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HANDBUCH der BIBLIOGRAPHIE.
Q
HANDBUCH
DER
BIBLIOGRAPHIE
KURZE ANLEITUNG
ZUR
BÜCHERKUNDE UND ZUM KATALOGISIEREN.
MIT
LITERATURANGABEN, ÜBERSICHT DER LATEINISCHEN UND DEUTSCHEN NAMEN ALTER
DRUCKSTÄTTEN, SOWIE MIT ALPHABETISCHEM VERZEICHNIS VON ABKÜRZUNOEN
WORTERKLÄRUNGEN UND MIT REGISTER.
HERAUSGEGEBEN VON
FRIEDR. JOH. KLEEMEIER.
WIEN. PEST. LEIPZIG.
A. HARTLEBENS VERLAG.
1903.
ALLE RECHTE VORBEHALTEN.
^03
JflRD C?/.,;>
?
^
DRUCK VON FRIEDRICH JASPER IN WIEN.
V
VORWORT.
Daß ich vorn an sitz' in dem Schiff,
Das hat fürwahr besondern Griff;
Ohn' Ursach' ist das nicht gekommen :
Auf Bücher stellte ich mein Frommen,
Von Büchern hab' ich großen Hort,
Versteh' ich gleich drin wenig Wort',
So halt' ich sie doch hoch in Ehren,
Es darf sie keine Flieg' versehren.
Wo man von Künsten reden thut,
Sprech' ich: »Daheim hab' ich sie gut!«
Denn es genügt schon meinem Sinn,
Wenn ich umringt von Büchern bin.
Der Büchernarr aus Brants Narrenschiff.
Wir haben in Deutschland ausgezeichnete Biblio-
graphien; eine Anleitung zur Bücherkunde und zur Her-
stellung von Bücherverzeichnissen fehlte uns jedoch bisher.
Nun mag ja die Anfertigung eines Katalogs als eine ziem-
lich einfache Sache erscheinen; bei der Arbeit stellen sich
aber häufig gewisse Schwierigkeiten ein. Der Anfanger
— und an diesen wendet sich vorliegendes Werk haupt-
sächlich — wird öfter in Zweifel geraten, wie er ein Werk
einordnen soll, damit es an die richtige Stelle kommt und
leicht aufzufinden ist. Der Geschäftsmann muß bei der
Beurteilung und Bewertung der von ihm zu verzeichnenden
Werke verschiedene andere Punkte berücksichtigen und
hervorheben, wenn er sich nicht lächerlich machen und
schädigen will. Auch der Bücherfreund verlangt, daß ihm
besondere Eigentümlichkeiten einzelner Bücher in den Ka-
talogen bekanntgegeben werden und schließlich muß jeder
Benutzer eines Kataloges verlangen können, daß das in
einem Katalog stehende Werk so gekennzeichnet ist, daß
keine Verwechslungen und Täuschungen vorkommen können.
VI
*".... r.
Wenn nun schon verschiedene 'Behörden für ihre doch
durchgängig beruflich vorgebildeten Bibliothekare Instruk-
tionen erlassen haben, so sollte man meinen, daß eine Zu-
sammenstellung der bei Beurteilung und Katalogisierung
eines Buches zu berücksichtigenden Punkte für die nicht
geringe Zahl der Bibliothekbesitzer, Antiquare, Buchhändler,
Bücherliebhaber, Bibliothekare im Nebenberufe, Schrift-
steller, sowie für die Angehörigen der graphischen Gewerbe
eine Daseinsberechtigung hat und daß in diesen Kreisen das
vorliegende Werk von einigem Nutzen sein wird.
Um das Werk zu einem möglichst billigen Preise in
den Handel bringen zu können, war es geboten, den um-
fangreichen Stoff auf mäßigem Räume zu behandeln. Mögen
also die gestrengen Herren Kritiker, falls sie in dieser Be-
ziehung anderer Meinung sein sollten, um geneigte nach-
sichtige Beurteilung dieses ersten Versuches gebeten sein.
Fried r. Joh. Kleemeier.
VII
INHALTS-VERZEICHNIS.
I. Abteilung. Erfindung und Ausbreitung der Buchdrucker kunst.
Seite
Stempelschnitt im Altertum, Blockbücher i — 8
Erfindung des Druckes mit beweglichen Lettern. Coster,
Castaldi, Gutenberg, Fust, Schöffer . . 8 — 23
Mainz, Bamberg, Straßburg, Köln, Basel, Zürich, Augsburg,
Ulm, Nürnberg, Leipzig, Wien, Magdeburg, Tübingen,
Wittenberg. Sonstige deutsche Druckstätten 23 — 44
Italien: Subiaco, Rom, Venedig, Mailand, Florenz. Sonstige
italienische Druckstätten. Frankreich, Spanien, Portugal,
Niederlande, England, Skandinavien 44 — 58
II. Abteilung. Das Buch.
Bestandteile des Buches 59 — 64
Bibliophilie. Bibliomanie. Bücherpreise. Seltene und gute
Bücher 64— 69
Kollationieren 69— 70
Inkunabeln und deren Beschreibung. Einige Titelaufnahmen
von Inkunabeln 70 — 90
III. Abteilung. Die Verzierung des Buches*
Initialen. Holzschnitt. Kupferstich. Stahlstich. Lithographie.
Photographie und photomechanische Reproduktionen . 91— 114
Einband 114— 122
IV. Abteilung. Bibliothek und Katalog*
Die Büchersammlung des Liebhabers. Zugangsregister 123—124
Bücherzeichen und Stempel Unterbringung der Bücher 125—128
Die Herstellung der Kataloge. Wissenschaftlicher-, Stand-
orts- und alphabetischer Katalog. Spezialkataloge . . . 128—132
VIII
Seite
Die Aufnahme des Titels. Kürzung des Titels. Einordnung
der Schriften. Verweisungen im Katalog 132—157
Illustrierte Werke. Fortsetzungen 157 — 158
Die besondere Beschreibung des Buches . . . .. 158— 197
Erhaltung und Ausbesserung des Buches 197 — 199
Bibliographische Systeme. Die Hinrichsschen Bücherver-
zeichnisse 200 — 213
Bibliographien der einzelnen Wissenschaften und Länder 214—261
Lateinisch'deutsches Verzeichnis früher Druckstätten . . . 262—270
Verzeichnis von Abkürzungen und Worterklärungen . . .271—291
Register 292—299
Erste Abteilung
(Erfindung und Ausbreitung der
Buchdruckerkunst.
Stempetschnitt im Altertum. Blockbücher. Erfindung des Druckes mit
beweglichen Lettern. Coster. Caataldi, Gutenberg, Fust, Schöffer. Mainz,
Bamberg. Straßburg, Köln, Basel, Zürich, Augsburg, Ulm, Nürnberg,
Leiptfij;, Wien, Magdeburg;, Tübinger, Wittenberg. Sonstige deutsche
Druckatätten. Italien : Subiaco, Rom, Venedig. Mailand, Florenz. Sonstige
italienische Druckstätien. Frankreich. Spanien. Portugal, Niederlande.
England. Skandinavien,
Altertum. Schon das Altertum verstand die Kunst,
Schrift und andere Zeichen verkehrt in Holz, Metall, Stein
u. s. W. einzugraben und diese mit Farbe bestrichenen
Zeichen abzudrucken oder in eine weiche Masse einzu-
drücken. Bei den Babylonicrn hatte jeder im öffentlichen
Leben stehende Mann seinen Siegelzy linder. Die Gesetze
der Dezemvirn wurden in zehn Erztafeln eingegraben und
auf dem Forum aufgestellt. Von Agesilaos, dem König"
der Spartaner, erzählt Flutarch in den lakonischen Sentenzen,
datf Agesilaos, um den Mut seiner Krieger vor Beg-inn
einer Schlacht zu beleben, folgende List angewendet habe:
er lieÜ das Opfer herrichten, schrieb sich heimlich das
Wort «Sieg« verkehrt auf die Handfläche, forschte dann
am Altar in den Eingeweiden des Opfers und drückte seine
eingefärbte Hand, anscheinend in tiefes Sinnen versunken,
auf der Leber des Tieres ab. Mit Begeisterung zeigte er
dann seinen Kriegern das Wort >Sieg> auf der Leber als
Wunderzeichen der Gottheit. Siegelringe waren bei ver-
schiedenen Völkern bekannt. Scipio Africanus soll der erste
gewesen sein, welcher sein Siegel in einen Sardonix
schneiden ließ. Kaiser Augustus versiegelte seine Briefe
und Urkunden mit einer Sphinx. Mit metallenen Stempeln
wurden Sklaven, Vieh, Brot, Töpferwaren u. s. w. gezeichnet.
In seiner Schrift: De natura deorum libri III läßt Cicero
den Stoiker Baibus dem Epikuräer Vellejus entgegnen:
»Da soll ich mich dann nicht wundern, daß jemand sich
einbilden kann, eine Anzahl von festen und unteilbaren
Körpern könne durch Schwerkraft zusammengebracht und
aus ihrem zufalligen Zusammentreffen eine prachtvolle und
wunderschöne Welt gebildet werden? Wer glaubt, daß
dies habe geschehen können, von dem begreife ich nicht,
warum er nicht auch glauben sollte, daß, wenn man an
irgend einem Platze unzählige Formen der 21 Buchstaben
(von Gold oder anderm Stoffe) zusammenwürfe und auf die
Erde schüttete, dadurch die Annalen des Ennius hervor-
gebracht und lesbar dargestellt werden könnten. Wahrlich,
ich glaube, nicht einmal einen einzigen Vers vermöchte
der Zufall so zusammenzuwürfeln.« Frühzeitig benützten
Fürsten und hochgestellte Beamte auch Schablonen zur
Namensunterschrift. So wird von Theodorich dem Großen
berichtet, daß er sich eines durchbrochenen Goldbleches,
in welchem die Buchstaben seines Namens in Kreuzform
angebracht waren, bedient habe, um damit Schriftstücke
zu unterzeichnen.
Holzschnitt. Im Mittelalter schnitt man lange Zeit
Schrift erhaben auf Holz, Metall, Stein etc., ehe man auf
den Gedanken geriet, solches Einschneiden in verkehrter
Richtung vorzunehmen und zum Abdruck zu benützen. In
China hatte man schon seit langer Zeit den Holztafel druck
ausgeübt, als dieser unter der Sungdynastie (960 — 1278)
zur Vollkommenheit gelangte. Doch verlautet nichts davon,
daß die Kenntnis dieser Kunst nach dem Abendland ge-
langte. Die in mittelalterlicher Zeit benützten Stempel aus
Holz gaben vielleicht den ersten Anstoß zur Entstehung
des Formschnittes. Schon im zwölften Jahrhundert ver-
wandte man hölzerne Modeln zum Aufdruck von orna-
mentalen und figürlichen Darstellungen auf gewebte Stoffe.
Vom Zeugdruck zum Papierdruck war nur ein Schritt und
so stellte man bald Heiligenbilder, Spielkarten und Neujahrs-
wünsche her. Der frühest datierte Holzdruck stammt aus
dem Jahre 1423. Er stellt den hl. Christophorus, das Jesus-
kind auf den Schultern tragend, dar. Am Fuße dieses Holz-
ichnittes belinden sich zwei Zeilen Text. Die früheste Art
des Bilddruckes vor Benützung der Presse auf Pergament
oder Papier geschah nach Fr. Lippmann, ähnlich wie beim
Zeugdruck, in der Weise, daß man die Druckform auf die
i bedruckende Fläche aufsetzte und aufdrückte. Bei den
Reiberdrucken wurde der Abdruck dadurch gewonnen, daß
man den Holzstock mit Schwärze einrieb, dann das Papier
darauflegte und mit einem mit Kuhhaaren ausgefüllten
Lederballen auf der Rückseite des Papiers hin und her
strich. Diese ebenfalls ohne Presse hergestellten Abdrücke
sind daran kenntlich, daß sich die Linien des Druckstockes
in das Papier eingedrückt haben und auf der Rückseite
ein wenig hervortreten. Man bedruckte das Papier deshalb
auch nur auf einer Seite (anopistographisch). Bei einer
tausammenhängenden Reihe von Tafeln klebte man zwei
derselben mit der unbedruckten Seite zusammen.
Blockbücher. Anfangs enthielten die Holzschnitte
nur wenig Text, später schnitt man den Text auf eine
besondere Tafel und stellte ihn dem Bilde" gegenüber.
Der sehr verbreitete sogenannte Donat, eine lateinische
Grammatik nach dem römischen Grammatiker Aelius
Donatus (um die Mitte des vierten Jahrhunderts v. Chr.)
hatte nur Text. Diese Tafeldrucke in Buchform nennt man
Holztafeldrucke, Blockbücher oder Xylographa. Von den
noch vorhandenen etwa 37 verschiedenen Blockbüchern
sind die hauptsächlichsten:
Biblia Pauperum oder Historia veteris et novi testa-
menti. Lateinisch und deutsch. Schmalfolio, etwa 40 Blatt.
Die Armenbibel ist eine Konkordanz des alten und neuen
Testaments und bringt eine Reihe neutestamentlicher Vor-
stellungen mit beständiger Hinweisung auf das alte Testa-
ment. Die Armenbibel hat ihren Namen von den pauperes
Christi, den Franziskanern, Karthäusern und Kapuzinern,
welche sie bei ihren Kanzel vortragen benützten; nach
anderen, weil sie für die an Geist und Gut Armen bestimmt
war. Von der Biblia pauperum kennt man sieben Ausgaben,
von denen fünf lateinisch sind. Von einzelnen Abschnitten
der Bibel behandelt ein aus zehn Blättern bestehendes
Werkchen: »Die zehn Bott für die ungelernte Leut« die zehn
Gebote, während das aus zwanzig Folioblättern bestehende
Liber Regum oder Buch der Könige die alttestamentlichen
Begebenhetten aus den Büchern Samuels vorführt. Der
Jungfrau Maria ist das Canticum canticorum, das hohe
Lied, gewidmet, ein Cyklus von $2 Darstellungen, welche
im Anschluß an die Salomonische Dichtung das Verhältnis
Christi zur Kirche schildern.
An das Canticum schließt sich das Salve Regina,
dessen vierzehn Holzschnitte eine Reihe von Wundern dar-
stellen. Das Leben Jesu wird in vier Blockbüchern vor-
geführt, von denen das aus sechzehn Kleinoktavblättern
bestehende Zeitglöcklein des Lebens Jesu das wichtigste
ist. Das Gebet Christi wird in dem Exercitium super
paternoster ausgelegt. Den Abschluß des neuen Testaments
macht die Apokalypse, die
Historia Sancti Johannis Evangelistae ejusque visionis
apocalypticae oder das Buch der haymliche Offenbarunge
Sant Johans. Folio, drei Ausgaben zu 48, tirei zu 50 Blatt.
Die Apokalypse enthält die Visionen des Johannes auf
Patmos und Szenen aus seiner Leidensgeschichte. Die Holz-
platten sind durch einen wagerechten Strich in zwei Hälften
geteilt, der Text ist auf Spruchzetteln neben den Figuren
angebracht. Auf die Bibel hat noch Bezug die:
Ars memorandi notabilis per figuris Evangelistarum,
die Kunst, die Erzählungen der vier Evangelisten im Ge-
dächtnisse zu behalten. Dieses Werk fuhrt die in den
Evangelien vorkommenden Hauptgegenstände vor. Die
Grundlage der bildlichen Darstellung ist jedesmal das
stehend abgebildete Symbol der einzelnen Evangelisten.
Das Buch besteht aus fünfzehn Blatt Text und fünfzehn
Tafeln Bildern in Folio, von denen drei dem Johannes,
drei dem Markus, vier dem Lukas, fünf dem Matthäus
gewidmet sind.
Außer der Bibel wurde auch die Heiligenlegende be-
arbeitet. So haben wir die Legende des heiligen Meinrad.
Auf 48 xylographischen Oktavblättern werden die ver-
schiedenen, von dem Heiligen erduldeten Anfechtungen,
bei denen sich immer zwei vom Himmel gesandte Raben
seiner annehmen, erzählt. Ferner gibt es:
Der Entkrist (Historia Antichristi), die Legende von
dem vom Satan gesandten falschen Messias, dessen Er-
scheinen das nahe Ende der Welt verkündet, Schmalfolio,
39 Blatt. Eine dritte Legende war die des heiligen Kreuzes,
dessen mannigfache Schicksale von Adam bis auf Kaiser
Heraklius der dem fünfzehnten Jahrhundert eigenen Sehn-
Uci
be;
seh
lau
pei
53
de
Jim
zun
Au,
wie
sucht nach dem Fabelhaften und Wunderbaren besondere
Nahrung boten. An diese der Bibe! und der Heiligenlegende
entnommenen Stoffe schließen sich solche, welche die
Dog-m engeschichte behandeln. Das aus sieben Quartblättern
bestehende Symbolum apostolicum enthält zwölf Holz-
schnitte, von welchen jeder durch einen kurzen Text er-
läutert wird. Ein zweites Buch ist das Defensorium inviolate
perpetuaeque virginitatis Dei genitricis Mariae (Quart,
53 Holzschn. auf dreißig- Blatt), dessen Verfasser — Franz
de Retza O. S. Dom. — die unbefleckte Empfängnis der
Jungfrau Maria auf dem Wege von Vergleichungen nach-
zuweisen sucht, die er ohne langes Kopfzerbrechen aus
^.ugustin, Zoroaster, Ovid, Isidor von Sevilla, sowie anderen
<irchen- und Profanschriftstellern schöpft.
Nun folgen freiere moralische Werke, als deren
wichtigstes uns die Ars moriendi, die Kunst zu sterben
oder De tentationibus morientiiim oder Tentationes daemonis
entgegentritt. Von den 24 Blättern sind elf mit Bildern,
elf mit Text, zwei mit dem Vorwort bedruckt. Das Ganze
stellt die fünf Versuchungen zur Ungeduld, zum Unglauben,
zur Verzweiflung, zur Eitelkeit und zum Geiz dar, durch
welche der Teufel sich um die Seele des Sterbenden be-
wirbt. Ein früher im Besitze von T. O. Weigel in Leipzig
befindliches Exemplar der Ars moriendi, jetzt im britischen
I Museum, gilt als die erste und zugleich vollendetste Aus-
gabe dieses Werkes und erzielte bei der 1872 stattgefundenen
Versteigerung der Weigelschen Sammlung 21.450 Mark.
Ein zweites Buch dieser Klasse ist der aus acht Quart-
blättern bestehende Beichtspiegel, das Confessionale, eine
Anleitung, sich nach Maßgabe der zehn Gebote gehörig
zur Beichte vorzubereiten. Ein drittes, aus acht Klein-
oktavblättern bestehendes Buch behandelt die sieben Tod-
sünden: Üppigkeit, Völlerei, Hoffart, Zorn, Geiz, Trägheit
und Neid. Den Abschluß macht das
Speculum humanae salvationis, der Heilsspiegel (holländ,
Spuighel der menschelyke behoudenis), eine Geschichte der
Erlösung des Menschengeschlechts, die ihren Stoff der
griechischen und römischen Litterat ur, dem alten und neuen
Testament, wie den Legenden und Volkstraditiouen entlehnt.
Von den vielen Ausgaben des Hetlsspiegels gehört
sine zu den xylographischen Büchern, die übrigen sind
:ypographisch hergestellt.
hat.
nur
sind
6
Von den Blockbüchern weltlichen Inhalts sind zu
nennen: der Kalender des Magisters Johannes de Gamundia,
von dem Mainzer Professor Johann von Gmünden heraus-
gegeben, der Deutsche Kalender von Magister Johann von
Kunsperk (Johannes Regiomontanus). Dieser Kalender
enthält 21 ganz in Holz geschnittene Tafeln, während ein
dritter unter dem Namen Folge der sieben Planeten bekannt
ist. Zu den Kalendern kommt ein Totentanz, welcher in
der im Mittelalter beliebten Weise den Tod vorfuhrt, wie
er unter allerlei Gestalt mit den Menschen aus allen Ständen
und Lebensaltern tanzt und sie zum Grabe leitet. Ein
anderes, aus zwölf Folioblättern bestehendes und mit neun
Holzschnitten geschmücktes Buch behandelt die Fabel vom
kranken Löwen, einen aus dem Fabelkreise des Reineke
Fuchs entnommenen Stoff. Ferner gehören hierher die Acht
Schalkheiten. Hier werden auf acht Blättern der Unter-
händler, der Lügner, der Betrüger, der falsche Goldschmied,
der betrügerische Kaufmann, der Kirchendieb, der be-
trügerische Seiler und der Eisen für Stahl verkaufende
Grobschmied vom Dichter vorgeführt. Das Geistliche und
Weltliche Rom ist ein Reisebuch auf 92 Blättern zum
Gebrauche der nach Rom wallfahrenden deutschen Pilger.
Schließlich ist noch zu nennen:
Die Kunst Chiromantia Dr. Johann Hartliebs, eine
Anweisung, aus den Linien der Hand zu wahrsagen, welche
Joh. Hartlieb, der Leibarzt Herzog Albrechts des Frommen
von Bayern verfaßt hat (24 Blatt).
Die Blockbücher fanden im fünfzehnten Jahrhundert eine
weite Verbreitung, wie schon aus den verschiedenen Ausgaben
der einzelnen Schriften hervorgeht. Von der Ars moriendi
sind elf, von der Biblia pauperum sieben, von der Apokalypse
sechs, vom Canticum vier, vom Paternoster drei, vom Defen-
sorium und von der Ars memorandi zwei Ausgaben bekannt.
Während von verschiedenen Blockbüchern mehrere Exem-
plare bekannt sind, gibt es nur ein einziges bekanntes
Exemplar von : Zehn Gebote, Totentanz, Fabel vom kranken
Löwen in der Universitätsbibliothek Heidelberg, vom Buch
der Könige in der Hofbibliothek zu Wien, vom Zeit-
glöcklein des Lebens Jesu in Bamberg, vom Apostolischen
Glaubensbekenntnis in München, vom Heilsspiegel im Haag.
Von den Blockbüchern sind nur wenige mit Orts-
angabe. Die Sprache derselben ist lateinisch, niederländisch
und deutsch. Über die Künstler der Blockbücher sind wir
sehr wenig unterrichtet, am besten noch über die deutschen.
In Köln entstand jedenfalls die editio princeps der ars
moriendi, in Nördlingen wurde durch zwei Briefmaler
Friedrich Walther und Hans Hürning die erste deutsche
Ausgabe der Biblia pauperum angefertigt. In Ulm lieferte
Meister Ludwig die zweite deutsche Ausgabe der. Ars
moriendi, ein anderer das Buch über die acht Schalkheiten,
wie man aus dem Dialekt mit Sicherheit schließen kann.
In Augsburg entstand Hartliebs Chiromantia, als deren
Verfertiger sich am Schlüsse Jörg Schapff zu Augsburg
angibt. Beim Salve Regina nennt sich der Holzschneider
Lienhart zu Regensburg als Verfertiger. Die Sprache des
Textes ist aber ganz schwäbisch und Meister Lienhart
scheint mit einem 1442 in Ulmer Urkunden erwähnten
Formschneider Lienhart in Ulm identisch zu sein. Im
Kloster Tegernsee ist wahrscheinlich das Symbolum apo-
stolicum entworfen worden. Eine Ausgabe des Antichrist
von 1472 und die zweite deutsche Ausgabe der Biblia
pauperum sind von Hans Sporer in Nürnberg 1475 heraus-
gegeben. Die Zeichnungen der Blockbücher sind meist
nicht selbständig, sondern gehen fast sämtlich auf die
Miniaturen alter Manuskripte zurück.
Die ersten Ausgaben der Armenbibel, der Apokalypse
und des Heilsspiegels dürften in den vierziger Jahren des
fünfzehnten Jahrhunderts erschienen sein, das Canticum
und das Vaterunser etwa um 1450. Die kölnischen Aus-
gaben der Ars moriendi sind wohl 1440 — 1450 entstanden.
Das Defensorium, die Ars memorandi, das Buch der Könige,
die Zehn Gebote, der Antichrist, die Passion, das Apostel-
symbol, der Totentanz und die Fabel vom kranken Löwen
werden der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts angehören.
Etwa ins Jahr 1460 sind die acht Schalkheiten, in 1466
die Legende vom heiligen Meinrad und das Salve Regina
zu setzen. 1470 entstand die Nördlinger, 1475 die Nürn-
berger Ausgabe der Armenbibel, 1473 die Bamberger,
1477 die Ulmer Ausgabe der Ars moriendi; 1470 bis 1473
wurden die Kalender des Johannes von Gmünd und des
Regiomontanus gedruckt. Auch das Heilige und profane
Rom muß in den Jahren 147 1 — 1484 entstanden sein, da
es unter anderem das Wappen des Papstes Sixtus IV.
trägt, welcher in diesen Jahren auf dem Stuhle Petri saß.
Die Chiromantia kann als eines der letzten deutschen
Blockbücher gelten, da ihr Verfertiger Jörg Schapff erst
1478 bis 15 16 in den Augsburger Steuerbüchern vorkommt.
Beschreibungen der Blockbücher, Ausgaben und Stand-
orte derselben sind bei Heinecken, Sotheby, Dutuit u. a.
zu finden. Die Holztafeldrucke gehören zu den Seltenheiten
ersten Ranges ; vollständige kommen fast nie in den Handel ;
aber selbst unvollständige und einzelne Blätter werden mit
Gold aufgewogen.
Erfindung der Buchdruckerkunst. Von den Block-
büchern bis zum Druck mit beweglichen Lettern war ge-
wissermaßen nur ein Schritt; gewährte der Tafeldruck auch
die Vorteile der mechanischen Vervielfältigung der Bücher,
so waren die Tafeln doch nur für den geschnittenen einen
Text zu benützen, Änderungen nicht anzubringen u. s. w.
Ein schöpferischer Geist mußte also darauf verfallen, die
Buchstaben eines Textes einzeln herzustellen und sie zum
Zusammensetzen desselben zu verwenden. Daß die beim
Stempelschneiden und Münzprägen angewandten Verfahren
höchst wahrscheinlich befruchtend auf die zu machende
Erfindung einwirkten, ist wohl anzunehmen. Und die Er-
findung der Buchdruckerkunst kam. Johannes Gutenberg
erfand die Kunst des Drückens mit beweglichen Lettern
und eröffnete damit dem menschlichen Geiste ein uner-
meßliches Feld. Die bisher nur Wenigen erreichbaren
Schätze des Wissens und des Geistes konnten nunmehr
mit Gutenbergs Erfindung Allen zugänglich gemacht werden
und damit brach ein neuer Abschnitt in der Entwicklungs-
geschichte der Menschheit an.
Wie sich sieben Städte um die Ehre stritten, die
Geburtsstätte Homers zu sein, so wollten auch mehrere
Städte die Wiege der Buchdruckerkunst gewesen sein:
Haarlem, Straßburg i. Eis., Mainz, Feltre. Diese Ehre ver-
bleibt aber unbestreitbar Mainz, wie auch Gutenberg un-
bestreitbar die Ehre verbleibt, der Erfinder der Buchdrucker-
kunst zu sein.
Co st er. Nach der in Holland und auch in England
zum Teil noch herrschenden Meinung ist Laurens Janszoon
Coster in Haarlem der Erfinder der Buchdruckerkunst vor
Gutenberg. Die Grundlage, auf welche Haarlem seine
Ansprüche stützt, ist folgende: Hadrianus Junius (Adrian
de Jonghe) erzählt in seinem 1565 — 1569 geschriebenen
w
ne
i«
lic
dl
te
sc
und 1588 in Leiden erschienenen Geschichtswerke «Batavia«
ngeblich nach einer Örtlichen Überlieferung' die Geschichte
eines gewissen Laurens Janszoon, dessen Familie das Küster-
amt erblich besessen, daß er davon den Beinamen Coster
geführt und vor 128 Jahren, also um T440, gelebt habe.
~>ieser Laurens Janszoon Coster ging eines Tages in einem
Walde bei Haarlem spazieren, riß hier mehrere Stücke
Rinde von einer Buche ab und schnitzte zur Unterhaltung
Buchstaben daraus, aus welchen man Worte zusammen-
setzen konnte. Es fiel ihm dann ein, zu seinem Vergnügen
und zum Unterricht für seine Enkel ein vollständiges
Alphabet zu machen und dasselbe mit einer besonderen
dicken Tinte auf Papier abzudrucken; diese Buchstaben
vertauschte Coster dann mit bleiernen, zinnernen oder
legierten und machte mit seiner Entdeckung ein sehr ein-
trägliches Geschäft. Seine Arbeiter mußten schwören, sein
Geheimnis zu bewahren.
Einer dieser Gesellen, namens Jan oder Johannes, ver-
mutlich Johannes Fust, der Gesellschafter Gutenbergs, hatte
kaum die Handgriffe der Erfindung gelernt, als er am
Weihnachtsheiligabend 1441 aus Haarlem entfloh und Typen
nebst Druckwerkzeugen seines Meisters mit fortschleppte.
Über Amsterdam und Köln begab er sich nach Mainz,
er um 1442 das Doctrinale Alexandri Galli, eine zu
ner Zeit viel gebrauchte Grammatik druckte und reich-
ichen Gewinn aus seinem Diebstahle zog.
Von nun an wurde es bei den Holländern Ehrensache,
die Erzählung des Junius gegen alle Anfechtungen zu ver-
teidigen , obwohl bisher kein holländischer Geschichts-
schreiber irgendwie Coster erwähnt hatte. Schon 1628
schrieb P. Scriver eine Lobschrift auf Coster, 1740 trat
T. Chr. Seiz, 1765 Ger. Meermann in seinen Origines typo-
graphicae für ihn in die Schranken. Schließlich setzte die
Gelehrte Gesellschaft in Haarlem einen Preis auf die beste
Verteidigung der Haarlemer Ansprüche aus und krönte die
Abhandlung Jakob Konings (Verhandeimg over den oor-
sprong etc. der boekdrukkunst, Harlem 1816), zu der später
Nachträge folgten. Koning identifiziert Coster mit einem
reichen und angesehenen Bürger Laurens Janszoon, Küster,
"chöffe und Kämmerer von Haarlem, welcher etwa
geboren und zwischen 1435 oder 1440 gestorben
Diesem Janszoon schreibt Koning alle xylographi sehen
,370
orben
sehen
10
Bücher niederländischen Ursprunges seit 1420 zu, läßt ihn
dann die beweglichen gegossenen Lettern erfinden und den
typographischen Druck beginnen. Die späteren Costerschen
Drucke werden dessen Nachkommen zugeschrieben. Der
Juniussche Bericht und seine Verteidigungen sind vonSchaab
(Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst, 3 Bde.,
Mainz 1830 — 1831) und Wetter (Kritische Geschichte der
Erfindung der Buchdruckerkunst, Mainz 1836) als Lügen-
werk dargestellt und die Costerschen Drucke in eine
viel spätere Zeit herabgerückt worden. Als Verteidiger für
Haarlem traten auch Jakob Scheltema, van Westreenen,
A. de Fries, Noordzieh u. a. auf. 1722 und 1856 wurden
dem Coster in Haarlem Standbilder errichtet.
Als Gegner der Haarlemer Ansprüche trat 1859 Ch.
Ruelens aus Brüssel (Bulletin du Bibliophile beige, XV)
und 1870 der Haarlemer A. van der Linde in dem Werke:
»De Haarlemsche Costerlegende«, Haag 1870, auf.
Castaldi. Die Ansprüche zu Gunsten Italiens oder
richtiger ausgedrückt, zu Gunsten von Pamfilo Castaldi,
eines Arztes in Feltre, stützen sich auf eine Chronik des
siebzehnten Jahrhunderts, welche den Leser aber auf eine
noch ältere Chronik, die unglücklicherweise niemals zum
Vorscheine gekommen ist, zurückverweist.
P. Antonio Cambruzzi hat in seinen ungedruckten
Memorie istoriche de Feltre, von welchen mehrere Hand-
schriften bis heutigestags erhalten geblieben sind, Folgendes
berichtet: »Zu dieser Zeit (1456) lebte Pamfilo Castaldi, ein
Doktor und Poet von Feltre, welcher die Erfindung, Bücher
zu drucken, machte, die edelste und wertvollste Kunst,
welche jemals in der Welt entdeckt worden ist. Nachdem
er sie Fust, der zu Feltre in seinem Hause wohnte, um die
italienische Sprache zu erlernen, gelehrt hatte, trug sie
dieser mit fort nach Deutschland und übte sie in der Stadt
Mainz aus, wo er sich bald den Titel des ersten Buch-
druckers erwarb . . . Andere schreiben die Erfindung dieser
Kunst einem Deutschen, genannt Cutemburg, aus der Stadt
Argentina (d. i. Straßburg) zu; aber der erste Erfinder, wie
in der Feltriner Chronik klärlich dargetan ist, war Pamfilo
Castaldi ; er lehrte anderen die Kunst, die sie nach Deutsch-
land brachten und von dort etc. etc.«
Die Feltriner Chronik, aus welcher Cambruzzi diesen
Bericht gezogen hatte, ist leider verloren gegangen; aber
11
selbst wenn sie noch vorhanden wäre, hätten wir dann einen
tatsächlichen Beweis für das Gesagte?
Gutenberg. Wie bei so manchem Wohltäter der
Menschheit hat auch bei Gutenberg das von ihm ausgehende
Licht die Person seines Urhebers so tief in den Schatten
gestellt, daß es wohl kaum gelingen wird, den Lebenslauf
des Erfinders der Buchdruckerkunst genügend aufzuhellen.
Sein Name ist nicht einmal unter einem von ihm gedruckten
Buche erwähnt und wenn nicht einige alte Prozeßakten
über Gutenberg aufgefunden worden wären, würde es kaum
möglich sein, sich ein nur annähernd richtiges Bild von
dem äußeren und inneren Gange seiner Entwicklung zu
machen.
Johannes oder Henne (Henchin) Gutenberg war ein
Sproß des Mainzer Patriziergeschlechtes Gensfleisch, das
seinen Namen von einem ihm gehörenden »Hof zum Gens-
fleisch « in der Stadt Mainz führte. Das Geschlecht der Gens-
fleisch, welches sich bis mindestens 1294 zurückverfolgen
läßt, stand während der vielen Streitigkeiten zwischen den
Patriziern und den Zünften, wie zwischen den Erzbischöfen
und der Stadt, wiederholt an der Spitze der Geschlechter.
So wurde 1332 ein Ritter Friele zu dem Gensfleisch zu-
gleich mit vielen Genossen von Kaiser Ludwig dem Bayern
in die Reichsacht erklärt und zur Zahlung von 1000 Mark
Silber wegen der Zerstörung einiger Stiftshöfe verurteilt.
Gleichwohl erscheint er noch vor Ende dieses Jahres wieder
als Haupt des Stadtadels in einem Streite mit der Bürger-
schaft. Dem Friele Gensfleisch entsprossen drei Linien:
Henne, Peter und Klas (Niklas) zum Gensfleisch. Aus
welcher dieser Linien Friele oder Frielo, der Vater Guten-
bergs, entstammte, läßt sich nicht mit voller Gewißheit fest-
stellen. Der Vater Gutenbergs, Friele Gensfleisch, bekleidete
nach dem Mainzer Einnahmen- und Ausgabenbuch vom
Jahre 1410 das Ehrenamt eines städtischen Rechenmeisters
und starb um 1430. Die Mutter Gutenbergs, deren Haus-
namen er als Beinamen und später als Hauptnamen über-
nahm, war eine Tochter des Werner Wyrich zu Gudenberg
in Mainz. Gutenbergs Geburtsjahr läßt sich nicht genau
bestimmen, doch gilt als wahrscheinlich, daß es in das
letzte Jahrzehnt des vierzehnten Jahrhunderts fallt, da die
Eheberedung seiner Eltern 1386 stattgefunden hat und er
vermutlich das dritte Kind war.
12
Von Gutenbergs Vater, der 1430 sicher bereits tot war,
fehlt seit etwa 1414 jede Nachricht, so daß bei ihm auf
einen Wechsel des Aufenthaltsortes geschlossen und ver-
mutet werden kann, daß er infolge der Bürgerfehde von
1420 mit anderen Patriziern zur Auswanderung genötigt
worden war. Schon 141 1 hatten nämlich die Zünfte wieder
einen Aufruhr gegen die Patrizier erregt, von denen 112
Personen auswanderten, darunter auch Henne Gensfleisch
mit seinen Söhnen Peter, Georg und Jakob. 1420 entstand
ein noch heftigerer Streit über den Vorrang beim Einholen
des Erzbischofs Konrad III., bei welchem die Patrizier den
Zünften zuvorkamen. Deswegen stürmte das Volk die Häuser
der Patrizier und legte letzteren schwere Friedensbedin-
gungen auf. Ein großer Teil der Patrizier zog es deshalb vor,
auszuwandern und verließ die Stadt. Gutenbergs Vater be-
gab sich vermutlich mit seinem jüngeren Sohne Johannes
nach Straßburg. Erst nach zehn Jahren kam zwischen den
Zünftigen und den zurückgebliebenen Patriziern ein Ver-
gleich zustande, den Erzbischof Konrad am 28. März 1430
bestätigte. In diesem Sühnevertrage, in welchem unter an-
derem die freie Rückkehr verschiedener vertriebener Patrizier
ausbedungen war, ist ein Georg Gensfleisch von der Er-
laubnis zur Rückkehr ausgeschlossen, während »Henchin
zu Gudenberg als ytzund nit inlendig« die Rückkehr ge-
stattet wird. Sein Vater ist unter den Zurückgerufenen
nicht genannt, er war vermutlich kurz vorher gestorben.
Die erste Periode im Leben Gutenbergs, über welche
bestimmte Nachrichten erhalten sind, ist die seines Straß-
burger Aufenthaltes. Obgleich er schon 1430 die Erlaubnis
besaß, nach seiner Vaterstadt zurückzukehren, blieb er doch
noch länger in Straßburg, wo er urkundlich am 14. März 1434
zuerst auf der Bildfläche erscheint und zwar in einer Streit-
sache. Gutenberg hatte nämlich von der Stadt Mainz eine
jährliche Rente (etliche Zinnse und Gülte) zu beziehen, die
ihm und wohl auch schon seinem Vater seit der Verban-
nung vorenthalten worden waren. Nun konnte er im Nicht-
zahlungsfalle Bürgermeister und Rat angreifen und pfänden.
Er ließ also den zufallig in Straßburg zum Besuche weilenden
Mainzer Stadtschreiber Nikolaus von Werstadt (Wörrstadt)
festnehmen und in Schuldhaft setzen als Geisel für die
Zahlung der rückständigen Rentenschuld von 310 Gulden,
Erst nachdem Meister und Rat von Straßburg sich ein-
13
gemischt und der Stadtschreiber eidlich gelobt hatte, jene
310 Gulden bis zum nächsten Pfingstfeste bei Gutenbergs
Verwandten in Oppenheim zu hinterlegen, gab Gutenberg
den Stadtschreiber (inen zu eren und zu liebe) frei. Wie
verschiedene Einträge im Rechnungsbuche der Stadt Mainz
von 1436 vermuten lassen, ist der Mainzer Rat seinen Ver-
bindlichkeiten gegen Gutenberg durch Zahlung einer Leib-
rente nachgekommen.
Im Jahre 1437 ist Gutenberg abermals in eine Streitig-
keit verwickelt. Um diese Zeit klagte Anna zu der eisernen
Türe (Ennel zu der iseren thür), die Letzte eines nieder-
elsässischen Adelsgeschlechtes, vor dem bischöflichen
Richter in Straßburg gegen Gutenberg anscheinend wegen
Bruch des Eheversprechens. Die Annahme seiner Ver-
heiratung mit Anna gewinnt an Wahrscheinlichkeit, da
Gutenberg nach einem Steuervermerke im Straßburger
Helbelingzollbuch vom Jahre 1443 an seine Taxe für zwei
Personen entrichtete. Auch heißt es einmal im Straßburger
Pfennigzollbuch, allerdings ohne Zeitangabe, daß »diesen
Zoll gegeben habe Ennel Gutenbergen«. Dagegen spricht
aber, daß Gutenberg nicht im Straßburger Bürgerbuche von
1440 — 1448 eingeschrieben war, was sonst bei seiner Ver-
heiratung mit einer Straßburgerin hätte geschehen müssen.
Von höchster Wichtigkeit für die Geschichte der Buch-
druckerkunst ist jedoch ein Prozeß, welchen die Erben eines
gewissen Andreas Dritzehn 1439 gegen Gutenberg führten
und dessen Entstehung und Verlauf aus den Prozeßakten
selbst ersichtlich ist. Dieser Prozeß gibt den ersten urkund-
lichen Aufschluß über die Arbeiten Gutenbergs in Straß-
burg und zeigt ihn als einen hochangesehenen Künstler
und Erfinder. Ohne die Kenntnis dieser durch Zufall ent-
deckten, unzweifelhaft echten Dokumente wäre Gutenbergs
Straßburger Aufenthalt ein Rätsel geblieben. Zunächst
wurde 1740 der Urteilsspruch des Rates im Stadtarchive
durch den Archivar Jakob Wencker gefunden, worauf 1745 der
Archivar Job. Heinr. Barth in einem Gewölbe des Pfennig-
turmes auch die Zeugenprotokolle entdeckte, die aber erst
1760 der Straßburger Gelehrte Joh. Dan. Schoepflin ver-
öffentlicht hat.
Nach diesen Akten und Zeugenaussagen betrieb Guten-
berg in Straßburg mancherlei mechanische Künste, an
deren Verwertung er andere auf ihren Wunsch und gegen
14
entsprechende Entschädigung teilnehmen ließ. Von Zunft
wegen gehörte er in Straßburg als »Zugeselle« der Gold-
schmiedezunft an, ferner diente er nach dem Helbeling-
zollbuch von 1439 — 1444 bei den Constoflern. Die Constofler
in Straßburg waren Mitglieder einer lokalen Innung, zu
welcher diejenigen Bürger zählten, die nicht als Gewerbe-
treibende einer Handwerkszunft zugeteilt waren: die edlen
und reichen Bürger aus dem höheren Kaufmannsstande,
solche, die von Renten aus Grundbesitz lebten u. s. w.
Gutenbergs Einnahmequelle bildete anfanglich außer der
Mainzer Leibrente wohl sein Hauptgewerbe: die Gold-
schmiedekunst. So verdiente der Straßburger Goldschmied
Hans Dünne schon um das Jahr 1436 nach seiner gericht-
lichen Aussage an Gutenberg gegen 100 Gulden.
Damals lehrte nun Gutenberg einem gewissen Andreas
Heilmann das Steinepolieren, d. h. das Schleifen von halb-
edlen Schmucksteinen wie Achat, Onyx etc. Außerdem
verband sich Gutenberg Ende 1437 oder Anfang 1438 mit
Hans Riffe, Vogt (Richter) von Lichtenau, zur Anfertigung
von Spiegeln. Die Erzeugnisse dieser Arbeit sollten auf
der großen Messe, die bei Gelegenheit der alle sieben
Jahre stattfindenden Aachener Heiligtumsfahrt und Reliquien-
verehrung in der alten Reichsstadt Aachen abgehalten
wurde, verwertet werden. Nachdem nun Andreas Heilmann,
sowie ein anderer Straßburger Bürger, namens Andreas
Dritzehn, der schon früher Beziehungen zu Gutenberg hatte,
von dem Übereinkommen mit Riffe erfahren hatten,
wünschten auch sie in die Gemeinschaft aufgenommen zu
werden. Nach einigem Sträuben nahm sie Gutenberg gegen
Erlegung von je achtzig Gulden für Unterweisung in der
Kunst auf. Es wurde vereinbart, daß Gutenberg zur Hälfte,
Riffe zu einem Viertel, Heilmann und Dritzehn jeder zu
einem Achtel beteiligt sein sollten. Es wurde nun für die
Heiligtumsfahrt nach Aachen (die Ochevaart, wie es in
den Prozeßakten heißt) fleißig gearbeitet; da dieselbe aber
erst 1440 stattfand, so scheint sich das für dieselbe be-
absichtigte Geschäft verzögert zu haben. Was aus den
Spiegeln wurde, ist aus den Akten nicht ersichtlich. Nun
bemerkten Dritzehn und Heilmann bei einem gelegentlichen
Besuche in Gutenbergs Wohnung zu St. Arbogast, daß
derselbe noch andere, vor ihnen geheim gehaltene Künste
betreibe. Sie drangen darauf in ihn, »alle sin künste vnd
15
afentur (Unternehmung) so er fürbasser oder in ander wege
mehr erkunde oder wüste, auch zu leren vnd des nicht vür
jnen zu verfielen«. Es wurde nun ein neues, für fünf Jahre
giltiges Abkommen getroffen, nach welchem jeder der
Beiden 125 Gulden Lehrgeld einzuzahlen, die Kosten und
Arbeiten des Unternehmens aber für seinen Teil zu tragen
hatte. Dabei war ausbedungen, daß, wenn einer der Ge-
sellschafter vor Ablauf des Vertrags starb, seine Erben,
damit man ihnen nicht »die Kunst zu weisen und zu offen-
baren« brauche, nur Anspruch auf Rückzahlung von
100 Gulden machen könnten, während »alle Kunst, Ge-
schirre und gemacht Werk« den Überlebenden ohne weitere
Vergütung verbleiben sollte. Andreas Dritzehn starb schon
um Weihnachten 1438 und schuldete, da er vor seinem
Tode nur 40 Gulden auf die festgesetzten 125 Gulden
gezahlt hatte, der Gesellschaftskasse noch 85 Gulden. Seine
Brüder Georg und Nikolaus verlangten nun Aufnahme in
die Genossenschaft an Stelle des Verstorbenen oder Rück-
zahlung von 100 Gulden. Gutenberg weigerte sich, die
Brüder aufzunehmen, wollte aber die geforderten 100 Gulden
unter Abzug der von Andreas Dritzehn noch schuldigen
85 Gulden zurückzahlen. Daraufhin kam es zum Prozeß.
In dem Urteil vom 12. Dezember 1439 wurden die Kläger
abgewiesen und Gutenberg aufgetragen, die von ihm nicht
bestrittenen 15 Gulden zu zahlen. Aus den Prozeß Ver-
handlungen ist ersichtlich, daß Gutenberg den ersten Ver-
trag mit seinen Teilhabern zum Zwecke der Spiegel-
fabrikation, den zweiten aber zur Ausbeutung anderer
geheimer Künste geschlossen hatte. Das Spiegelmachen
war kein Geheimnis; dagegen lassen verschiedene, in den
Verhandlungen vorkommende technische Ausdrücke, In-
strumente und Material (Drücken, Formen, Pressen, Blei)
auf typographische Arbeiten schließen und es ist daher
höchst wahrscheinlich, daß sich Gutenberg bereits in Straß-
burg mit der Kunst beschäftigte, die er später in Mainz
zur Vollendung brachte. Er selbst war als Verklagter
damals nicht verpflichtet, sich über das Wesen seiner Er-
findung zu äußern und die Zeugen schwiegen darüber teils
aus Interesse, teils aus Unkenntnis oder Gleichgiltigkeit.
Vermutlich stand die in den Zeugenaussagen erwähnte
Presse in der Wohnung des Andreas Dritzehn in Be-
ziehung zum Typendruck, da eine hölzerne Presse zu
16
Gutenbergs Metallarbeiten ungeeignet scheint; denn Guten-
berg schickt sofort nach dem Tode desselben seinen Diener
Lorenz Beildeck zu Klaus Dritzehn, um diesem zu sagen,
er möge die Presse niemand zeigen; auch sollte Lorenz
an die Presse gehen und sie mit den zwei Wirbelchen (würbelin)
auftun, so fielen die Stücke voneinander. Lorenz richtete
denn auch bei Klaus Dritzehn aus, Klaus möge »die vier
Stücke«, die in der Presse lägen, herausnehmen und aus-
einanderlegen »uff daz man nit gewissen kunne, was es
sy«. Auch Andreas Heilmann nahm sich der Sache an.
Er ging zu dem Drechsler Konrad Sahspach und sagte
zu ihm: »Lieber Konrad, Du hast die Presse gemacht und
weißt darum. Gehe hin, nimm die Stücke aus der Presse
und zerlege sie voneinander, so weiß niemand, was es ist.«
Auch erfahren wir, daß die Genossen zu ihren Arbeiten
Ankäufe von Blei machten und daß der Goldschmied
Hans Dünne etwa drei Jahre vorher (1436) von Gutenberg
bei 100 Gulden verdiente, »allein an dem, was zum Drucken
gehört«. So spricht eine ganze Reihe von Umständen
dafür, daß sich Gutenberg schon in Straßburg mit Typen-
druckversuchen beschäftigte, wie denn auch ein Druck-
fragment in der Pariser Nationalbibliothek in diese Früh-
zeit gesetzt und von einem gewissen Prokop Waldvogel,
einem Goldschmied aus Prag (laut einer durch Abb6
Requin 1890 zu Avignon entdeckten Aufzeichnung) erzählt
wird, daß derselbe dort bereits 1444 die (von Gutenberg
erlernte?) Herstellung beweglicher Lettern gegen Geld und
das Versprechen der Verschwiegenheit gelehrt habe. Vergl.
übrigens: Zedier, Gutenbergforschungen 1901.
Die durch diesen Prozeß unterbrochene Tätigkeit setzte
Gutenberg inzwischen mit seinen Geschäftsgenossen fort.
Dieselbe scheint aber nicht den erhofften Gewinn gebracht
zu haben; denn Gutenberg befand sich fast beständig in
Geldnot und geriet in Schulden. So blieb er nach den
Registern über die gezahlten Weinzölle im Juli 1439
12 Schilling vom Zolle schuldig, die er erst im Juni 1440
nachzahlte. Laut Schuldbrief vom 17. November 1442 ver-
# pfändete Gutenberg bei dem St. Thomasstift in Straßburg
ein ihm von seinem Oheim Johann Leheimer zugefallenes
Erbteil von 10 Gulden jährlichen Einkommens um 80 Pfund
Straßburger Heller gegen eine jährliche Abgabe von
4 Pfund, zahlbar am St. Martinstag.
17
Fust-Schöffer. Bis zum 12. März 1444, an welchem
Tage Gutenberg nach dem Straßburger Pfennigzollbuch
einen Gulden Zoll zahlte, ist sein Aufenthalt in Straßburg
nachweisbar. Von da an fehlen dafür Belege und der Ein-
fall der Armagnaken im Elsaß, sowie die Plünderung von
St. Arbogast durch dieselben 1444, wo Gutenberg wohnte,
störten seine friedliche Arbeit. Wohin sich Gutenberg nach
dieser Plünderung zuerst begab, ist unbekannt; erst 1448
erscheint er urkundlich in seiner Vaterstadt Mainz. Am
16. Oktober 1448 nahm er nämlich gegen 8 */$ Gulden
jährliche Zinsen von den beiden Rittern Reinhard Brömser
von Rüdesheim und Henne von Rodenstein ein Darlehen
von 150 Goldgulden auf, wofür sein Verwandter Arnold
Gellhues zum Echtzeller die Mieten mehrerer Häuser in
Mainz verpfändete. Wahrscheinlich sollte diese Anleihe zu
neuen Versuchen oder Vorbereitungen zur Ausführung der
Druckkunst Verwendung finden; sie war aber nicht ausreichend ;
denn schon im nächsten Jahre sah sich Gutenberg nach
weiteren Hilfsquellen um und ging die für ihn so ver-
hängnisvolle Verbindung mit dem Mainzer Bürger Johann
Fust ein. Am 22. August 1450 schloß er mit diesem einen
schriftlichen Vertrag, wonach ihm Fust gegen sechs Prozent
Zinsen 800 Goldgulden zur Errichtung einer Buchdruckerei
(»damit er das werck volnbrengen solt«) vorstreckte. Bis
zur Rückzahlung des Kapitals sollte das herzustellende
Geräte Fust als Unterpfand bleiben. Durch Rückzahlung
dieser Summe nebst Zinsen konnte Gutenberg jederzeit
seine Schuld ablösen. Das für die damalige Zeit bedeutende
Darlehen Fusts reichte wohl gerade zur ersten Einrichtung
einer Druckerei. Nachdem sich Fust die Überzeugung ver-
schafft hatte, daß die Erfindung Erfolg haben müsse, wollte
er auch Teilhaber am Gewinn werden und erklärte sich
bereit, jährlich 300 Gulden Betriebskapital nebst den er-
forderlichen Kosten für Gesindelohn, Hauszins, Pergament,
Papier und Druckfarbe vorzuschießen. Obwohl Fust bei
dieser neuen Vereinbarung mündlich versichert hatte, keine
Zinsen zu berechnen, wurden ihm solche von Gutenberg,
der wahrscheinlich ungeduldig war, endlich sein Ziel zu
erreichen, schriftlich bewilligt. Als die zuerst gezahlten
800 Gulden zur Vollendung der Erfindung nicht ausreichten,
schoß Fust Ende 1 45 2 dem Geschäft von neuem 800 Gulden
vor, über welche Gutenberg später Rechnung ablegen
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 2
18
sollte. Der von Fust erhoffte Erfolg ließ aber immer noch
auf sich warten und so klagte er 1454 seine Forderung an
Gutenberg ein. Dieselbe bestand aus einem dargeliehenen
Kapital von 1600 Gulden samt Zinsen von 426 Gulden,
zusammen also 2026 Gulden. Über den Verlauf dieses
Rechtsstreites existiert ein notarieller Akt, das sogenannte
Helmaspergersche Notariatsinstrument vom 6. November
1455, welches gegenwärtig in der Göttinger Universitäts-
bibliothek aufbewahrt wird. Dieser Akt ist die einzige
Urkunde, welche von Gutenbergs Tätigkeit in Mainz
direkt berichtet. Die Forderung Fusts wurde abzüglich
eines geringen Nachlasses vom Mainzer Gericht für richtig
befunden und Gutenberg zur Zahlung verurteilt, so daß er
sich also vollständig in Fusts Gewalt befand. Unter diesen
Bedrängnissen entstand das große Werk Gutenbergs, die
Biblia sacra vulgata, die 4 2 zeilige Bibel, auch Mazarinbibel
genannt. Die Bibel wurde in den Jahren 1453 — 1456 her-
gestellt und in der ersten Hälfte des Jahres 1456 vollendet.
In der Schlußschrift eines in Paris befindlichen Exemplars
dieser Bibel schreibt der Mainzer Rubrikator Heinrich
Cremer in lateinischer Sprache wie folgt: »Dieses Buch ist
illuminiert, gebunden und vollendet worden durch Heinrich
Cremer, Vikar an der Kollegialkirche zu St. Stephan in
Mainz, im Jahre des Herrn Eintausendvierhundertsechsund-
fünfzig, am Feste der Himmelfahrt der glorreichen Jungfrau
Maria. Gott sei Dank. Alleluja etc.«
Schon während seines Zerwürfnisses mit Gutenberg
hatte Fust 1454 unter Beihilfe des Klerikers Peter Schöffer
aus Gernsheim eine neue Druckerei in Betrieb gesetzt
und aus dieser ging 1457 das erste gedruckte Buch mit
vollständigem Datum, das Mainzer Psalterium, der Psal-
morum Codex, hervor. Die Schlußschrift desselben lautet:
» Gegenwärtiger Codex der Psalmen mit schönen (== farbigen)
Initialen verziert und durch Rubriken (= rotgedruckte
Aufschriften) genügend ausgezeichnet, ist durch eine künst-
liche Erfindung des Drückens und der Typenbildung, ohne
irgend einen Gebrauch der Feder, so hergestellt und zur
Ehre Gottes mit Fleiß vollendet durch Johann Fust, Mainzer
Bürger, und Peter Schöffer von Gernsheim, im Jahre des
Herrn 1457 am (Maria) Himmelfahrtsabend.« Die Fertig-
stellung dieses Werkes ist jedenfalls nur dadurch ermöglicht
worden, daß Fust die Psaltertypen und die sonstige Druck-
19
einrichtung Gutenbergs teilweise gepfändet hatte. Gutenberg
seinerseits konnte jetzt nur, vielleicht mit Unterstützung
der ihm treu gebliebenen Gehilfen, worunter vermutlich
Albrecht Pfister war, den Druck der 36zeiligen Bibel
unternehmen, welchen Zedier übrigens dem Pfister zuschreibt
(siehe Zedier, Die älteste Gutenbergtype, Mainz 1902).
Obwohl Gutenbergs Geldverlegenheiten kein Ende
nahmen, so daß er, um gerichtlichen Scherereien nach
Möglichkeit aus dem Wege zu gehen, seine Drucke ohne
Namen in die Welt hinausgehen ließ, fand sich doch jemand,
der ihm wieder mit Geld unter die Arme griff. Dr. Konrad
Humery, der Stadt Mainz Pfaff und Jurist, lieh ihm die
nötigen Kapitalien, mit welchen er 1460 die berühmte erste
Ausgabe der Summa quae vocatur Catholicon des Johannes
Baibus von Genua druckte (siehe Schwenke). Die Schluß-
schrift des Catholicon lautet aus dem Lateinischen übersetzt :
»Unter dem Beistande des Allerhöchsten, auf dessen Wink
der Unmündigen Zungen beredt werden, und der oftmals
den Kleinen offenbart, was den Weisen er verhehlt, ist
dieses vortreffliche Buch Catholicon im Jahre der Mensch-
werdung des Herrn 1460, in dem gesegneten Mainz, einer
Stadt der berühmten deutschen Nation, welche Gottes Huld
durch ein so hohes Geisteslicht und freies Gnadengeschenk
den übrigen Nationen der Erde vorzuziehen und auszu-
zeichnen gewürdigt hat, gedruckt und vollendet worden,
nicht mit Hilfe von Rohr, Griffel oder Feder, sondern
durch das wunderbare Zusammenstimmen, Verhältnis und
Ebenmaß der Patronen und Formen. Heiliger Vater ....
Gott sei Dank!«
Zwei Jahre darauf unterbrach der Kurstreit zwischen
Diether von Isenburg und Adolf von Nassau die Ausübung
der Buchdruckerkunst in Mainz. Der Erzbischof Diether
von Isenburg war nämlich 1461 vom Papst abgesetzt und
an seiner Stelle Adolf von Nassau ernannt worden. In dem
hierauf entstandenen Kampfe wurde Mainz 1462 überfallen
und teilweise zerstört. Auch die Fust-Schöffersche Druckerei
brannte ab und so sahen sich viele Jünger Gutenbergs
gezwungen, hinauszuziehen und die neue Kunst in alle
Welt zu tragen. Durch diese Unruhen sind jedenfalls auch
die Verhältnisse Gutenbergs stark beeinflußt worden, und
so dürfte er es sicher mit Freude begrüßt haben, als ihn
am 18. Januar 1465 Adolf von Nassau zu seinem »Diener
20
und Hofgesinde« aufnahm. In dieser Stellung, welche ihm
jährlich ein Hofkleid, zwanzig Malter Korn und zwei Fuder
Wein eintrug, blieb Gutenberg von jeder eigentlichen Dienst-
leistung befreit; auch war er gegen jede Beschlagnahme
von Leib und Gut durch seine Gläubiger geschützt und
konnte seinen Lebensabend in Ruhe beschließen. Wahr-
scheinlich siedelte Gutenberg nach Eltville, der Residenz
des Erzbischofs Adolf, über. Hier unterwies er noch die
Brüder Nikolaus und Heinrich Bechtermünze in seiner
Kunst oder überließ ihnen wahrscheinlich seine Druckerei,
in welcher dieselben das Vocabularium latino-teutonicum,
nach seinen Anfangsworten auch Vocabularium ex quo
genannt, 1467 druckten, und zwar mit den Typen des
Catholicon. Gutenberg muß einige Zeit vor dem 26. Fe-
bruar 1468 gestorben sein; denn an diesem Tage bescheinigt
Dr. Konrad Humery, der Gläubiger Gutenbergs, dem Erz-
bischof Adolf von Nassau, daß ihm etliche Formen, Buch-
staben, Instrumente, Werkzeuge und anderes zum Druck-
werk Gehörende, das Johann Gutenberg nach seinem Tode
hinterlassen hat und das ihm gewesen und noch ist, ver-
abfolgt worden sind und daß er dieses Druckzeug nur in der
Stadt Mainz gebrauchen oder nur an einen Mainzer Bürger
verkaufen wolle. Als von Gutenberg selbst herrührend gelten
noch folgende kleinere Drucke: Ausgaben des Donat (um
145 1), die aus den Jahren 1454 — 1455 stammenden Ablaß-
briefe, sowie die Volksschrift: Ein Manung der Christen
heit widder die Durken, ferner die undatierten Schriften:
Matthaeus de Cracovia, tractatus racionis et consciencie
und Thomas de Aquino, Summa de articulis fidei. Zedier
schreibt den 30zeiligen Ablaßbrief Gutenberg, den 31 zeiligen
Schöffer zu.
In seinen Untersuchungen zur Geschichte des ersten
Buchdrucks sagt Schwenke (Berlin 1900), seine Unter-
suchungen hätten ihn zu dem Ergebnis geführt, daß der
Kreis der Werke, die auf Gutenberg zurückgeführt werden
dürfen, enger zu ziehen ist, als gewöhnlich geschieht, und
daß bezweifelt werden kann, ob sowohl die 36zeilige Bibel
als auch das Catholicon von Gutenberg selbst herrühren,
während wir geradezu sagen dürfen, daß die 42zeilige Bibel
mit urkundlicher Sicherheit auf Gutenberg zurückzuführen ist.
Die Gutenbergforschungen von G. Zedier, Leipzig 1901,
sagen uns, daß das erste gedruckte Buch gar keine Bibel
21
gewesen sei, und daß sicher einige Zeit nach Erscheinen
der Ablaßbriefe Gutenberg seinen Druckapparat dem Pfister
überlassen habe, welcher damit einen sogenannten Cisianus
— Memorierverse zum Behalten der Feste der Heiligen —
gedruckt habe, wovon sich ein Unicum in Cambridge
befindet. Dann druckte Pfister noch die Mahnung wider
die Türken und die 36zeilige Bibel. Außerdem hat Zedier
einen sehr wichtigen Fund gemacht. Er fand nämlich beim
Durchblättern einer aus dem ehemaligen Kloster Schönau
stammenden Handschrift aus dem fünfzehnten Jahrhundert
zwei Fragmente eines Druckes in der Type der 3özeiligen
Bibel. Diese Fragmente bilden Teile eines für das Jahr
1448 berechneten astronomischen Kalenders und können
nur von Gutenberg selbst herstammen und in Mainz ent-
standen sein.
Von den frühesten Erzeugnissen der Druckerei von
Johann Fust und Peter Seh off er (1456 — 1466) sind folgende
zu nennen:
1457 Psalmorum codex, das erste mit Jahreszahl und Drucker
bezeichnete Werk. Es wurde ferner 1459, dann 1490
und 1502 von Peter Schöffer und 15 16 von Johann
Schöffer gedruckt.
1459 Guil. Durandi rationalis divinorum codex officiorum.
1460 Clementis Papae V. constitutionum codex.
1461 Sancti Augustini: de vita christiana.
Bulle Kaiser Friedrichs III. gegen Diether von Isen-
burg.
1462 Manifest Diethers von Isenburg gegen Adolf von
Nassau.
Biblia sacra latina, die 48zeilige Bibel, Folio, zwei-
spaltig. Der I. Band enthält 242 Blätter, der II. Band
239 Blätter. Sie ist mit gotischen Typen gedruckt
und die erste Bibel mit bestimmtem Datum.
1465 Liber sextus Decretalium Bonifacii VIII.
Ciceronis Officia et paradoxa, 1466 nochmals.
Fust starb Ende 1466 oder Anfang 1467 und die Firma
lautete nun Peter Schöffer bis 1503. Von Schöfferschen
Drucken sind bis jetzt 59 datierte bekannt geworden, von
denen namentlich: Justiniani institutiones cum glossa 1468
zu erwähnen ist. Diese erste, 1472 und 1476 nochmals
gedruckte Ausgabe der Verordnungen Justinians ist durch
22
ihre Schlußschriften merkwürdig. In der rotgedruckten End-
schrift von 18 Zeilen ist Peter Schöffer als Drucker ge-
nannt. Darauf folgen noch 24 Zeilen in Schwarzdruck,
die zum Teil für die Geschichte der Druckkunst wichtig
sind, weil hiermit die Verleugnung des Erfinders Guten-
berg durch Peter Schöffer ihren Anfang nimmt. In den
schwarzen Versen wird gleichnisvoll von zwei Johannes
gesprochen, welche die Stadt Mainz als Meister der Kunst
geboren, und von einem Petrus, der mit ihnen zu Grabe
gegangen und in das Geheimnis der Erfindung zuerst ein-
getreten sei, obgleich er im Laufe der letzte gewesen. Er
habe ein vollkommenes Verfahren des Typengusses ent-
deckt und dadurch mehr geleistet als die beiden Johannes.
In dem Gleichnis ist unbestimmt gelassen, welcher Johannes
(Gutenberg oder Fust) der rechte »Magister der Druckkunst«
gewesen sei ; aber beide hat der Petrus (Schöffer) überholt.
Es ist dies eine Anspielung auf Evangelium Johannes,
Kapitel 20, Vers 3 — 8, wo der Lauf der beiden Jünger
Johannes und Petrus zum Grabe Jesu erzählt wird. Diese
schwarze Schlußschrift von 24 Versen ist auch in den
Dekretalen des Gregorius vom Jahre 1473 wieder abgedruckt.
1485 gab Peter Schöffer das erste naturwissenschaftliche
Werk in deutscher Sprache heraus, des Johannes von Cuba
(Caub am Rhein): Hortus sanitatis, vff teutsch eyn gart
der gesundheit. Es ist das erste, mit der wahrscheinlich
von Peter Schöffer hergestellten Schwabach er Schrift ge-
druckte und mit 390 Abbildungen versehene Buch. Im
Jahre i486 erschien mit der Schwat^acher Schrift von
Schöffer gedruckt, jedoch Mainz bei Erhard Rewich:
Bernardus de Breydenbach, Opusculum sanctarum peregrina-
tionum ad sepulcrum Christi in Hierusalem. Auf Blatt 110
verso dieser lateinischen Originalausgabe ist Erhardus
Rewich de Trajecto inferiori als Zeichner und Maler auf-
geführt. Vier Monate nach dieser lateinischen Ausgabe
war die deutsche Übersetzung: Bernhard von Breydenbachs
»Heilige Reisen nach Jerusalem« ebenfalls bei Erhart Rewich
in Mainz 1468 vollendet. Erhard Rewich aus Utrecht hatte
als Maler die Reise nach dem Gelobten Lande mitgemacht
und auch die Holzschnitte für das Werk gezeichnet; damit
er nun die Herstellung besser überwachen konnte, hat
Schöffer jedenfalls den nötigen Druckapparat in Rewichs
Haus aufgestellt, wie der Verfasser in dieser deutschen
23
Ausgabe auch erzählt, dass es Rewieh gewesen sei, »der
all dies gemelt in diesem Buch hat gemalet, vnd die
Druckerey in seinem huss volfuret«.
Mainz. Als vierter Mainzer Drucker war Johannes
Numeister oder Neumeister 1478 und 1479 in Mainz tätig.
Dieser Wanderdrucker, einer der tüchtigsten Gehilfen Guten-
bergs, druckte 1479 in Mainz des Johannes de Turrecremata:
Meditationes. Dieser Druck ist auch merkwürdig durch die
darin enthaltenen 43 Abbildungen in Metallschnitt. Zwischen
1491 — 1495 druckte in Mainz Jakob Meydenbach; ihm folgte
Peter Friedberg 1493 — 1498. Von 1503 — 1531 finden wir als
Geschäftsnachfolger von Peter SchöfFer dessen ältesten Sohn
Johann SchöfFer in Mainz in Tätigkeit. Sein erstes größeres
Druckwerk war die erste deutsche Liviusausgabe in freier
Nachbildung: ROmische Historie | vß Tito liuio | gezogen
1505. Das Werk ist mit 250 Holzschnitten versehen, von
denen mehrere öfter und an den verschiedensten Stellen
wiederkehren. Auf Blatt 16 in der Dedikation dieses Werkes
an Kaiser Maximilian ist folgende Stelle gedruckt: »In
welicher Stadt — nämlich Mainz — auch anfengklich die
wunderbare kunst der Truckerey, vn Im ersten von dem
kunstreichen Johann Guttenbergk, do man zalt nach Christi
vnsers heren geburth Tausent vierhunderth vnd fünffzig
Jare erfunden vh darnach mit vleyß kost vnd arbeyt Johan
Fausten vnd Peter SchöfFers zu Mentz gebesserth vnd
bestendig gemacht ist worden.« Nach diesem sachgemäßen
Zeugnisse brachte es derselbe Johann SchöfFer in der Schluß-
schrift des 1509 von ihm gedruckten Enchiridions und des
vier Monate später erschienenen Breviariums Fertig, seinen
Großvater mütterlicherseits, Johann Fust, als ersten Erfinder
und Urheber des Buchdrucks hinzustellen. Die betreffende
Stelle aus der Schlußschrift lautet: »Impressum | Moguntie
impensis et opera honesti et pro vidi viri Joannis | SchefFer
ciuis Mogütini. Cuius avus primus artis Impres | sorie fuit
inuentor et autor.« Zu deutsch also: Gedruckt zu Mainz
mit Kosten und Mühe des ehrenvollen und sorglichen
Mannes Johann SchöfFer, Bürgers von Mainz, dessen Groß-
vater der erste Erfinder und Urheber der Buchdrucker-
kunst war. Von 15 19 — 1524 druckte Johann SchöfFer auch
verschiedene Schriften Ulrichs von Hütten. Von Peter
SchöfFer dem Sohn, dem jüngeren Bruder Johanns, von
1507 — 1520 in Mainz, sind nur einige kleine Schriften
24
bekannt. 151 8 druckte er in Worms bis 1529, ging dann
nach Straßburg und schließlich nach Venedig 1541 — 1542.
1508 — 1509 war Friedrich Hewmann aus Nürnberg als
Drucker in Mainz tätig. Nun folgen Mathes Auerbach von
Aschaffenburg 1529 und 1530, Ivo Schöffer, der Sohn Peter
Schöffers des Jüngeren, 1531 — 1555. Ivo Schöffers selige
Erben 1556— 1557, deren Geschäft Georg Wagner von 1558
ab fortführte, Peter Jordan 1532 — 1536, Franz Behem oder
Boehme aus Meißen 1540 — 1558, Johan Albin oder Albinus
1594 — 1622.
Bamberg. Bereits während der Tätigkeit Gutenbergs
hatte die Druckkunst in Bamberg Eingang gefunden. Ver-
mutlich verließ Albrecht Pfister um 1454 Mainz und ließ
sich in Bamberg als Drucker nieder. Ob das in der National-
bibliothek zu Paris befindliche Bruchstück des Donat, ferner
die Ablaßbriefe von 1454 und 1455, die Mahnung der
Christenheit etc. Gutenberg oder Pfister zuzuschreiben sind,
muß dahingestellt bleiben. Vergl. übrigens: Zedier. Die älteste
Gutenbergtype, Mainz 1902. Die Donatblätter werden im
Pariser Verzeichnis der ältesten Druck denkmäler etc. unter
Nr. 37 so aufgeführt: Fragment de Donat. Design^ quelque-
fois sous la d&iomination de Donat de 1451, parce que les
2 feuillets qui constituent ce fragment couvraient un livre
de comptes de 1451. Von Pfisters Drucken sind zu nennen:
Boners Edelstein oder Fabelbuch 1461, das Buch der vier
Historien (von Joseph, Daniel, Judith und Esther) mit den
Typen der 36zeiligen Bibel gedruckt und Belial oder der
Trost der Sünder (1462). Nach 1463, wo Pfister verschwindet,
bestand längere Zeit keine Druckerei in Bamberg. Dann
kam Johann Sensenschmid aus Eger von Nürnberg nach
Bamberg, wo er 1481 ein schönes Missale Babenbergense
und später zusammen mit Heinrich Petzensteiner bis 1490
noch mehrere Chorbücher und anderes druckte. Auch
Johannes Pfeyl 1497 — 15 12 druckte in Bamberg verschiedene
Chorbücher.
Straßburg. In Straßburg i. E. tritt uns Johann Mentel
oder Mentelin aus Schlettstadt als erster Drucker entgegen.
Diesem berühmten Straßburger Drucker ist ähnlich wie
Albrecht Pfister in Bamberg eine Zeitlang die Erfindung
der Buchdruckerkunst zugeschrieben worden. Er war viel-
leicht ein Schüler und Gehilfe Gutenbergs und erwarb 1447
das Straßburger Bürgerrecht. Wann Mentel zu drucken
25
begann, ist unbestimmt, jedenfalls hatte er 1461 die erste
Straßburger lateinische Bibel in zwei Bänden vollendet,
wie aus der Bemerkung des Rubrikators auf einem auf der
Freiburger Universitätsbibliothek befindlichen Exemplare
hervorgeht. Am Schlüsse des ersten Bandes steht von der
Hand des Rubrikators: Explicit Psalterium 1460, am Schlüsse
des zweiten: Explicit Apocalypsis anno domini M°ccc°lxi°.
Die zweite Ausgabe dieser lateinischen Bibel, etwa 1463,
ist mit romanischen Charakteren gedruckt und dürfte Mentel
also die Priorität bezüglich der Anwendung der Antiqua
vor Sweynheim und Pannartz in Rom und Günther Zainer
in Augsburg zukommen. Diese zweite sogenannte R-Bibel
enthält mehrfach das bekannte bizarre R Mentels. Mentel
hat mit wenigen Ausnahmen bei seinen Drucken Namen
und Jahreszahl weggelassen. Mentels Name findet sich im
Vorworte zu Sancti Augustini, De arte predicandi 1464
(welches Werk von Johannes Fust in Mainz 1466 nach-
gedruckt wurde), in des Vincentius Bellovacensis: Speculum
historiale von 1473 und in dem Speculum morale von 1476.
Von Mentel sind drei Verlagsverzeichnisse oder Anzeigen
bekannt, aus weichen 14 Mentelsche Drucke festgestellt
werden konnten. Der Text dieser Mentel sehen Anzeigen
ist unter anderem bei Kapp, Geschichte des deutschen Buch-
handels, S. 763 — 764, wiedergegeben. Madden schreibt
Mentel 21 unzweifelhafte Drucke in 41 Bänden, darunter
37 in Großfolio zu. Bei seinem am 12. Dezember 1478
erfolgten Tode war Mentel einer der reichsten Bürger Straß-
burgs.
Der zweite Typograph Straßburgs, Heinrich Eggestein
1464 — 1478, war eine Zeitlang Mentels Geschäftsgenosse.
Er druckte um 1466 die erste deutsche Bibel, deren Über-
setzer wahrscheinlich Nikolaus Syberus, Canonicus zu Eisen-
ach, gewesen ist. Durch mehrere rubrizierte Exemplare ist
erwiesen, daß die Bibel 1466 fertig vorgelegen haben muß,
also 17 Jahre vor Luthers Geburt. 1471 lieferte Eggestein
seinen ersten und zugleich den ersten Straßburger datierten
Druck, den Riesenfoliant von Gratiani Decretum cum appa-
ratu, wovon 1472 die zweite Ausgabe erschien, obwohl sich
Peter Schöffer in Mainz in demselben Jahre beeilt hatte,
die Straßburger Ausgabe nachzudrucken. In demselben
Jahre druckte Eggestein noch die Constitutiones Clementi V.,
in dessen Explicit er seinen Namen nennt und hinzufügt,
26
daß voil ihm zahllose Werke über göttliches und mensch-
liches Recht ausgegangen seien. 1473 druckten Georg
Huszner und Johann Bekenhub (auch Johann Beckenhaub
von Mainz) das Speculum Judiciale des Bischofs Guilielmus
Durandus, Dieser Spiegel der Rechtswissenschaft ist ein
typographisches Meisterwerk und auch dadurch bemerkens-
wert, daß es aus Kupfer gebildete Typen »exsculptae aere
literae« enthält, wie aus dem Explicit ersichtlich (Hain 6506).
Husznfers spätere Drucke führen nur noch seinen Namen
allein. Wie der von 1473 — 1478 vorkommende Drucker
»C. W. Bürger von Straßburg c zu benennen ist (Clas
Wencker?) steht dahin. Ein bedeutender Drucker war auch
Martin Flach, Martinus Flaccus oder Martinus Simus 1475
bis 1501, von welchem 70 Drucke mit Namen bekannt sind.
Sein Sohn, Martin Flach der Jüngere, druckte bis 1525.
Heinrich Knoblochzer druckte um 1477 — 1485 namentlich
deutsche Werke geringeren Umfanges. Adolf Rusch von
Ingweiler war zuerst Gehilfe, dann Schwiegersohn von
Johann Mentel, nach dessen Tode er 1478 die Offizin selb-
ständig übernahm. Er druckte unter anderem von 1478 bis
1 480 die Biblia latina cum glossa ordinaria Walafridi Stra-
bonis et interlineari Anselmi Laudunensis in vier Großfolio-
bänden und starb 1489.
Mentels zweiter Schwiegersohn und Nachfolger von
Rusch war Martin Schott 1481 — 1498. Von 1482 — 1508
druckten in Straßburg ferner Johann Pryß (auch Briese,
Pryse, Priiscius, Priis, Prues, Prus, Pryhs und Pruß gedruckt)
und bis 152 1 Joh. Pryß junior. Pryß senior druckte be-
sonders liturgische Werke, Martyrologien, Meßbücher, Gra-
duale, Psalter und Schriften aus allen Gebieten der Lite-
ratur. Sein Sohn druckte nach 1 5 1 9 auch zahlreiche lutherische
Schriften nach.
Einer der bedeutendsten Straßburger Drucker war Jo-
hann Reinhardt aus Grüningen, gewöhnlich Johann Grü-
ninger genannt, 1483 — 1528, aus dessen Pressen eine große
Anzahl von theologischen Werken, hauptsächlich in deutscher
Sprache, Volksbücher, poetische Literatur u. s. w. hervor-
ging; sein Verlag erstreckte sich auf alle Zweige der
Wissenschaft. Auch für auswärtige Verleger war er stark
beschäftigt. Grüninger war ein großer Nachdrucker, suchte
sich selbst aber durch Privilegien gegen Nachdruck zu
schützen.
27
Von den kleineren Druckern sind zu nennen: Peter
Attendorn 1489, Johann Knobloch, Martin Flachs Nach-
folger 1497 — 1528, Mathias Hupfuff 1499 — 1520, welcher
hauptsächlich volkstümliche und deutsche Schriften heraus-
gab, Bartholomäus Kistler 1497 — 1509, Johann Schott oder
Scotus, der Sohn Martin Schotts und Enkel Mentels von
1500 — 1545, Matthias Brant, ein Bruder des berühmten Se-
bastian Braut, 1500, Johann Wehinger 1502 — 1504, Thomas
Swop 1504, Hieronymus Greff 1502, Matthias Schürer oder
Schurer, Dr. artium, welcher von 1508 — 1521 gegen 250
Werke veröffentlichte; Renatus Beck aus Köln 1511 — 1522,
Gehilfe, Schwiegersohn und Nachfolger des älteren Pryß,
Konrad Kerner von Steinfeld um 15 17, Ulrich Morhard
1519 — 1522, Johann Herwagen 1522 — 1528, Jörg Kunnast um
1520, Wolff Kopffei oder Wolfgangus Cephalaeus 1522 bis
1534, Johann Schwan 1524, Peter Kornmann 1526, Balthasar
Beckum 1528 — 1531, Christian Egenolph 1529 — 1530, Hein-
rich Sybold um dieselbe Zeit, Georg Ulricher 1529 — 1536,
Peter Schöffer, der zweite Sohn des alten Peter Schöffer
von Mainz 1530 — 1535, Matthias Apiarius oder Bienenvater
l 533 — x 539» Johann Albrecht 1533, Wendel, Theodosius
und Josias Richel, die Nachkommen des berühmten Bern-
hard Richel von Basel 1535 — 162 1, Jakob Cammerlander
1535 — x 54 2 » Crato Mylius 1537— J 545» Paul und Georg
Messerschmidt um 1560, Bernhard Jobin und Erben 1570
bis zum Ende des Jahrhunderts.
Köln. Nach Ennen befinden sich in der stadtischen
Bibliothek zu Köln noch heute 406 Kölner Wiegendrucke,
ein Beweis, daß die Druckkunst in der alten Stadt schon
frühzeitig eine große Ausbreitung gewonnen haben mußte.
Der erste Drucker Kölns war Ulrich oder Udalricus Zell
von Hanau, der sich, wie Peter Schöffer, clericus Mogunti-
nensis nannte und die Kunst unmittelbar nach der Plünde-
rung von Mainz nach Köln brachte. 1466 erschien sein
erster datierter Druck: Liber Joannis Chrysostomi super
Psalmo quinquagesimo, dem jedoch höchstwahrscheinlich
einige undatierte Drucke vorangegangen sind. 1473 ver-
legte Zell seine Druckerei in das bei der gleichnamigen
Kirche gelegene Haus »Bei Lyskirchen«, wie auch der Zu-
satz »apud Lyskirchen« auf mehreren seiner Drucke vor-
kommt. Von Zell kennt man ungefähr 120 Drucke, darunter
eine lateinische Bibel fum 1470;. Seine Tätigkeit als Drucker
28
scheint nur bis 1494 gedauert zu haben; in diesem Jahre
erscheint das letzte datierte Werk aus seiner Presse: Gerardi
Hardervici commentarii in quatuor libros novae logicae
Alberti Magni.
Der zweite kölnische Drucker war Arnold ther Hoernen,
auch ter hoyrnen, ter huernen, therhurnen 1469 — 1483.
Man kennt gegen 60 Drucke von ihm, von denen 25 seinen
Namen oder sein Druckerzeichen tragen. In seinem Drucke
»Sermo ad populum praedicabilis« von 1470 wendet ther
Hoernen Blattzahlen in arabischen Ziffern an.
Einer der bedeutendsten Buchdrucker Kölns war Johann
Koelhoff aus Lübeck, auch Colhoff oder Coelhoff de lubec
1470 — 1493. In einem Koelhoffschen Drucke: Nideri prae-
ceptorium divin ae legis von 1472 finden sich Signaturen.
Dies sind numerierte Buchstaben, später Zahlen, welche
am Fuße der Schöndruckseite der ersten Blätter einer jeden
Lage oder eines jeden zusammengefalteten Bogens stehen;
sie laufen immer bis zum ersten Blatt der zweiten Hälfte
einer Lage, so daß also eine Lage von vier Bogen mit
Ai — 5 für die erste Lage signiert ist, während die Blätter
6 — 8 keine Signatur tragen. Die Signaturen laufen im
Alphabet weiter, also B, C, D etc. und sollen die Aufein-
anderfolge der einzelnen Lagen bezeichnen. Von Koelhoff
sind 80 Drucke bekannt. Ihm folgte sein Sohn gleichen
Namens 1494 — 1500, unter dessen Drucken sich: Die Chro-
nica van der | hilliger Stat vä Coelle 1499 befindet. Diese
mit Schwabacher Typen gedruckte, etwa 400 Holzschnitte
enthaltende Chronik trägt auf Blatt 311 und 312 die be-
kannte Nachricht von der Erfindung der Buchdruckerkunst
durch Johann Gutenberg in Mainz um 1440 und deren Voll-
endung im Jahre 1450.
Von 1470— 1477 druckte in Köln Peter von Olpe; es
sind nur vier Werke von ihm bekannt. Einmal nennt er
sich Petrus in altis de Olpe. Man glaubt daher, daß er
Bergmann hieß und von Olpe in Westfalen gebürtig war.
Conrad Winter von Homburg, auch einfach Conrad von
Homburg oder Conradus de Hoemborch geheißen, druckte
etwa von 1472 — 1482. 1479 erschien bei ihm eine schöne
lateinische Bibel, in welcher es am Schlüsse heißt: 'im-
pressum in civitate Coloniensi per Conradum de hom-
borch: admissum et approbatum ab alma universitate
Coloniensi«. Dies ist der erste, auf einem Kölner Druck-
29
werke befindliche Zensurvermerk, wie sie später noch öfter
vorkommen.
Nikolaus Götz von Schlettstadt druckte 1474 — 1478,
Bartholomäus von Unckel 1475 — 1485. Von letzterem sind
etwa zwanzig Drucke vorhanden, von denen der Sachsen-
spiegel in niederdeutscher Sprache der wichtigste ist. Nun
folgt Johann Guldenschaff aus Mainz 1477 — 1487, dessen
nicht sehr zahlreiche Drucke durch schöne Schriften aus-
gezeichnet sind, welche später an die Klosterdruckerei
Retro Minores (hinter den Minoriten) 1501 — 1504 und an
Martin von Werden 1504 — 15 16 übergegangen zu sein
scheinen.
Der Begründer der berühmtesten Kölner Offizin war
Heinrich Quentel 1479 — 1503. Sein erstes Werk war die
Summa de casibus conscientiae des Astexanus de Ast 1479,
ein Riesenwerk von 1030 großen Folioseiten mit vollstän-
diger Datierung und Druckfirma. Die falschlich dem Ni-
kolaus Götz zugeschriebene Kölner Bibel in niederdeutscher
Sprache dürfte ebenfalls als Qüentels Werk zu bezeichnen
sein und ist wahrscheinlich schon vor der Summa fertig-
gestellt worden. Aus Qüentels Druckerei gingen gegen 200
Drucke hervor; die Druckerei wurde bis 1520 für Rechnung
der Kinder fortgesetzt. Eine Druckerfirma: Coloniae in
platea ciuica apud Helisabet viduam lieferte 1518— 1519
zwei Werke. Panzer hält sie für die Witwe Heinrich
Qüentels. Da dessen Druckerei sich aber auf dem Domhofe
befand, so ist anzunehmen, daß es die Witwe Martins von
Werden war. Übrigens, trägt das 15 18 apud Helisabet
viduam erschienene Her. Bu | schii Pasiphili. | Decimatio-
num Plau | tinarum etc. das Druckerzeichen Qüentels. Peter,
der Sohn Heinrich Qüentels, führte die Druckerei von 1520
bis 1540. Ihm folgte sein Sohn Johann bis 1550, dann
dessen Erben bis um 1560, später mit Gervinus Calenius
zusammen.
Ludwig von Renchen druckte von 1484 — 1489 einige
Kirchenbücher und das gesuchte »Dytsche Passional«. Er
lebte noch bis 1501 und gehört zu den Buchdruckern und
Buchhändlern, welche in diesem Jahre die Hilfe des Papstes
gegen die Zensurvorschriften des erzbischöflichen Offizials
anriefen. Cornelius von Zyrychzee, aus der Stadt Zirikzee
in Seeland, druckte von 1489 — 151 7, Hermann Bongart,
Bomgart, Baumgart oder Bungaert aus Kettwig a. d. Ruhr,
30
druckte von 1493 — *5 21 religiöse, kirchliche und liturgische
Werke, Johann von Landen 1496 — 1521, Heinrich von Neus
oder Henricus de Nussia fertigte zahlreiche deutsche Drucke.
Ein sehr altes Geschäft ist die von Johann Gymnicus
(Gymnich) 15 16 begründete Druckerei, die von 1529 ab
unter dem Signet des Einhorns geführt, in dem Einhorn-
hause, Unter Fettenhennen Nr. 13, als Rommerskirchens
Buchhandlung und Buchdruckerei das 350jährige Bestehen
in jenem Hause feiern konnte. Joh. Gymnicus der Erste
wirkte von 15 16 — 1544; ihm folgten seine Söhne Martin
und Johann der Zweite, sowie des letzteren Sohn Johann
der Dritte bis 1596. Hierauf besaßen die Firma durch Ver-
heiratung und Verschwägerung im siebzehnten Jahrhundert
die Familien Hierat und Kinck, im achtzehnten Jahrhun-
dert Heinrich Rommerskirchen I., Christian und Johann
Heinrich Simonis, Joh. Wilh. Krakamp und Heinr. Jos.
Simonis. Nachdem verschiedene Rommerskirchen, zuletzt
Peter Heinrich, bis 1868 ihre Eigentümer gewesen waren,
übertrug der letztgenannte das Geschäft auf Julius Meilin g-
haus (bis 1896).
Eucharius Hirtzhorn oder Cervicornus druckte von
I5 X 6 — 1543 hauptsächlich schöne lateinische und griechische
Klassiker, eine kurze Zeitlang auch gemeinschaftlich mit
Hero Fuchs oder Alopecius 152 1 — 1540. Johannes Heil oder
Soter druckte von 15 18 — 1536 und seine Söhne Melchior
und Jakob bis 1562. Außer Kaspar van Gennep oder Geni-
paeus, Johann van Kempen oder Kempensis, waren in Köln
noch die Brüder Nikolaus und Konrad Caesarius 151 8 bis
1524 tätig. Etwa 1524 — 1529 druckte in Köln auch Franz
Birckmann, eine bedeutende Buchhändlergröße des sech-
zehnten Jahrhunderts, der Begründer einer Buchhändler-
familie, welche nahezu an zweihundert Jahre mit dem be-
kannten Signet in pingui gallina bestanden und der noch
heute »Unter Fettenhennen« geheißenen Straße den Namen
gegeben hat. Nach Franz Birckmanns Tode übernahm sein
Bruder Arnold das Geschäft, welcher 1542 starb. 1548 und
1549 kommt die Firma seiner Witwe vor; die Firma wird
aber Anfang der fünfziger Jahre in Arnold Birckmanns
Erben geändert. 1585 ging die Firma an Arnold Mylius
über und erlosch 1731.
Außerdem seien von Kölner Druckern noch genannt:
Hans Prael 1530 — 1533, Melchior von Neus oder Nove-
31
sianus 1530 — 1538, Henricus Mameranus und Henricus
Artopaeus um 1550, Johannes Novesianus um 1550, Ni-
kolaus Graphaeus um 1566, Maternus Cholinus 1570 — 1575,
Peter Horst um 1580.
Basel. Die vorteilhafte Lage Basels an verschiedenen
wichtigen Verkehrswegen, der Unternehmungsgeist und
Reichtum seiner Einwohner, die Gründung der Universität
1460 und sonstige günstige Umstände mußten Basel von
vornherein als günstigen Boden für die neue Kunst er-
scheinen lassen. Berthold Ruppel oder Rodt von Hanau
(um 1464 — 1478), auch Bertholdus de Basilea, Bertolff von
Hanowe, Röpel und Rippler genannt, welcher 1455 im
Prozeß Fusts gegen Gutenberg als des letzteren Diener
und Druckerknecht bezeichnet wird, brachte die Druck-
kunst nach Basel; wann, ist nicht bekannt. Ein auf der
Pariser Nationalbibliothek befindliches Exemplar des Rup-
pelschen Druckes: Gregorii Magni Moralia seu expositio
in Jobum, trägt den Eintrag der Jahreszahl 1468 des Käufers.
Die Herstellung der Typen, die Einrichtung der Druckerei
und der Druck des großen Folianten selbst haben doch
entschieden längere Zeit erfordert, so daß das Erscheinungs-
jahr wohl früher anzusetzen ist. Das Exemplar dieses Werkes
in der Klemmschen Sammlung trägt auf dem dem letzten
Blatte desselben folgenden halben Blatte beiderseitig in
Höhe der übrigen Kolumnen ein Verzeichnis der Emen-
danda et Corrigenda, also ein Druckfehler-Verzeichnis, wohl
das erste Exemplar seiner Gattung. Ein anderer, den Namen
Bertoldus in basilea tragender Druck des Conradus de
Mure, Turicensis ecclesiae cantor: Repertorium Vocabu-
lorum (um 1466) ist mit denselben Typen hergestellt wie
der Gregorius. Ein Beweis für den frühen Beginn des
Basler Buchdruckes dürfte auch in dem 1471 ausge-
brochenen Strike zu finden sein, den die Basler Buch-
druckerknechte Ende 147 1 gegen »die Meister, so die
Bücher drucken,« durchsetzten.
Von 1469 — 1491 druckte in Basel Michael Wenszler,
als dessen erstes Werk das in Gemeinschaft mit Friedericus
Biel gedruckte Liber Epistolarum des Gasparinus Barzizius
Pergamensis (etwa 1469) gilt. 1475 druckte Wenszler mit
Berch. Richel zusammen das Quadragesimale des Robertus
(Caracciolus) de Licio, 1488 gemeinsam mit Jakob Küchen
ein Graduale. Von Wenszlers Tätigkeit in Basel sind
32
28 Drucke bekannt. Bernhard Richel 1472 — 1486 hatte bis
1478 vier lateinische Bibeln vollendet und war der erste
Basler Drucker, welcher deutsche Werke brachte, so z. B.
die erste Ausgabe des Sachsenspiegels 1474, zugleich das
erste in Basel erschienene Buch mit Angabe des Druckers
und des Jahres. Von Eberhard Fromolt kennt man nur
zwei Drucke aus dem Jahre 1481.
Johann Amerbach aus Reutlingen 1478 — 15 14 war einer
der berühmtesten und gelehrtesten Drucker Basels. Nach-
dem er in Paris den Grad eines Magisters erlangt hatte,
war er eine Zeitlang Korrektor (Textesrevisor) bei Anton
Koberger in Nürnberg und errichtete dann wahrscheinlich
schon vor 1478 eine Druckerei in Basel. 1479 — 1489 voll-
endete Amerbach neun Bibelausgaben; der letzte mit seinem
Namen versehene Druck ist das Decretum Gratiani von
15 12. Die von ihm vorbereitete Herausgabe der Werke
des heil. Hieronymus unterbrach sein Tod 15 14; sie wurden
von seinem Schüler Johann Froben 15 16 im Druck voll-
endet. Von 1500 an druckte Amerbach meist gemeinsam
mit Johann Petri von Langendorf a. d. Saale und mit Joh.
Froben.
Von Johannes de Besickein oder Besicken aus Besig-
heim in Württemberg ist nur ein Basler Druck von 1483
bekannt. Nikolaus Kesler von Bottwar in Württemberg
druckte von i486— 1509 in Basel 62 Werke mit seinem
Namen; wahrscheinlich ließ er auch einen Teil der Auflage
seiner Erzeugnisse mit dem Namen Antwerpen als Druck-
ort versehen: Um 1488 kommt Kesler als Mitglied der
Brüderschaft der St. Lukasgilde zu Antwerpen vor. Jakob
von Pforzheim aus Kempten druckte von 1488 — 15 18 in
Basel 49 Werke. Michael Furter ließ von 1490 — 15 17
mehrere mit Holzschnitten geschmückte und auch einige
deutsche Bücher aus seinen Pressen hervorgehen. In einem
seiner Drucke: Reformatorium vite morumque et honestatis
clericorum saluberrimum steht am Schlüsse irrtümlich die
Jahreszahl M . CCCC . XLIIII statt M.CCCC.XCIIII, so daß
er eine Zeitlang für den allerfrühesten Buchdrucker gehalten
wurde. Von Leonhard Ysenhut sind zwei deutsche Werke
von 1489 bekannt geworden.
Der gelehrte Johannes Froben, geboren um 1460 in
Hammelburg in Unterfranken, studierte in Basel, lernte
hier Johann Amerbach kennen, bei welchem er eine Zeitlang
33
als Korrektor tätig war und begann 1491 seine Tätigkeit
als Drucker und Verleger. Sein erstes Werk war eine
lateinische Bibel in Oktav mit ganz feiner gotischer Diamant-
schrift. Mit Johann Amerbach und Johann Petri von Langen-
dorf war er zeitweilig zu gemeinschaftlichen Unternehmungen
verbunden. Froben verkehrte mit vielen gelehrten Männern
seiner Zeit und war besonders mit Erasmus von Rotterdam
befreundet. Holbein der Jüngere, Urs Graf u. a. lieferten
ihm Zeichnungen zu seinen Werken. 1500 heiratete Froben
die Tochter des gelehrten und wohlhabenden Basler Buch-
händlers Wolfgang Lachner aus Neuburg an der Donau
und arbeitete nun mit diesem gemeinschaftlich. Froben hat
nie ein deutsches Buch gedruckt und etwa 257 meist sehr
bedeutende und umfangreiche Werke allein oder in Gemein-
schaft mit anderen hergestellt. Er starb im Oktober 1527.
Sein Sohn Hieronymus 1501 — 1563 hatte schon 1520 selb-
ständig und von 1528 — 1531 mit seinem Stiefvater Johann
Herwagen zusammen gedruckt. Herwagen schied jedoch
153 1 aus der Firma aus und druckte bis 1555 m Basel
allein (1523 — 1528 druckte er in Straßburg). Sein Sohn
Johannes Herwagen druckte von 1557 — 1564. Dessen Witwe
heiratete später Johannes Oporinus. Der Schwager von
Hieronymus Froben, Nikolaus Episcopius, das ist Nikolaus
Bischoff aus Rittershofen bei Weißenburg, trat mit diesem
in Gemeinschaft und beide druckten bis 1563.
Johann Bergmann von Olpe druckte in Basel von
1494 — 1499 unter anderem auch die erste Ausgabe von
Seb. Brants Narrenschiff 1494. Johann Petri von Langen-
dorf 1494 — 15 14 druckte meist gemeinschaftlich mit Joh.
Amerbach und Joh. Froben. Nikolaus Lamparter ist von
1505 — 1519 tätig. Adam Petri von Langendorf 1508 — 1528,
ein Neffe von Johann Petri, druckte zahlreiche Schriften
Luthers nach und gelangte durch den großen Absatz der-
selben zu Reichtum. Von Adam Petris Nachkommen ist
Heinrich Petri um 1523 — 1573 tätig. Er wurde von Karl V.
1556 in den Ritterstand erhoben und nannte sich fortan
Henric-Petri. Unter seinen Verlagswerken befinden sich
über vierzig alte Klassiker, eine von Sebastian Münster
besorgte hebräisch-lateinische Bibel, Werke von Petrarca,
Poggio und Kopernikus. Seine Söhne Sixtus und Sebastian
Henric-Petri führten die Druckerei bis in die ersten Jahr-
zehnte des siebzehnten Jahrhunderts fort.
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 3
34
Zwischen 1509 und 1522 druckte auch Pamphilus
Gengenbach, zugleich Dichter und Dramatiker. Ferner
druckten in Basel Andreas Cratander 1518 — 1536, Thomas
Wolf 15 19— 1535, Valentin Curio 152 1 — 1535, Johann Bebel
von 1523 ab, auch zusammen mit Cratander und Michael
Isengrin von 153 1 ab, Johannes Faber Emmeus von 1526
bis 1529, Johannes Walder, Robert Winter von 1533 ab,
Thomas Platter, Bartholomäus Westhemer oder Westheymer
von 1536 ab, Nikolaus Brylinger, auch zusammen mit
Bartholomäus Calybaeus, von 1537 ab.
Von 1540 — 1586 entfaltete Johannes Oporinus, zu deutsch
Herbster, eine großartige Tätigkeit in Basel. 1539 verband
er sich mit seinem Schwager Robert Winter, mit Thom.
Platter und mit Balthasar Ruch zu einem gemeinsamen
Geschäftsbetrieb. Sie erwarben die Druckerei von Andreas
Cratander, trennten sich aber nach einigen Jahren wieder.
Oporinus besaß eine staunenerregende Arbeitskraft. Als
Leiter seiner großen Druckerei, die in den 28 Jahren ihres
Bestehens über 750 Werke lieferte, fand er auch noch Zeit
zur Abfassung mehrerer gelehrter Schriften, zu Über-
setzungen des Xenophon und Theokrit, zur Anfertigung
großartiger Register zu Plato, Aristoteles, Plinius und vielen
anderen griechischen und lateinischen Klassikern. Er starb
1568 in zerrütteten Vermögensverhältnissen.
Zürich. In Zürich ist im fünfzehnten Jahrhundert von
der Druckkunst keine Spur zu finden. Das erste Druckstück
ist ein ^ Brief«, ein Einladungsschreiben des Züricher Rats
vom 6. Januar 1504 zu einem Freischießen. 1508 druckte
Hans am Wasen in Zürich einen mit Holzschnitten ver-
sehenen Kalender. 15 19 erhielt der Drucker Christoph
Froschauer aus Neuburg bei Otting in Bayern das Züricher
Bürgerrecht. Seine ersten datierten Drucke stammen aus
152 1. Er schloß sich der Reformation an und druckte an
75 Schriften seines Freundes Zwingli. Von 1524 — 1564
druckte Froschauer in unzähligen Ausgaben die Bibel und
einzelne Teile derselben. Er starb am 1. April 1564.
Augsburg. Augsburgs erster Drucker war Günther
Zainer von Reutlingen 1468 — 1477, von dem man 30 Werke
kennt. Besonders erwähnenswert sind seine beiden deutschen
Bibelausgaben, von denen diejenige mit der Jahreszahl 1477
zugleich die erste datierte deutsche Bibel ist. Der Zainer-
sche Druck: Isidori Hispalensis Etymologiarum libri XX
35
147 2 i st i n romanischen Typen (Antiqua) gesetzt. Johannes
Schüßler druckte von 1470 — 1472. 1470 brachte er die erste
lateinische Ausgabe des Josephus und 147 1 die Editio
princeps des Orosius. 1472 gingen fünf Druckpressen
Schüßlers mit allem Zubehör für 73 Gulden an das Kloster
St. Ulrich und Afra in Augsburg über. Die nunmehrige
Klosterdruckerei scheint nach dem 1474 erfolgten Tode
des Abtes Melchior nicht mehr lange bestanden zu haben.
Christmann Heyny 1471 — 1481 scheint mit Zainer zusammen
gearbeitet zu haben. Klemm nennt von ihm nur zwei mit
Zainers fetter gotischer Type gedruckte Werke. Ein viel
bedeutenderer Drucker war Johann Bämler 1472 — 1492.
Er druckte etwa 60 Werke und pflegte besonders deutsche
Sprache und Literatur. Sehr produktiv war Anton Sorg
1475 — 1493. Er gab 1483 das erste gedruckte Wappen-
buch: »Das Conciliumbuch geschehen zu Costencz« heraus.
Diese berühmte erste Ausgabe der Beschreibung des Konzils
zu Konstanz 141 4 enthält 1200 Holzschnitte, von denen
1156 die Wappen all der vornehmen auf dem Konzil ver-
sammelten Männer der ganzen Christenheit darstellen,
während 44 Holzschnitte zur Veranschaulichung der Auf-
züge, Feste und Begebenheiten dienen. 1477 und 1480
druckte Sorg auch zwei deutsche Bibeln. Auch ein Ver-
lagsverzeichnis in deutscher Sprache über 35 Werke ist
von Sorg bekannt.
Nun folgen Jodocus Pflanzmann, von dem die dritte
deutsche Bibel herrührt. Johann Wiener de Wienna 1475
bis 1479 (vielleicht 1476 in Vicenza?), Johannes Keller 1478,
Johann Blaubirer 148 1, Hermann Kästlin 148 1 — 1488. Diese
alle überragt Hans oder Johann Schönsperger, 1481 bis
1524, welcher sich während seiner 44jährigen Tätigkeit
ein unvergängliches Denkmal durch die vortrefflich aus-
gestatteten und illustrierten Erzeugnisse seiner Presse ge-
setzt hat. Von diesen seien besonders genannt zwei deutsche
Bibeln von 1487 und 1490 mit schönen Holzschnitten, das
neue Testament von 1523 nach Luthers Übersetzung mit
Holzschnitten von Johann Schäufelein und vor allem der
Theuerdank: Die geuerlicheiten vnd eins teils | der ge-
schienten des loeblichen streyt | paren vnd hochberuembten
helds | vnd Ritters Tewrdannckhs (15 17). Gedruckt in der
Kayserlichen | Stat Nürnberg durch | den Eltern Hannsen
Schönsperger | Burger zu | Augspurg. Der Text dieses in
36
seiner typographischen Ausführung unübertroffenen Meister-
werkes stammt von Melchior Pfinzing, welcher demselben
zur Enträtselung der unter der Allegorie versteckten histori-
schen Namen und Begebenheiten einen Schlüssel beigefügt
hat, die 118 prachtvollen Holzschnitte von Schäufelein,
Burgkmair und anderen. Schönsperger wurde zum Druck
des Werkes vom Kaiser Maximilian nach Nürnberg be-
rufen. Die zweite Ausgabe des Werkes druckte Schön-
sperger 15 19 in Augsburg.
Der berühmteste Buchdrucker Augsburgs, Erhard
Ratdolt, übte seine Kunst von 1476 — 1486 in Venedig aus
und folgte i486 den vielfach an ihn ergangenen Auf-
forderungen zur Rückkehr in seine Vaterstadt, wo er bis
15 16 tätig war. In Augsburg druckte Ratdolt u. a. eine
Reihe unvergleichlich schöner Chorbücher in rot und
schwarz. Als Drucker schwieriger mathematischer Werke
erwarb er sich den Namen eines Beschützers und Vaters
der Mathematiker. Ein von ihm 1491 gedrucktes Liber
Missalis Augustensis enthält Proben von Notendruck mit
beweglichen Typen, ein sprechendes Zeugnis für Ratdolts
berühmte Kunstfertigkeit.
Von weniger bedeutenden Druckern Augsburgs seien
genannt: Hans Schobser 1488 — 1493, Peter Berger
1488 — 1489, Christoph Schaitter 1493, Johann Froschauer
oder Johann Schauer 1494 — 1519, Lucas Zeissenmayer
1495 — 1502, Erhard Oeglin 1505 — 1518, ausgezeichnet
durch die Schönheit seiner musikalischen und hebräischen
Druckwerke, Johann Otmar von Reutlingen (in Reutlingen
1479 — 1495, dann in Tübingen), welcher besonders deutsche
Schriften druckte, Georg Nadler 1508 — 1521. Von 151 7
bis 1522 druckten Dr. med. Siegmund Grimm und Max
Wirsung gemeinschaftlich, von 1522 — 1524 Dr. Grimm
allein. Diese Druckerei scheint an Simprecht Ruff über-
gegangen zu sein, welcher nach Falkenstein S. 161 Faktor
der Grimm- Wirsungschen Offizin war, nach Zapf S. 46 auf
Kosten Grimms, nachher für sich selbst gedruckt haben
soll. Eine Evangelienharmonie: Dye Euangelisch hystori
trägt am Schlüsse des letzten Blattes recto die Drucker-
firma Simprecht Ruffs, auf der Versoseite dagegen das
Druckerzeichen Grimms.
Ob Sylvan Otmar 15 14 — 1530 ein Verwandter von
Johann Otmar ist, weiß man nicht. Von 15 14 — 15 19 druckte
37
Johannes Miller, bekannt durch seine Freundschaft mit
Conrad Peutinger, 1520 — 1523 Melchior Ramminger, von
1524 — 1545 Heinrich Steiner oder Henricus Silicenus.
Steiners zahlreiche Druckwerke, meist Übersetzungen
griechischer und lateinischer Schriftsteller, zeichnen sich
durch geschmackvolle, kostbare Ausstattung mit Holz-
schnitten von Burgkmair, Graf, Schäufelein u. a. aus. •
Ulm. Nach den Untersuchungen von Ilgenstein ist
Johann Zainer von Reutlingen 1469 — 1520 als erster Ulmer
Buchdrucker anzusehen. Man kennt von ihm gegen 80 meist
mit Holzschnitten und Rand Verzierungen in Holzschnitt
ausgestattete Drucke. Der zweite Buchdrucker Ulms ist
Leonhard Holl 1482 — 1484. Er war vorher Spielkarten-
drucker. Sein erster Druck war die Cosmographia des Clau-
dius Ptolomaeus Alexandrinus mit 32 in Holz geschnittenen
Landkarten, in welche zum Teil Typen eingesetzt werden
konnten. Das Werkzeug zu dieser Ausgabe war Holl
später genötigt, dem Venetianer Justus de Albano zu
überlassen, welcher i486 durch seinen Werkführer Johann
Reger eine neue Ausgabe drucken ließ. Er wurde Schulden
halber 1484 aus Ulm verwiesen. Dasselbe Schicksal hatte
Konrad Dinckmut 1482 — 1496, von welchem übrigens auch
ein xylographischer Donat in der Klemmschen Sammlung
bekannt ist. Der schon erwähnte Johann Reger druckte
i486 — 1499 m Ulm etwa ein Dutzend Werke. Johann
Scheffler druckte von 1493 — 150 1. Johann Grüner, der
Rektor der lateinischen Schule in Ulm, welcher 15 15 von
Johann Zainer wegen seines Schulbücherhandels beim Rat
verklagt wurde, ein äußerst vielseitiger Mann, betrieb von
1522 — 1532 eine Druckerei in Ulm.
Nürnberg. Die Druckkunst wurde in Nürnberg von
Johann Sensenschmid aus Eger und dem aus dem Fust-Guten-
bergschen Prozeß 1455 bekannten Gehilfen Gutenbergs,
Heinrich Kefer, 1470 eingeführt. Die Genossenschaft dieser
beiden Drucker dauerte bis 1473, in welchem Jahre das einzige
Werk herauskam, das ihre gemeinschaftliche Firma trägt,
die: Summa Theologiae seu Pantheologia des Reynerus de
Pisis, 1473 zwei Großfoliobände von 439 und 421 Blättern,
ein musterhaft schönes Druckdenkmal. Nachdem Kefer
1473 aus der Firma ausgetreten war, verband sich Sensen-
schmid mit Andreas Frisner aus Wunsiedel, welcher von
1465 ab in Leipzig immatrikuliert gewesen und magister
38
artium war. Sensenschmid und Frisner arbeiteten von
1473 — 1478 zusammen, dann ging Frisner nach Leipzig,
wo er Professor der Theologie wurde und 1482 Rektor
der Universität war. Von 1481 — 1490 finden wir Sensen-
schmid in Bamberg. Von 147 1 — 1474 betrieb der Mathe-
matiker Johannes Regiomontanus oder de Monteregio, auch
Molitor, Kunsperg, Johannes Germanus oder Francus
genannt, eigentlich Johann Müller von Königsberg in
Franken, mit Unterstützung des reichen Nürnbergers
Bernhard Walther in Nürnberg eine Druckerei zum Druck
mathematischer Werke.
Der größte Nürnberger Drucker und Buchhändler war
Anton Koberger 1472 — 15 13, von welchem sein Zeitgenosse
Johann Neudörffer erzählt: »Dieser Koberger hatte täglich
mit 24 Pressen zu drucken; dazu hielt er über hundert
Gesellen, die waren einesteils Setzer, Correctores, Drucker,
Posselierer, Uluministen, Componisten, Buchbinder.« Die
Zahl der Kobergerschen Drucke beträgt etwa 220, darunter
allein ^^ Bibeln und eine Reihe dickleibiger Folianten,
welche unter den Titeln: Summa, Glossa, Speculum,
Catholicon etc. die Gelehrsamkeit jener Zeit alphabetisch
aufzeigten. Von den mit Holzschnitten versehenen Drucken
Kobergers sind seine deutsche Bibel von 1483, der Schatz-
behalter oder schrein der waren reichthümer des heils vnnd
ewyger Seligkeit genannt 1491 und das REgister des buchs
der Croniken vnd geschichten, mit figuren und pildnussen
von anbegin der weit bis auf diese vnsere Zeit 1493 mit
etwa 2000 Holzschnitten an erster Stelle zu erwähnen.
Von 1472 — 1497 finden wir in Nürnberg Friedrich
Creußner, von 1479 — 149 1 die Druckerei des Augustiner-
klosters, 1480 — 1482 Konrad Zeninger aus Mainz, 1483
bis 1499 Peter Wagner oder Currifex, welcher mit den
Typen Zeningers druckte, Georg Stuchs von Sulzbach
1484 — 15 15, durch den Druck seiner prachtvollen Meßbücher
berühmt, Kaspar Hochfeder 1491 — 1498, Hieronymus Höltzel
von Traunstein 1496 — 1525, welcher ebenfalls prachtvolle
Chorbücher druckte. 1502 — 1513 druckte in Nürnberg
Johann Weyssenburger, ein Priester, welcher sich in ver-
schiedenen Schlußschriften selbst sacerdos oder presbyter
genannt hat, um 1502 Georg Schenck, 1505 — 1514 Wolff-
gang Huber, 1509 — 1535 Friedrich Peypus, welcher sich
auch Artemisius (Beifuß) nannte und dessen erster mit den
39
Typen der Schedeischen Chronik Kobergers hergestellter
Nachdruck des Lutherschen neuen Testaments von 1524
als die schönste von allen Ausgaben gilt, 15 10 — 1521 Hans
Stuchs, 1514 — 1525 Jobst Gutknecht, 15 17 Hans Schön-
sperger von Augsburg den Teuerdank, 1524 — 1550 Johann
Petrejus, welcher durch Korrektheit und Schönheit seiner
Ausgaben- alle anderen Nürnberger Drucker dieser Zeit
überragte, 1525 — 1540 Hans Hergot, auch Herrgott und
seine Frau Kunigund Hergotin. Johann Herrgott wurde
1527 am Montag nach Cantate auf Befehl des Herzogs
Georg des Bärtigen von Sachsen in Leipzig hingerichtet,
weil er sozialistische Schriften vertrieben hatte. (Von der
newen Wandlung eynes Christlichen lebens.)
Leipzig. Die Anfänge der Druckkunst in Leipzig
sind in Dunkel gehüllt. Ob der Magister Andreas Frisner,
welcher mit Jon. Sensenschmid in Nürnberg gedruckt
hatte, 1479 eine Presse mit nach Leipzig gebracht hatte,
ist nicht erwiesen. Auch ist unbekannt, ob ein in den
Leipziger Stadtkassenrechnungen vom Dezember 1479
vorkommender säumiger Steuerzahler, der Buchdrucker
Langnickel, eine Presse besessen hat. Nun hat Frisner,
welcher 1491 nach Rom ging, in seinem 1504 errichteten
Testamente u. a. seine Presse nebst zwanzig rheinischen
Gulden dem Dominikanerkloster in Leipzig vermacht, aber
ein Leipziger Druck von ihm ist nicht erhalten. Als erster
Leipziger Druck ist eine Schrift des italienischen Domini-
kaners Annius von Viterbo vom 5. Oktober 148 1: Glosa
super Apocalipsim, Lipczk 1481 in pfesto michahelis anzu-
sehen. Der erste einen Namen tragende Leipziger Druck
ging aus der Presse von Markus Brandis am 26. August
1484 hervor: Tractatus de regimine hominis compositus
per magistrum dnm. dnm. Albicum, archiepiscopum Pra-
gensem. Impressum in Lipczk per Marcum brand. Anno
dni. MCCCCLXXXIIIJ,XXVI, die Mensis Augusti. Konrad
Kachelofen aus Wartberg, Leipziger Bürger seit 1476, war
während des fünfzehnten Jahrhunderts der bedeutendste
und erste seßhafte Buchdrucker in Leipzig. Man kennt
von ihm etwa 50 Drucke, deren erster datierter von 1485
ist. Die hervorragendsten Drucke Kachelofens sind ein
Werk des Johann Widmann von Eger: Behende vnd
hübsche Rechnung auf allen kauffmanschafft 1489, in welchem
kaufmännischen Rechenbuche zum erstenmale im deutschen
40
Buchdruck die arabischen Ziffern verwendet und die be-
kannten Zeichen -f- plus und — minus gebraucht werden,
ferner ein Missale für das Meißner Bistum 1495. Diese
Glanzleistung unter sämtlichen Leipziger Inkunabeln wurde
in Freiberg vollendet, wohin Kachelofen wegen der in
Leipzig ausgebrochenen Pest mit seiner Druckerei geflüchtet
war. Kachelofens Tätigkeit in Leipzig ist noch bis 1516
nachweisbar, obgleich er schon um 1500 den größten Teil
seines Geschäfts an seinen Schwiegersohn Melchior Lotter
übergeben hatte.
1492 druckte Gregor Werman, 1492 — 1497 Gregor
Bötticher. Bedeutender war Martin Landsberg aus Würz-
burg 1492 — 1522, welcher wissenschaftliche Werke und
Klassiker druckte. Wolfgang Stöckel (Molitor) aus München
druckte von 1495 — 1524 in Leipzig außer Klassikern auch
lutherische und andere Reformationsschriften, änderte aber
seine Gesinnung und wurde von Herzog Georg zum katho-
lischen Hofbuchdrucker ernannt.. Jakob Thanner (Abiegnus)
druckte von 1495 — 1528 besonders gute Schulausgaben der
Klassiker. Valentin Schumann 1501 — 1535 druckte treff-
liche Klassikerausgaben; aus seiner Offizin ging 15 16 das
erste in Leipzig gedruckte griechische Buch, Theodor Gazas
griechische Grammatik hervor.
Melchior Lotter, der Nachfolger Kachelofens, wird
schon 1491 als vielbeschäftigter Leipziger Drucker angeführt.
Er druckte eine große Anzahl von Missalen, Breviarien und
Psalterien, deren Typen und Holzschnittinitialen zu dem
Besten gehören, was der Missaledruck überhaupt geschaffen,
daneben zahlreiche philosophische, theologische, juristische
und mathematische Schriften, Grammatiken, Poetiken,
Wörterbücher und Klassiker. Seit 15 18 druckte er für
Luther und legte auch eine Druckerei in Wittenberg an,
die von seinen Söhnen Melchior und Michael geleitet wurde.
Er starb um 1542.
Ein bedeutendes Geschäft betrieb auch Nikolaus Wolrabe
1533 — 1552. Von 1541 — 1589 ist Valentin Bapst, ein Drucker
ersten Ranges, 1559— 1578 sein Schwiegersohn Ernst Vögelin,
1587 — 1629 Abraham Lamberg, 1575— 1621 Henning Große,
der Herausgeber des ersten Leipziger Meßkatalogs, zu
nennen.
Wien. Die ersten von einem Wanderdrucker her-
gestellten Wiener Drucke ohne Namen und Datum stammen
41
aus dem Jahre 1482. Erst 1492 ließ sich Johann Winter-
burger in Wien nieder und druckte in diesem Jahre die
Satiren des Persius. Von ihm sind 106 Drucke bis 15 19
bekannt. Er besaß keine griechischen Typen und mußte
daher für vorkommende einzelne griechische Zitate freien
Raum lassen. Die zweite Druckerei in Wien wurde 15 10
von Hieronymus Vietor oder Büttner aus Liebenthal in
Schlesien gegründet, welcher sich noch in demselben Jahre
mit Johann Singriner aus Otting in Bayern verband. Beide
druckten bis 15 14 gemeinsam — sodales laborum et lucri
socii — 84 Werke, dann trennten sie sich. Singriner ent-
wickelte nun bis 1545 eine große Tätigkeit, deren Ergebnis
nach Denis 253 Werke waren. Ein neuerer Forscher, Anton
Mayer, hat dieselben jedoch um 160 vermehrt. Vietor ging
15 17 nach Krakau, führte jedoch sein Wiener Geschäft bis
1531 fort. Voh Hans Khol (Johann Carbo) 1548 — 1552 ist
wenig bekannt, mehr dagegen von Egidius Adler (Aquila),
welcher ebenfalls von 1548 — 1552 in Wien tätig war. Die
Witwe Adlers heiratete Michael Zimmermann 1553 — 1565,
einen hervorragenden Drucker, welcher sich für den Druck
orientalischer Werke einrichtete und unter anderem 1561
eine syrische Bibel herausgab. 1556— 1563 druckte ein Pole,
Rafael Skrzeluski, der sich in Wien Hofhalter nannte, für
seine illustrierten Werke Künstler wie Lautensack, Hübsch-
mann und Hirschvogel beschäftigte und später nach Debreczin
ging, wo er mit seltener Pracht die erste ungarische Ueber-
setzung der Bibel druckte. Er starb 1568. Von 1559 — 1563
beschäftigten die Jesuiten in Wien eine Druckerei, deren
erster Artikel der kleine Katechismus des Peter Canisius
war. Von sonstigen Wiener Druckern sind zu nennen:
Kaspar Steinhofer 1566 — 1576, Stephan Creutzer 1572 bis
1594, der Hof buchdrucker Michael Apfel 1576 — 1588, David
de Necker oder Dannecker 1576 — 1585.
Magdeburg. Die erste Anlage einer Druckerei in
Magdeburg wird den Brüdern vom gemeinsamen Leben
zugeschrieben; die ersten wirklich nachweisbaren Drucker
sind aber Albert Ravenstein und Joachim Westfal 1483 bis
1484. Ihr Hauptwerk ist ein niederdeutsches Evangelien-
buch von 1484. Westfal ging i486 oder 1487 nach Stendal,
wo er unter anderem einen niederdeutschen und lateinischen
Sachsenspiegel druckte, i486 bis wahrscheinlich 1488 druckte
Simon Koch aus Weilburg, 1490 — 1503 Simon Mentzer.
42
Der bedeutendste Magdeburger Drucker war Moritz Brandis
von 1491 — 1504. Sein Hauptwerk ist ein Missale von 1493.
Sonstige Magdeburger Drucker sind: Hans Knappe der
Jüngere 1524 — 1525, Heinrich Oettinger 1525 — 1531, der
erste, welcher in Magdeburg einen Teil der Bibel, den
Pentateuch, 1528 in niederdeutscher Sprache druckte, Hans
Bart 1527 — 1528, Michael Lotter, der 1528 oder 1529 nach
Magdeburg kam.
Tübingen. Auf Veranlassung von Paul Scriptoris,
des Lectors des Franziskanerklosters in Tübingen, siedelte
Johannes Otmar von Reutlingen 1497 als erster Buchdrucker
nach Tübingen über, wo er bis 1501 verblieb, um dann
noch von 1502 — 15 14 in Augsburg tätig zu sein. Der
bedeutendste Tübinger Drucker war Thomas Anshelm aus
Baden-Baden. Er war von 1500 — 15 11 in Pforzheim als
Drucker und Buchhändler tätig und wurde • dann vermut-
lich durch Reuchlin veranlaßt, nach Tübingen zu gehen,
wo er bis 15 16 wirkte. Anfang 1523 kam Ulrich Morhart
aus Augsburg, welcher von 15 19 — 1522 in Straßburg gedruckt
hatte, nach Tübingen. Er druckte unter anderem die
Schriften von Eck, Cochläus, Schatzger, Dietenberger,
Tuberinus, Neudorffer u. s. w., der bekanntesten Gegner
Luthers und Zwingiis, nahm aber auch tätigen Anteil an
dem der reformatorischen Richtung entstammenden sla vi sehen
Bücherdruck. Der Domherr Primus Trüber aus Laibach
war der Lehre Luthers ergeben und nach Württemberg
geflohen, wo ihm Herzog Christoph eine Pfarrstelle in Urach
anwies. Um nun unter seinen Landsleuten für die Sache
der Reformation zu wirken, fing er um 1550 an, das in
den südsla vischen Ländern weitverbreitete slowenische Idiom
nach deutscher Aussprache mit lateinischen und später
auch mit deutschen Lettern zu fixieren, verfaßte ein sloweni-
sches Abecedarium und übersetzte die Katechismen von
Brenz und Luther. Nach vergeblichen Versuchen, die
Schriften in Nürnberg oder Schwäbisch-Hall drucken zu
lassen, ließ sich Morhart in Tübingen zum heimlichen Druck
unter falscher Firma bewegen. Von 1555 an übertrug Trüber
das neue Testament meist nach Luthers Übersetzung ins
»Windische«. Dasselbe wurde in der Druckerei von Morharts
Erben (Morhart war 1554 gestorben) gedruckt. Auch Hans
Freiherr von Ungnad, ein kaiserlicher Beamter, welcher
wegen seiner religiösen Überzeugung ebenfalls seine Heimat
43
verlassen musste, unterstützte die Bestrebungen Trubers
und errichtete in Urach eine eigene Druckerei, welche mit
der Morhartschen nun eine ganze Anzahl slavischer Bücher
druckte.
Wittenberg. Als erster Drucker Wittenbergs er-
scheint Johann Grunenberg 1509 — 1522, dessen Druckerei
sich im Augustinerkloster befand, wo ja auch Luther lebte
und so ist es leicht erklärlich, daß er Luthers erste Schriften
und die seiner Freunde druckte. Ihm folgte Melchior Lotter
1519 — 1524, Nickel Schirlentz 1521 — 1546, Georg Rhaw,
welcher von 152 1 — 1548 in Wittenberg unter anderem die
ersten Ausgaben von Luthers großem und kleinem Kate-
chismus 1529, sowie 1531, die beste Ausgabe der Augs-
burgischen Konfession, druckte. Außer Schriften Luthers
druckte er auch Schriften von Melanchthon und von an-
deren Anhängern der Reformation. Seine Erben setzten
das Geschäft bis 1566 fort.
Hans Lufft, der bekannteste Wittenberger Drucker, be-
gann seine Wirksamkeit 1523 und war von 1524 als Drucker
Lutherscher Schriften, besonders der Bibelübersetzung,
sehr tätig. Er starb 2. September 1584. Von sonstigen
wittenbergischen Druckern sind zu nennen: Hans Weyß
1525 — 1539, Jos. Kluge 1525 — 1552, die beiden Peter Seitz
1536 — 1578, Hans, Zacharias und Johann Krafft (Crato)
1549 — 161 5, deren erster auch Melanchthons Werke druckte.
Sonstige deutsche Druckstätten. In Speyer fand
die Druckerei 147 1 Eingang. 1477 — 1480 tritt Peter Drach
daselbst auf, 1483— 15 15 erscheinen Konrad H ist und sein
Bruder Johann, welche u. a. Richard de Burys Philobiblon,
die älteste uns erhaltene Schrift vom Werte der Biblio-
theken und ihrer Anordnung, druckten. In Eßlingen arbeitete
seit 1472 Konrad Fyner, der erste, der hebräische Typen
besaß, in Merseburg 1473 — 1475 Lukas Brandis von De-
litzsch, 1475 findet sich ein Drucker in Blaubeuren und in
Trient. Kaspar Elyan druckt von 1475 an einige Werke in
Breslau, 1503 — 1504 Konrad Baumgarten, 1518 — 1531 Adam
Dyon, 1520 — 1540 Kaspar Lybisch, 1538 — 1555 Andres
Winckler ebenfalls in Breslau. In Lübeck schufen 1475 bis
1499 Lukas Brandis, 1480 — 1492 Bartholomäus Gothan,
1487— 1519 Stephan Arndes von Hamburg, ein Gehilfe
von Johann Neumeister, eine beträchtliche Anzahl von
Drucken. Auch der sprichwörtlich gewordene Johann Ball-
44
hörn druckte von 1531 — 1599 (wohl mit einem gleich-
namigen Nachfolger) in Lübeck. In Rostock i. M. ent-
wickelten von 1476 an die Brüder vom gemeinsamen Leben
eine fruchtbare Tätigkeit ; in Prag und Eichstätt wurde die
neue Kunst 1478, in Würzburg 1479 eingeführt. 1482
druckte Paul Wider in Erfurt, 1481 findet sich ein Drucker
in Passau, 1 482 — 1 5 1 9 druckte Albert Kunne in Memmingen,
1482 erschien der erste Münchener Druck. 1482 begann
Johann Otmar seine Laufbahn als Drucker in Reutlingen,
ihm folgte i486 — 1509 Michael Greiff.
Der erste Druck in Heidelberg ist von 1485. In Regens-
burg erschien 1485 ein Missale, in Münster i. W. druckte
Johann Limburg i486, in das gleiche Jahr wird der Erst-
lingsdruck von Stuttgart gesetzt. In Ingolstadt druckte
Johann Kachelofen 1490. In Hagenau i. Eis. druckte
Heinrich Gran von 1489 — 1527 über 200 Werke, meist
für den Buchführer Johann Rynmann in Augsburg. 1491
treten die Brüder Hans und Thomas Borchardes als erste
Drucker in Hamburg auf. In Freiburg i. B. druckt Kilian
Fischer oder Piscator das erste Buch, während neben ihm
gleichzeitig Friedrich Riederer tätig ist. 1493 traten Lüne-
burg, 1494 Oppenheim, 1495 Freising, 1496 Offenburg in
die Reihe der Druckstätten.
Italien. Wie nach der Erstürmung von Mainz 1462
die Jünger Gutenbergs sich aufmachten, das Licht der neuen
Erfindung in ganz Deutschland zu verbreiten, so zogen
einzelne derselben auch nach Italien, um in der Heimat der
Renaissance Gutenbergs Erfindung ebenfalls Eingang zu
verschaffen.
Schon hatten Dante, Petrarca und Boccaccio angefangen,
ihre Muttersprache zu veredeln, als eine große Anzahl von
griechischen Gelehrten vor der Gewalt der Türken nach
Italien flüchtet, um hier entweder durch den Ausfluß ihrer
eigenen Talente oder durch Mitteilung und Übersetzung
der klassischen Werke ihrer großen Vorgänger Künste und
Wissenschaften zu verbreiten.
Die Namen von Bessarion, Emmanuel Chrysoloras,
Theodor Gaza, Andronicus Callistus, Demetrius Chalcon-
dylas, Johannes und Konstantin Lascaris u. s. w. sind in
der literarischen Welt wohlbekannt. Durch sie wurde die
Liebe zum Studium der griechischen Sprache und der
Wunsch, die Schätze, welche sie einschloß, kennen zu
45
lernen, erweckt und entwickelt. Bald suchten Männer wie
Poggio-Bracciolini, Angelo Poliziano, Jacopo Sannazzaro
Julius Pomponius Laetus, Pontanus und andere ihren Geist
durch die Kenntnis dieser Meisterwerke zu bereichern.
Die mediceischen Fürsten errichteten in Florenz die
erste Akademie, gründeten eine Bibliothek, sandten die
beiden Lascaris nach Griechenland und Asien, um Manu-
skripte zu kaufen und veranlaßten die Übersetzung der
Werke Piatos durch Marsilio Ficino.
Andere italienische Fürsten folgten rasch diesem edlen
Beispiele, so z. B. Lionello und Borso d'Este zu Ferrara,
Filippo Maria Visconti und seine Nachfolger Francesco
und Ludovico il Moro Sforza zu Mailand, die Gonzaga in
Mantua und in Rom Papst Nikolaus V., welcher schon als
Thomas Parentucelli als Vorstand der Biblioteca Fiorentina
durch seinen Eifer für Bücher berühmt, seinen größten
Ruhm von der Erweiterung der vatikanischen Bibliothek
herleitet, als deren eigentlicher Gründer er anzusehen ist.
Graf Giovanni Pico della Mirandola verzichtete auf Rang
und Reichtum, um sich ganz frei dem Studium und dem
täglichen Verkehr mit den Gelehrten hingeben zu können
und überließ Angelo Poliziano die Ergebnisse seiner Unter-
suchungen und Studien. Durch solche Umstände begünstigt,
fand die Druckkunst bei den Italienern eine Aufnahme,
wie sie ihr kaum von einer anderen Nation zuteil wurde,
so daß 1480 schon an fünfzig italienische Städte Druckereien
besaßen.
Subiaco. Deutsche Benediktinermönche aus dem
Kloster Subiaco bei Rom luden um das Jahr 1462 auf
Betreiben des Kardinals Johann Torquemada (Turrecremata)
zwei ihrer Landsleute ein, nach Subiaco zu kommen und
im dortigen Kloster eine Druckerei zu errichten. Dies
waren Konrad Sweynheim (Schweinheim aus Schwanheim
am Main) und Arnold Pannartz aus Prag, sehr geschickte
und fleißige Schüler Gutenbergs. Diese zogen 1463 oder
1464 über die Alpen und müssen Anfang 1464 in Subiaco
angekommen sein, da ihr erster Druck, ein Donat, bereits
Ende 1464 erschien, während ihr Lactantius, ein Foliant
von 368 Seiten, bereits am 29. Oktober 1465 ausgegeben
wurde. Nach C. Fumagallis gründlichen Forschungen in
einer 1875 zu Lugano erschienenen Schrift: Dei primi libri
a stampa in Italia e specialmente di un Codice Sublacense
46
impresso avanti il Lattanzio e finore creduto posteriore
ist es sogar gewiß, daß zu Anfang des Jahres 1465 zwischen
Donat und Lactantius noch ein anderes Werk fallt, näm-
lich: Ciceronis de oratore ad quintum fratrem libri tres,
Hochquart, 216 Seiten. Das Exemplar des Cicero, worauf
Fumagalli seine Behauptung stützt, trägt die Schlußschrift
des Rubrikators mit der Jahreszahl 1465 und befindet sich
in der Klemmschen Sammlung der Bibliothek des Börsen -
Vereines der deutschen Buchhändler zu Leipzig.
Rom. Nachdem Sweynheim und Pannartz 1467 noch
Augustini De civitate Dei in Subiaco gedruckt hatten,
folgten sie der Einladung der Gebrüder Marchese Pietro
und Francesco de Massimi in Rom und stellten ihre
Pressen in deren Palast auf, wo sie bis 1472 nicht weniger
als 36 Werke druckten. Schon in der zweiten Ausgabe des
Lactantius Rom 1468 verwandten sie Antiquaschrift, welche
bereits in Ciceros Briefen von 1467 angewendet worden war.
Die Werke der beiden Drucker fanden jedoch nicht die ent-
sprechende Aufnahme und so waren sie schon 1472 wegen zu
geringen Absatzes und mangelnder Mittel gezwungen, ihre
Tätigkeit einzustellen. Johannes Antonius de Buxiis, Bischof
von Aleria und Sekretär der vatikanischen Bibliothek, der
Korrektor und Herausgeber fast aller von Sweynheim und
Pannartz gedruckten Werke richtete deshalb am 20. März
1472 in der Vorrede zum fünften Bande der von ihnen
gedruckten Bibelerklärung des Nikolaus de Lyra an Papst
Sixtus IV. die Bitte, den unverschuldet in Not geratenen
Druckern hilfreich beizustehen; doch seine Bitte wurde
nicht erhört. Sweynheim begann nun mit Domitianus Cal-
derinus die Herausgabe der Geographie des Ptolemäus
mit Karten, welche sie in Kupferhochschnitt auf der Buch-
druckpresse herstellen wollten. Beide starben aber schon
nach drei Jahren und Arnold Pannartz vollendete das
Werk 1478. In der Schlußschrift nennt er sich merkwür-
digerweise Arnold Bucking, doch hat schon Raidel in seiner
Commentatio critica literaria de Qaudii Ptolemaei Geo-
graphia, Nürnberg 1737 den klaren Nachweis der Identität
beider Namen geführt.
Ulrich Hahn aus Ingolstadt (Ulricus Han, Udalricus
Gallus, Gallus de Vienna, Alamanus de Ingolstadt) druckte
von 1467 — 1478 in Rom. Er vollendete hier am 31. De-
zember 1467 die Meditation es Joannis de Turrecremata in
47
großer gotischer Schrift und versah sie mit 34 Metall-
schnitten. Hahn arbeitete auch eine Zeitlang gemeinschaft-
lich mit seinem Schüler und Gehilfen Simon Nikolaus de
Lucca. Von 1470 — 1481 druckte der von dem Kardinal
Caraffa nach Rom berufene Georg Bauer von Würzburg
im Kloster des heil. Eusebius. Rom zählte bis zum Jahre
1500 nicht weniger als 199 Pressen und 2$ deutsche
Drucker.
Venedig. Nach dem reichen Venedig brachte Johann
von Speyer (Johannes de Spira) die Erfindung Gutenbergs
1469, in welchem Jahre er Ciceronis Epistolae ad fami-
liäres mit römischen Typen in 300 und die Naturgeschichte
des Plinius in 100 Exemplaren druckte. Am 19. September
1469 bewilligte ihm der Senat von Venedig ein Druck-
privilegium, aus welchem hervorgeht, daß er der erste
Typograph Venedigs war. Das achtzeilige Kolophon des
von Johann von Speyer begonnenen und 1470 von seinem
Bruder Wendelin vollendeten Druckes: Augustinus : De
civitate Dei lautet: »Johann von Speyer war es, der die
Venediger die Kunst der Vervielfältigung von Schriften
lehrte; er hatte im dritten Monat fast hundert Exemplare
des Plinius und ebensoviel des großen Cicero geschaffen,
und das Werk des Aurelius (Augustinus) begonnen, als
plötzlich der Tod ihn hin wegraffte, so daß er dasselbe nicht
vollenden konnte: Da half sein Bruder Wendelin, der in
der Kunst nicht Geringeres leistet und in der Adriatischen
Stadt verweilen wird.« Wendelin von Speyer (Vindelinus
de Spira) druckte 1470 bereits den Sallust, der schon 1471
neu gedruckt werden mußte, ferner den Livius, Vergil,
Martial, Juvenal, Sallust und Tacitus. Dieser Tacitus (circa
1470) trägt Kustoden oder Reklamen, also Blattweiser, das
sind bekanntlich die am Schluß der Rückseite jeder Lage
oder jedes Blattes stehenden Anfangs worte, manchmal
auch die beiden ersten Worte des nächsten Blattes. Wen-
delins letzter Druck stammt aus 1477.
Den beiden Brüdern Johann und Wendelin von Speyer
folgte von 1470 — 1482 der französische Formschneider
Nikolaus Jenson mit einer Ausgabe von Eusebius, De prae-
paratione evangelica 1470, von Quintilian, Justin und ver-
schiedenen Schriften Ciceros. 1476 druckte er eine Bibel
mit gotischer Schrift, 1478 ein Breviarium. Die schönen
Schriften und die schöne Ausstattung der Drucke Jensons
48
erwarben ihm den allgemeinen Beifall seiner Zeitgenossen.
1470 — 1472 druckte in Venedig der berühmte Christoph Val-
darfer ( Waldorfer) aus Regensburg unter anderem die Briefe
des Plinius, den Kommentar des Maurus Servius Honoratus
zum Vergil, das berühmte Decameron des Boccaccio von
147 1 (Preis eines von dem Marquis von Blandford 181 2
auf der Roxburghe- Auktion erworbenen vollständigen Exem-
plares 2260 Pfd.-St. = 45.200 Mark) und die Reden Ciceros,
worauf er von 1474 — 1484 in Mailand arbeitete. Einer der
bedeutendsten Typographen Venedigs war noch Erhart
Ratdolt von Augsburg 1476 — 1486, dessen Euklid 1482 als
Meisterwerk ersten Ranges gilt. Ratdolt zeigte seinen
Kunstsinn auch durch Anwendung schöner, aus Blumen-
gewinden im Renaissancestil zusammengesetzter, in Holz
geschnittener Initialen oder Zierbuchstaben, die unter dem
Namen Litterae florentes bekannt sind. Die große Zahl der
übrigen, bald nach Bekanntwerden der Druckkunst in Ve-
nedig entstandenen Druckereien läßt eine namentliche An-
führung derselben hier nicht zu; verzeichnet doch Panzer
deren 300 bis zum Jahre 1536.
Dagegen muß des berühmtesten Meisters der Kunst
in Venedig, des gelehrten Aldus Manutius Romanus 1494
bis 15 15, noch gedacht werden. Aldus kam um 1490 nach
Venedig, wo er eine Druckerei einrichtete, aus welcher
1494 die griechische Grammatik des Constantin Lascaris
hervorging. 1500 heiratete er die Tochter des von 1480
bis 1506 in Venedig tätigen Druckers Andreas Toresanus
de Asula, dessen Druckerei 1507 mit der Aldusschen ver-
einigt wurde. Um 1 500 vereinigten sich die um Aldus ver-
sammelten Gelehrten zu einer Akademie, der sogenannten
Aldi Neacademia. In den Zusammenkünften ihrer Mitglieder
wurde über neue Ausgaben von Klassikern, die zugrunde
zu legenden Handschriften, Lesarten u. s. w. beraten. Viele
von Aldus gedruckten Werke dieser Zeit tragen beim Druck-
orte die Bezeichnung: Venetiis in Aldi Romani Academia.
Bei Aldus erschienen zum erstenmal griechische Ausgaben
von Aristoteles, Plato, Pindar, Euripides, Sophokles, Ari-
stophanes, Demosthenes, Lysias, Aeschines, Herodot, Thuky-
dides, Xenophon, Plutarch und andere.
Ein Hauptverdienst erwarb sich Aldus Manutius durch
Schaffung handlicher und billiger Klassikerausgaben, für
welche er das bequeme Oktavformat einführte, etwa in der
49
Größe der heutigen Bibliotheca Teubneriana und welche
mit einer neuen, gefalligen kleinen von Francesco Raibolini
aus Bologna geschnittenen Schrift, einer Kursiv oder Italique,
gedruckt wurden, für welche die Handschrift des Petrarca
als Vorbild gedient haben soll, während nach Brown die
griechischen Lettern der Handschrift des Marcus Musurus
aus Kreta, eines der hervorragendsten Mitarbeiter des Aldus
nachgebildet waren. Mit dem 1501 erschienenen Vergil
wurde die Reihe der Oktavausgaben eröffnet, von welchen
jeder Band 3 Marcelli oder ungefähr 3 Francs, nach Re-
nouard und Didot gar nur 2,04 Francs kosteten. Von 1495
bis 15 15 hat Aldus 126 Werke gedruckt; von diesen gehören
2 der Theologie, 16 der Geschichte, 20 den schönen Wissen-
schaften, 88 den alten Klassikern, Grammatiken und Hand-
büchern an. Nach Aldus* Tode führte sein Schwiegervater
das Geschäft bis 1529 für Rechnung der Erben unter der
Firma: In aedibus Aldi et Andreae Soceri fort. Andreas
starb 1529 und Paulus Manutius, der dritte Sohn des Aldus,
übernahm nun bei seiner 1533 erreichten Großjährigkeit
das Geschäft unter der Firma: In aedibus heredum Aldi
et x\ndrea Asolani Soceri. Von 1540 ab setzten Aldi Filii,
Sohn und Enkel des Gründers, die Druckerei fort. 1597
erlosch die berühmte Druckerfamilie.
Mailand. Als erster Drucker Mailands ist Philippo
de Lavagno 1469 — 1489 anzusehen. Von 1470 — 1497 druckte
in Mailand Antonius Zarotus; 1474 kam Christoph Valdarfer
(Christophorus Ratisponensis) von Venedig dahin und war
bis 1484 in Mailand tätig. 1476 druckte Dionysius Paravisino
die erste Ausgabe von Lascaris' griechischer Grammatik und
1481 auf Kosten des Bonacorsio Pisano die Psalmen
griechisch; um 1493 Henricus Germanus mit Sebastian
Pontremulo die erste griechische Ausgabe des Isokrates.
1478 — 1520 finden wir in Mailand Alexander Minutianus,
welcher 1498 — 1499 die erste Gesamtausgabe der Cice-
ronianischen Schriften in vier Folianten herausgab und
unter anderem auch ein dem Beroaldus in Rom von Leo X.
erteiltes Privilegium verletzte.
Die Annalen des Tacitus waren bereits mehrmals in Mai-
land und Venedig, soweit erhalten, ohne Buch I — V, gedruckt
worden. Nun fanden sich diese fünf ersten Bücher in Deutsch-
land; das Gerücht von dem entdeckten Schatze erreichte
Rom und Papst Leo X. erwarb die kostbare Handschrift
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 4
50
um 500 Goldscudi. Er beauftragte den gelehrten Philippus
Beroaldus in Rom mit der Veröffentlichung und gab ihm
ein Privilegium zum Druck und Verkauf der Werke des
Tacitus auf zehn Jahre. Auch wurde mit einer Strafe von
zweihundert Goldstücken und der Exkommunikation jede
Person bedroht, welche sich erkühnen sollte, den Tacitus
nachzudrucken. Nun erfuhr Minutianus von seinen Freunden,
daß in Rom eine neue Ausgabe des Tacitus mit den neu
aufgefundenen Büchern veranstaltet werden sollte. Das
Manuskript hätte er gern einmal gesehen und wahrscheinlich
erreichte er das Zugeständnis, das Werk Bogen für Bogen
zu erhalten, wie sie aus der Presse kamen. Dem heftigen
Wunsche, seine Pressen durch den Druck eines so wichtigen
Werkes zu ehren, ließ Minutianus, welchem das angedrohte
Anathema sicher unbekannt war, auch die Ausführung
folgen. Als man davon erfuhr, rief man ihn sofort nach
Rom. Durch den unvorhergesehenen Befehl erschreckt und
in der Absicht, dem erbitterten Papste auszuweichen und
seine begreifliche Entrüstung zu beschwichtigen, wandte
sich Minutianus an angesehene Männer, besonders an den
Generalpräfekten Sebastiano Ferrero, um von der unan-
genehmen Reise nach Rom und von der Strafe befreit zu
werden. Er ließ dann dem hohen Pontifex eine demütige
Bittschrift überreichen und erlangte 151 6 wirklich Nachlaß
der Strafe und sogar Erlaubnis, den Tacitus zu drucken,
wenn er sich mit Beroaldus auseinandergesetzt hätte. Dies
geschah und 1 5 1 6 erschienen die vervollständigten Annalen
des Tacitus, an deren Schluß der Brief des Minutianus und
der Brief des Papstes abgedruckt sind.
Von 1480 — 1493 druckten Ulrich Scinzenzeller und
Leonhard Pachel gemeinschaftlich, 1494 — 1 500 Ulrich Scin-
zenzeller allein in Mailand.
Florenz. In Florenz hatte sich der Goldschmied Ber-
nardo Cennini mit der Druckkunst befaßt, seine kostspieligen
Versuche aber bald wieder aufgegeben. 1477 druckte Ni-
kolaus von Breslau Beilin is Monte Sancto de Dio, das erste
Werk mit Illustrationen in Metallplatten. Auch Johann Petri
aus Mainz und Gerhard aus Haarlem druckten in Florenz.
Die zweite berühmte Druckerfamilie Italiens war die der
Giunta oder Junta, im venetianischen Dialekt Zonta, als
Geschlechtsname Giunti in Florenz. Luc-Antonio Giunta
und Filippo Giunta hatten bereits mehrere Jahre in Florenz
51
den Buchhandel betrieben, als ersterer etwa 1480 nach
Venedig übersiedelte, wo er 1482 sein erstes Werk ver-
legte. Buchdrucker wurde er wahrscheinlich 15 10. Eine
seiner Hauptunternehmungen war der Druck des Galenus
in lateinischer Sprache, welcher von 1522 — 1625 in elf Auf-
lagen erschien. Luc- Antonio starb 1537 oder 1538. Sein
Sohn Tommaso führte das Geschäft fort; nach dessen Tode
lautete die Firma apud Juntas, die sich bis 1657 in Ve-
nedig verfolgen läßt. Filippo Giunta, der Bruder des Luc-
Antonio, war in Florenz geblieben, wo 1497 sein erster
datierter Druck, die Epitome proverbiorum des Zenobius,
erschien. Er druckte schöne griechische, lateinische und
italienische Klassiker, meist in Oktav mit einer der Aldini-
schen nachgebildeten Kursiv und erhielt von Leo X. für
sich und seine Söhne 15 16 ein Privileg für alle seine
Drucke auf je zehn Jahre. Er starb 15 17, sein Sohn Ber-
nardo führte das Geschäft für die heredi di Phil, di Giunta
fort und starb 1551. Die Druckerei bestand bis um 1623.
Sonstige italienische Druckstätten. In Genua
führten Matthias von Olmütz (Matthias Moravus) und Michael
von München 1474 mit der Summa Pisanella gemeinschaftlich
die Druckerei ein. Gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts
hatten deutsche Drucker und Setzer ihre Kunst in fast alle
nur irgendwie nennenswerten italienischen Städte getragen,
um hier eine Zeitlang zu arbeiten und dann wieder den
Wanderstab zu ergreifen. Auf diese Wanderdrucker kann
hier nicht weiter eingegangen werden; nur über den be-
deutenden Johann Neumeister soll noch ein Wort gesagt
werden. Johannes Numeister oder Neumeister (Johann der
Deutsche, Alemanus, Johann von Albi) gilt als ein Gehilfe
Gutenbergs. Nach der Einnahme von Mainz wanderte er
aus und ist mutmaßlich in der Druckerei Georg Lauers in
Rom tätig gewesen. 1470 kam er nach Foligno im Kirchen-
staate, wo ihm Emil Orsini die Mittel zur Einrichtung einer
Druckerei lieferte und ihn in seinem Hause unterbrachte,
um von ihm die teutonische Kunst zu erlernen. Das erste
Erzeugnis dieser Neumeisterschen Presse war Leonardus
Brunus Aretinus: De bello italico adversus Gothos. Das
Schlußwort desselben lautete: Emilianus de Ursinis Fulginas
(Druckfehler Orfinis und Eulginas) et Johannes Numeister
Theutunicus (sie) et ejusdem sotii (sie) impresserunt Fulginei
in domo ejusdem Emiliani anno domini Millesimo quadrin-
4-
52
gentesimo septuagesimo feliciter. Die Socii waren, wie aus
einem später in Perugia angestrengten Prozeß hervorgeht,
Stephan von Mainz, Johannes Ambracht von Mainz und
Kraft (Crafto) von Mainz. Das zweite von Neumeister in
Foligno in 200 Exemplaren gedruckte Werk waren Ciceronis
Epistolae ad Familiäres, das dritte und bedeutendste 1472
Dantes göttliche Komödie. 1472 war es mit der Druckerei
zu Ende und Neumeister ging wahrscheinlich nach Rom,
während seine drei Mitarbeiter dem Rufe des Branco
Braglione, eines reichen Patriziers, nach Perugia folgten.
1479 erscheint Neumeister in Mainz, wo er am 3. Sep-
tember 1479 die mit 34 Metallschnitten ausgestatteten Me-
ditationes Joannis de Turrecremata gedruckt hatte. Nun
führten ihn sein Wandertrieb und schlechte Geschäfte nach
Basel und hierauf nach Albi in Languedoc, wo er von
148 1 — 1484 druckte. 1485 finden wir Neumeister in Lyon,
wo er bis 1507 tätig gewesen ist, um dann spurlos zu ver-
schwinden.
1470 druckte Giovanni da Verona in Verona die von
Giorgio Sommariva in italienische terza rime übertragene
homerische Batrachomachia, 147 1 druckte Gerardus de
Lisa in Treviso, Baldassare Azzoguidi in Bologna, Andreas
Gallus in Ferrara, Sixtus Riessinger aus Straßburg in
Neapel, Anthonius de Carchano in Pavia, 1472 hatten
Cremona, Firizzano, Padua, Mantua, Mondovi, Jesi etc. bereits
ihre Drucker. 15 14 erschien in Fano das erste gedruckte
arabische Buch: Septem horae canonicae.
Frankreich. Die Einführung der Buchdruckerkunst
in Frankreich wurde durch Johannes Heynlein von Stein
(de Lapide) bei Konstanz veranlaßt. Heynlein, auch Hans
von Stein, Jean de la Pierre oder Lapidanus genannt, war
Rektor der Sorbonne und verband sich 1469 mit dem
Bibliothekar der Sorbonne, Guillaume Fichet, zur Berufung
deutscher Buchdrucker nach Paris. Daraufhin begaben
sich Ulrich Gering aus der Stadt oder Diözese Konstanz,
Martin Crantz aus Süddeutschland und Michael Friburger
oder Freiburger aus Kolmar nach Paris, wo sie Mitte 1470
ihren ersten gemeinschaftlichen Druck, die Briefe des
Gasparino di Bergamo fertiggestellt hatten. Bis 1477
druckten die drei Deutschen gemeinschaftlich, worauf Frei-
burger und Crantz aus der Gemeinschaft austraten. Gering
war bis zu seinem am 2^. August 15 10 erfolgten Tode in
53
Paris als Drucker tätig-. 1473 errichteten zwei deutsche
Studierende Peter Caesaris (Keysers^ und Johann Stoll
in Paris eine Druckerei und waren bis um 1480 tätig. Bis
zum Anfang- des sechzehnten Jahrhunderts zählte Paris 00
Druckereien. Von den berühmten Pariser Druckern seien
hier nur: Jodocus Badius Ascencius oder Josse Bade von
Asch bei Brüssel 1495 — 1530, die weltberühmte Familie
der Etienne oder Stephanus (Henri Etienne I. 149b — 1520),
Simon de Colines 1519 — 1540, Michel Vascosan 1522 bis
1576, Jean Roigny 1530 — 1550, Guillaume Morel 1547 bis
1564 genannt.
In Lyon richtete Bartholomäus Buy er, ein reicher
Lyoneser, in seinem Hause dem Wilhelm Kon ig (Regis,
Leroy) eine Druckerei ein, aus welcher 1473 das Com-
pendium breve des Kardinals Lothar, des späteren Papstes
Innocenz III., herauskam. Außer einer ganzen Anzahl von
deutschen Druckern finden wir seit 1485 auch Johann
Neumeister in Lyon, wo bis gegen Ende des fünfzehnten
Jahrhunderts nicht weniger als 40 Druckereien in Tätigkeit
waren. Im übrigen Frankreich finden sich Drucker 1483
in Troyes, 1494 in Rouen, Tours, 1529 Bordeaux, 1594
Marseille etc.
Spanien. In Spanien gab es seit 1474 eine Druckerei
in Valencia, 1475 in Barcelona und Saragossa, 1477 m
Sevilla, 1479 m Lerida, 1481 in Salamanca, 1485 in Sevilla
und Burgos, i486 in Tolula, 1489 in Tolosa, 1493 in
Valladolid, 1496 in Granada, 1498 in Tarragona. In Alcala
de Henares (Complutum) erschien von 15 14 — 15 17 die
berühmte sogenannte Complutensische Polyglottenbibel in
sechs Foliobänden, welche der Kardinal Franz Ximenes
de Cisneros zum Gebrauch für die Studierenden auf der
1499 dort von ihm begründeten Universität von Wilhelm
de Brocar drucken ließ. Diese Polyglotte stellt eines der
prachtvollsten Druckerzeugnisse jener Zeit dar, brauchte etwa
15 Jahre zu ihrer Vollendung und kostete etwa 50.000 Gold-
kronen herzustellen. 1528 findet sich das erste nachweisbare
Madrid angehörige Buch mit dem Namen des Druckers.
Portugal. In Portugal führten Juden die Druckkunst
ein. Magister Abraham d'Ortas druckte 1484 in Leiria den
Almanach perpetuus ecclesiasticus Astronomi Zacuti. 1485
druckten Rabban Eliezer und Samuel Zorba in Lissabon
den Sepher Orach Chaim. Von deutschen Druckern waren
54
Valentin von Mähren (Valentin de Moravia oder Valentin
Fernandes Alemäo) und Nikolaus von Sachsen in Lissabon
tätig. Valentin arbeitete von 1495 — 1513. 1508 hatte sich
Jakob Cromberger in Lissabon, 1509 Hermann von Kempen
in Setuval niedergelassen, 1554 — 1564 druckte Joäo Blavio
de Colonia Agrippina als Hofbuchdrucker in Lissabon
36 Werke.
Niederlande. Als erstes in den Niederlanden mit
Angabe des Druckers und der Jahreszahl erschienenes
Buch ist die von Kettelaer und Leempt 1473 in Utrecht
gedruckte Historia scholastica anzusehen. 1473 und 1474
druckten Johann der Westfale und Dierck Martens zusammen
in Aalst, wo letzterer bis 1490 tätig blieb, während Johann
schon 1474 die Kunst nach der Universitätsstadt Löwen
trug und bis 1496 über 180 bekannte Drucke lieferte. In
Brügge stellte Colard Mansion 14^76 die erste Druckpresse
auf. In Brüssel lieferten die Brüder vom gemeinsamen
Leben (fratres vitae communis) von 1476 — 1487 36 Drucke.
1477 begann Richard Paffroets oder Paffraets aus Köln
in Deventer seine Tätigkeit. Von 1484— 1493 druckte
Gerard Leeu über 130 Werke daselbst. Die Wirksamkeit
Plantins, der Elseviere und der Blaeu fallt schon tief in
das sechzehnte Jahrhundert.
Christoph Plantin war 15 14 in St. Avertin bei Tours
geboren und kam 1549 nach Antwerpen, wo er sich einen
guten Ruf als Buchbinder und Portefeuillearbeiter erwarb.
1555 wandte er sich jedoch wieder dem früher erlernten
Buchdruck zu und ließ in diesem Jahre seine ersten
vier Verlagsartikel erscheinen, denen eine große Anzahl
alter Klassiker, lateinische, griechische und hebräische
Bibeln, juristische, philologische und medizinische Werke
folgten, welche durch ihren korrekten Text, ihr handliches
Format, meist in Oktav, Duodez und Sedez, und ihre
hübsche Ausstattung allgemeinen Beifall und reichlichen
Absatz fanden.
Von 1568 — 1573 druckte Plantin die berühmte Poly-
glottenbibel: Biblia sacra hebraice, chaldaice, graece et
latine. Philippi II. reg. cathol. pietate et studio ad sacro
sanctae ecclesiae usum Christoph Plantinus excud. Ant-
werpiae, mit dem syrischen neuen Testament und drei
Bänden Appendix in acht Foliobänden. Plantins Haupt-
mitarbeiter im Geschäft waren seine drei Schwiegersöhne
55
Franz Raphelingus, Johannes Moretus und Gilles Beys.
Plantin starb am 15. Juli 1589. Seine Druckertätigkeit
war eine sehr große. In den Annales Plantiniennes von
C. Ruelens und A. de Backer wird die Zahl seiner Ver-
lagswerke auf 1030, in PlantVjn en de Plantijnsche Druk-
kerij von M. Rooses auf etwa 1500 angegeben.
Nach seinem Tode übernahm Moretus das Antwerpener
Geschäft, Raphelingen die Leidener und Beys die Pariser
Filiale. Johannes Moretus erhielt durch päpstliches Breve
vom 11. März 1597 für zehn Jahre das alleinige Recht,
die 1592 zu Rom erschienene Vulgata jenseits der Alpen
drucken zu dürfen. Sein Sohn, Balthasar Moretus, erhielt
die Druckerei noch lange Zeit in hochangesehener Stellung.
Um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts schwand ihre
Bedeutung mehr und mehr und mit dem Beginn des acht-
zehnten Jahrhunderts war der geschäftliche Glanz des
Hauses erloschen. 1876 wurde das Haus Plantin-Moretus
mit seinen Sammlungen von dem letzten Besitzer Eduard
Johann Hyacinth Moretus für 1,200.000 Francs an die Stadt
Antwerpen verkauft.
Der Stammvater des berühmten Druckergeschlechts
der Elseviere war Ludwig Elsevier, geboren um 1540 in
der Umgegend von Löwen. Er tauchte in den sechziger
Jahren als Buchbinder in Antwerpen auf, mußte jedoch,
ketzerischer Ansichten verdächtig, nach Wesel fliehen. Um
1574 zog er nach Douai, mußte aber 1580 nach Leiden
übersiedeln. 1583 erscheint er auf einer kleinen akade-
mischen Schrift als Buchhändler, veröffentlichte aber erst
1592 seinen ersten eigenen Verlagsartikel, einen Eutrop.
Von 1541 — 161 7 erschienen bei Ludwig Elsevier im ganzen
10 1 Werke. Ludwig besaß keine Druckerei, erlebte aber
noch, daß sein Enkel Isaak 1616 eine solche erwarb. Von den
sieben Söhnen Ludwig Elseviers wurden fünf Buchhändler:
Matthias 1564 — 1640, Ludwig II. 1566 — 162 1, Aegidius
(Gilles) gestorben 1651, Jodocus (Joost) 1575 — 161 7, Bona-
ventura, geboren 1583. Matthias übernahm mit Bonaventura
das Leidener Geschäft, wurde, wie sein Vater 1586,
1607 Pedell an der Universität und übergab 1622 seinem Sohn
Abraham seinen Anteil am Geschäft. Ludwig IL errichtete
1590 eine Buchhandlung im Haag. Jodocus ging nach
Utrecht. Sein Sohn Ludwig III. wurde Gründer des Amster-
damer Hauses 1637.
56
Isaak 1596 — 1051, der zweite Sohn von Matthias, er-
warb 1616 eine Druckerei und wurde 1620 akademischer
Buchdrucker in Leiden, welche Stelle bis 17 12 bei seiner
Familie verblieb. Ende 1625 verkaufte er die Druckerei
an seinen Oheim Bonaventura und seinen Bruder Abraham.
Diese beiden begannen nun mit dem Druck der beliebten
und heute noch gesuchten Elsevierausgaben, so besonders
seit 1625 der Sammlung der kleinen »Republiken«, d. i.
statistischer Nachrichten über die verschiedenen Länder,
1629 mit Horaz und Ovid die berühmten Duodezausgaben
der lateinischen Klassiker, 1641 mit dem Cid die Ausgaben
von Schriftstellern der neueren Zeit. Ihre schönsten Erzeug-
nisse sind die Ausgaben des Caesar, Livius, Plinius, Taqjtus,
Vergil (1634 — 1 636). Bonaventura und Abraham starben 1 652 .
Ihre Söhne Daniel und Johann folgten ihnen. Die Imitatio
Christi und das Psalterium von 1 653 sind die schönsten Werke
ihrer Pressen. 1655 ging Daniel nach Amsterdam. Johann
führte das Geschäft bis zu seinem Tode 1661 fort, worauf
es seine Witwe Eva übernahm und 1681 an ihren Sohn
Abraham abtrat, welcher zugleich eine juristische Praxis
betrieb. Dadurch kam die Druckerei so herab, daß sie
nach Abrahams Tode 171 2 beim Verkauf nur 2000 Gulden
brachte.
In Amsterdam gründete Ludwig III. Elsevier 1637
eine Buchhandlung und Druckerei, in welche 1655 Daniel
Elsevier, Bonaventuras Sohn, eintrat. Seit dieser Zeit er-
schienen auch in Amsterdam die bisher als Monopol des
Leidener Hauses betrachteten Duodezausgaben. Die Meister-
werke der Amsterdamer Druckerei sind das Corpus juris
civilis, 2 Bände Folio 1663 und die französische Bibel,
2 Bände Folio 1669. Ludwig zog sich 1664 zurück und
starb 1670. Daniel war bereits genötigt, fremde Kräfte
zur Führung des Geschäftes heranzuziehen, so Jakob Zettler
und Joh. Heinr. Wettstein jr. Mit Unterstützung des
letzteren gab Daniel 1674 einen großen über 20.000 Werke
enthaltenden Lagerkatalog seines neu zugelegten Sortiments-
lagers heraus und starb 1680. 1681 wurde das Geschäft
nach dem Tode von Daniels Witwe verkauft.
Die Zahl der Elsevierschen Drucke, von den Leidener
Dissertationen abgesehen, beträgt über 2000; viele davon
werden von den Bibliophilen eifrig gesammelt und mit
hohen Preisen bezahlt.
57
England. Der erste englische Buchdrucker war William
Caxton. Er wurde um 142 1 geboren und kam zu Robert
Large, einem angesehenen Kaufmann in London, in die
Lehre. Dieser starb 144 1 und Caxton beendete seine Lehre
wahrscheinlich bei einem anderen Lehrherrn. Hierauf ging
er nach Brügge, wo er sich nach seinem eigenen Berichte
dreißig Jahre lang aufhielt. In Brügge betrieb er ein
Geschäft mit gutem Erfolge und wurde zum Gouverneur
(Konsul) der englischen Kaufleute in Brüssel ernannt. Um
1470 trat Caxton in die Dienste der Herzogin Margarete von
Burgund, der Gemahlin Karls des Kühnen und Schwester
des Königs Eduard IV. von England. Auf ihre Veran-
lassung übersetzte Caxton den Ritterroman des Raoul Le
Fe vre, Recueil des histoires de Troyes ins Englische. Die
große Beliebtheit dieses Werkes, sowie der Beifall, welchen
seine Übersetzung bei Herren und Freunden gefunden
hatte, veranlaßte Caxton, sich der neuen Kunst zuzuwenden:
»Therfor I have practysed and lerned at my grete Charge
and dispense to ordeyne this said book in prynte after the
maner and forme as ye may here see etc. So ließ er seine
Übersetzung drucken. Wo dies geschah, ob in Köln oder
Brügge, ist unbestimmt. W. Blades hält Colard Mansion
in Brügge für den Drucker dieses ersten gedruckten eng-
lischen Buches, wogegen aber spricht, daß Mansion seine
Tätigkeit erst 1476 begann. The Recuyell of the Historyes
of Troye erschien wahrscheinlich 1472 oder 1473. Ein
Exemplar dieses Werkes erzielte 1885 in der Versteigerung
von Lord Jerseys Bibliothek 1820 Pfd. St. = 36.400 Mark.
In der zweiten Hälfte des Jahres 1476 ging Caxton
nach England und am 18. November 1477 erschien in
Westminster sein erstes mit Namen und Jahreszahl ge-
drucktes Werk: The Dictes and Sayinges of the Philo-
sophers. Von 1477 bis zu seinem Tode 1491 war Caxton
unermüdlich mit Übersetzen, Bearbeiten und Drucken be-
schäftigt. Von seinen 94 Drucken sind die umfangreichsten:
Chaucers Canterbury Tales: 372 Folioblätter, Polychronicon
1482:445 Folioblätter, The Golden Legend 1483:449
Blätter zweispaltig mit 18 großen und 52 kleinen Holz-
schnitten, The noble History of King Arthur 1485:431
Blätter. Ein Exemplar des King Arthur wurde 1885 bei
der Auktion von Lord Jerseys Bibliothek mit 1950 Pfd. St.
= 39.000 Mark bezahlt.
58
Auch Caxton hat man nicht im ungestörten Besitz
der Ehre gelassen, die Druckkunst in England eingeführt
zu haben. Kurz nach der Restauration wurde in der
Bibliothek zu Cambridge ein kleiner Quartband mit dem
Titel: Exposicio Sancti Hieronymi in Symbolum Aposto-
lorum ad Papam Laurentium entdeckt. Derselbe trägt am
Schlüsse die Unterschrift: Impressa Oxonie et finita anno
domini MCCCCLXVIII, xvij die decembris, also 1468. Da
nun Caxton nicht vor 1477 in England druckte, so haben
mehrere Schriftsteller den Drucker dieses Werkes für den
ersten englischen Drucker angesehen. Ohne auf die Streit-
frage einzugehen, dürfte es genügen, zu sagen, daß all-
gemein angenommen wird, daß ein X vorsätzlich oder zu-
fallig von der Jahreszahl weggelassen worden ist, daß es
also LXXVIII 1478 heißen muß. Dergleichen Fehler sind
bei Inkunabeln verschiedentlich vorgekommen. H. R. Plomer
hält Theodorich Rood von Köln für den Drucker der
Expositio.
Nach Caxtons Tode scheint Wynkyn de Worde, ein
Lothringer, sein Geschäft übernommen zu haben. Wynkyn
hat bis zu seinem 1534 erfolgten Tode an 500 Werke
gedruckt. Von 1492 — 1529 druckte in London Richard
Pynson, welcher um 15 10 zum königlichen Hofbuchdrucker
ernannt wurde und über 200 Werke herstellte. Für die
weitere Geschichte des englischen Buchdruckes sei auf
Plomers Short History of English Printing 1476 — 1898,
London 1900 verwiesen.
Skandinavien. Das erste in Dänemark erschienene
Buch war eine von Johann Snell in Odense auf Fünen
1482 gedruckte lateinische Beschreibung der Belagerung
von Rhodos, i486 druckte Stephan Arndes in Schleswig
ein Missale Slesvicense. In Kopenhagen druckte 1489 oder
1490 Gottfried af Ghemen einen Donat und war bis 15 10
daselbst beschäftigt. In Stockholm druckte 1483 der aus
Dänemark gekommene Johann Snell als erstes Buch einen
Dyalogus creaturarum moralizatus. Ihm folgte 1494 Johann
Fabri mit dem Breviarium Strengnense, worauf Fabris
Witwe 1496 das Breviarium Upsaliense vollendete. Während
der nächsten fünfzig Jahre findet man von der Druckkunst
in Schweden keine Spur.
Zweite Abteilung.
Das Buch,
Bestandteile des Buches. Eibliophiüe. Bibliomanie, Bücherpreise. Seltene
und gute Bücher. Kollationieren. Inkunabeln und deren Beschreibung.
Einige Titelaufnahmen von Inkunabeln.
Bestandteile des Buches. Ein Buch ist jede aus
einer größeren Anzahl von Blättern oder Bogen bestehende
Druckschrift. Besteht eine Druckschrift nur aus einem
Blatte oder aus wenigen Blättern oder Bogen, so heißt sie
Einblattdruck, Fliegendes Blatt. Flugblatt, Flugschrift,
Traktat, Heft, Broschüre. Pamphlet etc. Zu diesen weniger
umfangreichen Schriften gehören auch die Veröffentlichungen
von angehenden Gelehrten, von Professoren, höheren Lehr-
anstalten, Akademien, Universitäten u, s. w., wie z. B. Disser-
tationen, Habilitationsschriften, Programme, Vorlesungs-
Iverzeichnisse (Index lectionum etc.). In bestimmten Zeit-
abschnitten, gewöhnlich jährlich einmal, erscheinende Druck-
schriften gleichartigen Inhalts nennt man Kalender, Jahr-
bücher, Taschenbücher. Almanache, Jahresberichte, Be-
richte etc. Erscheinen Druckschriften über ein bestimmtes
Gebiet der Literatur, Kunst, Wissenschaft, des Handels, der
Industrie, des Sports u. s. w. innerhalb eines Jahres öfter als
zusammengehörige Teile eines Jahrganges oder Bandes, so
nennt man sie Zeitschriften, Zeitungen, Journale, Wochenblatt,
Wochenschrift, Monatsblätter, Monatsschrift, Vierteljahrs-
schrift, Quartalsschrift u. s, w. Diese periodischen Druck-
schriften gehören mit den politischen Zeitungen zur perio-
dischen Literatur, Zeitschriften- oder Zeitungsliteratur. Sie
bestehen, wie bekannt, aus Nummern, Heften, Lieferungen,
60
Abteilungen etc., von denen eine bestimmte Anzahl einen
Jahrgang oder Band bildet. Zeitungen werden gewöhnlich
viertel-, halb- oder ganzjährlich im voraus, oder jede
Nummer, jede Lieferung oder jedes Heft für sich be-
rechnet.
Die äußere Beschreibung des Buches, wie sie in An-
zeigen, Katalogen etc. vorkommt, muß folgende Punkte
enthalten: Namen und Vornamen des Verfassers, genaue
Bezeichnung des Inhalts (Titel), Auflage, Anzahl der Bände,
Angabe etwaiger Beilagen, Karten, Abbildungen im Text
und außer dem Text, Format, Umfang, Verlagsort, Jahr
des Erscheinens, Firma des Verlegers, Preis geheftet und
gebunden, mit genauer Bezeichnung der Art des Einbandes.
Das Buch hat gewöhnlich nur einen Titel; besteht es
aber aus zwei oder mehr Bänden, so trägt jeder Band oder
Teil gewöhnlich noch einen besonderen Titel (Haupt- und
Nebentitel, Spezialtitel). Beide Titel stehen sich dann
gegenüber, wenn sie nicht auf eine Seite zusammen-
gesetzt werden. Zum Schutze des Haupttitels steht vor
besser ausgestatteten Werken auf einem besonderen Blatt
noch ein besonderer abgekürzter Titel, der Schmutztitel.
Die über jeder Seite (Kolumne) stehenden kürzeren Titel,
weiche kurz den Inhalt des Textes dieser Seite oder die
Überschrift des betreffenden Kapitels oder Abschnittes
wiedergeben, nennt man lebende (benannte) Kolumnentitel,
die Kolumnenziffern nennt man tote (unbenannte) Kolumnen-
titel. Hinter dem Haupttitel eines modernen Werkes, welches
der Verfasser einer anderen Person widmet oder dediziert,
steht die Widmung, Zueignung oder Dedikation. Dann
folgt die Vorrede, das Vorwort, pr6face (frz.), preface (engl.),
praefatio (lat.). Die Vorrede legt den Standpunkt des Ver-
fassers dar, die Gesichtspunkte, nach denen das Werk zu
beurteilen, die Grundsätze, nach denen es bearbeitet ist.
Zuweilen ist die Vorrede nicht vom Verfasser selbst,
sondern von einer anderen Person, gelegentlich vom Ver-
leger. Die Blätter der Vorrede sind gewöhnlich mit
römischen Seitenzahlen versehen, der Umfang der Vorrede
wird in buchhändlerischen Katalogen ebenso bezeichnet,
also (VII, 316 S.) heißt, daß das Werk 7 Seiten Vorrede
und 316 Seiten Text enthält. Zuweilen ist der Vorrede
auch ein Nachwort angehängt, meist bei Werken, deren
Herstellung längere Zeit erfordert hat.
61
Dem Inhalt geht öfter eine Einleitung-, Einführung-,
Introduktion voraus, welche einen allgemeinen Überblick
über den zu behandelnden Stoff und über die Stellung des
Verfassers anderen gegenüber gibt. Der Inhalt (Text) wird
in verschiedene Abteilungen zerlegt, welche nach ihrem
Umfange in Abschnitte, Abteilungen, Bücher, Stücke,
Kapitel und Paragraphen zerfallen. Jeder größere Abschnitt
fangt mit einer neuen und zwar ungeraden Seite an und zwar
bleibt gewöhnlich über der ersten Zeile der Anfangskolumne
bis zum Kopf der Seite ein Raum, der sogenannte Vorschlag,
frei, welcher ein Viertel bis ein Drittel der Kolumnenlänge
betragt. Die ungerade Seite (i, 3, 57, 111) ist die Vorder-
seite (recto), die gerade Seite (2, 8, 136} die Rückseite
(verso). Werden einzelne Stellen des Inhaltes durch Anmer-
kungen erläutert, die nicht in den Text selbst kommen sollen,
um die Übersichtlichkeit nicht zu stören, so werden sie ent-
weder am Fuße der betreffenden Seite, oder am Schlüsse
des Werkes angebracht. Jede Anmerkung wird mit einem
Zeichen (Stern, Kreuz *, **, ***, f, ff, fff), einer Ziffer
( l , 2 , 3 ) oder einem Buchstaben (a, £, c, d) versehen,
welche auch an der betreffenden Stelle des Textes stehen
müssen. Vielfach, besonders wenn die Anmerkungen am
Schlüsse des Werkes stehen, w r erden sie mit fortlaufenden
Ziffern versehen. Werden zu irgend einer Stelle des Textes
Anmerkungen an den Rand des Textes gesetzt (ad mar-
ginem), so nennt man sie Randbemerkungen, Glossen,
Marginalien. Beim Einbinden von Werken mit Marginalien
ist der Buchbinder besonders darauf aufmerksam zu
machen, damit nicht durch nachlässiges Falzen und Be-
schneiden die Marginalien beschädigt werden.
Die typographische Wiedergabe der Handschrift, des
Manuskriptes oder des Textes eines Werkes erfolgt durch
den Satz, d. i. also durch die kunstgerechte Zusammen-
stellung der einzelnen Lettern oder Typen, der aus Schrift-
metall gegossenen Buchstaben zu Zeilen, Seiten und Bogen.
Die einzelnen Lettern existieren nach ihrer Gestalt und
Größe in einer unzähligen Menge von Schriftgattungen,
wie aus den umfangreichen Schriftproben größerer Schrift-
gießereien zu ersehen ist. Zum Werkdruck werden zwei
Hauptarten von Schriften verwandt: Fraktur, die deutsche
oder gotische Schrift und Antiqua, die römische oder
lateinische Schrift. Die Buchstaben dieser Schriften stehen
62
gerade, während die Buchstaben der Kursiv oder Italique
schräg stehen (liegend, nach rechts überhängend). Der
Satz kann kompreß oder durchschossen (splendid) sein.
Kompreß ist der Satz, wenn die Zeilen, beziehungsweise
Buchstaben so zusammengesetzt sind, daß sie dicht an-
einander stehen, durchschossen dagegen, wenn die Zeilen
durch Zwischenräume voneinander getrennt sind. Zum
Auseinanderrücken (Sperren) der Zeilen dient der Durch-
schuß, das sind kleinere oder größere, stärkere oder
schwächere Metallstücke, welche zwischen zwei Zeilen ein-
geschoben werden. Der Durchschuß ist natürlich etwas
niedriger als die Lettern. Die einzelnen Wörter des Satzes
werden durch Ausschluß voneinander getrennt. Der Aus-
schluß besteht aus schmäleren oder breiteren Metallstücken,
mit welchen der Zwischenraum zwischen zwei Wörtern,
am Anfang und am Schlüsse einer nicht ganz vollen Zeile
ausgefüllt wird. Der Ausschluß ist ebenfalls niedriger als
die Buchstaben und besteht aus verschiedenen Sorten von
Ausschlußstücken oder Spatien. Sollen einzelne Wörter
oder Sätze hervorgehoben oder ausgezeichnet werden, so
werden zwischen die einzelnen Lettern ganz dünne Aus-
schlußstücke oder Spatien gesetzt oder dieselben von-
einander gesperrt und der so entstehende Satz heißt gesperrt
oder spationiert. Mitunter bedient man sich jedoch zum
Auszeichnen einzelner Wörter oder Sätze auch einer anderen
kräftigeren Schrift als der zum ganzen Text verwendeten,
nämlich einer halbfetten oder fetten Schrift. Bei größeren,
namentlich lexikalischen Werken wird die Seite in zwei
oder mehr Spalten geteilt (Spaltensatz), welche durch
Zwischenlinien voneinander getrennt sind.
Jede Seite (Pagina, Kolumne) ist entweder bloß mit
einer Seitenzahl in fortlaufender Reihe (Kolumnenziffer,
toter Kolumnentitel) oder neben dieser noch mit einer
kurzen Inhaltsangabe der betreffenden Seite (lebender
Kolumnentitel) versehen. Beim toten Kolumnentitel steht
die Zahl in der Mitte der Zeile, zuweilen jedoch an der
Seite und zwar bei ungeraden Seitenzahlen (i, 3, 5, 7)
an der rechten, bei geraden Seitenzahlen (2, 4, 6, 8) an
der linken Seite der Kolumne oben. Die Kolumnenziffer
steht also stets oben an der äußeren oder Aufschneideseite
des Buches; nur wenn der Satz mit Einfassung versehen
ist, am Fusse derselben. Bei gespaltenen Kolumnen werden
63
öfters auch die einzelnen Spalten numeriert. Bei den
lebenden Kolumnentiteln muß die Inhaltsangabe genau in
der Mitte der Kolumne stehen.
Um die Reihenfolge der einzelnen Bogen einer Druck-
schrift für die daran Beteiligten, wie Setzer, Korrektor,
Drucker, Buchbinder, Buchhändler, Leser u. s.w. sofort erkenn-
bar zu machen, wird jeder Bogen mit einer besonderen Be-
zeichnung, der Signatur, versehen. Die Signatur ist eine fort-
laufende arabische Ziffer (früher und zuweilen auch jetzt noch
ein Buchstabe), welche auf der ersten und dritten Seite (Ko-
lumne) des Bogens am Fuße rechts etwas eingerückt unter
der letzten Zeile des Textes angebracht wird. Die Signatur
auf der ersten Seite des Bogens heißt Prime, die auf der
dritten Seite, welche stets mit einem Stern (z. B. 3*) ver-
sehen ist, heißt Sekunde. Daß man jedem Bogen zwei
Signaturen (1, 1*) gibt, hat seinen Grund darin, daß jeder
Bogen, der auf beiden Seiten bedruckt wird, zwei soge-
nannte Formen (Hälften des Satzes eines Bogens) hat und
daß, um Verwechslungen zu vermeiden, jede Druckform
mit einer Bezeichnung versehen sein muß. Jede Signatur
umfaßt soviel Seiten, als einem Bogen des betreffenden
Formates entsprechen, also Folio 4, Quart 8, Oktav 16
Seiten.
Außer der Signatur ist auf jeder ersten Kolumne eines
Bogens unter der letzten Zeile des Textes kurz Verfasser
und Titel angebracht. Diese kurze, in kleinerer Schrift ge-
setzte Bezeichnung heißt die Norm. Bei mehrbändigen
Werken und bei mehreren Auflagen ist stets auch der be-
treffende Band in römischer Ziffer, die Auflage in arabischer
Ziffer anzubringen. Das Anbringen der Norm ist unbedingt
zu fordern, damit stets sofort ersichtlich ist, zu welchem
Werke einzelne Bogen gehören und damit bei fehlendem
Titelblatt das Werk festgestellt werden kann.
Bei älteren Werken war es üblich, am Fuße jeder
Seite oder Blattlage rechts auf besonderer Zeile die Anfangs-
silbe des ersten Wortes oder das ganze erste Wort der
folgenden Seite abzudrucken. Die Kustoden, reclames (frz.),
catch-words (engl.) genannten Blattweiser dienten dazu, dem
Buchbinder das Zusammentragen des Buches zu erleichtern,
etwaige Irrtümer bei den Signaturen unschädlich zu machen
oder dem Benutzer des Buches das Lesen zu erleichtern.
Jetzt werden sie nicht mehr angewendet.
64
Vom Einband und von den Verzierungen des Werkes
ist in den folgenden Abschnitten die Rede.
Bibliophilie, Bibliomanie. Viele Menschen haben
den Trieb, etwas zu sammeln: Dieser sammelt Briefmarken,
Ansichtskarten, Handschriften; jener Münzen, Gemälde,
Waffen; wieder ein anderer Bücher. Einen solchen Bücher-
freund nennt man einen Bibliophilen und seine Bücher-
liebhaberei Bibliophilie. Der Bibliophile ist bestrebt, aus
Beruf oder für die Zwecke eines bestimmten von ihm ge-
pflegten Wissensgebietes eine Sammlung der besten, brauch-
barsten, schönsten und seltensten Werke anzulegen, um
von ihnen wissenschaftlichen Gebrauch zu machen oder
ihren Inhalt kennen zu lernen. So entstanden Sammlungen
von Ausgaben der Bibel (Fürst Stolberg zu Wernigerode,
Stuttgart); von Ausgaben der griechischen und römischen
Klassiker (Editiones principes, Erstlingsausgaben, Zwei-
brückener Drucke* oder Bipontinae, Ausgaben in usum
Delphini d. h. zum Gebrauche des Dauphin unter Weg-
lassung der anstößigen Stellen, Elsevierausgaben) und
anderer Schriftsteller (Werke von und über Luther, Shake-
speare, Goethe), Schriften über den dreißigjährigen Krieg,
über Geschichte und Topographie Italiens, von Schriften
über die Geschichte der Medizin, über das Schachspiel (die
Bledowsche Sammlung in der königlichen Bibliothek in
Berlin); über die ältere deutsche Literatur seit der Refor-
mation (die Meusebachsche Sammlung ebenda); von In-
kunabeln, von Holzschnittwerken, Kupferwerken, Einblatt-
drucken u. s. w.
Artet die Bibliophilie zur Sucht, zur Leidenschaft aus,
so nennt man sie Bibliomanie (Büchersucht). Der Biblio-
mane fröhnt einseitig seiner Bücherliebhaberei. Er ist
Sammler aus Leidenschaft, ohne seine Bücher entsprechend
zu benützen. Bei ihm bildet nicht der Inhalt oder der
wirkliche Wert eines Buches den Beweggrund zum Erwerb,
sondern eine gewisse nebensächliche Beschaffenheit des-
selben. Der Bibliomane berücksichtigt besonders außer-
gewöhnliche und zufällige Schicksale, innere Ausstattung
und Einband seiner Sammelgegenstände. Besonders gesucht
sind von den Bibliomanen Kollektionen von Büchern, die
einen gewissen Gegenstand betreffen oder in einer berühmten
Druckerei hergestellt sind ; Bücher, die das Ex libris oder
Wappen ihres früheren Besitzers tragen, in geringer An-
65
zahl hergestellt, mit Nummern versehen (numeriert), verboten
oder kastriert sind; ferner Prachtausgaben, Drucke auf
ungewöhnlichen Stoffen (Pergament, farbiges Papier, Velin,
Seide); unbeschnittene Exemplare älterer oder seltener
Werke oder solche mit breitem Rande ; Werke mit besonders
schönen Illustrationen, mit Miniaturen oder schön gemalten
Anfangsbuchstaben; Drucke mit Gold, Silber und anderen
Farben; Bücher, deren Text in Kupfer gestochen ist, oder
bei denen der Text ausgeschnitten ist ; solche, deren Seiten
von einfachen oder doppelten mit der Feder gezogenen
Linien eingefaßt sind (exemplaire r6gl6), von berühmten
Buchbindern eingebundene oder früher berühmten Personen
angehörige Bücher: Derome, Krause, Le Gascon, Padeloup,
Payne — Diana v. Poitiers, Grolier, Heinrich II. von Frank-
reich, Maioli, De Thou etc.
Seine Manie läßt den Bibliomanen gelegentlich zum
Dieb, ja sogar zum Mörder werden und Summen für ein
Werk ausgeben, die in gar keinem Verhältnis zu dessen
äußerem oder innerem Werte stehen.
Bücherpreise. Hier seien einige Beispiele von hohen
Bücherpreisen angeführt.
1812. Roxburghe- Auktion : Ein vollständiges Exemplar
des Valdarf ersehen Boccaccio von 1471, das der Herzog
von Roxburghe für 100 Guineas gekauft hatte, ging 181 2
beim Verkauf seiner Bibliothek für 45.200 M. an den
Marquis von Blandford, späteren Herzog von Marlborough,
über, welcher, wie Dibdin sagt, bis zu 5000 Guineas
(1 Guinea =21 M. 45 Pf.) dafür angelegt hätte. Auf der-
selben Roxburghe- Auktion erzielten: The Recuyell of the
Histories of Troye (Caxton) 7021 M., The Fayts of Arms
(Caxton) 6720 M., Gowers Confessio Amantis (Caxton)
6720 M. Diese Auktion, im besonderen der Verkauf des
Boccaccio, gab Veranlassung zu der Gründung des bekannten
Roxburghe- Clubs 181 3, eines Vereins von 20 — 40 Londoner
Bibliophilen, der noch heute besteht.
1872. T. O. Weigel: Ein Exemplar der Ars moriendi
21.450 M.
1882 — 1884. Beckford- Auktion: Lactantius, 1465 von
Sweynheim und Pannartz in Subiaco gedruckt 5700 M.,
Biblia latina auf Pergament, 1476 von Nik. Jenson Venedig
gedruckt 6600 M., Livre de Bien Vivre, 1492 von A. Verard
Paris gedruckt 6600 M., Philostrati Vita Apollonii Tyanei,
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 5
66
1502 von Aldus Venedig gedruckt 6000 M., Lucanus
15 15 Aldus 5800 M., Psalmorum Paraphrasis Poetica von
G. Buchanan 6200 M., Poliphile Hypnerotomachie, 1561
Paris 4400 M., Decor Puellarum, 147 1 von N. Jenson
Venedig gedruckt 10.600 M.
1884. Thorold- Auktion : 42zeilige Gutenbergbibel auf
Papier von Quaritch gekauft für 78.000 M., Psalterium von
1459 99.000 M., Catholicon von 1460 8000 M., Lateinische
Bibel von 1462 20.000 M., Erste Shakespeare- Folioausgabe
11.800 M.
1885. Jersey- Auktion: The Book of the Noble Histories
of King Arthur, gedruckt von Caxton, von Quaritch um
39.000 M. gekauft.
1897 — 1898. Ashburnham- Auktion: Biblia Pauperum
Blockbuch 21.000 M., Gutenbergbibel auf Pergament
80.000 M., auf Papier 60.000 M., lateinische Bibel von 1462
30.000 M., Coverdalebibel 16.000 M., Boccaccio, Ruine
des Nobles Hommes, von Colard Mansion gedruckt und
illuminiert 13.900 M., Aristoteles* Opera Varia Latine, von
Andrea de Asula gedruckt 16.000 M., die Heures de la
Vierge Marie, von Geoffroy Tory gedruckt 17.200 M.,
Life of Jason, von Caxton gedruckt 42.000 M., The Dictes
and Sayinges of the Philosophers, von Caxton gedruckt
26.400 M., Chaucers Canterbury Tales, 1498 von Wynkyn
de Worde gedruckt, wie man glaubt, das einzige noch
vorhandene Exemplar 20.000 M., ein Tewrdannckh auf
Pergament 6200 M., die erste Shakespeare-Folioausgabe,
nicht ganz vollständig, 11.700 M., die zweite 1800 M., die
dritte 3800 M., Hakluyts Navigations 5500 M., The Compleat
Angler 16.000 M., The Treatyse of Fysshing with an Angle
von Wynkyn de Worde 7200 M. Dieses kleine Buch hat
nur sechzehn Blätter und ist, vom Einband abgesehen,
mit seinem 45fachen Gewichte in Gold bezahlt worden.
Seltene und gute Bücher. Der Bücherliebhaber,
der Antiquar, der Buchhändler, der Bibliothekar u. s. w.
machen einen Unterschied zwischen seltenen, sehr seltenen
und seltensten Büchern. Auch verschiedene Bibliographen
wie Psaume, Denis, Gar, Hörne u. a. haben besondere
Kapitel über die Bestimmung der Seltenheit der Bücher
geschrieben. Die Beantwortung dieser Frage ist meist eine
sehr schwierige, da die Ansichten hierüber sehr weit aus-
einandergehen. Eher wäre noch der Nachweis für unbedingt
67
seltene oder bloß verhältnismäßig seltene Bücher zu führen.
Liebhaberei, Mode, Zeit, Ort und Personen haben auf die
Beurteilung einen großen Einfluß. Dann muß auch zwischen
einem Werkeselbst und einer Ausgabe desselben unter-
schieden werden. Ein gewisses Werk kann z. B. sehr
häufig sein; aber diese oder jene seiner verschiedenen
Ausgaben sehr selten. Einen Vergil oder eine Bibel kann
man heute für wenige Pfennige kaufen, aber die 1501 von
Aldus gedruckte Vergilausgabe oder die sogenannte Mazarin-
bibel werden mit Gold aufgewogen.
Sind von einem Buche oder einer Ausgabe nur einige
wenige Exemplare gedruckt worden oder noch vorhanden,
so ist seine Seltenheit eine absolute oder unbedingte ; kennt
man jedoch eine größere Anzahl davon, trifft die Exemplare
im Handel aber gar nicht oder nur ganz vereinzelt an, so
ist sein Wert ein relativer oder verhältnismäßiger. Beide
Begriffe des Wertes oder der Seltenheit haben jedoch
wieder verschiedene Abstufungen.
Ein sehr seltenes Werk kann aufhören, es zu sein,
wenn es neu gedruckt wird. Es kann ein Werk in einem
Lande schwer zu finden sein, das in einem andern oft
vorkommt. Die Ursache der Seltenheit eines Buches
beeinflußt also wesentlich den Grad der Seltenheit des-
selben.
Nach Michael Denis sind selten:
1. Große, aus vielen Bänden bestehende, oft illustrierte
Werke, die wegen ihres hohen Preises nur von wenigen
Privatpersonen angeschafft werden können.
2. Kleine, aus wenigen Blättern bestehende Schriften,
Flugschriften, Pamphlete, welche bald verloren gehen, wenn
dieselben nicht in öffentlichen Bibliotheken ein sicheres
Heim finden.
3. Bücher, von denen wenige Abdrucke gemacht
worden sind.
4. Bücher über Stoffe, die nur von wenigen Schrift-
stellern behandelt, von wenigen Lesern verstanden, gesucht
oder geschätzt werden. Zu dieser Klasse gehören Werke,
die in wenig bekannten Sprachen oder Dialekten gechrieben
sind; die Geschichte von einzelnen Städten, Klöstern,
gelehrten Gesellschaften, Genealogien von privaten Familien,
Kataloge von Bibliotheken und schließlich die privaten
Kontroversen und Polemiken von Verfassern.
5*
68
5- Werke, die von ihren Verfassern unvollständig
gelassen worden sind und von welchen der gedruckte Teil
gewöhnlich verloren ist.
6. Werke, welche in Teilen in einem längeren Zeit-
abschnitte und an verschiedenen Orten veröffentlicht sind,
so daß es schwer wird, ein vollständiges Exemplar zu-
sammenzubringen.
Folgende Werke oder Ausgaben sind selten:
i. Diejenigen, welche niemals öffentlich verkauft
worden, also nicht in den Handel gekommen sind. Hierzu
gehören die privat gedruckten Bücher, ferner päpstliche
Bullen, Pastoralbriefe, Manifeste, Promemoria, Deduktionen
u. s. w.
2. Bücher oder Ausgaben, die in entfernten Ländern
ans Licht getreten und oft nur dem Titel nach be-
kannt sind.
3. Bücher oder Auflagen, die größtenteils durch
Feuer, Wasser oder andere Zufalle zugrundegegangen
sind.
4. Bücher oder Auflagen, die aus religiösen, moralischen
oder politischen Gründen verboten, konfisziert, unterdrückt
oder verbrannt worden sind.
Schließlich sind folgende Ausgaben selten:
1. Die von der Erfindung der Buchdruckerkunst bis
zum Jahre 1500 erschienenen Drucke (Inkunabeln, von in-
cunabula = Wiege auch Wiegendrucke, Erstlingsdrucke,
Paläotypen genannt).
2. Die Ausgaben der Klassiker, die von den Aldi,
Giunti, Stephani, Gryphi und anderen Druckern des sech-
zehnten Jahrhunderts veröffentlicht worden sind. Diese
Ausgaben sind noch schätzbarer, wenn sie Anmerkungen
von der Handschrift berühmter Männer jener Zeit ent-
halten.
3. Unveränderte oder un verstümmelte Ausgaben von
Werken, welche seither verändert oder verstümmelt er-
schienen sind.
4. Ausgaben, welche mit besonderen Typen gedruckt
sind.
5. Ausgaben auf Pergament oder auf besonders großem,
besonderem, gefärbtem Papier, von welchen nur wenige
Exemplare abgezogen worden sind.
69
Bei Beurteilung der Güte eines Werkes hat man den
Inhalt, den Verfasser, die Art der Behandlung des Stoffes
und die Schreibweise zu berücksichtigen. Ein Werk ist
als gut zu bezeichnen, wenn es einen notwendigen, nütz-
lichen oder angenehmen Inhalt hat; wenn der Verfasser
seinen Stoff dem ganzen Umfange nach beherrscht und
klar, gründlich und vollständig behandelt und in reinem,
bestimmten und zweckmäßigen Stil vorträgt. Ein Werk ist
gut ausgestattet, wenn es übersichtlich in bequeme Bücher,
Kapitel, Abschnitte u. s. w. eingeteilt ist; wenn es Vorrede,
vollständige Inhaltsangabe und Register enthält; wenn es
bei zweckmäßigem handlichen Formate auf gutes Papier
mit breitem Rande gedruckt ist; wenn der Druck gut zu-
gerichtet und gleichmäßig ist, die Buchstaben klar und leicht
lesbar sind; Worte und Zeilen einen entsprechenden Zwischen-
raum haben und Druckfehler vermieden sind.
Bezüglich der Beschaffenheit eines Exemplares ist zu
bemerken, daß ein gutes Exemplar vollständig sein und
alle Beilagen, Illustrationen, Karten u. s. w. enthalten muß;
daß es innen und außen sauber, nicht eingerissen, nicht
von Würmern angefressen, nicht gebräunt, vergilbt, ver-
modert ist; daß es einen genügend breiten Rand besitzt,
daß die Bogen gleichmäßig gefalzt sind; daß der Text
nicht angeschnitten und der Einband zweckentsprechend ist.
Kollationieren. Jeder Buchhändler und Antiquar
haftet für die Vollständigkeit eines von ihm verkauften
Werkes, wenn er nicht ausdrücklich die Un voll ständigkeit
desselben in seinen Angeboten, Verzeichnissen u. s. w. an-
zeigt. Auch der Bücherliebhaber sollte sich stets erst über-
zeugen, ob ein von ihm erworbenes Werk vollständig ist,
bevor er es in seine Bibliothek stellt. Das Vergleichen
oder Kollationieren eines Werkes besteht also darin, daß
man nachsieht, ob es vollständig ist ; ob keine Bogen oder
Blätter verheftet sind; ob alle ganzseitigen Abbildungen,
Beilagen, Karten, Pläne, Portraits, Tabellen etc. an ihrer
richtigen Stelle eingeheftet und, wenn nötig, mit Seiden-
papier geschützt sind; ob Karten und Ansichten, falls not-
wendig, auf Leinwand aufgezogen und so gefalzt sind, daß
sie ohne Beschädigung leicht aufgeschlagen werden
können.
Das Kollationieren eines Werkes sowohl vor als nach
dem Einbinden oder Umbinden muß mit größter Sorgfalt
70
ausgeführt werden, wenn man eine Gewißheit für das
Vollständigsein haben will. Ein großer Teil der Inkunabeln
bietet der Kollationierung sehr große Schwierigkeiten
wegen des Fehlens der Numerierung der Seiten und der
Signaturen, wegen des häufigen Fehlens eines Registers
und macht eine sorgfaltige Vergleichung mit einem be-
kannten vollständigen Exemplare nötig.
Bei einem modernen Buche sieht man die Seiten-
zahlen und Signaturen nach. Gelegentlich sind die Seiten-
zahlen verdruckt und von einem leichtsinnig arbeitenden
Buchbinder ist ein scheinbar doppelt vorhandenes Blatt
entfernt worden, wodurch das Werk natürlich unvollständig
geworden ist. Hat das Werk mehr als einen Band, so ist
festzustellen, ob unter die Bogen eines Bandes nicht Bogen
eines anderen Bandes geraten sind und daß mit dem letzten
Bande das Werk auch wirklich abgeschlossen ist. Bei
Büchern mit besonderen ganzseitigen, nicht in den Text
selbst gedruckten Bildern (hors texte, separate engravings)
ist die Zahl der einzelnen Abbildungen, die Beschaffenheit
der Abdrucke und deren Anordnung genau festzustellen.
Es ist Obacht zu geben, daß nicht dasselbe Blatt mehr-
mals vorhanden ist und dafür andere fehlen. In zweifel-
haften Fällen wird man gut tun, die Werke von Cicog-
nara, Vinet, Cohen und andere zu Rate zu ziehen.
Zuweilen werden wegen geänderter Anschauung des
Verfassers, wegen wissenschaftlicher Fortschritte, wegen
eingeschlichener Fehler, wegen irrtümlich weggelassener
Teile, wegen der Zensur oder aus einem anderen Grunde
ein Blatt oder mehrere Blätter aus einem Werke entfernt
und dafür andere eingefügt. Eine solche Einschaltung nennt
man Karton (carton, cancel). Der ursprüngliche durch den
Karton ersetzte Teil des Werkes kann neben dem Karton
noch vorhanden sein. In einem guten Katalog sollte stets
auf einen etwa vorhandenen Karton hingewiesen werden.
Über diese livres cartonn6s hat Philomneste Junior (Gustave
Brunet) eine interessante Studie veröffentlicht (Brüssel
1878).
Inkunabeln.
Mit dem Namen Inkunabeln bezeichnet man die frü-
hesten Erzeugnisse der Buchdruckerkunst bis zum Jahre
1500. Ihre Bedeutung liegt hauptsächlich auf dem Gebiete
71
der Buchdruckergeschichte nach den verschiedensten Seiten
hin; aber auch inhaltlich hat ein ansehnlicher Teil von
ihnen noch heute Wert. Eine Reihe von theologischen,
kanonistischen, philosophischen und encyklopädischen
Werken des Mittelalters ist nur in den Inkunabeln erhalten,
ebenso Volksliteratur, Unterhaltungs- und Erbauungs-
bücher, Kalender, Aderlaßbücher, Ablaßbullen, Gedichte
und andere Flugschriften mit und ohne Bilderschmuck,
die zu ihrer Zeit von ephemerem Werte waren, jetzt aber
kultur- und literaturgeschichtlich wichtig sind. Überdies
haben alle diese ersten Drucke den Wert von Hand-
schriften und wenn dieser auch textkritisch in den meisten
Fällen nicht überschätzt werden darf, so sind für einzelne
Schriften doch nachweislich gute und jetzt verlorene Hand-
schriften benützt worden, manche auch in gar keinen an-
deren Handschriften erhalten. Hains Repertorium biblio-
graphicum zählt 16.299 verschiedene Drucke auf; man
schätzt jedoch die Zahl der in mehr oder weniger Exem-
plaren erhaltenen Drucke des fünfzehnten Jahrhunderts auf
gegen 24.000.
In einem 1740 zu Nürnberg erschienenen Werke gibt
Jungendres die verschiedenen Merkmale an, welche den
ersten Druckerzeugnissen eigentümlich sind, nämlich:
1. Das Fehlen von besonderen Titelblättern. Ein solches
findet sich bereits bei dem 1476 von Erhardt Ratdolt in
Venedig gedruckten Kalendarium des Johann de Monteregio
(Johann Müller).
2. Das Fehlen von Kapitalbuchstaben am Anfange der
Kapitel, Bücher oder Teile eines Werkes. Es ist eine be-
merkenswerte Tatsache, daß in den ersten gedruckten
Büchern für die Kapitalbuchstaben ein Raum freigelassen
wurde, um dieselben später von den Kalligraphen oder
Rubrikatoren einfügen zu lassen.
3. Das seltene Vorkommen von Kapiteln oder Ab-
schnitten in einem Werke.
4. Das Fehlen des Kommas und Semikolons. Dieses
Merkmal ist unbestimmt; denn das Komma wird durch
einen schrägen Strich dargestellt und Jungendres wollte
wahrscheinlich nur auf die Form desselben hinweisen.
5. Die Ungleichheit und der grobe Schnitt der Lettern.
Dieser Mangel dauerte aber nur kurze Zeit; der Schnitt
der Typen wurde bald vervollkommnet und wir haben
72
Ausgaben des fünfzehnten Jahrhunderts, die sich in dieser
Hinsicht mit den besten modernen Erzeugnissen messen,
wenn sie dieselben nicht gar übertreffen.
6. Das Fehlen von Seitenzahlen, Signaturen und
Kustoden.
7. Festigkeit und Stärke des Papieres.
8. Fehlen des Druckernamens, Ortes und Datums.
9. Die große Zahl von Abkürzungen.
Gabriel Peignot erwähnt noch andere Merkmale der
Inkunabeln, so z. B. den viereckigen, statt des runden
Punktes, einen schrägen Strich statt eines Punktes über dem
i, die besonderen Abkürzungszeichen für et, neque, quibus,
quam, quod, rum, con, per. Diese Merkmale dienen als
Anhaltspunkte, sind jedoch nicht hinreichend, um das
Druckjahr einer Inkunabel zu bestimmen.
Bei der Beschreibung und Katalogisierung von In-
kunabeln sind nach Dziatzko, Einsle etc. folgende Punkte
zu berücksichtigen:
1. Name des Verfassers (oder Ordnungs Wortes).
2. Titel des Werkes.
3. Datierung (Druckort, Druckername, Jahr, Tag des
Erscheinens).
4. Ausführliche Abschrift des Titels, beziehungsweise
Anfangs- und Schlußzeilen.
5. Format, Zahl der Bände.
6. Anzahl der Blätter und Lagenordnung.
7. Angaben über Signaturen, Kustoden, Blattzahlen.
8. Justierung (Kolumnen, Marginalien, Figuren, Kom-
mentar).
9. Zeilenzahl.
10. Typenform (Zahl und Art der Typen).
11. Initialen und Versalien, Abbreviaturen, Inter-
punktion.
12. Kopftitel, Kapitel- und Seitenüberschriften.
13. Schlußschrift.
14. Gedruckte Register, Randnoten, Druckfehlerver-
zeichnis.
15. Künstlerische Ausstattung. Druckfarbe, Drucker-
oder Buchführersignet.
16. Beschaffenheit des Papiers (Wasserzeichen), Perga-
mentdruck.
riWMHiMM^Al
73
17. Rubrizierung, Kolorierung, Miniaturen, Hand-
rubriken.
18. Art des Einbandes.
19. Erhaltung.
20. Seltenheit, editio princeps, Preise.
21. Bibliographischer Hinweis.
22. Literaturangaben, Bezeichnung von Sammlungen,
die im Besitz des Druckes sind, sonstige Bemerkungen.
Bei Beschreibung eines Wiegendruckes wird man gut
tun, die verschiedenen bibliographischen Werke von Brunet,
Campell, Copinger, Graesse, Hain, Panzer u. s. w. zu Rate
zu ziehen, um sich die Arbeit zu erleichtern und unter
Hinweis auf dieselben mit einem kürzeren Titel auszu-
kommen. Doch darf man sich keinesfalls mit einer beiläufigen
Übereinstimmung begnügen, da manche Beschreibungen
lückenhaft sind und nicht auf eigener Anschauung beruhen.
Bei Hain sind die von ihm selbst eingesehenen und be-
schriebenen, in der königlichen Hof- und Staatsbibliothek
München befindlichen Inkunabeln vor der fortlaufenden
Nummer mit einem * versehen.
Titelblätter im heutigen Sinne fehlen bei den Inkunabeln
anfangs ganz und enthalten auch später nur eine kurze In-
haltsbezeichnung. Wie bei den Handschriften beginnt der
Text sehr häufig mit der Formel: Incipit liber Abraham
iudei de nativitatibus etc. Incipit prologus in libellum de
venenis etc. Incipiunt sermones Socci de dominicis etc.
Hie hebt sich an das puch genant . . . Manchmal
geht dem eigentlichen Texte eine Vorrede, eine Epistel,
ein Register voraus. An dieser Stelle ist meist der Name
des Verfassers zu finden. Ist der Verfasser am Anfange
nicht zu ersehen, so muß er in der Schlußschrift gesucht
werden. Es war üblich, am Schlüsse der Inkunabel alle
Angaben über Titel, Verfasser, Drucker, Druckort, Druck-
jahr u. s. w. zu bringen. Diese Angaben nennt man End-
schrift, Schlußschrift, das Explicit, Impressum, Kolophon,
Rubrum. Letztere Bezeichnung kommt daher, daß in den
Handschriften die Schlußschrift meist mit roter Tinte ge-
schrieben wurde und bei den ersten Inkunabeln häufig rot
gedruckt wurde. Am Schlüsse heißt es gewöhnlich: Finis
Compendio octo orationis etc. Explicit Missale etc. Expliciunt
sermones etc. Hie finitur singularis expositio etc. Ein End
hat etc.
74
Vvrt&ssername und Ordnungswort werden stets im
Nominativ katalogisiert. Der Vorname steht wie üblich
hinter dem Zunamen. Bei den vielen gleichlautenden Namen
den Mittelalters ist es notwendig, Herkunft, Stand, Titel u. s.w.
entweder in Klammern oder in kleinerer Schrift oder in
Kur*iv beizufügen. Bartholomaeus de Chaimis, Bartholo-
uiauuü de S. Concordio; Bartholomaeus de Glanvilla, ord. Min.;
Lconicenua, Nicolaus; Leonicenus, Omnibonus, Vincent; Paulus
de S. Maria, Epiac. Burgens.; Paulus Venetus, Theolog. Patav.
Der Name des Verfassers ist manchmal sehr versteckt.
So lätft jdch in dem bekannten:
HY PN EROTOM ACHIA POLIPHILI VBI HV
MANA OMNIA NON NISI SOMNIVM
KSSK DOCET. ATQVE OBITER
PLVRIMA SCITV SANE
QVAM DIGNA COM
MEMORAT.
t t t
t t
t
Alilu* MauuliuH Venedig 1499, der Name des Verfassers:
l' lam-Ui-u* Columna aus den Initialen der 38 Kapitel des
hiu-hu* Mutaimuenntellen: Poliam frater Franciscus Columna
tu-.iaiiuwil«
hu* l iu*l<mgabe ist gewöhnlich auf der Vorderseite
IMH'Ui) iIp* ersten bedruckten Blattes, manchmal auch auf
tUa Kiir-k*t*Ut* (verso) desselben zu suchen. Daher kommt
»m. 1I.4LI div* ti*ülu*»ton Titelblätter häufig in einem schlechten
/ii:*UmU l mim* ^anz verloren sind. Später druckte man den
| ititt ttiil du* /writo Blatt; auf das erste kam der ganz
■ d^kUuU» I Url, der jetzt allgemein übliche Schmutztitel.
\ M\ \\t\i tttil drin Titel das Bildnis des Verfassers, hie und
ila \m\\ v\\\\\iv\\ lobenden Versen begleitet, angebracht.
\111I1 lUm'kiMiimrkrn kamen bald in Gebrauch.
klu \\W\ limlet sich bereits in dem 1476 von Ratdolt
u \ munllfc» mulrurkten Calendarium des Joan de Monteregio. ,
I". i»i rtu llul/ftt'huitt, welcher außer dem Datum und dem
hiui kvMuunon noch zwölf lateinische Verse enthält, welche
lii>t iiiiumi: Auivus hie liber est. Nach den Versen finden
Mrh IoIvjimuIo rot gedruckten Zeilen:
75
1476
Bernardus pictor de Augusta.
Petrus Loslein de Langencen.
Erhardus Ratdolt de Augusta.
Der Titel, beziehungsweise Anfangs- und Schlußzeilen,
sind genau nach dem Original wiederzugeben mit allen
Abkürzungen und mit Angabe der Zeilenanfange, welche
durch einen senkrechten Strich getrennt werden. Ist das
Werk (bei Hain, Panzer etc.) schon genau beschrieben* so
kann von einer vollständigen wörtlichen Anführung bei
umfangreichen Titeln Abstand genommen werden; dagegen
muß der betreffende Bibliograph und die betreffende Nummer
angeführt werden (Hain *6j2Ö).
Die Datierung einer Inkunabel ist gewöhnlich in der
Schlußschrift zu suchen und enthält Druckort, Druckername
und Druckjahr. Sie ist vollständig, wenn alle drei Angaben
vorhanden sind, unvollständig, wenn eine Angabe fehlt.
Das Fehlen wird durch folgende Abkürzungen bezeichnet:
O. 0.,"s. 1. = ohne Ort, sine loco, sans Heu; O. Dr., s. imp.,
sine impressore, s. nom. impr. = ohne Drucker; O. J., s. a.,
s. d. = ohne Jahr, sine anno, sans date; O. O. u. Dr. =
ohne Ort und Drucker; O. O. u. J., s. 1. n. d. = ohne Ort
und Jahr, sans lieu ni date; O. Dr. u J. = ohne Drucker
und Jahr. O. O. Dr. u. J., s. 1. a. e. typ. n. = Ohne Ort,
Drucker und Jahr, sine loco, anno et typographi nomine.
Solche fehlende Daten zu ergänzen ist der Ehrgeiz des
Bibliographen. Ist dem Katalogmacher bekannt, daß die
fehlenden Angaben von anderer Seite festgestellt sind, so
wird er sie natürlich in Klammern beisetzen: s. 1. (London),
s. a. (1569), s. imp. (Typ. de Propaganda Fide). Die Datie-
rung wird genau so wiedergegeben, wie sie das betreffende
Exemplar zeigt; ist sie als falsch bekannt und man weiß
die richtige, so wird man sie in Klammern dazusetzen. Bei
alten Druckernamen sollten immer die Vornamen oder
wenigstens die Anfangsbuchstaben beigefügt werden, um
Verwechslungen mit gleichlautenden Namen zu vermeiden
(verschiedene Aldus, Elsevier).
Ist ein mehrbändiges Werk an verschiedenen Orten
und von verschiedenen Druckern hergestellt, so ist im
Katalog davon Vermerk zu machen.
76
Die Praxis, gedruckten Werken das Erscheinungsjahr
beizufügen, wurde schon in den ersten Tagen der Buch-
druckerkunst eingeführt. Trotzdem gibt es eine große An-
zahl von Inkunabeln, die weder die Angabe des Druck-
jahres, des Druckortes, noch des Druckers führen. Durch
genaue Vergleich ung der in Betracht zu ziehenden Um-
stände, der Typen, des Papiers etc. und durch sorgfaltige
Prüfung aller unterscheidenden Merkmale ist es den Biblio-
graphen gelungen, die Datierung einer ganzen Anzahl von
undatierten Drucken festzustellen.
Bei den Daten der Inkunabeln findet man zuweilen
durch Versehen oder Ungenauigkeit hervorgerufene Irr-
tümer. Diese Irrtümer haben zu verschiedenen wichtigen
Untersuchungen Anlaß gegeben, so z. B. zu derjenigen
von Sardini, welcher beweist, daß das Werk: Decor Puel-
larum, 1461 von Jenson in Venedig gedruckt, 1471 datiert
sein sollte ; oder zu den vielen Abhandlungen für und wider
das Datum 1469, das Lavagna dem Buch »Miracoli de la
gloriosa Verzene Maria« gibt, was dem Zarotus das Ver-
dienst entreißt, die Buchdruckerkunst in Mailand eingeführt
zu haben. Könnte dagegen bewiesen werden, daß das Datum
der Exposicio Sancti Hieronymi, 1468 Oxford ist, so würde
dies Caxton zu dem zweiten machen, der die Druckkunst
nach England gebracht hat.
Die Art und Weise der Datumbezeichnung bei den
Inkunabeln ist sehr verschieden und nicht selten ziemlich
sonderbar. Viele Drucker bedienten sich der römischen
Zahlzeichen, andere der arabischen, wieder andere druckten
das Datum in Buchstaben und Zahlen.
Freytag gibt in seinem Adparatus Litterarius wie auch
Maittaire in seinen Annales Typographici einige Beispiele
dieser merkwürdigen Zeitangaben. Fast scheint es, als ob
einige Drucker des fünfzehnten und sechzehnten Jahr-
hunderts versucht haben, ihre Daten so unentzifferbar als
möglich zu machen. Nachstehend einige Beispiele:
Anno millesimo CCCC octogesimo = 1480
Anno domini Millesimoquadringentesimoocto-
gesimo tercio = 1483
Anno dni Millefio | cccclxxxx = 1490
Anno falutifere natiuita | tis post millesimum
quaterqz | centesimü nonagesimoquarto . . . = 1494
Anno | salutiferi uirginalis partus: Nonagesimo-
sexto supra millesimü quaterqz centesimum .
Mil quatre cens quatre vingtz et XVII ....
Anno quingentesimo sexto supra millesimum . .
77
I, i =
II, ij =
in, iij =
IUI, IV, iiij . . . =
V ......=
VI =
VII =
VIII, viij . . . . =
vnn, ix, viüj. . =
X =
L =
c =
D. Io =
M, CP)co . . . . =
CIoiiiiCLVIIII . =
MccccLxxz . . . =
Mccccyz . . . . = 1472
MccccIIetLXX . = 1472
Mcccclxxv . . . = 1475
MCCCCLXXVIII . = 1478
Mccccxxc . . . . = 1480
M.CCCG.LXXXI(sic)= 1481
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
50
100
500
1000
1459
1472
Mcccclxxxy . . .
Anno diii 1.4.8.7 .
MCCCCiiiiXXVm
*m ^ • • • • •••• TT***
MiiiicinixxViij . .
MCDXCV . . .
MiiijD
MjjjD
MCCCCXVviij . .
MID
MCDXCIX
MCCCCXCVüij
MCDXCIX .
Mccccxix . .
eoP). . . .
MD, M.d. .
Mio. • • •
MCDCII . .
MDXLIIX
MDL
MP)L
cioiocnxc . .
• . •
. .
• . • •
1496
H97
I506
1485
1487
I488
I488
H95
1496
1497
1498
1499
1499
1499
1499
1499
I500
I500
I500
I502
1548
I550
I550
l692
Dem Druckjahr wurde sehr oft Monat und Tag bei-
gefügt; in Italien wurde häufig der Fürst genannt, unter
welchem der betreffende Drucker arbeitete. Auch Verse
waren der Unterschrift häufig beigefügt.
Dem Brauche ihrer Zeit entsprechend gräzisierten oder
latinisierten auch manche Buchdrucker ihre Namen: Schöffer
= Opilio, Han = Gallus, Lichtenstein = Levilapis, Jak.
Rouge = Rubeus auch Rossi, Silber = Argyrius oder
Argenteus, Flach = Simus, Klein = Parvus auch Petit,
Thanner = Abiegnus, Herbst = Oporinus. Zuweilen be-
dienten sie sich mehrerer Namen oder verschiedener Schreib-
weisen, wie Gerardus Flander = de Lisa, Franz von Heil-
bronn = Renner, Joh. de Tridino = Tacuinus und de Cereto,
78
Anton Koberger, Koburger = Kohberg-er, Koburgus, Ko-
burgius, Coburgus, Cobergus, Coubergus, Copergius, Com-
pergius, Conpergius, Cobergerius, Cobyrgius, Coburgensis,
oder sie lassen ihre Zunamen weg: Nicolaus Gallicus = Jen-
son, Paulus Teutonicus = Paul von Butschbach, oder sie
brauchen .nur die Anfangsbuchstaben: VS^= Ulrich Scinzen-
zeller, I T oder Z T = Johann oder Zuanne de Tridino,
BR = Bernhard Rizius da Novaria, O S = Octav Scotus
u. s. w. Ein Verzeichnis der lateinischen Namen von Druck-
stätten befindet sich am Schlüsse dieses Werkes.
Es kommt durchaus nicht selten vor, daß einige oder
sämtliche Angaben der Schlußschrift fehlen und es ergibt
sich für den Bibliographen die schwierige Aufgabe, die-
selben zu ermitteln, soweit dies möglich ist. Zuweilen
hat auch der Illuminator oder Rubrikator. Angaben über
Zeit und Ort eingeschrieben, was immerhin einen gewissen
Anhalt gibt.
Hie und da berühmt sich der Drucker in dem Kolo-
phon, weil er stolz auf die Korrektheit seiner Ausgabe ist
oder weil er der erste war, welcher die Druckkunst in
einer gewissen Stadt eingeführt hat. So nennt sich Johann
von Speyer den ersten Drucker in Venedig und dem ersten
Erzeugnis seiner Presse: Ciceronis Epistolae ad Familiäres
1469 ist ein diese Tatsache erwähnendes Kolophon beige-
fügt. Von diesem Werke wurden dreihundert Exemplare
abgezogen. Heute ist etwa noch ein Dutzend davon vor-
handen, davon die Hälfte auf Pergament.
Christoph Valdarfer aus Regensburg, der Drucker der
berühmten Boccaccio- Ausgabe von 147 1 druckte 147 1 in
Venedig einen Kommentar des Maurus Servius Honoratus
zum Vergil und empfiehlt in dem Kolophon die Korrekt-
heit des Textes. Ludovico Carbone war der Korrektor
dieses Bandes und wahrscheinlich auch der Verfasser des
Kolophons, welches also lautet:
In commune bonum mandasti plurima formis
Ratisponensis gloria Cristophore.
Nunc etiam docti das Commentaria Servi
In quibus exponit carmina Virgilii,
Divulgasque librum, qui rarior esse solebat,
Ut parvo pretio quisque parare queat.
Hunc emite OJuvenes: opera Carbonis ad unguem
Correctus vestris serviet ingeniis.
79
Übersetzung: O Christoph, Ruhm Regensburgs, Du
hast viele Werke zum allgemeinen Wohle veröffentlicht;
nun gibst Du uns den Kommentar der gelehrten Servius
zum Vergil. Du verbreitest ein Buch, welches selten zu
sein pflegte, damit jeder zu billigem Preise es besitzen
kann. Kauft es, o Jünglinge, das mit Fleiß korrigiert durch
die Arbeit Carbos, möge es eure Studien beleben!
Ein von Wendelin von Speyer gedruckter Appianus
trägt folgende Schlußschrift:
Hie est alexandrinus appianus
A candido lingue latine patrono
Romanus, hunc impressit & vindelinus
Quem spira nobilis parens dedalei
Produxit ingeni faceti lepidiqz.
Carmen est Raphaelis Zouenzonii Istri Poetae.
M.CCCC.LXXII.
Ist eine Inkunabel von Hain> Panzer etc. nicht be-
schrieben, oder stimmt deren Beschreibung mit dem vor-
liegenden Exemplar nicht überein, so muß das Werk ge-
nau kollationiert werden und neben der kurzen Titelangabe
ist eine vollständige Wiedergabe der Anfangs- und Schluß-
zeilen erforderlich. Die "Orthographie, die Abkürzungen,
die durch einen senkrechten Strich zu bezeichnenden Zeilen-
anfänge, die unterstrichenen oder überstrich enen Buch-
staben, die Abkürzungszeichen (z. B. ein verkehrtes c = o
für con, eine der 4 ähnliche Figur für rum etc.), Fehler
müssen genau wiedergegeben werden. Anfangs- und Schluß-
zeilen werden durch die zwischen Klammern stehenden
Worte in Kursiv: (Am Ende), (Am Schlüsse), (älafitt) ge-
trennt. Druckfehler im Text oder in der Jahreszahl werden
ebenso abgedruckt, dahinter jedoch in Klammern das Wort
(sie) oder (!) gesetzt.
Die Formatbezeichnung bietet insoferne Schwierig-
keiten, als Kleinfolio und Quart, Kleinquart und Oktav
verwechselt werden können. Einen Anhalt bieten die
Wasserzeichen, soweit solche vorhanden sind, und die
Wasserlinien. Das Wasserzeichen ist das halb durch-
scheinende Ornament oder Zeichen, welches die Papier-
macher in jedem Bogen anbrachten, um dessen Qualität,
Herkunft oder Format zu bezeichnen. Steht das Wasser-
zeichen in der Mitte einer Seite, so ist das Werk in Folio,
80
steht es am unteren Rande Quart, wenn am oberen Rande
Oktav. Wasserlinien sind durchscheinende Linien im Papier,
welche den Bogen in verschiedener Entfernung voneinander
durchziehen. Bei Folioformat, Oktav und Duodez stehen
die Wasserlinien senkrecht, bei Quart und Sedez wagrecht.
Das heutige Maschinenpapier hat im allgemeinen keine
Wasserlinien mehr.
Die Zahl der Bände einer Inkunabel ist sorgfaltig fest-
zustellen, da die Angaben häufig unrichtig sind.
Bei Bezeichnung des Umfanges einer Inkunabel ist
die Anzahl der Blätter anzugeben, und zwar sowohl der
unbedruckten als der bedruckten. Ebenso muß angegeben
werden, ob die Blätter mit Seitenzahlen versehen sind oder
nicht (ffch., ffhch. feuillet chiffr6, feuillet non chiffr6). Diese
Angabe genügt aber noch nicht. Es muß durch sorgfaltige
Prüfung der Lagen eines jeden Bogens festgestellt werden,
ob Blätter fehlen. Eine Lage hat 3, 4, 5, 6 Bogen (Terne,
Quaterne, Quinterne, Sexterne) oder 6, 8, 10, 12 Blätter
und in einem Werke ist die Bogenzahl der Lagen ge-
wöhnlich die gleiche. Hat ein Werk weder Blattzahlen,
Signaturen, noch Kustoden und Register, so muß der
Text Blatt für Blatt auf seinen Zusammenhang geprüft
werden. Bei dieser Gelegenheit ist auch festzustellen, ob
einzelne Blätter eingerissen, teilweise abgerissen, ausge-
bessert, schmutzig, fleckig, wurmstichig sind, ob das Papier
gleichartig ist, ob Versehen des Buchbinders, des Buch-
druckers vorliegen. Der Satz steht z. B. gelegentlich auf einer
Seite auf dem Kopf oder der Setzer hat einen Teil des Manu-
skriptes nicht gesetzt, so daß ein leerer Raum geblieben ist.
Hain hat bei seinen Inkunabelbeschreibungen das
erste und letzte leere Blatt nicht mitgezählt. Stimmt die
Anzahl der Blätter eines Wiegendruckes nicht mit der
von Hain oder einem anderen Bibliographen angegebenen
überein, so wird man dies kurz vermerken, außerdem wird
man etwaige fehlende oder unbedruckte Blätter bezeichnen.
Der Bequemlichkeit des Buchbinders diente das Lagen-
register, das sich in der Regel am Schlüsse eines Werkes
befand und anfänglich die Anfangsworte der Bogen einer
jeden Lage, später nur die Angabe enthielt, welche Signa-
turen Temen, Quaternen etc. seien.
Die Ziffern oder Seitenzahlen wurden von den Druckern
des fünfzehnten Jahrhunderts allgemein weggelassen.
81
Falkenstein sagt Seite 213 von der von Wendelin von
Speyer etwa 1470 gedruckten Ausgabe von Tacitus' An-
nalen: »Diese Princeps liefert das früheste Beispiel von
Blattbezeichnung mittelst arabischer Ziffern.« Diese Aus-
gabe enthält jedoch überhaupt keine Blattbezeichnung,
wohl aber Kustoden. Dagegen kommen Blattzahlen in dem
ersten datierten Druck des Arnold Therhoernen von 1470
vor. Derselbe ist betitelt: Sermo Praedicabilis in Festo
Praesentationis Beatissimae Mariae. Per impressionem multi-
plicatus, sub hoc currente anno MCCCCLXX. Kurze Zeit
darauf verbesserte Lienhart Holl von Ulm die Form der
Ziffern. Die arabischen Ziffern empfingen die Form, welche
sie jetzt haben, von zwei Leipziger Druckern um 1489.
Signaturen nennt man die an den Fuß eines Blattes unter
den Text zur Unterscheidung der verschiedenen Bogen
abgesetzten Buchstaben (oder Ziffern). Die Buchstaben
werden in alphabetischer Reihenfolge gesetzt, so daß A
den ersten, B den zweiten, C den dritten Bogen bezeichnet.
Die Buchstaben J, V, W sind gewöhnlich ausgelassen.
Hat ein Band mehr Bogen als das Alphabet Buchstaben,
so fangt man mit dem Alphabet von vorne an, indem man
jedem Buchstaben den entsprechenden zweiten großen oder
kleinen Buchstaben hinzufügt, z. B. Aa, AA, Bb, BB. Be-
steht eine Lage aus vier Bogen, so trägt die erste Hälfte
des Bogens A die Bezeichnung Ai (Ai), die erste Hälfte
des zweiten Bogens A2 (Aii), die erste Hälfte des dritten
Bogens A3 (Aiii), die erste Hälfte des vierten Bogens A4
(Aiiij). Die zweite Hälfte der Bogen wird gewöhnlich nicht
signiert, doch findet man auch die Signatur noch auf dem
ersten Blatte der zweiten Hälfte der Lagen eines Bogens,
so würde z. B. Blatt 5 des Bogens A mit A5 signiert
sein. Bei den Signaturen kommen häufig Fehler vor; auch
werden sie, wenn sehr tief angebracht, oder bei zu starkem
Beschneiden oder wiederholtem Einbinden und Beschneiden
vom Buchbinder mit weggehobelt. So sagt Hain bei
Nr. 6433 ohne Signaturen, während das Werk Johann D uns
Scot., Quodlibeta quaestionum. Venet. (1474) wirklich
solche hat. Signaturen finden sich bereits in der Concor-
dantia bibliorum des Conradus de Alemannia 1470, in dem
von Johann Koelhof in Köln 1472 gedruckten Bande:
Johannis Nyder Praeceptorium Divinae Legis. Des Hiero-
nymi Expositio Symboli Apostolorum Oxon. 1468 trägt
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie.
82
auch bereits Signaturen ; aber trotz der Datierung : Impressa
Oxonie et finita anno domini M.cccc.lxviij, xvij die decem-
bris nehmen die Bibliographen einen Druckfehler an und
setzen das Erscheinungsjahr auf 1478.
Kustoden (Reklamen, Blattweiser, reclame, catch-word)
heißen die am Schlüsse einer Blätterlage oder eines Bogens
auf einer besonderen Zeile stehenden Anfangssilben oder
das Anfangswort der nächstfolgenden Seite. Die Kustoden
. sollten dem Buchbinder das Zusammentragen der Bogen
erleichtern und Irrtümer vermeiden helfen. Kustoden
wandte bereits Wendelin von Speyer in der editio princeps
des Tacitus an. Diese erste Ausgabe erschien in Venedig
ohne Datum; man nimmt aber 1468 oder 1469 als Druck-
jahr an. Nach Abb6 Rive soll das Werk aber nicht vor
1472 gedruckt sein. Kustoden finden sich auch bereits in
dem 1472 zu Bologna ohne Druckernamen erschienenen
Confessionale des Erzbischofs Antoninus. Heute wendet
man Kustoden nicht mehr an, höchstens einmal in Lieb-
haberausgaben .
Der Justierung oder Einteilung des Satzes bei In-
kunabeln muß die gehörige Aufmerksamkeit geschenkt
werden. Bei Titelaufnahmen ist stets anzugeben, wenn der
Satz in zwei, drei oder vier Kolumnen oder Spalten ge-
teilt ist. Bei durchlaufendem, also über die ganze Seite
gehenden Satze ist eine besondere Angabe überflüssig.
Wenn dagegen der eigentliche Text eines Werkes z. B.
von Erläuterungen in kleinerer Schrift umgeben, beide
aber in Kolumnen abgeteilt sind, oder wenn Erläuterungen
am äußeren Blattrande (Marginalien) neben dem Texte
herlaufen, so wird man dies bibliographisch feststeilen
(mit Randnoten). Ebenso wird man davon Vermerk nehmen,
wenn, wie bei Euclids Elementa geometriae. Vicenza 1491
die Figuren nicht in den Text, sondern auf den ziemlich
breiten Rand gedruckt sind.
Die Anzahl der Zeilen auf einer vollen, also nicht
durch Überschriften, Abschnitte, Anmerkungen u. s. w.
unterbrochenen Seite muß festgestellt und ebenso wie die
Anzahl der Spalten, wenn es deren mehrere sind, ange-
geben werden. Bei den mancherlei Verschiedenheiten bei
älteren Drucken wird man mehrere Seiten zu zählen haben
und vermerkt dann Unterschiede in der Zeilenzahl in
Klammern. Die Verschiedenheit der Zeilenlänge wird man
1 njMMMMM— IM* _1.J_
83
nicht außer acht lassen, wenn auch von einer biblio-
graphischen Festlegung sich ergebender Unterschiede im
allgemeinen Abstand genommen wird.
Zum Drucke der Inkunabeln verwendete man zwei
Hauptarten von Typen: gotische (Fraktur) und römische
(x\ntiqua) und einige Abarten von diesen: halbgotisch oder
semigotisch und spitzgotisch. Später entstanden daraus die
sogenannte Schwabacher und die heutige Frakturschrift.
Katalogbemerkungen: Got. Sehr. (Gotische Schrift), car.
goth. (caracteres gothiques), Rom. Sehr., Rom. Typ. Ant.
car. rom. (romains), car. ronds.
Sehr oft haben gewisse Buchstaben eine sonderbare
Form, z. B. das R oder S, die i-Punkte fehlen zuweilen,
im gotischen Texte stehen Antiquabuchstaben, für gerade
mangelnde Buchstaben wurden einfach andere einge-
setzt u. s. w.
Sind bei einer Inkunabel Initialen oder Versalien (große
Anfangsbuchstaben) mit eingedruckt, also nicht erst später
eingefügt, so verzeichnet dies der Katalog durch den Ver-
merk?: M. gedr. Vers, u. Init. oder man setzt den betreffenden
Buchstaben in Klammern (R)Egistrum, (S)Peculum etc.
Ist jedoch der Raum für die später einzufügende Initiale
beim Druck freigelassen worden, so wird der Buchstabe
weggelassen : ( )Egistrum, ( )Pecuium, auch wenn der
Buchstabe nachträglich eingemalt oder eingefügt wäre.
Sind die Initialen rot, blau oder sonstwie gemalt, so darf
entsprechender Hinweis nicht fehlen. Besteht über die
Technik der gedruckten Initialen und Versalien kein Zweifel,
so würde diese hinzugefügt. Den Rubrikatoren erleichterte
man vielfach ihre Arbeit, indem man die Umrißlinien der
betreffenden Initialen oder einen kleinen Buchstaben ein-
druckte.
Über die Abkürzungen ist bereits weiter oben ge-
sprochen worden. Da die Auflösung derselben keine allzu-
großen Schwierigkeiten macht, so soll hier nicht weiter
darauf eingegangen werden. Jedenfalls sollte man die Ab-
kürzungen in Katalogen nicht auflösen, sondern genau nach
Vorlage anführen. Es sind dazu ja nur wenige Zeichen nötig.
Die Interpunktion fehlt bei manchen Inkunabeln gänz-
lich; statt des Punktes stehen kleine Kreuze, Sterne oder
ein kleines z.
84
Fehlt ein gedruckter Titel, so ist anzugeben, ob Kapitel-
und Seitenüberschriften vorhanden sind, oder ob der Wiegen-
druck ohne gedruckte Überschriften ist, ebenso ob ein
gedrucktes Register (m. Reg., o. Reg.) vorhanden ist. Das
Register (registrum huius operis, registrum foliorum, re-
gistrum chartarum etc.) war eine alphabetische Tabelle des
ersten Wortes jedes Bogens oder Kapitels, welches in
Gestalt eines Inhaltsverzeichnisses am Schlüsse des betref-
fenden Werkes, manchmal auch am Anfange, stand. Das
Register ist häufig ohne Blattzahlen, was bei Verzeichnung
im Katalog anzugeben ist. Das Register kommt bereits
1469 in den in Rom gedruckten Kommentarien Caesars
und in den Pharsalia des Lucanus vor. Das Register war
als äußeres Blatt häufig der Gefahr ausgesetzt, abgerissen
zu werden; auch ist es wahrscheinlich vielfach von den
Buchbindern unterdrückt worden, nachdem diese es zum
Kollationieren verwendet hatten. Ein von alter Hand ge-
schriebenes Register ist manchmal vorhanden; auch hie
und da eine beachtenswerte Gebrauchsanweisung (directio
lectoris).
Ist ein Druckfehlerverzeichnis angedruckt, so wird man
davon Notiz nehmen (M. Druckf.-Verz.). Schon 1468 findet
sich ein Druckfehlerverzeichnis in einem Basler Druck:
Gregorii expositio in Jobum des Berthold Ruppel von
Hanau. Die alten Buchdrucker versicherten sich sehr bald
der Mitwirkung gelehrter Männer als Korrektoren, was
ursprünglich mit Herausgebern gleichbedeutend war. Hier
seien einige genannt. Joh. Andreae war Korrektor für
Sweynheim, J. Ant. Campanus bei Han, Omnibonus Leoni-
cenus bei Jenson, Ludov. Carbo bei Valdarfer, Const.
Lascaris und Demetr. Chalcondylas bei dem älteren Aldus,
Petr. Victorius bei den Giunti, Fried. Sylburg bei Heinr.
Stephanus, Andr. Wechel etc , J. Froben bei Amerbach,
Siegm. Gelenius oder Hirsch bei Froben, Fr, Raphelengius,
Fr. Harduinus, Theod. Pulmann bei Plantin, Fr. Modius
bei Sieg. Feyerabend u. s. w.
Kommen bei einer Inkunabel Schwarz- und Rotdruck
vor (Initialen, Anfangs- und Endschriften, Kapitelüber-
schriften etc.), so wird angegeben: (Schw. u. rot gedr.). Ist
eine Inkunabel dagegen nur in schwarz gedruckt, so ist
eine besondere Bemerkung im Katalog überflüssig. Das
Mainzer Psalterium von 1457 hat bereits 306 große Ini-
85
tialen in rot und blau, die Schlußschrift sogar in drei
Farben. Dieser Psalter trägt auch bereits ein Drucker-
zeichen (Druckermarke, Signet, Hausmarke, marque typo-
graphique, printer's mark, device) von Fust und Schöffer,
und zwar zwei an einem Aste hängende, durch eine Schlinge
verbundene Schilde, von denen derjenige mit den drei
Sternen Schöffer gehört. Auch die Verleger führten schon
früh ein Signet (Insigne, Marque). Diese Drucker- und
Verlegerzeichen bestanden aus einer willkürlich gewählten
Handelsmarke, aus dem Wappen des betreffenden Druckers
etc. etc., aus einem Stadtwappen, einem Symbol oder aus
einer bildlichen Darstellung mit besonderer Bezugnahme
auf den Namen des Inhabers (Armes parlantes, redendes
Wappen), einem Monogramm oder einem ornamentalen
Buchstaben. Die Aldi in Rom und Venedig bedienten sich
eines Delphins, der sich um einen Anker herumwindet und
der Anfangsbuchstaben A. M. R. (Aldus Manutius Ro-
manus) oder des ganzen Namens Aldus, Abel Langelier hat
das Opfer Abels, Ant. Bladius in Rom, Rouill6 oder Ro-
ville in Lyon einen Adler, die Stephani, die Elseviere einen
Olivenbaum, Plantin einen Zirkel, die Commelins hatten
die nackte sitzende Wahrheit, in der rechten Hand eine
Sonne, in der linken ein Buch und einen Zweig haltend,
zur Rechten befindet sich die Religion, zur Linken die Ge-
rechtigkeit. Gabriel Giolito hat zwei sitzende Satyrn, welche
eine Vase hochhalten, auf welcher ein Phönix in den
Flammen zu sehen ist; über dem Phönix flattert ein Band
mit den Worten: De la mia morte eterna vita io vivo und
um die Flammen flattert ein anderes Band mit dem Motto:
Semper eadem. Auf der Vase befinden sich die Initialen
G. G. F. Die Giunta oder Juntas haben eine mit ihren
Initialen versehene Lilie, die Gryphii ein Viereck, überragt
von einem Greifen, unter welchem eine beschwingte Kugel
angekettet ist; zuweilen befindet sich zur Linken die Rand-
schrift: Virtute duce, zur Rechten: Comite fortuna.
Ottaviano Scotto und viele andere, besonders italienische
Drucker hatten einen schwarzen oder roten Kreis, der
durch eine schräge Linie geteilt wurde, aus deren Mitte
sich ein über dem Kreis endigendes Kreuz erhob, in welchem
sich die Initialen des Druckers befanden. Sonnius in Paris
hatte eine Hand (des heil. Paulus), wie sie die Natter ins
Feuer wirft, mit dem Motto: Si Deus pro nobis, quis contra
86
nos? Vincent Valgrisi hatte zwei Hände, welche aus einer
Wolke hervorkommen und ein Kreuz halten, um welches
sich eine Schlange windet; auf beiden Seiten steht:
Vincent.
Caxtons Drucke tragen die Buchstaben W. C. mit
einem Zeichen dazwischen, dessen Bedeutung unklar ist.
Wynkyn de Worde, ..sein Nachfolger, nahm das Zeichen
mit einigen geringen Änderungen an und fügte gewöhnlich
seinen Namen bei. Richard Pynson wählte Adam und Eva,
die ein Schild halten, auf dem sich die Initialen und über
dem sich ein auf einem Helm sitzender Vogel befindet.
Julian Notary hatte einen von einem doppelten Kreuz über-
ragten Kreis auf einem Schild und die Initialen J. N. in
dem unteren Teile des Kreises. Richard Grafton, welchem
wir die erste Ausgabe der englischen Bibel verdanken,
hatte ein Bilderrätsel. Es ist eine Tonne, durch welche ein
eingepflanzter Baum wächst, mit einem witzelnden Motto:
Suscipite insertum verbum, Jac. I. (Epistel St. Jakobi,
Kap. i, V. 21): »Nehmet das Wort an, das in euch gepflanzet
ist,« eine glückliche Anspielung auf seinen Namen. John
Day hatte als Devise einen schlafenden Mann, der von
einem anderen zur aufgehenden Sonne zeigenden Mann
geweckt wird, mit dem Motto: Arise, for it is Day. Richard
Tottel, ein bedeutender Drucker juristischer Werke, hatte
zu seinem Zeichen eine Hand, welche einen Stern hielt.
John Wolf oder Wolfe hatte als Druckerzeichen eine
blühende Lilie, die zuweilen von dem Motto: Ubique
florescit begleitet ist.
Eine Übersicht nur der hauptsächlichsten Drucker-
marken würde Bände füllen; es sei daher auf Brunets
Manuel, Hornes introduction to bibliography vol. II., Or-
landis origine della stampe etc., Heitz, Büchermarken oder
Buchdrucker- und Verlegerzeichen verwiesen.
Bei Beschreibung der künstlerischen Ausstattung der
Inkunabeln ist möglichst genaue Beschreibung geboten,
da in vielen Fällen der Text bei Liebhabern keine Rolle
spielt, die illustrative Seite dagegen in erster Linie Berück-
sichtigung findet. Vorhandene Initialen, Bordüren, Holz-
oder Metallschnitte müssen erwähnt und beschrieben werden.
Die Zahl, Größe und Herkunft der Holzschnitte ist genau
anzugeben unter Angabe des Zeichners, Holzschneiders
oder Monogramms. Wiederholen sich Abbildungen im Texte
87
oder fehlen solche, sind dieselben übermalt, so wird darüber
etwas gesagt werden müssen.
Ist ein Exemplar auf Pergament gedruckt, so muß dies
erwähnt werden. Bei Papier exemplaren ist auf die Erhaltung
des Papiers (gebräunt, stockfleckig, beschmutzt), Breite des
Randes, ferner darauf zu achten, ob das Exemplar zu scharf
oder mit Textverlust beschnitten ist. Sind beim Beschneiden
Blattecken umgeknickt und also nicht vom Buchbinderhobel
getroffen oder ist ein ganzes Blatt nicht beschnitten worden,
so daß der betreffende Teil noch die ursprüngliche rauhe
Kante zeigt, so entsteht ein t6moin, witness oder proof,
der also die Breite des ursprünglichen Randes bezeugt.
Ist eine Inkunabel unbeschnitten, hat das Papier also noch
seinen ursprünglichen rauhen Rand (den Bart, cum barbisj,
so bringt der Katalog einen entsprechenden Hinweis. Un-
beschnittene Exemplare sind höher zu bewerten.
Auch den Wasserzeichen, filigrane (französisch), water-
mark (englisch) ist Aufmerksamkeit zu schenken, da man
aus demselben gelegentlich auf das Alter des Druckes
schließen kann. Seit 1310 kennt man den Ochsenkopf als
Wasserzeichen.
In der Übergangszeit von der Handschrift zum ge-
druckten Buche mußten die Buchdrucker dem Publikum,
den Schreibern u. s. w. noch manche Zugeständnisse machen
und das Gewand der Drucke einigermaßen den Hand-
schriften anpassen. Es wurden also Initialen, Kapitel,
Abschnitte, Überschriften, Anfangs- und Schlußschriften
noch längere Zeit hindurch von den Schreibern (Clericus,
Rubricator) fertig ausgezeichnet oder rubriziert. Vielfach
fehlte aber diese Rubrizierung ganz oder teilweise. Nicht
selten haben die Rubrikatoren Bemerkungen über Ort, Zeit,
Preis, Eigentum u. s. w. in den von ihnen rubrizierten
Werken angebracht, was bei der Bestimmung undatierter
Inkunabeln nicht zu übersehen ist. Solche Zusätze wurden
auch von anderer, gleichzeitiger oder späterer Hand gemacht
(Handrubriken). So findet sich gelegentlich als Rubrikator:
Jacobus de reymbach lector in conventu aquensi 1470, oder:
1479 per magistrum Johannem Scholle empti atque rubri-
cati osnaburgi ora pro eodem, oder das Monogramm
P W 1485.
Finden sich in alten Drucken im Texte oder außerhalb
desselben in Farben, Gold etc. ausgeführte Bilder, so
88
genannte Miniaturen, so darf deren Erwähnung in Ver-
zeichnissen nicht unterlassen werden. Die Verfertiger solcher
Bilder hießen Miniatoren, Illuminierer, Enlumineurs.
Dem Einband der Inkunabeln ist stets eine genügende
Beschreibung zu widmen. Es ist zu berücksichtigen, ob der
Einband etwa in der Zeit der Herstellung des Werkes an-
gefertigt wurde, aus welchem Material derselbe besteht, ob
mit Schließen, Spangen, Buckeln, Wappen, Pressungen,
Jahreszahl, Ex libris u. s. w.
Die Erhaltung, d. h. also der Zustand der Inkunabel
darf bei der Katalogisierung nicht übersehen werden. Stock-
flecke, Wasserflecke, Tintenflecke, Wurmstiche, fehlende,
eingerissene, ausgebesserte Blätter und sonstige Beschädi-
gungen sind genau anzuführen. Der Zustand der Illustra-
tionen u. s. w., ob dieselben kräftige, tadellose Abdrücke,
ob sie etwa alt oder neu übermalt sind u. s. w., bedarf der
Feststellung.
Die Seltenheit der Inkunabel wird von den Verkäufern
gewöhnlich ins hellste Licht gestellt. Es werden die bei
anderen Verkäufen erzielten Preise angegeben. Besondere
Vorzüge, wie editio princeps, Exemplar eines berühmten
Sammlers oder mit dem Wappen hochstehender Personen,
mit dem Einbände eines berühmten Buchbinders, werden
selbstverständlich nicht verschwiegen. Für die Preisbestim-
mung gibt es natürlich keine festen Anhaltspunkte. Der
Antiquar wird gut tun, fleißig die Auktions- und Anti-
quariatskataloge zu verfolgen und sich die entsprechenden
Vermerke zu machen.
Zu einer vollständigen Inkunabelbeschreibung gehören
aber auch noch sonstige Bemerkungen, welche geeignet
sind, das Interesse an dem betreffenden Exemplar zu erhöhen,
z. B. Nachrichten über das Schicksal desselben, über den
Verfasser, den Drucker, Angabe der Bibliographien, in
denen es beschrieben, in welchen Sammlungen es zu finden
oder nicht vorhanden ist u. dgl.
Bei allen diesen Beschreibungen hat der Katalogi-
sierende die größte Kürze, Klarheit, Genauigkeit und Be-
stimmtheit zu erstreben. Für die Zwecke der Buchhändler
wird es im allgemeinen genügen, wenn er die von ihm zu
verkaufenden Inkunabeln nach dem Alphabet der Verfasser
oder nach Ordnungsworten zusammenstellt und bei einer
größeren Anzahl eine nach Druckorten geordnete Tabelle
89
beifügt, in welcher die Drucker nach dem Alphabet unter
Anfuhrung der Nummern des Katalogs zusammengestellt
sind. Gelegentlich findet man auch einen nach dem Er-
scheinungsjahr geordneten Katalog, dem zu besserer
Übersicht Tabellen nach Verfassern und Druckern beizu-
geben wären.
[Albrecht von Scharffenberg. Der jüngere Tyturel.] Bl. i
An anegenge vü an | letze. Bist du Got e- | wig lebende . . .
Bl. 306 v. schließt: Mit rimen schlecht drei gen- | ge.
Seint dise lider worden. Ge- | messen in rechter lenge.
Weise | vü wort nach maisterlichem or- | den. Zu kurtz
zu lang ein liet vil | wol smachet. Ich wolfram bin |
vnschuldig. Ob Schreiber recht | vnrichtig machet.
M.CCCC.LXXVII (1477). Bl. 307 r.: diss seind die capitel
diss buchs. | . . . O.O. (Straßburg, Mentelin). 4 . 309 Bll.,
(die beiden letzten leer), 2 Col. zu 40 Zeil, rubriziert,
semigot. Type. Stilvoller brauner Maroquinband mit
Blindpressung und Pergamentvorsatzblättern.
Hain * 6683 nennt als Autor Wolfram von Eschenbach und als
Drucker Günter Zainer in Ulm, beides irrtümlich. Der Bearbeiter der
unter dem Titel des >jüngeren Titurel« gehenden Fragmente Wolf-
rams über Schionatulander und Sigune ist Albrecht von Scharffen-
berg (Goedeke L, Seite 213 und 214). Auf die Richtigstellung des
Druckers weist bereits Panzer (Annalen L, Zusätze Nr. 83, 84) hin,
indem er die Übereinstimmung der Type mit der des Vincent. Bello-
vacensis Speculum hervorhebt. Das völlig unbeschnittene Exemplar
ist von vorzüglicher Erhaltung und Sauberkeit. Als Inkunabel und
editio princeps einer hervorragenden deutschen Dichtung des Mittel-
alters bildet das Werk eines der ehrwürdigsten Denkmale deutscher
Buchdruckerkunst.
Augustinus. Aurelij Augustini epi de ciuitate dei liber
primus (libri XXII) feliciter incipit. {Am Schlüsse:) Con-
fectuz uenetijs ab egregio et diligeti magistro Nicoiao
ienson: Petro mozenicho principe: Anno a natiuitate
domini 1475: sexto nonas octobres. Folio. Alter Holz-
band mit Leder überzogen und Blindpressung (Hain * 205 1).
i Blatt weiß, 14 Bll. Index, 1 Bl. w., 288 Bll. in 2 Kol., in got.
Schrift und 2 Bll. weiß am Schluß, im ganzen 306 Bll. ohne Blattz ,
Sign, und Rekl. Quaritch gibt nur 300 Bll., Hain 302 und Brunet
304 Bll. an, aber ein vollständiges Exemplar muß 306 Bll. haben.
Vollständige Exemplare sind außerordentlich selten. Alle Initialen
sind illuminiert, die zwei ersten mit Gold gehöht. Auf dem vorderen
inneren Einbanddeckel befindet sich eine handschriftliche Eintragung
des ersten Besitzers, aus welcher der Preis des Buches zu ersehen ist:
90
el costo L 5
ligatura et miniatura . . L 4
tot. lV
Quaritch hat ein Exemplar mit nur 300 Bll. mit 400 Frs., Rossi ein
Exemplar mit 304 Bll. mit 500 Frs. angesetzt.
Plutarchus. Vite de Plvtarcho Tradvcte De Latino in
Volga | re in Aquila al magnifico Lodovico Torto per
Baptista Alexandro Jaconello de Riete. (A lafin:) Finisce
la prima parte delle uite de Plutarcho: traducte per | Bap-
tista Alexandro Jaconello de Riete: et stampate | in
Aquila adi. XVI. de septembro M.cccc.lxxxii. | per
maestro Adam de Rotuuil Alamano | stampatore excel-
lente: cö dispesa del | magnificho signore Lodouicho
Torto & delli spectabili ho | mini Ser Dominicho de Mon-
torio: & de Ser | Lodouicho de Ca- | millis de Asculo |
ciptadino de | Aquila. | Lavs Deo Amen. | (1482) in fol.
d.-vel. [Hain 13 132].
333 ff. non eh. et 1 f. bl. (manque), sign, a— z, A — L. Jolis carac-
teres ronds; 47 lignes par page.
f. 1 recto"i Tabula dela prima parte delle uite de Plutarcho | Au
verso du m£me f.: Baptista Alexandro Jaconello Reatino in argomento
dellopera presente. Ad | misser Jacobo de peccatori de Aquila Judice
della uicaria interegerrimo. | (sonnet de 17 lignes) puis: Laude de la
recolenda memoria de Cosmo de Medici restau | ratore della lingua
latina & per cui fauore queste uite foro | no translate de greco in
latino. | (sonnet de 17 lignes). Le texte commence en t£te du f. a 2
sous l'intitule cite et il finit au recto du f. 332 par la souscription.
Le verso de ce f. a 2 sonnets de 17 lignes chaeun, sous le nom de:
Baptista Alexandro Jaconello de Riete. | Au recto du f. -334: Ragistro
(sie) delli quinterni del presente volume delle uite de plutarcho.. | Le
verso est blanc.
Premiere traduetion italienne tres-rare, et en me'me temps le premier
livre imprime ä Aquila. Cette edition ne renferme que la premiere
partie de l'ouvrage; c'est ä dire 26 vies. (Voir De la Serna, nro.
11 26).
Bon exemplaire, tres-grand de marges; avec temoins. Le prem.
f. est peu tache ä la marge.
Dritte Abteilung.
Die Verzierung des Buches,
Initialen. Initialen oder Kapitalbuchstaben nennt man
die durch ihre Größe, ihren mehr oder weniger reichen
bildlichen oder ornamentalen Schmuck sich stark von der
Textschrift abhebenden großen Anfangsbuchstaben am
Beginne einer Seite, eines Kapitels oder einer Abteilung
des Buches. Bei den frühen Erzeugnissen der Buchdrucker-
kunst waren die Initialen nicht mit eingedruckt. Dieselben
wurden vielmehr nachträglich meist mit roter oder blauer
Farbe von den Kalligraphen, Illuminatoren, Miniatoren
oder Rubrikatoren ausgefüllt. Als Anhalt für den Ausmaler
findet sich auch der betreffende Buchstabe in kleiner
Schrift oder in Umrissen eingedruckt. Die Initialen finden
sich in verschiedener Größe, füllen zuweilen eine ganze
Seite aus und sind besonders bei Prachtdrucken häufig
mit interessanten Miniaturmalereien geschmückt. Später
ichnitt man die Initialen in Holz, druckte sie gleichzeitig
mit dem Text und ließ sie dann kolorieren. In manchen
Fällen sind die Frühdrucke jedoch ganz oder teilweise
'hne Initialen, da Drucker, Besitzer oder Künstler es unter-
n haben, dieselben anbringen ZU lassen. Die künstlerische
usführung der Initialen und Miniaturen in mehreren
Farben, Gold u. s. w., die Sauberkeit und der Zustand
der Erhaltung erhöhen wesentlich den Wert eines Buches.
In Katalogen sind deshalb die entsprechenden Bemerkungen
darüber anzubringen.
92
Holzschnitt. Die Holzschneidekunst oder Xylographie
ist die Kunst, auf Holztafeln Bilder zur Vervielfältigung
durch den Druck herzustellen. Beim alten Holzschnitt
wurden Bretter aus Apfelbaum-, Birnbaum-, Buchenholz etc.
benützt, welche der Länge der Holzfaser nach (Langholz)
aus dem Stamme entnommen wurden. Auf diesen Druck-
stöcken oder Holzschnitten wurde alles neben den stehen-
bleibenden Strichen der Zeichnung befindliche Holz mit
einem Messer herausgeschnitten, so daß also das Bild er-
haben stehen blieb. Das spröde Material des Langholzes
gestattete keine besondere Feinheit der Zeichnung und
kein sehr enges Aneinanderrücken der Linien, so daß man
sich auf eine möglichst einfache Strichzeichnung be-
schränken mußte. Schatten, Modellierung und Perspektive
fehlen bei den alten Holzschnitten noch gänzlich. Eine
besondere Art bilden die als Schrotblätter bekannten alten
Drucke, bei denen die Zeichnung weiß auf schwarzem
Grunde erscheint. Sie sind mit Stichel und Punzen her-
gestellt. Die moderne Holzschnittechnik verwendet statt
der faserigen Langholztafeln Querschnitte oder Hirnholz-
klötze des Buchsbaumholzes, welches härter und gleichartiger
ist und mit dem Stichel bearbeitet wird. Der moderne Holz-
schnitt wäre also richtiger als Holzstich zu bezeichnen.
Der moderne Xylograph ist nicht mehr Holzschneider,
der mit seinem Messer auf dem Holzstocke die schwarze
Zeichnung ausspart, sie »stehen läßt«, sondern Holzstecher,
der mit seinem Stichel weiße Punkte und Linien in das
Hirnholz eingräbt und so malerische Wirkungen erzielt.
Die fein abgeschliffene Holzplatte wird mit einer Mischung
von Zinkweiß oder Kreide, Gummi arabicum und Wasser
grundiert, d. h. dünn überzogen und darauf die Zeichnung
im Spiegelbild, in welchem rechts und links vertauscht
sind, übertragen. In der Zeichnung werden mit Schonung
der Linien alle Zwischenräume so tief ausgehoben, d. h.
herausgestochen, daß sie beim Einschwärzen der Platte
von der Farbe nicht berührt werden. Wird die Zeichnung
mit Hilfe der Photographie auf den Holzstock übertragen
(Photoxylographie), so wird derselbe mit einem licht-
empfindlichen Stoffe, gewöhnlich einem Silbersalz, über-
zogen und diese Schicht unter einem Negativ belichtet.
Wird eine Zeichnung peinlich genau im Holzschnitt wieder-
gegeben, so erhält man einen Faksimileholzschnitt.
93
Der früheste datierte Holzschnitt, den heil. Chri-
stoph mit dem Jesuskinde darstellend, trägt die Jahres-
zahl 1423.
Das erste illustrierte Buch, welches alle wünschens-
werten Bedingungen der Holzschneidekunst wirklich ver-
einigt, ist das Werk des Franc. Columna, O. S. Dom.,
Hypnerotomachia Poliphili ubi humana omnia non nisi
somnium esse ostenditur. Dieser Kampf der Liebe und des
Schlafes erschien 1499 bei Aldus Manutius in Venedig
mit zahlreichen prächtigen Holzschnitten geschmückt,
welche dem Giovanni Bellino (Jacopo [Walch] de Barbari?)
zugeschrieben werden. Das Werk trägt einen lateinischen
Titel, ist aber in maccaronischem Italienisch, untermischt
mit Griechisch und Hebräisch, geschrieben und enthält
unter anderem auf Blatt 6 der Lage M einen Holzschnitt,
welcher ein Priapopfer darstellt. Das Blatt ist aber ge-
wöhnlich zerrissen, verdorben, schlecht oder fehlt überhaupt,
so daß vollständige Exemplare des Werkes sehr selten
sind und teuer bezahlt werden. Das Beckford- Exemplar
ergab 1882 2600 M., das ausnahmsweise gut erhaltene
Exemplar der Turnerschen Sammlung 2740 M.
Die Holzschnitte waren zuerst rein lineare (Umriß-
holzschnitte); dann wurde das Blatt durch gleichlaufende
Striche beschattet. Die Kreuzschraffierung wird zuerst in
Hartmann Schedels Liber cronicarum cum figuris et yma-
ginibus, Norimbergae, Anth. Koberger ad int. Seb.
Schreyer et Seb. Kamermaister 1493 gefunden. Dieses
Buch der Chroniken und Geschichten erschien 1493 in
einer deutschen und lateinischen Ausgabe und enthält
2000 Holzschnitte von Michel Wohlgemut und Wilhelm
Pleydenwurf. Zu wahrhaft künstlerischer Bedeutung wurde
der Holzschnitt durch Albrecht Dürer in seinen Bildern
zur Apokalypse (1498) erhoben, welchen sich seine übrigen
Folgen und Einzelblätter mit stets wachsender Meisterschaft
der Ausführung anreihten. Von den Zeitgenossen und
Schülern Dürers betraten manche mit Glück und großer
Fruchtbarkeit die von jenem eröffnete Bahn, so Hans
Burgkmair, Hans Holbein der Jüngere, berühmt durch
seinen Totentanz, Hans Baidung Grün, Urs Graf, Nikolaus
Manuel, Hans Schäufelein, Hans Sebald Beham, Albrecht
Altdorfer, Erhard Schön, Anton Woensam von Worms
und andere. Die sächsische Schule war hauptsächlich
94
durch Lukas Cranach vertreten, der Norden Deutschlands
durch Heinrich Aldegrever.
In der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts
zeichneten sich aus: Virgil Solis zu Nürnberg", die Schweizer
Jost Amman, Tobias Stimmer, Hans Brosamer, Melchior
Lorch und Christoph Maurer, die indes zum Teil auch
in Deutschland ihr Arbeitsfeld fanden. Das Clairobscur
oder der Tondruck wurde von H. Burgkmair, Lukas Cra-
nach und anderen schon früher ausgeübt, als von den
Italienern, welche sich die Erfindung desselben zuschreiben,
wie namentlich Ugo da Carpi in einer Schrift von 15 16. Bei
dem Clairobscur wurden nur die Umrisse und Haupt-
schatten der Zeichnung in schwarzen Linien gegeben,
während mit weiteren Platten graue, bräunliche, rötliche etc.
Töne aufgedruckt und die Lichter ausgespart wurden.
Der Schnitt der Holzstöcke ist nur ausnahmsweise
von den Künstlern selbst eigenhändig ausgeführt worden.
Berühmte Formschneider der älteren Zeit waren Hieronymus
Andre (Resch), der für Dürer, Hans Lützelburger, der für
Holbein und Jost Dienecker, der unter anderem für Burgk-
mair schnitt. Im Laufe des sechzehnten Jahrhunderts wurde
der Holzschnitt immer verbreiteter. Außer Bibeln, Andachts-
büchern, Chroniken, Klassikern, Romanen, Natur- und
Reisebeschreibungen wurden auch Einzelblätter, Berichte
über wichtige Ereignisse, Kalender etc. mit Holzschnitten
geschmückt. Ungefähr um die Mitte des sechzehnten Jahr-
hunderts trat die Illustration wissenschaftlicher Werke
etwas in den Vordergrund. So erschien 1543 zu Basel ein
Meisterwerk, des Andreas Vesalius: De corporis humani
fabrica libri septem mit trefflichen Illustrationen von Johann
von Calcar, einem Schüler Tizians.
Mit dem dreißigjährigen Kriege ging die Holzschneide-
kunst fast völlig unter, um erst gegen Ende des achtzehnten
Jahrhunderts wieder mehr in Aufnahme zu kommen. J. G.
Unger in Berlin und sein Sohn J. F. Unger trugen
wesentlich dazu bei. J. F. Unger wurde 1800 zum Professor
der Holzschneidekunst an der Akademie der bildenden
Künste in Berlin ernannt. Auch Fr. W. Gubitz, seit 18 12
ebenfalls Professor der Holzschneidekunst, gab sich redlich
Mühe, den Holzschnitt wieder volkstümlich zu machen.
Sein Schüler Fr. Unzelmann war der erste bedeutende
Vertreter der neuen Richtung im Holzschnitt. Wie sein
95
Lehrer Gubitz noch immer in Langholz schnitt, griff er
zum Stichel und zum Hirnholz. Aus ihrer Schule gingen
die Brüder Albert und Otto Vogel hervor, welche Vor-
treffliches lieferten. Die Schnitte Otto Vogels nach den
Zeichnungen Adolf Menzels zu den Werken Friedrichs des
Großen sind Meisterstücke. Der bedeutendste Schüler
Unzelmanns war Eduard Kretzschmar, dessen Anstalt für
Holzschnitt später an J. J. Weber überging. Die Schnitte
von Hugo Bürkner und A. Gaber nach den Zeichnungen
von Ludwig Richter u. s. w. gehören zu den besten ihrer
Zeit.
Das erste in Italien mit Illustrationen (Metallschnitten)
erschienene Buch waren die Meditationes Reuerendissimi
patris et dni Johannis de Turrecremata Rom 1467, ein
außerordentlich seltenes Buch, von welchem nur drei
Exemplare bekannt sind: eines in Nürnberg, eines in der
kaiserlichen Bibliothek in Wien und das dritte in der
Bibliothek des Earl Spencer. Dieses letztere Exemplar
wurde umständlich beschrieben von Dibdin in seinem
Bibliographical Decameron, I. Bd. S. 384 u. ff. Eine 1481
von Joh. Numeister (oder Neumeister), einem der tüchtigsten
Gehilfen Gutenbergs, zu Albi in Languedoc gedruckte
Ausgabe dieses Werkes wurde kürzlich in einem Katalog
von Jacques Rosenthal in München für 6000 M. ausgeboten.
Das zweite in Italien mit Illustrationen (Holzschnitten) ver-
öffentlichte Buch ist die erste Ausgabe von: Rob. Val-
turius, De re militari ad Sigismundum Pandulfum Mala-
testam, Verona 1472. Das Werk ist merkwürdig als erster
mit Holzschnitten geschmückter und mit einem bestimmten
Datum versehener, in Italien erschienener, einziger Druck
des Johannes ex Verona Nicolai filius. Die 82 Holzschnitte
dieses Bandes sind von Matteo de Pastis, den Valturius
selbst als einen geschickten Maler und Holzschneider
erwähnt, gezeichnet und wahrscheinlich auch geschnitten.
In der Ashburnham-Auktion erzielte ein Exemplar 4380 M.
Dibdin hat das Werk in der Bibliotheca Spenceriana vol.
IV. Nr. 793 sehr ausführlich beschrieben (Hain-Copinger
15847, Proctor 6912, Brunet V 1066, Lippmann p. 35,
Deschamps 1327).
Der Holzschnitt entwickelte sich in Italien nicht in
demselben Maße wie in Deutschland. Von italienischen
Holzschneidern seien genannt: Marc- Antonio Raimondi
96
1488 — 1546, ein bedeutender Künstler, welcher u. a.
Dürers Holzschnitte in Kupferstich wiedergab, Benedetto
Montagna, Andrea Mantegna, Cesar Vecellio. Dem Vecellio
verdanken wir das schöne Werk: Degli habiti antichi e
moderni di diverse parti del mondo. Es wurde zuerst von
Zenaro in Venedig 1590, dann von Sessa 1598 und noch-
mals in Venedig von Combi 1664 gedruckt. Die 420
Kostümbilder der Habiti antichi wurden von Christoph
Krieger aus Nürnberg in Holz geschnitten. Vecellius nennt
Krieger: Christophe Guerra, mio amico et excellentissimo
intagliatore di legno. Ambr. Firmin-Didot in Paris hat
1859 — 1864 eine französische Reproduktion des Werkes
erscheinen lassen. Noch seien angeführt: Antonio Fantuzzi
Niccolö Boldrini, Andrea Andreani etc. Auch RafFael und
Tizian zeichneten für den Holzschnitt.
Die Holzschneider, welche gegen die Mitte des sech-
zehnten Jahrhunderts in Venedig arbeiteten, zeichneten
sich lange Zeit hindurch vor den anderen Holzschneidern
Italiens aus und konkurrierten durch die Feinheit ihrer
Ausführung mit den Lyon er Künstlern, welche besonders
in kleinen Gegenständen große Geschicklichkeit zeigten.
Gabriele Giolito stand an der Spitze der venezianischen
Drucker in Bezug auf Zahl und Wert .der in seinen Ver-
öffentlichungen verwendeten Holzschnitte.
Frankreich hatte von den ersten Tagen des gedruckten
Buches an Künstler von Ruf, welche sich mit Holz-
schnitten zur Buchillustration, beziehungsweise Buchorna-
mentation beschäftigten. Die Leistungen der Ornamentation
zeigen besonders die Livres d'heures (Heures, Horae) oder
Andachtsbücher. Dieselben wurden anfangs fast nur auf
Pergament gedruckt und von den Pariser Miniaturisten
mit Initialen und größeren Illustrationen geschmückt. Diese
Verzierungen waren in verschiedenen Farben mit Gold
u. s. w. und machten einen prächtigen Eindruck. Kaum
zwanzig Jahre nach Einfuhrung der Druckkunst in Paris
machte man bereits den Versuch durch prächtig ausge-
stattete, mit Initialen, Bordüren, Illustrationen, ganzseitigen
Bildern, kurz mit allen Hilfsmitteln der Druckkunst ver-
sehene gedruckte Livres d'heures die geschriebenen zu
verdrängen und so konnten Philippe Pigouchet und Simon
Vostre am 17. April 1488 die Heures ä Tusage de Rome
zum Verkauf bringen. Der Versuch gelang über Erwarten
97
und 1520 hatte Vostre bereits 103 verschiedene Livres
d'heures zum Gebrauch für die verschiedensten Städte
herausgegeben. Pigouchet, Vostre, Gilles Hardouin, Marnef,
Michel le Noir verwandten für ihre Livres d'heures die
gotische Schrift, wie auch in den Illustrationen der deutsche
Stil erkennbar ist, während andere Herausgeber wie Guyot-
Marchant, Gourmont, Simon de Colines, Janot, Anabat,
vor allem Geoffroy Tory, unter dem Einflüsse des italie-
nischen Geschmackes standen und in Antiqua druckten.
Die schöne Ausstattung der Livres d'heures und ihr im
Verhältnis zu den geschriebenen Heures sehr billiger Preis
verschafften ihnen einen bedeutenden Absatz. Die Feinheit
der Vignetten scheint auf Metallhochschnitt hinzuweisen,
so spricht z. B. der Buchdrucker Jean Dupr6 1488 von
Vignetten imprim6es en cuyvre. (Geschichte und Be-
schreibung der Livres d'heures siehe bei Brunet, manuel V.)
Von den alten französischen Herausgebern illustrierter
Werke darf Antoine V6rard nicht vergessen werden,
welcher um 1485 seine Prachtdrucke mit einem Dekameron
des Boccaccio begann. V6rard ließ von seinen Ausgaben
gewöhnlich eine gewisse Anzahl Prachtexemplare auf
Pergament oder Papier mit Miniaturen, Ornamenten etc.
herstellen. Es dürfte von Interesse sein, zu erfahren, was
einem Liebhaber damals ein solches Prachtwerk kostete.
Charles de Valois-Angouleme, der Vater Franz L, hatte
Verard beauftragt, ihm von dem Tristan, von Boethius
Tröstungen, von dem Ordinaire du chr6tien und den Heures
en fran9ois ein Exemplar auf Pergament mit illuminierten
Tafeln und gebunden zu liefern. In seiner Rechnung setzt
V6rard das Blatt Pergament mit 3 Sous 4 Deniers an, die
gemalten und illuminierten Bilder kosten 1 Ecu die großen
und 5 Sols die kleinen. Die Einbände waren in dunklem
Samt mit zwei das Wappen des Herzogs tragenden
Schließen. Mit den fertigen Exemplaren begab sich V6rard
nach Cognac, wo der Herzog damals residierte. An Reise-
kosten bewilligte man ihm 20 Livres, so daß er als Ge-
samtpreis der kostbaren Werke 207 Livres 10 Sous oder
ungefähr 5 — 6000 Francs nach heutigem Gelde empfing.
Geoffroy Tory nimmt unter den Herausgebern illu-
strierter Bücher einen hervorragenden Platz ein. Er war
unter anderem der Verfasser einer merkwürdigen, halb
dichterischen, halb gelehrten Abhandlung, in welcher er
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 7
98
sich über die Gestalt der Buchstaben und über die fran-
zösische Orthographie ausspricht. Das in Kleinfolio ge-
druckte Werk erschien 152g unter dem Titel: Champ-
fleury, au quel est contenu L'art et science de la deue et
vraye Proportion des lettres Attiques, qu'on dit autrement
Lettres antiques et vulgairement Lettres Romaines, propor-
tionees selon le Corps et Visage humain. Offenbar war
Tory durch die Theorien Dürers »von menschlicher Propor-
tion etc.« verführt worden, wie er selbst sagt: Albert
Dürer, noble painctre allemand, est grandement ä louer,
qui a si bien mis en lumiere son art de paincture en
d6signant les corps de geometrie, les rampards de guerre
et les proportions du corps humain. Das Werk veranlaßte
eine bedeutende Umwälzung in der französischen Typo-
graphie und Orthographie und trug wesentlich zur Be-
seitigung der gotischen Type und zu einem neuen Schnitt
der Antiqua in Frankreich bei, sowie anderseits zur Ein-
führung von Accenten, Apostrophen, Cedillen etc.
Von Verlegern illustrierter Literatur müssen noch Denys
Janot und Stephan Groulleaux, denen als Künstler Jean
Cousin beistand, als Zeichner und Holzschneider noch
Mercure Jollet, Pierre Wojiriot de Bouzey und Jean
Papillon angeführt werden, mit welch letzterem der Holz-
schnitt in Verfall geriet, um dem Kupferstich Platz zu
machen.
Gegen das Ende des sechzehnten Jahrhunderts stand
die Kunst des Holzschnittes auf dem Höhepunkte ihrer
glänzenden Entwicklung, von da ab begann der Verfall;
aber mit dem achtzehnten Jahrhundert begann ihre Wieder-
aufnahme, und zwar gebührt England die Ehre, sie wieder
neubelebt zu haben. 1771 schrieb die Royal society of art
in London einen Preis für die besten Holzschnitte aus; vier
Jahre später wurde dieser Preis von sieben Guineen ein-
stimmig dem Holzschneider Thomas Bewick von Newcastle
für seinen Holzschnitt »Der alte Hund« zuerkannt. Als
Bewick mit vierzehn Jahren (1767) bei dem Graveur Ralph
Beilby in die Lehre trat, konnte man kaum davon sprechen,
daß eine Holzschneidekunst in England bestand, ausgenommen
in ihrer rohesten Form. Man könnte also richtiger von
einer Geburt als von einer Wiedergeburt der Kunst in
England durch Bewick sprechen. Er war der erste, der in
Hirnholz anstatt in Langholz schnitt und wandte 1790
99
zuerst weiße Kreuzlagen, d. h. das Übereinanderlegen weißer
Striche in Kreuzungen an, so daß die Tonwirkung durch
das Weiß auf schwarzem Grunde, somit umgekehrt wie
beim Zeichnen entsteht (Tonschnitt, Weißlinienschnitt, white
line). Die ersten Arbeiten Bewicks erschienen in dem New
Lottery-Book of Birds and Beasts 1 77 1, in dem Child's
Tutor 1772, und später in Gay's Fables. Er illustrierte
auch eine Ausgabe der Gedichte von Goldsmith und Parnell
1795. Die Illustrationen dieses Werkes wurden in jener
Zeit für so fein gehalten, daß Georg III. seinem Buch-
händler befahl, ihm die Holzstöcke zu verschaffen, damit
er sich selbst überzeugen könne, daß es Holzschnitte und
keine Kupferstiche wären. Von allen Arbeiten Bewicks ver-
* dienen aber hauptsächlich die Illustrationen zur History of
British Birds 1794 — 1804 unsere Aufmerksamkeit. Von
tüchtigen Holzschneidern sind seine Schüler Nesbit und
Anderson, ferner Branston, Byfield, Berryman, Austin,
Jackson, Lee, Wright, Thompson und andere zu nennen.
Der französischen Holzschneidekunst gelang es trotz
eines 1 805 von einer Gesellschaft ausgesetzten Preises von
2000 Francs erst nach den Napoleonischen Kriegen sich
wieder auszuzeichnen, hauptsächlich mit den vom Verleger
Didot in Paris herausgegebenen Werken, deren Holzschnitte
indes von Gubitz in Berlin und Thompson geschnitten waren,
welch letzteren man von London nach Paris gerufen hatte.
Sehr bald erwuchs jedoch eine Schule von französischen Holz-
schneidern, welche durch ihre unzähligen sorgfaltigen
Arbeiten unsere Bewunderung erwecken.
In Amerika ist die Holzschneidekunst in neuerer Zeit
zu einer sehr hohen Stufe der Vollkommenheit gebracht
worden.
In Italien wie in England und Spanien wird der Holz-
schnitt in großem Maßstabe zur Illustration von Zeitschriften
verwendet. In Deutschland werden noch immer Bücher mit
Holzschnitten illustriert, aber die wahre Urquelle illustrierter
Bücher ist Frankreich, wo der Holzschnitt mit größerem
Geschmack und größerer Feinheit behandelt wird, als in
jedem anderen Lande, vielleicht Amerika ausgenommen.
In neuester Zeit haben sich übrigens die verschiedenen
photomechanischen Reproduktions verfahren ein ungemein
großes Gebiet erobert und den Holzschnitt ganz bedeutend
zurückgedrängt.
100
Um die Abnützung des Holzstockes zu vermeiden, ist es
gebräuchlich, ein elektrotypisches Faksimile (einen Kupfer-
niederschlag, ein Galvano) davon zu machen, welches zum
Druck verwendet wird. Die Galvanos werden so vollkommen
hergestellt, daß es nur dem Sachverständigen möglich ist,
beim Druck den Unterschied zwischen dem Original-
hblzschnitt und dem Galvano herauszufinden. Da man
außerdem von einem Holzschnitt eine beliebige An-
zahl von Galvanos nehmen kann, so wird auch die Her-
stellung scharfer und guter Abdrücke erleichtert und bei
großen Auflagen der Druckpreis vermindert.
Kupferstich. Stahlstich.
Die Kupferstechkunst, der Kupferstich, die Chalko-
graphie ist die Kunst, mittelst des Grabstichels, der Punze
oder durch Atzung Zeichnungen in eine glatte polierte
Kupferplatte so einzugraben, (gravieren), daß man
durch die Presse von der mit Druckfarbe eingeriebenen
Platte Abdrücke erhält. Das Druckverfahren ist sowohl
beim Kupferstich als beim Stahlstich im Grunde dasselbe
und besteht darin, daß beim Druck das Papier in die mit
Farbe ausgefüllten vertieften Stellen der Platte eingedruckt
wird. Bei jedem einzelnen Abdruck wird die Platte ein-
gefarbt, also die Farbe in die Vertiefungen eingerieben,
worauf die Oberfläche der Platte sorgfaltig von den an-
haftenden Farbteilen gereinigt werden muß. Eine kräftig
gestochene Kupferplatte ergibt höchstens iooo gute Ab-
drücke; man kann jedoch durch galvanische Vervielfältigung
der Kupferplatten das Original schonen oder größere Auf-
lagen erzielen. Der Kupferstich wendet folgende Verfahren
oder Manieren an:
i . Die Linienmanier, Grabstichelmanier oder reine Grab-
sticheltechnik.
2. Radiermanier, Radierung, Atzkunst.
3. Die Punktiermanier.
4. Die geschabte Manier, Schab- oder Schwarzkunst.
5. Die Crayonmanier (Kreidemanier).
6. Die Aquatinta-, Tusch-, Bister- oder Atzmanier.
7. Der Kupferfarbendruck (mehrfarbige Druckplatten).
Die Linienmanier (gravure au burin, line engraving)
ist die schwierigste und wertvollste Methode des Stiches.
Sie wird in der Weise ausgeübt, daß auf die glatt ge-
101
schliffene und polierte Platte das zu stechende Bild mit
einer stählernen Nadel in den Umrissen leicht eingerissen
wird, worauf mit dem Grabstichel, einem vierkantigen, an
der Spitze dreieckig schräg abgeschliffenen Stahlstifte in
Holzgriff, gerade, gewellte, gebogene, divergierende, paral-
lele oder gekreuzte Striche in das blanke Kupfer einge-
schnitten werden. Durch diese verschiedenen Lagen von
Strichen erhält das Bild Licht und Schatten und Model-
lierung. Bei einem falschen Strich, beim Ausgleiten des
Stichels u. s. w. muß der so entstehende Fehler durch den
Polierstah] oder durch Hochhämmern der Platte von der
Rückseite entfernt werden. Zur Nachhilfe oder auch als
selbständige Manier (Kalte Nadelarbeit) wird die rund
und scharf zugespitzte Nadel angewendet. Die hierbei ent-
stehenden Ränder (Barbe, Grate) werden mit dem Schaber,
einem dreikantigen Instrumente entfernt. Während der
Linienstich die Wiedergabe der farbigen Wirkung seiner
Vorlage, insbesondere des Gemäldes anstrebt, beschränkt
sich der Kartonstich auf Angabe der Umrisse mit leichter
Schattierung. Die gemischte Manier ist halb Grabstichel-
manier, halb Radierung, erstere für Architekturen und
Personen, letztere für Fels und Flur, Baumschlag, Tiere
und dergleichen. Die Drucke erfolgen entweder auf weißes
halbgeleimtes Kupferdruckpapier oder auf zartes, gelb-
liches Chinapapier, welch letzteres bei dem starken
Druck der Kupferd ruck presse während der Ausübung des
Druckes gleichzeitig mit der weißen Fläche des Kupfer-
dnickpapiers unauflöslich verklebt bleibt.
Bei der Radierung wird eine Kupferplatte geschliffen
und mit einem aus Asphalt, Wachs, Mastix, Kolophoniu
Pech etc. zusammengesetzten Atzgrunde überzogen (grun-
diert), welcher auf der erwärmten Platte gleichmäßig ver-
teilt sein muß. Hierauf wird der Atzgrund durch den
Qualm einer Kerze geschwärzt und die Umrisse der Zeich-
nung aufgepaust. Nun wird mit verschieden geschliffenen,
ziemlich senkrecht gegen die Platte gehaltenen Radier-
nadeln die Zeichnung durch den Atzgrund in die Platte
eingeritzt (radiert), so daß jeder Strich das blanke Kupfer
aufdeckt. Dann legt man um die Platte einen Rand von
Wachs (sogenanntes Bordwachs), wenn man es nicht vi
zieht, die Platte in einer Schale zu ätzen. Nun wird t
Platte mit Ätzwasser (Salpetersäure etc.) übergössen,
102
welches das Metall nur an den bloßliegenden Stellen der
Platte, also an allen aufgerissenen Linien der Zeichnung
auflöst und so vertieft. Je länger die Säure wirkt, desto
tiefer und breiter wird der Strich. Es müssen daher Striche
und Tone, welche zart wirken sollen, beizeiten gegen die
Wirkung der Säure geschützt werden. Zu diesem Zwecke
nimmt man die Platte aus dem Bade und überzieht die ge-
nügend geätzten Stellen mit einem säurefesten Lack, z. B.
in Terpentinöl gelöstem Asphalt. Nun läßt man die Säure
aufs neue wirken und wiederholt das Decken und Atzen
so lange, bis schließlich nur die am tiefsten wirkenden
Stellen, also die tiefsten Schatten übrig bleiben. Sind auch
diese kräftig genug, so ist die Platte bis auf die Retouche
fertig. Die Retouche geschieht entweder mit dem Polier-
stahl, welcher lichte Stellen glättet, damit sich auf den-
selben keine Farbe ansetzen kann oder mit dem Grab-
stichel, mit welchem Schattenstellen überarbeitet werden,
um mehr Kraft in dieselben zu bringen. Die feinsten
Striche in einer Platte werden häufig durch direktes Ein-
ritzen mit einer scharfgeschliffenen Radiernadel (kalte,
trockene Nadel, pointe seche, dry point) ausgeführt, nach-
dem die Platte fertig geätzt ist. Der Ätzgrund wird mit
Ol bestrichen, über Kohlenfeuer erweicht und mit einem
Lappen sorgfaltig abgewischt. Die Radierung erscheint
nun schwarz auf der Kupferplatte und es kann mit dem
Druck begonnen werden.
Radiert ein Künstler sein Werk selbst, so spricht man
von einer Malerradierung, Originalradierung; der Künstler
wird Malerradierer, Originalradierer, Malerkupferstecher,
peintre-graveur, artist-engraver genannt.
In Deutschland radierten in älterer Zeit namentlich
A. Dürer, H. S. Lautensack, Hirschvogel, Elsheimer,
Umbach, Wenzel Hollar, die Merian, dann Dietrich, Chodo-
wiecki. Um die Wiedererweckung der Radierung in
Deutschland hat William Unger das größte Verdienst; er
fand in den letzten Jahrzehnten eifrige Nachfolge. Unter
den modernen Originalradierern Deutschlands verdienen
besondere Erwähnung: A. Menzel, Max Klinger, Stauffer-
Bern, E. M. Geyger, B. Mannfeld, Max Liebermann, Peter
Halm, unter den reproduzierenden J. L. Raab, Doris Raab,
W. Hecht, Karl Köpping, Woernle, Krauskopf, Holzapfl,
Krüger, Krostewitz, Forberg, Kühn, Klaus.
103
Bei der Punktiermanier (gravure au pointill6, stippled
manner) wird das Bild auf einer wie bei der Radierung
gegründeten Platte durch Nadeln oder durch die Roulette,
einem mit feinen Zähnen besetzten Stahlrädchen oder durch
Punzen eingearbeitet und hierauf geätzt. Meister in der
Punktiermanier war Francesco Bartolozzi 1728 — 1813. Bei
dem Punzenstich werden die Vertiefungen, sowohl die
Zeichnung als die Schattierung, durch die Goldschmied-
punze vermittelst eines Hammers in die Kupferplatte ein-
geschlagen. Das älteste Blatt in Punzenmanier rührt von
Giulio Campagnola (geb. 148 1) her.
Die Schabkunst (maniere noire, mezzotint, mezzotinto)
verfolgt ein der Linienmanier und Radierung gerade ent-
gegengesetztes Verfahren. Bei der Schabkunst erscheint
das Bild hell auf dunklem Grunde, die Lichter müssen
also in die Platte hineingeschabt werden, während beim
Stich schwarze Linien in die Platte geschnitten oder geätzt
werden. Während bei allen anderen Kupferstich manieren
glatt polierte Platten gebraucht werden, wird bei der
Schabkunst die Oberfläche der Platte so rauh und körnig
als möglich gemacht. Das Rauhmachen geschieht mit so
genannten Wiegen, runden stählernen Halbwalzen, Granier-
walzen, welche mit feinen Stacheln oder Zähnen versehen
sind. Mit diesen Wiegen wird die Platte nach allen Rich-
tungen überarbeitet. Auf dieses Korn kommt nun die
Zeichnung und durch Schaben mit dem Schabeisen und
Polieren mit dem Polierstahl werden nun die Lichter und
Töne, welche im Bilde hell erscheinen sollen, heraus-
genommen, d. h. das Korn wird, je nach der Zeichnung,
weggeschabt und geglättet. Die Schabkunst gestattet
kräftige Licht- und Schattengegensätze. Die Schabkunst
wurde um 1 640 von dem landgräflich hessischen Kammer-
junker Ludwig von Siegen erfunden. Prinz Ruprecht von
der Pfalz brachte sie nach England, wo der ältere Smith,
V. Green, J. Mat Ardeil, Rieh. Earlom Treffliches darin
leisteten.
Die Crayonmanier (französischer Kreidezeichnungsstich)
wird hauptsächlich zur Reproduktion von Rötel- oder
Kreidezeichnungen verwendet. Die Kupferplatte wird mit
einem Ätzgrund überzogen und auf diesen die Zeichnung
mit der Roulette aufgetragen. Die mit der Roulette mehr-
fach wiederholten Züge haben mit einem Rötelstriche große
104
Ähnlichkeit. Um die Ehre der Erfindung der Crayonmanier
stritten sich Nikolaus Magny, Gilles Demarteau und Joh.
Karl Francis, welche beide dieselbe 1756 gemacht haben
wollen. Die Priorität dürfte Francis zukommen, welcher
schon 1740 auf diese Technik verfiel.
Bei der Aquatintamanier (maniere ä l'aquatinte, gravure
au lavis) werden die Umrisse der Zeichnung leicht in die
Platte eingeätzt. Hierauf wird der Atzgrund abgewaschen
und die Platte mit dem Staubkorn versehen. Das Staubkorn
ist ein Staub aus fein pulverisiertem Mastix oder Kolopho-
nium, welches in dem Staubkasten aufgewirbelt wird. Auf
den Boden desselben wird dann die blanke Kupferplatte
gelegt, so daß sich der Staub allmählich darauf ablagert.
Je gröber oder feiner man das Korn haben will, desto
eher oder später bringt man die Platte in den Kasten.
Durch gelindes Anwärmen der Platte von hinten wird nun
das Staubkorn auf der Platte befestigt. Wird die Platte
zu stark erhitzt, so schmelzen die Harzstäubchen gänzlich,
fließen zusammen und bilden so eine geschlossene Harz-
schicht, welche für die Säure undurchdringlich ist. Dies
muß also vermieden werden. Hat man das gewünschte
Korn, so werden die höchsten Lichter und der Plattenrand
mit einem in säurefesten Deckfirnis getauchten Pinsel ab-
gedeckt und die Platte so lange geätzt, als es zur Er-
zeugung der zarten Halb- und Mitteltöne nötig ist. Aut
diese Weise bekommt die Platte das Aussehen einer Tusch-
zeichnung und die Drucke ebenso. Als Erfinder der Aqua-
tintamanier wird Joh. Bapt. Le Prince angesehen, welcher
das Verfahren 1768 ausübte, dessen Kunstgriffe aber bis
zu seinem Tode 1781 geheimhielt. Der König von Frank-
reich kaufte der Nichte von Le Prince das ererbte Ge-
heimnis ab, um es seiner Akademie zur öffentlichen Be-
kanntmachung zu übergeben.
Die für den Kupferfarbendruck nötigen Platten werden
wie bei der Schabmanier hergestellt. Die ersten Platten:
blau, karminrot und gelb geben mit der vierten schwarzen,
mit der die Schatten und Umrisse gedruckt werden, durch
Übereinanderdrucken alle Farbentöne des Gemäldes wieder.
Der Stahlstich (gravure sur acier, steel-engraving) ist
die Vervielfältigung von Zeichnungen, Gemälden u. s. w.
durch gravierte Stahlplatten. Die Platten werden in der
Hauptsache wie beim Kupferstich behandelt, vor der Be-
105
arbeitung jedoch erst dekarbonisiert, d. h. durch Ausglühen
wird ihnen der Kohlenstoff entzogen, wodurch sie weicher
werden und nach erfolgter Gravierung wieder chemisch ge-
härtet. Der Stahlstich gestattet nicht die Weichheit, Sicherheit
und Kraft der Linienführung des Kupferstiches; die Platten
rosten leicht, wenn sie nicht gut mit Wachs überzogen
sind und die Drucke haben etwas Hartes. Dagegen hat
die Stahlstichplatte den Vorzug größerer Dauerhaftigkeit;
sie gestattet verschiedene tausend Abdrücke und man kann
von Stahlplatten auch galvanische Kupferniederschläge zur
Schonung der Originalplatte oder zur Herstellung großer
Auflagen nehmen. Der Stahlstich wurde 1820 zuerst in
England von Charles Heath angewandt. In Deutschland
wurde der Stahlstich von englischen Stechern (Winkles,
Payne) im Atelier des Professors Karl Frommel in Karls-
ruhe eingeführt.
Die ersten Abdrücke eines Kupferstiches besitzen den
höchsten Liebhaberwert und werden für die künstlerisch
wertvollsten gehalten, da die Platte sich rasch abnützt und
ein Abdruck also desto geringer ist, je höher er in der
Zahl der Abdrücke überhaupt steht.
Die verschiedenen Arten der Abdrücke (etat, Platten-
zustand) sind im Handel, in Verzeichnissen und Angeboten
stets anzugeben. Die frühesten Abdrücke sind die unvoll-
endeten Probedrucke, bei denen einzelne Teile mit dem
Grabstichel oder der kalten Nadel schon ausgeführt sind!
dann folgen die vollendeten Probedrucke (6preuve d'artiste
oder avant toute lettre) ohne alle Unterschrift. Will der
Künstler die darauf folgenden für den Handel bestimmten
Abdrücke durch ein Merkmal (remarque) kenntlich machen,
so stellt er einen solchen Remarquedruck (6preuve de re-
marque) entweder dadurch her, daß er einzelne wenig be-
merkbare Stellen in der Darstellung weiß läßt oder indem
er am Rand derselben irgend eine Kleinigkeit, sogenannte
Einfalle, einradiert, die später wieder weggeschliffen werden
können. Der Abdruck vor der Schrift (avant la lettre) ist
der nächste Abdruck nach Entfernung jedes Merkmales.
Zwischen dem Abdruck vor der Schrift und dem Abdruck
mit der Schrift stehen die Abdrücke mit bloß eingerissener,
durchbrochener oder offener Schrift (avec lettre grise oder
avant la lettre finie). Die Abdrücke mit voller Unterschrift
(avec toute lettre) sind die letzten, gewöhnlich im Handel
106
vorkommenden Abdrücke. Zur Unterschrift gehören außer
dem Titel des Gegenstandes der Darstellung die dicht
unter dem Bildrand stehenden Benennungen des Schöpfers
des Original bildes (pinx. = pinxit gemalt oder inv. = invenit
erfunden), des Zeichners (del. = delineavit gezeichnet), des
Stechers (sc. = sculpsit gestochen) und auch wohl des
Druckers (imp. = impressit gedruckt oder exe. = exeudit
gefertigt).
Kupferstiche wurden schon seit ihrer Entstehung
geschätzt und gesammelt; der Abbe de Marolles gab um
die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts in Frankreich ein
großartiges Beispiel davon. Nach ihm erlangten besonders
Mariette, Silvestre, Basan, Paignon Dijonval, Graf Rigal,
Durand, Debois in Paris, Bankier Winckler in Leipzig,
Graf Fries in Wien, Ploos van Amstel, Baron Verstolk
von Soelen in Amsterdam, Reynolds, Mark Masterman
Sykes, Herzog von Buckingham in London, T. O. Weigel
in Leipzig, Marchese Durazzo in Genua, Baron von Liphart,
Eugene Dutuit in Rouen, A. von Lanna in Prag, Dr. Straeter
in Aachen den meisten Ruf als Kupferstichsammler. Auch
Fürsten sammelten eifrig und aus solchen Sammlungen
sind z. B. die öffentlichen Kupferstichkabinette in London,
Paris, Dresden, Berlin und Wien entstanden, die als die
reichsten und vollständigsten berühmt sind.
Die Kupferstechkunst soll von dem florentinischen
Goldschmied Maso Finiguerra 1460 erfunden worden sein.
Dies ist aber nicht zutreffend; denn schon 1446 sind in
Deutschland Kupferstiche nachzuweisen und zwar trägt ein
Blatt mit der Geißelung der sogenannten oberdeutschen
Passion (früher im Besitz von Renouvier in Montpellier,
jetzt im Berliner Museum) in gotischen Buchstaben die
Zahl 1446. Schon vor dieser Zeit muß die Kupferstechkunst
in Deutschland geübt worden sein, wie die technisch hoch
entwickelten Blätter des kölnischen Meisters der Spielkarten
bezeugen. Blumen und Tiere seines Kartenspiels finden
sich bereits kopiert in den Miniaturen datierter Hand-
schriften von 1446 und 1454. Die zahlreichen Stiche des
deutschen Meisters E. S. tragen auf mehreren seiner Blätter
die Jahreszahl 1465, 1466 und 1467 und leiten direkt zu
jener vorgeschrittenen Stufe über, welche die Kupferstech-
kunst in Deutschland schon wenige Jahrzehnte nach ihrer
Erfindung einnahm.
107
Der Kupferstich wurde anfangs weniger zur Illustra-
tion von Büchern angewendet als der Holzschnitt. Zum
erstenmal findet sich der Kupferstich in >E1 monte sancto
di Dio« von Antonio (Bettini) da Siena, gedruckt in
Florenz von Niccolö di Lorenzo, die X. septembris 1477.
Dieses Werk hat drei Stiche, deren Zeichnung dem Sandro
Botticello und deren Stich dem Baccio Baldini zugeschrieben
wird. Demselben Künstler werden die Zeichnungen zu einem
Dante mit Kommentar von Landino, 1481 in Florenz von
demselben Niccolö di Lorenzo gedruckt, zugeschrieben.
Die Zahl der Stiche in diesem Bande sollte 19 betragen,
außerdem ein Duplikat zu Gesang VI des Inferno ; nur zwei
wurden in den Text gedruckt, die anderen 17 wurden be-
sonders gedruckt und sollten auf die für diesen Zweck
weiß gelassenen Stellen eingeklebt werden. Meist verirrten
sich aber die Stiche und das einzige bekannte Exemplar,
welches sowohl die 19 Stiche als auch das Duplikat zu
Gesang VI des Inferno hat, befindet sich in der ehemaligen
Spencerschen Bibliothek und ist im vierten Bande der
Bibliotheca Spenceriana von Th. F. Dibdin beschrieben.
Das britische Museum, die Nationalbibliothek in Paris und
die Biblioteca Magliabecchiana in Florenz haben ebenfalls
Exemplare mit den 19 Stichen aber ohne das Duplikat.
Andere bekannte Exemplare haben 17, 11, 9 Stiche, aber
gewöhnlich ist die Zahl derselben auf die zwei in den Text
gedruckten beschränkt. Die Stiche zu dem Monte Sancto
und Dante zeigen einen matten Druck, sind technisch flach
und anfängerhaft behandelt und können sich in keiner
Weise mit den gleichzeitigen deutschen Stichen, namentlich
nicht mit denen von Martin Schongauer messen.
Schon Konrad Sweynheim machte die ersten Versuche
Landkarten für die Buchdruckpresse in Kupferhochschnitten
herzustellen, um sie der von ihm geplanten Ausgabe der
Geographie des Ptolemäus beizugeben. Er starb aber vor
Vollendung dieses Werkes, dessen letzte Platten von Arnold
Bucking, das ist Arnold Pannartz, angefertigt wurden.
Diese Cosmographia des Ptolemäus trägt folgende Schluß-
schrift: »Claudii Ptolomaei .... geographiam Arnoldus
Buckinck e Germania Rome Tabulis aeneis in picturis for-
matam impressit .... anno MCCCCLXXVIII, vi idus
octobris. « Es ist ein sehr kostbares und seltenes Buch und
muß 27 geographische Karten enthalten, nämlich eine Über-
108
siehtskarte, 10 Karten für Europa, 4 für Afrika und 12 für
Asien. Das um 1480 in Florenz gedruckte geographische
Gedicht des Berlinghieri enthält ebenfalls in Kupfer ge-
schnittene geographische Karten.
In Deutschland kommt 1481 ein Buch mit einem Kupfer-
stich vor. das Missale Herbipolense; der Kupferstich stellt
das Wappen Rudolfs von Scherenberg und des Bistums
Würzburg vor und ist von A. Glockendon gestochen.
Frankreich findet sich der Kupferstich 1488 in den
Lyon gedruckten Peregrinationes civitatis sanete Jerusalem.
In England wird eines der frühesten Beispiele von Kupfer-
stichen in einem in London 1540 gedruckten Buche: The
Byrth of Mankynd or The Woman's Boke von Thomas
Raynald gefunden. Der um 1610 zu Tours geborene fran-
zösische Kupferstecher Abraham Bosse ist der Verfasser
einer kleinen Abhandlung: La Maniere de Graver a l'Eau
Forte et au Burin, welche später erweitert von Cochin
wieder herausgegeben wurde.
Es gibt sehr umfangreiche Kupferstich werke, in welchen
der Text nur Beiwerk ist; zu dieser Klasse gehören die
Galerien, Beschreibungen von Leichenfeierlichkeiten, Be-
richte von fürstlichen Krönungen und Hochzeiten, Dar-
stellungen von öffentlichen Festlichkeiten u. s. w.
Die Kupferstiche bilden auch jetzt noch einen hervor-
ragenden Zweig des Kunsthandels. Alte Stiche von be-
rühmten Meistern werden stets ihren Wert behalten und
sind nicht so der Mode unterworfen wie gewisse Arten
von Büchern. Die alten Meister waren auch ihre eigenen
Kunsthändler. Als Dürer 1506 nach Italien ging, nahm er
einen Vorrat von Stichen, Drucken und Kunstwerken mit
in der offenbaren Absicht, dieselben an den Mann
bringen. Die erzielten Vorteile waren aber keineswegs so
reichlich wie die ihm erwiesenen Ehrenbezeugungen. Auf
seiner Reise in den Niederlanden 1520 verkaufte Dürer
eines seiner Hauptblätter, Adam und Eva, um vier Stüber
und etwa fünfzig Jahre später wurde ein ganzer Druck seiner
Werke nur auf 36 Gulden angeschlagen. Rembrandt,
welcher nicht nur der berühmteste Maler und Radierer
seiner Zeit, sondern auch ein tüchtiger Geschäftsmann war,
soll sich für jeden Druck seines berühmten Blattes >Christus
den Kranken heilend* 100 Gulden bezahlen haben 1
daher der Name Hundertguldenblatt. Jetzt ist es mehr als
109
ein Tausendguldenblatt geworden; denn ein guter Abdruck
erzielt den zehnfachen Betrag und mehr. Ein allererster
Etat des Hundertguldenblattes wurde von Rothschild mit
40.000 Francs bezahlt. Ein Abdruck des ersten Platten-
zustandes desselben Blattes ergab 1868 in London 22.000 M.,
auf der Auktion Buccleuch 26.000 M. und ein Abdruck
des zweiten Plattenzustandes von Rembrandts Porträt des
Bürgermeisters Six 1877 in Paris 17.000 Francs. Rembrandt
erhöhte den Wert der ersten Abdrücke mancher seiner
Platten auch dadurch, daß er letztere erbarmungslos ver-
nichtete. Ein Exemplar der lasziven Darstellungen von
Marc Antonio Raimondi, eines Zeitgenossen Rafaels, welche
Papst Klemens VIII. mit allen Platten vernichten ließ,
wurde 1775 in Paris mit 80.000 Pfd. St. bezahlt.
Lithographie. Lithographie, lithographischer Druck,
Steindruck ist die Kunst, Schrift, Noten, Zeichnungen,
Landkarten u. s. w. mit besonders zubereiteter Tinte, Tusche,
Kreide oder mit Nadel oder Diamant auf den vorgerichteten
Stein (Solnhofener Lithographiestein), eine Zink- oder Alu-
miniumplatte zu schreiben, zu zeichnen oder zu gravieren
und davon durch die Presse Abdrücke zu erzielen. Bei der
Lithographie liegt die Druckfläche, ausgenommen beim
Gravierverfahren, auf derselben Ebene mit der Oberfläche
der Druckfläche, während sie beim Holzschnitt und der
Zinkhochätzung erhaben, beim Kupferstich, Stahlstich und
der Heliogravüre vertieft ist. Die Lithographie besteht aus
zwei ganz verschiedenen Verrichtungen, aus dem Zeichnen
und Schreiben auf den Stein und aus dem Drucken vom
Stein. Man unterscheidet folgende lithographische Manieren:
die Federzeichnung, die Kreide- oder Crayonzeichnung,
die Gravierung.
Bei der Federmanier wird der Stein fein abgeschliffen,
mit einer Seifenauflösung oder mit Terpentinöl getränkt
und dann mit der Zeichenfeder, Reisfeder etc. die Zeichnung
mit lithographischer Tusche, welche aus Seife, Schellack,
Mastix, Talg, Kienruß u. s. w. besteht, auf den Stein über-
tragen. Bei der Kreidemanier wird der Stein abgeschliffen
und dann durch Schleifen mit feinem Sand und Abreiben
mit Bimsstein gekörnt. Die Zeichnung auf den Stein geschieht
mit chemischer oder lithographischer Kreide in Stiftform.
Die Kreidezeichnung besteht wegen des Kornes nicht aus
zusammenhängenden Linien, sondern aus kleineren und
110
größeren Punkten. Bei der Gravierung-, Gravüre oder ver-
tieften Manier wird die Zeichnung mit Diamant und Nadel
in die Steinplatte vertieft eingraviert, wie bei dem Kupfer-
stich, nachdem der Stein fein poliert und mit Gummi-
auflösung, der etwas Gallusextrakt und Kienruß beigesetzt
ist, gegen die Farbe unempfindlich gemacht worden ist.
Nach Vollendung der Gravüre wird der Stein eingelassen,
d. h. die gravierten Stellen werden mit Fett, gewöhnlich
Leinöl, ausgefüllt, damit sie die Farbe annehmen. Ein der
Kupferradierung ähnliches Verfahren ist die lithographische
Radierung, bei welcher der Stein mit einem gegen die
Säure widerstandsfähigen Atzgrund (Asphalt) überzogen
und die Zeichnung mit der Graviernadel eingeritzt wird,
so daß der Stein an den gravierten Stellen bloßgelegt ist.
Hierauf wird der Stein mit verdünntem Scheidewasser über-
gössen und die Striche werden tief geätzt.
Die Chromolithographie, auch Lithochromie oder litho-
graphischer Farbendruck genannt, ist aus dem schon in
den Anfängen der Lithographie angewandten Tondruck
hervorgegangen, den man auf gekörnten Steinen mittelst
der Manier des Ausschabens in Asphalt erzeugte. Durch
Anwendung mehrerer Tonplatten in verschiedenen Farben
entwickelte sich aus dem Drucke mit abgestuften Tönen der
mit übereinandergelegten Tönen; dadurch entstand der
eigentliche Farbendruck, der durch Benützung sämtlicher
Stein druckmanieren zu hoher Vollkommenheit gelangt ist.
Bei der Chromolithographie ist es Hauptaufgabe des Litho-
graphen, durch eine möglichst geringe Anzahl von Farben-
platten eine möglichst getreue farbenreiche Wiedergabe
der Vorlage zu erreichen. Für die Chromolithographie
erweist sich die Kreidezeichnung als einfachste Manier.
Da jedoch der Druck von Kreideplatten auf der Schnell-
presse schwieriger ist, so suchte man die Kreidezeichnung
durch Federarbeit nachzuahmen und dadurch entstand die
punktierte Manier oder Federpunktiermanier. Der Zeichner
muß bei dieser Manier durch Abstufung der hellen und
dunklen Partien mittelst feiner und starker Punkte, sowie
durch Weiter- und Engerhalten derselben eine der Kreide-
zeichnung ähnliche, möglichst reiche Tonabstufungen ent-
haltende Platte erzeugen. Alle Farbenplatten müssen beim
Ubereinanderdruck genau aufeinanderpassen, wozu zuerst
eine genaue Konturzeichnung (Pause) des wiederzugebenden
111
Bildes erforderlich ist. Von dieser Kontur Zeichnung-,
welche zum Drucke der Auflage nicht dient, werden so
viele Überdrucke (Klatsche) auf lithographische Steine ge-
macht, als man Farben anwendet und dann jede einzelne
Farbenplatte durchgearbeitet, wobei man gewöhnlich mit
den helleren Farben beginnt und die dunkleren folgen läßt.
Unter Umdruck versteht man die Übertragung einer litho-
graphischen Platte oder einer auf Umdruckpapier her-
gestellten Schrift, Zeichnung etc. auf einen Lithographie-
stein, beziehungsweise eine Zink- oder Aluminiumplatte.
Autographie nennt man das Verfahren, mit autographischer
Tinte auf Umdruckpapier hergestellte Schrift, Zeichnung,
Noten etc. durch Umdruck auf den lithographischen Stein
zu vervielfältigen.
Als Ersatz für den schweren und teuren Solnhofener
Lithographiestein werden jetzt häufig Zink- und Aluminium-
platten angewendet. Es lassen sich fast alle Zeichen- und
Druckverfahren mit geringen Abänderungen wie bei der
Lithographie ausführen. Der Aluminiumdruck wird Algraphie
genannt, von al, dem chemischen Zeichen für Aluminium,
und ist von Joseph Scholz in Mainz erfunden worden.
Die Lithographie wurde 1796 beziehungsweise 1798
von Aloys Senefelder erfunden. 1799 verlieh ihm Kur-
fürst Maximilian Joseph von Bayern ein Privilegium auf
fünfzehn Jahre, welches nach einiger Zeit der Musikalien-
verleger Andre in Offenbach erwarb. Die Lithographie
wurde zunächst in München durch Ferd. Piloty und Joseph
Löhle, sowie durch Franz Hanfstängl künstlerisch ver-
wertet, gewann dann besonders durch C. Hildebrandt,
Feckert und Ad. Menzel in Berlin Bedeutung, wurde durch
Jos. Kriehuber und C. von Pettenkofen in Wien eingebürgert,
in London auf Anregung Andres von Senefelder selbst
eingeführt. In Frankreich übten H. Vernet, Bellange,
Isabey und andere die Lithographie aus, wo dieselbe
neuerdings durch Mouilleron, Cheret, Maurou und andere
am meisten künstlerische Selbständigkeit gefunden hat.
Zur Entwicklung der Chromolithographie hatte schon
Senefelder den Grund gelegt, vervollkommnet wurde sie
von G. Engelmann in Paris.
Photographie. Photographie ist die Kunst, mit
Hilfe der chemischen Wirkungen des Lichts ein bleibendes
Bild eines Objekts auf einer chemisch präparierten Fläche
112
herzustellen. Die Photographie selbst wird heutzutage zur
Illustration von Büchern fast gar nicht benützt, während
die sogenannten photomechanischen Druckverfahren eine
ungemein große Anwendung und Vervollkommnung ge-
funden haben. Die hauptsächlichsten Reproduktionsver-
fahren sind: der Lichtdruck, die Photozinkographie, die
Photolithographie, die Autotypie, die Photogravüre oder
Heliogravüre, der photographische Farbendruck.
Der Lichtdruck, auch Photographiedruck, Alberttypie,
Albertotypie , Phototypie, Collotypie oder Leim druck,
richtiger Lichtleimdruck genannt, benützt eine belichtete
Chromgelatineschicht als Druckplatte. Das photographische
Negativ wird auf eine mit Chromgelatine überzogene
Spiegelglasplatte kopiert. An den vom Licht getroffenen
Stellen nimmt die Chromgelatine kein Wasser an und er-
härtet, die nicht vom Licht getroffenen Stellen quellen im
kalten Wasser auf und werden ausgewaschen. Die belichtete
Gelatine nimmt die Druckfarbe mehr oder weniger stark
an und gibt so mit größter Genauigkeit die Töne des
Originals wieder. Gute Lichtdrucke sind lackiert von Photo-
graphien nicht zu unterscheiden.
Photozinkographie und Photolithographie stehen in
enger Beziehung zum Lichtdruck. Wenn ein in fetter
Schwärze erhaltenes Lichtleimbild nach dem anastatischen
Verfahren auf einen Stein oder auf eine Zinkplatte über-
tragen wird, so erhält man einen photolithographischen
Stein oder eine photozinkographische Platte, die beide in
lithographischer Manier abgedruckt werden können.
Der Lichtzinkdruck liefert für die Buchdruckpresse
geeignete Clich6s sowohl in Strichen (Lichtstrichhochätzung,
Heliotypie, Phototypie), als auch in Halbtönen (Lichtton-
hochätzung, Autotypie). Die Lichtstrichhochätzung wird
nach einem von einer Strichzeichnung aufgenommenen
Negativ ausgeführt. Man kopiert dasselbe auf Chrom-
gelatinepapier, schwärzt dieses ein, wobei die Schwärze
nur an den belichteten Stellen hängen bleibt, überträgt
das so erhaltene Bild auf Zink und behandelt die Platte
mit einer Atze, welche alle nicht von der fetten Farbe
geschützten Stellen anfrißt, so daß die Striche des Bildes
ähnlich wie bei einem Holzschnitt erhaben stehen bleiben.
Die Autotypie ermöglicht es, Buchdruckcliches nach
Originalen mit Halbtönen (Photographien, Ölgemälden,
113
Tuschzeichnungen) herzustellen. Unter Halbtönen versteht
man die Übergänge vom Licht zum Schatten, die nicht
mittelst Strichlagen, sondern mit dem Wischer oder Pinsel,
bei Photographie nach der Natur durch das Sonnenlicht
bewirkt werden. Die Töne des zu reproduzierenden Bildes
werden in Linien und Punkte zerlegt, welche je nach ihrer
Stärke im Druck heller oder dunkler wirken, je nach der
Tönung des Originals. Die Zerlegung in Striche und Punkte
wird dadurch bewerkstelligt, daß man eine Glasplatte, auf
welche sehr feine und sehr nahe aneinander stehende
Linien in gekreuzten Lagen gezogen oder rastriert sind
(Rasterplatten), zwischen die lichtempfindliche Platte und
das Original legt und nun eine Aufnahme von dem Bilde
macht. Das Negativ wird mittelst Asphalts oder einer
anderen lichtempfindlichen und säurewiderstehenden Sub-
stanz auf eine Metallplatte für die Buchdruckhochätzung
übertragen.
Die Photogravüre oder Heliogravüre oder der Licht-
kupferstich ist das vornehmste photomechanische Repro-
ductionsverfahren und liefert Bilder auf Kupferplatten, bei
denen die Zeichnung vertieft in Kupfer steht, so daß der
Druck auch auf der Kupferdruckpresse geschehen muß.
Eine gut polierte Kupferplatte wird mit einem feinen
Asphaltkorn versehen. Auf dieselbe wird eine in einem
Chromsalzbade lichtempfindlich gemachte Gelatineschicht
aufgetragen und die Platte dann belichtet. Die unbelichteten
Stellen der Gelatine werden ausgewaschen, die belichteten
erhärten und die Zeichnung bleibt als zartes Relief auf
der Platte zurück. Dieses wird mit Eisenchloridlösung in
das Kupfer geätzt. Die Heliogravüre ist zur Illustration
feiner Prachtwerke vorzüglich geeignet.
Der photographische Farbendruck umfaßt alle Ver-
fahren, nach welchen Farbendrucke mit Benützung der
Photographie hergestellt werden. Bei den farbigen Photo-
gravüren von Goupil wird eine Photogravüreplatte mit den
verschiedenen Farben eingewalzt, wobei die Stellen, die
eine Farbe nicht annehmen sollen, mit einer Schablone
überdeckt werden. Farbenlichtdrucke werden ganz in der
Art der Chromolithographie durch Abdruck verschiedener
Lichtdruckplatten auf dasselbe Blatt hergestellt. Die einzelnen
Farbenplatten werden erzeugt, indem in einem photo-
graphischen Negativ alle Stellen mit schwarzem Firnis
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 8
zugedeckt werden, die nicht gelb drucken sollen. Nach
dem so gedeckten Negativ wird eine Platte für gelb kopiert
und ähnlich für die übrigen Farben verfahren. Bei dem
Naturfarben druck wird der Druck in natürlichen Farben
mit drei Platten erzeugt. Es gibt hierbei zwei Verfahren :
i. durch direkte Aufnahme mittelst photographischer
Schichten, die für alle Farben empfindlich sind und die
Wirkung jeder Farbe möglichst in der Originalfarbe wieder-
:ben, 2. durch photographische Aufnahmen, welche durch
chemische Wirkung des Lichts in Druckplatten übergeführt,
mit Benützung des Farbendruekprinzipes und mit ver-
schiedenen Farben nach optischen Grundsätzen abgedruckt
werden. Der Drcifarbetipigmentdruck ist eine Naturfarben-
druckmanier mit Benützung des Pigmentdruckverfahrens.
Die Photochromie oder Heliochromie bezweckt die Her-
stellung von Photographien in Naturfarben durch direkte
Aufnahme in der photographischen Camera. Die photo-
graphischen Farben druck verfahren sind meist noch sehr
umständlich und verbesserungsbedürftig. Nur der durch
Autotypie auf dem- Wege des Buchdrucks ausgeführte
Dreifarbendruck hat befriedigende Ergebnisse aufzuweisen
und wird in immer steigendem Maße angewendet.
Einband. Der Bucheinband ist die mit den einzelnen
Bogen und sonstigen Bestandteilen des Buches fest ver-
bundene Schutzhülle desselben. Zur Herstellung des Ein-
bandes werden die einzelnen Bogen eines Werkes gefalzt,
d. h. nach dem Formate zusammengelegt, so daß die be-
druckten Seiten genau aufeinanderpassen. Das Falzen
geschieht mit der Hand oder mit der Falzmaschine. Die
gefalzten Bogen werden dann nach ihrer Reihenfolge zu-
sammengetragen und verglichen (kollationiert), hierauf mit
dem Schlaghammer geschlagen oder durch ein Walzwerk
getrieben. Nun werden am Anfang und Ende des Buches
die zum Halt und zur Zierde des Buches dienenden Falze
und Vorsatzblätter angefügt und das Buch auf der Heft-
lade oder Heftmaschine geheftet, was auf letzterer mit
Zwirn oder Draht geschehen kann, Die Bünde, zwei bis
fünf, je nach der Größe des Buches, dienen dazu, die zu-
sammengehefteten Bogen mit den Deckeln des Buches zu
verbinden. Bei glattem Rücken werden die Schnüre ver-
senkt, d. h. es werden soviel Einschnitte in den Rücken
gesägt, als das Buch Bünde erhalten soll. Bei erhabenen
115
sichtbaren Bünden wird nicht eingesägt, sondern der Rücken-
falz jedes Bogens wird vor und hinter dem Bunde durch-
stochen. Nun wird die Vorderseite des Buches beschnitten,
der Rücken rundgeklopft, alsdann das Buch abgepreßt, die
Falze angebracht und der Buchblock beschnitten. Der Schnitt
wird entweder mit Farbe, Gold oder Silber verziert. Ist der
Schnitt fertig, so wird am Rücken des Buchblockes oben und
unten das Kapital angebracht, ein Streifen Pergament, Seide,
Zeug oder Schnur. Hierauf werden die beiden Buchdeckel
angesetzt, die je nach der Art des Einbandes mit Papier,
Leinwand, Leder, Pergament, Seide, Samt u. s. w. über-
zogen sind. Der Rücken trägt gewöhnlich den Titel des
Werkes, sowie sonstige Verzierungen in Pressung und
Gold. Die Deckel werden ebenfalls sehr häufig durch
Prägung, Gold- und Farbendruck, Ledermosaik, Leder-
schnitt etc. verziert.
Nach den zum Überzug der Bücher verwendeten
Stoffen werden die Einbände verschieden benannt. Broschüren
werden teilweise gar nicht oder nur mit zwei Stichen oder
Drahtklammern geheftet und unbeschnitten in einen be-
druckten Papierumschlag geklebt oder dieser mit angeheftet.
Steif broschiert ist ein Werk, wenn es geheftet, mit dünnem
Pappdeckel mit Papierüberzug versehen und beschnitten
ist. Der Pappband hat überstehenden Deckel und Rücken
von Pappe mit Papierüberzug. Der Kartonband oder die
Kartonnage unterscheidet sich vom Pappband dadurch, daß
er glatt beschnitten und gewöhnlich mit einem bedruckten
Umschlag überzogen ist. Halbleinwand- und Halbleder-
bände sind Bände, deren Rücken und Ecken mit Leinwand
(Kaliko) oder Leder überzogen sind. Ist der Halblederband
sehr sorgfaltig und aus bestem Material hergestellt, der
Rücken mit Goldtitel und ebenso wie die Deckel mit Ver-
zierungen versehen, so nennt man ihn Halbfranzband. Ist
ein Einband ganz mit Leinwand oder Leder überzogen,
so heißt er Ganzleinwand- oder Ganzlederband, Ganzfranz-
band. Je nach der Art des Leders unterscheidet man wieder
Saffian-, Kalbleder-, Chagrin-, Marokko-, Juchten-, Schweins-
lederbände u. s. w.
In Bezug auf die verschiedenen, zu Einbänden ver-
wendeten Stoffe zeigt uns die Geschichte der Buchbinderei
verschiedene Sonderbarkeiten. So erfahren wir, daß ein
gewisser Jeffery, ein Buchhändler, ein Exemplar von Fox*
8*
116
historischen Werken in Fuchsfell binden ließ. Ein Exemplar
von Turberville, On Hunting wurde von Whittaker in Reh-
haut gebunden und als Verzierung ein silberner Hirsch
auf dem Deckel angebracht. Bougainville hatte die Ge-
schichte von der dritten — durch das tragische Ende des
berühmten Seefahrers unterbrochenen — Reise des Kapitäns
Cook in schwarzen mit silbernen Tränen übersprengten
Marokko gebunden. Die Haut von allen möglichen Tieren,
ja sogar von Menschen, wurde zu Einbänden verwendet.
Ein in Menschenhaut gebundener Band war auf einer typo-
graphischen Ausstellung in Brera 1879 von dem Antiquar
Luigi Arrigoni ausgestellt worden. Auch Dibdin erzählt
in seinem Bibliographischen Dekameron IL 45 1 , daß
Dr. Anthony Askew, ein englischer Arzt und bekannter
Büchersammler (1722 — 1774) ein in Menschenhaut gebundenes
Buch besaß.
In seinen Caprices d'un bibliophile sagt Octave Uzanne:
»Ein Buch sollte seinem Gegenstande, dem Zeitabschnitte,
in welchem es erschienen ist, dem Werte, den man ihm
beilegt und dem Gebrauche, den man von ihm zu machen
beabsichtigt, entsprechend gebunden werden; es sollte
seinen Inhalt schon durch seine äußere Hülle an-
deuten. «
Dem Einbände allein übertriebene Wichtigkeit beizu-
legen, ist töricht und wenn der Liebhaber sowohl Einbände
als auch Bücher sammelt, so kann doch nichts die un-
geheuren Preise rechtfertigen, die für an sich wertlose
Bücher gezahlt werden, bloß weil dieselben etwa von
Derome, Padeloup, Roger Payne oder irgend einem andern
Buchbinder gebunden worden sind. Einbände, welche das
Motto Groliers, die Chiffre Heinrichs IL und der Diana von
Poitiers oder die Wappen De Thous, Colberts oder Soubises
tragen, erzielen hohe Preise. Ein schöner früher Maioli
angehöriger Einband würde aus diesem Grunde allein unter
Umständen 2000 M., ein Einband Groliers 3000 — 4000 M.
wert sein.
Der Bibliophile sollte besonders bestrebt sein, seine
Bücher ihrer Wichtigkeit entsprechend einbinden zu lassen
und vor allem den ursprünglichen Einband eines alten
Buches zu bewahren suchen, wenn derselbe noch in gutem
Zustande ist oder ihn nötigenfalls durch einen neuen Ein-
band nachahmen lassen.
117
Eine mißverstandene Sparsamkeit führt Bibliophilen
und sogar Bibliotheken dazu, eine größere Anzahl von
Schriften geringen Umfanges, Flugschriften u. s. w. zu-
sammen in einen Band binden zu lassen. Diese Art der
Sammelbände ist unbedingt zu verwerfen. Dagegen dürfte
es angängig sein, solche weniger umfangreiche Hefte in
dauerhaften Kästen oder Futteralen zu vereinigen und
dadurch die gesonderte Benützung jeder einzelnen Schrift
zu ermöglichen.
Das britische Museum verwendet zur Erleichterung
der Klassifikation, des Einräumens u. s. w. verschiedene
Farben für die Einbände der einzelnen Wissenschaften.
Der größere Teil der Bücher wird in Halbmarokko mit
Leinwandüberzug gebunden. Geschichtliche Werke be-
kommen einen roten, theologische einen blauen, poetische
einen gelben, naturwissenschaftliche einen grünen Rücken.
Wörterbücher und in beständigem Gebrauch befindliche
Nachschlagewerke werden dauerhaft in Juchten gebunden.
Die Einbände seltener und kostbarer Werke werden mit
einem gewissen Luxus ausgestattet, während dünne Bro-
schüren einfach in Halbschaf led er mit Papierüberzug ge-
bunden werden. Folianten, Atlanten u. s. w. werden mit
Metallbeschlägen oder mit Metallnägeln versehen, um die
Abnützung zu vermindern.
Der wohlhabende Bücherliebhaber sollte dafür Sorge
tragen, daß die Einbände seiner Bücher reich ohne Über-
ladung und dauerhaft, aber nicht schwerfallig sind und
immer mit dem Werke übereinstimmen, welches sie be-
decken. Die Arbeit muß gut und bis auf die kleinsten
Einzelheiten genau ausgeführt sein, die Verzierungen ge-
schmackvoll und gut erfunden.
Ein Einband ist gut, wenn er Festigkeit mit Feinheit
verbindet, wenn sich das Werk leicht aufschlagen läßt
und bei allen aufgeschlagenen Seiten offen liegen bleibt,
wenn es beim Zuklappen an der aufgeschlagenen Stelle
keine Spur zurückläßt, wenn die inneren Ränder beim auf-
geschlagenen Buche völlig sichtbar und die äußeren Ränder
gleichmäßig und möglichst wenig beschnitten sind. Ge-
nauigkeit des Falzens, Festigkeit des Heftens und des
Rückens, sowie Elastizität der Bünde und des Rückens
sind für einen guten Einband ebenfalls unerläßlich. Um
dies zn •«•wichen, muß man die Bücher einem geschickten
Buchbinder anvertrauen und ihm die zum Binden nötige
Zeit lassen, damit er alle Verrichtungen sorgfältig
gründlich ausführen kann. Selbstverständlich muß der
Buchbinder auch genaue Anweisung über den Einband,
über Beschneiden, Herrichtung der Ecken, Anbringen der
Schrift auf dem Rücken u. s. w. erhalten. Der Rückentitel
braucht sich nicht stets sklavisch nach der Titelseite zu
richten, muß aber doch den Inhalt des Werkes genau
angeben. Bei geschichtlichen Werken dürfen Daten nicht
unberücksichtigt gelassen werden.
Zur Geschichte der Buchbinderkunst können hier nur
einige wenige Daten gegeben werden. Von Prachteinbänden
aus dem frühen Mittelalter hat sich eine kleine Anzahl
erhalten. So befindet sich in der königlichen Bibliothek zu
München das berühmte Evangeliar aus St. Emmeram zu
Regensburg, das vom Kaiser Arnulf dem genannten Kloster
geschenkt wurde und unter Otto II. (973 — 083) seinen
jetzigen mit Smaragden und Perlen besetzten Einband
erhielt. Ein Geschenk Ottos III. (9,83 — 1002) und seiner
Mutter Theophana an das Kloster Echternach war ver-
mutlich das jetzt im Museum zu Gotha befindliche Evan-
geliar, das wegen der diagonalen Teilung der mittleren
Fläche von besonderem Interesse ist. Aus den Jahren
'039—1054 etwa stammt ein im Münster zu Essen an der
Ruhr befindliches Evangelienbuch, dessen Deckel mit sehr
reichem Schnitzwerk verziert ist, das von einem getriebenen
Goldblechrahmen umgeben ist, dessen Gehrungsfugen mit
Edelsteinen besetzt sind.
Mit dem zwölften Jahrhundert läßt der übertriebene
Luxus der kirchlichen Einbände allmählich nach. Die
Bücher mehren sich unter der Hand berufsmäßiger Ab-
schreiber gleichzeitig mit der Zahl derer, die lesen und
schreiben lernen; immerhin behalten die Einbände der
liturgischen Bücher im wesentlichen ihr seitheriges Ge-
präge. Im vierzehnten Jahrhundert wird das Buch mehr
und mehr zum Handelsartikel und demgemäß muß auch
der Einband einfacher und billiger hergestellt werden, was
jedoch nicht ausschloß, daß die kirchlichen Zwecken
dienenden Evangeliarien, Sakramentarien etc. nach wie vor
mehr Metall- als Lederarbeit erforderten. Ganz in Silber
getriebene Buchdeckelbc-kleidungen kommen noch im
sechzehnten Jahrhundert vor. Eine prachtvolle Arbeit dieser
119
Art ist der von Anton Eisenhoit (* 1554) gefertigte Deckel
zu einem im Besitze des Grafen Fürstenberg-Herdringen
befindlichen Evangeliarium. In der Regel beschränkt sich
seit dem fünfzehnten Jahrhundert der Metallbeschlag auf
den Schutz der Ecken, auf ein rosettenförmiges oder als
Medaillon gestaltetes Mittelstück und auf die Schließen
(Klausuren) zum Zusammenhalten der beiden Deckel.
Die Schließen, als Spangen von Metall, häufiger in
Form von Lederriemchen, kommen im dreizehnten Jahr-
hundert auf.
Der schlichte bürgerliche Einband des vierzehnten
und fünfzehnten Jahrhunderts zeigte in Deutschland haupt-
sächlich zwei Formen, den Einband mit Ritzarbeit und
den blind gepreßten Einband. Auch kommt die erste vor-
nehmere Art des Einbandes mit der zweiten vereint vor.
Das den Überzug des Holzdeckels bildende Leder wurde
figürlich und ornamental verziert, wozu man sich der
Stempel bediente. Linien zog man am Lineal hin mit dem
Falzbein, vielleicht auch schon mit dem Streicheisen oder
einem ähnlichen Werkzeug. Als sich nach der Erfindung
der Buchdruckerkunst die Büchererzeugung bedeutend hob,
entwickelte sich auch eine lebhaftere Tätigkeit der Stempel-
schneider für die Buchbinderei, die nun neben dem Hand-
stempel auch größere Platten lieferten.
Die großen Drucker des sechzehnten Jahrhunderts, wie
die Koberger in Nürnberg, die Aldus in Venedig, die
Elsevier in Leiden, die Stephanus in Paris brachten ihre
Erzeugnisse vielfach gebunden auf den Markt und trafen
daher auch die zur Herstellung der Einbände erforderlichen
Einrichtungen. Besonders Aldus Manutius gebührt das
Verdienst, den vergoldeten Lederband mit Pappdeckelkern
eingeführt und an die Grundzüge des orientalischen
Geschmacks anknüpfend der Handvergoldung mit Bogen-
linien und kleinen Stempeln die Bahn gebrochen zu
haben.
Von großer Bedeutung für den künstlerischen Einband
waren zwei Bücherliebhaber:. der Italiener Thomas Maioli
(erste Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts) und der Franzose
Jean Grolier (1479 — 1565). Von Maioli wissen wir kaum
mehr als seinen Namen, der auf den Decken seiner Bücher
überliefert wurde: Tho Maioli et Amicorum. Diese Bände
waren in braunes, olivgrünes oder schwarzes Leder ge-
120
bunden und in der Regel von einem großen Band- oder
Kartuschenmuster in Blindpressung, aber mit Goldlinien
konturiert, bedeckt, * durch welches sich reiches graziöses
goldenes Ranken- und Blattwerk hinschlingt. Der jüngste
unter den noch erhaltenen Maiolibänden trägt die Jahreszahl
1553. Ein besonderes Exemplar befindet sich in der Brunet-
schen Sammlung ; es trägt auf dem Deckel das Merkzeichen
Maiolis, auf dem Titelblatt jedoch den Eigentumsvermerk
Groliers, was die Annahme nicht ausschließt, daß beide in
Verkehr gestanden haben.
Jean Grolier, Vicomte d'Aiguisy, ließ anfangs Maiolis
Arbeiten nachahmen, verwendete aber bald hellere Farben,
legte die Band- und Kartuschenmuster farbig aus und
umzog sie mit Goldlinien zur Begrenzung der Farben. Von
seiner etwa 3000 Bände starken Bibliothek sind heute noch
etwa 350 Bände in verschiedenen Bibliotheken nachweisbar.
Viele Grolierbände tragen die Bezeichnung: Joh. Grolierii
et Amicorum. Grolier soll zuerst den Titel des Werkes
auf dem Rücken angebracht haben.
Auch Heinrich IL von Frankreich, seine Gemahlin
Katharina von Medici, und seine Geliebte Diana von Poitiers
waren Liebhaber von künstlerisch ausgeführten Einbänden.
Die Einbände von GeofFroy Tory, welcher mit Grolier
in geschäftlichen Beziehungen stand, sind von den Maioli-
und Grolierdecken wesentlich abweichend; sie zeigen ein von
unten aufsteigendes, von der Mittellinie sich nach den Seiten
entwickelndes Ornament, in welchem eine Vase mit aus-
gebrochenem Rande das Merkzeichen des Ursprungs ist.
Von hervorragenden französischen Buchbindern seien
genannt: Clovis und Nie. Eve, Le Gascon, Derome, Pade-
loup, Dubuisson, Thouvenin, zu denen in neuerer Zeit
Pagnant, Magnin, Michel, Engelmann, Amand, Purgold,
Trautz u. a. kommen.
Von englischen Liebhabern und Buchbindern seien
nur Gibson, Bodley, Harley, Roger Payne, Baumgaertner,
Kalthoefer, Zaehnsdorf u. a. angeführt.
Von den älteren Meistern des Bucheinbandes wissen
wir meist wenig mehr als den Namen oder die Anfangs-
buchstaben desselben. Am Schlüsse eines auf der Biblio-
theque nationale in Paris befindlichen Exemplars der
Gutenbergbibel befindet sich folgende Notiz des Vikars
121
Henricus Cremer: »Dieses Buch ist illuminiert, gebunden
und vollendet worden durch Heinrich Cremer, Vikar an
der Kollegiatkirche zu St. Stephan in Mainz, im Jahre
des Herrn 1456, am Feste der Himmelfahrt der glorreichen
Jungfrau Maria. Gott sei Dank. Älleluja etc. (24. bezw.
15. August 1456).« Ein in Pelplin befindliches Exemplar
derselben Bibel trägt den Stempel: häicz cost' — bant dit.
Heinrich Coster war Buchbinder in Lübeck, wo er am
8. September 1455 von dem Glaser Hans Abrade eine
Bude mietet. Zwei weitere- Exemplare derselben Bibel
(Eton College Library und Universitätsbibliothek Leipzig)
sind von Johannes Voghel de Francfordia, Buchbinder zu
Erfurt (1455 daselbst immatrikuliert) gebunden. Auch
Ulricus Frenckel de Hirsaw ist um diese Zeit Buchbinder
in Erfurt. So kennen wir ferner einen Andreas Jäger in
Augsburg im fünfzehnten Jahrhundert. Auf einem Exemplar
von Hieronymus Epistolae nennt sich ein Kaplan Johannes
Richenbach von Geislingen 146 g als Verfertiger des Ein-
bandes: ȟligatus est anno Domini 1469 per me Johannem
Richenbach capellanüm in Gysiingen.« Auch bei dem
Verkaufe der Bibliothek des Dr. Kloß in Frankfurt a. M.,
der 1835 in London stattfand, kamen zwei 1469 gedruckte
und 1470 von demselben Kaplan Richenbach gebundene
Werke des Augustinus zum Vorschein. Von Kaspar Ritter
befinden sich mehrere Bände in der Hofbibliothek zu
München, von Johann Hagmayer in Ulm ist ein Einband
(um 1480) bekannt; ferner sind die Namen von Hans
Wagner zu Lauingen, Walter Fabricius und Lazarus
Zetzner zu Köln, Reußenholz zu Straßburg, Christoph Birck
in Leipzig (f 1578) auf uns gekommen.
Von den deutschen Fürsten sind als Förderer der
Buchbinderkunst in älterer Zeit bekannt: Kaiser Maximi-
lian L, Herzog Albrecht V. von Bayern und die sächsi-
schen Herzöge und Kurfürsten. Von Künstlern stellten
Hans Holbein d. J., Lukas Cranach Vater und Sohn, Virgil
Solis u. a. ihr Talent gelegentlich dem Bucheinband zur
Verfügung. Im Dienste des Pfalzgrafen Otto Heinrich, des
Erbauers des Heidelberger Schlosses stand der Buchbinder
Jörg Bernhard aus Görlitz (1550). Von dem Kurfürsten
August von Sachsen wurde Jakob Krauße von Augsburg
als Hofbuchbinder nach Dresden berufen. Sein Nachfolger
war Kaspar Meuser, der auf Veranlassung des Kurfürsten
122
Christian I. das Buchbinderzeug seines Vorgängers um
1S8 Gulden n Gr. i Pfg. übernahm. In der Folge arbei-
teten unter den Kurfürsten Christian I. und H. Jakob
Weidlich und sein Sohn Christoph, welcher vorher in
Diensten des Herzogs Friedrich von Württemberg gestanden
hatte, Matthias Hauffe und Bastian Ebert aus Leipzig,
Kaspar Krafft um 1597.
Vierte Abteilung
Is Büchersammlung des Liebhabers. Zugangsregister. Bücherzeichen
d Stempel Unterbringung der Bücher. Die Herstellung der Kataloge.
Wissenschaftlicher, Standorts- und alphabetischer Katalog, Spezialkataloge.
Die Aufnahme des Titels. Kürzung des Titels. Einordnung der Schriften.
Verweisungen im Katalog. Illustrierte Werke. Fortsetzungen Die beson-
dere Beschreibung der Bücher. Bibliographische Systeme, Die Hinrichs-
schen Bücherverzeichnisse. Erhaltung und Ausbesserung des Buches.
Bibliographien der einzelnen Wissenschaften und Länder. Lateinisch-
deutsches Verzeichnis früher Druckstätten. Verzeichnis von Abkür-
zungen und Worterklärungen.
Bibliothek und Katalog.
J
hai
Die Büchersammlung des Liebhabers. Gute
üclier sind die großen Schätze des Menschengeschlechts,
las Beste, was je gedacht und erfunden wurde, bewahren
sie aus einem Jahrhundert in das andere; sie verkünden,
was einst auf Erden lebendig war. Hier steht, was wohl
tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung geschaffen wurde
und daneben, was erst vor wenigen Jahren in die Welt
wanderte. Alle Bücher vom ältesten bis zum jüngsten,
stehen in einem geheimnisvollen Zusammenhange. Denn
einer, der ein Buch geschrieben, ist durch sich selbst
iworden, was er uns ist. Jeder steht auf den Schultern
iner Vorgänger. Alles, was vor ihm geschaffen wurde,
.t irgendwie dazu geholfen, ihm Geist und Leben zu
bilden, und was er geschaffen, hat irgendwie andere
Menschen gebildet und wieder aus deren Geist ist es in
spätere übergegangen. So bildet der Inhalt aller Bücher
.ti großes Geisterreich auf Erden. Von den vergangenen
elen leben und nähren sich alle, welche jetzt atmen und
eues wirken. Wer längst seinen Leib der Natur zurück-
124
gegeben, wird täglich in Tausenden aufs neue lebendig.
Der Verkehr mit den großen Geistern der Vergangenheit
durch ihre Bücher ist einer der edelsten Genüsse. Wir
leben mit ihnen wie mit Freunden, wir bewundern und
lieben sie, als wenn sie leibhaftig unter uns weilten. So
Gustav Freytag! Man muß die Bücher eigen haben, die
man recht lesen will. Aus entlehnten oder Bibliothekbüchern
lernt man nichts gründlich. Alle Bücherleihanstalten jeder
Art sind zwar recht gut für größere und teurere Werke,
die man nur zur augenblicklichen Belehrung über einzelne
Punkte konsultiert und für die größere Fachliteratur über-
haupt; die Bücher aber, die man um der allgemeinen
Bildung willen wiederholt und zwar gerade, wenn Neigung
und Stimmung dafür vorhanden ist, lesen muß und mit denen
man sich recht befreunden will, muß und kann man selber
besitzen .... Namentlich die ganz guten Bücher, die un-
bestritten zum unsterblichen Geisteserbe der Menschheit
gehören, wo immer möglich, selbst zu besitzen, sollte man
sich zur Pflicht und Ehre rechnen, wie man es sich zur
Ehre rechnen würde, die besten Menschen seiner Zeit
persönlich gekannt zu haben, wenn das so leicht möglich
wäre. Darin muß man Karl Hilty recht geben und so möge
denn jeder, der es machen kann, sich eine Sammlung
guter, schöner oder seltener Bücher zu eigenem Besitze
anlegen. Welche Werke eine solche Büchersammlung ent-
halten soll, muß sich natürlich nach den Mitteln, Neigungen,
dem Berufe und den Platzverhältnissen richten. Der Lieb-
haber wird die von ihm gewünschten Werke meist durch
Vermittlung eines Buchhändlers oder Antiquars beziehen.
Von neueren Werken machen die Buchhändler auf Ersuchen
gern Ansichtssendungen ; über ältere Werke stellen sie dem
Interessenten die . erscheinenden Kataloge der Antiquare
zu. Außerdem wird der Liebhaber stets regelmäßig eine
der verschiedenen allgemeinen oder speziellen Bibliographien
durchsehen und daraus wählen. Auf Auktionen, sowie durch
Gesuche in buchhändlerischen und sonstigen Fachzeit-
schriften hat der Liebhaber ebenfalls Gelegenheit, seine
Bücherschätze zu vermehren.
Zugangsregister. Jedes neu erworbene Buch sollte
sofort kollationiert und dann in ein Verzeichnis, das Zugangs-
register, Accessionsjournal, oder wie man es sonst nennen
will, eingetragen werden. Dieses Zugangsregister ist in
125
Rubriken eingeteilt, in welche Datum des Erwerbs, lau-
fende Nummer, Name des Verfassers, Titel des Werkes,
Verlagsort, Jahr des Erscheinens, Format, Zahl der Bände,
Kaufpreis, Name desjenigen, von welchem das Werk ge-
kauft oder geliefert wurde und sonstige auf das Exemplar
bezügliche Bemerkungen einzuschreiben sind. Hierzu kommen
noch Art des Einbandes, Bezeichnung der Klasse, welcher
das Werk zugewiesen worden ist und Signatur. Dem Zu-
gangsverzeichnis ist zur raschen Auffindung der einzelnen
Titel ein Register anzuhängen, in welchem die einzelnen
Erwerbungen nach dem Alphabet ganz kurz mit Beifügung
der Nummer und Seitenzahl aufgeführt werden.
Das Zugangsverzeichnis gibt eine erwünschte Übersicht
über die Vermehrung der Bibliothek, den Selbstkostenpreis,
beziehungsweise Wert der Anschaffungen; es ermöglicht
Reklamationen bei etwaigen Defekten, bei unpünktlicher
Lieferung von Fortsetzungen u. s. w.
Bücherzeichen und Stempel. Nach geschehener
Eintragung eines neu erworbenen Werkes in das Zugangs-
verzeichnis wird der Bücherliebhaber das Werk durch ein
Zeichen als sein Eigentum kenntlich machen. Am besten
geschieht dies durch einen farbigen wStempel, welcher der
Vorder- oder Rückseite des Titels aufgedrückt oder am
Schlüsse des Werkes angebracht wird. Da ein Stempel
aber immerhin den Titel verunziert, zumal wenn der Ab-
druck nicht gut gelungen ist; da ferner der Zweck des
Stempels, bei öffentlichen Bibliotheken die Verwertung
eines entwendeten Werkes zu erschweren, bei den Privat-
bibliotheken weniger ins Gewicht fallen dürfte, so wird
der Bibliophile seine Bücher nicht stempeln, sondern ein
Bibliothekszeichen auf die innere Seite des vorderen Ein-
banddeckels kleben. Das Bibliothekszeichen ist ein Zettel,
welcher das Wappen des Besitzers oder eine sonstige bildliche
Darstellung mit oder ohne Schrift, oder auch nur den
Namen des Besitzers enthält.
Ein praktisches Bücherzeichen dürfte so einzurichten
sein, daß es in seinem mittleren Räume das Wappen oder
Emblem des Besitzers (eigentliches Bücherzeichen, Ex libris)
enthält. Darunter steht die Nummer des Zugangsregisters.
Die linke Seite des Bücherzeichens nimmt die Standorts-
bezeichnung, die rechte Seite den Klassifikationsvermerk
ein. Bei dieser Einrichtung kann man sofort ersehen, was
126
das Buch gekostet hat, wo es herstammt, wo es hinzu'
stellen ist,
Unterbringung der Ruch er. Wenn der Bücher-
liebhaber für sich und seine Freunde Nutzen und Genu.
von seinen Büchern haben will, so wird er dieselben ent-
weder nach dem Alphabet der Verfasser oder nach den
einzelnen Wissenschaften ordnen und so aufstellen müssen.
Ist die Büchersammlung nicht groß, so kann man des
besseren Aussehens wegen die verschiedenen Formate be-
sonders stellen; jedenfalls soll man nicht erst lange nach
einem Werke suchen müssen. Wenn der in dem Kataloge
angegebene Standortsvermerk eines Werkes sich auch I
diesem selbst befindet und jedes Werk an seinem richtigen
Platze steht, so kann man nach genommener Einsicht sofort
ein Werk aus den Regalen herausnehmen oder es ebenst
wieder dahinstellen.
Besitzt der Bibliophile nur eine kleine Anzahl von
Büchern, so wird er dieselben auf einfachen Bücherbrettern
oder in Bücherschränken unterbringen. Bei größerer Anzahl
wird er ein oder mehrere Zimmer zu seinen Gestellen odei
Schränken brauchen und sich damit eine wirkliche Privat-
bibliothek schaffen. Das Wort Bibliothek bezeichnet sowohl
den Ort (Gebäude, Saal, Zimmer), an welchem Bücher
aufbewahrt werden, als auch die Sammlung der Bücher
selbst.
Die Bibliotheksräume müssen möglichst feuersicher,
hell, luftig und trocken sein und dürfen nicht überheizt
werden. Etwaige Beleuchtungseinrichtungen sind so anzu-
bringen, daß sie einen möglichst großen Raum erhellei
und die größte erreichbare Sicherheit gegen Feuersgefahr
bieten. Die Bücherschränke und Büchergestelle müssen
aus trockenem, harzfreiem Holze sein. Die Bücherbretter
sollten nicht länger als etwa 1,15 — 1,25»« und gerade s
stark sein, daß sie durch das Gewicht der darauf gestellten
Bücher nicht gebogen werden. Außerdem sollten sie be-
weglich sein, damit man sie durch Anbringung von Leister
an den senkrechten Wänden oder Pfeilern je nach dei
Formaten leicht verstellen kann. Bücher dürfen niemal
unmittelbar an die Mauer gestellt, sundern müssen nötigenfal
durch Pappe oder Bretter davon getrennt werden,
Beschädigung durch Feuchtigkeit zu vermeiden. Zwei
Bücherbretter übereinander müssen stets so weit
127
einander entfernt sein, daß die auf dem unteren Brett
geradestehenden Bücher bequem Platz haben und bequem
gerückt werden können. Auf den Brettern oder in den
Schränken dürfen die Bücher nicht zusammengepreßt
werden, damit sie sich nicht scheuern oder beim Heraus-
nehmen beschädigt werden. Die den Büchern äußerst
schädliche heiße Luft, besonders in den oberen Räumen,
sollte durch vernünftige Heizung in der kälteren Jahreszeit
und durch zweckdienliche Ventilation möglichst vermieden
und beseitigt werden. Bei schönem trockenem Wetter
sollte täglich gelüftet werden. Abends und bei nassem
Wetter sind alle Fenster zu schließen. Der Fußboden ist
häufig zu säubern.
In einer umfangreicheren Büchersammlung sind die
einzelnen Räume, Schränke, Büchergestelle durch Buch-
staben und Zahlen kenntlich zu machen, ebenso wie jedes
einzelne Werk diese Zeichen und Nummern auf dem
Rücken oder auf dem innern Einbanddeckel trägt. Zettel-
katalog und Standortskatalog tragen diese Bezeichnungen
übereinstimmend. Auf diese Weise wird das Auffinden
und Einräumen der einzelnen Werke, sowie die Übersicht
über den Bestand sehr erleichtert und vereinfacht.
Bücherschränke und Gestelle müssen jährlich mindestens
zweimal gründlich gereinigt werden, wobei die Bücher
aus denselben zu entfernen und tüchtig auszuklopfen und
abzuwischen sind. Der Staub auf dem oberen Schnitte
wird mit einer weichen Bürste oder mit einem weichen
Tuche entfernt.
In den Regalen stehen die Bücher alphabetisch ge-
ordnet von links nach rechts und zwar wird man mit dem
Buchstaben A und der ersten Wissenschaft des gewählten
bibliographischen Systems im untersten Fache links beginnen
und so aufsteigend immer erst sämtliche Fächer eines
Regals ausfüllen, ehe man zum nächsten übergeht. Natürlich
kann man mit A auch in dem obersten Fache beginnen
und nach unten gehen. Die Fächer dürfen nicht zu voll
gestellt werden, damit für den Zuwachs Raum bleibt. Um
das Eindringen von Staub zwischen die Bücher nach
Möglichkeit abzuhalten, müssen dieselben stets gerade,
lose, Deckel an Deckel, stehen. Durch das Schiefstehen
der Bücher entstehen leicht Beschädigungen der Einbände;
man vermeidet das Schiefstehen, indem man entweder am
128
Schlüsse einen Stoß Bücher umlegt oder an das letzte
Buch eine Bücherstütze anlehnt. Die Bücherstützen sind
aus kräftigem Eisenblech und müssen vor dem Rosten
durch Lackieren geschützt werden. Wenn Raum gespart
werden muß, wird man Folianten und Quartanten nicht
im allgemeinen Alphabet, sondern für sich unterbringen.
Die Herstellung der Kataloge. Von guten Kata-
logen hängt die rasche, leichte und bequeme Benützung
einer Bibliothek wesentlich ab. Man unterscheidet allge-
meine (Universalkataloge) und besondere Kataloge (Spezial-
kataloge). Die allgemeinen Kataloge zerfallen in alpha-
betische (Nominalkatalog), wissenschaftliche oder syste-
matische (Realkatalog) und Standorts- (Lokal-)Kataloge.
Alphabetischer und Standortskatalog werden gelegentlich
miteinander verschmolzen. Die Herstellung eines allgemeinen
alphabetischen Realkataloges, in welchem alle Materien,
worüber die in einer Bibliothek vorhandenen Werke handeln,
in alphabetischer Reihenfolge aufgezählt und unter jeder
Materienrubrik die Titel der betreffenden Werke angeführt
werden, dürfte wohl nur vereinzelt an öffentlichen Biblio-
theken erfolgen. Der Buchhandel hat für die deutsche
Literatur von 1883 an sogenannte Schlagwortkataloge,
welche die während eines Zeitraumes von fünf Jahren er-
schienenen Werke nach dem Hinrichsschen Halbjahrs-
verzeichnis in sachlicher Anordnung, also nach dem Al-
phabete der Materien, bringen (Georg & Ost, Schlagwort-
katalog). Auch in den Dictionary catalogues und in den
Catalogues id^ologiques gelangt die Vereinigung des alpha-
betischen und systematischen Grundsatzes zum Ausdrucke.
Die Grundlage aller Kataloge bildet die Abschrift der
Titel sämtlicher in einer Bibliothek vorhandenen Schriften
auf Zetteln oder Streifen, der alphabetische Zettelkatalog.
Jede Titelabschrift für jedes einzelne Werk hat auf einem
besonderen Zettel zu geschehen. Nach vollständiger Titel-
aufnahme werden die Zettel alphabetisch geordnet und in
Kästen oder Fächern aufbewahrt und bilden so den Zettel-
katalog. Die große Beweglichkeit dieser Zettel gestattet
eine rasche Umordnung derselben für den systematischen
Katalog und für sonstige bibliographische Zwecke. Ein-
schaltungen können leicht vorgenommen werden, auch
kann das Verlorengehen einzelner Zettel durch geeignete
Maßregeln fast ganz vermieden werden. Die Titel sind auf
129
den Zetteln in allen wesentlichen Punkten bibliographisch
genau wiederzugeben, in nebensächlichen Dingen aber
nach Möglichkeit zu kürzen. Die Zettel werden nur auf
der Vorderseite beschrieben; sind zur Aufnahme eines
Titels mehrere Zettel erforderlich, so werden sie in der
linken oberen Ecke fortlaufend numeriert.
Ist man in der Lage, von jedem Titel von vornherein
zwei Zettel anfertigen zu können, so sollte man dies tun.
Diese beiden Titelabschriften von verschiedener Farbe und
Größe könnten dann zu dem alphabetischen und zum syste-
matischen Katalog dienen. Der Titel zum systematischen
Katalog könnte zweckentsprechend gekürzt werden. Jeder
Zettel enthält:
i. Die in Buchstaben und Ziffern ausgedrückte Be-
zeichnung des Standortes und der wissenschaftlichen Ein-
reihung des betreffenden Werkes. Unter diese Signatur
wird ein Querstrich gezogen.
2. Das Ordnungswort oder Stichwort, d. h. den Namen
des Verfassers, gefolgt von dem Vornamen, auf eine Zeile
für sich.
3. Den genauen Titel des Werkes in der Schriftart
desselben mit der Angabe, ob das Werk Übersetzung,
Auszug u. s. w. ist.
4. Vermerk der Auflage oder Ausgabe, ob unver-
änderter, dritter, Stereotypabdruck u. s. w.
5. Zahl der Bände, Teile oder Hefte des Werkes.
6. Ort und Jahr des Erscheinens, Name (Firma) des
Verlegers oder Druckers.
7. Angabe der Zahl der dem Buche beigegebenen
Karten, Tabellen, Kupfertafeln, Porträts, Abbildungen in
und außer dem Texte.
8. Zahl der Seiten, Blätter oder Spalten (Kolumnen)
des Buches.
9. Format des Buches.
Die Inkunabeln erfordern besondere Aufmerksamkeit.
Bei Niederschreiben von Inkunabeltiteln wird man gut tun,
immer eine der verschiedenen Inkunabelbeschreibungen
von Hain, Panzer, Brunet, Gräesse etc. zu Rate zu ziehen.
Während dieses sorgfaltigen Ausschreibens des Katalog-
zettels hat der Bibliophile schon eine gewisse Kenntnis
des betreffenden Buches erlangt, welche für die Einreihung
in den systematischen Katalog sehr nützlich ist.
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 9
130
Der wissenschaftliche Katalog soll die über jede
einzelne Wissenschaft in der Bibliothek vorhandene Lite-
ratur in übersichtlicher Zusammenstellung und Gliederung
aufweisen und es jedem Benutzer möglich machen, rasch
zu ersehen, welche Werke über ein bestimmtes Gebiet vor-
handen sind. Der Realkatalog oder systematische Katalog
ist für eine Bibliothek unentbehrlich; er wird auf Grund-
lage der Zettelaufnahme angefertigt, welche nach dem für
die Bibliothek angenommenen bibliographischen Systeme
geordnet werden. Zu diesem Zwecke teilt man sich zuerst
einzelne, mit großen römischen Buchstaben zu bezeichnende,
größere Fächer oder Wissenschaften ab, in denen nur das
wissenschaftlich Gleichartige Aufnahme findet. Diese ein-
zelnen Fächer werden nun in größere oder Hauptabteilungen
und in kleinere oder Unterabteilungen, welche mit kleinen
römischen oder griechischen Buchstaben bezeichnet werden,
zerlegt. Diese Abteilungen müssen einfach und dem prak-
tischen Bedürfnis angepaßt sein, da es bei einer kleineren
Büchersammlung wohl unnötig ist, gar zu viele Unter-
abteilungen zu machen. Bei allen Teilungen steht das
Allgemeine dem Speziellen voran; dieses entwickelt sich
aus ersterem, wie es ihm auch nie gleichgestellt (koordi-
niert), sondern untergeordnet (subordiniert) werden muß.
Bei der Einordnung in die einzelnen Abteilungen eines
bibliographischen Systems entscheidet nicht die Form,
d. i. die Einkleidung oder Darstellung, sondern der Inhalt
oder die Materie eines Werkes. Wollte man z. B. alles in
Briefform geschriebene einfach in eine Abteilung Episto-
lographen einreihen, so wäre dies ebenso verkehrt, als wenn
man jede in gebundener Form (in Versen) verfaßte Schrift
ohne Rücksicht auf den Inhalt der Abteilung Poesie zu-
teilen wollte. Nach dem bloßen Titel darf ein Buch niemals
klassifiziert werden. Auch die Sprache, in welcher ein
Werk geschrieben ist, hat auf die Zuweisung zu einer be-
stimmten Wissenschaft keinen Einfluß, wenn es sich nicht
um ein linguistisches oder belletristisches Werk handelt.
Es muß auch gestattet sein, anstatt der chronologischen
die alphabetische Reihenfolge anzuwenden, da letztere in
manchen Fällen vorzuziehen ist.
wSind sämtliche Zettel nach Maßgabe des gewählten
bibliographischen Systems geordnet, so kann die Über-
tragung der Titelabschriften in den wissenschaftlichen Ka-
131
talog erfolgen, und zwar zuerst auf losen Bogen, welche
später gebunden werden. Der Titel kann soweit gekürzt
werden, daß er den Inhalt des Werkes sicher erkennen
läßt und daß keine Verwechslung möglich ist. Hat jedes
Werk seine neue Nummer innerhalb des betreffenden
Wissenschaftsfaches erhalten, so wird die neue Signatur auf
den Zettel übertragen und dieser wieder in den alpha-
betischen Zettelkatalog geordnet, wenn nicht zwei Ab-
schriften vorhanden sind.
Der wissenschaftliche Katalog muß die Überschriften
für die einzelnen Wissenschaftsfächer, Haupt- und Unter-
abteilungen, ferner am Eingange eine systematische Inhalts-
übersicht mit Verweisung auf die Seitenzahlen der einzelnen
Bände enthalten. Die Anfertigung eines alphabetischen
Materienregisters, welches aus einer alphabetischen Zu-
sammenstellung der auf den einzelnen Büchertiteln ge-
nannten Gegenstände besteht, sowie eines alphabetischen
Namenregisters, ist für jede größere Büchersammlung zu
empfehlen. In beiden Registern muß mit größter Genauig-
keit auf die Seitenzahlen der Bände des wissenschaftlichen
Kataloges verwiesen werden.
Der Standortskatalog wird in der Weise angefertigt,
daß man die Titelabschriften auf den losen Zetteln in die
Reihenfolge bringt, in welcher die Bücher in den Gestellen
untergebracht sind und dann Stück für Stück nach ganzen
Fächern oder einzelnen Abteilungen so abschreibt, daß von
jedem Fache oder jeder Abteilung in erster Stelle die Titel
der Folianten, in die zweite die der Quartanten und in die
dritte die der Oktavbände und kleineren Formate kommen.
Der Standortskatalog enthält die Titel wesentlich verkürzt
mit Angabe der Anzahl der Bände und der Jahreszahl,
sowie der Nummer des Repositoriums, des Schrankes u. s. w.
Er dient als Inventar der Bibliotheksbestände und leistet
bei Revision derselben wertvolle Dienste. Der Standorts-
katalog wird durch den Realkatalog mit springender Nume-
rierung entbehrlich gemacht. Man läßt nämlich im Real-
kataloge für neu hinzukommende Werke an den betref-
fenden Stellen von vornherein Nummern in größerer An-
zahl ganz frei und ermöglicht so eine übersichtliche Ein-
fügung des Zuwachses und leichte Revision.
Der alphabetische Katalog. In dem alphabetischen
Katalog werden alle in einer Bibliothek vorhandenen selb-
132
standigen Schriften ohne Rücksicht auf ihren wissenschaft-
lichen Inhalt, ihre Formatverschiedenheit und Ordnungs-
nummer in derjenigen Reihenfolge aufgeführt, die ihnen
entweder der Anfangsbuchstabe des Namens der Verfasser
oder bei Anonymen der Anfangsbuchstabe des sachlichen
Ordnungswortes nach dem Alphabete zuweist. Eine solche
alphabetische Anordnung scheint keine besonderen Schwierig-
keiten zu bereiten, die Ausführung ist aber durchaus nicht
so leicht. Es soll daher ausführlich darauf eingegangen
werden, umsomehr als die für die Titelaufnahme in Be-
tracht zu ziehenden Umstände für die alphabetischen Ka-
taloge der öffentlichen und privaten Bibliotheken, der
Buchhändler und Antiquare ziemlich dieselben sind.
Spezialkataloge, Von Spezialkatalogen ist in erster
Linie der Inkunabelnkatalog zu nennen. Die Herstellung
eines solchen bietet große Schwierigkeiten, da sich der
Katalogisierende fast alles, was zu einer genauen Ver-
zeichnung gehört, erst mühsam zusammensuchen und unter
Zuhilfenahme der vorhandenen Inkunabelbibliographien er-
gänzen muß. Titel im heutigen Sinne des Wortes gibt es
bei den Inkunabeln nicht. Die auf die Herkunft derselben
bezüglichen Daten finden sich meist in der Schlußschrift
(Kolophon, Rubrum) ; diese ist aber sehr oft unvollständig.
Auch fehlen häufig Blatt- und Seitenzahlen, Signaturen,
Kustoden, Kolumnentitel u. s. w. Neue Auflagen sind selten
genauer gekennzeichnet. Die Feststellung des Formates
verursacht oft große Schwierigkeiten. Der Name des Ver-
fassers ist bald im Rubrum, bald in der Vorrede, bald in
der Epistel oder am Schlüsse derselben, unter Umständen
auch am Schlüsse des Registers oder im Texte selbst zu
suchen, häufig aber auch aus dem Buche selbst überhaupt
nicht zu ermitteln. Die bei der Katalogisierung der In-
kunabeln zu berücksichtigenden Punkte sind im zweiten
Abschnitte genauer angegeben.
Sind in einer Bibliothek Holzschnitte, Kupferstiche,
Landkarten, Porträts, Zeitschriften, Programme, Disserta-
tionen, Handschriften u. s. w. in größerer Zahl vorhanden,
so wird sich die Notwendigkeit herausstellen, auch darüber
Spezialkataloge herzustellen.
Die Aufnahme des Titels. Jede Titelaufnahme hat
folgende Bestandteile zu berücksichtigen :
133
i. Name des Verfassers.
2. Vorname desselben.
3. Titel oder Benennung der Druckschrift.
4. Anzahl der Bände oder Teile.
5. Illustrationen, Beilagen, Karten.
6. Auflage, Ausgabe, Abdruck.
7. Format.
8. Umfang.
9. Verlagsort (Druckort).
10. Jahr des Erscheinens.
11. Name des Verlegers (Druckers).
12. Einband.
13. Preis.
Die Grundlage für die Aufnahme des Titels einer
Druckschrift sollte stets diese selbst bilden. Die Titel
sind in allen wesentlichen Stücken bibliographisch genau
wiederzugeben, in nebensächlichen Dingen kann nach Mög-
lichkeit gekürzt werden. Jede Titelaufzeichnung muß für
jede einzelne Schrift auf einem besonderen Zettel erfolgen.
Die Zettel werden nur auf der Vorderseite beschrieben;
sind zur Aufnahme eines Werkes mehrere Zettel erforder-
lich, so werden dieselben in der oberen linken Ecke fort-
laufend numeriert.
Name. Der Name des Verfassers wird stets im Nomi-
nativ angesetzt und muß buchstäblich genau wiedergegeben
werden. Wenn der Verfassername nicht bekannt ist und
nicht ermittelt werden kann, ist der Titel für die Aufnahme
maßgebend. Die Buchstabenfolge ist die des deutschen
Alphabets. Die Selbstlaute a, o, u gehen den Umlauten
ae, de, ue stets voran ; zwischen i und j wird kein Unter*-
schied gemacht. Beispiele: Daubenspeck, Däubler, Dobel,
Doebel, Doebner, Döderlein, Dohna, Dölker, Dollinger,
Döllinger, Dolmetsch, Huber, Hüber, Hübner, Hume, Hü-
nerfauth, Hupfeld, Hueppe, Hüttig, Kohler, Koehler. Bei
schweizerischen Namen wie Hüetlin, Rüegg etc. darf
das e jedoch nicht unberücksichtigt gelassen werden ; so
würde also Hüetlin vor Hufeland, Rüegg vor Ruff, Rüge
kommen.
Derselbe Verfasser wird stets unter demselben Namen
eingeordnet. Der Verfasser wird stets unter seinem ur-
sprünglichen und vollständigen Namen eingeordnet, wenn
sich nicht eine andere Benennung durchgesetzt hat. Von
134
den nicht berücksichtigten Namen oder Namensformen wird
verwiesen, wenn es im Interesse der sicheren Auffindung*
des Verfassers geboten erscheint.
Bei den altrömischen Namen dient der gebräuchlichere
Name als Ordnungswort: Horatius Flaccus, Quintus; Cicero,
Marcus Tullius. Schwankt der Gebrauch zwischen zwei
Namen, so wird der erste Ordnungswort: Martianus Capella
mit Verweis von Capella. Die ursprüngliche lateinische
Namensform bleibt auch dann Ordnungswort, wenn sie in
anderen Sprachen in veränderter Form erscheint: Horatius,
Horaz, Horace, Orazio; Livius, Tite-Live, Livy, etc. Alt-
griechische Namen sind in der latinisierten Form ohne
Verweisung einzuordnen: Aeschylus, Aischylos, Eschyle,
Eschilo etc.
Bei mittelalterlichen Autoren wird der persönliche
Name (Taufname) Ordnungswort. Führen sie außerdem
noch einen festen Beinamen, so wird von diesem erforder-
lichenfalls verwiesen. Petrus Blesensis (ohne Verweis),
Jan de Klerk, Jean de Joinville mit Verweis von Klerk,
Joinville. Ebenso behandelt werden die Namen solcher
Autoren der Übergangszeit, die zwar bereits einen Familien-
namen haben, aber vorzugsweise nur mit ihrem Vornamen
genannt werden. Dante mit Verweis von Alighieri, Poggio
mit Verweis von Bracciolini. Ist es bei Autoren der Über-
gangszeit zweifelhaft, ob der Zusatz zum persönlichen
Namen noch Beiname oder bereits Familienname ist, so
wird er als Familienname behandelt; vom persönlichen
Namen wird jedoch verwiesen. Wolkenstein, Oswald von,
mit Verweis von Oswald.
Bei Heiligen, Päpsten, Bischöfen, Ordensgeistlichen,
sowie bei regierenden Fürsten und Mitgliedern regierender
Häuser wird nicht der Familienname, sondern der in der
Taufe erhaltene, oder der beim Eintritt in die Würde an-
genommene Vorname Ordnungswort: Gregorius XVI., nicht
Mauro Cappellari; Friedrich II., nicht Friedrich v. Hohen-
zollern; Heinrich XXVIII., Prinz Reuß. Sind solche Würden-
träger vor Eintritt in ihre Würde als Schriftsteller auf-
getreten, so erhält der frühere Name eine Verweisung:
Pius II. mit Verweis von Aeneas Sylvius (und Piccolomini).
Bei modernen Bischöfen und Ordensgeistlichen wird der
Familienname Ordnungswort, wenn sie unter diesem be-
kannt sind; von ihrem Namen im geistlichen Amt wird
135
verwiesen, falls er auf Titeln erscheint: Newman, J. H.
(Kardinal), Bossuet, J. B. (Bischof), Ketteier (Bischof) mit
Verweisung von Wilhelm Emanuel. Das Attribut S.
(Sanctus, Saint u. s. w.) bei Heiligennamen wird nicht be-
rücksichtigt: S. Augustinus, S. Hieronymus, S. Ignatius
de Loyola.
Von zwei oder mehr in fester Verbindung geführten
persönlichen Namen wird der erste Ordnungswort : Friedrich
Wilhelm, Klemens August.
Die Autoren der Neuzeit werden nach dem Familien-
namen eingeordnet; Cherbuliez, Vict., Schopenhauer, Arth.,
Carlyle, Th., Rivelli» Gius.
Der einfache, unverbundene Artikel vor dem Namen
wird in den germanischen Sprachen beim Ordnen nicht
berücksichtigt, in den romanischen dagegen zum Namen
gezogen: M. de Vries, den Duyts, der Kinderen, dagegen:
La Fontaine, La Harpe, L'Hermite, Le Camus etc.
Die einfache unverbundene Präposition vor dem Namen,
wie vor Artikel und Namen, wird nie berücksichtigt : Otto
von Bismarck, N. G. van Kampen, S. da Farina, Fr. H.
von der Hagen, J. van den Bosch, P. de Lagarde, de Las
Casas, de Los Rios.
Sind Präposition und Artikel verschmolzen oder fest
verbunden (am, aufm, aus'm, im, vom, zum; zur; ten, ter f
thor, vander, van't, ver; du, des; del, della, dei (gekürzt
de' oder de), degli, delle, dal, dalla, dai, dagli, dalle; da
(portug.), dos, das u. 3. w.), so werden sie zum Namen
gezogen: Aus'm Weerth, Zum Berge, Zur Megede. Ten
Brink, Thor Straten, Vander Haeghen, Du Pin, Della
Torre, Degli Uberti, Das Chagas. Die meisten Buchhändler-
kataloge lassen jedoch sehr häufig diese Zusammenziehungen
des Vorwortes und Artikels unberücksichtigt.
Sind Artikel und Präposition mit dem Namen zusam-
men in ein Wort geschrieben, so wird unter dem Anfangs-
buchstaben des so gebildeten Wortes eingereiht: Vonhausen,
Deguignes, De-Vit, Vondermuehl, Vandenhoeck, Delacroix.
Dem Namen vorangehende ständige Attribute und
Präfixe werden zum Namen gezogen, so insbesondere
Sanct (Saint, Sainte, San, Santo u. s. w. stets in der vollen
Form derjenigen Sprache, der der Name angehört), das
normannische Fitz (Sohn), das irisch-schottische Mac, Mc
oder M' (stets in der vollen Form Mac d. i. Sohn), das
136
irische O' (d. i. Enkel, Abkömmling), das welsche Ap,
(d. i. Sohn) u. s. w. De Sancto Blasio. de Saint-Hilaire.
Samt-Pierre, de Santa Catharina, Szent-Iväny, Fitz Gerald.
Mac Donald, McKnight, O'Brien. O'Leary, Ap Rhys.
Bei Doppelnamen jeder Art, gleichviel ob die einzelnen
Bestandteile unverbunden nebeneinander stehen oder durch
Bindestrich, Präposition oder Konjunktion miteinander
verbunden sind, wird der erste Teil Ordnungswort (aus-
genommen im Englischen): Biller-Wuttke, Birch-Pfeiffer.
Du Bois-Rcymond, Schulze-Delitzsch. Lopes Ferreira, Perez
Calama, Brown Sequard, Burdin d'Entremont, Moynie
Villepoix, Castillon de Saint-Victor, Jose Castelar y Saco,
Eduardo Lozano y Ponce de Leon.
In allen Zweifelsfälle n und jedenfalls, wenn der zweite
Name auch allein geführt wird, erhält dieser eine Verweisung.
Ist der zweite oder einer der folgenden Namen vorzugs-
weise im Gebrauch, so wird dieser Ordnungswort,
nötig mit Verweis: Gust. Heinr. Gans, Edler, Herr von
und zu Putlitz (Ordnungswort), Friedr. Heinr. Karl Baron
de la Motte-Fouque (Fouque O.-W.), Francois de Salignai
de la Mothe Fenelon (Fenelon O.-W.), Francois Marie
Arouet de Voltaire (Voltaire O.-W.).
Bei ungarischen Doppelnamen wird regelmäßi
zweite Name Ordnungswort; es ist zu beachten, daß die
Ungarn den Vornamen meist hinter den Zunamen setzen:
SzÜnyi Nagy Istvän mit Verweis von Sziinyi, Kürösi Csoma
Sändor mit Verweis von Körösi.
Englische, holländische und skandinavische Doppel
namen bestehen aus einem gewöhnlich an Stelle eines
Taufnamens zu Ehren eines guten Bekannten oder Ver-
wandten der Familie angenommenen Familiennamen und
dem Geschlechtsnamen. Dieser an zweiter Stelle stehend*
Geschlechtsname ist also als Ordnungswort EU wählei
während der davor stehende Familienname nur die Geltung
eines Vornamens hat: Hofmann Peerlkamp. van Ooster-
wijk Hulshoff, Stuart Mill, Björnsterne Björnson, Kramp-
Hansen.
Ist von verschiedenen für denselben Verfasser in Fragi
kommenden Namen der eine der ursprüngliche, der anden
der in rechtsgiltiger Form, meist beim Eintritte in eim
neue Würde oder Lebensstellung angenommene, sc
derzuk-tzt angenommene Name Ordnungswort; vorn ursprürf
137
liehen wird verwiesen: Paul de Lagarde mit Verweis von
Boetticher, Benjamin Earl of Beaconsfield mit Verweis
von Disraeli, Lily Braun mit Verweis von Lily von Gizycki
und Lily von Kretschman. Hat sich indes der ursprüngliche
Name derart im Gebrauch festgesetzt, daß der Autor vor-
nehmlich unter ihm bekannt ist, so wird er Ordnungswort :
Francis Bacon mit Verweis von Baron von Verulam oder
Viscount von Albans, Fanny Lewald mit Verweis von
Fanny Stahr.
Bei den Schriftstellern der Renaissance, die ihren ur-
sprünglichen nationalen Namen in eine der klassischen
Sprachen übersetzten oder auch ohne Anlehnung an den-
selben sich einen lateinisch oder griechisch klingenden
Namen zugelegt haben, wird der angenommene Name
Ordnungswort : Rud. Agricola, Phil. Melanchthon, Joh.
Oekolampadius, Georg Sabinus ohne Verw. von Huysman,
Schwarzer d, Hußgen (?), Schuler; aber Xystus Betulius mit
Verw. von Birk, Birck, Byrck etc., Thomas Naogeorgus
mit Verw. von Kirchmeyer, Kirchmair u. s. w.
Hat ein Verfasser in mehreren Sprachen geschrieben
und nebenbei auch seinen Namen übersetzt, so sind die
"Werke unter dem ursprünglichen Namen zu verzeichnen,
wenn derselbe bekannt ist und auf den angenommenen ist
zu verweisen: de Rossi, de Rubeis.
Hat sich der nationale Name derart im Gebrauch fest-
gesetzt, daß der Autor vornehmlich unter ihm bekannt ist,
so wird er Ordnungswort mit Verw. vom angenom-
menen: Joh. Bugenhagen mit Verw. von Pomeranus, Joh.
Turmair (von Abensberg) mit Verw. von Aventinus.
Pseudonym nennt man ein "Werk, welches nicht den
wahren Verfassernamen trägt, sondern einen falschen
erdichteten, welcher durch Metonomasie, also durch Über-
setzung, durch Buchstaben- oder Silbenvertauschung (Ana-
gramm) u. s. w. gebildet sein kann. Bei Pseudonymen
erfolgt die Wahl des Ordnungswortes nach denselben
Grundsätzen wie bei wirklichen Namen; im Zweifel wird
der letzte Name Ordnungswort mit Verw. vom ersten: Phi-
lalethes Veronensis, Germanus Philalethes.
Ist von verschiedenen für denselben Verfasser in Frage
kommenden Namen der eine der wirkliche, der andere ein
Pseudonym, so wird der wirkliche Name Ordnungswort
mit Verw. vom Pseudonym: Pisistratus Caxton = Edward
138
Bulwer = Lord Lytton, Salomon von Golaw = Friedr. von
Logau, Philander von Sittewalt = Joh. Mich. Moscherosch^
Jak. Corvinus = Wilh. Raabe. Hat sich ein Pseudonym
im Gebrauch so festgesetzt, daß der Autor hauptsächlich
unter ihm bekannt ist, so wird das Pseudonym Ordnungs-
wort mit Verw. Nik. Lenau = Nikolaus Niembsch Edler
von Strehlenau, Jean Paul = Johann Paul Friedrich Richter*
Mark Twain = Samuel Langhorne Clemens, Pierre Loti =
Julien Viaud.
Bei der Ordnung gleicher Namen verschiedener Ver-
fasser hat der persönliche Name den Vorrang vor allen
gleichlautenden Familiennamen. Innerhalb der Gruppe des-
selben persönlichen Namens haben die Träger eines per-
sönlichen Namens den Vorrang vor allen Trägern mehrerer
persönlicher Namen.
Persönlicher Name:
Ernst, Herzog zu Braunschweig.
Ernst IL, Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha.
Mehrere persönliche Namen;
Ernst August, König von Hannover.
Ernst August v. Sachsen.
Ernst Friedrich, Markgraf zu Baden.
Innerhalb der Gruppe desselben Familiennamens haben
die einfachen Namen den Vorrang vor allen Doppelnamen .
Der mit einem bloßen Buchstaben abgekürzte Vorname
gilt als selbständiges Ordnungswort, hat also auch dann,
wenn ihm noch ein mit einem späteren Buchstaben be-
ginnender Vorname folgt, den Vorrang vor dem voll aus-
geschriebenen Vornamen. Verschiedene Verfasser mit dem-
selben Familiennamen, deren Vornamen nicht ermittelt
werden konnten oder die vollständig gleich sind, werden
chronologisch geordnet und zwar nach dem Erscheinungs-
jahre ihrer ältesten in der Bibliothek vorhandenen Arbeit.
Einfacher Familienname:
Ernst (1847) [Pseud.] s. Bang, Oluf Lundt.
Ernst (1858) [Pseud.] siehe Schieiden, Matth. Jakobe
Ernst (1864) s. Ernst, Karl Christ. Ludw.
Ernst, A.
Ernst, A. Wilhelm.
Ernst, Adolf Wilhelm.
139
Ernst, Adolphe.
Ernst, Alexandre.
Ernst, Heinrich (1636).
Ernst, Heinrich (j8oi) etc.
Doppelnamen:
Ernst-Berlin, Paul.
Ernst v. Ernsthausen, Adolf s. Ernsthausen.
Ernst-Müncheberg, J. F.
Chrestomathien, Anthologien, Gesang-, Gebet- und
Liederbücher, Auszüge, Regesten, Konkordanzen werden
unter den Herausgeber gestellt.
Bartsch, K., Deutsche Liederdichter des 12. bis 14. Jahr-
hunderts etc.
Fontane, Th., Deutsches Dichteralbum etc.
Potthast, A., Regesta pontificum romanorum etc.
Braun, Jul., Schiller und Goethe im Urteile ihrer Zeit-
genossen etc.
Wortgetreue Auszüge aus einem einzelnen Schriftsteller
werden unter diesen gestellt; vom Herausgeber wird ver-
wiesen.
Plinius. Chrestomathia Pliniana. Herausgegeben und erklärt
von Urlichs.
Kant, Im., Lichtstrahlen an seinen Werken .... von
J. Frauenstädt.
Sammlungen von Sagen, Märchen, Sprichwörtern, Rät-
seln, Volksliedern u. s. w. werden unter den Herausgeber
gestellt.
Keller, Alte gute Schwanke etc.
Draheim, Deutsche Reime und Inschriften des 15. Jahr-
hunderts etc.
Wossidlo, Mecklenburg. Volksüberlieferungen etc.
Sachlich begrenzte Gesetzsammlungen werden ohne
Verweisung vom Titel unter den Herausgeber gestellt.
Eisenlohr, Sammlung der Gesetze zum Schutze des literarisch-
artistischen Eigentums etc.
Ausgaben einzelner Inschriften (von unbekannten Ver-
fassern) und solcher Inschriftensammlungen, die keine
140
Vollständigkeit anstreben, werden unter den Herausgeber
gestellt.
Falconerio, O., Inscriptiones athleticae nuper repertae.
Reinisch und Roesler, Die zweisprachige Inschrift von
Taius etc.
Wilmanns, Exempla inscriptionum latinarum etc.
Aber: Res gestae D. Augusti ex monum. Ancyrano etc.
Ausgaben von Texten, bei denen die Arbeit des
Herausgebers im Titel als die Hauptsache hervortritt,
werden unter den Herausgeber gestellt; vom herausgege-
benen Text wird verwiesen.
Munk, De L. Pomponio Bon. Atellanarum poeta scripsit
fragmentaque coli. Munk. Mit Verw. von L. Pomponius
Bononiensis.
Übersetzungen, die (etwa als Sprachdenkmäler) selb-
ständige Bedeutung haben, werden unter den Übersetzer
gestellt; vom ursprünglichen Ordnungswort wird verwiesen.
Ulfilas gotische Bibelübersetzung mit Verw. von Biblia
[goth.].
Alfreds Orosius mit Verw. von Orosius [angels.].
Chaucers Translation of Boethius' De consolatione philo-
sophiae mit Verw. von Boethius [engl.].
Bearbeitungen, die vom Urtext so stark abweichen,
daß sie als selbständige Werke anzusehen sind, werden
unter den Bearbeiter gestellt; vom ursprünglichen Ordnungs-
wort wird erforderlichenfalls verwiesen.
Baessler, F., Der Nibelungen Not für die Jugend etc., ohne
Verw.
Marot, Cinquante pseaumes de David, ohne Verw.
Moritz, Lederstrumpf für die Jugend, ohne Verw.
Bei Werken der bildenden Künste und der Musik gilt
der schaffende Künstler als Verfasser. Der nachbildende
Künstler (Zeichner, Stecher, Arrangeur) erhält in der Regel
eine Verweisung. Abbildungen von Kunst- und Kultur-
denkmälern, die nicht von einem im Titel genannten Ur-
heber herrühren, werden unter den Herausgeber gestellt.
Musikalische Kompositionen, die von einem Text begleitet
sind, werden unter den Komponisten gestellt; vom Ver-
fasser des Textes wird erforderlichenfalls verwiesen.
141
Textbücher zu musikalischen Kompositionen (Libretto)
werden unter den Komponisten gestellt; vom Verfasser des
Textes (Librettisten), beziehungsweise vom Namen der Oper
wird verwiesen.
Altere Dissertationen (bis 1800), auf denen ein Präses
genannt ist, werden unter diesen gestellt; vom Disserenten
wird verwiesen. Neuere Dissertationen (nach 1800) werden
unter den Disserenten gestellt, ohne Verw. vom Präses.
Ein Sammelwerk mit selbständigem übergeordneten
Gesamttitel wird unter diesen gestellt:
Abhandlungen, Germanische, begründet von K. Weinhold,
herausgegeben von Fr. Vogt.
Besteht das Sammelwerk aus bibliographisch selb-
ständigen Werken, die auf dem Titelblatt genannt sind
oder eigene Titelblätter haben, so erhält jedes von ihnen
einen Verweis.
Weltgeschichte, Allgemeine. Herausgegeben von Flathe,
Hertzberg, Justi etc.
Besteht das Sammelwerk nicht aus bibliographisch
selbständigen Schriften und sind außer den Verfassern
(Mitarbeitern) noch Herausgeber des Ganzen genannt, so
erhalten nur diese, und zwar nur die beiden ersten, eine
Verweisung:
Realencyklopädie des klassischen Altertums. Von Bahr,
Baumstark u. s. w. und dem Herausgeber Pauly. Ver-
wiesen wird nur von Pauly.
Sind keine Herausgeber genannt, so wird nur vom
ersten Verfasser verwiesen:
Tierreich, Das, von Heck, Matschie, von Martens, Dürigen,
Staby, KrieghofF. Verwiesen wird nur von Heck.
Ein Einzelwerk, das die gemeinsame Arbeit mehrerer
Verfasser ist, wird unter den zuerst genannten Verfasser
gestellt; von den übrigen wird verwiesen.
Meier und Schömann, Der attische Prozeß, mit Verw. von
Schümann.
Ist der Verfasser weder auf dem Titelblatt genannt,
noch anderweitig zu ermitteln, so wird das Ordnungswort
dem Titel entnommen. (Pervigilium Veneris, Walpurgis-
nacht, Moderne.)
142
Ist der Verfasser auf dem Titelblatt nicht genannt,
aber anderweitig zu ermitteln, so wird sein Name Ordnungs-
wort mit Verw. vom Titel.
[Scott, Walter], Waverley, or 'tis 60 years since. 3 vols.
12°. Edinb. 1814.
P*** [Psaume, Etienne], Dictionnaire bibliographique etc.
Ist der Verfasser auf dem Titelblatt nicht genannt und
auch nicht sicher ermittelt, so bleibt die Schrift unter ihrem
Titel; vom mutmaßlichen Verfasser wird verwiesen. Als
anonym wird die Schrift auch behandelt, wenn sich der
Verfasser bezeichnet:
1 . mit bloßen Buchstaben oder Zeichen (Von K . . .
B , von ^ * #) ;
2. nur als Verfasser einer anderen Schrift (By the
author of );
3. mit einem bloßen Appellativum (Von einem Laien;
von einem Staatsbürger);
4. mit einer nicht namensähnlichen Wendung (Von Ja
also; von Quien sabe).
Dagegen gelten als Verfassernamen und werden
•Ordnungswörter :
1. solche Appellativa, mit denen bestimmte Personen
dauernd benannt worden sind, wie: Anonymus Bernensis,
Geographus Ravennas, Monachus Sangallensis, Der Mönch
von Heilsbronn, Der Pleier, Le Carrateyron, Le Flaneur etc.;-
2. Pseudonyme, auch wenn sie auf den ersten Blick
als solche zu erkennen sind, wie Hieronymus Dumrian,
Ego, Samiel Eulenspiegel-Hilf, Strebesam Holzwurm,
F. v. Nonsens, Ubique.
Vorname. Vornamen sollten stets ausgeschrieben
werden und nicht etwa bloß . mit den Anfangsbuchstaben
bezeichnet werden, damit sie von anderen unterschieden
werden können: Eligio, Elisabeth, Emil, Ernst, Eugen,
Hans, Heinrich, Hermann, Hugo etc. Bei weiblichen Ver-
fassern ist ein ausgeschriebener Vorname noch mehr zu
fordern, da es für die Beurteilung eines Werkes von einiger
Bedeutung ist, zu wissen, daß ein Werk von einem weib-
lichen Verfasser herrührt, also Friederike Kempner, Luise
Kophamel, Laura Marholm, Elisa Rothe u. s. w.
143
Hat ein Verfasser auf dem Titel keinen Vornamen ge-
nannt, so sollte man versuchen,. denselben zu ergänzen. Verfas-
ser ohne Vornamen stehen stets vor den gleichlautenden Ver-
fassernamen mit Vornamen. Erscheint ein Verfasser ausnahms-
weise mit mehr oder mit weniger Vornamen, als er gewöhn-
lich führt, so werden nur die regelmäßig geführten Vor-
namen berücksichtigt und erforderlichenfalls verwiesen.
Personalangaben, die nicht zur Charakteristik wenig
bekannter, oder zur Unterscheidung gleichnamiger Schrift-
steller dienen, werden weggelassen (aber: Mme. Daudet,
Dumas-pöre, Dumas-fils).
Titel. Ausführliche Titel, besonders solche, die den
Inhalt der Schrift im Auszuge wiedergeben oder umschreiben,
werden stark gekürzt; doch bleibt der Anfang und alles
das erhalten, was für die Identifizierung der Schrift wesent-
lich ist. Das Aufgenommene muß ein nach Form und
Inhalt verständliches Satzgefüge bilden.
Bei Schriften mit mehreren Titeln wird der Haupttitel,
oder, wenn nur verschiedene Bandtitel in Frage kommen,
der des ersten Bandes der Aufnahme zu Grunde gelegt. Die
übrigen Titel werden nur soweit aufgenommen, als sie wesent-
liche Abweichungen oder Ergänzungen enthalten. Umgekehrt
bleiben bei der Aufnahme des Haupttitels, wenn hinter ihm
Sondertitel anzuführen sind, die Inhaltsangaben weg, die
in den Sondertiteln wiederkehren. Bei Sammelwerken
werden nach Aufnahme des Gesamttitels die Sondertitel
i\ur ganz kurz verzeichnet, mit Voranstellung des Ordnungs-
wortes. Weglassungen werden in der Regel nur dann
kenntlich gemacht, und zwar durch drei Punkte, wenn sie
den eigentlichen Titel betreffen.
Die Wiedergabe von Titeln in griechischer und la-
teinischer Schrift erfolgt nach Vorlage, ebenso werden
Fraktur und Antiqua nach Vorlage wiedergegeben. Mit
Rücksicht auf das Ausland und zur Vereinfachung des
Katalogsatzes sollten indes alle Titel in Antiqua gegeben
werden. Fremde Schriften werden transskribiert und in An-
tiqua wiedergegeben. Wo es nötig sein sollte, wird Fraktur
mit F. und bei gemischtem Satz Fraktur und Antiqua mit
F. u. Ant. hinter dem Titel bezeichnet.
Ziffern werden in der Regel durch die arabischen Zahl-
zeichen wiedergegeben, z. B. Auflage, Zahl der Bände,
Erscheinungsjahr.
144
Druckfehler, ganz ungewöhnliche oder falsche Schrei-
bungen u. dergl. werden mit Hinzufügung eines ( ! ) oder
(sie) wiedergegeben.
Interpunktionszeichen werden eingefügt oder wegge-
lassen, wo es für das Verständnis nötig scheint.
Ist der Titel in einer weniger bekannten Sprache ab-
gefaßt, so werden am Schlüsse der Aufnahme seine wich-
tigsten Teile in deutscher Übersetzung wiederholt. Als
bekannt gelten die altklassischen, die germanischen und
die romanischen Sprachen; doch tritt auch bei diesen die
Übersetzung ein, wenn es zur Erleichterung des Verständ-
nisses zweckmäßig scheint.
Ist der Titel in wesentlichen Stücken unvollständig
oder fehlerhaft, so werden Ergänzungen und Berichtigungen
in die Aufnahme eingefügt und zwar in deutscher Sprache.
Diese Zusätze werden in runde Klammern eingeschlossen,
wenn sie der Vorlage entnommen sind, in eckige, wenn
sie anderen Quellen entstammen.
Hinzugefügt werden insbesondere die gebräuchlichen
Vornamen, die Namen der Verfasser bei anonymen und
Pseudonymen Schriften, Namensänderungen, Herausgeber,
Übersetzer, Ort und Jahr.
Fehlt dem vorliegenden Exemplar der Schrift das Titel-
blatt oder ist sie überhaupt ohne Titel erschienen, so wird
dieser aus anderen Exemplaren, anderen Ausgaben oder
anderen Stellen der Schrift ergänzt. Läßt sich jedoch ein
Titel auf diesem Wege nicht ermitteln, so wird ein solcher
fingiert und zwar wenn möglich in der Sprache des Textes
und im Anschluß an eine bekannte Bibliographie.
Für titellose Drucksachen geringen Umfangs, wie
Theaterzettel, Plakate u. dergl. wird ein gemeinsamer Titel
angenommen, unter dem sie summarisch verzeichnet werden.
Sind dem Titel nach unabhängige Schriften entweder
äußerlich durch Seitenzählung, Kustoden u. dergl. zusammen-
gefaßt oder bilden sie nach der Absicht des Verfassers,
Herausgebers oder Verlegers ein Ganzes, so werden sie
gemeinsam so verzeichnet, daß auf den Titel der ersten
Schrift die Titel der angefügten Schriften, Beilagen etc.
folgen, eingeleitet durch: Beigedr. ^Beigedrucktl
Bei Sammelbänden werden nach Aufnahme der ersten
Schrift die übrigen numeriert und auf demselben Zettel mit
dorn Vermerk: Angeb. i., j. u. s. w. kurz verzeichnet.
145
Bei der Aufnahme von Ausschnitten und Sonder-
abdrucken ohne Titelblatt wird das Ordnungswort voran-
gestellt ; die Angabe der Herkunft wird in kürzester Form
ans Ende gesetzt und mit : Aus eingeleitet. Sonderabdrucke
mit Titelblatt werden nach den allgemeinen Regeln auf-
genommen.
Kürzung des Titels etc. Bei der Kürzung der Titel
für die Zwecke des täglichen buchhändlerischen Verkehrs
muß mit größter Vorsicht verfahren werden, damit nichts
bibliographisch Wesentliches weggelassen wird. Wenn man
z. B. den Titel:
Wiener, Emil, Die hygienische Beurteilung der Militär-
Kleidung und Rüstung. Mit Berücksichtigung der ein-
schlägigen Faserstoffe und der mechanischen Techno-
logie etc. Wien
abkürzen wollte: Wiener, E., Militärkleidung, so würde,,
selbst wenn man >und Rüstung« noch hinzufügen würde,
die richtige Bestimmung des Werkes, wenn man es nicht
vor sich hat, unmöglich sein. Das Buch ist aber vorzugs-
weise für Militärärzte und Militärs bestimmt, wenn auch
die Hersteller von Militär-Bekleidungs- und Ausrüstungs-
stücken daraus Nutzen ziehen können. Dementsprechend
müßte es auch in den betreffenden Fächern verzeichnet
werden, also: Militärmedizin, Hygiene, Gewerbekunde. Er-
gänzende Zusätze zu Titeln dürfen größtenteils nicht weg-
gelassen werden, da ohne dieselben die Klassifikation eines
Werkes sehr erschwert oder gar unmöglich gemacht wird.
Bei den Titeln:
Faber, Wilh., Jerusalem und Vineta. Predigten über freie
epistolische Schriftworte etc.
Schneller. Ludw., Kennst Du das Land? Bilder aus dem
Gelobten Lande zur Erklärung der h. Schrift etc.
Sirius, Peter, Kennst Du das Land? Wander- und Wunder^
tage in Italien und Sicilien etc.
Ganspeckh, W., Englischer Magnet. Vollständ. Gebet-
und Andachtsbuch, mit besonderer Verehrung der h.
Engel etc.
sind die ergänzenden Zusätze: Predigten etc., Bilder etc.,
Wander- und Wundertage etc., Vollst. Gebet- u. Andachtsb.
etc. unbedingt mit abzudrucken, da man ohne dieselben in
bibliographischer Beziehung aus den Werken nichts machen
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. IO
146
kann. Bei dem Titel »Englischer Magnet« würde man
zweifellos in erster Linie an den berühmten englischen Stahl,
wenn er ausnahmsweise einmal nicht made in Germany ist,
denken, oder an einen Magneten in Hufeisen- oder Stab-
form. Nur der Zusatz: »Gebet- und Andachtsbuch etc.« zeigt
uns, daß wir ein katholisches Gebetbuch vor uns haben.
Bei dem Werke: »Schneller, In alle Welt« darf nicht
fehlen: Auf Spuren des Apostels Paulus von Antiochia
bis Rom. Auch der Titel: »Strehle, Nach Jerusalem. Reise-
handbuch« wäre irreführend, wenn nicht hinzugefügt wird:
»zum täglichen Gebrauch für Zionspilger (Hausandachten
oder tägliche Betrachtungen)«.
Wenn man z. B. schreibt: Scherer, H., Die Pädagogik
v. Pestalozzi, so bleibt es unbestimmt, ob damit gemeint
ist: Scherer, Die Pädagogik vor Pestalozzi oder: Scherer,
Die Pestalozzische Pädagogik, zwei ganz verschiedene
Werke. Die Abkürzung von Bestimmungswörtern muß
ebenfalls vorsichtig erfolgen: kons., kosm., phys., stat.,
denn diese Wörter können bedeuten: konservativ, konser-
vierend, kosmisch, kosmetisch, physisch, physikalisch, phy-
siologisch, statisch, statistisch (Miller, W. D., Lehrb. d.
konservierenden Zahnheilkunde; Müller, J., Lehrb. d. kos-
mischen Physik; Bunge, G., Lehrb. der physiolog. u. pa-
tholog. Chemie; Deventer, C. M. van, Physikal. Chemie;
Kolbe, Br., Einführg. in d. statische Elektrizität).
Titel wie: Fischer, Lehrb. d. Chemie, — Meyer, Ein-
führung, — Groß, Einf . Operationen, sind für buchhändlerische
Zwecke völlig unbrauchbar, denn zufallig hat Fischer ein
Lehrbuch der Chemie für Mediziner und ein solches für
Pharmazeuten geschrieben. Der Titel von Groß lautet
richtig gekürzt: Groß, Die einf. Operationen d. prakt. Geo-
metrie. Was Meyer anbetrifft, so gibt es: Meyer, Emanuel,
Einführung in die Buchhaltung, Meyer, J., Einführung in
Aug. Herrn. Niemeyers Leben und Lehre, Meyer, R., Ein-
führung in das ältere Neuhochdeutsch u. s. w. Wenn nun
gar ein Verfasser dasselbe Thema in verschiedenen Werken
in geringerer oder größerer Ausführlichkeit behandelt hat,
wie z. B. Baenitz, die Botanik, so darf von dem Titel
nichts weggelassen werden. Es gibt nämlich:
Baenitz, C, Handbuch der Botanik in populärer Dar-
stellung.
147
Baenitz, C, Lehrbuch der Botanik in populärer Dar-
stellung.
Baenitz, C, Leitfaden für den Unterricht in der Bo-
tanik. Ausgabe A.
Baenitz, C, Leitfaden für den Unterricht in der Bo-
tanik. Ausgabe B.
Baenitz, C. Grundzüge für den Unterricht in der
Botanik.
Bei den vielen Ausgaben der deutschen und fremden
Klassiker und Schriftsteller dürfen Herausgeber, Übersetzer,
Format, Anzahl der Bände, Jahreszahl des Erscheinens
nicht weggelassen werden. Bei Werken der schönen Lite-
ratur sollte man aus dem Titel stets sofort ersehen können,
ob man ein Gedicht, einen Roman, eine Erzählung, ein
Schau-, Lust- oder Trauerspiel vor sich hat. Eine ganze
Anzahl von Verfassern — Dahn, Freytag, Heyse, Lauff,
Wiehert, Wildenbruch etc. — haben die verschiedenen
Gebiete gepflegt, so daß gelegentlich eine Bezeichnung
wie: G. R. E. S. L. T. oder ähnlich, sehr angebracht wäre.
Auch die Angabe, ob in Prosa oder in Versen, sollte nicht
fehlen. Ist ein Werk dramatisiert, so darf die Bezeichnung,
ob Roman oder Drama etc., nicht weggelassen werden.
Bei Jugendschriften darf in buchhändlerischen Kata-
logen nicht die Angabe fehlen, für welches Alter und Ge-
schlecht dieselben bestimmt sind, ebenso bei Gebet-, Er-
bauungs- und Predigtbüchern, ob dieselben für evangelische,
katholische oder israelitische Leser bestimmt sind.
Bände. Besteht ein Werk aus mehreren Bänden,
Teilen, Halbbänden, Abteilungen, Lieferungen, Heften u. s.w.,
so sind diese einzelnen Bestandteile bei der Katalogisierung
genau anzugeben, nachdem das Werk auf seine Voll-
ständigkeit geprüft ist. Häufig sind die Angaben auf den
Titelblättern falsch. Die Anzahl der Bände eines Werkes
wird mit arabischen Ziffern, ein einzelner Band gewöhnlich
mit römischen Ziffern bezeichnet.
Sind bei mehrbändigen Werken die einzelnen Bände
nicht durch Zählung, sondern durch andere Bezeichnungen
(wie Text und Atlas) unterschieden, so treten bei der Zu-
sammenfassung und Aufzählung diese Bezeichnungen an
die Stelle der Ziffern. Bände, die sich als Supplement, Bei-
lageheft u. dergl. bezeichnen, werden mit: Nebst an das
Hauptwerk angeschlossen.
10*
148
Fehlt jede Bezeichnung für die Reihenfolge der ein-
zelnen Bände, so werden sie im Anschlüsse an eine Biblio-
graphie oder an die Zeitfolge numeriert. An die Stelle
dieser willkürlichen Zählung tritt gegebenenfalls nach-
träglich die von zuständiger Seite festgesetzte.
Gibt ein Band seine Zugehörigkeit zu einem mehr-
bändigen Werke gar nicht oder nur nebenher zu erkennen,
so wird der Titel bei der Aufzählung durch: u. d. T. ein-
geleitet.
Illustrationen etc. Die Anzahl 'der in einem Werke
im Texte selbst enthaltenen, sowie der besonderen Ab-
bildungen außerhalb des Textes, der etwaigen graphischen
Tafeln, der Erläuterungen oder Zusammenstellungen auf
besonderen großen Blättern, der Karten und Pläne wird
kurz und genau angegeben; ebenso, ob die Abbildungen,
Karten u. s. w. schwarz oder koloriert sind. Ist dem Werk
das Bildnis des Verfassers beigegeben, so wird der An-
gabe des Umfanges die Bemerkung beigefügt: m. Bildn. etc.
Auflage. Die Bezeichnung der Auflage oder Ausgabe
eines Werkes geschieht genau nach Vorlage. Bei einem in
erster Auflage erschienenen Werke wird die Bezeichnung
der Auflage ganz weggelassen. (3. verb. Aufl., 4. verb. u.
ergänzte Aufl., Verkürzte Ausg., 6. unveränderte Ausgabe,
5. Abdruck, 12. Stereotypabdruck, 10. — 15. Tausend,
2. [Titel-] Aufl. etc.) Ist aus irgend einem Grunde, z. B.
wegen mangelnden Absatzes, weil der Verfasser aus seinem
Anonym oder Pseudonym heraustritt, bei einer neuen Aus-
gabe oder Auflage der Titel eines Werkes geändert, so
sollte man — wenigstens für den buchhändlerischen Ge-
schäftsverkehr — immer auch den ursprünglichen Titel mit
ersichtlich machen:
Brand, H., In Lehnspflicht, früher: Der Lehnsmann von
Liebenstein.
EtJar, K., Der Freischärler, früher: Der Gjöngenhäupt-
ling.
Falke, Baronesse, Eulennest. Roman. 2. [Titel-] Aufl.
In erster Auflage unter dem Pseudonym A. v. Fal-
stein erschienen.
Format. Das Format ist die Größenbezeichnung der
Seite oder des Blattes einer Druckschrift und die dem ent-
sprechende Einteilung der Druckform. Das Format ergibt
149
sich aus der Anzahl der Blätter oder der halben Seiten-
zahl eines bedruckten und gefalzten Foliobogens. Es gibt
eine ganze Reihe von Formaten. Die gebräuchlichsten sind
folgende: Folio oder 2°, ein Bogen einmal in der Mitte der
Länge nach gefalzt, mit 2 Blättern oder 4 Seiten; Quart 4 ,
4 Blätter oder 8 Seiten; Oktav 8°, 8 Blätter oder 16 Seiten,
Duodez 12°, 12 Blätter oder 24 Seiten; Sedez 16°, 16 Blätter
oder 32 Seiten. Außerdem gibt es 18 , 24 , 32 , 36 , 48 ,
64 , 72°, 96", 128 u. s. w. Bei verschiedenen Formaten
gibt es wieder Größenunterschiede: Klein-, Mittel-, Groß-,
Lexikon-Oktav, Kleinquart, Großfolio Imperialfolio. Über-
wiegt die Breite eines gedruckten Buches dessen Höhe,
so wird zwar das Format nach der Höhe benannt, dasselbe
aber als Querformat, Queroktav, Querquart u. s. w. be-
zeichnet.
Die Instruktion für den alphabetischen Katalog der
königlich preußischen Bibliotheken bestimmt das Format
nach der Höhe des Einbanddeckels; als Oktav bis 25 cm,
als Quart über 25 — 35 cm, als Folio über 35 — 45 cm, als
Großfolio über 45 cm. Bei ganz ungewöhnlichen Formaten
und bei Karten werden Höhe und Breite in Zentimetern
angegeben.
Die richtige Bezeichnung eines Formates ist bei der
großen Verschiedenheit der Größe der einzelnen Papier-
bogen nicht immer ganz leicht. Sind von einem Werke
Abzüge auf großes und gewöhnliches Papier gemacht
worden, so kann leicht ein Oktavband als Quartband und
ein Duodezband als Oktavband u. s. w. bezeichnet werden.
Daraus entstehen schwere bibliographische Irrtümer, welche
gelegentlich zu ernsthaften Streitigkeiten über die Existenz
eines angegebenen Formates geführt haben.
Umfang. Die Bezeichnung des Umfanges eines Werkes
erstreckt sich auf die Angabe der Seitenzahlen des Vor-
wortes, welche mit römischen Ziffern und des eigentlichen
Textes, welche mit arabischen Ziffern wiedergegeben werden
(VIII, 342 S., also 8 Seiten Vorwort und 342 Seiten Text).
Diese Umfangsangabe steht in runden Klammern. Bei
mehreren Bänden eines Werkes werden die Seitenzahlen
der einzelnen Bände in der Reihenfolge hintereinander
geschrieben (XVIII, 726, XXII, 788, XVI, 754 u. XII,
788 S. m Bildn.). Ist ein Buch nicht paginiert, so wird die
Zahl der Blätter angegeben.
150
Erscheinungsvermerk. Der Erscheinungsvermerk,
das Impressum, enthält die Angaben über Verlagsort (Druck-
ort), Jahr des Erscheinens, Name des Verlegers (Druckers).
Verlagsort und Verleger müssen bei der Katalogisierung
so wiedergegeben werden, daß Verwechslungen ausge-
schlossen sind. Es darf kein Zweifel darüber entstehen,
ob ein (und welcher) Müller in Brandenburg, Braun schweig,
Bremen, Halle, Holzminden gemeint ist. Sind mehrere
Verlagsorte oder Verleger genannt, so werden bei den in
Deutschland erschienenen Werken in der Regel sämtliche
Orte und Namen aufgenommen. Ist jedoch der wirkliche
Verleger bekannt, so wird nur dieser aufgenommen. Bei
ausländischen Werken genügt die Angabe des hauptsäch-
lichen oder des ersten Verlegers. Bei Werken, die zugleich
in Deutschland und im Auslande erschienen sind, wird
außer dem Hauptverlage ein Nebenverlag nur dann an-
gegeben, wenn es ein deutscher ist. Der neben einem
Selbstverlage genannte Kommissionsverlag wird stets an-
gegeben.
Die Angabe des Verlegers oder Druckers geschieht
in kürzester Form. Die Worte: Verlag von, Buchhandlung,
Buchdruckerei u. s. w. bleiben weg, ebenso Wohnungs-
angaben und neben der Firma genannte Firmainhaber;
Vornamen werden nur durch die Anfangsbuchstaben wieder-
gegeben. Der Drucker wird nur angegeben, wenn kein
Verleger genannt ist.
Werke, welche in verschiedenen Städten und von ver-
schiedenen oder von demselben Drucker hergestellt worden
sind, müssen mit den verschiedenen Druckern und Druck-
orten verzeichnet werden.
Allegri, Alessandro, La prima parte della Rime piacevole
raccolte daOrazioMorandi 4 to - Verona.F. dalleDonne. 1605.
— Seconda parte, raccolte dajacopo Gneci. 4*°- ibid. 1607.
— Terza parte, raccolte da Agnol Minerbetti. 4 t0 Firenze.
A. Caneo e F. Grossi 1608.
— Quarta parte, raccolte da F. Caliari. 4 to - Verona. F. dalle
Donne. 1609.
Bei Werken, welche einen langem Zeitraum zum Druck
erfordern und von welchen infolgedessen die Bände ver-
schiedene, aufeinander folgende Daten tragen, würde es
ein schwerer Irrtum sein, das Datum des ersten Bandes
151
allein oder nur das des letzten anzugeben ; es ist bei solchen
Werken erforderlich, sowohl das Erscheinungsjahr des ersten
als des letzten Bandes anzugeben, so z. B. 1806 — 1814,
was besagt, daß der erste Band 1806, der letzte Band des
Werkes 18 14 erschienen ist.
Ist das Jahr nach einer nichtchristlichen Zeitrechnung,
durch ein Chronogramm oder sonst in ungewöhnlicher
Weise angegeben, so wird das Jahr der christlichen Zeit-
rechnung in arabischen Ziffern beigefugt.
O Chrlste sChaff Ia elgentLICh Das Deiner Christenheit
HaVpt reChtgLaVblg sele (16 19). Die Summe der
römischen Zahlzeichen ergibt 161 9.
Baron WelDMann's LesverLagsb. in GizpieL. GedruCkt von
Chattus & Pistor in PicapoLis. Edwin Bormanns Selbst-
verlag, Leipzig 1901 u. s. w.
In schwierigen Fällen wird die Quelle des Zusatzes
angegeben, Zweifel an seiner Richtigkeit werden durch ein
Fragezeichen ausgedrückt.
Einband, Die Bezeichnung des Einbandes erfolgt
kurz mit Hilfe der entsprechenden Abkürzungen, Br.Brosch.,
Kart., Geb. in Leinw., in Hlbfrz., Hlbsaff. u. s. w. Ein
Werk ohne Einbandbezeichnung ist als broschiert zu be-
trachten.
Preis. In deutschen Katalogen wird man die Bücher-
preise stets in deutscher Reichs währung angeben und die
Preise für broschierte und gebundene Exemplare, für die
verschiedenen Ausgaben genau bezeichnen. Wo Umrechnung
in fremde Währung notwendig ist, sollte nicht zu knapp
reduziert werden, damit bei den wechselnden Kursen keine
zu großen Unterschiede entstehen.
Einordnung der Schriften. Die Schriften des Ver-
fassers werden folgendermaßen geordnet: 1. Gesammelte
Werke. 2. Ausgewählte Werke. 3. Auszüge aus den
Werken. 4. Die einzelnen Schriften. Die Ausgaben des
Originals allein, wie des Originals mit einer Übersetzung
haben den Vorrang vor den Übersetzungen; doch werden
die Polyglotten, d. h. die Ausgaben in mehr als zwei
Sprachen dem Original vorangestellt. Die verschiedenen
Einzelschriften werden alphabetisch geordnet. Verschiedene
Ausgaben und Auflagen derselben Schrift werden chrono-
logisch geordnet. Undatierte Ausgaben, deren Erscheinungs-
152
jähr nicht zu ermitteln ist, gehen den datierten voran; sie
werden unter sich ebenso wie die Ausgaben mit gleichem
Erscheinungsjahr nach dem Namen des Orts und weiter nach
dem des Verlegers oder Druckers geordnet. Hierzu kommt
für buchhändlerische Zwecke häufig die Anordnung nach
dem Alphabet der Herausgeber.
Die Einordnung der Titel von Schriften, deren Ver-
fasser sich entweder gar nicht oder mit Anfangsbuchstaben
genannt hat, erfolgt in der Weise, daß man bei gewöhn-
lichen Titeln als Ordnungswort das erste nicht in attri-
butivem oder adverbiellem Verhältnis stehende Hauptwort
oder substantivierte Wort (Substantivum regens) ansetzt,
gleichviel in welchem Falle es steht. Artikel, Eigenschafts-
wörter, Zahlwörter u. s. w. folgen an zweiter Stelle.
Hat der Titel die Form eines vollständigen oder ver-
kürzten Satzes, so wird unter Übergehung des Artikels das
erste Wort Ordnungswort. Nachstehend einige Beispiele
von Titeln anonymer Werke:
Abend, Ein, im Cabaret zum hungrigen Pegasus etc.
Abermals eine neue Orthographie in Sicht! Ein Weck-
ruf etc.
Abfall, Der, vom Weibe. Studie etc.
Abhandlungen, astronomische, als Ergänzungshefte zu den
astronomischen Nachrichten Nr. 2. Möller, J., Be-
stimmung der Bahn des Kometen etc. Verweis.
Accessus ad altare et recessus seu preces ante et post
celebr. missae etc.
Achtunddreißiger, Die, im Tessin. Erinnerungen aus der
Okkupation etc.
Acta borussica. Denkmäler der preußischen Staatsver-
waltung etc.
Adler, Der rote. Brandenburgischer Kalender für 1902.
Unter Mitwirkung von etc.
Allerhand! Von dem Verfasser von Blicke in Herz und
Welt, Schild und Pfeil etc.
Amanda, das Wundermädchen, in seinen 36,000 komischen
Verwandlungen etc.
Analecta hymnica medii aevi. Herausgegeben von Clemens
Blume etc.
Anleitung für die Instandhaltung und Behandlung des
Revolvers M. 98 etc.
153
Annuaire agricole de la Suisse. Publik par le ctepartem.
föderal etc.
Art und Weise, den heiligen Rosenkranz betrachtend zu
beten etc.
Auf flüchtigem Jagdroß in Deutsch-Südwest- Afrika. Jagd-
und Reisebilder etc.
Bestimmung des Wochentages eines gegebenen Datums.
Von P. R. H. S. I. etc.
Compendium Antiphonarii et Breviarii romani concinnatum
ex etc.
Comptes-Rendus des s6ances de la Conference g6n6rale de
Tassociation etc.
Concilium Tridentinum. Diariorum, actorum, epistularum,
tractatuum nova collectio. Edidit societas Goerresiana
promovendis inter Germanos catholicos litterarum studiis.
Tom. I. Diariorum pars I : Herculis Severoli commen-
tarius. Angeli Massar elli diaria I — IV. Collegit, ed.,
illustravit Seb. Merkle. Cum tabula phototypica civitatis
Tridentinae saeculo XVI. gr. 4 (CXXIX, 931 S.) Frei-
burg i. B. 01, Herder n 60. — ; geb. in Halbfrz.
n 66.40.
Dampfkessel-Explosionen, Die, während des Jahres 1900.
Bearbeitet im kaiserlichen statistischen Amt etc.
Deklaration und Reklamation in Einkommensteuersachen.
Ein Leitfaden etc.
Deutschlands Außenhandel «von 1891 — 1900. Gr. 8° (15 S.).
Berlin 'oi etc.
Diest-Daber, Otto von, Lebensbild eines mutigen Patrioten,
dargestellt von einem Deutschen etc.
Du mußt kleben ! Für wen, wann und warum ? Eine leicht
verständliche etc.
Durch ganz Italien. Sammlung von 2000 Autotypien italie-
nischer Ansichten etc.
Durch Nacht zum Licht oder Gottes Kinder unter Gottes
Hand. Erzählung etc.
Ehre sei Gott in der Höhe! Eine Weihnachts-Erzählung.
16 etc.
Ereignisse, Die letzten revolutionären, in Rußland und Leo
Tolstoj etc.
Ex jucunda juventute! Lyrische Schmetterlinge aus meiner
Göttinger Studentenzeit. (Einband: Heimatsklänge aus
Niedersachsen von einem weiland Göttinger Studenten.)
154
12° (180S.) Göttingen 'oi. (Berlin, F.Wunder.) n 1.50;
kart. n 2. — .
Fontes rerum austriacarum. Osterreichische Geschichts-
quellen. Herausgegeben von etc.
Fort mit dem Duell! Für Offiziere von einem Offizier. 8°
(38 S.) Wien 'oi. H. Kirsch —.80.
Gemeinde, Die unsichtbare, und der Weg zur Selbstvervoll-
kommnung. i2° etc.
Glück, Das häusliche. Vollständiger Haushaltungsunterricht,
nebst etc.
Gründe, 100, warum ich katholisch bleibe. Ein öffentliches
Bekenntnis etc.
Gründer, Direktoren, Aufsichtsräte. Gr. 8° (7 S.) Nürnberg
( ? oi). J. Banckwitz.
Güter und Erbrecht, bäuerliches und bürgerliches Gesetz-
buch, von einem praktischen Juristen etc.
Hofkaplan, Der. Wiener Erinnerungen eines katholischen
Priesters etc.
Ja oder Nein? Eine Antwort auf zwölf Gewissens-
fragen etc.
Ins Wunderland! Wanderstab für angehende Studenten,
von einem Philister etc.
Inwiefern beeinflussen innere Krankheiten den Charakter
und welche Aufgaben etc.
Kapitalisten, wahret Euch ! Eine kritische Betrachtung der
Geldanlagen etc.
Kupplerinnen, Die, von Berlin. Enthüllungen aus perversen
Kreisen etc.
Leben und Regel des heil. Vaters Benedictus. Mit 70 Illu-
strationen nach Kompositionen etc.
Lebens-Versicherungs-Gesellschaften, Die deutschen, im
Jahre 1900 etc.
Leiden, Sterben und Auferstehung unseres Heilandes Jesu
Christi etc.
Licht im Dunkeln. Kurze Perlenschnur aus Gottes
Wort etc.
Liebes- und Eheleben an europäischen Höfen. 2. Auflage.
(4. und 5. Tausend) 8° etc.
Mächtig zur See. Streiflichter und Tatsachen von der
deutschen Flotte. Von # * *•
Mitteilungen über Ziele und Zwecke des Freimaurerbundes.
Aufgestellt etc.
155
Nicht Oberleitung oder Accumulatorenbetrieb, sondern
Oberleitung oder unterirdische Stromzuführung der
Straßenbahn im Innern der Stadt Hannover, von Ingen.
E. W. gr. 8° (12 S.) Leipzig 'oi, Hachmeister & Thal.
n —.50.
»O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort!« Beispiele
von der Kraft etc.
Orate fratres! Libellus precum in usum iuventutis litterarum
studiosae etc.
Probeblätter von geographischen Karten, Plänen etc. des
Artistischen Institutes Orell etc.
Rückblick, Statistischer, auf die königlichen Theater zu
Berlin, Hannover etc.
Rundschreiben, erlassen von unserem heiligsten Vater
Leo XIII. , durch göttliche Vorsehung Papst, an alle
Patriarchen, Primaten, Erzbischöfe und Bischöfe der
katholischen Welt, welche in Gnade und Gemeinschaft
mit dem apostolischen Stuhle stehen. 3. Sammlung.
(Deutsch und lateinisch.) Neue Auflage. Gr. 8° (235 S.)
Freiburg i. B. 'oi, Herder n 2.10.
Sammel-Gutachten über die Ritual- und Blutmordfrage
von gebildeten deutschen Männern aller Stände. Gr. 8°
(66 S.) Cüstrin 'oi, H. Brandt n — .50.
Sammlung von Ubersichtsplänen wichtiger Abzweigungs-
stationen der Eisenbahnen Deutschlands. Bearbeitet im
Reichs-Eisenbahn- Amt nach dem Stande vom 15. April
iqoj. 2. Auflage, 12 (74 Karten mit 16 Seiten Text.)
Berlin, M. Pasch in Komm, n 1. — .
Schorsch, De, of Besuch en Näiwid. Originelle Schilde-
rungen etc.
Selbstlade-Pistole »Parabellum«, Die, ihre Einrichtung, Be-
handlung etc.
So heilt man Gicht und Rheumatismus! etc.
r
Tag, Ein, in Salzburg. Kurzer Wegweiser für Stadt und
nächste Umgebung etc.
Warnungsstimme für unsere Jugend. Belehrung über den
gefahrlichsten Jugendfeind (Onanie, Selbstbefleckung),
dessen Folgen, Heilung und Verhütung. Aus den
Schriften hervorragender Ärzte gesammelt, mit Beispielen
aus dem Leben erläutert und Eltern, Lehrern und Er-
ziehern ans Herz gelegt von einem Jugendfreunde.
156
2. vergrößerte Auflage. (Von C. A. Merkel.) 12 (112 S.)
Gernsbach *oi. (Bonn, A. Falkenroth.) n — .85.
Was der Turck | ynn Vngern vnd für Wien ynn | Oster-
reich diesen Herbst | gehandelt hat. | MDXX1X. | Von
der Turckenn | Art, manir, vnd Ordnung | so sie ynn
yhren Kriegen füren. O. O. [Wien] 1529. 7 Bll. 4°.
Was willst du werden? Die Berufsarten des Mannes in etc.
Wer ist das? Ein menschliches Rätsel. Eine wahre Ge-
schichte aus zwei etc.
Zurücksetzung, Die, des höheren Lehrerstandes in der
Gehalts vorläge, beleuchtet und auf ihre Gründe zurück-
geführt von einem Gymnasiallehrer. Gr. 8° (30 S.) Stutt-
gart 'oi, W. Kohlhammer in Komm. — .30.
Verweisungen im Katalog. In einem gut ge-
arbeiteten Katalog sind zur leichteren Auffindung der
einzelnen Werke, ihrer selbständigen Teile oder zur Be-
zeichnung des Inhaltes Verweisungen nötig. Diese Ver-
weisungen werden gleich bei der Titelaufnahme der be-
treffenden Druckschriften ausgeschrieben (Hauptzettel,
Verweisungszettel).
Verwiesen wird insbesondere:
1. von Herausgebern, Bearbeitern, Kommentatoren,
Übersetzern, Fortsetzern, Verfassern von Vorreden, Ein-
leitungen oder Nachworten;
2. von Illustratoren und Komponisten, wenn Bilder-
schmuck oder Noten einen wesentlichen Bestandteil der
Schrift ausmachen;
3. von den in anonymen Titeln vorkommenden Per-
sonennamen, soweit es zur Auffindung des Titels dienlich ist ;
4. von selbständigen Schriften, die anderen beigefügt
und auf deren Titeln genannt sind;
5. von beigedruckten Schriften;
6. von verschiedenartig geschriebenen oder ver-
änderten Namen, von Doppelnamen, von mehreren Ver-
fassern, von anonymen und Pseudonymen Schriften.
Werden die unter einem Sammeltitel wie: Chemisch-
Technische Bibliothek, Grundriß der theologischen Wissen-
schaften, Thaer-Bibliothek etc. vereinigten Werke in einem
Verzeichnis auch unter den einzelnen Verfassern im Alphabet
aufgeführt, so sollte unter Beifügung des Bandes, der Nummer
stets ganz kurz auf den Sammeltitel verwiesen werden.
157
Nicht verwiesen wird von den Sondertiteln bei Gesamt-
ausgaben und Teilsammlungen der Werke eines Ver-
fassers.
Illustrierte Werke. Bevor der Bibliophile ein
illustriertes Werk in den Schrank stellt, sollte er sich
einen Zettel anlegen, der sich ausschließlich mit den Ab-
bildungen desselben befaßt. Alte und neue Bücher ent-
halten Skizzen, Ansichten, Pläne, Porträts und Abbildungen
der verschiedensten Art. Meist sind diese Darstellungen
anonym, nicht selten tragen sie aber den Namen oder die
Marke hervorragender Künstler. Da ist es nun bei ver-
schiedenen Gelegenheiten erwünscht oder notwendig, zu
wissen, wo gleich ein Bildnis von dieser oder jener Person,
eine Ansicht, ein Plan oder eine Zeichnung von diesem
oder jenem Künstler zu finden ist. Ein ikonographischer
Zettelkatalog gibt darüber rasch Auskunft, zumal wenn
man einen Zettel mit dem sachlichen Ordnungswort der Dar-
stellung nebst Künstlernamen und einen zweiten Zettel mit
dem Namen des Künstlers als Ordnungswort, gefolgt von
dem Gegenstand der Abbildung, anfertigt. Auf beiden
Zetteln ist natürlich der Titel des betreffenden Werkes
mit Seitenzahl, Nummer der Tafel u. dergl. anzubringen.
Diese Zettel sind auf zweierlei Art zu ordnen:
Nr. I in systematischer und
alphabetischer Ordnung,
Nr. II in alphabetischer
Ordnung. Die systemati-
sche Ordnung könnte in
folgende Klassen zerfallen:
i. Religion und religiöse
Gegenstände; 2. Mytholo-
gie, griechische und römi-
sche Altertümer; 3. Ge-
schichtliche Ereignisse;
4. Heraldik, Numismatik,
Embleme; 5. Feste, Zere-
monien, Sitten und Ge-
bräuche, Trachten ; 6. Wis-
senschaften, Künste und
Gewerbe; 7. Karikaturen;
8. Geographische Karten T
Städtepläne; 9. Porträts.
Nr. I.
Bücher und Ratten. Radierung
von
Jules Chevriers
in
Fertiault, Les Amoureux du Livre.
S. 12.
Nr. IL
Jules Chevier, Bücher und Ratten.
Radierung
in
Fertiault, Les Amoureux du Livre.
S. 12.
158
Fortsetzungen. Für im Erscheinen begriffene Werke,
Fortsetzungen und Zeitschriften aller Art müssen besondere
Zettel oder Fortsetzungslisten (Kontinuationslisten) angelegt
werden. Jede Fortsetzung wird bei Eintreffen mit Tag,
Band, Nummer u. s. w. auf diesen Listen verzeichnet und
nach Vollständig werden des betreffenden Werkes oder
der betreffenden Zeitschrift wird ein endgiltiger Katalog-
zettel angelegt.
Die besondere Beschreibung des Buches»
Im Vorhergehenden wurde gezeigt, wie das Buch nach
seinen wesentlichen Bestandteilen zu katalogisieren ist.
Der folgende Abschnitt soll nun darlegen, wie das einzelne
Exemplar eines Werkes im besonderen bibliographisch zu
betrachten und zu verzeichnen ist. Die Bücher haben ihre
Schicksale. »Habent sua fata libelli,« sagt schon Terentianus
Maurus, ein lateinischer Grammatiker, welcher wahrschein-
lich in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts n. Chr.
lebte, in seinem Carmen heroicum, Vers 258. Und auch
heute noch bieten die Schicksale, die Fehler und Vorzüge,
der Inhalt und das Kleid eines Buches dem Lieb-
haber, Antiquar und Buchhändler besonderes Interesse und
Veranlassung zu verschiedenartiger Bewertung desselben.
Die nachfolgenden Ausführungen können bei dem großen
Umfange dieses Gebietes natürlich nur eine allgemeine,
keineswegs vollständige Übersicht über die Besonderheiten
und Eigentümlichkeiten des Buches geben und berück-
sichtigen hauptsächlich die an den Antiquarkatalog zu
stellenden Erfordernisse.
Titel. Der Titel ist vorhanden oder fehlt ganz (le
titre manque), ist teilweise abgerissen, mit Textverlust be-
schädigt, aufgezogen (mont6), am Rande hinterklebt, zwei-
farbig — rot und schwarz — gedruckt, ganz oder teilweise
in Holz geschnitten, in Kupfer gestochen (Frontispice, grand
titre, Titelkupfer etc.), umrahmt, mit einer Bordüre, einer
Einfassung, einem Blumenzierat (fleuron), einer Initiale ver-
sehen, handschriftlich ergänzt (le titre du 2. vol. restitu6
par 6crit), enthält Druckfehler, ist auf anderes Papier ge-
druckt als der Text des Werkes. Das Blatt für den Kupfer-
titel fehlt nicht, ist aber nicht bedruckt worden. Der Titel
äm*^*-.
159
weicht von Hain 924 ab, oder Muther erwähnt diese inter-
essante Ausgabe mit Titel in Holzschnitt nicht. Auf dem
Titel ist das Porträt des Verfassers in Holzschnitt oder eine
andere bildliche Darstellung angebracht. Der Titel trägt
das Autograph des Verfassers oder eines berühmten Be-
sitzers, eine handschriftliche Widmung oder Dedikation.
Der Titel ist gestempelt (timbre), trägt den Vermerk, daß
das Werk ein Privilegium besitzt, daß es preisgekrönt ist,
z. B. ouvrage couronne par l'Academie des Sciences et
Beiles -Lettres, Preisgekrönt von der Industriellen Gesell-
schaft zu Mühlhausen i. Eis., ouvrage couronne du grand
prix Gobert, daß es als Handschrift, als Manuskript ge-
druckt ist. Aus dem Titel sind Stücke herausgeschnitten,
z. B. Porträts, Initialen, Druckerzeichen, Name des Ver-
fassers; der Titel ist mit Tinte beschmutzt, am Rande,
oben, unten beschrieben, trägt Namen oder Bemerkungen
aufgeschrieben, ein Siegel ist ihm aufgedrückt. Die Rück-
seite des Titels trägt ein Wappen in Kupferstich oder
Holzschnitt. Von mehrbändigen Werken trägt jeder Teil
einen anderen Titel. Ein Werk hat z. B. fünf kalligraphische
Titel in Kupferstich und fünf architektonische Titelkupfer.
Zu einem Bande, z. B. zum IL, ist kein Titel erschienen
oder zu einem Jahrgange einer Zeitschrift ist kein Haupt-
titel gedruckt worden. Unter besonderem Titel sind zwei
Folgen (Serien) eines Werkes vereinigt, das Werk trägt
Doppeltitel. Sind verschiedene nicht zusammengehörige
Schriften desselben Verfassers oder Werke von verschie-
denen Verfassern in einem Bande vereinigt, so sind sämt-
liche Titel aufzuführen.
Druckfehler auf dem Titel werden im Katalog mit (!)
oder (sie) bezeichnet. Absichtliche oder zufallige Unrichtig-
keiten auf dem Titel bezüglich des Verfassers, des Um-
fanges — Anzahl der Bände, Teile, Abbildungen, — des
Druckers, der Jahreszahl werden im Katalog berichtigt,
soweit dies möglich ist.
Verfasser. Ist der Verfasser eines Werkes auf dem
Titel nicht angegeben, aber bekannt oder sonstwie sicher
festzustellen, so wird der Name in Klammern beigesetzt.
Nennt ein Verfasser einen falschen Namen auf seinem
Werke, man kennt aber seinen wirklichen Namen, so wird
unter diesem katalogisiert mit einem entsprechenden Ver-
weis. Führt ein Verfasser mehrere Namen, so wird der
160
auf dem vorliegenden Werke genannte als Ordnungswort
angenommen; die übrigen werden in Klammern gesetzt
oder auf dieselben verwiesen (Beaconsfield, Disraeli,
D'Israeli).
Almanach der Heiligen etc. (Verfasser H. G. von Bret-
schneider).
Mirabaud, j. B. de, Systeme de la nature etc. Lond. 171 1.
Der Verfasser ist bekanntlich Baron Holbach. (Vergl. Querard,
France litt.)
[Nicolai Fr.], Leben und Meinungen d. Mag. Seb. Noth-
anker.
Reybaud, L., J£rome Paturot etc. 4 vols. Paris 1848.
Dritte Auflage, die erste mit dem Namen des Verfassers.
Bei Reybaud ist zu beachten, daß sich der Verfasser
gelegentlich erst bei späteren Auflagen nennt. Bei Inku-
nabeln und frühen Drucken ist der Name des Verfassers
oft sehr versteckt und an den verschiedensten Stellen des
Werkes zu suchen:
Ortolff von Bayrlandt. Hie hebt sich an das Register des
nachuolgenden artzneibuchs. O. O. u. J. (Augsburg,
Günther Zainer) Fol.
Erste Ausgabe eines seltenen Buches, dessen Verfasser sich auf
Blatt 97 megtenberger nennt (Hain 1 2.1 11).
Die Person des Verfassers gibt dem Buchhändler und
Antiquar öfter Veranlassung zu Bemerkungen, die seinem
Verkaufsobjekt einen interessanten Anstrich verleihen
können. So erfahren wir, daß der Verfasser ein Korb-
und Stuhlmacher in Berlin ist, welcher in der umfangreichen
Einleitung seines Werkes eine ausführliche, von unfrei-
williger Komik volle Schilderung seines Lebenslaufes, be-
sonders seines ehelichen Mißgeschickes gibt:
Ultzen, J. H., Die edle, neutestamentliche, köstliche Perle
des Himmels und Gnadenreichs in uns in dreyen Büchern
praesentieret. Berlin 1726.
Oder der Verfasser lebt im Wahne, magnetische Ge-
sellschaften in Holland peinigten ihn schon seit 36 Jahren
durch in die Ferne wirkende diabolische Manöver:
Krauß, F., Notschrei eines magnetisch Vergifteten. Stutt-
gart 1852.
Gelegentlich wird ein Werk ohne Vorwissen des Ver-
fassers gedruckt:
161
Rist, Joh., Des Daphnis aus Cimbrien Galathee. Ham-
burg- 1642.
Erste seltene Ausgabe ohne Wissen des Dichters veranstaltet. Die
Vorrede ist von Th. Brummer unterzeichnet.
Der Verfasser soll einer geheimen Gesellschaft an-
gehören .
Sperber, J., Ein geheimer Traktatus von den dreyen Seculis
etc. Amsterdam 1660.
Der Verfasser wird unter die Rosenkreuzer gerechnet (Vergl.
Jöcher).
Bei einem anonymen Werke ist durch handschriftliche
Bemerkung der Verfasser festgestellt, z. B.:
(Mede J.) Clavis apocalyptica ex innatis et insitis visionum
characteribus eruta et demonstrata. Ed. II. Cantabrig.
(Th. Bück.) 1632.
Sehr selten. Auf dem Vorsatzblatt befindet sich eine handschriftliche
Bemerkung über dieses interessante Buch und über den Verfasser
desselben, beginnend : >Hujus libri Autor est Josephus Mede, Baccalau-
reus Theologiae etc.«
Widmung. Schreibt ein bekannter, berühmter oder
berüchtigter Mann eigenhändig seinen Namen auf ein ihm
gehöriges Buch, gewöhnlich auf den Titel oder in die Nähe
desselben, oder der Verfasser eine Widmung (Dedikation)
seines Werkes an irgend eine Person in dasselbe, so wird der
Buchhändler, wenn ihm solche Werke begegnen, davon
Notiz nehmen und das Exemplar unter Umständen höher
bewerten. Die gedruckten Widmungen werden im all-
gemeinen in Katalogen nicht erwähnt, wohl aber eine in
Kupfer gestochene. Es finden sich in Antiquarkatalogen
daher Bemerkungen, wie: Mit Dedikation Gutzkows an
G. Kühne und handschriftlichen Bemerkungen Gutzkows im
Text über Fröbels Kinderspiele. Mit eigenhändiger Wid-
mung des Verfassers an Wilh. v. Kaulbach, Prachtexemplar
mit Tischendorfs eigenhändiger Widmung. Auf dem Vorsatz-
blatt ein eigenhändiges Widmungsgedicht des Verfassers
dieses dem König Karl I. von Württemberg gewidmeten
vornehmen Prachtwerkes etc. Für die Vortrefflichkeit des
Werkes spricht genügend, daß Kaiser Wilhelm II. dessen
Widmung genehmigte. Avec dedicace de l'auteur, avec
d6dicace ä Mr. le prof. B. Studer, exemplaire de dedicace
envoi d'auteur, presentation copy, Geschenkexemplar mit
Widmung. Dedikationsexemplar auf Velinpapier.
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. II
162
Privilegium. Zwischen dem Titel und dem Text-
anfang befindet sich gelegentlich auch der Vermerk für ein
etwaiges Druckprivilegium. Meist ist derselbe jedoch auf
dem Titel zum Ausdruck gebracht mit den Worten: Cum
privilegiis, Cum gratia et priuilegio (Caesareo) ad decennium,
Mit allerhöchst-gnädigst Kaiserl. Privilegio. Cum Gratia
& Privilegio Sac. Caes. Majestatis. Mit Rom. Kayserl.
Königl. Pohln. u. Chursächs. allergnädigsten Freyheiten.
Mit Rom. Kaiserl. Königl. Poln. u. Churfürstl. Sächsischen
wie auch Königl. Preuß. allergnädigsten Privilegiis. Avec
Privilege de Msgrs. les Etats de Hollande & de West-
Frise. In seinem Werke : Venetian Printing Press berichtet
Brown S. 5, daß in der Cronica Sanuda unter dem Datum
1469 folgender Vermerk vorkommt: »Fo presso, attento
l'arte del stampar sia venuta a luce, chel sia concesso a
Zuane de Spira stampa TEpistole di tullio et plinio per
5 anni altri non stampino.« Zu deutsch: In Ansehung der
nunmehr ans Licht gebrachten Kunst des Drückens wird
dem Johann von Speier eingeräumt, die Epistulae des
Cicero und den Plinius für fünf Jahre zu drucken und
sollen andere sie nicht drucken. Siehe auch: Panzer, An-
nales typogr. III., Nr. 1,. pag. 62, 63. 1491 finden wir
abermals ein von dem Dogen von Venedig erteiltes Privileg
und zwar für den Phönix des Petrus von Ravenna. 1490
gab Bischof Heinrich von Bamberg dem Joh. Sensenschmid
ein Privilegium für das von ihm gedruckte : Liber missalis
secundum ordinem ecclesiae Bambergensis. In dem Missale
Herbipolense, Würzburg, G. Reyser 1495. Fol., 249 Bl.
(Hain *i 1. 313, Weale 76, Muther 772) steht ein Privilegium
auf Bl. 12 a. Auf Blatt ia: Speciale missarum | scd'm cho-
rum herbfi | Bl. 2—7 enthalten den Kalender, Bl. 8 — 9
Exorcismus salis, Bl. 10 — 11 Registrum, Bl. 12 a das Pri-
vileg für den Drucker: Rudolffus dei gratis Epus herbfi . . .
Georiü Reyser artis impssorie mgrm impssari iussimus
Anno dni Millesimoquadringentesimo Nonagesimoquinto.
Die Rückseite dieses Blattes nimmt ein großer Holzschnitt
ein, der die Wappen des Bischofs und der Stadt darstellt.
Hierauf beginnt der Text. Endigt Bl. 249a: ne de festo etc.
Vorrede. Vorrede, Vorwort, praefatio, proemium (lat.) f
avant-propos, pr6face (franz.), preface (engl.), prefazione (ital.)
fehlen häufig. Manchmal rührt die Vorrede nicht vom Ver-
fasser her, sondern von einem Freunde desselben, von einem
163
Herausgeber oder vom Verleger. So steht in der zweiten
Auflage der 1774 bei Eichenbergs Erben in Frankfurt a. M.
erschienenen Ausgabe von Goethes Götz von Berlichingen
mit der eisernen Hand eine Vorrede des Verlegers. Die
Vorrede, die ja ohnehin über Entstehung, Zweck, Ein-
richtung eines Werkes etc. Nachricht geben soll, enthält
gelegentlich wichtige oder interessante Aufschlüsse. So
findet sich in der ersten deutschen Ausgabe des Livius:
ROmische Historie vfs Tito liuio gezogen. Gedruckt in
der lpbl. Stadt Mentz durch vleifs Johann Schoffers 1505
am Schluß der Vorrede ein Abschnitt über die Erfindung
der Buchdruckerkunst: »In welicher Stadt — gemeint ist
Mainz — auch anfengklich die wunderbare kunst der
Trückerey, vn Im ersten von dem kunstreichen Johann
Güttenbergk, do man zalt nach Christi vnsers heren ge-
burth Tausent vierhunderth vnd fünffzigjare erfunden, vn
darnach mit vleyss kost vnd arbeyt Johan Fausten vnd
Peter Schöffers zu Mentz gebesserth vnd bestendig ge-
macht ist worden.« Auch die Zensur beschäftigt sich gele-
gentlich mit der Vorrede. So ist z. B. in dem Werke:
B. J. Herold, Originum et germanicarum antiquitatum
libri etc. Basileae 1557 die Vorrede gelegentlich von dem
italienischen Expurgator herausgeschnitten worden.
Druckfehlerverzeichnis. Das Druckfehlerverzeich-
nis, die Druckfehlerberichtigung (corrigenda, erratum, er-
rata) wurde und wird häufig auf ein besonderes Blatt ge-
druckt und geht deshalb vielfach verloren, da es der
Buchbinder nicht mit einbindet. Daher finden sich in Ka-
talogen öfter Bemerkungen, wie: Druckfehlerverzeichnis ist
vorhanden, Letztes Blatt (Errata) fehlt u. s. w. Gelegentlich
verbessert der Besitzer eines Werkes die Druckfehler sorg-
fältig am Rande desselben und schreibt dann wohl auch
zu den etwa im Kolophon stehenden Worten: »cum dili-
gentia« die weniger erbaulichen »cum incorrectione«. Ein
Verzeichnis der Emendanda et Corrigenda findet sich
bereits in einem Drucke des Berthold Ruppel oder Rodt
von Hanau: Gregori Magni, Moralia seu Expositio in Jobum,
Basel um 1464.
Register. Das Register (Index, table analytique et
systematique) fehlt häufig, weil es gelegentlich später ge-
druckt oder vom Buchbinder entfernt wurde, oder weil nur
11*
164
zu einzelnen Bänden eines Werkes ein solches erschien.
Zuweilen ist das Register rot gedruckt z. B. in Barthol
Metlinger, Ein Regiment der jungen Kinder, Augsburg
1474, Joh, Bämler, oder es ist handschriftlich ergänzt oder
überhaupt ganz handschriftlich hergestellt. Der Katalog
muß die entsprechenden Bemerkungen hierüber aufnehmen.
Text. Der Bibliograph hat zu beachten, ob der Text
eines Werkes vollständig ist, ob er mittelst Typen gedruckt,
ob er bloßer Korrekturabzug, ganz in Holz geschnitten
(siehe auch Blockbücher bei den Inkunabeln), autographiert,
lithographiert, zinkographiert, ganz in Kupfer gestochen,
durch chemischen Druck reproduziert, rot und schwarz oder
sonst farbig hergestellt ist, ob er schwarze oder bunte
Abbildungen enthält. Ferner ist zu beachten, ob dem Text
etwa eine Übersetzung beigegeben ist, entweder gedruckt
oder geschrieben, in stenographischen Zeichen, gegenüber-
stehend oder beide Texte untereinander (interlinear, zwi-
schen den Zeilen, Interlinearversion); ob das Werk nur
auf einer Seite bedruckt ist, ob es mit Papier durchschossen
ist, ob die Ränder beschrieben oder ob beschriebene
Blätter eingeklebt sind. Auf alle Fälle muß ferner im Ka-
talog zum Ausdruck kommen, ob einzelne Blätter, Lagen,
Bogen fehlen, ob dagegen andere doppelt vorhanden sind,
ob fehlende Bogen aus anderen Exemplaren ergänzt sind.
In letzterem Falle sind die Ergänzungsbogen meist von
kleinerem Formate, auf anderem, gewöhnlich schlechterem
Papier, beziehungsweise von einer anderen Ausgabe oder
Auflage. Hie und da ist der Text auf anderes Papier ge-
druckt als der Titel (Schreibpapier — Postpapier). Fehlende
Teile eines Textes können handschriftlich ergänzt oder
durch anastatischen, photolithographischen, zinkographi-
schen Druck, Lichtdruck oder durch Autotypie ergänzt
sein. Ist ein Werk ganz oder teilweise auf solche Weise
reproduziert, so muß der Titel den entsprechenden Ver-
merk im Katalog enthalten; denn die Reproduktion zeigt
gewöhnlich einen weniger scharfen und deutlichen Druck
als das Original und hat natürlich einen geringeren Wert
als dieses. Separatabdrucke, Ausschnitte sind stets als
solche zu kennzeichnen. (S.-A., A., Ausschn.)
Rammeisberg, C, Sammlung von 115 meist kleineren
chemisch-mineralogischen und kristallographischen Ab-
165
handlungen in Separatabdrucken aus Poggendorffs An-
nalen und den Berliner Monatsberichten aus den Jahren
1838 — 1861. 8°. In zwei starken Bänden. HF.
Vom Verf. selbst zusammengestellt und F. Senft zum Geschenk
gemacht.
— über die kristallographischen und chemischen Beziehun-
gen zwischen Augit und Hornblende etc. 8°. 1858. Br.
S.-A.
— über die chemische Natur der Turmaline. 4 . Berlin
1890. Br. S.-A.
Haar, Das, des Menschen, Haarball, Perrücke etc. Berlin
1780.
Ausschnitt aus Krünitz' Encyklopädie.
Bei verdruckten Seitenzahlen ist genau festzustellen,
ob das Werk wirklich vollständig ist und diese Tatsache
unter Bezeichnung der falschen Seitenzahlen im Titel
wiederzugeben.
Zuweilen werden wegen geänderter Anschauung des
Verfassers, wegen eingetretener wissenschaftlicher Fort-
schritte, wegen eingeschlichener Fehler, wegen der Zensur,
oder aus einem anderen Grunde einzelne Blätter eines
Werkes durch neugedruckte verbesserte ersetzt, wofür die
ursprünglichen entfernt werden, hie und da aber auch bei
dem Werke verbleiben. Diese neuen Einfügungen heißen
Kartons (carton, cancel), z. B.:
Lomazzo, G. P., Trattato dell'arte della pittura. 4 . Mi-,
lano 1584.
Exemplar mit dem nach Seite 328 eingefügten Karton von zwei
Blättern.
Die 1771 bei J. J. Ch. Bode in Hamburg erschienene
Augabe der Oden Klopstocks trägt am Schlüsse folgende
Notiz an den Buchbinder: »Die beyden Blätter Seite 221
und 222 und Seite 245 und 246 müssen herausgeschnitten
und dafür die beyden Cortons (sie) eingebunden werden.«
Über Kartons siehe: G. Brunet, les livres cartonnes.
Bruxelles 1878.
Sehr oft veranlassen auch die kirchlichen und staat-
lichen Behörden eine Veränderung des Textes, indem be-
anstandete Stellen, wenn nicht von vornherein das ganze
Werk überhaupt unterdrückt wird, mit Tinte durchstrichen,
mit schwarzer Farbe überstempelt oder überdruckt* und
166
bei etwaigen späteren Drucken ganz weggelassen werden.
Früher wurden unter anderem auch aus griechischen und
römischen Schriftstellern anstößige Stellen weggelassen,
was man auf dem Titel mit dem Worte castigatus (lat. ge-
züchtigt, Castigator) bezeichnete (verstümmelte, kastrierte
Texte). Die Ausgaben in usum Delphini, welche Lud-
wig XIV. zum Gebrauch des Dauphin, also des französi-
schen Thronfolgers, von Bossuet und Huet (1674 — 1730)
herstellen ließ, sind auf diese Weise gereinigt. Wir finden
auch in neuerer und neuester Zeit noch leergelassene oder
überdruckte Stellen in Büchern (Corvins Pfaffenspiegel) und
Zeitschriften, deren Text die Zensur auf diese Weise un-
schädlich machte. Gelegentlich sind leergelassene Stellen
nachträglich handschriftlich ergänzt. Auch findet man alte
Bücher, in denen die vom Expurgator (demjenigen, welcher
anstößige Stellen entfernte) mit Tinte überstrichenen Stellen
wieder ausgewaschen sind. Alle religiösen katholischen
Schriften müssen auch heute noch approbiert werden, das
heißt die Druckerlaubnis der kirchlichen Behörden haben:
Mit Erlaubnis der geistlichen Obrigkeit. Sogar der römische
Index von 1900 trägt den Vermerk: Imprimatur: Fr. Albertus
Lepidi, Ord. Praed., S. P. A. Magister. — Imprimatur:
Josephus Ceppetelli, Archiep. Myr., Vicesgerens.
Es kommt zuweilen vor, daß durch Versehen des
Druckers Zeilen des Textes ausgefallen und später einge-
klebt oder doppelt abgedruckt worden sind. So ist in:
Dach, Simon, Chur-Brandenburgische Rose, Adler,
Low und Szepter, poetisch besungen. Königsberg
o. J.
im Text eine Zeile ausgefallen und eingeklebt worden.
Nach Oesterleys Angaben ist dies die älteste Ausgabe von
ca. 1681 mit der auf Blatt Pij ausgefallenen und einge-
klebten Zeile.
In Goethes Schriften mit Kupfern nach Chodowiecki
Berlin 1775 — 1779 sind im dritten Bande im moralisch-
politischen Puppenspiel Stellen im Druck freigelassen,
wohl weil von der Zensur gestrichen. In Goethes Faust.
Ein Fragment 8° 168 S.Leipzig 1790 sind die drei letzten
Zeilen der Seite 144 auf S. 145 wieder abgedruckt. (Vergl.
Hirzels Goethebibliothek 1874, S. 33). Von Goethes Faust
12° Stuttg. 1825 existieren zwei verschiedene Drucke, von
167
denen der eine in der Zueignung die Lesart hat: >Mein
Lied ertönt«, der andere: »Mein Leid ertönt etc.« In Auc-
toritates arestotelis Sence (sie) Boecij Piatonis Apuleij etc.
Am Ende: Per me Michahelem Gryffen Ciuem Rutlingen-
sem. Mcccclxxxviij (Hain 1932) ist auf der letzten Seite
die Kolumne 60 noch einmal abgedruckt.
Der Text kann entweder einspaltig, zweispaltig, drei-
spaltig (en 3 colonnes) gesetzt sein, oder der zweispaltige
Text ist z. B. von der Glosse, dem Kommentar etc. um-
geben.
Der Text wird beschädigt, wenn er mit Bleistift oder
Tinte durchstrichen oder unterstrichen wird, wenn Tinten-
oder sonstige Flecke, schlechtgedruckte Bogen darin vor-
kommen; ebenso wird das Exemplar minderwertig, wenn
Blätter mit Textverlust ausgebessert oder vom Buchbinder
zu scharf beschnitten worden und dadurch etwaige Mar-
ginalien (Randbemerkungen, Randglossen) ganz oder teil-
weise weggefallen sind. Auch durch Waschen, Restau-
rieren, Putzen u. s. w. wird der Text gewöhnlich beschädigt.
Bei Einblattdrucken wird anzugeben sein, ob dieselben nur
auf einer Seite oder auf beiden, ob durchlaufend oder in
Spalten bedruckt sind.
Zuweilen kommen im Text bedenkliche oder ergötz-
liche Schnitzer vor. So hatten z. B. die Drucker Robert
Barker und Martin Lucas in London beim Druck der so-
genannten Wicked Bible im siebenten Gebot das Wort
»nicht« ausgelassen, wofür sie 1633 zu 300 Pfd. St. Strafe
verurteilt wurden. Dem Meister Sebastian Franck von
Word passierte mit seiner Chronica Zeitbuch vnd Ge-
schichtbibell, Ulm 1536, das Unglück, daß er dem Über-
setzer der bekannten Schedeischen Chronik zuviel Glauben
beimaß, indem er den entsetzlichen Ubersetzungsschnitzer,
nach welchem jener den Kaiser Domitian statt von Leichen-
trägern (vespillones) von Fledermäusen (verpertiliones) weg-
tragen läßt, einfach mit in sein Werk übernahm. Diese
Fledermäuse schwirrten zuerst in der ersten Ausgabe der
Schedeischen Chronik von 1493, Anton Koberger Nürn-
berg, umher und flattern auch noch später in den Nach-
drucken dieses Werkes von Hans Schönsperger in Augs-
burg geräuschlos herum. Die betreffende Stelle lautet aber
in der Ausgabe von 1493 auf Blatt CIX also: »aber zu
letzt wardt er auß götlicher verhengknus von den seinen
168
in seiner schlafkammer erschlagen vnd sein leichnam durch
die Fledermewse vertragen vnd sehen tlich begraben«.
Ist der Inhalt eines Werkes oder Sammelwerkes nicht
ohne weiteres aus dem Titel zu ersehen, so muß letzterer
die erforderlichen Zusätze bekommen. Auch bei Ausschnitten,
Sonderdrucken, Dissertationen, Habilitationsschriften etc.
dürfen erklärende Bemerkungen nicht wegbleiben.
Bileams Esel. Der new Deutsch Bileams Esel. Wie die
schön Germania durch arge: list vnd zauberey ist zur
Bäpst Eselin transformiret worden. O. O. u. J. (um 1545.)
4°. 20 Bll. Mit Titelholzschnitt.
In dramatischer Form und in Reimen. Am Schluß: Manes Huttenj
an die Teutschen. Goedeke S. 287: »Dramatische Bearbeitung eines
älteren noch nicht entdeckten Buches mit Benutzung der Huttenschen
Clag und vormanung.«
Beyträge, Neue, zum Vergnügen des Verstandes und Witzes.
4. Band oder 6 Stücke. Bremen 1747 — 1748.
Im 4. u. 5. Stück der erste Druck von Klopstocks Messias 1.— 3. Ges.
enthalten.
Bilder, Poetische, aus d. Zeit. Taschenb. hrsg. v. A. Rüge.
IL Leipz. 1848.
Enthält u. a. G. Freytag, Der Gelehrte, Fr. Hebbel, Herr Heid-
vogel etc.
Cartas de Indias. Publicadas por primera vez el ministerio
de fomento. Madrid 1877.
Diese Publikation ist die bedeutendste der Neuzeit zur Geschichte
Amerikas; sie enthält die Faksimiles von 108 Originaldokumenten,
welche die spanische Regierung besitzt, darunter die von Chr. Colum-
bus, Am. Vesputius etc., viele Karten etc. Das Buch kam nicht in
den Handel.
Etterlin, P., Kronika von der loblichen Eidgnoschaft Ir
harkomen vnd sust seltzam stritten vnd geschichten. Ver-
bessert und erläutert von J. J. Sprengen. Basel 1752. Fol.
Neue Ausgabe der 1507 erschienenen sprachlich sehr interessanten
Chronik, in welcher zum ersten Male der Teilsage Erwähnung ge-
schieht.
Faber, Fr., Histoire du Th^atre Franfais en Belgique de-
puis son origine jusqu'ä nos jours d'apres des documents
in^dits reposant aux Archives geniales du royaume par
Fr. Faber. 5 vols. Bruxelles 1878— 1880.
Le 5 e. vol. contient e. a. une bibliographie complete de 176 pages.
Gelehrtenrepublik, Die Deutsche. Hrsg. v. Klopstock.
Hamburg, gedruckt bey J. J. Ch. Bode 1774.
Vollständiges Exemplar mit dem Subskribentenverzeichnis.
169
Kuchemeysterey. O. O. u. J. [Nürnberg, Conrad Zeninger
1480 — 8'2.] 4 , 32 Bll. mit Sign. 31 Zeilen. Type 1 (nach
Proctor).
Das älteste deutsche Kochbuch. Von diesem Druck scheint nur das
Ex. der Oldenburger Bibliothek bekannt zu sein, welches Merkel in
den Bibliothekar. Unterhalt. I 93 beschrieben hat. (vgl. auch Serapeum
1849 S. 61.) Bl. 1: Kuchemeysterey (in Holzschnitt). Bl. 2: ( )I1
menschen sind sunderlich vnd nit vnbil | liehen geneigt czu naturlicher
vnd lustiger | speisz. Bl. 3: Das erst teyl ist vö Fastn speisz I vnd es
hebt an. an visch syden. | Endigt Bl. 32 Z. 17: leben Amen. Nicht in
der Sammlung Drexel.
Lankart's Familie, eine Erziehungsgeschichte größtentheils
für studierende Herren. Dresden 1688.
Seltener pädagogischer Roman.
Marcello da Matelica, H., Opera novamente composta nella
quäle si contengono 8 modi di Tariffe sopra delli due
metalli, oro e argento, de diuersa bruta, ouero finezze
coi loro limitati, pregi secondo il costume di Vinegia.
Veneria, Marcolini 1556.
Eines der ältesten und seltensten Münzbücher.
(Meidinger, F.,) Der Verfall guter Sitten und überhand-
genommener Ausgelassenheit unter dem schönen Ge-
schlechte oder die bösen Folgen des Krieges I. (einz.)
Band, (Landshut) 1803.
Eines der freiesten in und über Bayern gedruckten Bücher, von
kulturhistorischem Interesse. Sehr selten.
Mühler, Heinr. v. A Gedichte. Berlin 1842.
Hierin u. a.: Grad' aus dem Wirthshaus komm ich heraus etc.
Rodbertus, J. K., Soziale Briefe an v. Kirchmann. 3 Hefte.
Berlin 1850 — 51.
Von größter Seltenheit. Der erste Brief wurde nie wieder gedruckt.
Sebizius, Melch., Fünfzehn Bücher von dem Feldbau vnd
recht vollkommener Wolbestellung eines Landsitzes etc.
sampt allem, was demselben Nutzes vnd Lusts halben
anhängig. 773 Seiten und Register. Mit einer Menge
großer und prächtiger Holzschnitte wohl von Jost Amman.
Straßburg 1588 Fol.
Handelt auch vom Gestüt, Fuhrwerk, Roßarznei, Wein, Fischfang;
das XIII. Buch umfaßt Waidwerck, Hetzen u. Jagen; das XIV. Buch:
Von Falcknerei u. Federspiel etc., Vogelfang; das XV. Buch: Von
der Wolffjagd, durchaus mit Figuren vorgestellet etc. Die Abbild, der
letzteren Abteil, sind auch kostümlich von großem Interesse. Enthält
auch Reime von Fischart.
Speckle, D., Architectura von Vestungen, wie die zu unsern
zeiten, an Stätten und Schlössern, zu Wasser und Land,
170
mit jhren Bollwerken etc. mögen erbawet, Auch wie solche
zur Gegenwehr wider den Feindt sollen gebraucht werden.
Mit 44 Tafeln. Straßburg 1608.
Nach Graesse ist es feststehende Tatsache, daß das Festungsbau-
system des berühmten Marschalls Vauban (1633— 1707) dem Werke
Speckies entnommen ist.
Torfaeus, Th., Groenlandia antiqua s. veteris Groenlandiae
descriptio. Hafniae 1706.
Sehr seltenes Werk, welches zuerst von der Entdeckung Amerikas
durch die Nordmänner spricht.
Trithemius, J., Epistolarum famill. 11. II. ad diversos
Germaniae principes, episcopos etc. Hagan, P. Bruba-
chius 1536.
Höchst seltene erste Ausgabe. Auch für die Faustliteratur von
Wichtigkeit, da das Werk die älteste bekannte Notiz über den Schwarz-
künstler Faust enthält.
Livre ä clef. Einen ganz besonderen Inhalt hat das
livre ä clef. Dasselbe ist ein Buch, dessen Verfasser mit
Hilfe von Anagrammen, erdichteten Namen und Allego-
rien gewisse persönliche, politische, religiöse und andere
Anspielungen in demselben bemänteln und die Tragweite
seiner zuweilen sehr kühnen Kritiken verschleiern will.
Namen von Personen und Ortlichkeiten sind also so
verhüllt, daß nur derjenige, welcher die geschilderten Ver-
hältnisse kennt, den Sinn des Werkes verstehen kann oder
durch den Schlüssel zu einem Verständnis desselben gelangt.
Satirische Bücher, Pamphlete und Schriften, welche Re-
ligion, Autoritäten und Dezenz durchaus nicht schonen,
bilden zum größten Teil die Kategorie der livres ä clef.
Über dieselben s. Barbier, dict. d. ouvr. anon., Drujon, les
livres ä clef, Jacob, la cryptographie etc.
Howel, J., Dendrologie ou la forest de Dodonne. (Traduct.
de Tanglais.) Paris 1641. (Livre ä clef.)
Mit dem meist fehlenden Schlüssel der allegorischen Namen
(7 Blätter).
Typen. Die Bezeichnung der Typen erfolgt in Kata-
logen nur bei Inkunabeln und älteren Werken regelmäßig:
Gotische Type, Missaltype, semigotische Type, Antiqua,
Oaracteres ronds. Bei modernen Werken wird der Titel
im Katalog in Fraktur, also in gotischer Schrift, wieder-
gegeben, wenn das Werk in Fraktur, in Antiqua, also in
römischer oder lateinischer Schrift, wenn das Werk in
Antiqua gedruckt ist. In manchen Katalogen sind die In-
171
kunabeltypen nach dem System von R. Proctor (Index to
early printed books in the British Museum to the yar MI).
4 parts, 4°. London 1898 — 99) bestimmt oder es wird auf
die von K, Burger, dem Bibliothekar des Börsenvereins
der deutschen Buchhändler, herausgegebenen: Monumenta
Germaniae et Italiae typographica verwiesen.
Das erste in Italien mit Carsiv (liegender, nach rechts
überhängender Antiqua) gedruckte fhich waren Petrarcas
Sonetti et Canzoni, Venedig, Aldus Manutius 1501. Be-
sonderheiten des Druckes müssen nach Möglichkeit im
Katalog angegeben werden z. B. außergewöhnlich große
Lettern, Rot- und Schwarzdruck, Druck des Textes in
großer Type, Druck des Kommentars in kleinerer. Hie und
da sind die Kapitelüberschriften in einem Werke nicht mit
beweglichen Lettern gedruckt, sondern eigens dafür ge-
schnitten oder sie sind z. B. in gotischer, der Text in ro-
manischer Schrift gedruckt.
Umfang. Bei Inkunabeln und früh gedruckten Werken
gibt man den Umfang durch Zählung der Blätter oder
Seiten und der Bände an, wobei zwischen unbedruckten,
gezeichneten und ungezeichneten Blättern zu unterscheiden
ist. Bei neueren Werken fallt die Angabe der Zahl der
Seiten meist weg. Dagegen ist immer genau festzustellen,
ob ein Werk auch wirklich vollständig ist, denn trotz der
Titelangabe hat es gelegentlich einen größeren oder ge-
ringeren Umfang. So ist z. B.
Opitius, Mart., Acht Bücher deutscher Poematum durch
ihn selber herausgegeben vermehret, das die vorigen
darmitte nicht zu vergleichen sindt. 4 . Bresslaw 1625.
trotz der Angabe des Titels statt in 8 in 5 Büchern voll-
ständig. Auch das Werk:
Generale, Die, der deutschen Armee. Zehn Jahre deutscher
Heeresgeschichte 1864 — 1874. Hrsg. u. red. v. G. v.
Glasenapp. 821 Blatt in Folio mit eingedruckten Photo-
graphien u. Text. Berlin 1875.
ist mit 670 Blättern vollständig. Die Blattnummern laufen
zwar von 1 — 821; es sind aber laut Angabe in dem Inhalts-
verzeichnisse nicht weniger als 151 Nummern übersprungen,
beziehungsweise nicht erschienen. Das Werk wurde seiner-
zeit in 67 Lieferungen ä 10 Blatt herausgegeben. Bei der
Katalogisierung der vollständigen Ausgabe der Werke
172
eines Schriftstellers oder der gesammelten Werke desselben
(z. B. Paul de Kock, Gesammelte neuere humoristische
Romane, 130 Bände, 12 . Wien 1878) wird man unter Um-
ständen dem Titel beifügen: Einzige vollständige Ausgabe.
Bei einem im Erscheinen begriffenen Werke, dessen Ver-
fasser vielleicht über der Arbeit gestorben ist, oder der
sein Werk nicht vollenden kann, gehört zum Titel unbe-
dingt die Bemerkung: Soweit erschienen. Alles, was bis
jetzt erschienen. Mehr als dieser erste Band erschien nicht.
Der zweite Band scheint unvollständig geblieben zu sein.
Das Werk blieb unvollendet. Mehr scheint nicht erschienen
zu sein. Erster (einziger?) Teil. Erstes (einziges) Heft. Tome
I — IV. 1. partie. Tout ce qui a paru.
Register und Supplement werden besonders bei um-
fangreicheren Werken manchmal erst lange nach dem Er-
scheinen des Hauptwerkes gedruckt; es ist also darauf zu
achten: Mit dem seltenen, weil später gedruckten Register.
Zehn Jahre später erschien noch ein Supplement dazu
(Burke, E., Works 12 vols. London 181 2). Avec le Sup-
plement tr6s rare. Bei Geschichtswerken wird man zuweilen
angeben, bis zu welchem Zeiträume darin gehandelt wird,
wenn dies nicht aus dem Titel ersichtlich ist. Wo man
bekannte Bibliographen in ihren Angaben berichtigen kann,
geschieht dies natürlich.
Astesanus, Summa de casibus conscientiae. Anthony Ko-
burger, Nurenberge M?cccc?lxxxij? die xi . mensis may.
Folio, 32s und 1 weißes Blatt etc.
Schönes Expl. in einem herrlichen alten Einbände. Hain 1897.
Pellechet 1409 wiederholt den Druckfehler Hains (423 statt 323 Bll.),
den Copinger verbessert hat. Proctor 2020.
Bongarsius, J., Gesta Dei per Francos, s. orientalium ex-
peditionum et regni Francorum Hierosolymitani historia.
2 voll. Fol. Hanoviae 161 1.
Brunet führt nur den ersten Band in 2 Teilen (1207 S.) auf, nicht
den zweiten, sehr seltenen Band (Marino Sanuto, 361 S. m. Kpfrn.).
(Dantino) Dante, la divina comedia. C. ritr. In 12 8°. Milano
1878. 500 pag.
Vergriffen u. selten. Typograph. Curiosum. S x i'-A cm - Einer
der kleinsten existierenden mikroskop. Drucke. Die Typen wurden
nach Abzug einer kleinen Auflage vernichtet.
Euripides. Trag6dies, trad. du grec p. Prevost. 4 vols. 12 .
Paris 1782 — 1797.
173
Nach Brunet sind nur diese vier Bände erschienen; das Exemplar
enthält jedoch noch Seite i — 120 eines Fünften .Bandes: Hyppolit.
Kopp, J. E., Die Geschichten von der Wiederherstellung-
und dem Verfalle des heiligen römischen Reiches, mit
Urkunden. Fortges. v. A, Lütolf u. A. Busson. Bd. I — V. 2.
Berlin, Luzern, Basel 1845 — 1882.
12 Bücher, soweit erschienen.
Luden, H., Geschichte des teutschen Volkes. 12 Bde.
Gotha 1825 — 1837.
Sehr gründliches und ausführliches Werk, bis zum Jahre 1237
reichend.
Bei Feststellung des Umfanges, wie beim Kollaticmieren
überhaupt, ist selbstverständlich festzustellen, ob ein Band
nur ein Werk desselben Verfassers enthält oder mehrere
verschiedene Schriften desselben, oder ob Schriften eines
anderen Verfassers mit vorgebunden oder angebunden sind.
In letzterem Falle müssen natürlich alle Schriften aufgeführt
werden
Homerus, THiade, trad. par Houdart de La Motte. Paris 17 14.
Angebunden sind:
Rano, Jona, Tractatus historico-geographicus, quo Ulyssem et Outi-
num unum eundemque esse ostenditur etc. Hafniae 17 16.
Gaffarelli, Jac, Curiositates inauditae. Hamburgi 1706.
Paulus, P., Doctrinae morales ad Palaephati incredibilia etc.
Francofurti 1686.
Zeitschriften erfordern ebenfalls besondere Aufmerksam-
keit seitens des Katalogmachers. Es ist anzugeben, ob
Blätter, Nummern, Quartale fehlen, ob das Exemplar der
Zeitschrift ungebraucht, gut erhalten, nicht zerlesen ist, ob es
aus privater Hand stammt oder etwa gar aus einem Lese-
zirkel. Ist irgend ein Jahrgang nicht vollständig erschienen,
wie z. B, von der »Agronomischen Zeitung«, redigiert von
W. Hamm und U. Schwarz wäller, 1871, nur das 1. Semester,
so erhält der Katalog einen entsprechenden Vermerk. Zu-
weilen kommt es vor, daß ein Jahrgang einer Zeitschrift
nur einen Monat umfaßt, wie z. B. der »Sport«, I.Jahrgang,
Wien 1863 oder nur sechs Monate wie der XI. Jahrgang
der »Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen«, 1879. Hie und
da werden einer Zeitschrift als wesentliche Bestandteile ein
Jahrbuch oder Ergänzungshefte etc. beigegeben, wie z. B.
der > Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen«, herausgegeben
von B. Danckelmann, ein Jahrbuch der preußischen Forst-
und Jagdgesetzgebung. Dieses Jahrbuch erschien indes nur
174
zu den Jahrgängen I — X, Berlin 1869 — 1878. Register zu
Zeitschriften erscheinen manchmal ungerechtfertigterweise
erst mit dem Anfange eines folgenden Jahrganges, worauf
also zu achten. Seltener finden sich Gesamtregister über
eine Reihe von Jahrgängen. So ist zu der genannten »Zeit-
schrift für Forst- und Jagdwesen« im Jahre 1889 ein Ge-
samtregister für Band I — XX, Jahrgang 1869 — 1888 er-
schienen. Zu »Petermanns Mitteilungen« erscheinen gelegent-
lich Ergänzungshefte mit besonderer Berechnung. Dies ist
beim Katalogisieren vorkommenden Falls zu beachten. Ist ein
vollständiges Exemplar einer inzwischen eingegangenen
Zeitschrift zu katalogisieren, so darf nicht unterlassen
werden, den letzten Jahrgang als Schluß derselben zu be-
zeichnen, z. B. »Archiv für die zeichnenden Künste u. s. w.«
16 Jahrgänge, Leipzig 1855 — 1870. Schluß der Zeitschrift,
Vollständige Sammlung, Vollständige Serie, Seltene kom-
plette Reihenfolge. Vollständige Serien sind sehr selten etc.
Hat eine Zeitschrift irgend eine besondere Eigentümlichkeit,
so erhält sie einen darauf bezüglichen Vermerk.
Pfenig-Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemein-
nütziger Kenntnisse. Bd. I — IX. Reich illustriert. Leipzig
1833— 1841.
Erste deutsche illustrierte Zeitschrift, gegründet von J. J. Weber,
welcher derselben 1843 die »Illustrierte Zeitung« folgen ließ.
Bei periodischen Werken fällt manchmal ein Band oder
Jahrgang aus; so ist z. B. der »Schlesische Musenalmanach«
für 1831 und 1832 nicht erschienen. Solche Lücken hat
der Antiquar in seinen Verzeichnissen anzumerken.
Auflage, Ausgabe. Die verschiedenen Auflagen und
Ausgaben eines Buches spielen in der Bewertung desselben
eine große Rolle; sie müssen also in den Katalogen stets
verzeichnet werden. Je kleiner die Auflage eines Werkes
ist, desto seltener und teuerer ist es natürlich. Da finden
wir Werke, die nur in 10, 20, 60, 80, 100, 250, 300, 500
Exemplaren u. s. w. gedruckt sind oder solche, deren
Typen, Abbildungen, Platten sofort nach vollendetem Drucke
vernichtet worden sind. Dabei berücksichtigt der Biblio-
graph ferner, ob etwa die ganze Auflage oder ein Teil
derselben in der Presse selbst oder von dem Verfasser eigen-
händig numeriert oder auch mit der Unterschrift des Ver-
fassers oder mit dessen Stempel versehen worden ist und
nennt die Nummer des vorliegenden Exemplares.
175
Ferner ist zu berücksichtigen, ob, wie es vorkommt,
frühere Auflagen ohne den Namen des Verfassers oder
mit einem falschen Namen erschienen sind, spätere aber den
richtigen Namen tragen; ob spätere Neudrucke mit früheren
übereinstimmen, ob der Druck einer echten, Original- oder
Nachdrucksausgabe angehört, ob die betreffende Ausgabe
vollständiger ist als eine frühere oder spätere, ob es eine
erste Ausgabe (editio princeps) ist, ob die Übersetzung
seltener und vollständiger ist als das Original oder umge-
kehrt, ob es eine Ausgabe letzter Hand ist, ob die eine
Ausgabe abweichenden Inhalt, größeren oder geringeren
Umfang als eine andere Ausgabe hat, ob es die einzige
vollständige Ausgabe ist, ob die Ausgabe kastriert oder
unkastriert, ob sie amtlich, ob sie in typographischer Hin-
sicht merkwürdig, schön oder hervorragend, mit außer-
gewöhnlich großen oder kleinen Typen (mikroskopische
Drucke) gedruckt ist; ob der Text einer späteren Ausgabe
etwa modernisiert, ob die erste Auflage oder Ausgabe
unauffindbar ist, ob die Ausgabe gewöhnliche, Schul-, Ge-
schenk-, Pracht-, Liebhaber-, Luxus-, Fürstenausgabe, Oktav-,
Quart-, Folio-, Faksimile-, Text-, kommentierte Ausgabe
ist, ob sie das Subskribenten- oder Pränumerantenverzeichnis
enthält, ob die Ausgabe Randverzierungen enthält (red
line-, blue line-, landscape edition u. s. w., u. s. w.).
Im Katalog ist ferner zum Ausdruck zu bringen, ob
das Werk oder die betreffende Ausgabe vergriffen ist, ob
sie im Handel gewesen, privat gedruckt, als Manuskript
gedruckt oder von einer Gesellschaft herausgegeben worden
ist u. dgl.
Katalognotizen: In kleiner Auflage gedruckt; tire ä
petit nombre; tire en 200 exemplaires; tirage restreint; Nur
in 10 Exemplaren gedruckt; Neueste Auflage des ge-
suchten Werkes; nouvelle edition entierement refondue;
Belle r6impression de cet ouvrage rare; Bd. III ist in
2. Auflage nicht erschienen ; Diese mit größerer Schrift ge-
druckte 2. Aufl. ist im Buchhandel vergriffen; Der Preis der
kleinen Restauflage wird stets steigen; Erste, sehr seltene
Ausgabe dieser Chronik von Livland in plattdeutschem
Dialekt; Vollständiges Exemplar der berühmten September-
bibel, der ersten Ausgabe des Lutherschen Neuen Testaments
1522; Gesuchte erste Gesamtausgabe; Erste ächte At» r
gäbe ; Die einzige vollständige Ausgabe der Werke Kepl€
176
Frankfurt 1858 — 1871; Die vollständigste Ausgabe mit
nachstehenden in den vorhergehenden Ausgaben nicht ent-
haltenen Zusätzen (M. Cramer, Polonia. Col. Agr. 1589);
Die vollständigste und einzige kritische Ausgabe der
Schriften Luthers (herausgegeben von Irmischer, Erlangen
1826 — 1857); Einzige vollständige deutsche Ausgabe des
arabischen Originals, unverkürzt, ohne jede Auslassung.
Bietet eine überaus anziehende Spiegelung orientalischen
Lebens und glühender orientalischer Phantasie. Mit den
zahlreichen Bearbeitungen für die Jugend darf diese Aus-
gabe nicht verwechselt werden, da sie sich ihres Inhalts
und der Abbildungen wegen in keiner Weise für Kinder
eignet (1001 Nacht übers, v. G. Weil, 3. Aufl.,
Stuttgart 1889); Vollständigste aller bisherigen Ausgaben
von Lessing (2oBände Hempel Berlin 1868 — 1878); Tadellos
neues Explr. dieser prächtigen Ausgabe des berühmten
Quellen werkes: Summarien, Korrektheit, handliches Format,
schöne Typen, gutes Papier zeichnen sie aus (Baronii,
Raynaldi et Laderochii Annales ecclesiastici, 37 voll.
Paris 1864 — 1883); Die beste alle früheren übertreffende
Ausgabe des ausgezeichneten Werkes, die außer vielen
Korrekturen noch eine Vermehrung von ca. 4000 Worten
erfahren hat (Du Cange, Glossarium etc. 10 Tomi, Niort
1882 — 1888); Schönste u. gesuchteste Ausgabe (Goethe
30 Bde. Gr. 8°. Stuttgart 1850— 185 1); Gesuchteste Aus-
gabe wegen der zahlreichen literarischen Nachweise über
die ersten Drucke etc. der einzelnen Lieder (Arnim und
Brentano, Wunderhorn 2 Bde. Wiesbaden. 1876); Über
diese Ausgabe sagt Brunet : Tres belle Edition de la version
espagnole de Mariana. Cette traduction, faite par Tauteur
lui-meme contient des augmentations considerables etc.
(J. de Mariana, Historia general de Espana. 2 voll, Madrid,
Ibarna 1780); Diese vom Verfasser selbst bearbeitete
deutsche Ausgabe ist viel vollständiger als die lateinische
Originalausgabe (Heinr. Pantaleon, Teutscher Nation Helden«
buch etc. Basel, Nicolaus Brylingers Erben 1573); Lieb-
haberausgabe; Illustrierte Prachtausgabe; Geschätzteste
Ausgabe; Sehr gesuchte vergriffene Ausgabe; Einzige
vollständige Ausgabe; Gesuchte Originalausgabe; Schöne
splendid gedruckte Ausgabe; Schönste Ausgabe in typo-
graphischer Hinsicht; Prachtausgabe mit Randverzierungen
in Gold- und Buntdruck; Prachtausgabe auf schwerem
177
Papier mit Randleisten; Siebente Ausgabe, die einzige
ältere in Oktavformat; Edition splendide, 6d. splend. sur
papier Whatman, 6d. de luxe sur pap. de Chine, 6d,
recherch^e et 6puis6e> new edition with Supplement' etc.
Papier. Das Papier eines Werkes darf der Bibliograph
in seinen Verzeichnissen nicht unberücksichtigt lassen. Die
Papiersorten, auf welche gedruckt wird, sind zahlreich,
hier nur einige Benennungen: gewöhnliches Druckpapier
(in Katalogen nicht erwähnt, sogenanntes Auflagenpapier),
besseres, feines, starkes, schweres, blaues, getöntes Papier,
rosa Briefpapier, Großpapier, Schreibpapier, Velinpapier,
Handpapier, (holländ.) Büttenpapier, Kupferdruckpapier,
gestrichenes Kunstdruckpapier, Whatmanpapier, Japan -
papier, Chinapapier, large paper, grand papier, papier
hollandais, papier ä la cuve, papier v61in, papier verge,
vellum — Pergament, parchemin, parchment. Titel und Text
können auf zweierlei Papier gedruckt sein. Ein unvoll-
ständiges Exemplar kann aus einem anderen von geringerem
oder kleinerem Papier ergänzt worden sein. Die Erhaltung
des Papiers, ob gebräunt, fleckig, schmutzig, sowie etwaige
Wasserzeichen sind zu beachten.
Mit dem Papier findet natürlich auch der Rand ent-
sprechende Berücksichtigung. Je breiter der Rand ist, desto
schöner ist das Exemplar. Katalogvermerke : Breiter Rand,
mit breitestem Papierrand, explre. ä grandes marges, zu
stark beschnitten, der obere Rand ist sehr stark beschnitten,
mit Textverlust beschnitten, die Marginalien sind vom
Buchbinderhobel getroffen, oberer Rand beschnitten, unterer
Rand wasserfleckig, einzelne Blätter am Rande eingerissen
und unterklebt, am Rande einige handschriftliche Be-
merkungen von alter Hand, Spuren von Randbemerkungen,
welche weggewaschen wurden, Exemplar mit vielen Rand-
glossen, taches de rousseur ä la marge.
Das Format ist bereits besprochen worden; hier nur
soviel, daß Obacht zu geben ist, wenn ein Werk etwa in
zwei verschiedenen Formaten erschienen ist oder wenn
etwa Text und Atlas zwei verschiedene Formate haben.
So sind z. B. die Hefte 35 — 40 der Jahrbücher des Vereins
von Altertumsfreunden im Rheinlande, Bonn, in Oktav,
statt, wie die übrigen in Quart, erschienen. Hie und da ist
unter anderem ein erster Band so sehr beschnitten, daß ***
im Format kleiner ist als der zweite Band. Haben Te
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 12
178
und Atlas verschiedene Formate, so bedarf es besonderer
Angabe, z. B. Quart . und Imperialfolio oder Querquart
(Quer 4°, Qu. 4 ) und Großfolio (Fol. max. etc.).. Oktav wird
in den Katalogen gewöhnlich nicht besonders bezeichnet.
Abbildungen. Die Abbildungen eines Werkes sind
entweder in den Text (dans le texte) eingedruckt oder
außerhalb desselben (hors texte) auf besonderen Blättern
oder Tafeln wiedergegeben. In einem 1 509 von Paganinus
in Venedig gedruckten Euklid sind die Holzschnitte auf
den breiten weißen Rand gedruckt. Die Abbildungen
können darstellen: Akte, Allegorien, Architekturen, Auf-
risse, Festzüge, Gemälde, Glasmalereien, Grabmäler, Grund-
risse, Hochzeitszüge, Inschriften, Kostüme, Landschaften,
Leichenbegängnisse, Pflanzen, Portraits, Schlachten, Skulp-
turen, Städteansichten, Tiere, Wandmalereien, Wappen etc.
Sie können ein- oder mehrfarbig sein und in Autographie,
Autotypie, Chromolithographie oder Farbendruck, in typo-
graphischem Dreifarbendruck, Heliogravüre, Holzschnitt,
Kupferstich, Lithographie, Photographie, Photolithographie,
Phototypie oder Zinkographie, Stahlstich oder in einer
sonstigen der zahlreichen photomechanischen Reproduktions-
weisen hergestellt sein.
Rühren die Abbildungen von einem hervorragenden
oder berühmten Künstler her, so wird in Katalogen dessen
Name genannt, also z. B.: Mit Abbildungen von Jost
Amman, H. Burgkmair, Wilh. Busch, Dan. Chodowiecki,
Luk. Cranach d. Alt., d. Jüngeren, J. Cruikshank, Gust.
Dor6, Albr. Dürer, John Gilbert, Th. Th. Heine, Hans
Holbein d. J., Wilh. v. Kaulbach, Ad. Menzel, M. Merian,
E. Neureuther, O. Pletsch, W. Pleydenwurff, L. Richter,
Hans Schäuffelein, Moi*. v. Schwind, E. Seibertz, Virg*
Solis, Herrn. Vogel, M. Wohlgemut, A. Zick u. s. w. Es
muß aus den Angaben über Illustrationen kurz hervorgehen,
ob dieselben schwarz oder bunt sind, ob mit der Hand
koloriert, ob von alter Hand oder neu koloriert, ob die
Kupfer oder Holzschnitte schön übermalt oder überklext
sind, ob etwa die Wappen (blason, arms) in Gold, Silber
und Farben in das Werk eingemalt oder, wenn gedruckt,
nur zum Teil koloriert sind. Sind die Abbildungen be-
sonderer Art, z. B. erotische, Mißgeburten, Trachten etc.,
fehlen Abbildungen oder sind Tafeln doppelt, so muß der
Katalog davon Notiz nehmen. Um nur ein Beispiel anzu*
179
führen, so sind in dem von M. Koch und A. Rieth 1895
herausgegebenen Werke: Der Akt, 100 Modellstudien
nach Naturaufnahmen in Lichtdruck, die Einzelfiguren durch
Anwendung von Spiegeln meist zu gleicher Zeit von drei
Seiten aufgenommen, was für Künstler sehr zweckmäßig
sein dürfte. Gibt es von einem Werke, z. B. einem
botanischen, eine schwarze und eine kolorierte Ausgabe,
so muß aus dem Katalog ersichtlich sein, welche man vor
sich hat, wie ja auch zwischen zwei solchen Ausgaben ein
Preisunterschied bestehen muß. In vielen Fällen vermindert
übrigens das Kolorit den Wert von Abbildungen. Bei den
älteren Werken gelegentlich beigegebenen Aufzügen etc.
ist es notwendig, Anzahl der Blätter oder Größe und '
Länge der zusammengeklebten Tafeln anzugeben. So ist in
Sam. de Pufendorf, De rebus a Carolo Gustavo Sveciae
rege gestis commentariorum libri VII. Norimb. 1696, ein
17 Fuß langer Leichenzug enthalten. Auch ist anzugeben,
ob die Abdrucke etwa auf besonderem Papier, holländischem,
China-, Japan- oder Kunstdruckpapier sind, ob sie kräftig,
klar, in welchem Plattenzustande, hinterklebt oder auf-
gezogen, fleckig oder zerrissen sind. Bis an den Plattenrand
beschnittene und aufgezogene Stiche sind bedeutend
niedriger zu bewerten.
Fehlen etwa Darstellungen oder sind dieselben durch
Handzeichnungen oder durch die ursprünglichen Zeichnungen
des Illustrators ersetzt, so erfolgt eine Bemerkung. Sehr
oft findet sich auch eine solche dahingehend, daß ältere
Ausgaben den neueren vorzuziehen sind sowohl in Bezug
auf Güte des Papiers, als auch in Bezug auf Schärfe und
Schönheit der Abbildungen u. s. w. Sehr frühe Künstler-
lithographien bezeichnet man häufig als Lithographie-Inku-
nabeln. Auch sonst nimmt man gelegentlich Bezug auf
das Alter von Abbildungen. So sagt z. B. Brunet über
die Epitomes des roys de France en latin et en frangoys
avec leurs vrayes figures. Lugduni, Balthasar Arnouillet 1546.
Dieses dem Dauphin gewidmete Werk ist mit kleinen
Porträts in Kupferstich geschmückt, den ältesten dieser
Gattung, die wir in einem in Frankreich gedruckten Buche
gefunden haben. Die Porträts sind von dem Meister des
Monogramms mit dem doppelten C (Claude Corneille de
Lyon?). Künstler und Stecher oder Holzschneider werden
häufig angegeben, z. B.: Die sieben sehr schönen Ku
180
sind von D. Herrliberger gestochen; Haymann inv. et del.,
Grignon et Ravenet sculp. Mit vielen orig. hübsch. Kupf.
nach W. Hogarth, gest. v. Mynde; Mit Holzschn. nach
L. Richter, J. Schnorr, O. Pletsch, geschnitten von Hugo
Bürkner. In manchen Fällen findet man einem Werke
Illustrationen beigefügt, die nicht zu demselben gehören.
Auch dies darf der Bibliograph nicht unberücksichtigt
lassen. In England und in Amerika ist es das Bestreben
mancher Bücherliebhaber, dem von ihnen besessenen
Exemplar eines Werkes Illustrationen beizugeben, die nicht
eigentlich dazu gehören, aber mit dem Inhalte in Beziehung
stehen. Diese so vermehrten Exemplare werden extraillu-
striert oder grangerized genannt. Diese letztere Bezeichnung
ist dem Namen von Rev. James Granger, Rektor von
Shiplake, entnommen, welcher zu einer von ihm zusammen-
gebrachten Sammlung von Illustrationen, die er unbarm-
herzig aus allen ihm in die Hand fallenden Büchern etc.
herausriß, eine Biographical History of England 1769 — 1774
schrieb. D^s grangerizing wurde in England bald eine
fashionable Beschäftigung, deren Ergebnis war, daß fast
alle alten schönen Bücher ihrer Illustrationen beraubt sind.
Auch sonst können einem Werke wertvolle und seltene
Abbildungen beigefügt sein. So sind einem kürzlich von
Baer & Co. Katalog 424 ausgebotenen Exemplare des von
Hain 7507, Panzer Zus. 33 c beschriebenen deutschen Ge-
betbuches: Bl. ia: () As Register oder Taff- el der gepete
die in diesem | buchlein begriffen sind. | Endigt Bl. 219b:
Sit laus deo. S. 1. et a. 8°, ein bisher unbeschriebener Teig-
druck und ein ebenfalls unbekannter Holzschnitt auf den
beiden Deckeln beigeklebt. Der Teigdruck stellt die
hl. Katharina von Alexandria 105 :&o mm schwarz auf rot-
braunem Grunde, der Holzschnitt den hl. Aegidius mit
dem Reh, leicht koloriert, 124X78 mm dar. Die einzelnen
Tafeln eines Werkes können mehrere Darstellungen ent-
halten. So bringen die 136 Kupfertafeln von Joh. Ulrich
Kraussens historischer Bilderbibel 5 Teile, Augsburg 1698
bis 1700, auf der unteren Hälfte jedes Blattes sehr reich
und zierlich ornamentierte Sujets: Landschaften, Kartuschen
und Interieurs im Stile Ludwigs XV. Die sämtlichen Ab-
bildungen eines Werkes fehlen häufig, wenn sie z. B. für
sich als besonderer Atlas herausgegeben worden sind. Bei
Abbildungen wird nicht selten auf einschlägige Bibliogra-
Bl
Bl
no:
*
we
181
ien verwiesen: Butsch, Muther, Rivoli, Vinet etc. gele-
eatlich auch die GröÖe in Zentimetern, Millimetern an-
egeben (mit Rand, ohne Rand).
Beilagen müssen genau verzeichnet werden, denn
■erade sie verleihen zuweilen einem Werke besonderen
Wert und Reiz. So erschien 1896 ein Werk, das in irgend
einem Katalog wie folgt verzeichnet war: Hager, O, u. A.
Tetzlaff, Im Orient gr. 8" (172 S. m. Abb. u. gepreßt.
Blumen). Magdeburg-Neustadt (Breiter Weg 102) Dr. med.
">. Hager etc. Gegen diese Aufnahme läßt sich nichts ein-
enden. Aber der Karton mit den gepreßten (natürlichen)
Humen trägt die gedruckte Unterschrift: »Blumen von
Jerusalem«. Für religiös gesinnte Personen dürfte dies doch
wohl von Interesse sein und deswegen hätte man diesen
Zusatz dem Titel beigeben müssen.
Karten. Bei Karten ist anzugeben: Höhe und Breite
in Centimetern, wo es notwendig erscheint, ob dieselben
politisch, physikalisch, schwarz, koloriert, in Kupferstich,
Lithographie etc., gebrochen, auf Leinwand aufgezogen,
im Rande mit Ansichten, Wappen, allegorischen Figuren
■erziert, mit erläuterndem, beschreibendem Text in einer
ider mehreren Sprachen versehen sind u. s. w. Sind die
".arten transparent, wie z. B. bei dem Braunschen Himmels-
itlas, so ist dies zu verzeichnen, ebenso ob etwa die
eichenerklärung zu den betreffenden Karten fehlt u. s. w.
Katalogvermerke: Kräftige Abdrucke, Drucke des
iten Zustandes, bonnes epreuves, Gute Abdrucke, wood
igravings, gravures en bois, Holzschnitte, cum muitis
uris, mit vielen Abbildungen, cum muitis tabulis aeri
incisis, mit vielen Kupfertafeln, cum muitis imaginibus
ligno incisis. mit vielen Abbildungen in Holzschnitt, gravure
au trait, gravure en taille-douce Stich, Kupferstich, cartes
ioires et colories, avec beaucoup de plans de batailles et
16 (au lieu de 17) portraits, map, Karte etc.
FIrscheinungsvermerk. Inkunabeln und ältere Werke
werden gewöhnlich mit Druckort, Druckername und Jahres-
zahl katalogisiert, wenn diese angegeben oder festzustellen
sind, bei neueren Werken läßt man im buchhändlerischen
Verkehr den Verleger oder Drucker weg. So finden wir
bei alten Drucken Namen wie Aldus Manutius, Vene-
dig 1497. Johann von Amerbach. Basel 1489. Romae, Typis
et impensis Sac. Congreg. de Propag. F'ide MDCXj*
182
Chr. Egenolff Frkf. a. M., Lugd. Bat. ex typis Elzevirianis
Sig. Feyerabend Frkf. a. M., J. Froben Basel. Christoph
Froschauer Zürich, Ex offic. Philippi de Giunta Flor.,
Venetiis, apud Juntas, Konrad Kachelofen Leipzig, Anto-
nius Koberger Nürnberg, Melchior Lotter und Hans Lufft
in Wittenberg, Basileae, ex officina J. Oporini, Henric
Petri Basel, Christoph Plantin Antwerpen, Petrus Schoeffer
de gernssheim Mainz 1467, Henricus Stephanus Paris 1506,
Günther Zainer Augsburg 1466. Hat man das erste in
einer Stadt gedruckte Buch vor sich, so unterläßt man
nicht, dies im Katalog zu vermerken, z. B.: Hugo [de Vinac],
Sermones. Hugo | nis de prato florido | de Sanctis | Am
Ende des Textes: Impressi Heydelberge anno dominici
natalis M.cccc.lxxxy.xij kalendas februari [ as. Fol. 285 Bll.
Type 1 u. 2 nach Proctor 1485.
*Hain 9009, Proctor 3126. Erstes in Heidelberg gedrucktes Buch.
Ist Druckort, Druckjahr u. s. w. nicht angegeben, so
wird das Fehlen dieser Angaben, wie bereits bei den In-
kunabeln gesagt, mit o. O. u. J., s. 1. n. d. u. s. w. be-
zeichnet. Der Bibliograph wird jedoch nach Möglichkeit
und mit größter Vorsicht versuchen, fehlende Angaben zu
ergänzen. Genauigkeit ist überhaupt vom Bibliographen
streng zu fordern, damit keine Verwirrung angerichtet
wird. So hat z. B. Hain den Titel von des Vincentius
Ferrerius Sermo de fine mundi, Nürnberg, Konrad Zeninger
ca. 1480, unter 7020 angeführt, als Schlußschrift dieser
Schrift aber diejenige eines anderen ebenfalls Zeningerschen
Druckes, des Tractatus quidam deTurcisi48i dazugefügt.
Die Schlußschrift des Sermo de fine mundi lautet folgender-
maßen: Explicit szmo scti vincentij ordinis pdicator [um]
d'fine mnudi (sie): canonizato anno dni M.c ccc.lv. im-
pressus p conradu zeninger ciuvem nurembergensem. Diese
Jahreszahl 1455 in der Schlußschrift ist irrtümlich öfter
als Druckjahr aufgefaßt worden, während sie sich doch auf
die Heiligsprechung des Verfassers bezieht.
Befindet sich in einem Werke ein Druckerzeichen, so
nimmt der Katalog davon Vermerk, z. B.: Mit Signet, mit
der Marke des Druckers, Auf der letzten Seite das Drucker-
zeichen der Giunta, Auf dem Titel befindet sich ein schönes
Druckerzeichen, das sich am Ende des Buches wiederholt.
Auf Rolevinck's Fasciculus Temporum [Köln] Nicolaus Goetz
183
von Sc.hlettstadt 1478 befindet sich ein in Schrotmanier
«geführtes Druckerzeichen in Metall schnitt. Man vergl.
hierüber Bradshaw, On the engraved device used by N.
Götz (collected papers p. 23J sqq.).
Einband. Als Schutz des Buches dienen Umschlag
(couverture, cover, wrapper of a book) und Einband (rojiure,
binding, relie, bound). Da in manchen Fallen die Um-
schläge wegen ihrer besonderen Ausstattung z. B. Interesse
haben, ja zuweilen bei in Lieferungen erscheinenden
Werken größeren Umfanges wegen der auf ihnen befind-
lichen Nachträge, Bemerkungen. Berichtigungen (Roschers
Lexikon der griech. und röm. Mythologie) notwendig sind,
so werden sie hie und da einmal mit eingebunden. Daher
die Katalog vermerke: in Originalumschlag, oder: Original-
umschläge und Prospekt mit eingebunden. Auch ist zu
bemerken, ob ein Werk unbeschnitten, oder bloß oben
beschnitten oder mit Papier durchschossen ist.
Der Einband des antiquarischen Buches wird wie der-
jenige des neuen mit den entsprechenden Abkürzungen
bezeichnet. Ist der Einband ein Kunstwerk, so bildet er
gelegentlich die Hauptsache und sein Inhalt wird nur kurz
als Nebensache erwähnt. Der Einband ist bereits in einem
besonderen Abschnitte behandelt worden; hier sei nur auf
die Literatur darüber von: Adam. Bouchot, Brassington,
Brunet, Davillier, Deröme, Fletcher, Guigard, Gruel, Hol-
ne*, .Maul u. Friedel, Michel, Quaritch, Thoinan, Uzanne,
Tieatley u. a. hingewiesen.
Sind die einzelnen Bände eines mehrbändigen Werkes
nicht gleichmäßig gebunden, so muß dies festgestellt werden,
z. B. das Hauptwerk gleichmäßig in Halbfranz (uniform)
"id., die Supplemente dagegen in Halbleinwand; Bd. I, II
in Pergament, Bd. III in Halbpergament gebd.; in 26 uni-
formen Pappbänden, der Rest broschiert; Bd. I ist sehr
stark beschnitten, deshalb kleiner als Bd. II u. s. w.
Sind bei einem Werke Blätter umgeknickt, so daß sie vom
Buchbinderhobel nicht getroffen, also nicht beschnitten sind
und demnach z. B. an den Ecken noch das ursprüng-
liche Format und die rauhen Ränder zeigen, so sagt man:
das Exemplar hat temoins (witness oder proof). Alte Ein-
bände sind hie und da mit Schließen, Buckeln, Beschlägen
versehen. Vereinzelt findet sich ein Einband, bei dein die
Deckel durch geschmiedete mit Scharnieren
H
184
Eisenbänder mit dem Rücken verbunden sind. Auf die
Innenseite der Einbanddeckel sind manchmal Holzschnitte,
Kupferstiche, sonstige Abbildungen, Urkunden, Manuskript-
fragmente, Bücherzeichen aufgeklebt. Ist der Einband durch
seine kunstvolle Ausführung, seine Verzierungen, Vergol-
dungen in Verbindung mit seinem Material ein Meisterstück
der Buchbinderei, so erfahrt er eine ausfuhrliche Beschrei-
bung.
Katalogvermerke : Einband zerstoßen ; Etwas beschädigt ;
reliure un peu endommag6e; Unbeschnitten; non rogn6;
uncut; rel. fatigu£e; rel. un peu us6e; Einband abgenützt;
Einband ein wenig gebraucht; presque neuf, fast neu; dos
et plats orn£s, Rücken und Decken mit Verzierungen ; rel.
ancienne; rel. orig; Einband des Verlegers; In zeitgemäßem
schönem Halbpergamentband; demi toile, cloth; en carton;
In eleganter Mappe; tr. d., tranche doree, Goldschnitt; tr.
r., tranche rouge, tranche marbree, Rotschnitt, Marmor-
schnitt; D. veau n. r. tr. s. d., Halbkalblederband, unbe-
schnitten, oberer Schnitt vergoldet; dos orn6, Rücken mit
Goldverzierung; couverture orig., Originalumschlag; D.-m.
r. plats toile tr. d., Roter Halbmaroquinbd. m. Leinw.-Überz^
Goldschn.; das Expl. trägt die Etikette: relie par Derome
le jeune etc. etc.
Ex libris. Das Bücherzeichen (Ex libris, Bookplate)
ist der Eigentumsvermerk des Besitzers eines Buches und
wird auf die Innenseite des Einbanddeckels geklebt. Dieser
Eigentumsvermerk geschah auf folgende Weise: i. durch
Aufmalen oder Aufpressen von bildlichen Darstellungen,
Wappen und Inschriften auf der Außenseite des Einband-
deckels; 2. durch Pressungen im Schnitt der Bücher, 3. durch
Gravierungen auf den Metallschließen der Einbände, 4. durch
Malereien oder handschriftliche Bemerkungen, welche auf
der Innenseite des Einbanddeckels, auf dem Vorsatzblatte,
der Titelseite und im Texte des Buches angebracht wurden,
5. durch Einkleben selbständiger Merkzeichen, welche durch
irgend ein Druckverfahren besonders hergestellt und durch
Einkleben mit dem Buche verbunden, aber auch wieder
davon entfernt werden können, ohne daß der Einband
wesentlich beschädigt wird. Diese Merkzeichen sind die
eigentlichen Bücherzeichen oder Ex libris. Die wesentlichen
Bestandteile eines Bücherzeichens sind: die figürliche Dar-
stellung und der Name des Eigentümers. Außer dem, zu-
185
weilen nur durch die Anfangsbuchstaben angedeuteten oder
sonst versteckten, aber auch ganz angegebenen Namen des
Besitzers enthält das Bücherzeichen meist einen seiner Be-
stimmung entsprechenden Sinnspruch und einen mehr oder
weniger reichen bildnerischen Schmuck (Wappen, Sym-
bole etc.).
Von jeher haben sich bedeutende Künstler nebenbei
mit dem Entwürfe von Bücherzeichen beschäftigt und von
Albr. Dürer, Luk. Cranach, Jost Amman, Dan. Chodowiecki,
Ludw. Richter bis herunter auf H. Baluschek, W. Caspari,
O. Eckmann, H. Hirzel, M. Klinger, M. Lechter, E. Orlik,
P. Pankok, J. Sattler, H. Thoma, H. Vogeler u. s. w. mehr
oder weniger geistreiche und schöne Blätter geschaffen.
Wer sich näher über das Ex libris unterrichten will, sei
auf die Werke von Hildebrandt 1892 — 1894, Kissel 1894,
Otto 1894, Teske 1894, Warnecke 1894, Seyler 1895, K. E.
zu Leiningen- Westerburg 1901, W. von Zur Westen 1901,
Carlander 1891 — 1894, Poulet-Malassis 1875, Bouchot 1890,
Hamilton 1892, Jardere 1895, Castle 1893, Griggs 1884 bis
1892, Hardy 1893, Warren 1880, Allen 1895 u. s. w. ver-
wiesen.
Preis. Die Bestimmung des Preises eines antiquarischen
Buches ist manchmal recht schwierig und muß mit der
nötigen Vorsicht erfolgen. Ist ein gutes seltenes Werk von
dem betreffenden Buchhändler zu niedrig angesetzt, so er-
leidet er Einbuße, da es ihm von kundigen Fachleuten
rasch weggekauft wird; setzt er zu teuer an, so macht er
sich abermals lächerlich und verkauft das betreffende Stück
nur sehr schwer oder gar nicht. Er muß also fleißig gute
Antiquarkataloge studieren und für Preisunterschiede gutes
Gedächtnis, feines Gefühl und im allgemeinen etwas viel
Literaturkenntnisse besitzen. Kann der Händler ein seltenes
Exemplar billiger abgeben, als es anderswo geschehen ist,
so setzt er wohl auch den von anderer Seite verlangten
höheren Preis hinzu. Die höheren Preise von Brunet etc.
beizufügen, wie dies manchmal noch geschieht, dürfte heute
keinen Zweck haben. Hin und wieder findet sich in Ka-
talogen ein seltenes Werk ohne Preis, auch wohl mit der
Bemerkung: verkauft. Das Einsetzen solcher Titel ist nur
von dekorativer Wirkung, denn der Leser des K'atal^«"^
muß doch annehmen, daß die Bemerkung der Vi
186
entspricht und wird sich deshalb wohl selten trotzdem zu
einem übertriebenen Angebot versteigen.
Bei der Bewertung- eines Buches sind hauptsächlich
folgende Punkte zu berücksichtigen: Alter, Seltenheit, Vor-
trefflichkeit oder Besonderheit des Inhaltes, Druck, Aus-
stattung, Erhaltung, Einband, Schicksale des Buches oder
seines ehemaligen Besitzers, Art und Ausführung der Illu-
strationen, Beschaffenheit des Papieres, Auflage, Eigen-
tümlichkeit und Herkunft des einzelnen Exemplares, herr-
schende Mode der Bücherliebhaberei. Selten und daher
höher im Preise zu veranschlagen sind Inkunabeln, d. h.
also die bis 1500 und besonders die bis 1470 erschienenen
Werke, alle nur in ganz geringer Auflage hergestellten
oder aus irgend einer Ursache gänzlich untergegangenen,
vergriffenen und nicht wieder aufgelegten Werke von dauern-
dem Werte. In Nachstehendem findet sich eine Blütenlese
von Katalognotizen : Vergriffen und selten; Im Buchhandel
vergriffen, wird nicht wieder aufgelegt; Vollständige und
gut erhaltene Exemplare dieser ersten Froschauerschen
Ausgabe des neuen Testamentes in Duodez sind sehr selten;
Mit Supplement, sehr selten; Weder in der Berliner noch
in der Münchener kgl. Bibliothek; Sehr seltener Druck, von
welchem van Iseghem nur 2 Expl. auffuhrt: in der Bibl.
van der Meersch u. in d. Sammig. Borluut, beide in Gent
(Gerson, Joh., Alphabetum divini amoris. Alostum 1487.);,
Ouvrage excessivement rare, ayant 6t£ d6truit par Tauteur
(de Redern, consid6rations sur la nature de 1'homme, Paris
1835); Kam nur in wenigen Exemplaren in den Handel;
Nicht im Handel; Selten wie alle Elzevirdrucke in deut-
scher Sprache; Schönes tadelloses Expl.! Bei exemplaire;
Innerlich sehr schön erhaltenes Expl.; Expl. de toute frai-
cheur, Ganz frisches Expl.; tout ä-fait neuf et frais, ganz #
neu und frisch; Prachtvolles Expl., wie eben der Presse
entnommen. Zweite Ausgabe dieses berühmten Werkes,
dessen erste Ausgabe unauffindbar ist (Barreme, Fran9.,
le grand banquier etc., Paris 1696); Als Mskrpt. gedr. u.
gleich nach Vollendung d. Druckes vernichtet (Bomhard,
E., Rechtsgutachten etc. betr. d. Düsseldorfer Gemälde-
galerie, München 1870); Die meisten Expl. sollen bei dem
großen Feuer in London 1666 verbrannt sein (Shakespeare,
dritte Folio- Ausg.); Ausgezeichnetes Quellenwerk, das in
keiner Bibliothek fehlen sollte (Morf, Zur Biographie H.
187
Pestalozzis 4 Bde. Winterthur 1869 — 1889). Ouvrage träs
satyrique et pol6mique. Rare (Taxe de la chancellerie Ro-
maine etc. Rome [Hollande] 1741); Tr6s important pour
Thist. et polit. de T Alsace (Revue catholique d'Alsace, Rix-
heim) ; La seule bonne hist. d. 1. r6form. de la Suisse (Ru-
chat, A., Histoire de la Reformation de la Suisse. 7 vols.
Laus. 1835 — 1838); >Das beste Spezialwerk, das je über
eine einzelne Gebirgsgegend geschrieben worden ist, ein
Musterwerk,« sagt Der Tourist über: Stubei, Tal u. Gebirg,
Land u. Leute etc. Leipz. 1891. Höchst seltene Gesamtausg.
dieses mystisch-theosoph. Werkes (Pordage, J., Göttl. u.
wahre Metaphysica etc. Frkf. 17 15); Noch immer die aus-
fuhrlichste Bibliographie über die Sprichwörterliteratur
(Nopitsch, C, Literatur der Sprichwörter, Nürnb, 1833).
Im Handel vorkommende Handexemplare von Ver-
fassern oder Gelehrten haben erhöhte Preise und bekommen
natürlich im Katalog einen entsprechenden Zusatz, z. B.:
Schweppe, K., Etudes sur Girart de Rossilho etc. Stettin 1 878.
Handexpl. v. K. Bartsch. Der Text ist von Bartsch nachkollationiert
und seine Konjunkturen handschriftlich beigefügt.
Bolza, G. B., Vocabolario genetico-etimolog. della lingua
italiana. Vienna 1852. 15. —
— — — Handexemplar des Verfassers, durchschossen u.
m. zahlreichen Verbesserungen, Nachträgen u. Verwei-
sungen. 25. —
Vor einiger Zeit sind auch einige Handexemplare der
bekannten Germanisten und Lexikographen M. Lexer und
D. Sanders in den Handel gekommen und mit hohen
Preisen bezahlt worden.
Hat der Antiquar gar ein Unikum zu verkaufen, so
wird er der Beschreibung desselben natürlich die erfor-
derliche Ausführlichkeit widmen, wie dies, um ein Beispiel
anzuführen, J. A. Stargardt in Berlin 1896 gemacht hat
mit dem von ihm ausgebotenen bisher unbekannten:
Enchyridion | geistlicher ge- | senge vnd psal | men für die
leyen mit viel | andern, denn zuuor, | gebessert. | Vuittem-
berg. | MDXXVI.
Unikum! Es ist, abgesehen von dem in der Münchener Staats*
bibliothek befindlichen defekten Expl. des Joseph Klugschen Gesang-
buchs von 1535 überhaupt das einzige Exemplar eines ech**n Wi*f«n
berger Gesangbüchleins aus den zwanziger und dreV
16. Jahrh., welches sich erhalten hat und als solche
188
unter Luthers Augen gedrucktes Gesangbuch der evangelischen Kirche
von sehr hohem Wert. Vergl. A. Cohn, Katalog 206 Nr. 53.
Die Beschreibung dieses Gesangbüchleins nimmt in
dem Stargardtschen Katalog 20 Seiten ein. .
Bücherschäden. Durch, Benützung, schlechte Auf-
bewahrung, elementare Einflüsse erleidet das Buch manche
Veränderungen, die seinen Handelswert mehr oder minder
beeinflussen und für den Antiquarkatalog also beachtet
werden müssen. Das Exemplar zeigt also Gebrauchsspuren,
Lesespuren, einzelne Blätter ßind mit oder ohne Textverlust
zerrissen oder durch Unterlegen, Ansetzen u. s. w. ausge-
bessert; der Text ist durch Fett:, Schmutz-, Tinten-, Stock- und
Wasserflecke (tache de graisse, souillure, tache d'encre,
tache d'humidit^, tache d'eau) beschädigt. Es fehlen Blätter,
Bogen, Lieferungen, Teile, Stellen sind unterstrichen oder
durchstrichen, das Werk ist mit Textverlust beschnitten,
gestempelt,, handschriftlich oder sonstwie ergänzt, mit Papier
durchschossen, mit Randbemerkungen versehen. Einband
und Text haben durch Feuer, Wasser, Luft, Wärme, Mäuse,
Würmer, Nägel etc. etc. Schaden gelitten.
Bücherverbrennung. Das Feuer ist immer ein erfolg-
reicher Feind des Buches gewesen und schon die Bibel
weiß uns von Bücherverbrennungen zu erzählen. Da heißt
es im Alten Testament beim Propheten Jeremia Kap. 36,
Vers 2y, »Wenn aber Judi drei oder vier Blatt gelesen
hatte, zerschnitt er's (der König Jojakim) mit einem Schreib- ■
messer und warf s ins Feuer, das im Kaminherde war, bis
das Buch ganz verbrannte im Feuer etc. « Im ersten Buche
der Makkabäer heißt es: »Im 145. Jahre am 15. Tage des
Monats Chislev ließ der König Antiochus etc. die Bücher
des Gesetzes Gottes zerreißen und verbrennen und alle etc.
Auch das Neue Testament hat seine Verbrennung. Aus
den Missionsreisen des h. Paulus erzählt uns die Apostel-
geschichte 19. Kap. iQ. Abs. aus Ephesus: »Viele aber, die
da vorwitzige Kunst (Wahrsagerei und Zauberei) getrieben
hatten, brachten die Bücher zusammen und verbrannten
sie öffentlich und überrechneten, was sie wert waren und
fanden des Geldes 50.000 Groschen.« Auch die Warnunge
D. Martini Luther, An seine lieben Deudschen, Wittenberg
1531, wurde verbrannt.
Friedrich der Große konnte ebenfalls nicht umhin, eine
Schrift seines Günstlings Voltaire, die gegen Maupertuis
189
gerichtete Histoire du docteur Akakia et du natif de
St. Malo 1753 öffentlich durch den- Henker verbrennen zu
lassen. Die 1789 erschienene Histoire secr<ete de la cour de
Berlin (par le comte de Mirabeau) wurde ebenfalls »con-
damn6 au feu« und gleich wie die deutsche Übersetzung
durch den Henker verbrannt. Auch das neunzehnte Jahr-
hundert hat sein Autodafe gehabt und zwar leisteten sich
die Studenten diesen feurigen Ulk gelegentlich des Wart-
burgfestes 17.— 19. Oktober 181 7 zur dritten Säkularfeier
der Reformation und der vierten Jahresfeier der Schlacht
bei Leipzig. Auf dem der Wartburg gegenüberliegenden
Wartenberg, wo mehrere Siegesfeuer brannten, wurden
nämlich auf Anregung Turnmeister Jahns von seinen Ge-
folgsleuten, den wegen ihres urteutonischen Gebahrens
sogenannten Altdeutschen, in Nachahmung der Verbrennung
der päpstlichen Bannbulle durch Luther verschiedene
Ballen Makulatur mit den Titeln bei den Studenten ver-
fehmter Schriften von Haller, Kamtz, Kotzebue, Schmalz
etc. auf einer Mistgabel in das lodernde Feuer geworfen.
Ein Bericht über diesen Ulk findet sich in der Isis oder
Encyklopädischen Zeitung XL u. XII. 195 Jena. Die
Nummer wurde übrigens so gründlich konfisziert, daß sie
äußerst selten ist.
Bücherzensur. Die Bücherzensur ist sehr bald nach
der Erfindung der Buchdruckerkunst in die Erscheinung
getreten. Schon 1479 erlangten auf ihren Antrag Rektor
und Dekane der Universität Köln von Papst Sixtus IV.
die Befugnis, mit kirchlichen Zensuren gegen Drucker,
Käufer und Leser häretischer Schriften vorzugehen und
Berthold von Henneberg, Erzbischof von Mainz, erließ am
4. Januar i486 ein Zensuredikt. Mit seiner Bulle vom
4. März 1 5 1 5 legte Papst Leo X. den Grund für die päpst-
liche Präventivzensur, worin er durch das Edikt Karls V.
vom 8. Mai 1521 unterstützt wurde. Am 30. Juni 1548 legte
Karl V. in seiner Reichspolizeiordnung der Presse neue
Beschränkungen auf. In seiner Zensur Verordnung heißt es
u. a. »Wir Karl empieten allen vnser gnad. Als wir in
vnser Policey Ordnung... geordnet und gesetzt haben, das
hinfuern alle Buchtrucker . . . kaine Bücher . . . auszgehn
lassen sollen, dieselben seyen dann zuuor, durch jre orden-
liche Oberkait . . . besichtigt . . . das auch nichts so der Ca-
tholischen leer . . . widerwärtig . . . desgleichen auch nic<
190
schmählichs Pasquils ... in Track bracht . . . sondern den
verkauffern genommen . . » und so der Author gefeng-klich
angenommen etc. etc. Geben Augspurg am letsten Tag
Junii 1548.«
Die Zensur schleppte sich durch die Jahrhunderte bis
auf unsere Tage herab und ihre Vollstrecker haben damals
mit Kerker, Feuer, Schwert und in neuerer Zeit auch mit
der Kugel die Freiheit des gedruckten Wortes ztf unter-
drücken gesucht, ohne daß dies jemals gelungen ist.
Daß mit den Behörden in Sachen der Zensur und
wegen der Verbreitung anstößiger Schriften nicht zu
spaßen war, beweist das Schicksal des fahrenden Buch-
fuhrers Johann Herrgott, welcher um 1526 in Sachsen eine.
Flugschrift verbreitete: »Von der newen Wandlung eynes
Christlichen lebens«, »vmb welchs vffrurisch buchlein willen
er mit dem Schwerte alhir gericht. (Leipzig) Montag nach
Cantate (20. Mai) Anno Dom. 1527.« Das Schicksal Joh.
Phil. Palms, des Nürnberger Buchhändlers, welcher am
26. Aug. 1806 wegen einer von ihm verbreiteten Schrift:
»Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung« auf Befehl
Napoleons I. zu Braunau in Österreich erschossen wurde,
ist bekannt.
Nachstehend einige Beispiele, wie sich der Buchhändler
in seinen Katalogen zur Zensur stellt:
Burchardi, J., Diarium Innocentii VIIL, Alexandri VI.,
Pii III. et Julii IL tempora complectens. Comm. et monum.
quamplur. et arcannis adj. ab A. Gennarelli. Flor. 1854.
Nur pag. 1 — 320, soviel erschienen. Die Herausgabe des berühmten
Tagebuchs wurde wegen der Einzelheiten über Alexander VI. auf
päpstlichen Befehl eingestellt.
Dennler, A. (Landarzt zu Langenthai), Bürger Quixots aus
Uchtland sämtliche Werke. I. (einziger) Bd. 8°. London
1817. Br.
Auf der inneren Seite des Umschlages ist folgende Notiz: Kam nie
in d. Buchhandel, sondern wurde unterdrückt. Verfasser, ursprünglich
ein Schweizer Bauer, gest. 1820, verordnete im Testament, daß ihm
Hallers Restaurationswerk im Sarg unter den Hintern gegeben werden
sollte, welches auch erfüllt wurde.
Handbüchlein. Eyn kurtz hand- | buchlyn, für iun- | ge
Christen, souiel yhn zu j wissen von nöten. Johann.
Toltz. Wittemb. 1526. (Rhau.)
191
Auf der Titelrückseite befindet sich folgender Zensurvermerk: Joannes
Bugenhagen Pomer dem leser. Dis Buchlyn ist hie her gesand zu
drucken, darumb, nach gesetz diser Vniuersitet, Erst vberantwort dem
würdigen Herrn Magistro Hermanno Tulichio Rectori, der hat myr
befolen, das ich fleyssig richten solte, ob hirynne auch etwas were
wider die heyligen schrifft, dazu, ob es auch nutze zu drucken, das
hab ich nach geburlichem gehorsam, gerne gethan, Vnd sage, das ich
nach meynem vorstände anders nicht weys, denn das dis Buchlyn,
Gottlich vnd nutze sey. Es ist von vnser muntze, das ist, wie wyr
pflegen zu leren vnd schreyben. Datum Wittemberg. M. D. x. x. v.
Am dritten Montage ym Aduent (18. Dezember).
Leuchtkugeln. Randzeichnungen zur Gesch. d. Gegenwart.
Bd. I. — VII. (Nr. i — 168, Schluß) mit vielen Karikaturen
u. satyr. Holzschn. München 1848 — 51.
Die seltene politisch-humorist. -satyr. Zeitschrift wurde schon 1848
und später oftmals verboten, konfisziert und im Mai 1851 von der
Zensur unterdrückt.
Moser, F. K. v., Reliquien. Frankfurt 1756.
Diese erste Ausgabe wurde in Berlin öffentlich verbrannt.
Nevizanus, J., Sylvae nuptialis libb. VI., in quibus materia
matrimonii, dotium, filiationis, adulterii # etc. discuritur,
una c. remediis ad sedandum factiones Guelphorum et
Giebelinorum etc. Venetiis 1570.
Durch Wegwaschen der expurgierten Stellen früher überdeckenden
Tinte hie und da etwas wasserfleckig.
Proudhon, P. J., De la justice dans la revolution et dans
T^glise. Nouveaux principes de philosophie pratique.
3 vols. Paris 1858.
Ouvrage saisi. L'auteur a 6t6 condamn6 ä trois ans de prison et
4000 fr es. d'amende.
Prynne, William, The Histrio-Mastix, The Players Scourge
or Actor's Tragedie. London 1632, printed by E. A. and
W. J. for Michael Sparke.
Dieser über tausend Seiten starke Quartband war, wie der Titel
andeutet, gegen Theater und Schauspiel gerichtet. Er enthielt nichts,
was eine noch so empfindliche Regierung hätte beunruhigen können
und selbst der Zensor konnte nichts daran aussetzen, obgleich er
später erklärte, daß das Buch geändert worden wäre, nachdem er es
aus den Händen gegeben. Da es aber zufälligerweise eine Stelle über
den Besuch des Theaters durch Damen enthielt und weil die Königin
kurz zuvor einer Vorstellung beigewohnt hatte, nahm man an, daß
die betreffende Stelle darauf anspiele. Demgemäß wurden Prynne,
Sparke und die Drucker — deren einer William Jones war — ein-
gesteckt und 1633 vor der Sternkammer abgeurteilt. Die Drucker
scheinen so davongekommen zu sein; aber Prynne wurde zu tausend
192
Pfund St. Strafe verurteilt und seines akademischen Grades verlustig
erklärt; außerdem sollten ihm beide Ohren am Pranger gestutzt
werden und er den Rest seiner Tage im Gefängnis verbringen; Sparke
mußte fünfhundert Pfund zahlen und am Pranger stehen. Trotz seiner
Gefangenschaft fuhr Prynne fort, Schmähschriften zu schreiben. So
erschien 1637 seine berüchtigte Schrift: >Newes from Ipswich«, sechs
Quartblätter, für welche er zu weiteren fünftausend Pfund Strafe, zum
Verlust der noch übrigen Teile seiner Ohren und zur Brandmarkung
mit den Buchstaben S. L. (d. i. Scurrilous Libeller, Verfasser gemeiner
Schmähschriften) auf der Wange verurteilt wurde. Das Urteil wurde
am 30. Juni 1637 mit großer Unmenschlichkeit vollzogen.
Raynal, G. Th. f Histoire philosophique et polit. des £ta-
blissem. et du commerce des Europ6ens dans les deux
Indes. Geneve, Jean-L6onard Pellet 1780. 5 vols. in 4 ,
dont Tun forme Tatlas, compos6 de 49 cartes. (4 figures
par Moreau, grav6es par de Launay, Delignon, Duflos
et Simonet, et un tres beau portrait de Cochin, grav6
par de Launay.)
A cause de cet ouvrage l'auteur a ete decrete de prise de corps;
mais on lui a donne le temps de s'6vader et de se rendre aux eaux
de Spa. Voy. des plus amples details dans Peignot II. p. 71.
Reise über den Sund. Tübingen Cotta 1803.
Wurde s. Z. von Gustav IV. Adolf für Schweden verboten. Verfasser
soll Just. Kerner sein.
(Seiler, F.) Kaspar Hauser, der Thronerbe Badens. Paris
1840.
Höchst seltene erste Ausgabe. Die ganze Auflage derselben (2000
Expl.) wurde s. Z. von der badischen Regierung gekauft u. ver-
nichtet.
Index libror. prohib. Bei dieser Gelegenheit muß
auch der Verzeichnisse der in der katholischen Kirche ver-
botenen Bücher (Index librorum prohibitorum, Indices )
gedacht werden. Die ersten derartigen Verzeichnisse wurden
1524 — 40 in den Niederlanden unter Karl V., 1526 — 1555
in England unter Heinrich VIII. bekannt gemacht. Das
erste den Titel Index tragende Verzeichnis verbotener
Bücher erschien 1559 in Rom im Auftrage Pauls IV. und
hat drei Abteilungen; in der ersten stehen die Namen der
Schriftsteller, deren sämtliche über religiöse Dinge han-
delnde Schriften verboten sein sollten, in der zweiten Schriften,
die mit dem Namen der Verfasser erschienen sind, in der
dritten die anonymen. Dieser Index wurde von einer
Kommission des Tridentinischen Konzils revidiert, ergänzt,
verbessert, gemildert, mit zehn Regeln vermehrt und 1564
JNa'
herausgegeben. Dieser sogenannte Indes Tridentinus ist
die Grundlage aller folgenden römischen Indices. Er wurde
mit Zusätzen vermehrt 1570 in Amsterdam, 1581 inLissabon,
1582 in München, 1583 in Madrid gedruckt. Pius V. er-
richtete 1571 die Indexkongregation (congregaüo indicis),
die neben der Inquisition neue Bücherverbote erlassen und
neue Ausgaben des Index besorgen sollte. Neben den In-
dices prohibitorii, die nur Verzeichnisse verbotener Bücher
sind, erschienen im sechzehnten Jahrhundert auch einige
Indices expurgatorü, worin die Irrlehren enthaltenden Stellen
angegeben sind, die in den Büchern zu streichen oder zu
ändern sind, falls sie von Katholiken benützt werden dürfen.
Der neueste Index Librorum Prohibitorum Ssmi (D. N.)
Leonis XIII. iussu et auctoritate recognitus et editus prae-
mittuntur Constitutiones Apostolicae de examine et pro-
hibitione librorum erschien 1900 in Rom.
Druckursache. Die Veranlassung der Entstehung
eines Werkes darf von dem katalogisierenden Buchhändler
nicht unberücksichtigt gelassen werden. So ist z. B. irgend
ein Werk auf Befehl oder mit Unterstützung einer hohen
Persönlichkeit herausgegeben worden oder aus einer be-
stimmten Ursache privat gedruckt, nur in kleiner Auflage
für Mitglieder einer Familie oder eines Vereins hergestellt
und verschenkt, nur in geringer Zahl an Subskribenten
abgegeben oder bei amtlichen Publikationen nur hoch-
stehenden Personen, höheren Offizieren und Beamten zur
Verfugung gestellt und abgelassen worden. Einen besonderen
Platz nehmen auch die Veröffentlichungen verschiedener
Behörden. Gesellschaften und Vereine ein, die meist nur
an amtliche Stellen und Mitglieder abgegeben werden und
gewöhnlich nicht im Handel vorkommen. Nur einige
Beispiele: Academie des Bibliophiles, Camden Society,
Caxton Soc, Early English Text Society (E. E. T. S.),
Roxburghe Club, Abhandlungen der Seuckenbergischen
Naturforschenden Gesellschaft Frankfurt a. M., Schriften
:s Literarischen Vereins Stuttgart u. s. w.
ischiede, Eidgenössische. Amtliche Sammlung der älteren
Eidgenössischen Abschiede (1245— 1798). 21 Bde. —
Repertorium der Abschiede der Eidgenössischen Tag-
satzen 1803 — 1848. 3 Bde. — Amtl. Sammlung der
Akten aus der Zeit der Helvet. Republik 1798 — 1803.
194
Bd. i — 5. Bern 1858 — 1895. In 31 schonen Halbfranz-
banden mit doppeltem vergoldetem Rückenschilde. 4 .
Prächtiges Expl. dieses auf Anordnung der Bundesbehörden heraus-
gegebenen Quellenwerkes auf Velinpapier, wie es nur in wenigen
Explrn. hergestellt und noch nie ausgeboten wurde, auch kaum je
wieder vorkommen dürfte.
Armand-Dumaresq, Uniformes de la Garde imperiale en
1857, dessin6s sous la direction du g£n6ral de division
Hecquet d'apr&s les ordres de M. le mar6chal ministre
de la guerre* 55 planches colori6es et 5 tableaux de
texte. Paris, Imprimerie imperiale 1858. in-fol. imp.
Exemplaire splendide de cet ouvrage, qui n'a pas 6t6 mis en
librairie, mais seulement offert aux Grands-Officiers par le Ministere
de la Guerre.
Beger, Laur. (Daphn. Arcuarius), Betrachtung des in der
Natur- und göttl. Recht gegründeten Heiligen Ehe-
standes, in welcher die seither strittige Fragen Vom
Ehbruch, der Ehscheidung und sonderlich von den vielen
Weiber-nehmen vorgestellet werden. O. O. 1679. 4 .
Seltenes, auf Befehl des Kurfürsten Karl Ludwig v. d. Pfalz, wegen
dessen Neigung zur Baronin von Degenfeld zu Gunsten der Polygamie
verfaßtes Buch.
Cuno, J. G., Die Etrusker und ihre Spuren im Volk und
Staate der Römer. Graudenz 1888.
Bisher nicht in den Handel gekommen.
(Fassmann, D.) Der gelehrte Narr, oder gantz natürliche
Abbildung solcher Gelehrten, die da vermeynen alle
Gelehrsamkeit und Wissenschaften verschlucket zu haben.
4°. Freyung 1729.
Spottschrift auf Gundling, auf Befehl Friedrich Wilhelms I. von
Preußen geschrieben. Vergl. Heyse Nr. 1776.
Granier, M., Homoeolexique. Dictionnaire de m6dicine
selon T6cole homoeopathiste. 2 vols. gr. in- 8. Paris 1874.
A la suite de ddbats judiciaires, le livre a 6t6 retir6 du commerce.
(Kirchhoff, A.) warhafFtiger, grundtlicher u. getrewer
Bericht, wie vor Alters der guten Stadt Leyptzigk Rath
u. Eldiste zu Ehr u. frummen derselbigen gessen
u. truncken, was massen dannenhero die Collation, so
man nennet die Gelbe Suppen, ihren Vrsprung und Fort-
gang genommen. Lex. 8°. Leipzig 1877.
Humoreske auf archivalischer Grundlage; wurde nur verschenkt
195
Linde, A. van der, Geschichte der Erfindung der Buch-
druckerkunst. 3 Bde. Mit Portr. u. zahlr. Illustr. 4 .
Berl. 1886— 1887.
Die Veröffentlichung erfolgte mit Unterstützung des königl. preuß.
Kultusministeriums. Das umfassendste Werk über diesen Gegenstand.
Seidel, G. F., Die königliche Residenz in München. In
$2 Kupferstichen von E. Obermayer und 3 Farben-
drucken. Doppel-Fol. Leipz. 1880. In Mappe. Textband
hierzu: Geschichte der Residenz in München von ihren
frühesten Zeiten bis herab z. J. 1777, nach archi-
val. Quellen bearb. v. Chrn. Haeutle. Gr. 4 .
Mit Unterstützung Sr. Maj. des Königs Ludwig II. herausgegebenes
Prachtwerk. (Hierbei ist das verschiedene Format der Tafeln und
des Textes, sowie der Umstand zu beachten, daß das Werk auch
unter Haeutle aufzuführen und auf Seidel zu verweisen ist, wie
folgt : Haeutle, Chrn., Gesch. d. Residenz in München v. ihren frühesten
Zeiten b. herab z. J. 1777 s.: Seidel, G. F., Die kgl. Residenz in
München.)
Wurstemberger, L., Peter IL Graf von Savoyen, Mark-
graf in Italien, sein Haus und seine Lande. Ein Cha-
rakterbild des 13. Jahrh., diplomat. bearb. v. L. W. Mit
Urkundenbuch. 4 Bde. Bern 1856 — 1858.
Verdienstvolle Monographie, deren Erscheinen durch die Munifizenz
S. M. Königs Viktor Emanuel ermöglicht wurde. — Vergriffen.
Ysendyk, J. J. van, Documents class6s de l'art dans les
Pays-Bas du 10. au 18. si&cle, recueillis et reprod. par
Ysendyk. 10 ann6es avec 700 planches. Anvers 1 880 — 1 889.
Gr. in-fol.
Nicht im Handel; wurde nur in geringer Anzahl an Subskribenten
zum Preise von 1000 Frcs. abgegeben. Enthält: Balustrades, Broderies,
Chaires, Chässes, Chateaux, Cheminees, Clötures, Fonts, Halles, H6tels
de ville, Jubds, Lucarnes, Luminaires, Maisons, Meubles, Monuments
commemoratifs, Orfevreries, Portails, Portes, Retable, Sculptures,
Stalles, Tabernacles, Tombeaux, Ustensiles etc.
Herkunft. Auch das Woher seiner Erwerbungen
gibt dem Antiquar Anlaß zu Katalogvermerken, wie:
Doublette der Univ.-Bibl. zu Berlin; Aus der Bibliotheca
Colbertiana; Aus der Biblioth. d. Königs V.Württemberg;
de provenance royale; Aus der Biblioth. d. Augustiner-
klosters zu Memmingen; Das wohlerhaltene Expl. stammt
aus Karajans Biblioth. und enthält auf dem Vorsatzblatte
eine ausführliche Beschreibung der später erschienenen
Ausgaben von der Hand Karajans (Gemeint ist: Wagner
13*
196
v. Wagenfels, H. J., Ehren- Ruff Teutschlands, der Teutschen
und Ihres Reichs. Wienn 1691); Lexers Exemplar; Das
Expl. stammt aus dem Nachlasse von K. Mayer v. Mayer-
feld und rührt das Kolorit der Tafeln wahrscheinlich von
seiner kundigen Hand her.
Nachschlagebücher. Von größter Wichtigkeit ist
für den Antiquar, Buchhändler und Bibliophilen ein reich-
liches bibliographisches Handwerkszeug und die Fähigkeit,
dasselbe zweckentsprechend zu benützen. In erster Linie
ist ein vollständiges Exemplar der Bücherverzeichnisse
von Heinsius, Hinrichs oder Kayser für. den täglichen
Gebrauch nötig. Diese Verzeichnisse umfassen aber nur
die deutschen Werke der neueren und neuesten Zeit. Es
muß also noch eine ganze Reihe anderer Bibliographien
und Verzeichnisse herangezogen werden, wenn ein Werk
abzuschätzen ist, oder wenn eine ausführliche Beschreibung
durch Verweise auf bestimmte Bibliographien erspart
werden soll, oder wenn bei Vergleichung eines Exemplars
Verschiedenheiten mit den eingesehenen Bibliographien zu
Tage treten. Die Verweise auf gewisse Bibliographien
haben öfter ihr Mißliches; denn dadurch wird zuweilen
dem betreffenden Werke ein Schein der Seltenheit bei-
gelegt, der ihm vielleicht gar nicht zukommt oder dem
betr. Käufer steht die angezogene Bibliographie nicht zur
Verfügung. Das sachgemäße Katalogisieren eines Buches
erfordert neben der genauen Beachtung der bibliographi-
schen Regeln auch das gründliche Studium einer großen
Zahl von Büchern der verschiedensten Art und der ver-
schiedenen Zeitabschnitte. Zur Vergleichung und Feststellung
der verschiedenen Einzelheiten gehören also in die Hand-
bibliothek des Bibliographen : die hauptsächlichsten Werke
über Bibliographie, Geschichte und Technik der Druckkunst
und des Buchhandels, Kataloge aller Art von Bibliotheken,
Buchhändlern, Auktionen, Wörterbüchern der Biographie,
Geographie, Geschichte und der verschiedenen Sprachen.
Der Buchhändler und Bibliophile können nie genug Kata-
loge besitzen und durchstudieren. Nur durch sorgfaltige
Prüfung vieler Kataloge läßt sich jene Kenntnis der Bücher
und ihres Handels wertes erwerben, die für einen Biblio-
graphen und Bibliophilen notwendig ist.
Katalogvermerke: *Hain 15. 594 zählt 76 statt 77 gedr.
BU. Graesse VI 182. Proctor 744; Brunet unbekannt; Fehlt
197
bei Hayn ; Von Goedeke nicht aufgeführt ; Vergl. üb. d. äußerst
seltene- Satire Hayn S. 168; Sehr selten, weder Brunet
noch Graesse bekannt, nur von Vinet auf S. 101 citiert;
Von Graesse unter Caron aufgeführt; der Titel trägt aber
deutlich und richtig die Quelle, aus der das Ruch stammt,
seine Anmerkung ist also ganz hinfallig; Gute alte Ab-
drücke. Das Buch hat 52 Blatt, nicht 32 wie Bruneis
Kollation besagt ; Hain 14.951, der das Buch nicht gesehen,
schreibt es Lucas Zcisenmair in Augsburg zu. Dieser
Irrtum ist dadurch entstanden, daß er den Titel nach
Panzer 424 abgeschrieben und das Kolophon von Panzer
433 hinzugefügt hat.
Erhaltung und Ausbesserung. Zur Erhaltung des
Buches ist hauptsächlich frische Luft und Reinlichkeit
notwendig. Die größten Feinde des Buches sind Feuchtig-
keit, Hitze, Ratten, Mäuse, Bücherwürmer und anderes
Ungeziefer. Feuchtigkeit wird durch häufiges Lüften an
trockenen warmen Tagen oder durch mäßiges Heizen ver-
trieben, Ratten und Mäuse durch Verstopfen der Löcher,
Aufstellen von Fallen, Gift etc. Auf die Mitwirkung einer
Katze wird man hierbei wegen etwaiger Verunreinigungen
besser verzichten. Bücherwürmer sind die grausamsten
Zerstörer von Büchern älterer Zeit, während sie bei dem
modernen, durch so und so viel Chemikalien getauchten
Papier beinahe eine Seltenheit geworden sind. Der Bücher-
wurm schont nicht Einband und Inhalt, auch das Holz-
werk läßt er nicht unangetastet. Hier hilft nichts, als
öfteres Ausklopfen, Abwischen und Abbürsten der
Bücher an schönen warmen Tagen. Goldschnitt sollte
sehr vorsichtig mit einem weichen Tuche abgewischt
werden.
Die Kunst, Bücher auszubessern ist für den Nicht-
fachmann, selbst wenn er alle Vorschriften auf das ge-
naueste ausfuhrt, stets eine sehr zweifelhafte Sache. Man
sollte also, um vielleicht ein paar Pfennige zu sparen,
solche Arbeiten nicht selbst vornehmen, sondern sie von
einem darin geübten Fachmann ausführen lassen. Ist dieser
besonders darauf geübt und vertrauenswürdig, so wird
man jedenfalls besser tun, einige Mark auszugeben, als
wenn man die Ausbesserung eines wertvollen Werkes
oder Stiches selbst besorgt und den Schaden noch größer
macht.
198
Beim Ausbessern von Büchern wird es sich haupt-
sächlich darum handeln, die durch Risse, Locher u. s. w.
entstandenen Beschädigungen durch unterklebtes Papier
zu beseitigen, lose Blätter mittelst Falzes wieder einzu-
kleben und Flecke aller Art zu entfernen.
Das Auffrischen und Ausbessern der Einbände ist am
besten einem Buchbinder zu überlassen. Sind alte Ein-
bände steif und ungelenkig geworden, so können sie mit
Vaselin eingerieben werden, besonders Saffian- und Kalb-
lederbände. Brüche im Leder, Sprünge oder sonstige
mechanische Beschädigungen sollten sorgsam mit Kleister
ausgefüllt und das ganze nach dem Trocknen mit einem
Schwamm und geschlagenem Eigelb überfahren werden.
In manchen Fällen kann auch ein heißer Glättkolben gute
Dienste tun. Saffian- und Chagrinleder, welches schmutzig
geworden, reinigt man mit einem Schwämme, welcher in
lauwarmes Wasser getaucht ist, dem einige Tropfen Essig-
oder Salzsäure zugesetzt sind. Der rein ausgewaschene
Schwamm wird mit der Lösung befeuchtet und unter An-
wendung eines Handgriffes fest ausgedrückt, so daß er
ungefähr wie Gummi elasticum wirkt. Der Schwamm darf
also nicht naß, sondern nur feucht sein.
Kaffeeflecke, Obstflecke, Tabaksaftflecke entfernt
man aus Papier am besten durch ein Chlorkalkbad. Zu
diesem Zwecke löst man je nach der Größe des Papieres
2 5 — 3° 9 Chlorkalk in warmem Wasser auf und verrührt
den Chlorkalk so, daß kein Klümpchen mehr im Wasser
zu sehen ist. Hierauf legt man das Papier einige Minuten
in die lauwarme Lösung und spült es dann mit kaltem
reinem Wasser, welchem etwa 20 g doppelkohlensaures Na-
tron beigegeben sind, wiederholt ab, worauf es am besten
zwischen reinem Fließpapier getrocknet wird. Die meisten
Schmutzflecke in Büchern können durch Auswaschen mit
Chlor wasser entfernt werden. In schwierigeren Fällen nimmt
man verdünnte Salzsäure anstatt Chlorwasser oder eine
Mischung von beiden. Das betreffende Papier wird solange
in die Flüssigkeit gelegt, bis man sieht, daß die Flecke ver-
schwinden. Alsdann legt man dasselbe in frisches Wasser,
welches mehrmals abgegossen und durch frisches ersetzt
werden muß. Dies gilt für alle Fälle, da sowohl Chlor als
Salzsäure, noch mehr aber eine Mischung beider, das Papier
in kurzer Zeit zerstören würden. Handschriften oder Bücher
M
3
199
it Randbemerkungen in Tinte dürfen nur mit einer warmen
launauflösung behandelt werden. Er ist überhaupt dringend
zu raten, sich vor Anwendung eines chemischen Stoffes
erst zu überzeugen, ob derselbe den Druck nicht angreift
oder die schwarze Farbe auflöst. Wo es also nicht nötig
ist, sollen bedruckte Stellen von Chemikalien nicht berührt
werden.
Fett- oder Wachsflecke im Innern des Buches können
leicht entfernt werden entweder durch Überfahren der
Stelle mit einem heißen, mit Seidenpapier unterlegten Eisen
oder durch Betupfen mit Äther oder Benzin. Gegen Ölflecke
eignet sich Schwefeläther am besten. Flecke auf dem
Leder können ähnlich, aber mit größerer Vorsicht be-
handelt werden. Ein weiteres Mittel zur Entfernung von
Fettflecken aus Papier ist eine Mischung von Benzol und
Magnesia, die man auf den Fleck bringt und dort trocknen
läßt. Ein anderes Mittel: Man legt unter das Blatt, auf
welchem sich der Fettfleck befindet, ein benzinfeuchtes
weißes Löschblatt, tränkt einen Wattebausch mit Benzin,
tupft ihn in feines Specksteinpulver und verreibt die Masse
kräftig auf dem Fettfleck. Wenn das Benzin verdunstet ist,
ist auch der Fleck verschwunden. Der Speckstein wird
fortgeschüttelt.
Tintenflecke entfernt man aus Papier durch folgende
Mittel: 20 ij Chlorkalk und 80;; destilliertes Wasser werden
bis zur Lösung geschüttelt, einige Zeit stehengelassen, die
Flüssigkeit in ein dunkles (blaues) Fläschchen ab-
egossen und dieser Flüssigkeit 5 ;/ Essigsäure zugemischt,
"m Schriftzüge etc. zu entfernen, werden dieselben mit
einem feinen Haarpinsel mit der Flüssigkeit bestrichen,
mit Fließpapier abgepreßt und getrocknet. Durch dieses
Verfahren entstehen keine Radierungen im Papier. Man
.ehme ein wenig Oxalsäure oder Salzsäure und verdünne
mit etwas Wasser. Mit dieser Flüssigkeit bestreiche
die befleckte Stelle mit einem Kameelhaaqiinsel und
je ein Stück Fließpapier darauf. Wird dies zweimal
iederholt, so wird jede Spur der Tinte verschwunden sein,
mische gleiche Teile gepulverten Galmei (Zinkspat),
ochsalz und Bergalaun, koche die Ingredienzien in weißem
"ein eine halbe Stunde lang in einem neuen glasierten Töpf-
Mit einem in diese Flüssigkeit getauchten Schwämme
sen sich die Tintenflecke augenblicklich wegwischen.
200
Bibliographisches System. Die Bibliographie
(Bücherbeschreibung, Bücherkunde , Bibliognosie, Biblio-
logie) ist diejenige Wissenschaft, die sich mit der Auf-
zählung der schriftstellerischen Erzeugnisse aller Völker
und Zeiten beschäftigt. Die Bibliographie, der Apparatus
literarius oder nach F. A. Ebert der Codex diplomaticus
der Literaturgeschichte, verzeichnet die literarischen Er-
scheinungen titelmäßig nach dem Alphabete der Verfasser
oder Ordnungswörter alphabetisch, oder nach den einzelnen
Fächern der Wissenschaft systematisch, oder nach der Zeit
des Erscheinens chronologisch, entweder mit oder ohne Be*
urteilung des Wertes der Bücher. Die Bibliographie läßt
sich in eine reine und angewandte unterscheiden. Die reine
Bibliographie zeigt, was überhaupt gedruckt oder geschrie-
ben worden ist, die angewandte dagegen berücksichtigt
auch äußere Umstände, z. B. Art und Weise der Her-
stellung, Material, Ausstattung, Alter, Erhaltung, Schick-
sal, Besonderheiten, Vorzüge und Fehler des Buches. Die
angewandte Bibliographie nimmt Rücksicht auf die Sammler
und Liebhaber.
Die bibliographischen Werke oder Bibliographien ver-
zeichnen: i. die gesamte Literatur aller Zeiten, Länder
und Wissenschaften; 2. eine Auswahl der hervorragenderen
Werke aller Zeiten, Länder und Wissenschaften; 3. die
literarischen Erzeugnisse eines bestimmten Zeitabschnittes;
4. die literarischen Erzeugnisse eines bestimmten Landes;
5. die literarischen Hervorbringungen der einzelnen Wissen-
schaften; 6. die Schriften einzelner Herausgeber oder
Gruppen von Herausgebern und die Schriften über die-
selben u. s. w. (Goethe, Schiller, Luther, Shakespeare, Au-
gustiner, Benediktiner, Jesuiten, Elzevire etc.); 7. seltene
und kostbare Bücher, die hauptsächlich für den Biblio-
philen Interesse haben (Inkunabeln, verbotene, erotische
Bücher etc.); 8. die neuesten Erscheinungen bestimmter
Zeitabschnitte (tägliche, wöchentliche, monatliche, viertel-
jährliche, halbjährliche) und sonstige Verzeichnisse.
Die Ordnung der Titel nach Wissenschaften kann auf
verschiedene Weise oder nach verschiedenen bibliogra-
phischen Systemen erfolgen und wird sich stets nach ört-
lichen und individuellen Bedürfnissen richten, wie es auch
bis heute noch keinem Systeme gelungen ist, zu allgemeiner
Anerkennung, beziehungsweise Anwendung zu gelangen.
du
bli;
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W,
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we
201
Das erste Beispiel einer Klassifikation finden wir, wie
,d\v. Edwards in seinen Memoire of Libraries vol. II. Lon-
don 1859 mitteilt, in dem Verzeichnisse der Klosterbibüo-
thek von St. Riquier A. D. 831. Dasselbe hat fünf Ab-
teilungen: 1, Bibeln und Bibelkommentare; 2. Kirchen-
väter; 3. Grammatiker; 4. Historiker; 5. Kirchenagenden.
Die Bibliothek zu St. Emmeran in Regensburg- war so
reich an Manuskripten, daß der 1347 zusammengestellte
Katalog derselben nach systematischer Ordnung abgefaßt
und in sieben Klassen eingeteilt werden mußte. Die Ma-
nuskripte sind nach dem Kataloge auf 32 Pulpita (schräge
Pulte) in folgender Ordnung verteilt gewesen: 1 — 2. Libri
textum BibHae; 3., 4.. 5., 6. Divers! expositores super
Biblia; 7. — 15. Doctores (antiquiores); 16. Libri Historiarum;
17.— 20. Libri diversorum doctorum (recentiorum); 21. — 23.
Libri juris (canonici); 24. Libri diversorum; 25. Libri juris
(civilis et canonici); 26.— 2g, Libri artium; 30. Libri de
diversa materia; 31. Libri Omelianim et Passionalia; 3z. Bi-
blia in partibus. In der Folge nannte man die in irgend
:iner Klassifikation von Handschriften oder gedruckten
"erken beobachtete Ordnung ein bibliographisches System.
Das erste Verzeichnis gedruckter Bücher, welches sich
em Charakter einer bibliographischen Klassifikation nähert,
dasjenige, welches Aldus Manutius 1498 auf einem
:inzigen Bogen gab, eine Liste von Libri Graeci impressi,
welche 14 in 5 Klassen geteilte Artikel enthält: 1. Gram-
matica; 2. Poetica; 3. Logica; 4. Philosophia; 5. Sacra
Scriptura. In der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts (1546)
war ein Katalog von Robert Stephanus in 1 4 Klassen ein-
geteilt: j. Hebraca; 2. Graeca; 3. Sacra; 4. Prophana;
Grammatica; 6. Poetica; 7. Historica; 8. Rhetorica;
Oratoria; 10. Dialecrtca; 11. Philosophica; 12. Arith-
metica; 13. Geometrica; 14. Medica.
Das erste bibliographische System wurde 1548 von
Konrad Gesner veröffentlicht: Pandectarvm sive Parti-
tionum uniuersalium Conradi Gesneri libri XXI. Tigvri
excvd. Froschouerus. Fol. 1548. 6 nichtnum. u. 375 num.
Bll. Philosophia — schreibt der Verfasser, der mit dieser
Benennung die gesamten Wissenschaften bezeichnet —
comprehendit artes et scientias A. Praeparantes, a) Neces-
sarias, a) Sermocinales: 1. Grammaticam, 2. Dialecticam,
3. Rhetoricam, 4. Poeticam; ß) Mathematicas: 5. Arith-
202
meticam, 6. Geometricam, 7. Musicam, 8. Astronomiam,
9. Astrologiam; b) Ornantes: 10. Historiarum cognitionem,
11. Geographiam, 12. Diuinationes et magiae cognitionem,
i3.Variam de artibus illiteratis cognitionem. B. Substan-
tiales: 14. Physicam, 15. Metaphysicam et Theologiam
gentilium, 16. Ethicam, 17. Oeconomicam, 18. Politicam,
19. Jurisprudentiam, 20. Medicinam, 21. Theologiam Chri-
stianam.
Es gibt gegen 130 bekannte bibliographische Systeme,
welche allen Jahrhunderten angehören: 1 dem 14. Jahr-
hundert, 1 dem 15., 10 dem 16., 17 dem 17., 25 dem 18.
und 76 dem 19. Jahrhundert. Von diesen Zahlen sind 46
deutsche, 41 französische, 14 englische, 14 italienische,
4 spanische, 2 belgische, 2 arabische, 2 russische, 1 schwei-
zerisches, 1 holländisches, 1 dänisches und mehrere ameri-
kanische.
Eine kritische Aufzählung der wichtigsten biblio-
graphischen Systeme bis zum ersten Jahre des 19. Jahr-
hunderts haben Feignot, Achard, Hörne, Constantin, Ed-
wards und in neuerer Zeit Collan, Viges und Petzholdt
versucht.
Die bis jetzt aufgestellten bibliographischen Systeme
kann man in philosophische und utilitarische teilen; kein
System hat indes bis jetzt die gewünschte Vollkommenheit
erreicht, vielleicht weil es unmöglich ist, sie zü f ' erreichen.
In den meisten Fällen hat es sich als schwierig erwiesen,
eine Übereinstimmung zwischen den Hauptfächern und den
unzähligen Unterabteilungen zu erlangen. Philosophische
Systeme haben gewöhnlich den Fehler, daß sie bei dem
Leser eine sehr große Geneigtheit voraussetzen, mit dem
Geiste des Verfassers in Beziehung zu treteä, d. h. eine
über dem gewöhnlichen Maßstabe stehende Kraft der In-
telligenz; andrerseits bieten die utilitarischen Systeme,
obwohl sie vielleicht nicht eine streng wissenschaftliche
Ordnung einhalten, wenigstens in klarerer Ordnung eine
Folge methodisch klassifizierter Ideen.
Von den utilitarischen Systemen ist das Brunetsche Sy-
stem von 18 10 noch heute in großem Ansehen, da es
sowohl auf eine große Bibliothek, als auf eine kleine
Büchersammlung angewendet werden kann und seine Ab-
teilungen nach Erfordernis erweitern oder zusammenziehen
läßt. Brunets System hat die fünf großen Klassen: Theo-
203
logie, Jurisprudenz, Wissenschaft und Kunst, Schöne Wissen-
schaften, Geschichte. Diese zerfallen in folgende Zweige:
Theologie: I. Heilige Schrift. II. Liturgien. III. Konzile.
IV. Kirchenväter. V. Theologen. VI. Sonderbare Mei-
nungen. VII. Jüdische Religion. VIII. Religionen des
Ostens. IX. Anhang zur Theologie.
Jurisprudenz: Einführung. I. Naturrecht und Völkerrecht.
II. Verfassungsrecht. III. Privat- und Strafrecht. IV. Ka-
nonisches oder Kirchenrecht.
Wissenschaft und Kunst: I. Philosophische Wissen-
schaften. IL Physik und Chemie. III. Naturwissenschaft.
IV. Medizin. V. Mathematik. VI. Anhang zu den Wissen-
schaften. VII. Künste. VIII. Mechanik und Handwerk.
IX. Gymnastische Übungen.
Schöne Wissenschaften: I. Linguistik. IL Rhetorik.
III. Poesie, i . Einführung und allgemeine Abhandlungen
über die Poesie. 2. Dramatische Poesie. IV. Prosa-
dichtung mit Anhang. V. Philologie. VI. Dialoge etc.
VII. Epistolographen. VIII. Polygraphen. IX. Sammlung
von Werken und Auszügen von verschiedenen Ver-
fassern. Miscellaneen.
Geschichte: I. Geschichtliche Prolegomena. II. Alte und
neue Universalgeschichte. III. Geschichte der Religionen
und des Aberglaubens. IV. Alte Geschichte, nebst An-
hang. V. Neue Geschichte. VI. Geschichtliche Paralipo-
mena. — Ferner: Miscellaneen und encyklopädische
Wörterbücher. Die hauptsächlichsten literarischen, wissen-
schaftlichen und politischen Zeitschriften.
Die einzelnen Zweige zerfallen wieder in verschiedene
Abteilungen und Unterabteilungen. Die Unterabteilungen
werden nur bei der Verzeichnung einer großen Bibliothek
oder einer speziellen Sammlung zur Anwendung kommen.
In Amerika ist das Dezimalsystem von Melvil Dewey
weit verbreitet. Nach dem Dewey'schen System wird die
Literatur in 10 Hauptgruppen eingeteilt, die mit den Ziffern
o — 9 bezeichnet werden: o Allgemeines, 1 Philosophie,
2 Religion, 3 Soziologie, 4 Philologie, 5 Exakte Wissen-
schaften, 6 Nützliche Künste, 7 Schöne Künste, 8 Lite-
ratur, 9 Geschichte und Geographie. Nun kann jede Gruppe
wieder in zehn Abteilungen und jede Abteilung in weitere
204
zehn Abteilungen zerlegt werden, so daß also der größten
Spezialisierung Rechnung getragen ist. Jede einzelne Ab-
teilung hat ihre bestimmte Nummer, so daß z. B. eine
Spezialbibliographie über sächsiche Geschichte die Be-
zeichnung 016.943.21 erhalten würde.
Hinrichssche Verzeichnisse. Die Erscheinungen
des deutschen Buchhandels werden seit über einem Jahr-
hundert von der J. C. Hinrichsschen Buchhandlung in Leip-
zig katalogisiert. Die Neuigkeiten werden von ihr in dem
an allen Wochentagen erscheinenden Börsenblatt für den
deutschen Buchhandel unter der Abteilung: Erschienene
Neuigkeiten des deutschen Buchhandels täglich bekannt-
gegeben und außerdem in den nachverzeichneten von der
Hinrichsschen Buchhandlung herausgegebenen Biblio-
graphien die Literatur der betreffenden Zeitabschnitte zu-
sammen gestellt :
Wöchentliches Verzeichnis der erschienenen und der
vorbereiteten Neuigkeiten des deutschen Buchhandels.
Nach den Wissenschaften geordnet und mit Registern
nach Verfassern und Stichworten zu jeder Nummer.
61. Jahrgang, 1902, 52 Nummern.
Monats-Register. Nach Verfassern und Stich worten ge-
ordnet. Unberechnete Beigabe zum Wöchentlichen Ver-
zeichnis.
Vierteljahrs-Katalog der Neuigkeiten des deutschen
Buchhandels. Nach den Wissenschaften geordnet. Mit
alphabetischem Register. 57. Jahrgang, 1902, 4 Hefte.
Hinrichs' Halbjahrs-Katalog der im deutschen Buch-
handel erschienenen Bücher, Zeitschriften, Landkarten etc.
Mit Registern nach Stichworten und Wissenschaften,
Voranzeigen von Neuigkeiten, Verlags- und Preis-
änderungen. Jedes Jahr bringt zwei Halbjahrs-Kataloge,
welche im ersten Teil das alphabetische Verzeichnis der
Titel, im zweiten das nach Stichworten geordnete Re-
gister, die wissenschaftliche Übersicht des betreffenden
Halbjahres, die Voranzeigen, Verlagsänderungen und
Nachträge enthalten.
Fünfjahrs-Kataloge. Um das zeitraubende Nachschlagen
älterer Werke in den Halbjahrskatalogen möglichst zu ver-
ringern, sind von der Hinrichsschen Buchhandlung die
■ — -•
205
Titel der in zehn Bänden oder fünf Jahrgängen des Halh-
jahrs-Katalogs verzeichneten Werke in ein Alphabet
zusammengefaßt worden. Von den so entstandenen
Fünfjahrs-Katalogen sind bis jetzt folgende erschienen:
Bd. I. — III. 185 1 — 1865. Bearb. von Ad. Buchung und
Ed. Baldamus. In einem Band
und in einem Alphabet. 1875.
Bd. IV. 1866— 1870. Bearb. von Ad. Büchting. 1871.
Bd. V. 1871 — 1875. Bearb. von Rieh. Haupt. 1876.
Bd. VI. 1876— 1880. Bearb. von Rieh. Haupt. 1881.
Bd. VII. 1881-^1885. Bearb. von Rieh. Haupt. 1886.
Bd.VTIL 1886 — 1890. Bearb. von Rieh. Haupt und H.
Weise. 1891 — 1892.
Bd. IX. 1891 — 1895. Bearb. von Heinr. Weise. 1896.
Bd. X. 1896 — 1900. Bearb. Von Heinr. Weise. 1901.
Repertorium über die nach den halbjährlichen Verzeich-
nissen erschienenen Bücher, Landkarten etc. Nach den
Wissenschaften geordnet. Je zehn Halbjahrs-Kataloge oder
ein Fünfjahrs-Katalog sind in einem Repertorium enthalten.
Erschienen sind:
1857 — 1861. Bearb. von Ad. Büchting. 1863, 2. Aufl. 1867.
1862 — 1865. Bearb. von Ad. Büchting. 1866.
1866 — 1870. Bearb. von Ad. Büchting. 1871.
1871 — 1875. Bearb. von Ed. Baldamus. 1877.
1876 — 1880. Bearb. von Ed. Baldamus. 1882.
1881 — 1885. Bearb. von Ed. Baldamus. 1886.
Von dem Hinrichsschen Halbjahrs-Katalog ist Anfang
1902 die 207. Fortsetzung erschienen, welche das 2. Halb-
jahr 1901 umfaßt.
Die im Halbjahrs-Katalog vor den einzelnen Titeln
stehenden Bruchzahlen z. B. (99/2) weisen darauf hin, daß
der vorher erschienene Teil, Band, Jahrgang etc. des be-
treffenden Werkes in dem angegebenen Jahrgange des
Hinrichsschen Halbjahrs- Katalogs aufgeführt ist, also 99/2
= 1899 II. Halbjahr, n vor einem Preise (nette) bedeutet,
daß derselbe im Auslande unter Umständen erhöht werden
muß, bei nn oder nnn muß der Preis gegebenen Falls auch
im Inlande erhöht werden, d. h. also das betreffende Werk
wird nur mit 25% oder mit noch geringerem Rabatt ge-
206
liefert, f vor dem Preise bedeutet den durch Aufschlag-
gebildeten Ladenpreis. Es werden nur Ladenpreise in Mark
und Pfennigen angesetzt.
In dem Register bedeutet: Hinweis auf den Text des
Halbjahrs-Katalogs, s. oder s. a. = siehe, siehe auch die an-
geführte andere Stelle des Stichwortregisters, z. B. : Abwässer
s. a. Kanalisation ; f vor dem Verfassernamen bedeutet einen
katholischen Verfasser; * bei medizinischen Werken, daß
sie volkstümlich geschrieben sind; (B) für Bürgerschulen,
(G) für Gymnasien, (H) für höhere Schulen, (L) für Lehrer,
(M) für Mittelschulen, (Md) für Mädchenschulen, (N) für
niedere Schulen, (P) für Präparandenanstalten, (R) für Real-
schulen und Realgymnasien, (S) für Schulen, (Sem.) für
Seminare, (V) für Volksschulen, (Z) Zeitschrift.
Zeitschriften, Kalender, Jahrbücher u. dergl. periodi-
sche Schriften sind im Register des Halbjahrs-Katalogs
nur am Schlüsse jeder Abteilung in der »Wissenschaft-
lichen Übersicht« zusammengestellt. Die Erscheinungen aus
folgenden Gebieten sind ebenfalls nur in der »Wissenschaft-
lichen Übersicht« aufgeführt, dort aber nach Stich Worten
geordnet: Adreßbücher (XVII i), Andachtsbücher (II 5 c),
Bilderbücher (VII 5 a), Bühnendichtungen (XV 5), Erzählende
Dichtungen (XV 3), Erbauungsschriften (II 5 c), Erzählungen
(XV 3), Gedichte (XV 2), Jugendschriften (VII 5 ab), Geist-
liche Lieder (II 5 c), Novellen (XV 3), Predigten (II 5 b),
Romane (XV 3), Volkserzählungen (XV 4), Erbauliche Vor-
träge (II 5 b). Im I. Teil des Katalogs, dem Text, sind
natürlich alle Titel ausnahmslos im Alphabet aufgeführt.
Der Hinrichssche Halbjahrs-Katalog gibt alle Titel un-
verkürzt wieder; das Manuskript des Katalogs wird am
30. Juni und am 31. Dezember abgeschlossen.
Verzeichnisse für den täglichen Gebrauch.
Die Hinrichsschen Verzeichnisse oder die Heinsius-
schen, oder Kayserschen Bücherverzeichnisse sind also in
einem nur einigermaßen gut geleiteten Sortiment als unbe-
dingt notwendiges bibliographisches Handwerkszeug unent-
behrlich. Für die neueste Literatur wird der rationelle Sor-
timenter die Georgschen Schlagwortkataloge schwerlich
missen wollen. Für die Weltliteratur und die neuere und
neueste deutsche schönwissenschaftliche Literatur leisten
Othmers Vademecum (in 5. Aufl. hrsg. v. Fr. J. Klee^
207
meier), Kürschners Literaturkalender und die Brümmerschen
Verzeichnisse der deutschen Dichter und Prosaisten des
18. und 19. Jahrhunderts wertvolle Dienste.
Für den täglichen und stündlichen Gebrauch sind die
Lagerkataloge und wissenschaftlich geordneten Verzeich-
nisse der Barsortimente von Volckmar, Staackmann,
Koehler u. s. w. stets zur Hand zu halten, wie auch die
Verzeichnisse von Schulbüchern, populärer Literatur, Ka-
lendern u. s. w., welche die Großsortimenter Streller, Maier,
Stiehl, Busch etc. veröffentlichen, gelegentlich gute Dienste
leisten werden. Verzeichnisse von Lehrmitteln, Musikalien,
Kunstsachen finden sich in der Übersicht der bibliogra-
phischen Literatur. -<•
Die Verlagskataloge der deutschen Verleger, welche
durchgängig unentgeltlich und mit größter Bereitwilligkeit
abgegeben werden, dürfen unter keinen Umständen in der
Geschäftsbibliothek des Sortimenters fehlen. Da die Verlags-
kataloge meist mit großer Ausführlichkeit bearbeitet und
mit erläuternden Bemerkungen, Zusätzen, Urteilen, Bezugs-
bedingungen etc. versehen sind, so wird sich der Sorti-
menter manche unnötige Arbeit ersparen und oft rascher
zum Ziele kommen, wenn er die Verlagskataloge fleißig
benützt.
Für den deutschen Buchhandel wird das bibliographi-
sche System der Hinrichsschen Verzeichnisse in erster Linie
in Betracht kommen. Nach demselben erfahren die Wissen-
schaften folgende, Einteilung:
I. Allgemeine Bibliographie, Bibliothekswesen, Ency-
klopädien, Sammelwerke, Universitätswesen, Schriften
gelehrter Gesellschaften, Gesamtwerke.
1. Allgemeine Bibliographie, Bibliothekswesen.
2. *Encyklopädien, * Sammelwerke.
3. Universitätswesen , * Schriften gelehrter Gesell-
schaften. (Studentenwesen s. XVIII.)
4. * Gesamtwerke.
* Soweit ausschließlich einer Wissenschaft zuge-
hörig, siehe diese.
IL Theologie.
(f bezeichnet katholische Werke.)
1. Allgemeines, Encyklopädie, Geschichte der theolo-
gischen Wissenschaften.
208
2. Exegetische Theologie.
Ausgaben, Übersetzungen und Auslegungen der
Bibel und ihrer Teile, biblische Philologie, Konkor-
danzen, Exegese, Kritik, Hermeneutik, biblische Ge-
schichte, biblische Theologie, biblische Archäologie.
3. Historische Theologie.
Ausgaben der Kirchenväter, Kirchen- und Dogmen-
Geschichte, kirchliche Kunst und Kunst- Archäologie,
Ordenswesen und Heiligengeschichte, Biographien,
Briefwechsel, Geschichte der Gegenwart, Berichte
über Versammlungen und Vereine.
4. Systematische Theologie.
Dogmatik, Ethik, Apologetik, Religionsphilosophie,
Vergleichende Religionswissenschaft , Symbolik,
Irenik.
5. Praktische Theologie.
a) Allgemeines, Liturgik, Kirchengesang, Gesang-
bücher, Homiletik, Katechetik, Kirchen Verfassung,
Kirchenpolitik. (Kirchenrecht s. III 2.)
b) Predigten, erbauliche Vorträge. (Besonders für
Geistliche s. II 5 a und im ersten Register unter
Predigten.)
c) Erbauungsschriften , Andachtsbücher , geistliche
Lieder. (Für die Jugend s. VII. 4 a.)
b) c) nach Stichworten geordnet.
d) Äußere und innere Mission.
6. Jüdische Theologie.
III. Rechts- und Staatswissenschaft.
1. Allgemeines, Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie,
Römisches Recht, Völkerrecht.
2. Kirchenrecht, Privatrecht, Prozeß, Staatsrecht, Straf-
recht.
3. Handelsrecht, Seerecht, Wechselrecht und Patent-
wesen.
4. Gesetzeskunde (Texte und Kommentare).
5. Verwaltung.
a) Allgemeines, Finanz-, Steuer-, Zoll-,Versicherungs-,
Konsulatswesen.
b) Polizei, Feuerwehr.
209
6. Volkswirtschaft , Sozial Wissenschaft , Frauenfrage
(s. a. XII i).
7. Innere und äußere Politik, politische Tagesfragen
(s. a. II 5 a X 2).
8. Statistik, Staatshandbücher,
IV, Heilwissenschaft.
(* bezeichnet populäre Werke.)
1. Allgemeines, Anthropologie, medizinische Geogra-
phie, Geschichte der Medizin, medizinische Natur-
wissenschaften.
2. Arfatomie, Physiologie, Biologie, Bakteriologie.
3. Pharmakologie (s. a. V6), Toxikologie, Hydrologie,
Balneologie, Kurorte.
4. Pathologie, Therapie, Hypnotismus.
5. Gynäkologie, Geburtshilfe, Kinderkrankheiten.
6. Chirurgie, Orthopädik (Heilgymnastik), Augen-,
Ohren-, Sprach- und Zahnheilkunde.
7. Öffentliches Gesundheitswesen, Hygiene, Medizinal-
Statistik, Psychiatrie, Staatsarzneikunde (gerichtliche
Medizin), Militärsanitätswesen.
8. Homöopathie (für Tiere s. IV 9), Naturheilkunde,
Vegetarismus, Diätetik.
9. Tierheilkunde (s. a. XIV).
V. Naturwissenschaften, Mathematik.
1. Allgemeines, Geschichte, Hilfsmittel.
2. Physik, Meteorologie.
3. Geologie, Geognosie, Mineralogie, Krystallographie,
Paläontologie.
4. Botanik (s. a. XIV 2).
5. Zoologie (s. a. IV 2, XIV).
6. Chemie, Pharmazie, Apothekenwesen (s. a. IV 3, 7, 8).
7. Mathematik.
8. Astronomie.
VI, Philosophie, Theosophie.
1. Philosophie (s. a. II 4, Uli, VII 4 i).
2. Geheim Wissenschaften, Okkultismus, Theosophie.
VII. Erziehung und Unterricht, Jugendschriften.
(f bezeichnet katholische Werke.)
1. Allgemeines, Schulwesen, Schulgesetzkunde, Schul-
reden, Berufswahl.
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie. 14
210
2. Pädagogik, Unterrichtslehre.
3. Turnen, Volks- und Jugendspiele, Kindergarten.
4. Unterrichts- und Schulbücher (fremdsprachlichen
Unterricht s. VIII).
a) Religion, biblische Geschichte.
b) Deutsche Sprache, Literaturgeschichte, Deklamier-
bücher.
c) Rechnen, Mathematik, Naturlehre.
d) Geschichte, Erdbeschreibung.
1. Bücher.
2. Schulatlanten und Handkarten für Schüler
(Schulwandkarten s. IX 7, X3).
e) Gesang.
f) Zeichnen, Malen (s. a. XII 2, XVI 4).
g) Schreiben, Stenographie.
h) Handarbeiten, Handfertigkeit (Kunstgewerbe s.
XII 2).
i) Verschiedenes (Philosophie, Realienbücher, Volks-
wirtschaft etc.)
5. Bilderbücher, Jugendschriften, Theaterstücke für die
Jugend.
a) Bilderbücher, Jugendschriften.
b) Theaterstücke für die Jugend.
(Nach Stichworten geordnet. Unter Umständen auch
nach dem Alter, jüngeres, reiferes, für die männliche,
weibliche Jugend, Bilderbücher mit oder ohne Text
zu ordnen.)
VIII. Sprach- und Literaturwissenschaft.
1. Allgemeines, allgemeine Literaturgeschichte, allge-
meine und vergleichende Sprach- und Literatur-
wissenschaft, Rhetorik, Schriftstellerwesen (allge-
meine Bibliographie s. 1 1).
2. Griechisch, Lateinisch, (Neugriechisch s. 6. mittel-
alterl. Latein s. 5 c).
a) Literaturgeschichte, klassische Altertumswissen-
schaft, Kunst, Mythologie (s. a. II 2, 3).
b) Grammatik, Schul- und Unterrichtsbücher, Wörter-
bücher.
c) Schriftsteller nebst Erläuterungsschriften und Über-
setzungen.
211
3* Orientalische Sprachen und Literaturen (s. a. II 2),
Altertumswissenschaft (s. a. IX 2).
4. Germanische Sprachen und Literaturen.
a) Deutsche Sprache einschließlich Altdeutsch (&. a.
VII 4 b).
b) Deutsche Literaturgeschichte (s. a. VII 4 b).
c) Englisch.
d) Die übrigen germanischen Sprachen und All-
gemeines.
5. Romanische Sprachen und Literaturen.
a) Französisch.
b) Italienisch.
c) Die übrigen romanischen Sprachen, Mittellatein
und Allgemeines.
6. Slavische und die übrigen neueren Sprachen und
Literaturen nebst Polyglotten.
IX. Geschichte.
1. Allgemeines, Weltgeschichte.
2. Alte Geschichte (s. a. VIII 2a, 3).
3. Mittlere und neue Geschichte (s. a. II 3).
4. Urgeschichte und Kulturgeschichte.
5. Hilfswissenschaften.
Chronologie, Diplomatik, Genealogie, , Mythologie,
Ordenswesen, Handschriften-, Münz-, Siegel- und
Wappenkunde.
6. Biographien, Memoiren, Briefwechsel (nach dem In-
halt geordnet; s. a, die einzelnen Wissenschaften
bez. das erste Register).
7. Historische Karten und Atlanten (s. a. VII 4 d, 2).
]X. Erdbeschreibung, Karten.
1 . Allgemeines, Ortsverzeichnisse, Reisehandbücher
(Städteführer nur im ersten Register).
2. Spezielle Länder- und Völkerkunde, Reisen, Kolonial-
politik (s. a, II 5 d, IV 1, 3, V 4 , 5, XII 3).
3. Karten, Atlanten (s. a. VII 4 d, 2, IX 7; s. außerdem
die einzelnen Wissenschaften z. B. V 3 ; Städtepläne
nur im ersten Register).
%I. Kriegswissenschaft.
1. Allgemeines.
2. Geschichte. . . .
14*
212
3. Militärwesen (Militärische Ausbildung-, Strategie,
Taktik), (s. a. IV 7, XIV, 4).
XII. Handel, Gewerbe, Verkehrswesen,
(s. a. III 3, 5, 6, 8; Patentwesen s. III 3.)
1. Handel.
2. Gewerbe, einschließlich Kunstgewerbe (die Zeit-
schriften sachlich geordnet).
3. Verkehrswesen (Technisches s. XIII).
XIII. Bau- und Ingenieurwissenschaft.
(Patentwesen s. III 3.)
1.* Allgemeines.
2. Bauwissenschaft.
3. Bergbau, Hüttenwesen.
4. Eisenbahnen, Schiffahrt (s. a. XII 3), Luftschiffahrt.
5. Maschinenwesen, Mechanik.
6. Elektrotechnik, Telegraphie (s. a. XII 3).
XIV. Haus-, Land- und Forstwirtschaft.
1. Hauswirtschaft, Vogelzuchtbücher.
2. Landwirtschaft, Bienenzucht.
3. Gartenbau, Weinbau.
4. Pferdekunde, Reitsport.
5. Forstwirtschaft.
6. Jagd, Fischerei, Hundezucht und Hundesport.
XV. Schöne Literatur.
(Dialektschriften s. a. im ersten Register unter Mund-
arten.)
1. Allgemeines (s. a. I 4, VIII 4 b).
2. Gedichte (geistliche Lieder s. II 5 c).
3. Romane, Novellen, Erzählungen, erzählende und
didaktische Dichtungen.
4. Volkserzählungen.
5. Bühnendichtungen.
(2 — 5 nach Stich Worten geordnet.)
XVI. Kunst.
1. Kunstgeschichte, bildende Künste, Malerei (s. a-
II 3, VIII 2 a. XII 2).
2. Musik (s. a, II 5 a, VII 4e).
213
3- Theater, Dramaturgie (s. a. XV 5).
4. Künstlerische Vorlagen (s. a. VII 4f, XII 2).
XVII. Adreßbücher, Kalender und Jahrbücher.
1. Adreßbücher (s. a. im ersten Register unter den
«einzelnen Fächern, Städten etc.).
2. Kalender und Jahrbücher (außer fachwissenschaft-
lichen).
XVIII. Verschiedenes.
1. Allgemeines.
2. Anstan dslehre, Tanz.
3. Artistenwesen.
4. Blumen-, Briefmarken- und Zeichensprache.
5. Briefsteller.
6. Duellwesen.
7. Einschreib- und Gedenkbücher (Stammbücher).
8. Feuerbestattung.
9. Freimaurerei.
10. Gaunersprache.
1 1 . Gelegenheitsgedichte, Glückwünsche, humoristische
u. a. Vorträge und Reden (Patriotische mit -j- ^ e "
zeichnet.)
12. Graphologie.
13. Humor.
14. Liederbücher.
15. Mäßigkeitsbewegung.
16. Mnemotechnik.
17. Punktierbücher.
18. Rätsel.
19. Sammelwesen.
20. Schönheitspflege.
21. Spiele.
22. Spiritismus.
21. Sport.
24. Studentenwesen.
25. Tierschutz.
26. Vereinswesen.
27. Wahrsagekunst, Träume, Kartenschlagen, Stern-
deuterei.
28. Zauberkunststücke etc. etc. etc. -
214
Bibliographie, Bibliothekswesen, Inkunabeln etc.
Adreßbuch der deutschen Zeitschriften u. der hervorragenden polit. Tages-
blätter. Begr. v. C. A. Haendel. Hand- u. Jahrb. d. dtschn. Presse.
40. Jahrg. Hrsg. v. H. O. Sperling. Stuttgart 1901.
Anzeiger, literarischer, f. d. kathol. Österreich. Red. A. Knappitsch
15. Jahrg. Graz 1900.
Audiffredi, F. B. G., specimen historico-criticum edition. italicar. saec.
XV in quo praeter editiones ab Orlandio, Mettario, Denisio etc. rec.
plenius describ. etc. 4". Romae 1794.
Berjeau, J. P., Catalogue ill. des livres xylographiques. London 1865.
Berthold, Arth., Bücher u. Wege zu Büchern. Berlin 1900.
Bibliographie, Allgemeine. Monatl. Verzeichn. d. wichtigeren neuen Er-
scheinungen d. deutschen u. ausländ. Literatur. 46. Jahrg. Leipzig.
Brockhaus.
Bibliographie, Altpreußische, f. d. J. 1899. Nebst Nachträgen zu d. J.
1896—98. Im Auftrage d. Ver. f. d. Gesch. v. Ost- u. Westpreußen
zusammengest. v. W. Meyer. Königsberg i. Pr.
Bibliographie der deutschen Zeitschriften-Literatur m. Einschluß von
Sammelwerken u. Zeitungen. VI. Bd. Alphabet, n. Schlagworten
sachlich geordn. Verzeichnis v. Aufsätzen, die während d. Monate
Jan.— Juni 1900 in über 1300 zumeist wissenschaftl. Zeitschriften,
Sammelwerken u. Zeitungen deutscher Zunge erschienen sind m.
Autorenregister. Unter Mitwirkg. v. E. Roth u. A. L. Jellinek hrsg.
v. F. Dietrich Leipzig.
Bibliographie u. literarische Chronik der Schweiz. 30. Jahrg. Basel.
Bodemann, E., Xylographische u. typographische Inkunabeln der kgl.
öffentl. Bibliothek zu Hannover. Fol. Hannover 1866.
Breitkopf, J. G. J., Üb. Bibliographie u. Bibliophilie. 4 . Leipzig 1793.
Brockhaus* Katalog ausgewählter Werke der ausländischen Literatur*
22. Jahrg. Leipzig.
Brummer, Franz, Lexikon der deutschen Dichter u. Prosaisten v. d.
ältesten Zeiten b. z. Ende d. 18. Jahrh. Leipzig.
— Lexikon der deutschen Dichter u. Prosaisten d. 19. Jahrh. 2 Bde.
4. Aufl. Leipzig.
Büchermarkt, Der. Monatliches Verzeichnis ausgewählter Neuigkeiten
der in- u. ausländischen Literatur. 7. Jahrg. 1901. 12 Nrn. Leipzig.
Bücherschatz, Christlicher. Illustr. Weihnachtskatalog fürs evang. Haus,
zugleich Katalog des Vereines v. Verlegern christl. Literatur, hrsg.
v. O. Kraus. 22. Jahrg. Leipzig.
Büchting, A., Verzeichnis d. z. ioojähr. Geburtsfeier Fr. v. Schillers
erschienenen Bücher, Kunstblätter, Kunstwerke, Musikal., Denkmünzen
etc. Nordhausen 1860.
215
Campbell, F. A. G., Annales de la typographie n6erlandaise au XV C » siecle.
Avec 4 suppl6m. La Haye et Brux. 1874 — 90.
Catalogue des incunables de la Bibliotheque Mazarine par P. Marais et
A. Dufresne de St. L6on. Paris 1893.
Centralblatt für Bibliothekswesen. Hrsg. v. O. Hartwig. 17. Jahrg. 1900»
Leipzig.
Centralblatt, Literarisches, f. Deutschland. Begr. v. Fr. Zarncke. 52. Jahrg.
Leipzig.
Clark, J. W., The care of books. An essay on the development of libraries
and their fittings, from the earliest times to the end of the 18 th Century.
Cambridge 1901.
Druckschriften des 15. — 18. Jahrh. in getreuen Nachbildungen, hrsg. v.
d. Direktion der Reichsdruckerei unter Mitwirkung v. F. Lippmann
u. R. Dohme. Fol. Berlin 1884—87.
Dziatzko, K., Üb. Inkunabelnkatalogisierung. S.-A.
Ebert, Fr. Ad., Allgem. bibliograph. Lexikon. 2 Bde. Leipzig 1821—27.
Einsle, Ant., Die Inkunabel-Bibliographie. Wien 1888.
Ennen, L., Katalog der Inkunabeln der Stadtbibliothek zu Köln. Köln.
Ersch, J. S., Handbuch der deutschen Literatur seit d. Mitte d. 18. Jahrh.
bis a. d. neueste Zeit. Systemat. bearb. u. m. d. nötigen Registern
versehen. Neue Ausg. 4 Bde. in 8 Abteilgn. Leipzig 1822 — 40.
Georg, Karl u. Leop. Ost, Schlagwortkatalog. Verzeichnis der Bücher u.
Landkarten in sachlicher Anordnung. I. 1883 — 87, II. 1888 — 92, III.
1893—97. Hannover 1889 — 1901.
Georgi, Th., Allgem. europäisch. Bücherlexikon. 4 Teile. Dabei 5. Teil,
in welchem die französischen Autoren vom 16. Jahrh. an. Nebst
3. Supplementen. Leipzig 1742 — 58.
Gesamt-VerlagSrKatalog des deutschen Buchhandels u. des mit ihm im
direkten Verkehr stehenden Auslandes. Hrsg. v. Adolf Russell. 16 Bde.
in 28 Teilen. Münster i. W. 1881 — 1894.
Gesner, Conr., Bibliotheca universalis sive catalogus omnium scriptorum,
in tribus Unguis latina, graeca et hebraica etc. 4 voll. Zürich 1545— 55.
Goedeke, Karl, Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. 2. A.
v. Edm. Goetze. 8 Bde. u. Reg. Dresden 1884 u. ff.
Gottsched, Joh. Christ, Nötiger Vorrat zur Geschichte der deutschen
dramatischen Dichtkunst od. Verzeichn. aller deutschen Trauer-, Lust-
u. Singspiele, die im Druck erschienen, von 1450 bis z. Hälfte d.
jetzigen Jahrh. 2 Bde. Leipzig 1757 — 1765.
Gracklauer, O., Deutscher Journalkatalog f. 1901. Zusammenstellung von
ca. 2800 Titeln deutscher Zeitschriften, systemat. in 41 Rubr. geordn.
37. Jahrg. Leipzig.
Graesel, Arn., Handbuch der Bibliothekslehre. Zweite Auflage der Grund-
züge. Neubearbeitg. v. Jul. Petzholdts Katech. d. Bibliothekenlehre.
Leipzig 1902.
— Manuel de biblioth6conomie. Edition francaise trad, p. Jul. Laude.
Paris 1897.
216
Gr&esse, J. G. Th., Tresor de livres rares et precieux ou nouveau die-
tionnaire bibliographique contenant plus de cent mille articles de livres
rares, curieux et recherches, d'ouvrages de luxe etc. etc. 8. vols in 4 .
Dresde 1859—69.
Green wood, Th., Public libraries: a history of the movement and a
manual for the Organisation and management of rate-supported libraries.
4Ü1 ed. London 1894.
Grisebacb, Ed., Weltliteratur-Katalog e. Bibliophilen m. literarischen u.
bibliograph. Anmerkungen. Nebst Ergänzungsband. Berlin 1898 — 1900.
Hain, Ludov., Repertorium bibliographicum, in quo libri omnes ab arte
typographica inventa usque ad annum 1500 typis expressi etc. 2 tom.
4 voll. Stuttgart 1826—38.
— — Indices uberrimi opera Conr. Burger. Lips. 1891.
— — Copinger, W. A., Supplement to Hain's Repertorium bibliographicum
or collections towards a new edition of that work. 2 parts London 1895.
Halkett, S. and J. Laing, Dictionary of the anonymous and pseudonymous
literature of Great Britain. 4 vols. Imp. 8". Edinb. 1882 — 88.
Handweiser, literarischer, zunächst f. alle Katholiken deutscher Zunge.
Hrsg. v. Frz. Hülskamp. 40. Jahrg. Münster.
Hedeler, G., Verzeichnis von Privat-Bibliotheken. I. Vereinigte Staaten
v. Nordamerika, Kanada. II. Großbritannien. III. Deutschland. IV. Öster-
reich-Ungarn.
Heinsius, W., Allgemeines Bücherlexikon, oder vollständiges aiphabet.
Verzeichnis der von 1700 bis Ende 1892 erschienenen Bücher, welche
in Deutschland u. in den durch Sprache u. Literatur damit verwandten
Ländern gedruckt worden sind. Nebst Angabe der Druckorte, der
Verleger u. Preise. 19 Bde. Leipzig, F. A. Brockhaus.
(Heyse, C. W. L.), Bücherschatz der deutschen Nationalliteratur d. XVI.
bis XVIII. Jahrh. Systemat. geordn. Verzeichnis etc. Berlin 1854.
Hinrichs Verzeichnisse s. S. 204—213.
Hirzel, S., Verzeichnis einer Goethe-Bibliothek m. Nachträgen u. Fort-
setzung. Hrsg. v. L. Hirzel. Leipzig 1S84.
Hocbegger, Rud., Cb. d. Entstehung u. Bedeutung der Blockbücher.
Leipzig 1891.
Holtrop, J. W., Monuments typographiques des Pays-Bas au XVe. siecle.
La Haye 1857—68.
Hoppe, H., Katalog d. wichtigeren, hervorrag. und besseren Schriften
deutscher Literatur, welche in d. J. 1801—68 erschienen sind. St. Pe-
tersburg 1871.
Jahresbericht. Literarischer, u. Weihnachtskatalog f. katholische Kreise.
10. Jahrg. Münster.
Jahres- Verzeichnis der an den deutschen Schulanstalten erschienenen
Abhandlungen. XI. 1899. Berlin 1900.
Jahres- Verzeichnis der an den deutschen Universitäten erschienenen
Schriften. XIV. 15. Aug. 1898 bis 14. VIII. 1899. Berlin 1899.
Jahres- Verzeichnis der schweizerischen Universitätsschriften 1898 — 99.
Basel 1900.
217
Instruktionen f. d. aiphabet Kataloge d. preuß. Bibliotheken u. f. d.
preuß. Gesamtkatalog v. 10. V. 1899. Berlin 1899.
Jungendres, Seb., Disquisitio in notas characteristica libror. a typogr.
incunabulo ad an. M. D. impressor. 4 . Norimb. 1740.
Katalog der Ausstellung von Autographen, Bildern, Schattenrissen, Druck-
werken u. Erinnerungsgegenständen zur Veranschaulichung von Goethes
Beziehungen zu seiner Vaterstadt, veranstalt. v. freien dtschn. Hoch-
stift. Juli— Novbr. 1895. Frankf. a. M. 1895.
Kay er, Chr. G., Vollständiges Bücher-Lexikon, enthaltend alle von 1750
bis zu Ende des Jahres 1898 in Deutschland erschienenen Werke u.
Landkarten. Leipzig. Chr. Herrn. Tauchnitz.
— Deutsche Bücherkunde oder Alphabet. Verzeichnis der v. 1750 bis
Ende 1823 erschienenen Bücher, welche in Deutschland u. in der
Sprache u. Literatur damit verwandten Ländern gedruckt worden
sind. Nebst Angabe der Druckorte, Verleger u. Preise. 2 Bde. Leipzig
1825—27.
Klemm, Heinr., Beschreibender Katalog des Bibliographischen Museums
von Heinrich Klemm. Dresden 1884.
Klussmann, R., Systemat. Verzeichnis d. Abhandlungen, welche in den
Schulschriften sämtl. an d. Programm tausch teilnehmend. Lehranstalten
v. 1876 — 85 erschienen sind. Leipzig 1889.
— — . — II. 1886—90. Leipzig 1893.
Kürschner, Jos., Handbuch der Presse (Zeitungskatalog). Berlin 1902. *
Leihbibliothekar, Der. Wöchentl. Anzeigeblätt demnächst erscheinender
Bücher f. Leihbibliotheken. 17. Jahrg. 1901. Leipzig.
Literaturberichte, Internationale, VIII. Jahrg. Leipzig.
Literatur-Blatt, Allgemeines. Hrsg. v. d. Leo-Gesellschaft, red. v. Frz.^
Schürer. 10. Jahrg. 1901. Wien.
Madden, J. P. A., Lettres d'un bibliographe. 6 vols. et 2 atlas. Versailles
et Paris 1868—86.
Maire, Alb., Manuel pratique du biblioth£caire etc. Paris 1896.
Maittaire, M., Annales typographici ab artis inventae origine ad annum
1664. 5 voll. Hagae 1719— 41.
Maltzahn, W. v., Deutscher Bücherschatz d. 16., 17. u. 18. bis um d.
Mitte d. 19. Jahrh. M. bibliogr. Erläutergn. Jena 1875. Register dazu
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Meßkataloge, Frankfurter, 1564—1749. Der Titel des ersten von dem
Augsburger Buchhändler Georg Wüler herausgegebenen Frankfurter
Meßkatalogs lautete: Novorum librorum, quos nundinae autumnales,
Francoforti anno 1564 celebratae, venales exhibuerunt, Catalogus. Ad
exterorum Bibliopolarum, omniumque rei Literariae Studiosorum gra-
tiam et usum coempti,.& venales expositi: Augustae in officina libraria
Georgij Vvilleri, civis & Bibliopolae Augustani. Inserti sunt his non-
nulli, ijdemque perpauci vetustioris editionis libri, ob raram eorum &
insignem utilitatem commendabiles & iam multoties a doctis viris **•
petiti. Anno a salutifero Virginis partu, M.D.LXIIII. (19 pag. 4 .)
Meßkataloge, Leipziger, 1594 — 1860.
218
Monatsbericht, Bibliographischer, üb. neu erschienene Schul- u. Uni*
versitätsschriften. (Dissertat., Programmabh., Habilitationsschriften etc.)
12. Jahrg. Leipzig 1901.
Monatsbericht, Internationaler, wissenschaftl. -literarischer. Monatliche
Übersicht aller wicht. Neuerscheinungen d. In- u. Auslandes etc.
10. Jahrg. Berlin 1901.
Monumenta Germaniae et Italiae typographica. Deutsche u. italienische
Inkunabeln in getreuen Nachbildungen, hrsg. v. d. Direktion der Reichs-
druckerei. Auswahl u. Text von K. Burger. Gr.-Fol. Berlin.
Mühlbrecht, O., Die Bibliographie im Dienste des Buchhandels S.-A.
Berlin 1894.
Musterkatalog für Volksbibliotheken. Hrsg. v. gemeinnützig. Verein zu
Dresden. 4. Aufl. Leipzig 1900.
Olschki, L. S., Catalogue XXXV. Riche et pr£cieuse collection d'incu-
nables, soigneusem. decrits et mis en vente. Venise 1896.
Ottino, Gius., Bibliografia. Milano 1892.
Ottino, G. et G. Fumagalli, Bibliotheca bibliographica Italica. Catalogo
degli scritti di bibliologia, bibliografia e biblioteconomia publ. in Italia.
Roma 1S89 — 95.
Oettinger, E. M., Bibliographie biographique ou dictionnaire de 26.000
ouvrages relatifs ä l'histoire de la vie publ. et priv6es des hommes
celebres etc. 4 . Leipzig 1850.
Panzer, Geo. Wolfg , Annales typograph. ab artis inventae orig. ad. ann.
M.D.XXXVI post Maittairii, Denisii aliorumque doct. viror. cur. in ord.
red. etc. XI tomi. Nuernberg 1792— 1803.
— Annalen der älteren deutschen Literatur od. Anzeige u. Beschreibg.
derjenigen Bücher, welche von Erfindung der Buchdruckerkunst
bis 1526 in deutscher Sprache gedruckt worden sind. Mit Zusätzen.
3 Bde. 4°. Nürnberg u. Leipz. 1788 — 1805.
Pellechet, M., Catalogue general des incunables des bibliotheques de
France. Vol. I. Abano-Biblia. Paris 1897. (1° IO — I2 Bänden.)
Petzholdt, J., Bibliotheca bibliographica. Kritisch. Verzeichnis der das
Gesamtgebiet der Bibliographie betr. Literatur d. In- u. Auslandes.
Mit aiphabet. Namen- u. Sachregister. Leipzig 1866.
Preisliste der durch d. kaiserl. Post-Zeitungsamt in Berlin u. d. kaiserl.
Postanstalten des Reichspostgebietes zu beziehenden Zeitungen, Zeit-
schriften u. s. w. Mit Nachträgen. Berlin.
Preisverzeichnis der in d. österr.-ungar. Monarchie u. im Auslande er-
scheinenden Zeitungen u. periodischen Druckschriften f. d. J. 1901.
Bearb. v. k. k. Postzeitungsamte in Wien. Wien 1901.
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from the invention of printing to 1500. 4 vols. London 1898.
Ratgeber, Literarischer, hrsg. v. Kunstwart. München.
Redlich, C. Chr., Lessing-Bibliothek. Verzeichn. derjen. Drucke, welche
d. Grundlage d. Textes der Lessingschen Werke bilden. Berlin 1878.
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mehreren Gelehrten v. E. G. Gersdorf. 34 Bde. Leipzig 1834—42.
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1893.
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gegen 50.000 u. mehr Bänden. Leipzig 1894.
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Russell s. Gesamtverlagskatalog.
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kunde m. e. Anleitg. z. Ordnen v. Bibliotheken, Musikalien, wissen-
schaftl. u. Geschäftpapieren. Braunschweig 1852.
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hallen. Stettin 1900.
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4. Aufl. Leipzig 187 1.
Nachträge dazu I. 1870-74, II. 1874—76, III. 1876 — 79.
Schwenke, P., Adreßbuch der deutschen Bibliotheken. Leipzig 1893.
Schwetschke, Gust, Codex nundinarius Germaniae literatae bisecularis.
Meßjahrbücher des deutschen Buchhandels v. d. Erscheinen d. ersten
Meßkataloges i. J. 1564 b. z. d. Gründung d. ersten Buchhändler-
vereins i. J. 1765. M. e. Einleitg. Gr. Fol. Halle a. S. 1850.
Seemanns literarischer Jahresbericht u. Weihnachtskatalog. Eine Auswahl
der hervorragendsten Erscheinungen des Büchermarktes. Hrsg. v.
R. Friedrich, K. Heinemann, A. Kirchhoff u. a. 30. Jahrg. Leipzig.
Seizinger, J. G., Theorie u. Praxis der Bibliothekswissenschaft. Grund-
linien d. Archivswissenschaft. Dresden 1863.
Serapeum. Zeitschrift f. Bibliothekswissenschaft, Handschriftenkunde u.
ältere Literatur hrsg. v. R. Naumann. 31 Jahrgänge. Leipzig
1840—70.
Sortiments-Katalog, Katholischer. Eine Auswahl vorzüglicher Werke
f. kathol. Kreise hrsg. v. H. Korff. München 1888. Nachtrag dazu
1891.
Thelert, Gust., Supplement zu Heinsius', Hinrichs' u. Kaysers Bücher-
Lexikon. Verzeichnis e. Anzahl Schriften, welche seit d. Mitte d.
19. Jahrh. in Deutschland erschienen, in d. genannten Katalogen aber
gar nicht oder fehlerhaft aufgeführt sind. Mit bibliogr. Bemerkgn.
Grossenhain 1893.
Thesaurus librorum rei catholicae. Handb. d. Bücherkunde d. ges.
Literatur des Katholizismus. 2 Bde. Würzburg 1848 — 50.
Twietmeyer, A., Katalog empfehlenswerter Werke der ausländischen
Literatur. Engl., Französ., Italien., nebst e. Verzeichn. d. gelesenst.
Zeitschr. d. Auslandes. 17. Jahrg. 1900. Leipzig.
Vademecum des Antiquars. Ein Verzeichnis seltener u. vergriffener
Bücher. Weimar.
Vall6e, L., Bibliographie des Bibliographies. Avec suppl6m. 2 vols. Paris
1883—87.
Voullieme, Ernst, Die Inkunabeln der kgl. Univ. Biblioth. zu Bonn. Ein
Beitrag z. Bücherkunde d. 15. Jahrh. Leipzig 1894.
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220
Wealc, W. H. J.. Bibliographia liturgica. Catalogus Missalium ritus
latini ab a. 1475 impressorum. London 1SS6.
Wegweiser durch die katholische Literatur, zugleich Weihnächte- Almanach.
Eine Auswahl der hervorragendsten Erscheinungen des katholischen
Büchermarktes. 6. Jahrg. Steyi 1S99.
Weigel, T. O. u. A. Zestermann, Die Anfange der Buchdruckerkunst in
Bild u. Schrift. 2 Bde. Fol. Leipzig 1866.
Weihnachts-Katalog. Eine Auswahl deutscher Werke, die sich be-
sonders zu Geschenken eignen. 45. Jahrg. Leipzig, J. C Hinrichssche
Buchh.
Weihnachts-Katalog. Illustrierter. Auswahl vorzügl. Bücher, Atlanten etc.
24. Jahrg. Leipzig, F. Volckmar.
Weihnachts-Katalog. Illustr. deutscher. Dresden. Verein Dresdner Buch-
händler.
Weihnachts-Katalog, Literarischer. 13. Jahrg. Leipzig, K. F. Koehler.
Weise, A., Bibliothcca germanica. Verzeichnis aller auf Deutschland u.
Deutsch- Österreich bezügl. Original werke, die in d. Jahren 1880 — 85
im ges. Auslande erschienen sind. Paris 1S86.
Weissbacb, H , Handkatalog des Sortimenters. Verzeichn e Auswahl
literar. Erscheinungen der letzten 25 Jahre nach Schlagworten. 4. Aufl.
Weimar 1889.
Weller, E., Repertorium typographicum. Die deutsche Literatur im
ersten Viertel des 16. Jahrh. Im Anschluß an Hains Repertorium
u. Panzers Annalen. Nördlingen 1864. Supplement dazu: Nördlingen
1874.
— Index pseudonymorum. Verzeichnis aller Autoren, die sich falscher
Namen bedienten. 2. Ausg. Mit Nachträgen. 2 Teile. Leipzig u.
Glauchau 1862—67.
— Die falschen u. fingierten Druckorte. Repertorium der seit Erfindung
der Buchdruckerkunst unter falscher Firma erschienenen deutschen,
latein. u. französ. Schriften. 2 Bde. 2. Aufl. Leipzig 1864.
Zedier, G., Die Inkunabeln nassauischer Bibliotheken. Wiesbaden 1900.
Theologie.
Baldamus, E., Fünfjähr. Fachkataloge IV a. D. literar. Erscheinungen d.
letzten fünf Jahre (1865—69) a. d. Geb. d. protestant. Theologie v.
E. Baldamus u. R. Haupt. Leipzig 1870.
— — dasselbe für 1870—74. Leipzig 1875.
Baldamus, E., Fünfjähr. Fachkataloge IV b. D. literar. Erscheinungen
d. letzten fünf Jahre (1865 — 69) a. d. Geb. d. kathol. Theologie v. E.
Baldamus u. R. Haupt. Leipzig 1870.
— — dasselbe für 1870—74. Leipzig 1875.
— — dasselbe für 1875 — 79. Leipzig 1881.
— — dasselbe für 1880—84. Leipzig 1885.
Bibliotheca Doellingeriana. Katalog der Biblioth. d. Univ. Prof. J. J. J.
v. Döllinger hrsg. v. d. Univ. München. München 1893. (Besonders
Literatur d. Vaticanums.)
221 ,
Bibliotheca theologica oder Verzeichnis aller brauchbaren in älterer u.
neuerer Zeit bis z. Schlüsse d. J. 1831 in Deutschld. erschienenen
Werke üb. alle Teile d. wissensch. u. prakt, besonders protestantischen
Theologie n. d. Handb. d. theolog. Lit. v. Prof. Winer m^ Zuziehg.
anderer zuverläss. lit. Hilfsmittel zuerst bearb. u. hrsg. v. Th. Ch,
Fr. Enslin; v. neu. durchges. u. fortges. v. Chr. W. Löflund. Nebst
e. Materienreg. 2. Aufl. Leipzig 1833.
Bibliotheca theologica od. vierteljährl syst. Bibliographie aller a. d.
Geb. d. (wissensch.) evangel. Theologie in Deutschld. u. d. Auslande
neu erschienenen Schriften u. wichtigeren Zeitschriften -Aufsätze.
Göttingen.
Danz, J. J. L. Universal-Wörterbuch der theologischen, kirchen- u.
religionsgeschichtlichen Literatur. Leipzig 1843.
Erichson, Alfr., Bibliographia Calviniana. Catalogus chronologicus operum
Calvini. Catal. systemat. operum, quae sunt de Calvino. Cum Indice
auctor. aiphabet. (Aus Calvini opera) Berlin 1900.
Ersch, J, S., Literatur der Theologie seit d. Mitte d. 18. Jahrh. b. a. d.
neueste Zeit. Systemat. bearb. u. m. d. nötigen Registern versehen.
Neue Ausg. v. E. G. A. Böckel, Leipzig 1822.
Eys, W. J. van, Bibliographie des bibles et des nouveaux testäments en
langue francaise des XV me et XVI me siecles. I. Bibles, IL Nouveaux
Testaments. Geneve 1900—01.
Gla. Dietr., Systemat. geordnetes Repertorium der kathol. -theologischen
Literatur, welche in Deutschland, Osten*, u. d. Schweiz seit 1700 bis
z. Gegenwart erschienen ist. In 2 Bdn. Paderborn 1895.
Handkatalog* Theologischer. Systemat. Verzeichnis wicht, neuerer
evangel. -theologischer Werke m. e. Schlagwortregister. 5. A. Herbst
1900. Göttingen.
Hurter, H., Nomenciator literarius recentioris theologiae catholicae etc.
5 Bde. Innsbruck 1871—86.
Korff, Heinr., Bibliotheca theologiae et philosophiae catholicae. Systemat.
Verzeichnis v. deutsch. Werken der kathol. Theologie u. Philosophie
u. e. Auswahl der vorzüglichsten in lateinischer Sprache erschienenen
theol. u. philos. Werke d. Auslandes v. 1870 — 97. München 1897.
Literatur-Bericht, Theologischer. Begr. v. P. Eger, hrsg. v. Jordan.
24. Jahrg. 190 1. Gütersloh.
Literatur-Bericht f. Theologie u. d. Bücherei d. christl. Hauses überhaupt.
Hrsg. v. W. Rathmann. 14. Jahrg. Leipzig 1901.
Luther. Catalogue of printed books in the British Museum: Martin Luther.
London 1894.
Tavagnutti, M. S., Bibliotheca cathol. Soc. Jesu. Verzeichnis d. wichtig,
üb. d. Orden u. d. Ges. Jesu von 1830 — 61 von kathol. Seite er-
schienenen Werke. Wien 1891.
Tavagnutti, M. Si, Katholisch-theologische Bücherkunde der letzten
50 Jahre. Systemat. nach Materien geordn. u. m. e. Autoren-Register
versehen. Wien 1891.
Wackernagel, Ph., Bibliographie z. Geschichte d. deutschen Kirchen-
liedes im 16. Jahrh. Frankf. a. M. 1855.
222
Wegweiser durch die Konfirmations-Literatur m. Berücksicht. d. Passions-
u. Osterzeit. Leipzig 1900. Wallmann.
Winer, G. B„ Handbuch d. theolog. Literatur, hauptsächl. der Protestant.
2 Bde. 3. A. Leipzig 1838—40.
Wolfs theologisches Vademecum d. i. e. aiphabet, u. systemat. geordnete
Handbibliothek v. älteren u. neueren Literat.-Erscheingn. a. d. Geb.
d. Theologie. Die Lit. bis 1888 enthaltend. Leipzig.
— — — die Literatur von 1888 — 1891. Leipzig.
Zimmer, Friedr., Bücherkleinode evangelischer Theologen. 2. A. Gotha
1888.
Zuchold, E. A., Bibliotheca theologica. Verzeichnis der a. d. Gebiete d.
evangel Theologie 1830—62 in Deutschland erschienenen Schriften.
2 Bde. Göttingen 1864.
Rechts- u. Staatswissenschaften.
Bericht über neue Erscheinungen u. Antiquaria a. d. Gesamtgebiete d.
Rechts- u. Staatswissenschaften. Hrsg. v. R. L. Prager. Berlin.
Bibliographie, Allgemeine, der Staats- u. Rechtswissenschaften. Übers,
d. a. diesen Gebieten im deutsch, u. ausländ. Buchhandel neu er-
schienenen Literatur. Hrsg. v. O. Mühlbrecht. 33. Jahrg. Berlin.
Bibliotheca juridica od. Verzeichnis aller brauchbaren, in älterer u.
neuerer Zeit, bes. aber v. J. 1750 bis z. Mitte d. J. 1839 * n Deutschld.
erschienenen Werke üb. alle Teile d. Rechtsgelehrsamkeit u. deren
Hilfswissensch. Zuerst hrsg. v. Th. Ch. Fr. Enslin. Von neuem gänzlich
umgearb. 2. A. v. Wilh. Engelmann. Nebst e. vollst. Materienregister.
Leipzig 1840.
— — — Supplementheft, enthaltd. d. Literatur v. d. Mitte d. J. 1839 bis
z. Mitte d. J. 1848. Leipzig 1849.
Bibliotheca juridica. Systemat. Verzeichnis d. neueren u. gebräuchl. a.
d. Gebiete der Rechts- u. Staatswissensch. erschien. Lehrbücher,
Kompend. Gesetzesausg. Kommentare etc. Leipzig Roßberg.
Ersch, J. S. Literatur der Jurisprudenz u. Politik m. Einschluß der
Kameralwissenschaften s. d. Mitte d. 18. Jahrh. bis a. d. neueste Zeit.
Systemat. bearb. u. m. d. nötigen Registern versehen. Neue Ausg. v.
J. Ch. Koppe. Leipzig 1822.
Frankenstein, Kuno, Bibliographie des Arbeiterversicherungswesens im
deutschen Reiche. Leipzig 1895.
Katalog der Bibliothek des Reichstages. I.— III. Bd. Berlin 1890—96.
Lipenius, M., Bibliotheca juridica. 2 Bde. Leipzig 1757. Dazu 4 Supple-
mente. Leipzig u. Breslau 1775— 1823.
Maas, G., Bibliographie des bürgerlichen Rechts. Verzeichn. v. Einzelschr.
u. Aufs. üb. d. im bürg. Gesetzb. f. d. d. R. vereinigte Recht, sachlich
geordn. Berlin 1900.
Mollat, G., Verzeichn. d. Hauptwerke d. deutschen Literatur a. d. Geb.
d. Rechts- u. Staatswissensch. v. 1820—82. Leipzig 1886.
223
Mühlbrecht, O., Wegweiser durch die neuere Literatur der Rechts- u.
Staatswissenschaften. Für die Praxis bearb. 2. Aufl. Berlin 1893.
— II. Band, enthaltend die Literatur d. J. 1893 bis Ende 1900.
Berlin 1901.
— Übersicht der gesamt. Staats- u. rechtswissenschaftl. Literatur. 32. Jahrg.
1899. Berlin 1900.
— Bibliographie d. bürgerl. Gesetzbuches f. d. d. R. u. seiner Neben-
gesetze. I. II. Berlin 1900.
Muensterberg, Emil, Bibliographie des Armenwesens. Berlin 1900.
Nettlau, Bibliographie de l'anarchie. Bruxelles 1897.
Novitäten, Juristische. Internat. Revue üb. alle Erscheinungen d. Rechts-
u. Staatswissensch., nebst Referaten üb. interess. Rechtsfälle u. Ent-
scheidgn. 7. Jahrg. 1901. Leipzig.
Stammhammer, J., Bibliographie des Sozialismus u. Kommunismus. Jena
1893.
Stoerk, F., Die Literatur des internationalen Rechts 1884—94. Leipzig
1896.
Struve, B. G., Bibliotheca juris. Ed. sept. Jena 1743.
Verzeichnis sämtl. Schriften a. allen Gebieten d. Versicherungswesens,
welche v. 1850—90 im deutschen Buchhandel erschienen sind. 2. Aufl.
O. Gracklauer. Leipzig 1891.
Verzeichnis von Schriften a, d. Geb. d. Sozialwissenschaft, Presse, Partei-
u. Arbeiterwesen. O. Gracklauer. Leipzig 1878.
Walther. O. A., Handlexikon der Jurist. Literatur d. 19. Jahrh. Weimar
1854.
Wolfs juristisches Vademecum. Alphab. u. systemat. Zusammenstellung
d. literar. Erscheinungen a. d. Geb. d Rechts- u. Staatswissensch. Die
Literatur bis 1889 enthaltend. Leipzig.
Zusammenstellung der wichtigsten literar. Erscheinungen üb. d. Frauen-
frage. Nürnberg T893.
Heilwissenschaft.
Anzeiger, Monatlicher, üb. Novitäten u Antiquaria a. d. Geb. d. Medizin
u. Naturwissensch. Jahrg. 1901. Berlin.
Baldamus, E., Fünfjähr. Kataloge VI. D. literar. Erscheinungen d. letzten
5 Jahre 1866-70 a d. Geb. d. Medizin u. Pharmazie v. E. Baldamus
u. R. Haupt. Leipzig 1871.
— — — dasselbe 1871—75. Leipzig 1876.
— — — dasselbe 1876 — 80. Leipzig 1881
— — — dasselbe 1881—85. Leipzig 1886.
Bibliotheca medieb chirurgica et anatomico-physiologica. Alphabet. Ver-
zeichnis d medizin., chirurg., geburtshilfl., anatom. u. physiol. Bücher,
welche v. J 1750 bis Ende d. J 1847 in Deutschland erschienen sind.
Hrsg. v. Wilh. Engelmann. Mit e. vollst. Materienregister. 6. AufL ** Ä -
Bibl. med.-chir. v. Enslin. Leipzig 1848.
224
Bibliotheca medico-chirurgica et anatomicophysiologica. Supplementheft
enthaltend d. Literatur v. J. 1848 bis Ende 1867. Leipzig 1868.
Bibliotheca pharmaceutico-chemica oder Verzeichnis derjenig. pharmazeut.-
chemisch. Bücher, welche seit d. Mitte d. vor. Jahrh. bis z. Mitte d.
J. 1837 in Deutschld. erschienen sind. Hrsg» v. Wilh. Engelmann.
Leipzig 1838.
Bibliotheca veterinaria od. Verzeichnis der in älterer u. neuerer Zeit bis
z. Mitte d. J. 1842 in Deutschld. erschien. Bücher üb. alle Teile d.
Tierarzneikunde. Zuerst hrsg. v. Th. Chr. Fr. Enslin. Von neuem
gänzl. umgearb. v. Wilh. Engelmann. Nebst e. vollst. Materienreg.
2. A. Leipzig 1843.
Büchting, A„ Bibliotheca anatom. et physiolog. od. Verzeichnis aller a.
d. Geb. d. Anatomie u. Physiologie 1848—67 im deutsch. Buchhdl.
erschien. Bücher u. Zeitschr. Nordhausen 1868.
Büchting, A., Biblioth, balneolog. et hydrotherap. od. Verzeichn. aller a.
d. Geb. d. Bäderlehre u. Wasserheilkunde 1847 — 66 im deutsch.
Buchhdl. erschien. Bücher u. Zeitschriften. Nordhausen 1867. I. Fort-
setzung 1867 — 71. Ebd. 1872.
Büchting, A., Biblioth. chirurgica od. Verzeichn. aller a. d. Geb. d.
Chirurgie 1848 — 67 im deutsch. Buchhandel erschienen. Bücher, u.
Zeitschriften. Nordhausen 1868.
Büchting. A., Biblioth. gynaecolog. et obstetr. od. Verzeichn. aller a. d.
Geb. d. Gynäkologie u. Geburtshilfe 1847 — 66 im deutsch. Buchhandel
erschien, Bücher u. Zeitschr. Nordhsn. 1867.
Büchting, A., Biblioth. med. general. oder Verzeichn. aller üb. Medizin
im allgem. u. üb. verm. Discipl. derselb. 1848 — 67 im deutsch. Buch-
handel erschien. Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1868.
Büchting, A., Biblioth. medic.-histor., -geogr. et -Statist, od. Verzeichn.
aller auf d. Geb. d. mediz. Gesch., Geogr. u. Statist. 1848 — 67 im
dtschn. Buchhdl. erschienen. Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1868.
Büchting, A., Biblioth. medic. publ. od. Verzchns. aller a. d. Geb. d«
ges. Staatsarzneikunde 1848 — 67 im dtschn. Buchhdl. erschienen-
Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1868.
Büchting, A., Biblioth. odont. od. Verzeichnis d. 1847 — 66 a. d. Geb. d.
Zahnheilkunde im dtschn. Buchhdl. erschienen. Bücher u. Zeitschriften.
Nordhausen 1867.
Büchting, A., Biblioth. ophthalmolog. od. Verzeichn. aller a. d. Geb. d.
Augenheilkunde 1847—66 im deutsch. Buchhandel erschienen. Bücher
u. Zeitschrftn. Nordhausen 1867. I. Forts. 1867 — 71. Ebd. 1872.
Büchting, A., Biblioth. otiatr. od. Verzeichn. aller a. d. Geb. d. Ohren-
heilkunde 1847 — 66 im deutsch. Buchhdl. erschienen. Bücher u.
Zeitschrftn. Nordhausen 1867.
Büchting, A., Biblioth. pathol. et therap. od. Verzeichn. aller a. d. Geb.
d. Pathologie u. Therapie 1848—67 im deutsch. Buchhandel er-
schienenen Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1868.
Büchting, A., Biblioth. pharmaceut. od. Verzeichn. aller a. d. Geb. d.
Pharmazie 1849—68 im deutschen Buchhandel erschienenen Bücher
u. Zeitschriften. Nordhausen 1869.
225
Büchting, A., Biblioth. pharmacolog. et toxicolog. od. Verzeichn. aller
a. d. Geb. d. Arzneimittellehre u. Giftlehre 1848—67 im dtschn.
Buchhdl. erschienen. Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1868.
Büchting, A., Biblioth. praxeos medic. od. Verzeichn. aller in Bezug auf
d. Ausübung der ärztl. Kunst 1848—67 im deutsch. Buchhdl. er-
schienen. Bücher u. Zeitschriften. Nordhausen 1868.
Büchting, A., Biblioth. psychiatr. od. Verzeichn. aller a. d. Geb. d.
Seelenheilkunde 1847 — 66 im dtschn. Buchhdl. erschienen. Bücher u.
Zeitschrftn. Nordhausen 1867. I. Forts. 1867 — 71. Ebd. 1872.
Büchting, A., Biblioth. veterin. oder Verzeichn. d. seit Mitte 1842 bis
Ende 1866 im deutschen Buchhdl. erschienen. Bücher u. Zeitschrftn.
üb. alle Teile der Tierarzneikunde. Nordhausen 1867.
Choulant. Ludw., Handbuch d. Bücherkunde f. d. ältere Medizin zur
Kenntnis der griech., latein. u. arabischen Schriften im ärztl. Fache
u. zur bibliograph. Unterscheidg. ihrer verschied. Ausg., Übersetzgn.
u. Erläutergn. 2. Aufl. Leipzig 1841.
— Bibliotheca medico-historica sive catalogus librorum de re medica et
scientia naturali systematicus Lipsiae 1842. Additamenta ed. Jul.
Rosenbaum. Halis Saxonum 1842 — 47.
Ersch, J. S., Literatur der Medizin s. d. Mitte d. 18. Jahrh. bis a. d.
neueste Zeit. Systemat. bearb. u. m. d. nötigen Registern versehen
Neue Ausg. v. F. A. L. Puchelt. Leipzig 1822.
Holtrop, L. S. A., Bibliotheca medico-chirurgica et pharmaceutico-
chemica, sive catalogus alphabeticus omnium librorum, dissertat. etc.
et in Belgio ab anno 1790 ad annum 1840 editorum etc. Hagae
Comitis 1842.
Klee, Rob., Bibliotheca veterinaria oder Verzeichn. sämtlicher bis z.
Gegenwart im deutschen Buchhandel erschien. Bücher u. Zeitschrftn.
a. d. Geb. der Veterinärwissensch. Nebst e. Verz. d. Stichworte.
Leipzig 1901.
Novitäten, Medizinische. Internat. Revue üb. alle Erscheingn. d. medizin.
Wissensch., nebst Referaten üb. wicht, u. interess. Abhandlgn. d.
Fachpresse. 10. Jahrg. 1901. Leipzig.
Schmidt, P., Bibliographie des Alkoholismus der letzten 20 Jahre (1880
bis 1900) I. Deutsche Literatur. Dresden 1901.
Schoetz, R., Die Literatur der Veterinärwissensch. u. deren Hilfswissen-
schaften von 1889—94. Berlin 1894.
Spezial-Katalog der Gesamtliteratur üb. Krankenpflege, zusammengest.
v. M. Mendelssohn, J. Bloch, M. Hoefer etc. Berlin 1899.
Verzeichnis d. gesamt. Literatur üb. Zahnheilkunde, welche in d. letzten
25 Jahren 1857 — 82 im deutschn. Buchh. erschien, ist. O. Gracklauer.
Leipzig 1883.
Verzeichnis d. gesamt. Literatur üb. Veterinärwissenschaft u. populäre
Tierheilkunde, welche v. 1866 — 83 im deutschn. Buchh. erschienen
ist. In 35 Rubr. systemat. m. alphab. Register. O. Gracklauer.
Leipzig 1883.
Verzeichnis aller a. d. Geb. d. Augenheilkunde v. 1867—83 im
Buchhdl. erschienen. Bücher u. Zeitschr. M. ausführl. Materie«
O. Gracklauer. Leipzig 1883.
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie.
226
Weiland, E., Ophthalmologische Bibliographie 1868— 98. Wiesbaden 1900.
Wolfs medizinisches Vademecum. Alphabet, u. syst. Zusammenstellg. d.
literar. Erscheingn. a. d. Geb. d. Heilwissenschaft u. Tierheilkunde.
Die Literatur bis 1890 enth. 4 Bde. Leipzig.
— — — V. Die Literatur v. 1890 — 97 enthaltend. Leipzig.
Naturwissenschaften, Mathematik.
Bibliographia zoologica. (Beiblatt zum Zoolog. Anzeiger) vol. V. Leip-
zig 1900.
Bibliotheca entomologica. Die Literatur üb. d. ganze Gebiet der Ento-
mologie b. z. J. 1862 v. H. A. Hagen. 2 Bde. Leipzig 1862 — 63.
Bibliotheca historico-naturalis. Verzeichnis d. Bücher üb. Naturgeschichte,
welche in Deutschld., Skandinav., Holland, Engld., Frankr., Italien u.
Spanien in d. J. 1700— 1846 erschienen sind. Von Wilh. Engelmann.
I. Bücherkunde. Hilfsmittel. Allgem. Schriften. Vergleich. Anatomie
u. Physiologie Zoologie. Paläontologie. M. e. Namen- u. Sachregister.
Leipzig 1846.
Bibliotheca zoologica (I.). Verzeichnis d. Schriften üb. Zoologie, welche
in d. period. Werken enthalten u. v. J. 1846—60 selbständig er-
schienen sind. M. Einschluß der allgemein-naturgeschichtl., period. u.
paläontologischen Schriften. Bearb. v. J. Vict Carus u. Wilh. Engel-
mann. 2 Bde. Leipzig 1861.
Bibliotheca zoologica (IL). Verzeichnis d. Schriften üb. Zoologie, welche
in d. period. Werken enthalten u. v. J. 1861 — 80 selbständig erschienen
sind. M. Einschluß der allgem. -naturgesch., period. u. paläontolog.
Schriften. Bearb. v. O. Taschenberg. Leipzig I. 1887. II. 1889. HI.
1890. IV. 1894.
Bibliotheca mathematica. Verzeichnis d. Bücher üb. d. ges. Zweige der
Mathematik, als: Arithmetik, höhere Analysis etc., w. i. Deutschld.
u. d. Auslande v. J 1830 bis Mitte d. J. 1854 erschienen sind. Hrsg.
v. L. A. Sohncke. M. e. vollst. Materienregister Leipzig 1854.
Büchting, A., Biblioth astronom. et meteorolog. od. Verzeichn. d. a. d
Geb. d. Astronomie u. Meteorologie 1862—71 im dtschn. Buchhandel
erschienen. Bücher u. Zeitschrftn. Nordhausen 1872.
Dryander, J., Catalogus bibliothecae historico-naturalis Josephi Banks
5 Bde. London 1769 — 1800.
Erlecke, A., Bibliotheca mathematica. Systemat. Verzeichn. der bis 1870
in Deutschld. a. d. Geb. d Arithmetik, Algebra. Analysis. Geo-
metrie etc. erschienen. Werke, Schriften u. Abhandlgn. I. (einz.) Bd.,
die encykl.-math. Literatur umfassend. Halle a. S. 1873.
Erscb, J. S., Literatur der Mathematik, Natur- u. Gewerbskunde mit
Inbegriff der Kriegskunst u. anderer Künste, außer den schönen, seit
d. Mitte d. 18. Jahrh. bis a. d. neueste Zeit. Systemat. bearb. u. m.
d. nötigen Registern versehen. Neue fortgesetzte Ausgabe von Fr.
W. Schweigger-Seidel. Leipzig 1828.
Houzeau, J. C et A. Lancaster, Bibliographie g6nerale de rastronomie.
2 vols. Bruxelles 1882—90.
221-
Naturae novitates. Bibliographie neuer Erscheinungen aller Länder a. d.
Geb. d. Naturgeschichte u. d. exakten Wissenschaften. 23. Jahrg.
1901. Berlin.
Pritzel G. A., Thesaurus literaturae botanicae., 4 . z. A. Leipzig 1872.
Rogg, J., Bibliotheca mathematica sive criticus librorum mathematicorum,
qui inde ab rei typographicae exordio ad anni 1830™» usque finem
excusi sunt etc. I. Libros arithmet. et geometr. compl. Tübingen 1830.
Wolfs naturwissenschaftliches Vademecum. Leipzig.
I. 1. A. Reine Mathematik einschlieft, d. Geodäsie (die Literatur
bis 1889). •
I. 1. B. Astronomie (die Literatur bis 1889).
II. A. Physik u. Meteorologie (die Literatur bis 1889).
II. B. Chemie u. Pharmazie. Chemische Technologie (bis Ende 1889).
JII. Botanik (bis Oktober 1889).
IV. A. Technologie. Maschinenbau. Eisenbahnwesen. Schiffbau u.
Marinewesen. Luftschiffahrt u. Flugtechnik. Artilleristische
Technologie etc. u. Hilfswissenschaften (die Literatur bis
1889 enthaltend).
IV. B. Gewerbekunde (die Literatur bis Ende 1889 enthaltend).
IV. C. Bauwissenschaft, Bergbau u. Hüttenkunde (die Literatur bis
1890 enthaltend).
Philosophie.
Bibliographie der psychophysiologischen Literatur d. J. 1898. Leipzig.
Bibliotheca philosophica od. Verzeichn. der in älterer u. neuerer Zeit,
besonders aber v. J. 1750 bis z Ende d. J. 1823 in Deutschland er-
schienen. Bücher üb. alle Teile der Philosophie. Hrsg. v. Th. Ch.
Fr. Enslin. Berlin 1824.
Bibliotheca psychologica oder Verzeichn. d. wichtigsten üb. d. Wesen d.
Menschen- u. Tierseelen u. d. Unsterblichkeitslehre handelnden Schrift-
steller älterer u. neuerer Zeit in aiphabet Ordng. zusammengest. u.
m. e. wisse nschaftl. Übers, begl. v. J. G. Th. Graesse. Leipzig 1845.
Büchting, A., Bibliotheca philosophica oder Verzeichn. der a. d. Geb. d.
philosoph. Wissensch. 1857—66 im deutschn. Buchh. erschienen.
Bücher u. Zeitschriften. Nordhausen 1867. I. Fortsetzg. 1867—71.
Ebd. 1872.
Ersch, J. S., Literatur der Philologie, Philosophie u. Pädagogik seit d.
Mitte d. 18. Jahrh. bis a. d. neueste Zeit. Systemat. bearb u. m. d.
nötigen Registern versehen. Neue Ausg. v. E. G. A. Böckel. Leip-
zig 1822.
Wolfs philosophisch-pädagogisches Vademecum. Alphabet, u. systemat.
Zusammenstellg. d. literar. Erscheingn. a. d. Geb. d. Philosophie,
Pädagogik u d. Anschauungs-Unterrichtes. N. F. I. Die Lite? *
j886 enthaltend. Leipzig.
*- r- N. F. II. Die Literatur v. 1886—1890 enth. Leipzig«
228
Erziehung und Unterricht Jugendschriften.
Anzeiger l. d. neueste pädagogische Literatur. U. Mitwirkg. mehr. Scholm.
hrsg. v. d. Schriftleitern d. Allg. deutsch. Lehrerzeitg. 30. Jahrg. 190 1.
Leipzig.
Beurteilungen y. Jugend- u. Volksschriften. Hrsg. y. Prüflings- Ausschuß
d. Anhalt. Lehrervereines. Zerbst.
Bibliotheca paedagogica oder Verzeichnis aller brauchbaren .... bis
1823 in Deutschld. erschienenen Bücher üb. d. Erziehungskunst u. d.
Unterr. in Bürger- u. Volksschulen, nebst Materienreg. u. drei An-
hängen, enth. Vorschriften. Zeichenbücher u. Schulatlasse. Hrsg. v.
Th. Chr. Fr. Enslin Berlin 1824.
Drescher, Joh.. Auswahl geeigneter Jugendschriften für Schülerbiblio-
theken an Volks- u. Bürgerschulen. Graz 1900.
Faulmann, Karl. Geschichte u. Literatur der Stenographie. Wien 1895.
Israel, Aug., Bibliographie der Schriften von und über Pestalozzi.
Zschopau 1894. •
Katalog der pädagogischen Zentralbibliothek (Comenius-Stiftung) zu
Leipzig. Leipzig 1901.
Katalog von Werken über den Zeichenunterricht. Neuwied 1876.
Lehrmittel: Die Katalcge von A. Müller Fröbelhaus Dresden, Lehrmittel-
anstalt in Bensheim in Hessen, Frankfurt a. M., Leipzig, K. F.
Koehler u. F. Volckmar in Leipzig, Bopps Selbstverlag, Stuttgart. —
Schröder, Konr., Die Rechenapparate der Gegenwart. Magdeburg 1901.
Merget, A., Geschichte d. deutschen Jugendliteratur. Berlin 1867.
MoissJ, Konr. u. Ferd. Krautstengl. Die deutsch-österr. Jugendliteratur.
Eine krit. Beurteilung d. dtsch.-öst. Jugendlit. I. Aussig 1900.
Peetz, P.. Wegweiser durch die stenographische Literatur der bekannteren
Systeme. N. d. Syst. geordn. Leipzig 1S89.
Rohr, G M Empfehlenswerte Schriften u. Bücher f. d. katholischen Töchter.
Mit e. Anh : Französ. u. engl. Literatur v. P. Küchler u. J. Pfeifer.
Godesberg 1900.
Rolfus, Herrn., Verzeichnis ausgewählter Jugend- u. Volksschriften,
welche katholischen Eltern, Lehrern u. Erziehern, sowie z Errichtung
v. Jugend- u. Volksbibliotheken empfohlen werden können. Nebst
2 Anh. I. Beschäftigungsmittel f. d. Kinder. IL Bücher, welche sich
zu Festgeschenken eignen. Freiburg i. Br. 1892.
Seydel, Alb., Turnen. Sport u. Spiel. 111. fach- u. sachlich geordnet Ver-
zeichnis aller neueren u. neuesten deutschen Erscheinungen der
gesamt. Sportliteratur u. d. verwandten wissenschaftl. Beschäftigungs-
u. Unterhaltungsschriften. Berlin 1896.
Theden, Dietr., Die deutsche Jugendliteratur. Krit. u. syst, dargest.
Grunds, z. Beurteilg. d. deutsch. Jugendliterat., Winke f. Gründg.,
Einrichtg. u. Fortführg. einschläg. Bibliotheken u. Verzeichn. emp-
fehlenswerter Schriften. 2. A. Hamburg 1893.
Verzeichnis empfehlenswerter Schriften f. Volks- u. Jugendbibliotheken.
Bearb. v. Froehner, hrsg. v. Prov.-Ausschuß f. innere Mission in d.
Prov. Brandenburg. 3. A. Berlin.
229
Verzeichnis von Volks- u. Jugendschriften, nebst Beurteilung derselben.
Unter besonderer Berücksichtigg. der Bedürfnisse kathol. Schulen u.
Famil., hrsg. v. Verein kathol. Lehrer Breslaus. 6 Hefte. Breslau.
Wegweiser durch die deutsche Jugendliteratur. Für Erzieher, Jugend-
freunde u. Vorsteher von Jugendbibliotheken. Im Auftr. d. pädagog.
Vereins z. Dresden, hrsg. v. d. Kommiss z. Beurteilg. v. Jugend-
schriften. Leipzig.
Wolfs pädagogisches Vademecum. Alphabet, u. syst. Zusammenstellg.
d. literar. Erscheingn. a d. Geb. d. Pädagogik. N. F. I. II Literatur
bis 1890 enthaltend. Leipzig.
Sprach- und Literaturwissenschaft.
Bahder, Karl v., Die deutsche Philologie im Grundriß. Paderborn 1883.
Batines, C. de, Bibliografia Dantesca. 2 voll, et indice generale. Prato*
1842—83.
Bibliotheca philologica oder aiphabet. Verzeichnis derjenigen Grammat.,
Wörterbücher, Chrestomath., Lesebücher u. anderer Werke, welche
z. Studium d. griech. u. latein. Sprache gehören u. v. J. 1750, zum
Teil auch früher, bis z Mitte d. J. 1852 in Deutschland erschienen
sind. Hrsg. v. Wilh. Engelmann. N. e. syst. Übers. 3. A. Leipzig 1853.
Bibliotheca philologica oder vierteljährl. syst. Bibliographie d. a d. Geb.
d. klass. Philologie u. Altertumswissenschaft, sowie der Neuphilologie
in Deutschld. u. d. Auslande neu erschienenen Schriften u. Zeit-
schriften-Aufsätze. Göttingen.
Bibliotheca philologica classica. Verzeichn. der auf d. Gebiete d. klass.
Altertumswissensch. erschien. Bücher,. Zeitschrftn., Dissertat, Progr.,
Aufsätze etc. Berlin, Leipzig 1884 u. ff.
Bibliotheca scriptorum classicorum. Hrsg. v. Wilh. Engelmann. 8. Aufl.
umfassend die Literatur von 1700 — 1S78. Neu bearb. v. E. Preuß.
I. Scriptores graeci. Leipzig 1880. II. Scriptores latini. Leipzig 1882.
Bibliothek der neueren Sprachen oder Verzeichn. der in Deutschld., bes.
v.J. 1800 an erschienenen Grammat., Wörterbchr., Chrestomath, Lese-
bücher u. and. Werke, welche d. Studium d. lebend, europ. Sprachen
betreffen, wie auch derjenig. ausländ. Klassiker, welche ebendaselbst
v. J. 1800 bis z. Anf. d. J. 1841 z. Abdruck gekommen sind. Hrsg.
v. W. Engelmann. Leipzig 1842.
— Supplementheft, enthaltd. d. Literat, v. Anf. 184 1 bis Mitte
1849. Leipzig 1850.
— Zweites Supplementheft, enthaltd. d. Literat, v. Mitte 1849 bis
Mitte 1868. Leipzig 1868.
Boeddeker, K., Dictionaries. Ein Verzeichn. d. bekanntest, englischen
Wörterbücher aus allen Gebieten d. Sprachen, d. Fachwissenschaften,
d. Kunst u. d. gewerbl. Lebens. Leipzig 1897.
Catalogus dissertationum philologicarum classicarum. Verzeichn. V.
etwa 18.300 Abhandlgn. a. d. Gesamtgebiete d. klass. Philologie u.
Altertumskunde, zusammengest. v. d. Zentralst, f. Dia«. 1
G. Fock in Leipzig 1893.
m.
230
Erscn, J. S. v Bibliograph. Handb. d. philolog. L ite r atur der Deutschen v
d. Mitte d. iS. Jahrb. bis a. d. neueste Zeit. Nach J. S. Ersch in
systemat Ordng. bearb. u. m. d. nötigen Registern versehen v. Ch.
Ant. Geißler. 3. A. Leipzig 1S45.
Fabricins. J. A . Bibliotheca graeca. 11 Bde. 4. A. Hamburg 1790 — 1S09.
Index Leipzig 1838.
— Bibliotheca latina mediae et infimae aetatis. 6 Bde. Padua 1754.
Herrmann, C H.. Bibliotheca philologica. 5 Bde. Halle 1870 — 78. I.
Biblioth. oriental. et linguist. IL Bibl. scriptor. class. et graec. et
latin. III. Bibl. philol. 'Zeitschrftn., Schriften d. Akad. u gelehrt.
Gesellsch., Biogr., Gesch. d. Gymnas., Gesch. d. Philol. etc.). IV. Bibl.
Script, class. (Supplem. zu IL). V. BibL germanica.
Huber, Nik., Die Literatur der Salzburger Mundarten. E. bibliogr. Skizze
2. A. verm. d. Herrn. F. Wagner. Salzburg 1900.
Hübner, E. t Bibliographie d. klassischen Altertumswissenschaft. Grdrß.
z. Vorlesgn. üb. d. Gesch. u. Encyklop. d. klassischen Philologie. 2. A.
Berlin 1889.
— Grdrß. z. Vorlesungen üb. d. griech. Syntax. Berlin 1883.
— Grdrß. z. Vorlesungen üb. d. latein. Grammatik. 2. A. Berlin 1881.
— Grdrß. z. Vorlesungen üb. d. römische Literaturgeschichte. 4. A.
Berlin 1878.
Mentz, Ferd., Bibliographie der deutschen Mundartenforschung f. d.
Zeit v. Beginn d. 18. Jahrh. b. z. Ende d. J. 1889. Leipzig 1893.
Möbiuw, Th., Catalogus librorum islandicorum et norvegicorum. Leipzig
1856.
Picot, E., Bibliographie Cornelienne, ou Description rais. de toutes les
edit. d. oeuvres de Pierre Corneille, d. imitations ou traduct. et des
ouvrages relatifs ä Corneille. Paris 1875.
Schweiger, F. L. A. Handb. d. klassischen Bibliographie. I. Griechische
Schriftsteller. IL 1. 2. Lateinische Schriftsteller. 3 Bde. Leipzig
1830—34.
Varnhagen, Herrn., Systemat. Verzeichnis d. Programmabhandlgn.,
Dissertat. u. Habilitationsschriften aus d Gebiete d. roman. u. engl.
Philologie, sowie d. allgem. Literatur- u. Sprachwissensch. u. der
Pädagogik u. Methodik. 2. A. v. Johs. Martin. Leipzig 1893.
Vater, J. S., Literatur der Grammatiken, Lexika u. Wörtersammlungen
aller Sprachen der Erde. 2. A. v. B. Jülg. Berlin 1847.
Wolfs linguistisches Vademecum d. i. e. aiphabet, u. syst, geordn. Hand-
biblioth. ausgew. Werke u. Abhandlgn. a. d. Geb. d. Linguistik.
I. Orientalia. Americana etc. Literatur bis 1883. Leipzig.
IL Europäische Sprachen germanischen (exkl. deutschen), romanischen,
slavischen Stammes inkl. der kleineren Sprachstämme.
III. Deutsche Philologie. Allgem. Linguistik. Hilfswissensch.
Wolfs philologisches Vademecum. Alphabet. Verzeichn. der Ausgaben,
übersetzgn. u. Erläuterungsschriften d. griech. u. latein. Klassiker
I. Scriptores graeci I. IL Scriptores latini I. II J. Philologische Hilfs-
wissenschaften. Leipzig.
231
Geschichte.
Baldamus, E., Schleswig-Holstein-Literatur. Verzeichn. der in d. J. 1863
u. 64 m. Bez. a. d. Herzogt, u. d. deutsch-dän. Krieg erschienen.
Bücher, Karten u. Pläne. Leipzig 1865
— Die Literatur d. deutsch-französ. Krieges 1870 u. 1871. Leipzig
1871.
Dahlmann-Waitz, Quellenkunde d. deutschen Geschichte. Quellen u.
Bearbeitgn. system. u. chronolog. verzeichnet. 6. A. bearb. v. E. Stein-
dorff. Göttingen 1894.
Ersch, J. S., Literatur der Geschichte u. deren Hilfswissenschaften s.
d. Mitte d. 18. Jahrh. bis a. d. neueste Zeit. Systemat bearb. u. m.
d. nötigen Registern versehen. Neue Ausg. Leipzig 1827.
Foerster, Fr., Krit. Wegweiser d. d. neuere deutsche historische Literatur
f. Studier, u. Freunde d. Geschichte. Berlin 1899.
Fromm, E., Systemat. Verzeichn. d. Hauptwerke d. deutschen Literatur
a. d. Geb. d. Geschichte u. Geographie v. 1820 — 1882. Leipzig 1887.
Katalog der Freih. v. Lipperheid eschen Sammlung f. Kostümwissenschaft.
Berlin 1900.
Koner, W„ Repertorium üb. d. v. J. 1800 bis z. J. 1850 in Akadem.
Abhandlgn., Gesellschaftsschriften u. wissenschaftl. Journalen auf d.
Geb. d. Geschichte u. ihrer Hilfswissenschaften erschienenen Aufsätze.
2 Bde. Berlin 1852—56.
Lipsius, J. G., Bibliotheca numaria sive catalogus auctorum qui usque
ad finem seculi XVIII de re monetaria aut numis scripserunt etc.
2 tomi. Lipsiae 1801. Fortsetzung dazu v. J. J. Leitzmann. Weissen-
see i867.
Oettinger, E. M., Bibliographie biographique ou dictionnaire de 26 000
ouvrages relatifs ä Thistoire de la vie publ. et priv. des hommes
celebres de tous les temps et toutes les nations. 2 vols. Bruxelles
1854.
Potthast, Aug., Bibliotheca historica medii aevi. Wegweiser durch d.
Geschichtswerke d. europäischen Mittelalters bis 1500. Vollst. Inhalts-
verzeichn. zu Acta Sanctorum Boll., Bouquet, Migne, Monument a
Germ, hist, Muratori, Rerum britann. scriptores etc. Anh. Quellen-
kunde f. d. Gesch. d. eurgp^^Staaten während d. Mittelalters. 2. A.
Berlin 1896. ~^\
Schulze, P. u. O. Koller, Bismarck-Literatur. Bibliograph. Zusammenstellg.
aller bis Ende März 1895 v. u. üb. Fürst Bismarck im deutsch. Buch-
handel erschienenen Schriften m. Berücksichtigg. d. bekannteren
ausländ. Literatur. Leipzig 1895.
Sinner, G. R. L. v„ Bibliographie der Schweizergeschichte oder Ve r-
zeichn. der seit 1786 — 1851 üb. d. Geschichte der Schweiz erschienenen
Bücher. Bern 1851.
Struve, B. G., Bibliotheca historica hrsg. v. J. G. Meusel. Bd. I— XI.
Leipzig 1782— 1804.
Verzeichnis v. Schriften a. d. Geb. d. histor. Hilfswissenschaften,
v. 1857 — 82 im deutsch. Buchhandel erschienen sind, neb
vieler wertvoller älter. Werke. Genealogie, Adels- u. I
232
Ritterord., Heraldik, Numismat., Sphragistik. 0, Gracklauer. Leipzig
1882.
Wolfs historisches Vademecum. Alphab. u. systemat. Zusammenstellg. d.
literar. Erscheinungen a. d. Geb. d. Gesch. u. d. histor. Hilfswissensch.
Die Literat, bis 1890 enth. Leipzig.
Erdbeschreibung.
Bibliographie, Braunschweigische. Verzeichn. der auf die Landes-
kunde d. Herzogt. Braunschweig bezüglichen Literatur. Braunschweig
1897.
Bibliographie der schweizerischen Landeskunde. Unter Mitwirkg. d.
Bundesbehörden, eidgenöss. u. kantonaler Amtsstellen u. zahlreicher
Gelehrt, hrsg. v. d. Zentralkommiss. f. Schweiz. Landeskunde. Bern.
Bibliotheca geographica. Hrsg. v. d. Gesellsch. f. Erdkunde zu Berlin.
Bearb. v. O. Baschin. VI. Bd. Berlin 1900.
Bibliotheca geographica. Verzeichn. d. s. d. Mitte d. vorig. Jahrh. bis z.
Ende d. J. 1856 in Deutschland erschienen. Werke üb. Geographie u.
Reisen m. Einschluß d Landkarten, Pläne u. Ansichten. Hrsg. v.
Wilh. Engelmann. Leipzig 1858.
Bibliotheca geographica Germaniae. Literatur der Landes- u. Volkskunde
d. Deutschen Reichs bearb. v. P. E. Richter. Leipzig 1896.
Bibliotheca histor ico -geographica oder Verzeichn. aller brauchbaren, in
älter, u. neuerer Zeit, bes. aber v. J. 1750 bis zur Mitte d. J 1824
in Deutschld. erschien. Bücher üb. Gesch., Geographie u. deren
Hilfswissenschaften etc. Hrsg. v. Th. Ch. Fr. Enslin. Leipzig 1825.
Georg, Karl, Die Reiseliteratur Deutschlands a. d. J. 1871 bis 30. April
1877 u. d. wichtigsten Erscheingn. aus früherer Zeit etc. Leipzig
1877.
Kirchhoff, Alfr. u. K. Hassert, Bericht üb. d. neuere Literatur zur
deutschen Landeskunde. I. Bd. Berlin 1896.
Kolonial-Literatur d. deutschen Reiches der letzten 10 Jahre. Nürnberg
1891.
Verzeichnis der besten u. praktischsten Schulwandkarten, Schulatlanten,
sowie Globen, Tellurien, geogr. Anschauungsbilder u. geogr. Lehr-
bücher. Anh. Comptoirwandkarten. Leipzig. Jaegersche Verlh.
Kriegswissenschaft.
Auskunftsbuch, Militärisches. Ein nach Schlagworten geordnetes Ver-
zeichnis militärischer Buchliteratur. Hrsg. v. Aug. Dupont 10. Jahrg.
München.
Baldamus, E., Die literar. Erscheinungen der letzten 20 Jahre a. d. Geb.
d. Kriegswissenschaft 1845 — 64. Prag 1865.
— Die Erscheinungen d. deutsch. Literatur a. d. Geb. d. Kriegswissensch.
u. Pferdekunde 1865—71. Mit e. Anh.: Die wichtigsten Karten u.
Pläne Europas. Leipzig 1872.
— — — Dasselbe f. 1870 — 74. Leipzig 1875.
— — — Dasselbe f. 1875 — 79. Leipzig 1880.
233
Bibliothek der Kriegswissenschaften od. Verzeichnis aller brauchbaren,
in älterer u. neuerer Zeit bis z. Mitte d. J. 1824 ln Deutschland u
Frankreich erschienenen Bücher üb. d. Kriegskunst, Kriegsgesch. etc.
Hrsg. v. Th. Chr. Fr. Enslin. Leipzig 1824.
Biichting, A , Biblioth. milit. et hippol. od. syst, geordn. Übers, aller
im dtsch. Buchh. a. d. Geb. d. Kriegswiss. u. d. Pferdekunde neu
erschien. Bücher etc. I. — VII. Jahrg. Nordhausen 1867 — 73.
Katalog der Bibliothek des kgl. preuß. großen Generalstabes. Mit Nach-
trägen. Berlin.
Katalog der Bibliothek der deutschen Seewarte zu Hamburg. 1900.
Literaturblatt f. Armee u. Marine. Monatl. Berichte üb. d. Militär-Literatur
aller Kulturstaaten 5. Jahrg. 1901.
Literatur-Vademecum f. d. deutschen Offizier. Ein syst. n. Schlagw.
geordn. Führer durch d. neueren Erscheinungen a. d. Geb. d. Kriegs-
wissensch. 2. A. Mainz 1895.
Pohler, Joh., Bibliotheca historico-militari3. Syst. Übersicht d. Er-
scheinungen aller Sprachen a. d. Geb. d. Gesch. d. Kriege u. Kriegs-
wissensch. s Erfindung d. Buchdruckerk. b. z. Schlüsse d. J. 1880.
Kassel-Leipzig. 1886 u. ff.
Thimm, C. A., Vollst. Bibliographie d. alt. u. modern. Fechtkunst aller
europ. Nationen, d. Duell, d. Gebrauch d. Säbels u. d. Bajonetts etc.
London 18.91.
Verzeichnis sämtl. Schriften üb. Marinewesen u. Schiffahrtskunde v.
1855 — 80. O. Gracklauer. Leipzig 1880.
Wolfs kriegswissenschaftliches Vademecum. Alphabet, u. syst. Zusammen-
stellg. d. lit. Erscheingn. a. d. Geb. d. Kriegswissensch. Die Lit. bis
Ende 1890 enth. I. Leipzig.
Handel, Gewerbe, Verkehr.
Baldamus, E., D. literar. Erscheinungen der letzten 15 Jahre a. d.
Gebiete d. Gewerbskunde. 1850—64. 2. A. Prag 1866.
— Fünfjähr. Fachkataloge III. Die literar. Erscheinungen d. letzten
5 Jahre a. d. Geb. d. Handelswissensch. u. Gewerbskunde. Leipzig
1870.
Bibliothek der Handlungswissenschaft oder Verzeichnis d. v. J. 1750 bis
z. Anf d. J. 1845 in Deutschld. erschienen. Bücher üb. alle Teile d.
Handlungskunde u. deren Hilfswissensch. etc. Zuerst hrsg. v. Th.
Chr. Fr. Enslin. Neue Ausg. v. Wilh. Engelmann. 2. A. Leipzig 1846.
Jaennicke, F., Die gesamte keramische Literatur. Ein zuverläss. Führer
f. Liebh , Gewerbetreib, u. sonst. Interessenten etc. Stuttgart 1882.
Katalog der in d. letzten dreißig Jahren in Deutschld. erschienenen
Bücher u. Schriften über Bier, Bierbrauerei, Gerste, Hopfen, Malz
etc. Nürnberg 1896.
Repertorium der technischen Journal-Literatur. Hrsg. im kaiserl. Patent-
amt. Jahrg. 1900 (In deutsch, engl. u. französ. Sprache). Berlin 1901.
234
Verzeichnis sämtlicher Schriften üb. Gewerbe-Literatur v. 1865 — 81.
Nach d. einzeln. Gewerben in ca. 100 Abteilgn. zusammengest. 4 Hefte.
O. Gracklauer. Leipzig 1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Bierbrauerei, Böttcherei, Branntweinbrennerei,
Destillation, Hefenfabrikation u. Gärung 1865—81. O. Gracklauer.
Leipzig 1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Buchdruckerkunst, Auto- u. Lithographie,
Schriftgießerei u. Buchbinderei 1865 — 81. O. Gracklauer. Leipzig 1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Gewerbechemie u. chemisch-techn. Rezept-
bücher 1865 — 81. O. Gracklauer. Leipzig 188 1.
Verzeichnis d. Literatur über d. Industrie d. Fette, öle, Harze, Seifen-
u. Parfümeriefabrikation, welche v. 1865 — 81 im deutsch. Buchh.
erschien, sind. O. Gracklauer. Leipzig 1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Juwelier-, Gold- u. Silberarbeiten, Edelstein-
kunde. 1865 — 81. O. Gracklauer. Leipzig 188 1.
Verzeichnis d. Literatur üb. Keramik, Töpferei, Ofenbau, Porzellan- u.
Steingut-Fabrikation, welche v. 1865 — 81 im deutsch. Buchh. erschien,
sind. O. Gracklauer. Leipzig 1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Dekorations- u. Zimmermalerei, Holz-, Glas-
u. Porzellanmalerei, Vorlagen f. Firmenschreiber 1865 — 81. O. Grack-
lauer. Leipzig 1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Metallindustrie, Klempnerei, Legier- u.
Lötkunst, Vergoldung, Galvanoplastik, welche v. 1865—81 im deutsch.
Buchh. erschien, sind. O. Gracklauer. Leipzig 188 1.
Verzeichnis d. Literatur üb. Patent- u. Innungswesen, Kunsthandwerk
etc. 1865—81. O. Gracklauer. Leipzig 1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Photographie, Photolithographie u. Licht-
druck. 1865—81. O. Gracklauer. Leipzig 1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Schneiderkunst 1865 — 81. O. Gracklauer.
Leipzig 1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Bau- u. Möbeltischlerei, Tapezieren, Deko-
rationen, Holzschnitzerei u. Laubsägearbeiten. 1865—81. O. Gracklauer.
Leipzig 1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Textilindustrie, Spinnerei, Weberei, Tuch-
fabrikation, Seiden- u. Wollenindustrie, Mustervorlagen, Spitzen-
fabrikation, Ausstellungsberichte etc. 1865 — 81. O. Gracklauer. Leipzig
1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Zuckerfabrikation. 1865 — 81. O. Gracklauer
Leipzig 1881.
Zieger. Br., Literatur üb. d. ges. kaufmänn. Unterrichtswesen, sowie üb.
d. seit 1895 erschienenen Lehrb. u. Lehrmittel f. kaufm. Unterr.-Anst.
Braunschweig 1900.
Bau- und Ingenieurwissenschaft.
Baldamus, E., Die literar. Erscheinungen d. letzten 15 Jahre, 1850 bis
Juli 1865, a. d. Geb. d. Bau-, Maschinen- u. Eisenbahnkunde. 2. A.
Prag 1865.
235
Baldamus, E. Die Erscheingn. d. deutsch. Literatur a. d. Geb. d. Bau-,
Maschinen- u. Eisenbahnkunde u. d. Telegraphenwesens. 1865 — 71.
Leipzig 1872.
— — — 1870—74. Mit Anh.: Bergbau- u. Hüttenkunde. Leipzig 1875.
— — — 1875 — 79- Leipzig 1880.
— — — 1880—84. Leipzig 1885.
Bibliotheca architectonica oder Verzeichn. d. in älterer u. neuerer Zeit
bis z. Ende d. J. 1824 in Deutschld. erschienen. Bücher üb. alle Teile
d. bürgerl., schönen, Wasser- u. Straßenbaukunst. Hrsg. v. Th. Chr.
Fr. Enslin. Leipzig 1825.
Bibliotheca mechanico-technologica, oder Verzeichnis der in älterer u.
neuerer Zeit bis z. Mitte d. J. 1843 in Deutschld. u. d. angrenz.
Ländern erschien. Bücher üb. alle Teile d. mechan. u. techn. Künste
u. Gewerbe, Fabriken etc. Hrsg. v. Wilh. Engelmann. N. e. vollst.
Materienreg. 2. A. Leipzig 1844.
— — Supplementheft, enthaltd. d. Literatur v. d. Mitte d; J. 1843 bis
1849. Leipzig 1850.
Bibliothek, Polytechnische. Monatl. Verzeichn. d. in Deutschld. u. d.
Ausl. neuerschienenen Werke a. d. Fächern d. Mathematik u. Astro-
nomie, d. Physik u. Chemie, d. Mechanik u. d. Maschinenbaues, d.
Baukunst u. Ingenieurwissensch., d. Berg- u. Hüttenwesens, d. Minera-
logie u. Geologie. Mit Inhaltsangabe d. wicht. Fachzeitschr. 36. Jahrg.
1901. Leipzig.
Kerl, B., Repertorium d. techn. Literatur N. F. die Jahre 1854 — 68 um-
fassend. 2 Bde. Leipzig 187 1 — 73.
Leiners elektrotechnischer Katalog. Die Literatur der Elektrotechn.,
Elektrizität, Elektrochemie, Elektrometallurgie, d. Magnetism., d.
Telegraphie, Telephonie, Blitzschutzvorrichtg., Röntgenstrahlen, sowie
d. Acetylen- u. Carbidindustrie d. J. 1884 — 1900. M. Schlagwortreg.
5. A. Leipzig 1900.
Repertorium der technischen Journal-Literatur. Hrsg. im Kaiserl. Patent-
amt. (In deutsch., engl. u. französ. Sprache.) Berlin 1900.
Schubarth, Repertorium d. technischen Literatur f. d. J. 1823 — 1853.
Berlin 1856.
Seydel, A., Führer durch d. deutsche techn. Literatur. Berlin I. Theoret.
Mechanik u. Maschinenbau. 15. A. 1898. IL Mechanische Technologie.
3. A. 1898. III. Textilindustrie. 4. A. 1898. IV. Physik u. Elektio-
technik. 1898. V Bergbau. 3. A. 1898. VI. Feuerungstechnik. 2. A.
1898. VII. Chemie u. ehem. Technologie. 8. A. 1898. VIII. Photographie.
1898. IX. Mathematik. X. Kunst u. Kunstindustrie. XI. Bau Wissenschaft.
1899. XII. Ingenieurwissenschaft. 1899. XIII. Eisenbahnwesen. 1898.
XIV. Verkehrswesen* 1899. XV. Gewerbekunde.
Seydel, A., Kleiner Führer durch d. technische Literatur. 15. A. Berlin
1900.
Steude, M., Die Literatur des Gas- u. Wasserfaches. Ein Verzeichn.
v. Büchern u. Broschüren üb. Gasbeleuchtg. u. verwandte Beleuchtungs-
arten, sowie f. Wasserversorgg., Entwässerung u. verw. Gebiete.
München 1896.
236
Verzeichnis d. Literatur üb. Architektonik, Gesch. d. Baukunst, Kirchen-
baukunst, Baustyle etc., welche von 1865—81 im deutsch. Buchh.
erschienen sind. O. Gracklauer. Leipzig 1881.
Verzeichnis «d. Literatur üb. Beleuchtungswesen, Petroleum, Gas-
beleuchtung, elektrische Beleuchtung etc. 1865 — 81. O. Gracklauer.
Leipzig 1881.
Verzeichnis d. Literatur üb. Feuerwehrwesen. 1865 — 81. O. Gracklauer.
Leipzig 1881.
Verzeichnis sämtl. Schriften üb. Mechanik u. Maschinenbaukunde,
mechan. Technologie, mechan. Wärmelehre, Statik, Festigkeitslehre,
Dynamik, Lokomotivbau, Hydraulik, Ausstellungsberichte etc., welche
1865 bis J u li 1887 im deutsch. Buchh. erschienen sind. 3. A. O. Grack-
lauer. Leipzig 1887.
Verzeichnis d. Literatur üb. Mühlenwesen u. Mühlenbau. 1865—81.
O. Gracklauer. Leipzig 1881.
Verzeichnis, systemat., d. Schriften a. d. Geb. d. Textilindustrie, Färberei,
Druckerei, Bleicherei, Appretur, Spinnerei, Weberei, Wollen- u.
Baumwollenindustrie, Tuchfabrikation, Seidenindustrie etc., welche
1850—87 im dtschn. Buchhdl. erschienen sind. 2. A. O. Gracklauer.
Leipzig 1887»
Verzeichnis d. Literatur üb. Ziegel- u. Röhrenfabrikation, Kalk, Asphalt
u. Zemente. 1865— 1881. O. Gracklauer. Leipzig 1881.
Haus-, Land- und Forstwirtschaft.
Baldamus, £., Die literar. Erscheinungen d. letzten zehn Jahre a. d.
Geb. d. Forst- u. Jagdwissenschaft. Leipzig 1866.
Baldamus, E., Die literar. Erscheinungen d. letzten elf Jahre a. d.
Geb. d. Land- u. Hauswirtschaft, sowie d. Gartenbaues. Leipzig
1867.
Baldamus, E., Fünfjähr. Fachkataloge V. D. literar. Erscheingn. d. letzten
fünf Jahre 1866 — 1870 a. d. Geb. d. Forst-, Haus- u. Landwirtschaft,
sowie d. Gartenbaues. Leipzig 1871.
— — — Dasselbe f. 1871—75. Leipzig 1876.
— Dasselbe f. 1876—80. Leipzig 1881.
— Dasselbe f. 1881—85. Leipzig 1886.
Bibliotheca oeconomica oder Verzeichnis d. in älterer u. neuerer Zeit
bis z. Mitte d. J. 1840 in Deutschld. u. d. angrenz. Ländern er-
schienen Bücher üb. d. Haus- u. Landwirtschaft u. deren einzelne
Zweige etc. Zuerst hrsg. v. Th. Chr. Fr. Enslin. 2. A. v. Wilh. Engel-
mann. Leipzig 1841.
Bibliothek der Forst- u. Jagdwissenschaft, oder Verzeichnis d. in älterer
u. neuerer Zeit, bes. aber v. J. 1750 ab bis geg. Ende d. J. 1843 in
Deutschld. erschien. Bücher üb. alle Teile d. Forst- u. Jagdwesens,
üb. d. Fischerei u. d. Vogelfang. 2. A. v. W. Engelmann. Leipzig
1843.
237
Büchting, A., Bibliogr. f. Bienenfreunde oder Verzeichn. d. in Bezug a.
d. Bienen v. 1700— 1861 in Deutschld. u. d. Schweiz erschien. Bücher
u. Zeitschrftn. Nordhausen 1861.
Georg, Karl, Verzeichn. d. Literatur üb. Speise u. Trank b. z. J. 1887.
Hannover 1888.
Graefe, C, Die hippologische Literatur v. 1848 — 57. Leipzig 1863.
Güntz, Max, Handb. d. landwirtschaftlichen Literatur. I. Bis ca. 1750.
II. Bis zur Gegenwart. Mit biogr. Notizen etc. Leipzig 1897*
Katalog der in d. J. 1820—92 in deutscher Sprache erschienenen Bücher,
Schriften etc. üb. Fischerei, Fischzucht, Fischrecht u. s. w. Nürn»
berg 1892.
Katalog der Bibliothek d. kgl. Forstakademie Eberswalde. 1885.
Katalog der kgl. sächs. Forstakademie Tharandt. 1901.
Katalog der in d. letzten 30 Jahren in Deutschld. erschienen. Bücher u.
Schriften üb. Hunde-Rassen, Hunde-Dressur, Hundekrankheiten etc.
Nürnberg 1896.
Verzeichnis sämtl. Schriften üb. Fischerei, Fischzucht etc. v. 1820 — 79.
O. Gracklauer. Leipzig 1879.
Verzeichnis sämtl. Schriften üb. Geflügelzucht, Stuben-, Zier- u. Sing-
vögel. Nutzen u. Schaden d. Vögel, Vogelschutz, Naturgesch. d.
Vögel u. ihrer Eier, Kaninchenzucht, welche in d. J. 1850—88 im
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Verzeichnis d. Literatur üb. Weinbereitung, Weinverbesserung, Kellerei-
wesen etc. 1865—81. O. Gracklauer. Leipzig 1881.
Wolfs landwirtschaftliches Vademecum. Eine aiphabet, u. syst, geordn.
Handbiblioth. d. in Deutschld., österr. u. d. Schweiz erschien. Literatur
a. d. Geb. d. Land- u. Hauswirtsch., d. Gartenbaues, d. Jagd- u. Forst-
wissensch. u. d. verwandten Gewerbe. Die Literatur bis 1888 enth.
Leipzig.
Schöne Literatur.
Bibliothek der schönen Wissenschaften oder Verzeichnis d. vorzüglichsten
in älterer u. neuerer Zeit bis z. Mitte d. J. 1836 in Deutschld. erschien.
Romane, Gedichte. Schauspiele u. and. z. schön. Literatur gehörig.
Werke, sowie d. besten dtschn. Übersetzgn. etc. Hrsg. v. Th. Chr.
Fr. Enslin, gänzl. umgearb. v. Wilh. Engelmann. 2. A. Leipzig 1837.
II. Teil. Die Literatur v. d. Mitte d. J. 1836 bis z. Mitte d.
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Büchting, A., Katalog d. in d. J. 1850—64 in deutscher Sprache erschien,
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Taschenbücher u. Theaterstücke I. 1850—59. II. 1860—64. III. 1865
bis 1869. Nordhausen 1860. 65. 70.
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Olith, E., (Ernst Thilo), Vademecum dramatischer Werke, aiphabet,
geordn. m. Angabe d. Verleger, Preise u. teilw. Personenangabe.
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Challier, Ernst, Doppelhandbuch d. Gesangs- u. Klavier literatur. Ein
aiphabet, geordnet. Verzeichn. aller transskribierten Lieder, Arien,
Gesänge, ein- u. mehrstimmig, mit allen ihren Klavier-Transskriptionen,
Fantasien etc. Gießen 1881. Nachtrag I — V. 1883—97.
— Spezialhandbuch. Ein Verzeichnis sämtl. Potpourris, melodramat.
Werke, Werke f. d. linke Hand, Werke mit Kinderinstrumenten.
Nach Titeln, Anfängen, Überschriften, Komponisten aiphabet, geordnet
Gießen 1883. Nachtrag I— IV. 1887—97.
• — Verzeichnis sämtlicher komischen Duette u. Terzette. Nach Titeln.
Anfängen, Überschriften. Namen der Personen, Komponisten aiphabet,
geordnet. Gießen 1884. Nachtrag I — V. 1887—97.
— Großer Liederkatalog. Enth. sämtliche einstimm. Lieder, nach (An-
fängen u. Titeln geordnet. Gießen 1885. Nachtrag I— VIII. 1886
bis 1900.
— Sonaten-Tabelle. Eine nach Tonarten geordnete Aufstellung sämtlicher
Klaviersonaten v. Clementi, Haydn, Mozart in allen Ausgaben. 3. A.
Gießen 1887.
— Beethoven-Sonaten-Tabelle In allen noch vorhandenen Ausgaben nach
Tonarten, Revisoren, Verlegern u. n. Opuszahlen geordnet m. Angabe
d. Widmung, Preise, Titel, Originalverleger. Gießen 1887.
239
Challier, Ernst, Katalog der Gelegenheitsmusik. Ein Verzeichn. v. Kom-
positionen der Instrumental- u. Vokalmusik, für alle nur denkbaren
Gelegenheiten. Ernst u. Humor. Mit Sachreg. v. 440 Gelegenheiten.
Gießen 1897.
— Großer Duettenkatalog. Enthaltend sämtliche Duette u« zweistimmigen
Nieder (ernst u komisch, kirchlich u. weltlich). Nach Anf. u. Uber-
schr. aiphabet, geordnet. Gießen 1898.
— Großer Männergesang-Kataiog. Enthaltend sämtl. Männerchöre nach
Textanf* u. Titel aiphabet, geordnet. (Sämtl. Liedersammlgn. sind
inhaltlich aufgenommen u. deren Nummer resp. Seitenzahl angegeben.)
Gießen 1900.
Grethlein, Konr., Allgem. deutscher Theaterkatalog. Ein Verzeichn. der
im Druck u. Handel befindl. Bühnenstücke u. dramat. Erzeugnisse
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He un, E., Neuer Führer durch d. Violinliteratur. 2. A. v. O. Girschner.
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Hofmeister, Friedr , Handbuch d. musikal. Literatur oder Verzeichnis
der im deutsch. Reiche, in d. Ländern deutschen Sprachgebietes,
sowie der für den Vertrieb im deutschen Reiche wichtigen, im Aus-
lande erschienenen Musikalien, auch musikalischen Schriften, Ab-
bildungen u. plastischen Darstellungen mit Anzeige der Verleger u.
Preise. Bd. I— XI 1844—97. Leipzig, Fr. Hofmeister. (Die Jahres-
verzeichnisse s. u. Verzeichnis.)
Kothe, B. u. Th. Forchhammer, Führer durch d. Orgelliteratur. 2 Bdchn.
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Schriften u. Abbildungen. 73. Jahrg. Leipzig 1901.
Musik- Katalog. Gesammelte Verlagskataloge des deutschen Musikalien-
handels, zusammengest. v. Verein d. deutschen Musikalienhändler.
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Archäologie u. Architektonik, welche v. 1866—81 im deutschen Buchh.
erschien, sind. I.— III. Abt. O. Gracklauer. Leipzig.
Verzeichnis der im J. 1900 erschienenen Musikalien, auch musikalischen
Schriften u. Abbildungen m. Anzeige der Verleger u. Preise. In
aiphabet. Ordng , nebst systemat. geordn. Übersicht. 49. Jahrg. oder
9. Reihe. 3. Jahrg Hoch-4'. Leipzig 1901 Hofmeister.
Whistling, C. F., Handbuch d. musikal. Literatur od. syst. Verzeichn.
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literary and scientific societies, by H. G. Bohn. 13 parts in 6 vols.
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of books now in print and on säle with the prices at which they
may be obtained of all booksellers and an index containing nearly
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Bibliographie Franchise. Recueil de catalogues des editeurs Fran9ais
accompagne* d'une table alphab6tique par noms d'auteurs et d'une
table systematique. 10 vols. (ca. 130.000 Titel) Paris, H. Le Studier.
Brunet, J. Ch., Manuel du libraire et de l'amateur de livres, contenant:
1. Un nouveau dictionnaire bibliographique, dans lequel sont in-
diques les livres les plus pr6cieux et les ouvrages les plus utiles tant
anciens que modernes, avec des notes sur les differentes editions
qui en ont £te faites, et des remarques pour en reconnaitre les
contrefacons etc. 2. Une table en forme de catalogue raisonnd, oü
sont classes m£thodiquement tous les ouvrages indiques dans les
dictionnaires etc. 5e 6d. originale, entierem. refondue et augm. d'un
tiers par l'auteur. 6 vols. 1860 — 65. Didot freres Paris.
— — — Supplement et dictionnaire de geographie par G. Deschamps
et P. Gust. Brunet. 3 vols. Paris 1870 — 80. Supplement contenant:
1. un complement du dictionn. bibliogr., 2. la table raisonnee des
articles, au nombre d'environ 10.000 articles, decrits au present
suppl6m. — Dictionnaire de geographie ancienne et moderne ä
l'usage du libraire et de l'amateur de livres, conten. la g6ograph.
ancienne et moderne de l'Europe avec le nom vulg. d. locaht£s, 1.
recherches bibliogr. s. l'introduct. de rimprimerie dans les differ.
villes etc.
— Dictionnaire bibliographique, historique et critique des livres rares,
precieux, singuliers, curieux, estim6s et recherches avec leur valeur.
4 vols. Paris 1790 — 1802. Bd. I— III dieses Werkes sind vom Abbe
Duclos mit Beihilfe von A. Ch. Cailleau bearbeitet (1790), Bd. IV
Supplement von J. Ch. Brunet. Nach der günstigen Aufnahme dieses
Supplements schritt Brunet zur Bearbeitung des Manuel, das 1810
in 3 Bdn. erschien.
Brunet P. Gust., Dictionnaire de bibliologie catholique, presentant un
expose des principaux objets de la science des livres et surtout de
ceux qui ont rapport aux 6tudes th£ologiques. — Dict. de bibliol.
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des livres rares et singuliers. 7 vols. Paris 1763 — 68. Suppl6ment ou
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parti cioe Istoria, Poesia, Prose, Arti e Scienze etc. compilata da
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Giandonatischen Ausgabe. (Zuerst London 1726, Venedig 1728, 1736,
1741, Mailand 1771—73 [beste von Ferdinando Giandonati besorgte
Ausgabe] und 1803.)
Catalogo generale della Libreria Italiana 1847 — 1899. Mailand 1900 u. ff.
Catalogo dei libri rari nella biblioteca di Camillo Minieri Riccio.
Neapel 1864 — 65.
Gamba da Bassano, Bartolom., Serie dei testi di lingua e di altre opere
importanti nella Italiana Letteratura scritte dal secolo XIV al XIX.
4. ed. Venedig 1839.
Ilaris, Catalogo della biblioteca publica a Siena. Siena 1844—47.
Libri Italiani, I migliori, consigliati da cento illustri contemporanei.
I. consigli. II. catalogo sistematico. III. indice alfabetico. Milano 1892.
Mira, G. M., Bibliografia Siciliana ovvero gran dizionario bibliografico
delle opere edite e inedite, antiche e moderne di autori siciliani
2 voll. Palermo 1875 — 84.
Valmaggi, L., Manuale storico-bibliograf. di filologia classica. Turin 1894.
Jüdische Literatur.
Bibliotheca judaica. Bibliograph. Handbuch, umfassend die Druckwerke
d. jüdisch. Literatur, einschließl. d. üb. Juden u. Judentum veröffentl.
Schriften, n. aiphabet. Ordnung d. Verfass. bearb. M. e. Gesch. d.
jüd. Bibliographie, sowie m Indices versehen u. hrsg. v. Jul. Fürst.
3 Bde. Leipzig. I. A— H 1863, II. I—M 1863, III. N— Z 1863.
Jacobsohn, H., Führer durch d. deutsch-israelit, unterhaltende, schön*
wissenschaftl., geschichtl.-belehrende, populär-religiöse u. Jugend-
schriftenliteratur v. Beginn d. 18. Jahrh. bis heute. 2. A. Breslau 1894.
Lippes bibliographisches Lexikon d. ges. jüd. u. theol.rabbin. Literatur
d. Gegenwart mit Einschluß d. Schriften üb. Juden u. Judentum.
Wien 1881 u. 1899.
Rossi, J. B. de, Histor. Wörterbuch d. jüdischen Schriftsteller, deutsch
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prakt. Literatur f. hebräische Sprachkunde. Leipzig 1859.
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Bodleiana jussu curatorum digessit et notis instruxit etc. 4°. Berlin
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seit d. Einfuhrung der Zivilschrift 1708 — 1889. St. Petersburg 1893.
Wolf, J. Chr., Bibliotheca Hebraea, sive Notitia tvm Avctorvm Hebr.
cvjvscvnqve aetatis, tvm Scriptorvm, qvae vel Hebraice primvm exarata
vel ab aliis conversa svnt, ad nostram aetatem dedveta etc. 4 Bde.
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Buchhändler-Warte. Nachrichten d. Allgemeinen Vereinigung deutscher
Buchhandlungs-Gehilfen. Berlin.
Buchhändlerzeitung, Allgemeine. Wochenschrift mit d. Beiblatt: Inter-
nationale Literaturberichte. Leipzig.
Colportage-Zeitung, Deutsche. Zentralorgan u. Anzeiger f. d. Kolportage-
u. Eisenbahn-Buchhandel. Berlin.
Export-Journal. Internationaler Anzeiger f. Buchhandel u. Buchgewerbe,
Papier-Industrie, Schreibwaren u. Lehrmittel. (In dtschr., franz. u.
engl. Sprache.) Leipzig.
Fischers Mitteilungen für Kolportage-, Export- u. buchhändlerische
Reisegeschäfte. Leipzig.
Mitteilungen f. d. Gehilfenschaft des Buch-, Kunst- u. Musikalienhandels.
Wien.
Wahlzettel, Allgemeiner, f. d. deutschen Buch- u. Musikalienhandel u.
d. verwandten Geschäftszweige. Leipzig, C. W. B. Naumburg.
Wahlzettel f. d. Musikalienhandel u. d. damit verbundenen Gewerbe.
Leipzig.
Zeitung, Freie, f. d. deutschen Buchhandel. München.
Ausländische Fachzeitschriften. Amerika: The Publishers' Weekly, The
American Bookseller. Belgien: Bibliographie de Belgique England:
The Publishers' Circular, The bookseller. Frankreich: Bibliographie
de la France. Holland: Niewsblad voor den Boekhandel, Neder-
landsche Bibliographie. Italien: Bibliografia Italiana, Giornale della
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Librariaetc. Rußland: Kniznyj V&stnik. Skandinavien: Nordisk Bog-
handlertidende, Dansk Bogfortegneise, Svensk Boghandels Tidning,
Norsk Boghandlertidende. Spanien: Boletin de la Libreria.
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Drittel d. 16. Jahrh. bis z. Schluß d. 18. Jahrh. 5 Bde. Leipzig 1872
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— Die deutschen Maler-Radierer (Peintres-Graveurs) des 19. Jahrh., fort-
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Die nicht hierhergehörigen Werke sind nur aus praktischen Gründen
in dieser Abteilung aufgeführt worden.
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Albert, Aug., Verschiedene Reproduktions -Verfahren mittels litho-
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sichtigung der photomechan. Prozesse. Halle 1900.
Almanach für Buchdrucker. Hrsg. v. H. Faber u. E. Kralik. 14. Jahrg.
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Archiv für Buchgewerbe. Begr. v. A. Waldow. Hrsg. v. deutsch. Buch-
gewerbeverein. 38. Bd. 1901. Leipzig.
Beobachter, Graphischer. Zeitschr. f. d. Praxis der Druckgewerbe, mit
der Beilage: Motive für den Accidenzsatz. 1901. Leipzig.
Bouchot, H., La lithographie. Paris.
Buch- u. Steindrucker, Deutscher. Monatl. Bericht, üb. d. graph. Künste.
7. Jahrg 1901. Berlin.
Buchdrucker-Zeitung, österr.-ungarische. Wochenblatt f. sämtl. graph.
Zweige. 29. Jahrg. 1901. Wien.
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Buchgewerbe, Das. Zeitschr. f. Buch- u. Steindruckereien, Kunstanst.,
Buchbind., Buch-, Papier- u. Schreibwarenhandlungen, sowie ver-
wandte Geschäftszweige. 9. Jahrg. 1901. Leipzig.
Centralblatt, österr.-ungar. Graphisches, f. Buch-, Stein-, Licht-, Zink-
u. Kupferdruckereien, Lithographien u. verwandte Geschäfte. 14. Jahrg.
1901. Wien.
Correspondent f. Deutschlands Buchdrucker u. Schriftgießer. 39. Jahrg.
1901. Leipzig.
Cronenberg, W., Die Autotypie auf amerikanischer Basis. Düssel-
dorf 1895.
Eder,J. M., Rezepte u. Tabellen f. Photographie u. Reproduktionstechnik.
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Faulmann, K., Handbuch der Buchdruckeikunst. Wien 1884.
Fritz, Geo., Handbuch der Lithographie u. des Steindruckes. Halle
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Gelcich, E. u. F. Sauter, Kartenkunde, geschichtl. dargest. 2. A. v. P.
Dinse. Leipzig 1897.
<joebel, Th , Die graphischen Künste der Gegenwart. 4 n . Stuttgart 1895.
Guetle, J. C.. Kunst in Kupfer zu stechen, zu radieren u. zu ätzen, in
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Haynie, Jos., Der lithographische Umdruck. Nach d. heutigen Stande
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Hesse, Fr., Die Chromolithographie m. besondeier Berücksichtigung der
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Husnik, J , Das Gesamtgebiet des Lichtdruckes u. d. Emailphotographie.
4. A. Wien 1894.
— Die Reproduktionsphotographie, sowohl f. Halbton als Strichmanier
nebst den bewährtesten Kopierprozessen. 2. A. Wien 1895.
— Die Zinkätzung. (Chemigraphie, Zinkolypie.) 2. A. Wien 1896.
Jahrbücher, Typographische. 21. Jahrg. 1901. Leipzig.
Journal f. Buchdruckerkunst, Schriftgießerei u. d. verwandten Fächer.
Begr. 1834 v. H. Meyer. 68. Jahrg. 1901. Gioßlichterfelde.
Kampmann, C, Die graphischen Künste. Leipzig 1898.
Künste, Freie. Fachblatt f. Lithographie, Steindruckerei u. Buchdruckerei.
23. Jahrg. 1901. Wien.
Künste, Die graphischen. Red. v. Kail Masner. 24. Jahrg. 1901. Wien.
Lager-Katalog, Vollständiger, üb. Kupferstiche, Radierungen, Kupfer-
ätzungen u. s. w. mit 1069 Illustrat. auf 92 Tafeln in Kupferätzung,
sowie vielen Abbildungn. im Text. Rud. Schuster. Berlin 1896.
Liesegang, P. E., Handbuch der praktischen Photographie. 14. A.
Düsseldorf 1896.
Lorck, C. B , Die Herstellung von Druckwerken. 4. A. Leipzig 1883.
Mitteilungen, Schweizer Graphische. Halbmonatsschrift f. d. graphische
Kunstgewerbe. 20. Jahrg. 1901. St. Gallen.
Mohr, L., Les impressions microscopiques. Paris 1S79.
«1.
IT"
260
Mörch, J. O., Die Autotypie in ihren verschiedenen Ausführungsarten.
Düsseldorf 1891.
Paul, H. u. J. Lehmann, Hilfsbuch bei Herstellung u. Preisberechnung
von Druckarbeiten. 3. A Leipzig.
Peschek, H. E., Das Ganze des Steindruckes oder vollständ. Anleitung
z. Ausübg. d. Lithographie. Bearb. v. L. Bergmann. 3. A. Weimar
1856.
Schmidt, F.. Kompendium der Photographie. 5. A. Karlsruhe 1900.
Schnauß, J., Der Lichtdruck u. d. Photolithographie 6. A. Düssel-
dorf 1895.
Senefelder, A., Vollständiges Lehrbuch der Lithographie. München 1818.
Toifel, W. J., Handbuch der Chemigraphie. Hochätzung in Zink für
Buchdruck. 2. A. Wien 1897.
Verzeichnis von Photographien nach Werken der Malerei bis zum An-
fange d. ig.Jahih. nach kunstwissenschaftl. Gesichtspunkten geordnet,
m. beigefügten Verkaufspreisen. Amsler u. Ruthardt. Berlin 1893 — 96.
Volkmer, Ottom., Die Photogravüre etc. Halle 1895.
Waldow, Alex., Die Buchdruckerkunst in ihrem technischen Betriebe.
2 Bde. mit Altlas. Leipzig 1873—75. I. Vom Satz. II. Vom Druck.
Atlas zum IL Bd.
— Encyklopädie (Handlexikon) der graphischen Künste. Leipzig 1884.
Weber, Joh. Jak., Katechismus der Buchdruckerkunst. 7. A. Leipzig 1901.
Weishaupt, H , Das Gesamtgebiet des Steindruckes. 6. A. v. Th. Reineck.
Leipzig 1895.
Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker. Hrsg. v. Deutschen Buch-
druckerverein. 13. Jahrg. 1901. Leipzig.
Ziegler, Walter, Die Techniken des Tiefdruckes etc. Halle 1901.
Buchbinderei.
Adam, Paul, Der Bucheinband. Seine Technik u. s. Geschichte. Leipzig
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Uzanne, O., La reliure moderne artistique et fantaisiste. Paris 1887.
Vogt, M., Invention newer Contrafacturischer Vorstellung allerhand
Bücher auffm Schnitt zierlichen zu stempffen: Der gleichen hiebe
vor niemahlen üblich oder in Kupfer heraus kommen: Jetzo aber
denen Kunstbegierigen zu sonderem Nutzen und Wolge/allen an
das Liecht gebracht. Durch Mathaeum Vögten, Buchbindern vnd
Stempffelschneidern in Ulm 1644. 2 Bll. Text u. mit Titel 12 Bll. in
Kupfer gest. 4 . obl.
Zaehnsdorff, J. W., The art of bookbinding. 2. ed. London 1890.
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schiedensten Zwecken dienenden Papierfabrikaten. Wien 1896.
Dahlheim, C. F., Taschenbuch f. d. prakt. Papierfabrikanten. 3. A.
Leipzig 1896.
Hofmann, C, Handbuch der Papierfabrikation. 2 Bde. 4 . Berlin 1891
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Mierzinski, S., Handb. d. prakt. Papierfabrikation. 3 Bde. Wien 1886.
Papier-Markt, Der. Ein modernes Angebot. III. Jahrg. 1902. Frank-
furt a. M.
Papier-Zeitung. Fachblatt f. Papier- u. Schreibwaren-Handel u. Fabri-
kation, Buchbinderei, Druckindustrie, Buchhandel etc. Hrsg. v. Karl
Hofmann. 26. Jahrg. 1901. Berlin.
Rübencamp, R. u. P. Klemm, Farbe u. Papier im Druckgewerbe. Frank-
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sack-, Papierwäsche- u. photograph. Papier- Fabrikation. Berlin 1902.
Winckler, O., Der Papier kennen 111. Handb. u. Ratgeber f. Papier-
Käufer u. -Verkäufer. Leipzig 1887.
Wochenschrift f. d. Papier- u. Schreibwarenhandel u. die Papier ver-
arbeitende Industrie. Hrsg. v. Heinr. Hirschberg. 17. Jahrg. 1901.
Berlin.
262
Verzeichnis früher Druckstätten.
Die Zahl hinter dem Orte gibt (nach Rogers' Manual of BibKography)
-das Jahr an, in welchem bereits Drucke in der betreffenden Stadt vor-
kommen.
-Aarhusium, Aarhuus 15 19.
Abbatia Sorethana, Schussen-
ried 1478.
Abbeville
i486
Aberdeen 1622.
Castrum, Edinburg
Abbamico Villa
Abbatis Villa
Aberdonia
Abredea
Abredonia
Ad Calem, Cagli 1475.
Adrianopolis, Adrianopel 1 554.
Aesernia, Isernia 1644.
Aesis
Aessium [ Jesi 1472
Aexium
Alatum
1507.
Alba, Acqui 1493.
Alba Bulgarica I Belgrad
Alba Graeca j 1552
Albani (S.) Villa, St. Albans
1480.
Albia, Albi 1480.
Alemaria Alkmaar 1605.
Aldenarda, Oudenarde 1480.
Aldenburgum, Altenburg 1522.
Alepum, Aleppo 1706.
Alostum (Alost), Aelst 1473.
Alta Villa, Eltville 1467.
A mstelaedamum
Amstelodamum
Amstelredamum
Amster-
dam 1523.
Andegavum, Angers 1476.
Andreapolis, St. Andrew % s
1551.
Aneda, Edinburg 1507.
Angolismum, Angouleme 1491.
Antverpia, Antwerpen 1476.
Aquae Bonae, Bonn 1543.
Aquae-Grani, Aix-la-Chapelle
1591-
Aquae Sextiae, Aix 1552.
Aquae Statiellae, Acqui 1493.
Aquilia, Aquila 1482.
Aquincum, Buda (Ofen) 1473.
AraeFlaviae,Blaubeuern 1475.
Araugia, Aarau 1672.
Arelas \ A t
Arelatum / Arles l S° l -
Argentina
Argentina Reni
Argentoratum
Arhusium, Arhuus 151 9.
Arosia, Westeras 161 7.
Asculum
Asculum Picenum
AthenaeRauracae, Basel 1462.
Atrebatum, Arras 1528.
Augusta Bracara, Braga 1494.
AugustaNemetum, Speier 147 1 .
Augusta Perusia, Perugia 1475.
Augusta Rauracorum, Äugst
(Basel- Äugst) 1606.
Augusta Taurinorum, Turin
1474.
Straßburg
i. E. 1460.
Ascoli
M77-
263
Augusta Tiberii, Regensburg
1485.
Augusta Trebocorum, Straß-
burg i. E. 1460.
Augusta Trinobantum, London
1480.
Augusta Vindelicorum (sive
Rhaetorum) Augsburg 1468.
Auracum, Urach 1481.
Aurelia, Orleans 1490.
Aurelia Allobrogum Genf 1478.
Austriae Civitas, Cividale del
Friuli 1480.
Avaricum, Bourges 1530.
Avenio, Avignon 1497.
Babenberga, Bamberg 1460.
Bacodurum, Passau 148 1.
Bamberga, Bamberg 1460.
Bancona, Oppenheim 1494.
Barch ino 1 ^
Barcino ) Barcelona 1475.
Barcum, Barco 1497.
Barxino, Barcelona 1475.
Basilea ^ Basel
Basilea Rauracorum / 1462.
Batava Castra, Passau 1481.
Bergomum, Bergamo 1556.
Berna, Bern 1525.
Berolinum, Berlin 1540.
Berona in Ergowia \ Beromün-
Beronis Villae I ster 1470.
Bipontium, Zweibrücken 1596.
Bisuntia | _.
Bisuntium ( Besan S on 14 8 7 .
Biturigae, Bourges 1530.
Blabyria, Blaubeuern 1475.
Bonna, Bonn 1543.
Bononia, Bologna 1471.
Brachara I _
Braclara j Bra S a H94-
Brangonia, Worcester 1548.
Bransberga \ Braunsberg
Braunsberga ( 1601
Bravum Burgi, Burgos 1485.
Bresla
Bressavia) Breslau ! 475.
Brixia, Brescia 1472.
Brügge
1475
Brugae
Brugae Bearniae
Brunna, Brunn i486.
Brunonia, Braunschweig 1509.
Brunopolis, Braunsberg 1601.
Brunsviga, Braunschweig 1509.
Bruxellae, Brüssel 1474.
Buda, Buda, Ofen 1473.
Burdigala, Bordeaux 1520.
Burgdorfium, Burgdorf 1475.
Burgi, Burgos 1485.
Burgum Auracense, Urach
1481.
Bois-leDuc, Her-
zogenbusch 1484.
Buscoduca
Buscum-Ducis
Byzantium, Konstantinopel
1488.
Cabelia 1 ^
Cabelium J Chabhs 1478.
Cadomum, Caen 1480.
Caesar Augusta, Saragossa
1475.
Cale, Oporto 1540.
Caletum, Calais 1582.
Calium | ~
Callium ) Ca ? h J 475-
Camberiacum, Chambery 1484.
Camboricum
Cantabrigia
Cambridge
1521.
Cantuaria, Canterbury 1549.
Capitabriga, Cambridge 152 1.
Carmanola, Carmagnola 1497.
Carnutum, Chartres 1483.
Caroli Hesychium
Carolsruha
Karls-
ruhe 17 65.
264
Kassel
1539-
Casale Majus, Casalmaggiore
1485.
Casale S. Evaxii, Casal di
S. Vaso 1481.
Caselae 1 _
Casella } Casale »47 5-
Casseletum
Cassella
Castellum Cattorum
Casulae, Casoli 1475.
Casurgis, Prag 1478.
Chalybon, Aleppo 1706.
Christiania, Christiania 1 644.
Chamberium, Chambery 1484.
Chrysii Auraria, Altenburg in
Ungarn 1558.
Cibinium, Hermannstadt 1575.
Clavasium, Chivasso i486.
Cliniacum | _,
Cluniacum j Clun y ^«J-
Coburgum, Koburg 1482.
Codania, Kopenhagen 1493.
Colcestria, Köln 1466.
Collfs ( Colle J 478-
Colonia ) Köln
Colonia Agrippina J 1466.
Colonia Allobrogum, Genf
1478.
Colonia Claudia, Köln 1466.
Colonia Julia Romana, Sevilla
1476.
Colonia Munatiana, Basel 1462.
Colonia Ubiorum, Köln 1466.
Colonia Viriata, Madrid 1499.
Complutum, Alcala de Hena-
res 1502.
Comum, Como 1474.
Condivincum, Nantes 1493.
Conimbria 1 ~ . _
Conimbrica f C ° imbr * 1536.
Consentia, Cosenza 1478.
Constantinopolis, Konstantino-
pel 1488.
! Corduba, Cordova i486.
Coria, Coria 1489.
Corona, Kronstadt 1533.
Cracovia, Krakau 1474.
Cremona, Cremona 1472.
Cucufati (S.) Monasterium
•Vallis Aretane, San Colgat
del Valles 1489.
Culenburgum, Kuilenburg.
Cusentia, Cosenza 1478.
Cutna, Kuttenberg 1489.
Damaspo, Damascus 1605.
Darmstadium, Darmstadt 1 605 .
Daventria, Deventer 1477.
Debrecinum Debreczin 1562.
Delfi 1 t^ ,r
Delphi J Delft x 477-
Derbatum ) Dorpat (Jurjew)
Derpatum J 1632.
Divio, Dijon 1491.
Divodurum, Metz 1482.
Dola Sequanorum, Döle 1490.
Dordracum
Dordrechtum Dordrecht 1 57 1 .
Dorteracum
Dresda, Dresden 1520.
Duacum, Douay 1561.
Dublinum, Dublin 1551.
Eblana, Dublin 1551.
Eboracum, York 1509.
Edimburgum
Edinbruchium
Edinum
Einsilda, Einsiedeln 1686.
Elna, Perpignan 1500.
Elvetiorum Argentina, Straß-
burg i. E. 1460
Edinburgh
1507.
265
Emmerani Coenobium, Re-
gensburg 1485.
Engolismum, Angoul£me 1491.
Erfordia \ _ r
Erfurtum I Erfurt J ^ 2 '
Eslinga, Eßlingen 1472.
Essium, Jesi 1472.
Etona, Eton 1607.
Eustadium, Eichstätt 1470 bis
1475.
Ezelinga, Eßlingen 1472.
Fano 1502.
Fanum
Fan um Fortunae
Fanum S. Galli, St. Gallen
1580.
Felsina, Bologna 1471.
Ferraria, Ferrara 147 1.
Fivizanum, Fivizzano 1472.
Florentia, Florenz 1471.
Forum Julium, Cividale del
Friuli 1480.
Forum Livii, Forli 1495.
Francofortum ad Moenum,
Frankfurt a. M. 1478.
Francofortum ad Oder am,
Frankfurt a. O. 1504.
Freiberga in Misnia, Freiberg
i. S. 1495.
Friburgum Brisgoviae, Frei-
burg i. Br. 1493.
Friburgum Helvetiorum, Frei-
burg in der Schweiz 1583.
Frisinga
Fruxinum
Fulginia
Fulginium
Freising 1487.
Foligno 1470.
Gaietta, Gaeta 1487.
Galgocinum, Galgöcz 1584.
Galli Fanum, St. Gallen 1580.
Ganabum, Orleans 1490.
Ganda I _
Gandavum ) Gent *4 8 3-
Gauda, Gouda 1477.
Gebenna } ~ r
Genava ) Genf T 478.
Genua, Genua 1474.
Gerunda, Gerona 1483.
Giennium, Jaen 1500.
Gippesvicum, Ipswich 1542.
Glascovia 1 ^, , n
Glascua (Glasgow 1638.
Goslaria, Goslar 1595.
Gothoburgum, Gothenburg
1650.
Gouda, Gouda 1477.
Granata, Granada 1490.
Gratianopolis, Grenoble 1490.
Gravionarium, Bamberg 1460.
Gronaicum 1 _
Gr Crreenwich 1554..
ronvicum °°^
Hadrianopolis, Adrianopel
1554.
Hafnia, Kopenhagen 1493.
Haga ^ |
Haga Comitis Haag 1500.
Haga Comitum J
Hagenoa, Hagenau 1489.
Halle a.
S. 1520.
Hala
Hala Magdeburgica
Halebum, Aleppo 1706.
Hamburgum 1 TT
Hammona [Hamburg 149 1.
Harlemum, Haarlem ca. 1445.
Hasseletum, Hasselt 1480.
Heidelberga, Heidelberg
1485.
Helenopolis, Frankfurt a. M.
1478.
Herbipolis, Würzburg 1475.
Hermanopolis, Hermannstadt
1575.
266
Hesychia Carolina, Karlsruhe
1765.
Hispalis, Sevilla 1476.
Holmia, Stockholm 1483.
Hyctopolis ad Istrum, Regens-
burg 1485.
Ilarda 1 T
Ilerda J Lenda J 479-
Ingolstadium, Ingolstadt 1487.
Insula \ _
Insulae j Lllle ! 595.
Ispalis, Sevilla 1476.
Juliomagum, Angers 1476.
Koburgum, Koburg 1482.
Kralia, Kralitz in Mähren 1579.
Kuttemberga, Kuttenberg
1489.
Lantenacum , Lantenac 1 49 1 .
Lantreguerum, Tr6guier 1485.
Lauginga, Lauingen 1473.
Lausanna, Lausanne 1493.
Laus Pompeia, Lodi 1587.
Lavinga, Lauingen 1473-
Leida, Leiden 1483.
Leiria, Leiria 1492.
Lemovicense Castrum
Lemovicum
Leodicum Eburonum
Leodium
Leopolis, Lemberg 1586.
Leovardia, Leeuwarden 1597.
Lethes fl., Lima 1586.
Leuphana, Lüneburg 1493.
Lignicium, Liegnitz 1481.
Limonum, Poitiers 1479.
Lipsia, Leipzig 1481.
Lobavia, Löbau 1651.
Lodeacum, Loudöac 1484.
Limoges
1495.
L?fege, Lüt-
tich 1556.
Londinium I r
Londinum London 1480.
Londinum Gothorum, Lund
1666.
Londonia, London 1480.
Loudeacum, Loud6ac 1484.
Lovanium, Louvain, Loewen
1474.
Lubeca 1
Lubicensis J Lubeck 1475-
Luca, Lucca 1477.
Lucerna Helvetiorum, Luzern
1527.
Lugdunum, Lyon 1473.
Lugdunum Batavorum, Leiden
1483.
Lunda 1 Lund
Lundinum Scanorum J 1666.
Luneburgum, Lüneburg* 1493.
Lutetia Parisiorum, Paris 1 470.
Madritum, Madrid 1499.
Magdeburgum, Magdeburg
1483^
Mancunium, Manchester 1729.
Manilla, Manila 1590.
Mantoa \ __
Mantua / Mantua l V 2 '
Marionis, Hamburg 1491.
Marionis Altera, Lübeck 1475.
Marsiburgum
Marsipolis
Merseburg-
M73.
Martini Monasterium, St.Maar-
tensdyke 1478.
Massilia, Marseille 1594.
Matisco, Mäcon 1493.
Matritum, Madrid 1499.
Mechlinia I _, , ,
Mechlinium | Mecheln 1581.
Mediolanum. Mailand 1470.
Memmi t, 1482.
267
Messana, Messina 1473.
Misena I
Misna t Meißen J 5 2 °-
Moguntia
Moguntiacum
Mainz ca. 1448.
Mohilavia, Mobile w 1617.
Monachium, München 1482.
Monasterium, Münster i486.
Monasterium B. Mariae de
Monteserrato, Monasterio de
Nuestra Senora de Monser-
rate 1499.
Mons Regalis } Monterey
Mons Regius ) 1494.
Mons Serratus) __
Montis Serrati Monserrate
Monasterium J I4 99-
Moscovia ,, ,
Moscua Moskau 1553.
Murcia, Murcia 1487.
Mussipontum, Pont.-ä-Mousson
1582.
Mutina, Modena 1475.
Namnetum \ Nantes
Namnetus Portus 1493.
Nanceium, Nancy 1560.
Neapolis, Neapel 1471.
Neapolis Casimiriana | N eus t a dt
Neapolis Nemetum , a . d. H.
Neapolis Palatinorum) i5 6 4-
Neoburgum Cattorum, Neu-
burg 1545.
Neocomum, Neufchätel.
Neostadium ad Hartam, Neu-
stadt a. d. H. 1564.
Nicaea, Nizza 1666.
Nonantula, Nonandola 1480.
Nordovicum, Norwich 1568.
Norica XT .. ,
Nürnberg 1470.
-nmberffa
ut, Pilsen 1475.
Nova Plzna, Pilsen 1745.
Novi, Novi 1483.
Noviomagus Rhe-| XT ..
nanus Nijmegen
Noviomagium ) *479
Novum Eboracum, New York
1693.
Nozanum, Nozzano 1491.
Nuremberga, Nürnberg 1470.
Ocellodurum, Zamora 1482.
Oenipons, Innsbruck, 1558.
Offenburgum, Offenburg 1496.
Olomucum 1 -, ..
Olomutium ° lmutz - J 499-
Olysipo, Lissabon 1489.
Oppenhemium, Oppenheim
1494.
Othonis 1 - ,
Otthinium ° dense H82.
Oxonia ] ^ r ,
Oxonium ) Oxford W 8 '
Palaeopragu, Prag 1478.
Palma Balearia, Majorca 1485.
Pampalona, Pamplona 1489.
Panormum, Palermo 1477.
Papia, Pavia 1471.
Parisius, Paris 1470.
Parma, Parma 1472.
Parthenopa, Neapel 1471.
Passavium ) ^
Patavia | Passau l ** 2 '
Patavium, Padua 1472.
Pavonis Mons, Bamberg 1460.
Pelsna, Pilsen 1475.
Perpinianum, Perpignan 1500.
Perusia, Perugia 1475.
Petropolis, St Petersburg 1 7 1 1 .
Philadelphia, Philadelphia
1686.
Phorca, Pforzheim 1500.
268
Pictavium, Poitiers 1479.
Pinarolium, Pinerolo 1479.
Pincia, Valladolid 1492.
Pisa, Pisa 1482.
Piscia, Pescia 1485.
Placentia, Piacenza 1470.
Plebisacium, Piove di Sacca
1475.
Pollianum Rus, Polliano 1476.
Pompeiopolis, Pampeluna
1489.
Pons ad Monticulum f, ont " * '
-i-i -R/r • • ( Mousson
Pons Moncionis I5g2
Pons Neviae, Puebla de Na-
via 16 12.
Pons Oeni, Innsbruck 1558.
Pontimussum, Pont-ä-Mousson
1582.
Portesium, Porto 1489.
Posnania, Posen 1577.
Praetorium, Kingston 1720.
Praga, Prag 1478.
Probatopolis, Schaff hausen
1577-
Promontorium, Promenthoux
1482.
Provinum ) _
Pruvinum Provins 1496.
Ratiastum Lemovicum, Limo-
ges 1495.
Ratisbona, Regensburg 1485.
Redones, Rennes 1484.
Regiomontium Borussiae,
Königsberg i. Pr. 1520.
Regiopolis, Kingston 1720.
Reggio
1480.
Regium
Regium Lepidi
Reutlinga, Reutlingen 1482.
Rhedones, Rennes 1484.
Rhegium, Reggio 1480.
Rhodopolis, Rostock 1476.
Richenstenium, Reichenstein
1477-
Ripa, Ribe 1504.
Roe Fontes |
Roeskildia j R °skilde 1534.
Roma, Rom 1467.
Romano via, Romanow 1619.
Rostochium, Rostock 1476.
Rothomagum
Rotomagus
Rouen 1487.
Rubeus Mons , Rougemont
1481.
Ruotlinga, Reutlingen 1482.
Sabate l
Sabatis f Savona J «4-
Saena, Siena 1484.
Salmantica, Salamanca 1480.
Salutiae, Saluzzo 1479.
Sarisberia
Sarum ( Salisbury 1635.
Sarus
Sarvarinum, Uj - Szigeth - Sar-
var 1539.
Savillianum, Savigliano 1470
bis 1471.
Savona, Savona 1474.
Scandianum, Scandiano 1495.
Schedamum, Schiedam 1483.
Schoonhovia, Schoenhoven
1495-
Sedinum, Stettin 1570.
Senae I e .
Sena Julia ] Siena ^^
Sentice, Zamora 1482.
Singidunum, Belgrad 1552.
Slesvicum, Schleswig i486.
Smyrna, Smyrna 1658.
Soncinum, Soncino 1484.
Soria j Soria 1 4 8 9-
269
Su-
biaco
1465-
Sorethum |
Sortense Mona- Schussen-
sterium ) ned W 8 '
Spira, Speier 1471.
Stockholmia, Stockholm
1483.
Stutgardia, Stuttgart i486.
Sublacense Coenobium
Sublacense Monasterium
Sublacium
Sublaqueum
Sylva-Ducalis ) n . . ~ „
•^ v Bois-Ie-Duc, Herzo-
SylVa-DuClS genbusch 1484.
Szegedinum, Szegedin 1567.
Tarraco, Tarragona 1498.
Tarrazono, Tarazona 16 13.
Tarvisium, Treviso 147 1.
Taurinum, Turin 1474.
Ternavia ] —,
Ternobum [Tyrnau 1578.
Thessalonica, Saloniki 15 15.
Tholosa, Toulouse 1476.
Ticinum, Pavia 147 1.
Tigurum, Zürich 1508.
Timalinum, Puebla de Navia
1612.
Tirasso, Tarazona 161 3.
Toletum,- Toledo i486.
Toulouse
1476.
Tolosa Tectosagum
Tolosia Pallidea
Tornacum Neviorum, Tour-
nai 1557.
Trajectum ad Rhenum \ Utrecht
Trajectum Inferius ) 1472.
Trajectum Mosae \ Maastricht
Trajectum Superius] I552 -
Trebia, Trevi 1470.
Trecae, Troyes 1483.
Trecora \ .
Trecorium | TrSguier 1485.
Trevium, Trevi 1470.
Triboccorum, Straßburg
1460.
Tricasses, Troyes 1483.
Tridentum, Trient 1475.
Troyga, Trogen 1478.
Tubinga, Tübingen 1498.
Turiaso, Tarazona 16 13.
Turicum Helvetiorum
Turigum
Turoni
Turonensium
Zürich
1508.
Tours 1493.
Tusculanum Lacus Benaci,
Toscolano 1479.
Tyrnavia, Tyrnau 1578.
Tzernogavia, Tschernigow
1670.
Ubii, Köln 1466.
Ulma, Ulm ca. 1470.
Ultrajectum, Utrecht 1472.
Ulyssipo T . ,
Ulyssipolis Ll *sabcn 1489.
Upsalia, Upsala 15 10.
Urbinum, Urbino 1484.
Utinum, Udine 1476.
Valencia
i. Span.
1474.
Valentia, Valence 1496.
Valentia
Valentia Edetanorum
Vallis Beatae Mariae virginis,
Marienthal bei Mainz 1474.
Vallisoletum, Valladolid
1492.
Varadinum, Groß wardein
1585.
Värsäviä \
Varsovia | Warschau 1578.
Venetia, Venedig 1469.
Venta, Winchester 1545.
Vercellae, Vercelli 1485.
Verona, Verona 1470.
270
Vesontio, Besai^on 1487.
Viburgum, Wiborg 1528.
Vicentia, Vicenza 1474.
Vienna Austriae, Wien 1482.
Vienna in Delphinatu, Vienne
£478.
Vigornia, Worcester 1548.
Vilna, Wilna 15 17.
Vindobona, Wien 1482.
Vinterberga, Winterberg 1484.
Viriathica, Madrid 1499.
Viterbium, Viterbo 1488.
Vratislavia, Breslau 1475.
Westmonasterium, Westmin-
ster 1476.
Wintonia, Wirichester 1545.
Wirceburgum, Würzburg-
1475.
Zamora, Zamora 1482.
Zwolla, Zwolle 1479.
271
Verzeichnis von Abkürzungen und Wort-
erklärungen.
Die im Text ausführlich behandelten Fachausdrücke sind hier nicht mit
aufgeführt, d. = deutsch, e. = englisch, f. = französisch, g. = griechisch,
h. = holländisch, i. = italienisch, 1. = lateinisch.
a., autographe, eigenhändig (in Auto
graphenkatalogen), s.B. a., L.a.etc.
AA., LL. M., AA. M., A. M., Abkürzg.
für: artium liberalium magister
d. i. Magister (Meister) der freien
(schönen) Künste.
Abb., Abbildung, Abbildgn.
Abbr., Abbreviatur, Abkürzung.
Abdr., Abdruck.
abgedr., abgedruckt.
Abklatsch, Bürstenabzug, Korrektur-
abzug eines Druckbogens; Clich6,
Galvano.
Abschn., Abschnitt.
Abt., Abtlg., Abteilung.
accomp. d. n., accompagne de notes,
f., mit Anmerkungen versehen.
80°, achtzigstel Format (octogesimo).
Addendum, Addenda, 1., Zusätze,
Nachträge.
a. d. Engl., aus dem Englischen
übersetzt.
a. d. Franz., aus dem Französischen
übersetzt.
a. d. J., aus dem Jahre.
Adresse, die Angabe des Verlegers
auf Kupferstichen, Steindrucken
etc.
Affiche, f., Anschlagzettel, in größerem
Format: Plakat; affichieren, öffent-
lich anschlagen.
a la fln, f., am Ende, am Schluß.
Albertotypie, vom Hofphotogr. Albert
in München erfundenes Licht-
druckverfahren.
Aldinen, Drucke aus den Pressen
der venetianischen Buchdrucker-
familie Manutius, besonders des
Aldus Manutius des Älteren.
Algraphie, ein Verfahren der Litho-
graphie, bei welchem statt der
Solnhofener Steine Aluminium-
platten zum Druck auf der Stein-
druckpresse verwendet werden;
erfunden von Jos. Scholz, Mainz.
allonym, g., andersnamig, fremd-
namig, mit
falschem Eigennamen.
all published, e , alles, was er-
schienen ist.
Almanach, Kalender, Jahrbuch etc.
Ana als Endsilbe an einem Personen-
namen angehängt, bildet den Titel
von Sammlungen von Anekdoten,
Aussprüchen, Nachrichten u s. w.
bestimmter Personen z. B. Taub-
manniana, auch eine Sammlung
von auf die betreffende Person
bezüglichen Schriften z. B. Shake-
speariana. (Namur, Bibliographie
des ouvrages publies sous le nom
d'Ana. Bruxelles 1839.)
Anagramm, g., die Versetzung der
Buchstaben eines Wortes zur
Bildung eines oder mehrerer
neuen. (Wheatley, on anagrams,
London 1862).
Analekten, Sammlung vermischter
Aufsätze oder Abhandlungen,
Blumenlese etc.
Anastatischer Druck, ein Verfahren,
um von alten Drucken durch Um-
drucken auf Stein- oder Zinkplatten
Abzüge herzustellen.
and, e , und.
Anepigrapha,g.,unbetitelte Schriften,
z. B. die meisten Manuskripte, die
frühesten Inkunabeln.
angeb., angebunden.
272
Anh., Anhang.
Anm., Anmerkung.
annee, f., Jahrgang.
Annonce, Anzeige, Ankündigung.
anonym, namenlos, ohne Nennung
des Verfassers.
anopisthographisch, g., nur auf
einerSeite bedruckt (Blockbücher).
Ans., Ansicht.
Ant., Antiqua.
Anthologie, Blumenlese, Blütenlese,
Titel von Sammlungen ausge-
wählter Gedichte, Sprüche, Stellen
u. s. w.
Antiqua, die gerade stehenden latei-
nischen Schriftgattungen.
a. o., and others, e., u. andere, u. a.
Ao.D. anno Domini, im Jahre d. Herrn. I
App., Appendix, Anhang. <
Approbation, 1., die Druckerlaubnis '
der kirchlichen Oberen für religiöse ,
katholische Schriften.
Aquarell, Malerei mit Wasserfarben.
Aquatinta, Kupferstich in getuschter
Manier. (Tusch-, Sepiazeichnung, i
im Gegensatz zum Linienstich.) I
Armarius, 1., Bibliothekar eines i
Klosters.
arr., arranged, e., angeordnet, ein- j
gerichtet.
Atl., Atlas, Atlasse, Atlanten.
Aufl., Auflage, die Anzahl der von
einem Druckwerke auf einmal ab-
zuziehenden Exemplare.
augm., augmente, f., vermehrt.
Auktion, öffentlicher Verkauf oder ,
Versteigerung an den Meist- .
bietenden (vente ä Tendiere, vente
publique, f., sale by auction, e.)
Ausg., Ausgabe, 6dition f., reprint e. •
Ausgabe, die Herausgabe der bereits
gedruckten oder im Druck be-
griffenen Auflage eines Werkes
in äußerlich unveränderter Form
(Titelausgabe) oder Einteilung
(Band-, Lieferungsausgabe); ferner '
der Neudruck eines Werkes in
äußerlich veränderterForm (Oktav-,
Taschen-, Prachtausgabe).
Ausgabe letzter Hand, die letzte vom
Verfasser selbst besorgte Ausgabe
seiner Werke.
ausgew., ausgewählt.
Aushängebogen, die unmittelbar
nach vollendetem Druck eines
Bogens dem Verleger und Verfasser
zugestellten einzelnen Exemplare
desselben.
Ausschluß, schwächere oder stärkere
Metallstäbchen zur Trennung der
Buchstaben und Wörter einer Zeile.
Die dünnsten Ausschlußstücke
heißen Spatien und Haarspatien.
Der Ausschluß ist natürlich kürzer
als die Lettern.
Ausschn., Ausschnitt aus einem
Werke.
auszeichnen, in der Buchdrucker-
kunst: ein Wort, eine Zeile durch
fettere, größere Schrift etc. hervor-
heben.
autogr., autographiert.
Autograph., g. Urschrift, Handschrift
berühmter Personen, auch als
Gegenstand des Handels.
Autographa, die ersten Drucke in
den frühesten Zeiten der Buch-
druckerkunst (auch die Autographen
der Reformatoren, die Schriften
Luthers u. s. w.)
Autographie, wichtige Unterart des
Steindrucks zur raschen und ori-
ginalgetreuen Vervielfältigung be-
sonders von Schriftstücken aller
Art durch Umdruck.
Autor, Urheber, Verfasser einer
Schrift.
autor., autorisiert, ermächtigt, vom
Verfasser oder Verleger genehmigt.
(Übersetzg.)
Autotypie, ein von G. Meisenbach
und J. v. Schmaedel erfundenes
Druckverfahren, mit welchem man
nach photographischen Halbton-
negativen (Photographien nach
Tuschzeichnungen etc.) Buchdruck-
platten (in Zink etc.) herstellen
kann.
av., avec, f., mit.
av. adr., avec adresse, f., mit Adresse
(bei Autographen).
avant la lettre, f., proof before
letters, e., Abdruck eines Stiches
vor der Schrift.
273
avant toute lettre, f., Abdruck vor
aller Schrift.
avant la lettre flnie, oder avec lettre
grise, f., lettered proofs, e., Kupfer-
stich mit nur eingerissener Unter-
schrift.
av. envel., avec enveloppe, f., mit
Briefumschlag (bei Autographen.)
av. flg., avec figures, f., mit Ab-
bildungen.
av. grav., avec gravures, f., mit Abb.
. (Kupfern).
av. ill., avec illustrations, f., mit
Illustrationen.
av. lettre grise, Kupferstich mit bloß
eingerissener Unterschrift.
av. toute lettre, Abdrucke des Kupfer-
stichs mit voller Unterschrift (print
state, e.), wie sie gewöhnlich in
den Handel kommen, also die
letzten und billigsten Abdrucke.
B , Bd., Bde., Bdn., Band Bände
etc.
b., bis.
B. a., billet autographe, f., kleiner
eigenhändiger Brief (Visitenkarte,
Zettel etc.) ohne Unterschrift,
back, e., dos, f., Rücken eines
Buches.
B. a. s., billet autographe signe,
kleiner eigenhändiger Brief mit
Unterschrift.
bas., basane, f., basil oder sheep
skin, e., Schaf leder (Einband).
Bd., Bdch., Bde., Band, Bändchen
etc.
Bearb., Bearbeiter, Bearbeitung,
bearb., bearbeitet,
beauc. de pl., beaucoup de planches,
f., mit vielen Tafeln,
bed. verm., bedeutend vermehrt,
beigedr., beigedruckt.
Beil., Beul.. Beilage, Beilagen,
bei ex., bei exemplaire, schönes
Exemplar,
beschn., beschnitten,
bibl., bibliotheque, f., Bibliothek.
Bibliognosie, Bibliographie, Biblio-
logie, Bücherbeschreibung, Bücher-
kunde.
Bibliognost, Bücherkenner.
Kle~
Handbuch der Bibliographie.
Biblioman, Büchernarr, Bücher-
süchtiger.
Bibliomanie, Büchersucht, leiden-
schaftliche Bücherliebhaberei.
Bibliophil, Bücherliebhaber.
Bibliophilie, Bücherliebhaberei.
Bibliopole, g., Buchhändler.
Bibliothek, g., Büchersammlung.
Bildn., Bildnis.
Bl., Bll., Blatt, Blätter.
Black letter, e., eine Schriftgattung
von semigotischem Charakter (Alt-
englisch).
blas., blason., f., Wappen.
Blindpressung, (blind tooling, e.),
Verzierung auf Einbänden durch
Druck von Stempeln etc. ohne
Farbe und Gold.
Blockbücher, von Holzstöcken mittels
des Reibers, eines mit Leder über-
zogenen Holzes, vor Erfindung
der Buchdruckerkunst hergestellte,
auf einer Seite bedruckte Bücher,
Holztafeldrucke (Heinecken, Ch.
H. de, Ideeg6n6raled'unecollection
complete d'estampes etc. Leipzig-
Wien 1771.)
Boards, paper boards, cloth Covers,
e., Kartonnage, Pappband, Leinen-
kartonnage.
Book-plate, e., Ex libris, Bücher-
zeichen.
Bord., Bordüre, Einfassung.
Bouquiniste, f., Antiquar, Bücher-
trödler.
bowdlerise, e., nennt der Engländer
das Reinigen und Säubern eines
Buches von unzulässigen und rohen
Wörtern und Stellen. Der Aus-
druck stammt von dem Buchhändler
Thomas Bowdler, welcher 1818
eine so gereinigte Familienausgabe
von Shakespeare veröffentlichte.
br., brosch., broschiert, geheftet
(broch6, f., stitched, e.).
br. n. r., broche non rogn6, broschiert
unbeschnitten.
Broadside, e., Einblattdruck, be-
sonders v. Straßenliteratur, Flug-
blättern etc.
Broschüre, brochure, f., pamphlet,
1 e., Druckschrift von mäßigem
18
274
Umfange, geheftetes, nicht ge-
bundenes Druckwerk.
Buchzeichen, Lesezeichen, Merk-
band, Zeichenbär dchen, am oberen
Buchrücken befestigte Bänder
oder Streifen, die in Bücher ein-
gelegt werden, um gleich zu
finden, wo man aufgehört hat zu
lesen.
Hund, in der Buchbinderei die Art
der Verbindung der einzelnen
Lagen eines Buches mit dem Ein-
band durch Schnüre etc.
ftUrtftenabzug, Probeabdruck eines
Druckbogens zum Zwecke der
Korrektur.
Büttenpapier, Handpapier, ge-
schöpftes Papier.
c, con, cum, i. 1., mit.
ca., circa, etwa, ungefähr.
ca. azz., carta azzurra, i., blaues
Papier.
ca. gr., carta grande, i., Großpapier.
ca. vel., carta velina, i., Velinpapier.
cach. oder *, cachet, Siegel (im
Autographenhandel).
calf., e., Kalbleder (Einband).
cancels, e., Kartons, umgedruckte
Blätter, welche an Stelle fehler-
hafter in ein Buch eingeklebt
werden.
car. goth., caracteres gothiques, f.,
gotische Schrift.
car. rom., caracteres romains, f.,
Antiqua, lateinische Druckschrift, i
cart. n. r., cartonn6 non rogn6, f., |
kartonniert unbeschnitten.
case, e., Futteral.
castigatus, 1., gereinigt, nach Ent-
fernung der anstößigen Stellen,
z. B. bei griech. u. röm. Klassikern.
catch-word, e„ s. Kustode.
Catholicon, umfangreicheres Wörter-
buch.
c. d. R., cuir de Russie, f., Juchten-
leder.
Cell., Celluloid, aus Cellulose, Holz-
faserstoff, Holzzellstoff hergestellte
Papiermasse, die zu Bücherum-
schlägen, Einbanddecken u. s. w.
verwendet wird.
Censur, 1., die amtliche Prüfung von
Büchern, Theaterstücken, Zeitun-
gen etc. vor ihrer Ausgabe, Auf-
führung u. s. w. durch einen
staatlich eingesetzten Beamten,
den Censor.
cf., calf, e., Kalblederband.
c. f., c. flgg., cum figuris, 1., mit
Abbildungen.
chagr., chagrin, f., Chagrinleder.
Chalkographen, ganz in Kupfer ge-
stochene Werke.
Chalkographie, Kupferstechkunst.
Chap-book, e., Buch, Broschüre,
welches durch Händler u. Kolpor-
teure vertrieben wird, hauptsächlich
Kolportageliteratur aus der e.
Provinzialpresse.
Chemigraphie, Chemitypie, chemi-
sches Verfahren zur Herstellung
von Druckplatten für die Buch-
druckpresse.
chi ff., chiffrd, f., beziffert, gezeichnet.
Chirotypen, Handdrucke, diejenigen
Werke, deren Text durch ge-
strichene Stellen, Zusätze u. s. w.,
von den Verfassern selbst wesent-
lich geändert worden ist.
eh. m., Charta magna, 1., Groß-
papier.
Chrestomathie, g., Mustersammlung
oder Auswahl aus einem oder
mehreren Schriftstellern.
Chromolithographie, farbiger Stein-
druck, die Erzeugung farbiger
Bilder durch Übereinanderdrucken
verschiedener Platten, von welchen
jede eine andere Farbe druckt.
Chromotypographie, Farbendruck
auf der Buchdruckpresse hergestellt
(Chromotypie).
Chronogramm, g., ein Verspaar oder
Zeitvers, in welchem die durch
große Buchstaben bezeichneten
römischen Zahlzeichen zusammen-
gezählt eine Jahreszahl ergeben.
LaVs aeterna Deo paX eMICet
aVrea terrls = MDCLXVVII ==
1672.
Cimelien, kostbare, seltene Bücher.
die eine Bibliothek als
275
größten Kostbarkeiten und Klein-
odien betrachtet.
cite, non cit6 par, f, angeführt,
nicht erwähnt von: (in den Biblio-
graphien von Brunet, Hain etc.
nicht aufgeführt).
cl., cloth, e., Leinwand.
Clavis, 1., Schlüssel, Wörterbuch
zur Erläuterung alter Schriftsteller.
cid. pl., coloured plates, e., kolorierte,
farbige Tafeln.
Cliche, f., ein Abguß oder Abklatsch
von Typensatz , Druckplatten
u. s. w. in Metall zur Verviel-
fältigung oder Schonung des Ori-
ginals.
cloth, e., toile, f., Leinwand (Ein-
band).
Codex, Handschrift, altes hand-
schriftliches Buch, codex manu-
scriptus und zwar Codex chartaceus,
Handschrift auf Papier, mem-
branaceus, Handschrift auf Perga-
ment, rescriptus oder Palimpsest
nach Abkratzen der früheren
Schrift wieder beschriebene Hand-
schrift, codex diplomaticus, Ur-
kundensammlung. (Mehrzahl: Co-
dices.)
col., colonne, f., Spalte, Kolumne.
coli., collected, e., gesammelt.
Collectio scriptorum, 1., Sammlung
von Schriften.
con, i., mit.
con ritratti, i., mit Abbildungen.
conserve, tres bien conserv6, f., sehr
gut erhalten.
con tav., con tavole, i., mit Tafeln.
Corpus scriptorum, 1., Sammlung
von Schriften.
corr., corrig6, f., korrigiert, be-
richtigt.
Corrigendum, corrigenda, 1., das zu
Verbessernde, Druckfehler.
cour., couronn6, ouvrage couronn6,
f., gekrönt, gekröntes Werk, Preis-
schrift.
couv. orig., couverture originale, f.,
Originalumschlag.
cover, e., Umschlag, Decke.
cplt., complet, f., complete, e., voll-
er. 8vo., crown oetavo, e., Oktav-
format.
ct., kartoniert.
cuir, f., leather, e., Leder.
eul-de-lampe, f., typographische
Verzierung am Schlüsse eines
Kapitels, gewöhnlich in drei-
eckiger Form mit der Spitze nach
unten.
cum barbis, 1., mit Bart, mit dem
rauhen Rande des Papiers, un-
beschnitten.
cum figuris, 1., mit Abbildungen.
cum iconibus, 1., mit Bildern.
cum notis variorum, 1., mit An-
merkungen von verschiedenen Ver-
fassern.
cum tabulis, 1., mit Tafeln.
cut down, e., beschnitten. Zu stark
beschnitten: cropped, e.
cuts, woodeuts, e., Holzschnitte.
d., der, die, das etc.
D.-A., Diamant-Ausgabe, kleinstes
Format.
Daguerrotypie, ein von L. J. M.
Daguerre 1838 erfundenes Ver-
fahren, durch die Einwirkung des
Lichts auf chemisch behandelten
Silberplatten Lichtbilder (Daguerro-
typien, Photographien) zu er-
zeugen.
Dam.-E, Damasteinband.
d.-b., demi-basane, f., Halbschaf-
lederband.
d.-ch., demi-chagrin, f., Halbchagrin-
lederband.
Dedicace, f., dedication,e., Widmung.
Dedikation, Widmung, Zueignung
eines Werkes an einen Freund,
Gönner etc
Deel, h., Teil.
Defekt, unvollständig, mangelhaft,
schadhaft, wenn an einem Buche
einzelne Blätter, Bogen, Beilagen,
Bilder etc. ganz fehlen oder zer-
rissen, verdruckt, verschmiert sind.
Defektbogen, Bogen zur Ergänzung
eines defekten Werkes.
del., delineavit, 1., er hat (es) ge-
zeichnet, auf Abbildungen, Stichen.
dem., demi, f., halb.
18*
276
dem. bas , demi-basane, f., Halb-
schaflederband.
dem. chagr., demi-chagrin, f., Halb«
chagrinledereinban d.
dem. mar., demi-maroquin, f., Halb-
marokkoeinband.
dem. toile, demi-toile, f., Halblein-
wandeinband.
demi-veau, d. v., f., Halbkalbleder-
einband.
dent., dentelles, dent. interieures,
f., Vergoldung in Spitzenborden-
form auf dem inneren Rande der
Einbanddeckel.
Dermatoid, Ersatzstoff für Buch-
binderleinwand.
Desideratum, Desiderata, 1., etwas
Mangelndes, Gebrauchtes, Ge-
wünschtes (Gesuchte Bücher).
dess., dessin£, f., gezeichnet.
device, e., Druckerzeichen.
Diptychon, eine aus zwei zusammen-
gelegten Blättern bestehende Tafel
aus Holz, Elfenbein, Metall, die
mit Wachs überzogen war und zum
Beschreiben mit dem Griffel diente.
Das Diptychon ist als Vorläufer
des Bucheinbandes zu betrachten.
Directio lectoris, 1., Gebrauchs-
anweisung für den Leser.
Director, 1., in den für die Initiale
freigelassenen Raum eingedruckter
kleiner Buchstabe als Anhalt für
den Illuminator.
Dissertation, gelehrte Abhandlung,
besonders zur Erlangung des
Doktorgrades.
d.-m., demi-maroquin, f., Halb-
marokkoband.
doc. s., document sign6, unter-
zeichnete Urkunde (Autographen-
kataloge).
Donat, lateinische Grammatik für
Schulen (nach dem römischen
Grammatiker u. Rhetor Aelius
Donatus, dem Lehrer des hl.
Hieronymus, um die Mitte des
4. Jahrh. n. Chr.). Unter den Holz-
tafeldrucken befinden sich ver-
schiedene Donate.
donum, 1., Geschenk, ex dono autoris,
1., Geschenk des Verfassers.
dos orne, f., verzierter Rücken.
Doublette, f., das zweite gleiche
Exemplar desselben Gegenstandes
(Buches in einer Bibliothek u. s. w.).
d.-r., demi-reliure, f., half binding,
e., Halbfranzband.
Dreifarbendruck, Farbendruck ver-
mittelst dreier auf photomechani-
schem Wege hergestellten Druck-
platten für die Farben blau, rot
und gelb.
Druckerzeichen , Druckermarke,
Signet, Hausmarke, marque d'im-
primeur, marque typographique, f.,
printer's mark, device, e. t sinn-
bildliche oder wappenähnliche
Darstellung, welche die Drucker
und Verleger am Anfang oder
Ende des Buches anbrachten.
Duerne, Lage von zwei ineinander
gelegten Doppelblättern.
Duodezformat, 12 . Der Bogen hat
12 Blätter, duodecimo, 1., in-douze,
f., twelvemo, e.
durchsch., durchschossen ist ein
Werk, wenn mit jedem bedruckten
Bogen noch ein unbedruckter
Bogen (Schreibpapier) gefalzt und
gebunden wird, so daß sich
zwischen zwei bedruckten Seiten
immer ein Blatt unbedruckten
Schreibpapiers befindet.
Durchschuß nennt man beim Satz
die schmäleren oder breiteren
Metallstücke, welche in den Satz
eingeschoben werden, um die
einzelnen Schriftzeilen von einander
entfernt zu halten (durchschossener
oder splendider Satz — nicht
durchschossener oder kompresser
Satz). Der Durchschuß geschieht
mit einzelnen kürzeren Stücken
(Stückdurchschuß) oder mit län-
geren Stücken (Regletten). Der
Durchschuß ist selbstverständlich
niedriger als die Lettern.
Dutch paper, e., holländisches Hand-
papier.
d.-v., demi-veau, Halbkalblederband.
Eau-forte, eaux-fortes, f., Radie-
rung.
277
ed., edited, e., edidit, ediderunt
(edd.), 1., publie, f., herausgegeben,
etc.
ed., 6dition, f., Ausgabe, Auflage.
ed. augm., Edition augmentee, f.,
vermehrte Auflage.
ed. de luxe, edition de luxe, f.,
Luxusausgabe, Prachtausgabe.
ed. magna, editio magna, 1., große
Ausgabe.
ed. maior, editio maior, 1., größere
Ausgabe.
ed. minor, editio minor, 1 ., kleinere
Ausgabe.
ed. princeps, editio princeps, 1., erste
Ausgabe (besonders der alten
Klassiker).
ed. ult., editio ultima, 1., letzte Aus-
gabe.
edges, e., Schnitt eines Buches.
editio, 1., edition, e., edition, f., Aus-
gabe, Auflage.
ed. ster., editio stereotypa, Stereotyp-
auflage.
ediz., edizione, i., Ausgabe, Auflage.
eff., effigies, 1., das Bild.
Einb., Einband.
Elenchus, Inhaltsverzeichnis, Re-
gister.
Emendation, Verbesserung, Berichti-
gung einer Schrift, besonders be-
züglich einzelner Stellen und Les-
arten.
encadr., encadrement, f., Einfassung.
Enchiridion, g., Handbuch, kurzes
Lehrbuch.
en coul., en couleurs, f., in Farben,
farbig, koloriert.
Encyklopädie, die Lehre vom Gehalt
u. Zusammenhang der Wissen-
schaften und Künste, die syste-
matische oder alphabetische Zu-
sammenstellung des wissenschaft-
lich Erforschten und Erkannten,
ein Wörterbuch der gesamten
Wissenschaften und Künste oder
nur einzelner Teile derselben.
Endschrift, die Angaben über Titel,
Verfasser, Druckort, Drucker und
Druckjahr am Schlüsse einer In-
kunabel (auch Schlußschrift, Ex-
plicit, Kolophon, Rubrum genannt).
engr., engravings, e., Stiche, Holz-
schnitte.
en t. d., en taille-douce, f., in Kupfer-
stich.
enth., enthaltend.
Ephemerides, Tagebuchblätter, astro-
nomische Tafeln, Zeitungen.
Epitome, Auszug, Abriß, Kompen-
dium.
epreuve, bonnes epreuves, f., gute
Abdrücke.
epreuve d'artiste, f., artist's proof,
e., vollendeter Probedruck eines
Kupferstichs ohne alle Unterschrift.
epreuve de remarque, f., remarque
proof, e., Remarquedruck eines
Kupferstichs, bei welchem einzeln^
wenig bemerkbare ^teilen weiß
gelassen oder eine kleine Dar-
stellung einradiert ist, die später
weggeschliffen wird. Dieses Merk-
mal heißt Einfall oder remarque.
epuise, f., vergriffen.
Erg.-H., Ergänzungsheft.
erkl., erklärt.
erl., erläutert.
erratum, errata, 1., Druckfehler.
est., estampe, f., Stich, Abdruck.
et, f., 1., und.
etat, f., Plattenzustand bei Stichen,
s. epreuve.
etching, e., Ätzzeichnung, Radierung.
Ex., Expl., Exemplar, das einzelne
Stück, der einzelne Abdruck eines
Werkes, Bildes, Stiches etc.
ex. de ded., exemplaire de dedicace,
f., Widmungsexemplar, Dedi-
kationsexemplar.
exe, exeudit. 1., gefertigt (auf Ab-
bildungen, Stichen etc.).
exemplaire numerote, f., numeriertes
Explr.
exemplaire regle, Exemplar eines
Werkes, hauptsächlich aus den
ersten Zeiten der Buchdrucker-
kunst, dessen Text mit einfachen
oder doppelten (roten) Linien um-
zogen oder eingefaßt ist (r6glure,
mit Linieneinfassung).
Ex libris (aus den Büchern), Bücher-
zeichen, Bibliothekzeichen, die in
die Bücher eingeklebten, meist
278
mit bildlichem Schmuck (Wappen,
Symbolen , Sinnsprüchen etc.)
versehenen Besitzerzeichen.
Explicit, Endschrift (s. a. Endschrift),
Schlußschrift, abgekürzt aus:
volumen explicitum est, >die
Schriftrolle ist abgewickelt«, das
Buch ist zu Ende, am Schluß
alter Drucke.
F., ff., feuille, feuillet, feuillets, f.,
Blatt, Blätter.
Faksimile, getreue Nachbildung
einer Handschrift, Zeichnung, eines
ganzen Werkes.
fasc, fasciculus, 1., Lieferung, Heft,
Teil eines Werkes.
fatigue, f., gebraucht, abgenützt,
reliure fatiguee, f., worn binding,
e., von Einbänden, Werken etc.
f. d'alb., feuillet d'album, f., Stamm-
buchblatt.
f. d. s. 1. p., nlets dor£s sur les
plats, f., " Goldlinien auf der Ein-
banddecke.
fec., fecit, 1., er hat es gemacht,
bei Stichen, Holzschnitten, Ge-
mälden.
ffch., feuillet chiffr6, f., gezeichnetes
Blatt (mit Seitenzahl).
ffnch., feuillet non chiffre, f., un-
gezeichnetes Blatt (ohne Seiten-
zahl).
flg-, figura, 1., i., figure, f., e., Figur.
filigrane, marque d'eau, s. Wasser-
zeichen.
fln, f., finis, 1., end, e., Ende eines
Buches.
flrst ed., fir8tedition,e., erste Ausgabe.
Fleuron, cul-de-lampe, f., tail-piece,
e., Blumenzierat im Haupttitel |
oder im leeren Raum am Schluß I
der größeren Abschnitte eines ,
Werkes. |
Fliegenkopf, ein mit dem Bilde nach
unten , also verkehrt gesetzter
Buchstabe ( J).
Florilegium, 1., Blumen- u. Blüten-
lese, Sammlung schöner Stellen.
Lesestücke, Anthologie.
Flugblätter, fliegende Blätter, Ein-
blattdrucke, aus einem oder einigen
Blättern bestehende Druckschrift,
hauptsächl. früherer Jahrhunderte.
Flugschriften, Broschüren, kleinere
geheftete Druckschriften von
wenigen Bogen über wichtige
Tagesfragen, politische, kirchliche,
wissenschaftliche und sonstige
Streitfragen.
Fly-leaf, end-paper, e., Vorsetz-
blätter.
fol., Folioformat.
fort, f., stark, dick, papier fort, un
fort volume, fort rare, f., sehr
selten etc.
Forts., Fortsetzung.
foxed, e., fleckig, braun-, stock-
fleckig.
foxmarks, e. , Stockflecken im
Papier.
Fraktur, die gewöhnliche deutsche
Druckschrift.
Franzband, feiner Ganzlederband.
front, gr., frontispice grave, f., Titel-
kupfer, Kupfertitel, Titelblatt etc.
Frzbd., Franzband.
G., g., gauf., gaufr6, f., mit blind
(ohne Gold und Farbe) gepreßten
Ornamenten auf dem Einband.
G., Goldschnitt.
Gazette, Zeitung.
gb., gbd., gbdn., gebunden.
g. e., gilt edges, e., Goldschnitt.
geb., gebunden, relie, f., bound, e.,
legato, i,
gedr., gedruckt.
geh., geheftet.
ges., gesammelt.
gest., gestempelt, gestochen.
Gevierte, Ausschlußstücke zur Her-
stellung des Zwischenraums
zwischen den einzelnen Buchstaben
u. Worten.
gez., gezeichnet.
gilt, richly gilt, e., reich vergoldet.
gilt edges, e., Goldschnitt.
gilt top, e., oberer Schnitt ver-
goldet.
Glossa, g., Glosse, Glossen, Er-
klärung dunkler Worte und Stellen
durch kurze Anmerkungen
Rande (glossae marginales)
279
im Text zwischen den Zeilen
(glossae interlineares).
Glossarium , erklärendes Wörter-
buch, alphabetische Glossen-
sammlung.
gold tooling, e., Goldpressung.
got., goth., gotisch (Schiift).
gr., groß, grand, f.
Grabstichel- oder Linienmanier,
gravure au burin, f., diejenige Art
des Kupferstiches, bei welcher
das Eingravieren der Zeichnung
in Linien mit dem Grabstichel,
einem Stahlstift mit dreieckig
schräg abgeschliffener Spitze er-
folgt.
gratis, umsonst, unentgeltlich, als
Freiexemplar.
grav., grav6, gravure, f., gestochen,
Stich.
gr. in-8., grand in-octavo, f., Groß-
oktav.
gr. marg., grandes marges, f., large
margins, e., breiter Rand.
gr. p., gr. pap., grand papier, f.,
large paper, e., großes Papier,
große Ausgabe.
gr. qu. Fol., Großquerfolio.
gr. s. ac, grav6 sur acier, f., in
Stahl gestochen.
gr. s. cuivre, grav6 sur cuivre, f.,
in Kupfer gestochen.
g. t., g. t. e., gilt top edge, e., oberer
Schnitt vergoldet.
Habilitationsschrift, gelehrte Ab-
handlung eines angehenden Hoch-
schullehrers (Privatdozenten) ge-
legentlich seiner Niederlassung als
solcher (Habilitation) an einer
Hochschule.
Halbfranzband, fein ausgeführter
Einband mit Lederrücken und
Ecken, Verzierungen, Titel in Gold
u. s. w. in bestem Material und
bester Ausführung.
handmade paper, e., Handpapier.
Handrubriken, handschriftliche Be-
merkungen des Rubrikators über
Ort, Zeit, Preis, Eigentum etc.
der von ihm rubrizierten Inkunabel,
welche nicht zum Werke gehören.
Handschrift, Manuskript, Auto-
graph.
Hdschr., Handschrift.
Heliogravüre, Photogravüre, Licht-
kupferstich, ein Verfahren zur
Herstellung von Tiefdruckplatten
in Kupfer, welche sehr schöne
Bilder in Halbtönen ergeben und
Kupferstichen in Schabkunst- oder
Aquatintamanier sehr ähnlich
sehen.
Hf., Hfrz., Hfz., Halbfranzband.
hf. bd., half bound, e., Halbfranz-
band.
hf. cf., Vz <*•> Vi clf » «•• Halbkalb-
lederband.
hf. mor., 1 j 2 mor., e., Halbmarokko-
band.
hf. russ., V 2 russ., half russia leather,
e., Halbjuchtenband.
Hft., Heft (livraison, f., number,
part, e.)
HL., Hlw., l /a cloth bound, e., Halb-
leinwandband.
Hldr., i / 2 bound leather, e., Halb-
lederband.
Hochzeit, ein Wort oder Satz, welche
aus Versehen vom Setzer doppelt
gesetzt wurden.
hors texte, f., außerhalb des Textes
(Abbildung).
Hpgt. , Hlbprgt., Halbpergamentband,
bound in parchment, e., relie en
parchemin, f.
Hrsg., Herausgeber, herausgegeben.
Hs., Hdschr., Handschrift.
Jahrg., Jahrgang.
ib., ibid., ibidem, 1., dasselbe.
icones, 1., Figuren, cum iconibus, 1.,
mit Figuren.
idem, 1., derselbe, dasselbe.
Idiotikon, Wörterbuch einer Mund-
art.
i. J., im Jahre.
ill., illustrated, e., illustre^ f., illu-
striert, mit Bildern.
illum., illuminiert, mit Farben aus-
gemalt.
Illuminator, Illuminierer, Enlumi-
neur, f., Miniator, der Maler oder
Ausmaler von Bildern und Ver-
280
zierungen, Miniaturen, in alten
Handschriften und Drucken.
Impensis Nicolai Keller ciuis Ba«
siliensis, anno 1491. Auf Kosten
von Nikolaus Keller, Bürgers von
Basel, 1491.
Imp.-Fol., Imperialfolio, sehr großes
Papierformat.
impr., imprime, f., gedruckt.
Impressum, imprint, e., souscription,
f., bei Werken der frühen Buch-
druckkunst die Angaben über Ort
u. Jahr des Erscheinens, Namen
des Druckers u. s. w.; bei Zeitun-
gen die gewöhnlich in der Schluß-
zeile enthaltenen Vermerke über
Namen und Wohnort des Schrift-
leiters, Verlegers und Druckers;
bei neueren Werken der Er-
scheinungsvermerk: Name und
Wohnort des Verlegers, Er-
scheinungsjahr.
imprimatur, 1., >es werde gedruckt!«,
»druckfertig«, »bon ä tirer«; mit
der Aufschrift dieser Vermerke
auf den Revisionskorrekturbogen
gibt der Verfasser oder Korrektor
die Erlaubnis zum Drucken des
betr. Bogens.
in albis, 1., in weißen Blättern, roh.
Incipit, 1., fängt an, am Anfang alter
Druckwerke (Inkunabeln) als Titel.
Index, 1., Anzeiger, Inhaltsverzeich-
nis, Register.
Index expurgatorius, von der Index-
congregation in Rom heraus-
gegebenes Verzeichnis von Werken,
welche wegen Irrlehren etc. aus-
zuscheidende Stellen enthalten.
Index lectionum, Lektionsverzeich-
nis, Verzeichnis der an einer
Universität gehaltenenVorlesungen.
Index librorum prohibitorum, Ver-
zeichnis der von der Index-
congregation in Rom verbotenen
Bücher.
ind. nom., index nominum, Namens-
verzeichnis (Mehrzahl: indices).
inedita, noch nicht herausgegebene
Schriften (Einzahl: ineditum).
Inh., Inhalt, Contents, e., table des
matieres, f.
Initialen, große, meist verzierte
Anfangsbuchstaben.
Inked, e., tintenfleckig.
inkomplett, unvollständig.
Inkunabeln, Palaeotypen, Wiegen-
drucke, Erstlingsdrucke, die
frühesten Erzeugnisse der Buch-
druckerkunst bis z. J. 1500.
Inserat, das Eingerückte, in öffent-
liche Blätter eingerückte Anzeige,
Bekanntmachung u. s. w.
interfoliiert, mit weißen Blättern
durchschossen (e. gedrucktes Buch).
Interpolation, Einschaltung, Ver-
fälschung (besonders von Worten
oder Sätzen in Werken alter
Schriftsteller).
Interpretation, Auslegung, Er-
klärung.
inv., invenit, erfunden (auf Abbild.,
Stichen).
Journal, Tageblatt, Tagebuch, Zeit-
schrift, Zeitung.
Italique, die liegende (schräge) latei-
nische Schrift, Kursiv.
Juchten, russisches, • rotes oder
schwarzes, stark riechendes Leder,
auch zu feinen Einbänden.
Kaliko, Baumwollstoff zu Buch-
einbänden.
Kapital, Kapitalband, tranchefile, f .
head-band, e., beim Bucheinband
ein Streifen Pergament, Seiden-
stoff. Schnur u. s. w.. der am
Rücken der zu einem Band ver-
bundenen Bogen oben und unten
zum Schutz und zur Verzierung
angebracht wird.
Kapitälchen, die Versalbuchstaben
(großen Anfangsbuchstaben) der
Antiqua von derselben Größe wie
die gemeinen (kleinen) Buchstaben
z. B. PETIT.
Kapitel, Abschnitt, Hauptstück eines
Buches.
kart., kartoniert, cartonne, f., in
paper boards, e.
Kartonstich, Kupferstich, bei welchem
die Wiedergabe der Zeichnung
nur in Umrißlinien mit leichter
Schattierung erfolgt.
281
kastriert ist eine Schrift, in welcher
ursprüngliche anstößige oder von
der Zensur beanstandete Stellen
weggelassen sind.
Kegel, Schriftkegel, die Stärke der
Typen in der Richtung des Buch-
stabenbildes.
kl., klein (4 ).
kol., koloriert, farbig.
kollationieren, mit Hilfe der Signa-
turen u. s. w. vergleichen, ob ein
Werk vollständig ist.
Kollektaneen, gesammelte Be-
merkungen, Auszüge aus Schriften,
Lesefrüchte.
Kolophon, Schlußschrift, Endschrift,
bei den Inkunabeln die Angaben
über Verfasser, Drucker, Druckort,
Jahr des Erscheinens u. s. w. am
Schlüsse des Werkes.
komm., kommentiert, erläutert.
komp., komponiert, in Musik ge-
setzt.
Kompendium, Abkürzung, Abriß,
Grundriß, Hand- u. Lehrbuch.
Kompilation, Zusammenstoppelung,
Schrift, die nur durch urteilsloses
Zusammentragen aus anderen
Schriften entstanden ist.
Kompilator, Zusammenschreiber,
Buchmacher.
komplett, vollständig.
komplettieren, vervollständigen.
kompreß, Schriftsatz, bei welchem
die einzelnen Zeilen so zusammen-
gesetzt sind, daß sie dicht an-
einanderstehen.
Konkordanz, Wörterbuch der sämt-
lichen, in einem Werke vor-
kommenden wichtigen Worte und
Stellen, mit Angabe der Seiten-
zahlen und gelegentlicher kurzer
Erklärung (Biblische Verbal- ü\
Realkonkordanzen und Bibel-
spruchregister).
Kontinuation, Fortsetzung.
Korrektur, Berichtigung der Fehler
bei Herstellung des Satzes eines
Buches.
Kpfr., Kupfer.
Kpfrt. Kuüfertafel.
kpli tt, vollständig.
Kupferdruck, der Druck von solchen
Platten, bei denen die zum Ab-
druck gelangen sollenden Stellen
in die Platten eingegraben, also
vertieft sind, z. B. Kupferstiche,
Radierungen, Stahlstiche, Helio-
gravüren u. s. w.
Kursiv, Italique, f., Italic, e., die
nach rechts geneigte Form der
lateinischen Schrift (Antiqua),
Kursiv.
Kustoden, Blatthüter, Blattweiser,
reclames, reclamantes, f., catch-
words, e., nur bei älteren Werken
üblich. Sie bestanden aus der am
Fuße jeder Seite oder Blattlage
rechts auf besonderer Zeile stehen-
den Anfangssilbe oder aus dem
ganzen Worte der nachfolgenden
Seite.
L., Lw„ Lwbd , Leinwandband.
1. oder lig. f ligne, f., Zeile (im Auto-
graphenhandel).
L. a., lettre autographe, f., eigen-
händig geschriebener Brief.
Lagenregister, die Übersicht der
Anfangsworte der Bogen einer
jeden Lage, bezw. die Angabe,
welche Signaturen, Temen, Qua-
ternen etc. sind (bei Inkunabeln).
large paper, e., Exemplar bei gleichem
Druck wie die gewöhnliche Aus-
gabe auf größerem, besserem
Papier, also mit breitem Rand.
large type edition, e., Ausgabe mit
großem (grobem) Druck.
L. a. s., lettre autographe sign6e,
f., eigenhändig geschriebener Brief
mit Unterschrift (Autographen-
handel).
leath., leather, e., Leder.
Ldr., Ldrb., Ldrbd., Led., Leder-
band.
leg. ant., legatura antica, i., alter
Einband.
leg. V? pelle, legato in mezza pelle,
i., Halblederband.
leg. in pel., legato in pelle, i., Ganz-
lederband.
leg. V2 tela » ^gato in mezza tela, i.,
Halbleinwandband.
282
Legende, auf Landkarten, Stadt-
plänen etc. das beigefügte Namen-
verzeichnis.
Leiche, vom Setzer aus Versehen
weggelassene Worte oder Sätze.
Lettern, Typen, die gegossenen
Druckbuchstaben.
Lexikon, Wörterbuch, Sprechschatz.
Lex. 8°, Lexikonoktav, Großoktav-
format.
Lfg., Liefrg., Lieferung, livraison, f.,
number, e.
L.G, LR., Leinwandband mit Gold-
schnitt, mit Rotschnitt.
libellus, 1., kleines Buch, kleine
Schrift, Libell, Schmähschrift.
libellus diffamatorius, libellus famo-
sus, Pasquill, Laster-, Schmäh-
schrift.
über, 1., das Buch, Mehrzahl: libri.
library edition, e., Bibliotheksaus-
gabe.
Librettist, Verfasser eines Opern-
textes.
Libretto, Textbuch zu einer Oper.
Libri d'occassione, i., antiquarische
Bücher, Gelegenheitskäufe.
Lichtdruck, Alberttypie, Albertotypie,
Phototypie, Kollotypie, Leimdruck,
Lichtleimdruck, ein photomechani-
sches Druckverfahren, welches die
genaue Wiedergabe der Vorlage
ermöglicht.
Ligatur, ein zusammengegossener
Doppelbuchstabe, z. B. je, fi, fl,
etc.
lith., lithographiert, lithographisch.
Litterac florentes, aus Blumen-
gewinden im Renaissancestil zu-
sammengesetzte in Holz ge-
schnittene Initialen oder Zier-
buchstaben (von E. Ratdolt in
Venedig bereits vielfach ange-
wendet).
livr., livraison. f., Lieferung. Heft.
Livres d'occassion, f., second-hand
books. e.. libri d'occassione, i.,
antiquarische Bücher.
11., leaves. e., Blätter.
Lnb., Leinwandband.
Logotypen. zusammengegossene
Typen für häufig vorkommende
Silben z. B. für men, lieh, ung
u. s. w.
L. s., lettre sign6e, f., Brief mit
eigenhändiger Unterschrift, dessen
Text jedoch nicht vom Absender
geschrieben ist (Autographen-
handel),
L. s. e. c. a., Lettre sign6e et com-
pliment autographe, f., Brief mit
nur eigenhändiger Unterschrift
und davorstehenden höflichen
Schlußworten unter dem Text von
fremder Hand (Autographen-
handel).
Lwb., Lwd., Leinwandband.
m. mar., maroquin, f., Marokko-
lederband.
m., mit.
M., Mappe, Monsieur, Herr, vor
französischen Namen, nicht als
Vorname anzusehen.
M. A., Miniaturausgabe.
macch., macchiato, i., fleckig.
Majuskeln, die großen oder Initial-
buchstaben (Anfangsbuchstaben).
manque, f., fehlt.
Manuskript, 1., druckfertige Hand-
schrift eines Werkes. »Als Manu-
skript gedruckt« ist ein Werk
meist nicht für den Handel oder
nur für einen kleinen Kreis von
Abnehmern bestimmt.
map, e., Karte.
mar., maroquin, f., Marokkoleder,
bezw. Marokkoeinband, m. ant.
(antique), m. bl. (bleu), m. citr.
(citron), m. j. (jaune), m. 1. (lilas).
m. n. (noir), m. o. (olive). m. r.
(rouge>, m. v. (vert) u. s. w.
marge, f., Rand, ä la marge, am
Rand, court de marges, schmaler
Rand, grand de marges, breiter
Rand, ä toutes marges, en toute
marge, voller Rand.
Marginalien, Anmerkungen oder Be-
merkungen am Rande (ad mar-
ginem) des Textes einer Druck-
schrift.
Marokko. Levant Marocco, Maroquin
oder Saffian, genarbtes Ziegenleder
zu Einbänden.
283
marque d'imprimeur, marque typo-
graphique, f., Druckerzeichen.
Mazarinades, gegen den Kardinal
Mazarin zur Zeit der Fronde ge-
richtete Pamphlete; man schätzt
ihre Zahl auf über 4000.
Mazarinbibel wird auch die 42zeilige
Gutenbergbibel genannt, nach dem
ersten in der Bibliothek des Kar-
dinals Mazarin entdeckten Exem-
plar.
m.e., marblededges, e., marmorierter
Schnitt.
Meßkataloge, die halbjährlich zur
Oster- u. Michaelismesse ausge-
gebenen Verzeichnisse der er-
. schienenen und demnächst er-
scheinenden Bücher, Landkarten
u. s. w. Der erste von Georg
Willer in Augsburg 1564, 1594
von Henning Grosse in Leipzig,
der letzte 1860 in Leipzig.
Mezzotinto, geschabte Manier, Schab-
oder Schwarzkunst, gravure en
maniere noire, eine Kupferstich-
manier.
m. G., mit Goldschnitt.
Miniator, Illuminator, Ausmaler,
Kleinmaler bei Handschriften u.
Inkunabeln.
Miniaturen, die gemalten Ver-
zierungen, Randzeichnungen und
selbständigen Bilder alter Hand-
schriften und Inkunabeln.
Minuskeln, 1., die kleinen (gemeinen)
Buchstaben, im Gegensatz zu den
großen Anfangsbuchstaben.
missing, e., fehlt.
Mol., Moleskin, ein dauerhaftes, ge-
wöhnlich graues Barchentgewebe
zum Einbinden von Büchern und
Geschäftsbüchern .
Monographie, Einzelschrift, in
weicher ein Gegenstand erschöpfend
wissenschaftlich behandelt wird.
monte, f., mounted, e., aufgezogen,
aufPapier,Pappe, Leinwand geklebt.
morocco, e., Marokko, Maroquin,
genarbtes Ziegen leder zu Ein-
• bänden.
mouil. et piq., mouillures et piqüres,
f., stockfleckig und wurmstichig.
mouille, f., stockfleckig.
m. Rdnot., mit Randnoten.
m. Reg., mit Register.
MS., ms., mscr., MSS., mss., Manu-
skript, Handschrift, manuscrit, f.,
manuscript, e., manoscritto, i.
m. T., mit Titel.
Musiknoten. Gedruckte d. h. in Holz
geschnittene Musiknoten finden
sich bereits in folgenden Werken:
Nie. Bart, musices opusculum 1487,
Flores musice omnis cantus gre-
goriani, des Hugo von Reutlingen
1488, Mich. Kleinspeck, Lilium
musice plani 1497 bei Hans Frosch-
auer in Augsburg.
n., nach, nebst.
N. A., neue Auflage, Ausgabe.
Nachdr., Nachdruck.
Nachdruck, die ungesetzliche, ver-
botene Vervielfältigung eines
Schriftwerkes.
Nachw., Nachwort.
Naturselbstdruck, ein von Worring
u. Auer in Wien erfundenes Ver-
fahren zur Erzielung von natur-
getreuen Abdrucken von Pflanzen-
blättern, Spitzen, Geweben u. s. w.
n. d., no date, e., ohne Datum.
n. e., new edition, e., neue Auflage,
Ausgabe.
Negativ, das verkehrte Bild auf der
lichtempfindlichen photographi-
schen Platte.
Neudr., Neudruck, r6impression, f.,
reprint, e.
new, e., neu, new ed., neue Auflage.
Newspaper, e., Zeitung.
N. F., Neue Folge, nouvelle s6rie
f., new series, e.
N. i. H., nicht im Handel.
No., Nr., Nrn., Nummer, Nummern,
num£ro, f., number, e.
noir, f., black, e., schwarz.
nom de plume, f., pen name, e.,
angenommener Name, unter
welchem ein Schriftsteller schreibt,
' Pseudonym.
nombre de figures, f., mit vielen
Abbildungen.
284
Nomenclatur, Namenverzeichnis; die
Gesamtheit der auf einem wissen-
schaftlichen etc. Gebiete gebräuch-
lichen Namen z. B. His, die ana-
tomische Nomenclatur.
non cite par, f., nicht angeführt von.
non mis en commerce, f., kam nicht
in den Handel (Privatdruck).
Norm, 1., der abgekürzte Werktitel
am Fuße der ersten Kolumne eines
jeden Bogens.
nos., in numbers, e., in Nummern.
not. explic, notes explicatives, f.,
erklärende Anmerkungen.
Note, Anmerkung, Erläuterung, Zu-
satz am Fuße einer Seite oder am
Schluß des Werkes.
nouv. ed., nouvelle 6dition, neue
Auflage, Ausgabe.
Nova, Novitäten, Neuigkeiten, neue
literarische Erscheinungen.
n. r.y non rogn6, f., uncut, e., un-
beschnitten.
num., num6rot6, f., numeriert.
nuova edizione, i., neue Auflage.
O., Originalband.
obl., oblong, e., f., oblungo, i., in 4 .
oblong, Schmalquart, in-folio oblong
Schmalfolio; ein Format wird
schmal genannt, wenn die Lange,
aber nicht die Breite des betreffen-
den Formates erreicht ist.
O. Dr., ohne Drucker, ohne Angabe
des Druckernamens.
O. Dr. u. J., ohne Druckernamen
u. Jahreszahl.
Offizin, Buchdruckerei, Werkstätte.
O. J., ohne Erscheinungsjahr.
Oktavformat, 8., 8°, 8 Blätter,
16 Seiten.
Oktodez, 18 , 18 Blätter, 36 Seiten.
Onomastikon, systematisch nach
Materien geordnetes Wörterbuch.
O. O., ohne Angabe des Druckortes.
O. O. Dr. u. J., ohne Erscheinungs-
ort, Druckernamen und Erschei-
nungsjahr.
op., opus, Mehrz. opera, 1., das Werk,
op. posth., opus posthumum nach-
gelassenes Werk, opera posthuma,
1., oeuvres posthumes, f., nach dem
Tode des Verfassers herausge-
gebene, nachgelassene Werke.
opisthographisch, g., auf der Rück-
seite beschrieben.
o. Reg., ohne Register.
Original, Urbild, Urschrift, erste
Niederschrift.
orn., orn6, ornement, f., ornatnented,
gilt, e., ornamentiert, verziert, Ver-
zierung bei Einbänden.
ott. cons., ottima conservazione i.,
in bester Erhaltung.
out of print, O/P, e., vergriffen.
ouvr. cour., ouvrage couronne, f.,
gekröntes Werk, Preisschrift.
P., Piece, f., Schriftstück im Auto-
graphenhandel.
p., pp., pag., pg., page, f., e.,
pagina, 1., i., Seite.
Pagina, Seite, Seitenzahl eines
Buches.
Palimpsest, g., codex rescriptus,
nach Abwaschen oder Abschaben
der ursprünglichen Handschrift
neu beschriebene Pergamentrolle.
Pamphlet, Flugblatt, Flug-, Schmäh-
schrift, Broschüre von kleinerem
Umfang.
pap., paper, e., papier, f , Papier.
pap. Holl., papier de Hollande, f.,
holländisches Papier.
Pappb., Pappband, paper boards, e.
Papyrus, das aus dem Bast eines
ägyptischen Schilfgewächses be-
reitete Papier, die beschriebenen
Papyrusrollen. Mehrz. Papyri.
Paragraph, g., kürzerer Abschnitt
einer Schrift.
Paralipomena, g., Ausgelassenes,
Übergangenes, Nachträge zu einem
Werke.
Paraphrase, die Umschreibung oder
erklärende Übertragung einer
Schrift in andere Worte.
parch., parchemin, f., Pergament.
Pars, partes, part, parts, e., f., Teil,
Teile.
part., partie, f., Teil.
Pasquill, i., Lästerschrift, Schmäh-
schrift.
Pasquinade, i., witziges Pasquill.
285
Pb., Pbd., Ppbd., Pappband.
P. d'alb., Piece d'album, Stammbuch-
blatt, im Autographenhandel.
P. de mus., Piece de musique, f.,
Musikstück.
p. de tr., peau de truie, f., Schweins-
leder.
perc., percaline, f., Perkai, Kaliko,
dichtes, glattes Baumwollengewebe
zu Einbanddecken.
Perg., Pergament (membrana, 1.),
besonders zubereitete Kalb-, Schaf-,
Ziegen-, Schweinsfelle u. s. w. zum
Schreiben und zu Einbänden; das
vegetabilische Pergament (imi-
tiertes Pergament, Phytopergament,
Papyrin) wird aus un geleimtem
Baumwollpapier hergestellt.
Periodica, Zeitschriften, Jahrbücher
etc.; in bestimmten Zeitabschnitten
regelmäßig erscheinende Druck-
schriften.
pet., petit, f., klein, pet. in-8°, Klein-
oktav.
p. f., petits fers, f., Verzierungen
des Einbandes mit feingliedrigen
Stempeln.
Photochromie,Heliochromie,Farben-
photographie, bei welcher die Her-
stellung von Photographien in
Naturfarben durch direkte Auf-
nahme in der photographischen
Camera erfolgt.
Photogalvanographie, ein photo-
mechanisches Vervielfältigungs-
verfahren, bei dem die Druck-
platten für die Kupferdruckpresse
auf photochemischem Wege und
durch Galvanoplastik erzeugt
werden (Heliographie).
Photographie, Lichtbildnerei, die
Kunst, mit Hilfe der chemischen
Wirkungen des natürlichen oder
künstlichen Lichtes auf chemisch
präparierten Flächen ein bleibendes
Bild eines Gegenstandes herzu-
stellen und davon Abzüge (Kopien)
zu machen.
Photolithographie, Lichtsteindruck,
Verfahren zur Herstellung litho-
graphischer Druckplatten mit
Hilfe der Photographie.
Phototypie, Herstellung von geätzten
Metalldruckplatten mit Hilfe der
Photographie.
Photoxylographie, Herstellung von
Holzstöcken zum Schnitt durch
Photographieren des Originals auf
den mit einer weißen Grundschicht
versehenen Holzstock.
Photozinkotypie, die Herstellung
von hochgeätzten Zinkplatten mit
Hilfe der Photographie.
picc, piccolo, i., klein.
pigskin, e., Schweinsleder.
pinx., pincit, 1., gemalt, auf Gemälden,
Stichen mit dem Namen des betr.
Künstlers.
piqüres de vers, f., wurmstichig.
pl., planche, f., plate, e., Tafel, Plan.
pl. col., planche colori6e, f., farbige
Tafel, Kupferstich.
pl. n., planche noire, f., schwarze
Tafel.
Plagiarius, Plagiator, 1., literarischer
Dieb, Gedankenräuber, welcher die
Gedanken Anderer für die seinigen
ausgibt.
Plagiat, Plagium, plag, literarium,
literarischer Diebstahl, Gedanken-
raub, Diebstahl an dem geistigen
Eigentum Anderer.
Plakat, größere oder kleinere An-
schläge, Ankündigungen auf Papier,
Blech etc.
planieren, ebnen, glätten, leimen.
piano, in piano. 1., in ungebrochenen
ganzen Bogen, also ohne jeden
Falz, z. B. Landkarten.
plate, e., Tafel.
pocket edition, e., Taschenausgabe.
Polyglotte, ein Werk in mehr als
zwei Sprachen, Polyglottenbibel,
Polyglottenlexikon etc.
Portr., Porträt, Bildnis.
posthum, nachgeboren, nachgelassen,
opera post(h)uma, oeuvres post-
humes, nachgelassene Werke.
pp., pages, paginae, Seiten.
Pr.-A., Prachtausgabe.
praef., praefatio, 1., Vorrede.
Praenumeration, Vorausbezahlung,
Abonnement, Bestellung einer
Zeitschrift etc. , Praenumerant,
286
Abonnent, praenumerieren, voraus-
bezahlen, abonnieren,
pref., pr6face, f., Vorrede.
presentation copy, e., Widmungs-,
Dedikations-, Geschenkexemplar
eines Werkes.
Presse, Werkzeug zur Herstellung
von Druckschriften, ferner die
Gesamtheit der durch den Druck
hervorgebrachten literarischen Er-
zeugnisse, hauptsächlich der perio-
dischen Literatur und die dadurch
zum Ausdruck gebrachte geistige
Bewegung.
Prgt., Pergament.
printed, e., gedruckt.
printer's mark, e., Druckerzeichen.
priv. print., privately printed, e.,
privat gedruckt, Privatdruck.
Profanskribenten, weltliche Schrift-
steller.
Programm, Gelehrte Schulschrift,
Einladungsschrift zu einer Schul-
feier mit Schulnachrichten u. s. w.
Prolegomena, g., einleitende Vor-
bemerkungen zu einem Buche.
Prolog, Vorrede, Eröffnungsrede
(von einem Schauspiel etc.).
Promptuarium, Nachschlagebuch.
proof, e., Korrekturbogen, s. a.
temoin, witness.
proof sheet, e., Aushängebogen.
Prospekt, Ansicht, Aussicht, Aufriß,
ferner die gedruckte Ankündigung
eines buchhändlerischen Unter-
nehmens, mit kurzer Angabe des
Inhalts, der Bezugsbedingungen,
Ausstattung, Empfehlungen u. s. w.
Pseudonym, einen falschen Namen
führend, Pseudonymus, der einen
solchen Namen führt.
pts., parts, e., Teile.
public, f., veröffentlicht, herausge-
geben, verlegt.
published, c,, bedeutet dasselbe.
publisher's binding, e., Originalband
(des Verlegers),
Punktiermanier, Kupferstichmanier,
bei welcher die Schattierung vor-
wiegend mit Grabstichelpunkten
erzielt wird.
Q., qq. mouill., quelques mouillures,
f., einige Stockflecken.
qu., quer, qu 4°, qu.-fol. etc. Quer-
quart, Querfolio, wenn die Breite die
Länge oder Höhe des betreffenden
Formates übersteigt. Das Format
wird nach der Lange benannt.
Quartant, 4., 4°, ein Werk in Quart-
format. In diesem Format erschien
bereits 1467 das Vocabularium
latino-teutonicum oder Vocabu-
larium ex quo (so nach seinem
Anfangsworte genannt) von Hein-
rich Bechtermünze in Eltwyl bei
•Mainz 1467 gedruckt.
Quaterne oder Quaternione, Lage
von vier ineinander gelegten
Doppelblättern.
Quinterne oder Quinternione, Lage
von fünf ineinander gelegten
Doppelblättern.
R. r., recto, 1., Vorderseite, rouge,
f., rot.
Radierung, gravure ä Teau-forte, f.,
etching, e., eine mit der Radier-
nadel in den Ätzgrund einer Kupfer-
platte eingravierte und geätzte
Zeichnung; ferner die von der
Platte mit der Kupferdruckpresse
hergestellten Abzüge.
Rand, marge, f., margin, border, e.
| rare, e., f., selten.
Raster, Rasterplatten , Glasplatten
mit ungemein feinen, eng bei-
einander stehenden Linien in ge-
kreuzten Lagen (Rastern) zur Her-
stellung von Autotypien. Linien-
raster, Kornraster.
recherche, f., gesucht.
r6clames, f.. s. Kustoden.
Recto, die rechte, vordere Seite bei
einem aufgeschlagenen Buche (un-
gleiche Seitenzahl).
refondu, edition entierement re-
fondue, f., gänzlich umgearbeitete
Auflage.
Register, Wort-, Sach-, Inhalts ,
Orts-, Namenverzeichnis etc. nach
dem Alphabet mit Angabe der
Seitenzahlen, Abschnitte, Para-
graphen u. s. w.
287
Registrum, — chartarum, — folio-
rum, — huius operis, bei Inku-
nabeln die alphabetische Tabelle
des ersten Wortes jedes Bogens
oder Kapitels.
regle, f., ruled, e., mit Umfassungs-
linien, jede Seite mit roten, oder
blauen Linien, einfach oder doppelt
eingefaßt.
Reiberdrucke, die xylographischen
Druckdenkmäler vor Erfindung
der Buchdruckerkunst, welche nicht
in der Presse, sondern mittels des
Reibers gedruckt wurden. Das Pa-
pier wurde auf die angeschwärzte
Druckform gelegt und mit dem
Reiber kräftig darauf gedrückt.
Der Reiber war ein mit Roßhaaren
u. 8. w. ausgestopfter Lederballen.
reimpression, f., Neudruck.
rel., reite, reliure, f., gebunden, Ein-
band, reliure ancienne. alter Einb.,
rel. de Tediteur, Einb. des Ver-
legers, rel. originale, Originalein-
band, rel. en bois, peau de truie
Schweinslederholzban d.
remainders, e., Auflagereste.
Repertorium, 1., Nachschlagebuch,
Sachverzeichnis, literarisches Sam-
melwerk in aiphabet., systemat.
oder chronolog. Ordnung.
reprint, e., Neudruck.
Reproduktion, die Vervielfältigung
eines Originales durch die Druck-
presse.
rev., revised., e., revu, f., durch-
gesehen, revidiert, rev. ed., e.,
6d. rev.. f., durchgesehene Auflage.
Review, e., Zeitschrift, Revue.
Revision, wiederholte, dritte, vierte
etc. Korrektur eines Druckbogens.
Revue, f., Zeitschrift, review, e.
Rezension, die kritische Beurteilung
eines Buches, die kritische Durch-
sicht und Feststellung, Berichti-
gung und Bearbeitung eines alten
Textes nach den Handschriften.
roan, e., Schafledereinband.
rogne, f., beschnitten.
roh, in albis, in losen Bogen, unge-
falzt.
Roy., Royal, sehr großes Papierformat.
Rubrikator, der Schreiber, clericus
etc., welcherlnkunabeln mit bunten
Initialen, Überschriften, Registern
u. s. w. versah.
rubriziert heißt eine Inkunabel, wenn
gewisse Abteilungen derselben,
z. B. Kapitelüberschriften, Initialen,
Anfangs- und Schlußschrift u. s. w.
vom Rubrikator rot oder blau aus-
gezeichnet sind.
ruled troughout (with red), e., Text
mit roten Umfassungslinien.
S., SS., Seite, Seiten.
S.-A., Separatabdruck, Sonderdruck.
s. a., sine anno, 1., senz' anno, i.,
ohne Angabe des Erscheinungs-
jahres (bei Druckwerken).
s. a. et t„ sine anno et typographo, 1.,
ohne Jahreszahl und Druckernamen.
Saffian, Marokko, Maroquin, ge-
narbtes Ziegenleder zu Einbänden.
saisi, ouvrage saisi, f., mit Beschlag
belegtes Werk (von den Behörden
konfisziert).
sämtl., sämtlich, sämtliche.
Sars., Sarsenett, dichtes leinwand-
artiges, glattes Baumwollenzeug
zu Bucheinbänden.
satinieren, glätten, bezw. glänzend
machen des Druckpapieres; Satin-
papier, feines Glanzpapier.
Satz (Schriftsatz), jeder mit Hilfe
einer Anzahl Lettern oder Typen
zum Zwecke des Drückens her-
gestellte Satz.
s. b., sur bois, gr. s. b., grave sur
bois, f., auf Holz, in Holz ge-
schnitten.
sc. scarce, e., selten; scilicet, 1.,
nämlich; sculps., sculpsit, 1., (er)
hat (es) gestochen (bei Kupfer-
stichen etc.).
scarce, very sc, extremely sc, e.,
selten, sehr s., außerordentlich
selten.
Seh., Schulband, Halblederband.
Schellhornsche Bibel, die ßözeilige
Bibel, so genannt nach dem Super-
intendent Schellhorn, welcher ver-
sucht hat, sie als erstes Werk
Guten bergs nachzuweisen.
288
Schmutztitel, der vor dem Haupt-
titel oder auch vor einzelnen Ab-
teilungen eines Buches stehende
kurze Titel.
Scholien, 1., gelehrte Auslegungen,
erklärende Anmerkungen, kurze
Worterläuterungen.
Schöndruck, das Bedrucken der vor-
deren Seite (Form) eines Druck-
bogens, im Gegensatz zum Wider-
druck, dem Bedrucken der Rück-
seite (zweite Form) des Bogens.
Schrotblätter, Gravures en maniere
criblee, f., Holzschnittdrucke aus
frühester Zeit, bei welchen das
Bild durch weiße Linien und
Punkte auf schwarzem Grunde dar-
gestellt ist.
Schw. u. rot gedr., schwane und rot
gedruckt.
Schwabacher, eine aus dem 15. Jahr-
hundert stammende Nebenart der
Frakturschrift.
Schwsldr., Schweinsleder, peau de
truie. f., pigskin, e.
scripta, 1., Schriften, Einzahl: scrip-
tum.
scriptor, scriptores, 1., Schriftsteller.
scriptorium, 1., Schreibzimmer eines
Klosters.
s. d., sans date, f., senza data, i.,
ohne Datum.
sd. sew., swd., sewed, e., geheftet.
second edition, 2. ed., e., editio se-
eunda, 1., 2e ed., deuxieme Edition,
f., zweite Auflage.
second-hand book, second-hand book-
seller, e., antiquarisches Buch,
Antiquar.
Sedez, sexdecimo, 1., in-seize, f.,
sixteenmo, e., 16 Format, 16
Blätter, 32 Seiten.
seit., selten, rare, f., scarce, e., raro, i.
Septuaginta, die in Alexandrien ent-
standene, der Sage nach von 72
Dolmetschern auf der Insel Pharus
hergestellte Übersetzung des alten
Testamentes in die griechische
Sprache.
set, compl. set, complete set, e.,
Reihe, Sammlung, vollständige
Reihe einer Zeitschrift u. s. w.
Sexterne, eine Lage von sechs in-
einander gelegten Doppelblättern.
sh., sp M shp., sheep skin, e., Schaf-
lederband.
sh., Shilling, englischer Schilling, 1
Mark.
S. J., societatis Jesu, 1., von der
Gesellschaft Jesu, Jesuit.
sign., sign6, f., signed e., unter-
zeichnet, signature, Unterschrift;
sign, coup., signature coup6e, f.,
abgeschnittene Unterschrift bei
Autographen.
Signatur, die fortlaufende am Fuße
der ersten und dritten Seite (Ko-
lumne, Primakolumne 1, Sekunda-
kolumne 1* auch Prime und Se-
kunde genannt) eines jeden Druck-
bogens angebrachte arabische
Ziffer.
Signet, Drucker- oder Verlegerzei-
chen, jetzt auf dem Titelblatt,
früher auch am Schlüsse eines
Buches angebracht.
s. imp., sine impressore, 1., ohne
Druckernamen.
Sk., Skytogen, Ersatzstoff für Buch-
binderleinwand.
s. 1., sine loco, 1., sans Heu, f., senza
luogo, i., without place, e., ohne
Angabe des Druckortes.
s. 1. a. e. typ. n., sine loco, anno et
typographi nomine, 1., ohne Ort,
Jahr u. Druckernamen,
s. 1. e. a., sine loco et anno, 1., no
place or date, e., ohne Ort und
Jahr,
s. 1. n. d., sans Heu ni date, f., ohne
Ort und Datum,
sm., small, e , klein,
small paper, e., Exemplar mit
schmalem Rand.
Soc, societas, 1., societ6, f., society,
e., Gesellschaft,
souillure, f., Schmutzfleck.
Sp., Spalte, Kolumne,
s. parch., sur parchemin, f., auf Per-
gament.
Spatium, Spatien, Au
spatiinieren, spati
sperren nennt m*
anderbringen ein*
289
Sätze durch Anbringung von Aus-
schluß oder Spatien, dünnen Metall-
stäbchen, um die Worte hervor-
zuheben oder auszuzeichnen (ge-
sperrter, spationierter Satz).
Spieß, ein in Schrifthöhe emporge-
schobenes Stück {Ausschluß. *wel-
chesjmit abdruckt.
Splendider Satz, Schrittsatz, bei
welchem die einzelnen Zeilen durch
kleinere oder größere Zwischen-
räume, die mittels eingeschobener
Metallstücke, Durchschuß, herge-
stellt werden, voneinander ge-
trennt sind (durchschossen, Durch-
schuß).
s. t., sine typographo, 1., ohne
Drucker.
s. t. et a., sine typographo et anno,
1., ohne Drucker und Datum.
St., Stich.
Stahlst«, Stahlstich.
Stahlstich, Siderographie, die Ver-
vielfältigung von Zeichnungen, Ge-
mälden u. s. w. durch gravierte
Stahlplatten.
Ster.-Aufl., Stereotypauflage, von
Stereotypplatten gedruckte Auf-
lage.
Stereotypie, die Kunst, Schriftsatz
in Gips, Papier etc. abzuformen
und aus den so erhaltenen Matern
durch Eingießen von Schriftmetall
wieder Druckplatten zu erlangen.
Stern * vor der Bezeichnung eines
autographischen Schriftstückes deu-
tet in Autographen katalogen das
Vorhandensein eines vollständigen
Siegels an, z. B. *L. a. s., also:
eigenhändig geschriebener Brief
mit Unterschrift und Siegel.
stitched, e., geheftet.
stockfl., stockfleckig.
s. typ. n., sine typographi nomine,
1., ohne Angabe des Drucker-
namens.
s. typ. n. e. a., sine typographi
nomine et anno, 1., ohne Angabe
des Druckernamens und Erschei-
nungsjahres.
Subskr.-Pr., Subskriptionspreis, Vor-
zugspreis bei Vorausbestellung.
Kleemeier, Handbuch der Bibliographie.
Summarium, Summaria, Summarien,
kurz zusammengefaßter Inhalt,
Hauptinhaltsanzeigen ein. Werkes.
Super-ex-libris, ein auf der Vorder-
seite des Einbandes eingepreßtes
Ex libris.
Suppl., Supplement , Ergänzung,
Nachtrag.
Synopsis, g., Übersicht, Abriß, kurzer
Entwurf einer Wissenschaft.
T., Tl., Tle., Teil, Teile, tomus, 1.,
tome, e., f., tomo, i.
T. A., Taschenausgabe, Telegramm-
adresse.
Tab., tabb., tabula, tabulae, 1., Tafel.
tache, f., Flecken, tache d'eau, Wasser-
flecken, tache d'encre, Tintenfleck,
tache de graisse, Fettfleck, tache
d'humidit6, Stockfleck, tache de
rousseur, Stockfleck, Braunfleck.
Taf., Taff., Tafel, Tafeln, tabula, 1.,
planche, f., plate, e., tavola, i.
taglio r., taglio rosso, i., roter Schnitt.
taille-douce, f., Kupferstich.
tarl., tarlato, i., wurmstichig.
temoin, f., witness, proof., e., Zeuge,
das Merkmal geringen Beschnei-
dens, wenn der Buchbinderhobel
(bei urree legten Ecken u. s. w.)
nicht alle Blätter eines Buches ge-
troffen hat und einzelne Blätter
noch den rauhen Rand zeigen (be-
sonders bei älteren Werken).
Terminologie, der Inbegriff der in
einer Wissenschaft etc. vorkom-
menden Kunstausdrücke (termini
technici).
Terne, Ternione, eine Lage von drei
ineinander gelegten Doppelblättern .
tete d„ t£te doree, f., oberer Schnitt
vergoldet.
tete jasp., t£te jaspee, f. oberer
Schnitt jaspisartig gesprenkelt, mar-
moriert.
Text-A., Textausgabe.
Thesaurus, g., größeres Sammelwerk,
Wörterbuch.
timbre, f., gestempelt.
tirage, f., Druck, tire ä ioo expls.,
in ioo Expln. gedruckt.
Tit., Titel.
290
tit. gr., titre grav6, f., gestochener Titel.
tit. r. et n., titre rouge et noir, f.
title red and black, e., Titel rot
u. schwarz.
Titelausgabe, die Ausgabe eines un-
gangbaren Werkes mit neuem
Titel, aber dem ursprünglichen
Inhalte.
toile, f., Leinwand.
tom., tomus, tomi, 1., tome, tomes,
f., part, parts, e., tomo, tomi, i.,
Stück, Teil eines Werkes.
Tractat, Traktätchen, Abhandlung,
Flugschrift, besonders religiösen
Inhaltes, zur Massenverbreitung.
trad., traduit, f., übersetzt.
transl., translated, e., übersetzt.
Translation, wörtlich genaue Über-
setzung.
Transscription, die Übertragung der
Schriftzeichen einer fremden (nicht
germanischen und nicht romani-
schen) Sprache in die Schrift-
zeichen eines allgemein bekannten
Alphabets (besonders des lateini-
schen, deutschen).
tr. eis., tranche cise)6e, f., ziselierter
Schnitt.
tr. d., tranche dor6e, f. Goldschnitt.
tr. j., tranche jaspäe, f., jaspisartig
gesprenkelter Schnitt.
tr. m., tranche marbree, f., Marmor-
schnitt.
tr. r., tranche rouge, f., Rotschnitt.
tr. s. d., tranche supeneure doree, f.,
oberer Schnitt vergoldet.
Typen, Lettern, die gegossenen
Druckbuchstaben .
Typographie, g., Buchdruckerkunst.
U., i. U., Umschlag, in Umschlag.
übers., übersetzt.
übertr.. übertragen.
u. d. T., unter dem Titel.
u. ff., und folgende.
uitg.. uitgegeven, h.» herausgegeben.
umbrechen, den Paket- oder Stück-
satz zu Kolumnen ^Seiten. Bogen^
zusammenstellen.
umgearb.. umgearbeitet.
unbeschn.. unbeschnitten. non rogne,
f., uneut. e., intonso. i.
Unciale, große Anfangsbuchstaben.
Uncialschrift, die nur aus großen
Buchstaben, aus Majuskeln be-
stehende Schrift.
uneut, e., unbeschnitten.
Unicum, exemplaire unique, f., ein
Werk, von dem nur ein Exemplar
bekannt ist.
u. s. w., und so weiter.
Y vertatur, 1., es werde umgekehrt.
Korrekturzeichen , welches den
Setzer veranlassen soll, den be-
treffenden verkehrt stehenden Buch-
staben etc. richtig einzusetzen.
v., veau, f.. Kalblederband.
V.-A., Volksausgabe.
Vacat, es fehlt, es ist leer, leerer
Raum beim Schriftsatz.
Vademecum, 1., geh' mit mir, kleines
Handbuch, Ratgeber, Leitfaden,
Taschenbuch,
veau, d.-v., demi-veau, f., Kalbleder,
Halbkalblederband,
vel., v£lin, f.. Velinpapier, vellum, e.
verb., verbessert.
Verf., Verfasser,
vergr., vergriffen, epuise, f., out of
print, o/p., e.
verm., vermehrt, augmente, f., en-
larged, e.
Versalbuchstaben, Versalien, die
großen oder Anfangsbuchstaben,
Majuskeln.
Version, wörtliche Übersetzung.
Verso, die linke Seite bei einem auf-
geschlagenen Buche (Rückseite,
gerade Seitenzahl, 2, 8, 130 etc.)
vertatur, 1", 1.. man wende um! Kor-
rekturzeichen (a, j, 2), verte,
wende um!
Vervielfältigung, Reproduktion, die
vielfache Wiedergabe einer Schrift,
eines Kunstblattes.
Verweisung in Katalogen: renvoi, f.,
cross-reference. e.
Verz.. Verzeichnis.
vetus. 1., alt.
Vigesimo - quarto. 1., 24 Format,
24 BU., 4S S., in-vingt-quatre, f.,
twentv-fourmo, e.
291
Vign., Vignette, Druckverzierung auf
Titeln, Anfangsseiten, am Rande etc.
Vocabularium, Wörterbuch, Wörter-
verzeichnis (von geringerem Um-
fange).
vol., voll., vols., volumen, volumina,
1., volume, volumes, e., f., volume,
volumi, i., Band, Bände.
vollst., vollständig, komplett.
Vorr., Vorrede.
Vorsatz, Vorsatzpapier, Vorsetzblät-
ter, die weißen oder farbigen
Blätter, welche den Körper des
Buches vorne und hinten umgeben
und seine Verbindung mit der
Decke herstellen helfen.
Vorw., Vorwort.
w.. with, e., mit; w. ill., w. pl., with
illustrations, with plates, mit Ab-
bildungen, Tafeln u. s. w.
wasser fl., wasserfleckig, taches d'eau,
f., damp spotted, e.
Wasserlinien, pontuseaux, f., water-
lines, e., durchscheinende Linien
im Papier.
Wasserzeichen, filigrane, f., water-
mark, e., halb durchscheinendes
Zeichen, Ornament, Buchstaben
des Papiermachers in jedem Papier-
bogen.
watermark, e., Wasserzeichen.
waterstained, e., wasserfleckig.
Widerdruck, das Bedrucken der
Rückseite des Druckbogens.
Wiegendrucke, s. Inkunabel.
witness, s. temoin.
wohlf. A., wohlfeile Ausgabe.
woodcut, wood-engraving, e., Holz-
schnitt.
wormholed, e., wurmstichig.
worn, e., zerlesen, abgenützt.
wrapper, e., Umschlag,
wurmst., wurmstichig.
Xylographa, Holztafeldrucke, die
Vorläufer der' Buchdruckerkunst.
Xylographie, Holzschneidekunst.
Z. z., zum.
Zeichenbändchen , signet, f., ein
schmales Seidenband oder eine
seidene, wollene Litze, welche unter
dem Kapital am Kopfe des Buches
befestigt wird und dazu dient,
irgend eine Stelle, Seite des Buches
zu bezeichnen.
Zeichn., Zeichnung.
Zinkätzung, Zinkographie, Zinkhoch-
ätzung, Zinkotypie, Chemigraphie,
dasjenige Reproduktionsverfahren,
durch welches mittels Hochätzens
von Zinkplatten für die Buchdruck-
presse geeignete Druckplatten her-
gestellt werden.
zsgest., zusammengestellt.
z. T., zum Teil.
Zurichtung, die Herrichtung einer
Druckform zur Erzielung eines
gleichmäßigen, reinen und scharfen
Druckes.
Zweiunddreißigstel Format, 32 ,
trigesimo-secundo, 1. In diesem
Format erschien bereits 1474 * n
Venedig ein: Officium Beatae Ma-
riae Virginis.
19J
292
Alphabetisches Register.
Siehe auch das Verzeichnis von Abkürzungen und Worterklärungen.
Aachen, Heiligtumsfahrt 14.
Abbildungen 60, 129, 140, 148, 178.
Abdrucke 67, 70, 105, 179.
Abkürzungen 72, 79, 83, 129, 271 ff.
Ablaßbriefe 20.
Accessionsjournal 124.
ad marginem 61, 72, 82, 167, 177.
Adolf von Nassau 19.
Adreßbücher 213, 214, 249,
Alberttypie 112.
Aldus Manutius 48, 68, 85, 119, 201.
Algraphie m.
Alphabet 81.
Aluminiumplatten 109.
Amerbach, Joh., Basel 32.
Amerika, Bibliogr. 241.
Amman, Jost 94, 185.
Anmerkung 61, 72.
Anonyme 132 ff, 152 ff, 175.
anopisthographisch 3.
Anthologien 139.
Antiqua 25, 35, 46, 47, 61, 83, 97,
143-
Antonio (Bettini) de Siena, £1 monte
sancto di Dio 107.
Approbation 166.
Aquatintamanier 100 ff.
Ars moriendi 5, 65.
Artikel vor dem Namen 135.
Ashburnham- Auktion 66, 95.
Attribute vor dem Namen 135.
Ätzkunst 100 ff.
Auffrischen der Einbände 198.
Auflage 60, 129, 148, 174.
Augsburg 34 ff.
Ausbesserung des Buches 197 ff.
Ausgaben 64, 148, 174.
Ausschnitte 145, 164.
Auszüge 139.
Autograph 159, 253.
Autotypie 112.
Bade, Jod., Paris 53.
Bamberg 24*
Bände eines Werkes 60, 72, 80, 129,
147 ff.
Barsortimentskataloge 207.
Bartolozzi, Francesco 103.
Basel 31.
Bauwissenschaft, Bibliogr. 212, 234.
Bechtermünze, Nikol. u. Heinr., 20.
Beilagen eines Werkes 60, 181.
Beildeck, Lorenz, 16.
Belgien, Bibliogr. 241.
Belletristik 147, 237.
Bernhard, Jörg, Buchbinder 121.
Beroaldus, Phil., Rom 49, 50.
Beschädigungen des Buches 88, 188,
197 ff.
Beschreibung, Besondere, des Buches
158 ff.
Bewertung des Buches 186.
Bewick, Thomas, Holzschneider 99.
Bibel, Deutsche 25, 29, 34, 35, 38.
Biblia latina 18, 21, 32, 33, 65, 66.
Biblia pauperum 3 ff, 66.
Bibliographie 71, 124 ff, 200 ff, 214,
253.
Bibliographie, Allgemeine 207, 214,
253.
Bibliographien 181, 196, 200 ff, 214 ff.
Bibliomanie 64, 214, 252.
Bibliophilie 64, 214, 252.
Bibliotheksräume 126.
Bibliothekswesen, Bibliograph. 207,
214 ff.
Bibliothekszeichen 125.
Birck, Christ., Buchbinder 121.
Blattweiser 47, 63, 72, 82.
Blattzahlen 28, 72, 81.
Blockbücher 3 ff.
Boccaccio, G., Decameron 48, 65, 97.
Bordüre 86.
Bosse, Abr., La maniere de graver
ä l'eau-forte 108.
Brandmarken des Verfassers 192.
Breslau 43.
Brunet, J. Ch., 73, 202, 243.
293
Buch, dessen Bestandteile 59 ff.
Buchbinderei, Bibliogr. 260.
Buchdruck, Erster 18, 20.
Buchdruckerkunst 1 ff.
Buchdruckerstrike 31.
Bucheinband 60, 65, 73, 88, 114 ff
Bücher, Gute 66 ff
— Kastrierte 64, 68, 166.
— Seltene 66 ff, 88, 186.
— Unvollständige 68, 172 ff, 190.
— Verbotene 68, 189 ff.
— Verbrannte 68, 188 ff.
— Vernichtete 68, 188 ff.
Bücherliebhaberei, Bibliogr. 253.
Bücherpreise 48, 49» 57» 6o » °5» 73.
95» 97» " 6 » x 5i» i85. .
Büchersammlung des Liebhabers
123.
Büchersammlungen 64, 124.
Bücherstützen i»8.
Bücherzeichen 125.
Buchgewerbe u. graphische KünBte,
Bibliographie 249, 256.
Buchhandel, Bibliographie 249.
— Adreßbücher 249.
— Ausbildung 252.
— Betrieb 252.
— Fachzeitschriften 255.
— Geschichte 250.
— Organisation 250.
— Recht 250.
Cambruzzi, P. Antonio 10.
Campbell, F. A. G. 73, 215.
Castaldi, Pamfilo 10.
Catholicon, Mainz 19, 66.
catch-words 47, 63, 72, 82.
Caxton, William, London 57, 76, 86.
Censur 28, 29, 70, 166, 189 ff.
Cheret, Jules, Paris in.
Chodowiecki, Dan. 102, 185.
Chrestomathien 139.
Christophorus, Der hl. 293.
Chromolithographie 110, 258.
Chronogramm 151.
Cisianus 21.
Clairobscur 94.
Collines, Simon de, Paris 53, 97.
Complutum 53.
Copinger, W. A. 73, 216.
Coster, Laurens, Janszoon 8.
Cranach, Lukas, 94, 121, 185.
Crayonmanier 100 ff.
Cremer, Henricus, 18, 121.
Dante, A., 107, 172.
Datierung 72, 75 ff
Datierung, Falsche, 76, 82.
Decor Puellarum 66, 76.
Dedikation 23, 60, 159, 161.
Denis, M., 67. ,
Derome, Einbände 116, 120.
Dewey, Melvil 203.
Dezimalsystem, Bibliogr. 203.
Diana v. Poitiers 65, 116, 120.
Dibdin, Th. Fr., 65, 95, 107.
Directio lectoris 84.
Dissertationen 59, 14*-
Doctrinale Alexandri Galli 9.
Donatus 3, 24, 37» 45-
Doppelnamen 136 ff, 156.
Dreifarbendruck 114.
Dritzehn, Andreas 13 ff.
Druck, Anastatischer 164.
Drucke, Mikroskopische 172, 175.
Druckerlaubnis 162, 166.
Druckername 32, 60, 72, x8i.
Druckerzeichen 72, 85, 182.
Druckfarbe 72, 164.
Druckfehler 76, 79, 144» *5 8 ö -
Druckfehlerverzeichnis 31, 7«. °4»
163.
Druckjahr 32, 76 ff, 15 » lSl -
Druckort 72 ff, 150, 181.
Druckpresse 15, 16.
Druckstätten, Frühe 262 ff.
Druckursache 193. .
Druckverfahren, Photomechanische
112 ff.
Dünne, Hans 16.
Dürer, Albrecht 93, 94» 9&» 9»» I02 »
108, 185.
Duodez 149.
Eckmann, O. 185.
Editio prineeps 64, 73-
Einband 60, 65, 73» 88, 114 **» *5 r »
183.
Einband, Guter X17.
Einband, Kirchlicher 118, 119.
Einbände, Sonderbare 115.
Einblattdruck 59, 167.
Einleitung 61.
294
Einordnung der Namen 133 ff.
— von anonymen Schriften 152.
— der Schriften desselben Verfas-
sers 151.
— der Titel 151 ff.
— der Titel verschiedener Schriften
von gleichem Verfassernamen
151 ff.
Elsevier 55, 85, 119.
Eltville 20.
Emmeran, Biblioth. v. St. 118, 201.
Endschrift 73 ff.
England 57, 76.
England, Bibliographie 241.
Erdbeschreibung:, Bibiiogr. 210, 233.
Erfindung der Druckkunst 1, 8 ff.
Ergänzung des Textes 164.
Erhaltung des Buches 73, 87, 197.
Erscheinungsvermerk 32, 60, 72 ff,
129, 143, 150, 181.
Erziehungswissenschaft, Bibiiogr.
209, 228.
Eßlingen 43.
Etienne, H., Paris 53, 85, 119.
Evangeliarien 119.
Eve, Clovis u. Nicolas, Buchb. 120.
Ex libris 64, 88, 125, 184, 253.
Explicit 73 ff.
Exposicio S. Hieronymi 58, 76.
Expurgator 163, 166, 191.
Extraillustriert 180.
Fachausdrücke 271 ff.
Fachzeitschriften, Buchgewerbliche
258.
— Buchhändlerische 255.
Farben der Einbände 117.
Farbendruck, photographischer 113.
Federmanier, Lithogr. 109.
Feltre 10.
Figuren am Rande 72, 82.
Finiguerra, Maso 106.
Flecken 88, 167, 177, 188.
Fleuron 158, 278.
Florenz 50.
Flugblätter, Flugschriften 59.
Folioformat 79, 149.
Format 60, 72, 79, 129, 147, 148 ff,
177.
Formschneider 94 ff.
Forstwirtschaft, Bibiiogr. 212, 236.
Fortsetzungen 158, 173.
Fraktur 61, 83, 97, 143.
Franc, ois, Joh. Karl, Kupferst. 104.
Frankreich 52.
— Bibliographie 243.
Frey tag. Gust. 124.
Frohen, Joh., Basel 32 ff.
Frommel, Karl 105.
Fust, Johannes 9, 17 ff.
Gebetbücher 139.
Georg, C. u. L. Ost, Schlagwort-
katalog 128, 206, 215.
Gesamttitel 141.
Gesangbücher 139.
Geschichte, Bibiiogr. 211, 231.
Geschichte des Buchgewerbes 256.
Gesellschaften, Wissenschaftl. etc. 67,
193.
Gesetzsammlungen 139.
Gesner, Konrad 201, 216.
Gewerbekunde, Bibiiogr. 212, 233.
Giunta 50, 68, 85.
Glossen 61, 177.
Goedeke, Karl 215.
Grangerize 180.
Graesse, J. G. Th. 73.
Gräzisierung der Namen 77, 137..
Grolier, Jean 65, 116, 119, 120.
Gubitz, Fr. W. 94, 99.
Gutenberg, Johannes 10 ff, 23, 28, 31.
Gutenbergbibel 18, 66, 120, 121.
Haar lern 8.
Habent sua fata libelli 158.
Habilitationsschriften 59.
Hain, Ludw. 73, 75, 80, 81, 89, 90,
172, 182, 216.
Halbfranzband 115.
Handelswissenschaft, Bibiiogr. 212,
233-
Handexemplare 187.
Handrubriken 73, 87, 121.
Hanfstaengl, Franz in.
Hauffe, Matth., Buchbinder 122.
Hauswirtschaft, Bibiiogr. 212, 236.
Heath, Charles, Stahlstecher 105.
Heilmann, Andreas 14.
Heil Wissenschaft, Bibiiogr. 209, 223.
Heinrich IL v. Frankreich 116, 120.
Heliogravüre 113.
Helmaspergersches Instrum. 18.
Herausgeber 140 ff, 156.
295
Herkunft des Exemplares 195.
Herrgott, Joh., Buchhändler, ent-
hauptet 39, 190.
Hilty, Karl 124.
Hinrichssche Verzeichnisse 204 ff.
Holbein, Hans d. J. 33, 93, 94, 121.
Holland, Bibliographie 241.
Holzschnitt 2, 35, 86, 92, 178, 184.
Holztafeldruck 2 ff.
Humery, Konrad 19, 20.
Hundertguldenblatt 108, 109.
Jahrbücher 59, 213.
Janszoon 9.
Jenson, Nikol., Venedig 47, 76.
Illuminatoren 78, : 91.
Illustration 60, 91 ff, 129, 140, 148,
157, 184, 256.
Impressum 32, 60, 72 ff, 150, 181.
Index expurgatorius 193.
Index lectionum 59.
Index libror. prohibitor. 166, 192.
Ingenieurwissenschaft, Bibliogr. 212,
234.
Inhalt der Druckschrift 61, 130,
164 ff.
Inhaltsverzeichnis 84.
Initialen 72, 83, 86, 91, 159.
Inkunabeln 68, 70 ff, 129, 171, 214 ff.
— Bibliographie 214.
Interpunktion 71, 72, 83, 144.
Jonghe, Adrian de 8.
Italien 44.
Italien, Bibliographie 244.
Italique 49, 51, 62, 171.
Judentum, Bibliographie 245.
Jugendschriften 147, 209, 228.
— Bibliographie 209, 228.
Jungendres, Seb. 71, 217.
Junta s. Giunta 50.
Justierung bei Inkunabeln 72, 82.
Kalender 6, 21, 59, 213.
Kalligraphen 91.
Kapital des Bucheinbandes 115.
Kapitalbuchstaben 71, 91.
Kapitel 60, 71, 72, 84.
Karten 37, 46, 60, 129, 132, 181,
211.
Karten, Bibliographie 211, 232.
Karton 70, 165.
Kartonnage 115.
Kataloge, Alphabetische 128, 131.
-- Herstellung derselben 128 ff.
— Ikonographische 157.
— Systematische 128, 130.
— Wissenschaftliche 130.
Katalogverweise 141, 156, 181.
Katharina v. Medici 120.
Klammern 144.
Klinger, Max 102, 185.
Koberger, Ant., Nürnberg 32, 38,
119.
Koelhoff, Johann, Köln 28.
Kollationieren 69, 79, 114, 173.
Köln 27.
Kolophon 73 ff.
Kolorierung 73.
Kolumne 60, 62, 72, 82, 167.
Kolumnentitel 60 ff
Kolumnenziffern 60 ff.
Komponisten 140, 156.
Konkordanzen 139.
Kontinuationslisten 158.
Korrektheit der Ausgaben 78.
Korrektoren 78, 84.
Krausse, Jak., Buchbinder 121.
Kreidemanier, Lithogr. 109.
Kreuzschraffierung 93.
Kriegs Wissenschaft, Bibliogr. 211,
232.
Kunst, Bibliographie 212, 238, 256.
Kunstdenkmäler 140.
Künste, Bildende 140.
Kupferfarbendruck 100 ff.
Kupferstich 100 ff, 179.
Kupfertypen 26
Kursiv 49, 51, 62, 171.
Kustoden 47, 63, 72, 82.
Lactantius 45, 46, 65.
Lagen register 72, 80.
Landkarten 37, 107, 211, 232.
Landwirtschaft, Bibliogr. 212, 236.
La'scaris, Const. 48, 49.
Latinisierung der Namen 77, 137.
Le Fevre, R., Recueil 57, 65.
Le Gascon, Buchbinder 65, 120.
Leipzig 39 ff.
Le Prince, Joh. Bapt., Kupferstecher
104.
Lettern, Griechische 41, 48, 49.
Lettern, Hebräische 43, 53.
Libretto 141.
Literatur Schöne, Bibliogr. 212,237,
Literaturnachweise 73.
Literaturwissenschaft jio, 319.
Lithographie 109, 179.
Litterae norentes 48.
Livres ä clef 36, 170.
Livres d'heures g6, 170.
Lübeck 43.
Luther 33, 40, 43.
Lyon 53.
Magdeburg 41.
Mailand 49, 76.
Mainz g, 17, 22.
Maioli Thomas 65, 119.
Malerradierer 103.
Mannfeld, B., 102.
Manutius s. Aldus.
Märchen 139.
Marginalien 61, 72, 82, 167, I77.
Materienregister 131.
Mathematik 20g, 226.
Mazarinbibel 3. Gutenbergbibel.
Mentel, Joh., 24 fr.
Menzel, Ad., 95, 102, 111.
Merian, Matth, 102.
Merseburg 43.
Meßkatalog 40, 217.
Metallschnitt 23, 46, 47, 50, 97.
Meuaer, Kasp., Buchb. 121.
Miniatoren 88, 91.
Miniaturen 65, 73, 68, 91.
Missale Herbipolense 108.
Museum, Britisches 117.
Musik, Bibliographie 140, 238.
Musikalien 140.
Musiknoten 36, 283.
Nachdruck 25. 26, 33. 39.
Nachschlagebücher, Bibliograph. 196.
Namen, Altrömische 134.
— von Bischofen. Geistlichen, Päpsten
134-
— Englische 135, 136.
— Französische 136.
— Gräzisierte 77, 137-
— Holländische 135, 136.
— Latinisierte 77, 137.
— Mittelalterliche 134.
Namen, Neuzeitliehe 135 ff.
136-
— Ungarische 136.
Naturwissenschaften 209, 226.
Neumeister, Joh., 23, 51, 53, 95.
Niederlande 54. *
Nominalkatalog 128.
Norm 63.
Notendruck 36, 283.
Numeriert 65.
Nürnberg 37.
Ohrenabschneiden 191.
Oktavformat 48, 54, 80, 149.
Oporinus, Joh., 34.
Ordnungswort 72, 74, I2gff, I40 ff .,
HS-
Orient, Bibliographie 246.
Orthographie der Titel 79, g8.
Othmers Vademecum 206, 25z,
Padeloup, Buchbinder 65, 116, 120.
Pagina 149.
Palm, Joh. Phil., erschossen 190.
Pannartz, Arnold 45, 107.
Panzer, G. W., 73, 89, ai8.
Papier 68, 72, 79, 177, 261.
Paris 52, 96, 97.
Passion, Oberdeutsche 106.
Payne, R„ Buchbinder 65, 116, 120.
Peregrinationes civitatis uauctc Jeru-
1 salem 108.
■ Pergamentdruck 68, 72, 87, 97.
'Periodic« 59, 173, 174.
1 Personalangaben 143.
Petrarca 4g.
Pfister, Albr., ig, 21, 24.
Philosophie 209, 227.
I Photographie 92, in ff., 258.
. Photogravüre 113, 25S.
Photolithographie 112, 258.
1 Photozinkographie nz, 25B.
1 Plakate 144.
' Plantin, Christ., Antwerpen 54, 85,
Plattenzustand 105. [79.
Tieydenwurf, Wilh. 93-
Poliphili Hypnerotomachia 66, 74, 93.
' Portugal 53.
— Bibliographie 246.
Präposition vor dem Namen 135.
Preis der Bücher s. Bücherpreise.
297
Prime 63.
Privilegien 26,47, 49, 51, 55, 162.
Programm 59.
Psalmorum codex 18, 21, 49, 66.
Pseudonym 137 ff., 156, 175.
Ptolemaeus, Cl., Cosmographia 37,
46, 107.
Punktiermanier 100 ff.
Punzenmanier 103.
Quartformat 80, 149.
Quentel, Heinr., Köln 29.
Querformat r49.
Radierung, Kupferstich 100 ff.
— Lithographische 110.
Raibolini, Fr., 49.
Raimondi, M. A., 95, 109.
Rand des Papiers 65, 87, 167, 177,
178.
Randverzierungen 37, 175.
Rasterplatten 113.
Ratdolt, Erh., Augsburg 36, 48, 74.
Rätsel 139.
Raynaldf, Th„ The Byrth of Mankynd
108.
Realkatalog 128, 130, 13t.
Rechtswissenschaft 208, 222.
Recto 61.
Recuyell s. Le Fevre 57, 65.
Register 72, 84, 163, 172, 174.
Regl6 65.
Reiberdrucke 3.
Reihenfolge von Titeln 132 ff, 151 ff.
Reklamen 47, 63, 72, 82.
Rembrandt, H. 108, 109.
Reproduktion eines Druckwerkes 164.
Reproduktions verfahren Q9, 258.
Republiken, Blseviersche 56.
Rewich, Erhard 22.
Richenbach, Joh. 121.
Richter, Ludwig 95, 185.
Riffe, Hans 14.
Riquier, Biblioth. v. St. 201.
Rive, Abb6 82.
Rom 46.
Roxburghe-Club 65.
Rubrikatoren 78, 83, 87, 91.
Rubrizierung 73 ff, 87.
Rubrum 73 ff.
Rumänien, Bibliogr. 246.
Rußland, Bibliogr. 247.
Sagen 139.
Sahspach, Konrad 16.
Sammelbände 117, 144.
Sammeltitel 156.
Sammelwerke 141 ff.
Satz des Werkes 61, So.
Schabkunst, Schwarzkunst 100 ff.
Schicksale der Bücher u. Verfasser
88, 188 ff.
Schlagwortkataloge 128, 215.
Schlußschrift 72 ff.
Schnitt des Buches 115.
Schöffer, Peter 17 "ff.
Scholz, Jos., Algra'phie m.
Schrotblätter 92.
Schwabacher, Schrift 22, 83.
Sedez 149.
Seitenzahlen 28, 60, 72, 80, 149, 165.
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Seltenheit 66 ff, 73, 88.
Senefelder, Aloys m.
Separatabdrucke 164.
Shakespeare-Ausgaben 66.
Siegen, Ludw. von 103.
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Skandinavien 58.
— Bibliographie 247.
Slaven. Bibliographie 248.
Solis, Virgil 94, 121.
Sonderabdrucke 145, 164.
Spalte 62, 72, 82. 167.
Spanien 53.
^- Bibliographie 248.
Speyer 43.
Spezialkataloge 128, 132.
Sprachdenkmäler 140.
Sprachwissenschaft 210, 229.
Sprichwörter 139.
Staatswissenschaft 208, 222.
Stahlstich 100 ff.
Standortskatalog 127, 131.
Stempel 125.
Stempel im Altertum 1.
Stephanus, H., Paris 53, 68, 85, 119.
Straßburg 12, 24.
Subiaco 45.
Supplement 172.
Sweynheim, Konrad 45, '107.
System, Bibliographisches 200 ff.
Tacitus, Annalen 49.
Technik des Buchgewerbes 256 ff.
T6moin 87, 183.
Terentianus Maurus 158.
Tewrdannckh 35, 39, 66.
Text einer Druckschrift 61, 164 ff.
Textausgaben 140.
Textbeschädigungen 167.
Textbesonderheiten 166 ff.
Textbücher, musikal. 141.
Textfehler 166 ff.
Theater 238.
Theaterzetjel 144.
Theologie 207, 220.
Theosophie 209.
Theuerdank 35, 39, 66.
Thoma, H. 185.
Thou, C. de, 65, 116.
Tierarzneiwissenschaft 225.
Titel 60, 72, 73 ff, 143 ff.
Titel, Fehlender 71, 144, 158.
— Fehlerhafter, unvollständiger 144,
158.
— In fremden Schriften 143 ff.
— Geänderte 143, 148.
— Griechische, lateinische 143.
— Kürzung derselben 129, 143 ff.
— Mehrere, desselben Verfassers
.151 ff.
Titelaufnahme 128 ff, 200.
Tory, Geoffroy 66, 97, 120.
Totentanz 6.
Traktat 59.
Tübingen 42.
Turrecremata, Joh. de, 23, 45, 95.
Typen 37, 41, 43, 68, 71, 72, 83,
170.
Typenguß 22.
Übersetzer 140, 147, 156.
Übersetzungen 140.
Ulm 37.
Umdruck 11 1.
Umfang des Buches 60, 80, 149,
171.
Umschlag des Buches 183.
Ungarn, Bibliographie 248.
Unger, J. G. u. J. F. 94.
Unger, William 102.
Unicum 187.
Universalkatalog 128.
Unterbringung der Bücher 126.
Unterricht, Bibliographie 209, 228.
Unzelmann, Fr. 94.
Valdarfer, Christ., Venedig 48, 49.
Valturius, Rob., De re militari
95.
Vaticana 46.
Venedig 47.
V6rard, Antoine 97.
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Verkehrswesen 212, 233.
Verlagskataloge 207.
Verlagsort 60, 150, 181.
Verlagsverzeichnisse 35, 201.
Verleger 60, 85, 133, 150.
Vernet, Horace 11 1.
Versalien 72, 83.
Vesalius, Andr., De corporis humani
fabrica 94.
Verschiedenes, Varia 213, 240.
Verse 147.
Verso 61.
Verweisungen im Katalog 141, 156 ff.,
181.
Verzeichnis von frühen Druckstätten
(lateinisch-deutsch) 262 ff.
Veterinärwissenschaft 225.
Vignetten 97.
Voltaire, le dr. Akakia 188.
Vorname 60, 74, 142 ff.
Vorrede 60, 149, 162.
Vorschlag 61.
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Vulgata 55.
Waldvogel, Prokop 16.
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Wappenbuch, Erstes 35.
Wartburgfest 189.
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