Skip to main content

Full text of "Hermann kurz, ein deutscher Volksdichter"

See other formats


This is a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before it was carefully scanned by Google as part of a project 
to make the world's books discoverable online. 

It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject 
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books 
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that 's often difficult to discover. 

Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book's long journey from the 
publisher to a library and finally to you. 

Usage guidelines 

Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the 
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to 
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying. 

We also ask that you: 

+ Make non-commercial use of the files We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these flies for 
personal, non-commercial purposes. 

+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machine 
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the 
use of public domain materials for these purposes and may be able to help. 

+ Maintain attribution The Google "watermark" you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find 
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. 

+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other 
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can't off er guidance on whether any specific use of 
any specific book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search means it can be used in any manner 
any where in the world. Copyright infringement liability can be quite severe. 

About Google Book Search 

Google's mission is to organize the world's Information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers 
discover the world's books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the füll text of this book on the web 



at jhttp : //books . qooqle . com/ 




Über dieses Buch 

Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im 
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde. 

Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, 
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann 
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles 
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist. 

Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin- 
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat. 

Nutzungsrichtlinien 

Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse 
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese 
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch 
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen. 

Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien: 

+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese 
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden. 

+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen 
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen 
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen 
unter Umständen helfen. 

+ Beibehaltung von Google -Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über 
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht. 

+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, 
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA 
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist 
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig 
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der 
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben. 

Über Google Buchsuche 

Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google 
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen. 



Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter http : //books . google . com durchsuchen. 




r 



i 



ermann Sur<> 

•tu bcutjdjet $otfSbid>ter 
»» (f. ©u{gci*@cbittö« 





Hcltef ausgeführt von feinem Solme (Erwin Kurj. 



Qnmann Shtrs 

ein beutfdjer 33otf$Mdjter* 

@me (^arofteriftif. 

SRebft einer aftbliograpljie femer (Schriften. 

35on 

Dr. ©mit &atgcr=©ri>ing 

a. o. ^rofeffor an bet Ä. £e$ttif$eii $o$f$uIe ju Stunden. 

2Wit einem SHlbntg be3 3)td)ter3. 




33ertttu 

©ruef unb SBertag von ©eorg Steintet. 

1904. 



S)en Heben greunben 
im ©djwabenlanb 

Sajeobot itttb Sljeteje giftet 

in £teuen jugceignet. 




T*T ™*T *r w Y '▼'»▼' *w w V *T*V 'v-v ^▼ w T r *I W V ^v-v T W T 



OfT>enn mir Umfdjau galten unter ber reiben 
^^ Qofyt begabter ©djriftfießerinnen unferer 
£age, fo fteljt ftdjerlid) in ber erften Steilje — 
ja melleid)t für meljr afö einen fadioerftänbigen 
^Beurteiler fogar am erften Patje — 3f olbe Äurj, 
bie S)id)terin formfd)öner ©efänge, mertaoQer ita* 
lienifcfyer 9tooeHen Ijiftorifdjen mte tnobemen $n* 
l)alte§ unb feinftnniger sßljantaften unb 3Mrd)en, 
bie aSerfafferin ber prächtigen Äulturbilber aus 
ber aSergangen^eit oon SJlorenj, „bie ©tabt be§ 
SebenS". 

SBenn mir unfern SBeg nehmen über bie spring 
regentenbrflcfe in 3Jlünd^en unb i^ren uornetymen 
©djmucf in ben fo fein junt ©angen be§ 93au* 
werfet urie in bie lanbfd)aftlid)e Umgebung forn* 
ponierten Äoloffalgeftalten bemunbern, fo mag als 
bie ttebreijenbfte unter ben SBieren mo^t ba3 an* 
mutige SWäbdjenbilb „©djmaben" in feiner SBer* 
einigung jarter 3fugenbfrifd)e mit edjt monumen* 
taler ©röfje ben 93ücf am längften feffeln. 3lfö 
9tame be§ ßünftler§, ber bieg SBerf gebilbet, lefen 
mir am ©ocfel: ©rmin Äurj. 

©urgcr-Ocbitiö, $. Surft. 1 



$foft>e unb ®rwin ffurj fmb ©efdjmifter, 
Äinber be8 2)id)ter8 ^ermann Äurj, ber un§ 
Ijier befdjftftigen foH. Sie fcfy&pferifdje ^Begabung 
^aben fte betbe oom SSater geerbt. 2lber fo oer* 
fdjiebenartig biefe ^Begabung in iljnen ftdj äußert, 
geftaltenbilbenb aüerbingS Ijier wie bort, bei ber 
£odjter mit ber fjeber in SBorten, beim ©oljne 
mit 3Äeif$el unb SKobellierljols in plaftifd)en ©fc= 
bilben, — eins ift ben ©efdjnriftern gemeinfam: 
ber 93oben, auf bem fte fielen, bie Suft, in ber 
fte atmen, ftnb bie Italiens, fmb ßuft unb Soben 
von Sflorenj, bort liegt i^re geiftige #eimat, bie 
alte Siebe be§ Seutfdjen sunt ©üben burdjpulji 
fte beibe unb iljre SBerfe. glorentinifdje Sanb- 
fdjaft unb Äunfi, florentinifd^eS 93olf unb 2ehm 
in SJergangen^eit unb ©egenroart Ijaben iljnen %fc 
regung, SBorbilb unb ©toff gegeben jum heften, 
mag fte gefd^affen. 

2>arin bilben fte einen ©egenfafc ju i^rem 
SBater # ermann Äurj. S)enn ate Seitwort 
fflr beffen ©Raffen bfirfen un§ feine SBerfe (im 
„(Spitog ju ber Steife an§ 2fteer") gelten: 

. . . nur n>o tdj geboren, 
SBo td) erroadjfen bin, ba fte!) idj auf fixerem SBoben: 
^Hd^t nur n>eit idj oon je bie §eimat ftei^tg betrautet, 
SeglidjeS eingeprägt ben leicht oergeffenben ©innen, 
©onbern weil jie mein Jperj utnfdjlof* mit innigen Sinnen, 



N 



— 3 — 

SBufd) unb SBaum alg SBermanbte mit nrie3 unb jeglidjen 

©ügel, 
Sieben SBerg mit ©eftalten tum meinem Gepräge belebte. 

2)iefe fo geliebte #eimat war ©d^roaben, alte* 
Seit ein an $ßoeten befonberS fruchtbares Sanb. 
3<f) brause faum baran ju erinnern, bafj (um 
nur bei ber neueren beutfdjen 2)id)tung %vl bleiben) 
im adjtjeljnten Sfaljrljunbert ein SBielanb unb ein 
©djiHer, ein @d|ubart unb ein $31berlm ©djroaben 
njaren, ba§ in ber erften £&lfte be§ neunjeljnten 
$al)rljunbert3 Subroig Urlaub, ©uftat) ©djroab, 
J3uftinu3 Äerner, SGBU^elm £auff, 2BiQ)elm SBaib* 
linger unb ©buorb SJlfirife in ber fd^mäbif^en 
$eimat nrirften unb iljr t>iele§ p banfen Rotten. 
3n bie Steige biefer suletjt ©enannten gehört audf) 
^ermann Äurj, unb nennt man bie beften Flamen 
©d)waben3, wirb audj ber feinige genannt — 
aber foCte bod) genannt werben. 

gür ^ermann Sinti roar bk *ßoefte nid^t ein 
tÄuSnaljmesuftanb, nidf)t ein geiertagSgeumnb, ni<f|t 
ein feftener Siaufd), fonbern ber eigentliche Äem 
unb Qnljalt be§ gangen SebenS. ©ie ftfct, roie er 
in bem tbm angeführten ©ebid^te fagt, mit itym 
im ßimmer, 9^t mit ü) m 8 U ® ett un *> M* wit 
i^m auf, unb gar auf bie eyotifd)e *ßoefte, roie 
fte ju feiner Seit ein gerbinanb greiligratlj in 
ber farbenglfifjenben geuerwerferei feiner Stlejans 



— 4 — 

briner pflegte unb bamit Sladjaljmer unb 9te 
nmnberer in SWenge fanb, war er nic^t gut ju 
fprecfyen. SBergebenS, fagt er 

. . . oergebeng fud)t üjr bie SBelt aug; 
$enn ber §ttmnel ift überall gleid) unb ba8 SBunber* 

getyeimniS 
SBoIjnt in Arabien nid)t unb nicfjt bei ben 8ön>en ber 

3Büfte. 

9tid()t „in Arabien, Snbien, SJjina, 9Jlabaga& 
far unb gej unb 3Äaroff" brauste er Ijerum ju 
fpajieren, nid£|t burd) SReifebfidfyer feine Sßfjantafte 
ju befruchten; er blieft tiefer in baS SDBefen echter 
3)id)tung: 

baS (Srtyabene rooljnt nid)t im dianxa unb eine 

befjenbe 

@inbilbung8fraft, bie über ben SHautn geograpljtfd) um- 

fyerftretdjt, 

Sft nod) ntd)t 5ßoefic. 

^a, ein berartigeS SluSfcfymeifen in ferne frembe 
Sänber galt if)m nid|t einmal als Äennjet^en echter 
Sßljantafte* ©o fdfjreibt er einmal an 2)Wrtfe (oljne 
©atum, 1838): „sßljantafte (bennoon ber poeti* 
fdfjen !ann ja bod) aHein bie Siebe fein unb nur 
biefe Ijeifjt Sßljantafte) ift bie Sftotwenbigfeit, wo* 
mit ba§ ©emfit ftd^ eine SBelt erfdjafft, morin e3 
ftdf) ganj ausprägen fann; aßeS anbere ift nur 
Imagination." 



^ 



— 5 — 

SBBie oor iljm ber ©rflfcte unferer beutfdjen 
S)id)tung, wie ©oettye feine eigene 3)id)terwei!)e 
fdjilbert atö ba§ ©mpfangen be§ au§ SJÄorgenbuft 
unb ©onnenfiarljeit gewobenen ©d^leierS ber 2)id)s 
tung au§ ber #anb ber 2Baf)rljeit, fo ift aud) für 
^ermann Äurj SBaljrljeit ba3 #öd(fte unb äjr ®e* 
bot oberfteS ©efefc: 

ba§ (Sxlebte nritt id), unb äöafjrljett tft mein 

©ignalwort. 

3)o<$ Ijielt er ftd) fem oom lauten Sännen 
ber polttifcfyen unb fojialen £enbenäbidjtung, wie 
fte ju feiner 3eü in ber Stiftung be3 „jungen 
2)eutfd)lanb" fo felbftfierrlidj unb wid)ttgtuenb 
auftrat wie fte ftdj in ben Ijodjtrabenben 9tos 
ntanen unb S)ramen ber ©uljfow, Saube unb 
©enoffen fo gerne al§ letztes 3H a ^ ©ipfel 
unb SBoHenbung aller *ßoefte auffpielte. äßoljl 
lebte 5?urj afö 9Jienfd( in unb mit feiner 3eit, 
al§ 2)td)ter aber ftieg er nidjt herunter auf bie 
„3inne ber Partei". ®ie *ßoefte ftanb iljm ju 
§oä), um fte Ijinabjujerren in ben ©treit wedjfeln^ 
ber £age3meinungen unb ju befdjmutjen mit hm 
©taub ber politifdjen unb fojialen SEageSfämpfe, 
barin fte — im beften gaUe — jur Wienerin ein* 
fettiger *ßarteimeinung werben mufj. S)er S)id)ter, 
fo ftngt er, 



^ 



— 6 — 

. . . lebe mit feinem 3a^unbert, 
Seile fjreuben unb Seiben mit tljm, benn et ift oud) ein 

^Bürger; 
2lbex foU ex bamit bie 2Kufen be^etttgen? ©e^t bod)! 
§tex ift ^eiliger ©oben, f)tex jinb bie Chatten entfdjieben. 
SluSgeaogen werben an biefer ®t&ttz bie ©djulje, 
Unb fein Seiften ift ba, mit tf)tn bie Parteien $u meffen. 
Spannt mix ben SßegafuS bxum nid^t vox ben politifdjett 

Äarren! 

©etreu biefem ©runbfafce l)at er nie, mit 
feinen eigenen SBorten ju reben, „mit bem ©aiten* 
fpiel in ber ^anb bie 9tebnerbül)ne beftiegen", 
nie ben ^ßolitifer mit bem 3)idE)ter t>ermifd)t. „Qdj 
fann nichts für meine Statur", fdfjreibt er einmal 
(„®ie 3™8 en b** ©eßeniDart un ^ & 08 frcfe SBort" 
®. 11 f.); „ttod^ immer trennt ftd) ber ^Bürger unb 
ber S)id(ter in mir, mo^I au§ bem ©runbe, meil 
ber letztere einer #eiterfeit ober roenigftenS eine§ 
$eßfef)en§ unb eine§ geroiffenS SBergeffenS bebarf, 
mä^renb ber erftere, bie 2)inge roie fte ftnb be* 
tradjtenb, ftcf) einer gegrünbeten aber utipoetifdjen 
£rübe unb ©itterfeit nicfyt erwehren fann." 

2lbftd(jtlidfy mürben ^ier einleitenb eine 2lnjaljl 
Sufcerungen t>on ®urj juf ammengeftettt : fte geben 
in aller nur roünfdjbaren ®eutlid)feit bie entfdjek 
benben ©runblinien feiner bid^terifd^en Sßerfönlidj* 
feit. 3unäd)ft: feine *ßoefie ift ganj unb 
gar bobenjiänbig, burd) unb burdj) beutfd), 



— 7 — 

|a xoxx bütfen gerabe für feine beften SBBerfc nod) 
enger begrenjen unb fagen: burd) unb burd) 
[cfyroäbifd); fie ift — I)ier einmal ift ba§ fo triel 
tnifjbraudjte SBort ootlinljaltltcJ) am sßlafce — 
£eimatfunft ber ebelften 2lrt. Zweitens : feine 
sßoefie ift ganj unb gar waljr; nur, n>a§ er 
fetter burdjlebt, nur roa§ i^m au§ einbringenben 
gefd)idjtUd)en ©tubien ju greifbarer Äörperlid^feit 
lebenbig geworben, ba§ geftaltet er au§, unb Serge 
unb Säler, ©täbte unb ©örfer, dürften unb Stoff 
ber fdjumbifdjen #eimat fpiegelt er roieber in feiner 
SDidjtung, tlar unb maljr, aber gefe^en mit bem 
2luge be§ begnabeten 3)id)ter§, beffen Slicf nid)t 
Rängen bleibt an ber ehtjelnen ßufäHigfeit ber 
3Birfli^!eit. Unb ein 2)ritte§: feine *ßoefie ift 
gang unb gar edjt; fem vom £age§getriebe 
[tagt fte Seib unb greub aßen SrbenlebenS unb 
geftaltet unabhängig t)on ben irrenben 2lugenblid§* 
Meinungen ba£, ma§ bleibenb ift unb immer mieber^ 
feljrt in allem 3ttenfd)enfd)icffal. ©ie fteljt auf 
bem „^eiligen 93oben" be§ @d)tmenfd)lid)en. $er* 
mann Äurj ift ein beutfd)er Sinter, ^ermann Äurj 
ift ein ®id)ter ber 3Baljrl)eit, ^ermann Äurj ift 
ein echter Sinter. 



*r w V *r w V *r*V "▼ w T r ~v m 'r ^ w 'r r ^▼ w "r r t^t ^ w r r T'r t*t 



L 

ffNer äufjere SebenSgang be§ ©td^terS fott nur 
'^ in furjen 3^9^ *<*fd) angebeutet werben. 
%xt beften unterrichtet — burd) i^n felber — frab 
wir über bie grüljjeit. ®ie reijnollen, an liebend 
mürbigen ©injcl^eiten unb Ijumorifttfdjen ©enre* 
bilbcfyen reiben Slu^eid^nungen feiner „®enf? unb 
©laubroürbigfeiten" unb „^ugenberinnerungen", 
bie (Srjäljlungen „Sine reid)3ftäbtifd)e ©lodfen* 
giefjerfamitie" (bie @efd)id)te ber Urgroßeltern), 
M 9Bie ber ©rofcoater bie ©rofjmutter naljm" unb 
„S)a§ äBitmenftübdien'' (bie liebeooKe ©djilberung 
feiner Spante unb *ßatin Älara SUlarie Senngott) 
führen un§ lebenbig ein in bie gantilien^ unb 
Äinbljeit3gefd)idjte be§ 3)id)ter§. ßeiber bridjt ber 
gaben fcfyon ab mit ben 3Kaulbronner Schuljahren 
unb nur bie Tübinger ©tubentenjeit Ijat nodj eine 
unmittelbare poetifdje SGBieberfpiegelung erfahren 
in ber löftlid^en 9looeKe „®a£ SBirtSljauS gegen* 
über" ; fein fpätere£ forgenooßeS unb trübet Seben 
aber I)at Äurj meber autobiograpljifcfyer 2lufjeid^- 



■\ 



9 



tumgen nod) bid^terifcfyer SBeljonblung meljr für 
mürbig erachtet. 

^ermann Äurj würbe am 30. Sftooember 1813 

geboren in ber von üjm oft unb KebeoolT gefdjik 

bertett alten 9teid()§ftabt ^Reutlingen aus wohlan* 

gef ebener bürgerlicher fjaxniüe ; ber ©rofpater mar 

©lotfengiefser unb Senator, ber SBater Kaufmann. 

©tfjon in feinem brennten Saljre oerlor er (am 

13. ©eptember 1826) ben SBater, breiunbeinljalb 

Qa^re fpftter (am 16. gebruar 1830) bie SWutter. 

<£r burd()lief, jum ©tubium ber Geologie beftimmt, 

ba§ Seminar SDtaulbronn, mo ein @buarb $eHer 

fein 3JUtfd)üler, ein ®aoib 3friebric!j ©traufj fein 

Seljrer mar, unb oerlebte bann feine eigentftdfye 

©tubienjeit oon 1831 bis 1835 im aftberfi^mten 

Tübinger (Stift. Sieber al§ ba£ tljeologifdje %aty 

ftubium maren iljm l)ter bie SBorlefungen ober 

^ilofop^ie unb Siteratur, morin er Sfflänner mie 

Submig Urlaub, ©uftao ?ßftäer, 2Jtori£ Sftapp, 

gfriebrict) £ljeobor SBifd^er unb roieber S)aoib 

griebrid^ ©traufc p Sehern ^atte. 3Jlit Über* 

fefcungen englifdEjer Sijrif, mit Verausgabe ew*3 

3fauftbüd)lein§ unb mit einem Keinen 93änbdjen 

©pigramme trat er juerft, aüerbingS anongm, 

nod) afö ©tiftler fdjriftfteEerifdf) Ijeroor. Qm 

#erbfte 1835 beftanb er, nad^bem er fdjon im 

©ommer ba§ ©tift infolge melpfadfjer Äonftifte 



— 10 — 

mit ber aHju ftrengen 2&tftatt§biSäipün oerlaffen 
ljatte, bic tyeologifd)e Prüfung unb würbe SHfar 
bei feinem Dnfel, Pfarrer 3Jtoljr in ©Ijuingen 
bei Böblingen. Sänge tyielt er e§ ba nidjt auS: 
nad) wenigen SWonaten fcf|on »erlief er anfangs 
1836 biefe Stellung unb gab bamit jugleidj bie 
tljeologifcfye ßaufbaljn für immer auf. SBon 1836 
bis 1844 lebte er in (Stuttgart als freier ©dfjrift* 
fteKer. @S mar eine f)arte 3eit. „Sufcerlid) gel)tS 
mir t>erflud)t fdjlecijt", fd^reibt er einmal an 2Körife 
(22. gebruar 1838), unb baS mag moljl öfters ge* 
ftimmt ^aben. 2)ennodj fdjlug er eine iljm unter 
fetyr gfinftigen SBebingungen angebotene Hauslehrers 
fteHe in Sftufjlanb aus : er wollte frei bleiben unb 
bie £eimat nidjt oerlaffen. 2)en #umor ^at er 
trot> allebem nidf)t oerloren, wie ^Briefe unb S)id)s 
hingen biefer 3^i* gleichmäßig bemeifen. 2llS 
mieber einmal ein SBerleger bie gortfefcung einer 
fd^on begonnenen Sßubtifation (ber „©enjianen") 
abgelehnt Ijatte, weil ber erfte 93anb gar fo flau 
gegangen fei, fdfjrieb er mit berbem ©pott an 
©uftao ©d)wab (10. Dftober 1838): „@in ob* 
ffurer Slutor unb ein obffurer SBerleger ftnb bofy 
baS allerfct)limmfte ®oppeljod^od^fenpaar, bie ben 
Äarren ganj gewif* in — führen." — $n ben 
Sommermonaten fefcte er ftd^ gerne längere 3eit 
auf bem Sanbe feft, me^rfad^ bei feinem greunbe 



^ 



11 



ÄauSler in SBuod), einmal audd in ©teBerfuljbacfy 
bei Sftörife, mit bem er feit 1837 nalje befreunbet 
war unb beffen Dperntejt „3)ie Sftegenbrttber" 
(fomponiert von Sgnag Sac^ner) er auf SBBunfd^ 
be§ 3)id|ter§ twUenbete, $n biefer $eit erf dienen: 
bie Sammlung feiner „®ebid)te" (1836), ber Sftos 
aeHenftraufc „©enjianen" (1837), ba§ 93änbd)en 
Dermtfdjter „3)idjtungen" (1839) unb abgefe^en 
Don Überfetjungen, j. £. größten Umfange^ unb 
jaljlreidjen Heineren arbeiten ba§ $auptmetf feiner 
erften ^ßeriobe, ber SRoman ,,©djtller§ #eimat* 
jaijre" (1843). — $m £erbfte 1844 ftebelte er 
nad) Äarteru^e über junäd^ft afö SUlitrebaftor 
be§ „S)eutfdf)en Familienbuches jur 93eteljrung unb 
Unterhaltung" unb blieb bort, abgefeljen t)on einU 
gen flehten Steifen in bie *ßfalj unb nadj graut 
fürt, bi§ pm Qaljre 1848. §ier in Äarförulje 
mürbe er jum *ßolittfer, — unb bie Sßolitif Ijat 
benn audf) im ©turmjaljre 1848 ber greunbfdjaft 
mit 3Äötife einen Sftifc gegeben, ber erft nadj !$afo 
jeljnten notbürftig mieber geftieft mürbe. 3unädE)ft 
naljm $urj 2lnteil an ber tjormärslidjen 93eme- 
gung, in meldte er audj mit einer 33rofdE(üre („®ie 
fragen ber ©egenroart unb ba£ freie SBort" 1845) 
eingriff, unb t)er!e^rte freunbfdjaftlidj mit SBaffer* 
mann, #etfer, SJlat^, $ßfau. Slber ein neuer 
f$riftfteUerifd)er *ßlan (S)er ©onnenmirt) jog iljn 



12 



in bie engere $etmat jurficf, mo er aUerbingS ju- 
näd)ft mieber poütifd) fid) betätigte. $n (State 
gart war er neben 2lbolf SQBci^er, bann afö biefer 
in bie ©c^roeij fliegen muffte, afö fein ©teUoer* 
treter unb 9tad(folger Sftebaftor be£ „93eobad)ter8" 
big @nbe be3 SfaljreS 1855. SWitten in biefer 
politifdjen $ätigfeit, bie itjm einmal im ©ommer 
1851 wegen (S^renfrdnfung leerer Beamter in 
einem Slrtifel eine breimödjentlidje #aft auf ^oljen* 
afperg eintrug/) fanb er in einer ©eftnnungSges 
nofftn bie Seben3gefät)rtin: er fd)tof$ 1851 mit 
■äJiaria oon 93runnon> eine trot} aller materiellen 
Sorgen glficflidje, in ber golgejeit mit fünf Am* 
bem gefegnete @!)e. 2)id)terifdE) mar biefe Qtxt 
ber potitifdjen Betätigung arm, bi§ ju üjrem 2ft* 
fd)luffe ber jroeite gro£e SBurf bem 2)id)ter glücfte, 
bie als SBerf be3 @rjä^ler§ mie be§ *ßft)d)ologen 
gleid) meifterljafte fdjroäbifcfye SBolfSgefdjidjte „S)er 
©onnennrirt" (1855), bem nod) im felben $al)re 
bie prächtige ©rjäljlung „3)er 3Beiljnad)t§funb" 
folgte. 2)er ©rfolg aber entfprad) in feiner SBeife 
bem Ijter ©eleifteten. ©erabe bie nun folgenben 
Saljre oon 1855 bis 1863 maren bie bitterfte 
3eit feinet &tbm$; fjäuSlidje ©orgen unb ma* 



*) SBergl. in ber SHbltograp^te be§ 2lnf)ang§ unter 
„$er $8eobad)ter". 



— 13 — 

teriette 9h>t, 9ten>enletben unb ba§ nagenbe @e* 
ffiljt ber SSerfennung lafteten ferner auf tljm. @r 
t>eröffentlid)te eine breibänbige ©ammlung feiner 
„erklungen" (1858—1861), unter benen afö 
neue ©abe eine §umoriftifd)e Sftonelle ben erften 
*ßlat$ behauptet: „3)ie beiben £ubu§", wie *ßaul 
^e^fe fte fpdter betitelt I)at. ©r plante eine freie 
in „leiblicher Steimform" gehaltene 9teubid)tung 
ber alten SBolföbüdjer, ©iegfrieb, S)ietrid) non 
S3em unb anberer, unb rief in ©ebanfen foldfjer 
Sflttgfett fef)nfüd)tig au§: ,,2luc!) wäre e3 eine 
fd)flne, grüne 93udfyt für mid), ber idf) be§ 9tomans 
fcfyreibenS unb be§ SDlarftgetümtnefö non 93trtuofen, 
Safdjenfpielern unb £afdfyenbieben entfetjlid) mübe 
bin" (an granj Pfeiffer, 4. 2luguft 1858). 2lu§ 
beut *ßlane ift, wie au§ fo manchem feiner *ßläne 
nidf)t§ geworben. SBo^l l(at er nod^ mancherlei 
brucfen laffen: Überfettungen, literarifd^e unb ge^ 
fdf)id)tlid)e gorfdjungen, aber bie t>oUe bid)terifdje 
©d)affen£freubigfeit war gebrodfyen. 93on Stutt- 
gart jog er ftd) auf ftiße ®örfer jurücf, nad^ 
Dbers@fjlingen, nadj ®ird)l)eim unb SBeifljeim an 
ber £e& ©ine ©tütje fanb ber SBiefoerfannte 
feit 1859 in ber greunbf^aft *ßaul £ei)fe3. ©eit 
1860 uerlielj iljm bie im SSbrjaljre gegrünbete 
©c^iHerftiftung einen ©Ijrenfolb, unb 1863 mürbe 
er im £erbfte jum jmeiten ttnterbtbliotljefar ber 



1 



14 



Untoerfttat3biblü>tl>ef ju Xfibtngen ernannt. Siefe 
menn aud) befdfjetbene Stellung fd)üt$te üjn wenig* 
fienS nor 3Äangel unb in anbetet SBetfe, aß er 
e3 ftd) gewfinfdf)t, war batnit bodf) bie ftitte „grüne 
33udf)t" ffit ij)n gefunben, wo et füt ein IetjteS 
£eben§jaj)tjeljnt eine tuljige «Suftudjt fanb. 1865 
ernannte iljn bie Uninetfttdt 9toftocf junt @!)tetts 
boftot bet pjifofopl^ie. 3flit *ßaul #ei)fe gemein^ 
fam gab et ben „®eutfd)en 9loneHenfd^a^" (feit 
1870) unb ben „9toT>eUenfd)at> be§ 2lu§lanbe§" 
{feit 1871) IjetauS, unb biefeS tefcte f^tiftfteHetifd^e 
Üntetneljmen wat jugleid^ ba§ etfte feines Seben3, 
bem ein bud)l)änbietifcf)et ©tfolg etbtfiljte. 2lm 
10. Dftobet 1873 fetzte ein ^etjfd^lag feinem 
Seben ein @nbe. 

@§ ift ein im ganjen ttübeS 93ilb, ba§ idj) 
Ijiet mit wenigen ©trieben jeidE)nen muffte. $et? 
mann Äurj gehörte nidf)t ju ben ©lüdttidjen, beten 
©djicffal auf bet ©onnenfeite be§ SebenS liegt 
®ie fragil ber SSerfennung laftete auf feinem 
ganjen ©Raffen unb fein jugenbtidjer ©tofsfeufjer 
über ©djwaben: „D biefeS Sanb ift ba§ SftajareÜj 
t)on 2)eutfdE)lanb! @§ erjeugt ben ©eift, aber iljm 
ift er ber ßirororanmmSfajjn" (im „SBirtSljauS 
gegenüber")/ mürbe burdj fein eigenes ©cfyicffat t>o& 
inf)altlidf) beftätigt. 3)oci) bat audf) er fdjon bei 
Sebjeiten uotte Anerkennung gefunben bei einigen 



— 15 — 

SBenigen, beten Söert tljtt moljl tröften fonnte 
über bie 93linbljeit ber SBielen. 3wei feien l)ier 
itodjmatö mit 9tadf)brud genannt, ©df)(m in jungen 
$al)ren l)at U)m ber größte fd)mäbifd)e, iüj barf 
woi)l fagen ber größte beutfcfye Sgrifer be3 neun- 
jeljnten $al(rl)unbert§, Sbuarb 3Körife, in fjerj' 
lieber greube über fein ©Raffen bie #anb ent- 
gegengeftrecft unb ®urj, ber al§ einer ber ©rften 
audf) öffentlid^ für 3ttörife§ SBebeutung eingetreten 
umr (fd)on 1837 in ber 9tox>eHe „2)a§ 3Birt3ljau§ 
gegenüber")/ ^cxt ftolj unb freubig ausgebrochen, 
roicDtel gerabe biefe 2lnerfennung il(m wert fei: 
„SBenn ©ie rnidf) gelten laffen, fo braudt) idfy mtd) 
toeiter nadE) leiner ©eftätigung in ber SBelt umjus 
feijen". (^n Tarife, 23. 3uni 1837). Unbinfpäte* 
iren Sauren fanb er an *ßaul£ei)fe einen tatkräftigen 
t$freunb, ber iljm bie Sirene gehalten aud^ über ben 
Stob IfinauS unb tf)tn in ben frönen, mit einer liebe* 
uoüen, (^arafteriftif begleiteten je^n 93änben ber 
„©efammelten SBerfe" (1874) ba§ befte Senfmal 
■gefegt l(at. 

^ermann Äurj mar eine letbenfcijaftlidje 9la- 
tur. grci^eit Don allem 3mang mar ü)m oberfteS 
Oefefc. Sieber moHte er al§ freier ©djriftftetler 
jungem, als in ber gemäd^lid^en Saufba^n eines 
jd^mäbifd^en SanbpfarrerS ein ftdf)ere§, menn aud) 
fpärlidfjeg 2Iu§fommen finben. @ine edf)te Sinter* 



16 



natur, bewegte er ftd) gerne in (gjtremen. @o 
fd)ift>ert er einen feiner gelben (S&ruleuS im 
„2Birt8^au8 gegenüber"), ber ein beutlidjeS ©elbjfc 
porträt ift, mit ben SBorten: „@r fonnte jid) 
wochenlang, wie er e§ nannte, ber fjaufyeit &** 
fleißigen, 1 ) feierte aber bann unerwartet wieber ju 
einer eben fo langen al§ unauSgefefcten Xcitigfeit 
jurfitf." — *ßraftifd&en ©efd&äftögetft befafc Äurj 
nidf)t, unb bie oielfacfye SBerlegernot bei ber 93er* 
äffentüdjung feiner SBerfe, audf) foldjer, beren 
^o^em SBert er ru^ig oertrauen burfte, bilbet su* 
fammen mit ber äufcern ©rfolglojigfeit feines 
(Schaffens einen 2WoKafforb, ber faft fein ganjeS 
Seben mit tragifdjem ©runbton burd^flingt. Stter 
fouiel ©djwere§ iljn aud) getroffen, fo bun!el e§ 
oft um iljn unb wol)l audf) in iljm auSgefeljen: 
al§ ber S)id)ter bie Slugen fdjtof* jum legten 
©dfjlafe, ba mar er wof)l ein müber, fein ge* 
brod)ener 3Äann. gefter, ftarfer @rnft unb un- 



) 



x ) S)ie „(SJebtdjte" (1836) enthalten einen Sobgefang 
„9ftein idttt", unb $u biefent ®ebtd)te fyat in ein C^ent* 
plar, baS bie gamilte be§ 2)id)ter§ aufbewahrt, 3uftinu§ 
Äerner folgenbe QziUn mit SBlciftift gefd&rieben: 

SBeü bu ber erfte 2)td)ter, ber gefunden 

$)em SBette fjat ein marote§ Iiebe§ £ieb, 

®o f)dlt aum $anf, wenn Idngft ber 2Rtttag glfiljt, 

$a3 $ett bid) oft no^ mann unb lieb utnfdjtungen. 



— 17 — 

DerftegKdjer ^umor waren bie SBaffen, mit bcncn 
er ba§ nriberfpenftige Seben befiegte. $n feinem 
bict)terifdjen ©Raffen ift x>on ber 93itterfeit feinet 
perfönlicfyen ©cfyicffatö faum etwas ju fpfiren. 
3118 Siebter ftanb er über bem Seben, mochte 
audf) ber 3Jienfd) im Seben einen garten Äampf 
fämpfen, unb wo er einmal perfflntid)e§ 9Jtifc 
gefdfyicf in poetifcfyer gorm wiberfpiegelt, wie in 
bcm ©ebtdjte „®er 3*emblmg", ber tragtfomifdfjen 
©efdjidjte be§ unter Stäben al§ il)re§gleid)en aufs 
roadjfenben jungen 2lbler§, ba gefd)iet)t e§ mit 
foutjeräner Überlegenheit. S)ie 2lbterfdE)wingen 
be§ eckten 2)id)ter3 trugen i^n je unb je über baS 
fleinlid^e 9tabengefräd)je be§ SlötagS l)inau§ in 
bie freien #öl|en reiner Suft unb listen (Sonnen* 
fdjeinS. • 



$uIger«<BeMtt0, $. fhtrs. 



T'F y f f y f T ^f'V ^f'f T f F T'T *I W V *9 W V *9 W V *f w Y 



2. 

<TNie fctyriftfieöertfclje SBirffamfeit #ermann ÄurjS 
'^ ift eine ebenfo inljaltreidje afö t>ielfeitige. 
3d) fann l)ier, wo Dor allem nom ©id^ter bie 
SRebe fein foö, nur flfidjttg auf feine fonftigen 
Seifhingen l)inroeifen, fo roertooll unb feff efab aud) 
manche barunter fmb. 

2118 ©ermanift l)at Äurj 3forfd)ungen Aber 
©ottfrieb Don (Strasburg, über bie Sfauftfage, 
über ben ©impticiffimuS, wobei er atä ©rfter ben 
richtigen Flamen feinet 33erfaffer§ #an§ 3<tfob 
©Ijriftopl) oon ©rimmeteljaufen feftftettte, üerflffenfc 
lid)t unb ein fleineS gauftbüdjlem herausgegeben. 
2ll§ Siterarljifiorifer l)at er ftd) befonberS ein- 
geljenb mit ©fyafefpeare befdjäfttgt, eine eigene 
Heine ©djrift „Qu ©IjafefpeareS Seben unb 
©djaffen" (1868), femer eine Steige Sluffä^e 
im ©ljafefpeare=;3al)rbud) erfechten laffen unb 
^ßaul ÄonemfaS Silhouetten „f^alftaff unb feine 
©efetlen" (1872), fonrie beweiben ÄünftlerS 
©djattenbilber jum „©ommeroadjtstraum" mit 
ausführlichem 93egteitteyt oerfeljen. 2113 £iftorifer 



— 19 — 

tmb Äutturijtjlortfer l)at er feine lebenbigen „Silber 
auä ber ©efct)idjte ©djwabenS" gejeidjnet, bie bann 
fpäter weiter ausgeführt unter bem Xitel „SluS ben 
SCagen ber ©cfymad). ©efd)idf)tSbilber aus ber 
3JielacSseit" (1871) in »Urform erfd)ienen. 211S 
^iftorifer Ijat er aud) ben £eyt gefcfyrieben ju bem 
bie Slntife beljanbelnben 93anbe t>on Subwig 
SBeifcerS „SilberatlaS jum ©tubium ber Sßett* 
gefd)idf)te" (1862). 3fa fogar auf baS ardjäo* 
logifcfye ©ebiet Ijat er jtdj einmal gewagt unb in 
einer 3^itfd^rift feine 3Weinung über bie göttliche 
(Sigentümerin beS £etligtumS auf %ina auSge* 
fprod^en. 95on ben meiften biefer feiner gorfcfyungen 
fpinnen ftdf) bie gäben audj hinüber in fein bidjtes 
xifd^eS ©Raffen, baS fo gerne beutfdjeS SBolfStum ber 
SSergangenljett p neuem Seben erwedft. S)er ©erma? 
ttift, ber^iftorifer unb berSMturforfdjerÄurj gaben 
bem 2)id)ter Äurj bie reiche gfiHe eckten 9flaterialeS 
an bie ^anb, woraus biefer feine föftlid^en ®e* 
galten unb i^re ©d)icffale fd^uf. 

Sieid^ereS SBirfen nodf), als auf ben bisher ge* 
fireiften ©ebicten entfaltete er auf einem anbem, baS 
wir wol(l als ein ©renjlanb jwifdjen wiffen* 
fdjaftlidjem unb fünftlerifd^em ©Raffen bejeic^nen 
bürfeu, als ftberfefcer. £ier aber gewinnt nun 
fd>on ber ®idf)ter baS Übergewicht. 2)enn mag 
aud^ vtm beS lieben Broterwerbes willen mcmdfje 



— 20 — 

„Kterarifd)e £agelöl)nerei" (an ©djwab, 2. ©ept. 
1838) mit untergelaufen fein, fo mar Jhtrj bodj 
weit baoon entfernt, einer jener fingerfertigen 
©ngroSlieferanten für bie ©infutyr au§ bem 9lu& 
lanbe ju fein, nrie fte — ©ott fei'S geflagt — 
in ®eutfdjlanb bamatö, wie Ijeute (ja Ijeute meljr 
als je) mit unheimlicher ©mftgEeit arbeiteten. @r 
fud)t immer, toenn aud) nid)t immer mit gleichem 
©elingen J^fn^alt unb gorm be£ SSorbilbeS fo in 
fein geliebtes ®eutfd) gu übertragen, bafc möglidjft 
wenig t)on feinem urfprfinglitfyen Steij verloren 
ge^t. ©o Ijat er au§ bem ©nglifdjen SijrifdjeS, 
@pifd)e§ unb 2)ramatifd)e§ t>on Sorb SJijron, 2t)xu 
fdjeS unb ©pifd)e§ oon Stomas 9Hoore, unb x>on 
©Ijafefpeare neben mannen ©ingelftetlen „2)ie 
luftigen SBeiber t)on SBinbfor" überfefct, fo au§ 
bem 3ftanjöftfd)en Sieber oon oranger unb bie 
„2lu8gen>äl)lten SBerfe" oon ß^ateaubrianb, aus 
bem ©panifdjen eine SftooeHe unb neun 3roifd|ens 
fpiele beS ©eroanteS oerbeutfd|t. ©eine beiben 
roertooUften ©aben biefer 2lrt aber toaren bie 
oollftänbige Übertragung oon 2lriofio§ „Stafenbem 
Sftolanb" in beutfdje ©tanjen (1840; in neuer, im 
einzelnen nachgefeilter 2lu3gabe oon Sßaul #egfe 
1881) unb bie neuljocf)beutfd)e 5ftad)bid)tung unb 
3uenbefü^rung oon ©ottfrieb oon Strasburgs 
fiiebeSfang oon „Sriftan unb 3folbe" (1844), bei 



— 21 — 

toeld) letzterem er ftdf) bcr pI)ilologtfdE)en greunbeS* 
Ijilfe granj Pfeiffers ju erfreuen Ijatte. 33etbe 
blieben jaljrjeljntelang unübertroffen, bis ©ilbe* 
meifter für 2irioft (1882) unb SGBi^elm £erfc, 
auefy er ein ©djroabe, für ©ottfrieb oon Strasburg 
(1877) nodf| feiner anfdfjmiegfam ein nod) fleib= 
famereS neues ©eroanb gefdjaffen l)aben. 

Äurj felber wollte bei beth ©eleifteten menigftenS 
für ben „£riftan" nidt)t fielen bleiben, ©djon 
jjatte er baS oon SJieifter ©ottfrieb unoollenbet 
§interlaffene@ebid)t nicfytnur „übertragen", fonbem 
audj „befdjloffen", baS Ijeifjt mit feiner $anb in 
frönen, burdjauS im ©eifte ber alten ®idt)tung 
gehaltenen SBerfen p ©nbe geführt. SBermag idf) 
an6) barin nidjt, mie QoljanneS ©djerr in feinem 
an fd)iefen Urteilen überhaupt nidf)t armen ©ebenf* 
arttfel auf Äurj fd)reibt, „fraglos baS bebeutenbfte 
SBerf beS 3)idE(terS im engeren ©inne" ju erblicfen, 
fo l)at er boef) {ebenfalls einen I)o<f)poetifd)en, be* 
fonberS an lijrifcfyen ©dt)önl)eiten reiben 2luSfiang 
für baS größte £iebeSgebid)t beS Mittelalters Ijter 
gefunben. Unb auf biefem SBege moHte er weiter- 
fd^reiten. @r gebaute baS p leiften, rnaS fpater 
SBifljelm |>ert} für meljr als eine mittelalterliche 
2)id)tung in unübertrefflicher SBeife geleiftet Ijat: 
freie Umbid^tung ju einem neuen lebenbigen SBerfe, 
baS (mit Äurj ju reben) „bie beften 93eftanbteile 



— 22 — 

Don ©ottfrieb beibehalten" foHte unb „bod) jus 
gleid) freie ^Bewegung nid^t blojs geftattet, fonbem 
verlangt" (an ftranj Pfeiffer, 14. ftebruar 1863). 
SBon biefer £rifianneubidjtung, bie nie feljr weit 
gebieten ju fein fdjeint, trat nnr ein Srudfjftücf 
au§ bem Slnfang „SRwalin unb SBlandjeffor" 1864 
t)or bie £)ffentlid)fett. S)ie Sro&lpnmg biefer 
SSerfudje l)at un§ fdfyon tyinübergeleitet vom nacJ)* 
fcljaffenben pm freifd&affenben 2)id)ter ffiux^. 95on 
iljm allein foU im folgenben nodj bie SRebe fein. 
SBie ernft unb grünblidj er aber feine Über* 
fetjertätigfeit genommen, ba§ fagt un§ nidjt nur 
fein öfter gebrucfteS ©ebicfyt „Samentation eines 
ÜberfefcerS", ba§ fagt un§ audj ber foroeit mir 
befanntnod^ ungebrurfte ©tofjfeufjer, morin er fidf) in 
^umoriftifdjer SBeife an ben ^eiligen (£ljriftopf|oru£ 
roenbet, ber auf feinen ftarlen (Schultern befannt* 
lief) ba§ (SfjriftuSfinb über ben ©trom gefegt fyat: 

D ^eiliger (£E)rtftopl)oru§, 
8erüEjmtefter ber Überfefcer, 
$)en al§ Patron ic$ c^ren mufc: 
<3ttb §ilfe nriber biefe ßefcer! 
Unb leite mic$ auf rechter ©pur 
®er fretnbcn (Sprache ©ctft $u f äffen: 
3$ jittre nur, idf) ftottre nur 
Unb fann e§ bodf) nidf)t bleiben laffen. 



) 



^f w Y *t w V *r w Y *I W Y *I W V V W Y V W Y *r w Y *f w V *t*V *r w V 



a 

^ie jeber junge ©idjter, fo glaubte auefy 
^ermann Äurj junt 2)ramattfer berufen ju 
fein. @8 war trofc gelegentlicher jugenblid^er 
®ramercpläne unb tro^ einiger unbebeutenber SBer* 
fuetye in bialogifdEfer gortn eine @elbfttäufd)ung. 
2lud) al§ Sqrifer, als welker er eifriger tätig 
war, tritt er faum feljr eigenartig, {ebenfalls 
nirgenbS bebeutenb Ijeroor. „9Äeine ©ebidjte", 
fdfjrieb er einmal an 3Jtörtfe (22. ^uni 1837), 
„I^aben etmaS 21bftrafte§: e£ ift ba§ fingen be§ 
poetifdjen ©imtS, tote id) rooljl fagen barf, um 
nidf)t tn§ Unbebeutenbe ju fallen unb neu ju fein." 
S)ie§ Sttngen fü^lt man faft überall burdfj, nur 
feiten finb ftnljalt unb gorm reftloS @in§ ge* 
roorben, unb ben meiften bleibt „ein ©rbenreft, 
ju tragen peinltd)". SBeriiger möchte idj ©eurid)t 
legen auf bie 2ln!länge unb ©inflüffe, bie il>n, 
wie man betont l)at, ben fd^mäbifd^en S)id)tern 
Urlaub, ^ßfijer, unb — am ftdrfften — feinem 
fo l)od)t>ere!)rten SÄörife nähern. 



) 



24 



Aura felber backte, fo Ijod) er ben Setuf beS 
von ©ott als 2tpo[tel gefanbten 3)idjter£ als folgen 
aud) wertete („3)er Siebter")/ befdjeiben über baS 
eigene ©testen, unb bie an ©ott gerichtete feurige 
„Sugenbbitte" Hingt au§ in bie äBorte: 

fflib mir ber ßiebe fteuerfraft, bie fteuerfraft be3 2Betne3, 
Unb »erb id) nie ein grofjeS £td)t, fo fei td) $)ir ein reüteS. 

Augenblicken £önen ber ©eljnfudjt, bie aus 
ber ©nge in bie SBeite ftrebt („Safjt midj t>on 
Rinnen")/ fielen bie häufigeren Sieber gegenüber, 
barin er, ein jurüdgejogener 2Jtann, ftd) t>or ber 
SBBelt oerfdjliefct („©tiHe") unb bie baS #ers i^m 
roeitenbe „©infamfeit" als bie SBecferm emften 
unb tüchtigen Sun« preift, ober aud) in tief melon* 
djoüfdjen ©ebanfen ftd) gefällt („2Bintemad)t3s 
träum", „3)er ©djmerj ber legten ©tunbe"): 

©in 2öinbe§roel)n, ein Sftebefoeben, 
S)a3 ift bie 3Jienfd)l)ett, bie Statur. 

3[n mannen ©ebtdjten tritt baS autobiogra* 
p^ifd^e 2Äoment ftarf in ben SBorbergrunb („aftaut 
bronn", „2BeiI)nad)t", „SBerbienfi unb ©lütf", bie 
jal)lreid)en ©ebidjte an beftimmte *ßerfonen), unb 
trüb erwägt er („Sftadjlafc"), bafc oon feinem ganjen 
noUen Seben nur „ein paar arme fiumpfe Reiten" 
übrig bleiben werben, tote bleibe Settern nur oon 
einem Seben „frifd) unb reid)". $a aud) im Se* 
ben Ijat iljn deiner waljrijaft gefannt: 



— 25 — 

$)odj nm§ id) mix in mir gewefen, 

S)a3 fyat fein JJreunb gefeEjn, nrixb feine @eele lefen. 

äBarm aber urirb ü)m ba3 $erj ber Sftatur 
gegenüber („9Äarjnad)t", „Sin ben £Ijronfolger 
9Hai", „Siebeglicfyter"), wärmer nod) im ©ebanfen 
an bie engere #eimat („2luf ber -äftüljle", „S)ie 
©foefen ber SBaterftabt", „2lu3 ber £eimat"). 
dagegen fdjreibt er nur gan$ auSnaljmSroeife, 
einmal, ein politifdj-patriotifdjeS ©ebidjt („SBater- 
lanbSlieb. 3Jtärj 1848") unb aud) bie erotifdjen 
Sfine ftnb nidjt eben Ijäuftg („9Äem ©cfyifflem", 
„Siebe", „$eimlid)e ßufammenfunft", „®ie Sieb' 
ift fein £anbfd)ul|"). 

Unter ben erjä^Ienben Stücfen bürften bie 
berben #an§ @ad)3fd)en £anb3fnedjtfd)n>cinfe unb 
bie luftig finblid)en, in %on unb Haltung an 
SKörife erinnemben 9Mrd)en Dom SBalbfegerlein 
unb vom ©affenfegertein ben *ßrei§ batwn tragen 
über bie emften unb tragifdjen 83aHaben (roie 
„2)a§ tote Ätnb", „Wtonita", „®a§ @eritf)t", 
„Dftern 1535"). 9tur jroeimal fjat Äurj, ba ein 
in luftigen ©tubententagen geplantes Ijumoriftifdjs 
fatirifd)e§ ©po§ „Labor improbus" nie pr 2lu& 
fü^rung fam, größere erjäljlenbe @ebid)te !jumo= 
tiftifdjen $nf)alte§ getrieben: „2)er 931attler" 
(1837), „®ie 9ieife an3 2»eer" (1839). QeneS 
berietet in autobiograpf)ifd)er Umrahmung bie 



— 26 — 

brottige ©efdjidjte oon bem ©(ä^toaben ^ßeter, ber 
unter ben Surfen burcfy fein „©lätteln", ba§ Ijetfjt 
Sieberblafen auf 93aumblättern, p !jol)em 9tuljm 
unb Stuften gelangte, atö „reifer £ütfentrom* 
peter" l)eimfel)rte unb im SUter burdj unftuge 
Teilung feiner $abe unter feine Äinber, ein 
fdjnmbifcJjer Äönig £ear, an ben SBettelfiab tarn; 
baS jweite gibt eine barocfe, im einzelnen feljr 
lebenbige ©djilberung eines abenteuerlidjen 3uge§ 
jtoeier ©tubenten an§ 3Äeer unb bricht im 3tugen* 
Wirf, n>o ber eine fnapp Dor bem erreichten 3wfe 
fteljt, dfynt ©djlufj jäl) ab. — 2)iefe epifdjen, 
übrigens wie Äurj felbft menigftenS für ben 
„SBlättler" jugeftanben f)at, in „ungeftiefelten" 
#ejametern gefdjriebenen ©ebicfyte führen un§ 
hinüber ju bem roertoottften, roa§ k\xx$ atö 3)id^ter 
gefdfjaffen, feinen erjäf)lenben Sßrofawerfen. 



*I W Y *t w Y *t w V ^wy *fwy ^wy ^fwy V*Y ^f w T *t w V *I W V 



S)Yß ©rjäljler bewegt ftdj Äurj mit Vorliebe in 
^ ber SBergongentyeit. %x% ber ©efd^id^te feiner 
fdf|mäbifd|en #eimat ^It er ben (Stoff ju feinen 
beiben #auptu>erfen, wie ju einer Sütja^I feiner 
Heineren SftooeHen. 2)enn ©efdE)idf)te Reifst für 
iljn nidjtö £ote3, feine $Büd£)ermei3l)eit, fein 5Bfll)len 
in ©taub unb 3M>er, fonbem ein SebenbigeS unb 
gegenwärtig gortmirfenbeS. ©efdjicJjte ift iljm, 
mit einem SBorte, nid)t SBiffen, fonbem Seben. 
2lfö Änabe fdjon plante er einen Ijiftorifdjen 
SRoman „Sie ^Belagerung oon ^Reutlingen" oon 
1519. 3)enn afö fötabe fdtjon mar iljm bie SSergam 
genljeit biefer feiner SBaterftabt au§ münblid^erüber^ 
lieferung oertraut; er lernte fte „nid)t auf bem 
Rapiere, fonbern oon 9Jhmb ju 3Jhmb fortge= 
pflanzt" f ernten, unb ber grofce 93ranb oon 1726 
mar i^m fo greifbar nalje, al§ l)ätte er i^n felbft 
miterlebt. 9tid)t anberS erging e§ bem reifen 
S)idjter. 2113 er mitten in ber Slrbeit an feinem 
erften großen Stomane ftecfte, fd^rieb er einmal 



— 28 — 

an 9JWrife: „<£§ ift toa^t/ id| lebe gar md)t in 
unfererßeit, fonbem id) lebe „oor fettig «Sauren'''' 
(fo lautete bamal§ ber Xitel be§ SftomanS), unb 
er batiert ben 93rief t>otn 3)ejember 1780 unb 
unterfdjreibt ftd) mit bem Tanten feinet gelben 
#einridj 9toHer. 3)ie SBergangenfjeit war i^m 
©egenroart geworben. 

2Bar früher bie epifclje SBerSerjciljlung fein $xü 
unb babei ganj natürlid) SBgron (befonberS für ben 
„Labor improbus") fein 3flufter geroefen, fo rüdft 
nun ein anbereS Streben, ein anbereS SSorbitb an 
beren Stelle : ber l)iftorif cJje Vornan unb SBalter ©cott. 
„2)a3 befte ift", fdjreibt er an SDWrtfe (19. Stpril 
1838), „baf$ idj meine ©djabljaftigfeiteneinfelje, unb 
fo Ijab id) längft, ben 93gron Doran, alle @nglänber 
über 93orb geworfen, excepto Homero, seil. 
SBalter ©cott, ber mir immer bebeutenber wirb." 
SGBalter ©cott, beffen Romane feit 1815 in beut 
fc^en Überfettungen ftd) oerbreiteten, I)at auf ben 
gefdf)id)tlid)en Vornan in 3)eutfd)lanb ftarfen @in- 
flufc ausgeübt unb jaljlreidfye 9iad)folger gefunben, 
unter benen ber alte £iedf, 2Bilf)elm $auff, SBiUU 
balb 2lleji£ afö einige ber roidjtigften genannt 
feien, ^ermann Äurj I)at ftd> meljr ate einmal 
über fein SBerfiältniS ju ©alter ©cott unb jum 
^iftorifd^enSRoman überhaupt auSgefprodjen. „2)em 
einjigen ©alter ©cott" fagt er einmal (im ©cijlufc 



— 29 — 

fopitel be§ erften 93anbe§ ber erften Sluflage oon 
„(ScfyiHerS ^eimatjaljre" 1843) „roax ba§ grofte 
SBerbtenft vorbehalten, ber S)id)tung eine neue 
reiche gunbgrube 31t fc^enfen unb geroifc gibt e§ 
für ben 3)idf)ter im ganjen Greife feines (Schaffens 
feine fdjönere Slufgabe al§ ben SBeruf, ftdj neben 
ben ©efd)i<I|tfdf)reiber ju fteUen unb feinen grauen 

Umriffen garbe unb Seben ju oerlettyen" 

„@r (ber Sinter) l)at iljre (ber ©efdjidjte) Surfen 
anzufüllen" . . . „ba§ Seben foß bargefteüt wer- 
ben, ba§ mit feinen Keinen 3äS en °f* e * ttett M*** 
rafdjenben Kommentar ju ben größten politifcfyen 
©reigniffen gibt". . . . Slber nid)t eng gebunben 
an bie genaue gefdjitf)tlidje Chronologie barf ber 
Siebter arbeiten; er fann fein ooHereS SBeltbitb 
nur geben, toenn er ftd) freihält „t>on ber fleht* 
lidjen SQBa^r^eit ber Qal)re3saf)len unb Flamen", 
unb ba3 ©efetj ber sßerfpeftioe, unter bem mir 
bie ganje SOBelt erbürfen, „e§ ift auefy ba§ @efet> be§ 
§tftorifdf)en 9iomane3". 3)a§ fünftlerifd^e ©Raffen 
fotl unb barf alfo rooljl mit bem oom $ifiorifer 
gegebenen 2Jtateriale frei fehlten, aber anberer* 
feitS gibt gerabe bie gefd^id^tlid^e £reue audfj bem 
^unftmer! eine fefte unb wohltätige Segrenjung. 
„3dj glaube", fagt Äurj (im 58oro>ort jur erften 
Auflage be£ ,,©onnenu>irt§" 1855), „ba£ bie @e* 
fdf)tdf)te, beren SBiffenfdjaft ju einem ÄultuS ju 



30 



werben beginnt ber 2)id)tfunfi benfelben 2)ienji 
ju teiften berufen ifi, weisen einft bie ftirdje ben 
btlbenben fünften leiftete: burd^ 3u>ang unb 93e* 
fdfjränfung ju innerer fjrei^eit unb gefteigerter 
Äraft ju führen." S)iefe Ijodjgefpannten Slnforbes 
rungen an ftd) felber ljoben i^n audf) IjinauS über 
feinen nädjften SBorgänger im fciju>ctbtfdf)en fyifto* 
rifdjen SKotnan, über 2Biü)elm #auff. 2luf ben 
rafdE) reifenben Änaben f)atte ber „Sidjtenftein" 
<1826) „ben tnäd)tigften ©tnbrucf" gemacht; ba 
war „für unfere S)id)tung juerft toieber redfjt 
etgentlid) bie $etmat entbecft", ba naljnt iljn 
bie „#eimfeligfeit" foldjer *ßoefte ganj unb gar 
gefangen (S)ent unb ©laubroürbigfeiten, SßierteS 
93ud), SBierteS Äapitel). S)em SUtanne blieben tljre 
<Sdjn>äd)en, bie aHju leidjtimegenbe eigene ©rftns 
bung, bie aßju forglofe Se^anblung be§ $iftoru 
fd)en, bie aQju rofig romantifd^e SBeleudjtung mdf)t 
verborgen. SBie er tiefer einbrang in ba§ 3Be* 
f en Ijiftorifcfyer 3)id)tung unb grünblic^er ftcfy um* 
fal) in ©efdjidjte unb Äulturgefdjicfyte ber p be? 
t)anbelnben Qtxt, fo gelangen ü)tn auci) fünftlerifdf) 
jwei SBerfe, bie ftcfy $um „Sidfytenfteht" t>erl)alten 
nue gefeftete reife 9ftanne3fraft ju liebenSroürbi* 
ger fnabenljafter Unreife. 

2)a§ eine, frühere ber betben, „(ScJjiUerS 
<£>eimatjal)re. aSaterlänbifdjer 9toman", erfdjien 



— 31 — 

1843 in brei Sänben. @r Ijatte lange, feit beut 
«galjre 1837, an betn SBerfe gearbeitet, Ijatte ein* 
jelne 93rudjftMe in t>erfdjiebenen 3eitfd(riften Der* 
flffentüdjt unb erft nadj Dielen 9M)en nnb ©nfc 
tdufctyungen einen SBerleger bafür gefunben. Siefe 
„SeibenSgefdjidjte" be§ 93udje§ Ijat ^ermann gif djer 
(in „Beiträge jur Stteraturgefdjidjte ©dfymabenS. 
Zweite SReilje" 1899) au§fül)rttd) bargefiellt. Studj 
ben £itel Ijatte fdfjliefclidj ber SSerteger fo be* 
ftimmt, eine jener in ber beutfcfjen Siteraturge* 
fdjidjte nidE)t feltenen, meift unglüdöidjen 9teu= unb 
Umtaufen, bie im $ntereffe jugfräftigeren ©in* 
brudfö t)on greunben, £ljeaterleuten, Verlegern 
an 3)idf)tmerlen meift gegen äBunfd) unb SBitlen 
be§ SidjterS Dorgenommen mürben. S?urj Ijatte 
feinen Sftoman befdjeibener unb richtiger betitelt 
gehabt: ,,#einricf) SRoHer ober 33or fettig Qaljren, 
fdjmäbifdje ©efd)icl)ten". 93efdE)eibener; benn ©dfyik 
ler§ Sftame auf bem Titelblatt ermecft von Dorne- 
herein überaus Ijolje ©rmartungen, unb richtiger; 
benn $einridj Voller ift tatfäcfylicf) #elb unb 
3Äittetpunft be§ ©anjen. ^ermann Äurj mar 
ein Diel ju feiner ßünftter, um nidjt ba§ Sftifclidje 
t>on Sidjter^omanen (unb Dramen) in DoHem 
Umfange p emfinben. @§ ift immer ein äufcerft 
gewagtes 2)ing, ©filier ober ©oet^e, beren äBerfe 
jebem 3)eutfdjen oertraut ftnb, Don beren ^ßerfön- 



*) 



32 



Udjfeit er ein nte^r ober tninber fdfjarfeS SBilb in 
ftd) trägt, in ben SWittelpunft einer neuen S)id)tung 
ju ftellen. SBaS babei jjerauSfommt, ift meift ein 
3errbilb ober eine blutlofe ^bealfigur; id) brause 
ja nur an bie beiben befannteften SBeifpiele $u 
erinnern, an ben unnatürlich frühreifen, miberlid) 
naferoeifen Knaben ©oetfje in ©uttforoS „Königs* 
leutenant", unb an ben aflju patf|etifd)en Ijoljten 
jungen ©dritter in ßaubeS „ßarlSfdjülern". ©o 
triel l)öf)er als 2)idf)ter ^ermann Äurj fteljt, fo triel 
Ijöljer ftef)t aud^ fein „junger ©d)iHer", ben er 
mit bem fixeren Qnftinft beS eckten ÄünftlerS in 
bie jroeite Steige gerücft, l)ier aber ju einer ooQ 
lebenbigen ©eftalt gefdjaffen Ijat. 

©in farbenreidjeS, umfaffenbeS Mtutf)iftorifc!jeS 
SBilb aus bem SBürttemberg beS adjtjeljnten $a\)T* 
IjunbertS, aus ber 3eit umS £al)r 1780, fü^rt 
uns ber SRoman in ooHer ^Breite oor. ©enaue 
ÄenntniS oon Sanb unb Seuten, auf ausgebreitet 
ten ©tubien berul)enbeS, lebenbigeS IjiftorifdjeS 
SBiffen, ed)t epifcfye ©eftaltungSfraft, unb ftdfjere 
©urdf)fül)rung innerer pfi)df)ologifdf)er ©ntmidtlun^ 
gen, baS fmb bie Sfflittel, mit benen ber Siebter 
bieS SEBerf gefdjaffen l)at, baS ben ©fyrentitel eines 
tmterlänbifcfyen im ooUen Umfange oerbient, baS 
trotj feines UmfangeS oljne ermübenbe Sängen 
ftetS feffelnb, oft fpannenb bis jum ©cfyluffe ftdt> 



— 33 — 

fteigert. Qm 2Wittelpunft ein frei erfunbener #eÜ>, 
ber ben 9tamen non einer ©eftalt au§ @d|iller8 
Stäubern, ber mandjen ©injeljug tum feinem 33er* 
f äff er entlehnt ^at: #einrid) SRoHer. $n beffen 
für ein ibgttifd^eS Sanbpfarrerbafein beftimmten 
£eben§lauf greift 4)erjog ©arl eigenmächtig ein, 
inbem er iljn p t>erfd)iebenen bebenden unb 
gefährlichen SJUfftonen üerroenbet, um iljn nadj 
ed)ter fojrannenart fallen ju laffen, menn ber 
©rfolg nidjt unbebingt feinen eigenftnnig feftge* 
Ijaltenen SBünfcfyen entfpridjt. überaus farbig 
werben un§ alle Äreife bamaligen Seben§ im 
gnten ©d)n>abenlanbe ausgemalt: ba§ 2tbm in 
ber freien 3teicf)§ftabt mie in ber fürftlidjen Sie* 
ftbeuj, auf ber geftung #oljena§perg, mie im ab* 
gelegenen, Don einem ed)t fcfyroäbifdjen Original 
bewohnten ^ßfarrfjauS, auf ber mtlitärifdf) ftrammen 
©rjieljungSanftalt be§ £erjog§, roie unter ben ge? 
feljlofen freien 3igeunern, beren Häuptling #annifel 
eine t>öUig tyiftortfdfye ©eftalt ift, unter beffen gü^ 
rung fte bi§ 1787 ba§ #erjogtum unftdjer matten. 
Sllte unb neue $eit, fttrftlicfyer 2lbfoluti3mu3 von 
©otteS ©naben neben rouffeauifd) gefärbten 9ta* 
tur* unb ©leicfyljeitSträumen, bie päbagogifcfyen 
Siebljabereien #ergog <£arl§, bie ftcf) ebenfofeljr 
in ber ftrengen Qnijt ber SWilitärafabemie als in 
ber nod) tnel ftrengeren auf #ol)ena§perg äufjern, 

@ulfler=@ebln0, #. fturj. 3 



) 



— 34 — 

unb bic bod) fo manches 3wfunftbeutenbe unb 
Äeimfräftige in ftdj fdfjloffen: all ba§ lebt in ber 
©djilberung be§ 2)id)ter§. @cJjt epifd), afö ber 
gebotene ©rjaljler, ber überall ba§ fdjlidf)te unb 
bod) treffenbe SBort finbet, ffiljrt Äurj burd) bie 
mannigfadf) t)erfd£)lungenen SBege feiner SBelt mit 
fefter §anb, fobafj wir uns mit vollem Vertrauen 
foldjer ftdfjeren gü^rung überlaffen. 

S)rei $auptgruppen treiben ftdf): bie bürgere 
lid) einfädle SBelt be3 9JHttelftanbe3, ber $einridf) 
Stößer eigentlich angehört unb ju ber er je unb 
je mieber jurütfgefüljrt mirb; ber #of ^erjog 
<£arfö, ben mir in erfter Sinie al§ ©djulmeifter 
unter ben Zöglingen feiner 2lfabemie lernten 
lernen, an biefer 2lnftalt mirb $einrid) Stoller afö 
Seljrer angefteHt; enblidj bie f darauf enlofe Unge* 
bunbenljeit be§ 3\Qt\mexUhvn§, in meldjeS #einrid() 
9toHer einem abeligen ©pringinSfelb, bem grau* 
lein Saura, auf 93efeljl be§ ^erjogS nacfyreifenb 
auSgiebig oerftricft mirb. SBenn aber ber ©idjter 
im $auptl)elben unb feinen ©d)icffalen mit freier 
^antafte geftaltenb nöttig glaubmürbige, innerlidj 
mie äufjerlid) bei aller SBuntljeit moljlmotfoierte 
^Begebenheiten fdjilbert, fo l)at er aufjerbem in 
oier gefd)idjtlid|en ©eftalten, bie beftimmenb m 
ben ©ang be§ ©anjen eingreifen, oier 2fteifterfttt(!e 
l)iftorifd)er S^arafterifti! gef Raffen, in $erjog 



— 35 — 

<£orl, ©datier, ©cfyubart unb ©eneral 9tieger. 
©ergog ©arl bilbet bcn ibeeUen Sfflittetpunft bc8 
S8Berfc§; immer urieber laufen alle gäben in feiner 
$anb äufammen, unb ber ferner p faffenbe, roeil 
Deroricfelte, in t)ielen garben fpielenbe ©Ijarafter 
be§ $erjog§ ift ju voller, ja gerabeju DoKenbeter 
Älar^eit burcfygebilbet. Saunifd), leibenfcfyaftticJj, 
feiner 9Jtad)t üoHberoufct, babei bocJj ed)ter ©efä^Ic, 
großer ©ebanfen wie großer Säten fä^ig ift biefer 
4)umanität3ta)rann eine 3Äeifterfd)öpfung in jiebem 
3uge / bie id) neben bem fpäteren „©onnenwirt" 
griebrid^ ©d)wan für bie Ijödjfte Seiftung be§ 
©E)arafterfdE)ilberer§ 5?urj l)alte. daneben fein 
junger ©filier, gang au§ einem ©uffe, foba§ 
<tud| bie mancherlei nortrefflicij verwerteten anet 
boten^aften 3üge au$ ©d)ilter3 Stuttgarter faxt 
nur afö belebenbe 3Äomente wirfen unb nirgenbS 
ate einzelne 3Jlofaiffteincf)en au3 bem farbigen 
<£f)arafterbitbe herausfallen, *ßräd)tig ift in iljm 
ntdfyt nur ber 3)id)ter ber Stäuber gejeid^net fonbern 
aud) au§ ber ganjen Umgebung, au§ allem ©rleiben 
unb ©rieben, bem eigenen unb bem feiner ©e^ 
ttoffen erflärt, wie er jum 2)id)ter ber Siäuber 
tmtrbe unb werben muffte. SBenn audfy feine 
©d^idtfale ftd) nidjt überall ganj reftlo£ einfügen 
TDoCen in bie @rjäl|lung von StoHerS ©efdjicf, fo 
ift ba§ bodf) meljr afö einmal, j. 95. ba, wo ©df)it 



) 



— 36 — 

ler8 t?lud)t aus Stuttgart mit 9Mer8 trietbewegten 
(Jrlebniffen am Sage be§ gfirftenfefteS auf bet 
©olitube oerbunben wirb, in fe^r feiner SBeife 
gelungen. — S)er glfiljenbe Sfretyeitgfftnger ©dju* 
hart, bei beffen ©efangenna^me #einrid) Stotler 
eine fo merfrofirbige Stolle fpielt, unb ber für 
fein feuriges Temperament in jahrelanger £aft 
auf bem ^o^enaSperg bilden mufc, ift in feiner 
Äraftgcnialttät urie in ben raffen 9Bed|feln felbffc 
bemühten $id)terftoljeg unb bemütig pietiftifdjer 
3erfnirfd)ung ju einer ergreifenben ©eftalt ge* 
morben. gür $ßieti3mu3 unb 3erfnirfd)ung forgt 
bei il)m, wie bei anberen ©efangenen (ju benen 
furje 3eit aud) $einrid) SRoÜer gehört) ber finftere 
©eneral SRieger, beffen büftere ©eftalt mit üjrer 
garten grömmigfeit unb intern fdperlaftenben 
©rufte in faft unheimlicher Sebenbigfeit mehrmals 
in bie ©rjä^lung eingreift. 

9hir anbeutenb tonnte td) Ijier auf ben SReid^ 
tum btefeS SBetfeS ^inmeifen. 9Jtflgen I)ie unb 
ba romantifcfye Jone anHingen, mag man in ber 
SBagabunbenpoefte be$ 3ig e u ner leben§, *>*§/ wie 
nebenbei betont fei reidjltdje unb rooI>lau§geitui$te 
©elegent)eit gibt ju prächtigen 9iaturfdjilberwtgen, 
manchmal an ©idjenborff gemannt werben, mag 
aud) ber (Jinflufc be£ fo t)od)oerel)rten SBotbtlbeS 
Salter Scott öftere beutlidj ertennbar fein, ba8 



37 



93ud) ift burdjtueg ©igentum feines S)id)ter§, ein 
.ßeugntö fetner ftarfen poetifdjen ©eftaltungSfraft, 
ein 3eugni8 nidjt minber feinet ftarfen unb warmen 
Siebe jur #eimat, bie „fein #erj umfdfilofj mit 
innigen ahmten". 

SBenben mir un§ nun von „©d)iHer§ #eimat* 
jähren" jum „©onnenmirt", fo fteigen mir aus 
ber farbenreichen, in mannigfacher SBegetation 
med)felnben Sanbfcfyaft be§ 3Jtittelgebirge§ empor 
ju ben fallen, großartigen Silbern be§ #ocfy: 
gebirgeS. 2ltle§ mirb flarer, einfadtjer, beftimmter; 
Ijerbe $öl)enluft ummeljt un§. 2)ie politifdjen 
kämpfe, bie ber 2)idE)ter injmifdfyen erlebt l(at, 
tyaben i^n gereift; aucij iljn Ijaben „jum 9Jtanne 
gefdjmiebet bie allmächtige 3^t vdb ba§ emige 
©djictfal." ®ie Qugenb liegt nun tjinter if)m unb 
mit it(r alle 9tomantif, ganj unb gar ein ©igener 
gel)t er jetjt felbftänbig neue SBege unb verlangt 
jetjt aud) oom Sefer ben SBergtc^t auf reid)e garben 
unb auf mannigfach ftdj au3breitenbe Stbenteuer 
jugunften ftrenger Sinienfüljrung unb Ijarter, burclj 
{einerlei romantifcfye Umfpielung me^r gemilberter 
$atfädf)lid()feit. ©tarfe Seibenfdjaften unb ftarfe 
Äonflifte, bie über bie augenblidttid^inbiotbuetle 
93ebeutung l)inau§mad)fen jur ©eftaltung aUge^ 
tneiner fojialer fragen, ein ferner ju entmirrenbeS 
©ernifct) oon ©djicffalsfüljrung unb eigenem SSer* 



) 



— 38 — 

fdjulben, unb in aß bem ber grofce, nie rein ju 
fd|Kd£)tenbe Äampf be§ im Saufe ber 3eiten ge* 
morbenen 9ted()te§ ber ©efettfdfjaft unb be3 Stentes, 
„ba§ mit un§ geboren ift," ber Slnfprüd^e ber SlUge* 
mein^eit unb ber 2infprüd()e be§ ©injelinbnnbuumS: 
2)a£ gibt bie entfdf)eibenbe$ßljt)ftognomiebe3 jmeiten 
großen SKomaneS, ber üjn feit bem Saljre 1843 
befcfyäftigte, aber erft 1855 ooöftänbig erfcfyien, 
„SDer ©onnenmtrt. ©dtjrodbifdfje SDorf* 
gefegte au3 bem oorigen $al)rf)unbert". 3)er 
gefd)id)tlici)e ©toff ift ein befannter, ben unter 
Slnbern audj ©dritter in feiner furjen 9fan>eHe 
„S)er SSerbredfjer au§ verlorener ©t)re" beljanbett 
Ijat: bie ©efdE)id)te be§ „©onnenroirtle", ba§ Ijeifct 
be3 ©ol)ne§ be§ ©onnennrirtö oon ©beräpadf) 
griebrid) ©etyman, ber 1729 geboren, 1760 in 
SBailjingen aufs Stab geflößten mürbe. S)ie 
^auptqueKen für ^ermann S?urj bilben bie ©e^ 
ridf)t£aften unb ^rotofolle ber ^ßrojeffe be§ „in 
unb aufjer £anb§ bekannten @rjböfemid)t ©cfyman", 
mie er in ben 2lften Ijetfjt. Qebod), mie ber SBer* 
f äff er felbft im SBorroort fagt: „9Äeine ©rjäljlung 
ift leine blof* tatfacfyltcfye, fte ift 3)id)tung, aber 
innerhalb gegebener gefdjidjtlidjer ©renjen." 2Ba§ 
be£ S)id)ter§ 2luge, ba§ ^eUfc^enb #erä unb Stieren 
prüft, fudjt unb fte^t, ba§ ift nicfyt ber „©rjböfe* 
n>id)t", ba§ ift ber 3Wenfdf) griebridf) ©c^man. 



39 



Sinti rietet an feine Duetten nwtyt bie fragen 
be§ «Suriften: ^a§ war er? wa§ tat er? @r 
ftettt bie gtagen be8 *ßfi)cI)ologen: wie würbe 
er? wie lam er ju biefen feinen Säten? 9In 
©teile be§ für ben Quriften wol)l gar nid|t über* 
mfifjig intereffanten abgefeimten ©pitjbuben tritt 
für ben S)id)ter ber 9Äenfdj, ber, oon 9ktur gut 
begabt, mit mannen treffüdjen ©tgenfdjaften 
unb einem warm fü^lenben ^erjen auSgeftattet, 
pm ©djrecfen einer ganjen £anbfcf)aft, jum 
2lbgott aller ©auner mürbe. 9Bie fonnte ba§ 
gefdjeljen? 2113 Sinter, ba§ Ijeifct als Seelen* 
unb §erjen§fenner beantwortet Äurj bie fo ge* 
ftettten fragen. Stritt für Stritt fdjitbert er 
bie (Sntwitflung, ba§ langfame Slbweicijen unb 
Slbgebrängtwerben oom redjten SBege, bie falfdje 
©rjieljung burdf) ben ftarrlöpjtgen SBater, bie Qu* 
fammenftöfje mit weltlichen unb geifitidjen Semite 
ben, bei benen er formal im Unredjt, tatfädjlid) 
aber oft im 9tedjt, immer wilber wirb unb fdjtiefc 
jebe Kare Unterfdjeibung für Siedet unb Unrecht 
verliert, ja oerlieren mu£. 3)arin bewährt ftdf) 
bie Ijödf)fte Äunft be§ 3)id)ter§: wir erfennen bie 
SWotwenbigfeit foldfjer @ntwicflung bei foldjen 
2lnlagen unb bei folgen ©rlebniffen. 3Wit über* 
jeugenber Slnfc^aulid^feit fmb bie ©rjie^ung wie 
bie 3tttowl)ältmffe in iljrer ©inwirfung auf biefe 



— 40 — 

©ntnridftung gejetd^net. jQfn IfidEenlofer golge* 
rid)tigfeit fdjtiefjt ftd) SHing an 9ting in ber ftette 
biefeS £eben§. 2ftit bfiftero garben malt Äurj 
ba§ erfd)fitterobe SBitb biefer ©eelengefd)id|te einer 
grofj angelegten Statut, bie gum SBerbredjer wer^ 
ben mu{$. ÄraftooH unb Ijerb, burdfpeg IjiftorifcJj 
getreu, burcfyroeg aber aud) geflaut mit bem SBlicfe 
be§ ®id^ter§, ber bie #anblungen gurficffüljrt auf 
iljre verborgenen £riebfebern unb mit fidlerer 
#anb alle bie feinen unb feinften gäben auSein* 
anberlegt, meldje afö äußere ©inflüffe unb be* 
ftimmenbe ©inbrütfe mit ben angeborenen ftäfjigs 
feiten unb Steigungen mie 3*ttel unb @mfd)lag 
jum unlö^lidj feften SebenSgemebe ftd) t>erbinben. 
©djon *ßaul $et)fe Ijat — unb ber 33ergletdf) 
liegt ja nalje genug — ben „©onnenroirt" Der* 
glichen mit #einricij oon Slleiftö „2ftid)ael ^6i)b 
IjaaS", ber nieöeid^t nodj erfdfyütternber ben jum 
SSerbredjer merbenben SSertreter feines urfprüngltd) 
guten 9ied)te§ jeidjnet. ÄleiftS 3ÄeifiernooeHe iji 
triel fnapper in faft bramatifdjer Äärje gehalten, 
wäljrenb ftdj Äurj in üoUfter epifcfyer ©reite be* 
roegt. 2lber aufjer jenem ^auptmotio, bem er^ 
folglofen unb barum in falfdje 93a^n ftd) werfen* 
ben unb jum Untergange fütjrenben Äampf um3 
Siedet, ift ben beiben 3)td)tungen nod) ein SQBeitereS 
gemeinfam: ba§ 2lbf allen unb (Srmatten be§ 



41 



©«tytuffeS. Surg tyat I)ier ju einem eigentümlichen 
S)arftettungSmittel gegriffen. @r fü^rt feine epifdj 
fortfcfyreitenbe ©rjäfilung nämlidf) in ooller 3lu§s 
füljrlidjfeit nur bis ju bem Slugenblicfe, wo bie 
©ntwidKung bis gum legten 2flomente beS SBer* 
brecfyenS twtljogen ift, wo eS für ben 3Äörber 
griebrid) ©dfjwan fein Qucüd mel)r gibt unb nur 
nodj ein immer tieferes ©infen mögltd} ift. 3)ann 
lägt mit feinen eigenen SBorten ju fpredjen, bie 
3)ic^tung „an tljrer Statt iljre ©cijwefter mit bem 
füllen, unbewegten 2Iuge, bie ©efdjidfytfcfyretbung, 
eintreten unb in bem Slftenfiaube müßten". 3)er 
^iftorifer gibt StuSjüge aus ben Protokollen unb 
<$erid)tSaften, ganj trodfen, ganj nüchtern unb fad^ 
lief). $m legten furgen Äapitel aber oertauf<f)t er bie 
geber beS $8erid£)terftatterS nodf) einmal gegen bie beS 
2)idjterS: ber ©ang beS Unglücklichen gur SHid^tftätte, 
ber letjte Slbfcfyteb oon ber grau, bie i^n über feine 
Äinber beruhigt, wirb gu tiefergreifenber ©djönljeit 
bidfjterifd) auSgeftaltet. 3)aS letzte SBort beS SJlan^ 
neS, ber fo ©dfywereS begangen, unb ber bodj auf bie 
grage eines alten greunbeS: „D wo 'naus, grieber, 
wo 'naus?" mit ber gellen Äommanboftimme, bie bei 
fo manchem ©inbrudf) erf Rollen mar, antwortet: 
„2)em £immel gu!" — biefeS letjte SBort wirft 
wie baS erfte 2tufleudjten ber Morgenröte nac§ 
einer ferneren, büfteren ©turmnad^t. 



— 42 — 

„S)er ©onnenmirt" ift jum größeren £eile 
(etwa in ben beiben erjten dritteln) eine ganj 
twrtrefflidje Sorfgefdiidjte, barin ba3 fdjroabi* 
fd>e SBauernleben in tyerjerfreuenber SBaljrjjeit unb 
Qtö)ti)txt gefdjilbert wirb. ®ie S)orfgefd()icfyte mar 
bamafö in 3)eutfd)lanb burdf| SBertfjolb 2luerbad)§ 
„©d)n>atjn>ätber ®orfgefd)icl|ten" (beten erfte 
(Sammlung im gleiten $al)re mit „(ScJjiQetö 
^ehnatjatyren" erfd)ienen mar) ftarf in 3Jh)be, 
aHerbing§ audE) bei feiner ©mpfinbenben unb fett* 
ftänbig Urteilenben ftarf mieber in SBerruf ge- 
fommen. Äurj felber l)at in einer treffenben 
(Satire („3)enfc unb ©laubmfirbigfeiten", fünftel 
SBudt), fünftes Kapitel) bie 2lu3roüdjfe ber 2luer= 
bacijfdjen Spanier, bie Unma^r^eit feiner aufge= 
pulten (Salonbauern unb bie pf)ilofop!jifd|en £ief= 
grfinbigleiten mit berbem (Spott an ben oranger 
gefteüt. Unter feinen jaljlreicijen filteren, ernft 
gehaltenen ©rjäljlungen, bie id) l)ier nicfyt im ein* 
jelnen djarafterifteren fann, mödjte idj roemgften£ 
bie umfangreidfyfie nodfy mit befonberem Sftadjbrudf 
I)en>orI)eben, ba§ „©eelenbilb au§ bem fd^mäbifd^en 
SBolföteben, ber 3Beii)nad)t§funb" (1855). 23i£ 
auf bie eine ftarfe Unroal)rfd()einlid)feit, bafj Quftine 
iljre Ijeimlidje 3Jhttterfd)aft mit folgern ©efdjitf 
unb (Mingen oor 2lHen gu oerbergen mei£, ift 
bie pfgdfjologifci) fe^r fein entnricfelte s Jlooetle 



^ 



— 43 — 

nrieber präd)tig erjd^It uttb nortrefflid) geweigert 
@c^t epifd) unb t>on Ijoljem btdfyterifcfyen Steig ift 
bie 2lrt, wie bie t>oöe Sluffläruttg über aUe§ ®e* 
fctyeljene erft fpät in bett entfdjeibenben SBer- 
lobungggefprdd^en ber Siebettbett gegeben, wie aßeä 
reftloS in ©rjäljlung umgefettf, wie 2)orfgebraucfy 
unb ©orfabergtaube ber 9BeiIjnad()t§5eit trefflid) 
serwertet wirb. @o Ijat ber 3)id(ter ein burefy 
unb burcij eljrlidjeS ed)te§ 93olf§bud^ gefdfjaffen. 
Qu ber 2Baljtf)eit unb burd) bie £at, oljne äße 
aufbringttdfje Se^r^aftigfeit wirb barin ecfyte Zo- 
leranj, wirb bie Sldjtung t>or wahrem Sffienfdjens 
wert, ber gerabe in geljl unb SBerirrung ftd| ooll 
bewährt, gelehrt unb ba§ fd^önfte ©oetljewort in 
lebenbige ©eftatt umgefetjt, ba£ SBort: 

2lHe ntenfd)lid)en ©ebredjen 
@üf>net reine 2KenfdjIid)feit. 

2ltö Siebter t>on 2)orfgefdjtdjten barf ftdj §er= 
mann Äurj fä^n in eine Steige fteUen mit ben 
beften biefer 2lrt. ©o mit bem oon tljm fo Ijod) 
oere^rten $mmermann, oon bem er einmal gelun- 
gen (im „Spitog ju ber Steife an§ 9Jteer"): 

S)emt wir tyaben ba§ SBefte: oor allem @f)re ber fjeber, 
3)te ben 50tünd)f)aufen f treibt! unb ben Säger f° Keb« 

tid) sunt 3tel fityrt! 

unb bem er auef) in feinem £rifianabfd|luft 



( 



— 44 — 

(„bie £riftan8fftnger") fd)öne SBerfe mieber mit 
befonberer ^Betonung ber Dberfjoffapitel im 
„3Wünd)ljaufen'' gemibmet Ijat. <5o mit 3ere* 
mia§ ©ottyelf, ben et fünjilerifd) überragt, 
roeil bei iljm alle 2tbftd)ttid)fett unb Se^r- 
Ijaftigfeit feljlt, mit Dtto Submig unb mit ©ott* 
frieb ÄeHer, hinter benen er moljl, äftljettfdj be* 
urteilt, etmaS jurücfftetyen mag, mftljrenb er 
bie 2luerbad)nad|folger mie 9Md)ior 2Äei)r unb 
Slnbere meit hinter ftdj lafct. 2)a§ ©ine jebenfottS 
ift ftdjer, baft bie fd)mctbifd)en dauern ftd) in feiner 
ßeidjnung afö getroffen aner!ennen unb nidjt, mie 
bie ©djmarjmälber, bie 2luerbadj atö 3ttobeQ bten* 
ten, afö fte barüber befragt mürben, antmorten 
mürben: „be§ fei atlenS t>erfd)tunfe unb nerloge." 



) 



yfy ^fiy ^fiy ^fvy Y V T t*T "7 t v F ^r—r- *I W V *I W T 



5. 

[a§ id| aucfy bisset oon bem ©rjä^ler fiurj 
gefaßt l)abe, oon einer ©eite feinet ©d)affen£ 
ift nod) gar nid)t bie Siebe gemefen, von jener 
©eite, bie mir perfönlidj menigftenS al§ bie befte 
erfd()eint, oon feinem #umor. ©enn ^ermann 
$urj ift nidjt nur — etroaS in 2)eutfdjlanb leiber 
jtemlidi ©elteneS — ein geborener ©rjä^ler, er ift 
aud) — etroaS in 3)eutfd)lanb leiber nod) t)iel 
Selteneres — ein geborener edjter #umorift. Äein 
in fentimentaler 2lnba^t oor bem Äteinfien fid) 
erge^enber 9ttd)tigfeitenfrämer, aud) lein eleganter 
©pötter, bie beibe gern mit bem #umoriften oer* 
toedjfelt werben, ©erabe neben ben mäl)rfd)aften 
unb bobenftänbigen beutfdjen #umoriften be§ neun* 
jeljnten QaljrljunbertS, einem gritj Sieuter, einem 
gfriebridj 3^eobor SBifdjer, SDBil^elm 9taabe unb 
©ottfrieb ÄeUer befteljt er in oolten ®l)ren. Qa 
er Ijat — wobei id) mir be3 großen 2lbftanbe£ 
t>oltauf bemüht bleibe — oom ©eifte be8 größten 
#umoriften ber SBeltliteratur, oom ©eifte ©Ijafe^ 



— 46 — 

fpeareS einen #aud) oerfpfirt, unb bafc er mit 
folget 93eljaglidf)feit ftd^ in bie ©eftalt SalftaffS 
vertiefte (wir erinnern un§ ber Überfettung ber 
„luftigen Söeiber t)on SBinbfor" unb be§ SBegleifc 
tejte§ ju „galftaff unb feine ©efeHen"), ift bodj 
tooljl meljr als bloßer QtfaU. ©ein #wnor liegt 
eben fo u>eit ab oon ber ironifdjen SBitterfeit 
4>einrid} #eine§, wie von ber tränenfeligen SBeidf)* 
l)ett 3ean *ßaul§, über welken er (am 23. 3wu 
1837) an 3Jtörife f djreibt: „%$ tarn iljn nidf)t 
leiben, er l)at feinen ß^arafter unb oerrät jeben 
2lugenblicf bie Sßoefte an ben SDBi^." 3)er #umor 
unfereS 3)id)ter§ nmrjelt ity im ©oben ber SBirfc 
iicfyfeit unb roie alle gute ©igenart feiner 3)id)tung 
im fdtjnmbifdjen #eimatboben. ©ein #umor ift 
fein Säbeln unter tränen unb fein Säbeln über 
gebrochenem ^erjen, fonbern ein ed)t fc!jn>äbifdfje§ 
Säbeln auf ben ©tocf Jahnen, ein gemütlichem Äopfs 
fcfyfitteln über ^or^eiten, ©ebrecfyen unb Sädjers 
lidjfeiten ber 9Jlenfd)en, bie in all iljrer gefdjäftigen 
3öid)tigtuerei um Sfticf)tigfeiten feine 2I^nung Ijaben, 
mie fomifd) fte bem unbeteiligten füllen 93eobad)ter 
Dorfommen. 3?eilid) gehört baju aud) ein Ste 
obadjter nrie Äurj, ber über brei 2)idE)tereigens 

^^d^aften gleichmäßig gebietet: ein gelles 2tuge, einen 

^^«nen ©inn unb ein tiefet ©emüt. 

■ 3$ fann l)ier roeber im einzelnen verfolgen, 



— 47 — 

nrie reijooH bcr #umor oft in bic größeren SBerfe 
Ijineinfptelt unb aucij erofte Situationen mit beut 
flüchtigen ©onnenbtitf eines freunbli^cn Sädf)eln§ 
umblitjt, nod) bie jaljlreicJjen IjumorifiifcJjen @r* 
jäl)lungen Heineren Umfanget im eingelnen dfjarafc 
terifteren. 2lber icij barf barauf Ijinroeifen, mie 
Teicfy an £önen ber §umorift Äutj ift. Srocfene 
SBeljaglidjfeit, menn er etma bie SBerlobung oon 
©rofcoater unb ©rofjmutter mithülfe be§ fdf)mctt}ens 
ben $ßapagei£ erjagt, luftige ©dfjalßjaftigfeit, too* 
mit er bie SiebeSgefdjidjten „©in $erjen§ftreitfr 
tmb „®a§ gepaarte #eirat§gefudf)" au§fiattet,ooff§s 
tümlid£)e 9taioetät im „2lrcanum" unb anberem, 
groteSfe Übertreibung in bem etroaS gejumngenen 
„93ergmärdf)en" unb ootte§an§s©ad)ftfcl)e3)erbl)eit 
in bem prächtigen ©df)manfe „©anft UrbanS 
Ärug" fmben mir nebeneinanber, jebeS an feinem 
^ßlatje, jebe§ ju ooQer SBirftmg gebraut. Unb 
bafj er aueij über einen fefyr ftreitbaren ^umor 
gebot, ba§ bemeift bie fdfyneibige Slbroeljr unge- 
rechter Äritif in ber ©treitfdjrift gegen ben £rifian* 
fritifer DSmalb 2ftarbad) „S)er Äampf mit bem 
S)radf)en" (1845), bie £eijfe afö ein „Äabinetftütf 
polemifcfyen §umor§" bejeicfynet Ijat. 3n ben 
beiben größeren ljumoriftifdfjen ©rjcitylungen „3)a3 
9Birt§^au§ gegenüber" unb „Sie beiben £ubu§" 
Ijat er auf biefem ©ebiete fein 93efte§ gegeben. 



48 



2)a§ erfte eine t>otfari<i)tige ©djöpfung feiner fufc 
jeftben SJrüljperiobe, baS anbete ein nid^t tninbet 
fdfjroemnegenbeS Zeugnis au3 ber objeftfoen ©päfc 
jeit feiner Äunft, beibe ober mroerfennbar ffirjeug* 
niffe eigenftänbigen ©d)n>abentum3. 

„3)a3 3Birt3ljau§ gegenüber", ein froher 
Sftadjflang ber golbenen Tübinger ©tubienjeit mit 
beutlidt) erfennbaren *ßorträt§ feiner felbft unb ber 
nädfjften greunbe, bringt bnnt aneinanbergereiljte 
Silber, bie ber Äneipftimmung in iljren x>erfd)ies 
benen ©tabien ebenfo geregt werben, wie $at>ens 
jammer unb Äaterfrül)ftücf, bem 3Jtaienfeft ber 
„SBorjerfreibe" ebenfo wie ber Staturfneiperei unb 
bem für bie Siebenben entfdjeibenben SBaHabenb, 
bajmifd^en in lebenbigfter ©djitberung @rb unb 
$immel umfaffenbe paraboje Sieben unb SBorfe 
gefegte, bie nadj fcfyroärmenber ©tubentenort Xief^ 
ftnn unb ©tumpfftmt innig vereinen, unt>erfel)en§ 
edjte ^erjenStöne voU anflingen laffen unb im 
fiegreicfyen Kampf gegen alle *ßf)ilifteret bie Ijödjfte 
Slufgabe be§ ©tubenten erblidfen. ©inge e§ nadf) 
Siedet unb ©eredfytigfeit, fo müfjte biefe ©rjä^lung 
längft neben £>aup föftlidjen „^antaften im 
93remer StatöfeÜer" ein SieblingSbucfy ber beutfdjen 
©tubentenfdjaft fein. 

®ie beiben £ubu§ tjaben nid^t nur biefen 
ü)ren feljr bejeidjnenben Sitel von ^ßaul #egfe 



— 49 — 

erhalten, wir lefen ftc aud) mit ootlem ©enufj nur 
in ber gorm, bic iljnen ^egfe (in feiner SluSgabe 
ber gefammelten SBerfe unb im ®eutfd)en Slooetten* 
fddat}) gegeben t)at, ba3 Ijeifct mit SBeglaffung beS 
nidjt recfyt geglüdften ©c!jluffe§, ben fturj fettet 
änbem wollte, ol)ne biefe 2tbftdf)t me^t ausführen 
%\i fönnen. „2)ie beiben £ubu§" ftnb bie fdjwfc 
bifdjefte unter all feinen 6d)mabengefd(id)ten. 
©oldje tl)eologifd|e Originale mie ba3 unbegabt 
bare *ßfarrerpaar t)on 21— berg unb $— bürg unb 
tyre beiben ©flljne, toadjfen nur im ©djnmben* 
lanbe, unb nur ein ©dfjmabe !ann fte fo fe^en 
unb roiebergeben. ©cfyon bie 2lrt be3 SBortragS, 
biefe feierliche SBBid^tigfeit, momit Meine unb fleinfte 
2ltltftglid)feiten erjagt werben, wirft mit unwiber^ 
fief)lidjer Äomif. S)er #umor in ber ©d)ilberung 
biefer beiben ßanbpfarrljäufer unb tljrer 93ewof)ner, 
iljrer burd) baS gemro^r angefnitpften unb brief* 
lid) weiter gewonnenen greunbfdjaft unb ber @nfe 
täufc^ung bei ber perfönlidjen SBefanntfdjaft am 
großen Sage be§ entfdjeibenben SanbeyamenS ber 
beiben ©öt)ne, ift gerabe in ber 3tta§fe trodfener 
unb treuherziger Dbjeftttrität, burdt) meldte bie 
©cljalföaugen be§ 3)id)ter§ un§ fo fdjelmenluftig 
anbli^en, oon jwingenbem ©inbrucf. $n äBaljrs 
tyeit, mit ^ßaul #eqfe ju reben „ein ^umoriftifd^eS 
Äleinob". 



i 



^f w T V W Y *r w V V m V ^f w T *I W V ^f w Y *t w V V W V *I W V V 9 Y 



) 



/Ä^Hte nad) allem bisher ©efagten gum ©djluffe 
^■^ nod) eine ausführliche ^Rechtfertigung meines 
Untertitels „@in beutfdjer 93offSbitf(ter" Bonnöten 
fem? 3d) glaube nid)t. #ert>orgegangen aus 
ber mertooKften ©d)id()t beS beutfdjen SBolfeS, aus 
ber 9ttittellage eines geroerblid) ^od^fte^enben unb 
geiftig regen reidjsftäbtifdf)en SBttrgertumS, ein 
ridfytiger ©cfyroabe, begabt mit ber gangen lebhaften 
^antafte unb ber gangen bobenroüdjftgen SRealiftif 
feiner engeren £eimat, aufregt trolj aller ferneren 
SebenSfü^rung unb t)on ©runb aus e^rlid^ als 
2)tenfd) roie als 2)id)ter, fo ift ^ermann Äurj 
maljrlicl) ein echter, aus bem SBoHen fdjöpfenber 
33olfSbid(jter gemefen, unb ber ben „©onnenwirt" 
unb ben „2Bei^)nadf(tSfunb" gef Raffen, serbient 
biefen S^rennamen wie SBenige in beutfdjen San* 
ben. 3Ködjten — biefen SBunfdf) fann id) mir 
jum Slbfdjluf* nicJjt tjerfagen — motten red)t 
SBiele in immer weiteren Greifen beS beutfd^en 
SBolfeS iljn als foldjen fennen unb lieben lernen, 
fo bafs redjt SBiete aus ooUer Oberjeugung ein* 



51 



ftimmen in bie Sßorte, mit betten etttjt 2ftörife 
iljn am SBegittn feiner Sanfba^n begrüßte: 

Sei mir, S)id)ter, nrittfotmnen! benn bir §at roa^rlt^ 

bie aWufe 

Reiter Sippen unb @time unb beibe bie gldn^enben 

otogen 

SJttt unfpröbem ßuffe berührt fo füffe ntid) roieber! 



4* 



i 



gftttsetfitttg* 

2fofjer bcn in bct folgenben Bibliographie im ctnjct- 
tten aufgejagten ©Triften oon Aura, ingbefonbere ben 
©efamtauSgaben oon ^ßaul ©eqfe unb ©ermann griffet, 
Meuten als Duellen für meine Ausführungen bie Brief' 
publif ationen oon 3afob Baed)ti)olb (Briefioed)f ei arotfd)eit 
©erm. äura unb @b. üttörife, Stuttgart 1885) mtb ©er* 
mann 8Hfd)er. (©erm. Aura unb fjrana Pfeiffer im 2Ut* 
geiger für beutf dje Literatur unb beutf d)e$ Altertum, SBb. 26, 
1900; ©erm. Aura in feinen Briefen an ©uftao ©djioab 
in Befonbere (ttterartfdje) Beilage be§ ©taat§*2lnaeiger§ 
für Württemberg. 1903. Sttr. 1—4). Bon ber Literatur 
über ßura nenne tdj in erfter fiinie bie arbeiten oon 
©ermann fjtfdjer: ben 91rttfel in ber 3IHg. $)eutfd)en 
Biographie Bb. 17; ©d)tller§ ©etmatjaf)re, oon ©er* 
mann ^utj (Beiträge $itr £iteraturgefd)id)te @d)waben§. 
Smeite SRetye. Tübingen 1899); 3)er dltefte Entwurf 
0U ©ermann Aura' SRoman @d)tHer8 ©etmatjaljre (Bei* 
läge aur 2111g. Leitung. 1903. 9ft. 60); bie ßebenS* 
fd)ilberung unb bie Einleitungen in feiner 2lu3gabe 
ber SBerfe; ferner bie fd)öne Einleitung ^aul ©egfeg a u 
feiner SluSgabe, ben Stefrolog oon 51. oon ÄeHer in ®er* 
mania Bb. 19, ben reichhaltigen Slrtttel oon 9Kag Äod) 
in ©rfd) unb ©ruber, ©ncqclopübie IL Bb. 40, ben 
Sluffafe oon g. Nürnberger in „£iterarifd)e ©eraenS* 
fachen", 2Bten 1877. — Qn befonberem $>ante bin tdj 
htm @oj)ne be§ $id)ter§, Sßrofeffor @noin Äurj, oer* 
pflichtet für bie (£infid)tnal)me in eine §anbfd)riftttdje 
©ebidjtfammlung f etneS BaterS, fotoie für bie Erlaubnis, 
mit einer SReprobuftton be§ SReltefportraitg feine§ BaterS, 
beffen Söiebergabe nod) nirgenbS publiaiert mürbe, biefeg 
Büchlein au fdjmüden unb bamit ben mancherlei oer* 
öffentlichen, fünftterifd) burdjioeg ungenügenden Äurj- 
Portrait^ gegenüber ein foldjeS oon l)oljem fünftlerifdjeii 
SEBerte barbieten au fönnen. 



> 



<?^q^c^^^^PC5^^PC5^C5^C5^c>5> 



Slnljatig, 



|tblü)grapl)b brr gdjrtftrn tum gmnamt furj ♦ 

Starfiemerfmtg* 

^ie nad&folgenbe erfte ausführliche $ttbliograpl)te aller 
SBeröffentlidjungen t)on §ermann$fctr$ mv$ wie jeber 
berartige SBerfud) auf abfolute Söollftdnbigfeit Beriten. 
$)od() §abe td) leine 2Küf)e gefreut, jie mentgftenS fo voll* 
ftdnbig al§ mit irgenb mögltd) $u geftalten. Söefonberen 
£)anf fage id) ber SWündjener §of= unb <Staat3bibüotl)et 
unb ber 2ftfind)ener Unü>er{Udt§*$8ibUotf)ef, unb auf 
letzterer in§befonbere §errn Dberbtbltotfjefar Dr. §an3 
<§djnorr von <£arol3felb unb §erro SBibliotljefar Dr. ©eorg 
SBoIff, ber mid) in jeber Steife auf§ tdtigfte unterftüfcte. 
ferner bin td() für 3«f«tbung von l)ter md)t cor^anbe* 
nen äBerten ju $>anf t>erpflid)tet: ber Unfoerftt&t^SBiblios 
tfjef SBafet, ber Äöniglid^en 8tbliotf)et ^Berlin, ber Ääntg* 
Iidjen 8anbe§btbltotf)ef Stuttgart, ber ®rof$er$ogüd()en 
$of btbliotljef Äarl§rul)e unb ber 93ibliotf)ef ber 3Ruf euntg* 
gefellfd^aft 3ürid), femer für roertootte Sftadjroetfe ber 
SCrd&itroerroaltung ber g. ©. ©ottafd^en $Bud)l)anblung. 
3$ bemerfe nodf), baß (runbe klammern) int Dri* 
gntal (Stngeflammerte§, [eefigej bagegen von mir 3uge* 
fügteS bejeid^nen. 



— 54 — 

1832. 8u8geto&l)tte $oefien oon &>rb ©qron, 2$outa§ 
äRoore, SBatter ©cott unb anbeten in teutfdjen 
Übertragungen. Reutlingen, $)rucf unb «erlag 
oon 95. ©. Shirt*. 1832. Stnonqm. 1 «L, II 6„ 
2 SBL, 200 6., 1 «I. [©nt^lt oon SBatter Scott 9, 
oon 2lbbifon 1, oon gtyron 24 (barunter al3 l&ngjte§ 
ber ©annntung ben erften ©efang be§ ©ljUbe 
$arolb), oon (Campbell 4, oon Offian 3, oon 
äRoore 31, oon SRontgomero, 1 uv^ oon einem 
StnonqntuS 1 ©tuet Saut ben 3ugenberinnerun= 
gen (SBerfe, ed. 3rtfd)er XI, 83 ff.) oon Äurj unb 
einem fjreunbe (SRubolf ÄauSler?) gemetnfant 
übertragen, bie «orrebe „au§ ber gfeber meines 
greunbeS unb SJHtarbeiterS".] 

1834. $)aS ärgerliche Seben unb färeclltdje @nbe be§ oiek 
berüchtigten ©r3*6cl)ioarafünftler3 3*$<nnu£ 
gfaitftL <$rftlid) oor oietenSafjren fleißig bef daneben 
oon ©eorg SRubotp!) SBtbmann; fjernad) über- 
fe^en unb nrieber herausgegeben oon ©$. 9Hfo* 
laug ^ftfter, 3Reb.$.9iürnb. A.1674. 3e%o aber 
aufg Reue aufgelegt unb mit 16 goltfdptitten oer= 
giert Reutlingen. 3)rucf unb «erlag oon 93. @.&ur£. 
1834. Slnorajm. 237 u. 4 6. — 3»ette Auflage. 
Reutlingen. $)ruc£ unb Vertag oon 93. ®. ftur$. 
1838.— dritte Auflage. Reutlingen. S)ruo! unb 93er* 
lag ber «. ©.Surfen «ud$anblung(R.93arbtens 
fo^Iager) [0.3. 1869]. [«ergt bie „gugenberin n er un s 
gen-<^erte,ed.&ifd>er. XI. 86 ff.) Sto SOuftratto* 
nen ftnb oon $3tÜ>elm (£qteL 93ergL §aufk§ geben 
oon ®. St SBibmarat, herausgegeben oon 9D>elbert 
o. Setter, «tbt b. Sit «er. Stuttgart 93b. 146. 
Tübingen 1880. 8. 726, unb Sari <£ngtl, 3u* 



— 55 — 

fammenftellung ber ftauftfctyriften vom 16. Satyr* 
tyunbertbtS2mttel884. Dlbenburg 1885. 9fr.234, 
©.233 f.] 
[1834?] gauftS SWantelfatyrt ©ine f leine (Sammlung 
Don ©pigrammen. Sftebft einem Slntyang alter 
Epigramme beS Omentum. $>te ^üel^ignette tft 
$u ftnben in ber neuen Bteutttnger SluSgabe beS 
alten gauft (®. 88) unb gehört ba$u bie Unter* 

l^ n T t: 5)^| e j|£ Cn n \fy \ m fteaut, 
Unten wirb tyinaufgefctyaut. 

©ebrud t in biefent S^tyre. [2ttotto auf ber SRütf* 
feite beS StitelblattS:] 

Sfttctyt bie fieter nur tyat ©axten, 
(Saiten tyat ber SBogen audty. 

9lnont)m. 32 @. ©nttycilt 82 eigene (Sptgramme, 
tneift QmzfytiUx, unb int Slntyang 26 „©ptgramme 
naety DmemuS". [SBergl. SBerfe, ed. ftifctyer I, IX.] 

1835. SBeligeriityt 1. 2. [Unteraeidjnet] §. Äurj [sie!] 
in ©ottaS „Sttorgenblatt für gebilbete ©tünbe". 

29. Satyrgang, 9fr:. 287, 1. $e$. 1835. [SBergl ©e* 
bietyte 1836, @. 110 f.] 

1836. einer 3Jhtiter* [©ebtetyt Unterzeichnet] Äur§ 
[sie !] in (SottaS „9Worgenblatt für gebilbete ©täube". 

30. Satyrgang, 9fr. 10, 12. Sanuar [= ©ebtetyte 
1836, @. 93]. — <Stn4>ttcifftimt8. SKooelle. [Unter* 
aeietynet] § ermann ßurfc. ©benba, 9fr. 105—110, 
2. bis 7. 2flai. — 3famUiengefctyidjten* ©radtylung 
t)on § ermann ßurfc. ($)te ©locfe tum Sitten* 
born; $er Slpoftat.) ©benba, 9fr. 157—177, 
1. MS 25. Suli 



*) 



— 56 — 

1836. Qebtyte t>on § er mann Stur fe. Stuttgart $a& 
bergetffdje SBerlagSljanblung. 1836. 20444 <5. 

1836. $ie t>orgcMid)e Xante. flladjgelaffene ©tubenten* 
9h>t>eHe t>on ©ert>ante3. Stuttgart ^attberger* 
fdje SerlagSljanblung. 1836. Slnongnt. Sorrebe 
6. III-X, £<# 6. 11-58. [Sergl. 2Betfe, ed. 
$. 3riWcr I, <S. XIII.] 

1836. ©raf fteffelrobe. 3n „2Iufcerorbentlid)e Beilage 
aur SHIgeuteinen 3eituttg"; 9fr. 510—518, 29. DI* 
tober big 2. 9tox>ember. SInonqm. [©ine SÄmner* 
fang $um erften SIrttfel lautet:] 2lug ber Revue 
des deux mondes t>on bemfelben SBerfaffer, von 
welkem bie befannten Briefe über bie fran$öfc 
fdjen (Staatsmänner Ejerrüfjren. ftdufdjen offene 
tid^e eingaben nid)t, fo ift biefer Serif äff er $r. 
ßöroe SeimarS, ber fid) neulich in (St. ^eterS* 
bürg befanb. [$ie Serfafferfdjaft t>on £erm. 
Äurj ift gefiebert burdj eine freunbUd)e 9tttttet- 
lung aug beut 2Ird)it> ber 3* ®« ©ottafdjen SBudj- 
fjanblung.] 

1837. $er (Spiegel* 3eitfd)rtft für Uterarifd)e Unter* 
Haltung unb Ärtttf. [2ltn fjufee be§ SBIatteS] 
SerlagS^anblung unb serantroortlidi) für bie Sfte* 
baftion: 3. SB. üftefcler'fdje $Bud$anblung in (Stute 
gart. [©benba feit 9h:. 3, 11. San. 1837] SBerlag 
ber S.SB.aflefcletffdjen S8ud)i)anblung in (Stuttgart. 
SRebafteur: §. ©r $ arb. [©benba feit 9fr. 1, 2. 3an. 
1838] SRebafteur: ftrtebrtd) ©ietyne. Serlag ber 
S. SB. 2flefcter'fdjen Sud^^anblung in (Stuttgart. 
[®ntf)ült von §ermann Äurj:] $ie Wbtnttutx bed 
Sim^ticifftmuS. ©in Montan au§ ber 3eit be§ 
$)reifttgjdf)rigett ÄrtegeS. $erau§gegeben t>on 



57 



@buarbDOtt$Bü*on>. £etp$ig. $Brocfl)au3. 1836. 
9fa. 5 u. 6, 18. unb 21. Januar. [Sartn 6. 19 bie 
freftftettung beS richtigen Sftameng be§ Söerf äff er3 be§ 
„@implictfjimu3":] 2Btr fpredjen e3 ffüjnttd) auS: 
$)er SSerfaffer be§ „(SimpttctfftmuS'' §etfit nid)t 
©reiffenfon, wie in ben ßtteraturgefd)tci)ten $u 
Icfcn ftetyt, fonbcrn §an§ gafob ©Ejriftopl) t>on 
(5Jrimmel3f)aufen, au§ ©einkaufen gebür^ 
tig. [liefet ^roeifellog wm&urs Ijerrüljrenbe 2Ir* 
tifel trägt als Unterfdjrtft bic ©Jjtffre] 11. [Söettere 
mit 11 unterzeichnete unb barum mit @td)erf)eit 
für &ur$ $u beanfprucfyenbe Slrtifel ber 3eitfdi)rtft 
ftnb :] <5djiKer$ Sfodjt and Stuttgart unb Stufend 
Ijali in SRanuljetm 1782 W 1785. Stuttgart. 
'3. ©. (Sottafdje $8ud#anblung 1836. ßBon 2ln* 
brea§ ©treidjer.] 9fr. 4, 14. Januar. — ^abttett* 
Blätter, SBon Dr. £. ®. 3e$ner, brittem orbent* 
lidjen £el)rer an bem ©gmnafium ju §er§felb. 
§er§feib. fjr. (Sdutfter. 1836. 9fr. 7, 25. Januar. 
— 3** fjanftfage. 9fr. 13 u. 14. 15. u. 18. fre* 
bruar. — glittet unb @p&tte* (3ur ftauftfage.) 
9fr. 20, 11. Wät$. — 5ttejattbet ber ©rofce* ®&a* 
raftergemülbe in 3 Slbtfjeilungen. Söon ßubro ig 
SBauer. Stuttgart. §aOberger. 1836. 9fr. 21, 
22, 23. 11. [falfd) ftatt 15.] 18. 22. TOr*. [SKe 
3eitfd)rift ift fel)r feiten geworben. 9taä) langem 
©udjen erhielt id) f di)Kef$ttd) ein üoßftänbigeS ©gern* 
plar t>on ber SBtbliotfjef ber äJhtfeumSgefeflfdjaft 
in 3ürtd). ®ie 3Jlünd^ener ©taatSbibltotljef bejtyt 
nur bie im %a\)xz 1838 erfd)ienenen 9htmmero 
unb ba§ ©jemplar, ba§ mir son ber Ägl. £anbe3* 
btbftotfjef in (Stuttgart $ur SBenufcung überfoffen 




— 58 — 

nmrbe, enthält vom Sa^rc 1837 nur 26 SJhroratern 
(bi§ aunt 1. SIprtt). 2Iuf ben SBibliot^efen au 2lug§* 
bürg, SBafel, ^Berlin, ©affel, $armjtabt, Bresben, 
Srranffurt a. HJl., ©öttingen, Hamburg, §etbelberg, 
Sßürnberg (©erm. Sftatumalmufeum), ©traf&burg, 
Tübingen, Ulm, 2Bien, 3üri$ (©tabtbibltotljef) 
fefjlt bie .ßtttfdljrift. 2* uc *) &* e noc *) befteljenbe 
2ttefclerfd)e $Berlag3l)anblung in Stuttgart befifct 
fein ©jemplar titelt, „$er ©piegel" erfd&ten 1837 
roödjentüd) aroetmal, aftütroodf) unb (Sonnabenb, 
1838 mödjentlid) breimal, $ien§tag, S)omter3tag 
unb ©onnabenb. 2)ie überhaupt lefcte Sftummer 
t)om ©onnabenb, 31. Sttdra 1838, fd)ltefet mit fol* 
genbet SBemerfung am ftufte be§ SBlatteS:] SD^Ht 
ber heutigen Stummer Ijört biefe äcUförtf* auf 
5U erfreuten. $ie Slbonnenten, meldte ba§ SBlatt 
burd) bie 5J5oft belogen, werben bie §&lfte be§ 
2Ibonnement3betrage8 für ba§ laufenbe ©emefter 
oon ben betreffenben Sßoftdmtem rüdfoergütet er^al* 
Un. [21m 22. Februar 1838 fetyretbt &ur$ an 
2ttörtfe: „SBom „Spiegel" f ollen Sie eine Lieferung 
f)aben, fobalb nrieber roa§ beifammen ift, ba§ 
gigur mad)t. 3$ föreibe ntdjt me^r bretn, aber 
hausier, unb ba roir brüberltd) mit einanber $u 
teilen gewohnt fhtb, fo werbe icfy nddtftenS eine 
Slnjeige von ^erftleg unb Stgtemunbe (in einer 
treffltdjen Überfettung für$ttd() erfd^ienen) für üjn 
arbeiten." Ign ben 17 Sftummern, bie vom 22. fje* 
bruar big junt 31. Sfltöra nod) erfdjienen, ift biefe 
Sinnige ntd)t enthalten, rote benn überhaupt fetyon 
feit bem 25. 3fl&ra 1837 fein mit ©^iffre 11 unter* 
$eid)neter ^Beitrag metyr jidf) finbet.] 



59 



1837. «ttbewSljrottfoigeiraRat. 17. SIpril 1837. [Unter; 
geid^net] §ermann$urfc. gn (SottaS „borgen* 
blatt für gebilbete ©tänbe." 31. ftaljrgang, 9fr. 99, 
26. SIprtl. — 2>er SBlättler* StoweHe in $era* 
metern non §. ßurfc. ©benba, 9fr. 199— 201, 
21. M§ 23. 2Iuguft. — ftamUiengefdjidjtett, ßtefceS* 
janber. Slnongm. (Sbenba, 9fr. 245—251, 13. 
bt§ 20. Dftober. [„ßiebc^auber", nneberljoft in- 
ben „3)tdi)tungen" t)on 1839, fpäter umgearbeitet, 
u. b. $. „$a§ 2ötttn>enftübletn", juerft (&c$tylun* 
gen, I. »b., 1858 gebrutft.] 

1837. ©en^ianen» ©in 9lot>eflenftrauj$ dou § ermann 
ßurfc. (Stuttgart, bei ßarl @rl)arb. 1837. VII+1 
unb 385 <S. @ntf)ält: [Söormort.] Sn^alt. fta* 
miliengefdi)id)ten. $)ie ©locfe r»on 5lttenbom. S)er 
SIpoftat. 2öte ber ©roftoater bie ©roßmutter 
natym. — <Stmpltctffimu3 [fpäter u. b. %. „(£in 
©erjenSftrei^"]. — $er fd)n>dMfd)e äflerfur [fpdter 
u. b. %. „$)a§ gepaarte $eirat§gefud)"]. — Slben* 
treuer in ber §eimat (getrieben im Sunt 1836). — 
$a§ 3ötrti)§ljau§ gegenüber (3m 3uli 1836). 

[1837?] $er ältefte ©ntrourf $u §ermann Äur^ Vornan 
„©cfyitterS §eimatjaf)re". 3Jtttgetetft r»on §er* 
mann gtfdjer. 3n „SBeüage jur allgemeinen 
3eitung", 1903, 9fr. 50. 

1837. $a8 2ttft?djen turnt SBafbfegerlcht, ber f leinen 
2ftarie ergäbt von germann Äurfc in „S)eut* 
fd)er 9Jhtfenalmanad) für ba§ 3al)r 1838", IjerauS* 
gegeben oon 21. o. ©Ijamtffo unb ®. ©djroab. 
IX. Sa^rgang, @. 83 ff. 

1838. Sdjttter als (Sdjaufoieler* #rud)ftücf beg 9toman§ 
©einriß Voller ober SBor fedfoig Sauren. 2Ino* 



— 60 — 

nnm. [9ttit fctraer Storbemerfung.] 3n (£otta§ 
„2ttorgenblatt für gebübete Sefer", 32. Saljrgong, 
9to. 62—65, 1. 2ttär$ ff. — Gin SWtttagÖmaijl in 
ber Ijoljett <£arl0fdjnle jtt (Stuttgart* (Sbenba, 
9fa. 62—66, 13. 2ttär$ ff. [$)ie beiben Ebfdjmtte 
12 u. 13 be§ I. SBanbeg t>on „©dn'aerg $eimat* 
ja^re", 1843.] 

1838. $a£ fdjfote Äittb* SBon ©ermann Äurfc. $n 
„fceutfcljer SWufenahnanad) für bag Sa^r 1839". 
©erauggegeben t)on 31. d. (Sljamtffo unb 3*an$ 
3-reüj. Obanby. X. Saljrgang, @. 101 ff. 

1839. $>te aiegenbrftber» Dper in 2 9Kten. (3n amtflf 
gefegt oon 3- £ad)ner, föntgl. mürtembergtfdjer 
SJhtfifbireftor, unb erftmalg aufgeführt gu @tutt* 
gart im Slprtl 1839.) [SBon 2flörtfe, oollenbet 
t>on©ermann£urft:] 3n„3rtg". ©ineSamtn* 
lung er^ä^lenber unb bramattfdjer S)tdjtungen Don 
©buarb 2Körtfe. (Stuttgart 1839. @. 93—172. 
PBergl. 2flörifeg SBorroort gut „Srtg", ®. HJ 

1839. @djitterg Staunt» 3Iu§ bent [Roman „©einrtdj 

Dotter" ober „SBor 60 Sauren". SBon ©ermann 

®urj [sie!]. 3n „©uropa". ©tyromf ber gebübe* 

ten SBelt, herausgegeben oon 3luguft Seroalb. 1839. 

II. 93anb, <5. 155—169. [= <Sd)ilIerg ©etmat* 

jaljre. 3roetter Seil. 1843. Slbfdjnitt 8, am 

©djluffe.] — 5>e? adjte SRai Söon ©ermann 

äurfc. (2Jttt einer SIbbilbung.) ©benba, @. 386 

big 397. [@ine SBefdjretbung beg (S^itterfefteg $u 

^■^^. Stuttgart oom 8. Wlai. &ur$ teilt barin audj ben 

^^^^pon 2ttörife gebidjteten £ejrt ber oon fitnbpamtner 

r ^mponierten freffcäantate mit.] 

1 



— 61 — 

1839. $idjtmtgett oon § ermann Äurfc. ^fora^eim. 
Verlag oon Mennig, 3rtncf u. <£o. 1839. 6 fdl 
u. 256 ©. @ntf)ält: gueignung an einen Qrreunb. 
Sn^alt. 3ratniUengefd)id)ten. ©.ÜH.Ä. 9.2fog. 
1834 [Sonett], fiiebe^auber. S)a8 äftülpndjen; 
3bqtte in a»ei ©ptfteln. 3tetd)gftäbtifd)e $i* 
ftorien. S)te£tebeber$Berge;eine antebüuoiamfdje 
©efdjidjte. 2ln ben Sfjronfolger Sttat, 17. 3tprü 
1837 [®ebtd)t]. @!i^en. 2)a8 alte ^ßaar; eine 
furae SiebeSgefdjidjte. $er gfeubalbauer; ©fi^e 
au§ betn fdjioäbtfdjen Dberlanbe. Spiegelfechterei 
bet §5tte; ein 33ilb au§ bei $Reforntation§aeit. 
2)erS8Idttler. $ie$Reife anSütteer. ©pilog 
SU ber Steife an§ 2tteer; ©ptftel an finde. 
Äunftfennerf d^aft; Äomöbie nad) einer Sfcooelle 
©afparo ©o^ig. $te2fta§fen; Äontöbte. attdr* 
djen. 3)a§ Sftdrdjen oom SBalbfegerlein. $a§ 
2Mrd)en oom ©affenfegerlein. 

1839. £otb Strand ©ämmtlidje äBerle* 9tod) ben 3ln* 
forbemngen unf erer 3eü neu überfe^t oon 9flel)re* 
ren. ©rfter [^weiter ufw. big 3ef)nter] ©önb. 
Stuttgart. §offmdnnfd)e $Berlag§bud)f)anblung. 
1839. — ^weiter SBanb, ©. 244—266: $>e* ®t* 
fangene Hon (Sljiüott. Überfefct oon §. Äurfc. 
— dritter ©anb, ©. 1—108: $>ie Beiben gfoS* 
cari Überfefctoon$.äurfc. ©.208—215. Saffo* 
Älage. Überfefct oon $. ßurfc. — fünfter Söanb, 
6. 97—264. Center» Überfefct oon §. äurfc. — 
©erster SBanb, ©. 69—128. $er gerttanbelte» 
Überfefct oon §. Äurfc. — Siebenter SBanb, ©. 69 
big 101. S)et ®ta*ir. Überfefct oon §. äurfc. 
©.149—207. 2>te3fttfel. Überfefctoon $.äurfc. 



■^ 



— 62 — 

[$tefe wirb eingeleitet @. 149 f. burd) eine 3hn> 
bemerfung, unterzeichnet] §.£. [eine ^Rechtfertigung 
bet SJeränberung be§ SJerSmafeeS: ftatt ber gepaart 
gereimten fünffüßigen Jamben be3 Originales 
freie $erfe in ber 2lrt ber 2Bielanbfd)en 3ter& 
erklungen. — $ie ttberfefcer ber Ausgabe fhtb 
SBarbilt, ^ßrof. $)uttenl)ofer, SBernb oon ©ufetf, 
Dr. Äottenfamp, ^ermann Shirt* imb @rnft Ort* 
lepp. @ine Qfortfefcung, an ber jebod) £urj feinen 
Anteil Ijat, erfdjten ebenfalls 1839 unter bem 
Stttel:] ßorb StyronS Säramtlidje S&erfe. 3meite 
tttbtljetlung in brei SBdnben ; entölt : SBuronS SebenS* 
gefdjtdjte, SBriefmedjfel, @efpräd)e unb SJermtf d)te§ 
nad) Snttott SBulmer, £l)oma§ Sftoore, SRebmtn 
unb $atta3 t)on @rnft Ort lepp. [gm gleiten 
Verlage gu (Stuttgart. SHe erfte Ausgabe fdjeint 
fliemltd) feiten geworben. $8on einem $)u£enb 
öffentlidjet SBtbliotljefen, bie barum angefragt 
mürben (t)ergleid)e bereu $8eraetd)ni§ oben unter 
„$er ©ptegel"), befajjen flc nur brei: bie IßmgL 
öffentliche SBibltotyef $u Bresben, bie ©tabtbiblto* 
ttyt grranffurt a. 2W. unb bie UnfoerfttatSbiblto* 
t^ef JBafcI. £)a§ letztgenannte ©jemplar mürbe 
mir freunblidjft jur SBenufcung überlaffen. ®ine 
Derdnberte Slnorbnung jeigt bie jmeite Auflage:] 
2oxb StyronS @ammtftdje29er!e. 9teu überf efct Don 
2ttel)reren. 3n 10 SBänben mit 10 <StaI)lfttd)en. 
3»eite cerbefferte Auflage. Stuttgart, ©djeible, 
Sieger u. (Sattler. 1845. ©rfter SBanb, S. 54 
big 97: $er ©taur. 6. 145—200: $ie Snfel. 
dritter SBanb, S. 1—84: $te beiben gogcari. 
6. 184—191: $affo§ ßlage. Vierter SBanb, 6. 42 



— 63 — 

big 175: SBeroer. fünfter ©anb, 6. 191—203: 
$er (befangene x>pn ©tyitton. ©erster SBanb, 
S. 61—118: $er ©ermanbelte. 

1840. SfoioftS tafcnbcT föolanb. 9teu überfefct t>on $er* 
mann ßurfc. ©rfteS ßmeiteg] ©dnbd)en. [2fltt 
je einem ©tafjlftid).] Stuttgart. §offmann T fd)e 
©erlagt ©ud^anblung. 1840. XX u. 456 ©.; 
468 ©. ©ntfjdlt: @rfte§ ©änbdjen. Sobooico 
Slriofto. 1.— 17. ©efang. 3meite§ SBdnbdjen. 
18.— 31. ©efang. 

1841. $rttte§ ©dnbdjen. 9ttit einem ©taijlfttd). ^for$* 
Ijeim. ©erlag oon Mennig fjinef u. ©o. 1841. 
474 6., 1 »L «nt&Mt: 32.-46. ©efang. 9ln 
S. S>. ©rteS, ®. ©treeffufj, ^eregrtnuS Sqntaj unb 
©bmunb ©tlfjuber [Sonett]. 2>rucffei)ler jum 
^weiten unb britten ©anb. — 2. unoerdnberte 9Iu§* 
gäbe. 3 ©anbeten mit 3 ©tariflichen. Stuttgart, 
^offmann'fdje Verlags * ©ud^anblung. 1842. — 
9leue wohlfeile ©tbliottyef ber italtentfdjen ©laffif er. 
Stuttgart. Sieger. 1855. ©b. 2, 5, 8. »rioft* 
rafenber föolanb. 3n§ 3)eutfdje überfefct x>on 
^erm.Äurj. 3 Styeile. — frolio*2Iu§gabe. S)urd)* 
gefefjen unb herausgegeben dou Sßaul $egfe. 
^auftrat t)on ©. $ore. 2 ©änbe. ©reSfou 
1880-1881. [§e^fe§ Anteil fd)ilbert braftifd), aber 
treffenb ba8 SBort au§ £I)eobor StormS ©rief an 
©ottfrteb ßeller vom 20. guni 1880: ,,©on §egfe 
Ijatte id) geftem ©rief au§ 3lleyanberbab bei 3Bun* 
flebel, . . . vorläufig faftriert er ben „Slrtoft" nad) 
ber 8ur$fd)en Überfettung in usum delphini mit 
$or6fd)en ©ilbero." S)er ©riefroed)fel anrifdjen 
$l)eobor Storm unb ©ottfrteb ÄeHer. $erau3* 



1 



— 64 — 

gegeben unb erläutert t>on SHbert Softer. ^Berlin 
1904. @.91.] 

1843. <&a)ubaxt. <^ifobebeg9tomang,,@c§ttterg§eimat^ 
ja^re". SBon ^ermann äurfc. 3n ©ottag 
„9ttorgenblatt für gebilbete ßefer". 37. Safcgang, 
9fr. 44-52, 21. ftebruar big 2. 2ttdr3. — ©djtller* 
glnrfft and Stuttgart. ©ptfobe beg SRomang 
„SdjiUerg ^eimaÜHa^re". SBon $ ermann Äurfc. 
@benba, 9fr. 71—74, 24. big 28. 3Wdr$. — S>a$ 
$farc1}ait8 auf bent <5<f|toar$ttmib. SBrudrftfic* beg 
SRomang ,,@d)itterg $eimatya^re". $Bon §er* 
mann ßurfc. ©benba, 9fr. 95—105, 21. Slprtl 
big 3. mal — 6d>ttter$ ttfotber, SBrudrftüä beg 
SRomang „<Sd)ttterg ©eimat^a^re". SBon §er* 
mann ßurfc. ©benba, 9fr. 123—128, 24. big 
30. Sttai. [@g Jlnb, mit einigen Striaen unb 
geringfügigen #nberungen, bie Sibfdjnitte 10 in 
28b. I, 16 in »b. III, 13, 14 unb 15 in »b. II, 
unb 1 unb 2 in 93b. II ber $ud)auggabe t>on 1843.] 

1843. @d)tfler'g $etmatljjal)re, ©rfter [3n>etter, dritter] 
£eil. <5d)itter'8 geimatljjaljre» Stoterl&nbifdjer 
SRoman t)on ^ermann $urt*. @rfter [^weiter, 
dritter] £l>eil. Stuttgart, fjrancf^fd^e $Bud)l)anb* 
Iung. 1843. VIII <5., 404 <§., 1 81., 4@., 1 »L; 2 $BL, 
440-fl <5.; 2 $81., 551+1 <§. ©ntljdlt: ©rfter 
Üfjeü. ßBorroort unterjetdjnet] Stuttgart, ben 
11. ftebruar 1843. §. Ä. 15 [2Ibfd)nitte]. Slnljang. 
£er$og Äart an bie am 11. gebr. 1828 oerfam* 
ntelten 3 ö 8Ü n 8 e ^ er ehemaligen §of)en föartg- 
@^ule. (9lac^ ber neueften §anbfd)rift beg Der* 
ehrten SSerfafferg.) [®ebid)t.] 3meiter fcljeU. 20 
ßlbfdjmtte]. dritter SljeU. 18 ßlbf djnttte]. SBieber* 



65 



feljen tn bcr ©etmatf). — QweiU n>oI)IfeiIe 2lu3* 
gäbe [£itetauf läge]. 3 Steile. 1847. — 3meite2luf* 
läge. 3wei SBänbe. 1866. [S)ut^gcfc^en unb 
vtxUx^t] — 3n $enfe§ ©efamtauSgabe. 1874. 
93b. II— IV. — 3n (EottaS S)eutfd)er «otfgbiblto* 
tijef. Sxozi SBänbe. 1879 (?). — Brüte Auflage. 
2Rtt 50 gUuftrationcn Don SB. Sßlancf. 2 Steile in 
1 SBanb. ©rofeoftat). Stuttgart, ftrancfl). 1899. — 
SBfirttemberg, wie e§ war unb ift. ©efdjilbert in 
einer 8teiije Don üaterlSnbifdjen ©Tötungen au§ 
2Bürttemberg§ dlteften Sagen bi§ auf unfere Seit. 
6 SBänbe. Stuttgart, 3eUer unb Sd)mtbt. 91. %. 
9 Lieferungen. 1899. 2 33dnbe. §. Äur$, 
©d^ißerS §eimatf)jaf)re. §tftorifd)er SRoman. 2Rit 
SIbbÜbungen. — %n $. 3*fd)er§ ©efamtauSgabe 
[1904.] «b.n-IV. — aWaj^effe^iBoIfgbü^erei 
9hr. 115—120. „Sd)itler§ ^etmatyafjre." SRoman 
oon § ernt. $ur$. 9Wit Einleitung oon §. 3rifd)er. 
3 Steile in 1 #b. ßeip^ig. [1904.] 

1844. Stiften unb Wölbt, ©ebid)t t)on ©ottfrieb 
t>on Strasburg. Übertragen unb befd)foffent>on 
§ ermann ßurfc. Stuttgart, 2. ft. SRieger'fdie 
SBud^anblung (Slbotpf) $ed)er). 1844. XIV u. 
595 + 1 6. [©rfdjten in 3 Lieferungen: im $e§. 
1843, 8-ebr. 1844 unb 2flai 1844.] — Sfteue 2lu3* 
gäbe. Sttit einer (Einleitung. Stuttgart. 3lb. 
«edjer'S «erlag. 1847. XCVm u. 595 + 1 6. 
[Sftur £itel unb (Einleitung neu gebrueft.] — dritte 
t>ermef)rte Auflage. Stuttgart, «erlag ber & 
©. (Eottafdjen ÜBud)t)anblung. 1877. LIV unb 
306 S. [Entölt aujier bem Snljalt ber Ausgabe 
t)on 1847 nod) bie Neubearbeitung Don „SRwattn 
$ulQer*©ebtng, $. fturj. 5 



66 



nnb ©londjeflur" oug bem SHdjterbnd) iura 1864 
unb ben 2(bbrucf ber ©treitfdprift gegen SRorbadj 
„Der ftampf mit bem Sfradjen," bie 1845 eiferten.] 

1844. $a* tpawbieg mtb bie $eti Sott £l)oma§ 
Sfloore. fcljomag attoore'g $tr*bie£ mmb bie 
tperi. 9JMt einem 3lnl)ang ©qron'fdjer Äieber. 
J^ür jjrreunbe ber Sßoejle t>on $ ermann fturt}. 
Ctuttgart. ß.gf.9Heger , f^e SBudräanblung (Slbolplj 
89ed)er). 1844. 48 6. @ntf)ält aufer „$arabie§ 
unb ^Jeri" im Slntyange fotgenbe Überfettungen 
nad) ©nron: „2In Sflaro", & 31 f. „^nraa" 1. 2., 
6. 83 f. „<&ie ©ntfälafene", 6. 38. „%<ß Sieb 
bet Trennung", 6. 39 f. „2In feine ©dnüefter", 
6. 48 f. „©nrong le&teg Sieb", 6. 46 f. 

1844. (H)ateait*Ytanb0 anggefcialjtte SBerfe* Überfefct 
oon $ ermann ßurfc. ©rfteg $Bänbd)en. Ulm. 
fteerbranbt unb Xfy&mti. 1844. 31tala fron 
CJfateaubrianb. Überfe&t oon § ermann Äurt>. 
Ulm. fceerbranbt unb 3$ftmeL 1844. XVHI 6. 
1 ©t. 87 + 1 6. 3weite3 $anb<f)en. 9tat6, 
$e» £e(jte ber ftbenceragen, 100 6. drittes 
»anbeten, ©eift beg aijrifte«tljm»g- (Srfte Sfe 
Leitung. (Srfteg big britteg »ud). 104 6. gtterteä 
SAnbtyn. ©eift be* Ctyriftetttijitiitg» <$rfte 2lb* 
Teilung, »ierteg big f edtfteg 8u$. 1266. ftünfteg 
*Banbd)cn. (Seifit beg CH>riftetttijmiig- 3meüe W)* 
tyttlung. «rfteg big britteg ©u<f). 128 6. <5ed)fteg 
©änbtyn. (Seift beg Ctyriftetttytmg. 3meite 3tt* 
Teilung, JBterteg unb fünfteg $ud). dritte M>* 
Teilung. (Srfteg unb *roeüeg ®ud). 172 6. @ie* 
beute« »anbeten. «eif! beg Ctyrffte«ti»Kg. dritte 
Abteilung, britteg ©ud); big @nbe beg ganzen 




67 



SBerfeS. 394 ©. [®iefeüberfefcungfdjeintf entfetten 
geworben &u fein. Anfragen auf mehreren SBtbKo* 
tiefen (»ergl. bereu SBerjeidjmS oben unter „$er 
Spiegel") ergaben nur negattoe SRefultate. ©injig 
auS ber ßgl. ßanbe§btbliotl)ef $u (Stuttgart erhielt 
ttf) ein umjotfftdnbigeS, nur bie fed)§ erften SBdnb* 
djen umfaffenbe§ ©jemplar jur Senufcung. S)a3 
mir nun üorltegenbe in fteben SBänbdjen x>ottftän* 
bige ©jtemplar, ba§ id) erft fnapp t>or £orfd)luf* 
int Antiquariat t)on Dr. £. Lüneburg in Httündjen 
fanb, ftammt laut Ex libris au§ ber „SBibliot^e! 
be§ $an$ler§ Dr. wm SBegnem" unb ift jefct int 
SBefifce ber 2ftünd)ener Unü>erjUät§bibltotf)ef. ftn 
ben Söüdjerfatalogen finben |U§ öfter 12 SBänbdjen 
angegeben, x>ergl. $. SB. „SBeraeidjntfj ber SBüdjer, 
Sanbfarten *c, $u finben in ber $. ©• §inrid)fd)en 
SBudjIjanblung in ßetpaig", 1845, I, 6. 51. $a§ 
erfte unb britte SBdnbdjen muffen (^ergl. ebba., 
1844, 1, 6. 48) äuerft in Ulm, ©tetttn'fdje <Sorthn.= 
*8utf)f)anblung, erfdjienen fein. Auferbem nrirb 
mefjrfad) eine <§eparatau§gabe angeführt, bie 
td) ebenfalls nid)t auftreiben fonnte:] Qfyatean* 
brtanb, ©eift be£ <£ljriftetttljtt«tS* Überfeit t>ott 
©ermann Äurfc. 3 Abteilungen. 916 6. Ulm. 
©eerbranbt unb Mäntel. 1844. 

1845. fön] „3)eutfd)e3 JJamütenbud) $ur Unterhaltung 
unb SBelefjrung". dritter SBanb. ©arl§ruf>e. SBer* 
lag ber (Sljr. fjr. SflüHer'fdjen §ofbud)ljanbluttg. 
1845 [erf dienen:] $er ad^e^ttte DItober. @r* 
ä&ljlung üon §. ßurfc. 6. 26 ff. [Seicht uer&nbert 
u. b. 2. „SBteberfmben" in @ra&l)lungen. in. 
1861]. — »Ott ben ßattb8htedjtau £n>ei <Sd)n>anfe 

5* 



n 



— 68 — 

nad) $an3 €>ad)3. 3Jht einer 3dd)trang t>on ßu* 
cian SRetd>. 1. 6t $eter mit ben &rab3fned)tett. 
2. SBarum her Teufel feinen £anb3tned)t in bie 
§ötte faxten töfct @. 254 ff. Sbumnm. Cgnaer* 
anberter Raffung in SBerfe ed. §eofe I, 116 ff., 
ebenfo SBerfe, ed. giftet, I, 81 ff.] — $>tt arme 
Sttnrab xnb be* Sfgtö Wtxiann'. @efd*id)te au3 
bet Saar. SWit einer 3ddntung mm Sudan SReic^. 
@. 277 ff. Sliumum. [®e^r gefügt u. b. £. „2fa 
ber 2Biege" in ©Ölungen III, 1861.] — $>** 
3<mberHlb. 2ftit einer 3 e ^ nun 9 *>™ Sudan 
SRdd). 6. 352 ff. SUtongm. PBerdnbert u. b. 2. 
„S)ie 3aubernad)t" in Qta&^lmtgen I, 1858.] 

1845. $ie fragen ber <$egen*art nnb ba$ fre^e 2Bort 
Sie gragen ber ©egentuart nnb ba& fre^e gBort» 
Slbfiimmung dne§ ^oeten in politifdjen angelegen* 
Ijdten. $on § ermann ßurfc. Ulm. 1845. 
§eerbranbt u. fcljämei. 324 6. 

1845. $er ftampf mit bem $raa)en. @tn SRitter* unb 
3aubermärd)en. — Sßemt e§ eud) beliebt. $er Stampf 
mit bem $rad)en» ©in SRitter» unb 3Gubermärd)en. 
3um ©eften be§ £riftanf ängerS unb £riftan* 
fritifer§ $rn. DSroalb 9ttarbad) mit neu*, 
mittel- unb altljod)beutfd)en aber aller SBeft 
t>erftdnbltd)en ©loffen gegeben fötrlSrufje ben 
30. Sfawember 1844 von § ermann Äurfc. ©tutt* 
gart unb ©anftatt. Verlag von SBedjer unb 
2ttütler. 1845. 61 6. [Unteraeidjnet 6. 61:] 
äarlärulje, ben 11. Januar 1845. ^ermann ®uri$. 
[2Rotto auf ber *Rücf fette be§ £üelblatt§:] liefen 
Sttbenb t>erfpred)e xd) Sitten dn 2ttdrd)en, burd) 
ba£ ®ie an nid)t3 unb an alle? erinnert werben 



— 69 — 

fotten. — Qn beut SMrdjen fclbft ftabe id) guten 
Sttutf): eg unterhält mid) unb wirb alfo bod) aud) 
nu>f)l einigermaßen für anbere unterftaltenb fegn. 
©oetfte. PBorbemertung auf <§. 5:] 3 u f a ^ unb 
SRadjldfjigfeit beg SBerfafferg ftaben bicfen ücinen 
©d)er$ etmag nerfpdtet in bie treffe gelangen 
laffen. SBenn bieg auf ber einen Seite bartftut, 
baß man fid) nid)t fonberltd) beeilt füllte, §erro 
2R. in feinen SBetftnadjtgfreuben $uftören,fo ijt 
anbrerfeitg §u ftoffen, baß bag 9fldrd)en mit feinen 
©foffen immer nod) zeitig genug $um Srafdjtngg* 
grüße tommen werbe. [SBieber abgebrüht in 
„£riftan unb Sfolbe". dritte Auflage. 1877.] 

1846. $er ©omtentoirtl). ©übbeutfdje $8otfggefd)tdjte aug 
ben fünfziger Saftren. SBon ©ermann ßurfc. 
Aap. 1—4 in (Sottag „SJtorgenMatt für gebilbete 
Sefer". Wx. 42—46, 48—54, 270—275, 281—283. 
18. big 23. ftebruar, 25. ftebruar big 4. aWürj. 11. big 
17. unb 24. big 26. Sflot-ember. 

1847. Cbrntr* fflftljg (Stttbetfmtge« in ber @efd)td)te beg 
©eijteg* I— III. Slnorajm. 3n: „Beilage aur^ttge* 
meinen Leitung". 9h:. 1 u. 2, 188 u. 189. 1. u. 2. 
Januar, 7. u. 8. guli. 

1848. SatcrlanbSttcb. [Unterzeichnet] klingen, ben 
15. 2ttdr$. ©ermann Äur^. 1 ) 3n: £>er SBeob* 
achter, ©in SBoßgbfott aug Württemberg. 9h. 25. 
SRontag ben 27. 2Rdr$ 1848. [$ergt 2Berfe, ed. 
$if$er I. 32f.] 

1849—1854. [mebaftioneae £dtigfeit an ber Sageg* 

x ) @eit bem Saftre 1848 fdjrieb ber 3)td)ter feinen 
Flamen oftne t, b.l).nid)t mel)r&urt>, fonberoßurs, „ba nun 
aUer 3opf ein @nbe ftabe". SBergl. SBerfe ed. ©eqfe I. XII. 



) 



70 



Seitung] $er 8e»*adjter. <£in $oEföblatt au£ 
Sdnvaben. [S)ie SRebaftumSbemertwig am 8ruj* 
beS Blattes lautet t>om 26. Sunt 1849 an:] 9te* 
bafteur: Slbolpl) Seiner, §auptft&bterftra&e 9h. 59. 

— SBerantmortttdjer Stellvertreter: §ermamt Äur&. 

— $)rucf von 3. 2Bad)enborf. [$om 19. 3ult 1849 
an:] SRebafteur: SIbolpl) SBeijaer. — ^erantroort* 
lieber Stellvertreter: ©ermann fturg, £auptftäbtet= 
ftrafee 9h. 61. — $rucf von 3. 9Ba$enborf. [3*om 
1. Januar 1851 M3 30. Stejember 1854:] 95er* 
antmortltd)er SRebafteur: ©ermann Äur$, ©aupt* 
ftäbterftrafee 9h. 61. — $rucf von 3. 2Bad>enborf. 
[SBom 15. Suli bi§ 3. Sluguft, 9h. 165—182, 1851 
lautzi bie DtebatttonSbemerfung:] ©ebrutft unter 
*Berantivortltd)fett ber 3- 2öad)enborfffdjett SBudj* 
bruef erei [unb bie ©rflärung bafür gibt bie 9fcoti$ 
in 9h. 165, 6. 660:] 9lad#ei)enbe3 @rfemttm| 
wirb, nadjbem e§ bie SRecfjtSrraft befdjritten, ijier* 
mit befannt gemalt. Stuttgart, 12. Sutt 1851. 
Ä. ßrtmtnalamt. Slffeffor 2BuHen. 3m «Kanten 
be§ Königs. 3n ber Strafftagfadje be§ Stabt* 
birefttonSvenveferS, OberammtmannS SERaier ba* 
Ijter unb be§ vormaligen StabtpoliäeiamtmannS, 
$Reg.*$Ratl)e§ 9Rüller von ba gegen ben SRebafteur 
be§ £agbtatt§: ber SBeobadjter, ©ermann Äurj 
von [Reutlingen,' tvegen ©^renfranrung vermittelt 
ber treffe erfennt ba§ ß. ^riminalamt Stuttgart 
in SBerücfftdjtigung ber Seftimmungen be§ 2lrt. 283, 
284 3. 2 unb Sdiluftafc unb 2lrt 294 be§ St.©.». 
3trt. 23 be§ ©ef. vom 13. Sluguft 1849 be§ St.©.*B. 
9lrt. 23 unb be§ 2lrt. 441 be§ St.*ß.D., bafc ber 
Slngeflagte tvegen vermittelt ber treffe verübter 



— 71 — 

erfd)tverter ©ffrenfr&nfung au einer auf ber greftung 
0u erfteljenben ©efängni^ftrafe von 3 SBodjen unb 
gu einer ©elbbufte von bretfeig ©ulben verurteilt, 
aud) sunt @rfat> fftmmtlicfyer Soften beS gerichtlichen 
SSerfaljrenS unb beS Strafvollzugs verpflichtet fein 
fotte. ferner wirb verfügt bafe gegenwärtiges ©r* 
fetmtnifj burd) ben Seobadjter unentgeltlich zur 
öffentlichen Äenntnif* gebraut werben folle. @o be* 
fdjloff en im Ä. Sfriminalamte Stuttgart, ben 1. Sttai 
1851. ©über.— [$te einzelnen 2lrtifelfinbmeift ano* 
ngm, nur feiten mit Chiffren, ganz auSnatymStveife 
einmal mit voller SftamenSangabe unterzeichnet üttit 
®icf)er^eit ift baljer für ©ermann ßurz nichts in 2ln* 
fprutf) z u nehmen, als bie nidjt feltenen, meift ganz 
furzen „Slnmerfungen berSKebaftion". SBaljrfdjettts 
lid) ift mir feine Sßerf äff erfd&aft bei einer Slnja^I von 
literarifdjen Äritilen unb fulturEjtftortfdjen Slrttfeln 
im Feuilleton, oljne bafc id) im Einzelfalle ju wirf* 
Itcfyer @u§erl)eit barüber gelangen tonnte.] 

1852. 3ur älteren bentfdjen ßittcrainr* SBon ©. Äurz- 
3n „Blätter für Ittterarifdje Unterhaltung". 3al>r* 
gang 1852. I. »b. SRr. 10. 6. 2ttärz. [$efpred)Uttg 
von „$>aS ßlofter", herausgegeben von 3- Sdjeible. 
93b. I— XII; „$aS <Sd)altjat)r", herausgegeben von 
fr @d)eible. 95b. I— ZU; „2)er ©d&atjgr&ber", §er* 
ausgegeben von 3. ©djeible. I. £eil. „S)te Sage 
vom g-auft". Unterfud)t von ©. 3)ünfcer.] 

1855. $)eutfd)e SHbliotljei Sammlung auSerlefener 
Driginal-^lomane. Unter 2JHtroirfung von Submig 
SBedjftem, Slbolf ©laSbrenner, ft. ©. Äü^ne, ©er* 
mann fturz, &. Nürnberger, ©ermann 2ttarggraff, 
fcljeobor 2ttügge, SBolfg. 3flüHer, Dtto 2RüHer, 



— 72 — 

ötobert $rufc, ßeopolb <§d)efer, ®eorg ©cfctrgeg, 
£nbn>tg ©tord), ©rnft SBilKomm u. a. m. §erau& 
gegeben t>on Otto 2ttfitter. — IV. 5)er <5»nnen= 
mtttlj. ©in beutfd)er SBoESroman t>on §er* 
mann Aura- SJranffurt a. Tl. SBerlag t>on 
2ttetbtnger, @ofm u. ©te. 1856. 5)er „Atomtest* 
trfrttj"» ©dpcäbifd&e SBolfögef<f)i<f)te au§ bem 
vorigen SaljrEjnnbert. $8on # ermann £ur$. 
granffurt a. 9tt. ©erlag t)on afteibinger, (Solm 
u. ©ie. 1855. VII u. 508 6. - 3»eite Auflage. 
Söerltn. Sanle. 1862. — 3n $egfe§ ©efamtauS* 
gäbe. 1874. ob. V— VII. — $n @ tta§ $eutfd)er 
©otf§btbUot$ef. 2 ©be.1880.— SnSotta'fc^anbs 
Mbliot^ef. Str. 74 u. 75. 1903. - »n §. SrifäerS 
©efamtanSgabe. [1904.] SBb. V— VII. — 3n HKar. 
©ejfe'S SBoKSbü^erei. 9ir. 121—126. 2JHt ©in* 
leitung t>on §. fjifd)er. 3 Seile in 1 »b. [1904]. 

1856. $er 28eiljitad)i8fmib. @tn ©eelenbilb an3 i>em 
fdjroäbtfdjen ©olfSleben üon § ermann &ur&. 
[2Hit einem fcitelbilb t>on Slbolf ©dmiifc.] g-ranf* 
fürt a. 9tt. ©erlag r»on SDtetbinger, <Solm u. (Sie. 
1856. thtte? bem ^annenbanm. ©ine SBeüj* 
nachgäbe für 1855. g-ranffnrt a. SETI, ©erlag 
von ütteibinger, <§olmn. ©te. 1856. 2 ®L 256 <S. — 
3meite Slnflage n. b. 2. „$er 3Betfmadjt§funb". 
©rjä^Inng au§ bem fdjmäbifcfyen ©olföleben. ©er* 
lin. ^anfe. 1862. — Sn §egfe§ ©efamtau§gabe 
1874. ©b. X. — 3n §. &ifd)er§ ©efamtanSgabe. 
[1904.] 93b. VIII. - 3n9tta£$effe§ ©ollSbüdjeret. 
9fr. 139/140. [1904.] 

1858. ©Yäftyhmaen r-on ^ermann Änrj. — Gx%fy 
Ittngettt)on§ermann^nrj. ©rfterSBanb. Statt* 



s 



— 73 — 

gart, g-ranctyfdie ©erlag^anbfong. 1858. VIS., 
1 SL, 357 + 2 6. @tttl)ält: 2In Ä. SRuboIf [b. i 
IRubolf ÄauSler]. Stielt, ©ine reid)§ftäbtifd)e 
(SKodengiefeerfamilte. — SBte ber ©roftoater bie 
©rojimutter natnn. — $a3 SBittroenftüblein. — 
$Bergmürd)en. — S)a£ metf?e tQtmb. — S)en 
©algen! fagt ber ©idjele. — 3)ie 3aubernad)t 
— $)a§ Sd)attengerid)t. — 2)a§ Strcanum. — 
$ie blaffe 2tpottoma. — Slnmerfcmgen. 

1859. Chftfflfjfangett t>on § ermann Äur$. — <&$&])» 
fangen t>on §ermann ^nr§. 3roeiter SBanb. 
Stuttgart, ftranctyfdje $erlag§f)anblung. 1859. 
9leun $8üd)er $enf* nnb ®Iaubto>nrbigfeitett. 
Sßon §ermann $urj. ©rfter £I)eil. Stuttgart, 
ftrantf^föe $Berlag§f)anblung. 1859. VIII u. 
293 6. ©ntljütt: Sn^att. @rfte§ big fedtfteg SBud). 
3n>ifd)en bm fechten unb flebenten *8ud). ©in 
IHontan. [= S)ie beiben £ubu§. — @in weiterer 
£eü ber 2)enf* unb ©laubnmrbtgfeiten ift mdjt 
erfdjtenen.] 

1859. »über an« ber ©efdjidjte Sdjtoa&enS. $on$er* 
mann ßurfc [sie!], ^roeiunbaroanaig SCbfdjnitte 
in (£otta§ „2ftorgenblatt für gebilbete Sefer". 
53. Sa^rgang. «ttr. 26—32, 34—36, 39—44, 47, 
49—51. 26. Suni M§ 7. Sluguft, 21. Sluguft bt§4. Sep* 
tember, 25. September big 30. Dftober, 20. 9fo>* 
sember, 4. S)eaemberbtgl8.$eaember. [1871 über* 
arbeitet al§ ©udj erfdjienen u. b. %. „2(u§ \>m 
£agen ber Sdjmad)".] 

1861. <$?$M}ltmgen, ttmriffe nnb ©rUmerungen von 
§ ermann Äur§. dritter Söanb. Stuttgart. 
fJrand^eSBerlagg^anblung. 1861. 2»L,307S. 



— 74 — 

©nt^ait: gntyott. — 2Bieberftaben. — <£m §er* 
$en3ftretd). — S)a8 $oroffop. — S)a3 gepaarte 
§eiratggefud). — S)er fjeubalbauer. — 3ht ber 
SBiege. (3u einem JBilbe t>on ßurian SRetdj.) — 
@in Stonnerwetter im #omung. — Sugenberitme* 
rungen. — Slnmerfungen. 

1863. Gin @d)rei*felj(er im gerrirt? [Unteraeidniet] 
§crmann äur$, fttrd^etm u. b. £ecf. 3n: 
„9leueg ©djroeiaerifctyeg 2flufeum". Settfctyrtft für 
bie tyumaniftifdjen ©tubien unb ba§ ©nmnafial* 
mefen ber Sd^toei^; herausgegeben t>on &öd)ln, 
SBtfd^cr unb ßief ling. m. Satyrgang, »ero 1863. 
6.96 ff. 

1864. (Sanft ttrbanS Äritg* ©tn ©ctymanf au§ beut $a* 
gantenleben beg 16. 3<**)tfwmbart8. gn „3>er 
$etmgarten". @tn §au§* unb Botfgblatt mit 
Silbern. I. Satyrgang 1864. herausgegeben dou 
Dr. ^ermann ©dtymtb. 2ttündtyen. Stfr. 4. 6. 59ff. 

1864. $er SmtbeStag non Sftgriectyenfattb» SBon §er* 
mann ßurj. 3n „Seutfctye jgatyrbüctyer für $o* 
Iiti! unb JÖitteratur". 2)rei$etynter SBanb. (Dftober 
big fceaember 1864.) Berlin. Verlag x>on 3. 
©uttentag. 1864. 6. 356 ff. 

1864. ^ermann Äurj. SHtotliit unb »landjeffor* ?robe 
einer neuen freien Bearbeitung son £riftan unb 
Sfolbe. [Unteraeidjnet] Äirctytyetm u. £., §ermatm 
Äurj. 3n „2)eutfdtye3 $)ictyterbucty au§ ©dtymaben", 
mit epifdtyen, Inrifctyen unb bramatifctyen beitrügen 
t)on 9tob. SInfctyüfc, gr. SBobenftebt, 2L $ult, ft. @g. 
(Sbert, ßubm. ©tctyrobt. 3. ®. ftifctyer, SB. ©an^ 
tyorn, ftr. ©rocty, 3ul. ©roffe, Slnaft. ©rün, Äarl 
©ufcforo, SRob. §amerling, 3Jtor. §artmann, (Siegf. 



■\ 



— 75 — 

Äapper, 3>uft. Äemer, %f). ferner, §. Äur$, §. 
ßingg, fteob. ßöroe, ß. Httaner, Ä. 9ttaner a. @., 
@b. 9Rörife, 2Rofentf>al, ftranj «Riffel, |Jr. Dotter, 
2tb. ?pid)ler, SB. SRaabe (3. (SonrinuS), <£. SftitterS* 
$au§, ft. afatbolf, 2lb. SRümelin, ©eorg Scheret, 
3lb. ©djäll, ft. @d)önl)arbt, £ubn>. (Seeger, fcljeob. 
©torm, £ubn>. Ufylanb, ^ermann SBej, ©uftao 
geller, herausgegeben t>mt Subrotg ©eeger. ®hxtt* 
gart. $rucf unb SBerlag t>on ©mil ©bner. 1864. 
<§. 66 ff. [Söieber abgebrueft in „Sriftan unb 
Sfotbe". dritte Stuflage. 1877.] 

1864. ©rläuterungen $u äöeifcer'S SBilbcx^tlaS autäBelt* 
gefd)id)te. ©efdjidjtlidje unb ffinfWerifdie (Mfrtte* 
*mtgen p & SSeißer'S mtbtxmia» pt SBeli* 
gefdjtdjie t>on § ermann ßur$. I. SBanb. IL 21b* 
tijeilmtg. (Stuttgart. Verlag r-on Sßtfljelm 9Hfefdjfe. 
1864. 2 »L, 399 @. 

1865. 3ttr ©efdjidjte be$ Romans Sim^lictfftmuö unb 
feine« #etfaffe*8* Sßon ^ermann Äür$ in 
Tübingen. 1. 2)ie beiben feinbiid)en 2Iu§gaben 
[r-on SB. ß. §otfanb unb SHbelbert r>on fetter]. 
2. $ie Urf^rift. 3. ®rtmmet§i)aufen. $n „f&tU 
läge jur 3UIgemetnen 3ettung", 9fr. 194—196, 
13. bi§ 15. Suli. 

1866. $entfd}tanfa im @ljafetyeare» $n „^Beilage $ur 
^Allgemeinen Leitung". 9fr. 37. 6. Februar. 

[Unteraeidjnet] St §. Ä. [Saut freunbUdjer 

2ttitteilung au§ bem 2Irdju> ber g. ©. ©ottafdjen 
SBudjfianblung, Don ^ermann Äur$.] 

1866. Massimo d'Azeglio H. gn „^Beilage &ur 2I& 
genteinen Bettung", 9fr. 45 unb 46, 14. unb 15. fje- 
bruar. Slnonnm. [Signiert mit einem Sßfeil mit 



« 




— 76 — 

3tr>ei (Spifcen 1 ju beginn ber Slrtifel. $a§ 

II erflärt folgenbe 3Inmerfung:] @in an>ette§ SBort 
über d'Azeglio, meldjeg oorfjerrfdjenb bie poXitifd^e 
JBebeutung be3 9ttanne§ befjonbelt, nrirb als <£r* 
gftnaung be3 in 9h. 36 unb 36 ber „2lHg. 3tg." 
2Iu§gefprod)enen ntdjt überflüffig unb unroiH* 
fommen fein. $). fR. [Söerfafferfdjaft geftdjert nrie 
beim oorigen SIrtifel.] 

1866. Hegemonie, $nali£ims8 nnb £ria£« ©ine SBcgriffS* 
erörterung t>or, in ober nadj bem ©turnte. L— HI. 
3n „Beilage gur Slflgenxeinen 3ettung" 9fr. 109 
—112, 19. bt§ 22. 2Iprü. SInonum. [Signiert mit 
einem Äreuj jmifd^en jmei (Sternen (*f*) ju *Be* 
ginn ber Slrttfel. ^erfafferfdjaft geftdjert n>ie bü 
ben beiben vorigen 3lrtileln.] 

1867. SBiüiam Sf>a!cf^carcÖ ^ramatif^c S^crfc. Über* 
fefct von griebrid) SBobenftebt, fjerbinanb fjrei* 
ligratlj, Otto (SKlbemeifter, Sßaul §enfe, ^ermann 
$hir$, Slbolf Söilbranbt u. a. 9ta$ ber Sejt* 
retrifion unb unter SDtttnrirfung dou 9Ktolau§ 
£)ettu§. THt Einleitungen unb 3lnmerfungen. 
herausgegeben oon fjriebrttf) SBobenftebt. 
Viertes Jödnbdjen. Setpaig: &• 21. $roc!f)au§. 
1867. Die luftigen fetter *on 2Shibf*r* Söon 
äöilüam <§f)afefpeare. Überfefct t)on §er* 
mannÄura- 9)ttt (Einleitung unb Slnmerfungen. 
fieipaig: fr 21. #rocff)au§. 1867. 2 81, XXIV 
©., 127 @. 

etrcifsügc in £tttetatwr unb ©efdjidjte* SBon 
^ermann Aura- ©rfteS Jödnbd)en. Wtixntyn. 
(Sari a^er^offg «erlag. 1868. 3« S^afefpeare^ 



— 77 — 

fiebert tut* ©djnffen. SllteS unb SReueS t)on §er« 
mann &ur$. ©rfteS «dnbd)en. 2JKindjen. ©arl 
aWerljop «erlag. 1868. 3 8L, 165 6. [<&ne 
fjortfefcung ift nie erfdjteneu.] 
1868. 3«m ßebeit (StottfifiebS bim Strasburg. [Unter* 
5etd)net] $erntannÄutj. 3n ^Söoc^enanggabe 
ber Sluggburger ^Iflgemetnen 3^tung". S^ter 
Sa^rgang 9h. 23—25 unb SFtr. 35. 5. 12. 19. $mri 
u. 28. Slugujt 1868. [Söieber abgebrucft in er* 
roeiterter fjorm in Pfeiffers „©ermania" 1870.] 
— <&ottf*ieb nott ©ttalburg uttb btö (Stattet 
urteil feinet Seit [Untersetzet] § ermann 
Äurj. (Sbba.STCr. 31—33. 31. Suli, 7. 14. Sluguft 
1868. 

1868. Sibliot^ef att8ia»btfd)ey mafftfet in beutfdjer 
Übertragung. @)Mttifd)e$ Sweater. Reiter «anb. 
§ilbburgt)aufen. «erlag be§ «ibltograpl)tfd)en 
3nftttut§ 1868. 6*attifdje3 Sweater* $erau§* 
gegeben x>on 3ttortfc SRapp. groetter Staub. 
CeroanteS' 3 ro iW en fpi e ^/ beutf^ t)on §.^urj. 
§ilbburgl)aufett. «erlag be§ «ibltograpljifdjen 
Snftitutg. 1868. <£etbanter 9hmn 3toifd)enfiriele, 
Überfefct t)on ©ermannßurs. £tlbburgl)aufen. 
«erlag be§ «ibltograpl>ifd)en SnftitutS. 1868. 
184 + 1 6. ©ntfjält: «orroort. — S)a§ (SJje* 
geriet. — ©aunerS SBittroerftanb. — $)ie 2Ufalben* 
n>al)l Don S)aganjo. — S)er roadtfame Soften. — 
S)er falfdje «t§caqer. — $a£ SBunbertfjeater. — 
S)ie $öi)le t)on ©alamanca. — 3)er eifcrfüdjtige 
9Ilte. — 2)ie beiben ^ßlapperjungen. — Sn^alt. 

1869. 9^ad^(efe. «on ©ermann fturj. I. $>ie 2Stt* 
bererfage. IL 3ttm (SommemadjtSttattm. 3n 



i 



— 78 — 

„©fjafefpeare * Jga^rbud)''. $erau§gegeben! von 
Äatl@lae. IV. g^rgang. $BerUnl869. @.246ff. 
1870. 3« Tim 9htbrotticis8. Ston $ ermann Aura« 
@bba. V. $al)rgang. »etlin 1870. 6. 82 ff. 

1870. Set ftaWenstyfeL. Ston §ermann Aura- gn 
„©ermama". SBiertcIja^rSfc^rift für beutfdje SUter* 
tumSfunbe. SBegrünbet t)on fjrana Pfeiffer. §erau§* 
gegeben t>on $. SBartfdj. XV. Saljrgang. SBten 
1870. ©. 95 f. - 3um fieben ©ottfrtebS Hon 
(Strasburg. $8on § ermann Aura. (Sbba. @. 
207 ff. u. 322 ff. [©rroeiterter SBteberabbrucf ber 
9Irttfel in ber „3Bod)enau§gabe ber OTgemetnen 
3eitung" oon 1868. 2lu<f) ai§ <Separat*2Ibbrucf 
— 2Bten, (SerolbS ©ö^ne 1870 — erfdjtenen.] 

1870—1874. $entfd)er 9h>»ettenfd)a4» herausgegeben 
Don Sßaul^eofe unb ^ermann Aura- SBanb 
I.-XVIII. 9mind)en, 3foiboIp$ DIbenburg [o. fr] 
[fjür ben beutfcfyen Üftoüettenfdjafc fd&rieb ^ermann 
Äur^ bie furzen, btograp^tfd^frttifdjen SBorbemer* 
Jungen 31t ben Sftooetten fd)on uerftorbener Sidjter. 
SBcrgl. Sßaui §enfe in feiner ©efamtauSgabe ber 
SBerfe x>on $. Aura. £b. I 6. LHL] 

1871. $ifdjart in Sübingen? [Unteraetdjnet:] § ermann 
Aura- $n: „©ermania". 2tterteljaf)rSfcf)rift für 
beutfdje SUtertumSfunbe. Söegrünbet von fjranj 
Pfeiffer, herausgegeben dou ßarl SBartftf). XVI. 
Sa^rgang. Söien 1871. S. 79ff. 

1871. <31ja!etyeare ber ©t^auftrieler. 2ton ^ermann 
Aura- $n „©tyafefpeare^atyrbud)'', herausgegeben 
dou ßarl @lae. VI. S^tgang. »erlitt 1871. 
©. 317 ff. 

1871. 3fo3 ben Sagen ber ©djntadj. ©ef<f)id)tSbtIber 



'S 



79 



<w§ ber 2ftefoc§3ett. SBon § ermann Aura. 
«Stuttgart. Verlag oon 51. Ärbner. 1871. XII 
unb 256 ©. [(Srroetterter Slbbrucf ber „SHlber 
au§ ber ©efdjtdjte ©djmabenS" im „Sttorgenblatt" 
1859. Aura f agt im SBormprt (<S. XI):] „(Seittyrer 
erften SSerö'ffentlidjung ^aben jid) mandje neue 
Duellen erfcfyloffen, unb fo mürben fie in ber 
3nrifdjenaeit meijrfad) überarbeitet, fo bafc fie 
fteßenmeife neu ftnb". 

1872. $eme8* [Untergeid)net] ^ermann Äurj. Sn: 
„©ermanta". $ierteljal>r3fdjrift für beutfd)e 2llter= 
tumSfunbe. $8egrünbett)on£Jrana Pfeiffer. §erau3* 
gegeben oon ®. Jöartfd). XVII. S^rgang. Sötten. 
1872. <S.98f. 

1872—74. 9tot>eflettfefja$ be8 SfaSfonbeS* £erau3gegeben 
von Sßaul £et)fe unb ^ermann ®ura. *8b. I 
bi§ X. 9Künd)en, Shtbolpl) Olbenburg [o. 3.] 
ßBergl. bie auä) für ben „9tooellenfd)afe be§ 3lu§- 
lanbeS" giltige SBemerfung pm „$>eutfdj)en 9fa>s 
cellenfdjafc".] 

[1872.] 3fa(ftaff unb feine ©efetten t>on Sßaul Äo* 
nemfa. %t$t x>on ^ermann Aura. [Sitel- 
filfiouette : ^roftlbtlb] Söilltam @^af efpeare. <§trafc 
bürg. $)rucf unb Verlag dou Sflorit* (Sdjauenburg 
[o. SO- Srafftaff unb feine ©efetfen t)on Sßaul 
Äonemfa. £e£t t)on ^ermann Äurj. [3weite§ 
Titelblatt = bem äußeren Umfdjlag mit ber großen 
©ityouette eine§ berittenen ^ßagen, auf beffen 
gafjne ber §auptitel ftefjt, unb ftilijierten Blumen* 
raufen.] Sßaul Äonenrfa bem SWeifter Slbolplj 
WlmpL S)em 2)id)ter unb fjreunbe Sßaul §eofe 
Hermann Aura- XII, 160 S. 



— 80 — 

[1873?] äerftreiste ölättcr oon $aul Äonetofa ge* 
fammelt unb unter Sftitnrirfung t>on g-erb. grret* 
ligratl), §erm. &ur$, §etnr. ßeutfjolb, §erm. 
äingg, §etnr. 9to§ herausgegeben oon gri% fteppler. 
3Kün$en. «erlag von ©uftao «cd [o. $.] 6. 23 
bis 52: »Übet att£ beut ©ommentadjtStramn 
oon §erm. Äur$. 

(1874.) $te betbeu %nbn» ober $enliüürbtger SBtufc, 
©rief- unb 2Bortn>ed)feI stoeier S)eutfd)en. SBon 
§ ermann &ur$. ©r$ftf)lungen oon £>ermann 
Äurj. 2. 93b. (Stuttgart. gran(R)fd)e «erlagS* 
^anblung. 1859. $n „$eutf$er Stooettenfdjafc", 
herausgegeben oon 5ßaul §eufe unb ^ermann 
Äurj. dritte (Serie, ©edrfter SBanb. S)er ganzen 
«Retfje 18. «anb. <5. 148 ff. 2ttünd)en. 9htbolpi> 
Otbenburg [0. 3.]. [S)er neue £itel, fotoie bie 
SBeglaffung beS wenig geglücften ©djluffeS ber 
Sftooette ftantntt t)on ^aul §eofe. 2>te beabjidj* 
tigte Sfteugeftaltung beS ©djluffeS war beut hänfen 
S)id)ter ntdjt mef)r gelungen.] 

1874. ©efammette aBetfe. «on§ ermann Äur&. Sttit 
einer SBiograpfyte beS $id)terS, herausgegeben oon 
^aul§eufe. <S^ter[3roeiteru.f.ro.]$Banb. Stuttgart, 
«erlag t)on 21. Äröner. 1874. ©rfter «anb. ©e= 
biegte oon §erm ann ®ur$. 2ftit ber «iograpljie 
unb beut «ilbniS beS S)id)terS. 1 $L, LVunb 199 <S. — 
3n>eiter bis vierter «anb. ©djtfler'S $eiraatl)jal)re 
t)on § ermann Äurj. ©rfter bis britter SBanb 
220 ©., 240 ©., 231 -f 1 ©. — fünfter MS fie* 
benter «anb. $er ©onnentoirti}* ©djiodbifdje 
«olfSgefd)ici)te auS beut vorigen 3al)rl)unbert oon 
^ermann Äurj. ©rfter MS britter SBanb 184 ©., 



— 81 — 

196 ©., 207 ©. — 2lcf)ter »anb. 3?ttgetiberhme* 
rangen tum § ermann ®ur&. 1 931., 223 ®. 
©ntfjdlt: ftünf SBüctyer ®enf* unb ©laubmürbig* 
leiten. $a§ äBittroenftüblein. SBergmärdjen. $a3 
a5ttrtl)§f)cw3 gegenüber. — Neunter SBanb. $*"& 
rfjronif «üb @r$a^lunöen t)on § ermann &ur$. 
1931., 272®. ©ntyalt: einerei^gftöbtif^eölorfen^ 
giefcerfamilie. Söie ber ©roftoater bie ©rofcmutter 
naijm. $)a§ meiße §emb. $)en ©algen! fagt ber 
©tdjele. Sie 3ttubemad)t. ®a§ Slrcanum. ©anet 
UrbanSÄrug. S)te blaff e Slpollonta. SBieberftnben. 
©in §erjen§ftrei(^. $)a§ gepaarte §eiratl)§gefud). 
2ludj eine S)orfgefd)id)te. — Q^nUx s$ an fo # (g^ 
Sä^lttttgent)on§ermann^nrs. 1931., 263 <S. <$nt* 
Ijalt: ®te beiben %ubu$. $er SBei^nad)t§fnnb. 

1885. $er »lüiiler* § er mann ßurj. — 5>ie ffleife 
an» SReer. § ermann ®ur&. — (Spttog ju ber 
„töeife an» 2Reer", ©piftel an £ucie. — 2Inl)ang 
in „93rtefir>ed)fel $roifd)en §ermann ftur$ unb 
©buarb Httörife". §erau§gegeben t)on jgafob 
93aed)tl>olb. (Stuttgart. 2>rucf unb Verlag t>on 
©ebrüber Äröner. 1885. <S. 127 ff. 

(1899). Untoerfalbibiiotljef. 3947. $ie betbett SMttS, 
©r^lung t>on § ermann ®ur$. Seip^ig. 93er* 
lag t)on $l)tlipp Dteclam jun. [0. 3.]. 95 <S. 

(1901.) Unfoerfalbibliotljef 4175. $>aS Slrcamim unb 
anbete 9tattetten t>on §ermann Äur$. Seipjig. 
Verlag t>on ?pi)tlipp SReclam jun. [0. 3.]. 94 @. 
1 931. ©ntljalt: ®a§ Slrcanum. — Sie ber ©rof, 
tmter bie ©rofcmutter naljm. — Sie blaffe 2lpol* 
lonia. — £)en ©algen! fagt ber ©tdjele. — ©anet 
Urban§ Ärug. 
@ulßers©eMng, £. Äurs. 6 



— 82 — 

(1904.) #emmui fett*' fftwiltye »erfe in groölf »ftn* 
ben. $erau3gegeben unb mit (Stnlettungen x>er* 
fefjen t)on § ermann giftet. SDttt brei SBüb* 
niffen unb einem ©ebidjt nad; ber §anbfd)rift 
ßeipjig. aWaj^effe'g^erlaötü.g.]. ©rfter $anb. 
»t*g?artifdje GWettmtg* ©ebidjte* XXXVIII©., 
1 931., 140 6. — ^weiter M3 merter »anb. 
@djffler8 geintatltfaJjre* (©rjter big brütet 3$eiL) 
191 6., 203 6., 194 6. — fünfter big flebenter 
Jöanb. $er@omtetttoiirtl>. (©rfterbiSbrittex^etL) 
162 6., 168 ©., 172 6. — 2ld)ter $anb. 5>cr 
«BetyttadjtSfmtb. 150 6. — Neunter SBanb. 
kleinere ßrsftljbmgen (erfter SBanb) : ©ine retdjS* 
ftäbtifdje ©toefengteßerfamitte — SBie ber ©roß- 
t>ater bie ©rofjmutter naijm. — S)a§ SBittroen* 
ftüblein. — @tn §eraengftretdj. — 3)a§ gepaarte 
$eirati)8gefud). — S)a3 $oroffop.— SBergmdrd^en. 
204 6. — 3ei)nter ^^nb. kleinere (Störungen 
(^weiter SBanb). S)ag metfje Qtmb. — %\z 
3aubernad)t. — $)a§ ®d)attengerid)t. — S)te 
blaffe StpoOonia. — SBteberftnben. — $en ©al* 
gen! fagt ber (Sichele. — S)a§ Sttrfanum. — 
@anft Urbang ßrug. — Der geubalbauer. — 
$ag Donnerwetter im §ornung. 139 @. — 
Alfter SBanb. $eitf totirbigf eiten imb (Srinnertutgett. 
$enf* unb ©laubmfirbtgfeiten, erfte§ bi§ f elftes 
*8ud). — Sugenberinnerungen. — Slbenteuer in 
ber §etmatl). 146 6. — .ßmölfter SBanb. 5)a8 
IBttrtijSijauS gegenüber« — $>te bette« £nb«$* 
167 + 16. 

(1904.) ^ermann ftuxtf gcfammelte Heinere <£r$äljhingett* 

4 £eüe in 1 93anb. SJttt Einleitungen t>on ^ermann 



\ 



— 83 — 

frifdjer. Setpjig. Sftar. $effe§ Verlag [0.3.]. 
150, 204, 139 u. 168 6. 

(1904.) 3n 2ttar. §effe'3 VolfSbüdjerei, Setpatg, 
2tt. §effe [0. g.] erfreuen: 9h. 115—120. §er* 
mann &ut£, (SdjtfletS $eimatjalpe* ©in Stoman. 
3JHt einer Einleitung oon ^ermann ?Jifd>er. 
3 Seile in 1 SBanb. (191, 203, 194 <§.) — 9h. 121 
big 126. § ermann &ur$, $)er ©onnettttiirt. 
Ein Vornan. 9tttt einer Einleitung x>on §ermann 
f$rifd)er. 3 Seile in 1 Söanb (162, 168, 172 <§.) 
— 9fr. 128. ^ermann Äur^, $ie äaitbetttadjt 
ttttb anbete Sonetten» (77 <§.) — 9h. 134, 135. 
§ ermann ®ur&, ©ine teidjSftäbiifdje ®lotfen= 
giefterfamilie nnb anbete Ersaljluttgett, 3JHt einer 
Einleitung t>on §ermann fjifc^er (204 <S.) — 
9fr. 136. § ermann Aura, ©anft UtbattS Ätttg 
nnb attbete ErsftljCttttgett, (71 6.) — 9h. 139, 140. 
§ermann&ur3, $e* aBetljttadjtöfttttb* 9 f iot)eu r e. 
9Jttt einer Einleitung x>on ^ermann^if^er. (150@.) 
9h. 141. ^ermann ®ur&, $te beibett £ubit$» 
§umoriftife^e Er^lung. (77 <§•) 

1904. herein für Verbreitung guter (Schriften. 93afel. 
9h. 61. *ßrei§ 10 9fcp. 2Sie btx ®x»pattt bie 
©rofttmiiter na^m. (Sin £ersett£ffreicfj. Er* 
aä^Iungen Don ^ermann ®ur$. SBafel. 3)rutf 
son Emil 93trfl)äufer. Elifabetljenftrafce 11. SIprtf 
1904. 43+5 ©. 

2lbgefd)loffen: Enbe 3Ipril 1904. 



59 337ST2 0C5 



R 







PT 2388 .K9Z8S 1904 
Htrmwn Kur. «In deutsch» 

■bmii 

3 6105 040 92 


CA * 

V VO 

braries f 

■I ' 

8 512 




DATEDUE 








I 






























— 

















































— a^M 






































STANFORD UNIVERSITY LIBRARIES 
STANFORD, CALIFORNIA 94305-6004