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Full text of "Handbuch der pathologischen Anatomie"

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HANDBUCH 


R    S'  K 


PATHOLOGISCHEN 

ANATOMIE 


VOM 


Dr.    F.    G.    V  O  i  G  t  E  L 

iANDrBYflRUsr      VNDIBILGAIIZT      ZV      KIJLIBIV 


ERSTER      BAND 


MIT    ZUSÄTZEN 


P.         F.         M       E      C      K      E      L 


HALLE 

KT       HtMMIHPC       UMD      ScRWSltCHIlK 

>  ^o  4. 


DEM 

H     ER     R     N 


Dr.  JOH.  CHRIST.  REIL 

KÜN1GL.        PREVf.       OBEttBERGHATIt        UND       ÖFFCNTL. 
ORDIKTL.         LEHRER      'dER        H'EfLKUNDl    • 
.ZU        HALLE 


MEINEM 

VEREHKUNGSWÜRDIGEN 

LEHRER    UND    FREUNDE 

ALS    BEWEIS 
DER     INNIGSTEN    HOCHACHTUNO 

GCWIOMST.  * 


^ 


•Deireits  Tor  vier  Jahren  war  vorliegeades  »Werk 
(cVion  ausgearbeitet.  ■  Ich  legt*  es  damals  dem  fee* 
ligen  Oeheimenrath  Meckel  zur  PrOfang  vor^  und 
feinUrtheil  fiel  nicht  ungOnftig  aus.  Er  ?erfprach 
fogar  —  was  konnte  nwr  erwünfchter  fein?  "^ 
Zdatze  zu  liefeirn,  die  in  Befchreibungen  dc^r  ver» 
zOglicfa&en  pathologifchen  Präpar9tii>  feines  reich. 
haltigeo  Kabinets  beftehen  follten^    Kaum  aber  wa^ 

ren 


^. 


f  en  die  erftep  acht  Bogen  gedruckt,  fo  traten  Hin- 
^erniffe  ein,  die  ihn  von  Zeit  zu  Zeit  an  der  Fort« 
(etzung  der  Revifion,  und  der  Ablieferung  der  ver> 
fprochenen  Beiträge  hinderten ,  bis  ich  endlich, 
knrz  joj:  den\Xode  diefesmir  ewigunvergefsljchen* 
Lehrers,  und  Freundes,  eine  beträchtliche.  Anzahl 
fcbätzbarei^'  Beiträge,  und  Zufätze.  zum.  crften  Bande 
.  Yon  ihm.  erhielt,  die  mich,  fo.  bald  ich  fiegeorcinet 
hatte,  in  4en  Sta^d  fetzten  y^  den.  DrucK  fortfetzen« 
;u  laffen^ 

Die  Wichtigkeit  der  pathologifchen  Anatomie- 
brauch*'  ich  dem  Arzte,  der  nicht  blos  an  Hypo- 
^hefen  kleht,,  nicht  blofer  Anhänger  und  Nachbeter 
irgeQ.d  eines  Syftem*^  ift,  nicht  e rft  zu  enthüllen ; 
er  wird  eben  faflark  davon  aberzeugt  fein,  als  ich 
felbft.  Nur  durch  fie,  mit  Hälfe  richtig  aogewabd- 
ter  chemifcheaUnterfuchungen,  können  wir  viel- 
leicht  dereinft  jene  Stufe  der  wabrfcfaeinlichften  Be- 
fti.ramung  der  yerfchiedenenUrfachen  und  Formen 

des 


des  Uebelfeios^  dieuns^  trotz  alles  Schreieö^,  Zaa- 

keos  und  TobenSi.  bis.  ]etz\  noch  in.  einer  fernen 

trüben  Höhe  liegt )  en^eichen  und  endlich  einmal 

den  Gnuicl  auffind^n^  w^e  die  Mifohuiig  und  Foi'm 

organifcher  Körper  verändert^  wie  'daraus  die  ab* 

normen  Wirkungen,  djis  Organismus  entftehen^und 

vrie  diefe  dann  durch  Tichtig|e,  auf  Gx:Qnden  und 

Erfahrung  beruhende  Behandlung  auf  ihren  Nor* 

i;nalgrad  wiedei:  zurQckgebrdcht  werden,  können«. 

Bis  wir  jene.  Stufe  der  möglichsten  Vollko.ra* 

menheit  erreichen ,   ift  es  >  meiner  Ueberzcugung 

nach,   zur  Vervollkommnung  erfpriefsl|ch,  torerfl 

Vo  \\t\e  Falle  von  verletzter  Form  und  Mifchung, 

wenn  fie  durch  anatomifche  und  chemifche  Unter. 

fuchungen   haben  aufgedisckt  werden  können,  als 

möglich  ift    zu  fammeln.  und  zufan^raenzurtellen, 

um  Materialien  vorrätliig  zu,  haben ,  woraus  der« 

einft,  wenn  erft  noch  manches  EUndernifs.  befeitigt, 

manche  Aufklärung  gegeben,  worden  ift,  ein  feftes 

Ldirgebäudt  aufgeführt  werden  kajnn.. 

In 


Xo  vieloii^  Krankheitsformen  können  t*ir  frei 
lieh  die  MifcbuDgsverJetzungen  nicht  handgreiflich 
wahrnehmen;  deswegen  ift  es  aber  noch  nicht  apo» 
diktifchi  dafs  keine  Mifchungsverletzungen  zum 
Otonde  liegen.  Vielmehr  mfllTen  wir  die  Schwä- 
che untrer  Sinnorgane  eingaftehen ,  die  nicht  jede 
mögliche  Verändrung  in  der  Mifchung  erkennen 
können.  Genüge  wir  erkennen  in  vielen  Krank- 
heitsformen  die  Verletzungen  in  Mifchung  und 
Form,  und  find  deshalb  berechtigt ,  hiervon  weiter 
auf  andre  Fälle  zu  fchlieften  und  diefe  aus  jenen 
.  analogifch  zu  Erklären« 


I^ 


Inhalt. 


Einleitung  S.  1  -*  64. 

Crfter  Abfchnitt:   Allgemeine  Bed^ungen 
S.  65— i3i. 

A.  Die  Haut  S.  65  -—  85« 

B.  Die^ägelS.  85— 88. 

C  Die  Haare  S.  89  —  96*  . 

D.  Die  Moikeln  S.  96  — -  iSo« 
£•  Die  Sehnen  S*  120* 

F.  Die  Sohleimbentel  S.  121 '—  123* 

G.  Die  Knoelienhaut  S«  124  "-*  i3i*    ' 

Zweiter    Abfohmitt:    Tpm   Knocheagebäode 
S.  i3i  —  370.  .     ^ 

A.  Die  Knochen  &berhaiipt  S«  i3i  -«•  058« 
B«  Von  den  einzelnen  Knochen  S.  259  **- 359* 
e«  Knochen  des  Kopb  S.  25^  —  309« 
1.  Das  Stirnbein  S«  1^89  — -  294« 
eu  Die  Scheitelbeine  S«  294« 

3.  Dai 


3*  Das  Hinterhauptsbein  S*  294- 

4*  Die  Schlafl\eine  S.  295* 

5*  Die  Gehörknochen  S.  296  ^-  298' 

6.  Das  Keilbein  S.  2t^8-*-3oo» 

7.  Das  Siebbeia  S.  3oo. 

8.  Die  Oberkinnlade  S.  3oo  —  3o2* 

9.  Die  Gaumen.beine  S   3o2* 

10.  Die  Nafenbeine  S.  3o3. 

11.  Die.  Tbränenbeinchei^*  3o3. 

12.  Der  Unterkiefer  S.  3o3« 
i3.  Die  Zähne  S.  3o4  —  303,  ! 

b.  Das  Zungenbein. S.  2o9«l 

c.  Die  Säule  der  Wirb.elbelne  S.  3a9^  323. 
d*  Das  Kreuzbein.  S/  323*. 

e.  Das  Kukuksbein  S.  324* 

f.  Die  Rippen  S,  3t4  —  3a6. 

fi.  Das  Bruftbein  S.  326  —  328* 

^Das  Schulterblatt  S.  328. 

L  Die  Schlürrelbüine  S.  SaS* 

k.  Die  Armknochen  S»  3^9«. 

1.  Die  Beckenknochen  S.  33q-^  354* 

in.  Die  unteri^  Extremitäten  S.  354'*^359f 

C.  Die  K^norpel  S.  359.-362.. 
D«  Die  (.igamente  S.  362-— «370*. 
Dritter    Abrchaitt:.   Voa  den   EUntgefäliiem 

s.  371— 493. 

A,.  Das  Herz  S.  374  —  442* 

B.  Die  Pulsadern  S^  442 — 477. 

C.  Die  Blutadern  S.^  47& — 493^ 

Vier- 


Vierler  Abfelinitt:    Vom  lympbatifchen  Sy. 
ftem  S.  494*^585. 

A.  Die  Lyinpbgefärse  S.  494  —  5i6« 

D.  Die  DraCen  S.5i6~S85. 

e.    Von  den  Drüfen  Oberhaupt  S,  5 16  —  Sayi 
b.  Von  einigen  Diüfen  insbefondere  S.  537-585« 

t.  Die  Spei cheltJrüren  S.  527  — Saj. 
8.  Die  Milcbdrüfe  S.  539. 

3.  Die  Schilddrüfe  S.  53o  — 535- 

4.  Die  Rackendrüfen  &  536. 
6#  Die  Lungendrafen  S»  536. 

.6.  Die  Drafen  der  Luftrdbrenäfte  S.  53;  •  53$» 

7.  Die  Gekröid rufen  S.  539  —  543. 

8.  Die  Magendrüfe  S.  ^43  —  555. 

9.  Die  Nierendrüfen  S.  555*^-*  559* 

10.  Die  Vorfteherdrüfe  S.  56o-^569* 

1 1.  Die  Brüfte  S.  569  —  585. 

Fünfter      Abfcbnitt:      Vom    NerTeofyftem 

S- 586  — 689. 

A.  DesGebirn  S.  586  ^653. 

#•  Das   groCse  und  kleine  Gehirn  überhaupt 

S.  586— 6«7- 
b.  Von  einigen  Tbeilen  det  grofsea  Gebirnt 

insbelondere  S.  628  --  653* 

a.  Die  Gebirnkemmem  S.  628  —638. 
«.  Das  Adergeflechte  S.  638  ~  641» 
3.  Der  Tiichter  S^  64k 
4«  Der  Balken  S.  642»         \ 
6.  Die  Scheidewand  S.  644. 

6.  Der 


.AU 


6.  De/  gcrolUe  Wulft  S.  644. 

7.  Der  gertreifte  Hügel  S.  644. 

8.  Sehnervenhügei  S.  645* 

9.  Die  Queerbändchen  S.  647. 

10.  Die  Vierhügei  S.  647. 

11.  Die  Hirnklappe  S.  647* 

12.  Die  Zirbel  S.  647  — *65i* 
a3«  Der  Hirnanhang  S«  652* 

B.  Das  Rackenmark  S.  653.  '— 

C.  Die  Nerven  S*  660. 

Von  einigekk  Nerven  insberondere. 

a.  Die  Gehörnerven   S.  673. 

b.  Die  Sehnerven  S.  676. 

c.  Die  Netzhaut  S.  681. 


Aoo 


Einleitung. 


^  ir  findan^im  menfchlichep  Körper  eine  Reib« 
Krankhafter  Zafalle,  deren  Grund  in  einer  ficht* 
baren  und  finnlichen  Verändrung  des  natüriicheil 
Znrammenhangstind  der  urfprttnglichen  Form  der 
körperlichen  Theile  liegt,  fie  fey  nun  entwtdet 
ein  Fehler  der  erften  Bildung ,  oder  die  Folge  ei« 
r  krankhaften  Zerftörung;   fie  gebe  fich  durch 

l^:>v3iidiung  der  Farbe,  Dichtigkeit,  Schwere» 
(*e%  Geruchs,  Gefchmacks  u.  f.  w.  oder  dulrcb  ei* 
o-it  Mangel,*^  oder  durch  ein  Uebermaafs  in. einem 
Trj*ile    finniich  zu  erkennen. 

Uiefe  krankiiaften  Zuftancie  find  der  Gegen« 
ftan-.i  der  pa  th  ologifch  en    Anatomie, 

Diefe  ift  demnach  zur  Erkeontnifs  der  Krank* 
beit^n ,  zur  Aufkiäi'ung  verwickelter  Fälle  und  za 
einer  beftimmten  und  glflcklicheo  Diagnoftik  det 
ficlierfte  Führer,  und  dem  praktifchen  Arzte,  der. 
niciit  von  Hypothefe  Zu  Hypothefe  fchwanken 
oder  ewig  ein  roher  Empiriker  bleiben  will ,  der 
feftefte  Grund  zu  einem  dauerhaften  Gebäude  far 
feine  Wiffenfcbaft. 

Unfere  Wiffeofchaft  ift  aber  nicht  allein  dem 
praktifchen  Arzte  nützlich,  fondern  auch  dem 
fcrithtlichen  Arzte  und  dem  Wundärzte. 

Hanclh.  iLß.afkoL  Atua*  t^B.  A  Je. 


9  Einleitung. 

Jen^r.wird  durch  fie  «.  B,  belehrt,  dafs  auch 
Oalle  eine,  den  fcharfeii  Giften  ühnlicbe  Wirkung 
hervorbringen  könne,  und  dafs  auch  gleiche  Er* 
.fcheinungen  oft  erft  nach  dem  Tode  durch  die 
Wirkung  des  Magenfaftes  auf  die  IchJofe  Fafer  des 
Magens  entftehen  können ;  er  wird  nicht  Jede  Ver- 
-'letzung  eines  Eingeweides  gleich  für  tödlich  erldä* 
ren,  wenn  er  oft  die  grofsen  Zcrftörungen  deffel* 
ben,.  ohncj  dafs  das  Leben  fchneJl  gefihiMet  wur* 
de,  mehrmals  bemerkte;  er  wird  den  wahren 
Mörder  von  dem  zufiLlligen  unterfcheiden  können. 

Dicfer  wird  durch  Ce  7war  behutfamer,  aber 
auch  ficherer  hey  vielen  Opei-ationeo  geleitet,  z.B« 
bey  der  Bruchoperation,  wenn  er  w^ifs,  dafs  die 
^  Oberbauchfcblag^ader   fich  bisweilen  um   den  un- 

tern nnd  inriern  halben  Theil  des  Bauchrings  her-» 
«mfchlägtj  er  wird  bey  Verhetzungen  grofser  Ar* 
terienftämme  nicht  fogleich  die  Abnahme  eines 
Gliedes  vornehmen,  fondern  erft  Alles  zu  detten 
Erhaltung  verfuchen,  wenn  er  weifs,  dafs  oftmals 
Anaftomofen,  oder  ein  widcrnatarlicher  Lauf  der 
Arterienäfte  die  Stelle  des  Stammes  einigermafsen 
erfetz^n. 

Eine  vollftändige,  lehrreiche  patbologifche 
Leichenöffnung  mufs  uns  mit  dem  ganzen  Gange  ' 
der  Krankheit,  der  angewendeten  Heilmittel  und 
der  ganzen  Lebensart  des  Subjektes  bekannt  ma« 
dien;  fie  mufs  die  wahren  Fehler  gehörig  von  de^ 
zufalligen,  oder  erft  als  Folge  der  Krankheit  und' 
des  ^  Todes   eotftanduen   unterfclieiden;    fie  mufs 

auch 


Einleitung.  j 

«Dch  **die'  klelnften  Verändrungeii  ahj^ebeh'^  und 
cit  UabefäDgenheit,  , Treue  und  Einficht  abge^ 
ülst  fern; 

Leider  haberi  hiclii  alle  tieicheiidfißntingäi 
dkte  Erfordernirfe.  Wir  finden  fie  bald  zu  kur:^ 
\dA  zn  langweilig,  bald  mit  Vorbttbeileti  ii.  f.  vir; 
iDgefülit.  - 

Nach  hiehrern  Krankheiten ,  z.  B.  nacn  tiian« 
ch«  Fiebern,  in  Körpern,  die  vom  Blitz  getödtet 
waren  n.  f.  W4  findet  auch  eile  g^tutuefte  Unterfii« 
tiiDBg  gewöhnlich  keine  finnliche  Üiniiirandlun^ 
itr  Materie  üftd  Forni;  ISji  ift  aber  tieUeiclat  dia 
Terdndrung  fflr  ilns  nicKt  fiiinlich  genng; 

Mit  dem  Anfange  des  fecdzehnten  Jahrhun* 
ifcrtsj  wo  fich  die  gifnzä  Anatomie  zu  heben  an» 
£ogi  finden  wir  auch  die  erften  pathölogifcbeü 
L?ic(ienöfTnnhgen<  Antoii  Benivieni  zn  Fioreni 
liefert  fie  uns'  zuerft  in  einem  uefondern  WcrK«^ 
nachdem  Einige  m\i  einigen  wenigen  Zerftreutea 
Beixierkungen  vorhergegangen  waren  *j.  JViit  ihm 
iffirf  nach  ihm  öffneten  Kenntrha/niy  iußachi^ 
r^/aly  Fallöplj  Rembert^  Dodofis^  Marcellus 
Donatits  ü.  a.  inehrere  LeiöheA  mit  tldckficbt  auf 
widernatürliche  Beschaffenheit. 

Aber  bis  zum  achtzebnieh  Jahrhundert  ging 
ünfre  WiUenfchaft  im  Ganzeh  wenig  vorwärts; 
Socbt  nach  Raritäten,  Aberglaube,  Wunderglau- 
be, Jlangel  ah  Pathologie,  tiypothefehfucht  und 

A  i  Ober- 

•;  S.  Meibom'«  Vorrede  zn  A  r  n.  B  <y  ö  t  de  a£f?cfiinrs 
cmrlTu.  Helrnft.  rtf64. 


«J' 


4  Einletrung. 

-nberliaapt  die  damalu^P'  KiidlieitVIer  g^r4mmtpn 
Arznei wiffcnrdioft,  hindei^ltn  rine  grrtmllirhe tln- 
terfuchu  np; ,  OiUr  (He  rJcliJijre  UciUtheiJung  und 
Anwendung  df»s  Oefundenpn. 

Doch  finden  wir  In  den  Werken  eines  Pa\hf^ 
'Kerkring^  Tulpe^  Slalfwrt  van  der  V\ip\^  Haitht^ 
Fabrlz  iwu  Hildrn  ^  P/atf^i,  Är///»//A:,  in  denSclirif* 
*en  mehrerer  i^eh»hrteii  Gcrf-I|f<liaften,  ?.'  B.  in  den  . 
Ephemerid,  Arademlan  ."^J^uurac  Curlofontm  u.  a.  • 
manche  gründliche,  nfttzliche  und  wichtige  Beob- 
achtang. 

Man  fChJre  auch  tÜe  \Vi  litigkeit  unri  Nntz- 
liclikeit  der  anatomifch-  pathologifchen  Bf»frhafti- 
gungen.  Bonet  und  nach  ihm  CIcrc  und  Mitnget 
Tcranftaltet(*n  daher  (ranze  Sammlungen  von  Lct- 
chcnöfTnungen,  freilich  nicht  mit  aller  nat/iicheä  . 
Auswald, 

Efft  unferm  Jahrhundert  war  eine  reichere 
Ausbeute  und  eine  grnn'ilichere  Bearbeitung  die* 
fcs  Gegeiiftandes  vor[)ebalten. 

Ich  fibergehe  die  molirrrn  einzelnen  Bemer- 
kungen, und  nenne  nnr  gleirh  ilm  Johann  Kap^ 
tißu  Morgagni.  Diefer  ift  der  V'atcr  unfrer  Wif- 
fenfchaft.  Noch  jetzt  ift  fein  Werk:  de  caufils 
et  fignis  morboruni  ein  Hauptwerk,  ja  das  Erfte, 
für  die  anatomifche  Patliologie. 

Nach    ihm   lieferten    Mehrere    einzelne  zer- 
ftreute  Bemerkungen,  z.  B.  van  Swieten^  L^  rhw^ 
7te^  Lö/eke,  Ludwige  Hai/er^  Büttner  u.  a.   Oder 
fie  ftelltt^n  auch  ganze  Sammlungen  an,  wie  z.  B. 


Einleitung*  5 

Ueutaudj    der  aber  Morgagni  bej  weitem  aicl^if 
erreicht. 

In  den  neueften  Zeiten  vermied  man  immec 
mehr  und  meiir  die  Fehler  der  ültern  und  ftelltf» 
oti  wahre  Alufter  fchöner  und  lehrreiche^  Leichen^ 
otogen  auf,  z«  B.  A^eckei,  S^oHy  Camper^  Hiin^ 
ier^  SaNdiJort, 

"Man  machte  aofehnliche  anatomirch- patho« 
Icg^fche  Praparatenfammlungen,  und  vorauf taltet« 
lehrreiche  Befchri^ibungen  «iavon^  z.  B.  Ruyfch^ 
Vater\'  Bonn ,  Sdnßfforiy    Khhhf\    WdU'er.      " 

Man  fing  anch  an'dlefe  VViffenfcliaft  ftie'hr  im 
Ganzen  zu  bearbeiten,  und  als  Wiffenfohaftzu^be- 
kndc^n.  Chrißian  Frleütdch  l.uda?ig  (cfarieb  ein 
Jdeines,  fcbätzbares  Kompendiurnderfelben,  3ind 
Ccnradi  fährte  es,  nach  demfelben  Plane yij^eiter 
aus.  ßailtie  gab  uns  eine  Heibe  fcbiUzb«rer  Be- 
merkungen. 

Jetzt  erhalten  wir  auch  eine  Folfi^e  mehi^rer 
Icli^tzbarer  Abhandlungen  über  einzelne  Gegen- 
ftjj;ideder  patholpgifchen  Anatomie ^  als  medicini- 
IcTie  Probefchriften  vöiä  der  Uhiverritaf'iu  HaJIe, 
Wovon  die  Meiflcn  chirch  die  Befcfireibung  und 
AhbildoDg  lehrreicher  und  interreffanter  Präpara- 
te'ans  der  vortrefflichen'Saimhluni;  des'  Herrnkje- 
Tieim.  Rath  Meckeis   nm  fofchittibärer  wel-den. 

Noch  aber  fclieint  eine  neue,  vo]Iftäiidi£;ere 
Bearbeitung  diefes  Qegeo,(tande^,  ^^^^  ^VU^nötz  zu 
lern.  Von  dicf^in  Nutzen  über zcuj;t,  unter na^fri 
ich  diefe  Arbeit,,  die  mit  einer  Menge  Schwüri^- 

kei« 


/ 


r 


S  Binleitüuf. 

^^ttta  und'  HindarnilTe  verknüpft  war/  E^ 
muls  mir  daher,  trotz  aller  MOhe  und  all«3  Be«> 
firebens  nach  VoUCtändigkeit,  noch  inimer  Vielem 
fntgangefn  f«yn.  Inzwirchen  hab  ieh  das,  was  ich 
geliefert  habe»  vorfichtig  ausgewählt,  und  tren  er* 
•zählt,  feJtejpi  Etwas,  phne  den  Schrift^eller  f«Ibft 
nachgelefen  zu  haben,  nacherzählt. 

Auf  folgende  Punkte  glaubte  ich  beydecBear« 
^^tung  vpczQgJicli  fehen  zu  qfiOffen : 

0  keinen  Fehler  eines  Organs,  fira  er  i^iich 
Ofysb  fo  klein  ^   zu  übergehen ; 

a)  diefe  Fehler  nach  eiAer.  fyftematifchen  Ord- 
nung vorzutragen ; 

^)  fo  viel  ^,    ohne  das  Werk  unnöthig  ausza* 
'   dehnen,   möglich  war,  bey  wiohtigen  Fälleh 

die^  ganze  Kvankhfitsgefchiobte   in  Kurzem 

mit  zu  erzählen; 

4)  inch  öfters  die  dazfi  gehörigje  Semiotik  init 
einzuweben; 

5)  von.  j^d^in  Fth)«4r  fin^e  Fälle  2u  erzähiep 
und  mehrere  in  den^Schriftftellera  nach  zu- 
weifsen;  endlich 

6)  \üe  nnd  da  einig«  Qefpltate  fqs  cfeii  ThatT^- 
chen  zu  ziehaQ. 

i         ■   ■   • 

Zuletzt  gebe  ich  hier  noch  eine  Ueberfichl 
derer  Sefariftfteller,  welche  fich  entweder  aiī 
fchliefslich  mit  der  pathölögifchen  Anatomie  he- 
fehäftigten,    «der  einzelne  und  ferftreute  Bem^< 

kon- 


■Einleitung^  lf 

knngen  Jiefiprteii.  Ich  habe  fie  nach  der  Zeitfolge 
ihrer  Schriften  georrinet«  Die  akademifchen 
'  Streitfeh riften  laffe  ich  hier  cfer  Kür;:e  wegen  weg» 
fe  wie  auch  viele  einzelne  Biemerkungen ,  weiche 
in  serfchiednen  gFöfsern  Werken  vorkommen,  da 
kfa  fie  ohnedies  im  Werke  fclbft  Nieder  anfahren 
^ofste.  Mit  der  Literatur  der  pathologifchea 
inatomic,  befonders  mit  den  akademifcl^en  Schrif- 
tea,  befcb^ftigt  ficb  Baldi/iger  in  dem  hernach  an- 
zoführenden  Stöcke  feines  ^lagazins.  Auch  ha« 
Vea  Ludwig j  Courßdi  und  befonders  Hecker.  ia 
der  Einleitung  zu  feinem  Magazin  für  die  pathpL 
Anatomie ,  viel  lilteratur.    . 

1«  Amtok  Bbnivikius  (B^nivieniX 
Arzt  zu  Florenz;  ftarb  i5o2t 

%x  fammehe  nicht  allein  andrer  Bemerkungei^ 
Ibndern  ftelhe  aucfi  ren)ft"LeicIieh(>ffniliigen  ah,  ünidt 
gieut  uns,  vieTletcht'  die  ärften,  Beobachtiinigen  voft 
^llenfteinen,  Herzpolypen,  Verhärtuneen  des  Mi« 
geW,  Vereltrung  de«  NetÄfe«  uJ  f.  w." 

Er  fchrieb :    de  ahdltit  nonnullis'ac  mirandit  mor» 
et  fanmfidmUmcai(/Jh.  Florenf.  1507/4* 

3.  II  Z  A  L  O  V  S    C  O  LU  M,  B  U  f  , 

^usCremona  j    Pro/eJJbr  zu  Pad^ua^  und  endlich 
tu^Roml  JtarbiSyj','  * 

Er  bcfchrieb  mehrere  Abwlilchungen  verfchred- 
|rr  Thcile  des  menrchllchcii  Kdrpers  iin  funfzthntcn 
Ksehe  feines  iWerlcs':  '   ^ 

dere  anatomicq^Vih^  XV*  l^entt.  iSS^«  fol.  FrancF.  * 

j593.  8.        •  •    ^  ^    - 

,     A  je- 


' 


t^ 


'  ^  B  i  n  i  e  i  t  u  n  g. 

3.  Jo  D  o  c*  L  6'm  m  I  u  s  (van  LomX    "  ■ 

Arzt  zu  Biitffel, 
Er  fchricb  :    obferüationum  medieinalium  Li)).  IIu 
Atttw.  i56o.  -i-  Opera.  /imfteL  1745.  Vol..  11.  8. 

Frqfefjat  zu  terrara^  Fifa  und  Padua ;  ftarb  1 56  i. 

Er  war  einer  der  eriien  WicderJieiftelU»r  der 
Anatoiuie  und  einer  der  grolscen  An&toinen  feiiior 
ieii.     Seine 

Obp'ruationes  anatonäeae*  Veneu  iS€i*  8 
enthalten  auch  Einiges  fur^dio  pathologifche  Ana* 
toniie» 

i5»  Baut  B'O  lomaus  Eustacuxvs> 
Profejfor  zu  Rom;   ftarb  i570. 

Er  entdeckte  und  liefchrieb  in  der  Anatomie 
Vieles  genauer  und  I)errer,  als  bislier  gefcliehen  war, 
entdecke  die  N^V^^nnieren ,  fah  zuerft  die  hernach 
'  Tom  Thebefius  beCchricbne  V^vel  beim  Ausgange 
der  gro&en  Vene  des  Herzens  y  iiefchriei)  zuei  It  den 
^ilchbehdller  und  grofsen  MiJchkanal  in  der  Briift» 
die   Muttertroinpeten    und    die  Euftachifche  Troiii,- 

Sete    im  Ohr.      Einiges  iindet  man  auch  für  ulifre 
ifüTenfchaft  bey  ihm: 

Opufcula  anatomica.  f^enet.  i564*  4*^^^  TOnfoer- 
hnve^  Lugfi»  Bat-  1707«  8* 

6.  Anpreas  Vesaliv^^. 
Fro/effor  zu  Padua  y   dann  zu  Botos^nay  Fifa  und 
Bafel    und   endlich  Leibarzt  Philipp  d^s  zweiten 
von    Spanien*       Auf  der  Räckrci/c  vom  gelobtem 
Lande  y  wohin  er  eines  Gelübde  wegen  gewaltfakr' 
tet  wary   kam   er  durch  Scl^ffbruch  bey  der  Jnfei 
Za^te  1 564  ¥''<* 
Er   war   einer  der  erften  Wicderhcrüeller  der 
Anatomie«      Auch    für  die  pathologifche  Anatomie 
Jfindcn  wir  Einige^  iji  dem 

Examen  ohferuationum  Fallopii*  Venet.  i564» 
und  in  fpinem  Werke 

ile  e^rpgris  humani  falprica.  Baf,  i555* 

7,  Jo- 


i 


Einleitung.  '  g. 

7.JokannKknnti«akn» 
Arzt  ZiL  Torgau;  ftturb  i568. 

Sein  Werk  über  die  Arten  der  Steine  »n  m^nfcbr 
liehen  Körper  war  das  Elfte  Werk  über  dielen  Gc( 
gcnftand  : 

talcttloruni  in  corpore  humanq  gejnera  XIL  ' 

nd   findet  iich  mit  in  Conr,  Gesner  de  omni  rerufn 
JaßiliMfn  genere.   Tig.  2  565»' 

8.   Am  ATU^    LUS  ITA  N  US»  '     -^ 

Bey  diefem  Schrirtfieller  findeii  wir  zwar  man- 

cberley    wichtige    Bemerkungen ;   inzwifchen  kann 

nan  nicht  Alles  gerade  zu  auf  Treu  und  Glauben  an- 

■ehmen»  da  er  voller  Vorurtheile  und  Aberglaube  ifc. 

Curmtionum  meäicinalium  Cent.  VII    l^enet-  i566. 8* 

ßnrdigai.  1620.  4*  U'  ^*  mehrere  Orten. 

9.   Jo  B  A  N  H     Wl  E  R,  "  "5 

.  Arzt  zu  Cleve,  * 

Bey  ihm  findet  man  befonders  einige'BemerkuH« 
gen  über*die  Zeugungstheüe  und  deren  Kran kheiteii» 
Obftrvutiones  medicäe^  Bt^/iL  i5b9« 

10.    VOLCHER    CoiTER, 

aus  Groningen ,  zuletzt  Arzt  in  Nürnberg  ^  wo  er 
auch   1600  ftärb. 

Von  ihm  haben  wir  die  wichtigften  Beiträge 
xnr  vergleichenden  Anatomie  und  auch  mehrere  fiXr 
die  pathologirche  Anatomie»  in  feinen  folgenden 
UafTifchen  Werken:  ^ 

Externarum  et  internarum  kumani  corporis  tabul^te^ 
atque  anatonueae  exer^itutiones  obfervtUionesque» 
Koritnberg.  i^-j^    Fol. 

Sectiones  Gabr,  Fallopii  de  partibu^  fimäaribus  hw 
mani  corporis»  His  accejjere  diverforum  aniinalium 
Jceletotum  expUcationes.  itiä^.i^^S»  Fol.    ; 

^11.  RlK- 


5*  Einleitung. 

3.  Jo  D  o  c*  L  o'm  m  I  u  s  (van  LomJ^    *' 
Arzt  zu  Biüfj'el, 
Er  fchrieb :    ohferuationum  medieinalium  Lili.  IIL 
Antw.  i56o.  —  Opera.  /imfteL  1745.  Vol..  11.  8. 

Frqfrffat  zu  terrara^  ti/aunä  Padua;  ftarb  106'^. 

Er  war  einer  der  eruen  WiedcrherftellcM-  der 
Ana  19111  ie  und  einer  der  grOÜten  AnatouiL^n  ieincr 
Zeit.     Seine 

Oöp'ruationes  anatomieae»  Venet.  i56i«  8 
enthalten  auch  Einiges  fur^di»  pathologirche  Ana- 
tomie. 

i5»  Bart  B'O  lomaus  Eustachius> 
Profejfor  IM  Rom;   ftarb  xS'JO* 

Er  entdcckle  und  befchrieb  in  der  Anatonne 
Viele«  genauer  und  beffer,  als  bislier  gefcbehen  war, 
entdeckte  die  Nebennieren,  fah  ziicrft  die  liernach 
▼oin  Thebefius  befchricbne  V^vel  beim  Aiisi^ange 
der  groben  Vene  des  Herzens ,  befchrieb  zuci  ft  i}L%in, 
Jklilchbehdller  und  groCsen  Milchkanal  in  der  Briift» 
^e   lUuttertrounpeten    und    die  Eurtacbifclie  Troni,- 

«ete    im  Ohr.      Einiges  Hndet,  man  auch  für  uufre 
(Türenfchaft  bey  ihm : 

Opufcula  anatomica.  ^enet.  i564«  4*  ^^^  TonlBoer- 
have,  Lugd.  Bat.  1707.  8. 

6.  Anprbas  Vssalxu$, 
Frqfeffar   zu  Padua^    dann  zu  tio/oi^na^  Fifa  und 
Bafel   und    endlich  Leibarzt  Philipp  des  zweiten 
von    Spanien.       Auf  der  Rückrcifc  vom  gelobtem 
Lande  ^  wohin  er  eines  Gelübde  wegen  gewalifahr' 
tet  war^    kam   er  durch  Sei  iffbruck  bey  der  Jnfel 
Zagte  i564  ^''>* 
Fr   war   einer  der  erftcn  WiederhcrftcUer  dcx 
Anatomie«      Auch    für  die  pathologifche  Anatomiis 
Jinden  wir  Einiges  iji  dem 

Examen  obferuationum  Fallopii^  Venet.  i564* 
und  in  Mnem  Werke 

dt  frpvris  humani  faü/rica.  Baf.  i555* 

7.  Jo- 


*    .     .    . 
Einleitung^  '  ^ 

7«JoBANkKsNNT,  MAWN» 
Arzt  zu  Torgau;  ftarb  i568. 

Sein  Werk  über  die  Arten  der  Steine  ün  menfclir 
liehen  Körper  war  das  Elfte  Werk  über  diefen  GeC' 
gccftand  : 

taleuLorunt  in  corpore  humano  ge/iera  XIL  • 

■id   findet  üch    mn  in  Co/tr.  Cesner  de  omni  rerum 
fijfiliutn  genere.   Tig.  i565* 

8.  Amatust  Lusitanvs,  -^ 

Bey  diefem  Schrirtfteller 'finden  wir  zwar  man- 

cherley    wichtige    Bemerkungen ;   inzwifchen  kann 

Bin  nicbt  Alles  gerade  zu  auf  Treu  und  Glauben  an- 

lelunen,  da  er  voller  Vorurtheile  und  Aberglaube  ift. 

Carationum  meäicinalium  Cent.  VII     freuet.  i566.  8* 

hnrdigaL  1620.  4*  u.  a.  mehrere  Orten* 

9«  J  o  B  A  N  N    W I  E  R ,  '  ^* 

Arzt   zu  Cleve,  * 

Bey  ihm  findet  man  befonders  einige'Bemerkun- 
gm  öber'die  Zeugungsthcüe  und  deren Krankfaeiteii* 
Obfervationes  medicäel  BaßL  i369* 

lO.    VOLCHER    CoiTSR, 

aus  Groningen ^  zuletzt  Arzt  in  Nürnbergs  wo  er 
auch    1600  ftärb. 

Von  ihm  haben  wir  die  wichtig ften  Beiträge 
snr  Tei  gleichenden  Anatomie  und  auch  mehrere  fiir 
die  pathologifche  Anatomie »  in  feinen  folgenden 
kJairifchen  Werken :  ^ 

Extemarum  et  intermarum  humani  corporis  tabul^te^ 
atque  anatomieae  exerxitationes  obfervationesque. 
Ä\orimberg.  x^n^    Fol. 

Sectioiies  Gabr.  Ftälopii  de  partibus  fimiiaribus  hw 
mani  corporis»  His  nccrjjere  diverfbrum  animalium 
Jcelttorum  explicationes*  i6i<^  1^7 5»  Fol. 

I  *ii.  Rbm- 


'fp  Einleitung. 

Leibarst  Karls  des  Erftcn  von  England;  Jftarh  löS?. 

.  Die  grobe  Entdeckung  des  Umlaufs  dej»  Blurcs 
wachte*  er  zuerfi,  oder  berichtigte  Tie 'winigftens 
ya|lkonimen.  Auch  machte  er  mehrere  wichtiije 
Entdeck un gen  tiher  die  Befruchtung  utid  Erzeugung. 
Dabey  linden  wir  in  Feinen  Schriften  mehrere  ana- 
'torniri  h-  pathologifche  'Beobachtungen. 

Exercitatto  anffomiett  de  matm   coflslH  et  funguinis 

in  aninitfilibus.  Fruncf,  1628*  4* ■ 
ExercUatione^  IJ  anntomicne  de  circulntiöne  fmoßujr 

mis  ad  y.  Riolanum  Fil.  Cantobr.  J649    i:^. 
Beide  Wt»:ue  zu^iumen  worden  öftrer  aufgelegt, 

2,  B    Roterod."^\b'7Ü   12.  '  1 

Seine  optra  omiiitf,  cura  eollegii  medici  Londuienfis* 

Lond.   176&.4.   \  ..        ■ 

'*  21.  Wilhelm  ^k%i.oi;iv%i(de  Baillou)^^ 
.  Prqfeßur  Vi  Paris  ;  ftarb  1616*   ' 

Seine  Schriften  gab  nach  feinem  Tode  Jag. 
Tb  B  V  A  RT  heraus.      Hieher  geli'.Men  : 

,::Ejndefnibrmm  et  &pkerner^dmm.  Lib*  Par»  i64^  4* 
Paradigmiaa  (tt  kiftoriae  jnorborrnn  ob  raritatem  ob* 
ßrvatione  digniffimae,  ibid.  1648.  4. 
'  *' '  Opera,    f^enet.    1734«  Vol.  IV.  4.    und  mit  einer 
Vorrede  von  T  u  s  o  D.  T  R  o  N  c  11  i  N.    Gentit. 
.    I7tj2.  Vol.  IV.  4. 

'  22.  ZacutusLusitanur, 

^^  ^  Arzt  t4i  Amfterdam;  ftqrb  1642. 

Seine  Werke  enthalten  wenig  Brsucbb» res»  da 
mr  volfer  Aberglauben  und  Sucht  nach  wunderbaren 
Dingen  ift«   -       •-.  1 .  . 

Praxis  kiftoriarum morborum.  LLb.V.  Amf tel.  i6^\m 
^  Vol.  III. 

**"        Praxeos  medtcete  kdmirandac*  tibr.  III. 

Dies    letztere    Werk   kam    mit    feinen  übrigem 
Schriften  c»-i»eidta  1641  Itf  ^  Foliobänden 
lieraus» 
•••  1  23.  La- 


E  i  n  l  e  i  i  u  n  g^  48 

«3-  1-  A  ZARVS  RivERius  (RiViere)^ 
Pro/eJ)or  ZU  Montpellier ;  ftarb  1 655.         ■   . 
Obferutitiones  medicae  ^et  curat iones  i nßgnes,  C(^nU 
l — IIL  Paris  1646.   4»   Cenu  IVta  (poftbama) 
Hag,  Coniit*  i659*  8* 

24«  Pb'terBo|ielx-us, 
■  Arzt  zu  Paris. 

Er  hafcht  blos  nach'Sekenheiten  und  ift  daher 
vcBig  brauchbar« 

Obferuationesme'iicO'phjrßcae.  Cent.  IV«  Par.  i656- 

25.  JohankRiolan, 
Pro/e/Jor  zu  Pari^  ;  ftarb  1  SSy» 

Er  fchrieU  mehrere  anatomifcfae  Werke.     Hie> 
Wr  gehört  fein 

Eaekiridium    anatomicum    et  pathologieuiiu    Parifh 
1648.  Praurf.  '^^ll*  8,. 

•I16'  Thomas    Bartholin, 
Proff^ffar  zu  Kqpenha\j^en;  ftarb  1680. 

Er  war  ein  fehr  fltfifsiocr  Arzt,  und  Heohachter 
Ton  den  Lymph-  und  (Ylilcligefärscn,  und  von  dem 
Milciibrnftgang  fchricb  er  znerft  am  Bpfirn.  Er 
laismehe  zwlrtzig  jähre  lang  eigne  und  fremde  ana- 
tijinifch- pathologifclic  LcichciiölTnungon,  um  Jie  in 
einem  hefondrrn  Werke  bekannt  zu  machen.  Sie 
wurden  aber  der  Raub  einer  Feuersbiun Ct. 
De  bibliothecae  inc^ndio,  Hafn,  1670.  8. 

Inz^i^ifchen  linden  wir  in  feinen  i'ihrigen  W^t^ 
ken  noch  immer  einen  grofsen  Vorrath  uichti^i^ 
tnd  .zweckmäfsiger  Bem6V*kungcn.  E%  gebore» 
Ueher : 

Hiftariarum  anatomicarutn  rariorum  Cent.  VI.  Hqfn» 

i654—  1661.   Vol.  III.  8.. 
Epifiolarkm  medicarum  Cent,  ly.  Hafn,  1 663-^— 67» 

VoJ    IV.  8.. 
Aetamedicaet philofönhiGa Hafnienfia,  Hafn,  lÖ-^S  — 
Ao.  Vol.  V.  4« 

De 


14  EinlBitungk 

Dif  'änafoma  practica,  ex  cadaveribus^morhuißs  udöt* 
nanda  Gonfillum.  Htiftu  1674- 14* 

Ö7.    P  t  T   B  H    P  A   ^,  ^ 

trofeffor  zU  Luiden. 

Von  ibm  haben  wir  einige  wenige  Beobaclitiui* 
gen,  welche  l^artkt^iin  nach  feine^ti  Tode  zugleicU 
mit  dem  zweiten  Bande  feiner  ki/ton  anat,  tar.  her- 
ausgab : 

t>.  Petri  Puwii  obfernktiones  mnatömicae  Jifeciiores^ 
•  iatrl  primum  editaCf  cur'ante  Tk.  Bnrtholino  Htfm 

28.    JOHANK    JaKÖB    WkPFER, 

fVürtembergi/cker  Leibarzt;  fiarh  1695. 
in   feinen  Schriften   finden .  wir  einen    wt&ren 
Scliati  ziiverlärCii^'er   und  wiclitigcr  Beobadituhgen. 
befonder^  f&r  die  Gefchichte  der  KfankJieiten  d'ök 
Gehirns. 

Hifioriae  apoplectico^itm  hbfervationibäs  tt  fcholiii .  - 

anatomico-mfdicis  iUyftratae.  Scaphuf,  i658. 
Obfervntionhs  anätomic'ati  ex  cadaifeHbus  ehrüm^  qmai  ' 

fuftutit/aj^opiexia.  Amft.  1681. 
Obfertiutiones  medico    practieae  de  qffectibüs  enpitU  - 
titernis  et  i'nternis.  Scaphuf,  1727. 

09.   I^AUtbARBBTTS^  ^ 

^  Arzt  zu  Amfterdnm. 

Er  fchrieb  eiii  unbedeutendes  Konip^hdiufn  detr  < 
AMtomie,  in  welchem  er  anch  den  krankhafteA  '. 
Zofiand  ]edes   ThcilS  angibt,    aber  der  Natur  nicht 

äen  genug  bleibt ,   und  an  Vornrtheilen  und  Hypc(** 
efen  klebt. 
,        Anatotre  practica.  AmfteL  i 6S9  i)«i<  1697.  &• 

3o.  C0NR.AD  Victor  Schneid^ Ry  ^ 

Pr^>Jfdr  zu  ßVirlenber^;  ftlirb  168Ö.  ^ 

tey  diarem  guten  Beobachter  finden  wir  «inigo  \ 
Bemerkungen : 

De  catarrhis  Libr«   V«   IVitemberg*  1660  — ^  6^i  J 
Vol.  V.  4- 

'1 


E  £  A  l  i  i  t  ü  li  g;  1  iS 

ii.  T  R  bk  Ais  Wt  LtlSi 

Prtfijjbr  zu  Oxford  und  nathker  Arzt  tu  London  i" 

ftarb  1675. 

Er  bat  2ur  pathologifchen  Anatomie  viel  beyge- 
Iftgen,  "wenn  man  feine  Hypötbcfen^brechnet. 
Cerehri  anatome*  Land.  1664« 

Fathologia  cerehri  tft  neruqfi  generU.  Oxdn.  iGjj.  4« 
Flarmacevfice  rmtionälis.  Oxon,  1674«  Vohll.  4, 

3^.   Jö  11  ANN     Vt  S  LIMÖ9 

Pro/rJU^r  zu  Tadka;  ftarb  1649. 

Ohferuationes  anatomicae  et  epiftolae  mtdicat^  H'aftL 
iSS/^*  Hag.  Comi  1740^  8« 

33**  TBBODOR   KERtAiNGi 
^  Arzt  in  Arnfterdatn 

im  einer  der  Erfteni  welcher«  getf-ockriete  TheilÄ 
des  Körpers  aU  ans^törhifche  Präparate  aufbehieJt« 
Fär  «lie  patbblögifbbe  Aftatomie  enthalten  leintf 
Werke  manche  wichtige  Beobachtung. 

Speci/rgittm  anatoshicmn  ^  continens  ohfervatibnum 
antttomicarum  Genturiam^  ntc  non  ofteo'^eniam 
foetutm.  Afnft.  16704  4.  Lugd.  Bat.  1729.  4. 

34. 'Nico  LAUS    TÜLPlf, 

Arzt  und  Bürgirm^iflifr  sH  Amfi^rdam}  ftarb  i(J^4, 

£r  war  in  aller  Röcklicht  ein  vortrcAicher  Arzr^^ 
ikd  i\t  pathologifche  Anatomie  verrlahkt  ihiii  lehr 
title  zuverläCTige  und  wichtige  äedbachtuhgeii. 

OifervtUiones  medicae,  Edit.  quarta..  AmJtßL  1672«  8. 

35>  Geararo  Slasius, 
Frqffjfor  zu  Amfterdam\  ftarb  1682» 

Uert  uns  einige,  nicht  unwichtige  Feobächtungen 
IM  widernatürlichen  und  krankhaften  Befchaffea« 
inten  riniger  iTheilc  des  menfchlichen'  Körpers. 
Obfrruata  anatomica  in  homine  ^  fimia^  eqUo  cet. 
Aceeäunt  exiraordinaria  in  hainirm  repertu.  LugcL 
Mmt.  1674» 


i^  E  i  m  t  c  i  t  uJt  gi 

Ohferuationes  medicae  rariores*  Accedit  Alonftri 
plicis  hijtoria,  ibid»  1677« 

36.  Theofhilus  Bonet, 
Arzt  zu  (jeiify  wo  er  1 689  ftarb. 

Er  yeranftaltctc  eine  grofse  Sainjxilunff  patli( 
^ifcher  Leichenöffnungen  aus  mehrern  Scfanftfiellc 
'WOZU  er  auch  faine  eignen  Beobachtungen  fügte« 
ift  im  Grunde  ein  ganz'  guter  Sammler,  freiließ  ni 
ganz  Frey  von  Fehiern  und  Hypothefen  feiner  L 
£r  übergeht  auch  nicht  feiten  wichtige  Beobacht 
gen,  welche  er  hätte  aufnehmen  können,  läfst 
die  fo  nöthige  und  wichtige  KrankheitsgefcMc 
weg,  fährt  dagegen  häufig  eine  Ge  fehl  ehre  mehrm 
auff  fteih  viele  an  den  unrechten  Ort,  führt  < 
Schrirtftcller  faifch  an,  verkürzt  und  entftellt  vi 
Beobachtungen,  bringt  mehrere  unter  falfche  i 
fchnitte,*  u.  f.  w.  wie  Afor^aga/ be merklich  mac 
und  feine  Fehler  zu  verbeffern  fucht.  Indeffenb] 
ben  den  Pathologen  Bonets  Werke  immer  wichtig. 

Prodromus  anatomiae  praeticae.  Genevae  i6jS* 
Sepnicretüm    anatomicum   f.   anatomia   practica 

cadaneribits  moröo    denatis»    ibid»    1679»    Vol. 

Fol.     Vermehrt   von  Manget.    Lugdun.    -17 

Vol.  III.  Fol. 
Medicina  fcptentrionalu    coUatitia,     Genev.    26 

Vol.  IL  Fol. 
Po/yaithes    f,    thefaurus    medico  -    practicus*     il 

1690  — gi.  Vol    IIL  Fol. 

37.  Gregorxus  Horst, 
PrqftJJor  zu  Giefsen ,    nachher  Arzt  in  Ulm* 

Er  ift  ein' fehr  guter  Beobachter.     Seine  hiel 
gehörige  Werke  find  folgende : 

Obferoationum    inedicinalium  ßngularium  Libri  1 
Acc.    epiffolur,  et   confultat.    Librr»  Ulm*  l625. 

Specimen  anatomiae  practicae*  Francqf,  1 678«  4* 

38.  J  o 


Einleitung.  ij 

38.  Job  yliti  Mxxkbrn,'^ 

fVhnäarzt  in  Amfttrdmn*  • 

MajDtlie  merkwürdige  Fälle  liefef-d  utis  feioe 
Obferumtiones  medico '  chirtirgicae.  Amfi^'i^^^^  8» 

i^^ioUKU^^  Conrad  P£ysr, 
Arzt  zu  SchaßiauJ'en ;  ftarb  17121 

4o.JöbAKHjAftoB     HaHD^JI, 
frqftffor  in  Bafel;  ftarb  1712. 

Beide  gaben. Ihrett  6riefwecbrel j.  iri  Welchem 
l^ir  eine  Menge  gutbeobaeliteter  und  fe]Uier  Fälle 
intretTen,  zufamii^en.ütiter  folgendem  Titel  heraus : 

PAfcoN'U  €t  VYTtiAOO KAt  txercitätidnes  unatom^ 
cot  et  meäicae.   Bafileae  1683. 

Von  Peyer  gehören  aucbtidch  hieher  defTen; 

Paterga  anatomicä  r^liqku  Ft.  Amfit  I682} 
tuid  TO0  Hat* der  dcffen 

Apiärium  Objervationum*    Bcjil,  tSA'Ji 

.     41«  CoRNJ^Liüs  STAtPARt  van  der  Vfmti 
Arzt  im  Haagi 

tn  feinen  ßeobdchtungen  Kriden  wir  fehrtriel^ 
rortrefFJicfae  Bemerkungen,  dit  er  ein  fehr  treuer 
uid  anhefangner  Beobachter  war. 

Eerfte  en  tweede  konderd  ,,   iees  •  h^get- ed  fuydektHl* 

dige  Anmerkingen.  Amjt.  1^82*  lbä6*  8- 
in  dai  Lateinifche  überfet^i: 
Obferutäiones  i-arioret  anatomUoMi  Lfigd.  jßät.  t66i^ 
Vol.  11.  8. 

4s.  HittiöUtUiJi  fÄititiVi  föü  AqüAPjVDBNti^ 
Prqffjfor  zu  Faduä;  ftarb  i6igf. 

Qperä  ohinin  äriatomieä  et  pAyßölogicd,  ix  edÜ» 
Jo.  housii-  Lipf.  1687.  Fol.  cum  pratfat.BtKH. 
Sl£GFR.  Albinx.  Lugd.  Bat.  1738.  Fori. 

Hgml^.  ä.  pmkdl4  Antu.  i.Ms        M  43.  Sfs, 


i8  Einleitung, 

43.  StephanBlankaart, 
Arzt  zu  Amj'terdam* 

.  Er  war  mehr  Sammler,   als  Zergliederer,  und 
jhmmelte  überdies  o)ine  Ordnung  und  Auswahl. 

Anatomin  practica  rattonalis .  f,  variorum  cadavf 
rwn  morhis  denatorum  anaiamica  infpectio,  Amft* 
l683.  12. 

Auch  gehört  hiehcr  ein  von  ihm  frühfr  herauf* 
gegebnes  periodifches  Werk,  welches  ich  hernack 
bey  den  Zeitfchrirten  anführen  Verde. 

44'  Friedrich  Ruyscit, 
Frqfeffor  und  Arzt  zu  Ainßerdnm;  ftarb  1731. 

Er  war  tiner  der  grölsten  Zergliederer,  und 
fammelte  eine  anfehnliche  Menge  patholo^ircher 
Präparate,  deren  Befchreibung  wir  auch  in  Sandi- 
FORTS  Mufeo  anatpmico  Vol.  1.  Sect.  II.  finden.  Sei- 
ne wichtigen  Bemeilcungen  und  Beobachtungen  cnt« 
halten  folgende  Weirke : 

Ohfcrvationum  anatomico  -  chirurgicurum  Ccnturim» 

Amftcl*  1691«  4* 
icdecim  refponfionei  ad  totidem  epiftolas  problema* 

ticas.  Ainft.  1696—  1708.  4* 
Thcfauri  anatomici  X.  ibid.  I70r— i5.  4* 
Curac  posteriores  J.  thtfaurus  niaximus.  ibid.  1724.4. 
'■  «^     Curne  rcnovatae  f»  thefaurus  no$us,  ibid.  1718.  4. 

Adverfariorum    anat.    chjrurgicorum    Decades  IlL 

ibid.  1717 — 23  4- 
Opera.  i6irf»'  1721—25.  Vol.  II.  4. 

45*  Johann  Nico  laus  Pbchlin» 
•     'Profeffer  zu  Kiel;  ftarb  I706. 

Er  liefert  matfthe  fchätzbare  Bemerkung. 

Qbferuationum  phyJico^mcdiQarum.  Libr.  III.  Harn* 
bürg  1691«  4« 

».  4^*  6  o  X  T- 


Einleitung.  t^ 

46*  Gottfried  BidloOi 
Profejjor  zu  Leiden  ;  ftar-b  I7l3- 

Ob/ervaiiones  de  nnhiialculis  in  hcf^nte  c.viUo  dcte'ctis* 

Lugd.  Bht  i6.)8i  4. 
Exercitationet^  aaatomivo '  ckirttrgicae,  ihid,  1708«  4* 

.f 
47.    JOHAKK     JaCOBJWaN^SbT, 
Arzt  zu  Genf;  fiarb  1743« 

Er  war  ein  fleifsiger  und  guter  Ssrnmler,  und 
er^'arb  lieh  dadnrck  um  die  patbologilche  Anato« 
iiiie  wefetMliche  Verdienfte» 

Bihilutßieca  anatinnica  illuftrnta  et  aucta»  Genevat 
1099.  Vol    II.  Pol.  ■   '  ' 

Theatruii'  ünaUhJrton^  ibid,  1716.  Vol,  II.  FoL 

4S-   D  AHlZL    L£    Ch^KC  f 
Arzt.  ZK  G^i\f;  fturb  1)72  8«  x 

Er  war  Mitailieiter  dejf  vorigeif  ScTiriftriellüri 
•B  deffen  ^n^^ixxhji^n  hibiiofhei^a  atuitomica,  üel>er- 
dies  geil  oft  auch  von  ihm  foi'.-riiji  .-i  \Verk' hieher: 

lußoria  nalitralis  et  medica  latoium  Unnbricof^m» 
Geneu^  1715.  4* 

4g.   JoHAKNFAKTOKIi 
froffjyar  zu  Turin;  fturb  1758« 

Von  ihm  gehören  .Iiieher: 

DtJJcrfatifmes  anntömicae     laurin  170t.  P» 
Opufcula  medica  et  p/iyfiologicA*    Genev,  17? 8.  4« 

5o«     Jo  H  AK  N      ß  A  PTIST  A     M  O  R  G  A  G  »1  ,^       ' 
•  Profeffor  zu  Padua;  ftarb  1771. 

Sein  nflcrnr/üdetör  Flcifs  bcreichterta  nicht  allein 
die  ganze  Anatomie  ^  fondern  auch  vorzülflich  die 
patholorprche  AnAtomie«     Sein  erltes  W'erk  warten   . 

Adrr^'fariti  anaf^mnica.  Bonon,  1706—  13.  Vol.  Vi  ^f 

•   '        B  a  /  'Auch 


ao  Einleitung. 

Auen  finaen  Ech  in  den  von  iB'oiRHAvsN  hl 
ausgegelinen 

EpifioL  anatom.  IL  Lugd.  Bat.  1728.  4. 
und  in  den 

Opufcul.  Mtfceiian.  Venet.  1763.  Vol.  111.  Fol. 
"«1616  hieber   gehörige   Bemerkungen.      Des  Hauf 
werk  aber  ift  feine  Schrift 

De'ffiäibfnr  et  rnttjps  morborum  per  anatomen  indap^ 
tis.  k'enet  1761.  Vol.  .II.  Fol.  auch  Patav,  176 
Fol.  Amftei.  ItjßS.  V(»l.  II.  4.  Genev.  ex  rdi 
TissoTi  1779-  Vo).  III  4.  t>eutfch  von  K 
n  ig s da  r/er,  Altenb.  1771.  V  Bde  8. 

DiefesWerk  machte  in  der  pathologifchen  Am 
tomie  Epoche.  Er  befüinmte  es  2iir  Verbefferur 
nnd  Forlfetzung  des  B^nnet^  und  liefert&uns  rine 
wahren  Schatz  fowohl  eigner,  als  Andrer  Deniei 
kungen,  hefonders  des  V atfalvay  feines  Leluer 
Bey  den  meiften  Beobachtungen  geht  eine  Gefchichl 
der  Krankheit  vorher,  und  aus  vielen  zieht  er  R4 
faltate  far  die  Pathologie. 

5i.  Johann  Maria  L/wncisi, 

JLeibarzt  Papft  Riemens  des  zweiten;  ftar^  1720. 

Seine  Werke  enthalten  viele  und  lehrreiche  Lei 
chendfTnnngen. 

De  fuhitaneis  mortibas»   Libt,  IL  Rom  1707.  4. 

De  bouiiia  pe/te.  ibid»  1714-  4« 

De  motu  cordis  et  aneurysmatibus,  ibid.  1728.   Fol 

Operm  omnia.  Venet.  1739.  Fol.  Rom  1745.  4« 
Von  dem  erften  Werke  er  fehlen  auch  eine 
mit  eignen  und  fremden  Beobachtungen  vermehrt« 
deutfche  .Ueberfetzung  von  Job.  Chriftoph  Fak 
mer.  Leipz*  1790« 

52.   Friidricr  Hofmann, 
Profeßor  zu  Halle;  ftarb  1742. 

In  feinen  Werken  finden  wir  manche  patho« 
iofifche  Beobachtung;  auch  gehören  hieher  melt 
rere  von  fein«n  unzähligen  Oiffertationen ,  z.  B. 

De  anatomes  in  praxi ^ediea  u/u.  Hai.  1707.  ' 

Me- 


Einleitung*  91. 

Medicina     rationalis    et  fyftematica»    •  HnL    1718« 

Vol.  IX.  4. 
Opera»  Geneoae  1740.  Vol.  IX«  Fol. 

53*  Johann  Salzmann, 

Prqfeffor  zu  Strasburg^ j  finrh  1741*  ^ 

• 

Speciinen  anatomiae  curiofaeet  utilis,  Argent*  1709. 4« 
Öe  offificatioae  praeter natur alt.  ibid*  1720.  4* 

54*JohannBoun» 
P^feffor  zu  Leipzig;  ftarb  171 8«  i 

Von  feinen  Werken  gehört  hieb  er 

JD^  renunciatione  wiUerum  ietkaliunu  Lipf.  1711.4* 

1755.  8. 

'  55«  W I  L  i.'h  E  L 11  C  a  I  S  E  L  D  Z  N  > 

'Wuniarzt  zu  London;  fiarb  1752. 

Amatomy  of'the  human  body.  Lond»  1713«  8«  174^ 
and  1756-  8.   **         ■  . 

Ofieography*  Lond*  1733*  Fol.  Schätzbar  durch 
▼ide  Abbildungen  merkwürdiger  kranker 
Knocken. 

56.  Jobakn  Maukxtxus  Hop  mann, 

Prqffffor  zu  Altdarf;  ftarb  im  Anfange  dirfes  Jahr* 
kundertu "  '  /    •  •  ^ 

Er  fchriefo  das  erfte  Lehrbuch  der  pathologi« 
chen  Anatomie,  indem  er  die  von  ihm  nach  und 
ach  gefchri'ebnen  DirCertationen  fammehe  und  zu- 
unnien  herausgab ,  unter  den»  Titel : 

Difquifitio  ^corporis  humani  anatomico  -  pathologicm 
rationihits  et  ohfrrvationibus  veterum  et  recentio* 
Tum  Jingtflari  Jtudio  coltectis  '^conßrmata.  Alt- 
4/91/1713.   • 

67.  MAä- 


rfi'  ^  Einleitung:,' 

57t     M  A  R  T  r  N    S  C  H  Ü  K  I  G  , 

Arti  und  Phyßcus  zu  Dresden ,    in  der  crffen  Hu'/fe    ; 
di^fes  yahrhundertSy  • 

war  zwar  ttnl-  Sammlerj  aber  fohr  flcirsig,  mit  üri- 
.  nuiifi  und  Answahl.  »  •-; 

i^p^rmntoio^ia^f  feminis  hnmani  confid€ratio.Frani;fm 

Sialolocja^  /.  falivae  humailae  co/\ßderatio.  Drcsd» 

Chylolof^ia  f.  chyli  humant  confid.  ibid,  1725.. 
Gvnacvologia   f,    congrejjhs    miäiebris    conjid,    ibid. 

Mutiehria  /.  partium  genitäliuin    muliebrium  cpnf*    . 

ihid,  i7i!C)-  4* 
Pathennlo^iaf.  confid,  virginitatis  ibid,  eod.  4* 
Syiiepßülogia  /.  conceptionis  muliebris  confid.  ibid.  ^ 

17.^1.  4 
Embryoiogia  f,  infantis  hum,  confid  ibid*  1732«  4*'  ^ 
Sithologia  hifiorico-medica*  ibid,  1744* 

58.  Johann  DominikuS  Sa  n  to  e  i  h  x  , 

Arzt   ZU   yenedig;  ftarb  17.^7. 
'       Obfen  ntiones  anntomicae^  ^enet*  1724*4* 

59.   Hbrmannboerhave, 
Pro/ejjor  zu  Leiden  ;  fiarb  i  738. 

Der  berabmtcfte  und  glücklichfte  Arzt  feiner  i 
Zeit  In  feinen  Schriften  Htiden  wir  mehrere  vor*| 
trelliche  Beobachtungen  für  die  pathologifche  Ana«! 
toinie;  I>efonders  aber  gehuron  hieber  dip  Leichen-1 
öfTnung  des  Aumirais  von  fV,a  ff  t n  n  a  0 r  und  des  Grm^ 
Jkn  voii  S  aint  A  uban:  -  u 


Hifrorin  morhi  atrocis  fVaffenarti,  Ln^d,  Hat,  1 724» 


Hifioria  altera  mnrbi  «trocisS,  Auöani,  ibid,  1728« 
Cura  Baldingeri.  Francof.  et  Lipf.  1771.  8. 

60.  Bkrnharp  Siegfried  Albin, 
Prnfcffor  zu  Leiden;  ftarh  1770« 

Unftrcitig   Finer  der   gröfsien  Anatomen   unf« 
JahrhuQdei  ts*     Inzwifchen  mthaUen  feine  Schrift) 

frt 


^ 


B  tn  i  e  i  t  u  n^f.  «$ 

Anemrysmatis  fpurii  poft  venae  B^fiUcM  Sectionem 
QTti  hiftoria  et  curat io.   Nortmb,  1769.  8« 

67-  Johann  Theodor  Ellbr, 
Preufsifcker  LeibarU  ;  fiarb .  1 760. 
H^Uinifche   und   chirurgifche  Anmerkungen,    Bert: 

1740.  8.    und  .einige    Abhandlungen   in   den 
Mcmoir^  fle  Cacad*  des  Scienc.  de  Berit n^    ' 

68«   Johann  Baptista    Bianchi, 
PrqfeJJbr  zt$  Turin;  ftark  1761. 
Dt  naturalis  vitiofa  morbofaque  generatione^  Turin. 

1741.  8.  ^ 

69*  Philipp  ConradFabrizxvs, 
ivur  Prqfejfor  in  Helmftädt.  ' 

Idea  anatomiae  practicne.  JVetzlar,  I74i*  8« 
SYliageobfervatiqnunt  anafomicarum.  Helmft^  IjSq*  4* 

und  viele  anatomifche  DU'putationen. 

, .     , I  *  .       ,, 

70«    PurcbardDatidMavchart» 
PrqfeJJoP  in  Til(^nge'n;  ffarb  I75l. 

In  der  Pathologie  der  Augenkrankheiten  haben 
wir  ihm  Viel  zu  *  verdanken ,' z.  B,  ' 

Diff.  de  hypopio.  Tnbing  1741« 

Seine  vielen  dahin  gehörigen  Disputationen  hat 
fteujs  gefammelt :  'DtJJpprtatianes  medicaej'elcctae  Tubini' 
gtujes^  ocuti  humani  qßFectifS  medicQ-  chir*urgice  cof{fide> 
ntos ßftentes.  Tubing.  178J.'  ^0/.  iL 

71.  JosiAS  Wextbrect, 
Pro/rßo^  ifn  Petersburg  ;  fiarb  1 747, 

Mehrere  hieher  gehörigen  Bemerkun|:en  hat  er 
4cn  i^9inmentaris  Societatis  Petropolitanae  einverleibt« 

72.  S.   SCHAARSCHMIDT, 

war  Artt  zu  Berlin* 

Jdedicinißche    und   chirurgifche   Nachriohtenn    Berl. 
j  743 -48.  VI  Bde.  8. 

.    73.  Gf»» 


a4«  Einleitung. 

65-  A  L  B  E  n  T  von  H  a  l  l  e  r  , 
.     Prqfeffor  in  Gdttingen^    zuletzt  Mitglied  des  arofstt{ 
Raths  in  Bern^  feinem  f^ßtcrlanäe ;  ßarb  1777. 

Um  die  Anatomie  und  Phyfiologie  niachte  ei 
fich  höchfi  verdient-  Auch  um  die  pathologifchc 
Anatomie  hat  er  durch  viele  l^eichenöffnüngen  uvd 
Beobaghtungen  unendliche  Verdicnfte«  Seine  hiehef 
^hörigen  Werke  find  folgende  ; 

C(k^nmffntarii  ($4  praeiectiones  BoERBAVXi   in  inßi^ 

tiittones  proprias.  G^tting  1739  —  44.  Vol.  Vi.  ft 

Elem^nta   Phyjiolcgiae^  J^ftufann^  11^7*  "^  66*  Vol, 

VIII.  4» 

I)e  partium  corporis  humani  fabri^ß  et  functionibus^ 

B^rn  1777.  Vgl.  Vm.  tin 
Opera  minora.  Lauf»  176;^*^  68-  Vol.  II|.  4* 
Opufcula  pathologica.  Lau/an/^.  1768«  8* 
Coliectia   difputßtionutfi  ä4  mi$rborwn  hiftoriam  ei 

curation^m/acient,  Lauf.  1756-  Voh  VII.  4« 

Den^rfteni  zweiten  und  dritten  Band  überfetzti 
Cr  eil  upter  dem  ^\\.e\\  Sammlung  academi* 
ß:her  Streitfch ritten  die  Gefchiehte  und  Heilung 
der  Krankheiten  betreffend,  Helmft  1779  8o« 
3  Bde.  8«  und  die  folgenden  Bände  unter  dem 
Titel:  Hnller's  Beyträge  zur  Beförderung  det 
Gefchiehte  nnd  Heilung  dfr  Krankheiten*  BerL  4 78 1 
•B^  84.  VBde.  8« 

^  €C*  Christoph  JacosTi^xw,. 

Ar^  zu  Niirnberg;  ftarb  1770. 

Von  ihm  haben  wir  manche  hieher  gehörig« 
gute  Beobachtungen  zerftreut  in  den  Actis  Katuras 
Curiofqri4n%  y  und  im  Cqmm^fcie  hJorico»  Sonft  gehört 
auch  noch  iinter  feine  anätomifchen  Schriften ; 

De  differentiis  inter.  haminetn  nat^m  et  nafcendun^ 
^         '      Nor    17:^6.4- 

Abhandlungen  voft  einiget^  Verfchiedenheiten^  welcßt 
mm  Menfchen  vor  ßnd  nach  feiner  Geburt  wahrgS 
nommen  werden.  Mit  gemahlten  Knpfipr tafele 
N«i>ii6.  J770.  4. 

AtißM 


E  i  n  i  e  i  t  u  n^.  g5 

Anettrysmatis  fpurii  pcft  venae  Bäfilicae  Sectionem 
orti  hiftoria  et  curat io.   Norimb,  1769.  8« 

67.  Johann  Tbbodor  Ellbr, 
Preufsifcker  heiharzt ;  ftarb .  1 760, 
MedUinifche^  und   ckirurgifche  Anmerkungen,    Bert; 

1740.  8.    und  einige    Abh^pdlungen   in  deA 
Memoir^  (ie  t^'actui*  des  Science  de  Berlin^ 

68*  Johann  Baptista    Biancbi, 
Frqfeffor  ZH  Turin;  ftark  1761. 

De  naturalis  vitiofa  morbofaque  generatione^  Turin. 

1741.  8. 

69*  Philipp  Conrad  Fabrizivs, 

*  nftar  PrqfeJJor  in  Helmftädt. 
Jdea  anatomiae  prßcticae,  JVetztar^  1741«  8t 
Syllogeobferüatii^num anafomicarum.  Helm/t^  ^jS^*  4« 
und  viele  anatomif che  DUputationen. 

70«  BuRCHARD  David  Mavchart» 
Prqfeffop  in  Tui^ngen;  ftarb  lySl* 

In  der  Pathologie  der  Augenkrankheiten  haben 
wiriilin  Viel  zu  verdanken  /  z.  B,  * 

Diff.  de  hypopio.  Tubing  1741» 

Seine  vielen  d^hin  gehörigen  Disputationen  hat 
Xfujj  gefammeit :  'Dtffertationes  medwaejelectae  1  i/äih- 
|rj!/ipf,  ocuii  humani  qffectus  medicQ-  ckit'urgice  CQi\fide» 
Htt! ßft$ntes.  Tubing,  lyii.  ^qL  iL 

71.  JosiasWeitbrect, 
frofeffor^Jn  Petersburg;  ftarb  1747, 

Mehrere  hieher  gehörigen  Bemerkungen  hat  er  . 
im  Q9fhmentaris  Societatis  Petropolitanae  einverleibt« 

72.  S.   SCHAARSC^MIDT, 
war  Arzt  zu  ßerliiu 

Mtdicinijfihe    und   ckirurgifche   Nachrichten,    Bert. 
1743-48.  VI  Bde.  8. 

,    73.  GflU 


^  Cinteittlng» 

82«    CxitlSTOPB      Go  TTFKISD  fivTTNBR, 

Prof -jfor  in  Königsberg  ;  ftarh  ijjS* 

Amatamtfcfie   Anmerkungen   bey  finetn  mit  ktraus^ 
'   hängendem  Herzen  lebendig  gebokrnen  Kinde.  iCd- 

nigsbefg  1752.4*    *  '  '     '  ■  *  ^        ^ 

In  vielen  Jakren  gefammelte  Anatomifche  fVakrnekr 

mitngen,  Ebeni.  1769.  4-' 
Befckreibung  des  innern  JVafferkop/s  und  des  BciJf 

kör  per  i  einer  Perfon.      Bbend-  1773.  4# 

'  •  "  «  ■ 

83«  Johann   PALrvH» 

fVundarit    zu  Gent^    in    der  erften   Hälfte   unfer» 
Jahrhunderts.  '     '  ',     '     '  ^      ' 

Anatomie    chirurgicnie,     Augmente  pnr  P  b  ä  t  a  l  . 
Par.  i'jSiS.     Ins  Detttfche  überfeut:   Närnk.  ■ 
1760.  II  Bde.  4.'  ^  -^   ^ 

84LoiiBNzHEiilrEii, 
Prpfeffor   äh  'Altdarf    und    drauf  zu    Helmjtadti 

ftarb  1758.  -     •  ^  * 

Jnedicinifcke\     ckirurgifcke  und  anatomifcke  fVakr* 

nekmungen.    Roftock    1763.       Dct  7.wcite  Tlieil 

kam  nach  des  Verfaffers  Tode  durch  F/%  fV* 

Cappei  1770  haraut*  *       '    -         ^ 

85JaubsL.nd, 

"  ^r2^  zu  Ediuburg. 

,       Er  befohreibt  die  Verändrupgen  der  innern  K6r*    ' 

pertheile  beim  Skorbut.  '       .    '  ".  / 

^        A  treatife  qf  tke  Scurpy,  Edinb.  J753«  8.  Deutfeh:  j 

Riga  177Ö.  8.  •  ^ 

••  f 

SS.WALTREKTanDoVBUBN»  j 

PrqfeffarZif  Groningen^  drauf  tu  Leiden;  ftarb  iyS3*  ' 
De  vermibus  inteftinalibus  hominum ,  praecipue  4%  \ 
'  taenia.  Lugd.  Bat.  1753»  4^*  *' 
Speeimen  obfeivationum  academicarum  ad  monftro^ 
.'  rum  kiffonam\  anatomen^  patkoiogiam  et  artem^ 
9tftetriciam  fpeciantium,  ibid.  ijßS» 

87.  G  B  B  a/ 


Miml0ituHg.  lif 

%j.   Gb  Ah.  An  DK.  Mu  L  LtK,  ^ 

FraffJJor  in  Giefit/t. 

Progr.  de  mtiUtatt  anatämiae  praeticae.-  Oief.  ifSS* 

M.    JOBAMM    LVOWXO    LXBHECHT    LqSIKS, 
Arzt  in  Berlin  \  ftarb  1767. 

OhfervaiiomiS  anatomio*  chirurg,  medicae  novae  et 
rarior^s.  ßeroi  ijS^*  Neue  nadfeltne  anatomir 
fche,  chirurgifche  und  medicinifchc  fVakmehmun- 
gen.  BerL  1.767. 

89-    ABAAfiAM    KAAtr-BoSBHAVB, 
rujjifcher  Leibarzt;  ftarb,  \yhi. 
Hift^ria    anatamica    if\fantis     monftrq/i,   PetropoL 

1754.4- 
Hiftoria  altera  iwfant,  monftr.  ibid,  1754*  4« 

90.CarlGiakclla.. 

Kon  femper  ex  cadaoerum  fectione  colligi  potefty  rec- 
ferne  out  perperam  fi$  cUratio  morborum  infiitW' 
ta,     Patau.  ijSS»  4* 

91'.     J&BAVU   ÜANttL   Ml^ZOtR, 
noch   lebender  königl,  preufsifcner  Leibarzt  und  Pro- 
feffor  in  Königsberg, 

Seine  Verdienfte    um  die  gerichHiche  Arznei* 
YiITenrchaft  lind    anerkannt  grofs.      Hielier  gehört 
feiner  frahern  Differtationen : 
Obfervationes  nonnuUae  anatotnico^pathologicaey  e« 
Epicrifi*  Regiom.  ijSf» 

92.  JoftAKN   FXIDRICB    MfiCKBL, 

Profeffor  in  Berlin ;  ftarb  1 774. 

Er  war  unftreitig  einer  der  vorzü  gl  lehrten  Zer- 
gliedrer  vn Ter«  Jahrhunderts.  FQr  die  pathologifche 
Aoctomie  forgte  er  durch  eine  reiche  S.'iiiimhiiig 
■lerkw^ardiger  Präparate  und  durch  treue  Abbildun- 

üiA  all«r  $tUenli«u«n.des  reichen  Beriixfer  Thea> 

ters 


Slf  B  i  m  t  e  i  t  Uni. 

,98*   ^amuklClossy, 
Arzt  zu  London^ 

'^  Ohfervations  on  ferne  qf  the  dtfeafes  qf  human  bo 
taken  from  the  äiß'evtioQS  qJF  morbid  bodies*  l 
don  1763.  8.. 

Sie  enÜMlten  wenig  Merkwürdiges« 

99.    PBYKH  Jo  a  A  NN   MaKTM  AKM| 
Prqfejfor  ia  Franl^urt  an  der  Oder. 
Progr.  Anaiauu  practica  quaedäfhobfervata.Fraü 
1763. 

lOO.  nElM&tCIfCoVLlK, 
Prqfejfor  in  fVitsn. 

Seine  Fortfet2ung'  des  StSrkfcheil  annüi  fnedi 
•Qthält  mehrere  LeicnenöfTnungeit. 

Ohfervationes  medicae  circa  morbös  acutos  tt  ahn 
^         cosj  feu  S  T  o  lit  K«  Annus  medicus  tertiüs.    Vi 
1764. 

lOt.   lostPfl   BxKTtKÜTt, 
ArttzuLucca» 
I  '    {H/Ierüatiottum  medicarum  tjuae  onatatHiae  Jkpirftr, 
taefnnt*  Lucae  1764« 

i02.  JofiAKN  6t  oHG.llo  DfcRitä, 

Prqfeffor  zu  Gottingen;  ftarb  1763* 

2V  mörbo  mucofo.    Gott*    1764«  4«    wovon,     i 
«   •        fVagiers  Abhandlung,    über  denfelben  Gegi 
ftand  ^ine  neue  Auflage  erfcfaien : 

J.  G.  IIb  DKRER  et  A.  C.  G.  Wa  g  LtRi  trac 
tMS'de  motbo  mttcafo  denuoreafut  annexaqut  pr^ 
/atione  ed.   a6  Wr  i  s  B  bKg.   Gott.  1782.  c.  i 

io3.  PRanz  B:umI| 
-  Arzt  zu  Mailand. 
Obfepvationes  nnatomicae,  /choiiis  iäu/träta^*  Tom, 
Mtdiolan.\  tfSS*  4*    ^ 
'  .  104-  i 


£  JA  l  e  i  t  u  n  g.  33 

104«    JOHAHH   Pft(NGLS| 
EngiiJ'cher  Leibarzt;  ftarb  1782« 

Ihm  verdanken  wir  lehr  viele  LeicheiM/Tnon« 
ea  ond  merkw&rdige  patho^ogifche  FäHe,  b^on« 
ers  über   verfcbiedne    Feld  *  unid  Lftzaretbkraok«' 

icke«. 

Ohferoationt  on  the  ä/eafes  qfthe  army.  LontL  176&  4« 
Dcutfch:  Altenburg  1772.  8.  ^ 

•  ' 
io5.  Ri  ciiARD  Browne  C&i&Töiii 
H^umdarzt  beim  Kranhenhaufse  zu  Glocefter. 

fmthological  inffuiriei  and  Qbfervations  in  Surgery 
from  tke  dij^ections  of  morbid  bödie^.  fVith  aa 
Appendix  containing  ttveife  cajes  on  d\fferant 
Subjects.  Glocrfttr  1766.  4.  c.  lig.  Deutlch  von 
J.  CA.  Fr.  Scher//.  Gotha  J7Ö0. 

io6>.  JostrR  Li^üTAüD« 

Arzt  zu  Paris;  ftarb  1780« 

Er  rammelte  aus  den  neuern  Zeiten,  was  Mor* 
fi^i  in  feinem  Werke  aiugelaffen  hatte.  Dabey  ifc 
l«r  PUn  und  die  Ordnung  gut,  man  vermi£^t  aber 
iie  Rrankengefcbichton  tmd  die  genaue  Angabe  der 
{oellen,    woraus  er  fcböprte. 

Hifloria  anntcfnico  -  itredica^  ßftens  nrnner^fißlmt^ 
cadaverufn  humanorum  extifptciay  ifuibus  in  apri-* 
cnm  venit  genuina  morboi-uin  fedrs.  Par,  1767. 
Vol.  II.  ^.recudi  curavit  ^  correxit  et  fuppL  com" 
piet  J.  Chr.  Fr.  Schlxosl.  Longo/aiif/* 
1786.  87.  Vol.U.  8. 

107.  JouAKN  Eaiist  NfiüBÄüaai 

,  Fro/rjjor  zu  Jena;  ftarb  1777« 

Von  ilim    baben   wir   zwar  nur  wenige,   ab#r 
ite  patholugifche  fiemeikungen« 

Üijf.    de  tunivts  va^inalibus  trftis,  Giej/  1767.  4* 
hf  e;*i;'ioo- ofckevcele.  Jen*  17^0.4* 
^lanan    i.  pathoi,  Anat.  \,  ßt  C  JBVu 


E'inleitung^ 

Defcn'ptio  anat^inica  rar.  p^ritottaei  conceptacu 
tenuia  inteftinn  a  reiif/uis  mbdominis  vifceribus  feci 
fa  tenentis.  Jen.  1775. 

Opera  anatomiea  colUcta  curavit  G.  C«  H  i  N  •  J 
ms^.  Francqf.  1786. 

io8«'  Franz  Boissxer   de   Sauvages, 
PrqfeJJor  zu  Montpellier  ;  ftarh  1767. 

Seine  Nofologie  entli9](  aucL  für  dlelpatholog 
fche  Anatomie  viel  Brauchbares. 

No/ologia  Methodica ,  iuxta  Sydenhamii  mentem  1 
hotanicorum  ordinem.    Genev,  1768.  Vol.  II.  4. 

109*  AuovtT  Karl  GottlisB/ Waglsr, 
Leibarzt  zu  Braunfchweig ;  ftarb  1778* 

De  morbo  mueofo.  L  vorher  No*  102. 

HO*   Lebrecht  Friedrich  Benxamik  Lenttn'» 
hdnigL  Grosbrittan.  Leibarzt  zu  Hannover. 

Die  vortreffliclien  Schriften  diefet  greisen  An 
tes  enthalten  auch  für  unfre  WilTenfchaft  lehr  vic 
Brauchbares« 

Obfervationum  medicarum  Fafc.  L  et  IL  CeUii  176$ 

70.  3. 
Memorabilia  cirea  aerem ,  vitae  genus  ^  fanitatem  1 

morbos  Clakjthaliei^ium,  Gott.   1779«  4* 
Beobachtungen  einiger  Krankheiten,  ebendaf*  >774« 
'  Beobachtungen  der  eptdcmifghen  und  einiger  fporadi 

fehen  Krankheiten  am  Oberhaf-ze,  DeJJau  1783« 
Beyträge  zur  ousübendcn  ArzneiwiJTenfchqft*  Leipz 
17^7.  B.  I.  1798.  B.  IL 

111.  ErnstAnton  Nicolai, 
Hqfrath  und  Profeffor  in  Jena. 

Pathologie  oder  fViJfenfchaft  von  Krankheiten.  Halh 
1769  —  79.  VI  Bde.  8«  fortfetzung  der  Patholar 
gi€.  Ebend.  1781  -84.  UIBde. 


Einleitung*,       "*  3C 

In  diefein  Werke  Hnd  fehr  viele  pathologifchf 
Bcheiiöffnuiigen  gefammelt.  «  « 

112.   CASPARpO&LXHf» 

Arzt  ZU  Venedig* 

Kmriores  oh/er vatioaes  mtdico  •  praetieae  et  anatömif* 
eae.   Venet.  1769.  8*         • 

iiS.Carl  CaspakSicbold^ 
Hofrath  und  Prqfeffor  zu  fVürtburg. 

Von  ihm  ^gehören  mehrere  DiXTertationen  hie-* 
br;  befonders 

Coüectio     obfervationum     medico    -    chirutgicarunu 
Fafc,  l.   fVirceb.  17^9    & 

Farotidis    fcirrhofae  feliciter    exftirpatae    ktfioria. 

Er/.  17S1. 
De  vefieae  urinan'ae  calculo,   fVirceh,  17 85. 4«  c.  fig, 
tkirurgifches  Tagttbuch,    NSrnberg  1792.  8*  ♦ 

114.    E.    F.   ESCHBNBACH* 

Qbferüota    qnaedam    anatomico  •  chirui*gico  -  medica 
rariora,  Röft-   1769.  i. 

I 

ji&CbkistianGottlibbLvdwiO| 
Trqfeffor  zu  Leipzig;  ftarb  1773» 

Viele  fürnns  wichtige  Beobachtungen,  befondert 
imGreding  fiiv  die  Pathologie  des  Gehirns ,  enthal- 
pdie  Ton  Ludwig  heraosgegebnen 

Attoerfaria    medico  •  practica.    Lipf*    1769  "^  73» 

Vol-III.8. 

I 

i  ii6*  Pa  V  L  s*GaA  owxjK, 

L  Arzt  XU  Groningen, 

[*• 

j^  9ratio  de  unatomiae  patkologieae  utäitute  et  ntcef" 

Jitute.   Croning.  1771. 

C  2  117.  De- 


96  Einleitung.) 

t  117.   DOMXKXCVSCOTUKKX, 

Arzt  zu  Neapel. 

Dt  fedibui  variolarum.  Vindob.  ifjU 
De  Ifehiade  nervofa*  ibid.  i774* 

118.  JOBANH     KaKlInSFSLV.* 
De  li^fibus  naturae.   Lugd.  Bat.  1772.  4* 

I IQ«  Johann   Huxbam« 
Arzt  ZU  Ptymouth;  ftarb  1768. 

Bey  einigen  Epidemien  ftellte  er  häufige  Lei 
ohenöfFnungen  an» 

Opera  jyhyßco-medica ,  edid.  G.  ChEaRiicuxI 
Viennai  1773. 

12D»FRiED&ICB    AuCVStWbIZ, 

juraktifcker,  Arzt  in  Naumburg. 

Er  yeranftaltete  eine  Sammlung  und  Uelierft 
tzung  chiriirgircher  Difputationen,  in  welchen aad 
Air  uni  man t he  Beobachtung  enthalten  ift. 

VoUf tändige   Auszüge   aus  dien  brfien  chirurgifche 
Disputen.  Leipz.  177 i  —  74.  VI  Bde. 

Neue    Auszüge  aus  Differtationen  für  fVumdärzti 
Frank/,  u.  Leipz.  1774  fgg.  XV.  Bde, 

121.  Ja'Cob  Friedrich  Isenflamm, 

^  PrqfeJJor  zu  Erlangen  ;  ftarb  1 798. 

In^feinen  folgenden  Schriften  find  viele  nützl 
che!  anatomifch  •  pathologifche  LeichenöBExxungen  en 
lialten. 

Verfuch    einiger  praktifchen  Anmerkungen  über  di 

Nerven.     Erlang  1774«  8. 
Verfuch  \einiger  praktifchen  Anmerkungen  über  di 

Muskeln,  ebend^i^j^  i. 

Vn 


Einleitung*  ^ 

Verßick  etmiger^praktifchen  Anm€rknngen  Über  di§ 
Knocken,  ebend.  1782«  8- 

Verfuch   einiger  practifchen  Anmefiiwtge» .  Otef  die 
Eingeitfcide»  ebend*  1784*  8* 

Eine  vortrefiiche  Unterweifung  zu  zweckmäJGd- 
pi  und  lehrreichen  pathoIo^fcHen  Leichenuf&iun- 
um,  deren  er  zugleich  Viele  erzählt,  giebt  er  in  acht 
Kffertatiönen ,    welche  unter  folgendem  Titel : 

De  dijfieili  in  obfervntiones  anatomicaf  epier(fi 

&  Erlangen  erfchienen»  und  von  feinem  Sohne 
7*  C.  F.  Ijen flamm  unter  gleichem  Titel,  Erlang« 
1793*  4*  herausgegeben  worden  lind«^ 

122-    JOHANK    StSZDB&I» 

JVundarzt  yund  Geburtshelfer  in  fVien. 
«        .      .'.     .   .i      ,» 
Sammlung  merkwürdiger  Beobachtungen  von  der  im 
der  Geburt  ^errijfenen  Gebärmutter*     fVien  1774« 
Kaehtrag  9ur  Sammlung  «•  £  ^;  l^emLljjS^     ■ .  t 

123.  Jobann  Gottlxvb  W-alt-be,| 

JfrqfeJJor  in  Biriinm  •  • 

Er  ift  einer  unferer  gröfsten  Zcrglie3terer ,  wiF 
kt  BelitzerJ  einer  der   vorzugticWien    Pr^ar«tcni* 
biDDlflng  in   Deutfcl^Iand,   fpri  V^lcher  ftnn»  Sohn 
ttu  rortreäiche  Befclireibung  zu  liCifehi  angefangen 

Ohferüationes  anatomicae^  rBeroL  lyjS*  Fol* 
Betrachtungen  über  die  Geburtstheiie  des  weiblicher^ 

Ge/Mechts,  BerU  1776.  8- 
.    Gefch/ehte<  einer  Frau ,    die   in  ihre^  Unferleit^  eim 

verkärtetps   Kind    1:2  jfahr   getragen  hat*   ebend* 

1778.  4- 
De  morbis  Peritonaek  et  npoplexia.  ibid.  1785.  4» 

Sur  les  maladies  du  Coeur  ^  in  den  Memoir.  dw  tar 
ead.  des  Scienc*  de  BerL  i785«c 

124«  M«-    . 


4fi  Einleitung,  i 

•i'io,  Erkst  Gottfried  Baldivoeä!« 
H^JTcnhijjvIfchn'  Gekeimer  Rtith  und  Leibarzt  y  .Pra/rß 
for  Primarius  zu  Marburg. 

DiefiT  ^rofs«  und  gelehrte  Arzt  hat  Reh  auck 
um  unfre  Wiffenfchaft  vardient  gemacht.     Sein 

s       Neues  Magatinfür  Aerzte.  Leipz.  1779.  %8' 

und  d.is  ' 

Medicinifcke  Journal.  iGötting.  1784*  ffig« 

enthalten  manche  lehrreiche  Leich^nöflnung«  Befnn- 
de'rs  aiier  liefert  un$  der  gelehrte  Verfaffer  rell>rk 
•ine  LitterafKT-  d¥r  vkrnehmffen  Schrffrfteller  zur  täiata* 
f$Ua  pdfholon^iöm  ^  im  Neuen  Magaz*  B- IX  St.  L  S.  87^' 
fgg.  lind  B  XVI  St.  VI  S.  481.  Vorzüglich  befcbal^ 
ligt  Er  £ch  mit  Differtttionen. 

i3i.   Franz  Homb,  ^ 

\hniglirh  Grosbrittannifcher  Lnbßrzi  und  Prqfeßür 

XU  Edinbmrg.  ^»i 

■■•■■■     j  **  i  -  *  «. 

Clinical  exptrimemtSy  hiftories  and  diffections.  EdiiÄJ^ 
1780.  Deutfoh:  L^ifiz.  1781.  «t 

•  •  1        .1      '*ft'  '    '        '.  '•       ' 

i39*  Ga^n'/sfAH  Goti'i'tEB  Sillz, 
•w  ■  -^  .  <:  Cekeirfu*RaVh  iknä  Prttfeßor  in  Berlin, 

...,  Ihm^TerfUnken  wir  hefonders  Qher  das^Kind* 
tet^ Fehl/ Wichtige  änatoniifche  Beobachtungen. 

Neni  Beiträge  zur  Nafin"  und  ArzneywiJJenfvhafl^ 

"  9^rt.  1782  T- 86.  III  ßde,    *  ^ 

i33.  Maukvs  {t^xEs  EU  Bloch, 
Arzt  in. Berlin. 

Sr    hat    für   die    Gefchichte    der   Wfirmer   im 
uenfcbliclien  Kftrper  lehr  viel  gethan. 

Abhandlung  von  der  Erzeugung  der  Eingeweidewurm 
\71er.  BirL  1782.  4*  "*•  Kt 

134.  !•. 


E  i  n  l  e  i't'  «  i  gf«  4^ 

i34i  Jo'ba  nkAsoust  Efhiia;x  m'^GötzSi 
Pßtdiget  %m  Quedlinburg ;  ftarb  i^gS. 

Mit    dem   vorhergehenden    SctiriftiTteDer,  '  mit /' 
fVfrmer^  Fifcher  u  A.  hat  dieCsr  Mann  fchr  viel  I^cht 
über   die  Lehre  i/on  den  Eingeweidewürmern  ver« 
breitet. 

Verfiick  'einer  Naturgefchickfe  der  Ehtgrweiäewür^ 
mer  tkierifcher  Körper.  Blankerthurg  1782.  4.  mit 
44  Kupfern* 

:i35.  Feamz  GsvrjffA&i,' 

Arzt  zu  Parma. 

f\         .'     ■  < 

09  pecuUari  ßructura  cerebri  non^ullistfue  eins  mor* 
bis,     Paucae  aiiae  anatomicae  obfervationes  acc&o 
•    etuat.  PoKm*  1782*  &• 

i36«  JoRAKN  Cbristopb  Andreas  Mayek,    ^  ' 
Gekeinu    Rath ,     LeiBana  nnü  Pr^effor  in  Berlin. 

Befchreihung  difs  ganzen  meiifchlichcn  Körpers^  mit 
den  wiektigften  neuern  Entdctikungen  hendkherfm 
Berl.  1783.  fgg«  Bis  jetzt  VIII  Bde. 

In  diefem  Werke  nimmt  der  berühmtje  Verfaf- 
ler  oft  RückK£bt  auf  de»  abvi^esoheBdeii  und  kraa« 
kcB  ZoXu&d  der  Thpile» 

1  37.   J  O  S  E  »  H    P  L  E  N  C  1  Z  , 

Pro/eßor  ZU  Prag.  '         , 

•  Acta  et  ohfkreata  medica.  Pragae  1783.  8^  , .    { 

\  ■        -■        ■  A 

i38.  Andäias  Bo  HH,  V 

Frrfeffür  zä  Amfierdam. 

Befonders  Terdient  hat  er  fich  um  die^rankhei«' 

I  der  Ki:ochen  ^mfcht.  * 

Dfjcriptio  tkrfauri  ojjlum  morhaforum  H  o  y  l  A,Ni« 

AwJU  1783.  4« 
TabNlae     offium     morhofomm^  .   praeciprte    thefauri 
H  o  V  i  A  N  i.Amfi.  1785— Bs-FoliFafcl  — III. 

Veher 


y 


4>  E  i  m  l  €  i  t  u  n  §0 

Üfiher  die  feifne  und  itUderntttüiUche  B^fchaffenheit 
der  Harabiafe  und  Geburtst/ie^le  eiuei  twol/j€ihri» 
geil  Knabet^  Strasb.  178^  8. 

i3a.  Ä  «  z  i  A,  ^ 

Pro/eJJhr  %n  Favia. 

Specimem  phfervtUionmm  anatq^icarnm  et  pathologi* 
corirm.   T^cüff  .1784;  3«     . 

i4o*  Ch&istxan  Gottfribd  Escr'ekbach, 
Prg^J/brin  Leipzig. 

Vermifchte  medicihifche  Und  chirurgifqhe  Brinerkau'^    ; 
.-   «.     gen.  übet:,  verfekiedne  Krankkeiteiit  der,  ßry/k  mnd    j 
dfis  Unterleibes*      Nebft  hlackrichten  9on  m^wür^  ^ 
digea    Leichenöffnungen.   .  Auf  verfchiednea,  aus* 
ländifchen  Schriften.   L^ipzi  1784  —  86*  III  Bde| 

.•-■'■■•  -  •        ,  ; 

141«  6.  P&oc  0Af  X  A.i  •/.  :\    y 

frqfeffor  in  Pra^,  *: 

Ann^tationum  weademicarmm.  Fa/bie.  i'-^ilL  Frm»   * 
gae  1784.  '   ;•     *^      '  ;  i 

r   .-:  141^  WriKfctA.M  Hunt«  Ky  ,\t 

Auf  serordentlicher    Arzt    der  Königin  'CA4Lr-iDt4i  ^^ 
von  England;  ftarh  1780«  ,  t 

'      "  .  •  '.  u 

Er    ift  der  Entdecker   des   aneuryfinatis  varicofi. 
Seine  grofse  und  Vnit  fehr  Teltnen^SUicken  Terfehn» 
Präparaten  Sammlung  befindet,  fich  im  den  Hi|)dea  ' 
Jlf:  bailiies.      Eine  Menge  wichri|?r  pathologifcher 
Abhandlungen,  yoil   ihm  find  in  den  Lpndner  Zeit*  . 
fchriften  zerftreiit,   in  den^hilofopkical  4r^'^f''^tions^' 
jnedical  .TransactionSy   ^nedical  Obfervations  ^  und  meitfi- . 
C0I  Communications,     Zum  TheÜ  haben  wir  diefe  Auf- 
fitze auch  in  einer  deutfchen  Üeberfeuung:  "^    ^ 

''■'.*    \  ■         '  '• 

fV.  H itnters'  medicinifche  und  chirurgifche  Beoh^ 

achtungen  und  Heilmethoden^   von  Kühn,  Leipz,  '; 

1784.*- 85.  If  Bde.  8. 

Sein 


i 


E  i  H  l  9  i  i  m  H'§,  4S 

Seiii  Werk :  Anatomy  of  the  human  gravid  Uterus* 
Im^.  1775*  im  grölsten  Folio,  übertrifFt  an  Genauig- 
keit nDd  Schönlieit  Alles  andre,  y^a$  wir  in  diefem 
Fache  belitzen. 

143.  J.  Blxvland. 

Ohfervationes  anatomico  -  medicae  de  fana  et  morhofk 
oefophagi  ftructura»  Lugd.  Bat.  17  85-  4* 

T^ractatus  de   difficili  out  hnpeditOi  alimentorum  ^ 

ventriculo  in  duodetmm  Jirogreffu*  ihtd.  1787.  4'    ' 

.       u 
Auch  gehört  des  VerfaTfers  Inaugural  Dirfnrta« 
ÖOli :    de  difficili  nut  impeditq  alimentorum  Mepuffione* 
l^igdm  Bai.  1780.  hieher* 

l44«    JOHAKK   PlTXR   FraNK| 
hmiferl.  kömigL  Gubernialrath  uad,Profeffor  in  fVfen* 

DeUctus    opufculorum   medicorum.  [Ticini  1785  '«-• 

92.    Voi.  XII,  8. 
EpitoTne    de    morbis    hominum    curandis.    Mahih. 

1792.  fcjq..  Deutfeh:   ebenda   *794  ^SS' 

In  beiden  Werken  finden  wir  mehrere  von  dem^ 
grolsefi  Arzte  felhrt  gemachte  Leichenöffnungen,* 
welche  er^'fo  wie  die  ?on  Andern,  fttr  Pathologiü^ 
vsd  Therapie  vortrefflich  benutzt  hat. 

14s*   TiiomasLavth, 

frefeffor  in  Strasburg,  .^ 

Er  hat  lieh  mn  die  pathologirche  Anatomie 
lurch  feine  Samvnlnng  der  ScbriMteller  über  die 
SchUgadergefphw^Ifte  verdient  gemacht. 

Scriptorum    Iqtinorum   de  aneurysmatibus  coUectio. 
Argentor.  1785.4.  mit  XV.  Kuprertafeln. 

Diefe  Sammlang  enthalt  die  Schriften  des  Lart- 
zifit  G uattanij  Mataniy  ^*'"*''«gge,  H'el* 
im.  Murrayj  Trew  und  Asmann. 

146*  C  B  a  t- 


44  MimlBitung* 

146«    CRftXSTXAH    FrIBD&ICB    LuBWX6| 
PrqftJJor  zu  Leipzig* 

Er  lieferte  das  erfte  vollftäiidlige  Handbach  def^ 

anatomifchen  Pathologie,  in  einer  gedrängten  Ueher* 

ficht,    und  trng  dadurch  Vieles  bey,  daß  diefe  Wif- 

'fenfchafr   mehr  Aufnahme  fand,   und  den  Aerzten  ' 

ihrNutzen  und  ihre  Wichtigkeit  bemerklicher  wurde* 

Primae  lineae  anatomiae  pathoiogicae,  Lipf.  1785* 

.  .  Auch  in  feinen  Anmerkuligen  zu  den  Ct^uik^ 
fkmnk  und  Afaxc/x^n^  lieferte  er  viele  Beiträge zv 
deir  Pathologie  des  Lymphatifchen  Sy«ftems. 

'       fFUliamCruikfhank's  und  Paul  Mafeagr^ 
ni's  Gffchichte  und  Bffchreibung  der  Saugadetm  ^ 
des    menjchliehen    Körpers^    Leipz,    1789  -*   QflU' 
III  Bde.  /  • 

Koch  'wichtiger  ift  fein  neueftes  Werk:    . 
•'    De  quarumdam  aegritudinnm  humant  corporis  yÜtf-    | 

hur  et  caujfis  adverjfaria  academica.  Lipf,  ly ^6%  Foh  t 

,  \i 

%6fj%  Johann  Ffxede.icrBlumenbacb,^ 

Hrfrath  und  Prqfejfor  in  Götiingen.  * 

^Diefer  groCse  Naturforfcher  machte  üch  aocii.  ' 
^m  unfre  WifTtafchaft  theils  durch  einige  Abband-  I 
hmgcn  in  den  Commentar,  Soe*  reg,  Götfiag.  und  feiner  ? 
-^-^ciuifchen  Bibliothek^  theils  durch  feine  * 


Gefckichte  und'  Befchreibung  der  Knockendes men/ck'    ' 
liehen  Körpers.   Göttingen  1786.  8.  ^ 

worin^^"    er    häufig    Rückficht    auf  Raritäten   nnd    ' 
Knochenkrankheiten  nimmt ,  verdient. 

,  s48*  C  S.  S  c  B  X  N  z. 

De  cmuPo  fectionum  cndavrrum  ttfu ,  ad  diittdicamdmi 
morborum  caiijjas.    Göttiag,  17&6.  4* 

149.  HiiNRicH  Palmatiu«  von  Levsling,  ' 

Prqfrffor  zu  Ingolfiadt.  \ 

Er  befchreibt  einige  Abweichungen  des  Uteroi^  f" 
■Hd  Knochenkrankheiten.  .  [^ 

Obfervationes  anatomicae  rariores.  AnglipoliijSS*^ 

i5a  Sa* 


Einlftitung.  •  4$. 

l5o.    S  A  M  U  fi  L  H  A  B  M  1  tf  A  H  M* 

Uaffirciies  Werk 

Ueher  die  Arfenikuergifiung ,  ihre  Hü(fe  und  gericht^ 
iiche  Ausmittiung^  Leipz.  1786.  8* 

:  lach  dem  gericlitlicHen  Arzte  .und  dem  AiMtomi* 
V  wichtig« 

i5i»  AhtonBalthazaax. 

Chirurgifche   Krankheitslehre.      Aus  ^dem  [Holtäaäiß 
fcken.  H^ien  1786.  II  Bde.  * 

i52.  JoBN  Hunts n. 
Ar^  XU,  London;    ftarb  1793* 

Er  fammelte  ^ioe  anfehhliche  Menge  anatomi* 
tier  Präparate  9  und  theihe  auch  in  den  Scbriften 
T  Londner  Aerzte  viele  pathologiTche  Beohachtun« 
■  mit«  Befonders  gehört  aber  j^ine]  Unterfnchun^ 
<r  die  ¥enerifclie  Krankheit  hieher>  worinncn  er, 
ich  pathologifcfaen  Leichenöffnungen ,  mehrere 
ÖBUBgen  berichtigt. 

A  treatife  on  tke  vencrenl  difeafe.  LoneL  1786«  4* 
Deutfeh:  Leipz-  1787.  8. 

a53«   Johann  Christian  Starke, 

Hqfrath  und  trofeffor  in  Jena. 

Sein  fchätzbares 

• 

Archiv  für  die  Geburtshülfe  ^  Frauenzimriierund  neU" 
gebchrner  Kinder  Krankheiten»  Jena  1787—97. 
VI  Bde.  und  deffen  Foitfetzung: 

Keues  Archiv  für  die  Gehurt ihülfe^  frauenzimmer' 
und  Kinderkrankheiten  ,  mit  Hinfieht  auf  Phyfio' 
logie^  Diätetik  und  Chirurgie,    Jena  1798.  B.I. 

mhake.i ,  theils  von  dem  berühmten  und  würdij:(ett 
Icriusgeber,  theils  in  Beiträgen  von  andern  Aerz- 
en, inaachcn  fehäizbaren  Beitrag  für  unfre  Wi£fen- 
ckaft. 

154.  M.  • 


4S  Binll^itmmg. 

i54*  M,  As  t  A  L  IN  X  der  lungere. 

Ejjai  meiical  für  les  vaiffaux  lympkatiques,  ä  Turtm    . 

^  1787*    12^*  DcMtfch:   Dresden   1752*  und  in  der  -[■ 

SßinmL  ausertefner  Abhandlungen  zum  Geärauckt  ., 

praktifcher  Aerzte.  B.  XV.  S.  gS-  fgg-  J 

i55.'  HiiKR  ICH  August  Wrisbeeg»        *-^ 
Hqfratk  und  Prqfeßor  in  Göttingen* 

Von  diefem  crofsen  und  TortreiFlichen  Anetom  j 
bat  die  patbologifche  Anatomie  mehrere  wichtig« 
und  fcliätzbare  Beiträge  erhalten»  welche  er  theile  Y 
in  den  Commentar.  So(s  reg*.  G'ötting.  (z.  B.  über  dmt  -f 
Sttugadcrfyftem  f  u^tches  fowohl  Krankheiten  hervorbringt^  ' 
mü  auch  heilt y  ib.  Tom.  IX.  Gott»  1789.  pag.  i36j  theili  ^ 
io- tiefondern  Piecen  mittheUte,  z.  B.  / 

Commentatio  de  uteri  mox  poft  partum,  natp^al^mi^ 
.    r^fettione  noa  lethaii,  Götting.  1787«  .  »j 

\  De  praeternaturaCi  et  raro  intefiihi  recti  cum  t^Jictf^ 
urinaria  coalitu,  ibid.  1789.  -    "^  "Ä* 

mehrere  Bemerkungen  in  der  hernach  anzußilv||^ 
renden  Ueberfetzung  des  HalUrfchen  Gruad*^ 
rilfcs  der  Phyfiologie.  JJ 

^^ 
i56.  JusTu  s  Arne  MANN»  H^ 

Profeffor  zu  Göttingen.  '        ^\^ 

V^rfuche  Hber  die  Regeneration  an  lebenden  Thiereß.    \ 
Qötting  1787.   8. 

Verfuche    über    Gehirn   und   Räckentnark.  ebenda/^    , 

1787. 8.  ^ 

Magazin  für  die    JVundarzneiwiffenfchaft.  eb€adaf%\. 

1798.  B.I.  1799.  B.  IL  T 

.157.  Ph  I  ^1  F  F  Fei  «deich  Mec  ee  t,         *i^ 
kdnigl.  preufsl.  Geheimer  Ratk  und  Prqfeßor  zu  HaÜ9m    •  't 

Von  diefem  grofsen  und  vortrefflichen  Mannte  ^ 
der  Einer  unfcrer  erfren  jetztlebenden  Anatomen  iß^^ 
gejiören  mehrere  fiemerknngen,  welche  er  dem  höh  r 


.er 


ickm   Gntndrirr«    der  Phyriologie    beigAf&gt   hat 

Aibert  9on  Haller^s  GPundrifs  der P hyßologie^ 
MMS  dtr  vierttn  lateinifchfn  Ausgabe  des  Herrn 
Prqf.^J^r isbe  rg  überfetzt  cfurch  S ömmering 
und  mit  Anmerkungen  brßl^itet'  und  beforgt  von 
FA.  Fr.  Deckel.  BerU  iV8& 

Aach  ftehn    viele  päthoIogifQbe  LeichenöfFnun* 
m  in  dem 

Neuen  Archiv  der  prahtifchen  A^zneykunfi»  Leipz» 

idin  « 

3r.  C.  fF,  Junker' s  Vörfchläge  und  Nachrichten 
u^r^ie  Pockenkrankheit,  haue  1792.  }i* 

MeckeVs  Samra]tiDg  von  anatomifcben  Präpa- 
ttn  durch  feinen  eignen  unermüdeten  Fleifs  und  ' 
irch  den  Nachlab  feines  Vaters  (S.  oben  92.)  ift 
ft  die  einzige  in  ihrer  Art.  Wir  haben  uns  ^araus  eine 
•che  Erncite  iür  die  pathologtfabe  Anatomie  zu 
s-Ciireche« ,  da  diefer  würdige  Mann  auf  eine  fahr 
iimane  Art  fchon  angefangen  hat,  fowohl  BeCchrei- 
ingen,  aU  anch  Abbildungen  mebrerer  wicbtiger 
ille  in  einigen  Hailifchen  Dilfertatioaen  uns  mit- 
Lcilen  au  lalfen.  -       ,     ^ 

•  ••?■;», 

Fä.    Güxl.    VoiCTiL    Fraginenta  femioi^giae 
obftetriciae.  HaL   1790.  4*  "^it  Abbildungen  eines 
ipraffcrköpfigen  SchedeJs  und  einiger  Mo nlb-o-*" 
Letten. 

O,  Yi%u%  de  renmn  morbis.  ibid.  1790. 

R  A  R  N  depaffionis  ilincae  patkoiogia.  ib.  1791* 

Otto  Fa.  Rosbnbergeä.  de  viribus  partum 
efficientibus  gener atm  et  de  utero  Speciatim.  HaL 
1791.4. 

J.    G.   T  o  L  k  1 1^  o   de  värietate  h)  menum.  ibid.    - 
1791.  4. 

Chiu 


41  Binte-itnng. 

CBR.t^R.DtUTSCfi  degf^viditau  abdominalis 

Jinguiari   obfervatione' ad  Tab.  If^.  aeneas  iUufirdA 
ta^'Ctun  qtiibusdatn  ad  hiftoriam  litterariam  addi^   . 
tamentts  ,  kucfycientiius,  ibid.  1793«  4*  - 

H.  C.  de  Gri  G  o  R  X  K  I  de  iiydrofe  uteri.  ibiA  4 
i7f5.  4* 

Car.  GoTTfR.  GuiL.  Kav^  de  morbis  ven*  * 
triculi  ex  materiei  animcdis  mixiura/brma^uelarfm  \ 
expiicahdis,  ibid.  1798.  4*  ^  ^ 

GuüT.  Klsffil  de  fungo  mticuiorum.  ibidm' ' 
1798.  8.  , 

GoDoFR*  Götz  de  morbis  ligamentorum  ex  m«*'i 
teriei  animalis  mixtura  et  ftructura  mutata  oof^  }i 
nofcendis.  ibid.  1798.  4.  > 

C4R.  THAMMfl^ff  genitaiium  fexus'  fequioris  va^^ 
rietatibus  inprimis  de  utero  bicorni  |^  6{fido  et  ditt  \k 
plici.  ibid.  I799.  4-  "^J 

J,  C  A  R.  S  y  B  1  L  dt  quibusdam  materiei  et/ormam^ 
oi'uli  aberrat  ton  ibus  a  ftatu  nannali.  ibid.  1759   '«P 

JoAN.  Throfb.  Schmidt  cutis  morbi  «m^l 
.  materiae  animalis  mittura  et  forma  mutatis  am^r^ 
mqfcendi.  ibid.  1709«  •{' 

i58.  WilliamStark,  Ij 

ftarb  1787  als  Märtyrer  feltfamer  diatetifcher  Verfuch^^^ 

Seine  anatofnifchen  BeobacIitDiigen  kamen  er A 
nach  feineiii  Tode,  zugleich  mit  feiner  eignen  merk«  > 
würdigen  LeiclienüfFnung  licraas :  -'^ 

Klinifche  und  ana/otnitche  Bemerkungen ,    nehjt  dißt€^  "*" 
ti/chen  k^erjuchen^  herntisoegeben  von  jf.C.  Sm  ytb^^^ 
fntd  aus  dem  EnglifJten    üicrf.    von  C.  F;    Mi^* 
clhaeits.  BresJ.  1789.8. 

1U 
1S9.   JoHANH    BaPTISTA    Mof^T^GGlA, 
Arzt  zu  Mailand. 

tafMuli pttthologini^    Mrdiol.  l^i^.  K- 

m 


Einleitung*  4^ 

l6o*  Ahton  Jakob  vanDöriAEK, 
Arzt  zu  Leiden. 

Er  ift  der  wOrdige  Sohn  eines  gelehrten  Vaterf 
S.  oben  86.)  und  hat  un^'  drcy  merkwürdige  Beob- 
cknngen  iiher  ein  Gelchwür  des  Öefophagus  und 
Ic&Pancreas  geliefert. 

Dißert.  inaugur»  Obftrratia^ies  pathologico  -  anatotni» 
cae.  Lußd,  Bat,  i789-'«4«  mit  drey  lehr  Iclid» 
nen  Kupfertafeln. 

i6i.  NxcoLAus    Cbahbon  de  MoNtavx, 

£r  liefert  uns  fehf  viele  Leichenöffnungen,  die 
W  alle  mit  gehöriger  (renaiiigkeit»  Einficht  undl 
Irfiim.ntheit  vorgetragen  find. 

Ohfcrvatiortef  ctitäccte^    curat ionef  morhorum  pericif 

liißorum  et  rnrioruin ,  auf  phaenomeua  ipforum  iii 

■  tadaveribug    irtda^ata  refercntes.    Paris   1789.  4* 

Deiufch  :    Merkwürdige  Knrnkrngrfchichten    uni 

hiicHenf*/fnuni>€n>       Mit    einigen    Anmerkungen* 

■    Lcipz,  1791.  8. 

162.  CuRlSTOPtt    MAkfiKKocÄ,    ' 

Arzt  zu  Leipzig* 

*    hfhtirßs  tenäinum  mueoßs.    Lipjt   178g. 

I^t  mortis  burfatum  tendinummttcofttrum.ibid.  179&. 

Beide- Schriften  zufan/men  überfetzt:  Untecfu* 
chuag  drs  *natiirtichen  Eattts  und  dir  KrankheiteA 
ierSchieimbeuttL  Nürnberg  1795. 

163.  JoBAKKCöÄXStlANKÄIL, 

Fro/effor  in  Halle» 

Uemorahiiium  clinicorum-ynedieo-  practiQorUm.PafciMs 
L  et  IL  /ia/..  1790  — 95.  l^it.  Häa-iy^^ 

Archiv  für  Hie  Phyfiologief  //«//*  17^6,  fgg. 

Im  i^rftern  Werke  liefert  uns  der  würdige  Vef* 
ffer,  Einer  der  crften  Aeiztc,  einige  febr  wiohi»- 
M^db.  d.  paihoU  Anttt.  \Vß^      '  D  ^9 


ga,  p«liio1ögtrche  LeiclienölFnaiigeTi.  In  dem  A^ch 
yre  ftehen  mehfere  pathologifch,-  anatoinifchc  AI 
handlungen,  in  Hiniicht  des,  dem  Verfaffeneigei 
thOmlicben  S^fternt  der  veränderten  Mifchung  nn 
Form  der  thierifchen  Materie. 

t64*  Johann  Ernst  G^bding, 
Arzt 'dm  Armenhaufe  zu  fValdheim;  ftarb  1776. 
^    '  •  I 

Ihm  jrerdanken  wir  eine  Menge  Tortreffliclie 
pathologiFcher  LeichenufFnimgen  wahnfinniger ,  fall 
ittchtiger»  blödfinniger  nnd  ähnlich  kranker  Perf« 
InaB»  Sie  belinden  iicfak fchon  in  Ludwig ii  adverfm 
miiu  Aber  erft  nach  feinem  Tode  gab  fein  Sohi; 
Carl  fVilkelm  Greding  feine    ' 

Sangliche  medieinifßke  Schr\ftea.  Greiz,  1790.1. 1 
1791.  ILB« 

•heraus. 

iC5.  Danibi  Gottlob  Silb^bmank. 

De  promovendis  anatomiae  pathotogicae  adminiß^i 
I     tioMöus.  HaL  1790. 

Diefe  Differtati«n  giebt  die  ErfordemiTfe  zugii 

'  ten  pathologifchen  Sectionen  an,  beftimmt  Regeta 

^'nech   welchen   ein    Handbuch    der    pathoIogifcheB 

Anatomie! zu  entwerfen  wäre,    giebt  eine  kurze  Lift 

Uratur  und  enthält  au.ch  einige  Leichenöilnungeii. 

166.   KarlKitk,  '^ 

euglifcher  fVi^ndarzl. 

•m 

Weber   die    IViederherfteliung  fekeinhartodter  AfdP 

fckem*     Aus  dem  Engt  von  C.  F.  Mieha^üm 

Laipz^  1790.  89  «^ 

i67'^i>mundGoodwyn.  jg 

Ecfahrungsma/sige  Vnierfkvhung  der  JVirkuitgm  ^ 
Snriaktof  i  Erärcffelns  und  durch  fchädUcktf  Li^ 


« 
mrien  erfolgten  Erfti^ens*     Au$  dem  Engl,  vom 
Michaelis,  Lcipz.  1790.  8- 

Beide  Schriftem.  find*  der  pathoTogifchen  Anate«  . 
uc  dnrch  die  LeichenöiTnungen  Erftickter  wiohtlf^t 

l68*   ft  A  M  U  X  L   T  R^  MAS    SöMMSUlflO, 

Hofrutk  und  Profeffer  in  Mainz. 

Diefer  :ge1ehrte  tind  fleifsige  Zergliederer  and 
ckriitfteller  hat.fich  auch  um  unfre  WifTenfchaft 
irobe  Verdienfte  erworben.  Seine  hieber  gehöri* 
n  Schriften  zeichnen  lieh  durch  eine  vorzD^gliche 
irftimmtheit  und  Deudichkeit  aus* 

Athildungeu  und  Beftskreibungen  einiger  Misgeburten» 
Mainz  1791*  Fol. 

Vom  %aue  des  ^enfchlichen  Körpers.  Franl^f.  I79l;r 
fgg.  Hisr  nimmt  er  öberall  auf  die  krankluif^ 
te  Verflndrung  der  Theile  Rückficht. 

Bemerkungen  über  f^errenkung  und  Bruch  des  Rück- 
grads.  BerL  ijcß,  8. 

De  .morbis  vaforüm  abforbentium  corporis  humani. 
fori  patkoiogtca.    Trajecti  ad  Moen.  l^^S.  8* 

De  ,concr€mentis  biliariis,  ibid.  1795« 

169*   Chr.  E.  H.  Kn A  c  KSTXDT,- 
Prqfejfor  in  Petersb^g. 

Ammtömifche  Btfchreibnng  einer  Mißgeburt  ^  Welche 
ohne  Gehirn  und  Hirnfchedel  lebendig  gebohren 
-wurde.    Petersb.  1791.  8* 

Anatomifcke  und  chirurgifcho  Beefbacktungem*  Go- 
tha 1797. 

170«  Johann  Liokbakt  Pxscssa» 

Prt^effor  der  Anatomie  ZU  Kiel. 

Für  die  kenntnifs  der  EingeweidewrQrmer  hat 
r  wichtige  Beobachtungen  geliefert.     Varfl»  vorher 
iflS«  Dazu  geliört  auch  noch : 

D  a  Teo* 


5a  Einleitung^ 

Ta&niae  kydäti^cnat  in  pltxu  chhroideo  invenfae  Äi- 
ftorin.  LipJ\   1789. 

Die  befte  Anweifung  zur  Verfertigung  patholo- 
gifch-anatoinircher  Präparate  gieht  feine  :  •    > 

A  n  weifung  zu r  praktifch  cn  Zei  iriicdrun^sk  unft.    i  f t er 
TheiL   Leipz.  1791*  ster  Th,  ehend.  1792« 

,  I71.   L   £•   G  I  L  I  B  E  RT»  i 

Adüerfaria  medico- practica  J\  annotat iones  clinica^», 
Lyon.  1791.  in  das  Deutfche  überfetzt  Yqm^ 
E.  B.G*  Hebe  n/t  reit.  Leipz,  1792.  i* 

'■'->■ 

172.    PkRC  I  V  A  L  L    Po  TT,  ^ 

ehemaliger^  IVundarzt  zu  London.  '4\ 

.  Er  hat  uns  über  die  Brucl  «■  über  die  Lähniun|\ 
dar  untern  Gliedinafsen  u.  f.  w.  mehrere  wichtig«^' 
Beobachtungen  niitgetheilt.  i 

The  chirurgical  fVorkt.  Lond.  1791.  Vol.  £11,  8.  ^\j 

Sehr  viele  feiner  einzeln  Abhandlungen  Jinfi^j 

nach  altern  Ausgaben  ins  Deutfohe  überfetzt,  z.B»iMV  . 

Vcber  die  Lähmung  der  untern  GLedmafsen.    Leipm^ 

J786.  ^ 

173*  PascaljosepbFbrro,  i 

"•     Rath  und  Proffjjor  zu  JVien.  'j 

Ephemerides  medicae,   \ienn.  1792.  8. 
Deutfeh  von  Aug.  Ckriftop  h  Rofenbia^jjt^ 
Jena  1796.  8.  ^- 

174*     E.CoLBMANhT.  --sz 

Abhandlung  über  das  durch  Ertrinken^  ErdroffeßT 
und  Erfticken  g€ hemmte  Athemholen.  Aus  ckfpi 
Engl.  Leipr.  1793.  8.  * 

L 
175.  Jakob  Penada,  "ff 

Arz-t  ZU  Padua.  ^ 

Er  giebt  uns  die  Befchreibung  eines  Getchw^mß 

«m  Herzen   und    am    ZwülfÜBgerdariDt     einet  Jtfiai 

ntr«.^ 


/         '     E  i  H  l  €  i  t  u  li  g,  53 

lera     WafTerkopfs,      einer     Hirnloren    Mbgeburt 

S^gio  H^üfjßrvazioni ^  e  mem^aria^  fitpra  \ftlcuni  a^ 
fingalitri,  rlfcontrati  nell\efercizio  deiia  Medicina 
e  della  AnatomLa'  prattica,  Padua  1793«  4*  mik 
5  Kupfertafeln. 

176.  Friedrich    A  ü  g  v  «t  Triju  t  ;.br. 

-•   .       .     •       •  ■      '  .  ■■     * 

'     Ohftrva^ones  anatomico  -  pathologicas^  Auctuarium 
i  hdminthologiofn    humani  corporis   contmentes.    Lipfi 

793.4- 

177.  P,ST?&   XhBO'DOI^   TOn   Le  VBLINO. 

Ueber' eine  merkwürdige  hünßliche  Erfetzung  mehr 
rerer^  fowokl  zur  Sprache  als  zum  Schlucken  noth' 
wendiger^  aber  ,zcrßQrter  'Werkzeuge,  He^deü{' 
1793.  8.  .•  \ 

^  befclireil^t  vos  den  Kopf  des  bekannten  Jfih 
mutßeck,  def  inir  fehlentdenr,  aber  künftKch  »rfet» 
INI  Werkzeugen  ^dcir  Sprache  taid  des  Sdilttckont 

^aifchlarfA  durcbzog« .      ■  /        •  -  ^    ^ 

178.  Johann  P.htsrWeidma.^in^ 
Hafratkund  Profehbr  «u  Mainu  *      '  ' 

.     He  necrofi  offium.  Francqf»  1793.  Fol.  mit  vprtrcfl^ 
fclen  Kopfem. 

Deutfeh :  Abhandlung  Über  den  Brand  der  Knochen^ 
LetpT*  1797.8   Ohne' die  Kiibfcrt*  ^     '     '      ' 

5in  klafrifcl^es  Werk  l      "''''/    ' '  \. 
*       ' 

I73.  NlKO^AUsKo  RNSLTÜS   d.e  FrX  M  ERY* 

De  muttttionibüs'figurae  pelvisy  prnpf^rtim  iis^  t^uae' 
ax  ojjiurh  em'öUitionc'oriuntur.  Lugd.  Bat,  179a« 4*    ' 


i8of  Csiii« 


04  X  i  m  t  e  i  t  u  9  g. 

iSo*   CBKISTOPH    WxLLRlSLMHvrttAN» 

Prqfejjor  zu  ^ena. 

Von  diefem  TortrefFlicken  Arzte  btofitzen  w 
mehrere  Schriften,  worinnen  er  nns- wichtige  p 
Illologifche  Leichenöffiiungen  mittheilt. 

Bemerkungen  über  die  Blattern.  Leip9^  1793.  8* 

Ueber  di^  Nafur,  hrkenntnifsmittel  und  Heilart  d 
Skrofelkrakkkeit.  jfena  1795. 

Jfournal  der  praktifchea  Heilhunde»  jfenM  i7Qfl— *  g 
B.  I  — ViL 

Neues  Journal  der  prdkt.  Heilk.  ebend»  1799*  B«I 

löl.  MaTTBSW   BAXLttSi 

Anet  am  Georgsfpitnl  zu  London. 

Er  befchreibt»  anmittelbtr  nach  der  N«€ 
Jblbft ,  eine  Menge  krankhafter  Verflndrungen  me 
rerer  Theile  des  menrchlichen  Körpers,  mit  ein 
•Vtinheit»  Treue  und  Oeutlicbkeit,  fa(st  feine'Bei 
theilungen  und  Refnitate  mit  einer  folchen  Vorfie 
«nd  Befcbeidtaheit  ab,  dafs  fein  Werk  unter  d 
TorzQglichften  unfrer  Wiffenfcbaft  gehört*  Selb 
befitzer  einer  anfehnlichen  Präparatenfammlung,  < 
langte  er  auch  den  Beiitz  der  berühmten  Hut^terfcl 
(No.  l^a.)»  welche  er  auf  eine  ausgezeichnete  We 
benutzte*  'Viele  Beobacbtmlgen  thactite  er  auch 
Jfrifphen  Leichnax^en ,  deren  er  eine,  grofse  Ittei 
zergliederte. 

'   The  morbit  Anatomy  of  fome  of  the  mofi  impart 

>.  Forts  qf  tke  human  body.  Lon^n  17^'i*  9*  v 

deutfcht  yop  5.  Th.  Sniimmering*   Bert.  1794« 

welcher   zugleich    eigne    Bemerkungen    a 

-riele  Litteratur  über  mehrere  FälJe  beibi-acb 

.^ -'  t8ä%   HziitjiicB  Tan  deLAAR. 

Obfervationes  ckirurgico»  obftetricio'  anatamHo^i 
dicae.  Lugd.  Bat.  1794*  8«  €•  £g. 

Er  erzählt  drey  hiehergehörige ,  merkwBrd 
Beobachtungen ;  von   einem  angewachfenen  B1a( 


\ 


E  i  H  l  e  i  t  u  n  gm  5^ 

liein,    von   einer  befondern  Verfchlipgung  der  Na« 
belCcknur   und  Ton  einem  Gchirnbrucb. 

i83*  Johann  Adam  ScnMinr,  . 
Prqfpßor  in  H^'.en. 

Co^mfnfiHtariuf  de  ncrvis  lumbalibits  emrumque  jUexm 
anatomico '  patkologicus»   yiennm  1794*  4* 

184«  Johann  Ernst  Wichmann,  - 
[  hömigi.  Grosbrittannifcher  "Leibarzt  zu  Hannover. 

finer  der  grüfsten  Aerzte  Deiifchlands.  Er 
«nterfuchte  ^le  T^atur  ^ler  Bronchocele  und  der 
Ibtsma,  des  ehren) Tchcn  Er hrechens,  des  Herzpnlyps 
s'  andrer  Kranit  heilen  Tirit  Hülfe  d^r  patbologifchen 
Anaxomiei  und  zeigte  dadurch»  wie  diefe  mit  Nutzen 
ncewendet  werden  niüfre.      Sein  Meifterwerk  find 

tf 

Jdeen  xur  Dingnafiik.    B.  I.  Hannover  17^4*  B«  U» 
1797- 

l86*    S  A  M  VB  L  BiNKÖy 

KomL'titspkyßkus  in   Ungarn» 

Er  ^fbiet«  mehrere  hundert  Leichname;,  di6 
^ichtigben  Bemerkungen  dalnsy  enthalten  feine 

Epkemerides.  meteorologico^  meäicae  ännarum  17 80 
—  1793*  yiennae  I794.    Vol.I.  8. 

i8&  VincbnzoCr'xaruo*, 

-•  Ä       '       '  ty     '"^  I--.  •  • 

Arzt  ZU  Florenz. 

■■  -       >      ^   .    ■       0, 

AbhandlvTi^  ^hnr  den  Wahnfinn  {überhaupt  und 
faihjcfondre.  Nel>[k  einer  Centui-ic  von  Beohacbtun- 
gen.    Aus  dem  Italien Ifch^n.  Leipz.  1735.  HI  Bde.  8« 

187.  Karl  jKaspak  Caevs, 
frofeffar  zu  Mainz* 
Von  den  Krankhe^n  des  weiblichen  Beckens.  Bert. 
*  1705"  4* 

188t  Eno>- 


i 


SB  Einleitung, 

' fi88.  EduahdFord, 
fVundartt  zu  London. 

Semerk.U'^S^n    über   die  Krankheit  des  Hiifigeieaks^ 
üi^r  wc.fse  Knie^t^fqhwütfce ^  Beir\fras  am  Hand'^  ^ 
gelenk  und  andrp  hieher  gehörige  Zufälle.      Aus   . 
dem  Engl  Breslau  1796*  8.  Nebft  8  Kupfern. 

189*  JohanhAbsrhbtty, 
ProffJJor  tu  London, 

Chiruraifche  und  phyjiologifehe  Verfuclü.    Ueberfetxt 
V.  J'  ß.  Brand i $•  Leipz.  1 795.  8« 


\ 


190.    C    F.    L.   W  X  l  D  B  B  t  Q.  -^.^  ^ 

•        V^rfueh  eintr  anatomifch'  phyßologifih;  peitkelogi^': 

fcfun    Abhandlung    über  die  GeMrwerkzeuge  dtß  * 

y        Mfinfchen.  Jena  17 q5.  8.  "  ' 

191.  Johann  Valbntin  Hvikricb  Köhlsr, 
Hqfchintrt^us  .und  Untermuffeker  der  EntbindungianßaJi 

zu  Jena\JYarb  tjqq. 

^  Befckreihung  der  pkyßologifchen  und  pafhologifchem  J 
■    Präparate y   welche  in  der  Sammlung  des  Herrn  j 
c  '  - .     Hqfratk  Lader  enthalten  find,  Jena  1795«  B*  L 

.'.    1  ..  .       ..  ...  •  i 

Ein  IVlelfterwerk,  welches  fich  kühn  den  andern 
ihn1ic!icn    Schriften    gleich  fteDen   kann.      Schade»  - 
dafs  der  Tod  den  Verfaffer  an  der  Fortfetzung  hin*, 
dcrtc.      So  haben  wir  leider  nur  die  Bcfchreihung  - 
4mr  trockhen  Präparate  einer  Sammlung,     v«lcfa« '; 
eineF  folchen  Befchreibung  wertb  ift.  -  ^ 

192,  Georg  Cr  msToFHCöNRADi, 
Sta^dfphyßkks  in  Nordheim ;  ftarb  1 799. 

Handbuch  den  pathologifehen  Anatomie,    Hannover 

1796-  . 
Drr  Verfaffer  befolgte  darinnen  genau  den  Lud* 
^igfchea  Plan. 

193.  Gott- 


IgS.   ÖöttfriedHerdie, 
praktifcher  Atzi  zu  Weimar. 

liiff'  inmtgur,  de  aativo  proiap/u  wfitae  urinariae 
invtrfm^in  puella  obfervato.  Jen.  1796.  c.tab-  «e/x* 
Deufch  io  Stark's  Neuem  Amhi^.  6«  L  $t«L 

S.  21* 

194*  AüOvtT  Fribdkich  HickeRi 
.  Profeffor  in  Erfurt. 

Magazin  für  die  pafho/ogifche  Anatomie  und  Fhy 
fiologie.  Altena  1796*  I.Heft. 

In  diefem  erften  Hefte  liefert  um  der  Vcrfaffer 
iaige  ifterkw^ürdige  Leichenöffnungen,  befondert 
iicr  eine  kurze  GeCcfaichte  und  die  wichtigfte  Litte« 
itor  der  pathologiCchen  Anatomie«  ; 

195.  WxLiHjLM  Anton  Ficksr, 
Oberiandwu/idarzi   uhd    Lehfet-  der  .  Chirurgie    und 
Geburtshü(fe  zu  Paderborß^ 

Beitrüge  zur  Arzaeiwiffenfckqft  ^  fVundarznei "  und 
Entbindungskunft.   L  Heit,  Miinffr  1796- 

Eothilt  einige  pathologifche  Merkwürdigkeiten» 

196«    FrI  S  ORI'C  H   A  U  P  VST   Wa  I^TBR, 
Profeffor  zu  Berlin. 

Piefer  '  würdige  Sohn  feines  gelehrten  Vatert 
fl  ttos  mit  einer  ßefchreibung  des  TortreflFlichea 
ibinets  feines  Vaters  befchenkt« 

Anatomifches  Muftmn^^  gefummelt  VQn  jf.G'  fVnU 
ter^  befchrieben  von  Fr.  A,  fV alter,  Erfief 
TheiU  Kerl  1796.  TEnthält  die  Steine ,  die  Tfc 
rerfchiednen  Theilen  des  menfohlichcn'Köf- 
pen  gefunden  worden.  Zweiter  Thetl  Ebeni* 
X756*  (Enthalt  die  kranken  Knochen). 

197.  J  u  s'T 


11  Mimieitumg, 

|<>7.   Ju^T   Cb  &IST1AII   Lo>.i|&, 

H^ratk^  Leiber U  und  PrqfeJJfbt  in  Jena. 

/  *  ■      . 

Von  Jer  Präparate«  •  Saminl^ng  dietes  grc 

ntkd  thätigen   Anaiomen   haben   «rir  -  Xcbon  vo 

(S  No.  1)1.)  gere<kit.    Se^n 

Journnlfür  die  ChirurgU^  Gehurtshüf/e  und  gei 
liehe  Arzfj^eyjkunde.  Jt^na.  J757.  ffig. 

enthält  aach  iiir  upfre  WifreDfcbaft  Manches  m 
w&rdijje. 

198*  p.  F.  D51LNI&.         y 

Pf  graviortffus  quihusdafn  cattiiaginum^utation 
'tübing  l?98.  8. 

195^'    j.  ran  HB-BKiiitK% 
De  efieogeneß  praeternaturalis  c.   tuK  aen.  l 

d|OAi'  AhtowPortva(», 
Prefeffpr  tu  Paris. 

Obfemmtions  für  ia  natu^e  et'  ie  fy^ifernant  du 
ekdtisfne.    a   P».    1798«     Dewtfck:    Weifse 

Beobacktnngen  über  die   Natur  und  Behandln n^ 
Lungenfahwindfucbi.  .  Aus  dem  Franz.  von  C 
*  Mük^y*  Hanno».  1799*   il*  Bde. 

aoi«  ,L.  Fo  a  usY, 
S/ltdiciMi^j^  EphemoHäem  vom  B  Berl.  17^ 


Aulser  diefen  T^erkcn  finden  ^rir  fehr^ 
irichtige  anatomireb  -  MtholpgircbiB  Bemerk  ui 
zerbreut  in  den  SchritUp  yurfipM^^^ct-  geleh 
Gerellfchaften,  mediciniToKen  jpiirnaleni  und 
SammlungAi  jBinzelner  AbhandlnngeB*  Von  di 
fiüire  ick  jetat  diefeiligeli  an»  auf  welehes  in  dit 

•  H 


idbuch*  FtHe  angeftihrt  End.     Sie  folgen  nach 
I  Jahr^B«  ^ift  £q  ilireQ  Anfang  nehmen. 

^  '  ^02. 

>5.  ^fhilopqipkicai  Ti^m^actious^'  Lond.  -•  Anc  ihnen 
lijeferte  Ltske  auserirfeae  Abhandlungen  zur  Na* 
turg€fckiekf  o.  f^  w.  iMeekijj^,  f^g. 

65.  yourttal  det  Scavans.  .Par.  4.   *  ^ 

904-  •' 

^a  MifsefUmea  f.  Ephemer.  piedicQ  '  phyf.  Acaic 
tniße  Naturae  Curiofocum  Uecur^  HL 
francqf.  4«  Vom  Jahre  171^.  a^  ^ffchienen  fi« 
unter  dem  Tiicl ;  £^A«wr, /.  obfervationes  medUo" 
phy-ficaty  in  X.  Centmr.  Darauf  h^atnen  fietfti 
X  Bänden,  Tom  Jahre  1729^- an i  äep Titel!  Acta 
phyfico'  medica^  und  voni  Jahr«  17S7  4n  heiCBen 
Re  Nova  acta  phyß^^  niedien.  Sfe  find  für  unfre 
Wirrenfchafo  ^e  der  r^chJbüKi'^en  Sannnlun- 
f;en.  Sie  wurden  aiich  ips  Deutfiil^e  dherfetzt: 
'Nürnberg  lySS-  fgg.  XXBde  —  Medicinifche  Beobr 
achtungen*  Ei^e  /i  uswqM  oMf^^^l  iVoita  atstif  der  km^. 
Akad»  d*\  Natu r/orf eher.  Aus  dem  Lot.  von  L.C. 
tr.Cmppel.  Gött.,%rßi.B.h 

2ö5. 
#79.  Nie,  deB^EG  uy  /iM^veilet  decouvertes  furtoft- 
tes  les  parties  de  ia  mecUcinCf  12.  — .  L^t-  j^odiacus 
medico'galtiem.  Oenov,  i6)}cy.4.VottTBV  B  o  ifür. 
-»  •■ 

1680.    Steph.  Blakkaaut    collectmnea    medic^? 
pkfficm.  Amft.  ß.  -  •      f 

207. 

1(82.  Acta  eruditorum,    hipf»  4*  J^»«  oct.  erifdlt  ibid. 

208. 
tj^.  Hißoire  ie/a€ß4*  roy.  des  Scießc,  49  Pflris^  inM 
Us  Memoires,  4* 

209. 


6ö  Sinleitun§fB 

309.  •'  . 

1710.    MifceHmn*    Bfrolinenf.^Vom  Jabr»  174 
£chi(*nen   die  Scnriften  der  Akademie  der  H 
fchnften  zu  Berlin  ^   frlTitölifch  :  Hifioire  de  l 
'  dnmie  des  Scierices  et  helies  Mttesif  ai/te'  ie^  M 

resy  und  vom  Jahre  1770  an  heiften  fie  NqU 
Memoire^.  — -  Im  Auszugß.wiirdfitt.Reron  Mji 
ler  überCrtzt:*  phyßknlifche  und  mrdicinifcfu 
handlnngen  der  Akadenu  der  H^iff*  zu  Berlin.  ( 

1781.  fgg.     1 

210. 

1718.  Sammlung  von  Üatur  -  und  Medicin-  wie 
hierzu  geh'ijriger  Kunfr  -  ttnd  -  Litterat urgef'chi 

j»r«/;itt. '  XXXVIII  ThcUe*  und  iy  Sü^^^ 

bände. 

"  /  f  ■     '    211.    .  .  ^. 

.  17^6.  (^om oiLenfMrii ^uettdemine  faientiftrum  P^^tra) 
tanae^     "Vol.   XIV.  -^    I^avt  Cümmentarii." 
•  ,.         Yol    XX.  —  Aota  acadi  177«.  —  Ph)//fial:jcl 
.^,       medicinifci^e  Abhandlungen  der  Akademie)  der. 
in  Peters^,  "u^rß  au  Jf.  L.  C«  Mümmlhrm 

1782.  fgg. 

8l2f    . 
tjZl»' Commeatarii  Bomaniemfes,  i73t*  4* 

2l3.  , 
173i<  Commercium  litte  rar  ium  Noricmn,  VoLXV« 

214. 

Jjrll«  l\femnires  de  Facademie  de  Chfrifrgie*  P^r,  V« 
VcbtrL  Aiieahurg  1753  — 81.  V  Bdc, 

t733'  Medical  ^Jfays  and  Ohfervations.  Cdinbi 
1^33  _  42.  Vol.  VI.  8.  Effays  and  Ob/erla 
phjftcaL  and  lUterary;  ibid.  1754.  fgg. 

216. 
1«39«  Swensha  Vetenfkapacndemiem  Handlingar,  h 
1739.  Vol.  XLI.  8.  —  nya  Handlingar  i}8o.  fg: 


Einlei  tungi  Si 

Abhandlungen  der  Sckwedifchen  Akademie  der  fVif- 
femfchaften;  überf,  von  A,  B.  Käftner,  Leip^ 
1780.  XXX  Bde. 

217. 
Vflfi*      Acta     Vpfalienfis    focietatis    fcientiarum^ 
Vol.  V.  ii.  —  Nova  acta  1 773.  4*     ,. 

21S. 

175 1-  Commentarii  Societatis  Göttinge  nfis.  Vol.  IV. 
4.  —  novi  Commentarii  1769  j—  77.  VoL  X.  4.  -J^ 
Commentatioues.  1778.  I^*  4* 

219* 

1^5^  Recueil  periodiqMe  d^ohfervations  de  Medieine^  7a« 
ris.  Vol.  XIV.  12.  lieraus<,'egebeii  von  van  d&f 
Monde* 

220,      , 

Vfi&.  Verhandlingen  der  Hollandfche  Maatfchappye  der 
Weetenfchappcn  te  H aarttrr,  i. 

221. 
17S6.  FrSnkifche  Sqmmluni^en  von  Anmerkungen  aus  der 
Katurleßire^    Arznev^tlahrlicit    u.  /.     w,   Kürnber^ 
1756— 68.  VIII  Bde.  8. 

222. 
1»57.    Medical  obfervations  and  inquiries  by  a  Society  of 
pkyßciens.  Lond.  1 767  —  84.  Vol. VI.  8.  .  , ; : 

223» 

1761*  Gazette  Sdlutaire  Builian.  4* 

224. 
1762.  Journ,  dk  Medicine.  F  aris^  par  Mr.  R  o  U  x- 

225. 
1763*  Giornaiedi medicina,  Ed,  Ort ef cht.  Venet.  I7fi5 
—  74»  VoJ.XII.  4*  ""  nitovaCrioraale  di  medicina, 
ed.  F.WiTALif  -4781»  Iq(j[.     . 


<4  '     ^iß,-i^  itt«  gf. 

»45.  .  .      ,.  . 

« 

1794«  P^'i^ärick  Ben^jantHn  Ofiander$  DerkwQi^ 
dls^kcittn  für  Hie^  HfilkmiM  und  Geburtshü(fe*  (j6t* 
fing.  ß.  I.  1794*  B-  n.  1795*  *-  Ntue  Deakw&r» 
digkeiten;  ebend.  1797«  ' 

246. 

%Jq5»  your^al  der  prahtifchen  Heilkunde  y  von  CAr.  tf^^  ' 
Hufelmmd»  jF^na.  S.  Torhcr  No« 'i8o*  "r   ) 

247.  j 

1796.  A.  Fr.  Hecker^s  Magazin  für  die  pathologiffiif*^ 
Anatomie  und/PhyJiologie*  Aitoßa»  S*  Torhit,) 
Mo.   194.  4 

248.  i 

1798.  Geift  der  neueften  mediTiMifcltci%LittituiurinFmd^{ 
reich  von  A%  Zadig.  Breslmu*  j 


i 


I 


^rtfi^ 


6S 


"  Erfter  'Abfchnitt. 
Allgemdine     Bedeckungen. 

A.     Die  Haut% 


j) 


ie  fämmtliche  häutige  Bekleidung 
<les  Körpers  fah  Bartholin  ^)  bei  einem  monftröfen 
Kinde  fehlen, 

Tulpius  5)  kannte  einen  Menfchen,  deffen 
HiBt  eine  folrhe  Au ;»' dehn  barkeit  hatte ,  dt{s 
erfie  vom  Hälfe  bis  über  den  Mund  und  die  Nafe, 
und  von  der  Schulter,  wie  einen  Schirm,  über 
da  ganze'  Geficht  ziehen  konnte. 

Das  Oberhäutchen  (cpidermis)  fand 
Bianbei  elpem  neugebohrnen  Kinde,  welches  bald 
■ac^  der  Geburt  ftarb,  durchaus  fehlen  4); 
SaifiardJ)  fah  dies  auch  bei  Kindern  ^^  welche  am 
JLeben  blieben. 

Der 

t)  Dan,  TLrner  von  den  Krankheiten  der  Haut.  Attenburf 
1766.  —  y.  y.  Plcnk  doctriiia  de  morbL^  ciicaneis;  Vin- 
dob.  1776.  «kiurdi :  WarfcliHii  1777.  —  A,  C,  Lorry  dft 
mnrbis  cnkaneis.  Par.  1777.  ilbt'rf.  von  Clir.  Fr.  Held.  Lclpi. 
1779.  -^—  CxMtu  murbi  ex  materiae  animjJU  mixciira  et 
forma  mntatiä  oognofceiidi;  düT.  inaiig.  auct.  J,  Tk, 
Schmidt.  Hal.''l799s. 

s)  Hiftor.  aiiatnm.  rarlor.  HaFn.  16^4.  Cent.  III.  Iiiftor.  V, 
Tona.  II.  p.  15.  —  cf.  Ruyfch  obfl.  anat.  chir.  Amft.  169%, 
Obf.  LXXl.  fii?.  59. 

j)  OblH  mod,  Amh.  1672,  Üb.  I.   cap.  LVII,  pag.  loo. 

4}  Bmrtholiims  1.  1.  Cent.  1.  obf.  31.  Tom.  I.  pag.  ^(i. 

5}  il/^-iMAnotat.  academ.  Lib.  I.  oap.  i. 
'      '\.d.pmth9LAnat,  l.B*  £ 


66  J"     Aifgemein9  Bedeckungen, 

Der  Abgang  <liofer  Haut  bf?im  Kinde  im  Mut- 
terleibe, zeigt  (leffen  Tod  an  ^);  doch  lehren  uns 
neuere  Erfahrungen,  daf«  dies  von  einer  Art  Pem- 
phigus (pcmphigus  neonatorum)  herrüh- 
ren und  das  Kind  doclrJeben  kann  7). 

Nach  Friefeln,  Mafern  und  andern  Krank- 
heiten der  Haut,  pflegt  die  Epidermis,  wie  be- 
kannt, fich  abzufchälen.  Dies  gefchieht  auch  bis- 
weilen nach  hitzigen-  8)  und  Wechfeltiebern  9). 
Ein  junger  Mann  verlohr  nach  einem  zugeheilten 
Fnfsgefchwür  die  ganze  Epidermis  des  Fufses  ^^). 
Ini  Pellagra  fondert  fie  fich  allen>al  a1)  ")• 

Bey  einem  fechsmouatlichen  Kinde  fiel  fi« 
alle  Monat  ab  ").  Bey  einem  jungen  Menfchen 
war  fie  fehr  rauh  und  hart,  und  wechfcltc  alle 
Jahr  «> 

Eine  Krankheit  der  Oberhaut,  wobey  fie  firh  ' 
ganz^on  der  Haut  trennte,   und  wie  ein  Hand- 
fchuh  über  die  Finger  und  Zeehen  herunterziehen 
liefs,  hefchreibt  Govch  '^)«     Auch  die  Nägel  fielen  - 
mit  ab. 

Eiue 

€)  O.l^.Sttiti's  theoi^t.  Anleitung  *iir.Geb!irtj.]iriire.  3Idrb. 

1795.  i^.  155. 
7)  F.  B.  Ojiafiffers  Denkwürdigkeiten   für   dio  Heilkunde 

nnd  G^-bmuliülfe.  Oött.  1794.   M.  I.  TI1.  II.  S.  4c*:. 
I)  Mifcell.  rN.it.  Cm.  Uec.  111.  An.  II.  obf.  gj.  An.  HI.  obf. 

134.  -*-  .A<Jt.  Nat.  Cut.  Vt»l.  111.  cibf.^3,  —  Uirett/r.Ha"     ■ 

gedorn  liilr.  med.  !>l>>r  C'eijt.  111.  obf.  62.  ' 

9)  SaJmulh  obfT.  ineaic.  Cent.  I.  i>bil  9%. 

10)  ibid.  obf.  67, 

M)  Weimers  ital.  raed.  cliiv.  Bibl.   B.  II.  St.  I.  S.  aa^ 

12)  -MifceU,  N«t.  Cur.  I)«»c.  III.  An.  l.  nbf.  154. 

aj)  y^ier  prctgr.  de  ciitirula  pncii  XV.  aiinornni,  cntis  rlii- 
nocei«ttis  »nt  corticis  arboris  inftar  incralüita.  Vitemb, 
1735-  —  .\u5erlelne  Abliaiwihingen  ans  den  piiilDftiiihi- 
fcben  Transuktifuicn,  von  LeskCy  IJ.  IV.  ^.  2O8. 

14)  Medic.  and  chirnrg.  obiervat.  naj».  ilg.  nnd  die  beyge- 
fO^^rc*  KmtCerufci.  Anrli  ift  dicler  Tall  enthalten  in'dr« 
PbUofopL.  TiünsACt.  for  th«  yc^'1769.  Vvl.  LIX.  pag. 


i 


Eine  andre  fonderbare  Hautkrankheit  erwähnt 
Brisbane  '^);  die  Oberhaut  nemlich  löste  fich^ 
uoter  beftandigem  JQcken,  immerfort  in  groüsen 
Sciiappen  fo  häufig  ab,  dafs  der  Kranke  wol  zw^y. 
Utttköpfe  voll  täglich  famipeln  konnte. 

Wir  finden  fie  verdickt,  raub,  hart» 
itbnppenartjg  *^);  befonders,  noch  mit  Kuoten»- 
Answüchi'en  und  Riffen,  beim  Ausfatz /7)  und  im 
Pellagra  **).  Ein  fechzigjährigQr  Mann. wurde, 
Mch  einer  vorbergegangnen  wäfsrigten  Fufsge« 
fchwuirt,  fo  fteif,  dafs  er  kein  Glied  rQhren  konn« 
te.  Nach  drey  Jahren  ftarher,  und  man  fand  fei- 
ne Haut  fo  hart,  wie  Leder,  und  einen  Vtertelzoll 
Ack'^).  Zacutus  Lufitanus  ^^)  fdnd  fie  bey  einer 
an  gleicher  Krankheit  leidenden  Frau  fo  dick  wie 
Ochfenleder,   und  hart  wie  Baumrinde. 

Sie  ift  bisweilen  der  Sitz  verfchiedenerWar-* 
aer,  welche  dannPufteln,  Ausfchläge  und  Ge* 
fehwüre  erregen  ").       Daher  die  Wichmannfche 

.   E  2  '     Theo- 

3t T.  nnd  in  den  Sammlnngen  aiiserlelener  Abhandlungen 
^         znm  Oebranch  praktlTcber  Aerue,  B.  I.  St.  II.  S.  I.  fgg. 

15)  S^lect  cafe.'  in  the  Piactice  of  Medicine.  Lond.  177a. 
'  pag.  45.  DeiicTcli :  Samml.  anferlcfii.  Abliandl.  f.  pi'.  Ae.B.l« 
'          «.  I.  S.  149. 

16)  FechUni  obferv.med.  pbyf.Hamb.  1691,  Lib.  II.  obf.43» 

—  Morf^atfni  de  fedibiis'  et  canHls  morbomm,  Ep.  LVI.  J. 

—  £ra/7i/////ii  AbhaJidl.  der  Jorepliiiiifchtn  m«d.  chir.  Aka- 
dem.  zu  Wien,  B.  I.  S.  ^69. 

.17)  HeJi^Ier  vom  abendiünd.  Ansratz;.  Hamb.  X790.  S.  157.  %g. 

—  Bo/iordctt  diiX.  de  lepra  ft^iianiofa.  Hai.  1795- 
It)  H>/>e/  a.  a.  ü. 
19}  Hcftr.  fT/M.  i'.  d,  Voik  diO*.  exhib.  Ob&rvationei  vArü 

argtimenci.  Oröijinjj,  1793-  J.  17» 
ao)  de  prox,  med.  Lib.  II.  obl.  100. 
tl)  Erej!au£r  Samml.  \di^  iNiatnr-  und  Medizingc Gefliehten«. 

1731.  .S.  91.  —  Mifc.  Nat.   Cur.  Dec.  I.  An.  il.  qbf.  109.. 

—  Lerhc  a.  a.  O.  B.  I.  S.  166.  —  Jon  in.  de  Med.  Tom. 
XXXIV.  onpnl.  V.  pag.434.  —  Act^Helvet.  Vol.  VlLpa^. 
177.  —  J.  A,  Murräj  de  vermibus  in  lepra  obviis.  OCO» 


£t  'i     AUgtmeine  Bedeckungen» 

Theorie  von  den  Kr'dizmilhen  22).  Sie  wird  ver- 
letzt durch  Infectenftiche,  Neffelii  u.f.  \v.  ^5).  Von 
iafserlichen  Reizen,  z.  B.  Vefbrennuiigeiij  BUfen- 
pflafterii)  erhebt  fie  fich.  Eben  fo  auch  in  eini* 
gen  Krankheiten,  als  Pemphigus  -♦)>  Blafenfie- 
ber  ^5),  Blatterrofe  -^).  Auch  in  der  Hautwaffer* 
facht  erhebt*  fich  die  Oberhaut  oft  in  kleine  mit 
Waffer  angefüllte  Bläschen  y  welche  endlich  zer* 
platzen  ^). 

Beim  weiblichen  Gcfclilechte  Sndet  man,  nach 
Vcrhältnifs,  mehr  Fett,  als  beim  männlichen,  da- 
her die  gröfsere  Zartheit  und  Glätte  ihjrorHaut  ^^\ 
und  daher  auch  die  rauhere  Haut,  welche  man 
bey  unfruchtbaren  bemerkt  haben  will  ^9). 

Die   Ausdün  ftun  g    der  Haut  eine  wi-.  . 

dIernatOrliche  oder  kränklicheBefchaffenheit.    Ei-,  \ 

ne  Frau  hatte  ftets  eine  fo  unerträgliche,  urinhaft-    ■ 

fidnkende  Ausdünftung^dafs  fie  deshalb  jedermana  ' 

%  •    ver« 

22)  Mifc.  Nat.  Cnr.  App.  ad  Ann.  X.  n«c.  II.  p.  ^5.  —  Un»'  • 
naei  ainoenit.  acdd.  \  ol.  III.  pa».  555.  Vnl.  V.  p^p.  95.— 
Aetiolngie  der  Kratz.r,  \  on  J.  E.  Wichmann.  Hann.  I7g6.     ' 

33)  Bnrelii  liift.  et  oblT.  med.  ]»hyf.  1  u« .  1656.  ^af*.  149.  — 
Rivinus  de  prnricii  cxaiitJicinatiiin  ab  acaiiä.  Lipf.  1733.  — . 
riova  act.  LpfaUciir.  Vnl.  1.  paj!.  44.  ^ 

54)^  Wichmanns  ld«»<»n  /.nr  Di.ip^iioftik.  Hanno v.  1794.  R.  I. 
;5.  79.  f.  21.  —  Brann  über  den  Pcniplii^ns  und  das  BI4- 
(enfiüber.  Leipx.  1795.  m.  Knj>t*. 

25)  Chrifci'e  med.  Joinn.  nt'  I.ond.  I789.  pap.  4.  —  H'ick^ 
mtinn*jt  Idern  f.  32^  .S.  82.  —  Dt-aitn  a.  .».  O. 

26)  Wichmann\f  Idreu    S.  Cj,  fi-'jr. 

a/)  ^lifrrtll.  Nafc.  Cni'.  Dpc.  lli  Ann.  X.  ohH  54.  —  ^«r« 
/Äiy^wi  l.  l.  Ep.  XXXVni.  26.  —  A.  Mourfj  Abliandl.  von 
der  WalTerfiicIit  nnd  iliien  bffnndern  C^iittunpi^n.  Leipa. 
1777.  fi.  115.—  SachtUbcn's  Klinik  der  W'an'erfjiclir.  L)*if- 
«lÄ  1795-  ^.34^ 

2%)  J.  F,  Ackermann  Hher  die  korperlk-he  VerJ'diieäenliei^s 
de*  Mannes  vom  Weibe.  UeberC  von  J.  Wenzel.  Koblen^BK 
I?««.  i.  V.  S.  II. 

99)  Morgagni  fip.  XLVI.  ). 


A.    Die  Haut.  69 

▼crmied ;  nach  ihrem  Tode  fand  Wrisberg  ^) 
die  Eine  Niere  gänzlich  fehlen,  und  die  andre, 
nebft  der  Urinblafe,  fehr  klein.  Pauliini  )')  er- 
zählt von  einem  Juden,  dafs  feine  Ausdünftung 
einen  aufserordentlich  ftarken  Knoblauchsgeruch 
gehabt  hätte.  Ein  gleiches  erzählt i^ecft/i/z  ^^)  von 
»iiecn  Mädchen>;:ur  Zeit  ihrer  Menftruation.  Be- 
kannt ift  der  eigenthümliche  Geruch  der  Neger??). 
Aach  <iie  Llthaüifclicn  Frauen  haben  eine  eigne, 
widrige  Ausdünftung  '*).  Beim  Ausfatze  55)  und 
Pellagra  5^)  ift  der  Geruch  fehr  ftark.  Der  eigeta- 
tliQmliche  Geruch  der  Ausdünftung  und  des  Athems 
bey  älatterk ranken  ift  bekannt. 

Der  S  c  h  w  ei  f 8  variirt  in  feiner  C  o  n  f  i  f  t  e  n  z 
und  Farbe.  Man  fand  ihn  milchigt^O»  fß> 
tig  und  öhligt  5'\  Bey  einem  arthritifchen 
Mann'e  brach  bisweilen  beim  Ende  desParoxismus* 
ein  kalkartiger,  fandiger  Schweifs  aus  ?^). 
Einen  fandigen  Schweifs  bemerkte  auch  Bartho- 
lin ^^)  bey  einem  mit  der  Gicht  und  dem  Steine 
geplagten  Manne.     Bey  einem  Fallfüchtigen  brach 

im 

}o)  Htület^s  Grnndrif«  der  Pliyliolofrie ,  mit  Antnerk.  von 

fVrisberg,  durch  SiSmmering  und  M^ckel^    Berlui   ItIS» 

S.  160.   Anmerk.  79. 
%\)  Ubfervatt.phyl.med.  inAppend.  Mifc.  Nat.  Cur.  Dec.II. 

An.  V.  obf.  9. 
92)  1.  l.  lAbt  11.  ohf.  51. 
39)  ThibituU   dt  Charalori  vovaje   a  1a  Martinique,  p.  44. 

—  Forfters  Reife  um  die  Welt,  Th.  HI.  S.  170. 
i4)  Ci/tberi  Samml.  pr«kt.  BeobaThtui.gcn,  überf.  von  He* 

henfercii,  Leip«.  1792.  S.  919. 

95)  Hensler  6.    19g.  17a. 

96)  Sprengcts  Hdiidbuch  der  Patliologie,  Th.  IlL  S.  951. 
9rt  Paii//ini  oblT.  l.  c.  olJ.  ig. 
9t)  S,:kiirz  in  Mifc.   Nat.  Cur.  Der.  1.   An.  VI.  obf.  17p.  -  * 

MbUenbrock  ibid.  An.  11.  obf.  19. 
%^)'fmiUiHi  l.  c.  «)bC  g5, 
40)  Hift.  aiiAt.  rar.  Ceiicl.  obf.  94.  Tom.  II.  p.55. 


ijö  h     Aiigemebuf  Bedeckung^» 

im  ledesmaligen  Anralle  ein  bl  n  u  e  r  Schweifs  In 
der  rechten  Seite».hervor  ♦O*  Einen  g  r  fl  n  e  n  be- 
merkt Borellus  ^^).  Ein  hitziges  Fieber  emligte 
ein  fafrangelber  Schweifs  ♦').  Ein  Junger 
gefonder  Mann  bekam  bey  jeder  heftigen  Bewe- 
gung einen  bo'chrothen  Schweifs  unter  den 
Aermen  ^^).  Einen  gleichen  Schweifs  bekam  ein 
fchwächlicher  Mann  bey  ierfem  Beifchlaf  am  gan- 
zen Körper  ♦O*  B^y  einem  Mädchen  erfetzte 
ein  folcher  hochrother,  blutiger  Schweifs  die  feh- 
lende Menftruation  4^).  Schwarz,  wie  Dinte, 
war  derSchweifs  eines  Scorbutifchen  ^7)  und  piner 
renerifchen  Weibsperfon  ♦Ä). 

Er  %^ariirt  auch  in  Rückficht  der  Stelle  feines 
Atisbruchs.  Einer  fchwitzt  heftiger  am  Kopfe» 
als  an  den  andern Theilen  des  Körpers;  der  An- 
dre mehr  an  den  Fofsen,  auf  der  Bruft  (iiefondcrt 
hektifche  Perfonen),  unter  <!en  Aermon  u.  f.  w. 
Halter  49)  felbft  fchw^tzte  ftark  auf  der  rechten 
Seite,  wShrend  er  auf  der  linken  kaum  transfpi* 
sirte«  Ein  Mann  fchwitzte  jederzeit  nur  an  der 
rechten  Seite  des  Körpers,  nie  an  der  linken  5®). 
£in^  Frau  fchwitztc  immer  auf  der  linked|  nie  auf 
der  rechten  Seite  5ij. 

Von 

41)  Dp/aeut  Mifr.  Nat.  Cur.  Dee.  I.  Aa.  M.  oV£  €6. 
43)  Obff.  med.  pliyL  Cent.  II.  obf.  54. 

43)  Aeoliuh  Mifr.  Nüt.  Cur.  Dee.  II.  Ao.  IV.  obC.  i6t.  — 
FahHcii  Hi/iiani  obff.  Cent.  I.  obr.17. 

44)  Maur.Ho//7nannJ/lifc.T^»t,Cxxr^VB9Ah  A».  Itl.  obf.ST« 

45)  PauUini  1.  c.  An.  VI.  obf.  47. 
44}  ibid.  obC46. 

'  47)  Lanaelou  Mifo.  Ndt.  Cnr.  Dee.  I.  An.  VI.  obf.  10. 
4»)  Lf.nzsni  K|>)iem.  ?Iiit.  Cur.  Cent  V.  et  VI«  obf.  7«. 
49)  FAem.  Phyfiol.  Lib.  XII.  J.  in^. 
^  Franke  ^llfc.  NaC.  Cnr.  De'c.  I.  Aa.  IV.  ^  J09.  ' 
9t)  5dbM^'iM^J>a«i  a^Aa.  U.  oW.  lU. 


A.     Die  HmuK       «  7^ 

Von  dem  malpighifclieD  Schleime  5^) 
hängt  die  Farbe  der  Oberfläche  des  Körpers  ab. 
Bey  den  Mulatten  ift  er  braun^  bey  den  Mohren 
frhwarz  ^').     In  einem  käJteni  Klima  wird  mit 
«»er  Zeit  diefe  Schwärze  verändert  und  heller.  Ein 
Molif^  in  Venedig,   der   als  ein  Knabe  dahin  ge* 
b^cht  worden  war,  bekam  nach  und  nach  eine 
hlä'Yere  Farbe,  welche  derjenigen  in  einer  leichten 
Gelbfucht  gleichkam  H).     James  Bäte  55)  erzälUt   ' 
Ton  einer  jungen  Mohrin,  dafs  fie  mit  ihrem  z.wan- 
zigften  Jahre  weifs  zu  werden  adfing,   und  end« 
licli  fo  weifs  wie  eine  Europäerin  wurden     Dakej 
war  Ce  vollkommen  gefund  und  ftark«     In  einem 
gewiffen  krankhaften  Zuftande  vorgeht  die  fchwaj^- 
7e  Farbe  der  Neger  auch,  entweder  an  einzelnen 
Theiien  des  Korpers,  oder  am  ganzen  Leibe,  und  ; 
wird  milchweifs;  dies  find  die  bekannten  Albi- 
Dos,  Dondos  oder  wcifsc  MoKren5^).  Ein 
Gfgenftück  zu  ihnen  ift  die  krankhafte  Verände- 
rung der  weifsen  Farbe  der  Europäer  in  maiH'hei:- 

ley 

cc)  Lridenfrofi  dilT.  de  fcatu  praeteraaturali  fucci  retis  3Ial- 
pichiani.  Dnisb.  1771. 

Sj)  kmHcri  Elem.  Phyriol.  Tom.  V.  pag.  565.—  Albi/u  difil 
de  fede  et  caitfTd  coli>ris  Aetliiopum.  L.  R.  1797.  paar.  4. 
Tab,  1.  —  J,  F.  Mcr?;c/  airatfiniilche  DntpiTnchnu^  über 
die  natürliche  Hetohaftenlieir  des  Oberli.*tnu*hens  und  def 
Malpigliirchcii  JSotzc.s,  i-iul  über  die  Vcrfcliif^dcwlieit  der 
Ftirbe  der  markii^en  Subfranz  der  ISeser;  in' Abhandl.  der 
koiu*:!.  Akadem.  der  WiiTenfrh.  in  )ieri;in,  iihcpf.  vüü 
Müntiitier,  B.  IV.  <ifMlia  1785.  —  Scmmering  filier  die 
körperliche  VerfcLiedfuhcU  des  Mi.hi  tu  vom  Knropaer. 
Fidfikf.  1785.  —  Santii/ovt  Miif.  a  at.  Vol.  I.  c?ect,  II. 
pa«.  \^.  n.  XXXVIl-LX.  —  J,  F.  Lhmenbach  de  gciie- 
rii  biiiuani  varietato  narlva.  Göttin;;.    17*^5. 

54;  CdItUni  iuftittit.   phyfioli«j|;.  Lipf.  1786.  pag.  15L 

55^  Uske  Ä.  a.  O.  B.  V.  öv  107. 

$6;  Mem.  dt  Ta'^ad.  de*  Scuno.  d'»  Par.  1754.  pa^   ic   17^1 
-na^.    12.  —  Usl&s  anserl.  Abhandl.  B.  V.  --1   Biumen- 
ttfcA  L  1. 


jt  L     Allgemeine  Bedeckfingcit. 

I 
ley Krankheiten.      In  der  Oelbfurht  wird  fie  gelbt 

Hagedorn  ^7)  fah  einen  drcijährigbn  Knaben,  weU 
eher 'nach    einem  Fieber   durchaus  bleifarbig 
geworden' war,  und  diefe  Farbe   auch  fein  ganzes 
Leben  hindurch  behielt.     Frank ^^)  fand  bey  einer 
l^ran  nach  einem  Faulfieber  die  Hfinde  Avie  mit  ei« 
ncr  rufsfarbigonSchwär7c  0ber7ogen.     Strack'^9^ 
fah   einen    Menfchen    nach  einem   Wechfelfiebcr 
fchwarz ,   wie  ein  Mohr,  werden ;    einen  andern 
fah  er  in  dorfelben  Krankheit  erft  gelb,  und  nach 
jgeheiltem  Fieber  ^an?.  fchwarz  werden.  Ein  Mäd- 
chen,   welches  ihre  Reinigung    nie  gehabt  hatte« 
wurde  plötzlich  gan^  fchwarz.   Durch  einige  Mit^   : 
tel  wurde  diefe  Schwärze  zwar  Tertriehen,  fie  kehrte  .. 
■ber  immer  wieder  zurück.     Vor  ihrem  Eintritt    ; 
^ng  allemal  eine  flüchtige  Röthe  und  V^tze  vor* 
her  ^®).       Camper  ^')  fand  bey  einer  Wöchnerin 
die  Prüfte  und  den  Unterleib  ganz  fchwarz.       Le  j 
Cat  ^*)  fah  die  Haut  am  Unterleibe  einer  Bauert»  * 
frau  in  der  Schwangerfchaft  fchwarz  werden,  nacb 
der  Niederkunft  aber  ihre  weifse  Farbe  wieder  an^  -, 
pehmeo.     Bonyare  ^'^)  erzahlt  von  einer  Frau,  dab  *; 
fie   in  jeder  Schwangcrfchaft   fchwarz   geworden  \ 
fcy,  mit  der  Niederkunft  aber  ihre  weifse  Farbe  • 
Vriederbrekommen   habe.       Von    der  fogenannten 
blauen  Krankheit,  welche  ihren  Grund  in  ei- 
sern Fehler  des  Herzes  hat,  wenie  ich  beim  Uer**^ 
tt  mehr  zu  fagen  Gelegenheit  haben« 

In 

57)  liift.  -mea.  pbvf.  Cent.  111.  bift.  U. 

5t)  Kleine  Scbrincn  praktLfcheii  Infulu.  Aus  dem  Lac  Toa 

Eyeref,  8.  374. 
59)  de  ff  bribiiff  jnti^rnnitteatibut.  Okfenb.  1785.  p.  1^4. 
4o)  ^««erl.  Abhm^iit  vr»n  Leif;e^  B.  1.  S.  1. 
it)  Hi/dehranttj  Hdiidhurh  der  Anatomie,  0.  II.  S.  954. 
$2)  Trait^  de  la  Couleur  de  U  pe^u  hunlaine.  Amte.  17^5« 
'    ag.  14»- 

Ditionnaira  d'liifioira  natorella.  am  Ne^r«« 


ji 


A.     Die  Haut.  73 

In  dem  Malpighifcheu  Schleime  ift  <ler  Sitz  der 
Somm  er  fpr offen  und  aller  flachen  Hautaus- 
fchläge,  2.  B.  derPetec  h  ien  ^*);  wahrfcheinlicH 
auch  der  verfchiedenen  Auswüchfe  und  Schwie- 
len^), derLeichdornen  ^^)  und  Warben  ^7}. 
Zaden  letzfern  gehört  da'S  Beifpicl  von  dem  foge- 
Bifloten  borftigenEnglander.  Diefer  war  bis 
JD  die  neunte  Woche  gefund,  wie  andre  Kinden 
Jetzt  wurde  feine  Haut  gelb,  darauf  fchw3i'zlich,und 
nach  nnd  nach  entftanden  dunkelbraune,  warzen- 
förmige  Answüchfe  über  den  ganzen  Korper,  das  Oe* 
ficht,  den  Kopf,  die  flachen  Hände  und  Fufsfohlen 
•vsgegommen.  Sie  waren  theils  einen  halben  Zoll 
lang,  theils  kürzer,  bald  hohl,  bald  platt,  konifoh  und 
diek  wie  ein  Bindfaden.  Strich  man  fie,  fo  ver- 
vrCachten  fie  ein  Gcräufch.  Im  Winter  fielen  fie 
ab;  eben  fo  auch  bey  den  Blattern  und  bey  einer 
nreimaligen  Speichelkur.  Aber  immer  wuchfexi 
fie  wieder.  Er  zeugte  fechs  ihm  gleiclie  Kinder  ^^}. 
Hieber  gehört  auch  die  neuere  Gefchichte  eines 
Mannes,  wcf  Ich  er,  von  feiner  Geburt  in,  am  ganzen 
Körper  mit  einer  Menge  warzenförmiger  AuswQch- 
li  bedeckt  war,  die  bald  eine  bläfl'ere,  bald  eine 

^  dunk- 

/ 

€4)  Sam.  VogtN  Handbnch  der  prakt.  Ar^neivriiT.  B.  KU» 

S.  250. 
i^'i  Bertrandi  von  den  GeCchwilren.  Aus  d^m  Ital.  Eifurt 

175».  #.  525. 
66}  Medic.  fucL5  and  ObUrviitions.  Lond.  VII.  n.  ?.  —  jAnterl« 

Afahaiidl.  von  LfTA-r,  B.  11.  S.  1.  ß.  IV.  S.  17^. 
•7)  BoreHu*  1.  c.  pag.  24.  —  D^'en,f  de  fniij'o   canrrnfn  e 

Verruca  oito.  Arg[cnt.  1772.  —  Kinhter  in  Lorierx  Jnnfn. 

fili   die  Chirnrffie  K.  1.  %S.  441.  1*»^.  VM.  h*frlMPil»t  cineii 

iit-rtx  -  nnd  {^cnnppenavtijrftn  AiisiV!i!jp*  von  Giehr.irut'»ri«. 
<|    Ji  rrir^Kntyel.    1756.   T.  II.  Pdit.  111.   p;ip.  ny.  —  PM* 

l.r.   Ir.m'r.n.  i-ji.  i..  42^.  1755.   ^'»'1-  XLl.s.   pap.  Ji.  — 

Vi.*h»n  alleren-:; HO  N.iti.»;fercliicliti\  Herl.    1774.  B.  VI.  8. 

t-i.  -  -  Sdirchtr's  ÖdMgittiAiti-e.  kriojig.  1775.  Th.  I.  S.  i|, 

AuiD«ik.  1. 


74  '•     Aligemeiite  Bedeckungen^ 

ddnklere  Farbe  hatten,  unrf  von  der  GroCse  einfer 
Erhfc  bis  7ur  Grofse  eines  Taubcncies  ftiegen  •9)^ 

In  ihm  fch  eint  ferner  der  Sitz  dcrhornarti* 
gen  AuswQchfe,  welche  wir  erwähnt  finden, 
zu  fcjn.     Es  vtirden  mehrere  Kinder  mit  folchea 
Auswflchfen  gebobren  ^°).     Oft  entftande«  fie  bey 
Erwachfcnen  nach  einem  Druck,  nach  einer  Ver» 
wundung,  oft  auch  ohne  bemerkbarr  Urfach.  Ich 
vnM  hierzu  einige  Beifpiele    auszeichnen.     Bene^ 
dlctus'^^)  fah  einen  grofsen  hornartigen, Auswuchs 
aus  einer  Pfeilwunde  entftehen.     BarthüHn  7^)  fah 
eine  Frau,  die  an  der  rechten  Seite  des  Kopfis  eia" 
Hörn  bekam,  welches  zwölf  Zoll  lang,   und  voa 
Anfebn,   Dicke  und  Härte    einem  .Ziegenhorne 
gleich  war.      Fabriz  von  Hilden  79)  fah  an  dem 
Kinne  eines  Mannes  ein  Hörn  von  der  Lange  eines 
halben  Schuhs  und  einen  Daumen  ftark  hervor*.  ' 
wachfeo.  Dumonerau^^)  hefchr^ibt  ein  Hörn,  wel- 
ches einer  acht  und  fiebzigjährigen  Frau  an  deF 
Lende  hervbrgewachfen  und  abgpfchnitten  wordeo 
war ;  es  glich  vollkommen  dem  Home'  eines  Zie» 
genbocks,  war  über  neun  ZpJl  lang,  an  der  Rafis 
drey  Zoll ,  und  gegen  das  Ende  einen  Zoll  dick».   ; 

Eben* 

6^)  Hiftoria  patholn^ica  cutis  turpitudinif  Joa^^.  Godo/r, 
Keitthardi^  viri  L.  ar.iiornm.  Priiefatns  eft  Chr,  Fr.  Lui^ 
»i>.  Lipf.  1795. 
70)  Amati  Lnjitani  riirat.  mediciiial.,  Wnft.  15Ä6.  Cent.  I. 
curat.  51.  —  Ftvaci  Opn.  c'.irmp.  Lib.  X\IV.  cap.  2. 
—  /?i4'^r/i  obfervatt,  med.  ol»f.  XVll.  —  Sehen!:  AeGra» 
fenherg  obfei  vat.  mwJicac.  Baf.  1584.  Lib.  1.  nbf.  XX.  pap.ii. 
^l)  Zmcutus  Lujiianitt  de  inedicor.  princip.  hiftoika.  Lib.  II. 
liUt.  4. 

72)  Hift.  anat.  rar.  Cei\t,  I.  liift.  7f.  pa/t.  Ifi».  C  fig. 

73)  obfr.  med.  rbinng.Ceut.lI.  obf.  25.  !i:id  26. 

i74)  Jonrn.  de  Medir.  Tom.  XIV.  Fcvrirr  17ÄI.  «beif.  in  Ä. 
^.  Samml.  atiseiL  WabniehmiiiiMn  »ans  allen  Tlieilen  d«. 
AriMfiwi/r.  A»i5  dem  Fraiii.  Strii*.  1766.  fgg.  B.  V.  S.  |0(. 
Aiil  der  beigefügten  Kupfcrtalel  Fig.  L 


A.     Die  Haut.  7fl 

Ebenderfelb^  7!)  befchreibt  auch  noch  ein  andres 
Hbrn ,    welbhes  eilf  Zoll  lang ,  am    untern  Ende 
drey  Zoli  und  an  A^m  obern  vierzehn  Linien  dick 
war;  es  fafs  ebenfalls  an  dem  Schenkel,  und  &el 
T<m  felbft  ab.     Vicq  dÜAzjr  '7^)  fah  an  der  Wange 
«lies  jungen  Menfchen    durch  eine  Vervrundung 
nie  dem   ScheermelTer    ein   drey  Finger    langes 
Bora  entftehen.       Eine  Frau  von  fieb;!ig  Jahren 
bitte   an    der  Stirn   eine  fchwammigte  afrhgraue 
Erhebenbeit)  die  fich  in  drey  knotige  und  fehr  har- 
te Aefte  theilte,  welche  fowohl  an  Feftigkeit,  als 
an  Farbe  und  Geftalt  einem  Hirfchge weihe  fehr 
ähnlich  waren.     Die  zwey  Seitenäfte  waren  kurz, 
aber  der  mittelfte  vier  2^11  lang  und  gebogen.  Die 
Seitenäfte  hatten  ebenfalls  fehr  zugenommen,  aber 
zerbrachen  leicht  bey  dem  geringfien  Stofse,  ob  (ie 
^ich  die  Dicke  eines  kleinen  Fingers  hatten.  Die 
innere  Subftanz  diefes  Horns  war  nicht  fo  hart,  als 
die  Riodei  fchwammigt  und  heller  gefärbt.    Wenn 
die  Frau   die  Stirn  runzelt,   fo    bewegt  fich  das 
Hom;    ein  Beweis,    dafs   es  nur  mit  den    häuti- 
|en  Theilen  zufammenhängt.       Die    Perfon   ift 
ttbrigens  ftark  und  gerund.     Es  zei|[!;ten  fich  diefe 
Auswüchfe  zuerft  nach   heftigen  Kopffch merzen 
Bit  Zuckungen,  und  auch  noch  jetzt  bekommt  fie^ 
veon  fie  daran  geftoffen  wird,  Kopffchmcrzen  und 
Zockungea  77). 

Mehrere  Beifpiele  von  Hörnern  findet  man  in 
den  unten  angezeigten  Schriftftellern  78). 

In 

75)  ehrni!af.  S.  gl.  Fijj.  IV. 

•■6)  Hif  oii .  de  X'ac-id.  de  Medio.  Par.  1780.  et  17IT.  Vol.  V. 

77}  Oa:trtte  falnf.iirc   de  ÜuniUon.  1788.  in  Hufeland's  An- 

tiJ'*ii  der  fratizt)!*.  Arzn^ikunde.  B.  1.  S.  447. 
7t'  Sckcnh  l.  c.  obl'.  XXI 1.  et  XXllI.  pag.  22.  %.  —  Man- 

nrngeiim  in  AiiTo.  Na^  Ciir.  Dec.  I.  An.  l.  ofaUXXX.  Seh*-; 


^g  L     Allgemeine  Bedeckungen» 

In  dem  malpighifoben  Schleime  finden  wir 
auch  endlich  noch  den  Sitz  der  Mutter  mal  er  79), 
der  Flecken  beim  Scorbut  3»)  und  der  Fle- 
cken, welche  man  bey  folchen,  die  an  fauligten 
Krankiiciten  gcftorben  find,  nach  dem  Tode  an- 
trifft 8*).  Cotunni  *^)  fand  den  Sitz  der  Blattern' 
in  dem  malpighifchen  Srbleime,  ganz  unbefcha- 
det  der  Haut;  eine  Puftel  ift  mehreiitheilB  da,  wa 
ein  Haar  irt. 

Das  Zellgewebennd  di/s  Fetthaut  >})  ift 
der  Sitz^  der  Vena  Medinenfis  ^^),   die  mas' 

fehr 

lion.  —  Joiirn.  de  Med.  Tahi.  X.  p.  2X<5.  —  Lohe  inl>#» 

^e'j.ÄUserl.  Abhandl.  B.  I.  S.  341. Sind  Afck  ebend.  S.  ;43.' 

—  Repertoriiim  medic.  und  cliirin  «j.  Abkandl.  f.  prakC 

Ae.  11. Sv.  Ae.  B.  II.  S.  259.  —  Medic.  tacts  and  obferv.  17JI. 

Vol. in.  n.  12.  —  SandifortMuL  anatom.  Vol.  I.Sect.IH. . 

n.  CCnil.  pag.  124.  Sccc  V.  n.  XCIX.  pjig.275.  n.   C.pMp 

376.  —  Schmidt  difC  cir.  pag.  20.  ii{<[, 
79)  Glifjon  de  naevis;  in  Onn.  m^d.  anat.  L.  B.  1691.  Tom, 

111.  pap.  31.  —  Eller  in  Memoir.  de  Tac^d.  des  Sciene. 

de  Berlin.  1756.  pap.  3. 
%o)  IV,  Brown  in  Medical  Commentar.  Dec.  II.  Vol.  II.  pag. 

328.  --  Samml.  anserl.  Abbaijdl.  f. pr.  Ae.  B.XllI.  S.A. 
%l)  TijTot's  fdirnnrlirbe  Schriften,  B.VII.  Leipz.  1784.  S.  45. 
S2)  de  fedlbns  varioUnirn.  Vienn.  1771. 

83)  /'oÄ/propr.demorbi.^  coiitcxtiiN  oellnlon  in  jr*»iiere.  LipC 
1765:  —  Larry  viin  dem  Fette  im  nienrclilicfion  Kürper, 
von  delTen  Vrirknncen,  Felilern  und  Krankheiten;  aiB 
den  Memoir.  de  la  Sorietr  roy.  de  Medic.  Par.  I779.pai«. 
97.  flberf.  in  der  Samml.  anserl.  .Ahhandl.  f.  pr.  Ae.  R.  Ix] 
8.  222.  Ipj;.  — .-  Lcipold  dilT.  de  moibis  telae  ccllnlorae. 
Erlang.  1783.  in  Wms  N.  Aiisy.fip.  R.  XVIII.  S.  44.  — 
Pinpnedinis  animalis  cnnßderatin  phWiolngica  et  patho- 
lopica,  cur.  t¥,  X.  Janfen,  Lnpd.  Bat.  1784.  ilbeif.  von  j, 
C.  3^on/i.T,  Halle  1786.'—  H.  CA.  Iltti/Jinn  diff.  dfe  pin- 
gnedine  fana  et  morbofa.  Jen.  1791.  ---  Vh.B. Seifert  dilT. 
phyriolopido  -  patholojrica  depinpnrdine.  Ciiyphisw.  17^4.* 

84)  6.  H.  fVelfüh  de  vcna  m«»dinf»nG.  Av^..  Viiid.  1674.  — 
Rouppc  de  morbis  navi^aneinm.  pa*^.  282.  —  Jmirn.  de 
Äledii'.  1760.  Tom.  XU.  nap.  121.  —  Pullaif  de  infWtit 
vivcntibii«  intra  viventia.  L.  B.  176a —  Gtillandat  in  Nor. 
Art.  Nat.  Cnr.  T^im.  V.  append.  pap.  103.  —  'Sirhuhr^e 
Befcbreibnng  von  Aidbien.  Conenhag.  177a.  S.'  133.  — « 

Fe9^ 


A.     Die  Haut.  77 

ehr  oft  durchs  OcfoKl  entder-ken  kann  8^.  Auch 
ndrc  Tbiere  und  Infectcn  findet  man  dafelbft  i^^). 
^erncr  ift  hier  der  Silz  vop  B  alg-  und  Speck- 
refch  wfl  Iften  «7),  Windgefchwülften  M), 
JerHautwaffejrfucht  89).  Man  findet  in  ihm 
Wafrerblafen  9©)^  k  "»^h  igte  und  fteinig- 
UConcrementc  9»\Haare  9^),  und  fremde 
lörper.  Diefe  letztern  verurfachen  oft  die  fon- 
lerbarffen  Erfcheinungen.  Denn,  da  das  Zellgewebe 
m  ganzen  Umfange  des  Körpers  zufammenhangt, 
■id  fich  zwifchen  die  Muskeln  und  bis  an  die  Ein- 

«•* 

fermtn  defcript.  de  Surinam.  Tom.  II.  naf.  934.  —  Grif 
^r  in  Act.  Acul.  Elector.  Mogüiitin.  Ann.  1777.  p^ß«  257. 
—  G.  F.  C,  Fuchs  de  dracnncnlo  Perfarum  f.  vruia  tnedi- 
neitfi  Arahniii.  Jen.  17S1.  ~-  Eüays  plnlofnph.  JuExcraiC 
des  V<iva;:i'«!  de  M.  cn  Afie.  Par.  I7S3- 

I5J  Ibffteriu  R'tchtcr's  cliirni  p.  Ribl.  0.  VII.  S.  7g7. 
•  1^  Jonrn.  de  M«dic.  Toni.  XXXII.  ])a^^  9)9.  —  Vergl.  oben 
S.  2.  AnnK'ik.  19. 

17)  Corir.Trioen  obfrrVatiojinm  medico  -  cliirnrjricarnmFa- 
JciciJi'«.  Lncd.  Bat.  1745.  Vä'^.  33.  —  Hcifter  de  tumori- 
bii«  c\r(i<:U  rinfftilaribns.  Helmft.  I744..  —  Reichet  diIT.de 
Cipiti-  tiim«iribii8  timicatis.  Lipf.  1765.  —  J-:  Rifter  diff. 
ic  tiiinnribiis  cyftiris  ferofis.  Areent.  1767.  —  J.  Chr. 
Lor/rr'j-  lU'ohacbtnngpn  und  Erlatiningen  über  die  Bali;- 
£f/tt)vvi1(fte  luid  deren  Ausrottiing ,  von  jj.  C.  Jakoh/on, 
teipz.  1791. 

Uf  Franc.  Thierry  tlief.  in  liacc  verba:  an  in  ceUiilofo 
textti  fre()nenti(is  morbi  et  mnibonim  mntationes.  Par. 
1757.  in  Haiteri  collect,  difpnt.  ad  morb<>rnm  hiftor.  et 
cnrat.  facicnt,  Tojn.  VII.  paft.  855.  —  Oi.  Acreli's  elii- 
rurgircLe  Vorfalle.  UeberC  von  J,  A.Miirtav,  Gott.  1777. 
B.  1.  S.  45.  —  Wilh,  Httnter's  medic.  und  cliirnrc.  Heob- 
achtnnf^eii.  Ueberf.  v.  Kuhn,  Leipz.  1784.  15.  I.  S.  48.  — ^ 
Kichter*s  Anfanpsprilnde  der  Wnn<Larzneik.  H.'I.  ii.  447. 

19)  2.  B.  Morgagni  Kp.  XVII.  2^.  Ep.  XXXVIIL  36. 

90)  Leskc's  aiiserl.  Abhandl.   K.  I.  8.  61. 

50  Boreiins  1.  c.  p,  92.  —  Hiftoir,^  de  Vacadem.  roy.  de» 
^ieuv.  de  Paris  1754.  pag.  63.  —  Hiftoir.  de  Vacad.  rov, 
de  .Scienc.   de  Rerl.  1755.  —  ^^"igt  diff.  de  abfcelTu  lä- 

Iiillos  (|nufldam  contijiente.  GielT.  176«.  — -  Bromßeid  ob- 
crv,  rliiriirg.  Toni.  II.  p.  156. 
>3)  Patotu*  etPythagnrae  (IfAj*d«ri  «tPeygri)  expj  oitC  antt. 
Atd«  Baiil.  i^S.  p.ig.  53. 


78  L    allgemeine  Beäeckiutg<^.  ^ 

i  '     ' 

geweide  erftreckt»  fo  liegen  nicht  allein  fremde^ 
(Chatte  ut\d  Tchwere  Körper  oft  lange  Zeit  obneBe- 
fchwerde  darinnen  verborgen ,  fondern  kommen 
auch  oft  häufig  an  ganz  andern  OrtcOy  als  wo  iis 
züerft  Eingang  fanden,  zum  Vorfchein. 

So  fah  Tulpius  ^0  ^i'^  Wlelv«,    die  5n  di«  , 
Brufthuhle  gefchlOpft  war,  durch  Hüften  auswerfen. *  ;• 
Verfchluckte  Nadeln  gingen  durch  Rjtergefchwara  '  - 
an  der  linken  Schulter  ab  94).  Ein  Mädchen  von  eilf  - 
Monaten  wurde  mit  einemmale  fchwach  und  fiech;    \ 
zwar  hatte  fie  um  diefe  Zeit  einen  Katarrh  gehabt^  v 
weicher  a.'ier  fehr  unbedeutend  gewefen  war.     Sie   1 
wuchs  heran,  war  aber  ftets  kraftJos,  fodafs  fie  dem   \ 
Tode  nahe  fehlen.     Endlich,  im  vierten  Jahre,  be*  fl 
kam  fie  eine  Oefchwulft  in   der  rechten  Hüf^ge«  1 
gend,  mit  heftigen  Schmerzen.       Man  öfTnete  fie,  '^ 
und  es  Jofs  blofses  Blut  heraus.     FOn¥-  bis  fechs«  } 
mal  erCchien  eine  völlig  gleiche  Oefchwulft.     End«  3 
lieh  entdeclvte  man  von  ohngeführ  eine  lange  Steck- 
nadel  in  diefer  Gegend ,  nach  deren  Wegfchaffung   Z 
das'Mado^en  ganz  gefund  wurde  95).       Frycr  9^) 
erzählt  von  einer  Frau,  dafs  fie  fechzig  Jahre  lang 
viele  Stecknaileln  in  denBrüften,  ohne  Befchwer» 
de,  getragen  habe,  und    dafs   diefe  Nadeln  ganz  " 
fchwarz  ausg^'fehn  hätten.      Auch  fand  er  in  der 
Wade  eines  Mannes  einen  Dorn,  welcher  dafelbft: 
drey  und  zwanzig  Jahre  lang,  ohne  Schmerzen,  ver« 
borgen  gelegen  hatte.  Ein  Geiftlicher  verfchluckte 
eine  Aehre  vom  gramiue  tomentofo  fpicato »  wo- 

voa    « 

9))  Obfr.meJ.  Üb.  Il.cap.  XIV.  pag.  iso. 

94)  Philofoph.  Traniact.  Tom.  LIX.  pag.  9. 

y5)  Chanivon  de  Montau.v  merkwilrdica  Krankeneefchich*  '' 

teil    und    Leicliciiütliiniigeii.    Aiu   liem   l'ianEül.   Le&ps.  ; 

1791.  Ö.  587.  J 

$i)  Medic.  ia«u  mi  oblervations.  Lond.  17^5.  VoL  VIII.  a.  f.  ' 

.1 


A,    Dit  Haut-'  7^ 

m  er  einen  Anfall  von  Erftirfcung  bekam;  von 
im  man  ihn  durch  ftarkes  Schütteln  befreite, 
rcy  Tage  empfand  er  weiter  nichts,  als  einen  be- 
liwerlichen  Hüften  und  ein  Stechen  in  der  Kehle, 
sti  vierten  bekam  er- Fieber,  den  achtzehnten 
»ijle  ficli  eine  Gefchwulft  zwif^hen  der  erften  fal- 
dkea  aiiil  letzten  wahren  Rippe,  wor^niien  man 
ietor  drcy  Wochen  verfchiuclvte  Aehrefand  97^.. 

Melirerc  foJcher  Fälle  findet  man  b^y.  ver- 
ihiedneii  in  der  Anmerkung  9^)  angeführten 
chriftftcUern. 

Das  Fettgewebe  Enden  wir  fehlerhaft  inRück- 
cht  feines  Uebcrmaafses.  Denn  es  häuft  fich 
jclit  feiten  durch  den  ganzen  Körper  ganz  aufser- 
rdentlich  an.  So  bemerkte  .iSa/7r///br^^  99.  eine  au- 
»rordcntliche  A"h'^"fu"i;  des  Fettes  bey  einem 
neebbhrnen  Kinde,  Tulpius  '®®)  fah  einen 
b^ährigen   Knaben    von    hundert    und    fünfzig 

Pfuiid. 

f7)  HifuMi".  «t  m^moir.  de  Vacad.  des  Scienc,  de  Tonlonfe. 
I-M.  "bei  f.  in  Hu/'e/antts  Aiiiialen  der  Iran/..  A.  K.  B.  l, 

91)  5.Ar»i*  o1.IT.  mc«!.  I  il>.  111.  Sect.  II.  ob(^.  VIT",  fij.  pay. 
1-  Iij.  —  B/ancarili  aiiiit.  |iia('t.  ratituial.  Oiit.  1.  t»|>l', 
XLU.  pafT.  lOI.  —  Derfiuns  y]\)i\cnthciAv'^y,  Loiid.  1716, 
fj2.  %X1.  —  Huy/ih  "bf.  ar.at.  LV.  adverH  D«»<!.  II.  jüig. 
13.  —  Luther  de  fpica  ile.;?lnritu  «t  per  aportcma  IiYt>ü- 
chnndi  ii  dextri  lejtM'ta.  Ki»l  1704.  —  C<»inuieiit.  de  j^- 
bii.<  ui  rcifiit.iKiti  lali  et  ini'diciiia  fjeftis.  I.ipf.  Vul. XVIII. 
päf!.  643.  —  Philitf.  T'-aii'-art.  II.  265.  282.  ^4.  —  Meinnir. 
4e  Tdcjd.  de(  hinirg.Vol.  l.pa(r.S07- —  ^t-//7  ibid.  Vnl.  V. 

£*!.  550,  —  Chatf,  fVhyte  cMle-  in  fnrgeiy,  püjr.  131.  -»- 
t/g:,'er  rliirm  jr.  Wahr nV hin.  IJei  1.  I765.  S.  544.  —  P^ie- 
^.i./c-Vdin'.i.biT.  med.  tiij^a.  Ontt.  1768.  —  O/.  Acre//  a. 
a.  U.  F5.  1.  ^.  242.  —  Ma\L'r.v  Kefrlireibunj,'  rie.*  Pienrchl. 
Kr.r|i.  1  s  li.  1.  i^.  167.  —  ßa/äht^cr'jc  neue«  Magazin,».  III. 
S.  141.  «.  V.  S.  447. 
JJ'  ObfiTvanoiies  anatomico -patliül<»gicae.  LiW.  IV.  cip.  U. 

p*r.  21.   i.!»?.  IV.  et  V. 
i30;'ubir,  mC4L  Lib«  Hl.  cap.  LV.  pa^  26^ 


80  J*     Alig€tnein§  Bedeckungen, 

Pfund.     Ein  Madchen  von  eilf  Jahren  w«r  fo 
dafs  fie  über  zweyhundert  Pfund  wog  ')•      J< 
benlhmte  fette  Englander ,  Eduard  Bright^ 
fechshundert  und  neun  Pfund  ^). 

Bisweilen  ift  diefe  Fettanhclufung  ungl 
vtrtheilt,  woraus  mancherley  Zufälle  und  IV 
Itrofitaten  entftehen.  So  fand  z.  B.  Morgagi 
in  einem  übrigens  fehr  magern  Manne  unter 
Haut  am  fchwerdförmigen  Knorpel  einen  fi 
grofscn  Feltklumpeu.  Lorry  ♦)  fah  ein  jun 
fehr  fettes  Fraueiuimmer,  welches  eine  gr 
FettmafTe  an  dem  linken  Fufse  mit  auf  die  \ 
gebracht  hatte  >  die  man  ohne  Schmerzen  zul 
mendrQcken  konnte,  und  worinnen  der  Eindr 
des  Fingers  keine  Grube  machte. 

Herr  Geh.  R.  Mrckel  löste  eineFettgefchv« 
(Lipoma)i  von  einem  Fufs  Länge  und  ebe 
viel  Breite,  alfo  drey  Fufs  im  Umfange  mefTi 
bey  einem  zwanzigjährigen  Madchen  ab.  Sic 
ftreckte  fich  unter  der  Haut  der  linken  Sf^ite 
Rückens  und  der  L^ndcngegend  diefer  Seite, 
der  neunten  Rippe  bis  zur  Haftheingräte,bede< 
die  ftachligten  Fortfatze  der  drey  untern  Rflck 
und  der  vier  obern  Lendenwirbel,  fo  wie  die  zwife 
dicfen  Thcilen  liegende  fehnigte  Scheide  der  t 

t 

l)  Th,  Barthol ini  hi'fL  anat.  Cent.  111.  liift.  8S.  Tora 
pa«.  lÄO. 

a)  Pliilnfopli.  Traii5act.  Vol.  XLVll.  pac.  \%%.  —  C. 
Lptne'  vullftandi^f»  NatinTs  ff^iij  von  Af^Z/er.  Ntirnb,  I 
B.  1.  S.  104.  —  >!^lirere  Üeilpielc  von  üliermälVi«  fi 
Verfüiieii:  Mifc.  ^at.  Cur.  IW».  I.  An.  11.  ohf.  87.  S« 
Üecv  11.  An.  VI.  olif.  190,  —  Q^urhnafz  dilT,  «Ic  piü 
(line  eiusqnf  foiio  tarn  fc^ciindurn «  •ptani  praeter   natil 

nonftitnu.  Lipf.  1748, MuNcr  ü.  a.  Ü.  -^   B^ 

.ill^^fiii.  Natnigcfch,  B.  VI.  S.  255. 
.  I)  l::p.  XIX.  58. 

4}  4.  «.  ü.  S.  22%,  '-  HuclmaU  1.  •, 


A,     Die  Haut.  8» 

I-  und  Rückcnniuskoln,  an  denen  Re  durch  ein  . 
kn?s  Z^Ijj:ew»»be  fo  beweglich  gebunden  war, 
s  fie  verm  ttelft  ihrerSrhwere,  die  zwifchen  drey 
1  vier  Pfund  betri'g,  firh  über  die  linke  Backe* 
iGe^ä^'ses  herabfenkte,  un  i  das  Anfehn  einer 
iAtcn  Erhabenheit  in  diefer  Gegend- gab.  Diefe 
iffe,  deren  Au«rottiing  man  nicht  vornebmeti 
liSen«  weil  fie  ihren  Urfprung,  (chon  gleich  .nach 
r  Gehurt,  durch  eine  kleine  Hinde  beweghche 
■fe  zu  erkennen  gegeben  ,  älfo  ahgebohren  war^ 
i{sre,dem  Vorurtheil  7ai  Ehren,  bis  zu  jener  ange» 
benen  Grölse  gedeihen >  die  ihre  Ausrottung  be* 
iwfrlich  und  wegen  ziemlich  ahfehnlichen  Blut- 
rlufu  bedenklich  machte.  Ihr  innerer  Bau  zeigt, 
iees  bey  allen  diefen  Fettanhäufungen  der  Fall  ift, 
niüich  den  eignen  Sitz  des  Fettes  in  befondern  Sä-* 
Ken,  die  von  den  Fächern  des  Zellge\vebes  ver- 
mieden find,  und  durch  die  Fafern  diefes  Gew^* 
m  Dar  aneinander  geheftet  werden ;  indem  grö- 
ere  und  kleinere,  mit  einer  glatten  dünnen  Haut 
berzogne  Fettklumpen,  meiftentheils  von  rundap 
adeyförmiger  Geftalt,  den.  grorsen  Eettklumpea 
Dsmachten. 

Hieher  gehören  auch  die  verfchiedneo  Arten 
»0  verändertem  I^ett  in  eine  Talgartige ,  Käfe-, 
rev-  ond  Grfltzubnliche,  Honigartige,  Speck-  und 
corpelartige  Maffe,  die  den  Namen  von  mejice- 
;9,  fteatoma,  atheruma  u«  f.  w.  veranlab» 
Ol  und  manchmal  zu  ungeheuren  MafTen  wec« 
n,die  ihren  Urfpr^n^  aus  der  Fetthaut,  mit  brci- 
r  Fläche,  oder  mit  engen  Stielen  oder  Wurzeln 
hmen.  Purrmann  ^)  zeichnet  eine  dergleichen 
Miwalft»    die  fich  unter  dem  Olirlappen  eines 

acht- 

>  Chirui-pia  cnriofä.  Fi'«iicof.  ifjÄ.  pag.  ISO.    Tab.  ll. 
*.dh,  d.  patkmL  Anai,  l.B,  ^ 


%2  J'     Atigemeine  Bedeckungen, 

achtzehnjährigen  Mädchens  befunden,  und  von  ih- 
retti  zehnten  Jahre  an  ,  bis  zum  Gewicht  von  vier« 
lehalb  Pfunden  feitdiem  angewachfen,  auch  aus 
verfchiednen  Rlumpen  oder  Schollen  zufammen- 
gefetzt  erfcheint,  und  von  ihm  glücklich  theiJs  ab- 
gebunden ,  thcils  ausgefchält  worden  war.     Eben- 

'  derfelbe  ^)  rottete  durch  gleiches- Verfahren  eine 
dergleichen  achtzehn  und  drey  Viertel  Pfund  fchwe- 
re,ausderFetthantdes  linken  Schenkels,  unter  deiQ 
Backen  entftandne  Gefchwulft  mit  glQcklichem  Ei^ 
folge  aus.^  Acrell  7j  befcbreibt  efne  gleiche  ÖfJ- 
fchwulft  von  zwölf  Pfund,  welche  aus  harten ,  auf; 
-getriebenen  Fettblafen  und  einer  unglaublichen 
MMge  lofen  Fettes  beftahd,  von  dem  hintern  Ran- 
de des  Haftknochens  an  bis  auf  den  halben  Schen- 
kel eines  fünf  und  zwanzigjährigen  MadcheiU 
-herabhing,  und  von  ihm  glücklich  ausgerot- 
tet  wurde.       Eine    gleiche   Gefchwulft   von   ein 

;  ,  tind  zwanzig  Pfund  nahm  ehenderfelbe  ^)  ebenfalli 
•mit  dem  MefTer ,  aber  mit  tödtlichcm  Erfolg,  weg, 
Doizaiier  ^)  liefert  uns  die  Oefchichte  einer  Specks 
gefchwulft,  die  innerhalb  vier  Jahren  von  einedi 
kleinen  Knötchen  auf  dem  erften  Rückenwirbel  ei- 
ner acht  und  dreifsigjährigen  Bauerin  als  Folge 
eines  ailbaltenden  Drucks  beim  Tragen  fcbwer^ 
Körbe  entftand,  und  naoli  und  nach  fo  anwuch^ 
dafs  ihre  Grundfläche  von  der  Spitze  des  erfttfl 
RfickeDWirbels  bis  zu  der  des  achten  und  neuntel 
*fich  erftreckte/  Der  übrige  Theil  derfelben  reicÜ 

4)  ibid.  pag.  970.  Tab.  VIT. 

7)  chirurpifche  Voiialle.  Ucbeif.  von  Murrny,^,  II.  S.)fQ 

Tab.  VI.  Fip.  I. 
•)'  ebpuadf.  S.  393.  Tab.  VI.  Fig.  2.  imtl  3. 
^)  in  Lodere  Journal  lüi  die  Cljinirgic.   ß.  I.   St.  I.   S.  <f 

Tab.  il.  flg.  I.  a. 


A.     Die  Haue,  63 

te  bis  auf  daS  heilige  Bein  herunter.  Reohterfeits 
eiftrccktc  fie  fich,  unter  der  AchfeJgruhe,  bis  ah 
den  grofsen  Brurtmuskel.  Die  Peripherie  ihres 
Hilfes  bptrug  fieben  und  zwaniig  und  einen  hal* 
bea  Zoll,  iinii  der  horunterhäiigcnde  dickere Theil 
twev  rnil  drclfsig  Zoll.  Ihr  Gewicht  betrug  nach 
der  AusfchÄlunj:,  welche  glücklich  von  Statten  ging, 
aachdem  die  Oefafse  blutleer  geworden,  fünf  und 
zwanzig  PFunrl.  Sie  beftand  gröfstentheils  aus  einer 
ta  Fettklumpen  zufammengcballten  Maffe ,  Wozwi« 
Ichen  6ch  hie  und  da  mit  Lymphe  gefüllte  Säcke 
befanden.  Mehrere  ubnliche Fälle  findet  man  auch 
BOch  von  verfchiednen  andern  Seh riftftellern  aufge* 
zeichnet,  z.  B.  von  L'utre  *°),  Gooch  "). 

Zuweilen  bilden  fich  folche  widernatttriichd 
FettDiafTeu  auf  innern  Theilen  "),  wovon  ich  ah 
den  gehörigen  Stellen  melir  fagen  werde.  JUett 
G.  K.  Meckel  fand  die  Wurzel  eines  krebsarti«- 
gen  Schwamm  es,  den  er  bis  auf  dieFafcia  lata 
det  Schenkels  mit  der  verhärteten  Haut,  im  Um* 
bog  von  vier  Zoll,  bis  auf  denOrund  ausrottete,  in 
der  Fetthaut,  aus  wehber  er  auch  zum  zweiten- 
male  unaufhaltbar  wieder  hervörwüchs  und  dem 
Arfenik  fowohl,  als  dem  MefTer,  fammt  allen  in« 
■erllch  angewandten  Mitteln,  trotzte» 

Zuweilen  ift  die  Menge  des  Fettes  zta  ge** 
ring,  es  ift  faft  wie  vertrocknet.  Befon'^ 
ders  ift  dies  der  Fall  bey  Auszehrungen,  und  dann 
Erlieft  die  Haut  ihre  Gerchmeidigkeit,  fühlt  fich 
Uflh  und  hart  an  ^))«     In  mehrern  Arten  des  Aus- 

F  2  fatzes 

lo)  M«moir.  dr»  Ticad.  roy.  des  c?cienc.  1709^ 
II;  r.Ait*%  and  Remaj-ks  in  Snr^cry,  Vol.  II.  pa^.  2%2» 
iz'.  \:'iic..  Nut.  Cm.  Dec.  !.  An.  IV.  obf.  2%.  —   Lo7f>-  a    a< 
O.  S.  294.  )0).  9Ö6.  und  die  nuten  dnznfillir enden  .Scliiift» 

Ij,  Äf'-rgn^ni  1.  e.  Epift.  XLlX.  i^.  —  Lei.kc*9  ao<cil.  Ab* 
u^ioJ   tt.  iV.  ä.  107. 


84  <'•     Aiigtfmeine  Btdetkungen. 

btzes  wird  das  Fett  vertrocknet  und  der  Körper^ 
ermagert  H).  ^ 

Manchmal  findet  man  diefen  Mangel  des  Fet-  , 
les  ohne  alle  offenbare  Krank heitsurfach.  Lorry^^)  ^ 
kannte  einen  Mann,  der  gegen  lein  funfzigftes  Jahr,  5 
ohne  irgend  eine  Veranlaffung,  c'illes  Fett  ver*  '^ 
lohr  und  fehr  mager  wurde,  dabey  blieb  feine  G#*  i 
fundheit  feft  und  gut,  ja  fie  wurde  faft  noch  beffer,  1 
und  feine  Kräfte,  vermehrten  Geh.  '; 

DieFettfubftanz  leidet  in  ihrer  Confiftenzman«  k 
cherley  Veränderungen.  Sie  wird  widernatarlieh  « 
weich,  befonders  bey  Wafferfuchten.  Sie  wird^ 
zerftört  durch  Eitergefchwüre,  oft  blos  durch 9 
Entzündung  '^).  \  % 

Morgagni  "7)  fand  das  Fett  im  MittelfoHc  ei-JI 
nes  Schlagflüffigen  ganz  braun  gefärbt,  vielleiclittiji^ 
wie  er  meint,  von  ftockendem  Blute.  V- 

Bisweilen  liegt  das  Zellgewebe  fo  feft  auf  deaL^' 
Muskeln  auf,  dafs  es  wie  angeheftet  ift  und  fchw«r=^ 
getrennt  werden  kann  '8).  •    ^ 

Endlich  mufs  ich  hier  noch  eine  Krankheife- 
•rwäbnen,  welche  das  Zellgewebe  und  die  Haule"^ 
betrifft,  und  nur  bey  Kindern  vorkommt,  meiiT 
bald  nach  der  Geburt.  Die  äufsern  Bedeckungefl 
find  hart,  gefpannt  und  fteif ,  fo  dafs  man  mit  dekB 
Finger  keinen  Eindruck  machen  kann.  Befonderi 
hart  ift  die  Haut  der  äufsern  Oliedmafsen ,  welck« 
violett  ausfehen  und  gekrümmt  find.  DieHant  «sfl 

ganziBi 

14)  HemUr  vom  ahendl^nd.  AiLofatze  S.  150.  158.  u.  in. 

15)  u.  a.  O.  S.  364. 

16)  Pct,  J<ic.  vtin  Mannen  difT.  de  abfnrptione  folidonU 
L.H.  1794.  ini  An.'zuge  in  ReiVs  Aich.  fiii  die  FhyfioV 
gic  1i,  II.  St.  1.  S.   15s. 

17)  Br.  III.  26.  B.  1.  S.  119. 
11;  Morgagni  ß*.  LXIX.  a.  B.  V.    S.  26^. 


A.     Die  Häuf.  85 

ganzen  Körper  hat  eine  geihliche  Farbe  und  Gebt 
ohogefahr  aus  wie  weiches  Wachs.  Die  Franzo- 
{eo  nennen  (diefe  Krankheit  Endurciffement 
datiffu  cellulaire.  Nach  dem  Tode  findet 
mam  das  Zellgewebe  verhärtet,  dicht  und 
Vftralgt«  Die  Lymphgefäffe  der  Haut  und  die 
Ortho  lind  angefch wollen.  Macht  man  Einfchnit- 
to  in  das  Zellgewebe ,  fo  flie&t  ein  dunkelgelbes 
Wafler  heraus  '9). 

DicTaJgdrnfen  der  Haut  fondern,  ftatt 
der  gewöhnlichen  Feuchtigkeiten,  manchmal  eine 
Ute,  fteinartige  Maffe  ab.  Bey  einem  Kna-* 
bao  fand  Herr  Och.  R.  Meckfil  alle  Behälter  der 
TalgdrOfen  am  Schenkel  mit  Steinchen  angefOllrJ 
Viele  hundert  derfelben  befinden  fich,  nebft  der 
laut,  io  DefTen  anatomifchcr  Präparaten  -  Samm- 
liDg.  Bey  zwey  Kindern  befanden  fich  folch« 
bnoartige  Maffen  an  der  Stirn  und  der  Nafcnwur- 
lel,  und  liefsen  naob  ihrer  Wegnahme  tiefe  Gni^ 
bca  zorQck. 


B.      Die  Nagel  20^. 


Die  Nägel  leiden  vielerley  Veränderungen  bey 
krankhaften  Zuftande  des  Körpers. 

Sie 

19)  Armftrong  über  die  gcwöhnlichrtcn  Kinderkrankhei- 
ten. Rpgeiisb.  I7JJ6.  Kap.  II.  —  Gn-taimcr  von  den  Kin- 
4frkrrtnklieiten.  8.  iig.  —  Samml  ausnl.  Abharfdl.  fHr 
pi .  .Ae.  B.  XV.  S.  604..  —  Hn/c/atiff's  Aiinalen  der  franz. 
AW.  B.  1.  8.  142.  —  Pt'ter  Moskatl  \i\Kuhn  unAWcigers 
lul.  med.  rhir.  Hibl.  B.  il.   8t.  II.  S.  85. 

30;  IVeriter  difC  de  uni^titbtis  hnmantA  varioqne  modo,  qno 
jioiluiit  cnrrumpi.   Lipf.  .1773.    —    l.a   Fore/t  fibpr  die 

Knnft, 


86  '•      Allgemeine  Bedeckungen. 

Sie  fallen  ab  z.  B.  beim  Weich  felzopf  ><), 
in  der  Luftfeuche  ^^)>  nach  genommenen  Gif- 
ten ^')}  nach  aufsern  Verletzungen  und  Ge- 
f  chwüren.    In  manchen  Arten  des  Aiisfatzes    _ 
werden  Se  krumm,  fchuppig^  unförmlich,  und  f  al« 
len  endlich  aus  ^^).    Hensler  ^^  fah  ein  iMädchen 
mit  dem  höchften  Grad  derRaucle.  Befonders  ftark 
war  diefe  an  den  Händen,  wie  hornige  Schuppen,  dio 
man  ein  wenigaufiiehen  konnte, und  darunter  tbeila. 
rohes Fleifch,  theils  kleine  Milben  und  Maden  ge« 
wahr  wurde.  Die  Niigel  ftellten  einen  faTt  cylindri«  ' 
fchen,  hornigen  Knollen  vor,  der  wol  den  fechftea^  < 
Tneil  eines  Zolles  vor  den  Fingerfpitzen  hervorrag« ;  t 
te,am  aufsern  Ende  durrer  fehlen  und  kleine  Riffo  h 
hatte.      Spielenberger  ^^)  fah  einen  Mann,  deffcn,  \ 
Nagel  an  den^eehen  aufserordentlich  ftark  wuch^^^ 
ien,   und  in  krumme,   dicke,    bleifarbige  Klauea^ 
ausarteten.     Darauf  fingen  auch  die  Nägel  an  dea^' 
Fingern  an  zu  fchwären  und  abzugehen. 

Bisweilen  erfetzen  fich  auch  die  abgegang^i^ 
nen  Nägel  wieder,  doch  ohne  ihre  vorige  Eben- 
heit wieder  7u  erhalten.  Selbft  n^ch  Abnahme 
des  erften  Gliedes,  oder  beider  erften  Glieder  der 
Finger,  erzeugten  fich  auf  dem  flbriggebliebeneo 
Gliede  neue  Nägel  ^7).  An  einem  Fufszeehe  fah« 
ich  nach  Verluft  des  erften  Gliedes  eine,   einem 

Nagel 

Knnft,  die  Fflfte  zu  beforgen.  TTebcrf.  to«  J,  G,  Hojfi' 

mann.  Leipz.  178S. 
tx)  La  Fontaine  oliiriii-g.  medic.Ablidndlnngen,  Brpsl.   179^« 
S9)  GtriaHtier\oa  den  veiMriTohen  Krankheiten.  Gött.  X797« 

S.  20. 

2%)  PIcnh  von  den  Hautki  jt^i^ilieiten  a,  a.  0. 

54)  Hcnsicr  S.  153.  158.  IH. 

35)  A.  a.  0.  S.  183.  Anmerk.  48.  \ 

s6)  Mifc.  Nat.  Cur.  Deo.  I.  An,  11.  obf.  70.  = 

%7)  Tuffiü  ohf.  med,  Lib,  IV.  cap.  LVI.  pap.  97©.  ^ 


B.    Die  Nägel.  89 

Nagel  gleiche»  doch  nicht  ganz  fo  harte»  Bedeckung 
ficb  wieder  erzeugen. 

Auf  ihnen  findet  man  häufig  welfse  Fler 
cken.  Loder  ^S)  fab  bey  einer  Lähmung  der  Aer« 
ne  die  Nägel  der  Finger  Ureideweis  werdsn;  fo 
wie  die  Krankheit  abnahm,  wurden  fie  röthlicher, 
ihsn  blau» und  am  Ende  bekamen  fie  ihre  natflrliche 
färbe  wieder. 

Hier  ift  auch  die  Fleifchhaut  zu  bemer- 
ken, welche  fie  manchmal  überzieht  (pterygiu  m}. 

Noch  mufs  ich  einiges  von  ihrer  durch  Krank«* 
iieit  oder  Unreinlichkeit  erlangten,  oft  ungeheu- 
ren Dicke  und  Länge  erwähnen.  Bartholin  '^^) 
Iih  einen  BetteljuDgeo^deffeu  Nägel  alle  ungewöhn-^ 
iicfa  lang,  dick  und  krumm  waren.  Bcionders 
{Tofs  war  der  Nagel  des  Daumen,  welcher  durch 
Ihd«  Schwere  abfiel,  bald  aber  wieder  nachwuchs* 
Aach  die  übrigen  wuchfen  wieder,  wenn  er  fie 
alifchoitt.  Hilling  5°)  fand  bey  einem  Manne  fehr 
hnge,  fpitzige  Nägel,  welche  afchgrau  ausfahen» 
hart  und  inwendig  ^ohl  warep;  jedes  Jahr  fielen  fie 
ib,  und  zwar  die  am  rechten  Fufse  iui  Frühling» 
ifie  am  linken  im  Herbfte.  Ein  gleiches  Beifpiel 
trzahlt  Schelhafen  '*)•  Morgagni  ^^)  fand  fie  an 
den  grofsen  Zcehen  einer  alten  Frau  wie  ein  klei- 
BCi  Hörn  in  die  Höhe  gewnchfen.  Ein  ähnliches 
Beifpiel»  wo  durch  vornarhläffigtes  Abfcimeiden 
Ad  anreines  Verhalten  iMt  Nägel  d^r  FuTszechon 

eine 

11}  Mec!ic.  und  cliirnvg.  Beobachtnng[^n,  Jena  1794« 

J9)  Aoa  Hafuiciif.  1671.  et  1673..  Vol.  1.  tM,  XVL  pag.  45. 

T<b.  I.  lig.  2, 
33)  Mifc.  ^at.  Cur.   Dcc.  II.  An.  1.   obf,  160.  Tab.  VI.  ilj. 

I.  bi'i  II. 

M)  y.ifc.  Njt.  Cnr.  Dcc.  II,  An.  III.  obf,  162,  Tib.  V.  f;g.  5. 
53;  Ejiilt.  LXVm.  6, 


98  ^*     Ailgemeine  Bedeekuif^en.  ^ 

eln^  »üfccrordentJirhe  Länge  und  Dicke  «rrcichl 
hatten,  habe  ich  fclbTt  vor  mir;*  der  Nagel  de^  gm 
isen  Zeehen  am  rechten  Fufse  ift,  von  feiner  VVur 
zel  an  gerechnet ,  beinahe  rwey  und  einen  halbei 
Zoll  lang,  vorn  gekrümmt  nnd  faft  dr^y  Liniei 
dick.  Dabey  ift  die  Haut  deffelben  rufses  wl> 
mit  dünnen,  hornarrigen  Schuppen  bedeckt )'). 

Im  Kabinet  de«  Herrn  Geh.  R.  Merkel  befin 
den  fich  beide  Füfse  eines  Mannes,  die  von  de 
Wade  an  bis  zu  den  Zeehen  mit  dicken  hörnartigei 
Schuppen  bedeckt  find,  und  vvoran  die  "NSgc 
durchaus  die  Länge  von  anderthalb  bis  zwey  Zo] 
und  eine  halbzollige  Dicke  haben. 

Als  einen  Fehler  der  ersten  BilduO; 
fah  man  bey  einem  Madchen  den  Nagel  des  Zeigf 
fingers  auf  der  iovirendigen  Seite  ^^).    • 

Bey  einem  Manne,  welcher  ohne  Finger  gc 
bohren  war,  fah  man  Hie  Nägel  am  Stumpfe  )^. 

Nach  dem  Tode  wachfen  fie  fort.  Hnller  ^ 
fahrt  die  Sage  von  einem  einbalfamirten  Körpe 
an,  dtm  noch  nach  zweihundert  uud  fünfzig  Ja) 
ren  die  Nägel  beftändig  fortwtlcfafen,  .und  jäbi 
Ixch  abgefchnitten  werden  mflfsten. 


4  C.  Dl 

)9)  Mehrere  Baifniele  rfm  monftrofer  Rildimi;  der  NSfl 
Sndet  man  in  lol^fendeii  Schrilte« :  Uintlani  medic.  piv 
fiülop.  cap.  XVI.  J.  51.  —  Barthn  hu  epiltol.  medic.  C€ii 
IV,  Hiln.  i6€\,  lom.  II.  epift.  100.  —  Mufaei  diff.  1 
tmgiiilnii  raonftrofi«.  Uafn.  1716.  —  Bre^Unf  r  Sümmln: 
gen  von  Natur-  und  Medicingcfclücliten ,  172J.  S.  IC 
—  Comraerc.  Liter.  Noric.  1754.  p.  173.  —  Werner 
ungiiihn«  Iiiimaiiis.  —  And,  Bonn  dorci  iptio  thel4nri  i 
finm  morboforiim  H«)vijm.  Aml%.  17S3.  p^ß-  14^. 

34)  Bariho/int'Wt, «nat.  Cent.  II. hift.  XLIV.  Tom.  l. pag.  u 

is)  ^i**<i'  P'if^-  240. 

96)  Kif  m.  PhyiioL  Tom.  V.  6ect.  I.  f.  16. 


C.     Die  Haare» 
C.     Die  Haare  V). 


In  Rackficht  der  Farbe  der  Haare  will  man 
&   befondern  Fälle   beobachtet  haben,    dafs  6e^ 
voi  Natur  grfln  oder  blau  waren  )^).     Bey  iMe- 
tiUarbeiten    foU  dies   keine  ganz  ungewöhnliche 
Sache  feyn  )9). 

.Mit  zunehmendem  Alter  werden  fieweifs. 
Doch  fefchieht  dies  bey  Manchem  zeitig,  bey 
Manchem  fputer.  Hannemann  ♦^)  erzählt  von  ei- 
ae'm  achtzehnjährigen  jQnglinge,  dafs  er  fchon  fo 
frab  wie  ein  Mann  von  fechzig  Jahren  war.  Ich 
kenne  eine  Familie,,  deren  Mitglieder  fchon  mit 
dem  zwanzigften  Jahre  graue  Haare  zu  bekommen 
pflegen,  und  dennoch  (ehr  gefund  find,  ^nd  mei-. 
ftens  fehr  alt  werden.  Achnliche  Bemerkungen 
nachten  Zeiler  ♦»)  und  ¥lenk  42).  ßefonders  foll 
dies  der  Fall  bey  Solchen  feyn,  welche  von  fchon 
greifen  Eltern  erzeugt  wurden  ♦'), 

Nach  fchweren,    die   Kräfte  erfchöpfenden 
Krankheiten  werden  die  Haare  oft  weifs.     Lud- 
wig 

%7)  OÜffon  L  l.  Tom.  11! .  pag.  47.  —  ForttftntUT  PUmpius 
de  afFectibtii  capiUornm  et  niiiriiinin.  L<>v«in.  1663.  -*• 
Meibom  diff.  de  pilU  eonimqite  in'»rbis.  Helnift.  1704.  •  — 
Witkof  de  pilo  hiimano,  Dnish.  '1750.  —  Sulwik  diu.  de 
norUis  pilonim ,  trib.  1777.  —  Kneiphof  von  deu  Haa- 
ren» Rothenb.  1777. 

|t)  F.  Borelf uf  l.  c.  Cent.  II.  obf.  56.  —  Romme f  in  Mifc. 
Tidt.  Cur.  Dec.  II.  An.  VI.  obf.  226.  An.  Vll.  obf.  155. 

9J)  TA.  Bnrtholhius  \.  1.  Cent.  1.  nbr.  XI,.  Tom.  I.  pal».  65. 
Fauflini  in  Mifc.  Nat.  Cur.  Dpc.  11.  hw.  IV.  .Append.  obf.  3|. 

40)  Mifc.  Isdt.  Cnr.  Den.  II.  An.  I.  oiif,  69. 

41;  I-jiTt.  Cent.  1.  17.  —  ff.  Hiftf/itfi  Lincie  medicM.  1(9^, 
inenf.  Drremb.  obf.  XVI.  p.ig.4}:;. 

49}  Lt'\\r*i  vim  diin  KiAnkh.  der  Hant,  S.  242. 

4);  7/io/fj.  Zuingcri  tbeatrum  pr^x.  med.  pa{,  969. 


go  L     AUgeifu^ine  Bedeckungen» 

wig  ♦♦)  fall  einen  Menfchen,    deffön  Augen vtim« 
pern,  welche  vorher  fch^arz  waren,  ganz  weifs 
wurden,  da  er  in  reifern  Jahren  die  Blattern  be* 
kommen  hi*tte.       Zu  den  Folgen  Urä'oklicher  Be« 
fchaffenhcit  gehören  auch  die  weifscn,  ins  fchmutr 
ziggelbe  fallenden  Haare  der  Kakerlaken,  oder 
wöifs^fn  Mohren*^).        Eben  fo  erzeugen  auch 
Kanlmer,  Zorn,  Furcht,  Srü reck  und  andre  Lei«» 
denfchaflen  und  unbekannte  Urfachen  .ein  fr  Oh* 
zeitiges,    oft    plötzliches    Grauwerdea 
der  Haare.     Schenk  *^)  erzählt  von  einei«  jungep, 
Menfohen,  dafs  der  Schreck  über  fein  Todesur- 
theil  in  Einer  Nacht  feine  Haare  bleichte.     Ha/|« 
riemarin  ♦?)  erzählt  eine  ähnliche  Gefchichte  von 
einem  vier    und    z\yan zigjährigen  jungen  Mannet 
der  in  der  Kriegsgefangenfchaft  der  Türken,  aus 
Furcht  des  angedroheteo  Todes,  in  einer  einzi<«. 
gen  Nacht  grau  wurde.     Pechlin  ♦S)  erwähnt  eines 
zwanzigjährigen  Menfohen,    dem   eine  dreitägige 
Todesfurcht,  bey  Scheite^ung  feiaes  Schiffs,  die 
fchwarzen  Haare  plötzlich  in  graue  verwandelte. 

Eia 

44)  Prima«^  lineae  anut.  pathol.  pap:.  29.  not.  q. 

45)  HiftDir.  de  Tacail.  de«  Scienr.  de  P diu»  1744..  pap.  12.*— 
Scltrekcr's  S^npiMere  B.  I.  S.  ix.  —  Perch-ail  med,  (neu 
aiidObf«rvat,  Vol.V.  n.15.  —  Bourrit  defciipt.  du  Mont- 
blanc. Ljtufdn.  1776.  pdf,".  17.  —-  Rcynier  in  MenjoLr,  do 
la  Societe  dft»  i?cienc.  pl^vf.  de  Lanfannc,  1784.  p4p.32*  — 
Blumeuhach's  medic.  Bihl.  B.  U.  S.  537.  —  SJcho/d  eben» 
dar.  B.  li.  S.  161.—  Picke!  ebend.  S.  167.—  Rliode  ebeii- 
daf.  S.  170.  —  Mic/iar/h  clw^nd.  S.  ^»68.  ßie  nnatomircUe 
Unterfiichimp  eines  Kakciltiken  liefe»  t  Buzzi  in  IVci* 
geif  ital.  med.  eliiv.  Bibl.  Ö.  IV.  St.  I.  S.  17.  —  Vcr^l. 
vorhor  S.  72.   Annicrk.  54. 

46)  Obfcrv.  medic.  in:.  Lib.  I.  de  Cdpitcobf.  I.  pjg.  I. 

47)  Mifr.  ISat.  *:i:r.  ücp.  II.   \n,  IV.  obf.  60. 

4g)  cf.  Borö/i'tis  1.  c.  ohf.  XXVI.  p:ifl:.55.  """  Bonttet'.  medir. 
S*pt**i!i:rinjial.    mlldt^   Tom.   1.  pa,».    xo.    —*    Dome  ei:»rt        ■ 
rdJiitif>s  a  timore,  Par.   1657.  —  i*j  änkilche  Samml.  ß.      < 
IV.  S.  464, 


C.     Die  Haare»  91 

Ein  dreizehnjähriges  Mädchen  mit  fcbwarzemHaa* 

K  fand  einTt  des  Morgens  beifti  Aufftchn,  dafs  eine 

.ganze  Haarlocke  in  diefer  Nacht  weifs  geworden 

fiar;  nach  einigen  Tagen  gefchah  dies  mit  einer  an* 

dem  Locke  und  fo  fort  mit  mehrern,  fo  dafs  ihr  Haar 

«ttdlich    aus   fchwarzeo  und  weifsen  Streifen  he-  , 

fiad;  dabey  veränderte  fich  auch  ihre'hlsherige 

kanne  Hautfarbe  in  eine  feine  röthlichwcifse  '^9), 

Das  GegenftOck  vom  frühzeitigen  Grauwer* 

den  geben  ans  mehrere  Beifpiele  von  alten  Perfo* 

jua, deren  Haare  bis  in  das  fpätefte  Alter  ihre  Par* 

be  bebalten.     So  kenne  ich  eine  Frau,  die  bis  ge- 

|ta  das  fiebzigfte  Jahr  die  fchwarze  Farbe  ihres 

Haars  behielt,  und  nur  alsdann  erft  einige  graue 

Hure  bekam. 

In  heftigen  Gelbfuchten  will  man  die  Haare 

mäi  eine  gelbe  Farbe  haben  annehmen  fehen5<>)« 

Krankheiten,  wnfiche   mit  Eotkräftung  ver- 

kmden   find,    verur fachen  das  Ausfallen   der- 

Haare  ^Oi  2*  B.  Kopfweh,  venerifche  Krankheiten» 

Schwindfucht,  Wochenbetten,  hitzige  Fieber,  Hrb- 

pind.     Bisweilen  fallen  fie  aber  auch  ohne  aÜQ  io 

[die  Augen  fallende  Urfachen  aus.       So   verlohr 

'  ein  gefunder,  ftarker  Mann  alle  Haare  am  ganzen 

I  Körper  ^0.  Frank  fah  einen  ftarken  jungen  Mann» 

I  der  nie  'krank  gc^efen  war,  aufser  dreizehn  Jabr 

vor^ 

49)  Memoirs  of  tbe  medic.  Societ.  of  Lond.  1793*  Vol.  IIK 

^c)  KUtUini  Line^e  Mcdicae  A».  1697.  tebr.  ob£.  VII.  paff.  SS. 

51)  HcUand  difl".  de  calvitie,  FraxiooF.  1602.  —  ejiisd.  dilT. 
(ie  ^lopt'cU  ft  ompliiafi,  ibid.  iClZ,  —  Ampjutg  difl.  d« 
dtlop/*'-!««  et  ompliiuii,  RoTtoch.  1676.  —  Sund  de  arciie 
jf:;r-i  iSi:.-«,  al(»|i-''cia  et  uin{>I)iiin,  U*»j:!,on\.  I6iii.  —  hrnntk 
iä.»  A:i:aldi:i,  A!l  170^.  — >  HcifUr:;  med.  ciiir.  und  oxx^S 
linn.  W.il.rirefiin.  S.  159. 

5a)  Hi^'Jicr  in   Mifc  Xar.  Cur.  Deo^  L  An.  U.  obL  X03,  *-• 


M  I'     Allgem^.intt  Bedeckungen. 

vorher  an  der  Luftfeuche,  welchem  feit  zwrey  Mo- 
naten faft  alJe  Haare  des  Kopfs,  Bartes,  der  An-  ' 
gen  und  Schaamtheile  abgefallen,  uofd  die  Nägel 
abgeftorben  waren;  dabey  war  feine  Stimme  un- 
verändert, und  er  konnte  den  ehelichen  Beifchlaf ' 
ohne  Mangel  an  Kraft  verrichten  ^').  ^ 

Manchmal    fcheint  das  Ausfallen  der  Haare  ; 
Erblich  zu  feyn,  fo  dafs  alle  Mitglieder  einer  Fa- '  ■ 
mllie  zeitig  Kahlköpfe  werden  54). 

Oft  fehlen  die  Haare  an  gewöhnlichen  Stel»** 
len  von  Natur.  Dies  findet  entweder  an  einzcl»' 
n^n  Stellen  ftatt,  wo  fie  ganz  und  gar  fehlen  -^  '.! 
T.  B.  bey  einer  drey  und  zwanzigjährigen  Frau  «a  ..! 
der  Stelle  der  grofsen  Fontanelle  55)  —  oder  man  v! 
findet  durchaus  einen  fehr  fparfamen  und  dfln«^-. 
jften  Haarwuchs,  oder  fie  fehlen  auch  anf  der  - 
g«n  zen  Qberfläch  e  ganz  und  gar.  So  faltf«" 
Danz  5^)  zwey  erwachfene  Juden,  welche  weder  ^ 
Haare,  noch  2^hne  je  gehabt  hatten. 

Caftraten  haben  gewöhnlich  keinen  Bart57);  w 

Oft  findet  man  einen  fehr  vermehrten,  oder** 
an  ungewöhnlichen  Stellen  erfcheinenden  Haar*  ^ 
wuchs.     Bartholin  5^  fah  einen  Knaben,  welcher* 

55)  Grundfütze  über  die  Behandlung  der  Rraiikbeiten»  B.  IVi^-J 
S.  117.    -  Vcrgl.  Morgagni  1.  c.  Kpirt.XLVI.  j. 

54)  Procopitt.T  de  morb.  liaeredit.  in  pcnp-ibns,  F.rUng. 
I7S8.  <.  5S.  —  P/nitk  a.  a.  O.S.328.  —  Rougemont  Ober 
die  erblichen  Krankheiten ,  flbeiT.  vnn  IVegclet-^  ^raiikC 
1794.  ß.  80. 

55)  Mifc.  ^at.  Cur.  Dcc.  I.  An.  VI.  obf.  74. 

5«)  in  Stark'*  Archiv  filr  die  GebiirtshiUfc,  B.  IV.  S.  614. 
57)  Sfevoi^t  dilT.   de  fpadonibns,   Jen.   1690.  —    J.'Ph.  Lm> 

JVithof  difT.  de  caftratii,  Laufan.  1762. 
5s)  Hirrnr.  anarom.  Cent.  V.  hift.  XXIV.  Tom.  III.  pag.  4K-' 

—  VergL  auch   Acta  Halnienf.  Vol.  IV.  obf.  CHI.  nu^«  ' 

J74.  —    Acta  Nat.  Cur.  Vol.  VI.  obf.  XI.  —  Borefii  o^^  ' 

fej  vatc.  phync.  medic.  pag.  6). 


C.      Die  Haare*  93 

am  ganzen. Körper  dick  behaart  war.  Player  59) 
bnd  einen  Mann,  deffen  Körper  mit  Haaren  ganz 
bedeckt  war,  und'deffen  Sohn  und  Tochter  eben- 
falls fo  behaart  waren.  Bey  einer  Frau  wuchfen 
die  Schaamhaare  fo  ftark,  dafs  fie  anderthalb  Ellen 
Wog  wurden  ^•). 

Manchmal  findet  man  einen  ungewolinh'chen 
Haarwuchs  an  den  Gefchlechtstheilen  Frühreifer 
Kinder  ^O»  i"*  Gefichte  iieugebohrner  ^^),  bey 
nanchen  Frauenzimmern,  befouders  anfruchtbä- 
reo,  am  Bart  ^'). 

GUibert  ^*)  Tai:  bey  einem  Mädchen  auf  dem 
Rflcken  einen  breiten  Streifen  von  harten  ftarken  . 
Haaren. 

Oftander  ^5)  fand  bey  einer  zum  erftonmal 
Schwangern  einige  Finger  breit  ober  dem  Nabel 
eine  mit  flaaren  befctzte  Stelle,  welche  fich  erft 
während  der  Schwangerfchaft  erzeugt  hatten.  Auf 

die-r 

59)  Obfenatt.  med.  Lil>.  III.  pap.  590. 

>Jelireje  «'i'hnliclie  Beifpiele  :  ya/ifneri  npp.  Venet.  173?. 
Vol.  11.  paj!.  278.  —  J*  Bang  de  m<»nftrü  HaFiiiae  n.ito 
17(»7;  in  Cojle«.  med.  HafiPLiii.  Vol.  Upu8.s»2.  lab.  IV. 
"^Bnle  profrr.de  practeriiatnruli  piloriMu  proventn.  I.ipf. 
1776.  in  fFf/cN.  Aiiszilj!.  an«  Dlfptit.  i.  WAe.  B.  IX.  S.  7». 
(O)  Collect.  -Acadoin.  Tom.  HI.  pa;;.  168. 
•  fil)  BorelUts  1.  c.  —  Hiftoir,  de  TdCad.  dcdScieiic.  de  Pai . 

1749. 

it)  Ilrolaner  Samml.  1720.  S.  672.  —  Mlfc.  Nat.  Ciir^  Dec. 

11.  .An.  IV.  nbf.  163.  pag.  348- 
())  Borrflus  1.   c   —    Bttrlin   de   fi>einiiiiä  ex   rupprcHii^c 
I  meiiütiTii   barbati.4,  .^Udnrf.    1664.    —    Bnncti  medic.  6e- 

1         pteiicr.  Tom.  1.  pa.r;.  80.  —  Mifc.  Na t.  Cur.  Ufu.  1.  .An.  IX. 

etX.  iibf.  95.  Dec.  Ü.  A«.  V.  obf.  48.  —  Hiftoir.  de  Taca«!. 

de»  oci«nc^-iXe  Par.  174«;.  —  fFf/hq/ii  üpj>.  Tom.  1.  j»au. 

283.  —  J'Hiin.  Ljicyrl.  1783.  Tom.  H.  Part.  Hl.  pap.  520. 
<4j  J.  Im.  Gi/ibertSamin],  j)i  akt.  HeobacliL,  überf.  \onHr- 

äcH/ircie,  S.  56. 
^5)  Oenkwiii  di^keitcn  aus  der  GeboruhfllT« »  B.  il.  St.  U. 

S.  406.  4 


94  I*    Allgemeim  Sedeckutigm. 

diefer  Stelle  hatte  fie  ein  Jahr  zuvor»  bey  eine 
h/'tzigen  Fieber,  ein  VeGcatorium  liegen  gehabt 

Auch  auf  innere  Theile  follen  fie  fich  ve 
irren,  z.  B.  auf  die  Hirnhäute  ^),  in  die  H< 
den^O>  inQfef^hwOlfte^,  in  die  Eier ft« 
c  ke  ^9)  u.  f  w.,  wovon  ich  an  den  gehörigen  O 
tea  mehr  fagen  werde. 

Sine  ganz  eigne  Krankheit  der  Haare  ift  d( 
Weichfelzopf  70).  Es  fchwitzt  eine  in  d: 
Haare  abgefetzte  Feuchtigkeit  dort  aus,  vwwirl 
und  klebt  fi?  zurammen.  Er  ift  in  Anfehung  feln^ 
'  Geftalt  einfach,  vielfach,  ffriemenförmig,mafftnfö: 
mig,  mfltzenförmig,  dreifach  und  vom  Kopf  fre 
ftehend.  Die  Haarwurzeln  findet  man  bey  di 
Unterfuchung  merklich  gröf^cr,  und  fie  gcbei 
wenn  man  fie  drOckt;  einen  biafsgelben,  klebrfj 
ten  Schleim  von  fich.*  Wahrfcheinlich  ift  Arthritl 
dieUrfach,  da  allemal  Gliederfchmerz  vorhergeh 

Von  zwcy  Weichfelzöpfcn  in  dem  vortreffl 
eben  Meckel/ohen  Kabinotle  hat  der  Eine  acht  b: 
Zehn  Linien  Durchmeffer  und  über  drey  Fufs  Läi 
ge.  Aus  den  fehr  roth  ausgefprQtzten  Gelafse 
der  Haut  des  Schedels  ift  die  Injection  durchau 

'  nid 

6i)  Morf^a^ni  1.  c.  Ep.  X3J1V.  4. 

^"Z)  Schaar/cfimitfc"!  med.  11.  cbirnrg.  Kachrichcen ,  J^n 
IM.  .<.  &8.  ' 

^1)  Panofii'f  ^t  Pvthaffnrae  exercicr.  anat.  gj.  —  Heißet 
eiilTtoU  de  y)ifiÄ,  otTihiii  et  d'-rribus  in  Vdriis  coipori 
linmaiii  partibiis  rout* rtis ,  Helinli.  1747.  —  Äo/e  progi 
cit.  —  Sandiffjrt  führt  im  Mnf.  anacom.  acdd.  Lu^dur 
Vol.  I.  c;crt.  111.  pug.  134.  11.  CraV.  Haare  an,  welch 
auf  einem  Gcfchwilrc  im  UntCrleibe  liervorgeLomiiitj 
waren. 

69)  D/anctirdi  anut.  pract.  rdtionjlis,  Cent.  II.  obf.  XXVI] 

f>a^.  240.  —  i*.  C  ScLacUer  diif.  de  uteri  atlieromate.  ni 
ofo.  Lipf,  1755. 

70)  J,  i^r.  Hoffinann  ßofclireibnng  ties  Weiclifelaopfei,  KS« 
ni^sb.  1793.  ••*  De  in  FQntaint  cliir.  med.  AbbaiidL  I. 


C.      Die  Haare.  ^5 

nicht  in-  Jen  Weichfeizopf  «bergegangen.  Die 
Haare  find  durch  einen  fetten  Schmutz  in  einan- 
der verwickelt.  Der  anrire  ift  Ober  acht  Fufs  läng, 
von  einer  Frau  im  DolTauifchen,  der  völlig  austiei 
and  die  Genefung  der  Frau  von  Gichlanfallen  bc- 
^rkte.  Hier  find  die  Haare  mehr  fiechtenartig 
ffwundon,  und  weniger  feft  zufammengeklebt. 
Ehen,  fchreibt  mir  Herr  Geh.  R.  Meckely  falie  ich 
einen  Mir  niuutern  und  gefunden  ICnaben,  deffen 
graa- blonde  Haare  von  Geburt  an  fo  in  einancfer 
nrwickelt  und  kraus  find,  dafs  fie  völlig  den  An* 
fcheio  einer  aufs  fefteftc  zufammentoupirten,  fünf 
bis  fechs  Zoll  hohen  Vergette,  nach  fonftigcr  Mo- 
de, haben. 

Eine  tier  vorher  'Eingeführten  Bemerkung, 
dab  Giciit  die  Urlach  des  Woiclifclzopfes  fey, 
Völlig  analoge  Bemerkung  giebt  uns  Ihtfeland  7'). 
Es  zogen  Cch  nemlich  bey  einem  fünfzigjähri- 
gen Manne,  welcher  mit  Kopfgiclit  geplagt 
war,  allemal  bey  jedem  Anfall  fcinvr  Sclnner- 
zcn,  alJe  Ilaare  nach  oben  zufammen,  kräufelten 
,  and  vem-irrten  fich  in  eiqen  Wulft.  Während  des 
Anfalls  war  es  auf  keine  Art  möglich,  die  Ilaare 
fon  ciiian<^er  zu  bringen;  aber  nach  geeniljgtcm 
Paroxvfmus  vcrloliren  fie  von  felbft  ihre  Vcrwir- 
nog  und  konnten  loicht  ausgekämmt  werrlen. 

Eine  fonderbare  Veränderung  an  den  Kopf- 
haaren befchreibt  uns  Spielen  berger  72^:  Eine  Frau 
bekam  nach  einem  üherftanchien  ungarifclien  Fleck- 
fieber monatlich  ein-, aach  wol  zweimal  liie  heftii;* 
flenKopffclimerzen.  Den  dritten  oder  vierten  Tag 
legten  fi<:  ficli,  nachdem  zwifchen  ihren  natnriir!« 
ichwarzen  Haaren  eine  Menge  weifser,  oder  graut  i\ 

fmger- 

71'^  Jnriiijl  J-r  piakt.  Hoilknnilp,  ß.  IV.  S.  15 1. 
;s;  Miic.  >\it.  Cur.  Dec.  I.  Au.  IX.  et  X.  «bf.  12. 


^  1.     AUgemeiM  Btd^ckungtn. 

fiagerlaoger  Haare  hervorgebrochen  wiren.  Die 
gefchah  in  Einer  Nacht.  Mehrentheils  fafsen  6 
unter  dem  Wirbel,  auch  am  Hinterkopfe  und  a 
den  Seiten.  Wurden  ße  binnen  vier  Tagen  hei 
aosgerilTen,  fo  ^erlohren  fich  die  Schmerzen  gan; 
lieh.  'V^rSumte  man  dies  aber,  fo  zogen  fie  fic 
gänzlich  wieder  zurQck,  und  die  Koptfdimerze 
wurden  empfindlicher. 

Es  ift  nichts  feJtnes,  dafs  die  Ifaäre  nach  dei 
Xode  fortwachfcn.  Rommel  75)  erzähjt  uns  abi 
ein  fehr  foltnes  Beifpiel  von  einem  Schädel,  dtl 
er  in  einem  Beinhaufe  fand.  Er  hatte  keine  Hav 
mehr,  aber  noch  alfe  Haare^  welche  mit  ihn 
Wurzeln  tief  in  der  Hirnfehaale  fafsen  und  nur  ml 
einiger  Gewalt  herausgeriffen  werden  konnten. 


D.     Die  Muskeln  74). 


1 
Die  Muskeln  find  einer  Menge  krankhafte 
Zufalle  au5gefetzt,  der*Entz  Qndung,  den  Afa 
frerr*»n,  den  Gefchwilren,  derErfchla^ 
f  u  ng  und  rtbermäfsigpn  An  fpannung,  z.  B.  i 
der  WaiTerfucht,  Schwaugo rfchaft  u.  f.  w. 

Sie  find  bald  ftärker,  bald  fleifchlgtei 
in  Körpern  voll  Gefundhcit  und  Kraft,  bald  dQfl 
n  e  r  und  mager,  bey  fchwächlichen,  ausgetrodi 
n  et  elf  Subjecten. 

Bai 

-^)  Mirc.  >5Ht.  Cur.  Dee.  II.  An.  VI.    obf.  134.. 

••4.)  Krank^ritep  Her  Mufkelfaferii ,  di«;  in  ilirer  verlecat« 
Mirrhniiß  nnd  Form  grßrcindet  iiiid ;  vom./).  tio#i  ScAji 
hntumer  in  Reil*^  Aicliiv  für  die  rijyßol.  ß.  IV.  St.  11.  I 
233.   als   (lelTeii  zu  Halle  17^9.  eiJchiencnt  InaugiiriUk 


D.    Die  Muskeln.  ^f 

Bald  find  fie  angeTch wollen,  entzün* 
det,  bald  welk  and  fchlaff,  wie  z.  B.  bey  Läh* 
muugen;  fo  hm^  Morgagni '^^)  bey  einem  Man* 
Bc,  welcher  wegen  einer  Ankylofe  des  Hinter- 
kiaptbeins  mit  den  Halswirbeln  den  Kopf  wenig 
Wveseii  konnte,  die  Halsmuskeln  äufserft  fchlalT. 

Oft  findet  man  die  Muskeln  nach  EntzQn- 
Ain^  und  Eiterung  untereinander  und  mit  der  Haut 
ferwa  c  h  Ten  "6). 

Oft  6nd  ße  Tchon  im  Leben  ganz:  ?erftört  durch 
Aufliegen  und  Brand  in  langwierigen  Krank« 
feiten  77). 

10h  kommen  fie  aus  ihrer  natflrlichen  Lage 
nd  find  verrenkt,  en^veder  durch  veränderte 
kellung  der  Theile,  woran  fie  fich  befeftigen,  wie 
kr  Luxationen,  BrQchen  und  Krümmungen  der 
hochen,  oder  durchs  Verfchiobung  der  Sehneti 
ud  des  mittlem  Theils  der  Muskeln  felbft  7S). 

In  manchen  Kranlxheiten  wird  ihre  Farbe 
verändert  und  wird  bläffer.  Vorzüglich  finden 
wir  Ee  fo  bey  rachitifchen  Subjecten  79).  Biswei* 
kt findet  man  fie  auch  fo  bey  Lahmungen  und 
Contracturen.  Ein  Mann  hatte  eine  laiige  Zeit 
Mf  dem  einen  Beine  gehinkt;  man  fand  nach  fei* 
Km  Tode  diefen  Schenkel  fo  hinaufgezogen,  dafs 
■10  durch  das  ftfirldte  Ziehen   nicht  ina  Stande  . 

war, 

n)  Ep.  LXIX.  8. 

7«)  Ha/Uri  Eiern.  Pliyfiol.  Tom.  IV.  Lib.  XI.  Sect.  I.  |.  7. 
77)  ffl"  Mannen  1.  c,  —  Vergl.  SchaUhammer  S.  36g.  fg. 
71)  El,  Poiiteau  verinifcljte  Sclirilten ,  Dresd.  1764.  S.  ^84. 

J92.  —  Richters  iliir.Bibl,  B.VIl,  ö.  344'  "T^  SchaUhanf 

mer  *.  *.  O.   f.  4.  S.  22».  l^;. 
79}  J,  P.  Büc/irter  diff.  du  racliitide  pi?rFecta  «t  iinperfcct«, 

Arzeiic.    1754-  ^'^  Half  er  i  coli.  difp.  ad  hift.  et  ciii-.  mor- 

bnr.  \a  '.  Tom.  VI.  pag.  377,  -^  Bortal  über  die  Uucljiüü, 

WeiiT.  i.f.  179».  S.  44.  45. 
%Btdh.  d.  patkml.  Anni,  l.B.  O 


gft  ^    «'•     Allgemeine  Bedeckungen, 

war,  denfelben  auszuftrecken.  Dabey  waren  fp 
wpl  die  Beugemaskeln,  als  oiich  die  Ausftreckc 
xnuskeln  von  einer  fchmutzigoii^verfcboffeneiiFai 
be  S^}.  Ein  junger  Menfch  Jitt  ein  Jahr  lang  ai 
einem  heftigen  Lendenfchmerz,  wotzu  endlich  ein 
XTnbeweglichkeit  der  Schenkel  und  eiDcWiniN  un< 
Wafferfjicht  kam.  Nach  feinem  Tode  fand  mai 
an  jener  FleifchmafTe,  welche  den  gemeinfchaftli 
chen  Anfang  des  facro-lumbalis  und  longiffimu 
\uldet,  eine  Stelle  von  fQnf  Zoll  in  der  Länge  um 
Breite,  ganz  vom  Anfehn  alten  Nufsbaumhölzet 
dabey  waren  die  Fibern  in  diefer  Gegend  feb 
Ichlaff  und.  nachgebend  >  übrigens  aber  alle  andr 
Muskeln  natürlich  befchaffen  >().  Bey  einem  Jflti| 
linge,  der  an  Phrenitis  geftorben  war,  hatten  di 
Muskeln  durchaus  eine  gelbliche  Farbe  S^j.  Eji 
andrer  junger  Menfch  wu%Je  durch  einen  Stein 
wurf  am  Kopfe  verwundet,  fiel  darauf  in  ein  fchlei 
GÜen des  Fieber,  die  Wunde -fchlofs  fich  nicht,  e: 
lyarf  Eiter  aus,  und  bekam  noch  kurze  Zeit  vorsfei 
nem  Tode  ein  grofses  GdchwOr  auf  dem  Rücken 
die  Muskeln  fand  man  an  vielen  Stellen  blafs  um 
miisfEirbig  ^)*  .  , 

ImRheumatismvsfandman  die])Iuskeh 
baufig  mit  einer  gallertartigen  Materli 
überzogen«  Bey  einem  Menfchen,  weicher  an  ei 
nem  heftigen  Rheumatismus  der  Schulter  gelilte| 
liatte,  fand  man  die  benachbarten  Muskeln  mit  ei 
'   nem  fet^gen  Serum  bedeckt  i^}.      Au  den  Mus 

kdi 

so)  Mprgajfni  L  c»  Epi£t.  LXIX.  •.  • 

Sl)  ebend,  £p.  LVII.  17. 
«)}  ebeni,  £p.  VII.  2. 
'13)  ebend,  Ep.  LI.  19. 
*  «4)  Bomd  Sepulcr.  anat.  Uh.  Ih  Seet.  IV.  obf.  50. 


D.  Die  Muskeln^  gj 

kein  eines  Rheumatifcheii  fand  man  einen  gallert- 
artigen llebcrzug,  welcher  fo  iljck  wir;  zwey  bir 
drcv  Dücaton  war  ^^).  Eine  Flüffigkeit ,  die  tnan 
bey'  drm  If^fiiagra  gewölinlich  in  den  Zwifchen- 
Tücnien  der  Gelenke  findet,  bat  man  auch  in  dea 
Zwifrhcnräumen  der  Muskeln  angetroffen^). 

B^y  Zuckungen,  oder  auch  bey  heftigen 
Anftreiigungen  zcrreifsen  die  Muskeln 
sieht  feilen.  Die  Zerreifsung  gcfcbieht  fa£t  im« 
Ker  nur  in  dem  flacbfigten)  oder  dem  daran  grSn* 
leaden  Thcile,'"Tveil  bey  der  Zufammenziebung 
fiffs  Muskels  der  mittlere  Theil  derfelben  mehr  an- 
fchwillt  und  fefter  wird,  die  äufsern  Enden  abeb 
ferbältnifjmäfsig  dönncr  und  fcbwacher  werden» 
b  erftreckt  ficb  deshalb  die  Zerreifsung  auch,  nii 
aber  den  gan/en  Muskel ,  fondern  es  iftnurim» 
mer  ein  mehr  oder  weniger  ftarker  Th^il  der 
Maskelfafern ,  welcher  abreifst^^).  Bey  heftigen 
Zackangen  fah  Chefeldcn  ^  die  Schienbeinmus* 
kein  eines  Menfchcn  entzivey  reifsen.  Eine  Zer« 
reifsung  des  Bruftmusl^cls  bey  Aufhebung  einer 
fchweren  llaft,  bemerkt  Bonet  «»),  Valfalva  99) 
fand  bey  einem  Erhängten  die  Muskeln,  welche 
dasS^ngenbein  mit  der  Kehle  und  den  nächftgeleg* 
Ben  Theilen  verbinden,  zerriffeni  fo  dals  diefes 
Bein  \'on  der  Kehle  losgetrennt  War. 

Die  Muskelfubftanz  findet  man  in  eine  fett* 
arti^,^  oder  vielmehr  wallrathäfanlich« 
Maff  e  verwandelt.   Man  hat  dies  fbwol  im  todteii» 

G  a  alt 

15)  ÖreHrtcourt  bey  Morgagni  Ep.  LVII.  l^ 

16;  Botteei  Sej>ulci .  aiiat.  Lib.  IV.  Sect.  VIII.  obf.  lt. 

17;  Vi(L  tie  j  uptur*  miilciilari,  faf.  X78J.  im  Auszuge. in 

Hufe/aiifts  neiiüft.  Auual.  der  franz.  A.  W.,.B.  1.  S.  441, 
U\  HaN<fi  elem.  Phyli«.;.  T«»ii^»  IV.  Lib.  Xl.  Sc«l.|ll.  ^,^;^ 
|y)  1.  I.  Lib.  I.  Scct.  1.  in  Schul  «d  obT.  IXi» 
>Cj  Murgm^ni  £p.  XIX.  S* 


lOO  I»     Allgemeine  Bedeckungen. 

als  im  lebenden  Körper  beobachtet.  Wegen 
nes  Falles  verweife  ich  auf  die  unten  9*)  gen^ 
ten  Schriftfteller.  Im  lebenden  Zuftande  bemej 
fchon  Bonr^  9^)  bey  einem  Kinde»  deffen  Scher 
XU  einer  aufserordentlichen  Dicke  auFgefchwo 
war,  das  Muskelüeifch  diefes  kranken  Theils  in 
kompaktes,  mucilaginöfes,  altem  Specke  Shnlic 
Wefen  verfindert.  SaiUant  91)  fand  in  einer 
rühmten  Krankheit  der  Wittwe  Melin  l^att 
Muskeln  flberall  nichts,  als  Fett,  ifi  welcl 
man  nur  mit  vieler  Mühe  die  GefaTse  und  Ner 
UDterfcheiden  konnte.  Le  Tonal  94)  fand  die  IV 
icdln  des  Beins  und  einige  des  Schenkels  in  i 
Jfiifle  terwandelt,  weiche  wirklich  entzündb: 
Fcftt  wAr ;  die  eine  Hälfte  des  zweiköpfigen  IV 
ktls  war  noch  gefundes  Muskelfleifch.  Eine  ä 
liehe  Verwandlung  der  Fufsmuskeln  befchr 
i^icif  ttAzyr9^).  Ifenßamm  9«)  fah  alle  Gefic 
intiskeln  in  eine  rerdickte  Fetthaut  degenerirt. 
dem  Leichnam^  eines  von  Jugend  auf  ftarken  T 
tcers,  welcher  zuIeQrt,  wegen  tauber  Schmer 
und  Schwäche  in  den  untern  Extremitäten, 
9ette  nicht  mehr  hatte   verlaflcn  können,   f 

A 

f  l)  Fallas  in  fiaycr's-  zoolog.  Annalen,  B.  l,  —  Am 
de  chymic,  Tom.  V.  p,  154.  Tom.  Vllk  p.  17.  —  Cr 
ehem.  An'nal.  1792.  B.  II.  S.  923.  1794.  B.  I,  S.  5).  137 
Schalihammer  a.  o.  CL  S.  378.  Hf,» 

'   9a)  1.  c.  Lib.  IV.  Sect.  11.  übf.  XIL  §.  3. 

■    91)  Memoire  Iiir  U  maladie  de  U  venve  Melln,  par  : 

.  .  /ff/ir,  Par.  1776.  —  Journ.  de  Med.  178».  d'Aoiit,paf. 
Samml.  aiicerl.  Abb.  f.  pr.  Ae.,  B.  VHl.  S.  178.  —  A 
de  Tacad.  roy.  des  öcienc.  de  Pur.  1776.  Samml.  anse 
Abb.  B.  V.  S.  7}i. 

'    ^♦)  Journ.  de  Medic.  1771.  Tom.  XXXV.  —  Richier'i  i 
ßibl.  ß.  II.  St.  I.  S.  15). 
95)  Mem.  de  Tacad.  de  Fat.  prcfenUi  ptr  dei  fav.  cti 

Tom.  VIII. 
96}  a.  a.  O.  f.  158. 


D«  Di#  Muskiln.  tat 

Martin  9^,  j^n  der  Stelle  des  grof9en  Wademnuir 
kels,  einen  hSutigen  3ack,  ganz  voordeffen  Form, 
nsd  mit  einer  Fettmaffe  angefallt.     Sip  zeigte  ganz 
diefelbe  Organifatxon,  wie'  in  dem  Zellgewebe  des 
Fattes,  und  die  in  den  Zellen  enthaltene  Materie 
Ub&  fehlen  fich  in  nichts  von  dem  gewöhnlichen 
Felle   zu  unterfcheiden.  ^   In  demfelben  Zuftaude 
Mand  fich  auch  der  plantaris,  der  hintere  Schien- 
beinmuskeJ,    der   folaris,    der   gemeinfchaftliche 
Strecke-  unu  Beugemuskel  derZeehen.     ImOber- 
fchenkel  waren  der  vordere  gerade  Muskel,  der 
dreiköpfige  Muskel,   der  gracilis,   fartorius,  die 
beiden  vafti  und  der  cruralis  nur  erft  unvoUkom« 
men  in  jene  Ausartung  übergegangen,  fo  dafs  ihre 
Snbftanz  durch  mehrere  abwecbfelndeStreifen  voa 
Muskelfafern  und  Fett  gleichfam  gefurcht  erfchien« 
Diefelbe  Erfcheinung  fand  er  auch  in  dem  Leich* 
nam  einer  alten  Frau ,  die  aber  das  Vermögeni  za 
geben,  noch  nicht  ganz  verlohren  hatte.  AlleMus- 
keln  der  Unterfchenkel  waren  ganz  und  gar  in  ei* 
ne  Fettmaffe  Qt^ergegangen,  ausgenommen  der  vor- 
dere Schienbei^muskel,  der  eigenthümliche  Beu- 
gemuskel der  grofsenZeehe  und  der  gemeinfchaft- 
liche Beugemnskel  der  Zeehen,  welche  nur  erit  ia 
ihrer    untern   Hälfte   diefe  Veränderung  erlitten 
hatten.     lu  dem  Cabinett  des  Herrn  Geh.  R.  Me- 
ekel  befinden  fich  mehrere  Beifpiele  diefer  Ausar- 
tung, 

97)  Recueil  des  actes  de  la  Snciet;  deSante  de  Lyon,  Tom. 
1.  Tan  VI.  pag.  )S4.  dentfch  im  Geift  der  neiiercen  me- 
diciniTchcn  Literatur  in  Frankreich,  von  O.  A.  Zadig^ 
Bre«l.  1798.  St.  1.  n.  VII.  nnd  initAnmerk.  vom  Prof.  f/«r- 
Us  in  Reilt  Archiv  Fiir  die  Phyfiol.  R.  IV.  St.  11.  3.  Ig9. 
—-  Einen  dhnlichnn  Fall  erzaklt  Vandermonde  im  Journ. 
de  Medic.  1759.  Maj.  Tom.  X.  iibcrf.  in  der^enen.SammL 
anscrler,  Wührn. ,  aus  dam  Frans«  8(ra«b.  176t.  B.  L 
6.    55$.  fgg. 


tarig)  wovon  uns  Schallhammer  9S)  Befchreibi 
«ond  Abbildang  geliefert  hat. 

Eine  ähnliche  Beobachtnng,  wo  die  Musl 
fubfranz  in  eine  weichei  breiartige, 
Confiftenz  des  Oehirns  nahekommei 
Maffe  verwandelt  war',  liefert  ftns  B.  Franken  ^ 
'Ein  MSdchen  von  ohngefähr  neun?(ebn  Jahren 
kam  an  dem  linken  Oberfchenkel  eine  Gef<5hwii 
dafe  delTen  Umfang  beinahe  eine  Elle  betrug,  da 
'Gegentheil  der  rechte  nur  halb  fo.  dick  war. 
baue  dabey  heftige  Schmerzen.  Naeii  einiger  2 
machte  man  einen  ftarken  Einfchnitt,  und  erblic 
Dun  eine  weiche»  breiartige  Materie  von  verfchi 
iier Farbe.  EinTheil  war  wcifsljch,d«r  andre, v 
eher  unter  jenem  und  weiter  nach  oben  zu  lag,  \ 
etwas  grauer  und  der  oberfte  Theil  bräunli 
Der  weifsliche  Theil  kam  in  der  Farbe  und  Co 
ftenz  der  Subftanz  des  Gehios  ziemliqh  nahe. 
diefer  Materie  fand  man  gar  nichts  von  Musl 
fubftanz,  aufser  nur  ein  kleines  Handel  Muske 
fem,  von  dem  man  fagen  konnte,  dafs  es  zu 
sem  Muskel  gehdrtf.  Es  war  aber  fo  veräni 
'  und.  verunftaltet,  dafs  man  nicht  erratiien  koni 
.  XU  welchem  Muskel  es  gehört  hatte.  Nichts  ' 
kenntlich  geblieben,  als  diegrofsen,  unzer ftOr 
Blntgefiärse,  Der  Knochen  war  mit  einem  beiriLi 
liehen  Beinfrafs  befallen. 

Es  fcheint  diefer  Fall  der  Muskelverderbi 
welche  uns  Bill  >^),Poi^  ')  und  andre  3)befch 

9SJ  a.  «.  O.  8.  3S4-  Tab.  I.  Fig.  ].  nnA  8. 
5p)  Haarlemer  Veihandelinf;.»  Deel  XVI.  St.  11.  najr- 
Samml.  auverl.  AbliMidL  für  prakc  Ae.,  B.  VII.  6.  2t(( 
leo)  Lebrb^riff  der  Wimdarzncyknsift,  Th.  V.  8.^6. 
I)  chinirg.  Beobacht;  B.  II.  S.  ^^r. 
%}  Bmt/our  in  Med.  ^obfai  v.  ^nd  luqnir..  Vol.  IV.  —  i 


D.  Die  Muskeln.  io3 

ben  haben ,  fehr  übereiozukommeD:      Es  entfteht 
'    oeralich  zuweilen,  ohne  deutliche  Urfach,  ja  bcy 
f    ginz  gefunden  Menfchen,  eine  Gefrliwulft  ain  Bei- 
\    Be,  meiftens  an  deffen  unterm  Theile,  welche  in 
I    eiaigen  Stellen  weich,  an  andern  hart  ift.     Zuwei- 
len ift    fie   gleich   anfangs  fehr   fchmerzhaft,    ge« 
«dinlicb  aber  hindert  6e  nur  das  Gehen«     Nach 
nd  nach  vergröfsert  fie  fich,  wird  fchmcrzhafter, 
■ad  die  Haut  bekommt  eine  livide  Farbe.     In  ih- 
rer Tiefe  glaubt   man  eine  FlQffigkeit  zu  fflhien. 
fadlich verbreitet  fie  fich  Aber  den  ganzen Um£ang 
des  Gliedes*     Einfchnitte  leeren  nur  eine  geringe 
Menge  einer  mit  geronnenem  Blute  vermifchten 
Gauche  aus,  ohne  Erleichterung.     Nichts  hilft,  als 
die  Amputation.   Im  amputirten  Gliede  findet  man 
den  Knpchen  kariös,  und  die  Muskeln   in  ei- 
ae  feröfe,   blutige  und  fchleimigte  Ma- 
terie aufgelost.     Pott  fand  zugleich  die  hintere 
Schienbeinfchlagader  erweitert,   verdorben,  oder 
geborften.  ^ 

Eine   andre  merkwOrdige  Degeneration  der 

MDsI(eln  ift  die  in  eine  fch^a  mmigte  Maffe. 

Ein  Mann  brach  die  Knochen  des  Unterfchenkels» 

die  fo  zerfplittert  waren,  dafs  die  Kur  nenn  Monate 

dauerte  und  das  Bein  krumm  und  verkürzt  blieb. 

Nach  zehn  Jahren  bekam  er  einen  heftigen  Schmerz 

•  an  dem  Beine,  der  taglich  zunahm,  bis  eine  rothe 

fchmerzhafteGefchwuIft  an  der  Wade  entftand.  Sie 

wurde  zertheilt.       Aber   bald    entftanden    neue 

I   Schmerzen ,   die  alte  Narbe  ging  in  ein  Gefchw&r 

ftber ,  welches  bis  auf  den  Knochen  drang  und  viel 

I    ^at  ergofs.     Bald  erfchien  an  der  Seite  eine  neue, 

Tpthe, 

in  Schmücker's  TPina.  Schriften,    B.  I.  S.  34$.  —  SchulU 
kommet  a.  a.  ü.  S.  271.  Igg. 


So4  '-     Allgemeine  Bed^kungem. 

rothe,fchincrzhafie  Oefchwulft,  von  gröfserm  Um* 
fange,  als  die  erfte.     Man  öffnete  fie,  aber  e»  Ro{$ 
njichts  als  dünnes  Blut  heraus,  bis  eine  elaftifche 
klaffe  die  Oeffnung  verftopfte.     Man  machte  hio*  v 
tereinander  mehrere  Oe^Fnuogen,  die  aber  jeneMaf« 
fe  bald  wieder  verftopfte.    Täglich  •  vermehrte  fich  • 
jeng  Maffe»  und  wuchs  zu  allen  Oeffnungen  her«  .1 
•US.        Unterbindungen    und  Abfchneiden    halfeii 
nichts,  machten  nur  unerträgliche  Schmerzen  und. 
grofsen  Blutverluft,  und  der  Schwanom;wuchs  im- 
mer von  neuem.  Im  Leichname  fand  man  die  Kno- 
chen-Enden  übereinander  gefchoben,  überall  mit  ' 
fcharf^n  Spitzen  befelzt,    den  Schwamm   von  der*' 
Gröfse  eines  weifsen  Kohlkopfs  und  weich.        Er  ^ 
glich  der  Subltanz  des  Gehirn^ ,  beftand  aus  eine|r  , 
lymphatifchen  Feuchtigkeit  und  einer  dem  frifcht«' 
Käfe  ähnlichen  Materie.     Von   den  Muskeln  w«^'.: 
Iceine  Spur  da,  und  ihre  Stelle  hatte  jener  Schwamm  ; 
ganz  eingenommen  ').       Ein  ähnlicher  Fall  fteht.]| 
auch,. in  den  Edinburgifchen  Verfuchen  4).      Aoi 
der  äufsern  Seite  des  Schenkels  cntftand  eine  fclur  j. 
fchmerzhafte  Gefrhwulft,  in  deren  Mitte  man  Rö-;; 
the  und  eine  erhabne  Stelle  bemerkte,  j^o  man  d^i  .^ 
Schwappen  einer  Flüf6gkeit  zu  fahlen  fchien.  Nacbl 
gemachter  Incifion  flofs  nichts  als  drey  Unzen  ein^  *. 
(chleimigten  Materie  aus,  und  aus  der  Oeffnung i 
wuchs  ein  Schwamm  heraus,  der  jenem  weichel^. 
Zellgewebe  ähnlich  war,,  das  man  am  Rücken  der!' 
Schwindfflchtigen   findet.       Nach    einigen   Tagen- 
ftarb  der  Kranke  am  hektifchen  Fieber.     Bey  der  : 
Oeffnung  fand  man  alle  Muskeln  in  jenen  Schwammt  ' 

I)  H«//i  in  Richeer's  cliir.  Bibl.  B.  X,  S.  -So. 

4}  Ediiibiirpirchft  med.  Bemerk,  und  VeiTuebe,  n«  ta.  —  - 
Schailkammtr  S.  ?.€%. 


D.    Die  Musketn.  io5 

'wandelt,  und  esr  war  keine  Fafer  yon  dem  Mas* 
[fleifche  mehr  zu  finden. 

Wir  finden  aqch  an  den  Muske]fafern  der  in* 
m  Theile,  z.  P.  am  Uterns,  am  Schlünde  u.  f.  w. 
B  bisher  auFgefQhrten  Degenerationen  völlig  glei* 
eBeifpiele,  welche  an  den  gehörigen  Orten  yotr 
Mimen  werden« 

In  wa  ff  er  Tüchtigen  Körpern  fand  man 
iHaut,  das  Fett,  die  Membranen  und  die  Mu  s- 
»In  der  angefchwollnen  FAfse  wie  einen  mitWaf* 
'  höchftangefQllten  Schwamm  5J. 

Im  Oegentheil  der  bisher  angefahrten  Ver« 
leniDgen,  werden  die  Muskeln  auch  hartf  tU 
de  und  fteif  ^).  Bey  einem  abgezehrten  Man-« 
fand  man  .'die  Intercoftal-  und  Bruftmuskeln 
B  eine  tendinöfe  Subftan'z  7)«  Cain/en  ^  fah  di^ 
iskeln,  die  zwifchen  den  Stocken  zerbrochner 
orben  eingeklemmt  waren,  in  eine  häutige 
jftanz  ausarten.  Im  WaUerfchen  Mufeum  9)  fin* 
Lsian  das  Präparat  von  dem  Schenkel  einer  Frau, 
lehn  durch  einen  Fall  in  ihrer  JugendT  die  Knie* 
leibe  verrenkt  hatte,  worauf  eine  Ankylofe  folg* 
;  die  Muskeln  find  ganz  dQnn,  fchwach  und  un* 
'mliclH  von  Farbe  weiis  und  in  glänzende  S  e  h- 
I  n  ▼erwandclt.  Trye  *®)  fand  den  SchlafmuskeJ 
eh  einer  äu&ern  Verletzung  blafs,  ganz  feines 
erigten   Anfehns  beraubt,  und   lederai;tig. 

^    •      Peir^ 

i)  Morffagni  Ep.  KI.  3a 

\)  Mijrgagnx  Kp.  VIII.  ?.  —  Samml.  anserl.  AbhandL  für 

pr.  Ae.,  B.  V.  S.  309.  —  Ifenjiamm  a.  u.  O.  3.  159. 
r)  Chavaffe  mrd.  Joiirr..of  Lond.  17S6.pag.40S.  —  Samml. 

anaerl.  Abh.  Tür  pr.  Ae.,  A.  XI.  S.  694. 
1}  AcL  Med.  Soc.  HaFii.,  V^L  II. 
},  AuatitmifcheA  Mufeum  von  F.  A,  Walter^  Th.  II.  S.  ZS4. 

n.  ^So. 
10}  Medic.  ComnnicAt.,  Lond.  1790.  VU. 


loS  L     Allgemeine  Bedeckungen* 

feirce  '0  iintcrfuchte  an  eioem  Caciaver  einft  nit«  ^ 
geheure  Oefclnviilft,  die  an  den  Knochen  des  Un-< 
terfchenkels  auffafs,  und  von  .aufsen  knorpJigt^ 
inwendig  gegen  ihre  Höhle  knöchern  war.  Die.« 
daher  liegi^nden  Muskeln  hatten  (wie  er  fagt,  durchr' 
den  beftändigen  Druck  und  den  jMangel  an  Bewe^- 
gung)  ganz,  ihr  fafcrigtes  und  fleifchigtes^  AnfeluiV- 
verlohren.  Blafft  ")  fand  bey  einer  fQnf  und  drei-^^^ 
fsigjährigen  Frau  dtn  Unterleib  hart,  wie,  Steid^' 
wnd  bey  der  Eröffnung  kein  Fett,  keine  Muskelq,. .^ 
fondern  Alles  in  eine  kartilaginofe  MafTe  ver«', 
wandelt.  ^ 

Verlohren  gcgangne  Muskelfubftanz  € 
zengt  6ch  nicht  -wieder  als  Fleifch ,  fondern  es  erb.] 
fcheint  an  deren  Stelle  eine  fehnigtc  Maffe.  Itit| 
Kabinette  des  Herrn  Geh.  R.  Meckels  befindet  fidt^ij 
der  gerade  Ausftrecker  des  Schienbeins  eines  Hmi", , 
des,  detfen,  während  des  Lebens,  ausgefchnittntiVu 
Stock  nur  durch  f ?hnigte  Subftanz  erfetzt  wurd«{  ^ 
jmgleichen  der  Schenkel  eines  Frofches ,  an  wel«  T 
ehern  die  aus^efohnittnen  Stücke  der  Beugemuskelir  V 
auch  nur  durch  Sehne  erfetzt  wurden.  Die  äm-X 
gefchnittne  Achillesfchne  eines  Hundes  ward  durch^ 
knorpelartiges  Zellgewebe  in  Geftalt  eii.*^  elJiptl-.^ 
fchen  Knopfs  erfetzt«  Die  Abbildungen  von  je«  T 
ncn  Präparaten  fehe  man  bey  ScbaWiammer  ■^).    ij 

Bey  einem  hydrophobifcben  MenfehedV^ 
fand  man  alle  \Muskeln  durchaus  trocken  '^).     T^ 

Fin*  Y 

Xi)  Pliilof.  Transacc    n.  453.  —  Le^kc's  auserL  AbhandL  1s 
B.  II.  S.  3)9.  < 

la)  Cer.  Etaßi  obferv.  medic.  rar.  obf.  V.  pa{;.  10,  Tab.lLl 

15)  ü.  ,1.  O.  Ö.  286.  fpg.  l'ip.lV.^.  —  Auch  Huhn  unrf  Afiir-  \ 
ray  (Jilf,  de  rrpeneratione  partiutn,  Oött.  1787O  beftüt^  i 
fjf'n  die  Kcliciciptunp: ,  da£$  Mu^^kelÜeiTch  fich  nicht  vi*- ?^ 
(Um-  rrzPiijte.  ■  r 

14)  Morßa^ni  Ep.  VUl.  jcx  J 


X 


D.   Die  Muskeln%  107 

l 
Findet  die  Vertrocknu Dg  an  einzelnen  Muskeln 

latt,  fo  entftehen  davon  natürlicher  Weife  örtliche 
Fehler  derer  Theile,  welche  fie  betreffen.  Alor- 
mni  '^)  bemerkte  bei  eincrTaubhcit  eine  Ver« 
irocknung  der  Gehörmuskeln.  Auf  Vcrfchrum« 
ffang  und  Verhärtung  des  mufculi  maftoidei 
o&lgt  der  fogenannte  fchiefe  Hals  (caput 
•Mtipum)  >^).         '      ', 

Ifenflamm  ^7)  beobachtete   einen  Ma/in  von 
fahzig  Jahren,  deffen  rechter  Fufs  in  allen  Gelen*' 
\ittL  fo  fteif  und  unbeweglich  war,  dafs  man   diö 
Glieder  auch  mit  Gewalt  nicht  biegen  konnte.  Bey 
gnuiaererUnterfuchuDg  zeigte  das  äufsere  Anfehn, 
£e  Form  und  Farbe  nicht  die  geringfte  Verfchie*> 
tebeit  von  dem  gefunden  Fuf;^.     Die  Haut'  hatte 
fie  gewöhnliche  Gefchmeidigkeit  und  Empfindlich« 
J^t;''die  natürliche  Wärme  war  nur  fehr  wenig 
mmindert.  Aber  die  Muskeln  frthlten  6ch  fo  hart 
in,vrie  einemarmorne  Statfle,und  man  könnte  durch 
das  Gefühl  leicht  mehrere  einzelne  .vluskein  unter« 
Ccheideii.  Es  muftte  hier  eineVcrhartun;}  der  Mus- 
keln feyn,  da  man  diefe  Erfcheinung  von  der  Ergie- 
isoDg  irgend  einer  Materie  nicht  herleiten  konnte; 
demi  es  war  keine  Gefchwulft  da  ,  es  waren  keine 
rheamatifche  und  atthritifche Zufälle  vorhergegan« 
gcn ,  und  man  wQrde  die  einzelnen  Muskeln  als» 
dann  nirht  fo  beftlmmt  haben  fühlen  können. 

Man  findet  die Muskelfubftanz  verringert, 
der  V  erfch  wanden,  nicht  allein  bcy  Ausge^ 
zehrten,  fondern  auch  durch  Ruhr,  Lähmung 'S) 

und 

'„)  Ft..  XIV.  15. 

K,  B*etfii  obf.  inei!.,  Part.  II.  ohf.  I.  pa^.  9^  *—  Tulpii  ohfT. 
m^ii.Lib.  IV.  «-an.  r.VIlI.nj:;.  511.  —  Richter**  AnfdRS»*' 
C.iir..  i\.  W.A.,  r..  n.  *?.  256. 
17)  Wiiü«  h  ü!>er  üie  'In^keln  J.  159.  % 

\%)  V^v^  SQkaUhmmmcr  {.lo.  6.  246»  ^ 


lo8     ■  !•     AUgemeia»  Bedecjümgen» 

und  anhaltenden  Druck  einet  framda; 
tigen  Körper«.  Z. .B.  durch  xlen  Druck  eini 
ungeheuren  Kropfs  waren  die  mufculi  fte 
no*hyoidei  und  thyrepidei  faft  ganz  v^ 
fchwunden ^^).  Bey  einem  Waff^rfüchtige 
waren,  durch  die  ungeheure  Ausdehnung  des  i7l 
terleibes  und  durch  den  , anhaltenden  Druck  d 
WafTcrs  gegen  die  Bauchmuskeln  i  di^fe  beinal 
ganz  rerfchwunden  ^^j. 

Bisweilen  haben  Bal^gefchwülfte  ihri 
Sitz  in  den  Muskeln.  Morgagni  ^').fand  am  Half 
an  der  Bruft  und  am  Unterleibe  eines  jungen  Mei 
fchen  eine  Meoge  Beulen ,  die  in  dem  Zellgewel 
lagen  und  an  den  darunter  liegenden  Muskeln  fe 
anhingen.  Sie  enthielten  eine  weifse,  zum  The 
floffige,  grOlstentheils  aber  fefte  und  talgftrti| 
Materie. 

In  den  Muskeln  findet  man  auch  knochif 
te  und  fteinigte  Coneremente.  Bey  einei 
Menfchen,  delTen  ganzes  Knochengebäude  ankylc 
tifch  war ,  fand  man  in  dem  Fleiücbe  der  Muskel 
ein  ganz  abgefondertes ,  freiliegendes,  vier  2o 
JangesKnochenftQck^^).  Befonders  bey  rhei 
matifchen  und  arthritifchenPerfonenfche 
nen  öfters  erdigte  oder  fteinigte  Abfetzungen  gl 
funden  zu  werden  ^').  Bey  einem  Podagriftisn  gir 
gen  an  der  grofsen  Zeehe  einige  weifse,  harte,  er^ 

fen 

19)  Tratte  de  Myolojrie,  ftuvant  la  Methode  de  Defaul 
par  H.  Gavardi  fon  eieve,  a  Par.  Tan  VI.  de  1«  repab 
pag.  la. 

«O)  Morgaffni  Ep.  XXXVIII.  47.  • 

tl)  L  c.  Kp.  LXVIII.  IS. 

ai)  Phil.  Tranaact.  1741.  n.  461. 

$i)  Verpl.  Marc,  Donati  hift.  med.  mirah.  Lib.  IV.  cap.  3c 
—  J^  B.  Contuft  de  lapidibns  podagrae  et  chiragrae  v 
Corp.  hum.  prodactis«  Rom.  1^79.  —  Sehurigii  Uthole 

6" 


D:    Die  Musketn»  109 

imgro&e  Steine  heraus  ^4).  Walifir  '0  befchrefbt 
in  Vorderarm  eines  an  der  Gicht  geftorbenen 
Mannes,  wo  fich  zwifchen  den  Sehnen  der  Mus» 
'  kdn  eine  weifsc  KalUercte  abgcfet/t  hat.  Bey  ei- 
n«r  von  heftigen  langwierigen  Gicht2urüllcn  .ge- 
lokciten  Frau  fand  ich  eine  kalkartige  Materie,  von 

IihrGröffie  und  Geftalt  eir.er  lialben  HarelimTs  im 
Dettamuskel.  Mehrere  Beifpiole  findet  man  in 
te  angeführten  Schriftftellern  ^^). 

Hieher  gehört  auch  wol  folgend*  merkwHr- 
fge  Krankengefchichte.  Ein  Jüngling  von  neun« 
Khn  Jahren  bekam  ^chmerz  und  Gofchwulft  am 
Gelenke  der  rechten  Hand.  Diefe  Gefchwulft 
nrwaodelte  fich  binnen  einem  Monat  in  eine  knö« 
deme  Subftanz.  VVährend  der  Zeit  ging  es  mit 
in  Kniien  Vorderarme  eben  fo.  Die  knocbigta 
Hlrte  erftreckte  fich  nach  und  carh  bis  an  die 
Sebultern.  Nach  einigen  Monatt^n  fing  der  rechte 
hh  zu  fchweileit  ^n  und  verknöcherte  ebenfalls. 

Nach 

fia,  cap.  II.  j.  58.  pa.;;.  S2=.  und  mein  ere  der  hernach  aii- 
get'ilLrten  Sein  ittCteller. 

14;  Scho/ze  in  Mifo.  >at.   Cur.  Dec.  I.  An.  II.  obf.  64. 

25)  Andcc»»!.  .Miifciiin,  1).  I.  S.  144.  11.  289. 

25;  Boreflus  I.e.  C«'iu.  1.  nbf.  87.Cent.  II.  obf.  7.  —  Sthenk 
öt  lithii^ienefM  cap.  IV.'pap.  21.  —  Barthoihti  hift.  ixiiAt, 
Cent.V.hjft.XCI.  Tom.  Ill.paj?.  172.  —  Drouin  imjoiirji. 
de«  Scdv.  i694.  —  Mi^t>-  ^at.  Ciur.  Decj.  1.  An.  IX.  et  X. 
obf.  «9.  Dec.  II.  An.lll.  obf.  189.  An.  V.cihf.  107.  Au.  VI. 
obf.  52.  —  Schurif»  1.  l.  —  /?.  G.  Hilrnigk  diff.  de  ind«i- 
Mtione  J»artinm  praeter  natnrain,  Lij>f.  a75o.'in  Het/icri 
coli.  difp.  ad  liiit.  et  cur.  morbor.  iacicnt.  Tom.  VI.  n. 
XC.pa^.  344.  —  Mechcl  in  Memoir.  de  Tucad.  desScienc. 
d«  Uerl.  1/54'  P^?-  93.  Collect,  part.  acad.  etrang.  Tum. 
IX.  pa«.2.  —  klier  ibid.  1755.  pag.  24.  —  Voigt  de  abs- 
cefs'n  IdpiIlo.s  «piiisdam  contineiite,  Gicff.  1762.  —  5////- 
jnr/f.f  in  Pl.ilof.  Ti  aniact.  1774.  pap.  108.  —  IValter  oblT. 
an  Atom,  pap,  49.  cap.  HI.  —  Sfintlifort  oblt-  anat.  patho). 
Lib.  IV.  eai».VlI.pug.90.Tab.X.üg.  3.  —  ejusd.  Muf.  ana- 
tom.  Vol.  I.  iJccL  V.  pag.  280.  n.  Vi.  —  Ludwi^ii  ^rim. 
lifu  pathol.  anaC  pag.  I6.  not.  «^. 


110  /.     Aüg^meine  StfdeAungtn» 

Nach  dem  eüfserllchen  usd  inn«rlichen  Oel^rani: 
des  Queckfilbers  irerbefferte  fich  dasUebel  dochr 
viel,  dafs  die  Verknö(rherungeii  nicht  Weiter. 9 
nahmen  und  die  Gelenke  wieder  bewegliol 
wurden  *7)» 

In  den  Muskeln  hat  man  auchWormer  ei 
deckt  (Finnen,  taenia  hydatigena),  eine/ 
Blafenbandtvürmer  28)^ 

.Häufig  kommen  Falle  von  fehlend-en|<i<i 
überflüffigen,  oder  unge w&hnlipl|  g 
formten  Muskeln  voTy  von  welchen  ich  dife  jr< 
sQglichfteo. Veränderungen  anfahren  will  ^). 

0.    GefichtsmuskeL 

Den  Lachmuskel  des  Santorin  t 
Mayer  '^)  auf  beiden  Seiten  doppelt  an»  ui 
Albini  ^ü)  fah  neben  dem  u^ederdrAckend^ 

Mv 

Ä7)  Wilh.  Ucnry\n  Philof.  Traniact.  Vol.  LI.  Pwt.  I.  p 
19,  VoU  LIJ.  PüJ  t.  1.  pag.  I4J.  -^-  5^.  Mohrenheim^s  W 
ncrift^lic  Hevtirfire,  B.  II.  S.  219,  — -  Einen  dhnliclien  I 
findet  man  im  Joiirn.  de  Med.  X75S.  Jul.  pag.  51.  —  5. 
ragts  (Nffolog,  method.  Tom.  1.  pag.  550.)  nennt  di 
Kranklicit  C  a  t  o  c  h  u  ^,  un d ilf rrc^r/ae  (iiitroduct.  med. 
t>icor.  et  prax.  med.,  Traj.  1774.)  Sarcoftofis. 

d8)  Weruer  verminm  inteftinalinm  bievif  expoficio ,  pag. 

—  Ludimg  1.  c.  pag.  17.  110 1,  r. 

aS)  Vergl.  ß.  S,  A/lini  auniitat,  af ad.  Lib.  IV.  V.  et  VI. 
Kitaio  Bo'crhare  in  CommeuC.  Soc.  Petropol.  Tom.  II.  p 
157.  —  PAiV.  Ad.  Bö  hm  tri  (»bfciv.  anat.  rar.  Fafc.  1. 
praef<-it.  png.  C.  Vdk.  II.  in  piacf'at.  nag.  5.  fa.  —  San 
/ord  exercitt.  icadem.  Lib.  1.  cap.  Vi.  Lib.  II.  cap.  VI. 
Bemerknng  einer  merkwürdigen  Varietät  am  nervo  ir 
fcnln  -  cutaneo  und  eijiigejMp^kelvnrietäten,  v.  G.F.h 
debrand  in  B/umenLach's   med.  Bihl.   U.  UI.  St.  I,  8.  i' 

—  Mayer*s  Befchreib.  dea  ganzen  menfclil.  Körpers,  B.  1 
S.  545.  iigg.  —  SUittmtring  vom  Bau  des  menfclil.  K< 
uers,  Th.  UI. 

50)  a.  a.  O.  8.  <45. 

)i)  Uilcor.  BttTculorum^  Logd.  Bat.  17)4*  Lib.  III.  paf.  i 


/ 


D.  Die  MuskeU.  111 

•Muskel  des  Nafeafldf^rels  noch  einen  zwel- 
\  Jen  ähnlichen.  Muskel.  Seiten  find  auch  der  gr  ä- 
V.cilli  ni  US   oculi  und  der  a»omalusinfacie^ 

IcT  einem  Manne  hob  fich  dnrcb  einen  eignen  Mus- " 

kd  mit  der  Sür nbaut  immer  zugleich  die  Nafe  in 

4kHöhe)3;. 

A.     Halsmuskeln* 

..  Den  Sterno-thyreoidcus  fah  Morgaff* 
«)^  fehlen,  und  Albin  ^^)  fah  ihn  mit  zwey 
Köpf  en,  welche  am  untern  Theile  des  Ualfes  wie- 

tder  zufcimmenftiefscn/  So  fah  er  auch  den  Sty- 
lo-byoideus  an  Einer  Seite  doppelt,  und  im 
G^entheil,  in  einem  andern  Falle,  auf  der  Einen 
täte  gänzlich  fehlen  ^S). 
üöhmer  )^)  fand  Ley  einem  Leichnam  keine 
.    ftvloeloffos. 

Derfalbe  *7)  fah  einen  doppelten  ftylo<- 
pLaryngeum  auf  der  einen  Seite. 

EinFafcikel  vom  Sterno-cleido-maftoi- 
deos  ging  bisweilen  bis  zum  Schwcrdknorpcl  des 
Iniftbejn^  ^^)^   ja    fogar   bis  k.uni  gradeu  Bauch* 


el  59;, 


Courcelles  4^)  befchreibt  einen  Rachenmus- 
ktl  onter  dem  Namen  Cephalor phary ngeus, 
«reichen  aber  viele  Zergliederer  nicht  Iahen  4i). 

Auch 


4 


)3)  Bonneii  Sepulcret.  «natom.  Li(>.  IV.  S.XII.  obf.  V.  {,). 
jj;  Ep.  Vlll.  12,  34)  1.  1.  pap.  204. 

39)  jbiil.  pa{;.  3X1. 

[6}  Üi.ni  oiiat.  rar.   Fafc.  II.  in  pra^t'at.  pag.  VI.  not.  1. 
JT)  ibiiirpü«.  VU.   not.  m. 

31)  Pf..  Lunr.Feibricu  i«1ea  dnatomiae  praciicae, Wetzlar  1741. 
59;  Bot.rienne  in  Roux  Joiirn.  de  Med.  177J.  Vol.  XXXIX. 
4C}  Icoiie*  miifciilorrun  capitis,   Lnpd.  Bat.  174I.  lab.  VI.  4 
41}  a.  B.  Mo-'gaini,  H^/fcr,  Mayer  a.  a.  O.  B.  IV.  Ö.  3«4. 


'^ 


Auch  findet  man  eineii  feltnen  Muskel  oi 
dem  Namen  p:etrofopharyngeu8^')iUnd  ei 
dritten  fpheno-falpiogo-pheryngeu.s 
der  an  jeder  Seite  von  der  ftachligtcn  Spitze 
FiQgelkDOcbens  und  von  der  untern  Fläche  der 
ftacnifqhen  Trompete  zum  obern  aponeiirotiic 
Theii  des  Rachens  hinabläuFt. 

Diefe  Muskeln  find  äuCserft  feiten,  uml^v; 
Zergliederer  iahen  fie  nie.  Ueberhaupt  'find 
«uch  nicht  als  eigne  Muskeln  zu  betrachten ,  f 
dem  nur  als  rbn  andern  Halsmuskeln  abgehe) 
Fäfeikel  und  Fafern. 

Der  gerade  Seitenmuskel  desKo] 
wird  oft  noch  von  einem  kleinen  Muskel  in/pai 
leler  Richtung  begleitet  44). 

Einen  eben  folchen  Muskel,  der  fich  v 
Oueerfortratz  des  Atlas  bis  hinter  den  Warzenfc 
fatz  des  Schlafbeins  erftreckte,  und  einen  fch 
fen  Hals  verurfachte,  fah  Efchenbach  ♦^). 

Mayer  ^^)  fah  an  feinem  Cadaver  fölger 
merkwürde  Vervielfältigungen:  der  Stern o*li 
oideus  und  genio-hyoideus  waren  auf  jec 
Seite  doppelt,  und  der  genio  -  gloffus  { 
dreifach;  die  zweiköpfigen  Muskeln  c 
Unterkiefers  hatten  fehr  dicke  Bäuche,  vor^Qgli 
ragten  die  vordem  hervor,  welche  durch  Fafcik 
die  fich  kreuzten,  verbunden  waren.  Di< 
verbanden  fich  wieder  durch  eine  ftarke  Aponc 

rc 

43)  Haafe  fpeclm.  quo  miirculi  pharyn^is  velique  palat 
obÜRrvaCt.  quib'iacL  illnrcriti  contiiicntiir,  LipL  17S4.  p 
XXI.  —  Wivshw  trait«  de  la  t«ce  j.  476. 

49)  Wiiulow  l.  1. 

44)  Albhii  hifc.  mrlc.  paf;.  415. 

45}  Anatomische  Beftlireibuiitf  des  menfchL  KCrpert»  Rc 

1750.  —  Vergl.  auch  WinUow  L  c.  T.  II.  pag.  IS7« 
46)  a.  a.  O.  B.  111.  S.  547> 


D«     Die  Muskeln*  ix3 

rore  mit  dem  Körper  des  Zungenbeins,  unri  in  diefe 

.  eutligte  fich  der  M  y  1  o  -  h  y  o  i  d  e  u  s,   welcher  wol 

,  2»ey  Linien  dick  -^'ar.  Die  Stylo-hyoidoi  hat- 

tn  zwey  befondre  Fafcikel ,  deren  einer  .'  n  i\eTi 

Winkeln  desÜnterkinnbackensder  andre  aber  an 

irac  Aponeorofe  ftiefs.     Acuf^erlich  fah  man  den 

Hals   fehr   dick,  ohne  DrüfengefchwOifte  zu  be- 

■vkeD. 

e.    Bruftmuskeln. 

An  der  Handhabe  des  Bruftbeins  entfreht 
Hancbmal  ein  Muskel ,  vrelcher  fchräge  zur  Seite 
Ober  den  vordem  Theil  Aqs  grofsen  Bruftmuskel9 
kerforgeht,  und  fich  apoiieurotifch»  theils  in  die 
Haat,tliells  in  den  grofsen  Brurtmuskel  felbft^oder 
Iber  den  Rauchmuskeln  verliert  4^).  Da  er  bey 
,  lerCchieduen  Thieren  fehr  gewöhnlich  ift,  fo  heifst 
•r  der  mufculus   fternalis  brutorum. 

Der  mufcuius  fterno-mafxoideus  ver« 
läogerte  fich  einmal  neben  der  Seite  des  Bruftbeins, 
kii  auf  den  geraden  Muskel  des  Unterleibes  4S)^ 
Zuweilen    fehlt   der   fleifchigte  Fortfatz   des 

4   Bmftmuskels ,  durch  welchen  er  fich  mit  den  äu- 

1  fsern  fchrägen  Bauchmuskeln  vereinigt  49). 

I  Der   dreieckigte  Muskel   des  Bruft« 

I  keins  fehlt  bisweilen  ganzlich  ^^). 

I  Der    mufculus  'fybclavius  war   dop- 

pelt 5i). 

d.  Nß' 

47)  Alhini  Uftor.  mufcuL  pa^.  391.  —  Halleri  icones  axia- 
Kom.  Fafc.  VI.  Tom.  1.  --  La  Baje  in  HUtoir.  de  Tacad. 
de."  ^ciei.c.  de  Pur.  1736.  ^a^.  %2, 

41)  Jonrii.  de  Med.  chir.Pai .  1773.  t.  XXXIX.  pa^.  45.  U.J09. 

49)  Mayer  a.  a.  O.  S.  346. 

59;  AlbiHi  Ijil't.  mulc.  p«!».  >09.  —  Morgagni  £p.  XLlIl.  3^. 

fi;  Bckmer  i.  1.  pa^.^A.  not.  bb. 
£mÄ.  d.ptuhQl  Anai.  I.  B.  U 


114  i-     Allgemeine  Bedeckungen. 

rf.    Nackenmuskeln» 

Der   Hcbemuskel    vom  JVinkcl   det.^ 
iSchulterbLatls  hat  ftatt  der  vierFafcikel  bey 
feinem  Anfang«,  manchmal    nur  drcy,   manchmal 
aber  auch  fAnf^^);  ja  man  hat  auch  bi8\¥eilen  noch 
einen  zweiten  gefunden  5)).  ,     7^ 

Gewöhnlich  findet  man  drey  mufculi  fcft-« 
leni;    manche   ZergHcderer    nehmes   aber    nur. 
zwey  ^\  andre  vier  55)  und  fünf«  ^^)  an.     Oft  find 
fie  alle  an  die'erfte  Rippe  befeftigt,  und  keiner  an 
die  cweite  57).    ■  's 

Ueberhaupt  variiren  die  kleinen  Nacken-  midi 
Halfmuskcln  unendlich  58), 

e.      Unterleibsmuskeln* 

Der  zwölfte  Fafcikel  des  aufs  er n  fchiev 
fen  Bauchmuskels  fehlt  zuweilen ,  wenn  dte. 
zwölfte  Rippe  zu  kurz  ift,  oder  mangelt.  Doch, 
heftet  er  fich  im  letzten  Falle  oft  auch  an  den  lan«- 
gen  Queerfortfatz  des  erften  Lendenwirbels ,  ödem- 
f  Q  den  apooeurotifcben  Theil  des  i  n  n  e  r  n  f  c  h  i  e* 
fen  Banchmuskels  59).  So  fehlt  auch  manch« 
mal  der  erfte  FäTcikel  ^^). 

Die  .muiculi    pyramidales   fehlen    oH 
ganZ|Und  zwar  toll  dies  öfter  beym  weiblichen G^r 

fchlech-C 

52J  i4//>i/rn«  1.  l.pa^.95).  53)  Afaj<rr  S.  551.         ! 

^4)  y^falius  de  corp.  1mm.  fdbrica.  —  H^inslow  1.  c.  1 

55)  Doi/^ //7/rMyo{;rapliiae  con)()drft|tie  rpccLmeii,  Kdinb.  1775^1 
%6)  Athinui  1.  c.  pj».  204.  *—  Zu  diefeii  rerfchiediieii  Mci*? 
Yiim;;eii  galien  die  Wel«*!!  Verietäten  Aülaf^,  <lexieii  dieüerj 
Muskel  vorzüglich  untenrorien  ift.  Mar<:r  a.  a.  O.S.aa7»l 
57)  fVnisiow  1.  c.  pag,  17Ö.  «4 

5«)  A/hinuf  1,  c.  pa^  165-  3 tf-  —  Mayer  S.  54S.  fp,  ^ 

%9)  Majer  S.  2^  io)  ebenO.  S.  55^  ,i 


D.    ph  Muskeln.  ii5 

Cchlechte»  als  beim  männlichen  vorkommen  ^<); 
Oder  man  fand  auch  nur  Eiuen  folclicn  Muskel  ^^). 
Oefters  ift  einer  weit  gröfser,  als  der  andre  ^))r 
Winttow  ^*)  fand  ihrer  drey  ^5),  und  Sabatier  ^^) 
ihrer  y  i  ie  r  e  auf  j^dex:  Seite. 

Zuweilen  nehmen  einige  Faferbnndel  des  cre« 
»after  ihren  Urfprung  von  dem  äufsern  fchie- 
[    faiBauchmuskcl^oder  vom  Schaambeine  ^^).  Auch 
viU  man  ähnliche  Muskeln  in-  einem  weiblichea 
JUrper  gefunden  haben  ^7). 

Alle  Bauchmuskeln  fehlten  bey  einer Mis« 
(ibart^S). 

/.   Rückenmiiskeln. 

Morgagni^9)üh  \n  vier  Füllen  den  bxeiten 
Kflckenmuskel  bis  zum  Hinterkopf  fortgehen. 
Haller  7^)  fah  feltene  Muskeln,  welche  von  einem 
Suchelfortfatze  entfprangcn,  über  den  nächften 
«^gingen,  und  fich  erft  am  dritten  anhefteten.  Er 
aaonte  fie  interfpinales  long!« 

g.  Muskeln  der  Oberextrer^iiäten. 

Zvrifchen  dem  mufc.  infrafpinatus  und 
dem  runden  Armmuskel  entfpringt  am  un- 

H  st,  tern 

• 

4l)  Joan,  Rhotiii  mantirfa  anafiomica  ad  Thom,  Sü^tkoit' 
niiniy  p^«!,  ja  —  Huber  Act.  nat.  Cur.  Tom.  X. 

<3)  KhodJiiM  I.  CS  63)  Mayer  6.  274. 

€4)  L  1.  p»g.  aj. 

45>  Trdite  cmpplete  «l'Anatomie.  P^f.  1755.  7o<&l*  pag.35C 
cf.  Böhmer  l.  c.  pag.  g.  nut.  t. 

46}  Mavcr  a.  a.  O.  W.  V.  S.  95. 

<7}  RhöJiu.f  l.  r.  pag.  37. 

6t)  SmTtarnh  in  Act.  Societ.  Hafn.   Vol.  L 

69)  Adveilariu  anafiomica,  Vol.  V. 

yo)  Ob£ej  v^oAM  quatdam  myglogica«»*  OMiaf.  1749« 


'1l6  •  L    AUgcmtint  Bttifckmgnu 

tern  Rande  des  Schulterblatts  zuvireilen  ein  l'eltner* 
Fafcikel,  der  Geh  atm  lijntern  Rande  des  D el ta- 
rn ask  eis  anheftet  7iV 

Der  durchbohrte  Muskel  des  Caffe- 
rius  b^fteht  oft  aus  zwey  Fafcikeln,  die  nur  beim 
Rabenfeh  Dabei*  fich  wieder  vereinigen  7-). 

Der  zweiköpfige  Armmuskel  hat  oft  noch' 
einen  dritten  Kopf, der  neben  dem  Innern  Arm» 
itriiskel,  oder   aus  diefem  felbft  entfpringt   75)^ 
Manchmal  find  die  Köpfe  bis  zom  Ellcnbogengelenk^ 
gefpalten  74).   Einmal  war  er  fo  kurz^  dafs  er  fich 
am  Oberarmbein   endigte;   von   diefem    Knochen,* 
aber  entftand  ein  eigner  Beugemuskel,  der  fich  am 
rubitus  anheftete  75). 

Der  dreiköpfige  Arromuskel  bat  biswei- 
len vier  Köpfe  '''^\ 

Der  lange  Span  um  uskel  der  Apo  neu*  \ 
r,ofe  der  Hand  mangelt  nicht  feiten  77),  oder  \ 
Jieftet  fich  auch  an  das  Ringband  der  Speiche  7S).     i 

Simmons  79)  fah  einen  feltnen  Muskel ,  wel-  , 
eher  fehnigt  am  innern  Gondylus  des  Armkno«  i 
chens  entfprang»  und  bis  zur  vordem  Fläche  der  j 
Ellenbogenröhre  fortging.  Lleiuaud^^)  iah  einen  ' 
ähnlichen  gröfsern,  der  fich  bis  zur  innern  Fläahe 
der  Handwurzel  erftreckte.  • 

Le    : 

.71).  Albinas  L  c  pag.  423.  7a)  ihid.  paj.  4)6. 

7J)  ibid.  pag.  45«^.  —  Hi/Jehrand  A.  ^,0.  S.  177.  —  Jouru.  .' 
de  Äledic.  17^4.  menf.  Sept. 
,  74)  Wciibrecht  in  Commencar.  Sociot.  Pet»  np.  Vol.  XII. 

75)  Pftit  in  Mcmoir,  de  Tat^ad.  deü  rcieiic.   1733.  pog.  ai.  j 

76)  Böhmer  1.  c.   pap.  IX.  not.  aa.  ^ 

77)  Sinunoits  medic.  obf.  and  Inquir.  Vol.  I.  pag.  )4a  J 
78),  Rhoditu  1.  L  pag.  31.  79)  l  c  p^.  349-  ; 
So)  Hifc  anatom.  med.  Vol.  I.  pag.  29%.  ^ 


D.      Die  Muskeln.  i\J 

Le  Faye  8i)  fand  ana  Rad[<en  jeder  Hand  ei- 
nen ongewöhjilicheii  Muskel,  der  von  der  Speiche 
Innen  Urfprung^  nahm,  und  fich  in  zwey  Sehnea 
endigte,  die  aa  beiden  Seiten  des  Mittelfingers 
Seil  anhefteten.. 

Oft  trifft  man  ron  den  vier  regenwurm- 
förmigen  iMuskelit  der  Hand  nur  dreyan^^j. 
lisweilen  auch  f  an  f  S'). 

I>er  eigen  thilmliche  Ausftreckör 
lies  Zeigefingers  fpaltet  fich  bisweilen  fchon 
an  Arme  in  zwcy  Schenkel  ^4),  welche  fich  in  der 
Xake  des  Fingers  wieder  vereinigea. 

Der  eigentho-mliche  Aus.ftrecker 
des   kleinen  Fingers^  fehlt  oft  ganz  Sf). 

Einen  ei genthAmlich.eaAusft recker 
des  Mittelfingers  bemjcrKteu  Albin  8^)  und 
Sandifort  »O- 

Der  Beugemuskel  Ae^  kleinen  Fin-i 
gers  fehlt  bisweilen  8S). 

Mayer  8^)  fah  ein  Paar  feltne  Muskehi ;  der 
Eine  entftand  aponeurotifch  von  der  innern  Fläche 
des  eigentbamKchen  innern  Bandes  der  Handwur- 
acel  ond  der  darunter  liegenden  Sehnenfcheide,  und 
endigte  fich  durch  eine  dOnne  Sehne  neben  dem 
kleinen  Höcker  der  Ellenbogeixröhre.     Das  Zweite 

war 

tl)  Hift.  de  l*aca(L  des  fcienc.  1796.  pag.  82. 

Xi)  A/Oinus  1.  1.  p.ig.  495. 

Ij)  Biihmer  1.  c.  pag.  8.  not.  y.  —  Mord  im  Joiirn.  de  Med. 
1759.  decemb.  lom.  XI.  iibeiT,  in  der  iVenen  Samml.  aiis- 
erl.  \Vdhi:ieliin.  ans  allen  T heilen  der  A.  W.,  Straäb.  1767 
B.  II.  S.  351. 

14)  Mayer  a.  a.  O.   S.  5^2. 

15)  Alblitux  1.  c.   pag.  506. 

%C)  Annotat.acadeni.Lib.lv.  cap.  VI.  pag.  28.  Tab.  V.  fi».  9 
j  i7;  ÜbfeiAMtt.  anarom.  pathol.  Lib.  IV.  cap.  IV.  pag.  99.  fq 
[      >t;  Albini  HÜt.  raulcwL  pag.  506.  89)  a.  a.  ü.  S.  55  5. ' 


llB  !•      AUjßemtine   Bedeckungen* 

war  auf  dem  Rücken  Atr  Hand,  entfund  aponeu'* 
rotifbh  an  dem  äufsern  eigenthümlichen  Bande  der 
Handwurzel,    und    endigte  fich  beim  Zeigefinger  ' 
mit  einer  dünnen  Sohne. 

I)ie  Zwifchcnmus]cel  n  der  Hand  vi» 
riiren  l)isweilen  in  der  Anzahl,  fo,  d^fs  manchmal 
Einer  nber  di«  gewöhnliche  Zf}\\  da  ift;  feiten  ift 
die  Üeberrahl  von  Mehrern  9®). 

h*  Muskeln  der  UnterextremWäten. 

Der  kleine  Pfoas  fehlt  oft ^Oi  feltner  ift^ 
der  Fall,  dab  noch  ein  dritter  da  ift  92). 

Albin  9))  fah  den  uatcrn  Zwillings*'! 
muskel  der  Lende^^eblen;  Muycr  94)  fah  ihaf 
doppelt. 

Eben  fo  fah  Hlnslotv  9^  den  K  a  m  m  m  u  s  k  «I 
doppelt,  und  neben  dem    biriiformisjcn  Muv]! 
kel  noch  einen  andern,  vow  vOlJig  ähnlicAer  G^ji 
ftalt  und  Lage  9^);  in  dicfeni  lalle  geht  der  groff( 
Gefäfsnerve,  oder  einer  feiner  gröfsern  Ae[te,  zwi- 
fchen  beiden  Muskeln  dur^h. 

D^n   Schneidermuskel    fah    Huber   9^ 
doppelt. 

Neben  dem  eigenthümlichen  Schenke l-[ 
muskel  laufen  zuweilen  zwey  bcfondrc  unbe4 
ftindige  Muskeln,  jeder  an  einer  Seite,   bis  zuh 

Kiü4 

-J: 
fo)  Halleri  r»>ifr.  mynlnp.  1  c. 

51)  A/hinus  I.  c.  pag.  312.  ''  } 

92)  Whislow  J.  r.  png.  214.  95)  1.  1.  paf.  526.        ; 

^4)  a.  a.  O.  3.  554.  ^)  1.  1.  |Mi^.  II«.        J 

>6)  il»i(U  p.ip.  1:4.  —  Verpl.  Mayer  a.  9.  O.  S.  554.  —  Ei 
ne n  ulmliolieii  FäII  befchreibt  Haler  m  Act.  Helvet.  Vol 


Hl.  pftjf.  245;. 
57)  Act.  i«*t.  Cifr.  V61.  X.  obf.  XXXIV.  pag.  109. 


I 


Z>,     Die  Musk§iu  I15' 

Kniegelenke     fort,    wo    fie    fici    fefanigt    befe- 
fügen    9«);  • 

Die  regenwurmför migen  Muskeln 
rfesFufses  variiren  febr;  manchmal  (paltet  fich 
Bner  in  zwey  Schenkel  59),^  oder  es  fehlt  Einer, 
oder  «  fehlen  gar  zwey  *^®). 

Die  vierte  Sehne  des  kurzen  genxeia»^ 
fcbartlichen  Beugemuskels  derZeehen 
fehlt  zuweilen  *). 

Einen  feltnen  MusHel  fah  Mayer  ^)  an  dem 

aufsern  Rande  der  Sehne  des  Hippokrates  fehnigt 

fo^ehen,  dann  fleifchigt  werden^  und  endlich  fich 

.aponeurotifjch   auf  der  Mitte  der  Wade,   in  der 

Schenkelbinde»  endigen. 

Den  Kniekehlenmuskel  fah  mau  dop« 
pelt  )),  und  die  Wadenbein muskeln  drei-» 
fach  ♦). 

Der  Fufsfohlenmuskel  fehlt  fehr  oft  ^. 

Einen  befondern  eigenthOmlicheu  Muskel 
des  kleinen  Zce.hes,  welcher  fich  am  Mittel« 
fuCsa  anheftete,  bemerkte  Rhodius  ^)« 

Einen  feltnen  Mangel  fehr  vieler  Lea«i 
deorouskeln  beobachtete  von  Bergen  ^t 

Im 

5t)  Dupre  Ifes  fonrceji  de  laSynovie  et  nne  nouvelle  dcfcrt» 
ption  des  mufcles  deTepLne,  Par,  1699.  —  Albüti  aung« 
\  tat.  academ.  Lib.  IV.  pag.  27. 

99)  Mayer  a.  a.  O.  S.  536.  in  der  Anmerkung« 

100)  Rhodius  1.  c.  pag.  31, 

I)  Mayer  S.  555.  a)  ebenda/, 

I)  Fabriciui  ab  Aquapendente  de  motu  locali  aninullum, 

Patav.  161«. 
4>  Morgagni  adver far.  anatom.,  Patav.  1717.  paff.  20. 

5)  Mayer  555.  —  Hildebrand  ^.   a.   O.  —  Ifcnflamm  Ver- 
fiicir  einiger  prakt.  Anmerk»  über  die  Mr.fkeln,  J.  114.. 

6)  1.  o.  pag.  ?2. 

-)  Dirfeit.  de  plarium  mufculoram  femoris  defevui»  Fran-» 
c«»L  1734* 


tao  1.     Allgemeine  Bedeckungen, 

Im  Kabinet  des  Herrn  Geh.  R.Meckel  ift  eio 
Fötus,  an  deffen  einem  Schenkel  alle  iMuskeln  feh-* 
len,  und  die  Knochen  nur  mit  Haut  und  Fett  he** 
deckt  find.  Ebto'laf^lbft  befindet  fich  auch  ein 
Acepbalus,  dem  alle  Muskeln  am  gaVizen  Körper  ' 
fehlen,  und  deren  Stelle  eine  gallertartige  MafTe 
irfeizt  Ä).  Die  Abbildung  des  erft^n  liefert 
Thamm  ^). 


E.    Die  Sehnen. 


Sie  find  den  gleichen  Krankheiten  der  Mus»  '4 
kein  unterworfen,  der  Entzflnclnng,  der  Eiterung,  xj 
den  fchwammigten  AuswilchlVn  u.  f.  w.  1 

Befonders  noch  bemerken  wir  an  ihnen  das  jj 
Ueberbein,  gangllum,  als  eine  Folge  einoj  1 
in  der  Flechfenfchei^le  entftandnen  RilTrs,  und  der  i 
daher  ausgetretnen  Feuchtigkeiten  *"^  Vielleicht  \ 
find  fieaber  mehrenlbeils  Krankheiten  der  Schleim-  ^ 
beulel  "). 

Die  Sehnen  zerreifsen;  befonders  leicht  ' 
widerfährt  dies  der  Achill  esf  eh  ne  ")• 

Vcr. 

\ 

S)  f.  Sckalihammer  a.  a.  O.  S.  3)4-  ^• 

9}  dÜT.   de  Geiiitdliiim  fexiis  lequiorU  varietatibns ,   Halae 

1799.  piiff..a4.  Fi^.  I. 

10)  Richier^s  Anfangsgründe   der   Wunder zneykimft,    B.  l.    " 
S.  ?u. 

11)  S.  den    folgenden  Abfchnitt. 

13)  Menaoir.  de  Tacad.  roy.  de«  Scienc.  de  Paris  1712.  — 
A.  Monroes  fämmtUcbe  Werke,  prake.  und  ohinn  p.  In- 
haltp,  a,  d.  F.xi^l.  Leipz.  1782.  S.  584.  —  BoUc/icr  v.  d. 
Krankheiten  der  Knochen,  Knorpel  und  Sehnen,  Köni«<b. 
1795.  B.  III.  Th.  II.  Kap.  XXXll.  S.  244.  —  Vogl.  oben 
S.  D.fg. 


K.     Die  Svhnen.  121 

Verhärtet,  mit  abgelagerter  Knochen- 
i;  materie,  hat  mao  fie  gefelien,  vorzüglich  im  ho- 
:   hen  Alter  «O* 


F.     Die  Schleimheutel  »♦). 


Sie  find  fehr  häufigen  Varietäten  in  Rfickficht  ' 
ihrer  Geftalt,  Anxahl  und  Lage  unterworfen  «5). 

Sic  können  verwundet  werfen,  in  Ent- 
zflndung  und  Eitfrung  Hbergshn  »^).  Man  j 
faod  fie  zerriffen,  fo  dafs  ein  widernatürlicher  ^ 
Weg  aus  dem  Schleimbeutel  in  die  Oelenkhöhle 
zogegen  war,  ohne  dem  Kranken  Befchwerde  ge- 
macht zu  haben  *7).  Im  Gegenthoil  aber  verur- 
facht  ihr  Zcrreifsen  oft  groTsc  Befchwcrden;  z.  B. 
ein  vierzehnjähriger  Knabe  quetfchtefich  dielland^ 

wo- 

15)  VtsUnpii  obfervaM.  anat,  is.  —  r.crtholhms  de  dU' 
pVira{!ni.  ftrnctnr.  rov.  Par.  \(»y(t,  —  D'mn l'ave  praeltct. 
ad  üiftitntioncs  medic.  cd.  Hafici\  «iiitt.  iTJp.  }.  478.  — 
Mayer  a.  a.  O.  B.  III.  c^.  61.  —  Ha/Uri  KloimMit.  Fhvfiol. 
Vol.  VIH.    Part.  I.   p.ig.  ^6. 

14)  A/e.e.  Monro  defcriptinn  o[  nW  rb^  biuTa'»  mncnfae  oF 
the  Iiiimaii  body,  illiilti  atc^d  witli  I.ibles,  TMinb.  1788.-  — 
Chr,  M.  Koch  dÜf.  anal,  v}^^^'  d<*  1mm  ils  tr^iidinum  inn- 
cofis,  Lipf.  1789.  Ejttsd.  dilf.  dr  innrbi/.  burriium  teiidi- 
niirn  imiCfTarum,  Lipl.  1790.  Hnifie  AblutiidlimKen  ztifaiii- 
men  iibeiTeizt  unter  dem  Tit«l:  Chr.  M.  Koch*x  UnteiTii* 
chiinp;  de«  n;itiirlichfn  B^iieii  mid  der  Kidiikbeiten  der 
S'jlileiiubentel ,  Niirnn.  11.  Ahd.  1795.  —  J.  Ck,  G.  Her- 
tali^  ditr.  de  morbid  bni'fdrnm  iniitdraniin,  Gütt.  I795. 

15)  \Ve.-:;^lb  ich  auf  Kovh's  arhc  .Mjliaiulliing  verweife. 

16)  Koc/t  6    ic6.  116.  119.  -—  Monrtt  I.  v..  pui».  36. 

17;  Monro  paif.  5D.  i  ab.  VII.  i^jr.  1.  2.  3.  —  Kork  S.  120. 
.—  Hf*y  iiltf'u  ?<»rfnnoii  F.md  ma-i  dii*  Mi.inbi'aii/*n  un* 
j2vV.!'-iMiI)#inr»'l  ffivol,  dl>  <li»^  I.ifiann';iH'  v»T/.ehrt,  nb- 
ne  r.jf-.  riilcii»;  k^iTfinieii  be)  Lt^bzeiton  Sciiioei'Z  an  die- 
fc!i  rr-^UiMi  emwfwr.d'^ii  bättPii.  Mofiro  in  Samml.  anterl. 
Abliandl.  f.  pr!  Ae.,  Ü.  XVII.  S.  407. 


I22  i.     Allgemeini  Bedeckungen. 

wodurch  ^dit  Schleim beutcl  fo  febr  zerriffen  wur-  •! 
den»  dafs  ihre  Feuchtigkeit  unaufhaltfam  nach&e*^ 
pertp,  und  ein  runcfes«  über  zwey  Zoll  langes,  aus  /A 
einer  fettigen,  käfigeff  Subftanz  beftehendes  Ge-*  « 
wachs  bildete,  welches  den  kleinen  und  den  Ring«/^ 
finger  nach  und  nach  ganz  aus  ihrer  Lage  brachte^  i 
dgftifch,  unfchmerzhaft  und  weifs,  wie  die  Haut»/.,^ 
war  *8).  Man  fand  fie  auch  nuoh  Zerreifsungeil  ,v' 
und  Entzündungen  zu fammen gefallen  und 
irerwachfen,  wodurch  Steifigkeit  des  Gelenkt  "^^ 
•ntfteht  "9).       Vielleicht  ift  hieran  auch  oft  eio4'ji| 

'  zugcringe  Ahfonderung  des  Schleim beu^  ' 
telfaft^  Schuld  20), 

D^r  Scbleimbe#telfaft  kann  auch  io  zu ;J 
grofs  er  Menge  abgefondert  werden,  und  dadurch.] 
eine  Ausdehnung  der  Häute  verurfachcn  und  Oc-  ^ 

^fchwülftc  bilden  2*),  welche  eine  Art  der  Ue-  | 
berbeine  find ,  wo  nicht  gar  alle  Ueberbeine  au9  j 
diefer  Krankheit  der  Schleirabeutel  enrftehen  ^^)m  [^ 
Die  Materie  in  diefen  GefchwOlften  ift  bald  dünn,  'j 
bald  dick  ^^)\   bald  bildet   fie  harte,  knorpligte    • 

Gon-    5 

1$)  Lertti'n  in  I.o//jr*.r  Journal  filr  die  Chirurg.  B,  I.  S.  <to.f?«    \ 
TaU.  I.  li?.  I.  «»id  a.  "      ' 

19)  Kmh  a.  m.  O.  6.  Il6.  und  141.  ,    : 

20)  FJyefK^.  Sin.  •  "ä 

21)  Eht'nd.S.  izi.  Fc!».  —  Manchmal  rrl,inrren   fie  eine  aii- 
iseroidontlicli«»  Oröfse.  Ctfw/;<T  (V'cbfer   die  Natrr ,  l-rfa- 
rhm   niitl  Ijt'Iiaiullni'pj  der  vpi  rcliirdiic«  Arton  der  V\if-     ; 
ferriclit,  in  Hilmir.  dp  1;i  Ö«»Lii't    r»y.  de  M»Mirinf,  An. 
1784-   1785.  F»''.   I7*8'  ^lemoi,-.  p^j?.'  46.  dontrch  in    der 
Samml.  für   nrdkt.  A*»rEto,  K  XVI.  S.  422.   600.)  Ipfrta 
en<   einnr   folclien  GefclixTnlft,  w<»lolie  lUf*  Grölse  euiQi* 
KiriderKnpfs  lutrp,    vcrniirt^'lft   de>  Trorkart«  fecUzclii» 
r'n/.en  i-'inor  P.iXlT^icn^  jöthlichon,  dnrfdirieliliffen  und  di- 
cket: I'ep«liri|rk«»it   an«.     I>y   riiieij^udcrn  Pcrfnn  Tah  er 
('IUP.   rl^-icli«?  (>efc"h%vnlft  am  01ekran<jn ,  Vftn   der  GrOfso     , 
ein»*'»  CiänlV-Ki»»«,  S.  60X. 

52)  wie  Fnurcrny  pUiibt,  in   Hiftoir,  de  Tacadenv.  de  M«^ 
die.  17R8.  paü/410. 

53)  Toffr  inedic,  ciiirurg.  Bibl.  ß.  III.  St.  III«  S.  20X. 


F,   Die  SckleimbauteL  123 

loncremente  ^♦),    oder  ift  mit  folchen  vermifcht. 
laltl  find  fic  fchn^erzhafr,  bald  nicht;  o&  wachfen 
le  mit   der  2^]t  fo  an ,  dafs  fic  das  gan7.e  Gelenke 
Bmgehen«      Sie  Können  entftehen  von  äufsern  Ge- 
waltthätigkeiten,  von  einem  Druck,  Schlag  und  ei- 
ner Erfchatterung.     Hucclii/ifoa  ^^  erzählt  folgen- 
des Fall.      Ein  Mann  verftauchte  ßch  das  H^ndge- 
Irak,   und  bald  nachher  bemerkte  man  dafelbft  ei- 
BcXSefchwuirt,  welche  ßch  innerhalb  drey  Jahren 
bis  auf  dr^y  Zoll  ans  Ellenbogengelenk  erftreckte. 
Ein  Wundarzt  öffnete  fic,  und  djefer  Stich  verwan- 
delte fich  in  ein  Gefchwilr,  da?;  ganz  fchwarze  Hän- 
der hatte,  und  durch  öftere  Blutungen  und  einen 
hiofigen  AusRufs  einer  übeln  Gauche  den  Kranken 
dahin  brachte,  da(s  man  den  Arm  abnehmen  mufs- 
te.        Die  Gefchwulft  beftand  aus  einer  körnigon 
fetten  Subftanz.     Die  Schleimbeutel  des  extpuforis 
earpi  radialis  bildeten ,  an  ftatt  dreyer  verfchied- 
nen  SScke,cine  einzige  grofse  Hohle,  die  mit  einer 
trflben,  feröfcn  Feuchtigkeit  aiigefüllt  war.       Es 
fcheint  daher,  ciafs  der  ente  Anfang  der  Gefchwulft 
▼on  einer  widernatürlichen  AnfüJIuugeinesScIdeim- 
bentels  herrührte.  .    Bisweilen  aber  können  auch 
iaBere'Kraokheitsurfacbcn  fie  bewirken;  vor^ü|;^ 
lieh  gehurt  zu  diefen  eine  rhc  u  ma  ti  fcl^e  und 
Gicht-Materie  ^^);  nicht  weniger  der  Scor- 
bnt  ^  und  das  Skrofelgift  ^^). 


G.  Die 

24)  Camper  a.  a.  O.  S.  toi.  —  Monro  1.  c.  p"iig.  52.  fq.  Tab. 

IX.    -  #r*)cAa.  a.  O.  S.  13«. 
35)  '1  Iie  New  London  medical  Jonrnal,  Vol.  I.  Part.  II.  obf.  I. 

---  Klchtcr\x  rMrm  j».  lUhl.  ß.  XV.  i^t.  I.  S.  74. 
Sf.)  ytuiiro  1.  c.  p.ij:.  ^$.  —    Kvch  S.  129, 
87;  Jmne*  Lind  treatüV*   011   the  Scuivy,  Luiid.  X772.  pa|;. 

10:;.  l)iiiirch:  Ki^a  1775. 
zt\  Monro  paj.  II,  3^.  —  Koch  8.  12S. 


il4  '*     Allgemeine  Bedeckungen^ 

G.     Die  Knochenhaut  t^J. 


Sie    nimmt   Theil   an   allen  Knocbenkrank-^ 
heiteo. 

FOr  Geh  ift  ße  entzönrfet»  vereitert,  wider-  ' 
natflrlich  cUUm  oder  verdickt.   Die  veiierifchea:1 
Knochen  fch  merzen  haben    ihren    Sitz   nicht 
fowol  in   den  Knochen,    aJs  in  der  Bpinhaut  ^^ju 
Auf,  in,  oder  unter  ihr,  in  einer  befondern  Kapfel,;^ 
trifft  man'die  Gum  migcfch  wülfte  (gumma-..^ 
ta),  welche  leicht  mit  den  K nochenge fchwülftea; 
verwechfelt  werden  '*).      IndefTen  ift  auch  in  man«  ■ 
chen  Fällen  der  Knochen  felbft  mit  angefchwojp 
len  '').     Man  fand  diefe  Gummigefchwillftc  hax% 
faft  ki)orj>eIartig,  tnit  kleinen  runden,  fcirrhöfe^'  | 
Knoten,   bey  einem  Kranken,    der  nach  beftigea<^3 
L»^rlenfchraerzen  eine  Gefchwulft  des  Oberfchon- 
kels,worinnen  eine  blutige  Gallerte  enthalten  war^ 
bekommen  hatte  ^');  wahrfcheinlich  eineFolge  ei 
ner  rneumatifchen  Entzündung,   welche  fich  bis 
die  Beinhaut  erftrerkte. 

So  ift  dieBeinhaut  auch  der  Sitz  der  Kno-* 
chenfpeckgefch  wnift    (ofteofteatoma),    | 


je  e|.   ' 

)is  in    ] 


Da 


i 


29)  Kahfchmifit  difT^  d^  mnrbiit  prrinfrni,  Jrn.i«  1759.  flberr  \\ 
in  H^fiz  vollft.iiidij;.  Aiiszil;;.   a:i.s  d(Mi  beft»?n  cliiriii  j.  Di- 

fput.  H.  II.  Leip«.  1770.  S.  261.  f 

%0)  Girtanner    von    den   venejirclieii    Krjnkh«^it«n ,    drirt«-     * 

Anri.  H.  I.  S.  365.  J 

91)  Jeic.  7-nn  dfr  Haar  fihrr  die  Enunndnnj,  Vercifernii^,  ^ 

Vnlidrtiij.c  niid  itHS  Abfterbcti    der   ;!i  ftfx  n  Knnrbejiröh-  Ä 

rf-n ,   iiberl.    an     den   Vor]iaii<ltIiiif!rii   tc    Haarlein ,    Deel  -^ 

XV.  paj:.   X.   iji  d«r   S<tinml.  frir   prakt.  Acute,  B.  VIU.  i 

S.  /Jyi.  .j 

■  ^2)  van  der  llaai-  S.  693.  J 

35;  W/W  in  «ten  Act.  Mal.  Cm.  Vol.  I.  Obf.  15.  —  Samml.  .  t 
iili  pr.ikt.  Aerzte,  B.  VII.  S.  287. 


> 


G.     Die  Knochenhaut»  laS 

aber  durch  einen  Fehler  fliefer.  Haut  auch  der 
r  ihr  gelegene  Knoch«»n  alshalj  leidet,  fo  fia- 
Tian  auch  in  diefem  FaJle  allemal  den  ((npchf^n 
r  oder  weniger  ver«5orben.  '  Dahi»r  befleht 
•  Oefchwulft  tlieils  ans  7jhen,  hieyig^en,  theils 
fchiiigten,  fettartigen,  tficiis  aus  knorpeligten, 
chigten  Theilcn;  die  Rnochen  unter  ihr  find 
\aTty  oft  ganz  aufgelöst  und  innig  mit  ihr  Ver- 
den. Sie  kann  an  jedem  Theile  des  Körpers 
teheii,  und  ift  übrigens  an  fich  unrchmerzhaft. 
rib  gefchiehtwoldieKnochenverderbniTs  durch 
5  krankhafte  Reizung  auf  das  Syftem  der  abfon- 
nden  und  einfaugendeti  Oefäf^e  der  Knoclien 
[  der  Knochenhaul,  indem  fie  durch  eine  Art 

Eiitzflndung  in  gröfsere  Thätigkeit  gefetzt,  ei- 
ilhermafsige  Menge  elaftifcher  Lymphe  und  thie- 
her  Gallerte  abfondcrn  und  dadurch  eine  Auf- 
ing  der  Khochenfubffanz  bewirken.  Ich  zeich- 
einige  der  vorzrtglJchften  FiUle  hier  aus.  Ein 
nn  von  dreifsig  Jahren  bekam  hofiige  Schmer- 
1  an  dem  linken  grofsen  Trochanter ,  wei- 
ft über  ein  Jahr  dauerten ,  und  bey  welche^i  er 
der  eine  Veränderung  der  Hautfarbe,  noch  auch 
jges  Auffchwellen  bemerkte.  Nach  diefer  Zeit 
irden  die  Schmerzen  heftiger,  und  es  entftand  ei- 

Gcfchwulft,  welche  beftändig  zunahm.  Der 
anke  Schenkel  betrug  zwcy  Fufs  im  Umfange; 
?  Haut  auf  der  Gcfchwulft  war  glatt  und  eben; 
ch  bemerkte  man  einige  leichte  Eindrückungen, 
d  in  diefen  ein  Schwappern  einer  Materie,  wel- 
e  durch  kleine  Blattern,  durch  ein  faft  unficht- 
res  Loch  hervordrang,  klar  und  von  röthlicher 
rbc  war.  Dabey  war  die  Haut  mit  einer  Menge 
Qtaderknoten  bedeckt.  Nach  feinem  Tode  fand 
in  die  Gefchwulft  faft  drey  Fufs    im  Umfange, 

gleich- 


126  '•     Allgemeine  Bedeckungen. 

gleicliram  in  drey  Beutel  abgctheilt,  und  blos  In, 
der  Beinhaut  fitzend.     Unter  ihr  war,  der  Knochen . 
zerbrochen.     In  ihr  fand  man  eine  dicke,  gallert- 
artige Feuchtigkeit,  und  mitten  in  diefcr  eine  lAkU 
trigtc,    knochenartige,    zerreibliche  Concretion^' 
welche  auf  keine  Weife  mit  dem  Knochen  zufam*. 
menhing  '♦).     Die  Gefchiclitc  einer  faft  gleichen.  - 
Oefchwulft  erzählt  uns  Murray  ^^.       Sie  befanij,; 
fich  ober-  und  unterhalb  des  Kiiiees.      Nadi  dem^ 
.     Tode  fand  man  das  Zellgewebe,  welches  die  0*^' 
fchwulft  mit  den  üntcrlieg-onden  Theilen  vereinig" 
ie,  fo  zerftort,  dafs  man  durch  ein  gelindes  Zfe^; 
lien  die  Gcfcluvulft  leicht  abfondern  konnte,     Ani 
dem  Obertbeile  der  Cefchwulft  bemerkte  man  die^ 
breite  Birfde,  welche  fehr  dünn  war  und  fich  im*  || 
terwärts  in  ein  Zellgewebe  verwandelt  hatte.     Dte  j 
Theile  der  Muskeln ,  welche  die  Gefchwulft  üicM 
gaben,  ftellten  gleichfam  nur  eine  dOnnc,  moskel^l 
artige  Haut  vor.     Die  Oefchwulft  felbft  war  mik! 
ei{icm  dünnen  Zcllgewel)e  umgeben;  in  ilir  fand  i 
man  zellige  Fäden  oder  vielmehr  kleine  bSnder»  ' 
fdrrfiige  Hüute,  die  hier  und  da  zufammenfaingen^'H 
und  Oberall  unregclmäfsig  gebildete,    mehr  oder,-. 
weniger  harte  und  grofse  Knochenftückchen  unjij 
knorpelige  Theile.  Bey  ihrer  Zerfchneidung  konok' 
Ie  man  keine  Kennzeichen  der  ehedem  an  diefeqi^ 
Orte  gelegenen  Knochen  bemerken.     Der  in  ilir> 
enthaltene  Saft  war  durchfichtig,   nicht  ftinkenc^-^' 
und  gallertartig.       Merkmale  von  Eiter  oder  ver- 
dorbener Feuchtigkeit   konnte   man  nicht  entde*t' 
ckeo.      Uebrigens  hatte  die  Maffe  eine  gelblichi- 

oder 

34)  Dm  Ftiart  in  den  AHlundlniigen  der  PariGfclien  Aeade» 
g  raie  der  Cbirurg..  Alter^b.  175  j.  ß.  1. 

•       $5)  Act.  Med.  Suec.  1.  pag.  253.  —  I^eua  SammL  anaerlrbbt 
ylbhtfiidl.  fnr  WuudÄraie,  Lcipx.  17S3.  Sc.  II.  S.  79.  J^ 


C.     Die  Knochenhaut,  .  127 

oder   li  eil  grau  0  Farbe,  und  an  ei»nigen  Stollen  war 
fic  weich,   wie  Brey.      Die  KnorLcii  in  ihrer  Nähe 
waren  melir  oder  wenisjer  v^ßr:(orhen,  die  Gelenke 
desKuiees  abtir  widtT  Erwarten  völlig  gefunil.  Uie 
Schingadern  auf  ihre/  Ol)erfiarlic  waren  knorplig 
«vtcCie  Blutadern  mit  Knochenftiicken  verfehen. 
Surger  '^)  zergliederte  eine  Frau,  welche  eine  un* 
geheure    Knochenfpeckt^cfchwulft   am  Oberkiefer 
hittp.        Sie  beftand  aus  einer  fpcckigt  galatinöfen 
Sobflanz,  welche  im  Leben  der  Krau  fo  büuti^  im 
Munde  hervorgewachfcn  war,  dafs  fie  das  Schiin« 
gen  und  Sprechen  faft  benalini,  und  von  dem  Ver- 
fafTer  zu  wieiicrholtenmalen    \veg2;efchnilten  wer* 
den  mufste,  aber  immer  von  neuem  wiederwuchs* 
In  clor  Mitte  diefcr  Subftanz  waren  hin  und  wie- 
der mclirere  kleine  Höhlungen,  in  welchen  Eiter 
eothaltcD  war.       Allein  in  der  Tiefe  war  dicfes 
fpcckigc?  Wefen  mit  kleinen  Beinchen,  Knorpeln 
und  mehrern  Blutgefäfsen  untermifcht.     Das  gan- 
ze rechte  Oberki/ferbein,  bis  auf  einen  kleinen 
yheil   des  Nafenfortfatzcs   deffclben,    ferner   das 
hilbe  Joch-  und  halbe  Gaumenbein  derfelben  Sei- 
te, der  Augenhöhlenfortfat/.  und  der  halbe  kleine 
Flflg*^^  *^^*  Keilbpins,  das  ganze  rechtfeitige  Thrä- 
nenbein,   beide  Nafenmufcheln  und  die  Pflugfchaar 
waren  ganz  verlohren  und  in  diefe  Gefchwulft  auf- 
gelöst. 

Einen  der  uierkwQrdigften  Fälle  diefer  Art  von 
Gefchwalftcn  beobachtete  Herr  Geh.  R.  Meckel. 
Ein  armer,  zwanzigjähriger  Strumpfwirker,  mit 
Icrofulöfer  Anlage,  bekam  im  linken  Arme  hefti- 

}6)  B^«*bac]minp  einer  morkwui  (li|ren  Knoclicnfrif^ckge- 
M^vrnUi  im  Gefiel it,  in //u/I'/o/kTx  Journ.  d^  pruKt.  Ai?:- 
uc>kufid«,  fi.  V.  S.  153.  fsS- 


128  !•     Allgemeine  Bedeckungen. 

ge,  anfangs  vorübergehende ,  dann  anhaltende 
Schmerzen I  deren  Sitz  ör  in  der  Tiefe  der  Kno»  :^ 
chen  angah.  Der  Arm  fchwoll  anfangs  nur  wenig  ü 
an,  nach  Verlauf  eines  Jahrs  aber  bekam  er  den  J! 
Umfang  von  mehr  als  drittehalb  Fuis,  und  einen  ^<; 
folelien  Grad  von  Härte  und  Ungleichheit,  dafs  : 
man  wegen  der  Natur  der  Gefchwulft,  die  (ich  un»  >  i 
tcrhalb  des  Schultergelenks  anfing,  und  bis  ans  t 
Vorderarmgelenk  erftrccKte,  zweifelhaft  war.  Diö  -t 
Gefchwulft  wurde  darauf  an  vcrfchiednen  Stellen»  .i 
vorzüglich  aber  hinten,  wahrfcheinlich  wegen  def-  (?; 
Drucks,  den  die  Gefchwulft  beim  Liegen  erlitt,,^ 
weil  der  Arm  eine  fo  ungeheure  Schwere  erhalteq  1» 
hatte,  dafs  ihn  der  Kranke  gar  nicht  mehr  tragen,«  \ 
oder  auf  irgend  eine  Art  bewegen  konnte,  bran«  bi 
dig,  brach  auf,  und  gab  eine  blutige  Gauche  voa  i 
ficb.  Diefe  Oeffnung  vergröfserte  fich  fchnell,  er«  ^; 
laubre  aber  weder  der  Sonde,  noch  dem  Fingeri  j^ 
den  man  fehr  tief  hineinbringen  konnte,  irgend  % 
etwas  Knöchernes  zu  verfpüren ;  alles  fühlte  fich  t 
wie  eine  fchwammigle,  harte  Maffe  an.  Der  fchoa  ,": 
-an  fich  fchwfichliche  Menfch  verfiel  in  ein  Zehrfie-  V 
her,  litt  an  mehrern  wichtigen  Befchwerden  def  .\ 
Athemholcns ,  und  der  Vorrichtungen  der  Ver*  \ 
dauungswerkzeuge,  und  ftarh  daher  höchft  elend  . 
vnd  aus'gezelirr.  Die  höchftmerkwürdigc  Section  :v 
wurde  mit  Unterfucimng  des  Arms  angefangen.' 
Unter  der  fehr  verdünnten  Haut  deffelben  zelgtctf 
fich  kaum  Spuren  von  Blutadern.  Die  Muskeln 
waren  nur  am  obern  und  untern  Theile  der  Ge*  .. 
fchwulft  fichtbar,  über  der  Gefchwulft  we^  w*areA  •"!■ 
fie  ganz  häutig,  höchftcns  etwas  fehnigt.  Die  Ner- 
ven und  Pulsadern  des  Arms  waren  nur  in  der  / 
Achfclhühle  natürlich.  Innerhalb  der  vordem  Fii«  f. 
che  der  Gefchwulft  lagen  fie  in  einer  tiefen  Rinne  ' 

dM- 


C*    Die  Knoehenhmiii,  12^ 

erCelbea»  waren  aber  enge  2ufan]mengeprefst  und- 
ie  Nerven  fchienen  marklos  zu  feyn ,  als  ob  ihre 
läiie  allein  übriggeblieben  wären.  Die  Gefchwulft 
elbft.erfchien  nun  als  ein  aus  mehrern  knorplich«  . 
ea  Kugeln»  von  verfchlednem,  bald  gröfserm,  bald 
küriBern  Durcfameffer,  zufammengefetztes  Gewe- 
hr Die  Maffe  zwifchen  den  Kugeln  wai*  aber  eben 
bAft  vnd  hart,  als  die  Kugeln  feibft,  fo,  dafs  die 
IbOe  ein  Ganzes  bildete,  das  im  Durchfchnitt  nur 
ID  wenigen  Stellen  etwas  weicher,  als  Knorpel  er- 
ehien»  da  vorzüglich,  wo  fich  die  gauchenden  Ge«** 
'cbwflre  befanden.      Als  die  Maffe  bis  zum  Kno* 
htn  der  Lunge  nach  gefpalten  worden ,  erfchien 
äefier  fo  viel  weniger  angefchwollen ,  dafs  er  viel* 
ubr^wie  von  der  umgebenden  harten  Afaffe,  wor- 
in fich  die  Beinfaaut  umgeändert  hatte,  von  allen 
■ien  znCammengeprefst  zu  feyn  fclüen.  Nur  wenn 
ie  koorplichte  Made   mit  Gewalt  vom  Knochen 
isgedmckt  wurde,  mit  dem  fie  fehr  fefi  zpfam« 
■eebings  entblöfste  fich  der  übrigens  glatte  ,Kno«  . 
keilt  der  nur  auswendig,  an  feinem  oberften  Drit- 
bell 9  gerade  am  Ende  des  eiternden  Kanals,  def- 
ee  ol>en  gedacht  worden,  bis  in  feine  Hole  durch 
leiofraCs  zernichtet  war.     Die  innere  BefchafFen- 
kdtdes  Knorpels  zeigte,  dafs  diefe  Krankheit  der 
laochenhant  viel  allgemeiner,    als  man  denken 
ollle«  vorhanden  war.     Die  ganze  linke  Bruftho- 
e  war  nämlich  längs  der  linken  Wand  der  Rucken- 
irirbelbelniaule  und  der  innern  Seite  der  Kippen, 
lOB  der  Spitze  derBrurihöle  bis  zum  Zwergfell  her- 
in&er  'mit  Bergen  von  knorpliclilen,   mit  einander 
Ut  Vürbundnen  Kugeln  überzogen.     Sie  ragten  fo 
»eil  von  allen  Seiten  gegen  den  Mittelpunkt  der 
Ira&höle  herein,  dafs  fQr  die,  fonft  gcfunde,  nicbt 
nmel  angewachfenc  Lunge, kaum  der  vierte  Theil 

Hamdb,  d,pathoi.AHat,B,i,  i  'des 


^3<>  '/•     Allgemeine  Bedeckungen. 

des  natürlichen  Raums  übrig  geblieben  war.     Das 
Herz  war  durch  die  Knorpelhügel  ganz  gegen  die* 
rechte    Brufthöle    heruntergedrückt;    die   rechte 
Brufthöle  und  Lunge    gefund.       Das  Üebel  war- 
um   fo    mehr   der    Beinhaut   zuzufclireiben,.  als* 
das  Brnftfell,  in  aller  Rückficht  von  Dünne,  inne* 
Ter  Glätte,  äufserm  lockern  Zellgewebe,  wodurch' 
es  auch'fonft  mit  der  Rippenbeinhaut  verbundea' 
wird,  natürlich  befchaffen  wan     Bey  übrigens  mit« 
telroäfsiger  6efcha£fenheit  der  Eingeweide  de^  Un»- 
1erl^bes,fiel  ein,  in  der  linken  Hüftbeingrube,  hin- 
ter dem  Darmfell  hervorragender  harter ,  rnnder^^. 
kegelförmiger  Körper ,  d«r  gut  den  Dürchmeffer- 
von  zwey  Zoll  hatte,  auf.     Auch  er  war  ein  Pro« 
diikt  der  Beinhaut;  denn  die  Grundfläche  der  hier 
plattgedrückten  Kugel  )iing  9i)t  dem  Knochen,  dti^ 
übrigens  gefund  war,  feft  zufammen.     Noch  eifMÜ 
dergleichen  knorplichte  Sphäre,  von  einem  ftarkaü' 
Zoll  im  Durchmefier ,  hing,  als  ein  Produkt  der' 
Knorpelhaut  des  Schikiknorpels  am  Kehlkopf  feft- 
und  hatte  die  Schilddrüfe  aus  ihrer  Lage  gedrängt* 
Mehrere  Fälle  finden  fich  in  den  unten  ange- 
zeigten Schriftftellem  37).  *         \\ 

Noch 

« 

37)  JCv/mui  ^rr.  de  exoftnlirteatoniatode  olavtciilae,  Gedaa. 
.  173a.  —  Fr.  Jac.  TiUmann  refp.  C.  Fr,  Hundert  mark  oftea*. 
fctatomatifi  cafni  rarior.  Lipf.  1757.  in  HatUrl  collect, 
lUTputt.  ad  murb.  hlft.  et  curat.*  facient.  Tom.  VI.  ii.  tof^ 
P*g-.  349.  —  Breslauer  Samml.  1735.  S.  917.  1726.  S.  6^1. 
—  J.  ö.  Hermann  de  orteofteatomate.  Lipf.  1764.  c.  taK 
aen.  in  iVeiz  Auszug.  B.  V»  n.  V.  —  Störk  Aimus  niedie, 
11.  pag.  36^.  —  "Noel  \A  den  AusKüi^en  aus  den  heftea 
ffraiizöf.  medL  chir.  pharniac.  Schrifcen,  Leipz.  17S0.  B.  L 
6.  79.  "—  A,  Htttam  Obfervat.  de  offeis  tumoribus»  Colon« 
1765.  —  Ad,  Murray  dilT.  de  ofceofteatomate,  Upfal.  ITSO^ 
«ind  in^Murra/s  med.  Bibl.  B.  III.  S.487.  —  7.  Fr.Böti^ 
eher  Abhandl.  von  den  Kraiiklieiten  der  Knochen,  Knor» 
^  pel  wndvSehnen.'B.  111.  Th.  l.  Kap.  VH.  S.  43.  —  Sandi- 
/cri  Miot  anat.  VoL  1.  Sect.  IV.  nag.  x6l.  Tab.  XXX.  XXXL 
XXXU.  XXXIU.  liefert  vorcrtffiicht  AbbUJungen.— Geor^ 


O.    Die  KnochfinkmuU  i3l 

Noch  muffen  wir  von  der  Knochenbaut  bar 
nerken ,  dafs  fie  (ich  manchinal  widernatürlich 
Terdickt,  befonders  nach  Quetfcbiingeu  und  Ver« 
Idzungen.  So  fand  man  fie  nach  einer  Kopfver* 
ktzung  wenigftens  einen  halben  Zoll  dick  'S). 

Auch    will    man   fie  knöchern  gefunden 


Zweyter    Abfchniti. 
Von     dem     Knochengebäude* 


Am     ypn    den  Knochen    überhaupt  ^% 


B, 


'ey  der  Pathologie  der  Knochen  bemerket  wir 
tnerft  die  eigeiuhümlichen  Veränderungen ,  wel« 
die  einige  fpeci6ke  Krankheitsmiasmen  in  ihnen 
iMTVorbringen. 

Die  widernatürliche  Weichheit  der 
Kaocfaen  hat  gewifs  mehrere  Urlachen  zum  Gran* 
de,  welche  man  aber  noch  nicht  fo  ganz  auseinan- 
der gefetzf  hat,  dafs  wir  völlig  damit  aufs  Reine 
rives»     Ich  will  oiit  der  Rachitis^)  anfangen» 

I  Ä  Por^ 

Lee  im  Lond.  med.  Kevi^'w.  June  igoT.  f.  Journ.  der 
■iT«]Snd.  mediz*  Literatur,  von  Hufelandy  Schreger  und 
HurUs,  B.  I.  S.  3)  i^.  Laders  Journal    K.  III.  S.   46. 

Xi)  Trve  in  medic.  ('ooimunicAt»  Lond»  I790,  VoL  II. 

ff)  ^ejrer  in  Epliem#»r.  Nat.c:ur.Dec.  II.  Ann.  VII.  Gbf.  )ö^» 

l)  J.  Fr.  BöticJier't  Abliundlnn{(  von  den  Krankheiten  der 
Knochen,  Kuorpct  tind  Sehnen,  K/Jnigsb.  1795.  9  Bünde» 
-^  //Vr^sifijri  praktifche  Bemerkungen  über  die  Knochen» 
tri.  i7»3. 

i)  iVhifetr  de  morbo  nncrili  An«3oin]m,  qtiem  p'atridlo  idio- 
»ate  vocant  thc  ricKCi.t^  Lond.  1645.  Dies  war  dun  erfce 
Werk  Ober  die  Racliitii.  — >  J,  F.  U  Capfftl  Verrnch  ei^ 

iiar 


iSs  IL     Von   dem   KnochengeftäucLe* 

Portal  dehnt  den  Begriff  von  diefer  Krankheit  of* 
fenbar  2u  weit  aus»  indem  er  eine  venerifche,  fkro*  - 
fulöfe,  flcorbutifche,  exanthematifche,  eine  von  \ 
Verftopfungen  in  den  Eingeweiden  des  Unterleibet^  < 
und  eine  gichtifche  und  rheumatifcbe  Rachitis,  und  ., 
auch  aufserdem  noch  eine  Art  derfelben ,  welche  \ 
Folge  der  Kaftration  und  eine,  welche  Folge  diV  *' 
Selbftbefleckun^  feyn  kann,  annimmt.  Wir  fin*  ^ 
den  freilich,  dafs  diefe  verfchiedenen  Gifte  oft  mehr^ ,.' 
oder  weniger,  die  Knochen  erweichen;  Dies  thua  \ 
fie  aber  nicht  ftets,  ja  wirklich  niir  in  felthen  Fäl*  | 
len  und  überdies  ift  auch  in  diefen  feltnern  Fällen  f 
die  Befchaffenheit  gewifs  fehr  verfchieden,  ohne*? 
noch  dazu  die  febr  verfchiedenen  Symptome  im  Lau* .  j 
fe  der  Krankheit  und  die  mannichfaltigen  Veran-  : 
derungen  im  todten  Körper  zu  erwähnen,  welchf  ; 
hieher  nicht  gehören.  Ich  glaube,  dafs  es  wirkf:'^ 
Heb  in  der  Natur  der  Sache  gegründet  ift,  weÄikf 
man  eine  urfprünglicheRachitis  annimiti^ 
'  «ine  gewilTe  Krankheitsanlage,  welche  angebohriwt^ 
ift,undfichin  den  erften  Kinderjahren  entwickelt^»  [ 

baldf 

n«r  volirtandigen  Abliandlnng  über  die  fogenannte  eng-  ^ 
lifclie   Krankheit,  Rerl.   1787.  —  IVz,  Trniza  von  ICrao» 
Witz  luft«riaRaulutiais,Vieii.  1787.  deutfch^  Leip».  I7|^ 
—  Napht.  WelJely  diff.  de  racliitidc,  Gott.   1790.  —  Frk  - 
Am.  Gfeve  difi.  de   rachitide.    Bonn.    1790.  —    Johdmk 
Vcirac     Abhandlung   über   die   Rachitis    oder    cngUrclis 
Krankheit.       Aus   dem   Holldna.   \'oii  J.  B,  Keup ,    Stem*  , 
dal  1794.  —  Obfervation  für   la  natme   et  le  traitemcnt' 
da  Rachitisme,  ou  des  coubnres  de  Li  culonne  vertebrjdt 
»    et  de  Celles  de#  cxtremites  Tuperieurs  et  inFerieurs,  par 
Ant,  Portal,    Par.   1797.  überf.  Beobachtungen   Aber  die 
Natur  and  Befchaffenheit  der   Rachitis,  vou  Ant.  PoruU^ 
V^eiffenfels  1798. 

ßefchreibuugen  und  Abbildungen  rachitifcher  Kno- 
chen liefern  uns  Köhler  a.  a.  O.  S.  loj.  bis  110.  —  Bonm 
defcriptio  thefauri  ollium  morbofonmi  Hoviani.  Amft. 
1784*  —  P'd.  Sandifort  Mnfeum  anatom.  aradem.  Lusd. 
BataV.  Tom.  U.  Tab.  I.  bis  IV. 
i)  UidenßrQj't  refp.  Wilkinghof  diCf.  de  raohitide.  L.  B. 
1771.  ♦.  V 


Af  ,  Von    den  Knochen   überhoMpt.  .  i33 

I-  ■ 

bald  zeitiger,  bald  fpäter,  je  nachdem  eine  Gele- 

geoheitsürfach  die  Entwickelung   begünftigt.     Jjai 

Sinrie  6nd  die  feften  Theile  weicher  und  fchwä« 

eher,  und  die  Knochen  Laben  noch  lange  nicht  die 

Härte,  welche  fie  mitzunehmendem  Alter  erlangen. 

Vorz^üglich  fchwach  und  dabey  reitzbar  Ift  das  Ijn^* 

fhatifcbe  Syftem  der  Kinder.     Diefes  Syftem  h^t 

nm  im  Kindesalter  das  Gefchäft  xler  Ernährung 

fiift  gaiiz  allein  zu  beforgen,  und  daher  find  deffen 

Sraokheiten  im  Alter  der  Kindheit  £o  häufig.    la 

der    vermehrten    und   übergrofsen  Reforbtionsfä- 

higkeit  des  Lympbfyitems.  findet  deshalb  Heine  4) 

die  näcbfte  Urfach  der  Rachitis.      Der  kalkartige 

Theil  des  Knochens  >^  welcher  vondiefen  Gefalsea 

be&ändig  aufgenommen  wird,  wird  nämlich  dur^ 

diefe   widernatürlich   oder   krankhaft   vermehrte 

Thätigkeit  der  Lymphgefäfse  in  gröfserer  Menge 

weggenommen,  es  entfteht  ein  Mangel  an  £eften 

Theilen  in  den  Knochen;   und  fie  werden  daher 

Ccfawacb,  weich  und  biegfam.     Auf  diefe  fcharffi^- 

Big  ausgeführte  näcttfte  Urfach  kann   man  aue|i 

diejenigen  einzelnen  Fälle  (wie  ich  fehon  vqr^r 

beym  ofteofteatoma  erinnert  habe)  übertragen,  wo 

bey  (krofulöfem,   venerifchem  und   exanthemati-« 

Cdbem  Zoftande  ^ine  Weichheit  der  Knochen  änt* 

ftand,  dSL  diefe  Krankheiten,  wo  nicht  ihren  Grund 

im  Lymphfyfteme  haben,  doch  gewifs  auf  diefes 

fehr  wirken.     Hierher  find  auch  die  Fälle  zu  rech- 

oen,  wo  man  bey  der  Harnruhr,  alle  Knochen  er- 

weicht  fand  ^*    Doch  ich  komme  auf  die  Rachitis 

i  2"' 

4)  E.  Fr,  GuiL  Heine  dilT.  de  varorum  abfoTbentimn  ad  ra- 
diitiiiem  procreandam  (lotentia,  Gott.  1792, —  Girtanner 
AbhaiidL  fiber  die  Kra^ikheiten  der  Kii.der,  Berl.  1794. 
S.  505.  —  S,  Th,  Sifmmerin^  de  raoi-bis  varorum  abfoi"- 
bcnüiim,  Tra).  ad  Muco.  1795. 

5)  z,  B.  Pott  io  PiiLlof.  Tr ansäet.  175^.  No,  459. 


i34  ^*     ^^^^    ^^^  Knochengeh&ude. 

zurück,  und  ihre  nächfe  Urfach  mag  feyiij  welch< 
£e  will>  fö  küinmert  fie  uns  hier  wenig,  da  wii 
blos  mit  dem  zu  thun  haben,  \vas  nach  dem  Todi 
'  tachitifcher  Kranken  gefunden  n'or^ien  ift. 

Die  Rachitis  erweicht  die  Knochen.  Dt< 
ber  denn  eine  ungleiche  Verknöcherung,  ein  un* 
gleicher  Wachsthum,Aufgetriebenhciten  und  KrQm« 
mungen  derfelben.  Am  meiften  leiden  durch 
KrAq^mungen  und  Biegungen  das  Rückgrat  ^),  die 
Schenkelbeine  und  die  Schienbein-  und  Wadea« 
Icnochen,  da  auf  diefen  die  ganze  Schwere  dei 
Körpers  ruhtOi  die  Knochen -Enden  find  aufge* 
trieben,  breit  und  platter,  die  Knochenmateric 
'Weich,  wie  Knorpel,  oft  fo  weich,  wie  Wachs. 
Bisweilen  ift  die  Knochenfubftanz  nur  in  einem 
einzigen  Knochen,  (fo  findet  fich  im  Cablnet  dei 
Geh.  Raths  .  Meckel  der  Schenkelknpchen  töa 
einem  grofsen  und  ftarken  Mann,  der  ganz  alleii 
in  einen  ftarken  Bogen  gekrümmt  und  ganz  platt 
von  äufsen  nach  innen  zufammengedrückt  ih\ 
^idle  übrigen  Knochen  find  gerade, ftark  und  natür« 
liöh  geftaltet),  oder  in  einigen  Knochen  ^),  oderii 

eint 

€)  C  G.  Bo/e  de  gibbofomm  e  rachitide  ^  moleCtiit,  LipC 
17SI.  *—  ejusd,  gibbofae  e  racjiitide  exemplnm,  Lipt  ibihk 
eod.  —  VergL  diefen  Abfchnitt  B.  beym  Rückgrat. 

7)  Diefe  Krflmmangen  kehren  aHemal  den  erhabnen  TMl 
nach  d€r  Seite  ;tu,  wo  die  wenigften  Muskeln  liegen»  und 
wo  deshalb  ein  geringerer  Widerfcand  futtfinden  kaiuu 
Lcrret  in  den  Samml.  auserlefn.  Abhandl.  für  prakt.  Aerxtfü 
«  B.  I.  St.  IV.  S.  15s*  —  Beifpiele  vieler  und  ftarkgebo|- 
ner  raohidfcher  Knochen  geben  mis  Köhler  a.  a.  O.  fc 
103.  D.  )66.  bis  S.  110.  n.  980.  —  Sandi/ort  Mnf.  aniC 
Vci.  I.  Sftct.  IV.  pag.  ia9.  Tab.  V.  paf^.  213.  n.  CCCXLII 
bis  CCCLXXVII.  pag.  2%\.  n.  CCCCLXXXIV.  bU  DC 
DXXIV.  bis  DXXXIII.  —  IV^Uer's  anat.  MuC  fi.  II.  S.  4i 
».  %9%'  bis    404. 

t)  Veirak   a.  a.  O.  J.  %y.  S/.Sa.  —  Fortal  .4.  a.  Q.ß,  ^.  }l 


4d*     Von   den  Knochen  überhaupt*  i39 

tiiiig€n  ihrer  Theile  9),  oder  in  mehrem  Knoeheir 
veriadert;  feltner  ia'allea  Knochen  i^)»  In  den 
Wirbelbeinen I  wie  in  der  zellichten  Subftanz  an- 
drer Knochen,  findet  man  nicht  feltto  eine  röthli- 
che,  blutige  Feuchtigkeit  ").  Zuweilen  findet 
■um  an  den  Knochen  gar  keine  bemerkbare  Auf- 
Mbuog)  ja  fie  find  manchmal  felbft  dünner,  at9 
iBgeConden  Zuftande;  aber  ihre  ordentliche  Län« 
ge  fehlt  ihnen  gewöhnlich  '^)«  Die  Verwachfting 
IriflBt  man  am  häufigften  bey  den  Körpern  der  Rll;> 
dc9a%vlrbel ,  zuweilen  auch  an  den  onterften  Rip- 
pen an;  aucb  findet  man,  doch  feiten,  die  Knie* 
üAeibe  unbeweglich  am  Schenkel-  und  Schienbein 
angeheftet  '3)^  An  mehrern  Wirbeln ,  befondern 
an  den  untern,  fehlen  nicht  feiten  die  Stachelfovt-^ 
fitze  und  dieBruft  hat  faft  allemal  etwas  fehlerhaf-^ 
tet,  fey  es  nun  in  ihrer  Form  oder  in  ihrer  Ge^ 
raninigkeitH). 

Nicht  minder  findet  man  die  Knochen 'dea 
Kopfe  beyracbitifchenSubiecten  verändert.  Derfel"* 
be  ift  verhSltnifsmafsig  gegen  den  übrigen  Körper 
%u  grofs ;  feine  Knochen  find  unregelmäßig  verknö« 
cbert,  ausgedehnt  und  wldernafürlich  verbogen^ 
befonders  das  Stirnbein ,  welches  bald  hervorragt» 
bald  platt  Ift  j  und  eben  fo  verhält  es  fich  Mch  mit 

dem 

9)  Forial  8.  9.  45«  »4^- 

ao)  Ein  markwilrcUges  SpAcimen' ▼cii'e^erfaufiepar^ntlx- 
cliea  rachicifchen  Misbildting  aller  Knochen,  liefertun» 
Köhler  in  leiner  Befchreibun^    der  phyGologifcben  un^ 

£atholoeifchen  Präparate  in  der^^rnml.  d«9  UrnrHofr 
9der,  Leip?.  1795.  B.  1.  fi.  loj.  Na,  ^66.  K  « 

Sl)  Portal  T.  I.  Ahfcho»  II.  S,  43» 

la)  eberuL  S.  9.  31.  45.  14«^ 

I»  Veirac  a.  tu  O.  J.  64«  S.  gl. 

14)  Fartal  S*  47^  14«.  —  Veirac  f.  €a.[S.  7^ 


lS6  U*     Von  dein  Knochengebäude^ 

dem  Hinterhauptbeine  <^).  Die  Gefichtsknoehen  find  1 
dagegen  weniger  verändert,  und  deshalb  verhältnifs-  ä 
mälsig  kleiner.  DerWachsthum  der  Zähne  wird  i 
▼erfpätet  oder  in  Unordnnnggebracht,und  man'fin«  m 
det  deswegen  dieZahnhölen  und  die  in  ihnen  ein«  ü 

.  gefrhloffenen  Zähnein  einer  mehr  oder  weniger  feh«  Jk 
lerhaften Ordnung  entwickelte^).  Es  ift daher  aiMli  ^tt 
das  Zahnen  rachitifcher  Kinder  feljten  ohne  Ott*'  kl 
fahr'T),  Sind  beym  Ausbruch  der  Krankheit  fchfttt.^ 
zahne  vorhanden,  oder  kommen  einige  währ enddte  )t 
Krankheit  zum  Vorfchein^  fo  werden  fie  leicht  ver*  4 
dorben,    fchwarz,  angefreffen,  mürbe  und  faUCtt  & 

{«US  ^.     Veirac  '9)  fand  fie  bey  einem  zweyjSbri^li 

gen  Madchen  fo  weich  und  biegfam ,  wie  Weeh%  \ 

und  das  Kind  blieb  zahnlos.  ji 

Die   2^1Ien   erweichter  und   aufgetriebener   \ 

•  Küochen  enthalten  mehr  Mark,  welches  baldipebr«  \ 
oder  weniger  flürfig,  bald  blutroth,  bald  weife,  :. 
wie  Lymphe  und  bisweilen  in  folcher  Menge  dt  > 
ift,  dafs  der  Knochen  damit  getränkt  ift;^^).  i 

Nicht  feiten  findet  man  Eiterungen  und  dn^reh    i 
£e  verurfachte  2jerftörungen  in  rachitifchen  Kno- 
chen «). 

Die  Blutgefäfse  rachitifcher  Knochen  fand 
fonal  2^)  in  mehrern  Fällen  weiter,  als  im  geüm- 
den  Zuftande.  ' 

Dief 

ts)  Veirac  {.  59.  S,  75.  —  Portal  S.  ^.  4}.  96.  loa  lej.  ig; 

1x6.  149.  fg. 
16)' J,  P,  Büchner  de  racliitide  perfecta  et  imperfectü,  Ar- 

gentor.    1754.  in  Halleri  collect,  difp.   ad  morb.  Lift,  et 

curat,  fac.  Tom.  VI.  pag.  277.   J.  ^  5.  6.  —   Veirac  |.  lU 

S.  54.  —  Portai  S.  n,  100.  fg.   113. 151.  fg. 
17)  Büchner  1.  c.  —  Pönal  S.  100.  I02.  I16. 
1«)  Veirac  J.  98.  S.  54.  J.  6%.  S.  8?. 

19)  •.  a.  S.  S.  55.  20)  Portal  S.  g.  %$.  151.= 

Jl>  chend^f.  S.  4-  1S»>  "J  ^-  *55. 


i4.     V^n  den  Knochen  überhaupt^  1^7 

Dies  find  diejenigen  Veränderungen  in   rä- 
idiitirchen  KnocheVi,  wie  man  fie  gewöhnlich  und 
tm  haufigften  findet.     Man  findet  aber  auch  Fälle 
aa%ezeiehnet,  wo   man  faft  das  Geirenthei)   von 
]eocr  BefchafFcnheit  bemerkte.     Diefe  Fälle  find 
ihcr  feltner.     Portal  ^^)  fand  die  Zellen  mit  eiiter 
ksfrpelartjgen  Subftanz  angeFüllt.     Bisweilen  war 
AMarkröbre  an  einer  Stell e,  oder  auch  lA  ihrcrr 
gmzen   Lunge  fo- verengert  ^  däfs  man  fie  nicht 
•ehr  unterfcheiden  konnte  ^4),    Bisweilen  hatteki 
die  Knochen  eine  gewiffe  Sp'rödigkeit,  waren 
krfichig  und  hart  ^).  'In  diefem  Falle  bnocheti 
ie  laicht,  heilen  aber  auch,  wie  gefunde  Knochen, 
durch  einen  Kallus  wieder  zufammen.     Doch  er- 
fcbeinen  fie  alsdann  gewöhnlich  unförmig,  in  ei- 
nen bald  mehr,  bald  weniger  ftarken  Winkel  vet« 
emigt.       Dies  zeigen   Beyfpiele  im  Walterfoh^n 
M  a  f  e  u  m  ^),  in  der  Loderfchen  Sammlung  ^7),und 
der  gleich  hernach  aus  der  Mecklfchen  Sammlung 
angeführte  zweyte  Fall.     Bisweilen  vertritt  auch 
^eine  membranöfe ,  gelenkige  Fügung  die  Stelle  des 
Kallns,  wie  dies  der  Fall  ii>  dem  erften  Beyfpiele 
^lut  der  angefiQhvten  Sammlung  7eigt. 

Selten  entwickelt  ficb  die  Rachitis  vor  dem 
nennten  Monat,  feiten  nach   dem   dritten 
lahre  ^').     Doch   findet  man   auch   von   diefer 
iDgemein  angenommenen  Meinung  einige  Ausnah- 
men. 
»;)  a.  m.  O.-S.  159. 

si)  RuYfth  Thelaur.  anat.  —   Portal  S.  15 J.    . 
15)  Bonneii  Sennlcr.  anat.  Lili.  II.  Beet,  I.  pag.  is.-^Otf^- 
linger   difl".   ie  viribus  radicis   riibiae  tiiictotnm  antira- 
cbiticis.  Tübinp.   1769-  pag.  49.  —    Hufeland's  neuefte 
Annaleu  der  Iranzöf.  A.  W.  B.  II.  S.177.  —  Portal  S.  9. 
31.  4».  9«.  149.  152.  fg. 
26")  S.  47.  J.  2.  S.  50.  N.  404. 
27"^  KöMtr  a.  a.  O.  No.  366.  b.  S.  103  fg. 
al)  yeirac  a.  a.  O.  Kap.  111.  8.  94  fg.  w.  a.  nr. 


|38  I^    Vom  dmn  Knochengehäudt^  . 

nien.  Denn  offeDtar  faad  >nian  fie  bisweilen  vc 
dem  neunten  Monat  und  nach  dem  dritten  Jahre  9 
Ja  man  führt  auch  Beyfpiele  von  Kindern  an,  wc 
che  mit  der  Rachitis  gebohred  wurden  )^)»  AnfM 
den,  die  Rachitis  gewöhnlich  begleitenden  FaJ 
lern,  war  bey  dem  Kinde,  welches  iC/eiTi  befchreib 
der  Nabel  nur  zwey  Finger  breit  über  deqSchaa« 
beinep,  unter  ihm  eine  ovale  Oeffnuog,  ans  ^§ 
«ine  käfigte,  von  Galle  gelb  gefärbte  Milch  fUfi 
.finter  derfelben  der  After,  welcher  umgewaM 
vorgefallen  war.  Die  Ru^e  war  ohne  OefFnu^i 
die  Eichel  und  Vorhaut  aufgefchlitzt,  der  Hodai 
fack  natürlich  gebildet,  aber  ohne  Hoden;  aodl 
fehlte  die  Harnblafe»  und  der  Harngang  öffnef 
-fich  in  den  Maftdarm.  Köhler  '<)  erwähnt  dft 
Gerippe  eines  rachitifchgebohrnen  Kindes,  Ih| 
welchem  ^noch  die  Merkwürdigkeit  Statt  find4| 
dafs  das  linke  ös  Femoris  in  der  Mitte  ein  widfli 
natürliches  Gelenk  ban  Vielleicht  gehört  ao^ 
Forefes  3^)  Bemerkung  zu  der  angebohrnenRaeK| 
tis ,  er  fah  ein  neugebohrnes  Kind ,  deffen  re 
'  ter  Arm  fehr  biegfam  war.  Nach  Ponals  Omi 
iitzenkann  fie  auch   in  jedem  Alter  eniftebcn«] 

Noch   mufs    ich  hier   einige   merkwür 
Specimina  diefer  Krankheit  aus  def  reichen  San 
long  des  Geh.  R»  Meaket  beyfügen«  '-j 

voJjß 

.  •     .  ) 

M$)  Büchner  L  e.  f.  J.  —  Fortal  S.  94T*  > 

|0)  Franc.  G//y7on/r  traotatiis  de  ricbitide.  Lond.  ttf59'.M| 
m  feinem  Opp.  m9&^  anüt.  Lngd.  Bat.  171 X.  Tom.  I.  M| 
XV.  J.  4.  p.  17a.  —  y.  H.  KMn  diff.  fifeefit  eaTom  m 
•bitidis  con«enitae>  in  infante  varie  monftroU  ^^^ 
vacao.  Arg«Qt.  174?,  und  in  den  liov.  toc  Nat.^OH 
riof.  Vel.  I.  pag.  14^.  j 

}0  a.  a.  O.  S.  107.  Nc.  %€% 

3i)  obfiervat.  et  eurat.  med.  Fr«»aof.  t6ot. Xib.Xyil.  obT.  Xf» 


A*     Von  den  Knochen  ÜherkaupU  l39 

No.  !•     Pas  Skelett  eines  zwey  bis  dritthalb- 
(hrigen  Mädchens,  deren  Alter  acht  durcbgebro- 
hene  Schneidezäline)  vier  Baekenzähnei  vier  deoi 
)orchhrach  nahe  Eckzähne,  die  alle  vollkommen 
{rfond  find,  beftätigen.     Es  find  dabey  alle  MerH* 
Dale  eines  WalTcrkopfs.  vorhanden,  eiqe  lehr  Ober- 
l^endeGröfse  desSchedels  im  Veihältnifs  gegen 
hl  kleine  Oeficht,  eine  Vergföfserung  von  Ver« 
hmiiiDg,  befonders  der  breiten  Schedelknochen  ; 
hno^h  anfebnlich  grofses  häutiges  Plättchen  und 
Inf  am  breiten  Theil  des  Hinterhauptsbeins  die 
lelie  des  Knochens  vertretende  häutige  Fleckchen» 
leren  Umfang  fünf  bis  fechs  Linien  beträgt.    Am 
Imnpfe  und  an  den  Extremitäten  ift  keinKnocHea 
9n  dentlichei^  Merkmalen  der  Erweichung  ver- 
tont.    Die  Halswirbel  find  überhaupt  zwifchea 
in  Schultern   herunter .  und  zufammengeprefst» 
I,  dafs  ihrer  nur  fünf  über  der    Bruft  £chtbar 
od;  die  (^ueerfortfätze  diefer  Wirbel  gehen  von 
men   nach  aufsen   etwas    aufwärts    vom   tiefer 
^enden  Körper  derfclbeii    in  die  Höhe;  über- 
Mpt  fteigt  die  Axe  der  Halswirbel  etwas  ge« 
crtmmt  und  fchief  von  der  linken  zur  rechten 
b'te.    Röcken  «und  Lendenwirbel  bilden,  ein  lan- 
|esS,  fo,  dafs  die  Axe  der  Rückenwirbel»  von 
er  rechten  zur  linken  Seite  gekrümmt»  bis  zu|i 
eanten  diefer  Wirbel  fortgeht,  Seh  dann  wieder 
is  zum  vierten  Lendenwirbel   von    links  nach 
scbts   beugt,  wo   eine  foharfe}KrammaDg  v^oin 
ierten  Lendenwirbel  und  erften  Heiligbeinwlrbel 
DO  der  rechten  Seite  zur  linken  das  Höherfeia, 
er  linken,  und  das  Herunterfinken  der  recbttfa 
[üfte;  und  dadurch  die  fchiefe  Stellung  des  gan- 
Do  Beckens  von   der  >-echten   zur  linken  Seite 
irurfacht*    Das  Heiligebein  pebft  dem  .Schwanz- 
beine 


l4o  'IL      Von  dem  Kno€hengehäuä§^ 

beihe  find  fo  ftark  hcraufwärts  gegen  doB  Bec 

gebogen,  dafs  der  dritte  Wirbel   des  HeiJigb 

mit  dem  Tierten  einen  Winkel  bildet  und  die 

tze  d^s  Schwanzbeins  bis  in  die  obere  Oeffn 

des  Beckens  vorwärts  lierauffteht.     Zu  der  i 

her  erwähnten  fchiefen  Richtung  des  Beckens 

einer  Seite  zur  andern ,  kömmt  die  zweyte  ui 

dieten  Bedingungen  gewöhnliche,  wo  nämlich 

Becken  vorwärts  licraufgedrängt  ift.     Daher  1 

der  vordere    Umfang  der  obern'  Beckenöffo 

höber,  als  der  hintere,  vom  Heiiigbein  und  c 

Hflftknochen  gebildete.    Zufolge  der  aüzutief  i 

geholter  Haftbeiogruben,  find  die  Ränder  derH 

knoehen  einander  zu  nah.     Der  innere  Umf 

der  Heckenhöie  ift  nicht  m^r,  durch  die  eben 

gezeigte  Krümmung  des  Heilig  -  und  Schwanzbe: 

verktirzt,  und  in- zwey  kleine  Seitenhölto  getbc 

fondem  auch  dadurch  von  der  einen  zur  and« 

iSeite  verengert,  dals  die  Bfannen   des  Hüftbc 

ftark  nach  einwärts  gedrtickt  find.     Die  Quc 

ftacke  der  Schaambeine    gehen   gekrümmt  v 

"wärts,  und  vereinigen  fich,-  einen  guten  Zoll  i 

dem  vordem  Umfang  des  Beckens^  in  einen  1 

*tzen   Winkel.     Die   Sitzbeinhöcker '  nähern    1 

'eina;ndcr  ungewöhnlich;  doch  ift   djer  von  ihr 

'  gebildete  Bogen  noch  ziemlich  flach.     Die  R 

**pen  find  alle  an  ihrem  innern  und  vordem  I 

de    dick    und    angefchwollen ,  an  ihrem   innc 

•Dritthell    auswärts   vertieft,  mehr    aufwärts, 

vmtenytrts  gerichtet  und  enden  fich  durch  fta 

gewölbte ,  von  auswärts  ftark  krumm  •.  fogar  fp 

hervOrftehende  Knorpel  an  das  noch  aus  fünf  kl 

nen  Knochenkernen   beftehende   Bruftbein.     I 

rechte  Schulter  fteht  höher,  als  die  linke.     I 

rechte  SchlOffelbein  ift  fehr  fcharf  S  förmig  , 

krüm 


A.     Vo»  den   Kmockea  überhaupt*  iiß 

Ribjekfen  fand  ich  die  drey  letzten  KOckenwirbel 
hrcfa Beinfirafs  zerftört und  dasRückgrat  gebogen. 

Am  mciften  fcheint  das  Skrofelgift  auf  dto  - 
Ichwammichten  Knochen  zu  wirken.  Paher  fin- 
küficbbey  den  roebreften-Rackgratskraramun* 
feafljurofulöfe  Znfftile.  Ich  bin  daher  auch  Ober« 
mgt^  dafe  eine  der  bösartigfien  Knochenkrank* 
Idten,  'die  paedarthrocacei  allemal  fkrofu^ 
Ififai  Urfprungs  ift. 

Bey  den  Schrlftftellern  94)  finde  ich  dtxi  Be-* 
griff  von  diefer  Krankheit  n;e  deutlich  genug  ent- 
•idielt»  und  häufig  mit  dem  von  der  f  p  i  n  a  v  e  n« 
tofa,  von  welcher  ich  hernach  reden  werde,  ver-' 
widkelt.     Ich  habe  oft  Gelegenheit  gehabt,  diefe 
Krankheit  zu  beobachten ,  freylich  nie  von  ihrem 
erften  Anfange  her,  fondern  gewöhn^h  nur  dann 
erft,  wenn  fie  einen  hohen  Grad  erreicht  batte.^  Mei« 
ftcns  betraf  fie  Kinder  von  dritten  bis  zum  zwölf- 
ten Jahre;  einigemal  zeigte  fie  fich  erft  im  acht- 
tdinten  Jahre.     Allemal  waren    mehrere,  oder 
venigere   (krofulöfe   Zufälle    dabey,     DrUfenge« 
tchwülfte,  (krofulöfe Oefcbwüre  u,  f.  w;    DieKno« 
rdicn,  welche  litten,  waren   allemal  die  kleinen 
Enochen  der  Hand,  oder  des  FuCses ;  feiten  warea' 
diron  die  langem  Knochen  angegriffen ;  und  dann 
Ijifehah  auch  dies  nur  erft  zu  der  Zeit,  wenn  die 
kleinem    Knochen  fchon  lange   gelitten   hatten, 
fchon  zerftört  waren.  Die  Krankheit  äufferta 

fich 

|4)  FtfuA"*  dirr.  de  paedaitlirnrace.  H^idelb.  t^57.  -~  0** 
wafd  de  paedarthrocace.  Bafil.  \6%7.  —  Cfmn  de  prftfdar« 
tLroc«iCe.  Mflibtirg.  1^97.  —  Schmid  de  paedardi.  Liig;d«  ^ 
Bat  1731.^— NV6e/  diir.  de  pdedarclirncace»  Heidelb.  1745. 
Kujanblutt  dilT.firens  ca£um  paedartkrocaces.  Lund.  1745. 
—  Btsuchwr  Abhandlung  von  den  K^f jmkhti6«n>  d«r  Kno« 
•b«.i;  B.  lU.  Kap.  UM.  8.  lX%i^ 


l44  '^*     ^^'^  ^^  Knockefig^nde.   • 

fich  auch  dann  nicht  ib  dem  feften  Röhrentheili 
de&  Knochens,  fondern  in  den  fchwaoimichteo  En 
den  deffelben.  Brines  einzigen  Beyfpiels  erinnen 
ich  niichi  wo  blos  der  Radius  angegriffen  wajr 
Sie  zeigt  fich  durch  eine  wenig  oder  |;ar  nicb^ 
fchmerzhafte  Anfch;^'eIIung  eines  jener  kleixiei 
Rnöchelehen.  Dabey  bemerkt  manfaft  gar  keiqi 
.Veränderung.im  äufsern  Anfeben  der  fleifchigfei 
und  häutigen  Bedeckungen.  Nur  erft  in  der  Folgf 
bekommen  diefe  ein  gefpanntes,  glänzendes  Anf» 
1ien,i)i^rden  entzOndet  und  brechen  auf»  Unterfuchj 
man  jetzt  den  Knochen,  fo  findet  man  ihn  rauh 
meift  durchlöchert,  oft  fchon  in  mehrern  Stflckei 
zerbrochen.  Das  Eiter  ift  anfangs  gutartig  uvk 
Ton  geringer  Menge;  nach  und  nach  vermebcj 
es  fich»  wird  dünn,  gauchicht  undftinkend.  SieKl 
man  den  Knochen  ganz,  fo  ift  er  nach  allen  Di* 
inenfionen  ausgedehnt,  von  unförmlicher  Geftalt; 
feine  Oberfläche  ift  etwas  rauher,  als  natarlich: 
er  ift  fehr  leicht,  feine  Fächer  find  ausgedehnt  und 
enthalten  gewöhnlich  eine  röthlicheFlüfßgkeit. 

Die  Spina  ven  tofa  55)  (der  Winddorn] 
ift  von  jener  Krankheit  fehr  verfchiedcn.     Sie  ifl 

gewifil 

55^  Corn.Trtoen  nbfervatinn.  medico- cllirnrpicarum  f«- 
Icioiilns.  pap.  105.  -r  KaltfchitiitU  progr.  «le  raro  fpinal 
ventoftf^  cafii.  Jen.  1752.  — ,  linuin^rriiqnn  <ie  fpina  vea« 
tüfa.  Riiitel.  17^5«  —  Lrntin  ohfei  vat.  medicae,  Lipl 
1769,  Fafc.  I.  2%,  —  tashe^s  anserlef.  Abhantfl.  ans  de« 
philof.  Traniaciiottcn.  ß.  II.  S.  261.  —  Diütchtr  a.  ü.  Qb 
B.  111.  Kap.  XIII.  S.  131.  —  F.L.Au^nßin  diff.  de  fpina 
Veiitofa.^Haiae  1797'  "»it  vsitrelliicbeji  Abbildnnr»eu  auf 
dem  IValtcrJchen  Kabinct. 

Andere  vortrelfÜche  Abbildungen   und  Refchreibitn- 
gen  von  der  fpina  ventoid  liefern  wnsSandiJort  Muf.  äna- 


.tom,  .»c-ad*  Lngd.  V«l.  I.  Sect.  I.  pap.  6.  li.  V.  .Sect.  IV, 
pag.  2X1.  n.  CCCXIX.  Tab.  LXXXIX.  l\^,  1.  3.  ^.  „o 
CCCXX.  CCCXXI.  paß.  2iy.  n.CCCCXX.  bis  CCCgLXXlV 


—  Köhler  A.  a,  Ü.  S.  34  fg,    Ko.  113  —  134.  —    h^aiicr^ 
l\u£,  B.  II.  S.  37.  r^o.  378.  S.  51.  ^o,  406  bis  419, 


A,     Von  den  Knocken  äherhatipt*  t^ 

pwifsauöh**  Öfters*  ifeine  Folge  des  Skrofel  gif 1 6$^ 
b  man  fo.  häufig  SkroFeJkrankheit  datriit  Vferbuii«- 
4eii,oclor  wenigftens  vorhergehen  fiehh  Walter  ^^y 
bffchreibt  das  Oberarmbein  eines  neuki^ehnjäh«' 
fi^en  Frauenzimmer!5,  welches  am  obern  ntid  um 
tot  Ende  durch  einen  Beinfrafs,  der  von  fkrofu- 
InfiffSehärfe  herrührte,  fehr  angegriffen  und'  fiber- 
<et  mit  idnet  Menge  rauhen,  winddornartigen 
frhabenheiten  befetzt  ift.  Eine  gleiche  Verbin» 
teg  %eigt  auch  noch  ein  Oberarmbein  von  einettr 
jugen ,  6eb2ehn)Shrigen ,  fkroful^)feil  Menfchen^ 
■M  eizi  anderes  von  einem  Menfchen  Von  rvvatizig 
fahren  »0. 

Die  fpina  ventofd  fängt  ebenfalls,  \vi& 
dlepeedattbrocace,  mit  einer  Auffchwellun^ 
der  Knochen  an^  die  aber  nichts  wie  jeite,  fchmerz>^  • 
los,  fondern  gewöhnlich  mit  ftarken  Schrtierzeni 
verbanden  ift.  Im  Fortgange  erfolgt  fintäiOndong 
lad  Vereiterung  der  äufsern  Bedeckungen,  mit 
Aasflnfs  eines  ftinl<.enden  >  gauchigten  Eiters» 
[  Ueberhaupt  findet  knan  die  kranken  Knociien 

iailiefer  Krankheit  von  einer  doppelten  Befchaf-^ 
itaheil  )<)• 

la  der  erften  Gattung  JBndet  mün  den  Knö^ 
^ita  in  feiner  äufsern  Oberfläche  rauh,  höckrig, 
ond  in  vollkomm ne  Stacheln  und  Zacken  ausgc^ 
ichoOren  ;  dabey  ift  er  in  (einem  Umfange  vergrö- 
bert^).    Seine  Maffe  weicht  an  Harte  nicht  von 

der 

%i\  anat.  Mot  B.  II.  S.  9t.  no.  490. 

17)  thtndal.  no.  491.  49a.  —  Veigl.  41X.  S.  54! 

M)  Wahtr  a.  a.  O.  S.  51.  §.  a. 

Vl\  So  befchreibt  z.  B.  Kühler  S.  55.  No.  ii«.  eine  Tibia, 
die  Aurch  diefe  Krankheit  fo  anrgetrieb*:r.  und  ejitftcllt 
ift,  daTs  fie,  befonderf  an  ihrer  oherii  lläifte,  vier  Flti- 
cfaen  zu  h^benfcheiuc,  deren  jede  zwcy  Zol(  breic  ift. 
Dabey  Ut  ße  vnn  beträclulicher  Schwere.  /Ka/^cr  beßt/.c 


t4ß  O*     Vmm  dem  KmoektmgMiuä§4 

der  natürlichen  ab,  öfters  ift  fi«  weit  Lifte 
nieift  find  (olche  Knochen  auch  {chwerer ,  al 
fnnde  4i);  ilire  Höhlung  und  ihre  21el]en  wi 
mit  Knochenftoff  angefallt,  fo,  dals  fie  als 
durchaus  fefte  Subftariz  erfcheinen  43^.  Dia 
berrefte  von  der  Markhöhle  und  Zellen,  die  bij 
len  noch  hier  und  da  erfcheinen^  find  gemeini 
verdorben  und  fchwarz  49).  An  der  nicht  1 
lien  St^e  find  die  Markzellen  natOrlich  und 
Knochen  gei/iruhnlich  gefchwundtn  44).  Sehi 
ten  geht  dsefe  Art  in  Vereiterung  49);  diefe  ent 
dann  nur  von  Verderbung  der  d^n  kranken  i 
chen  umgebenden  weichen  Tb  eile,  nie  aus 
Knochen  felbft  ^).  DieTe  Krankheit  befällt  i 
die  langen  Röhrenknochen,  feltner  die  IIa 
Knochen,  und  dann  auch  meift  aus  einer  äu 
Ur£ac|i  47),  .  Die  ausgewachfenen  Zacken 
bisweilen  j^fferordentUch  hart,  da  hingegen 

,       ül 

ein  Wadtn«  vhd  Scbient>ehi ,  welclie  beyde  fefar  i 
fchwoUen  find,  aber  ihre  dreyeckige  Figur  belijilte 
ben.  Jenes  ift  zwey  Zoll  funt  T.ini<*h ,  diefes  zwey 
dreyLioiei»  dick;  jenes wie^t  elf  und  diefes  iiel>zeK 
^n.  Beyde  find  fehi'  hart  und  niie  einer  i'fhr  gr 
Menge  harter,  ftlter  Zacken  befeut.  S.  delien  anat 
6.  lt.  iS.i^  Nt>.  4^7*  tt«d  Augufim  drÜ.  cit.  pac 
Tab.  11. 

40)  z.  B.  Walters  MiiT.  B.  II.  S.  55,  N0.409, 

^l)  z.  B.  KUkUr  6.  35.  No.  117.  iif.  u.  toi.^  Pßalitr 
No.  417. 

49)  KMer  (S.  )$.  ^o.  i\i)  befclueibt  eine  Tibia.  1 

MtrkhfAile  gaes  und  gar  mit  Knocfaanmaflte  auspfnl 

.  Jn  eineni  os  femoris  (ebend.  No.  117,)  ift  nach  obi 

falt  AUet  in  Knocbenmafle  vervrandelt«  .Vergl.  auc] 

lao.  114.  iie*  u.  a. 

4J)  z.  B.  KöMer  S.  94.  No.  n4b.  115,  n^.  117. 
.    44)  Köhier  S.  )4.  N.  m. 

4'0  Waher  S.  51.  J.  ä. 

46)  z.  B.  ff  «/><?#•  S.  5a.  No,  406.4^7.  S.54.  No.  4fa  l 
No.  41S.  —  Auguftin  1. C  Tab.  III.  — i Kühler  S.  57.  No, 

47^  So  befchrrtbt  Walter  (anat.  Muf.  B,  II.  S.  %%,  No. 
ein  Bcylpiel  dt i  Winddorni  der  Ccfiokcskno^i^ ; 


A,     kan  den  Knochen  üherhaupt.  a49 

irige  Knochen  febr  locker  und  mürbe  ift.  So 
id  bey  Walter  ^^  die  fämmtlicben  Fufsknocfaea 
Ml  vier2igjäbrigea  Mannes  erweicht  and  anky» 
irt|  und  noch  dabey  mit  dem  Winddorn  ?erfch 
Ik  Die  eniftandenen  Knochenzacken  find  fehr 
and  feft,  obgleicfh  die  Knochen  i^elbrt  felir 
und  mürbe  find»  DieGröfse  der  Knochen* 
;en  ift  verfchieden.  Walter  ^^  befitzt  ein  vor* 
fchOnes  Stück  vom  Winddorn  >  woran  die 
:en  durch  ihre  Verbindung  und  durch  kreu« 
diefen  Knochen  de.nBlüthen  desSchleendome 
iBeh  machen.  Sie  üifld  dabej  auf  drey  2oIl  lang« 

;Die  Zweyte  Gattung  des  Winddotns  ift  die» 

der  Knochen  mehr  blätterartSg  erfcheint|.we-» 

r  hart  üt,  ungleich  ftarker  aufzufch  welLän  und 

%er   und  leiehtei^  in  Eiterung  überzugehea 

Zu  diefer  Art  gehdtt  das  merkwürdige  Bey« 
eines  Winddotes,    welches    Walter  5'}    be- 
leibt und  Augvftin^^)  jgmz  Tortrefflieh  abbil« 
I  Er  befiüdet  fich  im  linken  Oberfchenkelkno« 
einer  dreyCsi^jährigen  Frau,  der  ihr  ein  Paat 
■  ■iter  dem  kleinen  Trochanter  abgenommen 
lUe»  FaftderganzeKörpetnnd  das  ganze  untere 
iides  Oberfchenkelknochens  find  davon  an^e« 

üglieb  lind  di^  NtTenlciloc^tin ,  die  dittneii  Knbchen  in 
4»'N«fe,di»  Flag^lfortlatee  beydter  Oberkiefer  Mit  aa- 
aeUiwoUen ,  bnd  Tehr  hart  nnd  haben  ein  kraule»  An* 
Uli,  iaSt  wi«  ein  verfieinerter  dbh^hktelh»  Er  war  bey 
|»m  drfyf«f#aM  igten  Manne  dqrch«iiiM6ttJrai^^^ 
\  Iponten  intOeTicbt^entfunden.  Vorcreffiioh  iehSn  M* 
det  Auguftin  (1.  t.  Tab.  I.)  dies  fe^UneStfick  ab. 
t)  a.a.O.  B.2%.  No.J7t)i  ^  ^   „t 

'  8.  5^.  No.  4tl,  —  Auguftin  I.  c.  Tab,  Ul.i 
Walicr  ana^  Mut  B.  IC  t,  S^  ^  I* . 

Q,  pa|.f0wT4b/IVv 


\i 


l48  n.     Von  dem  Knocke ngehBude, 

griffen.     Der  Knochen   ift   fo  fehr  auFgetriebqj 

dafs  fein  äui'serer  Umfang   achtzehn  Zoll  betrXgi 

"Kr  ift  ganz  blätterartig  und  h5n  und  wie^ler  durcfl 

iSchert,  fo,  däfe  man  Zellen  in  ihm  findet  utad  c 

beyoflbe  einem  Bienenftocke  ähnlich  fiehr.         *^ 

Eip  fdrchterlicher  Feind  fflr  die  Knoch^ik-^ 

auch  derSkorbuf.  Zuweilen  erweicht  und  triH 

er  die  Knochen  aiif.     Portal  ^yhnd  bey  eiiittä 

fnit  allen  Zeichen  des  Skorbuts  behafteten;  'i^effi 

fä'hrigen  Mädchen,  das  unter^'Ehde  des  SchefalU 

beins  und  das  obere  Ende  des  Schienbeins  auiji 

-Iriebeui  die  Gefchwulft  ungleich,  hOckrig,  9H% 

Tilgen  Steilen  hart,  an  andern' weich,  wieWtcH 

Bey  einem  dreyfeigjihrigen  Mann ,  welcher,  mll 

*den  Zeichen  des  fchrecklichften  Skorbuts'^ -all 

'befonders  nach  £ehr  ftarken  SdhinerKen  in-darCI 

gend 'der  untern  Racken -und  der  obern  Leadi| 

•»wftbel,  bucklich  geworden  war,  fand  Ebend^i 

-f'elbeH)die  genannten  Wirbel    widernatflfl^ 

-gebildet;  ihre  Subftanz   war  in  Ihrer  Mitte  m 

'  weicht;  ihre  vordere  Höhe  war  geringer,  als-Al 

hintere,  befonders  des  letzten  RQckenwirbels  mi 

des  erften  Lendenwirbels.  ^  Er  leitet  davon  Uä 

Tidritte  Art  der  Rachitis ,  die  fkorbntifcbe ,  Jit 

Von  der   knochenerweichenden  Kraft  des  SM; 

•Inits  ift  auch  das  ein  Beweifs,  dafs  der  Kallus  fi 

4iailter  Knoohenbrflche   von  ihm   wieder'  aii%i 

löfet  wird  5$);     Auch  macht  er  die  Knoche^k  bi 

weilen  fprö.de  und  leicht  zerbrechlipf  1^ 

'Befonders  aber  verbreitet  Ech  feine  Warknng  d 

53)  a.  a.  O.  Abfchn.  III.  S.  it.  .       i^ 

54)  ebenda  $.14.  ■    vx*  .  •     .'"■    \h 

55)  Anjon'*  RtiTen  in   di^  Sadfee.- S/96." 

56p  Böuger  «,  «.  O.  S.  6«.  ^  CAr.  L,.  l^iXfmßnn  VoAfiä^ 
buck»  vou  atrtuAr»ucii«  u.  t.  ^;*Mffnfltr  17IS.  S.  E  » 


A»     Von  dm  Knochen  überhaupt  14^ 

4ia  rchwammigtea  Theilc  der  Knochen  und  verui^ 
fabt  die  bösartigfteo  9  die  Knochenfubftanz  ganz 
terftörcoden  Gefcliwflre.  Portal  57)  fah  in  eini^ 
gern  Sabiektcn  die  VYirbeJheine  in  ihrem  Innern 
iKwamtsen  zerfreffen,  dafs  fich  in  ihaen  eine  fehr 
MriKechliche  Höhle  gebildet  hatte,  welche  nur 
die  äufsere»  (ehr  dünne  Knochenplatte  be^ 
ifar.  Berlin  ^^)  beobachtete  einigemal  bey 
fegffbtttirchen  Subjekten  das  Nämliche ;  äufserlich 
IVCüdie  Wirbelbeine  wenig  von/O^rem  natürii- 
flm  Zufiande  verfchiedeo ,  ihr  Inneres  aber,  bil- 
iiHB  eine  gro(se  Hohle,  die  durch  einige  unregel» 
pibigt  Scheidewände  >  von  weicher  Kon6rten2» 
t  war.  Cheri  59)  fah  eine  Frau  von  feths 
feof/ig  Jahren,  welche  fchon  in  ihrer  Jugend 
mit  verfchiedenen  (korbutifchen  Zufällen  geplagt 
IMMfen  war.  Gegen  ihr  vierzigftes  Jahr  bekam 
ll  eio  langdauerades  viertägiges  Fieber,  worauf  £• 
^ifl  .Monde  und  auf  dem  Kopfe  mehrere  fkorbuti« 
tiieKiu>ten  bekam*  Nach  ohngefähr  zehn  Jahren, 
da  ihra  Reinigung  ausblieb,  brachen  iie  auf  und 
worden  von  Zeit  zu  Zeit  immer  tiefer,  der  Unter« 
fluter  ging  gröfstentheils  durch  Beinfrafs  verlob« 
KB,  Biui.dje  in  dem  übriggebliebenen  Stücke  der- 
Ubu  noch  vorbandnen  Zähne  fielen  aus.  Auch 
kaehen  die  Knoten  am  Kopfe  auf,  und  ergoffen 
dB  zähes  Eiter«     Diefe  Gefchwüre  verurfachien 


^vam  ftarken  Beinfrafs ,   der  einen  grofsen  Theil 
^  der  Scheitelbeine  und  des  Stirnbeins,  bis  an  die 
iVarzel  der  Nafe,  dcftruirte«     Endlich  fonderten 
Utk  diefe  Knochen  mit  einmal  von^der  harten  Hirn- 
haut 
57)  a.  a.  O.  S.  gS. 
IO  ^n  Pf»rial  S.  19* 
-1   tf)  Haarlemcr  V«rbandeUn{;.  DcelVI.St.  IIT.pji;.  t.  Samml- 
^      awarleL  Abb.  £ür  praku  A.  B.  II.  St.  l.  S.  | j. 


/ 


's5o'  IL    Fah  firm  KnoeHttgMiudt* 

liaut  ab,  fo»  dafs  nur  ein  klonet  StQck  von  dai 
untern  Thoile  des  Stirnbeins,  über  den  StimhftlH 
Xet  and  denSchlafheinen  übrig  blieb«  Man  koAal|| 
das  Schlagen  der  Arterien  und  die  Bewegongd 
des  Oe.hims  deutlich'  fehen.  Die  Kranke  klagtl 
fnfongs,  dafs  ihr  diefe  unbedeckten  Stellen  fiAf| 
empfindlich  wären;  dies  verlobr  fich  aber  mjeK 
und  nach,  £d  wie  die  harte  Hirnhaut  mit  eiäer  fttil 
ken  dicken,  neuerzeugten  Haut,  Ton  rohedaj 
dnnkelrothem  Anfehn,  bedeckt  wurde.  Die  Ste|f 
len  gaben  ein  blutiges,  ftinkendes,  aber,  nach  dal 
Grobe  der  Verletzungen,  nur  geringes  fiitdr  VM 
fich.  Die  Bewegung  d^s  Gehirns  konnte  man  irafl 
nicht  mehr  fehen,  auch  konnte  die  Kranke  ct|i 
Wirkung  der  Luft  und  Mbh  (pinen  ftarketi  flwpü* 
druck  auf  den  entblöGsten  Theilen,  ohne  Empfind 
lichkeit,  leiden.  Durch  den  Verluft  diefer  KxM 
chen  und  der  Unterkini^lade  waf-  das  Gefieht  fehl 
verkürzt  worden  und  vernrfachte,  mit  den  Uli« 
gleichheiten  der  Knochen  an  den  Stellen ,  wo  fidj 
folche  abgefondert  hatten  und  mit  einem  Obrigge- 
bliebnen  Klumpen  Haut  auf  der  linken  Seite,  et^ 
nen  unangenehmen  Anblick.  Ein  Schifsjunge  voa 
zehn  Jahren  yerlohr  durch, den  Skorbut  dat  gante 
Birnftbein,  mit  den  Schi Qffelbein  «Knorpeln  und 
den  knorphchten  Extremitäten  der  fi)nf  erften  wall« 
Ten  Rippen  ^®), 

Das  renerifche  Oift  erzeugt  im  hdhefa 
Grade  der  Krankheit  Gefchwülfte  und  Kno- 
ten in  den  Knochen,  d.  h^  eine  theilweife  AxS' 
fch wellung  des  Knochens^  dafs  auf  feiner  Ober 
Hiebe  «ine  mehr  oder  weniger  kugelrunde  Erha- 

benheil 
^)  0«9ette  fikiuire  dt  Bouillon.  17%%  in  ffttfyfantt*  nenafc; 
AtinaL  der  franst  AfV^yl^i>'^4«<  ^'  i«  ^«  4>o. —  Veri^i 
roTßl  S.  ||.  %, 


A.     Vom  dM  Knöchern  üborkampi^  %%% 

Inheit  entfteht  ^).  Bald  find  diefe  Knoten  weicli 
md  fchwammig  (tophi),  bald  hart  und  elfen^ 
keiaartig  (n  o  d i).  Maiftens  find  fi&  gutartig ,  und 
\  höchftfdten  in  Eiterung  ttber.  Am  hfiufigften 
\  fiean  denSchedelknocheb,  doch  oftgnug 
mA  ma  den  Röhrenknochen.  Walter  ^^5  ^^ 
Ureilit  uns  mehrere  Knoten  an  Knochen  voo  ve- 
Urfacha. 


^Da£i  das  yenerifche  Gift  auch  dje  Krochen 
erweicht  und  deftruirt,be\veifen  mehrere Beob- 
achtongen  und  Xi.eichenöffnungen  h^j  Portal  ^'}. 
Wmlter  ^^)  liefert  uxvs  das  Beyfpiel  einer  Knochen* 
«Maichung  aus  venerifcher  Ürlache  bey  eifern 
avanzigjährigen  Mädqhexx«  Sämmtliche  Knochen« 
dar  Kopf  ausgenommen,  waren »  tn  ihrem  nocK 
bflclien  «nd  naflen  Zuftande>  fehr  weich ;  troekea 
ibar  find  fie  lock  er  >  leicht,  und  laffen  fich  syri» 
Ukm  den  FiQg^rn  zu  Pulrer  reiben. 

Eben  fa  verurfacht  diefes  Gift  auch  bisweilea 
MarbheitundZerbrechlichkeit  derK^o« 

Bisweilen  bewirkt  es  auch  eine  Auf  fch-we}« 
laag  eines  Knochens  io  feiner  ganzen  Lange« 
WmUer  ^)  befchreibt  die  Speiche  und  denEllebo*. 
fjUk  aines  funfzigiährigen  Mano.98,  welche  beyde 
fahr  aofgefchwollen  und  auf  ihreic  Oberfläche  mit 
yetfchiadneo  ßeulen  befat^t  find^ 

Der 

<0  ^P'oher*!  anati  Muf.  B.  II.  S.  43.  f.  It« 

4»)  a.  a.  O.  &  44«  ^o.  l^his  996/ 

<|)  X.  B.  Abfcfan.  IL  Beobaehu  I.  II«  V.  u«  m. 

(4)  Amat.  MqI:  B.  II.  S.  19.  No.  )7a. 

C5)  S.  A.  Meckren  ob£^rvjit.  medico   chirurg.  Arnft«  Ul^ 

paa-  HI*  —  S0lle's  neue  BaytrSge.  B«I.  &•  !}• 
U)  B.  U.  S.  )6.  No.  377^ 


%Sa  ['JL    Von  denk  Knacke^gehäude^ 

Der.Beinfjrafs  aus  venerifchen  Urfa« 
chen  ^7)  kann  aa  allen  Knochen  entftehen,  dia 
«Ut  vonerlfchea  Knoten  befetzt  find ,  oder  auch 
befonders  an  fqlcben,  deren  weiche  Bedeck ung«i^ 
den  Geicbwflren  am  vo/^Ag^llchften  ausgefetzt  find^ 
Daher  bemerken  wir  ihn  am  häußgften  an.dei^ 
Gaumen -und  Nafenknqcheo ,  an  den  Nafenfort^ 
{atzien  der  Oberkiefer»  an  den  Thranenbeinohe% 
ynd  Oberhaupt  ^n  den  Schedelknocheo.  Eine 
Reibe  Knochen  mit  venerifchemBeinfrafsbefcbrei« 
ben  uns  Sandifon  ^«),  Kühler  ^9)  und  Waher  7% 
Bey  iCöhler  7i)  finden  wir  befonders  einen  weibli^r 
<;hen  Schede!,  an  welchem  faft  alle  Knochen  gelit« 
ien  haben«  Die  beyden  offa  nafi  find  faft  gänzlich 
cleftruirt;  dasi  Stirnbein  ift  da,  wo  es  fich  mit  den« 
ielben  verbindet«  fo  zufammengedrückt^  dafs  zwi« 
fchen  der  äubern  und  innern  Tafel  gar  keinlJa« 
terfchied  mehr  zu  bemerken  ift«  Im  Innern  dej( 
Nafe  wird  man  weder  von  den  Mufcheln  und  dem 
J^flugfchaar,  noch  vom  Siebbein  eine  Spur  gewahr« 
Pie  kleinen  Oeffnui^en  der  noch  vorhandenen  la- 
mina  cribrofa  des  letztern  find »  fo  wie  der  linkt" 
Nafenkanal,  gänzlich  verfchloffen.  Die  obere  Kinn«« 
lade  ift  an  der  inwendigen  Seite  fo  zerfreffen,  itafe 
das  a9trujn  Highmori  mit  der  Nafenhöle  von  bey^ 
den  Seiten  eine  gemeinfchaftliche  Höhle  ausmacht« 

Am 

^7)  y-Fr.Knoi/e  de  olRura  «arie  venerea.  Li|>r,*l76^,  c,  fig. 

—  H,  F.  l.ev^ling  de  carift  cranii  militis  c^uuiulam  vcne- 

rei.  Manheim  1774.  c,  fig.  —   Schmucker' s  vprin.  s^cliiif« 

Un.  B.  II.  S.  16). 
6$)  Mufeum   anatomicum.   Vol.  I.    Scct.  IV.  paj;.  155.  No. 

XXXVn.  Tab.  XXll.   Fi|5.  1.   p.  154.  No.  XXXVIll,  T^b. 

XXVIII.   Exil.  I.   ^'o.  XXXIX.   Tab.  XXII,    flg.  4,  5.  pa£, 

,15^.  ^'o,  XL.  Tab,  XXI.   Fig,  9.  4. 
^5^5  5.  79.  ♦No.  271,  u.  o. 

70)  a.  a.  O.  R,  II.  S.  n  ig. 

71)  a.  a.  O.  S.  80,  ^o.  sjo. 


An     Vom  den  Knochen^  äberkaupK  \Si 

AmGaumenkuochenfiDct  zwey«  ganz  abgtninitetfl^ 
Oeffnungeo  durch  (ien.Beiiifra^&entrtanden,  Avtr. 
itr  diefen  findet  fich  noch  eine  dergleicheAgkkh 
«ater  dem  liuken  os  maliei  ander  obern- Kinnlade- 
iMid  eine  aodera  da,  wo  fich  der  procesfus  bafilarit 
mit  dem  Körper  des  affis  fph^^noidei  veoDbindet»- 
filbrt  nach  der  bafis  cranii  hin.  und  hat  ggaz  abge* 
rudete  Raiuler*  Das  Ganze  ift  fehr  laacht.win 
Gewicht.  . 

Id  den  Knochen  veneriCcher  Perfohen^fand 
«an  Queckfilbjer,  bisweilen  in  nietallifcher  Geftalt^ 
ob  fie  es  gleich  nicht  in  derfelben  genommen  hat« 
tan  71). 

Gicht  und  Rheumatismus  habisn  einen 
fiarkeo  Einflufs  auf  die  Knochen,  beConders  auf 
die  Gelenke«     Arthritifche   Knochen  haben,  clat 
Eigene  2  dafs  fie  glatt  und  glänzend  und  mit  einer 
barten,ihnen  eigenen,  elfenbeinartigen  Maile,  hald 
pnz   Aberzogen  t  bald  in   ihren  Gelenken  damit 
angefOlit  find.     So  fand  Pönal  75)  bey  einigen  Ar* 
thritiCchen  die  äufsere  Flac]\e   der  Knochen   mit 
knochenartJgen  AuswücjiCen  bedeckt,,  die  mebry 
oder  weniger  feft  an  denfelben  anhingen;  fie  gli- 
chen einer  Art  Stalaktiten^  die  bisweilen  Ober^ein- 
ander  weggingen ,  und  fich  hernach  mit  einander 
lereinigten.  Köhler  befchreibt  mehrere  mit  einer 
dergleichen   Rinde  i)berzogene  Knochen.      Z.  B* 
einSchenkelbeiu^i),  deffen  Kopf  von  feinem  Knor- 
pel ganz  entblöfst  und  von  feiner  glatten  Ober&a* 
che  foviel  verlohren  hat,  dals  man  die  inperavziiU 
lalöfe  Subftanz  felien  kann.     Rund  um  den  gan- 
zen Knochen  herum  findet  man  noch  die  Ueber- 

refta 

7a)  Perneiiu*  de  liiij  venerea«  cur.  o«p,  Yll,  '-  fuih^ias 

de  mprbo  ^allico.    cap.  LXXv'Ul. 
75^  •.  a.  Ü.  Ö.  I?6.  /  .    » 

7*;  d.  a.  ü.  S.  26.  No.  %^^ 


j54  -U*     y^f^  ^^^  Knöehengehäude. 

f€&e  cIm  abgefdiliffenen  Knorpels,  Ton  der  Natur 
zo' einer  dem   Elfenbein  ähnlichen  Mafle  umge- 
fehaffbn.     Ein  änderet  Schenkelbein  TS)  ift  fo  wi* 
dcrnatarlich  gebildet,  dals  weder  Kopf,  noch  Halt- 
daran  xu  finden  ift.     Statt  des  erftern  wird  man, 
dem  !\ieineii  Trochanter  gegen  über,  eine  Fläche 
gewahr, 'die  nach  Hinten,  gegen  den  grofsen  Tro* 
ohanter  z«,  mit  einer  glatten,  den  ArthritifcheB 
eignem  MaiTe  Oberzogen,  und  nach  \om  rauh  ift. 
Im  Mittelpnnkte  dieftnr  FMche  Seht  man  den  Ein-  ] 
druck  vom  ligamentum   teres.     Vielleicht  rtthrt  j 
die  Mibbildung  iron  Oichtmaterie  her,  welche  den  \ 
Kopf  und  Hals   deftruirte.     Auch   Portal  7^)  fak  '• 
▼erichiodne  Gelenkte   von  gichtifchen   Perfoneni    i 
die  mit  einer  voUftändigen  Knochenplatte  überzo*^  , 
gen  und  eingcfchloffen  waren«    Ju/iin  TT)  fah  brf  i 
einem  Manne,  der  an  einem  rheumatifi^en  .Fieber  -; 
geftorhen    war,     faft  jedes  Gelenk   zum    Theil   ^ 
mit  einer  Subftana  Aberzögen ,  die  der  gepulvert 
ten. Kreide  ähnlich  war«  ^ 

Nach  Teiinanis  Verfuchen  enthalten  dlo 
Gichtknoten  harnfaures  mineralifches  Laugenfalz, 
und  Fourcroy  und  Vauquelin  beftätigen  dies ;  dai» 
bey' enthalten  fie  eine  beträchtliche  Menge  thieri- 
ficher  Materie  7^). 

Die.  an  einander  paffenden  Gelenkflächetf 
art]irit.i«:her  Knochen  find  von  ihren  Koorpelrin» 
den,  mehr  oder  weniger  entblöfst,  oder  find, 
aui^er,  dals  fie  abgerieben  und  polirt  find,  zugleich^ 
cnfwedec  mit  fchwammigten ,  oder  mit  cUchiea 

Ana* 

71)  elieu4i^.  No.  ^ 

76)  a.  «.  O.  S.  136. 

j^y  Aajlin  treatife  ob  tka  ori}(in  ai>d  compAnen^  parts 
•£  (he  Sope  in  tke  urinary  filadde«.  Lond.  1791.  i  j  «tsr 
auiorleC  Abhandl.  fOr  prakt.  A.  B.  XVI.  S.  139.     ' 

7%)  L  Kuhn'*  phyfiCoh-medioiu.  Journal  iSoo.Febr.  S.isi. 


AmwOchfep  umgebeu,  weiche  zowcileii  ebenfalls 

i^und  polirt  find«     BieweBion  legen -fie  fioh  iu 

Form  eines   Ringes    um   das  Galonk   herun^7Si), 

BinreiJen  ift  der  Rand  ziemlicii  breit  und  hervcMEw 

üefacnd,  und  fieht,  im  üanzeu  gCiioir)pieii».wie  eiii 

Irdfchwaimn  aus  ^°),     Oder  aber  beyd^.  Gf lenk* 

Ikhen  fcheineii,  als  wären  Oe  erweicht  und.  \v^ 

diebm^urtand^  9n  eli^ander  ^'^PilrQckt  wqrdep  and 

^hätten  fie  dadurch  ihre  ndtärlicheForm  verlob* 

reo.    Im  frifchen  Zuftäpde  bemerkt  man  d)6 

Knorpelrinden   bisweilen  nur  wenig  äbgeriebeQ^ 

leo  Qelenkfaft    etwas    trübe,  mit    milohweifea 

I dicklichen    Flocken;  das   Gelenk   Coheint   etwaf 

|^nndet>  ift  aber  noch  bewfrglioh,  und  b^y  der 

leivcguug  bemerkt  man  einen  eigenen  Laut.  Hin*' 

'|egen  l^leb^n  bisweilen  die  Oelenkßächeo  durch 

ttnen  knorpelartigen  '^t^lftoff  znfammen  und  das 

OeJeak  ift  unbeweglich  8»), 

Manchmal  findet  man  die  arthritifchen  Kno« 
eben  auch  ^uF^etrieSen,  porüs  \\u\  ange- 
lreffen. KölUer  8^)  befdiroibt  ein  Sche^ikelbdo, 
ddTen  Subftanz  durchaus  fch  wammig  uud  der  Kopf 
Wirachtlich  auf^fchwollen  un({  von  feinem  Knor- 
pel ganzlich  enthlöfst  ift. 

£in  Mann  von  drey  und  drrtvfsig  Jahren  fpArtei 
hb  alle  Knochen,  die  ZUhne  ausgenommen,  all- 
B^lig  dicker  wurden.  Nach  ffcchs  Johrthi* hatten 
ie  beynahe  das  Doppelte  ihrer  Gröfse  erreicht. 
Sie  Augen  waron  faft  ganz  h^rvorgetriehen,  die 
Rippen  ftiefsen  an  einander  und  die  Beugfam^eit 
lUer  GelenKo  war  vermindert.     Die  IV^uskeln  v^* 

ren 

10)  thendqf.  S.  27.  Ko.  9j, 

|i]  SttmmeriMg   ühT    die  Caoh^ofbe^  in  ßf^m^9kmoh*4 

nedio.  BibL  B.  IU.  S.  5QS, 
12)  Kdft/erä.  35.  No.a^, 


^x 


i66  IL     Von  dem  Kn§thengebaudeB'~ 

gleiche  Die  finden  der  Knochen  tti^s  linkü 
^cbenkele,  die  da^  Kniegelenk  bikfeir/finci  nid 
ganz  Co  dick  angefchwoHen»  als  die  oben  BJeKclirl 
benen,  übrigens  aber,'  in''Betreff  der  Kiiich^üwH 
(te>  die  £th  rauh  ondzatkig  um  die  Rätider  di 
artikülirenden  Flächen  legen,  mit  jenta *flbereii 
{timmend  gebildet.  Die  linke  Schien  bei] 
röbre  iCl  .weniger 'an|refch wollen)  ufid  nur  I 
einigen  Sielien  zackig  und  ftriefig  rauh.  Die  K  n  i 
fcheibe  ift  etwan*  einhalbmal  gröfser^  als  g 
wöbnlicb,  vorzüglich  aber  innwlrtfi  und  an  ihre 
Obern  Eände  mit  einem  faalbzölligim  hervorft 
henden ,  zackigen  Rande  verfehen.  Die  gtStliel 
und  kleinern  Knoeh-en  der  Pufawurt^l  fini 
wie-  die  Knochen  dea  Mittelfufaes,  ielb 
dier  Ze heu,  durchaus  um  den  Umfang  det  jart 
fculirenden.  Enden  am  meiften  mit  Knochenau: 
wQchfen  von  ziemlicher  Oröfse  verfehen^  Abc 
find  ihre  Flächen  hier'  und  da  mit  kleinern  m 
grcyfimrn  Kaochengcfchwaiften  wie  bellet»  AI 
diefe  Knöehen  haben  an  Gewicht  eher  abj  als  21 
genommen  und  zeigen  nichts  von  veränderti 
Mifchung  durch  Trennung  der  tbferifcheil  Er« 
von  den  übrigen  Beftaudtheilen  des  Knoehenf* 

:)  Bev  einem  andern  Gichtkranken  fcfivro 
das  obere  Ende  des  lin^lcen  Schenkelkn« 
ehens  betrachtlich  an'..'  'Die  Oefchwülft  dehnl 
fich  mehr  gegen  die  innere  Fläche  deä  Knöchel 
awifcheiT  den  anziehenden  Muskeln  dei  Schenke 
aus,*  und  liefs  dem  GefOhl  eine  ungleiche  Flächi 
wie  aus  verfchiedenen  Knochenftflcken  beftehte« 
wahrnehmen.  Aus  einer  von|felbftentftaodeiiei 
Oeffhu6g.;  nahe  amBeckeh^  flofs  eine  dOkitie,-e 
terartige  sFetfehti]gl<ett  heraus,  undjh^chtletti'  fic 
dio  OnflFubng  anfehnlich  erweitertj,hatte)  ging* 

er 


A.     Von   den  Knocken   überhaupt.  i6l 

erft  kleinere  Knochienhacke ,  von  der  GröOse  ei- 
aer  Hafelnufs,  bis  zu*  der   einer  Wallnufs,  ijoch 
nicht  ruDci,  foddern  zackigt  unct  ungleich  geftal- 
I    tet,  heraas.     Es  erfolgten  deren  nach  und  nach 
bis  anf  elf  Stack.    Darauf  kamen  zwey  Stücke  her* 
tor,  die  an  Gröfse  bey  weiten!  die  andern  aber- 
trafen  9  indem  das  eine  zwey  Zoll  lang,  in  der 
t     Mftte  einen  2^11  breit,  hiufchelartig  gebildet,  rauh, 
I     in  mehrern  Stellen  durchlöchert;  das  andere  abeir 
■iefat  ganz  folangj  doch  breiter,  ebenfalls  rauh^ 
farchlochert,  vdn  aufsen  konvex,  und  inwendig 
aasgehöhlt  war;     Nachdem  diefe  Stacke,  lockerer 
■od  fchwammigter ,  als  gewöhnlich  der  Knochen 
ni  üeyn  pflegt,  herausgenommen  wären,  fonderted 
kh'  fechs  blätterigte  KnoclienftOcke,  wovon  das 
l^röiste  zwey  Zoll  an  Lange,  einen  2oIl  an  Öreitd; 
(las  kleinfle  fechs  Linien  in  der  Länge   und  vieir 
Linien   in  der  Breite  beträgt,  ab.     Uotei:  ciiefeii 
Urnftänden  ftarb  der  Kranke;     Der  Schehkelknö- 
,    ehen  crfchien  in  den  untern  drey  Viertheilen  ge- 
I^    fand,  dagegen  war  das  obere  Viertheil  auf  man- 
cbcriey  Art  verändert.     In  der  äufsern  Maffe  ift 
H  ungewöhnlich  hart   und  feft.     Der  Kopf  und 
Hals  des  Knochens  erfclioint  fo  umgeformt,  dals 
nur  allenfalls  der  aufsere  RolDirigel  noch  kennt- 
lich ift.     Dagegen  il't,  ftatt   des  ganz  fehlenden 
Halfes  und  Knpfs  diefcs  Knochens  nichts  weiter, 
als   eine    grofse,  knöcherne,  ungleiche   Mufchel 
fiorig  geblieben^  deren  konvexe  Seite  nach  innen, 
die  kodkave  nach  aüfsen  gerichtet  ift;  fie  ift  vier 
Zoll  lang  und  drey  und  einen  halben  Zoll  breit, 
mit  einem  mittlem   breiten ,  feften  Stireifen ;  und 
hat  das  Anfehen  einer  faferigten  Effloref^enz  aus 
dem  innern  Rollhügel,  fchöner  in  der  Sache,  als 
die  Befchreibung  fie  zu  fchildern  erlaubt. 

Händh»  d.pathol,Anut.B.l,  t^  S)' 


^64  ^'     ^^n  ^^^  Kmock^ngekStidt. 

Höfe  Punkte,  aber  eihe  betrficfatliche  EatzOnduDi 
Uebrigeas  war«it  die  Knochen  um  ein  lieträchll 
-ches  kleiner,  als  andere  Knochen.  Gagliardi  ^ 
unterfuchte  eine  Frao,  die  nach  anhaltenden  rhei 
matifeheo  Sciimerzen  eitle  allgemeine  Erweichun 
der  Knochen  bekommen  hatte;  die  Knochen  de 
Extremitäten  waren  fo  weich ,  wie  Fleifch ,  d] 
übrigen ,  wie  Knorpel«  Courtlal  W)  erwähnt  e 
ner  Frau,  die  nach  den  entfetzlichften  Gliedr 
rchmensan  ganz  krumm  geworden  Wai*,  Und  dere 
Knochen  in^efammt,  die  Zähne  ausgenomma 
gan2  weich  waren«  Saviard  ^  fah,  eiiien  Mani 
der  heftige  Gliederfchmerzen  gehabt  hatte,  defTe 
Knochen  "im  Leben  (ich  biegen  lieüseil  und  nac 
dem  Tode  •  ganz  erweicht  gefutlden  wurdei 
«flrtik  «^) ftnd  fafr  aiJc  Knochen  einer  Frau,  di 
lang«  heftige  Oichtrchmerzen  ausgelYatideti  hat! 
Sn  fino6henbrflchen'  fehr  geneigt,  —  an  mehrere 
Gliedmafsen  gekrOmmt  war  und  endlich  fchwac 
«nd  abgezehrt  ftarb,  fchr  weich,  fo^  dafs  fie  dei 
Fingerdrucke  nachgaben  und  eine  Grube  davo 
turQekbehielten. 

Eine  Frau  erlitt  in  zWey  und  einem  halbe 
lahre  dfey  und  zwanzig  veffchiedeneKnochenbrfl 
che,  d^nen  jedesmal  ein  mehrere  Tage  lang  anhal 
fendef  Schniefz  an  diefen  Stellen  voranging.  AiJ^ 
Knoeh A ,  felbft  die  flache/i  Sehedelknochen  hM 
man  tt)ich  ihrem  Tode  fehr  weith  9i). 

%7)  Aoatome  orTium  Cxp^  IL  oUT.  III.   pag.  70. 

Sg)  Hiftüir.  Je  Ta^iid.  roy.  desScienc.  a  Par.  1700.  \iAt,^i% 

*    %^)  Boerhavil  pr^elect.  acad.  c.  not.  Malierin  T.  Ul.  pap.  JW 

.   JO')  'J,  Chr.  Planh   praeF.  G.  ¥r,  Siäwart  diff.  fiften*  «an 

biim  Oiteofarcofeoi  iingulari   caiii  illiiftr.  Tnbinf;.-  Iffl 

liberf.  in.  der  neuen  SHinml.  i'ür  Wiindar/.te«  St.  XX.  S.l 

'^0  Goodivin  \n\  Kepei  tuf,  medic.  uud  vhirurg.  Ablian'^ 

tf.  I,    Xo.  J  —  5. 


A*     Von  den  Knochen  überhaupt^  tS5 

Za  diefer  Art  der  Erweichuog  und  Mfirbig^ 
dt  der  Knochen  ans  einer  artbritifchen  oder 
lenmatifchen  Urfache,  kann  man  mit  Recht  alle 
iejeoigen  Fälle  rechnen ,  welche  yon  den  unten 
Dgefahrten  Schriftftellero  ^^)  erzählt  werden^  Da- 
iiBgehOFt  auchPor^a/i  gichtifche  und  rb^u^ 
Batike  he  Ha  Chilis  9)).  / 

Das 

fS)  Bowelli  hiftor.  arint.  pag,  951.  —  Fernelius  de  abdic 
rerum   caulll  Lib.  II.  caj).   IX.  pap:.  488.  —   Holleri  ob- 
ferrat.  rjirior.  obf.  VII.--r.Ei)hem.  P^at.  Cur.  Dec.  I.  An.  1, 
obf.  97.  Dec  in.  An.  in.  obf.  2.  —  Act,  Hafnie^if.  VoL 
lll.  obf.  XXIV.  pag.  38.  —  Lamhert  rclation  de  maladie 
de   Bernard  «\*Armaj:nac,  .liir   iin  rariioIUnitnent   de?  <^». 
Tonlonf.  1700.  —  Petit  in  Hiftoir.  de  Tacad.  de«  Scieno. 
1732. pag.  311. —  Pou  in  Phil.  X«i»nsaet^  1753. —  Pringle 
ibid.  —  Moraud  biftoire   de  la  maladie  fingnliere   et  de 
Tex^men  au  cadavre  ^imt  lemme  devenne  en  pen  de  tems 
•oute  contrefait  par   nn   raimoUiiTenient  eeperal  des  o». 
Far.  17^3,     Dies  enihdlt  die  Rrankheitsgelchiclitc  der  da* 
dnreh  bekannt  gewordenen  Wi(vre  Supiot,  die  ebender- 
(elbe  Vcrfnlter  anch  im  .Iowrn.  drs  Scavans  1752,  Decbr, 
^o.  lll.  und  in  dt^n  Memoir.  de  Tacad.  des  Scienc.  17^3* 
nnd  Ahr.Holty  in  PbiluL  Traniact.  Vol,  XLVill.  Pari.  t. 
pag.    36.  beloli rieben.       lieber   die   Morantffche  Sclirift 
ichrieb  Gautier  in    d«"   obferratioiis  Inr  Thiftoire    na- 
turelle.   Tum.   II«    P^rt.   II,    pau.    115^.    und  Na  Wer- ob* 
fervat.  tlieoret,  et  ])riitiq.   luv  ramoliffemmt  Ai*»  os.  Par. 
1755.  —  Mnra,nd  der   jupiiere   befchrieb  einen  fjlei^heÄ 
I4II  von   einer  gewiflen  RurgiUot   in   den   Menmir.   de 
Tacad.  des  %Sciences  1764  pag.  3o6.  luid  Saitfant  meini»ir. 
für  la   maladie  de   la  veuve  Mclin.  Par.  1776.  —  »Saniii\l. 
an*erf  Ablinndl.  fiir  pr.  A.  B.  V.  S.  731.  -—  Conper  med. 
Obfervat.  aiid  Ja«pMs.  Vo  l.  V.  p.  201.  ^-  Ph,  A.  Böhmer  refa, 
Zemfffch   tlill.   de   ofHiim  mollUie.  Halao   17<»3.  —  Cha^ 
mmrs  Acciuipt  ou   tlic  VWatlicr  et  DtÄPafes  of  South.  *^ 
Carcdiii.  pag.  J%,  ; —  'Ihontpfon  in  Med.  obf.  and  inquir^. 
VoL  V.  p.  l^^.—Kichters  iliir.  \V\h\^  l\,  IV.  St.  1.  S.  67. 
—  Murrays  medic.  UiM.  ß.  II.  S.  349.  —  Äfpatlt/ethlein, 
de  Tacad.   des  Scienc.  1765.  pag.  45.  —    C/ir.  O,  Ludwig 
progr.qno  obXeivata  in  t^vt.  cadav.  i'ueminac,   c<i)iv  (oUa 
cmolita  erant,  proponlr.  Lipf.  1757.   cjusd.  adverf.  med. 
pract.  Vol.  l\.   pag.  421.  —     Sei/e's  nwie  üe)  trage,  ß.  !". 
wozu  die  Bcichreibung  des  Knoclicngeripp?    in  ^  aitei^-i 
anat.  Muf.  \\,  II.  S.  29,  ^lo.  373.  gehört.  —  Lo^crj  Jour- 
nal fiir  die  Chirurgie.  B.  III.  S.  49  lg. 
3)  Abfcbn,  VI.  S.  119. 


l6S  '^fP.      Fou  dem  JCnemkengwhBucit. 

Das  Jrehsgift  xvirkt  ebenfalls  aof  . 
j^nocben.  Bcfondor?  entrteht  cfayon  icicbt  Be 
firafs.  Dicfc  Art  tlcr  Ver7ehrunp,fagt  fTö/^er  1 
unterfchcidet  fich  von  allen  andern  Verzehriioj 
ganz  befonders  dachtrch,'däfs  die  Knochen  ftell« 
TTcis  nach  und  nach,  verzehrt  werden  und  dieKi 
^hen  bis  am  Räude  der  AnFrefFung  beftändig  il 
natürliche  Feftigkeit  behalten.  Hingegen  bey  c 
Ver7ehrung  der  Knochen ,  die  durch  eine  andi 
Schärfe  entftandenifl,  find  jedesmal  viele  Stellen  ; 
einmal  angegriffen.  Die  Knochen  find  looU 
etwas  leicht  und  mao'ßeht  offenbar,  wie  plöt^lj 
auf  einmal  ganze  grofse  Stücke  verzehrt  werdt 
^u^lejcb  befchreibt  er  uns  mehrere  Beyfpiele  v 
Knochen,  welche  vom  Kreb£gifte  gelitten  habi 
Am  meiften  betrifft  es  die  Qeficbts-  und  auch  < 
$chedelknochen. 

Von  der  Weichheit  der  Knochen  in  der  I 

chftis,  upd  von  derjenigen,  welche  wi^-  bisher  v 

andern  K'^nkheitsurfachen  hergeleitet  haben, 

eine  a&dere^  viel  bösartigere,  Weichheit  fel^r 

ynterfeheiden,  welche  man  gemeiohin  O  fte  o  fa 

Cofisneant.  F/'a/7A'9.^)nennt  fie  racbitis  adu 

tprum.     Sie  betrifft  nur  immer  einen,  oder  vi 

9ige  Knochen«     DJe  Knochen  fchwellen  auf,  wc 

^en  weich  und  fleifchartig,  fo,  dafs  man  fie  n 

dem  Meffer  ohne  Anftofs  zerfchneideu  kann  i  i 

dß'm   wohl  auch    hier    das   Ljmphfyftem,  krani 

haft  gcreitat,  theils  eine  vermehrte  Abfonderui 

thierifcher  Gallerte,    theils   eine  widernatürKcl 

]^nfaugung  der  erdichten  Beftandtheile  verurfacl 

pie  UrCach  ift  gewifs  fel^r  verfchieden ,  und  kau 

•    bai 

S0  ft.  a.  O.  B.  II,  p^.  94. 

9  ^  delectus  opafcu],or.  VoL  II.  pag^  ^4» 


A.     yoM  den  Knotken  üherkahpt.  %^j 

fcald  im  Einern  gicIiHfchen,  bald  in  einem  krebsar« 
tigen ,  bald  In  einem  fk/ofulöfen ,  bald ,  und  dies 
wohl  am  Inlufif^teB ,  in  einem  veneFifchen  Miasma 
ttgCD  ^).  Petit  97)  fah  einen  Hüftknochen  und 
dB  andeFmal  die  obern  Enden  der  Tlbia  und  Fi- 
Main  eine  folche  weiche,  fleifchichta  Maffe  vcr^ 
nHdelt,  Acrelt^i)  fond  bey  einend  Bauer  die 
goize  uutexe  Kinnlade  in  eine  Fleifcbmaffe  ver«« 
wandelt;  6e  {teilte  eine  grofse,  fchwammichte^ 
MillofoGefchwolft  vor,  welclio  auf  einen,  anhalten- 
dai|  nagenden  Sbbttierz  in  der  Kinnlade  effolgt 
war,  von  der  Knocbenmaffe  war  keine  Spur  mefac 
9S  entdecken.  ' 

Ein  iungerMenfob  von  funi^elm  Jahren  hatte 
(eitdrittehaHi.  Jahren  an  der  linken  Seite  des  Ge- 
ficbu  eine  Gefchwo)ft,  wodurch  fie  ohngeiahr  t^tn 
drey  ZoH  hoher  wurde,  als  die  rechte.  Sie  war 
hart,  ohne  Hötbe  und  aach  faft  ohne  Schmerz« 
Sie  hatte  mi%  einem  nnfchmcrzhaften  Auffchwel* 
leo  Ober  dem  Jochbein  und  dem  untern  Tbeiie 
des  SrMafbein.^  angefangen  und  nahm,  n^ch  und 
nach  fo  zu,  da fs  die- Bewegung  der  Kinnlade,  das 
)[anen  und  Schlingen  fehr  hefchwerlich  wurden. 
Der  Kranke  konnte  nur  floffige  Dinge  zu  fich  nehr 
men  und  endlich  auch  dicfe  nicht  einmaL  An 
dem  leidenden  Orte  hatte  er  oft  rheumatitcba. 
ZoGÜIe  gel.abt^  die  immer  mir  einige  Tage  dau^i^^^ 
tau  Die  Gefchwulft,  die  inaji  nach  (einem  Tods, 
inierfuchle,  fchlols  eine  weifslichte,  der  Sub&anz^ 
cinei^  Scirrhus  ähnliche  Materie  in  fich.  Der 
Oberkiefbr,  das  Jochbein,  der  untere  Theil  dea. 

Schliif- 

96)  Böttcher  a.  a.  O.  B.  III.  S.  70  fg. 

97)  Von  den  Krankheiten  d«r  Knodien.  Ana.  dem  Fr^n^^ 
Berlin  174^.  H.  I.  S.  SOO» 

9t)  a.  4.  O.  B.  1,  S.  95^ 


/ 


l68  II.     Vom  dem  Knoclieugebäude» 

Schlafbeios,  der  zitzMförinige  Fortfatz  und  .eia 
Theil  des  Wiokel$  der  unteru  Kinnlade ,  waritff 
durchaus  in  eine  fleifchichte  Subftanz  verw^f 
deltW).  :    ..Ü    ' 

BiFweilen  fand  man.foig£(r  die  Zähne  von  4i^t 
tor  Krankheit  angegriffen  "^^).  .. 

Die  umgränzte  Ausdehnung  eines  Knodieot  ^ 
an  irgend  einer  Stelle  über  feine  Natürliche  Graae 
ze,  nennt  man  Knochenauswuchs,  Exofto*. 
fis.     Ihre  nächfte  Urfacbe  ift  vielleicht  eine  Ver* 
letzung  der  Beinhaut,  wodarch  theils  ein  zu  ftar*  . 
ker  Andrang   des  Knochen ftoffs   an   diefe   Stelle 'j 
verurfacht ,  theils  der  Knochen  nicht  in  feinen  ge« 
hörigen  Gräozen   gehalten    werden  kann«     Dief« 
Verletzung  kann  durch  die  vielea,  vorhin  an^a» 
zeigten  Miasmen  gefchehen,  und  dann  nennt  man 
die  Exoftofe  bösartig  (wohin    z.  B.  die   venfe*. 
rifchen Knoten  gehören);,  oder  fie  kann  auch ihrea  .j 
Grund  in   einem  Lokalfehler  des  Knochens  un^  \ 
der  Knochenhaut  haben,  und  von  gar  keiner  Bch  i 
deutung   feyn;  die  gutartige   Exoftofe.       O^  ^ 
entrteht  fie  offenbar  aus  einer  äufsern  QewalttliS*  ^ 
tigkeit.        So    fah    Baute   *)  eine    Exoftofe    am  ^ 
Schienbeine  nach  dem  Schlage  eines  Pferdes  ent*  ^ 
ftehen.        WaUer  **)  führt  eine  Exoftofe   an ,  die  f 
an  einer  zerbrochou  gewefenen, aber  vollkommeil.:;. 
geheilten  Rippe  hervorgewachfen  war;  fie  ift  grif* 

fei. 

99")  Collomh's.  in«<iicinifch- chirnrgirdie  Werke,  üb^fe« 

von  W.  Harke,  Brfchw.  iloo.  B.  I.  S.  7a. 

lOO')  Ifenflamni  VerfacVi   einiger  prakt.  An  merk,  über  üi«    ^, 

"  Knocbeni  S.  427.  '    *^ 

1)  Journ.  de  Medic.  Tom.  XII.  1760,  Jnin.  —  tiberfetttii      ^ 

'  der  neuen  Sammlung  an«erlefener  Wahruebmun^en  eol     \ 

allen  TheilenderArzney^qriflenfcbafC  Strasb.  176I.  fi.|Uv  ^- 

\H  1^.  %  g.  B.  II,  s.  ^5.  No.  431. 


if«     yon,  dßn  Knochen  überhaupt*  %ff^ 

^migund  befindet  Ticb  an  der  Stelle  de^ehema- 
in  Bruchs.  Ehenderfetife  ^  befchreibt  den 
ipotationsftutnpf  vom  Unter fchenkel  eines  ^|an* 
«  Beyde  Knochen  fincl.vou  dem,  am  abgefägt 
.  Qrte  erzeugten  Knochcafaft  gefcbloffea*  und 
t  einander  vereinigt;  an  der  äufserm  Seite  des 
idenbeins  ift  diefer  Knpchenfaft  aber  zu  «iner 
kenfcirmigc^  Exoftofe  hervorgewachfen,  welche 
cy  Zoll  zwey  Liuiei^  lang  und  acht  Linien  dick 
Die  gutartige  Exoftofe  ift  auch  an  und  für 
1  nicbt  fchm erzhaft,  nur  verurfaoht  fie  nach 
d  nach,  bey  Zunahme  ihrer  Gröfse »  iiv  dei)  be- 
chbarten  Theiien  Befchwerden ;  breitet  fie  fich 
\  an  ein  Geienk  aus,  fo  hindert  fie  die  Bevire^ 
"5  ^>  dringt  fie  an  der  Hirnfcl^ale  nach  in« 
o,fo  verurfacht  fie  Kopffchcnerz,  Blddfinnigkeit^ 
ahnfiun  '),  in  der  Atlgenhöhlc  verurfacht  fie  eine 
LophthaioU^  ^)*  Am  meiften  erzeugt  fie  fieh  am 
hienbein,  an  der  Uirnfchale  und  in  den  Becken^  ^ 
lochen,  wo^fie  nicht  feiten  die  Geburt  erfcliwert 
id  gefahrvoll  macht  )),  Bisweilen  fcheint  auch 
anchep  Korper  eine  befondere  DifpoGtion  zu 
coftofen  zu  haben;  fo  ^ndat  n(ian.,an  einem  Sub- 
kte  oft  mehrere  Exoftofen  ♦).  Bisw^^ien  fin- 
}X  man  fie    auch  fchon  im  jugendliche^  H^M^^^  ^)* 

•)  ebendaf.  Nq.  435. 

^  Z.  ß.  Walter  S.  71.  No.  446. 

1}  9.  weiter  unten  mehr  bey  den  Knochen  de|  |C9p£s,  und 

beym  Gehirn, 
J)  i,  B.  Baldinger'*  Neues  Magazin.  B,  XVII.  S^  198, 
%)  van  Do€r ereil  fjiecini,  obff.  aq^d.  cap.  XU.  pag.  177,  — 

Stark  in  Batdlnger^s  N.  Mafaziii,  B.  VI.  S.  73,  V*   J,  J. 

Wiehert  diff.   de  exprefcentiis  prueternaturHlii^^s    ex    iji- 

ttriore   pelvis   miiUebr.  iiiperficie.  GOtt.  17V7»  — -  Veigl. 

Becken,  ^ 

0  2.  B.  Kiihler  S.  ag.  No,  96.  S.  2%  Np^  \Q^ 
$)  Köhler   S.  a«.  No,  ^. 


ijo  W»     yon    dbm  Knochengcbhud^. 

Die  gutartige  Exofiofe  ift  feft,  liart  und  diclit,' 
w\t  die  übrige  gefunde  KnochenmarTe.  Oft  fio- 
det  man  aber  auch  Exoftofen,  welche  hohl,  oder 
delllcht,  in  eine  lockere  Malte  aufgelöfst  find, 
und  auch  eine  Flürßgkeit  enthalten  ^}.  Eine  Exo* 
ftofe  vpn  befojidercr  Art  ])efcllreibt  Köhler  7);  fie 
befindet  Goh  an  einem  Schenkelbeine;  dies  ift  aca  ^ 
feiner  untern  Hälfte  mit  einer  weifsen  kalkarti^ 
gen,  zwifchen  den  Fingern  zerreiblichen  MafTe 
umgeben,  die  mehrere  übereinander  liegende  KriH  ; 
ften  bildet,  und  mit  A^m  fogenannten  Strahlen«- 
gyp&  die  auffallendfte  Aehnlichkeit  hat;  fio. fallt 
fogar  einen  Theil  des  Raums  zwifchen  Ai^n  bey» 
'den  condylis  aus ;  die  condyli  felbft  aber  find  Äm^ 
wo  fie  mit  Knorpel  überzogen  find,  verfchont  ge- 
blieben ;  an  manchen  Stellen,  wo  die  Maffe  durch 
Zufall  fich  abgerieben  hat,  crfcheint  der  darunter 
liegeuflo  Knochen  kariös;  übrigens  ift  der  ganze 
I(nocli^n  fehr  fchwer. 

Manchmal  wächft  die  Exoftofe  ^u  einer  an« 
foiinlichen  Grülso.  ttV/Z^er 8)befrhreibt  eine'Exo* 
ftofe  am  SchonkeJknonhen  ,  die  f:inf  Zoi Dang  ift, 
und  fich  in  fpitze  Fortf.itze  endifjt;  Köhler  9)  eihe  _ 
derglcirhco  von  der  Gröfse  eirier  Kauft;  eben« 
dcrfol  be  '^)  eine  andere,  an  der  in^venfIig«n  Sei» 
te  des  Schedels,  die  faft  deffen  <;anze  linke  Seite 
deftiuMt  hat.  Diejenige,  welche  ich  vorher  von 
^aiuv  ^i:?gefilhrl  habe,  hatte  den  uugcbeur'^*n«Uai^ 
lang  von  fieben  und  zwanzig  Zoll^ 

DieGeftalt  der  Exoftolen  ift  verfchiedenj 
bald    find   Qe   kugelrund    '^),  bald  lang  und  fpi- 

tzigi 

6'\  z.  B.  Kühler  6.  30.   P^o.  I^.  V 

7)  S.  50.  ^o.  104.  8)  a.  a.  O.  S.  ^g.  No.  445, 

9;  S.  50.  No.  109.  le)  d.  ä9.  Ko.  100. 


A»     Von   deu  Knocken  übe^haujk.  171 

feig**),  gahelfärtnig  H),  gekrArnrnt  *♦),  fcharf  und 
eckig,  wie  Schippen  H)^  Walter  >^)  führt  eine 
lioffofe  ao,  welche  kugelrund  ift,  üher  eisen  Zoll 
W  Dnrchmeffer  bat,  und  auf  einem  Stiele  von 
fcho  Linien  Dicke,  und  vier  Linien  Länge  fitzt» 
Jbhkr  •T)  befchreibt  ein  os  fcmoris ,  welches  an 
ihem  ttntern  Theile  eine  wunderbare  Exoftofe 
Der  Knophen  hat  nämlich  dadurch  eine  fo 
rhare  Figur  erhalten,  dafs  es  rcheint,  als 
n  ein  StAck  gleichfam  einge^iapen  und  abgeböi- 
wäre;  die  äufsere  Lamelle  des  KQochens, 
it  der  Auswuchs  bedeckt  i(t,  fieht  eben  fo 
wie  die,  welche  deo  gefunden  Theil  über* 
ieht,  und  fcheint  gleichfaqi  eine  Ivontinuation 
Melben  zu  feyn, 

Befchreibungen  und  hin  und  wieder  AbbiL 
Bogen  von  Exoftofen  findet  man  bey  Ruyfch  ^^% 
^ifpan  %,Hoiißec  ^%Chefelden  ^')^MorfiaU^), 
mdifort  n)^  Köhler  ^S   Walier  ^^), 

Aus 

U)  KöJkUr  S.  ag.  No.  97-  "—  ^a/tcr  B.  II.  S.  65.  Nu.451. 

e.  67.  I^o.  441. 
■•U)  Köhler  3.  92.  N.  110.  —  fVa/ter  S,  65.  No,  435. 
MifVaher  j>icr.  435.   S.  67.    Wo.  441. 
15)  Köhler  0.  31.  rSü.  ic^. 

I«)  S.  65.  Kn.  433.  17-)  S.  31.  No;  105, 

II)  Thet  anatom.  X.  Tab.  II.  lii!.  4^  5.  9. 
I.IJ)  de  cxortofi  csjanii  rariore.  Amft.  1730.  in Halierl  coU, 

4ifp.  chir.  Vol.  I.  No.  IV.  ^ 

JO)  in  Memoir,  de  Tiicad.   de  Chirurg,  Tom.  HI.  pag,  I3Q. 

TaB.  IV.  V. 
J|)  Oftcogräphy  Tab.  XLII,  XLIII. 

ii)  exortoiis  ßngnlari  exempki  illaftrata.  Tubin«;.  I7|X^ 
ii)  Obrenrat.  anat.  patjiolopj.  Lib.  II.  cap.  VI.  p^g-  121-% 

Tab.  Vlll.  Fi^.  i.«.  —  Mufeum  anatoni.  Vol.l.  Scct.IV. 

pag.  169.  No. LXll, pag.  211.  No.CCCXIlI.  Tab.LXXXViU. 

tk.lbM4.  No.^CCXIV.  Tab.cit.  lnc.<.6.  No.  CGQXV. 

CCCXVI.  Tab.  LXXX.  Fi2.4.5.  No.CCCXVII.  pag.iai- 

^o.  DXXXVIII.  pag.  216.  N.  DLXVIM.  U^XIX;.  Dl^XX^ 

i.b.  eil. 

H)  S.  af.  No.  $6.  bis  S.  34.  No.  113  c. 
35)  «,  |.  0.  B,  \\.  %.  64.  No.  ^1-^4^ 


l^ft  !!•     Von  dem  Kiipckemg9öSude»\ 

Au»  dein  Kabinet  d/^s  Geh.  R.  Meckel  kann 
ich  folgende  Beyfpiele  von  Exoftofen  mittheilen, 

i)  An  dem  Unterkiefer  einer  alten  Fraa 
ift   die  .  ganze   rechte  Hälfte  in   eine  Knocbenge* 
fchwulft  ausgeartet,  ,die  (ich  bis  zum  Kehlkopf  er- 
streckt, in  die  Mtindhölile  (ich  fo   weit  ausdehnt^ 
d$ifs  fie  den  Gaumen  berührt  und  fb  weit  in  die 
linke  Seite  dringt,  dafs  diefe  nic^t  einmal  mehf 
die  Hälfte  ihres  gewöhnlichen  R^ums  einnimmü 
Pen  Sclilundkopf  hatte  fie  rechterfeits  dermafsen 
nach  inn^  gediückt,   dafSs  fein  innerer  Umfang 
ziemlich  um  die  Hälfte  verringert  ift.      Ihre  Ge«« 
(talt  ift  länglich  >  fo  dafs  ihr  längftcr  Purchmeffer 
vom  rechten  Winkel  des  Kiefers  bis  über  die  Mitr 
te  des  I\ärpers  (ich  erftreckt^  und  vier  \ind  cineE 
hi|lbeii  ZqII  lang. ift;  von  oben  nach  unten  ift  ^ 
drey  und  einen  halben  Zoll  hoch,  und  ihre  Dickt 
von   aufsen   nach  innen    beträgt  gute  drey  Zoll. 
Oben  und  vorwärts  jftihre,  übrigens  glaste  und 
runde  FSäclio    mit   zwey  Erhabeiiluütcn  verfeheo, 
davon  eine   einen  ganzen  2^11 ,  die  andere  einen 
halben  ^.oU   lang   hervorfteht.  ^    Innerhalb  nach 
der  Mundhöhle  zu,  ift  eine  dritte  Erbabonheit,  die  r^ 
flacher,  j^ber  weiter  ausgedehnt  ift.       I>ie  äufsert  p 
Kieferpuisader  verbreitet   fich   mit    ihren  Aeften  •; 
nber  die  Gcfchwulft,  welches  ehenFaÜs  auch  voip  ^ 
breiten  liautn^uskel  desHalfes  (latiiTimus  colli^Pia-  ^ 
tismainoyides)  gefcliieht.     Der  vu^sere Käumuskel  "" 
entftebt  yom  obern  Ende  derfelhen ,  auch  g^obt  fifl  f 
denen  unterhalb  des  Kiefers  gelegenen,  zur  He- P 
bung  des  Zungenbeins  beftimmtcii  Muskeln,  wlefc 
dem    innern  Bauch   des   zweybauchigcn   Muskeif 
des  Unterkiefers    (Biventer   maxillae   i^iferiori^ 
dem  Mylo  •  I^yoideus  und  Genio  •  Hyoideus  den  Ul 
fprung;  ai\ch  dem.  auf  diefer  Seite  von  ihr  zun 

'  Schlundi 


i 


A^     Von  den  Knocken  äherhanj^Ü  17^ 

Schltande  gehrtden  Muskel.  Den  vom  Brnftbeiii 
zum  Zitzcnfortiatze  berauffteigenden  Muskel  hat 
fie  febr  änrück  und  auswärts  gedrätigt;  IhreMalTe 
ift  dorbh  und  durdi  feft  und  mit  der  Natur  der 
fibrigfen,  nochj  fehr  ftärk^h  titid  gefunden  Knochen 
tbereinftimmend.  Ohngeachtet  fi^ ,  iiircr  Oröfse 
wq[en  ,  die  Bewegungdo  6e^  Kiefers  beym  Kauen 
AJdit  wenig  hindert))  auch  die  Bewe^i^ungen  der 
Zange,  fo  wie  das  Schloten  merkliöh  erfchwe- 
ren  mufste,fo  hat  die  Perfonfie  doch  z%vanzig Jahre 
trtraj^n ,  war  dabey  wohl  auf,  und  wurd^  gegbn 
iebenaig  Jahre  alt.  ■ 

12)  Art. der  rechten  Seite  des  Unterkiefers 
eiver  fonf-'bis  fechs  und  zwdn2igjührJgen,*an  der 
Longehfäfiht  geftorbenen  Fraaensperfon,  befindet 
fich  eineknochengefrliwulft,  die  in-  und  auftwSHs 
ofangefahr  einen  halben  Zoll  hervorragt,  und  ihehr 
als  einen  Zoll  Lunge  bat.  Sie  gehört  zti  den  bösar« 
tigen  Kxoftofen,  wpiJ  fic^  Schmerzen  veraiilafste,  in 
ihrer  Höhläng  Eiter  «nlbioit,  di&KnocheMfubftanz 
ioneirhalb  derfolben  '/ernichtot  ift,  fo,  dafs  der  gan» 
ze  noch  (ihrige  aufsere  Knoclienreft  fogar  dtirch- 
fichtig  ift, und  auswendig  fowohl  als  iiiweridig  &rh 
ein  Loch  imUmfarlj»  von  acht  bis  noüiil-inien  be- 
findet, zufolge  deffen  hier  nichts  weiter,  als  die 
Bdnhaut  des  Kiefers  die  Höhle  vorfchlofs,  aus  der 
daft  Eiter  gcfwifs  hervorgekominen  wäre,  wenn  die 
in  diefelbe  fich  öffnende  Zahnlücke  ihm  niclit  den 
Assgaiig  in  den  Mund  verftattct  hättd; 

3)  Von  gefchvvollencri  Zahnwurzeln  fin- 
den fich  mehrere  Beylpitl^  Sie  find  gemeiniglich 
tDgleich  mit  Beinfrafs  an  den  Körpern  und  Kro- 
nen der  Zähne  verbunden,  und  betrcfTen  mehr  die' 
grofsen  Backenzahn^,  ats  die  andern.  Vörzflglich 
■lerfcw ardig  ift  ein  Zahn,  deffen  VVurzd  i^enig- 

fteus 


1^4  "*-    ^^"^  -^^"^    KnochengeöäMdem 

ftens  tun  ein  ftarkes  Prittheil  längefi  urtd  mehr 
alr  doppelt  fo  dick>als  gewöhnlich  ifu  Oberhalb 
diefer  Wurzel. ift  der  Körper  und  der  untere  Theil 
der  Krone  in  eine  l»nglichte,  fefte  Kno'ohengev' 
fchvrulft  verändert,  die  in  der  Querrichtüag  zehn 
bis  elf  Linien  lang  ift|. deren  Höhe  fieben  bis  echt^  ; 
und  deren  Dicke  fünf  bis  fechs  Linien  betrigt»  Am 
innern  Ende  befinden  .fich  nur  noch  die  zwey  mjl 
ScfarpahE  überzogenen  Spitzen,  die  den  kJeinM  3lh^ 
ckeüzahn  tuszeichneik.  .<i 

.'4)  An  einem  Schädel  befindet  £ch  am  idof  ' 
tcrn  üiid  untern  Winkel  des  linken  S^beitelbeinf  ,i 
und 'afh'obern  Winkel  d^  Hinterhauptbeine  eioe  i 
fefte)*  glatte,  über  die  ünrsere  Fläche  gedachter  .' 
Knochen  einen  guten  halben  Zoll  hervorfteheodt  ■  t 
Kdochengefchwülfh  Ihre  Geftalt  ift  eyrund  Und  *^ 
ihr  Läng^ndurchmeffet  beträgt  Von  oben  nach  um  "/s 
len  e&neil  und  ein  Viertheil ,  ihr  Queerdurchrnd*-  j^ 
fer  (AM  drey  Viertheil  Zoll,  ihr  etwas  zackiger  ^  jL 
Rand  hü  an  mehreren  Stellen  Aehnlichkeit  mit  k 
den  natQrlichen  Ungleichheiten  der  Aänder  der  i. 
Knochen,  auf  deren  fie  ihren  Sitz  hat,  er  ftefat  anch  jt 
fo  anfebnlich  abet*  die  flbrige  Maffe  der  Knochen«*  j: 
gefchwulft  hervor,  dafs  man  zwifchen  ihr  und  den  ^« 
darunter  liegenden  Knochen  hineinfeheh  und  eid  ^' 
Inftrument  einbringen  kann*.  Die  ganze  Qefchwulft  i 
hat  daher  ein  fchwammii»es  Anfehn. 

5)  An  einem  andern  Schede],  delfen  obe^  j 
re  Hälfte  ahgefägt  ift,  befinden  ßch  inwendig  mein' 
rere  Knocfaengeichwalfte*  Din  Airkfte!  da\u3n  fitzt 
am  rechten  Augenhöhlentheil  des  Stirnbjins,,  iji^ 
rund  gewölbt  j  und  mit  einem  kleinen  fpitzigea 
Küochenanlatz  verfehen.  Sie  geht  einen  gulen  halr 
ben  Zoll  aufwärts  nach  dem  üeiurn  zu, und  drangt 
fich  nach  iiiAwärts  iO;  dals  fic  den  liahnenkamiil ' 

aoi 


A».   Von  den  Knochen  überhaupt»  17 j 

Siobbcin  völlig  berührt,  und  kaum  eine^$pur 

0  Siebbein blattwahriiehmeo  lafst.  Sie  wuxde 
cb Druck  auf  die  rechte  vordere  Hälfte  dcs^er 
BS,  nacbthcilig  >  and  verurfachto  durch  ^^ufam- 
ipreffung  des  Oeruch^inßrveii.  Geriichlofigkeit« 
iter  ihr  ift  der  kleine  Flügd  des  KoilbeiiiS  fo« 
lernatürlich  verwic]«elt,  daÜB  er,  der  roiift  k^Uni 
c Linie  dick  ifr,  hier  vier  bis  (i^nthrnmßi  und 
äorserftpu  (rünnTteti  Knde  noch  zwey-  bis  dr^y 
lien  mifst.  Dem  .zufolge  ift  das»  fojaft  .in  dd^ 
ei|r  eyruiide  Loch  zum  Durchgänge  .ilpsSeb; 
ven,  theils  verkleinert,  thdls  in  feine;r,  Qeftalt 
verändert,  dafs  deifqn  L9ng^ndun;hcneffer  v<04 
en  nach  Unten  itebt.  Zugleich  ^ft  ^ler  i^ehte^ 
ifse  FlOgel  vom  Keilbein,  nebft  dem jStchMppen- 
il  vom  Schlalucin  fö  verzückt,  dafs,,  wf^  Idet 

1  Schlafbein  kaum  die  Dirke:  oiner  l4n\ß  hat» 
wenigftens  drcy  bis  vier. Linien  in  derDickf 
xSgt»  und  durch  ftarke  Hervorftehungtn  n^vh 
\en  nngioich  gemacht  ^ird. 

6}  An  «wey  Scliede]n,  gaii'^  Jn  disr  Mitte  det 
rdem  Fläche  des  Stirabcins  beCndon  fich  zy^ey 
tie  knöcherne  Eriiobeidieiten,  wovon  die  eitic 
t  ungewuhulidier  Dicke  des  Stirnbeins,  rtind 
,d  in  der  Gröfse  einer  fehr  grofsen  Krbfe,  die 
idere  länglich  und  in  der  Gröl'se  einer  Bohne  ift. 

j)  AmSchedel  eines  Biödlmnigen  befin- 
rtich,  an  der  innern  Flüche  dejs  rerhten  Schei- 
IbeioSi  gegen  den  ohcrn  uiid  vordem  Winkel 
tlTelbeii  zu,  eine  Exoftofc,  deren  Grün  Ifiäche 
vev  Zoll  im  Durchmeffer  bat.  Sie  erhebt  6ch 
er  gute  JLinicn  hoi-h  und  Iteigt,  mit  einer  7.acki- 
in,  ungleichen,  breiten  Spitze  gegen  die  harte 
irnhaut  herab wärts«  Neben  der  Furche  des 
oisen  oberu  &vheiförmigen  Blutbehaiters  befin-' 

del 


i'jß  IL     Von   dem  Knockeng^tände*, 

detifich,  an  der  Stelle,  vtro  gewohnlich  diel^ac 
fcbto  Drafeh  am  r.ahlreichffen  iiifid  am  gr 
6ni-j  eine  tiefere  und  gröfsere'Grub^,  läls^ei 
lieh,  in  der  fich  mehrtre  kleine  Vertief 
acrsz^clineh ;  -Aber  dem  vordem  Ende  dei*  < 
iftdIeKnochenfubftanzTo  verdünnt,  dafs  das 
dleih  übriggebHlEib^ne  Blatt  des-  Knorhehs 
dai^chfi^hCig  ^wordeii  ift;  der  hintere  Th 
diiröli  i^inige  fcHarf  nach  inften  hervcrra 
&iodhetiftfcifeh '  iinterbrochen.  Diefer  ( 
gegennbef :  b^find^t  *fich  eine  Ivleinere- am  ] 
SiKeitUbeine.  '  'Hlttter  diefcM-,  auch  nebe 
F%rch^  fbi^'  den  girefsen  fichelförmigeh  Blut 
terjlft  etnej  nur  et^van  anderthalb  Linien  ha 
lieh:  biJIrvorftehetidiB  Knochen gefchwulf^  die 
falls  twkigf'aber  kleiner  in  ihrem  Umfah] 
di^  aüi  rechten  Scheitelbeine  itt.  Auch  i 
linke  Seite  des  Stirnbeins  inwendige  dicht 
feiner  linken  Höhlung,  iiebeti  der  fpitzen 
gung  oben  erwähnter  Furche,  merklich  h( 
ftdherid  und  glatt  angeCchwollcn ,  AüITer  < 
Knochengeffchwalften  befanden  fich  in  den  G 
deii  derfelbenj  auf  jeder  Halftfe  der  harten 
haut,  fchwaoimigte  Auswüchfe,  die  ziemlicl 
Eindracke  in  die  Hirnmaffe  bewirkten.  Im  i 
Schenkel  der  rechten  obern  Hirnkämmei 
die  Hirnmaffe ,  im  Umfange  dt9  darinh  be 
chen  Ammonshdrns,  durch  einGefchwflr  ze 
8)  Am  Rückgrat  find  die  Knocl 
fchwdifte  gewöhnlich  entweder  mit  Krüm 
verbunden,  odor  eine  Folge  von  Vei^bein 
der  handartigen  Maffe  zwifcheii  den  Kc 
^ei*  Wirbel.  In  einem  S  förmigen  Rückgr 
fin.'iet  fich  zwifchen  dem  dritteh  und  vierte 
^keaWifbei  feine  zwey  bis  drey  Linien  htt\ 


B*     VfM  dtti  Knoohen  Ühv4umpU  i|77 

lodr  querlaufcnde  Hervorragung,  die  die  Hälfte 
s  Gelenks  zwifchen  heydeu  Körpern  der  Wirb^ 
anioDinf.'  Die  gröfste  Anfchwellung  fängt  voa 
!ff  vordem  Fläche  des  zehnten  Rückenwirbels 
alt  uod  flach  an ,  erftreckt  fich  ab^r ,  fptiärirchy 
sdis  bis  fieben  Linien  Aber  die  Flache  diefes<(o« 
rskj«  als  des  elften  RAckenwirbels ,  fiehen  bis 
dbtlJnien  erhaben  und  glatt  J[änglich  herunter» 
10  Se  fich  am  untern  Rande  d^  Körpers  des  elf« 
m  Wirbels  endigt.  Die  Körper  des  elften  und 
ivölften  Rdckenwirbels  find ,  wie  der  erfte  und 
»eyte  Lendenwirbel,  linkerfeits  durch  eine  er- 
abeaa  KnochenrnadTe  beinern  verbünden« 

9)  Zwifchen  zweien  L  e  n  d  en  w  1  r  h  e)  tt  Von 
in  Paar  andern  Subjekten  fin^iet  fiöh  ebenfalls 
ine  Verbeinerung  der  handartigen  Maffe  swifchea 
en  Körpern,  mit  Harvorftehung  der  verknöcher* 
»  Subftanz. 

10)  In  einem  andern  Bedken  hat  fich  die 
'ttgong  zwifchen  dem  Körper  des  vierten  und 
Inflen  Lendcnwirbeis,  rechterfeits  in  eine 
>chs  Linien  hervorgehende  Knochengefchwulft 
inagelrildet,  und  zwifchen  dem  letzten  Lentfea- 
rirbei  und  der  Grundfläche  des  Heiligbeins  ragt» 
»einahe  durch  die  Hälfte  der  Tagung,  eine,  meiftens 
dneo  Zoll  weit  hervorragende  Knochengefchwulft 
in  die  obere  Beckenöffnung  herein,  die  den  klei« 
sen  Darchmeffer  diefer  Oelfnung  anfefanlich  ver« 
nindert. 

11)  Hey  noch  andei'n  vier  Lenden  wir« 
beln  findet  die  nämliche  Abänderung  Statt,  oho« 
geachtet  fich  zwifchen  den  zwey  obtrrix  derfeibea 
deutliche  Spuren  vom  Bemfrafs  zeigen,  wodurch 
Ibwohl  ein  grofser  Theil  der  Körpermaffe  diefer 
Hmndb.  d,  pathml.  Anat.  B.i,  M  Wir* 


Wirtiel  als  auch  die  'ZwiFdieiiinalle  derblbeir  ( 
'serftArt  ift. 

12)  Auf  der -linken  Seite  Tom  K6rper 
•letzten   L-etidenwirbels  eines   andern  ! 
.jiftkts  findet  fichebenf.<)JseinefurkeHerviirrä^ 
i3)  Neunzehn  Wirbelbeine  Im  Ri 
grate  eines  alten  Pferde ^  find  in  ihren-K<^ 
-'durchaus  fo  mit  einander  vereinigt,  dafs  %mn 
dem  eriten  und  zwe'yten  derfelben  die  Verb« 
irung,  bey weiten  weniger  durch  die  VerknÄ 
rung  der  Zwifchenmaffe,  als  durch   einen; 
obern  Rande  des  obern ,  zum  untern  Rande 
zweyten    ßch    erftreckenden ,  einen    guten- 
c^inwärts    herrorrageaden    glatten  Knochrnt 
.  hervorgebracht  \vorden  ift.     Die  drey  folget 
.liängen  auf  .gleiche  Art  ^  darch  eine  laogelre 
.  weniger  hervorftehende,  glatte  Knoohenßilchc 
fammen.     Zwifchen    dem   fünften    und    fech 
.Körper  ift  um  den  Umfang  der  Obereinander 
genden  Flächen    eine  Knochenfläche   fo   ung] 
liervorfteheod  ergoffeni  dafs  fich  die  Körper  v 
lieh    beweglich    gegen    einander   l)ermden. 
'  ausgetretene  Knochcnmaffe  ift  vom  oberni^ör 
befonders  rechterfeitSf  dermafs^n  Ober  eine  * 
"untern. Körper  hervorgekeimte  ergoffen,  daß 
^  eine  Höhle  zur  Aufnahme  der  letztern  bildet»  n 
''rend  auf  der  linken  Seite   eine  Erhabenheit 
obern  Körpers  in  eine  Vertiefung  des  untern, 
gepaust  ift.     Unter  diefen  find  acht  Wirbel  n 
nur  in  ihren  Körpern,  fondern  auch  in  den  fti 
"^lichen  Qirset--  und  fchiefen  Fortfätzen,  durd 
'tttfamm^ngi^Hoffen;  Ober  die  vordere  Fläche 
idrey  obei^i  derfelben   liegt    ein  Ober  einen 
hinwärts   hervorragender  Kiiochenberg ;  die 
tintern  Überzieht  eine  lange,  und  eben  fo 


4b     Vom  den  Kaocheä  überhempU  17^ 

Torragende  Knoehenkette.  Die  ftaehlichen 
rtfätze  machen  eine  lange  Knochenfiäche  zu 
rdeil  Seiten  aus,  die  aber  beftändig  durch,  übe^ 
hervor ftehend^,  halbe  und  ganze  Zoll  dicke^ 
>chenfort(at^e  ungleich  gemacht  Wird.  Di6 
bf  uoterften  Wirbel  find  in  ihren  Kdirpern  adem- 
i^iatt  vereinigti  nur  hier  Und  da  ergeben  ficli^ 
d  auf  der  rechten,  bald  auf  dier  linkj^4  vordietit 
che  mäfsige  Knocheng>srch\völfte,  die  aber  zwi« 
M  d^n  artikulirenden  Fortfätaen  dinier  Wirbel 
;einei^  beträchtlich  hervorragen^  Auch  in  dem 
Ichernen  gefügten  Vereinigungen  ;2wifchen  deil 
ftbeinen  iind  dem  Heiligbeine  ,  und  zwifchea 
I  Scbaembeinen  find  die  Fflgungea  niclit  glatl)^ 
dern  foivolil  aus- als  einwärts  merklich  erha*^ 
I3  und  theils  glatt,  theils  uneben  hervoritehend& 

i4)  Zwey  Schulterblätter,  von  eSnem 
no,  zeichnen  Geh  durch  ihre  Gräten  und  ver- 
gertcn  Akromions  aus.  Die  Gräte  des  rechteik 
breiter,' und  hat  fchneidend  zackige  I^änd^r^ 
fich  in  eine  zackige,  fchneidendeSjpitzö,  Ftisitt 
I  gewöhnlichen  breiten  Akromions,  eh^i^m 
jgegen  Ift  eben  diefer  Fortfat2  am  linken  Schul«^ 
blatt  wohl  um  das  doppelte  breiter  und  läiiger^ 

im  natürlichen  Zuftamle,  zugleich  aufseirft 
ih  und  zackig,  und  in  der  Mitt^  durch  ein  ün« 
rthnli^htfs  Loch,  das  von  aülTett  nach  inneil 
if  bis  fechs  Linien  lang  und  von  oben  faich  ün« 
i  zwcy  bis  drey  Linien  breit  ift^  ansgi^ieichnfst« 

i5)  Anzwey  Aritiknocheti  l^gen  fieh^ 
ade  iil  der  Mittls  der  hintern  fläche  von  deü 
rpern  diefer  Knochen ,  zwey  fonderbar^  Kiio« 
mgefchwülfte  an.  Die  kleinere  befindet  fifch 
'rf  chteh  Armknochen  ,  hat  eine  fechs  Lioi^A  ^ 
Ige  Bod  zwey  Linien  breite  Grundflapht|  wlii« 
M  2  OM 


i8o    .  2Z.     Von  dem  Knoekmgthäudi^ 

det  fich  in  der  Länge  roxi  Geben  bis  acht  Lin 
um  den  vleVten  Theil  c^es  Umfangs  vom  Armk 
eben  nach  hinten  und  aufsen  fo,  dafs  Ge  mit  ih 
vqrderii  ausgehöhlten  Fläche  eine  Mnie  VomK 
chen  abfteht,  and  wie  ein  grofses  Myrthenb 
'geftaltet,  -fich  in  eine  ftumpfe  Spitze  endigt. 
Unken  Ariilknochen  li«>gt  auf  der  hintern  Fli< 
wie  aufgeklebt,  ein  gröfserer  Knochenhdgel, 
durch  eine  beynahe  zveey  Zoll  lange  undzollbr 
Grundflftche  entftebt,  lOnf  bisr  fcchs  Linien  Q 
die  Fläche  des  Knochens  erhabeft  ift  und  fich 
einen  rauhen,  linglichen,  halben  2U>li  langen  R 
endigt.- 

i6)  An  einem  Schenkelknochen  el 
.grofsen,  erwachfenen  Mannes  befindet  Cch 
fonderbarer  Knocbenauswuchs.  Er  entftelit  t.\ 
Zoll  Ober  den  innern  und  untern  Knorren  du 
eine  zwey  Zoll  lange  und  ?ier  bis  fünf  Lir 
breite  Grundfläche,  fteigt  von  daher  auf- und  • 
wärts,  etwas  gekrümmt,  flach  konvex  nach  1 
ten  und  etwas  konkav  nach  vorn,  platt  von  v 
nach  hinten,  einen  guten  halben  Zoll  breit >  z^ 
Zoll  lang  in  die  Höhe,  ift  dabey  an  feinem  ino 
und  äuffern  Rande  zackig  und  endigt  fich  in  < 
doppelte  zackige,  fcharfc  Spitze. 

17)  An    einem    andern    Schenkelk 
■chen  befindet  fich  an  der  nämlichen  Stelle, 

,«m  vorigen,  ein  Knochenauswuchf ,  der  mit  ei 

lEOlllaiigen  Grundfläche  anfängt  und  ohngefähi 

nen   halben  Zoll   Ober   die  Oberfläche  des  H 

.  chens  einwärts  hervorfteht.     Der  Umfang  de 

.  btn  ift  glatt,  aber  die  breite  Spitze  fehr  rauh. 

18)  FJne  K'niefcheibe  ift,  ohne  "verj 
ÜMTt  zu  feyn,  an  Ihrer  vordem  Fläche  mit  n 

f 


k^eiiien  knöchernen  Erhabenheiteo  befetxti 
■d  dlidarch' a^ni^binend  rauh  geworden. 

;Mil  dpr  galartigen  Sxbftofe  ift  der  Kallas^' 
ej, J^j^oobenbrOchen  vöIUg  einerley.  Wir  fio« 
Ica.ilui  bald  feit. und  hart^  bald  etwas  weicher; 
ridil^  ergialt,  bald  unförmlich,  rauh,  mit  Sta* 
Un.niid  Spitzen  befetzt  ^  büsweilen  ift  er  in  fehr 
ycifiwr  Mcaige  ausgetreten  und  bildet  dadurch  öi- 
fSftwKijnWulft^. 

i>er  Külns  erzeugt  firh  bey  l^noobenbrachea 
if  swe jerle j  Art  Bey  Trennup^en  der  flachen 
BrnfolMlenknqchen  fchliefst  Seh  die  Knochen» 
naiid^  ¥orerft  dnVch  ein»  Haut,  an  weicher  man 
n  AaCtiige  keine  Spur  von  erdigten  Thellen  be« 
lerkt;  Mcb  und  nach  wird  dafelbft  Knochenma!» 
nie  abgefetzt,  dafs  die  Haut  if  Knochen  verwan.»* 
alt,  ond  die  Narbe  gefchlofTen  wird«  Bisweilca 
kibt  i|ber  ftets  ein  kleiner  2wifchenratim  übrig, 
•r  fiah  ple  ganz  mit  Knochenmaterie  anndl^*,  J8ey 
ra  Brachen  der  andern  Knochen  tritt  aus  denGe- 
llsen  ein  mit  erdigten  Theilen  angefQlIter,  dickect 
M»iditer  Safk  hervor,  welcher  allmählig  immer 
ttckitr  wird,  und  iich  endlich  in  eine  harte,  fefte 
dalfe  verwandelt  iind  die  Knochen  »Enden  veJT^i- 

XMtf« 

9t\J,  B^  Böhm^  dfi  callo  oiriam  e  rubiae  tinctorum  ca^ 
cia  paftn  intectornm.  Lipf.  175a.  -f-  tjusd,  ^i'ogif.  de  ofr- 
Con  cmUo.  ibid.  175S.  -^  Andr.  Bonn  cUd.  de  pfkuin  cüI- 
]d,  'welch*  feiner  defoript.  thef.  oft.  niorb.  HaviAoi  an- 
|0Ä2nct  ifc  DeotTch :  Andr,  Bonn*  und  A,  Marriguet 
^yfioiog.  and  cliirurg.  Abhandl.  Ober  die  Natur  nndBr- 
saäjTiina  det  Kalliu  überhanpt  und  insbisrondere  von  den 
UnlSr4Dliebkeiten  und  Fehlern  deflell>en  bey  Beinbrtt- 
eben.  Leipz.  1716.  —  Böttcher  a«  a.  O.  U.  L  S.  i$6.  -^ 
Käk/er  a.  Ä.  O.  —  9Va/ter  a.  #.  O. 

9Sf)  z,  B.  Köhier  ^.  65.  No.  995  a. 

•i)  Ver^lfFaiier  a.a.Q.  B.  lU  S.  l%6.  f.  4  ^«  S.II7*f-f* 
S.  164*  |.  19- 


f  8^  11.     Koji  d^m  Knackengehäude^ 

^  Diefer  Knochenfaft  ergiefst  fich  Wo«  über  ctte 
§ufserliche  Fläche  der  Knochen;  hingegen  fieht 
man  an  feiner  inwendigen  Seite  nicht  die  mindefte 
$pur  davon.  Dies  Geht  man  deutlich,  wenn  mau 
zerbrochen  gewefene  und  wieder  geheilte  Knochen 
der  Länge  nach  auffugt.  Spritzt  man  die  Gefäfse 
eines  gebrochenen  Knochens  aus,  fö  findet  raaii 
liuch,  dafs  die  Gcräfse  der  äufsern  Beinhaut  fich  in 
den  Kallas  verlängern ,  hingegen  die  Gefäfse  der 
Innern  Beinhaut  ßch  nicht  in  daffel  be  erftrecken  ^9). 

Beyfpiele  vom  Kallus,  der  bald  glatt,    bald 
vnfdrmlich  erfcheint,   geben  uns  Köhler  )^}  und 
Walter  5*).     Eine  vortreffliche  Abbildung  von  ei-    ,- 
»em  fehr  unförmlichen  liefert  uns  Ludwig  5').         j 

Hey  fchlccht  geheilten  Knochenbrüchen,  weN  - 
che  nicht  gehörig  eingerichtet,  fondern  dislocirt  - 
find,  fchliefst  der  K<<I'us  bald  die  eine  oder  dift  ■ 
endere  Al-arkhuhle,  bald  alle  boydc  *).  "    a 

•in  dem  Kabinet  de^  Geh.  Kaths  Meckel  bet  ^ 
finden  fich  unter  andern  folgende  merkwürdige  » 
$pecimina  von  Knochenbrüchen:  : 

i)  Ein  Fall  von  einer  beträchtlichen  Höbe  a 
yeranljU^ste  bey  einem  jungen  Aladchen  den  Brach 

dei  . 

*9)  Wtifter  R.  II.  S.  \6\  F/r.  —  Eine  romlerbarc  F.rzy^nniDf;    _, 
'  von  einem  Kallu.s  b^•fcIlleibtZ/////r/r^•/'<7i7;  (üpfthichtf  nud    , 
Befchreibun^  drr  Kiincln*:!  des  niPnl'  liliciiru  Kni  ]m*!  Ji.S.44t    *_ 
|.  55>.  Tab.  \.  Fijr.  i.)   Das  /«rbrctlioiic  Schenkel beiaft-    . 
nes   rdchitifch  >  vt'nci  ifcJien  Kin(\fs    ilr  nätnlicli  nicht  ^af   " 
die   gewohiilicho   Art   wieder   vereinipt,  fondern   ei  lut  .^ 
ficb  lim  deflcn  Brnch  ein  breiter  Hijii>  von  ausgeti'ccrnem  «^ 
Knochenfatt  JuMiini^^elogt ,  welcher   die  ^ctiennten  Kno- 
ehenüilcko    ZMr«iminrn    hält;     die     uebrcichenen    £ndai '?- 
felbft  hingegen  find  durdi  eine  anfeiiuliche  leere  LildM    - 
von  einander    getrennt. 

)o)  z.  B.  S.  6x.  iSo.  aco  ^z-  *^*  ^)-  ^'^*  ^08.  u.a. 

30  S.  199.   Nn.  59^  lg, 

32*)  de   anarnndiun    aegritndinMm  corporis   humani  TitdÄbat 
et  canhs.  Tabnl«^  fedecim.  pai^.  ^vx.2%.  Tab.  X.  lifs.  i.li 

t^  f.  B.  Kühler  S.  68.  r^o.  230.  $.  69.   ^9.  2-^1.  2)).  u.  la 


A.     Vom  den  KjHchsn,  ükerkaupt^  18} 

def  linken  Schenk elbeins  und  des  rechten  Untere 
Ichenkel-  und  Wadenbeins«       Der  erfte  ging  in 
(chief er  Richtung  durch  dje  Mitte  des  Schenr 
kel  b  e  i  n  s ,  und  veranlafste  ein  fo  ftarkes  Abweif 
eben  der  Knochen  -  Enden  von  einander. ,  dafs  das 
iksre  Eiide  des  untern  Stacks  drey  2^11  aufw&irtfl^ 
du  oDtereEnde  des  obern  Stücks  eben  fo  weit  her; 
{     wierwtrts  zu  ftel>en  kant.      Vernachlafsigte  Ber 
i     kandlung  defTelben  gab  dazu  Anlafs ,  dafs,  da  die 
Knochen-Enden  nicht  gegen  einander  Ober  geTtelk 
wvden,  fie  6cb  von  der  hintern  Elache  des  Kno«* 
dwns  fo  mit  einander  vereinigten ,  dafs  das  oberf 
Sttlok  Tonv^rts,  das  untere  aber  hinterwäitts  zt^ 
bAen  kam.  Dem  gemafserfohei^tin,demgetrock:^ 
Mten    Schenkelknochoa.    eine    Gcfchwulf%, 
dUt  nicht  nur  von  den  doppelten  hintereinandei; 
litgonden  Knochen  entfteht,  fondern  eipen  deitOs 
I     gröbern  Umfang  erhält ,    als  die  da:?wifchen  aus^ 
fefondeile    Knochenmaffc    einen    beträchtlicheil 
Ranm  zwifchen  beyden  ausfallt.     Diefe  Knochen«i 
Baffe  bedeckt  das  untere  Ende  des  obern  und  da| 
obere  Ende  des  untern  KnochenfiQcks,   fo,^dafe 
die  Oeffnungen   der  Köhsen  völlig  dadurch  ve;^- 
Ichloffen  find  ^  und  durch  das  Zufammenkommea 
dieCer  umgebenden  Knoehenmaffe  eine,  vorn  glaV 
te>  Uiuteu  zaciyige  und  ungleiche  Gcfchwulftentp. 
^ebt,  liic  von  vorn  nach  hiutca  drey  Zoll>  voj$ 
aaiseo  nach  iivneu  zwey  Zoll  im  DurclimQrfer  bci» 
trigt^  und  in  der  Lange  von   vier  Zollen  um  dea 
UnoüEang  des  mittlem  Theils   vom  Knochon    fortr 
geht«  —   Der  ßruch  dor  Knochen  vom  Vnr 
terfch.enkei  be&ndct  ficKam  untern  Ende»  grgr 
de  im  untern  vierten  Thcile  derfelben.,  junjd  geht 
i    fckief  durch  die  beyden   nebeneinander  liegen» 
i     4ee  l$[,oocheas      Durcli  gleiche^  Vernaehlä^figui^ 

find 


1^4  ^'     f^^  ^'v*  KmBekengehä§u[^» 

findytnit  VerfcTiliefiHing  dar  HöhrendfFaangen  bey 
dar  Knocheii,  die  Enden  krumm  aneinander  ge- 
heilt, fd^   daifs.  fie  nach  vor»  hervorftehen  ^  nacH 
hinten  ausgehöhlt  find;    der  ftonipfe  Winkel,  id 
den  fie  vertheilt  find,   veranlafst  eine  Herrorfte^    j 
faung  derfelben ,   yermittelft  deren  fie  einen  guten    z 
2,^11  vorwärts  gebogen  erfcheinen.      Der  Kallut 
der  Tibia  Hat  wenigitens  drey  Zoll  im  Umfange   i 
der  des  Wadenbeins  einen  und  ein  viertheil  Zollv  a 
Vom  Kallus  an^  bis  an  das  untere  Ende   beyder  « 
Knochen,  gehen,  in  der  Richtung  des  Zivi rcheoh»)^ 
l^no^heobandes,   Knoichenfti'eifen,  die  in  der  Läu*«^ 
ge  fon  vier  Linien  oben,  einen  halben  Zoll  in  ddf 
ftfitte  und  in  ebjsn  to  viel  Länge  an  den  unterfteA 
Enden  der  Knochen  verbinden,  und  eine  Verbäi^* 
^erung  von  einem  Knochen  zum  andern  vorftellefll^ 
Befonders  merkwOrdig  ift  diefer  Fall  noch  in  d«e^ 
flackficht,  dafs  durch  die  Verkürzung  des  linkü^ 
Schenkelkno.chens,  und  der  rechten  UnterCchc 
l^elknQchen  die  Perfon  im  Ganzen  um  drey  Zol 
|(le>ner  geworden,  dadurch  aber  in  den  Stand  : 
fetzt  war,  fo.  zu  gehen,  dafs  man  ihr  nicht^VMl^ 
den^  erlittenen  Unheil  anmerkte.  ^ 

2}  Ein  grofser  nnd  ftarker  Mann  brach  dtfi^ 
rechten     Sehen  keik  nochen    in\     oberfti 


P.rittheile  der  Länge  des  Knochens;  die  Knocbe^ 
£nden  wurden  nicht  gehörig  aneinander  gebraeUjke 
vmt  die  Folge  davon  erfcheint  jetzt  im  getrockv^* 
ten  Knochen  in  der  Art,  dafs  der  Bruch  fchi^£ 
von  vorn  nach  hinten  ging.      Das  obere  En^e  m 
R^iochens  ift  daher  nach  vorn,   das   untere  na^ 
Flinten  gewichen ,   und  an  der  Stelle  des  Bruol»   z 
find,  mit  Verfchliefsung  der  Markhöhlen,  die  mtt  < 
den  fo.  vereinigt,  dafs  der  Knochen  fowolü  nÄ,  j 
XQf« >  al^  ^9fih  aulsen  hervorragt,  indem  das  9m^  j 


B*     Von  den  Knocken  ÜherkampU  i85 

reStOck  mehrmals  einenZoll  aber  deirvoidieriiFlS« 
oHe  des  KncM^bens  hervorfteht^ond  d^S  untere  eben 
'foTiel  nach  hinten  und  aufsen.-VoA  diefem  erlwbt 
ich )  Iloga  der  hintern  Fläche  des  Knochens  eine 
rauhe  und  zackige  Oe{>SivuJrt,  die  bis  an  das  im* 
tere  Drittel  deffelben  in  der  Mitte  her^bfteigt 

3)  Das  lin^ke&chenkelbein  eines  Man* 
aet»  tnit  einen  Bruche  am  obern  Theile,  der-  (c  b  i  e  f 
TQU  lufieA  nach  innen  geht.       Daher   wich  das 
ebere  Ende  des  Knochens  nach  innea  und  vorn» 
das  untere  nach  auCsien  und  hinten,  und  beydeKno* 
dien -Endeohab^n; (ich  feitwarts  i^neins^nder  gefügt. 
Das  obere  liegt  inwendig,    das  untere  ausvirärts. 
Die  Länge  ihrer  d^rqh  Knochen mafTe-  bewirkten 
yereinigung  beträgt  drey  Zoll.       Die  Markhöhle 
das  obern  Sttfcks  ift  nicht  ve^fchloffen,   fonderk 
ftebt  nach  vorn  fpitz  und  offen  hervor;  von  der 
lonern  Seite  deffelben  gehen  zackige  Fortiatze  ein- 
tdrts  zam  untern  Ende  Ober;  und  verbinden  das 
obere  Ende  mit  dem  untera  durch  ungleiche  und 
rauhe  Kno.chenauswachfe  mit   dem  innern  Holl- 
kSgel  und  dem  obern  dermafsen,  dafs  diete  itiit 
dem  untern  Stück  Eins  geworden  find.     Der  ^n* 
lere  Theil  des  Knochens  fteht    weit  nach   ol>en 
md  sufsen  fpitz  hervor  und   hat   gleiche  H$hek 
i3-4ait  dem  äuffern  RoHH^tgsl-    Pas  Schenkelbci^  ift 
s:t  daher  um  ein  Viertel  verkürzt  und  der  Urnffl^ng 
ier  verletzten  Stelle  beträgt  zwey  Drittiftl  mehr^ 
|ls  die  des  natürlichen. 

4)  Ein  fchiefer  Bruch  der  reichten 
rilSchienhein röhre  am  uatem  Dritte}  cte^fel* 
»r;atWn  und  ein  ebenfalls  fchiefer  Bruch  des  abern 
:e  ftad  untern  Endes  vom  Wadenbein ,  ift  dahin  aus-« 
1  dkeartet,  d^fs  die  Schieoheinröhre,  dicht  unter  ih* 
i>  Air  AeUue^  f^br  ung^l^cb  !Uiu<i  l^iMh  ^ewQJTci^a  ift 


l86  n«     Fom  dmn  Knoeh§ng€bäud0B 

Si«  ift  aber  die  Hälfte  ihrer  gewöhnlichen  Dicka 
aogefchwollen ;  ihre  vordere  Oräte  ift  unten  gans 
zernichtet  und  in  eine  ftarke  Erhabenheit  ausgear« 
tat;  eben  fo  ift  esmitderäufrern  der  Fall,  die  nach 
hinten  foharf  und  ungleic^i  henrorfteht;  auch  ift 
die  innere,  befonders  unten,  fehr  nach  hinten  her» 
-Torftehend.  Die  Brache  des  obem  und  untern 
Endes  des  Wadenbeins  find  in  betrachtliche,  za* 
^ckige  Koocbenerhöhungen  ausgeartet  und  zeiges^ 
beträchtliche  Knochetiauswachfe. 

5)  Das  Schlaffeibein  hat  nach  einem 
Bruch  wohl  fQr  allen  Knochen  das  Schickfal,  die- 
locirt  und  unförmlich  geheilt  zu  werden  *)•  D^ 
Grund  davon  liegt  meiftensin  der^ernachläffigtop 
Siagnofis  di^fer  Krankheit,  indem  fie  oft  mit 
einer  Armknochenverrenkung  verwechfelt  wird» 
In  drey  Schloffelbeinen,  deren  zwey  von  der  rech* 
ten  Seite  (wo  diefe  Brüche  überhaupt  häufiger,  als 
auf  der  linken,  vorkommen)  und  eins  von  dtf 
linken  Seite  find  ,  befinden  ficb  fchr  beträchtliche 
Dislokationen.  In  allen  dreien  gehen  die  Brücha 
fchief  durch  den  Knochen  von  auben-  nach  ein« 
.wärts  und  von  hinten  nach  vorn;  zwey  haben  das 
innere  Drittel  des  Knochens  getrennt,  der  dritte 
mehr  das  äuffere  Drittel  dcsrelben  abgefchieden« 
In  allen  dreien  ftehen  die  Knochen- Enden  mehr, 
als  zwey  Zoll  übereinander,  bilden  anfebnliche, 
theils  feftere,  theils  lockerere  AuswüclifQ,  4js 
durch  die  Hervorragungen  der  Spitzen  nothwen- 
dig  einen  anhalteiuien  Reitz  veranhffen  mufsteo» 
.  das  abgerechnet,  was  fie  auf  4i%  darunter  liegen- 

den 

\^  Yergl.  1.  B^  Kühler  a.  a.  O.  S.  «5.  Ko.  aoo-ai^  a.  -^ 
Walter  v  a.  O.  B.  IL  fi.  15}«  l^o.C^l  f^.  ä.  159.  Ko.S4S. 


A*     Von  den  Knochen  überhaupt.  187 

«len  Geß&e  und  Nerven  bewirkten ,  wovon  fchom 
häufige  Erfahrungen  bekannt  find. 
I  6)  Rippenbrüche  fallen  y  der  Länge  und 

Dflonheit  der  Rippen  we^en,  fehr  häufig  vor*), 
und  ms  können  auf  einer  dcite  auch  mehrere  Rip* 
|cn  zugleich  und  jede  an  mehrere^  Stellen  zerbro« 
eben  iMferdcn.    'Mehrere  Beyfpiele  aus  der  Samm- 
I    hog    des   Geh.   Ratlis    Meckels   beftStigen   dies« 
\    Eise  Frau  von  fech^ig  Jahren  (die  befonders  da«^ 
durch   grofse  Aufmerkfamkeit    erregte ,  dab    fie* 
dn  fo  grdfses  eyrundes  lA)ch  zwifchen  den  Vor« 
hAlen   des  Herzens   von  Jugend  auf,  bis  in  das 
oWäbnte  hohe  Alter  flbrig  behalten  hatte«  daCr 
aun  bequem  denDaumen  durchbringen  konnte»  oh- 
ne jemals  Zufalle  von  der  blayen  Krankheit  gehabt 
n  haben)|  hatte  auf  der  rechten  Seite  fieben  Rip* 
pen   zerbrochen;  viere    derfelben    zeigen    zwey 
Brache,  wodurch  die  Rippen  in  drey  StQcke  ge- 
dieilt  üad\  die  drey  übrigen  find  nur  durch  einen 
1     Bmcn   in  zw^y  Tlieile  getheilt.     Mehrere  Fälle 
'     in  diefer  Saiumhing   beftätigen   clie  Zer'orechung 
der  Rippen  an  mehrern  Steilen. 

Befonders  merkwürdig  bey  Rippcnbrflchtn' 
ift  die  i|bweichende  Verfeftigung  der  zerbroche- 
oea  Knochemftücke  gegen  die  gewöhnlich  feffie 
Vertundung,  durch  eipcn  organifchen,  gefafsrei- 
eben  Kall  US  anderer  zerbrochenen  Knochen. 
Die  Meckelfche  Sammlung  enthalt  mehrere  merk- 
würdige Specimina  davon.  Die  erite  häufige 
Verbindungsart    zerbroohner    Rippenftücke    ge- 

Ilekieht  auf  eine  bewegliche  Art,  dur-ch  die  Bein•^ 
baut.  So  finctet  fich  im  Meckeifchen  Kabinet 
ein  verwalteter  fchiefer  Rippenbruch ,  wo  die  eot- 

'  ^  f.  B.  WÄ/cr  4,  a.  a  9^  ^l.  No,  199 ^SOT* 


l88  iL     yoM  dem  KnocheifgehäMde» 

gegenftehenden  Fliehen  und  Ränder  der  Spalta 
ziemlich  gfatt  abgefchliffen  find  und  blos  durch 
die  glänzende  fefte  Beiohaut  der  Sufsern  und  in- 
nern  Flachef  der  Rippe  zufammenhängen.  Dia- 
zweyte  Art  der  Fflgung  befteht  darinnen,  dafs  ditt 
Knocheii.-Eiiden,  bäuBger,  als  im  vorigen  Falle» 
durch  eine,  um  den  Umfang  des  Bruchs  entftan« 
dane  entzündliche  Verdickung  der  Beinhaut,  die 
eine  Art  von  Ks^fel  um  die  gebrochenen  Stück« 
des  Knocheiis  bildet,  zuCammengehalten  werden. 
Die  gegen  überftebenden  fländer  und  Flächen 
find  .  abgefchliffen ,  u;id  es  bleibt  auch  hier  eia 
tcünrUiches  Qeienk.  Diefen  Fall  ^ndet  man  fia- 
benjnul  in  der  Meckeifchen  Sammlung«  Eine 
dritte  häufige  Verbindungsart  der  gebrochenen 
Kippen  befteht  darinnen ,  dafs  die  Enden>  der  ab- 
gebrochenen Stücke  in  Knorpel  ausarten,  ohne 
Kiiochenftoff ,  wovon,  es  freylich  das  äufsere  An* 
fehn  hat,  zu  enthalten.  Auch  diefe  Art  ift  be- 
weglich. Eipe  vierte  VereiniguiigSjart  ift  dadurdi 
von  der  vorigen  unterfchieden,  dafs  es  ein  Mittel- 
ding zwifclien  wahrem  Kallus  und  Knorpel  ifi| 
wodurch  dje  Rippen  Enden  beweglich  an  einan- 
dergehallen  werden.  Sind  die  äufsern  verdicijcten 
Bedeckungen  des  Bruchs  durch  behutfame  Mace* 
l^ation  zerftört,  fo  halten  die  Knochen  -  Enden  zwV 
noch  an  einander,  aliein  die  gclindpfte  Bewegung 
kann  fie  von  einander  trennen,  indem  eine* mehr 
erdichte,  als  knöcherne,  grünliche  klaffe  den 
Raum  zwifchen  den  Knochen  -  End^o  ausfüllt 
dele  Maffe  fühlt  fich  rauh  an  und  zeigt  nichts 
organifche«.  Uebrigeos  ift  diefe  VerUiniiuag  an* 
tfr  aUoA  die  hauhgfte.  Die  fiUifte  Verbindungs* 
«rt  endUcti  ift  der  wahre  Kallus.  Die  Knochen- 
Euden  find  dann  feft  uAd  unbieweglich  verbunden, 

nod 


A.     KtfA  dem  Knochen  überhoMpf.  189 

vnd  die  zwifchen  ihnen  ergofTeoe  MafTe  ift  orga- 
■ifirt,  indem  Geffirse  von  einem  Knochen  -  EncTo 
zum  andern  abergehen.  Sie  ift  die  felteiifte  Ver- 
bindungsart.  Der  Geh:  R.  Meckel  fah  fie  nur 
^rmal.  Häufiger  findet  fie  bej  Thiereni  als  b^y 
Meofchcn  Statt.  ^ 

Die  hSufigere  Beweglichkeit  bey  Vcreiniguttg 
Ar  Rjppenbrflche  ift  öbrigens  leicht  auf  deri-*4- 
nrlichen  Gefetzen  des  Athen^holens  zu^rklS^erf. 

Ka^lus,  Exoftofen,  Verknöcheriin- 
gen  m^mbrinöfcr  und  anderer  weicher  Thefle, 
wo?on  wir  an  den  gehörigen  Stellen  mehr  hören 
werden ,  erklärt  van  Heekefen  '')  aus  einer  ver- 
inderten  Wirkung  der  Arterien*  bey  dem  Regene* 
ratiöns-  und  der  Saugadern  be jm  Abforbtioxisg^ 
leblfRe. 

Der  eigentliche  Beinfrafs(carieÄ) iftlih 
Knochen  das,  was  in  den*  weichen  Theilen  ein  Q^* 
(chwQr  ift  Man  kann  ihn  \n  7weyerley  Arten 
theilen.  In  der  erften  Art  liegt  die  UrfacH  Im 
Knochen  felbft  verborgen,  es  geht  eine  Entzün« 
duBg  im  Knochen  vorher,  er  verdirbt  zuerft  und 
dvrch  ihn  die  um  ihn  herum  befindlichen  weichen 
Tfaeile.  Alle,fchon  vorher  angeführte,  Urfaohen« 
welche  Entztkn<{ung,  Auftreibung,  Erweichunrgu.f.w. 
deffelben  hervorbringen,  können  aber  dadurch:  aiicli 
Vereiterung  in  ihm  bewirken.  So  haben  wir  Bein« 
frab  von  venerifcher  ^'^j,  fkrofulöfer  ^5)^  krebsar« 

tiger, 

3))  Difll  de  ofceogenef.  praeter/iatnrali.  Lng^.  fiatAv.  1797. 

14)  f.  obeiiS.  i53.Aiiinerk.  67.  Die  dafelbft  angeriUirteAb- 
nandlnug  \'v.\\  Knolle  findet  man  auch  in  Uir.G.  Lu^foig 
adverf.  med.  pract.  Vol.  111.  p.  579.  und  die  AbbUdiin{;en 
befinden  fich  auch  in  Chr,  Fn'd.  Ludwig  de  qnai  und. 
Mfrit.  C.  H.  fed.  Tab.  XVI.  pag.  20.  Tdh.  VI.  Fig.  1.  a. 
Die  kariöfen  Stellen  befanden  lieh  am  Schenkelbein  el- 
acs  xw4nzieiä'brigcD,an  der  LoTtlieuche  gelter hunfeaJiin«; 

lioKJS. 


tgo  'IL     Füü  dem  Kmociengebäudß. 

liger  ^,.raöliitifcher  57),  arthritiCchar  ^  Schär 
'Yerfetzlef  Blattergifte  39),  von  surückgetreteo 
AasriöhUgeo  ^^)  u.  f»  w.      , 

.  Di6  zweyte  Art  di^s  Beinfrafisefl  bDtftelit>  wei 
d^rch  eine  Verderbnib  der  den  Knochen  omg 
benrfen  weichen  Tneile  zugleich  auch  det  Kq 
chfn  mitaogegrifFen  und  in  Eiterung  gefetzt  wir 
Dabin  gehören  Wunden  i  Entzündung  und  Verl 
.tarong  der  Muskeln  und  der  Bdnhaut,  ixtfaTafi 
ies  Blut  ü.  f.  w.  . 

Der  BeinfraCi  von  innerlichen  ÜrTachen  i 
allemal  gciahrliclicr,  als  der  von  äufscrlichedft 

Bald  befindet  fich  derBeinfrafii  nur  oberflid 
lieh  an  deuKnocheUiund  zerftört  nur  defCen  obin 
Lamellen;  bald  hat  er  fich  tief  in  deflen  innen 
eingefreffen ;  bald  giebt  ex^  wenige  oder  gar  kein 
Oauche  iron  fich,  bald  iüt  diefe  in  Menge  dd>  uii 
halt  einen  flbeln  Ge^ruch. 

Schriften  Ober  den  Beinfrab  uiid  ßeyfpiel 
von  ihm  findet  man  in  den  unten  ^^)  angeführte 
Schrjftftellern» 

Manci 

Ifn^.  Sl6  Imd  über  einen  f^rofsen  Theil  ides  Knncliei 
Ve>*brei€et;  bcfonders  furk  waren  fi€  am  Hälfe  deflelbei 
fa  dafii  diprer  bAy  Lebzeiten  diefes  Menfclieii  ubgebrot^c 
WAV,     U^brig^exis  war  der  K'iiucben  bare,  feft,  hatürlit 

I  Wslter*^  anat.  MuC  B.{I.  8.  91.  ^'o.  45^-49).— AI 

li^  Ä.  85    ^".  399. 
%€)  Wähtr  a.  0.  O.  Ö.  9T.  No.  5Ö2  bis  519-. 
yfy  Köhler    S.  9^.  Ko.  34«. 


n 


IS)  ebenda/,  S,  91.  No.  31g. 
HO  ^ 


I^äVk^  S.  86.  Nt>.  4/^7.  478.  479. 

40}  ehtnääi,  3-  93.  No.  494  bij  501. 

41)  ^.  H.  Slfvofß  de  carie  cranii.  Jen.  xCs'i^,  -i-  Chefeith 
WJUtbbmj  nfthe  bnman  body.pag.  II. —  J.mn  iferBoM 
in  dei-SammK  auserK  Abbaiidl.  Hh  pr.  A.  it.  V1U.S.6I5 
<9l.  709  %. -^  TADiiK«r  in  d^n  medfc  Commentarien  eine 
OeMlfobaftf in  Edinbur^.  B.  VI.  S.  So.  -^  Undn's  Jle)' 

Ifl^  aar  am abcadea  A^aneyirÜF,  B.  1.  i^,  93$.  •—  San 


t 

\ 


Am     Von  den  Knochen  ü^rhanpt.  -.r^i 

Mmchmal  verdirbt  einTheil  eines  EMchiniu 
oder  ein  ganzer  Knochen,  indem  feine  Lebens- 
kraft znr  Aafnahme  der  Lebenskraft  unterdrfickt 
ift  und  er  dann  abfallt.  Diefe  Krankheit  nenÄt 
ttan  Knochenbrandy  Necrofis^^)« 

Manche  Schriftfteller  haben  abweichende 
BegrifTe  von  der  N  e  c  r  o  f  i  s.  Louis  *')  nennt  nur 
diMi  die  Krankheit  fo,  wann  der  Knochen  duröh 
«nd  durüh,  in  feiner  ganzen  Dicke,  abgeftorben 
ilt  Andere  ^)  verbinden  mit  dem  NamenNeero- 
iis  jedesmal  den  Begriff  von  einem  E  r  f  a  tz  des 

ibge- 

dU^ri  MaC  tnitom.  Vol.  I.  Sect.  IV.  nag.  Ui.  ^o.XXXlI1. , 
Tib.XX.Fig.l.  Tab.  XXI.  Fig.  1.3.  pag.  15a.  ICo.XXXlV.. 
TalOCXni,  Fig.i.a.  >o.X5&V.  Tib.XXIV.XXV.*XVU 
ZXVII.  Fig.  I  bis  S.  pag.  15?.  Ko.  XXXVI.  Tab.XXVUK 
Fig.  tf.  7-  Piifr  155-  ^«^*  XLII.  Tab.  XXIU.  Fig. 3,4.  pag. 
156.^o.  XLlII.Tab.  XXII.Fi?.  2,  ;.pa?.  157.N0. XL VllU 
Tab.  XXVII.  Fig.  7.  f.  9.  pag.yf,  ^o.XLlX,  Tab..XXIII. 
Fi|r.  T.  Ko.  LI  Tab.  XXIX.  Bg.l.4.5.  P«g.  lÄx  No.LlI. 
LIIIXIV.  Tab.XXVin.  Fig.2  bis  5.  pag.218.  JNo.CCÖCXXX. 
Tab.  XCVII.  Fig.  ^4.  pae«iiy.  No.  CCCCXXXIIL  Tab. 
XCIL  Fig»  4-  —  Kuh/crS\  79  fg.  No.a77-?5».  —  ^«'- 
#rrV  anat.  Mnf.  B.  II.  S.  86  fg.  rio.476-556.  —  Ludwig 
L  c.  Tab.  111.  IV.  XI.  Fig.  3.  3.  —  Vflmann  dilT.  de  earie 
ollaam.  Maib.  1795. 
41*^  Hirfck  praef.  Metsrei'  dilT.  de  necrofi  oITiiim.  Regio- 
anoYit.  1791.  = —  WeidMiunn  tract.  de  necrofi  oflinm.  Fran- 
«»L  1799-  c-  tab.  aen.  -^  OeucTdi :  Leipz.  1797.  ohne  die 
vortrefflichen  Knpfertarelii.  .—  Horinerfaf  praef.  Lodet' 
cm  medico-chirurgira  de  necrofi  oITinm.  JeiUe  1794  — 
A  (iracdcal  Efl'av  011  a  certain  difeafe  of  the  bonei  ter- 
aediiecroßs  ilhiftrated  witli  fix  plate»,  bv  Jam^  Ru/yeL 
Cdinb.  and  Lond.  1794.  -^  Frid,  O/a/ZdiflT.  de  Scorb'nto 
m  de  necrofi.  Lembei'g  1797.  —  K,Himly  Abhandlmig 
fiber  den  Hiaml  der  weichen  und  harten  Theile.  Oüo 

CDBC.   ISOO. 

41)  Memoir.  de  Tacadem.  de  clürnrg.  Tom.  V.  pag.  35^. 

44)  Ckopart  refpond.  Robert  dilT.  de  necrofi  nfluim^  Par. 
fT66jiiberC  in  der  Samml.  auserler.AbhandI.fi1r  prtd^t.A. 
B.  VI.  S.  195  fg.  —  David  obfervations  Tnr  ufte  maladie 
cofinue  fooji  le  nom  de  necrure.  Par.  1^81.  deutfch  iü 
täer  Samml.  der  aüierlefenft,  und  aeucfc.  Abhandiungen 
^.Wund^rsct.  Sc.  VII. 


l 

I 


.«ffli  .    IL'    Vom  tUm  Km^k€ng4Vu4$^ 

a.ligefotrderten KnooheDftOcks  iiurcli^in ni 

'Wa  dtffen  Stelle  tretendes ^  Knochengewebe. 
...  Sie  irren.    Denn  llv^ls  ttiufs  die  Kranit 

.  fchon  denn»  Wann  hlos.  ein  ICboch^blett,. 
Kno'dheawand  oder^ein  StQck  ^inecKnochen^p 
ab&irbt,  ttieils  auch  dann,  's/fätm  das  abgefond 
KnotheniTtflck,  oder  der  abgöfonderte  ganze  1 
oheki  4ut|h  nicht  wieder  durch  lein  neutes  Knoc 
•gISVifebe    erfetzt  wird ,  N  e  c  ro  fi  s  genannt  ; 

-den  15).    . 

!Qtt  Knochenbrand  kanh  jedes  Gefcbl« 
jedus  Alter,  jede  KörperbefchafTenheit  befa 
cioch  mehr  das  jugendliche  undMittelalter  und  n 

.diejentge  MenCchenklaffe,  die  toiit  Tchwente 
beiteh  befchäfrigt  lind  äulsern  Eindradken 
aus|^efdlzt  ift.  Er  hangt  taicht  befonders  idon 
oft  genatinten,  ^uf  den  Knochen  häu6g  wirketa 
Kra^kheitiniiastnen  ab.  Sein  Grund  liegt 
alleknal  in  einer  kraii (Üiaften  Veränderung  der  £ 
h^U  £rkann  alle  Knochen  beFallen,  doch 
nieiften  die,  welche  h^ch  aufsen  zu  ttnd  in 
äufsern  Gliedmafsen  liegen.  Er  findet  lieh 
meiften  auch  in  den  grofseki  Röfarenknoc 
doch  auch  in  den  kleinern;  fo  findet  man 
Köhlern  '^^)  eineNekrofe  am  Ferfenbeini  und 
andern  ^0  an  den  Gohorknöchelchen.  Sc 
bef&llt  ^r  die  fchwammichten  Theile  der  Knoc 
welche  leichter  durch  Etterung  ^erftört  wer 
Bald  ftirbt  ein  dOnnes  und  kleines  bald  ein  di< 
nnd  grofses  KnochenftQck  ab;  fo  z.  B.  bey  . 

45)  Vergri.  Weidmann  H.  «.  O.  S.  io  fg.  der  dtddcheii 

berfetzunff. 
4«^  S.  49.  ^o.  I6l  «. 
47>  Aftruc  de  morb.  vcnftr.  Lib.  IV.  cap.  t.  *-  Hettr 

JottFii.  de  Medic.  Tom.  XV.  pag.  }63» 


if.     Von  iden  Knochen   überhaupt,  itß 

ier  4S)einKDochenftack  von  drey  Zoll  vom  Ober- 
armbeine und  eins  von  viertehhlb  Zoll  vom 
Schienbein;  bald  ftirbt  die  gaoze  Röhre ^einef 
Kiionhens  in  feiner  ganzen  Länge  ab  ^9};  bald  be- 
trifft er  mehrere  Stellen  eines  Knochens  (^Köhler  5^) 
befchreibt  eine  Tibi a  mit  fechszehn  Nekrofen- 
oSnnngen)  bald  mehrere  an  und  nei>eneinander 
liigeDcie  Knochen  zugleich ;  fo  fah  Saviard )'} 
£i&  die  ganze  Hirnfchale  abgelöfst. 
,  In  vielen  Fällen  erzeugt  fich  das  abgeftorbene 

^    Knochenftück,   oder   auch   ein   ganzer  Knochen 
Wieder  ^0- 

Die  Entftehung  des  neuen  Knochens  entwi- 
ckelt fich  auf  folgende  Art, 

la  feinem  erl'ten  Anfange  finden  wir  ihn  un» 
ter  der  Geftalt  einer  rothlichen  Flüffigkeit  53), 
welche  in  geringer  Meng»  vorhanden  ift,  fich 
Bach  und  nach  vermelirt  und  verdickt  54)'^  fo^ 
dab  6e  gallertartig  wird  und  in  der  Folge  in  ihr, 
befooders  auf  ihrer  innern  und  unterm  Flache^ 
ich  liier  und  da  Knochenfafern  erzeugen ,  welche 
bald  Blattchen  und  Zellen  bilden  y  fich  nach  nnd 
Bach  vermehren  und  nun  endlich,  wenn  alles  flüf« 
fige  verfchwunden  ift,  den  neuen  Knochen  dar- 
bellen  ^0*    Anfangs  ift  diefer  rüthlicb  und  gleich- 

fam 

4S^  8.  t4*  No.  475.  u.  m.  —  cF.  Ludwig  1.  c.  pag.  x6.  Tab." 

ni.  Fijf.  2-5. 

49}  f.  die  lif*!  nach  an/.utühr enden  ßeyrpii  le. 
\  ^)  S.  45-    ^'''  »+6. 
51}  I^fiiiveau    icciifil    J'Obrei  vatitins    cliirurglcales,     Pdrtf 

'1702.  p.i:j.  386.  , 

52;  i'.Lii/.f'liie  r»c>r|iii»le  \vpr«U»  i«  li  liernarli  aiifüliren. 
^X)  Hni/rfi  IJpuii'nU  plivliil.   Tnin.  VlII,   pa;  .   553.  —  Ä»»> 

dei»ure  Mcin«»xre  Inr  k*^  O".  pagj,  22*.  —  ^kciä/iunut  6.%^, 

—    l'f'ju  4.    d,  O.  S.  42. 
54)  Jrnja   ß.  44-  —   Wciümunu  S.  f;, 
S^)  Uridnitiun  ^,  t%. 


h^  il*    Von  dem  kndditngMudt. 

fam'fcImaiAinig,  gewinnt  aber  immer  mehr 

mehr  an  Dichtheit,  Feftigkeit  und   Härte,  i 

ttimmt  auch   die   gewöhnh'che  Knochen  färbe 

Seine  äufaere  Oberfläche  ift  anfangs  uneben ,  \ 

gleichCam    mit  warzigen  Aiiswflchfeu    von    i 

fchiedner GrÖfse  und  hierund  da  mitgröfsern  i 

kleinern  Oeflnungen,  befetzt     Mittder2^it, 

{bnders  wenn   das  todte  Knochenftflck  ausge 

fsen  iCt,  wird  er  gleich  und  glatt.     letzt  fet 

fich  auch  die  Seiten  des  neuen  Knochens  ein , 

fie  kurz  nach  feiner  Eirtftehung  übermäfsig  d 

waren  ^^).    .Die.  Länge    des   neuerzeugten    K; 

diens  ift  der  des  alten  vollkommen  gleich,  a 

fer,  wenn  das  eine,  oder  das  andere  Ende  der  ; 

geftorbenea  Röhre  nach   aufsen   durchftöfst  o 

kein  Knochen  daneben  liegt,  der  den  Druck  < 

Muskeln   aufhalten  kann,  dann  wird   der  nc 

Knochen,  der  noch  weich  ift  und  daher  der  W 

kong  der  Muskeln  nicht  widerftehen  kann ,  ki 

zer.     Uebrigens  kommt  doch  die  Form  des  vo 

gen  Knochens  nicht  ganz  wieder;  die  Seiten  fi 

entweder  platter,  oder  die  Ecken,  die  Grub< 

die  Erhabenheiten  fehlen ,  oder  bilden  fich  an  u 

gewöhnlichen  Stellen  ^;    die  Muskeln  fügen  (fi« 

völlig  eben  fo  feft,  wie  vorher  am  alten  Knochc 

an  den  neuen  wieder  an  ^9),  weil  ihre  Befeft^i 

doch  nur  an  der  unverletzt  gebliebenem  Beinba 

war«     Die  Knochenhaut,  welche  im  Anfange  b< 

der  Lostrennung  des  alten  Knochen  auffchwil 

fetzt  fich  wieder,  wenn  der  neue  völlig  erzeo, 

und  gebildet  ift  59),  fchliefst  fich  feft  an  ihn  j 

Ol 

56)  Troja  S.  ai.  —  Weidmann  a.  i«  O, 

57)  Weidmann  S.  St. 

58)  Troja  S.  27.  — *.    Weidmann  S.  «9-  -^    Himly  u  t.  ( 
J.  I2S.  S.  lOI. 

59)  Troja  S.  43.  und  67.  —  Weidmofin  S.  CJi. 


A»     Von   den  Knochen  überhaupt.  iq^ 

« 
■nd  ihre  Gefäfse  verbreiten  fich  in  ihn  ^o).     Auf 
der   Innern    Oberfläche    erzeugt    fich    eine   neue 
Haut  ^»)- 

Ich  habe  fchon  vorher  ^2)  bemerkt,  claft 
oehrere  Schrifrftcller ,  vorzOgh'ch  franzöfifche, 
X.B.  Choparty  David  ^  mit  der  Nekrofe  alJemal 
fa  Begriff  vom  Erfatz  eines  neuen,  fteli vertreten« 
ilco  Knochengewebes  irriger  Weife  verbinden» 
Dean  auch  dann,  wann  dies  nicht  gefchieht,  ift 
die  Krankheit  im  weCentlichen  nicht  verfchieden, 
ÜMdern  nur  in  der  Art  und  im.  Grade  ^^). 

Eben  fo  fchränken  auch  diejenigen,  welche 
figen:  dafs  in  der  Necrofis  der  alte  Knochen 
•Bemal  in  dem  neuerzeugten  eingefdiloffen  fey, 
den  Begriff  von  diefer  Krankheit  zu  fehr  ein« 

Nur  in  befördern  Fällen  ift  der  neuerzeugta 
Knochen  hohl  und  fchliefsl  die  Ueberbleibfel  des 
alten,  als  lofe  Körper,  in  feiner  Höhle,  wie  in  ei- 
ner Scheide,  ein.  So  befchreibt  Köhler  ^4)  einen 
Radius,  der  ganz  abgeftorben  und  von  der  Na- 
tsr  mit  einer  neuen  Scheide! umgeben  ift,  die  von 
aUen  Seiten  mehrere  FiftelöfFnungen  hat  und  den 
beweglichen  Sequeftcr  einfchliefst.  Ein  os  Fe- 
anorit^jift  aufscrordetnlich' fchwer,  feine  un- 
l«re  Hälfte  am  ftärkften  aufgetrieben  und  fo  dick, 
dab  derDurchmeffer,  fowohl  von  der  einem  Seite 
TBT  andern ,  als  von  vorn  nach  hinten ,  drey  gute 
ft  Zoll  betragt;  ein  Stflck  von  fieben  Zoll,  der  gan- 
«  9t  Ueberreft  des  alten ,  abgeftorbeneu  Knochens, 
4  Na  liegt 

-V    4ö)  Weii^mann  a.  a.  O. 

j^    4t)  Troja  S.  22.  und  S.  56.  —   Weidmann  6.  50.  —  OIo// 
^Ä       1.  c.  pj5:.  21. 
"   i:)  Ö.  l^irAnmerknnpr  44. 
V{)  Weidmann   S.  31  fcr. 
^  V4}  a.  a.  O.  S.  41.  No.  136. 

^;  cbcndJcIbrc  No.  137. 


I  jG  JQ^.     Von  dem  Knovhengehäude. 

liegt  noch,  als  beweglicher  Sequefter  in  c}er  cbi 
.  gelegten  Scheide ;  die  vordere  Fläche  des  gan 
ift  fchuppicht  und  mit  vielen  kleinen  Loch 
verfehen,  die  bis  in  die  Mitte  der  innern  Subfl 
dringen.  An  der  hintern  Fläche,  die  mit  vi< 
kleinen,  fpitzigen  Knochenauswüchfen  befetzt 
zeigen  fich  drey  grofse  FiftelölTnungen ,  du 
welche  der  Sequefter  feinen  Weg  nach  aul 
nehmen  foUte.  '  Walter  ^^)  befchreibt  ein  Ol 
ar.mbein>  deffen  untere  Hälfte  ganz  lofo  ift  i 
von  einem  neuen  Knochen  umgeben  wird.  In 
nem  andern  Oberarmbeine  ^7)  ficht  man  mehi 
grofse  KnochenftOcken ,  ganz  lofe  und  beweg 
in  der  neuen  Knochenfeheide  enthalten. 
Schienbeinknochen  ^^)  ift  feiner  ganzen  La 
nach  dergeftalt  mit  der  Nekrofe  befallen  y  daf 
ganz  und  gar  mit  einer  neuen  Knochenfchi 
umgeben  ift;  die  Knochenftflcke  find  folos,  i 
man  mit  der  geringften  Bewegung  Stücke  von 
ben  Zoll  Länge  herausziehen  kann. 

Zuweilen  finden  fich  mehrere  folche  H 
len,  getrennt  von  einander,  deren  Geftalt  ^ 
Grölse  fich  nach  den  Knochenftücken  richten, 
in  ihnen  eingefchlotfen  find.  So  befchreibt  R 
ler^9)  eine  nekrotifche  Tibia,  welche,  au 
fechszehn  Nekrofen-Oefnungen,  eine  Menge 
weglicher  Sequefter  enthält,  die  in  befondere  K 
chenlamellen  eingefchloffen  und  fo  von  einan 
getrennt  find. 

Gewöhnlich   finden  fich   gewiffe  Oeffn 
gen^  die  zu  jenen  Höhlen  führen.    Weidmann 

ne 
66)  a.  a.  O.  S.  %2.  I^o.  ^69. 
^  67)  ebeiidafelbft   S.  83.   No.  47«. 
'  6%^  cbendafclbft  S.  84*  ^o.  47f. 
69)  a.  a.  O.  ä.  45.  JSü.  14^. 
'    79^  a.  a.  Ü,  «.  ^1. 


Ä*     Von  den  Knochen ' überhaupt •  15^ 

nennt  fic  Abzugskanile,  Cloacae.  Sie 
find  entweder  rund,  oder  oval,  meiftentheils  ha* 
ben  fie  ((ie  Stärke  einer  Federfpule",  doch  giebt  es 
aacb  welche,  die  enger  oder  weiter  find,  doch  fei* 
ten  um  vieles;  innci^lich  haben  fie  zufammenfte^ 
liende  und  gleichfam  zufarrtmengedrüekte  Ränder, 
wie  ein  Trichter,  nach  aufsen  endigen  fie  fich 
Bit  abwärts  fortlaufenden  Lippen ,  dör  zwifcheni ' 
Segende  Kanal  ift  bald  lang,  bald  kurz,  bald  ift 
pr  keiner  da.  Dieferift  mit  einer  feften  und  durch 
viele  Gefafse  anhängenden  Haut  ausgekleidet,  wel- 
che gebildet  wird,  indem  hier  die  äufiere  Bcin- 
haat  mit  der  innern  zufammenflierst.  Sie  find 
nicht  gleich  im  Anfange  'der  Krankheit  zugegen» 
Meiftens  entftehen  fie  an  den  untern  Seiten  der  in- 
Bern  Höhlen  und  gehen  fchief  von  innen  nach 
anisea.  Es  giebt  auch  welclie,  die  ^mitten,  oder, 
was  noch  feltner  der  Fall  ift,  oben  ander  Selten- 
liche des  Knochens  ausl^rechen  und  gerade'nacK 
auben  fortlaufFen  und  alfo  bald  vorn,  bald  hinten« 
bald  an  der  Seite  fich  öffnen.  Ihre  Anzahl  rieh« 
tet  fich  nach  rier  Gröfse  der  abgeftörhenen  StÜck($ 
nnd  nach  c(er  iMenge  jener  Höhlen.  Ift  ein  klei-^ 
ner  Theil  abgeftorben  ,  fo  ift  nur  eine  da,  bey  ei- 
nem gröfseni  mehrere.  '  IVeidmann  7*)  hat  dereii 
nicht  ftber  fünfe  gefunden,  Troja  72)  aclite  nnÜ 
KöhUr  73)  fechszehn.  Gowölmlich  enthält  jede 
Höhle  eine  folchc  Oeffnung.  Bisweilen  ift  aber  auch 
gar  keine  Oeffnung  da;  Weidmann  74)  besitzt  ein 
kleines  3 bgeftorbones  Stück  von  ((erDiploe  des  un- 
genannten  Ki.ochens,  das  in  feiner  knöchernen 

Uöhle 

7O  a.  a.  O.  S.  92. 

ro  «.  a.  ü.  S.^g. 

7J)  liebe  vorbei  Anmeiknng  69* 

74)  S.  93. 


#ob        i    IS^'-iyom^  dam  KdodüngäfBude»- 

jticb  cMfelbft  ktfne  Diplw  zwifchen  fich^^befoii 
<lerg;  iik  der  Mitte?  der  Narbe,  wo  der  Knochen  9Li 
•dünnfteh  ift  nnd  auf  Mangel^^in  wieder  erzeugte 
Maffe  ein  Loch  hat«  *  Diefes  Beyfpiel  beweifst  abij 
nichts«  Vielmehr  haben  wir  viele  Beyfpiele  in 
•läien  eaoft,rdaf9}*i^enn  ein  Theil  desHirnfchi 
dels,  erftv^eder  c^urch  äafsere  Gewalt,  durch  Tn 
|pao|itipir,.,od^r  durch  iUankheit  hinweggenon 
piiett }' oder .'abgeftofeen  worden,  die  Natur  fic 
beftrebl^yidks  fehlende  wieder  zu  erfetzen,  un 
dafSk  die  Knochen  von  den  Rändern  aus  nachwtid 
^ns'jnil^nt  neuer  Knochenftoff  fowohl  jus- de 
Beinhaat,'  als  aus  der  feften  Hirnhaut  und  aus  dei 
KtQochea  fclbft  hervortrat  *0*  Oberteujfer  ^)  fi 
bey  einend  (echsjährigen  Mädchen ,  nach-  ieina 
üurpckgetriebenen  Kopfgrinde,  ein  beträchtliche 
StQck  der  Hirnfchale,  in  der  Gegend  der  fgtobt 
pontaneilei  ficb  abfondern ;  in  der  acht  und  viei 
2jgften  Woche  fing  ein  harte,  knorpelähnÜch 
Sfibft'anz  an  ficb  an  die  Knachenräuder  anzufetzei 
nach  und  nach  näherte  fie  fich  dem  Mittelpunkt 
ümmer  mehr  und  mehr  unJ  fchlofs  fich  -emUic 
ganz,  ward  mit  Haut  bedeckt  und  feft.  Chopart  ^ 
^ah  ein  Schulterblatt,  welches  ganz  losgetreoi 
war,  und  woran  kein  Fortfati:  fehlt,  das  Acre 
mium  ausgcQommen,  welches  nicht  die  gehör 
ge  Diclitigkeit  zu  haben  und  an  der  Gelenkfeil 
angefreffen  zu  feyn'fchien.     Der  düiinere,  dicht 

un 

t5)  Tenon  in  den  Memoir  cle  Tacatl.  dfts  fc  ienc.  a  Pai 
1758.  paj:.  413  fq.  —  Saviard  1.  cit.  paj^.  38<?.  —  fVri 
wann  c.  80.  —  Vcr*l.  vnrbei  S.  49.  —  Stark  im  ner.« 
Aicliiv  für  cUe  GeburtÄliiiire.  B.  I.  S.  435.  Anmcrk. 

$6)  in  dein  Mnfenm  der  Heilktfnde,  Imraufpcriebcn  von  d 
Helvctiff^i*»»  Cj('((llfcliart  koi  relpfuulircnUt)"  Aeizceui 
W.  A.  Z  Uli  eil  1792.  B.  I.  S.  107  Ig. 

Sr)  a.  a.  O.  in  der  d«kaiinL  f.  pr.  A.  3.  204. 


A.     Von  den  Knotkkn  überhoHjSt^  201 

wid  clarchficlitige  Tlieil,  Öcr  zwifchen  der  Grand- 
lache  diefes  Knochens  ^Ftid  dem  vordem  Rande 
deßelben  liegt,  war  faft  gdn^Iidh  zerftört.  An  der 
vordem  Seite  waren  einige  Sterilen,  wo  er  von 
der  Eiterung  rauh  geworden  war.  Dei^  junge 
lilcDfch  befand  fich  fehr  wohl;  die  Narbe  hatte 
Ugnt  gefchlofTen  und  durch  dös  Geffihl  entdeckte 
UB,  ftatt  des  heransgenohirAenen  Schulterblatts» 
dnen  neuen,  dreyeckigten  und  beweglichen  Kno* 
dien,  auf  dem  das  Schlnffelbein  feft  ruhte.  Er 
war  aber  kleiner  und  platt^,  als  der  alte,  viid  oh<* 
■•alle  Fortlatre.  '    ^ 

Am  häufigen  findet  min  die  Beyfpiele  vott 
IRedcrerzeugung  in  dWi  läftgern,  röhrenförmi- 
gen Knochert,  von  welcHeii  ich-einfge,  gröfstcn- 
ihrils  zn  Belagen  Ats  v6rhergefagten  dienende, ^n^- 
Abren   werde. 

Man  fand  die  ganze  untere  Kinnlade 
wieder  erzeugt. 

Acrel  W)  behandelte  einen   achtzehnjährigen 
Ittngling,  dem,  narh  einei*  vorhergegangenen  No* 
ma  an  beiden  Wangen,  alle  weiche  Theile  zer- 
ftört  und  endlich  auch  die  Unterkinnlade  in  meh- 
reren Knochcnflücken ,  ganz  bis  zum  Gelenk  hin- 
auf, doch  ohne  ihre  Fortfätze  (a  p  o  p  h  y  f  e  s)  ab- 
gefondert  unti  ausgefallen  war.     VViiler  Erwarten 
erzeugte  fich  aufs  m^ue  eine  Krfochnnfnhftanr,  ge- 
rade nach  der  Lage  des  vorigen  Kicfcrrs,  docli  oh- 
ae  die  Zahne.     Henkel  89)  fah  ein  Stiik  voih  Win- 
kel der   Kinnbacke  bis  ans  Kinn  fich  abfondern,^ 
und  fo  vollkommen  wieder  er  fetzt  werden ,  dafs 

nicht 

10  Chiinrcif'lift  Vorf.'illo  HbciT.  vOii  Murray ^  B.  1.  S.   19I. 

fjb.  VIl!  lip.  1.  2.  5.  '  . 

\i\  >»Miff  mpcliciiiifc!i«»  nmlrlilrnrp.ifche  Anmpikunjrpii.  B«»r- 

lin  177a.  li.  II.  —  lUcfutrs  düiuig.   BibL    H.  11^    St.  111. 

6.4». 


d02  JL'  ..iyon  H^piy  Knothengebaude* 

nicht  die   geringfte-  Vdförinlichkeit  zurückbliebf 
Weidmann  9^^  nahm   aus    dem   Leichnam    eioef 
Men(cheD|  den  er  im  X^ebep  gekannt  hatte»  einea 
falt  ganz  neu  erzeugten  Unterkiefer,  welchen  der 
Menfch,  ^war  nicht  gut  von  dem  obern  hatte  ab« 
ziehen,  aufferdem- aber  doch  alle  gehörige  Ver-    : 
rjchtungen.mit  ih^  machen  können.     DefauU"^    : 
befchreibt  eine  Nekrofe  der  untern  Kinnlade,^  wel*    . 
die  ganz  allein  der  Natur  flberlalTen  wurde,  aufser 
dafs  er  zuletzt  ein  |gbgc(tocbcucs  Stück  >  welche!    : 
die  proqeff.  coronoid.  und  coudyloid.  ent«    a 
hielt,  auszog,  worauf tder  Schaden  in  acht  Tages  < 
geheilt  war.     Der. neue  Knochen  hatte  fich  fchoA   i 
vorher  gebildet,  die  Bewegung  der  Kinnlade  war  ^ 
ganz  natarlich:  und  ihre-  Geftalt  nur  wenig  voi  > 
der  natürlichen  ebwei9hend.    Aehnliche  Beyfpiel/*  i 
erzählen  auch  Bonnet  9»),  Beyer  52)^  Guernery  9f^  > 
SeUnu^nn  9*;,     :^riön  95;,.    Vasmer  9^),    Bonn  V)^  i. 
vanWy  98j,  Reiplein  99),  Duffololr  »oo),  Chopart^  . 
Ein  ganz  neuerzeugtes  Schi flf fei b ein  ik*  ■ 
hen    Moreau    und    Dangervifle  ^).     Ein    junger  ^ 
Menfcli  bekam  nämlich  in  der  Gegend  des  linket  ^ 
SchlüfTelbeins  Gefchwüre»     Da^es  fcliien,  als  ob  "]; 

dieüar 

90)  Ä.  a.  O.  S   74. 

*")  Aiifterleftne  chiruvp.  Walirnchmnnjr^^n.  B.  IV.  S.  J4. 
5^1)  M«<Uc.  Septentrion.  Lih.  11.  Sect.  IV.  cap.  XXV. 
52  in  Kniiemer.  ISdt.  Cnr.  Doc,  I.   An.  Vll  et  VIU.    obf,  4. 
51)  üi  Memoir.  de  l'aca«!.   Je  Cliiruri^.    Tom,  II  et  V.  pa^ 

355  h'  94  J  i^iii.  P-ig.  3*>J. 

^5)  obfervat.  med.  cliiriirgr.  p.  46. 

yO   in  Muhretiheim*s  Vi ieur.i  liehen  Weytr'Ap^nn.  B.  II.  S.JIf?! 
97)  defcript.  tliefaiir.  ofT.  morbof.  Hariani  nap.  X14. 
9%)  Vermifchce  medic.  Schritten.  Aus  dem  UoUäiid.?iiinik       1^ 

17%^'  S,  193. 
99)  in  Riehter's  clürnrg.  Bibl.  B.  VII.  S.  569.  ^ 

103)  ebcKdafelbft  B.  VUi.  S.  71. 

1)  u.  a.  O.  S.  203. 

2)  in  Memoir.    de  Tacad.   de  Chüorg.   Tom.  V.    und  bf^ 
Cho^iart   a.  ii.  O.  S.  AOI. 


A#     Fon  den  Kmo^kcn  üherhampt*  ^o3 

Ter  Knochen  Toa  feiner  Beinbaut  gänzlich  ab- 
bodert  wire  und  ganz  frey  lage;'fo  oabm 
i  Moreau  mit  leichter  MQhe  heraus,  das  Ge- 
wflr  fcblo&  fich  und  der  Menfcb  konnte  den 
m  firey  brauchen»  In  der  Folge  ftarhi.  er  ap  ei- 
r  andern  Krankheit  und  bey  der  Unterfuchung 
id  man,  an  ftatt  des  alten,  ein  vollkommen  neu- 
eengles  SchlQflelbein,  welches  in  Anfehung  der 
■ge  und  Dichtigkeit  vollkommen  mit  dem  alten 
ereinkam  und  nur  in  Rück6cht  der  Geftalt  ver- 
kieden  war,  derKörperdeffelben  fehlen  nämlich 
;ht  fo  rund,  fondern  oiehr  «u&mmengedrackt 
Ceyn. 

Oefkerer  noch  fand  man  denObe.rarmkno« 
en  wiedererzeugt. 

Acrel ')  nahm  ein  Stack  des  Oberarmbji^ins 
I  vier  Zoll  Länge  heraus  und  fab  die  Heilung 
idüich  erfolgen.  In  einem  andern  Falle  4) 
lim  er  mehrere  Knocbenftöcke  diefes  Knochens 
g,  worauf  der  Knochen  {ich  wieder  füllte  und 
doli.  Weidmann  5)  fah  faft  das  ganze  Mittel- 
ck  diefes  Knochens  5cb  wieder  neu  erzeugen, 
thnliche  Fälle  findet  man  hty  J.  von  Meekreen  ^)f 
ieiun  Taconi  7),  Stephau  Bluncard  *),  Dm  Ha- 
»/ 1),  David  '^),  Böhmer  ")>  Chefeiden  >^),  Cho- 
n  ^}^  und  andere  *4). 

Zu 
1)  a.  a.  O.  B.  II.  S.  iso.  4)  cbendafclbrc  S.  134. 

0  ».  «.  O.  S.  74. 

\)  ObflerT.  Med.  Chinnor.  Amft.  x6g3.  cap.  LXIX.  p.  )3^. 
0  De  nofinnllis  cranii  oiTiiimr^De  i'raoturis  eoruinque  cön* 

iunerione.  lionon  175t.   \>ü^.  IJ. 
i)  lufcitiitione«  Chii  iirpae.  pag.  549. 
))  In  den  Memoir.  de  Tacad.  des  Scienc.   a  Paris  1741. 
10)  L  c. 

II j  DilT.  de  orfinm  callo.  Lipf.  1748.  pae.  17. 
1:)  Ofteographv  or  the  anacomy  oi  die  human  bones.Lond. 

1751.  Tab.  LXIX.  Fig.  4. 
\\)  a.  a.  O.  S.  199. 
U)  z,  B.  DfMduer  gelehrte  Anzeigen  vom  Jabra  1763. 


9o4  'i*     f^ön  dem'Knoeh^ngebäufie» 

Zu  derjenigen  Art  der  Wiedererzeugong 
Ktfoeliens,  wo  der  ialte  in  dem  neuen  wie  in  ei 
Scheide  (teckt,  gehören 'vom  Oberarmbeine  : 
gende  Ffflle.  Bodmer'^^  nahm  ans  dem  Oberai 
eines  neunjährigen  Knabetis  ein  Stück  der  gan 
Röhre»  tirittebalb  Zoll  in-  der  Länge  und  mit 
her  tibelH^'chenden  Materie  Aberzogen;  bey 
iiauer-Unterruchung  fand'  man  fchon  eine  n< 
harte,'  itiit  d)en  Mask^sfn  umgebene  Röhre,  wel 
zwar  etwas  krumm  fchieh ,  doch  aber  die  natu 
che  Länge  hatte.  Hierhen  gehören  'auch  die  « 
MoranA\^)nnA'Bromßetd  «7)  erzählten  Fälle.  C 
felden  '^  liefert  eine  vortrefflicheAbhandlung^ 
von.  Köhter  "5)  befchreibt  ein  Oberarhibein 
Nekrofen  -  Oeffnungen,  aus  denen  die  Sequei 
fchbrt  lalief  herausgetreten  find.  Walter  ^®)  bei 
ein 'Oberarmbein  ,  deffen  ganze  obere  Hälfte  \ 
dorbep  ift,  und  ganz  iofe  in  einer  neuem  Knoefa 
fcheide  liegt.  In  einem  andern  ^O»  welche«  g 
nekrotifch  ift,  fieht  man  mehrere  grofte  Knoch 
ftflcke  ganz  Iofe  in  einem gleichfam  neuen  Knocl 
cingefchloffen.  Chopart  ^^)  befchreibt  ebenE 
einen  Oberarmknochen,  der  von  dem  einen  Ai 
tze  bis  zum  andern  losgetrennt  und  in  einem  n 
erzeugten  Knochen,  welcher  vier  Firtelöffnnitj 
hat,  cingefchloUen  ift,  und  fich  frey  dariajuen 
wegt. 

E 

15)  Mufenm  der  Heilkunde.  B.  I.  S.  342  fgr. 

16)  Vermifclite   clürmg.  SrliriFtea.   Aius   dem  Franxöf. 
Planier.  Leipz.  1776.  Ö.  447. 

17)  Chirnipical  ohfrri'atioiis  and   cafes.  Vol.  11,  obler 
Ufibei  f.  Lcii»z.  1774. 

lg    loc.  cit.  Tab.  LV.  Fig.  i. 
l>)  a.  a.  O.  S.  46.  ^"o.   147. 

20)  Anar.  Mnf.  B.  II.  S.  %2.  Nn.  469.  und  aucli  No.  4A 

21)  eb»»ii.larell)ft  S.  8}.    I^o.  47©, 
12)  a.  4.  O.  S.  aoi. 


l  A»     Von  den  Knochen  überhaupt»  2o5 

i 

I  Eine  neticrzougte   Ellnbogenröhre    be- 

icbreibt  Ruyfdi  ^^j;  die  alte  abpefonderte  Rubre 
fteckt  in  einer  neuen  Knochenfeheide,  ift  allent* 
halben  beweglich ,  kann  aber  nicht  herausgenom- 
men werden.  Bty  Köhier/i  ^^)  finden  wir  eine  ne* 
krotifche  Ellnbogenröhre,  mit  beträchtlicher  An* 
Uwellnng,  und  einer  Oeffnung  zum  Durchgange 
db  Sequefters.  Auch  Duverney  ^^)  und  Fowler  ^^) 
tten  Wiedererzeugungen  diefes  Knochens. 

Eine  Speiche  (radius),  welche  ganz  ans* 
fiftorben  und  mit  einer  neuen  Scheide  von  der  Na* 
laramgeben  ift,  befchreibt  unsKöhler  ^7)^  fie  hat  von 
allen  Seiten  mehrere  Fiftel-OefFnungen  und  den 
teweglicben  Sequefter  fieht  man  fehr  deutlich  in 
friner  Lage. 

Ein  Bcyfpiel  von  Abfonderung  eines  Theils 
im  Ellnbogenröhre  und  der  Speiche 
■■Cmmmen,  und  der^n  Wiedererzeugung  giebt 
■BS  Acrel  ^^;  bey  einer  Frau  von  vier  und 
dreyfsig  Jahren  fonderto  fich  nämlich  von  dem  un- 
tvn  Ende  diefcr  beyden  Knochen  ein  Stück  ab> 
die  aber  auch  fchon  durch  einen  neuen  Knochen 
bej  der  Herausnahme  erfetzt  waren ;  das  ^tück 
der  Ellnbogenröhre  mit  feinem  fpitzigen  Fortfatz 
fp^ceflos  ftyloideus)  war  einen  Zoll,  das  der  Spei- 
A%  aber  drey  Qoperfingerbreit  lang. 

Häufig  find  die  Beobachtungen   hiervon  an 
\    Schenkelbeinen. 

;  Wedel  ^9)  zog    bey    einem   Manne,  welcher 

\   ky  einem  Sturze  vom  Pferde  das  Sclienkelbeiu 
^  zer- 

4      ii)  ThefaHriis  aiiatoiniciis  N.  No,  176. 

I  «5)  Tiaiic"  lies  inala<lip$  <1es  os.  Par.  17^1. 

■  H)  Philo füpliical  Traiisactions.   ^No.  ;i:. 

■  S7I  S.  41.  >.i.  136.  .*.»)  a.  J.  O.  i^.  u:. 

■  :9')  MiiucU.  ><iu  Cur.  Dco.  II.  Au.  U.   Ubi.  U4.    i^i>>  VU. 


to6  U«     Von   dem  Knockengehäufie* 

2erbrochen  hatte  nnd  gar  nicht  ?ar  Heilung 
tnen  konnte,  ein  Stück  diefes  Knochens»  vor 
Zoll  Länge  heraus,  worauf  alles  zuheilte 
Knochen  erfetzt  und! der  Fnfs  wieder  brau 
Wur^e;  nur  war  er  etwas  kürzer.  Maken: 
fah  faft  den  ganzen  Schenkelknochen  bey  < 
'dreylehtijShrigen  .Knaben  wieder  volikömm* 
fetzt  werdeü.  Ludwig  '*)  fah  anfehnliche  S 
diefes  Knochens  wieder  erfetzt  und  bildet  fi 
fchön  ab.  Köhler  ?»)  befchreibt  ein  fehr  fch 
Schenkelbein,  welches  fo  ftark  aufgetrieb^ 
dafs  |fein  Durchnnj^fer  von  allen  Seiten  dre;jf 
Zoll  beträgt;  ein  Stück  Ueberbleibfel  des 
Knochen,  von  fieben  2k>ll,  Hegt  noch  als  bei 
eher  Sepuefter  in  der  neuerzeugten  Scheide 
vordere  Fläche  des  ganzen  ift  fchuppigt  um 
vielen  kleinen  Löchern  verfehen,  die  bis  i 
Mitte  der  Innern  Subftanz  dringen ;  an  der  hi 
Fläche,  die  mit  vielen  kleinen^  fpitzigen  Kno 
auswüchfen  bedeckt  !fr,  zeigen  ficb  drey  { 
Fiftdöflnungen ,  durch  welche  jener  Sequeftc 
Ben  Weg  nach  aufsen  nehmen  follte.  Walt 
befchreibt  ^uns  auch  einige  nekrotifche  Sehe 
beinknochen. 

Mehrere  Bcyfpiele  liefet  man  bey  Hoßnai 
Carl  Baun'>)y    H.  Kofch  5^),   Sculeetus^f^ 

yy)  Mcdic.  Obfei  v.  and  Inqiüi*.  Lond.  Vol.  II,    pap. ' 
90  Ad>-erf.  med.  piacc  Vol.  IJI.  «.  do.  —  cf.  Chr.  Fi 

wifii  de  qiiarund,  aegritod.  C  H.   Tab.  XVI.  pag . 

Tab.  V.  '^ 

52)  S.  41.  No.nT.  —  Ferner:  No.  138. a. cd.  1)9. 14 

39)  -^-  «}•  I^^-  471.  473. 

34)  Mifcell.  Nat.  Cur.  Dec.  III.   Am.  IX  et  X.  pig.  9 

15)  Chirurg.  Tract.  IV.  oap.  VIII.  p.  J75. 

36)  Im  Koonhuyfcri  heelkonfc.  Anmerk.  iiberU  Nürnb 

ß.  I.  S.  517.1 
•37)  AimameoUr«  Cbirar^.  Amfc.  1741.  pag.  14^. 


if»     Von  'den  Knochen  überhaupt.  207 

erhroek^^),    Wrigt^^),    Fabriz  von  Hilden  ^% 

Vfin^^y  Chefeiden  ^^],  David  ^y),    Chopart  ^^y, 

mjjelin  45). 

Am  häufigften  unter  allen  Knochen  wird  di« 

ehienbeinröhre  zerftört  und  wiede'rertseugt 

etroffen.     Rofenaranz  ^^)  nahm    einem  zehn« 

n'gen    Knaben   die   Schienbeinröhre   gröfsten^ 

berapSt  und  es. erzeugte  fiph  eine  neue.  Fa^- 

von  Hilden  47)  erzählt  dies  auch  von  einem 

Menfchen.     Diefer  bekam  einen  beftigea 

an  das  linke  Sebienbeio.     Die  Quetfcbung 

zwar  bald  wieder  geheilt,  allein  nach  vier 

i  ftanf  Monaten  klagte  er  Aber]  einen  ftuitipfen, 

{deminnero  des  Knochens  wüthenden  Schmerz, 

(Schienbein  fchwoU  an»  und  es  entftand  ei^o 

iternng  mit  einem  klein en^fiftulöfenGefchware, 

jlcbes  bis  in  den  Knochen  hineinging.    Die  fiftu- 

Stelle  des  Knochens  ward  mit   dem  Trepan 

shrt  und  mit  Hülfe  des  Meifels  und  HamW 

I  herausgenommen.     Auf  diefe  Art  bahnte  er 

durch  einen  Knochen ,  der  fehr  angefchwol- 

md  hart  war^  einen  Weg,  wodurch-  er  eia 

iftück  von  achtzehn  Linien  Länge ,  das  ia 

Markhöie    abgefondert    lag,   herausbrachte. 

%nn  ^S)  kannte  einen  Schuhmacher,  der  fich 

gröfsten   Theil^  der   Schienbeinröhre,  nach 

Leiden,  felbft  ausgezogen  hatte,  und  bey 

dem 

}l)Wö(fii  obr.  chii-urg.  med.  Üb.  II.  öLf.  XVIII.  papj.aig. 
yj)  Fhilolopii.  Tj-aiisacC  abridged  by  J,  Martin,  Vol.  IX. 
-sag.  ^53. 

D)  Obfei-v.  Chirurg.  Cent.  IV.  obf.  91. 
^}  Index  fopellectüis  anacomicao  Ravianae  pag.  13. 
a)  Ofteograph.  Tab.  XLIX.  Fi«,  4. 

1)  loc  cit,  44)  a-  a.  O.  S.  20S  fg. 

I  Hiftoire  de  1»  Societ.  roy.  de  Med.  Par.  178 1.  pag.  jof» 
in  Bartholini  Act.  mtd.  Ji^Viiienf.  VoL  111.  Obl*.  1.  paj.  a, 


2o8  IL     Von    dejn  Knovhengebäude, 

dem  (ich  daffelbe  fo  gat  ^viecler  erzeugte,  daCs 
auf  deqi  Fufse  faftfo  gut,  wie  vorher,  gehen  konii 
Köhler  ^9)  befchreiht  eine  Schien beinröhre,  an  i 
ren  untern  Hälfte  man  das  allmählige  Entfteben 
Tier  neuen  Scheide,  die  den  alten  abgeftorben 
.KoocheB    umgiebt,  recht   deutlich  gewahr  wi] 
Eia  gleiches  Präparat  befchreibt  Walter  5o).    ^ 
Mehrere  Fälle  befchteiben  Albucafis  5«),  $ 
-part  van  der  Wiel  5?),  de  Muralto  5J),  Ruyfc\ 
M.  Ho/mann  ^5^,  Mauqueß  de  la  Motte  5^X 
ter  57),  Schulze  58),  Saviard  59),  le  Dran  ^^y. 
verney    ^*),     Caietan    Tuconi    ^^),      Teioen 
Laing^^)y  Johnftone  ^5),  Hunter  ^^)^  Böhmer 
,  ^avid  ««),  Cliopart  ^9),  Sigwart  79 j^  Bouffelui 

•    ,-    ■       i 

49J  S.  45.  No.  144.  50)  S.  «o.  No.  4^.   j 

51)  de  Chirurgin.  Argentor.  1533.  Lib.  111.  paf.  241, 
53)  Obfervat.  med.  Cljiriirg.  rarior.  Cent.  1.  obf.  j^ 


k 


.  59)  Scliriften  von  der  Wundarzuey.  Bafel  171 1.  ObT. 
S.  655. 
5O  ^PP*  <>"^"i*  anat.  med.  chirurg.  Tom,  I.  pag.  ^.  ^ 

55)  Mantilfa  obferv.  fclect.  Obf.  XXVUI.  ^ 

56)  Traitti  coinplete  de  Chirurgie.  Tom.  IV.  pag;3l4< 
57^)  Obfervat.  Lib.  1.   pag.  i66. 

5t)   Armamentar,  Chirurg,  obf.  81. 

59)  Nouveau  recneil  des  obf.  chir.  Par.  1703.  obC  CXfl 
66)  Oblerv.  de  Chirurgie.  Par.  173 1.  Vol.  11.  obl,  104,  - 
60  1.  cit.  pag.  457. 

63)  1,  cit.  pag.  12.  69)  1.  cit.  pag.  ii<.        ai 

64)  In   Modlcal  EITays    and    Obfervations.   Edinb.  VaQ 
obf.  XXlll. 

65)  ibid.  Vol.  V.   obf.  XXIII.  : 

66)  In   Medical  obfervations  et  inquiries.   Lond.  VoLj 
paj;.  30}.  ^ 

67)  1.  1.  l»ag.  31.  ig)  1.  I.  pag.  40U. 

69)  a.  a.  O.  vS.  199  h'  > 

70)  difi'.  de  carie  coufumtae  tibiae   nutabili  jaccori.  % 
bin^.  1756. 

71)  1.  tit.  paj;.   121   297 


.B.    Vom  den  Knochen  ißeriuaipi*  209 

^chaelis  7^,  Sehrotl  75),  Ludwig  74),  Sandtfon  75), 
löhler7^y   Walter  77)^  DefauUy 

Einen    fooderbaren,   gewiffermafsen  hierher 

phörfgen  Fall    einer  unvoUkommnen  Knochen- 

irffattung,  er7ählt    uns    Richarfl  Smith  TS).     Ein 

jpoger  Menfch  fCkhlte  einen  heftigen  Söhmerz  in 

Schienbeinröhre,  worauf  Entzündung  und  Ei- 

nng  entftand.     Man  fand  einen  Theii  des  Kno* 

ens  kariös.     Skrofeln  fchienen  die  Urfach  za 

'&•     Mittelft  der  Sage  nahm  man  das  kranke' 

bochenftück,  welches   beinahe   drey   Zoll   lang 

weg.     Nach  Verlauf  eines  Monats  war  die 

onde  beinahe  ganz  mit  Fleifchkörnem   ausge^ 

llt  und  der  Kranke  konnte  erträglich  im  Zimmer 

eromgehen.     Nach   vierzehn   Tagen    hatte  der 

bb  (o  beträchtlich  at»  Feftigkeit  und  Stärke,  auch' 

Aofebung  feines  Aeufsern ,  zugenommen,  dafis 

ID  an  der  nunmehr  bewirkten  Verknöcherung 

ir  neuerzeugten  und  die  beiden  Knochen -Enden 

«reioigeoden  Sabftffnz   gar  nicht  mehr  zweifeln 

istDte.     Um  dlefe  Zeit  ftarb  der  Kranke  an  bös« 

^  arti- 

71)  in  Richttr*s  cliirtirp.  Bibl.  B.  V.  S.  13d. 
r^)  obCirvationes  qtiaedam  medico  -  cliirurgioat.  Jetiae  ITt^** 
7|)  Chr.  Cotit.  Ludwigii  adveiT.  med.  pract«  Vol.  lU,  p«g. 
5a — Chr,  Fr.  Ludwigii  de  quarimd.  C.  H.  aegritud.  caiu^ 
etXedib.  Tab.XVl«  pag.19.  Tab.  V.  Fig!  4  at  5.  ■  * 

71)  >1tif.  anat.  Acad.  Ln^d.  Vol.  I.  Sect.  IV.  nag.  21$.  No. 
'  CCCCXXIX.  Tab.Xr.Vl.  Fig.  i.  a.  9.  4.  Tab.  XCVll.  lir, 
I.  2.  JJo.  CCOCXXXl.  Tab.  XGVlll.  Fig.  i.  2.  ;.  4.  pag. 
fl^  Wo.  CCCCXXXU.  "* 

F  70  a.  a.  O.   S.  43.   Wo.  i)S  b.  S.  44.  No.  i)g  e.  141,  143. 
»    8.  45.   Wo.  14).  144.  146.   S.  46.  Wo.  141.   149.  150. 
,77)  *-  a,  U.S.  «l.XSio.  46^.467.8.8).  ISü. 47 j.  S.  S4.  iSo. 474. 
•)  auierlef.  cbirmg.   \\a}irnchtniu)geii.  13.  IV.  S.  119, 
7t)  Medic.  Recordi   and  Rplcarches    felected  Irom  tlic  pa- 
^     per«  *if  a  private  medidl  affociation.  L4>hd.  17«*^.  Vol.  I. 
pag.   5J.  überfeLtt  in  Sthreger  imd  Har/ev  Aniialen  der 
^     neneftcn^eufiL  und  t'i  anzoC  Cbü  urgie  und  Geburuiiuii'c. 
f     BJl.  6t.  »11.  6.  .927. 
|hu£^.  ^.  pathoL  Anmt,  fi.  I .  Q 


iöhle  gdnz  die  Form  des  Sclilag^ 

itnri  ganz  glaft  und  fchJicht  war; 

iriftftt^fJer  ^^)  fehen  diefe  Zerftö* 

ns  als  eilten  wahren  Beinfrafs  anj 

e  blofscGcfchwulft  der  Schlagader 

^Cwirklfii  üruckj  oder  durch  einö 

nten   IlauteD    derfeJben    ausfchwi- 

jkeit,  weJctie   durch  das  Stocken 

'e  hart  wird ,  und  eine  ZerftÖrung 

<aewirUtj  erregte    Knochenverdert^- 

n«r   Nahrung    hierdurch    beraubte 

I  ab,  wird  7erre]l>ljch  und  die  ein* 

fäfsc  ni^hmea  diefe  aufgelofste  Koo^ 

113 F  und  fiihren  fie  an  andere  Theüe 

ider  aus  tlenfelben  heraus  *?), 

delnun^  widerftreiten  aber  viele  Um- 

T  i^ranke  Knochen   hat  meiftens    ein 

^~"*jnfrafs    ganz    verfchiedenes  Anfelin; 

t  djefer  au^gehTihltd  Knochen  fo  glatt 

bt>  dafs   man  gar  keine  Aehnlichkeit 

i    beinfrafstgen    Knochen    dar^a    finden 

t6(gtkejnt7n  übejn  Gertich,   keine  Faul- 

*irfae  oder  Eitor  9**),     Nor  In  fehr  feltnen 

^>komnit   das  Ulut    mit  dem  Knochen   in 

unniit<> 

fVPft'n^  trjdtt^  d«^j  tmUd.  des  a».  Tom.  11.  —  Rttrfch 
^^     Vtl,  XXXVUJ.   -^    Matfini  il^  itifi       ' 

1  um  mm  bis,  (.  75.  iu  Laut/iii  ir-- 
-A^its  Ut»  Arpent»  1785.  p*g.  IS^^ 
~      ,  Vcl  V, 

■dir.   and  Cliinirn,  Obfcivat    *«i_ 
^ia  de»*   deutfchen  l1elieifeuwj*f" 
^  rer  «,  ^  ü*  ö.  lO  fj. 


•2i;2  11*     yon  dem  Knocke ^gehäucLe. 

neo  ift  ganz  verzehr!.     Am  elften  Rückenwirbel* 
beine  ift  etwas  mehr  vom  Körper  vorhanden,  doch 
jL  ft  die  linke  Hälfte  ebenfalls  ganz  vernichtet.  Von 
/er  achten  linken  Rippe  ift  der  ganze  untere  Rand, 
ferner  von  der  linken  neunten ,  zehnten  und  elf* 
ten  Rippe  der  ganze  hintere  Theil  zerftört;  der 
vordere  Theil    derfelben  befindet   fich    in   dieCer 
aneurismatifchen  Ausdehnung  ganz  lofe,  gleichfam 
■  hioeingefteck t.       E  b  e  n  d  e  r  f  e  1  b  e  S^)  berchreibt 
-  einen  andern  Fall  von  einem  vierzigjährigen  Man- 
ne   die  hintere  Hälfte  der  achten,  neunten,  zehn- 
ten, elften  und  zwölften  linken  Rippe  ift  durdi  ^ 
die  Ausdehnung  und  das  Anwachfen  einer  noch  an 
dem  eigentlichen  Aneurisma  befindlichen  und  mit 
demfelben  verbundenen  Erhabenheit  verzehrt  und  g 
ihre  vordere  Hälfte  befindet  fich  ganz  lofe  in  die* 
-fer  Erhabenheit,  gleichfam    nur    hineingefteckt» 
■die  linke  Hälfte  des  achten  bis  elften  Racken wic^  .^ 
belbeins  ift  durch  das  Anfchlagen  der  aneurisnit- 
tifchen  Gefchwulft  ausgehöhlt  und  mehrentheilf  ._ 
verfchwunden.     Böy  einem  Aneurisma  der  Knie« 
arterie  ift  am  Oberfchenkelbeine  der  untere  Theil 
der  hintern  Fläche  über  die  Condylos  ganz-  flach 
gedrückt  und  in  eine  gleiche  ebene  Fläche  verwaa* 
delt  S5).    Der  dritte  bis  fiebente  Rackenwirbel  fiii- 
•den  fich  ^),  durch  ein  Aneurisma  am  Ende  def 
Bogens  der  Aorta,  an   ihrer  linkon    jSeite,  wie 
durch    Beinfrafs,  vernichtet.     A)rer^)  fah    die 
Körper  des  dritten,  vierten  und  fünften  Rücken« 
Wirbelbeins  durch  ein  Aortenaneurisma  fo  ausge» 

höhlt     ' 

14}  ebend^ifelbrt  No.  561.  S.  114  Fg. 
15)  ebeniUrellirc  Mo.  563.  S.  121  fg. 
S6)  ebentlafelbft  No.  56^  S.  133. 

97)  lieber  die  PnUaiiergerchvrillfte  und  ihje  chlrMrf.  Hi^^   - 
tiaiidifng.   Gdtüni;.  lyoo.  ^.   la  Ij^. 


A.     Vcn  den  Knochen  Ükithampt.  sif 

höhlt,  difs  diefe  Höhle  ganz  die  Form  des  Schlag« 
aderbruchs  hatt«  und  ganz  glatt  und  fchlicht  warC 

Mehrere  SchriftfteJJer  W)  fehen  diefe  Zerftö- 
rong  des  Knochens  als  einen  wahren  Beinfrafs  an^ 
als  eine  durch  die  blofseGefchwulft  der  Schlagader 
nd  den  daher  bewirkten  Drucke,  oder  durch  einV 
at  den  verdünnten  Häuten  derfelben  ausfchwl^ 
Hende  Feuchtigkeit,  welche  durch  das  Stocken 
Ud  die  Wärme  hart  wird,  und  eine  Zerftörung 
der  Beinhaut  bewirkt,  erregte  Knochenverderb*^ 
■ib.  Der  feiner  Nahrung  hierdurch  beraubte 
Knochen  ftirbt  ab,  wird  zerreiblich  und  die  ein* 
ingeoden  Oefäfse  nehmen  diefe  aufgelöCste  Kno<k 
cbenmaterie  auf^und  fähren  fie  an  andere  Theile 
des  Körpers  oder  aus  denfelben  heraus  ^9). 

Diefer  Meinung  widerftreiten  aber  viele  Uiti« 
feinde*  Der  kranke  Knochen  hat  meiftens  ein 
TOD  dem  Beinfrafs  ganz  verfchiedenes  Anfehn; 
bisweilen  ift  diefer  ausgehöhlte  Knochen  fo  glatt 
vnd  fchlicht,  dafs  man  gar  keine  Aehnlichkeit 
nit  einem  beinfrafsigen  Knochen  daran  finden 
kaoD,  er  zeigt  keinen  übcin  Geroch,  keine  Fäul- 
nils, Gauche  oder  Eitor  90),  Nur  in  fehr  feltnea 
FiUen  9'}  kommt   das  Blut   mit  dem  Knochen  ia 

unmit* 

St)  Dui*emeY  trMite  des  malad,  des  os.Tom.II.  —  Ruyfeh 
obfervau  XXX VI i.  XXXV III.  —  Mainni  de  aneiirpma-» 
ticis  praecordioium  morbis.  }.  73.  in  Lauthii  Scriptor« 
dr  anenrycmatibus  lat.  Arf^eiit.  17S5.  pag.  )5). —  Monro 
Utüyi:  aiid  obfervat.  Vol.  V, 

19)  Vergl.  Hunter  medic.  and  Cliinirg.  Obfervat.  and  In- 
qiilr.  Lond.  Vol.  1.  in  der  deutJchen  Ueberfeczung  Voa 
Kuhn  S.  141  Ig.  —  Ayrcr  a.  a.  O.  S.  lO  fj. 

90)  Ayrer  Ö.  12  fp. 

90  -L.^.Morf^agni  1.  r.  Epifc.  XXVI. J. 9.  Diefe Gcfdiwoirt 
befand  fich  an  der  vordem  Wand  des  Aortenbogens  und 
haue  die  daran  helfenden  Enden  der  SohlfllTelbeiue  und 
einige  Hippen  zerfcört;  an  diefen  Stellen  «rar  ganz  nn4 
gar  nicht»  von  den  Häuten  der  Pulsader  Q br ig  ge bliebe«« 


ftl4  IL     Vm  dem  Knö^M^ngehäueUf. 

immittelbareBerübrang;  gcwöholich  füllen  Zellge- 
webe, oder  andere  dem  Orte,  wo  fu-h  die  Pulsader* 
gefchwulft  beSndet,  eigne  Theile,  als  Aponearo- 
feil,  Muskeln  u.  f.  w.  den  Raum  zwirdien  ihr  und 
dem  Knochen  aus  und  bilden  eine  Zwil'ciienwan'J  92), 
aseiftens  find  auch  die  Häute  der  Arterie  in  def 
Oefchwnlft  ungleich  {tarker>  als  im  gefunden  Za^ 
iUnde  »). 

Es  i(t  Tielmehr  diefe  Knochen verderbniis 
als  eine  mangelhafte ^nährung  des  Knochens  zn 
betrachten  >  indem  durch  den  Druck  und  das  An* 
fchlagen  der  Gefnhwulft  die  zufahrenden  Geßfs^ 
gehindert  werden,  foviel  Knochenmaterie  abzufe^ 
^  tzen  ,  als  zur  Ernährung  erforderlich  ift,  während 
die  auffaugenden  Geräfse  ihre  Verrichtungen  un* 
unterbrochen  verrichten,  vielleicht  wegen  des  an<« 
behenden  Reitaes  vermehren^  und  die  Einfaugnog 
fortfet7.ea  94). 

Diefe  Erklärung  beftätigen  auch  die  ¥äU% 
V/o  man  wegen  eines  beftändigen  Drucks  einer 
Fleifchgefcb  wulft  den  Knochen  gefchwundea 
£ah.  So  befchreibt  Walter  95)  das  Cranium  eines ' 
Jtfenfchen  von  zwey  und  zwanzig  Jahren,  von  def- 
len  rechtem  Scheitelbein  und  Stirnbein  ein  gro» 
fser  Theil  durch  den  Druck  eines  Gewächfes  ver* 
zehrt  worden  ift>  £o,  dafs  man  eine  Oeffnung  y»m 
drey  2^11  acht  Linien  Lange  und  drey  Zoll  vier 
Linien  Breite  fieht^  ihr  Umfang  ift  mit  rauhen  Kno» 

cbeiw 

^O  Ayrn  a.  A.  O.  S.  15. 

^i)  Mp.n'felio  die  nuten  Abfclin.  III.  B.  bey  den  Pultiider» 

{^cfchwülften  ani:efühit€n  Idilc. 
54^  Ver^hfralttr  iuiat.  Mufcnm  B.  II.  S.  111  fg.  {.  5.  d^  7. 

—  Scarpa  in   den  ^femoir.   de  le  Societc  roy.  de  Medic. 

Tom.  IV.  All.  17S0  et  1711.  pag.  a^i.  —  Arrcr  a  a.  O. 

«.  n  fjr. 

95)  a.  a.  O.  8.  iit.  No.  557. 


'   A.     Von  dem  Kitoekßn  ütferhüpf^  ,        ^s15 

«beoztekan  befetzt,  und  neben  damfelben  ift  die 
ivSsmre  und  innere  Fläche  der  Knochen  fehr  raub; 
übrigens  find  die  Knochen  natürlich  feft.  An  dem 
CraDium  einer  Frau  von  einigen  fiebenzig  Jahren  9^ 
befindet  fich  ein  anfehnlich  groiüses  Gewachs »  bey^ 
iahe  VCD  der  liarte  eines  Steatoms»  durch  wet« 
dies  der  gröfste  TheU  des  Stirnbeins  nach  oben 
and  zur  rechten  Seite  bie  an  das  rechte  ScheiteK 
bcin  dergeftalt  verzehrt  ift,  dafs  fich  dies  Gewächs 
nonmelir  zwifchen  der  Galea  capitis  aponeurotica 
«nd  der^harten  Hirnhaut  befindet;  an  einigen  Stel- 
len zeigen  fich  noch  einige  Spuren  der  Innern  Ta- 
£bI  des  Stirnbeins;  Entzandung  und  Eiterung  zei« 
gen  weder  die  weichen  Bedeclcnngen ,  noch  die 
Knochen ;  diefe  find  bis  an  den  Umfang  der  Oeff- 
nung  gleich,  natOrlichi  hart  und  feft.  Am  drit* 
ttn  Kopfe  ^0  von  einem  jungen  Frauenzimmer  von 
zwanzig  Jahren,  befindet  fich,  unmittelbar  nntef 
dem  Jochfortbtze  des  Oberkiefers  der  linken  Sei- 
te, ein  Gewäclis,  welches  durch  feinen  Druck  die 
vordere  Tafel  des  Korpers  des  Oberkiefers -liinein^ 
gedruckt  und  eine  Aushöhlung  ven  eehn  Linien 
Weite  und  acht  Linien  Tiefe  verurfacht  hat. 

Hierher  gehöret  auch  die  Abnutzung  der 
Kinnladen  im  hohen  Alter,  vvovon  ich  weiter 
vnteo  98)  noch  befonders  reden  werde. 

Aue  allem  diefen  kann  man  die  Verfchwin- 
deng  der  Knochen  bey  einem  Aneurisma,  ohne 
Beinfrafs  erklären.  Es  kann  aber  auch  bey  die- 
fer  Art  der  Knochenzeiftörung  ein  wahrer  Bein» 
fra(s  in  einigen  Fällen  Statt  finden,  wenn  näm^ 
lieh  entweder  der  feltene  Fall  eintritt,   dafs  das 

Blul 

^)  cbenaartlbft  No.  55t. 

17^  ebendafelhrt  S.  ii^  l^o.  559. 

j%)  iD  4ieltai  Abfcbnitte  ü.  m.  beym  Uoterl^iefei^ 


Si6  IL'   Van  dem  iuackengehäud^ 

Blut  unmittelbar  rien  Knochen  berflhrt  ^),  oder 
wenn  bey  der  örtlichen  Krankheit  der  Pulsader 
sogleich  eine  allgemeino  Krankheitsurfarhe  Statt 
findet.  Hierher  gehört  der  Fall ,  welchen  Köh^ 
ler  i<x>)  befchreibn  Es  ift  ein  Stück  rem  Brufti- 
bein ;  der  Knochen  ift  widernatürlich  aufgetrie- 
ben, und  viermal  dicker,  als  im  natürlichen  Zo* 
Itande;  feine  iufsere  Fläche  ift  mit  vielen  Exofto- 
fen  umgeben  ^  ganz  vom  Beinfrafs  zerft^effen  und 
dadurch  ausgehöhlt ;  ein  Aneurisma  der  Aorta  gab 
Veranlaffong  zu  diefer  Krankheit.  Das  Stück  ift 
verhältnifsmifsig  fehr  leicht. 

'  Auf  eine  befondera,  merkwürdige,  krank» 
liafte  Befchaffenheit  der  Schedelknochen ,  welche 
gewiffermaafsen  hierher  zu  gehören  fcheint,  macht 
unsMicAae/i^O^ufmerkfam.  Es  ift  eine  Blutge- 
fchwulft,  der  nur  neugebohrne  Kinder  am  |[o- 
pfe  ausgefetzt  find,  lind  welche  itnmer  mit  Ver^ 
deifbnifii  der  Knochen  verbunden  ift  Oeff&et  man 
fie,  fo  findet  man  dickes,  fchwarzes  Blut  in  derfel- 
ben,  welches  grade  auf  dem  rauhen  Knochen  liegte 
der  hier  nicht  allein  feiner  Beinhaut,  fondem  auch 
feiner  änfsern  glatten  Tafel  beraubt  ift.  In  diefem 
Zuftande  trifft  man  Gefchwulft  und  Knochen  gleich 
im  Anfange  der  Entzündung 'an,  und  es  ift  des» 
wegen  höchft  wahrfcheinlich ,  dafs  die  Gefchwulft 
nur  Folge  des  Knochenfehlers,  und  diefer  nichl 
durch  jene  hervorgebracht  ift.  Gleich  vom  An» 
fange  fühlt  man  auch  fchon  durch  die  Gefchwulft 
den  fcharfen  Rand  des  zerftörten  Knochens  an  der 
Vertiefung  ganz   deutlich.       Beym  Auffcbneidea 

dringt 

99)  fiehc  vorher  S.  21;.  Anmcrk.  91. 

100)  a.  a.  O.  S.  89.  No.  910. 

O  lieber  eine  eigene  Art  von  Rlnt^^efcli weiften  in  Lodnh 
JoHrnal  iür  dU  Chirurgie.  B.  II.  6c.  IV.  S.  657  if- 


B*     Von  den  Knacken  üBemkaupt*  %\j 

ngt  das  Blut,  wie  aus  einem  Schwamm  aus  dem 
>chen  hervor.  Bey  Palena  in  Mailand  fahJtfi- 
elis  drey  bis  vier  Schede!  von  »^Kindern ,  die 
ils  froher»  thells  fpSter  an  dierer  Krankheit  ge- 
rben waren.  Er  lelbfr  heilte  fie  bey  einem  Kin- 
;  äer  Knochen  war  rauh,  eniblöfst  und  feine 
kere  Tafel  fehlte;  der  oben  erwähnte  Rand  liefs 

I  devtlich  fahlen.  Nacli  der' Heilung  konnte 
n  nsr  durch  die  Haut  die  Vertiefung  im  Kno* 
en  ^m  fcharfen  Rande  der  aufsern  Tafel  erken^ 
d;  flbrigens  tchien  die  Haut  völlig  mit  demKno* 
m  vereint,  und  das  Kind  zeigte  auch  beym  ftärk« 
n  Druck  auf  diefe  Stelle  keinen  Schmerz.  Nach 
liger  2^it  ftarb  es  an  einer  andern  Krankheit. 
T  Rand  im  Umkreife  der  Gefchwulft  war  npch 
:ht  ganz  verfchwunden,  die  Stelle  im  Knochen 
ir  rauh,  fehr  roth,  der  äofsern  Tafel  beraubt, 
rigens  aber  mit  dem  Pericranio  verbunden.  An 
ligen  Stellen  hatte  anch  die  äufsere  Tafel  (ich 
ader  angefangen  zu  regen eriren.  Jener  Rand 
X  beynahe  eine  Linie  hoch  erhaben ,  aber  nicht 
larf,  fondern  rund  und  glatt,  wie  immer  da,  wo 
le  Reforbtion  Statt  gefunden  hat. 

Attlser  diefen  angehohrnen  Blutgefchwfllften. 
idel  man  auch  bisweilen  bey  Erwachfenen  der* 
eichen,  wo  das  Blut  in  unmittelbarer  Berührung' 
ttdem  Knochen  liegt,  und  bald  flaf6g,  bald  ge- 
looen  ift.       Verderbnifs  des  Knochens  ift  alle* 

II  damit  verbunden,  und  fcheint  nicht  Folge  der 
ntergiefsung  und  der,  von  vielen  angenomme* 
SD,  knochenauflöfenden  Kraft  des  Bluts  zu  feyn 
»Odern  vielmehr,  eben  fo  wie  bey  der  Blutge, 
hwulft  der  Neugebohrnen^  Uifach  der  Blutan. 
immlung  ^). 

Die 
0  ebendafelblt  S.  664. 


«i8  ii*     Von  tUm  Krt^ekengebättde» 

Die  dicken  Enden  der  Röhrenknochen »  b^ 
fonders  der  Schenkclbeine,  find  einer  befonderil 
Krankheit,  einer  An  Wafferfucht,  untenvor» 
fen,  welche  van  H^/0  befch reibt,  und  hydro« 
fteon  nennt. 

Ueberhaupt  fch'einen  bey  einer  allgemeioeii 
WaiTerrucht  des*  ganzen  Körpers*  die  Markzeliea 
der  Knochen  oft  iiii*es  Markes  beraubt  und  mit 
Waffer  angefüllt  zu  fcp>  als  das  Zellgewebe  ^). 

Nicht  felteb  findet  man  die  Höhle  der 
Böhrcoknochen,  ihrie  zelligteSubftanz  und 
auch  die  kleinen  Knochen  ganz  in  eine' 
fefte,  (olidc  Knochenmaffe  verwandelt 
Es  findet  fich  dies  oft  bey  der  Spina  ventofa  S). 
Aber  eben  fo  oft  findet  es  auch  bey  andern  Auf« 
treibongen  der  Knochen  Statt.  Eir  entfteht  nim* 
lieh  dabey  eine  ftärkere  Abfonderung;  nnd  ge« 
hen  die  hingeführten  Tbeile  in  Eiter  aber,  fo 
entfteht  Vereiterung  des  Knochens^^  ift  aber  der 
Zutrieb  der  erdigten  Theile  nach  dem  akil]getrie« 
benen  Knochen  fehr  (tark,  und  werden  die  flflffi« 
gen  Theile  eingefogen)  fo  werden  die  erweiterten 
Knochenzellcn  mit  Knochenmaffe  ausgefüllt,  und 
der  Knochen  verwandelt  fich  in  eine  fchwere  fefte 
Maffe  ^).      Ift  aber  auch  wirklich  fchon  Eiter  er« 

zeugt, 

3)  Heelktmaip.  ^lengelftnlf  Decl  II.  St.  L 

4")  J.  Hafl  Veifnclie  und  ßeob^chtungen  ttber  die  in  den 
niArkipen  ZeHen  der  Knoclien  in  der  Waflerfucht  tnt* 
}iaUenen  FIOHij^keiten/iu  der  Samml.  aiiierlef.  Abb.  l'dr 
pidkc.  A.  R.  XII.  S.  20  fg.  ans  dem  I.ond.  Medic.  Jonm« 
*  178^.    PArt.  n.   pa?.  I<7.   —  Ajjaiini  Verfuch   ober   die 

Krf  tikheiteo  des  lympliAtiTchen  Syftetns.  Auf  dem  Frani« 
Dresden  179t.  S.  )3. 

f)  z.  B.  Knfi/er  a.  a.  O.  S.  94.  No.  115.  S.  55.  No.  n^.  117, 

.  8.  57.  JNo.iaa  u.  m.  —  Vergleiche  vorher  S.  141. 

6)  IVtther  a.  a.  O.  B.  II.  6.  57.  $.  7.  nnd  8.  Unter  andern 
biToh reibt  .  er  ro)|i;ende  JNerkwilrdige  hierher  ^ehörii^ 
lälle.    Die  Sdiieabeinröbrc  vou  beyden  Untcricbenkeln 


A*     Vö»  dem  KjtocAem  Überhaupt*  9i% 

€Ogt,  und  bat  dicfes  einen  gehörigen  Ausflufs,  fo 
r'erden  mit  der  Zeit  endigte  Theile  in  den  erwei-» 
erten  Zwifcben räumen  des  Knochens  abgefetzt^ 
nd  der  kariös  gewordene  Knochen  heilet  dadurch, 
lab  er  in  eine  ferte  Maffe  verivaodelt  wird  7). 

Bey  einem  hohen  Grade  der  Gelbfucht  findet 
nan  die  Knochen  gelb  gefärbt  ^j« 

Die 

einet  vierzig] ulingen  FraiTenzimmert  (S.  )f.  No.  )ao.iiitd 
Iti.y  Tind  beynahe  in  ihrer  guizen  Länge  au^efchwol^ 
ItDy  aii&erlich  rauh,  und  von  dem  Anfehn ,  aU  ob  (ich 
Knoten  zeigen  wollten  ;  die  Dicke  betrügt  im  Diirchmef* 
fer  einen  Zoll  h'hif  Linien,  die  Malle  ift  ziemlich  feit;  man 
£eht  die  allm^liche  VollfüUung  der  Knochenfacher 
mit  KnocIienmafTe,  wodurch  der  ganze  Knochen  beyna* 
\t  vollkommen  in  ein  folides  AVefen  verwandelt  wor« 
deiu  Am  nnterften ,  gefunden  1  heile  find  die  Kno- 
cbenlacher  naturlich  Das  Schienbein  einet  vierzi^f^^ 
jahrigen  Maiinet  (S.  3g  f^.  No.  9S3.)  ift  durcbant •  «n£« 
|el«faw)uilen »  hat  aber  feine  natürliche  Ftgnr  behalten. 
Die  Oherßäche  ift  ranh,  die  Mafl*e  hart  und  i'eft.  *  An 'ei- 
nigen Stellen  ift  die  Rühre  durch  und  durch  in  eine  fo- 
lide  MaTfe  verw;mdelt,  an  andern  Stellen  werden  die  er- 
weiterten Knnchenzellen  noch  mit  KnocbenmiCfe  'voll* 
cefölU;  am  gefunden  Theile  find  ße  natürlich«  Vergl. 
No.  ?7«.  979.  9«5. 
i)  Walter  S.  59.  J.  9.  —  Kin  Obtrichenkelknocfain  (Nd. 
}S4.  S.  40.)  welcher  fchnn  in  der  Jugend  durch  die  Ha* 
chitit  etwas  aufp;pfch\v<>llcn  und  gebogen  war^  fing  auch 
im  Alter  winder  anznfchwellen  an^  ward  an  der  SiSite 
mid  nach  hinten  etwas  rauh ,  ift  aber  Übrigens  dem  gc* 
fujidcn  Zuftando  ziemlich  gleich.  In  ihm  war  Eiter  er- 
zeugt, das  auf  drr  Jiint*.rn  i-lacTfe  ausgefloflen  war.  Der 
Knochen  ift  bis  auf  eine  kleine  OefFnung  geheilt  and  an 
den  Orten,  wo  die  Kiterung  war,  in  eine  Fefte  Maffo  ver- 
wandelt; da,  wo  die  Aulfchwellung  nicht  in  Eiterung 
Abergegaogen  war,  ift  er  blos  aufgelockert/  luid  hat  felrr 
grofste  Kji«>chcnF.'ciif.'r.  Ein  anderes  Obcrfebenkelbeln 
\jA%>,  ;t5*)  ift  HU fjefch wollen,  und  erfcheint  ebenfalls 
4a,  wo  die  Kltcrnn^;  war,  in  eine  durchaus  fefle  Idciffe 
»erwandrlt,  ohne  all*»  Holile;  da,  wo  noch  Eiterune  vor* 
handea  ift,  ift  der  Kn«»clicn  etwas  locker,  wird  aber  mit 
dem  Maafse,  wie  das  titer  abflief  t,  fehr  feft;  am  gefuit* 
^cn  Theile  ift  er  von  nattirl icher  Refchnffenheit,  Eine 
deiche  liffchdlTenheit  zpip,t  ar.ch  ein  deliienbein  eines 
*1anncs  von  einigen  dreyfbig  Jahren  (No.  %%6,  S.  41*'). 
0  John  Andrce  Gonüderatiunt  on  biUout  difeaCDS  end  fo- 


S20  !/•     Von   ietn  KaockengehSude. 

Die  Gelenke  der  Knochen  find  der  Vcr- 
waclifung  (ancylofis)  unterworfen  9).  Sie  enl- 
Cteht  gewöhnlich  von  äursern  Urfachen,  feltener 
von  innern,  befonders  aber  dann  vom  Skrofe]gift 
oder  Von  gichtifcher  Urfache.  Noch  feltener  ift 
fle  angebohren.  Ludwig  '^)  befitzt  eine  Ankylofe 
des  erften  Halswirbels  mit  dem  Hinterhauptsbeine, 
welche  angebohren  war.  Bisweilen  entfteht  fie 
durch  widernatürliche  Knochenauswüchfe  an  den 
Gelenken;  ein/sn  folchen  merkwürdigen  Fall  be- 
fchreibt  Walter  ").  Bisweilen  entfteht  eine  An* 
kylofe  nach  Knochenbrflchen,  die  nicht  weit  von 
ihren  artikulirenden  Flächen  vorgefallen  waren '^ 
Oftmals  hat  fich  rund  um  das  Gelenke  eine  fefto 
khochichte  Materie,  wie  eine  Scheide  ergoffen,  und 
verurfacht  eine  Verwachfung  der  artikulirenden 
Knochen  •  Enden  \  ein  folches  merkwürdiges  Spe* 

cimen 

nie' particiliar  atfectiöns  of  tlie  lives  and  tlie  Gall-blad- 
«le5.  Lnnd.  i/^o.  Ueberf.  in  der  Satnm].  auserl.  Abliandl. 
für  pr.  A.  ».  XIV.  S.  259.  —  Störkti  Amins  Medicu*  1. 
p.  150.  —  StclPs  Heilnnj^Äinetlintle  überf.  von  Fahrt  B.  III. 
Th.  II.  S.  148. —  Sömmering  von  dein  Baue  des  menicuL 
Kcirjior».    B.  I.  S.  4. 

i)  Miilfer  diff.  de  ancliylofi.  Lngd.  Bat.  1707.  in  Halleri 
CtiUectione  dÜMiitatt.  clururf;ic.  Vol.  IV.  No,  120. — Fuul 
difT.  de  ancyloii.  Arpent.  1774-  —  Büchner  de  ancyl^f:. 
Erlord  1753.  —  V^n  de  Wynpreffe  nnd  van  Doet*em 
difr.  de  ancylrfi.  hnj-d.  Bat.  178}.  —  Böttcher  von  den 
Krankheiten  der  Knocbcn.  B.  ill.  Kap.  XXIX.  -S.  as).— 
Ad,  Murray  dilT.  de  Anchylnfi.  Uplal.  1797.  in  RuefoI^Wr 
fchwcd.  Ainialen.  B.  1.  St.  1.  5.  152  i'j,. 

tp)  Primae  lineac  anatomiac  patholngicae.  pa^.  fO.  noc.X. 

in.a.  a.  Ü.  B.  II.  S.  71.  ^".  446.  Do»  Knpl  beydcr  Scheo- 
Kelkiiochen  ift  abvrbroclien,  nnd  durch  diefe  Gewalt  di« 
Rcinhant  nm  die  Pfanne  der  bcyden  unjjenannten  Bein« 
fo  vcrleut  worden,  dafs  fich  am  Umfanj^c  der  P£«nnfl 
sacken  form  Ige  Fortfütze  von  einem  Zoll  nnd  7.ebn  Li* 
nieii  LÄnpe  befinden,  wclclie  fich  mit  dem  am  Hälfe  der 
Schenkelknoclien  erzeugten  KnochiMifaftetWäs  vereiitigeo- 

12^  f^'a/ter  a.  a.   Ü.  S.  163  fg.   ^o.  65t.   verjjl.   auch  de*» 
Vorher  angefülnten  Falk 


f 


A,     Von  den  Knöchern  i^rkaupt.  azi 

imeo  befchreibt  uns  Köhler  ^^).  Meiftens  findet 
ie  Ankylofe  durch  Verknöcherung  vder  Ränder 
Htt  '^).     Oft  eatfteht  fie  nach  Verrenkungen. 

Bisweilen  betreffen  die  Verwachfungen  meh- 
■Cfe  Knochen  und  Gelenke,  ja,  man  hat  einige  Bey- 
tpiele  von  Verwachfung  aller  Gelenke,  fo,  dafs 
dbKrankeD  ganz  fteif  und  unbiegfam  waren.  Ca- 
bambus  'Q  befchreibt  ein  Skelet,  an  welchem  alle 
Gdanke,  vom  Kopf  bis  zu  den  FuCszehen  verwach- 
Ein  waren*  Connor  ^^)  fah  einen  ganzen  Rumpf 
b  verwachfen ,  dafs  alle  Knochen  nur  einen  Ein* 
zu  bilden  fchienen.  Bey  einem  jungen  Men- 
1  waren  ebenfalls  alle  Knochen  verwachfen  *7). 
WnU^r  ^  befitzt  das  Beingerjpp  eines  fünfzigjäh- 
rig 

11}  a.  a.  O.  S.  15.  No.  59.    Es  ift  eine  Ankylofe  des  Sclien-^ 
kelbeins  mit  dem  nogeaannteii  Beine,  nach  einer  Lnxa- 
tion  entfunden.    Zur  Refefti^nug  der  Luxation  wSbke 
a%  Natnr  folgenden  Weg :  i^  von  der  Spina  anterior  in- 
ferior criitae  offis    ilinm  geht  eine  ftarke  KnochenfiTnU 
nadi  ^tm  Schenkel,  2)  zwey  andere  beträchtliche  Kno- 
cbenCialen  gehen   vom  Schadmknofhen  ab,  laufen  über 
das  Forameo  ovale  hinweg,  vereinigen  fich  aoFdem  ace» 
tabnlo  und  verlieren  fich  in  den  grofsen  Trochantcr  und 
helfen  Grube;  3)  enifpriagt  ein  lurker  Knochenklum- 
pen  ia  der  Gegend  über  derlncifnra  i^hindica  und  Üin^- 
ter  dem  Ace  tabnlo,  füllte  den  £  vife  heb  dem  0&  femoris 
und  llium  übrig  gebliebenen  Raum  aus,  und  lauft  langt 
den  femur  herab ;    4)  aus  dem  Beiden  des  Aceubuli,  da, 
WO  Conft  das  Ligamentum  teres  liut,  entfpringt  eineKno- 
dienfanle  und  läuft  bis  zum  kleinen  Troclianter.     Diefa 
Askylofen    fcbeinen    zum  Theil    durch   VerknGcheruitg 
■^rarer  Muskeln  enti'canden  zu  Ceyn. 

14)  cf.  CotL  Gtstz  diff.  de  morbls  liganientorum  ex  mate- 
riei  animali;;  mixtura  et  rcnictHr4  mutata  cognofcendis, 
Halae  I79t.   \-  IX.  pag.  34. 

15)  de  re  anatomica.  Lib.  XV.  pag.  4g5. 

^  14)  de  rtuj)endo  uriium  coalitu.   Oxon.  1695.  pag.  4. 

[  17)  Philoloph.  Transfer.    1741.  No.  46I.  pa«.  Jio.  Tab.  V, 

I  —  Leskt  *  auserlef.  Abhandl.  aus   den  philuf.  Tranbuct. 

I  Th.  U.  S.  554. 

;  I«  Böucher  a.  a.  O.  H.  HI.  S.  aij.  —  H'aUor*^  aiiat.  Muf. 

*  Ä.  U,  S.  77*  ^9.  46|. 


aa^  IL     Von  dmn  Koiookengebäude^r 

planne,  deffen  Hals  zugleich',  ftark  vorwärts  ge* 
krümmt  ift,  claCs  das  Kion  beioahe  die  Bruft  |be» 
rührt 

In  diefem  fo  wohl,  als  in  dem  Rumpfe  eines    ; 
andern  altcfn  Mannes  findet  eine  allgemeine  Ver»    , 
beiner ung.  aller  Rücken  -  und  Lendenwirbel ,  auch    ^ 
vom   letzten    diefer   mit  dem  Heiligbeine,  Statt»    . 
Bey  dem  einen  ift  die  Spitze  des  Heiligbeins  abeiw 
knorpelt,  zum  Zeugnils,  dafs  diefes  mit  dem  Steis«    . 
bein    beweglich  vereinigt   geblieben  war.     Beim 
andern  ift  der  erfte  Wirbel  vom  Steisbcin  mit  deK    ^ 
Spitze  dtz  Heiligbeins  durch  Knochen  zufammes 
gelötbeti  die  untere  Fläche  des  erften  Wirbels  voit  '^ 
'  Steisbein  aber  Oberknorpelt.   Die  Verknöcheroag  - 
zwifchen  den  Wirbeln  gefchieht  bey  beyden  Alte« 
zwifchen  den  einander  gegenüber  liegenden  FU? . 
cheo  der  Körper,  theils  durch  wahre  Verknöofaet 
rung  der  länglichen  vordem  und  hintera  Biiid%  - 
die  man  noch  gröfttentbeils  durch  den  Lauf  Üagt  ' 
lieber,  knöcherner  Fafern  vor  der  vordem  Flidi|' 
der  Körper  der  Wirbelbeine  erkennen  kann,  Si  ' 
wie  fie  auch  an  der  hintern  Fläche  fichtbar  fiaiti   ^ 
theils  durch  Veränderung  der  band-faferartigen     : 
Mafle  zwifchen  den  Körpern  (die  nie  Knorpel  i^   v, 
wie  Weitbrecht   richtig    bemerkte)  in    Knochen  '' 
Ihre  zweyte  feftefte  Verbindung  gefchieht  dnrdl   i 
einen  knöchernen  Uebergang  eines  artikulirendiC    • 
Fortfatzes  in  den  andern,  fo,  dafs  man  den  einea  j 
vom  andern  kaum  unterfcheiden  kann;   doch  ift  I 
auch  hier  die  Voreinigung  Folge  von  Verknöchlii  £ 
rung  des  Geleakbandes,    deffen  Fafern    man  i« 
Umlang  der  Fügung  noch  gröfstentheils  deullidf 
unterfcheidet.       Die  dritte  Ankylofe  findet  zwi 
fchen  den  Staciielfortfätzen  der  Wirbelbeine  StaH 
Die  Grundflächen  derfelben  fcheinen  durch  Ves!r<^ 


IcHeniog  entwedar  des  ganzen,'  oder  doch  die« 
oder  jenes  Thei^  dea' gelben  Bandes- vereinigt 
[eyn.  Zwifchen  den  nän^lichea  Fortftteen  der 
idenwirbel  ift  der  Uebergang  des  untern  Ran- 
vom  Staclielfortfatz  des  obenliegenden  Wir- 
I  zam  obern  Rande  des  nämlichen  Fortfatzes 
n  untern  uqverkennbar  Folge  der  Verknöche- 
lg  des  ligamenti  interfpinofi.fo  wie  die 
itero  Enden  der  Fortfatze  durch  Verkndche- 
lg  der  Spitzen -Bänder  zufammenhängen.  Die 
itzen« Bänder  find  überhaupt  häufig  knöchern; 
UnfiX  ift  der  Zafammenhang  zwifchen  den  Ra* 
eowirbeln  durch  Verknöchernng  der  ftachlich-- 
I  Under. 

In  beiden  Subjekten  find  die  hintern  Enden 
t  Rippen  mit  den  Wirbelbeinen  verknöchert* 
r  koöcherner  Zufammenhang  findet  befonders 
denen  Stellen  Statt,  wo  fie  gemeiniglich  am  be- 
■gBchften  mit  den  Wirbelbeihen  verbunden  find^ 
nUch  zwifchen  dem  Köpfchen  der  Rippe  und 
n  Seitenflächen  der  Körper  der  Rückenwirbel* 
ioe  vnd  dem  äufsem  Ende  vom  Queribrtfatz* 
ic^  Verbeinerung  ift  auch  hier  augenfcheinlich 
»Ige  der  Verknöcherung  der  Bänder.  Sehr  nied« 
li  Seht  man  beynahe  in  jeder,  jetzt  knöchern 
Igug  zwifchen  den  Köpfchen  der  Rippen  und 
m  Wirbelbeinkörpern  die  ftrahlenförmigen  Fe- 
\m  diefer  Bänder,  in  Kaochenftrahlen  umgeän« 
ntmd  bey  vielen  den  Zufammenhang  blos  da- 
nrdi  bewirkt,  fo ,  dafs  die  mittlere  Subftanz 
vrifchen  beiden  artikulirenrlen  Flächen  fehlt.  So 
od  die  Queerbänder,  vom  Queerfortfatz  des  Wir* 
teil  zum  hintern  Hü^^cl  ^r  Rippe,  ehernem  aus 
Uiöncn,  blitzenden  FalVn,  jetzt  aus  Knochen 
Mtehend, auffallend  fchön.  DJe  Vereinigung  wird 

Hmndb.d,patk^l,Anmt.B,l.  P  da* 


dadurch  noch  betr^chtlidi  vermehrt,  dafs  fi« 
fchiefenBtoder  allgemein  zwar  feltner,  alt  d 
dern,  die  Innern  aber  doch  noch  häufiger,  i 
fxmem  verbehiern« 

Hlufig  find  die  Beyrpitle  Ton  Ankylofo 
seiner  Knochen,  hiufiger  doch  an  einigen 
-chen,  als  wie  an  andern.  Befonders  oft  koi 
fie  an  den  Wirbelheinen  vor.  Ich  werde  fei 
nige  eiitzeloe  bey  den  Schriftftdlem  vorköh 
•de  IWe  aaszeichnen« 

fiineAnkyiofe  der  Unterkinnlade 
Cdlumkus'^\Connor  ^^}y Eußachius^^^j  Seht: 
und  Sandiforc /^^y^'  angemerkt.  Kühler^ 
fchreibt  uns  die  voUftändigfte,  Sie  findet  ifi 
den  Seitexi,  befonders  atyer  auf  der  linken 
Aes  Schedeis  einer  fieben  vnd  zwanzigjir 
Frau,  Statt  Sie  litt  an  beftandigcn  Scbmer/e: 
-ter  den  Ohren  und  um  die  letzte  Zeit  ihres  Li 
an  einem  wahren  Trismus,  weshalb  man  il 
Obern  und  untern  Schneidezahne  heransm 
«Attfistv^  um  ihr  nur  Lebensmittel  •  beizubri 
«brigen  hat  der,  nach  Verhältnifs  fehr  ] 
^chedel  isoch  alle  ZShne.  Die  Ankylofe 
4laroh  eine  Knochenmaffe  gebildet,  die  fiel 
f^roceffns  zygomaticus  t)ffis  le 
Tum  horab,  und  um  A^n  ganzen  proci 
^ondyloid«us  der  Unterkinnlade  herui 
ßiebt. 

Ul)  De  re  tnttomica.  Lib.  XV,  p9g.  4l^ 

•  I)  1,  cit   pag.  7. 

aO  ^^  deiitibiis.  t:ap   XXVIII.  pae.  92. 

2)j  Obfervat.  inedio.  ßalil.  15S4.  Lib.L  de  «eapite.  1 

405.  prt{?.44l. 
•    84")  Kitercitat.  academ  Lib.  IT.  cap.  V.Tab.  V.  Fig.  2.1 

l^*g    I.  •—  rjutd.  Obfervat.  anatmn  i.athol.Lib.  I.c 

pag.    loa    fq^  r»b.  VI.  —   ejusd.  Mul.   anAtCHnic 

pag   14p.  Tab.  XVI.  Fig.  i  -  4. 
-^^^  a.  iki  O»  S.  %.  No.  |. 


A^     Voß  den  Knocken  überhaupt^  ^^y 

Ankylofen  des  erften  Halswirbels  mit 
dem  Hinterhauptsbeine  haben  mehrere 
Sehrifkfteller  3^)  befchrieben. 

Eine  Venvachfung  des  zweiten  Hals  wir* 
btig  mit  dem  erftcn,  ohne  dafs  das  Hintef- 
havptsbtin  Antheil  daran  nimmt ,  finden  wir  bev 
SuuUron  ^). 

Im  Meckelfchen  Kabinet  ift  ein  zweites 
Hd  drittes  HalswirbelbeiJi,  welche  total 
Bit  den  Körpern  knöchern  verbunden  find ;  ihre 
Südielfortlatze  find  von  der  Orundfläöfae  bis  zur 
Spitze  rine  knöcherne  dicke  Fortfetzung  gewof« 
deo«  Zwey  andere  Halswirbel  in  derfelben  Samm« 
Ing  find  durch  Verknöcherung  ihrer  Körper^ 
■R  Zarftobrung  eines  Theils  der  MafTe  derfelbea 
mk  darch  Ankylofe  der  fchiefen  Fortfätae  voi» 
triden  Seiten  merkwürdig. 

Eine  Verwachfung  der  beiden  erfteA 
Haltwirbel  unter  fich  und.  mit  dem  Hinter« 
kasptf  beine  befand  fich  im  Königlichen  Kabb 
Paris  ^. 

Bacheracht  ^^  fah  alle  Halswirbel  bey 
am  Skorbut  Verftorbenen  in  einen  einzigea 
kaSchemoo  und  knotigen  Körper  verwandelt» 

P  H  Diai 

a^  tofumhuM  L  c.  ^  kluller  dilT.  de  ancliylofi  in  Ha/ierl 
eaUeet.  diff,  cMrnrg.  1.  c.  pag.  545.  -*-  Trioen  obfervat* 
atd.  cbirurg.  Tab.  IX.  —  Morgagni  L  c.  Epift.  LXIX.  S«. 
^  Mn  de  IVynpr&fJe  dilT.  cit.  Tib.  I.  Fi|f.  i.  a.  j.  — 
Icndlf/br/i  exercit.  academ.  Lib*I.  c«ip.I,  )k  Tab.I.  H.  HU 
"—  cPTiu^.  Miireum  atiatom.  Vol.I.  Sect.  IV.  pag.  14).  jNo« 
XXL  XXn.  Tab.  XIV.  Fig.  1.  No.  XXIII.  Tab.XiV.  Jfis» 
a.  ).  —  Kuhler  S.  4.  No.  i.  S.  5.  No,  3. 

If)  obfenrat.  anac  pathol.  Lib.  1.  cap.  Vil.  pa^.  99. 
r  ü)  Hiftoire  natiif  eile  avco  la  dtfcrip^il  4u  Cmbintt  du 
R«U  Vol.  V.  pag.  199. 

Sf)  diu  ci^  f.  40i 


228  II*     Von  dem  KaoehengeiäuMi» 

Die  Verwachfung  aller  Halswirbelbei- 
ne zugleich  mit  dem  Hinterhauptsbeine  be*  • 
fchreibt   uns  Köhler  50).     Die  Körper   der  Wir-    ; 
belbeine,  nebft  ihren  Seiten  *  und  fchiefen  Fortßl- 
tzen  find  eben  fowohl  unter  einander,  als  das  Hin«  • 
terhauptsbein  mit  dem  Atlas  und  diefer  mit  dekh    ' 
«Spiftropheus    durch   Knocbenfubftanz   vereinigt..  | 
Auch  der  zahnformige  Fortfatz  des  letztern,  ^er    ; 
auf  der  linken  Seite  karlös  gewefen  zu  feyn  fcheint^   -] 
nimmt   an   diefer  Verwachfung  keinen  geringM   ^ 
Antheil.  :  . -^ 

Einer  Ankylofe  aller  ^Halswirbel,  s«-  i^ 
.gleich  mit  zween  Rackenwirbelbeinen  ^^f 
.dem     Hinterhauptsbeine   erwähnt  Sa ndl»^ 

fort'O-  -     i 

Am  hSufigften  finden  fich  die  Verm^thtmth'^ 
ßen  in  den  Rücken- und  Leudenwirbelbe^i" 
nen.  Be^fpiele  geben  uns  mehrere  Schriflftif»^ 
1er  )>)..  Köhler  '))  fah  die  fechs  oberften  Rtckett^'^F 
Wirbel  mit  dem  letzten  Halswirbel ,  hauptfiobUft'^ 
an  den  Queer-und  fchiefen  Fortfätzen,  und  vä^m 
gleich  auch  mit  der  erften  Rippe  auf  beiden  SekS 
ten  verwachfen.  Das  merkwürdigfte  PräparU^ 
«der  Art  befitzt  Walter  '^) ;  die  fechs  untern  Rücfc^ii^ : 
Wirbelbeine  eines  Mannes  von  vierzig  Jahren  &diKh 
mit  einander  ankylofirt ;  durch  die  Fäulnifs  ift  dar 

KnoD» 


lo)  a.  a.  O,  S.  5.  No.  }.  —  cF.  Sandifort  exercic.  ac 
Üb.  IJ.  cap   IV. 

31)  Muf.  auatom.   Vol.  I.  Sect.  IV.    pag.   147.   No.  XXVU 
Tab.  XV.  Fig.  1--4.  r  t»      w 

%t)  Fallopii  praef  ad  tractat.  de  luxatlonibu«  oHIuiii. 
Tom.  II.  pag.  61.  —  Palfyn  befcliryving  der  beend 
pag.  218.  —  ^tf/r////orf  Muf.  Anat«.m.  Vol.  I.  Sect.  I  piz«! 
Ko.  1.  U.  nap.  169.  No.  CX  rcj.  Tab.  XXXVIU.  Fig.|*i 
Tab.  XL.   Fig.  4.  5.  J 

^i)  a.  a.  O.   S.  5.  No.  4. 

94)  Anat.  Muf.  B.  II.  S.  72.  No.  44g.  —  vercL  KMtri 

.N0..2). 


A.     Von  den  Knochen  überhaupt,  229 

Koorpel ,  der  fich  zwifchan  sweien  WirbelbeJoen 
befindet,  weggefchaft  und  man  kann  zwifchen  den 
Wirlxelbeinen  durchfehen;  an  der  vordem  Fläche 
der  Wirbclbeine  befindet  fich  Knochenfaft,  der 
gleich  fam  von  einem  zum  andern  fich  ergoffen  hat 
ind  diefelben  zufammenhält. 

Eine  Verbindung  aller  Rtlcken-und  Len- 
tewirbelbelne  durch  cinefoftarkeKnochenmaffe, 
dals  fie  beynahe  ein  Ganzes  bilden,  befchreibt  K'öh- 
ler'^^\  zugleich  find  einige  Rippen  mit  verwach«-  * 
iea  und  auf  der  rechten  Seite  der  Röcken»  und  lin* 
keo  Seite  der  Lendenwirbel  befinden  fich  beträcht«  ' 
liehe  KnochcnauäwOchfe. 

Köhler  ^^)  macht  die  Bemerkung,  dafs  man 
£e  an  den  Wirbelbeinen  vorkommenden  Ankylo* 
faa  und  Exoftofen  bey  den  RQckenwirbelbeihen  ^ 
Idk  immer  nur  auf  der  rechten ,  bey  den  Lenden-^ 
wirbeln  aber  auf  beiden  Seiten  fände,  und  glaubt^ 
dab  da^  Schlagen  der  Aorta  wohl  etwas  dazu  bey- 
tragen  könnte,  dafs  die  linke  Seite  der  Rücken- 
wirbel for  diefem  Uebel  mehr  gefiebert  fey,  als 
die  rechte. 

So  findet  man  auch  mehrere  Lenden- 
wirbel für  fich  ankylotifch  verbunden  ^T)j  oder 
aeh  mit  liem  Heiligbein  ^9). 

Seltner    find    die   Ankylofen    des  Heilig- 
'    beins  mit  dem  Steisbein,  und  der  Theile  des 

letz- 
^fi  a.  a.  O.  S.  5.  No.  5.  S.  7.  No.  31  a.  8.  %.  No.  26.  5.  9 

^»  2|.A. 

34)  S.  214. 

37)  Snndijort   Mor.  «natnrn.  Vol.   1.  pag.  fO    No.  CXXIV. 

CXXV.  li«j.  1-6.  No.  Ca)  VII.    lab.  XI. !V.  ti*.  1.2.9- 

»Ag.  171.  So.  CXXIII.  Tab   XXXVllI.  Fig  5.  No  CXXXV. 

CLL  Tab.  XLlll.  iig.  9.  4.  —  Köhler  S.  6.  No.  n.  S.  7 

No.  ?i.  S.  %.  No.  22.  2?. 
X%)  Hifttär.   iiAliircl.  L  c.  11.  195.  —  Sandifort    Mnl.  «nat. 

Vol.  l.  n.  174   N^.  CäLIX.  pag.  176.   No.  CLVIII.  Tab. 

XLIV.  iig.  4.  5.  ^- 


sSo  iL     Von  dem  Knockengebäude. 

letztern  unter  fich.  Hunte r  ^^),  Köhler  40)  und 
Sandifort  4<)  fdhi'en  Beyfpiele  davon  an.  Auch 
finden  fich  Verbindungen  des  untern  Endes  des 
Heiligbeins  mit  dem  Steisbein  bffufig  im  Meckel^ 
fchen  Kabinet;  aber  nur  ein  Beyfpiel  von  gänt-"^ 
lieber  Verbeinerung  der  einzelnen  Stücke  dei-i 
Steisbeins  unter  fich.  ' 

Beyfpiele  von  Ankylofeu  des  Kelligbeint 
jmtdcmHOftknocheo  gehBaSandffort  ^^)undKök*' 
2er  49).  ^   Im  Kabinet  des  Geh.  H.  Meckel  befib* 
det  fich  ein  Hüftbein  y  von  deffen  b tntern  Flidie  ; 
ein  beinahe  zolllanger  2^pfeo  von  Knochen mate*' 
rie  entfteht,  fich  in  einen  etwas  ftdrkern,  eyfOr^  ^ 
migen  Knopf  endigt,   der  von  einer  ähnlich  vei^  - 
tieften  Orube  des  Heiligbeins  aufgenommen  wird» 
und   einen   feften  Zafammenhaog   zwifcben   dem  ' 
Haft -und  Heiligbein  dadurch  bHdet.     Mehrerel 
über  die  Ankylofen  der  fieckenknochen  werde  ich  * 
unten  beim  fiecken  beybringeo. 

Der  Ankylofen  der  Rippen  mit  den  Wir- 
belbeinen habe  ich  fchon  vorher  mehrmals  ge*'« 
dacht.  Mehrere  Beyfpiele  geben  die  unten  44^  an« 
«geführten  Schriftfteller. 

So  bat  man  auch  mehrere  Beyfpiele  von  ,Ver- 
wadifung  der  Rippen  unter  fich.      Morgäg^ 

19")  Anatomia  uteri  humani  gravidi.  Tab.  IX. 

40)  a.  a.  O.  S.  iia.  No.  387. 

41)  Muf.  aiiatom.  VoL  I.  ^.  17g.  No.  CLXXVII. 

43^  obT.  anatom.  pathol.  Lib.  1.  cap.  VII.  pag.  100.  Ltb.  11. 
cap.  VI.  pa;.  115.  —   ejus4>  Muf.  anatnn.  VoL  I«Sect.l. 
paff.  6.  No.  III.  SeccIV.  pag.191.  CCXVII  fq. 
4))  §.  10.   No.  )B  fg. 

44)  «  Roy  ^CL,  de  Tcoliofi  Lugd.  Batav.  1774.  ?>€•  7?-  -** 
Coopmmnns  diu.  de  Cypboß.  Lngd.  Bat.  1775.  P*S*  7-  *** 
Sandifort  obTerv.  anat.  pathoL  Lib.  I.  cäp.  Vit.  paff,  f^k 
—  ejusd.  Miif.  anatom.  VoL  I.  Soct.  IL  nag.  t7.  No.CGCLI. 
pag.  174.  No.  GL.  pag.  175.  No.  CLL  No.  CLIV.  Tab. 
XLlIl.  Fi«.  I.  a«  •»  Kühler  S.  5.  No.  4.5.  ^%.  JNo.a«. 
6.  $,  No.  47. 


A^     V§M  den  Knoehen  üiet^haupK  .  aii  . 

fand  di6  erXtd  ujid  zireyleRipp^  einer  alten 
meibentheils  aus  einem  einzigen  Knochea 
Bo;  beyde  verliefen:  DäaiÜchiaJa  fie  kaum  ei- 
inger  breil   von  den  Wir beJ deinen  entfernt  i 
I  ip  einen  einzigen-  breiten  Kneohen*,  ohne 
ringfte  Spur   cinei   ehemaligen  Trennung  ;^ ' 
Ixiif  Finger  breit  vom  Briiftbein  ging  aus: 
bern  Rande  defCebei^  ein  runrier  langlicheit 
il,  von  der  freite  eines  halben  kJieinea  Pin«  . 
henreX).  und  heftete  üch  an  das  Bruftbein ;, 
tigß  Theil  des  Knochens  war  hier  fcbmaier  ^ 
Anfange,  und  hatte  aar  die  gewöhnliebeBrei-- 

•ffien -Rippe»;  oxhI  war  durch  einen  zwei-> 
pcpel  mit  dem  Bruftbeine-  verbunden«  Köh» 

befchreibt  9wcy  duroh  KuochenmafTe  mil^ 
BJC  Tereinigte  Ripsen;  wahrfcheiolich  war- 
ichwür.  in  der  Qfufthöhle)  wora^  fie  nritAn*^ 
ihmen ,.  die  Urlach e*  da  ron..  Mehrere-  Bey* 
iczählen.  Coiiunbus^  ^Of  Alhiu  ^y^MertinA^^y 
),  Hunauld  5*),  MedikHs^^\  KaUfchmid*^ 
wi.  53)  und  RofaumülUt  *^> 

Selr 

eanC  et  Ted.  moi  b.  EpiTc  LVT.  \,  17^,  , 

a.  O.  S.  13.  No.  55.  47)  1.  c.  ptg,  4S5. 

nabU.  aoadeto.  Lib.  II.  eap«  XUI.  pog^  55«  *^  ejusdt 
*y  Sunpcllect  K/oYA/u*.  I^az.  sat» 
laLti  «rofteologie.  Tom.  ifl.  pag.  i3'4. 
,  feilten  Anmeriediif^en  zur  Monrttfvhck  OftenIhg[ie: 
kte  d'Oftcologic,  craUiiiC  de  rAiiglois  de  ^r,  ilAflVUKHpJiV 
S'iC.  Far.  175^.  na^.  141. 
1  dea  Blemoire;«  de  racadem.  roy.  des  Scteno.  aParL 

K  r^p  05.         .    ■  '      • 

in&mlung  vun  Beobaciunnf^cu-  aus  der  ArzneyvriUen-' 
a.  ZÄi-ieh  1764.  U  t.  S.  te. 

gr.  de  cüftis  duabns  pritnU  veris  per  fubrUlutLam  <>C- 
1  cobaereiitibus.  Jciiae  176, 

ofeum  Anatomicum.  Vol.  1  nag.  I7..  No.  CCCLIV: 
.  179.  Wo.  CXLVI.  Tab.  XLVlL  Fig-  u  3,  paj.  174^ 
CXl4VlH.Tab..){Ml-.JciS.  I.  a.pag.  i8o.iNo,CXCVIL 
».  XLVlü.  Flg.  3.  4.  N*«.  CXaVia.  Tab.  Jü-Ill.  V\^^ 
i.  Ne.  CXCIX.  lab.  XHX  Fig.  4.  5- 
te^tr^g«  tilr  die  ZergUcderuugskuxifb.  ß.ll.  St.Iv  S.  99- 
is.l.  Fi(^  I.e. 


ft34  ^r     ^^^   äemKnochengebäftde»  \ 

d^  Vord^irarmknocben  Corf ,  wie  im  ^rftan  Fall, . 
noch    von  einander   abgefondert.      Hier   fcbeint. 
mehc  Krankheit  im  Spiel,  geweüen  zu  feyn,    in* 
dem  der  Armi^opf  ceirnichtet  ift,  und.delfen  Stelle 
durch  «ine  ungleiche  rauhe  Knochenfliche.  vertre* 
teo  wird,  der  wahricheinlich  eine  ähnliche J'auha 
Flactu^  des  Schulterfaj^tt;  gegenaher  ftand,  welch« 
die  Bjiwegung  auch  hier»  wo  nicht  ganz  aufhebet^  , 
doch  felur  unvoUftändig.  machen  muCste. 

.Ehen  dafelbft  befindet  fich  auch  eine  unvoU« 
ftSpfl^e  Ankylofe  diefer  Knochen ,  durch  Krank»  { 
heit  dcs-Gelenks  zuwege  gebracht,  die. ein  wq«  - 
thender  Edelmann  ieinem  treuen  Dieper;  Jadurcli. ; 
TeranlaCste , .  daCs   er. ihm  einige  umbarmherzige 
Stockfchläge..  auf  das..QeleQk  verletzte^. .und  die  .*; 
fchrecklichen  Aeufsernngen.  des  Scbmerzea^  der 
den  Unglücklichen  zu  jBoden  ftürztCi  dadurch  ge^  . 
fli(£entlicb  zu  erhöhea  fwhte>  dafs  ec  gerade  deA 
fchon  far^terlich  getroffenen  Ort  mit  allem  IFi'iifii 
wieder  auffuchte»  um,  ihq  noch  gräfslicher   mit 
Schlägen  zu  behandeln»  bis  der  Menfch  feinen  bar- 
barifchen  Wünfchen  gemäfs,  mehr  tod  als  lebendig 
ivar.     Der  Erfolg  war,  dafs  eine  fchreckliche  Ent- 
zandung  des  ganzen  Arms,  mit  dem  heftigfteiiFie« 
ber  Terbun'fen,    eintrat»  deren  Ende,  nach  allen 
fruchtlos   zur  Zertheilung  angcwjudten  Mitteln, 
Eiterung  im  Gelenk  war,  die  an  mehrern  Stellen 
Gang.e  veranlafste,  und  eben  fo  viel  verfchiedene  < 
Oefinungeo  theils  felbft  bildete^  theils  durch  Kunft     i 
jiQthwondig  machte.      Im  ganzen  Umf^ing  fohlte  ,  ^ 
man  die  obern  Enden  der  Vorderarmknochen  und     i 
dos  uatere  des  Oberarms  entblöfst.       Der  elende 
Zuftand  des  Armen,  Mangel  an  aller  UnterftOtzung. 
die^  ihm   der  Unbarmheizige  durchaus  verfagte, 
tiefseo  auch  ven  Ablöfung  des  Arms  wenig  Gutes   ^ 

orwar- 


^     Von  deu  Knodiea  übef/uiup(^^  qSS 

D,  wogegen  auch  der  arcne  Leidende  durch* 
iteftirte.     Die  entblöfsteh  Arm  •  und  y<^..,' 
knoehen'errcheinen  ^h  ihren  nebeiieijaaii« 
endeiü  Enden  in  einer  belivfralaartigeiiyer- 
^  die  d^  untere  Viertel  dir  Arnciriihre  und' 
reüfger;  *in  den  oKern  Ehifbn  der'Vpiid^» 
chen  einnimmt,     ^ackigt,  jrauh,  mit  .^e^' 
gen  /VejrtebiedenUich  ^^erichteteoi  ^plftzea^ 
find  brifonder^  der  Obefalrm^nochen  unä^^ 
Ichein  diefen Gebenden s  (iQchBjid^pfickfi 
mknoehiein  von  einander,  en^emt,  bhnei^. . 
^ide^ -Ibiörpetfliehe  i^ir^drt  finct.       IJliWr 
I  iinVlEIlnboge»rOhre^fiAi4  durah  Knöchm-^ 
iriit  Ihai  einzelnen  Siweä>^rbonde'rt.'*^'ef-  ' 
id  Öbllrirniknochen  find'  aber  tfnfiifftee^V* 
Mtcs   KcbchenftOck,  w^^^        eijfter  nUr' 
n  in  dtiiüii  rechten  Wliikel  und  in  dör  Pro^"' 
lage^f*ik)menli<n£;t.  '  Die  untei^n'  'finden 
Knbdienlind  auch  nur  bros  duröh  )B5dcler 

lyfpiele  Von  Vetx^dhfun^  der  Speichen»,^ 
Inbog'entOhre  unter  fich,  gieben !^ai|ii|r  t 
I  «nd  Kifkler  ^).    In  deoi  einen  fdU  htif'''^ 
9  war  dn  Bruch  des  R  k  dl  us  gleich  an  kingt ' 
ifitit^  nebft  betrichtlicher  Dislocation  bei- 
ochen »  die  Veranlaffung ;  im  zweiten  Fill 
der  Bmcht  noch  DSalodätion  rorhergegangen 
ir  Radius  iTt  am   üutern  Ende  nott  der 
I  durch  eine  ftarke  Knochenmafft  verbun-« 
>f  dj|£i  beide  Knochen  in  der  Pronatioa  fle* 
B  dritten  Fall  war  ebenfalls  ein  Bruch  der 

EUn^ 

MlanatAin.patliol.  Lib.I.  cap.  Vfl.  pt;.  toi.  ->-  Mih 
A  Abatom.  Vol.  I.  Sect  IV.  pag.  237.  No.  DLX^lXj 
I.  Clll. 
.  a»  O.  B»  19.  Vo.  47  4.  47  K  49» 


236  IL     Von  dem  Knoehengehäude. 

Ellnbogenrdhre,  m^  Beinfi'afs    unri   Auftreibui 
des  Knochens  verbunden ,  die  Urfacli. 

Oft  findet  eine  Ankylofe  der  Speiche  od 
der  Ellnbogenröhre,  oder  beider  zufammen,  n 
den  kleinen  Knochen  der  Kandwurz 
Statt  «'). 

Eben  to  auch  eine  Ankylofe  der  Knochen  d 
EEand  Wurzel  unter  fich  und  mit  denen  d 
]VfTttelhand  ^O* 

Aus  dem  Meckelfchen  Kabinet  theile  *  l 
hiervon  folgende  zwey  Fälle  mit.  Im  erften 
das  untere  Ende  der  Speiche  mit  der  erften  Reil 
der  Knochen  der  Handwurzel»  diefe  untereinand 
und  dann  auch  wieder  mit  der  zweiten  Reihe  d 
Hi^nd Wurzelknochen,  auch  diefer  unter  einend 
und  mit  den  hintern  Enden  der  .^IittelhandIul 
chen  und  auch  diefer  unter  fich  in  Eins  verkn 
chert.  Hier  befteht  die  Verknocherung  grdfstc 
theils  aus  regelmäßig  und  unwiderfprechlich  vc 
knocherten  Bändern»  die  man  ganz  .deutlich  2 
Verhindungsmittel  zwifchen  der  Speiche,  de 
Schiff*  und  Mondförmigen  und  deni  dreieckig- 
Beine  nach  hinten  fieht»  wo  auch  die  länglicht 
und  fchiefen  Bänder  vom  Kopfartigen  Bein  zu 
bintef-n  Ende  des  zweiten  und  driUen  Mitteilun 
knochfn  hinten,  vorn  aber  oder  in*.vc>uiig  dicBa 
der  zwifchen  dem  grofsen   und  kleinen  vieller 

& 

^2)  Hiftnir.  iiitiir.  tvcc  1a  «prcri|»lion  du  cabinct  äa  H< 
Vi)l.  V.  pag.  i;o.  —  7>i'«i/i  1.  c.  i'dih.  IX.  —  Sandil\ 
Mitl    aiiatom.    Vol.  1.  .Sect.  IV.  pau'.  12%.  *N<».  DLXXV 

•  DLXXVII.  —   Kühler  S    13.  No.  4^.  -.     iValter  a.  a. 
S.  7*.    Nf>-  455 

6))  MiilUvi  diff.  de  aiicylofi  l.  c.  p.  54?.  —  SamUfon  ol 
anutoin.  patliol.  L.ib.  l.  cap.  VII.  |i.i{!  xoi.  Not  z.  —  eju* 
Miif  Aiiat.  Vol.  1  Sect.  1.  ^o.  IV.  pag.i.  Stet.  IV.  > 
DLXXiV.  pag.  321. 


A.     Von  d§n  Knochen  überhaupt.         '  ^aiy 

gen  Bein  und  die  Queerbänder  zwifchen  den  Mit- 
telhandkaoclieii,  knöchern  erfcheinen.    - 

Im  zweiten  Fall  findet  eine  dergleichen  Ver- 
bdoerung  aller  Handwurzelknochen,  fo  wohl  zwi« 
Ichen  beyden  Reihen,  als  zwifchen  den  neben 
«nander  liegenden  Knochen,  auch  eine  derglei* 
cb«B  zwifchen  den  vorderp  Flächen  der  Knochen 
zweiter  Reihe  mit  den  hintern  Enden  der  Mittel- 
hanJknochen  Yom Zeige-  Mittel-  vierten  nndklei- 
MB  Finger,  Statt.  Hier  find  die  verknöcherten 
Bänder,  bis  auf  einige  wenige,  nicht  fo  kenntlich 
■nd  faferartig.  Von  Krankheit  erhellet  nichts  ao 
den  Knochen  beyder  Ankylofen« 

Eine  Ankylofe   des  Schenke  Iknoclien- 

kopfs    mit   feiner  Pfanne    findet  oft  Statt* 

Bb  folches  Beyfpiel  befchreibt  fchon  Fabriz  von 

Hilden^  ^^)  y  wo  die  Verwachfung  fo  vollkommen 

«ar,  dafs  beide  Knochen  ganz  Eins  zu  feyn  fchien«n» 

Sandi/ort  ^^  befchreibt  mehrere  diefer  Ankylofen» 

\     Fon  Haen  ^^)  fand  den  Kopf  mit  der  Pfanne  auf 

L    das  genauefte  bey  einem  kaum  zwölfjährigen  Kaa« 

L    ben  verwachfen.     Köliler  ^7),  Walter  ^^)  und  Lud- 

\    K^'g  ^  fahren  noch  mehrere  Beyfpiele  auf,  wovon 

•    die  meiften    durch  Beinfrafs   veranlafst    zu   feyn 

fchei- 


1 


(0  ^  ichoie  et  melic. pag.  35.  — cf.Hift. naturel.Tom.V. 

P»?-  117  Tq. 
<5)  Obf,  an»t,  path.  Lib. I.  pag,  100. Not«  r.  —  ejitsd,'hU\t, 

•nat.    Vol.  1.   pag.  199.    No.  CCLIII.   Tab.  LXXV.  Fig. 

1. 1.  Tab.  LXXVl.  Fig.  ?.  Ko.  Crl.IV.  CCLV.  Tab.  LXXVI. 

Fig.  I.  3.  iNo.CCLVl,  Tab.  LXXV.  Fig.  5.4.  Tab.  LXXVl. 

Fig.  4. 
46)  Heilungsmethode  in  denfi  kaiferl.  KrankenhanrcziiWien. 

Uebei f.  von £.P/<rf/irr. Tb.  IV.  Kap.lV.J.I.  B.lh  S.104. 
67)  «.   A.  O.  S.  14  fjK.  No.  5Ä--*a. 
6t^  a.  a.  O    B.  11.  S.  71.  ^o.  446. 
§9)  De  auamndam  aegritudinum  C.  H.  «aufCf  et  ftdibUf.. 

Tab.  XL  Fig.  i.  ptg.  34. 


^B  IL     y^»  nUm  Knockettgehüude» 

fchelnen.     HäuGg   entfteht  auch  eine  fcheinl 
Ankylofe    durch    widernatürUche    Bildung 
FEanae  und  datier  enlfpriogende  Unbeweglich! 
«ttefes  Gelenks,  wovon  ich  heri^acli  bey  Befch 
bong  der  Pfanne  felbft  reden  werde. 

Beyfpiele  von  Ankylofe  des  Schenk 
knochens  mit  der  SchienbeinrOhre  fQh 
mehrere  SchriftrteUer  7«)  an,  Köhler  7^)  befchr« 
eine  folche,  welche  von  weifser  Gefchwulft 
Kniegelenks  and  darauf  erfolgtem  Beinfrafs  enffl 
den  war ,  und  wobey  die  Koiefcheibe  noch  vo 
beweglich  ift. 

Gemeiniglich  nimmt  aber  an  diefer  Verwa 
fung  auch  die  Kniefcheibe  Antheil.  Sol 
Fälle  erzählen  Triön  7^),  Sandifort  75),  Köhler 
und  Watter  75).  Ipi  Kabinet  des  Geheimen  Bi 
Meckel  be6ndet  Geh  e'me  wahre  Ankylofe  dii 
ganzen  Gelenks.  Der  linke  Schenkelknocl 
eines  weiblichen  Subjekts  ift  in  feiner  ganzen  L 
ge,  theiis  durch  feine  Leichtigkeit  und  MQrbh 
theils  durch  feine  fiuffern ,  befonders  auf  der  \ 
fern  Grfite,  fehr  beträchtlich  und  zahlreich  h 
vorragenden  Ungleichheiten  und  Rauhigkei 
kenntliche     Aehnliche   Bedingungen    finden 

*^Vbrf  Muf.aiiat.  Vof.I.  pa?.2i3,  JVo.CCCLKXVlil.  1 
XC.  Fi^.  %.  4.  paß.  2x5.   ISb.  CCCLXXlX  -  CCCLXX 

I  TaK  XU  Fig.  1.  a.  —  Walt^  S.  19.  Ko.  ^j. 

7t}  a.  a.  O.  S.  ik.  I^o.6«. 

73)  loc.  t:it.  taU.  X.  Fig.  a. 

7J)  obforvai.  anat.  path.  Lib.  \,  pap.  tcl.  Not.  t.  —  > 
^uiat.  Vol.  1.  n.  21;.  Ncv.  CCCLXXXll.  Tab.  >CC!.  j 
1.  %.  No.  CCC^XXXXUU  GCCLXXXIV.  TJb.  XGi.  ] 
5.4.  No.  CCCLXXXV. 

74")  a   a.  O.  S.  18.  No.  64  K  ^6  tK 

75J  a.  a.  O.  S.  75.  Nc  455.  45^  S.  76.  K<k  ^%t^  4ff« 


A»     Von- dem  Knocken  MerhmipU  sS^ 

die  Sdiienbeioröhre  und  Kniercheibe  Statt.  Die 
VerbeineruDjg  be&odet  Cch  zwifchen  den  einander 
gegenüber  ttehenden  Schenkel  •  und  Schienbein^ 
ktoorreti.  Sie  ift  fo  allgemein  zwifchen  diefen» 
dab  nar  eine  kleine  runde  Oeffnung  durch  das 
gase  Gelenk  von  vorn  naeh  hinten  zwifchen  ih- 
nen fibrig  bleibt.  Sie  gefchieht  übrigens  in  einem 
Aenpfen  Winkel,  indem  der  SchBnkeiknochen 
iehrig  Tor*  und  aufwärts,  die  Schien beinröhra 
Cehrig  hinter-  und  unterwSrts  fteht.  Die  Knie- 
Icheibe  hat  fich  vom  Unterfchenkel  'getrennt,  fitzt 
aber  am  Oberfchenkeiknochen ,  vorzagUch  am  in* 
aam  Schenkelknorren ,  feft  an. 

Hieher  gehören  gewiflermafsen  auch  noch 

ntj  ibiiegelenke  von  einer  mit  Gicht  fehr  behaf- 

Mm  Mannsperfon.     Sie  blieben  bis  zur  völligen 

^    liaccratioa  der  Knochen  ganz  unbewegitch.     ISrh 

;'    Mdi  derfeiben  zeigte  fich  der  Qrund  von  der  Un* 

tbevieglicbkeit,;  welcher  darinnen  beftand,  dafa  ver- 
fcUedene  Rnochenauswüchfe  der  Schenkel  •  und 
(Uaterfbhenkelknocheo,  andern,  zwifchen  den  Er* 
kabeaheitea  befindlichen  Vertiefungen  gegenüber 
^  fiandem 

Ankylotifche  Verwachfungen  der  Schien- 
hein-und  Wadenbeinröhre  entftehen  nicht 
Idtto,  und  meif^ens  wie  die  Ankylofe  der  Ellnbp- 
gen-  und  Spcicbenröhre,  nach  Brüchen'  diefec 
Knochen  7^J. 

^  Einer  Ankylofe  des  Schien*  und  Waden- 

beins mit   dem  Ferfen-  und  Knöchelbein 

erwSh« 

yfl  Hifcoir.  Natur.  T.  V.  pa|p.i4f.  —  Smtdi/imt  Muf.Atiat. 
VoL  1.  pag.  215.  Ko.  CCCCIl  -  CCCCXIX.  Tab.  XCIU. 
FiS.  I.  a.  3.  Tib.  XCIV.  ti§.  i  ^  4-—  KbhUr^.  i^  Nt>«iM  ||. 


fjA*^  1^,     yom  ä€m  Knocheagcbäfide. 

an  der  Oberarmrdhrei  der  faineinpalleiidtt  Kopfi 
aber  am  Schulterblatt  befindlich  ift. 

Eine  Art  von  neuem  Gelenke  kann  fidt 
auch  nach  (chlecht  geheilte^  Knochenbrüchen  er« 
uugen,  wovon  ich  hernach  mehr  (agen  werde. 

Die  BrOche  der  Knochen  N)  gehen  entweder 

a)  mehr  oder  weniger  fchrfig»  oder 

b)  gerade  und 

c)  der  Länge  nach  darch  den  Knochen; 
oder 

d)  der  Knochen  irt  auch  in  mehrere  Stü«' 
cken  zerbrochen«  .  :      >• 

Die  erfte  Art  findet  man  am  hSufigften.  tiuj^ 
»weite  wollen  mehrere  Schriftfteller,  z.  B.  Reich^^ 
«ttd  Sommeting  ^)  nicht  zugeben;  man  findisK* 
AtT  mehrere  Beyfpiele  davon  bcy  K'öhler  9^  nnt* 
Walter  9^);  befondera  betrifft  er  die  Kniefchäl*'! 
he^)t  und  die  AnCftze  der  Knochen  94).  Audi' 
die  dritte  Art,  oder  den  Schlitzbruch  WoIIieii' 
Einige  9^)  läugnen ;  doch  find  auch  von  diefem  die  -  . 
Bieyfpiele  nicht  feiten,  wie  uns  mehrere  Beobach« 


at)  Bbnoh^'t  v.on  des  Krankbeiten  jter  Knoctien.  B.  I.  •—  ^ 
b%yfoiele  befchreiben  Bonnt  defcript.  tbef  ofT.  morb.  Her,  ^ 
AmU.  1719.  —  Köhler  a.  a.  O.  S.  51.  No.  17a  bis  37^.-*  * 
Walter  a.  a.  O.  B.  11.  S.  Hf.  No.  593  bis  614.  ,     ^ 

f 9^  zu  Aitk^übtT  Beinbrache  und  Vtrrenknnf^n.  B.  I. S.  ||L    S 

$0)  Uebtr  Verrenkung  and  Bruch  ^s  Rückgrats,  fief^ 
1791.  S.  34. 
z.  B.  S.64.N0.S17  S.6%.  No.a)a  S.69.  ü^o.a^i.  S.7C 
To.  s)7.  3)9.  S.  71.' No.  340.  241»  u.  m. 

f»)  B.  IL  S.  14s.  No.  601.  8.  144.  No.  604. 

^^]  J,  H,  'BUcking  AbhanaiOftg  vom  Kniefcheibenbriieltf»    ^ 
ettodal  I7t9-  —   P»  Camper   de   fractura  patelUe.  Ha^ 
Com.  17S9.  —  Böttcher  a.  a.  O.  B.  1.  Kap.  XXII.  S.U^    "' 

94)  Silhtrfchlag  in  Act.  Nat.  Cur.  Vol.  IX,  obf.  LXXX.  pk|.    ^ 
%i%.  —  Böttcher  a.  a.  O.  B.  III.  Kap.  IX.  S.  15I. 

$%)  Bertrandi  von  den  Knocbenkrankheiten.  S.  4.  -«  KciA    '■  ^ 
a.  «.  O.  -•  Sömmtring  ««  a.  O. 


No. 


A*     Y^n  dtn  Knoehtm  überhaupt^ 


«45 


pgen  von  Tucconi  ^,  Thieringer  97),  Rei* 
ft «),  Sthmucker99\  Bonn  »«>),  Eckurd^y,  Rdh^ 
' ')  vnd  andern  ')  lehren. 

Die    Wanden    der   Knoclien    von    einem 

chnfs    odei"  Hieb  gehören   ebenfalls   unter  jen« 

Abtheilnngen«     Abgehauene  Knochenftficken 

man  wieder  anheilen  gefehen,  z  B,  ein  gro« 

abgehauenes  Stflck  der  Hirnfchale  ^}« 

Lr.oc!3f'      Eben  fo  gehört  hieher  die  Ablöfung  der 

pochen  foey  Amputationen.     Der  Stumpf  ^oes 

eben  abgefägten  Knochens  erfcheint  gemeinig« 

I  nach  einiger  Zeit  kolbi<:ht  und  abgerundet  5), 

ilen  aber  wird  der  zuflieisende  Knochtnfaft 

rauh  und  bildet  Exoftofen.     So   befchreibt 

|rer  ^)  die  Schien  -  und  Wadenbeinröhre  eines 

des,  deren  unterer  Theii  einmal  abgenommen 

h  der  am  abgefägten.  Orte  beider  Knochen  er* 

iKnochenfaft  hat  beide  Knochen  zugefchlof- 

^t  diefclben  an  ihrem  untern  Ende  mit  einan« 

f  lereinigt  und  an  der  äufsern  Seite  des  Waden* 

Q  2  beint 

Milder  8a»Tnliing  c>iiriir<^.  BeTnerkiiirgen ,  am  Terfcliie-^ 

im^  SdM:acheii.  Altenbiirg  1758.  B,  11.  6.  19z. 
'^\JL  J.ThUrin^er  <m^.  de  ßlfiira  tibiae.  Ai;p:eiit.  I^5t^ 
\thr\  Rtiökel  dilF.  de  nffium  cylindruceorum  filTiH-a. 
rLl7^.  c.R$.  vif  der  ahf^edmcht  in  C^G.lMifioigii  ad» 
IfinrCir,  med.  pi^ct.  Vol.  IIl.  pa/;.  25/.  und  in CFr^iAid' 
tHgii  de  qnarimd.  uegi  ittid.  C.  H.  fedil>.  et  cduIT.  pag.  iu 
Tdi.  VU.  Fig.  1.  3. 
19)  vermJclite  chirurgifche  Scfariftca.  Berlin  177&.  B^  I* 
lOo)  Dcfcrtpt.  theCinr.  olTiuiii   morbof.  Haviani,   pf^.  6\% 
N«,  CXCIX.  iMig  7^  No,  i:cxii. 
I  de  oÜium  cyiiiiilraceoruin  iiffura.  Lipf.  1764. 
I  a.  a.  O.  8.  66.  JSo.  22^. 
J  f.  n.uiRichiers  cliirurg^Blblioth.  B.Xl.  8.59^.  B.XIL 

4)  DuHamelln  Memoir.  de  Tacad.  des  Scieiic.  174«.  pag.  ?45* 
J)  -Bonn  tabula«  ofTium moi  bot  Fafc  IIJ.  Ta*^  XVII.— ÄÖ*» 

ier  S.  96.  iNo.  152. 
)  a.  a.  O.  $;  65.  Nu.  435- 


4^4  ""     ^'^  4*^  Kröche ngeh^tU^ 

>«tdfc$  «uuen  hackenförniigen  FortfaU  gebildet» Wfl* 
^sV««c  nrex  Zoll  zwey  Linien  Jang  und  acht  J^ioien 

Die  Heilung  der  Knoclienbrüclie  gefchiebt 
^rch  den  Kallus,  von  dem  ich  fchon  vorber  ^ 
j^Tiandelt  habe, 

I)ie  nächfte  Urfach  zu  KnochenbrUchen  ge* 
ben- allemal  iäufsere  Oewaltthatigkeiten».  Sie  er« 
fordern  eine  gröfsere  Kraft,  wenn  die  Knochen 
gefund  find;  eine  geringe  aber,  manchmal  eine  äu« 
fterft  geringe,  wenn  die  Knochen  fchon  durch  ei- 
ne befondere  Weichheit,  MQrbigkeit  und  Sprö* 
digkeit  dazu  disponirt  find.  Hierzu  geben  man- 
cherley  Krankheiten  Anlafa,  z.  B.  Skorbut,  Rt« 
chiti.^,  Luitfeuche  u.  f.  w.,  wovon  ich  fchon  oben 
geredet  habe.  Hier  will  ich  nur  noch  ein  paar 
Beyfpiele  von  leichter  Zerbrechlichkeit  der 
Knochen  anfahren.  Eine  Frau  wollte  einen  tt- 
mer  mit  WafTer  aufheben ,  und  zerbrach  dadurch 
beide  Knochen  des  VoVderarms  ^).  Eine  Fran 
litt  fchon  lange  Zeit  an  Gefchwulft  und  nächtl!« 
chen  Schmerzen  der  Oberarmröhre ,  von  veneii« 
fcher  Urfach  und  zerbrach,  ohne  eine  gefchebene 
Gewalt,  diefen  Knochen  in  der  Mitte  quer  durch  9). 
Ein  Mann  wollte  feinen  Handfchuh  anziehen 
und  zerbrach  den  Oberarm  ^^).  Ein  Knabe  voe 
zwölf  Jahren  zerbrach  bey  einem  leichten  Falle 
den  rechten  Arm|  nach  drey  Jahren  den  linkeo 
Arm  und  bald  darauf  wieder  den  linken  Schea- 
kel  ")•    Ein  Mädchen  hatte  fchon  einmal  den  Fürs 

«•• 
7)  S.  181.  Anmerkimsr  ai  tg. 
t)  Böttchers  vermircnte  med.  cbiiiirg.  Schriften.  1791.B.I, 

9)  AcrelPs  chiiurff.  Vorfälle.  B.  II.  S.  13«. 

10)  vmn  Swietgn  Commentur.  in  Boerhavii  iipbor.  Tom.  !• 
pag.  5^8. 

11)  Jütirn.  de  Mcdic,  gjtiir,  I7|5»,  —  Hii/c/anif«  An niW. 
B.  111.  S.  277* 


A.     Von  den'  Kn'oehen  üherhaüpi.  %^i 

gebrochen;  einige  Jahre  datauF  fühlte  fie  plötzlich 
im  Stehen  einen  empfindlichen  Schmerz  in  der 
Mitte  des  Schenkelknocheni^,  fiel  nieder^  und  zer- 
bra<;h  ihn  an  der  nämlichen  Stellci  an  welcher  fie 
den  Schmerz  gefohlt  liatte  ").  .       , 

Eine  andere  Urfacb  der  M  Qrbigkeit  und 
Iridit^VA  Zerbrechlichkeit  der  Knochen  giebt  das' 
bohe  Alter,  wo  das  gäiize  Nutritionsgerchäft  un- 
vollkotnmner  und  mangelhafter  vollzogen  wird. 
Diesvoigt  fich  znerft  in  derDiplöe,  welche  gleich» 
um  fchwindet;  nachher  nehmen  die  Tafeln  felbft 
Ja  ihrer  Dicke  ab.  Befonders  findet  diifs  am  den* 
Schenkelknocben  Statt,  welche  bey  älteü  Perfonea 
•ft  b  dünn,  wie  Papier  find  i'). 

Die  Trennung,  der  Knochen  (diaftÄ- 
fis)  findet  nur  in  denen  Knochen  Statt,  welche' 
darcb  Knorpel  oder  Näthe  verbunden  find,  z.  B. 
bey  den  SchciIcJknochen  durch  Kopfwafferfucht, 
key  dea  Nafenknochen  durch  einen  Nafenpolyp 
>.  L  w.  H). 

Als 

f»J  Htt/etatiif  a.  a.  O.  fl.  ^7%.  Aiim«»rlc.  —  Mm  folic  «nch' 
nt»cb  mchrerr  i  alle  bey  Meibom  dt*  ollium  conftitiitions 
n-ittirali  et  |ji  af  tfiiiiitnruli.  lirlmft.  1668. — IValdfchmidt 
dff  fiiiCtnris  ofTnim  fiiie  viulertd  canfTa  f  xtpvna.  KU.  1721. 
•^  Schaar/c.'itiiiffi's  niedic.  und  rhiriirg,  N^cln  iofateii.  B.  1. 
?.  2p4.  li.  il.  6.  8).  —  Bertraiidi  4.  a.  Ü.  —  Saviarä 
f»Ufprv.  cltiriT^".  (»br.'LXII.  —  LcsKc's  hii.sovI.  Abliandl. 
an»  den  pIuioF.  Irumact.  B.  111.  Ö.  279.  —  Verpl.  vorher 
S.  19,  Aiimerk.  24  Ig.  S.42.  Aiiuici  k.5^.  S.44  Aiim.641 
S.  46.  Ai.m.  g)  if:. 
I»)  V'iHfi*'nbnr»'tJt(jo?c]i\v\ite  und  Bfrclueibiiiig  der  Knochen. 
f.  54.  S.  40.  —  6.  di»ch  unten  inr;bi  ei  Cä  bey  den  Sche- 
d-lfvitociien. 
14^  G.  CVir.  Ketrhel  de  epipbyrinm  ab  ofHutn  diaphyü  di- 
di'Ciuiuc.  Li])!'.  1759*  c-  t'ti*  ui^d  in  C/ir.  Fr.  Ludtvigii  de 
•iiurund.  ai'i'iicird.  C.  H.  CduiT.  et  ff>il.  Tab.  XVI.  pag.  21. 
f.  Xlll.  Tab.  VIll.  Fip.  I.  3.  —  Sandifort  Muf.  ünatom. 
Vi.l.  I.  i.4ß.  203.  No.  271.  Tab.  LXV.  LXVUI.  LXXVIL 
l'igr.  1.1.  eil.  CHI.  —  BdttLhef  \\}i\  den  Kraiiklieiten  der 
Kiiocheu.   B.  Ul.  S.  4. 


t46  tu    Fem  dmn  tUockengebäuie^-. 

Als  eipe  zufiUige,  gleichfaiti  künfUicbe»  Dit- 
ftafis  betrachten  wir  hiernoch  die  fchleohtge-; 
heilten  Knoehenbrüche.  Oft  werden  näm- 
lich zerbrochene  Knochen  nicht  gehörig  einge* 
richtet,  fo,  daCs  ihre  Ränder  nicht  auf  einaader 
paffen»  fondern  auf  einer  Seite  überftehen»  oder 
dislocirt'feyn«  Dies  ift  ;i'n  häufiger  Fall»  toä  welr 
ehern  ich  kaum  Beyfpiele  anzufahren  brauche  H). , 

Der  feltnere  Fall  hierbey  ift  aber  der»  data 
die  Knochen -Enden  getrennt  bleiben,  und  ficb  an 
einfer  üolchen  Stelle  ein  neues,  wideraatOr- 
liebes  Gelenk  erzeugt.  Der  getrennte  Kno* 
chenbleibtm  befonderöStücke  getheiIt,von  denea 
ein  jedes  zwar  für  ficb  zugeheilt  und  gefchloffe» 
ift,  ein  jedes  aber  auch  für  ficb  eine  artikulirende» 
Bieiftentheils  glatte ,  und  wie  mit  einem  Knorpd 
überzogene,  Fläche,  und  die  ganze  Obrige  Lebens« 
zeit  hindurch  eine  gelenkmäfsige  Beweglichkeit 
behält.  Bisweilen  ift  fdrklich  hinlänglicher,  oft 
fiberflnffiger  Knochenfaft  erzeugt,  der  einen  gro* 
Isen  Umfang  bildet,  aber  dennoch  nicht  die  Kno* 
eben  verbindet,  fondern  eine  gelenkm&bige  Be« 
weglichkeit  erlaubt.  Bisweilen  entftehen  auch 
dergleichen  widernatarliche  Gelenke  dadurcb,dalil 
ficb  entweder  gar  kein,  oder  nur  fehr  wenig,  nicht 
hinlänglicher ,  verbindender  Knochenfaft  erzeugt^ 
fondern  nur  ein  häutiges  Wefen  zur  Verbindung 
der  Knochen* Enden  entfte][it. 

15)  s.  B.  Sandlfort  Mnr.  anatoin.  Voll.  Sect. IV. ptf . )0C    . 
JJo.LXXVl.Tab.LXXXl.  Fic.i.2.p*p.  20S. No. dCXCnt 
Tab.  LXXXII.   No.  CCXCU.  CCXCVl.  CCXCVIL  Tahw   , 
LXXXIV.  Fig.  5.  6.  cft.  -*  Kiihltr  S.  63.  No.  sof  8.67.    . 
Wo.  136.  u-  m.  —   IVmher  S.    157.  No.  €41.  S.  15I«  No.     . 
<44  u.  m.  —  Ludwig  U  L  Tab.  IX.  ^  Vargl.  obtnS.ltö. 
Anmerknog  *). 


B.     Vom  tUm  Knocken  ÜBeH^Aimpfi  'si^y 

Köhler ^^)ht(chTeiht  dasGeripp  einer,  waffeir* 
kÖpfig  und  racbitifch  gewefenen  Weibsperfon  vott 
zwey  and  7V7anzig  Jahren  >  an  welchem  die  obere 
Hüfte  des  linken  Schenkelbeinknbchens  fchräg 
aosurSrts  und  die  untere  fchrBg  einwSrts  gebo- 
gm  ift.  Ein  Bruch  des  Knochens  an  diefer 
MIe  gab  Oelegenbeit  dazu.  Die  abgebrocheneii 
Eiden  find  mit  einer  Kapfelniembran  bereili 
■mgeben,  von  den  überknorpehen  Gelenkflicbeif 
~  man  aber  noch  nichts  gewahr.  Doch  fieht 
da(s  die  Natur  fchon  aüe  Torbereitoflgeir  zu 
neuen  Gelenke  gemacht  hat,  welches  Tiet« 
leidit»  wenn  die  Perfon  länger  am  Leben  geblie^ 
Wd  wäre,  &ch  völlig  ausgebildet  haben  wOrde»* 

Sbenderfelbe  ^7)  beftatigt  durch  einen  aJH 
dm  Fall  die  wirkliche  neue  Wiedererzeugung  ei* 
aet  widernatOrlichen  Gelenks*.  Der  Fall  betrifft 
tinen  Querbruch  der  Ellnbogenrdhre^  deren  obe« 
ics,  abgebrochenes  Ende  ein  Gelenk  bildet,  wet* 
ches  der  cavitas  femilunaris  ulnae  ganz 
IhnlicH  ficht,  nur^  d!ifs  es  viermal  kleiner  iß  und 
oben  sn  ftehen  kommt;  das  untereEnde  hingegen 
Tartritt  die  Stelle  de$  Gelenkköpfchens. 

Waher  '^  fiand  an  dem  Biruche  eines  Schen« 
kdbekis  fo  viel  erzeugten  Knochenfaft,  dafs  der 
llntfang  defTelben  zwey  und  einen  halben  Zoll  be- 
trigl,  aber  dennoch  keine  Vereinigung  erfolgt» 
foodern  ein  künftliches  Gelenk  entftanden  ift.  In 
einem  andern  Fall  >9)  ift  die  Menge  des  KxH>€hen- 
faftes  fo  aufserordentlich  grofSy  dafs  fein  Umfang 
xw6lf  Zoll  hilt,  oline  dafs  eine  Vereinigung  der 

beiden 
la)  «.  a.  o.  S.  105.  No.  ^66  b. 
17}  ebcadAfelbrt  S.  6^.  No.  335. 
IS)  a.  a.  O.  B.  IL  S.  idi.  No.  65K    Vergl.  No.  6$o. 
19)  ebrndaUba  No.  65:. 


949  •-"*     ^^'^  "^^"^  Kmockengehäude. 

beiden  Knochen  •  Enden  dadurch  bewirkt,  wor- 
den  wäre  ]  es  findet  vielmehr  zwifchen  dem  umgof* 
fenen  Knochenfafte  ein  Gelenk  Statt.  In  zwey  an- 
dern Fällen  hingegen  ^^)  ift  die  Erzeugung  de$: 
Knochenfafts  fo  gering  gewefen,  dafs  nur  die  bei* 
den  Knochen  -  Enden  des  Bruchs  far  fich  mit  Kno- 
chenfubftanz  gefchloüen ,  nicht  aber  mit  einander 
Tereinigt  find. 

Mehrere  Fälle  von  folchen  widernatOrlicfaen 
Gelenken  nach  Knochenbrüchen  erzählen  Sal&t 
mann  ^*},  Daubenion  ^\  Crell  ^5),  van  Döoeren  ^♦X 
Sandi/orc  ^5),  Böucher  ^}. 

jEin  angebohrnes  widernatarliches 
Gelenk,  welches  fich  in  der  Mitte  des  Schenkel- 
beins  eines  rachiti(chen  Kindes  findet  ^  bcfctireibt 
Kdhler  ^). 

Manchmal  bemerkt  man  auch  eine  wider* 
natürliche  Bildung  der  Knochen»  als  Feh- 
ler der  erfteu  Bildung.  Z.  B.  Morgagni  ^y 
fand  den  Kopf  des  rechten  Schenkelbeins  nacli  un- 
ten zu  fchmäler»  zwifchen  dem  Hälfe  und  dem  gro- 
isen  Trochanter  keine  Vertiefung  >  beide  unge- 
livöhnlich  dick,  welche  Dicke  fich  bis  in  die  Mitte 
desKnochens  erftreckte,  ihn  gebogen  und  dadurh 

gegen 

MO)  ebendafelbft  No.  65}.  S.i6t.  No.  654.  Vergl.  ancliNo. 

<5S.  656.  6^7* 
%l)  dfi  artionlacionibns   analn^s   nnac  Fracttiris   oniiiRi  fo* 

rerveaiuiiL  Argeiit.  171S. 
Hiftoir.  natin.  p(.>ner.   et  particnl.  Tom.  III. 

jO  Act,  Nat.  Cniiof.  Vi.l.  IX.  obf.  T.XII.  pap.  235. 

S4/  Spec.  obfervat.  aca«lein.  ad  uionrtiu rum  hirci>rUni,aiiii» 
tninen,  patbologLjm  et  artem  obfcetj-.  rpecuiiL  cai».  XUU 
pa;!.  904.  Tab.  VII.  Fig.  4.  ' 

«5)  Miifeniu  Anatom.  Vol.  I.  Sect.  III.  pag.  f%.   No.  VIII. 

»i\  Verm.  med.  clünir^;.  Sclir.  a.  a.O. 

A7)  •.  a.  O.  S.  107.  N».  169. 

«O  d«  caurr.  et  led.  morb.  Epift.  LX.  f.  6,  —  cünF.  TnltH^ 
advarfak-.  cbirurflr.  5i»'tl4*»Ui)i  1750.  F.ifc.  l. 


A.     Von  den  Knochsa  Ük€f^aupt.  f4S 

g^ea  den  linkfln  umfo  viel  kürzer  machte.,  ^•fil- 
eiB*  Hink  eil  daraus  entrtand«  Sandifon  ^9)  be^ 
iekreibt  mehrere  widernatOrlich  gebildete  Kno- 
chen, z.  B.  eineo  Schenkelknochen  '^)  ohne  Hals« 
Der  Kopf  kommt  ao  der  Seite  de^  Kiiochene  her- 
for,  der  grobe Troohanter  ragt  über  ihn  hinweg 
ttd  der  kleine  fföist  mit  ihm  zufammeo. 

Hierher  gehören  auch  ]eneMisbildungen,dio 
vir  an  Misgeburten  bemerken,  un^  einige. chirurrr 
gliche  Krankheiten  z.  B.  der  gefpalteoe  Oaunien< 
Idi  werde  aber,  mehr  hiervon  zu  (agen,  theils  bey 
der  Betrachtung  der  einzelnen  Knochen ,  theiis 
bejm  Fötus,  Gelegenheit  haben. 

Hier  muffen  wir  auch  noch  die  lingewöhnli«- 

^    Gröfse   des   Knocheagebäudes    bemerkfo» 

«dche  man  oftmals  gefunden  hat^^Ji  und  eben  fd 

aadi  die   widernatarliche  Kleinheit   defCelben 

baj  Zwergen  i^).     Bey  jenen  findet  häufig  mehr 

oder  wedjger  Fabelhaflei  Statt,  und  bey  diefen  ift 

licht  feiten  Krankheit,  z«  Q.  Rachitis,  der  Grund 

ihrer 

tSf)  lluieiim  anatümicnm.  Vol.  L  SecuIV.  pap  20S  fq.  Xio. 
.  CCLIX  fq. 
)0)  ibid.  pag.  20J.  No.   CCLXXl.   Tab.  LXXVII.  Fig.  I.  t. 

—  cf.  p^g.  104.  N«.  CGLXXll.  CCLXXUl. 
jO  Thom.  Barthol inl  bifu  au«t.  rar.  Cent.  I.  hilt.  XCVIII. 

Tom.  I.  p.  157.  —  Fei,  Fltuer  obfervauiii  bomin.  afFirct. 

Üb.  1.  obf.  XlIK  —  Ant.  Sangutelli  difqnifiL  liiftoi-ico- 

crltica  de  Giganclluis,  ed.  Godci/r.  Schütz,  Alton,  175^. — 

lufj'on*  allijein.  r*iatiirgcfcb.  B.  VI.  S.a?|  fg.  —    Schre- 

*fr  *  Siugethier.  S.  aj.  —  HelHfche  Bcytra;^«  znr  Gelchr- 

Lmkeit  und  Kiinft    H.  I.  S.  95.  -^Bonn  delciipt.  tbcfanr. 

ftfT.  murb.  Huv.  pag.  1)4.  —  Sandt/ort  cxercit.  aoadcm. 

Üb.  1.  cip.  I.  pMg.  4S.  ^—  cjusd.  MuT.  AnaU  Vol.  1.  pag 

aoj.  No.  CCLVIH. 
!:)  Co;4iiiionur.  Lipf.  Vol.  IX.  nag.  164.  —  Journ,  dt  Me^ 

die.  Tom.  XII.  paj;.    167.  —   Fbilofuph.  TraDtacft.  Tom. 
.  XLVll.  i>aj«.  37s.  —  Hnufiuyn's  N^ti.iiil.  hiftor.  Dcel  U 

fii.  h  ß.  14t.  —     Bnci'i  hi(r.  of  ilie  iM»y.  Si)C.  Toni.  IV. 

pa».  5CO.  —    Bufjüu  d,  a,Ü.  B,  V.  S.  2jO.  — ►    SckrmLer 

a.  *.  O.  c.  27  tij. 


J 


tSo  tL     Vom  dem  KnöckengeüäiuUi 

ihrer  Kleinheit,' uDci  mäti  mafs  ahdann  nvtt  d«tf 
Oang  der  Krankheit  be\^andern,  welche  niebt  fo 
T^hl,  wie  gewöhnlich ,  KramniungeD  verurfacht^ 
JoDctem  nur  den  Wachsthum  der  Knochen  aufhielte 
Femer  gehören   hierher  die  überzählig 
chen  Knochen;  z.  B.  üherzihlige  finger  und 
Fuszehen  91)  an  öbrigens  wohlgebüdetenMenfehe^ 
«nd   welche  man    nicht    fehen  erblich  fieht  )^); 
llbetiKahlfge  Theile  an  Mi.^gebnrten ,  2.  B.  tvnf 
Köpfe,  drey  Arme  orter  FOfae  n.  f.  w.  von   y/ni^ 
chM  ich  an   den  gehörigen  Orten  reden  werde; 
Endlich  die   Sefambeinchen    (SehnenbeiiK 
«hen>  offa  Sefamoidea)  )^),  fie  haben  meh« 
rentfaeils  eine  bohnenförmige  Geffalt,  Tariiren  aber 
Sehr  Sn  ihrer  Oröfse>  Lage  und  Anzahl.     Die  bo* 
fkimiifiteften> und  zu  welchen  6ch  fögarfcboninder 
lieibesfrocbt  die  knorpeligte  Anlage  zefgt,  finddier 
beiden  am  hintetrftei»  Gliede  der  gro&en  Zehen 
und  jene  beiden ,  welche  man  am  hintern  Oliedd' 
der  Daumen  antrifft  ^).     Oftmals  findet  naä  Be* 

30  Cohimhus  de  re  «natom.  Lib.  XV.  pa^.  4I5.— n.B«r- 

tholini  hift.  tnat.  rar.  Cent.  11.  hift.  XLIV.  Tom.I.  ptf. 
»41.  —  Act.  Hafti.  Tom.  11.  obf.  XXXIl.  pag.  77.— ÄJ. 
leri  opp.  minor,  pag.  17.  —  van  Doei*eren  1.  e.  eap.  U. 
pa^.  57.  ^  MBranÜ  in  Memoir.  de  l'acad.  des  SeitaCL 
1770.  paf.  157.  —  Renou  im  Jfliirn.  de  Phyfique'parl^ 
zitr  1774.  Tom.  W,  pap.  ^70.  —  Sehmuekers  ehiror^ 
Schrift.  B.  I.  —  SamJi/on  obf.  aoat.  pHthoI.  Lib.  I.  pac» 
139.  —  Köhier  a.  a.  l>.  S.  50.  No.  167.  —  Siark's  Ar- 
chiv fffr  die  Gcbin  tsTifllFe.  II.  VI.  S.  ^95,  —  G.  Tkom*t 
Erfahrungen  Tind  neinerkunfren.  FckfL  1799* 

94)  Rou^emont  über  die  erblUhen  Krai^kheiten.  Frft.  I794« 
J.   2?.  S.  54.  i'  54-  S   76. 

35>  Bfumcnhack's  Gtfchichte  uud  Befekrelb,  der  Raocliea» 
Abfchn.  XXVIl.  S.  46)  fg. 

^C)  Alhini  Iconet  oflinim  fnetus.  Tab.  XII.  Fi|^  150.  I51.— 
ejusd,  hiftor.  mnfcnlor.  ho  min..  Tab.'i.  //.  ///.  64.  65,— 
D,  C.  de  CourceileM  icoof •  mufenlnr.  plantae  pedis.  Liifd« 
Bat.  1759.  Tab.iW.d.  —  ^mÄr«?cÄ^  Svnde»m<ilocia  Tab. 
XI//.Hg.7a.  —  Blumenback  %,  a.  O.  ^4^^  4)4. 8^464  (g. 


btt  bftfpoders  bey  weichlichem  und  «nUifetk 
&>»m;^^  bi^weilea  aber  auch  ih<erdr«y.  )^; 
ehAlicheKadchelcheo  traff  min  MwhMU  tB'<% 
teilen  ah,  z.B*  am  Sürnbeia  S9>^  «o*  dea 
einen  40)^  am  Rückgrat  4i)^  «n  decHand-^ 
43X  an  den  Waden  4)),  im  Knieg^eak  44), 
bogengelenk  45)  und  ao  andern  Orten  ^> 
1  diefen  ungewöhnlichen  Knoeben  «gebörek 
eZwickelbeinchen  (o(£ionl#  fatu* 
1;^  t  .Wormiana).  Ihre  AnsaU,  0»- 
iröbe  und  Lage  ¥ariirt  ttntndlieh  47).    Am' 

Hi^s.  v«ttlIfUtiiaife  Abbaaak  der  CMcMlogle.  Aee  4Mji 
saC  Kogaok.  1771.  B.  IV.  8.  ate  .        \   . 
r^m  a*  «.  O. 

fr.  Bmrckkmf^  ailT.  de  pemtUuri  effi  SäBWwlia  äi' 
ironuie  repeito.  hoU.  174U  ■ 
B.  (^orfAt  Mifcell.  mediott.  Mauaii»  1635*  pag.  17.  *-«* 
r.  MeektA  Ae  qninto  pi^re  ncrTomm  oeribrL  MfC 
.  pag .  31.  —  ZiMit  de  vafil  liibt^oriliqe  oeoli.  G^et^. 
.  p«a.  4p.  —  Porro/  hilcor.  de  TAeat.  et  da  la  Chi- 
.  Vol.  11.  pa|f.  a^. 
ff.  SckmUe  in  Gomimaro.  liltr.  Neiio.:  17)1,  Sie.  Vo 

.  A^.  Wc^tmi  Deeai  ebfenpatioo.  aaatem.  pag.  7. 
/ii/iat  de  Corporis  l^a<JUiiii£abrio4.pas;ii9.  >•-  i^le>^ 
ofBrnn  examcii.j>ag.  iga  — -Troif  de  ebvlo&  foatist.' 
.  1/.  Fic.  V  —  Hefr/m  a.'  al  O.  S.  t ji.  ' 
rif  in  Medic.  obferv.  and  Inqiiir.  Vol.  V.  pag.  )29.-~ 
ical  and  Philofoph.  CoimiMatar.  Lond«  1776.  VoL  IV. 

HI- 

^er  Beytrifge  znr  Arsneywiflenfck  iied  W.' A.  I7ft. 

—  Var^  de  la  Chtnnl  obfervat.  botaniejte^m^dLc. 
.  17^.  ^  ^&.  find  diefen  AbCcbn.  Z//..  B.  xe. 

fr,  Crtli  de  oflibns  Selamoideit.  Helmit.  174^.  ** 
!«•;  Eiern.  PliyC  Vol.  i^.  pa|.  500. 
i»  primit.  an^tom.  da  orTibni.  pag.  )t  fq.  —  A/hinl 
X  fiippeUectil.  an^tom.  Rttvlma*  pag.  5.  — ^  Stllhelin 
Imlieri  collect,  «lirpnt.  anatom.  Vol.  Vh  pag.  671.  — 
^eri  oompend.  anatomic.  ).  75.  •—  Triotn  obC  med. 
urf .  paf.  34.  Tab.  //.  —  ^e  1.  c.  paa.  '47.  — »  Bertin 

O.  B.  i/.  S.  374.  —  «viri  Doevertm  mecina.  obrer\-at, 
«m.  cap.  X///.  i)ap.  186  fq.  Tab.  K/f.—  Hehemftrtu 
»rmn  »»iTjnm  inomer.u.  l.ipf.  I74O.  —  Ale*.  iÜonro 
fia\a  of  a  Societ.  atiülinburgb.  Töiii.V.  Pariwl.pa(;. 

3tO. 


g$i  "vIA     f^9»  dmn  ttnotktngehäuiik 

tftrcrften  findet  man  fie  in  diBr^ Pfeilnath,  wm^tt 
ften  io'der  Schuppennath  ^^).  Man  fand  toc 
der  Stella  der  grofsen  Fontanelle  ein  fehr  gr 
Zwickelbein  ^^).  Am  häufigften  findet  mm 
Oberhaupt  an  wäfferköpfigen  Schedein. 

In  Aet  Meckfilfchen  StLmmlang  befinden 
•ine  Menge  Ton  Scbedeln,  welche  mit  Wormi 
Knochen  verfehen  find^ 

No.'  i  •  Diefer  Schedel  vdn  einem  Erwacbl 
setchniilfieb  deutlich  dadurch  aus,  dafs  das  Hii 
haupUbein  io  zwey  Theile  getheiit  ift.  £iif 
elieriies  Dreieck,  das  wenigftens  fünf  Zoll  ir 
HypQtheiMile,  drey  Zoll  in  den  Küheten  t 
und  zwey  Zoll  r6n  der  Spitze  deaDreieckr  Ui 
spitze  dix  Hypothenufe  hat,  erfetzl  die  Steli< 
oberften  Stücks  vom  Hinterhauptsbein.  Au 
beiden  Seiteüwinkeln  befinden  fich  zwey  JTeh] 
fiörmliche'Wormfche  Beinchen. 

No.  2.  Hier  finden  fich  fechs  JZwickell 
chenv  wovon  das  mittelfte  gerade  den  Raum 
fch^p  den  hintern  und  qbern  Winkeln  der  S 
telbeine  und  der  oberften  Spitze  des  Hinterhai 
beins  ausftillt.     Diefes  ift  dreieckig ,  mit  der 


120.  -*  Taharrani  in  Atti  dell*  acddem.  di  Siena. 
///.  AppencL  nag.  35.  -—  Santiifort  obfervAt,  nuat.]». 
Lib./Z/.  cap.iX.  püg.  115  fq.  Tab.  iX.  Lib.  /K.  pa| 
—  ejnsd.  Mnf.  Anatom.  Vol.  /.  pa|;.  165»  No,  LK> 
LXX/X.  LXXX.  LXXXII  LXXXtll.  etc.  —  B/ume 
**a.  O.  Abfcljii.  X.  S.  17$  fg. 

4t)  Schwediaur  diff.  exbtbeikS  defcript.  praaptrat.  ani 

.  cor. Viiiduboueiir.Vindob..  1773.  p>tg.65.  —  MayeM 
fclu-^ibuiig  dei  menlciiL  K«lrperf.  B.  /.  8.  271. 

49)  Berein  a«  a.  O.  —  van  Dorrercii  L  l.  Scct.  XllL 
Il4.  —  Collect.  HaFnienf.  Tom  //.  pag.  27g.  —  ü 
a.  a.  O.  -^  Weseiin  in  Starkes  Archiv  IVlr  di«  Gel 
hiOf^  B.  /.  St.  /K.  S.  101  fg.  —  f.  G,Voigtel  fraj;i 

•  ifmiolo^iae  obftetricia«.  HaL  1790.  p«4g.  67.  I^ot.  ▼ 
/i.  Fi«..!.  —  Kuhler  S.  10».  ^o.  263. 


4»     Vo^  äen  Knochen  übwrhaupt.  a53 

tze  nach  oben,  mit  der  Grandfläche  nach  unten 
gerichtet  und  mifst  gute  anderthalb  ZoU  in  der 
Höhe  fowohl,  als  in  der  Breite.  Die  übrigen, 
mehr  Ton  ovaler  Geftalt  find  von  unbeträchtlicher 
Gröfse ,  und  ftehn  fich ,  in  den  Schenkeln  der 
Limbdanath  gelegen ,  ziemlich  gegenüber. 

No.  3.  Hier  liegt  ein  ebenfalls  dreieckiges 
Zwickelbein  in  der  Lambdanath ,  in  der  Mitte  der 
bdden  Schenkel  derfelben.  Die  Breite  defTelben 
iftzweyZoII,  die  Höhe  beträgt  kaum  einen.  Zwey 
ander«»  ziemlich  grofse  Zwickel  beinchen,  in  de« 
ren  dnem  das  Zitzenloch  ift,  liegen  zwifchen  der 
■Btem  und  hintern  Spitze  des  Scheitelbeins  und 
dem  sitzenförmigen  Theil  des  Schlafbeins,  im  un- 
tern .Ende  des  rechten  Schenkels  der  Iiämbdanatht 
No.  4  In  diefem  Kopfe  find  vier  Zwlckelbtin* 
eben  befindlich.'  Die  bfeiden  grö&ten  füllen  wie* 
der  den  Raum  zwifchen  dem  Ende  der  Pfeilnath 
nnd  der  Spitze  des  Hinterhauptsbalnif  aus,  jedes 
hat  «ine  ziemlich  regelmäfsige  dreieckige  Geftalt 
•nd  beide  werden  gerade  in  der  Mitte  itiwendig 
dareb  eine  zackige  Nath  ver})unden.  Die  andern 
heid«n  find  kleineir  und  liegen  im  linken  Schenkel 
der  Lambdanath. 

No.  5«  Hier  liegen  dreizehn ,  kleinere  und 
pSbere  Zwickelbeine  in  derfelben  Nath  zerftreut; 
adile  füllen  den  rechten  Schenkel  derfelben ,  die 
übr^^en  den  linken  fo  an,  dafs  wenige^  Stellen  zur 
Bimiittelbaren  Verbindung  zwifchen  den  Scheidel* 
beineo  und  dem  Hinterhauptsbein  flbrig  bleiben. 
Uebrigens  ift  an  diefem  Schedel  auch  noch  die 
vorhaod^e  Stirnnath  merkwürdig. 

No.  6.     In    beiden  Schenkein  der  Lambdt« 

'  Bfth  befinden  fich  zwölf  Zwickelbeine»  von  ver« 

khiedener  Gröüse  und  Geftalt»     £in  dergleichen 

rauten* 


iS^  IL     Vim  dem  KmoekiHgMudt!^^ 

hfht^m  nnd  obern  Rältdes  vom  Stirnbielny  däl 
d]>  Stirnnath   nodh  in  zwe;^  Hälften -geth< 

No.  18.     In  (liefern  Schedel  benndet  fi 

iShgliches 'Zwickelbein  in  der  rechten  Half 

Kranzpath  und  ein  dr'eieckige.s,  ziemlich  a 

l^che^v*^^^*^^^^^^  zwifchen  dlsr  oberften 

des  grofsen  Flflgek  vom  Keilbein,  dem  ober 

de  TOm  Schuppentheil  des  Schlafbehiit,  der  1 

und  vorde^n  Spitö»  des  rechten  Scheitelbeit 

dbth  öhem  and  lifnttrn  Rande  des  Stirnbeli 

''    fehlende  Knochen  findet  man  im  ( 

theil  auch  nicht  feiten,  z.  B/ fehlende  Fing 

einmal  einen  fehlenden  Oberarmknochen  5i] 

lende  Kopfknochü*  und  mehrere' andere,  v 

ich  bey  der  Betrachtung  der  einzelneti  Kn 

uiid  beim  Futus  anfübren  werde. 

Einen  der  merkwardigften  hierher  g 
gen  Fall  erzählt  Flachsland  *)•  Eine  Fran 
dreimal  hintereinander  Kinder,  die  auf  eii 
Art  misgeftaltet  waren.  Alle  drey  nSmlic 
ren  von  Geficht,  Bruft  und  Unterleib  nat' 
geftaltet,  aber  an  beiden  Afmen  fehlten  die 
derarmsknochen  gänzlich,  und  die  Handin 
hing  durch  Ligamente  mit  den  Oberarmskni 
zufammen.  An  den  untern  Extremitäten  fi 
die  Tibia  und  Fibula,  und  der  Unterfiifs  wa 
der  Kniefcheibe  durch  Ligamente  verbunden, 
obere  Rand  der  kleinen  Knochen  der  Handw 
und  die  untern  Condyli  derOberarmsknochei 
ren  gallertartig,  und  konntan  mit  den  Fingen 

.     d 

50)  7A.  Bnrtholhii hlh^zmi,  rar. Cent.//. bifclJaV. ] 

p3£,  3J9.  34a.         , 
:^I)  BarthaHnus  l.  I.  ptf.  34I. 
*J  Übferv.  paiiiolugico  -  an^icoiiiicae,  Rarudii  SlOO.  p 


A.     Von  den  Knocken  üherhawph  diif 

• 

Ickt  werden.  Eben  fo  waren  auch  die  Knocheüi- 
ien  der  untern  Extremitäten  befcbäffen. 

Häufig  lagert  fich  die  Knochenmaterie  an  wi* 
tiatürlichen  Stellen  ab;  hefonders  ändet  mait 
s  im  höhern  Alten  Es  häuft  fich  alsdann  der 
tigte  Tbeil  der  Knochenmaterie  immer  meht  an^ 
•  Kräfte ,  um  ihn  an  feine  gehörige  Stelle  zu  lei^ 
,  fchwinden  allgemach ,  und  fo  entftehen  danil 
Verknöcher ungen  weicher  Theil^ 
lehe  man  fo  häufig  in  alten  Subjekten  findet« 
mts  ift  der  nächfte  Grund  dazu  eine  Schwäche 
i  Unthätigkeit  des  Lymflhfyftems;  Am  häu- 
ten finden  fiä  an  den  gröfsern  Schlagadern  und 
Eil]seo,an  den  membranöfen  Theilen  und  in  deli 
ikfea  Statt.  Bald  find  folche  Verknöcherungexi. 
t  teftes  Wachs,  bald  hornartig,  bald  knochigt^ 
d  fandig,  uud  unter  dem  Meffer  knirfchend« 
(  Uoterfchied»  welcher  blos  auf  dem  Verhält^ 
'm  der  Knochen  -  Erde  gegen  die  thierifche  Gal« 
te  beruht  53). 

Es  giebt  wenige  Theile  des  Körpers,  welchd*. 
;ht  irgend  einmal  follten  verknöchert  gefundea  • 
irilen  feyn  53),    wovon  ich  an  deli  gehörigen 
teo  reden  werde. 

Die  Schrlftfteller,  welche  dergleichen  Bey- 
ide  anführen,  find  gewöhnlich  zweideutig,  ob 

fiö 

fO  B/umenhath  a.  a;  O.  Abfchn.  IV.  S.  37.  Anioerk. 
O  Smizmonn  dilT.  de  nfrihcarione  praeteruaturali.  ArgcnCs 
I7JO.  —  ^ater  de  ortcogeiiiii  natuiali  et  ])raetei-n«tara- 
li.  Viwfib.  172^.  in  Hnileri  collect,  difp.  prafct.  Vol.  VI. 
fio.  CXVI.  pac.  345. —  P,  G.  Schacher  obferv.  circa  ma- 
trriam  oHiHcationis  praeter  natirram  Factae.  Lipf  1736.  id 
Ha//cri  coli.  rir.  V«.l.  VI.  No.  CM\ ,  pa^.  5^7.  —  Haue- 
ri  pr«cr.  de  oflifi^jtione  praeternatnrali.  Gott,  174^.  — * 
Kongl.' VctciK-k.  Aradcin.  Handling.  1750.  Vol.  XI.  naj{. 
12.  —  J.  Tan  Heehcrcn  «Ulf.  de  nfceogeneii  fvMaUif 
tarali.  Lncd.  Bat.  179S.  •.  tab.  aen. 
i».  d^athuL  Anat,  B,  i,  Ü 


aSft  i/»     Von  dem  KnochengebMudi* 

fic  folche  Verhärtungen  knochigt,  oder  ftci« 
nigt  beneonen  follen ,  und  gebrauchen  diefe  Be* 
nennungen  ohne   beftimmten  Unterfchied.       Wir 
können  auch  jetzt  noch  nicht  Ober  ihre  wahren  Be» 
ftindtheile  urtheilen»    da  eine  genaue  chemifche 
Zerlegung  derfelben  uns  fehlt.  Inzwlfchen  ift  wohl 
fo  viel  gewifs,  dafs  die  Verhärtungen  ,    <Iie  maa ' 
bey  alten  Perfonen  in  mehrern  Theilen,befonders 
membranofen,  antrifft,  fehr  von  denen  unterfcbie* ' 
den  find,   die  fich  nach  mancherlev  Krankheiten' 
erzeugt  haben»     Ich  werde  aber  in  der  Folge  je&«  * 
Benennungen  der  Schriftfteller,  ohne  eine  Gräna»'  < 
linie  ziehen  2u  können,  beibehalten  inüffen,  da  et*' 
um  fo  unmöglicher  ift,  jetzt  auszumachen,  ob  dai^* 
was  fie  knochigt  nertnen,  fteinigt,  oder  ihre  llel*^ 
oigten  Konkremente  knochigt  waren.  ' 

Nach  einem  anhaltenden  Gebrauch  vonQoedc«^  , 
filberpraparaten  hat  man  <tas  in  metallifche  Geftall  < 
redndrte  Queckfilber   auf  die  Knochen  hin  inM|i 
wieder  abgefetzt  gefunden.     Brodbeh  *)  fand  Ak^}  f 
Luftröhrenkopf^  das  Zungenbein  und  den  Schild- 
iiod  Ringförmigen  Knorpel  eines  venerifchen,  aii 
WafTerfucht endlich  geftorbenen  Mannes,  fehr  ftark 
mit  QueckfilberkOcbelgen  bedeckt;  auch  auf  alle 
übrige  Knochen  des  Körpers  war  es  abgefetzt^  nur 
nicht  fo  deutlieh  und  häufig ,  als  wie  an  den  ge- 
aaBBten  Stellen« 


•)  S.  Samml  aaierlei;  Abhandl.  filr  prakt.  Aercta.  B,  XOL 
.ß.547%- 


f.  rn^ 


B-     ypm     dem     einzelnen    Knochen^ 


A.    Die   Knechen   des    Kmp/f^ 


Dk 


'je  Oeftalt  des  Kopfs  liat  thcils  clurcb  befon-' 
dere  Gewohnheiten,  theils  durch  endlich  erblich 
gewordene  Anlage,  bey  den  verfchiedenen  Nationen 
aoch  eise  verfchiedene  eigenthOmlicbe  Geftalt  H)« 
Durch  onCnniges  Drücken  der  Hehammen  nach 
der  Geburt,  durch  Fälle  und  Stöfse  in  decerften 
higend,  durch  Vernacbläffigungen  «ind  durch 
Krankheiten,  befonders  Rachitis,  leidet  der  Sehe« 
HA  häufig  in  feiner  Form ;  man  findet  ihn^  pl^tt^  * 
eckigt,  länglicht^,  melftens  ohne  Folge  auf  Gefund* 
heif,  oder  Verriajulcskräftc-  Doch  hat  diefe  Verw 
fcbiedenheit  der  Form  der  Schedelkuochen  auch 
bisweilen  wirklich  Folge  auf  die  Verftandeskräfte. 
So  fand  2.  B.  Boret  ^^)  in  der  Himfchale  einet 
epileptifchen  Jünglings  Eindrücke  von  gewaltfa- 
iner  Behandlung  in  der  Kirdlieit.  Morgagni  57) 
Iah  bej  einem  Mann^  der  an  heftigen  Kopfföhmer'* 

K  2  zea 

54}  Sandifort  MiiF.  Anrt.  Vol.  T.  TaTj.  1  —  IX.  —  Biumen" 
bmck's  Gefchjchte  drr  Knochen.  S,  |6.  —  ejusd,  Decis 
coU^ctiouij  fuae  cranioruin  drv'eiTjnini  gentium  illuIJtra- 
la.  Oötting.  17JK).  —  Sümmcring  dber  die  körperlich« 
Verfchiedenlieit  des  Mobreii  vom  £uro|>Üei'.  Frkft.  17 Jf» 
—  KbfiUr  S.  117.  JSo,  479  bis  490. 

55}  Gnubius  de  m^do,  quo  oir«i  le  yicinis  «ocommedant 
paitibn».  Ln^d.  Bat.  174J.  —  Danhentan  dffcript.  d« 
CabiiiPt  du  KoL  Tom,  IIL  pag.  6%  —  van  Do^^eren  l,  U 
rag.  K5.  —  Ad,  MurroY  de  inhuidibnlo  et  oißrjn  capi- 
tis "ia  loetti  itructura  tiilenA.  Upfal.  1772.  —  Sandi/ore 
&■,:.  an.-it.  ])ath.  ]*ib.  lll.  cap.  X.  pag.  IJO.  —  Köhler  S. 
134.  No.  5ii  u.  in. 

56)  «i«  epüepiia  ex  drpieflioue  «raiiii.  Kcgiom.    1735.  f.  ip 

57)  «U  Itdib«  €(  GdutL  morberuQU  Epilc,  LX^J.  ^  is*   * 


a69  II'     yon   dem    KnockrngiftQude» 

zer.  und  IrrereJcn  gelitten  hatte,  einen  fchicfenSche- 
del,  deffen  Jinive  Seite,  haupilächlich  nacli  hinten 
zu,  um  einen  guten  Thejl  mehr  von  der  Alitte  ab- 
ftand,  als  die  rechte*  GUibert  ^S)  fah  einen  blöd- 
linoigen  Menfchen,  deffen  Kopf  kegelförmig  ge» 
bildet  war.  Bey  einem  P'allfttciitigen  fand  Cre* 
ding  ^9)  die  Hirnfchale  bey  der  Pfeil-  und  Kranz* 
oath  äufferlicb  febr  vertieft  und  innerlicli  einer 
welfcben  Nufs  groCs  erhöhet ;  ein  in  der  Jugend 
erhaltuer  Scldag  war  die  Urfach.  Bey  einigen 
Fallfüchtigen  fand  ebenderfelbe  ^^)  eine  ganz  run- 
de»  dicke,  bey  andern  eine  faft  viereckige,  eben- 
falls dicke  Hirnfchale;  bey  einigen  FalifOchtig« 
Rafenden  war  fie  klein,  aber  ganz  rund.  Vor« 
aüglich  betreffen  folche  Schieflieiten  den  Vorder* 
Kopf  ^0)  welchen  man  befonders  flach  und  ein- 
gebogen bey  Epileptifchen  gefunden  haben  will  ^^«  -, 
Aber  nicht  immer  leiden  Perfonen  mit  Schieb  • 
lieiten  und  Eindrücken  der  Hirnfchale  an  Verftan«  ^ 
des- -oder  Nervenfehler,  wie  uns  mehrere  Bey*  i 
fpiele  lehren  ^5).  e 

Im   & 

5S)  Sammlung  prakt.   BeobarJjt.   und  KrarkengefcliicliBn.    ' 
UebciT.  von  lUhcnfcrcii. Lfip/.,  1792.  S.  57.  —  Man  Iffe 
auch  Piatner    de  vi  cnrpori«  in  nietnoiid.  Spec.  II.  lipf. 
1767.  T)dp.  II.  —     Buchhulz  W('> träge   zur   gei iclitüchea 
Arzneigel.  ß.  HI.  S.  254. 

59)  7'  E,Crea/n/^  fc7mmtl.  rnedic.  ScI.riFLn,  bcraiifjepebai 
v©Ä  C.  JV.  Grcding.  (3rciz  I7J/0.  H.  1,  S.  2S10.  —  Btttf 
have  de  morbi.-»  ncivorum.  Lngd.  liat.  1761.  pag.  la  4lt 

^o)  a.  a.  O.  S.  291. 

61)  F.Paw  obff?i*v.  anatoin.  obf.  XVII.  ijjjr.  39  {^^  —  J.J. 
iVeuferi  obfervat.  de  attcctibiis  capitis.  Scafhnf,  1727, 
Obf.  XXI.  paj,'.  42.  Olif.  XXII.  paj.  44.  —  Ha//i*ri  EUm. 
Phyfiol.  Tom.  IV.  pap;.  319. 

€2)  Baldlngers  neues  jMuga-tin  liir  Acrzte.  B.  XIV.  St,  VI 
S.  47ß. 

63)  z,  B.  Morgagni  de  caiifl.  et  fed.  niorb.  Epift.  I.XIl.  Ifw 
—  Ifenftamni  1.  1.  Commentat.  III.  1773.  —  Comaentir 
rii  Societati«  Petropolit«  Vol.  Vll.  paj^.  422. 


B.     Vom  den  einzelnen  Knochen,  2C1 

Im  Meckeifchen  Kabinet  6na  befonders  zwcy 
fchiefe  Schede!  merkwürdig.     Im  erften,  von  ei« 
pem  pTingefähr  zwanzigiährigen  Menfchen)  ift  das 
Stirnbein  auf  der  rechten  Seite  einen  Zoll  höher, 
als  auf  der  linken  Seite.     Daher  fteht  das  rechte 
Scheitelbein  fehr  hervor.   Auf  der  linken  Seite  ift 
der  Kopf  fehr  tief  eingedrückt.     Hinterwärts  ragt 
auf  diefer  Seite  der  hintere  Theil  des  Scheitelbeins 
fehr  hervor,  und  das  Hinterhauptsbein  fteht  fechs  / 
Toll  höher,  als  auf  der  rechten  Seite,  hervor.  Von 
der  Pfeilnath  fieht  man  nicht  die  geringfte  Spur. 
Zwifchen  dem  Schuppentheil  Aes  rechten  Schlaf* 
beins  und  dem  untern  Rande  des  Scheitelbeins  foe- 
fadet  fich  ein  zwey  Zoll  breites  und  einen  halben 
Zoll    hohes  Zwickelbein.     Dergleichen  Knochen 
beinden  fich  viele  in  derLamhdanath,  EineSpalto 
io  der  rechten  Seite  des  obern  TheiJs  vom  Stirq* 
bein  macht  es  wahrfirheinlich,  dafs  die  Schiefheit 
dialcs  Kopfs  Folge  einer  äufsero   Verletzung  fey.    . 
Der  zweite  fchiefe  Kopf  ift  von  entgegengefetzter 
Richtung  von    der  des    vorigen.     Das  Stirnbein 
fteht  auf  der  linken  Seite  um  einen  guten  Zoll  hö- 
her hervor,  als  auf  der  recliten.  Nach  hinten  hin« 
gegen  fteht  das  rechte  Scheltelbein  fehr  merklich 
hervor,  und  die  rechte  Hälfte  des  Hinterhauptbeins 
ift  wenigftens  einen  Zoll  mehr  erhaben ,   als  die 
linke.     Die  Kronennath  fowohl  als  die  Pfeil-  und 
Lambdanath  haben  eine  ganz  fchiefe  Richtung,  Von 
Verletzung  fieht  man  keine  Spur. 

In  Rückficht  der  G  r  ö  f  s  e  fand  man  ^en  Sche- 
delbaldzu  kl  ein  ^4),  bald  zu  grofs  ^),  ohne 
krankhafte  Befchaffenheit. 

Doch 

^)  MoTgat:ni  1.  c.  Epift.  III.  6,  IV.  33.  LI,  10,  30.  54.  — 
Sandifort  obf.  antt.  pathol.  Lib.  lll.  Vitifi,,  13a  —  ^usd. 
Mnf.  *n-t.  Vol.  I.  Sect.  IV.  pag.  165.  I^o.  LXIX. 

65)  Morgagni  1.  l.  Epift.  LI,  9.  —  Köhler  a.  au  O.  S.  133. 
>«».    507. 


dfo  II0     Van  dun  Knomhengehfiude. 

I>och  karnn  einy  gegen  dieMafTe  des  Gehirns 

za  kleiner,  und  daher  das  Gehirn  drückender, 

iv'efngrtens  deffen^  freie  Bewegung  hindernder  Sehe* 

del,  Einflufs  auf  die  Funktionen  des  Gehirns  "haben. 

So  war  ein  zxx  kleiner  Scliedel  wahi-fcheinlich  tue 

Haupturfach  des  BiödGiins  und  Todes  eises^Mea- 

fchen,  welcher  plötzlich  todt  umgefallen  war.  Bey 

der  Obduction  fand  man  die  Schedelknocben  har* 

ter  als  gewöhnlich,  und  die  Hirnhäute  mit  der  gaa* 

2en  innern  Fläche  des  Sehedels   auf  das  feftefte 

verwachfen.     Als  man  die  abgefägte  obere  ä^lftv 

der  Hirnfehaale  abgenommen  hatte,  hob  fich  daf 

Gehirn  elaftifeh  in  die  Höhe  und  wurde  wenigftenf 

.  um  den  dritten  Theil  gröfser»     Zudem  fand  maft  ' 

auch  zwifchen  demTürkeufattelundUahnenkamot^ 

mehrere  Knocbenauswüchfe  ^^). 

Eine  widernatürliche,  krankhafte   Grd^ 
fse   des  Schedels   verurfacbt  die  Kopfwaffer-  ^ 
f  u cb  t  ^7)^     Gemeiniglicb  geben  fich  die  Su^ureti  | 

aaS'l 

t€)  Joh.  Chr.  Fahnei'^r  Bevtrac^e  znr  praktifchcn  nnd  ire*  ■ 
richtliclien  Arziieykimde.  Stendal  1799-  J*.  I.  Beolyacht. XV  S 

€7)  G,  C'  Buttncr's  Bcfchrtibung   des   innerii  Wairerkopfil  1 
und  des   canzen    Beink/irpers  euiei   von  üirer  CieburCio'S 
bis   ins  ein  nnd  dreylsigfte  Jahr  krank  pewefeneii  Ptrfoii  S 
weihlirlien  (ieFchteclits.  Königsb.  1779^  und  in  feiaen  «o«-  j 
tomlfciien  Wahrnolimungen.  Kap.  X.  S.  ija.  —     Rurfch  g 
tlief.  cMiatom,  II.  Tab.  3.  —    Duncnn  rafes  and  obfenraL  I 
med.  par;.  22%, — Monro  in  Med.  1  rans,irt.  V<»LlV.paf*l 
558    —     3^'/'  Tiiadd,  Kluikofck  Progr,  «p»o  liydroiMpW*  ^ 
lum  foctns   rariorem   ejnsqiie   canffam    prop»nit.  Fragst 
177? •  —  Sandi/ort  exercit.  acadein.  Lib.  II,  Cap.I.  |»af. 
1  fq.  — *  tbfindcrfclb«  lielert  nns  ancli  pan?.  vortreGßMM 
Abbildungen  im  Mnfeo  anacouiieo  acad.  Lugduii.  Vol.  U 
8ect.  IV^   pagr.  15Ö.   No.  IV.   Tab.  VI.    Fig.  i.  j.  3.  pj£.i 
na.  No.  V,    Tab.  VII,    Fi«,  i.  a.  ^    pap.  i^k-   No.  *«• 
Tab.  VIII.  IX.  p^g    136.  JSo    Xtll.  Tab.  XI.  Fij^a.  T«h» 
XII.  —  Btumenhauk^s  maAic.  liibl.  B.  III.  St   IV.  S.  hiii 
' — cbend.  Gefcliichtc  undBefchieib.  der  Knochen.  S.Itl« 
Anmtrk.  **•).  —     Vei^te/  frai^menta   feniiologiae  ahhm 
triciae.  Tab.l.  —  KöhlerS,^^,  No.  361.  Ö.  loa  rio^ittL 
8.  loi.  ^o^  363»  364-  ^05.  *^ 


&     Voft  den  einsetnenSnocMen»'  d63 

Infeinander  ^8),  die  HirnfchaalenknochenwerdeD 
breiter,  dünner  uod  länger,  und  äufserft  grofs  im 
ITerhsiltniffe  zu  der  Gröfse  des  Aalljtze's.  Selten 
iehnen  fie  fich  nach  allen  Seiten  gleichförmig  aus» 
lemeiniglich  ift  der  Vorderkopf  mehr  breit  und 
beryorragend  ^).  Zuweilen  werden  die  Knochea 
ireich,  und  manchmal  fo  dünn,  faft  membranös  7^)y 
jkis  man,  wenn  ein  Licht  hinter  den  Kopf  gehal- 
jbn  wird,  die  gtölsern  Gefäfse  ^es  Glehirns^  fehen  v 
iJQuin.  Bey  einem  zwanzigmonathlichen  Kinde- 
^It  einem  ungeheuren  Wa£ferkopf^  war  der  Sehe« 
lel  an  beiden  Seiten  platt  gedrückt  und  dermafsen 
iorchfichtig,  dafs  man  den  fichelförmigen  Fortfatz 
imd  dieBlutgefäfse  innerhalb  delTelben  fehen  konn<» 
|b;  fein  Umfang  betrug  vier  und  zwanzig  Zoll  7*)», 
Idmmering  72)  hak  folche  membranöfe,  oder  viel- 
pebrknoiplichte  Stellen,  nicht  allein  fitr  eineFol* 
|e  der  verliinderten  Verknochcrung,  fondern  oft 
kr  eine  wirkliehe  Verwandlung  des  fchon  gebil- 
rieten  ILnochens  in  Knorpel.  Im  GegentheiJ,  aber 
|d  nur  feltnen  Fällen ,  hat  man  die  Knochen  des 
jBdwdels  beinir  Wafferkopf  widernatiirlicb    dick 

und 


4i^.  Bisweüen^  werden  ^e  aber  auck  mohc  aiTsemander  ge-' 
debiit;  2.  B.  Sandi/ort  Muf.  anat.   Vol.  I.  Sect.  IV.  pag. 
295.  No.  XVI.  Tab.  X.  et  XI. 
'^f)  Lettfom  irv  Med.  Comment.  Lond.  Tön»,  I.  —  Sömme- 

ring's  Kno^henlebre.  J.  355. 
20)  $andifort  Mul.  anatf)m.   Lugd.   Tom.  L  SeculV.  pag. 

lU.  1^0.  Xlir.  Wo.  XV.  Tab.  VI.  fig.  6/ 7. 
.^Xj  Memoir.  prefentes  a  Tacad.  roy.  desScienc.  Par.  176?. 
Tom.  IV.  pag..  4(^9.  —    p<r/.  Catnp^r  in  der  Sainml.  aus- 
erle£  AbhaiidL  ftir  piakt.  Acrzte.  ß.  XVI.  Sv  429. 
^j)    In    Heiner   Ueberfetzunr;   von  Balllic's   Anatomie   de» 
icrankhafteiL  Baues  von  einigen  der  wlcbti^ten  Tbeile 
iai  menfcblichen  Körper.  S.  358.  Anmerk.  550. 
'5>  Rpbein»  Nat.  Chi-,  Dee.  I.   An.  II.   obf.  19*  S^ndifor 
obf.  «iia.t.  path.  LI. 


§6l^  Ih      Von  dem  Knofhengehäude. 

lind  hart  71),  und  die   Nätba  nicht  von  einander 
getrennt,  fondern  fogar  verwachfen  74)  gefunden. 

Pie  Gröfse  des  wafferköpfigen  Sehe« 
llels  ift  verfchieden  und  richtet  lieh  nach  dem  AI* 
ter  und  der  Beträchtlichkeit  des  Wafferkopfs.  Ih 
flie  Wafferanfammlung  gcringi  fo  ift  auch  die  Grd* 
,fte  des  Schedels  nicht  foiiderlich  bemerkbar.  Bey 
gröfserer  Menge  des  Waffers  aber  ift  die  Gröfse 
pft  febr  beträchtlich.  Köhler  75)  bcfchreibt  mehr 
rere  wafferköpfige  Schede!  von  zwfey  und  zwap* 
zig  Zoll,  einer  £Ueund  ewey  Zoll,  bis  zu  fechS| 
auch  acht  und  neun  2^11  im  Umkreis.  Warner  7^) 
befchireibt  einen  von  neun  und  zwanzig  Zoll  in 
der  Peripherie.  Im  Büttnerfchen  Falle  hielt 
der  Umfang  des  Kopfs  dreifsig  Zoll.  In  Cr  uik« 
fhank's  Sammlung  befindet  fich  ein  Waffe/kopf 
Ton  zwey  Leipziger  Elieu  und  fünf  Zoll  im  Um* 
fange  77). 

Dafs  die  Art  des  Wafferkopfs ,  wo  fich  d^s 
Waffer  zwifchen  dem  Hirn  und  feinen  Häuten  an«    : 
fammelt,  eine  Rindern,  während  ihres  Aufenthaiti    ' 
in  der  Gebärmutter,  nicht  ungewöhnliche  Krank- 
heit fey,  finden  wir  durch  folgende  fieben  Fälle*  j 
^us  der  Sammlung  des  Geh.  RaihsMeckel^  beftätigt,    ' 

No.  1.     ift   der  Kopf  eines   fiebenmonatUi? 
eben  Kindes.     Die  Proportion  des  Schedels  znia 
Geficht  ift  vvenigftens  wie  8:  i.  Die  Scheitelbeine^    ^ 
beide  Seiten ftdckcn  des  Stirnbeins  und  das  Hinter?  "^ 
l^auptsbein  ha*ben  eine,  dem  Alter  des  Kindes  auf*  ^ 

74)  Hydrocephalnm  inttmum  annomm  XEV.  pl*aefidc5v  J 
/^iir/r/7//ö  proponit  C,  Ehmark.  Upfal.  1765,  fl 

75)  t.  a.  O.  S.  98.  1^0.  359  bis  %i^,  J 

76)  In  Gooch  cäTcs  and  praqtiral  remarkt  in  Surgery.VoL   £ 
II.  pag.  3t.  —  Man  fehe  ancU    Santlifort  1,  c.  \ 

77)  EhrlicKs  chiruigifche  a«i  Reifen  gemachte  Beobachfoa?  .^ 
gen.  Leipz.  1795.  3.  I,  y 


Bb     Von   den  einzelnen.  Knocken.  ü6S 

gemedene  Oröfse  und  erfcheinen  in  ihrem  gewöhn- 
liehen  fafer-  und  ftrahlen artigen  Bau.  Die  häuti«*» 
gen  Fortfetzangen  zwifchen  den  beiden  Stücken 
des  Stirnbeins  I  zwifcben  dieien  und  den  Scheitel- 
beinen und  diefen  und  den  Schlaf-  und  Hinter- 
hauptsbeinen, find,  fo  wie  die  Häute  der  Plättchen, 
fo  aosgedehnt,  dafs  vier  bis  acht  Linien  Haut  Zwi- 
lchen iden  genannten  Kuochenftücken  befindlich 
ift.  Die  grofse  Fontanelle  bildet  eine  Rante  von 
zvfey  2^11  Länge  und  Breite;  die  kleine  ein- Drei- 
eck, deffen  Seitep  einen  ftarken  Zoll  betragen« 
Die  Häute  find  mit  kleinen  Verknöcherungen  wie 
beß^t  und  diefe  haben  eine  ordoungsgemäfse  Ver- 
thdlang  in  fo  fern,  dafs  fie  in  der  grofsen  Fonta- 
■cUe  einen  rautenförmigeu  Rand  bilden,  in  der 
Hrilnath  parallel  in  zwey  Reihen  neben  einander 
Ififen,  in  der  Kran^.nath  einfach  zwifchen  den 
Theilen  des  Stirnbeins  und  dem  vordem  Rande 
dar  Scheitelbeine  queerOher  liegen  und  in  der 
kleinen  Fontanelle  ein  Dreieck  bilden. 

No.  2.  DerSchedcl  eines  vollftändzgen  neun- 
noDathlichen  Kindes.  Die  Gröfse  des  Kopfs  machte 
die  Oeburt  fo  fchwerund  langwierig,  dafs  fie  durch 
H&lfe  der  Zange  vollendet  werden  mufste.  Das  Kind 
kafo,  nachdem  es  fchon  vier  und  zwanzig  Stunden 
vor  der  Entbindung  kein  Lebenszeichen  gegeben 
hatttij  todt  zur  Welt.  Der  Kopf  zeichnete  fich 
nicht  Dur  durch  disproportionirte  Gröfse  des  Sehe« 
dd»  gegen  dasGeficht  aus,  fondern  es  konnte  auch 
eine  fonderbare  Geftalt  der  Schedelkpochen  durch 
die  äufsern  Bedeckungen  wahrgenommen  worden ; 
fie  gab  den  Anfcliein  von  Knoch^nbruch  der  Schei- 
telheine, beiondors  clf'S  rechten,  den  man  allen- 
falls we^^en  an  zuwenden  dem  heftigen  Druck  mit 
derZan^e,  diefer  hätte  zufchreiben  können.   Die 

Sek- 


s66    /  Ilf     Van  dem  Kn&ehengeläude» 

Sektion  nnd  genaue  Unterfuchung  des  Schedeli 
beftimmte  aber  eine  andere  Urfach  dadarcb,  dab» 
aufser  den  weiten  häutigen  Zwifchenräumen  in  den 
Fontanellen  und  an  den  Stellen  der  Näthe,  da» 
rechte  Scheitelbein  am  obern  Drittheil  feiner  Hd» 
he  ungleich  von  den -beiden  untern  getrennt  tt* 
fchien.  Eine  hantige  Linie  geht  ungleich  dardi 
das  obere  Drktheil  dts  Scheitelbeins,  von  raru 
nach  hinten  und  von  beiden  Seiten  verlängern  fich 
knöcherne  Blättchen.  An  zwej  andern  Stellen  dtf 
nämliohen  Scheitelbeins  wird  die  Stelle  des  Koo* 
chens  durch  Haut  verti'^eten.  I>en  Beweifs^von  mr* 
Iprünglicber  Knochenkrankheit,  als  Veranlaffang 
zu  diefer  widernatürlichen  Ausdehnung,  giebt  da| 
linke  Scheitelbein,  in  deffen  obern  Drittheil  anch^ 
Statt  des^Knochen^,  blofse  Haut  vorhanden  ift. 

No.  3.     Die  beiden  SeitenftUcke   des  Stirn« 
bMns,  beide  Scheitelbeine  und  das  obere  Stück  das 
Hinterhairptsbeins  eines  neugebohrnen,  völlig  aus«   '\ 
getragnen  Kindes.    Auch  in  diefen  findet  eine  kkt 
unvollft'ändige  Ausbildung  der  Knochen  Statt.  Der   ' 
linke  Thcil  des  Stirnbeins  hat  im  obern  Xheüe 
zweyvr>]lig  fehlende  Knodienftellen,  die  als  ziem« 
hpb  grofse  Locher  erfcheinen.     Der  linke  Seilea*  ' 
theil  hat  ihrer  fechs,  eins,  im  Augenliahlentheil; 
ift  in  der  Nachbarfchaft  der  Lücher  >  in  einem  be-    - 
trächtlichen  Umfange,  fohr  diTnn.     Die  Scheitd- 
bcine  find  nur  unten  natürlich  und  fo  gebildet,  dafe 
man  fie  dafür  erkennen  kann.     Ihre  obere  Hälfte 
fehlt  ganz  und  ein  äufserft  ungleicher  Rand,  durdi  ** 
hervorftehende  halb-  bis  ganz  zöllige  Zacken  uad  ri 
dazwifchen  befindliche  Vertiefungen,  beendigt  fit  a 
nach  oben.     Sie  find,  befondcrs  das  rechte,  felir  | 
ungleich  verknöchert,  hier  dünn  und  durchfichtigi  9 
dort  dick>  auch  an  einigen  Stellen  durchlöchert  : 


B.     Von  deii'  einzelnen  Knocken  267 

Im  oberxiTheile  des  Hinterhauptbeins  ift  ein  ziem-. 
lieh  anfehnlicbesLoch.  Auch  &eht  man  mehrere 
nicht  ganz  Verbeinerte  Stellen, 

No.  4-     Ein  Wafferkopf  mit gethciltem Rück- 
grat   (Spina    bifida)  in  fieben  Rückenwirbeln» 
VOD  einem  Kinde,  deffen  Armlage  die  Wendung 
Botbwendig  machte   und  die  Geburt,  wegen  zu- 
rflckbleibeoden  KopEs,  fehr  erfcbwerte»  Die  Schei- 
telbeine, das  Hinterhauptsbein  und  die  beiden  Half«* 
leo  des  Stirnbeins  haben  die  doppelte  Grufse  der 
aatarlichea  in  diefem  Alter,  find  in  der  Mitte  di- 
cker uod  fefter ,  als  unter  der  Bedingung  von  Ge- 
famdheit;  an  den  Randern  und  Winkeln  find  aber 
die  ftrahlenförmigen  Fafern  dieferKnocben^  wegen 
ihrer  mebrern  Länge  und  Entfernung  von  einan- 
der» kenntlicher. 

Ko.  5.  Gleiche  Lage,  gleiche  Schwierigkei- 
ten bey  der  Geburt,  die  für  den  Kopf  die  mOhfamc 
Anwendung  der  Zange  nothwendig  machten.  Auf 
einem  fehr  proportionirten,eher  kleinem,  Rumpfe 
iXit  ein  Kopf,  deffen  Schedel  um  mehr,  als  dop- 
pelt die  natürliche  Grufse  des  grüften  SclieJels  ei- 
nes neugebohrneti  Kindes  übertrifft.  Diefe  Gröfse 
ift  Dicht  nur  Folge  eben  fo  ungewöhnlich  grofser 
den  Schedel  bildender  KnocI/en,  als  bey  dem  vo 
Tijeo,  Condern  ungeheurer  liäuliger  Räume  zwi- 
bhen  den  Knochen,  indem  der  Fiaum  ^wifchen  den 
Scheitelbeinen  vorn  mit  drey  viertel  Zoll  anf^ingt, 
Bod  hinten  anderth;dbZoll  beträgt.  Zwifchen  den 
Scheitelbeinen  und  dem  Hinterhauptsbein  bildet 
die  kleine  Fontanelle  ein  Dreieck  >  deffen  Seiten 
jede  drey  Zoll  Länge  hat,  uod  ift  mit  Knochenftii- 
•  cken,  die  einen  gleichen  Gang  mit  den  Seilenrün- 
dern  des  Hinterhaupts  halten,  bcfäet.  Der  Raum 
der  Lanidaftelle  betragt  einen  ZoUi  die  Seiten-Foii- 

tatel-' 


s68  U*     Vqn  dem  Knochengebäude» 

tanellen  (Foptanellae  Casferii)  find  mit  der 
hintern  Fontanelle  beinahe  im  Maafse  gleich.  Di« 
vordere  groGse  Fontanelle  bildet  eine  Raute  Ton 
zwey  und  einen  halben  Zoll  Queer-  und  noch 
mehr  Längenmaafs. 

No.  6.     Auf  dem  Rumpf  eines  kaum  fieben* 
monathlichen  Kindes  befindet  fich  der  ungeheurt 
Kopf,  der  durch  eine  kleinere  Gefchwulft  rech'' 
terfeits  und  unten  fchon   hey  äufserlicher   ober* 
flächlicher  Betrachtung  als  fonderbar  auflallt.  Ei^ 
nähere  Unterfuchung  beim  Skeletiren  gab  eine« 
mit  Hirubruch  verwinkelten  Wafferkopf  zu  erken* 
nen.     DieGröfse  des  Schedels  abertrifft  noch  di% 
des  vorher  erwähnten,  wogegen  das  kaum  ändert» 
halb  Zoll  hohe  GeBcht  des  Kindes  fehr  abfticht ' 
Hier  find  die  Knochen  nicht,  wie  hey  dem  zoIeOC 
erwähnten,  übermäfsig  grofs,  eher  Idein  er,  ^sfif 
in  diefem  Alter  zu  feyn'  pflegen  und  die  ungeheih 
ren  heutigen  Räume  zwifchen  den  Knochen  werdet 
hauptfächlich  Veranlaffung  zu  der  ganzen  OrO&e  | 
des  Schedels.     Die  grofse  Fontanelle  ift  eine  vier»  : 
zöllige  Raute,  die  kleine  Fontanelle  ein  Dreieck|  i 
deffen  untere  Seite  fünf  Zoll  lang  ift,  die  Seitenli- , 
nien  vier  iZoll,  der  IJebergang   derfelben  in  du 
hintere  Ende  der  Haut  zwifchen  den  Schoitelbeiiten 
drey  2^i>ll.     Nur  um  etwas  welliger  fchmiler  ik 
die  Hajit  zwifchen  den  Scheitelbeinen  felbft.     Die' 
Seitenfontanellen  find  melir  als  zweizölh'ge  Räumt  : 
zwifchen    den  Schlaf-  und  Scheitelbeinen.        Ad 
der  rechten  Seite  verlängert  fich  unter  diefer,  zwt 
fchen  dem  fehr  kleinen  Schuppentheil  cies  Schlaf* 
beins,  mit  noch  daranhängendem Rincje  desTrom^j 
melfells,  das  ebenfalls  noch  diefen  Ring  ausf&IUi; 
der  fchon  von   aufs«n  kenntliche  Sack,    der  auf. 
der  Grundfläche  de&Schedels  zwifchen  jenen Thet« 

len 


B«     Von   dtn  einzeliien  Knochen»  869 

i  des  Schlafbeins  ujfid  dem  Felfenbeine  durch- 
lt.  Unter  iler,  von  ihm  abgeforderten  Haut, 
cheiDt  er  in  der  Gröfse  einer  runden  Höhlung 
n  zwey  Zoll  Durcbmelfer,  als  ein  Gewebe  von 
ccheu  uild  Beinbaut.  Die  Oeffuuug^  durch 
jlche  er  mit  der  Höhlung  vom  Schcdel  zufatn- 
snhängt,  ift  eine  Rundung  von  drey  bis,  vier 
Dien  Durchme[fer.  Sowohl  die  erweiterte  Sehe* 
Iböhlung,  als  diefe,  waren  mit  Waffer  ang^frdlt. 
im  Gehirn  war  wenig  vorhanden.  Die  Geburt 
I  Kindes  foU  nicht  fchwer  gewefen  (eyn. 

fio*  7.  ift  der  von  Folgtet  *)  abgebildete 
id  befchriebne  Schedel.  Das  Skelet  eines  etwa 
ibenmonathlichen  Kindes  trügt  ihn  auf  dem  klei- 
ea  Rumpf.  Der  Schedel  ift  gegen  das  Geficht 
faf  disproportionirt,  vorzüglich  aber  von  den 
irher  erwähnten  und  von  den  gev^öhrtlichen  da* 
irch  unterfchieden,  dafs  das  linke  Scheitelbein 
De  Neben*  und  Seitenerhabenheit  bildet,  derea 
enrorftehung  flf)er  die  Fläche  desSchecfels  ziem* 
Ji  zwey  Zoll  beträgt,  wodurch  der  Queerdurch- 
effcr  des  Kopfs  beinahe  fechs  Zoll  verlängert 
Ird.  Diefes  Scheitelbein  ift  in  zwey  Dreiecke 
iheilt,  deren  oberes  zwey  Drittheil  der  Gröfse 
»  ganzen  Knochens,  das  untere  das  übrige  Drit« 
leil  bildet.  Zwifchen  beiden  ift  ein  häutiger  Zwi* 
heoraum  von  der  Breite  eines  halben  Zolls,  Brei* 
T,  bis  zu  der  Breite  von  einem  und  ein,em  viertheil 
oll  ift  die  hintere  Fontanelle.  Am  weitcften  die 
ant  zwifchen  dem  rechten  Scheitelbein  und  dent 
hiafbein.  Alle  häutigen  Räume  find  mitKnochett'« 
Ickchen»  mehr  unregelmäfsig,  als  hey  den  .an* 

dem 

)  Fl  agment.  femiolo^.  obfcecric.  pag.  73«  Tab^  I.  Fif.i.  s. 


27^  '^«     ^^^  ^^  Knochengebäudem 

in  einen  ftumpfen  Winkel  zufammeiiftiefs,  mit  dit' 
Cßcn    zuraminen    fOnf  und    ein  viertel    Zoll;   der 
obere  Kaiui  abrr  war  durrh  einen  tiefen  Eiiifchnitt, 
der  nach  dorn  Hinterhaupt  zu  einen  rechten  Win-, 
keJ  bildeie,   unterbroclie»;  dadurcli  entftand  zwi« 
fchcn  den  Schoiteiheinen  und  der  Spilze  des  Hin- 
terhauptbeins  eine  Lücke,  weiclie  mit  Knorpel- 
haut aufgefüllt  war.     Diefo  Stelle  bihleteein  Vier- 
eck von  fieben  Zoll  in  dt^r  Länge  und   fünf  Zoll 
ip  der  Queere,  enthielt  viele  kleine  Knoqhenftaok<* 
qhcn  von  unbeftimmterGröise,  und  war  urfprOng* 
lieh  der  Tliefil  des  Scbedels ,  welcher  durch  i«ijM( 
Äarke  Au^del^nung  zur  i<onifchen  Verläiigeriuig  ^ 
des  Kopfs  ijeitrug.     Hier  war  auch  das  PerfocalOij 
uum  eingddrungeu«      Jedes  Scheitelbein  war  iif   j 
zwey  Queerftücke  getheilt.      Die  harte  Hirnh^al  : 
hing  überall  mit  den  Schedtlkdocfaen  feft  zufaiot  : 
inen.    Am  heiligen  Bein  und  an  den  benachbarten  . 
Lendenwirbeln  fand  man  ded  Anfang  einer  fp«a(  ^ 
bifida.  .1  V 

.  Eine  grofseVerfchiedeiilieitin  der  Stark Ckdcf  "i 
]Iirofchale  iindet  man  auch  bey  gefunden  MeOr,  « 
(eben.  Manchmal  ift  fie  aufscrordentlich  dicili  ^ 
i/«//^/' 'S)  fand  fie  einmal  auf  viermal  tiicker,  tlf  . 
gewöhnlich.  Bey  einevri  vierzigjährigen  ManV  j 
fand  icli  fie  gegen  einen  halben  Zoll  ftark.  Mebf  | 
re-Beyfpiele  vo/i  fehr  ftarken  Hirnfchaalen  führet  p 
Morgagni  79),  AlOin  8^),  Lieutand  S*),  lancke  W)J  Z 

Adolfk 

7g)  Praeloctionrs    in  Jlnerhavn  \r\\\\t,  f.  7IT.  '    - 

7^)  de  Teil,  vi  c;ii:li.  nicrb.   tnift.  III.  2.    lipifc  IV.  li.  Sfl^    . 

XIV.  35    l.i,.  XXVll.  2.  >...  1  \..  12.  - 

X6)  IntlfX  füj.ppllfct.  ai  Jt.  kar/uni\  pa?.  4.   No,  17.  Sfi     •    ,1 

.   81)  hifcor.  aiiat.  ni(>il.    imn.  II.  pa^.  381.  I  =^ 

13)  dift.   de   toidminibus   ralv^iiae    ir   Sanri/fori   TY.tftvt^  ^ 

■.       dillVi  trft.  |)i  <i^j  dinm.  a1i<u  inrniuc'  opufcul.  f^lectifluBOfÖitf  * 

Kotej .  176S.  Vul.  11.  pag.  302.  ij. 


'S»    Farn  den  ^fiiutUeM  KüochiMm  ^3 

iiolph    Murray  ^^yySandifort    S^)    und    K^^ 
tor  W)  aD.     '  . t 

la  der  Präparatenfammlang  des  Geh.  IUth| 
tkekel  finden  fich  befondcrs  drey^in  RQckficht  ejr 
Der  abnormen  Stärke  der  SchecUjknoohen»  merk* 
iffirdige  Schede!. 

No.  1.  Ein  Schedel  Ton  einem  alten  Mann. 
Alle  Näthe  find  f  envachfen.  Die  Scheitelbeine 
faid  doppelt  fo  dick,  als  natürlich,  nirgeada  nnlef 
vier  Linien ;  die  tuber«  paiiet.  wenigftens  feoha  Li* 
Das  Stirnbein  oberhalb  der  Stiri^höhlen,  hat 
einen  Zoll  in  der  Dicke,  nnd  das  Hinter- 
kaaptsbein  in  der  Gegend  der  tnberof»  occip.  bei- 

b^nen  ganzen  Zoll.  Die  Dicke  des  fchupplgea 
des  Schlafbejns  beträgt  an  mehrern  Stellea 
dify  bi»  vier  Linien»  fo  auch  die  des  grofeen  Flügelt 
voa  Keilbein«  An  mehrern  Steilen  derGrundflä« 
die  das  Schedels  befinden  fich  befondere  Verdi« 
ckaagen  der  Knochen.  Das  Felfenbein  hat  bey« 
sähe  den  doppelten  Umfang,  die  fchwerdformigea 
Fortfillze  des  Keilbeins  find  viermal  ftärker^  ^If 
flMOrlich.  Die  Augenhöblentheile  des  Stirnbeins 
lad  gaaz  vndurchGchtig,  weil  ihre  MafTe  befanahft 
■ndreyTheile  vermehrt  ift.  Die  Stirnhöhlen  find 
dabcj  aagew^hnlicb  erweitert.  Der  ganze  Kopf 
ift  hrinahr  noch  einmal  fo  fchwer,  als  natürliche 
Von  d^n  äufscrn  und  Innern  Tafeln  der  Knocheil 
fiad  wenige  Sparen  vorhanden  ^  defto  mehr  Ratina 

nimmt 

t})  U<  infundibnlo  tt  oilium  vapiiis  in  foetu  ftructura  aliet 

na  L  c 
14)  exercit.    acad.   Lib.  II.  cap.  II.   \t:\z.   ;a  Tab.   III.  — 

ejusd,    «Hif.  aiiat.  path.  Lib.  III.  •c^p.  X.  nag.  l^ofii«  •— * 

Ruf.  auac    Vol.  1.    St5Ct.  I.  pag.  4.  No.  XXVII.  «ect    IV. 

p-^.  ui.   No.  XVni.   Tab.  XIII.   Fig.  I.  2.    pMg.  5.   K*. 

kXVIU.  j.ag.  141.  No-  XIX.  Idb.  Xlll.  Tig.  ^  4.  5. 
^)  a.  «.  O.  S.  156.  No.  520.     . 

.  d,  p4iUi9L  Anat^R  1.  S 


«üiftnt  di^  zljhgt^  Maffe  äeiefel^M  ein,  dM^Jfn 
VDgewöhnlich  dick  und  feft  ift  und  dadSfch  Vi 
Mitättuil'g  zui*  Vetdiekung  der  Knochen  tibtsAiu 
*#ul-de,      ■ 

Nov  ^%     In  diefeih  Schedel  ift  die  Mafle  VI 
Hinterhauptsbein  und  von  den  Scheitel*  uttdSdl 
b*einen  deM  Elfenbein  gleich  ge\vorden,  indem  ij 
n^ttlere  Miaffe  allenthalben  KHIt.     Die  St:he  ' 
beiiäe  ha^efn* die  Dicke  ton^rfrey,  das  StirAbMn  I 
yMr  tthd  das  Hinterhauptsbein,  ih  der  Oeg«d1 
H^rirot^agtihgv  von  fechs  Lfnien;  v   * 
^  "    No-.  5.     In  -einem,  tIbHgens    zwar 
al>er  nicht  übemifsig  dicken  Scfhedel,  ift  dinrS 
beln,  das  6ch  dui^chwidernatbrlicheFeftigkefri 
Dicke  auszeichnet,  indem  tlie  Knke  HSlfM 
Diplöe  vtom  Gefichtstheil  defteiben ,  abeirhalkjj 
Stirnhöhlen,  eine  ungewöhnliche  Härte  er 
bat.    OEs  ^  f öfif  bis  fechs  Linien  dick  tin*^ 
beinartig,  und  tiildeit  nach  innen  ftarke  Erli 
beitfüi.     Die  Slirnbeinhöhlen  find  in  naKIr 
Oröfse^,  aber  ihre  Wände  fehr  dick  und  ML  '< 

<jredin§  «<^ ifand  die  Hirnfehaale  bey  iäte«^ 
ften  feiner  Kranken  fehr  dick,  oft  ganz 
dentürh  ftark.     Einmal  fah.erfie  änf  d^ 
Seite  fehr  dick,  um  fo  dünnev  aber  auf  dei"l 
Es  fcheinen  aber  diefe  F&IIe  weder  von  der  Xn 
lieit  abgehangen,  noch  weniger  Einflute  <dfj 
felbe  gehabt  zu  heben. 

i      An  den  Schedein  mancher  alten  Perfoneni 
man  dieKnocheo  (Uck,  aber  dabey  leicht  und  loci 
Walter  ^  befchreibt  den  Kopf  eines  Mamnei  ^ 
einigen  fechzig}ahren,  deflen  fammtlicheKnc 
anfangen,  leicht,  mflrbe  und  dick  zu  werdea» 

U)  a.  a.  O.  S.  ü%9. 

%7)  antttom.  MuC   B.  II.  $,  |^  NV).  J^, 


B.     Vom  den  einteUe/i  KnoJ&m^  tj^ 

Bes  alten  Weibes  >  defren  Knochen -fo  <tQnn  find, 
dafs  fie  an  vielen  SteHen  y  wenn  nan  6e  gegen  ein 
Licht  bält«  ganz  ctlirchBchtig  erfcheinen.  Wal" 
ier  f^  befchreibt  denScb^del  einer  Prau  von  eini« 
jgefk  6ebeneig  Jahren^  an  welchem  alle  Knochen  au* 
berordentlich  dfintt  nnd  leicht  geworden  find;  di« 
Knochen  dea  Scbedels,  befendera  die  beiden  SchA- 
telbeine,  find  fo  dünn^  wie  Papier. 

Manchmal  betrifft  diefe  Dünnheit»  bey  det 
übrigens  Hoch  allemal,  wie  ich  wenigftens  bemerkt 
habe,  die  Diplöe  vorhanden  i(t,  nur  einzelne  Stel« 
kn,  lOy  daCs  die  Hirnrchaftria  fonft  ihre  gewOhnli* 
che  StSrke  hat  97;^ 

Sehr  merkwürdig  ift  tter  Schedel  in  der  Afe- 
S^fchea  SämmluDg  dadnrch,  dafs  er  an  der  Stelle 
der  Scheitelbeine^  ^o  er  am  dickften  £eyn  foUte, 
am'dftnnften  ift.  An  dem  Orte,  wo  die  Erhaben* 
heften  der  Scheitelbeine  beider  Seiten  find,  befin- 
det fich  äufserlicb  eine  Vertiefung,  drey  Zoll  lang^  < 
voo  vorn  nach  hinten,  zwey  Zoll  breit.  Die  Pfeil- 
■atfi  ift  dvrch  Ankylofe  verbunden  und  wenigftens 
Um  Linien  dick«  Diefe  begränzt  jene  Stelle  in* 
«tadig;  hinten  hegräozen  fie  die  durch  Ankylofe 
nitdem  Scheitelbein  vereinigte  Schenkel  der  Lamh- 
dnalli,  vorn  die  natarlich  befcbaffene  MafTe  des 
SAritribeins,  feitwärts  nach  aufsen  die  fehr  fefte 
unddickeMaffe  des  Scheltelheins,  und  de& damit 
verbundenen  fchuppigien  Theils  vam  Schlafbein«. 
Hier  erhebt  fich ,  da,  wo  fich  der  Schlaf beinmus- 
kd  anlegt,  eine  wenigftens  fOnf  Linien  hoch,  her- 
vorftebende  Gilte,  die  fonft  fo  unbedeutend  zu 

feyn 

96}  Aoat.  MuL  fi.  II.  S.  114.  No.  570. 

f/)  z.  B.  Mor^m^ni  EpiXt.  LXIII.  —  Smtdi/ort  M.,  anat- 
paiJi.  Lib.Ill.  pii^.ljt.  —  Köhrer  S.IIJ.  ^0.505.  S.nv 
rio.  51Q.  S.  135.  Kü.  51t.  --*  IVaiin-  a.  a.  O.  8.  la)- 
^'o.  567. 


•tI  .«.Iftc*  Von  dtm  JCstcAengflcTvcM 

ibyn  pflegl.  '  A».  der  be(chnebenen  Stelle  febtt  alU 
mittlere  zeitigte  Knochen maCfi;  nur  eiae  Knochen- 
tafel  erfetzt  cUe  Stellediefer  und  der  ianerAj  fie 
fehlt  felbft  ^ß,  mehrern  Stellen»  und  der  Knocbea 
ift  hier  g,ans  <i^rchfichMg>  <(o,  dafs  man  die  Fur- 
chen far  die  Gefäfse  deutüoh  unterfcheiden  kano 
t>ad  d^b  diele  dünne  Stc^e, durch  die  leifefte  Berflh* 
rnngy  gewifs  mit  dem  Obelften  Erfolg  fQr  die  dar- 
unter liegenden  Gefäfse  und  für  das  Gehira,  hittt 
verletzt  werden  könjoen* 

Am  oFterften  findet  map  die  DOnnheit  der 
Birnfcbaale-  da>  wo  die  äufsern  Drüfeo  der  fefitoi 
Hirnhaut)  und  auch  da,  wo  die  grofsen  PulS'^  unl 
Blutadern  diefer  Haut  gelegen  find. 

In  fünf  verfcbiedeaeu.  Schedein  der  genaflBt- 
ten  Präparaten fammlung  befindet  fich,  in; 

No.  1»  im  linken  Scheitelbein  eine  £e  llib 
Btotaderfurch^,  dafs  man  in  derlLänge  voa  fi&fll 
Zoll  durchfeben  kann;  fie  endigt  fich  in  eine  Qrof 
be,  die  in  der  Peripherie  einen  halben  Zoll  ber 
trägt,  und  fo  tief  ift ,  dafs  die  ganze  innere  Tafel 
des  Scheitelbeins  fammt  der  Diplöe  zerftört  und 
'Hur  ein  durchfichtiges  Knochenblättchen  flbrigge« 
bliebeu  ift.  Auf  der  entgegengefetzten  Seite  ift 
•bcnfalU  das  Scheitelbein  an  den  Stellen,  vro  di» 
GeräCse  unter  demfelbeiifortgehn,  theilw^ifo  dorchp 
'fichtig^  Uehrigens  find  die  Knochen  fehr  fefi^ha» 
ben  fehr  wei^ig  Diplöe;  an  der  innern  Flicbods 
Stirnbeins  find  fogar  an  mehrern  Stellen  widenii- 
tOrliche  Ausiyadife»  Die  Suturen  fiad  ^üt  fe^ 
wachfen. 

In  No.  2.  ift  die  Verdünnung  der  Blutadee» 
furche  der  beiden  Scheitelbeine  ebenfalls  fo  be^ 
trächtlich  ,  dab  fie  durchfichtig  ift.  An  vier  SlA 
IcD^  aämlicb)  an  der  linken  Hälfte  des  Stiroboal 

ob« 


£L    Töiiti9k-9iäxelnemlbmchiik 


«7f 


oberhalb  der  SlHmh!>iileii  und  neben  der  Pfeünatl» 
ao  df^y  andern  Sidlen  — ^  deren  gröfete-  fo  gar 
mit  gänzlicher  Zerftdning'  verbanden  ift ,  f6 «  da£j^ 
aia  Loch  entrtandea:ift  -^  fieht  noan,  ebenfalls  elna^' 
ftarke  Verdünnang^    ... 

No^  3.^  ift  das  Stirnbein  rechter  fei  ts  aft. 
Mr^j  .Stellen,  nnd  jedes  Scheitelbein,*  dicht  nebe» 
der  Pfeilnath)  durch  Eindrücke,  die  theils  Folgea^ 
wä  vdrgrötserten  ä-ufseFa  Drüfen  der  feften>Hirn-* 
haut,  tbeils  von  anfangendem  Hirnliautsfchwanune^' 
Us  zur  Durchfichtigkeh  verdünnt  worden. 

Iii  No.  4«  ^^^  3^  ▼^'er  ähnliche  verdünnte 
SleUea  neben  der  Pfeilnatb,  deren  VeraulafTung^ 
die  äofsern  Drüfen  der  feften  Hirnhaut  ebeafall» 
wes ,  und  in. 

No.  5.  finden  fich  vfer  gleiche,  aus  der 
■iiiiiiclten  Urfarh  entftandene,  Verdfinnüngen.. 

Zur  richtigen  medicinifeh  -  gerichtlichen  Be«' 
nrthcilung  tödlich  gewordnor  Kopfverletzungen'' 
kanaalkrdings-eine  aufgefundene'  zu  dOnneHirn«' 
fehaale  vonWichtigkeit  werden,  wenn  man  nämlicb 
tnC  eine  gering«  infserliche  Gewaltthätigkeit ,  die 
aef  einen  gewöhnlich  ftarken  Hirnfchedel  keinenf 
jp£lhrlichen Eindruck  gemacht  haben  würde,fchlim« 
9101  oder  gar  tödliche  Folgen  entftehen  fieht. 

Als  ehi  Fehler  der  erftcn  Bildung  fehl  eil 
«■dl  wohl  die,Kppficnochcn  und  man  trifft  nur 
tfnea  häutigen.  Sack  an.  Dies  ift  der  Fall  bey 
kirnlefen  Misgeburtcn  9Sj.     Oder  maa  Cankd  auch 

eiÄ- 

.  Ji)  Ket^ring  rpecileginm  ünaf^miciim.  Ainftel.  i6t9«  ^^^ 
XLVl.  pag.ioa.  —  H^//<rri  Elem.Pbyf.  Tom.  IV.  pag.  O- 
«-  tmn  Doeveren  fpccinii  cbferv.  anat.  Cap.  II.  pag^.  4^ 
«-  Henke/  neue  medic  und  chirurg.  Anmerk.  H.  1.  S.  io* 
-^  Acu  Helvetica.  Tom.  I,  pa^j.  r  fq.  —  Collect.  Hav- 
jtienL  Vol.  II.  paf»;  274.  -*•  Bm.  Fiatner  de  vi  eorpoii« 
ia  joeoioria»  Snecira.  11.  $.  Ul.   nag.  5.-*-  Sandi/ori  ana- 

como 


cJiejftPall,  wo  eip  Hirnbruch  erftin  fpätero  Altes 
fllljikand,  erzählt  ^i«//ar4  *)i 

'* Bisweilen  bleiben  euch  angebobrne  HimbrJI* 
che  noch  bey  erwachfenen  Perfonen  gegenwirtig; 
In  d^m  Falle,  welchen  H^/cl  ^)  erzählt, -war  die 
Perfon  neunzehn  Jalir  al^  als  man  die  GefchwulC^ 
welche  die  Grdfse  eixies  Borftorf^apfeie  erreicht 
ba^te,  mit  dem  Melier  pQnete.  Sie  enthielt  ohn« 
g^hr  ein  bis  %wej  Unsen  rötbliches  Wafler  und 
unter  diefem  war  das  Gehirn  etwas  hervorgetre« 
ten*.  ,  Quyfinoi  ***)  katiute  einen  Menfchen  von 
zwey  und  drei Isi^  Jahren,  der  toxi  (eixier  Geburt 
an  einfto  Hirnbruch  ge)iabt  hatte.  Man  fand  diefe 
Ikuch  durch  die  Fontanellen  hervorgebrochen  9\ 
oder  .auch  durch  eineSutnr  *^),  in  welchem  feltne» 
fall  man  den  ficheUr)rmigen  Fortfatz  im  Bruche 
fand.  Oder  fie  entftehen  auch  in  fpätern  Jahren 
erft  durch  eine  von  Beinfiiafs  gemachte  Oef&iung« 
K'oßig,  ^)  fah  bey  einer  vierzigiährigen  Bauerefrau 
durch  Beinfi'afs  eii\e  OefFnung  in  der  Hirnfchiiab 
entftehen ,  und  durch  diefe  einen  Theil  des  Ge« 
bims  heraustreten ;  nach  ihrem  Tode  fand  man 
das  Gehirn  an  diefer  Stelle  gleicbfam  mit  Eiter  an- 
gefallt,  verdorben,  weich,  welk  und  fchwärzlich^ 
Donald  Monro  >^)  erzahlt  folgenden   Fall.     £ia 

Ma^n 

rnm  cluinrpicif.  Lipf.  1779.  —  Richters  Anfanfsgiünde 
der  Wiindtirznny.  D.  II.  S.  201.  — *  Thiemig  de  heriiM  cc« 
rebri.  Ciutting.  17^.  -^  Siehe  niitea  beim  Gehira. 

*}  Giornale  di  medicina.  Venez.  1764.  Tom.  11«  obUXVlL 
pac.  129.  'O  I>if^  1  p^g.  I. 

***)  Stippltemenfr  de»  memoires  de  Vacademie  roy.  de  Cht« 
iur{>ic.  Tool  V.  pag.  g^^. 

5">  Mcraoiies  de  THCad.  de  Cbinirg.  de  Par. Tom. XIII« paf« 
103.  —  HelH  dül.  de  heriüdi  oei  ebri.  GielT.  177^. 

10)  Corviaus  1.  L  paj!.  6. 

11)  in  MifcelL  Nat.  Cur.  De«v  II.  An.  U  obf.  1^7.  pag.  399. 
It)  in  modiral  Transactioii&.  Lond.  1772,  Vol.  iL  —  Rieh' 

ter*4  cbii'ui  g,  BibL  B.  U»  St.  U  S.  15^« 


f,  .  Förn  dem  einlebten  KnocUn.  ^83 

Mian'  bekam  in  der  Gegend  der  Aagehbrannea 
eine  klopfende  Gefchwaift.  Drückte  man  aitf  die« 
felbe,Ib  empfand  er. einen  heftigen  Schnoürz  im 
Kopfe  und  ward  fchwli^dlichi  Bey  genauer  Un- 
Itrfuchung  fand  man  hinter,  ihr  eine  Oeffnung  im 
jtirnhein,  deren  Umfang  ungleich  und  kariös  zu 
^n  fehlen.  Man  biete  fie  fQr  eine  Pulsaderge« 
fchvulft»  Nach  und  nach  wurde  fie  gröfser  und 
4tr  Kranke  ftarb  fchlaffücbt^.  Nun  fah  man  bey 
der  anatomifchen  Unterfuchung  deutlich  eipe  ka- 
riöfe  Oeffaung  im  Stirnbein»  die  von  der  Orö&e 
war,  da(s  nun  einen  Finger  fjurchbringen  konnte* 
Dorch  fie  drang  eine  Gefchwulft  von  der  Grdfse 
eines  jnäfsigen  Apfels  hervor,  dijs  am  vordem 
Tfaeile  der  linken  Hälfte  des  Gehirns  (als,  aus  Ge- 
hini bdftaod  und  mit  der  harten  Hirnhaut  bedeckt 


Lö^Z^r*)  fah  das  ganze  Os  bregmatie 
fisifirum  fehlen  und  durch  diefe  Oeffnung  dasGe- 
Iura  hervorgedrungen  und.  einen  ftarkeu  Hirn- 
bmch  bilden.  Stark  **)  fah  mehrere  dergleichen 
Fälle,  wo  bald  ein  Scheitelbein,  oder  ein  Theil 
-des  Stirnbeins,  oder  des  Hinterhauptsbeins  fehlte, 
die  in  -  der  Folge  aber  gans  wiedererzeugt  wur- 
den« 

Die  Näthe  der  Hirnfchaate  find  einer  Menge 
Verfcbiedenheiten  unterworfen,tlieils  durch  kranlv- 
hafteBefchafTenheit  (wie  z,  B.  bey  der  Kopfwaffer 
fucht),  theils  durch  einen  Fehler  der  erften  Bil- 
doBg.  Man  ficht  fie  oft  fo  verwach feiw  ohne 
alle  Spur,  als  ob  je  eine  Nath  da  gewefen  wäre. 
^  Dies  betrifft  in  feltnern  Fällen  alle  Nlthe,  wo- 
^  von 

•)  in  Stark*!  neuem  Archi%  fttr  die  Gebiirtshülfe.  B.  1.  i?. 

423  ff. 
••)  ebendifelbft  S.  42^  Aamerkung  •),. 


I 


a84  •  U«     ^0'*  ^M  Kmochengehäudim 

vonuM  Benedicius  ")>  Columbui  ^X  H^^län  ^ 
Wellck.^^  Meitrom^,  Schneider  ««X  Hunauld  «^ 
PoAP^),S<?ÄM;<?iiai/r"),  Sandifon^^),  Greding^ 
und  Blumenbach  ^4)  Beifpiele  aofohrea.  Biswei- 
len fand  diefer  Fall  fogar  in  dem  noch  iagettdlichtii 
Alter  Statt.  So  fand  Lentin  ^)  bey  einem  feclit* 
juhrigen  Knaben  fcbon  aJle  NSthe  der  Himfchaale 
fo  glatt  verknöchert!  daft  man  die  Spuren  davott 
nur  mit  Mflhe  entdecken  konnte.  Defeffmrz  ^) 
fah  an  dem  Kopf  eines  zwölfjährigen  Knabens,  wet* 
cher*fo  grois,  als  der  eines  zwanzigjihrigen  Mao- 
fchen  war>:9icht  die  geringfte  Spur  von  einer  Nttil, 
weder  auswendig,  »och  inwendig.  Er  fehlen  ans 
einem  Stacke  zu  beftehen.  Auch  war  die  innere 
tind  floisere  Oberfläche  fo  glatt,  wie  Pergament» 
Inwendig  wurde  man  aoch  nicht  die  geringftenSpv 
ren,  weder  von  den  impresfionibus  digitao 
Iibos,noeh  von  Rinnen  für  die  finos,  noch  von 
den  Verftftelungen,  welche  die  Schlagadern  der  fe- 
-ften Hirnhaut  dafelbft  zu  erzeugen  pflegen,  gewahr^ 

Hin. 


P«S  l>i. 


\%\  hiftor.  corporis  hnmanL  Vtntt.  150a.  Lib.IV«  cap.VIL 
14)  de  re  tuatomic«.  Lib.  XV.  pag.  4g4. 
'  15^  Atithrojpo^rapliU  et  ofitolofU.  PariC  1649.  pag.  ^fiL 
14)  Hecatolt.  pr.  obfcrv.  phyH  med.  pag.  99. 
17)  in  Halleri  collect,  diip.  anatnm.  Vol.  VI»  paa»  €97^ 
kt)  de  Catarihifl.  Vitemb.  I^I.  Lib.  II.  cap.VIlI.  jpag  [ 
19*)  iii  Hilti>ir.  de  l*aoad.  roy.  dti  Soienc.  17^4.  pag.  59. 
so)  dirr^refp.Nf/^e/tf/W  de  proltato,  calculo  ailectio.LipL 

^7^7r,  paß.  «9. 
si)  dilT.  CiL  pag.'i^. 
aa)  obf.  Anat«  patlu  Lib.  III«  cap^  VIIL  pa|;.  10t.  —  ejiud. 

»t«£anat.  Vol.  I.  ScccIY.  pag.  164.  No.LXYU.  naa.iic. 

Ko.  LXVllI.  LXXIL  i^    ^ 

2i)  a.  a.  O.  8.  S93. 

34)  Oefchichte  der  KnocKcn.  S.  %%.  ADmerknng  •). 
35>  iii  Bfumenbach's  med.  Bibl.  B.  III.  S.  535. 
16)  Memoir.  de  Tinftitni.  Nation  its  Seienc.  VöU  1.  pa^ 

3)4.  —  SammL  auserltf.  AbliandL  i'iii*  praktilchtt  Aerate. 

B.  XIX.  S.  HO. 


Hili6ger  .fiadet  man  einzelne  Nathe  Tiirwächfen, 

die  Efeilöüth,  Kranznath  und  den  jgrufs- 
tM  T'heJd'der  HinterhaoKtsnatk '^ 

die  i^anae  Pfeil  •  Kraoz  •  und  Hluterw 
haupbDatb^), 

dieKi^iiiz*  und  Pfeilnath  bey  einem  acht- 
jlhr%eii  Midchen '^,  .1 

die  PfeilUkath  nnd  einen  Tbeil  der 
Kraas«  nnd  Hinterhauptsnath  )*),  ' 

dlelCranz-  nnd  Pfeilnath,  die  Schlafbei- 
ne  mit  dem  Hinterhauptsbeine  und  dem 
Keilbein  1^), 

die  rechte  Seite  der  Kranznath  bey^lneni 
adll^igen  Mädchen  3)}. 

AU 

«7)  Cöhimhus  1. 1.  414.  —  F.u/eacfiius  opufc.  tnatom.  pag. 
I4l.  fabrt  ftinfzebn  Beifpiele  davon  an.  —  Rioianiu  1.  I. 
pag.  465.  -r-  Albini  index  fnppcll.  anat.  RaTiani,  paf;.  309. 

—  Lanzoni  in  Eplhem.  Nat.  Cur.  Cent.  III.  obf.  LXFI. 
pda*  144«  *- i'<rn£>on«fr#ft  Sp^c.  anno  tat.  acad.  ca*)).  XHI. 
paf.  194- —  ^tf''^  primit.  anat.  de  olllb.  pag.at.  — 1  in^- 
wttrmann  de  notandis  circa  natnrae  in  hnniana  macliina 
liro«.Rinc.  1765.  pa^.  10.  —  Sandifort  obf.  anat.  patliol. 
Lib.  IV,  cap.  X.  pag.  134.  —  ejusd  Mnf,  aiiaC  Vi>l.  K 
8cc€.  rv.  pag.  165.  iNo.  LXX.  LXXI.  LXXVI. 

i|)  Berger  in  Act.  Helvet«  Vol.  VI.  pag.  16). 

9^  SmndifoTt  obf.  anat.  patli.  Lib.  III.  cap.  VIII.  pag.  lot. 

—  •jofd.Mnr.anat.  Vol.  I.  Sect.IV.  pair.165.  No.LXXUI. 
A  n^an  fwieten  Comment.  in  Bcerhavii  aphoriCrn.  Tom.  I. 

*•  ^-  P*J?V  *°-  *•  *^^-  P*^-  ♦'^-  ♦•  ^^7.  paiJ.  4H-  —  Hi/- 
M«ii/tf  Hiftoir.   de  Tacad.  des  Scieno.  17)4.  pag.  5g. 

>l)  AlbifdüM  de  fceleto  cap.  XLllI.  pag.  229« 

f  j)  2/#in  in  Coromenur.    Öociet.  Reg.  Scientiar.    Cfftting. 

Tom.  11.  pjig.  966. 
%i)  Smndi/ort  obf.  anat.  pathol.  Lib.  III.  cap.  VLII.  pa«:.  iio- 

—  tjusd,  Muf.  aiutom.  VoL  I.  Secu  IV.  pag.  159.  Ko.  L. 
Tab.  XXIX.  Fig.  I.  2.  pag.  165.  ^«».  LXW.  LXXVil.  — 
conf.  Huiiauld  Hift.  d«  lacad.  des  Scienc  .'in.  17)4.  pag. 
51«  1740.  png.  52<* 


30 


^0/6  M,    Alt  ^Um  Km^ektngfMUidSk 

'  i?AkGegentkeii:id6r:  VerfobiMFtaJIiitt^er  Ni 
the  findet  man  aber  auch' nicht  MfetiiA%9iTiiri 
ongm^Haliche  udd  widei<natürltbli£  BiÜthi 
So  6cJH  man  ^fehr  o&  .die.  im .  jOhgerii  Alt«»  geWölit 
licfa  iiipMnoch  fichtbariB  $tiiuinath  avckoft  bay.fi 
%vachfenen  und  Alten  noch  fichtbatil^.^  rM[aiifi 
mal^fipddt  £e  fich  noch  gane  vpllkomnieii;^  dßre 
das  ganze  Stirnbein»  von  der  Kranznatlf  j|Bb.Jb|S  ai 
die,  Nafenwnrzel .  fortgehend ;  manchioi^t^B^ot  fi 
nur  in  einem  Theile  des  Stirnbeins  ^t^tt^^^  dfa 
fem:  £alle  betrifft  die  Verwachrung  meifieqthei] 
den  phpm  Theil  und  die  Nath  iftn^pU' unten  t 
fichtbar,  weil  die  Verwachfung  von  oben  Her^  ai 

"Bey  breiten  Stirnen  foU  man  di^  Stirnnat 
iBOch  öfters  gegenwärtig  finden,  als  litoj  fcimii 
len^> 

,  Andere  widernatflrliche  N$the  hat  man  mc 
bemerkt,  doch  feltta.  Eine  doppelte  Hinte] 
hiiuptsnath  fah  Th.  Bartholin  ^yi  Sand 
fort  )^)  befchreibt  den  Schedel  eines  Mannen,  i 
deffen  Hinterliauptsnath  fo  viele  Wormifche  Knc 
chen  befindlich  find,  dafs  die  ganze  Nath  Bwe 
lach  genennt  zu  werden  verdient» 

'S 

S4)  Albini  annot.  acad.  Lib.  I.  tap.  Xt.  ptg.  37.  -«  t*« 
Doeveren  fpeclm.  obf.  acad.  cap.  XIII.  paj.  154.  —  Cr\ 
ding  a.a.O.  S.  292.  —  5«  11  rfZ/o/^  Miif,  aiiat,  Vol,I.pa£.< 
^6.  Vni.  IX.  pag.  1(57.  I^'«.  ^H.  cet.  —  KbhUr  i  m 
Ko.  492.  S.  152.  JSo.  499,  500.  S.  IJ4.  ]So.5o^.  8.  i\\ 
No.  517  n.  a.  m. 

35^  Mayer  f  Befcbreibung  des  menrchlicbea  KOrperft.B.1 

8. -277  ff- 
3O   y^falii  cxamen  olnuin  Fallopii  pazr,  ^5. 
^y)  Hift.  anat.  1  di*.  Cent.  L  Lift.  LI.  Tom.    I.  p«^.  79^  - 

£iii  durcli  eine  ordentliche  Nath  in  zw«y  Theile  getbeil 

tes  HiiiterhaiiptAbein  befchreibt  RudoLphi  in  den  labvfd 

fchen  Annaleii  H.  I.  ;S.  119.  Aiimerk. 
31)  Muf.  anat.  Vol.  I.  p.  166.  No.  LXXXJV» 


So  h^A  atich  mehrere  Änatbinen^cla^  Hin- 
terliauptsbefi»  durdi  eine  ^cfcrnath  getrennt  ge- 
fanden,' z.'^B.  Eiißachiüs ^^J ;  Albin  40),  Schrei-- 
ber  ^^j^ätidifort  **)  und  arid'etfe  «). 

Seltner  %Ddet  inah' cfie'Scheitelbeine  där6h 
eine  «wette  l^ath''  getrennt,  oder  eiöe'z  weite 
Pf«ilna¥h44),    '  '       i*m1    - 

Eine  dö^^peltis  Kraiiz-  Pfeil-'äiid'Hiil- 
terliftupVsi^tih  fah  Muuchän  ^^. 

Dop^^lfe  Schuppeünfithe  bämerk^e 
>MUi  Doeveren  ^  und  Sue  47), 

Das  rechte  Jochbein  fah  Sandifon'4^ 
dnreh  eine '  wahre  Nath  in  zwey  Theile  gctheilt« 

An  einem  Schede!  vdn  einem  jnn^cin  Men^ 
fdbkn,  der'fich  im  LoderfcKen  Kalinet  be&ndet, 
fiefaf  man  die  fönderbare  Üeformität  de]^i  NÜthe, 
dab  fie  alle  einen  zwey  Liniijn  breiten  Sänm,  *oder 
eine  hervorftehende  Wtilft  bilden  49).  ■ 

Die  onlbhtenNStheimd  minclinial'Tchon 
?on  anben  fo  im  Zickzack  getchlängelt,  wie  die 
lebten^)/  ■ 

DorcK 

^rtLt  tat.lCLVt.  Flg.». 

40^  defc^vtö  eap.  XXIV.  p«g.  i)t. 

41)  in  SoT.  «imment.  PetrppolKt.  Soc.  V(>1,  yi^^.Tttb.  IX,, 

4i\  obf,  *nat.  patiiol.  Lib.ill.  cap.VIlI.  pa^.  III.  Tt^.Tab. 

•^TX.  Fic  1.  —  Miif.  aiidtom.  VoLl.  pag.i66.  No.I.XXXV- 

LXXXfX. 
41)  %^  «.  MlTctU*  Kat.  Gm .  Dec.  1!.  A^.  H.  obf.  115.^  — 

?i«v.  acU  Nat.  Cur.  Tom.  IV.  pa^.  6«;. 

44)  Ttfr/w  Oftcof  rapliie.  Pur.  17^3.  praeface  pag.  2g.  Tab.  V\ 
—  Titn  Daei'trrtn  1.  c.  ])ap.  195- 

45)  JMiCcelK  Nat.  Cwr.  Dec.  III.  An.  IV.  par.  ij^r>, 
46)1.  !•  pa«.  1S7.  , 

475  in  leiner  fchon  vorher  angefahrten  pr-Vchrigen  Aanrö« 
üTchen  Ausgabe  der  Monrofchen  Ofteulo^ie.p^.  47.  Not. 

^i\  Obf.  anat.  path.  1.  c.  pag.  nj.  Tab.  Vlll.  Fi^.  7.  tib. 
IV.  pag.  IH. 

49>  Kahler  a.  a.  O.  S.  <0.  No.  17X. 

50)  Bliuntnhacli*  Gefchiebu  de«  Knochen,  t.ai.  J.  175% 


.  Durch  äufsareOewaltth^tigkeijUsa^^t rannen 
ficli  die  NSthe  bIswelieD  5i).  ,Die9  gefclileht  «bar 
auch  manclirnal  ohne  eine  äursereGewaltthätigkeH:» 
nur  von  einer  innern  LVfach^  z.Y^^  Mof^gagni^^ 
U,nA  dip  Nätbe  bey  einem.  Greifse,  in  welchem  Al- 
ter jB^  doch  fonft  arn  fch>^crfljen  fjjfis^nt  werden 
können,  bey  einem  üeJtigeri  KopÖflimerz  ganz 
aus  einander  gawicheju  Ihre  Trc^nnung  beim 
Wafferkopf  haben  wir  fgjyon  vorher  bc^merki,. 

Dia  Fontanellen  ^nplet  .m^  ^\!^^.  yarknö» 
chert  ^^)  y  auch  felbft  bey  waf£erki^p&g^n  Kindern 
zuweilen  ftark  verknorpelt,  beinahe. verknöchert, 
und  daher  die  Geburt  äufserft  fchwer.  .  £in  wich; 
tiger  Umftand  ffir  den  Geburtsheifex  54^. 

WidernatQrliche  Anfchwellangan  und 
knorpelartige  Substanzen,  welche  an  dep 
Hirofchaale  anhängen,  fiiKiet  man  häufig  bey  ^aÜ* 
füchtigen,  beyfoichen,  welche  mit  ftatem  Koj^^« 
fchtnarz  behaftet  waren  und  bey  mehrern  der* 
gleichen  Kranken  55). 

Eine  ungeheure,  faft  die  ganze  linke  jinnert 
Hälfte  des  Schedels  einnehmende  Exoftofe  be* 
fchrelbt  uns  Köhler  5<^),  wobey  das  merkwürdig- 
fte  ift,  daÜB  der  Kranke  kein  Zeichen  von  einer  fol* 
chen  gro&en  Zerftörung  an  fich  hatte,  bis  nur  ve« 

51)  Morgagni  1.  1.  Epift.  LI.  19.  [q.  Epirt.  LH.  St.  j 

52)  1. 1.  Lpifc.  IH.  S.  —  coiif.  Fabricins  HiLlanuw  L  C  Cent.  L 
obUL  ~>  Mirc.Nat.Cui.Dec.L  Au.lV.  obf.  )).  Dec.  IL  jl 
An.  IX.  obf.  ixy.  / 

50  Oji ander* s  Annulen  der   Eiitbindunp  •  Lefaranftak  u      / 
Gc>ttin*!en.  i|oo.  S.  17.  .  * 

54^  ^'egciin  in  Starkes  Archiv  für  die  GeburtthflUe»  B.  L      *? 
hu  IV.  S.  100  Ip. 

55)  Wcpfer  de  morbii  capitis,  pag.  35.  —    Fordjct  d«He- 
micrania«  f. }}. 

5Ä)  a.  a.  O.  S,  2y.  No.  100.  —  \er^,  Morgagni  L  C  Epi«. 

.   XXVIL  A.  and  oben  3. 146«  Anmei  k.  4(. 


3 


B»     Vom  ihn  einzelnen  Kmthen*  irSg. 

nigo  Tage  vor  feinem  Tode,  wo  er  wafanfinnig 
wurde. 

Eine  tödliche  Exoftofe  am  Himfchedel  be-^ 

ichnibt  Cafpart  57). 

\  Credtfig  ^  fand  bey  mehrern  feiner  Kran* 

I    ken  fchr    dicke,  breite,  knöcherne  Riegel,  von 

I    den  Fellenbeinen,  bis  zu  dem  kreuzförmigen  Fort^ 

^    fatz  des  Hinterhanptsbeins  horizontal  fortlaufend« 

Wir  kommen  nun  zu  den  einzelnen  Knochen 

des  Kapb: 

1.  Das  Stirnbein.  • 
Es  variirt  in  Anfehmig  der  Gröfse,  Ceftalt 
Md. Anzahl  feiner  Höhlen«  Man  findet  diefe 
oft»  ohne  Einflnfs  auf  ihre  innern  Theile,  fehc 
grefs  59);  im  Gegentheil  auch  widernatnrlich  , 
kkfai  ^).  Manchmal  fehlt  die  Eine  oder  die  An» 
dere  ^Ot  oder  auch  alle  Beide  ^^)«  Bisweilen  find 
Sein  mehrere  Fächer  getheilt^)),  und  bisweilen. 
ift  £iBe  grölser, 'als  die  Andere  <^0* 

f7>  dilT.  .de  «xortofi  cmnii  rariore.  Argent.  17)0.  in  Hat»  ^ 

ieri  eollect.  difjj.   cluntrg.  Tom.  l. 
9Sl  a,  «.  O.  S.  S9^.  —   conf.  Boerkavü  pra«lect.  d«  mnrlL 
aervor«  Tom.  1.  p»g,  t4i.  —    Plaguer  ,de  vi  corpor.  iA 
nsinpria.  I.  pac.  Bi. 
99)  iänti/fore  obC  anat.   patlinl.  Lib.  I.  cap.  VII.  pag.  idi. 
Tab.  Vi.  (ig.  1.  9   ).  Lib.  III.  cap.  X.  pag.  isa.  —  Kbh- 
Ur  S.  I)t.  N.  524.  526.' 
UfyWep/tr  de  anectibns  capitis.  Obr.XXI.plg.  41. — van 

Ometftrtn  1.  c.  pag.  196. 
an  Morgagni  edveiTar.  aiiatom.  I.  pag.  )9<  ^^  den  reclitetl 

mnüs  Killen. 
€3)  Albini  aniiout.  eeadem.  Lib.  I.  eap.  XI.  —    van  Doi- 
öftrem  L  c.  cap.  Vlil.  pag.  I96.  —  Haiieri  Eiern.  PhyfioL 
VoLV.  peg.  ut.    ^  ^  . 

i      <rt  Morgagni  «dverlar.  anatom  I.  p«  9t>  -^  AuHviflius  in 
ir  J«»i*/f7örf  ThefaMr.  difleiUtt»  Vol.  I.  pag.  365.— N./^o/Vrt 

^       de  ofjibus  calvariae,  refp.  J.  Siihett .  t  plal  1746.  peg.  19  fq« 
,(   -j.       — y«.rl.  c.  p.54  —  Memoir.derarad.deChiriiig.Toin,lV4 
fc    •♦)  ^cAtt/w  m  Act.  Nai.  Curiol.  Vol.  I.  obf.  asg.  paß.^of. 
.  £.  f       —  Smndi/ort  obf.  annt.   patli.    Lib.  l.  cap.  VII.  pag.  tOJ« 
:        Lib.  UL  cap.  X.  pag.  112. 
\  Hß^.  i.ymchi^f,  Armt,  B.  I.  ^ 


2$9  IL     Vün  ifr/to   KnoGkeitgeöütide. 

In  HinEcht  auf  abnorme  Grötst ,  oder  KJelh- 
heit  bemerke  ich  noch,  dafs  die  Verfchiedenhei- 
fin  hierinnen,  theils  bey  einem  Subjekte,  gegen 
das  andere,  theils  bey  einer  Höhle  gegen  die  an- 
ilere,  in  einem  Schede!^  fo  häufig  vorkommeo, 
tfafs  fiefoft  in  jedemStirivbein -abweichen.  So  &i» 
dfet  man  lie  fo  klein,  dafs  fie,  von  vom  nach  hin- 
ten, kaiim.die  VVeitie  von  einer  Linie  haben,  xla« 
gegen  in  andern,  vier,  fflnf,  bis  fechs  LinienRanm 
•von  der  vorJern  zur  hintern  Wand  gefunden  whnd» 
Merkwürdiger  noch  find  die  Abweichungen  die* 
fer  Höhlen,  in  Uinficht  ihrer  Uölie,  ind«m  fie  von 
lier  unbedeutenden  Höhe  voti  vier  Linien  mandth  i 
mal  zu  t»inem  Zoll  neben  der  Glabelln  in  die  ^ 
Höhe  tteigen.  Diefer  Vmftand  ift  in  RackficiH 
«uf  Trepanation  des  Scbedels  für  den  Chirwg 
)(iicht  unbedeotend ,  und  mufs  bey  Durchbo1inm| 
diefer  Höhlen  in  Erwägung  gezogen  werden.    •  • 

Im  Wafferkopf  leidet  diefei*  Knochen  geftef« 
üiglich  am  meiTtcn  in  feiner  Form  ^5). 

Manchmal  ift  er  fehr  grofs  ^),  Tnandlillal 
fehlt  er  aber  auch  ganz;  z.  B.  Bonnet  ^7)  gedeakt 
■eines  monftröfen^Kindes,  wo  das  Stirnbein  ginz« 
lieh  fehke ,  und  du-roh  die  verlängerten  Scheitel« 
beine  erfetzt  wnrde. 

Die-Stirnliolilen  ü^d  vielen  Krankheitett    i 
eusgefetzt^S).    Wir  bemerken  vorerft  die  Eiterung    : 

*•  j 

^?5)  C  voT*^  in  Oiefem  Abfchnitt  t.  ♦  J 

.    -66^  Tkom.  Sarikü/imrr  J.  c.    Cent.  I.  fiift.  XXVIll.  Ta«.  L  I 

paP-  ♦5.  —    Kö/>/cr  S.  50.  n.  171  a.  bcfchreilrt  ein  Büt-f 

Xtro^grorse«!  Stil  tibein  von  r.ehn  {nften  ZoUea  inderlAsva 

iijid  zwölf  Zollen  in  der  Breite.  ^ 

67)  Meclic.  Sepoemtrion.  coU«t.  Tom.  I.  t)as,  19.  —  VeAL 
Morgagni  Rr.  LXIII.  ij.  R,  VI  S.  92. 

<!")  Runge  de  morbis  praet^tptiii  Jtnnifm  offis  fi  nnti»  «Cin*  ** 
acilUeiuperioi  is.Rifltcl  175t.  in  H////^r/ collect.  dt(p«  efci^  Ä 
Jörn.  1.  110.  XI.  —   MenK»ir.  de  l'ucad,  joy.  de  Gbirorfi  _^ 


B*     Von  dem  einteinem  Knocken.  dji 

die  man  in  ihnen ,  nach  einer  Entzündung  der  fie 
nmkleidenden  Haut>  nicht  feiten  vorfindet.  Sie 
dehnen  fich  davon  aus,  aber,  wegen  der  Stärke 
der  äufsern  Knochenwand,  gewöhnlich  nach  derti 
Gehirn  zu,  oft  ungeheuer,  ohne,  dafs  man  äufser*' 
lieh  waf  davon  bemerkt  ^9).  Selten  bemerkt  man 
Mudh    hiervon    Zufälle   des  Drucks    aufs  Gehirn. 

'  Gewöhnlich  durchfrifst  das  Eiter  die  Scheidewand 
itr  beiden  Höhlen  und  vereinigt  fie  in  eine  Eiuzi- 
ge^);  manchmal  fand  man  fie  beide  auf  diefeArt 
mit  der  Nafcn-  und  Oberkinnbackenholile  verei-* 
Bigt«  Bisweilen  dürclifrifst  das  Kiter  die  hintere 
Wand  utfd  verurfacht  durch  feinen  Ergufs  aufs  Ge* 
hira,  Scblagflufs  7*).  Seltner  durchfrifst  es  die  vor- 
dire  Wand  und  tritt  in  diefem  Falle  in  das  Zell* 
fewcbe  des  obern  Augenliedcs;  in  den  meiften 
Fallen  öffnet  es  fich  einen.  Weg  in  die  Nafe,  durch 
welchen  es  abfliefst  7^).  Auf  der  leidenden  Seite 
verliert  der  Kranke  gcwöliuiich  das  Geficht  und 
es  itk  liöchft  wahrfcheiolich,  dafs  hierinnen  oft  die 
Boentdeckte  Urfach  des  fchwarzen  Staars  verhör^ 
gen  liegt;  wenigftens  klagen  Staarblinde  oft  über 

*.    iincn  bald  tauben,  bald  heftigen  Schmerz  in  der 

T   2.  Ge* 

Tnm.  IV.  —  Blumenhach  prnlaf.  anatom.  de  Tnahus  fron« 

UEbitf.  Gnu.  1779.  —     U'cige  Je  morbiH  riiiiuim  fionta* 

'-^  Inim.  OoU.    17S6.  deutfch    in  der  M.  Samml.  dci   aiiserl. 

Abhandl.  für  Wundnrzie.  St.  XIX.  S.  259.  —  kichter  ob- 

Jerv.  chirnr^;.  Gott.  1770.  fafcic.  II.  und  in  den  Comment. 

Soc.  G«tt.  Vol.  III.  ^--  EheudcfC»  Anfangs*» runde  der  Wund- 

'•'-  «rzney.  B.  If.S.  975.  -—  Böttcher  ron  den  Krankheiten  der 

\   -1         Knochen.  B.  III.  Th.  II.  Kaip.  XXI.  S.  176. 

:    -*     if)  Richter  4.  a.  O.  <.  45«-   S-  576. 

t  I    70)  Sandiforc  obfcrv.  anat.  pdthol.  Lib.  III.  cap.  IX.  pag.  113. 
'     ■    71)  RicJitrr;obhrr.  cbirurg.  1.  l. 

*!     fi)  ftarikoiinus   1.  c.  Cent.  III.  21 1.  —   Richter*^  AnUn^ 
'         gruade  der  Wundariücy.  ö.  II.  f.  457-  ^3.  ^77. 


L-    * 


4ay|j^  JL     Vom  dnn  Kn^dnengthäude* 

Oegend  der  Stirnhöhlen  und  Ober  eine  ungewöhä^ 
liehe  Trockenheit  der  Nafe  7)). 

In  den  Stirnhöhlen  fand  man  nicht  feiten 
WArmer  und  Infekten.  Sie  verurfachto  j^e- 
wöhnlich  Oerurhlofigkeit,  die  heftigften  Kopf* 
fcfamtrzan,  Zuckungen,  Wahnfinn*  Liure  74)  nod 
MaldetT^tahtn  durch  die  Nafe,  Wärmer  abgeHen^ 
firelche  eine  Art  Kellerfchaben  waren ;  eben  fo  //#>«• 
iel  7^)  zwey 'kleine,  den  Koi^nwflrmern  ihnlidbe 
WQrmer.  Gahrlieb  77)  fah  bcy  heftigen  Kopf- 
fch.merzen  Ma  .lenwQrofier  durch  die  Nafe  mitEr^ 
Icichterung  ausfchneutzen,  Jiarthotin'i^)txymSkiA 
einen  ähnlichen  Wurm.  Tulpius  79)  Uh  einei 
Wurm  durch  die  Nafe  abgehn,  welcher  einen  Y»' 
ger  lang  war.  Jut.  Benivenius  ^^)  fah  nach  den. 
heftigften  Schmerzen  und  Zuckungen  nnd'  irach 
oiner  Sprach-  und  Verftandiofigkeit,  einon  fehff 
langen  Wurm  durch  die  Nafe  auswerfen,. wornadi 
alle  ZußUe  aufhörten.  Sundi/ort  ^0  und  B/umeu' 
^ach  ^^)  fahen  zwcy  Fälle,  wo  nach  unertrlgli» 
dien  KopfTchmerzen  und  nach  einer  anhaltendes 

Ge- 

7))  fielie  die  voriicrpah.Anmeik.  ^o.anger.Sehriftlfceller.lpi^ 

Richter  A.  a   Ü.  j.  45g.  S.  57g. 
74^  Hiftoir.  de  VdCdd.  des  Scii»nc.  An.  170!.  pag.  4^. 
75S  ibid.  An.  i;)j.  pap.  U- 

76)  Ephem.  NmI.  Cur.  Dec.  IM.  Ann.//i.  Obf.  141. 
77>  Act.  I^at.  Cur.    Vol   ill.  obl.  iiü. 
7t)  1.  c.  Cent.  /.  lüft.  LX7V.  Tom.  /.  paß.  11«. 
79)  Libr.  1.  Lib.  iV.  cap.  X//   pag.  299.  X«b.  V/J. 
ao)  de  abdini   rnorboii.m  Cüulii«.  l\or.  1507.  eap. 

VergL  foreßi  oblT  et  eniat.  med.  Lib.  XX/.  obT.XXVJZX. 

pag.  15).  —  Bfumenhach  proL  de  lin.fjont.  ^.VHL  ptf 

J4-  —  Slabhtr  in  Verbandet  van  Haaiicni.  DeelX.  8c.U. 

pa^.  466. 
ai;  Lxej  oitat.  acad   Lib.  //.  cap.  XVi/.  —  ejutd.  obL  asiL    |^ 

path.  Lib.  llI,   cap.  X.    pag.  135.  not.  i, 
at)  Gefchiclite  und  Kftfclireibnng  der  Knoclieii.  8.  lOS. 

merk.«*)  ~  defftlben  medie.  ßibi.  B.  li.  S,  4I4,—  IT*» 

^tfi.  c.    ^  /i.  paf.  I. 


.  10»-  f 


S.    Vom   den  eiateltien  Knochen»  29S 

ieruclilofigkeit  eine  FeuerrafTel  (Scolopendra 
1  e  c  t  r  i  c  aj  atufgefchneutzt  wurde.  Stocket  ^)  fah 
ach  eioem  langwierigen  KopfTchmerz  einen  zwey 
Ml  langen  Wurm  mit  weifsem  Kopf  und  hraonem 
tör/er,  au^gefchneutzt  werden  84). 

Auch  fteinigte  Konl^remente  W  man 
i  den  Stirohöhlea  gefunden ;  z.  B.  Bartholin  ^5). 

fab 

tfjl  tranMCt.  of  Pliiladelpli.  1799.  VoL  /.  Part.  /.  Ueberf. 
rom  htichaeh's  Leipz.  1795.  B.  /.  Th.  /.  No.  X/V.  5.  xo«. 

14)  'llebrere  BeiXpiele ;  Schenk  obC  ined.Lib.  /.obf.  9)6 fq. 
P#6^  3t7  fq-  —  Benivcmtu  obf.  eap.C.  pag.}7i.  -^  Hii* 
4imuuj  obf.  cbir.  Cent.  /.  obr,  VIIL  ptg.  jtl-  -^  JJifet^ 
meiiiu  univerla medic.  Francuft.  1574  cap.  V//«  nag« 499.— f 
f.  ForeftuM  med.  Uieor.  et  pract.l2ib./X.  obf.  //.  —  Harr- 
Jcr  obferv.  apiarium.  Baf.  I<87*  pa^  98*  -^  Bartholini 
••ift.medie.(Jeitft.iV.  Hafn.  I6().  Ceiit.//.pag.64l.— ir<*ri^. 
nng  rpecil.  anatom.  4).  -^  Ephem.  rCac,  Cur,  Dec.  ///• 
Ann.  V/i/.'Obf.  141.  —  Comnierc.  liter.  Nor.  An.  I7594 
Iiabd.  XX/.  r^uni.  9.  --^  Brcslaiier  Sammlunj^  1735.  S.  446. 
1719«  S.  44.  —  BUfoei.  Nat.  Cur.  Dec.  1.  An.  /.  obf.  99. 
An.  1(.  obf.  147.  Dec.  /f.  Au,  V.  App.  pag. 35.69.  An. IX 
•t  X.  obf.  50.  Dec.  ///.  An.  //.  obf.  98.  An.  HL  obf  146. 
An.  A^.  obL  46.  An.  V//  et  Vi//,  «bf.  141.  —  Act.  Nat. 
Cnr.  VoL  ///.  obf.  iio.  —  Nov.  Act.  Nat.  Ciir.  Völ,  /V. 
Abt  99.  —  lVo(fii  obf.  med.  Chirurg.  Quedlinburg.  1704« 
Lib.jrl.  U.4.  -^  Riediini  Li  neue  medicae  l694.menf.  Maj, 
obC  /V.  paj.  S09.  —  Still parti  van  der  fVieJ  obf,  lar,- 
Cent.  /.  Qbl.  X///.Scbnl.  ]>ag.6s  fq.  —  J,  Salzmann  di(t 
4e  verme  naribiu  exoulfo.  Argent.  1736.  in  Hßlleri  difp. 
iiracl.  VoL  I,  n.  35.  —  Le  C/erc  biftor.  natnr.  et  med^ 
Jatorum  lumbricorum.  Genev.  1715.  cap.  XUI.  —  fter- 
gmgni  Adverf.  anac.  VI.  aniniad.  90.  —  de  fcd,  et  paufT. 
«orb.£p.1. 9. —  NilRo/cn  de  oltcalv»«'.  Lc.  *^  Schaar- 
fekmiJi**  medic.  und  chirtir^.' Naclir.  Tli  I.  S.  314.  -^ 
Q^m^ma/z  in^C^mmerc  liter.  ISor.  1746,  p<«g.  191.  -^  Zae- 
cA«in«irxNov.Act.r4at,Cur.Tom.  IV.  pag.  igt.  _  fFo^/- 
fmrik  ibid.  obf.  57.  —  ejusd.  obf,  Ai  Verralbn»  per  na- 
rea  cxcretia.  HaL  176%.  —  Rozouap  Jonrn.  dfs  Scavant. 
tf^K  —  London  CLronicle  17I4.  n^  619.  -^  f^clge  L  c 

rB^  7.  *-  Lmnge  in  B^u^tenLach's  niedic.  Bibl.  B.  IIL 
194.  —  Biittcher  a.  1.  ü.  B.  111.  Kap.  XXII.  S.  tss. 
lO  K  C.  Uilt.  XXXllU  Tain.1.  pas,S4-  —  c£.  F/af<fr/  Frax. 
fta(U.U95.  Tract.lll.  c-ip.  15.  —  //«r/>// obferv.  Lib.  IV. 
obf.  47.  Opp.  Tom.  II..  pag..  340.  —  MiicelL  Nat  Cor. 
I;ec.  1,  Aufi.  1.  obf.  36.  Pec.  U  Ann,  111.  obf.  79.  Dec. 
Ih.  Aon.VetVI.  obf^^.  Ann.lXetX.  obf.  145.  — Com- 

merc 


^94  "•      ^^^  ^'^^^  Knöshengehiud^. 

fah  bey  einem  jungen  Mädchen  einen  Stein  ^  Yon 
der  Gröfse  und  Form  einer  Dattel,  durch  die  Nife 
abgehen.  Ein  langwieriger  Kopffchmerz  ver« 
fphwand  nach  Abgang  eines  verlteinerten  Kirfcb« 
kerns  durch  die  Nafe  ^^j.. 

2.     Die  Scheitelbeine  (offa  parieialia). 
find  bisweilen  widernatürlich  grofs  *7). 

Die  Fora  mina  parietalia  find  nicbt  im« 
tner  da,  und  bisweilen  find  fie  ungemein  grob  ^ 

Die  Fontanellen, w  eiche  die  Scheitelbefme 
durch  ihre  abgerundete  Ecken  da ,  wo  fie  an  den 
benachbarten  Knochen  anliegen ,  bilden,  und  wel* 
che  gewöhnlich  mit  dem  zweiten  Lebensjahre  fich 
fchliefsen,  bleiben  nicht  feiten  länger,  ja  iDUidi* 
taal  Zeit  Lebens  offen  89).  ^ 

3«     Das  Hinterhauptshein  (os  occipitis). 
Bey  Neugebohrnen  befteht   es  meifteni    «ot 
vier  Stacken,  fellner  aus  fünfen  9©). 

An  feinem  ohern  Rande  findet  man  bey  Elin* 
dem  gewöhnlich  einen  fchmalen  Einfchnitt^  wel- 
eher  aber  zuweilen  bey  zunehmenden  Jahren  offe« 
bleibt  und  dann  eine  kerniam  finus  faicifbrinif 
veranlaffen  kann  9^). 

War- 

mere.  lit.  Nor.  17;).  Ji9f^.  46.  —  Memnins  nf  the  nie4.8<S. 
of  Lond.  Vol.I,  — S'fAnr/^Iitliolog,  caip.II,  }.  f.  pag.IOI« 

16*)   Meckcfs  nenes  Archiv  der  prakt.  A.  K.  B,  I.    PYo.  XII 

$7)  Köhler  S.  50.  no.  171  b.  befehreibt  ein  linket  Scheitel- 
bein, welches  fich  in  der  Loderrchen  Sanunlongbefindeli 
nenn  Zoll  in  der  Breite  und  eilf  Zoll  in  der  Liofe  ktt* 

tS)  Lohftcin  de  nervit  dnrae  matris.  Tab.I.b.  c«  —  jUncKf 
de  foraminibus  calririae  eornmqiie  ufu.  Lipl.  X76S. 

19)  Caff),  Bauhini  thcatr.  anatom.  pag,  280.  —  Sil  Xe/A 
1.  c.  —  Mayer*s  Befchreibung  des  ganzen  menJMiL  Üf  ' 
pers.  B.  11.  S.   6). 

90>  Fal/opiit.f  expofit.  de  oCfiba».  pag.  557. 

pi)  Lo^ftein  l.  c.  — •  S.  oben  S.  4i,  Anmerk.  79. 


'B%     Von  deip  einteinen  Khochex^  ^HjjS 

'IVcwner  9^)  fah  das  Hinterhauptsbeiii  fiiffr 
izlich  fehlen  und  darauf  eine  Art  Hirnbrnch 
flehen. 

B«y  einem  FallfiVcbtigen  ftindmaa  die- innere 
fei   ditfes  Knochens    vom  fiR^iofrafs  angegriE**^ 

4.     Dte    Schlafheine, 

Per  Griffel fortf atz  a^i  Schlafh^in  if^ 
weilen  fehr  lang,  und  befteht  in  diefem. Falle 
vöhnlicb  aus  mehrern  Stacken  94).  Blumen-, 
rh  95)  befitzt  aher  auch  einige,  welche  über  an* 
thalb  Zoll  lang  6nd  und  doch  nur  aus  einem 
icke  beftehen  und  ganz  knöchern  find.  Biswei-« 
1  findet  er  fielihohl,  hit  wie  ein  kleioer  Röhren« 
ocbeii  9^). 

5.     Die  Gehöru}erksteuge4: 

Ich  bemerke  hier  jiur  blos  das,  was  die  kno^ 
clttea  Theile  betrifiV. 

Der  aufsere  Geh&rgan  g  befindet  Geh  in 

cm  Präparate,  welches  Schönian  jnBrauxx« 

weig  befitzt,  doppelt  97).     Er  ifl  auch  manch- 

1  verfchloffen  ,  vcrftopft  u.  f.  w.  wovoa 

weiter  unten  98)  reden  werde. 

In  der  Pauk  an  hohle  fammell  Cch-  nacK 
lzfln<ki9g  und  Vereiterur^g  der  fie  umkieidendea 
et,  Elter  und  Gauche  99)^  die  Knachanwända 

wtr- 

1)  Cafes  in  Snr«>ry»  Lon^,.  1754.  Ol>f.  XI,  p»p.  47.. 

0  Bonneti Sept\lc\  ec.  anJitom.  Lib.  I.  SeoLXIl.  obf.?.  Toin.I^ 

n  fy/l/igohlerv.  bota«,  Cottj.  1^66.  pag.  i. 
yi  M,  a.  O.  S.  137.  Ainnqik. 

()   Bhimenladi  ü.  ».  O.   in  den  ZuLiueii  :%u  $..  137. 
r)  Kifhier  ü.  «.  O.  S.  14$    I).  ^%U 
\)  S.  iinic^i  Abfehii.  VI,  B.  p. 

})  Moroa^niKp,rV,Ki,  —  V«igL  imten  ^bfchn-Yl.  B.<» 

*J 


^6  U»     Von  dem  KnoekMgMud€* 

werden  dadurch  angefrefren  und  leiden  am  Bein* 
frafs  >^^);  manchmal  durchfxifst  das  Eiter  den 
Knochen  und  ergiefst  fich  auf  das  Gehirn  *); 
Manchmal  füllen  wäCsrichte  Feuchtigkeiten  die^B 
Höhle  aus:  £b  fand  &t  Falfalva  ')  nach  Fiebern 
init  Taubheit. 

Die  ^Eußachifche  Höhre  ^)  ift  durch  zi- 
b«f Feuchtigkeiten,  Eiter,  polypöfe  Konkretionen» 
Verwachfungen  derfelben  nach  Gefcbwflren|..bev 
fonders  venerifchen,  oft  Urfach  des  fchlwerea  Ge- 
hörs ♦). 

In  dfer  Paukenhöhle  liegen  di^  Gehö  r  kall» 
chel<;hen,  welche  in  nur  feltnen  Fallen  durch 
Fehler  der  erften  Bildung  zu  leiden  fcheinen.  Man 
hat  fie  bey  einem  taub  und  ftumm  gebohrnenKnaf 
ben  dreimal  kleiner  gefunden ,  als  natflrlicb  ^ 
Hingegen  fand  man  fie  auch,  befonders  den  Steig« 
bü gel,  ungewöhnlich grofs^).  Ambos  und  Hain« 
tner  fehlten,  ohne  dem  Gehör  zu  fchaden  7);  fo 
findet  man  auch  den  A  m  b  o  s  allein  fehlen  ^.  Im 
Qegentheil  findet  man  auch  überzä bliche  O^ 

hör» 

|oo^  Ephem.  Nac  Cur.  Cent.  VI,  ob£  »i.  Gent.  Vit  ohl 

40  tu  Ol. 

1)  Morgagni  Ep.  XAT.  f.  9.  5,  cet. 

#)  Morgagni  Ep.  V/.  J.  5,  Ep.  X/V.  9.  —    Vtrgl.  AhtduL 

VI.  B.  d. 
I)  Vergl.  unten. Abfchn.  V/.  B.  e. 
4)  Boerhavii  praelcct.  in  inftitnt.  f.  $51. 
%)  Bonneti  Sepulcret.  aniit<>m.  Lib.  /. Sect.  XIX.  obt  4. f. |* 
i)  Cotunni  de  aquae4uctibut  anris  bumanae.  Neapol.  1174a 

i'  72. 
7^  Caldani  epiftoL  ad  Hallerum  fcript.  Vol.  VI,  paf.  14S. 

145.  —  C.  Torraea  In  Giornal.  di  medic*  TonvVTTpa^ 

931.  —  Scarpa  de  ftnictuia  feneftrae  rotandae  anrii  ft 

de  tympano  recnndario.  Mutin  \17%.  pa(».  I4. 
I)  Sonneii  fepnlcr.  anat.  1.  c.  obf.  4.  —   Marin.  M9rf^nn»t 

(epift.  ad  Beiyertvyck   de  caloolo  p.  |0.)  ^fand  Um  bty  ci- 

Hern  Taubgebobrnen  febien. 


fc    F!§m  dem  eiHzetn€n  Mnecheti*  A97 

koOchdcheD  f).  Taol  dieCen  gehören  gewifbr* 
seo  die  Li nfen  beinchen  (officul«  orbi*< 
taria  f.  lenticnliK  welche  äufserft  aobeftän- 

£nd  und  fehr  oft  fehlen  «<^),  deher  fie  gev^Uk 
'  bloTseEpiphyfes  und  keine  wahren  Gehörkao« 
B  find  u). 

Unter  die  krankhaften  BefchaffealieitaB 
Ter  Knochen  gehört  ihre  Verwacbfnng  im 
hl  onter  einander,  als  mit  benachbarten  Thei* 

")(  Sie  werden  unbeweglich  durch  Schleioi 
t  andere  in  der  Paukenhöhle  angefammelto 
Ichtigkeiten  >)}•  Sie  werden  durch  Beinfrafs 
trairt;  Valfalva  ^^)  fah  eine  Frau,  wo  dieXrom« 
Ihant  auf  beiden  Seiten  weggefreffen  und  wor 
1  den  Gehörknöchelehen  nichts  weiter ,  als  clio 
nndfläche  des  Steigbügels  vorhanden,  auf  der 
fem  Seite  aber  der  Ambos  Ton  dem  Steigbügel 
lig  abgefondert  war;  fie  hörte  dabey  fehr 
iwer.  Endlich  werden  diefe  Knochen  auch  durch 
waltthiWgkeiten  (z,  B.  durch  Wunden  des  Schlaf« 
na)  ans  ihrer  Lage  gebracht.  Hierher  gehört 
r  Waf  fer  k  opf,  bey  welchem  zwar  die  Schlaf« 
ioe  ihre  natflcliche  Gröfse  behalten  ,  aber  doch 
weilen  auseinander  getrieben  werden,  fo,  dalt 
\  Gehörknochen  in  ihrer  I'Sge  und  Verbindung 
rftört  werden.  Am  hdufigften  findet  man  in  die» 
in  Fall  den  Hammer  und  Ambos  mit  demSclmp-  < 

pcn- 

})  Teithmevcr  vindiciae  qnorum^am  inventorom  aiNttomi- 
eoran.  Jeo.  1727.  —  Ca/Jebohm  tracutut  Vi.  4e  aure 
lunnan«.  HhI.  1794.  Tract.lV.  pa^.  55. 

(O)  Mmrcheiti  anaCom.  pag.  333. 

ll)  Ph»  Conr,  Fahrieii  metho^.  ca^av»  hnm«  rite  fecan4i 
pag.  141.  —  Blumenbach  a.  a«  O.  S.  XA4  fg. 

:S)  ymfjalnt^  de  aure  humana.  C^p.  IL  f.  10.  pa(.  5a»    * 

i)  fieh«  onten  Abfchn«  VI.  B.  d. 

4)  L  c.  Cap.  Y*  f.  5-  —  Morgagni  Ep,  XIV.  10, 


'mg$  2L    Vom  ääm  K/iath§ngihüüd€. 

penb^ine  aufwärts  getrieben  und  letztern  ganz*  vom 
Steigbügel  getrennt,  wie  Blumenbach  bemerkt  >S)«. 
In  einem  Fall  fand  Btumenbach  aber  auch  diefen 
auft  feinem  eyförmigen  Fenfter  ausgehoben ,  wel- 
ehes  er  als  den  wahrfckeinlichea  Ornnd  betrach« 
tet,  warum  manche  auch  nachher  erwa^hfene 
Wtffferkdpfe  zugleich  taub  und  firupide  6nd»  an« 
de  r  e  hingegen,  ihr  völliges  Gehör  behalten. 

Das  Labyrinth  ift  ebenfalls  wegen  der  Eni» 

' Zündung  feiner  Häute,  den  Eiterfammlungen  und 

dem  Beinfrafs  ausgefetzt ,  wovon  weiter  unten  '^)« 

Die  Schnecke  f^nd  man  bey  einem  Taub« 
gebohrnen  in  beiden  Ohren  nur  ein  und  ein  halb«? 
»al  gewunden  '^.  Das  runde  Fenfter  fandCoii/ii^^ 
ni  >')  mitKnochenmaffe  ausgefüllt. 

6*  Das  Keilbein  (fis  fphendideüm). 
Diefer  Knochen  variirt  unter  allen  Schedel« 
knochen  am  häufigfren  '9).  In  manchen  Scbedelu  . 
ftöfst  der  pars  bafilarisdes  Hinterhauptsbwif 
dichten  die  hintern  proceffus  clinöideosae, 
kl  andern  hingegen  bleibt  er  weit  davon  entferot^ 
io^  daCs  eine  ganz  eigne  fohräge  Fläche  des  Keil- 
beins vom  Ende  jenes  pars  bafilaris  zu  den  gt« 
dachten  procefffibusclinöideis  emporfte^ 
welche  Blumenbach  unter  dem  Namen  der  Abda« 
ehung  (clivus)  unterfcbeiden  will  ^^)«     Diefer 

Un. 

15)  «.  t.  O.  S.  19.  N^ot.  •)  S.  140.  Not.  ••«), 

16)  Abfebnict  VI.  B.  f. 

17)  Comment.  Soc.  Bonnonienf.   1791.   Tom.  VII. 
IS)  diir.  cie.  }.  73. 

%i)  C.  y.  Schneider  de  oITc  cribriformi.  p.  %C.  —  Blumrn* 

hoch  A.  a.  p.  S.  155. 
«0}  Buftachiuf  Tabiil,  XLVI.  Fig.  n.  a.  —    Bfumenbaek  «., 

m  O.  S.  155.  i   61.  —    VergL  auch  Sand{/orc  obf«  aoafe» 

f  ath.  J^b.  lU.  cap.  X.  pag.  ^35  f^. 


B*     Vom  tUn  eitizelnen  Knoek^m  s99 

UnterfcHied,  fagt  er,  ift  (o  fehr  beträchtliah  und 
anfFaJlend ,  dafs  dadurch  das  Profil  von  diefem 
corpus  des  Keilbeins,  wenn  es  von  vorn  nach 
liinten  vertikal  durchfchnitten  wird,  im  erftea 
Fall  ein  Quadrat »  im  letztem  hingegen  ein  Penta» 
gon  vorftellt. 

An  den  Seiten  des  fcharfen  Randes  unter  den 
vordem  procesfibns  clinöideis  liegen  die 
cornoa  fphenöidalia,  ein  Paar  dreieckjgt% 
gewebte,  kl«ine  Knochenfehaalen ,  die  bald  dem 
Keilbein,  bald  dem  Siebbein  zngehören ,  und  fonft 
nmcfaerley  Varietäten  erleiden  ^<). 

Die  beiden  Höhlen  des  Keiibeins  find  oft 
in  mehrere  Fächer  abgetheilt  ^^);  bisweilen  ma« 
chen  fie  nur  eine  einzige  Höhle,  ohne  Scheide^ 
wand,  ans^)),  oder  fehlen  auch  ganz  und  gar 
nnd  find  mit  einer  Art  Dijplöe  ausgefällt  3^).  Zu« 
weilen  find  fie  auch  fehr  grofs  ^^),  oder  die  eine 
ift  ungleich  gröfser^als  die  andere 2^).  Die  Schei- 
dewand geht  auch  manchmal  in  die  Queere 
durch  ^)» 

7.  Das 

•rt  y.  Tkeoph,  fFttlier  AhhinH.  von  den  trocknen  KnocheA 

des  roenrchU  Körper».  S.  109.  —   Pk.  A.  Uühmcr  infiitnt. 

Ofteoloß.  T«b.  IV.  Fig.  5.  G.  G.  Fip.  6.  IC.  K.  Fig.  7^h.  U 

^  Su€  in  Oftcolos.   de  Monro,  Tab.  VIII.  Fx^;.  3.  K.  K. 

F«:.  4.  H,  H. 
n^S/umenhach  a.  «.  O.  S.  I$f.  —    Hmlleri  Elem.  PliyC, 

Tom.  V.  pag.  140. 
•j)  SmndifoTt  obf.  anat.  patliol.  Lib.  I.  cap.  VII.  pag.  loj. 

Lib.  III.  cap.  X.  pag.  126. 
«4)  Blumenhach  a.  a.  O.  '—  Sandi/ort  Le.  pag.  Ii6.— >4^r» 

Vmieri  mnf.  anat.  propr.  pag.  5, 
•5)  Aurivilliu»  in  Sandi/ort  tbef.  dilf.  L  c,  pag.  |6tf.  —  Ssm* 

di/ort  obf.  anat.  pathol.  1«  o. 
96)  Sandi/ort  l.  I. 
«7)  UorgagrU  Ep,  LXllT,  I?. 


So«  If;     Vom  d§m  JCnoch&ng^Sud^, 

^*     Das  Siebbein  (oj  eehmöideum% 

Die  Scheidewand  diefes  Knochens  neigt 
itch  Tnanchmal  fchief  auf  die  eine  oder  die  ancfere ' 
Seitens). 

Der  fogenannte  Hahnen  kämm  enthflt 
manchmal  einen  wahren  Sinus  ^9). 

DieSeitentheile  fand  man  von  oogewöhn- 
Ucher  Breite  '<');  die  oberfte  Mafcbel  A  i» 
einigen  Fällen  in  mehrere  kleinere  getheilt  ^^ 
idie  mittlere  bildet  zuweilen  eine  kleine  verfclilaft« 
ne  BUre,wie  eineSchleimhöble  )^).  Dle.ce  11  nl*e 
ethmöideae  nriiren  in  ihrer  Anzahl  und.Oröi 
fsefehr?'),  Das  os  planum  fand  man  ia  zwej 
^eiie  getheilt  Hj. 

8.     Die  Oberkinnlade ^ 

In  einem  monftröfen  Kinde  fehlte  fie  gittz« 
Uch  35). 

Der  proce/jus  nafalis  wird  auf  feiner  Auben- 
feite  durch  einen  fcharfea  Rücken  in  zwey  Theile 
getheilt,  wovon  der  vordere  zuweilen  zu  eiiper 
merklich  tiefen  Furche  ausgefch weift  ift,  Vielehe 
Varietät  bey  den .  Operationen  der  ThrflneoEl^ 

mtfgoL 

Jlj  Morgajgni  Ep.  XIV.  li,  —  Q^utlmmlz  de  ntrittm  to- 
niirninc  lepti  inciirvatione.  Lipt  1750.  —  J.  G*  Oum  i« 
in  dfii  Mcinoir.  pn'.fentef,  Tom.  I.  p4g.  aSf»  —  Sanii- 
fort  oUr.  1.  c    pag.  i^. 

515!)  Bhimcnbach  a.  a.  O.  J.  7».  S.  1^7. 

90)  Sandi/ort  obH  anat.  pathol.  Lib.  III.  cap.  X:  pj^.  Uf. 

)l)  Saniorini  obferv.  anatoia.  Venet.  1734.  pag,  S9.  ond  in 
den,  von  GirartU  herauff eg.  Tabu],  pofthninif .  Para.  17^5« 
Tab   IV.  paß.  5«. 
-    )•)  Samorini  \.  0.  pag.  ft.  —  Girardi  1.  C  pag.  53. 

31)  Blumenhaeh  a.  a.  O.  8. 171. 

34.)  Hunauld  Memoir.  de  Vacad.  des  Scienc  I74e.  fmp%Kf* 

•35^  Memoir.phyfio log.  et d'hiftoire  naturelle, parjfi-.Hp^/-      - 
Jet,  Par.  17I7.  Tom.  11.  •    '       ? 


tfaiAiiIaflteSv  weklien  fie  oft  zu  eineoiFiblr 
9  gegriMB  hat 9  zu  beiherkcn  ift,  ^).  .Zo? 
ift  dif  Sttiek  dt«  proceffus  iKafallt 
lae  fnperio]^is^  welchaideR  Ihrine^r 
iMdofeltf  eiii  fttr  ficfa  beljLehendff,  dvn^icft 
*]D0iiJe  getrenntes  KnocfaenftQok  '0»- , 
Majitrum  Higbtnori  febd.t**9in{afr 
\  hftiBger  aber  ift  et  in  mabreve-ZallMi 
t  )9).  Es  Ift  vielerley  befondeni  Kranldfil» 
rerworfen^^;  wir  finden  Entapndmlg;4tt» 
41),  Beiotirafe,  KnochengtfchwQifirto.4a),  po« 

»)).  In  ihm  trifft  man  biffweilan  WafTeia«^ 
Ingen  44)  und  anch  manchmal  ei^en  vert 
tn,  verdickten,  faulem  Käfe  glejchen.$chlaiai 
Man  (and  in  .ihm  eine  Knochenfpeckgan 
ft,  die  den  ganzen  rechten  Oberkinnbacken, 
Iba  Joob tmd  Gaumenbein  nnd mahrerebe;« 

'oa^eid  ohferv.  and  cafcs  ehirnrg.  VoL  I.  p«|{.^^l. } 
Ttium  externariim  ocnli  YinmariT,  inpi'imis  Qv^ino* 
1  lacr^-rhahnm  defcriptin  anacttinica, ieonfbns  illtifba- 
%tict.  J.  Chr.  RoßnmuHet.  \ji^  1797.  p.  ^7. 
fnrMagni  adverf.  aiiaioni.  I.  p.  )t.  Vf.  pair.  Il6* 
'CTerc  L  c.  pag.  9^.  -*  «rmi  hoen^ertn  fpf  e.  obf.  äefiC 
XIII.  t-  Vi.  pac.  197.  r—  MaiirhHi.tl  ift  es  jiiiWi  üivt 
t  klein:  Sandifort  obf.  ai^Kt. patfa.  LiW.  lU.  can.X. 

tnge  ia  dar  oben  S.  65.  Aamerk.  ).  anf^ff.  AbliandL 

\ordenai*e  Maraoir.  de  Tacad.  de  Chimvfr.  Par.  1774. 

I.  XV.  pag.  125.  —    PJcfiter  9.  a.  O.  B.  //.  ß.  ))t.-— 

r</«/Fi  4ika^  di«  diinfi g,  Ki:imkheit#n  de«  UiMiU<te  t«P^ 

nit  demlelben  in  Verbindung  fttheedeti  '1  bcite.  Nfirob* 

.  aßde,  —  BSitchtr  B.  IM.  Tli.  Jl.   Ka^/.  XVt  135. 

ftmoir.  de  Tacad.  de  Chirni-g.  Tom.  /V.  pag.  tf4.  ^-» 

!/rr  a.  a.  O.  —  Böttcher  a.  a.  O.  S.  Ijf.* 

»nlnMVtf  L  c.  Toin.,  V.  -^  Richiff  S«  >ri-  ^^  BdirtcAri- 

rot 

ndtnäve  I.  c.  —  Bbi/eher  S.  1679  ^^  Dtjbuii  aoserf. 

arg.  WaBiliehiii.  1^  iV.  S.  l|d. 

mrdaln  a^  a.  O. 

fc/W  ealti  iii  riirgei-y.>^  KUhtt¥  S.  |€f.  •    - 


3oa  tL     Von.  d§m  Kn^dUngMliidei 

siiobbarte  Knocfaentheile  aufgelöfst  balle  4^. 
Manchmal  findet  man  die  Knochenwäode  aufge« 
fch wollen  und  widernatürlich  Verdickt  47);  tine 
Art  fpixit  ventofa.  Im  antro  Highmori 
liat  man  auch  allerhand  fremde,  entweder  durch 
Verletzungen«  oder  durch  eine  2ahnlQcke  hioeio« 
gekocimoe,  Körper  gefunden,  z.  B.  ein  Bourdon- 
iieti  SlecknUdeln,  Knochenfplitter,  einen  Zaho^ 
«inen  Stein ,  ein  Stade  von  einer  Federfpule  oad 
Mch  Warmer  48). 

Noch  muffen  wir  von  ganzen  Oberkinnba- 
ekenknochen  bemerken,  dafs  er  bey  Hafan- 
f Charten  häufig  fehr.  leidet^  und  dafs  man  ihn» 
zugleich  mit  dem  Gaumenknochen,  gefpalten  fin« 
det,  fo,  dafs  die  Höhlen  des  Mundes  und  derNafe 
gleichfam  nur  eine  einzige  Höhle  ausmachen  49). 
Eben  fo  ift  er  auch  dofcb  Polypen  der  Nafe  und  def 
entrl  Highmori  zerfprengt  worden.  Sand'ifowt  ^) 
giebt  uns  die  Befcbreibung  mehrerer  Fälle  von 
Hafenfciurten. 

9*     Die  Gaumenbeine* 

find  wegen  ihrer  Trennung  bey  den  Hafen* 
fcharten  zu  bemerken,  wovon  weiter  unten  Meli* 
reres  vorkommen  wird.     Nicht  leiten  findet  man 

'  anch 

46")  9urfnr  in  A^r  fciion  mgef.  Abhandlufif.  ■ 

47)  Kichier  t.  ü.  O.  f.  45a.  S.  371  fj?. 

41}  fi^YJtham  in  med.  trommiinicut.  Lond.  Vot  I.  B.  !•.  — 

VevfX  Eordtnave  mein,  de  r^oad.  de  Chirurg.  Tom.  IVet V. 
45)  Sasttfijort  obl.  «nat.  paUi.  Lib.  /V.cap.  IlI.p«£:)t.»Ta^ 

V/  et  VII.  — K/cArrr  a.  a.  O.B.  //.f.  964.8.  385.  —  Hdi- 

rcret  unten    bey  den  Lippen  Abfcbn.  VI,  JQ.  i. 
50)  Mufeum  anatomictim  academ.   Lned.  Bat.  VoL  /.  i^^ 

LXi^"'^'  »^|.  »•  i-^^^/.   Tab.  XXXV.  Fig.  X.  paj.  l^f  • 


&'    Von  den  einzelnen  Knoch^n^  3o3 

mch  htj  grofsen  Nafenpolypen  eine  widerna* 
UIrliche  Oeffhuug  io  ihnen  5^)« 

io%     Die  NafenbHne. 

6n((  manchmal  durch  eine  ächte  Nath  verbun* 
den,  manchmal  auch  z  u  l'a  m  m  e  n  g  e  w  a  c  h  f  e  n  ^^). 
Man  fah  fie  auch  ^0  gänzlich  fehlen,  und  durch 
die  Fortlatze  des  Obvrkinabackenknocheas  erfetzt 
werden. 

II.     Die   Thränenbeinchen* 

iah  Meizger  5^)  fo  nach  dem  Innern  det  Augen- 
höhle zu  liegen ,  dafs  der  Nafenkanal  von  ihnen 
wicht  ausgebildet  wurde,  fondern  fehr  groüi  war» 
Miochmal  fehlen  Oe  gänzlich  ^). 

18,     Der  üttreAlefcr* 

Kbhler  ^0  liefert  iins  ein  Beifpiel  vpn  einem 
iulserordentlich  grofsen  Unterkiefer,  welcher  drey 
Zoll  breit  ift*  Bey  Neu^ebohrnen  /and  man  ihn 
bisweilen  monftrö^lang  und  ausgeliuhlt,  daher  die 
Sage  von  Misgeburten  mit  ElephantenrttffeliK 
Fifchköpfen  u.  L  w.  57). 

Bey 

)l)  Fritse  in  £.o^r^*J  Jpnrnal  für  «\ie  Chirurgie.  B.  JJ.  Sc.  i, 

Sw  a4.  —  Vei  gl.  Sarufi/ort  nuif.  «ri;it.  1.  c. 
53)  Blumenhack  a.  a.  O.    ^.  IS4.   S.  20^. 
51)  Sanrtifort  oht  anat.  patböl.  Lib.  HL  cap.  X.  pig.  t'io. 

Lib.  iV.  oap.  X.  pag.  136.  —  ejuTä,  Muf.  auauim.  Vol.  /. 

pag.  167.  n.  C/.  *—  Köh/€r  a.  a.  IX  S.  140.  n.^4a  S.134. 

11.  417. 
54}  Cnrationnin  chiriirgicantin ,  quae  ad  /irtnlam  Incrymd« 

lern  iincusqne  fuere  ddiübita>  biftoria    criticta.  Mdnaft« 

177«.  P«P.  ^«. 
55^  y.  F.  L/cA^  de  prae€ipni9  vijtrnni  1aci7niaiinm  mdrhi5. 
ArgenC  1776.  pag.  50.  —  Sandifurt  o!)f.  anat.  palt,  Lib. 
/l/.*rap,  X,  pag.  isg.  Lib.  IV,  cap.  X.  pag.  137. 
5«)  S.  50.  n.  171. 
[       17)  (»iftroCpÜ  ViioruaL  Farm.  1690.  pag.  21%  '^  A.E.BUek- 
\  nsr 


3o4  i^     f^on  dem  KnpekengebMudw* 

Bey  alten,  zahnlofen  Perfonen  findet  man  die 
untere  und  obere  Kinnlade  abgenutzt  und  ihre 
Knochenfubftaaz  wie  verfch wunden  ^).  Es  be» 
beruht  dies-  auf  dem  Gefetze  des  lebenden  Organii* 
mus,  difs  in  folcben  Theilen,  welche  ihre  Braach- 
barkeit  verlieren,  die  Ernährung  nicht  fo  Tollkoa* 
ixien,  wie  in  andern,  von  Statten  geht,  und  dab, 
auf  der  andern  Seite,  die  elnfpugenden  GefätM  mit 
mehrerer  Gewalt  auf  fie  einwirken.  Daher  wer- 
den iie  ia  ihrer  Mifchung  verändert,  und  nehmen 
an  GröCie  und  Schwere  ab.  So  fand  ich  z.  B.  den 
linken  S  chenkclknochen  eines  Mannes,  der  mth« 
r^re  Jat  re  auf  diefer  Seite  gelähmt  gewefcn  wai^ 
und  die  Röhrenknochen  des  rechten  Arms  einer  . 
alten ,  f  eläbmten  Frau  ungleich  dQnner  und  ter* 
brechlicher,  als  die  übrigen  Knochen.  So  findel 
man  a*'ach  gelähmte  Tbeile  in  allen  ihren  Theilcn 
dünne):;  das  Fett  fchwindet,  die  Muskeln  zehrta 
ab  und  werden  bläfser. 

i3.     Die   Zähn^  59). 

Sie  haben  in   ihrem  Baue   viel  veilnderli-    ; 
ches;    bald  find   fie  fcharf  und   fchneidead,    I 

baW    J 

rtf^-'mifccll.  pliyf.   med.  oder  Nacliricliten   von  phyfiktli- 
.   (ein  II  nnd  irifdictii.  Gefehichtrii.  Krf.  i7Sf-  S.  IIIS. 
^i)  Beifpitflft   liicrvoii    in  Waltcr^t  Muf.  B.  11.  S.  12^.110. 

164  -  166.  • 

59)  ^tifch  Abhdtidlnni;  von  rien  Zdbnen.  Wien  1767«-—  M- 
mor^n  Abhandlung  von  den  Kranklieiten  der  Zihnt  xml 
des  ^^alinfleilrhes.  Ans  d<»in  Knpl.  Altcnb.  1771.  —  J^.  J. 
Vlcnh  de  minbis  dentiiim  ac  gingLvarnai.  Vinclob.  ITTli 
dei'tToli :  Wien  J779. — J.  Hunteri  liiJ'toria  natnralU  dlii- 
tiui:»  Inimanoi-nm.  Dordr.  1779.  J.  Hunter*g  natArHcln 
Gelchichce  der  Zuhne  und  Rercln-eib:nig  ihrer  Krankhei- 
ten. Leipzig  1780.  —  Jottrdain  Trait«  de  maladie*  ^  U 
boneht.  Par.  1778.  dencfcb :  Niirnb.  I7S4.  -*  Riekttr'i 
Aiiläng.*g..  der  W.  A.  B.  IV.  S.  j;5  lg.—  Praktifche  Bf  . 
merknng^n  libfr  die  Z.'iline  und  einige  Krankkeiiea  der^  \ 
ieü*au,  vuü  tr,  Hifj'ch.  Jena  I7y6.  *-.  fäiiamuM  lUff.  ^      \ 

to«     1 


k 


t 


S«     fV«  de»  Mulnen'KAochem»  3o5 

Id  Abgerflndet,  ffiimpf^  welches  böchft* 
hrfcheinlich  von  den  gewohnten  Nahrungsmit- 
O  herrührt  und  daher  auch  bey  manchen  Natio- 
n  alü  wirkliche  NationalbiJrlung  erfchemt.  So 
}d  Winslow  ^^}  au  einem  ScheJel  von  Hond  -Ey- 
id  aus  NorJamerika  dergleichen  Zähne ,  Blu' 
•nbach  ^')  an  den  Schedein  mehrerer  Mumien 
d  Ifetißamm^^}  au  einem  fogenannten  Steinfief*. 

in  ihrer  Anzahl  variircn  fie  fehr  häufig  ^5), 
e  vier  hinteriten  Backzähne  kotnmen  gewöba- 
h  fehr  fpät,  nicht  feiten  aber  auch  Zeitlebens 
;ht  zum  Vorfchein  ^^).  So  fand  man  auch  bey 
^emManne  keine  Schneide-  und  Hundszähne  ^9), 
er  auch  einen  angehohrneoMangel  aller  Zäh* 
••).  Im  Oe^enthcil  find  man  auch  überzäh* 
ehe  Zähne.  7  B.  acht  Schneidezähne  in  einer 
ordefltlichen  Reihe  ^7^,  oder   auch    zwey  und 

drey 

denrinni  mnrbi«.  Haljft  1799.  *—  Eine  ziemUch  Tollftant 
iii'g<e  Literativr  itb<»r .-.  almkrankheiten  |;iebt  Mwyer  in  Bai" 
dingcrt  N.  Malaiin  fflr  Acrzte.  St.  XV.  3. 

Memoir.  de  Tucad.  des  Scieiic.  dt  Par.  172a.  pag.  334. 

OSttin«.  Magaz.  R.  1.  ^t.  1.  S.  iio.  Gefcliichtc  der  Kno{ 
!ien.  Abfchn.  XXIV.  }.  ijo.  S.  247  fg.  Anm.  •). 

pTalctifche  Aniaerkiinf;  üoer  die  Knooheti.  S.  77. 
^uft^chius  de  d«»i;Lib«M.  paf!   fa.  -*     Schenk  abf.  med» 
b.  I.  nbf.  9S3.  pag.  437.  —  Ha.'/eri  E}tm.  Phyfiol.  Tom. 
.  pap   39  fq-  —  van  Dociteren  1.  r.  pa!».  198.  —    Hun* 
in  der  deutfchen  Leber! etznng  S.  133. 

'inmenhach  Gefcb.  d    Knncbcft.  §.  J||.  S.  056.      . 

ifcell.  Nat.  Cm .  Dec.  II.  Ann.  VI.  Obf.  xia. 

>re///  hircor.   et  obfervat.  ni  dico  - pbvficae  rarioref^ 

U  II.  obf.  41.  —  Dam  in  Starkes  Archiv  für  die  Ga  • 

thalfe.  B.  iV.  S.  6t4. 

Vi/ii  annotat.  aca<lfin.  Lib    I.  pag.  ^j.   Tab.  IV.  Fif. 

;. —    G.  C,  Arno/iii  übler V.  phTÜco  •  medicae.  Vra- 

.  1777.  —  I>*tf   69  h- 

pmih9i,Anat,B.  I.  '  XJ 


3o6  H.     Vm  dem  Knackiirgtbaude. 

<lrey  Reili«n  Zahns  •^.  P/uff  ^)  fah  oft  drcy  und 
draifsig  und  vier  und  dreiCsig,  wo  wie  Sömmr* 
ring  70),  einmal  fechs  und  drelfsig  Zahne«  Meh* 
care  Beifpiele  filhrt  Halhr  7i)  an. 

fiäM    £ndet    man   fie    anch    ungewöhnlich 
grtjfs  72), 

.  Manchmal  kommen  einzelne  Zähne  an  wi- 
d'ernattIrlicheB  Orten  zum  Vorfchein,  z.  B. 
am  Gaumen,  7.wifchen  den  Nafen-  imd  Aügenhöh- 
'leni709  oder  In  der  Oberkinnlade  Ober  dem  vor- 
letzten Backenzahn  74),  oder  in  dem  Unterkiefer, 
am  procesfu  coronöideo  75),  orfer  am  Kinn  7*). 
Hirfch  TT)  fah  einen  Zahn ,  von  der  Oröfse  tines 
lialben  Zolls,  frey  aus  dem  Gaumen  hervorft^heu. 

"  '«•>  Plinii  Hiftor.  Nttiiril.  Lib.  11.  oa».  LXXXin:  —    C*- 
lumbus  ^e  re  anatomica.  1.  c.  -Lib.  &V.  — •    Arnold  aUl 

I.  c.  -—  Thom,  Bartholini  liift.  anatom.  rarior.  Cent.  1. 
«ift.  XXXV.  Toin.l.  pag.55.  —  Mifcell.  Nat.  Cor.  Dec.  I. 
Ann.  111.  pa£.  566.  Dec.  111.  Ann.  VII  et  VIII.  Obf.  lOl. 
*—Halleri  Eiern.  Pliyf.  Tom.  VI.  pag.  ^.  —  Biock*^  ne- 
dicinifche  Bemerkungen.  Berlin  1774.  S.19.  —  Ci^JJiM» 
Über  die  Krankheiien  der  KnocBea.  6.  %%%^ 

09)  Abhandlung  von  den  Zähnen.  S.  9. 

70;  Von  der  VerfctiiedenbeU  de^  Negers  vomEMropüer.  iltti 

70  Elcm.  PhyfioL  Tom,  VI.  pag.  ay. 

7i)  Diemertroeek  anatome  corporU  hnmani.  Ultraj.  lip. 
Lib.  IX.  oap«  X.  —  Sokfnk  obC  med«  Lib«  I.  obC  )t)- 
pa«.  4^7.       ^ 

n)  Fore/ii  obTerv.  et  curat,  medicae.  Lib.  XIV.  ob(l  la.— 
EufDachiiu  L  c.  eap.  XXIX.  —  Schenk  L.l«obr.9t4«pa(, 
427.  — -  Co/umbtu  L  o.  Lib.  I.  cap.  X,  pag.  67.  -*  AAim 
annot.  acad.  Lib.  I.  cap.  Xlil.  pag.  5^.  Tab.  IV.— «aad 
de  Soeleto.pag.  477.  —  Sandi/ort  Muf.  Anat.  VoLL$ett. 

II.  pag.  U.  n.  CCCXLVII.  8ect.  IV.  pag.  lC6.  s.  XCL 
pa«.  17.  a,  CCCXLVUl.  nag.  i6S.  n.  XCII. 

.74}  Sandi/oft  obd  anat.  pathoL  Lib.  III.  cap.  X.  ptff.  Iff. 
Tab.  X.  Fig.  X  -  4.  —  ejusd.  Mii£  anat.  VoL  L  p«  ll( 
.      n.  XClIletXClV,  *^^    , 

75)  Sandi/ort  \.  c.  pag.  i|i.  Tab.  X.  Fig,  f. 
^6)  Sandi/ort  X  c.    pag.  IJ^. 
77)  Praku  Beobachi^  idber  -di»  Zähne.  K^.  IV.  S,  7«. 


A     V^n  dem-  Bikzälaem  KtioekmU^  ^09 

d9  7t)7ah  einen  Batierjongen,  der  fanf  bis  fec(^ 
hins  In  der  ganfsen  Länge  und  Breite  des  Gsa» 
ns  fitzen  hatte. 

Als  einen  Fehler  der  erften  Bildung  bemer«* 
D  wir  hier  auch  noch  das  SchiefTtehn  der  Zäh« 

Gewöhnlich  kommen  fie  mit  dem  neunten 
bensmonate  hervor;  hSufig  findet  aber  auch 
ch  ein  früherer',  oder  fpäterer  Ausbruch  Statte 
man  fah  fie  fchoa  drey  Tage  nach  der  Ge« 
rt  ^)  ausbrechen»  Einmal  fand  man  fogar  bey 
er  fechsmonathlichen ,  unreifen  Frucht  hervor« 
»rofchne  Zähne  <').  Im  Gegentheil  findet  man 
eijihrige  Kinder,  bey  welchen  noch  kein  21aha 
rv^rgekommen  ift  S^);  felbft  im  Tehnten  ^0 
1  dreizehnten  ^4)  Jahre  hat  man  fie  erft  hervor« 
nmen  gefefaeo. 

Bisweilen  brechen  die  Backenzähne  eher,  als 
Schneidezahn«  hervor  '^^). 

Mit  dem  fiebenten  Jahre  werden  fie  mniftens 

w#chfel  t  ^^);  manchmal  geichieht  dies  aber 

U  2  aucli 

0  Med.  Jownal  B.  11.  Su  IV.  S,  ai.  ' 

r)  dichter  t  AnF^irtjsfiir,  der  WuiidmrEneykönrt.  B.IV.  K«p^ 
VII,  ^.  X6U  S.  106  %•  _      ^    ^       ^,,,^   ^. 
iS  MiFcelUn.  Nat.  Cur.  Dec.  L  Ann.  Vllk  Obf.  47.  . 

I)  ibid.  Dec.  111.  Ann.  VII  et  VlIU  obf.  i6%.  —    lieltufig 
t»l»r«^rT.  pliyf.  med.  Ar.|;.  Vind.  I6«a  obf.  a|,  —    Schdnk 
«bferr.  Lib.l.  ob(.  910-  p*«.435»  —  Coinmims  de  re  aficv 
to«.  LiW,  I.  cap.  X.  p.g.  66. 
I)  ibid.  Dec  U  Ann.  Vi  et  VIl,  obf.  IS J. 
\\  ibid.  Dec.  II.  An«.  IV.  obt  *«.  SchoL  p«^.  75. 
I)  ibid.  Dec,  I.  An«.  IX  et  X.  <>bf.  na. 

6)^i*/Wf  ^otat.academ   Lib.l!.  ««p.»-*"^  ''^"^  rt^^* 

d<»ituiene  fecund«  janii>nt!m.  LipU  173«.  «««  «g*  '-^  ^ 
f3  jBWbtdeoffibue  BMHiaiWakvum  putrorumieptemutt»^ 

Lipt  171«, 


So8  <H*    y^^  dem  KnockmigebBud9. 

liQch  zweimal  ^;  und  felbft  im  hdherti  Aftier  von 
achtzig,  neunzig  und  hundert  Jahren  fah  mia 
neue  ZShne  fich  erzeugen  W)v 

Im  Alter  fallen  fie  aus,  die  Zahnzellea 
fchlieTsen  6ch  nach  und  nach,  uhd  fcbleifen  6ch 
ab ,  fo ,  dafs  der  Rand  ganÄ  glatt  wird  89).  Die 
Höhle  der  Zähne  wird^  nach  der  allmähligen  Ab- 
.  nntzung  der  Kronen,  datch  einen  Abfatz  des  kao* 
chichten  Stoffs  wierler  ausgefüllt  90). 

AlsRrankheiten  der  Zähne  bemerken  mit 
ihre  Mis färbe  9*),  den  fogenannten  W •In- 
fi e  I  n  9^ j,  den  B  e  i  n  f  r  a  f  s  93)  (dem  aber  die  Edc* 
zahne  nichi  fo  unterworfen  find,  als  die  Obri- 
gen  94),  das  Wackein  95),  eine  widernaiarliche 

Weich- 

.  17)  Schenk  l.  c.  obC  )t9.  ptg.  4^1.  —  Simmont  media) 
obfervations  and  inquires.  Lond.  Vol.  III.  pag.  17t:  — 
Dachs  in  Haarlemer  'Verfaandelin^en.  Deel  XVI.  it.  IL 
8. 117. — JX, Gehler  prof^am.  de  dentitione  tertia.ÜfL 
I7g6.  c.  Bg% 
tl)  Schenkii ü^^.  med.  Lib.  K  obf.  fSi.Jpag.  415.  — ^    I»- 

*  rellut  K  c.  pae^  139^  —  Mifoell.  Nat.CJnr.Deo.  III.  Ada. 

I.  obf.  3t.  —  l^ec.  I.  Ajin.  IXctX.  obf.  171 Dee.lL 

Ann.ni.  obf«I<.  Ann.  IX.obf.  3is%  Ann.X.  obf.53et31S. 

I     ■  —  Journal  de  Medic.  Tom.  XXV.  pag.  )|4. 

S9)  Ruyfch  obferv.  an»c.  cliiruig.  pag.  77,  Fig.  65.  —  Me- 
moir.  de  l'acad.  de  Scients.  175g.  Tab.  XII.  Fig).i.— fi/ii- 

•  '  menbach  a.  a.  O.  S.  57.  —  Köhler  S.  i;7.  o.  |lo,  —  &w 

difort  Muf.  anat.  Vol.  I.  pjg.  167.  n.  XCV  bu  C, 
^)  O.  Prochoß^ka  annot.  ucad.  Prag.  1710.  Fafo.  I.  paftf. 
fl)  Richter  a.  a.  O.  S.  ii}.  }.  Ig6. 

f%)  Magellam  fnr  leslnlectes  poiypiers,  qurformeAtle  Ur- 
tre  de;  dents.  Jonrn.  de  Pbyf.  par  KoziVr.  X7S|.  Big. I7t> 
—  Richter  S.  117.  —  Hunter  a.  a.  O.  Kap.  V.  &  i07.— 
Hierher  geli<1rt  auch  die  Bemerkung,  welche  Smhmkr 
(Tralte  coinplete  d'anatcm.  Tom.  I.)  an  einem  fcorbali' 
fchen  Mädchen  machte,  bey  welcher  alle  /Shne  mit  et* 
ner  fchwammigten  Borke ,  wie  mit  einer  Scheide,  (Über- 
zogen vrareti.  Vergl.  lan  Swieten  Conimeut..in  Boerhf 
^ii  aphorism.  Tom.  V.  pag.  399.  und  Euftackü  Cract,^ 
dentib.  oAp.  XXIX. 
9f)  Hunter  S.  145.  -^  kichter  S.  134. 

94)  Slumenbuch  a.  a.  O.  in  den  Zufutzen  zu  S.  ^49.  f,  Ifl. 

95)  Richter  S.  149.  —     Hierher  gehört  auch  die  Verr«>^     V 
1i  a  o  g  der  Z«hae :  Bütächer  a.  a«  O.  B.  II.  S.  loi.  .  i 


e  i  elih  ti t  9^)  und  endlich  eine  EntzQndung  der 
hnrablhuiz  felbft,^obej  die  2ähne  in  alltn  ih- 
r  DimenSonen  auttoii wellen  V). 

Würmer  wjU  man  auch  in  hohlep  ZabneM 
h  haben  er^eogen  fehen  9^, 

b.     Das  Zungenbein  , 

rllrt  (owobi  in  der  Oröfse,  als  nuch  im  Ver« 
Itni&i  und  felbft  der  Anzahl  feiner  Theile^  gar 
ir  99)«  Es  iffcauchder  Verrenkung,  die  nicht 
ne  Gefahr  ifl,  ausgef^tzt  >^^.  Einige  Abwei« 
angeo  in  Hinficht  der  Verkn^cherung  und  Bil* 
ag  cKefes  Knochens ,  bey  einem  neugebohmea 
sde,  erzählt  hofchgje  0*  Die  grofsep  Hörner  wa* 
I  hier  kurz  und  uoch  knorplichi  die  Waizen* 
rner  hingegen  bey  weitem  länger  und  fchoa' 
iz,  knöchern.  Jedes -derfelben  beftand  aus  zwey^ 
'cb  Knorpel  verbundene  Knochenftflckchen. 

Cm     Die  Säule  der   Wirbelb§ine^ 
Die  Anzahl  der  Wirbelbeine  variirt  fehr* 
I  Ofterftea  trifft  diefe  Abweipbqn^  die  zwölf 

firuft^ 

^  L»  BUne  Precla  det  Op«rationa.  Tom.  !•  p«§^  Ifn 
r)  Hufuwr  8.  154.  —  Jourdain  A.  *.  O.  *«-  P/ou^uet  refp* 
KoppU  theU  prim.  Un.  Odontitidl«  rifcens.  Tabir.g[.  I7f4. 
0  Tkom^  Bartho/inus  1.  o.  Cen^  III.  hifc  XCYI.  Tom.  II. 
pac.  l>l. —  Schenk  obf^Lib.  I.oUf.  39Ö.n4g.  4)2. —  Mi- 
te^ NaI.  Cur,  Dep.  I.  Ann.  IX  et  X.  ohC  H- 1^-  xt7.  Dec. 
IL  Ann.  V.   «bf.  191.  Ann,  VI.  ohT.  S)}.  Ann.  VII.  obf. 
174.  —    J.  Chr.  Seh'df/tr  die  eingebüdetf  n  Würmer  in 
dca  Uhnen.  Regeu2>b.  1757.  — «  J.U.L.  Uffeka  obf.  anaU 
diirnrg.  med.  rar.  obL  IV,  pag.  4a.  Tab.  IV. 
i)  Blumenhach  5.  255. 

»)  Vniftdva  de  anre  humaoa.  pa|».  «.  —  P.  f.  MoUntlli 
in  Comment.  Boniionieiir.   fom^  V.  Part.  II.  pag   i  fq. 
)  In  Ifenftamm  und  RofenmiiHers  Beiträgen  tür  die  'liW' 
glieaeruiii9kiinrt.  B.  1.  St.  UI.  S.  »1. 


3i9  i/*     Von  dem  K^eehengeh^deV* 

Bruft«  nnd  fünf  Lendettwirb^I:  Statt  fener  findet' 
man  drettfehti  oder  eilf^J>  Statt  diefer*  nur  vier 
oder  fechs  ^).  Aeufserft'  feiten  'findet  man  die 
Haiewirbel'  um  einen  v«»rnatjhrt  4). 

Als  einen  Fehler  dQr  erften  Bildung  fand  man 
gar  keinen  Kanal  durch  das  Rückgrat  für  das  Ro* 
okenmark  ^)^ 

'  BiA  doppeltes  Misverhältnifs  de:iRanipfe8  ge- 
gen die  übrigen  Oiiedmafis^eii. wird  entweder  durch 
2u  frühz.eiMge,  oder  .iaroh  zu  fpSt  erfolgte 
Verknochriing  der  Wirbelkörper  terurfacht; 
jene  nämlich  macht,  dafs  der  Rumpf  gegen  den 
flbrigen  Körper  zu  kleini-und  diefe,  chiGr  er  zu 
grofeift«). 

Die  Wirbelfaule  ift  Krümmungen  «usgeTetzt^ 
welche  man  unter  drey  Klaffen  gebracht  bat:.  C  j« 
P h o f i s>  wenn  die Krün^mung  nach  hinten^ &c(H 
JiafiSv  weiin  fio  auf  die  Seiten»  und  Lcrdo^ 
f i 8  wenn  fienach  vorn  gefchieht  7).  Gewöhn« 
«  Uch 

J)  Vi«r;  Riolani  de  offib.  oap.  XV.  paf.  t4V  ^—  Co/utti*' 
hM  L  h  See  hu:  Morgagni  iilp.  V.  6.  —  Bölaiur  obi, 
«oat.  rar.  P.  1.  pap.  V.    n.  K 

i)  Cöhimhus  1.  1.  paj.  4t 4.  —  Hnller  «le  fiinotion.  coro, 
hum.  Vol.VI.pac.  7.  —  Eiern.  Pliyfiol.  Tom.  III.  pag.  f 
F. A, Bbhn^  t»bl<ei'v. «uuit.  1  aiier.  fa}X,  I.  pag.  V; zi.\l. mc. 
VI.  n.  HL  —  i'«#i  Doeveren  fpcc.  obf.  atrad.  cap,  ä|3% 
}•  VII.  pi|g.  1^9.  —  Utduyi^  pi  im.  Un.  aiiat.  pathoL  pa$. 
II.  not.  b. 

4)  Eußachii  exain.  offinm.  pag.  310.  —  CohimttuY.  1.  pat» 
4t4«  — ^  Lfveling  obierv  aiut.  rarioi'.Noiim'b.  I7gy.  Fale. 
I.  cap.  III.  Ackermann  Qber  die  körperl.  Verfchiedenbeie 
dea  Maone«  vom  Weibe.  S.  49.  Anmerk.  k.  — *"  Q/dpirn« 
^tfcA  8   38|.  Anmerk. 

5)  Wepfer  in  Epbem,  Nat.  Ciir.  Dee.  I.  Ann.  III,  obC  U9. 
—  Morgagni  Ep.  XH.  f.    Ep.  XL VIII.  4g. 

<}  y,F.  trank  de'vertebialis  columnae  in  morbis  difaitib. 

Pariae  i79c.iJberf.  in  clea SammL  auseri  AbhandL  für  pr. 

.  Aerz^  B,  XV.  S.  «70. 

f^  Cour,  Henr.  a  Roy  commentatto  de  foolioß.  JL.  B,  1774. 

ia  fV€i4  X^«uci»  Atta«,  «ua  HUTert.  fftr  WundfirTte.  AXV. 

S.10I. 


ich  fangMi  diefe  Aiiswaehfuogex»  fcbon  in  der  er»^ 
ten  Kindheit  ao>  wo  Rachitis  und  Skrofeln  dea 
taamen.  dazu  legen  S).  Manchmal  aber  bemerke!^ 
fir  fie  erft  beim  Mennbarwerden  und  feiten  fälll 
hre^  erfte  Entftehung  in  das  reifere  Alter;  Mor^ 
^agai  ')  bemerkte  6e  bey  einem  MajjjD|  ▼.an  vier« 
jg  Jahren. 

Bey  den  Krfimmungen  ftndet  auch  gewöhns 
ich  ^100  enkylotiCche  Verwachfimg  Statt  .'^). 

Manchmal  ift  die  KrQmnuuQg.{o4itark>  dalil 
Be  hintern  Fortfiltse.  ganz  auf  die  Seite  gedreht 
ind  ")>  M^ry,  ^^)  Tah  fie  fo  verdreh^  da&  dieVor-^ 
lerfeite  des  Unterleibes  ganz  nach  hinifn^iiftand« 
Von  den^in  der  itfee<:«(/c&en' Sammlung  befind«^ 
ichenBtifpielen  von  Rüokf  ratskrOnjoungen  luna 
ch  folgendes  anfahren^ 

Voa  dreis^diü  Pottfchen  BjrflmmnngeOf  die» 
hreo  Gmodf  auch  bey  (choa  Erwachfenen,  in  Ei-i 

temng^ 

8»  loS*  "^  Coopmann»  üflert.  «te  O^hoii.  ibid.  t77$*  "*« 
LuäwigU  adverf.  med.  pract.  Tom.  1.  p^g,  7U*  Toai.  11^ 
P«S-  5*7«  —  Chefcläen  Ofeeograph.  Ti|b.  XLIV.  —  ^ah^ 
^rt  Mut  aaatw  TaKLlLIH.  XXXVII.  Vi^  f .  6.  Vol.l. 
8eec  IV*  pae.  137-  N.  I.  pa|:.  i39<.  n.  \\  %k  III.  u.>f.  ii7^ 
fl.  CIV.  Tab.  XXXVK  pag.  i6g.  11.  Cy.  Tab,  XXXVllI. 
Mf«  i|f .  n.  CCIX.  pae.  itt.  ».  CCX.  Tab.  L  bit  Lltl; 
pas.iM.o.  CCXUTab.LiV.  LV.  paa.  it4«H.  GGKIL  Tab^ 
IVI  bif  LVIII.pa«.it».o.CCXIU.  Tab.LlX.  LK.-r-tarf^ 
mßigii  1.  t  Tab.^I.  Fig.a.  paf,  7.  "«d  pap.a5.»f  ^VlIK 
Tab,  XIV.  Fif.  I.  pas.  9.  «.  «4.  J.XXl.  ^  JVmher't  anat« 
MuH  B.11.  S.  59.  no.  430-430.  -r.  ^öVer  S.  10),  n.  )64b^ 
S..I06.  a.  )64.  S.  110.  n.  )|3:%. 

i>  fieba  oben  bey  Raokitis. 

I)  Bp^X.  ij.  S4  fe.  —  Vergl.  W4S.ich  fclioii  \^y  dem  r*;» 
ebitifchen  Knochen  erwähnt  habe. 

10)  Fallopii  praef.  ad  Xracut.  de  laxationibiis  ofiiutn  in 
Opp.Toin.ll.  pag.  61.  —  Ruyfch  obfarvat.  auat.  Ghir.67» 
fig.  54  ^e- —  Morgagni  Ep.  CVI.  |4.—  Roy  I.  c.  pag.7Jr 
—  Coopm^nns  L  c.  pag.  7.  —  Smndi/ort  öbf.  an«iC.  patb^ 
Ub.I.cap.Vll.  pa^.  39.  --  /Ct/.VcrS.IU0.|i.ii^3..—  Yfisl. 
eben  die  ank\lf>eilchen  ^''erwachluni^en. 

11)  Morgagni  £p.  IK.  l6, 

%3)  Memoir.  de  Tacad.  de»  Seiene.  t7eei  paf.  94.. 


3ia  il*     Van  dtm  Knochmigebhude» 

terung  der  K5rp«(r  der  Wirbelb<iine  haben» infolge 
deren  fie  gemeiniiclich  Cyphoiin  veraolaffen, 
find  nur  drey  von  Kindern  vom  dritten  i)is  zam 
fiebenten  Jahre.  Zwey  derfelben  find  ausgemacht 
Folgen  der  Blattern,  wovon  die  Kinder  z^var^  dem 
äütsern  Anfchein  nach,  gepfeilt  fehlere en,  aber  nach 
einem  halben  bis  einem  ganzen  Jahre  erft,  tbeiif 
die  finnlichen ,  tbeils  die  rationellen  Kennzeichen 
▼on  diefem  Uebet  zeigten.  Alle  drey  haben  fhren 
Sitz  in  den  Körpern  derLetidetiwirbel,  deren  zwey» 
orey,  auch  viety -fich  in  Ihren  Körpern  fo  ve^iii» 
dert  habem  dafs  ihre  Stelle  ein  dickhäutiger  Sack 
•innimmt,  injdem  entweder  noch  wh'kliches  dicket 
Elter  vorhanden  war,  oder  Statt  deCTen  ein  feftei» 
fadeaartiges,,  fehnigtes  (jewebe  angetroffen  wurd^^ 
Kaum  ift  eine  Spur  von  Knochenmaffe  vorbiindM; 
die  hier  wahrfcheinlich  ebenfalls,  wie  in  andern 
Fällen,  durch  Etndugung  fortgefchafft  ift«  Dif 
4^ufammenhang  der  gefunden  Wirbel  über  und  un* 
ter  den  zerftörte^  wird  theils  durch  diefe  Mafle^ 
theila  durch  eine  anfangende  Verbeinernng  zwi« 
ichen  den  ftachlichten  und  Queerfort£atzen  untef- 
halten.  Der  Abfcefs  begränzt  fich  auch  hinten, 
^nd  hindert  das  Eiter  felbft  bis  in  das  Zellgewebe 
um  die  harte  ROckenmarkshaut,  zu  dringen.  Diele 
ift  daher  ganz  natürlich  befchaffen.  Das  Racken* 
mark  felbft  weicht,  ayfser  der  verfchiednen  Rich- 
tung, die  es  durch  die  KrQmmungen  der  Wirbel* 
fäüle  erhält,  von  feiner  Normalbefchaffenheit  nicht 
im  geringften  ab.  Daher  ift  es  möghch,  dafi  man, 
durch  eine  lange  unterhaltene  äufsere  Eiterung,  die 
Zufälle,  die  man  gemeiniglich  vom  Drucke  des 
Marks  herleitet,  heilen  kann,  wie  ich  einige  giflcki 
liebe  Heilungen  derfelben  felbft  gefehen  habe. 

/  Zwey 


I 

A     Vom  iem  einzelmkn  KttochäA*  3iS 

Zwey  ndere  dergleichen  KrOmmuogeif  find 
zwey^rwachfenen  FrauenspeTfoneo,  die  zieii»^ 
i  beiabrt  waren.  Auch  diefi»  find' Kypholea 
' 'haben- ihrMi  Sitz  in  den  Lendenwirbeln»  derea 
y  obert  in  ihren  Körpern,  b'ey  dem  einen  Sab« 
te,  gänzlich  ausgefogen  find.  Bey  dem-  andern 
»en  dt«  vier  obern  Lendenwirbel  mit  dem  letz«  . 
RtU^kenwirbel  daffelbe  Schiekfal  gehabt.  Bey 
lenvertcefen  die  unter  einander  verknöcherten 
:hel  -  und  QueerfortfStze  die  Stelle  der  Kftrpev 
[  dienen  zorVerfeftigeng  der  Siule. 

In  einem  (echften  Speinmen  ift  nur  die  recb* 
lälfte  des  Körpers  vom  dritten  Lendenwirbel 
gebohlt  und  der  rechM  Qneerfortfatz  eben£ille 
dichtet.  Die  entftandene Höhlung  ift  durch  eitt 
rorftebendes,  fafrigtes,  fohwammartiget  Oewe« 
insgefiUlt,  Daher  ift  mehr  eine  Scoliofi«»  als 
»hofis  entftanden.  Wahrfcheinlicb  hat  ein  Fall 
di^fer  DeG^fmität  Anlafs  gegeben;  denn  es  ift 
leich  die  aohteHippe  derfelben  Seite  zerbroohent 
lit  dnrch  Kallus  geheilt,  und  die  neunte  ofteo^ 
iotifch)  fo^  dafs  man  fie.bjeinahe  in  ihrer  gan« 
Längei  wie  Fleifch  fpalten  konnte. 
Die  folgenden  fbnf  Krümmungen  haben  in  den 
:kenwirbeln  ihren  vorzüglicbften  Sitz,  und  find 
ibtentheils  von  Erwachfenen« 

Bey  der  fiebenten  nämlich  find  zehn  Körper 
I  Rackenwirbeln  gänzlich  vernichtet«  Die  bei*> 
I  obern,  und  der  erfte  Lendenwirbel  .find  durch 
nfrab  rauh  geworden.  Durch  die  grolse  Anr 
il  der  vernichteten  Wirhelbtinkörper  ift  die 
rbdföttle  fo  verkürzt,  daCs  der  Taogent  des  60- 
is,  den  die  Cyphofis  befchreibt,  vom  erften  Ra*» 
en-  bis  zum  letzten  Lendenwirbel ,  nicht  UUiger» 
\  vier  ZoU  ift»     Die  AorU^t  mit  ihrer  Mündung 

tm 


3i4  n»    Vmitdmn  Knädkengehaud^ 

imHerxe  nicht  mehr»  als  zweyZoIl  von  der  Thei-r 
I«Dg  anf  dem  fänften  Lendenwirbel  entfiernt.     Sie 
btTdet   daher  vier  fcblangenförnuge-  Windungen»' 
dbr^an  erfte,  gleich  unter  dem  Bogen»  fo  ftark  iü, 
dals  der  obere  Thell  der  Bniftaorta  und  der  untere 
4erfielben  ganz  parallelj  In  der  Länge  von  drey  2^1« 
len  horizontal  laufen  und  mit  einander  nach  hi»i 
ten,  und  linkt,  einen  ganz  fpitzigen  Winkel  bilden; 
Sehr  fcharf  ift  die  rechte  und  linke  Krümmnni^ 
nntec  welcher  fich  die  Aorta  abdominalia  bis  zur 
'  Theilung  herunter  windet.     Unbegreiflich  ift  ^ 
wie  in  diefem  en^en  Räume  die  Eingeweide  der 
■rnftböhle  und  des  Bauchs  ihren  Aufenthalt  haben, 
HiAhrend  der  langen  erforderlichen  Zeit  zur  Bil« 
dhing  des  Uebels,  auf  eine  erträgliche  Art,  ihre 
Dtenffe  verrichten  konnten ,  und  wie  das  zum  Er- 
ftaunen  gekrOmmte  Rflckenmark,  zur  C^haltnag 
der  Oekonomie  mitwirken  konnte. 

Die  achte  Krflmmung  ift  eine  Folge  von  Zer^ 
ftörung  der  Körper  vom  vierten  Rückenwirbel 
herab  bis  zum  Körper  des  erften  Lendenwirbel^ 
der  ungleich  in  diefer  Zerftörung  mit  begriffen  ift 
Die  Brufthöhle' ift  dadurch  fo  verkürzt,  daCs  der 
Raum  zwifchen  den  über  und  unter  der  Krflm« 
inung  befindlichen  Wirbelbeinen  nur  anderthalb 
Zoll  beträgt.  Die  untern  Rippen  werden  daher 
!2wifcben  den  Hüften  aufgenommen  und  die  Spitie 
des  gewölbten  Bruftbeins  fteht  nur  fiebenZ^U  vom 
Obern  Rande  der  Schaambeinfügong  ab.  Das  Ske« 
let  ift  von  einem  achtzehnjährigen  Menfchen»  mit 
fehr  langen  obern  und  untern  Extremitäten. 

Die  neunte  Krümmung  ift  ein  Gemifeh  von 
Cyphofis  und  ScoIioBS)  vom  vierten  Rückenwir- 
bel bis  zom  vierten  Lendenwirbel  in  einer  erwach- 
fenen  Frauensperfon.     Die  StacheUortfitze  aller 


Ap    Von  den  einmeinen  Knochen»  3 17 

ftehung  liegen  diefe  vordem  Fliehen  auch  dahin 
gerichtet;  unten  Bndfie  ftark  gegen  die  linke  Seite 
gedreht.     Die  Höbe  der  Körper  befindet  5ch  alle* 
zeit  auf  der  Seite  der  KonTexität;  wo  die  Konka« 
vitit  des  Bogens  ift,  find  fie  um    ein,  bis  zwey 
Drittheile  dOnner,  ja,  wie  mehrere  ftarke  Skolio* 
fen  zeigen,  fo  platt  zufammengedrUckt,  dafs  voa 
mehrern  nur  eine  Dicke  von  zwey  Linien,  von 
aodorn  gar  nichts  übrig  geblieben  ift.     Die  ein- 
bch  S  förmige  Geftalt  wird  auch  dadurch  zernich- 
tet» dab  mehrentheils  oben  Kyphofia,  unten  aber 
Lordofisift,  die,  bey  dem  weibliclien  Gefchlechte» 
zur  Vermindrung  des  obern  Umfangs  des  Beckens» 
durch  Verkftrzung  des  kleinen  Durchmeflers,  bei- 
trigt.     Die  Hervorftehung  der  untern  Wirbelbeine 
ift  apch  feiten  gerade  nach  vorn ,  fondern  gegen 
die  einei  oder  die  andere  Seite  gerichtet,  meiften» 
tbeils  gegen  die  rechte.     Daher  entfteht,  ftatt  der 
einbch  S  förmigen  Krümmung,  vielmehr  eine  aus- 
drey  Bogen  zufammengefetzte.     Wenn   der  l£opf 
nämlich  mehr  gerade  gerichtet  ift ,  die  Halswirbel 
lifo  nicht  aus  ihrer  Lage  gekommen  find,  fo  ent- 
fteht der  erfte  Bogen ,  mehr  oder  weniger  ftark, 
dadurch»  dafs  die  obere  Krümmung  des  S  im  obera 
Thtile  des  Rückgrats,  die  zweite  im  untern  Theila 
Am  Figur  A^s  S  vollenden ;  ibn^n  fetzt  firh  aber 
Boch  ein  dritter  Bogen  in  der  Richtung  des  obern 
an,  fo,  dafs  die  unterften  Lendenwirbel  ganz  die 
Rjcbtong  der  obern  Rückenwirbel  erhalten.     Oft 
letzt  fich  noch,  je  nachdem  der  Kopf  auf  iVit  eine, 
orfer  die  andere  Seite  geneigt  ift,  wie  man  dies 
.    nicht  feiten   in  Subjekten  fiebt,  wo  die  Musl^el* 
k  %iirkung,  durch  deren  Anftrengung  das  Krunniie 
I   gerade  gemacht  wird,  wegfällt,  eiue  neue  Krüm« 
X  amog  an g  die,  entweder  rechts,  oder  iiuks  koa« 
^  kav, 


3l8  IL     y^n  äMH  Knodinng§häu49* 

kar,  den  Grand  zum  Sinken  des  Kopfs  auf  die  ei- 
oejoder  andere  Schulter  vcranlafst«  Meiftens  aber 
neigt  fich  der  Kopf  zur  rechten  Seite  und  daher 
ift  dJe  Krümmung  rechterfeits  konkav;  darauf 
folgt  die  rechte  Hervorftebung  vom  obern  Theik 
des  Rückgrats;  die  dritte  weiter  unten  ift  rechts 
fcdnkav,  links  konvex  und  die  letzte  rechts  und 
^twas  vorwärts  konvex«  links  konkav. 

Diele  angegebenes  Verfchiedenheiten  bemerkt 

man  auch  meiftens  immer  in  den  StachelfortGKtzen« 

Wegen  der  feften  Verbindung  der  Rippen  mit 

iden  Wirbelbeinen  wird  da,  wo  das  Rückgrat  kog^ 

^  irex  Uervorfteht,  auch  eine  ftärkere  Hervorftehufig 
der  Rippen  bewirkt;  die  entgegengefetzte  Seite 
der  Rippen  wird  hinten  platt,  ja  eingedrückt«  Der 
Bruftbuckel  ift  alsdann  gerade  in  entgegengefeH- 
ter  Richtung;  die  rechten  Rippen  fteben  mitilH 
rem  hintern  Ende  auswfirts  heraus;  und  mit  ihm! 

*  vordem  Ende  find  fie  eingedrückt;  auf  der  iinkea 
Seite  ifts  umgekehrt.  Das  Bruftbein  fteht  dana 
natürlicher  Weife  fchief,  meiftens  von  der  rechten 
nach  der  linken  Seite* 

Die  VerhSltnifle  der  Lage  der  Brüftgegea 
das  Becken  hin,  werden  bey  diefen  Krümmungen 
«ben  fo,  wie  bey  den,  durch  Beinfrafc  verurbeb« 
ten,  beftimmt;  fo,  dafs  bald  die  eine,  bald  die  an- 
dere Seite  der  Bruftliöhle  fich  mit  ihrem  unten 
Ende  in  das  Becken  herabdrSngt.  Aber  nidit  alle- 
inal  richtet  fich  diefer  Umftand  nach  den  Krüm- 
mungen des  Rückgrats.  Denn  bald  liegen  die  auf 
der  Ivonkaven,  bald  die  auf  der  konvexen  Seite  der 
ROckenkrtimmung  gelegene  Rippen  tiefer  innere 
halb  der  Hüften  herunter;  bald  findet  eine  befon« 
der«  Richtung  und  Verlängerung  der  mit  der  koo* 

kaven  j^eits^  bald  der  mit  der  konvexen  Seite  ver* 

koade- 


B»     F#ff  d€n  einzeitmn  Kmockem.  S«) 

enRippes,  Statt,  wodorch  bald  diefe  bald 
die  der  Bauchhöhle  inehr  verengert  wird; 
ereogerong  ift  in  einem  fchreckllob  Verua^ 
iSlcelet  fo  beträchtlich,  dafs  die  udtemRip« 
linken  Bnifthöhle  auf  der  Grundfläche  des 
sins  ruhen. 

ifs  alle  diefe  rerfchiedenen  Befchaffenhei« 
wohl  in  Betreff  ?on  Geftalt  und  Lage  der 
und  des  Bruftbeins,  blos  Folge  der  Verän* 
in  im  Rückgrat  find ,  (feiten  anders)  y  darf 
dicht  erinnert  werden.  Das  Unnfitze  eines 
ch  angewendeten  Drucks  durch  SchnQr-i 
Binden»  Pfiafter ! !  zeigt  fich  aus  der  Natur 
fahrung  als  erwiefeni  und  giebt  den  Kor- 
en, wodurch  allein  auf  die  Wirbelbeine  gb* 
irird ,  nothwendig  den  Vorzug« 
ne  andere  Krankheit  der  Wirbelbeine  yft 
iltnng  des  Rückgrats,  fpina  bifi- 
drorachitis  '0*     ^^^  betrachten  <j(iefe 

Krank* 
Ipii  obferrat.  med.  Lib.  111.  cap.  ^o.  pac.  S30.  Tab. 

—  Hochftädter  diU.  do  i'pina  bifida.  Akdoif  170). 
drockt  in  llaUeri  coli,   difpnt,   practic.  Tom.  VII. 

I.  nag.  385.  —  ^11  r/cÄ  obTpvv.  anai.  obiriirg..fibr. 
IV.  Fig.  96.  obf.  XXXV.  XXXVI.  SaUmann  rcIp.ÖrfA 
de  r^iübusdam  tnmoribns  tunicütis  externis.  Arfmc' 

.  —  Z.  Titttner  progr.  de  fpiw«  billJa.  Lipf.  175A.  

merc.  Ute**.  Noric.  An.  1741.  bcbd.  XXl.  No.  J.  — . 
eil.  Nat  Cur.  Dec.  1.  An.  l.  obL  7.  pag:.  S6.  Au.  HI. 
ia9.  Dec.  II.  An.  1.  «bf.  15«.  pag.  969.  An.  VJ.  obf. 
paS.I49.ii.m.Sc  —  Morgagni  Ej^.  Xll.  Ep.XLVIlI. 

—  Letkfs  aiisei  lef.  Abbandlimgen  (ki\%  den  pbiluf. 
itact.  B.  in.  S.  2Ä).  —  HaUcri  elem.  Phjfiol. 
i,  IV.  paf.  17.  —    Huck  medic.  ohferv.   <ind  inquir. 

IV.  pa|^. 40.  —  Licuiaud  iy\}\eT\"di.  anatom.  inedic. 
.  IL  ObtCLXXlX.  pa-.  ?il.—  Ochmc  difT.  df  m%r. 
eccns  natornin  cliirui  tfiois. Lipf.  177).  deudch  u\  Jer 
amml.  aoserl.  AbbandL  idr  Wundai  zte.  St.  HI.  S.  79, 
mndi/oyt  obferv.  anat.  patbol.  Lib  JIL  cap.  l.  pa«.  9. 

IL  —  €ius%l.  exe  reit,  academ.  Lib.  IL  p4g,  %y^  — 
t  Traic4  au  mouvement  uiufculaire.  Berl.  176c.  »ae. 
r«b.  lU.  —  3,  P'itgtt*  anatom.  chiruif .  med.  Beob- 

•aclicivs- 


'3ao  HC     yon^dmn  Knock^gMBüu.if. 

Krankheit  hier  nur  in  fo  fem ,  als  fie  die  Knochen 
^ngeht.  Weiter  unten  werden  wir  noch  einmal 
Geiegeoheit  haben,  davon  zu  reden  *^).  Man  findet 
an  irgend  einer  Stelle  der  Wirbel  eine  Oefroun^ 
wodurch  eine  mit  wäfsrichten  Feuchtigkeiten  ge- 
füllte Gefchwulft  hervortritt,  die  fich  dann  in  ih- 
rer Gröfse  und  Form  nach  der  KnochenöfFnung 
richtet.  Es  ift  diefe  Krankheit  nur  Neugebohr* 
oen  eigen ,  bey  welchen  die  Spaltung  fehr  leicht 
von  dem  in  der  Rückgratshöhle  angefammelten 
Waffer  entfiehen  kann,  da  die  Wirbelbeine  bey 
dem  ungebohrnen  Kinde  aus  mehrern  Knochen« 
kernen  beftchen^O*  Die  Spalte  betrifft  meirtmt 
nur  einen  oder  wenige  Wirbel;  man  fand  aber 
auch  alle  gefpalten,  wie  eine  Rinne  >^),  oder  et 


aohtpng«ti.  Rofc  X759.  S.  414.  —    Henkets  nebe 
und  clururg.  Anmerkungen.  Bei  L  1769.  B.  1.  8.  i.  «— (».    j 
Heuermann's  verniifcbte  Bemerkungen,  n.  Unterfuch.  der    1 
aafdbendeh  Ai-zne^winenfcb.  Kopenh.  17^5.  B. I«  S.jof. 
.  T«b»  III.  —  Roux  Jntii-niil  de  Med.  Tom.  XXIX.  peg.iia 
—  Büttner  •.  a.  ü.  VII.  VllI    —  y,  Mohrenheim*  Beck-      : 
Achtungen  veifch.  chir.  Voifälle.  Wirn  17S0.  B.l.  S.  17». 
Tab.  II.  FL;.  I.  n.  2.  —    P,  Camper  libcr  die  Natur,  l-r- 
fachen  Terich.WarTeiTpchten,  in  Samml.  anflerlef.AbhaadL 
für  prakt.  Aerzte.  B.  XVI.  S.  444.  —   O.   Greei^e  Beeb- 
icbtungen   einer  beti  .'.ehelichen  Spaltung   des  Hdck|(ratff     J 
ebend.  B.  Vlli.S.  584.  —  J-  f-  f-'rank  a.  a.  O.  ebeod  B.XV.     ' 
S.  279.  —  rntgtef  1.  c    Tab    111.  Hp.  i.  2,  —    Riekieft 
Anfangs'r.  der  Wnndarzuey.  B.  ///.  S.  aj9.  —  Saehelehen 
Klinik  der  Wafferfucht.  Dauzig  17^5.  S.  473.  —    Srnndi'    •■ 
fort  Mi'f.  auat.  Vol    f.  Sect.  F//.  i)^g.   504.  n   XV.  XV/. 
Tab.  CXX/V.  —  Pofewiiz  Journal  iür  Medicin,  Chir.  t. 
Geburtsl.fllfc.  St.  /.  S.  176  fg. 

14)  fiehe  unten  Abfchn.  V.  B.  , 

15)  J.A.Murray  progr.  fpinac  biHdae  <•*  mala  ofTiaraeea*    j 
formalionc  initia.  G»>tt.  177^.  —    frank  a.  a.  O.  S.  2|l*     |- 

16)  Kerkrin/^  Tpecileg.  anat.  Amft.  1671.  pag.  57.  —  tfV-  f 
loo  exercitat.  anat.  chirurg.  L.  B.  170t.  Cent.//.  p«|r.  tfl*  i 
Tab.  ir.  y,  —  Hurfch  thef.  «natom.  VUl.  —  Jof.VeJ^ 
inrtitnt.di  Chirurg."^  l'art.  /.  \.  574«  *-  Hnin  in  MeoK^ir«  » 
de  Tacad.  deDijon  Vol.//.  pag.  105.  —  Richeer*s  chir«r(  t 
BibL  ß.  IX.  ö.  XS7.  -•  KifMer  6.  4^.  «.  164« 


Bm     Vqh   Am  4nnz9ln€m  Knocken.  Sm 

r  auch  die  Oeffnung  in  zwey  deutlich  abgefon« 
rten  Stellen  '7).  Auch  fah  Salzmann  die  gan- 
Wlrbeifäule  pcnetrirt,  fo,  dafs  man  mit  dem 
Dger  in  die  Bauchhöhle  kommen  konnte  'S), 
e  Stachelfortßtze  fehlen  gemeiniglich.  Merk** 
irdig  ift  daher  der  Fall,  welchen  Hutchinfon  '9) 
Tchreibt^wo  bey  einem  Kinde  von  drey  Wochen, 
{(en  Lendenwirbelbeine  eine  Spalte  von  zwey 
II  Länge  nnd  beinahe  einen  Zoll  Breite  zeigten, 
ch  diefe  Kortfätze  gef palten  wareii. 

Diefe  Krankheit  kommt,  wie  gefagt,  nur  bey 
DgebAhrnen  Kindern  vor,  und  gewöhnlich  fter* 
I  fie  kurze  Zeit  nach  der  Geburt.  Nimmt  die 
ikiHig  mehrere  Wirbelbeine  ein,  fo  fterben  fi^ 
ifrens  gleich  nach  der  Geburt,  oder  kommen 
lOB  todt  auf  die  Welt ;  zuweilen  leben  fie  einige 
»di^a  oder  Monate  ^^).  Man  hat  aber  «och  Bei* 
tley  dab  folche  Kinder  Jahre  lang  ihre.klägli^ 
t  Eatiftent  fortgefettt  haben,  acht,  zwölf  ^^  fieb« 
in  *^),  2wanzlg  ^')«  ""^  funfeig  Jahre  ^♦);  doch 
r  ätiiOf  fteta  eine  Lähmung  der  Fofse« 

Höchft  feiten  >  vielleicht  einzig,  ift  der  Fall» 
i  ein  fchon  Erwachfener  ein  gefpaltene^  Rflck* 
t  bekam,  welches  uns  Frank  von  dem  Btdifchen 
ite  Buch  erzählt.  Diefer  war  ein  Mann  von 
Edg  Jahren,  fiel  in  einen  Wahnfino  und  wurde 

ganz 

f)  f.  Camper  a.  a.  O.  S.  44S. 

%)  1«  c.  in  Halleri  collect,  paj^.  4JI. 

f\  Tue  new  Lond.  mcdic.  Jonrnal  179^.  Vdl.  1.  Part,  ly^ 

—  «IcÄ/«-**  Chirurg.  WM,  H.  XV.  S.  «5. 

>)  Mvrgagni  «.  a.  O.  —  Richter  a.  a.  O.  S.  «4;. 

(5  Trfm  in  Wov.  Act.  Kat.  Cur.  Tom.  //.  pag.  594. 

i)  QL/Icrell  in  Konigl.  Vctenfcaps  Atad.  Handlingar.  1741. 

rif.  ^1. 
W'm'ner  cafe«  inSnrgery.  I.e.  —  Camper  i.  8.0.8.456« 
)  H^tf^taetter  1.  c.  — -  Sivn^cmtann  Ontlced  an  h«tlliun* 
dig»  Verhandelins;  van  Jj^c  A\'aUi>lioosd  ceUiünit  1747* 
ib.  d.pathol.  Amu.  fi.  l  *  X 


3at  M.    Vom  (Um  MM99kmg9bBudik 

ganz  rerftandlol;  feine  Htnde  zitterten  abdafhl^- 
lieh  j  und  feihe  Ffifte  waren  faft  ganz  gelähnnt» 
14atth  dem  Tode  fand  man  wider  aller  Erwartung 
eine  Rackgratsfpalte,  welche  wahrfcheinlich  durch 
Herabfenkuhg  einer  Feuchtigkeit  in  die  Wirbel» 
beiohöhle  eati'tandeo  war  >0» 

Man  fah  auch  in  einem  Falle,  bey  einem  mit 
ileRi  gefpaltenen  Rückgrat  gebohrnen  Kinde  nicht 
allein  eine  Spaltung  der  Körper  der  Wirbelbeine, 
(ondern  aich  einen  Mangel  aller  Fortfüt^e  derfel- 

Uebrigens  betreffen  diefe  Spahnngeb  gröCi- 
tentheils  die  Lendenwirbel ;  fo  wie  die  Krümmon« 
gen  hiufiger  in  den  Bruftwirbeln  gefundea  wer^ 
den^ 

Oft  findet  man  auch  die  Wirbelbeine  in  dhf 
fir Krankheit  von  dem  VVailer  angefreffen^    j 

Der  2erbrechung  find' die  WirbelbHiti   1 
befondera  die  Hals-  und  Lendenwirbel,  obwohl  / 
nicht  gar  häufig,  ausgefetzt.    Man  fehe  Boucher^  r 
und  Sömmering  ^}|  welcher  alle  Littratar  foa  j 
^efem  Falle  giebt. 

Voi   " 

Ä5)  3^.  ?.  Frank  ateicctus  optafeiil.  ne^ic.  Vot  Ü.  psf,  J|« 

in  der  Anmerkung'.  —    «aoiinl.  Aiii«i  L  Abh.  fOr  ff^U 

Aerze*,  a.  a  O.  6.  Jlo. 
^6)  Richter'!  chirurg.  ßibL  B.  |^.  St.  ih  S«  |fa  &  iX.  & 

1I17.  •--  Grteve  a.  a.  O. 
$f)  Frank  a.  a.  O.  8.  af7. 
tS)  Apin^  in  Ephem.  Xiat^  Cof.  bao.  ///.  An.  tk.  oVt  tM^ 

— •  Bidloo  L  c. 
«>*)  Vo&iden  Ki-ankheiten  der  Knoclieii.  B.  I.  AbCJnilttlt. 

Kap»  yni.  S.  34s  h'  —    Verisi,  udiuigii  adTarC  »atfk 

prÄCt.  Tom.  ///.  Part.  ///.  pag.  507. 


f o)  Ueber  Verrenkung  und  Bruch  des  Räokrratt.  btrL  Ijfl* 
— >  Die  Abbilduna  eine«  eerbroclienen  vierten 
%tU  liefert  '  '         *" """ 


— >  Die  Abbilduna  eine«  eerbrociienen  vierten  Ualräriv*  j 
^elt  liefert  Luduni  1.  e.  Xa^.  ^lU.  Fif .  a|,  pi^  |.  wl  I 


Bi    Von  de*i  »fHite&t«!!  Knocke.  S^3 

Vdtt  dttk  V^rr^nktingeA  wiftrde  lell  Wfei^ 
Utiteo  bey  detr  Ligani^tileh )')  tntehr  zu  fagcil 

!f»^^ehheit  haben^ 
BeyGefchwülftctt  deir  Aorta  leirföA  die  Röcken 

i-bel  auf  clnis  befoAderä  Art^  Wovon  ich  bey  de^ 

rta  w^ittt  r^dbü  werde% 

d^     Das  Kreuzbein^  heiligt  ISelhi 
&S  befteht  im  tiatarlichften  Zuftftndö  aUs  fünj 
-bielähnlichen  StOck^il.       In  mehridrn  widerna- 
liehen  FiJl^n  fand  man  aber  dt^ren  liechs  )^)> 
itfelln^rnut  viör3l)oder  fiebönH). 

An  d^r  fpina  bifida  nimmt  diieför  Kno- 
ätl  nur  feitön  Anthei),  doch  hat  man  auch  Fäl- 
wo  er  gefpalten  angetrofFeh  würde  ^^)  Hoch^ 
mer  ^)  fand  feine  Spaltung  deffelbcn  bey  eincj? 
i£dg{i[hriglsn  Prau ,  welchii  durch  Aufhebung  ei* 
rgrofsen  Laft  Velrurfacht  worden  War)  alfo  ein 
ihrer  B  r  n  c  h  )7)i 

X  1  Statt 

ij  iAettT  Abtehnitt,  Ü. 

a)  Cohimhus  1.  L  pa{i:.  4t4.  -^  ^M/m  tbnbb.ib«i.Lib.i^i 
päg:  5I.  •=^  /4mä^.  Boti'rdo'n  TäbnU  Ahat.  Tib.V;  -^  l*ä/i 
böltvtrcn  bbfeiv.  acad.  Öftp.X/i/.  pag.  366.  ^=-  Saindifofk 
bbC  anat.  path.  Üb.  ///.  cat^.  k.  pigi  1)5.  -^^jhsd.  Mu& 
tnacöflki  Vol.  I;  paif.  I7.  h.  CGCLU.  ttap  176.  ti.  CLKIIi 


tnacöiai  Vol.  /;  paf.  t7.  tu  CCCLU.  nag:  176.  n.  CLKII; 

t»«^5»77.n.CL}c///.CLX/V.  ClLXV.  CLXV/ bit  CLXXVI; 

&—  Aek^rmänti  a.  a.  0.  ^-  fi/iimerzMi:c^*J  Oeibh.  ctiir  Kho- 

dMi»  Abfebh.  XXX//.  S.  30).  Anm. 
lO  fk/hfpii  e*pt>f.  Üe  bflibuii.  paj;  579.  -^  ftth  Dbin^w-f/l 

L  c.  pag.  207;—  Levtiih^  bblerv.  atiat.  ratio i*.  Fafc.  !;-= 

Stkermanh  a.  a.  O. 
4)  Sil/.  Aiberti  biftör;  p^rtitiin  bopp.   tinm.  ViteUb.  i^g)^ 

TalK  Vi  FiÄ.  ?a.  —  ?.  Paw  primit.  ahatbm.  J>ag.  löä.  -^ 

JlhpHm^tfcA  <;  a;  O.  S.  304. 

{}  MmrgHgni  Ep,  Xi/.  9.  — ^  5a/Kf//br^  tkerc  acad.  Lib. /I; 

«Mfr  if.  pag.  «7.  ^ib.  /!/.  pag.  135.  —  Gheeve  i.  a.  O; 

f)  Ybii  d«n  Bracneh  dei  Rieu^beins,  f.  Böttcher  a.  4^ 
O.  E.  /.  Abßfehn.  //.  K#rt.  /X.  S.  3^9.  —  tin  gebrpchcri 
ftVe^tt^  Krcliiibein  bild<*t  uns  ^«/iÄf(/or^  ab  in  Aluf,  anat. 
VoL  /.  W   171.  Tab.  XLV,  Fig.  5.  ^.  ?•   rt.  QtiXXÄ/Ii 


Bey  Fallfüchtigeo ,  Melanoholifohen  und  an^ 
dera  dergleichen  Kraaken  follaa  vornjlmlich  dr« 
flippen  erweicht  werden,  fo^  daft  fie  fich  wie 
Fifchbein  biegen  laffen.  Bald  findet  diefe  Weiche 
beit  auf  einer,  bald  auf  der  andern  Seite,  bald  aof 
)>eiiie/^  Seiten  Statt,  mehrentheils  aber  dogh  aar 
an  den  mittleren  wahren  Rippen,  feltener  an  der 
^rften  oder  aweiten  ^^), 

Bey  Pulsadergefchwairten  der  Aorta  tri£E^ 
inan  hSttfig  die  Hippen,  oder  die  Wirbelbeine,  oder 
das  Broftbeia  an gef reffen,  oder  auch  ohne  alle 
Spur  von  Eiterung  odeir  Beiofrab,  gana  y«f« 
»ehrt  Sl), 

Die  Brüche  ^^)  uiut  VerrenkungtiiQ 
4w  lUppen  find  bekannt. 

gs     Bas  Brufthein,  ^ 

Den  fch werdföripigen  Knorpel  U 
«nanfehleni^);ehen  fo  auch  das  gance  Qra(t« 
bein  ^^  Einmal  (ah  man  auch  das  ganze  Braft-  f 
)iein  durch  Karies  verlohren  gehn,  fo»  daft  «isa  \ 
den  Herzbeutel  bIos,und  die  Bewegungen  desBeh 
f ens  deutlich  bemerken  konnte ;  die  Oeffinong  fer«  ; 
wuchs  aber  wieder,  indem  die  Rippenknorpel  tpa  ^ 
|>eiden  Seiten  aneinander  wuchsen  ^')«  ' 

hl 

13)  Mor^fLgni  Ep.  XVIIl.  15.  Ep,  XVII.  j^  Ep.  XXVI. if«    I 
--:  JVeikar^^  vermifobie  media  ichrift.  B.  11^  S^  1?.  -^    S 
BaMHc  .^niitoinie  de«  krankhaften  Haues  Ton  eioimi  i»   * 
,    triebt.  Theite  im  menfcbl.  Kiürper,  iiVerfeUl  von  Sltmmt^    ; 
Ting^  S.  17,  -7    fCifVew  a.  S9.  n.  910  o.  m.  —    Wmlm"*    * 
«nAK.  Muf.  B.  11.  S.  |i|.  9.  56e.  S.  114.  11.561.  €.iai.9i   j 
5^9-  -nr  Vergl.  unten  Abfcfan.  ///.  B.  Anmerlu  |1|. 
$4)  Bduektf  «.  a.  O.  B.  /,  Abfoh^.  11.  Kap.  VZf,  a  fll|i 
15)  ehcnd.  B.  II.  ^bfciin.  //.  Kap.  VI,  S.  |ai.  ^       , 

%6y  Hßlfer  df  oorp.  bum.  iabripa.  Totm.  VI.  pas»  m, 
«7}  fV,R,C.JViplaiann  Ob.  d.  f(ibUpde  QmKMa,  l^ftbü^ 

11)  QMm« iahitiira ^f^omllim.  I7«9*iiil^i/a/ei«## 


A   .IV«  dkm  tfVj#&Mii  Knoeknh'  $%J 

In  rioem  Fa}fe  lehhe  vob  Natur  nicht  allein 
itasBruCtbein,  {önäsrn  tuch  die  Rippenknorpel 
Hod  Schl&ffeibeine,  fo,  da&  suin  die  Ein^ew^ide 
der  Briaft  fehen  konnte  S9)^ 

Man  fa(id  a.ucb  dM  Braftbein  K^f palten« 
Bey  einem  jungen  Mann  fUhlte  man  m  der  Hand-i 
habe,  des  Braftbein$  ^ine^  einen  Zcill  lapge  und  aa« 
dcrthalb  2k>|l  breite  Furche,  die  ftch  ^ac^  den  144a« 
fe  des  ganzen  Brurtbeins  herab  erftreokte,  allmäh- 
Vg  lbhm$ler  ward,  und  fich  liacht  uB%en  wieder  er« 
weiterte«  An  beiden  ^iten,  wo  &Bh  das  Schlü(^ 
felbeln  ans  Brafrbein  befefUgt,  fQhhe  map  fehr 
deatlich  die  Hälfte  des  aberiv  haU)mondfärmigeil 
Ausfohnitu;  und  die  knocplichj(en  Theile  des 
Rippen,  mit  dem' damit  verbnndenen  Stftck  def 
Broftbeinti  krOmmtea  fich  an  beiden  Seiten  der 
%flite  einwärts.  Jm  obera  TheiU  der  Spalte  fOhlt 
man,  bey  der  Exazerbaüan  des  Fiebers,  ixK  wel- 
che« der  Kranke  Uf^»  die  grofsao  Oefa&e  pulfiren 
V,q4  bey  einem  etwii3  (tärkex;^  DcucK<$  ward  4^ib. 
pob  (ohw«ch^r  ^^X 

.  Xüp  Geft^lt  unj^  Qr.Ofse  Jes  fcKwercl- 
farmigen  Knorpels  iftfehrverfoh^cdc^o;  b^ld  ifi^ 
er  abgerundet,  bald  gabelförmig  ^),  bald 
dreizackig  ^^).  Bakl  ift  er  einen  bis  au  zwey 
vad  dfi^ttebalb  '^U  la^g  ^')*      Nicht  gai:  f^ten  |ft 

er 
Annajh*  der  (r«iiz.  A.  W.  B.  1.  S.Aie.  -n  ^way  «hnlicl^e 
Ocfcfi.  erzShlt  Sekonk  obf.  nedic.  Lib. //.  0(4.171  f^i7S« 
pUL  3^7  ü^.  aus  4^m  A^cennm  und  fttfitiiJtfnMU.. 
^)  jaembit:.  de  Tacad.  dca  Scicnc  de  Par.  ;7<^  fkUf.  Uu 
4o\  Pieker's  Bei^ägt  zur  Arzntywißenreh.  St.  |.  S.  7p.. 
il)  SatUU/ort  |4uC  anatoa.  Tom.  I^  paa.  I7y.  1^  CXpi^t 

Tom.  iL  Tab.  XLYI.  Fig,  i,  a. 
4e)  7.  Mimur.  Hofiutfnut  difquil.  oorp.  bumani  anatQm^con 
pailiologicii.  Spea  IX.  \^  ^,  pa|.  ^4t*  ~    Q/utnrtttac^  K 

#»>  il/Z^nrub.  ojfiiun  XIV,  ^    i4cib#rvfaM9  #/ a.  O.  S.  r## 
Aiuiitrk.  -*-r  Ver(l.  diefen  Abfcbnitt  C. 


Ss8  IL    Von  dem  Knook^pgMiude, 

•r  mit  einem  Loche  durohbohrt»  walchns  manch- 
mal  ziemlich  gtofs  oder  gar  doppelt  ift  ^^). 

Die  Spitze  der  Klinge  ift  bisweilen  durch 
eine  Qaeerfurche  abgefondert  ^. 

Nicht  feiten  hängen  alle  diefeiTheile  in 
Ein^  zufammen  ^).  "^ 

Hier  ift  auch  noch  der  Biegung  des  Bnift- 
beins  und  der  Rippen,  aus  rachitifchen  und  an* 
dern  Urfachen,  wie  hey:  den  Rücken  wirbeln»  zu 
erwähnen.  Meiftens  ift  auch  die  Krümmung  der 
Wirbel  die  Ur{ach  von  der  Krümmung  de$  Brufi« 
beins  ^7)* 

h.     Da,s  Schulterhlat\t 

ftmd  man  einmal  gefpalten  ^^.     In  derRachitil ' 
leidet  es  durch  Biegungen  nnd  Brüche  ^ 

i.     Die    Schläffeibeine 
fehlten  bey  einem  Menfchen,  der  ohne  Aenae 
gebohren  war  70).     Ej^  fehr  feltnes  Beifpiel  Ton 
einem  Beinfrafs  des  ganzen  linken  SchlüfTelbeini 
liefert  Ludwig  7«).  ^ 

»•  Die 

64)  Blumenhach  f  29^.  S.354.—  Achermttnn  S.75.-i.  Seil- 
di/ort  Muf.  anat.  Vol.  I.  pag.  17^.  n.  CLXXJCK/l. 

^5*)  Haller  de  corp.  ham.  fahr.  Vol.  VI.  pag.  2}.  —  5«ii* 
di/ort  obf.  anac  path.  Lib.  111,  cap.  X.  pag.  154. 

^i)  Sandifort  MuH  anatom.  VoL  1.  Sect.  IV.  pac  I?l.  n. 
CLXXXVl.  TAb.  XLVI.  ^^    ^ 

*7^  Morgagni  Ep.  XXVII.  J.  31.  |S. 

61^  Hochßiltter  I.  1. 

6^)  Vergl.  Sandifort  Muf.  anat.  Vol.  1.  Sect.  /V.  nJI,  paf. 
lat.  Vol.  II.  Tab.  IV.  Fig.  1.  "^ 

70")  J^r/en  de  orQbus  pag.  24. 
71)  1.  L  Tab.iU.  Fig.  a.  3.  pa^.  7.  und  pag.  94.  $•  XV/L 


S«     Vmn  den  €ißzelm0$  Ka^eheml.  Säj 

Am  rtehfen  Etlobogen  fand  de  la  Chehal  7^ 
\n  beweglichen  Knochen,  welcher  in  feinen 
bindungen  dafelbft  völlig  die  Stelle  der  Knfe- 
sibe  vertrat,  da  er  mit  eignen  Sehnen  und  Li- 
lenten  verfehen  war. 

DieRnochen  der  Haadwarzel  Variiren  in 
BT  An  z  »hl.  Sandifari7^)  fah  bald 'ihrer  Sie^ 
,  bald  ihrer  Neune.- 

Von  überzählichea  oder  fehlendeii 
Dgern  hab  ich  fchon  oben  geredet  74),  j^fan 
i  auch  mehrere  Fiogerglieder  75). 

Eine    fonderbare  Bemerkung,  welche  Hin^ 
7^)  von  einer  Krankheit  und  einem  abwechfeln-' 
1  Verlofle  imehrerer  Fingerglieder   bey   Jeder 
iwangerficbeft  einer  F^au  genncht  hat,  kann  ich 
;r  nicht  übergehen.-  Sie  litt  nSmlich  bey  jeder 
nwangerfchaft  folgende  auffallende  Phänomene 
den  Knochen  der  Finger:  Einige  Wochen  nach 
lem   frachtbaren  Beifehlafe   empfindet  Ge  eine 
tze   in  irgend  einem  Finger,  worauf  ein  Ge- 
iwDr  entfteht,  welches  fich  bald  in  eine  mit  bel- 
li WafTer  gefüllte  Blafe  verwandelt;  öffnet  fie 
efe,  fo  fcheint  das  Fleifch  in  Eiterung  Oberziige- 
n  und  der  Knochen  des  erXten  Gliedes  fällt  her- 
s.  Nach  vier  und  zwanzig  Stunden  ift  die  Wunde 
gdann  geheilt.     Bey  der  erften  Schwangerfchaft 
J  das  erfte  Glied  des  Mittelfingers,  bey  der  zwei- 
n  det  Zeigefingers,  bey  der  dritten  des  Ohrfin- 
srsjindbey  der  vierten  desDanmens  der  linken 

Hand 

79)  Siehe  oben  bef  dmn  ilberzShlichea  Knochen. 

7))  ObC  anat.  patn.  Lib.  lU.  cap.  X.  pag.  136. 

74)  Siaha  in  diefem  Abfcbnitta  A, 

7$S  Coiumhus  1. 1.  p.  485. 

7i)  Siark**  Arcbiv  für  die  Gtburtsbüife,  B.  V.  8.  404« 


Hand  «b;  bey  dar  flUlfteii  traf  di#  Reihe  dai  erfte 
Glied  des  Zeigefiogers,  htj  der  fech^ea  d^  Ohr* 
(ingers  und  bey  der  fiebrnteii  des  Pagniens  dev 
rephtenHand. 

2«     Das  Becken. 

DieUngeftaltheit  derBeckenknachea  ift 
irorzüglieh  dem  Geburtshelfer  wichtig*  Ihre  Ver« 
biegnugen  kommen  von  Rachitis,  {k#rbnt{foheff 
und  ireilerifcher  Schiffe ,  von  Schwere  des  Kdr- 
perSi  dpFch  die  Eingeweide,  dureh  ein  von  Jugend 
auf  angewohntes  Tragen  Cphwe^r  tiafteu  i  rfurcb 
Sxoftofen  u,  f .  w.  TT). 

Meiftens  ftehen  die  VemnftaltmigeM  tlit  Be« 
ckens  mit  den,  oben  erwähnteti ,  Verunftaltongen 
lies  Rackgrats»  die  fich,  als  Folge  wmn  vadhllffchef 
Erweichung  der  Rackgratsknochen  leicht  ci4cIärco 
Jaffan,  in  Verbiildun{;,    Aber  nicht  imaa^r.     Dis 

Ir- 

ff\  P0i.  f^amper  demonftratioBefl  aaat.  p«th«  Lib.ll.  Aaift. 
1761«  oap.  1.  — Fr«  Thierry  ^ÜT.  da  p«rin  diEficili  •«  mal« 
conFoimatione  pelvis.  Ar|ea|.  1761.  in  Saiuli/pr^  Thalaar« 
Aißart.Tom.  111.  —   ^lamoir.  dte  rapad.  roy.  d9  Chirurg 
de  P«>-.  Tom.  IL  Pait.  IIL  pa^.  aia  fq.  —  Co^pem  Madia, 
Obr.  and  inqnir/Londor»  1771.  Vol.  IV,—  JT,  Jk.  HV'fT 
von  dfs  Zcrfchneidiing  der  Schaamknocben  in  fcliwaren 
Gabiirtan.  BerUn.i7ta,  6.  35  fg.  —    Rtchter*i  i^ir.  BiW. 
P.  VUl.  S.  70S'  —  Joiiin.  de  medicPai.  ijiqu  Tosi.3LLl 
tind  XLIV.  —  y.  fLJördcru  dilTert.  de  Titiij  peWif  mn- 
liebiif. Erlang.  I7ir.  —  Baudü/octfue'.f  Anlei^nf^ aar En^ 
bindungskunit,  äberf.  von  f.  Fr,  Mtqhel,  («eipaif  I7f f, 
B,  1.  —  Steins  Anleitung  »ur  GebtiruliiilFa.  Mar^p».  17^5, 
^  dcffen  klaine  Werlte  aor  prakt.  GeburtfbfHfe.  Marb, 
<79S.  n-  VI.  Tab.  X,  ^  Nie.  Conn.  de  Frcmery  ditt  ifi  ewr 
iatione  flgurae  pelvif ,  praeCeriiin  ilsi^  qua«  ax  ofliuiQ  ein<il* 
'     litione  orinntur.  Lngd.  Bat.  1793^*  — =-  C.  C.  Cr&P^  düC  dt 
fraotui'is  orHum  pehiis.  Alogu^a.  if9^  ''-^  fiiüuf.  vom  Bina 
dM  waibLBeukai^.LeiDa.  irf^.-rrB^fnd,  vo^  deaKraak« 
baiten  dai  weibL  BfckeniL  Bfrlia  1795.  -r-    Ebermmc^ 
de  nimia  pelvis  muliebria  anipUtu^uie,  Gö(|uig.  irbr.  — 
W«ar  «.  t^I,  No.  WS  « W  ^  ' 


r 


'A     Forn  dem  ^InzolMn  Kaock^^  33 1 

!rfiAiniiig  beitätigt  nSmlieh,  daEs  das  Becken,  we^ 
ligftens  eben  fo  oft,  wenn  auch  alle  übrigen  Kno« 
h'enan  Rachitis  leiden,  davon  rerfohont  bleibe 
ils  es  damit  befallen  wird.     Schon  die  oben  gege^ 
»eoe  Hefohreibung  zweier  rachitifchen  äünderfke* 
ette  ans  der  Sammlung  des  Oeh,  R,  Meckel  be« 
UUig^n  die  Wahrheit  dadurch,  dafs  bey  dem  erftea 
lie  Weiche  der  Beokenknochen  VeranlalToog  sa 
ihoHchen  Veränderungen  fon  denen  wurde,  dio   , 
nan  bej  Erwaohfeneo  bemerkt,  und  die,  als  dis- 
Mmirende  Urfach  angenommen,  die  leichtette  Er« 
dimng  der  gewöhnlichen  Abänderungen  des  Be* ' 
ikmnw  znUUst.     Mit  ihr  wird»  anter  der  Bedingung 
ron  Stehen,  Sitzen  und  Gehen,  die  Laft  des  Ropfs^ 
fer  obern  Extrenütiten  und  der  Bnift  auf  die  layi« 
p  Wirbelftule,  und  dureh  diefe  vorraglich  auf 
liae  Heiligbein  wirkfam,  und  darum  der  Girund, 
ivmmni  bey  allen  fohlechtgebildeten  Becken,  be-> 
onders  je  flbler  fie  gebildet  find,   die  Grundflächn 
lei  Heiligbeins  weiter  herunter  liegend  an    der 
intern  Beckenfläche  angetroffen  wird ;  und  war-« 
m  «och  meiftens ,  der  natflrlichen  Richtung  der 
snden Wirbel  und  des  Heiligbeins  gemäfs,  die  in 
bieten  Linien  gegen  einander  gerichtet  find,  dj^ 
dligbein  mit  (einem  fogenannten  PromontoriQ 
>e  wirkliche  Hervorragung  bildet,  zu  welcher 
*  Qegendniek ,  den   d^s  Heiligbein  von  unten, 
es  zwifcben  den  Hüftknochen  feft  eingeklemmt 
maeht ,  das  feinige  beiträgt«     Bey  ober,  diefea 
en  finden  die  Bedingungen  Statt,  wodurch  die 
lere  Se^te  des  Beckens   unanfliOrlich  der  hin^ 
näher    gedrückt    wird*     Der  Oegendrui^lc, ' 
die  Schenkelknochen   (furch  die  Pfanne  auf 
ranzen  vordem  Umfang  des  Beckisns  machen^ 
iel^t  th^  einwärts,  theiU  9«fw4rtS|  daher 

liegt 


eioeid,  ils  d«r  Mderfl  Seite;  durch  fchiefetttef» 
unierfleig^n  des  Heiligbeins  und  vorztigliqh  h<u* 
fige  JTchiefe  Riehtüng  des  Steisbktin^ ;  dorth  titfSert 
Stellung  ^^  eibeu  Sitebeiiihöckers  gegeo  den  in« 
dem  \  durch  ungleiche  Richtung  der  herutiterfi-ei- 
-gendeki  Aerttiö  der  Scheambeine  und  herauflteik 
gendien  des  Sitzbeins;  dutch  Enge  und  Schiefe  tllch« 
tun^  dest  Sohasmbettibogetis  bufsem:  ih  aus  rief 
dispobiteäden  Weichte  der  Knochen,  nebft  Schlatt- 
heil  der  BiOder,  die  fie  vereinigen ,  leicht  erkllf« 
bau 

int  &cftät}güt)g  äeir  bbigeti  ttÜM  filfehaup« 
lüttgt  dafii  init  dien  fchrecklichften  KrümmusgeA 
desRütkgi^ats,  dereh  Entftehung  weder  von  Bein» 
frafs  der  Wirbel ,  noch  von  äursetn  Ürfabheii  hep> 
geleitet  v^erden  kann,  fondern  nur  tachitifcbef 
Umändt6rung  r  ittgefchrieben  VirerdeVi  fenub^  fiAt 
gut  gebildete  BeckBo  verbunden  Teyn  kötinen}  b^ 
fecugen  einige  Skelette  in  der  Meckelfchen  Pr<pa- 
ratenrammlong.  Bey  Beben  derTelben>  wo  die 
Skoliofen  fo  beträchtlich  iBnd^  dafs  fich  die  Linge 
der  Staintnhdhe  i\xt  Lange  des  ganzen  K^r^pieri 
wie  1  zu  3,  auch  drunter  verhält,  haben  die  Be* 
cken  ihre  gab«  vollkommen  na\ar]fche  Rt^Vitu^ 
lalftellung  unter  Att  Wirbelfäule,  die  ibfaMfta 
fchiefe  Neigung  vom  hintern  Umiang  ttifü  töt&mf^ 
Daher  eine  völlig  gleiehe  Höhe  dier  Haften  tu  bBl^ 
den  Seiten,  völlig  gleiche  Länge  cFer  SeileiAM^ 
chen,  das  proportionirterte  VerhSltnils  Vtm  veh 
fehiedenen  Höhen  det-  KnocheYi,  die  di«  Wandl 
der  Beokehhöhle  bilden.  Das  Heiligbein  hat  feM 
gewohnliche  Breite,  die  Ober  vier  2oll,  fa  bcf 
verfchiedenen  fanf  Zoll  Und  drOber,  an  derOrtiB^ 
flache  betrSgt)  und  das  nämliche  Maa^  von  LAngMi 
ttiit  der  gehörigen  Wölbung,  zufolgia  deron  etwal 


'   A     Kon:  dbn  einzelnun  Kuochäm-         ^    335 

6ifiio  Zoll  Raum  zwirchen  der  Tangente  und 
Sinrns  del  Heiligbeins  und  des  einwärts  ge- 
imten  Stdtbeins  entftehn  Nur  bey  zweien 
t  fich  «ine  da  tiefe  Aushöhlung  deCTelbeo,  Fol* 
>r  urfprflnglicbenBefchafÜenheit  derKnochehi 

der  di^fer  Fehler  aueh  häufig,  als. Folge  det 
a  Sit2ens  bey  weiblicheil  Gefchaften  wahrge^ 
«en  wfrd»  ^  (Diefer  Umftand  ift  oft  die  ür- 
,  dafs  der  Kindeskopf,  der  bis  ati  di»  untere 
inog  des  Beckens  leicht  herabtrat,  hier  fchwer 
urchgeht,  ja  (ehr  oft  ohne  Hülfe  der  Kunf^  kei* 
A.«sgang  gewinnen  kann.)  Eben  fölpropor* 
rt  ift  die  Seitenhohle  der  Wunde  des  Beckens» 
»ey  feilen  drey  Zoll  und  drunter  betrfigt*    Bey 

fiodet  fich  die, milde  fchiefe  Neigung  gegen 
ider  flach  unten  ^  Wodurch  fie  die  propor« 
rtefte  Verminderung  des  Queerraums  Itn  Be^ 
i  mn  oben  nach  unten  verahliffeo«  Did 
ambehihöhe  ift  bey  allen  unten  2wey,  meiftens 
;  fiormal,  anderthalb  Zoll.  Daher  die  geMt* 
igfie  Entfernung  dt%  obern  Umfaugs  der  Be«^ 
ihdhle  und  des  untern  Umkreifes  vom  decken« 
iber^  wie  fchon  erwähnt,  manchmal  abweicht. 

D«rQueer-uud  fchiefe  Ditrchmeffer  der 
m  Be^enöfFnung  beträgt  hf>y  allen  vier  Und 
'  Viertri  bis  fänf  und  einen  halben,  ja  in  zweiea 
iZoll,  ili  beinahe  abermäbige  L^oge«  l3oy 
1  hft  der  kleine  DurchmeiTer  feine  reg^lmä« 
i  rier  2oll  nhd  drüben  Bey  vierfcn  fiodef), 
Tchon  rorher  bey  den  Beckenhohen  bemerkt 
de,  auch  die  Bedingungen  von  tiatürljchet 
te Statt,  die  bey  zweien  durch  übermäfsigeWoU 
;  dos  Heiligheihs,  b^y  Mhem  durch  zu  fcbrä- 
Fortgang  nach  unten,  den  tlaurti  dSefer  Höhll^t 
lieht  vermindern^  doeh  ungleich  machen»  Da** 

h#t 


336  tL     Von  dtm  KnoekengebälUt* 

ber  find  auch  bey  den  vier  erften  die  Entfemnt- 
gen  von  den  Enden  der  Durchmeffer  in  dem  Aqt^ 
gange  des  Beckens  ganz  unregelmä&ig;  der  Raam 
ftwifchen  den  Sitzbeinen  ift  nur  bey  zwc'ien  vierte» 
halb  Zoll,  bey  den  flbrigen  roifst  er  vier  Zoll,  und 
in  zweien  y  die  fechs  Zoll  QueerdurchmefTer  obea 
Kulten,  fogar  fOnf  Zoll. 

Der  grofse  Durch meffer  der  untern  Oefiiion^ 
von  der  Spitze  des  Steisbein,  zur  Mitte  desSchaio- 
.  bogens,  ift  bey  den  meiften,  ohne  Rückbeogaog 
des  Steisbein,  vier  Zoll  lang;  nur   bey  za  ftark 
ge^Tulbten    Heillgbeinen    und  Steisbeinen   zweier 
Becken  mifst  er  drey  Zoll  und  drunter.     JBey  fila- 
fen  iftder  Schaambogen,  deffen  wefentlieher  An* 
theil  an  dem  Ausgange  des  Kopfs  vom  Kinde  <bs 
dem  Becken  bekannt  ift,  unQbertrefflich  fehOo  ge* 
wölbt;  nur  bey  zweien  fteigen  feine  Schenktl  n 
fteil  aufwärts,  laiifen  mehr  wirklich  oben  zoCun* 
men  und  endigen  fich  unten  in  die  aneinanderfto* 
fsende  Hocker  vom  Sitzbein.     Sehr  begreiflich  ift 
es  demnach,  warum  dergleichen  ungeftaltete  Sab*     " 
jekte  in  Rückficht  auf  die  Richtung  der  Wirbel« 
faule,  leicht  gebähren,  und  es  giebt  dies  BenVeiGi    f^ 
von  der  Trnglichkeit  des  Schluffes  von  Skoliofil    ^ 
und  andern  Merkmalen  von  Rachitis,  auf  fehler*    k 
hafte  Bildung  des  Beckens.  ^ 

ZurBeftätigung  der  zweiten  Behauptung;  dafa  l 
mit  den  übrigen  von  Rachitis  fprechenden  Kau*  t 
zeichen,  zum  öftern  eine  üble  Befchaffenheit  def  jf 
Beckens  vereinigt  fey;  dienen  unter  andern  fecb  jf 
befonders  merkwürdige  Becken  der  Meckel/cheB  9 
Sammlung.  * 

Das  erLte,weIches  mit  dem  SkeletinVerbindonf 
f^eht,  das  mit  allen  Merkmalen  von  Rachitis,  durch 
eine  fekr  anfehnliche  Skoiiofe,  durch   anberor- 

dent* 


itlich  betraclitliche  Veril^chiebung  der  ganftdä 
tafthöhle,  Verkürzung  der  Oberärfcne,  bey  wi* 
rnatorlicher  Länge  der  Vorderarme,  eben  tö 
Täehtlicher  VerkQrliing  der  Obetfchenkel»  di« 
^eich  fehr  ftark  vorwärts  gekrümmt  find,  durch 
jmme  Schienbeinröhren  und  Wadenbeine,  vtc* 
len  ift;  zeigt  ein  Becken,  das  wegen  ftatkei^ 
rForftehupg  des  Heih'gbeinberges  weniger,  ali 
xh  die  Vereinigung  des  fünften  Lendeilwirbeli 
t  einem  aufserordentlichen  fechften,  von  Vorh 
:h  hinten  fo  verengert  ift,  dafs  nur  ein  twef 
i  drey  Viertel  Zoll  weiter  kleiner  Durchmeffei^ 
;etrofTen  wird.  Der  Queerdurchmeffer  hält 
r  und  einen  Viertel  Zoll  und  der  fchiefe  vief 
U  2wey  Linien.  Die  obere  OffTiung  des  fie- 
MS  ift  herT^förmig  gebildet  und  dadurch  entfteht 
»  geringere  Diftanz  zwifcblen  der  erwähnten  Hei^* 
Tt^hung  und  den  QueerSften  der  Schaambeioe^ 
auf  der  rechten  Seite  gerade  zwey  Zoll,  üut 
'  linkeB  kaum  2^  Zoll  beträgt. 

In  einem  andern  Becken  ift  durch  ein  äufseN 
lendicb  gekrOmtntes  Heiiigbein  und  Steisbeiü 
rpM,  als  durch  tiefe  Stellung  der  Schaambeio« 
iifig,  im  Verhaltnifs  des  fOnfteh  und  fechften 
öden  Wirbel!?)  eine  Veranlaffung  zu  einer  fo  be- 
chttiebeniVerkdrzüng  des  Längendui*chmeffdnl 
r  mlMrn  Beckenöffnung  gegeben,  dafs  nur  drey 
U  das  Maafs  de(f»lben  ausmächen;  der  Queer* 
rchroelfer  diefer  OefFnüng  ttlifst  drey  und  eineü 
IbetiZoH.  Das  Skelett  ift  Voti  einer  Vier^Sigj&hri^ 
I  Frauensperfon ,  die  von  einem  ihr  gleicheii 
\(mk  gefchwängert  Worden  w^r  und  tiot  durch 
e  fehr  fchwere  Zangengeburt  von  einefn  Kindt 
banden  werden  konnte«  £nt%Qridurig  und  Ei«' 
Dug  der  Gebärmutter,  deren  Folge  Mutterfifteiti 

Mßul^,  d.  pmihui.  Anmi.  B.U  X  ^^eb 


33d  M»    f^om  9l^rti  Ki»ckeng€häMd9. 

nach  demMaftdarm  und  der  Htfrnblafe  su  Mairden, 
endigten  fechs  Wochen  nach  dtr  Niederkunft  ihr 
Leben. 

In  vier  andern  Becken ,  bey  denen  die  letzte 
JvräHimung  der  Lendenwirbel  einen  Beweis  voa 
Rachitis  liefert,  die  auch  aufserdem,  obgleich  die 
Becken  von  Erwachfenen  find»  aus  der  Leichtig- 
keit und  der,  trotz  des  Trockneos,  Qbrig  geblie- 
benen Biegfanikeit^  erkannt  werden  mufs,  find  die 
VerJLnderungea  der  einzelnen  Knochen  «nd  des  in- 
%iern  Umfangs  vom  Becken,  folgende:  Eins  der- 
felben  giebt  fanf  Zoll  Maas  fQr  den  Queerdurch« 
meffer  der  obern  Oeffnung,  nur  fftofthalb  für  des 
fcbiefea  und  drey  Zoll  zwcy  Linien  fOr  den  klei- 
sen  Durchmefrer«  Die  Bedcenlidhle  wird  dnrrii 
eine  ^n  ftarke  Aushöhlong  des  HeiJigbeios  ab- 
weichen/1* Der  Qu&crdurchoieffer  der  unter 
ÜefFnnngmifst  vier  Zoll  und  eben  fo  viel  euch  eur  ^ 
^er  LfingendHrchmeffen  j 

Das  zweite  ift  fchon  mehr  von  der  naltrli-  *. 
chen  BefchafTeBheit  entfernt. .  Durch  die  ftSrkert  ^ 
iHervot/tehung  des  Heiligbeinberges  und  das  Eis*  ; 
wärtsdrftcken  des  vordem  Umfange  vom  Beckea,  ir 
i^at  es  Im  QoeerdnrchmefTer  der  obern  Otfhm^  ^ 
der  ftber  fünf  Zoll  miüt^  nicht  gelitten,  der  Schiefe  «L 
ÖurchmefTer  ift  aber  auf  vier  ein  halben  Z#tt  vei»  | 
iiürzt;  der  kleine  DurchmeOer  mifst  kanm  dref  | 
2ell  In  der  Mitte,  auf  der  linken  Seite  ift  fein  Mm  i 
.nur  drittehalb  und  auf  der  rechten  nur  twtjlA  «^ 
Der  X^ueerdurchnreffer  der  untern  Oeffbting  gMt  j^ 
Hber  vier^  der  Längendurchmeffer  nur  drey  Zsy»]^ 
I(n  dritten  Becken  fteht  der  HeiligbeinlMlgil|^ 
litatk  hervor,  dafs  d^r  kleine  Durchmeffer  derobeit^ 
Oeffnang  ntSt  Zwey  Zoll  vier  Linien  belrigtb  faf^LJ 
Erhöhung  und  iiie  Höhe   der  5chaainbeinlilf^£ 


eil   . 

^1 


ich  gcTAdU  gegeddbdn    Ihr  tchieWÖntch* 
fnifgl  nur  tBtvMi.«;  flher  vilnr  iSolI,  dtNrQnter« 
letTer  fnnfe;    Das  Heilig;  -  ood  Steißbein  find 
k  fekrOmiüt)  dafii  di«  HOh«  beldttf  iia< 
aib  ZöU  beträgt  üöd  disr  Bogbii  beider  t^ef 
iefe  het;  dAher  die  Verkarzotig  de^  Lln« 
chmefTer»  der   unterq  QefFiiting  ad^dre^ 
bey  einem  vierzdUigeo  QueerdorchmelTtri 
Becken  ftamnil  vqh  einer  PerfoA ,  an  wid^ 
oiius  in  Berlin,  den  Kaiferfchnitt^niil  nitht 
icbem  Erfolg ,  r^rrichtete« 
^as  YlerteBecken,  von  einer  Irathilltctleti  er^ 
nen  Perfon,  t)ualifi2irt  fach  noch  intht^  wi6 
*ige,  tarn  Kaiferf&hnilt     Das  obere  Beckea 
ch  eine  fo  fteile  Fortfetzucg  der  HQftbeinfi 
nz  f<»nkrecht  iltehcn,  Herikiafsen  Verengert| 
ur  fiebentebalb  Zoll  Räum  zwifchen  dtA 
I  &nd;  die^Seifdnhehf  des  Beckens  betrfigt 
mehr.,  ala  einen  Zollv     Der  Heiligbeinberg  ' 
0' tief  herunter,  dafe  der  obere" Ra|id  d«i( 
nbeinfflgong  einen  gnten  Zoll  hdbelr  Itehf^ 
cb  ill  der  kleine-Durthmelle^^f  eodertbalt^ 
edtizirt  und  es  bleiben ,  Wegen  fchiefer  Stel« 
:les  HeiHgbeins^  nur  ^ZoU  auf  det  Unken 
iderthaibZoU  auf  der  rechten  Seite)  Z#iCche& 
leUigbefoe  und  den  Oueer&(tefa  der  Scbiahaa 
Gbrig%     DieBcikeubofaie  cfwtitert  fith^  llv* 
efem  fo  engen  obern  Umfang  des  BeckMi| 
Zorück weichen  des  Helllgbeins  nach  nnttBt 
ifs,  mit  einer  fehr  geringen  Weite  deir.B#« 
lOhle  Von  vorn  nach  hinten^  dlich  die  ünteM 
ong  des  Beckens  6ch  ^  durch  einen  ziemttcü 
migen  Schaam  bogen »  dunsb   einen  benähe 
Uligen  Queer «  und  durch  einen  l^eA  fo  lan» 
lia^endurebmeffer  i  dem  Mtarlkb^n  ZilftMls 


d#^  nirbert)  der  aber  freilich  zut  MögllcbkeSt  einer 
natürlichen  Gebort  nichts  beitragen  konnte. 

Das  fecbße  Becken,  welches   ganz   vorzOg^ 
lieb  die  Kennzeichen  von  Rachitis,  dur6h  aufseroiv 
deoUiche  Leichtigkeit  der  Knoeben  und  abrigge« 
bliebene  Weichheit  bey  einer  Erwachfenen,  an  fich 
trägt,  ift  in  den  Lendenwirbeln  von  der  linken 
zur  rechten  Seite  gekrümmt.     Die  Hüften  ftebea 
noch  nicht  acht  Zoll  von  einander  und  der  obere 
Theil   der  Hüftbeine   fehr  feiikrecbt,  mit   tieftn 
j^öshöhlungen  der  Hüftbeingruben.     Der  Heilif- 
beinberg  fteht  dem  untern  Bande  der  Scbaambeiii* 
fflgvng  gegenüber,  ift  mehr  eingerirflckt,  ak  her* 
vorftehend,  fo,  dafs  feine  Stelle  durch  dieVerti- 
nigung  des  vierten  und  fünften  Lendenwirbels  nr^ 
treten  wird.     Die  obere  Oeffnnng  ift  ganz  herz* 
ftHrmig  gebildet  und  vermittelt  einer  benrorfte* 
henden  Spitze,  welche  die  gekrümmten  Queerifta 
•der  SchaambeiAe  bey  ihrer  Fügung  bilden,  bis  anf 
vier  Zoll  Verlängert.     Der  Queerdurcbmefier  btit 
beinahe  fAnftehalb,  der  fchiefe  aber  kanm  4^  Zoll. 
Die  Beckenhöhe  wird,  tbeils  durch  eine  fehr  be- 
triLcbtlicbe  Einwärtsbeugung  des  Heiligbeins  «sd 
ISteisbeins,  theils  durch  ein  fo  ftarkes  Einwirls- 
dringen  der  Schenkelpfanne  und  inwendigen  An- 
nähern der  Sitzbeine  verkleinert,  dafs  nar  drey 
Zoll  Queerweite  übrig  bleiben»     Befondert  engl 
wird   die   untere  Oeffnung    durch    einen  engen 
Sdiaambogen,  deffen  von  den  zufammenBiebendea 
Scbaam  •  und  Sitzbeinen     gebildete  SeitenrSndsr 
ganz  fenkrecht  neben  einander  in  die  Höhe  Cteigce, 
fo,  dafs  der  Raum  zwifchen  ihnen ,  oben  nnr  ei- 
nen Zoll,  zwifchen  den  Höckern  der  Sitzbeino  na* 
len,nttr  zWey  LinSeta  beträgt,     Dabey  ift  der  Lfa* 


B*     Von  dk^  einzelnem  Km6ohemm,*  34t 

geiidurchineflior  der  untern  Oef&ung  gut  vier  TMi 
weit. 

Nicht  feiten  findet  man  bey  einem  flbrige  it 
feblerlofen  Körperbau  ohne  die  geribgften  Merk- 
male fon  Rachitis,  oder  fon(tiger  Krankheit» 
fchlechte ,  vom  Normalverbältnils  fo  ebweiohenda 
Becken ,  dafs  fie  za  Ichweren  Geburten  Anlafs  ge- 
ben. Im  Meckelfchen  Kabinet  befinden  fich  zwey 
dergleichen  Becken,  die,  bey  Qbrigens  gewdhnli^ 
eher  Gräfte  und  regelmäßiger  Geftait  des  Kikk 
chengebäudeS)  doch  durchaus  durch  abnorme  Em 
ge  und  Kleinheit  fich  auszeichnen*  Eins  miist  nub 
tfrey  Zoll  zwey  Linien  im  kleinen  Durchmefleiß 
der  obern  Oeffnung,  vier  einen  halben  Zoll  im. 
Qoeer*  und  vier  Zoll  im  fchiefen  DurchmefTer^ 
Der  Raum  zwifchen  den  Httftbeingraten  betrigt 
oeaii  ZoU ,  eine  Folge  dw  zu  fteilen  obern  Theijiai 
des  HOftbeins.  Der  Schaambogen  i(t  fehr  fchö^ 
gebildet,  zwifchen  den  Sitzbfinböckern  ift  vier 
ZoU  Raum  und  eben  fo  viel  hält  auch  der  Längen* 
dnrohmeffer  der  untern  Oeffnung*  Im  andern 
liegt  dar  Heiligbeinberg  fo  tie^  dafs  er  dam  obern 
Rande  der  Schaambeinfagung  gerade  gegeoftber 
Ikelit;  leine  Stelle  wird  durch  die  Fflgung  det 
vinrton  Lendenwirbels  mit  dem  fanften  vertreten^ 
IMo  Goniugau  der  obern  Oeffoung  betrigt  nur  3^ 
ZaU,  der  QueerdurchmefTer  4-|  Zoll  und  ebenfo* 
vidi  der  fchiefe  Dnrchmeffer»  Der  Längendqrph!^ 
meßier  der  untern  Oeffnung  beträgt  nur  3^,  defr 
Q«oerdurchmef(er  aber  vier  Zoll»  D^  HeiligbelA 
md  Steisbein  find  ftark  eiaw|Lr|s  gekrOmmt,  dec 
Sehaambogen  (c^iön  gewQlbt^ 

Gar  häu&g  findet  maa  aqch ,  bey  völlige^ 
Normalbefchaffenbeit  der  obern  Becken5f£nun|^ 
ebne  Krankheit,,  fine  v\  Itark^  W^UttuV  de^  Heir 


^gbeias,  als  V«r4nIa(Tung  «ur  VerkQrzung  desLStH 
^endurchmeffers  der  untern  Beckenoffnung,  wo« 
duroh  er  ao  vierthalb»  ja  bis  zu  drittbalb  Zoll  ver* 
mindert  wir^,  wie  dies  mehrere  Becken  beieogen« 
Dies  epfehwert  den  anfangs  laichten  Fortgang  des 
Ki^^'c*  snletzt  gar  fehr« 

Oft  tritt  dar  Fall  dn»  dais  urfprQnglieh  gut 
gebaute,  oder  anch  nicht  durch  Rachitis  in  der 
fügend  varnnftaltete  Becken,  orft  im  Alter,  maneb« 
mal  bey  Frauenzimmern  nach  der  zweiten,  oder 
ifaritten  glttcklicben  mid  leichtea  Ent^bindung^ 
durch  ziikommenda  Kran|^beiten ,  z«  B,  Gich^ 
flälacofteon  und  andere,  Weichheit  der  Knoebeo 
erzeugende  Urfiioben,(Exoftofen  nicht  mit  gerecfa<« 
net)  eine  abnorme  Form  erhalten,  und  fchwera 
Geburten  verurüachen.  IV.  Wood  fah  in  kurzer 
f^eit  fanf  dergleichen  Fälle.  Z wey  Fälle  defOttTO 
find  befonders  merkwArdig^  Der  erfte  belrifik 
eine  Frau  von  ein  und  vierzig  Jahren,  welohe  fe* 
ben  Kinder  gebohren  hatte.  Nach  der  lettlee 
^'iederkunft  bekam  fie  heftige  rheumatifchs 
Schmerzen  imd  wurde  dabey  fo  lahm,  dafs  £a 
liaum  gehen  konntet  Bald  darauf  ward  6^  wie- 
der wohl  und  zum  achten  mal^  fchwanges.  Das 
]Und  konnte  auf  dem  natarlichen  Wege  nicht  ge^ 
hohreo,  fondern  mufste  duroh  den  Kaiferfebi^ 
entbundaa  werden«  Am  vierten  Tage  nach  der 
Operation  £tarb  fie.  Die  obere  BeckenAffnoog 
liatte  eine  trianguläre  Fignr;  vom  Heiligbein  bis 
fof  Symphyfis  off.  puh«  ma£«  ße  vierthälh  Zell^ 
ller  grofsf^  Ourchinefler  zwey  und  dar  fchxeCB  «•« 
lleJTlh^lh  Z«oll  I  und  nqch  weniger  der  Uua  korre- 


ft)  Mfaia«n4fhyC  Jqurr.«!  Xtex^  Oict.  No.  XXXI^^. Jo 
^  «u4iBd.>(*aU.  UtVi^lu;^.  ^  1.  'S.  %\\  und  ftf. 


Jpurfr 


A    Fön.  d9H  einzelnen.  Knoekem^  ät^t 

f^ourfireiide  von  der  rechten    zur  link#n  Seiten 
An  der  Steife  der  ftärkften  KrOnuming  «od  gegen«^ 
feitigen  Annäherung  der  Sr^hoofsbeine  betrug  der^ 
Raum  KMim  einen  halben  Zoll.     Di»  untere  Aper-^ 
tor  war  noch  mehr  verengert     Unmittelbar  ujtiter 
der  Simph.  o|T.  pub.  betrug  der  Raum»  von  eiaen^ 
Sitzknpchen  zum  andern,  einen  Zoll-,  weiter  oate» 
kaum   einen   halben.     Von   der  Tuberofität  de» 
einen  Sitzknochens  zu  der  des  andern,' betrug  die» 
EntfernuAg  nur  ancbertbatb  Zoll:  und  eben  fe  viel* 
von  dwr  Tubero6tät  dea  einen  SUzknochens  bit 
mr  Spitze*  des  Sjteisbeina»     Van  dem  letzt  genaniw 
ten  Punkte,  bis  zur  gröfsteo  Annähei^uog  der  Sits^ 
knochen  unter  fich,  cU^  fe  ftark  war^  dafs.  man, 
kram  einen  Finger  da2wfchen  bringen  konnte,^ 
betrug  d^B  Entfernung  beinahe  zwey,  und  bi»  zum^ 
Hftiligbtl«  direy  Zoll..    T>m  ^eiHgbeii»  var  ftark 
elnwirta  gekrflmmt,  die  Schaamknooheu  halten^ 
ftarke  Wl\Kte,  die  Wirbelbeine  waren  ftark^vor«« 
warfs  gekrümmt  unfl  fa  auch  mehreire  Knochen.. 
Der  'iweite  Faü  betrifft  eine  Frau  ^  die.  ebenfalli^ 
fiabea  Kiader  glflckliph.  gelK>hren,  und  bey  der* 
flsai^  d#bey  nich^  die  geringfile  Deformität  cf^  Be-^ 
dceos  bemerkt  hatte.,'  Vorder  achten  Schwatiger^ 
fekeft  war  fie  i^euma^ifeh  geworden  undr  boy  deif 
Niederkunft  fand  man  das  Becken  (o  misgeft»Ltetv, 
dhfa  daa  Ki^d  enthirnt  ujK¥i  ipit  dem  H^ken  Iver*^ 
vorge7.ogen  werden  muGste. 

Mehrere  Beifjpiele-  io  dep  Meckelfchen  Sanamr^ 
\mf  beftätigea  dies  ebenfaUs«, 

Aoy  einem:  Becken  i(t  die^  linke  Seite  in^alfer 
ROekficht  gut  gehäbdet.  Auf  der  rechten  fteht  de« 
Seiteoknochea  eine»  kalben  Zoll  nfedriger^als  der 
Knke;  der  QueeraCt  deaSoiaambeiDS  und  das  he^^ 
unterfteiciQde  StUck  Afffflbeiv  6«4  fix  gekr Ammt, 

dafs 


944  ^*     ^^^  ^^  KmockBMgebBude^ 

(biGß  die  Conjugata  hier  nur  dritthalb,  in  der  Mitta 
vierthalb  und  auf  der  linken  Seite  3^  Zoll  ^iebf. 
Des  HeiUgbein  und  Steisbeiu  find  ftark  gekrammt^ 
doch  ift  das  i^Ues  beider  Durcbmeffer  der  uatera 
OefTnung  reichlich  vier  Z^H«  Das  rechte  Seiten* 
hein  ift  kariös  und  an  einigen  Stellen  vertieft  und 
ferfreffen,  an  andern  widernatflrlich  dick.  Die 
Quelle  des  Uehcls  fcheint  ihren  Sitz  in  der  Pfanne 
gehabt  zu  haben»  denn  diefe  ift  um  ^  kleiner,  als 
9atQrlich|  und  nimmt  eine  kleine  kop£irtige  ond 
Oberknorpelte  Erhabenheit  des  Schenkelknochens 
aaf|  welche  die  Stelle  des  ganz  eingefogenen  Sehen« 
Kelkopfes  und  Halfes  vertritt. 

In  einem  andern  Becken  ifk  ebenfalls  di«  lin* 
IceHälfke  natürlich  gebildet;  aber  die  rechte  gieb^ 
durch  widernetOrliche Dicke,  fchiefe Neigung  und 
Verknöcherung  des  Hüftbeins  mit  dem  Heilig- 
bein, VeranUffung  zu  Schiefheit  des  Beckene,^  fo^ 
dals  die  Symphyf,  ofL  pub«  ganz  gegen  die  linke 
Seite  geibfaoben  ift«  Die  Conjugata  der  obern  Be« 
l^kenöfAinng  miCst  linkerfeits  3^  in  der  Mitte  3|, 
auf  der  rechten  Seite  nur  dritthalb  Zoll^  Der 
Scbaambogen  ift  mehr  winke!  •  als  bogeojEQrmig. 
Zvi^ifchen  den  Sitzhöckern  ift  3^  Zoll  Raum,  von 
vorn  nach  hinten  4^  Zoll«  Diefe  Umftande  mach» 
ten  die  Enthirnung  des  Kindes  nothwendig« 

Bey  einem  dritten  Becken  ift  die  linke  $eita 
fehr  fchön  gebildet ;  auf  der  rechten  Seite  ift  der 
Queeraft  desSchaambeins  am  innernEnde  zerbro* 
eben,  nicht  weit  von  der  Fügung  deffelben  mit 
dem  linken  Schaambein,  Die  Enden  des  Bruchs 
(nd  fchief  durch  Kallus  verbunden.  Der  herauf« 
Cteigende  Aft  des  Sitzbeins  ^nd  der  herabfteigende 
des  Schaambeins  fehlen  gao:(.  Im  Heiligbeki,  das 
ffhr  b^trjicbtltch  gebogen  ift|  a^eigea  frph  Spuren 

von 


8^    Kmi  40m  eintelmen  JQ|<MrAe|u  34S 

TOn  Btinfrafo;  durch  Weichheit  und  Rauhigkeit  dai 
Knochens«  Die  Coojuggta  der  obern  Oeffoung 
]nilst4i»  ^^^  Queer*  und  fchiefe.  Dorcbmefiec 
faft  fiQnf  Zoll.  Dagegen  ift  der  Lingendurchmef« 
fer  der  untern  Oeffnung  nur  2^  und  der  Queer* 
durchmeUer  3^  Zoll  weit« 

Bisweilen  find^  bey  übrigens  regelmfibjgeK 
Bildung!  die  Becken  zu  weit.  So  findet  man  dea 
Queerdurchmeffer  der  obern  Oefinnng  von  fechs 
Zoll,  den  nntern  von  fftnf  Zoll,  und  die  Conjugat^ 
der  obern  Qeffnung  fönf  Zoll  weit»  und  eben  fa 
vielLSngeumaafs  auch  in  der  untern* 

Befonders  wichtig  ift  die  Synchondrof» 
der  Schaambeine,  wegen  der  erft  neuerlich  fo  be* *^ 
tfthnat  gemachten  Sehaambeintrennntig  79)^ 

Bey 

ff%  Hunier  med.  obferv.  audlnqnir.  L«nd.  Vol.  II.  —  SU' 
b0id  in  Richters  chir.  Bibl.  B.  IV.  S.  «79.  —  P.  Cmmpet^ 
epift.  ad  vmnGeJ/cker  de  fectione  fyncftondrofao«  offinnt 
piibii.GroDin{;.  1774.'*— Kffs  obfervAt.  üiter«fl««tiM  en  fa- 
vetir  de  la  fect.  de  Li  fymuhyre  du  Pubit.  Par.  I77f  •  — 
y,  CAfs  Lader  de  fynchoudrofeot  oHitini  pubis  fectione« 
Gect.  177t.  —  Beruely  de  Cectinne  rynchondritfecw  oflinm 
pnbU.  Araenc.  1779«  ~*  Alphonft  feRoy  obferv.  fiir  Tope-t 
racion  de  lafyniphyre  et  les  accouohemenu laboiienx. P4- 
ris  l7tO«  -^  K,  ifon  Krmpf  tniätom.  Verfucbe  undAnmar« 
Irnngen  ober  die  eingebildete  Erweiterung  der  Becken- 
h'lble  in  natarliclien,  und  angeprielene  Dnrohfchneidnng 
des  Schaambeinkjiorpeld  in  widern dtdrlichen  (iebiirten« 
Wien  i7to.  — J.  Th.  iValier  von  der  SpüUung  der  Schaam- 
kfiochen  in  folmeren  Geburten,  fierl.  X7ta.  -^  An  Eflay 
of  tbe  laborons  Parturition,  in  wliicli  the  divißon  oj  tho 
fympbifis  v^  narticulary  cnnfidered  by  W.  Oshorn,  Lond^ 
17S9.  —  y.  P.  Mickeil  de  ryncbondrotomia  pnbM*  Amft. 
Vth — C.f,I^dioifi  auafiihrl.  Abbaiidl.  über  dießcbM>n* 
bcintrennting.  Leipz.  1784.  —  J.  Peterjen  Aber  die  $abaani* 
beintreunnng.  Aun  dem  Latein,  mit  Anmerfc.  toq  Ctr^^K 
Ludwig  Leipzig  1784.  —  J.  CA.  Damen  in  AUgooiten» 
Vaterlandfcite  Lette  raffen  in  gen  17I4.  nnd  1786«  deütfchi 
J,  Ck.  Damen  Bericht  V(ui  einer  Sohaambeintrennupg« 
von  fr.  W^  J^"S'  I''*a»kf-  17SS-  —  Lauverjot  «ene  Mar 
ihode,  den  Kdi&rlchnitt  zu  machen,  und  Vergleichuns 
diefer  Operation  mit  4fiJ'  Scb^inbe\nvt90QP|L*  Vaberf. 

von 


34^  tL    Vfirn  imn  Kmoth%ng^äu(Ul 

Bey  CohlftchleQ,  ungeftalteteo  Becken  weicht  fle 
allemal,  mehr,  oder  weniger »  von  ihrer  Nornat 
richtung  ab.  Aber  auch  bey  gutgebildeten  Becken 
findet  man  6e  bisweilerf  fchief.  Nicht  feiten  fehlt 
diefe  ganze  Knorpelfcbeibe  nnd  die  Schaambeine 
klaffen  '  aus  einander  S^).  In  der  Meckel/chen 
Sammlung  befindet  fich  ein  Becken,  wo  man,  bey 
gleichen  Schnitten  durch  die  Schaambeinftlgnn^ 
eine  wahre  Höhlung  swifchen  den  Knochen  an« 
trifft;  nur  vorn  und  hinten,  oben  und  unten,  ift 
fie  mit  der  Beinhaut  und  mit  Bändern  überzogen; 
in  der  Mitte  ift  ein  beinahe  zwey  Linien  breiter, 
durch  die  ganze  Länge  der  Ffigung  fortgeliender 
Raum.  Viele  Schriftfteller  behaupten,  dals  fie  bey 
natOkrllehen  Geburten  von  üalbftien  aus  eioander 
^cben   '0^       Inzwifchf»  ift  dies  fehr  Zweifel« 

hsft. 

▼on  Erfhid.  Leipzig  1790.  «^  y,  Ckr.  GeMorcAT  de  iTjn- 
^OB^otoMia  oirium  pnbif.  Qua,  1790.  —  A.  Prallt  ff- 
f9r*9  Gefchiobce  eines  gliloklioh  vollendeten  Schaambein- 
knorpeÜchttitts ,  üi  Starkes  Arohiv  ii\r  die  Gebiirtthalfc. 
B.  111.  S.  694.  —  Ehendtff.  Reitreg  zu  einer  pakt.  Abh« 
über  Sypchondrotomie  undHyItArotomie,ebendafl  B.VI. 
8;  569.  —  Siehold  ieompar.  inter  fection.  eeefar«em  et 
difleetionein  oartilagini^  et  ligimestoium  pubii.  Wireeb, 
1^79.  «^  Q.  Ph»  Becker  oüiufln  pubi«  fynetiondrotioinU 
num  profit,  nnm  Uedat?  Heidelb.  i7go.' 

|c\  Morgagni  Rp.  XLVlll,  44,  —  WüUer  Anat,  Muf.  B.ll 
o.  I8lp  n*  ^89«  von  der  Spaltung  der  Schiamknocbeii.  S. 
ftO.  nnd  dabey  die  KopfertaBsl,  attf  welcher  4ie  Scfaaam^ 
beine  einet  dreyrsigjübrigen  Menfchen  vorgefuJlt  fkni^ 
e^elche  auk*  awancig  und  eine  halbe  Liiiie  von  efaunder 
abfteben.  Vcrgl.  ^km\t  ^wch  Srtndifort  MaS.  anaimin.  T«b. 
LXll.  •^*  Die  Trenfiung  der  Sohaambeine  gab  aooJi  ein« 
anal  Gelegenheit  so  einer  angebolirnen  Iiiverfi«m  der 
UarAblale.  S.  tierdtr^s  Refchrelbung  e;ne<  f  ngebobrsn 
Vorfalb  einer  umgertfilpten  UrinbUie  in  Stark**  »totdi 
Areliiv  lAr  die  Geburuhttlfe.  ß.  I,  Sc.  1.  8«  25. 

$l)i  Hippovraiet  j  oder  wer  FonTt  der  VerFafTer  des^  unt^ 
deffcn  Namen  bekannten  Rnchä  de  ptieri  natnra  Ift,  n. 
XI  ilJ.  —  J.  i4^  Deifeh  dilT^  dr»  neceflaria  iijL  par^  pr*i- 
fttival^rali  inftrc|inentoruin  appH^aeioae.  Argent.  tj^ 


B.     Von  den  ^miäinen  Knoehäik  ^y 

kaft  ts),  Unvorfichtige  Oewah  oder  eine  feht 
fehwere  Geburt  treiben  fie  aber  aus  einander  t)}.  ' 
Eben  fo  ftreitig  find  die  Schriftrtelier  Qher 
dieVerknOeherung  und  wahre  Ankylofo 
des  Schaannbeinknorpels.  Mehrere  Scbriftfteller 
verneinen  fie  und  finden  fie  unerhört  ^)«  Docb 
findet  man  fie  gar  nicht  feiten  H). 

Diet 

in  ^mileri  tofL  ^IT.  eliirnrg.  Tom.  llt.  n.  7t.  —    Jfotr 

ftgni  a.  a.  O.  —    Louu  Memoir.  de  Tacad.  do  Chirnr|^, 
om.  IV.  pag.  69.  —  .  Thierry  L  C.  pae.  199.  —     Boni^ 
V«rbandeling.  von  h«t  BaUafrch  OcnAotfch.  Deel  111.  pag^. 
S74.  *-*    Sandifyrt  de  pelvi  ejnsque  in  paita  diUutione. 
1«.  B.  17$}.  und  in  Thef.  dilTei  ut.  Tom.  111.  pag.  17s.  -^ 
ejusd.  ebferv.  anat.  path.  Lib.  lt.  cap.  l.  pa^.  5).  Lib.  IV.  c«p, 
L  par.  10  Iq.  -«    PranfikcvU/e  in  Nonreanx  Memoir.  de 
l*ac«a.  des  Scienc  An.  1776,  pa^;.  81.  <—    Souguei  in  Hi- 
ftoir.  de  la  Soc  roy.  de  Medic.  1776.  pa§.  514.  —    Hen- 
wuquin  ibid.  An.  1777.  pag.  149. —  Pict  in  Reoneil  periok 
dique  de  laSociete  deMedicine  de  Pari«;  dentfch  loHa* 
Jtiands  Annalen  der  franz.  A.  W.  E.  lU.  St.  L  S.  51. 
f  s")  Sehr  kanfig  ifc  diefer  Streit  gefilhrt  worden.   Man  febe 
alle  vorher  tu  der  Anmerkting  79,  und  81.  angeffihrteA 
SohriftCteller ,  befo^ders  Michell  dilT.  de  Synoliondrf>ti>- 
mia  pubi».  pa^,  51  fq.,  welcher  eine  ganze  Kpihe  hier- 
lier  gehöriger  Stellen  anführt.  Ni^oh  ^ec^«/«  Beobaohimi.* 
gen  ift  [\e  mm  nur  zweymalj^naoh  iehr  fchwcren  Gebur* 
ten  einleuchtend  vorgekommen. 
$))  H^Heri  ekm.  Phyfiolftg.  Tom.  VUl.  pag,4l[5;.—  0«vfil 
Bufohi^  Liiciari  oder  Magazin  ffir  Geburtshelfer.  ^I^rbni^ 
1717.  8t.  1.  n.  a.  -^    StiirJCs  Arohiv  für  die  GeburtshflP 
U.  B.  in.  St.  IIU  S.  419. 
^  Piit^ei  opifticulnm  }>Uyf>ü\ngicnm  vere  f dmiraodnm,  tr^- 
ctani  ftnalytice  primae  iiotas  iiitegritatis  et  oor^nptionit 
vlrginnm,  deiode  gravtdicatem  et  partum  namraUm  mi«« 
KertiBi^  \n  quo  0U4  publ^  e^  ilium  diftrahi    dilnovie  do% 
Attnr.  Par.  1^97^  pag.  13|.  -^  Rurfch  obibrv.  anat^  chin 
rnr(.  pag.  177.  —  HmlUri  Elem.  Phyßol.  Tom.  VlU.pag. 
4)6.  —    DitverMY  önvres  anaton^  Tom.  1,  pj^  45S.  --r-. 
BounV  c.  pag,  279".  —  Wumcnhaeh  a.  a.  Q.  5-  6t  iv    JJl-r 
f^)  Boit7r#r  Sepulcret.  Anat.Ub.Ul.Seet.XXXV)lLToni.llU 
paf.  109«  — r    Bauhiai  theatrnm  ana|.  l^b.  1.  Cap.  XUIX. 

Sag.  176.  -^  Götting,  pel.  .Anzeige«  177I.  St^  XXX.  -^ 
Wapf  a.  a.  Q.  B.  I.  S.  10.  14«  90.  —  Benteiy  l.  •.  pag. 
56.  —  Siehold  a.  a.  O.  S.  579.  -^  Sandijort  obfervat« 
Hpat.  pathn).  l.ib.  l.  cap.  VM.  pa«.  lOO.  not.  q.  Lib.  II. 
aap.  VI,  p4|.  la».  Lib.  IV,  Q^f.  X\  p«g.  U9  I^  —    KtfA^ 


S4t  IL     Vmm  dem  KMckämgeUtuU.  . 

DiM  beweiftt  auch  ein  merkwOrdiget  B«i- 
fpiel  am  dem  Mecketfchen  Kabinet.     Das  Beckea 
Sft    aus  einer  Frau   von   mittlem  Jabreo,     bey 
der  Oberhaupt  eine  nicht  ganz  feltne  Neigung  zu 
ftirkerer  Knocbenerzeugung  ans  einigen  Moroeo- 
ten,  2.  B.  aus  ungewöhnlich  ftarken  und  auswärts 
hervorragenden  Oräten  Toofi  Hoftbein,  aus  nnge« 
wohnlich  rauhen  Höckern  vom  Sitzbein,  fo  wie 
auc^  aus  der  Verbeineruug  der  untern  Wirbel  des 
Stdisbeins,  bey  noch  vorhandener  beweglichen  Fa- 
ltung diefes  Knochens  mit   dem  Heüigbein   und 
Haftbein  und  zwifchen  den  obem  Wirbeln  deflel* 
ben,  hervorleuchtet.  Die  obere  HSlfte  der  Schaam« 
heinfügang  ift  von  vorn  bis  hinten  durchaus  in  ei- 
ne fefte  Knochenmafle    verwandelt;  die   untere 
Hüfte  ift  hinten,  gegen  die  Beckenhöhle  zu,  ganz 
durch   fehr    dichte  Knochen   verfchmiedet;    nwt 
vorn  bleibt  eine,  zwey  Linien  tiefe  Höhle  Übcigi 
wo  dieSchaambeine  von. einander  abftehen.     Diet 
ift   eine   wahre,  gröfstentheils   ganz    knöcheroe 
Schaambeinankylofe ,  die  einzige  in  diefer  Samm« 
lung  von  Menfchen;  von  Thieren,  z.  B.  Pferdeiii 
Scbaafen,  Händen,  ift  fie   häufig  vorhanden ,  da 
die  Symphyfis  bey  diefen  enger,  und  wohl  mehr 
^r  Anchylofis  geneigt  ift. 

Oft  mag  man  fich  auch  wohl  tSufchen»  wü^A 
man  diefe  Ankylofe  hiufiger  gefehen  haben  will, 
da  in  trocknen  Becken  ein  tiufchender  Aofcbein 
von  knöcherner  Verbindung  nicht  feiten  dadiirdi 
entfteht,  dab  die  gewöhnliche  Subftanz  nvUcbea 
den  Schaambeinen  in  eine  dem  Walliath  ihnlicbs 
Malfe  aus^eairtet  |ft,  die  aber  dein  Dnitk  (q  leicht 

nacfa^ 

rer  %,  tu  O,  8.  II.  n.  ^4.  —    Walter  toh   der  Spaltung 
der  SohuMn^ifi^  4n  fcbvreren  OeiturUii.  $.  t^ 


\ 


B.     Foa  demr  einteineit  Knocken.  ^49 

Bttchgiebti  dafs  ihr  nur  die  weifse  Farbe  eine  Aeiixi-> 
liefakeit  mit  Knochen  giebt.  Pies  ift  der  Fa]l  in 
Hoehr,  al^  zehn  Becken  in  der  Meckeifchen  Samni- 
luDg.  Sandifort  f^)  bcfchreibt  ein  Becken,  wo 
diefe  Ankylofe  nur  fch einbar  Torhanden  ift ,  mit- 
lelft  eines,  am  obern  und  hintern  Rande,  wider* 
■atOrlich  gebildeten  Knochezrblatts, 

Ob  aber  auch  gleicl)  eine '  gänzliche  Verkn6- 
chtroDg  des  Schaamheinknorpels  feyn  mag ,  fo 
icheint  eine  befondere  Art  von  partieller  Verknd* 
chemng  nicht  fo  ganz  ungewöhnlich  zu  feyn ,  wi6 
lyes  folgende  Becken  beweifen. 

No,  1.  Bey  perpendikulärer  Darchfflguog 
ixr  Symph-yfis  vermittelt  eines»  vom  obern  Rande 
dcrfelben  bis  zum  Schaambogen  heruntergezogen 
Deo  SSgefcbnitts ,  der  zugleich  die  innern  Winkel 
derSchaambeine  von  oben  narh  unten  durehfchnei« 
det^  erfcheineo,  unter  einer,  eine  Linie  dicken  Band* 
dedcei  welche  die  obern  Ränder  d^r  Scbaambeine 
zafiromeDheftet,  drey  Knochenkerne,  von  denen  der 
ober«  in  der  Höhe  von  drey  Linien ,  durch  zwey 
Drittheile  der  SymphyGs  von  vorn  nach  hinten 
reiebt.  Eine  dünne  linorplichte  Linie  trennt  ihn 
von  den,  feitwärts  anliegenden  Schaambeinen  und 
eine  dickere  Streife  von  dem  zweiten  Knochen^ 
kerne,  der  nur  ein  Drittheil  der  vordem  Dicke 
der'Fflgang  einnimmt,  durch  dOnne  Knorpel  von 
den  Schaambeinen  getrennt  wird  und  unten  mit 
dem  dritten  Knochenkerne  feitwärts  zufammen- 
fliefrt,  wjihrend  er  an  deo  Seiten  mit  ihm  verei« 
Bigt  ift.  Diefer  letzte,  ift  der  kleinfte  und  nimmt 
Her  einen  kleinen  Theil  der   vordem  Seite  der 

Scbaam'* 

M)  Midi  anacsm.  Aoad.  Lug4.  Vol.l.  par  190.  No.CCXVL 
Tjib,  LXiU.  i>i«.  1. 


Schaambeioffigang  ein«  Hinter  dieCen  Knochen* 
kerneiH  und  zwlfchcn  ihaen,  gehen  eillteIJle^  ««• 
Fafern  und  ßlittchen  gemifchte  Gewebe  von  ei- 
nem Schaamknochen  über;  doch  ift  gröÜstcntheila 
xwifchen  dem  Scheambein  eita  Linien  breiter  Zwi« 
fchenraum»  Hinten  werden  fie  nur  durch  Band- 
oiaffe  vereinigt» 

No.  2*  zeigt  im  obern  Drittheil  derSchaam* 
beinfagung  cinei^  Hafelnufsgrolsen  Knochonkern,  ' 
der  fich  in  der  Symphyfia^  vorzüglich  mehr  noch  j 
«n  dem  rechten  >  alt  am  linken  Scliaambeinkoo-  j 
eben  gebildet  zu  haben  fcheint»  Eine  kleine  &&  9 
unmerkliche  knorpliche  Gränzlinie  fcheidet  iha  ] 
vom  linken  Schaambein;  die  Mitte  der  Symphyft  | 
ift  aber  oben  durchaus ,  in  der  Höbe  von-vier  tk 
fünf  Linien  knöchern»  bia  ganz  nach  vorn»  wo  eia 
neuer  Knochenkern,  neben  dem,  in  dar  IiUüb 
.  Obriggebliebenen  knorpelartigen  Wefen,  linkeriau, 
.in  der  Gröfse  einer  Bohne,  erfcheint  DerRaom 
KWiCchendenScbaambeineabefteht  aus  einer  weit 
fen,  anderthalb  bis  einer  Linie  breiten  Sirei&i 
die  im  Ganzen  viel  ähnliches  mit  Knochen  hat,  nur 
aber  an  einzelnen  Steilen  wirklich  knöchern  ift, 
auch  nicht  in  beftändiger,  fondern  munnigCittiger, 
durch  Knorpel  und  hautartiges  Wefen  unterbro- 
cheiicr  knöchernen  Verbindung  fteht.  Die  linke 
Schenkelbeinpfanoe  zeigt  deutliche  Merkmale  voo 
Übermüfsiger  Knochen bildur.g,  durch  einen  fehr 
ftark,  Ober  einen  Zoll,  hinterwärts  hervorflteh«- 
den  Rand»  Der  Grund  davon  hat  wahrfcheidlick 
in  einer  Krankheit  diefes  Gelenks  gelegen,  da 
ttuch  der  Schenkelkopf  rauh  und  um  die 
kleiner,  als  ge\vöhnlich  ift. 

No.  3.     Ein  Hafelnufs  grofscr  Knochenk 
fällt  das  untere  Drittheii  der  S^mphyfis»  vorn 


[ 


Bm     Von  dem  €in^itten  Kfi9ck0n^  35 1 

zum  Schaambogen,  in*  Im  obernEnde  derfelbcA 
liegt  hinten  ein  etwas  kleinerer,  and  der  weifst 
Streifen,  zwifchen  beiden  Schaambeinen.,  Itt  wes 
DJgftenS  2um  Tbell  Ivnöchern. 

No.  4*  h^t  einen  virirklich  -  knöchemen» 
oben  und  unten  weitern ,  in  der  Mitte  fchmälera 
"Streifen,  der  in  der  geraderen  Richtqng  zwircben 
den  Schaambeinen  von  oben ,  bia  zur  Mitte  def 
SdMtcnbogens )  herabfteigt, 

No.  5.  zeigt  einen,  eben  fo  zum  gröfstea 
Theil»  knöchernen  Streifen,  der  auch  an  mehrern 
Slelton  wirklich  in  die  Schaambeinc  fortgefetzt 
tvird. 

Nicht  feiten  Bndet  man  die  Beckenknochen 
feanik  einander  verbunden  und  verwach  fejfi^ 
diCa  man  keine  Zuiammenfagung  wahroehmeA 
ksanii  i7> 

Die  Verknöcherung  der  >'Qgung  vom  Hoft« 
beia  nlit  dem  Heiligbeine,  wird  theila  unvoUftSn-  ^ 
dfg)  thtils  vollftundig  angetroffen.  Die  erfte  Art 
fiadet  6ch  in  einem  Becken  def  Mccieifchen  Samm« 
iDogi  wo  die  Verbindung  im  ganzen  Umfange  der 
Fogung  heweglich  ift;  von  der  Mitle  der  rauhen 
trtikuiireoden  Fläche  des  Hüftbeins  erhebt  fich 
tber  ein  Knochenaus wachs,  der  fchwammartig  g»- 
liildet,  vermitteirt  feines  Stiels  mit  dem  Kriechen 
fa  Fortfetzung  fteht,  mit  dem  Kopf  ^ber^  der  vier^ 
maJ  grOfser,  als  der  Stiel  ift,  in  eine  gleich  gebil«> 
dtl»  Orube  der  anliegenden  Fläche  des  Heiligbeina 
m%enommen  wird.  In  zweien  Skeletten  altef 
M^Umer»  deren  Stammkoochen  vom  tirftett  Hal^ 

Wir* 

«7^  ianäi'/orl  Muttnatoita.  1.  Cv  mCCXV    tufc.LÄlt.  tl|i 
1.  3.  ).  —    Verol.  aucii  ob«n«  wss  tuvivcm  tot|  üe«  An* 


ßS»  il     Von  dsm  Kn^ekeng^hämdk. 

Mrbd,  Kit  tum  Stdsbein  in  eine  knöcherne  Sliil« 
verwandelt)  und  deren  Rippen  durch  Knocheii- 
matdrie  feft  an  dieROckenwirbel  und  an  dasBroft« 
bein  gefchmiedet  find,  find  in  dem  (Einern  beide  hin* 
tere  Seilenftagung^n  des  Beckens  Terkndclian;di^ 
ScbaambeinFügung  it\  gan2  offen.  AufsM  diefen 
findet  fich  diefe  Verknöcherüng  auch  tioeh  ia  ti* 
Aem  weiblicbcn  Becken  derfelben  Sammlung. 

In  den  Beckenkuocheu ,  und  namefttlich  in 
deti  ungenannten  Kdöcbext>  befinden  £ch 
.swey  natürliche  O^ffnubgeb  2um  Durchgange idth« 
rarer  Nerven  und  Oefaise». welche  Oeiegeiiheit  m 
felttien  Brüchen  geben  können,  und  daher  hier 
nicht  Übergangen  werden  dürfen»  Die  «rfte  ift 
tdaa  Foramen  magnum  ovale»  wodurch  dfa 
wtsL  obtnratoria  aus  dem  Becken  treten,  ttnd  wel- 
ches Über  dies  noch  mit  einer  ftarken  Haut  vef- 
fchloflfen  ift;  hier  findet,  zwar  in  feltnen  FHIlen, 
«in  Bruch  ftatt  t^,  ja  fogar  auf  beiden  Seiten  «); 
Einmal  fand  man  auch' die  Blafe  darinnen  9^).  Dia 
zweite  Oeffnung  bildet  die  inciXura  ifchia- 
dicja  fuperior,  swifchen  der  HüftbelnpfSanne 
lind  dem  hintern  Ende  des  Hüftbeins,  wo  auch 
ein  Bruch,  der  ROckenbruch  ,  gefunden  wor* 
den  ift,  aber  vielleicht  nur  ein  einzigesmai  f^ 

Da 

$%)  Gmrengtot  MeiAnir.  de  l*ac<id.  de  Cliiriira.  Tom.  III. 
pag.  )5).  —    G.  Heutrmatui's  Abhüiidl.  der  vornefavfita 


chirdrg.  Operationen.  Kupenh.  1754«  B.  I.  S.57S.  "^^  Ob* 

«rer/rey  L  K  pag.  46s.  —  K  '^ 

pathol,  Lib.  II.  cap. 

Kap.  XLIII.  8.  7g7.  —    DefTefb^  Anfangugr.  d^r  WoiU- 


rnty  L  K  pag.  46s.  —  P.  Camper  demonftrat.  anaMtt. 
pathol,  Lib.  II.  cap.  VI.  -^    Richter  von    den  Brflchea. 


artnef.  fi.  VI.  Kap.  iV.  S.  4g. 
•9)  ^^^*/  ^on  deh   Brüclien.  Glogan   1769.  .S.  104.  -—   f, 

Cmmper  demonftrat.  anatonl.  patliol.  Lib.  II.  pag.  17. 
90)  Jn/f'  O,  Cancii  obfervat.  anat.  cliirurgicae  de  htmiii. 

Liül.  1744.  P»P»  96. 
51)  Cft,  H,  Fapen  eniftola  ad  Halierum^  firtens  ftnpendiflt 

et  numquam  ikfcrlptaai  iiei  niam  ^dorfaltmi  Gdtung.  179a 


U*     Von    d9n  einztlntu   Knocken»  353 

Die  acetabula  off.  inno^inat.  fiodoft 
Yon  widernatflrlicliet  Beichaffenheit,  und  können 
daher  lOfters  eine  Urfache  des  Hinkens  werden. 
So  findet  man  fie  zufammengezogen ,  faft  oval  9^\ 
kegelförmig  9');  oder  fie  find  fehr  tief  5*),  manche 
mal  fo  tief)  dafs  der  Schenkelkopf  wie  eingekeilt 
in  ihnen  fefte  fitzt  95).  In  eitiem  Fall,  Wo  der 
Seheokelkopf  von  einer  innern  Urfache  ansge^-, 
renkt,  uiid  nicht  wieder  eingerichtet  War,  fondefa 
ficb  eiiie  neue  Gelenkpfanne  gjebildet  hatte^ 
bnd  man  fie  ganz  dreieckig  9^)»  In  einem  ähnli^^ 
dijen  Fall  fand  man  die  al  tß  Pfanne  faft  ganz  mit 
einer  ligamentöfen  Subftanst-  verwachfeii^ 
«nd  dabey  eine  neue  97).  in  andern  gleichen  FäU 
lea  war  fie  Miit  einer  knoeh^chten  Subftanz  atig^ 
fUlt  9t).  Oder  fie  war  auch  von  Garies  angegrif- 
fen 99> 

In  der  Pfanne  fand  man  auch  eineiti  Stein  ^<^« 

Die  foramina  facralia  anteriolra  det 

heiligen  Beins  trifft  man  manchmal  weit  kleiner  >X 

naanch« 

«nd  jh  tialieri  difieftat.  cliirurf   Tom.  ///.  ba^.  |l).  » 

Kicktervim  den  Brüchen.  Kap.XXXVlll.  S.6t9.  ^  D#A 

fcib.  Anfangjfrr.  der  W*  A.  B.  V.  iUp.  XVU*  3.  470.  "^ 
fi)  Smridf/hrt  )rf nf.  anat.  Vol.  I.  Sect  //.  pag.  ig,  n.  CCCLVl» 

fMf.  lyg.  n.  CCXLVIl. 
fl)  Morgagni  Ep.  LXIX.  lO. 
H)  Sandi/ortMiJ,  anat.VoLI;  Sect.lV.  pig.  I^.  h.  CCXV. 

pae.  19}.  Q.  CCXXXIII.  pag.  194.  Tab.  LXIV.  o.  LXVit. 
fc)  ih'd.  pa«.  191*   n;  CCLl.  Tab.  LKXlh  d.  CCLII.  Tab« 

LXX//I. 
H)  /^V:pa^  194.  n.  CCXXXIV.  Tat>.  LXVI.  püg.  195.  n. 

CCXXXViA  Tab.  LXVIl  und  LXVIII.  Fig*  4. 
jrr>  Md.  pag.  195.  n.  CCXXiCVl  etCCXXkVIll.  Tab;  hXWIlU 

Fig.  I.  3.  ^ 
ft)  ihid.  pag.  196,  ü.  CCXXXtX"CC)CUi  CCXLy. 

99)  ihidJiin,  CCXLII.  —    fValters  anat.   MuC  B.  II.  S.  af. 

100)  MmrccUus  Donatut  de  tnedic.  bift.  mir.  Lib.  IV.  cap.  i^i 
1)  kökUr  S.  10.  n.  )3.  S.  II.  n.  97. 

Am»,  d.  pm€k%!.  Anmt.  B.i.  Z 


354  ^*     ^^"^  ^'^  Knoekengthäude* 

manehmHl  außalleiicl.  grofs  ^).  Hierbey  nacht 
Köhler  ))  die  Bemerkung,  dafs  (liefe  Foramina» 
nach  einem  unerkiurbaren  confenfus,  bey  krank- 
haften Veränderungen  dtfr  Beckenknocheu  faft  im* 
mer  leiden. 

m.     Die   untern  Extremitäten. 

VorzOglich  find  die  grofsen  Knochenrdbreii 
der  Krflmmung  in  der  englifchen  Krankheit  unter- 
vrorfen  ^)^  weiche  Krflmmnngen  man  fogar  erb« 
Üch  gefehen  haben  vriil  0* 

'  Das    angcbohrne    Hinken    mnfs   man 

hier  auch  bemerken,  weiches  tneiftens  von  n 
kurzem  I  oder  fehJeiidem,  oder  zu  wagrecht  %^ 
richtetem  Schenkelhals  herkommt  ^).  Oik 
kommt  es  auch  vmn  andern  Urfachen  her,  z«  B. 
Ton  einem  fehlerhaften  oder  fel/lenden  ligamCA* 
tum  teret,  wovon  an  den  gehörigen  Orten. 

Häufig  findet  itian  den  Kopf  des  Scken- 
kelbeiht  deg^nerirt.  Befondcrs  ift  dies  dir 
Fall  nach  Luxationen  und  Brüchen  des  Schenkel- 
halfes,  welche  nichr  gehörig  eingerichtet  .worden 
find«  Es  erfolgt  alsdann  gewöhnlich  ein  Hinlceo, 
indem  'ein  neues  acetabulum  ficb  bildet  (Wie  ich 

fcboa 

i)  Ebendaf,  S.  It.  n.  3)« 

))a.  a.  a.  d;  21. 

4^  Hebe  oben  zu  Anfänge  diefes  Abfchnitts. 

\)  Köder  m  Cqftrb  de  univerfa  xnitliti  um  mediciaA.  Put  l 
Lib.  11.  cap.  V.  pap.  52. 

K)  J'aletUi  de  clAUdibatione  congenita.  |.  ja. 
over  bet  Mankf  aan  der .  Keude 
dec  audi  F«lle,  Uro  die  PiFatine  I 

der  den  Schenkelkopf  ganz  iimrchlierseu  ,  fo ,  dtSa  tt  vt 
feinen  Bewegungen  gehindert  wird.  Sändt/ort  MöH  tMK* 
Vnl.  I.  Sert.  IV,  pag.  I9f .  n.  CCL/.  T«b.  LXXlI.  l*' 
LX/X.  Fi<r.  f.  9.  —  Mehrere  widernatürliche  Bildfl^ 
»iefer  Theile  hat  Sandt/ort  1.  c.  n.  CCLIX  ^COjSOi 
)^ag:  aoj  fq.  —  S.  vorher  Anmei  k.  f  a  ff« 


congenita.  |.  3a.  —  P..C9mper 
Keuderen.  pag.  4.  -i.  Mali  £»* 
Panne  fo  tiet  ift,  dal«  ihre  Mb- 


&     F#A  den  tinzelnen  Khochkh.  359^ 

IcImII.  TorHer  gefigtbabe),  wodurch  der  Sehen* 
kelkopf,  10  d^m  er  6ch  nach  der  Form  des  neuen 
AccUboluih  bildet»  6ine  ungleiche  Oberflache  er« 
hlli7)i 

DerBrttch  desSchenkelhalfesiftauctt 
merkwürdig  >). 

EUeher  gehört  auch  folgender  Fall.  EinMfid« 
eheü  von  vier  Jahren  fiel  Ton  einer  beträchtlicbeil 
HAhe;  ee  aiitftand  Oefchwnift  und  Fnlzündun^ 
welche,  fie  aber  in  wenigen  Tagen  verlohir.  SM 
konDte  ihren  Fu{f  wie  vorher  giebrauchen,  nur 
war  er  um  einen  ganzen  Zoll  kürzer;  Nach  und 
■ach  fiilg  fie  an,  abj^uzehren»  wobey  fie  einen  ge* 
fingen  Schmer^  in  den  Eingeweiden  dei*  rechten 
Seite,  aber  gar  keinen  in  dle^m  Fufsa  felbl't»  empfand; 
Ans  dem  Aiter  flofs  Blut  mit  Etwas  ftinkenderMa^ 
teriei  Nach  ihrem  Tode  fand  man,  dafs  der  Sehen* 
kelkopf  'durich  feiii^  PFaiine  in  das  rechte  ünge^ 
oanilta  Bein  gedrungen  war.  In  dfer  hohlen  FliC« 
:be  diafes  Knochens  lag  ein  länglichter  Sack  mit 
»hngeföhr  zwölf  Unzen  Eiter}  er  öCEbete  fich  tier 
U>U  rom  After  in  den  Maftdarip  9). 

Z  2  bef 

7)  r.  B.  Säfidifort  Muf.  tnat.  VoL  I.  Sett.  IV.  pac.  194*  «H 

OCXXXIU.  Tab.LXIV.  p«^.  195  fq.  Tab.  LXV;  Flg.  |"i; 

Tab.  LXVl.   Fig.  4-7.    Tab.  LXVll.  Fig.  a.  9.  5,  6.  Tmb^ 

LVllL  Fi^  3.  1.  Tab.  LIX.  Fig.  4;  5.  Tab.LXX.  Jig•^4; 

T«b;  LXXi.  Fig;  9.4- 5-  —  Werner  epift.  obfervata  qaa«* 

flam  de  moi  bis  et  A-ccionibus  cadaverum    Lipf.  1776. 

\  Cfiir.  G.  Ludioigii  did.  de  collo  femoris  ejuiqne  fraocu- 

ra,in  Halieri  collect,  dilpnt.  chiriir^.  Vol  C.  pag.  )47.— 

H.  y.  Sriirunghaufen  Ober  den  Brdeh  4«i6chexikelbeiii- 

halUs.  Wirab.  I7t9.  -^  Böttcher  ;t.ä.  O.  B.  1.  Abfchn.  11. 

l«p.  XXI.  S.  943.  —  Sandifort  Miif.  anat.  VoL  1.  Sect. 

Wpag,  t05  fn.  n.CCLXXlV.  CCLXXVIII;  TaB.LXXTX. 

.  CCLXXIX.    Tab.  LXXVll..  Fig.  %.  4    n.  CCLXXX  bii 

CLXXXIIl.  Tab.  LXXVll.  Fig.  ^.g.  Tab.LXkVlll.  Fig; 

«•  1- 

^ttufon  ia  der  nenefteri  medidnifch  -  ehlrtirg.  Litet-aciir: 
II.  S.  495.  -^    M»n  vergleiche  auth  Chtfiiäcn  Ofteo- 

grapH; 


3S6  it»     ypn   dem  Knackengebändfm 

Der  Schenkelbeinkopf  kann  mit  der  Pfonne 
durch  eine  wahre  AnkyloiTe  verbunden  w^rd^n. 
Häufiger  fcheint  aber  ein^  falfehe  Ankylofe  Sutt 
zu  finden ,  iüdeni  \vidernat(h*!iche  Abänderungen  ■ 
in  der  Forkn  der  Pfanne  und  des  Schcukelhein- 
kopfs  VeranlafTüng  ziiUnbeweglictikeit  diefes  Ge* 
Unks  geben.  Meinem  unvergefsllcben'  Lehrer, 
.dem  feeligen  Meckef,  irerdanke  ich  die'Mittbei* 
lung  von  fünf  merk  würdigen  Fällen  diefer  Art  aol 
feiner  fchätzbariin  Präparatenrammlnng. 

No«.  i^  An  beiden  Seitenbeihen  eines  fchAn* 
gcbildetöh  weiblichen  Beckens  erhebt  fich  iln  Um» 
£inge  desl^atttfes  der  Pfanne,  deren  Weite  ^inabt 
das  natörliche  Maas  um  die  Häl&e  überIVeigt,  wo« 
bey  fie  zugleich  flächer,  als  natarlich  fibdi  ein, 
theils  aus  vofgefdioiTenen  Knochönftackt^Hi  theils 
«US  wirklich  irerknöchertem  Kapfelbandei  bafte^ 
hender  Handy  der  fich  nach  Und  nach ^  bSt  iMMt 
den  gröbten  Umfang  des  Schenkelknöcbenkopfii 
verlingett  und  fo  bis  ih  den  Schenkelbeinliidt 
ffortgefcizt  wird.  Der,  d^r  PftinAe  entgegenfte* 
hende  köpf  hat  fdne  fchönc,  glatte  Rundung  ver* 
lohren,  und  ift  auf  beiden  Seiten  doppelt  gröfsefi 
als  natürlich,  dai^ey  aber  platter.  Eine  Airt  voo 
Ausgnb  knöchertier  SobDatiz  im  Umfang  d^r  gröff* 
ten  Breite  und  von  allen  Seiten  >  befondert  'nacii 
innen  und  auffen  i  fich  verlängernde  Kndditaans- 

wflchfi^ 

grtph.  Tab.XLVI.  ¥ig,  i.  3.  —  Bisweilen  Wird  äMfrBrwA 
i;ar  nicht  geheilt,  nnd  es  bleibt  zwifchen  dem  Ropfiiaa' 
dem  Hälfe  ein  Zwifchenranm.  Sandijort  MuH  «lurt.  Vd. 
1.  piig.  205.  n.CCLXXV.CCLXXVll.  Tab.  LXXVllL  Fi^ 
4.  5. 16.  7.  in  dem  letzten  fehr  fonderbaren  FalU  kiUcC 
der  n«he  am  Trocbanter  abgebrocbneSchenkeliiaIi6iJMi> 
konifchen  ZapFen ,  welcher  in  eine  p^CfendA  Gcnbe  ^ 
Obern  Theils  des  Schenkelbeins,  wi^  in  einem  neeü^ 
Unke  beweglich  gewefen, 


B»     Van  din  einzelnen  Knockm  Kj 

wächrs)  erheben  fir.h  gegen  das,  noch  nicht  ver« 
knöcherte  Kapfeiband.  Daher  erfcbcint  der  Sehen« 
kelhals  fo  verkürzt  ynd  der  Kopf  den  Rallhageli| 
fo  nahe,  dafs  nur  wenig  Raum  zwifchen  ihnen 
ebrig  bleibt.  Die Schenkelknocheii.  zeigen  übrigens 
rieht  von  einem  krankhaften  Zuftande,  uad  ihre 
untern  Eiiden  find,  wje  die  Fügungen  der  übrigen 
Gfleiike,  in  jeder  ROckficht  norm?}. 

No.  2%  ift  von  einem  fünf  und  achtzigjähri« 
jgen  Manite,  der  in  den  erften  Jahren  feines  Lebens 
aos  der  Wiege  fiel  und  darauf  zi;  hinken  anfing. 
Doch  /ühlte  er  bis  zi)m  fiebzebnten  Jahre  wenige 
Befchwerden  und  keinen  befondern  Sphmcrz.  Voi| 
diefer  Zeit  an  fingen  die  Bcfch werden  beirpQel^ep 
an,  ft|rker  zu  werden,  die  Schmcp^en  nahmen  zu^ 
Ib  wie  die  Unbrauchl)arkeit  des  linken  f  u{seS| 
de^ejitwe^en  er  keinen  Schritt  mehr  aus  feinem 
Zimmer  gehen  konnte.  ?{ach  feinem  epdlich  er- 
folgten Tode  fand  man,  dafs  die  Pfanne  des  linken 
Hüftbeins  |im  zwey  ^rittheile  ihrer  Weite  zuge-' 
noMmc^  hatte,  Ihr  ungleicher,  knöchern  er  Rand 
dehnt  fioh  weit  über  die  gewöhnlichen  GrSozen 
ant;  an  niehrern  Steilen  ift  das  Kapfeihand  unter 
dem  Rande  der  Pfanne  ftark  verknöchert  und  von 
eipem  überziehenden  Knorpel  ift  eben  fo  wenige 
als  Ton  einer  P^ettgrube ,  eine  Spur  übrig.  Die« 
fer  Pfanne  entfpricht  ein  Schenkolkopf,  der  nur 
noch  eine  Spur  von  feiner  vorigen  Hefchaffenheit 
in  fpf^rn  zeigt,  dafs  eine  flache,  mit  etwas  Knor- 
pel Obetzogne,  der  GrOfse  der  Pfanne  angemef« 
feoe,  Brhöhung  übrig  geblieben  ift.  Rings  um 
diefen'Kopf  erhebt  (ich  nach  unten  ein  fo  dicker 
Knochenrand,  daCs  der  ganze  Hals  des  Schenkel- 
beina  davon  bedeckt  ift.  Nach  aufsen  vereinigt 
ficb  die  Rnochenmaffe  mit  dem  grofsen  RoUhügeK 

Nach 


358  il.     Von  ätm  KnochengMtuiu 

Nach  innen  bleiben  nur  fünf  h\%  fecbsLihieol 
zwifchen  dem  Knopheprande  und  den  beides 
hOgeln  (übrig. 

No.  3.  ift  von  einem  Frauensin^mer,  i 
linker  Schenkel  nur  fehr  wenig  beweglich 
piefer  organifche  Fehler  hatte  feinen  Qrond 
innen,  dafs  der  obere,  Iijntere  und  ontere 
,  -der  Schenkelbeinpfanne  fich  ziemlic^i  dur 
um  einen  Zoli  über  den  gewöhnlichen  Um'iar 
ftreckt  hat.  Der  knorplicheUeberzug  der  P 
fo  wohl^  als  die  Fettgrube  fehlen  ganz,  un 
Pfanne  ift  fo  verkleinert,  dafs  der,  um  ein  ff 
Drittheil  verkleinerte  Kopf  des  Schenkel  kpoc 
der  über  und  über  rauh  ift,  genau  in  di^ftlbe 
und  feine  ungleiche^  Erhabenheiten  und  V 
Zungen  ähnlichen  Ungleichheiten  der  Pfanni 
cegen  liegen.  DerHal^  des  Schenkelknochc 
ithr  verkürzt. 

No.  4,  Das  rechte  Qüflbein  ift  kariös, 
ziemlich  geheilt.  Das  Bec]i^en  ift  dadurch  f( 
|[ndfrt,  dafs  es  noch  nicht  drey  Zoll  im  kl 
Purchmeffer  d^r  obem  Beckenöffnung  \ 
Kanz  fcblef  und ,  befonders  auf  der  rechten  : 
enge»  if^  Die  rechte  Schcnkejpfanne  ift  fp 
lileinert,  dafs  fic  kaum  die  Hälfte  ihrer  na 
Che,n  Weit^  beträgt.  Der  Schenkelkopf  ift  b; 
fünf  Linien  Länge,  und  vier  Liuiep  Breite  ytti 
Dj'efes  l^nöpfchen  ift  mit  der  Grunditjclic  dej 
fsen  Hollhügels  vereinigt,  fo»  dafs  wtiter  1 
Spur  fon  Schtnkelkopf  und  Hals  übrig  gtbl 
ift.  Uebrigeqs  '\l%  der  ganze  SchenkflKAPcbc 
«wohnlich  dani|. 

No.  5.     Hier  fieht  nian  nur  einea,  grO 
|ieUf  v^rzehrte^  und  fehr  ttogleichen  knOdi 


5 


B»     Von  tfen  eimzelnen  Knochetu  S59 

tenke]k6p,  dem  eine  gleiche  Pfanne  entgegta«? 
bt|  wodurch  die  Bewegung  erfchwert  wurde. 

Fehlerhafte  Bildung  dc^  ttlus  und  njk* 
culare  fcheint  anihäafigften  die  Urfach/B  de^ 
;enannten  Klumpfufses  za  feyn  '^). 

Das  hinte^fte  Glied  des  gro&en  Zehen  findet 
n  bey  Podag^iften  zuweiljen  ganz  mit  poda<» 
fcbem  Tt)phtis  umgeben  ?}• 

U  eberflüffige  im4  ff^hlende  Zeibeo 
\  nichts  feltnes  ^y* 


Q.     Die   Knorptl  «3> 


Die  Knorpel  leiden  an  ebexi  den  Rrankheitem. 
lohen  die  Knöchel^  unterworfen  fiod,  an  Ge*^ 
wülften,  Qefchwaren,  Brüchjsn  *4)  u.  f.  w.  Qf*^ 
Jet  man  a^ber  auch  die  Knochen  Köclaft  vcurdor/ 
I,  di^fCnor^el  im  Gege^thoil  gauz^  gcftind'5)^l 

be- 

o)  QA^elden  SLnAtotny  qj  th^  liivmaqbQJy..pa^.  )7«-*-  Jws^ 
'van^er.fJmmr  \n  Haailftm.  VerhandeL  0eef  XiX.  Sc.  In. 

Sag.  ro4.  —  V,' Camper  s  fSmindiche  kleine ce  Scbrilttn» 
LeArzney*  nn4Wiin(^rznevkipiJtLbetj;clffen4.1'eip2  ijtt» 
&.  I.  — T  i4.  Brückner  s  Verluch  einer  Abh,  über  die  Na- 
tur der  tinifärtt  sekrÜminteti  Fflffe.  Godia  179^.  — ^  J* 

'  i,  HQua^U^g  Abb.  vo^  der  BeinkrtimKnnng.  Leips;.  179,^. 

U)  IVntfon  in  Medic.  Communicat.  Lond.  1784.  Vpl.  I.  )• 
^  ß/unienbaeh's  med.  Bibl.  U^  U.  8.  )}<.  -r  Defßihcf^ 
Qefch.'  der  Knocfaai^.  8*  460«  '     "     '      ■     ■ 

;s^  ßebe  oben.' 

yy  Böttcher**  oft;  angeführtes  Werk,  rr  Autenrietk  re%» 
Uoemer  dilEdesrarioribuf  quibatc^nL  cartilaginufi  mu;" 
Utionibns.  Tobki|.  179t.  .     ' 

4^  Böticher,  B.  1.  Kap,  X.  Su  155^ 

f)  Mor^a^  Ep  XL.  96.  29.  8w  I07f.  -r*  P#^*>  memoir^ 
Ac  Fiiicad.  Jle»  Sciea».  1773.  ^  Huflm  opof«.  paüh.  9bl^ 


36o  Ih      Km  dem  KnoßhengehdutU. 

befondert  find  diefe  letztem  nicht  feiten  in  der 
Bachitis  gans;  ohne  alle  Fehler  '^).  So  waren  fie 
Huch  (elbft  in  der  berflchtig^en  Krankheit  deir  S  u- 
piot^  wo  alle  Knochen  fehlerhaft  waren,  ganz  ge* 
fnnd  und  fehlerfrey. 

Von  den  Brüchen  dar  Knorpel  bemerke 
ich  l\ier  nur,  als  den  gewifs  feltenften,  den  Bracd 
des     ring-    und     f crliildf^raiigen    Knor^ 

StoU  fand  bey  einem  an  derBrnftw^erfucIlt 
Verftorbenen  die  Kno'^pel  der  fechften  wahren 
Bippe  auf  der  r^cht^n  Seite  von'Ihr  abgelöist,  ohne 
vorherige  Gewalt  oder  Anfrtffung,  blos  durch 
Auflöfung  ihrer  Verbindungen ;  eben  fo  war  auch 
die  fQnfte  Rippe  der  linken  Seite  befchaffen«  An 
diefen  Stellen  befand  fich  eine  ranzigte  Materie  ^S). 

Bey  in  hohem  Grade  Gelbfachtigeu,  findet 
inan  ße  g^lbgefärbt  »9> 

Die  Knorpel  findet  man  häufig  verknö* 
chert,  wovon  ich  fchon  vorher  ^^)  viele Belfpiele 
b^gebractit  habe,  Inzwifchen  foll  dies  ein  höchft 
(eltner  Fall  bey  denen  Knorpeln  feyn,  welche  man 
unter  dem  Namen  beftändig  bleibende,  per- 
af^anente^  verae  ^Oi  begreift.  Doch  findet 
man  auch  vom  Gegentheil  Beifpiele.  Saiftt  zum 
Bfi^iel,  der  Schaambeinknorpet  nicht  fei- 
ten verknöchert  und  JieSchaambeine  deshalb  an- 
licylotifch  verwachfeu  -^)i  eben  ig  findet  man  aodi 

Ver- 

ji)  Fortal  a.  a.  O.  S.  154. 

17)  3,  y.P/enk**  Sammlung  vouBcobichtiingei%  WierW.Ae 

Wien  1775.  Th.  I. 
IS)  SKoifsMtiian^methode,  qberX« von F«^/.  B,VU.  i.f*» 
19)  Stall  a.   a.  O.  B.  III.  Th«  U.  ;»,  14t.  u.  155,  —    SOrk 

Ann.  roedic.  I,  nag.  15p. 
flo)  fiehe  vorhar.  S.  )47- 

ai)  Blumenhmck*4  Gefoh.  dar  Knoten.  S.  ^6.  $•90. 
aa)  iehe  vorbor.  S«  947  ^s« 


C,     Die  Knorpel,  ,      Üi 

VerknAchtrungen  des  fch  w  e  rd  f  äV  m  i  gen 
Knorpels  des  Brurtbeins.^)),  iind  auch  der  Rip« 
penknorpel,  wodurch  aber  Creilich  Hie  läfiigfte 
nnd  unheilbarfteEngbrüftigkeit  entrreht^4).  Auch 
wurde  der  ring- und  fc-Jiildför mige  Knor« 
bei  knocbicbl  angetroffen  ^5),  Munter  ^  fah  ibn| 
ferkoöcbfrti  fich  abfond^rn  und  aiugeliuftet.4A(er^ 
den,  .,   ^.. 

Bisweilen  ift  der  f  c  h  w  e  r  d  f  ö  r  mige  Kaor* 
pel  zu  lang,  fo,  dafs  er-M9>en  den  Nabel  reicht, 
woraus,  wegen  der  dadurch  verhinderten  Ausdeh- 
nung der  daranter  befindlichen  Theile^  mehrere 
BeCebwerden  entftehen  können  '^), 

Zu. 

M^yPmp  iie  ofRiitif.  Part.  111.  ea|iJII*--v  Abr.yatBr^de  Cä^vk 
finSulari  aTchmatit  a  dtPi'ftflU>ne  fttrni  e^fobre^pnrpuj*«« 
ta,  Vitemb.  173t.  in  Hal/eri  coli.  dlFn.  ad  morb:  Ütt:  fÄi^ 
Vol.  ir  XI.  4t.  —  Pq/  Cöttl,  Schacher  nbferf^aiioiiei  tnw 
«irc«  Ri^teriam  onsficaCionis  praeter  naturam  Facue.  Lijpt 
I7a6.  i|i  HalUri  coli.  difn.  ad  morb.  hllt.  fdc.  Tom.  VI« 

rH'  3)^-  '^  ^^^  Haen  Heilnn^fraethoae.  K.  llt/S.  ilt* 
Pmw  i.  L  —  VmUrX  o.  —  Schacher  I.  c.  —  Morgof' 
ni  Ep.  V.  17.  —  Haller  de  fiinction.  corp.  hiun,  Vof.  Vi. 
pag.  II.  —  Benin  ti^itA  d^oftcolog.  Tom.  111.  pag.  lOO. 
—  J,  St.  Bernmrd  epift.  ad  hiallerum  fcripfar.  Vol.  III, 
pag.  )^3. -994,  *«  Leruin  memorabilia  circa  aerem^vitae 
genua,  fanitat  tc  morb.  Clansthalienl.  Oöttiug.  1773.  pag. 
t44.-*|{.i1.Fo^«/ progr.de  afthmate  fiiigulari  «»x  cartila- 
gir.iim  pofcarum  oUercentia.  Giitt,  1779.  —  Jahn  Hunter 
ie  Wed.  Obferv.  and  Inquir.  Vol.  V.  paj».  31a.  —  P'on 
hiäens  Heilnngsmethode.  B.  II.  3.  279.  B.  IV.  S,  it;.  -^ 
Jrdnkifche  Samml.  B.  il,  S.  313.  —  S/oZ/V  Heilungsroe- 
lli^de.  B.  Vll.  S.  19.  -^  Sandifvrt  nbf.  anat.  natli.  Lib. 
lU»  eap.  U.  TaiK%.  44.  —  .Vinc»  Malacame  iu  Kuhn  an4 
tfeigeU  italien.  med.  BibL  B.  II.  Sc.  1..  S.  i|6. 

•5^  SiolT^  Heilnngsmelhode.  B.  1.  S.  344.  —  Smidifori  MuL 
anat.  VoL  1.  Secc.  II.  pag.  %7.  lu  CCCXLIX.  Sedt.  V.  n. 
LXXXl,  pag,  374.  —  Adolphi  in  Act.  Ntt.  Cur.  Vpi  X. 
pag   45. 

*)  r,  Baillie's  Zufätze  in  der  Samml.  fflr  praktifch«  Amte. 
B.  XX.  S.  359. 

atf*)  G.  H.Tro/chel  da  morbis  ex  alieno  /itn  partinm  abdo- 
minif.  Francnf.  1754.  ).  sf.  in  Haileri  coli,  dUji,  ad  liift. 
et  cur.  morb.  fac.  Tom,  IV,  pag.  150.  «^    B^  %^o4ronchi 

de 


S6s      *•         !!•     yon  dim  Kkoehengebäuäe. 

Znweilen  traf  manj  die  Rippenknorpel 
mit  dem  fchwerdf&rmigeii  Knorpel  aus-  oder  ein<^ 
wärts" gebogen,  wodurch  Eogbrüftigkeit  und  Er« 
brechen  entTtanden  war  ^). 

Manchmal  fehlen  diefe  Knorpel  4); 
mtncbiiqal  ift  der  fchwerdförmige  Knorpel  ia 
Bwey  Theile  getheilt  ^^ond  was  es  fflr  Varietiten 
»ihr  ^iebt  )<>), 


9,     Diä  Ligamenta  ^). 


Sie  find  der  2^rftöraBg,  Verhärtung,  Verdi« 
^kiiBg  ynd  andern  kranKfaaflen  Berchwerden  in 
arthrjtilehen  und  endeni  Krankheiten  1|o^rwo^ 
fcn. 

In  rielen  Fällen  fehlen  auch  manche  Liga? 
|Deate;  fo  mangelte  %•  B.  das  lig^mentom  te« 

rec 

de  morbo  nnvo,  fire  prolapf\i  c«rtiLmuer»n.BpQ.t|M.— 
V»Septal(u*  de  morh.  ex  mucron.  cartil.  provenUnt,  Me- 
diol.  169  a,  —  OL  Borrichiu*  in  TA.  Bffr#Ao//ni  Ack.  Hib. 
VoL  V.  —  S.  oben  Abfch».  11.  B.Q.   S.  jsj. 

f 7^  Paw  L  o.  -^  Bnraei  opp.  cbirnr.  Lib.  IV.  c«p.  K.  — 
Schi^nk  obf.  medic.  Üb.  li.  obf.  CCLXIV.  p»{j.  51^.- 
—  tonnet  Scpnlcr.  anat.  Lib.  II.  cap.l.  obr.  CXVI/«-!. 
SepiaNus  1.  «,  ^  Ro(fink  difT.  antt.  Lib.Ill.  eap.  XLL 
p«?.  J99»--  Mifecll.  Nat.  Cur.  Dec.Il.  An.l.  obf.CVI.- 
Codronckius  1.  q.  -«  Mmuqucfi  tk  ia  Motte.  Ti'ait«  ^ 
aciyjuchements.  Par.  1721.  Lib.  IV.  cap.  XVII.  ^bC  J75. 

91^  C  vorher  B.  G.  S.  ji/.  Anm.  59. 

jf)  ^ckaoker  h  c  "pafj.  |3J.  — 'Jf.  vorher  B.  G. 

|0)  f,  aben  B.  G.  $.  |2|. 

|l}  Henr,  Bmckerackt  dilp.  d«  morbis  ligaoifottnim  L  H    ' 
I7iO.  in  HtJl^i  cpll,  ^ilp.  ad  morb.  hit^,  (^o.  Tom,  VI. 
pa|E.  401.  — :    G.  Gdff£  diil.  de  morbis  lij^amentornm  «I 
m^^orifi  animalis  ni^^tur^  e^  ^niqcura  laatata  cosnp^^ 
di3.  Ha.  17?|.  "f 


-    D.     Die  Lisam»nt0.  3^ 

;  otfiitis  femorif,  und  verurfactite  ein  Hin« 

Bisweilen  kOnnen  fie  zu  lang  auf  der  eitieni 
;e  feyn,  hingegen  zu  kurz  auf  der  entgegen« 
ttzten.  So  fand  Murrny  5?)  bey  einem  Fötus, 
der  Schenkel  nicht  pach  hinten,  fondern  nach 
sen,  uqd  der  Pjattfuls  uicUt  nach  innen ,  aber 
b  ^ubexi  gedreht  werden  konnte,  den  Grünet 
innen ,  daCs  die. Blander  auf  der  einem  Seite  dei 
ses  fehr  lang,  auf  der  andern  fehr  kurz  waren, 
l  daher  der  entgegengefetzten  Bewegung  ua^ 
Twindjiche  Hinderniffe  entgegenfetzten. 

Pie^noc^ien  können  durch  Beinfrafs  zerftört 
n ,  ohne ,  dafs  die  Bänder  gelitten  hätten  '4), 
ob  fyiAitX  man  fie  ebenfalls  angefreffcn  }^^  und 
sioe  (cfaleimige  Maffc  verwandelt  ^^). 

ffjicjti  Rbeumatismeii  und  Gicht  findet  man 
Binder  derer  Gelenke,  in  welchen  der  mtifte 
imarz  war,  verdickt,  verhärtet  und  die  Gelen- 
mit  einer  eiterartigen  Materie  angeföUt  Vy 
fcfaiich  hält  man  daher  oft  An feh Weitungen  der 
lonke,  die  nur  Fol|c;e  von  Erfchlaffung  der  Ge* 
khSnder  find,  wodurch  eine  Verrenkung  der 
ooben  eotfrand,  für  KnocbengefchwQlfre.  Fälle 
-  Art  hat  Götz  ^^)  am  Kniegelenk  und  an  der 

Hand- 

a)  B.  Gcnga  «matom.  chir.  Par.  %6t7.  pa{r.  124.  — •  A,  Nt- 
coM  decas  obf,  anat.  Arpent.  1725.  pag.  10.  —  Bonn,  dä- 
Icnpt.  thet  pIC  morb.  Haviam  pag.  }•.  n«  XXXVil.  XXXIX- 
XLlil.  '^' fachf rächt  1.  c.  f.  46  ff^. 

\)  Fottu*  hydrowjphalo  intern o  corrcpti  deforiptso.  Uplal. 
1797.  — '  Rudolpjbi's  fehwed,  Annaien.  B.  1,  li.  13}. 

4)  M0rgAgni  £p.  XL.  36«  29. 

.5)  Baeheracht  \,  c.  i.  39. 

\i)  FieJcers  Utitr'JEt  znr  ArznavtrifTenfcli.  St.  II.  S.4t«u.53. 

17)  Bactitxacht  L  L  (.73.  —  Oi/iican  Med.  Comment.  Dec. 
II.  VoL  }V.  pag.  401.  Samml.  für  piakt.  Aerzte.  B.  X/II« 

|t)  1. 1.  pa('.  i<.  94  fq^.  Tab.  1  et  II, 


364  U.     FsrndernKModkemgeiäMde. 

Handwurzel ,  wie  aoch  zwifchen  dm  Mittdhand« 
koochen  und  den  aogränzen  Jen  Gelenken  der  Fin- 
ger befchrieben  ond  lehr  gut  ans  dem  Jäeckeljehen 
Kabinet  dargeftellt. 

Za  den  Krankheiten  der  Bänder  find  auch  die 
Verrenkungen  ^  za  rechnen,  die  theils,  und 
dies  am  gewöhnlichften ,  Ton  iufserlicben ,  theilf 
aber  aoch  von  innerlichen,  z«  B.  arthritifcbeoCr^ 
fachen ,  TOn  Krämpfen  u.  f.  w.  berrabrei)  4«)  nad 
auch  angebohren  ^)  fejn  können.  Sie  gehören 
fflr  dieChirorgie  4^).  Nnr  Ton  einer  einzigen  Art 
Ton  ihnen  fej  mir  hier  erlaubt,  zu  reden*  Es  be* 
trifft  die  Verrenkung  der  R  Qckerfwirbel« 
als  die,  theils  fiir  den  Chirurg,  thtils  filr  den  ge» 
richtliclien  Arzt  merkwArdigrie.  Man  bezweifeh 
fie,  und  will  Statt  ihrer  gemeiniglich  einen  ^rodi 
gefunden  haben  4').     Inzwifchen  findet  il^an  fo- 

wohl 


ä 


%f)  %  Smlztmmnn  de  lii?utione  oSf  fenftri«  rarior«.  /lr|Btnt 
172^.  —  Atbini  annot.  «cadem.  V.  Tab.  II.  —  P.  f^f> 
Abhainll.  über  veiTch.  Ge|;enrCdnde  der  Wnndarznciknoit. 
Dresd.  1779-  —  '*''•  Bromßel^*  chirnrf.  RenHarhtnngM. 
l^P'ig  «774-  S-  194-  —  Hef/ier  inftüuL  ckiriirc.  Tom. 
I.  ptf5««i2.  —  de  la  Moet0Tr*'it^  complete  de  rbirn'«ie. 
Tom.  IV.  pag.  3?9.  deatfch  :  Niirnh,  176».  —  A,  ••wi 
eoroiDCntacio  de  humero  Ivxato.  Ln^d.Bac  I7tx  deuiUi 
in  der  ne<jen  Samml.  der  auserlerenrten  Abb.  Iilr  W.  K 
Sc  HI.  S.  I.  —  Böttcher  a.  a.  O.  B.  II.  ~  Walter  i  amu 
MuF.  B.  11.  S.  175.  n.  66t  fg. 

40;  Siebe  z  ß.  vun  der  Hamr  in  Haar  lern.  VerhandelinjE- 
Deel  VIII.  St.  I.  pa(.  907.  fibei  T.  in  der  SanvoL  atiferlHl 
Abbji;dl.fur  prakt.  .Aerzte.  B.  U.  St,  1.  8.  |.  -*»-  Mn&ifl 
der  Heilkunde.  B.  III.  S.  171.  —  Lodcrj  JooroaL  Bw  i  / 
S.  56^.  —  J.  F.  Henkeis  medic.  und  cjiiriir|r.  Beob««*-  .- 
tunfcn.  S.  ifl.  —  J.  U.  Bilguers  cbirnr.  Wahrneiiin.*«i  ( 
verlcbicd,  Wundärzten.  Erankf.  176t.  S.  192.  i 

41)  L^ke*s  auf erleC  AbhandL  aus  den  philo£  TramacL  B.  j  ^ 
III.  S.  296.  ;  , 

42)  Man  lebe  die  vorher  Anmerk.  )9.  angeff hrteo  8«krifr  *  Z 
fteller.  \  " 

41}  Thedens  neue  Bemeik.  und  Ej-fahryngem  K^p,  VL      i- 


\ 


O.    yDit  Ligamente,  369 

wohl  Subluxationen  >  als  auch  vollkommne  Ver* 
rankungen  der  Wirbel.  Jene  werden  durch  bal* 
digo  Handanlegung  gehoben  ^^),  diefe  aber  find, 
durch  den  dadurch  verurfachten  Druck  der  Wir- 
bel auf  das  Rückenmark  abfolut  tödlich.  Z'u^ 
mann^^  erzählt  dieGefchichte  einer  Verrenkung 
des  zweiten  und  dritten  Halswirbels ,  welche  töd- 
lieh  war;  Ludwia  *0  föhrt  drey  Beifpiele  an;  im 
erften  betraf  die  Verrenkung  da^  erfte  und  zweitü 
Wirbelbeio,  fo,  dafs  man  einen  Finger  dazwifcheü 
bringen  konnli^;  im  zweiten  war  der  dritte  und 
▼ierte  Wirbel  drey  Linien  weit  von  einandler  ge» 
gangen  und  iih  dritten  war  der  erfte  Wirbel  uiü 
rinta  Finger  breit  von  dem  Hinterhauptsbeine 
gewichen.  Harrup  ^0  ^^h  ^i"^  Verrenkung  der 
Halswirbel  durch  einen  Fall  von  einem  Hcuwageii 
auf  die  Schultern  entftchen.  Auch  Prelfs  ^)  Iah 
eiae  Tollkommne  Verrenkung  des  zweiten  HaU« 
wirbeis  vom  dritten.  Mehreres  hierüber  fehe  maH 
ber  den  ntiten  4^)  angefnhrten  Schriftftellern.    . 

Nicht  feiten  foU   auch   eine  Verrenkung 
das  kokuksbeikis  vorkommen  4') >  biefortderS 

bey 

44^  ieflin  in  Schmuchars  verrtiiFcKrj*!!  >chr.  Il./.S.S|4^.    " 

45)  Med.  tnreiuii.  Lipf.  1706.  ceut//V.  «-^f.  V. 

44)  Adveif.  mfd.  prart.  Vol.  //.  Pair.  W»  de  Inxjitlone  ver« 
tebrarum  colli,  amedicofyrei  i\  i:iicufn'"pt*ct»'<lifqnirend«. 

47^  New  Med,  .Ittnrn.  1  i.iiä.  Vol.  /.  in«  t.  IV.  —  Richttr*g 
dnriir«.  Bibl.  B.  XV.  S^  90^ 

•;  HartenkeUt  Zeitmip.  1791.  ß.  111.  6.  2^. 

1^  Bvnntü  Sepulcr.  anat.  Tom.  111.  Lib.  V.  iPart.iV.  cap. 
IJ/.  pM3^,  %7i,  —  Hifdani  obf.  Cf »it.  V.  pag.  45t.  —  vttn 
Sandten  Commeniai.  Tom.  /.  p«ff.  25)  fi].  -^  Schaar- 
Jckmidt^f  medic.  und  eljiriu-g;  rSacbricfaten.  Th.  Ijl.  S« 
9)9.  —  Act.  TüC.  mtsd.  Hdfii.  Vol.  11.  —  PetU  Traitt^  de 
mdad*  dei  O».  Tom.  1.  p^i^.  109.  —  Mokrenheim's  chir. 
fieobacht.  B.  H.  Gelch.  XLlI.  S.  1)6.  —  Böucher  B.  U. 
Abrchn.  //.  Kap.  IV.  S.  HO. 

4f)  D'AngerviÜc  de  oflis  coccygU  Itixacione.  Par.  1710.« — 
faifcsU.  Nac  Cuf .  D«e.l,  Ann.  111.  obf.  1^5.  —  Dec  III. 


368  !'•     yon  dfim    Knochengebäkde, 

Das  alte  Band  War  T^rtlfhn  Und  dertroM»  und  ei- 
ne neue  Gelenkhöhle  entftaii^en. 

Ich  will  hier  noch  den  Gliedfcih wämm, 
fungu$  ärtlculbrum  ^^)  abhandeln,   da  bey 
ihm  die  ßändcr  7.uctTt  nnd  vorzAglich  krankhaft 
%rfcheinen.     El;  ift  die$  einiK  langfam  entfteliende, 
Weirse)-ih^hr  oder  Weniger  weiche  und  däfUfcbe 
OetehwUlft  an  irgend  efnem  G6lenk(^,  am  meiften 
ifn  Kniegelenke  ^).       In  dierer  Gefchwülft  findet 
tnan  die  Gelenkbänder  angefchwoUen  ^7),  das  Zell- 
gewebe ausgedehnt ,  rchwammigt,  und  mitt^'ench- 
tigkeit  angefüllt  ^8);    diefe  ift  gewöhnlich  döniii 
klebri6ht,  ohne  Geruch,  und  oft  äufserft  wienig  ^; 
bisweilen  hat  fie  eine  gewiffe  Schärfe  Und  ift  gfes- 
fchicht  7%  biswellen  wirklich  eitrlgt  7i),     Je  ütir 

'  die 

K5)  y.  ti,  SIcvogt  rcfp.  Chr.  L,  IVucherer  de  bumn^bat  |r-  1 
rnnm  ftin^iofis.  Jen.  1715.  —  Dcthard/ng  refp.  Beektr  U  ] 
Inngo  Aiticiilorum.  höft.  1743.  —  J,  A.  H,  Reimari  4iE 
de  tumore  lij>aiAenmniin  eitca  articnln^,  fnnE^u  artknlo- 
rum  dicto.  Leyd.  1757.  in  Hal/eri  coli.  diTp.  irf  hiorb.biri; 
fac.  Tont.  VI.  pag.  437.  —  J.  A.  Brambi/fa  Über  dit 
Phlegmone.  Wien  1775..  und  in  der  Abiundl.  der  kailerL 
med.  cliir.  Acad.  znWipn.  B.  I.  —  Br// von  GereWflitA 
tind  weiL«eii  Gelclm'iiirten.S.  284.  — *  Chrfiou*s  pathoIofE. 
l/nterfucir.  und  Rcobaclitungen  in  der  W.  .A.  Ukierf.  «»n 
Scher/.  Gotha  1780.  Kap.  V.  S.  90.  ^—  Beirröee  zor  E^ 
iHiiteinng  der  EniTcebiiugsurraclien  und  der  ticilat^tta  d« 
Gliedrchw^mnis  voh  J^  C.  Jäger,  FrankF,  I7t9.  —  Bttf- 

ch&r  a.  a.  O.  B.  III.  Th.  //.  Kap.  XXX.  S.225 Üüller 

dilT.  de  fiingo   articulari.  Goct.  1783.  —    Fith/el  ÜtL  dt 
fnngo  articulorUm.  Gott»  1793.  —  W>/>tf/'x  iulien. 

Bibl.  ß.  IV.  St.  I.  6,  166  1^  — 

ferticnlorum.  Halae  179I.  - 
Tab.  /.  —  Chefeiden  Ofteoi 

€i)  Böttcher  tt.  a.  O.  (.  314. 

<7)  Reimärus  l.  c.  J.  ao.  —  Chefion  S.  116. 

48^  Reimaru*  i,  30.  —  Chefton  S.  ti8.  — Bö'itcher  {.Sil, 

69)  Rdimarits  f.  ai. 

70")  Reiniaru*  J.  ai.  —  Chefton  S.  104. 

71)  Monro  med.  Effays  /V.  u.  I|»  ^-    Reimmtru*  f.  äl.  » 
Chefton  Bk  l})».    ' 


1^  —  G.  Kleffel  diir.  de  foM 
— '     Schmidt  dilT.  c.  pj*.  i«  |q. 
loSiaph.  Tab.  XL/X.  Fig.  |. 


D.    Die  Ligamente*  3^^ 

dieKrankheltjrt, um  defto  harter  ift  die  Gcfcbwulf^. 
Die  nahe  liegenden  Nerven  find  dicker,   als  ge« 
wohnlich«  Die  Muskeln  der  Gegend  find  von  blaf- 
fer  Farbe,  und  die  Fiexoren  widernatürlich  rufam« 
rtiengezogen.  Selten  leiden  die  Knochen  ;  nur  dann 
und  wann  findet  man  die  Enden  der  Schenkelkno- 
chen  auFgetrieben ;   Öftrer  ift  er  weicher,  als  ge« 
wOhpIIch,  und  mit  einer  blutigen  Gauche  ange* 
flült.  Seine  Cobere  Lamelle  ift  ungewöhnlich  dann, 
wirf    äufserlich   vom  Beinfrafa  angefreffen.     Bey 
Kindern  vernrfacht  eibe  hervorquellende,  fchwam* 
nfchfe  MaiTe  eine  Ankylofe.     Die  Knochenhaut 
ift  dicker,  ah  gewöhnlich  und  die  Knorpel  haben 
ibreii  natürlichen  Glanz  verlohren  und  find  biswei* 
len  auch  angefreflen.     In  fehr  alten  Fällen  find 
aach  felbft  die  Bfinder  angefreffen   und  zerftört, 
Uemro^^  zergliederte  eine  dergleichen  Gefchwnlft 
«d  Cuid  fie  mit  einer  eiweisartigen  Materie  ange« 
Mtl^  und  zwifehen  diefer  kleine,  mit  Eiter  ange« 
&Ute   Höhlen;  dabey    waren    die   Gelenkdrüfen 
zdlenförmig  aufgefchwollen,und  eben  fo  auch  die 
Inorpel;  die  Knochen-  Enden  waren  angefreffen. 
BramhUla  7))  fand  bey  vernachläfBgten  oder  mit 
tafammenziehenden  Mitteln  behandelten  Fällen  die 
Matarie  verdickt,  und  wie  in  klebrigten  Häutchen, 
fchlditw eis,  übereinander  liegen. 

Durch  die  Güte  des  feelig^n  Mec^e/  kann  ich 
<He  Befcbreibung  folgender  zwey  Beifpiele  von 
Gbadfchwamm,  ans  deffen  Sammlung,  mittheilen. 

Die  erfte  war  Folge  eines  febr  verwickelten 
BrMhf  des  Unterfchenkels.  Das  Kniegelenk  zeigt 
btträchllich  angefchwollene  Knochen  *  Enden,  der 

ein- 

74  1*  e.  und  defTen  Tammtl.  Werke.  Leipc.  17^3.  S.'ii6. 
7))  ia  der  Alihandl.  der  kftif.  med.  cbir.  Acad.  B.  /.  S.  f. 

I 


370  II*     Fat  dtm  Ktfokengthüudef 

einander  gegen  Aber  liegenden  Schenkel*  Dnd 
Schienbeiarähren  und  eine  engefchwollene  Knie« 
fcbeibe.  Das  Kniegelenk  feibfl,.  worjnnen  fibri- 
i^cns  weder  eine  flaffig^  Feuchtigkeit  irgend  einer 
Art,  noch  Spur  von  Eiter  befindlich  war,  erlaubt 
keine  Gränzen  der  hier  befindlichen  Knochen  za 
unterfcheidcii ;  fondern  vermittelft  eines  yorn 
durch  die  vordere  Wand  des  Gelenk)«  gemachten 
^ueer^  und  LängenFchnitts,  erfcfaeint  bloa  ein  Ge« 
webe  von  dichten,  feften  Fafern,  wodurch  dieKno« 
chen- Enden  und  die  Knicfcheibe,  mit  den  Zwi* 
£chenknorpeln  und  innern  Bändern  des  Gelenkii 
in  eine  fefte  faferartige  Maffe  ausgeartet  Qnd« 

Der  zweite  Fall  ftammt  von  ensem  alten  In* 
validen,  der  an  einem  dickgerchwoilenen,  fteifen 
Knie,  das  au  mehrern  Stellen,  fchon  feit  vieles 
Jahren,  mit  fiftulofen  OeCühwüren  beißet  war,  Geh 
immer  jw^eder  von  neuem  entzündete  und  aufbradi, 
io  griifslich  litt^  düts  er  fich  zur  Amputation  ent* 
fdilofs.  Die  Untcrfochung  des  Gelenks  zeigte 
ein  übermäfsigausgedelmtes  Gelenkband  des  Knies, 
eine  fechs  bis  achtfaclie  Verdickung  deffelbeii, 
ganzliche,  durch  einen  übelriechenden  Eiter  be- 
wirkte Zerftöriing  d<3r  innern  Oelenkbänder  und 
Knorpel ,  üb  wie  aucli  der  überziehenden  Knorpel 
der  einander  gegenObeiliegeuden Knochen-  Eudia 
des  Schien  •  und  Schenkelbeins,  deren  OberBiche 
daher  raub  war.  Uxiter  und  über  den  Flache* 
;^>er   waren  die  Knochen- Enden  angefchwoHeSi 

In   den   Gelenken   gichtifcher  Perfonen 
findet   man   nicht  feiten    fteiaigte  Konkre*' 
mente  74), 


74")  Boneei  Sepulcr.  «natom.  Lib.A^.  Sect.  Will.  oVf.  4»  -  ,f 
üpiiam.  iSac.  Cur.  Dec.  1.  An.//,  obf.  Cf.  —  C«/i^  Lc    T 


V 


ß  ^""^ ' 

•"»erworfen.  S   ?*'''^'*  eine,;* '^I^^'^en  Un^ 

ä'«^  -»on.5r^-;  von  "'-tttoTr^- 

linen  „hgJeich  „;h,  "^^  "«cb  rfem  Tod«  •    . 
=W^^'cheode„    Kr  ,  f!«^^    «öer    bey    ^  '*'*«"ei,. 

'"  A,Ichen  Perfn  "  '^'*«- 

Aa  a  ****  ^^eßfe. 

K^,;.;  ;'"••''•  '"''..'•, ;^- «•  'w. 


379  ^J»    ^on  den  Blutg^äfstm, 

£aft  ganz  vom.  filute  leer«      Nadi  Longenfachieii 
ift  dies  gewöhnlich  der  Fall  ^). 

Dafc  Blut  eixtes  ati  Diabetes  itielJitns  geftorbe* 
neu  Mannes  fand  Marfchal  *)  von  einem  widerJi- 
chen,  faßlich -faurenGeruch,  und  von  einer  brau- 
nen, einer  dflntien,  gutbereiteten  Chokolade  kha* 
liehen  Farbe.  Völlig  fo  befchaffen  fand  es  aach 
Michaelis  **);  und  diefe  Ucbereinftimmung,  ver- 
bunden mit  andern  Erfcheinungen ,  einem  fchwar- 
zen  im  Magen  befindÜchen  Schlaipme»  einer  dnn- 
kelrothen  Farbe  und  mürben  BefchafFenheh  ein- 
zelner Stellen  der  Magenbäute,  und  einem  bSofi" 
gen,  deutlich  bemerkbaren  Ergufs  des  Milchfafli 
in  der  gro&en  Blutader,  (den  auch  Baillie  ^**)  iu 
Oeftalt  emer  weifsen  Floffigkeit  im  filut  derglei- 
chen Kranken  fand),  läfst  Uns  mit  Recht  fchliefsefli 
dafs  diefe  fQrchterJiche  Krankheit  ihren  Gruod  in 
einer  abnormen  Mifchung  der  ganzen  Blutmalb 
habe,  wovon  der  f&fseflarn  nur  Sypmtom  ift. 

Einen  fonderbaren  Zuftand  der.  arteriuras 
und  venöfen  Geför^e  der  Lungen  bemerkt  Halter  ^. 
Man  findet  nSmiirh  bey  Lungen gefchwnreoi 
welche  einen  Tlieil  der  Lunge  zerftört  habfo, 
diefe  QefSLlse  bisweilen  fo  vom  Eiter  zerfrelTee, 
dafs  fie  offen,  wie  abgefcbiiitten  erfcheinen,  ohoe 
Blutungen  tu  verurfadien.     Zuweilen  hängen  die 

abge- 

4)  Clmmhcn  de  ilontaux^  merkwürd.  Kraiiketigefcliiclice» 
und  LeicbeiiöTtiuiiigeur  Leipz.  17^1.  S.  }t7. 

•J  R0//0  über  die  Iioni^ai  tige  Hartiruhr.  S.  $34. 

••)  in  Hufdantts  Journ.  ß.  XV.  Su  //.  S.  117»    Verel  mit 

B.  XIV.  St.  //.  S.  «5.  * 

•**)  bey  Rollo  a.  a.  O.  S.  aj«. 

5)  üpiifc.  pathol.  übt  XX.  ijig,  399.  —  ejutd^  öpp«  auat' 
'     la.  Tom»  ///.  —    Vev^l«  Portal  üb«r  den  fian  der  Loa- 

^eiuirüftn  in  den  Memoir.  d^  l*academ.  des  Seiend  iTfO* 
abcrf.  in  den  SanftnU  aui«rie£  Abhaudl»  für  p^akt.  Aciiit/ 
B.  X.  ti.  417.  ^ 


Ul     Von  den  Blutgtfafi»n.  875 

ibj|frfreffenen,/OfFejien  Gefsrse  frey,  wie  Strick^ 
in  der  Höhlung  des  Abfceffes.  Es  ift  2tt  bewon^ 
dern»  dafs  |>6y  «loem  fo]chen  Zuflaode  nicht  hjlaw 
figere,  ffarke,  tödliche  Blatergie&ungen,  oder  \ve* 
nigftens  nor  öfterer  BlutrpQcken  erfolgt ,  (ils  man 
gewöhnlich  wahrnimmt.  Auch  in  andern  Theilen 
finden  wir  gleiche  Bemerkungen^  Schmidtmann  ^) 
öfFnete  den  Körper  einer  Frau,  in  welchem  die 
re qhte  Niere,  die  Harnblafe  vnd  andere  Theile  im 
üntnrleibe  durch  Eiterung  ganz  zerftört  waren,  und 
\fO  auch  von  d^r  Nieren-  Puls-  und  Blutader  nur 
wenige  Deberbleibfel  vorhanden  waren.  Dies  wav 
dies  gefchehen ,  ohne  Blutungen  zu  erregen,  wel« 
ebedocfa  wohl  aus  folcfaeq  anfehnlichen  Aeften  hat- 
ten erfolgen  und  tüdtlich  feyn  m Offen.  Vielleicht 
liOrt  Geh  dieErklärung  diefes  Phänomens,  wieB/</- 
menbach  7}  angiebt,  durch  eine  Bemerkung  von 
Heid  erleichtei^n.  Diefer  fand  nändich  die,  unter 
den  Gefchwüren  der  Lunge  liegenden  urteriöfea 
und  veoöfen  Oefäfse  immer  fehr  verengert  und  oft 
pm  mit  einer  fibröfcn  Subftant  angeffillt,  fo,  dafs 
lie  OefTnungen  der  zerfreffenen  Geiafse  leicht,  da- 
lorcb  verftopft  werden  können  ').  Wirklich  fand 
lueh  Liemaud  9)  folche  zerfreffene  Gafäfse  mit  ei- 
lem  fch wielichten  VVofen  verftopft,  und  Afi/ze//'^) 
and  bey  cjnemi  an  der  Schwindfucht  gcfiprb^en, 

jun- 

f)  in  ^uftlan^s  Journtidtr  prakt;  Heilkunde,  B.  VI/.  St. 

IV,  6.  44. 
r)  M«dic.BibL  B.ll.  6t./.  S.  15.  —  Vei  jl. K«r/ fle//'* Zer- 

(;1ie4e*  unren  des  menfchlich.  Körpers.  B,  /.  $.  aio  fg.  — «^ 

Wulitrs  Kraiikb.  der  Nieren.  S.  |o.  t.  19. 
S)  An  KCfay  on  the  eure  aii4  natnre  of  the  pbtbyX  pulmo* 

naL  by  Ktid-  («ond,  I7%h  deutlcb:  {ll^er  die  Natur  und 

Heilung;  der  Lunf enfupht.  Offenb.  \7%7.  —  Uiufncnbach^s 

med.  BibL  B,  /.  St.  /V.  S,  569. 
9)  Hift.  «oat.  med.  Tom.  /.  Lib.  U.  p«f.  51). 
fo)  F.  ff.  L.  HiAzeiPs  medic,  und  «birarg,  VVehrnfbp«  B^l. 

1776.  Sammt  /,  8t  14- 


374  ^^   ^^'^  ^^'^  Blutgifttfien. 

jangenMann  die  ganze  rechte  Longe,  mit  alleaGe- 
ßCsen  und  Luftröhrenäüen  zerftört,  die  ^tücKeo 
^avon  in  dem  £iter  {chwimmend  und  dieMQndun« 
gen  der  Gefafse  feft  verwachfen. 

In  diefem  Abfchnitte  nimmt  das  Herz,  als 
glelchfam  der  Mittelpunkt  alier  BlutgefäEsOi  die 
erfte  Stelle  ein« 


A.    Das    Herz   "> 


Man  fah  es  gänzlicb  fehlen  '^)«  Aber  nur 
bey  Mifsg0burten  k^nn  dies  (tatt  finden,  nicht  bey 
Erwachfenen ,  daher  ich  beim  Foetus  n^hr  davon 
fagen  werde« 

Il)  C.  Bruno  dß  cord6  et  ejus  vitiis«  Bat  15S0.  —  A/hgrti- 
ni  de  dffectil^aA  coriHs.  Lib.  ///.  Ccfcna  164.«.  —   Herrn, 

'  ■  Boerfumvt  patbolog.  ßctrachtun«;  de^  Herzens  in :  G^ets 

^  .   3Na^U|-,r  en  Huishund kundige  Kabinet,  oitgegeven  d«or7« 

Vo^t^envan  Engefen.  Leid.  1779*  Dcel /.  pag. 562.  uberf. 

'  in  deiiSatnml  ani^crler.  Abb.  fiir  prakt.  Aerzte.  B.  /X.  S. 
4S).  —  Morgagni  de  c.iufT.  et  fed.  moi  bor.  £p.  KXIIU 
—  Fr.Meckel  fm  les  maladies  du  Cueni*  in  Atn  Alemoir. 
de  Vacad.  des  Scieno.  A  Berl.  1755.  j»aiT.  56.  —  Fr.de  Fe- 
iragha  de  cordis  affcctibn»  fyntagma.  Rom.  1779.  —  Spü* 
venil  düT.  de  ^cqucntiui  ibus  cor^is  ni.-i;(n".m(j[uc  vaIo- 
rnm  morbid  internis.  Vieiin.  ir72«"  —  3^.  C».  IP'aUer  fnr 
les  Maladies  du  Coenr.  ibid.  17%%*  —  J*  Senac  'iVaite  de 
la  ftnichiiV  du  Coeur  et  de  fes  Maladi>5,  ]j.ir  K,  ForraU 
Par.  1778.  Vol.  Tl.  dentTcl :  Hm.v.Stnnc^s  Abhiindl.  von 
Krankheit  n  »Ic^  He:  zi^r.s.  I.cipz.  I7?;i.  —  Jcl.nBcIl  \\\itt 
die  i\\if\t\  i>ildnnj:'»rj  tlt\s  HeiÄOii;:  11.  T.  w.  in  dt'ffen  .'\ju- 
tomy  i  f  tliA  'üimjii  h«uly.  V*»!,  //.  J»ap.  201.  deiTtfcli: 
Samml.  an^dli^f.  .M:];aji<ll.  liir  urakt.  A^.rzte.  Ü, XVII.  S. 
477.  —  i'^iV  difT.  aiialccta  ad,  iüfturiam  oordis  patholo- 
i;icam.    W.il.  1790. 

la')  1  hil..fo,:W.  liairact.  Vol.  LV//.  1.  —  y.  vAttMeeckren 
obfervat.  mcil.  c!.h  .irg.  cap.  XXXV.  —  MifceL  riat.  G«r. 
Dec.  U.  An.  U.  Obf.  145.  —  Sehen f:  Obfervat,  med,  rar. 
Lib.  II.  n.  i8i.  *—  FahHcii  Hifdani  obrervat.  Cent.  IV. 
obf.  51.  —  Hallcri  opufcul.  pag.  HO.  —  Citrtius  IpfC. 
inanjj;iir.  de  munftro  bnmano  cum  infante  gemello.  Lugd. 
Bat.  1762.  pag.  19«  —  C.  F.  DaniefiQämmL  mediz.Ou^ 

tchuB 


A     Das  HeriL  375 

Elier  findet  man  t\n  zwi  cFacIics  Herz^ 
aber  auclh  dies  nur  bcy  Thicren  '0  und  bev 
inenfch liehen  Mfsfireburten  '♦).  In  Atm  von  Meyer 
aufgezeichneten  FaUe  batte  die  Mifsgeburt  zwcy 
Köpfe,  einen  Tnincus ,  einen  Herzbeutel  nnit  ei-^ 
nenn  gröfsern,  ausgebildeten,  und  einem  kleinern>. 
T/eniger  ausgebildetem  Heizen,  fö  fehlten  nam- 
lifb  an  ihm  das  iirtke  Herzohr  und*  die  Lutigen- 
blutader.  Zugleich  fanden  fich  auch  noch  hinter 
twey  vollkommnen  LuiigenflOgeln^  zvvey  unvoll» 
kommhe,  zufaninnengedriVckte  Lappen,  welche*' 
Iber  keine  eignen  Blutgefäfse  hatten/  Aber  auchr 
bey  «Weileibigeu  Misgbbuftea  findet  man  es  oflf 
nur  einCiich  •^). 

Ein  dreifaches  Herz  bildet  uns  Kerh- 
rthg'^  ab. 

Häufiger  find  die  RHci  wo  die  Lag«  und  die- 
Geftalt  des  Herzens  variiren«  Bey  einem  an  der 
Wafferfucht  geftorbenen,  dreif^igjährigen  Manrye,. 
waren  die  Lungen  und  alle  Theile  der  Bruft  fo 
geüau  miteinander rerwachfeir,  dafs  man  da^H^rr. 

nicht 

a^^hten  itnd  ZenpnifTe.  Leipt  i*^6.  8.279.  —  Starkes  \T*i 
cliLv.  B.  //.  St  //.  S.  S9. 
tj')  z.   B.  Eoerhaave  (Samml.  tii^erlef.  AbhancLl.  riii-  ptakr. 
Aeizre  a.  a.  O.  S.  491  )  rührt  aub  dcxiEdü:b«irf!. Bcobjclit« 
eine, Ratte  mit  7 vre y  Ilc; /.en  au.  -7-     In   den  jMerrinir.  iW 
Vacad.  det  SHcnc.    a  i'ar.  1709.  |>ag.  i<.   ii'ndfn  lo^a- 
air3:r.r\k.  Annalen.  Sc.  V.  S.  i.   wird  ein  Hulin  mit  /.w:) 
HeFZTu  crwälmt.  —  Moj-^ajfni  (üp.  XLVUl.  57.)  I'aimI  < 
bi!y  einem  zweyköpßjen  Kalbe  doppele.  —    SöuHitcr:'. 

Jin  den  Anmerkungen  zu  feiner  Ueberfetzung^  des  Bain'"- 
;.  37.  Anm.  51.)  fand  zwey  Heizen  ia  einer  Gans.   Ar.clt 
xnlMeokellchenMuIunm  befinden  fioh  z\rey  ineine^Gap' 
befindlich  gewefene  Herzen.  A/rcAe/  dijj\  oit.  pag.  S.  ^.7 
14)  F.  A,  A.  Meyer*s  Majfazin  für  dieTluerj^efdiiCiite.  H.  k 
St.  U.  S.  X7t.  —  Starkes  Archiv  ß. IV.  S^-^^^.  —  0//«  :- 
d!er*j  neue  Denkwürdigkeiten  B«  I.  St.  I.  S.  191.  -^  Meh- 
rere Beifpiele  Rehe  bey  Hauern  de  i'orp.  Uum.  FAbrica^ 
Tom.  11.  pag.  338.  nr.d  unten  beym  Foetus. 
^5")  Crifttll  de  partu  gemellorum  coalit..pa(r«  5)»  No.  L 
16)  Specil'Tß.  aautom.  Amfc.  1671.  Obl.  LXIX. 


37G  in.  yon  den  Blutgii/Sfsem. 

nicht  eher  zu*  fehen  bekam ,  als  bis  diefe  nit  dem 
Meffer  getrennt  wordel^  waren  ^7).  Wahrfcheinlich 
war  diefer  Fall  eine  Folge  von  einer  Entzündung 
aller  diefer  Theile.     Einen  ähulicben  Fall  erzIhU 
auch  Frank  *8),  wo  tey   einer  Herzbeutel  wafler^ 
fucht  diefer  fo  ausgedehnt  war,  daft  er  mit  der  ei* 
terartigen  FlüUigkeit  eilf  Pfund  wag  und  da(s  man 
kein  Herz  fah ,  weil  es  an  der  hioternf  Wand  def* 
felben  feft  hing  und  mit  einer  Pfeudomembran  be* 
deckt  war.     Bisweilen  6nkt  das  Herz  mit  dem  r e« 
laa:irten  Zwerchmuskel  in  den  oberften  Theil  der 
Bauchhöhle  herab,  fo,  da(s  man  es  nicht  an  fei* 
ner  gewöhnlichen  Stelle,  fondern  tiefer  unten  pjil« 
firen  fühlt  <9).     Wilfon  *)  fah  es  in  der  Gegend  dei 
Oberbauchs  liegen,  und  zwar  tief  in  einer  Höhle 
der  Oberfläche  der  Leber.    So  fand  man  datHerz 
auch  tief  herunterwärts  liegen  und  das  Zwerchfell 
fo  b erabdrücken  und  ausdehnen,  dafs  es  das  Herz 
gleichfam  wie  ^ine  Kappe  einfchlofs  ^^).     Bey  ei» 
nem  Madeben    bemerkte  man    es  deotüch  unter 
dem  Zwerchfell»  an  der  SteJle,  wo  fonft  der  Ma- 
gen liegt,  fo  nahe  unter  den  Bedeckungen,  dafs 
man  es  deutlich  fühlen,  ja  faffen  konnte  >  Obrigeoi 

wir 

^7)  F.  G.  Barbeck  refp.  £.  Brunner  de  corde  oeenlto  illd^ 
qiie  hydrope  afcice  conrequente.  DnUb.  170X.  in  tialieri 
coli.  difp.  ad  morb.hirt.l'ap.  Tom.  V//.  pag.  7^7.  —  Ver|L 
d9  Haen's  Heilun^sroeth.  R.  I.  Th.  II.  Kip.  Vllf.  %.  171. 

It)  Jofeph  Frank  rat.  inftitnti  clinielTiciAesiiis.  Vieii«l797. 
eap.  IX.  und*  das  beygcfügt«  Kupfer. 

t9)  7-  O.  Leide/t/roß  exeroiutio  de  hernia  et  proUpfb  cor* 
düt  hnmani.  buisb.  177t.  —  rjiwJ.opnfcula  pbyfieo*obe* 
mica  et  medioa,  ante  hae  reorCm  cdita,mincpoft  e)iifeVi* 
tum  collecu.  Lemgo  1797.  Vol.  /.  No.  I.  pag.  }  Tq. 

•)  Phaofopli.  Trtnwct.  179%.  Part.  U.  pig.  H^«  Ä''^'  ^* 
chiv  B.  IV.  8.  450. 

toj  Morgagfii  £p*  XVIU  2%. 


A.     Das  Herz^  $jj 

Perlon  dabey  wohl  ^O-  Herold  ^^  fand 
lem  monftröfen  Kinde  mit  den  maiften 
ingeweiden  aufserhalb  den  Bedeckungen, 
uff  erhalb  der  Brnft,  nackt»  ohne  Htrz« 
en  es  Büttner  ^5)  und  Weber  ^♦), 
fah  es  umgekehrt  liegen,  mit  der  Spitze 
kehrt  ^5).  Torrez  '»)  fand  feine  Orond« 
erwärts,  nach  d^r  rechten  Seite  zu,  die 
er  aufwärti,  lilika  gekehrt^ liegen«    Auch 

£and 

lal  de  M«dic.  Clilnirg.  eet.  Tom.  XL/X.  paj;.  4Sf  • 
nlicfae  FaUe:  Milcell.  N«t.  Cur.  Decl).  Aii.Vil/. 
.  An.  VI.  obf.  a|j. 

rit'^  Archiv  ßir  GebarubOlFe.  B.  /.  8t  /.  5.  4€.  ^ 
be  FSÜe:  Haiteri  opiifc.  Pjitbolo^.  obf.  >XXIX.-^ 
xka  adnout.  academicte.  Pragaft  17I4.  Fafp.  IIU 
3.  Tab./?.  III.  —  Abbandlnneen  der  fchwed.  Ac«- 
der  ^iOenrohaften.  B.  XX/V.  $.  tj.  ^  Voigtel 
lt.  reiniolog.  obftetrioUe.  pag.  77  fq.  Tab.  V.  Diea 
lerkwitrdigej  Reirpiel  ans  der  Meckeirchea^kinmU 
90///.  BUitner*s  in  vielen  Jahren  gefammalteana* 
e  Wabrnebmnngen.  Königsb.  17$%  S.  )6.  —  De/* 
inatoin.  Anmerkung,  bey  einem  mit  aa:i\r2rts  han- 
Herzen  lebendig  gebohr nen  Kindes.  KOdigfberg 
I.  Knpf.  —  Einen  gleichen  Fall  führt  er  aiiuMmr^ 
»ferv.  rara  de  Cofde  in  infantiilo.  Madr.  172)..  in 
coli.  difp.  anat.  Vol.  II.  an.  In  beiden  Falleo  leb- 
Kindcr ;  das  erftere  34  Stunden ,  das  letztere  i» 
I.  Qeide  waren  ilbrigeni  vollkunnnen  fceblldet,  nnd 
v%  Herz  wich  nur  wenic  von  feiner  gew'ihnllcheo 
fenheit  ab.  An  beiden  konnte  man  die  Bewegimg 
i  bemerken. 

friinger*s  Magazin  fflr  Aerste.  St,  V/.  S.  510.  — * 
incb  TourtclU  in  Journal  de  Medicine.  I7I4.  ToiQr 
Decbr. 

o/fmmnn  Cardianaftrophe  feu  oordU  inverfio  in 
uLipf.  X671. —  BorrAoat*«;  a.  a.  O.  S,  500. —  Mor- 
:p.  XVII.  35.  —  Mifcell.  Nat.  Cur.  Dec.  UI.A«./. 
),  Dec  I.  An.  II.  obf.  76,  —  Hallert  elem,  Phy 
m.  /.  pag.  1)6.  ejutd,  de  Corp.  Hnman.  fibrioa« 
.  Seot,  11.  pag.  19  %  ^-  Morand  in  M^moir.  do 
des  Setene.  1732.  --*  Senmc  Traite  d9  U  ftruct« 
ir.  Tom.  I.  pag.  I7t  fq«  —  Philofoph.  Transact. 
(.  pag.  74^  u.  776.  —  Sandifort  ob£  aoat.  path. 
.  cap.  lll.  pag.  55  et  60. 

lefene  Abhandlungen  der  Akadem.  der  WifCanroh* 
1^  von  f.  W.  Beer,  Leipz.  1754,  B.  U.  S.  tf6. 


3So  IIL  Von  den  Blutgeföften. 

Bartholin  ^0  ^  ^^^  H^rz,  deflen  Spitze  fn  zw«y 
Theile  geihdit  war,  fo,  dafs  man  anberlich  cUe 
beiden  Ventrikel  unterfcheiden  konnte.  Mof 
gagni  ^^)  fand  ein  kleines  Herz,  auch  mit  Ter» 
hältnifsmäfsig  kleinen  Klappen,  deffen  rechte  Seife 
•ine  krumme  Linie  befchrieb  (woran  felbft  die 
Scheidewand  Theil  nahm),  fö,  daff  fein  oberer 
/tlieil  ond  die  untere  Spitze  nach  der  rechten  Seite 
faenrcrrragteo.  Van  Stpieten  45)  traf  den  hinten 
Ventrikel  dreimal  gröfg er,  als  den  vordem. 

In  einei*  fehlerhaften  Bildung  des  Herzeal 
und  des  Anfangs  der  gröfsern  GeÜCie  hat  ein  im« 
heUbares    Uebel,  die    blaue    Krankheit  4^ 
Ihren  Grund.     Ich  will  einige  Fälle  davon  anfuhr 
ren.     Morgagni  47)  *  befchreibt  fie   zuerft.     Vtk 
Mädchen    von    fechzehn  Jahren    war    beflJUidi|f 
kriiiklich,  immer  fehr   matt,  fohwerathmig  wid 
durchaus  Ober  den  ganzen  Körper  blau.     Nadi 
ihrem  Tode  fand  man  die  MOndung  der  liUngen» 
pulisader  durch  knorplichte,hier  und  dakoOeheiiie 
Klappen  fo  verrchloffen,  dafs   kaum  eine  linfee* 
grofse  Oeffnung  fflr  deffen  Durchgang  Obrig  war; 
das  eirunde  Loch  fiand  weit  offen  und  das  Hers 
war  fehr  ausgedehnt.*    Hunter  48)  fand  bey  einem 
Kinde  von  dreizehn  Tagen ,  welches  ein^  donklt 
Hautfarbe,  fphwereo  Athem  und  ftete  gewaltfams 

4^)  l.  o.Cent.  I.  Mrt.  LXVII,  Tom,  I,  p«S-  "A 

40  F.p.  LX.  J.  8. 

45)  Coinmentar.  in  ^o^rAain^iV  |ip1iOririfi.To||i.I.  f.  17^  pa{h 
29%.  —  Köhler  befchreibt  ein  Her^  delTin  linktr  VenU^- 
kel  weit  über  den  recbtep  hervorra^  luia  fpitzig  aoUnft 
A.  a.  O.  S.  H).  n.   X017. 

46)  L.  Fr,  B,  Lentin*  Beitra'i;«  znr  ausübenden  Arzntiwiir. 
Leipzig  179t.  B.  II.  $.6^ 

47]  de  fed.  et  caufiT  morb.  Epift.  XVII.  f.  it. 

48^  Medtt.  obfervat.  and  inqiür.  Vol.  A^.  pag.  ))0.  — '  Mc- 
moirs  of  die  med.  Societ.  VoL  I.  pag.  t )|.  —  Sanualeni 
taferlcC  AbbaniU.  ^r  prakt.  Aerste,  B,  XVll.  S«  47|. 


• 

9- 


\ 


Bewegungen  des  Herzens  )im|0)  die  Kummer  der 

Longenarterie  änfserft  klein  ^  die  Arterie  an  ih* 

rem  Urfprunge  ganz  verfcliloffen  und  in  eine  fefta 

Subftanz,  ohne  allen  Durchgang  und  Kanals  ver« 

wachfen ;  der  arleriöfe.Gang  war  offen  upd  endigte 

fich  in  den  linken  Aft  der  Lungenarterie;  der  Hohl* 

teneafack  war  gröfser ,  als  gewöhnlich.      DiefeU 

ben  Symptome  bemerkte  auch  Nevin  ^^);  der  Fall 

war  folgender:  ein  Kind  war  bis  einige  Wochen 

nach  der  Geburt  ganz  munter,  bald  aber  ftellte  fich 

tio  befchwerliehes  Athemholen  e«n,  die  Hautfar* 

be  veränderte  fich  in  eine  dunkelblaue»  und  die 

Haut  verlohr  ihre  Wärme;  das  Athemholen  wur* 

de  befchwerlicber,  die  Bruft  beklemmter  i  und  fo 

die  ZufSUe  häutiger  und  heftiger;  der  Puls  wurdo 

Utiii,gefchwind  und  ausfetzend,  die  Hauptfchlag* 

ädern  klopften  heftig,  und  in  der  Herzgegend  hörte 

MD  bisweilen  fogar  ein  ftarkes  Pochen.  Aeufaer- 

liehe  Wärme  erleirhterte  die  Anfalle.  Nach  einigen 

Monaten  ftarbda&Kiud,  und  man  fand  ein  fehr  ver^ 

{röbertes  Herz  mit  aufgefchwollenen  Kranzblut* 

i    idern«  die  Aorta  in  ihrem  Anfange  fehr  weit  und 

lua  beiden  Ventrikeln  -zugleich  entipringend;  die 

Klappen  der  Lungenpulsader,  weiche   nberhaupt- 

fehr  sofammengezogen  war,  hingen  mit  ihren  Spi* 

ticB  an  der  innern  Haut  diefcr  Schlagader  feft  an, 

Und  fühlten  fich  in  ihrer  fiafis  wie   verknöchert 

«a;  das  Foramen  ovale  war  offen;  und  der  ductus 

arterioftts  Botalli  gefchlofTcn;  die  vordere  Hecz« 

kammer  war  fehr  erweitert,  die  carotidei  und  fub« 

dafiae  entftanden  aus  der  Aorta  in  abgefonder« 

ten 

49^  lledic.  Commentai'.  De«.  II.  Vol  IX.  pag;.  325.  überf. 
64ininl.  Ans^ilef.  Ablundi.  filr  ttriikt.  Aitizt«.  B.  XVLl* 
St.  1.  S.  t^.  lind  in  den:  mcil.  Loinnientarieti  von  einer 
Urrelllbh.  dtfi-  Aertte  tu  hduibui  e  ObcrL  von  A.  Ftt.  A. 
DitL  Aiteiüi.  1797.  Dec.  li.  Vul.  IX.  p«g.  11 1. 


3fo  HL  Fsn  dem  Siufgtfäfsetk. 


teH  Stimmen..       '^flll^'^  gleichen  Fäll  erzählt  unt 
Sandifort  ^^):  faft  im  ganzen  erften  Jahre  ^ar  dai 
Kind  gefund.     Imfolgenrfen  wurde  dU»  abwecli^ 
fcinde   blane  Farbe  der   Finger  und>  Nägel   ver* 
d^cbtig.      Nach  einem  anhaltenden  fchwer^n  Ka* 
larrh  ward  man  mehrere  >  zuerft  rothe»  hernach 
Uaugelbe  Flecken  gewahr.     Die  Bewegung Avurde 
ihm  befchwerlicher ,  Geficht,  Hände    und  Fü&e 
wurden  ihm  darnach  blau,  die  Lippen  und  Zunge" 
fchwärzlich.     Es  wuchs  und  hatte  guten  Appetll» 
nur  klagte  es  oft  fibfr  Kopfweh  und  Froft.     filat-> 
lern  und  Mafern  überftand  es,  ward  aber  darauf* 
mit  noch  läftigercm  Herzklopfen   und  grOfserer^ 
fieangCtigucg  befallen.    Stieg  cliefe  autihre  gröfste 
Höhe,  dann  kam  ein  trockner  Hüften ,  Ohnmach-* 
tenund  flarkes  Klopfen  der  Karotiden  dazu.  Nedi 
dem  Tode  fand  man  das  Herz   ungemein  grob|- 
vom  Blute  ftrotzend,  am-  meiften  die  rechte  Herz« 
kammer.     Die  Lungenpuisader  war  bis  zu  ^ihrer 
Spaltung  (ehr  enge,  das    eiförmige    Loch    ofFeHi 
der  canalis  arteriofus  verfchwuiKten,  die  Lungen 
klein;  di«  Lur.genpulsader  hiitte  keine  Oeffuüng; 
die  Aorta  aber  entfprang  aus  bilden  Herzkammero 
und  empfing  das  Blut  aus  beidrn.     Die  Klappen 
waren  körnigt  und  fleifchiclit  ausgewachfen.    Dal 
Kind  war  bey  diefen  grofsen    Fehlern  doch  eiif    • 
Jahre  alt.     Baillie  *)  fah,  bey  einem  zweimonath* 
Ikben  Kiode^  deffen  Haut  ungewöhnlich  blau  und 
kalt  gewefen  war,  die  Aorta  aus  der  r6chten|He^^ 
kaminer  und  die  Lungenart«rie  aus  der  linken  enh 

fprin- 

50)  OK  aiiat.  jpatlrol.  liU  X.  cap.  I.  pa§r,  16  fq.  T«b.  1.  11» 
III.  —  £iusd.  ÄJuf.  aiiat.  \W,I.  Scct.  V.  ii.VI/,  pa|r.a94. 

•}  Zwfatze  KU  ihsr  Anatomie  «V*s  krankKa&en  B«nes  ifi 
niciifchl.  Körp^i  5  in  dcnSantinl.  ulr  pi  akt.  Acrzee  B.XX, 
S.  35  J.  -^  Abgeliidet  ift  V;ieiei  ^all  in  Uniiliet  Serics  of 
Juifratini  Xq  üliiTuu  tlie  lugibid  anat,  iraTcl,  TakVt. 


A.     Das  Herz,  38S 

pringeii«  Z^^ifclien  beideojjA-'^terlen  fand  keina 
nctere  Vorbindung  ftatt,  als  nur  diejenige,*  die 
lurch  den  duelu.s  arieriofus  gefchah;  der  ebea 
locb  to  weit  war,  dafs  eine  Krähenfeder  durch 
hn  gebracht  werden  konnte.  -  Das  eirunde  Loch- 
var  etwas  mehr  Terfchiotfen,  «Is  es  bej  einem 
ieugebohmen  Kinde  zu  feyn  pflegt.  Uebrigens 
latte  das  Herz  nichts  abweichendes  von  Normal« 
6rm  und  Gröfke.  Puhney  5^)  fah  einen  folchen 
[ranken  von  vierzehn  Jahren.  Ein  anderes  Mäd- 
;hen  bey  Sandiforc  5^)  wurde,  fechzehn  Jahr  alt. 
^^nün  ^)),  erzählt  die  Oefchiehte  eines  jungen 
denfcben,  welcher  im  fünfzehnten  Jahre  an  diefer  • 
iLrankbeit  ftarb.  Sachfe  S4)  liefert  die  Gefchichte 
ünes  an  diefer  Krankheit  leidenden  Jünglings,  der 
noch  jetzt  im  zwanzigften  Jahre ,  lebt.  Andere 
frurdeo  bey  weitem  nicht  fo^lt;  z.  B.  dai  Kind» 
tUffen  Aberneuy  55)  erwähnt,  wurde  nur  zwey 
]ahre  alt,  ein  anderes,  deffen  Gefchichte  JF/u/r/er  5^) 
erzahlt,  lebte  nur  dreizehn  Tage,  iV^ri/rV  kran* 
ker  Knabe  nur  dreizehn  Monate,  und  das  Kind, 
deffen  Gefcluchte  Wiljca*)€r2^itlt^  nur  fiebea 
Tage« 

Das 


5t)  l^ted.  Ti-ania«.  Vol.  111.  —  Eben  fo  alk  wanl  anrh  d/rr 
koabe»  delTen  lielcliichie  lr^>itcr  «rr.<ihlt:  Thom.  Trot» 
ter  med.  audChirm  {x.Efldys.  Loud.  179$.  pag-  laj.  deutfclic 
6animl.  *«sej ief.  Ablu  \üv  prakt.  Atitw,  H.  XVll.  S.  lo?,. 

52)   1.  C.   pag.    23.  '  nr       -    '  - 

51)  B«ytr.'  ge  zur  ansHbemlen  ArzneywiCEenlcli.  B.ll.  S.  69  iij. 

54)  \n  Hu/e/and's  Journal.  B.  XV.  St.  11.  äi.  I26  l^. 

55")  Alcrneuy^s  clnruig.  i-ad  j)liyfiolog.  VcjfucliC.  Aus  der* 

Engl.  ^    \s6. 
56)  W«a.  obf.  ai)d  Iiiqnir.  Vol.  VI.  pag.  2pJ  fq.  —    Vcrj;!. 

&]cdtc.  comniintir.  Ini   th«  V»'*r  17^4.  Vol.  1X%  —    /JicA- 

C'-r'.f  chiniif.  Hibl.  B.  XV.  S.  55<;.  —  BiutncnbaGk't  me^ 

hibl.  15.  1\.  .^>.  51t. 
•)  f.  R€Üs  Archiv.  B.  IV.  S.  44g.    .    r 


314  JIL  Fo»  deßi  Blutgf/^fsen. 

Das  Herz  ift  bey  diefer  Krankheit  allema} 
viel  gröfser,  als  natarlich,  und  wird ,  bey  ztf* 
nehmendem  Alter,  immer  gröfser  S7). 

Bail/ie  58)  macht  bey  diefer  Krankheit  folgea- 
Je  Bemerkung:  Er  ift  klar,  dafs  in  diefen  Abwei- 
chungen  Tom  natürlichen  Baue,  eine   zu  kleine 
Blutmeiige  durch  die  Lungen  ging,    um  den  Nu« 
tzen  des  Atbmens  zu  erhalten,  und  dies  muTs  mehr 
oder  weniger,  nach  dem  Orade  der  Abw^chung, 
der  Fall  feyn.     Das  Blut  ift  aus  diefer  Urfache  von 
dunkler  Farbe,  da  es  doch-bekannt  ift,  dafs  es  feine 
hlQhende  Farbe  vom  Einflufs  det  Luft  in  den  Lungen 
erhalt     Daher  mulste  die  Farbe  der  Haut  notb* 
wendig  blafs,  oder  dunkel  feyn,  befonders  alsdann, 
wenn  fich  das  Blut  ungewöhnlich  ftark  in  den  Ve* 
nen  anhäufte.     Es  ift  nattirlich,  dafs,  bey  eifern 
folchen  Bau  des  Herzens ,  der  KreisJauF  des  Bluts 
defto  befcl^werlicher  vor   6cb  geht,   jemehr  er 
befchleuni^  wird.     Dies  kann  fogar  bis  zu  einem 
folchen  Qrade  gefchehen,  dafs  der  Kreislauf  Ar 
eine   lange  Zeit  ganz   und   gar  aufboren    mufr. 
Durch  diefe  Urfach  gefchah  wahrfcheinlich ,  dab 
gelegentlich    diejenigen    Anfalle    hervorgebracht 
wurden,  deren  in  dem  einen  Falle  gedacht  findr 

In  der  Hunterfchen  Sammlung  findet  fich  eio 

Herz,  welches   ein    Loch   in    der   Scheid«» 

wand  zeigt,  das  grofs  genug  ift,  um  eine  Gäofs- 

•  feder  leicht  durch  zu  laffen  59).       Pultney  ^  bb 

in  demfelben,  bey  einem  Kinde  eine  Oefifnung  von 

vier 

57)  a,  B.  Sandifort  1.  c.  —  Httnher  U.  U.  —  LentinM.^  ^ 
O.  S.  95.  —  Samml.  auserlef.  AbhandJ,  für  pr«kt.  Kmtr  ^ 
te.  ü.  XVII.  S.  4S3.  i 

5$)  Ji.  a.  O.  S.  »4. 

59)  Med.  ohf.  and  Inquir.    Vol.  VI, 

4o)  Med.  Tianiacc  Vol.  HU 


f 


\ 


4.     Das  Herti  385 

vier  Linien  Im  DurchmefTen  Im  Leidenfchen  Mu- 
feum  befindet  fich  das  Herz  eines  Foetus,  io  deffen 
Scheidewand  ebeofalls  eine  OefTnung  zu  fehen  Ift. 
Zugleich  entfprlDgen  die  Aorta  und  Lungenarte- 
rie aiM  dem  rechten  und  die  Aorta  hat  auch  noch 
eine  andere  Oeffnung  im  h'nken  Ventrikel;  die 
Luogenarterie  hat  nur  zwey  Valveln  ^i). 

'Das  ovalrunde  Loch  fand  Morgagni  ^^) 
Vej  einem  achttägigen  Kinde  noch  offen  und  mit 
gif  keiner  Klappe  verfehen.  Ueberhaupt  ift  es 
kioBg  ooch  offen»  felbft  mehrere  Jahre  nach  der 
Oebort  und  im  höbern  Alter.  Albin  ^')  fand  es 
■lehrmals  in  ei-wachfenen  Körpern  und  auch  in 
fehr' eilen,  noch  offen.  Tacconi  ^4)  fand  es  bey  ei- 
fünfzehnjährigen  Mädchen ,  welches  nach  ei* 
fchweren  Falle  in  ihrem  fünften  Jahre/  gar 
Spur  vom  Athemholen  gehabt  hatte  und 
lefrerftfcbwacb  gewefen  war,  dafs  fie  gleichfam 
aer  ritam  minimam  gelebt  hatte,  ganz  offen,  und 
noch  weiter,  als  bey  der  ungebohmen  Leibes- 
Iradit;  die  Lungen  waren  gan^  zufammengezogen 
und  derb,  die  groben  Stämme  ihrer  Oefülse  faft 
ganz  f erwachfen ,  gefcbloffen  und  blutleer.  Das 
foramen  ovale  war  alfo  höchft  wahrfcheiniich 
dnrcfa  den  heftigen  Fall,  durch  Erfchatterung  und 
rierch  plötzliche  Kongeftion  des  Bluts  wieder  ge* 
wofden,  das  Blut  hatte  einen  neuen  Weg 
und  die  Lungen  verladen j  kurz,  der 

Blut* 

CO  Sandi/art  Muf.  «nitosi.  Vol.  I.  paf.  aU-  ^o.  VU.  — 

fjuäd,  obC  toidt,  padi.  L  c 
U)  Epilt.  XLVIII.  i.  62. 
())  Ajuiout.  Academ.  Lib.  I.  obL  tX«  p«;.  44. 
H)  Da  Bononienfi  fcientiinim  et   artium  infticnto  aCqsf 

«ctdtmU  commefit^rii.  Bnnon.   17I9.  Tom.  VI.  a.  §«  «-• 

Biume/ihack'*  madic.  BibL  B.  L  S.  414« 


38bL  12/.    Fon,  den  Blutgeftkjsen. 

BlutumlauF  war  wieder  wie  beim  ungebohrneti 
Kinde  geworden.  Levcling  ^5)  fand  es  in  den 
Her/en  zweier  Männer  und  einer  Frau  noch  o£- 
f^n;  in  dem  oben  ^^)  aus  dem  Morgagni  angeföhr* 
ten  Falle  befand  es  (ich  bey  einem  rechzehiijäbri- 
gen  Mädchen  noch  eröffnet.  So  fand  es  auch  Sanr 
dlfort  bey  einer  Frau  ^7)  und  bey  einem  ftarken. 
^lanne  ^^\  und  Mayer  ^J>)  bey  wenigftens  funfalehja 
erwackfenen  Perfonen  7o^. 

In  zwey  Herzen.,  in  der  Mechelfchen  Samm* 
lang,  "lix  diefe  Oeffnung  noch  obngelabr  eine  Li«^ 
sie  und  in  fünf  andern  vier  Linien  weit  offen«  In 
einem  Fall  aber  miüst  d\t  Oeffnung  acht  Linien} 
und  zugleich  ift  das  rechte  Herzohr  fo  ausgedehnt, 
dafs  es  die  Gröfse  der  rechten  Herzkammer  er- 
reicht ♦). 

Zwey  Beifpiele  derfelben  Sammlung,  wo  di^ 
{es  Loch  vier  Linien  weit  offen  fteht,  aus  Ertma* 
kenen,  beweifen :  ciafs  die  Meinung,  diefe  Abnor» 
mitat  fchatze  für  das  Ertrinken«  falfoli  fcy« 

Aber- 

C5)  'ObferVat.  anatom.  varior.  Fafc.  I. 

^>  ^'  %79'  Anmerk.  42. 

^7)UDbf.  diidt.  patlj.  Lib.  IV.  cap.  IV.  p.ifl;.  5^» 

6%)  ibid.  Lib.  lll.  cap.  V.    pag.  84. 

6^^  -Anatom,  ßefchi-^ibuii^  «Im  lJlntg<?raTse.  6.  i^  An». '^. 

■   yo")  Man  verglcicLe :  A/bini  aiinot.  aca«!.  Lib.  I.  C4ip%IX.'- 

RocJerrr  de  fiilTocatii;  üpnlc.  pa«;,  2%%,Tabarrant  inAut 

dell'  Aü<id.  t^elU  Scienie  di  Siena.  T^m.  lU.   App,  n«^ 

4I>  '—    Sandijort  obf.  anat.  path.  Lib.  I.  cap.  I.  paf.  J2. 

—  ejusd.  Kxercit.  Lib.  11.  cap.  VL  VIL  Lib.  III.  pajj.lf 

—  eJusd.  Mnf.  Anat.  Vol.  1.  Sect  III.  nag.  104.  110.  CUI. 
^  Stifte  de  moite  Tufpcnf.  pag.i^.  —  HÄ//^n'Elem.PBt- 
fiol.  Tom,  III  paj?.  258.  IVtii.  VIII.  Parf.  11.  ^a^,  it  - 
Harjtröm  uüer  da«  eirunde  Loch  in  der  Scheidewand  ^if 
Herzohien, \v«nH  es  b^y  einem  Erwacbfencn  offen  ftefct; 
in  den  Abhandl.  der  Koiiigl.  fdiTvcd.  Ac*d.  der  Witf»* 
IcIiaUcn,  fiberf.  von  Kiißncr  und  Vrmndis^  M.  Vll, 

•)  J.  ^.  Mccke!  flin;  ck.  pa^.  «}.    |.  i^ 


A.     Das  Herz:  3g^ 

Aberneny '^^)  hnd  in  m  eh  rem  Körpern,  de- 
ren Lungen  fehr  fchadhaft  waren,  das  eiförmige 
Loch  offen,  und  hält  dies  nicht  für  einen Bildungs» 
fehler,  fondern  für  eine  Wiedereröffnung  dnrch 
Wirkung  der  Lungenkrankheit;  denn,  fagt  er> 
tritt  der  Fall  ein,  dafs  es  am  Blute  im  linken  Ve- 
nenfacke  fehlt,  und  im  rechten  deffen  zu  viel  vor* 
banden  ift,  fo  wird  der  Druck,  den  das  Blut  im 
rechten  Venenfacke  auf  die  häutige  Scheidewand 
aasflbt,  diefe  fo  ausdehnen  und  reitzen,  dafs  fie  all- 
Dälig  verfchwindet  und  dieGemeinfchaft  zwifchen 
beiden  Venenfäcken  wieder  hergeftellt  wird. 

Wenn  dies  ovalrundcLoch  noch  offen  gefiun» 
den  wird,  fo  ift  auch  meiftens  der  ductus  arte« 
riofas  Botalli  zugleich  offen  7^).  Docli  fin- 
det man  auch  Beifpicle,  dafs  jenes  Loch  oifeii)  die» 
ierGang  aber  doch  verfchioffen  war,  z.  B^in  dem 
von  Nevln  kurz  vorher  75)  augefüiirten  Falle. 
Mehrere Faile  von  einem  offenen  arteriöfen  Ganga 
findet  mau  in  den  unten  angefahrten  Schriftftel* 
lern  74). 

Hb  2  Da» 

71)  Philof.  Transac^  179S.  Part.  I.  paJT.  103.  —  RtiVs  Ar- 
chiv fOr  die  PliyIV)logie.  J3.  V.  S.  155. 

7J>  S.  Mayer  a.  a.  U.  S.  52.  —  Vei;gl.  Halleri  Eiern»  phy* 
hol.  Tom.  111.  x^ä*^,  x6i.  Tom.  Vlll.   Part.  II.  p.*g.  ^  fq. 

75)  S-  ;8l.  Anmerk.  49. 

74')  Huller  U.  cc.  —  Fr  unk.  Samml.  B.  IV.  S.  242.  ^—  S'tfn» 
dijort  11.11.—  Hey  einer  zwüuzig.dhi  igen  Frau  fand  m«ii 
Ulli  noch  olien,  wie  einen  Trichter  gcrtaltet,  die  gnifse, 
ÜBuf  Linien  weite,  Oeffnung  nach  der  Luneenartcrie,  die 
kleinere  ngc];  der  Aorta  tugekeln  t;  Mutk  in  der  Oe* 
fettichte  nnd  Verfnchen  einer  chirurg  1  ri .  .icp:';fellfchaft  in 
Kopenluscn.  Kopcnh.  1774.  —  de  IViu  fand  diefenOan^ 
in  einer  Vünfund  2wanai»*u:lMigin  i  ran  n(»rli  «.tV-^n  ;  Vcr- 
handeli^igen  van  het  BdtAdtTch  Gcnoodchap  te  Rocterdaitu 
1775.  Tom.  II.  pa^.  195.  niit  finer  Abbildung.  —  fVr/s»' 
hfrg  fand  in  einem  iiebeui.'tin  i(ren  ül«taclien  kui-2  unter 
«ierMflnilrngder  Ltmgenarteric,  ein©  etwas  klein iieUe IT» 
^%%  ffdch«  i^  den  arter/ofeM  Uang  dt«  BouUua  fiinr« 


386  •.  U/*     yon  den,  Blutgffdjseo, 

Das  Oegenftflck  hierzu  ift  der  ginzlicheMaDr 
gel  diefes  Kanals  z.  B.  in  dem  hernaclf  75)  anzafoh« 
renden  Falle  von  Chemineau.  Bey  einem  Embryo 
fah  ihn  auch  Thomas  Bartholin  7^)  gänzlich  fehlen. 
Sandifort  77)  fand  bey  einem  eilfjährigen  Knaben 
anch  nicht  die  geringfte  Spur  davon. 

Bey  einem  Mann,  welcher  an  einem  beftän- 
dlgen  Herzklopfen  gelitten  hatte ,  fand  man  tin 
fehr  grofsesHerz  ohne  Scheidewand  und  alfö 
iiur  mit  einem  Ventrikel  78).  Eine  ä'hnljcfai 
Bemerkung:  wo  beide  Vorhöfe  nur  ein* 
Höhle  bildeten ,  hat  Mery  79)  aufgezeichnet»  Wlh 
fort  Ä^)  fand  bey  einem  vollkommnen  Kinde,  wel- 
ches Beben  Tage  lebte,  ei\i  Herz,  in  dem  nur  eint 
Kammer  und  ein  Ohr  war:  aus  jener  kam  die 
Aofta,  theilte  fich  aber  bald  in  zwey  Aefte,  w> 
▼Ott  der  eine  in  die  Lungen  ging;  die  Biutaders 
Att  Lutigen  ergöffen  Cch  in  die  Hohlader. 

Im  Gegentheil  fah  man  auch  d  r  e  y  Ve n  trf* 
*kel,  welclje  unter  einander  in  Veifbindung  Itaa* 

den; 

te,  welcbei  hier  ganz  offen  \rar,  und  fich  in  die  Aortt 
fenkce,  fo,  dafs  diefe  aus  beiden  Hei  zk^mmern  fiebes 
Jahre  lang  Bfnt,  ohne  ßcfohädignrg  der  Scheidewand 
empfangen  hatte.  S.  dellen  Anmerk.  twHaliers  Grun^» 
rifs  der  Phyfiologie  fiir  Vorlefungen ;  überf.  und  mitA  • 
merk,  begleitet  und  befor|t  Ton  S,  Th.  Sömmering  vi 
PA.  F.  Meckel.  ßerl.  17IS.  §.  77,  J.  114.  Arno.  54« 

75*)  Siehe  die  folgende  gifte  Anmerk» 

7(J)  AcU  Mtfnienl  Tom.  1.  n.  CX.  pag.  SOÖ. 

77)  f.  vorher  S.  3««.  Anmerk.  50.—  Vergl.  yieu/fautn- 
tk  für  U  Structure  du  Coeur,  pag.  35  fq. 

7t)  Lanzoni  in  Kphem.  N«t.  Cur.  Dec.  11.  An.  IX.  Obt  4|i| 
*—  Co/itmhus  de  re  «nat.  Lib.  XV.  pMg.  4t9*  —  Sckeakl 
obf.  med.  Lib.  II.  obf.  it4.  pag.  354.  I 

79)  in  den :  Memoir«  de  r^cadem.  des  Scieno«  de  Par.  l7oai| 
pap-  54* 

tö)  Philof.  Traasact.  LoncT.  1799.  P.  XL  —  Siark*s  ne 
Archiv.  R.L  Ät.111.  6.  355.  ^  Äei7'#  Ai  ohW  iüi«  die T 
/i*LB*lV.  «^1^8.450^ 


A.     Bas   Herz.  S89 

fielt;  rier  rechte  nahm  die  Hohlader  auf  und  der 
linkt  die  Lungenfiiutader,  der  dritte  mittlere  ety 
gob  das  Blut  wieder  in  die  Aorta  und  Lungeo«- 
pnUaihMU  der  Canalis  Botalli  war  gar  nicht  da  S'). 

Man  will  da$  Herz  auch  ohne  alle  Höh- 
lang, blos  wie  einen  Fleifchklumpen,  gefehen  hi^ 
Im  «2). 

Am  Herzen  können  auch  Anh^ngci  (di- 
Terticnia,  proceffus,  appendjces^^wiean 
indem  Eingeweiden  vorhanden  feyq.  de  Haen  ^)) 
fßod  bey  einem  an  einer  Nierenkrankheit  und  da- 
tngekommenen  Bruft*  und  Zwerchfells-EntzQndung' 
geftorbnen  Menfchen,  am  linken  Herzohr  einen 
Anhang,  \velcher  dem  wurmtförmigen  Fortlatzo 
det  Blinddarms  nicht  unäholich  fahf  ßch  !au$  dem 
fkifche  des  Herzeos  gebildet  hatte,  ganz  flei* 
fehicht  and  hin  und  wieder  n^it  fett  bewachfen 
rar. 

Die  Klappen  des  IIerz.€n8  Tariiren  fehr 
liofig  in  ihrer  0r(3tlise,  Stärke  und;  Anzahl.  Mpr^. 
\agnl^^  fand  vier  Klappen  dtr  Lungen* 
lalsader,  ohne  Schaden  des  Blutomlaufs.  Im 
jegentheil  fand  man  deren  aber  auch  nor  z  w  ^y, 
ibtr  gröfiser,  ala  gevf öhnÜch  ^^)«  In  der  Samm- 
lung 

ll)  Chemimetm  in  den  Menioir.  de  raca4.  des  Sci^nc.  1697. 

Sa)  Mif««U.  Kat.  Cur.  Dec.  II.  Ad.  IL.  Obf^  Ui-  I>ec.  III., 
An.  II.  OW.  p.  -r^  Veftlingii  Synugm.  aiut.  pag.  150. 

%i)  Hcilongüinethode.  B.IV.  Th.  IX.  Kap.,1.  S.  196.  —  NqoK 
melir^r«  Beifpiele  von  fleUchigten  Auswüchsen  an  der 
l «Giern  Fl «Ibhe  des  Herzens  erzShU  Sora^^  in  Sepulor.  anat- 
lern.  I.  pag.  $90.  %%%.t^i,  U%. 

t4>  'Bf.  XXXIV.  15.  —  Aiich  Petfche  fah  deren  V  i  e  r  e^  drey 
|t euere  und  eine  kleinere:  Sylicge  At^af.  Select.  Num^ 
XLVII.  in  Halleri  coli,  difp.  anat.  Vol.  VI.  pig.  774- 

\\)  fetfeke  \.  c.  num.  XLVlll.  pag.  775.  —  ^-t^A-  ^V^Jj^^ 
•bffnrit.  MUitomieae.  Berl.  1775.  pag.ip.  r^    $^itdi*ort 


ggo  lU'      Von  den  Blut gefafscn. 

lunjs^  df^s  feeligen  Meckel  bcfinclen  Geh  vier  1 
fpiele  von  vier,  und  eins  von  z^ey  Klappen  ( 
I/nn.^enpulsader  ^).  OFt  findet  man  die  SJap] 
bald  grofs,  bald  klein;  bisweilen  zerriffen,  dar 
löchert,  fleifchicht  und  verknöchert.  Manchi 
fehlt  diefe,  oder  jene  ganz  und  gär.  So  fand  A 
gugni  87^  die  Klappen  der  Aorta  fahr  verg 
fsert,  und  mehrere  Male  auch  fehr  klein' 
Bald  ift  einegröfser,  oder  kleiner,  als  dieafl 
re  89).  Di  efer  Fehler  betrifft  auch  die  drei  eck 
ten  Klappen  9®).  Bald  findet  man  diefe,  1 
jene  Klappe  zerriffen^*)  oder  darchlöchert' 
Morgagni  9?)  fand  ftatt  der  Klappe  der  Krii 
blutader  nichts,  als  ein  dünnes  Gew^ 
Nicht  feiten  find  die  Klappen  mit  Knoten 
Auswflchfen     hefctzt  9*)     flechficbt 


obf.  tnat.  patli.  I.ib.  I«  caj).  I.  pa^/^x.  T^b.  11.  Lil 
cap.  I.  pag.  19.  Tab.  VI.  Fig.;.  pag.  40  f^  «—  Hvm 
the  blood.  Lond.  179^*  pag*  159- 

$6)  Meckel  jun.  dilT.  cit.  pag.  |i  iq.  Tab.  IL  Fig.  1.1. 

t7^  Ep.  XJwin.  17.  ^ 

SS)  Ep.  XXIIl.  11.  Ep.  UCVIL  IK 

193  Morgagni  Ep.  XVU.  U.   Ep.  XXIV.  i| Sm 

obf.  anat  path.  Lib.  1.  cap.  1.  nag.  13. 

96)  Morgagni  1.  I    Epift.   XyII»  i.  il. 

fl)  Bttfjii  obferrat.  anat.  chir.  med.  Dee.  I.  pag.si|. 
Fig.  5.  —  Cowper  myotomia  reformata.  Lond.  iHf^ 
XXXVIII.  Fig.  9.  —  D.  Mummfen  dilT.  df»  cordil 
Lipf.  1764.  pag.  58.  —  Morgagni  Ep.XXtV.  U  -• 
ieri  Elein.  Phyllol.  Tom.  L  pag.  ;)9.  —  S^tm^/^ 
ahae.  patb.  Lib.  I  cap.l.  pag.  34  et  50.  —  MeMÜ 
MMnoij-.  de  Tacad.  des  Sciene.  da  Berlini  1755.  "*  ^ 
a.  a.  O.  S.  20. 

53)  Ijiorg^igniEi^  HL  30.  Q.  a.  nt.  O.  —  So  fanA  vafJkl 
(a.  a.  O.  ß.  16.  die  Klappe  dea  Thcbefina  i^ 
löchert.  Meckel  fand  (#  ganzlicb  fehlen»« 
grofseKi'anibliitadev  in  den  Limgenblutaderfiioktl 
eieüsen.  jUndner  dilT.  de  lymphaU  vafor.  SjitaiBitt 
lac  1787,  pag.  2. 

90  Epift.  LXVT.  9. 

94)  Morgagni  Ep-  XL  11.  Ep.XXrV.tS.  £p.  XXIX.lt 
XL.  a).  Ep«  LklV.  9.  u.  a.  m.  0,  — -    Lancifiia  ^ 


I 


A*     t^as  Herz*  Jg^i 

dick  95),  auch  an  rfie  Wände  rff?»  Herzens  ange- 
wach Ten  9<5).  Von  ihrer  Verknöcherung 
werde  icli  weiter  unten  reden. 

.  Za  dem  Verhältnifs  des  Körpers,  zu  welchem 

es  gehört,  kann  das  Herz  2  u.  klein  feyn.    Es  ift 

diefer  Zufall  nichts  feltnes.     Kerkning  97)  fand  hey 

eioem  neunjährii^en   Knaben,  der  übrigens  voil^ 

kommen  gewachfen  war  und  deffen  übrigen  Blut- 

gefafse  feiner  Gröf^e  und  feinem  Älter  augemeflesi 

waren,  das  ganze  Herz  nicht  gröfser,  als  bey  ei* 

Bern   ausgetragenen  Kinde;  er  war    dabey    ftelft 

krinklich  gewefen  und    hatte  immer   an  Augft> 

Schwache  und  gefchwindcn  I^uls  gelitten.     Mor- 

gagtfi  ^)  fand  bey  einem,  ührigens  gefunden  on4 

.  xobufteaLafttrSger  ein  fohr  kleines  Herz«  Siöick^). 

fand  es  bey  einer  an  einem  Lebergefchwdr  verftoi;- 

benen  Frau  kaum  fo  grofs,  wie   ein  Hühnerey. 

Chavaffa  ^^)  fand  bey  einem  vier  und  fechzigjäh- 

ligan  M^nae,  welcher  hcy  Lebzeitea  Her^klapfe», 

BeCcbwenden  beim  Atheppholen,  e^rig^eq  Auawu(f 

aod  unbedeutende  Schmerzen    gehabt  hatte,  eiiv 

Herz)  noch- kleiner,  wie  es  bey  einem  Neugebohr^ 

rerfcbiedenen  plötxliclien  Toc1e»arteii.   B.  It.  S;  121.  -^• 

SandiforL  obf.  vnat.  pathol.  LLb.  1.  cap.  1.  pag,  9i..Tab. 

111.  Fig.*  4.  I«ib.  III.  <U))r  i.  pa^r.  41. 
9c)  Morgaeni  Epifi.  XXV.  lo.  Kp.  XXVI.  ^;,  Kp.  XLVUI. 

1$.  Kp.  XXX.  7.  —-  HulUri  KUm.  Phy.üoi.  Tom,  I.  pap. 

9J^.  —  .Eaillie  S.  ao.  21.  und  Säsnrn^rinfif  Anwerk.  43. 
^)  Rainer  in  den  l.piieitu  Nat.  Cur.  Dcc^  1.  Aa.  lli.  Obf. 
.    ag3.  [iM^'49%.  —  Littre  in  den  Momoir.  de  riicci«*ni.  de« 

Scienc*  k  Par.  171).  —    Lucutaud  L  c.  Lib.  il.  Seot.  II« 

obf.  59«  fq^  Tom.  IL  ptg:  it4  f<|. 
j^^  Speeil.  aiiitora.  papv49.  —  cl.  3^.  Btiii'  a,  a.  O.  in  der 

Miinml.  a.n$erle£  Abh.  für  prakt.  .^er7.to.  Ji^XVU.  «S.^o;. 
f%\  Ep.  LX}t.  5.  —  Yer-l.  Ep.  XYU.  la.  Ep.  iwXX.  i©.  Ep^ 

^}  Ann.  Med.  Tl.  pag.  s^l. 

100)   Lond.  medic.  JoiirÄ.  i-'g^.   pa.«:.  40f..  Samm!«  aii-^'^rW^ 
AbhaudL  filr  praiülL  Aer7J:e.  tt.  Xl>  3.  695« 


39t  in.     Ftfjt   den  Blutg^fsen. 

Den  zu  feyn  pflegt;  a»  der  hintern  Herzkammer 
war  es  mit  knochichter  Materie  bedeckt}  und  zer- 
riffen.  Sehr  klein,  trocken  und  von  einer  ungleV 
eben  Oberfläche  fand  man  es  bey  einer  krankli- 
chen, unfruchtbaren  Frau  ')•  Befonders  bey  Aui- 
g ez eh rte n  *  findet  man  6S  klein  und  ver* 
&hrumpft  *).         . 

Die  widernatürliche  Oröfse  des  Herzeiif' 
ift  entweder  ein  Fehler  der  erfteo  Bil* 
düng,  oder  Folge  der  Lebensart,  und  die 
Pcrfonen,  bey  welchen  man  diefe  fand,  waren  übri- 
gens gefund,  ohne  hervorftechende  Zeichen  •iner 
folchen  Widernatürlichkeit;  oder  man  koonte 
ddch  weoigftens  in  ihr  nicht  den  einzigen  Oranff 
ihrer  Krankheit  und  ihres  Todes  finden.  Ma^ 
iani  ))  fah  ein  Herz  von  einer  ungeheurfn  Qrölse 
iiey  einem  Menfchen  von  unaufhörlicher  Gefiri- 
fsigkeit.  Einen  ähulichen  Fall  erzählt  utktPomm:^). 
In  einem  Trinker  fand  es  Boerhaave  ^)  draiaial 
gröber,  als  gewöhnlich  und  fehr  fett.  Morgagni^) 

ftnd 

l)  Mennir.  de  TteMd.  'de«  Seieno.  de  Ptr.  1714.  -—    Vtrgl     ] 

auch  MircelLNat.Car.  DecIIl.  An.  IV.  —  Boerkmmv  t.      ^ 

a.  O.  S.  544. 
O  Kerkring  fpecil.  antt.  Obf.  XVII.  —  Hildimi  al>renr«C 

chir.  Cent.  iV.  Obf.  LI.  —    Tä.  Bartko/imi  anat.>Lib.  IT. 

C«p.  VI.  —  Bontti  Sepnlcr.  anal.  Lib.  11^  Sect.  VI|.  obf. 

lOt.  Lib.  IV.  Sect.  Xll.  obf.  9.  —  Senac  traiti  do  coeor. 

Lib.  IV.  cap.  Vlll.  J.  I.  —     Peyer  mcth.   bift  «iMt.  ctp. 

VI.  —    BJancaräi  Anatom,  pract.  rationaL  Amlt.  ufll«     ^ 

Cent.  II.  Obf.  XIX.  pag.  337^  ^  Boerhaave  a^  a.  O.  &  1^5.  —     f 
«     MifoelL  Nat.  Cur.  Dec  I.  An.  III.  Obf.  65.    Deo.  IIL  Aa.      ( 

III.  Append.  pag.  lt.  -*-*  tdeutmud  hift.  aaat.  med.LibJL     / 

Seet.  ll«  öbf.  44S.  Tom.  II.  pag.  146  fq.  ; 

i)  de  anenryanaticit  praecordlornm  moibis,  FraneoEirU^     j. 

J.  7.  ^  Mi>rgmgni  fp.  LXIV.  14.  '^ 

4)  in  Roux  Jouin.  de  Medieine,  Chirurgie  oet.  1774*  Toon    i 

XLII.  pag.  410.  ' 


5)  a.  a  O»  8.  49S 

^)  £pUt.  LXX.  xa  —  oonf.  Epift«  XVIL  x 


[ 


A.     Das  F!ef^.  SjJ 

find  es  bey  einer  Frau,  die  an  einer  liungenent« 
zandung  geftorben  war,  felir  grofs»  nüt  verhält* 
nifsm&fsig  dicken  ,  nicht  ausgedehnten  Winden. 
Ogle  7)  ünod  es  dreimal  und  Heurnius  ^)  viermal 
gröber  uls  natarlich.  Gufiav  Adolph* s  Herz  vrog 
fünfzig  Loth  9 1.  Lancifiiis  *®)  fand  daa  Herz  ei- 
nes Laufen  fo  grofs»  wie  ein  Kuhberz  und  zwey 
umd  ein  halbes  Pfund  fchwer.  In  der  Loder- 
fchea  Präparatenfammlung  befindet  fich  das  Herz 
eines- Mannes,  der  an  beftändiger  Engbrüftigkeit 
litli  welcbea  neun  Zoll  lang,  iieben  breit  und  fan- 
fe  dickJft");  ein  anderes  ift  fanf  und  einen  hal- 
ben Zoll  lang,  vier  und  einen  halben  breit  und 
drey  und  einen  halben  dick  ").  de  Haen  <))  fand 
bey  «iner  Frau  ein  Hen  von  zwey  Pfunden  und  de* 
bey  alle  grofsen  Oefäfae  aufsecordentlicb  weit,  oh» 
ne^  daiSi  Zufälle  da  waren,  welche  folche  UmftSn- 
de  vesmuthen  lieCsen.  Lancifius  '^)  hat  folche  Er« 
«dtwogen  in  einer  Familie  durch  vier  Genen«' 
lioneiK  erblich  gefehen. 

Oder  die  Erweitenmg  ift  Folge  man«» 
cheriey  kränklicher  Befchaffen  heiten. 
So  trägt  alles  dazu  bey ,  was  den  Ausgang  des 
BInts  hindert.  Diefe  Urfachen  können  entweder 
»echenifch  wirken:  z.B. 

Ver^ 


\ 


f)  Me«ioir«>of  tlie  nedic.  See.  of  London.  Vol.  L 

t)  Hiftor.  et  obfervat.   rarior.  Oneribii«  Ferne/ii  adncxae. 

pag.  36.  -—  Vergl.  Chamhon  de  Montaux  S.  )4. 
i)  Samml.  auserlef.  Abhandl.  filr  prakt.  Aerzte.  B.  XIV.  S. 
%fri.  Anmerk.  IT.  —  Vergl.  Meckel  in  Memoir.  de  Tttcad.. 
det  Seien  o.  1.  l. 
10)  von  den  verlohiedenen  plStzliehen  Todetarten*  B,  IL 

S.  uo. 
tO  Köhier  al  a.  O«  S.  941.  n.  leo). 
la)  ebemd,  S.  341  •  no.  1009. 
I))  Heiliiiifrsmetbode.  B.  UL  S.  S4- 

I4)  de  mocu  eordis  et  aneorysmatiboi,  ftru  IL  oap.  V# 
V«S.  all. 


396  Jtl»     Von  ien  Blutgeß/sen. 

den  ^^  fand  bey  einem  WafTerrttchtigen  ein  (6  gre» 
Sses  Herz»  dafs  deflen  Bafis  vier  und  zwanzig,  and 
der  Umfang  der  Ventrikel  fiebzehn  und  einen  haJ* 
ben  Zoll  betrugen*  Bey  Herzbeutel vraflerfucht 
ift  es  meiftens  von  einer  ungewöhnlichen  Gtötst^ 
wie  dies  mehrere  Beifpiele  beweifen  ^9). 

Vieles  Fe^t:  Lieueaud  ^^)  fand  bey  ei- 
nem fechzigjährigen,  von  Kummer  und  Sorgen  gep 
quälten,  und  an  einer  Erftickung  geftorbenen 
Manne,  bey  ^iner  ungeheuren  Fettmenge,  eüi 
fehr  erweitertes  Herz. 

Es  können,  auch  die  Urfachen  der  Herzer- 
weiterungen krampfhaft  feyn;  fo  kdoMn  z.B. 
alle  Leidenfchaften  wirken,  vorzüglich  Zorn  uiid 
Rachfucht.  Daher  bemericte  Harvey  V)  bey  iol« 
f hen  Mcnfohen ,  welche  der  Zorn  fchnell  hinge* 
rafft  hatte,  ein  ungewöhnlich  grofses  Herz,  indeu  1 
AsL^  Blut  fchnell  nnd  gewaltfam  fich  in  dea  Van- 
trikeln  anhäuft  und  lie  ausdehnt.  Hierher  gehö- 
ren auch  die  Fälle,  wo  man  nach  folchea  LeldeO' 
fchaften  das  Herz  gebor ften  find;  z.  B. 
Whytt  ?^)  fah  das  Herz  nach  anhaltendem ,  nagen* 
dem  Kummer  gebor  ften,  und  eben  dies  fand  auch 
Portal  )))  bey  einem  ZOchtling,  welcher  nach  ei- 
9em  heftigen  Zank  plötzlich  tod  hingefalleo  war. 

Dia 

a«)  Afi«tomy.  pajj,  m. 

f^)  z.B.Liritiaud  1.1  Tom.  11.  ptg.  19s  fq.  r^  RBUin^nr» 
nal  de 'Med,  1770.  Vol.  XXXU.  p*ß.  74.  S^rnml.  filrpr, 
Aerzte.  ß.  1.  St,  111.  S.  go.  —  fVefiring  fcbwea.  Abb. 
1790.  IV.  Qtiarc.  n.  5.  5^minl.  fOr  prakt.  Aerzte.  n,XlV» 

%o)  L  1,  obf.  434.  pag.X40, 

91)  Exercit.  «nat.  4t  motu  pordi^,  Tom,  I.  pa|;,  %t%^ 
jO  Cricical  Review.  iy%%,  Decbr,   pag.  554. 
D)  Memoir,  de  Tacad«  dea  Seienc.  I7t4,  naz.  ci.    Swi* 
für  prakt.  Aerzte.  B.  XII.  S.  72^.  ^^  ^ 


A.     Das  HtnSf  397 

Die  Symptome  der  Erweiterung  des  Herzens^ 
bey  einem  langfamen  Fortgange  der  Krankheit, 
find  gewöhnlich :  Beängftigung,  Herzklopfen,  aus* 
fetzender  bald  langfamer,  bald  fchneller  Puls  ^^); 
zuweilen  heftiger  Schmerz  quer  über  die  Bruft» 
auch  quer  über  den  Unterleib;  Ohnmächten,  Hu-« 
fteo,  fchweres  Athmen ,  und  der  Kranke  kann  in 
Terfchiedneh  Lagen  nicht  aushalten  ^5). 

Man  findet  die  Ausdehnung  bald  in  der  Aor« 
tn-  bald  in  der  Lungenarterfenkammer,  bald  in 
beiden;  bald  in  irgend  einem  Ilei^zohr,  bald  ia 
llpeidan;  manchmal  auch  in  allen  diefen  Theilen 
tngteich  ^).  Oft  ift  die  tördere  Her2kammer  er^ 
weitarty  und  die  hintere  verengert;  aber  nicht  fo 
«ngekehrt;  vielmehr  findet  man  bey  Erwelterun* 
gm  der4rintern  Kammer  auch  die  vordere  ei-wei« 
tert  97}»  Selten  find  die  Winde  dünner,  fondera 
toeiftens  verdickt;  und  die  ganze  Höhlung  ift  mit 
•inar  Terdickten  Haut  überzogen  '^). 

Eine  Menge Beifpielo  von  diefen  Erweiterung 
gein  £ndet  maa,  von  welchen  ich  Hnige  auszeich« 
n€n  will  : 

yan  &'/tvW<?w '*)  fand  die  hintere  Herz*^ 
ka  m  m  e  r  dreimal  gröfser,  als  die  vordere»  Auch 
im  Me'ckelfcken  Kabinct  befinden  fich  mehrere 
Beffpiele  von  Erweiterung  dicferHerzkammer)  be» 
(oaders  eins,  wo  fie  die  vorder«  an  Grdfse  zwey« 

fach 

$4)  foriiä  «» 11.  Ol  S.  707» 

ff)  Jfihn  Ftrriar  von  der  Dilatation  des  Herzens,  In  leinen 

»eaed  Bemerkiui^en  über  WAlTerrncht,  Wahnfinn  u,  f.  w. 

Aus   dem  Kngl.  Leipz.  1799.  Kap.  Vlll.  S.  74. 
.)4}  Mrcktl  1.  c.  und  in  der  Uebeii.  der  pbyf.  und  med.  Abh, 

der  AlLsd.  der  ^VilTenfcimhea  in  Berlin  >  wn  MuntmUr^ 

B.  IV.   S.  ^05. 
VJ)  Fortal.  S,  70^ 

•)  B^Uliei  Engmvings.  rufe.  I.  Tab.  5. 
U)  CommehtÄr.inBo^rAimwt  «pboriiiii.  Tom.L  p«f.a99. 


4oo  lll     F#«  äem  BlutgefUfsem. 

Meirteiv  findet  man  bey  Erweiterangfeii  des 
Herzens  auch  deffen  WSnde  verdickti  mit 
niehr  Materie,  als  gewöhnlich.     Der  Grond  liegt 
vielleicht  in  Folgendem.   Entweder  es  entfteht  die 
Erweiterung  durch  eine  Oelegedheitsurfach ,  wel- 
che  das  Blut  an  der  vollen  Ausftrömun^g  hindert 
(z.  B.  durch    eine  Verknöcherung   der  Valvein)| 
und  dadurch  eine  Ausdehnung,  Verlängerung  und 
Erfchlaffung    der    Muskelfafer    venirbcbt,  odeTi 
die  Ausdehnung  ift  die  Folge  einer  örtlichen ,  in 
Veränderung  und  krankhafter  Mifchung  der  Mm* 
kelfafer    ihren  Grund    habenden  Schwäche.     In 
beiden  Fallen,  (ey  fie  nun  Folge,  oder  Urfaoh  des 
Fehlers»  ift  eine  Erfchlaffung  der  MuskelCaCer,  ein 
aufgehobener  Zufammenhang  ihrer  Theile  da,  die 
Abfonderung   und    der  Umtrieb  der,  für  diefei 
Muskel  beftimmten  Theile  werden  fehlerhafk|diefe 
häufen  Geh  dann  in  den  ZwifchenraumeD  der  er« 
fchlafften  und  locker  gewordnen  Mnskelfafem  aii| 
und  vermehren  ihr  Volumen. 

Bey 

med.  obüervatione  üluftrata.  Halae    17S5.  *—    Smnd^*^ 
obf.  jinat.  pacli.  x.ib.  I.  cap.  I.  p^g.  37.  —  Lientmuä  1 1, 
Lib.  11.  Secr.  II.  obl.  405  -  447.  obf.  601  —  Ä06.  Tom.n. 
pdg   12^  i'q.   l%6  fq.  •—  Lancijius  lie  motu  «ordis  et  anrt« 
li&matibus,  fliehe  vorher  S.  393.  Anmerk.  14."^  — -  Asmmm 
«iilll  de  aneiirUmAtibns.  Grönin«.  176).  —  Maiani  ^€  ano 
rynmaüci»  praecordioriim  morbu  (f.  vorher  S.  991.  k 
merk.  9.")  —  Trew  aneurlsmatU  J'piirii  hiftoria.  Nori* 
1769.  —  Murray  obfervatione?  in  dueurisma  feiaori».  t 
Tal  1771.  —  Uuauani  de  externis  aneiirLümatibu».  Res 
1772.  —  Verbrufig  de  aiieurismate ,  oblara  noUibile,f 
tae  anein  ysma  dlvulgandi  occafione.  L.  ß.  177).  —  I 
tin  de  aneurystnate  vero  pectoru  extenio  ,  ii^miple 
Inbole.  L.  B.  i7to.  Diefe  letztem  acht  SchriFtTteller  ^ 
&ch  de&wegen  liier  beyrammen  angeführt,  weil  ße  ficF 
Ikfnmen   in  fol(*e*ider  Sainmluii|i|;   befinden :    Scriptf 
latinorum  de  aneiiry&matibiis  collectio,  edidit  atqne 
latus  elt  Ihom,  Lauth,  onm  XV.  iconibnu.  Argent. 
— '  y.  G.  Michaelis  difl.  aiieurysmatiim  cordis  dif)' 
anatomico-medica.  obütivatioiie  ^iiadjon  iUnTcrat 
U%  17«5- 


y  dem  AiienriiRna  des  H^neeniB  fihd  euch 
lieh  die  aus  ihm  entfprin^enden  grofsen 
sfifse  von  zweierley  Befchaffen« 
3ie  Arteriell,  nämlich  die  Aorta  und 
npulsader  find  oftmals  verkleinert^' 
rengert  ^).  Es  kann  dies  vielleicht  oft- 
rie  ich  fchon  getagt  habe  ^0>  ^^^  Grnnd 
iurisma  feyn »  iaderft  die  Krankheit  in  der 

liegt,  welche  von  Natur  zu  enge  gebaut 
arch  Verdickung,  Verknöcherung,  oder 
hafte  Zufateimenziehung  ihrer  HSute ,  wi» 
rlich  verengert  feyn  kann.  In  diefem  Fall 
IS  Blut  in  feinem  Fortgange  gehindert  und 
h  zumTheil  im  Herze  anfammeln,daffelbo 
ndig  ausdehnen  und  dadureh  erfcblaffen« 
I  diefe  Verengerung  der  Arterien  aber  auch 

des  Aneurisma  feyn.  Denn,  indem  fich 
'z  erweitert,  feine  Kraft  verliert,  fo  ziehet 
ih  nach  und  nach  die  Aortf,  weil  fie  nicht 
sgefQllt  wird,  im  Verhftltnifs  zu  dem  Orad 
reiterung  desHerzens  zufammen  und  rieh« 

dadurch  zu  der  ganzen  Quantität  Blut 
dche  ein  fo  erweitertes  Herz  ausi^ratzea 

)• 

ie  vendfen  Oefäfse  findet  man  im  Gt- 
t  bey  diefem  krankhaftf^n  Zuftande  de^ 
8  allemal  erweitert^  und  gleichfam 
Tse  Blutbehälter  53). 

Eine 

n  Celle  mabrere  der  vorher  Anmerlc.  4^.  angeRihrcen 

,  z.  n.  Morgagni  Ep.  XVllI.  a.  3, 4.  —  Meeke/  Me.iude 

(L  des  Scienc.  de  ßorlLu  1750.  pag.  I69. 

3a  vorher  S.  594  Arimerk.  17  fp, 

rpl.  Be!L  a.  a.  O.    S.  507. 

//.  S  505. 

.  pmthuL  Afutt.  M.t.  C  C 


4o4  i^^*   ^^*  <^'*  Blutg^fsen. 

nem  ^olciaten  ,  welcher,  nach  langem,  vorherge- 
hemmen  Tanzen,  im  Beifchlaf,  unter  einem  hefti* 
gen  Schrey,  ftarb,  alle  Eingtfweide  gefund  und  die 
rechte  He:  zkanimer  zerriffen. 

Gefchwüre  am  Herzen  geben  nicht  feiten 
auch  Gelegenheit  zu  deffen Zerreifsung.  Bej 
einer  im  Jahre  \y3o  verftorbenen  Herzogin  vom 
Braunfch\Veig  fand  man  die  Muskelfubftanz  der 
rechten  Herzkammer  durch  ein  GefchwQr  fo  zcr« 
ftort,  dafs  fie  endlich  geborften  war  ^7),  Peter  de 
Märchen i  ^*)  erwähnt  eines  üftulöfen  Gefchwfln, 
welches  aus  einer  Wunde  des  Uruftbeins  bis  zur 
vierten  Rippe  u  d  der  linken  BnJthö'rle  gedrun* 
gen  war,  und  din  ganze  Subftan/.  des  Kerzerts  bei* 
nahe  bis  auf  dieKibem  zorftört  hatte,  fo,  dafsdiefe 
Fiftel  die  linke  Merzkammer  durchdrungen  hatte. 

Eben  fo  kjcn  auch  eine  brandige  MOrb« 
heit  der  Subftanz  hierzu  Gelegenheit  geben*  Mr.* 
rand^)  fand  in  einem  Fall,  wo  die  Aortenkam* 
mer.geboriten  war,  die  ganze  Sübftnnz  des  Her» 
zens  fo  weich  und  mürbe,  dafs  die  Sondt»  Qber^II 
durch  ihr  eigenes  Gewicht  durchdrang.  Murret)*^ 
erzählt  die  Oefclnchte  eines  Mannas,  welcher  vor- 
her häufig  rheumalilclie  und  arthi  jtifoh»*  Sohmer^ 
zen  gehabt,  und  endlich  die  hefti^l'ten  Scrhinerzeii 
in  der  Bruft  gelitten  hatte,  worauf  er  nach  einigfii 
Tagen  plötzlicli  ftarb.  Man  fand  die»  linke  Uen- 
,  kam- 

67)  Lemmery  in   M^moir.    de  l'acadom.    des  Scienc.  17JI 

Pap.  y.%. 
C%)  t/Uleivat.  et  iractat.  nu*dic.  *IiiMiif.  Nediml.  1772.  obf. 

XLVII.  p.ig.  78.  —     McliiL-ie  iJcifpi/le  lludcn  iidi  vut^' 

<kii  lieiuacli  aiijjelilhrtCJi  lüllea  u^jd    i,v\    den  (ieffliW*!- 

len    im  Heize. 

69)  in  den  Meinon .  de  rut\<.l.  des  Srier.o.  1753;  |ia,?.  59<.        i 

70)  Ail.  Miirtaj   difr.  (ie  coi  Je  n»]»t<..  l^plal  1785.  Cberfi-r«     ; 
in  den  neuen  i?ainiulMii;:;t;ii  der  .lükc:  lefeuften  u.  utxitlwi 
Abhuiidl.  lüi,  Wundarzte.  8t.  Will.  8.  t  ig.        *  .' 


A.     Das  Herz.  4q5 

kaminer  zcrriffen,  und  zwar  erblikte  man  neben 
einem  grofsern  Riffe,  noch  einen  zweiten  kleinem. 
Die  Subftanz  war  um  diefe  Gegend  weit  düoner, 
von  dunkler  Farbe  und  mürbe,  gleich.,  ^^Is  wenn 
fie  brandig  wäre.  Die  Lungen  waren  il unkelfar- 
big, fchwer  und  mit  Uiut  angefüllt.  OffcMibar  war 
hier  eine  Entzündung  des  Herzens  vorhergegan* 
|ren,  und  der  darauf  foigende  Brand  die  Urfache 
der  Zerreifsung,  Caley^  Wundarzt  zu  Saint  Ci« 
rons ,  ftarb  im  fünf  und  feclizigften  Jahre  plotz* 
lieb,  als  erXich  eben  bückte,  um. feine  Sohuhe  zu* 
niüchnallen,  und  n^ben  einem  Freunde  am  Kamia 
lab.  Er  hatte  iich  eben  von  einem  FiuCslicber  er- 
Iwhit,  das  ihn  vierzehn  Tage  im  Zimmer  gehalteo 
ktte,  und  er  ftarb,  als  man  ihn  völlig  bergeftellc 
giübte.  Bey  der  Sektion  zeigte  fich  derHerzbeo* 
tal  von  einer  ganz  aufserordentlichen  Gröfsc  und 
mit  Blut  angefüllt.  Die  linke  Herzkammer  hatte 
eiaen  Zoll  langen  Rifs.  Inwendig  war  dif  ganze 
Moskelfubftanz  von  einem  Gefcliwür  verzehrt,  fo» 
dtüi  eigentlich  der  Rifs  in  der,  das  Herz  umgeben« 
deaHautgefchebon  war.  Der  Ueberreft  derFleifoh« 
koliiinnen  war  kallös,  und  iaft  friabel,  und  von 
g^icher  Farbe.  DieKaUofivät  erftreckte  fich  voa 
oben  bis  an  die  Baßs  der  mützeniorniigen  Ivlappea 
und  längs  der  Scheidewand.  Der  Vcrftorhcne 
hatte  vorher  vier  Jahre  nach  einem  FriefelGeber 
oft  Kopffchmerzen,  Schwäche  des  Gedächtnifscs 
nnd  der  Füfse  und  einen  grofsen  Puls  gehabt,  aber 

•^     keine  Befchwerden,  die  eine  fo  beträchtliche  Zer* 

i    ftörung  des  Herzens  vermuthen  liefscn  "'). 

l  Wir   haben   auch   Fälle,  wo   äulscre    Gc» 

1  ^altthätigkeiten    eine  Berftung  des  Her- 

^4  zcns 

.  1     7^)  Joorn.  de  Med,  X791.  von  LnngUde.  Ueb^rf.  in  Hu/r- 
1        land^s  Deueft^n  Annale»  ^«r  ftaiiicr.  A".  ^Y.  H.  V..  S.  1. 


4o8  III.    Von  den  Blutgrfäfsen. 

Difirte  und  mit  dem  Herze  durch  eine,  oder  meh* 
rere  Wurzeln  verwachfene  Körper,  wie  wir  fie  häu- 
fig in  der  Nafe,  Gebärmutter  u.  L  w.  antreffen ,  ge* 
be;  oder  ob  diefe  von  den  Zergiiederern  für  Polv* 
pen  genommene  Körper,  nicht  blofse  lyrophati- 
fche  Konkretionen,  oder  geronnene  Blutklumpen, 
die  erft  nach  dem  Tode  entftanden  und  Folgen 
der  Krankheit,  nicht  aber  deren  Urfacfa  gewe- 
fen  waren.  Schon  ältere  Zergliederer,  z.  B.  Mor- 
gagni  8")  und  Andreas  Paßa  ^^)  läugneten  fie  ab 
und  hielten  6e  nur  für  zufallige ,  nach  dem  Tode 
entftehende  lympbatifche  Konkretionen.  In  neuern 
Zeiten  vertheidigte  lofeph  Paßa  85)  diefe  Mei« 
nung  mit  fehr  finnreichen  Gründen.  Doch  find 
die  GrOnde  für  die  Annahme  der  Herzpolypea 
Überwiegend.  Denn,  wären  die  vorgefundenen 
Konkremente  allemal  nur  geronnene  Lymphe,  oder 
Blut  gewefen,  fo  hätten  fie  fich  leicht  im  WaCfer 
mflCfen  auflöfen  laffen;  fie  wären  nicht  hart  und 
flechfeoartig,  nicht  mit  dem  Herzen  innig  verwach« 
fen  gewefen,  die  Kranken  hätten  nicht  vorher, 
oft  lange  vorher,  an  ftufenweis  fteigenden  Znfal* 
len  gelitten.  Es  giebt  aber  freilich  auch  bloüse 
Schleim-  oder  Blutpfröpfe,  welche  ein  Ungcfibter 

für 

$n  Ep.XXlV.  35.  R.  II.  S.  %70.  —  S,  Kerkringii  tfttil 
anatom.  Obf.  LXXIll.  Pfcudopolypi.  —  Gegner  diefer 
Meinung  w^ren  Malpighi  (^Tract.  de  polypo  cordis,  üi 
Opp.  Lond.  i6%6  Tom.  II.  oud  mit  deffen  Tr.  de  rilee- 
inm  rtriicturd.  Bonon.  i66i.  zutnmmea^^dvuckt)^  Mmnget 
(BibL  andt.  Tom.  II.)   Peyer  u.  a. 

SO  Andr,  Paftae  epiftolae  dtiae ,  altera  de  motn  £^npuaiß 
poft  mortem,  altp.ra  de  cordis  polypo  in  dubium  revo- 
cato.  Bergami  17)9.  vid.  Act.  £rud.  r^ov,  A.  17|f..  U* 
Febr.  pag.  79. 

f))  De  «Sanguine  et  fanguinels  coneretionibus ,  per  anat»- 
men  indagatiJ.  Berg.  17S6.  —  Göttiug.  gel.  Anseilen  tjU* 
—  Vergl.Ljc{ifa«fifrrecisde  laMedic.  prau^ae«  Par.i7li> 
pag.  J75- 


A,     Das  Herz»  4^9 

für  wahre  Polypen  halten  könnte«  Um  ganz  fi« 
eher  zu  gehen  und  der  Wahrheit  am  nächften  zu 
kommen,  mufs  man,,  wie  Maincourt  *♦),  zweier»^ 
ley  Her7polypen  annehmen:  wahre  und  fal« 
fche.  Diefer  Meinung,  welche  genaue  Bcobach« 
langen  während  der  Krankheit  folcher  Perfonea 
and  genaue  Unterfuciiungen  nach  dem  Tode  befti* 
tigeo,  treten  auch  mehrere  SchriftfteJIer  bcy  ^^). 

Falfche  Polypen  find  ein  Konkrement,  aus 
geromiener  Lymphe  und  etwas  Blut,  welches  fich 
erft  in  der  letzten  Krankheit ,  oder  im  Tode  er« 
leogt  hat,  dicht  und  ausgefüllt  ift  und  fichfaftia 
allen  Leichnamen  bald  an  diefer,  bald  an  jener 
Stelle  der  Blutgefäfse  vorfindet  S^).  Ueberhaupt 
findet  man  bey  Perfoncn,  welche  an  hitzigen 
Krankheiten  geftorben  find,  meiftentlieils  folche 
polypöfe Konkremente  im  Herze,  und  um  dalTelbe 
herum  8^). 

Wahre  Polypen  find  fehr  feft,  fafericht,  flech- 
fenartig,  fpalten  fich  in  länglirhte  Lamellen  und 
hingen  fo  feft  mit  den  Wänden  un«!  den  Fleirdi* 
'r  fjfern  des  Her/ens  zulammen,  dafs  Ge  mit  demfel* 
ben  nur  einen  Körper,  von  brauner  oder  ((unkel* 
rother  Farbe,  auszumachen  fclieinon.  Sie  find 
hohl,  abgeglättet,  mit  denMuskelfafern  genau  ver« 
nachfen,   weislicht  und   ähnlich    den  HydaLiden 

IQ 

i4)  de  8anguineis  lymphaticisqne,  mal«  polypis  ^ictii,  con- 
cretionibuf  üi  corde.  Par.  17^9.  und  im  Au^^uge  überC 
in  Hti/'e/and'*  Annalen  der  friinz.  A.  W.   B.  1.   S.  344. 

15)  Vergl.  Am.  von  Haen  Heilungsnietliadc.  B.l.  S.  164. — 
j^  Wichmanns  Idean  zwr  Diugiioftik.  Hannover  1797.  B.  II. 

1  s.  171. 

\  %€)  Vtrgl.   A.  Fr,  Walther  progr.  de  atra  bile.  Lipf.  174I 

(in  Halleri  coli,  difp.  pracL    Vol.  111.  n.  ClV.  pag.  575. 
17)  De  morbis  quihnsdam  Gommentarii,  Auct,  C.  H'/n/rm^- 
«»^  A«m.Lond    17S3.  überf.  in  denSanaml.  aiiseilif.  AbLundl. 

für  pi  Akt.  A.  ß,  VIU,  if.  199.  4.  II. 


4io  121.  Von  dem  Blutg^fsen. 

in  den  Gefchwalften  der  Eingeweide.  Sie  e'ntfte» 
hen'  langlani,  und  die  Befchwerden,  welche  fie 
verutCacheq,  fteigen  daher  auch  nur  allmählig  bis 
eu  ihrer  iiftdiichen  Höhe.  Man  bemerkt  Anfangs 
nur  ein  leichtes  Herzklopfen ,  mit  einer  leichten 
Aengftlicbkeit  und  Kurzathmigkeit.  Mit  der  Zeit 
werden  diefe*S}rmptome  einmal  plötzlich,  nach  ir* 
gend  einer  VeranlafTong,  hefriger,  der  Pols  wird 
intermittirend  und  unordentlich;  periodifch  tritt 
eine  grofse  Angft  ein,  die  Kranken  fahlen  Schwere 
und  Druck  auf  der  Broft,  das  Herz  klopft  ;hefti* 
ger  und  unausgefetzt,  die  Beängftigungen  fteigen 
immer  höher,  fo,  dafs  der  Kranke  auch  nicht  die 
geringfte  Bewegung  vornehmen  kann ,  es  erfolgen 
Ohnmächten,  Stickflufs,  Scblagfiufs,  Tod  ^). 

Die  Entftehung  beiderley  Arten  der  Po- 
lypen des  Herzens  und  der  Arterien  und  beider 
Stoff  ift  gewifs  einerley.  Es  ift  die  gerinnba* 
r  e  L  y  m  p  h  e  des  Bluts*  -  Wir  bemerken  6e  bej 
EntzQndungen  auf  dem^abgelaffenen  Blut,  wie  auch 
nach  den  entzündangsartigen  Krankheiten  in  deo 
Hohlen  und  auf  de^  Flächen  der  entzündeten  Thei* 
le  S9).  Nur  der  Unterfchied  findet  Zwilchen  bei« 
der  Entftehung  ftatt,  dafs  diefer  gerinnbare,  lym* 
phatifche  Stoff,  beim  wahren  Polyp  nach  mid 
nach,  lange  vor  dem  Tode,  ausfchwitzt,  fich  lan^ 
fam  anfammelt,  verbartet,  und  fich  zu  einem  orga* 
jiifchen  Körper  bildet,  alfo  mehr  Folge  einer  qhHH 
aifchen,  als  einer  akuten  Entmifchung  ift;  Beim 
fa Hohen  Polyp  entfteht    diefc  AofammluBg  im 

Qe< 

II)  Man  }t£elVichmAn>t*s  TortreiHielieBefchraibtuic  a,i.Ol 

%9)  Im  Abfclmitt  von  der  Brnft-  und  Unterleil>shdhle  md 
bey  der  Lufcrökre»  werden  «rii*  nekr  ?oa  ihr  in  rede«  Q^    f 
If  genheu  habt n,j  n 


I  A*     Dal  Herz*  '  41t 

Oegenthail  kurs  Tor  dem  Tode>  od^r  in  dem  To* 
de  erft,  wegen  fch wacher  uml  endlich  aufhören- 
der Bewegung  des  Herzens. 

Boerhaave  ^^)  erwähnt  eines  Menfchen,  in  det* 
fen  hintern  Herzkammer  man  einen  Polyp  fand^ 
welcher  deren  ganze  Höhlung  ausfüllte  und  in  fei« 
Her  Mitte  ein  Loch  feigte,  durch  welches  das  Blut 
feinen  Durchgang  zur  Lungenarterie  hatte.  Eben» 
derfelbe'O  erzählt  auch  von  einem  Matrofen, 
welchen  ein  anhaltendes  Fieber  befiel ,  wobey  fich 
ein  befphwerliches  Athemholen  einfand,  weichet 
ihm  nach  und  nach  folche  Beängftigungen  machte, 
daüi  er  nur  ftehend  athmen  konnte;  nach  feinem 
Tod«  fand  man  einen  fo  grofsen  Herzpolyp,  dafa 
V  die  Fafern  des  Herzens  ordenitich  auseinander 
gelrieben  hatte.  Morand  V}  fand  das  rechte  Herz- 
ohr von  einem  Polyp  ganz  ausgefällt.  Greding  9)} 
fimd  bey  zwölf  Rafenden  und  acht  Fallfüchtigen, 
grofse,  fchwere,  fettige  Polypen  in  beiden  Herz- 
obren; bey  fünfzehn  Rafenden  und  neun  Blödfin- 
nfgeo  dergleichen  Gewächfe  im  rechten,  und  bey 
zehn  Fallfachtig  -  Rafenden  im  linken  Herzohr. 
Bey  oinem  tieffinnigen  Menfchen  fand  man  einen 
Polyp,  defTen  Zweige  fich  in  die  Mündungen  der 
Geß&e  erftreckten  94).  Bey  einem  fünf  und  drei- 
fug jShrigen  Mann,  welcher  eine  allgemeine  Waf* 
Infttcht  hatte  und  endlich  an  einem  rothlaufarti« 
g^  Fieber  ftarb ,  bemerkte  man  einen  fehr  unre« 
gelmilsigen,. ausfetzenden  Puls  und  nach  dem  To« 
de  in  der  linken  Herzkammer,  ohne  Zeichen  von 
Entzflndung,  eine  Gefchwulft,  welche  durch  drey 

Stiele 

;  90)  a.  a.  O.  S.  54a              91)  S.54T.                 ja)  i.a.0. 

t  f%)  SSmmtliebe  Schriften.  B.  I.  S.  350, 

I    * '  ,^}  Siibtrmann  praef.  Meckel  dilT.  de  promovendii  ajiato» 

>  Alias  paUiQlo£iQ4«  admiaiCcratioiübui .  HalL  179a  j^g.  1 1^, 


4ia  ^^*   ^^^  '^^  Bliitgefäfs^n. 

Stiele  von  einer  fleirchichten  Subftanz  mit  dem  Her« 
zen  verwachfen.  war  Ä5). 

Wir  finalen  in  den  SchHMtellem,  welche  ich 
unten  angeführt  habe  ^) ,  eine  Menge  Beifpiele 
von  Herzpolypen,  wovon  die  mebreften  äugen« 
foheinlich  zu  den  falfchen  Polypen  gehören. 

Die 

^S^  Iftedic.  Commentar,  by  Duncan,  Dcc.  11.  Vol.  IV.  pag. 

401.'  dentfch :   Samml.  anserlef.   Abhandl.  fär  prakt.  A. 

B.  XUl.  S.  4S9.  I 

yi)  Hanfcy  1.  c.  —  Bauliini  theatrum  anatomieum.  Franc. 

'  irK>5,  Tab.  IX.  Icig.  I.  2.  —  Berger  dilT.  de  cordia  poly- 

,  pis.  Vltetnb.  16S9  —  Albini  d^TT.  de  polypis.  Francöt 
1695.-^  Rufen  dirr.  de  polypo  cordis.  L.  B.  169).«—  Siai' 
parti  ran  der  H^'ief  obf.  rar.  Cent.  l.  cbf.  XXXVIII.  »ag. 
151.  <—  Balloniut  epideiniarum  et  e]}hemeriditin  L.  rar. 
164a  Lib.  II.  •—  "Nie,  Tulpii  obfervat.  med.  Lib.  I.  cap« 
XXVIl.  pa£j.  51.  Tab.  II.  —  Sob.  Bifjini  eniftola  de  eer- 
dis  polypo  ,  ad  cal.  Libri  de  diabcle.  Mediolan«  1654. 
^^Thrnrn.  Barthol itUhxhor.  anat.  rarior.  Cent.UU  hiltor. 
XVil.  Tom.  11.  Ddg.  40  Fig.  i.a.  5.  —  ScherJiii  ObfeW. 
med.  rar.  l.ib.  11.  —  L,  Riverii  obferv.  med.  Par.  l6|4 
Cent.  1.  obf.  83.  -^  Mare^Maipigln  de  polypo  cordis Lc. 

.  —  H'ep/er  übfervat.  anat.  de  apoplexia.  Amft.  1671.  paf. 
134.  —  Cerardi  J.fafjii  obfervat.  med.  rar.  Amfi:.  l677- 
Part.  VI.  obf.  I.  pa^.7i.  Tab.  VIII. Fig.  i.  2.  —  Th.Boneti 
Sepulcret.  anat.  Lib.  I.  cap.  I.  obf,  14.  cap.  VIII.  Gbf.  14. 
cap.  XI.  Obf.  5.  6.  Lib.  111.  cap.  XXL  Obf.  ^.  Lib.  IV.  cap.  I. 
Obf.  I)  cct. —  Vaeonis  ttPyihagorae  (Harderi  et  Peyeri) 
exercitt.  anat.  med  Baf.  i6Ss.  pag.74.  —  Zollico/er  SS» 
de  polvpo  cordis.  Argent.  1685.  —  Sne/lditl.  de  polypo  coi- 

»  dis.  Gieff.  1701.  —  de  Cruyskerkm  difll  de  polypo  ror- 
dis.  L.  B.  1705.  —  Gohl  de  cordis  polypis.  BeroL  1710. 
•-  A/hertl  i\e  pdil\r>o  cordis.  Hai.  1724.  —  Litdol/^. 
de  polypo  cordis.  fcrF.  1727.  —  J.  J,  Mangeti  Biblioth. 
aiiatomica.  Gencv.  ii%^,  VoL  II.  —  J.  J,  Harderi Kv\k- 
lium  obfervationum.  Daf.  16I7.  pag.  55  fq.  —  Siepkani 
ßlmncardi  üiiatomia  practica  rationalis.  Amit.  l6%%.  Ctntl  | 
Obf.  XX.  paff.  51.  ObLXXI.  pa«.  5).  Obf.  XXXIX.  pag. 
9O.0bf.LXXVlI,nag.  1^0.  —  rhiiolophical  Transactiom. 
Lond.  1687.  MenL  Aiignft.ii.  188. 171t.  n.  ))5.  —  MxleelL 
Nat.  Cur.  Dec.  L  An.  l.  Obf  a8.  An.  IL  Obf.  153.  Ao.lV 
etV.  obf.  51.  Dec.  IL  An.  IIL  Obf.  154.  An,  VL  Okf.j;J. 
An.  X.  ob£  174.  Dec.  IIL  An.  1.  Append,  pag.,ii|iq- 
An.  IL  obf.  x6.  I8,  17».  US-  I89.  An.  IIL  ofclT  14.  I<<. 
An.  IX  et  X,  obt  156.  I<5i.  Kphem.  Nat.  Cur.  Cent. L  obL 
171.  Ccoc  111  et  IV.  obLii4. 142.  Cent.V.  obf.  8$.  Onb 


Die  EntzQndnng  des  Herzens  ift  freilich 
ine  fehr  feltene,  fcbwer  zu  erkennende KraLkbeit» 
)a£i  aber  diefes  edelfte Eingeweide  entzüudet  wer* 

dea 

IX.  obf.  17.  Act.  Nat.  Cnr.  Vol.  IL  obf.90.  Vol.IV.App» 
pag.  113.  Vol.  V.  obf,  106.  —  Acta  Helvei:.  VoL  II.  pag. 
IJ3.  —  Actd  Fiuditf.r.  Mpf  An.  1719..  pa{^  449.  —  K«- 
wazzini  conftitnt.  epidcm.  an.  1691.  ^.  91.  in  Upp.  otnn« 
Genev.  1717.  pag.  171.  —  Morgagni  ddvejTar,  anatom. 
Eoiion.  1706.  11.  oljf.  42.  —  Breslaner  Öamml.  1717.  S, 
307  und  435.  üchrrns  ebend.  172a.  S.  ;$«>.  Scheuchzcr 
ebend.  1723.  S.  325.  —  P.  G.  Schacher  jir  gr,  de  poly- 
pis.  Lipr.  1721.  —  G.  Gif/5  de  ])t»l)|inris  crnc.  etionibus 
^ai'iorrtm  in  pi^ctore  nioibornm  oanffis.  Alrd.  1726.  — 
Morand  in  Mein,   d«  Vacad«  des  Scicnc.   1732.  ym^.  433, 

—  P.  i4.  Böhmer  Obf.  aiiat.  laricM .  rulc.  1,  in  praef.  ||^:ig, 
Xll.  not.  nn.  und  in  fftTnci*  difp.  de  piaecavcuda  pol)|;«i- 
rum  generatioiie.    Halae   17)6.   in  Hoihri  collect,  difp, 

Sract.  Vol.  U,  pag.  625.  —  H.  F.  TcliliwcYer  .'nftitiit^ 
kd.  Jtnae  1741,  Part.  II.  Sect.  VII.  c:;p.  1.  —  G.  A. 
Lgngß^ih  relp.  S,  G.  Eich/er  de  polypo  inlantis  laqhitici 
difpntatio.  Vitemb.  1744.  i"  hlalieri  coli,  difp,  ad  hift, 
morb.  fac.  Tom.  VI.  pag.  ;o;.  —  Hiltoir.  de  1  ac<fd.  det 
Scienc.  1750,  —  Scnac  Traitc*  du  Coeur.  Par,  1749.  Lib. 
IV.  cap.  X.  —  Laur,  Hcifccr's  mcdir.  chirurg.  nnd  anat« 
Wahrnehmungen.  Kofr.  1753.  B.  II.  S.  62.  152*  296.  460. 
171.  Ua//crih[iitv,  Miyf,  Vol,  11.  pa^.l6.  —  Huheri  ob« 
ftrvar.  anattnn.  C^fcll,  1760,  paß.  ^;.  —  Vaufrhan  diff. 
de  polypo  corai.«-.  tdinb.  1761.  —  Corr«-ir//cÄ  in  ÜilT.  Fai- 
ric,  Ob*crvat.  med.  Sriitrj^.  1777.  —  Sri  m/:  Aonns  XUdi- 
cni  1.  pag.  Ilt.  H.  na».  236.  —  Jnac/r  Ci>tzke  cafas  me* 
dieiis  practicns  i}f.  |:<*lypo  cordi» ,  cum  nimia  palpitatio- 
oe-cordiP,  annot.  praCt.  et  animadv^jf.  anut.  b)>ir.  1764. 

—  Hörne  medic.  Incrs  and  l'lxperi;;^.  i-a«?.  153.  —  J,  Äa- 
der  obfervat.  meHtcae,  iiiciiionibus  cauavernm  anatomi- 
Ciii  illuftratae.  lrii>nrg  1762.  Obf.  1.  pag.  iy6,  —  J  tctt- 
taitd  nirtnr.anatomico  -  medica,  lonr.  11.  pag.  153.  —  JL'or- 
tmgni  de  fedib.et  canfT.  moib.  Ep.  i.l!.  »4.  —  F/c/tard 
Broume  Che, ton  ]»athol.  inqi)irifs  and  Uulei  v.  in  Sr.rjte-v. 
Gloc.  1766.  itentU'h  :  Cur/ton*s  p«itV.«»l.  IJiiterfncli.  i«.  H«  -ih- 
athr.  von  ScberlF.Cjotha  1780.  S  is?. —  Lbcitd.y'.  i:j  I.tnJ. 
medic.  Joiiiiial    I755S-  pi*f-2'^5    iibetf.in:  Samml.  .iij.nciI. 

Jibhandl.  fHr  prakt.  Atv/te.  B.  XI.  8.  tiC  fjj.  —  l\'if-:am 
Hetv/on  experimeut.  inciuiries.  Part.  II.  nag.  192.  iibnJ. 
in  r  Sataml.  \ur  prakt,  Afi  ztc,  B.  IV.  S.  250.  —  .SVAW 
Bcytivg^  zv.i-  AizneywiflV'iifcha't.  Tb.  II.  S.  3^.  — •  .Toii:>. 
nal  de  l'nyfi^ne,  17^2.  Dccbr.  —  Alhiecl:  in  iVov.  Act,. 
iSrfl.  Cm.  'Icwn.  1.  pa^,.  6.  -—  ^i'  llacu';  lJ<»ilMngsnietb(>- 
4e.  B.  I.  T;,.  II.  Kap.  VII.  S.  163.  15.  IV.  'Ih.lX,  Knp.  XL 

♦  .   10. 


4i4  il^'  f^o^  ^^  Blutgrfmfsen. 

den  könne,  lebrt  uns  fowohl  die  Analogie i  ils 
euch  die  Erfahrung  ^). 

Gewöhnlich  ift  die  Entzündung  auf  der  Ober* 
fläche  A^s  Herzens,  oft  zugleich  mit  einer  Entzün» 
düng  des  Herzbeutels  verbunden;  oft  aber  auch 
ganz  allein  in  derSubftanz  des  Herzens.  Gewöhn* 
lieh  zeigt  diefer  Tldeil  häufigere  Blutgefäbcben, 
als  im  natürlichen,  gefunden  Zu frande,  auch  biswei« 
len  einige  wenige  Flecken  von  ausgetretnem  Blute» 
Man  findet  eine  Verwachfung  des  Herzbeutels,  Ah 
Herz  mit  einerSpeckliaut  aber zogen,eiterarl{ge^b]B* 
tige  Feuchtigkeiten  im  Herzbeutel,  polypöfe  Oeria* 
nungenund  eine  rauhe  Oberfläche  des  Herzeos  M}. 
Die  Zufälle,  welche  diefe  Krankheit  begleiten, 
waren  fehr  verfchiedcn.  Frank  99)  fagt :  fo  oft 
Inani  ohne  gegrOndeten  Verdacht  einer  aoden 

Krank* 

).  10.  S.  &26.  ^    5>o/rj  Heilnn^imeth.  ilbeiT.  von  Fairt. 

B.  1,  8.  I4t.  —  Bach  in  RAldinger^t  neue/i  Ma|;aB.  8.  XJI. 
S.  4<5.  —  Richter  3  cliirnrp.  f>ibl.  ß.  VI.  S.  167.  —  cki- 
'trich  im  Archiv  dei  prakt.  H.  K.  frtrßchlefien.  B.III.  Sr." 
11.  S.  164.  —  Wichmtinns  Ideen  rnr  Diai^norcick.  fi.  II. 
f*  81.  6.  i6t.  188  fg.  — .  hiufelHnd's  net:ej  Journal.  B.  I.  ' 
St.  II.  ß.  x62  fc.  —  Thom^nn  1.  l. 

97)  DeBerger  diiC  dtinflammationeenrdi^.  Viteinb.t7t7.— 
Mtckel  in  Mcmoir.  de  Tarad.  des  Srienc.  de  fierL  1755. 
i^ag»  91.  in  dtv  detitfchcn  Uebciletzung  voq  MiUnmicr^ 

C.  IV.  S.  50).  —  Hautßark  1  ccucil  dObfei-v.  To«.  11. 
pag.  580.  —  Senac  L  c.  pag.  146.  —  Joiirn«il  de  Vtdic. 
Tom»  LXVI.  pag.  457.  —  ran  Dotrertn  fpce.  obfimc. 
«cad.  cap.  IV.  pag.  69,  < —  Trecourt  chinirg.  AbbrnniLl. 
Wabrneiiin»  aus  dem  Franz«  Leinz.  1777.  S.  )o.  SabibL 
«HMrlef.  Wahrnehmungen.  B.  In.  S.  518.  —  SiifrekÄaB, 
Kled.  II.  pag»  363.  -^  Journal  de  Medic.  Chu\  et  Fbaim 
^         "XVI.  p«  " 


Tom.  LXVl.  ])ag.  457.  —     Ntmn  de  cmditide  fpoiil 
Erford.  1788.  ^-     Äfttzgrp  refp.  Morrjeldt  de  cortfiült.    «    | 
Ile£:iom.  1789.  —    Frankst  Grondf.  i1ber  die  BebiDdlMf  '^ 
der  Krankh.  des  Menfchen.  B.ll.  S.  163.  --  S.C.  FofcT/    H 
Handb.  der  prakt.  A»  W.  B.  IV.  Kap.  X.  S.  %U. 

98)  Baii/ic  C.  10.  —  Vergl.  die^nun  ioiaeiiden  LciebcaiS' 
nungen. 

$9)  iu  a.  O.  S.  U^ 


A.     Dat  Herz»  4i5 

Kraokheit,  gröbexe  AengMicbkeit,  Schmerz  in 
der  Herzgegend,  ftarkes  Pochen  und  Schnellen 
deffelben,  unregelmäüsigen,  fehr  fchnellen  Ader« 
(cblag  und  Ohnmächten  zugleich  bemerkt;  oder 
ittch  nur  diefe  Zufälle  ahwechfeln  ficht,  fo  könne 
man  auf  eine  EntzQndung  des  Hertens' fchlie&en. 
Zugleich  erzählt  er  eine  Krankengefchichte  und 
Leichenöffnung,  welche  icli,  ihrer  Wichtigkeit 
wegen,  hier  anft^hren  will.  Ein  Menfch,  welcher 
fiel  Furcht  und  Schrecken  auszuftchen  hatte,  wur* 
de  Ton  einer  gelinden  Unordnung  des  Herzent 
bey^  Bewegung  des  Körpers  befallen.  Er  mufsta 
einige  Nächte  unter  fortwährender  Furcht,  bey 
kaller  Witterung  unter  fi^eiem  Himmel  zubringen^ 
«ad  das  Herzklopfen  wa^d  ftärker.  Da  er  fich 
nn  neuerdings  heftig  er^sQrnte,  fo  fühlte  er,  dab 
fieh  das  Herz  zufammenzog  und  gicichfam  von  ei* 
nem  kalten  Lüftchen  durchwehet  wurde«  Sein 
Athem  ward  tief  und  feufzend,  der  Puls  fchlug 
flark>  hluGg  und  hart,  gegen  das  Ende  fchwach 
ood  aasfetzend.  Das  Herz*  fchlug  beftändig  ftark» 
gichtrifch  und  mit  einem  Drücken  und  heftigen 
SehnstTZ  begleitet.  ^  Unter  heftigen  Ohnmächten 
fiarb  er  den  achtzehnten  Tag.  Das  Herz  und  die 
froCien  Gefäfse  waren  entzündet»  in  beiden  Bruft^ 
htibUn  war  häutiges,  blutiges  Waffer  und  in  d^.m 
Hortbeutel  wohl  fieben  Unzen  einer  gleichen  Flüf- 
figktit  Das  Herz  war  fehr  grofs»  fteUte  eine 
ScUagadergefchwulft  vor,  war  fchwerwicbtig  und 
•a  der  äufüern Oberflüche  rötbei-,  als  gewöhnlich; 
CttBe  Gefäfse  waren  glcichfam  eingefprützt.  Dia 
lauere  Oberfläche  des  Herzbeutels  war  entzündet; 
«hea  (o  das  Rippenfell  der  rechten  Seite.  Sqgar^^) 

bh 
100)  SyftttaQ4  moiborum  fymptomaticaaiK  Vien.  i7l).|Hil9» 


4i6  IL     Von  defn  Knockengehäude. 

fab  eine  Nonoe»  welche  diefe  Krankheit  durch  ei- 
ne plötzliche  UnterdrOcIcungxterMenftraation  fich 
zuzog,  plötzlich    die  Haed  aufs  Herz  legte  nnd 
fchrie:  dafs  ihr  das  Herz  verbrenne  und  fie  fterbe. 
Sie  genas  aber.     Ferro  ')  bekam  einen  Kranlcciiy 
welcher  Anfangs  kurzathmig  war,  und  dann  nnd 
wann  huftete.     Diefe  Uebel  nahmen  immer  mehr 
und    mehr    zu,  er    bekam    plötzlich   Schauder» 
Schmerz  in  der  linken  Seite,  Beklemmung  ond 
Ohnmächten.     Der  Schauder  dauerte  den  ganzen 
Tag  hindurch,  der  Schmerz  nahm  zwar  etwas  ab, 
aber  die  Beklemmung  immer  mehr  zu«    Nach  ei* 
nem  Aderlafs  verfcbwand  der  Schmerz  ganz,  aber 
in  der  Gegend  des  Bruftbeins   empfand   er  eine 
Schwere,  als  lag  ein  Stein  da;  auf  der  rechten 
Seite  und  dem  Racken  lag  er  mit  wenigerer  Be« 
fcbwerde;  Angft,  Seufzen,    grober   Dürft,  ge» 
fchwinder,  kleiner  und  weicher  Puls,  Kälte  der 
Extremitäten,  Schlaflofigkeit.    Endlich  wurden  dft 
Extremitäten  ganz  kaU^nnd  blau,  die  Sprache  Te^ 
lohr  ßch,  es  erfolgte  grofse  Angft,  leichte  Kon- 
vulfionen  und  der  Tod  bey  völligem  Bewaftfeis, 
wobcy  er  ftets  Schmerz  auf  der  Bruft  andentete. 
Den  rechten  und  untern  Thcil  des  Herzens  hai 
man  bey  der  Eröffnung  entzündet  und  dunkelhlaSi 
die  Kranzadern  ftrotzend  vom  Blut,  in  den  OefÜ* 
fsen  polypöfe  Verwachfungen  und  auf  derinften 
Seite    des  Herzens    weife,   warzenförmige  Aav- 
wüchfe   von    gerinnbarer   Lymphe.     Ebender- 
felbe  ^)  erzäblt   auch    eine  ähnliche  Gefchicble^ 
wo  man  bey   der  Eröffnung    der  Brufthöhle  eis 
Maafs  Serum,  fehr  kleine,  fchlaffa  Lungen,  einen 

fahr 

i)  medicLnirdie  Ephemeriden,  überf.  von  HofcnhlaU,  Jefli 

i->5.  S.  17  ^g. 
j)  ebend.  S.  167  1$. 


jf.    Das  fJerXtf  41^ 

iehr  ausgedehnten,  dicken ,  röthlichen  und  genau 
mit  dem  Zwerchfell  verbundenen  Herzbeutel  Sand, 
irelcher  auf  zwey  Pfund röthliches Serum  enthielt; 
das  Herz  war  wohl  noch  einmal  fo  grofs,  als  ge« 
wohnlich,  blutleer,  hochroth,  äufserlich  mit  gro- 
Isto  Auswflchfen,  wie  im  vorigen  Falle,  befetct* 
Die  oben  von  Murray  erzählte  Gefchichte  einer 
Zerreifsung  des  Herzens,  gehört  offenbar  auch  zu 
der  Herzentzündung. 

Sogar  eine  Epidemie  mit  Herzentzündung 
£ud  man.  Trecourt  ^)  beobachtete  im  Jahr  1 746 
ein  cpidemifches,  hitziges  Fieber,  mit  grofsem 
Dorft,  Uebelkeiten,  hydrophobifchen  Zufallen^ 
Ichwerem  Athem,  ftetem  heftigen  Schmerz  in  der 
Herzgegend.  Im  Tode  fand  man  das  Herz  mehr, 
oder  weniger  exulctrirt,  zähes,  ftinkeodes  Eiter ; 
TerfaSrtungen  und  Brandflecken  an  demfelben.  . 
Die  Entzündongen  des  Herzens  haben  völlig 
^n  Ausgang  anderer  Entzündungen:  Eiterungi 
Verhärtung  oder  Brand. 

In  allen  Fällen ,  wo  wir  GcfchwQre  und 
Vereiterungen  am  Herz  erwähnt  findeui 
nofs  auch  allemal  eine  Entzündung  diefes  Theils 
vorangegangen  feyn.  Lanclfius  ^)  fand  oftmals 
Oefebware  am  Herze«  Alle  Kranke  Trecourt  Sf 
wddie  man  nacli  dem  Tode  öffnete,  hatten  Ge* 
üdiwilrean  demHerz,  manchmal  fo  grofs,  als  wie  ein' 
Tanbeney  5).  Boerhaave  ^)  gedenkt  eines  Mannes, 
ivelcfaer  nach  einem  hitzigen  Fieber,  Blotft&rzun* 
lea  viid  Engbrflftigkeit  bekam,  woran  er  endlich 
uarb;  das  Herz  fand  man  fo  vereitert^  dals  es  ganz 

voll 

}}  «.  a.  O.  S.  )a. 

4^  de  Botii  cordis  et  afieurysmatibiu.  Part.  II«  cip«  XXIII. 
P«g-  iSi. 

5)  «.  «..O.  6,  30.  6)  a.;a.  O^  S.  47«. 


4iä  in.  Voll  den  BUtg/ifäfsen. 

voll  Maden  und  mit  fo  vielem  Eiter  umgeben  war^ 
clafs  der  Herzbeutel  davon  ganz  ausgedehnt  wurde. 
Van  Doeveren  7)  fand  bcy  einem,  welclier  nach 
heftigen  Bruftrdjmerzcn,  beftändigem  Herzklopfen 
und  Unordentlichem  Puls  geftorben  war,  das  Herz 
entzündet  und  vereitert,  und  im  Herzbeutel  zwey 
Pfund  eitrigtes  Waffer.     Störk  8)  fand    bey  einer 
Weibesperfon ,  welche    mit  allen   Zufallen  einer 
Herzentzündung  geftorben  .war,  das  Herz  ander 
Spitze  tief  vereitert  und  den  Herzbeutel  voll  dQo* 
\ien  Eiters.     Baldinf^er  9)  fah  bey  einem  Waffer- 
Iflchtigen  s  der,  nach  faft  vertriebener  Wafferfucht 
und  nur  zurückbleibendem,  kleinem,  hartnäckigea 
Hüften ,  plötzlich  ftarb,  das  Herz  tief  zernagt  und 
zerfreffen,'fo,  dafs  die  Dicke  der  Wand  der  eioeir 
Herzkammer  kaum  noch  ein  paar  Linien  betrog^ 
,  Übrigens  war  das  Herz  regelmäfsig  gebildet,  abef 
oh^e  alles   Fett.     Blancard  ^^)  .fand    bey   einem 
Mädchen ,  welches  lange  Zeit  hindurch  einen  un^ 
gleichen  und  intermittirenden  Puls  gehabt  hatte, 
das  Herz  faft  halb   von  einem  GefchwDre  zei^ftört 
Carcaffon  ")  fah  bey  einem  hüclift  venerifchgewt* 
fenen  Mädchen  ,  welches  lange  Zeit  über  Schmer- 
zen in  der  Bruft  gekbijt  hatte,  an  der  Spitze  des 
Herzens     ein     krebsartiges     Gefchwür.       Sandi- 
/ort^^)  fand  das  ganze  Herz,  unil  clea  Anfang  al- 
ler Gefäfse  in  deffen  Bafis,  mit  ein(?r  eitrigtenKm- 
fte  überzogen ,  und  unter  diefer  vom  Eiter  aoge« 
ft-ctTen.  Ein  junger  Mann  von  zwanzig  Jahren  be- 
kam 

7^  Spectm.  oWcrvat.  acad.  ptg.  70. 

1}  Ann,  mfdian^  11.  pa.r.  i62.  ' 

9)  Krankheiten  einer  Armee,  ars  eignen  Wahmefamtinsefl.  .' 

Langcnf.  1774:  i5.  301.                   •                              .   u    -  '^ 
toi),  Anat.  rat.  Cent.  1.  Obf.  LXXXIII,   pag.  169.     . 

11)  Mcmcares  de  la  SocierA  roy.  dcMedu-iiie.  177t»  ; 

12)  übfeiVH^.ajriÄtüin.  patlioU  Lih^  IV,  C4p, X»  pif.  10^»  ^ 


4*     Das  Herz,  ^ic^ 

kam  Spannen  auf  derBruftund  ||n  aQS2elirenrfe$ 
Fieber;  nach  feclizebn  Jahren  ftarb  er»  und  man 
fand   das  Herz    ganz   vereitert  '').     Chambon  de 
Moiiiaux  ^)  fand  bey  einem,  an  einem  nachlaffen^ 
den  Fieber  geftorbepea  Mädchen   xigts  Herz   voq 
aufsen  wie  macerirt,  weifs  und  von  Eiter  zerfref* 
fen.     Cruikjhank  '5)  fah  bey  einem  plÖt:!Hrh  mi»* 
hncholifcfa  gewordenen  Mann  ein  Gefchwar  am 
rechten  Herzohr,  welches  über  eine  Unze  Eiter 
entliielt.     Ferro  *^)  hatte  zugleich  mit  d«tm  vere- 
wigten Sro//  einen  Mann  in  der  Kur,  deffenKrank« 
heit  ÜB  fAr  eine  LungenentzQndtuig  hielten.     £r 
liatte  faft  alle  jen^^  oben  angeführte  Sypmtome: 
weichen,  fchlaFen  Puls,  drücl<en:»e  Empfimiiirißeii 
kider  mittleren  Geprend  de^  ßniftbeiPSuTicf  Angl^'- 
wffto  er  auf  der  linken  Seite  lag.     B**yW{er  L«>i« 
chmöfFiiung  glaubten  fie  einen   F.iterrack   in   den* 
Longen  zu  finden,  fanden  aber  7u  ihren  stOfsttA 
Erflauntn  dir  Lungen  gefund,  im  Gegpnthcil  ctie' 
Spitze  des  Herzen^  vereitert  und  über  zwey  Pfuqd' 
Siter  im  Herz])euteK 

Biancard  *7),  Burtet  »^,  Srhmipdel  '9),  Afo/v 
fQgni  ^J,     SenuG   ^*J,'  Lieuiaud  *0>    Schaur^ 

D  d  2  fchmidc 

Ifl  Act,  pliyfico  -  me^ica  NaU  Cur,  1750»  Vol.  lU 

H)  •.  a,  O.  S.  1$). 

IC)  GefcbiclKe  nvA  nefclireibiinp  der  Saufsad^ni»  UeberiU 
von  CA»\  f>,  LuiUvig^  L«piig  179^  KllU 

M)  ft.  Ä.  O,  6.  171. 

17^  1. 1  Cent.K  Übf.XL.  pjg*93>  Cent,  II.  OW^Vt.p.aöiv 

11}  SwAilci .  ,ifi-t.  Lib.  II.  Secr.  VIIK   Obf.  «.  3«.  41.   Secu 
IX,  bbf.  10.  42.  S>ct.  X.    Obf.  2.  a.  Tom.  1.   yair.  ^9  ft^^ 

If)  aifr.cle  exiilcei  atioiie  pericsArdirct  ctirdi».  J«nM  174a. 
'      io)  Ep.  XXV.  17.  X«.  19.  21,  23.  Kp.  XXXVIU.  ra 
'        ai)  Ljc.  Lib.  IV.  cap,  VIl.  pog.  1«5. 

^  HUuAi.  inat.  T#ii)u  Or  p^^fi.  I6l>  W^>  IL  Stet.  IL  obt 


^20  Uh     fV  dem  Biufg^ßen» 

fchmidi^^y  H^ler^^)^  Junker  »5)  vod  ändere 
Schriftfteller  m^r  ^^)  haben  uns  Beifpiele  gelie* 
£ert. 

Eben  fo  entftehen  aucb  Oefchwflre  im  Innern  i 
des  Herzfsns,  die  dann,  wann  fie  bis  nach  aufsen 
gedrungen  waren,  eine  Zerreifsung  des  Herzeos 
va  rurfachten,  wpvon  ich  oben  ^7)  fchon  einiges  ge* 
iaj^t  habrs«  Lnnglade  ^S)  fand  bey  einem  fQnftiod* 
fecbzigjahr^gen  Mann  das  Herz  durch  ein  Ge- 
fchwar  ?.'erfre((en  und  daher  einen  plötzlichen  Tod 
komme».  Die  vorhergehenden  UmCtXnde  waren 
fol|;ende':  etwa  vier  Jahre  vorher  hatte  er  ein  Frie- 
feliiebei:,  wobey  dcsr  Kopf  fehr  angegriffen  wurde 
nncl  wovoD  er  auch  nachher  noch  an  KopfTchroer- 
2en  und  fchwacbem  GedfichtnSfs  litt;  der  Puls  war 
immer  voll,  grofs  und  hart;  in  der  Jugend  iMtts 
er  öfte  rs  Bruftfchmerzen  gehabt.  Acht  Tage  vor 
feinem  Tode  fühlte  er  einen  geringen  Sehnten 
um  diei  fünfte  oder  fechfte  Rippe  herum.  Er  katta 
eini  damals  herrfchendes  KatarrhaiBeber,  woroo 
-er  aber   völlig  hergeftellt  zu  feyn  fchien,  als  er 

plötz^ 

/  a|)  Ketlic.  und  cliirnr|r.  Nachrichten.  Bcrl.  1745.  Jakfff,  L 
S.  4J.  Jahrg.  lll.  1745.   «•  »44 

54')  Klem.  Phyfiol.  Tom.  I.  pag.  285  et  4^2. 

25)  de  morb.  cordis  tabula  tyiioptic*.  Hai.  1769. 
.     a6)  Fantoni  Ohferv.  an«t.  i^.  22.  2g.  —   Riverir  Obf.  med. 
Lib.  II.  pag.  298.  —  Schenkii  obf.  med.  Lib.  II.  obf.  so:. 
104.  307.  P«{.  377^1.  —  Fabricii  Hildani  obfer^At.  cbir. 
Bafil.  i6oi.  Cent.  IV.  obf.  ji.  —    Fr.  Hoffmum  dt  lir-     j 
dropepericardii  rariffimo.  Hai.  1697.—  Ephem.W«t.Cnr.     / 
Dec.  I.  A«.  1,  obf.  91.  Cent.  IX.  obf.  15.  —  Baader  ob-     : 
lerv.  XXXVI.  ^     W//iher  et  Schmiedet  de  exalccration«     , 
perloardii  et  cordii.  Jcnae  1743.    in  Halleri  coli.  dift.     / 
|>iact.  Tom.  II.  n.  68. —  Auszüge  auf  dem  TafcliAiibneM    ( 
eine«  prakt.  Arztes.  BerL  17J1.  fl.  I.  S.  3H*  —    B^^-    !' 
medicin.  Comment.  Dec.  IL  B.  III,  S.  70»  j- 

37)  S.  4C4.  Anmerk.  67  lg, 

ai;  Im  Journal  de  Medic.  1791.  Aoat. lieber H  inHi/WW« 

.    Ai»n«le»  dtr/firanzüi;  ArwieywUT.  B.  II.  S,  3. 


j<.    Das  H§^u  4^1 

Stzlieb  ftarh.  Der  Herzbeutel  wir  groft;  und 
it  BIul  angefaltt;  die  Subftanz  der  Haken  ^erc- 
miner  war  von  einem  GefebwOr  Yöninifei^  her« 
s  verzehrt  tind  die  das  Herz  umgebende  Haut 
dllch  einen  Zoll  lang  geriffen;  der  Uebrrreft 
r  Flairchkolumnen  war  kalldt»  fäft  friabel  und 
n  gvlbliebtar  Farbe.  Penada  ^)  fand  bey  einer 
au  9  die  achtzehn  Monate  lang  an  Herzklopfen^ 
igbi  fiftigkeit  und  darauf  an  vorObergehenden 
inmachten  gelitten  hatte,  usd  nach  diefer  Zeit 
einer  Ohnmacht  geftorbea  war,  ein  GefchwOr, 
»Ichea,  Ober  einen  Zoll  lang  und  tielF,  die  ganz» 
(lakeKubftanz  bis  in  die  linke  Herzkammer  zer- 
iflen  bitte. 

Sowohl  diefe  beiden  Fälle,  ala  aucb  mehrere 
rhergehende  Fälle  )^)  zeigen  offenbar,  dafs  di# 
(reil#rung  langfam  vorging  und  das  Herz  lange 
it,  vielleicht  Monate  und. Jahre  lang,  an  diefer 
heilbaren  Krankheit  litt.  Wir  haben  daher 
tr  die  wichtigften  Beifpiele,  dafs  felbft  die  edel* 
n^  zum  thierifchen  Leben  noihwendigftenTheile 
I  Körpers,  leiden,  ziyn  Theil  zerftört  werdea 
nnen,  ohne  das  Leben  geraile  zu  rauben.  £in 
iteoftQck  hierzu  find  die  vorher  angeführten  Bei. 
ele  vy  von  grofsen  MlsbUdungep  in  diefem  Ein^ 
ireide. 

Oh  aber,  bey  alle  dem,  dar  Fall,  welchen  uns 
rdenave  ^^)  erzählt,  wahr,  oder  nur  warfchein* 
fa  ift|  fcbeint  mir  fehr  zweifelhaft«  Er  fagt  nim* 

lieh: 

^)  in  Wet^ePt  iul^  med.  oliii  nrp.  Bibl.  B.  5.  St.  I.  S.  10|. 

o)  X.  B.  Ajimerk.  74.  7|.  79.  fo.  II.  83.  lum, 

O  S.  %^,  Anmerk.  48  fg. 

3^  HiftDire  de  VaoHd.  des  Scienc.  de  Fari^.  An.  1768.  p«g. 

i;.  Ueberf.  in  der  Sarntnl.  «ustrltf«.  AblundL  K^r  pr.  A. 
L  I.  St.  11.  S.  6^. 


^1^2  JitL     Vm  den  Elutg^ft9tu 

lieh :  ein  gewiffer  Sumain  habe  einen  Fall  beohacb« 
tet,  und  1728  bekanoit  gemacht,  wo  das  Hert 
gröfstentheils  zerftört,.ziur  eine  Herzkammer  an* 
aioch  vorhanden;  übrigens  aber  weder  Herzohr» 
tnoch  Bafis,  weder  Scheidewand,  noch  Klappen  sa 
finden  gewefen  wären  und  die  Perfon  doch  wirk* 
lieh ,  obgleich  mit  einer  Menge  ?on  krankhaftem 
Zufallen,  gelebt  hätte. 

Gewifs  find  auch  die  VerhärtiingeB,  wel- 
che man  -öfters  in  und  an  dem  Herze  fand,  maocb« 
snal  Folgen  einer  vorhergbgangenen  EntzOndoeg 
gewefen«  ßchaarfchmidi  '0  erwähnt  eines  Man- 
nes, welcher,  nebft  der  Gelbfucht,  über-Schmer« 
zen  in  der  ganzen  linken  Seite  der  Broff  klagte^ 
und  auch  keine  rechte  Luft  hohlen  konnte.  Auf 
einmal  konnte  man'  kaum  einen  Puls  mehr  fUh 
]en.  Zugleich  hatte  er  einen  heftigen,  troekiMA 
Hüften ,  und  nachdem  dies  wenige  Tage  gedaeert 
hatte,  ftarb  er.  Die  Bruft  (auch  fclbft  die  Höhle 
des  Unterleibs)  war  auf  beiden  Seiten  mit  Blut  an* 
gefüllt,  das  Herz  mit  vielen  kleinen  Anhängen  be* 
ferzt,  feine  ganze  aufwendige  Oberfläche  auf  zwey 
Ijiiiien  tief  kailös  und  auch  gleichfam  korrodirt. 
Bey  ß}n^c  54)  fimlen  wir  einen  Fall,  wo  die  Ba« 
£s  dos  Herzens  mit  fehr  vielen  Auswüchfen  be« 
fetzt  war.  Frcu,z  von  Hild^^n  5^)  fand  bey  einem 
jQnglin:^  an  d^r  Spitze  des  Herzuos  einen  KnoteUf 
wie  ci  e  HifeL-ufs  grofs.  Morgagni  ^)  fah  ia  | 
dem  Hfrztn  eine«'  ^eh  alten  Mannes  eine  Verbar-  i 
tupg,  fo  grof«;,  wie  e'nc  mäfsge  Ki^fcbe,  welclit  ,' 
halb  in  (ier^Subfunz  iafs,  und  hdlb  darüber  her- 

vor 


9;)  medic.  und    rhir'rg;.  Naclirichtcn.  JÄhrg.  111.  S,  ^ 
54.    8e|>iiltret.     ;  at.  Lib.    ..  Suct.  i.  Obf.  2, 
35;  Obfvrv.  c  .ir    Cent.  *,  Obl.  51. 
36;)  £p.  XXI.  4. 


i 


A.     Dax   Herz*  42S 

vorragte.  Man  findet  auch  noch  aridere  Heifpi»* 
le '7).  Auch  auf  der  innern  Oherflächc  fand 
iDan  Icleine  Auswöchfe  und 'Verhärtungen  5^. 

Selten    traf  man  das  Herz  in  einam  bran*^ 
dlgten    Zuftande  59).      InzwiTchen    findet    maa 
doch  Fälle  davon,  r.  B.  bejr  Liputaud  ♦®).    In  der 
Epidemie,  wclclie  Trecourc  **)  befcbreibt,  fanden 
fich  häufig  Brandflecken.  Eben  fo  auch  bey  Siörk*s 
Kranken  ♦').     Hierher   gehört  auch    der    fchoit 
aben  ♦5)  erwähnte  Fall  von  Morandy  wo  dasFleifch 
der    zerborftenon  Aortenkammer    fo    weich  und 
mOrbe  war,  dafs  die  Sonde  tiberall  durch  ihr  eig** 
nes  Gewicht  durchdrang.     Einen    ähnlichen  Falf  • 
befchreibt  Johnftoh  ♦**):  ein  Mann    von    fechzig 
lehren  hatte  lange  eine  Anginam  pectoris  gehabt;^ 
nach    feinem    Tode    fand  man  das  H^rz  fo  mCtr« 
i»e|  dafs  man  es  mit  dem  geringften  Druck  dtirch-  . 
bohren   konnte.     Ein    Mann   wurde  durch   eine- 
Bmftwunde  getödet;  der  Herzbeutel,  welcher  zuttk. 
Theil  mit  dem  Herz  verwachfcn  war,  hielt  einen 
gelben,   fchleimigten,  aber  wenigen  Eiter  in  fich; 
die  äufsere  Oberfläche  dts  Herzens  war  ungleich 
und  wie  zerfreffen.      Die  Subftanz  war  fo  welk 
und  fchlaff,  dafs  es  ungewlfs  war,  ob  die  Sonde» 
welche  in  eine  anfcbeinende  Oeffnuog  fehr  leicht 

hxn- 

37)  z,  B.  Bartholitii  Hift.  anatom.  rar.  Cent.  IV.  Hift.  XX» 
Tom.  II.  pag.  266.  —  .7.  C.  ¥e\w  nw^thnd,  iiiftor,  ai»^». 
medic.  Cai^  VI.  pag.  gj.  —  MilcclL  I^at.  Cm.  Uet\  II. 
An.  I.  Obl.  gp.  l)cc.  II.  .\ii.  VI.  Ubl'.  194.  —  Ueutqud 
L  c.  Üb.  II.  St«t.  II.  obf.  54.4.  T«m.  11.  pA-.  169  % 

IS)  Blantard  1,  c.  Ceut.  1.  obC.  LXXV.  pag,  15I  C 

?9j  Baillic  a.  a.  O.  S.  II. 

40)  L  c.  Ttun   II.  pag.  US.  Vih.  IK  Sect,  II.  obf,  539. 

41)  am  üben  S   414.  Aiinifik.  97.  aiigef.  Orte. 

4s)  Aiiiini  K.fdicits  11.  pag.  a62.  \e\i^\.df^Haens  Heilan^ 
mMhnde.  K.  IV.  Tb.  X.  Rap.  1.  J.i.  8.514. 

43)  S.  404.  Anmr'ik.  69. 

44)  Memoirs  ei  tbe  medical  Soeiet«  of  Lond«  Vol.  I«  «•  31  • 


4^4  ÜL     Von  den.  BlutgrfStfien. 

hineinging  I  diefen  Weg  (ich  felbft  gebahnt^  oder 
ob  fchon  eineOeffxiung  d^  gewefen  fcy  ♦^).  Cham* 
bon  de  Montaux  ♦^)fand  bey  einer,  an  VerftQr 
pfung  der  Lungen  geftorbenen,vier  und  fiebzigfäb* 
rigenFriu,  dieSnbftanz  des  Herzens  weich,  gleich- 
kam £siul  lind  vdn  branner  Farbe.  Einmal  fand 
man  die  linke  Herzkammer  fchwarzblau,  fauUcht 
,und  ganz  mflrbe  ♦O-  Auch  Meckel  beobachtete 
einmal  auf  der  rechten  Seite  des  Herzens  eint 
hrindigte  Stelle. 

Wunden  des  Herzens  6nd  fOr  den  gericbtll» 
chen  Arzt  fehr  wichtig.  Sie  find  gewifs  allemal 
abfolut  tödlich,  wenn  fie  bis  in  eine  Höhlung 
darchgedrungen,  oder  doch  nur  etivas  tief  in  die 
Subftanz  des  Herzens  eingedrungen  find.  Ob^f" 
fläc  bliche  Wunden  der  Subftanz  find  der  Natur 
gewifs  eben  fo  leicht  zuheilen  möglich^ als Entzfin* 
dangen  und  Oefchwüre.  Denn  dafs  diefc.Ietztwes 
geheiJt  feyn  mögeii,  beweiren  die  Beirpiele  ?oa  , 
Narben,  welclie  man  am  Herze  fand  49).  Pena*  i 
da  ^^)  erzählt  fogar  ein  Beirpiel  von  einer  geheil- 
tes 

45*^  Morgagni  de  Ted.  et  caud.  morb.  Llll.  39« 
46)  a.  a.  O.  S.  970. 

47).Güttiiig.  gel.  Anzeigen.  17gÄ.  St.  CXXVIII,  S^  ISI4. 
41)  Vergl.  die  Abliandlung :  Ober  die  Tödlicbkeit voo  Fleifi^     | 
Mrimd:?n  des  Kerzf^ns,  in  Th.  CA.  Roojys  Beytr^gen  vor-    ; 

ferichtl.  und  öffentl.  Arzneyknnde.  BiTf  hw.  17^f .  i?t  I. 
.188.  —  Reifpiele»  wo  man  Her/.wund^n  geheilt  bat« 
Ändfct  man  in  d?»n:  Mifr,.'!!.  Nat.  Cur.  Dec.  11,  An.  VI. 
cbf.  '^j,  —  Sfalpnrti  nutn  der  Wiel  obf.  Cent.  11,  obt  f|. 
—  fVo/f:f  nh?»  chir.  med.  (^)ni*dUnb.  1704.  Lib.  1.  n.  !!.-• 
Schenk  oh[.  med.Lib.li.obf.COVin  pag.  JgS«  —  Sehrnw 
ekers  verm.  Schriften,  ß.  11.  —  Ttouquet  Aber  fefraidir> 
me  Tode5.11  rcn.  f.  44.  .  ■ 

4V)  z.  B.  Act.  Lipfient  An.  1705.  '  \ 

50)    Oflervazinne  medico  «natnmtca  fopra  un  ulcere  •orro»  .  I 
dente  e   y)roFijnd<)   rifcontrato    del  cii<^"e   di  un  cada^r*    /• 
anatnmizzato,  Tanno  17%\.  Saggi  di  Padova.  Vol.lII.  Part.    T 
II.   p«:g.  57«  Wtigel's  iuUen. me4 chir.  Bibl.  B.UI.  SlI     ' 
S.  xoi. 


4*     Das  Nerz*  ^S 

tra   penetrircnden  Herzwunde;     in    der  Satnm* 
lang  yandelViSj  Profeffors   der  Chirurgie  in  Pt- 
dua«  fah  er  nämlich  das  Herz  eines  Mannes,  der 
einen  Flintenfcbufs  in  dia  Brufl  bekommen  hatfCi 
aber  geheilt  worden  war,  ohne,  dafs  man  die  Ka* 
gel  hatte  herausziehen  können,  und  einige  Jahre 
nachher  an  einer  Krankheit  geftorben  war,  die  mit 
diefem  Vorfall  in   gar  keiner  Verbindung  ftand; 
die  Kugel  lag  plattgoiclrückt  in  der  vordem  Herz* 
kammer  und  die  Wunde   des  muskulöfen  Theilt 
war  TÖllig  vernarbt*     In   den  Schriftfteilern  fin- 
den wir  mehrere  Fälle,  von  denen  ich  gleich  her* 
nach  einige  erzählen  will,  aufgezeichnet,  wo  Wun« 
den  dt%  Herzens,  die  bis  in  die  Kammern  gedrun- 
gen  waren,  tagelang  nachher,  erft  tödlich  wurden« 
Inziytrchen  glaube  ich,  da£s  diefe  Wun<teo  anfangs 
ifieStthftanz  nicht  ganz  durchdrangen,  fondern, 
dati  erft  nach  und  nach,  durch  die  beftändige  Be« 
wegung  und  Ausdehnung  des  Hertens,  folche  Won* 
dea  durchrifTen. 

ßcilpicle  von  Herzwunden,  weiche  erft  nadik 
Tagen  tödlich  wurden,  finden  wir  häufig.  So  er* 
zählt  Th.  Bartholin  ^*),  difs  ein  junger  Mann  mit 
einem  Mefferftich  in  die  Bruft  verwundet  wurdc^ 
worauf  er  noch  fehr  weit  nach  Haufe  ging  und 
noch  fOnf  Tage,  bey  vollem  Bewuftfein,  lebte« 
Nach  feinem  Tode  fand  man  die  Lungenkammer 
darchftofseu.  Ein  Anderer)^)  wurde  auf  eben  di^ 
Art  verwundet  und  lebte  noch  fechs  Tage.  Man 
find  die  Brufthöhle  ganz  mit  Blute  angefüllt  und 
die  Lungenarterienkammer  durchbohrt.  Tul* 
pfiix  ^0  fah,  nach  einer  gleichen  Wunde,  den  Ver- 

wun* 

50  Hirtoir.  jnat.  Cent.  I.  liift.  LXXVII.  Tom.  1.  pag.  127. 
51)  >}ircell.  ?<«t.  Cur.  Dtc,  111.  An.  III,  Append.  p«g.  a. 
i\\  Obferv.  med.  Lib.  HI.  cap,  XYlll.  pag.  laj^. 


42^  uz.    Von  den  Blutgefitfitn. 

Wendeten  noch  funfi&ehh  Tage  leben.     Ein   Sol« 
dat  5*)  ward  in  einem  Zweikampf  von  feinem  Geg- 
nerin die  linke  Bruft  geftochen  ;  diefer  floh,  jTber 
der  Verwundete  verfolgte  ihn  noch  auf  zweihun- 
dert 'Schritte,  wo    er   dann   erft   niederfiel;  d^^ 
Herz  fand  man  durchbohrt.     Morgagni  ^  behan^ 
delte  einen  fflnf  und  dreifsigjahrigen  Mann,  wel« 
che^  mit  einem  Meffer  in  der  Mitte  des  Bruftbeini 
verwundet  worden  war;  feine  Kräfte  und  derPnIs 
lankep  fo^gleich ,  doch  erholte  er  fich  etwas ,  und 
bekam. heftigen  Hüften,  der  endlich  fo  ftark  wur- 
de >  dafs  er  ihn  kaum   aushalten  konnte;  gleich 
vbm  erften  Tage  an,  fpOrte  er  auch  eine  Empfio« 
düng  von  Schwere  im  Untcrleibe,  die  fich  in  der 
Folg^-über  den   ganzen  Unterleib  erftreckte;  in 
der^Bruft  fflhlte  er  aber  nichts.*-   Am  fiebenten 
Tage  ftarb  er.  Der  Unterleib  und  die  rechte  Bruft- 
höhle  war  voller  Blut  und  das  Zwerchfell,  Mittel- 
feil,- der   Herzbeutel    und    der   Lungenventrikd 
durchftochen.       Hey  Zittmann  ^^)  fteht   der  Fall 
von  einer  Wunde  deffelben  Ventrikels,  welche  erft 
am  achten  Tage  den  Tod  verurfachte.  Amnwnn^ 
führt  ^inc  Verletzung  der    fiebenten  Rippe,  des 
Zt^erchfells,  der  Lunge  und  des  Herzens  an,  wel- 
che erft  am  fQnften  Tage  tödlich  wurde.     Ein  an- 
derer Menfch  ^^  lebte  bcy  einer  Wunde  der  vor- 
dem   Herzkammer    noch    dreizehn  Tage.     Tnl* 
ler  ^9)  führt  eine  ähnliche  Beobachtung  an.     Ein 

50  Blmtcard  1.  1.  Cent.  I.  Obf.  XXVI.  pag.  U. 

55)  hp    LIII.  3. 

5^)  Medicina  Fnrenfu ,  d.  i.  geöffnete,  zur  Mcdie.  vind  Ciii- 
rurt;.  anveifendc  Ausliirüche  und  RefponLi  derFaeuiüC 
£11  Leipzig^.  FrAJikf.    1706.    Cent.  111.  caT.  50. 

57)  Medicina  critiea.  Stad.  1677.  Cent.  1.  Hift.  VIII. 

5O  Jouru.  de  Medic.  Tom.  XLVIII.  n.  »49. 

.59)  Triller  de  mirando  cai dis  vulneie  poii  XIV.  diem ^e* 


A^     Dms  Herz*  427 

Bäcker  wurde  von  feiner  Frau  mit  einem  Meffer 
in  die  Bruft  geftorben;   er  bekam  Ohnmächten^ 
Zittern»  kalte  Schweifse/ Erbrechen,  unwiJlkühr- 
liche  Stuhlgänge.     Doeh  erholte  er  fich.  etwas  und 
klagte  nur  «von  Zeit   zu  Zeit  Ober  Herzensangft. 
Dabey  hatte  er  immer  etwas  Appetit  and. Schlaf» 
nur  konnte  er,  wegen  Schwindel  und  Beklemmung 
loderBroft,  nicht  auffteben.      Den  vierzehnten 
Tag  ftarb  er  unter  ftarkern  Beklemmungen,  Hen« 
klopfen  und  kalten  SohweiCsen.      An  der  Spitze 
des  Herzens  fand  man  eine  Wunde,. welche  aber 
den  VentrikeJ  nicht  berührte«      Thomaffen  ^^)  er<» 
tShlt  folgende  Gefchichte:     Ein  Soldat  bekam  ei- 
sen Stich  in  die  Bruft,  wobey  er  viel  Blut  verlohr 
«nd  fünf  Tage  in  einem  todtenäbnlichen  Zuftando 
liegen  blieb.     Es  war  fehr  kalt,  und  der  Blutver« 
)a(t  fowohl,  als  die  Kälte,  hatten  Antlteil  an  die* 
fem  Zuftande.     AucK  waren  ihm  die  FQfse  erfro- 
ren. .  Wäre  ilicfe  Abfterbung,  meint  er,  metho- 
difcli  behandelt  worden,  fo  wäre  er  vielleicht  ganz 
dafoo  gekommen.    Im  Lungenventrikel  fand  man 
eine  Wunde,  welche  fich  in  jenen  fünf  Tagen,  wo   - 
das  Herz  ohne  Bewegung  war,  gut  gefchloffen  hatte. 
Saviard^^)   verßchert:  fogar    beide  Herz- 
kammern    durchrtochen.,  und  doch    nur  erft  am 
länften  Tage  den  Tod  erfolgen  gefehen  zu  haben* 
Mehrere  Fiille  von  einem  fpät  erfolgten  Tode 
bey  HerzwunJeu ,  findet  man  bey  Bokn  ^^j  gefam* 
meit. 

Blut- 

mum  letliaU.  Vitemb.  1775.  und  in  Schlegel  coli.  di£r..ad 
Mcdic    ioronl.    Ipectant.    Vol.  V.  11.  56. 
^)  Hufcfand's  Anualen  der.kriinz.  A.  W.  B.  1.    S.  90I. 
^i")  Joain.  de  Mi'dic.  lom.  XLVI.  pai;.  4)5. 
42)  De   ri>nunci«tione  vnlnenim.    Lipf.  1711.   pag.  ^00.  — 
Schenk  l.  c     obf.  CCIX.   CCX.  p«p.   }t6.  —    Boneti  Se- 
puler.  aiiar.  Lib.  IV.  Sc«t.  LH.  obi.  a),  — -  Dicmerbroecl: 

Ana- 


4a8  ni.  .  Vom  Hea  Blutgeftfsem. 

\  Blutleer,  von  Luft  angefüllt  und  ausge- 
dehnt fand  Morgagni  ^^)  das  Herz  «iMS  an  der 
Wafferfcheo  geftorbenen  Mann eS|  eben  fo  fand  man 
es  bey  einem  Wahn6nnigeil  ^^).  Einem  Jtingling 
von  achtzehn  Jahren  ^  ging  ein  Wagenrad  Ober 
die  linke  Ferfe  weg.  Nach  einigen  Tagen  worde 
er  von  einer  Art  Staarfucht  befallen ,'  und  nach 
zwanzig  Tagen  ftarb  er»  Alle  GedSrme  fand  man 
mit  Luft  ange  fallt  t  in  den  Herzkammern  lympha* 
tische  Gerinnungen  und  in  der  vordem,  Bint  mit 
Luftbläschen.  Mehrere  Fälle  findet  man  in  den 
unten^)  angeführten  Schrifkftellern. 

Bey  Ertrunkenen  findet  man  in  den  irot^ 
dem  Höhlen  des  Herzens  fahr  viel  Blut,  in 
den  hintern  fehr  wenig  ^)» 

Gewohnlich  trifft  man  etwas  Fett  am  Hwzc^ 
doch  aber  auch  manchmal  ein  ganz  fettlofteii 
übrigens  gefundes  Herz  ^.  Morgagni  ^)  fand 
bey  einem,  an  der  Auszehrung  geftorbenen  Greife^ 

eia 

AntCom.  Lib.  II.  eap.  6.  —*  DaniePs  Sarami.  med.  Btob* 
achtanp^en.  Leipz.  1776.  S.  §97,  Anmerk.  41.  —  äieitr 
in  B€ttdinj^er*s  neuem  Magaz.B.  IV.  St.  11.  S.  10$.  —  Lieu- 

,  tmiid  L  c.  Lib.  II.  Seet.  11.  obf.  ^-^09.  Tom.  H«  P«f* 
€|t  fq.  —  F ichner  s  Beiträge  zur  prakt.  und  gericbtucL 
Arznevkinide.  H.  I.  No.  €, 

65-)  Ep.  Vlll.  t?.  B.  I.  S.  345- 

64S  Act.  Lipfienf.  1721. 

6s )  Morgagni  Ep.  LIV.  49, 

^)  J'  ^-  Pech/ini  obrcrvat.  pbyfico  - medioae.  Hamb.  f ^91. 

1>ag.  155.  —  Fr.  Ruyfch  Xyl.  refponfa  ad  tntidem  cpiftn- 
aa  pmblcmatica«.  Amftcl.  1696.  —   Morgagni  Ep.V.». 

B.  1.  S.  »17.  Ep.  XXII.  4.  B.  II.  S.  65}.  Ep.  XXIII.  K.  B. 

II.  S.  762.    En.  XXV.  15.  B.  II.  S.960.  —    Ueutaudlt. 

Lib.  II.  Sect.II.  obr.  45t  fq.Tom.  Il.pag.  l4Sfq.  —  Mei 

Obfervditions  and  Inquiries.  Vol.  VI.  n.  V. 
67)  Fr.  A,  Schitn  de  fubmerfis.  ArgenC.  i7St. 
^S^  Sömmering  in  der  ölfcen  Anmerkung  zu  feiner  Ueber* 

fetznng  de5  Bai  Hie.  3.  sy.  und  in  feiner  Abhandlnnff  vo« 

der  körperlichen  Verfcbiedenheit  des  Negers  vom  Euro^ 

pSer,  S.  74. 
69;  iHp.XLlX.  p.  II.  B.IV.  ai4. 


ein  Iterz,  welches  alles  Fetts  berauht  war,  nnJ 
eine  raube»  icbwarzgelbe  Oberfläche  hatte.  Bey 
dem  fcbon  oben  7»)  erwähnten  LatltrSger,  der  faft 
immer  betrunken  war,  fand  er  es,  Ley  feiner  Kleine 
heit|  aoüoh  zugleich  ganz  ohne  Fett.  Ein  mageres 
trockenes  Herz  fand  Siengel  7i)  t>ey  einem  Mann^ 
in  deff^B  Aorta  man  groise  Speckgefchwül  ft« 
fand.  Boer/iaave  7^)  gedenkt  einer  an  der  Auszeh« 
>vng  geftorbenr4  Frau,  wo  es  ganz  raub,  hart  und  ^ 
vnd  ohne  alles  Fett  war.  Auch  Banhölin  7))  und 
andero  74)  gedeoken  folcber  Falle. 

Im  Gegeotheil  fand  man  es  aber  auch  feh» 
ftark  mit  Fett  bewachfeo,  z.  B.  Buerhaave^^^^  Mof 
gmgni  7^)  und  andere  77).  Portal  78)  fand  ein  Herz, 
wulches  zerrlffen  war,  mit  eintr  zwey  Finger  dl* 
cken  Fettlage  umgeben.  Walter4dLnd  eine  grofae 
Fettgef  ch  wulft  an  der  Spitze  des  Herzens  79). 

Di. 

70)  8.  39«.  Anmerk.  9t. 

71)  DifTert.  de  rreatomatibn»  in  pi  inciplo  ;irtei  Ue  Aortifr 
re|iertis.  Vitemb.  1723.   p«;;.  g. 

78)  «.  «.  O.  S.  ^5. 

71)  TAom.  BarihoUni  Anatom.  Lib.  II,  cap.  VI. 

74S  Mifcell.  Nat.  Cur.  Dec.  I.  An.  III.  Obf.  65.  Dec.  III. 
An.  III.  Append.  p«g.  86.  —  Schenk  obf.  mcdic«  Lib.  II. 
obf.  CXCI.  pap.  363. 

75)  a.  •.  O.  S.  496. 

70  de  caultet  fedih.  morb.  Epift.III.ao.  F.p.XVI.  16.  En. 
»XVII.  1.  Ep.  XXXV.  18.  Ep.  XI.11I.  17.  Ep.  LH.  34. 

77)  Jdifcell.  Nat.  Cur.  Deo.  I.  An.  III.  obf.  iig.  Ao.  VI  et 
VII.  obf.  71.  Dec.  II.  An.  II.  obf.  ii.  Dec.  II.  An.  VIL 
obC  IS.  —  Acta  pliyCco  -  mediea.  Ann.  1730.  Tora,  IL  — 
Schenk  obf..  med.  Lib.  II.  t)bf.  197.  p^g.  3-3  fq.  —  Hb/F' 
jararnni  cardianaftropbe.  pag.  3.  —  6cA4<ii>  Haemarolo|>ia. 
Dr(**d.  1744.  ptp.  401.  —  BerMer  in  d.  SammL  an^erlef. 
AbhandL  i^r  prakt.  Aei  zte.  B.rV.S.499.  —  LietUMud  L  L 
Ton.  IL  pae.  150.  obf.  464  fq,  —  H'ade  Lond.M«d.  Ofal 
and  Inqnir.  Vol.  IIL  pag.  69. 

7S)  SammL  auserlef.  Abb.  für  pr.  A.  B.  XIL  6.  71K 

79)  3'  C«  Wmluri  obftrv.  anaumicae.  BaroL  1775.  f«  XX. 


43o  lU'     Vqu  den  Biut^^äfs€as 

Die  Stibrtanz  des  Hertens  fah  W^Uhrecht  ^) 
io  eine. Speck-  oder  fettähnlicha  Mäf(«,i  die  aus 
tnebrern.  •didcern  ,  oder  dünnern  Lage«  beftand, 
verändert.  :.-•.. 

Die  MuskelfubfUnr.  <tes  HerzeiMS'fand  Albmr- 
iini  8t)  von  der  Bafis  bis  über  die  Hfilfte  flech- 
f  e  n  a  r  1 1  jf;  Schaarföhvtidt  ä^)  fand  die  Snbftanz 
des  Herzens  auf  zw ey  Linien  tief  ganz  kallös« 
Vorzöglich  hn  Alter  werden  die  >ru.^kelfarfern  ri* 
gide,  trocken  und  zu  ihrem  Gefchäft  untaugli* 
eher.  Daher  ift  der  Umtrieb  des  BJnts  fchwa- 
eher,  def  Puls  kleiner,  ausfetzend,  das  Athemhoh» 
)en  befchweriicher.  Man  fand  die  Wurkfe  der 
Ventrikel  bald  dünner  8))  bald  dicker'«). 
Manchmal  war  dieSubftanz  welk  85),  '(^efostf^rt 
foll  dies  da  ftatt  Anden ,  wo  der  gaozd  Körper  auf- 
getrieben  und  fchlaiT  ift  .0^) ,  oder  auch  gaüz  Ter* 
fchwunden,  fo,  dafs  nur  die  äufsere  Haut  des  Her- 
zens übrig  war  87).  Bisweilen  war  Qe  b lau  88), 
oder  blafs«^). 

Ab- 

!•)  S^ac  1.  1.  Lil),  IV.  cap.IX.  12.  —  Vergl.  was  icb  obto 

bry  ti^n  Muskeln  beygebraclit  habe. 
SO  Comnicntai.    (Ic   Hoiuiuincnli  fciciit«  tt  «it,  iiiftltut.  et 

«rad(  m.  Boiiiinii.  1731.  Tom.  I.  —  Veijil.  Mor^afsriihp. 

WUT.  34.  Ep.  5^LV.  «5. 
«:)  y.eihc,  iNacJirIclitcn.  Jabrg.  111,  1741.  St.  XXXI.  S.  245. 
S5)  Itlor^asni  de  cauff.  et  fed.   morb.  £p.  XXVII.  at.  Ap. 

XX  X.  20.  r.p    XL.  25  cet. 
S4)  Mor^ag,u  l.  1.  Ep.  XXV.  12.  Ep.XXlX.  20.  Ep.I.VLr. 
S5;  ibid.  r».  IV.  4.  Ep.  V.  II.  Fp.  XVIII.  14.    Ep.  XXXIV. 

18.  Ep.  LVI.  26.  Lp  LX.  4.  w.  a.  m.  O.  —  MiTeelL  j\at.     " 

Cwr.  Dec.  I.An,  I.  obf.  15.  —  fabridi  HUdüni  obf.  OpnL 

IV.  T»bf  5!.  ^  Hardcri  Aj>iÄr.  obJ*.  52.  —  A^.  ined.Bc- 

)  ol.  Vol.  II.  pr»K.  80  fq. 
16*)  BeU's  Zerglifdej  inipjein  H.  T.  S.  19«  Fjj. 
«7)  Jilrßi  ler.   ndtiiral.   Lib.  V.  cap.   XXVII.   —     Mi/cdL 

Kat.  Cur.   Dec.  I.   An.  VI  et  Vll.  fibf.  XXV. 
%t)  Morga/pti  L  1.  T  piU.  XXV.  J..I9.  ^P'  LH.  ^4> 
tir)  ibid,  Epifi.  LXX.  J.  ^ 


1 


A.     Das  Herz,.  43  i 

Ablageraogen  von  Kn.O'clicnniaterie  anfis 
Herz  find  fehr  häufig.  Halier ')^)  fai^t:  numeroi- 
fisfima  exempia  osfeorum  in  corde  concrementO'> 
rum  repcrio^  iriiigne  circulare  cor  fere  median^ 
amheuns  depingitur  in  Aluf.  Med.  und  an  einem 
andern  Orte  9') :  fed  etiam  offeam  et  demum  arc- 
Dofam  et  lapidcain  masfam  in  cordis  telam  callulpr 
faxn  deponi,  rarum  non  eft.  Auch  andere  Schrift- 
ftcileFi  vpn  denen  ich  hernach  mehrere  anfahren 
werde,  führen  eine  groFse  Menge  Br^ifpiele' von 
Verknöcherungen  im  Herze  an,  fo,  dafs  Baillio  9^) 
mit  Unrecht  fagt,  dals  man  fie  als  fehr  ungewoh«- 
lieh  anfchen  mülTe. 

Gemeinigh'ch  finden  fie  an  der  Bafis  ftatt  9)), 
doch  auch  nicht  feiten  in  der  Subftanz.  Morgag'- 
iii  94)  fand  einen  halbringförmigen  Knochen ,  an 
welchetn  die  gleichfalls  verknöclierren  Mitralklap- 
pen  anhingen.  Der/elbe^^)  fand  auch  einen  Kno- 
chen von  der  Länge  eines  Queerdaumcns  an  dem 
Orte  des  Herzens,  welchen  die  zweiteMitralklappe 
bedeckt.  Hey  einem  andern  Subjekt  fand  er  9^)  an 
der  äufsernSeite  desHerzens,  zwey  knochigteSchup* 
pen.  Boerhaave  97^  fand  die  Scheidewand  des 
llerxeDS  verknöchert.  Ein  andermal  fand  man 
alle  fleifcliigten  Säulen  des  einen  Ventrikels  knö* 
ehern  98).  Le  Haen  99)  fand  in  dem  Floifche  des 
obern  Thcils  der  linken  Herzkammer  einen  acht 

Li. 

50*)  Ad^rnda  «4  Flementa  Phyfiolo-iae,  pac.  129. 

Jl)  Dl*    CiM-|>oris  htimani  fabi  ica  ,    l-tb.  IV.    SocC.  lll.  f.  f« 

52^  a   3.  O.  S.  26. 

9)^  Soemmterlnjf  zw  Baillie^  S.  a6.  Anuierk.  49» 
94^  bj).  XXVI L  2. 

95)  l.  1.  Kn.  ni.  «3. 

96)  ibia.  K|..  XWIl.  If 
97^  I  ra^'lcctlon.  in  inltitiif.'piopria«.  f.  47s»  *—   CclunAuw 

4t  re  anüt.  Lib.  XV,  pa)i..4l9« 


i 


43d  UL     yom  den  Biktgeftfee^^ 

Linien  langen,  fehr  harten  und  fpitzigen  Knoeheo. 
Chambon  de  Montaux  *^®)  (ab  an  den  fleclifichten 
Thellen  des  Jinken  Herzohrs  tb^Is  knöchernei 
theils  fteinnrtige  Körper.  Watfon  >)  Fand  zwifchea 
beiden  Kammern,  längs  der  Scheidewand,  von  der 
Bafis  bis  faft  zur  Spitze,  ein  zackiges,  daumenbrei* 
tes  Knochenhiatt«  Ch^fclden  ^)  fand  ein  dreiecki- 
ges Beinchen  im  Herze.  Einen  gleichen  Knochen 
find  man  im  AortaTentrikel  des  Pabfts  Urban  des 
Achten  ))•  Man  fand  auch  einen  mufchelfdrinigen 
Knochen  in  der  Spitze  des  Herzens  ^).  Einen  fiha- 
lithen, dreieckigen  Knochen  fand  auch  Bartholin^ 
bey  einem  Schwinclfüchtigen/wie  auch  £/oizcari£f). 
Bey  einem  fiehenzfgjährigen  Mann«  der  oft  mit 
Engbrüftigkeit  und  Herzklopfen  behaftet  war,  faul 
man  die  hintere  Herzkammer  durch  ihre  ganze  flti- 
fchigte  Subftanz,  welche  einen  ganzen  Zoll  dick 
war,  verknöchert;  diefe  Vcrbeinerung  reichte  tob 
der  Spitze  des  Herzens  Ober  deffen  Gruod ,  bis  aa 
die  rechte  Herzkammer  7).  Bey  einem  zwey  und 
fiebenzigjahrigen  Mann  wurde  mitten  in  der  Sab- 
ftanz  der  Seiten  wunde  ein  flacher  Knochen  vier  und 
einen  halben  Zoll  lang  und  einen  guten  Zoll  breite 

9%)  Act.  Kat.  Cur.  Tom.  I.  Obi.  170. 

59)  HcUnii-^üifthodc.  B.  in.  Tb.  Vi.    Kap.  IV.  S.  t7. 

loo")  a.  a.  ü.  S.  HO. 

l)  Mediciil  coritTniuiicatiniis.  Lond.  X7S4.  Vol«  1«    pag.  32|. 

Biiintenbach's    inedic.  Bibl.   B.  11.  5.  )2t- 
s)  Orteogiapli.  T<ib.  1.  Fig.  5. 

3)  Thom,  Biirtholini  hift.  üiiat.   Cent.  II.  bift.  XLV.  ToolL 
l>ag.  24^ 

4)  Abhandlunp.en  der  cliiriirgirch  -  medieinifcheA  UUitir;  l 
Akademie  in  Wien.  ß.  I.  Tab.  VII.  S   287»  i 

5)  \f  c.  Cent.  I.  hift.  L.  Tom.  I.  pa?.  77,  j  . 

6)  Aiiat.  pracc.  lüticu.  Cent.  11.  Ohf.  XLIII.  paf.  1^0.  Ob£  I 
LVl.  pag.  272.  f  ; 

7)  JoJ.  Mohrenheim\t  wiencrifclie  Beytrdge  zur  prakcArz*  J 
ni^ykande,  WnndHrrneykuuft  und  (ieburt'^liülfe.iS.lLDA^  f 
fall  178).  S.  au.  I 


%    A^     Dat  //tf^*♦  433 

# 

•      gefandM,  welchör  beide  Her7.kammern  umfafste, 

l     und  mit  den  Fleifchfibem  feft  zufammen    hiiuv  *)* 

Thomann  9)  fand  in  dem  Her;^  einer    fehr    afth- 

matifchen  alten  Frau, an  der  venOfenMfintlung  dei?' 

j     linken  Herzkammer,  zwifchen  der  hiniern  kleinen  . 

j     Valvel  des  Hcrzolirs  und  der  hintern   Wand  (Set 

Herzkammer  einen  halbmondförmigen,  driitehalb 

toll  langen, rauhen  Knochenkörpcr,  mit  dem  kon* 

Vezen  Theiledeffelben  hing  die  hintere  VVa:id  und 

die  Scheidewand  der  linken  Herzkammer  ;^i:nd  mit 

dem  konvaven  der  obere Thcil  der  hilitern  Klappe 

tnCiinmen,  der  untere  Th  eil  aber  war  frey.       Zu« 

gleich  \varen  die Bronchiald rufen  meiftens  verftei» 

aert»      Bordenave  *°)  fah  bey  einem  funfzicjiihri* 

fjOi  Mann  eine  VerknOcherung,  welche  über  zwe;f 

Zdl  breit  war,  und  über  beide  Herzkammern  und 

deren  Scheidc\rand  in  einem  Stücke  wegging.  Die 

tordere  Jiammer  war  faft  i;anz  bis  an  die  Spitze  da« 

mft ftber^ogen ,  dann   ging  fie   über  die  Scheide«» 

Wand,    über  die  hintete  Herzkammer,  bis  fie  auf 

•    der  vordem  wieder  auf  den  erften  Fleck  kam.  Ali- 

^    thaelis  '0  ^^^  ^^^  Herz,  welches  aus  einem  einzi^ 

^^n  Knochen  gebildet  zu  feyn  fchien. 

.  Noch  mehrere  lieifpiclc  lefen  wir  beim  raU>^^\ 

•^    Horfi  '5^1  Kerkring  '•^),  Zacutus  Lufuamis  *^},  vn/i 

1}  Hift.  3e  Tacad.  de«  Scienc,  An.  1728.  pa?.  i^ 

f\  AiMial.  Inftitiit.  Äled.  Clin.  Wirct'b.  1799.  Vol.  1.  Jum 

lol  ••  1.  O.  S.  50.  Samml.  auserlcf^  Abli.  ftlr  praku  AerzW» 

B.  I.  Sc  II.  S.  64. 
U)  Prakt.  BihK  B.  I.  S.  116. 


M)  l.  c*  Obf.  V.  —  F.pliem.  Nat.  Cur.  Dfec.  ll.  An.  !.  pt** 
%iL  —  Miucrmit  111  Act.  ^au  Cur.  Vol.  IX.  Obl*.  LXXXV, 


-W  Oblerv.  mcdicae.  Tnm.  il.  Lib.  IV.  Obf.  47. 
^.U)  Speriloc.   anatom.  obf.  7X. 
K)  Pfäxcoi  medirae  admiraadji;  Lib.  U  «ap.  161. 


484  ^11*     y^n  den  BUtg^fstm. 

Döveren  ^^),  CrüU'en7'^y  J.  van  Heekeren^^)  i 
vorzüglich  in  Hallers  Schriften  *9). 

Oft  find  Verknöcherungen  (\9S  Herzens 
fach  des  Her7kIopfens>  von  BeUlamtnungen)  a 
fetzendem  Pulfe  und  andern  Krankheilen. 

Eben  fo  häufig  find  auch  die  Verknorpe] 
gen  und  Verknöcherungen  der  Vajveln 
Lanciflus  ^^^y  Pejer'^^^y  Cowper^^j^  Baader 
Morgagni  ^^),  Senac  ^^),  Rityfch  ^7)^  Vienffeus 
Themeln'^9),  de  Haen '^°),''  Haller  ^^),  Stoll 
Mecken^^y  Sandifort^^')^   Malakarne^^^y  Sa 

16)  Spcoim;  obf.  anat.  pag.  71. 

17)  CrUwel  difr.  de  coidis  et  vaforum  ofteogenefi  in 
uuadi'ügenario  obfervata.  Hai.  1755. 

1$)  de  olteogenefi  praeternatmali.    Lngd.  Bat.  1797. 

19")  Praelettion.  ad  Boerhaarii  iiiftit.  Vol.  lll.  paa.  CO 
Elcm.  Pbvfiol.  Vol.  Vlll.  Part.  II.  pag.  78.  ^  De  c 
humani  fabrica«  Lih.  IV.  Sect.  III.  paf^.  12%,  —  Man 
auch:  Cemma  cycJcignoAi.  Ljb.  II.  pag.  75.  —  Sa 
obf.  med.  obf.  igS,  pap.  3S7  ^q.  —  KiedUni  üneae  1 
1696.  menf.  Septbr.  obf.  XKVIII.  pag.  510.  —  LjVw. 
1.  c.  Lib.  II.  Sect.  11  obf.  556-569.  Toni.  U.  pa*.  17 
< —  Die  Abbildiiij^  eit»*^s  l-ier^eiis  ,  auf  deffen  Oberü 
einiire  VerknocluTiir^en  vorhanden  lind  ,  findet  ma 
Bai/lies  En'^raS'ln^/i.  Fafc.  I.  Tab.  5. 

^O)  Verj;l.  ob-a  S.   j89  lg. 

il)  de  motu  coidi.s.  Upp.Var.  Tcna.  II.  pag.  250. 

2i)  Metliod.  h'ih.    anit.  |>,i:ii()l.   |.aw.   iqq 

3;)  Myotainia.    IaU.  }\L.  Fir,.  4,.  6. 

34^  Obferv.  m(;d.  inciil«Miiliii!i  <\<dav.  illuftr.  Obf.  XL.  p. 

35)  Epift.  VIII.  4.  Epilt.  X.  19.  Kp.  XVII.  12.  Kp   XXI. 

,  Kp.  XXIll.  jj.  J  p.  i<IX.  40.  1.,,.  XXXVII.  30.  in.  XL 
Ep.  XLVIII.  n.  Ep.  LXVII.  4.  * 

26)  Traitc  de  la  Jyit^t.  üv  rofir.  Tom.  II.  pag.  5JJ4 

17)  obferv.  au.it.   «"hir.  Obf.  XXI, 

tjj")  Trait^  für  la  ftrnct    du  coeur.  paj!.  107. 

2:^3  Obeier/gfbiirfiitci't  ^  J«»m  ual.  ir*-ib.  174g.  St.II.  S. 

90)  HpiluUfismeth     U.  lll.   Tli    VII.   Kap.   II.  S.  276. 

31)  Elemewt.  lMi\rinl.    \  ttm.  I.  pu^.  3;}. 

32)  Heilnnp,:<mi'tli    »iberf«  t/.t  vou  Vulni,  Tb.  I.  S.  i}9» 
35)  Sur  les  Maladies  du  C(»eiir.  1.  »-.  ' 

34)  Obfervat.  aiiat.  patbol.  Lib.  I.  cap.  1.  pag.  "30.  tip» 
pus:.  48  fq. 

35)  yifn;erizo  Malacamt  Difcorfo  fulU  litiaii  delle  Val^ 


A^    Das  Heru  435 

jre/1^),  und  mehrere  andere  ^7)  liefern  uns  ein« 
iMi'nge  Beif^iele.  Auch  im  Meckelfchen  Kabinet 
befinden  ficii  mehrere  Beifpiele  ^S}* 

Bailiie  '9)  meint:  dafs  diefe  Verknöcherun* 
gen  fehr  feiten  in  den  ven  öf  enHerzklappen  vor- 
kamen. Aber  auch  diefe  werden  oft  verknöchert 
-gefunden  2.  B%  Flcuffens  ♦^),  Bca/g  ♦O  ^^^^  meh- 
rere der  vorher  angeiXihrten  SchriftfteJIer  fanden 
die  venöfen  Klappen  der  hintern  Herzkammer  ver- 
knöchert. Noch  ieltner,  als  alle  andere  Valveln 
£DlJen  die,  zwifchen  den  Herzohren  und  Herzkam«^ 
inern  verknöchert  gefunden  werden  *). 

Die  Verknöchernng  der  V^alvelu  ift  allemal 
eineHindernifs  ((es  Blutumlaufs»  Ihre  Folgen  find: 
Herzklopfen,  auÄfet/CMuler,  flockender  Puls,  Be» 
Uttnmungi  Erweiterung  u))d  Ausdehnung  öe%  Her- 
tens mit  ihren  Folgen.  Aber  auch  hier  findet  man 
einzelne  Ausnahmen,  dafs  man  im  Leben  nichts 
temerkto,  wa<  auf  eine  folche  Vermuthung  hätte 
fiihr'*n  Könnten  luul  dennoch  nach  dem  Tode  Vef« 
knGcberüugcn  fand« 

Ee  2  Auch 

aell*  Cnore.  Toriiio  17^7.  Ae'^^l.  im  Ginmale  per  felvirt 
alU  ftoiia  laaionji-iörll.i  m.-tiK^ina  (U  (jnLTti>  fecolo»  Tom» 
VI.  pi:?.  154  i'i-  iii»ftjr.  in  Kü/m  iinil  W  e/>tf/*j  iul.  nie4ic. 
fcbiujiii.  hi»»l.   1794.  '*•  li-  ••^f'l-  S»  iSi  1{^. 
|4'^   NeM#?  nu  dtciuilfJie  Litcidtiir  von  Ch.Tr^.  Skchlege/%B^U 

■  Ol.  I.  s.  m.  ,  ^     . 

\j)  Keller  in  Ephfm.  Niit.  Cm .  Dec.  L  An.  III.  Obf.  7\%% 
i>aj.  4>S.  *-  Uttrt  in  dor  Memoir.  de  l'acad.  desSeietin« 
tri}.  —  Act.  LipM-iif.  1750.  —  Abhiindl.  der  fchvred» 
Akad.  B.  ^XVII.  ^^  907.  B.  XXIX.  S.  175.  -^  Medic. 
Iraii^'acL.  V»)i,  111.  p«:».  13.  —  L/tuiattd  h  c. Lib.  11, Sect» 
II.  Ubf.  577.    '^'••»11.  lü  pac.  177  f'l. 

kl)  Jl/tfc/r/  diiV.  cii.pn-.  7=.  fab.  Hi.Fig.  1.  a.  Tab.lVvlV 

X9)  «.  *•  ^-  ^-  ->• 

40)   1.  1.   l'J'.   3Ö1. 

42)  UidiiMm  ^ofor'omli   HaFinenr.  17I5.  Jül. 
•)  Rßillict  tn^r^YliJ«..  F^fc.  l.  Tab.  4. 


l 


43€  m>    Von  den  Blufgeßfsen. 

Auch  eine  Kr^nzpulsader  des  Herzens  ^ 
fand  iVfargcrg/7f  *2)  verknöchert,     EkuMi   gleichen 
Fall  befchreibt    auch  Crell  ♦O  ""^  Lieutaud  ♦*). 
lenner  *^)  fand  fie  einmal  ganz  knorpdartjg  und 
ein  andermal  zum  Theil  knöchern. 

£rdigte  und  ftei  nigte^Konkretionen  am 
Herze  findet  man  auch  häufiger  erwähnt,  Brliini  ♦O 
gedenkt  eines  Steins  an  den  gröfscrn  Aeften.der 
Kranzgefafse  und  Bonet  ^7)  einer  erdjgten  Mate- 
rie in  der  Subftanz  de%  Herzens.  Morgagni  ♦^J 
fand  an  der  aus^^'cndigen  Seite  des  Herzens  eines 
'  fkrofulöfen  Menfchen,  klo|ne,  harte,  fteinerne  KQ« 
gelchen.  Kuhnus  *^)  fand  ein  fehr  grofses,  fchei« 
benförmiges  Herz,  in  deffen  hintern  Her^kammeTi 
tinter  den  Mitralklappen,  ein  Zoll  langer  Stein  \v«r. 
Zacutus  Lnjüaiius  ^^)  fah  in  dem  hintern  Ventri- 
kel eines  Herzen?,  drey  Steine.  Blafius  ^*}  fapil 
in  der  Herzfubftanz  eines  fünfzigjährigen  Weibes 
ein<^a  Stein ,  Aron  der  Gröfse  des  erften  Gliedes  ei-  1 
tfes  kleinen  Fingers.  Haller  ^^)  fand  in  eioemian  j 
Herzklopfen  geftorbenen  jungen  Meufchetv-  den 
Herzbeutel  voiler  harten  und  eiK^rnden  Scirrhen, 
den  untern  Thcil  der  rechten  Herzkammer  ftein- 

hart, 
•4^)  Fp.  XXiV.  17. 

■43)  Crcll  Tf'^p.Rs/n/iolJ  (!ß  p.rterla  c/>rr5naria  infta.!-  oJTi«  in- 
iniata.  Vitt'nibe'i%  I/iO.  in  kJ aller i  c«)!I;  difp.  ad  moib. 
^ift.  i'aC.  Vol.  n.  n.  CO,  / 

•  44)  1.  c.  I.ib.  II.  .Secc.  II.  ubl*.   564.  Tom.  11.  pag.  174. 
4*53  Pt^ry  übe)   Hyiicoj).  angiiiofa.    pag.  12.  2t, 
46)  Laurent^,  BrIIlnus  de   morbis  pectoris,  in   Opp.  Vwet. 

1708.  pj^r.  ii%. 
47")  Seprlcr.  itn-r.  Tniii.  I.  par;.  820.   gac. 
48)  Kp.  LXVllI.    12.  * 

49;  Acta  eiPditoruTTi  LiMfienll    An.  1727. 
^oyi^ax.  mi^Ä.  adinir.  Lib.  I,  cap.  CXXM, 
51*)  Gerardi  Blajii  Obfei  vaU    uieüic,    rarior.  PaVt.  Vi.  frb''. 
Xlll.  pag.  «I.    Vergl.  aMch  duf.  Tait.  V'J.  ovt  V.  ^»l^u* 
53)  opidcid«!  pitthoiui;.  pag.  13^. 


A.     Das  Herz.  ^3j 

hart»  und  mit  rlem  Ilerzbeatel  vcrwachCcH.  So  wt 
«ach  die  linke  Herzkammer  befchaffen  und  in  den 
Valveln  faqden  fich  vieleSpuren  von  knochichter  uad 
fteinigter  Materie,  In  der  Loderfchen  Sammlung 
befindet  ficb  eine  herzförmige  Steinmaffe  aus  dhxn 
Herz  eines  Hirfches,  welche  fünfzehn  Graa 
-wiegt  ^5),  Walter  ^♦)  fand  an  der  Spitze  ei«esOch/^ 
üenherzens  eine  Gcfcliwull^tji  welche  eine  grQta^n 
artige  Materie  enthielt. 

Mehrere  Fälle  findest  n»an  bey  v-än  Swie-* 
ien^^),  Meckel  5^),  Lieuiai^d  V)HQllcr^%)y  und 
Schur  ig  59). 

Bfsweilen»  und  wirklich,  nicht  gar  feiten^ 
triff!  man  die  auswendige  Seite /des  Herzens,  oder 
(Ue  innere  des  Herzbeutels  >  oder  auch  beide,  mit 
ejoer  weifsUchten,  wolligteo  Materie  überzogen,, 
welche  netiformi^,  fk>ckicht  ausfieht  ujod  wie  ein» 
Rinde  abgezogen  werden  kann^  Es  ift  dies  cler 
Zaftand,  welchen  die  Alten  cor  v  i  1 1  o  (u  m>  h i  r->^ 
(tttuo)  nannten  ^®)«  Es  eutfteht  diefes  Filament^ 
Ton  aosgcfchwUzter^  kpaguUrtej:  Lymphe,  üe  n^ag 

nuQ 
5«  Kä^f^  *.  ••  O.  S,  194.  ^'o,  791. 

54)  obfervat.  anatom.  Tab.   IV.  Tig.  s^, 

55)  CoramenUir.  in  BQcrhaaril  a|)h.»rifin.  Tom.  V.   p.  2XJ^ 
56J  Stir  1c5  maLid.  du  (>)ri>u-  1.  ). 

57)  Hiftoii*.  anatom,  mcdic.  Toni.  II.  p/«.T.  174  Tj. 
5t^  De  oorporis  hiniuui  faUi  Ic^.  LIb.  IV.  .^cct..  Hl.  ^,  1« 
paf^  \2%.  -^  c}^sd.  opufc.  ])athüh  f».i^.  13-4.-  —  rpliCMi, 
Iift.  Cur.  Dec.  1.  An.  I.  obf.  44.  Dct\  li.  -Ao.  L  'bl.  i??. 
Au.  V,  nbf.  9;.  Deo.  111.  An.  I.  app.  pa«^.  lüj.  An.  IX  tn 
%•  obF,  89.  —  Horftii  Opp.  Toiiu  II.  pag.  :08.  —  KfrA- 
rif^g  Spcc.  anat.  obf.  78.  —  Sc/ienJz  I.e.  Lil*.  II.  <v!!f.  195. 
fH ^^9  "^  Philüf.  rian^acr.  1465.  .)iil.  ];iy.  65.  —  .^/'?/- 
tpmi'i  ^IfL  de  c^kulo  rer.u'U»  Helipft.  1679.  f.  2. —  ^X^fl- 
Irrr«  obf.  iii«d.  cbir.  üi*p.  95.  —  K.  Knl^/p^c^  von  eiiici 
K|-ankKeit  des  H6vzej).*-\  ui  dei\  Sa^uml  .iii^'M  Icf.  .-V'^haudl. 
lilr  prakt.  Aersre.  i>.  XlII.  Ö  ^^$5.  u^s  dciu  Load.  int^dig. 
Jorrnal  178I?.  Vol.  X.  lUn.  IV,  pap.  HI- 

^      i>)  Lidiol  5;ia  cap.II.  §.  3:.  pjT,  M^  c^p.V,  {.  IG.  o.  IJX 

r       ^)  Sbmmcring  zu  BaiUic.  S.  28.  IN, 


\ 

t 


438  til    Von  den  Blutge/äfieH. 

jitin  von  EntzQndung  des  Hei^en.%  oder  des  Herz« 
beuteis,  oder  vielleicht  von  einer Stöhfong  der  ein- 
saugenden Kraft  .der  lymphatifchen  Gefafse  her- 
rühren, wodurch  die  Einfaugnng  des  liquoris  pe« 
ricardii,  oder  der  etwan  ausgefchwitzten  koagu« 
Jablen  Lymphe,  gehindert  und  nur  fein  dOnnfter 
wäfsrigter  Thcil  eingefogen  wird ,  der  dicke,  gal* 
Hrtartige  aber  zurückbleibt  ^*).  Em  folches  Herz 
belchreibt  Bofe  ^^)  in  einem  eignen  Programm, 
Sömmering  ^0  fah  deren  zwey  und  Walter  ^*)  bil- 
det eins  abf  Malier  ^^)  führt  mehrere  Beifpiele  da*- 
von  an.  Eine  grofse  Anzahl  folcher  Herzen  be« 
findet  ßch  auch  im  Meckelfnhen  Mufeum. 

Hierher  gehört  auch  der  Fall  aus  de  Haen^\ 
wo  das  Herz  bey  einer  Herzbeutel  wafferfucht  fiis- 
fah,  als  ob  es  zerrlffen  und  aogefreffen  wäre,  dies 
abar  bey  genauer  Unterfuchung,  faden ähnlichef 
Blut  von  polypöfer  Natur  war,  welches  bald  gdb, 
bald  fchwarz  bald  von  andern  Farben  war,  allent- 
halben anjdem  Herze  anhing  und  mit  den  Fiogem 
losgemacht  werden  mufste. 

Auch  gehört  hierher  der  Fall,  wo  Sömme* 
rlng'^7^  ein  paar  Flocken  von  Zellftoff  von  der 

Spj* 

^l)  Sömmering  4.  a.  O.  8.  9,  Anmerk.  5.  —  VerjfL  Sandi'* 
/ort  obf.  anat.  patliol.  Lib.  1.  cap.  II.  pag.  4^. 

(Ja)  Pjnijr.  i\(*  Isiftoiia  oordis  villnh.  Lml.  1771,  — .  Vtr|d. 
uuchiFcir'jröcht  i|i  Nev.  Commeiit.  Fetjopol,  Tom,  HL 
])ag.  403 

$1)  ZMin  Bai/he  S.  tS.  IX. 

64)  obffrvat.  anat.  Tab.  IV.  Fi^,  i. 

65)  <le  corpor.  hnmaii.  tabrica.  I.ib,  IV.  Stet,  I.  f.  Jj.  pÄ 
54.  —  Auch  Srhefikii  obff.  Lib.  11.  obf.  Igs.  pap.  551.- 
9'an  der  J^'itri  Obff.  Cent.  I,  pag.  384.  —  Boneei Bevn\ei. 
anat.  Lib.  U.  Soct.  Vlll.  Obf.  99.  —  MifApll.  Nit  Cur. 
Dec.  III.  An.  Vfi^VI.  obf.  122.  Ephem^Cent.  VUI.  «bO-  i 
. —  H'rltirc'^hti  Comnienr,  Potropol.  Tom.  V"L  pi^.  J^l' 
^^Lieuia'tdX.c.  Lib.  II.  Sn^cU.  obf,  469.  Tom,  II.  p.If^. 

#6)  HeilnnLi^.n "tliode.  B.  IV,    'I  h.  IX.  Kap.  P.  S    15a 
$7^  »    a.  O.  6.  21.  X, 


^  A.     Das  Herz.  4^9 

Spitze  des  Herzens  frey  hinabhnngen  (iah,  ohne 
ao  dem  Herzbeutel  befeftigt  zu  feyn. 

Hierher  gehören  auch  wahrfcheinlicli  die  Bei- 
fpiele  von  Haaren^  welche  man  am  Hörz  gefun* 
den  haben  will  und  wovon  uns  RJotan^^)^  Bau* 
hin  ^5),  Lanzoni^^)  und  Haller  7«)  Beifpiele  gelie- 
fert haben. 

Endlich  find  auch  wohl  alle  die  Fälle,  wo 
man  das  Herz  mit  einer  widernatürlichen 
Materie  oder  Haut  überzogen  fand,  eine  Fol- 
ge  von  ausgefchwitzter,  koagulirter  Lymphe,  de- 
ren danner,  wäffrichter  Theil  eingefogen  wurde, 
der  dickere  aber  zurückblieb.  Morgagni  7^)  fand 
bey  einer,  an  einer  hitzi|;eii  Krankheit  geftorbenen 
Frau,  das  Herz  mit  einer  weisgrauen ,  dem  Kalk, 
womit  eine  Wand  ganz  frifch  übertüncht  \vorden, 
gleichen  Materie  überzogen.  Chambon  de  Moit» 
iaux  7?)  fah  bey  einer  gelähmten  und  wahnwitzi* 
gen  Frau  von  achtundl'ochzig  Jahren,  den  Herzbeu« 
tei  mit  einer  weichen,  dicken,  leicht  von  ihm  zu 
trennenden  Haut  gleichfam  ausgefüttert;  auf  ihr 
ragten,  harte,  von  einander  abftehende  Wärz<;hen 
hervor,  welche  Cch  auch  Ober  das  Herz  verbrei- 
teten, wo  fie  aber  länger  und  fefter,  auch  ftärker 
eingevi^urzelt  waren,  dafs  man  ße,  ohne  die  Hor-/.- 
fobftanz  zu  verletzen,  nicht  abreifsen  Uonnte. 
BoerZ/flflVtf  74)  fah  das  Herz  von  einer  wiilornaiür» 
liehen  Oberfläche,  oder   fchwammichten   Kruftr, 

nm- 

^f)  Anthroporrtphia  et  OfteologU.   Parif.   i6:6.  Lib.  HK 
cap.  VII. 

69)  inftitiit.  anut.  Lih.  II.   cap.  XVII. 

70)  In  den  Mifot-11.  ^Jt.Cur.  Der.lll.  An.VctVI.  Obf.is:. 
70  Wem.  Fl)\fiol.  Vnl.  I.  pa«  2K5. 

72)  tp.  XIA'.'  16. 

70  a.  a.  O.  K.  111.  Beobaclit.  l.XXXIX.  S.  liu 

74^  ^dmml.rtn«:*»if.  AW!lÄn«^l.  Uir  prakt.  Aevzt«.  B.  IX.  S.  404. 


^4o         .  lU.     Von  den,  Stutgeftfeem. 

vmgebeQ)  fo ,  dafs  es  wie  ein  ganz  anderes  Werk« 
l^eug  ausfah.  Aufserdem  kamea  auch  an  aireoSei* 
tcn  des^  H^'rzens  Fafsern  hervor»  welche  daXIelbo 
mit  dem  Herzbeutel  vereioigten  und  von  aufseg 
raub  und  uneben  machten.  Aehnliche  Fälle  lie* 
fern  van  Dövcren^S)^  de  Haea'^^)  und  Sandir 
fort  77). 

Wafferblaf^n  fand  Heuermann  7Ä)  an  der 
Flüche  des  Herzens  und  am  Herzbeutel,  in-  und 
ausrwendig).  und  Morgagni  "^^^  fand  eine  grofse 
Wafferblafe  an  der  Spitze  des  Herzens,  zugleich 
mit  einer  Wafferanfammlnng  im  Herzbeutel,  bey 
einem  Mönch ,  welcher  an  Ohnmächten  geftorbeq 
war.  Bey  einem  alten  Mann  fand  Ebenderfel« 
be^*)  einen  Knoten,  wie  eine  mäfsige  Kirfc^ei 
halb  in  der  Subftanz  fitzend,  halb  hervorragead 
«nd  eine  Feuchtigkeit  enthaltend  ^  ohne,  daCs  der 
Kranke  die  gerlngften  Symptome,  welche  auf  einea 
Fehler  des  Herzens  hätten  fchliefsen  iaffen,  gehabt 
hätte.  Wepfer  8>)  fand  viele  Wafferblafen  ober  das 
gan^e  Herz  verbreitet,  Eben  das  fahrt  auch  Ba^ 
net  '0  an. 

Auf  der  Oberfläche  des  Herzens  bemerkt 
man  auch  nicht  feiten  einen  oder  mehrere,  gro« 
fcere  oder  kleinere,  weifse,  u  n  durchfichti- 
ge Flecken,  welche  bald  dicker,  bald  dOn^er  find. 

Am 

75)  Specim.  nbferv.  aoad,  cap.  IV,  pag.  74  fq, 

7O  HeiliTiigsmcthode.  B.  VI.  Th.  XIV.  Kap.  I.  \.  %  S.  »1% 

77)  Obferv.  anar.  pathol,   Lib.  111.  cap.  V.  pag.  Jj.  90^.  c 

Üb.  IV.    cap.  X.   pa-.  jo|.   --    cJusd.   Exercit.   acaaea. 

Lib.  1(.  pas;.  loi. 
7«)  G.  Hrtterfftann*!  Pbynolo^le.  Kopcnh.«75l,  B.I^  flLlOI. 
79)  Ep.  XXV,   15. 
$0)  Ep.  XXI,  4.  couf,  Ep.  111.  26, 

|l)  in  Mifccll.  Nat,  Cur.  Dec.  11.  An.  X.  Obt  m.  p,  »«. 
^  11}  5epulorft,  anal,  X-ib.  IV,  Sect.  XU.  pag,  ^^%. 


\ 


A^     Das  Herz.     ^  44t 

Atti  dfterften  finden  fie  fich  auf  der  vordem  Herz- 
kammer, feltner  auf  der  hintern  und  auf  den  Hera« 
ohrcn.  Doch  finden  fie  Bch  auch  gelegentlich  auf 
beiden.  Sie  beftehen  aus  einer  fremden  Membran» 
welche  auf  einem  Theil  der  das  Herz  bekieideD- 
den  Fortfetzung  des  Herzbeutels  gebildet  wird, 
und  fich  leicht  fo  ablöfen  läfst,  dafs  diefe  Bede« 
ekang  unverfehrt  bleibt.  Baillie  S')  und  Sömme-^ 
ring^^)  fahen  dergleichen  Flecke  fehr  oft  und  hal- 
ten fie,  wegen  diefer  Gemeinheit,  für  keine  kränk« 
liebe  Befchaffenheit. 

Hey  einem  heftigen  Fleck fi eher  fand 
5^oZ/K)na^h  dem  Tode  auf  vielen  innern  Theileo, 
unter  andern  fogar  auf  dem  Herze  Petechie a. 

Auch  WOrmer  will  man  in  und  an  dem 

Bens  gefunden  haben,  bald  geftaltet  wie  Maden  t^), 

bald  wie  Wanzen  87),  bald  fo  grofs,  wie  Spulwaiv 

mer  t^),  bald  fogar  wie  Schlangen  $9),    Inzwifchen 

ii% 
%i)  a.  a.  O.  S.  II. 

14)  ebend.  An  merk.  25. 

$5)  HeUiinp5method»,aberr.vonFabri,  R.ll.  Tb.  II.  S.  I^, 

f6)  BoitetiSQyuXcw  annt.  Lib.  1.  Sect.XVlU.  ObHö.  Lib.lK 

.    Sect.  XI,  übf.'  9.  J.  1  tt  a,  Lib,  IV,  Sect,  I,  Obf,  45a.  u.  a^ 

m.  O,  —  Schenk  obferv.  med.  l.ib.  II.  obf.  CXCIll.fq.-« 

Behilf  dilT.  de  vermibns  intcflini&Hbui.  L.  B.  1691,  — •  Mii« 

cell.  K«t.  Chi  .  D^c.  I,  An.  I,  obf.  50,  An,  IX  et  X,  Ob£» 

Ij.   P«»c.  II.   An.  VI.  Append.    pa§.  it,  —    Ivpbem.  Nat, 

Cur.  Cent,  Vlll.  obf.  1.  <^^  Bocrhaave  a.  a.  O.  S.  497.  — ,* 

Ideutaud  1.  c,  Lib,  IL  Seu.  IL  obf.  572  -^  574,  Tom%  U, 

pag.  X7Ä. 

17^  '/iacuius^  Litfitanus  L  c.   Lib.  I.  cap.  l^f. 

II)  Andr^Spigelius^t  lumbi'ica  Uto.  Fat,  i^i|,  cap«  V.-^ 

Bortet  L  c.  Lib.  II,   c^p.   VII     obf.   165.  —    Hittoir.  te 

Tacad.  des  Scicnc.  An.  1700.  Obf.  X.  —    Talfin  An^t.  dil 

oorps  humain.  P^r,  1753,  Ton>.  IL  cap.  HL  -^    Dat^  !• 

Clcrc\iih.  natur.ec  med.  latorum  lnmbricorum.cap.KlIU 

15")  Zacutui  Lußtanus  1.  o.  Lib.  I.  cap.  140,  —  Marc^  Au^ 

rei.  Severinu^  de  i  econd.  abfcefrunm  natura.  X^eap.  l6)a» 

pag,  Sil.  —  Bortet  L  o,  Lib.  II.  €foc  IV,  obf,  6,  J,  1  fq, 

«^  Riolani  Enchirid,  anatom.  patholog.  Parif,  164t«  Lib« 

UL  cap,  VUL  —  AcUiNat,  Gar,  Tom,  \\l.  obt  14* 


44^  ilL   yon  4en  Biutge/äßen. 

itt  es  nicht  leicht  denkbar,  dafs  in  einem  Ei nge- 
weide  von  fol eher  Reizbarkeit,  von  folchcr  immer-" 
Währenden  Thätigkeit  und  von  fulcher  Verfchlof- 
(enheit,  wie  das  Herz  ift,  6ch  Würmer  erzeugen, 
oder  dahin  gelangen  und  fich  dafelbft  aufhalteo 
könnten.  Man  fleht  alien  jenen  angeführten  Er- 
zählungen das  Uebertriebekie,  Fabelhafte  und  Fal- 
sche gleich  an,  und  fällt  bald  darauf,  dab  hier 
gewife  nur  lymphatifche  Konkremente,  oder  ge- 
roqneneBItttkiOmpchen  zum  Grunde  liegen,  welche 
dapn  eine  flüchtige  Unterfuchung  oder  eine  aber- 
gl&ubifche,  das  VV'nndcrbare  liebende  Einbildung 
zu  allem  ftempelte,  wa%  man  gern  feheo  wollte  9^}« 
Die  Ver^iyachfung.  des  Herzens  mit  dem 
^er/beutel  werde  ich  bey  diel^m  abhandeln,  da 
diefe  Krankheit  von  ihm  eheri  als  vom  Herzeo 
herrührt  9«), 


jß.     Die  Pulsadern. 


Zuerft  bemerken  wir  hier  die  Verfchiedeo« 
heit  d^r  Arterien  in  ihrem  Xaufe,  in  ihrer  .An- 
zahl pnd  in  ihren  Anaftomofen.  Unendlich  w- 
Türen  fie  lüeriniien,  befonders  bey  der  Vertbei- 
Jung  ihrer  Jcleincrn  Zweige,  fo,  dafs  es  fiift  un- 
möglich ift,  alle  Varietäten  anzugeben.  Wir  be* 
gpflgf  n  ups  pur  an  den  vorzQglicbfteo  P)^ 

Pic 

«o")  Vercl.  Morgagni  Ep.  XXIII.  15.  Ep.  XXIV.  2|, 

91)  S.  \mu\i  Abfolin.  VIII.  D. 

93)  Müh  (elie:  'Nicolßi  de  directione  ▼aromm  in  Hatltri 

collect    dirpnt.  anatom.  Vol.  II.  —   Ludwigii  pro^aioa. 

obfevvat.  aii^olog.  tr^dens.  LlpC.  1764.  —  Tinimermsnn 

fle  flptandi  circa  natnrac  in  Jinman.  macliina  IhTus.  j.  ^olq. 

—  Insjeld  dilf,  de  iofibu^  natmite«  Lugd»  Bauv«  |77*t  "* 


B.     Die  Pulsadern^  i^\ 

Die  Aorta  trifft  man  mnuchmal  ganz  fon- 
Herbar  gckrflmmt  an;  befonders  thiit  ße  dies  b«y 
Verwachfenen ,  wo  Geh  ihr  Lauf  gewöhnlich  nach 
den  Krömmungen  des  Rückgrats  richtet  95),  SchoQ  , 
oben  ^♦)  habe  ich  ein  merkwürdiges  ßeifpiel  von 
fonderbarer  ICrfimmung  der  Aorta  bey  einer  äu« 
fserft  deformen  Befchaffenheit  der  Rückenwirbel- 
fäa]e>  aus  der  vortrefflichen  Sammlung  des  unver- 
ge&lichen*MecA'6»/j  angeführt.  In  einem  Präparat 
der  Loderfchen  Sammlung  95),  wo  die  beiden  letz- 
ten Rückenwirbel  mit  dem  crften  Lendenwirbel 
durch  Beinfrafs  gänzlich  deftruirt  find,  Geht  man 
die  Aorta  widernatürlich  gekrümmt  und  gleichfam 
in  die  Vertiefung  hineingefchoben,  Bey  einem 
jungen  Menfcheh,  deffen  Rückgrat  fo  ftark  ge« 
krümmt  war,  dafs  es  einen  fpitzen  Winkel  machte, 
macht  auch  die  Aorta  einen  äufscrft  fpitzen  Win- 
kel 9^).  Bisweilen  macht  diefe  Arterie  auch  Krüm- 
mungen, ohne,  dafs  die  Wirbelbeine  gebogen  find, 
fo  fah  fie  Morgagni  ^)  bey  einem  alten  Subjekt 
unmittelbar  unter  den  Nierenpulsadern  eineKrüm* 
mung  von  zwey  bisdrey  Queerfingern  verurfachen, 
und  dabey  in  ihrer  ganzen  Bauchlänge  den  An- 
fang zur  Verknöcberung  machen«  Bisweilen  fin- 
det 

fFatzel  dirr.  de  eFBcaoia  ^ibbofitatts  in  mutandis  vafcu'niri 
4irectioiüUiis.  Truj.  ad  Viadr.  1771,  —  Lf»dcr  nonntiUae 
IftfterifU'um  Varipkare».  Jen.  I7|l.  -*-  IVrisber/^  varieta- 
tiira  aiigioloi;ir4vi)m  per  XXX  aunornm  Uriein  in  corpo- 
re humaao  obfervatarum.  Part.  1.  Götring.  1791,  — .  i*en' 
^hienatl  in  Metnoir.  de  i'acdd,  de  Scieuc*  dt  Turin.  I7t6i« 
Tpm.  I, 

^9)  Alorfinj^ui  de  cinff.  morb.  Epif.  IV.  i4.  —  Wmtzöt  1,  1, 
—  Kollier  a.  a.O.  S.  J64.  n.  1145.  -^.^59.  n,  IUI«  U,  IXl^^ 

^f)  f.  Abfdm.  II.  B.  beim  Rtickgrat, 

>5)  KöUer  vS.  2^%.  n.  1110 

56^)  Wa!ter\x  anatom.  Mufeum,  B,  11.  S.  C2,  ft,  i^t» 

ifk  Ep»  LXVU.  II. 


444  ^^^'   ^^^  ^^^  Blutgefafien. 

det  man  aber  auch  die  Aorta  in  ihrer  natürlichen 
Lage>  obfchon  das  Rückgrat  gekrümmt  ift  98). 

Bisweilen  t heilt  fich  der  Bogen  der 
Aorta  und  lärst  durch  dlefen  Spalt  die  Luftröhre 
durch,  fo,  dafs  diefe  von  ihr,  wie  eine  Infel,  durch 
ÄWeyAerme  umfchloffen  wird  99). 

Aus  dem  Bogen  der  Aorta  entfpringen  auch 
bisweilen  melir ,  als  drcy  Aefte ;  z.  B.  Morgag' 
ni  >?^)  fah  aus  .ihm  unmittelbar  die  linke 
Wirbelpulsader  entfpringen ;  Sandiforc  ') 'fah 
^us  ihm  die  rechte  Schlüff  el  t^ei  nspu  Isa* 
der  unmittelbar  entfpringen ;  MjLCg  ^)  beide 
$chlüffelbeins- und  beide  Kopffchlag- 
11  de rn  in  bcfondern  Stämmen. 

M«mch* 

^i)  Walter  t.  a.  O,  S.  6%,  >i.  429, 

,^9)  Hontmel  in  Commercio  Litcrario  Noric.  An.  VIT,  pip, 
162.  —  Mayer^s  anatom.  Berdireibung  der  BlutgetSüif 
des  menrchl.  Körpers,  ßerl.  17%%,  S,  43, 

100)  Ep.  in   ao.  _ 

'  1)  Obl'erv.  anat.  pathol  Llb.  1.  cap.  V.  "pag,  7I.  not,  c.  -^ 
ejusd.  Muf.  ana:o«ri.  Voll.  S*»ct.  V.  pap.  243.  n.  XII.  Tab, 
CVI.  Fic.2.  pug  279.  n.LXXlX.  Tab,  GVll.  fig,  i.  2,— 
Act.  Melvet.  Vul.  VII.  pag.  55  fq, 

ä)  Specim.  Obfervat.  anaComicdriim  atnue  botanicarum.  Ba« 
fil.  1753.  art.  VIII,  —   Mehrere  dhnliclie  Beobachtungen 
fimlet  man  in  :  P/r.  A.  Böhmer  de  qnatnor  et  qninc|^iie  tf 
mis  ex  arcn  nrteriar  macnae  adfcendeiitibns,  HmU^  1741^-4 
und  in  der  Vorrede  tu  feinen  obfervat.  anat,  r^r.  Fafr.lT^ 
pag.  IX.  not.  i!g    hh.  —  Huher  in  Act.  Hclvet.  Vol.  VIÜ,      1 
pafij.  72,  —   Hafferi  Elcm.  Phyfiol.  Tom.  II.  pag.  165.  — 
Ad,  Murray  in  der  Abhandl.  der  fch\rtd.  Acadeni.  B.  XXX, 
S,  92.  -^  Löfeht  obf.  anat,  chir.  med.  novae  et  rar.  He- 
rol.  1754.  pae.  2<,  —     Commerc.  Liter.  ?ioric.  An.  VII. 
pag    162.  —  Memoir    de  l'academ.  de  Scieno.  1755,  pag,       ' 
J8.  —  R'  3:  Steidefe  Samml,  veifohiedener   in  der  chir, 
prakt.Lebrlchwle  gCTiachteii  Beobachtungen,  B.II.  Wien 
1778-  —    Sandi'fou   ohf.   aoat.  path.  Lib,  IV.  cap,  VHI, 

yag»  93.  —     hJeuhauer  defcriptio  arteriae  innominatae. 
ea.  1772«  pap%  4I  fq.  —  Sandijort  Miif,  anatom.  Vol,  I, 
pjij»  «7?  fa%  "•  ^11.  Tab.  CVI,  tig.2,  pa5.a7J,n,LXXlX, 


B.     Die  Pulsadern.  '  445 

Mai>chmal,  wiewohl  feltner,  als  die  vorher« 
rebenden  Falle,  entfpringen  weniger,  als  drey  Aefte 
lus  ihm  ^). 

Nicht  feiten  trifft  man  alle  drey  Kranz- 
pulsadern des  Herzens  aus  der  Aorta  entfprlngen; 
luch  wohl  ihrer  vier  ♦j. 

Sandifort  5)  fand  bey  einem  zwölfjährigen 
i^naben  die  Aorta  ans  beiden  Ventrikeln  entfprln- 
gen. Ebendies  fand  er  auch  ^)  bey  einem  Fötus 
ind  ftlhrt  noch  einen  gleichen  Fall  an,  welcliea 
Louis  bey  einem  achtjährigen  Mädchen  beobach- 
ete  7).  Nevtn  8)  fah  fie  ebenfalls,  an  ihrer  Mnu- 
luog  fehr  weit,  aus  beiden  Ventrikeln  hervorkom- 
nen. 

Bey  dem  oben  9}  erwfihpten  Fall,  wo  alje 
Eingeweide  verkehrt  lagen,  lag  aucli  die  Ao/ta 
luf  der  rechten  und  die  ungepaartc  Ader  avf  der 
inkcn  Seite»' 

Die  Lungen  pul  sa  d  er  vf^rtheilt  fich  in' 
iem.  rechten  Lungenflügel  oft  durch  drey  grö- 
*ser  c  Aefte  '®).  Lö/eke  ")  fand  in  einem  neu- 
rebohrnen  Kiotle  eine  Lungen fchlagader,  welche 
ich  mit  ihren  zwev  Acften  in  die  grofse  Schlag* 
ider  endigte,  und  viele  kleine  Zweige,  die  nicht 
iicker  als    ein  Strohhalm    waren,  in   die  Lunge 

fchicktCk 

9^  y,  Z.  Vetfche  fyllor.  obFerv,  anat.  Hdlae  1794.  J.  47.  -— 
Mar^agni  Kp.  XXX! V.  15,  —  Biumi  «ibferv,  ^iiit«  pag» 
H^.  —  Huhcr  in  Act.  Helvet.  K  c  «aj;.  ^u 

4)  Mnrfa^ni  l.p.  XVI II.  ^4.   Vm.  XLVlll.  2. 

5)  04jferVk  dnatom.  patiu»!.  Lib.  I.  cap,  h  p«p»  29  et  ^C^  — 
ejuid,}i\\\^.  «nat.  \  ol.  I.  Sect.  V.  n.  VIL  pag«  3)4«  341» 

C)  ibid.  Lib.  III.  cap.   I.  pa^,  17. 

7)  ibid.  Lib.  IV.  c.ip.  X.  imi:.  107. 

I)  Medic.  Comaien\  foi   the  ycar  1794.  D^c.  IK  Vol.  IX» 

p)  S,  97J»  Anmeik.  51. 

10)  Mayer  a..a.  O.  S.  9}.  -^  Köhler  a.a.  O.  S.  344*  ti«  tOat% 

ir>  Obleiv.  anut.  chii.  loed.  rar.  j^>a^.  8^.  'lab.  111% 


446  iJJ'     f^on  den  Blutg^fs€n.  *  ^  • 

fchicktc.  Nicht  par  feiten  ficht  man  den  Lungen- 
puIsadeHfamin  noch  bey  Erwachferton  durch  den 
offnen  ductos  artcriofus  Botalli  mit  der 
Aorta  vereinigt'-).  Manchmal  findet  man 
aber  auch  von  diefem  Gange,  der  doch  gewöhnlich 
wie  ein  Ligament  erfcheint,  nicht  die  geringfte 
Spur  «^). 

Die  Kopf fchlaga dem  (carotides)  kom* 
men  zaweilen  beide  aus  der  Aorta,  wie  ich  fchoo 
vorher  **)  erwähnt  J|fabe.  Tode  *^)  fah  die  rechte 
Kopffchlagader  bey  einem  zehnjährigen  Knaben 
ginzlirh  fehlen  und  durch  Anaftomofen  erfetct 
Morgagni  *^)  fah  ße  beide  bey  einem  fehr  dten 
Mann  in  der  Mitte  ihrer  Lange  ein  paarmal  ga* 
wanden,  wie  eine  Schnecke. 

Die  äufsere  Ohrpulsader  (arterit 
ftylomaftöidea)  kommt  zuweilen,  ftatt  am 
der  Hinterhauptspulsader  y  aus  der  hintern  Ohr« 
puIsader  *7). 

Die  linke  Schlüffelbein spulsader 
verurfachte  eine  Befchwerlichkcit  im  ScblingeHj 
weil  fie  zwifchen  der  Luftröhre  und  dem  Schioode 
durchging '8)  Die  rechte  ScblöffeJheiiisarteria 
kam  einmal  nicht  aus  dem  gcmeinfchaftlicheo 
Siamme,  fondern  unmitielbar  aus  der  Aorta '^. 
In  einem  fehr  feltnen  Fall  kamen  die  Kopf*  und 

Schlaf« 

I2)  S.  nben  S.  ^gr.  Ahmerk.  73.  75.  74. 

I;)  7//.  UarihullH  lind  Swidi'/ot-t , in  den  nbfen  S.  ^SS«  Am 

50»  und  S.  ?&H-  Anmerk.  76*  u.  1^7.  angei'übiten  8t«lltiii 
\^     >.  44.4.  Anmerk.  2» 
iS)   *.:e(hr    r!iii  iir^,.    liibl.  B.  X.  S.  707» 
16^  Kj.»  XLIX.   Ig. 
t"^  Miirtay  a.  a.  O.  8.  35» 
Ifci  Snrnmerin:*  y.u  llaitüc  S.  55.  Anmerk»  tt%,  ailf  dM  Iff 

xuoires  of  tlu;  intidic*  Socict.   1789.  Vnl»  II»  Art«  i4« 
l>)  S»  vorher  S.  444.  Anmerk.  1.  und  a» 


.    B*     Dit  Pulsadern^  447 

ilfifTelbeinsarterien  auf  jeder  Seite  aus  einend 
mme  *^). 

Die  DrüTenpulsader  der  Achrelhöhle 
rt^ria  alaris  S.  glandulofa  axillaris) 
ilt  zuweilen  ^'). 

Die  Schlagadern  des  Oberarms  (art. 
achiaÜs)  faii  man  doppelt  ^'),  oder  fie 
eilte  fich  fclion  in  der  Mitte  des  Oberarms 
die  Schlagadern  des  Vor dc^arnis  ^'). 
eartcria  radialis  enlfteht  aixh  manrhmal 
lon  in  der  Mitte  des  Oberarme  aus  ihrem  Stam^ 
>,  der  tiefen  Armpulsader  (art.  hrachii  pro« 
nda")  ^♦).  Sie  nimmt  aurli  ihren  Lauf,  in  felt- 
n  Fällen,  Aber  das  Gelenk  At%  erfteii  Daüirtn- 
iedet,  wie  Tu^pius  '^),  GUibert  ^^)  und  andere  ^^ 
merken.  Efrhenbarh  ^8)  fah  fic  an  beiden  Aer- 
?n,  zwey  Queerfinger  breit  vom  Ende  6e%  radiui;, 
D  ihrem  gewöhnlichen  Laufe   abweichen)  uncl 

queer 

d)  Biumi  1.  r. 
:)  Murray  a.  «l.  O.  i?.  14. 

)  Chr.G*Lti(fuii;  pronraTnma  de  variailitibns  artoriae  bra- 

rliialis    laiiu«,    in    an^m -.«matis    oppratioup   Attendfndi». 

Li4»r.  1767»  |Mj{.6.  —  /V//i/ nbin  vat.  aiij;i«lr>^..He  arteriis. 

laj:.  8  Tq.  —     Sanifffftr,    obrnmat.   atiÄt..  i»alhol.  Lib.  111. 

•ap.  Vn.  pu^.  17,  —  l^enHämm  de  liifriuiii  in  obfervatio- 

P5  anatnmicas  epici  in«  Coirn»f*i:f.  111.  —    Mnhrenheini' ^ 

'ifiit'i  ilcb*;  Heitr.'ige  znr  ))rakt.  A r 7.1  i(*ikmi»le,  Wf.ndarZ- 

•ikkU.  Oel?nrt-!b.  LVihz.i783.n.  ll.S.  )22.  —  Ph.A.Baeh- 

pr  obfT.  Hiiat.  lar.   lafr.  i.  in  pvaoK  p^ji.  \'I.  üor.  k.  k. 

\  C*////^fr  demniifna^ioii  ;  anatoni.  ]>dtr.iil.  AinFf.  176O. 

'•>.  I.  p.i^!.  I^.  —  l-Jui'lc} :  Icones  üiidiniii.  Fafr.  VI.  paj^. 

—  Saiiiiijurt  obf.  aiitft.  pall».  Lib.  IV.  c«ip.  VliU  ]>.  9)« 

iayer  a.  a.  O.  S.  12\^. 

bl^iv.  modle.    Lib.  HL  cip.  XLV.  pa^^.  J57. 
,  /•:.  Gillhert   p'.Kr.    BoobacltniiÄen   r.nil  krahken|»^« 
flite,  iiberf.  von  L.  U.Ht:ucitftrettt\^t\[tZ,  17V2.S.  t59. 
•hem.  ?sat.  Ciu .  Cent.  X.  n.  40^ 

irrtifcltte.  niediu.  nnA  eliinnf  l>emerki:n(7en  libeivei- 
ifne  Kl  ankh.der  H)  nft,  nebft  iSacJ^.ri-.IitCn  von  mevk* 
.  J-ticIitntifrniingen.   Leij»/..  I784.  U.  L  S.  1. 


448  lU.  Vcn  d9n  Btufgeßifsen.     \ 

queer  über  die  Hand   zwifchen   dem  Zeige*  und 
Mittelfinger    fortlaufen.       Ludwig  ^^)     fall    eine 
zweite  Spindelpulsader  aus  der  arteria  axil- 
laris entftehen,  an  der  iiinern  Seite  der  Spindel 
herauffteigen  und  unter  dem  lii^amento  transverfo 
Sn  die  flache  Hand  gehen*  In  einem  andern  Leich* 
jiam  fah  er  ^^)  ebenfalls  die  Spindelpulsader  (ar* 
teria  radialis)  aus  der  Arterie  der  AchfelhOhluog 
entftchen,  einige  Zweige  bey   dem  zweiköpfigen 
Musjvel  abgeben  und  bis  zur  Spindel  herabfteigen; 
die  Armarterie  gab  keine  Spindelarterie  ab,  ana» 
ftomofirte  aber  mit  iener  durch  einen  ftarken  Aft» 
Bey  einem  andern  Leichnam  fah  er  '^  die  Arm* 
pulsader  einen  Aft  unter  dem  zweiköpfigen  Mos* 
kel  abgeben»  der  faft  eben  fo  grob,  ^Is  der  Stamm 
war;  er  ftieg  in  der  Biegung  des  Arms  herunter 
und  formirte  eine    etwas   grofse  arteriam  in* 
terosfeam,  welche  mehrere  und  gröfsere  Aette  . 
abgab ;  der  Aft  der  Armpulsader  lief  in  der  Mitte» 
. fo,  dafs  er  in  die  SpindelpuJsader  fich  gleichfain 
fortzufetzen  und   der  Seidenaft  fich  in  die  Elhibo* 
genarjicrie  zu  crftrecken,  fchien'^)» 

In  dem  Unterleibe  entfteht  die  Magien* 
kränzpulsacler  zuweilen  unmittelbar  aus  der 
Aorta,  ftatt  aus  der  innern  Ba  iichpulsader 
(artieria  co  eiiaca)  zu  kommen  5^).  Dieküp 
zernMageiiarterien  (arteriae  brevesft 
vafa  brevia)  variircn  in  ihrer  Anzahl,  fo,  dafii 

man 

«9)  1.  C.  pag.  7  fq. 

|c)  jMa.  p.ijr.  8.  Ji)  \\iii. 

|2)  Mayer  a.  a.  O.  S.  loi.  fall  fbenfalls  die  Spindelarterle 
atif.  der   axillaris  cntlLpliei:.     Verpl.  aiicli  Hcifter  in  Act 

fkhynco-niCiiic.  Vol.  VlI.   nbf.  XXXV.  pa£;.94k  —  Hdli^ 
t?(iii.  anat.  FaiVic.  VI.  pag.  944 

Ij)  Ma^'tr  S.  1^8. 


B^    Die  PuhaderH.  443 

man  fie  auch  nur  als  eine  Arterie  antrifft  ^^).  Maa. 
vergleiche  auch  ^  was  ich  unten  )))  bey  der  Mils 
beigebracht  habe. 

Die  grofse  L^betfchlagader  (arterit 
hepatica)  kam,   ftatt  aus   der  coeliaca  zu  ept« 
fpringen,  aus  der  Schlagader  desOekröfet 
(arteria   mefenterica  fuperior)  ^^).    Ein« 
mal  enifpr'ang  fie   unmittelbar  aus  der  Aorta  9^ 
welches  aber  ein  höchft  feltnerFall  iff^S)^     So  fah 
auch  Sandifori  ^9)  einen  groCsen  Zweig    aus  def 
'^    Gekrösfchlagader  nach  der  Leber  gehen  und  ihrft 
^     rechte  Seite,  nebft  der  Gallenblafe,  mit  Blut  verl- 
iehen) fO)  dafs  die  arteria  iiepatica  nur  die  linkd 
Seite  mit  iiiren  Aeften  durchiief,     Uebrigens  ge* 
1     htu  folche  ähnliche  Stumme  aus  der  arteria  mefen^ 
Urica«  «pigafh-ica  und  andern,  luiufig  nach  der  Le« 

Die  obere  Gek  röspul  sader  hatte  mit 
le  ^Bauchfchlagader  einen  gemeinTrhaftlichett 
r*  tlrfprong  ♦').  Auch  bemerkte  Morgagni  4^)  eind 
^  'öppallB  Bauchpulsa  der;  beide  Stämme  la* 
^4l«n  dicht  ncben'einander  und  jeder  hatte  feine  be« 
;'^Dden)  Mandung.  In  einem  andern  Körper  be* 
s  ih\erkie  Eben  d  er  fei  bc  ^J)  fogar  ihrer  drey,  de- 
"*^n  jede  fchwächer,  als  gewohulic^h  war.  Die 
^ b e r b a u 0 h f c hl a g a d e r  ift  wegen  der  Bruch» 
^^erätioo  zu  merken  ^^)^  da  fie  manchmal  variirt^ 

und 

\i)  Mov?//'  Mdiuirfa  an4t.  XXIK.  pag.  19. 

35)  B.  11.  Abfclin.  X.  D.  g.  56)  Ifcnflamm  1.  L 

^7^  Sandifort  obfciv.  aiiat.  })jth.  Lib.  II.  cap.  VII.  p.  136. 

St)  UalUri  lilem.  Plivliol.  \'ul.  VI.  pajf.  146. 

3rt  Obf.  anat    pathol.  Lib.  IV.  cap.  Vlll.  pag.  96. 

%o>  Vp: (iL fJoyVrr/ Llem. Vljyf.  Tom.  VI.  pag.  473.— Afa/tr 
"j*^      S.  137. 

^   %J)  Mursagni  £p.  XXIX.  20. 
%  %ä)  llp.  LXX.  9.  45)  Ep.  Un.  37. 

4}  Schriscri  von  Einfcbaeidimc  dt»  ßauohi  Inges  naoH  der 

~  d,}TiiHfLAnttr1i.u  Fi  **"> 


,4{lo  'flf  Von  den  Bbifge/Sfien* 

,Vind  fich,  Wie  es  7.  B.  MohrenhHm  begegnete^  um    1 
den  untern  .und  innern  halben  Theil  6ts  Bauch- 
rings herum  fehl  ug,,   ftatt  um  deffen  äubern  und 
fObern  Rand  fortzulaufen  ^y> 

Die  Nie.ren  pul sadern  nehmen  ihren Ur* 
fprung  faft  allemal  der  Niere  gerade  gegenüber; 
daher  entrpringen  6ebald  höher  bald  tiefer  aus  der 
AorU%     So  fand  Mayer  ♦^)  die  eine  Nier^  im  Be* 
cken«  und  ihre  Arterie  cntfprang  aus  der  arte« 
ria  hypogaftrica.  Einen  Nebenaft  der  Nieren- 
pulsader» welcher  unmittelbar  aus  der  Aoita  kam 
und  in  die  rechte  Niere  ging,  fah  Morgagni  47 j^ 
Auf  d^r  rechten  Seite  fah  Bartholin  ^^)  nur  ei 
Nierenarterie,  und  auf  der  linken,  deren  drey«  Ebif' 
fo  faAden  fie  auch :  Rhode  49)  Böhmer Ü^)  und  Saniit 
fort^^^*     Der  letztere  fand  fie  auch  auf  btidenSä» 
>  ten  doppelt  5^^     Von  einer  folchen  widernatluS* 
chen  Mehrheit  der  Nierenarterien  leitete  man 
vermehrte  Sekretion  des  Urins  ab  ^^)*       Eii 
fchickte  die  linke  Nierenarterie  auch    einen 
trächtlichen  Theil  fcbief  herab>an  denSaanienbli 

.   chi 

Vc«i  Mohrtnhcüm  VDrfrefclilapcnen  Art,  in  Hit/ltJantCsl 
der  prakt.  Arzruik.  i\.  i.  6.  402, 
4^)  *J^f.  Mnhr'cnhchns  lic«;bicl'.t.  vcj  fch.  Chirurg.  VorC 
^Vien  17SO.  H.  1.  S.  155.  —  Svhroer  a^  a.  O, 

46)  a«  a.  O    S.  175. 

47)  de  fcd.  morb.  Kp.  LXVI.  g. 

48)  L  c.  C*?nt.  I.  Hilt.  XXXVlil.    Tom*  l.  paj.  <t» 
4V)  Mantiir.  .mat.  paj.  24.  XXXIX. 
3Jo;  obfcrv.  anat.  pjg.  11.  in  piat'f. 

51)  Obf.   anaton\.  pdth.  Lib.  I.   nap.  V.  paj;.  So.  not.  ij 
Mof.  anat.  Vol.  1.  Secr.  V.  n.  XXXIV    pdi,'   151. 

52)  ibid.  tt  pae.  )2.  Ta"b.IV.  Vi^.  1.  —  cF.  ejutd:  Mrtf. 
Toin.  1.  öect.  V.  n.   XXIX  «XXXI.  p«j.  250.   iVh.  C 
Fig.  I.  —     In  einem  andern  tall^   Und  ej  anf  der 
»en  Seite  zw**y  Arteiiert  niid  Hjcn  fo  viirl  \>nen,  ab 
linken  drey  A.tojien   und   eine  Vene.  ibid.  n.  XXX^ 
Vatcri  Mnf.  anat.  prnpr.  p.  40. 

55)  Z'//.  A,  Boelimer  rer;>.  Memier   difC  de  nrina«  Te 
cr^Ai<Mie  üb  mukitadiiittm  artcriarum  renalium  larj 
Halae  1761. 


/  -  w 


Ä.     Die  F?ilsade>n.  ■  ifi\ 

n*Vofbfey,in  den  liintcrn  Tlieil  ffetWamWafe  u)^ 
n  fo  erzeugen  fie  auch  manch  mal  Ael'te  für  das 
kreas,  and,  wiewolil  in  felloncn  FäÜnil,  für 
innern  Saamenpnlsadcrn ,  bcfondcrs  der  rech- 
Seite  tQ.  Ul!berhaupt  vpriircn  die  Nierenpüls- 
rn  am  meiften ,  worüber  man  Eufcach  J*)  lind 
Her  '^)  nachfehen  kann. 

Die  Pulsadern  des  Nierienifv'^ttJ?  farte* 
le  axiipofae)  fehlten  auf  der  rechtem  Seite  ei« 
;  weiblichen  Leichnams  ^^). 

Die  Miizpulsader  varfirt  in  ihren  iBie-> 
Dg  An;  bisweilen  macht  fiegar  kei^e  <^)  und 
andern  Fällen  febr  viele  ^^>  Auch  emfprSngt 
nicht  leiten  unmittelbar  aus  der  Aorta  ^*>. 
Die  innere  Saamenarterie  fand  mtn  ^^) 
(beiden  Seiten  doppelt,  und  ineinemanderA 
D  blos  auf  der  linken  Seite  zweifach,  wovoa 
^eine  Stamm  aus  der  Aorta,  6^c  andere  ans  de^ 
erciiarterie  enlfprang  ^*).  Auch  auf  der  rechleik 
Ite,  fahen  Hauer  «♦)  und  Hunier  ^^0  dielen  Fali^ 
kl  ^*)  und  Huber  «7)  fahen  die  rechte  Saamenar^ 

Ff  2  •  terlA 

(4)  Morgagni  1.  1.  Ep.  LXX,  7. 

5O  Mayer  S.  17g.  u       w  • 

|6)  Euftachii  tract,  d«  Rtnibns,  in  o pbfcnl.  edici  FocrAoaui^ 

L.  H.  1707. 
^7")  F.leni.  Thyf.  Tom.   VU.  ])ag.  a6o. 
51)  Rhodhf^  l.  c.  XLl.  iia*.  ?5. 
«5J)  Uorpagni  l.  i.  Ep.  XLIV.  19.  Ep.  LIV.  ?7.  Kp.  lÄX.  7. 

ii.  a.  a.  O.  —  Vater  i  um  f.  an  dt.  prop*.  png.  68. 
Äo")  MorrMgni  Kj).   XL.  24  fii. 

A)  Sandifnrt  oU'.  anat.'patlt.  Lib.  II.  'cap.  VII.  pnjj.  la^, 
Äai  Kerkn'ng  .Spccüeg.   sinatom.   Obf.  XXXII.  —   San^'rßtrt 

Lib.  II.  c.  c. 
Kl)  Srnndifort  l.   c.  paar.  iiä.  —  VergL  die  Anmerk'nng  %%\ 

auf  dieler    xSeite. 

KWcni.  Pliyliol.  Vol.  VH.   pa|t.  »25. 
Hunter  Äledic.  OmimcTitar.  pag.  7^. 
H)  1.  c.  ^#ag.  12. 

WSHubtri  obJerv.  unatom.  pag.  9f.  in  £ivid!([/ort«  Thtften 
»-   bi^art«  Vol.  l.  pag.  jor. 


gänzlich  fehlend   gefeh^n  haben  7i] 

Dieiipnere  Maftdarmpul 

teria  haemorrhoidaliis  intefi 

aus  der  Milzpulsader ,   ftatt  aut  dei 

krOspuIs^der  zu  kommen  73). 

Unter  dert  Krankheiten  ^)> 
ArterieA  aufgefetzt  find,  bemerken  vi 
ailerhäuiigfte :  dieVerknöcheruti 
Denn  es  werdeil  fehr  wenige  Gefafs^ 
man  nicht  irgend  einmal  verknöch< 
hab^B  folltc.  Bald  find  6e  nur  fo  hai 
Wachs  oder  Hern ,  bald  feft ,  wie  Kn 
hart  und  unter  dem  Meffer  knirfchtn 
oder  Stein.  Bald  findet  man  die  Vei 
fiur  in  einzelnen  Punkten,  wie  Blä 
Schuppen,  bald  hängen  diefe  an  einan< 
men  eine  ganze  Strec  ke  ein,  fowohl  ii 
iU  im  Umkreifc  des  GeVlhefi,  Alles 
Folge  der  entweder  fchon  lange  gedai 


6%)  Obfeiv.  mftd.  rir.  pag.  115.   Ttb.  VII.   ] 

lUrt.  in.  olif.  V. 
69")  Mifcell.  Nat.  Cm .  Dec.  IL    An.  IV.  obf 
70)  Ubf.   atiat.   felpctiores    cd.  TL  Bnrtho/i 


B.     Di€  Pulsadern*      '    '  ^jjfy 

t  feit  kürzerer  2^it  apgefangenen  Verknöchie« 

Allemal  hat  diefe  ihren  Sitz  zwifchen  der 
lem  und  äufsem  Haut  der  Arterie  74), 

Frauenzimmer  find  ihr  weniger  unterworfen» 
Mannsperfonen  75),     Poch   leidet  auch  diefe 
nerk\ing  häufige  Ausnahmen  7^)^ 

Sie  ift  Folge   der  im   hohem  Alter    immer 
lir  und   mehr   abnehmenden  Reizbarkeit  und 
ift,  wodurch  die  Materie,  welche  zur  Ernäh- 
g  der  Knochen   foeftimmt  ift,  nicht  mehr  an 
beftimmten  Orten  ^bgefondert  wird»  fondern 
onregelmäf&ig  ablagert,  ^ 

Findet  fie  an  kleinen  Gefä£$en  ftatt,  fo  fcha* 
fie.  den  Lebensverrichtungen  wenig;  das  Blut 
i  demungeachtet,  durch  die  wirkende  Kraft 
Serzeps  und  der  gröfsern  Arterien,  fortgetrie« 
ond  im  Umlauf  erhalten.     Aber,  wenn  ße  an 
grölsern  Arterieri  iht'en  Sitz  hat  iind  dabey 
einigermafsen  beträchtlich  Kt,  To  hat  fie  aiiph 
»  gröfsere  Folgen.     So  ift  z.  B,  die  Verknö- 
ung  im  Anfange  der  Aorta  nicht  feiten  eirfa 
pturfache  der  Erweiterung  und  Zerreißung  d^ 
cejia  77);  oder  e«  entfteheo  PulsadergefohwAl« 
lie  den  traurigften  Ausgang  l)efürchtea  lalT^'Pt 
Am  häufigften   und  für   die  Gefupdh^üt  9in 
itigften  ift    die    Verknöcheruug   in   der 
*ta,  vorzüglich  in  ihreip  Anfange«    Un* 
ich  find  faft  di«  Beifpiele  7S),    QefQpders  fin- 
det 

Söp^merin^  in  BatUie,  S,  19.  Anmer^.  3|.  —  J-  vf 
ieekeren  difl".  de  oftcügeneji  pi  aeternttuiali.  L.  R.  1797« 

Baililt  a.  a.  O.  7^)  Sömmering  «kifelbit. 

f.  üben  8.  994.  Anmerk.  t/  f^. 

£.  B.  Lancijiux  de  mo bti  co:  dis  et  anetirvtinatihiis,  in 
>pp:  var.  Tom.  11.  pag,  350,  —  DcrJ'dbe  vuii  d^n  vei  Ich. 
iGtztiehen  Todecarten,  überf.   Ton  Fß/i^er.    Tb.   II.  S. 


454  '"'     ^^^  ^'^  BbugäfäJUm^ 

det  man  diefe  Verkoöclierungen  «a  AnKmi 
fer  PüNa'ler.      Morgagni  79)  fand  fie  aber 
m^iocbmal   oberhalb    gefundj  und  nur  in 
Tortgange  ^  je  weiter  fia  fich  Tom  üerz  en: 
Icaochicht. 

Die  Verknöcherungeo  betreffen  auch  g< 
lieh  nur  einzelae ,  l^eiue  SteUeii  und  leltei 

123.  — »  Blaneardi  anatom.  pract.  rat.  Cent.  I. 
par;.  97.  —  7'A.  BarthoLlnus  l  c  C«nt.  l.  Hift.  5c 
pa2.  ?7.  —  ^ciiftt'ti  tract.  de  Trichiaf.  admi.  p. 
VieujTcns  trrtite  für  la  ftructure  da  coeur.  paj 
$enac  traitc  de  U  ftnict.  du  coeur.  Tom.  II. 
*—  yater  di(T.  Ae  ofteogenia  natiirali  et  nraete 
Prooem.  in  Hn'!cri  difp,  anatom.  VoL  VI.  paf 
€ittsd.  m'ifeiim  aiiutoin.  nropr.  Helmft.  1750,  pi 
jWifcell.  iSat.  Onr.  Dcc  I.  An.  IX.  X.  obf.  ;i.  10: 
An.  i.  Obf.  90.  Dec.  III.  An.  III.  Append.  pag. 
IV.  o.br  5g.  An.  IX.  X.  obf.  171.  Epliein.Nat.C 
VI.  übf.  51.  Cent.  X.  App.  paf.  44s.  Act.  Nat. ' 
|II.  Obf.  91.  —  Com merc.  litter,  Noric.  1731. 
•-^  Hiftoir.  de  Tacidem.  Sci^nc.  de  Par,  1701.  ]>i 
Morgagni  de  canfT.et  fedib.  morbor.  Ep.  IV.  20. 
Ep.XVlI.  17.  Kp.lXVllI.  1%.  50.  Ep.  XlX.  49.  E 
Ep.  XXVI,  x^.  37.  Ep.  XL.  a4.  Ep.  XLIX.  ig.  E 
Ep.  LXIV.  ij.  u.  a.  m.  O.  —  Buchwald  difT.  ob 
ÄjijTa.  HsFn.  1740.  —  Gttattani  1.  c.  —  B/xi// 
•nat.  in  Saudi  fort  Thef.  anat.  Vol.  III.  n.  15.  — 
o^bf.  anat.  rtir.  Fafc.  I.  praeUt.  pag.  X.  oot.  dd.  —  £ 
Jferv.  medic.  45  -^ M eck ef  in  Memoir.  de  Tacad. 
h  Berl.  1754.  Collect.  Acad.  Part,  etraag.  Tom.  IX. ' 
foh/  proj;r.  de  ofiificdtionn  Vdfnrum  praeternatii 
1774  U'  ^^'-.  neuen  An&zi\';en.  B.  VIII,  pag.  10;.  • 
/br(  obf.  anat.  p atti.  Lib.  I.  Cdp.  II.  pag.  54.  Llb.  V 
pap.  4}.  Lib»  IV..  cip.  VI.  pug.  55  et  59.  —  fj 
*jiat.  Vnl.  1.  S<n.r.  V.  n.  LXKVIII.  pag.  273.  — 
diff.  de  fame  Irtb^.Ü  a  oallofd  oris  ventiicuU  d 
Sty.  in  0}  iifov  fied.  Francof.  17^6.  Tona.  I.  pag 
^ohren/icim*s  Wiener.  Heyrrage.  R.  II,  S.  213.  • 
Heiliingaineth<>de,  iib'»if.  von  fahri,  D.  1.  S.  2^5 
Iräge  z:ir  ArziiAvkmide,  von  Fr.  CÄr.  Sch&id^mafi 
1797.  Th  1.  —  Wolters  anat.  Mnf  B.  I.S.  143.  i 
S.  149.  n.  29g.  299.  S.  x^o.  n.  300.  301.  302. 
letta  in  W^igei*s  ital.  medic  chirurg.  BibL  B, 
S.   120. 

fj)  Ep.  XXIV.  I«.  Ep.  XLIV.  21.  Ep.  LVH.  10.  E 
**- Verel.  Harre^^Exercit.  «Ut  de  «UOuL  iinguiu 
Tom.  I.  paj,    X^i  fij. 


<fas  ganze  Rohr  einer  Arterfe,  welche  mehr 
ine  Linie  im  Darchmeffer  hält,  ring^vm  vep- 
irhert,  fondern  gemeinigHch  nur  ftellenweife  80). 
r  man  findet  auqh^  im  Oegentheil  ganze  Stre- 
i  theils  ganz  verknöchert,  theils  mit  aerftreu- 
kiiochenfchuppen  t>edeckt.  So  fand  Baader  ^0 
Be^ggi  *^)  die  Aorta  auf  ihrer  Innern  Fläche, 
:li  von  ihrem  Anfang  an,  bis  zu  den  Karotis 
uud  herab  bis  zu  den  Hüftpulsadern  kno- 
[lt.  Man  findet  auch  mehrere  Pulsadern  m 
Ti  Körper  zugleich  verknöchert.  So  fand  Mi- 
lis  ^^)  alle  fühlbaren  äu£$ereo  Schlagadern;  und 
iwald^)  alle  Schlagadern,  die  Im  Gehirn 
3nommen,  bey  einem  Greife  verknöchert, 
S^  fand  bey  einem  Mann  von  hundert  uud 
sig  Jahren,  die  ganze  Aorta  im  Unt^rleibe» 
:  den  .Hüftpulsadern  knochichl«  Morgagni  8«) 
a  der  Aorta  von  ihrem  Anfang  an,  in  ihre^i 
en  Stamme  fort,  in  den  Beckenpulsadern ,  iu 
Schenkel-  Kniekehlen-  Schlaf -^  ^nd  Saamen« 
ricn  viele  Knochenfchuppen.  Snoll  ^)  faqcj 
Larotiden  gänzlich  verknöchert, {b,dafs  immer 
Uiöcherner  und  ein  gefunder  Zweig  abwech- 
l   auch  war  in  dem{elben  Subjekt  die  Lun* 

gen. 

YS9tmmering  au  Bailit  S.  19.  An  merk.  9I« 

lObf.  med.  44.  Sandifort  Xl^efanr^  anatom^  cUlTert.  Vgl. 

IL  pag.  55.  —  Ueutfludl,  c,  Lib.  IL  Sect.V,  obf.772U, 

Fem.  11.  i>dg  245.  ci.C(^U€^  inStikcfika^^l*  med.  Lib^U« 

bf.  CCXXXl.  p4ff.  456. 

in  Pacchioni  opp,  paff.  2t(>.. 

in  Richtet's  cliiriirg.  Blbh  B,  VI.  S.  l6p. 

Balth.  y.  de  Buchiualci  Obrei:yu.tiü^iuin   r^nadfi^fO.  Hafflv 

f40c  OUf;  UI.  in  Hff//trr/ Collect,  differt.  ad  mi«»<  Vorum 

tttoriam  et  cnratiouem  facient.    locn.  VI.  pa^^  777, 

^hiXoL  Jraiisact.   1706.  u.  306.  pas.  2241. 

fipift.  LXVIl.  14. 

H«Uun^siactlii)«le.  9,  I«   8,  219.      , 


454  '''*    ^^'^  '^^  Blufg^fletu 

det  man  dlefe  Verkaöcberungen  aa  Aoßlnge  #fie« 
fer  Pülsa^ier.  Morgagni  79)  fand  fie  aber  auch 
maocbinal  oberhalb  gefundj  and  nur  in  ihrem 
Tort^ange^  }q  weiter  fia  fich  vom  lierz  •olfernte^ 
Icuocbicht. 

Die  Verknxicherungen  betreffen  auch  gevröbn« 
lieh  nur  einzelue ,  kleine  SteUen  und  feiten  findet 

man 

223.  —7  Slaneardi  anatom.  pract.  rat.  Cent.  I.   o^f.  XLl. 

paf^.  97..  —  Th.  BarthoLlnus  1  c.  Cent.  l.  Hift.  50.  Tom.  L 
pas:.  77.  —  Scu/ttrti  tract.  de  Triehiaf.  admi.  pag.  83.  — 
yieu/Xens  traitu  für  la  itructure  da  coeur.  pap.  109.  -^ 
Scnac  traitc  de  la  ftrnct.  du  coeur.  Tom.  11.  pai}.  4))« 
*—  yatef-  dilT.  4e  ofteogenia  natiirali  et  nraeternattiralü 
Pfooem.  in  Ha'fcri  difp,  anat43m.  VoL  VI.  paf^.  017,  — 
.  titisd.  m'ifetim  dDatom.  nropr.  Helmft.  1750«  pag.  93.  — 
*  iWifcell.  iNat.  Uur.  Dcc.  1.  An.  IX.  X.  obf.;!.  loa.  DtcIU 
An.  i.  Obf.  90.  Dec  III.  An.  III.  Append.  pag.  16I.  Ah. 
IV.  o.br  58,  An.  IX.  X.  obf.  171.  Ephem.  Nat,  Ciir^  Gonl« 
VI.  Obf.  51.  Cent.  X.  A|»p.  pap.  44a.  Act.  Nat.  Cur.  VoU 
|II.  Obf.  31.  —  Co mmerc.  litter,  Noric.  173t.  pa|(.'l)l» 
•^  Hiftoir.  de  Tacadem.  Scienc.  de  Par.  1701.  pag.  J^.  — 
Morgagni  de  canfT.et  fedib.  morbor.  En.  IV.  30.  Ep.VlLfL 
Ep. XVII.  17.  Ep.|XVllI.  St.  30.  Ep.  X\\.  49.  Ep.XXI/i. 
Ep.  XXVU  15.  97.  E,>.  XL.  24.  Ep.  XLIX.  1«.  Ep.  LXj4 
Ep.  LX)V.  ij.  u.  a.  m.  O.  —  Buchwald  diff.  obferv.  aat« 
4ji^a.  H.nFn.  1740.  —  Guaitani  1.  c.  —  Biumi  obftr^ 
«nat.  in  Sandifnrt  Thef.  anat.  Vol.  III.  n.  15.  —  Bochmtr 
obf.  anat.  i'ar.  Fafc.  I.  praeUt.  pag.  X.  not.  dd. '—  Baa^rob« 
ferv.  medic.  45  — M ecke!  in  Meinoir.  de  Tacad.  detSieaCi 
^  Bei  1. 1754.  Collect.  Acad.  Part,  erranj^.  Tom.  IX.  pa«,  14^— 
Tohl  proj:r.  de  nfiificationfi  vaXnrnni  praeteriiaturali.  LipC 
1774  y  W^iz  neuen  AiisziljTfn.  B.  VIII,  pag.  loj.  —  Sandi- 
/ort,  obf.  anat.  p.ith.  Lib.  l.  r^p.  II.  pag.  54.  Lib.  III.  eap.  IL 
jMg.  4J.  Lib.  IV ..  c;ip.  VI.  pug.  55  ot  59.  —  tiiud.  W. 
4Miat.  Vol.  1.  Srcr.  V.  n.  LXxVlII.  pa-.  273.  —  TriZ/cr 
dilT.  de  Famo  Ic  th;tU  a  o^llofa  oris  ventiicuU  angaftii  f.  j 
57.  iu  ÜjMifo.  ined.  Francot.  \-jC6.  Tons.  I.  pag,  14  fq."" 
^ohrtmh<;itns  Wiener.  RcvrrJpe.  R.  II,  S.  21a.  —  Stoltt  : 
Heilnnp,yi:ietli(»de,  iib'^if.  von  Vahri,  D.  I.  S.  2)9.  —  Bei»  \ 
Iragft  z;»r  Arznev^innde,  von  Fr.  Chr.  Sch^idfiu^nl^,  LtifL  . 
1797.  Th  1.  —  iVahtirs  anat.  Mnf  R.I.S.  143.  u.l|7,3it. 
S.  149.  n.  29g.  299.  S.  150.  n.  300.  501.  303.  —  fr 
/e/'^a  in  fVcr'ge/'s  Ital.  medio.  chirurg.  Bibl.  ß.  IV.  S1.I. 
S.   120. 

f9)  Ep.  XXIV.  16.  Ep.  XLIV.  21.  Ep.  LVII.  10.  Ep^ULl». 
—  Verel.  Hä ra  cy  Exei  ci^.  ^.  de  wcul.  laaguinu  ia  Opp- 
Tom.  I.  pag,   1^1  I(|, 


B.     Di^  Fiiisaikrn.  ^Si 

Hin  cfüs  ganze  Rohr  einer  Arterie,  welche  mehr 
Is  eioe  Linie  im  Dorchmeffer  liäit,  riBg.9vm  Ter- 
möchert,  fonHern  getneliiiglich  nur  ft&UenwelfeS^). 
kber  man.  findet  auch-  im  Gegentheil  ganze  Stre- 
:ken  theils  ganz  verknöchert,  theils  mit  aerftreu* 
en  Knochenfchuppen  bedeckt.  So  fand  Baader  ^0 
md  Bsggi  ^)  die  Aorta  auf  ihrer  Innern  Fläche, 
gleich  von  ihrem  Anfang  an,  bis  zu  den  K&i'oth» 
len  und  herab  bis  zu  den  Haftpulsadern  kno* 
lücbt.  Man  findet  auch  mehrere  Pulsadern  in 
inem  Körper  zugleich  verknöchert.  So  htid  Mi" 
^haalis  '')  alle füiübaren  äu&eren Schlagadern;  und 
luchwald^)  alle  Schlagadern,  die  im  Gehirn 
DSgenommen,  bcy  einem  Greife  verknö^chert« 
leil  ^^  fand  bey  einem  Mann  von  hundert  uod 
Ircifsig  Jahren,  die  ganze  Aorta  im  Unterleibe, 
lebft  den..£(üftpulsadern  knochichl«  Morgagni  s^) 
ih  in  der  Aorta  von  ihrem  Anfang  an ,  in  iUreiii 
anzen  Stamme  fort,  in  den  Beckenpukadern ,  ia 
en  Schenkel-  Kniekehlen^  Schlaf-^  imd  Saamen- 
rterien  viele  Knochenfchuppen.  Stall  ^)  fanct 
ielLarotiden  gänzlich  verkn6cbert,{b,dafs  immer 
(d  knöcherner  und  ein  gefunder  Zweig  abwech- 
die;   auch  war  in  demlelben  Subjekt  die  Lun» 

gen- 

fo")  Sbwmering  su  Bailie  S.  i%  Annterk.  )t« 

f  l)  Obf.  med.  44.  Saudi  fort  Xli«r«"r.  anatoin^  difleit.  Vgl. 
fn.  p»g.  5S.  —  Licittnudi,  c.  Lib.Il.  Sf?tLV.  ok>f.772U 
Tom.  11.  jj«*4  245.  ai.Ct^uet  ii\S(;kcukti  \M,  med.  Lib^U, 
obf.  CCXXXl.  p4ff.  436. 

99)  in  Pacchioni  opp.  paa.  ai6. 

f  |>  in  Richtet's  cliirm  g.  iVlbl.  C.  VT,  S.  iCo. 

%^)^Balih.  y.  de  Buchiua/ii  Übl'e?;v4tio^iuin  (inadriiT.o,  Hjfn^ 
1740<  0\4:  in.  in  Hnff^ri  CoUpvt.  di>Tert.  ad  ir«»' borum 
bUteriaiu  en  cnratimitm  Ucient.    'l<»tn.  VI.  pa^,  7^7, 

15)  IfhüttL  TidJisaci.   1706.  u.  306.  ]ia:.  334I. 

t6)  Epilt.  LXVII.  14. 

17)  H«iiuii^suictho4t.  9,  I«  S,  aiQ. 


458;^  ni     Von  dem  Blutg^ßmm. 

Die  Er  Weiterungen  cVer  Pulfadem  kön* 
nen  entweder  natürlich,  ohne  Schaden,  feyn,  indem 
m^n  nämlich  zuweilen  hier  und  da  einen  Aft  wei* 
ter  antrifft»  als  gewöhnlich  *);  oderfie  find  krank« 
haft..  ;  Dze^  find  die  berüchtigten  aneurysma* 
ta  7).  Die  Grundlage  dazu  fcheint  manchmal  ei» 
se  aUgtt^ncin  kränkliche  Befchaffenbeit  und  Pra*- 
dispofition.  der  Pulsaderhäute  zu  feyn;  denn  man 
findet,  dafs  folche  Oefchwülfte  oftmals  ganz  von 
freien  Stücken ,  ohne  alle  Gelegenheitsurfacben 
eptftehen,  dafs  oft  mehrere  Stellen  der  Arterien 
Sn  einem  Subjekt   zugleich  aneurismatifch    find 

(wo» 

Lib.  II«  Obf  3911.  *^  Chr.'Lanfin  inif«elL  etir.  me^iaa« 
XäpF   l6tf€.  pag.  §4.  —  Ci&om«/ in  Pliilof.  Traii?act.n.)I^ 

—  MifcelL  rvtt.  Cur,  I>ec,  III.  An.  I.  Anpend.  pajj.  I0|, 
Epbem.  Nat.  Cur.  Cent.  I«  «rbf.  3.  Cent.X.  Append.  M. 
44a..-:-    Schurigii  Litbologt«.  Üiesd,   1744.  paa.  199  lii 

—  IValtcr  übl,  anat  pag,  44.  ^-  Büttner  a.  #.  O.  S.SI%. 

4:1  z.  B.  Morgagni  Ep,  XXVIl.f  «$.  XXXVIIl.  f.  la  XLIV. 
3.  LXIV.  5.  13.  £p«  LXX«  5,  IQ.  —  Kon Hota'«  Ueilani^ 
meth.  B.  111.  Th.  VlI.  Kap.  U.  S.  ags. 

7*)  Guattarii  de  anfiirysmatibns  exteri)i&.Romae  l772.i»berC 
iii  der  Samml.  cliirurg,  Beqjerknngeii  aus  verfohied.Spra- 
cliefi.  Altenb.  1777,  Th,lV.  Irew  aneurysmatis  fpiirii  bir 
ftf^ria.  Noiimb'.  1769»  —  Atatani  de  auenrysmacicis  prae* 
cojdioriiin  mnrbbi.  Frtncof.  1766.  Lanci/ius  de  inf>t.coid, 
et  azieuryfniatibusi  welche  Laiuh  zulammen  nucer  dem 
Titel:  Scriptor.  lat    de  «neui  vstnat.  Arg.  1,715.  hera»i5«e- 

fpbcD  hat.  —  VonHaensHeilmv^smetho^c.  U.U.  Tb. IV, 
;ap.  II,  S  10.  B  III.  Tb.  VII.  Kap. II.  S.a6l.  —  Ruxfch 
oblerv.  anatum.  cbir.  pag,  97.  —  Memoir.  de  TaMcL  de 
Scipric  a  Paris  1724«  —  Haileri  opp.  minoia.  T«»qj.  lll. 
Tab.  IX,  paj:.  %o\.  -^  Will  Hunitr  Medio,  obrerv.  ani 
Incpür.  Lc.iid  Vol.  1.  Tab.  4.  5.  dentich  :  Lf^nz.  1714. 
B.  I,  S  \  und  141.  —  Wa'tcr  \\w  les  Maladics  du  c^enr 
i»  de»  Mernuir.  de  ]*acad.  de  Swieuc.  A  KerL  \7%%,  — •  J. 
y,  Ptcuk's  SaniDil.  von  Benbacbtnngeu  i^ber  Ge^euft^Viide 
der  WifudarzneywiflcDftbait.  Wien  1775.  ^»IS^«  •»-  T^ 
tiefi^j  neue  Kemerinnf^en.  Tb.  I  und  II.  —  Richter*!  Aar 
fang  gründe  der  Wundarzne^kuiifc.  B^  I.  Kap.  XIX.  S. 
319.  —  y.  Kr,  fVitt^  de  an^MJvimate  ejn<qne  cnrationa 
cbi' iirp,ica.  Kiel  ir87^  ^  ^^^^  BclVt  i^ei'gliedermi^eii  dM 
\    wfuTchl  Körpers,  h.  J^  S«  IJS  ^S* 


rovon  tins  Morgagni  8),  S^a//9)  und  Mpnrß}^\ 
eifpiele  liefern) ;  Michae4is  ")  fab  einen  Mann» 
9r  von  (einer  fr(\heften  Jugend  an,  neun.'wahra 
alsadergefchwüUte  am  linken  Arme  hatte;  £• 
ihmen  beinahe  gar  nicht  zu,  und  waren .wahr-^ 
heinlich  Fehier  der  erften  Bildung.  Und  dafii 
ie  Haute  der  Arterien  folpker  Perfonen,  w^cba 
Jt  dergleichen  OpfchwOlften  behaftet  w^en  ,  an 
errchiedeneuOrten,  oft  durchauSsautserprd^ntlich 
larbe  und.  «crreirslicb  gefu^ide^  wurdeni.faKRich- 
\r  "),  Oft  begOnftigt  die  Lag^  der  Arterie  felbft 
ie  Eotftebung  eines  Aneurisinai  a.  B.  der  Bogead^t 
.orta  (wovon  ich -gleich  nachher  roehrCagen  wer« 
5);  denn  wir  finden  di&Aneurismen  am  gewQhu- 
cbften  in  den  Krümiiiungen  der  Arterien,  oder 
a,  wo  Aefte  aus  ihnen  abgefchickt  werden.  Oft 
nd  innere  Urfachcn  H)  und  fpecifikes  Krankheits* 
ift  Urfach,  z.  B.  rheumatifche  Schärfe  H),  vene* 
ifches  Oift  '^).  Nicht  minder  oft  legen  äufstee 
^rfachen^Quetfchungeui  Fälle^Erfchütterungen  und 
ergleichen  den  Grund  zu  Pulsadergefchwfllften ; 
emeiniglich  betrifft  es  dann  die  Arterien  der  Su« 

fsern 

•)  L  1.  Epift.  III.  s.  Ep.  XXVI.  f.  •«.  En.  L.  ^  —  Vergiß 
von  HaetVt  Heilungsnieth.  B.  11.  a.  a.  O.   f.  7. 

5)  Heiltin^cmptliode,  iibeiTctzt  von  Fabri,  6.  I.  S,  210. 

to)  Monro  eCfavt  and  obrervatioii»  phyücian.^  and  literary 
of  Edingbiirj»!i.  Vol.  III,  —  S'dmmcring  zu  Bail/ie,  S.  l6. 
Aiimeikiiiif!;  31. 

jl)  in  Loder's  Journal.  B.II.  S.665.  Anmerk. 

13)  Richters  Anfangsgrund©  der  Wundarzneyktinft.  «.  a.O. 
S.  J36.  j.  519.  —  Lendn*s  Anmeiknnpen  Tiber  die  PuU- 
adergefcbwiiirt  und  I'oljjou  des  ScliliigllnrCe*,  in  Blumen^ 
bach's  mcdicin.  Bibliotb.  B.  III.  St.  III.  S.  5f6  fg. 

II)  San.'/i/'ort  obf.  anat.  patb«  Lib.  I.    cap.  II.  p»g.  5). 

14^  Hi^rlier  j^cliüi  t  die  Gcrcbichte  einer  wahren  Pulsader- 
gefchwitlft  in  der  Kiiiekclile  von  Brückner  in  Loder*s  Jonr 
tial  fi<r  die  Cbirnrj.'.  H.  I.  S.  US  fj;.  nnd  die  iVeikmrfffrh» 
Gvfchichte  in  delTeu  vcrmirchun  zncdic.  Schritten,  äc,  iL 
Artik.  VI.  S.  15  fg.  ^ 

15)  Quattani  I   L 


4^4  ^"'  ^^'^  «^^^  Bimtge/Ufsen, 

Unter  den  aufsern  Pulsariern  ift  die  Kni^ 
kehle  na  rterie  den  Aneurismen  am  meiften 
unterworfen  i^)* 

Aber  auch  andere  innere  und  äubere  Arte«» 
Tien  hat  man  ancurismatifch  gefonden»  So  fand 
der  jüngere  Sandijhrt  die  innere  HüFtarterie 
aneuriimatifch,  bey  einem  Kranken^  der  die  hef* 
tigften  Lendenfchmer/en)  die  man  für  Ifchias  ntr* 
Vofa  hielt,,  gelitten  hatfe  5'),  So  fand  M^lacar^ 
ne  ^^)  Alt  Arterien  der  feften  Üirnhant 
Bnipurismatifch  bis  zurGröfse  eines  Taubeneis  anl» 
gedehnt,  und  die  Arterien  des  Hü.ckeA* 
m  ar  ks^  in  2wey  andern  Fallen  bis  ?.ur  Orfifse  ei* 
W  £rbfe«  Blatte  *)  erzählt  ein  fieifpieli  Wd  bei* 
V  dt 

Späventi  de  freciliehtibribufi  eordis  majorumqüe  TtÜMMui 
ftnorbis  interhis.  Viennae  1772.  '•"■—  Stö'rk  An.  med.  I.  p«g. 
t4i>.  —  WUdemann  in  Hu/d/aPrcTs  Jonrnal*.  B.  lll.  6.)lh 
Eec.  des  AcCä.^de  U  Soc.  de  Sapte  de  Lyon.  pag.  117»  -^ 
Schrc^^eY'^s  Annaleh  der  neucfton  engl,  nnd  iratiz.iirk  Chir» 
B*- 1.  8.  164.  —  fP'cikürd's  verihiicbte  med.  Schrift.  ä%  a» 
Ö»  — i.  Sandijhrt  in  I^ov.  act.  aicad.  Natk  Cur,  Tom.  lY» 
pag.  10»  — *  S^;>?.  F.  Simnmns  in  Me(iic.Ooinmunicat.Vo]» 
1.  j)ag.  118.  —  W^r/oii  ibid.  pa^:.  t/t.  n^  a^  ttii 

)o)  Journal  de  Medicin(?.  Tomi  XXIX.  pa^.  464»  öaaitam 
1.  c.  —  PejichicnoYi  in  Mcmoiv.  de  Tacad.  de  Tmih.  176I.  r 
'lf»m.  l.  —  ÄIounfHtry  bifLolr.  d'nn  anenrysme  vrai  de 
Tavt^ire  ]?oplit.«r»  (^i:crl  li'abord,  mais  fnivi  de  U  morL 
J»)iuiial  de  Meiiic.  1757.  Jnin.  Tom.  LXXt.  pag.  4;|.  — 
brL-ü/ifivr  a.  a.  O.  —  CatiüdU a. a.  O.  B.llv S.  6^.  —  Mof/oti 
fnir  nn  aner.rysma  del  poplitft.  Rlmini  I773.  —  Sabatier 
de  poplltis  anenrvsmate.  Par^  1771.  —  jx)/,  Fl^jani  voö 
den  Pills jdergefcbwinfVen,  bpfonders  Aer  Kniekehle,  ani 
deltf^n  niiovo  metodo  de  medicare  alöiine  mülattie  fpet* 
tandi  alla  chi^u^giA.  Rom.  1787.  pa».  31.  liberfetzfc  in  der 
Vi Ciien  Sammlung  der  anserl.  Abliandl.  fi1r  dieWundartneL 
St.  XXIV.  S.  Uä.  —  fVa!ters}i\\xL  ß.  1.  S.  15a  298»  i9% 
8.1^1.  n.900.  302i  -^  C.F./riWtf/fdifT.dc  an«iu  ysmat« 
pi  aefertim  de  illo  arceriae  Popliteac.  Gtltting   1795» 

)lS  Tabulae  ahatmilicac.  Lng^.  igoi.  FaFc^  I.  Tab.  l  etil 

%2)  EnceFalotomia  huova  uiiiverraU  Torino.t7|a  pdl^^ti 
--.  Ein  gleiches  Beifpie! :  Joan.  Sic.  Hollorf  Jeafus  aueo- 
rysmati.'  in  capite  niicri  XI.  aniK^ruhi.  Ai-gent.  l/iai 

*)  Saniinhing  iur  praKt.  Aer2M,  £^  XX^  S.  56]* 


S.    DU  Puisaderm.  '  46$ 

eKarotiden  zur  Seiten  des  tfirldfchen  Sat* 
nePulsadergefchwulft  ausgedehnt  waren; 
»n  war  von  der  Gröfse  einer  kleinen Kir<» 
5  andere  etwas  kleiner*  BaiUie  *)  fah 
zwey  Beifpiele  von  Aneürismen  derfel- 
»rien,  in  derfelben  Oegead«  Collomb^^^  , 
ineurisma  von  der  Gröfse  einer  Hafelnub' 
sr  Zunge«  Morgagni  )^)  fand  die  Milz- 
5  in  einen  knochichteii  Sack  ausgedehnt; 
)  fand  diefelbe  wie  eine  Fauft  ausgedehnt 
borften;  dabey  war  auch  ein  Theil  der 
igenden  Aorta,  der  Nieren-  und  der 
chlagader  aneui^ismatifch»  So  fand 
lidie  Niere närterie  >^)  aneurismatifch. 
7)fah  die  Lungen  arf^ri  e  zugleich  mit 
:a  aneurismatifch.    Eben  fo  fand  man  auch 

die 
^^ 
jL  fflr  pr.  Aerzto,  n.  XX.  S.  471.  i 

i'res  med.  cbir.  pag.  45 1. 

t.  in,  a.  —  Beaufjier  lal  Jounul  de  MediC.  To«. 
l.  pag.  157. 

'Send  obfei  vacio  de'difrupta  fplenira  arteria;  in 
Jae.  Romer  deoas  diilci  utioiiuiu  lAedicarom  itali« 
I.  iSorimb.  17^7.  pjrg.  147.  —  ült  .Atti  cic  .  Aojid« 
Sc.enze  di  Siena.  Tom.  11.  pag.  195.  — ->  deutl'cb:  in 
aminl,  anserkC  Abiiandl.  für  prakt.Aerzte.  B.XVIi« 

cm.  N^t.  Cur.  CenL  IX.  obf.  59.  —  Sm/.  Conft.  Ti-^ 
rogi .  de  vitiis  rentim.  Cu;nment.  II  et  lil.  Aiieuryi** 
arteriae  renalis  üiiifti  uu  exemplum.  Viremb.  I75S« 
ervat.  medic.  iiiciilojiibus  cadaveium-  aiiatomicis  il* 
ue.irrib.  1765.  —  '  it:  A  n  e  u  ry  sm  a  der  L  un« 
ir  te  1  ia  faiid  auch  Blancarjd  bey  einer  w^alferfiicli- 
irau;  f.  dellen  anat.  pract.  ration.  Ceut.  II.  Obf» 
V.  pag-  3S6.  —  Vergl.  jaucJi  MUceii.  X^at.  Cur.  De«. 
I.  Vi.  obf.  ao7.  —  Matani  de  aneury&misticLi  pfaa- 
oruin  morbis,pag.  145.  —  i^o/<«n>>ep -icr.  ai;at.l^ib. 
:ct.A'.  Obf.  4.  Übf.27.  —  Bach  inKichtcr  4  chntirg 
B.  Vlii.  S.  49)(.  TLiicitfchmidt  in  ScJuauiskers  verm 
fu  B.'iL  S.  241.  fall  cia«  D  i  f p  a  u  e  djlicr  encTcahca 
paihoi,Anat.B,l,  Og 


466  UJ* '  V^n  den  Blütgeföfiem. 

die»  SaaiTiBTipulsadern  3^)»  die  Halsart 
rien  '^j,  die  S  clil  i)  f  felbcinspulsader  ♦ 
iKe  Armarterie  *•*)>  ^^^  A  r  t  e  ri  e  n  d  e  r  A  c  h  f  c 
höhle  42)  und   der  Schenkel  45;. 

Noch  einiges  nitfs  ich  hier  ven  der  Ao 
tengefchwulfty  als  der  merkwördigften  lu 
bäurigften  Pulsadergefchwulft,  erwähnen.  Die  G 
fchwulft  entfteht  von  vorgängiger  Kräoklichki 
derHänIe,  die  deslialb  dem  Andränge  des  Bin 
nicht  gehörig  wlderftehen  konnten.     Sie  nimt 

041 

^1)  Journal  de  Äledic.  1760.  Tom.  Xlll.  ptp.  ;s^.  dentfc 
in  der  neuen  Samml.  auseiUf.  Wahmehm.   B.  IV.  S.  9i 

a«)  Morgmgnl  Kp.  XVll.  25.  —  Halieri  upufcnl.  path.  d 
IV.  pap.  15.  *—  Comment.  de  rcbiw  in  feien t.  natnr.  > 
med.  geft.  Lipf.  TVkm.  XV.  p-dg  427.  —  Journal  de  Mm 
Tom.  XXV.  pag.  151.  —  Med.  Ubleiv.  and  Inqnir.V« 
VI.  —  Acrfff  a  a  O.  R.  I.  S.  255.  —  Galc  in  Hifonr.i 
Tacad.  deScienc.  a  Par.  1765. 

40)  Morgagni  I-p.  XVII.  35.  Kp.  XXVI.  tl.  ^-  Memou'.  i 
Tacad,  de  Scienc.  ü   Par.  1699.  wo   eine  Difpiioe  .davo 

entftanden  war. Joinndl  d^  Mcdic,  Tom.  XIV.  55.- 

]S«ne  Samml.  auserlef.  Wahrnehmungen.  li.  IV.  S.  435.- 
Commentar.  I.inliei»r.  Tom.  XV.  pag.  427.  Tom,  XXUl 
pag.  2S7'  ' —  J'ii'i  Si.u-ien  Commtvt.  iii  Doerha€tvii  Apha- 
lisni.  Tom.  1.  \)n^^  a:S. 

41)  Sandifort  Muf.  An^r.  Vol.  l.+ßect.  IV.  n.  DXLVI.  pi|E 
j2^.  —  Jt)r.nMl  ti«  r  a«.  flüiid.  metlic.  L.i:eratnr.  B.  I.  Ä 
II.  S.  129.  —  Z/r/Zc//  *liir.  iJf.'obarht.  Ü.  I. 

.  -42)  Baader  Übf.  mt  rl.  »a.T.  15.  —  L'eo^clunng  übfr  eiol 
AchfelfcMiKTailt')  -<i;^>i'W«'»it  vi.d  darauf  t rlol^teii  Bruch 
/.weii'i-  w.iliifn  hij  i-fi» ,  in:  x-eie  i^amail.  der  au>eiir^ 
lind  iieneftrn  .Xbi.ai.ai.  Inr  V-rüd..!  zte.  St.  VII.  —  HU 
d«»  ia  Hoc.  (lo  NJ:'d.  177*^.  »».  >'Vl. 
49'  Comment.  L'\]A\  Tniu  XXU!.  39"'rr4<<». —  Journal  ^ 
iWed.  Tom.  XVil.  pap.  262.  —  PMiofoph.  Tran<act.Tom'L 
pii{;.;6}. —  Loiiu«'ii.iii('uic.  (JbiV- V.  Tom.  ill.  pag.  106.- 
A  f\  Waftir  kW.  /.juM.rNMridte,  i.ijii.  ircg. —  Lieittatitihik 
aiiai.incd.  To  1.  I..t.  ['„z^b.'^  :(>,-' /fd-^jurrttj-  aniuiad\cil 
in  iV'm(»ri.5  anonr\>iJijtj.  1}.!^!.  17X5.  »•«id  in  der  Satn^ 
Voll  I^zftli.  —  Alcf'c/d  et  hri.ckmann  de  aneurysmate  «* 
rffiae  truralis  in  ivjrLilaj:-»ein  ••*  «  -^  uii:tat.liieir.  176J.— 
G:./;/r</»M.  C.  —  :.!ich:^eiis  in  \.oA^rr>  c-hir.  lUbl.  B.VL 
S.  146. —  fa(ctia  {\\i\ilLn  uaiXh  ei^ei'j^  ital.  med.  cbtrur^ 
Bibl.  B.  II.  ^t.  i.  S.  241. 


.     5.     Dtt  Fahndern.^  46f   ■ 

i  natli  zw,  bis  fie  zuletzt  gegcli'dieAippen^ 
f»  Wirbelheine  flöfst  ii;id  Öfters  zwifchen 
pen  als  eine  klopfende  GcfchwuJft  ficht- 
fOhlbar  wird.     Durch  ihren  Druck  gegen 
)en  und  Wirbelbeine  \neranlafst  fie  deren 
mg  ♦♦),  oder  vieln^ehr  deren  Auffangung^ 
:  nicht  von  einfcr  Eitererzeßgung  begleitet^ 
ein  Procefsift,  wrclcherun merklich  eiBtritt^ 
1er  Dvuck  zunimmt.     Ihre  Gröfse  niäimt 
mehr   und   mehr  zu;  Sömmerlhg^^^  fah 
gemont  ein  Aneurisma  der  Aorta,  waches 
)Ii  lang  tmd  zehn  Zoll  weit  war^  Morgag^- 
ih  eins,  welches  beinahe  die  ganze  Höhl6 
terleibs  einnahm;  ih    liem  tob   W&ikard 
rtcn  Falle  drang  ein  ThÄl  der  Gefcbwulft 
n  def  dritten  und  vierten  Rippenach  auf*. 
1  war  fehr  deutlich  zu  bemerken;  in  dem 
che/i  Falle  drang  die  Gefchw^ulft  nach  auf«^ 
bildete  zwifchen  der  fiebetiten  ttnd  zwöM^ 
pc  einen  Sack.     Ift  ntin  die  Spannong  «uf 
rhften  Grad  geftiegen,  fo  fterben  die  Hifnte 
miafsen  ab,  zerreifsen-,  das  Blut  erglefst 
Ä  der  Kranke  fthrbt  plötzlich.     Das  Blut 
ntweder  in  den  Herzbeutel  ♦T)»  «der  in  diÄ 
der  Brüft*^ oder  des  Unterleibs  ♦^J;  man 
Gg  2,  fah 

lie  oben  Abfchn.  Ih  B.  F.  S.  ^26.   Anmerkinip  5^,  "-^ 
i   an  andern  Knochen  finttet  man  4ies  Ereignifs  bey 
nysm^n,  z.  B.  am  Ohtrichetikeiheiitt  i  fValier's  nakVi 
S.  131.  V».  5Ä2. 

B,ti//te  S.  15.  Anmcrkoni:  50. 
.  XL.  2Ä. 

rsai  ;u  l'p.  XVII.  14.  Ep.  XXVI.  5.  7.  15.  17.  i%  2r. 
i.Ul.>.  V.  d.  in.  O. 

jy-eniiiil  Ep.  XXVI.  lt.  14.   Kp.  XI..,  39.  —     Woif'ih 
.  Acr.  P<?»K<)poliun.   ri)ni.  V,   17$«;. 
./zcfi*  Sepiiln .  Andt.  Uli.  III.  Sevt.  XXIil.  Obf.  15.4a 
^Jorga^ni^i'j^.  X1-.  36.  ^ 


468  UL     Von  den  Blutge/Sfien. 

£afa  fieauchhöher^in  den  Schlund  brechen  und 
Blut  in  den  Magen  ergiefren  ^®).  In  einfgen  ' 
denen  Fällen,  die,  wie  ich  fchon  vorher  erwfi 
habe,  zwifchen  den  Rippen  durchdringen  und 
ne  Gefc^wuKt  nach  aufsen  bilden,  kann  ficfa 
Aneurisma,  durch  Unvorfiohtigkeit  des  Ar: 
oder  des  Kranken^  auch  nach  aufsen  ergieCi 
Morgagni  S*)  erzählt  ein  folches  Belfpiel ,  wo 
Wundarzt  ein,  am  obern  Theile  des  Brnftbi 
hervorgedrungenes  Aneurisma  fQr  einen  Blutfcfa 
reti  hielt  und  mit  erweichenden  Mitteln  bell 
delte,  wodurch  er  es  endlich  dahinbrachte,  < 
die  änfsern  Bedeckungen  fo' dann  wurden,  dafs 
Blut  durcfazufchwitzen  anfing  und  endlich  mit 
nem  male  hervorbrach  und  dem  Kranken  pU 
lieh  das  Lehen  raobte*  Einen  fehr  merkwill 
gen  Fall  erzählt  iiTir/icA  ^2):ein  Mann  bemer 
an  der  rechten  Seite  der  Bruft  eine  kleine  pnlfir 
de  Gefchwuift,  die  allmählig  dieGröfse  eines  d 
jfihrigen  Kinderkopfs  erreichte.  Die  Haut 
derfelben  war  abgeftorben,  brandig,  und  aus 
rer  Oberfläche  fchwitzte  heftändig  ein  blutiges 
rum.  Er  ftarb  an  Entkräftung,  ohne  dafs  • 
Pulsaderfack  zerrifs,  Bey  der  Sektion  fand  ra 
dafs  der  wahre  SchJagatferfjck  von  der  verdick 
Aorta  zu  einer  folcben  Grüfse  ausgedehnt  w 
dafs  er  ein  Pfund  Blut  eiithieit*  In  der  Mitte  c 
felbeu  fa*nd  man  eine  Zoll  lange  Oefruung,  doi 
welche  das  Blut   in  einen  andern  Sack  geftrö 

VI 

50")  Sauva/f4Ls  Nf'lol.   Ä'ethod.  Tom.  II.  pap.  39g.  — -    ^, 
meriti^  zn  Buiflie  S.  17    AnnuMknii^  ;j. 

51)  Ip.XXVI.p.  —     S.  antli  ik'ftfif/rr  in  Ir^cm.  NaL  T 
Dijc.  in.  An.  V.  Obf.  179.  —   Lt^ntHius  M'ifceU.  xS-L  C 
fx?ijt.   I.    Obf.  vö.  -—     Act.  PM.d.    r.ipl.  Sni»pL  To«. 
obf.  9.  —  Siimnit*ring  zn  Bni/.ie  Aiiin(*rki.nij  39, 

53)  chimig.  aut  R#!ifen   gemacliw  ßcobachtuiigen.  B.  I. 


Rj     Die  Ptilsadertt»  ^6^ 

war,  der  fchr  ftark,  von  einer  ko;igulirten  Lym- 
phe gebildet  war  und  aus  einem  Gewebe  beftand» 
welches  ringförmigen  FJcifchfafern  glich.  Er 
enthielt  ohogefähr  fOnf  Pfand  Blut »  nahm  fornea 
Anfang  unter  dem  Aortenbogen,  ging  bis  zumHer- 
-  zt  felbft  und  hing  fich  feit-  und  hiaterwärts  von 
der  erften  Kippe  an  bis  zu  dem  untern  Rande  der 
achten,  vorn  an  das  Bruftbein  und  unten  an  die 
Rippen.  Die  dritte,  vierte  und  fünfte  Rippe  wa« 
#  reo  beinahe  vier  Zoll  lang  vernichtet. 

Bisweilen  fickert  das  Blut  durch  die  au<'q;edebn- 
tBO  HSute  fehr  langfam  aus,  und  der  Kranke  finkt 
iUtnShlig  dahin  )';.  Vielleicht  lag  hierinnen  wohl 
kiofig  la  jenen  Fällen,  wo  man  viel  ergoffenes  Blut 
i»  Herzbeutel  fand»  ohne  einen  Rifs  in  der  Aorta 
^  oder  dem  Herz  entdcckf  n  zu  können,  der  Grund 
f%a  der  Anhäufung  des  Bluts  54). 

'Gewöhnlich  giebt  fich  die  Aortcngefchwulft 
'^  dnpch  deutliche  Symptome  zu  erkennen:    lüurch 
^    grofse  Beangftigung  und  fchwercs  Athmeu  5S),  jn- 
.    termiltirenden  Puls,  ungewöhnliches,  ftarkes,  be* 
Iblndiges  Klopfen,  trocknen,  fch merzhaften  Hü- 
ften, Unruh  und  gröfsereAngft  beim  Liegen  u  f.w^ 
Doch  findet  man  auch  Fälle«  wo  man  ein  &ncuris> 
ma  Aortae  antraf,   ohne  vorher  Symptome  udd 
,    Zeichen  zu  haben,  welche  ein  folclies  hätten  ver- 
BiatheD  laffen  können.     Z.  K.  ein  Mann  z^cifchen 
dreibig  und  vierzig  Jahren,  hatte  manchmal  kleine 
Anfillfe  von  Beängftigungen,  geringen  Hüften,  \yel- 
eher  ihn  nicht  erleichterte ;  keinen  intern.it  iien- 

dea 

51)  Baillie  S,  IJ, 
50  flehe  i>"ien   Abfcbn.  Vlll.  D. 
,  55)  Böttcher  ^vpimifchte   iii#».l»c.  Schrfft^n.  Konigr^b    1791. 
3t.  l.  n.  %.')  gt^deukt  finer   A«»rte   .efclwMU't  «»i  ne  Jiefe 
Fehler.  SUmmrrinß  /n  HaiUie  S.  15.  Anmerkung;  yO, 


47  Ä  W-   ^Ofi  den  BlutgefäfUn^ 

der>  Pills,  keia  Klopfen,  kurz,  gar  keine  Symptome 
eines  Aneurismn;  er  ftarb  plötzlich,  und  m^n  fand 
eine  Aortengefchivulft,  welche  gcborfren  war  und 
ihr  Blut  in  den  HerzbeuteJ  ergofl'en  hatte  ^^).  Im 
Gegentheil  glaubte  man  auch  manclimal  ganz  gc* 
wifs  nach  dein  Tode  ein  Aneurisma  zu  fimfen,  von 
welchem  nrian  alle  Zeichen  behierkte,  und  fand  fich 
doch  getäufcht  ^7),  ] 

Noch  mufs  ich  ein  Paar  Worte  von  der  dth  \ 
achten  Pulsadergefch  wul  ft  (aneurisma  ' 
fpurium)  beifügen.  Sie  entfteht,  wenn  durch  ei« 
ne  Verletzung  einer  Pulsader,  z.  B.  bey  einem  iid* 
Vorfichtigen  Aderlaf«;,  Blut  in  das  nahe  Zeilgewei^ 
be  tritt,  und  eine  Gefchwulft  erregt.  Man  findet 
das  Blut  entweder  auf  einer  Stelle  in  einer  deol*. 
^lich  umgränzten  Gefchwulft,  oder  fich  in  alle 
Höhlen  des  nahen  Zellgewebes  ergoffen,  es  breitet 
fich  längs  dem  Laufe  der  grofsen  Gefäfse  von  ei*. 
Bern  Ende  des  Gliedes  bis  zum  andern  aus  und  er« 
regt  eine  ungleiche  länglichte  Gefchwulft.  Eio« 
dritte  Art  der  unächten  Pulsadergefchwulft  ift  dis 
aneurisma  m\  xt  um,wenn  nämlich  die  äufsere 
Haut  einer  Pulsader  verletzt  wird,  und  die  innert) 
zu  fchwach  dem  andrängenden  Blute  zu  widerfte- 
heb,  eine  Gefcliwulfl  bildet  ^5). 

Das  Gegenftück  der  vorigen  Krankheit,  die 
Verengerung  der  Pulsadern  findet  man  auch. 

56)  IVicilcniafm  Jin  Hu/c!aiid*s  Journal  der  prakt.  Heilkno* 
de.  B.  m.   S    381.  t 

57)  «zo/i  Hrttviiirilnngsm*:tliode.  Th.  IV.  Kap. II.  f.  6.  B.U. 
's.  27  riid  ;2.     iii.  ix.  Kap.  I.    }.  7.  B.  IV.  S.  199  fg." 

58)  r.brno.ffr/hcri  Hcilungsinethode.  B.  U.  Th.  IV.  Kap.  H 
'  i  «.    .S.  IX  fn.    Th.  V.   Kan.  VI.  S.  529  ^^.  B.  llt  Tb.  M 

Kap.  IV  jf  2.  S.  74.  Th.  VII.  Kap.  1.  S.  220  li;.  —  Jrtw 
1.  c  —  Giuttiani  l.  c.  —  Murray  I.  c.  —  Richter  s  An- 
lanj;'ffrriiiiift  der  Winida»  zney.  B.' I.  Kip.  X\X.  J.  511.5. 
3*9-  f«  554«  S.  35^.  —  Ma'fircHiiis  diil.  de  aiieuryÄiruw  » 
^f^^^  bi;4^hU  itft  mittcij^o  (an^uine  art^iia^.  ßojaoiL  I75<. 


Ä.    Die  PHlsadem.  '47t 

Morgagni  ^9)  fand  >n  einem  ziemlich  grofsen  Kör-i 
per  ^ines  an  der  Wafferfuckt  ve/ftoi  benen  McHichs 
Ton  drey  und  dreifsig  Jahren ,  die  Aorta  kaum  ei-» 
nes  Fingers  ftark  und  überhaupt  alle  Blutgeiarsa 
weit  engtr.  Paris  ^^)  fand  in  einer  fünfzigjähri- 
gen Frau»  die  Aorta  nahe  unter  ihrer  Kurvatur  fo 
enge,  dafs  kaum  eine  Schreibfeder  durchgehracht 
winden  konnte;  nahe  unter  cfer  verengerten  Stellö 
hatte  fioihre  gewöhnliche  Weite  und  über  derfel* 
ben  war  fie  auch  nur  mäf«;ig  erweitert.  Das  Blut 
flofs  aus  den  Aeften,  die  über  der  Verengerung 
eDtftanden,  nämlich  den  erweiterten  art..  fu!)clav. 
«od  der  erweiterten  art.  axillaris,  durch  häufige* 
Aoaftomofcn  in  die  unterhalb  derfelben  beBndli^ 
chen  Aefte>  nämlich  die  art.  intercoft.  diaphrag«^ 
mat.  infer.  uiid  epigaftrica«  Ift  dos  Herz  aneuris- 
natifch,  fo  find  die  aus  ihm  entfprjngenden  Puls\ 
aderftamme  allemal  verengert  ^*).  Uebrigens  find 
Verengerungen  der  Pulsadern  an  kurzen  Stellen 
nichts  feltnes  ^2). 

Auch  werl^en  die  Verengerungen  der 
Arterien  oft  durch  Verdickung  ihrer  Häu<« 
te»  durch  Erhöhungen  und  Anfänge  deD 
Ve«rkuöcherungen  und  durch  Spcrkge- 
ffliwülfte,  V  er  ur  facht..  iV/ü/g./i/.'i  ^>)  faiid 
b*y  einem  Mann  von  vier  und  ferh/ig  Jjlircn,  der 
Titlcrley  Hafchwerden  gehabt  hatti',  ein,  2war  gc- 

fun- 

5f)  Ep.  XXX.  11. 

<0>  JoiuiiAi  de  Chirur.7.  Tom»  II,  n.  17.  —  Deßanit's  a«s- 

erlcf.  cIniiDi;.  Walirneliiu  iiii»en.  Aus  dem  han/-.  Fraiikf. 

1792.  ß.  II.  S.  120. —  VOfjl.  J/ccAjr/  jn>lpr:irii.  tle  Tacad. 

de«  3cie;.c.  de  BeiL  1.-50.  a:  t.  V.  1755.  obf.  17. 
4l)  iicjifi  oben  S.  4C2.    Annie  knKC  60  If. 
<a>  7..  H.  Morgagni  l.p.  Wiri.  2.    Ln.  XXI.  ?^.    Ep.  XXIll. 

4.  El).  .XX.  12.  Lp.  XXXVIll.  54.  I  i^.XLV.a).  Kp.  LIV. 
'""■    J. 


4.    fcl).   .    \\.    12.    li-U.   AAAVilL   54.    l  !^. 

97.  Ef>.  \.\\  10.  En.LVI.  10.  Kn.  I.XVl 
J)  Ep.Lxiv'.  5.  —  VtM«L.:jchKj).IV»ii 


ii)  Ep.LxiV.5.  —  VtMi;L.:jchKp.IV*ii.  Jbp.  XXVII.  90. 


471  tlL   Vom  den  BltUgttfafieiu 

fandet I  aber  in  allen  feinen  Theilen  erweitertes 
Herz,  die  Aorta  dicker»  härter,  weifser  und  gleich 
hinter  den  Klappen  einige  Erhöhungen;  er  bti^ 
merkte  diefen  Zuftand  auch  noch  in  ihrem  Fort« 
gange  längs  der  Rückenwirbel.  Eben  folche  Tu* 
berkeln,  die  bald  mehr,  bald  weniger  hervorftio» 
den,  fah  auch  Sandlfort  ^**).  Mdnro  ^^)  fcind  die 
grofse  Arterie  von  einer  groben  Speclcgefcbwulft 
faft  gänzlich  verfchloffen.  Sienzel  ^^)  erwahat  et- 
iles Mannes,  welcher  fahr  grofs  und  (tark  wart 
i^nd  an  fchwerem  Athemholen,  Herzklopfen  und 
Angft  litt,  bey  welchem  man  in  der  Aorta  zwey 
Speckgefchwülfte  von  der  Gröfse  eines  Hfthnereii 
jn  dem  Bogen ,  und  andere  kleinere  in  der  hertb« 
fteigenden  Aorta  fand«  Die  Aorta  war  dabeyts 
ihrem  Anfange  fo  ausgedehnt,  dafs  man  d^%  01« 
gere  und  ausgetrocknete  Herz  kaum  fehen  konoü. 

Hierher  gehört  auch  der  Fall,  wenn  GefchwOl- 
fie  in  der  Nachbarfchaft  einer  Arterie,  Hiefelbe  za» 
iammendrllcken,  Z.B.Kröpfe  die  HalsfcUag- 
ädern  ^7). 

Die  Häute  der  Arterien  fmd  der  EntiOs- 
düng  unterworfen  ^'),     Morgagni  ^9)  fand  in  ei» 

Bem 

44)  Obf.  anatom.  path.    Lib.  IV.    cap.  X.   pacr.   109  fq:  —  ' 

eju^d,   Mnr.  anat.    Vol.  1.    Sect.  II.  n.  CCXCIII,   pag.  (^ 

öect.  V,  n.  XI.  paiT.  242. 
^S")  Med,  Effay-  and  Obf.    Vol.  II.  art.  XVI.  pag.  137. 
66)  de  heatrxTiatibiis  in  principio    arteiiae   aortae   repertif. 

Vitemb,  1723.  pag.  8.  i"  Halleri  coli.  difp.  ad  inorb^bift     < 

et  cur.  fac.    Tom.  II.    n.   6^- 
€7)  HalUri  opufc.  pathol.  obf.  VI.  —  Nov.  Act,  Nat.  Cur. 

Tom.  V.  pa^.  64. 
#8)  Are:aeuT    de   cauffjs   ht  Hgnis  morbornm,  in  folgender 

Sammung:    Artis   medicae    principe».    Recens.   praefatoi 

eft  A/b.  de  Haller.  Lanfann,  1716.  Tom.  V.  de  ßgn.moib. 

acjitor.    cap.   Vill.    pap.   57.  de   moi  b.   acut,   curat,  cap.     1 

VII.  pap.  :i04.  —  Birck  im  Joyi  nal  de  Med.    Tom,  LXl     ^ 
i'^H^tllich  in  Baidinger  s  neuem  Magaziu.  ß.  Vlll.  S.«<»l. 

»—  J,  Schmuck  dill.  de  vaforum  ramguÜeroj  un  idBamai- 

tioof.      , 


B.     Die  Pulsadern.  .    4<;3 

nem  plötilich  geflorb«nen  Mann  viele  Knochen« 
bJättchen  Inder  Aorta,  und  c^efe  ganz  fchwarz* 
roth.  Stall  fah  bey  einem  Mann  von  zwey  und 
dreifsig  Jahren  das  Rippenfell,  Zwerchfell  und 
ne^rere  Theile ,  unter  diefen  die  Aorta  nahe  am 
Herz  in  ihrer  äufsern  Haut  entzündet  7^^. 

Schmuck  7>)  fand  bey  einem,  an  Herzklopfen 
•nd  Bruftkrankheit  leidenden  Jüngling  die  Aorta, 
Ctchs  Zoll  vom  Herzen,  inwendig  roth,  aufserlich 
v#n  natürlicher  Farbe.  In  einer  an  Augenentzfln« 
dnng  geltorbenen  Perfon,  war  die  ganze  Aorta, 
mit  ihren  Zweigen  im  Becken,,  die  Schenkelarte« 
den,  die  Hals-  und  Schlüffelbeinspulsadem  ganz* 
foth«  Bey  e^nem  Handwerker,  der  an  einer  Ent» 
«ündung  und  Verfchwärung  des  Arms  ftarb,  find 
man  die  Hauptarterien  und  Venenftämme  des  Armf 
eotzflndet.  Bey  Knochenbrüchen  der  Hirnfehaale 
Und  man  dieCarot.  interna  und  externa,  thyreoid* 
fup»,  labial.,  occipit.,  pharyngea  und  die  Ven«  ju« 
gaU  entzündet.  Frank  73)  fagt:daf$  er,  in  den  hef« 
tigften  Entzündungsfiebern,  bey  einer  aufserorw 
deutlich  ftarken  Bewegung  des  Herzens  und  der 
Schlagadern,  nicht  allein  diefe,  fondern  auch  das 
ganze  Blutaderfyftero,  auf  (einer  Innern  Oberfläche 
überall  fehr  röth  und  entzündet,  auch  mehrmals, 
unter  d,en  nämlichen  Umftünden,  ähnliche  örtliche 
Entzündungep,  vorzüglich  der  groben  Schlagadern, 
gefehen  habe. 

Aus 

tione.  Heidelb.  1755.  —  y,G.Sa/T&  dilT.  de  varorom  fan- 

fiiiferornm  inflammatione,  —  Hai.  17f7.  —    Reitf  Fid- 
erlchre.  B.  II.  S.  39>. 
49)  Ep.  XXVI.  55. 

70*)  Heilungsmethode.  B.  II.  Th.  II.  S.  17t. 
71)  diir.  cit.  —  Reil  a.  a.  O.  S.ajS. 
7s)  Ortmdfätze  Über  die  Behandl«  der  Kiankheiten«  B«  U 

6.  ISO.  f.  iii. 


Aus   diefer  Entznndung    eDtftehen    Hit   Oe- 
fcbwttre,   welche  man  häufig. in  den  Arterien* 
häuten  fand.    In  dem  oben  fchort  erwähnten  Fall, 
welchen  Scörk"^^)  erzählt,  fand  nian  hey  der  Ver» 
«dterung  des  Herzens  auch  die  Aorta  einen   Zoll 
lang  vereitert.      Th^den  74)  fand  bey  einer  verei« 
terten  Oberfläche  des  Heiv.ens    auch  die  grofscn 
BlutgeFäfse  gänzlich   mit  gelbem  Eiter   umgebexK 
Durch  folchc  Gefchwüre  wird  die  Arterie  durch« 
freffen  und   fie   z  er  reifst.     So   finden  wir  bey 
^an  Doveren  75)  einen  Fall,  wo  die  Aorta  apge» 
Ireffen  und  mit  dem  Schlünde   verwachfen  war; 
fie  platzte  endlich  und  ergofs  ihr  Blut  in  den^Ma* 
gen.    CridkfcXxank  7^)  erzählt  einen  Fsll,  wo  durch 
eine,  in  Eiterung  übergegangene,  venerifche  Lei* 
ftenbcule  die  darunter  liegende  Schlagader  zerfret 
fen  wurde,  und  durch  ihren  Blutergufs  den  Kran« 
ken  todete.     Mehrere  Beifpiele  von  angefreffenen 
Arterien  ftnden    wir    bey    den  Schriftftellern  77). 
Wahrfch^inlich  wird    das  Eiter,  welches  man  ia 
dem  entzQndlichtn  Gefäfsfieber,  in  dtn  Gefafsea 
felbft  angetroffen  hat  7S)^  durch  die  Entzündung 
der  Gefäfsc  erzeugt 

Noch 

79)  /.jin,  Mc«3ic.  11.  pag.  a^3* 

74)  ri.renicljt  für  Unterwundärzte  bey  Armeen.  Bcrl,  I7t2* 

S.290. 
^5^  A.  J.  van  Dtiveren  €>bi*er\\  anatomico  •  |vatIioL  L.  B. 

1789.   -•'>f.  I.  Auch  in  Sa ndi fort  yiw'i,  ai  at.    lom.  1.  SecL 

V.  n.\ll.  IX.  Tab.CV.  Hg.  1.2.  Tab.  Cv'l.  1  i>.  i.p.24X 
y6)  Gefchiclite  dei"    einfangenden.   Getalie,    übeiTeuc  voa 

Ludwig.  8.  II|. 


39.  —  Acta  Medic.  licrolinenf.  ür-c.  1.  Tnm.VUi. 
pap    %6y  —  fVeuhrcchc   in   Commentar.    Acad^m.  i'etro- 

i)oUtau.  Tom.  IV.  pag.  C69«  —  Satuil/vrc  obf.  aiiat«paül' 
^ib.  1.  cai).  II.  pag.  5). 
71)  f,  Reil  «.  Ä.  O,  S^  3e5* 


B»     Die  Pulsad^rn^  4^5 

Noch  find  hier  zwey  Fälle  aus  Morgagni  zu 
erwähnen,  wo  die  Aorta  durch  äufsere,  und 
zwar  leichte,  Ge  wal  tthatigkeiten  mittea 
Ton  eins^ndfir  geriffen  war.  Dererfte79) 
betrifft  einen  Greis,  welcher  von  einem  einzigen 
Hiebe  n)it  einem  Stock  fogleich  tod  hinfiel;  raaa 
fand  die  Aorta  zerriffenjohne,  dafs  die  Rippen  oder 
Wirheibeine  verletzt  waren.  Der  zweite  Fall  8^) 
betrifft  einen  jungen  iMenfchen,  dem  durch  zwey 
Stockfchlage  die  Milz,  die  HoiiJader  und  die  Aorta 
geborften  waren. 

Man  fand  die  Häute  der  Arterien  auch  brand« 
artig  mürbe,  dafs  fie  faft  bey  der  leifeften  BerQh* 
mng  befchädigt  wurden  ^).  W;ihrfcheinlich  war 
cüjfe  folcbe  Mürbheit  die  Urfach,  dafs  in  den  eben 
erzählten  Fällen  die  Gefäffie  fo  leicht  zerriffen* 

So  fand  man  auch  die  inwendigen  Haut« 
fchlaff,  r  unzlich  und  uneben  ^^),  gelb  und 

m  isf  arbig  ^O- 

Aeufserlich  fand  Morgagni  ^^)  die  grofse 
Pulsader  ungleich,  nicht  anders,  als  ;weua  fie 
hier  und  da  mit  B  u c k  c  1  n  befetzt  wäre;  inwen«^ 
dig  war  diefer  ganze  Raum  blos  runzlich. 

Ebendcrfelbe  ^0  f^nd  auch  Wafferbla^ 
£en  an  den  Arterien, 

Man 
79^  Ep.  LH!.  35. 
|0')  F>p.  1/1 1.  36.  —    Vej  gl.  auch  in  dcmfelben  Briefe  J.  8«, 

ww  durch  eineji  Fall  di«  Aoi  t*  zcrfpraiir^,  ifnd  ihr  flliit 

in   den  Kerzbciif^l  er^^ols.  —     Siehe  auch  Py/V  AtiCfü'tztt 

lind   Beobachtungen    ans    der  gerichtl.  Arziieywülciiroh» 

B.  IV.  IJchjchtMi:-.  7.  uud  K. 
II)  Morgagni  Kp.  Li.  35. 
tr)  Mnr^o^rti  Lp.  IV.  21.  Lp.  XXL  47.  EjK  XXVL  IJ.  Ep. 

XXVl..  12.  Lp    LX.  8.  i  p.  X^IH.  ». 
13)  Mor^oi^ni  l  1.  Li/ift.  XVIIL  x  Vi^  XXIII.  4.  Fp.  XXV. 

10.  tp.  Ä.\V1.3ft.  fcp.XLlll.23.  Lp'.XLJV.^.  3.  Lp.LXlV. 

12    ly.  Ip.  LXVIL  14.  «4)  M».  IV.  si, 

15)  Ep.  vu.  M.  lip,  XXI.  l^.  E^),^\L^^^7.  u. 


476  lU*     Von  dtn  Blütg^fsen. 

Man  will  aach Polypen  in  den  Arterien  ge- 
funden haben  *^).     Inzvrifchen  hat  es  mit  den  Po- 
lypen der  Arterien  eben  die  Bewandnifs,  als  mit 
denen  des  Herzens  ^)  und  man  findet  wah  re  Po* 
lypen  wohl  nur  in  den  gröfsern  Mflndungen  der 
grofsea  Geföfse,  wo  fie  Raum  haben  ^  oder  wohift 
fie  fich  aus  den  Höhlen  des  Herzens  haben  verbrei- 
ten können.  Hierher  gehören  aber  nicht  dieFaliey 
wo  man  durch  gai/ze  Theile  der  Arterien  verbrei- 
tete Konkremente  antraf,  z.  B.  das.Konkremeoti 
welches  Morgagni  ^^  in  der  Lungenpulsader  vad 
ihren  Aeften  antraf;  oder  der  Fall,  welchen  von 
Haen  '9)  befchrieben   hat,  wo   man    bey    eine^i 
Mann,    welcher    dreizehn    Jahre    hindurch    cKe 
Gicht  und  drey  Jahre  Kolik  gehabt  hatte»  fa,ftia 
allen  Adern  einen  polypöfen  Strick  von  der  Scfr* 
ke  einer  Linie  antraf;  oder  die  Gefchichte,  wel« 
che  Hfl/Z^r  •^)  erzäh't,  wo  man  in  der,  Leiche  ei- 
nes, öfterm  Nafenbluten  und  häufigen  Beangftigaa- 
gen  unterworfenen,  und  nachmals   wafferfQchtig 
geftorbenen  Mannes,  ein  dem  vorigen  ähnlich^ 
durch  alle  Pulsadern,  vom  Herzen  an ,  bis  zu  den 
Beinen,  verbreitetes,  zähes  Konkrement    antraf. 
Haen  9^)  f^nd  auch  bey  einem  ,  an  einer  Brufteot- 

zun* 

%C\  Fpliem.  Nat.  Cm.  Dec.  I.  An.  I.  Obf.if.  Dec.  III.  An. 

I.  Apneud.  pag.  85.  Act.  Nat.  Cur.  Vol.  X.  obf.  95.  Nov. 
Act.  iSai.  Cur.    Vol.  VII.  obf.  97.  —    Morgarnilip,  VII. 

II.  £p.  XXXVIII.  40.  u.  m.  -—  Klautiig  iSolocom.  cha- 
r^^utis  Hift.  IV  et  XXII.  «—  Fatin  epiXc.  de  aorue  poljpo. 
Biix.  I7?i. 

t7)  S.  Abfchn.  III.  A.  S.  407.  Anmerkung  fO  fg. 
SS)  Ep.  VII.  m.  a.  O.  /  # 

S9^  Heilnngsmeth.  fi.  III.    Th.  VI.  Kap.  IV.  {.  ).  S.  ta 
^}  Nov.  Comment.  Societ.  Gotting.  Tom.  VIU.  Ann.  177^» 
pag.  7.  Götting.  gel.  Anzeigen  v.  J.  1777.  S.  I194.  ""  ^ 
Bartholini  Act.  Hafn.  Vol.  IV.  obf.  XXIX.  pag.  95.' 
90  HaUungsmeth.  B.  IV.  Tb.  IX.  Kap«  L  S.  igi.. 


B.     Dii  Puisaäera*  477 

idung  geftorbcncn  Menfcben  folche  fefte,  zä- 
Lymphkonkremente  im  Herz,  in  der  DroC- 
ider«  in  der  Lungenpulsader,  in  der  Aorta  und 
verfcfaiedenen  fiiutadern.  Oewifs  find  Colcbe 
;enannte,Polypen  nur  erft  nach  den)  Torle  ent- 
Ddene  lymphatifche  Konkremente,  nicht  Ur- 
b,  fondern  Felge  des  Todes. 

Endlich  mufs  ich  noch  einiges  von  den  Wun* 
n  der  Arterien  fagen«  Sie  find,  wenn  das 
Sit»  nur  einigermaafsen  weit  ift,  allemabl  ge» 
brlicb,  und  um  fo  gefährlicher,  je  tiefer  die 
terie  liegt  und  je  fpäter  Anftalten  zur  Blutftil* 
lg  gemacht  werden.  Abfolut  tödlich  find 
\  Wunden  der  Arterien ,  wenn  fie  fie  da  treffen» 
66  unmittelbar  aus  den  Höhlen  der  Bruft  und 
I  Unterleibs  hervorkommen,  oder  wenigftens 
;ht  weit  von  diefen  Stellen,  z.B.  die  SchlüffeL- 
insarterie,  die  Scbenkelarterie  9^.  »  Abfolut 
Uich  find  auch  alle  Verwundungen  innerer  Ar- 
ien,  und  meiftentheils  plöt#ich  tödlich,  wenn 
;  Geftfs  beträchtlich  ift,  z.  B.  die  Hoftpulsacfer, 
I  Aovta,  wodurch  ein  fchnelierBlutergufs  in  die 
terleibshöhle  entfteht  9)).  Eine  Frau  foU,  nach 
rreifsung  .der  Aorta  in  der  Nähe  des  Herzens 
hrend  der  Oeburtsarbeit,  noch  fünfzehn  Tage 
g  gelebt  haben  94). 


G.  Die 

2)  £.  F.  DanieVs  Sammlnng  medic.  Gutachten  und  Zeng* 

nilTe.  Leipz.  1776.  S.  64  fg. 
i)  Ziitntann  medicina  forenlis»  FrancoF.   17D6.   Cent.  111% 

obf.  50.  11.  a.  m. 
\)  Medical  Hecords  and    r^fearche».  Lmid.   1791.  Vol.  L 

I'ai  1. 1.  —  Oj:mntIer*^  Ann««l«n  der  £ntbindiin^>an[laU  se 

Guttillgen.  U4I.  Sc.  II,  8.  167. 


48o  HL  Von  dtik  Blmtgrfhfiti. 

Doppelte  innere  Droffelblutadei 
fand  Columbus  ''). 

Bey  einer  Frau  ergoIXen  6ch  die  Lebe 
blutadern  nicht  unter,  fondern  über  di 
Zwerchfell  in  die  Hohlader  und  verurfacbteo  < 
durch  drey  verfchiedene  Oeffnungen  in  di 
Zwerchfelle  H). 

Die  Pfortader  fancf  man  6chindieHd 
aderj  nahe  bey  den  emulgirend^n  Veoen,  end^ 
ftatt  Ihr  Blut  in  die  Subflanz  der  Leber  zo  S 
rcn  *1^).  Huber  '^)  fand  den  SUmm  der  PfortiJ 
durch  ein  befonderes  Loch  im  Zwerchfell  dun 
gehen^und  fich  in  der  Bruft  milder  Hoblader H 
einigen.    ^ 

Die  Nierenblutadern, fiqd  ebenfol 
figen  Varietäten  unterworfen »  ab  die  Niertqi 
ädern.  Sandijorc  >7)  fah  auf  jeder  Seite  u 
Nierenvenen.  Mieg  '^  fand  auf  der  einen  Si 
z  w  e  y  Nierenvenen  >  wovon  die  eine  grölsert 
ihrem  gewöhnlichen  Orte,  die  zweite  klü 
aber  tiefer  unten,  am  hintern  Theile  der  fli 
ader,  in  zwey  Aeften  fich  in  diefelbe  ergobiH 
de  kamen  aber  nicht  weit  davon  ans  einem  SM 
xnt.  Bartholin  '9)  fand  die  rechte  NierenvenedM 

D")  de  le  anat.  Lib.  XV.  pag.  4I7.  | 

14)  Morgagni  Ep.  LX.  6.  1 

15)  Ahernctty  fiirgical  and  pfayfiolopcal  Ellayt.  Loti.1 
und  in  der  dentfohtn  Üeber fetzung  von  Brandts,  & 

16}  obfervMt.  anatom.  pag.  94. 

17)  Obf.  anit.  patb.  Lib.  I.  cap.  V.  pag,  SO.  not.d. 

Tab.  IV.  Fig.  i.  —   Columbus  LI,  pag.  4I7. 
IS)  obferv.   bocaii.  anat.  et  phyiiol.  Büf,  177^*  pag.  A 

Vergl,  Trew  in   Conioiei^.  licerar.  Norie.  I717.  Aa. 

pag,  IS.  —  Sandifort  obf.  auat.  pacb.  Lib«  IV,  01^^^ 

pag.  99. 
19)  1.  c.  Cejit.  I.  hift.  XXXVllL  Tom.  L  pag-  $1.  -''<^ 

L  c.  pag.  4a. 


C.     "Die  Blutadern.  481 

pelt.  Mayer  ^^)  fah  auf  der  einen  Seite  *^'rey, 
auf  clei'  andern  vier  Nierenblutaflern,  Einmal 
fall  er  die  linke  ihreii  Urfprung  aus  der  Kecken« 
blutader  nehmen ,  weil  die  linke  Niere  hinten  im 
Becken  lag.  In  einem  andern  Fall  fah  auch  der« 
felbc  die  linke  Nierenhlutader  zwifchen  den  Wir- 
beln und  der  Aorta  durchgellen,  ^/äz/i  ^0  bemerkt 
diefen  Lauf  der  linken  Nieren  vene  hinter  der  Aorta 
weg,  als  fehr  feiten  und  merkwürdig.  Paw  22) 
fand  auf  der  rechten  Seite  gar  keine  Nieren* 
bluf  ädern. 

Die 'Milzblutader  fand  Blaßus  2^)  dop« 
pelt   lind  J3/a/iXrar£^  2^)  dreifach. 

Die  rechte  Saamenblutader  fand  Bar • 
ihoUn  ^0  ^^  ihrem  Anfange  dreifach ,  dann  iheilta 
fie  fich  in  2wey  Aelte,  vereinigte  fich  aber  wiederi 
che  fie  fich  in  die  Hohlad^r  ergofs;  die  linke 
endigte  fich  mit  zwey  Mündungen  in  die  Nieren* 
blutader  derfelben  Seite.  Paiv  ^^)  fah  auf  jeder 
Seite  zwey  Saajnenveneni 

Bey  einem  vierzigjährigen  Mann,  welcher 
vorher  eine  Bauchwafferfucht  (wobey  vorzüglich 
der  Nabel  fehr  aufgetrieben  gewefen)  gehabt  hatte^ 
aber  geheilt  worden  war,  fand  Blancard^7^  die 
venam    umbilicalem  noch  offen. 

Die 

Ad)  «.  a.  O.  6.  334.  —  Ver«l.  Paw  obf.  anat.  Wpct.pan.  ai, 
Mi)  Ann«»t.  acad.Lib.  VII. cap.  H.  pap.  94-  —  Hc/Zcri KUun^ 
rhyi.  Tcun.  VH.  pag.  267.  ' —  dcikU  dilf.  de  labr.  et  ulii 
vLfcerTini  iiinpoicticorum.  pdt'.g. —  Blatihert  difl«  de  Ne« 
pliiicidc.  pag.  II«  —  Sandijort  obf«  aiiüt.  paCh.  Lib.  1« 
can.  V.  pag.  80.  not.  f.  pag.  81  fq. 

t^)  Obfei V,  nifd.  rar.  PArt.  IV.  obf.  Xlll.  pag.  56. 

%l)  Anat.  pruct.  rat.  Cent.  l.  Obl'.  LXXVI.  paj;.  l€ö. 

t5)  Hifcor.  aüjt.    Cent.  11.  Hilt.  LXXVU.  Tom.  l.  pag.  |0^, 

a()  obf.  aiiat.  il'lf^tc.  paif.  41 

17^  1.  c.    Cent.  1.  Obl.  XCVI.  pag.  187. 

H,/*athot,Anat.B,t.  Hh 


48»  ^^^>   y^f^  ^^  Blutg^fieiu 

Die    t^chte  Schlüffelbeinsblut 
fah  Morgagni^^)  in    einem  doppelten  S 
«US  der  Achfeivene  entfpx'ingen »  und  ancb , 
zwey  gleich  ftarke  Aefte  getheilt,  bi^  eur 
duAg  der  innern  Droffelader  fortgehen* 

Die  Medianblutader   am    Arme 
isien  fehr  häufig  doppelt  ^9),. 

'Die  grofse  Haüptader  (vena  ce 
tica  major)  des  rechten  Arms,  fovcohl  i 
als  -über  dem.  Ellnbogen,  fehlte  in  dem£ 
^nes  ftarken  Mannes  3^). 

Dieällatadern  find  faft  allenKrankhe 
\^elche  wir  bey  den  Pulsadern  bemerkt  haben, 
falls  unterworfen.     Daher,  finden  wir  in  ihm 
Verkriöcherungen  undfteinigte 
kr«mente» 

Walter  '0  find  die  Schenkelblutader  l 
bar  Ftau  ?on  drey  und  vierzig  Jahren  gäna 
i-n  einen  Knochen  verwandelt,  unc 
Höhle fo'  verfchwunden,dafs  auch  nichtdic  kl 
Sonde  durchgeht,  fie  ift  von  einer  Spcckgefcl 
eingefchloffco*  Morgagni  5^)  fand  ein  Sl^c 
.  Hah  1  a d  e  r  mit  den  Nierenadern  fehr  ausgec 
die  Häute  knorplicht  und  zum  Theil 
beinern*  In  den  ve;ii5  emulgentibus  eines 
jährigen  Knabcns,  will  man  eV.ieu  Stein,  vo 
Gröfse  einer  Tauft  gcfuuilen  ha!)en  55)*  Tulp 
faod  in    der  R  Qckenblu tader  einen  k! 

S 

2|)  Ep.  LXIX.  2.  n.  V.  S.  i66. 

29)  MAycr  a.  a.'O.  S.  2^5- 

?0)  Mövnraj^fn  Kp.LlV.  4^.  ^"  ^V.  S.  49^ 

;i;  Anat.  Miil*.  li,  I.  ^'.  1,-2.  1».  351. 

32)  Kp.  L\IV.  y. 

53)  ^Tolhich'.n.  c»Meiv.   medico  ciiirnrgicae.   Ed.  tj 

lyf'M,  iCpi.  oi',[.  X\.  uü'-.  7). 
^4")  Üi.Jerv.   :n#-d.  Lib.  IV.  cip.  ^CXll.  pag,  jir.  —  < 

^us  de  i*i  aaac.  LLt.  XV,  -jid;;.  4^1. 


# 


Cb     Die  Btutaderjh  483 

Stein  tohd   fVaher  ^^)  fah  fnnf  kleine, Stpine  in 

den  Venen  der  Urinblafe  hey  eirem  Mann, 

welclier  mit  dem  Blafcnftein   beliafict  war.  E  b  e  n- 

r     derfelbe  ^^)  fand  in  den  Venen  der  Mntterriiei* 

de  einer  funfzigjälirigön  Frau  drey  Stoim  Iier-,  von 

f     einer)    bis    zu    zwey    Linien     ini    Dipchircir;*!-, 

:     Murrar  57)  fand  bey  einer  Knochen^efch^vu'lt  im 

f     Knie  die  «Vena  poplitea   verknöchert,  unJ  ciii 

♦     Ungenannter  ^8)   den  grofsen  Blutbehäi  tet 

?     ganz  hornartig^ 

Sie  find  auch,  wie  tlit^PuJsadern,  denErwei- 

^   tj^ruiigeh    unterworfen.     DielV  erfirecken  ßch 

■"     Entweder  auf  ganze  Zweign,    und  frbeineii 

:     eben  Yiicht allemal  krankliaff en  Urfprungs  zu  feyn  j 

Ib  fall  z.  B.  Franz  von  Hilden  59)  clie   Lungf  n-  , 

Vene  aufserordcntlich  erweitert  und  ^r/z^^/Z/b//*®}  ^ 

die  Kranzadern  des  Herzens.    Blruland^^ 

Sind  bey  einem   fnnfjährij?:en   Kinde  iWn  Aft  det 

Obern  Holdader  von  einer  G:^frhwuirt»  die  an  der 

Ifcchten Seit* der  LuFtrühre  fafs,  ziirammenge«*riVckt 

ttnd  Ober    diefem  Ort    widernatflrlich    erweitern 

'    iSoerhauve  ♦-)  fall  bey    einem  Wabnfinnigen  did 

Hb  2  Blut* 

•l 

s€)  Oif.  atiar.  pair.  4*.  —  Mthrorc  Rpifi.iMc:  Th.  tianho* 
Hmtsh  c.  Cevulll.  Ililt.  XXXIV.  ly  m.  11  nag.  71.  t-ni 
dir  Abl.ll('r!:f,  pau.  7"?  —  >:ilr';ll.  ^ar.  Cm.  Ofc.  IIv 
Jim.  V.  ol.r.  %6.  —  Scl.fnfcii  obierv.  med.  rar.  Lib.  llh 
€ect.  II.  obf.  54.  yarr.  C^- 

%€i  Amt   Mnf.  n.  I.  S.  161.  11.  52$. 

37J  Acu  ^Tfdicornm  Siu  <  ic«>r.  I.'pfal.  i-gj.  Toni.  I.  i. 

9t)  I"  H'ifr/anffs  Jniinul.  II.  V.  S.  %l6. 

99)  Frafict'/ci  Iliftlani  «»bfoiv.  cMrnrg.  Cent,  II.  oU.  4«^ 

MO)  f'br#Mv.    amt.  paliinl.  Lil».  I.  <\'«p.  I.    |»ujr.    27. 

»r  Sorci::iCi  d^  dilTnili  .jnt  iiniicdita  ülim»»iir<»i  i^m  dnpnt- 
hoiif.  1.  B.  178O.  ^aiiiir.l.  aM^cilcl*.  Ablianjl.  fni  piakt; 
Ai..2te.  K.  IN.  S.  731.- 

41)  Simir.L  u»sciljf.  AbliAuai.  für  praJvt.  Aerite. ß;  IX.S.  511; 


484  •^^'*  f^^'*  ^^"  Blutgefiifsen. 

Blutgefä&e  vom  Blut  fehr  ausgedehnt,  befonders 
aber  die  Hohlader  nahe  am  Herz  fehr  ftark  ange* 
fchwollen.  Hey  einer  Frau ,  welche  an  Engbrü- 
ftigkeit  fehr  gelilten  hatte,  fand  pian  wenig  Krank* 
haftes,  ausgenommen  das  rechte  Herzohr  und  dla 
obere  fowohl,  als  vorzüglich  die  untere  Hohlader 
fehr  varikös  und  ausgedehnt  4J),  Bey  Erweite- 
rungen des  Herzens  werden  auch  allemal  die 
grofsen  Blutadern  widernatürlich  er« 
weiten,  fo,  dafs  fie  gleichfam  zu  grofsen  Blul- 
behältern  werden  ♦♦). 

Oder  die  Erweiterungen  der  Blutadern  be» 
treffen    nur  einzelne  Stellen;  dies    find-dit 
Blu^taderknoten,  varices^5).     Sie  finden* 
' fchmerzhaft ,  fühlen  fich  weich  an  und  fehengt» 
wohnlich  röthlichblau  aus.     Sie  können  allentfaat 
ben  ftatt  finden,  befonders  aber  an  folchen  StelleDb 
welche  vom  Herze  entfernt  liegen.     Zuweilen  ge- 
rinnt das  Blut  in  ihnen  und  fie  find  hart  nnd  wei- 
chen  dem  Druck  nicht.     Wir  treffen  fie  an  deq 
untern  Extremitäten  der  Schwangern,  voa 
Drücke  der  fchwangern  Gebärmutter  auf  die  Be*  : 
ckenftämme  ♦^),  an  den  äufsern  Schaamlip- 
pen  Schwangerer  und  Gebärender  ♦^j^imHod^av 
fack)  an  der  Blutader   i\e%  Saamenftranges^  wo 
fie  den  Namen  haematocele>  cirfcöele  ba- 

beü 

45)  Hu/elanfTs  Journal  der  prakt.  HeilkiMide.  b.  V.  BA^ 
44.)  r.  oben  S.  401.  Anmerk.  5). 

45)  E?/tf  in  Comment.  üöttinjr.  Vol.  II.  —  Richter  s  cbir« 
ßibl,  B.  V.  S.  123,  —  äeJjcibenAnidJMisgviXnd^  der  W.A. 

ß.  1.  S.  956. 

46)  ß^  O.  F.  Richter  difT.  de  gravidarum  varlcibtit.  Lif»h 
178I.  —  CA.  H.  l'h.Lützclbergtr  diff.  de  qnibusdam  pi«- 
vidarnm  Tymptomatibus,  praecipne  de  v«iricibus  atqni  0^ 
demate  pedum.  Jenae  1791. 

47)  Sixbold  in  Ltrticrs  Journal  für  die  CliirUrf .  ft.  IL  S.ft. 


C.     Die  Bultadern.  ifi$ 

ben  4^.     Haller  *9)  faod  fie  bis  zur  Weite  eines 
Daumens  ausgedehnt.    Auch  an  inneroTheilen 
finden   wir  fie;  z.  B,   Vefal^^')  fand    den    untern 
Theil  der  Venen  des  Grim  mdarms  varikös. 
Man  findet  fie  an  den  B 1  a  f  e  n  v  e  n  e  n  (h  a  e  m  o  r* 
rlioides  veficae  urinariae).     Morgagni  ^) 
fah   die  Lu  ngen  blutader  febr  varikös;  £ai/- 
lie ^^)  fand  die  vena  azygos  fehr  varikös  erwei« 
Icrt,  dabey  war  ein  beträchtlicher  Theil  der  un- 
tern Hohlvene  gänzlich  gefchloffen  und  daher  war 
die  unpaarige    Vene,  nebft   einer   andern,  unge«, 
wohnlichen  Blutader  an  der  linken  Seite ,  die  ein?- 
zigen  Kianale  zur  Rückkehr  des  Bluts  zu  dem  Her«, 
ten  und  alfo  dies  die  Urfache  ihrer  Erweiterung, 
fohl^^")  fand  bey  einem  Kinde,  welches  häufiges. 
Nafenbluten  gehabt  und  einige  Tage  hiuter  einan- 
dir  geronnenes  Geblüt  durchs  Niefen  ausgeworfen 
fiatte,wobey  auch  zugleich  eben  folche  Blutklum* 
pen  durch  den  After  abgingen ,  eine  grofse  Menge 
▼ariköfer  Venen  auf  der  Innern  und  äufsern  Fla- 
che der  Gedärme,  auf  dem  Zwerchfell,  den  Lun- 
gen und  in  den  Gehirnhäuten,  von  denen  einige 
frey  in  die  Höhlen  hingen,     Bey  einer  engbrOfti« 
gen  Frau  fand  mau  die  untere  Hoblad  er  in  ih*. 

ren^v 

4I)  ATor^tf^n/Ep.VII.  IT,  —  Richter  nhlerv  rliirin  rr.  JJ'*'!!-^ 
tili»  1770.  Valc.  11.  Cd|i.  11.  piu».  22  f«i.  —  H  ifj-  ö'^  *''^ 
«irlucele.  (iottiiic.  1779.  —  A.  Murruy  duC^ü''  »  fV.  *  |x* 
f«l  1785.  —  UailUe  a.  a.  O.  S.  2oy  —  CU.  (/.  Ü.  MoJ> 
aiff.  de  CiiTocple  feu  IioruiA  vaiicola.  HA.  I7',t. 

49)  Opp.  path.  obf.  XXIV,  —  Opp.  min.  Toni,;lI.  j».  304. 

50)  de  c<»rnor.  human,  i'abrica.  pdj;.  66}. 

51)  Kp.  LXIV.  7,  —  Wifl.  die  voi^lierin  dv"  Arm^rk,  \% 
ang«  fuh  te  Bemerkung  vcm  Franz  vonHlf.'oi. 

53)  a.  a.  O.  S.<^7. 

50*3^«  ^'  Pohrs  Abhandlnng  von  den  innern  riundci  Kno- 
ten, äut  dem  Latein,  übeiTetzt  in  der  nf^Mcfrou  ."  .iiiurtl. 
der  auserlef.  und  neueften  Abhandlnug  liti'  WundJir^te. 
Leipi.  179}.  St.  VI.  S.  X  lg,  ^  *j,  S.  29. 


4filSi  Vi     yoik  den  Blutg€/»fi§n^ 

rem  ganzen  Umfang  umi  grofsen  Aeflen^  einigt 

mal  dicker,  als  nattirlich  ^+).  Vari<fes  in  der 
$peiferöhre  verurfaclien  '  ein  befchwerli^ 
^  h  e s  S c h  J  i  n  g e n  5S) ,  fo  wie  Ge  au  dem  Kehl* 
köpfe  befchw^rliohes  Athemhohl  enun4 
an  der  Lunt>e  Bluthuften  und  Schwinde 
fucht  verurfachen  ^^).  Key  Erauenzimmern  mit 
Unordentlicher  und,  fehlender  Menftru- 
Ution  fandmap  die  Gefäfse  der  Gehärmut« 
t  e  r  varikös  ^0-  Bogdani  ^*)  erzählt  die  Gefchichtt 
einer  frau,  welche  man  für  wafferföchtig  hielt, 
bey  der  man  aber  nach  dem  Tode  zwifcben  dea 
Bauchmuskeln  und  dem  Bauchfell  zwanzig  PfuadI 
funkendes,  (eröfes  Blut  fand,  welches  fich  dl- 
Xelbft  zur  Zeit  der  Menftruation  aus  Tarlköfen  opd 
aufgefprungenen  Blutadern  ergoffea  und  nach  vad 
Iiach  angefammelt  hatte. 

Von  einer  äufserlichen  Urfache  hönnea  der« 
gleichen  innere  Blutaderknoten  auch  enifteheo, 
$o,  fand  man  z.  B.  im  Unterbauclie  und  in  den 
Schenkeln  eines  jungen  Mannes  eine  Menge  vari« 
ces,  welche  durch  einen  Fall  von  einer  betrachtli« 
chcn  Höhe  ontftanden  waren  59). 

Von  allen  diefen  Blutaderknoten  bemerken 
^ir  hier  mir  noch  vorzüglich  die  für  den  prakti« 
fchen  Arzt  wichtiglten:  die  Ul  Uta  derknotea 
4es  Maftdarms,  h  a  emor  rhoidcs  coe- 
Qae  ^).     Wir  treffen  fie  entweder  einzeln,  oder 

iD 

54)  HuftlancCs  JonrnaL  B.  \\  S.  tao. 

55)  Po/z/  a   a.  ü.  S.  3S- 

56)  chcuiL  S.  36.  57)  ehcnd,  S,  ^6. 

5S)  Obiervat.  anat.  ad  77;.  Bartholinum ,  cdit.  cum  M,  Ley 

ferl    ciiltro  anatomico.  FrancoF.   1579.   pag.  124. 

5^)  M,  A,  SKvcr-nus  de  rocoud,  abfccrftiuni  natnrÄ.  pag.  M7« 

i^O)  ehr,  A.  Lanigruth  de  artciia  Ponte  haomonlioidam  Ua- 

pidiriiino,  ViL(?rab.  177|.  —  Seii^mann  diff.   de  hac»«»'* 

Cboidibiijs  albi«.  GöLtpiJ.  17^3.  -^    J,  A,  Garn  medici». 

Auf- 


C     Die  Bititadem.  487 

togröfserer  Anzahl,  kleiner  oder  gröfser.  Sr^mu*. 
cfter  ^'j  fah  fie  von   der  Gröfse  eines  ApfeJs  und 
Theden  ^^)  wie  eine  Fauft   grofs.     Sie    beftehen 
sieht  ans  den   kleinern  Wurzeln   der  Pfortadei^ 
(ondern  aus  denjenigen  Venen  des  Maftdarms,  wel» 
che  den  äufsern  Maftdarmarterien  aus  der  gemein« 
fchaftiichen  Schaamarterie  ^^  entfprechen.  Sie  fin« 
den  fich  öfterer  bey  Frauen,  als  bey  Maunsperfoi 
Ben  9  mehr  in  einem  fchon  reifern  Alter  >  als  bey 
jungen  Leuten«     Doch  giebts  auch  hiervon  Aus^ 
nahmen;  ich  felbft  habe  fie  bey  einem  Müdchen 
?ou  zwölf  Jahren  gefehen.     Gemeiniglicli  find  es 
Wtiche  Gefchwülfte  von  unregelmäfsigerForra,  wel- 
che bald  rund  um  den  Maftdarm  äufserlich  her* 
am  fitzen,  bald  innerhalb  der  Höhle  diefea  Darms» 
%im  find  mit  einer  zarten  Haut  bedeckt,  welcho 
theils  aus  der  feinen  Haut  unmittelbar  rings  uni 
dlie  Aufsenfeite  des  Afters,  theils  aus  der  inuera 
Haut  des  Darms  bcfteht.  Gewöhnlich  find  fie  ganz^ 
doch  haben  fie  auch  manchmal  kleine Ocfiaan^eii« 
durch    die   bisweilen  eine    beUäclitliche  iSlcn^i;^ 
Blut  ausfliefst  <^^). 

Wenn  bey  einer  Aderlafs,  oder  fonftigeii 
«uClcrliclien  Verletzung,  die  unter  der  Vene  iie% 
gende  Arterie  zugleich  mit  vcrlet/.t  wird,  dinOeff* 
nnng  der  Vene  auf  der  Aufsenfeite  fioTi  fchli<^ftt» 
die  inner«!  aber  mit  der  koricfpontlirc^i.'tn  Art'i- 
yienOffnung  offen  bleibt,  fo   cr£^icfst  die   Artrrio 

ilir 

AiiffaUe.  Wittenb.  1791.  Art.  XII.  —  Tr,  üfuUirj.jd  voa 
deu  bliiiden  MänKM» holden.  Lrl.ingeii  1795- 
4l)  vermilchte  cbinirs:.  Sciirirteii.  üciL  1785.  \j,  I.  S.  108. 

43)  Neue  ßemevkiingen  unt\  Fi  rahiim^en.  T h.  1.  S.  ^f,. 

41)  Hal/eri  lc«)nu:n  anat.  l  af«\  1.  not.  is.  —  e,::sr.  F.lcm. 
PhyfiüL  Tom.  Vll.  Lll>.  XKIV.  Sccu  lU,  J.  45.  —  Soif^r 
meriuff    zu  Baillii^  S.  I90.  Aniixci  k^  30^« 

44)  l^uUlie  8«  103. 


488  UL     Ven  den  Blutgeflftnu 

ihr  Blut  in  die  Vene  und  verurfacht  eine  klopfen« 
de    Gefchwulft,  Varix    aneurismatic  us  ^^)« 

Bey  föhr  ftarker  Ausdehnung  platzen  die 
Venen  auch.  So  fah  Morgagni  ^^)  die  unpaarige 
Vene  fo  alisgedebnt,  dafs  fie  der  Hohlader  an 
Weite  gleich  kam,  endlich  zerriffen  war,  und  auf 
vier  Pfund  Blut  in  die  Brufthöhle  ergoffen  hatte« 
Von  Haen  ^7^  iiand  die  Hoblader  eines  an  einer 
Bleikolik  Geftorbenen,geborften,  Dies  war  wah^ 
/cheinlich  dadurch  gefchetten,  dafs  die  Lebefi 
durch  die  Ausdehnung  und  ungewöhnliche  Lagt 
des  Grimmdarms,  verdrängt  war  und  dadurch  die 
Hohlader  nach  und  nach  ausgedehnt,  verlängert 
und  gefchwächt  hatte,  wodurch  ihre  Häute  vt^ 
dQnnt  wurden  und  endlich  berften  mufsteo« 

In  .den  Venen  findet  auch  eine  Verenge* 
rung  ftatt.  So  fah  Morgagni  ^^  alle  Venet 
durchaus  enger.  Ein  andermal  ^9)  fand  er  di« 
Hüftblutadern  fo  zufammengefchrumpft,  dafs  fie 
fich  fchwer  ausdehnen  liefsen. 

So  fand  man  fie  auch  vervvachfen.  Bey  einer 
wafferfüchtiger  Perfon  fand  Rhod'ius  7®)  den  Anfang 
der  berabfteigenden  Hohlader  ganz  zufamnieng^ 

wach« 

^5)  Pottes  Abhandl.  ilber  veiTchindene  Gegenftandeder  WJ« 
S.  175.  •—  Hunin^'s  medic.  chirmg.  Beobachtungen.  B.I, 
S.  29.  -*-  Med.  Obf,  and  Inqiiir.  Tom.  II.  pag.  396,  Ton» 
in.  pag.  II®.  —  Br/f's  LehibegiifF  deiW.A.  Th.  I.  S.17.« 
—   A.  vntt  Br'amhi'/n  Abhandl.  von    der  Blutadrichteiff 
Sclilap;iider.'»cfch\VMiri:;  in  d,  Abhandl.  der  Jnfepli.  xntditM 
ohir.  Akad.   zn  xWien.  II.  1.  —     Richter  s  Au^AnarZTmim 
der  W.  A,  B,  1.  ^  ^57-  S.  555. 

t6)  de  fed.  er.  cutfr.  moj  b,  Ep.  XXVI.  f.  9,  —  Ver^l,  Bm 
lauer  Samml.  i-'iö. 

67")  Heilunpv„,e.thode.  R,  IV.  Th.  X,  Kap;  1.  J.  9,  S,  391. 

^8)  l  1.  H^pift.  X>:X.  $.  12, 

69"^  ibid.  ^>ifc.  XL.  J.  33. 

7ei  Mantiff  an^tnm,  N.  XXI.  pa^.  15.  — ^  Ein  gleiches B» 
tpiel  eriuhlt  Haiicrui  opufc,  patholog»  obf,  XX»  p«&4^ 


C.     Die  Blutadern^  489 

wachfen.  Winkler  7«)  fand  die  Hohlader  venvach- 
fea,  die  Saamenvenc  aber  fo  dick,  wie  fonft  die 
Uohlader.  Blancard  7^  fand  fie  bey  ihrem  Ein* 
gange  in  das  Herz  durch  eine  kartilaginöfe  Ver- 
wacUfung  faft  ganz  verfchloffen,  die  Lungenvene 
ther  fehr  weit.  Morgagni  73)  fand  bey  einer  Frau» 
welche  auf  der  linken  Seite  gehinkt  hatte,  die 
Hoftveoe  diefer  Seite  fehr  dünn  und  Ulafs,  die 
rechte  aber  ungewöhnlich  ftark.  BaHlie  7^)  fah 
einen  beträchtlichen  Theil  der  untern  liohlader 
Terwachfen ;  das  Blut  konnte  daher  nur  durch  die 
migepaarte  Vene  zu  dem  Herzen  kommeo »  wel« 
eher  noch  eine  zweite  ungewöhnliche  beigefellt 
war;  beide  waren  fehr  erweitert« 

Die  Häute  der  Venen,  befonders  die  innere 
Baut,  find  ebenfalls  den  Entzündungen  unter* 
werfen. 

/.  Hunfr  75)  fand  dies  bey  allen  Entzündun- 
gtn« 

Ein  Knabe  bekam  bald  nach  der  Geburt  Er« 
brechen,  Gelbfucht;  Gefäfsfieber,  Durchfall,  Ner- 
Tenzufalle  und  ftarb  den  zehnten  Tag.  Man  fand 
eine  Peritonitis,  auf  der  Oberfläche  der  Eingewei- 
de eine  Sperkhaut  und  eine  eiterartige  Feuchtig- 
keit in  der  Bauchhöhle.  Die  Aefte  der  Pfortader, 
befonders  die  Aefte  der  Nabelvene,  vom  NabeJ  bis 
tur  Leber,  waren  in  ihren  Häuten  fehr  verdickt 

und 

71)  Dilt  de  vafornm  Litliiafi  1.  f.  VI.  Not.  a,  — •   ConF,  AI* 

ifirti  «nnnt.  aCad.  Toni.  1,  paiT.  tO. 
7a')  An.it.  pract.  rat.  Cfijt,  1,  übf,  VII,  pag.  xj  fq. 
7?}  1,  1.  i:p.  LVI.  J.  10, 
74>  a-  a.  O.  S.  57. 
7^)  Trdfiijct.  of  a  Soc.  for  the  improrcmcnt  oF  med,  tnd 

cliir,  kimwlfdj^c.  Loiid,  1793.  Vul.  l.    Samm».  hir  pi.ikr, 

AcriLte.  U.  XVII,  S.  61.  —     MeUic  and  pUUüfüplu  Ouäp 

menc  Luud.  1774.   VoL  Hl,  pii^,  4}0, 


49*  ^'-     f^^'*   ^^^  Blutgeßftia. 

und  erfchienen  deshalb  ftark  aogefchwoUc 

Wände  der  Nabelvene  und  ihrer  erften  Ai 

der  Leber,  batteh  die  Dicke   von  einer  bi5 

Linien  und  waren  mit  einer  feftanhängend< 

Zündungshaut    überzogen  7^}.     Einen    ahn 

Fall  erzählt  OCiander  77).     Ein  Knabe  kam  i 

Dem   eingeklemmten  Leiftenbruch   zur  VV< 

ward  :2war  zurückgebraeht,  es  blieben  aber 

•fchmer^en,  Meteorisih,  Erbrechen  und  Gel 

zurück.     Am  ßebenteh  Tage  ftarb  en     Ma 

alle  ZilSlle  von  BauchfellsentzQndung,  die  ] 

Vene,  war*  fehr  entzündet)  Ihre  Wände  mit 

bedeckt  und  die  innere  Fläche  von  Eiterung 

frelTen78)!  Bey    einer  Frau,  die,  drey   W 

'tiach'(hff  Oeburt,  an  einem  GefäCsiieber,  m 

-ertri»glichen  Schmerz  in  der  Weiche  und  der 

der  linken  Seite  ftarb,  fand  man  die  Bauch 

mit  eiterartiger  Feuchtigkeit  angefüllt,  die 

fehr  angcfch wollen  nnd  dieKruralgefäfse  uih 

-ven  mit 'eiterartiger  Materie  umgeben;  die 

war  der  Arterie  an  Härte  gleich  und  ihre  \ 

dicker,  als   die  Arterienhäute ;  aus    der  A 

flofs  Blut,  av.s  der  Vene  Blut  und  Eiter;  ih: 

nere  Haut  war  ungewöhnlich  lecker,  mit 

deutlichen  EntzQndungshaut  überzogen,  die  ii 

pen  davon  getrennt  werden  konnte;  die  Kl« 

derfelben  waren  theils  angefreffen  und  zerr 

theils  verdickt,  angefchwoUen  und  dunkelrot 

Jlunter  ^^)  glaubt,^  und  wohl  nicht  ganz  mil 

recht,  dafs  die  Zufälle  nach  unglücklichen  Ac 


70  Afcckc/  in  Sa{!l>  diff.  cit.  paj.  9«. 

7T}  Nene  Denkwürdigkeiten.  B.  U  S^.  57  fgf. 

78)  Deckel  1.  1.  pag.  '^i^ 

79>  ibid.  pag.  n- 

%o)  Medic.  Comment.  1.  L  p a(.  465« 


C^     Die   BliUaftern;  ^^t 

tky  sieht  von  verletzten  Sehnen  undNerten,  fon. 
n  von  Entzündung  der  verletzten  Vene  herrfliw 
I.  Ein  Mann  hekam  nach  einer  Aderlafs  am  Arm 
e  £nt?^QQ^Iung  deffelbcn  uncf  ftarb  nach  acht 
gen;  die  Vene  war  inwendig  oberwärts  bis  an 
Achfetgrube  entzündet,  in.  der  Mitte  vereitibr^ 
e  Häute  verdickt  und  mit  Blutfalsern  aberzogen^ 
T  und  da  war  auch  die  neben  ihr  laufende  Ar« 
ie  entzündet.  Auch  Aberneuy  ^^)  fand  die  ge« 
lagone  Vene  entzündet »  roth,  ihre  Häute  ver- 
kt. 

Daher  fcheinen  die  meiften  VerwachfVingen 
Venen  I  von  denea  ich  eben  geredet  liabe,  zu 
ftehen. 

Nicht  feiten  entftehen  deshalb  aoch  Qop 
I  w  ü  r  e  in  den  Venen  ^^). 

Hunter  erzählt,  dafs  er  von  einer  Wunde  des 
!ses,dicfogenannteRofenader  bis  zu  denLeifteii 
zündet  gefchcn  habe,  und  in  die  fem  Fall  eine 
ize  Reihe  von  Abl'ceffen,  di»  in  diefer  Richtung 
tCtanden  waren,  habe  öiVnen  muffen.  Slieth 
/i  S3)  fall  einen  ähnlichen  Fall;  es  entftand  ein 
Xcefs  in  der  A(ieroffnnng,  ein  aiulerer  xmter- 
ib  derfelbfn  und  ein  dritter  oberwärts »  in  der 
|>end  des  Schlüffelbcins^ 

Die  Zerreifsungen  der  Venen  durch  auf* 
'•  Gewalt,  und  ihre  Verwundungen  find 
:hts  feltnes.  Doi/bledey^^)  fand  bey  einem Reu-i 
r,  welqher  von.einem  Schwindel »  ohneEmpfin« 

düng 

O  chiiurp,  wnd  phyfiolog.  Vcifnclic,  übcifcut  von  Bfißti-^ 
His.  Leipzig  1795.    S.  \7%  ff. 
:)  Lancljii  <-pp.  ^'ar    Tom.  1.  pag.  55. 
\)  Mfdic.  (-t>:'.iiiiPiit.  YoL  IV.  njkj;-.  221,   Kiahicr'j  c^iirurg. 
Dibl.  B.  V.  S.  72 
\)  >ljf4  Obf.  <nd,  luc^uir.  i-on^.  177^*  VoU  \k  [>•£.  H%k 


4^9  lil.     Fon  den  Blmtge/^s§n4 

dung  vom  Pferde  fiel ,  und  ngch  acht  uocl  vierzig 
Standen  ftarb,  die  obere  Hohlider  gebor* 
ften;  vielleicht  war  ein  Gefchwör  die  Urfache. 
Einen  andern  Fall  habe  ich  oben  S^)  erzählt. 

Bartholin  ^)  erzählt  einige  Fälle,    wo   ficb 
äatsere  Blutadern  von  felbft  eröffneteo. 

Fremdartige  Dinge  fand  man  auiih  ie 
den  Venen.  Von  Knochen  und  Steinen  habd 
*ich  fcbon  geredet«  Auch  fand  man  in  ihnen  lym* 
phatifche,  polypöfe  Konkretionen  i^X 
doch  feltncr,  als  in  den  Arterien.  Von  Luft, 
fand  Morgagni  W)  alle  Venen  eines  zwanzigjähri- 
gen Jünglings  ftrotzend  voll.  Bejr  einem  WahiH 
f  i  n  n  i  g  e  n  war  die  H  o  h  1  a  d  c  r  von  Luft  fo  aus- 
gedehnt, dafs  man  zwey  Daumen  neben  einander 
einbringen  konnte  89),  Die  Venen  der  feftei 
Hirnhaut  trifft  man  nicht  feiten  mit  Luft  ange- 
fallt 90};  eine  wahrfcheinliche  Folge  angehender 
Faulnifs! 

Treutier  ^0  traf  in  der  vordem  Schienbeins« 
vene  einen  Wurm  an ,  den  er  unter  den  Namen 

Hex- 

15')  f.  oben  S.  475.   Anmerk.  to. 

$6)  1,  l.  CeiU.  V.  Hift  XIX,  Tom.  I.  pag.  94.  —  Aelinlicht 
i'dlle  iindet  mau  in:  Horftii  Opp.  Vol.  II.  pap.  444.— 
Bc/ivi^ü  Obf.  phyf.  med.  Ang.  Vindel.  i6to.  obf.  i^J.— 
BresUuer  Samml.  1724.  S.  64).  —  Mifc,  ?Jat.  Cur.  Dfc.l 
Au.  HI.  obf.  54.  —  Portaf  in  der  S^imml.  auierlcf.  Abb. 
für  prakt.  Aerzte.   R.  XII.  S.  724, 

$7)  z,  B.  ßreslcincr  Samml,  17äO.  S.  «57.  —  Gomoierau  Lit 
r»Joiir.  X7}i.  Spec,  X.  —  Haf/eri  opufc.  piithol«  obf,  XI 

—  Morgagnil  l,  Epift.XXlV.  J.'i^-.^i.    Ep.  LXIV.J.>. 

—  Act.  Nat.  Cur.  Tom  I.  obf.  aso.  ?«ov.  Act,  JSat,  Car. 
Tom.  IV,  pag.  5a.  —  Bannern  anat.  W^hrnehmunge«. 
S.  27  F'j.  A 

ti)  l  1.  Kpift,  XXX.  f.  t.  —    conf.  Sch§nkü  obf,    Hb.  W. 

Socr..  ii.  obf.  62. 
19)  Act.  .11  a.  Bcrolinenr.  Vol,  VII, 
90)  Ba  "fr  «.  «.  O.  S,  250. 
3^0  Obfcrv.  pathol.  anat.  Anctiiarinm  «d  Helminthologii« 

Corp.  Human,  cuntinentet«  Li pf,  1793,  Tab.  IV.  Fi^,  I.M- 


C     Die  Biutaderm.  4^ 

exanthyridium  Venarutn  befchreibt.  Die 
^ürmer,  welche  Spiegel  92),  unter  der  Geftalt  der 
polwarmeri  in  der  Pfortader  gefunden  haben  will, 
aren  wohl  weiter  nichts,  als  lymphatifche  Kon- 
retionen. 

Voll  Eiter  fand  Blancard  93)  die  Hohlader 
ines  Menfcheo,  welcher  an  einem  LebergefchwQr 
eftorbeo  war.  Sooft  wird  auch,  wie  ich  fchoa 
elagt  habe ,  bey  Entzündung  der  Gefäfse  ^  eine  ei« 
irahnllche  Feuchtigkeit  io  ihnen  erzeugt» 


fa)  Da  Lnmbrico  Uto  Lin.  Pauv.  i^i|.  cdp.  V.  —  Aüc^ 
andere  fanden  AViirmer  im  Ulute  z.  B.  Bortlli  obf,  med« 
phyL  Cenc.  III.  obf.  IV.  ■*•  MifcBlK  ^et  Cnr.  Dec.  U 
An.  I.  obH  <o.  Append.  pag.  s?.  *-*  Schenk  1.  L  pag^  ^* 
—  Fr2nk.  äamml.  fi.  VIII.  S.  921.. 

j9)  L  L  Gene«  11.  obL  LXXUL  pat»fl^ 


Vitr- 


454  ^^'  ^^^  ^^^  LymphfyfierHtk 

Vierter     Abfchnitt« 
Von  dem  iymphatifchenSyft^mtk 


A,    Lymph  gjtf&fs  0v 


l-'ie  A  b  w  e  i  c  h  n  n  geh  der  Lyrnptigefafse  g^ 
ins  Unendliche;  Vorzüglich  finden  fie  bey  d 
kleinern  Aeften  ftatt;  oft  fehlen  fie,  dft  neboH 
fie  einert  andern  Lauf;  bald  find  fie  dicker,  alsj 
wohnlich V  bald  unmerklich  dünn;  bald  find  fiel 
jafröfserer  Menge  da,  bald  in  geringerer  Au 
Selhft  bey  dem  wichtigften  Stamme  diefer  Gt\ 
bey  dem  ductus  thoräcicus  findet  man 
Abweichungen  gar  viele  *)i  Eben  fo,  wie  ich  ol 
Von  der  Aorta  gefagt  habe,  befchreibt  er 
Bucklichten  die  nämlichen  Winkel  und  Wiiuli 
gen^  welche  das  Röckgrat  macht  ^).  Biswei 
theilt  er  fich  in  der  N^he  des  fiebenten  ubd  ackt 
Röcken  Wirbels  in  verfchii^dene  Aefte,  üt  i 
bald  wieder  Vereinigen,  da  er  gewöhnlich ntfJ 
Rwey  Aefte   fich  theiJt  '^;  öm  hfiufigften  ttcft» 

\)  AJhhu  annoh  acnd.  Lib.  IV.  bap. IX.  paij.47rq.  — Äj 
Icri  c<»Uecr.  difput.  a^ia'-oni.  Vol.  1.  psip.  7^^,  —  nm 
ticin.  Ihjf.  Tom.  VII  ]i3{:.  222.  —  Sahatierui}!^*^ 
Wt  Tdcad.  des  Scienc.  de  i'.ir.  1780.  —  ßa/^j^  In  CoIL5j 
jMcd.  H.itn.  Vni.  I.  pap;.  84.  -^  Sati(!iß>rt  nbH  anitja* 
Vol.  II.  cap.  Vlil.  pag.  IJt  fq.  —  B!umefihach*t t^ 
Bihl.    H.  11    S.  i?s. 

i)  Criii/y!'/utirl\v  l  iffchichte  tthd  BofcVireibtttig  tier  •»* 
gonden  GtKiTf«\  l.rbei  f.  vnn  Chr,  Fr,Lutitt*tf^.Ltifi'^ 
yait,.  149.  —  Kohler  j.  a.  O.  S.  2^9.  n.  in«. 

9)  Halier  i.  c.  jiag.  saa  '-^  Craif^kanA  ••  r.  0; 


il.    Di€  Lympkgfß!fi€.  495 

£cli  aber  auch  gar  nicht  ^).  Eben  fo  entligt  er  fich 
auch  bey  feinem  Eintritt  in  dieDroffcIbhitader  ge« 
wöhnlicli  in  einen  Stamm,  oft  aber  auch  in  meh- 
rere ^j.  Manchmal  endigt  er  fich  mit  einem 
Stamm  in  die  linke  und  mit  dem  andern  in  did 
rechte  Schlüffelbeinsblutadcr^).  Bisweilen  ergiefst 
er  fich  mit  einem  Stamm  in  die  rechte  Schlarfel« 
beinsvene  7).  Manchmal  fchickt  er  einen  Aft  iil 
die ongcpaarte Vene').  Bisweilen  ift  er  durchaus 
doppelt  9),  ja  dreifach  w). 

Die  fogenaniite  cyfterna  chylifindot  matt 
fift  gar  nicht,  fondern  der  Stamm  läuft  in  eineif 
Stirkefort  ")•   Statt  ihrer  findet  man  auch  zwölf 

grof^e 

A  Ouihfh*nk  t.  a.  D.  —  Smndi/ort  o\%t.  tnat.  p.nh.  Lib* 
-     II.  cap.  Vlll.  pip.  n^ 

t\  Bartholini  luft.  i^nat.  rar.  Cent.  I.  hlft.  I.XIIK  Tntn.t. 
pag.  III.  —  Halhri  Klein.  lMi>f.  Tom.  VII.  p-jj.  »2t.  -  • 
IJeutnvdmMr..  Tom.  II.  paR.  54t.  —  Sef^^di/nvtOhi,tiv.;it^ 

£ath.  1.1.  pa?.  iM.  —  Crnihf'Litnk  a.  a.  O.  6.  150.  --  /** 
fascagni  Gefcliirlito  rncl  Ij-rchr.'ibnii::  dvv  cinrii:rfn<i#'ii 

Gcfäfie.  UebfiT.  von  C//r.  Fr-.  /-/'.Y/r/^/Lpln?..  i7g5;,  8.77» 
^\  Sanditnrt  nbf.  a:i.  f  i'ath.  l,ib.l\'.  cai).  X.  pag.  1 28.  noNi. 

y,  ehr.  Bohl  diil'.  %'Ue  lacceae  Corporis  hmnaiii  hifto-. 

riA.  Rcgioni.  1741.  f.  82.  pag.  7?.  —    Böhmer  obf.aiiat» 

raiior.    Fafc  I.    p:ac!ar.  pJJ.  XV.  '. 

f\  HnNeri  obf.  aiuf.  lai.  I'air.  I.  pj:^.  i^.  —     duthChnnJ^ 

S.  152. —     Arjalini  Ve;  iV.c-ij  i.hpr   iK.«   Krankli^it^n   de« 

lympLatifchen  S>rtpni«;.  lJres<i.  1  :'<»».  .S.  10.  —   SandiCmt. 

MiiL  ai.^t.  Vol.  i.  i=ect.  V.  p.ig.  =4?.  :^  >:il. 
f)  llalleri  colL  düp.  anat.  V..1.  Vll.  r'a«.  149.  —  JT'rMcr^ 

de  Vena  azyjia  dr.pUci.  paj^^.  9.  —  Saic.\\  3 1 Ohiciw B\)Ht, 

patli.  Lib.  Vi.  pag.  13I. 
^)  Oiemerl rock  Anatom.  Lib.  1.  Ci]».  Xll.  p^p.  51.  —  Dr- 

vrmoy  Commentar.  Acml.    Pptr<»|.";Ut.  loui.  J.  paf?.  2j;. 

—  ü^hisioir   cxpollt.   anatoni.    ile  la  Iti  iirt.  iln  corp«  hn- 

taain.    Par.  176A.    iMm.  iil.    p..«.  ?<2.  —     Ualirri  Flem. 

Wiyf.  Tom.  VII.  p.!«.222.  —  SaiitfU'-rt  obf.  mat.  patliiiU 

Lib.  II.  paj;.  156.  Lib.  IV.    pag.  126  Tq. 
10)  CruiJcfhauk  S.  151  ig. 
)l)  Sätttorini  foprrnidecini  rabniar,  nnas  nnnc  primnM  edlt 

«itqiit:  explicat,  ii>(|ne  alias  addit  Mich,  Cfirffj'di.    Parraa» 

177S'  V*£*  ^5^-  —  i^^ahait^  1.  c. 


49^  "'•  ''**  •(*"*  LytnpkfyJHfn^m 

grofseStämme  von  Lym^hgefäfsen  ")•  Ma 
mal  findet  man  fie  doppelt  *5)» 

tcl)  übergehe  die  weniger  merkwürdigen 
weichungen  der  kleinern  Saugaderii  und  wi 
niiich  gleich  zu  den  krankhaften  Zofäl 
dlefcs  Syftems  «♦). 

Man  findet  die  Lymphgefafse  entzüni 
Sie  erfcheinen  alsdann  als  rothc  Linien  unter 
Haut  '^}.  Es  kann  die'fe  E  n  t  z  fi  n  d  u  n  g  eine  i  c 
patifche  Krankheit  diefer  Gefäfse  i 
Meiftens  geben  VVunden  5  Gefchwilre,  Infekte 
che,  das  Gift  wüthender  oder  giftiger  Tbiere» 

d 

la)  Köhler  S.  i^9»  n  ^7^^ 

15)  Duvtrnoy  1.  c. 

IA)  J"  ^'  Leonhardi  dilT.  de  reforbtionif  in  C»  H.  pr 
naturam  iropeilitae  caufiis  et  noxis.  Lipl.  1771.  — 
Blizard  phyliol.  Obferv.  on  die  abforbeiit  fyj'tem  of 
feU,  mltgetheilt  von  Wrisberg  in  den  Gottiiij:.  An» 
von  gelehrten  Sachen.  1787.  St.  LXXXlX.  S.  t%^,  ui 
der  LudwigfChen  Uebe*  f.  von  Mascagnü  S.  164.  — 
A.  Wrisberg  de  fyft.  ablorb'.  in  Commenu  Soc.  Reg. 
ting.  Gott.  l7«9.Vol.  IX.  Cnmmenutiones  niodic.  pb 
mnat.  et  obrtetric,  arpumenti.  Glitt,  ijco.  Vol.  I.  im 
*nge  von  Litdwig  a.  a.  O.S.  167.  —  Affalhn  elTay  m 
für  les  VailTeaiix  lymphat.  Turin  1787.  überfetzt  D 
179a.  und  in  den  Samml.  anscrlef.  Abhatidl,  fu.-  p 
Aerzre.  ß.  XV.  S.  93.  —  L.  Forme y  de  fyftemat.  ab 
pathologia.  Hai.  1788.-—  Chr.  Ir.  Ludwig  phyfiologr 
«ttqne  pathnh)g()iiiin  «  n  l)ittm,  ahforb.  de'creta. 
I78<>.  nnil  in  feinen  Kxercit.  acädoni.  Lipf.  1790.  — 
Va/i/cirif/c/t  f\htin.  abfcrh.  drfci  ipt.  pliyliol.  mcdicj 
ficiit.  1751.  überferzt  in  Si/,rcfi,trrs  thcnret.  und  p 
ieltrJge  zi\r  Kultur  dei-  Saupadei  h'lire.  Lcipz.  1795,' 
"^  H.  Fr.  I/enßantm  de  ubffirbtinng  morbofa.  Erl, 
—  Pttjol  de  moib.  vafor.  abforb.  in  Mcm.  de  1«  So< 
>1ea.  Par.  1791.  Tom.  VII  et  VIII,  —  J.  G.  Jahn 
de  Onerat.  atque  vii-  medicamentor.  extern  italet  Tyj 
lymph.  fiibmoventium.  Jei:ae  1792.  —  J.  N.  C,  d^h 
idea  patholdgiae  fyft.  ab  f.  Cnloji.  1792.  —  C.  C.  dt 
fiini^  diff.  de  alTecticrnibns  nioihof.  lyft.  abforb.  i 
1799.  — Sommerin fi  progr.  de  cognit.  fublil.  ryftem.lyi 
in  mcdic.  nfu.  Cafeil.  1779.  —  id.  de  morbis  yitloT, 
forb.  coi  p.  humani.  Traj,  ad  Moen.  1795. 
1$)  CruiicfUnk  S.  57. 


jI,     Die  L)nnphgeßifse,  497 

eneiter,  venerifcher  Stoff ,  örtliche  Entzfiodun» 
n,  aobaltcnder  Druck  oder  anhalteiid^s  Reiben, 
f.  w.  dazu  Gelegenheit  *).  Sie  erfcheinen  als 
nne,  harte  Fäden,  d]e  man  bis  zu  den  Drüfen 
rfoJgen  kann.  AßaVwl  *^)  führt  drey  Fälle  da- 
n  an :  ein  Menfdi  wurde  von  einer  HorniPe  in 
\  Handwurzel  geftochen,  der  Theil  fchwoJl  aa 
d  es  verbreitete  fich  ein  drcy  Linien  breiter  ro* 
er  Streif  über  den  Arm  bis  zur  Achrelhöhle; 
1  anderer  hatte  an  der  innern  Seite  der  Haut 
s  Schenkels  entzündete,  rofenartige  rotbe  Strei- 
1,  welche  vom  Knie  bis  zju  den  Weichen  fich  er* 
eckten,  und  wobey  die  Drfifen,  fo  wenig  ^e 
ch  aufgetreten  waren,  fehr  fchmerzhaft  weh  tha» 
1.  Oder  die  Entzündung  entfteht,  nod  dies  ift 
wohnlich  der  Fall,  aus  Mitleidenfchaff, 
6e  bey  Krankheiten  benaclibarter  TheiJe  ent« 
ndet  werden  und  in  Eiterung  übergehen  ^T). 
mmering  **)  fah  fie  bey  Wunden  öfters  entzün« 
t  wie  rotbe  Striemen,  z.  B.  bey  einer  Verletzung 
s  Halfes  wie  rothe  Streifen  nach  den  Achfeldrü» 
I  zu  laufen.  Crulkfhauk  '9)  fah  hey  einem  Kran- 
n,  welcher  von  einem  tollen  Hunde  gebiffen  wor- 
n  war,  entzündete  Lymphgefäfsc  als  rothe  Strei* 
I  mit  der  faphaeua  minor  aufwärts  laufen» 
idwif^  ^^)  fah  bey  einem  reizbaren  Menfchen, 
r  iicb    an    den   Knöchel    geftofsen   hatte,  die 

Lymph« 

)  y.  Ftrriar  Med.  hift.Vol.  III.  pa?.  93  fq-  B-mmL  für 
pnk.  Aertte.  R.  XIX.  S.  172.  215  lg.  —  K«iTx  1  icbei  Ith- 
re.  B.  11.  Kap.  VII.  S.  910  ig.  —  K.  Be/r*  Zerjjlicderim- 
^tnv  B.  il.  S.  24  ^^ 

fi  In  der  Dresdner  Ueberf.  S.  44,  in  den  ßwnml,  f«r  pr. 
Afsvzt^.  n.  XV.  s.  159. 

>/)  Cruihfhanh  S.  44. 

t)  de  morb.  vif.  abforb.  pap.  4.  «9)  ß-  nr« 

0)  in  der  Ucbeif.   von  Qruil^hank  S.  5t.  Anmcik.  •). 

%äb.  d,  fHithot.  Antii,  B.  I .  'II 


4q8  '^«  yon  dem  L^-mphfyfieme» 

Lympligeßfse  entzündet,  nnci  als  rothe  Striemen 
bis  ilber  den  Schenkel  weglaufen,  wobey  die  Ld- 
ft«ndrüfen  angefchwollen  waren.  Bey  Entzün- 
dungen der  hintern  Bruftfcheidewand  fand  man 
mehrere  Male  den  hintern  Saiigaderftamm  entzOn* 
.  det;  einmal  waren  ungewöhnlich  häufige  und  di* 
cke  Blutgefäfse  auf  demfelben  verbreitet  ^*). 

Erweiterungen  diefer  Gefäfse  finden  ficb 
lehr  häufig  bey  ausgezehrten  ^0>  fkrofulofen  ^^ 
rbachitikhen  ^4),  kui-z,  bey  allen  folchen  Subjek- 
ten, wo  irgend  ein  Druck  auf  diefelben  oder  ein« 
Verftopfung  Atx  DrOfen  ftatt  findet,  und  wo  auch 
vielleicht  eine  Schwäche  der  Gefäfshäute  vorbao- 
den  ift  ^)»  So  findet  man  fie  in  venerifchei 
Krankheiten  ungewöhnlich  ftark  aufgefchwol- 
Itn,  indem  das  Gift  die  Lymphe  verdirbt  und  vir* 
dickt  ^);  nach  dem  Tode  fand  man  bey  folchea 
Kranken  die  Gefäfse  oft  voll  von  einer  ftinkendcB 
Materie  ^7j,  und  es  ift  ohne  Zweifel,  dafs  die  Luft* 
feuche  vorzüglich  ihren  Sitz  in  dem  lymphatifcbea 
Syfteme  bat  ^S).     Doch  betrifft  die  Wirkung  und 

Aeufse- 

ai")  Sömmering  zu  Baiilie  S.  6l.  Ziifatze  II.  -«  -  Mascagni 

a.  a.  O.  vS.  45. 
aa)  Sommering'  de  eojjnit.   fubtir.   f)Ttein.  lympliaL  ttfn.  — 
Jd,  de  «3 Ol- b.  Viif.  abf.  }.LV.  par^.  149.  —  F.  Fontanue  ii- 
feit,  aiiatomicae.  Tur.  1745.  difl".  V.  naf».  176. 
!25)  Sblrthcrtuff  de  mnrb.  vaf.  abf.  J.  XXXVII.  pag.  S7. 
94)  E,  F.  G.  Heine  dilT.   de  vafonim  ablorb.  ad  racliitÜMi 
^      procreandam  potentia.  Götting,  I7S>s.  —     Sämm^ring  l 
m,  V.  abf.  J.  XXXVIII.  pag.  $2.  —  Callifen  princip.  ehr 
vnvg.liodiern.  Tom.  II. 
15")  Stimmering  1,  c.  paji;.  4. 

3<)  Schwcdiaur  prakt.  He«>baclitungen  rtber  barrnSckife b> 
«incewnrzelte  veiicr.  Uebel,  aus  dem  lingU  Witai  171t 
S.  24.  Anmerk.  —  Cruihf  hani:  6.  I)I.  —  Girumncr^' 
Abliandl.  Clber  die  vener.  Krankli.  Gottiiljg.  175^.  S.  7).— 
Sömmtring  de  morb.  val'.  abf.  }.  XXXV.  pag.  74. 
.  fl7^  Sommering  1.  L  pag.  7^. 
Ä«)  y.  Aftrttc  de  morbis  veAereij.  Lib.  IX«Par»  i740;VoLl 


A»    Die  Lymphgefii/se.  ^g^ 

ung  diefes  Giftes  mehr  noch  die  Drüfen, 

^ymphgefafse  -9). 

der  Ruhr  findet  man  die  Gefäfse  der  Ge* 
ehr  ftark  angefch  wollen^. fo,  dafs  ihre 
1  und  fonft  nie  fichtbaren  Zweige  alsdann 
1  find  30). 

y  einem  krebshaften  ^uftande  der 
inden  fich  die  Lymphgefdfs^  derfelben  va- 
I.  Auch  in  diefcr  Krankheit  fcheint  das 
yftem  ganz  vorzfiglich  angegrifFeo  zu  wer« 
am  meiften  aber  doch  die  Drüfen;  wovon 
lach  reden  werde. 

y  WafferfO  cht  igen  findet  man  ins  ge« 
e  Lymph;,efäfse  ausgedehnt  und  |n  ihnen 
e  rothlichc,  bald  eine  gelbe,  bald  eine  wäfis- 
blaffe,  fchr  verfchiedene  Feuchtigkeit,  wel*- 
emal  mit  der  in  die  Hohlen  ergoffenen 
kommt  5J). 

jch  ein  mechani  fcher  Druck  auf  ein 

gefäfskann  unterhalb  der  gedrückten  Stelle 

li  2  eine 

'.  Hunter  i  treitifo  on  tlie  veneretl  diftare.  Lond 

.  deiitlch  :  Leipz.  1787.  —  Chr.Girianner  im  a.  B,  Ü.I 

nnicrhig  1.  c    pag.  "^S» 

'nmcrzns.  J-  XVllI.  pag.  55. 

an'/orä  in  Modic    facts  and  Obferv.  Lord.  1792.  VoJ. 

It.  Xlll.  —   Sof.iMeririg    de  moi b.  vaf.  abf.  f.  XXIL 

4^.   f.  XLIV,  pag.  105.  107. 

Cfiittper  ovcr  den  waaicn  Aait  der  KutikcrNrordingf; 
i^nc#*s  -  Natin..'- cri  Hui.shnndkrniiig  Kabinot.  1779, 
in.  iibeiT.  in  doi  Sainnl.  anserlef.  .-iLlimdl.  iCxr  pr. 

tc.  B.  X!.  S.  509  F-^.  —  An  acconnt  oF  :!  e  mcihod« 
ned  in  tlie  treatmciit  oF  Cdrc<frr>iis  and  fciiih'm»  di«. 
cri  and  otbcr  indnrations.  By^.  O.Jnfeamotid  LnndJ 
).  l'ebeiF.  in  den  Samml.  auserlcf.  Abhanül.  Für  pr»  . 
ste.  B.  XU.  S.  999.  —  SUifimeriftg  de  murb.  v,  a.  J, 
V\  pag.  104. 

ruber gA,  a.  O.  —  AtCalhu  a.  a.  O.  8»  4^  —  llttafe 
tiis  cutis  et  intertiuoinm  abFoibentibni  I,iof.  17^(6. 
:.  !.  Cap.T.  pa?.  2,  —  Maica^ny  üi  der  dcutFchen  Ut* 
.  S.  26.  -t  Sömmtritigl.  c.  J.  XXiU  pag.  4a.|,XLVai% 

ne. 


i 
5ao  ly^   Von  dem  Lymphffftemt. 

eine  Erweiterung  des  Gefäfses  verarCache 
die  Lymphe  (ich  nicht  gehörig  fortbewec 
So  fand  Wrisberg  '♦)  bey  einer  Frauenspei 
che  eine  Wafferfucht  des  linken  Eierftoc 
in  der  Duplikatur  des  linken  Mefoko 
grofse,  harte  Gefchwulft>  die  da«  Geflecht 
ken  Saamenftrangs  fo  zufammendrückte 
Lauf  der  Lymphe  unterbrochen,  die  G 
%ar  Dicke  einer  Federfpule  aufgetrieben 
Wafferfucht  verurfacht  wurde.  Ebei 
be'^)  fand  in  einem  männlichen  Leic 
hartes  Stück  Fleifch  um  den  pecquetfc 
nal  herum,  welches  ihn  fo  zufammenfchi 
fkber  demfelben  auch  nicht  die  geringfte 
leinem  Milchbruftgange  zu  felieo  war ;  we 
kam  er  wieder  zum  Vorfchein,  unter  ih 
aber  alle  Lymphgcfäfse  fehr  angefchwolie 
mering^^  fah  bey  Monro  inEdinhurg,di( 
gefäGse  eines  Darmftücks,  welches  in  eii 
che  gelegen  hatte,  fo  varikös  ausgedehnt 
die  Stärke  einer  Taubenfeder  hatten.  Li 
fah  dieMilchgefäfse  eines  Mädchens  von  fi< 
rcn,  wegen  verftopfter  und  fcirrhöfer  Ge! 
fen,  aufgetrieben.  Dies  bemerkten  auch  II 
und  Sandi/on  ^9)  an  ähnlichen  Subjekten 
Uebrigehs  ift  ein  anfcheinlich  varik 
ftand  der  Lymphgefäfse  häufig  ein  natQrli 


30  In  aer  angef,  AbliandL  an  der  Ludwigfchen  1 

des  Mttscagni,  S.  170. 
?5)  an  dem  oben  angef.  O. 
36)  de  moib.  V.  a.  ^,  LIX.  pag.  151. 
17)  KjjiftoL  ad  Hallerum  fcript.  Bern.  I771.  Vol.  I 

3«)  J?"»' ldreforptioainMemoir.de  Tacad-desScici 
Ami.  I7t7.  pag.  21. 

3y)  ObC  «nat.4>ath.  Üb,  II.  «ap.  VHI.  p^.  ,3*.  1 


An    Die  Lymphge/afse.  Soi 

ffiift  ♦*)•  Baillie  4')  fah  don  Saugaderrtamm  fo 
(it,  als  die  SchloQelheinsvene,  ohne  dars  ein 
und  davon  in  den  benachbarten  Theilen  ent- 
ckt  werden  konnte.  Einen  ähnlichen  Fall  be- 
jrkt  auch  Sömmering  4^).  Wrisberg  4^)  be- 
(rkte  öfters  einige  Milchgefäfse  in  dem  Gekrö- 
,  oder  auch  andere  Saugadern  in  andern  Stellen 
5  menfchlichen  Körpers  in  der  Länge  von  ein, 
ey  bis  drey  Zoll  in  weite  Blafen  ausgedehnt. 
tscagni  4^)  fand  die  Saugadern  der  Lunge  vari- 
s.  Eben  fo  fand  man  ^^)  auch  fogar  Saugadera 
Jer  Konjunktiva  des  Auges. 

Es  fchcint  hier  der  bequerofte  Ort  zu  feyn, 
1  der  BeCcbaffenheit  und  Entftehungsart  der 
rdatiden  zn  reden.  Die  LeiclienöfFnungen 
>en  uns  folgendes  gelehit:  es  find  blafenförmi« 
Körper  von  verfchiedener  Gröfse,  von  derGrö- 
einer  Erbfe,  bis  zu  der  einer  geballten  Fauft  4<5j ; 
man  fand  eineVVafferblafe  in  einer  Ochfenleber, 
lebe  neun  Pfund  Waffers  enthielt  47),  Sie  ent- 
tcn  eine  wäfsrichte  Feuchtigkeit,  welche  derje- 
;eo,  welche  man  bey  andern  Wafferergiefsun« 
1  in  verfchledenen  Höhlen  des  Körpers  findet^ 
lig  gleich  ift,  klar  und  wafferhelle«     Oft  iftfie 

fo 

0)  Cruihjhank  a.  t.  O.  S.  %%,  —  P.  Chr,  Fr,  Werner  et 
ehr,  C.  Feiler  vai'orum  Ucteorum  et  lyin|»IiatLcoriiin 
dei'cripcio.  lipf.  1785.  p-jr.  X}, 

1)  iu  a.  O    S.  S7' 

2)  zu  Baillie  S.  57.   Anmerkung  123, 
O  a.  a.  t).  S.  \6%. 

4j  im  Orißinalwerk    :  Vafor.  lympbaticor.  C.  H.  hiftor.  et 

iclmoHiaphia.  Senis  1787.  Tab.  XX.  H.  H.  Tab.  XXI,  ai. 
5^)  Sömmering  1.  c.  pa;;.  41.  —  Schreger^t  Deiti.'jie.  Ih.  I. 
6)  G.  Chr.  U.  Brehm  da  Iiydatidibus  Krf.  1745.  in  Hu/leri 

cnllecL«  difj).   ad  morb.  lüftor.  et  cur,  Uc.  Tom.  IV.  pai; 

155,  —    von  liaeni  Hcilungsniethode.  ß,  lll,  Tb.   Vir 

Kan.in.  i,  2.  S.  29t. 
j')  Caldtfius  bey  Morgagni  de  fed.  et  caufC  morb,  Kpift. 

XXXVni.  JT. 


So2  ty.  Von  dem  Lymphfyßeme. 

fo  klar  und  clurchfichtig,  dafsdie  Hydatidcn  einer, 
mit  dem  hellften  Waffer  angefüUtea  Glaskugd 
völlig  gleich  fahen  ♦*).  Bisweilen  ift  üe  aach  gelb 
licht  49),  röthlich  5o),  blutig  5i),  citerartig  ^J) 
fchleimicht  und  gallertartig  55)  und  dick  ^4).  Nad 
Riciuers  Verfuchcn  ^^)  verhielt  fich  die  watfef 
heile  Feuchtigkeit  folgendermafsen?  gefchüttil 
gab  fie  keinen  Schaum,  noch  Blafen,  welche  Iid^ 
liehen  blieben)  Sie  hatte  keinen  befondcrn  eigei 
thümlichen  Geruch«  Der  Gefchmack  ähnelte i| 
etwas  dem  des  Selterferivaffers,  nur  ivar  er  pidj 
fo  ftark.  Fernambuk  Papier  wurde  davon  vioM 
gefärbt,  Lakmustinktur  und  damit  gefärbtes  h 
picr  ward  nicht  davon  verändert.  Mit  Alcoh 
Vini  gerann  fie  nicht,  auch  nicht  in  der  Warn 
wiewohl  fich  bey  fortgefetztem  Abdampfen  eM 
weniges  Flockichtes  zu  Boden  fetzte.  Ein  Papil 
mit  Salzfäure  befeuphtet,  darüber  gehalten,  il 
regte  einen  fehr  beträchtlichen  Dampf.  MitS 
ren  gemifcht  braufste  es  etwas  auf;  blieb  aber 
lig  klar.  Bios  die  Salpeterfäure  verurfacbte 
ganz  fchwaches  Opalifiren.  Mit  Vitriolfäurej 
mifcht  und  in  gelinder  Warme  abgedampft,  erU 

4S)  Richter's  Kranklieitsgefcliichte  und  Lr.icIienöfFncif* 
nes  an  einer   beträchtliclicu  i]<incl\^efcli\ridft  veriVw" 
nnn   Wannes,  in  Loders  Jonrnal  für    die   Chir.  M 
42t.  —   Brandts  Verluch  über  die  Lebenskraft.  Hi»^ 
17^5.  i  5    S.  9.' 

49)  Morgagni  1.  1.  $.  41.  50)  ibü 

51)  lyon  Haen  a.  a.  O.  S.  S^t* 

52)  ebendafelbfc  S.  30^. 
IJ')  ebcndafelbft  S.  294.  —    Oöuc  in  den  Act  >'*t.öi 

Tom.  II    Obf.  20g. 

54)  von  Haen  S.  2$9* 

55*)  in  Loders  Jonrnal  fnf  die  CMrurp.  a.  a.  0.  S. 4^^ 
Aehnliclie  Bemerkungen  machte  J,  Chr.  Peki  de  liT^ 
faccato  ex  liydatidibns.  Lipf.  1747.  in  Hm/leri  toSÜH 
•d  morb.  hilu  et  cur.  fac.  Tom.  IV.  paj.  169  H» 


A,     Die  Lymphs^fse.  *        5.o3 

man    kleine   Glauberfalzkryftallen.     Nach  diefen 
Verfucbea  fchien  demnach  das  WafTer  in  feiner 
Mifchung  freies  Mineraialkali  und  freies  flQchtiges 
Laugenfalz^    nebft    einem    hOchft   geringen,  fafi 
gar  nicht  in  Betracht  kommenden  Antheil,  voa 
thierifcher  Lymphe  zu  entjialten.     Diefe  Feuch^  , 
tigkeit  wird  von  einer  dünnen  Haut  eingefchloffen, 
welche  bald  fehr  weich,  zerreibhch,  faft  gallert*< 
artig  ^\  bald  etwas  fefter  ift  ^7).     Oft  findet  man 
fie  deutlich  doppelt  ^S)  und  dreifach  ^9).     Gemei- 
niglich find  diefe Blafen  rund;  bisweilen  aber  auch 
länglicht  ^®).      Gemeiniglich  fchwimmen  fio  frey, 
ohne  allen   Zufammenhang,  in    den  Höhlen  des 
Körpers  herum,  liegen  einzeln  und  tief  in  man« 
chen  Eingeweiden   und  hängen  feltner  zufammen; 
9h  findet  man  fie  auf  diefe  Art  in  unglaublicher 
Menge  ^^).     In  feltnern  Fällen  hängen  fie  reihen- 
weis odertraubenförmig  zufammen,  ohtieaberGe* 
meinfchaft  zu  haben  ^'^}\  doch  giebt  es  aber  auch 
hiervon  Ausnahmen  ^0<     Bisweilen  enthalten  die 

gro- 

56)  Einige  Bemerknngcn  (iber  die  Entftehan^  der  Hydati- 
deii,  vi)u  O.  K«/V,  in  äc/7'j  Archiv  für  die  Ph)fiol,  ß.  II, 
S.  4SI. 

57)  von  Uaen's  Heilnnssmechnde  a»  «.  O.  S.  300, 
5I)  Fohl  1.  1.  pag.  139.  —  Richter  a.  a.  O.  S.  42$^ 
5f)  Mor^a^ni  l.  1.  Epifc  XXXVill.  37. 

60)  RieJtcr  S,  42t. 

^l)  Bre/im  1.  c,  png.  2x7.  fand  bev  eiu«»r  F»  .im  eit>^  fnlclie 
l^Ien^e,  dafs  man  damit  eia^n  dclieflt^I  iiiut  fi>ch  eiiut;*3 
Schürfelu  aniülUe.  Ein  andermal  fand  m.*u  deren  9000 
Stilck;  Commerc.  Lit.  ISoric.  17?!.  pag.  271.  —  Oft  fand 
man  eine  pauze  Menge  in  einen  Sack  eingefchInfren;i*oA/ 
1.  1.  paj;.  22<.  —  von  Hoeit  ii,  a.  O.  S,  293,  11.  m. 

42")  z.  B.  N/c  Tiil/jfi  obl'.  niedic.  LiU.  II.  cap.  H-  —  ^^^ 
tfto/iiius  in  Act.  Hafn.  VoL  1.  obf,  S,  —  Moroa^ni  1.  1. 
Ep,  XXXVIJl.  44. 

6)}  z.  B.  man  fand  bey  einer  Frau,  wolcbe  eine  Zeitlan?:  »n 
Krämpfen  gelitten  hatte  und  endlich  an  einer  Art  von 
r^ervenfieber  ucftorben  war,  in  den  Wiodnngen  de*  Qe- 
liirus  cuie  grü(«erei  und  diey  kleinere  WaflerUialen;  die 


io4  if^'     ypn,  dem  LymphfYfieme. 

gröfsernHydatidcn  eine  Menge  kleinerem  fich^*). 
Manchmal  fand  man  einzelne  Hydatiden  tief  in 
der  Subftanz  eines  feften  Eingeweides,  z.  B.  der 
Lunge,  der  Leber,  fitzen  ^*^),  Uebrigens  findet 
man  fie  an  jedem  Theile  des  Körpers,  im  Zellge* 
webe,  in  den  Muskeln,  im  Eierftock,  in  der  Ge» 
bärmutter,  in  der  Leber,  im  'Gehirn  u.  f.  w.  ^% 
Bisweilen  find  mehrere  dicfer  Eingeweide  zugleich 
damit  angefüllt,  oder  aberdeckt,  bisweilen  auch 
alle  insgefamml  ^7).  Ueber  ihren  Urfprttog 
find  die  Meinungen  getheilt.  Ruyfch  ^8)  hielt  fic 
für  die  ausgedehnten  äufserften  Enden  der  Blutge- 
fafs^e.  Wharton  ^')  glaubte:  dafs  fie  aus  Drafen 
gebildet   würden  >  deren    Ausführungsgänge    ver* 

ftopft 

gröfsere  konnte  min  nicht  nnterfuchen ,  weil  fie  dnrdi 
•  UnvoiTichtipkclt  zerrirfpn  \V4r ;  die  kleineren  aber  luki. 
tndn  mit  den  Ly.|iiplig»*f«<Tsen  der  weichen  Hirnhaut  lo- 
Lmmenhüngen  und  ein  Fortlaufendes  Günze  bilden.  Im 
AdergeHechee  fand  man  noch  mehrere  kleinere  Bla&D» 
iäeren  Waffer  beym  Heransnehmen  durch  das  dentlicb 
Vor  Angen  liegende  LymphpefäT«  h*»rAn.slieF.  Unterband 
man  das  Aderj^eflecht  und  blies  Luft  dnrrh  das  Lymph- 
gefafs,  fo  dehnten  fich  die  tllafcn  aujj.  Hti/e/amf/  Jour- 
nal  R.   V.  S.  gi5. 

164)  Richter  S.  428.  —  Commcnt.  Petropol.  Vol.  1.  pag. 37J. 

«5)  z    ß,  Morgagni  Kp.  XXXVIII.  59. 

^i)  Dif*  weiteren  Helope  zu  cK^fer  Zeichnung  habe  ich  hier, 
der  Kürze  \v?(ten  ,  weprjrelaffen  ,  da  ioli  fie  an  den  befnn- 
dern  Stellen,  \vf)  fic  hinaclioren,  \vie«Urhnlen  miifste.  Ich 
Verweile  liier  mir  nnch  auf:  Lambstna  vfntv'is  Puxiis  mul- 
tiplex. Aniftol.  1756.  —  de  Haeii  a  a.  O.  —  Sö'mtAertn^ 
de  mfub.  vaf.  abf.  J.  XLVlli.  pag.  13 1  ff(.  —  p'eit  a.a.O. 
S.  486  h.  • 

^57)  f.  Morjsfcnini  Ep.  XXXVill.  55.  —  Bo7/e//Sepnlcr.  anjt 
Üb.  lll.'Sect.  XXI.  obf.  21.  J.  6ett.  Sect, XXXVII.  obf 
111.  i.  t2. 

^S)  Opp.  omnia.  Toni.  1.  pag.  15  fq.  —  <ry/rj^.  Thelaur.  anat. 
VI.  expl.  Tab.  V.  —  Derfelben  Meinung  ift  auch  Scha- 
cher ;  de  virgin.  afcit.  poft  paraeent.  pnrpur.  malign.  tx- 
tintta.  Lipf.  1725. 

*9)  Morgapii  l.  1.  Epift.  XXXVill.  f.  %%.  ^  Stfmmering 
Ich  eint  tue  Ter  Meinnn*  nicht  abgeneigt  zu  feyn,  wenn  «r 
L  c.  §  XXll.  pag.  4s.  lagt:  „immo  glandulae  ipfae  in  hy- 
„datides  abeunt.*' 


A*     Die  Lympkgtftfse^  5o5 

opft  wären.  Portal"^^)  glaubte, jdafs  fic  aus  Zell- 
ewebe gebildet  würden.  Die  Mehreften,  und 
ntef  diefen  vorzüglich  Letjom.  7i),  Cruikfhnnk  ^^\ 
ömmering '^^)  und  Rudolph I7i^j  behaupten:  c'aft 
e  varices  der  Xy  mphgefäfse  wären.  Et 
lit  diefe  Bemerkung  gewifs  in  mehrern  Fälleni 
efonders  da,  wo  man  fie  traubenförmig  aneinan* 
ergereihet  und  in  Verbindung  antraf  7^),  Aber 
on  denen,  welche  frey,  ohne  allen  Zufammen- 
ang,  in  verfchiedenen  Höhlen  und  Säcken,  ja  wo 
ilbft  kleinere  Hydatlden  in  gröfsere  eingefchlof- 
«find,  kann  diefe  Meinung  nicht  gelten.  Voo 
iefen  gilt  vielmehr  die  Vermuthung,  welche 
"eil  7^J  vorträgt.  Er  glaubt  nämlich,  dafs  dieHy«^ 
atiden  als  neue  Produkte  der  Organifationskraft 
er  Natur,  und  nicht  als  Produkte  fchon  vorhan- 
en  gewefener  deforganifirter  Theile  zu  bctrach- 
!n  find.  Der  Stoff,  aus  welchem  ihre  Häute  ge* 
ildetfind,  fey  ausgefchwitzte  plaflifche  Lymphe: 
s  ift  ihm  wahrfcheinlich,  dafs  diefe  Häute  durch 
ine  einfache  Gerinnung  der  Lymphe  entftchen, 
nd  dafs  diefe  Gerinnung  lagenweife  erfolgt,  alfo 
ine  blätterigte  Kriftallifation  fey,  wie  wir  diefcl- 
e  an  den  in  Thierkörpern  erzeugten  Steinen,  be- 
lerken.     Es   mögen  dabey  auch  alle  Hydatidcn 

nicht 

70)  in   den   Hemoir.   de  Tacad.   de  Scienn.  1770    p^^,  54^, 

übeiT  m  d.  Samml.  auserlef.  Abhandi.  für  priikt.Aerzte. 

ß.  IH.  ÖL  lil.   S.  109. 
71}  Memoirs  of  tlie  medic.  SocieC  ofLondon.  VoLlI.  Lond. 

17S9.  pag.  52. 
72)  a.  a.  O.  S.  8?. 
75^  J.  c    ♦.  X1.VIII.  pa^.  15a  h- 
7Ö  ^-  ^^  Rudo/phi  rcl|>,  J.  H.  Carter  de  ventriculis  ccrc- 

bri.  Gryplii-^.  1794. 
Ti)  f.  «.  o.  die  vorher  Anmcrk.  63.  «us  Ht{felmntt4  Jour- 

iwle  angeE.  ßemerkung. 
76)  in  ReiV^  Archiv  «.  a.  O.  S.  494- 


5o6  1^^  *  Koii  dem  Lympkfyfieme. 

nicht  auf  cimnal  entftehen,  fondern  immer  fort- 
dauernd erzeugt  werden.     Dies  erhellet  im   Veit- 
fchen  Falle  (wo  fie  fich  beftändigj  £phoa  bey  Leb* 
zelten  des  Kranken,  durch  einen  Abfcefs  heraus- 
drängten) aus  der  weichen,  gallertartigen  Befcbaf* 
fehheit  ihrer  Häute  und    auch   aus  ihrer  Menge, 
welche  mit  der  Dauer  der  Krankheit  und  mit  dem 
Innern  Räume  des  Abfceffes   in  keinem  Verhält* 
nifTe  flehen  würde,  wenn  man  eine  lange  Präexi* 
ftenz  derfelben  annehmen  wollte;  es  erhellet  auch 
ferner  aus  andern  Fällen,  wo  die  Materie 'in  ihoen 
verfchiedenartig  befchaffen  war,  in  einigen  dicki 
in  andern  dünn,  eiterartig,  gauchigt,  kryftallhell 
u,  f.  w.  und  wo  auch  die  Häute  bey  einigen  düo* 
ner,  bey  andern  dicker  waren. 

Es  giebt  auch  Wa  fferblafen,  welches 
wahre  Würmer  find  77) ,  wohin  man  auch  dic^^ 
welche  in  den  Köpfen  der  Schafe  78)  und  der  Eio« 
geweide  anderer  Thiere  gefunden  wurden,  befon« 
ders  die  Finnen  der  Schweine,  rechnen  mufs  79j. 
Es  enthällt  aber  auch  nicht  jede  Hydatide  einea 
Wurm,  wie  manche  glauben,  und  es  ift  auch  nicht 
jeder  Wurm  in  einer  Hydatide  ein  Bandwunri 
fondern  fie  enthalten  auch  Ascarides  und  Fafcio« 
las  8^). 

Die 

f7)  P.  Ch.  F.  Werner  ctF.  Lh,  Fifeher  verminm  intcftinaliiini 
praefertim  teniae  humanae  brevis  expolitLo.  Lipf.  17I3. 
11.  17%6.  —  F,Lh.  Fifeher  teniae  hydatigenae  in  plexu  cbo- 
rioLdeo  iovenue  lüftoria.  Lipf.  I7gy.  —  F.  A,  Treutier 
obfei  vat.  anatom.  pathol.  Auctuariiimadhclmindiologiia 
huuiani  corporis   continentes.  Lipf.  17J). 

7f)  N.  CLeske  Anfangsgr.  der  iS'aturgefchichte.Leipi,  1715. 
79)  y.A.Eph,  Götze  Verfucli  einer  Natu rgefchiclitc  derlin. 

geweidevirürmer  tbier.  Körpar.  BUnkenbiug  1783, 
%d)  Rudolpfti  de  ventriculu  cerebri  1, 1« 


A*     t>ie  Lympkge/Sfse.  Soiy 

t  Die  Lympligefäfse   finden    fich    oft  veren* 

i    gert     und     zufammengefallen  8i).       Wrls'^ 
I    berg  8J)  konnte  oft  die  grofsen  Geflechte  im  Be- 
1    cken  nicht  entdecken.     Halle  *)  fand  bey  einem 
I    an  Atrophie  geftorbenen   Frauenzimmer  faft  gar 
f    keine  Sput  von  Milchgefäfsen  im  Unte^lcibe.     In 
\     der  Leiftengegend  zeigten  fich  trockne,  mattwei- 
fse,  ziemlich  feite  Fäden,   welche  Nerven  glichen» 
und  hier  und  da  nach  Art  der  Nervenknoten  aufg«* 
laufen  waren;  dies  waren  die  lymphatifchen  Lei- 
ftendrüfen    mit    ihren   Lymphgefäfsen ;  übrigens 
waren  fie  an  keiner  andern  Stelle  bemerkbar«  Oft 
cntfteht  eine  Verengerung  durch  einen  Druck, 
z*  B.  durch    eine    Gefchwulft,  durch  Schwanger« 
fchaft  u«  f.  w.     Daher  fieht  man  fo  häufig  die  FQ« 
lie  bey  Schwangern  anfchw^llen,  wegen  des  Drucks 
des  ausgedehnten  Uterus  auf  die  Gefäfse  des  Be- 
ckens S)).      Durch  den  Druck  von  GcfchwüKten^ 
welcher  die  Gefäfse  auf  einer  Stelle  verengerte  und 
den  Durchgang  der  Lymphe    hinderte,  fall  man 
eine  wäfsrichte  Gefchwulft  eutftchen  84)  und  über- 
haupt hängen  wohl  die  meiften  Waffcrfuchtea  von 
einer ,  durch  Druck  oder  Verengerung  verurfach- 
ten,  Hindemifs  des  freien  Umlaufs  der  Lymphe 
ab  «0- 

Die  Häute  der  Lymphgefäfse  find  oftmals 
JA  einem  welken  Zuftande  S^). 

Manch- 

%\y  AffaJini  a.  a.  O.  der  Dresdner  UebarH  S.  40. — SammL 
auterlef.  Abhandl.  iür  prakt.  Aerzte.  B.  VII.  S.  9. 

53)  a.  a.  O.  S.  i6g. 

*)  Memoir.  de  Tinfcit.  nation  di^s  Scienc.   et  arts.  Vol.  I« 

5ag.  5)6.  SammL  iiXv  prakt.  Aerzte.  B.  XIX.  S.  I16  fg. 
Vergl.  Haafe  1.  c.  pag.  2g. 

54)  Sbmmerinfi  de  murb.  vaT.  abforb.   pag.  126.  not.  d. 

55)  Man  vergl.  die  kurz  vorher  aus  IVrisherg  angeführten 
l'alle.  l^tTtxtr  Mascagni  S.  26rg.  —  QruikfhünkS,l0^ili. 
—  Bqfilewiifck  L  c. 

%g)  WrUbcrg  a.  t.  0.  8.  US.  , 


S«8  ly»     Vt>n  d0m  Lymphfyfteme. 

Manchmal   waren  fie  knorplich  und  gar 

verknö'chert87). 

In  den  Lymphgefäfsen  find  manchmal  wider- 
natürliche  Materien    enthalten.     So  findet 
man. blutige    Feuchtigkeiten,    felbft    rei* 
n  e  s   Blut    in    ihnen ,     DefauU  8S}  feod  in  dem 
Bruftgange  eines  Pferdes,  bey  welchem  eine  grofse 
Menge  Bluts  in  die  Unterleibshöhle  und  das  Zell- 
gewebe durch  eine  Quetfchung  ausgetreten  war, 
(eine  röthliche>  mit  Blut  gemifchte  Lymphe.     Sa* 
hatier  ^9)  fand  manchmal  theils  flüffiges,  thella  ge- 
ronnenes Blut  im  ductu  thoracico.  Sömmering  ^) 
fand  nicht  feiten  wahres  Blut  in  dem  Bruftgange 
wenn  irgendwo  im  Unterleibe  oder  in  der  Brulit 
Blut  ausgetreten  war.     Ein  gleiches  bemerkt  Mw 
cagni  9')'$  fo  oft  er  nämlich  rothe  Lymphe,  oder 
Blut  in  den  Saugadern  fah»  eben  fo  oft  fand  er  audi 
eine  ähnliche  Flöfßgkeit  in  den  Höhlen,  aus  wel- 
chen fie  entfprangen.     In  zwey  Leichnamen,  ia 
denen  die  Blutgefafse  durch  eine  Verwundung  zer* 
riffen  waren  und  Blut  in  die  Brufthöhle  ergoffen 
hatten,  fand   Derfclbe^^)    ebenfalls    die  Saug- 
adern ,  welche  die  äufsere  Haut  der  Lungen,  die 
obere  erhabene  Fläche   des  Zwerchfells    und  die 
Zvvifcheiiräume    der  Rippen    durchftreichen,  inil 
Blut  angefüllt.     Desgleichen   fand    er    in    eioem 
Leichnam,     wo    die  iVlilzblutader   zerriffen   war, 
viel  Blut  in  der  Unterleibsböhle  und  dieSaugadera 

aaf 

$7)  Mascagni  a.  a.  O.  S.  43.  —  TVrishfrg- a.  a.  O.  S.  l6i 
—  Sömmering  de  raorb.  v.  abf.  }.  XXIll.  pag.  45. 

t%^  Weidntann.K  Abhandl.  über  den  Brand  der  Knocli^ 
Ueberf.  Lcinz.  1757.  S.  la 

$9)  Memoir.  ae  Tacad.  de«  Scicnc.    Par.  I7S0. 

90)  zn  Bat/Ue  S.  61.  lU.  und  de  morb.  VäL  abC  f.  XXL 

p«s.  3t  fq. 

91)  deutfclie  Ueberfctzung.  S.  19. 
93")  ebendalclblt  S.  37.  —    SOmmering  de  morb.  Tat  a^ 


A.     Die  LymphgffBfie.  .£09 

auf  der  Oberfläche  der  Leber  und  der  Gedärme 
damitangefülltund  eben  fo  fander  auch  die Lymph- 
gefäfse  der  Eingeweide  und  auf  der  Oberfläche  der 
Bauchhöhle  in  einem  andern  Leichname,  wo  Blut 
in  den  Unterleib  Geh  ergofien  hatte.  In  allen  die- 
len Fällen  waren  die  einzelnen  Aefte  der  Saug- 
adern nnd  ihre  Stämme  nicht  nur  mit  Blut  ange- 
fallt, fondern  fie  ftrotzten  auch  fo^ar  von  diefem» 
In  einigen  Füllen  waren  fogar  auch  diejenigen  Ge« 
fafse  gleichfalls  mit  Blut  angeralit,  welche  von  (fen 
Prüfen  felbft  zu  andern  und  wieder  andern  Drü- 
fen  bis  zu  dem  Milch bruft gang  fortgehen.  In  er- 
würgten Thieren  oder  gextaltfam  getödeten  Men- 
fehen  fand  man  die  Lymphgeiafse  der  Milz  und 
der  Bauchhöhle  faft  allezeit  mit  Blut  angefQllt  9)}. 
So  fand  auch  Crinkfhank  94)  bey  Thieren  undMen- 
feben,  welche  an  einr^m  Blutauswurfe  geftorben 
waren,  mehreremäl  die  Lymphgcfäfse  der  Lungen 
von  eingefaugtem  Blute  angefcliwollen.  Selbft  bey 
Entzündungen  fand  man  die  Lymphgeiafse  voll 
Bluts.  Cruihfhank  9^)  bemerkte  die  lymphatifchen 
Gefafse  der  Gedärme  folcher  Perfonen,  welclie  an 
einer  Entzündung  des  Darmfell.9  und  der  Gedärme 
geftorben  waren,  mit  Blut  angciüllt. 

Wahres  Eiter  fand  man  in  den  Lymphge-» 
jßEien  der  Lungen  folcher  Perfonen,  welche  an  der 
Lungenfucht  geftorben  waren  9^). 

Galle 

^3)  Crulhfhmnk  in  d^r  dtutfelifn  UebeiT.  S.  45. 

54)  a.  a.  Ö.  Kap.  Vlll.  8.  57.  Kap.  X.  S.  45. 

55)  Reinarks  on  ihe  abfoi  ption  of  Calomel  from  the  inter- 
nal furldcc  of  tlic  maurh;  in  a  lettre  to  Mr,  Cfare^  by 
WilL  Cruikfhartk,  Ucberf.  in   der  Samml.  au^'^rlcr.  AbK 

•für  prakt.  Acrzte.  B.  VII.  S.  650.  -*  Vergl.  deiTeu  Oeiiab. 
der  Saiigadern,  d^r  dentfchen  Ueberf.  Ö.  45. 
y€)  Sömm$rini  d«  raorb.  vaf.  abf.  pag.  II. 


5io  ly»     Von  tUm*LYmphfyfieme. 

Galle  enthielten  die  Lymphgeßfse  derLe» 
ber  und  anderer  Eingeweide  folcher  Gelbföchtigeii, 
in  welchen  die  Galle,  bey  verftopftem  gemein* 
fchaftlichen  Gallengange  zwifchen  den  Oeffiinn* 
gen  der  Gallengängc  Geh  befand  97),  Saunders  *) 
unterband  den  Lebergallengang  und  fand  daranf 
die  Lymphgefä'fse  bis  in  den  Bruftgang  mit  einer 
gallichten  FlQffigkeit  angefallt. 

Aftley  Cooper  **)  fand  den  Bruftkanal  einige- 
mal verftopft,  und  mit  einer  krankhaften  Ma» 
terie  angefüllt.  Jedesmal  erfetzten  anaftomofiren« 
de  Saugadern  diefcn  Kanal  und  verhüteten  die  töd« 
liehen  Folgen  einer  folchen  V^crftopfung.  Im  er- 
ften  Falle  wurde  die  Verftopfung  durch  eine  ge- 
ronnene, kaTigte  SubftanZp  wie  man  Ge  in  fkroftt- 
löfenDrtifen  findet,  verurf^chf,  indem  fie  6ch  zwi* 
fchen  die  Blatter  der  hohlen  Klappen  gefetzt  hatte. 
Im  zweiten  Falle  war  der  Kanal  durch  eiaen 
Schwamm  verftopft,  und  in  dritten  war  er,  fo  wie 
die  Saugadern  der  Hoden  und  Weichen,  mit  einer 
breiartigen  Materie  angefüllt ;  feine  Häute  waren 
dabey  verdickt  und  undurchfichlig. 

Mit  knochichter  Materie  angefüllt  find 
man  die  Lyniphgefäfse  befonders  bey  rachitifcben 

Kin- 

yy)  Portal  von  clen  Krankheiten  der  Lrber  in  den  Memotr 
de  Tacad.  dcsScienc.  1777.  pag.  xo/.Ueberf. in  der Simml    f 


aiiscrlef.  Abhandl,  für  p)  akt.  Aerzre.  B.  VlIl.S.  9.  —  /ir  I 
drce  cbendaf.  Li.  XIV.  S.  259.  —  Haafe  1.  .c.  cap.  VI.p^.  / 
24.  —  Ajfalini  S.  29.  —  iSruihfhank  S.  \7.  —  M^scngd  \ 


S.  2g.  —  Journal  der  ai»Und.  med.  Lit,  B.  I.  S.  46^       j 
*)  Abhandlung  über   die  Syiiktur  der  Leber.  Dresd.  1'!%  j 
§.  45.  S.  65.  ' 

••)  Medic.  Hecords  and  ReftarcliMr  Lond.   179I.  VoL  l 
.  pa£-  144-  —     t^ciPs  Archiv   für   die  Phyfiologic.  B.  V.  1 
157«  —     Ifciißamtn   und   KofcnmUlUr'4  Beitragt  fflf  di| 
Äer^Ued«  un^skimft,   B,  i.  S.  47, 


A.     Die  Zymphge/^fie.  Sil 

Kindern  98)  Cheßon  99)  fand  den  Milchbruftgang 
t)ey  einer  fpina  ventofa  des  Sitzbeins  von  ei- 
acr  kno.chichten^Materie  gänzlich  verftopft.  Auch 
)ey  andern  Subjekten  fand  Affalini  *°^)  den  Milch*,. 
)rufrgang  fchr  häufig  mit  einer  erdigten  oder  kno* 
rbichten  Subfianz  angefüllt.  Im  Fall  einer  folched 
^erftopfung  diefesHauptkatialsfah  man  denMilcli- 
aft  feinen  Weg  durch  die  Milchgefäfse,  welche 
Dit  den  Lymphgefäfseji  der  Leber  zufammenhän- 
;eD;  nehmen  und  aus  dielen  in  die  Schlüffelbeins* 
Jatadejr  der  rechten  Seite,  oder  durch  die  iiaai* 
Ichen  Gefafse  zu  dem  obcrn  Theil  des  Bruflgan» 
;es  gehen  und  fo  in  die  linke  Schlüffelbeinsvene 
elfngen  0* 

Steinigte  Konkretionen  fand   man  häufig 
B  den  Speichelgängeii  linter  der  Zunge  ^).     Von 

einer 

f%)  Fries  de  emollitione  ofnnin.  --  Summüring  1.  c.  paf. 
f6.  —   Affalini  S,  40.  —    Heine  ttiir.  cit^ 

59)  Philc.r.  Trdiir^act.   1710.  Vol.  J.XX. 

lOO)  S,  40.  • —   Cruihfhauk  S.  74, 

l">  Affalini  S.  4K 

9)  Ger,  Blajii  obrerv.  aiiat.  pract.  pag.  I19.  "^  tjusJ,  obf» 
med.  rar.  Obf.  XIV.  pag  %l.  Tai».  IX.  Fig.  i.  —  Rii^erii 
oblerv.  a\ed.  »ü«.  54^.  426.  —  Vintcii  »^bf.  Lib.  U  pag, 
995.  —  §chcnkii  t\\A.  med.  rar.  I.ib.  I.  p.  990.  —  Schnei" 
tUr  6^  tatarrlDS.  Llb.  IXI.  c.:p.  VII.  p.ij;.  2?S-  —  hchtcti- 
«7  Litliüloj^ia  cjp.ll.^.  17.  pa;».  iii.  —  Tbilof,  Transdcr. 
for  tlie  ycar  1749.  n.  4^1.  obf.'  i.  —  Cnmmpnt.LipC  XX» 
3a6.  —  Commerc.  Liteia--.  .An.  VHU  pap.  165.  —  Alifc. 
Wat.  Cm*.  Dcc  I.  An«.  111.  obf.  1.  Iplieni.  Cuiit.]^,  c  bf. 
79.'—  Journal  de  Med,  Tum.  XXlll.  nag.  455.  —  £!ler 
in  Memoir.  de  Tavad.  de  Scienc.  de  Fierl.  1755.  p»|L  24. 
Coli.  Acad.  part.  etrang.  Tom.  IX,  nap.  85.  —  Sah^rer 
de  caiculis  e  dnctn  falivali  exoi^tis  Aijjent.  17^7.  iiifiaA 
ieri  difp.  pract.  Vt»l.  I.  11.  34,  —  HandttML^iVxVL,  de  cal- 
cnlo  in  gtaiiduUs  fiibliiiejiii^libns  reperio.  Koft-  1754.  — 
Hartmann  Progr.  calciil*.  fnbliiiguaiis  nnpernm  Tpioüdam. 
cxemplura.  Francof,  I7l4»  Nov.  Act,  Nat.  Cur.  Tom,  Hl. 
pag.  4.  —  Oio/  AcrelTs  cbimvg.  Vorrallc.  B.  K  S.  Sil, 
—  Hu/e/and^s  Journal  der  prakt.  A.  K.  B.  II.  S.  «i).  — 
Tiiius  Progr.  de  calcnio  i'alivali  fpoiite  excieU),  Wiuenb. 
1794;  «-•    Hilcoria^  f^ltcmatLs  fdUv^iUs  ph^^iioi«  «t  path«L 


6i3  IK.     VoH  dem  Lymphfyfte^ne* 

einer  foIcIienVerftopfung  desSpeicbelgangs  durc 
einem  Stein,  entfteht  gewifs  fehr  häu6g  die  F  r  o  f  c I 
gefchwulft,  indem  dadurch  die  Aufammiui) 
des  Speichels  fehr  häufig  und  die  Ausdehnung  di 
Oefäfses  fehr  grofs  wird  ^).  Manchmal  werde 
diefe  Gefchwülfte  aufserordcntiich  grofs;  einmi 
enthielt  eine  ein  Pfund  fandichte  Materie  ♦). 

Des  Genettes  ^)  fand  bey>  einem  an  der  Loi 
genfucht  gcftorbenen  Marmor- und  Gipsarbeitf 
nicht  allein  in  den  Bronchien  und  dem  Zeilgewc 
be,  fondern  auch  in  den  lymphatifchen  Gefifse 
der  Lungen  fteinartige  Körper. 

Sogar  in  der  cifterna  chyli  will  man  eioei 
Stein  gefunden  haben,  welcher  fie  verftopfta^ 
Allein  Sömmering  7)  hält  diefes  Steinchen  ft; 
nichts  andere,  als  ein  verknöchertes  Stück  eine 
Saugaderdrüfc  in  der  Nachharfchaft. 

Walter  ^)  bildet  verftcinte  Lymphgefib 
ab,  die  aber  vielleicht   nur    zu  den  knocbicbtei 

Koa 

eonfiderati,  anct.  7.  B.  Sichold.c.  Tab.  II.  aen.  Jen.  1797 
—  Sandifort  JViiil:  aiiat.  Vol.  I.  Sect.  VI,  paß.  275.  n.  D 
pag.  2«0.  n.  III.  Tab.  CXIV.  Fig.  3.  9.  4.  —  Cotlom 
ocnv.  cllir.    pa».  304. 

%)  Schenk ii  oljf.  3S8»  —  StaJpnrii  vaji  der  f^'iel  ohL  t 41 
Cent.  I.  obf.  XX.  pap.  S7.  —  J.  7-  Siahl  de  rannla  firl 
linj;iia  fpeciali  ciun  cafn.  Erf.  1754.  iwHtiUeri  cell,  difp 
ad  Jiift.  et  cur.  morb.  fac.  Tom.  Vll.  Part.  I.  pae.  564 
-^  Aerell  u.  a.  O.  B.  I.  Kap.  XIX.  S.  172.  —  kickttr'^ 
Anfangs^!-,  der  Chirurgie.  B.  IV.  Kap.  I.  S.  2  fg.  —  Cam- 
per in  bamml.  auserlef.  Abhandl.  lür  prakt.  Aerzt».  B. 
XVI.  S.  4Ä4.  —  Ad:  Murray  refp.  Loäta  diiT,  de  tutBc- 
libiis  lalivalibu.«.  UpJ',  I7S5.  deutfch  in  der  neuen  Saaat 
Mu.serlef.  Abii.  für  W.  A.  St.  XIII.  ö.  »$4. 

^  /e  Clerc  in  Memoir.  de  Vacad.  de  CJiir.  Tom.  V.  p,  417. 

{)  Journal  de  Medic.  1790»  Juin.  —  Hufelands  Kuxü^ 
der  fran2«r.  A.  K.  ß.  I.  n.  XX.  S.  IJ5. 

4)  Scherb  de  calculo  roceptaculi  chyli,  hydropxs  caolli«  *^ 
Ha/ / er i  collect,  difp.  pract.  Tom.  III.  pag.  5)5. 

7")  zn  Baillie  S.  6l.  I. 

a)  Memoir.  de  Tacad.  des  Soienc  k  Berl.  1717.  ^ai.^!. 


A,    Die  Lymphgqftfee*  5i3 

Konkretionen  gehören,  von  welchen  ich  fchon  ge* 
redet  habe  9). 

Mit  Luft  angefüllt  fand  Mascagni  w)  rfld 
Lymphgtfilfse  der  Bruft  und  6e^  Unterleibs  einod 
Menfchen,  welcher  an  einer  Vergiftung  gehorben 
irar ;  ebendaffclbe  fand  er  auch  bey  einigen ,  die 
in  DarmentzChi düngen  gcftorben  waren.  Es  ift 
dies  aber  wahrfcheinlich  nach  dem  Tode,  entwi« 
ekelte  Luft  "). 

Wunden  der  Lyrrjphgefäfse,  befonders  auf 
dem  Rücken,  der  Uancl  und  des  Fuftes  oder  nahe 
an  GcieLken,  find  nicht  feiten  *2),  Aus  ihnen  er- 
folgt eingröfserer  oder  ein  geringerer  Abfluls  Ijm* 
phatifcber  Feuchtigkeiten,  Man  fah  fiein  unge-» 
beurer  Menge  ^usiliefsen ,  einmal  mehr,  als  fünf 
Kannen  in  drey  Tagen  *5),  Solche  Wunden  hei- 
Itn  deshalb  unendiich  fchwer  *4).  Oft  gerinnt  ' 
diefe  Lymphe  und  bildet  gleichfam  einen  weislich« 
teh  Schwamm  *^),  Nach  Verletzung  des  Milch- 
bniftgangs,  oder  eines  groCsen  Zweigs  desfelben, 
tDtftand  eine  Fiitel,  aus  welcher  eine,  dem  Milch- 
Jtfte    ganz  ähnliche  Feuchtigkeit   berausflofs  ^^). 

J)  vorher  S.  508.  Anmerk.  %7, 
10)  a.  a.  O.  S.  2S>.  r       r   #    * 

^I>  Ver{?l.  Sönimtritig  de  morb.  val.  abf.  f.  XLTX.  p.  It^fq. 
U)  A.  "Such  ilvi  vtilnciibus  \  jfojiim  lymfiliaticorum,  in  Jei- 
ftCii    l'X|KMiment.   cljiiuij:.  Liitrd.  Hat.  1753.  cap,  XXVIII, 
—  Joann.  Mu\s  de  viiluere  varciiU  lyinjihatici,  in  feiuer 
Piax.  med.  chii  nrg.    Amfr.  1Ä95,    Dec.  VI.    obf.  lll.    ptg. 
340.  —  Sommering  1.  c.  {.  XXVU.  pag.  53  fq, 
IJ)  A/rafini  ü.  a   O.  S.  43  und  7<.  —  Verpl.  Uitck  1.  c.  — • 
Muys  1   c,  —  Hallet'  de  corjj.  Iiuman.  Fuiicc.Toin,  I.  pag, 
31t.  —  Schreiers  ßeitrJ'g«.  B.  1.  S.  184. 
U)  Af'fafiui  S.  41. 

15)  Heivfon  Fju^evimetit,  fiiquir.Part.  ll.pajj.  20?.  —  Mon' 
ro  Wvdic.  Effava.  Vol.  V.  n,  17.  —  Samml.  auieilef.  Ab- 
handi.  Inr  prakt.  Aerzhi  li.  IV.  S.  35S.  —  Ludwig  zu 
Cruihfhanh  S.  HO,  Anin»M  k  •*). 

16)  Fr.Hv//'manndiiX,de  iiicci  iiiitritüex  pectore  i'tiUicidio, 
^^»suUf^d.paihoLAnat.B.  i.  Kk 


5l4  "^*     ''<*'*  ^^^  Lymphfyfietnt. 

Uebrjgens  find  diefe  Wunden  des  Milchbroftg« 
gewifs  allemal  tödlich,  wenn  auch  nicht  imn 
plötzlich,  doch  gewifs  nach  und  nach,  da  c 
Milchfaft  ausfliefst  und  daher  dem  Körper  derNs 
rungsfaft  entzogen  wird. 

Durch  Gefchwüre  werden  die  Lympb| 
£äfse  zerfreffenund  ein  ftärkerer  Ausfiuls  von  Ai 
n^rer  Oauche  verurfacht  '7). 

Durch  Quetfchun gen  können  dieLymj 
gefäfse  zerreifsen  und  den  Milchfaft,  oder« 
Lymphe  in  das  Zellgewebe  oder  in  die  Höhlen  c 
Körpers  ergiefseh ,  je  nachdem  ihre  Lage  ift. 
jenem  Falle  entstehen  wäfsrichte ,  oder  auch  U 
artige  Oefchw  ülfte  «8),  Hierher  gehört  der  mei 
wrtrdige  Fall ,  welchen  Lentin  '9)  erzählt.  Er 
folgender :  Ein  Müdchen  hatte  eine  hier  und  da  v 
bis  fünf  Zoll  dicke  Gefchwulft,  welche  die  gai 
Fläche,  vom  grofsen Bruftmuskel  an,  fo  weit 
mir  dieBruft  bedepkt,  unter  dem  linken  Art 
unter  und  über  dem  Scbulterblatte,  belegte  u 
dem  Drucke  des  Fingers  fchwer  nachgab, 
hatte  die  gewöhnliche  Farbe  der  Haut,  bis  ^ 
die  Gegend  der  Schulter,  welche  blutrOth  ausf 
weich  und  fchwappend  war.  Sie  konnte  V 
neUrfach  angeben,  als,  dafs  fie  ohngefähreinVi 
teljahr  vorher  ein  fchweres  Stück  Holz  auf  < 
Schulter  genommen  habe),  diefes  ihr  fchwer  a 
gefallen  fey  und  einigen  Schmerz  in  der  Gege 
des  Schlüffelbeins  verurfacht  habe.  Einige  W 
cheü  nachher  habe  fie  ap  der  letzten  wahren  R 
pe  der  linken  Seite  einen  Knubben  bemerkt,  w 
eher  fich  fchmerzlos  habe  hin  und  her  fchieb 

laff 

17)"  Mascagm  S.  49, 
i%)  Ajyaliui  S.  44. 

1^)  Hevtidj^e  zur  lusübcnden  ArzneywiDTenfchaft.  B.l. 
^\1  Uiid  H^  %• 


d.    Die  Lympkgtsßfti.  515 

fcn  und  immer  gröCser  geworden  fey.  Sie  ftarb. 
m  fiind  ia  der  Gefchwulft  ein  weifseff,  fettiges, 
e  Gehirn  anzufühlendes  Magma  und  in  demfel* 
n  einen  Strom  Bluts.  Alles  wog  zehn  Pfund, 
e  Quelle  des  Bluts  konnte  man  nicht  aufßnden. 
jnUrfprung  des  weifsenMagma*5  aber  fand  man 
einem  Riffe  der  Schluffelbeinsblutader,  juft  bey 
'  Einfenkung  der  Milchader,  welche  den  Chy« 
I  dadurch  ergoffen  hatte,  der  nach  und  nach 
rch  feine  Anhäufung  jene  Gefchwulft  bildete. 

BrambWa  ^^)  leitet  von  einem  folchen  Lymph« 
rufs  die Entftehung  des G li e d f c h w a m m s  her. 

Im  Zweiten  Falle  entfteht  eine  Anhäufung  voa 
iclitigkeiten ,  welche  zu  einer  wahren  Waffer« 
bt  den  Anfang  machen  kann  ^').  BaJJius  ^^)  lei'* 
von  einer  Zerreifsung  desducturtboracicus  den 
eoannten  Hydrops  lacteus  her.  Morton  ^0 
let  die  Urfach  der  Schwiaiffucht  in  einer  Zer* 
[sung  der  Milchgefafse  d^r  Bruft, 

Sie  zerreifsen  auch  bey  fchweron  Gebur« 

'4),  oder  bey  Verletzungen  der  Eingeweide* 
fand  Mascagrii  ^^)  in  dem  Leichnam  eines  Kna» 
is  von  vierzehn  Jahren  den  Zwölffingerdarm 
riffen^  die  Untcrleibshöhle  mit  einer  milchar* 
•n  Materie  angefüllt  und  diefe  Materie  von  deoi 

der  Oberfläche  liegenden  Saugadern  aufgefogen» 
Kk  2  Sitt 

})  Abbindl.  der  «edle,  cliir.  MiUtair-Akad-irt  Wen.  Ö.  I» 
§  j4  1^    ^  Vcrgl.  oben  Ahfcnn.U.  D.  S.  Sd  \{:. 
")  f«t  Siuittcn  ct)mment.  in  Boerlenvii  aphur.  Tom.  IV, 
pag.  IB9.  —  Hflq/tf^-c»  c^p.  IV.  pa*^. «.  —  ^fJ^^Uni  6.$«» 
—  MelzUr  difr.  de  lj>dro[)e.  pag.  2| 
:)  Obf^^vat.   Dec.  11.  nbf,  2% 

)  R.Morion  pbtljifioluj^U.  Lnml.  Ift^V.  DebeiT.  Ht?lml\:i, 
,^jO.  —  lyofMid  Mwif  «H  theDi*opfy»  ()a^.  fl}*  d^iidUil 
Leipz.  X777' 
)  A(/ulim  6.  9^ 
-)  «.  A.  (X  S.  37. 


5i6  iy»    Von  dem  Lymphfyftem^. 

/■ 
Sie  war  in  ihnen  bis  zu  den  Stummen  und  Dr( 
und  Über  diefe  hinaus^  fogar  felbft  bis  zum  Mi 
bruftgang  durchgedrungen« 


B.     Die  Brufen  '«> 


«•     Von -den  Drüfen  überhaupt* 

Oft  variirendieDrafeninihrerAnzj 
und  Lage.  DieCowp  erfchenDrüfeo  fahA 
gagni  ^7)  fehlen  und  öfters  krankhaft;  inzwifc 
ift  von  ihrer  krankhaften  Befchaffenheit  W( 
oder  nichts  bekannt,  da  fie  iriel  zu  klein  find 
Gewöhnlich  endigen  fich  die  Oefäfse  der  unt 
Cliedmafsen  in  zwölf,  bisweilen  in  zwanzig, 
aber  auch  In  wenigere  DrUfen*,  ja  auch  nur  in 
iie  einzige  ^?).  Haller  fah  vierLeiftendrüfcn,  ff< 
fon  fieben  und  Wharton  acht  ^^).  Hewfon  fah 
ne  kleine  Drüfe  am  Schienbein,  welche  aber  C 
ikf flank  3»)  für   ein  Naturfpiel  hält.     Am  diel 

Be 

2f)  Fr,  Schröder  diff.  de  lympba  et  glandulis  patholoj 
conllder.uis.  Helmit.  1686.  —  Camerarius  de  glan^ 
praeternatiiraliter  ])atiilis.  Tnbinif.  i68p.  —  (Jir.  / 
Run/  difp.   de  morbis  ex  ftiictin  a  plandnlariim  nra< 

-  iiaÄirain  natis.  Tnbing^.  1694.  in  Hallcri  coli.  difp. 
morb.  liift.  faC  Toni.  VL  pag.  1  U^.  —  Watkcr  diu. 
morbis  glandiilanun.  Ediiib.  174}.  —  Dietrich  de  inoi 
glandiilarnm.  LLpf.  1759.  ^  Tr.  Jac.  Riefe  de  glandii 
Gieff.  178I.  —  y.  C.  Szornhathi  de  morbis  glandnlai 
recniidnm  aetatps.  Vien.  1782.  —  Hierher  gehören  «i 
iinch  die  meiften  der  oben  S.  459.  Anmerkiui{^  14,  afij 
führte*!  Schriltfteller. 

27V adverfar.  anal.  Lib,  IV.  15. 

2g)  liai/Zte  S.  199. 

29)  Cruikfhanh  übo  f.    von  Ludwig  S.  C^  und  Ilg. 

30)  Haiicr  de  corporis  humaui  pari.fabrica.  T0111.I.  p.J5 

31)  a.  a.  O.  S.  117. 

) 


.  B«     Die  Dril/en»  Slj 

Äctne  bemerkte  Hunter  J^)  einmal  ganz  und  gar 
keine  DrOfen.  Winterbottom  ^5)  fah  eine  Drüfe 
im  Kanäle  der  Halsfchlagader. 

Die  DrQfeD  find  der  Verftopfung,  An- 
liäufung  einer  fremdartigen  Materie  und 
daher  entftehcnden  Anfchwellung  am  häufig- 
ftcn  unterworfen.  Bald  ift  diefe  Materie  flüffig, 
gaucliicht,*  blutig,  bald  zähe,  talgartig,  käfeartig« 
Die  merkwürdigften  allgemeinenKrank- 
Iieiten  der  Drtifen  find  die  Skrofeln,  der 
Scirrhus  und  der  Krebs.  Der  Grund  diefer 
Krankheiten  liegt  vielleicht,  und  wahrfcheiniich, 
mehr  im  ganzen  Lymphfyftem,  es  fey  nua 
meiner  fpezifiken  Befchaffenheit  der  Lymphe,  in 
einer  widematQrlichen  Dickheit  dcrfelben  ^^), 
Oller  in  elnerSchwäche  der  Gefäfse  H).  Die  Ae  u  f* 
Ter un gen  diefer  Krankheiten  finden  wir  aber 
ftets  liauptfachlich  in  den  D rufen,  und  deshalb 
mflflen  wir  fie  hier  betrachten» 

In  fkrofnlöfen  ^^)  Subjekten  findet  man 
die  Drüftn  mehr  oder  weniger  ange fchwollen ; 
manchmal  find  fie  ungeheuer  grofs,  fo,  dafs  fie  die 
Verrichtungen  benachbarter  Thcile  hindern.  So 
findet  man  Fälle,  wo  durch  eine  grofse  Anfchwel* 
lang    der    Halsdrüfen     und   RückendrOfen     das 

Schlin- 

3»)  CruihfhaJih  ebciKUfclbft. 

33")  ailfert.  de  Vdfis  ahfoib^iuibns.  E<Hnb.  l^gl. 

34^  Taranget  in  Journal  de  Medic.  et  Cliii  urg.  Par.  175J. 
Jul.  art.  11. 

35)  Kom'nff  d«  arTectibni  fyrtematis  lyn»]»batici  Biorb«»fi«. 
pag.  67,  —  Sömmerin^  de  m.  v.  abf.  paj.  87.  —  BUzard 
in  de»  Ludicig/chen  Uebcrf.  des  Mascagni.  S.  i6d. 

^i)  C.  G.  TA.  Kortum  de  vitio  fcrophulofo.  L'^ing.  I7t9. 
deutfcb,  ebeudafplbft  179;.  -^  t(.ob,  UnmiUijn  Übf.  on 
fcronbuluui  aficctiüiis.  l.ond.  I7?I.  de»i«cli  Leipz.  1793« 
—  Fr,A,H\'hcr  von  den Skioplielu.S«lzb.  1793-  —  ^^f^ 
mcring  L  c.  |.  XXXVII.   pag.  t4  f^ 


5ift  IV*  V^n  dem  Lympk/yftem0%^ 

Schlingen  verhindert  wurde ^);  Verheytf^ 
fah,  wegen  eines,  durch  fkrofulöfe  Anfchwellung 
diefer  Drüfen  verurfachten,  hefchwerlic^hen  Schhn- 
genS)  den  Toi!  crfolf^cn,  Cruikjhank  ^^)  fah  von 
f krofuTlös  angefchwoilenen  Lungendröfen  ein  töd- 
liches Afthma  entftehen.  Man  findet  Atrophien 
wegen  fkrofulöfen  Oekrösdrüfen,  tödliche  Ver- 
ftopfung  des  Stuhlgangs  oder  erfchwer« 
te  Oeburten,  wegen  ängefchwollenen  Becken* 
drüfen  ^\  Ueberhaupt  f ollen,  nach  BaUlie  ♦»), 
die  cntfchcidenften  Kennzeichen  f  krofulöfer  Drü- 
fen folgende  feyn:  ße  find  erweitert,  weicher,  alt 
im  gefunden  Zuftande;  oft  haben  fie  beim  Auf« 
fchneiden  fo  ziemlich  das  natarlicl>e  Anfehn ;  ai* 
lein  eben  fo  oft  findet  man  auch  einige  von  iliBeo, 
die  eine  weifse,  weiche,  käßgte  Materie,  mit  cl* 
was  dickem  Eiter  vermifcht,  enthalten  ♦'). 

Am  meiften  find  in  äuftern  Theilen  die  Hals* 
undNackendröfen,  in  de;i Innern  aber  dieGekrös« 
drüfea  merklich  bey  f  krofulufeti  Perfonen  aufge- 

fobwol« 

^Y)  Boneti  Sepnler.  anatom.  Lib.  I.  Sect,  XXI.  obf.  4-  — 
JEphem.  JSut.  Cnr.  Oiit.VUl.  obf.  XC.  pair.  4.31.  —  Hm!- 
Itri  ILlem.  Pliyriol.  Tom.  HI.  ^^<'^g.  I18.  i'om.V'I.  pijr/IOO. 
• —  von  Gcmi.v  in  den  Samnil.  anseKlef.  Abl>diidl.  filr  pr. 
Aerzte.  B.  IV,  S.  au.  593.  599.  —  J.  Blculand  obf.anat, 
med,  de  fina  et  mnrhnfa  octophapi  ftincti!«4.  L.  B.  1714« 
ejusd,  cliff.  de  diFiicili  ant  impetUta  alimeutarnm  dfpr^l- 
iioiie.  L.  B.  i^'iio,  iibeif.  in  deri  Samml.  au.'^crlef.  Abliaiiül, 
für  prakt.  Aerzte.  R  IX.  S.  (.76.  —  Tarcugei  1.  e.p.250> 
•—  t)as  vcrliindcrte  Schlingen  hat  auch  andere  UiTacliw, 
wovon  heil)  irh  bey  Refcnieibuag  der  Sohilddrüfe 
lind  des  Üei'o  ph  agus. 
'  ^t)  Anat.  coip.  hnni.  Lib.  1.  Tract.  111.  cap.  XIV.  paif.^^ 
—  Veigl.  Rit^rch  opp.  aiiat,  chiruig,  Ton^  UK  |»«6.  ^ 

40)  Sönimcn'jfg  1.  C  paj.  19, 

41)  a.  a.  O,  S.  59.  1X5 

4O  ^' «*'^Sl»  Cruikfkaitk  S.  7$.  —    Sb'mwtcring  L  0.  p«J.  y> 
HOC.  (^. 


A     Die  Dri^e»*  "  ^ij^ 

s    fehwollen  ^^).     Die  zanächft  unter  der  Haut  lie» 

»    fanden  fehen  bleich  und  fahl  aus  44)« 

?  Sie  fchmerzen  wenig,  oder  gar  nicht  ♦'). 

Je  gröüser  fie  werden,  defto  härter  und  unb^ 
weglicher  werden  fie  und  wachfen  feft  mit  den  be« 
nachbarten  Theilen  und  Oefäfsen  zufammen  4<$). 

Mit  der  Vergröfserung  der  Drüfen  ift  nicht 
allemal  eine  Verftopfung  verbunden;  denn  man 
bat  goFundeni  dafs  durch  folche  vergröfserte  Drü<* 

-    feo  das  Qneckfilber  ungehindert  durchging  47). 

Der  Scirrhus^^)y  el>enfalls  eine  Krankheit 
dB%  Lymphfyftems,  äuCsert  fich  vorzOglirh  in  den 
Drüfen«  Er  ift  Ton  andern  Drüfengefchwßlftea 
«od  Verhärtungen,  namentlich  ven  den  Skrofeln^ 
deotlich  durch  folgende  Eigenfchaften  Terf<;hie^ 
den  4^) :  Er  befällt  die  glandulas  conglome* 
ratas  fccernentes  2.  B.  die  Bruft,  die  Skro-^ 
fein  befaUen  die  abforbirepden  DrQfen  SP).  Bey 
ihm  findet  man  die  Gefäfse  verftopft  und  gänzlich 
trerwachfen  5^),  bey  den  Skrofeln  (ndel  fi^h  gei-a^ 

4^)  Cruihfhank  S.  lai.  125.  •—  Baffftc  S.  Uf* 

44)  Sümmcring  1.  1.  pag.  18-90. 

45)  tht(t.  paf:.  S9.  -*  Cruikfhank  S.\7U 
44^  Kortum  1.  c.  T(ua.  I.  pkg.  55. 

47)  Cruihfliank  S.  44.  -^  Sommer tng  zu  BaitlitS.  11 5.  A»« 
merk.  1>;.  —  efusei^demorh.  vaf.  abf.  pag.  90.  X40. 

4t)  Mau  Wie  «Ue  oben  S«  464.  Anm.  33.  aji{«t:ruju-teii  ScbiiJ'n^ 
ft^ller  M»d:  P.  Bierchen  ijitrnedes  tal  om  kaevftskade»* 
fcFojihuloefe  ocU  veneri^ke  Sitrs  och  Svullyardcrs  i:;cji- 
kuiaaiide^  Scokb.  177$.  -^  tV,  Leurs  ir>  Piys  verlunde- 
lingen  bekroond  doov  hec  Genoif hap  tcr  Bevoidt:  in^  tA 
Amfceid.  1791.  Tom.  I«  dontlch-in  der  Samml.  au-erlfC, 
Abbaiidl.  Uir  prukt.  Aerzt*.  H.  XVlll.  S.  169.  —  Mut!:Ts 
AblidHdl.  von  deK  Drüleiiverbartimg,  bcCinideis  C.%\  Hn'i- 
ftc.  Leipzi^j  I7l4»  N«uc  Sammle  aiiserleC  uud  lUuefuAV 
hanUl.  fili   WuHdärzte.   St.  V.    S.  iCu 

49")  WxiS^Siimmering  U  Q.   pag,  105, 

5«S  SiiiHrnering  l.  o.  11.  l. 

51)  ibid.  r.  a.  —  Siotl  (Heilnnnsmtth.  B,  111.  Tb.  lI.S.ClJ.) 
fand  die  Subrcauz;  der  Bi  i-Itlchrlieo  mebi  ereoul«  bart. 


5ift  IF,  Ven  dem  lymp^f^em^ 

Schlingen  verhindert  wurde ^^);  l^erh^yn^ 
fah,  wegon  eines,  durch  fkrofulöfe  Anfchwellang 
diefer  Drfifen  verurfachten,  hefchwerlic^hcnSchliih 
genS)  den  Toi!  erfolgen.  Cruikjhank^^)  fah  von 
f kr.ofulös  angefchwoilenen  Lungendrftfen  ein  töd- 
liches Afthma  entfteben.  Man  findet  Atrophien 
wegen  fkrofulöfen  Oekrösdrüfen,  tödliche  Ver- 
ftopfung  des  Stuhlgangs  oder  erfchwer- 
te  Geburten,  wegen  angcfchwollenen  Becken^ 
drüfen  ^).  Ueberhaupt  follen,  nach  BaUlie  ♦')» 
die  entfcheidenften  Kennzeichen  f  krofuldfer  Drü« 
fen  folgende  fi*yn:  fie  find  erweitert,  weicher,  alt 
im  gefunden  Zuftande;  oft  haben  fie  beim  Auf« 
fchneiden  fo  ziemlich  das  nat(lrlicl>o  Anfehn ;  al- 
lein eben  fo  oft  findet  man  auch  einige  von  iluiet, 
die  eine  weifse,  weiche,  käßgte  Materie,  mit  et« 
was  dickem  Eiter  vermifcht,  enthalten  4^). 

Am  meiften  find  in  äuf«erii  Theilen  die  Hals- 
lind  Nackendrüfcn,  in  depinnern  aber  dieGekrös« 
drüfea  merklich  bey  (krofuJqfen  Pcrfonen  aufgc- 

fchwol« 

^7)  Boncti  Sepnlcr.   anatf>m.  Lib.  I.  Sect.  XXI.  obf.  4.  — 
JEphem.  JVttt.  Cur.  Out.  VIII.  obf.  XC.  pau^.  451,  —  H«/- 
/ir/ Klem.  PliyJloJ.  Tom.  lil.  nag.  I18,  Tum.  VI.  paj:.'100. 
*—  von  Genus  in    den  Samml.  anscrlef.  Abhandl,  filr  pr. 
Aerzte.  H.  IV,  S.  2U.  395.  35>?.  —  J.  B/ca/and  obf.Änat. 
inf»d.  de  fani  et  mrirbofa  ocfopha^i  ftiuctutu.  L.  B.  17S4. 
ejuscu   diff.   de  ditlicili   ant  itnpedifa  alimciicanim  depMl* 
ßone.  L.  n.  i^'Jo,  iibeif.  in  den  Samml.  anserlef.  Abbaiid«  j 
för  prakt.  Aerzte.  R    IX.  S.  676,  —  Tareugei  1.  c.p.:5& 
•—  Das  verliindcrte  Schlingen  hat  auch  andere  UrfacIiWi 
wovon  hf in  M"h   bey  Befehl eibmvg    der   SokilddrCir^ 
iin d   des  O  e  i'o  p  h  a  g  n  s. 
'      ^t)  Anat.  coi-p.  I  um.  Lib.  1.  Tract.  III,  cap.  XIV.  pBj(.l?9> 
•^  Veigl.  Rit}fck  opp.  aiiat.  cbiruig,  Tom«  IIK  ptß.  ^ 
•9>  a,  a.  ü.  $.'124. 

40)  Sömmcrhtg  1,  C.  püg.  19. 

41)  a.  a.  O,  S.  59.  115. 

4O  ^^'^gl»  Cruikfkttnk  S.  75.  —    SUmmtring  L  ©.  paff.  >> 
noc.  f|. 


A     Die  lyrüfea*  *"  j[i^ 

iwollan  ^^).     Die  zunächft  unter  der  Haut  lie* 
ndeii  (eben  bleich  und  fabl  aas  44)« 

Sie  fchmerzen  wenig»  oder  gar  nicht  49). 

Je  gröber  fie  werden»  defto  härter  und  unb^ 
eglicher  werden  fie  und  wachfen  feft  mit  den  be« 
chbarten  Tbeilen  und  Oefäfsen  zufaramen  4^). 

Mit  der  Vergröfserung  der  Drüfön  ift  nicht 
lemal  eiae  Verftopfung  verbunden;  denn  man 
tt  goFundeni  dafs  durch  folche  vergröfserte  Dtü-» 
1  das  Queckfilber  ungehindert  durchging  47). 

Der  Scirrhus^^)^  el>enfails  eine  Krankheit 
is  Lympbfyfiems»  äuCsert  fioh  vorzQglirh  in  den 
rufen«  Er  ift  Ton  andern  Drüfengefchwßtftea 
)d  Verhärtungen,  namentlich  van  ckn  Skrofeln^ 
iutlich  durch  folgende  Eigenfchaften  verfehle^ 
»n  49)  :  Er  befällt  die  glandulas  conglome« 
ktas  fecernentes  z.  B..  die  B^uft,  die  Skro«^ 
In  befalleii  die  abforbireiKien  DrQfen  V>}.  Bey 
m  findet  man  die  Gefäfse  verf^opft  und  gänzlich 
;rwach(en  ^>),  bey  den  Skrofeln  findet  fi^h  ^eta^ 

dft 

4^)  CrtdJifhank  S.  Hl.  125.  —  BatlHc  S,  u?* 

44)  Sömmering  1.  1.  pag.  |8.  90. 

45)  ihid.  paf:,  89.  —  Cvuikfhank  B^\7U 
46^  Kortum  1.  c.  Tum.  I.  pig^  55. 

47)  Cruihfliank  S.  44.  -^  Sbrnrotering  »u  BaiHitS^  l\f^,Am* 
merk.  1;;,  —  ejusd,äf.morh,  vaf.  M.  p-ig.  90.  140. 

48)  Mau  fche  die  oben  S«464..Aiim.  33.  angoi'üluten  c>cbriJV.^ 
ftetlcr  «od:  P.  Bicrcken  iiitroedes  tal  om  kaeiTt<kad^r"i 
fcFophulocfe  ocU  veneriske  Sitn  och  Sviillu^pdcrs  i:;eii- 
kajiaaude^  Scokb.  1775-  -^  ^*  Letir*  in  P>  y^  verlunde- 
liiigen  b€kroond  door  hec  Genoifbap  tcr  Bevovdciin^  te 
Amrcerd.  1791.  Tom.  K  doiitfch-in  der  Satnjni.  «ueilpC» 
Abliandl.  lyr  pi^kt;.  Acrzto.  K.  XVIU.  S.  163.  —  3/ii7/.-r'* 
Abliandl.  von  der  Drüfeixvediärtimg,  beCouders  tle»  Hrü- 
flc.  Leipzi«;  I7|4.  Noue  SamniK  aiiscrleC  uud  ucu^ft.AW* 
handl.  fil«-  WiiHdärz.te.   St.  V.    S,  \4^\^ 

49^)  VcrjjK  Stimmiring  1.  Q.    pag,  105, 
5©S  Saturn  er  ing  l.  o.  n.  I. 

51)  i6irf.  r.  a.  —  ^fo//  (HeitMnf;smttK  BJlI.Th.  II.S.21S.) 
fdiid  die  Su^ruu2^  der  Brulucii'rheo  mehrcAenuI«  hart» 

«md 


520  ly.  Von  dem  Lpnphfjfteme» 

de  rtas  Gegenthcil  ^^).  Der  Scirrhus  ift  hock« 
rieht  ^0>  hart  54),  enthält  eine  fcfte,  weislichta 
oder  braune  Subftauz  ^  mit  einer  .weifsen ,  feften 
Mei?  bran  umzogen  ^5),  "und  gicbt,  wenn  er  in  den 
Krebs  übergeht,  eine  dünne,  fchwirzlichl«,  frcT* 
fende,  ftinkende  Gaucha  von  fleh  5<^).  Dabey  fin- 
det man  beim  Scirrhus  gewöhnlich  nur  eine  DrQ- 
fe  angefchwollen,  bey  den  Skrofeln  aber  nicht  fei« 
|en  mehrere  57). 

DieScirrhen  erreichen  oft  eine  aufserordent* 
liehe  Gröfse.  Cruikfhank  58)  fah  die  LendendrO» 
fen  eines  Mannes  bis  zurGröljse  eines  Kindeskopfs 
angefchwollen.  Kaltfchmidc  59)  fand  eine  ausge« 
fchnittene  Parotis  über  drey  Pftind  fchwer.  Eine 
glücklich  ausgerottete  fcirrhöfe  Bruft  wog  dreiCng 
Ff4Dd  ^®).  Bey  einer  am  Bruftkrebs  geftorbenea 
Frau  waren  die  Drüfen  ^uf  der  innern  Seite  Atg 
Thorax  £ehr  gro&,  einige  fo  grofs,wie  ein  Tauben* 
ey  ^0.  Durch  grofse  Anfchwellung  der  inwendi- 
gen  Drüfen  des  Darmbeins  und  des  heiligen  Beijis 

kön» 

lind  fowolil  lii  Anfelinng  des  Znfammftnhangs,  als  aucb 
der  Farbe  einem  weiolicii  Knorpel  äjinlicli,  fo,  daf?  nichri 
Ojganifclies  in  ihnen  riclnba;r,  londern  alles  ein  homoge- 
ner lind  hnorplicliter  Kurpei  war,  Vergl.  auch  Mokreif 
hcirns  Wifrer.  Rritiii.;;c.  B,  I.  S.  512. 

52)  %S.  vorher  Anmeik.  47. 

59)  Siimmerin^  piij;.   105.  n.  3. 

54)  ihid.   pa;:.  105.   n.  9, 

f5^  Baiilie  S.  59. 
'  56)  Shintnering    1,  c.  pag.  106.  il. 

57)  ibid    n.  5. 

58)  a.  a.  O.  8.  130. 

yj)  Diff.  de  tiimorc   fcirrhofo,  trium.  curti  quadrante  librt- 

rum.glandnla  parotidi«  cxftirpaU.  Jenae  1752. 
6o>  A,  G.  Hic/it(^r^'s  Anfanfi-fgründe  der   WufularzneyVtnirc. 

ß.  IV.  S.  ^99.  — .  Xe^^LSandifort  Muf,  anat.  VoLL  Sect 

V.  pa-    25».  n.  VI.  Tab.  CiV. 
4l)  P.  Camper  a.  a.  O.  in  Samml.  ausei  lef.  Abhandl.  fSr  pr. 

Aerite.  U.  XI.  S.  517, 


B.     Die  Drüfen.  5t  i 

tödliche  Verftopfungea  dts  Maftdarmrnncf 
linderniffe  beim  Gebären  entftehen  \  Cntik^ 
2)  erzählt  kwey  folcbe  Falle. 
»y  Scirrhen  und  Krebsgefchwflren  leiden 
irere  benachbarte  Drüfen  mit  und  vergröf- 
!  Gefahr.  Daher  erklärt  Bierchen  *')  dea 
bey  welchem  die  Achfeldrüfen  mit  ange- 
en  find)  für  unheilbar.  Ebendjes  glaubte 
iinper  ^4),  wenn  d^r  Kranke  einen  ftechen« 
imerz  an  demjenigen  Orte  der  Bruft  habe, 
innern  Bruftadem  zwifchea  der  zweiten 
itten  Rippe  nach  aufsen  zu^uod  nach  der 
eben;  dies fey nämlich  das fich^rfteZeicheo t 
hon  die  innern  BruftdrOfen  vom  Krebsgifk 
ffen  wären.  So  foll  auch  der  Krebs  an  der 
ppe  unheilbar  feyn  >  wenn  die  Drflfen  un* 
Kinnlade angefchwollcn  find  ^^und.Schwe* 
^)  erklärt  die  Ausrottung  eines  krebsh«fti-» 
dens  für  unnQtz,  wenn  die  Sakmengefäfse 
iffen  find.  Inzwifchen  finden  diefe  Gründe 
nmer  ftatt.  Denn  ofl  rottete  man  fcirrhöfe, 
rebshafte  Brüfte  ohne  nachtheilige  Folgen 
3nn  gleich  die  AchfeldrOfcn  angefchwolien 
^7j.  Oft  ift  der  Saamenftraog  bey  einem 
aflen  Hoden  nur  fympatifch  angefcbwol* 
Ebendies  gilt  auch  gewifs  in  den  meiften 
wo  die  benachbarten  DrQfen  eines  ScirrhuSi 

oder 

a.  O.  S.  11^ 

a.  O,  —  Vfjgl.  leDran  in  Mf moir.  de  Ttcad. deChi- 

.  Tom,  in.  J.  5.  j>tg.  ^7.  —  Lruisfkmnk  S.  136. 

.1.  0.  Saminl.  fiir  ])r.  Aerxto.  ti.  XL  S.  51H.  —  Söm-^ 

\n^  f.w  BaiUie  S.  61.  V; 

icrcJic'i  a.  «L  O. 

aktilVlie  neob.ichtnn^tn  über  hartnackige  und  ein^a« 

/.elto  vciierifche  /.nlJlle.  Wien  1786.  S.  94. 

ja/ini  S.  6a.  —  Sümmcring  l,  c.  pag.  II  et  114* 

'j'alini  S.  53. 


$a4  ly*     Von  dem  Lymphfyfteme» 

Von  einem  Gefchwür  in  den  Gedärmen 
fchwellea  oft  die  Gekrösdrüfen  an,  und  bey  Lun- 
genentzündungen und  Lungenfucht  die  Luugen> 
drüfen,  weil  die  mit  dem  GefehwQr  kommunici- 
renden  Gefäfse  die  Entzündung  zu  den  DrQfen  hin- 
leiten S^). 

Von  Krankheiten  der  Zähne,  des  Ge- 
hirns, des  Kopfs,  z.  B.  beim  böfen .  Kopfe,' 
fchwellen  die  Halsdrüfen  auf  S'). 

Bey  Gefchwüren  des  obern  Theils  des  Fof- 
fe$,  der  Kniekehle,  de$  Schienbeins  und  bey 
fchmer^haften  Hämorrhoiden  fchwellen 
nicht  feiten  die  Leiftendrüfen  an  ^^),  ebenfo  aucli 
beim  Beii^frafs  ^')  und  bey  Entzündung  des 

In  vielen  Fällen  gehen  die  gefcfawolIenen*unct 
entzündeten  DrOfen  in' Eiterung  über;  folcbe 
CefchwOre  geben  gewöhnlich  ein  dünnes  und 
Tchlechtes  Eiter  ton  fich  und  heilen  fehr  langlam 
und  fchwer. 

Bisweilen  follen  fie  auch  brandig  werden; 
Chambon  de  Montaux  85)  fand  bey  einem  vierjäh- 
rigen Mädchen  einen Theil  derOhrdrüfe  brandig» 

Di^  Drüfen  enthalten  häufig  fremdartige  Ma* 
terien. 

So  findet  man  fie  nicht  feiten  mit  einer  blu' 
tigen,    gauchichten    Materie    angefüllt    8^). 

Stoll 

%0)  Cruihfhank  S.  121  und  145. 

Sl)  elend,  S.  12 5.  —  Sömmerlng  1.  c.  paj.  100» 

Sa)  ^bend,  S.  li%. 

^5)  J-  Kragcin^h  in  Verliandeling  van  liet  Genootfhap  d. 

Heelk.  te  Amfterd.  I7f ).  Deel  XI.  pag.  94  und  100  tg. 
S4^  r«n  den  Bofch  tlieoret,  und  prakt.  Bemerkungen  über 

dasMuskelver mögen  der Htargefälse.  Miinftcr  47t^.S.fe. 
%S)  *.  a.  O.  S.  H4. 
SO  Morgagni  de  fed.  et  ctul  morb,  Epifc  L,  {•  4t» 


B.     Die  Drüfem.  S25 

)M  ^  fand,  bcy  einer  an  der  Schwinfifucht  g«. 
rbenen  und  mit  Driirengefchwüirten  and  Ge- 
iwflren  am  Hälfe  oft  behaftet  gewefencn  Frau,  die 
ke  Kinnbackendrflfe  in  eine  kleine,  mit  Elter 
'flllte  Blale  verwandelt  und  ihre  drQfigte  Sub- 
nz  verzehrt;  mehrere  HaisdrQfen  enthielten 
er. 

In  der  Atrophie  findet  man  die' DrOfen 
t  Gekröfes  angefchwollen  und  mit  einer  käßg» 
Materie  angefüJlt  W). 

Man  findet  die  Drüfen  auch  verknöchert, 
»r  mit  einer  knochen-  und  fteinartigen 
iterie  angefüllt.  Coopmntins^^^  i^rnd  in  der 
kcn. Seite  der  Bruft  eine  Drflfc,  welche  faft 
n-  und  knochenartig  war.  •  Morgagni  9^)  fand 
j  einem  dreifsigjährigen  Mann  in  einer  aufge- 
wollenen  Drüfo  der  Bruft  eine  kalkartige, 
•te  Materie.  Blafius  ^'J  und  Sandifort  9^)  fan« 
1  einen  Stein  in  der  glandula  lacrimaiis. 
einer  krebshaften  Unterlippe  fand  Blafius  9J)^ 
1  in  den  HaisdrQfen  Hörer  94)  einen  Stein, 
n  Geuns  95)  fand  amOefophagus  zwey  ftein- 
te  DrQfcn,  von  der  Gröfsc  einer  Hafelnufs, 
Iche  denfelben  ganz  zufammendrückten.     Man 

fah 

0  Heiliingsmetlicae.  B.  VII.  S.  171. 

\)  Diemerhroth  anat.   coi  ]>.  Jjiiin.  pag.  29. 

1)  Mttiiro  iieuroloi'ia  Ut.  vert.  c.  euuinieiit.  G.  Coopmanm. 

Hüiling.  1763.  pag.  X60. 

0  l.  l.  kp   L.  46. 

)  Übferv.  metl.  ohf.  XVI.  pag.  12. 

s)  obfei  V.  anat.  patli.  Lib.  Ul.  cap.  IV.  pag.71.  Tab.VIII. 

Fip.  ).       ^ 

)  l.  c.  obf.  XV.  pag.  82. 

,)  Act.  Acad.  ^at.  Cm.  Vol.  V.  p«g.  257.  —  Veigl.  Mor- 

gaani  L  1.  Kp.  XI.  15. 

)  a.  a.  O.  ia  dei  Samml.  auserlef.  Abbandl.  für  prakt.  A. 

M.  IV.  S.  %i9' 


526  ly*     Von  dem  Lympkfyßemtt 

fah  fteinharte  Körper   in   den  Kinnbacken*  und 
Ohrendrüfen  ^^),  in    der    glandula    Thy» 
inus57),  in  der    glandula    Th yreoidea. >^), 
in   krebshaften   B ruften  9?),   in    der   eitemdeo 
Bruft  eines  Mädchens  *®®),  in  einem  venerifcheü 
Bubo  ^)  und  in  mehrern  Fallen>  die  ich  an  ihren 
Orten   anzeigen  werde.      Wcr/^^r  2)  hefchreibt  ein 
Stück  Leerdarm ,  bey  welchem  die  Lymphgefäfse 
von  ihr6m  Urfprunge  aus  dem  Darm  bis   zu  den 
Drüfen,  und  die  Drüfen  feibft,  durch  einen  mit 
erdigten  Thcilen  vermifchtenChylus  verftopft  und 
Terhärtct  worden.       Im  Lodcrfrhen  Kabioet  be- 
finden fich  etliche  und  vierzig  w eisgraue  Steine, 
von    verfchiedener  Oröfse    und    zufammen   zwey 
Skrupel  fchwer,  die  in  einem   weibÜchep  Körper 
in  einer  Drüfe   zwifchen  dem  Arcus  Aortae  und 
der  arter.  tracheaf.  gefunden  wurden  *).     Befon* 
ders häufig  find  diefen  fleinigten  Anfammlungendit 
Lungendrfifen    unterworfen,  wovon  ich  hernach 
'  reden  werde.     Knoclicnmaterie  fand  man  in 
den  Drüfen  des  Gekröfes  ^)\  Sömniering  ^)  fand 

der- 

^fS  BoYit^t  Sepnlcr.  anat.   Üb.  IV»   Sect.  II.  Obf.  VI.  pa5. 

1^17.  — •  PItrter  oblcrv»  in  homin.  ufFcct.  Lib,  III.  j>.  'OJ» 

Morgagni  Kp.  XI.  15.  B.  1.  S.  4S8.  —  Hannes  in  iNov.  act. 

J^at.  Cur»  Xoin.V.  p««.  107.  —  Olfenn)th  in  Amemmnn's 

Maj?azin  lilr  die  WiMidarzneywirferifciidt't.  B.  I.  St»  IV» n.  5. 

— -  9V4iher*s  anat.  Mnf.  iJ.  1»  S.  1^4.  11»  26$. 
57)  Sömmerin^  zu  ßaiilie  S.  62.  VI. 
5t)  fValteri  oUfcrv.  «Miac.  pag.  49. 
^^')  Gooch   practical  treatife  cn  Woiinds»  Vol«  I.  pa^.  400^ 

Vol.  II.  pag.  118. 
|0o)  Hallcri  opp.  minor.    Tom»  III.  pa^.  5;^. 
\)  Alhin  in  Natnur-e«  Gqijeeskund.  Bibi.  T<iin»^II«  p.^44* 
a)  Anat.  Mnf.  B.  I.  S.  »40.  n.  279. 
*)  Kohler  a>  a.  O.  S.  1P4.  ISo.  795» 
5)  MeditJ.  Transa<^t.  Vt>1.  1.  pac.  lC\,  —  Bnil/h  S^  tl^— 

HopJ'engiirtncr  in  Hu/elanas  Jonrnal  B.  1.    S.  494. 
4)  %n  Bniilie  d.   iiiS.  Aumerk»   a95,  -^  S.  auch  ^/n^  dt  U* 
«faotomia  pa^»  ^ 


B.  .Die  Drüfem.  S27 

rgleichen  in  einer Saugaderdrüfe  in  detWeiolie. 
fooders  findet  man  fie  in  den  Drüfen  rachiti* 
ler  Perfonen  ^). 

Einen  Wurm  fand  Treutier  ^)  in  einer  Saug* 
erdrüfe  an  der  Luftröhre. 

Bey  Gelbfüchtigen  find  die  runden  Drü« 
I  in  der  Nähe  der  Leber  gemeiniglich  ^elb, 
nn  fie  fangen  die  GalJe  ein  7). 

Im  höheren  Alter  werden  die  Drüfen  immer 
einer,  verfchwinden  aber  nie  ganz  8), 


h»  Von  einigen  drußgten  Körpern  insbefondre% 


Ich  fchranke  mich  hier  nicht  blos  auf  die  Saug* 
er -Drüfen  ein,  fondern  begreife  unter  diefem 
t>fchDitt  alle  drüfenartige  Körper »  welche  ge- 
meinhin den  Namen  D  rü  f  en  fuhren. 

1.    Die  S peicheldrüfen. 

Die  Spelcheldrüfen  ent^Hnden  fich 
\\T  oft^  eitern  leicht,  werden  aber  feiten  fcirrhös. 
ne  Verwundung  oder  ein  Gefchwür  der 
ofsen  Speicheldrüfe  giebt  oft  Gelegenheit  zu  ei* 
r  Speichelfiftel  9). 

Merk- 

\)  Sammering  de  morb.  vaf.  abf.  piir.  Jt 

5)  Ancttiar.ad  Hclminthologiam  corporis  humaiu*  Tab.  II, 

Fig.  4-7.. 
r)  Cruikrhank  S.  67. 
0  Haileri  Elera.  Phyfiol.  Tom.  VIII.  pag,  214.  —    Stofrt 

Heilimgsmetliode.  B.  VII.  S.  115.  —     Cruikfhank  S.  67. 

und  10). 
>)  Richter*!  AnFanfjJgr.  der  W.  A.   R  11.   Kap.  VI.  S.  Ut. 

ß.  IV.  Kai>.  XU.  Ö,  27^* 


520  '  ly»     Von  dem  Lymphfyfteme. 

Merkwflrdig  ift  auch  die  Parotis  durcli  die 
angina  parotidea  *^).  Wenn  fie  in  Eiterung 
übergeht,  fo  fchcint  das  Eiler  feinen  Sitz  im  Zell- 
gewehf!  zu  haben  und  die  Drflfe  ift  unverletzt  "). 
Oft  findet  man  Knochen  und  Steine  1a 
ihr»  Walter  ")  befchreibt  eine  Verfteinerung,  wel- 
che fieben  Linien  lang,  vier  Linien  dick,  kugelrund 
und  auf  beiden  Seiten  flach  gedrückt  ift.^  (?•  ien 
HaaJP^)  fand-bey  einem  dreifsigjabrigen  Mann,  wel- 
cher von  Jugend  auf  eine  fehr  g'rofae  verhärtete  Ob* 
rendrüfe  gehabt  hatte,  die  endlich  in  Eiterung  über* 
gegangen  war,  eine  grofse  Menge  Gyps  od^rKalk* 
Erde.  Eine  gleiche  Gefcbichte  erzählt  Plaier  '^) 
und  Ollenroth  *^). 

Die  Mandeln  entzünden  fich  leicht  uiid 
gehen  oft  in  Eiterung  über  *^3»  Häufige  findet 
man  fie  nach  öftern  Euttündungen  angefchwol* 
Ien,  nicht  hart  und  unfcbmerzhaft,  welchen  Fall' 
man  fälfchlich  den  Scirrhus  der  Mandeln 
nennt  '7). 

Zuweilen  findet  man  aucli  in  den  Mandeln 
Steine,  von  der  Grofse  einer  Linfe,  bis  zu  der 
einer  ßolme  *8). 

Die 

10)  Richter  a.  a.  O.  B.  IV.  S.  275^  —  Wichmamis  \it^ 
zur  Di.i{'.iK»riick.  Ü.  L  J.  9?.  vS.  126.  — ^  Man  üiidct  anr«er- 
nrdoiitluh  gVofie  Gefcluvilirte  «ier  Parotis;  z.  B,  htySäft' 
difort  (Mnf.  anat.  Vol.  I.  Sect.  V.  n.  V.  pag.  293.)  Ibuiet 
Pich  eine,  fo  giofs,  wie  ein  Kinde^kopl'. 

IX)  Hamilton  in  T)  ansäet,  ol*  tlie  Soc.  of  £tlinb.  VoL  II. 

12)  Anatom.  Muf.  B.  1.  S.  ny.  n.  27^. 

13)  Invydinüä  Redevoerinj;.  paß  171.  —  SammL  auserI«C 
Abliandl.  Vür  prakt.  A.  B.  XVllI.  S-  241, 

14)  cbl.  med.  1  ib.  111.  pag.  767. 

15}  a.  a.  U.  —  S.  vorher  S.  52^.  Anmerk.  ^, 

16}  Kiohter  a.  a.  O.    B.  IV.  Kap.  IV.   S.  40. 

\*f)  Caque  Memoir.  dt?  Tacad.   de  CIni .  de  Ptr,  Toin.V, — 

Richter  a.  a.  O.  f.  70.  S.  45  1'^. 
IS^  Schenk   obf.   med.   Lib.  II.    obf.  II.    pa{;.  4.  — -    LmtgH 

•pilc  medicijial,  Baf.  1554.   Lib.  II.  u.  «7.  «—    K€ntmmnn    . 


B.    bie  Drüfem.  521^ 

Die  Mahdein  hafaif  n  auch  b!swkli<eto  bby  &6tt* 
gebohrnen  Kihctelrh  geiPehlt^)^ 

il.     bie  Mihhttrüje. 

Die  Miibhdrare  (thymUis)  ift  toür  tlett 
Poetus  bigenthütnlich  und  verfchwihdet  fcnit  zuhek* 
nenden  Jahtieii. 

Sarfdifort  ^^)  fand  fee  äbet  noth  in  dein  Leich& 
laiti  eines  Oreifes,  iind  zwar  fbhr  lahg,  in  zwey 
rbeile  gethöilt,  übel-haupt  gröfsery  alis  beihi  Foe* 
:its.  Ein  gleiches  Beifpiel  fah  Meckel  -*)  bey  ei* 
lem  erwachfenlsn  Mannen 

&ey  eineihSchwindlUchtig^hfand  inän  tie  wiii 
lige  l'aurt  grofs ,  liiid  vere  itert  2*). 

Bey  cinetn  achtzehnjährigen  Mäde^heh  war  fii 
glror^,  fthwärzlieht  tind  hart^J);  Binnin^ 
ffr  *♦)  fah  6e  gän?l;ch  knochicht.  Bey  isinedi. 
ron  Kiildh<s]t  auf^fthmatifchen^  eilfjsbrigeii  Mäd« 

theü 

äeCateul;  t>ig.  1-  ^  Miftell.  Nat.  fcur.  Dcc.  Ü.  Ah.VIÜt 

bbr.  1^1.  -^  S'cÄjir/^/V  Litliblbtjla.  Cap.  II.  ).  14.  pii^.  xb€. 

5^  Ricfiteh  a.  a^  ü.  $.  vi.   S.  '5«;  —    Mein;  de  TacaA.  dH 

(Chiiuig.  Tt»in.  V.  pag.  46!. 
i9)  Sa/wttth  ObFci  V.  VI.  tap.  III. 
äo)  Öbferv.  anät.  path.  Lib.  lll;  caii.  ll.  p*}?   45.  hot.  fe.  -i^ 

Miif.  auat  Vbl.  I.  Sett.  V.  u.  XIV.  pag.  244. 
Ai)  Melnoir    de  IdCad.  de58  SHeiic.  de  Bcrl.  175^     t^blleci; 

Atld.  part.  etraiij;.  Völ.  iS.  pag;  144.^^  Küi  glelöllei  BeÜ 

tplel:  FiäAk.  Samml.  B.   111.  S.  65.. 
S9J  Cmni,  dilT.   de  Voiiiifca  piilraönuhi  et  jslatiiularuni  vifci^ 

tiirum.  Jen.  1740.  pnjj.  W.  •=—    Afehblichfe  Bi^mehk.  führt 

auth  Lieuiaud  art :  1.  C  übf.  766    7«l.  l>«'fe-  »41  i"*!. 
ä|i  HtthJeH  ApUrliim.  Öbf.LXVl.  j^ak.  s6o.  -^    Lieutaui 

I.e.  Lib.  II.  Sect.II.  nbf.761.  Tbm.ll.  p*g.  aio.  —  KHeH 

to   tuHilllefia  grbfs  »ihd  feil*  r  hOl  li  ärt  fah  fi*  BäiV- 

/j>  S.  61.  —  Sahiriil.  Für  p»-.  A.  B.  XX;  S.  96i; 
ftÖ  7-  ^-  Binninger  bbfcrv.  tet  curat,  ihedicin.    Geht.  V: 

Montielj;ard.  1 67 ^  Cent,  III«  bbf;  JVi  —  L/rtt<«uiiTbiii.ll; 

|>ag.  240; 
^li^. i/i ^i^Aö/. i4;ia/. B.  i;  LI 


532  ly»     Von  ätm  Lpnpkfyfttmt. 

ner  Glieder »  Difformitäteo  a.  f.  w.  zwifchei 
dem  und  Eltern  fiiideo ,  oder  Fordert  hat  \ 
chocele  nicbt  genaa  genug  von  Struma  unter 

den^O* 

Struma  ift  die  Anfcliwellnng  und 

härtung  der  Schilddrafe  ^^].     Ihr  ift  jede 

ter  und  Gefchleeht  unterworfen.     Sje  ift  ein 

fes  Lokalübel   und  hängt  nicht  von  f  kroFuJ 

Miasma  ab.     Selten  leidet  die  Schilddrüfe  be 

Skrofelkrankheit  mit,  faft  immer  leidet  fie  a 

Langfam  entfteht  die  Struma  und  geht  gewi£ 

mals    in    Eiterung    über  V),      Die    Schild 

fchwillt  oft  zu  einer  anfehnlichen  Gr5fse  an^ 

unregelmäfsiger  Form,  tnii  hervorftehendeil 

fchwülfteo.     Durchfchneldet  man  fie,  fo  fc 

fie  aus  Zellen  7ii  beftehen,  o\t  eine  durchfiel 

Und  klebrigte  Feuchtigkeit  enthalten.     Diefe 

len  find  von  verfcbiedener  Ordfse,  bald  fo  g 

wie  *  eine  Erbfet  bald    kleiner.     Jene   klebri 

Feuchtigkeit  gerinnt  von  Weingeift^  nach  eii 

Zeit,  zu  einer  undufchfichtigen  GaJlcrte  *).     j 

gagni  9t)  fand  eine  folche  aufgefchwollene  Sc] 

drOfe  gleicfafam  aus  kleinen  Läppchen  zufamr 

gefetzt  und  zwifchen  diefen  eine  Kugel,  die 

einem  Safte,  der  wie  ausgeprefstes  Mandelöl 

fah ,  angefUllt  v^ar.     In  der  angerchwollenen 

harten  Schilddrüfe  einer  andern  Frau  fand  fi  b 

d 

)5)  Wiehnutnn  S.  iif. 

36)  Th.  White  on  Struma.  Lond.  I784.  —  Förderin  I  1 

Jof.  Oäuiieri  de  ftnim*,  Viudob.   1794,  —     JfViekm 

Hi  a.  O.  i.  ty.  S.  loS. 
97)  Vergl.  St^U  in  denAbliÄhdl.  der  raedic.c]iirur/.A 

zu  Wien.  B.  I.  —  Sommer ing  de  itiorb.var.abft  4.LX 

pig.  163. 

•)  r  Baillie't  Zufitze  in  der  Samml.  für  pr.  Aerztt.  B 
S.  35^.  —  E«grauiijg«  Fafc.  U.  Tab.  t.  ' 

IS)  £p.  XXIII,  4. 


B.    Bie  Brufen.  533 

darf  elbe  39)  eine  fleifchfarbene»  braune  SubAanz 
mit  einer  weifseu  untermifcht.  Ein  andermal  fand 
er  ^^)  in  einer  verhärteten  Schilddrüfe  einen  Balg 
eingefchloffen,  welcher  aas  einer  dickeni  weiben 
Haut  beftand  und  eine  ziemlich  dicke,  gelbl|chte 
Feuchtigkeit  enthielt,  Stoll  4i)  f^nd  dje  Schild- 
drOfe  bis  zu  «ioer  Fauft  grofs  angefchwollen  und 
ftiDerhalb,  eine  gleichfam  zellichte  Subftniiz 
mit  Sehieim  amgefQllt;  die  knorpelart^ep 
Abtbeilungea  darinnen  machten  wieder  verfchie«* 
dene  Höhlen,  welche  mit  einem  dQnnen  Schleim 
ood  mit  bSutigeo  2«elldn  angefüllt  waren.  Chambon 
de  Moniaux  ^)  £and  in  einer,  zu  einer  ungeheu^ 
rw  Grö&Q  angefchwollenen  SchUddrtilfe  eine  fpe(« 
ckige  Materie^  In  einer  andern,  welche  fo  grofi^ 
als  ein  Gänfoay  war,  fand  er  4^  wei(ae,  harte  Kno» 
ten,  wel<^e  eine  käBgte,  trockene,  beinahe  meb« 
lichte  Subrtanz  enthielten  oqd  mit  den  (4tt{tröhren» 
PrOfen  zufammenhingen.  In  einem  andern  F^* 
le  44)  £|ind  man  fie  theils  in  eine  honigartige,  theila 
in  eine  knochichte  Materie  verwandelt»  Haen  45} 
fand  in  einer  Struma  faft  »Ue  muglicbe  Arten  von 
Oefchwftlften ,  hier  eine  Brey-,  dort  eine  Speck* 
gefohwulft,  hier  Wafferblafen,  dort  eine  Eiterbeule; 
hier  fällte  geronnenes,  dort  fia(figes  Blut,  hier 
Schleim,  dort  kalkartige  Materie  m'iX  fett  ver> 
mifcht,  die  Gefchwulft  %M% 

for% 

40}  in  demCclbcn  Briefe.    $.  ^s^ 

41)  Heilunj^methode.   ß,  III,  Th,  II,   S^  171,   Yergl.  fh.  U 

$.  19t. 
4a)a.  a,  O.  S.  51.  43)  S,  VA 

44)  y,  H.  FreJea^  cUnduUe  thyreoideae ,    ]>*rtim  orU*iin, 
partim    inclicc»itUs  fpcciem  letereutis  exXtir^aUu.  Lipf^ 

45)  Hrilnnc  meth.  B.  HI.    Th.  VIl.  Kip.  UU.K  ♦•  S.  |00, 


534  If^'  y^^  «^  Lympkly/Itemm^ 

Fordert  '^)  erhielt  ans  folchen  GefchwOlfteii 
wfgDD  fie  Ton  allemfilot  gereinigt  wim,  eine  ge 
ringe  Menge  einer  weifsen,  fehleimigteii ,  eiweii 
ähnlichen  Materie ,  die  im  Icochenden  Wafier  gl 
rann.  Bey  Anfchwellüng  der  DrOfe  Ift  fie  ver 
xnehrter;  Dabey  waren  die  Blutadern  erweiten 
an  eifßigen' Stellen,  zu  Säekeii  atttgeilebnt;  aoel 
felbft  die  Schlagadern  waren  erwetterL  Das  Zell 
gewebe*  war  fcblaff»  EineEMifefchiea  von  auÜMi 
in  mehrere  kleine  "getheÜt»  -^Von  ihrer  Haut  est* 
blöfst  i^hien  fie  verftopfl>  ziemlioh  feft  nnti  Ton 
fchwarzbraoner  Farbe«.  Steinigte  Verhirtanga 
fand  er  nicht«  Bey  einigen  hnd  er  einen  innan 
Kropf;  derBala  war  dick,  daa  Athemholettifclfw«; 
die  Mandeln ,  die  Dra£en  tiw  Kehlkopf  mhA^jtk 
Giefskannenknorpel  waren  angefchwolIeD/ved 
Tolf  jenes  weüaen  Safts« 

Btffde  Ueberhaben  gröfsen  Einflofe  änF^Sc 
benachbarten  Theile.  Hatler  47)  fah  z.  B.  dorcli 
ihren  Druck,  attf  die  DrofTelad^ern ,  rinen  Schlaf 
fliifs  entfteheh.  Durch  ihren  Druck  auf  die  äittic 
iternoliyoideos  und  thyreoideos  fand  man  diefc 
ganz  verzehrt,  dafs  kaum  eine  Fleifchfafer  zu  fe 
hen  war  ♦*)•  Sommer ing  ^9)  fah  die  Lnfb'öhn 
am  Hälfe  durch  einen  grofsen  Kropf,  gänzlich  xv- 
fammengedrüekt  und  ihre  knorpeliche  Ringe  da« 
durch  gleichfam  gebrochen,  oder  ii^enigftens  ge« 
knickt.  Daffelbe  bemerkte  auch  Aepll  5o^.  ^n 
meiften  leidet  aber  von  ihrem  Druck  die  Speife- 

rßh- 

47)  Opufc  patiiol.  obf.  VI. 

4%)  Cavard  tralt«  de  mjologid  fuivant  Li  methode  UDf 
fault*  p«g.  1.2. 

49)  zu  Baillte  5.  49.  I. 

50)  Salzburg,  aedic*  ehirurg.  Zeituns  179«.  I.  8.  399. 4'9* 


B.     Dit  Brufen.  535 

Öhre,   fo,  dafs  fie  fehr  häufig  die  Urfach  des  be* 
chwerlicheil  Schlingeas  find  5i^« 

Die  fcirrhöfe  Befchaffenheit  diefer  * 
3rüfe  unterfcheidet  fich  vom  Kropf  fehr  deutlich 
ladurch,  dafs  fie  nicht  fo  aufserordentlich  vergröf* 
ert  >  aber  ungleich  härter ,  als  beym  Kröpfe  er« 
'cbeint,  und  dafs  fie  aus  einer  feften,  bräunlicht 
Kreifsen  Subftanz  befteht,  in  welcher  man  fehr  we- 
nig von  jener  zellenförmigen  Struktur  bemerkt, 
iiaman  beim  Kröpfe  findet. 

Man  findet  in  der  SchilddrOfe  auch  ftei« 
»igte  Konkremente  52),  Jfefs  59)  erwähnt  ei« 
Der  ganz  verfteinerten  Schllddrüfei  welche 
To  feft  war,  dafs  fie  einen  hellen  Klang  von  fich 
gab;  fie  befände  fich  auf  dem  anatomifchen  Hör- 
ble  zu  Kopenhagen.  Walter  54)  fand  dit  rechte 
Bäifte  dieferDrQfe  in  ein  gelbliches,  erdigtes  Kon- 
krement verwandelt. 

Sie  if^  der  Entzündung  und  Vereitemng  ua«^ 
terworfcn  ♦). 

4.  £)!> 

51)  Se^nard  Heelknnding.  Waarnelim.  n.  91.  —  Dg  Haem' 
de  dip:lptiti(>iie  vel  deglntitonim  in  cavtim  ventriciiU 
^cfcenfii  tmppditis.  Hig.  I750.  Caf.  II,  —  i^an  Gct.rn  in 
Haarlem.  Verband.  D««!  XI.  Ohf.  IV.  pag.  ^.  Lebe.  f.  in 
Sainirrl.  aiiscrlef.  Abhandl.  iur  prakt.  Aci  zt^.  ß.  IV-  S. 
597.  —  J.  BfeuJnnd  de  dUf.  aiit  imped.  aliiur  u«»:.  dc- 
puli*.  in  den  Samml.  i'ilr  prakr.  Aer/.te.  B.IX.  S.680.  An- 
merk.  —  iia/Zcri  Klem.  PhyÜol.  Tom.  Hl.  pag.  11 8.  — 
BonciiSenwlcr.uiit,  Lib.I1.  Öect.  IV.obf.  16.  — ^  Ephem 

.  Kat.  Cur.  Cent.  VHl.  obf.  XC.  pap.  491. 

VI)  Sandi/ort  Mnf.  anat.  Vol.  I.  Sect^  III.  pag.  104.  «.  C. 
See.  V.  n.  LXXXIl.  LXXXIII.  Tab.  CVI.  Fig.  6. 

5)2  VoUft'iMdige  Auszüge  «us  deu  beuten  chir.  Difp.  B.  II. 
ö.  aio.  Anmeik.  *) 

54%  obfervat.  annt.  pag.  4).  —  Anatom.  Muf.  B.  I.  S.  i;9. 
n.  377.  -*-  Vergl.  «uch  ebend,  B.  1.  S.  156.  u.  }ii.  S. 
157.  n.  ;i2. 

•)  Hu/eland's  JeuirnaL  B.  VIII.  St.  IV.  S.  5a.  —  BailiU^ 
ZnJUitze  :  in  e.tu  Samml.  für  pr.  Aer^cte.  B.XX«  S.  )55.  \^%^ 


53i  W*  Voß^  4ßm  t-i'mphfyftö^ß., 

4^     Die  Rückendrü/en* 

]0iefeDrüfen,  welche  in  der  Gegend  des  vier« 
ten  oder  ft\aften  Rflckenw^rbej|s  liegen^  find  uni 
am  pieiften  dadurch  merkwürdige  dafs  fie  ehen* 
falls  öfters  ein  Grund  des  befchwer{ichen  >  oder 
verhinderten  Schjingens  find,  \veqn  fie  ^ripkbaft 
abschwellen  55). 

S:     Die  L^ngg^drüfen• 

$ie  find  in  der  Subftanz  der  Lungen^  iofon*. 
flerheit.  auf  ihrer  Qberfliche  vertlieilt  ^).  Sie  ßnd^ 
flach  Por<n/ 57)^  der  Sitz  der  erblichen  Luogenfuchti 
durch  Verftopfung,  EntzQndung  und  Eiterung.. 
Pie  Kranken  werfen  nie  Eiter  durch  den  Hüften 
aus  uqd  gefchieht  dies  ja ,  fo  \tl  es  kurze  Zeit  vor 
ihrem  Eude.  S|e  find  allemal  hej  folchen  I^erfo- 
pen  angegrifTen^  welche  nach  einer  venerifcheo» 
pder  fkrofulpreQ  Krankheit  an  der  Lungenfucht 
Sterben,  wo  die  Drüfen  der  Luftröhre  gemeinig« 
lieh  fclir  gefund  find,  Bey  einigen  Perfonen  fand 
fie  der  angeführte  Schriftfteller  angefch wol- 
len, und  mi^  einer  gipsartigen  Materie  an- 
gefüllt; bey  andern  war  diefe  Subftanz  an  fer- 
ichiedenen  Punkten  erweicht  und  eiterartig.    Oft 

fah 

55)  Verhcyn  Anat.  Corp.  Hiim.  Lib.I.  Tract.lII.  cap.  XIV. 

pa?-  I5V.  —  N/c.  Inf  flu  obTerv.  med.  Lib.  I.  cap.  XLIV. 

Pag.  %t.  —  Boneti  St'Pulrr    Äiiat.  Lib.  IV.  Sect  IV.  Tom. 

ll.  pag.  95.  —  Kuyjchii  O^y.  anatom.  chirnr|».  Tom.  III. 

pap.  9()0  iq.  Maiichart  diff.  de  ftniraa  oefophagi  hnjofqce 

^oalitii,  dÜAciiii  ac  abolitae  dtglnrionis  cauJTi5.  Tub.  1744« 

•—  Taranget  irn  Joiirn.  ile  med.  Tom.  XLVIII.  pa^.  25a 

r —  Aiorga/^ni  fpiTt.  XXVIII.    J.  16. 
56")  Portai  hcobachti.nficn  über  die  Drufen  der  Lunten,  in 

^en  Samml.    aricrlef.   Abhaniil.  für    pr.   AerEte.  li.  X.  S. 

404.  an.^  den  Mem.  de  Tacad.  desScienc  a  Par.  I7to.  p.  )15- 
5;)  Portal  a.  *.  p.  S.  41t. 


S.     Die  Drüftn.  Sij 

fah  er  fie  auch  iii  völliger  Eiterung ^  das  Ge  urtigcH 
bende  Gewebe  der  Lungen  von  einer  eitrigten  Ma« 
terie  zernagt  und  in  den  Luftröhrenäfteii  verfehle- 
dene  O^ffnungen,  welche  heb  das  Eiter  gebahnt 
hatte.  Oft  fühlen  die  Kranken  an  diafer  Art  Lun- 
gcnfucht  gar  keine  Schmerzen,  felbft  auch  dann 
nicht>  vveon  die  Eiterung  fchon  angegangen  ift. 

6*     Die  Drüfin    der  Lu/trdhreni^fte* 

Qie  merkwflrdigfta  Erfcheinung  an  diefen. 
PrQfeq  ift  ihre  Anfch  w  eil uog  und  Abfonde* 
rung  eines  fchwärzliche  n  Schleims.  Sie 
büden  danp  deutlich  ia  ihrer  Mitte  eine  kleine 
Höhle,  welche  manchmal  fo  grofs  jft,  dafs  man  ei« 
Be  kleine  Erbfe  hineinlegen  ka^n,  und  wohey  ih* 
ra  Wände  dicker  als  im  gefunden  Zuftanda  &nd« 
In  diefen  Hphlcn  ift  jener,  oft  wie  Tinte,  fofch^viur- 
zer  Saft  enthalten  5Sj.  Er  erfcheint  unter  dam 
Mikrof  kop  in  kugelförmigen  Theilchan  59).  £r 
färbt  den  fchwarzen  Speichel,  welchen  man  oft 
auswerfen  fleht.  Zwar  will  Morgagni  ^)  keine 
Verbindung  diefer  Drüfen  mit  den  Bronchien  za* 
laffen;  aber  unleugbare  Thatfachen  baweifan  fia^^ 
Portal  ^^)  drückte  die  Luftrölirendrafen  zufammen 
und  es  quoll  jener  Saft  aus  ihnen  in  die  Luftwage, 
Deirfelbe  ^'^)  fand  bey  einem  Mann,  welcher  ftats 
einaii  fchwarzen  Auswurf  gehabt  hatte,  die  Blrpo? 
chialdrüfen  vergröfsert,  einige  fo  grofs,  wie  cin# 
Halelnurs  und  voll  fchwarzen  Saftes,  womit  auah 
dUe  Brqnchien  gefärbt  war^n.     Wann  er  d|a  DrQ* 

ien 

58)  Vortal  1.  a.  O.  S.'409. 

5^)  Criti;,/huuk  S.  6«.  60)  Ep.  XXII.  J.  ^i^ 

6i)  S.  4C».  63}  §,  4I9> 


540  IK     Von  dem  Lymphfyficme. 

ift;  der  Unterleib  ift,  wenn  fie  allgeniein  f krofu- 
lös  find,  (ehr  im  Umfange  erweitert,  die  übrigen 
Theile  des  Körpers  hingegen  merklich  abgema- 
gert 73).  Es  ift  dies  der  Zuftand,  welchen  man 
Atrophie  n^nnt  74),  Man  findet  die  Drüfen  in 
diefem  Zuftande  theils  in  groCser  Menge,  tbeils  zn 
einer  aufserordentlicher  Grö{se  angefchwolleo. 
Blancavd  7^)  fand  fie*  bey  einem  vierzehnjährigen 
Mädchen  bis  znr  Gröäe  eines  Gänfeeis  ange- 
fchwoileQ»  Haen  7^)  fand  ein  Gekröfe»  welcbesi 
der  verhärteten  Drüfen  wegen,  dreifsigPfiind  wog« 
Sic  enthalten  bald  eine  dünne,-  eiterartige  7!\ 
tiald  eine  fett-  und  talgartige  7S),  bald  eine  käfig- 
te  79),  bald  eine  harte,  fteinartige  *^)  Materie.  Bis^ 
weilen  fiAct  fie  ganz  in  Eiterung  übergegangen  ^). 

Ja 

74)  Sömmcring  de  worl*^  ^af.  abf.  naß.  %$.  f  LI-  pay.  141^ 
-*  Bukky  dUrr.  de  atroplüa  ex  obrtriictione  ^landiilarniK 
mcfcnterii  orta.  Gedim^  1704.  ^—  Eyfeliut  diÖ*.  de  fcirrha 
snefenteri^^  atrophiae  incarabilU  oauITa.  £rf^  171 5^  —« 
Meyer  in  Richters  Hibl.  B.  VIII.  S.  99-  —  Jufti  inBaU 
dinters  ^leucm  Mapazii\.  B.  X\  $.446.  —  Baumes  Mem. 
de  la  maladie  du  mefciitere  •-  carreau.  JNiinPs  17SI«  u| 
Hu/eland*s  Annalen  der  fra^iz.  A.  W.  B.  I.  S.  ^S4  fg. 

7O  1.  c.  Cent.  I.  Obf.  LXXI.  pag.  155. 

76")  ^,  a.  O.  B.  IV.  Th.  IX.  S.  201. 

77*)  Diemerbroek  anaC.  corp.  liuni.  paj»,  5^9.  —  Sto/fs  Hfi- 
li:njr9meth.  B.  VII.  S.  140.  -r-  Sc/i<?rh  im  MuC  der  Heil- 
kiiiide  von  der  lielvet  GefelLfchatft  cgricfprfn^.  Aeri^e. 
Zürich  ij'92,  Br.  1.  S^  14;. 

7t')  Taraeus  Lib.  XX III.  cap.  56.  —  Baader  obTervat.  me^^ 
cap.  XX.  — f  StoU*s  Hcili*nf[&met]j.  H.  1.  $.  ^44.  B.  VU. 
S.  1x5.  —  Chamhon  de  Aioniouj;  S.  609. 

79)  Dienierhroek  1.  c.  pag.  70. 

|0)  Halleri  Flem.pliyf.  Tom.  VI.  pag:^  J^I.  ^  depart.C.H, 
fdbrica  et  fnnct.  Tom.  I.  ymg,.  362.  —  Epliem.  Nat  "Cur, 
Dcc.  1.  Ann.  III.  obt  307.  Ann.  VIÜ.  obf.  50^  —  fidm- 
cius  HUdanus  Cent.  II.  obf.  44..  — :  J.Fr  Loh/'(ein  de  ner-j 
vo  fpinali  ad  par  vagnm  accelT-irio.  Arf;:cnt.  1760.  pap  41. 
Drouiii  Jo'.irn.  «in  Scav,  i6yo.  n.  XXV.  —  EfUr^in  Me«. 
de  l'acjd.  dos  Scienc.  a  Rorl.  Vol.  XI.  jigg.  a6^  —  M^. 
TrHjjSüCt.  Vol.  I.  pag.  "^öi. 

H)  Blmicard  1.  c,  pag,  159.  —  E[.irt.  ad  HalUritn\  VoLlI. 


S.    D/e  Drafen.  5^1 

In  W^fferfuch  ten  fplelen  rfiefe  Drafen 
c  Hauptrolle.  Man  trifft  6e  gcwifs  aHemal 
hr  oder  weniger  angefch»vollen  unH  hart.  -Bei- 
ele  liefehn  uns  /n  Mtne  8^),  Hewfon  «5),  Chani^ 
t  de  Montaux  84)^   Lenein  W). 

Auch  in  der  Oelbfuclit  fand  man  6e  fcir- 
5s  und  faft  ganz  knorpelalrtig  W). 

Sehr  oft  trifft  Wart  fie  in  einer  Art  von  Ruhr 
ireltert  an  *7)» 

Nach  einem  tödtlicheil  W ech fei fi eher 
d  fie  Chatnbon  de  Moiitaux  W)  Verftopft,  ange- 
wollen und  fchwärzlichblau. 

Es  ift  uns^noch  die  l^rage  übrig,  ob  die,  iii 
1  genannten  Krankheiten  erVveiterten,  vergröf- 
teÄ,  verhärteten  und  mit  widernatflrlichen  IVJa- 
ieo  angefüllten  DrOfen,  auch  wirklich  ver- 
►  pft  find?  Man  nimmt  fie  gewöhnlich  daför 
und  erläutert,  hierauf  geftOt7.t>  alle  die  ange- 
irten  Krankheiten,  Allein  neuere  Unterfuchun- 
I  beweifen^  dafs  die  angcfrhwolJenen  DrOfen 
ht  Verftopft  find.  Sömmering  ^5)  f^h,  dafs  fol« 
5  DrOfen  nicht  nur  das  Qufeckfilber  nicht  auf- 
Iten,  fondern  es  vielmehr  leichter  durchliersert« 
lU^hank  >®)  merkt  ausdrücklich  ah,  daft  er  kei- 

neu 

5*^-  9i'  ^^  *^^^  Swieten  Comhient.  Tom.  I.  pap»  I49,  
f.  C  £.  Hebenßrtit  de  fcirrtü  meTeht^ril  exiilterdth» 
Hai,  t7%6.  in  Ha//eri  coli,  difpi  üd  hift.  et  cur.  morb.  ^4^ 
Tom.  Vll.  pae    697 

2)    Traite  de  Chirnr|jie.  Pai*.  1722.  Tag.  II.  pa^.  1^. 
))  in  den  Samml.  anserlef.  Abh.  für  pt*.  A.  ßi  IV»  6.  26f ; 
♦)  S*  409.  574. 

5)  ßeitidge  tnr  aiM(tbendeii   ArzneywilT.  B.  1.  S.  207. 

6)  Sto/N  Heil"hgsm«th.  U  l.  S.  ?KV 

7^  Morgagni  Ep.  XXX!.  i^.  —   ^toifs  Heitiihcsmpll.nd«. 

B»  lIl.Th.ll.  S.  ^6.  HO.  —  Kauhlen  von  dier  Huhn  BoMH. 

1717.  S.  6.  —  Craihfhank  S.  I3U 
t)  8.  m.  und  167. 
y)  z^  BaillU  S.  115.  Anittsrk,  a|V 
*0)  S»  t|0. 


544  '^*     ^^^  ^^^  Lyniphfypemi. 

roerküngeii  \ohBlan'cärd  ^i)  und  Mö>']giagni  >^)  bc- 
ftätigeti  dies»  Jener  fand  fie  bey  teinein  Waffer ffich- 
tigen  gSntlich  Verzehrt,  dafe  kein^  Spüt  davon  zo 
feheil  war,  Ohd  di^fer  fbhd  fie  fo  Siüsgerlsh^t,  däli 
fie  anfänglich  ganz  und  gak*  zu  fehlen  fcbleii. 

Mail  findet  fie  auch  in  einer  ahderli  Lagts»  df 
ihre  natürliche  ift«  Vorzüglich  Verdrängen  fie  gro* 
fse  GefchiK^ülfte  änderet  fiüngeweid)»  aub  IhlrerLi* 
ge  9^).  Bey  Zerreifsung  des  2wergfells  draldg  fie 
tnit  andern  fiingevireiden  in  die  Bl-ufihuhle  97). 

Blafius  9Sjhat  dSefe  Drüfe  dojp]pelt  gefbo* 
ilen,  öder  vielmehr  in  z^ey  Stücke  gfeth^ilt»  tnit 
^wey  Ausnshrungsgängeni 

Ihre   häufigfte  Kraiikheit  ift  Vö  rho  tliilig 
«ind  Anfchweilüng '^v       Oft  ift  biiy  ihrer  An' 
fchvvellutlg  keine  Verhärtung  gegen\;i; artige  oft  aber 
ift  fie  auch  zugleich  verhärtet.     äisw^iJeii  ift  mit 
ihrer  Verhärtung  eine  Verkieineruhg  Verbtitideoi 
Nicht  feiten  ift  ße  viel  horfer,  als  im  naiürJicbti 
flZuftande,  ohne  einige  iti  die  Aug^ii  fallende  V•^ 
Änderung  in  ihrer  Struktur  W).     Baillie  halt  di^  -^^ 
fen  2uftand  für  den  Anfang  des  ProcblTes^   durdi 
den  diefe  Drüfe  wahrhaft  fcirrhös  wird.     Bald  ift 
fiö  in  ihrem  ganzen  Umfange  verhörtet,  bald  findet  |  _ 
tnaci  nur  einzelne  Stellen  hart,  und  bald  find  diefe 
in  dert)  Innern  ,  bald  auf  der  Oberfläche.      Oetttl- 
biglich  leidet  b(»y  diefeh  Veränderungen  der  Ali* 

E^ 

ii)  l.  o.  Cent«  IL  obr.  LXVtl.  pag.  ftg). 

^5)  £p.'XXX»  14.  —     et*.  Licutaud  1.  0.  Lib.  I4  6eÜ.  VOt 

obl.  xote.  Tom.  I.  pas   91t. 
5«)  BresU  Samml  Snppl.  IV.  i|^i 
97)  S.  unten  AbFclin.  VII.  D. 
i^g)  Obfeivat  anat.   pag.  is6i    Tab.  XV.  Fi^.  ii,  ObCiDii  I 

päg.  57.  I 

*)  y.  R.  Rahn  ditt,  fiftenk    rciirbhtnte  panörestis  diaf»o/j  1     J 

khat.  natliol.  illuftr.  CHitting.  1796.  1  *■ 

^9)  Baitlie  6.  i^|.  undSöhtmcrint  «Ut  Aamerk.  i|f*  1 ' 


iL    Die  Lymphg^fte^    .  S45 

lodrfire  auch  zugleich  die  Leber  und  Milz  an  Aa« 
hwellung  und  Verhärtung.  ^  Doch  Bnden  auch 
ier  öftere  Ausnahmen  ftatt.  Sie  drückt  in  diefetn 
rankhaften  Zuftandc  diMi  Magen  und  den  Zwölf« 
rigerdarm,  daher  ein  häufiges  Erbrechen  der  Ge- 
Ihrte  davon  gemeiniglich  zu  feyn  pflegt  *^^).  Wf 
en  der  tiefen  Lage  diefes  Eingeweides  fühlt  man 
effen  Anfchwellung  nicht»  es  mOiste  denn  bey 
ihr  magern  Perfonen  und  fehr  grofser  Anfcbwel* 
mg  feyn  ')• 

Riolan  ^)  fand  die  ganze  DrÜfe  verhärtet,  und 
>  grofs  und  fchwer,  wie  die  Leben  Morgagni  ') 
ind  fie  bey  einem  Mann,  welcher  von  öfternt 
r brechen  und  .heftigem  Schmerz  zwifchen  Bruft 
ad  Unterleibe  geplagt  gewefen  war,  vergrö&ert 
ad  nngleich,  theSls  von  rundlichen,  nicht  kleinen 
AOten,  theils  von  einer  knorpelartigen  Verhär^ 
iog.  Die  Leber  war  dabey  ungemein  grofs.  Paw^^ 
h  fia,  bey  einer  ftarken  Verhärtung,  zugleich 
lit  dem  Magen  und  der  Pfortader  verwachfen« 
iancard  ^)  fand  fie  mit  einem  Theile  des  Netzet 

in 

lOO*)  Morgagni  1.  1.  Ep.  XXX.  9  und  II.  —  Ifenßnmm  pf. 
TAnmerk.  Aber  die  t'ing?w«»ide.  Ö.  3^3.  —  J.  Ha/m  fcir- 
rlioriiin  pttiicreätis  lUapixTi» ,  ubfervatlonibiis  et  tdbnl. 
•en.  iiliiftrata  GOtt.  1796,  -^  A,  L.L.Hfl'c  «b»  rlyfijopiiae 
CaiiITis.  Ci«»ttin{!.  1797.  -^  Oltuials  ift  d««  iMbiccbeti  abei* 
auch  nicht  ziijieeiMi,  \vi«?  2.  H.  in  d«'ui  vm»  Kivierc  hcr- 
fijieh  anznfühi enden  lalle.  Vergl.  dß  hiaens  Ileilungsme- 
Uiode.  B.  111.  Th.  VI.  Kap.  VIL  jL  4.  8. 15. 

l)  Morgagni  a.  a.  O,  II.  * 

tS  AnthropoprapLia  et  oFtcolop.  Par.  I6l6.  I.ib.  11.  cap.  I6«  ' 

j")  Ep.  XXX.  10.  —  Mehrere  Heifpicle  von  j^'mUohi  %nWt 
gerillterer  Hdite  uder  Anfch\rellung  liefcit  liitlfi  Sol.rilt- 
fteller  Kp.  IV.  i6.  I:p.  XVI,  ;6.  Kp.  XXII. 22.  k|..XXVlI. 
9.  Kp.  XXXVlll,  28.  —  Lieutaud  iiift.  mar.  med.  Lib.  I. 
Scct.  Vlll.  obr.  1011-  1043.  Tom.  1.  paj».  396.  —  HniUii 
Elem.  Phyf.  Tom.  VI. 4;!. 

4*)  obf.  aiiat.  vhU  XVI.  pa^.  3S. 

5)  1.1c.  Cent.  I.  obt  LXIl.  p;i5.  140. 

Uyii<6.  d.  pailwL  An/U.  D.  I .  Mm 


548  ly-    Von  dem  L^-mfHtfyftenu. 

Jichi  al$  inwendig,  Hem  Anfehen  and  Gefühl  r 
der  Mikfubrtanr,  fehr  ähnlich  waren,  Bmk 
^and  die  gan^e  DrOfe,  zugleich  mit  dem  Gfk 
fcirrhös.  Rougnon  *')  fah  bey  einem  Jung 
«welcher  zwölf  Tage  vor  feinem  Tode  ein  befri 
fts  Erbrechen  gehabt  hatte,  eine  fcil-rhöfe,  rfi 
jhr  Gewicht  aus  ihrer  natflriiehen  Lage  gezoj 
MagencIrQfe.  Bey  einer  fünfzigjährigen  Frao  l 
man  aebtt  diefer  Drnfe  auch  die  Leber,  Milz 
den  Magen  fcirrhös  >^). 

Nicht  gar  feiten  findet  man  bey  Gelblik 
^n  das Panki*eas  fcirrhös  ttmd  verftopft 
und  es  fcheint  daher  oft  einen  Antheil  an  A 
Krankheit  zu  nehmen.  In  den  meiften  H 
wohl  nur  dadurch,  dafs  es  durch  feine  TemNl 
GröCse  und  Schwere  die  Gallengänge  drfickti 
verftopft. 

1        Ein  fcirrhöfes  Pankreas  verliert  fein 
'ches  Anfehen  gänzlich,  wird  in  eine  harte, 
inige  weifse  Maffe  verwandelt,  die  in 
^ner  Haut  durchzogen  wird,  wie  ein  Seil 
«ndern  Theilen  des  Körpers  '^). 

Die  Scirrhen  der  Magcndrüfe  gehen  21 
in  den  Krebs  Ober,  wie  andere  Scirrhen« 

Blancard  '7)  fand  ße  felir  grofs,  faulieh' 
krehshaft.  Auch  van  Swieten  **)  fah  fie  kw* 
In  der  Leiche  eines  Mannes,  welcher  {eb 
Keuchen  gelitten  hattet  beftand   diefe  DrA 

\^'\  in  DcfiiuU  Journal  deChirvrg:.  Tpm.  II.  ^ 

I})  Path<ii^>g;Lfclic  fcmLotlfche  Uetr^ckitungeii.TonlCiiiJ' 
zis  17^5.  H.  II.  Kap.  20. 

14)  bmU\ii\rf,.  me<Uc.  chirurg.  ZeiUing.  1791.  St.  \1 

15)  2.  B.  Burthotintts  in  Act.  med    H«fu.  1674.  —  ^ 
lind  Kor^lY  in  den  hernach  an^ufalircnden  SuUi^  , 

•  lO  Bat7/ip  «.  4  O.  3.  159.  ' 

17)  l.  f.  Cent.  I.  oWr.  IX.  pag.  Ig» 
Ig)  Conimeuui.  in  Bo^rfutävii  äphorUm,  Tom.1.  f^^ 


B.     Die  Drüfem.  549. 

ir  vielen  Gefchwülften ,  die  wie  Aepfel  geftaltet 
id  krebfig  waren  ^9),  Bey  einem  Schweiger  faad 
m  fie  fcirrbös,  krebfig  und  leicht  zerreiblich  ^^).. 
tn  Döveren  ^^j  fab'  in  ihr,    an  der  Stelle,  wo 

den  Magen  berührt,  ein  Krebsgefchwör,  wel- 
ei  den  Magen  aogef reifen  hatte,  fo^  dafa  fieh  das 
ut  in  ihn  ergob. 

Auch  in  Speckgefch wOlfte  faiid  man 
s  Pankreas  Übergegangen.  Bey  eipem  jQngling, 
r»  nach  einem  Hüften  und  Blutfpcien  in  Auszeh« 
ng  und  Wafferfucht  gefallen  war,  fand  man  das 
krOfe  fcirrhösund  am  Pankreas  eine  Gefchwulfi^ 
Ichs  von  der  Gröfse  eines  Kindeskopfs  war,  aus 
hrern  Körpern  zu  beftehen  fchieo  und  eineFett- 
lerie  enthielt  ^^).  Morgagni  ^3^  fand  bey  einem 
ifzehnjährigen  Menfchen  in  demfelben,  fo  wie 
mebrern  Eingeweiden,  Gefchwülfte  mit  eiiiei^ 
;igten  Materie.  Schmalz  ^0  fsnd  an  der  Stelle 
fer  Drüfe  eine  Speckgefchwulft,  von  der  Grö* 

und  Form  zweier  neben  einander  gelegten 
tjoer  Aepfel ,  welcho  mit  dem  Magen  und  der 
Iz  verwachfen  war.  Bartholin  ^5)  erwähnt  ei-. 
*,  aus  dem  Pankreas  hervorgewachfenen  Gs» 
wulft,  welche  grofser,  als  die  Drüfe  felbft  und 
t  war,  wie  einEy,  inwendig  aber  eine  fpeckigte 

Ma. 

0  Mor/fa/^ni  Ep.  XV.  II.  —    Vergl.  Tüten/eld  iu  MifeelL 
N«t.  Cm     \}tc,  I.  An.  1.  obL  J^. 

)>  vonBerger  üi  Act.  So«,  med.  Hafuitnt  HaCn.  1774.  Vol..!» 
p>i^.  155. 

;)  jF  /l.  von  Donneren  diff.  oblBrvau  anitom.  pad)ül  1..B. 
1719.  obf.  in.  T«b.  11. 

r)  Lituimud  l.  c.  Lib.  I.   Scct.  VIII.    obC   X04|.   Tom.  X. 
P<2.  507. 
1)  Kj..  LXVlll.  II. 
.)  inHi/A/««^'Joarnal  der  praktifclien  Heilkwnde.  B.  TV* 

S.  51)  h- 

)  l.  c.  Cent.  11.  hift.  LIV.  Tom.  1,   pag.  »TOw 


55ai  ly*  yon  tlsm  Lympkfy^fm». 

Auch  Lieu^aud  ^9)  erwähnt  mehrerer  vereiterte« 
Magendrüfcn.     Bey  einem.Knaben,  welcher  waf« 
fer-  und  -win.lfächtig  geflorben   war,   fimd  man^ 
aufser  den  WafferanfammiungeD  im  Unterleibe  und 
im  Herzbeutel,  eine  fehlerhafte  Milz,  und  das  Pin* 
lireas  fo  vom  Eiter  zerfturt,  dafs  picht  die  gering«» 
fte  Spur  davou  zu  fehen  war  ♦®)„       Bonz  ♦•)}  be» 
fphreibt  ^inen  AbfceGs  in  diefer  OrQfe,  d^ffeu  Ei« 
ter  den  Magen  und  die  Leber  angrifF.     Bey  tdoer 
Frau,  die  von  Qiner   beftändigeu  KarcUalgi«  war 
geplagt  worden»  fand  man  im  Pankreas  einen  Ab« 
fcefs,  welcher  fich  eine  Oeffoung  ia  den  Magen  g^ 
bahnt  hatte  i^). 

Bey  einem  hypochondrifchen  Mann  fiwd 
man  die  Df üfe  verftopft  und  vejrdorban^^i 
es  wird  aber  nicht  erwähnt ,  worin  diefe  Vwdnrb« 
|ii(s  beftanden  habe. 

bey  Gelbfachtigen  fah   man  inihreins 
gelbliche  Feuchtigkeit  44). 

Auch  W  a  ff 6  r  b  1  a  f e  n  fand  Chambon  d^M^^t^ 
$(iux  45)  in  ihrer  Subftanz^ 

Der  Ausfuhrungsgaüg  des  Pankreas 

(ductus  pancreaticus)  öffnet  fich   nicht  lei- 
ten an  einer  ganz  verfohiedenen  Stelle  TomOallen- 

39)  Hift   anit.  med.  Tnm.  I.  p«p.  )et(.  obt  1046  fij. 

40)  ibid.  c»uf-  1060.  pap.  311. 

41)  Nuv.  Ae.Ndt.  Cur.  Tom.VIll.  ohf.  13.  —  ci^t^utMui 
,  i.  1.  ohf.  1051.   pag.  909. 

42)  Gaucicr  diiT.  de  irritabilitatis  210 ttone^  natura  et  morbiL 
Hai.  179;.   \.  13.  pi^r.  129. 

45)  KweekfcKool.  DecKl.  pag.  i$7*  —  Sömmerin^  ztiSäH- 
//>  S.  1^0.  111. 

44)  Chumhon  de  Montaux   a.  a.  O.  B.  V.  Beobacht.  CUCVIU 
S.  492.  ^ 

45)  ebeiuUr.  B.  L  BeoU^u  LV\  S.  xi%^ 


B.     Die  Dräfen.  553 

ig^  Im  Zwölffingerdnrmp,  ohne  rftafs  Hiefe  Mifs- 
ilung  kränkliche  Folgen  habfen  Tollte  ^). 

Bey  «jnem  doppelten  Pankreas  hat  maa 
A  dieferv  Gaitg  zweifach  gefehcn  47).  Nicht 
ten  find  aoch  die  Fülle,  wo  man  ihn  bey  einer 
Dfachon-MagendrüfiB  doppelt  gefunden  hat  48), 

Von  GefcbwAlften  in  benachbarten  Theilea 
rd  diefer  Gang  zufammcngedrückt  gefun- 
D und  ift daher  auch  bisweilen  ver  wach  fdn49). 

Man  beobachtete  auch  feine  Haute  bey  einem 
inde  in  eine  kartilaginöfe  Maffe  verän- 
rt  50). 

In  ihm  fand  man  auch  eine»  der  Galle  röh 
g  gleiche  Feuchtigkeit  5i). 

Mauchart  5^)  und  Lieutaud  5B)  erwShnen  ei- 
9  Spulwurms,  welcher  im  Ausfährungsganga 
s  Pankreas  gefunden  wurde  und  ihn  verftopfte. 
arfcheinlkh  war  er  erft  nach  dem  Tode  hinein 
krochen. 

Hau. 

4O  Th.BarthoIi'ni  Act.  HaFn.  Tom.  II.  obf.XV.  pal».  ;6.— 
Haltcr's  Gnindrifs  der  Phyfiolop.  1ieransgegel>en  von  P.F. 
Meckel.  Berlin  17II.  J.  6«7-  S.  ^14.  ^Sömmering  a,a.O. 
S.   160.  I. 
47*^  B/aJius  1.  c.  pap.  126.  —  ejitstf.  obf.  med.  p^p.  57. 
4I)  B/a/ii  obfervAta  anat.   p«g;  114.   Tab.  XIV.    Ti«;,  i,   — 
rjuid.  obf.  med.   obf.  XV.  pag.  57.  Tab.  VI.  Fi?,  i.  —  Bar^ 
thofini  Act.  HaFn.  Tom.  II    obl.  XIV,  pag.  ;o.  —  Per/chii 
iitr.  fylloge  Mect,  obferv.  praef.  Aibcrti,  Hill.  1736.}.  tX. 
Hallcri  Commcnt.  iii  Bowrhtuirii  pruclect.  Tr»ii).  I,   pac. 
24.0.  —  ejuxd,  Elem.  Pbyfiol,  Tom.  VI.  pasi  440.  —   Ph, 
A.B'tihmerl  obfer^r.  anat.  rar.  lafc.  I.  in  praefat.  pag.  XIH. 
iM»r.  üo.  —   Sandifort  obf.  anat.  patb.   Lib.  U,   cap.  VII. 
pag.  127. 
49)  MifcelL  >'at.  Cur.  Dec.  II.  An.  VI.  obf.  1-^4. 
co)  Ä^gt-  de  Graqf  de  natnra  et  ufu  Tücci  panrrcatici,L.  B. 

1664.  cap.  VII.  pag.  5»7.  ' 

51)  Mifoelt.  ^at.  Cm .  Der.  II.  An.  III.  obf.  U5. 
51)  Diff.  Inmbrici  teretis   in  ductu  pancrcatico  repertt  hi> 

ftoria.  Tnbing.  1798. 
51)  L  c.  Tom.  1.  pag.  31a.  Lib.  L  Secc  VUL,  otfaQ^av 


554         ^        JK.     Von  dem  Lymphfy/teme. 

Häufig  find  die  Beifpiele ,  dafs  man  StHne, 
in  diefern  Gange  angetroffen  hat  5*),  GraafS^)  fand 
deren  fieben,  bis  achte,  von  der  Grobe  einer  Erbfe. 
Auch  Baillie  5^)  fah  ein  Beifpiel  davon«  Die  Stei- 
ne hatten  ohngefähr  die  Gröfse  eines  HafelouCs* 
kerns ,  mit  einer  fehr  unregelmafsigen  Oberflächd 
lind  von  einer  weifsen  Farbe.  Legte. man  einen 
diefer  Steine  in  Kochfalzfäure,  fo  iöfste  er  fich 
fchnell  auf  y  und  trieb  eine  grofse  Menge  Luft  ans. 
Die  Steine  waren  alfo  ;n  diefem  Falle  gar  fehr  von 
,  der  Natur  der  Urinblafenfteine  verfchieden.  .War- 
fcheinh'ch,  fügt  Baillie  hinzu,  weichen  die  in  die* 
fer  Drüfe  gefundenen.  Steine  etwas,  yon  einander 
ab,  (b  wie  wir  das  nämliche  an  andern,  im  meofcb« 
lichc^n  Körper  gebildeterv,  Steinen  fehen;  allein, 
da  diefes  eine  feltne  Krankheit  dis:  Pankreas  iff» 
fo  erfordert  es  noch  eine  lange  2^it,  bis  diefer 
Funkt  v.üllig  ausgemacht  werden  kann« 

Im  Pankreas  felbft  fand  Ga/eci^i  ST^tioe 
fteinigte  Materie.  Cowley  58)  fand  es  in  einer 
Harnruhr  verhärtet  und  gaijz  fteinigt»  In 
einem  an  der  Gclbfucht  geftorbenen  Mann  fand 
J.  F.  Meckel  5»)  das  Pankreas  ganz  in  ein  tophus- 

arti- 

54*>  Staip.  V.  d.  Wid  obf.  Cent.  I.  obf.  Xlh  —  CommtmU 

J.ij.f.  Tom,  Vlll.  pag,  990.  —  Mifccll.  Nat.  Cnr.  Dcc.l. 

An.  VII.  cUr.  50.  —  Eller  >n  ^Trm.  de  rnoad.  des  Srienc. 

öc  Heil.  1755.  pag.  24.  Coll.Atjad.  part.  etrang.   Tom.ixj 

pag.  £5.  -^  Biurni  obC  auat.  ui  Sandi/ort  Thef.  dilX  VoL 

lli.  pag«  960. 
55).  de  aaU  et  nfu  ri>cci  pancreal;  1.  c,  —    Lieutmid  L  c 

runi.  1.  pag.'^og. 
56)  a,  a.  O.  S.  159. 
\'/)  in  Comment.  BonnonienT.  Tem.  IV.  Art.  IT.  rtn^,  54^— 

^Ifchrere  tt^ifpiele  in  Schurigii  Litholog.    Cap.  U.  J.  tt 

SK'  145  h-  cap.VUI.  p.455^  ^  MiTcelL  X^JaC  Cur.DecL 
n.  Vlll.  obf.  5a 
IO  Journal  de  Med,  Par.  17S9. 

55)  Koreff  difC  Rftens  theoreticam  conffderationemicceri 
'  90vi^  ^ui.lMi9<Uqx  CüiiJüK«.  fimid  fuperftj'UQUffi.  uj.  \yi\^   f 


B.    Di€  Brufen.  555 

^es  und  fteinigtes  Wefen  degencrirt,' deffen 
lg  von  einer  ähnlichen  Maffc  ve rf topft  und  fo 
irerlehut,  daCs  der  Gallengang  zufammenge- 
ckt  und  verfchloffen  war,  fo,  dafs  keine  Galle 
chgehen  konnte;  dieOallenhlafc  bis  zur  Gröfse 

Gailenbhfe  eines  Ochfens  ausgedehnt,  und  da« 
ch  dieGelbfucht  entftanden  war.  Pau^^^)  fand 
>ey  einem  zehn jährigenKual>en,derübef Schmer- 

im  Ünterleibe,  bcfondets  auf  der  linken  Seite^ 
(lagt  hatte,  wie  ein  Stein  verhärtet. 

9.     Die  Kiereudrüfen  *'J. 

Sonft  heiEsen  fie  auch  Nierenkapfelff^ 
^beunieren,  glandulae  (uprareuales. 
:  c(rü6gter  Bau  ift  nicht  zu  vevkcanen ;  fie  ge«- 
ren  zu  ilen  zufammengcfetsten  Drüfcn. . 

>lan  fand  fie  auf  jeder  Seite  doppelt«  BaV'-^ 
ylin  ^^)  fah  deren  viere  bey  einer  Perfon,  de-* 
1  Nieren  zarammcngewachfen  waren.  Morpag-^ 
^^)  bemerkte  Ge  auf  der  linken  Seite,  bey  zugieicK 
ppcltcn  Nierenbecken  und  zweifacher  Mili:  dop-* 
lt.     Dooh  find  diefe  Fälle  noch  Zweifel Iwft  ^♦^V 

Noch  7,weifelhafter  find  die  Beobachtungen  voa 
lem  gänzlichen  Mangel  diefer  Drüfen  ^5% 
itjslow  ^)  will  fio  in  Kindern,  welche  mit  wcni« 

Cc)  Lieittaud  l.  «*.  oV>I.  xoag.  pag.  504.  «F.  obf.  1052^  p^  305. 
übt.  io\0'   p»{:-  906. 

60  yiic.kiffids  dilT.  de  glandiili«  ri'praronalfbii».  H^n.IT^.* 

tz)  1-  o.  Cent.  II.  liift.  LXXVll.  Tom.  \.  pag.  306^ 

£3)  Kt>.  l.XIV.  2. 

64^  Vrrgl.5eAmiWfdiff.de  pland\i1is  fnprar^^nalibnyTia?. ad 
Viadrl  17^5.  —  Mayetr's  JUerdircibang  des  men^L  Kör- 
per!«. B.  IV.   S.  ^%. 

65)  Mifcell.  Nat.  Cm.  Dcc.l.  An. II.  obf.  6j.  DccU.  AikI. 
obf.  35.  —  H/iZ/rWElenuPliyC  Tom.  VII.  paj.jg^.  ^.^t.K 
wo  mehrere  HeNTpicle  on^iilhr^  fin4^ 


556  ly»     Von  dem  Lympkfyfieme. 

gern  oder  ger  keinem  Gehirn  gebobren  ^d^ordeiii 
feblen  gefehexi  haben. 

-      Aber  felbft  in  Fällen ,  wo   eine  Niere  fehlte^ 
fand  man  doch  die  Niercndrüfe  ^7). 

Inzwifcben  l^ann  ihr  Mangel  aber  doch  nidit 
in  allen  denen  Fällen,  wo  die  eine  oder  die  andere 
Niere  fehlte,  nicht  wohl  zweifelhaft  feyn.  Einen 
foIehenFall  finden  wir  h^y Härder  ^^)vLndStoll% 
Kleiner,  als  gewöhnlich  findet  man  fie  febr 
oft.  Befonders  .foll  diefer  Fall,  nach  Hewfont 
merkwürdigen  Beobachtungen  ^^)y  bey  Kindero, 
welche  wenig,  oder  gar  kein  Gehirn  haben,  ftatt 
finden.  Mehrere  Fälle,  welche  Sömmering  7«)  an- 
filHrt,  beftätigen  dies.  Cooper  7^)  nämlich  fand  6a 
in  zwey  acephalis  fehr  klein.  Meckel^^)  bemerkte 
dies  ebenfalls  in  fechs  dergleichen  Misgebnrten. 
Auf  dem  anatomifchen  Theater  zu  Dresden  findet 
fich  auch  ein  hirnlofes  Kind  mit  kleinen  Nieren* 
drOfen  74).  Klein  7t)  fah  fie  in  hirnlofen  Misge- 
bnrten mehr,  als  zweimal  kleiner,  wie  gewöhnlitfb. 
Metzger  7^)  fand  dies  in  einem  fiebenmonathlicben 
Kinde  ebenfalls.  Sömmering  77)  fand  fie  in  allen 
hirnlofen  Kindern,  welche  er  öffnete,  fehr  klein. 

Ein 

67)  Sandifort  Muf.  anat.  Vol.  I.  Scct.  V.  pag.  afo.  luXXX. 
68^  Wircell.  Nat.  Cur.  Dec.  II.  An.  I.  Obf.   55. 
^9>  a.  a   O.  B.  II.  Th.  II.  S.  179. 

70)  Philof.  Ti  ansäet.  Tom.  XLV.  Part.  II.  pag.  J15. 

71)  zu  Baillie  S.  17t.\I. 
7a)  Philo£  Transact.  1.  c. 

75)  zu  Hailer  s  Grundrifs  der  PhyiioL  S-  5Sj.  Anmerk.  e. 
74)  Sömmering  a.  a.  O.   S.  17}. 

75^  S])ecimen  anatomicnm  iiTcens  monrcrorum  quomniji 
defcrlptionem.  Stntgard.  I799» 
in  einem  ßrie^  an  Sömmering  a.  a.  O. 
I  in  feiner  Ueberf.  Yoa  Ha//cr*j  Grundr,  der  PbyfioLbcr 
au5peßeben  von  Meokef,  a«  a.  O.  Anmerk.  ••).  Ferner  m 
Btütiie  a.  a.  O.  und  ia  feiner  Befcbreibung  nnd  Akbiida«| 
einij^&r  Milsgeburten..  Mai^iz  1793.  $.  la« 


76J  in 
77^  n 


B.     Die  Drüfea.  55? 

Ein  Anderer  78)  fand  fie  nicht  nur  kleiner,  fondern 
auch  fpitziger  und  von  dunklerer  Farbe ,  als  ge- 
wöhnlich. 

Caßan  79)  fand  die  Nierendröfen  bey  den  vie- 
len Negern,  welche  er  öffnete,  immer  viel  gnifser, 
als  hey  den  Eurorpäeni ,  und  die  darinnen  be6nd- 
liche  fchwarze  Feuchtigkeit  bey  erftern  in  weit 
gröfserer  Menge,  als  bey  letztern.  Dies  veran«> 
laf^te  bey  ihm  den  Gedanken,  ob  nicht  vielleicht 
der  Ueberflufs  diefer  Feuchtigkeit  iich  über  die 
ganze  Oberfläche  verbreiten ,  und  eben  fo  gut  die 
Haut  der  Negern  fchwarz,  wie  ein  Ueberflufs  von 
Galle  die  Haut  der  Weifsen  gelb  färben  könnte. 
.  Er  beruft  fich  dabey  auch  noch  auf  dt;n  ganz  eigea 
{linkenden,  bey  VVeifsen  gar  oicht  bekannten  Ge^ 
roch  der  Negerhaut,  welcher  von  nichts  andern, 
als  dem  beftändigen  Abfatz  einer  verdorbeuen 
atrabilarifchen  Feuchtigkeit  herrühren  könne.  Es 
fcheioen  diefe  Folgerungen  aber  unrichtig  zu  feyn« 
Denn  man  fand  auch  bey  Ruropd'erri  in  der  liöble 
diefer  DrOfen  eine  fcliwarzliche,  tinteoähnlicbe^ 
oft  häufige  Feuchtigkeit  <^).  Sie  ift  vielleicht  Fol- 
ge einer  kränklichen  Befchaffenheit,  oder  auch 
fchon  ein  Produkt  anfangender  Füulnifs;  denn 
Sömmering  *')fand  diefe  F'euchligkeit  feiten  in  fri* 
fcfaen  Leichen  von  diefem  Anfehen. 

Sie  ift  auch,  wie  andere  Eingeweide,  der 
Entzflndnng  und  der  Eiterung  ausgefetzt. 
Blafius  fand  die  linke  NierendrOfe  bey  einer  Fraa 

rüth- 

7t)  GöttUig,  gel.  Anzeig.  179).  S.  59. 

7f)  übfervdtions  meteorolog.  faites  fout  laZone  torride,  pur 
Mr.  CV/>«/i.  Vai\  I7ly.  Hujetantts  Annalen  der  liauz-ol. 
A.  W.    B.  I.  475. 

10)  Bartholini  liilt.  an«t.  Cent.  I.  hift.  XXXVIH.  T'  m.  I, 
pag.  59.  —  ejttsH.  Auätom.  cdp.  XVill.  —  Jiaiiii*  4>.  17I. 

tl)  zu  Bailtit  's.  173.  Anmerk.  971, 


558  i^.     yon  dem  Lympkjyfieme^ 

röthllch,  vergröfsert  tin(J  mit  eiilicr  fchivÄrzea 
und  eiterartjgen  Materie  aiigcföllt;  die  Kranke 
hatte  lange  Zeit  hindurch  einen  eite^artigen  Urin, 
welcher  einen  fchvvarzcn  Bodenfat:^,  machte,  von 
fich  gelaffen  8^)^  Ein  andermal  fand  man  die  eine 
Nierendrüfe  ungeheuer  grofs,  mit  einem  finuöfea 
OefchwQre,  aus  welciiem  zwölf  Pfund  blutigen  Ei- 
ters herausfioffen  8^).  Ein  gleiches  Oefchwflr,  wel- 
ches den  Orimmdarm  mit  angefrcifen  hatte,  vcr* 
tirfachte  eine  Kohk  ^)rLieuinud  85)  erzählt,  dafi 
die  linke  Nierendrüfe  zwey  Pfund  Gauche  enthal- 
ten habe  lind  in  ihrer  Subftanz  fo  vergröfsert  ge- 
wefen  wäre,  clafs  De  über  zwev  Pfund  gewogen 
hätte.  Bey  ein'em  zweimonathlichen  Kinde  fand 
man  fie  von  der  Gröfse  eines  Taubeneis  ^^), 

Nur  einmal  fand  üeBaUIie^)  von  einer  fkro« 
fulöfen  Befcbaffenheit.  Eine  derfelben  war  fo  ver^ 
gröfsert,  dafs  fie  faft  fo  grofis,  wie  die  Niere  felbft, 
"War.  Sie  waren  dabcy  in  eine  weifse  Materie  ver- 
Bndert,  wie  man  fie  o/t  in  den  lymphatifchen  Drö» 
fen  findet,  die  au  Skrofeln  leiden, 

Sie  geht  auch, ohne  Vereiterung, in  Ve r grö- 
fse rung  und  Verhärtung  über.  Sörnrne* 
ring  ^^)  fall  die  rechte  Nierendrüfe  in  eine,  mehre- 
re Zoll  im  Umfang  habende  grofse  Gefchwulft  aul- 
gedehnt. In  einem  andern  Fall  fand  man  die  rech- 
te klein,  weich  und  ganz  zerftprt,  die  linke  on* 
gewöhnlich  grofs  und  fcirrhüs  ^^)%        Santii' 

%2)  ObferV.  aiiat.  paj.   lap. 

Sj)  l^Urcell.  Nat  Cur.  Dcc.  I.  An.  1.  obf.  ^, 

S4)  Epfaeni.  iSat.  Cur.  Cent.  I.  obf.  56. 

15^)  1.  c.  Tom.  I.  pag.  357.  Lib.  1.  6cct.  iX.  obf.  IXlf. 

B6)  ibid.  ohl*.  1317  «. 

*)  Zufützc  in   den  SarnmU  fui'  pr»  Aerzte»  B.  XX.   S>  4:i 

f7)  zu  BaHue  6.  179.  H. 


B.     Die  Brufen.  553 

t  W)  fand  in  der  linken,  am  untern  Theile,  ei- 
1  djcken>  harten  Knoten.  '     * 

Man  fand  auch  folche  fcirrhofe  Verhärtungen 
ein  Krebsgefch  wür  übergegangen  9oj/ 

An  ihrer  Subftanz  fand  man  auch  drOfigta 
iswüchfe.  Morgagni  9«)  fah  an  der  linken 
»rendrüfe  eine  runde  Gefchwulft,  welche  fo  feft 
:  derfclben  zufammenhing,  dafs  fie  einen  Kör- 
*  auszumachen  fchienen;  Ge  beftand  ans  einem* 
Ifigten  Wefen,  welches  gegen  die  MHte  zwrf 
hlen  hatte,  die  fehr  verfchieden  waren  und  ei- 
1  wäfsrigten  Saft  enthieJten, 

Ihre  Subftanz  fah  man  auch  knorpelig  9^). 

Mit  der  Leber  verwachfen  h\\Ofiunder  9'}  die 
ilite  Nierendröfe,  in  einem  nengcbohrnen  Kin- 
>  welches  den  Pemphigus  mit  auf  die  Welt  ge^ 
cht  hatte.  •      ' . 

Kleine  Steinkör  nehmen  hat  man  in  i)ircr 
bftantz  beobachtet  94),  Iffaßus  95)  fand  d?e  lin- 
^ierendrüfe  einer  fünfzigjährigen  Frau,  welche 
threre  Jahre  hindurch  einen  eiterigten,ein  fcbwar« 
s  Sediment  abfetzenden  Urin,  nicht  feiten  mit 
timerzen,  abgelaffen  halte,  hi*  zur  Oröfse  einer 
oft  ausgedehnt,  roth  von  Farbe  und  mit'i  einer 
I Warzen,  eiterartigen  Gauche  und  mehrern  Stein- 
en angefüllt. 

lo.  Die 

It)  Boneti  Stp\\\cr.  Aiinf.Lib.  ll.Scrt.  I.  oU.LXXllI.p.4.i2» 

19}  obf.  anat.  jjathol.  Lib.  IV.  cap.  VI.  pag.  57. 

50S  ßontt  l   t.  Lib.  lU.  Sect.  XXIV.  cbl'.  VI.  pag.  10^3. 

^i)  Ep.  XVII.  t. 

^2)  Coiiimciit.  Lmf.  Tom.  IX. 

^))    Deiikwnrclijikcitcji  lür  die  Hcüktmtle  nntJ  Gcburtyhul- 

fe.  B.  1.  St.  II.  pia.  40:. 
^a")  Linttnud  1.  l.  Tom.  I.  i^ig.  a«6.  —  r^Irrtint;  aiivtM  farii 

cniiofa.  Jen.  1679.  Obf.  XXVH.  paf;.  56. 
5")  Oblei  vata  an.itn;iüca,    pag.  I3p.    Tal».   XV.    Fi^.  I4«  -— 

rjiLsd.  obfeiV.  liindic.  oLL  XX«*  pa^;.  S4* 


56o  iy*  Von  dem  hymphfyfteme. 

lO.     D/e   Vorfirherdrüfe. 

Von  dem  Mangel  diefcrDrafe  Sndet  man 
kein  Beifpiel. 

Widernatnriich  klein  fand  man  fie  aber. 
Morgagni  ^^)  fand  fie  bey  einem  Mann,  der,  wäh- 
rend eines  Trippers,  an  der  WaiTerfucht  geftorbeo 
war,  fehr  klein.  BaVIie  97)  fah  fie  voo  fo  auf* 
ferft  kleinem  Umfenge,  dafs  man  fie,  diefes  Um- 
ftandes  wegen ,  fchwerJich  für  gefchickt  zu  ihrem 
(Ivercbäfte  halten  konnte;  damit  war  eine  monftr^- 
fe  Bildung  mehrerer  GefchJecbtsorgane  unif  der 
Harnblafe  verbunden.  Alfa  war  anch  wohl  die 
Kleinheit  der  Vorfteherdrüfe  eiq  Fehler  der  erften 
^  Bildung. 

Häufiger  ift  ihre  Vergröfserung  oad 
Anfchwellung  in  ihrer  Subftanz.  Sie  ift  entweder 
gleichförmig  ausgedehnt,  oder  nur  an  einer  Seite; 
oder  fie  hat  auch  AuswQchfe. 

Gewöhnlich  ift  mit  ihrer  Vergröfserung  loch 
ein  feirrhüfer  Zuftand  verbunden,  der  6cb  «ntw^ 
der  Ober  ihre  ganze  Subftanz.,  oder  nur  Ober  ein- 
zelne Stellen  erftreckt. 

Sie  erweitert  fich  in  diefem  Zuftande  oft 
aufserordentiich.  Die  Folgen  find  Verbaltung  des 
Urins  unJ  baid  zjMtjver,  bald  fpüi-r  erfolgeader 
Tod.  Dabey  ift  der  Stuhlgang  erfchwert,  und  der 
Kranke  hat,  auch  nach  erfuJgter  Ausleerung,  nocb 
immer  die  Empfindung,  als  wenn  noch  mehr  Stuhl- 
gang erfolgen  feilte.  Der  Katheter  kann  nur  mi 
Schviieri^'J<eit,  oft  gar  nicht  beigebracht  werdA 
T.  Murale  VS)  ei-ziihlt  die  Gefchichte  eines  an  üris- 
Terftopfung    geftorbenen    Mannes,  bey    weldiem 

dit- 
96)  r.p.  XXIV.  1$.  97)  -'^.  197. 

9$)  EpLeni.  iS*t..,Cui.  Dec.;!!.  An.sV.  obl.  2^. 


f_ 


B.    Die  Dräjen,  S6i 

diefe  Dröfe  gröfser^  als  eine  Kauft  war.  Bartho* 
lin  99)  fand  fie  in  einem  gleichen  Falle  fo  grofS| 
als  einen  Mannskopf.  Morgat^ni  '°^)  fand  fie  bey 
einem  fechzigjährig^'n  Ma^in,  welcher  in  feiner  Ju- 
gend'einen  heftigen  Tripper  auspeftanden  hatte» 
and  an  einer  Urinvcrhaltung  geftorben  w.ir^  gatiz 
und  gar  aufgefch wollen  und  fo  hart^  dafs  fie  bey 
der  Zerfchneiduog  gleichfam  aus  einer  Subftanz  za 
beftehen  fchicU)  die  aus  Knorpel  und  Band  zufam- 
siengefetzt  war.  Sie  war  weifs»  und  an  einigen 
Orten  der  Oberfläche  fchwärzlich.  Sand'ijon  '} 
£ih  fit  bey  einem  achtzigjährigen  Mann  von  der 
Öröfse  eines  GänfeeiS)  fO)  dafs  fie  einen  kreis« 
f&rmigan  Schwärzlichen  Wulft  bildete,  welcher  die 
MOndung  der  Blafe  ganz  umgnb,  in  die  Blafa  zum 
Theil  hervorragte,  und  den  grOfsten  Theil  des  Be* 
ckens  einnahm.  Dabey  war  fie  fehr  hart,  und  die 
Harnblafe  vom  zurflckgehaltenen  Harn  bis  zwey 
Finger  breit  über  den  Nabel  ausgedehnt.  //er- 
kotd  ^)  fand  fie  fo  widcrnaliürlich  grofS)  dafs  fie 
den  ganzen  mitern  Umfang  derJ^lafe,  wie  eine  aus« 
gehöhlte  dicke  Rinde  genau  einfchlofs,  und  vom 
Maftdarni  an  bis  zuniSchaamknochen  mit  allen  be» 
nachbarten  Theilon  felir  foft  verwarlifen  warw 

In  diefetn  erweiterten  Zuftande  iit  das  uufsere 
Aafehen  ihrer  Struktur  vom  natürlichen  nicht  ver» 

fchie« 

^S9)  *•  «5-  C<^"'-  ^-  ^^i^ft,  XXlII.  Tn»n.  I.  pag.  57> 

loo)  Kp.  XLL  ij. 

1^  MiUvjMiii  ai'aiomiciim  dca»1.  Lupdimo  -  T  .tAvae.  Vol.  L 
i?ect.  V.  pa;;.  257.  11.  XLII.  Tab.  CXIII.  li?..  5.  —  Zvrty 
Hliiilicbe  l\illi»  ei/.'iiiU  ^untU/wt  ebond-if.  p.*:\  2y).v\.2ftU 

Ä)  in  Arnernar,ns^\A^n.\\\  Iwv  die  Wuiidai /.:u*yh nndc.  U.U. 
6t.  I.S.  lOX.  —  Mciireie  KtMfpiele  von  Vci  grölspi -.ir.j;  die» 
\er  Dniro  liefern:  Vaüfn^ri  opp  Tom.  III.  Scrt.  llf.  olif» 
Sl.  «.  22.  —  lUmeti  Sopiilcr.  anJt.  Lib.  lll.  Sect.  XXtV» 
i.bf.  ir.  ?ect.XXV.  nl:!'.  16.  i;  vl.\%.  —  Mircell.  Wat.  Cur. 
Dec.nl.  An.  IX  et  X.  u..r.  14«.  ^  Morgagni  Cp.XLl.  Ifi 
UentUt,  d. paikot.  Anaf.B.  I  N  n 


$64  ^^'     ^V^  ^^^  l*yynpf^\Jlteme. 

cula  feminaliS)  bis  zu  welcher  fie  fich  erftreckte. 
Ihre  Subftanz  war  völlig  der  Proftata  gleich*  Ei- 
lten ähnlichen  Auswuchs  fand  E  b  e  n  d  e  r  f  e  1  b  e  ") 
bey  einem  Greife »  welcher  eine  Harnrerhaltuog 
gehabt  hatte,  da  jener  Auswuchs  faft  gar  nichts 
durch  die  Mündung  liefs.  Bey  einem  andern  fand 
er '^)  in  der  Urinbläfe  einen  kleinen,  hervorfte* 
banden  Auswuchs  von  d^r.  Gröfse  und  Geftalt  ei* 
ner  Kirfche,  welcher  mit  der  Proftata  zufammen* 
bingi  ^ncl  von  glerchek*  Subftanz- war.  Man  fand 
auch  foIcheAuswOchfe  doppelt;  Morgagni^^')lA 
^^  B.  in  einer  Hamblafe  zwey  weifse,  glänzendei 
harte )  halbkugelförmige  Auswüchfe,  w^lcbcrg^ 
mtt  mit  der  Proftata  zufammenhingen.  Th.  Bar- 
^fco/m**)  traf  ebenfalls  twÄy  folche  hodenahulichek 
weifse,  drüfigte  Knoten  der  t'roftatil  an«  Morgag- 
ni '^)  fah  auch  dergleichen  Auswüchfe  in  zwey 
Fällen  in  ihrem  erften  Anfange;  fie  bildtstta  kiti- 
Xkt\  rundliche  Hervorragutage^  Von  der  Grofse  ei- 
aes  Weiribeerenkerns,  warert  von  der  innern  Haat 
der  Urinhlafe  öherzogeh,  inwetidig  von  einer  weif* 
fcn,  dichten  Subftaüz,  in  welche  fich  aügenfcheia* 
lieh  die  Proftata  verlängert  hatte. 

In  einem  fkroful  ofen  Znftande  fand  Äa/A 
he  **)  diefe  Drüfe.  Indem  er  fie  auffchnitt,  bh 
er  genau  die  nämliche  weifse,  geronnene  Matetie^ 
weichein  einer  fkrofulöfenSaugaderdriife  ftatt  Bb* 
det.  Durch  einen  Druck  zwang  er  aus  ihren OeH' 
tiungen  ein  f  krofulöfes  Eiten 

.    \\)  Kp.  XLl.  6. 

13)  Ep.  LXVi.  C.  —  Desgl.  Kp.  XLI.  17.  und  it.  Ep.XUX. 

'   195  Ep.  XLII.  II. 

14)  i"  Bvnen  Sej)nlci .  anat.  Lib.  IIK  Scct.  XXV.  t)b£  ti 

15)  Kp.  XU.  Ig.    Kp.  XLUI.  2^ 
l^)  S.  I5>4. 


A     BU  Dräftn.  5S^ 

Sie  ift  der  Entzündung  unterworfen  'O* 
^fan  findet  fie  nicht  oft  in  dem  Zuftande  einer  ge* 
w^öhnlirhen  Entzündung  ^8);  aber  defto  öfter  di«r 
Folgen  der  Entzündungen:  Abfceffe  und  Qe- 
ichwüre.  Vielleicht  ift  ihre  Entzündung  mit 
ihren  F'olgen  häufiger  ein  Nachlafs  des  Trippers, 
ils  man  glaubt.  Blancard^^)  f^nd  in  ihr  bey  ei« 
aem  Mann,  welcher  .während  eines  Tripper«  an 
^ioer  andern  Krankheit  ftarb,einGefchwör,  Mor\ 
fagni  ^^)  fah  ihre  ganze  innere  Fläche  mit  Gefchwü- 
ren  befetzt,  und  gleich fam  mit  einem  gewiffen  weif$* 
ichen  Grinde  überzogen.  Fantoni?^)hud  fie  fehr 
losgedehnt, hart  und  inwendig  voll  Eiters.  ScoH^^) 
and  in  der  Proftata  eines  Mannes,  welcher  an  ei« 
[i6r  Tiertügigen  Harnverhaltung  geftorben  war^ 
^wey  Abfceffe,  wovon  der  eine  (o  grofs ,  als  eine 
duskatennufs,  der  andere  aber  noch  dreimal  gröf«. 
ier  war..  Er  leitet  fie  von  einem  vorhergegaoge« 
len  Tripper  ab.  Hier  war  aber  wahrfcheiulich 
nne  äufserliche  Verletzung  daran  Schuld:  denn 
:wey  Monate  vorher  war  der  Mann  von  einem 
Pferde  an  die  Zeugungstheile  gefchlagen  wor- 
len ,  und  hatte  von  der  Zeit  an  über  Schmerzen 
>eym  Uriniren  und  über  dftern  Drang  zum  Urin* 
pffen,  wobey  diefer  abe^  nur  tropfenweis  abging, 
geklagt.  Baillie  ^5)  fah  einen  Abfrefs  in  ihr,  oh-t 
te  ungewöhnliche  Verdickung  und  Erweiterung 
ler  Drüfe»  auch  fchien  das  Eiter  von  der  gewohnt 

liehen  . 

U)  Vogets  Handbuch  der  praJit^Arzncy^iffenfc^aft.  B.  IV. 
K«p.  XVII.  S.  ;36.  —  Murray  iii  der  SammL  für  fr»In^ 
Acizte.  B.  V.  S.  120. 


IS)  BuUlte  S.  194. 
191 


1.  c.  Cent.  III.  gbf.  Uli.  p«g.  s69^ 
ao)  Ep.  XLII,  ati, 
fli)  Opp.  aiett  et  aoac.  Eo.  Vlll.  a«  1|^ 
ss)  Heilimgsmethode.  B.  1.  S,  \il. 
2?)  S.  194. 


968  I^.  yon  dem  Lymphfffiemm^ 

iveit  kleiner»  als  die  im  vorhergehendeii  Falle 
farrimengehäuft  ^^).  Dergleichen  Körnebea 
derfelbe  Scbriftfteller  aucli  noch  öfterer,  fo 
an  der  Mändung  der  Proftata  ^%  als  auch  zwii 
derfelben ,  in  ihrer  Subftanz  ^'),  Er  ift  fclbl 
gewifs  über  ihre  Natur,  und  halt  fie  fär  eine  Fi 
tigkeit,  welche  in  der  DrOfe  abgefondert  wird 
in  eine  folche  Oeftalt  zufammengedrilckt  wo 
ift.  Vielleicht  6nd  6e  die  Folge  einer  ?orhi 
gangenen  Entzündung  und  Zerftoruiig  der  Dr 
körnchen?  vielleicht  der  Anfang  zul'tcinigten 
kretionen? 

Die  Ausführung  «gange  der  Prc 
findet  man  oft  erweitert,  manchmal  fo  fehr 
fie  eine  Rabenfeder  einnehmen«  Sie  find  alsi 
ein  grofses  Hindernifs  für  den  Durchgang 
Urins  durch  ^ie  Harnröhre,  und  er  fammelt 
in  der  Höhle  der  Blafe,odt^  derDrüfe  felbftai 

In  diefen  Gängen  findet  man  manchmal  a 
Steine,  welche  nach  Balllie  H)  braun  « 
fchwarz  ansfehen ,  gemeiniglich  von  der  GroCN 
Der  Erbfe  find,  und  in  ihren  Eigenfchaften  voo( 
Harnblafenfteineri  ganz  verfchieden  fcheinen. 
wurden  nämlich  von  Vitriolfäure gänzlich  aufgelö 
von  SalpeterfSure  aber  nur  zu  einem  feinen  Pol' 
zerfetzt.  Wolfaßon  *)  fand,  dafs  fie  aus  phospbor( 
rer  Kalk-ErdiB  im  neutralifirten  Zuftande,  ^ 

I 

30")  jchendc^fMft  §.  30. 

%\\  Ep.  VII.  II.  Ep.  XXIV,  6,  Ep.  XLIV,  %\  o,  3:. 

92^  Ep.  VII,  a.  a.  O.  Ep.  XLIV.  19. 

13)  Baillie  "ß.  197-  —  iifmmering  dtf.  Anmerk,  ^aj-  f} 
net  den  fall  hierher,  welchen  Watfon  in  den  PW'^*' 
Transact.  1769.  Tom.  LlX.  befohreibt  und  abWldft,« 
«her  diofe  orweiterten  Gänge  f ör  Anfang»mündun?« 
Sangadern  hülL 

94)  S.  196. 

*}  S  Scherers  allgemeine«  Journal  der  Giemie,  B.  l^> 
XXII.  S.  584. 


B.    Die  Driifem.  $£9 

üt  rl^r  Sekretion  der  ProftaU  beftanden, .  Bdy 
cn  Schriftrtellern  findet  mau  viele  Beifpiele  von 
liehen  Steinen  ^^). 

XI.      Dl  ff   B  rufte  3«). 

Bey  beiden  Gefchlecbtem  ift  der  Bau.  der  BrQ« 
:e  nicht  wefentlich  verfchieden,  nur  find  6e  beym 
weiblichen  Gefchlecht  ungleich  vollkommner. 

Man  findet  Beifpiele  von  vermehrter  An* 
ahl  der  Brüfte;  doch  find  einige  davon  mehr, 
Is  zweifelhaft,  /,  Faber  ^7)  und  andere  58}  wol- 
sn  vier  befondere,  milchgebende  Brflfte  gefehea 
aben.  Eine  Bauersfrau  foll  zwey  BrOfte  an  der 
ewöhnlichen  Stelle»  und  zwey  andere,  voll  von 
liJch,  auf  den  Rücken  gehabt  haben  ^9}^      Auf 

eben 

)5)  MarcellusDonatiis  d«  medlca  hiftoria  mirabili. Lib.  1 V» 
cap.  30,  —  Rhodii ohhrw  Ceut.  111.  obf,  37.  —  Tk.B*r» 
^o/jWKpift.  med.  Cent.  IV.  epift.  VI.  —  ^r.  Lojjßi  oh» 
fervat.  medic.  lib.  1.  ohf.  )9.  •«-  Boneti  Sepnlcr.  anaS» 
Lib.  Hl.  Sect.  XXIV.  obf.  5.  17.  Sect.  XXXIV.  obf.  5^t^ 
-^  Morgagni  E|).  XLIl,  19.  J7.  —  Fahl  refp.  ^eigefrind 
dilT.  d«  proftatis  calculo  alt'^otis.  Lipf.  1757.  —  ffewt- 
ma/in  medic.  chirurg.  Annc'itze,  hirtörifch  -  praktifcbea 
liilidics.  Lcrl.  1778,  —   Carl  BciTs  Zergliederungen,  ß.  I. 

S.    2J0. 

f6)  Craujjhts  diff.  d«*  m'>rbif  mammanun.  Jen.  |689*-— Hoft 
difr.  iU\  ninrbis  miimindium.  Edijib.  1782.  —  F.  J,  A^ 
Schleeet  dilf.  de  ftatii  fdno  et  morbofo  mamiriHritni  ia 
graviiiis  et  jnuM|)eris.  Jena»' l/yi.  —  0//anr/tf>'*  Refiiltate 
von  Heobacr.:r.;ii:rn  an  den  lirilftf^n  während  derScbwan- 
pcrfclijfr;  in  dt»u  Dcnkwfirdigkeiten  filr  die  H.  K.  und 
Gebuit  hülfe.  H.  11.  11».  11.  n.VIl.  8,41).  —  Rcilim  hx- 
cLir  li!r  die  PhyAoL  ß.  111.  S.  437. 

J-)  Fr.  Hcrvaudis  plartarum,  animaliiim,  mineraUum  Me- 
xican.  liift.  a  Rrccho  collrrta ,  a  Terenito  notis  lUuftrata; 
cui  acrrd.  ulioi-.  nov.  Hifpan.  ai:imal.  cxpoiitio ,^  per  ^. 
Fmhrum,  IVun.  l6si.  p-i?.  475. 

jO  Zt  ß.  Cahrolii  <»bfei  vat,  anat.  VII,  —  Mifcell.  Nat.Cnr. 
Dec.  I.  An.  U.  t»br.  72.  app.  —  /ifl//<rr/ Elena.  Phyf.  Tom, 
Vll.  ?art.  n.  pa-.  4. 

•9)  Fnu^/iui  bievi.ir.  rer.  memorab.  cap.  XXXI,  App.  «4 
Wifcell.  ^dt.  Cui,  Dcc.  II,  An.  IV.  pag.  3Q|, 


67a  ly^  Von  dem  Lytnpkfyßeme. 

Mirri  findet  Belfpiefe  von  brüften,  welche  zeho, 
2wdlf  und  mehrere  Pfunde  wogen.  Banholin  W) 
erzähit  von  einer  Frav,  dafs  ihr'dte  Brfirte  bis  auf 
die  Knie  herabreichten;  -'Bonet  ^♦)  filhrt  ein  Bei- 
fpfel  von  einer  vier  und' fechzigp fündigen  Bruft  an. 
Wahrfcheinlich  war  dies  ein  krankhafter  Fall,  fo 
wie  auch  die  mehreften  ähnlichen  Fälle.  So  führt 
z.  B.  Mandehloh  ^^)  ein  Beifpiel  eines  zweijäbri* 
gen  Mär'ciiens  an,  deffen  Brüfte  fo  grofs,  wie  bey 
einer  [fugenden  Frau  waren, und  das  fchon  im  drih 
ten  Jahre  d>e  monatliche  Reinigung  bekam.  So 
werden  die  Brüfte  vorzuglich  ven  den  gleich  her« 
nach  anzuführen^Jen  Krankheiten  vergröfsert.  & 
ne  ungeheure  krankhafte  Vergröfserung  derfelbei 
befchreibt  7örrf<?/?^  *). 

Die  Entzündung  in  denBrüften  ift  fehr  ge- 
mein und  bekannt.  Sie  verbindet  fich  faftmitje' 
der  Verhärtung  und  allen  denen  Krankheiten^wd« 
Jm  folgenden  aufgeführt  find. 

Die  häufigften  Zufälle  find  VerhSrtunge« 
und  Knoten,  und  unter  diefen  verdient  der  Sci^ 
rh  US,  das  häufigfte  und  gröfste  Uebel  der  Brflft^ 
die  erfto  Erwähnung  ^*^),  Von  ihm  haben  wir 
fchon  oben  ^7)  geredet,  dem  ich  nur  noch  weni* 
ges  hier  beyffige.  Man  hat  Beifpiele,  dafs  folcbe 
Brüfte  zehn  W),  zwölf  59)  und  mehrere  ^^)  Pfunde 

wo- 

5^)  1  1.  Cent.  III.  hift.  XLVl.   Tom.  II.  pag.  93. 

54)  l'*^ly*^^^^s  f,  theüuv.  mcdico  -  pracUcus.    Gen,   UJO. 
Tom.  III,  Lib.  V.    cap,  a^. 

55)  l'']>ift.  ad  0/<?«r///m. pag,  II.  1—  Kine  5h«lichc  Gcfchic^ 
te  erz'/hlt  Schenk  obf.  med.  Lib.  11    obf.  183.  pac.  «ri, 

♦)  in  Hu/elanrCs  Journal.  B.  Xlll.  St.  I.  S,  $3. 

56)  S..'^ic/2^er'xA4J4n6sgr.aerWtA.  B.  ly.  Kap.  XVI.5.|U. 

57)  S.  rS7. 

58)  K/c//^trr'j  .Chirurg.  Bibl.  B.  III,  S.  511.  von  Oehme. 

59)  Rpfcius  ßclchreibiing  einer    glücklich   abgcnommeani 
ßnilt   von   jLWöU  Pfunden.  Königs b.  1769. 

60)  Rhh(cr'4  Anf4n^$gr,  cl?r  W.  A.  a.  «.  0,  S»  J9^. 


rogen.  Sandifori  ^0  beröhneibt  «iöe  rrüdürböfe 
ruft»  die  den  Unterleib  gleich  •Einern.  Kiffen^sWf 
eckte.  Einen  gleichen  Fall  bcfcfareibtüiarcA^ii^^); 
n  folcben  von  Scirrhen  und  VomKreb${8efdfgani« 
rten  und  veränderten  Bröften^  findet  manloiftrjltiir 
e  Spur  fnebr  von  ihrer  tirfprAnglichen  SirukbMV 
Gl  find  fier.in  eine,  deni  Knorpel  ficbrnjhernda 
ubftanz  ausgeartet  ^^)  oft  befteht  fie  au5  mehrerOi 
is  zu  dreifsijr  und  vierzig,,  durch  Zellgewebe  velp* 
undenen^  gröfsern  und  icleiii«ria>  runden  Knotedi 
reiche  mit  einer  feften  Haut  umgebeh;  find.^f); 
^t  find  fiein  ^inen  faferigten,  fehwaviniigten.Stoflt 
isgeartet,  welcher  leicht  blutet^  fchnell  entbekk- 
ad  zunimmt;  dunkeiroth  und  wie  Blumenkohl 
ftffieh'to^^},    .,.  •      .      '^      1'  •• 

Häufig  fii^dl  auch  dift  Verhärtungen, Von  iio*' 
cender  Milf:h  in  den  Milöbgaugen  ocfer  auch  itk* 
tn  DrOfeo>  d** Milchknoten  ^^).  Sii(  werdeni 
rt  fehr  alt;  man  hat  Beifpi^le^  dals  (ie  zxvey  Jahre 
luerten^eine  knorpelarti<;e  H^irte  annahmen, aber 
3ch  gewöhnlich  in  ihrem  Itonefn  eine  flüffige  Milch. 
ithielten  ^7),  Bisweilen  ergiefst  fich  die  Milch  in 
IS  Zellgewebe  der  Brüfte,  und  verurfacht  eine 
,eichfc>rmige»  harte»  glatte  Gefcliwulft  der  BrQ- 

e  ««). 

Nicht  feiten  find  auch  die  firuftknoten  ve>' 
erifcher  Art  ^>> 

Eben. 

6l)  Mnr.inat.  Vol.l.  Secr.V.  paf.s^a.   n.  VI.  Tab.  CIV. -* 
Vcrgl.   Bierchen    vom  Krebfe.  S.  25. 

6;)  Rcil  a.  a.  O.  S.  447.  44t. 

64)  chtttdaf.  Ö.  450.    1  .ib.  1.  A. 

^\)  Richter's  rhirnrjr.  Hibl.  ö.  VIH.  S.  504. 

<6)  Leur\  in  acii  Samml.  für  ]>r.  Ar\'ttt.  B.XVIU.  S.Y^tx 

47)  Richter  ':    AnlV.np>f:r.   a.  a.  O.  S.  4-0. 

«t;  Sauvast^  ^ofr.l.  mfr!-rM«.  To»tj.  l'I.  P.nt.  T.    pjijr..  \^ 

6v^;  Hioktcrji.  a.- U  S-.  4U.  —  Lfu/*  ♦.  a.  O-.  S.  259^ 


<76  If^*     ^^^  «^w**  ^Ymphfyfieme. 

Tier  undfeoVis2ig  Pfund,  und  hatte  über  drey  F 
im  Umkreife;  die  rechte  war  etwas  kleiner.     \ 
brigens  waren  &e  gani.'ünfchmer^hafty  und  n 
Caad  ^ach  dem  Tode  der  Kranken^  gar  nichts 
dernatörliches  in  ihnen  7*^). 

O&maiir 'Werden  die  Brüfte  durch  Pettj 
Jt'C  h  1^  tt  1  f  t  e  wider nattirlirh  verhärtet  und  vcrgi 
fort  7$)^  Kock  8^)  erzählt  einen  Fall  von  ein 
Jilotzliohen-Wachsthum  der  Brüfte  durch  eine  l 
lagerühg  des  Fetts% 

Auch 'findet  man  Togenannte  Flelfebj 
fchwülfte  in  den  Brüften  «O*  ifrre;/W)f. 
bey  einer  fechs  und  dreirsigjahrigen  Frau  die  hi 
Bruft  dreimal  grörser,  als  gewöhnlicli,  widemat 
lieh  fchwer^ -nicht  hart,  aher  faft  wie  ein  rnusl 
löfcr  Theil  de$  Körpers^  mit  eingezogener  Wai 

Das  OegenftOck  der.vo*herp.eiinnnten  Krai 
heilen  der  Brüfte  ift  ihr«  widcrnaiÜriiche\Vei< 
lieit.  Krankheiten »  Kindbetten,  Schwärmerei 
tU)ermäfsiger  Beifchlaf,  LQidenfci^iaften  und  an 
re  Schwächungen  ranoen  den  Brüften  ihre  Hä 
\lnd  Fülle,  machen  fie  kleiu,  weich  und  fchlaft^ 
Dadurch  wird  auch  ihre  Form  verändert,  fie  w 
den  platt,  hängend  und  fleckförmig.  Man  fah 
He  Bruft,  welche  dieGoftalt  rincr  männlichen  RuI 
(mamma  mentulata)  hatte  ^0> 

Kn  orpii  eilte,  k  noch  igte  tind  ftei 
ertige  Konkremente  find  in  denBrÜften  garnic 

felti 

yi)  t&jskes  auserlef»  Abhanrtl.  -aus  dcü  philofnph«  Tiaiiii 

1774.  «.  I. 
^f^)  Leurs  a.   j.  Ö.  S.    -6?.  ?.  98. 

){•)  Actes   dfrUd  Socirir.  de  .Ved.  .'t  Bruxclles.  iy^7»  To» 
%X)  Leurs  a,  a.  O.  «.  97.  S.262, 
t2")  cbinng.  Vr.riällf*.    ß.  I.    S.  2SS. 
15)  Reif   S.  440. 
14}  MifeeU.  ^At.  Cur.  Üet,  U.  An.  VlL  t>bf>  t»i> 


Bf     Die  Drüfenm  Syj 

ftlten.  Sioll  ^5)  unterfuchte  einige  Amputirfe  BrQ* 
&t,  und  find  fi6  der  Farbe  und  Konfiftenz  nach, 
in  eine  unorganifcbe,  knorplichte  Maffe  verwan« 
delt.  Reil  ^)  berchreiht  und  bildet  einige  folche^ 
Brnfte  ab>  welche  ebenfalls  an  einigen  Stellen  in 
eine  dem  Knorpel  fich  nähernde  Subftanz  aufgear- 
tet find.  Eine  davon  zeigt  nicht  allein  mehrere 
knorplichte  Rnbten  und  Säcke  ^^^  fondem  auch 
ain  wahres  Ofteofteatom  ^S)»  das  wenigftene 
nnen  halben  Zoll  dick,  einen  guten  Zoll  breit  und 
loderthalb  Zoll  lang  ift.  Auswendig  itt  es  mit 
einer  dicken,  häutigen  Kapfei  bekleidet,  hierauf 
Folgt  eine  Knochenrinde,  welche  anderthalb  Linien 
dicSc  ift,  und  der  Mittelpunkt  deffelben  ift  mit  el^ 
ner  fpeckigt  knorplichten  Materie  ausgefallt.  Auch 
andere  Aerzte  haben  eine  folche  Verwandlung  der 
Brflfte  in  Knorpel  beobaclitet  ^9). 

Eine  Nonne  bekam  in  der  einen  Bmft  meh* 
rere  Knoten,  welche  nach  und  nach  eine  fchmerz- 
bafte  Gefchwulft  mit  einer  ungleichen  Oberfläche 
bildeten.  Sie  ging  in  ein  Oefchwar  über,  deden 
Heilung  fehr  fchwer  vonftatten  ging,  bis  der  Wund- 
arzt einen  Körper  herauszog,  der  die  Grdfse  ei« 
9er  Wallniifs  hatte,  und  aus  mehrern  gröfsern 
und  kleinern  Knochen  ftü  cken  beftand  ,  wel- 
che unordentlich  beyfammen  lagen,  und  zwifchen 
welchen  eine  ligamentöfeSubftanz  eingeftreut  war, 
wodurch  fie  verbunden  wurden  90),  Honet  »')  er- 
zählt das  Beyfpiel  von    einer  Nonne,  deren  BrU« 

fte, 

S5)  Heilnn<;smerlioae.   B.  l!I.   Th.  IT.  S.  3I|. 
86)  «.  u.  ü.  S.  447.  n.  J.    S.  44S.  n.  4- 
«7)  S-  454.  n.  9.  Tab.  II.  b.  c  d.  e.  f.  ß.  h. 
SS)  S.  45^    Tab.  11.  a. 

S9)  Memnir.  d«*  I'iirdfl.  de  Chirurg.  Tom.  III.  pag.  )f. 
90)  Moreaani  £p.  L.  41. 

9t)  SepiiTcr.  aiiat.    Lib.  111.  Scct.  XXI.  obC  (i. 
^itirtfH,  d,  rmtkol.  Annt.  B.X.  O  O 


58o  IV.     Von  dem  L^tnpkfyfte^. 

und  Scli^rfe  an  ^).  bisweilen  will  m 
g  r  Q  n  e  Milch  gef^hen  «haben  ^),  Mäch  «ii 
ken  GenfHOthsb^wegtlng  fah  man  die  Mrlci 
Brflften  gelb,  ja  faft  girün,  und  fond 
bittefn  Gefchmacke  *®)»  Bey  einer  Frau  l 
eine  ungetifiein  faure  vmd  fch war7e  ") 
einer  andera  eine  fehr  dicke  und  e 
fch warte  Mflch  ^2).  Sitter  fand  au 
iholin  »^)  die  Milche    ' 

Dafsln  tifeft  Brflften  jtiAger,  Yiiclit 
barer  Mädöhen  Milch'  abgefondert 
kann,  tind  dafs  diefe  daher  anrchwellem 
folche  iFeucTitigkeit  voYi  fich  gcb'en  könn 
dfe  BrÜfte  fchv^angerer  \Vefl)er,  lehren  u 
Beifpiele.  Bartholin  '0  uYiterfbchte  eii 
Mädclien,  welches  dealialb  verheirtiliclitev 
gerfchaft  w^gtn,  angeklagt  ^zr^  weil  ihr 
angefchwoUen  ntid  roll  Milch  waren;  B« 
dies  aber  von  ihrer  erften  Jugend  an  geW< 
reigten  fich  auch  fo  bty  ihrem  jüngel-n 
Morgagni  '0  ^^öd  in  den  BrQften  eines  V. 
von  achtlehn  Jähren  t^ahre  Milch,  \velc 
AufTchneiden  mit  einer  gewiffen  Gewalt 
fprit^te.  Ueberhaupt  bemerken  wir  be 
heiten  der  Zeugongslheile,  bey  verbalten« 

I)  Herrn'  Boerkaavii  elemeot.  Chemiae.  L.  B.  i 
II.  p*g.  joa 

9>  Lmi^ni  animadverl.  var»  ad  med.  pag.  I3^.  - 
obfei'V.  med.  et  burat.  infifn.    Ceiit.  il.   obf.  ic 

10)  D«t  Ucberftner  des  Afjalini  in  der  Samm! 
Abh^dl.  ffir  pr.  Atrzt«.  B.  XV.  S.  isi.  Anme 

II)  Mifcell.  Ntt.  Cur»  Dec.  II.  An.  II.  Apppnd.  i 
12)  Commerc.  lit.  Nor.  1734.  0^  1.  • —  Mor£ujflii 

tt.  V.  S.  IM. 

n^Act.Hahi.   Vol.  U  T>br.  «ft. 

14)  Hifcor.^iiÄt.   Cent.  1.  hifc  XXVll.    Tora.  1. 
-«  Schenk  obf.  med.  Lib.  11.  obf.  3S9.  ]>af .  574 
Xat.  Cor»  Dtfc.  1.  Aa.  III.  x>bf.  I|6.  u.  m.  ÜciL 

1$)  Kp.  XVI.  9f.  ' 


ft     DieDt^/enf  Sil  « 

g  i>.  f;  w*  eine-Aiifchwdllcufig  derBTÜfle^uod  eia 
slaufen  einer  milcbactigen  Feuchtigkeit  aus  ih- 
I,  ohne»  dafs.  wie  gleich,  auf^  Schwaogerfcbaft 
liefsen  dOrfen,  und  daher  alf  Qebuttsbelfer  mid 
i.qhtJiche  Aerzte  fsbic  torfichtig.  gehen  oiOlTeoi^). 
Bey  ganz  kleinen  Kindei^D  ift  die  Axv- 
imlung  einejc  q^ilch^irtig^fll  ¥eQQbti£k«yi  picht 
(eilen  «7). 

Auch  bej:*  alten  Weibero  findet  noch  • 
OLchiual  eiue»  Abfouderung  too  MilcK  in  dea 
iften  ftatt  4).,  Bey.  einer  Fran  war  noch  nach 
zebn  Jahren  nach  Ihrer  letzten  Ekitbindung  Mil^K 
:ien  BrOften  *%)..  Eine  alte  fecl^szigjlihrige  Jh^iK 
im  das  HJnd  ibc^r  Xoebteir  q>it  in  ihrQetl;  um 
des  Nachts  zo,  beOln^gea,  b^fjtcicb  6ei  ihre 
ifte  mit  Mjlclv  mid  gabt  fin  ihm  iiv  ißn  Mund ; 
Kin/1  zog  heftig«,  und  nacbi  viel*  und  zwi|nzig 
nd^a  bisocrkte^  $e  Ad[ilch  io.  den,  BrAften ,  wo^- 
dl  fie  in  den  Stand  geCttzt  wurd9>  das  Kind  drt y 
>rtel  Jahre  lang  ^in ßygei>.  ^^)^  Vinp  Fran  von 
r  uud  (ech/ig  J^hfeUi  welcH^  zwapzig  Jabr  tor^ 
-  ihr  letztes  Kind  gebohren,  und  zwifchen  dem 
t  i^d  iti^rzigfltn  nnd  funfzi^ften  J^hr^  IhreRc^i-v 

nigung 

l)  M^n  feh«  z,  B.  zwey  bierher  g^hc^rig«  F.lUt  in  Stmrl** 
Arrhiv  fui  Geburuh.  R.  I.  Sl  l.  S.  s.  —  LoJcr  iu  Bück- 
t,ulz  Bein  jpen  zur  gerickd.  A,  G.  B.  IV.  S.  5?g 

r)  Schürt gii  Syllepfiglo^iii.  pag.  )99,  —  Si;.\cnk  1.  1«  obf. 
2^1.  paß   579. 

W)  Sand  difr.  de  ef£De;tarnn  Itcutione.  Regioiy.  170^.  — 
Mifo^U.  ^At.Cnr.  Dec.  L  An.  IU.  obf.  ip  —  Epi^em, 
^jt.  (^ir.  CeQt«in.  obCzq«  —  5cAiir/^ii  pAftbenologia. 
I>r«^d  1719*  P«tg..  II|.  IM.  —  Hm//eri  £lcm>  Pl.vf/Tora. 
Vll.  P«rt.  11.  pMf^  1^.  -^  (^xAe*#  Atififtug  %ns  dcu  Pbüof. 
Tr^n»ACC.  B.  11.  8.  SkS.  —  Gitz^tte  de  Santr'  1777.  pog*. 
ta^  —    Fax€  iu.  Köui^L  VetenfK/.  AQ^em.  HancÜuigar^ 

>^  CA«Ä|('P<i</eA/«iiViu^AbhandJ.voQ4^«)f^  aoVhei»(>a  der 
(r  raiien,  übcrC  vou  t.  H.  Spokr.  Ecf.  17^9.  fi^  11.  &  110^ 
*>  Kr««/  iw  Uujflan^s  Joui  o4  %  4\e  PV*K  •V^.yii'ivvff^ 
*^    V.   S     241  * 


58o  iV*     Von  dem  L)'mpkfyJ>€m^ 

und  Scli^rfe  an  ')•  Bisweilen  will  man  eine 
g  r  a  n  e  Milch  gefehen  thaben  ^).  Mäch  «inrer  Tür- 
ken Genlflthsb^wegnng  fah  man  die  Milch  in  d«i 
Brflften  gelb,  ja  faft  grün»  und  fend  fic  von 
bittefn  Gerchmäcke  *%  Bey  einer  Frau  traf  maa 
eine  ungemein  Taure  ond  feh  warze  ")  tind  bey 
einer  andern  eine  fehr  dicke  und  ebenTalli 
fchwart^  Milcli  ^2).  Bitttr  fand  auch  Bar- 
tholin •^)  die  Milcb.    • 

Dafsln  tl^fi  Braften  lüfig^r,  Yi)rlit  Ytiao)). 
bjir'er  Mädöhe'n  Milch'  abgefondert  werrien 
kann,  tind  dafs  diefe  daher  anlchwellen  tind  tini 
folche  Feuchtigkeit  voYi  fich  geben  k)5niien,  wie 
die  Brftfte  fchv^angerer  Wefber,  lehren  uns  Vide 
Beirpiele.  Bartholin  '0  uYiterftichte  ein  joi%« 
MSdchen,  welches  deshalb  verheirtilicIiteY  Schwaa- 
gerfehaft  w^gtn,  angeklagt  ^ar,  weil  ihre  fii^fti 
angefchwollen  utid  roll  Milch  waren;  {•'%ar«A 
dies  aber  von  ihrer  Eriken  Jugend  an  geWeTen/uad 
reigfen  fich  auch  fo  bty  ihrem  jQnge>n  Brvdir. 
Morgagni  >0  f<3nd  in  den  Bktkften  eines  Midcheni 
von  achtl&ehn  Jahren  Wahre  Milch »  Vielehe  beyfli 
Auffdhneiden  mit  einer  gewiffto  Geiiralt  heraiil* 
fprit^te.  Ueberhaupt  bemerken  wir  bey  Krank- 
heiten der  Zeugangstheile,  bey  verhaltener  Reini- 

guoj 

I)  fierm'  Boerhaavii  elemect.  Chemiae.  L.  B.  ij^t.  Tom. 
II.  pag.  joa 

9^  Lafdtoni  animadverf.  var,  ad  med.  pag.  la^.  —  Kireru 
obferV.  med.  et  tmat.  infi^^n.   Cent.  ll.   obf.  loa 

lo)  Der  Ueberfetier  des  Afjalim  «in  dei-  Samthl.  anbriet 
Abbtfhdi.  für  pi.  Aevztt.  ß.  XV.  S.  121.  Atimerk.  •).     ' 

II)  Mifcell.  Nat.  Cur.  Dec.  II.  An.  II.  Append.  pag.  to;. 
12)  Commerc.  lit.  Nor.  1734.  u,  1.  —  Morgagni  hn.  L,C 

B.  V.  S.  ly. 

lO  Act.  Hafn.   Vol.  11.  T>bf.  «4. 

14)  Hiftor.  «nat.   Cent.  I.  hift.  XXVll.   Tom.  !.  pag.  41  fq. 

-—  Schenk  obf.  med.  Lib.  II.  obf.  2%^.  pag.  57c.  Milt 

Xi^.  Cor.  D^.  1.  Aa.  III.  x>br.  1)6.  Uv  m.  Is«ilpit1f» 

1$)  Kp.  XVi.  94. 


^Dg  u«  f;w*  eioe-ATifcHwellivig  äerRrÜfle^und  ein 
Ausiaufen  einer  milchartigen  Feuchtigkeit  aus  ih- 
nen y  ohne»  dafs.  wie  gleich,  stut  Schwaogerfcbaft 
fchliefsen  dQrfen»  und  dghec  alt  QebucUbelfer  ujid 
gerichtliche  Aerzte  fjsbt  irorfichtig,  geben  muffen  >^). 

Bey  ganz  kleinen  Kindern  ift  die  Axv- 
fammlung  einejc  q^ilch^cUg^iH  ¥^Q<;bti^k^t  iiicht 
gar  (elten  "7), 

Auch  be^-  alten  Weibern  findet  noch  • 
manchmal  eine*  Ahfoiidernng  voq  MilcK  in  den 
BrQrten  ftatt^).,  Qey.  einer  Frau  war  noch  nach 
tchzebn  Jahren  nach  ihrer  letzten  Etatbindiing  MUcK 
in  den  BrQften  >9)..  Eine  alte  fecb^zigjl^rige  9m^ 
«ahm  das  HJnd  ibc^r  To^bter  i|>it  in  ihrQeiti  um 
tt  des.  Nachts  zu.  befilnftigen,  b^fjtdck  6et  ihre 
BrOfte  mjt  W\c\\  ußdi  gab^  fie  ihm  ii^  di^n  Mun.d ; 
Hat  Kitui  zog  hefUg«.  und  nacb.  viei*  und  zwanzig 
$lttnd<(a  bisqpcrkte^  $e  Ad[ilch  ia  den,  BrAften ,  wop 
durch  fie  iQi  den  Stapd  geCstzt  wurd9>  das  Kind  drey 
Viertel  Jahre  iapg  W ßygei>  ^^)^  Ein^  Fran  voa 
vier  upd  fech^ig  Jsihteni  welche  zwanzig  Jabr  tor-^ 
her  ihr  lietztes  Kind  gebohren ,  und  zwifchen  dem 
tcht  i^d  fi^rzigfttn  und  funfzigften  Jahr^  ihreR^i<v 

nigung 

!<}  M;iD  fehe  z,  B.  zwey  bierJier  gehörig«  Frtllt  iu  Simrl's 
Arrjiiv  fui  Geburuli.  B.  l.  St.  1.  S.  S.  —  LoJcr  iu  Back- 
iulz  Bcinjpcn  znr  gericbd.  A.  G.  B.  IV.  S.  5?Ä 

17>  Schürt gii  SyllepfiDlogi^.  pag.  199.  —  SvUnk    1.  1«  obf. 

2^'-  p«e  579. 

rl*)  S^.'id  difl.  de  cf£Dc;tar"A  Ucutione.  Regioiy.  170^.  — 

Miro>U.  Nat.Cnr.   Dec.  L   An.  IU.  obf.  ip    —    Epl^em, 

r^at.  ilur.  Cent« III.  obH'Xq,  —    5'eAiir<^ii  partbenologia. 

D^e^d    17*9.  P'gsUl.  IM.  —  H«//eri  Elcm,Pl.\f/ Tora. 

VII.  Purt.  IL  pig.  |(.  -f-  l^^tU  An«£ug   ajt5  den  Pbilof. 

Tr^iXACC.  B.  11.  S.  Sit.  —     Ohz^'U«   de  S*nt^  1777.  P*g.. 

itS.  —    Faxt  \t\  Köui(^  Vetenfl^  Ao^dein.  Haiidiingar^' 

^764.  p*fr  J4. 
ly)  CA4[/i«<^o«</cAI«m4au7  Abband]. V09  de« K  ankhea^a  ifi^ 

l-'raueo,  (tbcrf.  von  L.  H.  Spokr.  Ecf.  i^^^o.  B^  11.  &  iiOb 

B   V.  S    JiV  ^ 


|8a  ly.     Von,  itBm  Ixmffhfyfiem^ 

i^gwg  verlohrti^i  lo  ihren  Brüfton  «ber  ia» 
•ine  ferOfe  Feuchtigkeit  behalten  hatte,  die 
ffrahlenwelfe  herausdtOckea  konnte»  legte  ( 
Kind  ihrer  Tochter,  an  die.Brqft»  und  Tenvandi 
diefe  dadurqb  in  eine  (q  (trotzend  reiche  Mil 
qiueJJe»  dals^  fie  daa  j!L.]nd  droj;.  Jahre  lang,faft  ol 
jedes  anderem  Nahrungsmittel|  ernähren  konnte^ 
Nicht  feiten  find  j|ucb  die  Fälle»  dafsMi 
»er  und  mänplicheXhi^reMilchin  denB 
ften  erzeugt  haben  ^^).  Richter  ^^)  beobacht 
bey  einem  gefunden  fechzehnj&hrigen  Knaben  c 
Gefchwulft  der  linken  Uruft^  Ton  dem  Umlii 
eines  kleinen  Tellers,  aus  ^nelcher  nach  einem  B 
fchnitte,  eine  groCse  Menge  Feuchtigkeit  henn 
)(am,  die  vdlUg  wie  Miloh  ausfah»  voll  ki^ 
$rocken,,aher  ohne  Qerncfa  undSchSrCe  war«  Hv 
hold  *}  yerfichert,  dafs  er  im  fpanifchen  Aneri 
f  inen  Mann  g^^fehen  bali^o,  der  fo  viele  und  gi 
Milch  hatte,  clafs  er  fünf  Monate  lang  ein  Ki 
lullte.  Sa  fand  man  auch  einen  melkbaren  ( 
fchnittenen  Oclifen  ^^),  und  noch  mehr  findet  m 
daefe  Erfchcinung  beym  Ziegengefchlecht  ^S)^ 

• 

ai")  Schmitiemann  clKJUÄaf.  B.  VII.  St.  IV.  S.  4^^ 
92)  Fan//i'ni  obfeiv.  im.d.  pliyr.fclecc.  XCVl.  —  SckeiKi 
fcrv.  nwd.  Lib.  U.  obC  ajo.pag.  ^jS.^^Barthoiuil  fcift.  4x1 
1.  c.  -^  Mifccll.  Nivt.  Cur.  Dec.  11,  An.  V.  ob£.  lao.  > 
VUI.  obf.  i:i%»  —  Sckachar  diHl  de  lacte  vLiuium  €t,\ 
fiiiiim.  Lipr.  174s.  >^  Gazette  de  Sant^«  I7IS«  n«  a|. 
99)  taedic.  (äiiriiig.  Bemerk,  ii.  I«  S.  19. 
♦)  f,  Oßandcis  Anaalcn.  ß.  1.  St.  II.  S.  ito. 
«4")  Starhs  Archiv  für  die  GebnrtshöUe.  B.  l\\  S.  755. 
S5')  Blumenhach's  Handbuch  der   I^aturgerdiiciite.   S.  i: 
Art,   Hi'rcus.  —   Scfmarfchmidt  (Verzeicbnifs  der  Mer 
wtlrdi.^A^iten,  \relche  an(  d«;m  anatom.  Ylieater  /;>  B^-1 
befindiiuh  lind.  Oerl.   1750.  S.  *)i.)  befcbieibc  de.i  BfM 
eines  Bocks  ,  mit  zu-^'v  Zit/.f»n ,  der   aia  p,aiiz^^  Jahr  i» 
lieh  r^emuli.cn  worden  ift,  und   ^-ed^sm^l  ein  halbes  ^' 
feJ   Milch  gab. 


..Qft;wiYd  dittMilcb  darch  w^id^matttrlir 
i-Jie  W.ege  ausg«le«rt»      Man.  will  fie  bey  ei^ 
tef  Frau.,  aach  EntwuhiuiDg  il&res  Kindes»  durch 
Lrbrachea  habea  weggehn  Uhtu  ^^\ ^to/^ch  ^X 
»mW/ie ^t) ufid  and«ro ^9) durch  dtn  Stuhlgaog; 
Vv  '^X  5K^i^  **)•  B^r«^  5»)  durch  die  Urin, 
r  pg^l  ßcbur^g  ^).  er74ähjit  eiaBeifpitl  von  eineni^ 
eunzehnjährigen  Alidcben»  dereii  B^fl(|^  uomäfsig 
Dn  Milch  ausgedehnt  waren ;  fie  vertrieb  fie,  und 
an  (teilten  fich  b»y  ihr  Reinigungen  durch 
ie  Geburt  eiu,  welche  wie  wahre. Milch- aujs^ 
ih^i  j^  und  gauz  fo  rochen^     Mto  will  auch  die 
iÜeh  aus  mehrern  Theilen  des  Körpers  habep' 
tisfilelsen  feheuiZ«  B«  durch  den  Nabel  H),  durch . 
(neQeCchwuKt  aufden  Rücken  ?>);  in  den 
Ifeic.btu  ^)j  W  den  Schenkeln  )^.      Eine 

Schu^ 

M)  NiicArV  fialogruphra.  pag.  50«  — *  Puzos  in  Samml.  aii^ 

: ;  mil^k  AithaacUU  für  pr.  Acrzte.  B.  1.  St.  I«  8.  7.  ---n    Be^ 

,  r«i(<|  djjt  4^  Ucüs  me^fcaßbus.  Götc  i7to.  paf,  3S.  --*-, 

iCifföt  von  den  KrankbciMn  vornehmer Standeiperfo neu. 
.'^.•5t.iii  der  dtutTctianUeberf.  deJlea  fii^&mtUolicn Scbrif« 

.Un.  Leipi.  iTte.  B.  IL  S.  3,17. 
1|7^  Von  Atn  Weib€rkr«Dkl.eiten.  B.  VI.  S.  6e). 
ötj^  TrtatiCe  im  tb«  tbeorie  «nd  Practioe  of  Midwifery.  p,  4io« 
S9)  C.  fFAi>^  von  Belmudliiug  der  Sdiwangarn.  Laipz.  I77V 

ö.  17Ä.  —  Rouxlowriu  deMedic.  17^6.  Maj.  Tonv^X*v 

Sa^.  401.  -^  T/Z/ipi  4.  a.  O.  ).  56.  S.  )i{.. 
Vvmux^t  des.  tfccondwmaiif.  päs*  SH« 
p)  a.  a.  ü.  {.  57.  S,  316. 

)a)  L  c  paf;.;a  —  Schenk  obf.iocd.Lib.ll.obr.it^j».^/*, 

91)  ?arhbeiioloeia.  pag.  at6.  —  cLFaul/itu  obferr.  C«-iit.1, 

pag.  39.  —   ^ftruG  von  den  Frane^izimmcrkrdukbeicen, 

überr.  von  Ouo,  Drcsd.  1766.  B.  Ul.  Kap.  XV.  J/l. 

14)  Chomel  ¥\  Memoir.  da  Tacad.  das  Scienc«  i/at.  p.  5tf • 

—  Wifcell.  Nat.  Cur.  Dec  11.  An.  Vlll,  4>bf.i<7.  -r  Jfü-; 

frr  diff.  de  metdftili  lactea.  Tubina.  1770.,  pag.  19. 
HaM*x  UaUung«maÜLüda.  BU  HL  Th.VlL  K«|i.lil.  i.$« 

5^)  Of/w  iii  i4/>ruc  a.a.  O.  B.Vl  S.ft|.  t-  N/70/a/V  Toi  t- 
.fetz.M'.r,  tL«i  i*atho!o;ie.  ß.  U    Kap,  IV.  S.  |e. 

37)  i'/iroj  a.  a.  O.  S.  17  f?.  —  ^^  rjhina  von  den  K 1  aiikh^i- 
lan  d«'r  Scliwavgßiu.  S.  3li.  —  ScAiwiicÄer'x  \vi  in.  chir. 
Schiift.  B.  II.  ir.  19.  —  Sici^imi  a.  a.  O.  B,U.  S.  |^  fj. 


584  '^-     y^'^  ^<^"^  hymTphffJttm%. 

Schuftertfrau  z«rhrach  wähjrencb  dar  Schwtoger«^ 
fchaft  das  Bein,,  die  Kaocben  waren  zerfpUttert,  et 
eatfland  ein  grofses  GefcbwOri,  welches»  bis  auf  eia  [ 
kleines-  Locb  am  Fufsgdienke  zuheilte,,  ans  wel* 
cheta  vor  der  Geburt  zur  Zeit  des  VoUmoxules,  Blut, 
nach  der  Gehurt  die  Kindbettreiniguogett,  und 
dana  mehrere  Wochea  Ung  eine  grofse  Quaatiüt 
MUchattsflA(s,tf}. 

"Die   Br^ftuH^tZ€m 

fiod  maacfaerlej  Fehlern  unterworCeoK 

Sie  fehlen  manchmal  gaozlich»  entipedtr 
dareh  Verwahrlofung  der  Hebamme  beym  ae«fi* 
bohrnen  Kinde  (fo  hab**  ich  eben  jetzt  eio  jnäfil 
achtzehnjähriges  Weih  viele  Schmerzen  oad  Ungt» 
mäohlichkeiten  äusftehea  fehei>,  dais  die  Hebam« 
me»  welche  ihre  Geburt  befargt  hatte^die  gew&ho* 
liehe  unnothige  und  fchädHche  Gewohnheit  hatti| 
den  neugehohrueo  Kindern  die  Milch  aus  den  Brih 
ften  zu  drücken^  und  dies  hey  ihr  mit  folcher  U»* 
vorrichtigkeit  und  Gewalt  that^  dafs  eine  Entzfln« 
düng  und  Wegeiterung  der  Warzen  ent(taad)joud0t 
dnrch  einen  Fehler  der  erften  Uildung  ^9)^ 

Oft  findet  man  die  Warze  fo  eiugedrOckt^difl 
fio  eine  Grube  bildet  und  völlig  zu  fehlen  fcheiDt« 
Gegen  das  «Ende  der  Schwangerfchaft,  oder  gleich 
nach  der  Gehurt  tritt  fie  bisweilen  von  felbft  her- 
vor,  oder  nach  angewendeten  Kunfimitteto. 

Ihre  widernatürliche  Kleinheit  von  Natufi 
oder  durch  fchädlicheKleidertrachten»  z.  B.  durci 
SchnQrhrüfte  und  Gürtel^  ift  fehr  bekannt  «^> 

Manch- 

Jl)  Schurig  U  l.  pag.  lojk. 

39)  Mifcell.  Ndt  Cm.  Oec.U.  An,V.  Appk  Pag.67-  AiuVliL 
nhf.  \.  Dpc.  lll.  An.  IV.    obX.  lo-, 

40)  SIen.'tii  4.  Ä.  O^  K-iK  IV.  }.  5t.  S,  if  1.  -*  Rci!  *.  ♦•  0 
ö.  455. 


Manchmal  will  man  z  w  ey  auf  einer  ^vft  ^')» 
rier  aucsh  drey  dreieckigte  VYarz.ea  ^vS  jeder 
ruft  i^>  gefunden  habea^ 

Eine  Frau  koante  ihre  Kinder  nicht  (tilj.en,, 
«eil,  wenn  ihr  Hie  Milcb  in  die  Brttfte  trat^  die-^ 
flbe  unter  den  Armen  wieder  wegflofs^  Die  BrO* 
e  felbft  waren  klein«  Unter  der  FaJte  dt%  Sruft« 
luskels  jeder  Seite»  Im  vordem.  Theile  der  Ach- 
il,  befand  fich  eine  grofse  Prüfe  oder  Mamma», 
ollkommen  wohl  begrfiDzt  and  mit  eiaer  Warze 
erfeheii,  welche  die  Milchg$nge  bildeten«  Pief^ 
>rQfeo  füllten 'fich  zo  gleicher  Zeit  mit  denBrd« 
;en  an,^  und  ehe  diefp  noch  eine  betrScbtlich# 
Ausdehnung  erlitten,  ergofs  Scb  die  abgefondertA 
iüffigkeit  aus  jenen  Prüfen  ^)), 

Sie  ixnd  beym  Krebs  und  in  der  Luftfeuche  oft 
tefchwüren,  Riffen  und  Auswücbfea 
Uterworfen  ^^^ 

Die  MilekgMuge 
artiren  bisweilen   in   ihrer  Zaht,    doch    fehr 
elten  ^5),    .Man  will  deren  fünf  bis  zwanzig  ge-« 
unden  haben  ^^). 

Sie  werden  durch  Knoten,  GefchwOlf^e ,  oder 
ach  durch  flbermäfsige  Anhäufung  dea  Fetten  if\ 
lerBruft  zufam  menge  drückt  ^7)«* 

41)  BoreffuJt  Ceat  T.  obf.  49.  —  Schenli  l.  o.  Lib.  II.  ob^ 
2|7.  Di^.  574  --  Kerhring  (pcc.  aii»t.  XXI.  paf;.  45.  — ^ 
MifcelL  ^"Ä^  Cur.  Dec,  1.  Au.  U,  oUf.7a.  Dcc  U.  Aii.X. 
obf.  ns. 

43)  Pauilinut  1.  Q.  in  App.  MifoelK  Nac.  Cin*.  Dcc.  XL  AM^ 
V.   p4^!|  40. 

4))  Phyf.  medic.  Journal.  Iloi.  Novhr.  S   174. 

44)  'Nicolai  a.  a.  O.  J.  59.  S,  195.  —   Rci!  a.  «.  O. 

45;  Halter  in  praele^t.  in  iiifuc  Boerkaavii  VoL  V.  pag. 

4?4.  -^  e^ujd  Elem.  PliyHol.  Tom.  lY.  Part«  lU  p^*9* 
4A)  Nicolai  a.  a.  O.  f  57-  pa|;.  191. 
47)  f/7/i  Stt'icten  ^uxninenu  ix)  Bo^riaai'ii  aphorifm,  Tvoi- 

lY.  1.05.  146. 

Fünf 


588.  r.    Vom  iem  tt^rpemjyjte^ 

lea^  bey  diefar  Ausdehnung  des  G^birni»  ficb  dii 
GefichtszQge  orplöfzllch  veränderten,  o^,d  ^leiclt* 
iim  das  blöd&nnige  Ausfehea  verlpbreoc 

Eberi  fo  findet' man  auch  Varietäten  detGe* 
birns  in  Rackfi.cbt,  der  Gröfse^  und  det  Ge« 
yr i  c  hts  angefahrt^.'  Kleinere,  unbedeutende  Ab- 
we^chuagen'  findet  man  hier  &hr  hä,u£g.  Maa  fin* 
det  feia  Gewicht  gewöJinlicK  von  zyvey  und  cit 
^alb  Pfund  bis  drej^  Ffund  und  einige  LotK  <)^  Ei- 
sige wollen  es  nur  aadertbaib  9),  andere  aber  ühit 
iQnf  Pfund  fchwer  angetroffen  haben  '^)^  Crowa- 
tfielts  Gcliirn  io\\  (ecbs  und  ein  viertel  Pfund  p* 
wogen  liabea;  aber  es  mufs  hier  ein  I.rrthoni,odfr 
eine  Verfchied^nb.eit  des  Gewichts  flatt  finden  % 
Befonders  grofs  (oll  es  bey  rachitifckfiL 
Kindera  leyn  '^)[»  und  daher  die  vorzaglichen  Gti' 
(teskräftex  welche  roa^  öfters,  bey  folcli^n  Kranken 
bemerkt,  herrühren  'i)^ 

Ein  wabjrer-  Mangel  des  Gehirns  findet  idi 
nur  bey  MiCsgeburten  (acephall)  und  ich  wei^ 
de  hiervon,  im  Abfchnitte  vom.  P'ötus  mehr  Zula- 
gen Gelegenheit  haben«       Qiejenigeu  Fälle,  m 

i)  Sffmmering's  Hi/nlehre.  ^.  34.  S;  16. 

9;  cf.  Licutaud  1.  L  Lib.  HI.  Seot.  II.  obC  7».  pa^.  ||^i  fq. 

^O)  Setuierti  mjedic.  cliiiioa.  Vitemb^  1654.  Tonru  I.  Lik.  \ 


P4>  t.  1.  cap.  XIX.  pa^.  179.  -w  Barijhoifni  biftor.«ii,|tre. 
C  oiit.  IV^  Hift.  XCIV.  Tom  II.  n^f^  41.6.  —  BunePi  St- 
p  Icr.  «n^t.  Lib,  1.  Scct  VUL  obT.  II,  pa|5.  179.  S<r^  X 


«.bj.  I.  pag.306.  Sect  X.IY^  obf.  XU.  pa^.  377.  —  H'i/lin 
«üidtoine  ««lebrü  in  Opp.  Ainit.  17^2^  püj.  14,  Fip.V.*- 

».  r.  Üb,  III.  Sect.  11.  obf.  72-74.  Tom,  IL  pag.  )||  k. 

1 1 )  lia.'dhti^crs  Magazin  für  Acrzte.  B..IY.  S.  57a  —  &•• 
mcriii^   a.   a.  ^ 

12)  tt  .Ho/Yttianu.  niedic»  lationaL  fyftein.  in  X'ppkm.ea^L 
Fr  dl»  o^»f.  1740.  paß.  5J^  ---  Zucch.  Nattner  ar>  med.  bf.^l. 
niorb.  arcoiximodata^  Lipf.  1765.  pa^.  451. 

D)  IVeikarcTs  pliilofoph.  Ar.'.t^  ^.  lU  S.  4XJ,  —  Sammt^ 
rJii^  ü-  4.  ü,  J.  *04.    d,  SK>^ 


in,  bey  eiQem  übrigens  ToUkoitimen  aosgebil- 
ten  Kopfe,  kein  CehJtn  gefuodeo  bat»  6nd.wohl 
dftens  entweder  WaiTerfqeblen  der  Oeliirnkam- 
ern ,  oder  WafTerköpFe  gewefeh ;  dedn  in  jenen 
eins  Gehirn  oft  lo  ausgeddini,  daCs  deiTeh  Sab- 
thz  faft  verfcbwlndet,  und  ^ipen  mit  Wafler  an- 
foUten  Sack  bildet,  in  tiefem  ift  cfs  öfters  ganz 
fgdöfst  oder  zuranime)figedrflckt  H), 

Eben  fo  findet  ein  tloppeltes  Hüta  ficb  nüt 
ij  Mifsgeburten  mit  zwej  Köpfen«; 

Die  Farbe  des.Gehirns  weicht  von  ihret  nt; 
fliehen  Befchaftenheit  verfc'biedentlich  ab.    Bey 
Indern  ift  das  Gehirn  gewöhnlich  blaICer,  als 
tj  Erwathfenen  ^5;.      BlalTer  findet  man  es  auch 
ey  kachektflchen  iPerfoncn,  indem  die  Blutgefafsa 
•niget  BTnt  Enthalten;  um  blaffeften  i(t  das  Ge- 
irn  bey  KopFwafferfachtigen  ^^).     B«y  einem  Ge- 
rfawflr  im  Gehirn  hafte  die  naheHirnfubftanz  auch 
im  blafTere Farbe, als  gewöhnlich  ^7).  Gelb  fand 
S  SiXflP^) bey  einem  GelbfOchtigen.  Du nk  e  1  g e- 
ärbt,  bräunlich,    blau  und  fchwarzlich 
indet  man  es  oft  bey  dickhlQtigen ,  \vahnwitzi« 
;en  '9),  fcblagflaffigen  ")  Perfonen  und  bey   äüf- 
nrn Verletzungen  undGefchwären  desGehirns  ^'^ 
tey  einem    am    Fieckfiebet    gefrorbenen    jungen 
Veibe  fand  Sioll  ^^^^  nebfl  andern  itiivern  Etnge^ 

wei- 

14)  fi.  Mor^df^ttt  fcp.  XII.  5.  «.  6.  Avch  diefcii  .Abfrh:i.  b.  i. 
lind  Abrcfaii.  VI.  A.  a. 

15)  Söm/tiering'j  Ifirnle^ire.  J.  59.  S.  19. 

16)  A/ü>/rfl/rn/Ep.  XXXVI.  1^.  —  Vej^l.  Sömmering  a.  a.  O. 

17)  Uargn'jfni  l.  1    Cp.  LI.  SS. 

IS)  H^itnnifUmetliode.  H.  III.  Tn.  II.  S.  156.  —    LietJtatrd 

i.  c.  lab.  111.  S«ct  11.  x>br.  100.  Tom.  II.  pai;.  ;)9. 
^9)  Mvrftngnt  tp.  VIII.  9.  tp.  IX.  aO,  *—  Snmnrer  itig  *.  a.  O. 
20;   Af or ir<r ^w/ tp.  II I.  2.   tp.  IV.  21.   Kp.  V.  15. 

ai)  Khendai\  Ep.  LI.  14.  a?.  jo.  49.  Ep.  LH  2.10. 
12)  HvilL<i>«>mc-tbud*.  U.  U     Ih.  11.  «».  1^7. 


X-age  zorück,  orler  nimmt,  weoo  man  darattf  drÜ4 
gleich  feine  vorige  Gcltait  wieder  an.  Harta 
es  gewöTioIicfa  bej  Greifen,  als  bej  J&nglingen 
Harrej^yhnd  es  bey  dem  Über  bündert  und.fi 
zig  Jahr  alten  Thomas  Parr  febr  teft  und  hart.  ; 
Rafendeo,  Mdancholifchen,  ^aiirdchtigen  und 
-dern  dcffgleichen  Kranken ,  Iah  man  les  öfters  1 
tond  elaftSTcb  ^.  So  fanden  es  aoeh  häufig  C 
ding^^Httmer  ^^Maillie  ^^tmd Simmer ing 
f  lenzig  ^)  Citfid  das  Gehirn  eines  Mdancholifc 
2äbe,  wie  Leder,  der  Althäapafta  iilinlicb.. 
Mann  von  ein  nnd  fethszlg  Jahren  fiel  mit  dekn 
pfe  fo  heftig  gegen  einen  Baum,  dafs  er  lange ! 
befinnungslos  bJieb;  tt  ferhohltefich  "^war  wie 
lind  befand  fich  ziemlich  wohl:  einige  Zeitnj 
lier  abfr  B^  tt  fehr  t>ft  *zn  Boden,  welches i 
Ton  Krampen  und  Schwindel  herleitete.  J 
fing  er  eine,  feine  tjcfondheil  Tchwächende,  u 
Wohnte,  fitzende  Lebensart  an,  afs  dabey  fehr 
ttnd  fchlief  lange.  "Zwey  Jahre  nachher  erliti 
eine  fchwere  Krankheit,  diebefonders  das  Gel 
lehr  angriff  und  die  rechte  Seite  halb  iJhmte.  A 
auch  hiervon  erhohhe  er  fich  wieder.  \ach 
niger  Zeit  erlitt  er  öfters  Schwindel,  Schwere 


^C)  J.  D  imktorini  r^bfei  vat.  anatotn.  Vfnet.  I724,  cap 
f.  VI.  pa^.  54.  —  Halferi  Dem.  Ph\f.  Tom.  IV.  p«i 
-^  Chumbon  de  Montaux  a.  a.  O.  B.  VI.  n.  tt9>  S.  ci 

%'^  Mead  moniu  ac  {»laecepca.  Lond.  1751. 

9>)  Mecke'  in  Hiftnir.  ric  1  acad.  loy.  de  Berl.  176^.  1 
XK.  —  Vtigl.  die  vorbei  S.  590.  Atimerk.  r6,  anf^f 
\it\\  .^teilen. 

%f/,  in  Ludwtfü  adrerf,  med.  pract.  Vol.  II.  —  SJaimt 
mcdicii;  Schriften  a.  a.  O.  —  SU-o/ai's  Patholotie  I 
S.  JK»  fg. 

4c)  Bat//i'e  S.  25a.    Anmerk.  *) 

4I;  cbenfiafelitfc. 

\z)  zu  V.aiUie  S.  35).  Anineik.594. 

41}  aci.  et  obfervat.  ai«dic«.  Pj  agat  t7t). 


ipfe,  geftumpfte  Empfindung  In  diefem  oder 
lem  Oliede,  Schwäche  des  Oe&chts,  fchwere 
wegitng  der  'Zunge,  Kopffchmerz  und  andere 
ifalle«  Dennoch  aber  ward  er  völlig  wieder  her- 
rteilt. Nach  einem  halben  Jahre  fteliten  fich  die 
rigen  Zufälle  wieder  ein^  mit  Fieber  und  Er- 
löpfung  der  Kräfte.  Bey  der  Leichenöffnung 
id  man  in  keinem  Theile  des  Körpers  eine  hin- 
ichende  Urfach  jener  Zuialle,  aufser  im  Kopfe, 
e  harte  Hirnhaut  war  fehr  feft  mit  den  Schedel* 
lochen  verwachfen,  die  weiche.  Hirnhaut  hatte 
üe  WafTerblafen.  Das  Gehirn  felbft  war  fo  hart, 
e  eine  Sehne,  faftlos,  klein  und  fo  zufammenge- 
efft ,  dab  es  die  Höhle  des  Schedels  nicht  anse- 
ilte; um  daffelbe  herum  war  Waffer  befindlich, 
üoheswohl  zehn  bis  zwölf  Unzen  betragen  moch« 
44)«  Sandifort  45)  fah  das  Gehirn  auch  einmal 
eine  fehr  harte  Subftanz  übergegangen.  Loder  4^ 
merkte  bey  der  Oeffnung  eines  Blödfinnigen,  dab 
t  Subftanz  des  Gehirns  bey  weitem  zäher  und  fe« 
r  war,  als  fie  gewöhnlich  zu  feyn  pflegt.  Bey 
ler  wahnfinnnigen  Frau  von  drey  und  fiebenzig 
irtD  bnd  Hopfengänner  47)  die  varolifcbe  BrQ- 
e,  und  das  verlängerte  Mark  fo  hart,  wie  eine 
hne.  Pyl  4^  fand  im  kleinem  Gehirn  eines  von 
gend  auf  blödfinnigen  Jtinglings,  mehr  als  die 
ilfte  fo  hart,  wie  eine  frifche  Walinufs.      Ein 

Mann 

4)  TAom.  Schwenke  rari  ^aftit  expUeatio  «natomico  -  ma- 

dioa.  Hag.  17)9.  in  Hmlleri  collect,   difp.  praet.  VoL  VIU 

Fart,  L  pag.«  469. 
»5)  obferv.  anatom.  pathol.  Lib.  III.  cap«  II.  pag.  5  a. 
fS  in  BuchhoU  Beitragen  snf  geriohll.  Arsneigelabrthait. 

Weimar  1790.  B.  III.  3-  «17- 
7^  in  Hi4/W0nif«  Journal  der  prakt^  Heilkimde.  8.1.^.531. 
t)  AnfTcitze  und  Beobachtunjan  auf  der  gericbtL  Araaei- 

wiflenfcbaft.   Tb,  VIU   n.  la 
ndh.  d,  ff4itkoL  Anat.  B.  I .  P  p 


ssi  F.r-. 


IStaf  oad  vierzig  iArwm  hsOt  e£tert 
epleptiSdie  Asiaü?;  er  crfeifet  enfiiaBS  eiaeo  fo 
ixarkcB  Sdüjg  ani  r  es  iL<»p£  cak  er  gjpdcttcl  wsd 
loglncb  ciora  rpi-eptiicbcB  A^fa*]  bftkas.  NmJi 
vicrzebji  Taees  Turii  er.  Djs  Getara  liic^  mit  der 
iiakeo  Hj^i^ku^d^  §Iccb  satcr  ier  KriAznatli, 
und  ohogeiihr  eiceo  Zoll  rea  <fn  SfcSielfiutfatze, 
i^üt  der  feuen  Hiraliast,  ohiz^eiibr  in  der  GrcSw 
eifles  Viergrofcl3e:ift&cks,za£nnrreA.iuid  war  ofas- 
l^efifar  einer  weifcben  Nvis  grois»  rerhirtct  ^^ 

Aach  ic  andern,  als  io  deu  r^aanatai  Kraak- 
facüea,  fiad^  mas  das  Gekiro,  o.-ier  exaen  Thcd 
deflelbea,  rerbartet.  Fournler^^)  £uid  beyciaea 
Jaa^Hi^y  der  an  furchterllcheü  Zockaagen  gefr 
ten  hatte,  eine  Faeffgrofse  Stelle  des  Gehirns  (i 
liart,  wie  Stein.  Chambon  de  Moaiavx  ^  tni 
es  aadi  bösartigen  Fiebern  mshnnals  fefter  ant 
ifiehler,  als  gewöhnlich.  Bey  einer  an  der  Wat 
ferfchea  Verfcorbenea  fand  maa  die  äcCsere  EbnH 
ünbftanz  (o  hart  uod  zshe,  wie  Lederzncker  ^ 
Sioll  ^')  fand  nach  eineni  tödlicher  GalleaSeber  ibf 
▼eriäingerte  Mark  kart^  wie  Leber.  Eben  dies 
£ind  auch  Montaur  ^^)  nach  bö^irtigen  Blattei»» 
Watfon  ^^  fand  es  bej  einem  aJten  Podagriften  fo 
feß,  wie  Wachs. 

Meh-i 

O)  Tkom.  Andtr/on  Trathoi« Bemerkungen  Cl>er  das 
in  den  Samn:!.  a-.se?IeL  Abli.  Irii  prAr.  Aerzte.  B. 
£.  71  s.  «ti5  ticn  'iraij««ct.  Xti  tht  roT.Suciet.  ci  £4iii 
lona.  IJ.    i7>o. 

5c)  Lieuiaud  1.  c.  Lib.  III.  Sect.  II.  obC  t4  «•  p^;.  )}f. 

51;  ü.  a.  O.   B.  I.  o.  XXIX.   S.  9|. 

52)  Joornal  de  medic.   Toni.  VI.  17^7.   Febr.  pag.  ijf, 

5^)  Heiiungsmethcde.  B.  I.  S.  it^. 

54)  ■•  *.  O.  ß.  II.  n.  LXIV.  S.  117.  n.  LXKl,  6,  i^. 

55;  Medic.  C^mmraiicat.  VoL  I. 


A.,   Das  Gehirnr.  S^S 

Mehrere  Fälle  von  hartem  Gehirn  findet  iriad 
io  den  unten  angefQhrten  Scliriftftellern  ^^). 

Uebrigens  läfst  fich  in  Rückficht  der  gröfsera 
Härte  oder  Weichheit  <\^s  Gehirns,  weder  in  der, 
Fallfi'chf^im  Wahnwitz  und  dergleichen  Krar  khei- 
teii,  noch  in  andern  Krankheiten,  etwns  GewilTes 
Feftfetzen.  Denn  man  iinciet  es  in  gleichen  Fällen'^ 
unter  völlig  gleichen  Umftünden,  bald  weich  und 
(chmierig,  bald  hart  und  zühe  ^7).  Oft  findet  niaii 
es  auch  in  einem  völlig  gefunden  Zuftande,  weder 
*u  hart,  noch  zu  weich  5«), 

Bey  einer  bcfondern  Härte  des  Gehirns  will 
üian  daffelbfr  auch  zerr  eiblich  geftmden  ha- 
ben ^f).  Bey  einem  Mel^ccholifchen  fand  tsHeer^^^ 
lahr  hairt,  trocken  und  zerreiblich; 

Die  kntzünduojE  der  Hirufubftans 
IftlDft  ift  nicht  fehr  gemein  ^'),  woVon  der  Grund 
In  der  verhaltnifsmSfsig  f,eringen  Menge  vom  Blut 
begt,  welches  das  Hird  erhält  ^3),  da  2.  B;  eine  Nie^ 
]^enarterie  faft  fo  grofs  ift,  als  alüe  vier  Himarte^ 
kien  zufammengenommen.     Doch  findtot  fie  abec 

l^p  2  ftatt^ 

.  ^«)  Boneii  Sepnlcr.  anatoih.  Lib.  1.  Sect.  I,  ohf,  LXXXIXl 

pag.  «    Sect.  IV.  obf.V.  paf.  149.  -^  J'P*'ingIe  de  «itr- 

%'     core  lenili.  L.  !J.  1710.  —  Morgagni  Ep.  I.  10.  tp.  V. ^ 

Ep.  VHI.  ♦.  6.  8.  9.  tl.  12.  l^.  i'p.  IX.  9.   K?.  X.  17.  cet; 

JBU  O.  —  Cßiinziiu  tÜfl'.  delapillo  :« IttiidnUe  pinealis.  LipH 

*       i7$^  —     Irialleri  E!em.   Tb) f.    T«.ni.  IV.   p4i^.  65.  Tomi 

Vlll.  pi»p.  i«7.  —    Licutoud  1.  c.   Lib.  III.   SVcr.  II.  obP. 

3       7<-8S.  Tom.  IL  pag.  532  Iq.  obL  I4--98.  pag.  ;35  f*!- 

:    ^)  L  vor)ier  S.  ^91. 

f   5t)  Gre'tiingf  meÖic.  SchriFt.  JS.  2 Jo,  und  die  däfelbfc  ange^ 

iChrc^n  Scliriftrteiler. 
f   ^jfi  Halieri  Eiern.  Plivi:  Tom.  IV.  pa?.  ;i7. 
iSo)  Lieutaud  1.  1.  Lib.  III.    Sect    11.    obr,  77,  Tom.  IL  pajf. 
5?t.  — Mehrere  Tolche  F^Ue  crzrhlt  ebeii<ifiTclbw  ^clirüt- 
ftellcr  a.  a.  O. 
iix)  Baillie S.  350.  — -   Voger's  Hjrislbtich.  B.  IV.  K*p.  I.  S.  I  ff; 
^)  Siimmering^s  lst\\tn\ii\\rQ.  S.  164.,  GefiiTiUhre£.4).  lind 
>ui&<ii7/«>a:  a.;0.  Anmeik.  5{o: 


5^6  K    Km  dmn  Nfrpenfyftem. 

fUtt^  und  zwar  entweder  als  eine  idiopathifcbe 
Krankheit,  oder  mit  andern,  befonders  ortlichen 
Krankheiten  des  Kopfs,  z.  B.  mit  Röpfverletzun« 
gen  verbunden.  Sie  erftreckt  6ch  feiten  Über 
eine  grofse  Stelle  des  Oehirns,  fondern  fie  ift  viel- 
mehr  auf  eine,  oder  die  andere  beltimmte  Stelle 
befchränkt.  Diefe  iftroth,  wifeivohl  feiten  fefar 
dunkel,  und  beym  Durchfchneiden  zeigen  fich 
die  Oefiibe  in  Oeftalt  blutiger,  häufiger  Punkte; 
•US  diefen  enthebt  jetit  dunklere  Farbe  ^^^  Man*  . 
ohei^ndendie  entzündeten  StelUn  des  Gehirns  vui 
keiner  blondem  Härte,  fondem  beinahe  wie ia 
gefunden  Zuftande^^).  Bald  entdeckte  toian  in  ü* 
ner  oder  der  atidetn  Halbkugel,  oder  felbft  ia 
kleinen  Cehim  eine  Art  bkfsrother)  gelblidit« 
Otfchi^lft  von  b1>griinzter  Gröfte,  worin  fieh  * 
gldchÜam  breylgter  und  grauer  Stoff,  der  etwas  dl- 
^er  als  Eiter >  und  faft  trockeu  ift,  befindet^; 
bald  äi  das  Hirn  fehr  feit,  faft  Kart,  und  die  gso* 
ZB  Sttbftanz  Voth.Und  mit  ünzählichen  kieiomOt* 
filfsen  angefüllt  ^>  Larizoni  ^7)  fand  das  Gehifa 
eines  an  einem,  niiit  Irrereden  Verbundenen  hilli- 
gen Fieber  geftorbenen  jungen  MenfcheD)  Abenül 
voller  fchwarzen  Flecken.  Witlis^^)Uh  den  äulser* 
liehen  Umfang  des  Gehirns  mit  einer  rofenartigea 
Gefcbwulft bedeckt.  StOrk^)  beobachtete  eineRo» 
fe,  welche  fich  von  aufsen  auf  das  Gehirn  Vrar( hef- 
tige Raferey,  Kopffohmerzen  und  Zuckungen  vt^ 
urfachte,  und  bald  den  Tod  herbey fahrte;  du 
rindigte    Sübftänz    des  Gehirns   war   ganz  rotk 

63)  BatVie  a.  a.  O.  64)  ebtnäe^f.  S.  2Ki. 

45;  Frank* j  Handbuch  Aber  die  Behandlung  der  Krankhei- 
ten des  Menfchen.  B.  II    S.  5a 
<i)  ebender/e/be  S.  49. 

€7)  Mifcell.  Nat.  Cur.  Dcc.  Ul.  An.  IX.  obt  iij, 
^g)  Ephem.  Nat.  Cur.  Cent.  VI.   ubf.  91. 
€9)  Ann.  Med.  I.  pag.  xoi. 


4*  Dmt  GMrm*  S97 

*4önradi  7^)  fah  bey  zwey  Kindern,  welcheyOich  ei* 
ler  auf  den  GrindkopF  gefchmierten  arfenikalU 
Dhen  Salbe,  binnen  vier  und  zwanzig  Standen  an 
teftigen  Kon?uI6oaeii  geftorben  waren,  das  Oe« 
im  fehr  deutlich  vpU  von  blutigen  Punkten, 

Mit  dem  Entzündungsa^uftai^de  des  Gehirne 
lat  derZuftand  deffelben,ip  welchem  man  et  nach 
cblagfl  äffen  findet,  wo  man  nicht  feiten  fei* 
e  widernatürlich  angefallten  BlutgefSfse  in  Oe- 
alt  einer  Menge  blutiger  Punkte ,  und  feine  Sub» 
MM  daher  röther  upd  dunkler  gefirbt,  antrifft, 
iaie  Aehnlichkeit.  Beifpiele  liefern  unt  die  un* 
m  71)  angezeigten  Schri^ftell^r^ 

Die  Hirnmaffe  hat  man  öfter«  angefchwol» 
an  gefunden,  und  e«  fcheinen  diefe  FSlle  zu  den 
[|ro  -  EntzOndungen  gebort  w  habw*  Z»  B.  ein 
ehneidervon  fünf  und  dreifsigJahren  bekam  plötz« 
ch  einen  heftigen  Schm^z  unter  d^m  Stirnbeine, 
el  darauf  in  Sdilaflofigkeit  und  Irrereden.  Düe 
fefafse  der  Hirnhiute  ftrotztea  Tom  Blut,  und 
u  Gehirn  war  fo  au%efch wollen,  dafa  es  die  Hirn« 
haale  kaum  faflen  konnte.  Ein  fÜnQähriger  Kni« 
I  bekam  einen  heftigen  Kopffchmerz  mit  Fieber, 
ag  an  XU  rafen  und  ftarb  am  fünften  Tage.      Die 

Him^ 

7»)  Haedbnoh  der  pathn\o;.  Anatom.  8  546.  —  Mehrere 
Beifpielt :  B/mncard  obf.  anat,  obC  III.  p«g.  4.  —  Schenk 
obf.  ne4.  Lib.  I.  obf.  9I.  —  Boneii  Sepufcr.  anat.  üb.  I. 
8ect.  VI.  ttbf.  9  fq.  —  Menoir.  dt  Tcad.  de!«  Scieno.  de 
Tut.  17q6.  puf.  46o  fq.  -1-  MifotU.  Nat,Cur.  Dec.  U.  An. 
V.  obl.  6a.  —  Morgagni  £p.  VII.  t.  —  Lieutaud  1.  c. 
Lib.  III.  Seot.  n.  obC  102^-104.  Ton).  II.  pag.  )4p. 

71)  Bci/f^n'Sepiücr.anat.  Lib.I.  SeccII,  obIl4.  9.  lM5cet. 

—  Morgagni  £p.  U.  I7u,  19,  Ep.  III.  ».  4-  14-  Kp  LX.t. 

—  Schreiber  In  Nov.  commtnt.  Pttropollt.  VoJ.  1  I.  pa|^. 
?f5.  —  Sioerk  An.  Med.  II.  pag.  1)5.  —  Meuger  j^rcf^r. 
btftoria  fectionit  anat.  in  caiuv.  fotmin^e  mtniaoo-  epi- 
Itptiote.  Regiom.  17I1. 


j^^  Vi  Vm  dem  Nervenfirßem^ 

HirngefS&e  waren  voll  vom  Blut  und  das  Oehim 

felbft  fehr  aufgefchwollen  7^). 

Eiitzünviung  des  Gehirns  hat,  wenn  fie  nidit 
geheilt  wird,  ofler  an*fich  gleich  tödlich  ift,  den 
Völlig  gloichf.'M  Ati^;^>iJg,  wie  andere  Entzöndon- 
gen,   Eiter  (inj,  Brand,  und  Verhärtung. 

Eiterungen  des  Gehirns  entftehen  ge- 
wifs  allemal  aus  vorhei^^jen  E;:t:'.andungep,  wirken 
offenbar  oder  uiibemerkbar,  v.'ena  fie-von  ionera 
Urfachen  o<lcr  von  äufsern  Verletzungen  entftehea 
Sind  die  Abfceffe  fehr  grofs,  fo  bricht  dasGewicbt 
des  Eiters  riach  unten  zu  durch  die  benachbart« 
Tlieiie,  welche  alsdann  ausfehjen»  als  wenn  fiezer- 
fturt,  oder  durch  einea  Druck  fehr  CUrk  befdiir 
digt  worden  waren;  find  fie  aber  fehjr  klein ,  fo 
bat  die  Höhle,  in.  welcher  das  Eiter  enthalten ük^ 
das  Anfeh^n  eines  Gefctiwprs  79).  Manchmal  k^on 
bey  Gefchwüren  im  Gehirn  das  Leben  lange  be* 
ftehen,  liod  lange  Zeit  liiodurch  Heine  merklidi 
auffallende  Verminderung  der  Hirn-  und  Nerven- 
Icräfte  bemerkt  werden.  Bcfonders.  fcheint  diel 
der  Fall,  zu  feyn,  wenn  das  Eiter  in  eijaen  Sack  ein- 
gefchloffcnifL  woes  ficli  vielmehr  verdickt^  aJsdaül 
^s  eine  Sch^irf::  annimmt  74).  Aber  "auch  nicht 
imm*,'rift  dies  der  Fall,  mau  findet  vielmehr  bau* 
fige  Bcifpieio  van  ein(;^m  fxeyen,  nicht  eingefcUof- 
fenen  Plitergefcliwur ,  welches  nur  langfam  und 
unbemerkt  die  Hirn  -  und  Ncrvenkr^fte  verniia- 
<^rte,  wie  man  aus  einigen  der  iolzenden  Baifpi^ 
le  fehea  wird. 

72)  L.'etitmul  L  c.  Lib.  III.  Seot,  II.  o^£  6t,  7a  Tofl.  U. 

73)  Ua:J!ie  S.  251. 

74)  yogel  d.  a.  O.  S,  15. 


I 


(?•  Bauhirt  79)  fand  bey  einem  jangen  Mann^ 
ilt^her  lange  Zeit  hindurcli  tief6Bn]g  und  geJähmt' 
wefen  war,    eine  Eiterbeule  im  irechten  Hirn-« 
gcK 

Borrivhius  7^)  fahrt  einen  Jüngling  an,  weif 
er  eine  lange  Zelt  fallfüchtig,  mit  Kopffchmer»' 
fi  geplagt  und-fchlafTachtig  gewefen  war;  imQe^* 
-n  deflelben  fand  mj|u  eine  Eifterbenl»,  ib.  gro& 
a^cia  Hühneney. 

Eine  Manu perfon  van  drey  und  dreibig  Jah- 
1  wajpfchlank)  vollblOtig,  dem  Weint  fehr  er-, 
len  und  hattB  einen  Brach.  Auf  der  linken  Seite^ 
I  Köpft,  forzQglicfa  nach  demHinterhaopte-fiiE; 
pfarnd  er  plötzlich  einen  Schmers.     Auf xUefeiir^' 
gte  Schmers  und  Schwäche  der  KalsmuskeUt- 
rfelben  Seite.     Dabey  war  anfange  hefUges  Fic^ 
:,  .Welches  aber  nachher  nachzuladen  fchien., 
^  Strafte  nahmen  nach  und  nach  ab ;  wen«  dair 
prcden  bi8\tailen  ainfhörta,  lo.  trat  eine  Sprache 
igkeit.  ein.     Nach  feinem  Tode  bemerkte  maA 
ym  Herausnehmen  dee  Gehirns  aus  derHira-^ 
aale,  an  der  Grundfläche  derfelbeo  eine  eitsigte 
iterie,  welche  durch  den  Trichter  aus  den  Gar» 
nkammern  hervordrang.  Sowohl  die  lioke^  aliü 
^h  befondera  die  rechte  Gehirnkammer  waren 
lex  Eiter.   Im  geftreiften  Körper  befand  fich  eia 
ch,  mit  welchem  ein  fiftulAfes  GefchwAr  kpm^ 
nicirte,  wekhes  den  dritten  Thml  der  Grund«« 
he  der  Ifirnfubftaaz  der  rechten  Seite  einnahm^ 
» linke  Halbkugel  war  unverktst  77), 

Ein  junger  Menfch  bekam  auf  eine  geringe!; 
etfchung  am  Schede]  ein  bösartiges  GefchwOr.. 

Es 

[)  Boneti  Stpnlnr.  anat.  Lib.I.  Sect.XV.  ob£lt.  pag.)7I« 
.)  ihidi  Sect.  XII.  obf.  5.  pag.  H9|. 
")  Morgagni  Ep,  V.  fl. 


$oO:  V.    Vm  dem  ftmv^fiffiinu 

Es  erftreckte  fich  endlich  bis  aii&  .0«birii»  toii 
welchem  tSglich  einige  StOckeo  heraaskamesi,  oh* 
ne  dals  fich  eine  Veränderung  der  VerftandeskrSf« 
te  zeigte.  Vier  Tage  vor  feinem  Ende  verlohr  er 
eät  die  Sprache.  Das  Gehirn  fand  amui  gjSazlich 
Mrnichtet  und  verzehrt ;  nur  etwas  weniges  von 
einer  fchwarzen »  faulen  Materie  konnte  man  auf 
dem  Grunde  der  Hirnfehaale  entdecken  7t). 

Ein  junger  Menfch  wurde  durch  einen  Sldn 
am  Stirnbein  verwundet»  Die  Wunde  wollte  fich 
nie  fcfaliefsen.  Er  bekam  Fieber>  eitrigttn  Aus« 
wtNrf  und  ein  Eitergefchwflr  auf  dem  Rficken.  Nach 
swey  Monaten  ftarb  er,  ohne  dafs  man  die  gama 
2iit  über  die  geringfte  Unorcbung  in  feinem  Ko* 
pfe  bemerkt  hätte.  Di^  Pfeilnath  klafte  am  obem 
'Rande  der  Wunde  von  einander»  and  das  Stfra- 
bein  war  an  mehrem  Stellen  kariös.  Dio  daras» 
ter  liegende  Eefte  Hirnhaut  war  unbefchidigt^  am- 
genommen,  dafs  fie  etwas  blanlicht  ansCah,  vmi 
einige  Knochenfplitter  daran  klebten.  Aber  die 
fainere  Fläche  derfelben  hing  mit  einem  Eiterge* 
ichwOr  zufammen,  welches  eile  Oröfse  einer  Ha* 
felttufs  hatte,  und  ein  dickes,  grünes  Eiter  enl* 
hielt  79). 

Ein  Greis  von  fechzig  Jahren  fiel  mit  dem 
Kopfe  auf  den  Winkel  der  lamdaformfgen  Natb. 
Er  klagte  über  einen  Schmerz  in  diefer  Stelle,  blieb 
jiber  fOnf  Tage  auber  Bette.  Bey  der  UnteHn* 
ehung  konnte  er  nicht  einmal  die  Baumwolle  bey 
Auswifchung  der  Wunde  ohne  den  heftigft« 
Schmerz  ertragen.       Mit  dem  fiebenten  Tage  ht 

kam 

7t  Samml.  toserlef.  Wahrnebmungen  an«  der  ArsneiwifliMi 

fohafk.    Aus  dem  Frans.  Leips.  i75iH  S.  II.  S.  lOS. 
fS>)  Morgagni  LL  £p.  LI.  19. 


im  er  eine  Lähmang  deg  Unken  Arin8>  und  mit 
im  drey  und  zwaniigfteo,  furb  er  fcblaffüchtig« 
n  der  Stelle  der  Wunde  beoierkte  man  nichts,  alt 
ne  Auseinanderweichnng  der  Hinterhaoptsnatb» 
id  unter  dierer,  nach  der  rechten  Seite  za,  eia 
nrey  Finger  tiefes  GerchwOr  <<>)•  ^ 

Prochmska  ^)  fah  nach  einer  Hemlpl^e  acff 
sr  entgegengefetxten  Seite  des  Gehirns,  einen  in 
inen  Sack  eingefcUoffenen  grofsen  Abfcels,  toII 
»rdickten  Eiters. 

Ein  junger  Menfch  von  fiebzehn  Jahren  fiel  im 
ritten  Jahre  feines  Alters  mit  der  rechten  Seite 
es  Kopfs  fo  heftig  gegen  einen  Stein^dafs  er  finn« 
IS  wurde »  und  eine  Menge  Bluts  aus  beiden  Oh- 
m  herausflofii.  Er  erhohke  fich  wieder,  klagte 
ber  Ober  fpannende  und  drückende  Schmerzen 
n  Kopfe.  Das  rechte  Auge  wir  einwf  rts  ge- 
dreht, und  er  war  gehörlos.  Nach  einigen  Tagen 
ofs  aus  dem  rechten  Ohr  eine  Menge  grünen  Ei* 
wrt.  Von  diefer  Zeit  an  ward  er  öfters  von  hef« 
igen  KopfTchmerzen  befallen ,  welche  ihm  warme 
JmfchlSge  auf  den  Kopf  jedesmal  linderten.  Der 
Itrigte  Ausflufs  aber  dauerte  beftindig  fort.  la 
einem  fiebzehnten  Jahre  fiel  ihm  wieder  eiuHolz- 
iragen  an  den  Kopf;  er  ward  finnlos,  und  es  flofs 
hm  fogleich  wieder  vieles  Blut  aus  beiden  Obren. 
Nachdem  er  fich  erhohlt  hatte,  klagte  er  über  drQ- 
tkende  Schmerzen  unter  dem  Stirnbein.  Tags  drauf 
latte  fich  der  eitrigte  Ausflufs  durch  das  rechte 
3hr  geftil]t,er  fing  an  zu  rafen,  bekam  ein  ftarkes 
rieber  und  ftarb  nach  einigen  Tagen.  Alle  Ge* 
lirnkammern  waren  voll  eines  grünen ,  fehr  ftin- 

ken- 

so)  0h0ndafelbfi  f.  tS. 

Si)  AnnoutionM  academioat.  Praf»e  I7S4*  FaCe.  II.  Serc 
II.  eap.a. 


Sa4  y*    y^^  ^^^^  Ntrpwm/yft€m. 

tiger  Materie  war»  welche  durch  die  Oeffboog  dei 
Hinterhaaptsbeins  bis  zum  verlingerten  Marke  her» 
abgedmngen  war  ^y. 

Laube  tt)  fand  nach  einem  apoplekttfchen 
Tode  einen  Abrcefs  Im  Oebirn,  der  vorher  ntdi 
einem  Fieber  entftandwa  war. 

Eio^Mann  von  fechs  und  vierzig  Jahren  em- 
pfand einen  anfangs  ftumpfen,  in  der  Folge  aber 
heftigem  Schmerz  unter  dem  Stirnbein  >  und  war 
feit  einem  Jahre  mit  öfTern  Schwindel  und  Erbre- 
eben  befchweri ;  er  taumelte  und  war  ftets  geneigt 
vorwfirts  z^  fallen.  Uebrigens  war  er  gefund^  ob* 
Be  Fieber,  bey  gutem  Appetitt  und  fett.  finte 
Tage  vor  feinem  Tode  war  er  mehr  geneigt,  rflck» 
wärtä  zu  fallen.  Er  fffarb  nach  einer  guten  Mahl- 
zelt plötzlich.  Die  Bedeckung  des  kieioen  Ge- 
hirns war  zufammeogefallen,  runzlich  und  endiidt 
xon  einer,  aus  Wafler  und  Eiter  vermifchten,  braun- 
gelben ,  ftinkenden  Materie  nicht  mehr  als  fo  vid 
ohngefihr  in  die  HSlfte  einer  Eierfchaale  gegangen 
feyn  würde  *9). 

Ein  Soldat  ward  durch  eine  fogenannte  matte 
Kugel  an  den  Kopf  getroffen ,  ging  darauf  aus  Ita* 
lien  nach  Paris,  wo  er  neun  Monate  nachher  ftarb. 
Die  Kugel  fand  man  zwifchen  dem  Hirnfchädd 
und  der  feften  Hirnhaut,  und  die  Hälfte  des  Ge* 
hirns  vereitert  5©). 

Pönal  91)  fand  in  der  rechten  Halbkugel  des 
Gehirns  einer  Mannsperfon  ein  Oefchwflr,  in  def« 

fen 

S7)  ebenda/,  B.  I.  S.  «70. 

tt)  Ephem.  Nat.  Cur.  Cent.  II,  obf.  99. 

19^  De  Lamare  in  Journal  de  Medic  par  Mr.  Roux,  1770. 
Tom  XXXIII.  pag.  50S.  Ueberf,  in  der  Samml.  fOr  pr.  A, 
B.  I.  St.  111.  8.  137.  '^ 

90)  M^rand  vermifchte  Schriften*  S*  I. 

j\)  Beobachtungen  über  den  Bio  der  Lungsndrfilen,  in  dra 

Memoif, 


en  Hfihle  naa^  ein  grofses  Hflbncrey  l^en  kenn* 

e,   ohne  dafs  der  Kranke  vorher   einen  andtm 

Unfall ,  als  einen  leichten  Kopflchnletz  TerfpQrt 

itte. 

.   Chamhon  iteAfo)i^tfi/x9^)enähltdi^Ge{bhich* 

B  einer  Frao,  welche  in  verfchiedenen  Zeltpnnk- 

tri  dreimal  vom  Schlage  gerfihrt  wordeil  war;  nach 

em  drittenmale  fiel  fie  in  ein  ftairkes  Fiifeber  und 

tarb.     Man  fand  die  weiche  Hirnhaut  vom  von 

Sher  Feuobllgkeit  angefch wollen  ^  welche  Wenig« 

tens  zwey  Linien  dick  auf  ihr  lag»  durchfichtig^ 

reich  und  2itlefnd  War.     So  verhielt  fichs  audh 

uf  dem  kleinen  Gehirn.      Die  Subftan«  des  Oe« 

lims  war  auf  ihrer  Oberdäche  zwey  Zoll  tief  zer« 

reffen,  Übrigens  aber  g^fond» 

Ein  Mann  von  fechs  und  dreifsig  fahren  hatt« 

ob  Kindheit  auf  eiqen  AusBofs  von  Eiter  aus  dem 

echten  Ohre  gehabt,  und  nach  feinem  Tode  fand 

nan  in  dem  Gehirn  eine  Höhle»  welchd  zwe]f  Un- 

en  üinkenden  Eiter  enthielt  9)). 

Bn  robufter  fechs  bnd  vierzigjihtiger  Mann 

rürde  vom  Schlagfluffe  getOdtet.     Er  war  in  fei* 

em  fechften  Jahre  von  einer  IVeppe  herabgefai* 

sn,  und  hatte  fich  den  Kopf  verletzt ,  fo  dafs  er 

inge  damit  zubrachte.       Er  behielt  auch  immer 

n  diefer  Stelle  eine  Vertiefung,  welche  man,  oh- 

,e  Schmerzen  zu  erregen,  nicht  ftark   berühreu 

urfte.     Er  fpraefa  wenig  und  fchien  dumm,  rich> 

ete  aber  doch  feine  vielen  Beftellungen  als  Bote> 

rodurch  er  fich  nährte,  pünktlich  aus,  und  war 

nermfldet  im  Arbeiten.  Dabey  war  er  fehr  ftark, 

ftets 

Memoir.  d«  Taead.  cte«  Sciene.  tTlapa^.  %\%,  detitrch  ia 
der  Samml  auserlef.  Abh.  für  pr.  Aerzte.  B.  X.  S.41S. 
9S)  a  a.  O.  B.  IlL  Bemerk.  LXXXV11I.  S.  359 
9))  Medic.   and   philofophlcal  Cottmentar.   ^f  fiidixibtir|» 
VoU  II.  B.  la. 


6eS  y.   Vom  iätm  ^etpemfyfi^m. 

chin^h  die INafe»  die  Ohren,  oder  durch  andere  Wege 
lüBifttt)  oder  euch  wohl  reforbirt  wird.  Man 
kenn  hierher  folgende  Beobachtengen  rechnen. 
Eine  Frau  iHIhrte  der  Schlag.  Sie  worde  wiedar 
geheilt  und  (tarb  fonf  Jahre  nachher.  In  der  ei- 
ttem  Ralbkitgel  des  Oehirns  fand  man  um  den  ge* 
ftreiften  Körper  heroin^  drey  ohnlängfl  entftao* 
dene^  nun  aber  gfeichlam  fchwielich  gewordeot 
Upd  mit  einer  Narbe  Oberdeckte,  kleine  Höhlen. 
Der  ftrelBge  Kötper  felbft  war  welk,  dnnkelgelb 
und  Tordorrt  95)^  Ein  Mann,  welcher  vor  einigar 
S&eit  vom  Schlage  getroffen  worden  war,rtarb  nadh 
her  an  einer  andern  Krankheit.  Die  rechteHalb* 
kugel  des  Gehirns >  gegen  den  Schlaf  zu,  fah  ib 
ous,  als  wenn  fie  gJticUam  von  einem  Eitergefchnlr 
ingefirelTen  gewefen  w8re.  Denn  von  derSubftaet 
fehlten  vier  Finger  breit  in  der  Länge,  und  andef^ 
halb  iPinger  breit  in  der  Tiefe.  Der  näehfte  He- 
gel des  Sehnerven  war  dabey  um  zwey  Drittbeil 
kleiner,  eis  der  linke^  fah  gelb  und  fo  ous»  ab 
Wenn  er  eine  Narbe  hätte  ^).  Anderfon  V7)  {and 
in  einer  Frau»  die  an  heftigen  Kopffchmerzen  und 
Konvulfionen  der  linken  Seite  des  Körpers  längs 
Zeit  gelitten  hatte,  und  endlich  ganz  ontkriftst 
und  abgezehrt,  in  einer  Airt  von  ScbiafTucht  geftor« 
ben  war,  ein  Stück  von  der  rechten  Halbkugel 
der  Gehirnfubftanz,  längs  dem  Sichelfortfalse  dar 
feften  Hirnhaut  gän2lich  fehlen,  fo  dafs  hiereios 
Aashöhlung  im  Gehirn  yf^r*  Es  war  diefe  ohi* 
gefahr  drittehalb  Zoll  lang,  anderthalb  Zoll  breit; 
^nd  in  der  Mitte  faft  einen  Zoll  dick%  1*0  der  Mitte 

dis* 

95}  ^runner  in  IBoneti  Sepulcr.  tnat«  Ton.  I.  Sect»  IL  ohL 
13.  in  der  Anmerk.  —  Morgagni  £p.  II.  i6. 

3^6)  Bianchi  bey  Morgagni  a.   a.  O. 

97^  in  den  SamniL  «uterlei^  AbhandL  f&r  prallt,  Aarstt.  ■. 
a«  0*  S,  711. 


A.    Dai  Gehirn.  605 

fer  Aushöhlung  gleich  unter  d^Kranznalh  und 

der  gegen  den  Sichelfortfatz  geketirten  Seite^ 
d  ficb  auf  dem  Grunde  eine  welche^  bräunliche 
iterie,  iii  welcher  map  verfchiedene  ftekiigteKon« 
smente  fand.  Einige  von  dleCen  zerfielen  hej 
:  leichteften  Berflhrung  in  Sand ;  vier  oder  fünf 
cke  aber  9  die  ohngefähr  den  iechfien  Theil 
es  Zolles  breit  und  lang,    und  etwas   dicker 

eine  Eierfchaale  waren ,  konnte  man  heraus- 
imen« 

Brand ig;e  Stellen  des  Gehirns  trifft  maa 
nchmal  an«  Gemeiniglich  geben  aber  nur  die 
tzflnduQgen  deffelben,  welche  von\aulseni  Ur« 
hen  herrühren  9  in  den  Brand  über,  und  zei* 
I  eine  dunkelbraune, weichgewordene  SuLftanz, 
ufserft  feiten  findet  man  fokhe  Stellen  nach  Ent* 
aduAgen  des  Gehirns  aus  Innern  Urfachen,  wie 
Wie  93)  behauptet.  Doch  führt  ebenderfelbe 
iriftfteller  ^)  auch  einen  Fall  an,  wo  eine  Por- 
a  <ies  Gehirns  an  der  entzündeten  Stalle  voa 
r  dunkelbrauner  Farbe,  und  fo  weich ,  als  eine 
le  Birne  war.      Sömmeriag  >^^)  befitzt  ebenfailt 

Paar  Stück  vom  groben  Gehirne,  welche  auf 
ie  Art  verhindert  wordon  find,  und  theils  eine 
meranzengelbe  oder  dunkelfafrangelbe,  theils 
m  braune  Farbe  angenommen  haben,  und  zu* 
ich  fehr  weich  find«  Pringle  ')  £and  auch  ia 
igen  am  Kerkerfieber  Geftorbenen,  das  Gehirn 
t  faul«  Hierher  gehört  vielleicht  auch  folgende 
obachtnng  Crediags  ^):  ein  junger  Mann  ftand 

eine 
S^  m.  a.  O.  S.  351.  39)  S.  25a. 

oo)  ebendafelbft.  Anmerlu  53s. 
*)  Difeafes  of  aii  Arniy.  edit.  VL  pif?.  JOI. 
)  a.  SL  O.  S,  339.  —  Andere  Beifpiele  vo«  Brjwd^  im  Oe- 

hirn:  Stärk  An.'^lod,!.  p*«.!!/-  —  Jd««oir.  4e  r4icJuL 
ndh.d.fHidkol.Anäa,B,u  Q^  ^ 


Ig  10  y*     y^^  ^^fn  Nirvenfyfteme» 

eine  hitzige  Krankheit  aus,  verfiel  in  eine 
und  ftarb  einige  Zeit  hernach.     Man  fand 
rechten  Seil^  des  Gehirns,  nahe  an  dem  Oi 
ßch  die  beiden  Halbkugeln  in  (^en  ovaJen 
punkt  vereinigen,  einen  braunroth  gefleckt 
von   der  Gröfsc  eines  Grofcbcns,  der  felir 
vrar,  6ch  wie  eine  faule  Birne  zeigte,  u::d 
die  Grundfläche  der  Hirnfehaale  und  der 
artigen  und  markigen  Subftanz  hindurch, 
hinunter  ging.     Je  tiefer  er  hinabkam,  del 
£ser  und  röther  ward  er.       Uebrigens  ent 
keine  Materie,  und  roch  nicht  Qhel. 

Nicht  feiten  findet  man  Gehirne,  welc! 
gefund  fcheinen,  weder  Spuren  von  Etiti 
noch  Eiterung  oder  Brand  zeigen,  Oberdic 
X)ft  mir  wenige  Stunden  nach  dem  Tode  unt 
wurden,  und  dennoch  einen  ilhcraus  ft! 
den,  unerträglichen  Geruch  verbr 
Mvrgagni'^^  fand  bey  einem  in  der  Hirnv 
ftorbenen  achtzigjährigen  Greife ,  den  er 
vierzehn  Stunden  nach  dem  Tode  öffnete, 
hirn  gefund,  aber  von  unleidlichen  GerucI: 
zQglich  häufig  fcheint  diefer  Zuftand  bey  T 
kranken  vorzukommen.  unter  neun  uu 
fsig  Raftoden  befanden  fich  vier,  unter  fo 
füchtigen  drey,  unter  vier  Melancholifchei 
deren  Gehirn  jene  Befchaffenheit,  hatte  ♦). 

Häufig  trifft  man  fcirrhöf  e  Verhi 
gen  im  Gehirn  ^).   Man  mufs  fie  mit  derl: 

^e  Cliinirg.  de  Paris.  Torti.I.  p»«.  454.  —  Uet- 
Lib.  lll/^ect.  II,  <ibf.  141  .14^  Toto,  II.  <.di.  5 
3j  Kp.  VII.  9.  ü.  I.  S.  37i.  ^   ^ 

4)  Greding  m.  a.  O*  S.  )0<. 

5)  Licutaud  hi^u  «nat.  Tom»  11.  ptg«  ;65  fq.  %7\  f; 
ftoir.  lic  l>c«d.  roy.  des  6cienc.  tieBeiUii  1761.1 
—  Rüderer  Pro^r.  d«  cerebri  fcii  j  lio.  Göttii  i- 


.  At     Dms  Gehirn.  611 

ngetohrten  weifsen ,  feften  Gefchwulft  Baillie^ 
liclit  verwechfeln.  Härder  ^)  fand  bcy  einem  Mäd« 
hen,welches  Jahrelang  einen  heftigenKopffchmerz 
ehabt  hatte,  drey  Scirrhen  im  kleinen  Gehirn, 
welche  die  Grobe  einer  Mufskatennufs  hatten. 
Morgagni  7)  fand  im  kleinen  Gehirn  einps  Man-* 
es,  welcher  feit  Jahren  einen  heftigenKopffchmer« 
ehabt  hatte,  eine  fcirrböfeSubftaoz,  welche  diy;cl\* 
U8  von  einerley  blaffen  Fleifchfarbe  und  aurkle(-% 
en^  faft  runden  Körperchen  zufammengefetzf  ^^t^ 
reiche  fich  fo  dicht  in  einander  gefügt  hätten,  dalj» 
irgends  ein  Zwifchenraum ,  oder  eine  Membran»  ^ 
der  ein  Blutgefafs  zu  finden  war;  diefe  Subftanr 
ahm  beinahe  die  ganze  linke  Seite  des  kleinea 
iehirns  ein.  Pia t er  ')  redet  von  einem  j'ungea 
lenfchen,  deffen  Krankheit  mit  einem  immerwäh« 
Bttden  Kopffchmerz,  einer  anhaltenden  Schlafio» 
gkeit  und  einer  Schwäche  aller  Seelenkräfle  an« 
ng,  darauf  in  Falifucht  und  endlich  in  LungeiH' 
icht  überging,  woran  er  ftarb.  Im  Vordertheile 
es  Gehirns  wurde  eine  Gefchwulft  gefunden,  dio 
in  Hahnerey  an  Gröfse  übertraf,  ditt  Geftalt  ei- 
es  Tannenzapfens  hatte,  und  deren  Subftanz  dent 
iTefen  eines  hartgefottcnen  Eies  cfJoich,  aber  nur 
icker  war«  Fantoui  öffnete  denScIiedel  eines  al« 
^n  Maoiies,  der  viele  Jahre  hindurch  mit  der  faK 
fuden  Sucht  behaftet  gewefen  war,  einen  habi« 
Bellen  heftigen  Schmerz- um  den  Schedel  herum 
ehabt  hatte  und  nach  einigen  furken  epilepti* 
Qq  2  fchea 

Lader  obFerv.  tnmorU  fcinliofi  in  bali  cranii  r€pcrti,cui 
eft  adjnncta  difquifitio  de  vcr«  olfACtuj  orgjiuov  Je«.  177^ 

4)  ApUrium  i>br.  niidt,  pag.  2)<. 

7^  Kp.  LXll.  IS. 

f )  Obfcrv.  mpdic.  Lib.  I.  pac.  IO}>  ^ 

^)  Jon.  Fatitoni  animadv.  In  <>piifu»  Paechioni  animAdv.  i^ 
FsniQHi  opuf€.  ai«di«»  e(  pt^üolog.  Ocncv^  17^1,  paf « 17« 


bey  einem  Knaben,  r!cr  nach  einem 

bAte  Kopfgrind  kräDklich  und  fallffli 

«fen  9  und  direuf  plötzlich  geftorben  * 

HitnhdhJen  dchtUntM  r6thlicben  Wa 

Meinen  Gehirn  eine  Gefchwulft,  von 

•ines  Taubeneies,  die  in  ihm  feff  fals  i 

Knochen  des  Hinterkopfs  feft  verwach 

der  *')  fand  bey  einem  Mann ,  welch 

Jahren  einen  Schlag  auf  den  Kopf  bell 

te,  worauf  tt  den  Geruch  verlofar,  e: 

Qe6tDbt  bekam,  und  beftandig  wahnvri 

fQchtig  wurde,  e^ne  harte  Gefchwulft  a 

beine,  welche  achtzehn  Linien  lang,  fe 

und  eben  fo  dick  war  und  vierlehal 

wog*     Eine  Frau  verlohr,  nach  zwe) 

nach  und  nach  das  Ge6cht.     Dazu  gc 

ne  ungewöhnliche  Elsbegierde,  ein  le 

chen  und  anhaltende  KopfTcbmerzen« 

gen  bemerkte  man  nichts  widernatQrl 

dem  6e  ihr  Geficht  ganz  verlohren  hatte 

einige  Erleichterung  der  Kopffchmerz 

plöt2lich   in  ihrem  drey  uud  dreifs 

Mun  fand  alle  Eingeweide  ohne  Fehle 

der  Autenn^rven  waren  aufserorde 


A.     Das  Gehirn.     '  6l3 

dehnt;  legte  man  den  Kopf  zurück,  fo  verlief  fich 
das  VVaffer  in  die  Vordem-  oder  Seitenböhlen. 
Auf  der  linken  Seite  des  Gehirns  lag  eine  breite 
und  tiefe  Verhärtung  der  Oehirnmaffe,  Ober  ein 
halbes  Pfund  fchwer.  Das  graue  Gehirn  und  eine 
ziemliche  Portion  der  markigen  Subftanz  war  da- 
mit verwebt  '♦).  Einen  Scirrhus  aus  dem  kleinen 
Oebirn  eines  Kindes  führt  Sandijon  <^)  an» 

Auch  Balggefchwülfte,  welche  eine  fe- 
röfe  Feuchtigkeit  erhielten,  will  man  in  der«  Hirn« 
fobftanz  gefunden  haben  ^). 

Nicht  wenigerfind  auch  Speckgefchwal« 
ftc  im  Gehirn  gefunden  worden  '7),  Borell  *•) 
fand  die  Birnhohl^n  eines  Falirachtigen  voll  von 
einer  fettartigen  Materie.  Rhodius  '9)  fand  in  dem 
Hirnadergang  eines  Fallfüchtigen  eine  Fleifchge- 
fchwulft»  Drelincourt  ^^)  fah  eine  Speckgefcbwulft 
zwifchen  dem  grofsen  und  kleinen  Gehirn ,  von 
cJer  Gröfse  einer  Fauft,  welche 'zuerft  eine  Blind« 
beit,  dann  Taubheit^  und  nach  und  nach  den  Ver* 

lud 

14')  A€*kulap  von  W^hcr  und  Rulmnd.  B.  I.  S.  9|). 

15)  ülur«  anatom.  Vol.  I.  Sect.  Ilj«  n,  CCXIH.  pag.  ii|,  . 

l^^  P/aeeri  obf.  Lib.I.  pag.  I02  fq.  —  FabriqUHildtt^i  ©b- 

jirv.  Cent.  1.  obf.  50.  —  Brunner  in  Epliemer.  Nat.  Cur, 

Cent.  I  et  11.  obf.  69.  —  Commeptar.  jLipiicnC  Tom.  |X. 

pag.  594.  —  Hiftoir.  de  Taci^d.  dei  Scieiio.  de  Pari«  17^4, 

—  Lieuiaud  1.  c,  Tom.  11.  pag.  )49  Tq.  -r-  Brornße/d Cni" 

rnrgic.  Obferv.  and  car«».  Vol.  1,  pag^35.  -*  Burjlcrii  in-» 

ftitut.  Mcdic.  Tom.  II.  pag.  16. 
17)  Bon€ti  Sepnlcr.  anat.  Lib.  1.  6c«t.  K  obf.  LVI,  pag.  1}. 

obL  I'XIIl.  pag.  u-  Sect.  11.  obf.  Uli.  pag   ll|.  Secclll. 

obf.  XXlX.  pag.  13t.  —   P/atei i  obt  Lib.  l.pag.  loa.  10^. 
.     -r  GunzilVj  in  Oehme  diff.  de  am  au  roß  ip  Huiteti  Coli. 

Pid.  cbir.  Vol.  11.  pag.  37!.  —   Maxell  medic«  ua4  chi/, 

M^abrnehm.  St,  II.  S.  91. 
IS)  1.  c.  Cent.  lU  obf.  7«. 
19)  Obfervak.    CenC  1.  obf.  55. 
so)  Boncti  Sepulcr.  anat.  Lib.  I.  Foct.  II.  pag.  I9|. 


5l4  y*     Von  dem  Ntrüen/yßem. 

luft  aller  Sinne  und  aller  thierifchen  und  Lebens« 
vietrichtungen  herrorgebracht  hatte. 

Es  giebtaucb  (krof ulöfe  Gef ch wülfle 
im  Gehirn ,  vyie  uns  neuere  Beobachtungen  leh» 
ren.  Huber  ^*)  fand  bey  einem,  an  der  Auszeh* 
rung  geftorbenen  Knaben  eine  drüfigte  Gefchwulft 
im  Gebirn.  Reil  ^^)  fand  in  einem  f  krofulöfen 
Körper  die  ganze  Rindenfubftanz  des  Gehirns  von 
tinzählichen  Körperchen  angefallt,  welche  dieGröbe 
einer  Linfe  hatten ,  und  mit  -einer  gelben  Materie^ 
welche  den  gekochten  Kartoffeln  ähnelte,  und  der» 
jenigen  vollkommen  gleich  war,  die  man  in  den 
übrigen  Skrofeln  am  Hälfe  und  im  Gekröfe  diefes 
lUenfchen  antraf,  angefüllt  waren.  Baumes  ^^)bk 
im  vierten  Ventrikel  eines  f  krofulöfen  Menfchea 
eine  lympbatifche  Gefchwulft,  von  der  Gröfse  ci* 
nes  Hünercies  und  imZuftande  von  unvoUkomme* 
ner  Eiterung.  Ebenderfclbe  ^♦)  fand  bey  einem 
Mann,  deffen  Drüfen' angefchwollen  waren,  aäf 
der  rechten  Halbkugel  dts  Gehirns  eine  fchwam* 
mjgte  Gefchwulft,  ganz  vom  Anfehn  eines  fkro- 
feiartigen  Knotens.  Von  ibrem  Drucke  war  die 
Subftanz  des  Gehirns  ohngefähr  eines  Daumeos 
breit  tief  eingedrückt,  und  daher  war  auch  die  in 
feiner  Krankheit  beträchtliche  Schwäche  der  gan- 
zen rechten  Seite  und  diekonvulfivifche  Bewegung 
der  obern  Extremitäten  cntftanden.     Hi/feland  ^9 

fand 
SLl')  Obfervat.  anat.  pag.  17. 
A2)  Mcmorabil.  clinic.  Falo.  III,  pag.  99. 
ÄJ")  Ucbcr    die    Erblichkeit    der    vSkrnfeln    und    Beifpiele 

von   Skrofeln   im  Gehirne,  im  Journal  de   Medic.  1791. 

Jiüii.  iiberfec/.»:  in  Hufeland^s  neneften  Annalen  der  L'ani. 

Arzneiw^ilTenfclu  B.  H,  n.XI.  6.75. 
J4)  a.  a.  O.    S.  78. 
2%)  ücber   die  Natur»  ErkennCniTi; mittel    und   Heilart  dw 

Skrofelkrankbcit.  Anhang  II.  S.  3)9  fg. 


A^    Das  Gekirn.  ,  6iS 

md  ii> -tsinem    fkrofulöfen  Mädchen    im  plexos. 

horoideus  kleine  Skrofelknoten  und  Wafferblafen. 

.  Von  diefen  Arten  der  Verhärtungen  ift  dieje- 

ige  verrchieden,  auf  welche  uns  ßailUe  ^^)  auf-. 

lerkCaxn  macht.     Er  fand  nämlich  nicht  feiten  ci^. 

CD   TlieJl    des    Gehirns  iu  eine  weifse»  fefte 

ubftanz  verwandelt,  welche  von  einer  gleich^ 

jrmigen  Textur   war,  und  nur  durch  einen  be- 

rächtlichen  Grad  von  Feftigkeit  fich  unterfchied. 

Lings  um   fie  herum  war  das  Hirn  oft  ein  wenig 

ntzündet.      Sie   habe  eine  Aehnlichkeit  mit  ei* 

er  fkrofulöfen  Verhärtung,  nur  fcy  fie  merklich 

^tter.  .  Oft  finden  fich  mehr  als  eine  von  folohen- 

ubftanzen..   Auch  ift  es  gar  nicht  ungewöhnlich^ 

undliche  MafCen  von  der  nämlichen  Art  von  Sub* 

tanz  fo  Ijegen  zu  finden,  als  wenn  fie  im  Hirne 

ingefäfst  wären.     Einige  fah  er  fo  grob,  als  eino 

;elfche  Nufs.       Auch  Sömmering  ^7)  befitzt  ßci- 

piele  von  dtefcn  Erfcheinungen, 

In  der  Subftanz  des  Gehirns  felbft  trifft  man 

uch,  aber  wie  es  fchcint,  nur  in  äufserft  fehcnen^ 

'allen,  Anfam ml ungen  von  Waffer  an.  Bej 

iner  fallfachtigen  Frau  fand  man  die  ganze  Siib* 

:anz  des  Gehirns,  die  Himhuhleu  and  das  Rfl« 

kenmark  voll  von  Waffer  ^8),  Horell'9)  fand  bey 

11!  em   von  langwierigen  KopfTchmer::   geplagten 

lädchen,  einen  mit  zwey  Pfund  hellen  WafforSian- 

efallten  Abfcefs  in  dem  hintern  Backcn.und  Trieb- 

?r  des  Gehirns.        Metzger  ^^)  fand  in  dem  vor-  , 

ern  linken  Gehirniäppen  eines  amSch  windel}plötz« 

lieh 

lO  •.  a  O.  S.  25J. 

37^  o^*»n(l.   S.  954.    Anmerk.  597. 

28)  Bo.icti'  Seriulc: .  anat.   LLb.  1.  Snct.  Xll.  obf.XIl.  p,  277. 

29)  ObCerv.  mprl.  j)!»-,!.    Cent.  ..    »»bf.  )S. 

30;  J.Fr.Mori-cn  difi.  exhibeiis  ■•'ifcrvationuni  anatomico- 
p^thulo^icarnm  bi^am  cum  (.'jiicriii.  Kegiom.  17^3. 


6i6  V'     V&n  drnn  Naroenfyftem» 

lieh  geftorbenen  Soldaten  eine  WafTeranhlofiing 
von  der  Gröfse  eines  Höhnereies.  BaiUie  *}  fand 
eine  mit  einer  zähen  Subftanz  überzogene  Höh- 
lang,  die  eine  feröfe  Feucflitigkcfit  enthielt,  im  Ge- 
hirn eines  Miinnes,  der  mehrere  Anfalle  vom  Schlag- 
flufs  erlitlen  hatte. 

Eine  andere  Kränkheft  ift  die  Gehirn  waf« 
f  erfacht,  von  der  ich  hernach  reden  werdle. 

Hydatiden,  oder  Blafenbandwürmer 
io  der  Sabftanz  des  Gehirns  find  aufserft  feiten  ^ 
Doch  findet  man  Falle  davon  ?^).  Balme  *^'£iimI 
in  einem  Frauenzimmer,  das  £ift  drey  Jahre  lang 
die  heftigften  KopfTchmerzen  gehabt  hatte,  vnd 
plötzlich  nach  konvulfivifchen  Zufällen  geftorboi 
war,  hinter  der  rechten  Stirnhöhle  eine  Waffer- 
blafe,  gröfser  als  ein  Hohnerey,  die  eine  klara 
Gallerte  enthielt,  und  Sn  die  Snbftainz  des  Gehimf 
eingetrieben  war«  Amt  deQ  Gehirnen  von  Schaa* 
fen  befitzt  «Samm^rZ/^g:  H)  dergleichen  WafTerblafea. 

Aeufserft  feiten  find  auch  die,  von  einigen 
Schnfrfteliern  angemerkten  fchwammichteo 
Auswüchfe  dts  Gehirns  ^^*     Sic  find  fehr  vcr« 

fehle» 

•)  Znfätze  in  der  Samml*  für  pr«  Aerzte.  B.  XX.  S.  470. 

^l)Bat7/i'e  S.  25+. 

32}  Coramentar.  Lipf.    Tom.  IX.  pap.  594.  Tom.  XX.  pijT. 

72<.  —  Hiftoir.  de  Tacadem    des  Scienc.  k  Par.  1754.  — 

Journal  de  medic.  Tom.  XLI.  pag   504.  —  Lieuiaud  Le. 

Tom.  II.  p.  369  %  —  Wichmanns  Diagn>Dfuk.  B.  lU.  S.  <9. 
35)  Jonrnai  de  Medic.  1.  c.  pag.  526. 
94)  a.  a.  O.  An  merk.  55  g.  —  Vergl.  N.  G.  Leske  von  dem 

Drehen   der  ^chaafc   und    dem  Blalenbandwurme  im  G« 

Iiirn  derfelben.  Leipzig  178O. 
J5)  Mafpißhiuv  de   cort.  cerebri  eap.  XI.  pag^  %%.  —  Ti 


Barthoiini  hift.  anatom.  Cent.  I.  hift.  LVÜ.  Tom.  I.  pa^ 
$6  fq.  —  Tiilpii  obfervat.  med.  Lib.  IV.  cap.  I.  par.  »71- 
—  Fahnen  Hifdani  obferv.  chirurc.  Cent,  I.  XIV.  jkV.ft 


$6  fq.  —  Tit/pli  obfervat.  med.  Lib.  IV.  cap.  I.  par.  »71- 
—  Fahnen  Hifdani  obferv.  chirurc.  Cent,  I.  XIV.  jkV.ft 
adnotat.  pajr.  22  fcj.  —  Koenig  in  Mifceli.  Nat.  Car.Dcc 


II.  An.  l.  obf.  167.  pag.  39J.  —  Acu  Medic.  BeroIinecL 
Dec.  I.  Vol.  1.  png.  40  fq.  —  Sand  et  Stolz  diff.  da  fun»*» 
cerebri.  Regio mont.   1700.  in  HaHeri  collect,    difp.  chir. 

Tnw.l. 


A.    Das  GMrm.  €ij 

hieden  von  dem  Schwämme  der  feften 
irnhaut,  von  welchem  ich  bey  diefer  Mem* 
ran  reden  Werde*  Mehr  nach  iufserlichen  Ver* 
tzungen  des  Schedels  und  nach  Trepanationen 
itftehen  diefe  AuswQchfe,  als  aus  innern  Urfachen, 
te  begehen  aus  einer,  der  Hirnfubftanz  ähnelnden 
lafTe,  die  den  Hirnverluft  zu  erfezen  pflegt.  Die 
ifsere  FlSche  fcheint  härter  als  die  innere  Sub^ 
anz  und  hat  keine  Empfindung  3^,  Ein  Knabe 
00  fechs  Jahren  litt  an  den  heftigften  KopfTchmer- 
en*  Nach  feinem  Tode  fand  man  Waffer  in  den 
Qrnkammern  und  drey  fchwammigte  GewSchfe» 
reiche  aus  der  rindigten  Subftanz  entfprangen» 
nd  an  die  Hirnhaut  angewachfen  waren.  Die 
f  irnfchaale  war  an  diefer  Stelle  fo  dünn ,  wie  Pa- 
ier  57). 

Bey   einem   neugebohmen  Kinde  fand  man 
in  iofserlichamKopfeerfcheinendesFIeifchge-  ^ 
rächs,  welches  durch  eine  Oeffnung  im  Hinter- 
lauptsbeine  mit  dem  kleinen  Oehirn  Zufammen* 
lang  hatte  )')• 

Mit  dergleichen  AuswOchfen  mufs  man  den 
lirnbruch  (hernia  cerebri  fVXffgaXoxs^/o?)^')  nicht 

ver- 

To'm.  1.  II.  IX.  —  Zack,  Platntri  inftit.  c^irn^g.  j.  59?  Tq. 
—  y.  Fr.  Crcil  et  Kaufmann  dift  de  tiimore  capitis  fnn«» 
gofü  poft  cariem   cranii  exorto.  Helmfud.  174).  in  Hai" 


leri  coli.  difp.  chirurg.  Tom.  U   n.  HI.  nag.  48.  —   Ha^ 

ieri  comment.  ad  Boerhaavii  pr«elect.  Tom.  II.  pag.  495. 

—  Ph.A.Böhmeri  obf.  jinat.  rar.    Fafo.  II.   praeUt.   paf^. 

V.  obf.  III.  —  Lieutaud  hift.  tfiut   Tom.  U.  pag.  97a.  — 

Oiof  Aerc/l's  chirurg.  Vorfalle»  flberfewt  von   Murraf. 

Göttinc.  1777.   B.  I.   S.  ;6.  —   Conrad  dilT.  de  liydroo«- 

phalo  cum  fungo  cerebelli.  Argent.  177S« 
|4)  Bailiie  S.   354.  und  Sömmering  dafelbft,  Anmerk.  540. 

•—  Richters  Aulangsgr«  der  Wundarznei.  B.  U.  Kap«  II. 

i  30I.  S.  151. 
)7)  Utuiaud  t.  c.  obf.  908.   p«g.  )73* 
)t)  Oarn**  medic.  AufDitze.   ß.  1.  S.  ifo  fg. 
19;  Cooimtnt.  Üpf.  lom.  XX.  pag.49*  —  LtDrmn  obfeiT. 

de 


6i8  V.     Von  dem  'Ntrvönfyftim^ 

yerwechfelo.  Diefer  ift  entweder  j  und  dies  ift 
ider  häufigfte  Fall,  angebohren,  z.  B.  durch  die 
Fontanelle  y  durch  Suturen  ^%  durch  angebohrne 
widernatarllcbe  Oeffnungen  in  einem  Schedelkno- 
chen  ^') ;  oder  er  entfteht  auch  erft  in  reifere  Jah- 
ren durcl^  äufsere  Gewaltthätigkeiten  oder  Caries. 
So  fah  fax€  4^)  einen  Hirnhruch  an  der  Stirn  ei- 
nes vierjähdgen  Mädchen  entftehen.  Moriro  ^^) 
fand  bey  einem  Erwachfenen  eine  DefchwulCt  in 
der  Gegend  der  Augenbraunen ,  in  derfelben  filbl- 
te  man  ein  deutliches  Klopfen  >  und  wenn  man  fie 
drückte,empfaod  derKranke  einen  heftigenSchmerz 

im 

ae  Chirurg.  Par.  I7;i.  obf.  I.  —  Treiu  in  ComoEieic«  li^ 
ter.  Nor.  175  j.  hebd.LIT.  n.  III.  paa:  412.  —  Hehenfireh 
^i£f.yde  capxtonibus.  Lipf.  174).  intiaf/eri  cnlL  diffi.anic. 
Tom.  Vt.  pag.  509.  —  J-  f  ^.  Chr.  Corvinus  fpec,  d«  li«r- 
nia  c^rcbri.  Arpenr  1749.  cum  Fig.  in  Ha/Z^r/ colL  Tom. 
II.'  paß.  9^0.  —  Henkers  Samml.  mecUc.  rliirwrg.  Anm. 
B.  VII.  ».  17.  —  Tacconi  dilfertitiones.  Bonon.  1751, 
Tab.  IV.  —  fffl//<T'*  npp,  minora.  pag.  II.  •—  Schneiders 
cbimrgifcbe  GeFclncbte.  Chemnitz  1765.  Th.  I.  —  Sie- 
l>o/^  dirr.Obfervationes  medico  -  chirnrgicae.  Wirccb.  17^. 
obf.  I.Tab, I.  —  DofiaJdMonro  in  Mfdic. TVansact. Loiid. 
1772.  Vol.  II.  —  Richters  chirrrg.  Bibl.  R.  II.  St.  I.  S. 
159  fg-  —  C.  Jof.  Oehme  de  morl>is  recens  natornm  cbi- 
rurgicis.  Lipf.  1775  demfcli  in  der  Nfncn  Sammltma  der 
ansftrlftf.  und  nencft'*n  Abliandl.  Vur  Wiuiddizre.  Sr,  HI. 
S.  |l  lg.  —  Perrand  in  Mem.  do  l'arad.  de  Cbir.  ä  F.^r. 
1774.  Tom.  V.  pag.  60.  Tom.  XIII.  pa^  102.  —  Curdrer 
medie.  and  ]iliiloronli,  comment  Lond.  »777.  Vol.  V.  p. 
506.  —  Walter  obf.  anat.  p.ng.  28.  —  J^'S.He/d  de  lie- 
liia  cerebri.  (tieff,  1777.  — '  IVciz  neue  Anszflj^e.  B.  VHL 
S.  9.  —  Sallaneuve  do  bernia  cerebri.  Argent.  T7tl.  — 
Marjirmas  medic.  chirnrg.  Beobaclitnnger.  Iterliu  1781. 
B,  1.  S.  HO.  —  Richter  s  Anfaiigsgr.  der  "WnndarzneL  B. 
II.  Kap.  IL  S.  201.  —  Thier  n^  diff.  de  berniu  c«»iebri. 
Gotring,  1792.  —     Sandifcrt   Mnf.  anatom.  Tab.  CXXIli 

—  van  der  Laar  obf.  cliirurgico-  obfcetricio  -anatoinico- 
mf^dicae.  Lngd.  Bat.  1794.  cap.  III. 

40)  f.  oben  bey  den  Schedelknocben. 

41)  z.  B.  Cnri'iniis  1.  c.  Tab.  II.  fig.  4. 

4«)  Kongl.  Ve:enskap.  Acadpm.  Ha.ulllngar.  177I.  pnc  llt* 

—  cf.  Ic  Br.in  im  JoTunal  de  Trevf>nx.   1714,  meu£  JuL 
4})  1.  o.  —  Ric-uer's  chir,  l:ibl.  a,  a.  O.  S.  160. 


im  Kopf  und  ward  fchvvindlicb.  Hinter  ihr  fOhl- 
re  man  eine  Oeffnung  im  Stirnbein.  Man  hielt  fie 
für  ein  Ancurisma.  Nach  und  nach  ward  fie  grdr 
Tser  und  der  Kranke  ftarb  fchlaffOchtig.  Bey  der 
Oeffnung  fah  man,  dafs  es  ein  Hirnbrach,  von 
der  Grofse  eines  mäfsigeo  Aepfels  war,  der  durch 
eine  kariöfe  Oeffnung  im  Stirnbein  hervorgetre- 
ten  war.  Bisweilen  leben  Perfooen  mit  angebohr- 
nen  Hirpbrüchen  fahr  lange,*  fo  kannte  Guynot  ^ 
einen  Menfchen  von  zwey  und  dreifsig  Jahren,  wel- 
cher von  der  Geburt  an  einen  Hirnbruch  gehabt 
hatte,  der  nach  und  nach  fo  jftigewachfen  war,  da(s 
er  im  Durchfchnitt  drittehalb  Zoll  maafs. 

Der  hervorgetretene  Hirnlheil  ift  mit  feinen 
Häuten  umfchloffen.  Man  findet  bald  gröfsere, 
bald  kleinere  Hirnpoiüonen  darinnen«  In.dem, 
vom  Corvin  befchriebenen  Falle,  fand  man  das  gan« 
ze  kleine  Gehirn  ausgetreten.  Einen  übniichen 
Fall  befchrcibt  auch  Relfel  ♦♦).  In  einem  Hirn* 
bruche,  der  durch  eine  Sutur  hervorgetreten  war, 
fah  man  den  proccffus  falclformis  '^^).  Manchmal 
fah  man  auch  zwey  HirnbrQche  zugleich  vorban- 
den^^). Bisweilen  fand  man  zugleich  mit  dem  Ge- 
hirn auch  Waffer  in  dem  Bruchfacke  ^7). 

Nicht  ganz  feiten  find  die  FüJie,  wo  man  in 
der  Geliirnfubftanz  Knochen  antraf.  Schon 
Bortet  führt  Bcifpiele  davon  an.  Bey  einem  mit 
der  Fallfucht  behafteten  Mann,  fand  man  im  Ge- 
hirn einen  nicht  kleinen  Knochen,  von  der  Geftalt 

eines 

*)  Snpplem.  de  memoir.  d«  Tactd.  de  chir.  T.  V.  pajj.  tC%, 
44)  Mifcfll.  Nat.  Cnr.  Dcc.  II.  ,An.  II.  obf.  115.  pag.  373. 
45^)  Corvhuiv   l,  c.    pa,*».  6. 

46)  tlichicrs  Aiifan:.'-;!r.  der  Wnr.dari.n*';  a.  a.  O.  8. 209.  f.  2^1. 

47)  Rc'j'el  1.  c.  -^  Corvinui  l.  c,  —  '3/or^«^ //i.Ep.  Xll.  7. 


620  y.    Von  dem  Nervenfyftem. 

eines  Sterns  48).  Greding  49)  fand  einmal  einem 
halbrunden  Knochen  in  der  grauen  Sabftanz  des 
Gehirns,  und  ein  andermal  5o)  in  dem  rechten 
Theile  des  kleiden  Gehirns  eines  Wahnwitzigeni 
einen  (über  zehn  Linien  langen )  rauhen,  fpitzigeo 
iDud  uriregelmäfsig gebildeten  Rnochep.  Chambon 
de  Moniaux  ^')  fah  tfuf  dem  Gehirn  einer  Frau, 
welche  lange  Zeit  krank  gewefen ,  wahrfcheinlich 
ehedem  an  einer  heftigen  Gemüthskrankheit  ge 
litten  hatte,  und  an  einem  anhaltenden ,  oft  blati* 
gen  Durchfalle  geftorben  war,  eine  klümprichte^ 
geronnene,  dem  Eiter  ähnliche  MafTe,  und  einige 
Theile  deffelben  verknöchert.  Lentin  5^)  öfbet» 
dieHirnfchaale  eines  Mannes,  welcherlange  Zeit  her 
an  einem  befchwerlichen  KopfTchmerz  und  Ge« 
inüthskrankheit  gelitten  hatte,  und  fand  in  dem 
vordem  Lobus  der  linken  Himbälfite,  nahe  bej 
dem  fichelförmigen  Fortfatz  der  harten  Hlmbaot 
über  dem  fchwielicbten  Körper  einen  Knochen, 
welcher  hart  und  feft,  in  feiner  gröfsten  Dicke 
kaum  anderthalb  Linien  dick  war,  fcbarfe  Rander 
hatte,  und  aus  zwey  Lamellen  zu  beftehen  fchien. 
Walter  53)  befchreibt  die  linke  Halbkugel  des 
Gehirns  eines  vierzigjährigen,  verftandlofen  Man- 
nes, auf  deren  Oberfläche  fich  eine  Verknöcbe- 
rung,acbt  Linien  lang,fechs  Linien  breit  vnd  eine 

Viertel 

4S}  Boneii  Sepnlcr.  anat.  Lib.  I.  Sect.  I,  obf.  119.  Tom«  l 
pag.  6).  —  Antonius  </<Pozzi  in  Milcell.Kac,  Cur.De«iI, 
An.  IV.  obf.  XXXIV, 

49)  in  Ludwigii  adverfar.  med.  pract.  VoL'II.  pag,  4SI*     • 

50S  ibid.  Vol.  III.  pag.  Ä57, 

51")  Krankfngefchichte  imd  Leichen  Öffnungen.  Abfcho,  V. 
Beobdcht.  CLXXHl.   S.  513. 

5a)  in  Blumenbach* s  med.  Bibl.  B.  II.  S.753.  Tab.  IT,  fift. 
nnd  9.  lind  in  feinen  Beitragen  xnr  ansiibenden  Arxoai- 
wifTcnfcli.  Zweite  Ansj.  B^I,  S.  475.  Tab.U.  fig.  a.  q.  J. 

^;)  Andtomifciies  M^ifeuni.  B.  1.  S.  145.  n.  390. 


A»    Das  GehirUß  62  t 

iertel  Linie  dick»  befand.  Ebenderfelbe  54)  he- 
tzt auch  die  linke  Halbkugel  vom  Gehirn  eines 
reifsigjährigen  wabnfinnigen  Mannes,  auf  deren 
Oberfläche  man  ebenfalls  eine  Verknöcherung 
fiht,  die  fechs  Linien  lang  und  breit  und  ein« 
iertel  Linie  dick  ift. 

Mehrere  Beifpiele  von  Verkn^cherungep  im 
iehim  findet  man  in  den  unten  angefahrten  Schrift« 
ellern  5*). 

Nicht  weniger  fand  man  «uch  ft einigt« 
lonkremente  im  Gehirn. 

Bey  einem,  lange  Zeit  von  den  faeftigften  Kopf- 
chmerzen  gefolterten  Mann,  Fand  man  im  Gehira 
intn  Stein,  von  grauer  Farbe  und  von  der  Oeftalt 
ind  Gröfse  einer  Maulbeere  ^)*  Kerkring  f7)  ^nd 
m  Gehirn  eines  blödfinnigen  Knaben  einen  weif« 
en  Stein>  welcher  dreizehn  Gran  fchwer  war» 
Vleckel  ^^)  fand  in  dem  Gehirn  eines  am  Schlag« 
lufs  Geftorbenen  einen  Stein,  beinahe  fo  grofs,  alt 
vie  einTaubeney.  Greding  W)  fah  im  kleinen 
jehirn  eines  WahnGnnigen  einen  kleinen  Stein» 
falcer  ^^)  fand  bey  «inem  gleichen  Kranken  ein 

Itei- 

55)  Borelli  obf.  med.  pliyt.  Cent.  IV.  «bf.  99.  —    J.  VmU 
Scheid  difT.  d«  duobtis  oflioulii  in  cerebro  muli^rit  «p(H 

Slexia  extinoue,  repertit.  Argent.  16I7.  in  Halleri  cc4l. 
ifp.  prnct.  Vol.  I.  n.  XIV.  —  Vnzer  de  Nephritide.  Lib* 
I.  €«p.  V.  —  Hiftoire  de  Ticad.  detScienc  4e  Per.  17)7« 
pag.  71.  -^  Van  der  Monde  recoeÜ  pei  iodique,  Tom.  L 

Jiag.  950. —  7  rilUri,  ofuTe,  med.  Tom.  I.pag.so. —  H«/- 
cri  Elem.Phyfiol.  Tom.  IV.  pag.  ^2%. 
^O  J'  Kentnrann  de  c«1cul.  in  corp.  hntiL  obf.  U  ptg.  i,-» 

Schenkii  obf.  med.  Lib.  I.  obf.  LXXVU  pag.t«^  Iq. 
57)  Specileg.  urat.  obf.  XXXV.  pag.  76    Tab.  Xll. 
^%)  Admmi  dilT.  de  cauJlis  qiiibasdam  fpecialibn«  apoplexM% 

obferv.  anat.    rar.  illufcratit.  Hak  «T^f*  "^    MilMirt  ^ 

Vacad.  des  Scienc.  k  Berl.  175^ 
59)  1.  1,  Vo!.  II.  pag.  475. 
40*)  obf,  anat.  PH*4** 


^24  ^*     ^^^  ^^^^  Ner9€nfyfiem. 

im  Oehim  eines  Meufchen ,  der  nach  den  Blatt« 
einen  anhaltenden,  heftigen  KopfTchmerz  beko 
men  hatte,  mehrere  kleinere  Würmer*  Verney 
fand  in  der  Sichel  einen  Spulwurm.  Vorefi  '^)M 
bey  2wey  epidemifchen  Fiebern  ideine  WOrmer a 
Oehirn  mehrerer  Leichen  gefunden  haben.  AU 
rereBeifpiele  erzählen  die  angegebenen 7))  Scirilk 
fteller«  Inzwifchen  ift'es  doch,  allerrfieferB» 
fpiele  ungeachtet,  noch  fehr  7u  bezweifeln,  <bl 
man  }e  wirkliche,  bey  Lebzeiten  im  Gchlrof^ 
mengte  WOrmer  gefunden  hat  74),  Ein  andais  f 
es  mit  den  Würmern,  die  man  häufig  in  den  S 
höhlen  antrifft,  und  von  welchen  ich  obefl^^fte 
geredet  habe» 

DieBlutgeFiTse  des  Gehirns  Sndwk 
feiten  Verknöcherungen  ^^,  und  ftril* 
len  und  aneurismatifchen  Erweitiri» 
gen  unterworfen^  wodurch  fie  Urfach  7D  lip 
krankheiten,  SchlagSüffen  u«  dgl,  MrerdennnJl^ 
legenheit  zu  Blutergiefsungen  geben  ^  BeTI^ 
hängten,  Erftickten  und  derglekhea h^ 
nen  Xtrotzen  fie  vom  Blut  ^). 

^l)  Hift.  6e  Tacad.  roy.  ^et  Solenc  i  ^v.  170a 

72)  Med.  theor.  «c  pract.  Lik  IX.  obl.  u 

73)  ßoneti  Scpulcr^  «iiat.  Lib.  I.  Secu  I.  «bC  191*  f^^ 
Sect,  VIII.  «bC  V.  p^.  ISO.  —  rjutä.  med.  iBp»«^ 
coUatit.  Jörn.  I.  pag.  74.  —  ScHenkti  oblTiDeil^^ 
t)br.  LXXVII.  p^y.  115.  —  Ueutaud  Tom,  IL  p4# 

74)  V«rgl.  ^iich  Mor^gni  Ep.  i»  9, 

75)  Abrchn,  IL  ).   beym  Stirnbein, 

76)  Stelle  oben  8.  456.  An  merk«  93« 

77)  z.  B.  Lanzi/ius  vnn  <den  verMiie«Leaen  plSti&cbe^ 
ile«arten,  herausgegeben  von  Fahner,  B,  'L  S.  iJft^ 
«3».  —  Hvme's  kluiifche  VcrfiicK«.  S.  lÄ?.  —  ^ 
Heilungsmethode.  B«  L  5.  3to.  «^  Lieuiitutdi,  c  l^^ 
Sect.  11.  obL  5S-64.  Tom.  IL  pa^.  3a7« 

7S)  LanzifHis  a..a.  O.  S.  I4^.il4t.  —  Goodbje,  0%^* 
VaMMAix  in  ihren  an|;«£lllir«ea  Sdiri&ea. 


A*   Dat  Gehirn^  (a5 

Morgagni  79)  fand  in  dem  Gehirn  einer,  am. 
Schlagflnfs  verftorbenen,  dem  Trünke  ergebcnea 
vierzigjährigen  Frau,  nicht  allein  mehrere  blutige 
Punkte  und  Streifen,  als  gewöiinlicli,  fondern  auch 
in  der  markigen  Suhftanz  einer  jeden  Halbkugel 
eine  befonderc  Höhle.  Die  eine  war  klein 
and  befand  fich  an  der  äufserlichen  Seite  dts  rech* 
ten  Hogels  des  Sehnervs.  Sie  luHe  die'Gcftalt 
und  Gröfse,  dafs  fie  beinahe  eine  kleine  Pflaume. 
umfaffen  konnte.  Sie  war  fo  weit  zugefallen ,  als 
fie  nicht  mit  einem  braunen  Leim,  oder  haJbtro* 
ckeneo  Schleim  angefüllt  war.  Die  andere  Höhlt 
war  viel  gröfser  und  lief  an  der  ganzen  äufsern 
Seite  der  linken  Hirnkammer  fort,  und  war  mit 
fchwarzem»  halbgeronnenen  Geblflt  angefüllt» 
Auch  in  andern  Leichnamen  fand  erahnlicheHöh« 
leo  S^).  Er  leitet  fie  von  den  aneurismati-* 
fchen  Erweiterungen  der  Blutgefäfse  her^ 
welche  endlich  zerfprungen  wären  J*). 

Endlich  bemerken  wir  noch  dieVerwun« 
dangen  des  Gehirns  8^). 

Oberflächliche  Wunden  des  Hirns  haben  we* 
nig  zu  fagen,  find  ohne  Schmerzen  ^'),ob  es  gleich 
auch  Fälle  genug  giejbt  ^4)^  wo  ein  kleiner  Druck» 
einKnochenfplitter  u.  f.  w.  heftige  Schmerzen  ver* 
arfacht.  Man  hat  aber  auch  Beifpielc  von  Schufs« 
und  Hiebwunden ,  wo  die  Kugel  oder  ein  Slilck 
nioes  Degens,Monate  ja  Jahre  Jang,  ohne  dcnTod» 
oder  auch  nur  heftige  Zufälle  zu  erregen,  im  Ge« 

hirn 

79)  Ep.  in.rf.  «o)  Ep.  I^C.ao. 

il)  Ep.  111.  8. 

fa)  Hiehter's  hnUrx^^^rim^^  der  Wnndirtney.  B»  ll.  8»  14« 
—  FyFs  Kepeitorium.  B.  I.  S.  134. 

t))  üalUri  Llem.  Pliyf.  VoL  IV.  p»g.  %%%. 

Hmndb.  d.  pmthuL  Anut.  0. 1.  R  f 


626  V'    Von  dem  Ne^enfyfiem. 

birh  liegen  blieb.  Bonet  S5)  er^^ählt  von  einem 
Mann»  welcher  die  Spitze  eines  Degens,  von  der 
Läng'e  und  Dicke  eine.«?  Fingers,  vierzehn  Jahre  lang 
im  Gehirn  behielt.  Ein  Soldat  behielt  eine  Ku- 
gel fechs  Monate  im  Gehirn  ^).  Ein  Soldat  bc« 
kam  allemal  epileptifclic  Anfälle ,  wenn  er  fich  auf 
den  Rücken  legte  >  welches  von  einer  im  Vorder« 
theile  o'es  Gehirns  fteckengebliebenen  Kugel  her« 
rflhrte  ^).  Aehnlicher  Fälle  findet  man  meh? 
rere  ^8). 

Ein  Menfch  kann,  wie  es  fcheint,  einige  Um 
2en  von  der  Ilirnfubftanz  verlieren,  ohne  dafs  der 
Tod  oder  eine  Verletzung  der  Spelenkräfte  er» 
folgt.  Einem  Knaben  von  zwölf  Jahren  wurde 
durch  einen  WindmOhleoflügcl  eine  grofse  Portion 
Oehirn  herausgefchlagen ;  er  wurde  geheilt  und 
litt  nicht  den  geringften  Schaden  an  feinen  Geiftes- 
kräften  ^9).  Einem  andern  Knaben  wurde  dorcii 
einen  Ziegel  der  Schedel  zerfchmettert,  und  ein« 
grofse  Portion  Gehirn  herausgefchlagen,  und  er 
wurde  ohne  Foljjen  geheilt  9^).  Bey  einem  Mäd- 
chen von  dreizehn  Jahren,  gingen  durch  Eite- 
rung nach  und  nach  auf  fechs  Unzen  Gehirn  ver- 
lob- 

%^)  Medic.  fcptPiUvioii.  ciillatit.  Tom    I.  pag.  59. 

U)  Fuhricii  HUdaiü  oblT.  CeMt.II.  nbf.  II.  pag.  77. 

87)  Didier  Patliolog.  jjag.  316. 

IS)  ßo/irf// Sepnlcr.   aiiit.  Lib.  !•  Sect.  I.  obf.  it3.  — -    Z#- 

ctfti  Lußtaiif  prax.   tdm    med.  Lib.  1.  obf.  5.  Rkodä 

obferv.  I.  obl.  52.  -^  Bartho/ini  liift.  aiut.  Cent.  IV.hÜt 
LXVII.  Tom.  li.  ]Ki-  567.  —  Pliilof.  Ti  an^act.  1709.  «* 
520.  Jourhdl  de  Mi-tilc.  Toin.  XX.  pag  55}.  Tom.  XU 
pa:^  65.    Hoc^^  dilT.  «lyff.   med.  chirurg.    Jenae  1762. - 

l.tnUr\\  Joui'ildl.    li.  III»   S.    199. 
$9)  Ell  er   iji  Meinoir.    «ie  l'acad.  des  Scienc.  de  Berl.  IJ^t* 

II.  V.  pog.  :?9.  in  de;    Üebcrf.  von  Mammler,    B.  IV. 
90)  hloj/niauji  dill.  liirtr>iiae  rariflimae  ianat.  cerebri  qaJ» 

l.iti  cum  doj)erdit.  fjibftaiit.  notab.  Tr.buig.  1719»  im  Usi- 

leri  coli.  diJT.  cliir.  Vol.  I»  n,  7^ 


A*'   Das  Gekirnt  ißzy 

lohren,  wobey  endlich  dennoch  diö  Heilung  ef^ 
folgte  9^.  Solcher  Beifpiele  findet  man  viele  9^)k 
Von  der  Befchaffe  nheit  geh  eiltet 
Hirn  wunden  bey  Menfchert,  haben  wir  wenigei 
unzoreichende  Beobachtungen^  Wir  muffen  uns 
an  Beobachtungen  an  Tliieren  begnügen)  wovon 
uns  Arnema/ifi  eine  Reibe  zuverläffiger  und  merk« 
vrOrdiger  Beobachtungen  geliefert  hat.  Es  erzeugt 
fich  nämlich  überall  aus  der  Hirnwunde  eine  neu6 
Subftanz,  die  gelblicli)  lockerer  und  weicher,  ala  ' 
die  natürlichei  ift,  vom  Weingeifte  aafgelöfst  und 
weggefchwemmt  wird,  am  meiften  der  mittl»*reo: 
Subftanz  ähnelt,  im  frifchen  Zuftande  der  Geftalt 
der  Windungen  nachahmt  und  endlich  die  Wunde 
vollkommen  ausfüllt.  Doch  erkennt  man  immet: 
noch  deutlich  ihre  Abgränzung  von  der  alten.  Ob 
fie  aber  wahre  graue  Subftanz  oder  feiner  Zellftotf 
ift,  läfat  fich  nicht  wohl  enifcheiden  9)). 

Ilr  2  i)  ysM 

91)  Grantlctiamp  in  Hufe^antPs  neiieften  Annilen  der  frJilikk 
A.  Änclwifroiifcli.  n.  III.  St.  1.  S.  I  fg. 

9a^  Bore//ur  1.  c.  Cent.  I.  ohL  SS-  —  Hor/eii  obf.  mfdiöi 
Lib.  II.  obf.  1.  —  Fair.  HiUlatws  l.  c.  Cent.  I.  Jr>hf,  Tt|i* 
—  Uiemerbrvüh  anat.  I.lb.  III.  caj;.  6.  —  H'&pfef  hif^ 
«popl.  paff.  308-  —  HiTt  de  l'.irad.  dos  öriciic.  iTo6.na^* 
fl9.  I74I.  pap.  2C2.  —  Corirafli  nM'nuMal>.  piMVifT.  vulniB«^ 
ris  cmatio,  cpM)  globiilr.s  plMiiiluM.«.  coifbri  partcm  qnaf- 
faverac.  Lnpd.  Bat.  X722.  —  Bef'rrii.T  dlfT.  vp  vnlnene  ce- 
rebri  iioii  ftinper  et  abtoliiri!  letliali.  Irancrif.  17;^  —^ 
Büchner  ttTrulc/er  difT.  de  vulncribiis   c#jrebri  imn  fem- 

»  per  letbalibns.  Hai.  1750.  in  Uaüei'i  coli.  difp.  chirurjfi 
Vol.  1.  n.  %.  —  Menioires  «ic  raeadeinic  de  Chirurgie* 
Tom.  I.  Pait.  II.  paü.  110.  —  Flal.  Transact.  n.  226.  aafi 
'—  FJTay  «»F  a  Socir^t.  at  Kdinb.  Tom.  V.  pai;.  404^.  -^ 
Tnooi/V  obf.  medico  -  cliirnrpicae.  pat;.  ;9»  —  hiuf/erl 
Eiern.  Pbyf.  Tom.  IV.  paj:  3^8  —  ArrelTs  cliirnigtrchA 
Vorf.iUe*  B.  I»  9.  ^»  -^  SchmiArrs  tliir.irt.  Walnnehnu 
|i.  I.S.  ;6l.  —  Pascal  in  Ha/e/ancTs  nenefton  An!iaU*n  der 
franz.  Ar7.n»»iwifr.  B.  1.  S.  109.  *—  Leny  in  >Ti»d!c.  (>»iü- 
went.  by  Duntan.  Kdinb.  1793.  Dcc.  ll.'VtU  VIII.  «bf.  f» 

J))  Amemanns  Verfuche  über  Hirn  -  nnd  Rücklsnittirlu 
Cvtdflg.  i^&^v^*^^»  "^  Sammerin^*s^\rvXQ\i:t,  !^. 94f{i 


C3«  y*    ^^^  ^<*  K€rveafyftet0u 

•der  die  andere  Hirnfai^hle  mit  mebrerer  Feadi* 
tlgkeit  erfüllt,  nrrd  die  übrigen  leer,  die  eine  mä« 
isig  fencht»  die  übrigen  itrotzend  voll  "). 

:  ^  Im  Gegcnlh:!;  waren  auch  bey  vielen  Perfo" 
Ben,  die  an  jVncn  Kra-r'-i^^Iten  gelitten  hatten,  ent- 
veder  beide  Sf.'itei;hor.tpn,  oder  die  dritte,  oder  die 
▼ierte,  od*er  auch  alle  vi*r  zugleich,  mit  Waffer 
ipchr  oder  weniger  argeCülit,  oft  ftrotzend  voll*'), 
Qft  betrug  die  Mpuge  der  Feuchtigkeiten  wenig« 
fteqs  drey  bis  vier  Unzen  '♦). 

Nicht  weniger  findet  man  auch  bey  andern 
Kranken '^ und  nach*  rndern  ZufalJeo,  z.  B.  nach 
SchlagflafTen,  die  Feuchtigkeiten  der  Himkammeni 
If^imehrt,  oft  Tehr  häufig  *^J. 

Diete  Feuchtigkeit  ift  auch  in  RQckBcbt  ihrer 
Farbe  uftd-Konfi-ftenz  verfchieden«  Manch« 
mal  ift  fie  fa«H  und  dünn  >^), oder  trflbe  ^,gelb^ 
^nlich  »9j,  nrinfarbig  ^,  braungetb  «;,  rotbgelb  ^)^ 
TÖthlich  ^5),  blutig  H),  eitertrtig.'S),  dick  ^^), 

Die    wichtjgfte   Krankheit   der   Himhöhlen 

ift    die  Wafferfucht   der   Gehirnhdhieo, 

hy. 
la)  z.  B.  S.  ?t2.  91?. 
1))  z.B.  S.  911.  312.  517    Vrrg!.  aucbR/vtfrxV  opp.  med.  Ge* 

iiev.  IT5T    pig.  4-;.  -_  Moroairri  Kp.  IX.  3.  —    Tijjot* 

fdmmtliclif  Schriften.  II,  V.  S.  II4  fg. 
24)  Gredin^  S.  313. 
I5>  z.  f5.  y.or^aKiiilii^.  TV.  6.  7. 2X.  ii.  24. Ep.VI,  ^.  Ep.XXXIV, 

«3.  Fp   XKXV.  6    Lp.  LI,  ;?.  Ep.  LTV.  49.  ".  a.  m.  a 

16)  M^>rfa^ni  Jbp.  I.  iO.  tp.  lU.  a6.  I^p.  V.  6«, 

17)  e/;^^/J.  Kp.  VIII.  4.  Tp.   XII.  4, 

II)  SheneJ    Ep.  VII.  14.  27.  Ep,  IX.  %  Ep.  XLV.  lÄ. 
Xy)  e^<?/i^.  !.p.  XI.  4.  v>)  tp-  XXVI.  JJ, 

«l")  elendaf.  Ep.  I.  14. 
S2)  chciidaf.    Ep.    VIII.   15. 
aj)  ehenduT,    Kp.  y4ll.  2$. 

«4')  r/r,ni,  i:p.  iH.  4.  ^^,  IV.  •«.  Ep.  XLVII.  la,  £p.LX.t 

«S)  eiaidnf.  Kp.  V.  a. 

t6^  eocndaf.  Ep.  IV.  ).  Ver<»l.  ancli  Lieuimid  1.  c.  Lib,  IIK 
S€CU  Ui,  gtl.,}67-4©3.  Tom.  II.  pas;.  416  fg. 


A.     Das  Gehirn»  98  t 

hyrfrop's  ce'rcbri'^).  Sie  wird  von  dcnSchrift- 
ff'IIern  oft  mit  der  KopfwafCerfucht  (Hydrocepha- 
Ir.s)  verwechfelt,  in  welcher  das  Waffer  aufferhalh 
cfes  Gehirns,  in  der  Höhle  des  Schedels  fich  befin* 
det,  cnd  von  welcher  Jcli  weiter  unten  reden  wer» 
de.  Die  Krankheit,  von  welcher  hier  die  Red« 
5ft,  h^  ihren  &IV/.  in  den  Himhohlen,  bald  in  der 
einem  oder  der  andern,  bald  in  mehrern,  bald,  uoc( 
dies  ift  der  gewuhnllchfte  Fall,  in  allen  zufammen. 

Si6 

17)  Boncti  Scpulcr.  ahatnm.  Lib.I.  Sect.  XII.  obf.  XIU  pag. 
477.  —  /f>py>r/ obfervationcs  «iiatoinicac  ex  cadaveribus 
eoriim,  quo-  fuftnlit  Aj>oplcxia.  pap.  19.  FaMcii HiMani 
ol»rr.  Cent.  1.  ol>r.  X.  —  PctU  Ui  Memolr.  de  YstChä.  des 
Scienc.  171t.  pag.  121.  —  Piffc/iel  o\iih^  ai\  Kulmiutn  de 
hydioccphalo  iiiterno.  Li))f.  1741.  in  Ha/feri  coli,  difp, 
pract.  Vnl.  1.  n.  XII.  —  Morffa^nJ  Ep.XII,  -^  vanSiPie^ 
fett  cnmmentar.  in  Boer/iaavii  üphorirni.  Tom.  lY.  pap«, 
12$.  —  de  Haen  rat.  med.  contin.  Tom.  lU.  pa^.  190.  — • 
Jltibcrt  IVhytt  obfervat.  on  tlie  Dropfy  in  the  brain ,  in 
den  nach  feinem  Tode  herauigekomioeneu  Werken.  Lpnd. 
17(58.  pag.  725.  dcMtfdie  Ueberf.  Leipz.  1773.  0.  V.  S. 
^63.  —  M,  C.  Ludwig  d«  Hydi  ope  cerebri  puerorum« 
Lipf  1774-  abi^edrnckt  in  Bafdingeri  fyTloae  onnfc.  med. 
»lactic.  Vol.  V.  tu  IV  paj»;.  120.  —  Rofenßcins  Kinder- 
jvrarkliPitcn,  itberf  von  Murray,  Fftnfic  Anflagc.  ?.  6x9. 
lind  ddMbft  die  Anmeikiu)::  von  Murray,  —  Mavhride 
introdnct.to  tliellieorie  aud  Pract.  nfPKyßc  Lor.d.  177S. 
Vol,  11.  pj2.  ;36.  —  Ti/foe  von  ihn  IScrvenKrankhQiteii, 
kup.XXllI.'Ait.lI  in  dVrftn  fümmtlichen  Sei.) il'ten. B. V, 
S.  612.  —  Odier  Mrmoires  für  TUydi  ocej.Iialc  iii>€ire 
nu  rHydro])iiie  d*y»  VpuIi  iclcä  dn  cerveati.  in  «lerllifu  jie 
!a  S<»cxf;te  de  Medic.  a  Par»  1779-  S  134.  «bei  Tcttt  in  ifcr 
Samml.  ansiil.  Abbandl.  Für  prakt.  Aei 2Lc.  IV  IX.  S. 914, 
und  in  der  fscncn  Sammlung  für  Wund.'iii  e,  6t.  VIl.  S. 
161.  —  Armftron^  an  aceonnt  of  the  difeafe^  nu>ft  iuci- 
4eiit  to  children  Iron  their  bijtli,  tili  tlie  aye  of  pubij^r- 
ty.  Lond.  1777.  pag.  5J.  dentfch  in  der  Saiuml  a-.!5i»rlef. 
Abh.  für  prakt.  Aerzte.  B.  IV.  S.^^.  —  r/w>/<->  lOfay«  of 
Edinb.  Vol.  HI.  pag.  %C.  —  F.  Camper  in  HVW  de  la  So- 
ciot.  de  Medic.  Par.  I7gg.  memo'.r.  pa£.'46.  übcrft-ut  ip 
der  Samml.  an-'^eilef.  Abliandl  ffir  ]»raKt.  Aei?te.  1..  XVI. 
S.  423.  —  Thitru/vfL  iu  dci  Sammlnns  für  pvakt.  Afr/tp 
B.  lll.  S.  95  —  Mier  in  Lond.  mCdiC.  J^nrn,il  Vol  IV** 
pag.  ?95-  deutfcli  iu  der  Sai:iralnng  für  prakt.  Aeijie^  B' 
X.  S.  S24.  «—  Koux  Journal  de  Medic.  Tom.  XXX.  p' lo* 

—   Kd' 


(Sa  F.     Von  tUm  N^rver^-fiem. 

Sie  entfteht  gemeiniglich  in  den  erften  Kinderjah* 
ren.  Bisweilen  fand  man  fie  angebohren  ^^,  bit« 
iveilen  fah  man  fie  erft  in  fpätern  Jahren  entfte* 
heojZ  B.  im  fiehenten  -9),  im  neunten  5^),  im  vier- 
zehnten  5'), im  fünf  und  zwanzigften  3^;, aod im  fünf 
pnd  dreir -fren  ^^j  Jahre. 

DieÜrfach  diefer  Krankheit  fcheint,  nach 
JerfehrwabrfchelnlichenMeinang  mehrerer  neuem 
SchriftfteUer  5*),  wohl  gewöhnlich  eine  EntzQn- 

dnng 

•-  Ed.  Ford  in  Lond.  med.  JoumaL  1750.  P*rt.  I.  p,  $6« 
dentCch  i:i  der  Sammlung  für  prakt,  Aerste.  fi.  XUL  S. 
970.  —  U'atfun  iiiedic.  Obf«.*]  vat,  and  Inqiiiries.  Tom.  IV. 
pag.  40.  78.  }2I.  —  Kichiers  Aiifaiig^grüiide  der  Wand« 
^»iiey.  8,!I.  S.  315.  ^^  B/umenlack**  medic.  Bibliothek. 
B.  III.  S.  616.  ^  Hu/eland  von  den  Blattern.  Rvp.  IX, 
S.  550.  "^  AUx.  Monro  three  treatifcs  011  die  brain>tiM 
eye  and  die  ear.  Hduib,  1797.  in  der  SammL  aiuerkC 
Abhandl.  iür  prakt,  Aerzte.  ß.  XVll,  S.  }9*-  —  Th,  Ffr- 
c/vn//  med.  faccs.  and  obfervaL  Lnnd.  I/^I.  VoL  I.  paf. 
III.  Sammlung  für  prakcAerzte,  B.  XIV.  6.629,  -<^  j. 
Q,  Ladermann  dilT.  de  hydrope  cercbrL  G^ittiog.  179J. 
^  Sandifort  Mnf.  anat,  Tab.  VI- XII.  —  IC.  Fr.Bmder 
Gerohiclite  der  WafTerfncht  der  Gebirnliöblen  oder  des 
Sclilagfliirie.  der  Kinder.  Frankf.  IT^i-  —  Sacktlehen» 
Klinik  dar  Wafferfucht.  Dantig  1795.  S.  406.  —  Cirtmtf 
ner  über  die  Krankheiten  der  Kuider.  S.  30^.  —  C.Q.T 
Kortum  kleine  Anff'itze  in  HuJclandCt  Journal  der  prakt* 
Arzn-ikunJe.  li.  VI.  St.  I.  S,  15 J,  —  Sondermann,  dilT« 
de  Jiydrop^  ceiebri,  cafn  rariori  illuftrato.  —  Jen,  179t, 
•*•  Bailaes  ZuTitze  in  der  Sammlung  für  prakt.  Aerzte. 
B.  XX.  S.  466, 

t%)  O.  Grceve  Verhandeling  de  VliiTingen.  D««l  VI.  pa|:. 
601,  Sammlung  aii«ei  lef.  Abhandl,  für  prakt.  Aerzte.  B. 
VU1,8,  584.  —  Starkes  Archiv  für  die  Geburuhfilfe.  B.I. 
St.  IV.  S.  148.  —  EaiUic  S.  «56.  und  Sämmering  dafelblc 
Anmerkung  54}. 

f 9)  Odier  in  der  Samml.  für  prakt.  Aerzte.  B,  IX,  S.  I41. 

|0)  Acrey  London  med.  Journal  17%1,  pag.  4^4.  ÜberL  ia 
der  SammL  auserlef.  Abb,  für  pr,  Aertte,  B,  VIL  S.  195. 

H)  IVatfon  L  c. 

\2)  Percivalt  'l.  C.  pig.  i^$^ 

13)  Odicr  1.0,  pag.  3}6. 

|4)  Percivßli  a.  a.  Q.  S.  64)-  —  Iftutk  Rand  in  m^^ioal  pi- 
pers  communicated  to  tlie  MuHachurett's  medic.  Societl 
«rt.  VIL  -^  Ai.  Monro  U  C.  pa^;,  162,  ^  B.  Ru/A  meiic. 

In- 


4.    Dms  Gehirm.  -  €3f 

eitrigt,  inWenrlig  aber  egal  gelb  und  hart.  Djjp 
Schede)  war  felir  groTs  und  dieKranznath  von  eln^ 
inder  gewichen,  Greeve  49)  fand  das  grofse  Ge- 
hirn fo  weich ,  dafs  es  beim  Berühren  auseinahdei^ 
wich ;  CS  fehlen  aus  zwey  mit  Waffer  gefSlUeh  Sä- 
cken zu  beftehen,  und  feine  Subftanz  war  fodOnii) 
dafs  fie  an  vielen  Stellen  nicht  mehr,  als  i^ineii 
kleinen  Finger  dick  war,  wobey  das  kleine  Gehinr 
fo  verdruckt  wurde, dafs  man  beinahe  nichts  mehr 
davon  erblickte ;  übrigens  waren  die  KrOmmniH 
gen  des  grofsen  Gehirns  zwai*  weniger  gebogen,  alt 
gewöhnlich,  aber  doch  noch  deutlich  genug  zu  er-' 
kennen.  Dixon  ^^}  fand  bey  einem  dreitnoDatU- 
chen  Kinde  von  beiden  Gehirnen  keine  Spur;  Oo- 
waren  ein  blofser  häutiger  Sack  geworden ,  wel- 
cher Waffer  enthielt,  und  nicht  dicker,  als  Perga- 
ment war;  feine  innere  Oberfläche  wurde  durch 
die  markige  Subftanz  gebildet,  war  fehr  weich  vod 
platt.  Die  äufsere  Fläche  hingegen  hatte  (Ue  zn-: 
fammengedrvngene  Form  des  gniueii  Theib.  de9 
Gehirns  behalten. 

Bisweilen  findet  man  aber  auch,  bey  betrieb»« 
liehen  WaiTerfammlungen  in  den  Hirnhühleii)  dik 
Oehirnfubftanz  völlig  gefund  ^'). 

Bey  einer  fehr  grofsen  Menge  Wafftrf  und 
bey  einer  fehr  beträchtlichen  Ausdehnung  derflim«^ 
kammern  leidet  auch  der  Schedel ,  befonders  bey 
Kindern,  und  er  wird,  wie  beim  Wafferkopf  an* 
febnlich  vergröfsert,  feine  Geftalt  verändert,  und 

auch» 

^f)  l.  c.  und  in  der  S«mml«   auserlef.  Abhandl.  itlr  prakt. 

Aerzte.  B.  Vlll.  S   55H. 
50^  Medic.  Commentaries  Vol.  X.  pa^.  ;i3.  in  der  SammL 

für  prakt.  Aerzte.  B.  XI.  8.^15.  —  Hierher  pbürcn  auch 
«alle  FäUc,  wolelie  uns  Moritaj^iu   aiilillirt:  Kp.  XU.  5.  4« 

und  an  inclirein  Stellen  des  «Ledachtcn  Kriefs. 
tO  ^^^^  ^  Bium^nbMch:*  nedio.  Bibl.  U.  II.  S,  52a  f(. 


$3$  V.  Fon  dtM  Nttüfnjyftem. 

nuch,  wjre  im  Haenfchen  Fallei  die  Näthe  von  ein- 
aode«  geprefsl  52), 

..Mit~  (iiefer  Krankheit  des  Gehirns  ift  auch 
Bicht  feiten  ein  Wafferkopf,  von  welchem  ich  hei> 
sacK  reden  werde,  verbunden  59).  Monro  54)  glaubt 
fogafr.nDüt  vjeler  VVahrfcheinlichkeit:  dafs  die  meh- 
reften  fogenannten  Wafferköpfe  urfpf  Qngliclie  HiriH 
IfLaitimerwafrerfuqhten  gewelen  find,  und  dafs  das 
\Vs^fer  njur  durch  einen  Ri£s  des  Gehirns  ausge- 
treten fey;; 

'A\'^ ..'  Mad  ^erlaube  inir  hier  eine  kleine  Abfchwei* 
£ung.  über  eine  verw;andte  Thierkrankheit  zuma- 
chesicftbeiC  die  Drehkrankheit  der  S^haa« 
(e.  Sbi  fcheint  mir  näml)ch  eine  wahre  Hirokam- 
mei^W^Qiol'Xucht  zu  feyn,  mit  der  fiohi  entweder  als 
FoIgeV  oder.  Urfach ,  oder  wohl  öfters  durch  ?o* 
fsiil  1^  ßio;  Ab£atz  -von  Warmem  verhindert.  Zwej 
Fäik)  welche  mir  ^tr  feiige  Meckel  mitgethei)t 
hatifojbeinen  dies  zu  beweifen.  Der  erfte  Fall  be- 
trifft <fiD  halbjähriges,  an  jener  Krankheit  leiden* 
des  Schaaf;  die  Verknöcherung  der  Schedelbeine 
war  an  itiebrern  Stell^tn  unvollkommen,  und  dit 
Hi^nkammern  waren  mitWaffer  ftrotzend  voll  an- 
gefallt* Der  zweite  kam  von  einem  Ober  jährigen 
Widder»  Die  Haut  der  Stirnhöhlen  war  entzün- 
det, .iind  mit  einem  eiterartigen  Schleimabfatx 
übelrzogen}  daneben  befanden  fich  in  demfelben 
achtzehn,    gröfstentheils   lebende  Würmer,    die 

aber 

^i)  Sandifort  exercitt.  acad.  Lib.  1  et  II.  —  Muf.  anatoa. 
Tab.  VI  fc^.  —  Eaillie  8:  25S.  und  Sömmering  Anm.  ^ 
—  Vergl.  üben  bey   den  Schedelknochcn. 

^'O  Dixon  1.  c.  —  HufetanfVs  Bemerkungen  Üb«r  dieBIjc- 
tcrn.  S.  558.  —  Tcnghil  in  Medic.  facts  and  obfen'.  Vol 
VII.  n.  9).  —  Flajani  in  Kühn  und  fVet'geh  Italien,  med. 
w,  chir,  Bibl.  Ü.  II.  St.  II.  S.41.  —  Conradi  in  Hu/elsnii 
J^um.  B,  \  l.  5, 45).— LiValaaiJL  0.  obf.  40)  -  465.  p.  4t<i^- 

54)  Ä.  a.  Q.S.  5?- 


Jl.    Dhs  GMnu  (37 

aber  mehr  das  Anfehn  von  Larven  oder  Puppen 
hatten.  Beide  gröfsere  Hirnkammern  waren  be» 
trächtlich  vom  Waffer  ausgedehnt,  fo,  da£s  nur 
eine,  einige  Linien  dicke  Hirnmaffe  flbrig  geblie* 
ben  war.  Die  Anfammlung  des  Waffers  gefchali 
hier  in  einer  Blafe,  die  aus  einer  neu  entftandenen 
Haut  zufammengefetzt,  und  fo  weich  war,  dafs  fia 
bey  der  mindeften  Berührung  zerrife.  Reil  ^1^) 
£ind  hey  derfelben  Krankheit  einigemali  thells  die 
eine,  theJls  beide  Hälften  c\e%  Gehirns,  bis  znm 
Grunde  der  Hirnfehaale,  fo  ganz  fehlen,  als  wenn 
ie  nie  da  gewefen  wären;  fie  waren  durch  eines 
Frozefs,  den  der  Druck  des  Waffers  voranlafst  hat* 
le»  ohne  Eiterung  abforbirt.  Gerade  fo  gefchieht 
•s  auch  oft,  wie  wir  vorher  gefehen  haben,  bey  der 
Hirnkammerwafferfucht  menfchlicher  Subjekte. 

In  die  Gehirnhöhleh  ergiefst  fich  auch  Blut, 
nach  Zerreifsungen  der  Gefäfse,  und  nach  Schlag* 
flaffen.  Morgagni  ^^)  fand  hey  einem  plötzlich 
geftorbenen  Mann  alle  Höhlen  voll  Blut.  Eben* 
d^rfelbe  ^)  fand  dies  auch  bey  einem  Menfchen, 
der  nach  einem  (harten  Falle  geftorben  war.  Meh- 
rere Beifpiele  findet  man  in  den  angefahrten  Stel- 
len ^^.  Findet  diefer  Bliitergufs  ohne  äufsere  Ver- 
letzung ftatt,  fo  ift  das  Gefäfsfjftem  des  Gehirns 
üaft  allemal  krank,  und  es  find  VerknOcherungen 

der 

55)  rieberlelire.    B.  IV.,  Kap.  II.   S.  50.   —    VergL  vorher 
ö.  616.    Anmerk.    31  %. 

5Ä)  Ep.  in.  II.  ^    sr)  F.p.  LH.  ^4, 

5O  Mifccll.  Ndt.  Cnr.  Deo.  III.  An.  I.  rbf.  154.  —  Nor. 
Act.  ?iat.  Cur.  Tom.  VIII.  ohf.  7.  —  Ji  cp/er  1.  c.  pag, 
93).  —  Morgagni  Kp.  II.  9.  u.  l).  15.  19- 30.  23  F.p.  III. 
a.  4.  6.  9.  II.  16.  17.  Ep.  VI II.  5,  u.  a.  m.  O.  —  Haent 
Heilunjy^metlioae.  B.  II  Th.  IV.  Kap.  V.S.  i)o.  —  Sioifis 
Hcilniig.-«riiftlioae.  B.  VII.  S.  202.  —  SAmmL  iüv  prakc* 
Aer^ce.  B.  X.  8.559.4^61.  —  Ucuiaud  1.  o.  Lib.lU.  ^ 
UI.  obC  349-  a9|.  Tom.  U.  pdg.  )g)  f^. 


§^  F.  y&m  dem  Nerwem/yftem^ 

Mao  findet  an  ihm  asch  bisweilen  kleine, 
fkrofalöfe  Gerefawfiifte,  wieivohl  fehr  fei- 
ten 7^].  -Dies  ift  aucb  der  Fall  mit  den  fcirrhö* 
f  en  Gefcbwfllften  77). 

A'ueh  wurden  in  ihm  er d igte  7^)  nnd 
fteTnigte79)  Konkremente  angetroffen.  Wal' 
ier  ^)  be6tzt  einen  Stein,  welcher  im  plexo  cho- 
foideo  de»  vordem  nnd  rechten  Hirnveotrikels  ei« 
lies  Mädchen  gefunden  worden  war.  DiefesMäd« 
eben  war  neun  Jahre  alt,  und  ?on  Kindheit  an  tob 
fcbwarhem  Verftande.  Sie  ftarb  endlich  plötzlich 
und  bey  der  2^rgliederang  des  Gehirns  fand  naa 
dies  etwas  hart  nnd  im  Adergeflechte  diefen  Stein. 
Er  fah  fehr  weisgelb  aus,  w^r  kogelrand  und  fladt 
gedrückt,  im  Darchmeffer  drey  Linien  und  andtrt- 
balb  Linien  dick  und  wog  zehn  Gran« 

Oefterer  findet  man  Wa  ff  er  blafen  an  ihm. 
Bald  find  ihrer  nur  wenige*  l^»  bald  mehrere  <^ 
Manchmal  liegen  fie  haufenw^is  beyfammen  i^ 
B^ld  find  fie  kleiner,    baJd  gröfser;  gewöhnlich 

haben 

76)  Bnillie  S.  261,  und  in  der  Samml.  fOr  prakt.  Aerrtt. 
W.  XX.  .S.  473.  —  Vcrgl.  JWor^fl^ni  £p.  II.  22.  Ep.VilLs. 
Kp.  LXII.  5. 

77)  Liciitaud  1.  c.  Lib.  III.  Sect.  II.  obf.  172- 174.  Tom,  IL 
i.aj!    561  Iq» 

78  )  Sommcrinf^  ZU  Balllie  S.  2^g.    Znf.  Xlt. 

7V)  Lruilfl.ank  bey  Summering  a.  t.  O.  S.26S.  ZatVU.- 
H'ep/cr  hii't.  apf»pl.  pag.  $. 

iC)  Anatom.   Mnfonin.   ^.  1.  S.  T55.  fi.  309. 

ti)  z.  H.  Ruyfch  ailvcii.  anat.  pag. 9.  —  Morgagni  Ep.lf^ 
£p.  IV  16/26.  ^5.  Kp.  V.  6.  Kp.  VI.  13.  En.  VII.  It-If 
£p.  X.  II.  Kp.  XXI.  25.  Kp.LXin.  n.  — •  afeÄmer  obfrf. 
miat.  lafc.  I.  in  piarCit.  p^g.  XVII.  obf.  XXXI.  —  Stf^» 
Heili:ii{^smethode.  Ü.  VI/.  S.igo.  —  Ueutmid\.c.lAh.^ 
Sect.  II.  (.l>r.  165-171.    Tom.  II.  paf^.  95t  fq. 

I2)  z.  B.  Morgagni  Kp.  III.  14.  Kp.  jV.  U.  Ep,  VII.  i;.  If- 
VIII.  4.  Kp.  XXI.  35.  Kp.  XXXV.  x6.  Ep.  LV.  10.  Ef. 
LXII.  7.  ti.  a.?m.  O. 

1»  Morgagni  Kp.  XI.  6.  £p.  LXX.  |.  —  Philölbph.  Triü^ 
«cu  ^o.  }15.  $^9. 


haben  fie  kiautn  die  Grofse  einer  Erbfö ;  oft  Aber  find 
fie  fo  grofs,  wie  eine  Bohne,  und  noch  gröfsor  ^4)4 

Die  meiften  der  «ngefflhrten  Fälle  betreffea 
folche  Perfoner^,  welche  in  ihrem  Leben  an  irgend 
einer  Nervenkrankheit:  als  Fallfiirhf,  Wahnwitz 
u.  f.  w.  gelitten  hattet),  oder  am  SclUagflub  gefror» 
ben  warenb  Greding  ^^)  fand  bey  fehr  vielen  fol» 
chen  Kranken  dergleichen  Wafferblafen  ^  nämlich 
bey  fechs  und  nfeunzigRafenden,fiebzehn  Fallfüch* 
tig-Rafenden)  dreizehn  Fallfi\chtig-ßlödßnnigen| 
bey  zwanzig  Fallfüchtigen,  vieir  und  zwanzig  Mt« 
lanchofifchen  und  zwölf  Blödfinnigen. 

Man  hält  fie  eigentlich  für  Blafenband« 
w  arm  61^  S*')*  Inzwifchen  gilt  das  wohl  nicht 
von  allen  Fällen,  wie  wir  fchon  an  einem  an« 
dcrn  Ort  ^)  erörtert  haben. 

Das  Adergeflecht  und  die  doderrt  Blutadef4 
des  Gehirns  hat  man  nicht  feiten  blutleer  und 
mit  Luft  ange^fallt  gefunden  ^). 

3J  Der   Trichter. 

Grwding^^)  fand  ihn  bey  einem  Rafenden  nach 
der  Schleimdrüfe  zu»  gleich  beym  Anfange  in  di^ 

dritte 

%0  Ä/or^rt^n/ np.in.  II,  tp.iv.2.  Kp.v.  19.  Ep.  xxi.a^. 

l-lp.  XXV.  10.  Kp.  LX.  g.  —  rhilülnpli.  TiA'i^-cr  1.  1.  — 
Mrilic.  nbferv.  ümiI  Iiifpiir.  1762.  Vol.  II.  pJp.  II5.  — 
StolTs  Heilimj^öm-tliou«,  B.  Vll.  S.  i^O.  —  L\ii//ic  8.  261, 
lind  Stimmcrrng  daf.  Anmcrk.  558.  —  Sauiuil.  lili  ]»iakr. 
Aeiite.  ü.  XX.  6.  473* 

S5')  a.  «.  0.  S.  J14  ig. 

K6)  fifchcr  uciiia«  )iydati;;enae  in  plexn  cliorioi<l^o  inven<* 
tae  liifcotij.  I.ipf.  I7^y.  —  'j  rei,t.\r  aMCttur.  ad  Iiolmiii* 
tliül.  Tab.  I.  U.  Ijg.  I.  2.  —  SiittimcritiQ  zwBmitie  t3.  2äTv 
Anmeik.   559» 

•7)  ^*  o»>ci»  ö.  S06.  Anmi*ik.  '^jx 

%%)  Uviitaiid  Hift.  ar.ar.  »ii«^.i.  i-ib.  lll.  S«Ct.  II.  obf.  55  l^ 
oWl.  74  U\.    l»>iii.  II.  pj.:.  jac  li4. 

19)  a.  a.  U.  S.  ?22. 


$^  .  K.     Vom  dem  Nerpem/yftwm* 

dritte  Höhle,    mit   einer   ftarken  Membran 
verfchloffen. 

Haen  9^)  fand  bey  einem  Mädchen  ^  welches 
öfters  ftarkeKopffchmerzenund  dabey  den  fchwar* 
2en  Staar  gehabt  hatte,  den  Trichter  fehr  grofs 
acht  bis  neun  Linien  im  Durchmeffer«  dabey  teil 
Ton  einer  granen,  theils  brey- theils  kalkartigeo 
Materie,  mit  der  dünnen  Hirnhaut,  wo  fie  die  Seh- 
nerven  umkleidet,  verwachfen  und  auf  diefe  Ner- 
ven fo  feft  drückend^  daft  6e,zwar  nicht  gefchwiio« 
den,  aber  doch  fo  befchaffen  waren,  dafs  ihre  Ver- 
richtungen gehindert  werden  mufsten« 

4^  Der  Balken  C^''P^  cällo/ufn). 

Morgagni  9<)  fand  auf  ihm ,  ftatt  der  Renror* 
ragungen,  welche  fich  gewöhnlich  auf  defTen  obere 
und  hintern  Fläche  befinden »  zwey  ziemlich  tieft 
Furchen. 

Meckel  9')  fand  bey  einer,  lange  melancholifch 
gewefenen  Frau  das  ganze  Gehirn  härter  und  elt*  . 
ftifcher,  als  gewöhnlich ,  vorzflglich  aber  den  Bai-  { 
ken  fo  hart,  dafsmanihn,  ohne  ihn  zu  zerreif* 
fen,  mit  einer  Zange  anfaffen  konnte. 

Hufeland  ^))  hingegen  fand  ihp  bey  eine« 
Kinde,  welches  eine  VValTerfucht  der  Hirnhöhlen 
gehabt  hatte,  aufgetrieben  und  weich,  wie 
Milchrahm. 

In  dem  Balken  eines  Mannes,  welcher  die 
Fallfucht  gehabt  hatte, befand  fich  eine  harteGe- 
fchwulft,  die  gröfser,  als  eine  Nufs  war  9^. 

Bey 

9o)  Heilnngsmetliode.   B.  III.  Tt.  VI.  Kap.  VI.  S.  xt6. 
SD  l.  1.  Ep.  VIII.  6. 

ji)  Hift.  de  Tacad.  roy.  def  Scienc.  de  Berlin.  17M.  TojilXX. 
95)  von  den  Blattern.    S    55S. 

54)  7'  Fantoni  animadverr.  in    opufc.    Faechtoni  XXII.  — 
upufc.  med.  Geuev.   17JI.  pag.  )7. 


A.    Das  Gfhirn.  (43 

Bey  einer  am  Schlagflufs  geftorbenen  jungen 
Perfon  fand  man  in  ihm  zwey  Erhöhungen  und  in 
jeder  ein  knöchernes  Blättchen  ^5)- 

Ein  Soldat  bekam  eine  krampfhaft  lachende 
Bewegung  in  den  Oefichtsmuskeln.  und  Unbeweg* 
lichkeit  der  Augen;  darauf  ward  er  traurig,  in  der 
fechften  Nacht  rafcod  und  veriohr  alle  Empfin- 
dung; der  Stuhlgang  fehlte  und  nichts  konnte  den 
Darmkanal  reitzen;  der  Harn  ging  unwillköhrlich 
und  tropfenweife  ab.  Am  achten  Tage  ftarb  er. 
Im  Leichnam  fand  man  nichts  WidernatQrliche^» 
anfser  einen  grauen  Stein,  von  der  Oröfse  ei* 
ner  Erbfc,  im  Balken  9% 

In  ihm  erzeugen  fich  auch,  wie  in  andern  Thei« 
len  des  Gehirns,  Gefchwüre.  So  fand  man  ihn 
bey  mehrern  SchlaffOchtigen  und  bey  folcheo,  die 
das  Gedächtnils  verlohren  hatten ,  ?on  Eiter  zer* 
ftört  ^. 

Eiter,  extravafirtes  Blut9S)  und  an* 
i!ere  fremde  Körper  haben,  durch  ihren  Druck 
auf  den  Balken,  dcnfelhen  Eiuflufs  auf  den  Oefund* 
hcitszuftand  und  die  Geifteskräfte,  als  wie  durch 
einen  Druck  auf  die  andern  Theile  des  Gehirns; 
lind  daher  haben  eini-^i?  mit  Unrecht  die  Gedächt« 
-nifskraft  und  den  Sitz  der  Seele  in  diefem  Theila 
gefucht  99). 

Ss  a  5;  Di€ 

55)  Samml.  auserlcf.  Waln  nelimnncjen   ai??   der  Arzneiwif- 

rcrfchArt.  Ans  dem  Franz.  Fr^ukr.  1757.  B.  I.St.  V,  S.  343. 
J6)  Murjinnat  med.  cluriirg.  Beobachtung  eil.  R.  I.  S.  1)1. 
^7)  Wcmoir.   de  Montpellier.  I70|.  —    Memoir.   de  Tarad« 

des  vScicnc.  de  Paris  i74i.patr.  ai8.  —  Memoir.  de  Tacad. 

de  Cliirurg.  Toiti^  I.  pag.  1}6. 
9i)  Marchctntohicrv^t.  4. 
f9)  rF.  Lorry  Mcmoir.   de  Sav.  tcran?.  Tom,  III.  pag.  )5t. 

—  Zitiu  dlff.  de  experimcntiÄ  circa  cerebellnm  «t  eor^iiw 

a^ilornm    inrcitntii.    Ootting.    1749. 


(44  ^*     ^^'"^  ^^^  fiervenfyßgmp 

5)  Die  Scheidewand^  (feptum  lucidvn.) 

Man  fand  fie  riebt  feiten  zerriffen  b«fj 
Waffcranfammlungen  in  den  Hirnhöhleo  *^)  od« 
tuch  naeh  ftarken  Extravafaten  >). 

In  ihrer  Verdoppelung  befindet  fich  öftof 
W  äff  er  2). 

Bey  der  vorhererwähntea  nielanckolifdia 
Frau  fand  fie  Mee^e/ felir  hart. 

6^  Der  gerollte  JVulft  (hippocampus)- 
Manchmal  bat  man  diefen  Tbtil  des  GcbW 
doppelt  gefehen  ^). 

y)  Gepreifter  oder  grauer  Hügel  ^  (corpus  firietuy 

Bisweilen  fieht  man  die  untereinander  Terwtb' 
ten  grauen  und  markigen  Streifen  nicht.  U^ 
gagni  ♦)  fand  in  einer  Hirnwafferfucht  diefeift 
gel  durchaus  von  einer  afchfarbigen  SubfunZf  m 
nur  mit  markigen  Punkten  hier  und  da  ? crUft 
Zn  einem  andern  Fall  traf  derfelbe  ^  ftatt  Sk 
Streifen  eine  gewiffe,  in  einem  fortgeheade 
Icige  Binde,  welche  längs  dicfer  Körper  zbI* 
den  Seiten  von  der  fogenannten  rindigten  Snbta 
umgeben  wurde«  Diefer  Mann  hatte  nickt  di 
^eringfte  Nachtbeilige,  oder  Schwachheit  io  farf 
Faffungskraft  (perceptio)  geäufsert,  welche  »■ 
fonft  als  Wirkung  und  Beftimmung  der  Itre^ 

.    I60)  Morgagni  Ep.  IV.  tj.  Ep.  Vlll.  II. 

1)  Morgagni  Ep.  111.  3»  4.  17.  Ep.  V.  15.  Ep.  LX.4. 

LXll.  7. 
•)  Morgagni  Ep.  IV.  19.  Ep.  Vlll.  u. 

3)  Honimel  in  den  deutlchen  Briefen  en  denHerrnToc» 
h-r.  P,ern  1777.  n.  XIV.  S.  35.  —  SiHnmering't  Hi:»** 
S  t^6>  Anmerk.  4. 

4)  lip.  XII.  ft.  —  Vergl.  SiftftmeriTtg't  Htrolchrc.  i  ^ 
A\: merkung  5, 

5)  l-ialt.  U  5i.. 


A»     Das  Gekirn»  64$. 

Hflgel  anfah  *).  Metzger  7)  fand  die  geftreiften 
Körper  bey  einer  wahnfinnig  geftorbenen  Frau 
nicht  geftrcift,  fondern  die  markige  Subftanz  mach- 
te einen  länglichtrunden  Kern  aus,  welchen  die* 
graue  Subftanz  als  eine  Schaale  um£afste. 

M?n  fah  den  ftreifigen  Körper  bey  andern  Feh» 
lern  des  Gehirns  verfchieden  verändert;  z.  B.  vo» 
dunkelbrauner  Farbe  bey  einem  FallfQchti- 
geo  •);  weich,  abgezehrt,  niedergefal« 
len  und  mit  einem  durchaus  rothen  Hocker,  der 
fo  grofs,  wie  die  gröfi^te  Bohne  war,  war  er  bey  ei^. 
nem  Schlagflüffigen  9).  Bey  einem  gleichen  Kraih- 
ken  war  er  in  eine  erdfahlei  fchIeimigte^ 
Subftanz  verwandelt  >%  und  bey  einem  andern 
von  einem  Gefchwüre  angcfreffen  ")* 

Man  fand  ihn  von  dem  Gehirne  TöHig  abge* 
fondert,  bey  einem  an  einem  Iialbfeitigen  Schlage 
geftorbenen  Mann;  vermuthlich  war  er  vom  Waf- 
ftr,  welches  man  Im  Gehirn  antraf ,  und  welches. 
mehrere  Stellen  angefreffen  hatte,  zerfreffen  *^). 

Endlidi  fah  man  ihn  auch,  übrigens  ohne  wei-^ 
tere  krankhafte  Bafchaffenbeit,  aufgefch wol- 
len «')• 

8J  StAa^rvcnhiigeL 
Bey  einem  Rafcnden  fanden  de  fich  ftft  durch- 
iras  r ufammengewachfen*       Bey  zwey  FaiU 
facbtig  •  Rafenden  fah  mam  die  fehr  kleinen  llflge) 

dev 

6)  Siknmrring*s  Hirnleluo.  S.  t4.  §•  99- 

7)  v^rmifclitc  medie.  Scliriften.  l\iiiii;;»b.  1783.  B»  K  S.  5) 
%)  Morgagni  £p.  IX.  10. 

5>;   •bcnduf.   Kp.  XI.  11. 
■  \0)  thcndaC  t-p.  LX.  4. 
lO  che-idar.  Kp.  V.  2.  Kn.  LXII.  -   —   Kühn  nnd  fVeigoTt 

ital.  med,  chirtir^.  ttkbU  B.  L  Sc.  11.  S.  172.  u..  174. 
1%)  lilnri^a/^ni  I".|».  XL  2» 
15}  cbeiwuj',  l'^p.  IX.  9. 


* 
der  Sehnerven,  oben  zwar  abgefondert,  aber  nach 
dem  mittlem  Kanal  zu,  durch  eine  riodenartige 
Subftanz  zufammengewaohfen  und  fo  nahe 
bey  den  ebenfalls  fehr  kleinen  geftreiftan  Körpern 
liegend  s  dafs  fie  recht  untereinander  gemifcht  zm 
feyn  fchieaen,  Bey  zwey  Blödfinoigen  waren  fie 
ganz  klein  und  (tanden  fehr  weit  aas  ein* 
ander,  Bey  einer  Bludfinnigen  war  oben  in  der 
Spitze  der  Hagel,  vorwärts,  hart  an  der  Spalte,  ein« 
ander  gegenüber,  auf;  beiden  Seiten,  eine.marki- 
geErhabenheit,  einer  halben  Erbfe  grofs,  wel* 
che  über  die  kugelrunde  Oberfläche  hervorragte, 
Bey  einer  Rafenden  ftanden  diefe  Hügel  fo  oabe  an 
\den  geftreiften  Körpern  >  als  man  fie  noch  nie  ge- 
fehen  hatte  H), 

Chamhon  de  Moncaux  '^  fand  6e  verniittelft 
einer  rötblichen  Haut,  bey  einer  wafferfQchtSgen 
Frau>  unter  einander  verwachfen. 

Ebenderselbe  '^)  fand  fie  bey  einem  wafler- 
köpfigen  Mädchen  fo  weit  von  einander  ab- 
ftehen,  dafs  man  keine  Spu(  von  dem  markigen 
Theile,  welcher  fie  fonft  verbindet,  bemerkeü 
konnte. 

Gewöhnlich  find  dieSehnervenhOgel  bey  Bliod« 
heiten  zugleich  mit  den  Sehnerven  felbft  verdor* 
ben  und  zufammengefchrumpft  '7). 

Whytt  'S)  faud  in  dem  rechten  SehhOgel  eine 
harte  Gefchwulft,  von  dei  Gröfse  eines  Hühner* 
eies,  inwendig  gelblich  ond  von  fefter  Konfiftesz. 

14)  Oreding's  f5>nmtl,  ScIiriFten,  B.  11*  S,  32»  fg. 

15)  ^.  a.  O.  1.  Buch.  Bcobacht   LlV.  S.  l6s. 

16)  a.  Ä.  O,  B.  VI.  Bcobacht.  CCIV.  Ä.  574. 

17")  Meckel  zu  der  Sümmeringfch^u  Ueberretznng  vonH«/. 

/c?r*j  Grundrirs  der  Pliyfiüloj;ie.  S.  ^%6,  J.  509.  Anm.ii. 
II)  Praktirobe  Sohrücen.  S.  6i(0'. 


A*     Das  Gehirn.  £^7 

$)  Die  Querhändchen,   (eommijjiira  anterior 
et  pofteriQr») 

-  Grading  '9)  fand  das  vordere  Bändchen  hey 
Arty  Faliractitig-Rarenden  gänzlich  fehlen.  Bey 
einem  Rafenden  und  Biddfinnigen  war  es  hingegen 
fehr  breit,  beinahe  fechs  Linien«  Bisweilen  traf 
man  es  auch  doppelt. 

10)  Die  Vierhügely  (corpora  /.  eminent ia 
quadrigemina.J 

Man  traf  an  ihnen  verfchiedene  kleine  Ver* 
änderuogen.  Bey  einem  Fallfüchtig* Rafenden  und 
bey  einem  Blödßnnlgen  waren  fie  alle  febr 
flach,  fchlaff  und  undeutlich;  bey  andern 
waren  bald  die  vordem,  (oder  obern,  teftes)  klei« 
Den,  bald  die  hintern  (untern,  nates);  bald  einer 
davon,  bald  der  andere;  bey  manchen  waren  fio 
ganz  von  dem  kleinen  Gehirn  bedeckt  3^). 

11)  Die  Hirnkjappe^  Cva(vula.J 

Bey  einem  Rafenden  war  ihr  äuEserftes  Ende 
Ton  der  vierten  Hirnhöhle  fo  entfernt,  dafs  fie  die« 
felbe  gar  nicht  bedeckte, fondern  offen  llefs. 
Bey  einem  andern  fehlte  fie  ganz  und  gar  ^^). 

12^  Die  Zirbel^  (conarium^  glandula  pinealis^^ 

Bisweilen   ift  fie  in    einem  grofsen    Gehirn 

klein,  und  in  einem  kleinen  grofs ;  im  Durchfchnitt 

6nden  ficb  die  gröbten  in  weiblichen  Körpern  ^?). 

Man  fand  fi» gänzlich  fehlen  )))• 

'  Alor- 

19)  a.  a.  O.  S.  M». 

ao")  Gredin^i  S.  321.  —  $ämmering"s  Hirnlehre,  S.  43. ).  5« 
11)  Greiiing   S.  3  21. 

32^  Summet  in/^*f  HirnlcUre.  S,  4),  f.  ^I. 
2})  Ucittaud  l.  1.  Üb.  lll.  Sect.  VUl.  obf.  550.  Tom4  11. 
pag.  466. 


w 


:/■■ 


649  ^^    ^^^  ^^^  Kprvtnfyfiem.    * 

^Morgagni  ^^)  fand  fie  bey  einem  Wahnfinni- 
gen  fehr  welk,  runzlich  und   braungelb. 

Man  fand  fie  ungewöhnlich  grofs.  EinKoa* 
be  von  vierzehn  Jahren  bekam  heftige  Sohmerzea 
im  Kopf,  über  den  Augen;  Deliria,  Erbrechen 
und  Konvulfionen ,  und  ftarb  fchlaffachtig.  Die 
fefte  Hirnhaut  war  an  einer  Stelle  misEarbig,  eiter« 
^rtig  und  die  Zirbel  von  einer  ungeheuren  Gröfse  ^. 

Man  fand  fie  auch  in  einem  VVafferkopfe  fcffar 
Ulein  und  von  der  Geftalt  eines  mit  Waffer 
angefüllten  Bläschen  2^). 

Auch  anderwärts  fand  man  fie  mit  Waffer 
angefollt  27). 

So  fand  man  fie  auch  voll  von  Eiter  ^^ 

Bisweilen  will  man  fie  auch  fcirrhds  gefe- 
ben  haben.  liaillie  ^9)  and  Sötnmerlng'^^  fanden 
fie  aber  nie  eigentlich  fcirrhds  ^  fondern  einigamat 
liurfefter,  als  gewöhnlich.  Lientaud^^')  fand  6» 
bey  einem  Mann,  welcher  am  Schwindel  gelitten 
hatte,  und  am  Schlagflufs  geflorben  ^^r',  nichts 
Weiter,  als  eine  Zirbel,  die  fo  grofs,  wie  eine  wel« 
fcbe  Nufs  und  fehr  feft  war. 

Einmal  fand  man  fie  bey  einem Menfchen,c{(*r 
ein  unerträgliches  heftiges  Kopfweh,  das  fich  ge^ 

Wo :  III- 

34")  Epifc.  VlI).  i».        .. 

25;  Lientaiidl  (\  rib.ITI.  Secr,  II.  obf.  176.  Tom.  II^p.  :i':. 

26)  C  Fr.  Kt:iij'vhnti(ft  ile  li\  drcjc^splialo  intcrno  rara»?  •  <  i- 
^nitiiciinia.  Jeu.  I753'  i«  BaUcri  coil.difp.  a^d  moib.  U:u 
et  curat,  fac.  Tom.  YU.  Part.  I.  pag.  4.85. 

J/)  Morgagni  tp.  LXII  15.  —  tiaileri  Elem.  Phyf.  T«m. 
IV.  piig.  ^5  — »  A/o/«ro>  ÄbhaMiUimg  von  der  W^fl^i  f«ci  u 
Lripz.  1777.  t^.  322.  —  Sünimcring  zxxVailtie  8.  26j,A::- 
Tiipik.  561.    —   DciT.  Hirijlelwe.  S.~  4?. 

«8J  Ucufuud  l.  c:  Tom.  H.  pag.  363.  Üb.  lll.  S-rct.ll.  cfci 
177.  210.   pjg.  373. 

30)  ;t!  Vf.i!  .'c   Aiiüif-rk.  ^Ct^ 
32^  ii.  ül)i'.  17-.  p*^.  365. 


A*     Das  Gehirn.  g^q 

wohnlich  nur  auf  eine  kleine  Stclle'lm  Hinter- 
Iiappte  fixirte,  zuweilen  aber  auch  über  den  gan* 
zen  Kopf  iicli  verbreitete,  gehabt  hatte >  in  eine 
SubftanZ)  wie  \v  ciclier  Käfe,  mit  Bl utgefafsen 
(lurchwebt,  tiegcncrirt  5-). 

Auch  will  man  fie  ganz  in  Stein  ver* 
wandelt  gefehen  haben  5)^,  Drelincoun  H)  will 
fie  in  einen  Stein,  fo  groEs,  wie  ein  Taubeney,  ver« 
wandelt  gefun({ea  haben. 

DieTcr  Zufand  der  Zirbel  ift  ganz  von  dcmje« 
sigen  verschieden,  wo  man  Stei  neben  oder 
Sand  in  der  Zirbel  antraf  ^Q.  Denn  diefe  find 
Kein  krankhafter  oder  widernatürlicher  Zuftand 
diefes  Hirnthcils ,  fondern  fie  finden  fich  hey  allen 

Menfchen» 

jaj  Med.  and  Chirurg.  TransactVoU II. pag.  153.  —  Samm- 
liin;:  fiir  prakt.  A ernte.   B.  XX.  S.  5<9. 

)|}  Koiivellcä  de  la  repiiblinue  des  Lcttros.  1^87.  Avi-it 
pa?:.  396.  —  MuÜer  de  emact.  crnn.  mexnbr.  1.  pup.  43. 
—  Diem^rlrock  Aiut.  Lib.  III.  cjp.  VI.  —  KtlninndKinff 
in  Act.  Lipr.  \6.%%^  Menf.Mdi.  ])ag.  2J4.  —  Mori^agniV,\i» 
Vlil.  f^. —  Günz  de  lapillo  glaiitliilao  pineaUs.  Lipf.  I7«). 
Halleri  Llem.  Phyriol,  Tom.  IV.  pag.  65.  —  Samli/nrt 
«>br.  atiat.  patbol.  Lib.  III,  cap.  II.  pag.  53.  -^  Licuiaud 
1.  c  paj:.  564    «>*>r.  179. 

54)  in  Manf^ct  llieatr.  anat.  Lib.  IV.  eap.  II.  j>ap.  309.  — 
Lirutatid  I.  c.  obf.  17I.  Tom.  II.  pai*,.  }<Jj. 

15;  nicnici  i: oe\  Anat.  l.  C  pa;;,  5^5.  —  Uurhetfe  opy.  rhi- 
in:L',  Ai:a:,  i'a't.  TU.  Lib.  U.  Fp.  II.  ptij!.  4* ;.  —  7  ;i. 
V.nithnlt  u  e].Ai.  med.  Cent.  111.  c.iji.  LXXW.  pi.',.  262. 
-—  einstf.  aujl.  iiioiin.  Lio.  lU.  cap.  VI.  p.ig.  4y''t.  .-.'r-fU 
Acr/Hainlcr.r.  V<»i.  IL  obf,  XIV.  paj:.  %^.  —  a  l/r .■•  -  1^ 
cbfr.  med.  cliir.  cip.LXVIII.  paß.  269.  —  /^-•.Jf«.  ucCiruf 
i'se  f.at.  et  iifii  fjicci  pancreat.  cap.  VlI.  aj»^i.  pjj.  5^7.  ^- 
N«cA*. A<lciw>t;rap}iia.  L-jid.  1671.  p.»;,.  i^l«  —  Srhrocd.-ri 
i  hf.  med.  *nit.  Dec.  l.  obf.  HL  ])a;;,  iSjo.  —  A'ulr.Vcrc*- 
{.lunn  ouf.  au'd.  Lmf.  17Ö7.  Dec.  1.  «"bK  X.  lui^;.  i»'..  — 
>UfcoU.  r^at.  Cm.  l)ec.  I.  Ann.  I.  obf.  1:7.  pj:i.  2S;. 
J-iilnin».  Nit,  C:iir.Cer.t.  IX,übf.  LXUL  pa.T.  1^0.  —  Ar-  '.-./ 
»■.0  (U'p'ialaV'.ia.  LnpJ.  Üat.  iftj^.  —  S:*.'  .  1-^/1  drr  t'/iel 
•  it\.  I  -vi,  .1.'.!:.  »i  ii.  ijr.  i'.tnt.  l.  «'bi.  M!.  par..  54.  — 
/'.<;•//.    Kr.^.'rt    anaC.    CiiiLt».*",    Cdj-.  XU.    ]m;'    5|.      -     \^\ 

vii:...Lip!.  lölSpdj.  :34.  i6y9.  V-?«  J^'^-  "~  'v^^.'-'i.  «*»*»• 

«         a"A* 


65o  V.  Von  dem  N§rvenfyftem» 

Menfchen ,  ohne  Einflufs  auf  die  Gefundbeit  oder 
Geifteskräfte  zu  haben.  Sie  6nd  bald  in  gröbe- 
rer, bald  in  geringerer  Anzahl  da;  bald  von  meh- 
rerer, bald  von  minderer  Gröfse;  bald  in  der  Zir- 
belful^ftanz,  bald  um  fie  herum,  mehrentheils  vor 
ihr,  in  einem  gröfsern  oder  zwey  bis  drey  klei- 
nem Häufchen.  Sie  find  zitrongelb  und  halbdurch« 
fichtig,  in  jangern  Hirnen  blaffer,  in  altern  dock* 
ler,  werden  aber  durchs  Trocknen  weislicher  und 
undurchfichtiger. 

Schon  Brunner  '^  hielt  fie  für  Ibeftändig  io 
jedem  Gehirn,  und  in  neuern  Zeiten  hat  es  befon* 
ders  Sömmering  57)  bewiefen ,  dafs  fie  fich  bey  je- 
dem Menfchen,  wenigttens  vom  vierzehnten  Jahre 
«n,  als  eine  natürliche  Befchaffenheit  diefes  Theül 
finden. 

Greding  58)  fand  die  Zirbel  bey  vielen  Ner- 
ven» und  Gemütbskranken  fehlerhaft;  bald  ftand 

fii 

anat.  \»  6^*  —  Salzmann  de  ^[landuU  pineall  lapidifces- 
tc.  Aig^cnr.  173}.  p*«?.  27.  —  3rcAiiri> /Vlithologi*.  cap.IL 
i.  3.  pag.  9a  fq.  —  Morgagni  adverf.  inat.  VI.  pag.  10.— 
Meckel  in  Memoir.  de  Tacad.  roy.  des  Selen c.  de  Berlio. 
1754..  pag  y2.  Coli.  Acad.  part.  etrang.  Tom.  IX.  pag.s. 
Edni.  King  in  Philof.  Transact.  no.  185.  ]»a^.  ••:%.  libcrt 
in  Lcxhes  ansprlef.  Abhandl.  ß.  I.  —  Grcciing  in  Ludwi- 
fii  adverf. med.  pract. Vol. U.  I.e.  nnd  in  feinen  färamtl. 
med  Sclinftfn.  B.  1.  S.  9ID  fg.  —  Vicq.  tVAzyr  Tiiitc 
d'dnatoniie  et  plnTiologie.  Pai .  I7«6.  Tab.  XXVU, 
|6)  y.C  ßri/n/icr  de  glandnla  pitnitaria.  Frft  1715.  cap.  HL 
^7)  S,  Th,  Sömmering  rcfp.  Nie,  Lijignola  diff.  d«»  lapillis 
vel  prope  vel  intra  glandulam  pinealem  fitis.  Btugiiot. 
1785.  —  ejusd.  diir.  de  acervulo  cerebri.  ibid,  1785.  und 
in  Läuhrißii  Scriptor,  nenrolog.  minor.  Tom.  111.  —  f. 
N.  Ndv//i/§  diCf.  de  dcciilfatione  nervorum  optieoruin.  Mo- 
giint.  1786.  —  Hirnlelire,  (.  51  »S.  4).  —  Vergl.  auch  J. 
r.  Ifcnßnmm  de  acervulo  cerebri  in  Nov.  Act,  Nar.  Cur, 
1791.  Tom.  VllI,  n.  59.  —  7.  G.  W^o//  difT.  Qiiaeftion« 
mcdicac,  varii  argumenti.  Haderowyci  1791. 
48^  iu  Ludu'igii  adv6<f.  med.  pract.  Vol.  11,  Part.  III.  paj. 
52},  —  lammtl  med.  Schritteii.  £.  I,  S.  9i|k 


A»     Das  Gehirm.  S5l 

Tie  ganz  unter  Waffer;  bald  war  fie  gröfser,  bald 
kJcJncr;  bald  hart,  bald  weich  und  Ichleimigt. 
Oft  war  fie  aber  auch  bey  vielen  gleichen  Kranken 
ganz  natürlich  befchaffen.  A/tgell  ^9)  fand  die 
ganze  ZirbeldrQfe  eines  Mannes,'  der  Jange  Zeit 
hindurch  einen  periodifchen  KopfTchme'rz  undEc- 
brechen  gehabt  hatte,  und  unter  den  heftigften  De- 
lirien geftorben  war,  in  eine  fpongiöfe,  ftcinigta 
Maffe  verwandelt,  in  deren  Löcliern,  wie  auch  in 
den  Hirnhöhlen  fich  ein  gelbliches  Serum  angefam« 
melt  hatte.     Das  übrige  Gehirn  war  gefund. 

Oft  war  fie  auch  bey  Perfoncn,  die  nie  den 
geringften  Anfall  einer  gleichen  Krankheit  gehabt 
hatten,  in  irgend  einem  ähnlichen  widernatdrli^ 
eben  Zuftande  ♦®). 

Aus  diefen  allen  erhellt:  dab  die  Zirbel  zu 
allen  den  angefahrten  Krankheiten  (wie  dies  auch 
mit  vielen  der  vorhergehenden  Bemerkungen  von 
widernatOrlichen  oder  krankhaften  Zuftänden  an 
Bndern  einzelnen  kleiner uTheilen  des  Gehirns  der 
Fall  ift)  nichts  fflr  Cch  beyträgt,  und  nur  ein  Zu« 
fammentreffen  mehrerer  dergleichen  Zußlle  und 
Widernatürlichkeiten  folche  Kraiikheiten  ausbil- 
den könne. 

Noch  weniger  Widerlegung  bedarf  wohl  aus 
ähnlichen  Gründen,  die  Fabel  des  Deskartes.  wel* 
eher  den  Sitz  der  Seela  in  diefem  Körper  föchte. 

l3)  Hirm- 


39)  Ofrcrrazioni  meaici»  pritiche  t  chirnrgiclie  di  Vtlenti 
cUiiici  Ualiani  delSeculo  XVIU.  Imola  179?.  Vol.  U  |>atJ, 
t;.  fVei^crs  iul.  m«4lic.  ci.ir.  Hibl.  ß.lH.  Sc  l,  5,  U7% 

40)  *.  ü.  Morgagni  Ep.  XXI.  14.  l-l^.  1-XJ,  4« 


65%  V.   Fma  dem  Ngroen/yßemm 

l3)  Hirnanhang^  (ScMleimdrüfe  ^  hypopkufiSf  glmndula 
pUuitaria^^ 

Mehrere  halten  diefen  Körper  fQr  eine  wah» 
ye  Drüfe  des  Saugaderfyftems  ^^. 

Manchmal  findet  er  fich  kleiner  ^^)  als  na- 
tQrlich»  bisweilen  fo  klein,  dals  man  faft  gar  keine 
Spur  von  ihm  antraf^'),  bald  ift  er  aber  auch  grdt 
f-er  ^^),  bald  weicher,  bald  härter,  ohne  dafs  man 
eben  daraus  etwas  erheblich  Nachtheiliges  herlei- 
ten konnte.  BailUe.  *)  fah  fie  zweimal  gröf^cr,  als 
natürlich,  und  dabey  in  eine  Subftanz  verwandelt, 
die  einen  gpvviffermafsen  faferigten  Bau  hatte* 

Ueberhaupt  ift  er  wenigen  Krankheiten  un- 
terworfen 45). 

Zwar  hat  man  ihn  mehrmals  bcy  folchen  Per- 
fönen,  wo  man  eine  vorzügliche  Menge  Waffer  in 
denHirnhöhlen  antraf,  fchlaff  mit  mehrerer  Feuch- 
tigkeit angefüllt  und  feine  Fächer  niehr  anfgetrie- 
hfn  .angetroffen  ^.  Auch  fand  ihn  Petit  47)10 
derfelben  Krankheit  fehr  aufgefch wollen; 
fkiorgagni  *S)  braungelb,  zufammengezo« 
gen  und  runzlichj  IHZ/i^  49)  yerf topft  und 

dicki 

41^  Monroes  Bemerk,  fiber  die  Struktur  nnd  Vcrriclitan^^eii 

(Jf»s  IServevifyftems.  Leipz.  17&7.  Kap.  V. 
42)  iVor^a/:ni  Kp.  IX.  30.  Ep.  XXXVII.  30.  Ep.LVIl.ii.- 

(hed'fng  S.  %2%. 
4^)  Boncti  Sepulcr.  tnüt.  Lib.  I.  Sect,  XY^  obf.  7.  -^  M»* 

f*a;:ni  E|>.  iV.  26.  95.  u.  a.  m,  ü. 
4.4")  Qrediiifi  a..  u.  O. 
•)  SamtÄl.  für  prakt.  Aeizte.  B.  XX.  S.  47}, 

45)  BcUlie  ö.  2Ä3. 

46)  Mayer\i  audtomiff;lie    pJiyrmlogifclie   Abhandlung'  v«« 
Gehirn.  Bei).  1779.  S.  12.  Anmcrk. 

47")  f.  S'iMimering  de.  morbis  vaCorHOi  abforbentiiMii.  Ti«r 

ütl  Moen.  1795.  P**ö»  *5**  oo^«  ^'  j 

i%)  tp.  XU.  5.  I 

49)  Aiiat'^in.  cerebri  et  nervorum  defcriptio.  cap.VIIL  ptj-    1 

iS.  cji».  X>I.  pag.  40. 


l 


Am     Das  Gehirn.  ^53 

dick;  Boudet  5«)  fo  grofs,  wie  ein  Ey,  fc!i  warn- 
micht,  zum  drition  Thcil  mitMaterio  ange« 
füllt  und  in  einen  Schlauch  eingefchloffen. 

Aber  man  fand  ihn  auch  im  Gpgenthcil  bey 
derfelben  Krankheit  ganz  und  gar  nicht  widerna« 
tfirlich.  So  fand  ihn  Monro  5«)  in  zwölf  Waffcr- 
köpfen  ganz  gefund,  und  eben  dies  beftätigen  auch 
Blumenbach^^)  und  Sömmering  ^}). 


B.    Das  Rück enmmrk. 


Das  Rückenmark  fehlt  oft  gänzlich,  und 
ineiftens  fehlt  dann  aucli  das  Gehirn.  Diefer  Man- 
gel findet  fich  aber  nur  bey  MisgeburteOi  oder  bey 
fehr  krankhaft  gebohroen  Kindern,  und  ich  wer- 
de davon  nur  beym  Fötus  re-.ien. 

Zu  den  Fällen  einer  widernatOrlich  angebohr« 
Ben  Befchaffeoheit  des  Rückenmarks;  gehört  auch 
-wohl  der  Fall,  welclien  Morgagni  ^♦)  anführt,  wo 
der  Körper  des  Marks  nicht  bey  dem  erften  Len- 
denwirbel aufliörte,  (ondern  fich  bis  au  das  heiige 
Bein  erftrecktc. 

Bey    Krümmungen     des    Rückgrats     leidet 
euch  manchnial   das    Ruckenmark,  und    es    ent« 
ftehen   vorzQglich    an    den    untern    Gliedmafseni 
Lähmungen  55^,   wiewohl  uiclit   gar   zu  häu- 
fig. 

50)  ^redlng  a.  a.  O.  S.  2t 3. 

51)  «.  a.  Or  S.  15. 

51)  in  der  Kecciirmn   iler  ai:pr'faliiten  MonrofJitn  Scltrirt 

in  feiner  mf»lic.  Hibl.    fi.  I.  S.  447. 
55)  zu  Baillie  S.  «6}.  Anmcik.  562. 

54)  i:p.  XII.  \i, 

55)  '3'^^  in  der  Ncn*»ii  Sjmml.  für  Wimdürr.te.St.  X.  S.  3JCX 
—  r.  Fof#*«. Bemerkungen  über  «iie;«n>^e  Aic  «iuj    JLiih* 


•nun* 


6$4  ^«     ^^'^  ^^'^  Nervenfyfttm» 

fig  5^).  Man  fah  einen  Bucklichten  i^ciem  das  Rq- 
ckenmark  unter  dem  Zwerchmuskel  darch  die 
K'ri^nimungen  des  Rückgrats  gedruckt  war^aa  bei- 
den Füfsen  gelähmt  und  empGndungslos;  fobald  man 
dieVüfse  ungleich  legte,  bekam  er  die  hetUgftes 
Zuckungen,  weil  nämlich  dadurch  das  Racken« 
mark  angezogen  und  gereitxt  wurde  57). 

Lentia  5^}  fand  es  bey  einem  Bucklichttn, 
deffen  Lendenwirbel  zweimal  fo  dick  waren ,  alf 
fie  feyn  mufsten,  und  mit  VVaffer  angefallt  waren, 
in  der  Gegend  des  letzten  Bruft-  und  erften  Len- 
denwirbels, wo  die  Biegung  einen  ftarken  Winkel 
machte,  zufammengedrflckt  und  in  dem  Kanal  der 
Lendenwirbel  hindurch  beinahe  g^ni  verdorbes^ 
kaum,  dafs  man  noch  einige  Fascikel  davon  erken- 
nen konnte. 

Die  Entzündung  dpr  Markfubftaaz 
entfteht  manchmal  fdr  fich,  durch  ErfchütferoA- 
gen,  Verrenkungen  u.  f.  w.  ocier  ift  mit  der  Ent- 
zündung der  Hirnüubftanz  verbunden.  In  denLei* 
chen  fand  man  eben  die  Erfcheinungen,  wie  ber 
der  HirnentzQndung.  Bald  befindet  fich  zwifcheo 
ihm  eine  weifslichte  Gallerte,  bald  ift  die  Subftanz 
hart  und  roth ,  bald  weicher.  Sie  fcheintaber 
übrigens  feiten  zu  feyn  ^9). 

mnngen  der  nntern  Gliedmaaf^en,  welche  man  hanfi*  bff 
einer  Kiümiumig  des  Kückgrats  findet  Leipz.  xjlL  — 
—  D.  L.  Frank  in  nnovo  giornale  dclla  pin  recente  lf^ 
teratura  medico-  cliirnrpca  d'Knro])a.  Milano  1795.  VoL 
IV.  pa*.  126.  —  Kuhn  und  H^ei^ers  ital.  mcdic.  cliirpri 
Bibl.  ß.  II.  St.  I.  S.  30.  —  J.  B.  Palleta^^  anatomifcfc- 
patliologifclie  Beobachtungen  über  die  mit  JLälimung  rer. 

Dundene  Krümmung  des  Rückgrats.  Tnbing.   1794.  'J. 

A.  Schmidt  comment.  de  nervi*  lumbalibiis.  Vindob.  i:tH- 

5O  J-  ^'  Ffank  de  verleb ralis  columuae  in  morbis  dipti^*- 
te.  Paviae  1791.  Samml.  Für  prjikt.  Aerzte.   B.  XV.  &  Il4- 

57")  Camperi  demonftrat.  anat.  pathnlnj».  pag.  K. 

58)  neytr.ipe'znr  ausübenden  ArzneiwilT.   B.  I.  S.  50^ 

5j{)  Bal/onii  opp.  omii.  Tom«  iV.  pag.  ag^.  <~  A/üm  £jir? 


B»     Das  R&ckenmark.  €55 

Morgagni  ^®)  fand  die  Gefäfse  des  Rilcken* 
larks  öfters  fo  voll  Blut;  dals  man  es  ausdrücken 
onnte. 

Gefch  würe  des  Rückenmarks  6nd  gewifs 
olgeil  einer  Entzündung  deffelbeh»  Chambon  de 
tontaux  ^0  fand  bey  einem  jungen  Weibe,  wel- 
lies  nach  einem  bit^j'gen  Fieber  und  einer  drey 
age  anhaltenden  SchlafTucht  geftorben  war,  im 
srlängerten  Mark  ein  Oefcluvür,  welches  deffen 
koften  Theil  ^erflört  hatte.  ' 

In  der  medulla  oblongata  und  im  Rücken« 
larkefelbft  fand  man  bisweilen  einen  K«innl,  der 
BtwederBlut  öder  WafTer  In  fich  enthielt»  und 
Ifo  eine  völlige  Aehnlichkeit  mit  dem  Bluter^ufs 
nd  der  WafTeranrammlung  in  den  Hirnkommern 
3«hirn wafferfucht)  hatte  ^^),  daher  vielleicht  eben 
>  wie  jene,  die  Folge  einer  Ent2ündnng. 

Man  fand  auch  die  Subftanz  des  Marks  h  S  r« 
ef)  ftls  gev^öhnlich  ^)). 

Selbft  fcirrhös  war  es  ^♦). 

Salzmann  ^^  f^°d  ^^  hey  einer  Lfihmung  i\tt 
Qtern  Gliedmafsen,  widernatürlich  trocken  in 
em  Kanal  der  Lendenwirbel» 

Eben 

fij  nniverr.  med.  pract.  Part.  l.  paj».  \i^.  —  J.  P,  Frank 
a.  a.  O.  S.  399.  und  in  den  Crrnnilfiitzen  ffber  die.  R^iuind* 
Inng  der  Krankheiten  dei  Menfclien.  U.  11.  ^.  142.  S.  49' 
— •  Vogets  Handb.  der  pi'^t.  ArzneixTifrenrchufc.  H.  IV» 
Kap.  II.  S.  31 

io)  Kp.  LXll.  6. 

<l)  a.  a.  ü.  S.  250.  . 

<3}  Brunne t  in  Boneti  Scpnlcr.  inat.  Lib.  1.  Sect,  XVI  obf. 
la,  —  RoM.r   Jonrnal  de   >Ied.  Tom.   XXX.  —  Portal  in 
l^lamoir.  de  l*acad.  des  Scienc.  de  Pdrii  1770«  —  SachiU"^ 
hen  KUnick  der  Warferfncht.  S.  47^. 

^V)  J*  '*•  Frank  in  Samml.  für  prakt.  Atrxte,  B.  XV.  S.  )0|» 

44)  Hanleri  Aniarium   obf.  LVUI. 

65)  Acu  r^aU  Cur.  Tom«  II,  obC  loa» 


gtS  y*     Vqo.  dem  Nervenfyfttm.' 

Eben  fo,  wie  einen  Hfrnbrucb,  hat  man  auch 
tincn  Rückcnmarkbruch.  Lecai  ^^ynndFer^ 
ro  ^7)  fahren  Beifpiele  davon  an. 

Ein  Knabe  von  vierzehn  Jahren  fiel  von  einer 
anfehnlichen  Höhe  herab  auf  den  Rücken. _     Man 
bemerkte  weder  Bruch'  noch  Verrenkung,  doch 
konnte    er    nicht   aufgerichtet   gehen,   und  blieb 
fchwacli.    Drittehalb  Jahre  nachher  bekam  er  hcf* 
tige  Schmerzen  im  ROcken,  in  den  Schenkeln  nod 
Ifüfsen.     BaJd  nachher  7e)gte  fich  eine  Gcfchwulft 
5n  der  Gegend  der  Lendenwirbel,  die  allmählich 
zunahm,  wobey  fich  die  Schmerzen  verminderten» 
wenige  Wochen  nachher  eine  zweite  kleinere  Oe- 
fchwulft.       Der  hervorftebende  Theil   an  beiden 
war  roth  und  mit  aufgefcbwollenen  Adern  befetzt 
Aus  der  Spitze  der  gröfsern  entftand  einigemal  ei« 
ne  Blutung.       Zuletzt  entstand  eine  Lähmung  der 
untern  Gliedmafsen,  und  ein  Unvermögen,  Harn 
und  Stuhlgang  anzuhalten.  Zwey  grofse  Gefchwü* 
re  entftanclen  zu  beiden  Seiten,  in  der  Gegend  dcf 
Schenkelbeinkopfs,  und   er    ftarb    äufserft  abge 
zehrt.     Die  Lendenwirbel  fand  man  kariös;  von 
verfchiedenen  bemerkte  man  kaum  eine  Spur.  Dil 
Ruckgrat,  Hüft-  und  Heiligbein  waren  ganz  weicb. 
An  verfchiedenen   Rücken-   und   Lendenwirbeh 
mangelten  die  proceffus  fpinofi  gänzlich.   Die  klei- 
nere GefchwuJft  enthielt  geronnenes  Blut,  nnd  hatt« 
nicht  die  geringfte  Gcmeinfchaft  mit  der  gröfseri. 
Die  ganze  Mafle  beider  Gefchwülfte  lag  im  Zcll^e 
webe  und  in  den  Zwifchenräiimen    der   Muskeli)} 
und   erftr  eckte   fich   vom  dritten  Racken  Wirbel- 

beifl» 


€6)  TraitA  du  mouvement  mufcnlairc,  BerL 

Tab.  III. 
f  7)  in  den  Nov.  Act.  Nat.  Cur.  179-1.    Tom.  VllL 


rill.  «.  I«.      / 


B.    Das  RädamtMykk  BSf 

reine,  dttttn  proceffas  fpiaoftis  fehlte »  hü  tiift  cki 
Iteisbeio.  U&cl  obgleich  diefe  Subfianz  in  der  Ob* 
;end,  wo  äufserlich  die  beiden  Oefchwfllfte  bemerkt 
rurdeii,  6ch  voraöglich  «Ogehfiaft  hAtte»  erftreckte 
ie  fich  doch  auch  einige  .ZoJl  breit  tu  beiden  Sei«^ 
en  des  Rflckgraü.  Ihre  Maffe  fchien  in  AbGrhl 
ler  Farbe,  Kon&ftenz  und  des  OertichS)  def  Mark« 
abftanz  des Oehirns  zu  gleichen;  und  man  gJatabte 
laher»  dafs  durch  deo  FalJ  die  Häute  des  RockejKji» 
cMirks  zerrifTen  worden  wären  und  ümIs  6ch  Hat 
lOckenmark  in  diefe  Gefchwulft  ausdehnte^  fo  wie 
ter  Fu.ngtts  Gere>rl  nach  Zerreifsung ,der  fia* 
ten  Himbattt  entbände;  dafs  diefer  FalJ  aJfo  ein 
leifpiel    von    Fungua    mednllae    fpinaJii 

Die  wichtigfte  Krankheit  de<;  Rackenmarksi 
be  Wafferfuchl  deflelben  (Spaltung  des 
lOckgrats,  hydr orachitis,  fpina  bifida) 
labe  ich  fchon,  in  fo  fern  fie  die  Knochenfäule  des 
iQckgrats  anging,  oben  ^)  abgehandelt,  und  es 
ft  hier  uxxt  noch  die  krankhafte  Veränderung  des 
Oarkes  nachzuholen.  Oewöhnlich  ilt  fie  mit 
lern  Wafferkopfe  (hyrirocephalus,  Von  welchem 
ch  herüach  bei  der  Höhle  des  Kopfit  reden  werde) 
rerbunden  7ö),  Bisweilen  findet  fie  aber  auch  oh- 
ne 

4%)  PhitUps  in  t\\t  new  Lond.  med.  JouHt.  t*^i.  VoL  U 

PÄit  U.  —    Riehcer^M  ehirur|^.  BibL  B.  XV.  S.  77^. 
RV)  AbfcbnLa  11.  ß.  6.   ^  .  ^    ^      ^^^ 

^)  SMlzmiJlh  1.  Xi.  ^  Miloeli.  Nitw  Cur.  Dee.  \\U  Att.  IX 
et  X.  obf.  ito.  pag.  94»  Epbam.  N«t^  Cur  C^ot.  I  tt  IL 
bbf.  137  --  Ztvingitr  in  Act.  H«h'et.  Vol.IiCip.  I.—-  Treü> 
in  Commerz.  Lifcer.  IMor.N.  X.bebd.XX.  und  in  d«n^ov. 
Act  Nat.  Cur.  Tbm.  11.  paS.  59*.  —  *«»  «  Wov  Actj 
riati  Cur.  Tom.  111.  obt  XfiKlV.  pag;  141.  "-  Bbhfittrt 
»>bferv.  anat  rar.  Fafc.  \U  praeF.  pag.  VlIL  obf.  VUI.  — 
Hemermmnns  Termircht«  RfemerkiUkKett  uad  UnfcerruahtUi- 
ken  d€r  aosilbendeh  ArtUfeXfriflVtilrliaft.  M»p«rihae  1765» 
B.  l.  6.  $04.  ^  Roux  Joura.  iaMadaa»  Tom.  XXjXi  pag» 


658  y*     Von  dem  Ketnenfyfiem. 

s«  denfelben  ftatt?^  v^  öfters  findet  man  avch 
den  Wafferkopf  ohnt  die  RückenmarkwafTer- 
facht  72). 

Die  Sabftanz  des  Marks  ift  an  dem  Orte, 
welchen  das  Waffer  umgiebt,  fehr  feiten  geraod 
und  natürlich  befchaffen'^S),  fondem  gewöhnlich 
fchlaff  und  weich,  und  einem  dflnneo 
Schleim  ähnlich;  oft  Ift  es  ganz  aufge* 
löf s  t,  fo,  da£s  man  faft  gar  keine  Spur  davon  an- 
trifft 74J. 

Im  letztern  Fall  ift  das  Waffer  gau  chicbt 
und  einem  dQnnen  Elter  ähnliches}.  Soaft 
ift  das  aiigefammelte  Waffer  gewöhnlich  hell  ood 
durch  ficbtig. 

Mehrere  Beifpiele  von  Rflckgratswaffcrfucbt» 
aufser  den  in  den  vorhergehenden  Anmerkungen 
und  oben  bei  den  Rückenwirbeln  angefahrten,  fia« 

det 


140^  —  Fortal  in  ATtm.  de  Tacad.  des  Scienft.  L  c.  ptf. 
!240.  —  jfoh.  Mohreitheini^t  Henbaohtungen  veiTchiedtufr 
cliirmjf.  Vorlälle.  ß.  I.  S.  174.  —  G.  H,  F/c/iez  in  Rieh- 
eer\r  chinuTr.  Ribl.  B.  LX.  St.  I.  S.  1%^.  —  Joh,  GrashtJ: 
von  der  fpina  bifida,  in  der  rienen  Samml.  für  Wujid«ri* 
ce.  St.X.  S.  iKofg.  —  5^o//'#  HeiliingMnetli.  B.  VI1.S.  !>:. 
71)  Tn/pii  ob(T.  med.  Lib.  111    cap.  XXX.  pa :.  230.  Tab.M. 

—  Ruy/eh  opp,  annc.  med.  chir.  'Xom.  1.  oblT.  anaL  d:i^ 
obf.  XXXI V.  —  Tivtu  in  Commeic.  Lit.  Nor.  An.  174 1. 
bebd.  XXI.  n.  1.  —     Morgagni  Epift.  Xll.  ^.  10. 

73')  Mifr   in  Lond.   med.  Journ.  Vol.  IV.  pag.  79.     SaamL 

auiterl.  Abhandl.  für  prakt,  Aerzte.  B.  X.  S.  216. 
7O  Rnyfch  1.  c.  —     Morgagni  Epilt.  XII.    \.  l6. 

74)  JVepfef  in  Mifcell  ^au  C^ir.  Dec  I.  An.  111.  obC  i:9. 
-*-  Ray^^srs  ibid.  obf.1  slO.  und  An.  Vlll.  obf.  64.  —  i^ 
cÄff/ibid.  Dec.  11.  An.  ll..übf.  15«.  —  Kerkrin^  [^tcX 
aiiat.  pag.  ^7.  Tab.  IX.  -^  UtLre  in  Mem.  de  TJcad.  tie> 
Scienc.  170X.  -^  Sue  ibid.  1746.  ol»f.  anat  VI.  —  Af*^ 
gagni  im  aiigeL  Br.  an  melirertiStellrtn.  —  Fic/iiz  a.*.0. 

—  Hitteftinfon  in  Rivfuer's  chirnji;.  Bibl.  B.  XV.  S.  iS- 

75)  Lechel  l.  1.  —  Raygcr  i.  l.  —  Meyer  in  Kt^liem.  Nit. 
Cur.  Cent  I  etil.  obl'.  127»  -^  Afr/ucA«r^ ibid.  Ceur.iX. 
obf.  38.  —  Lintke  in  Act.  Nat.  Cur.  Tom.  I.  obf.  74.  — 
Morgagni  £p.  XII.  $.  10.  —  Mtin.  de  TacjuL  de  Dijva 
Vol.  11. 


B.    Das  Rüdk^mmm4t»  ^g 

et  man  In  Heißer  ^) ,  l^ogel  ^,  Und  mehrern,  un» 
m  7S)  angezeigten  Schriftftellerii. 

Blafenbandwarmer  fand  Fi/cher  ^9)  im 
iQckenmarke  beiSchaafen. 

Wunden  des  Rflckenmarka  6nd  allemal  ge- 
Ihrlich,  gefahrl!ober>  aia  Hirnwundeni  nnd  sm 
I  tödlicher»  je  näher  fie  dem  Kopfe  6nd.  Durch* 
;hneidung  deffelben  dicht  am  Kopf,  tödetau^ea- 
licklich  y  weiter  vom  Kopfe  durcbfchnitten,  tödet 
s  nicht  gleich  ^^);  es  erfolgen  aber  Lähmungen 
er  S^ite  des  Körpers ,  au  welcher  die  Verletzung 
att  findet  ^^),  Es  bei!)  abch  wieder  zufammeo 
ad  dann  verlchwiudet  auch  die  Lähmung  ^^). 

Tt  2  C.   Die 


7^  medic.  cfairnrg.  Wshrnehm.  B.  II.  8.  540. 
7)  Zach,  Vogets  anac.  diir.  mecÜG 
l'ucliiins;en.  Küftiick  1759.  S.  414. 


J2^  Zach,  Vogets  anac.  cliir.  medic.  Ueubacht.  und  Unter* 

l'ucliiins;en.  Küftiick  1759.  S.  414. 
'^%)  Staiparti  vAn   iUr  Wiel  ohiL  rar.  med.  anat.  chiriir|t. 


i>4rt.  1.  Clent,  II.  obL.XXXlV. —  Burgiuä  in  Mifc.  iSaC 
Cur.  Dec.U.  An,  VI.  obl.LVIII.  pag.  141.  —  C.Fr.HocÄ- 
ftetter  6\^,  de  Tpina  bifi<i:i.  Altorl'  I70).^n  Malteri  col- 
lect, difi».  ad  murb.  kiU  et  cor.  fko.  Vol.  Vll.  pf«.  4S6. 
-«  Acreil  in  Stockh.  Acad  Handling.  17AI.  Tom.  X.  pag. 
^95  -^  Cowpef  in  Flülul.  Trani«ict.  JN.  )66.  pag.  9S.-^ 
Agtcit  ibid.  >.  473.  i>af .  10.  —  Cumment.  Lipf.  de  reb. 
in  fcieiit.  nat.  et  med.  gefr.  Supplem.  Vol.  11.  pa,^.  )i6.— 
.y,  J,  Gitd  de  fpina  bilida.  \  ien.  1754.  in  Hn/iefi  coli, 
difp.  pract.  1.  c.  p«};.  50a  —  Henkefs  neue  medic.  und 
Chirurg.  Aiimerkiiiigen.  Berlin  1769.  B.  1.  S.  I.  —  Uew 
iaud  l.  €.  Tom.  il.  pa^.  )4I.  ^  Ha/t  in  Medtcinal- Ver- 
keti  tilfund.  pag.  9^9.  «i>  Bökm^ri  obll.  anat.  rar.  FaCc. 
11.  pag.  9.  —  Trru^  in  Nov.  Act.  Nat.  Cur.  Tora.  II.  pag. 
994  —  Portal  in  Mem.  de  Tac^id.  desScienc.  ii  Par.  1770. 
j>ap.  23Ä.  —  Wajferlcrg  de  fpina  biHda,  in  Opp.  min, 
med.  Vicn.  177^.  Lib.  111.  «—  Wtndelftadt  in  Ludfrs 
Journal  fflr  die  Chir.  B.  I.  S.  \%\, 

79}  I.  1.  —    cf.  Milcell.  Nat.  Cur.  DecIII.  An.  II.  obf.  5^ 

so)  Ha/UrlAem,  für  Tirriubilite  £xp.  163. —  SUmmoring's 
Hirnlehre.   S.  97-   Anmerk.  5. 

SO  Morgagni^Y^h.  anat.  XIII.  }.  90  et  3|.  —  du  Puy  dilL 
mttd.  de  Comme  dextro  et  fuiiftro.  Sect.  II.  oap.  1.  f-  5- 

S3)  Arntmmnn'*  Verfnche  fibt'r  das  GeliirB  und  Aücken- 
niA-k.  8.  195.  ^    S»mm€ri»g  a.  a.  O. 


66o  V*    Von  idem  Neroeujyfttm. 

C.    Die  Nerven. 

Die  palhologifche  Anätotxiie  der  Nerven  ift 
fahr  Intfg^r,  'die  Unterfuchungen  Ober  ihren  Zo- 
ftand in  mancherlei  Krankheiten  6nd  wirklich 
VBr]lacfatef6gt,  ntid  daher  ift  das  meifte»  was  wir 
tooch  wiffen,  unvollkommen  und  ungewifs» 

'Oft  traf  \nah  ihre  Lage  Terfcbiedea,  oft  fond 
Inan  fie  zahlriei'cher,  als  gewöhnlich,  oft  wi* 
ten'C^  dicker,  oder  dünner,  ohne>  dafs  man 
hStte  fag^  k^ireü ,  dafs  dies  Einflufs  auf  den  vor* 
lietgegängfenen  Oefandheitszufrand  gehabt  blQe. 
St  fsLud  HU Aebründ^y)  den  äufsern  Hautner* 
ven  des  ArfA8(nerVum  mufcüio  -  cutakie- 
irm)  fchräge  neben  dem  mufculus  coracobVachialis 
Von  innen  nach  aufsen  Iierabgehen,  ohne  ihn  za 
durchbohrem  So  fand  man  auch  in  manchen  Kör* 
|ifem  gföfsere  und  Zahlreichere  Aelle  der  Nerven, 
eis  in  andern,  ohne  Verciacht  einer  Krankheit >*)i 
So  fand  inen  aruch  bei  einem  gefundem ,  achttcbo* 
jährigen  }anglioge  die  Nerven  durchgehends,  vo^ 
•saglich  an  ihrem  tJrfprunge,  dopjpelt  fo  ftark,  als 
gewöhnlich  W). 

Die  ünbeftfindigkeit  des  Laufe  und  tler  Lage 
der  Net'ven  findet  übrigens  nur  in  ihreVn  Portgan- 
■ge  ftatt;  bei  ihrem  Urfprunge  find  fie  aber  fehi-bc- 
ftändig  und  man  findet  hier,  aüfser  bei  effenbarefl 
Misbildungen,  kaum  auffallende  Varietäten  *;. 

lo 

%^)  m'IHumenhach's  medic.  Bibl.  B  ttl.  S.  tyj. 

S4)  >^eubauer  öefcrintio  atiatomiciineryornm  cardiaeonic.  1 

Jenae  1772.  Sect.  \  Pratf   pag;.    10.  —    BailHe  i. ..  0. 

?;      K"^    Äm„rr/;i^  daf.  Airmci-k.   564.  imdinkoe. 

Hirnlfhre.  S..  i|S.  j.  17».  I 

"Ss)  Reirs  Archiv  für  die  Phyfiolopc.  fl.  I.  St.  IIJ    5  k.»* 

dem  Giornal.  phyf.  med.   f  ebbrajo  1794.  «ac  vt\ 


C    Die  N^we»^  Ml 

Im  Ganzen  mtiCi  man  aber  anch  bei  jenen 
Mrwähnten  Verfehiedenheiten  auf  Alter  und  Oe« 
chlechtRockBcht  nehmen  nnd-befenders  daa  meh« 
"ere  o'der  mindere  Fett  in  Anfeblag  biingen^  Kin<t 
ler  haben  durchaus  irerbältnifsmärsig  dickere  Ner* 
ren ,  als  Erwachrene  ^ ;  bei  Embrjfonen  ift  der 
Hlechnerre  der  allerdlckfte  tt);  Frauenzimmer,. 
{Inder  und  magere  Perfonen  fcheinen  daher ,  un<* 
:«r  Obrigens  gleichen  Umftänden  nerröfer,  d.  )u 
nit  ftSrkern,  dickern  Nerven  verfehen  zu  feyui  als 
tfannsperfonan,  Efwacbfene  und  fette  Perfonen  ^^ 
Man  foll  auch  bei  fogenannten  cholerifchen ,  oder- 
«nrigea  Leuten  die  Nerven  kleiner,  aber  dcfto  Ca» 
tor  antreffen  <*);  welche  Vermutbnn^  Sömmep 
'ing  9^  nicht  unwahrfcheinlich  findck 

Bei  einem  fünfzigjährigen  Mann  hnd  Mor^ 
fugni  93)  zwirchen  denFafern  desScbenkehiervenf- 
!b  viel  Fett  eingewebt^  dab  es  fehlen,  ah  ob  deflei^ 
il|er  Orten  mehr,  als  der  Fafsem  felbft,  wire« 
[Tebrigens  war  dies  Bein  ganz  gefund.  Dabei- 
nacht er  auch  die  Bemerkung ,  dafs  er  bei  nichs 
janz  magern  Korpem  febr  b3ufig  zwiCshen.  diefei^ 
Pafern  offenbares  Fett  gefunden  habe«. 

Ebenttcrfelbe  ")  fand  in  einem,  andern  Kör« 
per.    In  demfelben  Nerven,    ohngefilhr  in  deiTen 
Mitte,  ein  BIutgefäTs,  welches  mit  ihm  paraltel  lief 
jud  f^ft  eine  LliUe  im  DttrchmefEer  hatte« 


S7)  ebenilar.  9.  ISS.  f.  l?h 
Sl)  ebendaf.  6.  1)6  i.  166. 
S9)  Sömmering   zn  Baillie  S.  S64.  Anmsrk.  564, 

50 )  DUT.  de  natr.ia  oliolericornm ,  Ave  de  viu  >  rHnitttf, 
morbi«»  morÄbns  oett.  illornm,  quibtit  remperameaiuSI 
cbolericiim  ti  ibui  folet.  Vien.  1775.  ptg.  79\ 

51)  Hirniehre.  S.  1)6.  f.  16«. 

5|3V  dp  caiiJX  et  Mdd.  nv»  b;  Lf^t.  tXIX.  ^  3. 
93)  »id.  Ep.  LXX.  f.  ip. 


66d  V-     Vq»  d€m  N^vetfyfttm. 

Home^  fami  in  dem  Achteln^rven  eines  Frau- 
enzimmers C!ine  Oefcbwulft,  die  itöliig«  ihrem  äofr 
ferlichen  Anlebo,  und  ihrem  innerlichen  Baue  nach, 
den  gewöhnlichen  BalggefchwOlften  ähnlich 
war.  Sie  verarfacbte  heftige  Sehmeraeo  und  mtiEste 
operirt  werden«  Sie  war  in  den  Nerven  felbft  eio- 
gerdiloffen,  h^te  die  Oröfse  eines  Hahnereiei  und 
eine  glatte,  glin^ceode  Oberfliche«  Sie  war  mit  ei* 
ner  Ausbreituof  Yotn  einer'  nervöfen  Subftaoe,  die 
man  Qberall ,  atisgenommen  am  Obern  und  untere 
Ende,  leicht  von  ihr  abfondern  konnte.  Obca 
und  unten  endigte  fie  Geh  in  einei^  ftarken^  weiJseB, 
dicken  Faden,  welchen  man  für  den  Nervus  mufcnla* 
cutaneus  erkatinte.  Bei  der  Zerfehneidung  dirfcr 
Oefchwuirt  «eigtAn  fich  in  ihrer  Mitte  kleim^ 
gleich  Garn  gefcblingelte,  läpglichte  Fafern,  die  fich 
in  der  Richtung  des  Nerven  forterftreckten.  Sie 
^aren  voo  einander  getrennt  und  die  Zwifchenraa« 
me  mit  der  Snbftanz  der  OefchwulCt  erfallt»  Nach 
auswärts  zeigte  fie  einen  ftrahligten  Bau.  Nach 
der  Heilung  verlobr  die  Kranke  die  Bewegung  des 
Daumens  und  des  Zeigefingers  und  empfand  in  al> 
len  Theilen ,  die  von  jenem  Nerven  Aefte  erhalteoi 
eine  Betäubung.  In  einem  andern  Falle  war  die 
Cefchwulft,  die  in  einem  der  grofsen  Nerven,  wel« 
che  das  Geflechte  der  Achfeinerven  bilden,  fafs, 
auf  V  ertebalb  Zoll  lang,  zwei  Zoll  dick  und  ton 
einer  länglichtrunden  Geftalt.  Als  man  fie  durch* 
fchnitt,  zeigte  fie  völlig  den  gleichen  Bau  und  Struk- 
tur, wie  die  vorige.  Der  voniohmfte  Theil  der 
Subftanz  des  Nervens  ging  hinter  ihr  weg,  und  ef 
waren  auch  noch  andere  Aefte  des  gedachten  Ner- 
ven» 

*)  Trtnsact.  of  a  Societ.  for  t}ie  Improrement  of  med.  üi 
chir  Knowled;;«.  Vol.  II,  pog.  icf.  •»  SAmml.  lüriK. 
Aeme.  ß,  XX.  S.  63aig, 


C    Die  Nervem*  663 

vengefleclit$  widernatQrlich  abgepUttet  und  in  der 
iiervor«n  Subftanz«  welche  die  Gefchwulft  nmgab, 
gleichlam  emgefchloffen. 

Verdirbt  ein  Tbeil  des  Körpers-,  fo  verdirbt 
auch  nach  einiger  Zeit,  der  ibm  zagebörige  Nervei 
z.  U.  auf  Verbindung  des  Augapfels  folgt  fehr  bald 
Verbindung  des  Sehnervens;  er  wird  nicht  nur 
febr  viel  dünner  und  kürzer,  fondern  zugleich  fe» 
fter  und  härter  and  verliert  eodlicb  feine  faferichte 
BeTcbaflenbeit,  wird  grau  und  halb  durchfichtig, 
faft  wie  ein  Knorpel  94). 

Umgekehrt  folgt  auf  Verderbnifs  eines  Ner- 
vens,  auch  der  Verl uft  des  Gebrauchs  des  TheilSi 
zu  welchem  er  gehört.  Es  fcheinen  aber  in  jenem 
Fall  die  Nerven  der  Verderbnirs  langer  als  andere 
Theile  7.  B,  Muskeln,  zu  widerftehen.  Man  fieht 
fie  bisweilen  ringsum  mit  Eiter  umgeben,  und  doch 
nicht  verdorben.  Chamboa  de  Montaux  95)  fand 
bei  einem  tödlichen  Brande  im  Munde,  welcher 
die  ganze  Backe  und  den  mittleren  Theil  der  Ohr* 
drOfe  weggefrelTen  hatte,  doch  mitten  unter  den 
brandigen  Theilen  die  Neryen  des  fiebenten  Paars 
unverfehrt.  Selbft  im  Tode  fcheinen  fie  der  Faul«- 
nifs  langer  zu  widerftehen,  als  andere  Theile  9^« 

Verderben  die  Nerven ,  fo  werden  fie  misfar* 
big,  hart,  fteif,  trocken ;  fie  fallen  zufammen,  wer- 
den welk  und  angefrelTeo.  Morgagni^)  fand  den 
hintern  Schenkelnerven  durch  eine  Pulsaderge« 
fchwülfl  fo  zerftört,  dafs  kaum  noch  einige  weni« 
ge  Fafern  Qbrig  waren.  Bei  einer  Pulsaderge- 
fchwulft  in  der  Kniekehle  fand  er  du  nämliche  91). 

Bei 

94)  Sdmmerinß\r  Hirr leine.  S.  Ijy.  J.  175. 

yS)  a.  a.  O.  Kerne rk.  LXXXII.  S.  34)  fg.  —    VtrgL  Slfin* 

mevinß  a.  a.  O.  S.  143. 
$i)  Sofiimrring  a.  a.  ü.  J.  17S. 
97)  Kpilt.  L.  ♦    II.  n)  ebend.  f.  \\. 


£64  ^'     ^^  ^^^^  "N^rotmlYffm* 

Bei  einem  Mann,  welcher  dleFfifee  erfrorra  hal- 
te ^  vnci  dar^af  an  einem  Opiftothoni^s  geftorben 
war,  wareu  die  Nerven  an  den  aerftdrteo  Theilin 
«sufammeng^failen^  platt  wie  Bänder  und  dundi  Ihre 
l^auze  Subftan^  hindurch  afohfran  99)« 

Auch  können  die  Nerven  entaOndet  wer« 
den  ^^^y  d^her  fipden  wir  6e  mit  den  benacbhaF* 
ten  Theilen  rer  wach  Ten  —  von  Huen  0  fand 
)^ei  einem  Aneurisma  die  Mualceln,  Pnleadern  vnd 
die  Nerven  in  eine  Maffe  verwachles,  -^^  von  Ei» 
ter  angefreffen  3)  und  brandigp  EinnPep 
(Qn  wurde  vop  ausnehfcnend  heftigen  Sclmietzea 
im  Unterleib?  bcfaliep,  bekam  dine*  «inor  heftir 
gen  Ohnmacht  gleiche,  Schwäche,  iUlte  der  Ex- 
tremitäten» Mangel  des  Pulsfchiagt,  und  ftarb  nacli 
)caqm  feqhszi^hn  Stunden;  im  I^eibe  (ud  mian  das 
QekrQsgefleobte  b  r  tt  n  d  i  g  ))« 

Sollen  foH  man^yie  Bailiie  4)  nieiot,ditt  Ner- 
ven innerbajb  der  UcM9  des  Hirnfcbadels  Krank 
antreffen.  Ppch  widersprechen  ihm  mehrere  Er^ 
fahrungfln^  l^oder  Q  faud  beide  Gerucluiervea 
iiuF  der  Siehplatte  zerftört,  Sämmering  ^}  fand  die 
Nerven  innerhalb  der  Höhle  des  Schädels  üfters 
durch  allBrhaod  Qefchwülfte  zu(ammengedrückt 
md  Ter^öinert,     Au<^h  f^nd  er  ^)  die  Hirngegeodi 

aas 


ff).  H9pßenfiinn^  in  Hufdan^M  JonraaL  ü  I.  8,  $as« 

I^  Heiliingümeth.  ß.  IL  Th.  V.  Kap.  VI.    S.  54s, 

fl)  Botriamve  de  morbis  ncrvorum.  B«rn.  176».  p«jr»  ^s. 

i)  Recaeil  desQb{ßrvation«i  faites  dM>*  i<<  hoffüte^ax  aiU- 

Uire<>  publik  par  M.Ki'cA.  tfHßuiJi^ri.  Tom.  I.  pag-)?^ 
4)  a.  a.  a  8.  34). 

f)  Progr.  Obferv^cio  liimaria  (ciirhofi  i^  ^^  ^anii  lerw 
"ti.  Jtaae  177^. 
4)  «u  Bail/if  AnmerHunf^  K€\, 
.7)  .9e*MM|m'jt^  din.  de  baa  Rnoephali  ei  eriginiVot  ati^* 

iruui.  Oött.  ifTf.  abgedr^ckc  in  Ludifigii  (ctipior.  M* 


C.     Die  Nerven.  66S 

aus  welcher  der  Riechnerre  enffpringt,  in  einem 
Kinde,  welches  nor  ein  Nafenloch  und  eine  fehr 
kleine  Siebfläche  des  Riechheins  hatte,  fo  verän«» 
dertydafser  die  Riechnerven  gar  nicht  finden  konor 
te.  Sunilfort  ^)  fah  am  Urfprunge  des  rechten  > 
H6rnerven  ein  hartes  Körperchen  fo  hart  wie  Knor« 
pel,  hängen,  nnd  eine  Taubheit  davon  verurfacht« 
Mehrmals  fand  man  den  Sehnerven  in  der  Höhle 
des  Schädels  krankhaft,  wovon  ich  hernaeb  befon* 
ders  reden  werdel 

Vorzüglich  verdienten  die  Nerven  nnfere  Auf- 
merkfamkeit  iq  Lih  mungen*  Es  geht  uns  aber 
hier  eben  fo,  wie  bei  den  andern  Nervenkrank* 
heilen;  wir  finden  wenig  Befriedigendes!  DasVor^ 
zOglichfte  will  ich  anfnhren. 

Man  ftind  bisweilen  bei  wirklich  vorhandener 
Ijähmung  nicht  das  geringfte  Widernatürliche  ia  ' 
dm  Nerven  der  gelähmten  Theile;  meiftens  fand 
man  fie  aber  dünner  und  härter  als  gewGhn* 
lieh.  Frank  9)  öflViete  einen  WafTerfüchtigen ,  der 
auf  einem  Auge  blind  gewefen  war,  and  zugleich 
doen  Fehler  an  der  Zunge  und  eine  Lähmung  det 
rechten  Arms  gehabt  hjitte.  Alle  Höhlen  des  Kör* 
pers,  felbft  die  Rückgratsböhte,  waren  mit  einer 
^rofsen  Menge  Flüf&gkeiten  angefüllt«  All^  Ner« 
tren  waren  widernatürlich  feft,  und  dasRfl- 
ckonmark  war  im  Oenick  dünner  undfefter,  als 
gewöhnlich.  'Mehrere  Boifpiele  findet  man  her« 
ii^ch  beim  Seh  -  und  Hör  nerven« 

^  entfteht  hier  noch  die  Frage;  ohdieDOnp- 
heit  nnd  Verdorbenheit  der  Nerven  in  geläbmteii 
Tbeilen,    LTi^fach  der  Lähmung,   oder  Fol^e 

der* 

f)  ObferTtt.  anatom.  patholog.   l.Ib.  1.   cap.  IX.   pa(.  II7, 

Tab.  Vlll.  .65.  V  *.  7. 
9)  in  df»ii  Saiaiql.  «Jäerlcf.  A^ba^dl.  für  prakt.  A^izte.  ß 


^6^  y^     Von  dem  NervenJ^'fiem» 

derfeJlbf  n  fcy?  Mehrere  Scbriftfteller,  z.  B,  Conra* 
di  ^%  meynen  das  letztere»  weil  die  Erfahrung 
lehre,  dafs  Organe,  die  ihre  Verrichtungen  nicht 
ausüben,  gemeiniglich  kleiner  würden  und  zulam- 
tnenfchrumpften.  Ich  glaube  aber,  dafs  fie  mehri 
wenigftens  in  den  meiften  Fällen,  die  Urfach  i(t. 
Denn  die  Empfindung  und  Spannkraft  des  Theill 
hängt  doch  gewifs  eher  von  den  Nerven  ab  ^  all 
diefe  von  jenen,  und  nian  mag  einen  ganzeo  Theil 
zerftoren,  er  wird  doch,  ift  der  Nerv  unverletzt, 
fein  Gefülil,  und  gewiffermafsen  auch  feinen  G^ 
brauch  behalten,  fo  lange  der  Nerve  erhalten  wird. 

Dreimal  dicker,  als  im  NormalzüftaAde 
fand  man  die  Nerven  bei  ein^m  Menfchen  an  den 
untern  Extremitäten,  der  mehrere  Monathe  lang 
die  heftigften  Schmerzen  an  diefem  Ort  ausgeftan« 
den  hatte  ").  Home  ")  fah  in  der  Mitte  des  Axik 
larnervens  eineGefchwulft  entftehen,  die  beträchb 
liehe  Schmerzen  verurfachtc;  er  fchnitt  fie  mit 
drei  Zoll  vom  Nerven  aus  und  die  Wunde  beilli 
glücklich. 

Gerchwülfte,  Wa  Tferbla  f  en  und  ande« 
re  Fehler  benachbarter  Theile  wirken  oft 
durch  ihren  Druck  auf  die  Nerven  und  veruria- 
chen,  je  nachdem  die  Verrichtungen  des  Nervea 
find,  Lähmung,  Blindheit,  Taubheit,  Verluftder 
Sprache  u.  f.  w.  Eine  Gefchwulft  der  Äch- 
feldrüfe  verurfachtc  eine  Lähmung  dei 
Arms  ')).      Tarin  ^^)  öffnete  den  Leichnam  eines 

Gf- 

lo")  Hondbiicb  drr  pathol.  -\natnmie.  S.  54.  502-  535, 

II)  Ciriilo  piükt.  iiemerk.  über  die  veiier.  Kraiikh.  S.  1)4. 

12^  Mfd.  anat.  cliir.  Transact.  Vol.  II. 

13)  rÄ/iS'/riV^c/i Co mmcn rar.  inBocrhaavit  apliorifiii. Tnio. 
1.  p«p.  605.  %^6,  —  Cr^nier  de  |)uraly(i  et  fet-tcconrai 
advei  Tu«  cam  eximio  ufu;  in  Sandifort  i'hcl^ur.  difleiu:- 
Vnl.  1.  paj;.  14}. 

14}  Uiicvclopcdie.  Tom.  VII.  -Articl.  Gan^i/ien,  —  Ti.C'' 
\'(»ii  dpn  Kranklieitcn  d»»r  iNei  von.  Kap.  Vll,  ^,  16.  la 
feiJicii  fänuatl.  Werken,  dcntich  ilbrrf.  li.  UI.  S.  626  :;. 


Cm    J)ie  Newa.  £67 

Gelähmtea,  walcher  einig«  Monate  vor  feinen^ 
Tode  die  Slihime  verlohren  hatte,  und  fand  den 
Stamm  des  achten  Nervenpaars  auf  einer  Seite,  et« 
was  aber  der  Gegend,  i'M  der  zurücklaufende  Nerve 
entfpringt,  durch  eine,  fieben  bis  acht  Liniea  lau- 
ge  und  vier  bis  fctnf  Linien  dicke  Gefchwulft,  di« 
aus  einer  fehr  dicken  Gallerle  beftand,  welche  Geh 
im  Zellgewebe  ergol'fen  Iiattarund  mit  einer  eignen 
Haut  umgeben  war,  gedrackt.  Tißoi  '))  fah  einq 
venerifche  Gefchwulft  in  dem  innern  Theile  des 
Arms,  unter  der  KrQmmuQg  des  Ellnbogens,  wel* 
c.bs  durch  ihren  Druck  auf  die  Nerven  alle  Beu« 
guttg  der  Finger  völlig  hinderte«  Ein  junges  zeha- 
jihrigcs  iMädchen  erlitt  zwei  Jahre  hindurch  lehr 
heftige  Zuckungen  des  ganzen  Körpers ,  die  (ehr 
oft  mit  SiiiiJofigkeit  verbunden  waren.  Sie  waic 
achtzehn  Monate  blind,  ohne  dals  mau  den  gering* 
ftoa  Fehler  in  den  Auge»  fah;  von  Zeit  zu  Zeit 
wrSetaub,  zuweilen  ftum/n.  Ihre  Verftaodes- 
keifte  litten  niemals,  ob  fie  gleich  beftändige  hef« 
tige  Schmerzen  erlitt,  die  fie  oft  nicht  zu  befehrei« 
|>€0  vermochte.  Nach  einer  aiifcheinenden  Beffe* 
mng  kamen  die  Schmerzen  fo  heftig  wieder,  dab 
fio  unter  ftarken  Krämpfen  ftarb.  Das  Gehirn  war 
gefund,  und  die  Abweichungen  in  den  andern  Ein« 
geweideo  waren  nicht  von  der  Art,  dafs  fie  liätteu 
alle  Zufälle  verurfachen  können,  die  fie  erlitten 
hatte.  Die  wahre  Urfach  war  eine  drafenartige» 
an  vielen  Ortf»n  laft  knorpelartige  Gefchwulft,  zwej^ 
Zoll  dick,  ftWif  Zoll  breit  unil  fo  lang,  wie  die  Leu« 
denwirbel,  an  weichen  fie  fo  M\  anhing,  dafs  maa- 
fie,  ohne  fie  zu  /.erreiisen,  von  denfelben  nicht  tren« 
neu  konnte.     Sie  beftand  aus  verfchiedenen   har* 

ten, 

15)  von  d«n   Ncrvenkrankheicen.  Ktp.  VU.   f.  31.  fammil. 
öebriftfa.  H.  lll.  8.  637. 


668  F«    Von  dem  Kervemfy-fi^m» 

Xtn  y  fpittsfgen  Verbirfungen  wodurch  fie  die  Ner> 
ven»  die  aus  dem  Lenden  heraasgeben  und  A 
Nerven  der  verfcbiedeoen  NenrenTerwickliD|i 
des  Unterleibs  gereitzt;  und  alle  ZufiUie  erregt k» 
te  '^ j.  Ein  FrauenzimiQer  klagte  jedesmal  dnill 
vier  Stunden  nacb  dem  EfTen,  Ober  heftige  SAvm 

'  zen  im  linken  Fufse.  Alle  Mittel  waren  «avirk' 
fam  und  die  OeiTnung  des  Leichnams  zeigte,  iä 
diefc   Schmerzen   durch    die  Zufammendritakif 

'  der  Lendennerven  waren  Terurbcht  worden,  «rf* 
che  der  Grimmdarm  und  die  faifchen  Rippen,  A 
durch  eine  beträchtliche  ^Abweichong  des  KiA* 
grats  von  feinem  gewöhnlichen  Bau ,  aus  ihrerh* 
ge  waren  verräckt  worden,-  veranlafst  heltü^ 
Von  einem  Druck  einer  fcirrhöfen  Oefebwelk^ 
entftand  eine  Geruchlofigkeit. 

Nicht  feiten  haben  auch  dorgleichei  ^ 
fchwQKte  ihren  Sitz  In  dem  Zellgewebe,  wMtf 
die  Nerven  umkleidet ,  in  den  fogeoannteo  8^ 
venfcherden.  Hierher  gehören  dieveb'^ 
FäHe,  welche  ich  weiter  nnten  beim  OeficfaMtf 
imfahren  werde.     C/i^/>/i<?/x*9)befchreibleiit(^ 

.fchwulft,  hh  von  der  Grö&e  eines  TaabffA 
die  in  dem  Mittelpunkt  des  EllDbogennertee»  ^ 
was  fiber  dem  Ellnbogen ,  feft  fafs  und  die  !^ 
einer  Balggefchwulft  hatte.     Die  getrcnaleo  N^ 

Teufafern   waren  auf  ihrer  Oberfläche  verb«Mli 

Camper  ^^)  fah  eine  ähnliche  Oefchwulft  amElii' 

bogen  und  eine  tndere  am  Jinie«     Huen^^ 

ü 

16)  Boncdi  aepnler.  anat.  L\b.  (.   Sect.  JIVL  «ppcci  ^ 
IV.  Tom   1.  paß.  ?«. 

17)  Portal  in  Mem.  de Tacid^  ^es  Spienc,  1770  et  1772» 
ti)  Lodar  fHTO^r.  ciu  ^, 
l^')  Anaromy  o£  the  human  bodv.  Lond.  171}.  Tib.XX^«^ 

—  TijTct  «.  a.  O.  B.  111.  S.  $i%, 
^O)  ÜPmiin(ir.  ^natj.  patluo.^  Lii>.  I.    c«p.  11.   ^  f. 
91)  fJcuiauti  hitt.  anutum.  ine<^  Lib^  11^  Sec(^  VL  cbf  ?r 


C    Di0  NertfiM.  669 

d^m  Zwerchmaskelaerven  eines  epileptifcheil 
iahen  zwei  OefehwOlfte,  eine  in  der  Mitte  cleC- 
iben  and  die  andere  ganzen  demZwerchmuskeK 
ipptl  ^^y  fand  eine  folche  GefchwaKt  am  Stimm- 
er ven  und  bällfie  für  dieUrfaeh  derEpilepfie  des 
ranken. 

Auch  fteinigte  Konkretionen  fand 
in  in  den  Nervenfcheiden.  Camper  ^^)  traf  ei* 
in  Stein  in  dem  Zvirerchmuskelner?  an. 

Man  willauchNerven  ganz  verknöchert 
funden  haben  '♦). 

Man  trifft  die  NerFenfobeiden  widernatürlich 
eik)  weit  und  erfcblafft,  mit  Schleim  und  Waßer 
igefallt,  im  Oegentheil  auch  dicki  hart  und  auf- 
»fchwoUen  an.  TlJ/bi  ^  fagt:  das  Zellgewebe 
ir  Nervenfcheiden  ift,  wie  an  andern  Tbeilen, 
ich  der  WafTerfucht  fähige  und  er  felbft  habe^ 
ü  einer  durch  Anen  Fall  ao  ihren  untern  Glied* 
afsen  gelähmten  and  darauf  an  der  WafTerfucht 
:ftorbenenMannsperfoQ,eine  WafTerfucht  am  tech- 
fi  Hflftnerv  gefehen»  welche  drei  ZoU  und  drU^ 
sr  im  Umfange  hatte.  Daher  nimmt  euch  Cotun- 
i  ^)  aus  triftigen  Grflndeo  ein  Haftweh  tn^  ^«1^ 
les  feinen  Grund  in  der  Ergiefsang  diefer  Feucht 
gkeit  in  die  Nervenfcheide  diefes  ^lerren  habav 
oerhaave  ^7)  nimmt  eine  Art  Gicht  an,  di)a  "eineft 
inlickett  Onmd  habew     Es  kann  dtefe  Fenchtig^ 

keit 

di)  J.  F.  L,  Vappei  ä^  epileplia,  >b  timior'e  mKrVo  vago  Sn 
hAtrevitf,  ort«.  Helmft.  1711. 

a})  in  Fo/kert  Snip  de  lidiotomUi.  AmTtel  176X.  pag.t.  — 
Andere  Beifpiele:  i>rtiincouri  pr^Mhi^dit  aDaCumic«.  Am- 
Ttel. 1672.  PMg.6t.  —  Mir'n.  des  ^cavant.  Tom.VlI.  p4g% 
l)t.  —    Vergl.  beim  G  e  f  i'eliti  n  e^  v  e. 

aO  ^^Pf^  cimrae  ««(ujiticM  liifcoru.  paf .  ti. 

d5)  a.  «.  O.  B.  III.   ä.  639. 

a6)  Juft,  Cotunni  de  if^iade  aertofii.  Vitn.  177^ 

«73  dt  morktitrvor.  p.  67.  v 


670  F.     yem  dem  hterveß/yftcm.  , 

keit  fchäirf,  eit^rartig  feyn,  und  daher,  nach  Boer* 
haavs  Meioang,  den  Nerven  felbO  anfreflen  und 
fehr  heftige  Schmerzen  verurfacheh  ^*).  Uebri- 
gens  glaubt  auch  derfelbe  ^9),  dafs  alle  Haute,  Wel« 
che  die  Nerven  umkleiden ,  bei  der  Lenkophle^ 
matie  von  der  Infiltration  leiden,  und  TiJ/oi  <*) 
giebt  ihm  Beifall. 

Man  hat  bemerkt,  dafs  fie  in  der  G^end  der 
weifsen  Oefchwfllfte  dicker  werden  'O» 

Man  hat  fie  logar  knorpelartig  gefiu- 
den  52). 

Noch  find  uns  endlich  die  Qu atfchangeo 
and  Wunden  der  Nerven  Obrig,  worOher  enl 
Arnemann  )')  die  meiften  und  gewifÜeften  Verfnchl 
tind  Aufklärungen  mitgetheilt  bat. 

Wird  ein  Nerv  gegnetfcht,  fowfrderaaf 
der  Stelle  braunroth,  gleichfam  durch ßchtig  mri 
fcheint  etwas  angefchwollen  H).  Unterbindet  mao 
einen  Nerven »  welches  doch  eine  Art  Quetfchnog 
ift,  fo  fchwillt  ef^  an  ^9).  Sie  verliehren  nachQaet- 
fchungen  unterhalb  derfelben  das  GefOhl;  fo  bt* 
merkte  Monro  )^),  dafs  die  durch  Krücken  verD^ 
fachte  Zufammenclrückung  der  Stämme  des  EJli- 
bogen  '  und  Spindelnerven  eine  Schwracbheit,  oder 
ein  Schwinden  derAerme,  verurfachen  könne.  Eis 
Frauenzimmer,  dem  man  aus  Scherz  am  Ellnbo» 
gen  ftark  auf  den  Tifch,  auf  welchen  fie  ihn  aufge- 
legt 

-1)  Trffot  a.  a.  O.  B.  lll.  S.  «JO. 

&Sf)  de  morb.  nerv.  pag.  7$.  90)  a.   «.  O.  S.iJf 

31^  Keimarus  tetnmore  ligamefitoram  circa  articulos.Leiö. 

1757.  in  Hallcri  colL  difp.  pract.  Tom.  VI,  pag.  4)7.  — 

TijTot  S.  4jo. 
32)  Boerhaave  1.  1.  pag.  6f. 
§3)  Vf!rfn«he  iflbcr  die  Regeneration  an  lebenden  Huercn 

Oöitiiig.  1785. 
94*)  Sönimerhif^^s  Hirnlehre.  S.  143. 
95)  cbend.  S..1139.  i*  174«  1<^  de  nervif.  p.17^ 


C    D/#  Kennen,  671 

gt  halt«)  ftlefs,  bekam  nie  die  vorige  Starke  und 
mpfitiHIlchkeit  wieder  in  diefem  Arm  und  er  ward 
ich  magerer  57), 

Ein  im  Leben  durchfchnitten  er  Nerve 
•ringt  auseinander,  und  treibt  ein  zäh e$,  gallert- 
tiges,  im  VVafler  unauflösbares,  mit  ZellftofF  ver- 
ifchtes,  nach  dem  Tode  weniger  flQffiges  Mark, 
8  kleine  Tröpfchen  vor  9^),  doch  mehr  aus  dem 
>ern  Ende  ^9).  Das  obere  Ende  ift  bei  der  Hei- 
ing  anfangs  röthlich  oder  hellgrau,  höckrig,  kul- 
ig  und  wie  mit  einer  Krufte  bedeckt,  wird  aber^ 
H  fich  die  Entzündung  verliert,  bleicher,  glatt, 
änzend,  und  nach  unten  zu  fpitzig,  ift  fehr  hart, 
nirfcht  unter  dem  MetTer  und  bildet  gleichfam 
nen  Knoten  ^^).  .  Nur  die  Häute  fcbeinen  fich 
1  vermehren,  der  Knoten  felbft  aber  nicht  gröf« 
r  zu  werden,  als  die  Menge  des  einmal  hervor* 
sdrungenen  Markes  beträgt  ^<). 

Bei  fetten  Thieren  erfcheinen  um  die  Gegend 
tr  Verwundung  fchwammigc  KOrper  4^). 

Das  untere,  unempfindlich  bleibende  Ende 
»kommt  ebenfalls,  doch  kleinere  Knoten ,  welkt 
id  fchwindet,  verliert  zum  Theil  feine  gebänder* 
t  Struktur,  die  fich  im  obern  Ende  nur  gegen  den 
:irrhus  hin  verliert  Die  Enden  verbindet  ein 
(thlicher  Zellftoff.  Nach  einem  Monat  wird  das 
[ark  des  untern  Endes,  das  feinen  Olanz  verliert, 

wäfs* 

%r)  Tidfoi'jf  («mmtL  Werke.  B,  IV.  8»  80S.  * 

9g)  Prachaska  de  Itructurü  nervorum.Viadob.i779  Tüb.  II, 

li{5.  ).  —     Vcrgl.  Wiii.  Cruikl'hattk's    Verluche   Aber  die 

r*ierveii;  in  de»   Philnrnph.  Tr^nsact.  for  the  ycar  17V5. 

Part.  I.  p«g.  177.  (leutfch  in  Reit*  Archiv  iflr  dleLMiyfio- 

loffie.  B.  11.  St.  I.  S.  97. 

39)  Sömmering**  Hinilehre.   f.  140.  3.  117.   f.  175-  ^-  1)9. 

40)  Arnemann  m.  o.   O.  Tab.  III.  üg.  30.  S.  17  und  301.  — 
Sömmering  a.  a.  O.  S.  t|9. 

41)  Sommer  mg  6.  141.  43)  Arnemmnn  S.  43. 


vraf^rigt  atifgelöfst,  und  erfcheint  bleich^  rotklicl)^ 
grau  oder  kreideweiCs;  darchfchoiUen  flieCtt  eine 
gelblich  graue,  milchige  wäfTeiiche  SubilaoE  lang« 
Um  aus.  Nach  mehr  als  einem  Monat  werden  die 
Knoten  noch  ftärker  und  fefteri  fo  data  fie  auf 
dem  Schnitte  eine  glän'zende  Fläche»  wie  Knorpel, 
und  kleine,  weilse  Flecken  oder  Körnchen  zeigen. 
Weiterhin  merkt  man  keine  fonderliche  Vorända^ 
Tung  mehr  *^). 

Das  MittelftQck  eines  eweimal  dordl^chnitt^  1 
tien  Nerven  erfcheint  n^ch  mehrern  Wochen  di- 
ckeri  gblblichweifSi  auseinander  geflofiCao  und  wBls» 
Hgt  ♦«)•    , 

Dorchfchneldet  man  einen Nerv«^  nach  den 
iTode,  to  fpringt  er  nicht  von  einander  4^ 

Fjn  grö(serer  durchlcfanittener  Nervenftama 
fpringt  weiter  von  einander  und  heilt  nie  gaai 
dicht  zufammen ;  dahat*  die  VerkOrauog  betracb 
lieber  ift  ♦«). 

Kleine  Üautnef  ven  (cheinen  nach  der  Durck 
fehneidung  bisweilen  fo  gut  zu  heilen ,  daCs  wirk- 
lich das  Verlohrne  Empfindungsvermögen  in  etwas 
wiederkehrt  *7)^ 

Da6  Ende  eikies  Kervs^  der  hei  Ablötung  ei« 
He^  Glieds  durchfchnitten  wird,  fchwilltan,  nod 
bildet  naöh  dür  Heilung  einen  oft  anfefanlichen, 
iiiit  einer  fehrdantien  Haut  aberzogenen  Kneteo^ 
Sömmering  äußert  hierbei  von  dem  fogenanntca 
Kalender,  welchen  man  bei  der  Veründernng dtf 
Witternng  an  deix^  SthdApfe  fühlt ^  di^  «rtige  V»r. 

4;)  ehehda/e/hft  S.  t^d. 
44.)  Arnemann  a.  h.  O.  V^rfacli  4)  nnd  %\\ 
45)  SömmeTHn^  fi.  II7.  46")  ebiniß/,  d.  ilfal*?- 

47")  At^tenttinii  k.  a.  O.  S,  J^S,  —  Sömmering  S.  141.  At«  ~ 
1^%)?rochaska  1.  c.  Tkb.  11.  JRp.  3.  pag.  to^  —    ATRcmi^\ 
^.  204.  —     Symmering  S.    14U 


C     DU  hjervett.  $73 

mutbung,  dafs  diefes  Knötchen  in  fenehtdr  Luft 
Feuchtigkeiten  einfaugey  dadurch  das  Ende  def 
Nervs  drflcke  und  Schmerz  Terurfacbe,  welcher 
bey  Verfliegung  der  Feuchtigkeit  in  trockner  Loft 
wieder  verfch winde.  So  verhält  fichs  auch  mit 
andern  Narben,  deren  Haut  vielleicht  wie  dasHaat 
bey  Sauifure's  Hygrometer,  Feuchtigkeiten  einfangt« 
Dafs  ein  Nerve,  von  welchem  ein  Stück  ver* 
lehren  gegangen  oder  herausgefohnitten  worden^ 
fichwjederer2euge>  behaupten  Cruik/hank  ^9) 
und  Meyer  ^o).  Nach  Arnemann  5«)  fcheint  aber 
dies  wiedererzeugte  Stück  niclit  wahre  Nervenfub« 
ftanz  2u  fein,  fondern  nur  ein  aus  gerinnbarer  Lym* 
phe  neu  erzeugter  Zellftoff ;  der  obere  und  untere 
Rand  fchwillt  an,  das  MittelftOck  ift  bisweilen  von 
dunklerer  Farbe,  und  es  fehlt  ihm  das  charakteri* 
ftifche  Anfehen  des  Nervs;  doch  wOrde  dadurch 
der  Nerve  nach  einiger  Zeit  zo  feiner  Wirkung  bii« 
weilen  wieder  fähig. 

Noch  will  ich  hier  von  zwey  Hauptnerven,  den 
Gehör.*  und  S  e  h  n  e  r  V  e  n,  befonders  reden* 

a.     Di>  f/driltf  ri;  eit» 

Es  kann  die  Oeffnung,  wodurch  diefe  Nerven 
Bu  den  Gehör  Werkzeugen  gehen,  durch  angebohr* 

ne 

49)  Remarks  on  the  abforhtion  of  Caloinel  from  the  intek*- 
n«!  furface  of  tlie  maiitk ;  ab  Anlian^  der  zweiten  Atis- 
gabe der  ETTav  au  the  eure  of  Abfceflei  by  caufdci  and 
rif  tbe  Treatmnt  of  wounds  and  Vlcers  -^  bv  /*•  Cläre, 
Itond.  1779.  deiitfch  in  der  Samml.  euierl.  Abbandl.  lüf 
prakt.' Aei  zte.  B.  VI.  S.  70a.  Aom.  —  ¥V.  Cruik/kank't 
Verfucbe  über  die  Nerven ,  in  Reil*s  Arebiv  a.  e.  O. 

50)  J-  C,  H.  Meyer  über  die  Wiedererteiignng  der  Ner- 
ven, in  Rtirs  Archiv  B.  II.  Sc.  III.  S.  449  ff. 

51)  a.  a.  O.  »nd  in  RtiT*  Archiv  B.  III.  6t.  I.  8.  100.  -^ 
—  Vergl.  Sommer ifif:  a.  a.  O»  S.  14)*  |.  179. 

Hmndh,  d,  ftüthol,  Anmi.  B.\.  U  U 


674  ^'    ^^^  ^^'^'^  Keruenfyftemm 

ne  Misbildong  verfcbloffen  fein,  nnd  daher  ^se 
angebobrne  Taubheit  enlftehen.  Valfalva  5^)  Eind 
bey  einer  Misgeburt,  welcher  das  ganze  Gehirn 
fehlte,  jene  OefTnungen  durch  eine  fehr  fefte  Haot 
verfcbloffen,.  fo,  daCs  anch  nicht  einmal  das  gering* 
fte  Nervenfädchen  einen  Durchgang  hätte  £n^en 
können:  das  Kind  wäre  alfo,  wenn  auch  das  Ge- 
hirn voUftändig  und  gefundgewefen  wäre,  dennoch 
taub  gewefen. 

Man  fand  die  Gehörnerven  bey  tauhen  l^erfo- 
nen  vertrocknet^}).  Friedrich  Hoffmann ^♦) 
fand  die  Gehör*  und  Sehnerven  bey  einem  tauben 
und  auf  einein  Auge  blinden  Hunde,  ganz  abg^ 
zehrt  und  dQnn.  7.  Hatgluon  55j  fand  bey  einem 
Taubftummen  alle  Gebörwerkzeuge  im  vollkom* 
meoften  Zuffande,  aufser  die  Ootuiinifcb€  Feuch- 
tigkeit und  die  Gehörnerven;  jene  war  in  ein« 
dicke,  käfige  Subftanz  verwandelt  und  diefe  wareo 
fehr  dann.  B^ide  Urfachen  waren  gewifs  der 
Grund  dlefer  Taubheit. 

Das  Gehör  leidet  auch  wenn  det  Nerve  ton 
andern  Urfachen  z.  B»  von  GefchwQlften  benach- 
barter und  entfernter Theile, Extra vafaten  und  tier- 
gleichen gedrückt  wird  *i^).  Duverney  57)  fand 
zwifchen  dem  grofsen  und  kleinen  Gehirn  eine 
Speckgefchwülft,  weiche  bey  ihrer  Zunahme  auerft 
die  Sehnerven  in  ihrem  Urfprurjge,  hernach  die 

dif- 

53)  bei  Morgagni  Ep.  XLVlll.    }.  4g. 
5))  Arends  de  ce))liaUlgitt. 

54)  de  atiditn  difliciii.  (.  2. 

^%)  Mem.  of  the  medical  Socictj  ^»f  London.  Vf»l.  III.   r».  I. 
übejT.  i«  der  Samml.   «uscrlel'.  Abbuudl.  iftj    uiaki.  .Ati- 
.     tc.  H.  XV.  S.  5KK. 
563  Boneti  Sej)üicr.  anat.    IIb.  I.    Sect.  II.    obf.  55.    V«l.  I- 

£<*§•  4?5-  —     Severinus   de   rt.*t<nidiu  ttbrceiTuuin  üais-rt. 
.  B.  1724.  Lib.  IV.    can.  XXXVI.  $.  c. 
57)  Tiaiu-  de  l'or^ane  de  Touie.  Par.  i6i}.  cap.  lll. —  Mvr- 
ga^ni  K{>.  XIV.    }.  y. 


C«     Du  Nervem*  675 

darunter  Hegenden  Öehörnerven  und  endlich  noch 
andere  zufammcndrOckte,  worauf  erft  der  fch war- 
te Staar>  dann  Taubheit  und  endlich  der  Tod  er- 
folgte. Sandifort  5^  fatid^  bey  einer  tauben  Frau» 
einen  mit  dem  Gehörnerven  unddemjenigenTheile 
des  verlängerten  Markes,  wovon  er  entfpringt, 
feft  vereinigten  Ratten  Körper.  Er  war  fechk  Li- 
nienlang,  hart  wie  Knorpiel,  höckribh,  begleitete 
den  Nerven  in  feine  im  Felfenbein  befindliche 
Höhle  tind  War  fo  feft  mit  ihm  vereinigt ,  dafs  er»  ^ 
ohne  delTen  Verletzung,  nrjht  abgefondert  wer- 
den konntt?» 

Die  Sehnerven  fehlen  gan:^  hei  köpf •  und 
hirnlofeo  Misgeburteli  W),  Malacarne  ^^)  fah  die 
]ganzen  Augen,  die  Sehnervenlöcbisr,  die  Sehner- 
ven, zugleich  mit  den  Sehnervenhflgeln  und  dem 
geftreiften  Körper  im  Oehirn,  fehlen. 

Bey  einüugigen  Misgeburten  findet  man  nur 
Einen  Sehnerv,  oder  er  entfprinprt  zwar  doppelt, 
vereinigt  fich  aber  bald  in  Einen  Stamm  ^'). 

Die  Sehnerven  durch  kreutzen  fich.  Bey 
Yierfafsigen,  vorzügUch  gröfijßrn,  Thiereii  bemerkt 
man  es  am  deutlichften,  aber  auch  bey  iMenfchiMu 
Denn  gewöhnlich,  dorh  nicht  allemal, 
fieht  man,  wenn  ein  Augr,  oder  deiYen  Nerve  ver- 
dorben war,  den  Nerven  fowohl  diffeits,  als  Jen- 
feits  der  Vereinigung,  und  zwar  auf  der  entgegen- 
gefetzten  Seite,   verdorben,   kieincr,    mlfsfjrben. 

ü  u   ü  Sdbft 

51)  obferv.   an*t.    patliol.  Lil*.  i.  «jj!.  IX.  pap.    117  l  j.  T*ü 

59)  /..  R.^tf-rXr'*  auscj  l.Abh,  au-  rtvii  i^hiliiT.  i  lAu^aoi.  u.  1.  4. 

fo)  Sal7.K»i»g.  medii.  clui .  <leir.;iij. ,  1790.  Ji.  J2. 

4l)   Mcm.  de  r«iCAii.  d«i  Sciv-iic  .    beil.  \TY'-  f*r-  *i^- 


CjS  y*     ^öÄ  dem  Kervenfyftem. 

Selbft  im'  gefunden' Zufrande,  weni»  der  Sehoervt 
der  einen  Seite  merklich  grdfser  ift,  eis  der  andere, 
kann  man  dies,  obgleich  weniger  deutlich»  bemer* 
ken  «2). 

Als  abnorme  Form  muffen  wir  demnacli  die 
Fälle  betrachten,  wo  die  Durchkreutzung  der  Seh« 
neryen  nich'l  ftatt  fand,  fondern  beyde  getrennt  2a 
den  Augen  fortgingen.  Dergleichen  Fälle  beob* 
achteten:  Vtfal  ^^\Fabricius  ab  Aquapendente  ^^ 
und  Prochaska  ^5). 

Bisweilen  ift  diefer 'Nerve  ungewöhnlich  dickr 
Acrell  ^^)  fand  ihn  bey  einenoi  Krebsauge  von  der 
Dicke  eines  Fingers»  ^ 

Ford  ^0  fah  den  Thalamus  bis  zur  Gröfsj* 
eines  Hahnereies  aufgetrieben. 

Nicht  feiten  ift  er  dann  und  abgezehrt 
Gemeiniglich  ift  dies  der  Fall  bey  amaurotifchen, 
oder  fonft  verdorbenen  Augen,  wie  hernach  meh* 
rere  Beifpiele  beweifen  werden  ^^).     Eine  Beftäti* 

62)  r.  SiSmmering  über  die  Vereinigung  des  SehnerTen  ift 
den  ffelTirchen  Beitidgen  eur  GelebiUmkeit  und  Kuaft 
1785.  8c.  II  und  IV.  und  in  Blumenhach^s  med.  RibL  B.IL 
St.  11.  S.  165.  —  DerTelbtn  Hirnlehre  und  Ncrvenlebre. 
\.  215.  S.  17^.  -—  Billmann  über  dieDurdikreutzung  dcf 
Srlinerven  in  Blumenbaeh^s  med.  iUbl.  im  a.  B.  S.  991.  — 
Ackermann  cnnomentatio  de  nervorum  optioorum  iottr 
fe  nexu;  in  B:urnenbach*j  Bibl.  iJ.  III.  Sul.  S,  3J7.  —  >iih 
thig  praef.  Sommer ing  dift.  de  decufTatione  ncrvoro« 
opticorum.  Mogunt.  17I6.  -*-  Michaelis  in  Groj/e^s  IIa- 
gazin  für  die  Naturgefcbichte  des  Menfchen.  B.  11.  Sl  l 
und  von  der  Durchkreutzung  der  Sehnerven  ;  micAnmer«. 
von  Sömmering.  Halle  I79a.  —  Metzger  über  die  Krew 
tzung  der  SehMerven ;  in Gro/fe*t  Magaz.  B.  IIL  Su  LS.  lITi 
«})  f.  Morgagni  de  Ted.  et  cauIT.  morb.  Epilb.  Xlll.  f.  ^  — 
ejiisd.  Epift.  Anatom.  XVI.  f.  14. 

64)  de  Ocnlo.  Part.  III.  cap.  XI.  ^~3for^^ni  de  fed.  mei  b. l»i 

65)  Obfervat.  Tafc.  III.    pag.  175. 

66)  chirurf:.   VoiTalle.   B.  I.  8.  96, 

67)  KicA/^'j  Chirurg.  Bibl.  B.  Xll.  S.  559. 
^%S  conf.  Hal/cfi  Eltni.  Phyf.  Vol.  V.  pag.  )46%  —    IT^/f^ 

von  der  Einfangiing»  9| — yi» 


C.     Die  Nerven.  9fj. 

lg  des  Satzes :  dafs  ein  Organ,  deffen  Kräfte  nicht 
lutzt  werden,  fchlecht  genährt  wird  und  endlich 
IC  Normalbefchaffenh«?it  verliert.  • 

Chefeiden  ^^)  und  Kali/chnüdl  7o^  fahen  did 
inerven  ganz  klein  uud  dünn  bey  tCindern,  di# 
.  Wafferkopf  geftorbftn  waren, 

Infi  fchwarzen  Staar  findet  man  di« 
inervpn  oft  dünn,  ausgetrocknet  unil  Tiufammen^ 
rhrumpft»  mi^ifarbig,  afchgrau,  braungelb« 
fchfarbig,  manchmal  mit  einer  fchleimigen,  blu* 
en  Feuchtigkeit  angefüllt.  Bi^y  einem, auf  einem 
ge  bliudgewefenen  Manne  war  der  Nerve  des 
ihten,  krankhaften  Auges  ein  grofses  Stück  afcli« 
bjg  und  dünn ;  dabey  enthielt  er  einen  Queer* 
Ter  lang  vvom  Auge,  keine  Nervenfubftanz,  fon« 
n  nur  eine  afchfarbone,  trübe,  2äbe  im  i  etwas 
ke  Feuchtigkeit  in  fich.  Ais  man  diefe  heraus« 
Irückt  hatte 9  fo  blieben  die  leeren  Häjte  zu* 
rk,  welche  wie  eine  Röhre  ausfahen,  und  di« 
er,  al<;  gewolmlich  waren.  Weiter  (tioattf  war 
SubTtauz  fcfter,  aber  durchaus  afehgrau  und 
-  Nerve  dünn,  bis  faft  an  den  Ort,  wo  #r  fich 
t  deirif  ganz  gefunden«  linken  vereinigte;  von 
an  waren  beide  von  gleicher  gefunder  Befchaf" 
heit  71). 

Es  find  a'.^er  diefe  widernatürlichen  Abwei« 
mgen  des  Sehnerven .  nicht  ftete.  Begleiterinoea 

des 

9)  l'liilor.»p!i.  Transact.  Vol.  II. 

>)  Tiorr.  lie  iieivLJ«  o|iücid,  — •  Conradi**  Htn4b.  der  ps- 
thnlog.    An«:.  S.  526- 

1;  M>'7sajiui  E\K  Xlll.  i,  %.  —  Vergl.  Aucli  <lie  vorlicr 
uiiTeliilirtrii  ^cliriftrtttllei-  und  Vf/attut  de  corpor.  hum^ 
ftfWrica.  Lib.  IV.  c^p,  iV.  —  Saiu ^ rini  ob^^w^i  anatoni^ 
V€net,  1714.  i.  XIV.  -^  Kn't/c/ifuidt  pro^i.dc  r.ervü?  npti- 
ci*i  in  cadav(*rc  lati«  InventK-,  a  compn^nione  per  iindaf 
fACCa  cauffa  ance  mortem  fubfecntac  {(uttae  rer«*iMe.  Jexiae 
1752.  —  LUtitaud  InCt.  ajwc  mcU.  Lib.  iU>  Stcuil.  Abi^ 
18t  — 191.  Tom.  II.  pas-  J67  f<i. 

1^^.  </.  pathai.Afiat.  P.  I.  Kx 


679  y*     yon  üem  NervenfyftemJ 


A 


des  fchwarzeo  Staars.     Denn  man  fand  bey  diefem 
öfterer  andere  Augenfehler,  wofon  wir  beim  An.  ,^ 
und  deffenTheilen  mehr  hören  werden.     Oftmals  ■ 
war  kein  fchwarzer  Staar  da,  fondern  eine  andere  i 
Verderbnifs  der  Augentheile,    und  der  Sehnerft   |, 
ivar  ebenfalls  von  einer  dünnen ,  verdorbenen  Be* 
fchaffenheit';  fo  war  er,  zum  Beifpiel)  bey  einei 
Verdunkelung  der  Hornhaut  und  einer  Verwach- 
fung  derfelben  mit  der  Kryftallinfe  befchaffen  7')i 
Einigemal  (ah  man  auch  fo  gar  die  Sehnerven 
verdorben,  ohne,    dafs  Blindheit   ftatt    gefundn 
hätte.     So  fand  2.  B.Morgagni  7B)  bey  einem  fö!- 
}ig  gefunden  Auge  die  Sehnerven  afchfarbig,  dflaa 
trnd  platt  gedrückt,  wie  ein  Band;  innerhalb  der 
verdickten  Häute  befand  Geh  eine  blutige  SuMtaai, 
wie  in  eioer  feften  Röhre.     Bey  einem  andern,nie 
blind  gewefenen  Manne  fand  Ebenderfelbe  74)  deo 
rechten  Sehnerven  von  der  Augenhöhle  an  bis  zo 
feinet  Vereinigung  afchfarbig  und  fehr  dünn. 

A4$  -Oegentheil  des  vorher  Angefahrten,  Uü 
Alan  auch  einen  Ichwarzen  Staar  bey  vollkomitiea 
gefunder  Befchaffenheit  der  Sehnerven  75). 

Der  fchwarze  Staar  entfteht  auch  zuweilen  toi 
fremdartigen  Köi5)ern  oder  Gefchwalftcn  beusch- 
barter  Theile,  welche  den  Sehnerven  drOckee  ^ 
fiater  77)  fah  bey  einem  jungen  Menfchcn,  der  nach 
einem  hitzigen  Fieber  einen  heftigen  Kopffcbeierz 

b^ 

72^  MorM^rii  Ep.  LXIII.  J.  4.    Vergl.  Ep.  LH.  }.  p. 
73)  Kp.  LVl.  J.  21.  74)  Kp.  LXllK  it 

75)  Morgagni  Ep.  IX.  J.  20. 

76)  Man  verelfeiche :  Bo^i^n  SejHilcret.  anatom.  Lib.l.  SetfJ 
XVIII.  öbL  10.  — ^  Jomnul  des  Scävans.  X697,  -^  ^oe} 
haavii  de  morbis  oculorivm.  cop.  IH.  ^.  1x1.  —  HaUf^x 
Klem.  Phyfiol.  Toni  IV.  pag.  297.  —  MuzelPs  medicuf^l 
chiiiirpr.  Walirnehinnngen.  Berlin  1772.  Th.  11.  n.  if  - j 
5'cÄwttc^^rVver mifclite  ciiir.  Schrift.  £.  \U  S,  1^ 

77)  übl«i  rat.  Tojq.  I.  pag.  |o^. 


C-     Die  Nerven*  f!j^ 

behalten  hatte,  darauf  das  Oeficbt  auf  dem  linken, 
d  in  auf  dem  rechten  Auge  verlohr,  uhd  endlich 
unter  den  graufamften  Zufällen  geftorben  war,  eine 
Oefchwulft,  welche  die  Sehnerven  bey  ihrem 
Ausgange  aus  dem  Gehirn,  zufammendrOckte. 

Bey  einer,,  nach  einem  fchlagflaffigen  An/all, 
erfolgten  Lähmung  des  linken  Augenliedes  und  ei* 
ncmdabey  eutftandenen  unvollkommenen  fchwar» 
zcn  Staar,  fand  man  den  Sehnerv  durch  ein  ftar* 
kes  ßlutrxtravafat  cufammengcdrückt  7^). 

Paiv  79)  fand  an  dem  Sehnerv  eine  grofse  Waf- 
fer blafe,  durch  deren  Druck  ein  fch warzer  Staar 
eotftanden  war. 

Wandeler^^)  fand  bey  einem  jungen  Menfchen» 
welcher  den  fchwarzen  Staar  gehabt  hatte,  einige 
harte  Gefchwalfte  am  Sehnerv. 

Man  fand  auch  eine  gi-ofse  kropfartige 
Beule  am  Urfprunge  diefes  Nerves  •*)• 

VonHaen  8')  fand  den  Trichter  von  einer  thellf 
breiartigen,  theils  kalkartigen  Materie' fehr  ausge« 
dehnt,  mit  der  dünnen  Hirnhaut«  wo  fie  den  Seh- 
nerven umkleidet,  zufammengewachferri'  und  da^ 
durch  diefen  Nerven  zufammendrQokt. 

Ferro  S')  fand  bey  einem  fchwarzen  Staare,  wel- 
cher wahrfciieinlich  von  verfetzter  Gichtroaterfe 
entflanden  war,  die  Oefichtsnerven  durchaus  mit 
gerinnbarer  Lymphe  belegt  und  umzogen, 

Xx  3  Auch 

7t^  Schnarfchml/ie'r  meaic.  Nachr.  1740.  St.  XXV.  8   195. 
7^)  obir.   an^t.   ririor    Qbff.  11.  pig.  5.  —    Boneii  Sepnler« 

tJiat.  Libr.  I.  Stet,  XVI.  obf.  a.  -^  Blattcardi  »lat.  praof^ 

rational.  Cent.  II.    obf  LXXXI.  pag.  I89. 
|o)  prodromus  praevevcens  continudU  Acc  m«d.  Hafoicii( 

1755-  paS-  >^7» 
gl)  MoTf^agni  £p  XIU.  {.  i.  —  cf,  Ford  in  Med,  Commo» 

nie.    Vol.  I.  n.  4« 
es)  Heilniig^roochode.  Th.  VI.  K«qi.  VI.  B.  III.  S.  I|6» 
19)  medic.  Ephtsieriden«  i«b<rr.,voa  Ko^tihimit.  8,  ||4, 


68o  FL     Fon  dem  Kervenfyftem. 

Auch  fand  man  um  diefen Nerven  eine  kalk- 
artige Materie  8*). 

Nicht  feiten  find  auch  (teinigte  Ablagerun- 
gen an  diefem  Nerven  getroffen  worden,  wovoa 
Blindheit  die  Folge  war.  So  wurde  bey  eine-  Da- 
me, welche  an  heftigen  Kopffchmerzen  und  Blincl- 
heit  gelitten  hatte,  und  endlich  an  einem  hitzigen 
Fieber  geftorhen  war,  an  dem  Urfpruhge  der  Seh- 
nerven, in  ihrer  Subftanz  felbft,  ein  Sien 
von  der  Gröfae  einer  Erbfe  angetroffen  85).  ]{-ah 
per  ^)  fand  an  der  innernSfeite  des  linken  Sehnervs 
einer  wahnfinnigen  Frauen^perfon,  kurz  vor  fei- 
nem Durchgänge  durch  das  Sehnervenloch  des  Keil* 
beins,  eine  fteinigte  Konkretion,  von  beinahe  run- 
der, ganz  Dach  gedrückterrFigur  und  zwey  Liiiiefl 
im  Diirchmeffcr. 

So  fjaQcI  man  auch ,  den  Sehnerven  von  Ge- 
fchwflrcn  gedcilckt|undgereitzt, und  den  fchwii' 
zenStaar  als  Folge  davon.  Morgagni  87j  fand  her 
einem  Mann,  der  an  Epilepfie  und  fcbwarzem  Stair 
gelitten  hatte ,  eine  Höhle  im  Gehirne,  mit  eineüi 
braunen  Waffer  und  geronnenen  Geblute  an^efülit, 
die  benachbarte  Hirnfubftanzjbefonders  dieGruni- 
flfiche  des  Gehirn«?,  verdorben  ;  die  Sehnerven  aber 
übrigens  ohne  alle  Verderbnifs, 

Auch  werden  diefe  Nerven  bisweilen  vonVVaf- 
feranfammluogen  im  Kopfe  gedrückt,  dafs  fie  dtin* 
ner  werden  S8^. 

%f)  Chcneau  obt  med.  Lyon  1^79.  Lib.  I.   cap.  1.  obl.t. — 
cf.*  Journal  des  Scavans.  'loin,  Vll.  pag.  14^, 
'  J5')  BUfiny  ZodidC.Galiic,  Aa.   1.  ApriL  OUf,  XIV.  p  l:.  ii 
—  Schnrig  Litiiulogid.  pag.   lOO.  250. 

5^6)  Obfervat.   anatom.  pag.   43.  —     Anatom.  MuTenm.  S.  i- 
n.  310.  S.    156. 

87")  Ej).  IX.  i.  10.  —  Zwey  andere  Falle,  wo  Eiter  dif  ScV 
nerven  reitzte  und  Blindlieit  verprlachte,  liefern  uusr^i^*" 
ncr  und  Lauben',  Eph^nerid,.  N«t«  Cur.  Ccjit.  1.  obi.  4^ 
Cent.  Vll.  obf.  39. 

%%')  Buncti  ^^^n\Q\ ,  anat.  Lib.  1.  Sect.  XVL   obf.  7. 9.  U  'f 


,  C     Die  Nerven»  68 1 

yirrfiti  89)  operirte  bey  einer  fiebenzjgjährjgen 
Frau  (»in  krebshaftes,  linkes  Auge.  Nach  einiger  Zeit- 
quoll  aus  dem  Boden  der  Augeiihöhlo  ein  fchwam- 
niigtes,  graues  Gewachs  hervor,  welches  ztrar  el« 
nigemal  weggebeitzt  wurde,  aber  immer  wieder 
wuchs.  Die  Frau  ftarb  endlich,  und  man  fand  ini 
vorderften  Theil  der  linken  Halbkugel  des  Ge- 
hirns einen  krebsartigen  Pfuhl.  Diefer  Theil  war 
zugleich  VOR  Fäulnifs  ganz  bis  an  den  markigen  Ur- 
fprung  des  linken  Sehnerven  aufgelöfst,  der  ^ert 
aber  weifs  und  hart,  und,  an  der  Durchkreutzung 
fo  dick,  als  wie  ein  Finger  ,  vorwärts  aber  als  wie 
ein  Aft  eines  Blumenkohlkopf«  aufgetrieben  und 
lofer.  Ein  gleiches  Deifpiel  von  krebshafter 
Befchaffenheit  des  Sehnerven  erzählt  auch  Alohren* 
heim  9^);  er  war  hier,  ebenfalls  nach  einer  Aus« 
rottung  ciues  krebshaften  Auges,  feft  an  dem 
Sehloche  angewachfen  und  in  einen  feften  Schwamm^ 
von  der  Gröfse  eines  Grofchen,  ausgewacfafen« 
Wagner  9i)  rottete  ebenfalls  ein  achtzehn  Loth 
fchweres,  aus  einem  blafsrothen»  ziemlich  feft« 
fcbwanirni^ten  ,  mit  melirern  Blutgefäfsen  verfebe- 
nen  Fleilche  befteheiiJes  Schwammgewächs  aas. 

Zugleich  betraöhten  wir  hier 

c.     Die    Netzhaut 

des  Auges,   welche  von   dem  innern    breiartigen 
Theilc  des  Sehnerven  gebildet  wird. 

In 

—  CI,''i'c!tien    in   PLilivfopli.  Transict.   No.  XXXVllI.    — 
Ka!t:\!.:u:tit  l.  c.  —    hromßc.'d  chir.  Wahriiclim.  Leipz. 

1-74.       v-^.      X\. 

19*)  c  r.ii .  V.  rf.lle.  R.  1.  Kap.  I.  Rfobaclit.  XX.  S.  96  fg. 
^o)  P.'nb.it  :•!.  xt-.lchiedei  er  ein.  Voii::ile.  ß.  11.  Beobachu 

XVr.l.  S.  5^  l:;. 
90  I.  i-/c/f/\i  J.)!n  nal.  B.  III.  »'5.  14a  fg. 


60a  V*  Von  dem  NerVenfyjiem» 

In  ihrer  Form  kana  diefe  Haut  ibweidieit. 
So  fand  man  fie  kegelförmig  9^)  (wie  auch  ein 
Beitpiel  im  Meckelfchen  Kabinett  zeigt)»  kugel- 
förmig 9^ 

Sie  kanö »  durch  einen  Fehler  der  erften  Bil* 
duhg,  gänzlich  fehlen  9^)  oder  durch  Krankheit 
«erftört  werden  95).  ^ 

Durch  Fehler  in  dieferHaut  entfteht  ebenfalls 
Amaurolia  und  daher  findet  man  Ge  auch  bey  amao« 
rotifchen  Perfonen  widernatOrlicb  befehafren»  mis^ 
farbig,  welk,  von  angefchwoUenen  Blutgefäfsen  zu* 
fammengedrückt  9^). 

Michaelis  97)  fand  bey  einem  fchwarzenStaare 
^hwarze  Flecken  in  ihr. 

Morgagni  9S)  fand  fie  feft  vervvachfen  mit 
der  Glashaut  verhärtet  und  weifs  geworden. 
Gaiiz  verändert  und  zähe  fah  fie  Walter  99),  und 
Cuerin  '^^)  nach  zehnjöhriger  Blindheit >  dünn, 
änfserft  zart  und  kaum  bemerkbar. 

In  der  Gelbfucht  fand  man  fie  mehr  oder  wr 
j(iiger  gelb,  oder  b  r  a  u  n  *). 

Einmal  fand  Morgagni  ^)  ftatt  der  Net7liaBt 
unter  der  ganzen  Aderhaut  ein  knocbiclirfs 
Blättchen,  welches  bey  der  Infertion  dt%  Sea- 
nerven  feinen  Urfprung  nahm  und  durchg^Dpg 
ganz  war. 

$l)  f.  Maitre-^ean  1.  l.  pig.  20J. 

99)  i  Woher  vrtn   der  Einfani!:nnp:.  8.  96.. 

54)   Klinhofch  progr.  ad  ann.  acad.  1766.  Prag,   paf.  7. 

95^  Halter  a.  a   ü.  S    91. 

96)  P!oU'ffiet  ^ilf.  dß  ainanrori.  Tnbinjr.  T7t9.  J.  i|. 

97^  Journal  der  Krfindiinpen.    St.  XV.  S.  9, 

98)  de  fod    rt  canfl   mni  b.  Ep.  XUl,  J.  9. 

99)  von  der  Einfaugnn,';'  S.  96. 
l*o)  Verfiich  liber    die  Angenkrankheiten.  S.  255, 

1)  WeißcPs  ital.  mrd.  chir    Bibl    1797.  111.  96. 

2)  Kp.  Xlll.  {.  10»  Kp.  LH.  J»  30. 


C.     Die  Nervem.  S83 

Morand  ))  traf  zwifcben  ihr  und  der  Ader^ 
haut  ein  dannes  Knochenblättchen  an, 

Zinn  4)  fand  fie  in  Oeftalt  eines  ungleichen 
Ringes  verknöchert,  der  in  einer  Schnecken- 
linie vom  Eintritte  des  Sehnervens  an ,  bis  zum 
Augenftern  fich  erftreckte. 

Haller  5)  fand  6e  in  Geftalt  einer  hohlen  Halb« 
kugel  verfteinert. 


3)  Mem.  de  Vacad.  des  Seiene.  An.  17)0% 

4)  Hamburg.  Magazin,   fi.  VI.   S.  441. 

5)  opurcnl.  patholos.  okf.  LUI.  pa^.  196.  opp.minor,  Toaij 
111.  pag.  lU. 


Druck* 


684 


DfUckfehlei*   und  Zdfätze« 

'Seife  3«  Zeil«;  71  v.  lu  rtreiche  man  dan  <  Iitnter  Rentiert, 

*—    4,  —    6.  V.  11.  lefe  m^n  fddii US  itattj/gnts, 

•—11*  —  17.  V.  o.  lefe  müii  Katomaßl  ftatt  Ratomay. 

*—  17.  —    9.  V.  o,  lefe,  man  1711.  ftatt  1712. 

•^  2Si  — '  19.  V,  ö»  lefe  man  Litho/a^in  ftatt  Sithologia. 

•*—     —  —  32«  V.  o.  lefe  man  Afbani  ftnicAtihan/, 

— •  i?.'  — •     4«  Vi  o*  lofc*  mun  anntotnicae  hdtt  anatomictt/ 

**•  15«  —     5-  V.  n.lcfe  nvda  Commentitr/'is  halt  Commeniarix, 

—  264  —  13.  V.  o.  lefe  man  Tr  inen  ftatt  T 10  i  o  en, 

—  -—  —  27*  V.  o.  lefe  man  Juftui  ftatt  Juftitb. 

—  27.     —     5.  V.  o»  lefe  mau, Kff/ffr  ftatt  f''«  A  rr 

*—  30.     —     ^  V.  u.  lefe  man  dc^/tin'f/one  ftatt  degfutinne, 
•^  39.     "*-  17.   ▼.  o.  lefe  man  IValtur  ftatt  IVaiti'r. 

—  —     —  27.  V.  o.  lefe  maji  ih^uumlis  ftatt  inquino'h, 

*—  49.     —  IJ,  V.  o.  lele  mal»,  aber  nici:t  alle,  ftatt,  aber  alle. 

*^  58<  ^—  6.  V.  n.  Hierher  gnliMreit  noch:  jfttc.  rl*:. 
Sehwind  Bafis  l^hynoloffiae  anatomiro  -  ir.»-4!i- 
Cae  Mo{;iiuf..i7yi. — ^«c.  Co  /;  r.  F/«  ch  s  l at.i 
<)l)fei  V»  p«itlioh»gico-aR.itomicae.  Raft.  igCQ — 
A  l  o  y  s  Rh  (hiJ  ff  li  f  c  1 1  er*  s  Anliorisnien  a.:i 
der  paflmlcijälr-lirn    Aiiatnini»».  \Si<»n   Ifc;. 

—  59«     —  II.  V.  u.  Ipfe  man  'Aodi ncus  huti:  y  o  di  a  cu'. 
"^  64«     Hicrlier  peluircn  nucli :  Arclüv  der  ])rdkt.  H.  K.  f^r 

Schlofiej»  nnd  SnMpreuffen,  von  ZaJi  a.  K  (- 
yV  und  Tm*^/"!?.  Hrpflaii  1799  Fg. —  Pf/'cu  ::i 
Journal  Für  Modi/.in.  HerWorn  1799.  St.  1  u.II. 
180^  Sr.  1.  Giemen.  —  Schrcger  \uA  Hü^- 
/es  Annali.Mi  .Ij.m-  ncnc-fl.en  en{;l.  nnd  frai  i  i- 
CIiirnr«;i<?.  Kil.  1799-  B.  I.  —  Schwed.  /\pnj- 
cn  der  Mediz.  nnd  Natnrpolcli.  von  Rn^i-  - 
■fjfii.  Hrilin  igco.  ß.  I.  —  neiträfr»»  liir  mt/t  - 
pUedernnji-'ktinft,  von  1  fenfl a  m  m  nr.i/Io- 
fennTu//vr.L]}Z.  IgSO.  K.  I,  nnd  II.  —  Mu^ 
fiiina  Jonrnal  filr  die  Cl»iru»«:ir,  Ar/nt-vk-r- 
de  r.nd  Geb'irtsljüire.  Reriin  i8od  .£;'..  —  .7- 
l\  n  rh  e  l'  s  Ardiiv  liir  die  tlüerifcl.c  Ci..  :■  •■ 
Halle  I800.  Sr.  I  un(?  II.  —  Annalirn  d«»i  \>  .i- 
tiTclien  Ar?.nt'\k'mde  1  i;d  \Vnndar/.ne\  a»-. ', 
Von  f  r/f/>.  hreslan  MOI.  St.  1  und  W.  — 
Kuhn\<f  phyf'fc'li-  inPili^inifcliPS  Jonr:i.'\:.Jch 
^rad/t*^.    nn d    II'  i  ! /  i  r  /i     iVi r      Oc n  1  »r  1-;  \ 


Druckfehler  und  Zufutze.  685 

bearbeitet.  Lpz.  1800  fg  — •  Albert  ameri- 
kan.  Annalen.  Bremen  itos.  B.  1. 1^.  —  Jour- 
nal der  ausländ,  mediz.  Literatur,  von  H  u/t* 
landy  Sohregcr  u.  Hmrles.  Kerl.  i|02  fg. 
Seite  67.  Anmerk.  17.  —  Willans  Hautkrankheiten ,  liberf. 
von  Friefe.   B.  II.  S.  gj.  Tab.  VIII,  IX. 

—  6t*  Zeile  I«  fg.  lies:  die  Ausdiinlc.  d.  H.  kann  eine  wi- 

dernat.  —  haben,  conf.  frid.  Lud,  Andr.  Koll- 
ier diir.  de  odore  per  cutcm  fpirance  in  ftatu 
fano  et  morbofo.  Oötting.  1794. 

—  73,  AAmerk.6ti.  Und  auch  die  männlichen  Nachkommen 

von  dicft*n  Iviben  eine  gleiche  kriiftige  Haut; 
r.  Ausführl.  fiofchreib.  der  beiden  Togenannteu 
Stacheirchweinmenfchen  aus  der  bekannten 
Engl.  Familie  Lambert \  von  fV,  C.  Tilrßnx, 
Lpz.  IK03.  Fol.  mit  3  K.  —  Allgeui.  mediziu. 
Annal.  Igoa.  Januar.  S.  15  fg. 

—  74« Zelle  I8«  lie^ :  Dumouceau  ftait  Dumonerau, 

—  77,  Anmei'k.  S6.  Z.  e.  lies:  S.  67,  Anmerk.  31,  futt  S.  3. 

Anmerk.   19 

—  80.         —        4.     lies:  S.  2;8.  ftatt  338. 

—  85.         —      30.  conf.  CA.  F.  Nürnberger  meletemata  fii- 

Per  dlgitornm  unguibu«,  Vitemb.  1787.*-ejnsd. 
rogr.Iecll.de  unguium  et  pilorum  forte  poft 
fata.  ibid.  eod. 
-**  88*  Zeile  f»  Bmng  fah  einen  Menfchtn  mit  Nägeln  in  Ge- 
ftalt  von  Vogelklauen  :Nye  Sämling  oldet  Kon« 
gelige  Dauftke  Vitenf kabern.  Seitkaps  Skrif« 
ten.  Vol.  V.  Part   111. 

—  — •  Anmerk.  3;.  Zeile  6.  lies:  1734.  ftatt  1735, 

—  89  Zeile  4.  lies  Arbeitern  ftatt  Arbeiten. 

—  —  Anmerk.  57»  Zeile  6.  J.  Pr.  P/uff  diff.  de  varieutibtiji 

nilnrum  nauiralibus  et  praeternaturaÜbu«.  Ha- 
ue 1799. 

—  90«         —     ^  45.Z.  ii.liesS.  71.  Anm.  ^6.  ft.S.  73,  Anm.  54, 
— •  91,  Zeile  8«  In  einem  Wochenbett  wurden  fic,  ohne,  dafs 

etvras  UnjifWnhnlicIifs  vorfiel,  binnd  (Mem.  de 
Tacad.  desScienc.  t^i  eniier  Mem.  T<»m.  II.  p.  31.') 
Letner-Y  ^Mcm.  de  Tacad.  defSoicnc.  1702.  pu«. 
59.)  käinit«)  einen  jjuipen  M^Mifrlim,  dem,  nacli 
einem  heftigen  L.ixiermi«el,  feine  fchwarzf-a 
Haare  ausHelen,  und  durch  blonde  ei  fetzt  wur-  * 
don.  Kine  leclis  und  fechzi^rjäh»  i^c  1  rau  liat* 
te  p.inz  weifse ,  wie  Ola**  dui  cMiclitige  Haa- 
re, welche  vier  Ta{:e  v<»r  ihrem  Tode  an  der 
Lnngenlucht,  fchwji/.  wurden.  Bey  der  /er- 
pTiederuyg  fand  man  dieHaarwnrzi'ln  fenr  nick, 
ciof«,  und  wie  es  Ichien,  von  dem  Leim  ,  oii«|- 
Alark ,  da*  die  Ilaare  i.nhr,  wio  ilbc  :a<l(Mi; 
die  Wt'ifrrMi  .Haare  ,  die  m  tt\  noch  liin-  und  da 
wahmdlim.  iiatien  kleine,  ^Icichfam  «:iiij;ecrock- 

neje 


$8f  Druekfekler  und  Zußtze» 

trete  Wurzeln  olinc  Mark  {ßfuley  in  R«c  re- 
riodic|ue  de  la  Societ.  de  Med.  de  Par.  An.  V  Ih 
Tom.  V.  No.  50.) 

Hieraus  erhellet ,  daTs  ein  Zulammenhang 
EWifchca  dem  Zuftande  der  Haare  tmd  ver- 
fchiedenen  Veränderungen  in  der  abnormen 
Mifcliun?  anderer  Theile  des  Menfcdien korpers 
ftatt  finden  mufs.  Hierher  gehören  auch  fol- 
gende Bemerkun^ten :  Ein  Wahnfinniger  ward 
nur  alsdann  geheilt,  wenn  ihm  die  Haare  ab- 

,  gefchoren  wurden ;  waren  fie  etwa  eines  Fin- 
gers lang  wieder  gewachfen^fornnfsten  lie  wie- 

^der  abgefchnitten  werden;  als  dies  das  er- 
ftemal  gefcheheh  war,  fah  man  die  Haot  mit 
einer  giqlseh  Menge  ausgefchwitzter ,  Qbelrie- 
ch ender  Materie  bedeckt  (Morgagni  1.  c,  £p. 
Vlll.  J.  7.).  '^  Mvreau  (Rec.  pcriod.Tom.lV. 
No.  XXII.  Hufefand's  ilnnalen  B.  lU.  S.  287.) 
Iieilte  ein  junges  Madchen  durch  i4bfchneidun^ 
ihres  überaus  langen  und  dicken  Haupthaars, 
von  ihrer  Manie,  und  ein  Kapuziner  (J[.  Ency- 
clop.  ilrtic.  Poil)  konnte  fich  von  einer  lang- 
wierigen Krankheit  nur  durch ilufopfjung  lei» 
nes  Barts  befreien. 
Seite  93.  Zeile 6.  Eine  ähnliche  Gefchichte  erzahlt  Be// :  Traoti- 
aet.  of  a  Societ.  for  the  Improv^menc  of  med. 
and  chir.  Knowledge,  Lond.  iSoi.  VoL  lU 
No.ai.  Samml.  für  pr.  A.  ß.  XXI.  S*  33. 
-r-  5)9.\  —  14.  Einen  ähnlichen  Fall  befchreihtRo/Vmit/V//rr: 
Beitrage  für  die  ZergUedcrupgskunrt.ß,  II.  St.  I. 
S.  106.  Tab.  II.  flg.  3. 
-^  ^^,  — .  14,  Diefo  Beifpiele  beweifcn,  dals  der  fogenannte 
Weichfel/.opf  nicht  blos  in  Fohlen  eiiiheimifcii 
ift,  fondern  auch  bey  uns  vorkammf.  Vogier 
(in  HiifeifmiTs  Journal  der  nr.A.  K.  B.  XI,  $t.  I. 
ß.  4.0  fg.")  bemerkte  dicfe  Nronkheit  auch  vk 
in  r^iederfachfen,  befouders  bey  folchcn  Pfr- 
lonen,  Jie  in  den  Somraermonatcn  beim  Hü- 
ten des  Viehes  auf  der  bloP^en  Wiefe  fchUf'^n ; 
auch  findet  fie  lieh  an  den  M.'ihnen  ihrer  VWr- 
de.  Hie»  fchcint  auch  Erknltunr: ,  Verbund*»« 
mit  einem  gewiCTen  Grade  von  Unrcinhchkeit 
und  d»»m  bcft.'j'ndij^pn  Einhüllen  d«*-«  Krtpf>  in 
Pelzmützen,  die  Urf.ich  zu  feyn.  Wiodor  ein 
Beweis  für  den  pichtifchen  Urfprnng  di^iV* 
L'cbols.  Der  Weichfelzopf  der  I^iedciicicl.lVa 
(Sellentofc  genannt")  nnterioheidct  fichvou  d^^ai 
pobiifchcn  nur  dadurch,  dafs  er  jene^»  Or'»f»« 
nicht  erreiclit  und  nicht  zufamaenklebt ,  Ton- 
dem  nur  abgeJonderte  ,  verfilzte  Ha-irftrir^re 
bildetf  wovon  der  öftere  Gebrauch  d^ei  Sclt-^e« 


DruckfehUr  und  Zufdtze.  687 

re,  die  man  ohne  Nuclicheil  dabey  anwendet^ 
die  Urfnoh  ift.. 
eitt^fi.  i4nineik.  7).  lies  225.  ftatt  324« 

—  9t.  Zeile  9.  lelilt  doiTi  hinter  lungirTimii.^. 

—  99*    —  10.  lies  Peclifichteu  ftatt    flacbfigten« 

—  — •    -^28.  lle»  Botiet.   ftatt  Bonet^ 

-«>  99.  ilnmerk.  S7.  Ein  feltne.s  Beifpiel  von  Zerreifsnng 
eines  Mu.  kels  mitten  durch  die  Subftanz ,  ei>- 
sählt  Deramk :  Mem.  de  la  Societ.  med.  d*Kmii- 
lat.  Vol.  :.  uaf:.  159.  öberf.  in  Schreger  und 
Hartes  AnmAen.  B«  L  S,  165. 

—  100.  Zeile  t.  lief  der  ftatt  einer. 

—  —  .-f-     12.  lie«  Touai  Itatt  lonml, 

—  lOI.  i4nmerk.     Einen  Fall  der  Art  erzahlt  anch  Defaul t 

(^Chirurg.  IS'achlaff.  Ueberf.  von  liuirdenburg^ 
B.  IV.  S.  26t.)  und  zwcy  fohr  merkwürdige 
Falle  finde  ich  in  Fickers  Beitrügen  aur  i4rz- 
ncivrifTeufchaft.  äc  II.   S.  47.  und  52. 

-«»  102.  Zeile  d.  Hrir  animaUfch-chemifche^Prnzcfs,  wodurch 
dicfe  llmwanHlnng  bewerkftelJigt  wird,  ift  un»  ' 
ein  Geheimnifs.  Daf«  verhinderte*  und  ver- 
änderte^  Wirkunfsvcrmösen  die  Normalerna'h- 
rung  der  krankhaften  Theile  hf^mnit  und  da- 
darch  eine  abnorme  Mifchnng  derfclbcn  her* 
vorbringt, liegt  am  Tage;  aber  dasf^i>?  bleibt 
fins  unbekannt.  In  dem  einem  Fülle,  den 
fieher  erzählt,  und  der  einen  fech«  und  dreif- 
figj.'ihrigeii  Mann  betraf,  welcher  nenn  Jahre 
vorher  einen  Bi  nch  des  Schenkel-  Schien  -  und 
Wadenbeuib  erlitten  hatte,  der  fo  ungefcickc 
ceheilt  war,  daf»  der  Kranke  feit  der  Zeit  daJ 
Bette  nicht  hatte  verldfren  können,  waren  miC 
der  Muskelfnbftanz  auch  alU/lpnneurofen  und 
Sehnen  in  eine  FettmaUe  verwandelt,  fondeni 
diefe  Umwandlung  w,»r  aucK-iu  den  Kuoclieu 
bempi  kbar.  Selbfidie  ftarken  Huutc  «irr  Sclilai;- 
odern  li.itti»n  eine  Verändpruni;  erlitten,  fie 
waren  merklich  dniiuci  cewi.rdeu.  Dabey  trat 
ah«»r  noch  der  merkwurd:;;o  rinftand  hinzu, 
dtifs,  nach  gefciieIiPn»MvJninutatiou.  die  Fettmaf- 
le  dos  {ibriggeliliebei:«Mi Stumpfs  nach  und  nach 
wifder  in  ein»»  rotho,  dem  gffundeften  Mus- 
keincirch  .'ihuliche  Matci  ic  uuipewandtlt  wur« 
de.  »So  wie  nämlich  durch  die  futftandena 
Enrziindup«»  ein  nrut»r  Heit/.  entfraud,  lo  ward 
auch  da«  Wirktuip.-v»»rm«»pen  erlu'ilit,  die  Ururth- 
rnng  ging  wieiler  ilircn  natilrlicheu  Gang,  imd 
die  ?iormjlmifchuijg  ward  wieder  heigcftelU. 

—  107.  iinmerk.  lÄ.  Z.  2.  lies:  571.  ftatt  511. 

—  109.      —         d^.   •—  5.  V,  u.  lic>  Simnion  ftatt  5/mmer^. 

Seite  tlO» 


£88  i)ruek/ehler  und  Zufötze. 

8.  110.  Zeile  S.  WalircSchvreinsfijinen"Fand//Vn^tfwm  (F.  d^f- 
fen^eiiirüge  für  die  ZergliederungskuiiTt.  B.  1. 
St.  IM.  S.  ^ZJO  ein  Paarmal. 

—  —     —     Id.  lies:  A/bin  ftatt  A/bini, 

—  113.   — ^^      6.  V.  u.  lies:  dem  ftatt  den* 

—  —    —      5,    —    lies :  fiauclimuskel  ftatt  Bandiitiuskcln. 

—  —     —       3*  V.  n.  KofenmüUer  (a.  a-  O.  B.  I.  S.  375.  Tab.  II.) 

befchreibt  einen  doppelten  Sch/üJJeiheinsmus' 
hcf  (conF.  Haller  in  Boerhaavii  praelect.  aca- 
dem.  Tom.  V.  Part.'I.  pag.  ^3.  not.  k.  —  Dou- 
glas dcfcript.  comp.  mulc.  liominis  et  quadru- 
pcdifi.  Lugd.  Bat.  1720.   Soct.  29.) 

Iji^nßdmm  (a.  a.  O.  B.  11.  $..92.  Tab.  IT.  fig. 
3.*)  fan  einen  foltenpn  Muskel  an  der  Scheide 
des  graden  Banchmiiskels  entfpringen,  und  fich 
mit  dem  Brufttlieile  ^^^  KopEiiickers  durch  viv 
ne  l'lechfe  vereinipfen.  Einen  ähnlichen  ab- 
normen Muskel  befchreibt  auch  Wilde  (Gora- 
j  niiMit.  ,acad.  Scient.   Imper,  Pctrop.  Tom.  XIL 

paj;.  ?20.  Tab.Vlll.  ßg  5.)  wwdLLofchge  CBeitr. 
lür   die  Z.  K.  a.  a.  ü.  S.  94..) 

—  115.  /lumerk.  43.  lies  ^50.  fcitt  446. 

—  114.  2Leile  14.     Bisweilen  ift  der  grade  Bauchmuskel  bis 

über   das  Brnftbein  lurtgefptzt  {Douglas    l.  c. 

pag.  29.  —  Hafleri  Icon.  anat.  Fafc.  l*  Tab.  I. 

*  — •  Snndlfiirt  Kxerc,  academ.  Lib,  I.  pag.  gj.) 

—  11^.  —     4;  fcreiclie  man  65.  hinter  drey^  und  lefe  hinur 

Sahatter  6$.  ftatt  66, 

—  120.  —    9,  Ifenßamtn  Bemerk.  «iT)er  die  Flechfen,  in  dcf« 

feil  Heitr.    R.  1.  S.  1%C  ^. 

—  —  Aymcrk.  12.  in  der  Intzren  /eile  lies  99.  ftatt  13  f;:. 

—  121.         —    •  14.  fetze  man  zur  letzten  Zeile  hin/.u:  ijcn- 

ßamm  a.  a.  O.    B,  1.    S.  979. 

—  122.  —       21.  Z.  %.  lefe  nx^wTroikarts  hdttTrockarts. 

—  123.  ZcUc  I.    Ei'ans  opcrirte  ein  auf?er<»rdentlich  {»joDis 

Vchcrhcin  auf  dem  Rücken  der  Hand  ,  wi'lchrs 
wohl  2CO  ziemlich  fefte  KO:  pcrchen  ,  die  fi.! 
Kc"!:uMi  unrciic)"  HardnilCfe  glichen,  enthielt;  ». 
Kej>ert(»r.  chiring.  und  med.  Abliandl.  lüipi  ..^. 
11.  Wuud.'n  zte.  Lj)Z.  1792.  B.  1.  iSo.  \I. 

—  125.  —   16.  Itflc  m.m  fjfaftijcher  ftatt  elnfiifchrr, 

—  152,  —  21.  » und  nur  fich  l'tatr  i:iid  lieh. 

—  —  .An Ml.  9.  - Li'iticfff'roft    ftatt  Leidcni'rfoj'r, 

—  1117.  /.    19. MccKc.'fcLcn  ftatt  Mccki/chcu. 

—  197.  .'Inin.  25.  Z.  2.  l(:fe  njjn  tiucroinm  ft.  tinctot'im. 

. —  145.   AniTi.  94. /,.  ^.Itf«  man  ilftcns  lt.  fifens  u.  1^75.  ft   1"^%. 

—  147.  Z.  10,  UAii  man  ünrchkreiizung  ftatt  dui  cli  kreu/.i':^ 

—  150.  Anin.  60.  Z    9    Icfe  man  Portal  it^tt  Pora/. 

—  154.  /•■     77'   -    2. Blaiider   Itatt  ßladdcs. 

—  162.  Z,   15.  h'fc  man   /n  fj.itt  und 
•-.  — -     -    16.    •—     — -   eher  iVjtt  olme 

...     —     -     ^,  V.  u.  lefe  ui*in  arthi  iLÜchen  ftatt  racliitifLl'^n. 

Seite  165. 


Druckfehler  und  Zuftitze»         '  683 

Seite  16^,  Aiim.  93.  Z.  1).  v.  a.  \clo  man  Imniir.  ftatc  Ju<|uif. 

—  170.  Z.  4.  V.  u.  iefe  man  Bonili  futc  Baut*: 

—  171.  Anm.  SJ.  Z.  i.  v.  11.  Iefe  man  ri6.  liarr  si^J. 

—  172.  Z.  8.  V. u.  1.  m.  PUtismamvcides  ft.  riati-inrtnoyide^ 

—  183.  -  10.  V.  o    Iefe  nukii  d'.'iilerueii  ftatc  <lnlLll)C. 

—  190.  -     3.     —    —    —     verletztem  lutt  vcrfct/^ter. 
-—  200.  Anm.  85.  Z.  9.  Iefe  mau  \%i>  ftutt  49. 

—  30).  Z.   11.  V.  o.  Iefe  man   war;  ftarc  w.ir, 

.  .  —     -     I,     V.  u.     —     •"     axidf m  Itatt  .iikUmc?. 

-—  305.  Zeile  13.  V.  o.  Iefe  man  ;  He  ftjir  ,  Wo 

—  30$.     —      13.        —     —     —      Triocii  fdtc  7fio#vz. 

—  3I8*  Anm.  5.  Z.  3.  lef«*  man  146.  iVatc  14S. 

—  320.     —  Z.  :.  lef^  mdn  bLulder  f  att  bladdes. 

—  341.     —     81.  l'*fo  ni^sn  m.in  frdib.  fratt  f;n. 

—  24).  Zeile  I.  Ifle  wnu  'l acconi  hjiltTaccoui. 

—  345.  Anm.  13.  Z.  10  fp.  Iefe  man  S.  157.  Anmcrk.  25  f/f, 

S.  148.  Anm.  56.  i".  151.  Anm.  65.  5".  16^.  /?/!/»». 
86. /a'.  Itiitt  i\  19.  A.im,  24  /^e.  5.  42.  W/im.  S5. 
^.  44.  Anm.  a.    S.  46   /1«w.  »5./^:. 

—  151.  Anm.  45.  /.  i.  Uic  man  Abf«i)n.  11.  ß.  k.  ftatt  Ab- 

l'clin.  111.  li.  ro. 
'. —     355.  Anm.  Z.  1    Iefe  man  in  ftatt  Im 

—  S4).     —     7J.  ^tbürt  21!  S.  2<4. 

—  370.  Z,  n    1*1<J  >"^n  H  ormitittum  htktx.  Wnvuiarum, 

—  372.  -    I.V.  u.  Iefe  man  Lieutaud  ftutt  Lietttoml 

—  284. -Anm.  30.  Iefe  man  pri»ftati.i—  aflecti«  futt  piofta- 

t"  "  affcctio. 

—  181*     —     56.  Z.  2.  Iefe  man  S.  170. -Anm.  10.  ftatt  S.  146. 

Anm.  46. 

—  292.     —    71.  Z.  I.  Iefe  man  68.  ftatt  60. 

—  394.     —     91.  Iefe  uidn  S  r>»2.Ai«m  lO.  ft.  S.  <;i.  Anm.72. 

—  395.  Z.  7.  Iefe  man  SchUUnjinc  ft.itt  6«  lilafbcinc. 

—  M^96.  Anm.  ).  leCs  man  B.  d.  2.  ft.itt  B.  c. 

—  i07.     —     8^*  Z.  },  Iefe  man  jnniorilm  ft.ttt  Jtdninptita». 

—  5J4.  7...  \%  und  19.     —     —     dl«.'n*»n   Itatt  bezeugen. 

—  H5*   '    19«  Iefe  m^n  unter  ftatc  untru. 

—  5H«    -     ^.     Sympb.   ft.iit  .^imj'li. 

—  ?*9.    -     9«    feiten  U')\\  lt;itt  h  yn, 

—  J74.  Anm.  ii.  Z.  i.  v.  u.fci/.o  man  \ni\LW'.  J.fr.Mechel 

diff,  de  coidis  cuiuiitidiiibüs  abnui  inibud.  lia- 
l«e  1803. 

—  I84.     —     57.  Z.  1.  Irfe  man  1.  l.  ftatt  u.  n. 

• —  386.  Z.  9.  Auch  /'f/^er  (AphoriMn.  aus  ilcr  patlitil.  Anat. 
ß.  1.  S.  IC9.)  iand  diefe^Loch  be\  c:nem  l- cl.i 
lind  dreif«tgjähi  i«!fn  Mui.n.  der  an  der  Bk'il.o- 
lik  gcftorben  war,  nocli  «.Uen. 

—  It*^.    -    12,  Daf^  aber  W^rr/ieff  >'jMeinniig  niclit  im  Jll 

f  caieiiien  gelten  kiinn  ,  bi-'w»*!!..-!!  rnfbr^i »»  n<'r 
•ii^otubi  ten  beifpiele,  vo  man  d  .<  titcii  (iit;je 
Li»cii  ^AUL  fften  lAniI,niiiie  d^t  die  Lun|>Cii  im 
jaind«itea  iviiAdbAU  ^«vreien  Mräicu« 

Seit'»  392, 


690  DpuchfehUr  und  Zupiize. 

Sexte  J^a.  Z,  5.  i4ncli  Vetter  (a.  a.  O.  S.  lof.  yinmerk.  *')fan'J 
das  Herz  bey  einem  funfzi|;jahri^en  Soldat*^!!, 
um  die  Hälfte  kleiner,  als •  gewöhnlich,  olin« 
doch  in  feiü^n  Wänden   fchwHcher,  als  njtfir- 


7.«  fein.     /Inch  cin«r  kein  Zeichen  voran.',  wo 


ans   man  anfeine  ylbnormititt  hätte  fcIiliefteiL 
können. 

—  — ^   -    16.  Ift  die  VerfTröfseriin!»  des  Herzen»  ein  anjre- 

bohrner  Fehler,  fo  ift  iie  von  der  krankhafter: 
aneurysmatifciten  Erweiterung  dadurch  7.\\  iir.- 
terfcheiden  ♦  difs  letztere  nur  einen  Iheil  der 
Kammern  oder  der  Herznhren ,  meiftens  die 
Spitze  derfelben  betriflt,  die  wie  in  einen  Sack 
■nsgedphnt  ift. 
Seite  40).   -  II.  lefe;nan:   gegen,  ftatt  von 

— ,  4.17.   "    16.     —     —     ,  futtr  ; 

*—  419.  -  10.  -—  -**  Ferro  ftatt  Farro, 
Ebcndafelbft  Vetter  (a.  a.  O.  S.  97  nnd  9$.  Anm,  •')  fah  in 
der  Pfendomembran  desHerEons  drey  ziemlich 
ti»»fe  Gefehwilre,  deren  zwey  brandie  waren. 
Der  Kranke  Jiatte  nie  über  ochmerze^i  in  der 
Bnifthöhle  geklagt.  In  mehrern  Leichnaraci: 
(^ebend,  ^.  109.  S.  98.)  f^n<l  er  die  innere  Fli- 
ehe der  Herzkammer,  beff-nders  gegen  diej;n-l- 
Fen  Schlgadern  zn ,  lieftig  entzündet,  niid  i:i 
einem  diefer  I*alle  die  Entzflndong  in  Firermig 
Ciberge^angen.  An  den  h^ilbmondförmigec  Klap- 
pen der  linken  Herzkammer,  fo  wie  Unps  de. 
j^anzen  Avrtd,  fanden  fich  mehrere,  zicKilicV. 
tief  angcfreffeneriecken,die  ficli  von  Gefciiwr- 
reu  blos  darin  uTiterfchii^den,  dafs  liier  kein  t.- 
ter  angehci'nit  n  erden  konnte,  weil  folches  mu; 
laufenden  lUnte   h^ftandig  abgefpillt  wurdf. 

f?»    431.  i4nm.  )o.  lefe  man:  6.    f.   iO.  II    12.  13.  futt :  74. 
7t.   79'   «O.  81   «2. 

^—     31.  lefe  man  S.  Jgo.  futt  8.  599 

—  42?.     —       41. S.  417.  Anm.  j.  ft.  414. -^nm.  r» 

"*-    4:^.  Z,  15;.     Ueberhanpt  bemerkt  man,  dafs  bey  Ertn  n- 

kencn,  Erhängten  und  andern  Erftickten  ,  <!^>' 
Bhit  in  abnormer  Menge  in  den  Herzkammtin, 
befonders  in  den  vordem,  angeliauh  ift;  e-.n 
Zeiclien  des  in  der  Lunge  gehemmten  Krei> 
lanlos  d,es  ßlnts» 
---    447.   -     4.  lefe  man :  f.  ftatt :  S. 

—  459.   -    10.     —     —-     7.erreiblicli !  Ftatt!  lerreirslich. 
— -    462,    •     I,     — *     —     /Inenrlsmen    ftatt;  i^ncnrismcn. 

—  46^.  /4nm,  37,  lefe  man:  459.   ftatt!  1^9» 

—  471.    —     61.    •^-    —    ß.  40t  .^nm.5^.  ft.  4oa.^nm.la« 

—  476.     -"-     117,     ftr-eiche  man :  Anm^  go  fg. 

—  48$.  Z,  IX.  lefe  man:  Fahriz  ftatt:  Franz* 

-^      **•  Anm*  11^,  lefe  «an :  F^ibricii  futt  l  Fr«iic^i. 

6eitf4lf 


DrucVkhler  und  Zußtte*  691 

te  4t$  Anm.  51.  Z,  a.  Icfe  man:  Fahris  ftatt:  Franz. 
^p^^     —     11,   -   3.  ItlGe  man:  Sabotier, 
4^t.     —     23.    "    2.     —     —     FQutanae  ftatt:  Fontanue^ 
499.     —     1?.   "   2.     -  -     -  -     de  vafis  futt:  in  vafis.« 
519.  Z*  8.  ftreicbe  man  das  Komma  hinter  TndQ 

. 11.  —        —        —        —  Rücken 

<i6.  i4nm.  2^.  Z.  i.  v.  u.  Icfe  man  49i(.  ftatt  459, 

544.    —    97.  lefe  man  :  Ah^ch.  VIU.  C  ft.  y4blcliii.  VIl.D. 

55i«  Z.  5.  ftreiche  man :  nicht. 

573.  iinm.  57.   Icfe  man:  520,  ftatt:  137. 

611.  Z.  5.  V«  u.  lefe  man:  Fantoni  S") 

617.  -  I.     —    1.  m.  evks4>fltXox)}X}jfc.£vxsf«Xex};Xi}. 

637.  i4nm.  55«  Z.  s.  lefe  man :  94.  ftatt:  31. 
651.  Z.  2.  V.  u.  ftreiche  m»n  das Punkthinter Dcskartes.' 
Ä51.   -    I.T.  o.  lefe  man:  hyp^phyjis  ftatt:  hypophujis^ 
653.    -    4«  ▼.  u.  fetze  man  ein  Komma  hinter  ieffehcfu 
657.  -   4.  lefe  man  /ich  itAtt  ftch. 

—  i4nm.  69.  fetze  man  S.  919.  hinzn. 
662.  Z.  II.  lefe  man:  konnte,  überzogen,  futt:  konnte. 

,  670,  -    12.     —     —     Jind  h'Altfind, 

—  -  2.  r.  11.  lefe  man:  deren  EUnbogen  man  ans  Sehers^ 
fta(t :  dem  man  aua  Scherz  am  Ellu bogen.