sonderem Nutzen und Wolge/allen an 
das Liecht gebracht. Durch Mathaeum Vögten, Buchbindern vnd 
Stempffelschneidern in Ulm 1644. 2 Bll. Text u. mit Titel 12 Bll. in 
Kupfer gest. 4 . obl. 

Zaehnsdorff, J. W., The art of bookbinding. 2. ed. London 1890. 
Zeitung, Illustrierte, f. Buchbinderei u. Kartonnagenfabrikat, etc. 34. Jahrg. 
1901. Berlin. 

Papier. 

Andes, L. E., Papier-Spezialitäten. Prakt. Anleitg. z. Herstellg. v. d ver- 
schiedensten Zwecken dienenden Papierfabrikaten. Wien 1896. 

Dahlheim, C. F., Taschenbuch f. d. prakt. Papierfabrikanten. 3. A. 
Leipzig 1896. 

Hofmann, C, Handbuch der Papierfabrikation. 2 Bde. 4 . Berlin 1891 
bis 1897. 

Mierzinski, S., Handb. d. prakt. Papierfabrikation. 3 Bde. Wien 1886. 

Papier-Markt, Der. Ein modernes Angebot. III. Jahrg. 1902. Frank- 
furt a. M. 

Papier-Zeitung. Fachblatt f. Papier- u. Schreibwaren-Handel u. Fabri- 
kation, Buchbinderei, Druckindustrie, Buchhandel etc. Hrsg. v. Karl 
Hofmann. 26. Jahrg. 1901. Berlin. 

Rübencamp, R. u. P. Klemm, Farbe u. Papier im Druckgewerbe. Frank- 
furt a. M. igoo. 

Schubert, M., Praxis der Papierfabrikation. Berlin 1898. 

— Die Papierverarbeitung. I. Die Kartonnagenindustrie. Berlin 1899. 

— — II. Die Buntpapier-, Tapeten-, Briefumschlag-, Düten- oder Papier- 
sack-, Papierwäsche- u. photograph. Papier- Fabrikation. Berlin 1902. 

Winckler, O., Der Papier kennen 111. Handb. u. Ratgeber f. Papier- 
Käufer u. -Verkäufer. Leipzig 1887. 

Wochenschrift f. d. Papier- u. Schreibwarenhandel u. die Papier ver- 
arbeitende Industrie. Hrsg. v. Heinr. Hirschberg. 17. Jahrg. 1901. 
Berlin. 



262 



Verzeichnis früher Druckstätten. 

Die Zahl hinter dem Orte gibt (nach Rogers' Manual of BibKography) 
-das Jahr an, in welchem bereits Drucke in der betreffenden Stadt vor- 
kommen. 



-Aarhusium, Aarhuus 15 19. 
Abbatia Sorethana, Schussen- 
ried 1478. 



Abbeville 
i486 



Aberdeen 1622. 



Castrum, Edinburg 



Abbamico Villa 

Abbatis Villa 

Aberdonia 

Abredea 

Abredonia 

Ad Calem, Cagli 1475. 

Adrianopolis, Adrianopel 1 554. 

Aesernia, Isernia 1644. 

Aesis 

Aessium [ Jesi 1472 

Aexium 

Alatum 

1507. 
Alba, Acqui 1493. 

Alba Bulgarica I Belgrad 

Alba Graeca j 1552 

Albani (S.) Villa, St. Albans 

1480. 

Albia, Albi 1480. 

Alemaria Alkmaar 1605. 

Aldenarda, Oudenarde 1480. 

Aldenburgum, Altenburg 1522. 

Alepum, Aleppo 1706. 

Alostum (Alost), Aelst 1473. 

Alta Villa, Eltville 1467. 

A mstelaedamum 

Amstelodamum 

Amstelredamum 



Amster- 
dam 1523. 



Andegavum, Angers 1476. 



Andreapolis, St. Andrew % s 

1551. 
Aneda, Edinburg 1507. 

Angolismum, Angouleme 1491. 

Antverpia, Antwerpen 1476. 

Aquae Bonae, Bonn 1543. 

Aquae-Grani, Aix-la-Chapelle 

1591- 
Aquae Sextiae, Aix 1552. 

Aquae Statiellae, Acqui 1493. 

Aquilia, Aquila 1482. 

Aquincum, Buda (Ofen) 1473. 

AraeFlaviae,Blaubeuern 1475. 

Araugia, Aarau 1672. 

Arelas \ A t 

Arelatum / Arles l S° l - 

Argentina 

Argentina Reni 

Argentoratum 

Arhusium, Arhuus 151 9. 

Arosia, Westeras 161 7. 

Asculum 

Asculum Picenum 

AthenaeRauracae, Basel 1462. 

Atrebatum, Arras 1528. 

Augusta Bracara, Braga 1494. 

AugustaNemetum, Speier 147 1 . 

Augusta Perusia, Perugia 1475. 

Augusta Rauracorum, Äugst 

(Basel- Äugst) 1606. 
Augusta Taurinorum, Turin 

1474. 



Straßburg 
i. E. 1460. 



Ascoli 

M77- 



263 



Augusta Tiberii, Regensburg 
1485. 

Augusta Trebocorum, Straß- 
burg i. E. 1460. 

Augusta Trinobantum, London 
1480. 

Augusta Vindelicorum (sive 
Rhaetorum) Augsburg 1468. 

Auracum, Urach 1481. 

Aurelia, Orleans 1490. 

Aurelia Allobrogum Genf 1478. 

Austriae Civitas, Cividale del 
Friuli 1480. 

Avaricum, Bourges 1530. 

Avenio, Avignon 1497. 

Babenberga, Bamberg 1460. 

Bacodurum, Passau 148 1. 

Bamberga, Bamberg 1460. 

Bancona, Oppenheim 1494. 

Barch ino 1 ^ 

Barcino ) Barcelona 1475. 

Barcum, Barco 1497. 
Barxino, Barcelona 1475. 
Basilea ^ Basel 

Basilea Rauracorum / 1462. 
Batava Castra, Passau 1481. 
Bergomum, Bergamo 1556. 
Berna, Bern 1525. 
Berolinum, Berlin 1540. 
Berona in Ergowia \ Beromün- 
Beronis Villae I ster 1470. 

Bipontium, Zweibrücken 1596. 
Bisuntia | _. 
Bisuntium ( Besan S on 14 8 7 . 

Biturigae, Bourges 1530. 
Blabyria, Blaubeuern 1475. 
Bonna, Bonn 1543. 
Bononia, Bologna 1471. 
Brachara I _ 
Braclara j Bra S a H94- 
Brangonia, Worcester 1548. 



Bransberga \ Braunsberg 

Braunsberga ( 1601 

Bravum Burgi, Burgos 1485. 

Bresla 

Bressavia) Breslau ! 475. 

Brixia, Brescia 1472. 



Brügge 
1475 



Brugae 

Brugae Bearniae 
Brunna, Brunn i486. 
Brunonia, Braunschweig 1509. 
Brunopolis, Braunsberg 1601. 
Brunsviga, Braunschweig 1509. 
Bruxellae, Brüssel 1474. 
Buda, Buda, Ofen 1473. 
Burdigala, Bordeaux 1520. 
Burgdorfium, Burgdorf 1475. 
Burgi, Burgos 1485. 
Burgum Auracense, Urach 
1481. 



Bois-leDuc, Her- 
zogenbusch 1484. 



Buscoduca 
Buscum-Ducis 
Byzantium, Konstantinopel 
1488. 

Cabelia 1 ^ 

Cabelium J Chabhs 1478. 

Cadomum, Caen 1480. 
Caesar Augusta, Saragossa 

1475. 
Cale, Oporto 1540. 

Caletum, Calais 1582. 

Calium | ~ 

Callium ) Ca ? h J 475- 

Camberiacum, Chambery 1484. 



Camboricum 
Cantabrigia 



Cambridge 
1521. 



Cantuaria, Canterbury 1549. 
Capitabriga, Cambridge 152 1. 
Carmanola, Carmagnola 1497. 
Carnutum, Chartres 1483. 



Caroli Hesychium 
Carolsruha 



Karls- 
ruhe 17 65. 



264 



Kassel 
1539- 



Casale Majus, Casalmaggiore 

1485. 
Casale S. Evaxii, Casal di 

S. Vaso 1481. 
Caselae 1 _ 
Casella } Casale »47 5- 
Casseletum 
Cassella 

Castellum Cattorum 
Casulae, Casoli 1475. 
Casurgis, Prag 1478. 
Chalybon, Aleppo 1706. 
Christiania, Christiania 1 644. 
Chamberium, Chambery 1484. 
Chrysii Auraria, Altenburg in 

Ungarn 1558. 
Cibinium, Hermannstadt 1575. 
Clavasium, Chivasso i486. 
Cliniacum | _, 
Cluniacum j Clun y ^«J- 
Coburgum, Koburg 1482. 
Codania, Kopenhagen 1493. 
Colcestria, Köln 1466. 

Collfs ( Colle J 478- 
Colonia ) Köln 

Colonia Agrippina J 1466. 
Colonia Allobrogum, Genf 

1478. 
Colonia Claudia, Köln 1466. 
Colonia Julia Romana, Sevilla 

1476. 
Colonia Munatiana, Basel 1462. 
Colonia Ubiorum, Köln 1466. 
Colonia Viriata, Madrid 1499. 
Complutum, Alcala de Hena- 

res 1502. 
Comum, Como 1474. 
Condivincum, Nantes 1493. 
Conimbria 1 ~ . _ 
Conimbrica f C ° imbr * 1536. 
Consentia, Cosenza 1478. 



Constantinopolis, Konstantino- 
pel 1488. 
! Corduba, Cordova i486. 

Coria, Coria 1489. 

Corona, Kronstadt 1533. 

Cracovia, Krakau 1474. 

Cremona, Cremona 1472. 

Cucufati (S.) Monasterium 
•Vallis Aretane, San Colgat 
del Valles 1489. 

Culenburgum, Kuilenburg. 

Cusentia, Cosenza 1478. 

Cutna, Kuttenberg 1489. 

Damaspo, Damascus 1605. 
Darmstadium, Darmstadt 1 605 . 
Daventria, Deventer 1477. 
Debrecinum Debreczin 1562. 

Delfi 1 t^ ,r 
Delphi J Delft x 477- 

Derbatum ) Dorpat (Jurjew) 

Derpatum J 1632. 

Divio, Dijon 1491. 

Divodurum, Metz 1482. 

Dola Sequanorum, Döle 1490. 

Dordracum 

Dordrechtum Dordrecht 1 57 1 . 

Dorteracum 

Dresda, Dresden 1520. 

Duacum, Douay 1561. 

Dublinum, Dublin 1551. 

Eblana, Dublin 1551. 
Eboracum, York 1509. 
Edimburgum 
Edinbruchium 
Edinum 
Einsilda, Einsiedeln 1686. 
Elna, Perpignan 1500. 
Elvetiorum Argentina, Straß- 
burg i. E. 1460 



Edinburgh 
1507. 



265 



Emmerani Coenobium, Re- 
gensburg 1485. 
Engolismum, Angoul£me 1491. 
Erfordia \ _ r 
Erfurtum I Erfurt J ^ 2 ' 
Eslinga, Eßlingen 1472. 
Essium, Jesi 1472. 
Etona, Eton 1607. 
Eustadium, Eichstätt 1470 bis 

1475. 
Ezelinga, Eßlingen 1472. 



Fano 1502. 



Fanum 

Fan um Fortunae 

Fanum S. Galli, St. Gallen 
1580. 

Felsina, Bologna 1471. 

Ferraria, Ferrara 147 1. 

Fivizanum, Fivizzano 1472. 

Florentia, Florenz 1471. 

Forum Julium, Cividale del 
Friuli 1480. 

Forum Livii, Forli 1495. 

Francofortum ad Moenum, 
Frankfurt a. M. 1478. 

Francofortum ad Oder am, 
Frankfurt a. O. 1504. 

Freiberga in Misnia, Freiberg 
i. S. 1495. 

Friburgum Brisgoviae, Frei- 
burg i. Br. 1493. 

Friburgum Helvetiorum, Frei- 
burg in der Schweiz 1583. 

Frisinga 



Fruxinum 

Fulginia 

Fulginium 



Freising 1487. 
Foligno 1470. 



Gaietta, Gaeta 1487. 
Galgocinum, Galgöcz 1584. 
Galli Fanum, St. Gallen 1580. 
Ganabum, Orleans 1490. 



Ganda I _ 

Gandavum ) Gent *4 8 3- 
Gauda, Gouda 1477. 
Gebenna } ~ r 
Genava ) Genf T 478. 

Genua, Genua 1474. 

Gerunda, Gerona 1483. 

Giennium, Jaen 1500. 

Gippesvicum, Ipswich 1542. 

Glascovia 1 ^, , n 

Glascua (Glasgow 1638. 

Goslaria, Goslar 1595. 
Gothoburgum, Gothenburg 

1650. 
Gouda, Gouda 1477. 
Granata, Granada 1490. 
Gratianopolis, Grenoble 1490. 
Gravionarium, Bamberg 1460. 

Gronaicum 1 _ 

Gr Crreenwich 1554.. 
ronvicum °°^ 

Hadrianopolis, Adrianopel 

1554. 
Hafnia, Kopenhagen 1493. 

Haga ^ | 

Haga Comitis Haag 1500. 

Haga Comitum J 

Hagenoa, Hagenau 1489. 



Halle a. 
S. 1520. 



Hala 

Hala Magdeburgica 

Halebum, Aleppo 1706. 

Hamburgum 1 TT 

Hammona [Hamburg 149 1. 

Harlemum, Haarlem ca. 1445. 
Hasseletum, Hasselt 1480. 
Heidelberga, Heidelberg 

1485. 
Helenopolis, Frankfurt a. M. 

1478. 
Herbipolis, Würzburg 1475. 
Hermanopolis, Hermannstadt 

1575. 



266 



Hesychia Carolina, Karlsruhe 

1765. 
Hispalis, Sevilla 1476. 

Holmia, Stockholm 1483. 
Hyctopolis ad Istrum, Regens- 
burg 1485. 

Ilarda 1 T 

Ilerda J Lenda J 479- 

Ingolstadium, Ingolstadt 1487. 

Insula \ _ 

Insulae j Lllle ! 595. 

Ispalis, Sevilla 1476. 

Juliomagum, Angers 1476. 

Koburgum, Koburg 1482. 
Kralia, Kralitz in Mähren 1579. 
Kuttemberga, Kuttenberg 
1489. 

Lantenacum , Lantenac 1 49 1 . 
Lantreguerum, Tr6guier 1485. 
Lauginga, Lauingen 1473. 
Lausanna, Lausanne 1493. 
Laus Pompeia, Lodi 1587. 
Lavinga, Lauingen 1473- 
Leida, Leiden 1483. 
Leiria, Leiria 1492. 
Lemovicense Castrum 
Lemovicum 
Leodicum Eburonum 
Leodium 

Leopolis, Lemberg 1586. 
Leovardia, Leeuwarden 1597. 
Lethes fl., Lima 1586. 
Leuphana, Lüneburg 1493. 
Lignicium, Liegnitz 1481. 
Limonum, Poitiers 1479. 
Lipsia, Leipzig 1481. 
Lobavia, Löbau 1651. 
Lodeacum, Loudöac 1484. 



Limoges 
1495. 

L?fege, Lüt- 
tich 1556. 



Londinium I r 

Londinum London 1480. 

Londinum Gothorum, Lund 

1666. 
Londonia, London 1480. 
Loudeacum, Loud6ac 1484. 
Lovanium, Louvain, Loewen 

1474. 
Lubeca 1 

Lubicensis J Lubeck 1475- 
Luca, Lucca 1477. 
Lucerna Helvetiorum, Luzern 

1527. 
Lugdunum, Lyon 1473. 

Lugdunum Batavorum, Leiden 

1483. 
Lunda 1 Lund 

Lundinum Scanorum J 1666. 
Luneburgum, Lüneburg* 1493. 
Lutetia Parisiorum, Paris 1 470. 

Madritum, Madrid 1499. 
Magdeburgum, Magdeburg 

1483^ 
Mancunium, Manchester 1729. 
Manilla, Manila 1590. 
Mantoa \ __ 
Mantua / Mantua l V 2 ' 
Marionis, Hamburg 1491. 
Marionis Altera, Lübeck 1475. 



Marsiburgum 
Marsipolis 



Merseburg- 

M73. 
Martini Monasterium, St.Maar- 

tensdyke 1478. 
Massilia, Marseille 1594. 
Matisco, Mäcon 1493. 
Matritum, Madrid 1499. 
Mechlinia I _, , , 
Mechlinium | Mecheln 1581. 

Mediolanum. Mailand 1470. 
Memmi t, 1482. 



267 



Messana, Messina 1473. 

Misena I 

Misna t Meißen J 5 2 °- 

Moguntia 

Moguntiacum 



Mainz ca. 1448. 



Mohilavia, Mobile w 1617. 

Monachium, München 1482. 

Monasterium, Münster i486. 

Monasterium B. Mariae de 
Monteserrato, Monasterio de 
Nuestra Senora de Monser- 
rate 1499. 

Mons Regalis } Monterey 

Mons Regius ) 1494. 

Mons Serratus) __ 

Montis Serrati Monserrate 

Monasterium J I4 99- 

Moscovia ,, , 
Moscua Moskau 1553. 

Murcia, Murcia 1487. 
Mussipontum, Pont.-ä-Mousson 

1582. 
Mutina, Modena 1475. 

Namnetum \ Nantes 

Namnetus Portus 1493. 

Nanceium, Nancy 1560. 

Neapolis, Neapel 1471. 

Neapolis Casimiriana | N eus t a dt 

Neapolis Nemetum , a . d. H. 

Neapolis Palatinorum) i5 6 4- 

Neoburgum Cattorum, Neu- 
burg 1545. 

Neocomum, Neufchätel. 

Neostadium ad Hartam, Neu- 
stadt a. d. H. 1564. 

Nicaea, Nizza 1666. 

Nonantula, Nonandola 1480. 

Nordovicum, Norwich 1568. 

Norica XT .. , 

Nürnberg 1470. 



-nmberffa 



ut, Pilsen 1475. 



Nova Plzna, Pilsen 1745. 
Novi, Novi 1483. 
Noviomagus Rhe-| XT .. 

nanus Nijmegen 

Noviomagium ) *479 
Novum Eboracum, New York 

1693. 
Nozanum, Nozzano 1491. 
Nuremberga, Nürnberg 1470. 

Ocellodurum, Zamora 1482. 
Oenipons, Innsbruck, 1558. 
Offenburgum, Offenburg 1496. 
Olomucum 1 -, .. 
Olomutium ° lmutz - J 499- 
Olysipo, Lissabon 1489. 
Oppenhemium, Oppenheim 

1494. 
Othonis 1 - , 
Otthinium ° dense H82. 
Oxonia ] ^ r , 
Oxonium ) Oxford W 8 ' 

Palaeopragu, Prag 1478. 
Palma Balearia, Majorca 1485. 
Pampalona, Pamplona 1489. 
Panormum, Palermo 1477. 
Papia, Pavia 1471. 
Parisius, Paris 1470. 
Parma, Parma 1472. 
Parthenopa, Neapel 1471. 
Passavium ) ^ 
Patavia | Passau l ** 2 ' 
Patavium, Padua 1472. 
Pavonis Mons, Bamberg 1460. 
Pelsna, Pilsen 1475. 
Perpinianum, Perpignan 1500. 
Perusia, Perugia 1475. 
Petropolis, St Petersburg 1 7 1 1 . 
Philadelphia, Philadelphia 

1686. 
Phorca, Pforzheim 1500. 



268 



Pictavium, Poitiers 1479. 
Pinarolium, Pinerolo 1479. 
Pincia, Valladolid 1492. 
Pisa, Pisa 1482. 
Piscia, Pescia 1485. 
Placentia, Piacenza 1470. 
Plebisacium, Piove di Sacca 

1475. 
Pollianum Rus, Polliano 1476. 

Pompeiopolis, Pampeluna 

1489. 

Pons ad Monticulum f, ont " * ' 
-i-i -R/r • • ( Mousson 

Pons Moncionis I5g2 

Pons Neviae, Puebla de Na- 

via 16 12. 
Pons Oeni, Innsbruck 1558. 
Pontimussum, Pont-ä-Mousson 

1582. 
Portesium, Porto 1489. 
Posnania, Posen 1577. 
Praetorium, Kingston 1720. 
Praga, Prag 1478. 
Probatopolis, Schaff hausen 

1577- 
Promontorium, Promenthoux 

1482. 
Provinum ) _ 
Pruvinum Provins 1496. 



Ratiastum Lemovicum, Limo- 

ges 1495. 
Ratisbona, Regensburg 1485. 
Redones, Rennes 1484. 
Regiomontium Borussiae, 

Königsberg i. Pr. 1520. 
Regiopolis, Kingston 1720. 



Reggio 
1480. 



Regium 
Regium Lepidi 
Reutlinga, Reutlingen 1482. 
Rhedones, Rennes 1484. 
Rhegium, Reggio 1480. 



Rhodopolis, Rostock 1476. 
Richenstenium, Reichenstein 

1477- 
Ripa, Ribe 1504. 

Roe Fontes | 

Roeskildia j R °skilde 1534. 

Roma, Rom 1467. 
Romano via, Romanow 1619. 
Rostochium, Rostock 1476. 
Rothomagum 



Rotomagus 



Rouen 1487. 



Rubeus Mons , Rougemont 

1481. 
Ruotlinga, Reutlingen 1482. 

Sabate l 

Sabatis f Savona J «4- 

Saena, Siena 1484. 

Salmantica, Salamanca 1480. 

Salutiae, Saluzzo 1479. 

Sarisberia 

Sarum ( Salisbury 1635. 

Sarus 

Sarvarinum, Uj - Szigeth - Sar- 

var 1539. 
Savillianum, Savigliano 1470 

bis 1471. 
Savona, Savona 1474. 
Scandianum, Scandiano 1495. 
Schedamum, Schiedam 1483. 
Schoonhovia, Schoenhoven 

1495- 
Sedinum, Stettin 1570. 

Senae I e . 

Sena Julia ] Siena ^^ 

Sentice, Zamora 1482. 

Singidunum, Belgrad 1552. 

Slesvicum, Schleswig i486. 

Smyrna, Smyrna 1658. 

Soncinum, Soncino 1484. 

Soria j Soria 1 4 8 9- 



269 



Su- 
biaco 

1465- 



Sorethum | 

Sortense Mona- Schussen- 

sterium ) ned W 8 ' 

Spira, Speier 1471. 
Stockholmia, Stockholm 

1483. 
Stutgardia, Stuttgart i486. 
Sublacense Coenobium 
Sublacense Monasterium 
Sublacium 
Sublaqueum 
Sylva-Ducalis ) n . . ~ „ 

•^ v Bois-Ie-Duc, Herzo- 

SylVa-DuClS genbusch 1484. 

Szegedinum, Szegedin 1567. 

Tarraco, Tarragona 1498. 
Tarrazono, Tarazona 16 13. 
Tarvisium, Treviso 147 1. 
Taurinum, Turin 1474. 
Ternavia ] —, 
Ternobum [Tyrnau 1578. 

Thessalonica, Saloniki 15 15. 
Tholosa, Toulouse 1476. 
Ticinum, Pavia 147 1. 
Tigurum, Zürich 1508. 
Timalinum, Puebla de Navia 

1612. 
Tirasso, Tarazona 161 3. 
Toletum,- Toledo i486. 



Toulouse 
1476. 



Tolosa Tectosagum 

Tolosia Pallidea 

Tornacum Neviorum, Tour- 

nai 1557. 

Trajectum ad Rhenum \ Utrecht 

Trajectum Inferius ) 1472. 

Trajectum Mosae \ Maastricht 

Trajectum Superius] I552 - 

Trebia, Trevi 1470. 

Trecae, Troyes 1483. 

Trecora \ . 

Trecorium | TrSguier 1485. 

Trevium, Trevi 1470. 



Triboccorum, Straßburg 

1460. 
Tricasses, Troyes 1483. 
Tridentum, Trient 1475. 
Troyga, Trogen 1478. 
Tubinga, Tübingen 1498. 
Turiaso, Tarazona 16 13. 



Turicum Helvetiorum 

Turigum 

Turoni 

Turonensium 



Zürich 
1508. 

Tours 1493. 



Tusculanum Lacus Benaci, 

Toscolano 1479. 
Tyrnavia, Tyrnau 1578. 
Tzernogavia, Tschernigow 

1670. 

Ubii, Köln 1466. 

Ulma, Ulm ca. 1470. 

Ultrajectum, Utrecht 1472. 

Ulyssipo T . , 

Ulyssipolis Ll *sabcn 1489. 

Upsalia, Upsala 15 10. 
Urbinum, Urbino 1484. 
Utinum, Udine 1476. 



Valencia 

i. Span. 

1474. 



Valentia, Valence 1496. 

Valentia 

Valentia Edetanorum 

Vallis Beatae Mariae virginis, 

Marienthal bei Mainz 1474. 
Vallisoletum, Valladolid 

1492. 
Varadinum, Groß wardein 

1585. 
Värsäviä \ 
Varsovia | Warschau 1578. 

Venetia, Venedig 1469. 
Venta, Winchester 1545. 
Vercellae, Vercelli 1485. 
Verona, Verona 1470. 



270 



Vesontio, Besai^on 1487. 
Viburgum, Wiborg 1528. 
Vicentia, Vicenza 1474. 
Vienna Austriae, Wien 1482. 
Vienna in Delphinatu, Vienne 

£478. 
Vigornia, Worcester 1548. 
Vilna, Wilna 15 17. 
Vindobona, Wien 1482. 
Vinterberga, Winterberg 1484. 
Viriathica, Madrid 1499. 



Viterbium, Viterbo 1488. 
Vratislavia, Breslau 1475. 

Westmonasterium, Westmin- 

ster 1476. 
Wintonia, Wirichester 1545. 
Wirceburgum, Würzburg- 

1475. 

Zamora, Zamora 1482. 
Zwolla, Zwolle 1479. 



271 



Verzeichnis von Abkürzungen und Wort- 
erklärungen. 

Die im Text ausführlich behandelten Fachausdrücke sind hier nicht mit 

aufgeführt, d. = deutsch, e. = englisch, f. = französisch, g. = griechisch, 

h. = holländisch, i. = italienisch, 1. = lateinisch. 



a., autographe, eigenhändig (in Auto 
graphenkatalogen), s.B. a., L.a.etc. 

AA., LL. M., AA. M., A. M., Abkürzg. 
für: artium liberalium magister 
d. i. Magister (Meister) der freien 
(schönen) Künste. 

Abb., Abbildung, Abbildgn. 

Abbr., Abbreviatur, Abkürzung. 

Abdr., Abdruck. 

abgedr., abgedruckt. 

Abklatsch, Bürstenabzug, Korrektur- 
abzug eines Druckbogens; Clich6, 
Galvano. 

Abschn., Abschnitt. 

Abt., Abtlg., Abteilung. 

accomp. d. n., accompagne de notes, 
f., mit Anmerkungen versehen. 

80°, achtzigstel Format (octogesimo). 

Addendum, Addenda, 1., Zusätze, 
Nachträge. 

a. d. Engl., aus dem Englischen 
übersetzt. 

a. d. Franz., aus dem Französischen 
übersetzt. 

a. d. J., aus dem Jahre. 

Adresse, die Angabe des Verlegers 
auf Kupferstichen, Steindrucken 
etc. 

Affiche, f., Anschlagzettel, in größerem 
Format: Plakat; affichieren, öffent- 
lich anschlagen. 

a la fln, f., am Ende, am Schluß. 

Albertotypie, vom Hofphotogr. Albert 
in München erfundenes Licht- 
druckverfahren. 

Aldinen, Drucke aus den Pressen 
der venetianischen Buchdrucker- 
familie Manutius, besonders des 
Aldus Manutius des Älteren. 



Algraphie, ein Verfahren der Litho- 
graphie, bei welchem statt der 
Solnhofener Steine Aluminium- 
platten zum Druck auf der Stein- 
druckpresse verwendet werden; 
erfunden von Jos. Scholz, Mainz. 

allonym, g., andersnamig, fremd- 



namig, mit 



falschem Eigennamen. 

all published, e , alles, was er- 
schienen ist. 

Almanach, Kalender, Jahrbuch etc. 

Ana als Endsilbe an einem Personen- 
namen angehängt, bildet den Titel 
von Sammlungen von Anekdoten, 
Aussprüchen, Nachrichten u s. w. 
bestimmter Personen z. B. Taub- 
manniana, auch eine Sammlung 
von auf die betreffende Person 
bezüglichen Schriften z. B. Shake- 
speariana. (Namur, Bibliographie 
des ouvrages publies sous le nom 
d'Ana. Bruxelles 1839.) 

Anagramm, g., die Versetzung der 
Buchstaben eines Wortes zur 
Bildung eines oder mehrerer 
neuen. (Wheatley, on anagrams, 
London 1862). 

Analekten, Sammlung vermischter 
Aufsätze oder Abhandlungen, 
Blumenlese etc. 

Anastatischer Druck, ein Verfahren, 
um von alten Drucken durch Um- 
drucken auf Stein- oder Zinkplatten 
Abzüge herzustellen. 

and, e , und. 

Anepigrapha,g.,unbetitelte Schriften, 
z. B. die meisten Manuskripte, die 
frühesten Inkunabeln. 

angeb., angebunden. 



272 



Anh., Anhang. 

Anm., Anmerkung. 

annee, f., Jahrgang. 

Annonce, Anzeige, Ankündigung. 

anonym, namenlos, ohne Nennung 
des Verfassers. 

anopisthographisch, g., nur auf 
einerSeite bedruckt (Blockbücher). 

Ans., Ansicht. 

Ant., Antiqua. 

Anthologie, Blumenlese, Blütenlese, 
Titel von Sammlungen ausge- 
wählter Gedichte, Sprüche, Stellen 
u. s. w. 

Antiqua, die gerade stehenden latei- 
nischen Schriftgattungen. 

a. o., and others, e., u. andere, u. a. 

Ao.D. anno Domini, im Jahre d. Herrn. I 

App., Appendix, Anhang. < 

Approbation, 1., die Druckerlaubnis ' 
der kirchlichen Oberen für religiöse , 
katholische Schriften. 

Aquarell, Malerei mit Wasserfarben. 

Aquatinta, Kupferstich in getuschter 
Manier. (Tusch-, Sepiazeichnung, i 
im Gegensatz zum Linienstich.) I 

Armarius, 1., Bibliothekar eines i 
Klosters. 

arr., arranged, e., angeordnet, ein- j 
gerichtet. 

Atl., Atlas, Atlasse, Atlanten. 

Aufl., Auflage, die Anzahl der von 
einem Druckwerke auf einmal ab- 
zuziehenden Exemplare. 

augm., augmente, f., vermehrt. 

Auktion, öffentlicher Verkauf oder , 
Versteigerung an den Meist- . 
bietenden (vente ä Tendiere, vente 
publique, f., sale by auction, e.) 

Ausg., Ausgabe, 6dition f., reprint e. • 

Ausgabe, die Herausgabe der bereits 
gedruckten oder im Druck be- 
griffenen Auflage eines Werkes 
in äußerlich unveränderter Form 
(Titelausgabe) oder Einteilung 
(Band-, Lieferungsausgabe); ferner ' 
der Neudruck eines Werkes in 
äußerlich veränderterForm (Oktav-, 
Taschen-, Prachtausgabe). 

Ausgabe letzter Hand, die letzte vom 
Verfasser selbst besorgte Ausgabe 
seiner Werke. 



ausgew., ausgewählt. 

Aushängebogen, die unmittelbar 
nach vollendetem Druck eines 
Bogens dem Verleger und Verfasser 
zugestellten einzelnen Exemplare 
desselben. 

Ausschluß, schwächere oder stärkere 
Metallstäbchen zur Trennung der 
Buchstaben und Wörter einer Zeile. 
Die dünnsten Ausschlußstücke 
heißen Spatien und Haarspatien. 
Der Ausschluß ist natürlich kürzer 
als die Lettern. 

Ausschn., Ausschnitt aus einem 
Werke. 

auszeichnen, in der Buchdrucker- 
kunst: ein Wort, eine Zeile durch 
fettere, größere Schrift etc. hervor- 
heben. 

autogr., autographiert. 

Autograph., g. Urschrift, Handschrift 
berühmter Personen, auch als 
Gegenstand des Handels. 

Autographa, die ersten Drucke in 
den frühesten Zeiten der Buch- 
druckerkunst (auch die Autographen 
der Reformatoren, die Schriften 
Luthers u. s. w.) 

Autographie, wichtige Unterart des 
Steindrucks zur raschen und ori- 
ginalgetreuen Vervielfältigung be- 
sonders von Schriftstücken aller 
Art durch Umdruck. 

Autor, Urheber, Verfasser einer 
Schrift. 

autor., autorisiert, ermächtigt, vom 
Verfasser oder Verleger genehmigt. 
(Übersetzg.) 

Autotypie, ein von G. Meisenbach 
und J. v. Schmaedel erfundenes 
Druckverfahren, mit welchem man 
nach photographischen Halbton- 
negativen (Photographien nach 
Tuschzeichnungen etc.) Buchdruck- 
platten (in Zink etc.) herstellen 
kann. 

av., avec, f., mit. 

av. adr., avec adresse, f., mit Adresse 
(bei Autographen). 

avant la lettre, f., proof before 
letters, e., Abdruck eines Stiches 

vor der Schrift. 



273 



avant toute lettre, f., Abdruck vor 
aller Schrift. 

avant la lettre flnie, oder avec lettre 
grise, f., lettered proofs, e., Kupfer- 
stich mit nur eingerissener Unter- 
schrift. 

av. envel., avec enveloppe, f., mit 
Briefumschlag (bei Autographen.) 

av. flg., avec figures, f., mit Ab- 
bildungen. 

av. grav., avec gravures, f., mit Abb. 
. (Kupfern). 

av. ill., avec illustrations, f., mit 
Illustrationen. 

av. lettre grise, Kupferstich mit bloß 
eingerissener Unterschrift. 

av. toute lettre, Abdrucke des Kupfer- 
stichs mit voller Unterschrift (print 
state, e.), wie sie gewöhnlich in 
den Handel kommen, also die 
letzten und billigsten Abdrucke. 

B , Bd., Bde., Bdn., Band Bände 

etc. 
b., bis. 
B. a., billet autographe, f., kleiner 

eigenhändiger Brief (Visitenkarte, 

Zettel etc.) ohne Unterschrift, 
back, e., dos, f., Rücken eines 

Buches. 
B. a. s., billet autographe signe, 

kleiner eigenhändiger Brief mit 

Unterschrift. 
bas., basane, f., basil oder sheep 

skin, e., Schaf leder (Einband). 
Bd., Bdch., Bde., Band, Bändchen 

etc. 
Bearb., Bearbeiter, Bearbeitung, 
bearb., bearbeitet, 
beauc. de pl., beaucoup de planches, 

f., mit vielen Tafeln, 
bed. verm., bedeutend vermehrt, 
beigedr., beigedruckt. 
Beil., Beul.. Beilage, Beilagen, 
bei ex., bei exemplaire, schönes 

Exemplar, 
beschn., beschnitten, 
bibl., bibliotheque, f., Bibliothek. 

Bibliognosie, Bibliographie, Biblio- 
logie, Bücherbeschreibung, Bücher- 
kunde. 

Bibliognost, Bücherkenner. 



Kle~ 



Handbuch der Bibliographie. 



Biblioman, Büchernarr, Bücher- 
süchtiger. 

Bibliomanie, Büchersucht, leiden- 
schaftliche Bücherliebhaberei. 

Bibliophil, Bücherliebhaber. 

Bibliophilie, Bücherliebhaberei. 

Bibliopole, g., Buchhändler. 

Bibliothek, g., Büchersammlung. 

Bildn., Bildnis. 

Bl., Bll., Blatt, Blätter. 

Black letter, e., eine Schriftgattung 
von semigotischem Charakter (Alt- 
englisch). 

blas., blason., f., Wappen. 

Blindpressung, (blind tooling, e.), 
Verzierung auf Einbänden durch 
Druck von Stempeln etc. ohne 
Farbe und Gold. 

Blockbücher, von Holzstöcken mittels 
des Reibers, eines mit Leder über- 
zogenen Holzes, vor Erfindung 
der Buchdruckerkunst hergestellte, 
auf einer Seite bedruckte Bücher, 
Holztafeldrucke (Heinecken, Ch. 
H. de, Ideeg6n6raled'unecollection 
complete d'estampes etc. Leipzig- 
Wien 1771.) 

Boards, paper boards, cloth Covers, 
e., Kartonnage, Pappband, Leinen- 
kartonnage. 

Book-plate, e., Ex libris, Bücher- 
zeichen. 

Bord., Bordüre, Einfassung. 

Bouquiniste, f., Antiquar, Bücher- 
trödler. 

bowdlerise, e., nennt der Engländer 
das Reinigen und Säubern eines 
Buches von unzulässigen und rohen 
Wörtern und Stellen. Der Aus- 
druck stammt von dem Buchhändler 
Thomas Bowdler, welcher 1818 
eine so gereinigte Familienausgabe 
von Shakespeare veröffentlichte. 

br., brosch., broschiert, geheftet 
(broch6, f., stitched, e.). 

br. n. r., broche non rogn6, broschiert 
unbeschnitten. 

Broadside, e., Einblattdruck, be- 
sonders v. Straßenliteratur, Flug- 
blättern etc. 

Broschüre, brochure, f., pamphlet, 
1 e., Druckschrift von mäßigem 

18 



274 



Umfange, geheftetes, nicht ge- 
bundenes Druckwerk. 

Buchzeichen, Lesezeichen, Merk- 
band, Zeichenbär dchen, am oberen 
Buchrücken befestigte Bänder 
oder Streifen, die in Bücher ein- 
gelegt werden, um gleich zu 
finden, wo man aufgehört hat zu 
lesen. 

Hund, in der Buchbinderei die Art 
der Verbindung der einzelnen 
Lagen eines Buches mit dem Ein- 
band durch Schnüre etc. 

ftUrtftenabzug, Probeabdruck eines 
Druckbogens zum Zwecke der 
Korrektur. 

Büttenpapier, Handpapier, ge- 
schöpftes Papier. 

c, con, cum, i. 1., mit. 

ca., circa, etwa, ungefähr. 

ca. azz., carta azzurra, i., blaues 
Papier. 

ca. gr., carta grande, i., Großpapier. 

ca. vel., carta velina, i., Velinpapier. 

cach. oder *, cachet, Siegel (im 
Autographenhandel). 

calf., e., Kalbleder (Einband). 

cancels, e., Kartons, umgedruckte 
Blätter, welche an Stelle fehler- 
hafter in ein Buch eingeklebt 
werden. 

car. goth., caracteres gothiques, f., 
gotische Schrift. 

car. rom., caracteres romains, f., 
Antiqua, lateinische Druckschrift, i 

cart. n. r., cartonn6 non rogn6, f., | 
kartonniert unbeschnitten. 

case, e., Futteral. 

castigatus, 1., gereinigt, nach Ent- 
fernung der anstößigen Stellen, 
z. B. bei griech. u. röm. Klassikern. 

catch-word, e„ s. Kustode. 

Catholicon, umfangreicheres Wörter- 
buch. 

c. d. R., cuir de Russie, f., Juchten- 
leder. 

Cell., Celluloid, aus Cellulose, Holz- 
faserstoff, Holzzellstoff hergestellte 
Papiermasse, die zu Bücherum- 
schlägen, Einbanddecken u. s. w. 
verwendet wird. 



Censur, 1., die amtliche Prüfung von 
Büchern, Theaterstücken, Zeitun- 
gen etc. vor ihrer Ausgabe, Auf- 
führung u. s. w. durch einen 
staatlich eingesetzten Beamten, 
den Censor. 

cf., calf, e., Kalblederband. 

c. f., c. flgg., cum figuris, 1., mit 
Abbildungen. 

chagr., chagrin, f., Chagrinleder. 

Chalkographen, ganz in Kupfer ge- 
stochene Werke. 

Chalkographie, Kupferstechkunst. 

Chap-book, e., Buch, Broschüre, 
welches durch Händler u. Kolpor- 
teure vertrieben wird, hauptsächlich 
Kolportageliteratur aus der e. 
Provinzialpresse. 

Chemigraphie, Chemitypie, chemi- 
sches Verfahren zur Herstellung 
von Druckplatten für die Buch- 
druckpresse. 

chi ff., chiffrd, f., beziffert, gezeichnet. 

Chirotypen, Handdrucke, diejenigen 
Werke, deren Text durch ge- 
strichene Stellen, Zusätze u. s. w., 
von den Verfassern selbst wesent- 
lich geändert worden ist. 

eh. m., Charta magna, 1., Groß- 
papier. 

Chrestomathie, g., Mustersammlung 
oder Auswahl aus einem oder 
mehreren Schriftstellern. 

Chromolithographie, farbiger Stein- 
druck, die Erzeugung farbiger 
Bilder durch Übereinanderdrucken 
verschiedener Platten, von welchen 
jede eine andere Farbe druckt. 

Chromotypographie, Farbendruck 
auf der Buchdruckpresse hergestellt 
(Chromotypie). 

Chronogramm, g., ein Verspaar oder 
Zeitvers, in welchem die durch 
große Buchstaben bezeichneten 
römischen Zahlzeichen zusammen- 
gezählt eine Jahreszahl ergeben. 
LaVs aeterna Deo paX eMICet 
aVrea terrls = MDCLXVVII == 
1672. 

Cimelien, kostbare, seltene Bücher. 
die eine Bibliothek als 



275 



größten Kostbarkeiten und Klein- 
odien betrachtet. 

cite, non cit6 par, f, angeführt, 
nicht erwähnt von: (in den Biblio- 
graphien von Brunet, Hain etc. 
nicht aufgeführt). 

cl., cloth, e., Leinwand. 

Clavis, 1., Schlüssel, Wörterbuch 
zur Erläuterung alter Schriftsteller. 

cid. pl., coloured plates, e., kolorierte, 
farbige Tafeln. 

Cliche, f., ein Abguß oder Abklatsch 
von Typensatz , Druckplatten 
u. s. w. in Metall zur Verviel- 
fältigung oder Schonung des Ori- 
ginals. 

cloth, e., toile, f., Leinwand (Ein- 
band). 

Codex, Handschrift, altes hand- 
schriftliches Buch, codex manu- 
scriptus und zwar Codex chartaceus, 
Handschrift auf Papier, mem- 
branaceus, Handschrift auf Perga- 
ment, rescriptus oder Palimpsest 
nach Abkratzen der früheren 
Schrift wieder beschriebene Hand- 
schrift, codex diplomaticus, Ur- 
kundensammlung. (Mehrzahl: Co- 
dices.) 

col., colonne, f., Spalte, Kolumne. 

coli., collected, e., gesammelt. 

Collectio scriptorum, 1., Sammlung 
von Schriften. 

con, i., mit. 

con ritratti, i., mit Abbildungen. 

conserve, tres bien conserv6, f., sehr 
gut erhalten. 

con tav., con tavole, i., mit Tafeln. 

Corpus scriptorum, 1., Sammlung 
von Schriften. 

corr., corrig6, f., korrigiert, be- 
richtigt. 

Corrigendum, corrigenda, 1., das zu 
Verbessernde, Druckfehler. 

cour., couronn6, ouvrage couronn6, 
f., gekrönt, gekröntes Werk, Preis- 
schrift. 

couv. orig., couverture originale, f., 
Originalumschlag. 

cover, e., Umschlag, Decke. 

cplt., complet, f., complete, e., voll- 



er. 8vo., crown oetavo, e., Oktav- 
format. 

ct., kartoniert. 

cuir, f., leather, e., Leder. 

eul-de-lampe, f., typographische 
Verzierung am Schlüsse eines 
Kapitels, gewöhnlich in drei- 
eckiger Form mit der Spitze nach 
unten. 

cum barbis, 1., mit Bart, mit dem 
rauhen Rande des Papiers, un- 
beschnitten. 

cum figuris, 1., mit Abbildungen. 

cum iconibus, 1., mit Bildern. 

cum notis variorum, 1., mit An- 
merkungen von verschiedenen Ver- 
fassern. 

cum tabulis, 1., mit Tafeln. 

cut down, e., beschnitten. Zu stark 
beschnitten: cropped, e. 

cuts, woodeuts, e., Holzschnitte. 

d., der, die, das etc. 

D.-A., Diamant-Ausgabe, kleinstes 
Format. 

Daguerrotypie, ein von L. J. M. 
Daguerre 1838 erfundenes Ver- 
fahren, durch die Einwirkung des 
Lichts auf chemisch behandelten 
Silberplatten Lichtbilder (Daguerro- 
typien, Photographien) zu er- 
zeugen. 

Dam.-E, Damasteinband. 

d.-b., demi-basane, f., Halbschaf- 
lederband. 

d.-ch., demi-chagrin, f., Halbchagrin- 
lederband. 

Dedicace, f., dedication,e., Widmung. 

Dedikation, Widmung, Zueignung 
eines Werkes an einen Freund, 
Gönner etc 

Deel, h., Teil. 

Defekt, unvollständig, mangelhaft, 
schadhaft, wenn an einem Buche 
einzelne Blätter, Bogen, Beilagen, 
Bilder etc. ganz fehlen oder zer- 
rissen, verdruckt, verschmiert sind. 

Defektbogen, Bogen zur Ergänzung 
eines defekten Werkes. 

del., delineavit, 1., er hat (es) ge- 
zeichnet, auf Abbildungen, Stichen. 

dem., demi, f., halb. 

18* 



276 



dem. bas , demi-basane, f., Halb- 
schaflederband. 

dem. chagr., demi-chagrin, f., Halb« 
chagrinledereinban d. 

dem. mar., demi-maroquin, f., Halb- 
marokkoeinband. 

dem. toile, demi-toile, f., Halblein- 
wandeinband. 

demi-veau, d. v., f., Halbkalbleder- 
einband. 

dent., dentelles, dent. interieures, 
f., Vergoldung in Spitzenborden- 
form auf dem inneren Rande der 
Einbanddeckel. 

Dermatoid, Ersatzstoff für Buch- 
binderleinwand. 

Desideratum, Desiderata, 1., etwas 
Mangelndes, Gebrauchtes, Ge- 
wünschtes (Gesuchte Bücher). 

dess., dessin£, f., gezeichnet. 

device, e., Druckerzeichen. 

Diptychon, eine aus zwei zusammen- 
gelegten Blättern bestehende Tafel 
aus Holz, Elfenbein, Metall, die 
mit Wachs überzogen war und zum 
Beschreiben mit dem Griffel diente. 
Das Diptychon ist als Vorläufer 
des Bucheinbandes zu betrachten. 

Directio lectoris, 1., Gebrauchs- 
anweisung für den Leser. 

Director, 1., in den für die Initiale 
freigelassenen Raum eingedruckter 
kleiner Buchstabe als Anhalt für 
den Illuminator. 

Dissertation, gelehrte Abhandlung, 
besonders zur Erlangung des 
Doktorgrades. 

d.-m., demi-maroquin, f., Halb- 
marokkoband. 

doc. s., document sign6, unter- 
zeichnete Urkunde (Autographen- 
kataloge). 

Donat, lateinische Grammatik für 
Schulen (nach dem römischen 
Grammatiker u. Rhetor Aelius 
Donatus, dem Lehrer des hl. 
Hieronymus, um die Mitte des 
4. Jahrh. n. Chr.). Unter den Holz- 
tafeldrucken befinden sich ver- 
schiedene Donate. 

donum, 1., Geschenk, ex dono autoris, 
1., Geschenk des Verfassers. 



dos orne, f., verzierter Rücken. 

Doublette, f., das zweite gleiche 
Exemplar desselben Gegenstandes 
(Buches in einer Bibliothek u. s. w.). 

d.-r., demi-reliure, f., half binding, 
e., Halbfranzband. 

Dreifarbendruck, Farbendruck ver- 
mittelst dreier auf photomechani- 
schem Wege hergestellten Druck- 
platten für die Farben blau, rot 
und gelb. 

Druckerzeichen , Druckermarke, 
Signet, Hausmarke, marque d'im- 
primeur, marque typographique, f., 
printer's mark, device, e. t sinn- 
bildliche oder wappenähnliche 
Darstellung, welche die Drucker 
und Verleger am Anfang oder 
Ende des Buches anbrachten. 

Duerne, Lage von zwei ineinander 
gelegten Doppelblättern. 

Duodezformat, 12 . Der Bogen hat 
12 Blätter, duodecimo, 1., in-douze, 
f., twelvemo, e. 

durchsch., durchschossen ist ein 
Werk, wenn mit jedem bedruckten 
Bogen noch ein unbedruckter 
Bogen (Schreibpapier) gefalzt und 
gebunden wird, so daß sich 
zwischen zwei bedruckten Seiten 
immer ein Blatt unbedruckten 
Schreibpapiers befindet. 

Durchschuß nennt man beim Satz 
die schmäleren oder breiteren 
Metallstücke, welche in den Satz 
eingeschoben werden, um die 
einzelnen Schriftzeilen von einander 
entfernt zu halten (durchschossener 
oder splendider Satz — nicht 
durchschossener oder kompresser 
Satz). Der Durchschuß geschieht 
mit einzelnen kürzeren Stücken 
(Stückdurchschuß) oder mit län- 
geren Stücken (Regletten). Der 
Durchschuß ist selbstverständlich 
niedriger als die Lettern. 

Dutch paper, e., holländisches Hand- 
papier. 

d.-v., demi-veau, Halbkalblederband. 

Eau-forte, eaux-fortes, f., Radie- 
rung. 



277 



ed., edited, e., edidit, ediderunt 
(edd.), 1., publie, f., herausgegeben, 
etc. 

ed., 6dition, f., Ausgabe, Auflage. 

ed. augm., Edition augmentee, f., 
vermehrte Auflage. 

ed. de luxe, edition de luxe, f., 
Luxusausgabe, Prachtausgabe. 

ed. magna, editio magna, 1., große 
Ausgabe. 

ed. maior, editio maior, 1., größere 
Ausgabe. 

ed. minor, editio minor, 1 ., kleinere 
Ausgabe. 

ed. princeps, editio princeps, 1., erste 
Ausgabe (besonders der alten 
Klassiker). 

ed. ult., editio ultima, 1., letzte Aus- 
gabe. 

edges, e., Schnitt eines Buches. 

editio, 1., edition, e., edition, f., Aus- 
gabe, Auflage. 

ed. ster., editio stereotypa, Stereotyp- 
auflage. 

ediz., edizione, i., Ausgabe, Auflage. 

eff., effigies, 1., das Bild. 

Einb., Einband. 

Elenchus, Inhaltsverzeichnis, Re- 
gister. 

Emendation, Verbesserung, Berichti- 
gung einer Schrift, besonders be- 
züglich einzelner Stellen und Les- 
arten. 

encadr., encadrement, f., Einfassung. 

Enchiridion, g., Handbuch, kurzes 
Lehrbuch. 

en coul., en couleurs, f., in Farben, 
farbig, koloriert. 

Encyklopädie, die Lehre vom Gehalt 
u. Zusammenhang der Wissen- 
schaften und Künste, die syste- 
matische oder alphabetische Zu- 
sammenstellung des wissenschaft- 
lich Erforschten und Erkannten, 
ein Wörterbuch der gesamten 
Wissenschaften und Künste oder 
nur einzelner Teile derselben. 

Endschrift, die Angaben über Titel, 
Verfasser, Druckort, Drucker und 
Druckjahr am Schlüsse einer In- 
kunabel (auch Schlußschrift, Ex- 
plicit, Kolophon, Rubrum genannt). 



engr., engravings, e., Stiche, Holz- 
schnitte. 

en t. d., en taille-douce, f., in Kupfer- 
stich. 

enth., enthaltend. 

Ephemerides, Tagebuchblätter, astro- 
nomische Tafeln, Zeitungen. 

Epitome, Auszug, Abriß, Kompen- 
dium. 

epreuve, bonnes epreuves, f., gute 
Abdrücke. 

epreuve d'artiste, f., artist's proof, 
e., vollendeter Probedruck eines 
Kupferstichs ohne alle Unterschrift. 

epreuve de remarque, f., remarque 
proof, e., Remarquedruck eines 
Kupferstichs, bei welchem einzeln^ 
wenig bemerkbare ^teilen weiß 
gelassen oder eine kleine Dar- 
stellung einradiert ist, die später 
weggeschliffen wird. Dieses Merk- 
mal heißt Einfall oder remarque. 

epuise, f., vergriffen. 

Erg.-H., Ergänzungsheft. 

erkl., erklärt. 

erl., erläutert. 

erratum, errata, 1., Druckfehler. 

est., estampe, f., Stich, Abdruck. 

et, f., 1., und. 

etat, f., Plattenzustand bei Stichen, 
s. epreuve. 

etching, e., Ätzzeichnung, Radierung. 

Ex., Expl., Exemplar, das einzelne 
Stück, der einzelne Abdruck eines 
Werkes, Bildes, Stiches etc. 

ex. de ded., exemplaire de dedicace, 
f., Widmungsexemplar, Dedi- 
kationsexemplar. 

exe, exeudit. 1., gefertigt (auf Ab- 
bildungen, Stichen etc.). 

exemplaire numerote, f., numeriertes 
Explr. 

exemplaire regle, Exemplar eines 
Werkes, hauptsächlich aus den 
ersten Zeiten der Buchdrucker- 
kunst, dessen Text mit einfachen 
oder doppelten (roten) Linien um- 
zogen oder eingefaßt ist (r6glure, 
mit Linieneinfassung). 

Ex libris (aus den Büchern), Bücher- 
zeichen, Bibliothekzeichen, die in 
die Bücher eingeklebten, meist 



278 



mit bildlichem Schmuck (Wappen, 
Symbolen , Sinnsprüchen etc.) 
versehenen Besitzerzeichen. 
Explicit, Endschrift (s. a. Endschrift), 
Schlußschrift, abgekürzt aus: 
volumen explicitum est, >die 
Schriftrolle ist abgewickelt«, das 
Buch ist zu Ende, am Schluß 
alter Drucke. 

F., ff., feuille, feuillet, feuillets, f., 
Blatt, Blätter. 

Faksimile, getreue Nachbildung 
einer Handschrift, Zeichnung, eines 
ganzen Werkes. 

fasc, fasciculus, 1., Lieferung, Heft, 
Teil eines Werkes. 

fatigue, f., gebraucht, abgenützt, 
reliure fatiguee, f., worn binding, 
e., von Einbänden, Werken etc. 

f. d'alb., feuillet d'album, f., Stamm- 
buchblatt. 

f. d. s. 1. p., nlets dor£s sur les 
plats, f., " Goldlinien auf der Ein- 
banddecke. 

fec., fecit, 1., er hat es gemacht, 
bei Stichen, Holzschnitten, Ge- 
mälden. 

ffch., feuillet chiffr6, f., gezeichnetes 
Blatt (mit Seitenzahl). 

ffnch., feuillet non chiffre, f., un- 
gezeichnetes Blatt (ohne Seiten- 
zahl). 

flg-, figura, 1., i., figure, f., e., Figur. 

filigrane, marque d'eau, s. Wasser- 
zeichen. 

fln, f., finis, 1., end, e., Ende eines 
Buches. 

flrst ed., fir8tedition,e., erste Ausgabe. 

Fleuron, cul-de-lampe, f., tail-piece, 
e., Blumenzierat im Haupttitel | 
oder im leeren Raum am Schluß I 
der größeren Abschnitte eines , 
Werkes. | 

Fliegenkopf, ein mit dem Bilde nach 
unten , also verkehrt gesetzter 
Buchstabe ( J). 

Florilegium, 1., Blumen- u. Blüten- 
lese, Sammlung schöner Stellen. 
Lesestücke, Anthologie. 

Flugblätter, fliegende Blätter, Ein- 
blattdrucke, aus einem oder einigen 



Blättern bestehende Druckschrift, 
hauptsächl. früherer Jahrhunderte. 

Flugschriften, Broschüren, kleinere 
geheftete Druckschriften von 
wenigen Bogen über wichtige 
Tagesfragen, politische, kirchliche, 
wissenschaftliche und sonstige 
Streitfragen. 

Fly-leaf, end-paper, e., Vorsetz- 
blätter. 

fol., Folioformat. 

fort, f., stark, dick, papier fort, un 
fort volume, fort rare, f., sehr 
selten etc. 

Forts., Fortsetzung. 

foxed, e., fleckig, braun-, stock- 
fleckig. 

foxmarks, e. , Stockflecken im 
Papier. 

Fraktur, die gewöhnliche deutsche 
Druckschrift. 

Franzband, feiner Ganzlederband. 

front, gr., frontispice grave, f., Titel- 
kupfer, Kupfertitel, Titelblatt etc. 

Frzbd., Franzband. 

G., g., gauf., gaufr6, f., mit blind 
(ohne Gold und Farbe) gepreßten 
Ornamenten auf dem Einband. 

G., Goldschnitt. 

Gazette, Zeitung. 

gb., gbd., gbdn., gebunden. 

g. e., gilt edges, e., Goldschnitt. 

geb., gebunden, relie, f., bound, e., 
legato, i, 

gedr., gedruckt. 

geh., geheftet. 

ges., gesammelt. 

gest., gestempelt, gestochen. 

Gevierte, Ausschlußstücke zur Her- 
stellung des Zwischenraums 
zwischen den einzelnen Buchstaben 
u. Worten. 

gez., gezeichnet. 

gilt, richly gilt, e., reich vergoldet. 

gilt edges, e., Goldschnitt. 

gilt top, e., oberer Schnitt ver- 
goldet. 

Glossa, g., Glosse, Glossen, Er- 
klärung dunkler Worte und Stellen 
durch kurze Anmerkungen 
Rande (glossae marginales) 



279 



im Text zwischen den Zeilen 
(glossae interlineares). 

Glossarium , erklärendes Wörter- 
buch, alphabetische Glossen- 
sammlung. 

gold tooling, e., Goldpressung. 

got., goth., gotisch (Schiift). 

gr., groß, grand, f. 

Grabstichel- oder Linienmanier, 
gravure au burin, f., diejenige Art 
des Kupferstiches, bei welcher 
das Eingravieren der Zeichnung 
in Linien mit dem Grabstichel, 
einem Stahlstift mit dreieckig 
schräg abgeschliffener Spitze er- 
folgt. 

gratis, umsonst, unentgeltlich, als 
Freiexemplar. 

grav., grav6, gravure, f., gestochen, 
Stich. 

gr. in-8., grand in-octavo, f., Groß- 
oktav. 

gr. marg., grandes marges, f., large 
margins, e., breiter Rand. 

gr. p., gr. pap., grand papier, f., 
large paper, e., großes Papier, 
große Ausgabe. 

gr. qu. Fol., Großquerfolio. 

gr. s. ac, grav6 sur acier, f., in 
Stahl gestochen. 

gr. s. cuivre, grav6 sur cuivre, f., 
in Kupfer gestochen. 

g. t., g. t. e., gilt top edge, e., oberer 
Schnitt vergoldet. 

Habilitationsschrift, gelehrte Ab- 
handlung eines angehenden Hoch- 
schullehrers (Privatdozenten) ge- 
legentlich seiner Niederlassung als 
solcher (Habilitation) an einer 
Hochschule. 

Halbfranzband, fein ausgeführter 
Einband mit Lederrücken und 
Ecken, Verzierungen, Titel in Gold 
u. s. w. in bestem Material und 
bester Ausführung. 

handmade paper, e., Handpapier. 

Handrubriken, handschriftliche Be- 
merkungen des Rubrikators über 
Ort, Zeit, Preis, Eigentum etc. 
der von ihm rubrizierten Inkunabel, 
welche nicht zum Werke gehören. 



Handschrift, Manuskript, Auto- 
graph. 

Hdschr., Handschrift. 

Heliogravüre, Photogravüre, Licht- 
kupferstich, ein Verfahren zur 
Herstellung von Tiefdruckplatten 
in Kupfer, welche sehr schöne 
Bilder in Halbtönen ergeben und 
Kupferstichen in Schabkunst- oder 
Aquatintamanier sehr ähnlich 
sehen. 

Hf., Hfrz., Hfz., Halbfranzband. 

hf. bd., half bound, e., Halbfranz- 
band. 

hf. cf., Vz <*•> Vi clf » «•• Halbkalb- 
lederband. 

hf. mor., 1 j 2 mor., e., Halbmarokko- 
band. 

hf. russ., V 2 russ., half russia leather, 
e., Halbjuchtenband. 

Hft., Heft (livraison, f., number, 
part, e.) 

HL., Hlw., l /a cloth bound, e., Halb- 
leinwandband. 

Hldr., i / 2 bound leather, e., Halb- 
lederband. 

Hochzeit, ein Wort oder Satz, welche 
aus Versehen vom Setzer doppelt 
gesetzt wurden. 

hors texte, f., außerhalb des Textes 
(Abbildung). 

Hpgt. , Hlbprgt., Halbpergamentband, 
bound in parchment, e., relie en 
parchemin, f. 

Hrsg., Herausgeber, herausgegeben. 

Hs., Hdschr., Handschrift. 

Jahrg., Jahrgang. 

ib., ibid., ibidem, 1., dasselbe. 

icones, 1., Figuren, cum iconibus, 1., 
mit Figuren. 

idem, 1., derselbe, dasselbe. 

Idiotikon, Wörterbuch einer Mund- 
art. 

i. J., im Jahre. 

ill., illustrated, e., illustre^ f., illu- 
striert, mit Bildern. 

illum., illuminiert, mit Farben aus- 
gemalt. 

Illuminator, Illuminierer, Enlumi- 
neur, f., Miniator, der Maler oder 
Ausmaler von Bildern und Ver- 



280 



zierungen, Miniaturen, in alten 
Handschriften und Drucken. 

Impensis Nicolai Keller ciuis Ba« 
siliensis, anno 1491. Auf Kosten 
von Nikolaus Keller, Bürgers von 
Basel, 1491. 

Imp.-Fol., Imperialfolio, sehr großes 
Papierformat. 

impr., imprime, f., gedruckt. 

Impressum, imprint, e., souscription, 
f., bei Werken der frühen Buch- 
druckkunst die Angaben über Ort 
u. Jahr des Erscheinens, Namen 
des Druckers u. s. w.; bei Zeitun- 
gen die gewöhnlich in der Schluß- 
zeile enthaltenen Vermerke über 
Namen und Wohnort des Schrift- 
leiters, Verlegers und Druckers; 
bei neueren Werken der Er- 
scheinungsvermerk: Name und 
Wohnort des Verlegers, Er- 
scheinungsjahr. 

imprimatur, 1., >es werde gedruckt!«, 
»druckfertig«, »bon ä tirer«; mit 
der Aufschrift dieser Vermerke 
auf den Revisionskorrekturbogen 
gibt der Verfasser oder Korrektor 
die Erlaubnis zum Drucken des 
betr. Bogens. 

in albis, 1., in weißen Blättern, roh. 

Incipit, 1., fängt an, am Anfang alter 
Druckwerke (Inkunabeln) als Titel. 

Index, 1., Anzeiger, Inhaltsverzeich- 
nis, Register. 

Index expurgatorius, von der Index- 
congregation in Rom heraus- 
gegebenes Verzeichnis von Werken, 
welche wegen Irrlehren etc. aus- 
zuscheidende Stellen enthalten. 

Index lectionum, Lektionsverzeich- 
nis, Verzeichnis der an einer 
Universität gehaltenenVorlesungen. 

Index librorum prohibitorum, Ver- 
zeichnis der von der Index- 
congregation in Rom verbotenen 
Bücher. 

ind. nom., index nominum, Namens- 
verzeichnis (Mehrzahl: indices). 

inedita, noch nicht herausgegebene 
Schriften (Einzahl: ineditum). 

Inh., Inhalt, Contents, e., table des 
matieres, f. 



Initialen, große, meist verzierte 
Anfangsbuchstaben. 

Inked, e., tintenfleckig. 

inkomplett, unvollständig. 

Inkunabeln, Palaeotypen, Wiegen- 
drucke, Erstlingsdrucke, die 
frühesten Erzeugnisse der Buch- 
druckerkunst bis z. J. 1500. 

Inserat, das Eingerückte, in öffent- 
liche Blätter eingerückte Anzeige, 
Bekanntmachung u. s. w. 

interfoliiert, mit weißen Blättern 
durchschossen (e. gedrucktes Buch). 

Interpolation, Einschaltung, Ver- 
fälschung (besonders von Worten 
oder Sätzen in Werken alter 
Schriftsteller). 

Interpretation, Auslegung, Er- 
klärung. 

inv., invenit, erfunden (auf Abbild., 
Stichen). 

Journal, Tageblatt, Tagebuch, Zeit- 
schrift, Zeitung. 

Italique, die liegende (schräge) latei- 
nische Schrift, Kursiv. 

Juchten, russisches, • rotes oder 
schwarzes, stark riechendes Leder, 
auch zu feinen Einbänden. 

Kaliko, Baumwollstoff zu Buch- 
einbänden. 

Kapital, Kapitalband, tranchefile, f . 
head-band, e., beim Bucheinband 
ein Streifen Pergament, Seiden- 
stoff. Schnur u. s. w.. der am 
Rücken der zu einem Band ver- 
bundenen Bogen oben und unten 
zum Schutz und zur Verzierung 
angebracht wird. 

Kapitälchen, die Versalbuchstaben 
(großen Anfangsbuchstaben) der 
Antiqua von derselben Größe wie 
die gemeinen (kleinen) Buchstaben 

z. B. PETIT. 

Kapitel, Abschnitt, Hauptstück eines 

Buches. 
kart., kartoniert, cartonne, f., in 

paper boards, e. 
Kartonstich, Kupferstich, bei welchem 

die Wiedergabe der Zeichnung 

nur in Umrißlinien mit leichter 

Schattierung erfolgt. 



281 



kastriert ist eine Schrift, in welcher 
ursprüngliche anstößige oder von 
der Zensur beanstandete Stellen 
weggelassen sind. 

Kegel, Schriftkegel, die Stärke der 
Typen in der Richtung des Buch- 
stabenbildes. 

kl., klein (4 ). 

kol., koloriert, farbig. 

kollationieren, mit Hilfe der Signa- 
turen u. s. w. vergleichen, ob ein 
Werk vollständig ist. 

Kollektaneen, gesammelte Be- 
merkungen, Auszüge aus Schriften, 
Lesefrüchte. 

Kolophon, Schlußschrift, Endschrift, 
bei den Inkunabeln die Angaben 
über Verfasser, Drucker, Druckort, 
Jahr des Erscheinens u. s. w. am 
Schlüsse des Werkes. 

komm., kommentiert, erläutert. 

komp., komponiert, in Musik ge- 
setzt. 

Kompendium, Abkürzung, Abriß, 
Grundriß, Hand- u. Lehrbuch. 

Kompilation, Zusammenstoppelung, 
Schrift, die nur durch urteilsloses 
Zusammentragen aus anderen 
Schriften entstanden ist. 

Kompilator, Zusammenschreiber, 
Buchmacher. 

komplett, vollständig. 

komplettieren, vervollständigen. 

kompreß, Schriftsatz, bei welchem 
die einzelnen Zeilen so zusammen- 
gesetzt sind, daß sie dicht an- 
einanderstehen. 

Konkordanz, Wörterbuch der sämt- 
lichen, in einem Werke vor- 
kommenden wichtigen Worte und 
Stellen, mit Angabe der Seiten- 
zahlen und gelegentlicher kurzer 
Erklärung (Biblische Verbal- ü\ 
Realkonkordanzen und Bibel- 
spruchregister). 

Kontinuation, Fortsetzung. 

Korrektur, Berichtigung der Fehler 
bei Herstellung des Satzes eines 
Buches. 

Kpfr., Kupfer. 

Kpfrt. Kuüfertafel. 

kpli tt, vollständig. 



Kupferdruck, der Druck von solchen 
Platten, bei denen die zum Ab- 
druck gelangen sollenden Stellen 
in die Platten eingegraben, also 
vertieft sind, z. B. Kupferstiche, 
Radierungen, Stahlstiche, Helio- 
gravüren u. s. w. 

Kursiv, Italique, f., Italic, e., die 
nach rechts geneigte Form der 
lateinischen Schrift (Antiqua), 
Kursiv. 

Kustoden, Blatthüter, Blattweiser, 
reclames, reclamantes, f., catch- 
words, e., nur bei älteren Werken 
üblich. Sie bestanden aus der am 
Fuße jeder Seite oder Blattlage 
rechts auf besonderer Zeile stehen- 
den Anfangssilbe oder aus dem 
ganzen Worte der nachfolgenden 
Seite. 

L., Lw„ Lwbd , Leinwandband. 

1. oder lig. f ligne, f., Zeile (im Auto- 
graphenhandel). 

L. a., lettre autographe, f., eigen- 
händig geschriebener Brief. 

Lagenregister, die Übersicht der 
Anfangsworte der Bogen einer 
jeden Lage, bezw. die Angabe, 
welche Signaturen, Temen, Qua- 
ternen etc. sind (bei Inkunabeln). 

large paper, e., Exemplar bei gleichem 
Druck wie die gewöhnliche Aus- 
gabe auf größerem, besserem 
Papier, also mit breitem Rand. 

large type edition, e., Ausgabe mit 
großem (grobem) Druck. 

L. a. s., lettre autographe sign6e, 
f., eigenhändig geschriebener Brief 
mit Unterschrift (Autographen- 
handel). 

leath., leather, e., Leder. 

Ldr., Ldrb., Ldrbd., Led., Leder- 
band. 

leg. ant., legatura antica, i., alter 
Einband. 

leg. V? pelle, legato in mezza pelle, 
i., Halblederband. 

leg. in pel., legato in pelle, i., Ganz- 
lederband. 

leg. V2 tela » ^gato in mezza tela, i., 
Halbleinwandband. 



282 



Legende, auf Landkarten, Stadt- 
plänen etc. das beigefügte Namen- 
verzeichnis. 

Leiche, vom Setzer aus Versehen 
weggelassene Worte oder Sätze. 

Lettern, Typen, die gegossenen 
Druckbuchstaben. 

Lexikon, Wörterbuch, Sprechschatz. 

Lex. 8°, Lexikonoktav, Großoktav- 
format. 

Lfg., Liefrg., Lieferung, livraison, f., 
number, e. 

L.G, LR., Leinwandband mit Gold- 
schnitt, mit Rotschnitt. 

libellus, 1., kleines Buch, kleine 
Schrift, Libell, Schmähschrift. 

libellus diffamatorius, libellus famo- 
sus, Pasquill, Laster-, Schmäh- 
schrift. 

über, 1., das Buch, Mehrzahl: libri. 

library edition, e., Bibliotheksaus- 
gabe. 

Librettist, Verfasser eines Opern- 
textes. 

Libretto, Textbuch zu einer Oper. 

Libri d'occassione, i., antiquarische 
Bücher, Gelegenheitskäufe. 

Lichtdruck, Alberttypie, Albertotypie, 
Phototypie, Kollotypie, Leimdruck, 
Lichtleimdruck, ein photomechani- 
sches Druckverfahren, welches die 
genaue Wiedergabe der Vorlage 
ermöglicht. 

Ligatur, ein zusammengegossener 
Doppelbuchstabe, z. B. je, fi, fl, 
etc. 

lith., lithographiert, lithographisch. 

Litterac florentes, aus Blumen- 
gewinden im Renaissancestil zu- 
sammengesetzte in Holz ge- 
schnittene Initialen oder Zier- 
buchstaben (von E. Ratdolt in 
Venedig bereits vielfach ange- 
wendet). 

livr., livraison. f., Lieferung. Heft. 

Livres d'occassion, f., second-hand 
books. e.. libri d'occassione, i., 
antiquarische Bücher. 

11., leaves. e., Blätter. 

Lnb., Leinwandband. 

Logotypen. zusammengegossene 
Typen für häufig vorkommende 



Silben z. B. für men, lieh, ung 
u. s. w. 

L. s., lettre sign6e, f., Brief mit 
eigenhändiger Unterschrift, dessen 
Text jedoch nicht vom Absender 
geschrieben ist (Autographen- 
handel), 

L. s. e. c. a., Lettre sign6e et com- 
pliment autographe, f., Brief mit 
nur eigenhändiger Unterschrift 
und davorstehenden höflichen 
Schlußworten unter dem Text von 
fremder Hand (Autographen- 
handel). 

Lwb., Lwd., Leinwandband. 

m. mar., maroquin, f., Marokko- 
lederband. 

m., mit. 

M., Mappe, Monsieur, Herr, vor 
französischen Namen, nicht als 
Vorname anzusehen. 

M. A., Miniaturausgabe. 

macch., macchiato, i., fleckig. 

Majuskeln, die großen oder Initial- 
buchstaben (Anfangsbuchstaben). 

manque, f., fehlt. 

Manuskript, 1., druckfertige Hand- 
schrift eines Werkes. »Als Manu- 
skript gedruckt« ist ein Werk 
meist nicht für den Handel oder 
nur für einen kleinen Kreis von 
Abnehmern bestimmt. 

map, e., Karte. 

mar., maroquin, f., Marokkoleder, 
bezw. Marokkoeinband, m. ant. 
(antique), m. bl. (bleu), m. citr. 
(citron), m. j. (jaune), m. 1. (lilas). 
m. n. (noir), m. o. (olive). m. r. 
(rouge>, m. v. (vert) u. s. w. 

marge, f., Rand, ä la marge, am 
Rand, court de marges, schmaler 
Rand, grand de marges, breiter 
Rand, ä toutes marges, en toute 
marge, voller Rand. 

Marginalien, Anmerkungen oder Be- 
merkungen am Rande (ad mar- 
ginem) des Textes einer Druck- 
schrift. 

Marokko. Levant Marocco, Maroquin 
oder Saffian, genarbtes Ziegenleder 
zu Einbänden. 



283 



marque d'imprimeur, marque typo- 
graphique, f., Druckerzeichen. 

Mazarinades, gegen den Kardinal 
Mazarin zur Zeit der Fronde ge- 
richtete Pamphlete; man schätzt 
ihre Zahl auf über 4000. 

Mazarinbibel wird auch die 42zeilige 
Gutenbergbibel genannt, nach dem 
ersten in der Bibliothek des Kar- 
dinals Mazarin entdeckten Exem- 
plar. 

m.e., marblededges, e., marmorierter 
Schnitt. 

Meßkataloge, die halbjährlich zur 
Oster- u. Michaelismesse ausge- 
gebenen Verzeichnisse der er- 

. schienenen und demnächst er- 
scheinenden Bücher, Landkarten 
u. s. w. Der erste von Georg 
Willer in Augsburg 1564, 1594 
von Henning Grosse in Leipzig, 
der letzte 1860 in Leipzig. 

Mezzotinto, geschabte Manier, Schab- 
oder Schwarzkunst, gravure en 
maniere noire, eine Kupferstich- 
manier. 

m. G., mit Goldschnitt. 

Miniator, Illuminator, Ausmaler, 
Kleinmaler bei Handschriften u. 
Inkunabeln. 

Miniaturen, die gemalten Ver- 
zierungen, Randzeichnungen und 
selbständigen Bilder alter Hand- 
schriften und Inkunabeln. 

Minuskeln, 1., die kleinen (gemeinen) 
Buchstaben, im Gegensatz zu den 
großen Anfangsbuchstaben. 

missing, e., fehlt. 

Mol., Moleskin, ein dauerhaftes, ge- 
wöhnlich graues Barchentgewebe 
zum Einbinden von Büchern und 
Geschäftsbüchern . 

Monographie, Einzelschrift, in 
weicher ein Gegenstand erschöpfend 
wissenschaftlich behandelt wird. 

monte, f., mounted, e., aufgezogen, 
aufPapier,Pappe, Leinwand geklebt. 

morocco, e., Marokko, Maroquin, 
genarbtes Ziegen leder zu Ein- 

• bänden. 

mouil. et piq., mouillures et piqüres, 
f., stockfleckig und wurmstichig. 



mouille, f., stockfleckig. 

m. Rdnot., mit Randnoten. 

m. Reg., mit Register. 

MS., ms., mscr., MSS., mss., Manu- 
skript, Handschrift, manuscrit, f., 
manuscript, e., manoscritto, i. 

m. T., mit Titel. 

Musiknoten. Gedruckte d. h. in Holz 
geschnittene Musiknoten finden 
sich bereits in folgenden Werken: 
Nie. Bart, musices opusculum 1487, 
Flores musice omnis cantus gre- 
goriani, des Hugo von Reutlingen 
1488, Mich. Kleinspeck, Lilium 
musice plani 1497 bei Hans Frosch- 
auer in Augsburg. 

n., nach, nebst. 

N. A., neue Auflage, Ausgabe. 

Nachdr., Nachdruck. 

Nachdruck, die ungesetzliche, ver- 
botene Vervielfältigung eines 
Schriftwerkes. 

Nachw., Nachwort. 

Naturselbstdruck, ein von Worring 
u. Auer in Wien erfundenes Ver- 
fahren zur Erzielung von natur- 
getreuen Abdrucken von Pflanzen- 
blättern, Spitzen, Geweben u. s. w. 

n. d., no date, e., ohne Datum. 

n. e., new edition, e., neue Auflage, 
Ausgabe. 

Negativ, das verkehrte Bild auf der 
lichtempfindlichen photographi- 
schen Platte. 

Neudr., Neudruck, r6impression, f., 
reprint, e. 

new, e., neu, new ed., neue Auflage. 

Newspaper, e., Zeitung. 

N. F., Neue Folge, nouvelle s6rie 

f., new series, e. 
N. i. H., nicht im Handel. 
No., Nr., Nrn., Nummer, Nummern, 

num£ro, f., number, e. 
noir, f., black, e., schwarz. 

nom de plume, f., pen name, e., 
angenommener Name, unter 
welchem ein Schriftsteller schreibt, 
' Pseudonym. 

nombre de figures, f., mit vielen 
Abbildungen. 



284 



Nomenclatur, Namenverzeichnis; die 
Gesamtheit der auf einem wissen- 
schaftlichen etc. Gebiete gebräuch- 
lichen Namen z. B. His, die ana- 
tomische Nomenclatur. 

non cite par, f., nicht angeführt von. 

non mis en commerce, f., kam nicht 
in den Handel (Privatdruck). 

Norm, 1., der abgekürzte Werktitel 
am Fuße der ersten Kolumne eines 
jeden Bogens. 

nos., in numbers, e., in Nummern. 

not. explic, notes explicatives, f., 
erklärende Anmerkungen. 

Note, Anmerkung, Erläuterung, Zu- 
satz am Fuße einer Seite oder am 
Schluß des Werkes. 

nouv. ed., nouvelle 6dition, neue 
Auflage, Ausgabe. 

Nova, Novitäten, Neuigkeiten, neue 
literarische Erscheinungen. 

n. r.y non rogn6, f., uncut, e., un- 
beschnitten. 

num., num6rot6, f., numeriert. 

nuova edizione, i., neue Auflage. 

O., Originalband. 

obl., oblong, e., f., oblungo, i., in 4 . 
oblong, Schmalquart, in-folio oblong 
Schmalfolio; ein Format wird 
schmal genannt, wenn die Lange, 
aber nicht die Breite des betreffen- 
den Formates erreicht ist. 

O. Dr., ohne Drucker, ohne Angabe 
des Druckernamens. 

O. Dr. u. J., ohne Druckernamen 
u. Jahreszahl. 

Offizin, Buchdruckerei, Werkstätte. 

O. J., ohne Erscheinungsjahr. 

Oktavformat, 8., 8°, 8 Blätter, 
16 Seiten. 

Oktodez, 18 , 18 Blätter, 36 Seiten. 

Onomastikon, systematisch nach 
Materien geordnetes Wörterbuch. 

O. O., ohne Angabe des Druckortes. 

O. O. Dr. u. J., ohne Erscheinungs- 
ort, Druckernamen und Erschei- 
nungsjahr. 

op., opus, Mehrz. opera, 1., das Werk, 
op. posth., opus posthumum nach- 
gelassenes Werk, opera posthuma, 
1., oeuvres posthumes, f., nach dem 



Tode des Verfassers herausge- 
gebene, nachgelassene Werke. 

opisthographisch, g., auf der Rück- 
seite beschrieben. 

o. Reg., ohne Register. 

Original, Urbild, Urschrift, erste 
Niederschrift. 

orn., orn6, ornement, f., ornatnented, 
gilt, e., ornamentiert, verziert, Ver- 
zierung bei Einbänden. 

ott. cons., ottima conservazione i., 
in bester Erhaltung. 

out of print, O/P, e., vergriffen. 

ouvr. cour., ouvrage couronne, f., 
gekröntes Werk, Preisschrift. 

P., Piece, f., Schriftstück im Auto- 
graphenhandel. 

p., pp., pag., pg., page, f., e., 
pagina, 1., i., Seite. 

Pagina, Seite, Seitenzahl eines 
Buches. 

Palimpsest, g., codex rescriptus, 
nach Abwaschen oder Abschaben 
der ursprünglichen Handschrift 
neu beschriebene Pergamentrolle. 

Pamphlet, Flugblatt, Flug-, Schmäh- 
schrift, Broschüre von kleinerem 
Umfang. 

pap., paper, e., papier, f , Papier. 

pap. Holl., papier de Hollande, f., 
holländisches Papier. 

Pappb., Pappband, paper boards, e. 

Papyrus, das aus dem Bast eines 
ägyptischen Schilfgewächses be- 
reitete Papier, die beschriebenen 
Papyrusrollen. Mehrz. Papyri. 

Paragraph, g., kürzerer Abschnitt 
einer Schrift. 

Paralipomena, g., Ausgelassenes, 
Übergangenes, Nachträge zu einem 
Werke. 

Paraphrase, die Umschreibung oder 
erklärende Übertragung einer 
Schrift in andere Worte. 

parch., parchemin, f., Pergament. 

Pars, partes, part, parts, e., f., Teil, 
Teile. 

part., partie, f., Teil. 

Pasquill, i., Lästerschrift, Schmäh- 
schrift. 

Pasquinade, i., witziges Pasquill. 



285 



Pb., Pbd., Ppbd., Pappband. 

P. d'alb., Piece d'album, Stammbuch- 
blatt, im Autographenhandel. 

P. de mus., Piece de musique, f., 
Musikstück. 

p. de tr., peau de truie, f., Schweins- 
leder. 

perc., percaline, f., Perkai, Kaliko, 
dichtes, glattes Baumwollengewebe 
zu Einbanddecken. 

Perg., Pergament (membrana, 1.), 
besonders zubereitete Kalb-, Schaf-, 
Ziegen-, Schweinsfelle u. s. w. zum 
Schreiben und zu Einbänden; das 
vegetabilische Pergament (imi- 
tiertes Pergament, Phytopergament, 
Papyrin) wird aus un geleimtem 
Baumwollpapier hergestellt. 

Periodica, Zeitschriften, Jahrbücher 
etc.; in bestimmten Zeitabschnitten 
regelmäßig erscheinende Druck- 
schriften. 

pet., petit, f., klein, pet. in-8°, Klein- 
oktav. 

p. f., petits fers, f., Verzierungen 
des Einbandes mit feingliedrigen 
Stempeln. 

Photochromie,Heliochromie,Farben- 
photographie, bei welcher die Her- 
stellung von Photographien in 
Naturfarben durch direkte Auf- 
nahme in der photographischen 
Camera erfolgt. 

Photogalvanographie, ein photo- 
mechanisches Vervielfältigungs- 
verfahren, bei dem die Druck- 
platten für die Kupferdruckpresse 
auf photochemischem Wege und 
durch Galvanoplastik erzeugt 
werden (Heliographie). 

Photographie, Lichtbildnerei, die 
Kunst, mit Hilfe der chemischen 
Wirkungen des natürlichen oder 
künstlichen Lichtes auf chemisch 
präparierten Flächen ein bleibendes 
Bild eines Gegenstandes herzu- 
stellen und davon Abzüge (Kopien) 
zu machen. 

Photolithographie, Lichtsteindruck, 
Verfahren zur Herstellung litho- 
graphischer Druckplatten mit 
Hilfe der Photographie. 



Phototypie, Herstellung von geätzten 
Metalldruckplatten mit Hilfe der 
Photographie. 

Photoxylographie, Herstellung von 
Holzstöcken zum Schnitt durch 
Photographieren des Originals auf 
den mit einer weißen Grundschicht 
versehenen Holzstock. 

Photozinkotypie, die Herstellung 
von hochgeätzten Zinkplatten mit 
Hilfe der Photographie. 

picc, piccolo, i., klein. 

pigskin, e., Schweinsleder. 

pinx., pincit, 1., gemalt, auf Gemälden, 
Stichen mit dem Namen des betr. 
Künstlers. 

piqüres de vers, f., wurmstichig. 

pl., planche, f., plate, e., Tafel, Plan. 

pl. col., planche colori6e, f., farbige 
Tafel, Kupferstich. 

pl. n., planche noire, f., schwarze 
Tafel. 

Plagiarius, Plagiator, 1., literarischer 
Dieb, Gedankenräuber, welcher die 
Gedanken Anderer für die seinigen 
ausgibt. 

Plagiat, Plagium, plag, literarium, 
literarischer Diebstahl, Gedanken- 
raub, Diebstahl an dem geistigen 
Eigentum Anderer. 

Plakat, größere oder kleinere An- 
schläge, Ankündigungen auf Papier, 
Blech etc. 

planieren, ebnen, glätten, leimen. 

piano, in piano. 1., in ungebrochenen 
ganzen Bogen, also ohne jeden 
Falz, z. B. Landkarten. 

plate, e., Tafel. 

pocket edition, e., Taschenausgabe. 

Polyglotte, ein Werk in mehr als 
zwei Sprachen, Polyglottenbibel, 
Polyglottenlexikon etc. 

Portr., Porträt, Bildnis. 

posthum, nachgeboren, nachgelassen, 
opera post(h)uma, oeuvres post- 
humes, nachgelassene Werke. 

pp., pages, paginae, Seiten. 

Pr.-A., Prachtausgabe. 

praef., praefatio, 1., Vorrede. 

Praenumeration, Vorausbezahlung, 
Abonnement, Bestellung einer 
Zeitschrift etc. , Praenumerant, 



286 



Abonnent, praenumerieren, voraus- 
bezahlen, abonnieren, 
pref., pr6face, f., Vorrede. 

presentation copy, e., Widmungs-, 
Dedikations-, Geschenkexemplar 
eines Werkes. 

Presse, Werkzeug zur Herstellung 
von Druckschriften, ferner die 
Gesamtheit der durch den Druck 
hervorgebrachten literarischen Er- 
zeugnisse, hauptsächlich der perio- 
dischen Literatur und die dadurch 
zum Ausdruck gebrachte geistige 
Bewegung. 

Prgt., Pergament. 

printed, e., gedruckt. 

printer's mark, e., Druckerzeichen. 

priv. print., privately printed, e., 
privat gedruckt, Privatdruck. 

Profanskribenten, weltliche Schrift- 
steller. 

Programm, Gelehrte Schulschrift, 
Einladungsschrift zu einer Schul- 
feier mit Schulnachrichten u. s. w. 

Prolegomena, g., einleitende Vor- 
bemerkungen zu einem Buche. 

Prolog, Vorrede, Eröffnungsrede 

(von einem Schauspiel etc.). 
Promptuarium, Nachschlagebuch. 

proof, e., Korrekturbogen, s. a. 
temoin, witness. 

proof sheet, e., Aushängebogen. 

Prospekt, Ansicht, Aussicht, Aufriß, 
ferner die gedruckte Ankündigung 
eines buchhändlerischen Unter- 
nehmens, mit kurzer Angabe des 
Inhalts, der Bezugsbedingungen, 
Ausstattung, Empfehlungen u. s. w. 

Pseudonym, einen falschen Namen 
führend, Pseudonymus, der einen 
solchen Namen führt. 

pts., parts, e., Teile. 

public, f., veröffentlicht, herausge- 
geben, verlegt. 

published, c,, bedeutet dasselbe. 

publisher's binding, e., Originalband 
(des Verlegers), 

Punktiermanier, Kupferstichmanier, 
bei welcher die Schattierung vor- 
wiegend mit Grabstichelpunkten 
erzielt wird. 



Q., qq. mouill., quelques mouillures, 
f., einige Stockflecken. 

qu., quer, qu 4°, qu.-fol. etc. Quer- 
quart, Querfolio, wenn die Breite die 
Länge oder Höhe des betreffenden 
Formates übersteigt. Das Format 
wird nach der Lange benannt. 

Quartant, 4., 4°, ein Werk in Quart- 
format. In diesem Format erschien 
bereits 1467 das Vocabularium 
latino-teutonicum oder Vocabu- 
larium ex quo (so nach seinem 
Anfangsworte genannt) von Hein- 
rich Bechtermünze in Eltwyl bei 
•Mainz 1467 gedruckt. 

Quaterne oder Quaternione, Lage 
von vier ineinander gelegten 
Doppelblättern. 

Quinterne oder Quinternione, Lage 
von fünf ineinander gelegten 
Doppelblättern. 

R. r., recto, 1., Vorderseite, rouge, 
f., rot. 

Radierung, gravure ä Teau-forte, f., 
etching, e., eine mit der Radier- 
nadel in den Ätzgrund einer Kupfer- 
platte eingravierte und geätzte 
Zeichnung; ferner die von der 
Platte mit der Kupferdruckpresse 
hergestellten Abzüge. 

Rand, marge, f., margin, border, e. 
| rare, e., f., selten. 

Raster, Rasterplatten , Glasplatten 
mit ungemein feinen, eng bei- 
einander stehenden Linien in ge- 
kreuzten Lagen (Rastern) zur Her- 
stellung von Autotypien. Linien- 
raster, Kornraster. 

recherche, f., gesucht. 

r6clames, f.. s. Kustoden. 

Recto, die rechte, vordere Seite bei 
einem aufgeschlagenen Buche (un- 
gleiche Seitenzahl). 

refondu, edition entierement re- 
fondue, f., gänzlich umgearbeitete 
Auflage. 

Register, Wort-, Sach-, Inhalts , 
Orts-, Namenverzeichnis etc. nach 
dem Alphabet mit Angabe der 
Seitenzahlen, Abschnitte, Para- 
graphen u. s. w. 



287 



Registrum, — chartarum, — folio- 
rum, — huius operis, bei Inku- 
nabeln die alphabetische Tabelle 
des ersten Wortes jedes Bogens 
oder Kapitels. 

regle, f., ruled, e., mit Umfassungs- 
linien, jede Seite mit roten, oder 
blauen Linien, einfach oder doppelt 
eingefaßt. 

Reiberdrucke, die xylographischen 
Druckdenkmäler vor Erfindung 
der Buchdruckerkunst, welche nicht 
in der Presse, sondern mittels des 
Reibers gedruckt wurden. Das Pa- 
pier wurde auf die angeschwärzte 
Druckform gelegt und mit dem 
Reiber kräftig darauf gedrückt. 
Der Reiber war ein mit Roßhaaren 
u. 8. w. ausgestopfter Lederballen. 

reimpression, f., Neudruck. 

rel., reite, reliure, f., gebunden, Ein- 
band, reliure ancienne. alter Einb., 
rel. de Tediteur, Einb. des Ver- 
legers, rel. originale, Originalein- 
band, rel. en bois, peau de truie 
Schweinslederholzban d. 

remainders, e., Auflagereste. 

Repertorium, 1., Nachschlagebuch, 
Sachverzeichnis, literarisches Sam- 
melwerk in aiphabet., systemat. 
oder chronolog. Ordnung. 

reprint, e., Neudruck. 

Reproduktion, die Vervielfältigung 
eines Originales durch die Druck- 
presse. 

rev., revised., e., revu, f., durch- 
gesehen, revidiert, rev. ed., e., 
6d. rev.. f., durchgesehene Auflage. 

Review, e., Zeitschrift, Revue. 

Revision, wiederholte, dritte, vierte 
etc. Korrektur eines Druckbogens. 

Revue, f., Zeitschrift, review, e. 

Rezension, die kritische Beurteilung 
eines Buches, die kritische Durch- 
sicht und Feststellung, Berichti- 
gung und Bearbeitung eines alten 
Textes nach den Handschriften. 

roan, e., Schafledereinband. 

rogne, f., beschnitten. 

roh, in albis, in losen Bogen, unge- 
falzt. 

Roy., Royal, sehr großes Papierformat. 



Rubrikator, der Schreiber, clericus 
etc., welcherlnkunabeln mit bunten 
Initialen, Überschriften, Registern 
u. s. w. versah. 

rubriziert heißt eine Inkunabel, wenn 
gewisse Abteilungen derselben, 
z. B. Kapitelüberschriften, Initialen, 
Anfangs- und Schlußschrift u. s. w. 
vom Rubrikator rot oder blau aus- 
gezeichnet sind. 

ruled troughout (with red), e., Text 
mit roten Umfassungslinien. 

S., SS., Seite, Seiten. 

S.-A., Separatabdruck, Sonderdruck. 

s. a., sine anno, 1., senz' anno, i., 
ohne Angabe des Erscheinungs- 
jahres (bei Druckwerken). 

s. a. et t„ sine anno et typographo, 1., 
ohne Jahreszahl und Druckernamen. 

Saffian, Marokko, Maroquin, ge- 
narbtes Ziegenleder zu Einbänden. 

saisi, ouvrage saisi, f., mit Beschlag 
belegtes Werk (von den Behörden 
konfisziert). 

sämtl., sämtlich, sämtliche. 

Sars., Sarsenett, dichtes leinwand- 
artiges, glattes Baumwollenzeug 
zu Bucheinbänden. 

satinieren, glätten, bezw. glänzend 
machen des Druckpapieres; Satin- 
papier, feines Glanzpapier. 

Satz (Schriftsatz), jeder mit Hilfe 
einer Anzahl Lettern oder Typen 
zum Zwecke des Drückens her- 
gestellte Satz. 

s. b., sur bois, gr. s. b., grave sur 
bois, f., auf Holz, in Holz ge- 
schnitten. 

sc. scarce, e., selten; scilicet, 1., 
nämlich; sculps., sculpsit, 1., (er) 
hat (es) gestochen (bei Kupfer- 
stichen etc.). 

scarce, very sc, extremely sc, e., 
selten, sehr s., außerordentlich 
selten. 

Seh., Schulband, Halblederband. 

Schellhornsche Bibel, die ßözeilige 
Bibel, so genannt nach dem Super- 
intendent Schellhorn, welcher ver- 
sucht hat, sie als erstes Werk 
Guten bergs nachzuweisen. 



288 



Schmutztitel, der vor dem Haupt- 
titel oder auch vor einzelnen Ab- 
teilungen eines Buches stehende 
kurze Titel. 

Scholien, 1., gelehrte Auslegungen, 
erklärende Anmerkungen, kurze 
Worterläuterungen. 

Schöndruck, das Bedrucken der vor- 
deren Seite (Form) eines Druck- 
bogens, im Gegensatz zum Wider- 
druck, dem Bedrucken der Rück- 
seite (zweite Form) des Bogens. 

Schrotblätter, Gravures en maniere 
criblee, f., Holzschnittdrucke aus 
frühester Zeit, bei welchen das 
Bild durch weiße Linien und 
Punkte auf schwarzem Grunde dar- 
gestellt ist. 

Schw. u. rot gedr., schwane und rot 
gedruckt. 

Schwabacher, eine aus dem 15. Jahr- 
hundert stammende Nebenart der 
Frakturschrift. 

Schwsldr., Schweinsleder, peau de 
truie. f., pigskin, e. 

scripta, 1., Schriften, Einzahl: scrip- 
tum. 

scriptor, scriptores, 1., Schriftsteller. 

scriptorium, 1., Schreibzimmer eines 
Klosters. 

s. d., sans date, f., senza data, i., 
ohne Datum. 

sd. sew., swd., sewed, e., geheftet. 

second edition, 2. ed., e., editio se- 
eunda, 1., 2e ed., deuxieme Edition, 
f., zweite Auflage. 

second-hand book, second-hand book- 
seller, e., antiquarisches Buch, 
Antiquar. 

Sedez, sexdecimo, 1., in-seize, f., 
sixteenmo, e., 16 Format, 16 
Blätter, 32 Seiten. 

seit., selten, rare, f., scarce, e., raro, i. 

Septuaginta, die in Alexandrien ent- 
standene, der Sage nach von 72 
Dolmetschern auf der Insel Pharus 
hergestellte Übersetzung des alten 
Testamentes in die griechische 
Sprache. 

set, compl. set, complete set, e., 
Reihe, Sammlung, vollständige 
Reihe einer Zeitschrift u. s. w. 



Sexterne, eine Lage von sechs in- 
einander gelegten Doppelblättern. 

sh., sp M shp., sheep skin, e., Schaf- 
lederband. 

sh., Shilling, englischer Schilling, 1 
Mark. 

S. J., societatis Jesu, 1., von der 
Gesellschaft Jesu, Jesuit. 

sign., sign6, f., signed e., unter- 
zeichnet, signature, Unterschrift; 
sign, coup., signature coup6e, f., 
abgeschnittene Unterschrift bei 
Autographen. 

Signatur, die fortlaufende am Fuße 
der ersten und dritten Seite (Ko- 
lumne, Primakolumne 1, Sekunda- 
kolumne 1* auch Prime und Se- 
kunde genannt) eines jeden Druck- 
bogens angebrachte arabische 
Ziffer. 

Signet, Drucker- oder Verlegerzei- 
chen, jetzt auf dem Titelblatt, 
früher auch am Schlüsse eines 
Buches angebracht. 

s. imp., sine impressore, 1., ohne 
Druckernamen. 

Sk., Skytogen, Ersatzstoff für Buch- 
binderleinwand. 

s. 1., sine loco, 1., sans Heu, f., senza 
luogo, i., without place, e., ohne 
Angabe des Druckortes. 

s. 1. a. e. typ. n., sine loco, anno et 

typographi nomine, 1., ohne Ort, 

Jahr u. Druckernamen, 
s. 1. e. a., sine loco et anno, 1., no 

place or date, e., ohne Ort und 

Jahr, 
s. 1. n. d., sans Heu ni date, f., ohne 

Ort und Datum, 
sm., small, e , klein, 
small paper, e., Exemplar mit 

schmalem Rand. 
Soc, societas, 1., societ6, f., society, 

e., Gesellschaft, 
souillure, f., Schmutzfleck. 
Sp., Spalte, Kolumne, 
s. parch., sur parchemin, f., auf Per- 
gament. 
Spatium, Spatien, Au 

spatiinieren, spati 

sperren nennt m* 

anderbringen ein* 



289 



Sätze durch Anbringung von Aus- 
schluß oder Spatien, dünnen Metall- 
stäbchen, um die Worte hervor- 
zuheben oder auszuzeichnen (ge- 
sperrter, spationierter Satz). 
Spieß, ein in Schrifthöhe emporge- 
schobenes Stück {Ausschluß. *wel- 
chesjmit abdruckt. 

Splendider Satz, Schrittsatz, bei 
welchem die einzelnen Zeilen durch 
kleinere oder größere Zwischen- 
räume, die mittels eingeschobener 
Metallstücke, Durchschuß, herge- 
stellt werden, voneinander ge- 
trennt sind (durchschossen, Durch- 
schuß). 

s. t., sine typographo, 1., ohne 
Drucker. 

s. t. et a., sine typographo et anno, 
1., ohne Drucker und Datum. 

St., Stich. 

Stahlst«, Stahlstich. 

Stahlstich, Siderographie, die Ver- 
vielfältigung von Zeichnungen, Ge- 
mälden u. s. w. durch gravierte 
Stahlplatten. 

Ster.-Aufl., Stereotypauflage, von 
Stereotypplatten gedruckte Auf- 
lage. 

Stereotypie, die Kunst, Schriftsatz 
in Gips, Papier etc. abzuformen 
und aus den so erhaltenen Matern 
durch Eingießen von Schriftmetall 
wieder Druckplatten zu erlangen. 

Stern * vor der Bezeichnung eines 
autographischen Schriftstückes deu- 
tet in Autographen katalogen das 
Vorhandensein eines vollständigen 
Siegels an, z. B. *L. a. s., also: 
eigenhändig geschriebener Brief 
mit Unterschrift und Siegel. 

stitched, e., geheftet. 

stockfl., stockfleckig. 

s. typ. n., sine typographi nomine, 
1., ohne Angabe des Drucker- 
namens. 

s. typ. n. e. a., sine typographi 
nomine et anno, 1., ohne Angabe 
des Druckernamens und Erschei- 
nungsjahres. 

Subskr.-Pr., Subskriptionspreis, Vor- 
zugspreis bei Vorausbestellung. 

Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 



Summarium, Summaria, Summarien, 
kurz zusammengefaßter Inhalt, 
Hauptinhaltsanzeigen ein. Werkes. 

Super-ex-libris, ein auf der Vorder- 
seite des Einbandes eingepreßtes 
Ex libris. 

Suppl., Supplement , Ergänzung, 
Nachtrag. 

Synopsis, g., Übersicht, Abriß, kurzer 
Entwurf einer Wissenschaft. 

T., Tl., Tle., Teil, Teile, tomus, 1., 
tome, e., f., tomo, i. 

T. A., Taschenausgabe, Telegramm- 
adresse. 

Tab., tabb., tabula, tabulae, 1., Tafel. 

tache, f., Flecken, tache d'eau, Wasser- 
flecken, tache d'encre, Tintenfleck, 
tache de graisse, Fettfleck, tache 
d'humidit6, Stockfleck, tache de 
rousseur, Stockfleck, Braunfleck. 

Taf., Taff., Tafel, Tafeln, tabula, 1., 
planche, f., plate, e., tavola, i. 

taglio r., taglio rosso, i., roter Schnitt. 

taille-douce, f., Kupferstich. 

tarl., tarlato, i., wurmstichig. 

temoin, f., witness, proof., e., Zeuge, 
das Merkmal geringen Beschnei- 
dens, wenn der Buchbinderhobel 
(bei urree legten Ecken u. s. w.) 
nicht alle Blätter eines Buches ge- 
troffen hat und einzelne Blätter 
noch den rauhen Rand zeigen (be- 
sonders bei älteren Werken). 

Terminologie, der Inbegriff der in 
einer Wissenschaft etc. vorkom- 
menden Kunstausdrücke (termini 
technici). 

Terne, Ternione, eine Lage von drei 
ineinander gelegten Doppelblättern . 

tete d„ t£te doree, f., oberer Schnitt 
vergoldet. 

tete jasp., t£te jaspee, f. oberer 
Schnitt jaspisartig gesprenkelt, mar- 
moriert. 

Text-A., Textausgabe. 

Thesaurus, g., größeres Sammelwerk, 
Wörterbuch. 

timbre, f., gestempelt. 

tirage, f., Druck, tire ä ioo expls., 
in ioo Expln. gedruckt. 

Tit., Titel. 



290 



tit. gr., titre grav6, f., gestochener Titel. 

tit. r. et n., titre rouge et noir, f. 
title red and black, e., Titel rot 
u. schwarz. 

Titelausgabe, die Ausgabe eines un- 
gangbaren Werkes mit neuem 
Titel, aber dem ursprünglichen 
Inhalte. 

toile, f., Leinwand. 

tom., tomus, tomi, 1., tome, tomes, 
f., part, parts, e., tomo, tomi, i., 
Stück, Teil eines Werkes. 

Tractat, Traktätchen, Abhandlung, 
Flugschrift, besonders religiösen 
Inhaltes, zur Massenverbreitung. 

trad., traduit, f., übersetzt. 

transl., translated, e., übersetzt. 

Translation, wörtlich genaue Über- 
setzung. 

Transscription, die Übertragung der 
Schriftzeichen einer fremden (nicht 
germanischen und nicht romani- 
schen) Sprache in die Schrift- 
zeichen eines allgemein bekannten 
Alphabets (besonders des lateini- 
schen, deutschen). 

tr. eis., tranche cise)6e, f., ziselierter 
Schnitt. 

tr. d., tranche dor6e, f. Goldschnitt. 

tr. j., tranche jaspäe, f., jaspisartig 
gesprenkelter Schnitt. 

tr. m., tranche marbree, f., Marmor- 
schnitt. 

tr. r., tranche rouge, f., Rotschnitt. 

tr. s. d., tranche supeneure doree, f., 
oberer Schnitt vergoldet. 

Typen, Lettern, die gegossenen 
Druckbuchstaben . 

Typographie, g., Buchdruckerkunst. 

U., i. U., Umschlag, in Umschlag. 

übers., übersetzt. 

übertr.. übertragen. 

u. d. T., unter dem Titel. 

u. ff., und folgende. 

uitg.. uitgegeven, h.» herausgegeben. 

umbrechen, den Paket- oder Stück- 
satz zu Kolumnen ^Seiten. Bogen^ 
zusammenstellen. 

umgearb.. umgearbeitet. 

unbeschn.. unbeschnitten. non rogne, 
f., uneut. e., intonso. i. 



Unciale, große Anfangsbuchstaben. 
Uncialschrift, die nur aus großen 
Buchstaben, aus Majuskeln be- 
stehende Schrift. 

uneut, e., unbeschnitten. 

Unicum, exemplaire unique, f., ein 
Werk, von dem nur ein Exemplar 
bekannt ist. 

u. s. w., und so weiter. 

Y vertatur, 1., es werde umgekehrt. 
Korrekturzeichen , welches den 
Setzer veranlassen soll, den be- 
treffenden verkehrt stehenden Buch- 
staben etc. richtig einzusetzen. 

v., veau, f.. Kalblederband. 

V.-A., Volksausgabe. 

Vacat, es fehlt, es ist leer, leerer 
Raum beim Schriftsatz. 

Vademecum, 1., geh' mit mir, kleines 

Handbuch, Ratgeber, Leitfaden, 

Taschenbuch, 
veau, d.-v., demi-veau, f., Kalbleder, 

Halbkalblederband, 
vel., v£lin, f.. Velinpapier, vellum, e. 
verb., verbessert. 
Verf., Verfasser, 
vergr., vergriffen, epuise, f., out of 

print, o/p., e. 
verm., vermehrt, augmente, f., en- 

larged, e. 
Versalbuchstaben, Versalien, die 

großen oder Anfangsbuchstaben, 

Majuskeln. 
Version, wörtliche Übersetzung. 

Verso, die linke Seite bei einem auf- 
geschlagenen Buche (Rückseite, 
gerade Seitenzahl, 2, 8, 130 etc.) 

vertatur, 1", 1.. man wende um! Kor- 
rekturzeichen (a, j, 2), verte, 
wende um! 

Vervielfältigung, Reproduktion, die 
vielfache Wiedergabe einer Schrift, 
eines Kunstblattes. 

Verweisung in Katalogen: renvoi, f., 
cross-reference. e. 

Verz.. Verzeichnis. 

vetus. 1., alt. 

Vigesimo - quarto. 1., 24 Format, 
24 BU., 4S S., in-vingt-quatre, f., 
twentv-fourmo, e. 



291 



Vign., Vignette, Druckverzierung auf 
Titeln, Anfangsseiten, am Rande etc. 

Vocabularium, Wörterbuch, Wörter- 
verzeichnis (von geringerem Um- 
fange). 

vol., voll., vols., volumen, volumina, 
1., volume, volumes, e., f., volume, 
volumi, i., Band, Bände. 

vollst., vollständig, komplett. 

Vorr., Vorrede. 

Vorsatz, Vorsatzpapier, Vorsetzblät- 
ter, die weißen oder farbigen 
Blätter, welche den Körper des 
Buches vorne und hinten umgeben 
und seine Verbindung mit der 
Decke herstellen helfen. 

Vorw., Vorwort. 

w.. with, e., mit; w. ill., w. pl., with 
illustrations, with plates, mit Ab- 
bildungen, Tafeln u. s. w. 

wasser fl., wasserfleckig, taches d'eau, 
f., damp spotted, e. 

Wasserlinien, pontuseaux, f., water- 
lines, e., durchscheinende Linien 
im Papier. 

Wasserzeichen, filigrane, f., water- 
mark, e., halb durchscheinendes 
Zeichen, Ornament, Buchstaben 
des Papiermachers in jedem Papier- 
bogen. 

watermark, e., Wasserzeichen. 

waterstained, e., wasserfleckig. 

Widerdruck, das Bedrucken der 

Rückseite des Druckbogens. 
Wiegendrucke, s. Inkunabel. 
witness, s. temoin. 
wohlf. A., wohlfeile Ausgabe. 



woodcut, wood-engraving, e., Holz- 
schnitt. 
wormholed, e., wurmstichig. 
worn, e., zerlesen, abgenützt. 
wrapper, e., Umschlag, 
wurmst., wurmstichig. 

Xylographa, Holztafeldrucke, die 
Vorläufer der' Buchdruckerkunst. 
Xylographie, Holzschneidekunst. 

Z. z., zum. 

Zeichenbändchen , signet, f., ein 
schmales Seidenband oder eine 
seidene, wollene Litze, welche unter 
dem Kapital am Kopfe des Buches 
befestigt wird und dazu dient, 
irgend eine Stelle, Seite des Buches 
zu bezeichnen. 

Zeichn., Zeichnung. 

Zinkätzung, Zinkographie, Zinkhoch- 
ätzung, Zinkotypie, Chemigraphie, 
dasjenige Reproduktionsverfahren, 
durch welches mittels Hochätzens 
von Zinkplatten für die Buchdruck- 
presse geeignete Druckplatten her- 
gestellt werden. 

zsgest., zusammengestellt. 

z. T., zum Teil. 

Zurichtung, die Herrichtung einer 
Druckform zur Erzielung eines 
gleichmäßigen, reinen und scharfen 

Druckes. 
Zweiunddreißigstel Format, 32 , 
trigesimo-secundo, 1. In diesem 
Format erschien bereits 1474 * n 
Venedig ein: Officium Beatae Ma- 
riae Virginis. 



19J 



292 



Alphabetisches Register. 

Siehe auch das Verzeichnis von Abkürzungen und Worterklärungen. 



Aachen, Heiligtumsfahrt 14. 

Abbildungen 60, 129, 140, 148, 178. 

Abdrucke 67, 70, 105, 179. 

Abkürzungen 72, 79, 83, 129, 271 ff. 

Ablaßbriefe 20. 

Accessionsjournal 124. 

ad marginem 61, 72, 82, 167, 177. 

Adolf von Nassau 19. 

Adreßbücher 213, 214, 249, 

Alberttypie 112. 

Aldus Manutius 48, 68, 85, 119, 201. 

Algraphie m. 

Alphabet 81. 

Aluminiumplatten 109. 

Amerbach, Joh., Basel 32. 

Amerika, Bibliogr. 241. 

Amman, Jost 94, 185. 

Anmerkung 61, 72. 

Anonyme 132 ff, 152 ff, 175. 

anopisthographisch 3. 

Anthologien 139. 

Antiqua 25, 35, 46, 47, 61, 83, 97, 

143- 
Antonio (Bettini) de Siena, £1 monte 

sancto di Dio 107. 

Approbation 166. 

Aquatintamanier 100 ff. 

Ars moriendi 5, 65. 

Artikel vor dem Namen 135. 

Ashburnham- Auktion 66, 95. 

Attribute vor dem Namen 135. 

Ätzkunst 100 ff. 

Auffrischen der Einbände 198. 

Auflage 60, 129, 148, 174. 

Augsburg 34 ff. 

Ausbesserung des Buches 197 ff. 

Ausgaben 64, 148, 174. 

Ausschnitte 145, 164. 

Auszüge 139. 

Autograph 159, 253. 

Autotypie 112. 

Bade, Jod., Paris 53. 
Bamberg 24* 



Bände eines Werkes 60, 72, 80, 129, 

147 ff. 

Barsortimentskataloge 207. 

Bartolozzi, Francesco 103. 

Basel 31. 

Bauwissenschaft, Bibliogr. 212, 234. 

Bechtermünze, Nikol. u. Heinr., 20. 

Beilagen eines Werkes 60, 181. 

Beildeck, Lorenz, 16. 

Belgien, Bibliogr. 241. 

Belletristik 147, 237. 

Bernhard, Jörg, Buchbinder 121. 

Beroaldus, Phil., Rom 49, 50. 

Beschädigungen des Buches 88, 188, 

197 ff. 
Beschreibung, Besondere, des Buches 

158 ff. 
Bewertung des Buches 186. 
Bewick, Thomas, Holzschneider 99. 
Bibel, Deutsche 25, 29, 34, 35, 38. 
Biblia latina 18, 21, 32, 33, 65, 66. 
Biblia pauperum 3 ff, 66. 
Bibliographie 71, 124 ff, 200 ff, 214, 

253. 
Bibliographie, Allgemeine 207, 214, 

253. 
Bibliographien 181, 196, 200 ff, 214 ff. 

Bibliomanie 64, 214, 252. 

Bibliophilie 64, 214, 252. 

Bibliotheksräume 126. 

Bibliothekswesen, Bibliograph. 207, 

214 ff. 
Bibliothekszeichen 125. 
Birck, Christ., Buchbinder 121. 
Blattweiser 47, 63, 72, 82. 
Blattzahlen 28, 72, 81. 
Blockbücher 3 ff. 

Boccaccio, G., Decameron 48, 65, 97. 
Bordüre 86. 
Bosse, Abr., La maniere de graver 

ä l'eau-forte 108. 
Brandmarken des Verfassers 192. 
Breslau 43. 
Brunet, J. Ch., 73, 202, 243. 



293 



Buch, dessen Bestandteile 59 ff. 
Buchbinderei, Bibliogr. 260. 
Buchdruck, Erster 18, 20. 
Buchdruckerkunst 1 ff. 
Buchdruckerstrike 31. 
Bucheinband 60, 65, 73, 88, 114 ff 
Bücher, Gute 66 ff 

— Kastrierte 64, 68, 166. 

— Seltene 66 ff, 88, 186. 

— Unvollständige 68, 172 ff, 190. 

— Verbotene 68, 189 ff. 

— Verbrannte 68, 188 ff. 

— Vernichtete 68, 188 ff. 

Bücherliebhaberei, Bibliogr. 253. 

Bücherpreise 48, 49» 57» 6o » °5» 73. 

95» 97» " 6 » x 5i» i85. . 
Büchersammlung des Liebhabers 

123. 
Büchersammlungen 64, 124. 

Bücherstützen i»8. 
Bücherzeichen 125. 
Buchgewerbe u. graphische KünBte, 

Bibliographie 249, 256. 
Buchhandel, Bibliographie 249. 

— Adreßbücher 249. 

— Ausbildung 252. 

— Betrieb 252. 

— Fachzeitschriften 255. 

— Geschichte 250. 

— Organisation 250. 

— Recht 250. 

Cambruzzi, P. Antonio 10. 
Campbell, F. A. G. 73, 215. 
Castaldi, Pamfilo 10. 
Catholicon, Mainz 19, 66. 
catch-words 47, 63, 72, 82. 
Caxton, William, London 57, 76, 86. 
Censur 28, 29, 70, 166, 189 ff. 
Cheret, Jules, Paris in. 
Chodowiecki, Dan. 102, 185. 
Chrestomathien 139. 
Christophorus, Der hl. 293. 
Chromolithographie 110, 258. 
Chronogramm 151. 
Cisianus 21. 
Clairobscur 94. 

Collines, Simon de, Paris 53, 97. 
Complutum 53. 
Copinger, W. A. 73, 216. 
Coster, Laurens, Janszoon 8. 
Cranach, Lukas, 94, 121, 185. 



Crayonmanier 100 ff. 
Cremer, Henricus, 18, 121. 



Dante, A., 107, 172. 
Datierung 72, 75 ff 
Datierung, Falsche, 76, 82. 
Decor Puellarum 66, 76. 
Dedikation 23, 60, 159, 161. 
Denis, M., 67. , 

Derome, Einbände 116, 120. 
Dewey, Melvil 203. 
Dezimalsystem, Bibliogr. 203. 
Diana v. Poitiers 65, 116, 120. 
Dibdin, Th. Fr., 65, 95, 107. 
Directio lectoris 84. 
Dissertationen 59, 14*- 
Doctrinale Alexandri Galli 9. 
Donatus 3, 24, 37» 45- 
Doppelnamen 136 ff, 156. 
Dreifarbendruck 114. 
Dritzehn, Andreas 13 ff. 
Druck, Anastatischer 164. 
Drucke, Mikroskopische 172, 175. 
Druckerlaubnis 162, 166. 
Druckername 32, 60, 72, x8i. 
Druckerzeichen 72, 85, 182. 
Druckfarbe 72, 164. 
Druckfehler 76, 79, 144» *5 8 ö - 
Druckfehlerverzeichnis 31, 7«. °4» 

163. 
Druckjahr 32, 76 ff, 15 » lSl - 
Druckort 72 ff, 150, 181. 
Druckpresse 15, 16. 
Druckstätten, Frühe 262 ff. 
Druckursache 193. . 

Druckverfahren, Photomechanische 

112 ff. 
Dünne, Hans 16. 
Dürer, Albrecht 93, 94» 9&» 9»» I02 » 

108, 185. 
Duodez 149. 



Eckmann, O. 185. 

Editio prineeps 64, 73- 

Einband 60, 65, 73» 88, 114 **» *5 r » 

183. 
Einband, Guter X17. 
Einband, Kirchlicher 118, 119. 
Einbände, Sonderbare 115. 
Einblattdruck 59, 167. 
Einleitung 61. 



294 



Einordnung der Namen 133 ff. 

— von anonymen Schriften 152. 

— der Schriften desselben Verfas- 
sers 151. 

— der Titel 151 ff. 

— der Titel verschiedener Schriften 
von gleichem Verfassernamen 

151 ff. 
Elsevier 55, 85, 119. 

Eltville 20. 

Emmeran, Biblioth. v. St. 118, 201. 

Endschrift 73 ff. 

England 57, 76. 

England, Bibliographie 241. 

Erdbeschreibung:, Bibiiogr. 210, 233. 

Erfindung der Druckkunst 1, 8 ff. 

Ergänzung des Textes 164. 

Erhaltung des Buches 73, 87, 197. 

Erscheinungsvermerk 32, 60, 72 ff, 

129, 143, 150, 181. 
Erziehungswissenschaft, Bibiiogr. 

209, 228. 
Eßlingen 43. 

Etienne, H., Paris 53, 85, 119. 
Evangeliarien 119. 
Eve, Clovis u. Nicolas, Buchb. 120. 
Ex libris 64, 88, 125, 184, 253. 
Explicit 73 ff. 

Exposicio S. Hieronymi 58, 76. 
Expurgator 163, 166, 191. 
Extraillustriert 180. 

Fachausdrücke 271 ff. 
Fachzeitschriften, Buchgewerbliche 
258. 

— Buchhändlerische 255. 
Farben der Einbände 117. 
Farbendruck, photographischer 113. 
Federmanier, Lithogr. 109. 
Feltre 10. 

Figuren am Rande 72, 82. 

Finiguerra, Maso 106. 

Flecken 88, 167, 177, 188. 

Fleuron 158, 278. 

Florenz 50. 

Flugblätter, Flugschriften 59. 

Folioformat 79, 149. 

Format 60, 72, 79, 129, 147, 148 ff, 

177. 
Formschneider 94 ff. 

Forstwirtschaft, Bibiiogr. 212, 236. 

Fortsetzungen 158, 173. 



Fraktur 61, 83, 97, 143. 

Franc, ois, Joh. Karl, Kupferst. 104. 

Frankreich 52. 

— Bibliographie 243. 

Frey tag. Gust. 124. 

Frohen, Joh., Basel 32 ff. 

Frommel, Karl 105. 

Fust, Johannes 9, 17 ff. 

Gebetbücher 139. 

Georg, C. u. L. Ost, Schlagwort- 
katalog 128, 206, 215. 
Gesamttitel 141. 
Gesangbücher 139. 
Geschichte, Bibiiogr. 211, 231. 
Geschichte des Buchgewerbes 256. 
Gesellschaften, Wissenschaftl. etc. 67, 

193. 
Gesetzsammlungen 139. 

Gesner, Konrad 201, 216. 

Gewerbekunde, Bibiiogr. 212, 233. 

Giunta 50, 68, 85. 

Glossen 61, 177. 

Goedeke, Karl 215. 

Grangerize 180. 

Graesse, J. G. Th. 73. 

Gräzisierung der Namen 77, 137.. 

Grolier, Jean 65, 116, 119, 120. 

Gubitz, Fr. W. 94, 99. 

Gutenberg, Johannes 10 ff, 23, 28, 31. 

Gutenbergbibel 18, 66, 120, 121. 

Haar lern 8. 

Habent sua fata libelli 158. 

Habilitationsschriften 59. 

Hain, Ludw. 73, 75, 80, 81, 89, 90, 

172, 182, 216. 
Halbfranzband 115. 
Handelswissenschaft, Bibiiogr. 212, 

233- 
Handexemplare 187. 

Handrubriken 73, 87, 121. 

Hanfstaengl, Franz in. 

Hauffe, Matth., Buchbinder 122. 

Hauswirtschaft, Bibiiogr. 212, 236. 

Heath, Charles, Stahlstecher 105. 

Heilmann, Andreas 14. 

Heil Wissenschaft, Bibiiogr. 209, 223. 

Heinrich IL v. Frankreich 116, 120. 

Heliogravüre 113. 

Helmaspergersches Instrum. 18. 

Herausgeber 140 ff, 156. 



295 



Herkunft des Exemplares 195. 
Herrgott, Joh., Buchhändler, ent- 
hauptet 39, 190. 
Hilty, Karl 124. 

Hinrichssche Verzeichnisse 204 ff. 
Holbein, Hans d. J. 33, 93, 94, 121. 
Holland, Bibliographie 241. 
Holzschnitt 2, 35, 86, 92, 178, 184. 
Holztafeldruck 2 ff. 
Humery, Konrad 19, 20. 
Hundertguldenblatt 108, 109. 

Jahrbücher 59, 213. 

Janszoon 9. 

Jenson, Nikol., Venedig 47, 76. 

Illuminatoren 78, : 91. 

Illustration 60, 91 ff, 129, 140, 148, 

157, 184, 256. 
Impressum 32, 60, 72 ff, 150, 181. 
Index expurgatorius 193. 
Index lectionum 59. 
Index libror. prohibitor. 166, 192. 
Ingenieurwissenschaft, Bibliogr. 212, 

234. 
Inhalt der Druckschrift 61, 130, 

164 ff. 

Inhaltsverzeichnis 84. 

Initialen 72, 83, 86, 91, 159. 

Inkunabeln 68, 70 ff, 129, 171, 214 ff. 

— Bibliographie 214. 
Interpunktion 71, 72, 83, 144. 
Jonghe, Adrian de 8. 

Italien 44. 

Italien, Bibliographie 244. 
Italique 49, 51, 62, 171. 
Judentum, Bibliographie 245. 
Jugendschriften 147, 209, 228. 

— Bibliographie 209, 228. 
Jungendres, Seb. 71, 217. 
Junta s. Giunta 50. 
Justierung bei Inkunabeln 72, 82. 

Kalender 6, 21, 59, 213. 

Kalligraphen 91. 

Kapital des Bucheinbandes 115. 

Kapitalbuchstaben 71, 91. 

Kapitel 60, 71, 72, 84. 

Karten 37, 46, 60, 129, 132, 181, 

211. 
Karten, Bibliographie 211, 232. 
Karton 70, 165. 
Kartonnage 115. 



Kataloge, Alphabetische 128, 131. 
-- Herstellung derselben 128 ff. 

— Ikonographische 157. 

— Systematische 128, 130. 

— Wissenschaftliche 130. 
Katalogverweise 141, 156, 181. 
Katharina v. Medici 120. 
Klammern 144. 

Klinger, Max 102, 185. 

Koberger, Ant., Nürnberg 32, 38, 

119. 
Koelhoff, Johann, Köln 28. 
Kollationieren 69, 79, 114, 173. 
Köln 27. 
Kolophon 73 ff. 
Kolorierung 73. 
Kolumne 60, 62, 72, 82, 167. 
Kolumnentitel 60 ff 
Kolumnenziffern 60 ff. 
Komponisten 140, 156. 
Konkordanzen 139. 
Kontinuationslisten 158. 
Korrektheit der Ausgaben 78. 
Korrektoren 78, 84. 
Krausse, Jak., Buchbinder 121. 
Kreidemanier, Lithogr. 109. 
Kreuzschraffierung 93. 
Kriegs Wissenschaft, Bibliogr. 211, 

232. 
Kunst, Bibliographie 212, 238, 256. 
Kunstdenkmäler 140. 
Künste, Bildende 140. 
Kupferfarbendruck 100 ff. 
Kupferstich 100 ff, 179. 
Kupfertypen 26 
Kursiv 49, 51, 62, 171. 
Kustoden 47, 63, 72, 82. 

Lactantius 45, 46, 65. 
Lagen register 72, 80. 
Landkarten 37, 107, 211, 232. 
Landwirtschaft, Bibliogr. 212, 236. 
La'scaris, Const. 48, 49. 
Latinisierung der Namen 77, 137. 
Le Fevre, R., Recueil 57, 65. 
Le Gascon, Buchbinder 65, 120. 
Leipzig 39 ff. 
Le Prince, Joh. Bapt., Kupferstecher 

104. 
Lettern, Griechische 41, 48, 49. 
Lettern, Hebräische 43, 53. 
Libretto 141. 



Literatur Schöne, Bibliogr. 212,237, 
Literaturnachweise 73. 
Literaturwissenschaft jio, 319. 
Lithographie 109, 179. 
Litterae norentes 48. 
Livres ä clef 36, 170. 
Livres d'heures g6, 170. 
Lübeck 43. 
Luther 33, 40, 43. 
Lyon 53. 

Magdeburg 41. 
Mailand 49, 76. 
Mainz g, 17, 22. 
Maioli Thomas 65, 119. 
Malerradierer 103. 
Mannfeld, B., 102. 
Manutius s. Aldus. 
Märchen 139. 

Marginalien 61, 72, 82, 167, I77. 
Materienregister 131. 
Mathematik 20g, 226. 
Mazarinbibel 3. Gutenbergbibel. 
Mentel, Joh., 24 fr. 
Menzel, Ad., 95, 102, 111. 
Merian, Matth, 102. 
Merseburg 43. 
Meßkatalog 40, 217. 
Metallschnitt 23, 46, 47, 50, 97. 
Meuaer, Kasp., Buchb. 121. 
Miniatoren 88, 91. 
Miniaturen 65, 73, 68, 91. 
Missale Herbipolense 108. 
Museum, Britisches 117. 
Musik, Bibliographie 140, 238. 
Musikalien 140. 
Musiknoten 36, 283. 

Nachdruck 25. 26, 33. 39. 
Nachschlagebücher, Bibliograph. 196. 
Namen, Altrömische 134. 

— von Bischofen. Geistlichen, Päpsten 
134- 

— Englische 135, 136. 

— Französische 136. 

— Gräzisierte 77, 137- 

— Holländische 135, 136. 

— Latinisierte 77, 137. 

— Mittelalterliche 134. 



Namen, Neuzeitliehe 135 ff. 






136- 



— Ungarische 136. 
Naturwissenschaften 209, 226. 
Neumeister, Joh., 23, 51, 53, 95. 
Niederlande 54. * 
Nominalkatalog 128. 

Norm 63. 

Notendruck 36, 283. 
Numeriert 65. 
Nürnberg 37. 

Ohrenabschneiden 191. 
Oktavformat 48, 54, 80, 149. 

Oporinus, Joh., 34. 

Ordnungswort 72, 74, I2gff, I40 ff ., 

HS- 
Orient, Bibliographie 246. 
Orthographie der Titel 79, g8. 
Othmers Vademecum 206, 25z, 

Padeloup, Buchbinder 65, 116, 120. 

Pagina 149. 

Palm, Joh. Phil., erschossen 190. 

Pannartz, Arnold 45, 107. 

Panzer, G. W., 73, 89, ai8. 

Papier 68, 72, 79, 177, 261. 

Paris 52, 96, 97. 

Passion, Oberdeutsche 106. 

Payne, R„ Buchbinder 65, 116, 120. 

Peregrinationes civitatis uauctc Jeru- 
1 salem 108. 

■ Pergamentdruck 68, 72, 87, 97. 
'Periodic« 59, 173, 174. 
1 Personalangaben 143. 

Petrarca 4g. 

Pfister, Albr., ig, 21, 24. 

Philosophie 209, 227. 
I Photographie 92, in ff., 258. 
. Photogravüre 113, 25S. 

Photolithographie 112, 258. 
1 Photozinkographie nz, 25B. 
1 Plakate 144. 
' Plantin, Christ., Antwerpen 54, 85, 

Plattenzustand 105. [79. 

Tieydenwurf, Wilh. 93- 

Poliphili Hypnerotomachia 66, 74, 93. 
' Portugal 53. 

— Bibliographie 246. 
Präposition vor dem Namen 135. 
Preis der Bücher s. Bücherpreise. 



297 



Prime 63. 

Privilegien 26,47, 49, 51, 55, 162. 

Programm 59. 

Psalmorum codex 18, 21, 49, 66. 

Pseudonym 137 ff., 156, 175. 

Ptolemaeus, Cl., Cosmographia 37, 

46, 107. 
Punktiermanier 100 ff. 
Punzenmanier 103. 



Quartformat 80, 149. 
Quentel, Heinr., Köln 29. 
Querformat r49. 



Radierung, Kupferstich 100 ff. 

— Lithographische 110. 

Raibolini, Fr., 49. 

Raimondi, M. A., 95, 109. 

Rand des Papiers 65, 87, 167, 177, 

178. 
Randverzierungen 37, 175. 
Rasterplatten 113. 
Ratdolt, Erh., Augsburg 36, 48, 74. 
Rätsel 139. 
Raynaldf, Th„ The Byrth of Mankynd 

108. 
Realkatalog 128, 130, 13t. 
Rechtswissenschaft 208, 222. 
Recto 61. 

Recuyell s. Le Fevre 57, 65. 
Register 72, 84, 163, 172, 174. 
Regl6 65. 
Reiberdrucke 3. 

Reihenfolge von Titeln 132 ff, 151 ff. 
Reklamen 47, 63, 72, 82. 
Rembrandt, H. 108, 109. 
Reproduktion eines Druckwerkes 164. 
Reproduktions verfahren Q9, 258. 
Republiken, Blseviersche 56. 
Rewich, Erhard 22. 
Richenbach, Joh. 121. 
Richter, Ludwig 95, 185. 
Riffe, Hans 14. 
Riquier, Biblioth. v. St. 201. 
Rive, Abb6 82. 
Rom 46. 

Roxburghe-Club 65. 
Rubrikatoren 78, 83, 87, 91. 
Rubrizierung 73 ff, 87. 
Rubrum 73 ff. 



Rumänien, Bibliogr. 246. 
Rußland, Bibliogr. 247. 

Sagen 139. 
Sahspach, Konrad 16. 
Sammelbände 117, 144. 
Sammeltitel 156. 
Sammelwerke 141 ff. 
Satz des Werkes 61, So. 
Schabkunst, Schwarzkunst 100 ff. 
Schicksale der Bücher u. Verfasser 

88, 188 ff. 
Schlagwortkataloge 128, 215. 
Schlußschrift 72 ff. 
Schnitt des Buches 115. 
Schöffer, Peter 17 "ff. 
Scholz, Jos., Algra'phie m. 
Schrotblätter 92. 
Schwabacher, Schrift 22, 83. 
Sedez 149. 

Seitenzahlen 28, 60, 72, 80, 149, 165. 
Sekunde 63. 
Selbstverlag 150.. . 
Seltenheit 66 ff, 73, 88. 
Senefelder, Aloys m. 
Separatabdrucke 164. 
Shakespeare-Ausgaben 66. 
Siegen, Ludw. von 103. 
Signatur 28, 63, 72, 81. 
Signet s Druckerzeichen. 
Skandinavien 58. 
— Bibliographie 247. 
Slaven. Bibliographie 248. 
Solis, Virgil 94, 121. 
Sonderabdrucke 145, 164. 
Spalte 62, 72, 82. 167. 
Spanien 53. 
^- Bibliographie 248. 
Speyer 43. 

Spezialkataloge 128, 132. 
Sprachdenkmäler 140. 
Sprachwissenschaft 210, 229. 
Sprichwörter 139. 
Staatswissenschaft 208, 222. 
Stahlstich 100 ff. 
Standortskatalog 127, 131. 
Stempel 125. 
Stempel im Altertum 1. 
Stephanus, H., Paris 53, 68, 85, 119. 
Straßburg 12, 24. 
Subiaco 45. 
Supplement 172. 



Sweynheim, Konrad 45, '107. 
System, Bibliographisches 200 ff. 

Tacitus, Annalen 49. 

Technik des Buchgewerbes 256 ff. 

T6moin 87, 183. 

Terentianus Maurus 158. 

Tewrdannckh 35, 39, 66. 

Text einer Druckschrift 61, 164 ff. 

Textausgaben 140. 

Textbeschädigungen 167. 

Textbesonderheiten 166 ff. 

Textbücher, musikal. 141. 

Textfehler 166 ff. 

Theater 238. 

Theaterzetjel 144. 

Theologie 207, 220. 

Theosophie 209. 

Theuerdank 35, 39, 66. 

Thoma, H. 185. 

Thou, C. de, 65, 116. 

Tierarzneiwissenschaft 225. 

Titel 60, 72, 73 ff, 143 ff. 

Titel, Fehlender 71, 144, 158. 

— Fehlerhafter, unvollständiger 144, 

158. 

— In fremden Schriften 143 ff. 

— Geänderte 143, 148. 

— Griechische, lateinische 143. 

— Kürzung derselben 129, 143 ff. 

— Mehrere, desselben Verfassers 

.151 ff. 
Titelaufnahme 128 ff, 200. 

Tory, Geoffroy 66, 97, 120. 

Totentanz 6. 

Traktat 59. 

Tübingen 42. 

Turrecremata, Joh. de, 23, 45, 95. 

Typen 37, 41, 43, 68, 71, 72, 83, 

170. 

Typenguß 22. 

Übersetzer 140, 147, 156. 

Übersetzungen 140. 

Ulm 37. 

Umdruck 11 1. 

Umfang des Buches 60, 80, 149, 

171. 
Umschlag des Buches 183. 

Ungarn, Bibliographie 248. 

Unger, J. G. u. J. F. 94. 

Unger, William 102. 



Unicum 187. 
Universalkatalog 128. 
Unterbringung der Bücher 126. 
Unterricht, Bibliographie 209, 228. 
Unzelmann, Fr. 94. 

Valdarfer, Christ., Venedig 48, 49. 
Valturius, Rob., De re militari 

95. 
Vaticana 46. 

Venedig 47. 

V6rard, Antoine 97. 

Verbrennung der Bücher 188 ff. 

Verfasser .72 ff., 133 ff., 159 ff. 

Verkehrswesen 212, 233. 

Verlagskataloge 207. 

Verlagsort 60, 150, 181. 

Verlagsverzeichnisse 35, 201. 

Verleger 60, 85, 133, 150. 

Vernet, Horace 11 1. 

Versalien 72, 83. 

Vesalius, Andr., De corporis humani 

fabrica 94. 
Verschiedenes, Varia 213, 240. 
Verse 147. 
Verso 61. 
Verweisungen im Katalog 141, 156 ff., 

181. 
Verzeichnis von frühen Druckstätten 

(lateinisch-deutsch) 262 ff. 
Veterinärwissenschaft 225. 
Vignetten 97. 

Voltaire, le dr. Akakia 188. 
Vorname 60, 74, 142 ff. 
Vorrede 60, 149, 162. 
Vorschlag 61. 
Vorsetzblätter 114. 
Vulgata 55. 



Waldvogel, Prokop 16. 

Wappen 159, 178. 

Wappenbuch, Erstes 35. 

Wartburgfest 189. 

Wasserlinien 79. 
| Wasserzeichen 72, 79, 87, 177. 

Weidlich, Jak. u. Christ., Buchbinder 
i 122. 

| Widmung 23, 60, 159, 161. 
, Wien 40. 
! Wittenberg 40, 43. 
i Wohlgemut, Mich. 9 



299 



Worterklärungen 271 ff. 
Wynkyn de Worde 58, 66, 86. 

Xylographa 3 ff. 

Zeichner 140. 

Zeilen, Ausgefallene und doppelt ge- 
druckte 166. 
Zeilenzahl 72, 82. 



Zeitschriften 59, 173, 174. 

Zell, Ulrich, Köln 27. 

Zensur 28, 29, 70, 166, 189 ff. 

Zettelkatalog 127, 128. 

Ziffern, Arabische 28, 40, 8z, 143, 

149. 
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Zugangsregister 125. 
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5. Aufl. Von B. Manassewitsch. Ed. s: Spanisch. 4. Aufl. Von J. M. Avalos. Bd. Ot 
Ungarisch. 5. Aufl. Von Ferd. Görg.Bd. 7: Polnisch. 3. Aufl. Von B. Manasse- 
witsch. Bd. 8: Böhmisch. K. Aufl. Von Karl Kunz. Bd. o: Bulgarisch. 2. AufJ. Von 
F. Vymazal. Bd. 10: Portugiesisch. 2. Aufl. Von Booch-Arkossy. Bd. n: Neu- 



Sriechlsch. 3. Aufl. Von C. Wied. Bd. 12: Serbisch. Kroatisch. 3- Aufl. 
lu/a. Bd. 13: Volapük. Von J. Lotl. Bd. 14t Holländisch. 2. Aufl. Von I 
" 1. tfil Türkisch. 2. Aufl. Von C. Wied. Bd. 16: Dänisch. 



Position. Bd. 17: Hebräisch. 2. Aufl. Von B. Manassewitsch. Bd. 18: Lateinisch. 
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Th. Wechsler. Bd. 22: Japanisch. 2. Aufl. Von ft, Seidel. Bd. 23: Arabisch. 2. Aufl. 
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Finnisch. Von M. Wellewill. Bd. 31 ; Slovenlsch. 2. Aufl. VonC.J. Pe.'mk. Bd. 32: 
Suaheli. VonA, Seidel. Bd. ;}.ü Sanskrit. 2. Aufl. Von Dr. R. Fick. Bd. 34: Malaylsch. 
Von A. Seidel. Bd. 35: Armenisch. Von C. Kainz. Bd. 36; Kleinrussisch (Ruthe- 
nisch). Von M. Mitrofanowicz. Bd. 37, Die Hnuptsnrachen Deutsch-Südwest- 
Afrikas. Von A. Seidel. Bd. 3M: Siamesisch. Von Dr F. J. Wershoven. Bd. 39: 
Javanisch. Von Dr. H. Bohatta. Bd. *o: HlndusUnl. Von A. Seidel. Bd. 41: 
Vulgär- Arabisch. Von A. Dirr. Bd. 42: Annamitisch. Von A. Dlrr. Bd. 43: Mittel- 
hochdeutsch. Von C. Kainz, Bd. 4.1: Englisch. (Für Kaufleute.) Von A. Seidel. 
Bd. 45: Fmniösiscli. (Fite Kanneute.) Von A. Seidel. Bd. 46: Kroatisch, 2. Aufl. 
Von E. Muia. Bd. 47: Syrisch-Arabisch. Von A. Seidel. Bd. tf ; Italienisch. (Für 
Kaufleute.) Von J. Oberosler. Bd. 44: Englische Chrestomathie. Von Dr. H. Bo- 
hatta. Bd. so: Neugriechische Chrestomathie. Von A.Seidel Bd. 5' ^ Methode 
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(Für Kaufleute.) Von Ferd. Görg. Bd. 63: Spanische Konversations-Sprache. Von 
G. da Luna und Dr. Hönncher. Bd. 54: Grammatica tedesca. Von Slegism. 
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Wied. Bd. 56: Russisch-Deutsche Handelskorrespondenz. Von L. A. Hauff. 
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Lehrbuch der altfranzösischen Sprache. Von Dr. E. Nonnen macher. Bd. 62 : 
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