Yabır Carter Brown
Libra
Bramm Aninersitu
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The John Carter Brown Library
Brown University
Purchased from the
Louisa D. Sharpe Metcalf Fund
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der Vögel. |
Fils And dem Srangöficen äber fegt,
mit Anmerkungen, Zufägen und vielen Se
| 1 vermehrt,
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Bernhard Chriſtian Otto,
der Arzneygelahrt eit Doktor, Profeſſor der Naturgeschichte und Oekons⸗
mie in Greifswald, des wach Schwediſchen Geſundheits Kollegium
dae und Ruͤgen Aſſeſſor, der Schleſ. patriot. oͤkonom.,
er kandiſch en phyſikograph., und der Berlinſchen Geſellſchaft
Natur forſchender Freunde Mitglied. f
Siebenter Band.
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mit llergnäbigtem Aen. battehe, page
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5 ſchreibung der Vogel iſt in mancher Abs
ſicht noch immer die vollſtaͤndigſte unter denen,
welche man bis jetzt kennet. Der Herr D. Mar⸗
tim hat die vier erſten Bände in 2 mo davon
ins Deutſche uͤberſetzt, und durch viele Anmer⸗
kungen und Zuſaͤtze verbeſſert, und der Herr
Verleger hat keine Koſten geſparet, dieſe deutſche
Ueberſetzung durch eine Menge von Abbildungen
zu vermehren. Vollſtaͤndigkeit und wohlfeiler
Preiß dieſes Werks, verſchaften demſelben vie⸗
le Käufer. x
Der Tod des Herrn Martini wuͤrde aber
dem Herrn Berleger und den Befigern eines uns
vollendeten Werks großen Schaden zugezogen
haben, wenn daſſelbe nicht fortgeſetzt waͤre. Der
Herr Profeſſor Forſter machte den Naturkuͤn⸗
digern Hoffnung, ſolches zu thun Allein viele
andre ſchaͤtzbare Arbeiten, muͤſſen dieſen Gelehr⸗
ten daran verhindert haben, da der Herr Verle⸗
ger mir ſchrieb: es ede der Herr Forſter die
fe Arbeit niedergelegt. Ich habe es deßfalls
gewagt, dieſe 85 c Goa gung der Mar⸗
tini⸗
3 >
* *
F *
Vorrede.
Montbeillard gemach waͤren. Es ſind die
| folgenden Beſchreib ungen eines jeden Verfaſſers
mit deſſen Namen bezeichnet, alle Baͤnde aber
unter des Herrn Hafen von Buffons Namen
herausgekommen. Des Herrn Grafen unmer⸗
kungen find mit Buchſtaben, die meinigen mit
Zahlen bezeichntrtrt.
Der Herr Graf von Buffon hofft, in
Zukunft die Zeobachtungen des Ritter James
Bruce de Kinnaird nutzen zu koͤnnen, den
er auf dieſen ſeiner Ruͤckreiſe aus Nubien und
dem innern Abyßinien habe kennen gelernet.
Durch Bekanntmachung derſelben werde die
engliſche Nation, die in Entdeckungen andern
Voͤlkern ſo ſehr zuvorkaͤme, ihren Ruhm noch
weiter verbreiten. Auch auf die Handlung und
den Acke bau wuͤrden dieſe Beobachtungen einen
großen Einfluß haben Letztere großen Kuͤnſte
waͤren in Frankreich wenig bekannt und ſchlecht
aus geuͤbt, da doch von denſelben das Ueberge⸗
wicht einer Nation uͤber die andere abhaͤnge und
ſtets abhaͤngen werde.
Der achte Band dieſer deutſchen Beſchrei⸗
bung der Voͤgel wird Oſtern 1732. heraus⸗
kommen. RR | |
Greifswald am 18. September 1781.
Rae B. Otto.
12
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Inhalt
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5 Jute zur Geſchichte der grauen Kraͤhe,
Anslinatſhe Vögel, Nhe f Ant n wit den
155 8 haben. ru n
1. Die Senegalſche Brahe, — — — 87137
I. Die Jamatkaſche Braͤhe, — — —— S. 39
Au 8 f v᷑ —T — — G 136.
die d hlen — D — L—— 8. 1327.
Anhang in zu den; Dohlen / — r S. 14
Der er — a ll 6 153.
Die Bergdohle, e ee re 154.
Ausländische wog ehe, echte mit den
Dohlen 9 We 1 200
J. Die wu ehe, er A y S. 10.
II. Die slanige Dohle, .
162.
— —
ili. Die Dohle von Neu⸗Suine, — — S.
IV. Der Choncarti, — — 500 . 8 5
164.
Der
n RN Inhalt.
v. Der Aren, von Cayenne, — Su. — .
VI. Ger philippiniſche e Balicaßio, — S. 170,
Die eier, — in 55 da 8 Eee
Anhang zur Geſch ichte fer, er St. 189.
Auslaͤndiſche V vögel, 1, ie Sept mit der
ge, che. Dchaich n: 29%
11. Die e von Jamaika, — — 194.
III. Die 5 er der Lanier — — 201.
Anhang, _ — — 206.
IV. Der Sozitzanatl, — — — S. 209.
Anhang, N dä RR 1 S. 211.
*. D N a — nen 1415 i 2 7 je = { 21
VI. Der Cſanaboei, — — — St. ar
51 u Eifer, — — — — S 2e 8.
eher Mei d 47 37778 2 219.
Oer dhe, N — — f 230.
Auslandiſche Bu welche den Hehern - ö
1. Der chineſiſche Scheer mit rothem . e . 233. |
1 Der peruaniſch e Geber, 235 g
Ul. Der braune canadiſche Seher — S. 237.
{ An hang, 0 | — — 2 15 . 239.
w. Der ſi beeiſche Zeher, — H „ . 240.
Der cavenniſche geber, . en
VI. Der nn ehe 02 eh — — S. 244:
VII. Der blaue rdameri ani e Seher, — S. 246.
Anhang, rd 2 a * Karel) 194
VIII. Der Yäußbehen si a — HD — S 231.
Andang, — — : — — S. 260.
Die KRaker, — — r — 6 „„S. 264.
Der ſchineſiſche Roller, — nn — S. 270.
Anhang, — — — — S. 272.
Der ine Roller, — — — 2 2
Anhana, — — — 27
Der europaͤiſche Kater, — m Tr 25.
Die Abart, der ‚Schageres, [ee S 286.
Anhang, 444 1 — * n * 9 - I S. 287.
Ausläntifge Voͤgel, welche Aehnlichkeit ee f
Raker haben. 2 *
I. Der Abyßiniſche Kater, Akut! — — S. 292.
Abart des Abpßiniſchen Rakete — — S 294.
Anhavg
W. 5 gen esd Kater, Ei eee 8 205. |
— Er
308.
Der eg Paradiesvogel,
2. Der Waldrabe, Albin 399 *
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Anhang ang zum Abybiniſchen maker . —
u Der Angoliſche und Aindaneifi de Acker, —
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Anhang, eee a
praͤchtige baradtcevegc ff mie — — S. 339.
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nhang, zu dem Oeſchlecht ber rent. S. 358.
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Bögelgeſch lch te
des Herrn von Buͤffon
enthaltenen Abbildungen.
1. ie Steindohle, Buffon, Fol, BIS Eur 8 5.
3. Der Voikrabe, Buffon, Fol. „
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‚Die, Kabenträhe, Vuͤff. ol, as 1889 “ii. Ba S. 77.
1 985 Saatkraͤhe „Buff Sew 2 ur Sn
| 25 i 2 fata Ar he, Buff. E ol: 76. — 18 N. 14 ü 8
Kraͤ
E Dohle, Buß. 1 Ar u 7 N
5 ſchwarze Dohle, Bu 322 SG.
Die Bergdohle, Buff. He ‚san enen 5 S. 154.
Die Bartdohle, Buff. Fol. 6. G.
„Die glagige Dohle, Buff. Fol. 4. S. 1
177 Die Dohle von Feu Guinea, Buff. Fol. 629.
14. Der Chucari, Buff. Fol. 19900 a
15. Der Colnud von Cayenne, Shi “>
3er Der philippinifche Eines Buff Fol.’60g. —
Elſter, Buff. F Buff o d neee
155 Die fen gauche Si Fol, Tab.
. Seer Jamaika, Seeliam. Th. 1. 155 %
20. Der Weygehoe, Seeligm. T. V. Tab. VIII. Du
27. Der Seher, nach der Natur..
2. Der chineſiſche Seher, Buff. Fol. 6222 10
23. Der peruaniſche eher, Buff. Fol. 627.
1 8 canadiſche Seher, Buͤff. Fol. 530.
$. Der ſibiriſche Geber, Büff. Fol. 608. 1. 7914 .
Fr Der cayenniſche Seher, Büff. Fel. 473 mes. 242
27. Der gelbbaͤuchigte Seher, Büf: Fol. 249. = 24. >
23. Der blaue nordamericaniſche Zeher, Biff. el 52 9 7755 1
N 1 8
*
29. Nußheher, Buͤff. Fol. 30. 2 3. 25 |
30. Der ſchineſiſche Roller, Buff el. 25 .S. 270. 5
31. Der cayennifche Roller, Büff. Fol, 616. S. 273 9
32 Der europaͤiſche Raker / Buff. Fol. 486. —— S. 2775 |
33. Der abyſſiniſche Raker, Buff. Fol. A. N S. 2924
34. Der ſenegaliſche Raker, Büff. Fol. 326. „ S. 4.
38, Der angolaiſche Raker, Buͤff Fol. 88. S. 297. .
36. Der mindanoiſche Naker, Buff. Fol. 285. — 297.
37. Der indianiſche R are, Buff. Fol. a 22S. 304.
38. Der madagascarifche Aafer, Buff. F 501. S. 306.
39. Der Paradies: Raker, Seeligm. 1 1“ 55 VII. S. 312.
40. Der große Paradiesvogel, Buff. "Fol, 254. S. 316.
41. Der Königs- Paradiesvogel, Buͤff Fol. 496. S. 332.
42. Der prächtige Paradiesvogel, Büff. Fol. 631. S. 339. N
43. Der violetkehligte Paradiesvogel, Buͤff. Fol. 632. S. 244.
44. Der ga ge aradiesvogel, alt Fol, 633. S. 39
4 . "nal; fs But Fol. 634. S. 859
r he 1.12293 Bi Fol. 299 S. 360.
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Raturgefaigte,
der Vogel
| VI. Band
Die Steindaple.» |
S. Vaſſon numme Platten Fol. n. .
mit der Bergdohle verwechſelt, von der
erer doch ſowohl im Ganzen b), als in
Auſehung des laͤngern, duͤnnern, gebognern und
a | Enge Schriftsteller haben dieſen Vogel
rothen Shure eie unterſchieden iſt; 2
A 3 | | at
Ei a) r haßt er ee dem Belon in der Picardie;
griechiſch Lager Seurapola, Tate nach Be |
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Die Steine. u
bat auch einen viel kürzern Schwanz und fäugefe x
Sluͤgel, und Alan einen bern, Slug; endlich -
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an Adi N 0 0 Ye, Tacr ola,
Tarula, Pazon, Zarl, Curta; franzöfi ich, 'Choverte &
Choucas rouge: in Valais, Choquard 9. Choverte;
kleutſch, Steintule, Steinkraͤhe, Steintahe; eng⸗
laͤndiſch, Cornifh-chough, Cornwall-kae, Killegres.
Wenn man diefe Namen mit denen vergleicht, wel⸗
che die Bergbohle fuͤhrt, fo fieht man, daß fie gleich
= find, und das aus dem Irrthum, weil man dieſe
beyden Voͤgel unrecht als eine Art vermiſcht hat.
Die Steindohle iſt der Coracias des Pe. ornith.
Tom. II p. 3. v. B.
b) Das Maaß in den Planch. e n. 285. if
beynahe doppelt ſo groß, als es feyn ſollte. v. B.
19 Koganı; Ariffotelis Hiſtor. animalium, Lib. IX. cap.
XXIV. p. 573. 8
Aldrovandi ornithol. Lib. XII. cap. VII. p. 386. ,
Steindohle Tab, XI. f. 2. ed. francof, -
Car de avibus, p. sn 9 , HLRNE N 52 f
genus.
75 Av. p. 42. T T. Xvi. Cee
Albin. av. T. I. p. 23. Tab. 24.
Millughby ornith. 86. T. 19. Coracias ſ. Fe
corax.
Ray. av. 40. n. 6.
Briſſon ornithol. ed. in g. Tom. J. p. 158.
lein Vogelhiſtorie. S. 113. v. 11. Der ſchwar⸗
ze Geiſt mit feurigen Augen.
Halle Voͤgelgeſchichte. S. 253. n. 195. Die 5
ſchwarze Kraͤhedohle.
Haſſelguiſts Reſu til heliga Landet, p. 238. n. 19?
Scopoli ER p. 42. n. 46. Guͤnther Scopor
li, +
Peunant. Zullg britann, Tab. L. Brittiſche Thier⸗
Geſch. Tab. 33. S. 84. Die Kraͤhedohle.
Linuẽi
ge eingefaßt.
Die Steindohle. ET
% ſind ſeine Augen auch mit einem kleinen rothen Rin⸗
Es iſt aber wahr, daß die Stein⸗
dohle oder Coracias, dem Waldraben in der Far⸗
be und einigen Gewohnheiten nahe kommt. Sie
haben beyde ſchwarze Federn, mit gruͤnem, blauen
und purpurfarbigen Wiederſchein, welcher vortref⸗
lich auf dem dunkeln Grunde ſpielt. Beyde lieben
die Spitzen der hoͤchſten Gebuͤrge, und kommen ſel⸗
ten ins flache Land; doch mit dem Unterſchiede, daß
der erſtere viel verbreiteter als der andere vorkommt.
Die Steindohle iſt ſchoͤn geſtaltet, lebhaft und un
ruhig, laͤßt ſich aber doch in einem gewiſſen Grade
zahmen. Anfangs ernaͤhrt man ſie mit einer Art
Teig von Milch, Brod, Saamen und dergleichen,
in der Folge aber bequemt ſie ſich zu allen Gerich⸗
ten, welche auf den Tiſch kommen. Aldrovand
hat eine zu Bologna in Italien geſehen, welche die
beſondere Gewohnheit hatte,
von innen und
durchs Fenſter
die Fenſterſcheiben
auſſen zu zerbrechen, als wenn fie ſo
ins Haus zu kommen ſuchte ). Eine
Gewohnheit, welche ſie ohne Zweifel aus gleichem
Naturtriebe beſitzt, mit welchem die Krähen, El⸗
ſtern und Dohlen, ſich an Stuͤcken von Metall und
alles, was glänzend iſt, machen. Denn die Stein⸗
dohle with, wie Die Wögel, duch das Gh
.
A 4 i .
191 Ar h 771 99 re i K 9155 * 0
Linnéi Syſtema natur. ed. XII. p. 158. Corvus,
müller einne Syſtem. 11. S. 181. u. 18.
r
Bion hiſt. des Oiſeaux. Fom. V. p. 2.
=
Leske Maturgeſchichte. S. 244. n. 9. DIE
od Schweizerkraͤhe. 5
e) Allrovändi Ornitholog. Tom. I. p. 766. Brilon
Tom, II. p. 3. v, B.. 1
2 Die Stein dohlee
mernde herbey gezogen, und ſucht ſich deſſelben zu
bemaͤchtigen. Man hat ſie brennende Stuͤcken
Holz vom Feuerheerde nehmen, und damit das
Haus in Flammen ſetzen geſehn, ſo daß dieſer ges
fährliche Vogel die Eigenſchaft eines Mordbren⸗
ners und eines Hausdiebes vereinigt beſitzt. Aber
man koͤnnte, wie es ſcheint, dieſe boͤſe Gewohnheit
gegen ihn ſelbſt richten, und zu feinem eigenen Ver⸗
derben anwenden, wenn man ihn naͤmlich durch
Spiegel in die Fallſtricke zu ziehen ſuchte, wie man
ſich derſelben, die Lerchen anzulocken, bedient.
Herr Salerne ſagt, er habe zu Paris zwey Stein⸗
Dohlen geſehen, welche in ſehr gutem Vernehmen
mit den Tauben auf dem Taubenboden lebten; aber
wahrſcheinlich hat er nicht den wilden Raben des
SGesners, noch die Beſchreibung, welche dieſer
Schriftſteller davon geliefert hat, gekannt, weil er
nach dem Ray ſagt, daß er, die Größe ausgenom⸗
men, gaͤnzlich mit dem „) Coracias überein komme.
— V 3 WERTE AN N: ar Ha
Es ſey nun, daß er unter dem Nahmen des Co⸗
zacias von dem Vogel, wovon hier gehandelt wird,
(von der Steindohle), hat reden wollen, oder, daß
er unſern Waldraben, Chocard, oder den Pyr⸗
rhocorax des Plinius, gemeint hat, denn der Wald⸗
zabe iſt durchaus verſchieden, und Gesner, welcher
den Coracias oder unſre Steindohle und ſeinen
wilden Raben geſehn, hat ſich wohl in Acht genom⸗
men, dieſe beyden Arten nicht zu verwechſeln. Er
wußte, daß der wilde Rabe von der Steindohle
oder Coracias durch den Zopf, die Stellung des
. ee e Leibes,
d) Hiſtoire naturelle des Oiſeaux p. 91. Ray. Synopf,
avium p. 4 v. S.. e
*
0 1
Ole Steindohe.
Leibes, durch die Geſtalt und Länge feines Schno
bels, durch ſeinen kurzen Schwanz, ſein wohlſchme⸗
ckendes Fleiſch, beſonders der Jungen, und endlich,
weil er weniger ſchreyet, und nicht ſo ruhig ſitzt,
und weil er regelmaͤßiger zur gewiſſen Jahrszeit von
einer Gegend in die andre zieht ), unterſchieden
ſey; ohne andrer Unterſchiede zu gedenken, welche
ihn von einem jeden dieſer beyden Voͤgel insbeſon⸗
dere unterſcheiden. Die Steindohle hat ein unan⸗
genehmes Geſchrey, obgleich es klingend genug,
und der Stimme der Meerelfter ähnlich iſt; er laßt
ſich beſtaͤndig, wie Olina anmerkt, wenn er ſich
hebt, hoͤren, nicht ſeiner Stimme halber, ſondern,
um die Aufmerkſamkeit auf ſein ſchoͤnes Gefieder zu
ziehen f). Doch führen Bellon 8), und die Vers
faſſer der Brittiſchen Thiergeſchichte b) an, daß er
ſprechen lerne. Das Weibchen legt vier bis fünf
weiße Eyer, welche ſchmutzig gelb gefleckt ſind. Es
baut das Neſt oben auf alte abgelegene Thuͤrme und
ſteile Felſen; aber nicht ohne Unterſchied, denn nach
Edward ziehen dieſe Voͤgel die Felſen der weſtli⸗
13 *
chen Seite in England, W oͤſtlichen und ſuͤdlichen
che 4
vor,
e) Adventant initio veris eodem tempore quo Ciconiae.—
Primo omnium quod ſeiam avolant circa initium Ju-
li Ke. Gesner de avibus p. 352. v. B.
) La Cutta del becco roſſo che è del reſto tutta nus
come cornacchia, fuor che i piedi che fon gialli, vien
dalle montagne. Latinamente, diceſi Coracias quefta
non parla, ma folo fi tiene per bellez za. Veelleria,
*
fol, 35. 5 m B. 8
2) Nature des Oiſcaus p. 287 v. D.
p) Peg. 4. |
0 Die Steindohle.
vor, obgleich dieſe beynahe dieſelbe Lage haben.
Eiine andere Begebenheit, welche ich einem glaub⸗
würdigen Beobachter zu verdanken habe) iſt, daß
dieſe Voͤgel, wiewohl ſie Bewohner der Alpen, der
Schweizer⸗, Auvergneſchen und anderer Gebuͤrge
noch der ganzen Kette, welche das Land Ger bis
Geneve umgiebt, geſehen werden. Belon, wel⸗
cher ſie auf dem Berge Jura in der Schweiz geſe⸗
und zwar immer auf dem Gipfel der Felſen k).
Haſſelquiſt aber verſichert, daß ſie in Egypten zur
Zeit, da der ausgetretene Nil in fein Bette zuruck
tritt, ankaͤmen und ſich verbreiteten!). Wenn
man dieſes zugiebt, ob es gleich dem, was man
ſonſt von der Natur dieſes Vogels weiß, gaͤnzlich
entgegen iſt, ſo muß man annehmen, daß ſie nach
Egypten, durch eine daſelbſt überflüßigere Nahrung,
getrieben wären, dergleichen eine fruchtbare Ge⸗
gend, zur Zeit da das Waſſer ablaͤuft und die Son
ne mächtig darauf wirket, hervor bringen kann.
ar
| a ſecten
i) Herr Zubert, auſſerordentlicher Kriegs⸗Schatz⸗
meiſter zu Dijon. v. .
k) Nature des Oiſeaux p. 287. & obſervat. fol. II, 0
116. 1 395 Ha 1 i > v. B. ini
J) Reiſen, S. 240. v. B. | |
2) Aus der Beſchreibung des Saſſelquiſts von der
Mionedula Pyrrhocorax, welche ich im Anhange lie⸗
4 un
vielmehr die Bergdohle in Egppten, gefehen habe.
find, bechunicht auf den Gebuͤrgen von Bugey,
In der That ernaͤhren ſich die Steindohlen mit In
hen, hat ſie auf der Inſel Creta wiedergefunden, a
fern werde, muß man ungewiß werden, ob er nicht
Die Steindohle. 1
ſecten und Saamen, welcher friſch geſaͤet, und durch
die erſte Wirkung des Wachsthums erweicht iſt.
Aus allen dem erhellet, daß dieſe Voͤgel nicht durch⸗
aus an die Spitzen der Berge und Felſen gebunden
ſeyn, weil es welche giebt, die regelmaͤßig zur ge⸗
wiſſen Zeit des Jahrs in die niedrige Gegenden von
Egypten kommen. Aber daß ihnen nicht alle Felſen
und Gebuͤrge gleich gut gefallen, und daß ſie beftän»
dig einige derſelben vorziehen, iſt nicht in der Höhe
und Lage derfelben, ſondern in gewiſſen Umftänden,
welche bis jetzt dem Beobachter noch entwiſcht find,
gegründet. Es iſt wahrſcheinlich, daß der Cora⸗
cias des Ariſtoteles w), der jetzt beſchriebene Vo⸗
gel, und nicht der Pyrrhocorar des Plinius ſey,
von dem er durch die Groͤße und Farbe des Schna⸗
bels, welcher beym Pyrrhocorar gelb iſt »), unter⸗
ſchieden iſt. Auſſerdem, da die Steindohle oder
Coracias, mit rothen Schnabel und Fuͤßen, von
Belon auf den Gebuͤrgen von Creta o) geſehen
worden iſt, ſo wuͤrde ſie ehe im Stande geweſen
ſeyn, dem Ariſtoteles bekannt zu werden, als der
Pyrrhocorap, welcher nach den Alten eigentlich
und beſonders auf den Alpengebuͤrgen ſeyn foll, und
welchen
w) Hiſtoris animelium Lib. IX. Cap. XXIV. v. B.
*
m) Luteo Roſtro. Plinius Lib. x. Cap. XLVIII.
o) Obfervations fol. I. v. B.
3) Linns ſagt doch auch von der Steindohle, daß fie
einen gelben Schnabel und gelbe Füße habe a. a. O.
Allein, ofte führen ſehr unterſchiedne Farben einer⸗
ley Nahmen. Der Schnabel und die Füge der
Bergdohle, oder des Pyrrhocorax, ſollen doch auch,
nach dem Gesner, im Sommer roth ſeyn. O.
* earn * 7
7 r ö
N 5
12 Die Steindohle.
welchen Belon in der That nicht in Griechenland
geſehen hat. Ich muß doch bekennen, daß Ari⸗
ſtoteles aus ſeinem Coracias eine Art Dohlen
(xXoNolog) macht, wie wir eine Art des Pyrrho⸗
FCorap des Plinius aus demſelben machen. Dieſes
ſcheint es wahrſcheinlich zu machen, daß diefe bey⸗
N den Voͤgel einerley, oder nahe verwandt ſeyn, aber
NN da ich in derſelben Abhandlung einen Schwimm⸗
0 Vogel mit der Dohle, als einen von demſelben Ge.
ſchlecht verbunden finde, fo iſt es ſichtbar, daß die⸗
ſer Philoſoph Voͤgel von verſchiedner Natur mit
einander vermiſcht, oder vielmehr, daß dieſe Ver⸗
| wirrung von dem Abſchreiber herkomme, und daß
| man ſich nicht eines Textes, welcher wahrſcheinlich
| verfälſcht ift, bedienen koͤnnen, um die Aehnlichkeit
| der Arten darnach zu beſtimmen, daß es aber viel
5 ſicherer ſey, dieſe Aehnlichkeit nach den wahren
| Kennzeichen einer jeden Art feſtzuſetzen. Man
nehme dazu, daß der Nahme Pyrehocorar, wel⸗
cher ganz griechiſch iſt, ſich ganz und gar nicht in
den Schriften des Ariſtoteles findet; daß Plinius,
| welcher dieſe Schriften ſehr wohl kannte, darin kei⸗
05 nen Vogel bemerkt hat, welchen er mit dieſem Nah⸗
|
|
men belegt hätte, und daß er nichts von dem Pyr⸗
rhocoraf aufuͤhret, welches der griechiſche Weltwei⸗
ſe von dem Coracias geſagt hat, wie man ſich leicht
durch Vergleichung der Stellen uͤberzeugen kann.
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* 3
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Dterſfenige Vogel, welcher von den Verfaſſern der
N brittiſchen Thiergeſchichte beobachtet iſt, und wel⸗
5 cher ein wahrer Coracias war, wog dreyzehn Un⸗
ö zen, und war zwey und einen halben Fuß, von ei⸗
ner Spitze der ausgebreiteten Fluͤgel bis zur andern,
lang. Die Zunge war beynahe, fo lang als der
Schnabel, und ein wenig geſpalten; die Nagel wa⸗
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Die Steindohle. „ I
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ren ſchwarz, ſtark und krumm v). Herr Berinier ‘N
waͤhnt eines Coracias mit ſchwarzem Schnabel und 0
Füßen, welchen er als eine Spielart von der Art,
wovon jetzt gehandelt iſt, oder als dieſelbe, welche
nur zufällig nach der Farbe, dem Alter, Geſchlecht
und dergleichen davon verſchieden ſey, anſieht Y. |
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p) Brittiſche Thiergeſchichte. p. 2... e
g) Storis degli Uecelli, Tom. I. p. 32. v. B. | / 1
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D⸗ die ältern Schriftfteller ſelten gute Beſchrei⸗
bungen der Voͤgel gaben, und ihre Ausle⸗
ger oder Ueberſetzer oft gar nicht wußten, von wel⸗
chem Thiere eigentlich die Rede ſey, ſo entſtand
eine Vermiſchung der Nahmen, die Eigenſchaften von
zwo ganz verſchiedenen Vogelarten, wurde zuſam⸗
men geworfen, aus zweyen Nahmen eines einzigen
Vogels machte man oft zwo Arten Voͤgel, und ge⸗
9 woͤhnlich nahmen die Irrthuͤmer mit der Zahl ber
| Ausleger zu. Dieſes bemerkt man auch bey der
Steindohle. Der Herr von Buͤffon ſcheint dieſen
Vogel auch nicht ſelbſt beobachtet zu haben. Ich habe
ihn auch nicht lebendig geſehen, und kann deßfalls
nicht, wie von den mehreſten übrigen europäifchen
Voͤgeln, eigene Nachrichten geben. Ariſtoteles
ſagt bloß: es gebe drey Dohlen 1); eine wie die
Kraͤhe 5), habe einen roͤthlichen Schnabel; die an⸗
dere ſey die kleine Dohles), der Wolf genannt.
Eine andere in Lydien und Phrygien habe Schwimm⸗
füße. Ueber dieſe wenige Zeilen haben die Ausle⸗
| . ger
| 4) Kees, Ariſt. Hiſtoria animal. Lib. IX. Cap. 24.
N P. 573 N H oc { a N * 5
5) Kegce, Coruus Corone Linn
6) © Geste d Nun. f
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7
Anhang, zur Steindohle. 15
ger nun viele Bogen voll geſchrieben, und ich will
nur dasjenige davon anfuͤhren, welches mir zur
Erläuterung der Geſchichte dieſes Vogels am meh⸗
reſten beyzuttagen ſcheint. Vielleicht iſt die erſte
Dohle des Ariſtoteles, öder deſſen Coracias, die
Steindohle, denn dieſe iſt ohngefaͤhr ſo groß als
die ſchwarze Kraͤhe, und hat einen rothen Schna⸗
bel; ſeine zwote Dohle, oder der Wolf, iſt wohl
unſre gemeine Dohle !), und feine dritte mit den
Schwimmfuͤßen gehoͤret gar nicht hieher, ſondern
iſt vielleicht der Waſſerrabe d). Ariſtoteles ſagt von
der Steindohle: Sie iſt ſo groß als die Rabenkraͤ⸗
pe; der Schnabel iſt beynahe vier Finger breit,
lang, etwas bogenfoͤrmig, von koͤthlicher Farbe,
welche zwiſchen der Pommeranzenfarbe, der rothen
und gelblichen das Mittel hält; die Füße haben die
ſelbe Farbe, ausgenommen die Nägel, welche, wie
der ganze Koͤrper, ſehr ſchwarz ſind?). Die drey
Dohlen des Ariſtoteles konnen alſo nicht leicht ver⸗
wechſelt werden. Aus den folgenden Beſchreibun⸗
gen des waldraben und der Bergdohle werden
wir auch finden, daß auſſer andern Kennzeichen,
die Bergdohle ſich durch den viel kuͤrzern Schna⸗
bel, und der waldrabe durch den Zopf unterſchei⸗
den. Dieſes iſt fo gar ſchon in Abbildungen, tele
che Aldrovand und Jonſton geliefert haben, I: ſe⸗
ö i DL IE en.
7) Coruus Monedula Lin. S. N. x,
8) Pelecanus Graculus Lin. S. N. XII. p. 217. n. f.
9) Aldrovandi örnithol. Lib. XII. cap. VII. p. 386.
Steindohle Tab, XII. f. 2. Jonſton, Av. p. 42. T.
XVI. Coracias. . re) (
Baff. wat. Geſch d. vga ls.
N
16 Anhang, zur Steindohle.
hen. Die Farbe des Schnabels und der Fuͤße,
muß kein gewiſſes Kennzeichen abgeben, wenn die
N Schriftſteller dieſelbe recht angegeben haben. Nach
den mehreſten Schriftſtellern hat die Steindohle
einen rothen Schnabel, und rothe Füße 0); nach
dem Linné gelbe; und nach Gerini bisweilen
ſchwarze. Die Bergdohle, oder Pyrrhocorax/
hat nach den mehreſten Schriftſtellern einen hell⸗
gelben Schnabel; und ſchwarze Fuͤße, nach dem
Linne, Muller, Briſſon u. a. Bisweilen ſollen
die Füße gelb wie der Schnabel ſeyn !). Andere
ſagen, ſie ſind im Sommer roth, im Winter gelb;
| Gesner ſahe eine Bergdohle mit rothen Fuͤßen und
| gelben Schnabel 12). Nach dieſen Schriftſtellern
iſt alſo, wenn man auch glaubt, daß der eine derfel«
ben das Rothgelbe, roth, der andre gelb, genannt
habe, doch veraͤnderlich, und die ſchwarzen Fuͤße
ſind auch kein Unterſcheidungszeichen der Bergdoh⸗
ö le, weil beyde Farben bey beyden Voͤgeln gefunden
| ſind. In der Steindohle wird aber der Schna⸗
bel lang, länger als der Kopf, angegeben und ges,
| zeichnet 3). Der Schnabel der Bergdohle iſt klein
| und kurz 1). Dieſes habe ich anführen wollen,
0 N inn WIR id eu a e a em
|. 10) Ariſtotel. Aldrovand. Germer, Briſſon Salle, Britz
| Klcche Thiergeſch. Rlein am a. S.
| 15) Brifen, ed. in 8. I. p. 163.
|
|
12) Gesner de avib, p. 528.
3) 2 Irovand, a. a. O. Nach dem Vriſſon 25 Li⸗
nien. N * 1. No r 3
154 Linien.
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100 Gesier de avibus p. 322. Nach Vriſſon doch
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um daraus beurcheilen zu konnen, ob die benden
guten Beſchreibungen des Haſſelquiſts und des
Scopoli ganz ausgemacht, die Steindohle betref⸗ J
fen, wie in der brittiſchen Thiergeſchichte, und von 1
dem Herrn von Buffon angenommen wird; oder 1
ob dafelbit von der Bergdohle oder einem andern
Vogel die Rede ſeyn könne
, Safrelquifte Defehteibung ft, in Lateinichen
folgende: f x . BER e
EP, 3
Der Pyrrhocorap 18). Der Schnabel it» >
genfoͤrmig, auf dem Rücken mefferformig zuge
ſtumpft, an den Seiten gewoͤlbt. Die oberſte
Kinnlade ſtehet mit dem Rande etwas uͤber die une
tere hervor, die Spitze von beyden iſt gleich lang:
Die Naſeloͤcher find am Urſprunge des Schnabels,
laͤnglich, Eyſpitzig, weit, kurz und bedeckt. Zwey 115
Lappen, an jeder Seite des Schnäbelgrundes ei⸗ Bi
ner, beſtehen aus Federn, find. gewoͤlbt, dicht, an 4
der Spitze halbmondfoͤrmig, bedecken die Naſelö⸗ :
cher, und laffen auf dem Rücken des Schnäbels ei⸗ |
nen ausgekanteten Raum zwiſchen fich bloß. Die | ö
Borſten ſind etwas ſteif, machen den unterſten
Rand der Lappen aus, und erſtrecken ſich bis an —
das Maul. An der untern Kinnlade iſt an jeder 1
Seite ein Lappen; ſie ſind halb ſo groß als die vori⸗ 1
gen, länglich, etwas gewoͤlbt, an der Spitze etwas Li⸗
nienfoͤrmig, und bedecken den Winkel, welcher am Ur⸗
ſprunge der unterſten Kinnlade iſt. Die Zunge iſt kurz,
eben, an der Spitze etwas dreyeckigt. Die Augen
an der Seite des Kopfs feen am naͤchſten unter dem W
D
Schei⸗
15) Monedula Pyrıhocorex Hafflqnift a. 6. O.
1s —Auhang, zu der Steindohle.
Scheitel, viel näher an dem Urſprunge des Schna
Augenſtern iſt ſchwarzblau, die Iris beſteht aus
ra Ringen, von welchen der innere grau, der
I ane, 3
1 NN LE
en
uffere welßroth it:
wi
Der Bopf ift am Scheitel gewölbt, an den
Seiten ein wenig jufammen gedrückt, art der fenf
rechten Stirn gewoͤlbt. 11
Der sale iſt kurz, dick, und geht allgemach
in den Körper uber. BE 79,
Der Rumpf iſt ehförmig, wird gegen den
*
N
und iſt am Rücken und den Seiten ſehr gewoͤlbt.
bels als des Kopfs. Der Augenring iſt länglich,
Lanzetförmig, und mit Augenwimpern beſetzt. Der
Schwanz zu, wie ein Kegel, allgemach dünner, |
Die Sigel find als abgefehnieten, haben vier.
zehn Schwungfedern, von welchen die äuſſerſten
fünf, die längſten, und gleich lang find; die uͤbri⸗
gen ſind halb ſo lang, und auch gleich.
Deer Schwanz iſt an der Spige Linien örmig.
Die vier Schwanzfedern find gleich lang.
Die Süße. Die Schenkel find kurz, oder wie
Körper verhälmigmäßig. Die Lenden find mit Fe⸗
dern beſetzt. Von den vier Zehen ſtehen drey nach
vorn, und einer nach hinten. Von den vorderſten
iſt der mittlere länger als die übrigen; der hinterſte
iſt ſo lang als die vorderſten, aber ſtaͤrker. Die
Nägel find alle gebogen, ſehr groß, zuſammen ge:
druckt, ſpitzig, unten ausgehoͤlet; der mittelſte an
den Seiten laͤnger, ein wenig nach innen gebeugt,
der hinterſte iſt von allen der ſtaͤrkſte, und an der
Spitze etwas fanpk
| Die
—
FE 10 5 die übrigen Theile a She auf
seele ſchwarz. 8
1 Die Große iſt die von der Dohle.
or Die Länge des ganzen Vogels macht einen Fuß
und einen Zoll aus; des Kopfs, vom Urſprunge des
Schnabels bis zum Anfange des e zwey Zoll;
des Halſes drey Zoll; vom Halſe bis zum Urſprun⸗
ge des Schwanzes, ſechs Zoll; des Schwanzes,
vier Zoll; des Schnabels, anderthalb Zoll; der
Schenkel, drey Zoll; des laͤugſten Zehes, einen
Zoll; der Durchmeſſer des längsten, 8 einen
alben Zell.
Ihr Aufenthalt iſt i in Nieder⸗ Egöbten auf den
| Feldern und Dächern, im September und October,
gegen das Ende der üeberſchwemmung. Wen
Jure Speiſe iſt ein Inſect, welches beſonders
in Egypten iſt, und den Balkenaßen 17) e 5
kommt. arts ga
Man ſieht aus dieſer Befhreibung, daß der
Schnabel und die Fuͤße rothgelb, und desfalls der
Steindohle ähnlich find, daß aber der Schnabel
Fürger als der Kopf, ein Drittel leine als er von
|;
U „ 0 * 770 170 ins
41
\
Ä 95 Vieleicht b Blatia verbiae. in „Sy, Nat, XIL
p. 657. n. 3.
20 dhe, zu der et Steimel.
daß er keine Art
—
Briffon angegeben iſt, und begebe ſo ung ai
bey der Bergdohle ſen.
Der Herr Scopoli ſagt von feinem 8
ara
ben s, er beißt J Italiàniſch Jaola, Zola; er iſt
ht fa del halt ſich in Haufen Wente | Bear
der Schnabel find roth. n
ze *
715 ir,
Er iſt mir aus Oberrzwchen vom ber. au
| fenfeines zugeschickt worden. 2
Er hat die Farbe des 1 Raben, und 5
i Borten a am Schnabelgrunde; aber der Oberſchna⸗
bel iſt an der Spitze abwärts gebeugt. Die beyden
erſten Einſchnitte der Ne d doppelt ; ſo Ho als
die in f de Nahrung, die Art das Neſt zu
bauen, fein F und andere Eigen haften, zeigen
1155 Wiedeh 15 1955 koͤnne. Er
niſtet in den Felſen hoher ee Nach der
zwoten Heuerndte kommt er in Geſollſchaft von mehr
als hundert Geſehwiſtern auf die niedrigen Wieſen,
verſchlingt die Heuſchrecken, und frißt gern Wach⸗
holderbeeren. Er fliegt Wirbelfoͤrmig in die Hoͤhs.
Einige bekommen im Herbſte ſchwarze Fuͤße, ſie
koͤnnen hurtig laufen, machen ein Geſchrey, und
einer entreiſſet dem andern ofters ſeine Speiſe. Sie
treiben mit den Hunden und Fuͤchſen ihre Kurzwei⸗
le, und wenn eine Wen d 5 ein
5 ala tr ne 24 “bs
10 180 Gracula ee Pr 2“ 5 „ O. Er ſetzt hinzu: Es
ſey der Vpupg stra, roſtro pedibusque En Lin-
ne Syſt. nat. XI. p. 118. n. 4. Coracias, ſ. Pyrrho-
ur 1obfag) OR: Ornithol. * 12. e. 8. Jon
fon, av. p. 37. T. 16.
2 ö „ Fach 21 |
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ER Anhang, zu der Steindohle. 5 21
ſchwarzer Huth in die Hohe geworfen wird, fo keh⸗
ret der ganze fliehende Haufe wiederum zuruͤck. 5
Die Zunge iſt gan; 9
ieee 7 5 7 4 u arg > 0
Die Groͤße des Vogels, oder deſſen Schnabels,
ſind nicht angegeben, aber wahrſcheinlich iſt er mit
des Saſſelquiſts Pyrrhocorap einerley, und wenn
des Herrn Scopoli angeführten Schriftfteller von
dieſem Vogel handeln, fo hätte er vom Pennant
und Buffon nicht bey der Steindohle, ſondern ben N
der Bergdohle angeführt werden follen.
O.
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Reg 1 n
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2 Neuerer
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Waldrabe oder Scheller.“
ch gebrauche dieſen Mahmen Scheller, welchen
einige dem Vogel, von welchem hier gehandelt
werden ſoll, gegeben haben, weil fie einige Aehnlich ⸗
keit zwiſchen ſeiner Stimme und dem Klange der
e welche man dem Vieh am Halſe haͤngt,
fanden. \ e
Der waldrabe hat die Groͤße eines Huhns, ſein
Gefieder iſt ſchwarz, mit einem ſchoͤnen grünen Wie
er RETTEN „„
—
—
a) Corvus fylvariens. Gesner p, 351. Le Coracias huppe
Briſſon Tom. II. p. 6. In Zürch Scheller, Waid⸗
Rapp, Steinrapp. Italien Corvo fpilato,
In Bohlen Kruk-lefney, Nocay, In England
Wood crow from Switzerland, Corvus alpinus.
Schwenckf. Rzae. v. B. EN?
lam Syft, nat, XII, p. 159. n. 19, Corvus,
Eremita, virescens, capite flavescente, oceipite ſub-
eriſtato, roſtro pedibusque rubris. Muller Linné
Syſtem. der Eremit, p. 137. n. 19, |
Linne Syſt. nat. X, p. 112. n. 3. Vpupa Ere-
mita. Briffon ornithol, edit. 2 Tom. I. p. 155. n.
2. Coracia criſtata. Gecver a. a. O. Corvus ſylvati-
eus. c fig. Aldrovandi ornithol. Lib. XIX. P. III.
Cap. 57. p. 21. T. IX. f. 12. Jonſton Lib. IV.
Cap. V. p. 131. Corvus ſylvat. Willugluby ornith.
306. Klein Ordnung der Voͤgel, p. 205. XVI.
Waldrappe, Steinrappe, pupa montana.
Barre-
nnen, .
8 * ne 5 5 {> Pie RD 7752 2 1
BER EEE RATEN LE NIT Ve
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wir gehandelt haben, fehillernd, Er bat auch, wie die
fer, rothe Fuße und Schnabel ), aber fein Schnabel
iſt noch viel länger, dunner, und viel geſchickter in
die Ritzen der Felſen, Spalten der Erde, und Loͤ⸗
cher der Bäume und Mauern geſteckt zu werden,
um daſelbſt die Wuͤrmer und Inſecten, welche die
vornehmſte Speife dieſes Vogels find, zu ſuchen.
In ſeinem Magen ſind Stuͤcken der Maulwurfsgril⸗
fe 2), welche man gewoͤhniglich die Werre nennt,
gefunden, Er frißt auch die Larven der Maykaͤ⸗
fer 3), und wird, indem er dieſen ſchaͤdlichen Thieren
nachſtellt, nuͤtzlich. Die Federn, welche er oben
auf dem Kopf hat, ſind viel länger, als die uͤbrigen,
und machen hinten am Kopf einen haͤngenden Zopf,
welcher nicht eher, als bis der Vogel erwachſen iſt,
ſichtbar wird, er vergeht bey den Alten, und deß⸗
falls ſind ſie wahrſcheinlich an einigen Orten kah⸗
je Raben benannt, und in einigen Beſchreibungen
W Moes „„ ente mit
Barrere arquats fylvarica nigra. g. a. O. Albin
Au. II. p. 16. T. 16. Buffon hiftoire des Oiſeaux
Edit, 4te Tom. III. p. 9. ed. 2. Tom. V. p. 1J.
Le coraciashuppe, on le SODBEBE a
Shurmmiedehonf, Schweitzereremit. 17 N
Beorowoki Abbildungen, 71. Voͤgel Tab. IX. B.
der Alprabe. W. ee
17) Crura oblonga obſeure rubentia Gesn. a. a. O.
87 e 4
2) Gryllus Gryllotalpa, Linne Syſtem. nat. p. 693.
n. 10. G. . |
3) Scarabaeus Melolontha, Linn, a. a. O. p. 554.
n. 60. O. f
rn
Der Waldrabe oder Scheller. 23
derſchein, und beynahe wie beym Coracias, wovon
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* Bun 7379 5 ]
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en 1 x
24 Der Waldrabe oder Scheller.
mit einem gelben Kopf voll rother Flecken vorge⸗
ſtellt ), dieſes find offenbar die Farben der Haut,
weil dieſe im Alter die Federn verlohren hat. Die⸗
ſer Zopf, welcher dem Waldraben den Nahmen des
Bergzopfs 0 gegeben hat, iſt nicht der einzige Uns
terſchied, welcher ihn von der Steindohle oder Co⸗
racias unterſcheidet; er hat auch einen laͤngern
Hals, kleinern Kopf, und kuͤrzern Schwanz u. ſ. w.
Ueber das iſt er nicht als ein Zugvogel bekannt, an⸗
ſtatt die Steindohle oder Coracias, in gewiſſen
Landern und Umſtaͤnden, ein Zugvogel iſt, wie wir
oben geſehen haben. Nach dieſen Unaͤhnlichkeiten
bat Gesner zwo unterſchiedene Arten daraus ge⸗
macht, und ich habe mich berechtigt gehalten, ſie
durch zwo verſchiedene Nahmen zu unterſcheiden.
Die Scheller oder Waldraben, haben einen ſehr
hohen Flug, und fliegen gewoͤhnlich in Schaaren ei
) Voroweki Abbildung. 71. Es find die von Fe⸗
dern nackten Ohren zu ſehen. \ |
b) Klein ordo avium p. 117. No. XVI. Voͤgel⸗Hiſto⸗
rie, p. 2. r
e) Ich weiß, daß Herr Klein den Waldraben zu ei⸗
nen einſamen Vogel macht, aber dieſes iſt gegen
das offenbare Zeugniß des Gesners, welcher der
einzige Schriftſteller zu ſeyn ſcheint, der nach ſei⸗
nen eignen Beobachtungen von ihm gehandelt hat,
und daß Klein denſelben übrigens ganz nachſchrei⸗
be, ohne es ſelbſt zu wiſſen, indem er den Albin
“
nachſchreibt. v. B. ed nl
Alle angefuͤhrte Schriftſteller, und der Herr von
| Buffon ſelbſt, haben den Gesner nachgeſchrieben.
* Daß Einige dieſen Vogel den Eremiten, und ein⸗
ö ſam, genannt haben, koͤmmt vielleicht daher, weil
. Gesner
ihre Nefter ohngefahr um Pfingſten, und fie ziehen
„
\ » -
a: OR 123 {
Der Waldrobenber Scheller. 25
| fir 5 en bisweilen ihre Nahrung in moraſtigen
; | ö 0 5 ; den, 0 Oder } in ihrer Nahe, 7 und ſie niſten je⸗
derzeit oben auf alte ab gelegene Thuͤrme, in den
Mauern alter zerſtorter Schlöſſer, welche in den
Schweitzerſchen Gebürgsgegenden häufig find, oder
in den Ritzen ſteiler unzugängliche Felſen, als
wenn fie wußten, daß ihre Jungen eine angenehme
und geſuchte Speiſe waren, und daß fie dieſelben
hätten weit von den Men ſchen entfernen wollen;
aber es finden ſich immer Menſchen, welche fo vie⸗
len Muth oder Geringſchaͤtzung gegen ſich ſelbſt ha⸗
ben, ihr Leben, gegen den Reitz eines geringen Ei⸗
gennutzes, in Gefahr zu ſetzen, und um dieſe kleine
Voͤgel aus dem Neſte zu nehmen, ſieht man viele Leu⸗
te, welche es wagen, ſich an Stricken, die oben an
den Felſen, woſelbſt die Neſter ſind, herabzulaſſen.
Die Weibchen legen zwey bis drey Eyer zum Bug
brüten, und die Leute, welche ihre Junge ſuchen,
laſſen gewoͤhniglich einen jungen Vogel in jedem
Mefte, um ihrer Ruͤckkunft im folgenden Jahre ge-
wiſſer zu ſeyÿn. Wenn man die Brut ausnimmt,
ſo erheben die beyden Alten ein Geſchrey, welches
ka⸗ka, kaͤ⸗ kaͤ lautet, die übrige Zeit laſſen ſie ſich
ſelten hören. Die Jungen werden leicht zahm,
und ſo viel leichter, wenn man ſie ſehr jung, und
bevor ſie flugbar ſind, ausgenommen hat. Sie
kommen im Anfange des Fruͤhlings zu gleicher Zeit
mit den Stoͤrchen im Zürcher Lande an; man ſiehe
14 120 er | | im
Dun Gesner ſagt: locis ſylvoſis, montenis & deſertis
deegere ſolet, ubi in rupibus & turribus deſertis aedi-
ficat, | S
D.
26 Der Waldrabe oder Scheller. |
im Junius, ehe als alle andre Vögel, von da 4).
Ich weiß nicht, warum Barrere eine Art Gewit⸗
tervoͤgel, Courlis, daraus macht 5). Der Wald:
Rabe findet ſich auf den Alpen, und auf den hohen
Gebdürgen von Italien, Steyermark, der Schweitz,
Bayern, auf den hohen Felſen, welche an der Do⸗
nau weglaufen, und in den Gegenden von Paſſau
und Kelheym. Dieſe Voͤgel waͤhlen zu ihrer Zu⸗
flucht gewiſſe bequeme Schlupfloͤcher in dieſen Fel⸗
fen, davon fie den Nahmen Klausrappen bekom⸗
men haben. ee 1 re
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d) Gemer de avibus p. 315. i
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5) Arquata ſylvatica nigra Barr. Courlis, heißt Scolo-
pax arquatus, Scolopax Phocopus, Tantalus Falei-
nellus Lin., und alle dieſe Vogel haben einen lau⸗
gen bogenfoͤrmigen Schnabel, und desfalls kann
Barrere den Waldraben dieſen Voͤgeln zugeordnet
haben, ob er gleich keine Schnepfenbeine, wie die⸗
fe, | hat. O.
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b gleich der Mahme des Naben von den Nah⸗
8 menſammlern mehrern Voͤgeln gegeben iſt,
naͤhmlich den Kraͤhen, Dohlen, Steineulen u. a. m.
fo werden wir ihn hier doch einſchränken, und ihn
12 5 AR. a 1 17 44 P Sg 2 | aus⸗
a) Buffon hiſtoire naturelle des Oifeaux Tom, v. p. 16.
planche II. Cor beau. Briffon Tome II pag. 2. Grie⸗
chiſch Koeas, Lateiniſch Corvus; Spaniſch Cuorvo;
Ital. Cor vo; Deutſch Rabe, Rave, Rolecrave, Rolk⸗
dabe. Engl. Raven; Schwedisch Korp; Polnisch
Keruk; Hebraͤiſch Oreb; Arabiſch Gerabib; Perſiſch
Culaßt; Alt⸗Franzoͤſiſch Corbin; in Guienne E cor-
beau; die Jungen Corbillats, Corbillards ; und das
Wort Corbiner bedeutet bisweilen das Geſchrey des
Raben und der Kraͤhe nach dem Colgrave. Saler ne
p. 25. Wenn man die Nahmen vergleicht, welche
man in den jetzigen Sprachen dem Vogel gegeben
hat, ſo wird man bemerken, daß ſie wahrſcheinlich
von denen abſtammen, die er in den aͤltern hat, in⸗
dem ſie bald mehr bald weniger mit feinem Ges
ſchrey uͤberein kommen. Man muß ſich erinnern,
daß die Reiſenden bisweilen, und ſehr unſchicklich,
den Nahmen Rabe einem americaniſchen Vogel bey⸗
legen, welcher zu den Geyern gezaͤhlt, und im er⸗
een Bande dieſes Buchs angeführt it.
1) Daͤniſch Ravn; Norweg. Korp; Deutſch auch
Soldrabe, groͤßte, gemeiner Rabe, Be
Pit, | tein⸗
a Da
5 „ Der Rabe. .
ö ausſchlieſſungsweiſe blos der großen Art PR
dem Corvus der Alten, e welcher ſo ſehr
von
* a
BER . 3X 1 4 ’
Steinräbe; llaͤndiſch Ranf; Rußiſch woron; |
| Site; Set Re, e Jungen T
Be lukak. Crainifch Velch Dru; Rettifch Krauklis ; Ehſen.
Kaar; Illiriſch Hawram; Perſich, Calack; Hebralſch
Oreb; Neabiſch Ger abib. Aldr, al a. O. N
1 Link Corvus (Corax) kater, dorſo rdesigladt e A
1 eauda ſubrotundata. St. nat. ed. XII. p. 155. . 2.
. NMuͤller, Linné, Kolkrabe. Th. II. S. 168. os
Sue, de N 334 BEN
ac Aldrovand, ornith.] KR 1 8543. f 610
ae Ib. 12. p. 341. Tab. TOTER
„ Zonfton av. 38 L, iR RR:
Wiltugbb. 1 82; 1515 Kap. 39. ER
Aubin. II. 1110 TER } E Na,
2 1 H isch. Ve 0 pl. ER an
Liub Faun fee. I. n. 69.
1
7 uc en Detinotbenk, II. S S. 251. 85 Le: Adastabe
| EN Wan „V. Sure S. l
N d. 57. a
5850 vB der gemeine ſchwatze Gabe U. 8 5 n.
. h Cor pu. maxims, “An le. p. 3 35.
Guͤnther Scopoli. ©, 1000 . 5 le.
bel ornithol. borealis, 75 B. 27. am
Muller prodroim. 85. J on en 5 *
Fabric. Faun. ‚grenl, > 6a. TE 10%
Pennaut ‚britifh 200 . l. . 218 8574. Biitiſche
Thiergeſch.
ö Olaſſens Reise durch a u 1. 8. 5. .
87. S. 118. §. 331. RE
Georgi Kelle, 1. S. 1654
Dock ec. ruth. Wa IX. bene 40
Leske Naturgah S. 42: n. 1. 15
Blumenbach. Haig. S. 220. n. 1. 10 er }
1. 2 \ ‚Sifcher
* \
* -
Dier Rabe. .
von dieſen übrigen Vögeln durch feine Größe 0,
Sitten, Gewohnheiten und Naturell unterſchieden
iſt, daß man ihn mit einer befondern Benennung
belegen, und uͤberall ſeinen alten Nahmen erhalten
muß. Dieſer Vogel eg Zeiten berühmt
geweſen, aber der Ruf von ihm iſt noch viel uͤbler,
als er ausgebreitet iſt; vielleicht deswegen, weil er
mit andern Voͤgeln verwechſelt iſt, und weil man
ihn alles des Boͤſen, welches man bey den vielen
Arten der Voͤgel bemerkt hat, beſchuldigte. Man
bat ihn jederzeit als den ſchlechtſten, ſchaͤndlichſten
und eckelhafteſten Raubvogel angeſehen. Stinken⸗
de Schindgruben und faule Aeſer, ſagt man find
die Quellen ſeiner Nahrung; wenn er ſich mit
Fleiſch von lebendigen Thieren ſaͤttiget, fo iſt es von
ſchwachen und nützlichen, als Laͤmmern, jungen
Hafen und dergleichen . Man behauptet ſogar,
daß er bisweilen die großen Thiere mit Vortheil an⸗
gehe, und daß er die ihm fehlende Stärke durch
Liſt und Behendigkeit erſetze, indem er da eien f
HOekonom Zoologie. S. 67. n. 5. O.
Man ſehe auch Raj. Charles, Sibbald. Schwenkf. Mah.
ring. Ræac. Auderſ u. m. a 1078
by) Der Rabe hat die Größe eines guten Hahns, und
wiegt vier oder fuͤnf und dreyßig Unzen; alſo ſo
viel als drey Kraͤhen, oder zwey Saal⸗ Kraͤhen.
e) Aldrovandi ornitholog. T. I. p. 702. Vom Locken.
Man erzählt von einer Haſenſagd, welche zwey
Raben, die ſich zu verſtehen ſchienen, unternom⸗
men. Sie hackten ihm die Augen aus, und grif⸗
fken ihn endlich.
-
RER N
Ruͤcken der Ochſen anklammre, und fie ganz leben⸗
dig und ſtuͤckweiſe anfreſſe, nachdem er ihnen zuvor
die Augen ausgehackt habe ) 3). Und was dieſe
Grauſamkeit noch verhaßter macht, iſt, daß es nicht
aus Noth geſchieht, ſondern weil er mehr Luſt zum
Fleiſch und Blute hat, um ſo mehr, da er von allen
Fruͤchten, Samen, Inſecten, und ſelbſt todten Zi»
ſchen ) leben kann, und kein anderes Thier mehrt
1 59105 M n W gun. fee — 390 den
no ie e ue nn ge ue en
d) Aeliani Natur, animal, Lib. II. Cap. LI. & Recueil
ges Voyages qui ont ſervi a Fetabliſſement de la Com-
pagnie des Indes, Lom. VIII. p. 273. Kc. Dieſes 1
..., Vielleicht der Urfprung des natürlichen MWibertölls
ens, welcher zwiſchen den Rindern und Naben
so herrſchen ſoll. Ariforelis hiſt. animal. Lib. IX. Cap.
I. Am Ende kann ich kaum glauben, daß der Rabe
den Ochſen angeht, welches die Reiſenden behaup⸗
ten geſehen zu haben. Es kann ſich begeben, daß
57 ai 1 00 1 87. 0 u 77 Ran de Och⸗
ſen ſetzen, ſo als die graue Kraͤhe ſich auf den Ruͤ⸗
Wa 400 der Esel und Schafe, Ir dle Elſter fich 1155
die Schweine ſetzen, um die Stiferten, welche in den
Haaren dieſer Thiere kriechen, zu freſſen. Es kann
auch kommen, daß der Rabe die Haut des Ochſen
—
durch einige nicht unvorſichtige Stoͤße des Schna⸗
ö bels angreift, ja ihnen ſelbſt die Augen, aus der
Neigung, womit er ſich an alles glaͤnzende macht,
beſchaͤdigt; ich zweifele aber ſehr, daß ſie die Ab⸗
ſicht haben, ſie lebendig anzufreſſen, oder daß ſie
zum Zweck kommen würden. A. d. .
3) Sie gehen ſogar die Pferde, welche Wunden und
Beulen haben, auf dem Felde an. Olafſen a. a.
D. Sz, iche mai na nalen Bar
Fr BR. \ 39 419 NINE.
4) Glafſen a. a. O. Sie rauben auch die zum Trock⸗
nen aufgehangenen Fiſche an den norweglſchen hi
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den Rahmen verdient, daß es alle Speiſen ge⸗
nieße . Dieſe Gewaltthaͤtigkeit und Gefräfigfeit
machten, daß er bald als ein nachtheiliges verderb.
liches Thier in die Acht erklaͤrt ward, und bald als
| ein nuͤtzliches wohlthaͤtiges Thier den Schutz der
Geſetze genoß; und in der That muß ein Gaſt, der
‚fo vieles gebraucht, einem armen und nicht zahlrei-
chen Volk zur Laſt ſeyn, anſtatt er in einem reichen
volkreichen Lande werth ſeyn muß, da er alle Unrei⸗
nigkeiten, an welchen ſolches Land gewoͤhnlich Ueber⸗
fluß hat, verzehrt. Aus dieſer Urſache iſt es, nach
dem Belon k), ehedem in England verboten wor⸗
den, ihm Schaden zuzufügen; auf den Feroiſchen
und Maltheſiſchen Inſeln aber iſt ein Preiß auf fee
nem Kopf geſetzt 2). Wenn man zu den Zügen des
4 feen Hr. 1 e \ 132 1 aben
2 2 8 2 1
* „ enen
ten. Fabricius Reife nach Norw. S. 312. Auch
Müuſcheln und andte Schaalthiere, die ſie an Fel⸗
ſen zerſchmettern. Fabric. Fauna grœnl. p. 62. O.
e) Ariſtot. animal, Lib. VIII. Cap. III. iligbhy or-
nithol. p. 82. — Ich habe zahme geſehen, welche
man mit vielen gekochten und rohen Speiſen er⸗
. 1 naͤhrte. A. d. V. a ei ache ar x N 7 IH
ai
f) Belon Nature des vifeaux p. 279 Belon ſchrieb
im Jahre 1550. Sancta avis a noſtris habetur, nec
facile ab ullo oceiditur. Fauna fuec, I. n. 69. ed.
II. n. 85. der Nabe genießt einen gleichen Schutz.
1 RO KR Defeription. de Surinam Tom, II. p. 142.
a eee
1
d) Ada Haniel. ad 1671. 1672. Obſerrat. XLIX.
Von den Maltheſiſchen hat man mich verſichert,
daß fie Raben⸗Kraͤhen wären, aber man ſagte mir
zu gleicher Zeit, daß dieſe Krähen ſich auf den oͤde⸗
ſtien
4 !
Buff. at. Geſch. d. Vögel. /I. B.
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| 5 | Der Rabe
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1) | N a 1 N.
Raben ſeine traurige Farbe, und ſein noch trauri⸗
gers obgleich nach ſeiner Groͤße ſchwaches Geſchrey,
feine unedle Geſtalt, fein wildes Anſehen, den fine
kenden Duft feines ganzen Körpers hinzu ſetzt b) 5),
ſo wird man ſich nicht wundern, daß er beynahe zu
allen Zeiten als ein Gegenſtand des Eckels und Ab»
ſcheus angeſehen fen; fein Fleiſch war den Juden
verboten; die Wilden eſſen ihn nie i), le
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*
*
ſten Felſen auf hielten, welches mich glauben laͤßt,
daß es Raben find. v. S. a
h) Die Verfaſſer der Brittiſchen Thiergeſchichte
find die einzigen, welche ſagen, daß der Rabe einen
angenehmen Geruch habe, welches ſchwerlich von
einem Vogel, der vom Aaſe lebt, zu glauben iſt.
Sonſt weiß man aus der Erfahrung, daß die Ra⸗
ben, welche eben getoͤdtet find, einen eben fo unan⸗
genehmen Geruch an den Fingern zuruͤck laſſen,
als die Fiſche. Dieſes hat mir Herr ebert, ein
ſehr glaubwuͤrdiger Beobachter, verſichert, und es
iſt durch das Zeugniß von Sernandez S. 331. bes
ſtaͤtiget. Man hat dem Carancro, dem braſiliani⸗
ſchen Geier, (Martini Buͤff. I. S. 234.) auch den
Nahmen eines Raben beygelegt, und geſagt, daß
er nach Biſam rieche, obgleich er vom Luder lebt.
Man ſehe Du Prata hiftoire de la Louiſiane Tom.
II. p. 11 I. aber die meiſten verſichern das Gegen⸗
theil. v. B. 8 11855
5) Sie haben einen ſtarken tage nämlid) den Sinn
des Geruchs, ſoll wohl die Stelle in der britti⸗
ſchen Thiergeſchichte anzeigen. Judeſſen iſt doch
die Ausdünftung der Rabenfedern, meiner Mey⸗
nung nach, angenehm, und unterſcheidet, die Nas
benfedern ſehr gut von den Kraͤhenfedern. WO.
Wu ITbeodot. Recollet, p. 300. v. B.
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eſſen die elendeſten Menſchen ihn nie ohne Wider-
willen, und bevor fie ihm die Haut, welche ſehr le⸗
derhaft iſt, abgezogen haben Ueberhaupt ſetzt man
ihn unter die Zahl der traurigen Voͤgel, welche nur
die Vorbedeutung haben, daß fie Ungluck anzeigen.
Wichtige Geſchichtſchreiber haben die Erzählung
von den geordneten Kriegen zwiſchen den Truppen
der Raben und andern Raubvoͤgeln beſchrieben, und
dieſe Streitigkeiten als eine Verherſagung der blu.
tigſten Kriege, welche in der Folge zwiſchen Völ⸗
kern ausgebrochen find, angegeben ). Wie viele
Leute zittern und beunruhigen ſich nicht noch heuti⸗
1 kae bey deſſen Kruͤchzen. Seine ganze Wiſ⸗
*
ſenſcha
daß er beſſer als wir, das Element, worin er lebet,
kennet, und daß er empfindlicher gegen vie gering⸗
ſten Eindruͤcke deſſelben iſt, deſſen geringe Veraͤn⸗
derungen vorher empfindet, und uns dieſelben durch
gewiſſes Geſchrey und Handlungen, welche in ihm
. Folgen dieſer Veränderungen ſind, an⸗
Rabe ſehr hoch, und macht ein gewiſſes Geſchrey,
Britti⸗
—
das man ſehr weit 8 1). Die Verfaſſer der
. | TEN
1 Aeneas Sylvims Hiſtor. Europ, Cap. LI. — Bembo
Itin. Lib. v. Geer de avibus p 347.
2
h in Smolandia & Auftralioribus provinciis coelo ſere-
‚no alte volitat, & ſingularem clangorem ſeu tonum
Clong remotiſſime ſonantem excitat, Lium Feuns
ſuec. I. u, 69. ed. II. n. v. B.
von der Zukunft iſt doch bey ihm, ſo wie
bey den andern Luftbewohnern, darauf eingeſchraͤnkt,
n den mittäglichen Provinzen von Schwe⸗
den, ſagt Zinne, fliegt bey heiterem Himmel der
34 Der Rabe. 5
Brittiſchen Thiergeſchichte m) ſetzen hinzu, daß er
in dieſem Falle oft paarweiſe fliege. Die uͤbrigen
weniger deutlichen Schriftſteller haben andre An⸗
merkungen, welche bald mehr bald wenige: mit Uns
gewißßheit und Aberglauben gemiſcht ſind, gemacht 2),
In den Zeiten, da die Wahrſagerkunſt einen Theil
der Religion ausmachte, mußte der Rabe als ein
uͤbler Prophet nothwendig ein wichtiger Vogel ſeyn:
denn die Neigung kuͤnftige, ſelbſt die traurigſten,
Begebenheiten vorher zu wiſſen, iſt eine alte Krane
beit des Menſchen. Man befliß ſich ſehr, alle ihre
Handlungen, alle Umſtaͤnde bey ihrem Fluge, alle
Unterſchiede ihrer Stimme zu ſtudiren. Von die⸗
ſer hat man bis vier und ſechzig verſchiedene Ver⸗
änderungen gezählt, ohne andre feinere ſchwer zu
beſtimmende Unterſchiede zu rechnen »). Eine jede
hacte ihre beſtimmte Bedeutung; es fehlte nicht an
Charlatans, welche ſich Kenntniß derſelben erwar⸗
ben p), noch an einfaͤltigen Leuten, die es glaubten;
Plinius ſelbſt, welcher weder ein Charlatan, noch
aberglaͤubiſch, aber bisweilen mit ſchlechten Aufſaͤ.
tzen beſchaͤftigt war, hat ſich Muͤhe gegeben, alle
die Stimmen, welche die ungluͤcklichſten wären, an⸗
zuzeigen ). Einige haben die Narrheit fo weit ge⸗
ee ee Th trieben,
m) pennant brittiſche Thiergeſch. S. 73.
n) Man leſe Plinius, Delon, Gesner, Aldrovand
—
RR
u. d. uͤbr. |
o) Aldrov, Tom, I. p. 693.
pp) Plimms, Lib. XXIX. Cap. V. x
h Peffima eorum ſignificatio cum glutiunt vocem ve-
lut ſtrangulati. Lib. X. Cap. XII.
9
\
*
* *
Der Rabe. 35
trieben, daß ſie das Herz und die Eingeweide dieſes
Vogels aßen, in der Hoffnung, deſſen prophetiſche
Gaben zu erhalten ). Der Rabe hat nicht allein
viele Veraͤnderungen in der Stimme, welche mit
feinen Leidenſchaften im Verhaͤltniß ſtehen 0 ara 5
er beſitzt auch die Gabe, das Geſchrey anderer Vö⸗
gel e), und ſelbſt die Wörter der Menſchen nachzu⸗
0
ahmen. Um dieſe Geſchicklichkeit vollkommner zu
machen, hat man ſich eingebildet, muͤſſe man ihm
das Zungenband einſchneiden. Das Wort Colas
ſpricht er am leichteſten aus c), und Scaliger hat
einen gehört, der, wenn er hungrig war, ganz deut⸗
lich den Koch im Haufe, welcher Conrad hieß u),
rief. Dieſe Woͤrter haben wirklich einige Aehn⸗
lichkeit mit dem gewoͤhnlichen Geſchrey des Raben.
Man machte in Rom viel von ſolchen Raben,
die da ſprachen, und ein Weltweiſer hielt es für er-
beblich genug, uns eine lange Geſchichte von einem
AK, R, gi: C3 27 ſolchen /
r) Porphyr. de abſtinendo ab animant, Lib. II.
s) Aldrovandus Tom. I. p. 693. e A
f tj Belon nature des Oiſeaux pen. n ö N
v 1 m
Aa) Exercitatio ( in Cardanum, 2 37.7 Scaliger be⸗
merkt als etwas luſtiges, daß derſelbe Nabe ein
Piupler mit Noten gefunden, und mit den Schnas
bel darauf geſchlagen habe, als wenn er die Muſik
lleſen, oder den Dakt ſchlagen wolle. Es kommt
mir natürlicher vor, daß er die Noten für” nſecten
gehalten hat W man weiß, ihm biswei⸗
a 9 le i N 7 hru 9 ie en. v. B. Nn 8 chen
1 rant bare jung weißen Dark if 5
der Art, und hat e ganze Rechnungs bücher
zerriſſen. O. Fund gern Kal Su 2
*
*
36 Der Nabe.
ſolchen Raben zu erzählen ). Sie lernen nicht ab
lein ſprechen, oder vielmehr menſchliche Wörter
nachzuſagen, ſondern ſie werden auch im Hauſe ge⸗
wohnt; ſie werden, wenn ſie auch ſchon alt ſind,
zahm ), und ſcheinen 965 einer perſoͤnlichen und
dauerhaften Zuneigung föhig zu ſeyn 2). Vermoͤ⸗
ge dieſes gelehrigen Naturells, lernen ſie 903 ihre
SGefraͤßigkeit zwar nicht abzulegen, aber doch dies
elbe einzuſchraͤnken, und zum Dienſt der Menſchen
anzuwenden. Plinius erzaͤhlt von einem Craterus
in Aſion, welcher ſich dadurch beruhmt gemacht
hatte, daß er ſie zur Jagd abrichtete, und zu ma⸗
chen wußte, daß ihm ſogar die wild en Raben folg⸗
ten. Scaliger berichtet n), daß der König Lud⸗
Nature (& adhue pullus) ſermoni aſſiefagus omni -
bus matutinis evolans in roſtra, Tiberium, dein Ger-
manicum & Drum Caeſhres nominatim, mox tran-
ſeuntem populum Romenum Alutabat, poſtea ad ta-
bernam remeans. Plus Lib. X. Cap. XLIII. g
5) Corvus longaevus citifime fit domeſtieus. Gefner
p. 332. 8
7) Zum Beyſpiel der zahme Nabe, von welchem
Schwenckfeld erzählt, der ſich von feinen wilden
Cameraden zu weit wegfuͤhren ließ, und ohne Zwei⸗
kel den Ort ſeines Aufenthalts nicht wieder finden
konnte, endlich auf der Landſtraße den Menſchen,
welcher die Gewohnheit. gehabt hatte, ihn zu fut⸗
tern, wieder erkannte, uͤber ihn einige Zeit flog
und kraͤchzte, als wenn er ihn willkommen hieße,
kam, ſich auf die Hand ſetzte, und ihn nicht wieder
perließ. Aviarium Sileſiae p. 24.
0 Plinius Lib. X. Cap, XLII. |
14
a 15 Der Nabe. 37
Jagd ediente d). Albert hat einen andern zu
bisweilen gelehrt habe, ſeinen Herrn zu vertheidi⸗
gen, gegen ſeine Feinde durch ein gemein⸗
ſcha kliehes Beſtreben beyzuſtehen, wenn man we⸗
nigſtens das, was Aulus Gellius von dem Raben
des Valerius erzählt 4), glauben darf. Wir müf
ſen noch hinzu fügen, daß der Rabe einen ſtarken
SGeruch habe, um das Aas aus der Ferne zu wit⸗
tern J). ger BEE
b) in Cardanum exercitat. 232. .
o Aldrovand, p. 702. Dampier Tom. II. p. 25:
d) Ein großer Gallier forderte die tapferſten Roͤmer
zum Kampfe heraus, und ein Tribun, genannt Va⸗
lerius, nahm Die. Ausforderung an, und ſiegte
über den Gallier nur durch Huͤlfe eines Raben,
welcher ſeinen Feind ohne Unterlaß zerrete, und
immer zur rechten Zeit die Haͤnde mit ſeinem Schna⸗
bel zerriß, das Ge icht und die Augen anfiel, kurz,
ihm auf ſolche Art hinderlich war, daß er nicht von
ſeiner ganzen Staͤrke gegen den Valerius, welcher
den Nahmen Corvinus daher erhielt, Gebrauch ma⸗
chen konnte. Noct. Atticae Lib. X. Cap. XI. v. B.
e) Corvi in aufpieiis foli intelledum videntur habere
ſignificatibdnum ſuarum, nam cum Mediae hoſpites
oceiſi ſunt, omnes e Peloponeſo & Attica regione vo-
larerunt. Pin. Lib. X. Cap. XII. Ariſtor, Lib. IK.
Cap. XXXI. Mira ſagacitate cadar era ſubolfacit li-
cet remotiſſima. Fauna ſuec. I. u. 69. v. .
F
abgerichteten Hatte, deſſen er fich zur Rebbübner«
ſogar andre Raben fing vr Aber um die Voͤgel von
Dei dee 1
daß er ſich dat
einen nach dem andern, darin fallen laſſen, wo⸗
durch das Waſſer allgemach ſtieg, ſo daß er auf die
Art ſeinen Durst loſchen konnte 8). Dieſer Durſt
iſt, wenn die Geſchichte wahr iſt, ein Kennzeichen,
gern l ſich der Rabe von den mehreſten Raubvoͤ⸗
geln unterſcheidet b), welche ſich vom Raube leben⸗
diger Thiere ernähren, ihren Durſt nicht ander s als
durch Blut zu 10 e eur ſich vielmehr be⸗
ſtreben, die Begierde zum Fraß als zum Durſt zu
erfüllen. Ein andrer Unterſchied iſt, daß die Ra⸗
ben viel geſelliger find. Es iſt aber leicht, hiervon
den Grund anzugeben; da fie von aller Art Rah.
rung nehmen, ſo haben ſie mehrere Zugaͤnge dazu,
als die andern fleiſchfreſſende Voͤgel „und daher koͤn -
nen fie in größerer Anzahl in derſelben Gegend au-
kommen, und haben keine Urſache ſich einander zu
. * Menn ee 19 N 1 Ah ii: fliehen.
MERIDIEN
„8 Plinius Lib. X. Cap. XL A. d. v.
8 nl sro
b) Infigniter aquis oblectatur Corvus & Cornix, Geſuer,
p. 336. A. d. V. J 117 474 .
* r 1 el KEN 0
DIR 5 * 9 WARE 1
N) Thuejdid. Lib. Il.
9
[3
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ſen anrichtet ), ſo hat doch Herr ebert, welcher
x 2 1 \ 4 2 4
„ eee eee eee mad 1
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un „nicht, daß die Raben fo große Zerftöhrer der Ra
2 Der Rabe. 39
fliehen. Hier iſt der Ort, anzumerken daß obgleich
der zahme Rabe rohe und e eee
und man auch dafuͤr hält, daß er in ſeiner Freyheit
eine große Zerſtoͤhrung unter den Ratzen und Ray:
ſie lange und ſehr nahe beobachtet, nie geſehen, daß
ſie Aas begierig angegangen wären, das Fleiſch da⸗
von zu zerreißen „ja nicht einmahl ſich darauf zu
ſetzen, und er iſt ſehr geneigt zu glauben, daß ſie
Inſecten, und überhaupt Erdwürmer, aller ne |
Nahrung vorzoͤgen. Er ſetzt hinzu, / man
D e eee ey, ü en le
n enen nn 1
Ran Task ag in Jele de Static eine Art Kath
RR; e wird, welche beſtimmt iſt, die Ra
sr: en un Mauſe zu zer ohren, Voyage d un Officer
4. Roi 17. pag 122. Man erzaͤhlt auch / daß die
Bermudiſchen Inſeln fünf Jahre nach einander von
gu
eeiner anſſerordentlichen Menge ‚Naben, welche
Pflanzen und Veume verzehrten, geplagt Maren,
Jauſel zur andern kamen. 2
15 a den all | auf einmal , Öl n .
Arſache angeben konnte, als daß man in den bey⸗
den letzten Jahren eine große Menge Raben geſehen
batte, welche niemahls vorher noch nachber Daferbit
wem neee Über „alles; ee eee a
74
"gen ſind. Denn man kann in Isle de France,
dern Laͤnd orurtheil im Irrthum
hen, und was den Fall auf den Bermudiſchen In⸗
ſeln betrifft, ſo kann es ſeyn, daß innere Urſachen,
wie es wohl geſchieht, daran Schuld waren, oder
daß ſie aus Hunger, nachdem alles verzehrt war,
geſtorben, oder daß ſie auf der Reiſe von einer In⸗ |
"im ſel zur andern durch einen Sturm ertrunken ſind;
bhne daß die Raben vielen Antheil an ihrer Zerſtoͤh⸗
erung hatten. n n 06 ande en *
je Ze
ohne daß man eine andere
40 Der Rabe.
Erde unter ihrem Auswurf. Die Raben, nähe
Un hc ci find keine Zugvoͤgel, und
find darin mehr oder weniger von den Kraͤhen uns
terſchieden, welchen man ſie ſonſt zugeordnet hat.
|) Sie ſcheinen beſondere Neigung zu den Felſen zun
HM haben, woſelbſt fie gezeugt find, oder vielmehr, wo.
11 jfſelbſt fie ſich gepaart haben. Man ſieht fie daſelbſt
— jährlich beynahe in gleicher Anzahl, und ſie verlaſ⸗
fen dieſelben nie gänzlich. Wenn fie in die Ebenen
kommen, ſo thun ſie es um ihre Nahrung zu ſu⸗
100 chen; aber dahin kommen fie im Sommer viel ſel-.
N tener als im Winter, weil fie die große Hitze ver-
Il meiden, und dieſes iſt der Einfluß, welchen die ver-
ſchiedene Witterung der Jahrs zeit auf ihren Auf⸗
enthalt zu haben ſcheinet. Sie bringen die Nacht
nicht im Gehoͤlze zu, als die Kraͤhen. Sie wiſſn
in ihren Gebuͤrgen unter den natürlichen Gemwölben,
welche von den Hervorſtehungen oder Vertiefungen
der Felſen gebildet werden, ſich einen Schutz wider
den Nordwind auszuſuchen. Hierhin flüchten fie
des Nachts zu funfzehn bis zwanzig. Sie ſiten
und ſchlafen auf dem Gefträuch, welches zwiſchen
dieſen Felſen waͤchſt; ihr Neſt machen ſie in den
Spalten dieſer Felſen, oder in den Loͤchern der
Mauern, oder oben an den abgelegnen Thuͤrmen,
N und bisweilen auf den oberſten Zweigen großer ein ·
AZJꝛelner Baume k). Jedes Männchen hat ſeine Gar
| 7 1 te o Ice Pat fe tin, 4
k) Der Herr von Linne ſagt, daß die Raben in
Schweden vorzuͤglich auf den Tannen, Fauna ſuec.
No. 69. und Friſch, daß fie in Deutſchland haupt⸗
ſaͤchlich auf großen Eichen niften, (Pl. 63.) das will
fo viel ſagen, daß fie. überhaupt die hoͤchſten Baͤu⸗
u; nicht eben die Tannen und Eichen, vorziehen.
7 ger; 2 85 * 3 3 v es
CCC
S Be a um
. * e
a
| 0 Quandoque ad quadrageſimum aetatis- annum jure
conjugü ſervare traduntur. (Aldrovand. ornithol. F.
I p. 700.) wodurch er ſich auch dem Athenaus
ſehr werth gemacht hat, indem er ſagt, daß ſeine
Treue nicht allein bis zum Tode dauere, ſondern
daß auch die 0 nach des Gatten Tode
ſtets Wittwe bleibt. Aldrovand, ornithol. Francof,
1719. fol. Lib. XII. p. 349. A. d. V. |
m) Oppian. de aucupio, A. d. V.
8) Ariſtoteles, welcher dieſe Ungereimtheit dem Ana
Frxagoras beylegt, hat fie ernfthaft widerlegen wol⸗
len, und ſagt, daß der weibliche Rabe aͤuſſere Zeu⸗
gungstheile und einen Eyerſtock hat, — und daß,
wenn der maͤnnliche Samen in den Magen kaͤme,
er daſelbſt verdauet werden, und nichts hervor brin⸗
en würde, de generatione Lib. III. Cap. VI. ed. L.
1690. T. I. P. 67 A. d. vr.
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oft ſieht, daß e ca ſelten
ihre wahre Begattung beobachten kann. Wirklich
verbinden ſie ſich beynahe niemahls des Tages an
offenbaren Orten, ſondern im Gegentheil in den
eeinſamſten wildeſten Gegenden ), als wenn ſie ei⸗
nen Trieb hätten, ihre Sicherheit im Verborgenſten
I der Natur zu ee da waͤhrend einer Handlung,
welche gaͤnzlich zur Erhaltung der Art abzwecket,
die Fuͤrſorge fuͤr ſich ſelbſt aufgehoben zu ſeyn
heint. Vase gehoͤrt, daß der St.
Martens: Vogel), oder Bleifalk, ſich verſtecke, um |
zu ei, weil er dabey fi Schnabel bis an
die Augen ins Waſſer steckt, und folglich alsdann
nicht auf ſeiner Hut ſeyn kann p). In allen dieſen
Fallen, da ſich die wilden Thiere mit ein
ner Art von
Porſichtigkeit verſtecken, ſcheint mehr ein Trieb der
Selbſterhaltung, als der Schaamhaftigkeit, womit
man ſie beehrt hat, die nächfte Urſache zu ſeyn.
e el t um fo mehr noͤthig,
i 100 998 75 ierde und Starke zum Zeugungs⸗
G 1 55 fie a), und wah cid eine ziemli.
che Zeit 5“ cen bebar bin st
9402 aM 27 apart NWT 1d a ie can Das
‚er 00 Albertus gat er fe. ein tg ht Kö von
der Begattung des Raben geweſen „und ſie geſche⸗
he, ſo wie wi, andern Voͤgeln. Geſuer de avibus.
ei 3327: ,
* Nau ſehe ben ie Ges he e in 9
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N ah (X uten en S. 40 4. 985 Bi € Rue
And Tom.! p. 274. Sean Le Plauc.
7 Corrinum betten den en ip quod
e foecundum. fit; coire tamen id quoque viſum
0 ornich, . ge 675: Pe Ban Lib,
III. Cap. Vi.
771
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1 * 75 * Mrz — . N. 0 2,20 a 38 . jet 1 * w.
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Der Nabe. 43
Dias Weibchen iſt, nach dem Barrere, dadurch
vom Männchen unterſchieden, daß es nicht ſo
ſchwarz iſt, und einen kleinern Schnabel hat. Ich
habe bey einigen in der That einen viel ſtaͤrkern und 0
gewoͤlbtern Schnabel als bey andern, ſo auch eine
verſchiedene ſchwarze ja ſelbſt braune Farbe bemerkt.
Diejenigen aber, welche den ſtärkſten Schnabel hat⸗
ten, waren am wenigſten ſchwarz, es mag nun ihre
natürliche Dam „oder durch die Zeit, od er durch
die Verwahrungsmittel welche man zur Erhaltung
der aufgetrockneten Voͤgel zu gebrauchen pflegt, die⸗
ſelbe verändert fen. Dieſes Weibchen legt ohnge⸗
faͤhr im Merz ), fünf bis ſechs Eyer ), welche
blaßgruͤn und blaͤulicht, mit vielen dunkeln Flecken
und Strichen gezeichnet ſind ). Es bruͤtet ohnge⸗
fähr zwanzig Tage 1), und in der Zeit beſorgt das
Männchen deſſen Nahrung, und verſieht es reichlich
damit, denn die Landleute finden in den Rabenne⸗
ſtern, oder bey denſelben, bisweilen große Haufen
von Korn, Nüffen und andern Früchten. Man
hat gemuthmaßet, daß ſolches nicht blos zum Unter⸗
halt für die Brütende in der Brutzeit, ſondern den
Winter über für beyde beſtimmt ſey ). Es ſey ihre
d e e ue 200 le een Wich
i) Willughby fuhrt an, daß die Raben in England bis⸗
weilen noch früher ihre Eyer legen. Ornichol. p.
23. A. d. v. /
—
s) Ariſt. hift, animal. Lib. IX. Cap, XXXI. T, J. p. 474.
o Willugbby a. a. O. Zorn Petinoth. I. S. 140. 9. 7.
u) Ariſtot. hiſlor. animal. L. vl. Cap. Vl. T. I. p. 531.
x) Aldrovand, ornithol, T. I. p. 691. u. 600.
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44 Der Nabe.
Abſicht dabey welche es wolle, fo iſt doch gewiß,
daß dieſe Gewohnheit einen Vorrath zu ſammlen,
und was ſie bekommen koͤnnen, zu verbergen, ſich
hicht auf ibren Fraß, ja nicht mahl auf Dinge die
| N ene find, einſchränke. Es erſtrecket ſich
dieſelbe auf alles welches ihnen gefallt, und es
ſcheint, daß fie Stuͤcken von Metall und alles Glaͤn⸗
zende vorziehen). In Erfurt ſahe man einen
Raben, welcher Geduld genug hatte, fuͤnf bis ſechs
Gulden in kleiner Münze, Stuͤck vor Stuͤck unter
einem Stein im Gatten zu verſtecken ), und es find
wenig Sander, wo nicht eine Geſchichte von aͤhnli⸗
chen Hausdieben waͤre. Wenn die Jungen aus
dem Ey kommen, ſo haben ſie nicht die Farbe ihres
Vaters und ihrer Mutter. Sie ſind ehe weiß als
ſchwarz, fo wie hingegen die jungen Schwaͤne,
welche dereinſt fo ſchoͤn weiß werden, in ihrer Jugend
braun ſind ). In den erſten Tagen ſcheint die
Mutter ihre Jungen etwas zu vernachläßigen, fie
giebt ihnen nicht ehe etwas zu freſſen, als bis ſie
ſchwarze Federn bekommen, und man hat behauptet,
daß fie dieſelben nur aledann an den neuen Federn
erkennen, und wirklich als die ihrigen begegnen b).
Ich für mein Theil ſehe bey dieſer Diaͤt nichts, ais
was man beynahe bey allen andern Thieren, und
ſelbſt bey dem Menſchen, beobachtet. Alle a
. 1 2 f A. fen
f *
64
Y) Friſch n. 63.
2) Geſner de avibus, p. 332. 0
a) Aldrovand. ornithol. T. I. p. 20.
b) Aldrevand. T. I. p. 708. ee W
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Raubvogel fich anſtrengt, wieder o
ſo verſucht es auch der Rabe aufs neue, um ſeine
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fen etwas Zeit um ſich zuvor an ein neues Element A
und ihr neues Daſeyn zu gewöhnen. In dieſer
Zeit ſind doch die jungen Voͤgel nicht aller Nahrung
deraubt, ſie haben dergleichen in ſich ſelbſt, welche
ihnen ſelbſt ſehr ahnlich iſt; dieſes iſt der Reſt vom
Dotter, welcher im Bauch enthalten iſt, und durch
einen beſondern Gang unmerklich in die Gedaͤrme
kommt c). Die Mutter ernaͤhrt die erſte Zeit ihre
Jungen mit zutraglicher Speiſe, welche ſchon im
Kropf einige Zubereitung gehabt hat, und welche
ſie ihnen in den Schnabel, ohngefaͤhr fo wie es die
Tauben machen, ausbricht ©). Das Männchen
begnuͤgt ſich nicht damit, fuͤr den Unterhalt ſeiner
Familie zu ſorgen, es iſt auch wachſam zu ihrer
Vertheidigung. Merkt es, daß ein Weihe oder
andrer Raubvogel ſich dem Neſte naͤhert, ſo macht
ihn die Liebe muthig; es ſchwingt ſich in die Luft,
gewinnt die Hoͤhe, ſtuͤrzt auf den Feind und ſtoͤßt
gewaltig mit dem Schnabel auf 5 Ar der
en zu kommen,
Vortheile zu erhalten, und ſo erheben ſie ſich bis⸗
weilen fo hoch, daß man fie gänzlich aus dem Ge⸗
ſichte verliert, bis durch die übermäßige Anſtren ⸗
gung einer oder der andre, oder alle Beyde herun⸗
ter fallen e). Ariſtoteles und viele andre nach ihm,
behaupten, daß wenn die Jungen anfangen zum
Fluge geſchickt zu werden, die Alten fie zwaͤngen,
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3 0 Milugbby Ornithel, p. 22.
d) Nilugbby Ornithol. p. aa.
o) Seiſch a. 63.
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Is Der Nabe.
das Neſt zu verlaſſen und ihre Flügel zu brauchen;
ja daß ſie ſogar dieſelben gaͤnzlich aus der Gegend,
welche ſie ſich zugeeignet haͤtten, verjagten, wenn
dieſelbe ſehr unfruchtbar oder eingeſchraͤnkt wäre ),
und daß fie ſich in dieſen Stuͤcken als wahre Raub»
vogel zeigten. Dieſe Handlung ſtimmt aber gar
nicht mit des Herrn Jeberts Beobachtungen, welche: |
er über den Raben der Bugeyſchen Gebuͤrge ars
ſtellte, überein, da dieſelben die Erziehung ihrer
Jungen länger fortſetzten, und dieſelben fo lange
mit Nahrung verſorgten, bis ſte ſolches ſelbſt zu
thun im Stande waren. Da ſich die Gelegenheit
zu ſolchen Beobachtungen, und die Geſchicklichkeit
*. ſie ſo gut zu machen, ſelten beyſammen findet, ſo
halte ich es für Pflicht, das Ausführliche derſelben
mit den eigenen Worten des Verfaſſers zu erzählen
Die Jungen kommen zu einer guten Zeit aus
dem Ey, und im Maymonath find fie im Stande,
das Neſt verlaſſen zu koͤnnen. Gerade meinem
Fenſter uͤber niſtete jährlich in einem Felſen, welcher
meine weitere Ausſicht hemmte, eine Familie. Die
Jungen, an der Zahl vier oder fünf, hielten ſich auf
den großen Bruchſtücken auf, welche von einer mit⸗
telmaͤßigen Höhe herab geſtuͤrtzt waren, woſelbſt man
ſie leicht ſehen konnte; und außerdem entdeckten ſie
ſich lg ihr beſtaͤndiges Gepfeif. Jedes mahl daß
der Vater oder die Mutter ihnen zu freſſen brachte,
1
welches des Tages oft geſchahe, riefen ſie dieſelben
durch ein Geſchrey Kran, Rrau, Krau, an, wel⸗
ches ſehr verſchieden von dem Gepfeife war. Bis⸗
ER Er weilen
) Arifotel, hiſtor, animal. Lib. IX. Cap. XXXL
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nach dr Natur. |
ſellſchaft immer zu ihrem Nachtlager zuruͤck, und
brachte die uͤbrige Zeit des Abends mit ſehr unange⸗
nehmen Geſchrey zu. Dieſes Ausfliegen geſcha -
, d. dee, ,
weilen hob ſich einer allein in die Luft, und kehrte,
nach einem kleinen Verſuch ſeiner Kraͤfte, wieder zu⸗
ruͤck, um ſich auf feinem Felſen zu fegen. Einer von
denſelben blieb doch faſt immer ſizen, und ſchrie bes
ſtändig. Wenn die Jungen fo ſtarke Flügel haben,
| daß fie fliegen Fönnen, das iſt zum wenigſten vier⸗
zehn Tage nachdem fie aus dem Neſte gegangen find,
nimmt der Vater und die Mutter ſie alle Morgen
mit aus, und führe fie des Abends zuruck. Nach⸗
mittags um fuͤnf oder ſechs Uhr kam die ganze Ger
be den ganzen Sommer hindurch, und macht es
| glaublich, daß die Raben nicht zweymahl im Sabre
brüten. Mr Ä
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Gesner hat junge Raben mit rohem Fleiſch,
kleinen Fiſchen, und mit im Waſſer eingeweichten
Brode ernährt: 2). Sie find ſehr begierig nach
Kirſchen, und verſchlucken fie mit dem Stiel und
Stein, aber verdauen nur das Fleiſch derſelben, und
werfen zwey Stunden nachher die Stiele und Stei⸗
ne wieder durch den Schnabel aus. Dan fagt,
daß ſie auch die Knochen von Thieren, welche ſie
mit dem Fleiſche verſchluckt haben, auf die Art wie⸗
der von
Nacht⸗Raubvögel, und diejenige, welche vom Rau⸗
be der Fiſche leben, nebſt andern, die harten und
unverdauten Theile der Fiſche und Thiere, welche
250 Arifkonel, deavibus p. 336.
Bf. ꝛtat. Gsſch d. vogel. W. D
ſich geben, ſo wie der Thurmfalk, die
\ g )
N Der Rabe.
35 ſie verſchluckt haben, auswerfen b). Plinius ſagt,
daß der Rabe alle Sommer ſechzig Tage krank ſen,
weben der große Buß der Sauptufall wäre)
Aber ich vermuthe, daß dieſe Krankheit nichts an⸗
deers ſey, als das Mauſern, welches beym Raben
5 langſamer, als bey den mehreſten andern Raubvo⸗
geln, vor ſich geht k). Niemand hat das Alter der
jungen Raben, da fie meift ausgewachſen, und ſich
fortzupflanzen im Stande find, beſtimmt. Wenn
eine jede Periode des Lebens bey den Vögeln, wie
bey den vierfuͤßigen Thieren, mit der Länge der gan⸗
en Lebenszeit verhaͤltniß mäßig waͤre, ſo muͤßte man
vermuthen, daß der Rabe nicht ehe, als nach meh⸗
reren Jahren, ausgewachſen ſeyn koͤnne. Denn
wenn man gleich vieles von der Länge feines. Le⸗
bens, welche Seſiodus ihm beylegt!) ), abrechnen
| | NAD müßte,
h) Aldrovand, T. . p. 697. & Büffon hiftoire naturelle 5
des oiſeaux Tom. II. p. S0. e
) Plinius Lib. XXIX. Cap. II,
k) Geſuer p. 336.
I) Heſiodus — Cornici novem noſtras attribuit aetares,
adnadruplum ejus cerris, id triplicatum corvis. Plin.
ib. VII. Cap. XI VIII Wenn man des Menſchen
Leben nur zu 30 Jahre annimmt, fo wäre neunmahl
30, oder 270 Jahre, das Alter der Kraͤhe, 1080
des Hirſches, und 3240 des Raben Alter. Wenn
man das Alter des Menſchen 10 Jahre rechnete,
ſo kaͤmen fuͤr die Kraͤhe 90, fuͤr den Hirſch 360,
und für den Raben 1080 Jahre heraus, welches
auch noch uͤbermaͤßig viel iſt. Das einzige Mittel,
dieſer Stelle eine vernuͤnftige Bedeutung zu geben,
iſt, daß man das eu des Heſiodus, und das Aetas
1016 des
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alters.
Vögel 1 TR GBR cd l 72
Der Nabe. 40
müßte, ſo ſcheint es doch hani ‚beftärige zu vo,
daß er er bisweilen ein hunde und länger lebe.
Man hat in vielen Staͤdten Frankreichs bemerkt,
daß er dieſes Alter erreicht habe, „und in allen Laͤn⸗
dern und Zeiten he
ard ace Aber weit gefehlt, daß das Ende ſei⸗
Ka en die Dauer der ganzen Le.
t man ihm ein langes Leben zu⸗
s W
en Sommers, wenn die ganze Familie in Ge⸗
ſellſchaft fliege, At es (chen ſchwer, die Alten von
den Jungen an der Geſtalt zu unterſcheiden, und
desfall ite es ſehr wahrſcheinlich, daß ſie im zwey⸗
en Jahre ſich fo
fortzupflanzen im Stande ſind. Wir
en oben angefuͤhrt, daß der Rabe, wenn er neu
er aus dem Ey kommt, nicht ſchwarz fey;
er iſt es aber auch nicht mehr im Sterben, wenig⸗
nicht, wenn er für Alter ſtirbt, denn in die⸗
Falle verändert ſich die Farben, und er wird,
aut 2 an. der e , seien). Man
20 370 2
9 b. muß
) Jahre gie Data waͤre
e 9 Jahre, des Hirſches 36, ſo
5 de i 115
0 na ie e HE urgeſchichte deſſelben angegeben
| „und des Raben, ſo wie es auch durch .
tungen befunden if, 101 Jahre. A. d. V
6) In Spanien, o hnweit R Ronda, iſt ſeit bdreyhundert
Ten immer derſelbe Rabe gekommen, und man
n ſehr gut an einigen weißen Federn in den
e . 0. dem dee Carteret Reiſen.
2 Corvorum ede Fin in eblorem favum trans ·
mutantur, quum ſeilicet ab alimento deſtituuntur.
hit EL P. 742. de color ibus Cap. VI.
ßig ſey. Denn am Ende des
z muß aber nicht glauben bah dier Vogel jemahls
ganz rein ſchwarz, o obe Schalt Schattirung andrer Far⸗
ben, ſey. Die Rae kennt kaum ſol 5 all em
ne Einſormigkeit. Die fü chord Farbe, wel
bey dieſem Vogel die ee iſt, feheine 6
auf dem Leibe mit Violet gemiſcht, 15 2
Sch hr RT, unter dem Leibe,
Schwanzfedern, ungfedern d
den längen Federn des Ruͤcken Nur
Schnabel und die Klauen find cg ſchwa
und dieſe Schwärze des Schnabels geht bis
Zunge, ſo wie die Schwärze der Federn bis ir
Fleiſch dringt, welches davon gefaͤrbt ſcheint. + Die
Zunge ift am Grunde walz jenförmig, an der Spitze
geſpalten und flach, und am Rande fachliche, Di ?
Gehör Werkzeug iſt ſehr zusammen gefekt, 1 ud |
vielleicht mehr als in andern Vögeln o). 23 1
auch ſehr empfindlich ſeyn, wenn man glauben Kir |
was Plutarch davon ſagt, daß man die
durch heftiges Geſchrey vieler Menſchen, 150 ber
taͤubt habe fallen geſehen P). Der Schlund e erwei⸗
tert ſich in der Gegend, wo er ſich mit dem Magen
e Eu Ga Dadurch eine A des 5 .
AS, Lien . ‚net
BEER ger im nu 1
n) Br Im Oil, T 1. p- =
Wanne
1 00 e lala les. . ; b. Lu. ine . FR abet,
5 Pira „ F. Flamini. 1 . im uf W.
* en KR
perator cut is ali juor Er
rum civitatibus Bretten don ea per
nem promulgata, prae immenfa vocis aude ntium
| multitudine ae megnitudine accidit, ut ori, qui
forte füpervol abant, decider ent ın ſtadium, „ aere di
viſo. Aldror. Lib. XII. p. 346.
7
ite d unzlicht;
groß, und haͤngt an dem Ge⸗
ind in der Bauchhoͤhle Wuͤr⸗
rme ſind beynahe doppelt ſo
r Vogel vom Schnabel bis ans Ende
das iſt die mittle
Es nimmt ihn fogleich, nachdem er es genoſſen hac,
ein, und man muß ihn, in dem Augenblick da er
isweilen ſehr kurze Zeit, und er bekommt ſo viele
| m Felſen kommen, und
D 3 |
Adnan ah tender trio S
q) Milligbby p. 23. Ariffor. animal. L. II. Cap.
XVII. SE Abends ma?
„2), Collection academigue, Etrangere Tom V. p. 521,
Ein glanbtoit diger Beobachter verſicherte mich, er
8 bee Na en geſehen, welcher ſich mehr als
zwanzigmahl auf zwoͤlf bis funfzehn Klafter in die
AN übe. chr um von da eine Nuß fallen zu laſ⸗
ſen, welche er jedesmahl mit dem Schnabel wieder
aufnahm, allein er konnte feinen Zweck, fie aufzu⸗
machen, nicht erreichen, weil es auf einem beacker⸗
ten Boden geſchahe. ; 24075
BEN! i |
32 Der U 0
fl erben kann , Nen fügt ihn auch.
vielen Arten an 1, Si , Fallen, ı
felbft fo wie die kleinen Vögel durchs gocken. Der
er hat, wie dieſe, eine agb J Arte Feindſchaft ger
gen den Uhu, und er hoͤret dieſen Vogel oder den
Kautz nie, ohne ein Sede Su ed de N Man
ſugt, er lebe auch in Krieg mit dem Weiß;
Geyer und Moerelſter ). Aber dieſes N
anders, als die Folge des natürlichen Widerwill
aller Fleiſchfreſſender Thiere 1 e er, we
gebohrne Feinde aller cane 6 1 r
Raub werden kann, und aller fare ih⸗
nen denſelben ſtreitig machen konnten. ‚Der, ' 1555
geht, und huͤpft nicht, wenn er ſich 5 Re de
fest. Sie haben, wie die e Raubvögel, lange und
ſtarke Fluͤgel, (ausgeſpannt oh ngefähe drey und ei⸗
nen halben Fuß). Sie beſtehen aus zwanzig Fe.
dern, wovon die erſten zwen oder drey 5 viel kuͤr⸗
zer find, als die vierte, welche die laͤngſte = allen
t). Die ‚teren edc BEER re, 800
10
0 En P. 339. buen oeconomi que de Decembr
1752. J. mn
15 Vom Vogellocken. chend
* Ackani Natur. animal, Lib. Il. Cap. LI. en
Tin Collgion“ Acad, Etrang. I. de
8 10 e b. Er in der Shen U d.
16 1 810 Ale
5 Beiffon und Bang füge io, angie aber rey.
= Dieſe Flͤͤgelfedern dienen zum Befiedern 3 5
gel⸗Inſtruments, und w 15775 Zeichnen
Feder.
2
RE a de Nr
f I Fed 9
0
* 4 s Nenn * a
\ 10 7 FEN 2
Der Rabe. 33
m BE 24 . 18 \ WERTE 1
ius Ende des Schafts weiter als die Jane aus
ft, und ſch in eine Spiße endige Im Schwan.
en, welche ohngefahr acht Zoll lang,
ungleich find, indem die beyden mit⸗
—
in weni
en am nn, ud van ee immer
das kürzer ind fo daß der Schwanz ein wenig
abgerundet iſt. Dieſes iſt, was ich in der Boge
ilformigen oder abgeſtufften Schwand nen⸗
nen werde, Von der Länge der Ilägel kann matt
in die Höhe des Flugs ſchließen. Die
ch einen ſehr hohen Sing, wie wir
ngeführe’paben, und es ift nich wunderbar, dar
Schnabel, babe die Luft Durhftreichen geſeho ).
ern
| Dieſes Feuer ift ohne Zweifel nichts anders, als der
B. 5 ſelbſt, ich will ſagen, ein heller Streif an der
2 a
pitze des Schnabels, von elektriſcher Materie,
welche, wie man weiß, die oberſte Gegend der
Atmosphare zur Zeit ſolches Ungemittere erfüllt.
Behzauſig zu ſagen, war es vielleicht eine Beebach
tung von der Art, welche dem Adler den Titel eines
Dieners des Blitzes gab, denn es giebt wenige Se
bein, welche nicht auf eine zahrheit gegruͤndet wä⸗
ren. Weil der Nabe einen hohen Flug hat, und
wie jeder weiß d), in aller Veranderung der Witte⸗
EEE de ee ee e eng
Pe 1 * * „. hie * e Ei IT f
) Hermolaus Barbarus, vir gr vis & doctus, aliique Phi-
Pr 75 1 „ gra\ &. do % ni f
lo ſopbi sjunt — dum ulmina tempeſtatum tempore
Ie en a Nn n I ST are
kunt, carvi per adrem hue iſluc cireumvolantes roſtro
ignem deferre. Scala natura is apud Aldrovand. T. J.
u e ee e e e Et N nn, e
r : 704. 1% 2 8 nn,;
b). Quasvis geris muntationes, facile tolerant, nec fugus,
nec calorem reformidant — ybicunque ah nenfi co-
pia ſuppetit degere ſuſtinent — in folitudine, in ur-
bibus etiam populofifimis, Ornirhol. p. 82.
„
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Der ae
In
| = Kr, | & af 10 e de
990 Ed um in ein 1 zu 1 0 ).
1 5 ſich ſogar an 100 Neſt, welches er De
bat, und Lale ſch vi viele Joe ner 5
2
168 9 Ey
Ä 0 8 ordo 7 7 52. ur 16 Aber seien dr
Gatte von demſelben Rab, d 7
ap ‚Kolbe deleripr, du 5 p. 136.
2. Flnccours, ey. N wan 52
1 0 ‚Plinius ſagt Kan dem Toropbraf, 2 da bie Ra⸗
ben in Aſten fremd waͤren. Lib. X. C. XXIX
7
0 Char keis h hißtoite de Pille Elpagnole, de 8˖. Domin-
ue T. I. p. 30. Hiſt. de la el France p. 155.
50 Seifch, pl. 63. Aves, quae in urbibus ſolent prae-.
e vivere, ſemper apparent, nee loca mutant aut
| ut corväs De cohix. A iſtot. Hiftor. animal.
1 7 . * K
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Tr SET nnn
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Pod REN
Be
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100 .
1 en .
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Meier nenne
warz Det aus der Buche von
Be 05 Sete 4 iM, 1 FAR dan in a aldag« |
2 Age 5 an * 8 Fl! 12 — De? re In ad 8 10
* Deep de lande, @’Horrebon T. I. p. 206.
219. — Rein ordo ariunm p. 52. 167. deen
von Cay hat 1542. zu Luͤbeck zr zwey weiße Ra
geſ ee ee e a geri tet dae Klin
* 7 * g N
Wo! odo a * * 1 58 e, ‚tr 9 ie PU” en * 1
€ FREI! „ 14 ah 8 x =
5 50 Auf de er Jug, eee € 5 32 2.
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Ber hen rider 2 Alenägee Decur l dune nE. Ob-
ſerv. LVIE wieſel ſetzt hinzu, daßt man im folgen⸗
den Sa Hotz, doch ln Neſt nur e in
demſelben Holz, doch in einem andern Nefte, einen
ſchwarzen und zwey weiße Raben gefunden habe.
Von der letzten Art toͤdtete man einigen welche
in dall. Ger iui Jerich, . Ueccelli N I.
1 P. . 4
# 7 P. Ike 31 1 44 1 72 — 4
Y Hiferia avium novae Hi Bahr ER ca. “2 48.
n ornithol. in 810 pag. 157. Ae. 1
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Er 190 95 N 85 = 1 Wann 7 25 3% N N e In eis
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1 Gaube mit weißem Kopfe. ſ. Ätmeikäger over de
tre förfte Böger af Dav. Crantz u om Groen-
„Id Seh, 1771. p. 92. se einen bt 0.
0 Briſſ. Ornithol. Tome vi Sala, ‘Pag. 33.
5 Der Nabe. e
gen fi fi nd ch nie fo ae als dlejenige 1 Ba
che durch die bean wrde Wuͤrkſamkeit der innern
So hervor gebracht 0 d, und 7 5
ne Ver o ha icht Urſache,
eine bein NER ec, U Ir a rhafte a
Abart aus dieſem Vogel zu machen, weil er in
nichte von unſerm gemeinen Raben 1
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bel linger b Hu bey ver 10 605 welche
nderung des be bey enen Boge, velcher
Gt ie ange A u A ine er 55 . |
ker . de le ich Abanderı
Br Or boeh den Raben. "Die dom Berg Jurn
B. ſchienen En, welcher rt .
10 obachten, viel größer und ſtaͤrker, als die vom
Gebuͤrge Bugey; und Ariſtoteles berichtet, daß
die Na ben und Sperber i in hben a . 1
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ul lang, laͤnger als der mittlere Zehe, und konnte
ihn ſchon von der ſchwarzen e unterſcheiden,
wenigſtens beſſer, als daß e de
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als die Rabenk enkrahe, "ie im unter u 99 800 125
und nie t fo glänzend iſt, wie der Rabe; fo ſind ihre
Flügel und der Schwanz auch nicht glänzend ſchwarz
bla e e, DagUnterfcheidung: Zeichen
925 herzunehmen. Der Se 5 des Raben iſt
keilfoͤrmig oder abgeſtuffet; der Schwanz der Bra a
hen aber iſt nur wenig abgerundet. Linne ſagt
Raben iſt am beſten von der Geſtalt! des dchwan⸗ |
ganz umgekehrt, der Schwanz der Rabenkraͤhe ſey
abgerundet, des Raben ſeiner etwas abgerundet
(fubrotundate). Es laſſen auch alle Schwanzfedern
bey einem Raben beynahe gleich lang, wenn der
ya het oder geht, weil alsdann die ate kur⸗
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Der Rabe niftet ſehr feige; die Eper, welche
ich auf der letzten Kupferplatte habe abbilden laſſen,
—
Anhang; zur Geſchſchte des Naben, 39
\
| yet Shmengfeben vo den längern mittleren bei
eckt werden. Wenn aber der Rabe fliegt, oder
wenn man ihm den Schwanz ausbreitet, ſieht man,
daß die aͤußern Schwanzfedern allgemach viel kuͤr⸗
zer werden, als wie die mittlern, und daß der Rabe
darin den Elſtern viel ahnlicher werde, als die Kraͤ⸗
hen. Der Schwanz iſt auch im Verhältniß des
Leibes ziemlich lang. Die Schwanzfedern der Krä-
hen ſind beynahe gleichlang, auch nicht ſpitzer als
, e er Mr die Saatkraͤhe kei⸗
nen ſolchen nach auſſen ſtuffenweiſe abnehmenden
chwanz, wie der Rabe, ſondern einen etwas ab⸗
gerundeten (ſubrotundata); welches auch vom
i a Linns ganz recht beſtimmt iſt. Der
N
dabe iſt ohnehin doppelt fo groß als die Kaben⸗
Kraͤhe, trägt im Gehen den Schwanz auch höher
als wie die Kraͤhen, und hat eine ganz verſchiedene
Stimt Bit un er
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We ie en i. PER RT: wird A Sy
find im Eldenaer Zolze bey Greifswald, im Fe⸗
bruar, wie die Erde noch mit Schnee bedeckt war,
dem alten Naben aus dem Neſte genommen worden.
Dieſe Eyer ſind ſchmutzig gruͤn, mit kleinen braunen
Strichen und Flecken. An dem einen Ende ſind
ie viel ſpitzer, als an dem andern. Sie ſind bey⸗
ahe ſo groß, als die Eyer von jungen Huͤhnern.
Gemeiniglich liegen vier, fünf bis ſechs im Neſte.
Das Meſt iſt gemeiniglich auf hohen Bäumen,
auf die man kaum ohne Baumſporn kommen kann.
Die Raben waͤhlen dazu auch gewoͤhnlich ſolche Tan⸗
nen, Eichen u. d. gl. von welchen ſie eine etwas
a | freye
bene Aesch W eee uch en t
den Menſchen oder gabe en welche ſie elite und
welche dem Reſte nahe kommen. Dieſes iſt oben
offen, auswendig beſteht e as |
brochnen kleinen Zweigen; inwen inn |
Gras, Wolle und andern Ki in 9995 ingen ger
polſtert. zorn fee e die 160 56. ab:
5 drey im Mefte gefunder | 080 5140.1
Er ſagt, es ſey etwas groͤßer ale 9990 08 beney.
. ſind aber ng ® Hein Venda ab.
Wü Sig. ar ee 8 ace Ba
In Grönland, wo die Naben rüber und häu,
ſiger als anderwaͤrts find, begatten fie fich im März, -
und vor dem Monat April legt das Weibchen keine
Eyer. Ihr al, ſt groß, und aus vielen überein.
ander gelegten S hichte ee geſetzt; die aͤuſ⸗
ſere beſtehet aus ſtarken Reiſern und Wurzeln
e die folgende aus Knochen von eh 15
gen Thieren, und andern dergleichen Dingen, in⸗
wendig aber iſt daſſelbe m mit . Messtnden
ren ausgeſuttert. 180 6 Sri at 710
Das Männchen und Wachen brüten. wechfele
weiſe, jedoch bleibt letzteres die ganze Nacht hindur
über den Eyern ſitzen, und das Männchen die
ben dem Neſte. Fabricius Fauna Groenlandi
Hafn. 1780. n dieſem Jahre 1781 habe ich doch
hier in eee ſchon im April junge Raben
ihrem Neſte auf den Zweigen ſitzen, und andere im
May mit ihren Alten auf einem Acker voͤllig ausge⸗
wachſen gehen geſehen. In Groͤnland follen ſie
im May und Wi wal Fabric. a. a. O.
S. 63- ae N 8
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19.7 \ *
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Anhang, zur Geſchichte des Naben. sr
1
Halle ſagt; Auf einem Baume trifft man et
ſolches wahr. Die Raben
nicht ſehr häufig, und der Schad
iſt hier nicht groß. Zorn fag
Raben begeben, um vor den Raubvögeln
zu ſeyn. Es klagen doch die Wirthinnen,
ganze Beſchreibung verdient hieher geſetzt zu werden.
Er ſagt: „Der Rabe iſt der hier, und im ganzen
Lande bekannteſte Vogel, ſowohl der großen Men
ge wegen, wie auch darum, weil er ſo zahm iſt, daß
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62 Anhang, zur Geſchichte des Raben.
wic Gate m inter bep den ae aufpäe
um da fein Futter zu erhalten. Er gleicht an Geſtalt
der allgemeinen Rabenart an andern Orten, auſſer
daß er etwas größer zu ſeyn ſcheint, und weit dtei⸗
ſter und behender iſt, fein Futter ſogar unter Katzen
und Hunden zu hohlen. Er iſt ſehr schädlich für
Fiſche, Fleiſch und alle Creaturen, am allermeiſten
aber im Fruͤhjahr für die Schafe; auf dieſe lauert
er, wenn fie gebähren ſollen, da er denn die Augen
der neugebohrnen, ſobald nur der Kopf herausge⸗
Mutter, es ſey denn, daß fie im Stande iſt, ſich
ſelbſt zu verantworten. Er paßt auf, wo der Eyder⸗
vogel ſeine Eyer legt, verjagt ihn aus dem Neſte,
hackt Löcher in die Eher, und trinkt ſie aus. Die
Pferde auf dem Felde ſelbſt bleiben von ihm nicht
kinmahl ungeſchoren, der Wunden und Beulen we⸗
N
\
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kommen, aushackt, ja er ſchont nicht einmal die
berg die fie auf langen Reiſen auf dem Rüden zu
ekommen pflegen, und koͤnnen ſich nicht auf andere
Art, als durch Hin⸗ und inen ene oder durch
itled
Herumwaͤlzen, dieſes Tyrannen gen. Sein
Witz iſt aller Orten in Island bekannt, und man
haͤlt davor, daß er darin alle andere Vögel übertrifft,
Wenn ein Rabe irgendwoher hoch in der Luft ange⸗
flogen koͤmmt, und man ihn ſchreyen höre, fo kann
man durch ihn vernehmen, ob einiges Aas in der
Nahe iſt, da denn aufmerkſame Bauern oder Hir⸗
ten A 8 geben, wo er hinfliegt, um zu erfahren, ob
ein Pferd oder Schaf von den ihrigen umgekom⸗
men ſey. Der gemeine Mann macht ſich beſonders
hohe Begriffe von der Klugheit dieſes Vogels, in
dem er glaubt, er wiſſe nicht allein die Dinge, die
an weit entfernten Orten geſchehen, ſondern auch
die noch zukuͤnftigen, beſonders wenn jemand in der
925 Nachbar⸗
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oder zu e vom Neſte herunter gefallen fi ſind, at
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ander 8 e eöbretWbotden if en. 91 .
cheat eu Ting iſt bete lben im Lande
en Wenn der Adler irgendwo vorbey fliegt,
len fi für ch die Naben gerne, um. ibm, Geſell⸗
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itte von ihm run
„Test, er ſich, ſo fo ſtellen te. 11 90
0 berum, und. wiſſen ſich oft
ſeine Aufetſemkrn zu Rue; zu mack e Findet
der Adler ein todtes Pferd oder andres Aas, ſo
ſe t er mitten darauf, d och koͤmmt der Rabe
ihm nien tahls re je nabe. Sinberber iſt aber, daß,
obſchon dle Raben im Sommer und Herbſt ihr
Buff La t. Geſch. d. Voͤgel. II. . E Fut⸗
’
0
d viel bewohnt iſt, und da
2 er. verbleiben. Wenn unter
der Zeit ein fremder Rabe unter ihnen ankoͤmmt,
wird er ſogleich mit vereinigten Kräften wieder ver⸗
jagt. Dieſe und andere dergleichen Dinge, werden
nicht allein nach der allgemeinen Sage, fondern,
En a Urberzengung, und Erfah⸗
rung benachrichtiget. Keiſe durch Island, Th. I.
8.87. In Weſter⸗ Island leben die Raben mei⸗
ſtens von Kräfebär, (Empetrum nigrum), und Re.
genwuͤrmern, (Anamadkar, Lümbricus terreſtris),
welche der Rabe im Herbſt, wo Moos zwiſchen
dem Graſe waͤchſt, aus der Erde auforäbt; bey
dieſer Gelegenheit wird der Moos Fr und
dem Landmanne damit ein Dienſt gethan. a. a. O.
. 331. ie 8 1, 9 35 f 5° 4 5175 355 125065 a
Sie drehen ſich im Fluge oft wirbelförmig her⸗
um, und koͤnnen dabey ihren Raub, den fie im
Schnabel tragen, in die Klauen, und aus dieſen
wieder in den Schnabel bringen. Unter heftigen
Sturmwinden ſchweben fie haufenweiſe über den
Gipfen der Binn Nr Saale pie Damned
„In Grönland wird er mit den bloßen Händen,
folgendergeſtalt gefangen: Die Einwohner verſte⸗
cken ſich in einer in den Schnee gegrabenen Hoͤhle,
und bedecken die Oeffnung, über welche die Lockſpei⸗
ſe angebracht wird, ſehr duͤnne mit Schnee. So
wie der Rabe mit den Füßen aufſitzen will, und
durchfaͤllt, fo greifen fie zu, und fangen ſolchen. O.
Labriciut Fauna Eroenl. S. 63. Buff. 85 XI. I.,
g u r | a ES * 292
+
S. a5. 26. Der Rabe
| ſchwuren bey feinem 8
—
inhang, zur Geſchichte des Raben.
war den Alten heilig, ſie
| ahmen, er war, wie der
Schwan, dem Apoll geheiligt, und hi ß Fhoebea
ales, oſcen. Ein Rabe welcher in Rom erzogen
war, und ſprechen gelernt hatte, des Morgens den
Tiberius, Germanicus, Druſus, und das roͤmi⸗
dert. Wie er aber einmahl einem Schuſter ſeine
Zorn koͤdtete, toͤdtete das Volk den Schuſter, und
geb dem Raben ein prächtiges Leichenbegängniß. |
Schuhe mit Koth bewarf, und dieſer den Raben im
66 Anham 9 zur Geſchichte des Naben; e
Pl.) Si laßt, ſo el a! er Saunen
ee wi 5 2 einer
Drachme mit Bibergeil⸗Abſud ge „die fallen ⸗
. Auch ſollen die beneyer, jr
das Rabenfett die Haare ſchwarz machen, beſonders
wenn dergleichen eine Nacht in bleyernen Grfaͤßen
eme ER eee ee e 8
g alls“ e ie |
aus den diele und zieht ſie auf, um ihre Schwung ⸗
federn zu nutzen. Die Nachbaren ſeines Herrn be⸗
klagen ſich denn aber gemeiniglich, daß er die Fen⸗
e
abloͤſet, und wohl ganze Buͤcher zerpfluͤckt. Ich ha
einmahl einen ſolchen Raben gehabt, welcher ſehr
die cee ee em „die ſchoͤnſten Tulpen
im Garten pflückte, ins Fenſter flog, und dieſelben
vor einem auf den Tiſch legte, und wie er deßfalls
einigemal 1 0 war, pftückte er die Tulpen
zwar nicht mehr den Sa ſich aber bey denſelben
hin, und ſpielte mit ! abel und Fuͤßen ſo
ſehr mit denſelben, e de Er ward
verſchenkt, flog aber bey dem Wagen ſeines neuen
Herrn über eine Wan ae wen ee
„
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1 * A
7 Anhang un Geſchichte des Raben. 67
Wenn man auf einem freyen Platz eine Maus unter
viele Hunde laufen ließ, fo war der Rabe viel ge⸗
ſchwinder als die Hunde, die Maus zu greiffen, er
ſchlug dabey auch mit den Flügeln wohl die Schwan.
ge der naͤheſten Hunde. Er ward zuletzt bey einem
Schubut eingeſchloſſen, nahm dieſem, ſo lange er
noch jung war, die meiſte Zeit das Freſſen weg, und
flog damit in die Hoͤhe, wohin ihm der Schubut
nicht folgen konnte, ward aber endlich doch von die⸗
ſem zerriſſen. Ich habe einen Raben gekannt,
welcher, wenn man ihn frug, wie er hieße, er Deuts.
lich antwortete: Zerr Rab. Eben ſo lernt er mit
hohler Stimme Jacob ſagen, und Cras iſt beyna⸗
he ſeine natuͤrliche Stimme. re alete
Deer Rabe iſt einer von den Voͤgeln, welche oft
weiße Federn bekommen, oder ganz weiß werden.
Aldr. d. d. O. Obgleich wir in Pommern viele
weiße oder weißliche Spielarten der Voͤgel, und
ſelbſt einen ganz weißen Kibitz, und eine blen⸗
dend weiße Marder bekommen haben, ſo habe ich
doch hier noch keinen weißen Raben. geſehen.
Man ſchreibt von Odenſee, am 22 May 1766:
Ein Bauer fand im Ladegaards⸗Walde einen
weißen Raben, welchen die Alten aus dem Ne⸗
ſte geworfen hatten; und forderte in der Stadt
vier Mark Daͤniſch dafuͤr, wie man ihm aber
ſagte, daß er ja nicht ſchwarz ſey, hielt er es bil⸗
lig, dieſen Vogel für vier und zwanzig Schillinge
zu verkaufen. In deſſelben Neſte waren noch drey
ſchwarze Jungen. Man glaubt auch hier in Pom⸗
mern, daß die Raben boͤſes Wetter ankuͤndigen,
wenn ſie hoch in der Luft herum ziehen, mit einan⸗
der ſpielen, ſich jagen und wie die Tummeltauben
(Buͤffon Mart. VI. S. 197.) wälzen. Sie können
it wear Stun⸗
68 Anhang, zur Geſchichte des Raben.
Stundenlang über einen gelähmten, zahmen Ras
ben fliegen und ſchreyen, wenn ſie ihn gern mit ſich
wegfuhren wollen: „ me nenn
Die Raben verfolgen die Habichte, welche Tau⸗
ben und andere Voͤgel greiffen wollen, wohl nicht
um dieſe zu retten, ſondern vielleicht um ſelbſt den
Raub zu bekommen. Forn Petinoth, II. S. 469.
Es fälle den Raben bisweilen vielleicht ſchwer, vier
bis fünf Junge zu ernaͤhren, wenigfteng hoͤret man
dieſe den ganzen Tag, in Abweſenheit der Alten,
welche ihnen Futter ſuchen, ſchreyen. Sie ſchwei⸗
gen, wenn die Alten ſie mit einem beſondern Geſchrey,
daß ein Feind auf der Naͤhe ſey, warnen. Dieſes
vielen Geſchreyes wegen hat man vielleicht irrig
geglaubt, daß die alten Raben ihre Jungen nicht
liebten. Jorn J. S. 513. Die Ausmeſſungen
ſind nach dem Briſſon folgende: Er iſt fo groß wie
ein Kapaun, einen Fuß, zehn Zoll, ſechs Linien
lang; der Schnabel zwey Zoll acht Linien; der
Schwanz acht Zoll ſechs Linien; der mittlere Zehe
mit dem Nagel faſt zwey Zoll; die Enden der aus⸗
gebreiteten Fluͤgel ſind drey Fuß ſieben Zoll von ein⸗
ander entfernet; die zuſammengelegten Fluͤgel rei⸗
chen bis zu dreyviertheile des Schwanzes. Die
achtzehn erſten Schwungfedern laufen am Ende in
eine Spitze zu. Die kleinen Federn, welche die Na⸗
ſenloͤcher bedecken, find lang, gerade und ſteif.
Die Iris beſteht aus zwey Ringen, einem aͤußeren
grauweißen, und einem inneren graubraunen.
Schnabel, Füße und Naͤgel find ſchweß Briſſ.
Ornich. ed. gro. J. p. 159.
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Auslaͤndiſche Voͤge ß
welche eine Beziehung auf den Raben haben.
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Der indianiſche Rabe
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„n nne, ee „ AT RR R
, USE ding - € 475 11 19 $ Fate 0 4 A.
Jieſen Raben findet man auf den Moluckiſchen
FInſeln, und vorzüglich in Banda; wir ken ⸗
nen ihn nicht anders, als aus einer unvollſtaͤndigen
Beſchreibung und einer ſehr ſchlechten Zeichnung,
daher wir nur muthmaßlich diejenige Art von euro⸗
paͤiſchen Voͤgeln angeben koͤnnen, zu welchen er ge ⸗
rechnet werden muß. Bontius, welcher ihn zu⸗
erſt, und wie ich glaube, allein beobachtet hat, hielt
ihn für einen Raben, ), worin Ray, Willugh⸗
1 . by,
1) Bueeros Hydrocorax fronte oſſea plana antrorſum
mutica, abdomine fülvo, - Habitat in Moluccis.. Cor-
pus fuſeum, ſubtus nigricans abdomine fulvo, Lin-
ne Syft. nat. XII. p. 153. n. 2. Muller Linne Syſt.
2. S. 162. Waſſerrabe. Ge exotic. 106. Corvi
marini genus. Buffon hiftoire des Oiſeaux 12. Tom.
V. p. 55. Le Corbeau des Indes de Bontius Briſſon
ornithol. ed. 2. Tom. II. p. 203. N, I. O.
a) Bent. Hiſt. nat. & med. Indiae Orient. 62. v. B.
*
=; Deer indianiſche Rabe.
—
by, 5), und einige andere ihm gefolgt For Bu
ſon aber macht ihn zu einem Hornvogel, .
geſtehe, daß ich mit erſtern gleiche Meynung hege,
und ich will mit wenigen Worten meine Gründe da⸗
zu anfuͤhesn.
Duſer Vogel hae, gc dem Bonclus, einen
Schnabel und Gang, wie unſer Rabe, und desfalls
hat er 23 Ben etwas ne und kleinen
Hoͤckers, welcher in der Sign auf ſeinem Schnabel
zu ſehen iſt, ungeachtet, den Nahmen eines Raben
gegeben; zum ſichern Beweiſe, daß er keinen an⸗
dern Vogel kenne, mit dem er mehr Aehnlichkeit
hätte, und doch kannte er den indianiſchen Horn⸗
Vogel, Cakao. Bontius füge wirklich hinzu, daß
er ſich mit Mus katennuͤſſen ernaͤhre, und Willughvy
ſieht dieſes als ein Zeichen der Unähnlichkeit mit un⸗
ſerm Raben an, obgleich wir geſehen haben, daß
dieſer unſte Nuͤſſe frißt, und nicht fo Fleiſchfreſſend
iſt, als man gemeiniglich glaubt. Dieſe Unähn⸗
lichkeit alſo, welche jetzt recht beurtheilt iſt, giebt
b) Rey 40. Millugböy ornithol. p. 26. t. 17. v. B.
€) Briff Ornithologie IV. p. 566. v. B. Genus
Hydrocoracis: Dig iti quatuor, membranis deſtituti;
tres ſeilicet antici, poſticus unus; medius trinm ante-
riorum cum externo digito trium articulorum ſpatio,
cum intimo primi tantum articuli intervallo arcte co-
haerens. Crura sd calcaneum uſque plumoſa. Ro-
ſtrum craſſum, falciforme, ſerrae inſtar dentieula-
tum. Dieſe Gattung der Voͤgel heißt in Indien
Calao, und beym Briſſon Waſſerraben, weil fie
lich am Waſſer aufhalten. Briſſon Ornithel. minor,
U. P. 202. O. 5 ö 9 9 473 5
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ſehen e benannt hat, ſo vi mehr Glaub Bei: ’ A
eit. gegen zeigt weder e a
bung 9 noch 9 bildung, die geringſte |
Zähne am Sci bel, als welche Ak! In di:
er 0 cheidungszeichen des Calaos macht. sh leine
rhabenheit, welche in der Abbildung 5 Re
5 backe ſich zeigt, ſcheint im a e ne
ehnlichkeit mit derjenigen zu haben, wel auf
a bel des i danch Catao iſt . End⸗
ich hat der Calao Rn die fleckigten Schlafe, noch
Fr ade ende Halſes, deren in der Bea
fehreibung des Bontius errähnet wird 3). Er bat
e Ace beſondern Schnabel, a
wie es fü eint, nicht vermulhen kann, daf
Fee enſelben geſehen, und nichts davon
25 9 5 ul K fuͤr einen Rabenschnabel 5
en |
er ac en ya)
e ar, Das
es Briſſe 2 he unferfehtedene |
1 0 m wa bee 1 auf dem⸗ N I
den. Bey Km in Harn 525 ſie ein großes MM
Fee bey 55 philippiniſchen ein doppeltes, bey
‚nor wen unten 9 gar kin,
30 Die Farben ſind bey dieſen Vögeln viel veraͤnder⸗
licher als bey dem Rabengeſchlecht. Der Calao,
welchen Sonnerat in feinen Keifen nach Neu⸗Gui⸗
nea S. 44. abbildet, zeigt als Männchen eine ganz
Ge m am ae und PERL he Weib⸗
n.
d) In der 7 Biff. ornithall Tom. W. Tab.
1
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er 1 hr D *
X, * 1 Ri 2 32 +
u a Hui — 1 1 2 . r
* a 1 3 ee 2 2 25 — „
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5 7 ; 3 7
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Vogel zu feiner hauptſächiichſten Nahrung wacht,
—
72 Der indianische Rabe.
—
. De Ste des indianifhen drawn des Bond
tius, hat einen ſehr angenehmen gewuͤrzhaften €
ruch, welcher von den Muskaten kommt, die dieſe N
und es dat alle Wahrſcheinlichkeit, daß unſer Kabe,
wenn er ſich auch davon ernährte, feinen uͤblen Ge⸗
ruch verliehren wuͤrde. Man muß den Raben der
Wuͤſte (Graab ex Zahara) wovon Shaw) ſpric ,
geſehen haben, wenn man ihn mit Sicherheit zu un
ſern Raben . ordnen will, dem er ſehr aͤhnli 5 y iſt.
Alles was dieſer Gelehrte davon fagt, beſteht darin,
aß er etwas groͤßer als unſer Rabe ſey, und daß er
einen rothen Schnabel und rothe Fuͤße habe. Die
fe. rothe Farbe des Schnabels und der Füße iſt es,
welche Shaw beſtimmt hat, ihn als einen großen
Carte warben Cs if auch wa der Cr
racias, wie wir oben gehört haben, in Africa nicht
fetten. Aber was ift das für ein Coracias, welcher
groͤßer iſt als ein Rabe? Vier Zeilen einer guten Be⸗
ſchreibung würden alle dieſe Zweifel gehoben haben,
und um von einem geſchickten Reiſenden die ſe weni⸗
ge Zeilen zu bekommen, habe ich dieſes Vogels,
wovon ich fo wenig zu fagen weiß, gedacht. Ich
finde auch im Kaͤmpfer zwey Voͤgel, welchen er den |
Namen des Raben bengelegt hat, ohne ein Kenn⸗
zeichen anzugeben, welches dieſe Benennung rechtfer⸗
1000 koͤnnte. Der eine iſt, nach ihm, wiege
groß, aber aͤußerſt muthig; man hatte ihn von
China nach Japan zum Geſchenk für den Kayſer
. n ee ee IN. nu n aß debracht.
e) Shaw eb ihm auch folgende Nahmen: Crow
N of the deſert, redlegged crow, Pyrrhocorax, Travels |
of Barbary, p. 251. 126
7
‘ 1 * ö
*
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In \
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Rabe. 73
Der 1 Her eben gal 128 in
fer von Japan gebracht ward, war ein fe
geven und einige andere indianiſche Voͤgel “). Es
wäre hier der Platz, wohin man den armeniſchen
Vogel, welchen Tournefort den Rabenkoͤnig 8)
nennt, ordnen konnte, wenn dieſer Vogel in der
That ein Rabe, oder ihm nur ahnlich waͤre. Aber
man darf nur die Augen auf die Zeichnung, welche
ihn vorſtellet, werfen, ſo ſieht man, daß er vielmehr
Aehnlichkeit mit den Pfauen und Faſanen, wegen
der Schoͤnheit des Federbuſches auf dem Kopfe und
des Reichthums an Federn, der kurzen Fluͤgel, und
der Geſtalt des Schnabels habe, obgleich derſelbe
etwas langer iſt, und andere Unterſchiede in der
Geſtalt des Schwanzes und der Fuͤße bemerket wer⸗
den. Er heißt auf dieſer Abbildung: Avis Perſica
pavoni congener. Ich würde auch von ihm bey
den auslaͤndiſchen Voͤgeln, welche den Pfauen und
Faſanen ähnlich and, geredet haben, wenn miv
dieſe Zeichnung eher bekannt geworden waͤre b).
) Kaempf. hift. of Japan. p. 113. ese
x g) Tournef. Voyage du Levant, Tom, I. p. 353.
1) Sie iſt in der Kupferſtich⸗Sammlung auf der Bi⸗
bliothek des Koͤnigs, und macht ein Stuͤck der ſchoͤ⸗
nen Zeichnungen aus, welche die wichtigſten Ge⸗
. 1 der Naturgeſchichte nach dem Leben vor⸗
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eder Herr von Buͤffon beynahe gar keine
— Beſchreibung dieſes Vogt gu u une
auf den Briſſon bezieht, ſo will ich deſſen Be
bung in deutſcher Sprache herſetzen. Daraus iſt
aber zu ſehen, daß dieſer Vogel nicht eigentlich zu
den Raben gehoͤre, obgleich er ihn den waſſerra⸗
ben 1) und den indianiſchen Raben des Bontius,
den Calao, nennet. Auſſer den Kennzeichen, wel⸗
che dem ganzen Geſchlechte der Waſſerraben eigen,
und oben in der Anmerkung angeführt find Pit t
22 909
*
se,
Briſſon noch von dieſem Calao folgendes: 2
»Er iſt oben braun, unten ſchwaͤrzlich mit grau
gemiſcht, unten am Bauch hell rothgelb; der Kopf
iſt oben ſchwarz; die Backen und die Kehle ſind
ſchwarz, eine Binde unter der Kehle it bogen 5
mig und ſchmutzig grauweiß; der Hinterkopf und
Hals ſind hell kaſtanienbraun; die Schwungfedern
ſchwarz, und die kleinern derſelben haben aͤußerlich
einen grauen Rand, die zwoͤlf Schwanzfedern ſind
ſchmutzig grauweiß; der Schnabel iſt hoͤckerigt.
Er iſt ein wenig groͤßer als ein Hahn, und zwey
ein drittel Fuß lang. Der Schnabel iſt beym Ur⸗
e ſtwrunge
4) Hydrocorax. Corrus indicus Bont a. a. DO. Waſ⸗
ferrabe, Corvus aquaticus, heißt ſonſt auch der Pele.
canus Carbo, und Graculus Lin. 9
Ei
* 3 3
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1
und der hinterſte iſt laͤnger, als alle die andern.
Die Fluͤgelſpitzen find 2 8 Fuß une Linien von
| ſprunge zwey einen halben Jol dich fünf Zoll lan
Schwanz iſt acht Zoll, der mittelſte Vorderze⸗
been ve aufn 2727 define 1 el lang
einander entfernt; die zuſammengelegten Flügel,
und drey 0 0 rt oll lang, o
8) Klein ſagt weiß.
.
reichen etwas über den dritten Theil des ran |
zes. Der Schnabel iſt grauſchwarz.
oberſten Theil des Oberſchnabels ſteher ein ele
ger Aus welcher oben flach, hinten abgerun⸗
det iſt; nich, ründliche Theil erſtrek ih über den
Kopf und iſt weißlich, der uͤbrige Theil des Aus⸗
wuchſes aber iſt, wie der Schnabel grauweiß. Die
Zähne in der unterſten Kinnlade ſind ſichtbarer 1170
de‘ in der oberſten. Die Fuͤße ſind graubkau
die Nägel aber ſcwarz. Er halt ſich in den Bee).
luckiſchen Inſeln auf. In Indien nennt man 12
Calao. Briſſon ſetzt hinzu, es fe W
cter; Moehr. Ullcatres Oviedi; vielleicht
ar 5) und Kleins „ Ringelrabk; von > 5
ga alle 10 ‚jagt der Er mit
graue at einen l, welcher ein
al bog gen
5 „vorne Aſchſerben fi. Das A eh 1 „
der Kopf, Ruͤcken, Bauch und Flügel ſchwarz 9),
unter den Fluͤgeln aſchfarben, var Ausbreitung
„ N80 0 0 UL derxſel⸗
5) Feville III. p. 14. e roſtro arcuato,
pedibus cinereis.
6) Der Ringelrabe Klein Ordnung der Voͤgel. S.
110. n. 1I.
7) Galle Vogelgeſth. S. 247. n. 125.
5
En 2
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* Dir . 22 23 ale 7 © .
2
76 anhang, zum inianifen Haben;
e derſelben hat funf Schuh in der Breite. Die grofe
‚ fen und kleinen Federn haben einen ſchmutzig weis.
en Saum zur Einfaſſung. Der Schenkel und das
ickbein fallt etwas ins Graue. Seine Federn
ſind noch geſchickter als Were Kabenfedem, klein |
damit zu ſchreiben.
Der indianiſche Rabe mit dem Furchenſchna⸗
bel, von der Inſel Panai des Zonnerat ?), kommm
dem vorher benannten Vogel ſehr nahe, iſt aber
deutlich, wie die Beſchreibung und Abbildung leigt,
ein Hornvogel 10), und kein Rabe.
Rabe, (Corvus) heißen ſonſt noch viele Mogel; Er
weiche oft nur die Farbe oder andere kleine Aehn⸗
ichkeiten mit dem rechten Raben gemeinſchaftlich
ben; zum Beyſpiele die Gracula religioſa 11),
. dee Atthis 12), Pelecanus carbo 13), Pelecanus
graculus 14), u. a. Die Syſtematiker machen den
Rahmen zum Geſchlechts⸗Nahmen, und ordnen
die Kraͤhen, Elter, Dohlen und andere nn
auch darunter. init
0) Sonnerats Reife nach Neu⸗ Gniene. ©. 4 . 6
100 Buceroꝶ Lin, Hydrocorax, Celao, .
m Linne Syft, nat. XII. p. 164. n. en n
12) Liune a. a. O. p. 165. n. 8. 2 K. 22
13) Linné a. a. O. p. 216. n. hai Eid: eine Mean
10 Linnẽ q. a. O. p. 217. n. 4.
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2 Die Raben- he. 5
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1135 dieſe Fiel in 1 1 Betracht
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= 30 1 1% — 0 119494185 * 1 4 3 . 1 2”
20 Buße ed. 8. v. 2 61. ee Ornich, Corneille
U
Tom. II. p. 12. aldaͤiſch Kurka; Griechiſch Ko-
en; Neugriech. Kg; Koupa;, Jaden e |
ce, ‚Cornacchia, Cornacchio, Gracchia; Sen IR or
neia; Deutſch Ara, ſchwarze Bräbe; Engl, Ko
Juyriſch rana; in Catalon. Graula, ufar6 25
cula; Altfranz. Greille, Graillat; in Touraine be
Di. nach Salerne, Grolle; in Bourbon, Agrolle;
in Sologne, Canale; Berri, Conar ; in Auvergne,
Cronuas; in Piemont, Croace; (wovon n das Wort
eroater kommt). Man giebt ach folgende Nah⸗
men, welche zum Theil verdorben ſcheinen, Halhcac,
Er ‚Karime, "Boroptis, Jercula, Koki u. a. ne v. B.
Corvus Corone Line S. N. XII. p. 165. Fauna
Svec. II. p. 29. n. 26. Corniæ Gesner aves p. 320.
BEN Taf. „ 321. Aldrov. ornithol. Lib. XII. p. 369. t.
10. f. Willughby orn. 23. t. 12. Ray 5 39. n.
erg, Albin, II. p. 20. t. 21. Briſſ ed min. I. p. 157.
. Corvus fubeaerulens, Barr. Corvus Br Char.
ASbbald. Corneille, Belon, Kolbe, Saus kraͤhe. Briſſ.
e, Core vulgaris Scopohl, p 35, n. 36. Sco,
poli und Günther, der gemeine Rabe, ſchwarze
N Kraͤhe, der ſchwakze Rabe. ra El. p. 333.
2.
2
” ſehr! von itz Raben, vorzüglich in Anſehung
der Größe und einiger natürlichen Gewohnheiten, 6
ee ite 0, Lu man ab, Pe t 90
15
T d ihre Sn a zu 0
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verſte
N | e bringen koͤnnen. Da ſie ſehr viele Eyer
verzehren, und nur wenige Augenblicke gebrauchen,
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are Apr 10 Tr Bau und Farbe, als 8 5
im Naturtri hn d die Be⸗
nennung der RN 12 e et e in vie⸗
len ande gebräuchlich, nd des e mir auf
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genommet en ist, beg get.
e ner⸗Eyer
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die Hoffnung einer ganzen Familie zu zerſtoͤhren,
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jerige Raubvö⸗
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each, man wird e zwey Dutzend ‚Paare, in
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re ei, p. 147. ſch aeg
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2 0 gr nag! * t au BAHT ‚ang 12 AR 8 1 55
dag hilt. av.p ul. n. W. I. S me 36.
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orvus 4 Crai s
Gru, Ital. Corvo 57 nario, Sap aͤhe.
Mrällere! in⸗
‚oe ns Syſt em II. S. 9, Bla 3. 1 ornithol.
Hboresſis p. 9 n. 29. Blaae⸗ R Bar rt etis
‚notheofogie IL, 8 265 Der ee chwar⸗
ze Nabe §. 2. O. Buraͤ tiſch ab Ge
N Seiten ©. 1657 es ke . Wage. S. 243. h. 2
* ſchwarze Kraͤhe. Scl hleſiſche patriot. Ikone no Wange
sa Yacrichten 1770. St. 12. p. 94. St. 27. p.
47%. St. I 1050 en den Mitteln zur! 2
Pr tre bug ver 6 w arzt aͤhe el e an⸗
2 nigfalttg IV. J. & 447 ·
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fe, in den Gegelden won Paris, finden. In
Winter leben fie mit der raue und mit der Saat⸗
Kraͤhe zuſammen, und beynahe auf derſelben Weis
ſe. Alsdenn ſieht man in den bewohnten Gegen⸗
den zahlreiche Schaaren von allen Kraͤhenarten,
welche ſich des Tages faſt immer an der Erde auf⸗
halten und durcheinander mit ſolcher Vertraulich⸗
keit untze uncle Heerden und Hirten herum irren,
dem Tritte der Arbeiter folgen, und bisweilen auf
den Rücken der Schweine und Schafe ſpringen, daß
man fie für zahme und für Hausvoͤgel halten ſollte.
Gegen die Nacht begeben fie ſich ins Holz zu groſ⸗
ſen Baͤumen, welche ſie ſich zugeeignet zu haben
ſcheinen, und welche einen Sammelplatz vorſtellen,
dahin ſie des Abends von allen Seiten, bisweilen
uͤber drey Meilen im Umkreiſe, zuſammen kommen,
und von da ſie ſich alle Morgen wieder zerſtreuen.
Aber dieſe Lebensart, welche alle Krähenarten auf
gleiche Weiſe führen, bekommt nicht allen gleich gut,
Denn die Kabenkraͤhen und Mantelkraͤhen werden
ſehr fett, da hingegen die Saatkraͤhen faſt immer
mager ſind, und dieſes iſt nicht der einzige Unter⸗
ſchied, der ſich unter dieſen Arten zeigt. Am Ende
des Winters, welches die Zeit ihrer Liebe iſt, und
da die Saatkraͤhen in ein ander Klima ziehen, um
daſelbſt zu niſten, verliehren ſich die ſchwarzen Kraͤ⸗
ben auch aus den Ebenen, aber fie entfernen ſich
nicht ſo weit. Die mehreſten nehmen ihre Zu⸗
entfernt ſind. Alsdann zerreiſſen ſie das Band der
allgemeinen Geſelligkeit, um eine innigere und fanfe,
tere Vereinigung zu treffen. Sie trennen ſich zu
zwey und zwey, und ſcheinen ſich die Gegend, wel⸗
Buͤff. Nat. Geſch. d. voͤgel. II. B. F ches
Die Naben tige 79
einem Walde von fünf bis ſechs Meilen im Umkrei⸗
flucht zu den großen Hoͤlzungen, welche nicht zu
so Die Naben ⸗Kraͤhe.
ches immer ein Wald if, zu heilen, ſo daß jedes
Paar fein Gebiet, von ohngefaͤhr einer Biertelmeile
im Durchſchnitt, behauptet, davon alle andere Paa⸗
re ausſchließt b), und ſich nicht anders, als wenn
es Futter ſucht, davon entfernet. Man verſichert,
daß dieſe ihr ganzes Leben hindurch gepaart bleiben;
man behauptet ſogar, daß wenn einer von beyden
ſtirbt, der andere ihm getreu bleibt, und ſeine uͤbri⸗
ge Lebenszeit in einem untadelichen Wittwenſtande
zubringt. Das Weibchen kennt man an den Fe⸗
dern, welche weniger Glanz und Wiederſchein br
ben. Es legt fünf oder ſechs Eyer, bruͤtet ohnge⸗
fluaͤhr drey Wochen, und in der Zeit bringt der Gat⸗
te ihm das Futter ). 5 73590
Ich habe Gelegenheit gehabt, das Neſt einer
ſchwarzen Kraͤhe, welches mir im Anfange des Ju⸗
lius⸗Monaths gebracht ward, zu unterſuchen. Man
hatte es auf einer Eiche von acht Fuß, in einem
Gehoͤlze an einem Hügel, woſelbſt viele andere große
Eichen ſtunden, gefunden. Dieſes Neſt war zwey
bis drey Pfund ſchwer. Es war von auſſen aus
kleinen Zweigen und Dornen grob durcheinander
geflochten, und mit Erde und Pferdemiſt verbun⸗
den; inwendig war es ſehr reich und ſorgfaͤltig aus
Wurzelfaͤſerchen gemacht. Ich fand ſechs ir
b) Dieſes hat vielleicht Anlaß gegeben, zu fagen, daß
die Raben ihre Jungen aus ihrem Gebiete jagen, ſo
bald dieſe im Stande ſind zu fliegen. 5
1) Zwey Eyer, aus welchen ein Maͤnnchen und ein
Weibchen BEI DH dem Steiß auskroͤchen. Ges
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N. 915 N +
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OR \
2 Die Naben⸗Kraͤhe. 84
krochene Junge darin; fie lebten noch, obgleich ſie
vier und zwanzig Stunden ohne Nahrung geweſen
waren; fie hatten noch keine offene Augen ), man
bemerkte gar keine Federn an ihnen, wenn man
nicht die Fluͤgelfedern, welche hervorſchoſſen, rechnen
will. Alle waren am Leibe gelb und ſchwarzbunt; |
die Spitze des Schnabels und der Krallen war |
gelb; die Winkel am Maule ſchmutzigweiß, das |
übrige an dem Schnabel und den Fuͤßen war ice 9
lich. Wenn ein Buſſart ) oder ein Rirchenfalkes) BE
nahe beym Neſte kommen, ſo vereinigen ſich Vater 1
und Mutter, dieſelben anzugreifen, und ſie ſtoßen |
mannigmahl mit ſolcher Wuth auf fie, daß fie ihnen
bisweilen mit dem Schnabel den Kopf ſpalten, und
ſie toͤdten. Sie raufen ſich auch mit den Neuntoͤd⸗ I
tern; aber dieſe viel kleinere Voͤgel find ſo muthigg
daß fie jene oft beſiegen, verjagen, und ihnen die f IN
ganze Brut nehmen. Die alten Narurfündiger |
verſichern, daß die ſchwarze Kraͤhe ſowohl als die ||
Raben, ihre Fuͤrſorge für die Jungen viel länger, |
als bis dieſe fliegen koͤnnen, fortſetzen e). Dieſes I
kommt mir wahrſcheinlich vor; ich bin ſelbſt geneigte Ze
zu glauben, daß fie ſich im erſten Jahre überhaupt ll
%% . ©. |
|
7
*
m c) Ariſtor. de geheratione Lib. IV; Cap. 6. 5 7 |
2) Falco Buteo Lin. Sylt. nat. XII. p. 127. Martini
Buͤffon II. p. 3. Tab. 22. der Weihe. 0
3) Der Kirchen⸗Falke. Martini Buffon II. p. 14242.
Tab. 43. Falco Einnunculus. Linne Syſtem. natur.
XII. p · 127. n. 16. ö g
dh) Arißot, hiſtor. animal. Lib. VI, Cop. 6. A. d. V. \
. Pin, Lib. X. Cap. XII. | N i
. per
ii 5
#;
Wi
3
—
/
N Die Naben⸗Kraͤhe.
nicht trennen; denn dieſe Vögel find gewohnt in
Geſellſchaft zu leben, und dieſe Gewohnheit wird
nur durch die Legezeit und die Folgen derſelben un⸗
terbrochen. Ehe fie ſich alſo mit den Fremden zu⸗
ſammen geſellen, werden ſie natuͤrlich die ſchon ge⸗
habte Geſellſchaft mit ihrer Familie lieber unterhal⸗
ten und allen andern vorziehen. Die ſchwarze
Kraͤhe lernt, wie die Raben, ſprechen, und frißt
fo wie dieſe, allerley; Inſekten, Würmer, Vogel⸗
1 Eyer, Unrath, Fiſche, Saamen, Fruͤchte, und alle
Speiſe ſchickt ſich für ſie. Sie verſteht auch die
Früffe aufzubeißen, indem fie dieſelben von einer ges
wiſſen Hoͤhe fallen laͤßt ). Sie beſucht auch die
Schlingen und Fallen, und bedient ſich der Voͤgel,
welche ſie darinn gefangen findet; ſie greift ſelbſt
das kleine Wild an, welches matt oder verwundet
geworden iſt. Dieſes hat in einigen Landern Leute
auf die Gedanken gebracht, ſie zum Beitzen zu erzie⸗
hen k), aber nach dem Vergeltungsrecht wird ſie
der Raub des ſtaͤrkern Feindes, als des Weihen,
des Schuhu u. a. 2))97. é
NA Die
0 Phi, Lid. X. Cap. XI. 2. d. v.
f) Die vornehmen Tuͤrken halten Sperber, heilige
und andere Falken auf der Jagd; die andern vom
geringern Stande halten ſich graue und ſchwarze
Kroͤhen, welche fie mit unterſchiedenen Farben bes
mahlen, ſie auf der rechten Hand tragen, und ſie
einigemahl houb, houb, rufen, bis ſie wieder zuruͤck
kommen, und ſich auf die Finger ſetzen. Villamont
p. 677. Voyage de Bender par le Chevalier Belleville
p. 232. | |
g) Ipfe vidi Milvum media hieme cornicem juxta viam
publicam deplumantem. Nein ordo avium. p. 177.
Bufen
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1 25 Ne KT Re * R 2 e ef RN a Et 80
x N ö 1 5 f e BR? 8 er Bi 8
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Pr |
Die Raben ⸗Kraͤhe. 83
Die ſchwarze Aräbe wiegt ohngefähr gehn bis
zwölf Unzen ); ſie bat zwölf gleiche Federn im
Schwanze, und zwanzig in jedem Fluͤgel, davon
die erſte am kuͤrzeſten, und die vierte die laͤngſte iſt;
die Länge der ausgebreiteten Flügel macht ohngefähr
drey Fuß aus ). Die Oefnung der Naſenloͤcher
iſt rund, und mit einer Art Borſten, welche nach
vorn gerichtet ſind, bedeckt; der aͤuſſerſte Zehe iſt
mit dem mittelſten an jedem Fuße bis zum erſten
Gelenke verbunden. Die Zunge iſt eingeſchnitten,
und ſogar ausgefaſert; der Magen wenig fleiſchigt;
die zedaͤrme find. vielfach gewunden; der Blind⸗
darm iſt einen halben Zoll lang; die Gallenblaſe iſt
groß, und hat mit dem Darm Canal durch einen
doppelten Gang Gemeinſchaft 1). Endlich iſt der
Grund der Federn, nämlich der Theil derſelben, den
man von auſſen nicht ſieht, dunckelgrau. Weil
bi i e 8 3 dieſer
3
Ben hilt. des Oifeaux. l. p. 336. Hift. du Grand
Duc. Mart. Büf. Vögelgeſch. ML. S. 3
4) Pennant in der Britt Thiergeſchichte a. a. O. ſagt |
doch zwanzig Unzen; und Briſſons Ausmeſſungen
ſind folgende: Die Kraͤhe iſt kleiner als der Rabe,
einen Fuß und ſechs Zoll lang; der Schnabel 25
Linien; der Schwanz 7 Zoll 6 Linien; der mittlere
und hintere Zehe mit den Nägeln, 1 Zoll und 9 Li⸗
nien lang. Die Fluͤgelenden ſind 3 Fuß entfernet,
die zuſammen gelegten Fluͤgel reichen beynahe bis
N ans Ende des Schwanzes. °
b) wilughby giebt nur zwey Fuß an; dieſes waͤre
weuiger als bey der Dohle, und ich halte es für
1 einen Druckfehler. A. d. V s EN
i) Willughby p. 23. ' 0 es
Ye
*
RL
dieſer Vogel ſehr ſchlan iſt, einen ſehr feinen Geruch
hat, und gemeiniglich in großen Schaaren fliegt,
ſo kann man ihm ſchwerlich nahe kommen, und et
gebt nicht leicht in die Fallſtricke der Vogelſtelker.
Man bekommt bisweilen einige durch Locken, da
N
\
man das Eulengeſchrey nachahmet, und Vogelleim
auf die oberſten Baumzweige ſtreicht, oder wenn
man fie vermittelſt eines Uhns oder andern Nachts
vogels, welchen man an einem freyen Ort auf Vo⸗
geiſtangen gefegt hat, fo nahe herbey lockt, daß
man fie mit der Flinte, oder gar dem Blaſerohr
ſchießen kann. Man koͤdtet fie auch, indem man
ihnen Sumpf bohnen, (Feves de marais) nach wel⸗
chen ſie ſehr begierig ſind, auswirft, wenn man vor⸗
ber vor ichtig verroſtete Nadeln in denſelben ange⸗
*
racht hat. Aber die einfachſte Art ſie zu fangen,
2
** f
will
Vogels kennbar macht. Man muß eine lebendige
Kabenkraͤhe haben, dieſe befeſtigt man auf der
Erde, ſo daß die Fuͤße in die Hoͤhe ſtehen, ver⸗
mittelſt zweyer Haken, welche an beyden Seiten
über den Anfang der Fluͤgel faſſen.
Jg dieſer aͤngſtlichen Lage bewegt ſie ſich, und
ſchreyet ohne Auf hoͤren, und die andern Krähen
unferlaffen nicht, auf das Geſchrey von allen Orten
zuſammen zu kommen, um ihr Huͤlfe zu leiſten; die
Gefangene aber ſucht ſich an alles zu hängen, um
aus dem Handel zu kommen, und umfaßt mit ihren
Klauen und dem Schnabel, welche man ihnen frey
/ geiaffen Kat, alle die ſich ihr nähern, und liefert fie
auf die Art dem Vogelfaͤnger k). Man fängt 5
auch
0 Geſuer de avibus p. 324.
ich noch erzaͤhlen, weil fie den Naturtrieb des
Feigen ſe doch bi
| e
auch mit Papiertuten, welehe mit rohem Fleisch an-
gefügt (md; wann die Kab ben Kopf biene
den Köder, welcher an Grunde liegt, zu faſſen, fo
Die Naben⸗Kraͤhe.
klebt der Rand der Tute, welchen man mit Bedacht
vorher mit Vogelleim beſtrichen hat, an den Hals⸗
federn, und huͤllt den Kopf ein. Die Krähe, welche
ſich nicht von dieſer beſchwerli⸗ hen Kopfbinde, wel⸗
che ihr die Augen gäanziich bedeckt, beſteyen kann,
hebt ſich beynahe senkrecht, in der ſchicklichſten
Richtung die Anſtoͤße zu vermeiden, in die Luft ſo
hoch, bis ſie entkräftet, aus Mattigkeit immer ſehr
nahe an den Ort, wofelbſt fie gefangen ward, her⸗
unter fallt. Ueberhaupt, obgleich dieſe Kraͤhen
weder einen leichten noch ſchnellen Flug haben, fü
weilen ſehr hoch, und wenn ſie
einmahl fo hoch gekomnien find, fo halten fie fich
daſelbſt lange Zeit, und wenden ſich oft herum.
So wie es weiße und bunte Raben giebt, ſo findet
man auch weiße !), und ſchwarz und weißbunten)
N Kabenkraͤhen, welche gleiche Sitten und Neigun -
gen, als die ſchwarze Kraͤhen haben 7). Sriſch
7 ’ PERLE ISA k 37217 ale 5 710 7
2 500 F 4
h Schwenekfeld‘ Ayiariım Silefine p 243. Salerne b.
24. Briſſon ſetzt hinzu, daß fie einen weißen Schna⸗
i bel, weiße Füße und Klauen haben. 11 50 Has
m) Friſch Kupferpl. 66. nia! 0 air „.
50 Calius ſagt, es ſey bey ihm ein Sprichwort: Es
iſt fo ſelten, als eine weiße Krähe. Eine weißli⸗
che Kraͤhe, mit ſchwarzem Kopfe und roͤthlichen
Flüͤgelſoitzen, ließ ſich einige Monathe ſehen; und
es wuͤtheten die heftigſten Kriege. Noch zwey an⸗
drer weißer Kraͤhen geſchieht Erwähnung beym
Gesner a. a. O. S. 321. Eine blaßgraue Kraͤhe
beſchreibt Pennant, Brit. Zool. Vol. I. P. 22 T.
19
2 2 En TF 8 N
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2 8 2 5 5 RER 1 N 92 "rer,
in u: 7, EEE
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f ar 22 Ir 1 8 1 *
4 Ta: ER 2 2
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diviſchen Rrähen, wovon Fr. Pyrard ſpricht, keine
Affen beymißt, ausüben. Sie bringen die Haus⸗
e n
c e ee e
6) Es iſt die Nebelfrähe eine beſondere Art, Corvus
cCornix, Linus Syſt. nat. XII. p. 156. n. 5. O.
0) F r. Eyrard Voy age Tom. J. p. 131. TIERE:
„ Haben: Krähe. 817
u. , w. d ) Endlich giebt es, nach hen
in Neu. Holland a), und in Neu⸗Guinea n), viele
Kraͤhen, welche den unfrigen ähnlich find. Sie
find auch in Neu⸗Brittaniens), aber es ſcheint,
f daß ſie, ob fie, gleic NE 15 Are, ‚England,
und einem Theil v men, viel⸗
weniger in dem eh Europa verbreitet find;
denn Klein ſagt, daß die Kabenkraͤhe in Preuſſen
un ſey ), und in Schweden 1 gar nicht
gemein ſeyn, da man ihren d cht mit in
dem e iſſe, welche 8 inne! vn» den Bögen
des Reichs heraus gegeben hat, findet. Der Pa⸗
er du Tertte verſichert auch auch, daß es keine auf d
Antillen gebe ), ob e gleich fi ie, einigen andern! 6
Fe, . el, M be 1 a ſind 7).
5 e g 87 Anhan %
an . 4 u un, 27
W
9 Voyage de bon, Tom IV. 7. 132. ns
* Ebend. Tom. V. p. 21. Nach dieſem en
rr find die Kraͤhen von Neu⸗Guinea, von den un⸗
flrigen blos durch die Farbe der Federn, woran als
les, was man ſieht, e der und aber weiß
t, unterſchieden. =)
50 Navigation aux terres auſtt de Tom. u. p der.
2 15 Ordo erium p. 52. 5 205 Ben e
9 Hiftoire natürelle des: Antilles, Tom: n. p. 267.
» Histoire den Lonifiene per NM. le Page du Pr atx.
Tom. II. p. 134. Man ſagt da, daß ihr Fleiſch
viel beſſer in dieſen Laͤndern als in Frankreich m
en
*
1
805 pit dona, du Pere duese de 1 mat p. 5
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effen ſey, weil fer ſich dattzſt nicht von dem Yafe
ernaͤhre, woran fie von den amerikaniſchen Geiern,
welche man Aua, oder die ee nenne ge⸗
155 hindert werden. ö Mai)
. . Man findet fe auf der En Madera. goeſter
Reiſe um die Welt. S. 21. Des Winters auch in
af ES von Woroneſch! in Rußland. Gmelin
Die Nabenkrähe muß ſich ſehr weit verbreiten,
weil ſie ſich in der Voͤgelſammlung befindet, welche
Herr Sonnerat aus Indien, den Moluckiſchen In⸗
ſeln, und von dem Lande der Papous gebracht hat.
Diaieſe war von den Philippiniſchen Inſeln. v. B.
51 Am Baikal iſt dieſe Ze auch Hufg. ‚Georgi
a Mm . Neiſen, Th. 1. © 168. O.
2985
8
8 x
ET ET might ES 33
ri ie TRUE TERN N
x *
in einem Reſte mit den grauen gefunden werden,
und wirklich nur Abarten derſelben find. Die
grauen Krähen geſehen, hatten auch gleiche: Ges
Fa mi denfelben, urd fanmunfeen Würmer ge. 4
meinſchaftlich mit ih en aus dem Acker, auch war
ihre Stimme, und daben die Bewegung des Kopfs
ſchwarzen Kraͤhen, welche ich einzeln unter vielen
und des Halſes gleich: Vos eilf Jahren ſobe u
auf einer kleinen Reiſe; welche ich, der Maturge⸗
ſchichte halber, von Gottingen nach Caſſel machte,
viele ſchwarze Kraͤhen, ſo wie in Pommern die
Saatkrähen, auf dem Felde verſammletz aich hielt |
fie auch für dieſe Art Vögel, bis ich näher kam,
und bemerkte, daß einige Kolkraben und Nebel⸗
Kraͤhen in ihrer Geſellſchaft waren, und daß ſie mit
denſelben von einem todten Pferde fraßen, welches
ich nie von den Saatkrähen geſehen hatte; ihre
Stimme war auch nicht der von der Saatkraͤhe,
ſondern vielmehr der Stimme der Nebelkraͤhe gleich.
Am Schnabel waren ſie auch nicht weiß, wie die
Saatkraͤhe. Ihre große Anzahl, in der Geſell⸗
ſchaft von wenigen Raben und Rebelkraͤhen, ließ
mich auch gleich vermuthen, daß ſie keine Abart von
dieſen, ſondern eine beſondere Art ſey, und daß die
*
88 ſchwarze Kraͤhe in Pommern zu denſelben ge
hoͤre, aber bieſelbſt nur, ſo wie in Norden, ſelten,
in Heſſen aber ſchon häufiger ſey. Man nannte
dieſe ſchwarze Kraͤhen im Hannoͤverſchen kleine
Raben, und brauchte ihre Schwungfedern, wie
die Schwungfedern des wahren oder Kolkraben,
zum Beſiedern der Fluͤgel, ob gleich fie nicht ſo
brauchbar dazu find, und dutch den Geruch da.
von unterſchieden werden können. Man kann die
ſchwarze oder Rabenkraͤhe doch von den ubrigen
. | | europake
90 Anhang, zur Raben ⸗Kraͤhe. ER
7 1 ’
eitiopäifchen Kraͤhen, Raben und Dohlen unter⸗
55 eee e einander hält.
ö Sie iſt kleiner als der große Rabe, ja kleiner als die
| graue Kraͤhe, und viel größer als die Dohle. Von
DdDieſen beyden iſt ſie auch merklich durch die Farbe
Aunterſchieden. Sie iſt zwar ganz ſchwarz, wie die
Saatkrähe, iſt aber nicht ſo glaͤnzend, und am
Schnabel nicht kahl und weiß, wie dieſe; ihr
Schnabel iſt auch mehr meſſerfoͤrmig; der Schwanz
iſt, wie bey der grauen Saatkraͤhe, kuͤrzer, als der
Schwanz der Saatkraͤhe; die Saatkraͤhe ſchreyet
ganz anders, und ich habe ſie viele Jahre beobach⸗
tet, aber nie Aas freſſen geſehen, welches die
ſchwarze Kraͤhe thut. Wahrſcheinlich bauet die
Kabenkraͤhe ihr Neſt auch nicht in ſo großer Ge⸗
ſellſchaft, wie die Saatkraͤhe, ſondern vielmehr wie
die graue Kraͤge.
Soͤchhauſen ſagt, daß der kleine Rabe den Jag.
den ſehr nachtheilig ſey, und 3 bis 4 Eyer lege ).
Meyer:) ſagt zwar, ihr Neſt ſoll wie das Neſt der
Atzel beſchaffen ſeyn, allein der Herr von Buͤffon
und die übrigen Schriftſteller beſchreiben es nicht
ſo. Am leichteſten koͤnnte dieſe Rabenkraͤhe mit
der Spielart der Nebelkraͤhen, welche ganz ſchwarz
| ſind, verwechſelt werden, allein ſie iſt gemeinhin
8 kleiner, und alle Spielarten der Nebelkraͤhe, wel
che ich geſehen habe, find auf der Stelle, wo ihre
Verwandte aſchgrau ſind, nicht dunkelſchwarz, ſon⸗
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a S. 126. 181. 1 N 5 1 u
2) Vorſtellung allerhand Thiere, fol. Theil II. p. 22.
4 . 99. Behr * 2 30 a ee 2
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Anhang, zur Rahen⸗Krähe⸗ Sr
dern bald mehr bald weniger ſchwaͤrzlich grau, ſo
daß die Farbe des Kopfs und Halſes davon merke
lich unterſchieden iſt. Es iſt alſo der Koͤrper der
Rabenkraͤhe viel ſchwaͤrzer und glaͤnzender, als der
Körper der ſchwärzlichen Nebelkrähe. Hingegen
find die Flügel und der Schwanz der Nebelkrähe
und ihrer ſſchwäͤrzlichen Spielarten, viel ſchwaͤrzer
und glaͤnzender, als bey der eigentlichen ſchwarzen
oder Rabenkraͤhe, da fie bey dieſer ſogar braun⸗
ſchwarz ſind, dergleichen wir eine, nebſt den uͤbri⸗
gen, in hieſiger Sammlung ausgeftopfter Voͤgel
haben. Sie ward vor vielen Jahren am Ufer des
Meers geſchoſſen; auch habe ich dieſer Tage ein
Paar Rabenkraͤhen auf einer Wieſe an der Oſtſee
gehen geſehen, und da ſie in dem benachbarten Dor⸗
fe ſchon im vorigen Jahre geſehen find, fo. kann es
ſeyn, daß ſie ſogar hier im Lande niſten, ob gleich
ich nie gehoͤret habe, daß ſie hier im Lande bruͤte⸗
ten, oder daß nur jemand vier bis ſechs, oder alte
junge hier verſammlet, geſeben haͤtte. Sie iſt
überhaupt in Norden ſelten, im füdlichen Europa
aber ganz gemein. Wenn die Schriftſteller blos
das Wort Kraͤhe gebrauchen, fo iſt die Rede ger.
meiniglich in den ſuͤdlichen Laͤndern von der Raben⸗
Krähe, in Norden aber von der grauen Kraͤhe,
welche Linne desfalls auch Corvus cornix nennet3).
Here. Profeffor Bruͤnnich zähle zwar die ſchwarze
Kraͤhe unter diejenige, welche in den daͤniſchen Laͤn⸗
dern gefunden wird +), fie wird daſelbſt aber auch
wohl ſelten ſeyn. Die Saatkraͤhe habe ich doch
| 0 > haufig
3) Rinne hat fie mir ausgeſtopft gezeigt.
4) Ornithologia borealis p. 9. n. 29.
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*
22 Anhang, zur Raben ⸗Kruͤhe.
haufig in Dännemarf geſehen, ob gleich ſie vom
Herrn Bruͤnnich nicht unter den daͤniſchen aufge
8 bab iſt. Meyer ſagt, daß die ſchwarze Kraͤhe
ey Nuͤrnberg gemeiner als der Rabe ſey, der klei⸗
ne Rabe heiße, und ein ſchadlicher Raubvogel fey,
welcher dem jungen Geflügel, den Fiſchen und Kreb⸗
ML fen Schaden zufuͤge, und daß die Jaͤger an einigen
Orten Schießgeld fuͤr dieſelbe bekamen. Wenn er
aber hinzu fugt, daß ſie den Saamen auf dem Fel⸗
de, wenn er geſaͤet worden, wegfreſſen, daß ſie auß
ten, und daß die Jungen von den gemeinen Leuten
gegeſſen würden, weil fie glaubten, dieſe Kraͤhe fraͤße
kein Aas, fo gilt ſolches wohl hauptſaͤchlich von der
Saatkraͤhe, indem doch die liebſte Speiſe der Ra⸗
benkraͤhe von Thieren ſeyn ſoll. Zorn ſagt von dm
kleinen ganz ſchwarzen Raben, daß er ſich nicht we⸗
niger als der Rabe bey dem Aaſe antreffen laſſe,
auch im Herbſt auf den Saatfeldern, beſonders am
Spelt, keinen geringen Schaden mache, wenn er
aber Fleiſch oder Aas haben koͤnne, alles andre lie⸗
gen laſſe. Linné will die Rabenkraͤhe vom Raben
dadurch unterſcheiden, daß ſie uͤber und uͤber, der
Rabe aber nur auf dem Ruͤcken und Fluͤgeln ſchwarz⸗
blauſchillernd ſey 5). Scopoli ſagt, das Unterſchei⸗
dungszeichen des gemeinen Raben, oder der ſchwar⸗
zen Kraͤhe e), iſt folgendes: Der Oberſchnabel hat
an der Wurzel keinen Rand, und auch keine krumm⸗
„ e ene W 5 gebo-
5 5) Linn Syſt. nat. a. a. d. | ee
6) Corvus. vulgaris. Scopoli Annus l. p. 35. n. 36.
Guͤnther Scop. S. 30, n. 36. Coruus Corone
Linné g. g. O. 8 log | 1200
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gebogene Spige. Er unterſcheidet fid vom größ«
ten Raben?) dadurch, daß bey dem ſtehenden Bor
gel die Schwanzfedern laͤnger als die Fluͤgel ſind,
auch iſt er an der Groͤße, Schnabel, Stimme und
andern Eigenſchaften, verſchieden, und kann auf
keine Weiſe für eine Nebenart der grauen Kraͤhe
gehalten werden. Sie wird hin und wieder in
Train gefunden. Gesner fuͤhrt noch an, daß ſie
auch Oliven frißt, ſie geht, aber läuft und huͤpft
nicht, wie die Elſter, ihr Geſchrey heißt Kraͤchzen,
Kowsew, erocitus; Sie niſtet auf den Zweigen der
Bäume; Einige Vögel aus dieſem Geſchlechte nie
ſten nicht fo, ſondern in den Loͤchern der Bäume.
Sie heiße deutſch Winterkraͤhe, ſolle im Sommer
wegziehen, welches Gesner doch nicht bey ſich in
der Schweiz von dieſer, aber wohl von der grauen
hang, zur Raben: Kraͤhe. 33
Krähe geſehen habe, welche doch in Pommern des
Sommers und Winters bleibt. ‚Die Alten hatten
viele Sprichwörter von der Kraͤhe hergenommen.
Ein Kraͤhentod hieß ein ſolcher, welcher bejahrte
Leute traf. Da die Kraͤhe in Geſellſchaft ihres glei⸗
chen lebt, fo ſagt man auch von gleich geſinnten Leu⸗
ten: eine Kraͤhe beißt der andern kein Auge aus,
Sie ſollen eine treue Ehe fuͤhren; Man ſahe ein
Paar zehn Jahre hindurch die ihnen ausgeſetzte
Sſpeiſe holen. Man beobachtete fie desfalls, wenn
man fein Glück in der Liebe vorher wiſſen wollte,
und fuͤrchtete einen Wittwenſtand, wenn man auf
eine einzelne Kraͤhe kam. Sie bedeutet auch einen ge⸗
ſchaͤftigen Menſchen, welcher ſogar beym Eſſen arbei⸗
tet,
7) Corvus maximus Scop. a. a. O. 0.34. Günther
S. 29. n. 35. Corvus Corax in. a. q. O.
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5
5
17 0
e Anhang, zur Naben ⸗Kraͤhe.
5
5 80. Ovidii metamorph. L. 2.
80 F 2 W. Meyer differt, de avıbus litterigerulis. Jenæ
ER 1623. Buffon XI. I. S. 32. 7. 1 ö
10) Peuuant p. 73.
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Buͤff. Nat. Geſch. d. Vögel, VII. B.
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56 . Anhang, zur Raben⸗Krahe.
mehrere Nefter. Von da wurden ſie vertrieben,
und zogen nach einem noch kleinern Kieferbuſch, eine
Meile vom Reichenbachſchen Kreiſe. Sie kamen
nach einem Jahre wieder nach ihrer alten Heimath,
wurden aber gleich durch Schießen vertrieben.
Sie niſteten auch im Jackſchoͤnauer Waͤldchen, wo⸗
ſelbſt die Julius burgſchen Buͤrger dieſelben weg. 3
ſchoſſen. Der Herr Graf von Dyhrn schreibt, daß
2 fie in feinem Reeſewitzer Thiergarten vielen Scha ⸗
den thun, frühe nach dem Froſt ihre Wohnplätze
mit vielem Geſchrey in Beſitz nehmen, und wenn |
das Wetter anfaͤngt warm zu werden, Eyer legen;
fo bald die Jungen flugbar find, wegziehen; im Au⸗
guſt wieder kommen, und bey den erſten Herbſt⸗
froͤſten wieder wegziehen. Man eſſe fie wohl, aber
ſie thäten vielen Schaden an den Saaten. Wenn ſie
auch einmahl Körner ausbrechen, und dadurch die
Aus ſſaat vermiſchen, ſo iſt der Schade wohl nicht ſo
groß. Es iſt daſelbſt beſonders gerathen, ſie bey
ihrer Ankunft oder Brutzeit zu ſchießen, oder durch
nächtliches Schießen zu verzagen; des Nachts
Feuer um ihre Neſter zu machen, könne dem Walde
nachtheilig werden. Am beſten wuͤrden ſie durch
Krahenaugen vergiftet, oder fo betäubet, daß man
ſie ſchlagen koͤnne. Der Herr Graf von Dyhrn
ließ ein Vierthel⸗Pfund Krähenangen (Strychnos
nux vomica.) ganz klein ſchneiden, in einem Topf
mit vier Quart Waſſer kochen, wenn ſolches kalt
geworden, darin eine Metze Weizen die Nacht ein⸗
weichen, und damit des Morgens einen kleinen
Flecken Acker, woſelbſt die Krähen ihren Zug hatten,
beſäen und nicht eineggen. In vier und zwanzig
Stunden fand man achtzig todte, und von den
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Die Saat⸗Kraͤhe ).
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Die Saatkraͤhe hält, in Anſehung der Größe, das
Mittel zwiſchen dem Raben und der ſchwar⸗
zen Krähe. Sie hat einen tiefern Ton der Stimme
als die übrigen Kraͤhen. Das auffallendſte und
f | Ar deut⸗
a) Le Freux, ou la Frayonne. Buffon hiftoire des
| Oiſeaux 12. V. p. 75. Corneille maiſſonneuſe. Brif-
} on II. p. 16. edit. min. T. I. p. 152. Cornix frugi-
| lega In der Gegend um Paris Frayonne; Grie⸗
chiſch ariguorovos; Lateiniſch Irngilga, Cornix fru-
givora; Graculus, nach dem Belon; Deutſch Roeck,
Rouck, vielleicht wegen feines unebenen rauhen
Schnabels; Engliſch Rook; Schwediſch Koca; Pols
niſch Gawron; Hollaͤndiſch Koore Krey (Kornkraͤhe);
Altfranzoͤſiſch Graye (von Kran); Grole, nach dem
Belon v. B. Hollaͤndiſch heißt ſie auch Roeck;
Deutſch Karechel, Ackerkraͤhe, ſchwarze Krähe,
. Rooke, Rooche, Rouch, Rauch, Ruck, Saat:
Ekraͤhe; in Pommern Rerod.:
Aldrov, Ornith, I. p. 751. t. 753. & Fıf. 1610.
Lib. XII. Cap. II. p. 372. Tab. 10. Fig. 10. Wil.
Iughby ornith. 24. -. 12. Ray av. 39. Albin II. p.
221. f. 22. Friſch Voͤgel Taf. 64. Briſ, II. p. 16.
ed. 8vo. Tom. I. p. 152. n. 3. Liunè Fauna ſuee.
ed. I. n. 70. ed. II. n. 27. Gelandſche Reiſe 67.
Oſtem. natur ed. XII. p. 156. n. 4. Muͤller Linné
N
Suͤſtem Th. I. S. 173. n. 4. Salle l. S. 250.
n. 129.
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en übrige rten die ſchwarzen
orſtenartige nach N; | ih Federn
liegen, und ſich bis uͤbe erſtreckt
Auch iſt ihr Schnabel ui 91115 h
glättet. Die 15 ͤhnlichkeiten, Ph Dean e aue
ſcheinen york iel weſentl chere und mer würdi⸗
re zum & : ie 50 ung: Bat deine, ſo
ehr ge pnabel, und keine Federn an d
ien euch weil fie hau Her ih 42 Re
nern, kleinen Wurzeln und Walen lebt, und
die Gewohnheit hat, daß ſie, um die ihr zutraͤgliche
Nahrung zu ſuchen, den Schnabel tief in die Erde
ſchnabel mit der Zeit rauh machen, und di
zeln der Fed dn an den ia elbe deſſelben,
dem beſtän igen Reib iben ausgeſetzt an dera
er, kn Judeſſen Top man nicht Kauben, daß
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N 55 N bun 1 4 be renne Bun. 12
ln. 129. renn bi. W I. n. 76. Klei Ord.
Ae Beh S. 111. n. 7 Buffon hiſt. nat. des O feaux
Wie dit. 410. Tom. III. p. 5 0 Jeske Nat. Ge ch. I.
Sa Dieſes muß naͤhmlich and ir lr.
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8 * S. 2 N 243. n. 3 40 Blumen bach Nat. iu 8.8925 5
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) Herr Daubenton ber Inge, Sehen des Nat:
0 e, e im Koͤniglichen Garten, machte
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| | 108 Die Saat⸗Kraͤhe.
I
diefe Haut ganz nackt fey, denn man bemerkt auf der⸗
feelben oft einzelne kleine Federn, zum ſtarken Bes
weiſe, daß fie nicht vom Anfange kahl geweſen, forte
dern es durch eine äußere Urſache geworden ſey.
Kurz, dieſes iſt eine Art von zufälliger Ungleichheit,
weiche nach den bekannten Zeugun 1 in eis
nen Srbfelee übergegangen ift '), Die Se
1
ung:
). Die Saatkräs
ben haben zu Saamen, Würmern und Inſekten,
eine ausſchließende Neigung, denn fie berühren kein
Aas noch irgend ein F 17 „und haben uͤberdat
einen Muskelartigen Magen und weite e
viel zu verdanken hat, fahe in der gerne „ in einen
ganz unbebauten Gegend, ſechs Kraͤhen, davon er
die Art nicht unterſcheiden konnte, welche ſehr be⸗
ſchaͤftigt ſchienen, die hin und wieder zerſtreueten
Steine aufzuheben und umzukehren, um ſich der
Würmer und Inſekten, welche unter denſelben vers _
ſteckt waren, zu bedienen. Sie verfuhren dabey ſo
eifrig, daß die nicht gar zu ſchweren Steine zwe
bis drey Fuß in die Höhe ſprangen. Wenn di
beſondere Uebung, welche noch niemand den Kraͤ⸗
hen beygelegt hat, bey den Saatkraͤhen gewoͤhnlich
at, ſo iſt dieſes eine Urſache mehr, welche machen
konnte, daß die Federn um den Schnabel abgenutzt
wuͤrden, und aus fielen; und der Nahme Steinwaͤl⸗
zer, welchen man bis jetzt dem Dolmetſcher, (Trin
a interpres Linn.) ausſchließungsweiſe beygelegt
Br wuͤrde inskuͤnftige ein Geſchlechtsnahme wer⸗
den, welcher mehrern Arten zukaͤme. v. B.
20 Hier hat der Herr von Buͤffon wieder eine un⸗
wahrſcheinliche Hypotheſe. Die Saatkraͤhen haben
die weiße raͤudige Haut am Schnabel von jeher ge⸗
habt, fo wie fie durch Geſtalt, Stimme, Fraß, Neſt,
Int dn Lebensart, zeigen, daß ſie 90 beſondere
.
N, N
.
N
wie die körnerfteſſenden Vögel. Disſe Vögel zi
hen in ſehr großen Schaaren, welche jo zahlreich
ſind, daß die Luft bisweilen dadurch verdunkelt
101
wird. Man ſtelle fich daher den Schaden vor, den
dieſe Heere von Schnittern in einem neubeſäeten
Acker, oder der Erndte, wenn die Saaten bald rei⸗
1
fen wollen, verurſachen können. Es hat auch die
Regierung in den meiſten Laͤndern ſolche Maaßre⸗
geln genommen, daß ſie 2 75 werden ſollen 4).
Die brittiſche Thier⸗Geſchichte hingegen wider⸗
ruft dieſe Achtserklaͤrung, und behauptet, daß ſie
mehr Gutes als Boͤſes ſtiften, indem ſie eine große
Menge von den Larven der Maykafer und andrer
Kaͤfer, welche die Wurzeln der nuͤtzlichen Pflanzen
anfreſſen, und für welche die Ackersleute und Gaͤrt⸗
ner ſich fo ſehr fürchten, verzehrten). Man muß
den Nutzen und Schaden, den dieſe Voͤgel ver⸗
urſachen, gegen einander berechnen. Die Saat⸗
raͤhe fliegt nicht allein in Schaaren, ſondern ſie
niſtet auch, ſo zu ſagen, in Geſellſchaft von ihrer Art,
nicht ohne ein großes Geſchrey zu machen, denn ſie
gehören, hauptſächlich wenn fie Junge haben, zu
den ſehr laͤmenden Vögeln. Man ſieht bisweilen
zehn bis zwoͤlf ihrer Neſter auf einer einzigen Eiche,
und auf die Art eine große Anzahl Baͤume in einem
a ee ner BVBiolze,
d) Aldrovand, Ornitholog. Tom. I. p. 7
cof. 1610. Lib. XII. p. 372. Die Ackersleute ver⸗
jagten ſie in Holland, wie in England, mit Schreyen
und Steinen, mit eiſernen Klappern, oder wenn
dazu Kinder oder Leute fehlten, a Klap⸗
permuͤhlen.
53. ed. Fran-
2 * ET
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5 2 * ev
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Huck Us . . 8 5
12 Die Saat⸗Kraͤhe.
Holze, oder vielmehr in einer Gegend damit be
ſetzt ). Sie ſuchen nicht die Einſamkeit zum Aus⸗
brüten aus, ſondern ſcheinen im Gegentheil ſich in
ſeolchen Umftänden den bewohnten Gegenden zu näs
hern. Schwenckfeld bemerkt es, da N
lich die großen Bäume, welche um den Kuchhefen
ſtehen, vorziehen 8) 2). Vielleicht weil diefe Platze
haͤufiger beſucht werden, oder weil ſie daſelbſt meh⸗
‚tere Würmer, als an andern Oertern finden; denn
man kann nicht vermuthen, daß ſie durch den Ges
ruch von todten Körpern dahin gelockt werden, weil
fie, wie ſchon erwahnt iſt, kein Fleiſch anruͤhren.
Friſch verſichert, daß, wenn man in der Zeit, in
welcher fie ihre Eyer legen, unter den Bäumen Für
me, auf welchen ſie ihre Wohnung aufgeſchlagen
hatten, man ſogleich n wal den begoſſen wuͤr⸗
de. Eine Sache, welche beſonders ſcheinen mag,
obgleich ſie ſehr mit dem uͤberein kommt, was man
kaͤglich an andern T ierarten ſieht, iſt die, daß,
wenn ein Paar gemeinſchaftlich ihr Neſt zu bauen
bemuͤht iſt, eine von beyden zur Wache zuruͤck blei⸗
ben muß, waͤhrend die andre, um ſchickliches Bau⸗
geraͤthe zu ſuchen, ausfliegt. Ohne dieſe Vorſicht,
und wenn alle beyde ſich auf einmahl entferneten,
wuͤrde, wie man behauptet, ihr Neſt im Augenblick
von den andern Saatkraͤhen, welche Aae
1 Ä Baum
0 Seiſch. Taf. 66. ei
85) Aviarium Seſſae page
2) Wenn ähnliche Bäume bey einem Dorfe ſtehen, ſo
waͤhlen fie dieſelben eben fo. gerne, wie die an den
Kirchhoͤfen. e er ce
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Ki, 1 N enen.
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der
Die Saat⸗Kraͤhe. 103
dickſten Ende, haben!). Man ſagt, daß das Männ⸗
4
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0) Willugbby ornithel. 5. 24. eee 2 5
) Dieſes haben fie mit den Dohlen gemein. G.
) Dritte Thiergeſchichte p. 6.
4) Auf einem Baum ſind oft zwanzig Neſter, welche ö
aus kleinen Zweigen zuſammen geflochten, mit
Moos und Wolle ausgepolſtert, und oben offen
find. In denſelben liegen drey, vier oder fünf Eyer,
daher ſind bisweilen einige hundert dieſer Voͤgel auf
ſehr wenigen Bäumen. Die Eyer ſind gruͤnlich,
wie die Eher der grauen Kraͤhe, aber die braunen
g her find anders auf denſelben vertheilt, auch
find fie ſelten fo laͤnglich, wie die Kraͤhen⸗Eyer.
Man ſehe die letzte Kupferplatte F. 2. und Klein
Voͤgeleyer Tab. VIII. F. 10. .
»
1 6 1
„ 5 ß / ‘ b
10 Die Saat⸗ Krähe
me, worauf ſie geniſtet haben, verlaſſen, wenn die
Brutzeit vorbey iſt; daß ſie im Auguſt wieder zu
denſelben zuruͤck kommen, und ihre Neſter nicht
eher als im October wieder zu bauen und auszubeſ⸗
ſern anfangen 1). Dieſes ſetzt voraus, daß ſie bey⸗
nahe das ganze Jahr in England zubringen; aber
in Frankreich, Schleſien und vielen andern Lane
dern, ſind ſie gewiß, bis auf einige Ausnahmen,
Zugvoͤgel, mit dem Unterſchiede, daß ſie in Frank⸗
reich den Winter verkuͤndigen, anſtatt daß ſie in
Schleſien Vorboten der angenehmen Jahrszeit
find w). Die Saatkraͤhe wohnt nach dem Zinn⸗
h A N OBEREN ae ran NN in
J) Britifb Zoology. p. 75. Man ſagt, daß die Reiher
ſich 1 Abwefenheit zu Nutze machen, und in
ihre Nefter Eyer legen, und brüten, Aldrovand.
ornithol. p. 753. Ausgabe Frf. 1610. Lib. XII. p.
79. A d. v. Aldrov. beklagt ſich, daß die Ad⸗
lichen desfalls die Saatkraͤhen in den großen Baͤu⸗
men, welche gegen den Sturm um den Doͤrfern ge⸗
pflanzt ſind, ungeſtoͤhrt, zum groͤßten Nachtheil der
Ackersleute, ſich vermehren ließen. O.
mj) Scwenckfeld avisrium Silefiae p. „
Zu Baume la Roche, einem Dorfe in Bours
gogne, einige Meilen von Dijon, welches von Ber⸗
gen und ſteilen Felſen umgeben, und wo die Witte⸗
rung merklich kaͤlter als zu Dijon iſt, ſahe ich öfs
ters im Sommer eine Menge der Saatkraͤhen, wel⸗
che daſelbſt ſeit mehr als ein Jahrhundert, wie man
mich verſicherte, wohnten, und in den Loͤchern der
Felſen niſteten, welche gegen Suͤdoſt liegen, und
5 wofelöft man nicht anders als mit vieler Beſchwer⸗
de, und wenn man ſich nicht an Stricken haͤngt,
hinzu kommen kann. Dieſe Saatkraͤhen waren ſo
zahm, daß fie kamen, und den Schnittern das Veſ⸗
N 5 | pers
Ne A
| Die Saat⸗Kraͤhe. 105
in Europa, ob gleich es ſcheint, daß man daben el.
nige Einſchraͤnkungen machen muͤſſe, weil Aldro⸗
vand nicht glaubt, daß fie ſich in Italien findet n).
Man ſagt, daß die Jungen ſehr gut zu eſſen ſind und
daß ſelbſt die Alten, wenn fie fett wuͤrden ), nicht
uͤbel ſchmeckten. Aber es iſt ſelten, daß die Alten
viel Fett bekommen. Die Landleute haben gar kei⸗
nen Widerwillen gegen das Fleiſch derſelben, da ſie
ſehr gut wiſſen, daß fie nicht, ſo wie die Kraͤhe und
der Rabe, vom Aaſe leben. e
3
perbrod nahmen. Sie begaben ſich am Ende des
Sommers nur auf ein paar Monathe weg, nach
deren Perlauf ſie wieder zu ihrer gewohnten Be⸗
haufig zurück kehrten. Seit zwey oder dren Jah⸗
xen ſind ſie daſelbſt nicht erſchienen, und ſogleich
Haben die Mantelkraͤhen ihre Stelle wieder einge⸗
IB. ee e een eee, en,
10 u) Ejusmodi cornicem, quod ſclam, Italia non st.
Tom. I. p. 752. Frft. Ausgabe 1610. Lib. XI.
Fa BZ DRAN er 22 au
o) Belon nature des olfeaux p. 224, Herr Sebert ver⸗
ſichert mich, daß die Saatkraͤhe faſt beſtaͤndig ma»
gers und dadurch von der ſchwarzen und grauen
Kͤraͤhe unterſchieden iſt. v. 8.
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no zur Geſchichte der Saat⸗Kraͤhe. id
ing rind air, ‚mad IR Ne
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D genden von Pommern ſehr gemein, und heiſ⸗
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fern, in welchen gar
gen der
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8
Anhang / zur Geſch. der Saat⸗Kraͤhe. 107
ben fie wabler SiefePfäge wagt nuch de Bolfemen
ge halber, die ſich bisweilen daſelbſt verfammler,
noch desfalls, weil daſelbſt mehrere Würmer mar
ren, wie Herr von Buͤffon muthmaßet, denn ich
kenne mehrere ſolche Colonien dieſer Vogel in Dör-
an einem Dorfe habe ich ſie doch alle gefunden, und
nie auf Bäumen, unter welchen ein dichtes Unter⸗
holz ſteht. So fehr ich mich in der Naturgeſchich⸗
te ſcheue, einem Thiere dieſe oder jene Abſicht zuzu⸗
ſchreiben, ſo iſt es doch wahrſcheinlich, daß dieſe
Voͤgel ihrer Jungen öfterer in unbewohnten Ge⸗
genden, als jetzt in der Nachbarſchaft der Men ⸗
ſchen, von den Falkenarten beraubt werden wuͤrden,
ob gleich ich dieſe Voͤgel endlich auch ſo dreiſte habe
8
werden geſehn, daß fie ſich alle Morgen eine junge
Saatkraͤhe zum Fruͤhſtuͤck holeten, ungeachtet die
Neſter nahe bey einem Haufe waren, und alle Saat⸗
Kraͤhen der Gegend den Habicht mit vielem Ge.
ſchrey beſtuͤrmeten. Vielleicht fürchten die Saat⸗
Kraͤhen auch einen verſteckten Feind unter dem
“
*
gemeiniglich kann man wegen des glatten hohen
*
*
Stammes nur beſchwerlich auf den Baum kommen.
Sie brechen kleine Zweige von den Bäumen, ſamm⸗
len kleine Ruthen, Staudenwerk und dergleichen,
legen dieſelbe an mehreren Orten auf einem Baum
zuſammen, und ſtreiten ſich mit vielem Geſchrey um
den 155 rauben und zerreiffen ſich die Grundla⸗
Kraͤhen⸗Eyer, gruͤnlich ſind, und viele braune 1
SE = en
keine Ricchhöfe find. Rahe
Baum, wenn er mit dichtem Unterholz umgeben iſt;
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| efter, bis fie alle Baumaterialien genug,
und ihr Reſt fertig gebauet haben. Sie futtern
es alsdann mit Moos, Wolle und dergleichen, und
legen drey bis fünf Eyer, welche, wie die Nebel⸗
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108 Anhang, zur Geſch. der Saat⸗Kraͤhe.
cken haben. Da das Männchen von dem Weib
chen nicht gut zu unterſcheiden iſt, ſo weiß ich nicht
gewiß, ob das Maͤnnchen auch bruͤtet; es ließe fid
5 wenn man lange au eln de 00
tung gäbe, und bemerkte, ob ein Gatte den andern
abloͤſete. Wenn der eine derſelben bruͤtet, fo ſitzt
der andre oft auf dem Rande des Neſtes oder einem
nahen Zweige, oder iſt ins Feld gezogen, um Nah⸗
rung zu ſammlen. Bey dem Bauen des Neſtes
helfen ſich gewiß das Männchen und Weibchen,
aber das 9 auch einige andre Vögel, von wels
chen das Maͤnnchen nicht bruͤtet. Wenn die Jun⸗
gen aus dem Eye gekommen find, fo werden fie von
den altern gemeinſchaftlich gefuttert; dieſe thun
alsdann in den Gärten oft großen Schaden, ſie zie.
ben beſonders gern die aufgekeimten Zuckererben
aus den Beeten, oder graben dieſelben mit iprem
Schnabel aus; in einem Morgen, ehe die Men⸗
| joe zur Arbeit kommen, iſt bisweilen eine ganze
kleine Ausſaat verdorben. Ausgeſtellte Puppen,
Klapperwerk und dergleichen, lernen ſie bald ken⸗
nen, und fuͤrchten es nur wenige Tage. Da wir
aber einmahl eine Saatkraͤhe ſchoſſen, und fie zum
Schrecken ihrer Verwandten uͤber die Erbſenbeete
aufhingen, waren dieſe ſicher. Am lebhafteſten
iſt die Colonie, wenn ſie die Neſter bauen, und
wenn die Jungen aus dem Neſte gehen, und auf den
Zweigen ſitzen, da fie alsdann die Anzahl und das
Geſchrey drey⸗ bis vierfach verſtaͤrken. Man kann
zu der Zeit, wenn man es nicht gewohnt iſt, bis.
weilen des Morgens um drey Uhr, des Geſchreys
wegen, in benachbarten Haͤuſern nicht mehr ſchlafen.
Ju unſerm kornreichen Pommern wird manche Spei ⸗
fe andrer Lander ſelbſt von den Bauern verachtet,
welcher
Fun,
Anhang, zur Geſch. der Saat⸗Kraͤhe. og
welcher hier auch felten Saatkrahen iffe, da man
ſie in Sachſen bisweilen wie Tauben bezahlen muß.
Sie niften häufig bey Halle an der Saale. Die
jungen Saatkraͤhen habe ich mir doch ſelbſt zur Pro⸗
be braten laſſen, und ſie nicht unſchmackhaft gefun⸗
den. Auch weiß ich hier ſchon ein Dorf, in wel⸗
chem einige Bauern, ſie, wie auch ihre Eyer jetzt,
nicht aus Mangel an anderem Fleiſche, ſondern zum
Wohlſchmacke eſſen. Ich pflegte alle Jahre einige
Saatkraͤhen bey den Neſtern zu ſchießen, auch wur⸗
den ihnen einige Eyer und Jungen genommen, al⸗
lein ſie verließen desfalls ihre Neſter nicht, und ka⸗
men alle Fruͤhjahre wieder. Ein Habicht hohlte
ſich, wenn nicht viele Menſchen in der Naͤhe waren,
die Jungen. Nach dem Geſchrey zu muthmaßen,
wurden die Jungen bisweilen auch in der Nacht,
vielleicht von einer Eule, gehohlet. Alles dieſes ſtoͤh ·
rete ihre Geſellſchaft nicht. Allein es legte ein
Paar Raben ſein Neſt in der Nachbarſchaft an, und
nun baueten die Saatkraͤhen ihre Neſter nicht mehr
in den gewohnten Baͤumen, ſondern verließen alle
alte Neſter des Dorfes, und legten ſeit der Zeit, ei⸗
ne kleine Meile davon, eine neue Colonie an, woſelbſt
jetzt auf vier Eſchen neun und funfzig Neſter find.
Sie niſten ach yeifchen den kleinen Saͤulen und
Thuͤrmen, an den Giebeln der alten gothiſchen Haͤuſer
in Stralſund, und werden durch ihr Geſchrey und
die kleinen abgebrochenen Baumreiſer, welche ſie in
den Dachrinnen, vor den Thuͤren und in die Blu⸗
mengaͤrten fallen laſſen, ſehr laͤſtig. Sie ſcheinen
der Elſter nicht an Muth gleich zu kommen; denn
wie dieſe einmal auf ihrer Nachbarſchaft ein Neſt
gebauet hatte, wurde ſie oft von einer großen Menge
der Saatkraͤhen mit vielem Geſchrey umſchwaͤrmet,
a . allein
| | ] \ \
u. 11 Anhang, zur Geſch. der Saat⸗Kraͤhe.
allein ſelten ernſthaft genug angefallen. Kamen ſie
ihrem Neſte zu nahe, ſo fuhr die Elſter ſchnell auf
den nähelten Feind, und rupfte ihm gemeinhin einige
Federn aus. Man ſchoß die Elſter, und esta |
zerriß die Schaar der Saatkraͤhen das Elſterne
und wandte es zur Erbauung der ihrigen an.
Wenn die Saatkraͤhen erwachſen ſind, ziehen ſie
mit ihren Alten in großen Schaaren ins Feld.
Die Jungen laufen doch daſelbſt noch oft den Alten
mit einem pfeifenden Geſchrey nach, und werden
von ihnen aus dem Kropf gefuttert. Sie thun am
Korn doch einigen Schaden. Beſonders reißen
fie die aufkeimenden Erbſen aus dem Acker, und
freſſen ſie mit der Wurzel und den Saamenblaͤttern.
Oft ſtecken ſie den Schnabel bis an die Augen in den
lockern Acker, und werfen die Erde mit der Erbſe
wie mit einem Spaten zur Seite, und holen alsdann
die Erbſe. Es iſt nicht zu laͤugnen, daß fie nicht
Inſekten effen ſollten. Vom Aaaſe habe ich ſie nie
freſſen geſehen. Gegen den Winter verlaſſen uns
die mehreſten, wenn fie ſich vorher in großen Schaa⸗
ren geſammlet haben „doch bleiben noch viele von
ihnen zuruck, welche ſich in Stralſund haͤufig an
deen hohen Giebeln der Häuſer und an den Kirchen
ſehen laſſen. Was ich oben aus den Schleſ. pa⸗
triot. Nachr. von Ausrottung der ſchwarzen Krähe
angefuͤhrt habe, ſcheinet auf dieſe Saatkraͤhe ange⸗
wandt werden zu muͤſſen. aa acer 1313
Daß die Saatkrähen doch auch ſehr nuͤtzlich
werden koͤnnen, habe ich in dieſem Fruͤhjahr noch
geſehen, da ſie fleißig die Kornmaden, oder die Lar⸗
ven von den Maykaͤfern aus dem Acker ſammleten.
Nahe bey Stralſund lagen zwey Aecker, der eine
war mit Gerſte beſaͤet, welcher noch bloß lag, den
> | andern
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Dee duemeſingen And w dem Beton fol.
gebe Die Saatkraͤhe iſt etwas groͤßer als die 1%
meine (die ſchwarze) Kraͤ Ze war einen
fuͤnf Zoll, ſechs Linien lang; ; der Schnabel 2 .
3 Linien; der S
tere Zehe mit dem N
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agel 1 zoll und 92 Linie; die
Fluͤgel nr zuſammen gelegt, beynahe bis ans
Ende des nn e waren die
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U Deurf Mn nicht 1 0 die maß en ſcheinen als.
dann aber weiter gen ag zu ziehen. 1
linder Witterung babe t ember 1772.
in einem Garten in Bi in Sch efien, viele
Slaatkrahen und Dohlen ihren Fraß auf der Erde
K gelben, Wenn ſich die V 10 erbſt
ungewoͤhnlich häufig verfammlen, 05 d 5
N 60 kurz darauf ben ihen. e den bett .
chen Europa gegen Suͤden zu zie en. fahr id
in der Mitte des Octobers, im Jahr 1779., große
Schaaren von Gänfen, Enten 19 555 jigen, (Anas
Anſer, Boſchas, Tringa Vanellus &c.) a 1 5 De
nau, zwifd en Wien und Ofen; nie habe ich aber
Vögel in ſo großer Anzahl von vielen tauſenden,
als hier een and . ee
gesehen. Is 85
Ihre Schaar ließ in Ri Ferne wie eine ße
Es Wolke. Des Nachts ſaßen fie ganz dichte auf einer
der kleinen oͤden ſandigten Inſeln in der Donau,
und hoben ſich alle mit ſtarkem räuſch der Fluͤgel,
aber ohne Geſchrey, wenn ihnen ein Kahn nahe
kam. Des Tags verriethen ſie genug durch ihr
Geſchrey, Farbe und Groͤße, daß die Schaar, we⸗
nigſtens größtencheils ? aus Saatkraͤhen und Doh⸗
len beſtand. Doch koͤnnen auch N Kraͤhen
darunter geweſen ſeyn. Die Saatkraͤhen und
Dohlen leben im Herbſt auf dem Felde, und des
Sommers an den Thuͤrmen in einigen Städten
gern e . haben 00 einen ben
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Siſcher fuͤhrt ſie auch nicht u fine aged.
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Die graue Kraͤhe ).
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2 Jieſer Vogel unterſcheidet ſich leicht von der Ra⸗
—benkraͤhe und von der Saatkraͤhe, durch die
Farbe ſeiner Federn; der Kopf, Schwanz und die
JIluͤgel, find ſchoͤn ſchwarz, mit blaͤulichem Wieder⸗
ſchein. Dieſes Schwarze iſt gleichſam abgeſchnit⸗
. 6 0 FF
., Corneille mantelſe Briſſ. Tom. II. p. 19. Es ers.
waͤhnen weder die alten lden er noch Roͤmer die⸗
fer Art. Die Neuern haben fie auf Griechiſch K.
e codes, genannt; im bateiniſchen, Cornix ci.
nerea, varia, Hberna, Hlreſtris, Corvus ſemicinereus;
Italiaͤniſch, Malacchia oder Munacchia, oder viel⸗
mehr Monacchia; in Deutſchland, Zolzkrae, Aſt⸗
Krae, Grauekrae, Schildkrae, Webelkrae, Bund
tekraͤhe, (Pundterkrae, nur nach einer ſchlech⸗
ten Aus ſprache), winterkra; Schwediſch, Ns.
ka; Polniſch, Vrona; Rußiſch, Worona; Georgi
Reiſen S. 165. Daͤniſch, Krag; Norwegiſch,
Kraake, (Brum); Lettiſch, Wahrna, Dſerwes;
Ehſtniſch, Warres, Non; Niederſaͤchſiſch, Krai,
Aaskrai; an der Saale, Mehlrabe, (Guͤnth.)
Engl. Royfton- Crow, Sea-Crow, Hooded- Crom; in
Frankreich in verſchiednen Zeiten und Provinzen,
Corneille mantelte, emmantelte, (ſauvage), cendr&,
u. ſ. w. Crainiſch, Uraua; eee Seop.
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Bay av. 171 2 8 Tab. 17.
Albin. II. p. 22. T. 23.
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Kraͤhe,
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ER & Krä he. Sn:
" Müller 20cl. Danie. prodiy p. II. n. 22.
Pennant Brittiſche Thiergeſch. S. 74. n. . Tab,
XXV. Zool, Vol. i. n. 77. p. 223.
Leske. Naturgeſch. S. 244. Biumenbach. "Hand:
Buch der Nat. Geſch. S. 220. n. 3.
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116 Die graue Kraͤhe.
Sie fliegt in zahlreichen Schaaren, ſo als die
Saackrahe, und fie iſt vielleicht noch vertrauter mit
den Menſchen, da ſie ſich vorzuͤglich, beſonders des
Winters, zu den bewohnten Gegenden begiebt, und
alsdenn von dem, was ſie in den Goſſen, 2
fen und 1. der dn findet, lebt ). Sie hat auch
dieſes mit der Saatkraͤhe gemein, daß fie ihren
Aufenthalt zweymahl des Jahres veraͤndert, und
als ein Zugvogel angeſehen werden kann; denn wir
ſehen ſie alle Jahre in großen Schaaren am Ende
des Herbſts ankommen, und im Anfange des Fruͤh⸗
lings wegziehen, und ihren Strich gegen Norden
nehmen. i der e er aa
Aber wir wiſſen nicht genau, an welchen Orte
fie blabt ). Die mehreſſen Schrifſteler fügen,
daß
Bock Preußl. Ornith. Naturf. St. I. S. 41.
9 157 u. 5. on , Se Er ot UM 1402
Boerewory S. o. ien
Ahpbelen, Bomares Natur. Hiſſorie, Tom. 3. 463.
) Sie fliegt nicht in fo großen Schaaren, und niſtet
auch nicht ſo in Geſellſchaft, wie die Saatkraͤhe,
wiewohl mehrere zuſammen des Sommers im
Acker, an den Ufern u. ſ. w., und des Winters in
Doͤrfern und Staͤdten, ihre Nahrung ſuchen. O.
2) Dieſe Kraͤhe niſtet an vielen Orten in Pommern,
und bleibt auch des Winters mehrentheils hier.
In andern Gegenden von Europa heißt ſie doch
deß falls die Winterkraͤhe, weil fie ſich dann ſehen
laßt. In Weſtphalen iſt es doch ſchon, nach Al⸗
drovand, ein Sprichwort: Eine Kraͤhe macht kei⸗
nen Winter. Sie horſtet auch an der Donau. Kra-
ner, 333. . een — 4 *
„Inſekten, Fiſchen * Nabe ver be.
dub am m fen vor 9 80 ben Milch⸗
2 inge 2000 84 n ſteiſen
Bin 211 sen a Ar eg. at pad 640 65 Nan
‚Tom, I p. .
10 e p. 379. | Schwenkfeld aviari ee
Ben. Nature des Cie f. 284 — than
ER ri, 121 5 et his „6 Ae 3 * 32 1 1.0
0 Brief Zolgy p.76. Die Berſaſer dier Werte
Fön a d 1 Keäenart ſey, welche
ſich in dieſer 0
*
el findet
114 I 5 RR I EAA > Inſel K * 135 12 101 181 185
d) Fauna force I. p.25. n. 71. IL BP 1305 ini: 68.
Ne p. 332 a ar aan
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7 5 Tl p. 9 0 rt 1. n. f
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505 sus 5 fat, ef af fie fe gf. sa die Tr
aubten, und, wenn man die Fiſchbehe L ne
105 ‚fie f 90 diejenigen, we che an dem Ende
derſelben geblieben ſind, bemerkten, und kei⸗
ne Zeit, kein heraus zu zie n, Welten Taf. 55
| e
is Die graue Kräße
ſpeiſen ) leben; und obgleich fie desfalls zu den
ae eee
ten ſo kaum man doch, da die, welche ihren Magen
geöffnet, darin allerle) Körner, mit kleinen Steinen
gemischt ), gefunden haben, glauben, daß fie mehr
von Säämen’ als von andern Dingen leben, und
dieſes iſt ein drittes Zeichen ihrer Aehnlichkeit mie
den Sagtkraͤhen ). In allen 3
jedr der ſchwarzen Krähe; fie hat beynahe dieſelde
Geſtalt, dieſelbe Stellung, daſſelbe Geſchrey, den⸗
felben Ton der Stimme, und denſelben Flug; ſie
a den Schwanz, die Flügel, den Schnabel, die
Füße und faſt alle innere Theile, welche man von
ihe kennet, ſelbſt in den kleinſten Stuͤcken N, mit
Ben dieſem Geſchmack iſt es ſehr begreiflich, daß
15 ſich oft an den Ufern auf halten, aber man haͤtte
ihr aus dieſem Grunde nicht den Nahmen der Waſ⸗
ſerkraͤhe oder Meerkraͤhe geben duͤrfen, weil dieſer
Nahme aus eben der Urſache der ſchwarzen Kraͤhe
und dem Raben zukaͤme, welche gewiß keine Mais
fſervoͤgel findet c I a os . a
h) Aldrovand, Lib, XII. p. 379. Neque a lactieiniis
etiam abſtinet, quorum caufa caſas agricolarum quan.
dogne.ingedi. U on Sea! ed amd
i) Gefier de avibus Lib. III. p. 333. Ray Synopſis
avium p. 46. 1 |
) Sie frißt wohl bisweilen Getreide, aber ſelten,
und ſie weichet, in der Art ſich zu ernaͤhren, noch
mehr als die Dohle, von der Saatkraͤhe b, und iſt
auch darin der Rabenkraͤhe von allen Bögelg am
ee eee
K) Willgbby drwiholagis p 44.
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er
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Nee
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1260 Die graue Kraͤhe.
That eine bloße Abart von der ſchwarzen Kraͤhe,
woher haͤtte fie denn die Gewohnheit, in zahlreichen
Schaaren zu fliegen, und ihren Aufenthalt zwey⸗
mahl des Jahres zu wechſeln? da wir geſehen ha.
ben, daß die ſchwarze Kraͤhe ſolches niemahls khut );
wäre fie eine bloße Abart von der Saatkraͤhe, wo⸗
her hätte fie denn fo viele Gleichheit mit der ſchwar⸗
zen Kraͤhe ?)? Hingegen iſt dieſe doppelte Aehnlich⸗
keit leicht zu erklaͤren, wenn man annimmt, daß die
graue Kraͤhe aus der Miſchung dieſer beyden Ar⸗
ten entſtanden ſey, welche ſie in ihren vermiſchten
Natureigenſchaften, die ſie von der einen und der
andern Art beybehalten hat, vorſtellet ). DE
es auch wären, fo wäre noch nicht bewieſen, daß
"fie von diefen abſtammeten. ).
6) Eine zweyte unbewieſene Vorausſetzung waͤre es,
daß die graue Kraͤhe eine Abart der ſchwarzen Kraͤ⸗
he ſeyn ſollte. Auch duͤrfte ſie noch nicht von der
Saatkraͤhe abſtammen, wenn ſie gleich eben ſo, wie
die, in Schaaren zoͤge, und des Jahrs zweymahl
ihren Aufenthalt veränderte; denn in ſolchen Eis
genſchaften koͤnnten ſich ja auch zwey ganz verſchie⸗
dene Arten ahnlich ſeyn. In Pommern ſieht man
die graue Kraͤhe den Sommer und Winter hin⸗
7) Sie iſt weder eine Abart von der Saatkraͤhe, noch
von der ſchwarzen, noch ein Baſtard, Meſtitze
ui. d. gl., ſondern eine beſondre Alt.
8) Den mehreſten Menſchen gefaͤllt oft das Sonder⸗
bare mehr als wie die Wahrheit, und vielleicht er⸗
warb der Herr von Buͤffon mehreren Bepfall durch
fenes, als durch feine häufige angenehme 1 8
2 ungen.
Die graue Kräl
N 2 121
Meynuung Pönute denen Gelebren auch mehrfein-
lich laſſen, welche wiſſen, wie ſehr die phyſikaliſchen
Aehnlichkeiten dazu nuͤßen, wenn man den Ur⸗
fprung, der Dinge zeigen, und die Erzeugungsge⸗
ſeiche fortſetzen will. Man findet aber dazu eine
neue Stuffe der Wahrſcheinlichkeit, wenn man be⸗
denkt, daß die graue Kraͤhe eine neue Race iſt,
welche den Alen eder befantt war, noch von ib.
nen genannt iſt, und welche folglich zu ihrer Zeit
nicht vorhanden war ). Denn wenn die Rede von
ee e, eee eee ee einer
A2 N
ent Fir
„bungen. Man twird ſich aus den vorigen Theilen
erklaern, daß er bisweilen ganz ähnliche Gattun⸗
gen von einander trennet, und noch oͤfterer ganz
eberſchiedene Thierarten zu einer einzigen macht.
Auch hier iſt der Fall, nur daß er nicht, wie ſonſt,
richtige Beobachtungen genug mit feinen Hypothe⸗
ſen verwebt hat, ehe er Meynungen fuͤr Wahrheit
9) Vielleicht haben die Griechen und Roͤmer die graue
Klraͤhe nicht beſchrieben, vielleicht nicht gekannt,
e denn ſie iſt im 172970 5 Europa viel ſeltener als in
Norden. Im noͤrdlichen Europa ſchrieb man eben
nicht viel, ſchlug aber deſto beſſer; und wenn hier
dieſer Krähe erwahnt iſt, ſo haben die fuͤdlichen
Europaͤer wohl geglaubt, die Rede ſey von der ih⸗
nen ſehr bekannten ſchwarzen Kraͤhe. Die graue
Kraͤhe iſt vielleicht von jeher in Norden die gemein⸗
ſte Art geweſen; wenigſtens iſt der Schluß uͤbereilt,
daß ‚fie. nen entſtanden ſey, weil fie bey den alten
Schriftſtellern nicht beſchrieben iſt. Es waͤre doch
ganz beſonders, wenn dieſe freyen Meſtitzen nicht
allein ganz andre koͤrperliche Eigenſchaften, Sitten,
4% und ſehr verſchiedene Farben, ſondern auch eine
ganz andere Himmelsgegend zu ihrem Aufenthalt,
als ihre Stammeltern, bekommen haͤtten. G.
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vorigen Theilen
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Cam, — —
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se Die graue Krähe
einer ſo zahlreichen und bekannten Rea ee iſt, 5 tin ;
bie entweder in dem Lande unbekaune oder gar nicht
vorhanden geweſen ſen. Wenn fie aber ne üt,
ſo muß ſie durch die Vermiſchung von zwey andern
Racen hervor gebracht ſeyn; und welche können
dieſe beyden Racen anders ſeyn, als die, welche die
mehrfte Vßnlichfee, Gteichförmigtee und Fe.
ar „erh a Aalen er BI UN
bältnig gegen einander zu Haben scheinen?
Sriſch ſagt, daß die graue Kraͤhe zweyerley Ges
ſchrey habe, ein groͤberes, welches Jeder kennt, und
ein helleres, welches einige Aehnlichkeit mit dem
Hahngeſchrey hahe. Er ſetzt hinzu: daß ſie ihre
Jungen sehr liebt, und daß ſie, wenn man den
Stamm des Baums, auf dem ſie ihr Neſt gebauet
hat, abhauet, mit dem Baum nieder fallt, und ſich
lieber gänzlich Preiß giebt, ehe ſie die Brut verlaßt.
Ems ſcheint Bäsjenige auf ſie anzunsehDen, was
in der Brittiſchen Thiergeſchichte von der Saatkraͤ⸗
he geſagt wird, daß ſie naͤhmlich die ſchaͤdlichen
Inſekten verzehre, und dadurch die Wieſen davon
reinige w) ie). Aber noch einmahl, muß man nicht
befürchten, daß. fie ſelbſt viel mehr Korn Habt
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a m) Pürgat paſeus et prata a vermibus . apud nos re-
llegata, at inaudita et indefenſa. Syſtem. naturne
ed. X. p. 106. ed. XII. p. 156. 5. Fauna fvecica,
\ II. p. 30. n, 88. N p rg et,
10) Sie geht dem Plug nach, und lebt ungleich mehr,
als wie die Saatkraͤhe, von Inſekten und deren
karven, frißt auch ſehr dee ſelten Getreide
ſache, warum man in
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Leuten 12). 5 75
Ich weiß nicht „ aus welchem Grunde es dem
von der Größe eines Sperlings iſt, welcher ie |
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Deutſchland einen Preiß auf ihren Kop
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dern von Europa, aber zu unterſch
Klein gedünkt hat, daß der Soerotototl, oder der
weidenvogel des Fernandez, zu den Kraͤhen ges.
hoͤre, wenn es nicht von dem, von welchem Seba
ſpricht, gilt, welcher dieſen Vogel als denſelben,
deſſen Fernandez erwaͤhnt, beſchreibt, und ihn ſo
groß als eine gemeine Taube angiebt, anſtatt Fer⸗
nandez, auf der ſelbſt von Seba angeführten Stel ·
le, ſagt, daß der Soerotototl ein kleiner Vogel,
—
1) Sriſch. Tab. 65. |
11) Der Fuͤrſt, oder die Geſetzgeber, waren damahls
wohl ſchlechte Naturkuͤndiger. Vielleicht wußten
ſie auch, daß die Kraͤhen dem kleinen jungen Wild⸗
eutiges Tages geſchieht, mehr fuͤr die Jagd, als
für des armen Bauers Getreide beſorgt.
12) Oger Lib. XII. p. 27 & ©.
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der gemeinften und bekannteſten Vögel.
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Man hält e verächtlich und häßlich. In den ſuͤd⸗
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lichen 1 woſelbſt ſie ſelten iſt, koͤnnte man
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Sabel für ſchoͤn halten, denn die ſanfte aſchgraue
de ihres Leibes ſticht gut gegen die glänzende
ſchwarze Farbe des Kopfs und der Glieder ab.
und als die Saatkraͤhe. Des Fruͤhjahrs vertheilen
fie ſich paarweiſe, und bauen ihre Neſter aus klei.
nen Zweigen und Reiſern, in den Aeſten der Bär⸗
me, ohngefaͤhr wie die Raben und Saatkraͤhen.
Aber nie habe ich 1110 als ein Neſt auf einem
Baum oder in nahe ſtehenden Baͤumen geſehen,
und darin ſind fie den Raben ahnlicher als den
Saatkraͤhen. Sie wählen dazu auch nicht, wie
dieſe, hauptſaͤchlich hohe Bäume mit einem aſtloſen
Stamm, ſondern bauen oft im Gehoͤlze auf niedri⸗
gen Eichen und andern Baͤumen, und ſelbſt in den
auſen Apfelbaͤumen der Obftgärten, nahe bey den
Fa Sie werden aber gemeiniglich daſelbſt
zerſtoͤret, weil die Knaben leicht hinzu kommen koͤn⸗
nen, und weil ſie kein Mitleiden gegen einen 69955
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—
aben, welcher ihnen die Küchlein fiir.
yer find größer als Taubeneyer, etwas m
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| ı diefe Kraͤhen im Holze, und ich
babe oft geſehen, wie begierig ſie die vom Fluſſe auf
den Sand geworfnen gemeinen Miesmuſcheln (My-
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fie noch Futter von denſelben verlangten. Sie bruͤ⸗
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Preußl. Arnith. Naturf. St. IX. S. 144
I,
> Bufäge, zur Geſch. der grauen Krähe. 127
es ihnen nicht leicht auf dem Felde an Nahrung, aber
im Herbſt verſammlen fie ſich, als wenn
folgen ſich einander. Man glaubt, alsdenn werde
Sturm und Regenwetter erfolgen. Sie kommen als⸗
denn mit dem größten Vertrauen in die Städte und
Doͤrfer, und halten ſich die mehreſte Zeit daſelbſt auf.
Sie ſammlen die Knochen von den Gaſſen vor den
Thuͤren, fliegen damit auf die Dächer oder naͤchſten
Baͤume, pfluͤcken mit dem Schnabel das Fleiſch oder
die Knorpel ab, und laſſen die Knochen oft, zum
Verdruß der Blumen ⸗Liebhaber, haͤufig in die
Gaͤrten fallen. Alsdann ſuchen ſie auch auf den
Miſthoͤfen die Getreidekoͤrner aus dem Pferde»
Miſt, freſſen wohl mit den Huͤhnern und Schweis
nen das ihnen gegebene Futter, und ſetzen ſich die⸗
ſem ganz vertraut auf den Ruͤcken. Sie ziehen
auch wohl einige Kornaͤhren unter dem Dache der
Scheunen hervor. Wenn man fo viel Korn gebauet
phat, daß man nicht alles in Scheunen laſſen kann,
ſondern es in ſogenannten Mieten ſetzt, und nicht
flruͤhe ausdreſchen kann, fo pflegen die Kraͤhen des
Winters gerne das Korn auszupfluͤcken. Zur
Erndtezeit ziehn fie aber noch Inſekten und andre
Thiere dem Getreide vor; ja ſie lieben im Herbſt
noch ſehr die Birnen, verzehren viele davon, und
pflücken noch mehrere ab. Auch die Wallnuͤſſe
prfluͤcken fie, und öffnen dieſelben beynahe wie die
Muſcheln. Sie verfolgen gern die Falken, wenn
zehren. Sie verfolgen auch ſelbſt ſchwache ver⸗
wundete Voͤgel, muͤdgehetzte Hafen, und jagen die
Buff. Tat, Geſch. d. vogel. II. S. J ſen
8 * , -
bl, Siſcher. a. a. O. Des Sommers fehlt
fie wegziehen
wollten, und moͤgen ſolches auch wohl zum Theil
thun. Oſt waͤlzen fie ſich dann in der Luft und ver⸗
er ſeinen Raub hat, um das uͤbriggelaſſene zu ver⸗
\
vas Zufäge, zur Geſch. der grauen Krähe.
ſen oft ſelbſt, indem ſie ihn vereinigt von allen Sei⸗
ten angreifen, daß er nicht weiß wohin er laufen
ſoll; doch geſchieht ſolches nicht leicht, wenn er
nicht ſchon verwundet, oder fehr jung iſt. Aas rie⸗
chen ſie weit, freſſen es gern, und verzehren bald,
in Geſellſchaft von Raben, Hunden und Schwei⸗
nen, ein geſtorbenes Pferd oder Rind. Auch der
Menſch, wenn er am Galgen oder Rade geſtorben
iſt, dient ihnen zur Nahrung. Man hat desfalls
einen Eckel fuͤr ſie, und ißt ſie niemahls; ſelbſt den
Hunden find fie aͤuſſerſt widerlich; man kann die
wenigſten Vorſtehhunde dahin bringen, daß ſie eine
raͤhe weit truͤgen und brachten, da ſich doch eini«
ge derſelben nicht ſcheuen, den Igel, der ihnen doch
das Maul beſchaͤdigt, dem Herrn zu bringen. Es
ſcheinet die Ausduͤnſtung der Raubvoͤgel, der Ra⸗
ben und Kraͤhen, den Hunden ſo unangenehm zu
ſeyn. Auch die Federn der Kraͤhen gebraucht man
nicht ſehr. Der gemeine Mann glaubt zum Theil,
. man koͤnne auf Betten, welche mit denſelben ge⸗
ſtopft waͤren, nicht ſanft ſterben. Ihre Federn auf
dem Leibe ſind weich, und liegen ziemlich locker auf
demſelben, ſo daß der Wind ſie oft aufrichtet. Des⸗
falls ſitzen die Kraͤhen vielleicht bey ſtarkem Winde
gern ſo, daß ſie den Kopf gegen den Wind kehren,
und daran kann man oft ohne Wetterhahn ſehen,
woher der Wind komm mn.‘
1
Au 9 Ya .
Dieſe Kraͤhe hat eine unangenehme heiſere
Stimme, und kommt der Stimme der ſchwarzen,
nicht der Saatkraͤhe am naͤheſten. Mit jener hat
fie auch ſehe viele Aehnlichkeit in ihren übrigen Sit:
ten, und das mehreſte, was die Alten von der ſchwar⸗
zen Kraͤhe beobachtet haben, paßt auch auf dieſe
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/
—
AZiuſaͤße, zur Gesch. der grauen Krähe. 129
graue Kraͤhe. Wenn ſie ſitzt und ſchreyet, beugt
ſie den Kopf und Hals, bey jedem Geſchrey, nieder,
als wenn ſie eine Verbeugung machte. Sie huͤpft
ſelten, ſondern ſetzt einen Fuß wechſelsweiſe vor dem
andern, oder gebe debe wodurch fie ſich von der
Elſter unterſcheidet, die uͤbrigens beynahe ſo zahm,
und von ähnlicher Nahrung, wie die Kraͤhe im Win. |
ter, in und bey den Dorfern, lebt, auch wie dieſe
das Aas angeht. Wenn es des Winters dunkel
wird, verſammlen ſich die grauen Kraͤhen, aus meh⸗
reren Doͤrfern, auf gewiſſe Baͤume, und ziehen von
da oft ganz fpät, wenn es beynahe finſter iſt, noch
einige Meilen bis zur Stadt, woſelbſt ſie 11 den
Kirchen und Daͤchern hoher Giebelhaͤuſer ſchlafen.
Im Fruͤhjahre, wenn das Waſſer vom Eiſe frey
wird, ſitzen fie häufig auf dem Rande des Eiſes und
an den Ufern, um Würmer, Schnecken, todte Fi⸗
ſche u. d. gl. zu ſammlen. Sie kommen denn auch
weniger auf die Miſthoͤfe, ſondern vertheilen ſich
auf dem Felde. Wenn der Acker im Herbſt oder
Fruͤhjahr gepfluͤgt wird, folgen ſie haufig dem Pfllug
nach, und ſind die vertrauteſten Geſellſchafter der
Ackersleute, um die Larven der Inſekten (Scara-
baeus Melolontha &) zu ſammlen, und Zinne
hat ganz recht, wenn er fie für nuͤtzliche Thiere haͤlt;
beſonders da fie die Wieſen eben fo von den ſchaͤdli⸗
chen Raupen (Phalaena graminis) reinigen. Sie
thun dieſes mehr als die Saatkraͤhen, und freſſen
nicht ſo viel Getreide als dieſe. Sie freſſen auch
Aas, welches die Saatkraͤhen nicht thun. Ju Sach⸗
fen ſollen fie ſchon ſelten niſten. (30m a. a. O.)
„In Thüringen iſt fie nicht alleuthalben; am Saal⸗
„Strohme iſt fie eine Seltenheit, und wird nur ein⸗
„zeln, zuweilen im Winter unter den ſchwarzen
ane 5 J 3 » Kraͤ⸗
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130 Zuſaͤtze, zur Geſch. der grauen Kraͤhe.
„Krähen entderfet, Da hingegen an der Unſttut
„und um Frankenhauſen, ganze Schaaren derſel⸗
„ben auf den friſch geackerten Feldern, ſonderlich
„im Herbſte, anzutreffen find, unter welchen ſich
ux die ſchwarzen Krähen, gleichfalls nur einzeln und
RN felten, ſehen laſſen. Guͤnther a. a. O.
Sie ſollen in Aſtrachan haͤufig ſeyn, und den
Weingarten großen Schaden thun ).
I
Briſſon a. a. O. giebt die Ausmeſſung dieſer
Kraͤhe folgendermaßen an: „Sie iſt ohngefaͤhr ſo
„dick wie die gemeine (ſchwarze) Kraͤhe, und einen
„Fuß, fuͤnf Zoll, zehn Linien lang. Der Schna⸗
„ bel zwey Zoll; der Schwanz ſieben Zoll; der mitte _
„lere Zehe mit dem Nagel, einen Zoll zehn Linien.
„(Die Zehen ſind unten breit, damit ſie auf ſum⸗
„pfigtem Boden nicht ſtecken bleiben, Pennant a.
54. O.) Die ausgebreiteten Fluͤgel machen, von
„einer Spitze zur andern, zwey Fuß, eilf Zoll, ſechs
„Linien. Die zuſammen gelegten Fluͤgel reichen
„faft bis ans Ende des Schwanzes. un
In Mecklenburg Strelitz niſten feit verſchiede⸗
nen Jahren ein paar Kraͤhen, welche weiße Jun.
gen kriegen 3). Nahe bey Greifswald hat man
4) Gmelin Reifen durch Rußland. Th. II. S. 163.
15) Vielleicht find dieſes dieſelbigen, von welchen der
Herr Conſiſtorialrath Maſch ſchreibt, daß ſeit laͤn⸗
20 ger denn zo Jahren, im Neuftrelitzſchen in einer Holz
4 zung, welche an den See Tollenſee ſtoͤßet, ein Ges
ſchlecht gewoͤhnlicher ſchwarzgrauer Kraͤhen lebet,
. . welches
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8 Zuſäte/ zur Geſch. der grauen Krähe. 131.
"1768 eine ſchwarz und weißbunte Krähe geſehen.
In Preußen follen die Nebelkrähen oft weiß wer.
den, Bock a. a. O. Auch in Dänemark giebt es
fr 15 rohen, Müller prodr. a, a. O. Sie were
ifen auch ganz ſchwarz, und find alsdann
Anblick nicht leicht von der Rabenkrahe
His finde ich nicht von den
n angefuͤhrt. Am 18ten März 7781
weher (Falco Tinnunculus L.)
zu verjagen; fie verfolgten einen derſelben
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| nur einige hu Thurm ent.
fernt, ſo kehrten alle Krähen da Many nd auch
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von einem fliegenden Feinde gereitzt war, I 5
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im Zorn etwas verfolgte. Dann mußte der Falke
nur wieder die Flucht nehmen, war aber immer vor
und uͤber ſeinem eifrigſten Feinde, oder vertheidigte
ſich im Fliehen, und kehrte oft eher, als alle Kraͤ.
ben, zu ſeiner Heimath zuruck. Wenn dieſer Streit
einige Stunden gedauert hatte, waren die Rrähen
ermuͤdet, oder zogen den Tag uͤber aus, um Nah⸗
rung zu ſuchen, und die Falken baueten ihr Neſt
am Thurm. Nach wenigen Tagen zogen die Kraͤ⸗
ben gänzlich, viellicht zam Beuken, von der Stade
weg. Es kamen einige Paare Dohlen zum Thurm,
welche aber die Falken nicht 10 Be
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folgten.
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| Nach 5 5 Abbildung, hat fie die |
| größte Aehnlichkeit mit der grauen Krähe. Der
| Schnabel, die Kehle, der Kopf, der Rüden, die
Fluͤgel und Süße, de Bauch und Schwanz, ſind
mans bo der Hal a die er weißlich.
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Diese ausfändifche Kraͤhe ſcheint bennahe in ben.
dſelben Verhaltniſſen, als die un ige, gebil⸗
det zu ſeyn d), mit dem Unterſchiede, daß ſie einen
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viel kleinern Schwanz und Schnabel hat. Die
Federn ſind, wie der Rabenkrähe ihre,
Man hat in ihrem Magen rothe Beeren, Saamen
und Käfer gefunden, woraus man ihre gewoͤhnliche
frühe und Mantelkrähe bedienen.
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Speise kennen lernen kann, welche dieſelbe iſt, der
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Sie hat einen muskelartigen Magen, welcher
inwendig mit einer ſtarken Haut überzogen iſt. Die.
fer Vogel iſt in dem noͤrdlichen Theil der Insel ur
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2) Corneille de la Jamaique. - Briffon Tom. II. p. 22.
Die Englaͤnder von Jamaika nennen fie auch Chare-
ring, oder Gabbelirg Crom, (die geſchwaͤtzige Kraͤhe),
und die Cacao Maike, ohne Zweifel, weil er ſich ges
woͤhnlich auf den Cacaobäumen auf halt. Sioane
e ter of ae Loc. I. p.298.
b) Er iſt einen und einen halben Fuß lang, vom
Schnabel bis ans Ende des Schwanzes, und mit
den ausgebreiteten Fluͤgeln drey Fuß breit. (Wahr⸗
ſcheinlich hat ſich Sloane des Englaͤndiſchen Fußes
bedient, welcher viel kuͤrzer iſt als der Franzoͤſiſche,
naͤhmlich beynahe ein Eilftel). N 5
Kraͤhe ).
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darin unſerm Raben glache. ,,
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ſich begnuͤgt zu ſagen, daß dieſelben ziemlich groß
Kennzeichen an ©),
wuͤren
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Nach dem, was man von dieſem Vogel weiß,
kann man wohl schließen, daß er unſern Krähen
ſehr nahe komme; aber es wuͤrde ſchwer fallen, ihn
mehr zu einer als der andern Art derſelben zu ord⸗
nen, da er die Eigenſchaften, welche jedweden der ⸗
ſelben eigen ſind, mit vereinigt beſitzt. Er iſt auch
Jung verſchieden durch fein Seſchren, welches er he.
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ſtaͤndig hören laßt. rt
c) Cornix nigra, garrula, Ray, naribus amplis— prae-
ter nares europeae fimilis, Klein Ordo vvium, p.
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59. Corvus garrulus ater. Browne,
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Die Jamaikaſche Kraͤhe. 135
35 Anhang.
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nie die Ma e Krähe, und einen Fuß fee
el einen Zoll, ſechs Linien;
der Schw eee der mittlere Zehe mit dem
I „funfjehn Linien; von einer ausgebreiteten
Fluͤgelſpite bis zur andern, drey Fuß. Die zu⸗
ſammen gelegten erſtrecken ſich bis auf drey⸗
viertel Theile des Schwanzes. Briſſon e
ed. gro, Tout! p. 160. n. 5.
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51 1096 Les Choncas. Monedula, Briſſin, Tem. II. p. 24.
Griechiſch, xuxos, vοg, gαðexes; Lateini ch, La-
zus, Graccus, Gracculus 8 ‚Monedula, (Gelddieb)j;
En ar Graio, Graia; J Itali enifch, Ciagula, Tar-
Monacchia; im raubülnziſchen „ Beena;
} Easoyen 5 Cane, Fe Cauverse, un chlecht
1 50 en e houette, . n eini⸗
gen Pr it „Chicas , ‚Chocas ,, Chacotte, „ Cornillon,
Gene Nahe Tuͤrkiſch, Tfobanka;, Deutſe Tul,
Dhul, Thal Wahle Thaleche Ph Dahlike, Tole
oder Dohle, graue Dohle, Tſchokerl, Tahe, Doel;
um Roſtock, Wachtel; Aldrov. Lib. XII. p. 387.
Oieſer ahme e Areal ock ſowo als in
uͤbrig ſchland eine w e Wachtel). In
© 810 chſen, 2 0075 Neyke, Ga 5 Schnegaͤke; i |
# en in Schweitz, Graake; in Holla id, Kate, Clan:
ru et 1700 5 a Bi 5
ö der jaͤndiſchen Caey nekin; in Schwe⸗
1 Am, Kajg; Sa Ka dae, Caddo, Cha I Di
ar” He braͤiſch nap 15 Boni Plat⸗
ea euch „5 125 e on FR al 1 4
air
der Aehnlichkeit als der Unaͤhnlichkeit, und
va, Kaiba; in Pohlen, Zegzolka;
„„ Die Dohlen.
und ausführliche Vergleichun N aa
er ae Che mee
ubreiten. 16 A
5 I 8.
1 N 8 * iu
ane e run; he ab. Baß een, Tbelben; 118
Rohfe, Rowahrna eh Ack; Daͤniſch, Al⸗
like; Norweg. Kaa, "Knie, R Raun. Kaare, Raage.
1) Corvus (Monedula) fuscus occipite 8 70 iome :
alis caudaque nigris, Linne Syftem,
YORE 5 p. 156 n. 6. Fauna ſvec. en f 5 8 f
dun Gegner de avib. erg a
and NSA. oe Bet „al ER
dran ldrova t Monednle us, 7 p.
bee d a t tee mr
: Ze av, p. 36 Tab XVI.
V ilugbby ornith. 25. t. It 85
4 e av 40. Schoene. arler, Ra) .
nedula. ER
Albin. Birds. Tom. I. p. 14. . 14.
h Voͤgel. Pl. 67. N f en 1
iffon ornith. ed 8 vo. Tom. I. p.
5 Dohle. Th. I. S. 263 um 1 er I. ©.
BE Ble Ordn. b. Voͤgel. S. 112. n. 4 * 957 |
| 1 Sale Voͤgel. S. 251. v. 190. n
ala 5 Scopoli Ann J. p. 365. n. 38. Ra a. N dudd 5
Gunther Scop. S. 32. n. 32. es A pn
A | 0 Fe ornith boreal S. 9 gps .
üller Linne Syſtem. Th. II. S. 715 n. 6.
Bock BE, Ornithol. Nutz for ch. St. I. S.
42. n. 4 ain nnen
e Zool, beit. Tom. I. n. 21. b. 155 Thler⸗
Geſch. p. 76. n. VIII.
Georgi Neiſen im Ruß iſch. Reich. 1. S. 11
Blumenbach Handb. d. Nat. G. S. 220. 105
Leske Rating, S. 244 u. 901 8 2 el.
S. 106. n. 6. 2
—
ene 1 25 N. ; n * .
* * E n n
ee,
8 * K.
* r ER RR. 8 Ya
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740 x x
Diͤe Dohlen. 5 ah
Ich bemerkeſogleich eine ganz beſondere Sleichheit
zwiſchen dieſen beyden Gattungen der Vögel; denn
eben ſo, wie es drey Hauptarten der Kraͤhen giebt,
eine ſchwarze, (die Rabenkraͤhe), eine aſchgraue,
(die Mantelkraͤhe), und eine kahle, (die Saatkrahe),
ſo bemerke ich auch drey uͤbereinſtimmende Arten
oder Racen der Dohlen, eine ſchwarze, (die eigent ·
liche Dohle), eine graue, und endlich eine mit ei⸗
ner Glatze. Es iſt dabey bloß der Unterſchied, daß
N
die letzte aus Amerika iſt, und daß fie wenig Schwar
zes an ihren Federn hat; anſtatt daß die drey Kraͤ⸗
ben alle in Europa zu Hauſe gehoͤren, und alle
ſchwarz oder ſchwäͤrzlich ſindz.
Die Dohlen ſind uͤberhaupt viel kleiner als die
. Kraͤhen. Ihr Geſchrey, wenigſtens von unſern
beyden europaͤiſchen Dohlen, den einzigen, deren N
Geſchichte uns bekannt iſt, iſt viel ſchaͤrfer und
durchdringender; es hat ſolches augenſcheinlich Ein⸗
fluß auf die mehrſten Nahmen, welche man ihnen
in verſchiedenen Sprachen gegeben hat, als folgen»
de: Choukas, Grakkus, Raw, Klas u. a. Aber
ſie hat nicht bloß eine Veranderung der Stimme,
*
denn man verſichert mich, daß man ſie bisweilen
Tian, Tian, Tian, ſchreyen hoͤre.
Sie leben beyde von Inſekten, Saamen, Fruͤch⸗
ten, und ſelbſt, ob gleich ſehr ſelten, von Steg,
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FCiſcher Naturg. von Livland. S. 71. n. 57.
Muller prod. Zool. danic, p. 12. n. 39.
Buffon hiftoire des Oifeaux, ed, I2mo. Tom. V. p.
95. pl. V. | AIR |
© Meyers Thiere. S. 6. Tab. 20. 7
SGoechhauſen m 183. S. 127.
BUN
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140 Die Dohlen.
Aas rühren fie aber nicht an, und haben nicht die
Gewohnheit, ſich an den Ufern aufzuhalten, um fh |
mit todten Fiſchen und andern todten Körpern, wel“
che das Meer ausgeworfen hat, zu ſaͤttigen d). Dar⸗
in ſind ſie den Saatkraͤhen und ſelbſt den grauen
Kraͤhen ahnlicher, als den ſchwarzen Kraͤhen; aber
mit dieſen ſind ſie darin naͤher verwandt, daß ſie die
Gewohnheit haben, Jagd auf die Rebhuͤhnereyer
zu machen, und davon eine große An ahl zu ver.
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Sie fliegen wie die Saatkrähen in großen
Schaaren, und machen wie diefelbe eine Art von
Kolonie aus, welche ſogar zahlreicher iſt, und aus
einer Menge Nefter beſteht, welche, eines über das
andere, wie Schichten, entweder auf einem großen
Baum, oder in einem Kirchenchurm, oder dem
Balken eines alten verlaſſenen Schloſſes, gebauet
ſind ) ). Wenn ein Männchen und wee
988
7 —
b) Aldrosandi Ornithologia. p. 772. Lib. XII. p. 362.
c) Belo Nature des Oiſeaux, p. 287. Aldrovand, or
nithol. I. c. Willugbhy ornithologia, p. 85. Sie
naiſten viel lieber in Löchern der Baͤume als auf der
ren Zweige. e N
2) Die Dohle liebet einige Gegenden vorzuͤglich. In
Cahla an der Saale bruͤtet ſie zu Hunderten, in
den Loͤchern des Kirchthurms und der Stadtmauer,
auch ſogar in den Taubenhoͤhlen der dem Thurme
nahe gelegenen Haͤuſer. Bey Naumburg niſtet fie
haufig in hohlen Baͤumen. Günther a. a. O.
Sie haben fuͤnf bis ſieben Junge in den Hoͤhlen
der Eichen und Buchen. Forn ar a. O
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NAT | Die Dohlen. 141
fi einmahl gepaart haben, ſo bleiben fie ſich lange
Zeit getreu, und mit einander durch Zuneigung
verbunden. Durch dieſe perfönliche Zuneigung
ſieht man fie jedesmahl, wenn der Frühling kommt, I
welcher allen lebendigen Weſen den Trieb zu einen .
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neuen Erzeugung einflößt, bewogen, ſich einander
eifrig aufzufuchen und ſtets mit einander zu ſchwatzen.
Denn zu der Zeit iſt das Geſchrey der Thiere eine
wahre Sprache, welche immer gut ausgedruckt und | 1
gut verſtanden wird. Man ſieht, wie ſie ſich auß ee
mannigfaltige Weiſe liebkoſen, ihre Schnaͤbel zuſam⸗ | I
men ſtecken, als wenn fie ſich kuͤſſen wollten, alle
Arten der Verbindung verſuchen, bevor ſie ſich der
letzten Vereinigung uͤberlaſſen, und ſich vorberei⸗
ten, um, durch alle Stufen des Verlangens, durch
alle Uebergaͤnge von einer Zärtlichkeit zur andern,
den Zweck der Natur iu erreichen. Sie verfehlen
niemals, ſelbſt im Stande der Gefangenſchaft
nicht, dieſe Liebeserklaͤrungen vorher gehen zu laſ⸗ | 1
ſen d). Das Weibchen legt, wenn es vom Maͤnn⸗ Zu
chen befruchtet iſt, fünf oder ſechs Eyer, welche mit 1
einigen braunen Flecken, auf einem gruͤnlichen
Grunde, gezeichnet ſind 3). Wenn die Jungen
i V aus f
5 d) Ariſtoreles de generatione Lib. In. Cap. VI, 25
| 3) Die Dohleneyer find gruͤnweiß, mit vielen brau⸗
nnen Flecken und Punkten, ohngefaͤhr fo groß wie
Taubeneyer. Man ſehe das nach der Natur ge⸗
mahlte Dohleney auf der letzten Platte, und Kleins
Voͤgeleyer Tab. VIII. f. 4. Wirſing Neſter und
Euyer. 1. S. 52. Tab. XI. b.
1 Das Ey der Dohle iſt unvergleichlich geſtaltet,
| laͤnglicht, fo daß es von dem ſtumpfen Theil all⸗
maͤhlig zuſammen laͤuft, und ſich in die le
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Sorge für dieſelben, ernaͤhrt ſie, und erzieht ſie mit
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b aber und Schwenckfeld verſichern, daß die Dohlen
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228 Alles dieſes gleicht ſchr den Krähen, und hat 1
ſelbſt viele Beziehung auf den Raben. Charleton
zweymahl des Jahres brüten ) ). Dieſes Hat
man nie von den Raben noch von den Krähen ge.
7000 kommt aber ſehr mit der Ordnung der Natur a
überein, nach welcher die ehe Arten, * die ‘2
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Die Dohlen find Zugvögel, Ie nicht fo (ehr, 4
ale die grauen und als die Saatkraͤhen. Denn es
br a eine Mae Anzahl derſelben dem
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ert. Es ik nicht völlig fo groß als ein Lausney;
. an am Grunde grünlicht, mit dunkelbraunen Flecklein
und Dupfen, doch am ſtumpfen Theil dichter be⸗
mahlet. In dieſem Neſte waren ſieben Eyer ange⸗
troffen. Zorn Petinoth. II. S. 141. 8. 8. Ihre
Eyer, fuͤnf bis ſechs an der Zahl, ſind ſchoͤn meer⸗
grün, mit kohlſchwarzen Flecken. Guͤnther a. a. O.
Die Eyer ſind perlfarb, etwas graͤulich, We hi
Uebraunen oder Ahnen Flecken. Bock a. a. S.
e) Bis in anno pullificant.. bien Sie, . 305.
Carleton Exercitationes — p. 75:
4) Wenigſtens habe ich Dat, daß fi ie zum Be
tenmahl Eyer gelegt, und die Jungen aufgezogen
haben, nachdem ich ihnen vorher alle e
OR genommen hatte. . 0
Soner in Fran reich rte. n Di Th Ihn von
Vincennes ſind zu allen Zeiten, 115 wie alle alte Ge⸗
5 welche ihnen eben dieſelbe Sicherheit und
Bed! emlchkeit e U von denſelben zahlreich
Beer Man 1 155 bei Kurse in RG,
des Somihers wer ige des Win nters. Die, we
che wegziehen wollen, eee en ſich, wie die
San nd 3. Oc 2 raͤhen, vorher in großen
Bi eilen machen fie nur eine einzi⸗
ge bee nit ihnen aus, und hören im Fliegen
nicht auf zu ſchreyen. Sie beobachten beym Weg⸗
ziehen nicht eine und dieſelbe Zeit in Frankreich und
Deunſcbland denn ſie verlaſſen Deutſchland mit ib»
ren Jungen im Herbſt, und kommen nicht ehe dahin
zuruͤck als im Fruͤhjahr, wenn ſie den Winter bey
uns in Frankreich zugebracht haben „), und Friſch
hat Recht, wenn er verſichert, daß ſie in ihrer Ab⸗
weſenheit nicht kenn und bi e ya uf
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6) Die mehreſten sehen gegen den Hue bi ‚ aber
Seen ſelbſt die noͤrdlichſten Provinzen von
utſchland nicht alle im Winter, ſondern man
ſieht alsdann noch viele daſelbſt in den Städten und
Doͤrfern. Ja man findet ſie ſogar des Winters
haͤufig in Upland. Fauna ſvee a. a. O. Es ſcheint,
daß fie in Crain und dem ſuͤdlichen Europa ſeltener
als in dem noͤrdlichen ſey. In Oberſachſen bleibt
ſie im Winter, und fliegt, wenn es ſchneyet, zu
Tauſenden in Schaaren. Guͤnth. a. a. O.
Buff. Nat. Geſch. d. voͤgel. Vl B. K
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gel gemein, daß ſie
In Betracht ihrer innern Theile, will ich blos
anmerken, daß fie einen musfulöfen Magen, und
nahe an der oberſten Oeffnung deſſelben eine Erwei.
terung des Schlundes haben, welche bey ihnen,
wie bey den Kraͤhen, die Stelle eines Kropfs ver⸗
tritt, daß aber ihre Gallenblaſe mehr langlicht iſt.
| Man kann ſie leicht zahm machen, und ohne
Muͤhe ſprechen lehren. Es ſcheint, daß es ihnen
angenehm ſey, als Hausthiere zu leben; aber es
ſind ungetreue Hausgenoſſen, welche die uͤberfluͤßi⸗
ge Lebensmittel, welche ſie nicht verzehren koͤnnen,
verſtecken, und welche Geld und Kleinode, die ih.
nen zu nichts nuͤtzen, wegtragen, und den Eigen.
thuͤmer derſelben arm machen, ohne ſelbſt reicher
zu werden 7). Um die Geſchichte der Dohlen zu
vollfuͤhren, kommt es darauf an, daß man die bey⸗
den einlaͤndiſchen Racen mit einander vergleicht,
de an al ER
7) Da man die Hopfen wohl an den mehreſten Ders
tern oͤfterer zum Vergnuͤgen der Kinder in den Haͤu⸗
ſern haͤlt, ſo hat man auch viele Beyſpiele ihrer
itbraͤchten, denn die Dohlen
haben es mit allen andern Voͤ 1
ihre Bruͤtzeit nicht im Winter haben.
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Dieberey. Ovidius dichtet fchon, daß Arne, wels _
che den Feinden, aus Liebe zum Golde, die Athe⸗
nienſer verrathen hätte, in dieſen Vogel verwan⸗
delt ſey. aaa nern , eee
Marmoreamque Paron, quamque impia prodidit Arne,
Sithonis accepto, quod avara popoſcerat auro,
Mutata eſt in avem, quae nunc quoque diligit aurum
Nigra pedes, nigra velata Monedula pennis.
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und in der Folge, nach unſer Gewohnheit, die Ab⸗
Arten und die ausländifchen Arten hinzu fegt
Die graue Dohle. Wir haben in Frankreich
zwey Dohlen; die eine, bey welcher ich den Nahmen
der eigentlichen Dohle beybehalte k), iſt fo groß wie
eeine Taube, und hat eine weißliche Iris, einige
weißliche Zuͤge an der Kehle, einige Punkte von
gleicher Farbe um den Nafenlöchern, und eine aſch⸗
graue Farbe am Hintertheil des Kopfs und des
Halſes; Alles uͤbrige iſt ſchwarz, aber dieſe Farbe
iſt viel dunkler auf den oberften Theilen, und hat
bisweilen einen violetten, bisweilen einen gruͤnen
Wiederſchein nn
Die ſchwarze Dohle. Eine andere einlaͤndiſche
Alt, welche ich nach ihrem englaͤndiſchen Nahen
Chough, Chouc, nenne 8), iſt von der vorigen nur
dadurch unterſchieden, daß fie ein wenig kleiner,
und vielleicht nicht ſo gemein iſt, daß ſie eine blaͤu⸗
liche Iris, wie die Saatfrähe hat, daß die herr⸗
ſchende Farbe der Federn die ſchwarze, ohne einige
Einmiſchung vom Grauen iſt, und daß man um
ihre Augen weiße Punkte bemerkt. Uebrigens hat
fie einerley Sitten, einerley Gewohnheiten, einer ⸗
f) Chaucas. Coruus (Monedula) ſuperne niger ad viola.
ceum inclinans, inferne dilute niger; occipitio et eol-
jo ſuperiore ad einereum tendentibus; rectricibus nie
gris, ſuperlus ad viride inclinantibus. Brill. Tom.
II. p. 24. ed. min. I. p. 160, n. 6.
| 80 Choucas noir 5 Chough, Briſſon. Ton. Il p. 28.
ad. vo. I. p. 162. v. 7. Friſch Pl. 622˖
14 Die Dohlen.
ley Stellung, einerley Bildung, einerley Geſchrey,
einerley Fuͤße, und einerley Schnabel; und man
kann kaum daran zweifeln, daß dieſe beyden Voͤgel
nicht zu einer Art gehoͤren, und nicht im Stande
ſeyn ſollten, ſich mit gutem Erfolg zu vermiſchen,
und mit einander fruchtbare Nachkommen hervor zu
bringen. Man wird ſich wenig wundern, daß eine
Art Voͤgel, welche fo viele Aehnlichkeit mit den Ras
ben und Kraͤhen hat, beynahe dieſelben Abarten
zeigt. Aldrovand hat in Italien eine Dohle mit
einem weißen Ringe um den Hals geſehen ). Die ⸗
ſe iſt wahrſcheinlich dieſelbe, welche ſich in einigen
Gegenden der Schweitz gefunden hat i), und wel⸗
che die Engländer die Dohle aus der Schweitz nen⸗ N
nen l). Schwenckfeld hat Gelegenheit gehabt, eine
weiße Dohle mit einem gelblichen Schnabel zu ſe⸗
hen ). Die weißen Dohlen ſind in Norwegen und
den kalten Landern ſehr gemein w). Bisweilen hat
e Eünzür ct n de cee man
8 6) Ornithologia p. 774. ed. Frft. p. 388. „ EN 2
ehe And sind
. 3). Geher de avibus . gas, und Aldrevand, a. a. De,
En Enden beyde von dem Vogel, welcher in der
Schweitz geſehen worden, und wahrſcheinlich die
dice des Seſychius und Varinus ſey. Sie war
wahrſcheinlich nur eine Spielart, welche, fo wie
ahnliche Vögel, bisweilen ſchwarze Aeltern und
Kinder haben. W.
10 Che, len exereitat. p. 75. A. d. v. Briſſ ed.
‚mitor, J. p. 161. A, Monedula tarqusta. Helen
8.
Da tv. K 0 hi 2 O. 90 7
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e ee nnen eln 33 ene 1 2
h Aviarium Silefiae. p. 305. Briſſ. Monedula candida,
Chouecas blanc. ed. 8 vo. Tom, I. p. 161. B.
en 2 5.4 WN An Non 8 wa 2
m) Geſner, p. 23 „17
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in den gemäßigten Himmelsgegenden,
als in Pohlen, eine junge res Dohle in dem Neſt
der ſchwarzen Dohlen be ). In dieſem Fal⸗
le haͤngt die ie wie man ſieht, nicht
von dem Ei 188: gegend,ab, fondern
iſt eine Mißgebur Wise ehen der! at, dag
demjenigen ahnlich welches in Frankreich weiße
Raben, N und in 0 ur A
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kreutzweiſe gelegten Schnabel, un er ie⸗
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ganz gerade. Dieſe Kuͤchlein konnten ihr Futter 15
nicht (0.9 ut, a als die andern, von der Erde aufneh⸗
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V ey den mehreſten Dohlen ſind die Stirn, der
2 115 Scheitel, der Ruͤcken, die Fluͤgel, der Steiß
und Schwanz, glaͤnzend ſchwarz; der Schnabel,
die Ke ble, Bruſt, der Unterleib und Lenden, graue
ſchwarz; die Fuͤße find. ſchwarz; der Hinterkopf
aber und die Seiten des Kopfs nebſt dem Nacken,
| Gedern Ob gleich das Maͤnnchen und
zeihchen der Dohlen eben ſo ſchwer, wie alle Ra.
ben, Krähen, Elſter und Heher, der Farbe nach,
zu unterſcheiden ſind, ſo giebt es doch unter einer
Brut viele, die heller als die übrigen ſind, ja man
ſieht bisweilen ein Paar, von weichem eine Dohle
gang ſchwarz ohne den grauen Nacken iſt; und
ich bin zweifelhaft, ob die ſchwarze Dohle oder
Chouc des Herrn von Buffon, nicht blos eine ſolche
Spielart fey. Die jüngeren Dohlen find gemei⸗
niglich etwas ſchwaͤrzer im Nacken, und ich habe ö
unter vielen Dohlen mit blauweißer Iris, zwey
von eben der Art mit Augenringen, welche weiß⸗
blau mit braunen Punkten waren, gefunden. Sie
ſoll, außer daß ſie ein wenig kleiner ſey, ziemlich
mit der gemeinen Dohle uͤbereinkommen. Der
Unterſchied der Größe iſt aber auch nicht erheblich
genug. Damit man aber Briſſons kurze Beſchrei⸗
bungen und Ausmeſſung von der ſchwarzen und
—
inhang, zu den Dohlen. 149
der grauen Dohle deſto beſſer vergleichen könne,
will ich diefelben aus dem Lateiniſchen uͤberſetzen. ii
Die, gemeine Dople if bennaße ſe die ale eine
-
taube, 13,30ll, 3 Linien fang; der Schnabel 16
Auen; ‚der Schwan Fel, der mittlere ehe
1 3510 52 Linien; die ausgebreiteten Fluͤgel? Fuß
2 Zoll; wenn ſie angelegt ſind, ſteht der Schwanz
9 Linien länger hervor.
Die.ie ſchwarze Dohle iſt glänzend schwarz, Hat
bey jedem Ohre einen dunkelſchwarzen mondfoͤrmi⸗
gen Flecken, mit weißen Punkten um den Augen.
Sie iſt etwas kleiner als die gemeine Dohle, 12
Joll 6 Linien lang. Die Länge des Schnabels if
14 Linien; des Schwanzes 4 Zoll 9 Linien; des
mittleren Zehes mit dem Nagel, 16 Linien; der
ausgeſpannten Fluͤgel, 1 Fuß, 10 Zoll; zuſammen
gelegt, gehen ſie bis an dreyviertel Theile des
Schwanfes. Die Iris iſt bläulich. Schnabel,
Füße, - Nägel, ſind bey beyden ſchwar „ und beyde
niſten in den Loͤchern alter Mauern. Briſſon a. a.
O. Es konnte doch des Briſſon ſchwarze Dohle
in unſern Landern unbekannt, und von unſern
ſchwarzen Dohlen noch verſchieden ſeyn:
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Uunſte gemeine Dohle war ehedem viel Häufigee
in Pommern als jetzt. Vor etwa zwanzig Jahren
niſteten ſie um Greifswald, in den Loͤchern alter
Baume, und die Bauern brachten fie in die Stadt
zum Verkauf. Vor wenigen Jahren niſteten fie
auch zahlreich in den hiefigen Kirchenthürmen, in
welchen ſich jetzt kaum zwey Paare niedergelaſſen
Net Sie wohnen ſeit der Zeit haufiger, vier
K 4 In
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150 Anhang; zu den Dohten.
gleich lieb haben, und von denſelben e ee
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dreiſte und zahlreich im Winter auf den Gaſſen; in
vielleicht auch lieber Maden als faules Fleiſch. Sie
werden
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eich lan.
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nicht fertigen Neſter, beſonders | 1
das Männchen und Weibchen von dem benachbar« | ; | |
ten Neſte ausgeflogen finden. Dieſe raͤchen ſich |
dann, und ob gleich dabey viele Reiſer, Wolle und
desgleichen, auf die Erde faͤllt und verlohren geht, |
fo werden die feindlichen Paare doch allerſeits bald
mit ihrem Neſte fertig. Die Dohle hat, im Ver⸗ |
huͤltniß ihres Leibes, einen großen Kopf, und wil⸗ W
Iughby giebt ſolchen als ein Zeichen ihrer Liſt und f |
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Verſchlagenheit an. Etwas kommt ſolches doch IN |
mit davon her, daß fie bisweilen die lockern Federn 1
auf dem Kopfe ein wenig, wiewohl nicht ſo ſehr wie 1
die Heher, aufrichten.
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Es giebt eine beynahe ganz 00 ware 88 |
ai, e Nacken und brauner Gurgel, welche
unte 15 15 gr Haaren des erſtbeſch iebenen Weges
ncht ſeiten i.
Zu Anfange des Frühlings kommt fie in großen
haaren aus dem ſuͤdlichen Mongolien und China,
in die um den Baikal gelegenen Gegenden, und iſt
bey den Staͤdten und Doͤrfern ſehr häufig. . Die
1 Doble if daſelbſt ſelen, und am fetenften die
Rabe, "nn
Corus dauricus. Ruſſi 3. ‚Mongolo- Bumi,
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pallas Reiſen durch verſchiedene Provinzen des
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müeres die Graubuͤnder, welche a a da uch
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9 Stein 5 Apkachel,
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34) Cue (byathochttd nigricans rofl luteo, f Pack |
bus nigris, Linné Syſtem. nat. ed. XII. I. p. 152.
n. 1. Die Sergdohle, Muller Linn⸗ Naturſyſt.
Th. 2. S. 180. Le Choquard ou Choueas des Al-
956 Be — 4 Bulfon hilt. nat. des lcd 12 mo. Tom.
8 1 P. 10 05. Yu 12 III Sci ehe
„ 1 Plin. hiſt, nat. Lid. X. Cap. 42.
Gefner de avibus. Lib. III. 55 527. cum fig. 5
Aldrovandi ornithol I. p t. 16. ed. Frl. 1610.
Lib. XII. Cap. Vill. b. 366. Tab. II. f. 3.
Jonſton. de avibus. p. 42.
Scopoli Gracula Pyrrhocorax, Ann. I. p. 42. Guͤn⸗
ther Scop. Feuerrabe. n. 46? Man ſehe die An⸗
2 15 e zur Steindohle. O.
21
era
2
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ben bedeutet, et, zeigt ſeine f warze Farbe der Federn) 1
der Alpen zu nenn rsd ang RE Age an sit *
210 use ‚areist gn ar 1b e l 8145
Wenn man ſie aber doch recht betrachtet und
vergleicht, wird man finden, daß ſie den Dohlen
viel naͤher kommt, naͤhmlich in a |
ße, der Länge ihrer Fluͤgel, und ſelbſt der Geftole
ihres, ob gleich viel duͤnnern, Schnabels, und we⸗
gen ihrer Mafenlöcher, welche mit Federn bedeckt
ſind, ob gleich dieſe Federn nicht ſo ſteif ſind, als
die bey den Dohlen. ena zin amt 7 i An 0
Ich habe bey der Beſchreibung der Steindohle,
oder des Coracias, die Unterſchiede, welche zwi⸗
nem ni t li ie en chen
b) Geſuer de avibus p. 528. Freer, b s
c) Briſſon ornithologie Tom, U, p. 31. ed. min. Tom.
de zun e .
420 i s
1
8 .
156 ie Bergdohle.
ſchen ihr und der Bergdohle ſind, angezeigt; aus
welchen beyden Voͤgeln Belon, und einige andere
Schriftſteller, ehe: 5 er gesehen, y nur eine
einzige Art machen
Plinius gane 5 daß fin honig 1
lich und beſonders auf den Alpen⸗Gebirgen zu Hau⸗
fe ſey ); Gesner, welcher ihn ſehr wohl von dem
Coracias oder der Steindohle unterſcheidet, führe
doch. an, daß es einige Gegenden im Graubuͤnder
Lande gebe, woſelbſt dieſer Vogel ſich nur im Win⸗
ter zeige, und andere, woſelbſt er beynahe das gan⸗
ze Jahr uͤber erſcheine, daß aber ſein wahrer Auf
enthalt, feine vorzüglichfte Heimath, diejenige, wo⸗
ſelbſt er ſich immer in großen Schaaren befindet,
oben auf den hohen Gebirgen ſey. Dieſes ſchraͤnkt,
wie man ſieht, die zu beſtimmte Meynung des Pli⸗
nius etwas ein, beftärige fie . , 5 ge
Den nur einſchraͤnkt. 60% 1906
| Die Große der Bergdohle ſeht zwischen .
Größe der Dohle und der Kraͤhe in der Mitte. Die
Bergdohle hat einen viel kleinern und gebognern
Schnabel, als einer von jenen Voͤgeln. Ihre
Stimme iſt viel heller und klaͤglicher, 120 an .
len ihre, und nicht e N.
d) Plin, hiftor, natoralis, Lib, X. Cap. xl Vm
e) Schwenckfeld ſagt, daß der Pyrrhocorax, den er
auch Nachtraben nennt, ſehr ſchreye, beſonders in
der Nacht, und baß er ſich des Tages ſelten ſehen
laſſe. Aber ich ſtehe im geringſten nicht je
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15 großen Schaden. Ihr Fleiſch iſt eine ſehr
mittelmaͤßige Speiſe. Die Gebirgs⸗Bewohner
nehmen von der Ark ihres Flugs die Vorbedeutung
der Witterung her; wenn ſie hoch fliegt, ſagt man,
zeigt fie Kälte an; wenn fie niedrig fliege, e
ſolches eine ſehr gelinde Witterung t).
daß Schwenckfeld denſelben Vogel, als ic , unter
dem Nahmen pyrthocorar mepntt.
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Dieser Vogel, welcher ſich am Vorgebirge der
guten Hoffnung findet, hat ohngefähr die
Groͤße einer Amſel; ſeine Federn ſind ſchwarz und
ſchillernd, als der Dohlen ihres der Schwanz iſt
aber viel laͤnger als bey einem derſelben; alle Federn
darin ſind gleich lang, und die zuſammen gelegten
Fluͤgel reichen nur bis zu deſſen halben Laͤnge.
Die vierte und fuͤnfte Feder der Fluͤgel ſind von al⸗
len die laͤngſten, zwey und einen halben Zoll laͤnger
als die erſte. Man hat zweyerley an dem Aeuſſerli⸗
chen dieſes Vogels zu bemerken. Erſtlich ſeine
e langen, beugfamen Haare, welche am
An⸗
a) Choucas du Cap de bonne eſperance. Briffon Tom, '
II. p. 33. v. B. Brif min, I, p. 163. Mon«- 0
dula capitis bonae ſpei. n. 10. Corvus hottentortus
virescenti ater, cauda aequali e longiſſimis.
Linus Syſtem. Nat. XII. p. 155. Der Hot⸗
tentottiſche Rabe. vlt Rinne ofen. II. S.
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Anfange des obern Schnabels entſtehen, und noch
einmahl ſo lang als derſelbe, ſind, auſſer vielen kuͤr⸗
zern Haaren, welche viel ſteifer, und nach vorn ge⸗
kehrt ſind, und den Urſprung des Schnabels bis zu
den Aug g Wg Für N
Zweytens, ſind die langen dichten Federn oben
am Halſe enen, wil HR em Ruͤcken hin
und her glitſchen und ſpielen, nachdem der Hals
verſchiedene Stellung bekommt, und welche bey die⸗
ſem Vogel eine Art von Mähne machen. v. B.
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geſagt habe, einen Anhang zu unſter kahlen Krähe
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welche die Saatkrähe ift, machen. Sie har wirke
lich den Vorkopf nö ee wie die Saatfrähe, und
die Kehle mit wenigen Federn beſetzt. Sie kommt
im Ganzen den Dohlen nahe, wegen ihrer langen
Fluͤgel, Geſtalt der Fuͤße, ihres Ganges, Groͤße,
und wegen ihrer weiten, beynahe runden Naſenloͤ⸗
cher. Darin aber iſt ſie von denſelben unterſchie⸗
den, daß die Naſenloͤcher nicht mit zuruͤck geſchlage⸗
nen Federn bedecket ſind, und daß dieſelben in einer
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a) Nach der Abbildung hat fie die Größe und Geſtalt
einer Dohle. Vom Schnabel an iſt oben beynahe
die Haͤlfte des Scheitels kahl und weißgrau, und
dieſes Kahle erſtreckt ſich auch zur Seite bis hinter
die Augen. Oben ſind die Federn des Kopfs, des
Halſes, des Ruͤckens, und die Deckfedern der Flüs
gel, braungruͤn; unten, vom Schnabel bis an den
Schwanz, iſt der ganze Vogel einfarbig, roſtfar⸗
big, braunroth; die Schwung⸗ und Schwanzfe⸗
dern, der Schnabel und die Fuͤße, ſind ſchwarz;
die Iris iſt nußbraun. O. g |
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Kopfe ſehe breit, und an dem Rande ausgeſchnit⸗
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gemeinen Dohle und dem Cayenniſchen Col⸗
nud. Sie hat die Stellung unſerer Dohlen, und
das Graue, welches die eine derſelben, wenigſtens
oben am Leibe, hat. Ja ſie iſt noch etwas mehr
grau. Sie iſt aber n „ und der Schna⸗
bel iſt an ſeinen Urſprunge breiter, wodurch ſie dem
Colnud naͤher kommt. Sie weicht durch die lan⸗
gen Fluͤgel, welche beynahe bis an das Ende des
Schwanzes reichen, von ihr ab, und von dem Col.
nud und der Dohle entfernt fie ſich durch die Farbe
des Unterleibes, welche ſchwarz und weiß in die Que
re geſtreift iſt, ſich bis unter die Fluͤgel erſtrecket,
755 einige Aehnlichkeit mit den bunten Spechten
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Nach der Daubentonſchen abbibung a a. o. ſind
der Schnabel, die Füße, die Flügel, und ein Strich,
welcher von den Naſenloͤchern zur Seite des Kopfs
bis hinter die Augen geht, ſchwarz. Vorn iſt dee
Vogel, vom Schnabel an bis zur Hälfte der Bruſt
und. des Rückens, dunkelaſchgrau; von da an, ſind
der Rücken und Buͤrzel, wie auch die Druft, der
Bauch
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und einige dreyßig von 975 Farbe. Die angeleg⸗
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De herrſchende Farbe dieſes Vogels, (wir ken⸗
nen ſeine Oberſtaͤche nur), iſt die aſchgraue,
welche an den oͤberſten Theilen dunkler iſt, und an
den unterſten allgemach heller wird, fü daß ſie unter
dem Bauch und deſſen Nahe weiß iſt. Die beyden
995 einzi⸗
8 .
„) Le Choucari de la nouvelle Guinee, nennt ihn der
juͤngere Herr Daubenton, welchem ich ſowohl die
Beſchreibung dieſes als des vorhergehenden Vogels
zu verdanken habe, da ich nicht im Stande gewe⸗
ſen bin, dieſe Vögel, welche ganz neulich in Paris
i augekemen find, zu ſehen. v. B. Tom. V. p.
12. V. N N n ee
Es find in dieſer Beſchreibung einige Theile des
Vogels noch nicht genug beſtimmt, und da man
keine andere Beſchreibung davon nachleſen kann, ſo
wird es vielleicht nicht unnuͤtz ſenn, wenn ich die
Abbildung des Daubenton, welcher ihn, nach dem
Buffon, allein dargefteiit hat, beſchreibe. Die Ge⸗
ſtalt des Vogels iſt den Dohlen etwas aͤhnlich, al⸗
lein der Körper iſt duͤnner, und der Schwanz bey⸗
nahe fo lang als dieſer. Der Schnabel iſt hellroth.
Von den Naſenloͤchern bis hinter den Augen, geht
an jeder Seite des Kopfs ein ſchwarzer Strich,
welcher etwas breiser als der Durchmeſſer des Au⸗
ges iſt. Die beyd en ſchwarzen Striche jeder Seite
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Federn, beſtehen erftlich, in einer ſchwarzen Binde, |
welche den Anfang des Schnabels umgiebt, und bis
hinter den Augen verlaͤngert iſt; zweytens, in den er⸗
ſten großen e braunſchwarz ſind.
bedeckt, wie be
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des Oberſchnabels nicht, wie bey den Dohlen, abge»
rundet iſt, ſondern wie bey dem Colnud, einen Win⸗
kel macht. Er hat noch einige andere Aehnlichkei⸗
ten mit dieſer letzten Art Voͤgel, und gleicht ihr im
des 1 reichen, wegen der kleinen Fuͤße
und kurzen Nägel. Aus dieſer Urſache muß man
ſie, fo wie den vorhergehenden Vogel, zwiſchen den
Colnud und den Dohlen ſetzen. Seine Länge, von
Verhältniß der Fluͤgel, welche nicht bis zur Hälfte
der Spitze des Schnabels bis ans Ende des Schwan
zes gerechnet, ce ohngefähr eilf Zoll.
Wir haben dieſe neue Art, wie die vorherge⸗
*
bende, dem Herr Sonnerat zu verdanken. v. B.
Strich am Urſprunge des Schnabels zuſammen.
Dias Schwarze erſtreckt ich alſo nicht bis zum un?
deerſten Theil des Schnabels, wie man aus der Be⸗
ſchreibung des Herrn von Buͤffon vermuthen moͤch⸗
*
te. Die Schwoungfedern find ſchwaͤrzlich. Uebri⸗
gens iſt der ganze Vogel, ſelbſt die Fuͤße, aſchgrau,
(ohngefaͤhr fo wie der Falke, St. Martin ſ. den
II Band, S. 12. Taf. 24.), doch iſt der Schwanz
unten etwas heller, und der Bauch, Steiß und
Schenkel, find grauweiß. Die Iris iſt weißlich
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Dohle und man kann hinzuſetzen, daß er die Live
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ſchwarz, ausgenommen einige Deck⸗ und Schwung⸗
Federn der Flügel, N weißlich grau ſind. Bey
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von ſelbſt, ſich, wie bey den Mauerſchwalben, nach
vorn drehe. bac dug erkt, daß er durch
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eine Haut mit dem innerſten Zehe jedes Fußes ver⸗
bunden war. Dieſer Vogel iſt eine neue Art.
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| Noch der Abbildung des Daubenton a. a. O.
| ſind beynahe die ganzen Flügel weißblau, in-
dem die Deckfedern der Schwungfedern nebſt den
Schwungfedern der zwoten Ordnung dieſe Farbe
haben. Uebrigens iſt der ganze Vogel mit dem
Schnabel und Fuͤßen ſchwarz; und die Iris braun.
Die Schwanzfedern ſind beynahe gleich lang; die
zuſarn mengelegten Flügel reichen bis an deſſen
Hälſte. Am Halſe ſcheint die nackte Haut roth
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Die Beſchreibung, welche Linn? im Naturſy⸗
ſtem von der Gracula foetida macht, kommt in vie⸗
len Stuͤcken mit der Zeichnung dieſes Vogels von
Daubenton überein, weicht in andern Stüden aber
wieder von derſelben ab; und da ſie auch aus Ame⸗
rika iſt, und von andern Schriftſtellern nicht ange ⸗
führt wird, fo will ich die Beſchreibung des Linne,
welche er Rolandern zu verdanken bat, der den
Stinkvogel 1755. in Surinam und St. Euſtatius
entdeckte, herſetzen. Der Stinkvogel iſt ſchwarz;
die Schwungfedern find auſſerlich bläulich, eine
Binde um den Hals iſt nackt. Er iſt ſo groß wie
eine Elſter. Der Körper iſt ſchwarz, aber die Fluͤ⸗
gel, wenn die Schwungfedern zuſammen gefaltet
ſind, blaͤulich, ohne einen weißen Flecken. Die
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2 ch bin dawider, daß man dieſen ausländifchen
I Ar ei) Vogel eine Dohle nennt, weil es leicht, ſelbſt
Ra aus der Briſſonſchen Beſchreibung, zu feben iſt,
daß er von den Dohlen in vielem Betracht unter⸗
ſchieden ſey. Er macht mit den ausgebreiteten Fluͤ⸗
geln nicht mehr als funfzehn bis ſechszehn Zoll aus,
und iſt kaum dicker als eine Amſel; er hat einen
viel dickern, und nach Verhaͤltniß laͤngern Schna.
bel, als alle Europaͤiſche Dohlen; ſeine Fuͤße ſind
duͤnner, und fein Schwanz gabelfoͤrmig geſpalten;
endlich hat er ſtatt der rauhen unangenehmen Stim-
5 Be | me
3) Es iſt der Choucas des Philippines Briffon. Tom. II.
p. 31. t. 2. f. 1. und Monedula Philippenſis edit.
min. Tom. I. p. 163. n. 9. Die Schriftſteller
berichten uns, daß dieſer Vogel in den Philippinen
Bali⸗caßio heiße, woraus ich den Nahmen Bali-
caſe gemacht habe. v. BV.
Corus Balicaſſius, vireseenti ater, cauda forficata
Lin. Syſt. Nat. ed. XII. p. 157. n. II. Die Phi⸗
mppiniſche Dohle. Muller Linné Syſtem. II. P.
178. n. 11. O. |
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man darauf offen darf noch
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die Federn heben auch dieſe Farbe nie
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| find nad) innen und unfen ſchwarz; die Schwanz
Federn find unten ſchwarz; der Vogel iſt zehn Zoll,
der Schnabel vierzehn Linien, der Schwanz drey
Sia und eilf Linien, der mittlere Zehe mit de
el neun eine halbe Linie lang; der hinterſte
iſt ſo lang als der mittlere. Die zuſammen ge⸗
legten Fluͤgel reichen etwas uͤber die Haͤlfte des
Schwanzes. Hiermit kommt die Daubentonſche
Abbildung auch voͤllig uͤberein welcher man noch
ſieht, daß die Iris Ferm ſey, und daß borſten
a Federn nach vorn zu uͤber den Schnabel lie⸗
Man wuͤrde ihn alſo ſicherer als den vorher
gehe Vogel zu den Dohlen oder dem Raben»
DRAN ordnen koͤnnen. O. 9
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Kirle, Hose; Neugriechiſch, Ayasgaz Lateinisch,
Pita, Ciſſa, Avis pluvia, näch einigen; im ſchlechten
neuen Latein, Ajacia; Italieniſch, Garza, Ragasza,
Aregazea, Gusauola, Gaza duminicand, Gazzara, Pica,
Puta; in Catalonien, Grafa; Spaniſch, Peg, Fi.
caata, Pigarza; Deutſch, Aelſter, Elſter, Atzel,
Betſche, Schalaſter, Aegerſt „ Agelaſter, Alga/
ſter, Agerluͤſter, (Ariluſtra); in Livland und
Pommern, plattdeutſch, Saͤſter; in Flandern,
Alierter; in Illyrien, Scrakavel, Rrigſtela; Polniſch,
Stroka; Schwediſch, Sata; Daͤniſch, Sade, Huus.
Skade, Norweg. Skior, Skiere, Skate, Tunfugl;
Crainiſch, Praka; Englaͤndiſch, Pye, Pior, Magpye,
Pianet; Franzoͤſiſch, in verſchiedenen Zeiten und
Orten, Ne, Jaguette; Dame, Agaſſe, Aguce, Ajace,
Ouaſſe, u. ſ. w. Rußiſch, Soroka; Tunguſiſch,
Saſchnga; Buraͤtiſch, Saſcharei; Georgi Rei⸗
fen I. S. 165. Lettiſch, Schaggata; Ehſtniſch,
Barrakas. In der Livlaͤndiſchen Wiek, Ketſakas.
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1) Corvus Pica albo nigroque varıus, cauda cuneifor-
mi. Linn Syſtem. nat. XII. p. 157. 13. Fauna
ſipec. n, 92. ed. I. n, 76. Mater, med. 27.
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e) Ia Pie Beiffon Tom. II. p. 35. Griechiſch, Klee,
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dem Ba 85 noͤthig hat, der Elſter den Schwanz
abzu⸗
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Br 8vo. Tom. J. p. 16 %
Buffon hilt. nat. des Oiſeaux. ed. amo. Tom.“ v.
p. 117. t. VII. La Pie.
Gh Pica varia .- caudata. p. 694. t. 695.
f 1 ornith. Lib. XII. Cap. XIl p. 392. Tom. U
‚Ron, de’avibik, . 6% Tom XVI . 6. fr 1
e ir 27. «19 HAUEN Albin. I. p.
Feiſch Vögel. Pl. 5 2.
Sarg Petinoth. II. 58. 264: I. 59. n. n. S. |
112366 3.141. ig
knien Oran. d. Voͤg S. 114. n. 1 1. gemeiner Her
m
a
her. Alelſter. Boa 0 un a 2 Ben
Balle Il. Elſte er. S. 256. n 675 Asa 12 N
ewe anten, p. 9. n. 32. Worm: Mul. p. 293.
8 * 1 Ann. I. Corvus ruſticus. p. 32:0, Al. Gan,
ther Scop. S. 35 n g 4.
munter Linne Syſtem. II. S. 179. 5. 13. Euro⸗
aͤiſche Elſter. NRHA R.
Dec ee Beuth. Naturfceſch. See S.
44. n. 4
Blünendach Handb. S. 221. 7. had,
Leske Naturg. . S. 244. B. 2. ad
ion Meyer Abbildung. Th. 2. S. re 100.
Peunmant Zool. brit. 5. 74. dab; VI.
Nosemann Tab. 2. Ri |
Oekon. Zool. S. 68. 1. 2. Alan * — Tom.
Cen. q. 198. een en re n
e ‚Müller prodr. Zoel; dan, P. 12. 92. N 85
Fiſcher Nat. von Livland. S. 71. n. 60,
Georgi Reiſe durch Rußl. p. 165.
Borowery II. S. 109. n. 10. NN % (1
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* ohen. natur. X. p- 106. ed. u 1 5. 177. 5 23.
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Gewohnheiten, mit ihnen gemein; denn ſie
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ine oder wenn ſie dieſelben offenbar mit Gewalt.
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Füte Augen, und die g ne Geſſale de 5
Aehnlichkeiten, in ihren Naturtrieben, 7 18 en
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Voͤgel, bisweilen ſelbſt die Alten derſe en,
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ugreift ). Man hat geſehen, daß fie auf eine
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welche begierig die 9 om Tanze b = .
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ſuchen Pas die Sac der 5 80 51 1 19
55 auf, und wiſſen ſie allda hervor 590 iehen. Bock
d. a. O. S. 45. Sie ſoll auch Neöhü ner, H 4
und dergleichen Wildpret 3 ne |
ſchr. d. Colonie Surinam. 2 Th. S. 14
und Scopoli a. a. O. ſagt zwar, ſie lebt mit Huͤh⸗
vern und Finkenarten geſellſchaftlich. Das thut
des Winters die graue Kraͤhe auch wohl auf den
Miſthöͤfen. Es find dieſe Sgel den Kraͤhen und
Elſtern auch zu groß, oder zu geſchwinde, als daß
ae dieſelben greifen koͤnnten. Zur Brutzeit aber
babe du ‚fie junge und fi e a oder uͤber⸗
fallen die Kl leinen. N 7 S8
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nen Krebs, weicher ihr aber zuvor kam, und ſie
mit ſeinen Sch eeren erwuͤrgte u. ſ. w. e) Man ziehet |
aus ihrer ‚Begierde zu dem Fleisch lebendiger Thiere
Nutzen, indem man ſie, wie die Raben, zur Jagd
abrichtet f). Sie bringen den Frühling gemöhm
lich mi den Garten gepaart, und mit dem Bruͤten
ind b deſſen Folgen beſchaftigt, zu. Des Winters
liegen fie e en nähern ſich um fo mehr
den bewohnten? Oertern, als ſie daſelbſt mehr Zu⸗ |
gang zum Lebensunterhalt finden, und die ſtrenge
Witterung ihnen dieſe Zuflucht n norhmwentiger mach.) |
Sie 9 ewoͤhnen leicht unter den Menſchen, werden 17
oft ſo zahm, daß ſie ins Haus kommen, und endlich
gleichſam darin I Velen Ich kenne eine Elſter,
welche Tag und Nacht mitten unter Katzen zubrach⸗
te, und dieſelben zu betrügen wußte. Sie ſchwatzt
beynahe wie die Kraͤhe, und lernt auch die Stim⸗
me anderer Thiere, und die Woͤrter der Menſchen
ac N a Den führt 9 150 Elſter an,
10 5 e voͤ ig das Geſchrey eines Ka einer jun⸗
N ziege, es. en und 121255 Schäfer.
Kb n achahmte 3); 5 eine andere wiederhohlte ganz
N. n eine
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XII. 3 al 2 ee ee eee ee e
Sie macht bisweilen ee Zerfkößrung auf den
a0 wee und kommt, gleichſam hr Vogel⸗
ſteller z drohen, bis in A Hirten A N |
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30 2 Das Hundebellen⸗ hee und Stufen 8
der Hennen, ini fie ziemlich wohl 9 955 Bock
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| ſtern geſehen, „ welche ganze Redensarten herſag⸗
. Margot (Margaretha), 5 iſt der Nahme,
welchen man re geben pftegte, weil ſie denſelben
abe —— ferien ausſpricht. Plinius
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Pt atarch erzaͤh „ daß eine Elf E, we 16 gern die
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Inſtrumente nachahmte, wie ſie
21 einmahl 8 Tages eine Trompete gehoͤret hatte,
Br? upon chwieg, welches denen, welche fie ohne
En hören er gfr zu hören gewohnt waren, ſehr
g allend ber fie wurden noch beſtuͤrzter,
wie je mit ei mah das tillſchweichen brach, uicht
m die gen wöhnliche bung zu wiederhohlen, ſon⸗
ern die De 1 75 rompete, welche e ſie gehoͤret
* 1 Pr e Gene ane Tact,
umachen. Flutarchi Opuse rovnndi Lib.
I. p- 390. Gelten de avibus 2 Re . |
h 5 wi Im bal bakari, r v. 67. ee
9 Plin. Hiſtoria 115 ib X. Cap. äh” en ee
mand nicht gut verſchwiegen ſeyn kann, ſo ſagt man
in Pommern: Er habe Aer gegeſſen. O.
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Rabe; ſie ſpringt, wie di
ſuchen, auf den Rücken der 1 hm ee
doch mit dem Unterſchi de, daß die Schweine Dies
ſen Dienſt mit Dank annehmen, ſtatt die Schafe,
weſche ohne Zweifel e eee s zu furch ·
ten ſcheinen ). erhaſch eſchi 12
gen und andere a e Juscken, weiche
oe kommen. 1 ng we e e 6 hen See
or 277 F ee 4
er Man fangt die *. denſelben Fallſtric
und auf dieſelbe Art, wie die Kraͤhen 4), und man
bemerkt an ihnen dieſelben bos en Gewohnheiten, zu
ſtehlen, und ſich einen Vorrath von Futter zu u
len ). Dieſe Gewohnheiten find bey unterſchiede⸗
nen Thierarten faſt immer mit einander verbunden.
Man glaubt auch, daß ſie Regen anzeige, wenn Ne.
mehr als e 1 1). In anderm B
tracht, weicht fie durch ſehr viele Unterſchiede vo
dem Raben ⸗ und Krähen⸗Geſc ch. | |
5 W feibft kleiner als dis Doble, und wiege
N r * Main ae il 9
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0 beit des + Ola, p. 94. 0 —
7 Un 0
0 Die Eiſter und alle Rab m; Selben und Dohlen,
beitzt man auch mit Falken. Jorn a. a. D. 0 R
9 ch habe mich hievon ſelbſt Aerzen t, da ich einer
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egte. e verbarg ihren Diebſta orgfaͤlt
daß es 2 0 (ine 5 60 A g 55 un Bey⸗
piel unter dem Bette, zwiſchen en rte d
. Narragen deſſelben, I ben. v. S al
0 Aldvorandi ornithol. p-. 781. Por P. 5 2015
hr
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5 1 1 498 5 1 5 RN | | 3 |
nicht mehr als acht bis neun Unzen; ſie hat viel kuͤr⸗
Jartlicher gegen ihre Jungen iſt, welches gewoͤhnig ·
lich bey den Thieren von ſolchen Gatten gilt; oder,
daß ſie weiß, daß viele Raubvoͤgel ſehr begierig nach
ihren Eyern und Jungen ſind; und dieſes um ſo
mehr, da einige derſelben nur das Vergeltungsrecht
gebrauchen würden 5). Sie gebraucht deſto mehr
1 d M 3 6 ea Vor⸗
—
| 771 A
n) Vidi aliquando picam advolantem ad avem.— In
| quodam loco ligatam, et cum illa fruſtula carnis co-
| m-dere vellet, pica ſua cauda ea fruftula removit;
| vnde picam avem efle aliarum avium derifivam cog-
novi. Avicenna, Geſuer p. 697. v. B.
o) Die Alten glaubten dieſes, da ſie aus ſeinem Nah⸗
men Kiss, Kid machten, welches eine Wolluſt
Lena A
5j) um Woroneſch in Rußland wird die Elſter von
dem Falken Kopez (Falco veſpertinus L.) aus Keese
v | eſte
e Die Elſter. |
Vorſichtigkeit, je mehr fie die Jungen liebt und e
mehr dieſelben in Gefahr findz fie legt ihr Neſt
hoch, in großen Bäumen, oder wenigſtens oben in
einem Geſtraͤuche an P), und unterlaͤßt nichts, um
es feſt und ſicher zu machen; mit Huͤlfe des Gatten
befeſtigt ſie es Aufferlich mit beugſamen kleinen Zwe
gen, und Moͤrtel, aus naßgemachter Erde, und
bedeckt es ganz mit einem Gitter, aus einer Art
Geſträuch mit kleinen Dornen, welches fie wohl
durcheinander flicht; fie laßt darin keine andere
Oeffnung, als an der Seite, welche am beſten ver⸗
theidigt iſt, und bey der man am wenigſten ankom ·
men kann, und welche nothwendig iſt, um dadurch
aus und ein zu kommen ). Ihr Fleiß und ihre
Vorſichtigkeit ſchraͤnkt ſich nicht blos auf die Si⸗
cherheit ein, ſondern erſtreckt ſich auch auf die
Bequemlichkeit, denn ſie verſehen es am Grunde
mit einer Art von Polſter 9), damit ihre Jungen
10 e en og we e e weiche
14 Be
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x 785 428 x 5 1 er N bb 1 8 1 4 40 11. 3 22 |
Neſte vertrieben, und er legt alsdann vier gelbro⸗
the Eyer hinein. Gmelins Reiſeb. I Th. S. 67.
NE 4454 Kr" 9 705 3 | O. ann
p) Gewoͤhnlich bauet fie daſſelbe auswaͤrts an den
˖ Gehoͤlze oder Baumgaͤrten. v. .
* 9 * a, a 9 771 Cle 1 | | {
6) Soͤchhauſen ſagt, die Elſter mache die Oeffnung
in ihrem Neſte an der Seite, von welcher, in dem
Jahre, die Winde am wenigſten herkaͤmen. A. a. O.
40 Lutea ſtragulum fubjicit — vt merula et pica.
Arifliot. Hiſtoris animalium Lib. IX. Cap. XIII.
Ich bemerke bey dieſer Gelegenheit, daß die mehr⸗
ſten Schriftſteller geglaubt haben, der Kia des
Ariſtoteles ſey unſer Heher, weil er ſagt, der Kiss
7 5 g 0 ſammle
7
1
"ORG DER bie gang Maſſe, das Auſſenwerk und
e mit gerechnet, wenigſtens zwey
eſe Vorſicht ift für ihre Liebe oder
ichend; fie hat immer
das gerichtet, welch
d, ein Falke, ein Adler,
doch geſtehen, daß 1 ihr Betragen überlege
e a i SR u e 4 IR 70 N
N
den blauen Flecken auf den Fluͤgeln, und die Art
des Zopfs, welchen der Vogel macht, indem er die
Federn auf dem Kopf aufrichtet. Von dieſen
Kennzeichen erwaͤhnt der Philoſoph gar nichts; da⸗
her glaube ich, muthmaßen zu koͤnnen, daß die El⸗
ſter des Aristoteles und die unſrige, einerleh Vö⸗
gel ſind, wie auch die bunte Elſter mit dem fangen
Schwanze, welche in Rom neu, und noch zu Plir
mins Zeiten ſelten war. % Lib. X. Cap. XXIX.
1) Friſch. Tab. 68. c Ne
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efehn
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da
ke
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Die Elſter. 183
ang B in welchem Falle ‚fie ſo gleich
eres zu machen anfängt, und das Paar are
beitet alsdann 1 (0 elch, daß Daffelbe wenigſtens in
einem e darauf legt ſie zum ee
mahl vier bis fuͤnf Eyer; und wenn ſie wieder
ſto RR » fo mad ee da Neſt, welche
den beyden vorigen ähnlich tft, und legt zum d
tenmahl, aber immer weniger Eyer ). Ihre Eye
ſind ſehr klein, und nicht ſo dunkel als f ie Raben ö
TCyer. Auf dem gruͤnblauen Grunde find braune
Sieden, am haͤufigſten an dem dicken Ende, zer⸗
euet 7). Johann Ziebault, welcher vom Sa⸗
lerne 246 28 kin wird, iſt der einzige, welcher
a ehen, Männchen und Weibchen mechie |
TE m We Inte Fg Die
0, Eimas öbntices fann Anlaß gegeben haben, deß
Vie bac ie Liſt susufchteiben... daß fie immer zwey
eſter mache, um die Raubvogel, welche ihre Jun⸗
gen beachren, zu hi untergehen. Aldrovandi ornithol,
75 Au, . Kr Borg a. a. D. p. 697.
5 Ein ſehe gie 1 Vögeleyer. Teb. VIII. f. 8 und es
' unſre nach der Natur gemachte. Abbildung, auf der
Ik,ꝗtzten Platte. f. 5. Die Elſtereyer ſind laͤnglich⸗
ter, un 11 fo groß gefleckt, als die Eyer der Ra⸗
9 rähen, Saatkraͤhen und Dohlen, ſondern
. fein get pfelt oder geſprenkelt. O. Das Ey
der Elſter iſt kleiner als das Dohleney iſt, auch
laͤnglicht, und läuft ſpitzig zu. Am Grunde fallt
etz mehr ins Gruͤne als ins Weiße, und iſt durch⸗
gaͤngig, mehr aber am ſtumpfen Theil, mit brau⸗
nen Streifen und Dupfen uͤberzogen. Jorn Peti⸗
| noth. II. S. 141. 9. 9. Bock a, g. O. O.
25 Salerne hilt. nat, des Oifegux, p. 95. 5
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Le 2 : * 0 NAMENS 4
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184 Die Elſter.
Krähen, hat.
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15
schwerlich aus dem Ehe. Sie bekommen ihre Ene.
wickelung und vollkommene Geſtalt nur algemach
und nach einiger Zeit; die Mutter erzieht fie nicht
allein ſorgfältig, ſondern feßt ihre Fürſorge für die.
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worden fi A
d, fort. Ihr Fleiſch giebt eine mittel:
mäßige ©peife ab, ob gleich man überall weniger
Widerwillen gegen daſſelbe, als gegen die jungen
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anlangt, fo halte ich denſelben nicht für etwas
4.
ders
4
*
ſentliches dieſer Art Vögel, weil man unter den
Raben, Kraͤhen und Dohlen welche findet, die eben
ſo ſchwarz und weißbunt ſind, als die Elſter. Man
kann aber doch nicht leugnen, daß bey den eigentli⸗
chen Raben, Krähen und Dohlen, nicht die ſchwar⸗
ze Farbe, und bey den Elſtern nicht die ſchwarz und
weißbunte, die gewoͤhnliche fey; und daß, wenn
man ſowohl ganz weiße Elſtern, als weiße Raben
und Dohlen geſehen hat, es auch nicht ſehr ſelten
ſey, daß man ganz ſchwarze Elſtern antrifft. Auch
darf man nicht glauben, daß das Schwarze und
Weiße, als die Hauptfarben der Elſter, die Ver⸗
miſchung der andern gänzlich ausſchließe. Wenn
man ſie nahe und im gewiſſen Lichte betrachtet, ſo
ſieht man Schattirungen von Grun, Purpurfarbe
und Violet »), und man erſtaunt, ein fo fehönes
Gefieder, bey einem Vogel, welcher in dieſem Be⸗
tracht ſo wenig beruͤhmt iſt, zu ſehen. Aber man
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PR Thiergefchichte p. 77. oder man fehe lies
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er eine Elſter ſelbſt in verſchiedenem Lichte. v. B.
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Beib hen durch den ſtarkern blauen Wiederſchein 1
oben am Körper, und nicht du 5
ge, wis einige glaub er
Die Elſter 1 wie ale andere Bögel, dem 5
Mauſern unterworfen, „ aber man hat ben erkt, daß
ihre Federn nur allmaͤhlig, und eine nach der an
dern, ausfallen, ausge nommen die Kopffedern, wer
che alle mit einmahl ausfallen, fo daß fie alle Jahr |
zur Mauſerzeit kahlköpfig iſt ). Die Jungen bes J
kommen ihren langen Schwanz erſt in dem zweyten — Mi
Jahre, und wahrſcheinlich find fie nicht eher, als 1 4
in . Zeitpunkt, gusgewachſen. e J
a Alles was ich über das Alter der Elſter derm
finde, iſt, daß Derham eine 5 hat, „welche
über zwanzig Jahre lebte, welche aber in . | 1
Jahren ganz blind für Alter war e — A
Dieſer Vogel it fehr gemein in Frankreich, 8 | „
land, Deutſchland, Schweden und ganz Europa, iM
ausgenommen in Lappland 90 und den Gebirgsge⸗
| | genden,
25 5 lin Lib. x. Cap. XXIX. Es iſt eben ſo bey dem
Heher und vielen 2 Vögeln, v. B.
2) Albin, Tom, 1 p. 14.
b) Fauna fvec, n. 76. ed. IL. p. 31. n. 92. Herr Ze. 5
bert hat mich verſt chert, 1 75 man gar keine Efſten
auf
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Sie hat zwanzig Federn in jedem Flügel, -von
welchen die erſte ſehr kurz iſt, und die vierte und
fünfte am laͤngſten find; Im Schwanze find zwölf
ungleich lange Federn, welche immer an Länge ab⸗
nehmen, je weiter fie von den beyden mittelften, wel⸗
che die längften ſind, entfernt ſtehen. Die Naſen⸗
loͤcher ſind rundlich; die Augenlieder inwendig mit
einem gelben Flec
zwanzig Zoll, und der Blinddarm einen halben Zoll
lang; der Schlund iſt weit, und da, wo er mit dem
1
Magen verbunden ſt, mit Druͤſen verſehen; der
Magen iſt ein wenig muskelartig, die Milz laͤng⸗
licht, und gewoͤhnlich iſt eine Gallenblaſe zu ſehen ©).
Ich habe geſagt, daß es weiße Eiſtern gebe, fo
wie man weiße Raben bat, und obgleich die haupt⸗
ſaͤch⸗
*
Flecken gezeichnet, die Spaltung des
Rachen am Rande von Borſten ſtachlicht, die Zun⸗
ge ſchwarz und geſpalten; die Gedaͤrme zwey und
| auf dem Bugeyſchen Gebirge, und ſelbſt nicht auf
der Höhe von Mantug, finde, v. B. Sie iſt
auch von Herrn Forſter auf Madera, und von
Smelin und Georgi, in Rußland geſehen worden.
00 milugbiiy. p. 87.
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8 mitten i in 11 Fluͤgeln, ganz weiß war 5); es
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ch gekommen ſey, dne dale, den Ein.
Klimas erl af, ot oder daß ſie in Frank
durch eine andere beſondere U ache enkſtanden ſey.
Eben daf lbe e uh man von el;
ſagen, welche bisweilen in Alt geſehen wWor⸗
den f ind 0 ). BET
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d) Muſteum Wormianurti. p. 293. Ex Norwegia ad
me transmiſſa eſt, vbi in nido duo huius generis pulli
| inventi. — Cu n pici is vulgaribus, quoad conſtitu-
tionem plane convenit, niſi quod colore fit candido
et ſtaturs minori, eum ad adultam nondum perve-
nerit aetatem. — Caput glabrum viſitur.
e) Pica alba in oppido Comarno Ruſſiae eduents. —
| Prope Viaska picae quinque eiusdem coloris ſunt con-
ſpectae; in Volhinia non procul a civitate Olika vng
comparuit. Rzacz, Auctuar. p. 412.
f) Salerne Hiſtoire naturelle des Oiſeaux p. 93.
20 Gerini Storia degli Vecelli. Tom. Il. p. 41.
8) Klein hat in Schlefien und Dresden weiße Eiſtern |
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offenbar daher, weil „ erzeit gef
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Eee in den mehreſten Dörfern faſt niemahls,
aber in und um gemiſſe andere Doͤrfer wohnen fie,
ſeit viele n. Jahren. Sie niſtet bisweilen nahe bey
den Wohnungen in Baumgarten. Das Neſt iſt
künſtlich, wie beſchrieben, gebauet, und es unter⸗
ſcheidet ſich von allen, wen igſtens europaͤiſchen Mes
ſtern der Raben, Kraͤhen, Dohlen, Heher und
Raker dadurch, daß es oben mit einer Art von
Kuppel bedeckt wird, welche aus Dornen und kleinen
Zweigen gemacht iſt, und an der einen Seite nur
eine kleine Oeffnung zum Eingang und Ausgange
hat. So dreiſt aber die Elſter unter den Menſchen
lebt, ſo ſcheint ſie mir doch gegen dieſe ſehr miß⸗
trauiſch zu ſeyn, wenn f e ſich ihrem Neſte naͤbern;
denn ſie verließen die Eyer, wie ich zu dem AM
geſtegen war, ohne daſſelbe beruͤhrt zu haben.
habe ſchon von den Saatkraͤhen erzählt,
Ich
wie muthig ſie be des Elſter angefallen wurden,
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190 Anhang, zur Geſchichte der Elſter.
wenn fie ſich ihrem Mefte zur ſehr näherten, ‚fie fälle
duch die grauen Krähen an, welche demſelben zu
nahe kommen. Die Bauern zerſtoͤhren die Elſter⸗
Neſter doch auch hier, weil die alten Elſtern gern
Kuͤchlein toͤdten. Sonſt iſt der Vogel, ſeiner ſchoͤ⸗
nen Farben halber, beliebt. Man ſagt hier zum
Spott von einem Menſchen, welcher Kleidungen
von abſtechenden Farben träget: er iſt ſo bunt wie
eine Elſter. Die Elſter hat eine heiſere Stimme,
welche einige Aehnlichkeit mit dem Lachen einiger
Menſchen hat; und von dieſem ſagt der Bauer: er
ſchrahahakt alsn Haͤſter. Dieſes Geſchrey erheben |
ſie, ſo bald fie Aas und desgleichen finden, oder
eine Katze, oder ein anderes Raubthier ſehen und
verfolgen, und ſie rufen alsdenn alle Elſtern aus
der Nachbärſchaft dadurch zuſommen. Sie ſchla ·
gen dabey den Schwanz oft und ſchnell in die Hoͤhe.
Die mehreſte Zeit kragen ſie den Schwanz etwas
aufgerichtet; wenn fie gerubig ſtehen oder fügen, fo
hangen ihnen die Federn am Unterleibe ſehr locker.
So iſt ſie bey der Beſchreibung des Herrn von Buͤf⸗
fon vorgeſtellet, (Oiſeaux Tom. V. Pl. VII. edit.
12mo. ) eee e eee 3970
Die Eiſter war wegen ihrer Geſchwätzigkeit
dem Bachus geheiligt ). Die Alten glaubten, daß
fie gekocht oder zu Pulver gebrannt, die mehreſten
nee heile, und man fordert noch wohl
von Apotheken deſtillirtes Elſterwaſſer, als ein
Mittel gegen die fallende Sucht. Der gemeine
Mann in Pommern empfiehlt eine Elſterſuppe, als
das beſte Mittel in Podagra und Laͤhmungen.
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) Foccundi celices quem nom fecere difertum? Horas
12
ie; zur Geſchichte der Eſtter. 15 |
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ben. En pf, Sale, s, Rücken, Steiß und
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Feder ſi > 00 ern Seite ſchwarz, a 1 .
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15 Der N 11 lang wie der Leib, und
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„Die beyden
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nien länger als die aun ur Seite ſtehenden.
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niß län Ne e ſo iſt doch 15 dme der uͤbri ·
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gens e 55 11 20 iſt, Der Schnabel,
die üße und Nägel an denfelben, find ſchwar
wie bey der gemeinen Elſter, aber das Gefieder iſt
ſehr verſchieden. Es ift nicht ein weißer Punkt auf
demſelben, ſondern alle Farben ſind Bunt el. Der
Kopf der Hals, d der Ruͤcken und die Bruſt, find ſchwarz,
mit violetten ziederſchein. Die Federn im chwanz
und die großen Flügelfedern, ſind braun; alles
übrige iſt, mehr oder weniger, dunkel ⸗ ſchwärzlich.
a) Briſſon ornithologie. Tom. II. p. 40. v. B.
Briff. ed. Bvo. I. p. 166. n. 2. Pica Senegalenfi 8.
Linn& Syſtem. nat. XII. I. p. 152. n. 14. Corvus
Bednegalenſis nigro violageus, cauda une, ar ·
tubus nigris.
Muller Kinn Syſtem. II. S. 179. n. 14.
Buffon hilt. des Oiſeaux ed. 12. Tom. V. p. 133.
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Da Her von Bhffon und von ane feinen
dieſe Vögel bloß nach Briſſon beſchrieben zu
haben, und ich will deſſen Ausmeſſungen hinzu fer
Gen, weil man daraus das Verhaͤltniß ihrer Theile
Schnabel iſt einen Zoll fünf Linien; der Schwanz
ſieben Zoll; der mittlere Zehe mit dem Nagel 152
Linien; die Breite der ausgeſpanneten Flügel, eis
nen Fuß, neun Zoll, ſechs Linien; die zuſemmen
gelegten Slügel reichen etwas wetter als den dritten
Theil des Schwanzes. Dieſe Elſter kommt, der
Beſchreibung nach, etwas mit der braunen Elſter,
welche willughoy in England im Koͤnigl. Thier⸗
biauſe geſehen parte, überein,
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Die eiſter von Jamaika“).
| Seligmann Th. I. Tab. 5.
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1904 7 ; Bee ri 2 * * . 39 ien FI. 7
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aber eee en, Wing
Hirte Vogel wiegt nur ſechs Unzen, und iſt une
gefahr ein Drittel kleiner als die gemeine
Elſter, mit welcher ſie einerley Schnabel, Fuße
und Schwanz bad a BR wee Mi RENT RC
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bb) Man hat ihr den Rahmen der Eifer, der Dohle
= Ä del Amſel von
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n ze
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ddes Bienenfraßes (apiafter), und der Amel o
Barbados gegeben. Brown natur. Hift. of Jamaic.
476. "Catesby hiftoire naturelle de Caroline Pom. I.
pr. 12. t. 12. Klein hat die franzoͤſiſche Ueberſe⸗
hung mit ihren Fehlern abgeſchrieben. Ordo an.
p. 60. Briſſon, Tom, II. p. 41. v. B.
2 Jen dali. win. P. 166. i. 3. Tien Jam.
cenſis ,, Ne
Graeula quiseula nigro -violacea eauda rotundata,
Linne Syftem, natur. XII. I. p. 165. 7. Kalm
Reiſe nach dem noͤrdl. A merika. Fur Zeæ. Th. 3.
p. 33. In der Sammlung neuer und merkw.
Reifen, Goͤtting. Th. 9 bis 11. 5 |
Seligmann Th. I. Tab. 24. Purpurfarbige Dohle.
Zelle die purpurblaue Dohle. U. S. 255. n. 198.
Klein Purpurdohle. Monedula purpurea; Cornix
purpurea; Engliſch, Purple Jack- Daw; Franz.
Choncas couleur de pourpre. Caresb. Ordnung d.
Vogel. S. 114, 1 13.
m * . muͤuer
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Bi. vil n . ; Seeligmx ALT. 4. 24
E ae a > . ⁵]³:!ʃ.˙˙˙⅛. ˙˙— ˙¹m½%⅛ . u nn Ei
am haͤufigſten an den Oerter
entfernt ſind; wenn ihre Brüͤtezeit vorbey iſt, und
Die eite von Ja Jama. 151
Das Gefieder. des Männchen iſt ſchwarz / mit
purpurfarbigem Wiederſchein; das Weibchen iſt
braun, dunkler auf dem Rücken und dem ganzen
obern ene Koͤrpers, und nicht ſo N a
1 ala da Fe e vie
5 1 HE 1 1 * £
1 |
Sie bauen ihre Neſter auf den Danmyalgens |
pro findet ſie in allen Landſtrichen der Inſel, aber
n, welche vom Geraͤuſch
ſie einer neuen Generation ihr Daſeyn gegeben ha⸗
ben, verbreiten ſie ſich im Herbſt in den bewohnten
Gegenden, und kommen in einer ſo großen Anzahl,
daß die Luft bisweilen durch ſie verdunkelt wird.
Sie ſtiegen auf die Art Truppweiſe einige Meilen
weit, und uͤberall „ wo fie fich.fegen, thun ſie den
Landleuten anſehnlichen Schaden. Ihre Zuflucht
im Winter iſt, daß fie die Scheunen beſuchen.
Alles dieſes laͤßt vermuthen, daß ſie von Koͤrnern
kleben, ob gleich man bemerkt, daß ſie ſtrenge rie⸗
chen, daß ihr Fleiſch bnathend god i uud re
man ſie ſelten gms dis 81e 35 30
23,90 ane n
Ich BERN anführen, daß dieſer PR ide
alein durch die Art ſich zu naͤhren, durch die Stel⸗
lung und ſein Gefieder, von unſerer Elſter unterſchie⸗
den iſt, ſondern auch dadurch, daß er einen anhal⸗
tendern Flug, und folglich ſtaͤrkere Fluͤgel hat, daß
er in ſehr zahlreichen l fliegt, uch kein gu;
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mae, Linn⸗ Syſtem der Raupentsdter. Th. II.
S. 196. n. 7. Boroweky 1. p. 119. 3.
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. Biſffon Le bie de la Jamaĩque. hiſt. nat. ie Oifeaux, +
ed. 12. Tom. V. 5 134.
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Sitten und Geſchr Es hält
aus derſelben zu machen;
um fo mehr, da Sernan⸗
dez, der einzige |
diger welcher fie geſehen
hat, fie dem Staar ahnlicher als der Elſter gehal⸗
ten hat. Dieſes Zeugniß muß fuͤr diejenigen wich⸗
tig ſeyn, welche es verſucht haben, wie viel der erſte
Anblick eines geuͤbten Beobachters, der geſchwinde |
die natürlichen Kennzeichen vom äuffern Anſehen ei⸗
nes Thieres faßt, entſcheidender und ſicherer ſey,
deſſelben Art zu erkennen, als die Unterſuchung der
eee , e ee Theile,
d) Hift. avium noyse Hiſpaniae, Cap. XXXII. heißt er
Izanatl, Yxtlaolzenatl. Aa Ba
e) Ornithol. Tom. II. p. 42.
f ) Fernandez fagt Brachium eraſſa. a. a. O.
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zur Elſter von Jamaika. 155
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uͤber die Nafentöcher, ſondern eine beynahe nack⸗
0 is, und keine geſpaltene, ſondern
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Elſter oder Purpurdohle, macht be
ſchlecht eine Ausnahme, indem die Zunge ſelbſt nah Ä
Ainné lb d iſt. Die Nafenlöcher » Klappen
find gewoͤlbt. Die Schwungfedern erſter Ordnung
ſind ſchwarz, die von der zweyten Ordnung aber an
der aͤuſſern Fahne purpurfarbig. Briſſon führe
noch an, daß das Männchen ſchwarzviolet, die er⸗
ſten großen Schwungfedern nach innen und unten
ſchwarz, die kleineren Schwungfedern aber, wie
bben die zwölf Schwanzfedern, ſchwarzblau waͤren;
das Weibchen ſey am ganzen Leibe braun, oben
dunkler, unten heller. Sie iſt eilf Zoll, neun Lini⸗
nien lang; der Schnabel ſechszehn Linien; der
Schwanz fuͤnf Zoll, ſechs Linien; der mittlere Zehe
| Ln dem Nagel vierzehn e die duſumgen geleg⸗
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die Iris gelb gemahlet; Bro: 118 agt, fie ſey filber-
farbig, und nennt den Vogel Merops niger irie
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Kalm nennt dieſen Vogel den Maysdieb, weil
5 in 5 Carolina, Mexiko u. ſ. w. N in groſ⸗
fen Schaaren auf die Maysfelder fällt. In Vir.
je 4 ft er, wäre er unbilliger N eiſe vor on den
155 n verfolgt, da er die Erbſenfreſſer (Bruchus
5 7 Sylt nat. KI. p. 604:) Sen zamenkä
| 5 großen Schaden an den Erb Son thun, aus ·
reotten hilft. Briſſon heißt dieſen 71 den Jza⸗
| nal, 7 Fernand. Raj. Pie rouge De Masche: Klein
meynt, man Eönne die Purpurdohle zu den Hehern
rechnen, weil ſie einen längern | Schwan als
Dohlen hätte, und weil die e chwan
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1) Pica caudata Jes Are. ed. Fıf Lib, XII. Cap.
XIll. p. 393. Tab. II. f 2. mas. . 9. foem.
ger de auib. p. 44. 5 VI. Tab. XVII. f.
Wi hg delt. Ray. Pica antilarum, Synopf.
Du. Tae Pie des Antilles. hift gen. des Antilles,
Tom. II. p. 252.
Briffon. Galgulus i Le Rollier des. Antil-
es. ed. 8vo. ornith. Tom. I. p. 176. n. 6.
Buffon hiſt. des Oiſeaux, ed. 12mo.
tilles. Tom. V. p. 138.
Salle Voͤgelgeſch. 1 5 Saubraun daten He⸗
her. S. 262. n. 208. AI
* Brifen, omichologie. Tom, u. v. 80. 5
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welchem hier die Rede i 1 beylegen kann, da die
Abbildung dem Briſſo ſel elbſt nicht genau geri
n Rag, un welche es vermuthlich! noch
ieſen, als in a allen an rigen Stuͤ cken if 75 denn
dieſe Genauigkeit bey den kleinen Fe
Mahler, welcher die Natur ee e be
Dingen, 9 will, viel gleichguͤltiger, als dem
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ten im Schwanze, welch 9 8 Bei on Er Unteefehei-
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| ti; tres ſeilicet antici, pofticus vnus; omnes circiter,
voque ad exortum diſcreri: Crura ad calcaneum vsque
plumoſa: Roſtrum conico elongatum, rectum; apice
d eorſum inclinante: Plumae bafıs roſtri retrorſum
verlae; naresque detectae. Briſſos BR, I. p.
0 63. edit. 9 p. . ugs
b) Briſf a. a. O. p. 35. 0 Wen. mans Allein
Briſſon macht aus den Voͤgeln mit einem ſolchen
Aue Schwanze, nür eine Unter Abtheilung derjenigen
0 Voͤgel, welche mit zurück geſchlagenen Borſtenarti⸗
gen Federn bedeckte Naſenloͤcher haben, und nennt
ſie Elſter; we ihnen daher 15 Eigenſchaft je
Die Elter be Anti
un nene gleicht die Elſter von den wan,
der unſrigen, in Anſehung ihres Geſchreys, des
Mißtrauens, der Gewohnheit auf den Ba umen zu
niſten, und an den Ufern der Fluͤſſe zu gehen, d
wegen der ſchlechten Beſchaſfenheit ihres 8 A
AR . eh HA rn 1 1 1 31118 Um : and) %
Wenn man daher diesen usltien Lage
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ſte BER, bein zen will, ſo muß es mei⸗
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urch die aüferocntiche Laͤn⸗
noch von derſelben g
ge der beyden wee Schwanzfedern )
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als das fuͤnfte und! letzte Kennzeichen, den übrigen
1 11 1, fo’ wie wir im Taubengeſchlecht u. a.
die Geftalt des Schwanzes, in unterſchiedenen Ar⸗
ten ſehr verſchieden finden. 1174 . 0
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1 Sm) Ich will nicht des Beſondern erwaͤhnen, Laer
| Adrovand ihm beylegt, daß er nur acht Federn
| im Schwanze habe. Er hat ſie nur nach der Ab⸗
beiüldung berechnet, und man ſieht leicht, daß dieſe
Neechnung zweifelhaft, und dem Irrthum unter
worfen ſey. Es iſt wahr, daß der Pater Du Tertre
daſſelbe behauptet, aber es iſt wahrſcheinlich, daß
er es dem Aldrovand nachſagt, deſſen Ornitholo⸗
gie er ganz wohl kannte, weil er ſie auf der folgen⸗
deen Seite anfuͤhrt. Uebrigens hatte er ſich ges
woͤhnt, die Beſchreibung aus dem Gedaͤchtniß zu |
00 machen, das Gedaͤchtniß aber bedarf, daß man ihm .
zu Huͤlfe k kommet, PCR: den 2. Theil). Endlich 1 1
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che acht bis zehn Zoll laͤnger find, als die Se
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ner Farben unterſchieden. Denn er hat rothe Süße,
und einen rothen Schnabel. Der Hals iſt blau,
mit einem weißen Halsbande; der Kopf von glei⸗
a ö weiß geſtreift, die
Slügelfebern blau und grün gemiſcht, und unten if
der Koͤrper weiß. nin mam gd
Wenn man die Beſchreibung der Elſter von
den Antillen des P. Du Tertre, mit der Beſchrei⸗
bung des Aldrovand, von der indianiſchen Elſter
mit dem langen Schwanze, vergleicht, ſo kann man
nicht mehr zweifeln, daß nicht beyde nach einem
und demſelben Vogel gemacht waͤren, und daß er
folglich nicht ein amerikaniſcher Vogel ſey, wie P.
Du Tertre verſichert, der ihn zu Guadeloupe geſe⸗
ben hat, und kein Japaniſcher, wie er
auch die Beſchreibung der Elſtet von den Antillen,
die einzige, wobey der Zahl der Schwanzfedern Er⸗
waͤhnung geſchieht. v. S.
2) Aldrovand ſagt nicht, daß die mittlern Federn im
Schwanze, ſondern, daß zwey Schwanzfedern mehr
als doppelt ſo lang als die uͤbrigen waͤren, und die
Abbildung, auf die er ſich beruft, zeigt vielmehr,
daß die aͤuſſerſten Federn die laͤngſten find. O.
Die Elfher der Antillen. 205
nach einer ſehr unſichern Erzählung ), behauptet;
wenn man nicht annehmen wollte, daß er ſich in
Norden verbreitet habe, woſelbſt er von einem fe⸗
ſten Lande hätte in das andere übergeben koͤnnen.
15 ALT TEE A TE at...
n) Specioſiſſimam hane avem Japonenfium rex fummo
pontifici pro fingulaıi munere ante aliquot annos
transmiſit, vt ex marchione Facehinetto, qui eas In-
nocentio nono — Patruo ſuo acceptas referebat,
5. Jatellexi,. alror. d. O. Lib. Xil. Cap. XI. P. 393.
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Basen beſchtelbt dieſen Vogel folgendermaßen:
Der Racker iſt oben roſtfaͤrbig, unten weiß;
der Kopf wie auch der Hals mit einem weißen Rin⸗
ge find blau; der Büͤrzel gelb; die kleinen Deckfe⸗
dern der Flügel Kaſtanienbraun, mit ganz kleinen
ſchwarzen Streifen; die groͤßern aber und die
Schwung ⸗ und Schwanzfedern find blau und weiß⸗
bunt; der Schnabel und die Fuͤße ſind roth. Die
Fuͤße ſind roth. Die Meynung des Briſſons, daß
dieſer Vogel des Aldrovands eher ein Racker, Gal.
gulus, Coracias, Lin. als eine Elſter ſey, ſcheint
mir von dem Heren von Buͤffon noch nicht wider⸗
legt, ſondern vielmehr durch die Abbildung und Be⸗
ſchreibung des Aldrovands, wahrſcheinlich gemacht
zu ſeyn. Man ſehe dieſes ſelbſt aus der Beſchrei⸗
bung, welche beynahe die einzige iſt, welche wir von
dieſem Vogel haben, und welche ich desfalls aus
dem Lateiniſchen herſetzen will.
Man hat dieſem Vogel, obgleich er in Anſehung
der Farben wenige Aehnlichkeit mit der Elſter hat,
den Beynahmen der langſchwaͤnzigen indianiſchen
Eiſter beygeleget, weil er wegen der Geſtalt des
ganzen Körpers und des langen Schwan zes, ſich
derſelben zu nähern ſcheint. Der Vogel iſt wegen
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erſtreckt ſich,
zes ſchoͤn. Seine Größe iſt, fo viel man aus der
Abbildung ſehen kann, beynahe einerley mit der
Groͤße unſerer Elſter. Der Schnabel, die Schen⸗
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kel und Fuͤße waren roͤthlich. Der ganze Kopf und
der Hals, um welchen ein weißer a gebe, wa⸗
Schnabels an
ren blau.
u. Vom oberſten Theil des
* a
zwiſchen beyden Augen bis zum Ruͤ⸗
cken, ein beynahe drey Fingerbreit langer, und
einen Zoll breiter, Flecken, welcher mit ſchwarzen
Punkten oder vietmehr Querſtrichen beſprengt iſt.
N
Der Ruͤcken und die Schultern waren roſtfarbig;
der Buͤrzel gelb. Die Deckfedern der Flügel war
ren Kaſtanienbraun, aber mit etwas breiten ſchwar⸗
zen Strichen, (welches vielleicht kleine Federn wa⸗
ren), der Laͤnge nach beſtreuet, die uͤbrigen Deckfe⸗
dern waren gruͤn, aber am mehreſten an den Raͤn⸗
dern. An dieſe lagen blaue Federn mit weißlichen
Schaͤften und Rändern. Die Schwungfedern hat⸗
ten mit letzteren gleiche, naͤhmlich eine blaue Farbe.
Die Braſt und der Bauch, bis zum After, waren
ſehr weiß. Die ganze weißgraue Farbe unter den
Fluͤgeln fiel ins Blaue. Der Schwanz, welcher
nach der Einbildungskraft gemahlet war, beſtand
nur aus acht Federn; dieſe waren alle in der Groͤße
unterſchieden, und zwey von ihnen doppelt und dar⸗
uͤber laͤnger, als die uͤbrigen, und auch an Farbe
von den uͤbrigen verſchieden. Sie waren naͤhm⸗
lich, auſſer dem Schaft und Ende, welche weiß
waren, gaͤnzlich blau. Die uͤbrigen Federn waren
vom Anfange bis zur Mitte blau, übrigens weiß.
Durch ihre Mitte laͤuft ein anſehnlicher Flecken,
welcher zwar blau, aber von ſo dunkler Farbe iſt,
daß ſie der ſchwarzen nahe kommt. Dieſes ſcheint,
Buff. Nat. Geſch. d. Voͤgel. VII. B. mei⸗
Anhang, zur Elſter der Antillen. 20
ſeiner mannigfaltigen Farben und langen Schwan
U
208 Anhang, zur Elſter der Antillen.
chens zu ſeyn; denn der Vogel, welchen ich fuͤr das
Weibchen hielt, war jenem zwar in allem aͤhnlich,
aber es fehlte ihm der weiße Flecken mit ſchwarzen
Strichen; und die zweyte Ordnung Deckfedern der
Schwungfedern, welche bey jenem blau waren, fie»
len bey dieſem ins Grüne. - Aldrovand g. a. O.
meiner Meynung nach, die Beſchreibung des Man
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75
!
Der Hozitzanatl 9.
—
b gleich Fernandez dieſen Vogel einen großen
Staar genannt hat, ſo kann man ihn doch,
ſelbſt nach dem was er davon ſagt, zu den Elſtern
ordnen, denn er verſichert, daß er den gemeinen
Dohlen ganz gleich ſeyn würde, wenn er nur etwas
kleiner waͤre, wenn er keinen ſo langen Schwanz
und fo lange Nägel hatte, und fein Gefieder reiner
ſchwarz, ohne Miſchung vom Blauen, waͤre. Der
lange Schwanz iſt aber nicht eine Eigenſchaft der
Staare, ſondern der Elſter, und dasjenige, wo⸗
durch er am meiſten von den Dohlen unterſchieden
iſt. Die Kennzeichen, wodurch der Jozitzanatl von
der Dohle unterſchieden iſt, kommen dem Staare
noch viel weniger zu, als der Elſter.
„ Ohne
o) Fernandes, Cap. XXXIII. Der mexikaniſche Nah⸗
me iſt Hocitaauatl, auch Caxcaxtototl, Grand Pie au
Mexique, Briſſon, Tom. II. p. 43. edit. gvo, Pica
mexicana major. Tom, J. p. 167. N. 4. V. B. Ray
1
Synopſ. p. 162. |
Herr von Buͤffon nennt ihn hier Tom. V. p. 142.
IV. L Hociſana, ſo wie er aus Izanatl, Iſana, und
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210 Der Hoſiganatl.
Ohne das beſucht dieſer Vogel die bewohnten
Gegenden, ift gefellig wie die Elſter, ſchwatzt wie
dieſe, und hat eine durchdringende Stimme; ſein
Fleiſch iſt ſchwarz, und von ſehr gutem Geſchmacke.
aus Wardioe, Vardiole macht. Allein, diese neuen
Nahmen find ohne Nutzen, und geben nur zu Irr⸗
thuͤmern Anlaß. O. RES
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Der Weygehoe ).
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77 ö g 5 * * Pie gr
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deba giebt ihm den Nahmen eines Paradies vo⸗
ö gels, ſo wie er beynahe alle auslaͤndiſche Voͤ⸗
gel mit einem langen Schwanze, genannt hat;
und in dem Betracht verdient der weygehoe dieſen
Titel vollkommen, weil fein Schwanz über zwen⸗
mahl länger, als der ganze übrige Körper, iſt; man
muß aber geſtehen, daß dieſer Schwanz gar nicht,
wie bey den Paradiesvoͤgeln, beſchaffen iſt; die
groͤßeſten Federn deſſlben en, der ganzen Laͤn⸗
ge nach, Fahnen, ohne anderer Unterſchiede zu ge-
denken. Die herrſchende Farbe dieſes Vogels iſt die
weiße; ausgenommen der Kopf und der Hals, wel⸗
che ſchwarz, mit lebhaften purpurfarbigen Wieder⸗
ſchein, find; die Fuͤße, welche hellroth find, die
5 Ä VVV
p) Dieſes iſt die Pie de isle Papoe, Briſſon, Tom. II.
p. 45. Man nennt ihn im Lande Meygeboe, War-
dioe, woraus ich Vardiole gemacht habe. v. B.
Pica Papoenfis Briſſon. edit. gvo, Tom. J. p. 167.
n. 6. |
Der weiß und ſchwarzbunte Paradies⸗Heher,
mit zwey langen Schwanzfedern. Salle. Boͤgel.
S. 68% , l „ |
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Der Wengehoe. 5 242
Flügel, deren größte Federn ſchwarze Fahnen ha⸗
au die beyden mittelſten Schwanzfedern, ir e
viel länger als die übrigen, und laͤngſt dem Schaft,
vom Urſprunge bis zur haͤlften Fänge, ſchwarz ſind.
Die Augen des Weygehoe find lebhaft, und
mit einem weißen Ringe umgeben. Die oberſte
Schnabelwurzel iſt mit kleinen ſchwarzen Borſten⸗
foͤrmigen Federn beſetzt, welche nach vorn ſtehen,
und die Naſenloͤcher bedecken. Die Fluͤgel ſind kurz,
und reichen nicht uͤber den Urſprung des Schwan⸗
zes. In allen dieſen Stücken nähere er ſich der El⸗
ſter, aber er iſt davon durch die kurzen Füße unters
ſchieden, welche bey ihm nach Verhaͤltniß noch ein⸗
mahl ſo kurz ſind; und dieſes hat andere Unterſchie⸗
de im Tragen und Gange zur Folge. Man findet
ihn auf der Inſel Papoe, nach dem Zeugniß des
Seba, deſſen Beſchreibung die einzige originale
iſt, und alles dieſes, was wir von dem Vogel wiſ⸗
fen, beſtaͤtigt 9). EN, | 1
q) Avis paradiſiaca, orientalis, ex albo et nigro varia,
Seba Tom. I, p. 85. Tabul. Lil. f. 3. .
Klein ordo avium, p. 62. n. IX. Pyrrhocorax.
Moehring. 3 |
Briſſon ſetzt noch zu dem angeführten hinzu,
daß er nicht viel groͤßer als eine Amſel iſt; ſeine 5
Länge beträgt ohngefaͤhr einen Fuß acht Zoll, der
Schnabel iſt fuͤuf Linien, der Schwanz vierzehn
Zoll, und der mittlere Zehe mit dem Nagel, zehn
kinien lang; die Zehen zur Seite deſſelben find et⸗
was kuͤrzer, und der hintere etwa ſo lang als der
mittlere; der Schnabel iſt weißlich, und die Naͤ⸗
31
gel find weiß. Brilſon, ornithol. g. a. O. O.
en
„ Zuſatz,
1 VI. 2 Ar * ai Daft 14 1 — Nane 718
W. sen act. e.
u
ö Ae oder wardioe des Seba, if 8 |
Ritter von Linne bekannt geweſen, und er
nannte ihn ehedem den Paradiesraben, (Goruns pa-
radiſi ), nachher aber den Para di⸗s⸗liegenfaͤn⸗
ger, (Mufeicapa paradiſi ) von welchem er folgende
Beſchreibung giebt; Der Kopf iſt blau, mit niedere
hängenden: Zopfe; der Leib fo groß als wie ein
Staar, weiß, mit ſchwarzen Schäften der Federn;
die 0 0 wee am Sa und “az
ande
\ 1
1 Tin Sykem. Dat, ed. X. p. 107 |
2) Liuns Syftem, vat. ed. XII. p. 324. 1. eg
Mufeicapa capite eriſtato nigro, corpore albo, cau-
da cuncata, rectricibus intermediis longiſfimis
Bil. Mufeicapa eriftata alba. Cap, bonæ Ipei Tom. II.
p. 414 t. 41. f. 2 edit 8 0. p. 272. n. 29.
| Edward. nat, hiſtor. of Birds." Pica orientalis, cauda
duabus pennis longiffimis, p. 113. Tab. 113
Pannen Eiſteraͤhnliche Paradies vogel. Th. v.
9
Raf. Manueodiata gailtatg ex albo nigtocue varia.
| Synöpf meth. av, p. 195. Tab. 2. f. 1
Muͤller, L un Syſtem. Katondieb. 05 1 II. S.
505, n.
Linne Arte es könnten die Voͤgel bey Brin
Tom. J. p. 418. t. 41. f 1. und Edward, c. 323,
vielleicht Abarten dieſes Vogels ſeyn.
ö /
üigman paßt die Abbildung ſehr gut auf die in⸗
neiſche Beſchreibung, und die langen mittleren
Schwanzfedern werden funfzehn Zoll lang an⸗
gegeben.
Briſſon unterſcheidet des Edwards Paradies⸗
Elſter, (Pie de Paradis) doch noch von dem weyge⸗
hoe oder Paradiesvogel des Seba, und ordnet die⸗
ſen zu den Elſtern, und jenen zu den Fliegenfaͤngern;
welche Linné vielleicht ganz recht für gleiche Voͤgel
hält. Briſſon aber halt feinen Fliegenſänger (Le
Gobe mouche blanc hupe du Cap de] Esperance),
doch mit dem Corvus paradifi, (oder Muſcicapa pa-
radiſi Lin.), und der Paradieselſter (Pie de Paradis)
des Edwards, fuͤr einerley Voͤgel, und beſchreibt ihn
folgendermaßen: Des gehaubten weißen Fliegenfͤn⸗
gers Kopf und obere Theil des Halſes, ſind ſchwarz⸗
gruͤnlich; die Schwungfedern ſchwarz, mit weißen
Raͤndern; die Schwanzfedern weiß, mit ſchwarzen
Raͤndern und Schaften; die beyden mitteliten ſind
vierzehn Zoll lang, und haben einen kleinen ſchwar⸗
zen Flecken am Ende ſitzen. Sie iſt nicht viel groͤſ⸗
fer als unfer Fliegenfaͤnger (Mufeicapa Griſola Lin.),
I bee Lange 87 Zoll. Der Schnabel iſt 13 Linien
Bed | O 5 lang;
8 4
. a = — —
2
= I
——
|
|
|
.
5 Federn abgerechnet, 4 Zoll; der mittlere Zehe 7 Lie
>
Vorgebuͤrge der guten Hoffnung auf. Wenn man
gel reichen bis zum dritten Theil des Schwanzes.
—
216 Zuſatz, zum Weygehoe.
lang; der Schwanz, die beyden mittelſten Schwanz.
nien. Die Spitzen der ausgebreiteten Flügel ſtehen
104 Zoll entfernet. Die zuſammen gelegten Fluͤ .
lieber die Maſenlöcher liegen, nach vorn zu, lange
ſchwarze ſteife Borſten. Schnabel und Nägel find
ſchwaͤrzlich; die Fuͤße bleyfarbig. Er halt ſich am
dieſe Ausmeſſung mit der vorigen von der papuſchen
Elſter (Pica papoenſis) vergleicht, ſo ſind fie freylich
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Ternandez vergleicht dieſen merikaniſchen Vogel
) mit der gemeinen Elſter, in Anſehung der Groͤ⸗
ße, der Länge des Schwanzes, der Verſchlagenheit,
der Geſchicklichkeit ſprechen zu lernen, und des Trie ⸗
bes, alles was ihm gefällt, zu rauben; er ſetzt hin⸗
zu, fein Geſchrey fen klaͤglich, und dem Geſchrey der
jungen Staare ähnlich, und fein Gefieder fey ganz
ſchwarz, ausgenommen am Kopf und Halſe, wo⸗
ſelbſt er ins Braune falle.
r) In Mexiko heißt er Tjanahoei, Fernandez Cap. XXXV. |
Raj. La petite Pie du Mexique Briffon, Tom. II. 125
pP. 44 ed. 8 vo. Tom. I. p. 167. n. 5. v. BS.
Aus Tfanahoei macht der Verfaſſer das neue
7 Wort Le Zanoe Oiſeaux. V. p. 145. G. . .,
Schnabel, Füße und Nägel find ſchwarz. Brif
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Die blaue Elſter.
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Die hat die Größe des Ungluͤcksvogels ), wel⸗
chem ſie auch, in Anſehung des duͤnnen Ge⸗
webes der Federn, gleichet, aber im Verhaͤltniß der
unten Elster am ähulichſten. Der Scheitel iſt bis
*
zum Nacken ſchwarz und glänzend. Der Körper
iſt aſchgrau, unten weißer. Die Fluͤgel und der
Schwanz haben die ſchoͤnſte hellblaue Farbe. Die
Schwanzfedern find ſehr lang, verhältnigmäßig läͤn⸗
fiir als bey unſerer Elſter, und werden ſtuffenweiſe
ürzer; die mittelſten ‚find an der Spitze weiß.
Der Vogel iſt ſehr ſcheu, ee ene Schaa ⸗
renweiſe in Daurien an, lebt und niſtet, wie die ge⸗
meine Elſter, im Gebüfche und dem Weidengeſtraͤu⸗
che, iſt eben ſo liſtig, und ſchreyet eben ſo viel.
In Daurien heißt er Chadara. Pallas, Corvus
cyabus. Reiſe durch verſchiedene Provinzen des
Rußiſchen Reichs. ro. Th. III. S. 694. n.7.
1) Der Ungluͤcksvogel wart. Buͤff. Vögel, Th. II.
S. 252. Lanius infauftus Linne Syſtem. nat. XII.
p. 138. n. 25. Corvus infauſtus. Faun. ſvec. n. 93.
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ae alles, welches von dem Naturtriebe der kl.
ſter geſagt iſt, kann auch auf den Seher ange⸗
wandt werden, und dieſer wird kenntlich genug wer⸗
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a) Buffon planches enluminees, n. 48 1. Hiſtoire des
- Oifeaux. Tom. V. p. 146. pl. VIII. |
SGeeai Briſſ. Tem II. p. 47. ed. gvo, Tom: I, p.
168. 1. Griechiſch, nach Belon, Mader,
aber der Molliceus, aranongass Arifl. L. IX. c.
25. p. 573. gehoͤrt gar nicht zu dieſem Vogel; Neu⸗
Griechiſch, Kaganags; Lateiniſch, Garrulus; Spa⸗
niſch, Gayo, Cayo; In Catalonien, Gaitg, Grala;
Ital. Ghiaudaia, Gaza verla, Berta, Bertina, Bare-
tino; Deutſch, Saͤher, Zaͤtzler, Baumhatzel, Ein
chenheher, Nußheher, Nußhecker, Jaͤck; Bra⸗
bant. Broesexter, Marggraff, Markolfus, Zolz⸗
ſchreyer, Waldheher; in der Schweiß, Serrnvo⸗
| gel; in Pommern und Livland, Markward, Solt⸗
5 ſchrag; Polniſch, Sera; Schwediſch, Noerfkrika,
1 8 Aelloufkrika, Kornfkrira; Engl. Jay, Fa Fa; Fran-
;zoͤſiſch, an verfchiedenen Oertern und zu unterſchie⸗
denen Zeiten, Jay, Geai, Gai, Fayon, Gayon, Ja-
Jes, Jacuta, Geta, Gautereau, Vautrot, Richard,
Girard, u. ſ. w. Lettiſch, Sillawahrns, Wahrna;
Ehſtniſch, Paskrat; Rußiſch, Ronfche.
0 1) Linne Syſtem. nat, ed. XII. p 156. n. 7. Corvus
glandarius, Fauna ſvec, ed. I. p. 25. 0.74 ed. II.
Ri? D. 90.
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den, wenn wir die Unterſchiede deſſelben anzeigen.
Einer der hauptſächlichſten iſt der blaue, oder viel⸗
mehr der mit unterſchiedenen Schattirungen des
Blauen emaillirte Flecken, mit welchem ein jeder Fluͤ⸗
gel geziert iſt, und welcher allein hinreichend wäre,
dieſen Vogel beynahe von allen Europäifchen zu
unterſcheiden. Ueberdem hat er an der Sen einen
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n. 90. C. rectricibus alarum caeruleis: lineis trans-
verſis albis nigrisque corpore ferrugineo variegato.
Geer. de avib. p. 700. Pica glandaria, vel
SGarrulus. | ö en
Aldrovand, ornithol. Lib. XII. p. 393. (ſ. 788.
t. 7891) t. 11. f ½ͥñ «= * 4
- Funfton, de au. p. 44. Tab. XVII. (kenntlich genug).
Millugb. ornith. 88. t. 19 Raj. av. 41. Albin.
av. 1. p 16. t 16. Friſch. Vögel Pl. 55.
Kramer elench. n. 7. Olin. av, 35. Klein Ord⸗
nung der Voͤgel. S. 115. der Waldheher des
Schwenckfeld. Vogelhiſt. S. 60., der roth⸗
graue Holzſchreyer. Zalle, S. 258. n. 203.
Bruunich. ornithol. bor. p. 9. n 33. Skoo-Skade in
Seeland. Scopoli Ann. I. p. 36. n. 39.
Günther, Scopol. S. 33. Crainiſch, Scheia,
Meyer Thiere. II. 13. Tab. 45 Pennant Vrit⸗
tiſch. Thierg. p 75. Tab. 27 Muller, Linne
Naturſyſt. II. S. 175, aber die Abbildung Tab.
6. f. 3. gehoͤrt nicht zu dieſem Vogel. Sepp. t.
1. Nozemann, Nederlandſche wog. 1770 Blumen-
bach Handb. S. 221. n. 5. Leske Naturgeſch.
S. 244. n. 6. Boroweky Vögel, Tab. 10. Zorn.
II. S. 265. Muller Predrom, Zool, danie. p,
12. n. 90. Apbelen Bomare N. H. Tom. 7. 309.
Fiſcher Naturg. von Livland. Heher S. 71. n.
"32. Georgi Reiſen. S. 1. 65. Bock Preußl.
Ornithol. Nalurforſch, St. IX. S. 43. n. 47.
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Fleinen | Zopf von kleinen ſchwarzen, blauen ) und
weißen Federn. Ueberhaupt find alle feine Federn
beſonders ſanft und weich anzufuͤhlen, und mit de-
nen auf dem Kopf kann er, wenn er ſie aufhebt, ei⸗
nen Zopf machen, und denſelben nach Gefallen nie
derlegen. Er iſt ein Viertel kleiner als die El.
ſter ), hat einen viel kürzern Schwanz, und nach
Verhaͤltniß viel längere Flügel, und fliegt doch kaum
beſſer als dieſelbe d? 9. e
Das Männchen unterſcheidet ſich von dem Weib.
chen durch die Größe des Kopfs, und Lebhaftigkeit
der Farben ). Die Alten find auch von den Jun⸗
gen durch das Gefieder uuterſchieden, und machen
darinn viele Abaͤnderungen, desfalls auch wenige
Beſchreibungen mit einander uͤbereinkommen );
denn
| 2) Unter ſehr vielen Hehern habe ich keinen mit blanen
Federn an der Haube, wohl aber mit ſchwarzen,
weißlichen, und bisweilen aſchgrauen Flecken geſe⸗
hen. Selbſt die vom Herrn von Buͤffon gelieferte
Fe zeigt eee am Kopf des He⸗
hers. 5 4
| 3) Der Leib iſt wobl nie fo viel Heiner, Briſſon ſagt
ſogar, er ſey größer als die Dohle, und dieſe groͤf⸗
ſer als die Elſter. Abgepfluͤckt, iſt der Heher ges
und lockere Federn auf dem Leibe.
b) Belon Nature des Oiſcaux, p. 290. v. B. 1
0) Olina Uccelliera, p. 3335. v. B.
d) In pica glandaria ab Aldrovando deſeripta, maculae
nullae tranzverſales in cauda apparent, Willugh, p.
| wiß kleiner als dieſe Vögel, denn er hat ſehr viele
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denn die guten Beſchreibungen koͤnnen nur mit ein⸗
ander uͤbereinſtimmen, und man muß viele einzelne
geſehen und verglichen haben, um eine Art gut ber
ſchreiben zu konnen. a
Die Seher find von Natur muthwillig, haben
lebhafte Empfindungen, ungeſtuͤme Bewegungen
an ſich, und in ihrem haufigen Anfall vom Zorn laſ⸗
fen fie ſich ganz hinreiſſen, und vergeſſen die Fuͤr⸗
forge für ihre eigene Erhaltung fo ſehr, daß fie
bisweilen den Kopf zwiſchen zwey Zweigen klemmen,
und fo aufgehangen ſterben ).
Ihre beſtaͤndige Unruhe bekommt einen neuen
Grad von Heftigkeit, wenn fie ſich eingeſchraͤnkt
fuͤhlen, und ſolches iſt Urſach, daß ſie ſehr bald im
Kefig unkenntlich werden, da ſie die Schoͤnheit der
Federn nicht behalten koͤnnen, welche bald zerbro. |
chen, abgenutzt, zerriſſen, und durch beſtaͤndiges
Reiben verdorben werden. Ihr gewöhnliches Ge⸗
ſchrey iſt ſehr unangenehm, und fie laſſen es oft hd
ren; ſie koͤnnen auch die Stimmen der mehreſten
Voͤgel, welche nicht beſſer fingen, als des Thurm⸗
Falken, der Eule, u. a. nachahmen .)
6 85 | Wenn
89. Seine Füße find nach elon grau; braun ins
Fleiſchfarbigte fallend, nach Briſſon Ornithol. Tom.
Il. p. 47. und nach unſern en een.
5 or * *
e) Gefner, de avib. p. 702. Dieſer Naturtrieb macht
die Schlachten glaublich, welche die Truppen der
Heher und Elſter ſich geliefert haben ſollen. Belon.
P. 290. 0 v. O.
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bhalten ſich im Stande, daſſelbe durch ihre Anzahl
oder wenigstens durch the Laͤrmen, betrügen zu ks koͤn
Wenn ſie im Walde einen Fuchs oder ein gude
res Raubthier bemerken, ſo erheben ſie ein
e an es Geſchrey, um ſie zuſammen 2
und man ſieht ſie bald ſtark verſammlet, und
nen s). Dieſer ‚Trieb, welchen die Jeher haben, fh
zuſammen; u zu rufen, ſich auf der andern ihre S m⸗
pe 2 verſammlen, und ihre heftige Feindſcha
die
mehr re derſelben; denn da fie fre⸗
cher ſind als die Elſter, ſo ſind ſie doch bey weitem
nicht ſo mißtrauiſch und liſtig als dieſelbe. Ihre
watheihee Stimme iſt nicht 0 ſehr eee fe |
2. fie 1 Biegſamkeit der Kehle, und
alle Töne, allen Lärm, alles Ge.
Bd der Thiere, welches fie gewöhnlich hören, und
ſelbſt die Wörter der Menſchen, nachzuahmen ).
Das Wort Richard, ſagt man, ſprechen fie am
leichteſten aus. Sie bolt auch, wie die Net
die
00 Seas. Pl ss.
25 Es iſt ein groß Vergnuͤgen, Ihn auf die Adee
zufliegen, und auch ihn beet, Zuge fangen iu ſe⸗
hen. Delon.
& 2 Die Jungen werden mit Brob, Fleisch und des⸗
gleichen aufgefuttert. Sie lernen faſt von allen
Rabenartigen Voͤgeln am beſten ſprechen, ahmen „
beynahe alle Stimmen nach, und einer verſuchte ſo⸗
gar, wiewohl nicht zum gluͤcklichſten, den Trommel⸗
ſchlag nachzumachen. Dr. Sogar in der Wildniß
aͤffet er mannigfaltige Stimmen nach. O.
Buff. Nat. Geſch. d. Be VII. P
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Euler, geben mehr als ein Mittel an die
Hand ſte zu fangen h), und man faͤngt faſt bey je⸗
dem Vogelſtellen meh
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J Olina Uecelliera p. 33.
5) Er niſtet in Wäldern und Vorhoͤlzern, nicht hoch,
und bauet ſein Neſt mit lauter duͤrren Reißlein, in⸗
wendig aber mit zarten Wuͤrzlein, worauf ſeine
„Eyer und Jungen weich genug liegen koͤnnen, de⸗
ren er gemeiniglich fuͤnf bis ſieben hat. Dieſe
aͤtzet er mit Raupen und Wuͤrmern. Zorn Petino⸗
theol. 1. S. 256. Er bauet im Anfange des Mapes
ſein Neſt gemeiniglich auf einer Eiche oder Tanne,
auswendig von duͤrren Zweigen, und uͤberkleidet es
inwendig mit Heidekraut, deſſen Zweige er kuͤnſtlich
„unter einander verbindet, daß es einer Tapete ähns
Alllich ſiehet. Bock a. a. O. Er horſtet auf hohen
Be und leget fuͤnf age Eyer. Siſcher
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mehr oder weniger gruͤnlich⸗ san, 77 mit kleinen
ſchwach gezeichneten Flecken). Die Ji ingen mau⸗
ſern zum erſtenmahl im Julius; 9 ie foigen ihrem
Vater und ihrer Mutter bis im Fruͤhling des fol⸗
| 2 Jahrs ), da ſie dieſelben verlaſſen, um ſich
aarweiſe zu vereinigen, und neue Familien auszu ö
machen alsdann erſcheint das blaue Schild 50
den 110 welches ſich ſchon Ir zeitig leigt, in
1 „feiner ganzen e
| Als Hausthier, wozu er Eh. licht 55
e er ſich an alle . der .
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a Klaue Voͤgeleyer. S. 22. Tab. ya; f. a.
Das Ey eines Waldhehers iſt kurzer als der El⸗
ſter, auch etwas kleiner; auf dem Grund gruͤn,
it grauen zarten Dupfen durchaus beſp prengt, wel⸗
* ne oben am ſtumpfen Theil dichter, gleichſam zus
* abe fließen, und den Ort als ein Kaͤpplein bede⸗
cken. Der Alte hatte ſechs Eyer. Zorn II. S. 141.
Er leget acht aſchgraue, etwas ins Gruͤne ſpie⸗
lende Eyer, die ſich durch kleine dunkle braune
Puͤnktchen auszeichnen. Bock a. a. O. O.
. D Vrittiſche Thiergeſchichte, p. 78.
225 Der Heher.
und lebt auf die Art acht bis zehn Jahre n). Im
Sande der Wildheit ernährt er ſich nicht allein von
Eicheln und Haſelnuͤſſen, ſondern auch von Kaſta⸗
nien, Erbſen, Bohnen, Elſebeeren (Sorbus), Jo-
hannisbeeren, Kirſchen, Himbeeren, u. a. Sie
Feſſen duc junge Voͤgel, wenn ſie dieſelben, in der
Abweſenheit der Alten, im Nefte überfallen konnen,
und bisweilen freſſen fie ſelbſt die Alten, welche ſie
in den Schlingen gefangen finden, und im dieſem
Falle verfahren ſie, nach ihrer Gewohnheit, mit ſo
weniger Vorſicht, daß ſie ſich bisweilen ſelbſt fan⸗
gen, und ſo dem Vogelſteller den Schaden, wel⸗
| Hen fie ihm an der Jagd gethan haben, erſetzen ) 7);
denn ihr Fleiſch iſt zwar nicht vorzuͤglich, aber
doch eßbar, beſonders wenn man es vorher abkocht,
und dann braten laßt; man fagt, daß es auf die
Weiſe dem gebratenen Gaͤnſefleiſch ahnlich werde.
Der Seher ihr äußerfter Zehe an jedem Fuße,
iſt an dem erſten Gelenk mit dem 1 ‚gebe
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m) Olina und Friſch, a. a. O.
n) Friſch und die Brittiſche Thiergeſchichte, a. a. O.
Im Herbſt naͤhrt er ſich am liebſten von Eicheln,
5 Wc en le den Büfchen in das Moos verſte⸗
cket, und im Winter wieder hervor ſuchet; auch
vom wilden Obſte. Doch wenn er Vögel bekom⸗
men kann, friſſet er auch dieſelben, welches ich oft
in der Schneide mit Schaden erfahren habe. —
Sein Fang mit der Eule auf den Spindeln, iſt un⸗
gemein luſtig. Nach den kleinen Voͤgeln ſtoͤßet er
oͤfters in die Heerde, und witd gefangen, wie mir
nicht ſelten begegnet iſt. Er wird auch mit Falken
gebeitzt. Zorn II. S. 266. O.
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hautartig, und beynahe durchſi tig;
fe iſt laͤnglich, der Magen iſt nicht ap die
ne um den Muskeln nicht fo ſtark, als der Mas
gen der koͤrnerfreſſenden Vogel; ſie mul en einen
ſehr weiten Schlund haben, wenn ſie, wie man
ſagt, die Eicheln, e 50 ſelbſt Kaſtanien,
ganz und gar, wie die Holz verſchlingen ).
Ich bin doch gewiß, daß ſie ve Reiche der Nelken
niemahls ganz yerflingen, ob gleich: fie ſehr begie⸗
rig nach dem Saamen find, 9 entpalf
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Ich habe mich einigemabhl damit 19490 ihr
Werſahren dabey zu beobachten. Wenn man ihnen
eine Nelke giebt, ſo nehmen ſie dieſelbe hurtig fort;
giebt man ihnen die zweyte, ſo machen ſie es eben
ſo, und nehmen auf die Art, ſo viele und mehrere,
als ihr Schnabel faſſen kann; denn es begiebt ſi ch
bisweilen, daß ſie, wenn ſie nach den neuen grei⸗
fen, die erſtern wieder fallen laſſen. Wenn ſie anfan⸗
gen wallen zu freſſen, ſo legen ſie alle andere Nelken
nieder, und behalten nur eine im Schnabel; wenn
ſie dieſelbe nicht in einer vortheilhaften Lage halten,
ſo wiſſen ſie dieſelben ganz wohl nieder zu legen,
um m zu Pt Kg! le dieſelbe unter
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1 Bade a. a. 9. 7 N 35 8E
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begierig Fe und fangen nun w zu enden 1
Nelke auszupfli en, nn 9
Man dee diesen Vogel in Schweden, Scher
land, England, Deutſchland, und ich glaube, daß er in
keinem Lande von Europa, und ſelbſt in keinem von
| pe ien, el mit run überein kommt, „ eee
an unos, is iet:
plunius fagt 55 einer Race der Seher oder der |
Elſtern, mit fünf Zehen, welche beſſer als die an⸗
dern ſprechen lerneten b): dieſe Race iſt nichts ya
ſerordentlicher „als die Hühnerrace mit fuͤnf Zet
welche überall bekannt iſt, um fo mehr, da die Se,
her noch zahmere Hausthiere als die Huͤhner werden;
und man weiß, daß die Thiere, welche am mehre⸗
ſten bey den Menſchen leben, auch am beſten ge⸗
nährt werden, und daß ſie folglich am mehreſten
uͤberfluͤßige organiſche Theilchen haben, und am
mehreſten dieſer Art von Miß geburt, durch den
Ueberſtuß unterworfen ſind. Desgleichen waͤre die,
| da in einigen einzelnen Sehern die Glieder der Ze⸗
— hen zahlreicher als gewoͤhnlich ſind; welches man
der ganzen Art au Prog 2 vr Di . »
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genere earum ſunt, quae glande veſcuntur, et i
eas alte quibus quini ſunt digit in Pectbus. IIb.
X. Lap. XLII. u WERT 2
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q) Digiti pedum multis articulis Actum, War. |
f - © ormithol, Tom. I. p. 788. ed. Fil. 1610. Lib. XIl.
f P. 389. V. B. + nos e
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8 p Addiscere Alias iel) Degant. p quam dae 05 4
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7)
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| 1 Der Heher. 229
Abart derſelben; er hat den blauen Flecken auf
den Flügeln ), und iſt von dem gemeinen Seher
in nichts, als durch die beynahe uͤberall verbreitete
Weiße des Gefieders unterſchieden. Dieſe Farbe
erſtrecket ſich bis auf den Schnabel und die Naͤgel,
und auf die rothen Augen, welche er ſo, wie die
andern weißen Thiere, hat. Man muß doch nicht
glauben, daß das Weiße ſeines Geſieders ganz rein
ſey; es fälle bisweilen ins Gelbliche, und iſt bald
mehr bald weniger dunkel. Bey einem, welchen
ich ſahe, waren die Deckfedern, welche die zuſam⸗
men gelegten Fluͤgel einfaſſen, am mehreſten weiß.
Eben derſelbe Vogel ſchien mir auch viel kleinere
Füße als die gemeinen Seher zu haben.
Hh gleich die Heher vom Menſchen gezaͤhmt wer⸗
den koͤnnen, fo hält man fie doch nicht fo ſehr, wie
die Huͤhner, als Hausthiere, und die Heher haben
nicht aus dem angeführten Grunde die fünf Zehen
gehabt, auch fagt Plinius nicht, daß bloß die ges
zaͤhmten Heher fünf Zehen gehabt hätten. O.
b) Gerini, Storia degli Uecelli, Tom, II. planche 162,
mi ft . v. B. |
Briffi ed. vo. I. p 169. Garrulus albus,
Einen faſt ganz weißen habe ich bey dem ver⸗
dienſtvollen Naturkuͤndiger, Herrn Ober⸗Syndi⸗
kus Boͤrner in Breslau, geſehen. G. 5.
er weiße Seher aber iſt eine viel bekanntere
*
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$ der franzoͤſiſche Verfaſſer, weder das 5
der des Zehers völlig beſchrieben hat, no
die Farben in der Abbild
4 *
ung natürlich find; fo he
be ich einen Zeher nach dem Leben beſchrieben, u
denſelben aufs neue mah
dünner, und länger als eine Dohle; ſeine Länge
len laſſen. Er iſt etwe
14 Zoll, der Schwanz 62 Zoll, die Flügel reichen
NN 0 bis auf den 33
1 an. 165 Die = nt en el ſind laͤnger als die ehe.
Der mittelſte Zehe iſt ſo lang als der Schnabel.
Dieſer iſt 14 Zoll, und an beyden Theilen beynahe
gleich lang, gerad, doch an der Spitze der obern
Kinnlade etwas gebogen. Die Nägel find lang,
krumm und braun. Beynahe der ganze Körper
Ride vom Grauen ins Roͤthlichbraune, doch find der
uͤcken und die Bruſt mehr roͤthlichgrau, und der
Hals heller eh pe
Die Kehle iſt weißlich
und der ganze Steiß weiß. Die langen lockern
Federn der Kopfplatte koͤnnen wie ein Zopf aufge⸗
richtet werden, und haben an der Stirn in der Mitte
laͤnglichte ſchwarze Striche mit weißlichen und helle
grauen Raͤndern. Von dem unterſten Kinnladen
an liegt an jeder Seite
der weißlichen Kehle ein
laͤnglichter ſchwarzer Flecken bis zur halben Lange
des Halſes. Die Fluͤge
erſten Schwungfedern au
| find unten grau. Die
swendig braunſchwarz, an
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Anhang, zum Heher.
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in den Farben wenigen oder gar keinen Unterſchied
bey dem Maͤnnchen und dem Weibchen entdecken
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mit rothem Schnabel ).
Buffon illuminirte Platten. Fol. n. 622.
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1 Niefe neue Art iſt jetzt zum erſtenmal in Frank.
reich geſehen worden. Der rothe Schnabel
€ iſt um ſo mehr auffallend, da der ganze vordere Theil
des Kopfs, des Halſes und der Bruſt ſchoͤn dunkel ·
ſchwarz iſt. Hinten auf dem Kopf und dem Halſe
iſt die Farbe ſanft grau, welche oben auf dem Kopf
mit kleinen Flecken, die wie die Stirn, ſchwarz ſind,
vermiſcht iſt. Der Koͤrper iſt oben braun, und
unten weiß. Um ſich aber einen rechten Begrif von
dieſen Farben zu machen, muß man ſich vorſtellen,
daß überall ein N vom Violetten, .
men auf dem Schwarzen, vertheilt fen, welches
aber auf den Flügeln dunkler als auf dem Ruͤcken,
und
a) Buffon hiftoire des Oiſeaux. Le Geai de la Chine 2
dee rouge. ed. 12. Tom. V. p. 157. 8
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nt Schwanzfedern werden nach z
Die Fluͤgel reiehen nicht 2 ein Drittheil des
Schwanzes. Jed afeder iſt mit drey Far⸗
ben gegeichnet, näͤmlt A ea in
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breiter als das Weiße. Die Fuͤße ſind roth wie der
Schnabel, die Naͤgel am Urſprunge weißlich und
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es iſt auf demſelben eine Miſchung ſolcher
| Farben, welche am meiften in die Augen fallen,
und ſie fi ind bisweilen mit unnachahmlicher Kunft
in einander gefloſſen, bisweilen aber ſehr abſtechend
von den anliegenden, welches deſto ſtaͤrkere Wir⸗
kung macht. Das zarte Gruͤn welches oben auf
dem Koͤrper herrſcht, erſtrecket ſich einer Seits uͤber
die ſechs innere Schwanzfedern; nach vorne zu
nimmt es durch unmerkliche Schattirungen ab, be⸗
kommt einen bläulichen Anſtrich, und geht fo allge-
mach in eine weißliche Art von 1 7 en die
Kopfplatte ziert, über.
Der Schnabelgrund iſt mit t einem ſchoͤnen Blau
umgeben, welches auch hinter dem Auge und auf
einer Stelle unter demſelben zum Vorſchein kommt.
Ein Flecken, wie ein Stuͤck vom ſchwarzen Sam⸗
met, bedecket die Kehle und den ganzen Re |
Theil
38 e biſt. des Oiſeaux. Le Geai de Perou. ed. 12,
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ſten Rande an dem Jongullengelben „welches ſich
- über die Bruſt, den Bauch und die drey Federn
an jeder Seite des Schwanzes erſtreckt.
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€ ſtufenweiſe für;
war ftärker als bey dem Sibiriſchen Sehe
Bir wiſſen nichts, von den Sitten dieſes Vogele,
welchen man noch nicht in Europa geſehen hat.
Der Schnabel itt ſchwärzlich, und die Fuße find
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wurde ich es wagen, dieſen Vogel als eine Abart
5 unsers europaͤiſchen Zehers anzuſehen. Denn er
hat die Geſtalt und Züge, ſo wie auch die weichen
ommtartigen Federn, welche unterſcheidende Eigen ⸗
ſchaften der Zeher find, mit dieſem gemein. Er
iſt. nur von ihm durch ſeine . „ welche etwas
kleiner iſt, durch die rben des Gefieders, und
durch die Lange und Geſtalt des Schwanzes, wel.
cher ſtufenweiſe nach a auſſen abnimmt, verſchieden.
Alle dieſe Unterſchiede koͤnnte man durchaus dem
Einfluß des Klimas zuſchreiben. Aber unſer Se⸗
her
20 Buchen Oifeaux, 1 12. v. p. we Le Geai brun de
Canada.
Briſſon ornithol. Tom. II. p. 54. edit. 8. J. p.
170 3. Garrulus canadenfis fuscus.
Linne Syftem nat, XII p. 158. Corvus canıdenfis
fuscus fronte flavicante, ſubtus, tectricumque api-
cibus albidus,
Muller, Linné. Der Canadiſche Rabe. Th. II.
. 180. n. 16. und S. 176. Jab. VI. f. 3. O.
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Anhang,
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ſchen Abbildung find die. Füße doch Fleiſchfarbig,
der Schwanz, ausgenommen die drey aͤuſſeren
Federn deſſelben, welche Stuffenweiſe nach aus
waͤrts kuͤrzer werden, abgerundet.
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Anhang, 1
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Der Siberiſ 0 e Heher .
Duͤſſon lum. Plat. Fol. n. 608. 5
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5 sch) Bus Geai de Siber del Oles ed. 12. Tom, v. p.
1561. Nach derſelben Abbildung iſt der ee
Heher etwas kleiner als der europaͤiſche, und nac
Berhaͤltniß dünner und länger. Der Schwanz i
lang, aber lange nicht ſo ſehr keilfoͤrmig, als in den
Dre vorhergehenden Vögeln, dem Chineſiſchen,
Peruaniſchen, und dem braunen Canadiſchen He⸗
hern, ſondern beynahe abgerundet. Die Kopfplat⸗
te iſt auch am Hinterkopfe mit laͤngern Federn, als
. bey dem europaͤiſchen Heher, verſehen. Der
N Schnabel und die Fuͤße ſind ſchwarz. Die Haube
| oder Kopfplatte, das oberfte des tee und des
Ruͤckens, ſind braun. Die Kehle, von der
Stirn uͤber den Schnabel zuruͤck geſch Be Ser
dern, die Backen und Regenbogen, find weißlich.
Unten am Halſe und am Anfange der Bruſt, faͤllt
das weißliche ins ſtrohgelbe; die Bruſt, der
Bauch, die Dickbeine, der Steiß und der Schwanz,
ſind Pomeranzengelb; doch find die beyden mit⸗
5 Schwanen ne 5 . um |
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Der Siberiſche Heher. 241
beriſche Heher, wie der unſrige, auf dem Kopfe
ſchmale Federn hat, welche er nach Gefallen wie ei⸗
92
ne Haube aufrichten kann.
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Seine Unaͤhnlichkeit mit unſerm Seher beſteht
darin, daß er viel kleiner iſt, fene Herden
Schwanz hat, und daß die Farben ſeines Gefieders
ſehr ve iin find, wie man aus den Abbildungen,
welche dieſe beyden Voͤgel vorſtellen, ſehen kann.
Die Sitten dieſes ſiberiſchen Sehers find uns ganz
unbekannt. v. B. 2 5
ſten Schmwungfedern, zwey kleine Pomeranzenfar⸗
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Der anale Heher. 5
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hat aber nach Verhaͤltniß einen viel fürzern
Schnabel, hoͤ ere Fuͤße, und längere Flügel und
Schwanz, wel des ibm fein fo 1 9 . ein
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* 5 Bf € Oifeanx Tom. . p. 16 Te buche. eoiffe.
Ie Geai' de Cayenne. 1
Briſſon ornithol. Tom. 1. p. 32. Tab. 4 K
RER edit. 8. Tom. I. p. 169. n. 2. Get Chr.
I Unenfis, tribus vtri inque maeulis in cap
Linne Syftem. nat. ed. XII. p. 157. n. 9. Corvus
cayarıns, ſubviolaceus ſubtus candidus, iugulo fron- -
teque nigris, cauda apice alba. 25
muͤller, Linne Naturſyſtem. II. S. 177. n. 9.
Briſſon ſetzt noch hinzu: Er if serie Zoll lang;
der Schnabel iſt ſechszehn Linien, der Schwanz
ſechs Zoll und ſechs Linien, der mittelſte Zehe mit
5 dem Nagel, einen Zoll fünf Linien lang; die bey⸗
den vorderſten Seitenzehen ſind etwas fürzer,
und der hinterſte ift fo lang als der aͤuſſerſte von
den vorderſten. Die Fluͤgelſpitzen ſind ausge⸗
breitet, einen Fuß, zehn Zoll und ſechs Linien
von einander entfernt. Die zuſammen gelegten
Fluͤgel reichen nicht bis zur Haͤlfte des N
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5 cken. Das Graue, Weiße, Schwarze, und die
verſchiedene Schattirungen vom Violetten, machen
allen Unterſchied der Farben aus. Grau find den
Schnabel, die Füße und die eee ſchwarz ſind h
die Stirn, die Seiten der Kopfs, die Kehle, und
vorn der Hals; weiß iſt de Vogel um die Augen,
oben auf dem Kopf und dem Halle, bis zu dem Ur⸗
x
pbellerviolet find die Fluͤgel und der Ruͤcken; dunkler ⸗
violet iſt der Schwanz. Dieſer iſt am Ende weiß,
und beſteht aus zwölf Federn, von welchen die bey⸗
den mittelſten ein wenig laͤnger als die aͤußern ſind.
Die kleinen ſchwarzen Federn auf der Stirn ſind
kurz, und nicht ſehr biegſam; ein Theil derſelben
it nach vorn gekehrt, und bedeckt die Naſenloͤcher;
der andere Theil erhebt ſich nach: binten, and erg
eine Art von Zopf. 92
zes. Die Federn, welche den Vorkopf bebecken |
| find ſteif und aufgerichtet. Der er bie
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ſvrunge deſſelben, fo auch unter dem ganzen Leibe; 1
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6 Yiefer iſt von allen Zehern derjenige, welcher die
kluͤrzeſten Flügel hat, und von dem man am
wenigſten vermuthen kann, daß er uͤber die Meere,
welche die beyden Welttheile trennen, gezogen ſey;
und zwar um ſo weniger, da er ſich in den heißen
Laͤndern auf halt. Er hat kurze duͤnne Süße, und
ein auszeichnendes Anſehen. Ich habe nichts zu
den Farben hinzuzuſetzen, welche in der Abbildung
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d) Buffan hifloire des Oifeanx, ed. 12mo. Tom. V. p.
164. Le Garlu, ou le Geäi à ventre jaune de Ca»
- yenne, N
Nach der Büffonfchen Abbildung iſt dieſer He⸗
her ziemlich kurz und dick. Die Schwanzfedern
ſind gleich lang; die Fluͤgel reichen nicht bis zur
haͤlften Ränge derſelben. Schnabel und Fuͤße
ſind grauſchwarz. Die Kehle iſt weiß, ſonſt iſt
der ganze Vogel unten gelb, oben gruͤnlich braun.
Auf dem Scheitel iſt ein gelber Flecken, und vom
Schnabel bis zum Hinterkopf geht uͤber die Au⸗
gen ein weißer Strich. Die Schwung⸗ und
Schwanzfedern find Kaſtanienbraun, mit hell⸗
braunen Raͤndern; unten faͤllt der Schwanz ins
Gruͤnlichte. 5 2 O. 0
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Be aufrichtet. Es iſt eine neue Art b).
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mahlte els denjenigen zu er⸗
deur genannt hat, weil e . Er drey Woͤrter auszu⸗
: ſprechen ſcheint; aber i
| ſelbe Vogel ſey, weil es ließ, als wenn diefer Rei⸗
2249, ausgemahlten
1 10 ‚bi on. Tyrannen auf der 212. Platte,
9 (S. Martini Buͤffon III. S. 240.) welcher wirk⸗
Kn lich beym erſten Anblick der Farbe nach aͤhnlich,
. ae in Anſehung des Schnabels ſehr 1 8 1
a verwechſelte. v. B.
zweifle noch, ob es der⸗
ſende den e Heher, welcher auf der
en Platte vorgeſtellt iſt, mit dem
—
wie die andern Seher, die Kopffedern als einen
ubte in 940 ausge⸗ 3
kennen, welchen man in Meine Bon jour Commen-
VII.
II BR an. N.‘ 5010 hu N97 .
1 tor. cone, „e
er IM ja Wi * 2. ii 79 7 15 A Gn Dr 1 1 133039 Nan
55 25 N 0
| | 7 v. Vogel iſt aalen Mi wegen der hören
e en Farbe feir ines Gefieders, welche, mit
. de wein, fe Weed gernifcht,
ER TRUE 17 oben
0 222 Oifeaux A 12mo. ech v. p. 265.
b Geai bleu de! Amerique e
a Briſſ. ornithol. Tom. I. p. 55. t. 4. f. 2. edit.
gvo. Tom. I. p. 2 n. + Garrulus, canadenfi is
caeruleus. i
Robert. icon, 1676. t. 14. Pics glandaria eriſtata
ceeeerulea.
Cerechy. I. p 30 t. 15. Geay bleu. Seligmann
Th. I. Tab.
Eduard. 60 t. 2 f. I. Blew- Jay. Seligmann
Blaue Heher. II. Tab. 29.
Linne yſt. nat. XII. p. 157. 8. Corvus (eriſtatus)
ttectrieibus a arum lineis transverſis nigris, corpo-
re caeruleo, collari nigro.
De Linne Syſtem. II. S. 176. Hauben⸗
Klein Ordnung der Voͤgel. S. 116, 111. Blauer
Holzheher. Heerold. |
Halle Vögel. S. 260. n. 204. Blaue Heher mit
dem Federbuſche.
a Dorechekk T. IX. A. Th. II. S. 102. 1.
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chwanzes, die herrſchendſte it. Die
ter der Kehle iſt eine Art von 4 Halskragen,
und noch niedriger eine roͤthliche Binde, deſſen
Farbe allmaͤhlig ſchwaͤcher wird, und ins Grau
ur Weiße, am unterſten Theile des Leibes übergeh a
Die Federn oben auf dem Kopf ſind lang, und |
x Vogel hebt fie nach Willkuͤhr, wie einen Zopf
auf b). Dieſer bewegliche Zopf iſt groͤßer und
Be als bey unſerm Seher; er endigt ſich a
er Stien in eine Art von ſchwarzer Binde, 1
an beyden Seiten, auf einem weißen Grunde, b
zum Nacken läuft, u und ſich mit den Enden 78
Halskragens von der Bruſt ere. Die Binde
iſt von dem Urſprunge des obern Schnabels durch
eine weiße Linie geſchieden, welche aus kleinen Fe⸗
dern, die die Naſenloͤcher bedecken, entſteht. Alles
dieſes giebt dem Vogel in der Geſichtsbildung viele
Abwech
dendes.
Der Schwanz ſſt beynahe ſo lang als der Vogel
ſelbſt, und beſteht aus zwoͤlf Federn, von Palchen
die äußern immer kuͤrzer werden.
Cates by bemerkt, daß dieſer amerikaniſche es
her eben ſolche muthwilige Bewegungen, als unſer
Q F gemei⸗
0 Ich weiß nicht, warum Klein, welcher den Ca:
tesby nachgeſchrieben bat, behauptet, daß dieſer
rs ſtets gerade Ban aufgerichtet fey. Ordo avium
I.
* Klein Ordnung der Voͤgel. S. 116, 11.
8 ge I een an 5
Kehle iſt weiß, mit einem roͤthlichem Anftrich; un⸗
ſelung, Mannigfaltigkeit und Unterſchei⸗
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gen ern 1 = ße
unangeneh m fey,
dem Männchen 1157 a
wer weniger 0 hafen
Abbildung, welche er von ihm gegebe „ein
Weibchen 057 und die von Edward, 5
chen d), vorſtellen. Aber das Alter des Vogels
kann auch vieles zur Lebhaftigkeit und zur Vollkom⸗
menheit der. Farben beytragen. sit 505 7
ar „Dieser Hebe korumt aus Carofina und Canada
zu uns, Ba er fehr gemein ſeyn muß, „ ER
wor ſchicket ihn oft! aus dieſen Landern. ET d
92 Hifloie natur u, 6. la ‚Caroline Tom. 1. p. %
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KLatesby und Edward geliefert hat, paſſen
bemde ziemlich auf die Beſchreibungen der Schriſt⸗
ſteller von dieſem Vogel, und find doch ſehr ver⸗
ſchieden. Die erſte ſcheinet doch beynahe nur nach
einer Beſchreibung gemacht zu ſezn, and weicht
auf dem Vogel iſt viel dunklerblau, und die Kehle
ſchwarzen Binden am Kopf und Halſe verſchieden,
und die Fuͤße ſchwarz. Edwards, Buͤffon, Se
ligmann und Borowsky Abbildungen ſind ſich
ſehr gleich und ſchoͤn. Alle Farben ſind doch nach
4
| der Buͤffonſchen Abbildung ſehr verfchieden von
den Farben des europäifchen Zehers. Selbſt das
blaue und ſchwarze Schild auf den Flügeln iſt ver⸗
ſchieden von dem Schilde unfers Sehers; es iſt
naͤhmlich durch eine weiße Binde getheilt; jede Fe⸗
der deſſelben hat auch nicht drey gleiche rautenfoͤr⸗
mige Flecken von weißlichblauer, und blauſchwar⸗
zer Farbe, ſondern die blauen Deckfedern ſind nur
an der Spitze ſchwarz. Die Schwungfedern der
erſten Ordnung ſind blau, und die letzten derſelben
an der inneren Fahne ſchwarz. Die Schwungfe⸗
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2950 Anh. zum blauen Nordamerik. Heher.
N eyes been. de zwepten Ordnung ſind am Ende weiß.
ie violetblauen Schwanzfedern mit ſchmahlen
ſchwarzen Binden, ſind nicht ſehr ſtuffenweiſe kuͤr⸗
Zer nach auſſen; die mittelſten find am Ende ſchwarz,
die äußeren weiß. Die Fuͤße und der Schnabel
fallen ins Braune; die Iris weiß. Briſſon ſagt:
dieſer Vogel iſt nicht viel dicker als eine Amſel.
Er iſt zehn Zoll, zehn Linien lang. Der Schna⸗
bel 132 Linien; der Schwanz funf Zoll drey Linien;
der mittlere Zehe mit dem Nagel eilf Linien. Die
en Shigelfpisen ftrben ausgebreitet, einen Fuß ſechs
Ziaoll von einander entfernet; zuſammen gelegt, rei⸗
110 die Fluͤgel bis zur Mitte des Schwanzes.
leberdem iſt an jeder Seite des Kopfs, zwiſchen dem
Naſenloche und Auge, ein kleiner ſchwarzer Flecken;
welche eine ſchwarze Linie, die den obern Schna⸗
belgrund umgiebt, mit einander verbindet. Schna⸗
bel, Fuͤße und Naͤgel find. graubraun. Das
Weibchen hat nicht fo glänzende Farben als das
Männchen, Klein und Salle haben ihre Beſchrei⸗
bungen aus dem Catesby, welche ſehr verſchieden
von der Edwardſchen und Briſſonſchen iſt; z. B.
dem Anſehen nach, kommt dieſer Zeher in allen mit
dem unſrigen uͤberein. Sein Kopf iſt himmelblau;
der halbe Hals mit dem Schnabel und den Fuͤßen
ſchwarz, der Ruͤcken dunkelbraun, der Bauch aſch⸗
grau, die Schwanzfedern bunt, mit erdfarbnen
Strichen, und das uͤbrige himmelblau. Klein a. a. O.
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1 Seine Stimme ſoll angenehmer als die von un-
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90) Buffen Hiſtoire des
1.868. Caffe- Noix. Briſſou. Tom. II. p. 59. Tab. I.
Man hat ihm auch den Nahmen Koxxotgavsn; ͤ bey⸗
gelegt, welcher aber eigentlicher dem Dickſchnabel
©. gufommt. Im Lateiniſchen heißt er Nucifraga;
Fchwenſf. Reac Offsfraguss, und bey einigen Tur-
dela ſuxatilis, Merula ſaxatilis; Pica abierum Furtäta,
Graculus alpinus, Corvus cinereus u. ſ. w. Tuͤrkiſch,
Gaga; Deutſch, Nußzbrecher, Wußbicker, Nuß;
Zeher, Nußbretſcher, Nußkrahe, Nußknaker,
Tannenbeber, Tuͤrkiſcher Zolzſchreyer, Tannen
Elſter; Friſch, Waldſtael, Nußbeiſſer, Nußha⸗
cker; in Pommern auch ſchwarzer Markward;
Schwediſch, Norsckrake, Norwecka; Daͤniſch, Nod.
dekrige, Norweg. Norkraake, Nodelefkriger; Pol⸗
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15 50 Der Sruffege.
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nike, Klesk, Gr a Rußiſch, Ee, Eng⸗
laͤnd. Nurkracker , Nut- Breater; Franzoͤſiſch, Pie
vivelde, Cala Noix ; Ital. Merle aepadie; Et; ni iſch,
"Päpktattant; Rußiſch auch drowta; © Tungu⸗
fich Ongolo. sorgt, |
Gefner de awibus, 2 Nee
Aldrovs ornith, Merula bali Il. p. 630. od. Frf.
1610. Lib. XVI. Cap. XVIII. 5. a Tab. 1.
. | *
Fe de avibus. p. 107. 5
e av. 42. |
Edvard, Catfenoig,. | r. Bin, Seugmann, ber
Nußbeiſſer. Tom. VII. Tab. 30.
„Sei, Voͤgel. Taf. 56. Pica abietum nigra ut
data.
Klein, Ordnung der Voͤgel. S. 116. RE
Meyer, Abbild. II. S. 13. Tab. 5.
Linse Fauna ſvec. I. n. 75. ed. II n. 11. Splln.
nat. ed. XII. Tom. I. p. 157. n. 10. Corvus
DE F fuscus alboque pundtatus, alis cau-
daque n e. rectricibus . albis: interimediis
detritis. 5
Muͤller, Lins Syſtem. 1, ©. 177. t. Vl. £ 4.
Zorn Nußheher. Petinoth. I. §. 3. S. 268. ’
Halle, rothbraune Nußheher und ſchwarzbraune
Tannenheher, 2 Th. S. 261. n. 205. u. 206.
Kramer Elenchus. n. 10. 3 RN
Scopoli Woher Edyvaies, Ann. I. p. 37. Güm
ther. Scopoli. Nußbrecher. S. 34. n. 40.
Brünnich ornithol. boreal. n. 40. 75 5
Miiller prodr. Zool. dan, p. 12. n. ur
Bock Preußl. Ornith. warfen. St. IX, S.
44. n. 48.
2 Sicher
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die eine iſt fleckigt, wie ei ein Staar, hat ei⸗
nen en: ſtarken Schnabel, und eine lange ge⸗
ſpaltne Zunge, ie alle Eifterarten;, die andere iſt
nicht ſo dreh, bat einen duͤnnern ern HB a
0 tn m MI: Mohr? 177 en wa ehe] ele
Wag Le Naturg. b. Livland. S. 71.
n. 59. 5
ae Reiſe im: rußiſchen Reich. Th. 1 S. 165. |
Leske ? Naturg. S. 244. Tannenh eher. n. 7.
Blu menbach Handbuch der Naturg. S. 221, n, 6.
d II. S. 108. 9.
ee Se b Nedetlandicht AT Tab, 3
* N I 3.
Nn 10 F 45 i nisch“ „ en *
b) Gerner de A pP. PTR gar er Ebeld⸗ 5
Klein edn. der Vögel, S. 116. IV K ini.
EN lughby, p
„könne Jil. Feiſch Tab, 36. a
0 Bkonong der Voͤgel. S. 17 v. 8 Klein
ur
mehr Abartungen, als zwo verſchiedene Gattungen
ni ‚wären; und die zwote Abart, oder die gewoͤhnlich⸗
ſte, iſt auch fleckigt, wie ein Staar, hat auch ei⸗
5 nen ſtarken Schnabel, ob gleich er nicht ſehr eckigt
iſt, und eine geſpaltene, nl Au nicht ſeht lange
Zunge. O.
1
10 N
ſagt doch ſelbſt, daß dieſe beyden Nußheher viel
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ſelben Schri iſteler
welche 1 5 erſte a
bohrt s); beyde naͤhren fi 8
den teren, ar welchen fie 15 en
ſchickt uspflücen, und ſelbſt mit Inſekten 3); bey⸗
de verſtecken, wie die Heher, Elſtern und oe N
| e, welches fie nicht verzehren konnen. 8
Ob gleich der Nußheher kein glänſendes Seel
1 1 % fallt daſſelbe doch, durch die weißen drei
eckigten Flecken, welche, ausgenommen auf dem
1 * 805 Anand N 2 ln . 7 op 7
05 Rach wilughby ſcheints, daß die 1 nic
weiter als bis zu den Winkeln des Mauls ausge⸗
Asch werden koͤnne, wenn der Schnabel geſchloſ⸗
ſen iſt, weil in der Lage, die Hoͤhle des Gaums
welche gewoͤhnlich mit der Zunge im Verhältniß
fiſteht, durch eine hervorſtehende Nath des untern
Kinnbackens, welche in dieſe Hoͤhle paßt, angefuͤllt
iſt; Er ſetzt hinzu: daß im Grunde des Gaums und
am Rande von deſſen Spalte kleine Borſten ſtehen.
2 Beyde Abarten brauchen vieleicht beyde Huͤlfs⸗
mittel, um die Nufferne zu! bekommen. Sie ver⸗
ſchlucken die Nuͤſſe auch ganz, und man e he
ſo unverſehrt im Schlunde. 0 .
oh Ein Nußheher, welcher im September gecchosſe
wurde, hatte Larven von Bienen oder Weſpenarti⸗
gen Inſekten im Magen; und bey einem andern,
welcher im Auguſt 1780. getoͤdtet war, fand ich
Kaͤferarten im Magen. O.
Flecke
der Bruſt breiter; ſie thun um ſo mehr Wirkung,
und ſtechen um ſo mehr hervor, da fie auf einem
braunen Grunde liegen.
Die PR wie ich ſchon geſagk habe,
gaͤnzlich irgsgegenden. Man ſieht fie haͤu ·
fig in Auvergne, Savoyen, Lothringen, in der
Franche ⸗Comté, in der Schweiß, in Bergamo,
und in Oeſterreich auf den Bergen welche mit Tan⸗
947
nenwaͤldern bewachſen ſind: Man findet ſie bis in
Schweden, aber nur in den mittaͤglichen Gegenden
deſſelben, und ſelten weiter hin ). Die gemeinen
Leute in Deutſchland haben fie den türfifchen, den
italtäniſchen, den afrikaniſchen Vogel genannt; und
tan weiß, daß in der Sprache des Volks dieſe Nah⸗
men nicht einen Vogel, welcher wirklich aus dieſen
Laͤndern kommt, ſondern einen fremden Vogel,
deſſen Vaterland man nicht kennt k), bedeuten.
Obgleich die Nußheher keine Zugvoͤgel find,
ſo verlahen fie doch Bismeilen ihre Gebirge, um ſich
in den Ebenen zu verbreiten. fesch ſagt, daß man
fie von Zeit zu Zeit in Schaaren mit andern Voͤ—
geln, in verſchiedenen Provinzen von Deutſchland
er ae nie ankom⸗
e) Habitat in Smolandia, rarior alibi. Fauna ſvec. I.
p. 26 nne II n. t. - a
SHerini bemerkt. daß man ihn nicht in Toskana
ſehe. Storia degli Uccelli. Lom. II. p. 45.
) Friſch, g. a.D.
Bü ret Gesch. d. vögel 71S. R
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255
5 0 ere f zerſtre 1 | * 4% -
Flecken find an dem obern Theil kleiner, auf
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ankommen ſieht, und immer vorzüglich, in denjeni⸗
gen, in welchen ſie Tannen finden.
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Im Jahr 1754 kamen fie doch in ßen!
Schaaren in Frankreich, und befonders n Bur
gund an, woſelbſt es wenige Tannen giebt s). Sie
waren daſelbſt bey ihrer Ankunft ſo ermattet, da
ſie ſich mit Haͤnden greiffen ließen.
a. Kin | „ . 5 5 Pr 3 Ä Man
9g) Ein geſchickter Ornitholog aus Sarbourg ) bes!
nnachrichtigt mir, daß in eben dieſem 1754. Jahr,
eine ſo zahlreiche Schaar von Nußhehern in Lorrai⸗
ne ankam, daß die Waͤlder und das Feld damit ange⸗
fuͤllt waren. Ihr Aufenthalt dauerte daſelbſt den
ganzen October hindurch, und der Hunger hatt e ſie
fo geſchwaͤcht, daß fie ſich ankommen, und mit dem
Stock erſchlagen ließen. Eben dieſer Beobachter
ſetzt hinzu: daß dieſe Vögel 1763., aber in viel ges’
ringer Anzahl, wieder erſchienen ſind; daß fie ihre
Meife ſtets im Herbſt machten, und daß ſolche ges
woͤhnlich nach Verlauf von ſechs oder neun Jah⸗
ren geſchehe. Dieſes muß ſich blos auf Loihre gen
eeinſchraͤnken; denn in Frankreich, beſonders in Bur⸗
gund, ſind dieſe Streichzeiten der h
ferute rtr. „ t ee, a e
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) Der Herr Doctor Lottinger, welcher ſehr gut die
Voͤgel aus der Lorraine kennt, und dem ich vie⸗
les, welches ihre Sitten, Gewohnheiten und
ihr Streichen betrifft, zu verdanken habe. Ich
werde es mir zur Pflicht machen, denſelben bey
allen Beobachtungen, welche ihm eigen find,
anzufuͤhren; und was ich hier fage, mag die
Stellen erſetzen, welche ich anzufuͤhren unterlafß⸗
ſen habe. v. B. 1
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lich, daß fie g |
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Eine von den Urſachen, welche ſie bindert i —
guten Laͤndern zu bleiben und ſich fort zu pflan .
ſagt man, fe die, daß, weil ſie e \ Mm
nachtheilig find, indem fie, wie die Spechte, die Mi
77 5 dune durchbohren, die Beſit er Ben |
ed ee ), Auf die Weise würden
fr zum Theil aunsgerortet, und die übrige e 17605 ||
an in die bergigten alt alder 11 Hin, 1 5 es E |
Feine Holzwärter gieb r + MM
we; e Gewohn eit, die Bäume zu durchbohren Mm
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mit den S chten ben kale e fie niſten auch, a 1
wie die ſelben, in den Löchern der Be ume, und |
vieleicht in den Löchern, we lche fie. ſich ſelbſt darin a
| gemacht 25 u, denn 9 3 wie die Spechte |
1 7 12 die |
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258
die mittelſten S0 0 zfedern e dog 2.5
welches anzeigt, daß ſie eb en se i ſo men A Aloha |
den Bäumen klettern, ſo ſo daß wenn man die 5
8 an der! 7 elle ſtehen laſſen will, wachen ds
0 angezeigt zu haben ſcheint, ſo
wuͤrde dieſelbe zwiſchen den Hehern und Spechte
ſeyn. Es iſt beſonders, e bas nau
vn Y 5 Sn 7 7 gegebe en hat, o
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es y 20 * . 9055 in 1 Bain 80 a r
RR Hebie Wake ui detritis. Lin. .
nat. ed. XII. p. 157. v. B. 8
0 Der ren der‘ une 1 8 f
nen. —
) Digitis, vt in Pica e variis erticulis 1515
bus, ſetzt Schwenkfeld p. 310. hinzu. e 1
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3; lange eit bleiben n 5555 en; und je a fe datt
| find, a gluͤcklicher leben ſie. dr e mie
| Der Nußheher. 3 255 HL
| PRO 15 12775 weißlichen Federn beschattet, 5
welche gerad, etwas biegſam, und nach ch vorn gekehrt
find; die Fluͤgel⸗ und Schwanzfedern find (dwärg
ten heile, nur mit weißen
lich ohne Flecken, und groͤß 5
Enden), und auch ei ohne einige Veraͤn⸗
N derung bey verſt 1 einzelnen Voͤgeln, und i
e 1 m). ee bie |
teyn es cher zwey 9
„ weil 155 51 en n u 1
r be e oſelb f ſt fie, unbek a ind, und,
hab en oben geſehen, daß die Sehen 00 den Zehen
keine groͤßere Anzah der € Glieder, als die andern
Vogel, ha en e B 5
® Die duſſerſten Sthwanzfedern haben am Ende iel ä
weißes, die mittelſten nur ſehr wenig, und die
Schwungfedern ſind beynahe gänslich ‚einfarbig:
glaͤ b fe ſchwarz, und nur die erſten Schwungfe⸗
ern der zwoten Ordnung, haben am Ende einen
4 0 88 ‚fömalen meißfichen Rand an der innerſten
N
nF
; m 2 Sb. Aldrovand, Wiltngbby; Brilon,
u. m. Rzaczynsky muß man mit Vorſicht zu Rathe
ziehn, denn er verwechſelt ſtets den Cocorhrauſtes
me nit dem Caryocatactes, oder den 1 mit
dem Fan 4 S. Auftuarium. P. 299. in
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Linien; Ir 10 der er hin erſte Ne gel el fin
fahr einen halben Zoll lang; der Schn
gefahr vier und einen halben Zoll lang 5
reichen uͤber die Mitte deſſelben. Der S Schnabel
Züge und Nägel, find ſchwarz. Der Leib it .
braun, mit weißen länglichten Flecken. Dieſe wei⸗
ße Flecken ſind der Größe und dem Umriſſe nach febr
rt auf der Kopfplatte und dem Nack
ſteht man ſie le g. ar nicht; 0 | 15 Halſe 155 ng nt
ſchmal, ſparſam auf und unter denſe aͤufig a
deſſen Seiten; auf dem Ruͤcken, de 125 Unterleibe
und den Deckfedern der Flügeln und Se Se
find
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fie groß, und beynahe eyfoͤrmig, auf der Bru
fie am größten und haͤufigſten. Die Deckfedern am
Fluͤgelgrunde und unter den Fluͤgeln, ſind ſchwarz⸗
ee mit e Enden. Die Schwungfedern
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erſte iſt viel kuͤrzer als bie er 8 5 iR die
längſte, und die fünfte und Kechſte haben in der
Nitte am Rande der innern Fahne einen weißen
dae, von der ſechſten bis zur zehnten oder
h ben einigen am Ende ein feiner
| eben." Das Krege ie oben ſchwarz⸗ |
eckfedern auf dem Schwanze ſchwarz;
de er e Saag ande d Deckfedern unter dem Schwanze,
ganz we Bit der Schwanz iſt etwas abgerundet. Die
dern fin! wie die Schwungfedern, glaͤn⸗
zend hwarz, mit weißen Enden; die außerſten
find am Ende uͤber inen Zoll, die mittelſten wenige
Linien lung, ug weiße Die Luftroͤhre beſteht aus
einigen funfzigen, ohngefähr gleich weiten ovalen
Ringen, und die ſtark gefpaltene Zunge iſt ohnge⸗
faͤhr dreyviertel Zoll lang. Der Schnabel iſt bis
über die Naſenloͤcher mit zuruͤck geſchlagenen weiß
ind braun geſtreiften Federn bedeckt. Die Ge⸗
ſtalt und Laͤnge des Schnabels unterſcheiden die
Nußbeber gar ſehr von den bis jetzt angeführten
rabena er eln, und will man aus den Kraͤ⸗
hen, en, Elſte u und Hehern, beſondre kuͤnſt⸗
liche Geſchlecher machen ſo muß man ſolches noch
mit mehrerem Grunde bey dem Nußheher thun.
en Schnabel iſt ſehr glatt, an den Seiten ein
wenig zuſamnmengedruͤckt; die Spitzen ſind etwas
breit und (reiben; die oberſte ſtehet einige Linien
vor der unterſten voraus; der ganze Schnabel iſt
lang, laͤnger als die Schenkel! Bey den Raben
und Kraͤhen iſt die Laͤnge des Schnabels und der
Schenkel nicht ſehr unterſchieden. Bey der Dohle
iſt der Schnabel viel kuͤrzer als der Schenkel, und
ven der ak und dem 2 noch viel 1 55
10 |
| ae Fuge, es vs Kopfs oder Koͤr⸗
pers ſo lang, wie bey dem Yaußbeber. Von den
Spechtſchnaͤbeln iſt dieſer € des c
ha gar rin Re 11 3
wle waren die ganzen Ni im a ent bur
auf bewahrt, bis der Vogel ſie verſtecken, oder aus⸗
werfen und zerbrechen konnte. Die Nußheher,
welche an der Erde Inſekten ſammleten, und dieſel⸗
ben im Magen hatten, thaten ſolches im Herbſt,
zur Zeit da die Nuͤſſe noch nicht reif waren. Viel⸗
leicht freſſen fie Inſekten nicht fo lieb, als die 2
ſe. Die Neſter und Eyer der Nußbeher — 4
nicht. In dem Wirſingiſ. Neſterwerk, Taf.
XXXVIII, iſt ein Neſt mit ſieben Eyern abgebildet.
Guͤnther ſagt: Da dieſer Vogel in Crain einhei⸗
miſch iſt, fo iſt zu vermuthen, daß er auch daſelbſt
brute, und folglich unter diejenigen gehoͤre, die ſich
mehr in dem füplichen Europa, als in dem noͤrdli⸗
chen, auf halten. In Sachſen und Thuͤringen iſt er
ſelten, bruͤtet daſelbſt gar nicht, und kommt nur
alle vier, funf bis ſechs Jahre dahin, da er ſich
denn ſchon in der Erndtezeit einſtellet, den reifen
Hanf anfaͤllt, und deſſen Koͤrner begierig verſchlu⸗
cket. Er ſcheinet nicht allzu verſchlagen zu ſeyn,
denn er wird oͤfters auf den, zum austrocknen im
Felde, aufgeſtellten Hanf buͤndeln, in großen Spren ⸗
keln, welche man zu Aue Endzweck um 55 RN
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; Nenn man den europaͤiſchen Rafer, oder
VBlaurak, zum Muſter des Geſchlechts an»
nimmt, und wenn man zu deſſen Unterſcheidungs⸗
Zeichen nicht eine oder zwey äußere einzelne Eigen-
1
“ Syſtem. Nat. ed. XII. I.
o .
4 Bey einer zahlreichen Claſſe von Körpern, hat
man es ſtets bequem gehalten, aͤhnliche Arten mit
einem gemeinſchaftlichen Geſchlechtsnahmen zu be⸗
nahe legen. Der Herr von Buͤffon hat oft fehr wider
ſolche Gewohnheit geeifert, kann aber doch ſelbſt
a bey den zahlreichen Voͤgeln ſchon nicht umhin, meh⸗
. rere aͤhnliche Arten mit einem gemeinſchaftlichen
Geſchlechtsnahmen zu belegen; ihm ſcheinen aber
andere Aehnlichkeiten, als dem Briſſon, die wich⸗
tigſten Unterſcheidungs⸗Zeichen, und daher ordnet
er andere Voͤgel, als Briſſon, unter ein Geſchlecht.
Leute, welche hauptſaͤchlich auf die Farbe ſahen,
nannten unſern Raker einen deutſchen Papagey,
und es ſchien ihnen viel natuͤrlicher, den Kormoran
mit dem Nahmen eines Raben, als des Pelekans
zu belegen. f .
Ein Zergliederer möchte vielleicht die Vuͤffon⸗
ſchen Geſchlechter eben ſo unnatuͤrlich nennen, als
der Herr von Buͤffon die Briſſonſchen an mans
chen Stellen ſchilt. ö Ae
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51 Briſſon nennt nur alle die Voͤgel Raker, (Gal.
1 en welche vier, nicht mit Haͤuten befetzte, Ze
ben aben; naͤhmlich vorn drey, und hinten einen,
die bis an ihrem Urſprunge getrennt ſind. Die
Schenkel ſind bis zum Hacken, oder ſogenanntem
5 e mit Federn beſetzt; der Schnabel iſt kegelfoͤr⸗
mis laͤnglich, gerade, mit niedergebeugter Spitze;
die Federn am Urſprunge des Schnabels fi nd ruͤck⸗
waͤrts geſchlagen, und bedecken die Na enloͤcher
| nicht. Briffon o ornith. ed. gro J. p. 17 2
1 ’
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23) Auch halte ich den en hen
1 en.) und den ſenegalſchen Raker (n. 326
Planch. enl) welche Briſſon Wee ui; annt ge⸗
1 zu ſeyn, für, eine Art. 5 ar Me
RN Au alte i den her von M n da nao
| la Kup. IE VB ne Gen. en.
N n. 88), welche der zweyte u nd dritte Naker des
Briſſons a nd, und den von Goa (planch. e enl.
n. 627), welche Briffon nicht nennt, fuͤr eine Art.
Diefe drey wache hier aus ae Gründen, n elche
ich bey dem Abſchnitt oe de 1 e und
| mindanaoſchen e an u Mane air ein 1
einzige Art aus. a ee ane 560
f 4) Ich 55 55 Gere 4 die eg
des Briſſon, oder deſſen chineſiſchen 3
dieſem Geſchlecht auszuſchließen, weil er ein ganz
verſchiedener Vogel iſt, und dem cayenniſchen Gri⸗
vert 2) ſehr gleicht, mit welchem ich ihn auch ver ⸗
binde, und ihnen den gemeinſchaſtlichen Nahmen
N 4 W
\ 5
5 8710 ornith. 7 II. p. 67 2 72. E 75. ed 1. 8Vo. J.
P. 174. n. 2. & 3.
Galgulus Sinenfi s. rm ed, 80 Tom p.
175. 5.
Le Rolle A la Chine. Buffon O. edit, 1amo.
Tom. V. p. 181 &p. 177. .
10
\ 2) Le Gi Buffon hiſt. des O. ed. ramo. e.
V. p. 123. 8 enlum. n. 616.
1
| Die Kater e
dieſe be de Arten den Uebergang vo! n d
zu den Kakern zu machen ſcheinen.
5) Den antilliſchen Raker, welcher die ſechſte 1
Art des Briſſon iſt b), ſetze ich au 1
welche ich oben, bey dem Abſchnitt
I angegeben habe, zu diefen Elſtern.
65959 Ich laſſe den Yızquauhli,, oder den a eben. >
ten Rader des Briſſon ©) aus Ne
1 em Herr von Buͤffon eine Geſchichte bey den
Ba Adlern gegeben bat) eh, bey den 1 1 5 ſte⸗
hen. In der T An) 1 er nach dem Fernandez ),
denſelben nachgeſchrieben
5 1 welcher Haſen und
1% 9 eu A folglich ſehr verſchieden von
den Kakern iſt. Fernandez ſetzt hinzu, daß er ge⸗
| ſchickt zum a aud 15 per a ein 0 0
ke 9 en ges ec
E
| » Le Rollier des Aue, Bi ai, Tom. I. 5
| 176. 6. e e
̃ D Le Rollier de la Nonvelle Fedde a. a. D. n. 7.
Aquila minor, ſpecies Corvi, Seba.
LT Yzquauhtli Hernandez p. 74. Velde nam.
Tin. Syſt. nat. pe XII. I. p. 121. Er
q) Buffon 9 ed. amo. Tom. 1. p. 192. mar.
Buff. Wanted Th. J. ren ef
0 Hiftoria avium none Hifp. car. c.
9 Seba Tom. 8 P 97 n. 2.
80 So groß als eine Krähe, gaht Beifon a. a. .
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5 Nen, gebe „Ich feße fie vor dae 27 en 1
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dez 0 „ aus oben, bey den Wachteln angefuͤ
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268 | Die Kater, Rech
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) Ich ttenne auch davon den Shördtotorl, oder
den gelben merikaniſchen Raker des Briſſon d),
welcher deſſelben neunte Art iſt, und habe ihn zu
den Elſtern geſetzt, weil er mit denſelben mehr Aehn⸗
lichkeit, als mit einer andern Art, hakt.
> *
4 1 1 * N 18
an inen
8) Endlich feße ich den Orocolin des Fernan⸗
b | geführten
Gründen, anders wohin 9, und ich kann den Ded.
colin des Seba, welcher von des Fernandez 5 |
en
obgleich er gleichen Rahmen führt, ſehr verſchie
iſt, nicht unter die Raker aufnehmen; denn er hat
die Geſtalt eines Raben, einen dicken kurzen Schna.
bel, lange Zehe und Nägel, die Augen mit rothen
Warzen umgeben u. ſ. w. ). Nach dieſer Zuſam⸗
NR ee ORTE, e menzie⸗
nne ai Ae dig e en, ug ee To
6) Hiſtoria avium novae Hiſp. Cap. LVIII. Seba Tom
. p. 96. n. 1. Galgulus mexicanus luteus. Brill.
vbrnith. ed. 8vo. Tom, I. p. 177. n. 9. |
H N Nen K Ä N 5 DER — 4
) Fern, hiſt. av. nov, Hiſp. Cap. EXXXV, Oeb coli.
Fernand. nennt Briſſon feinen Igerus einereus No-
Lace Hiſpaniae. q. a. O. p. 182. n. II. den Oriolus
mexicanus. Linn Syſtem. nat, ed. XII. 1. p. 162.
, RT RR NOIR BADER
*) Buff. Oifeaux, ed. 12mö,- Tom. IV. p. 299. Mar⸗
tini Buͤff. Voͤgel. Band VI. S. 142.
ug DIR g * 18
) Seba p. 100. n. 1. Ein neues Beyſpiel, welche
Freyheit ſich dieſer Schriftſteller nimmt, die Nah⸗
men gewiſſer auslaͤndiſcher Vogel, andern ganz ver
ſchiedenen auslaͤndiſchen Voͤgeln beyzulegen. Man
kann Anfänger nicht genug fuͤr dieſe Fehler warnen,
delche in der Ornithologie ſehr viele Verwirrungen
*
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j ſchien, und ache ich die neuen 1 5
5 Abarten „ welche I Dorgängern under
anne wa ur und ſelbſt den ein und. dreypigii
Iccerus des 105 5 welchem ich glaub
daß er den Ueber gang von den a u den Dar |
radiesvoͤgeln mache, hinzugeſetzt habe; ſo bleiben
zwey Roller, und rs Arten! von? 5 mit ihren
Abarten uͤbrig. |
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Dauͤſfon illum. Platten. Fol. n. 620.
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Süße, welche bey dein ſchineſiſchen Roller viel laͤn⸗
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Es ift wahr, daß die Naſenloͤcher dieſes Vogels
O unbedeckt, wie bey den Rakern ſind, und den
Schnabel beynahe wie bey dieſen geſtaltet iſt; Aber
find dieſe Züge der Aehnlichkeit entſcheidend genuagů
ihn zu den Rakern ordnen zu muͤſſen? oder werden
dieſelben nicht vielmehr durch merkwuͤrdigere und
mehrere Unterſchiede uͤberwogen? Es moͤgen dieſe
entweder darin beſtehen, daß die Ausmeſſung der
ger
+
2) Buffon Hiſtoire des Oifeaux. ed ı2mo, Tom, V. p.
181. Le Rolle de la Chine. Der deutſche Raker
heißt auch Roller, welchen Nahmen ich wegen der
Aehnlichkeit, dieſem Vogel, welcher im Deutſchen
noch wohl keinen Nahmen hat, beylege. O. Die
Fluͤgel des ſchineſiſchen Rollers beſtehen aus acht⸗
zehn Federn, von welchen die erſte ſehr kurz, und
die fuͤnfte, wie bey den Hehern, von allen die laͤng⸗
ſte iſt. Die Fluͤgel des Rakers haben drey und
zwanzig Federn, von welchen die zweyte von allen
die laͤngſte iſt. v B. .
Galgulus ſinenſis. Briſſ. ornith. ed, gvo. Tom. I,
p. 175. n. 5. | | |
Naturgeſch. von Sina. Naturf. St. VII. S. 39.
Taf. 278. O.
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| Der Schineſiſche Roller. 35 6 DERTE
ger ſind; oder daß das Maß der Fluͤgel verſchie⸗
den ſey, welche kuͤrzer, und aus wenigern Federn,
die ein anderes Verhaͤltniß haben, zuſammen geſetzt
ſind; oder darinn, daß die Geſtalt des Schwanzes,
welcher ſtuffenweiſe nach außen kürzer wird, unter⸗
ſchieden ſey; oder daß die Geſtalt des Zopfs, wel⸗
cher ein wahrer Heherszopf, und dem Zopf des blaue
en canadiſchen Hehers ganz gleich iſt, ihn unter⸗
ſcheiden. Wegen dieſer Unterſchiede, und vornehm⸗
lich wegen der Laͤnge der Fluͤgel, deren Einfluß auf
die Gewohnheiten dieſes Vogels nicht geringe ſeyn
koͤnnen, halte ich mich berechtigt, den ſehineſiſchen
Roller von den Rakern zu trennen, und ihn zwi⸗
ſchen dieſen und den Hehern zu ſetzen; um ſo mehr,
da beynahe alle Unaͤhnlichkeiten, welche ihn von den
Rakern unterſcheiden, ihn den Hehern naͤher brin⸗
gen. Denn, außer den Zopf, von welchem ich re⸗
de, weiß man, daß auch die Heher viel langere Fuͤ⸗
ße als die Raker, kuͤrzere Fluͤgel, die Federn darin
in dem Verhaͤltniß wie der ſchineſiſche Roller, und
endlich die mehreſten einen ſtuffenweiſe abnehmenden
Schwanz, wie zum Beyſpiel der blaue und graue
sanadifche, und der ehineſiſche Heher, haben.
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zum Schineſiſchen Roller.
De Ker Graf von Buffon giebt keine ganze
Beſchreibung von den Farben dieſes Vogels,
aber die angefuͤhrte Abbildung kommt ziemlich mit
der Briſſonſchen Beſchreibung uͤberein. Der ſchi⸗
neſiſche Raker (Galgulus finenfis), iſt oben grün,
unten weißgelb, mit einiger Miſchung vom Gruͤ⸗
nen. An jeder Seite des Kopfs läuft durch die Aus
gen ein ſchwarzer Strich. Die oberen Deckfedern
der Fluͤgel, und die achtzehn Schwungfedern ſind
braunolivenfarbig. Von den zwölf Schwanzfedern
grauweiß ins gruͤnlichte fallend, mit ſchwarzen En⸗
den, welche an der Spitze grauweiß ins gruͤnlichte
fallend ſind; die Lenden ſind gran. fen
: „Er ift ungefähr ſo groß als der indianiſche Ra⸗
ker, und dieſer ungefähr fo groß als der Heher.
Seine Laͤnge betraͤgt dreyzehn Zoll ſechs Linien; der
Schnabel iſt achtzehn Linien lang; der Schwanz
fuͤnf Zoll; der mittlere Zehe mit dem Nagel funf⸗
zehn Linien. Die Spitzen der ausgebreiteten Fluͤ⸗
gel ſtehen funfzehn Zoll von einander entfernet.
Die zuſammengelegten Fluͤgel reichen etwas uͤber
den dritten Theil des Schwanzes. Die Iris der
Augen und der Schnabel ſind roͤthlich; die Fuͤße
und Nägel blaßroth. Briſſon a. a. O. Der Ab⸗
bildung nach, ſcheinet dieſer Vogel eher zu den He⸗
bern, als den Rakern zu gehoͤren.
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Buͤffon illum. Platten. Fol. n. 616.
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ſchen Roller trennen, weil er, wie derſelbe,
an muß dieſen Vogel nicht von dem ſchineſt⸗
Der Lahyenniſche Roller‘),
einen ſtarken Schnabel, kurze Fluͤgel, lange Fuͤße
1 und einen abgeſtufften Schwanz hat; er iſt bloß
durch einen kleinern Leib, und die grau und gruͤn⸗
bunte Farbe des Gefieders, welche ich durch den
Nahmen Griverr anzudeuten bemuͤht geweſen bin,
unterſchieden. In Anſehung der Sitten dieſer bey⸗
den Roller, ſind wir nicht im Stande Vergleichung
Voͤgel, welche beynahe eine gleiche Bildung ihrer
aͤußern Theile, vorzuͤglich derer, welche zu den vor⸗
nehmſten Geſchaͤften dienen, als zum Gehen, Flie⸗
gen und Eſſen, haben, auch beynahe gleiche Ge.
wiohnheiten beſitzen; und mich duͤnkt, daß die Aehn⸗
lichkeit der Arten, ſich beffer durch die Aehnlichkeit
in der Bildung der vorzuͤglichſten Organen, als
durch die kleinen Borſten, welche um den Naſenloͤ⸗
chern wachſen, entdecken laſſe.
a) Le Grivert ou Rolle de Cayenne, Buff. hiſt. des
if, ed. ızmo, Tom. V. p. 183.
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2 2 Anhang.
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Tn der franzoͤſiſchen Ausgabe find die Farben
iR wieder nicht genau angegeben, welches oh
um ſo mehr noͤthig ift, da bey der Ausgabe in 12e
von dieſem Vogel keine Abbildung iſt. Nach den
illuminirten Daubentonſchen Platten, iſt dieſer
Vogel meiſt ganz gruͤn: nähmlich der Kopf und
Hals oberwaͤrts, die Schultern, Ruͤcken, Fluͤgel,
der ganze Hintertheil des Leibes mit den Lenden und
dem Schwanze find olwengruͤn. Von den Naſen⸗
Loͤchern bis dichte hinter dem Auge 7 laͤuft an jeder |
Seite des Kopfs ein ſchmahler weißer Streifen;
die Kehle iſt weiß, und an jeder Seite mit einem
ſchwaͤrzlichen Strich, welcher von der unterſten
Kinnlade herablaͤuft, eingefaſſet. Unten iſt der.
Hals und die Bruſt, wie die Fuͤße, aſchgrau; die
erſten Schwungfedern fallen auch etwas ins Gruͤn⸗
graue. Der Schnabel iſt braun, kurz, pie, 5
und beym Urſprunge ſehr dick. Die Iris iſt gelb⸗
braun; der Schwanz abgeſtuffet, lang, im Ver⸗
haͤltniß doch nicht fo lang, als wie bey der Elſter.
Die angelegten Fluͤgel reichen nur ein wenig uͤber
die Deckfedern des Schwan zes.
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1 Nahmen firasburgifcher Seher,. meer⸗
oder Birken ⸗Seher, deutſcher Papagey,
a, unter welchen diefer Vogel in verſchiedenen Laͤndern
e N ind er De viele e und bloß
e 8 W wegen
2 as. Buffon Hiſt. 5 ie Alt r2mo. Tom. V. p.
1384 Le Rollier d' Europe. Gesner hat vom Hoͤ⸗
renſagen, daß fein deutſcher Nahme Noller, ſein
Geſchrey ausdruͤcket; Schwenkfeld behauptet das⸗
ſelbe von ſeinem Nahmen Rache; einer oder der
andere muß ſich irren, und ich bin geneigt, zu glau⸗
ben, daß Gesner es thue, weil das Wort Rache,
welches Schwenkfeld annimmt, die mehreſte Aehn⸗
lichkeit mit den meiſten Nahmen hat, welche man.
dem Racker in verſchtedenen Ländern gegeben hat,
von denen man kaum den Urſprung, noch die Stim⸗
me des Vogels anzeigen kann. Deutſch heißt er,
SGalgen⸗ Regel, Halk⸗Regel, Gelskregel, Ras
cher, Heiden + Elſter, Kugelelſter, deuticher Pas
pagay, Mandelkraͤhe, blaue Kraͤhe, Garbenkraͤ⸗
he, wilde Goldkraͤhe, Racker, blaue Rake, Birk⸗
Heher, Strasburger Kraͤhe, und endlich Roller,
welchen Nahmen die Englaͤnder behalten haben.
Im Platdeutſchen heißt er in Pommern Blaurak.
Polniſch, Kraska; in der Barbaren ,. Schaga- Ray;
Lateinisch, Marcolfus, e, Galgulls, Cornix
caerulea,
/
276 | De Europaͤiſche Nate.
wegen vom gemeinen Haufen entdeckten Aehnlich⸗
keiten, das heißt, nur obenhin, beygelegt. Man
a van nur einen Du auf N Aa oder nur
nie de 1 auf
te, 12 dorfo egen, Pics a 8
u. ſ. w. Daͤniſch, Eülekrage; Nor. Blaa - Kraa-
ke; Schoniſch, Allekräka ; Schwediſch, Spaafı k Krä-
O.
ka; Schmoland, Bläkräke.. _
1) Coracias Garrula caerulea darfa bre entgehen ni
Zris. . eee
Linné Syſt. nat. ed. XII. Faun. lier. ed. I. .
73. ed. II. n. 94. * iin
| Geier Cornix caerulea, Ge avibus p. 333.1
p. 700. Tab. 791. 792. |
Willughby, ornith. p. 25. t. 20.
Fonfon Garrulus. Cap. VI. p. 44. Tab. Nu. f
Ray. ſynopſ. 41 e eye \
Edward Birds. Tab. '09. | ung
Seligmann Th. V. Tab. 4.
Friſch Voͤgel. Tab. 7. derer Shane. den 2.
p 14. Tab. 47.
5 Goͤchhauſen p. 23.
Briſſon. 1 II. p. 64. XVIII. ed. 8505 Tom. I.
p. 17
Jorn Hetinoth. 90 u. S. 267. . 2. der Birkhe⸗
her, und Th.! S. 416.
Klein Ordnung d. V. S. 117. VII. Mandelkra⸗ |
he, Racker.
Salle. Naturgeſch. Th. II. S. 264. 9. 212. Der
leberfarbige Birkheher. Blaukraͤhe.
Bruunich or nithol. bor. p. 10. n. 35. oder Gare
rulus.
Kramer Elench. p. 334. n. 6
Scopoli. para p. 40. n. 44. Günther, Scopoli,
Maler 525. Zoclog. danie: p. 12. 5. 9%
Aldrob. Lib. XII. Cap. V. p. 381. Tab 12. f. * f
* ’
n
auf eine usgemahlte e Abbidung zu werfen, 1
ſſch ga überzeugen, daß er kein Papagey ſey, ob.
gleich die grüne und blaue Farbe auf feinem Geſie⸗
der iſt; wenn man ihn nahe ſieht, fo wird man
duch gleich urtheilen, daß er weder eine Elſter noch
ein Heher fey, obgleich er beſtändig, wie dieſe Br
gel, ſchwazt by.
Seine Ghhſtenomie Abs Stellung ſind auch
| wirklich von jener ihren ſehr verſchieden, fein Schna ·
bel iſt nicht fo dick, die Fuͤße im Verhaͤltniß kuͤrzer,
ſelbſt kürzer als der mittelſte Zehe; die Flügel laͤn
ger und der Schwanz ganz anders geſtaltet. Die
beyden äußerſten Schwanzfedern ſind (wenigſtens
bey einigen) mehr as einen halben Zoll länger, als
die ſechs mittlern, welche alle gleich lang ſind. Er
hat uͤberdies eine Art von Warze hinter den Augen
ſitzen, und das Auge ſelbſt iſt mit einem Ring von
gelber 1 ohne Federn eingefaßt „
2 4 Damit
& e read. Druithol. Naturforſch. St. . S.
Fiſtder Naturgeſch. von eibland. S. 721 n. 6.
Mandelkraͤhe.
| Muͤller, Linné Syſtem. %. Br S. 182. n. I.
a Mandelkraͤhe. Tab. VI.
Leske Rafurgefih Th. J. S. 245. XX. Birkhe⸗
her.
Blumenbach Handbuch b. N. G. St. 221. 43. 5
Coracias. I. N
Boroweky. U. S. 111. 1, Tab. X. n. 72.
b) Aldrovand. Lib, XII. p. 381. f. P. 790.
c) Man ſehe Edward, Tab. 109. Seligmann V.
Tab. 4. Bsiffon erwahnt weder dieſer Haut, noch
der ie Geſtalt des en v. B.
278
Damit die Benennung ſtrasburgiſcher Heher in
allem Betracht falſch ſey, ſo fehlte nur noch, daß der
Raker nichts weniger als um Strasburg gemein
ſey. Dieſes iſt mir aber ausdruͤcklich vom Herrn
Hermann) Profeſſor der Arzneywiſſenſchaft und
der“ Naturgeſchichte daſelbſt, verſichert worden.
Dieſer Gelehrte ſchreibt mir; „Die Kaker ſind
„doſelbſt ſo ſelten, daß ſich kaum in zwanzig Jahr
„ren drey oder vier dahin verirrt haben 9)“
ai güne mi un e big DIR %
s Einer von folchen verirrten war ohne Zweifel
derjenige, welchen man zur andern Zeit von Stras⸗
burg on Gesnern ſchickte; und Ges ner, der ſol
ches gar nicht wußte, und vermuthlich glaubte, daß
er daſelbſt gemein ſey, nannte ihn den ſtrasburgi⸗
ſchen Heher, obgleich er kein Heher und nicht ein⸗
mahleein ſtrasburger Vogel waer.
„ Wopenis 0c ande hl 1 ag
Rittner? 8 ein
*
9
1
2) Auch in des Herrn von Buͤffon Abbildung a. a.
H., ſind die aͤuſſern Schwanzfedern nicht laͤnger
als die uͤbrigen vorgeſtellet, uͤbrigens iſt dieſelbe
doch auch der Natur gemäß, auſſer daß der Kopf,
Hals und Bruſt, nicht ſpangruͤn genug, ſondern,
wie ohngefaͤhr bey jungen Voͤgeln, weißlich geſtreift,
ſind. Bey allen europäifchen Rakern, die ich geſe⸗
hen, und noch vor mir habe, ſind doch die aͤuſſern
Schwanzfedern eher kuͤrzer als länger wie die übris
gen. Die nackte Haut um und beſonders hinter
den Augen, iſt noch an unſern ausgeſtopften Mas
kerfellen zu ſehen. .. {4
3.) Es iſt doch im Jahr 1777, im ſogenannten Hage⸗
nauer Forſt, ein Neſt davon gefunden worden.
Herrmann. Beckmann Bibl. 2 Band. S. 531.
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s iſt er ein Zugvogel, deſſen Wander |
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ber geſchieht 9) 4); demohngeachtet iſt er nicht fo
gemein als die Elſter und der Heher. Ich ſehe daß
er ſich in Schweden ) und in Afrika k) finde, und
bey feiner Wanderung muß er ſich nicht in alle da ⸗
zwiſchen gelegene Laͤnder verbreiten. Er iſt in ver⸗
ſchiedenen beträchtlichen Ländern von Deutſchland 3),
Frankreich, der Schweitz h), u. a. unbekannt.
Daraus kann man ſchließen, daß er auf ſeiner Reiſe
einen ſchmahlen Strich von Schmoland und Scho⸗
nen, bis nach Afrika durchziehe. Es giebt ſogar
Standpunkte auf dieſem Striche, nach welchen man
1787 5 8 N + 5 455 aut mi S 5 avi 7765 40 J die
se us 723 Yun LITER IN TEN 119116 fi
d) Man fehe den Auszug eines Briefes des Comman⸗
deur Godeheu de Reville, über die Wanderung der
Voͤgel, in den Memoires preſentés a, I Acad. des
Science. de Paris. p. 82. Ta ER
1
Fu.
20 9 Sie begeben ſich bey Annaͤherung des Winters aus
Preuſſen, in Gegenden, wo ſie zu ſolcher Zeit Ges
treide anf dem Acker oder ſonſt mehrere Nahrung
effen. Vielleicht ziehen ſie durch Pohlen nach
der Ukraine, oder nach der Crimm, wo ſie ſich von
deen unter freyem Himmel in den Aehren aufgeſetz⸗
ten Getreidehaufen reichlich ernähren koͤnnen.
Vock a. a. O. W e
e) Fauna ſyec. I. n. 73. II. 94
0 Shau’s ttavels, p. 251. nn
WWU;
h) Capta apud nos anno 1561 Auguſti medio nee
agnita. Geſuer de avibus. p. 703. 1 \
Der Europaͤiſche Raker. 275
rung regelmäßig jedes Jahr im May und Septem⸗
|
7
f
—
Der Europäische Rake.
die Richtung ohne großen Irrthum beſtimmen kann,
Bayern, Wal Italien ), Sicilien „), und er
lich durch Maltha !), welches man als einen Ruhe⸗
Platz für die mehreſten Voͤgel, welche über das mit⸗
tellaͤndiſche Meer ziehen, anfehen kann. Derjenige
welchen Edward beſchrieben hat, wurde auf den
Felſen bey Gibraltar getoͤdtet, wohin er von den
afrikanischen Kuͤſten gekommen ſeyn konnte; denn
dieſe Vögel haben einen hohen Flug w). Man
ſieht ihn auch, obgleich ſelten, in den Gegen
Strasburg, wie wir oben geſagt haben, wie aue
in Lothringen und mitten in Frankreich n); dieſ
find aber vermuthlich Junge, welche den großen
Haufen verlaſſen, und ſich auf der Reiſe verlieren ).
RR | en
D) Memini hane videre aliquando Bononiae. Geſuer
p. 703. e e ee
k) Vidimus venales in Ornithopolarum tabernis Meſſ -
use Siciliae. Willugbby ornith. p. 89.
38 12 ? . sieh W. BE 2
D) Vidimas Melitae in foro venales. Willughby ibid.
und Godeheu a. a. OS Init
m) Gefner de avibus p. 702. |
n) Briſſ ornith. Tom, II. p. 68. ed. 8vo. p. 173. N
Der Herr Lottinger berichtet mir, daß dieſe
Voͤgel in Lothringen noch ſeltener, und nicht ſo zahl⸗
reich als die Nußheher kommen; er ſetzt hinzu: daß
man ſie, wie auch die Nußheher, nie anders als
im Herbſt ſehe, und daß, wie 1771. einer daſelbſt
bey Sarburg verwundet war, derſelbe doch drey⸗
ziehn bis vierzehn Tage lebte, ohne zu eſſen. v. B.
5) Sie hecken doch bey uns 05 Schwediſch Pommern.
4
8 FFC 2
F
REN IR
; Der Europäifhe Kater, 5 281
Der Raker iſt auch wilder als die Heher und
Ein. Er halt ſich in wenig beſuchten und den
dickſten Wäldern auf, und ich weiß nicht, daß es
dem [8 gegluͤckt iſt, ihn zu zqaͤhmen und ihn ſprechen
hren ©); da die Schoͤnheit feines Gefieders
ſchon eine Gewaͤhrleiſtung ſeyn kann, daß man ſol⸗
7 zu thun verſucht habe. Dieſe Farbe iſt eine
Vermiſchung der aer Uebergänge vom Blauen
ins Gruͤne, mit Weiß gemiſcht, und durch Entge⸗
genſetzung dunkler Farben gehoben v). Aber eine
ut ausgemahlte a wird einen richtigern
egrif von der Verthei lung ſeiner Farben, als alle
Beſchreibungen, geben; man muß aber willen,
daß die Jungen ihr ſchönes Himmelblau erſt im
zweyten Jahr bekommen, da im Gegentheil die He⸗
her ihre ſchoͤne blauen Federn haben, ehe he aus
dem Neſte gehen. 3
* 5 * 3 2
m 775 ** ! #
Die Kater niſten, wenn fie Klauen, 18 Bir
5 . Fc bauen nur in deren e auf
3 | andern
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* N x Ruge . f
| er Sylreſtris plane et immanfueta ‚Schwenckf, p p. 243. 8
Siſcher ſagt doch, man koͤnne 10 au Plaudern
richten, | ; O.
|
—
x Linns iſt der einzige, welcher fagt; daß der Rüden
die Farbe des Bluts habe. Fauna ſvec. n. 73.
Sollte der Vogel, welchen er beſchrieben hat, von
allen denen, welche die andern Naturkuͤndiger be⸗
ſchrieben haben, verſchieden geweſen ſeyn? v. B.
Es heißt doch daſelbſt, dorſd rubro, und unten
in der Beſchreibung, dorſum grifeo — ferruginenm
rau roſtfarbig. . II. n. 94. O.
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1118
81,
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gen iſt. ANZ
Mole, e, Dept amt rm
lein ſagt, daß w
N fe wider die Gewohnheit der Voͤ⸗
gel, die jungen Raker ihren Koch ins Neft fallen
LE eee IT DE ene ließen;
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ch Sriſch. Pl. 57. dne ud
6) Zorn ſagt, in hohlen Eichen. H. g
* DR ee e ee ee n
Fi N 1 #7.
Ku
NT niit 8° m un 193828 "SICH \
) „Ein Jäger, ſagt Godeheu im angefuͤhrten Brie⸗
„fe, hat mir Herſtcherk, 5 er im Hung eiten
v bieſer Voͤgel aus einer abhängigen Erde, woſelbſt
„er ein Loch wie eine Fauſt groß hatte, habe kom⸗
„men geſehen, und wie man der Aushoͤhlung, wel⸗
„che wagerecht gieng, folgte, fand man, ohnge⸗
fahr einen Fuß tief, das Neſt, welches aus
„Stroh und Reiſig gemacht war, und in welchem
Rn gs bare waren.“ Dieſes Zeugniß eines Jaͤ s
gers, welches verdaͤchtig ſayn koͤnnte, wenn es das
eeinzige waͤre, ſcheint durch den Doctor Shaw be⸗
ſtaͤtigt zu werden, da er von dieſem Vogel, welcher
in Afrika unter dem Nahmen Hagarag bekannt iſt,
handelt, ſagt, daß er ſein Neſt an den hohen Ufern
der Fluͤſſe mache. Dem allen ungeachtet fuͤrchte
icch ſehr, daß man hier einen Irrthum begangen,
And einen Eisvogel, wegen Aehnlichkeit der Far⸗
ben, für einen Raker angefehen habe. v. B.
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6; idee Wäldern, zu reimen p
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Der eule Raker. 283
ließen 9). 73 weiches vielleicht Anlaß gegeben hat, zu
. daß dieſer Vogel ſein Neſt mit Menſchen⸗
Koth uͤberziehe, wie man ſolches von dem Wieder
hopf geſagt hat t), aber dieſes iſt nicht gut mit ſei.
ner Wohnung in den en am len 5
4
4199
Man ſieht ſdieſe Vögel oft mit 5 Elben Hr \
Krähen auf den bearbeiteten Aeckern, welche an ih⸗
ren Waldungen gelegen ſind; ſie ſammlen daſelbſt
kleine Koͤrner, Wurzeln, Würmer, welche der Pflug
auf die Oberfläche der Erde ausgeworfen hat, und
ſelbſt die neue Ausſaat. Wenn ihnen dieſe Nah⸗
rungsmittel fehlen, ſo begnügen ſie ſich mit wilden
Beeren, Käfern, Heuſchrecken, und ſelbſt Fro ⸗
ſchen *). Schwenkfeld ſetzt hinzu, daß fie biswei
len auch dem Aaſe nachgehen; aber dieſes muͤßte
des Winters, und bloß im Falle des aͤußerſten Man⸗
eis ſeyn )); denn man hält fie uberhaupt für keine
Heifchfeeffende Voͤgel, und Schwenkfeld bemerkt
ſelbſt, daß 0 e im e ſehr fett werden, und daß f
ſie
1 4 g
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1 9 Ordo Hl 4 p. En g at e
7 Daher ſie auch wohl den aber Racker u. ſ. w.
i erhalten haben.
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Y Schwenchfeld p. nv nnd
) rich a. a. O. |
NE K*) Klein, Willuzhby, Schwenchr, Bam \ 5
y) Wenn fie dahin FOREN. fo kann es der { Infekten
wegen ſeyn. W N
} * \
284 Der Europäifche Naker. 4
ſie alsdenn gut zu eſſen find 2), welches man kaum
von Voͤgeln, die ſich in Aasgruben ernaͤhren, ſagen
koͤnnte. ar en en e 9859
Man hat bemerkt, daß die Naſenloͤcher des Ras
kers lang, ſchmahl und ſchraͤge, unbedeckt nahe an
dem Urſprunge des Schnabels gelegen ſind; die
ſchwarze Zunge iſt nicht geſpalten, ſondern wie am
Ende abgeriſſen, und hinten mit zwey gabelfoͤrmi⸗
gen Anhängen, naͤhmlich an jeder Seite mit einem,
verſehen; der Gaumen iſt gruͤn, der Rachen gelb,
der Magen ſafranfarbig, die Gedaͤrme find beynahe
einen Fuß lang, der Blinddarm iſt ſieben und zwan.
zig Linien lang. Man fand, daß ſeine ausgebreite⸗
te Flügel ohngefaͤhr zwey und zwanzig Zoll aus⸗
machten, in jedem Fluͤgel zwanzig, und nach an⸗ f
dern drey und zwanzig Schwungfedern waren, von 0
welchen die zweyte von allen die laͤngſte iſt. Ends
lich hat man noch bemerkt, daß uͤberhaupt, da, wo
dieſe und die Schwanzfedern oben ſchwarz ſind, ſie
unten eine blaue Farbe haben ). a
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Aldrovand, welcher diefen Vogel gut gekannt
zu haben ſcheint, und der in einem Lande lebte, in
welchem dieſer Vogel gefunden wird, behauptet,
daß das Weibchen ſich von dem Maͤnnchen ſehr 4
durch den Schnabel, welcher dicker iſt, und durch
das Gefieder, welches am Kopf, Halſe, Bruſt und
Bauche, a
2) Friſch vergleicht ihr Fleiſch mit der Holztaube
f ihrem. / 49 85 |
25 f 8) Willughby, Schwenckf. Briffon, en er
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Der Europaͤiſche Raker. 283
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de; da bey dem Männchen dieſelben Theile,
bald mehr bald weniger dunkle Aquamarins⸗Farbe,
an einigen Stellen mit dunklen grünem Wieder⸗
ſchein, haͤtten. Ich vermuthe, daß die beyden lan⸗
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che nur bey einigen von ihnen zu
Sporn ein folches bey den Huͤhnern, und der lan»
ge Schwanz bey den Pfauen, u. a. iſt.
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5 Der Doctor Shaw erwähnt eines Vogels aus
der Barbarey, welcher bey den Arabern Scha—
ga- rag heißt, die Größe und Geſtalt eines Hehers,
aber einen kleinern Schnabel und kuͤrzere Fuͤße
abe. „ 1 1 0
5 Dieſer Vogel iſt oben auf dem Leib braun, am
Kopf, Halſe und Bauch hellgruͤn; auf den Fluͤgeln
und dem Schwanze mit dunkelblauen Flecken.
Shaw ſetzt hinzu, daß er ſein Neſt am Ufer der
Fluͤße baue, und daß ſein Geſchrey rauh und durche
dringend ſey 9. 5 ö
Dieſe kurze Beſchreibung kommt ſo ſehr mit un⸗
ſerm Raker überein, daß man nicht zweifeln darf,
der Schagarag e ret zu derſelben Art, und die
Aehnlichkeit ſeines Nahmens mit den mehreſten von
denen deutſchen, welche man dem Vogel wegen ſei⸗
ner Stimme gegeben hat, giebt hiezu eine Wahr⸗
ſcheinlichkeit mehr. 5
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e) Thomas Shatus travels. p. 251;
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2 17 ihren gleichen, 15 Hecht
er Schnabel iſt braͤunlich, der
ö e Ae, und die Fluͤgel länger, 1 —
ſpitziger zuge| hend, daher er auch eine gan, an.
dre Bewegung im Fliegen machet, als der 2
Heger, h deſſen Flug der Elſter ihrem, des Birkhe⸗
5
1. ER
hers aber der Tauben oder Dohlen ihrem nahe
kommt. Seine Farben ſind fuͤrtrefli Der
0 0 Bruſt, Bauch des Maͤnnleins, e
auf dem Rücken und einem Theil der Flügel hell-
braun; die ©: wingfedern fin nd ente uf die
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nen vermiſcht.
drey, auch vier Jung
gätfe von den Spier heren; nach der n
am n Rücken der Fahne, weißgrün und gruͤnblan.
Auf dem Buͤrzel pranget er mit dem allerhoͤchſten
Blau, und die Deckfederr ul ö
ben unter ſolchem 2 Bides Blauen etwas vom Gruͤ⸗
eydes, ſowohl ar ae
und Blaugrüne bat 7 0 Vogel auch an den klei⸗
nen Federn ſeiner Fluͤg el. So ſind auch b. die
Schwanzfedern, d erer äußedfte etwas Weißgruͤnes
haben. — 2 tan ſiehet ihn im Fruͤh 'ahre wenn das
Laub ausgeſchlagen iſt, hin und wieder paarweiſe,
welche in den Löchern der bohlen Eichen ni en, und
99 0 die man theils aus
dem Ab und Zufliegen en der Alten, theils aus ihr
Geſchrey ſelb „ ohnſchw e hen re ant
Wenn die Jungen fluͤgge find, werden 5 ie von den
Alten auf die Felder, wo es Büſche
giebt, oder bey uns (zu Dietfur rtl ) ai erge
gefuhret. Daſelbſt halten fie fi 10 0 ſo la aa bis
ſie hinweg ziehen, welches am nde des Auguſtmo⸗
nahe „oder bald im September fcb. hrs |
Jungen füttern fie mit großen Würmern, und, wie
ich glaube, auch mit Getreidekörnern, die ſie vom
Felde aufleſen, und wie die Dohlen nicht im Schna⸗
del, ſondern im Maul zuführen. Die Alten ind
ſehr vorſichtig und ſchwer zu ſchießen. Ihr er
ſchrey lautet faſt wie der Laubfroͤſche ihres. Der
Jungen ihre Stimme beſteht in einem ſehr klaͤgli⸗
chen Winſeln. Eingeſperrt find fie nicht über etli⸗
che Tage lebendig zu erhalten. Große Herren bei
gen fie mit Falken. Des Birkhehers Junge ſind,
wo ſie noch nicht gar lange aus dem Neſte abgeflo⸗
gen ſind, leicht zu ſchießen, wenn die Alten nicht in
Be Rohe ſind; ſo bald aber dieſe etwas Wee
geben
dem Schwanz ha- |
Da
8
ſon oben hellbraun, am Kopfe und unten blaugruͤn;
N
a Er
ſte iſt an der Spitze oben ſchwarz, unten blauviolett.
In Anſehung der Größe kommt er dem Heher nahe.
Seine Lange mache zwölf Zoll, ſechs Linien; der
\ *
Schnabel iſt ein Zoll, fuͤnf Linien lang ; der
15 Schwanz vier Zoll und ſieben Linien; der mittelſte
———— ů ů ů —ꝛ
—
y z
Zehe mit dem Nagel dreyzehn Linien; der hinterſte
iſt nicht uͤber acht Linien lang. Die Enden der
ausgebreiteten Fluͤgel ſtehen zwey Fuß von einander
entfernet; die zuſammen gelegten Fluͤgel reichen
bis zu zwey Drittel des Schwanzes. Kleine ſchmu⸗
»igweiße Federn umgeben den Schnabelgrund.
Der Schnabel iſt ſchwaͤrzlich, am Grunde etwas
gelblich. Die kurze Linneiſche Beſchreibung in der
Pauaauna ſvee. iſt eine der vollſtaͤndigſten und beiten.
e T2 4 Der
1 f p
weiſe. Er niſtet gr
Ann ausgeſtopften
5 0 Wir haben
1
"eh 10 len Winden Raker
iſt ohngefahr fo. groß, wie der 1 10 t, , aber
länger wegen des Schwanzes. Seine Nagel el find x
viel kürzer al als beym Heher. Der Ko 5 ſt auch
nach Verhältniß der Größe des Vogels, groß; der
eib lang, ſchmahl, die Kluͤgel und der Sch
lang. Blaugrün oder ſpangruͤn ſind WERE,
Hals, Bruſt, Bauch, Steiß, unten der Schwanz,
und die Deckfedern unter ed ne Der Rü |
cken und die Schultern ſind rothbraun; die Baſis
der Fluͤgel indigblau, und ähnlich violet tblau find
der DBuͤrzel und die erſten Schwungkedern am in⸗
nerſten Rande der unterſten Seite. Die Se chwung⸗ i
Federn find oben, und unten an der äußern Fahne, |
ſchwarz. Die Schwanzfedern ſind oben braungruͤn,
an der Spitze grün; die ſechſte an jeder Seite aber
bräunlich. Unten ſind die Schwanzfedern gruͤn; 5
und die erſte an Fa Spitze blauſchwarz, die zweyte
vungefleckt, die dr e bis fuͤnfte an der innern Fahne
mit einem großen blauen Flecken; die ſechſte aber
braungrün. Die Augen ſtehen in der Mitte zwi.
ſchen dem Schnabel und dem Hinterkopf, und et⸗
was hoch. Die Kopfplatte iſt breit und flach; die
Federchen an der Stirn fangen ſchon uͤber den Na.
ſenloͤchern an; 18 aber ii wie Borſten zuruͤck⸗
8 geſchla⸗
BE
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e Anfang. 75 1 "agree
sd, wache bie Ratek von def bangen
et Voͤgeln auch unterſcheidet. Hinter den
ae Aut Rande des Rachens en >
einige waͤrz iche borſtet Ne ti ge ede ie yes
dern an der Kehle erſtreck cken ſich EN ten Kinn⸗
acken noch weiter nach vorn als die Naſenlöͤcher.
Bey allen Rakern welche ich geſehen habe, iſt der
Schwanz beynahe abgerundet, und die aͤußerſten
ne ehe kuͤrzer als länger, wie die uͤbri⸗
der ſie nicht ſo
92 207 15
5 . \
2 ital? s gi
der Jen d den Eyern ſagt Zorn in der Petinoth. Th.
2 S. 142, daß fie durchaus hellweiß als ein Tau⸗
beney, nur . kleiner, kurz, oben dick, unten
is zulaufend ſind. Es ſey ein ſolches Ey aus
der Hoͤhle le einer Eiche, i in welcher vier geweſen waͤ⸗
„genommen worden. Bock ſagt: Ihre Eyer
find ſo groß wie Taubeneyer, hellweiß und glänzend,
wie mit einer Laſur uͤberzogen. Die Schaale der»
ſelben iſt zart und faft durchſcheinend. Man ſehe
die Wirſingſchen Neſter, Taf. XIV, und Klein
ogeleyer, S. Ak Tab, VIII, F. 1, ac e |
lebte Platte, Sig. 1
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Reiſe, Th. 1, S. pd 1 N ir
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welche Aehnichkeit mit dem Raker haben.
Der Abyßiniſche Raker ).
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J Jieſe Art gleicht in Anſehung des Gefieders uns
ſerm europaͤiſchen Rafer ſehr; es find bloß
die Farben lebhafter und ſchoͤner, weiches man dem
Einfluß des trocknern und waͤrmern Klima kuchen. 3
Buffon Hiſt. nat, des Oif. Tom. V. p. 195. 1e
Rollier d’Abyfünie. 17. ee e
Die Abbildung von dieſem Vogel iſt faſt gar
nicht in den Farben von unſerm Raker unterſchie⸗
den. Doch ſind die erſten Schwungfedern ganz
blau, die beyden mittelſten Schwanzfedern ſchwarz,
mit einem blauen Streifen laͤngſt am Schafte; die
äufferften langen ſchmahlen Schwanzfedern find.
ſchwarz. Uebrigens iſt der Vogel auch ganz Span⸗
grün, mit braunen Schultern und Rüden, blauer
Fluͤgelbaſis und Buͤrzel, ſchwarzem Schnabel, und
braunen Fuͤßen. Von den Naſenloͤchern bis hinter
den Augen, laͤuft ein . Flecken; die Iris
iſt nußbraun.
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Buffon nun, dune. rel u. 326.
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Mam muß den ſenegaliſchen Rafer, welcher auf
* der 326ften Platte vorgeſtellt iſt, als eine Ab⸗
Art dieſes abyßiniſchen Rakers anſehen. Der
hauptſächlichſte Unterſchied, welchen man zwiſchen
dieſen beyden afrikaniſchen Vögeln bemerkt, beſteht
darin, daß ſich die Orangefarbe des Rückens, bey
dem abyßiniſchen nicht wie bey dem ſenegaliſchen,
bis zum Halſe und Hintertheile des Kopfs erſtreckt:
Ein Unterſchied, der bey weitem nicht hinreicht,
zwey unterſchiedene Arten aus denſelben zu machen,
und zwar um fo weniger, da die beyden Rafer, von
welchen hier die Rede iſt, beynahe in einer Him⸗ |
melsgegend zu Hauſe gehoͤren, da ſie alle beyde im
Schwan⸗
2) Bu Fon Hill des Oifeaux. ed, 12mo. Tom. V. p.
196. Variete du Rollier d'Abyſſinie.
Dieſer Senegaliſche Raker iſt vollkommen der⸗
ſelbe, mit dem Indianiſchen Raker, mit dem Schwal⸗
benſchwanz des Edward, (Taf. 327.), ein neuer
Beweiß der Ungewißheit von den Berichten, die
man von dem Vaterlande der Voͤgel angiebt. Ed⸗
ward rechnet nur zehn Schwanzfedern bey dem
De welcher ihm vollkommen zu ſeyn ſchien.
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[ \ ieſer ſenegaliſche Raker iſt a der Daubeis
tonſchen Abbildung, doch in den Farben ſehr
verſchieden von dem vorigen, dem abyßiniſchen
Kaker, obgleich er demſelben in der Geſtalt ſehr
ähnlich ift. Der Schnabel ift t ſchwarz; die Fuͤße
weiß mit gelben Flecken. Die Iris iſt nußbraun.
Der Hinterkopf, Nacken, oben der Hals, die Schul⸗
tern, Anfang des Ruͤckens und die letzten Schwung 5
Federn, ſind pomeranzenfarbig. Die Federn n nahe
am Schnabel, an der Kehle und Stirn, find weiß.
9095 ubrigens iſt die Stirn, Scheitel, Seiten de
opfs, der Hals unten, die Bruſt, Bauch, Lenden,
Steiß, Buͤrzel, Fluͤgel und Schwanz, blau. Doch
ſind die beyden mittelſten Schwanzfedern gruͤn, und
die Fluͤgel Baſis und die cin . a
dunkler blau. O.
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Nieſe beyden n Kaker haben unter SETS 0 auf,
— ne Aehnlichkeiten, daß man fie unmoͤg.
ich trennen kann. Der angoliſche unterſcheidet
ſich bloß von dem eu oder dem Euit,
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Dr Linne Nice boch aus dire beben Vögeln, dem
Garrulus caeruleus indicus, Edw. t. 326., und des
Albin Gay de Bengale, zwey Arten. Den erſten
nennt er Coracias (indica) caerulea antice teſtacea, }
2 pileo viridi. n. 2., und ſetzt hinzu: collum, pectus,
et dorſi antica teftacen, ceterum ſimilis Garrulae.
nr Cui iſt der Nahme, welchen die Einwohner von
Mindanao dieſem Raker geben; Edward nennt ihn
den blauen Heher, Pl. 326., und Albin den Ben⸗
galiſchen Heher. Tom. I. n. 17. Bey der Buͤf⸗
fonſchen Abbildung iſt das ia bergefien N iu
ſoll einen Zoll lang ſehn. v. B.
2) Den zweyten, des Albins bengaliſc en Seher
—.— Linné Coracias (bengalenfis) ſub ſulva, er
Schwanz En Nee 17 255 8 1 en
find, und durch kleine zufällige Abweichungen der
Farben. Aber man weiß, daß ſolche Unterſchiede,
und oh viel größere, oft die Folgen des Geſchlechts,
des Alters, nd ſelb des Mauſerns ſind. Daß es
auf die Art in An ehung der N. Raker, von
welchen hier die Rede iſt, beſchaffen 60 tere, red
eſcheinlich aus der Vergleichung er
pi n 0 fen 2 elbe, irn
man die SERIE. des Briſſons b) Vergleich,
von dem man nicht vermuthen kann, daß er meine
Meynung, daß dieſe beyden Voͤgel eine Art aus
machten, habe beguͤnſtigen wollen, weil er aus den
ſelben dwey e Wenn wur: 12 ten
5 nal 1 bir g . dug e e
„See babe Ka e die Größe ers eure
paͤiſchen Kakers, ante ganze ul rer ein u
wenig gebogenen Schnabel, deſſen unbedeckte Na.
Eu ſenloͤcher, ſeine kurzen Fuͤße, langen Zehe, langen
10 Fluͤgel, und ſelbſt deſſen Farben des Gefieders, ob⸗
Bl“. gleich dieſe ein wenig verſchieden vertheilt find. Die
| N Mak, und braunen 1 5 er bald ab⸗
5 & FR 12 1
1 tus eaerulescens, coll ſubtus violaceo pallido Arie,
i Dr ade integra. n. 5. Syſtema nat. ed. XII. p. 159.
1 Briſſon Galgulus mindanenſis. ornith. Tom. II.
N | p. 69. t. 6. f. 1. ed. gvo, Tom. I. p. 174. 2. Von
| 25 * iſt vielleicht des Linne Coracias re
a. a. O. n. 6. eine Abart. O. Nan
2) Ornithol, Tom. A. 75 72. = 69 ed. 8. Tom. I.
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155 il des Vogels, mit einigem Anſtrich v.
‚fetten an der Kehle, verbreitet e Ble. Gru ⸗
en ane ee Bei che aus ihrer Ver
miſchung entſtehen, ſieht man Wie Bürzel, Schwan⸗
che. Bloß der mindanoiſche
Kaker at unten an der Brust eine Art von orange⸗
| Bürte el, welchen der gedeiht . 15
Man wendet vielleicht gegen dieſe Gleichheit
farbige
der Arten ein, daß das Koͤnigreich Angola weit von
Bengalen, und noch weiter von den ec
iſt; aber iſt es unmöglich, und nicht vielmehr ganz
‚natürlich, daß dieſe Voͤgel in ganz verſchiedenen
Laͤndern dieſes feſten Landes und der Inſeln, welche
wenig entfernt davon ſind, oder welche durch eine
Kette von andern Inſeln damit zuſammen haͤngen,
und uͤberall beynahe ein gleiches Klima haben, ver⸗
breitet ſind? Uebrigens weiß man, daß man ſich
nicht allemahl in allen Stuͤcken auf das Zeugniß
derer, welche die Produkte entfernter Laͤnder zu uns
bringen, verlaſſen kann, und daß, ſelbſt vorausge⸗
ſetzt, daß dieſe Leute zuverläßig und glaubwürdig
ſeyn, ſo koͤnnen dieſelben ſehr wohl, wegen beſtaͤn⸗
diger Verbindung, welche die europaͤiſchen Schiffe
zwiſchen allen Welttheilen machen, die oſtindiſchen
Voͤgel in Afrika finden, und von Guinea und An⸗
Ina | gola
eb Pingen. Und aus due Irſo
ſten Naturkuͤndiger nicht © vorſt Be ve 1
eee der ausländiſ en Voͤge
„Wenn man die Minen U bn
5 0 Wen bereich Alter bey | |
re der angoliſche der aͤlteſte; wenn man u X
der Verſchiedenheit des Geſchlechts 1 oll
te, fo wäre er das Männchen ; denn man weiß,
daß bey den Rakern die ſchoͤnen Farben des Geſie⸗
ders, und ohne Zweifel die langen Federn
Schwanze, nur im zweyten Jahre ſichtbar werden,
und daß bey allen Arten, wenn das Maͤnnchen vom
Weibchen verſchieden iſt, ſolches im _Ueberfluffe ı
Theile, oder in groͤßerem Grade ahnlicher Eigen⸗
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mit dem miabanoſſchen dat? Er if
5 wel 15 * des Weuheſens par und
| welche nur den hinteren Theil des Halſes, ein wen
nig g unterhalb den Kopf, umfaßt; er hat, ſo wenig
wie der angoliſche, nicht den orangenfarbigen Guͤr⸗
tel des mindanoiſchen Rakers; aber wenn er fi)
darin von dem erſtern unterſcheidet, fo näßert e er fi ia
um fo, mehr dem e Bachem er 9 wiß eine
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wavar ſehr, in den Farben weich en fie zi em-.
abe Bevor man alſo gewiß weiß, ob dee Bo ⸗
gel ae en elarten find, wird es une
ſeyn, dieſe Berfchiedendeit der Farben, für diejeni
gen, wel che die ausgemahlte Abbildung ne.
| ben, zu beſchreiben. 19759 Ni e n enn
Der englische Naker 1 5 |
fehmargen Schnabel, braune Füße, |
4 805 und ein breiter Streifen rt bis zum Ru :
cken, is e es Halſes
nebckbtr Kehle und der Bruüſt, find röͤt e
um den Augen iſt ein braͤunlicher Flecke
Rücken iſt wie beym europaͤiſchen res y 5
braun; der Buͤrzel dunkel, die Fluͤgelbaſis und er⸗
ſten Schwungfedern dunkelblau; der Bauch, die
Lenden, der Steiß, hellblau. Die Fluͤgel in der
Mitte, und die aͤußerſten Schwanzfedern ſind blau⸗
grun; die mittelſten beyden Schwanzfedern find-
dunkelgruͤn, die übrigen haben dunkelblaue Spitzen,
und die beyden aͤußerſten, ſchmahlen, ſeht langen,
ſind an den Enden ſchwaͤrzlich.
Der mindanoiſche Raker, Buͤff. Tab. 28 5,
55 einen ſchwarzen Schnabel und e Süße;
die
SNN Inn *
Anhang. 303
die Stirn, der Bauch, die Lenden, der Steiß, ei.
ne Binde in der Mitte 5 aͤußern Schwanzfedern,
und zwey Binden uͤbe A Schwungfeden, n,.
ſind fpangrün. „Dre pie die Slügelbafig, die N
| tte und das Ende derſel 11 Bee Bürzel, Anfang 1
| Ende des Schwelle nd denkelblau F
ü Nacken, oben der Hals, el nter die kurzen |
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1 ind N gruͤn. 19 e Kehle und der Hals
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ce 925 Vogel, cher der vierte Kater f
u Brilon, iſt, unterſcheidet ſich weniger /
den beyden angeführten durch die KR ben „ die d
mer die blauen, grünen, braunen u. f. w. ſind, 5
durch die Ordnung von deren Vertheilung; aber
uͤberhaupt iſt fein Gefieder dunkler; fein Schnabel
duch breiter am Urſprunge, gebogener und von
gelber Farbe; . at dieſer Raker unter allen
die laͤngſten Seger. Herr Sonnerat hat vor kur⸗
zem einen Vogel ins königliche Kabinet geſchickt,
welcher faſt in allen Stuͤcken dem indianiſchen Ra⸗
ker gleicht; er hat bloß einen noch breitern Schuas
I bel; man hatte ihn auch mit dem Nahmen Grand-
1 | guenle de crapaud a er Dieſer Nahme aber
| ſickt ſich beſſer für den Geißmelker (Caprimulgus).
10 1) Buffon Hiſtoir. nat. des Oifeaux, ed. ı2mo. p. 201.
|
Bi Le Rollier des Indes.
1 | Briſſon. Galgulus indicus. Tom, II. p 75. t. 7.
Il | f. 2. edit. 87/0. Tom, I. p. 175. 4 \
Linné. Coracias (orientalis) viridis jugulo caeruleo
—
|
I _ ſtriato, rectricibus 2 nigris. Syſtem. nat. ed.
IN XII. p. 159. n. 4. Rectr. caeruleae, baſi virides,
| apice nigra,
Muͤller, Linne Syſtem. der Morgenläuder, Th.
2. S. 183. D, 4.
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* fer indianiſche Raker ſehr von den übrigen
ab. Der Re 1179 die Füße, nd gelbbraun.
Der ganze B e feen e
Blau Se 15 4
nfaug der erſten Schwun;
und S chwanzfer ern; die Enden von dieſen ‚fi ſin
hwatı 5 er Bauch und die Lenden ſind blaugrün.
te tig iſt kaſtanienbraun, die nackte Haut um
Augen hellbraun. Die Schwanzfedern ſind
ge lle, „und die a Ks bis an deren
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Ende. |
3 W. 2 =
Der Mabdgastar he Raker 9
1 55 illum. ner. Fol. n. 301. 7 8
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D henden l de Se nabel, welcher } 5
u Urfprunge viel dicker iſt; durch die Auge
5 we Iche größer ſi find, und durch die Länge der Fluͤg
und des Schwanzes; obgleich doch bey deem die
äußern Federn im Schwanze nicht länger ſind, als
die miftlern; 4 endlich eh die e gkeit d bes |
Gefieders, deſſen herrſchen Farbe violetb braun iſt:
Bloß der Schnabel iſt gelb, die Schwungfedern find
ſchwarz, der unterſte Theil des Bauchs ift hellblau,
der Schwanz hat eine gleiche Farbe, und am Ende
eine Binde von dreyen Uebergaͤngen der Farben,
naͤhmlich des Violetten, Hellblauen, und endlich
des Dunkelblauen, beynahe Schwarzen. Uebri⸗
gens hat dieſer Vogel alle anſcheinende Kennzeichen
der Kaker, die kurzen Füße, den ausgekerbten
Rand der Spitze des obern Schnabels, die kurzen
Federn, welche rund um den Urſprung des Schna⸗
bels nach hinten zu ſtehen, die anbedeeckten Naſen⸗
Loͤcher u. ſ. w.
a) Buffon Hift. nat. des Oiſeaux FR i2mo, Tom. V.
p. 292. Le Rollier de Madagafcar,
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In der Abbildung iſt der Vogel beynahe gänzlich
purpurroth. Der Steiß und Schwanz ſind
1% aan e das Ende der gleich langen Schwanzfe⸗
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ſchwarz 3. die erſten Schwungfedern ſind ſchwarz⸗
4 T
Schnabels gleicht in der Abbildung mehr dem ca⸗
yenniſchen Koller als den Kakern. Der Verfaſſer
nennt ihn auf der angefuhrten Platte auch wie die,
ſen Vogel: Le Rolle de Madagascar, nicht Rollier;
vielleicht um anzuzeigen, daß er mehr Aehnlichkeit
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mit den Rollern als den Rakern habe.
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ſchwer, nach dem Wenigen, welches der originel 1e
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Wenn ich ihn bier unter die Raker aufnehme,
ſo geſchieht es, weil ich keinen hinreichenden Grund
finde, ihn davon auszifchließen. Ich glaube mich
hierin auf die Nachricht des Briſſons beziehen zu
koͤnnen, bis eine genauere Kenntniß dieſe vorläufige
Aufſtellung beſtaͤtigt, oder verwirft. Uebrigens
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ſche Raker ).
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find die Farben dieſes Vogels gar nicht fo befchafe _
fen, als fie ſonſt gewoͤhnlich auf dem Gefieder der
5 \ EkRaker
3) Buffon hift. nat. des Oiſcaux ed, 12mo, Tom. V. p.
203. V. Le Rollier du mesique.
Klein Ordnung der Voͤgel. S. 117. V. Me⸗
ricaniſcher Nußheher, Nußkraͤhe.
Seba thefaur. T. m. I. p. 101. Hab. 64. n. 5.
Balle. Naturg. Th. II. S. 263. n. 209. Der grau⸗
rothe mexikaniſche Heher. 45 2
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e iſt ae. mit einem rothen Anſtrich;
und der untere Theil deſſelben hellgrau, mit feuer⸗
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Nach dem Briſſon find die lüge auch belgran /
und feuerfarbig bunt, und der Vogel iſt viel groͤßer
als der Miſtler (Aura vifeivorus Linn, 02
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Der Aethiopiſche Raker ).
Dise Vogel iſt blau, und am aͤußern Rande
der Schwungfedern gelb. Das Weibchen
iſt blaͤulichſchwarz. Er haͤlt ſich in Aethiopien auf. |
Diefes iſ alles, welches Simm von dieſem Vogel
an fu br t, und ſich dabey auf J. Burmann bezieht.
1) Linne Coracias (caffta) caerulea, remigibus margine
exteriore luteis. Syſtem. nat. ed. XII. p. 1 9. n. 3.
Muller, Linne Spſtem. Th. II. S. 123. 3.
Die aͤthiopiſche Dohle. Man darf nicht gſau⸗
ben, daß muͤller dieſen Vogel aus Ueberzeugung
eine Dohle genannt habe. Wenigſtens ſind ſeine
mehreſten Nahmen ſehr unſchicklich, ohne Grund,
und ganz wider die Einrichtung eines Syſtems,
welches er ſich zu uͤberſetzen 9 gewählt. ;
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De Schnabel iſt gelb, r
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nd, meſſerfoͤrmig;
der obere Theil deſſelben iſt am Ende etwas
gebogen, an den Seitentheilen befiedert; der unte ⸗
re Theil iſt an der Baſis mit weißen Federn bedeckt.
Die Augen ſind rund und ſchwarz, die Augenhaͤute
dunkelaſchgrau. Die Gegend hinter und unter den
Augen iſt bloß, weiß, mit roͤthlicher Miſchung. Der
obere Theil des Kopfs, Halſes und der Bruſt, ſind
von ähnlicher Farbe. Der Bauch, und Gegend
um den After, fallen ins kaſtanienbraune oder maus⸗
farbene. Von den achtzehn Schwungfedern ſind
die erſtern neune halb weiß, halb ſchwarz, die uͤbri
gen von der zehnten an, ganz ſchwarz. Die Ruder⸗
Federn ſind ſchwarz mit weißen Spitzen. Die Fuͤ⸗
ße mit drey vorderen und einem hinteren Zehe, ſind
gelb, die Naͤgel fleiſchfarbig. Gmelin hat dieſen
Vogel bekannt gemacht, und weil er einige perſiſche
Woͤrter deutlich ausſprechen, und das Weinen und
Huſten nachmachen konnte, nannte er ihn Coracias
docilis. Reiſe durch Rußland, Th. III, S. 372
Kupf. 42.
VIII.
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. 25 ai a h " 90 7 * Eu N 11 1 E a 15 N e 00 b. * 5
= PR DE ep PISTEN a OR 8
Der Paradies-⸗Raker y.
* 1
Th. V. Tab. VII.
\ Seligmann |
1138 055 Raten 8
N
Ich ordne dieſen Vogel zwiſchen den Rakern und
1 0 den Paradiesvoͤgeln, ſo daß er den Uebergang
. von dem einen Geſchlecht zum andern macht. Er
ſcheint mir die Geſtalt der erſteren zu haben, und
ſich den Paradiesvoͤgeln zu naͤhern, 1
and dan BREI ee 3 beit,
19956
5 The golden Bird of Parsdiſe. ‚Edward Tab. 1 12.
Es iſt zu bemerken, daß in dieſer Figur die
großen Schwungfedern fehlen, und daß die Füge,
I
1902
und Schenkel, welcher das Subject gaͤnzlich be⸗
raubt war, von Edward erſetzet ſind. Herr von
aurea Linné Syft. nat. ed. X.) und Briſſon feinen
ein und dreißigſten Troupiale, (leterus indicus, or-
‚nich, T. VI. 37.) daraus gemacht. v. B.
1) Linné Oriolus (aureus) flavo fulvus, capiftro gula.
tectrieibus primariis extremitateque rectricum nigris.
Syſt. nat. ed. XII. p. 163. 19. ‚Eh un
Paradiſea flavo- fulva. Muſ. Adolph. Erid. Tom.
—
8 I. p. 15. en
Seligmann Abbild. Th. V. Tab. VII. 5
Briflon ornithol, ed, 8vo. Tom, I. p. 192. n. 31.
x lecterus indicus. Le Troupisle des Indes.
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£ s * 8
Rinne hat feine fünfte Art von Rakern, (Coracias
7 P
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der Vereinigung der beyden Schnabelſtuͤcken, und
durch die natürliche Art von Sammet, welcher die
Kehle und einen Theil des Kopfs bedecket,
uebrigens ſind die beyden langen Schwanzfe,
dern, welche ſich bisweilen bey unſern eur opaͤiſchen
Kakern finden, und welche bey dem angoliſchen
Raker noch viel langer ſind, noch ein Zug der Aehn⸗
ücchkeit, wodurch das Geſchlecht der Kaker Kane Ge. 5
e der e nahe kommk. Ä
Eur gu 4 5 ai;
"Der Vogel, von welchem pier die Rede 1 0
Br auf dem Körper eine lebhafte glänzende © a
genfarbe, unten an demfelben ein ſchoͤnes Gelb;
iſt nur unter der Kehle, an einem Theile des Flu el
Gelenks, und an den Schwanzfedern ſchwarz.
Die Federn welche hinten den Hals bekleiden, find
lang, ſchmahl, biegſam, und fallen an beyden Sei⸗
ten ein wenig auf die PETE. des Halſes und
der Bruſt herab. | | e
‘
Man hatte dem Vogel, erh Edwards be⸗ a
ſchrieben und gezeichnet hat, die Ehre angethan,
ihm die Fuͤße und Schenkel zu rauben, wie ſolches
bey den wahren Paradiesvoͤgeln geſchieht Dieſes
hatte wahrſcheinlich Edward bewogen, ihn zu die⸗
ſen Voͤgeln zu ordnen, obgleich ihm die hauptſaͤch⸗
‚ BONN Unteejcpeidunigsgeichen derſelben fehlen. Es
mangel⸗
müller, Ainne Syſtem. 0. II. S. 191. 19. Oſt⸗
indiſche Golddroſſel.
N Paradiſea anrea, Goldfarbne Paradies⸗
Vogel. Th. II. 8 122. 3.
—
313
heit, ar die Gere 5 nahe an |
314 Der Paradies⸗Raker.
5 U
7 7 h N
N 2 N
\ —
\
mangelten auch die Schwungfedern, aber die
Schwanzfedern waren vollſtaͤndig; dieſer waren der
pale nach zwoͤlf, welche, wie gefagt, ſchwarz mit gel ·
der Spitze waren.
DEerdward vermuthet, daß die Schwungfedern
ſehr oft eine gleiche Farbe mit den Schwanzfedern
auch ſchwarz ſeyn ſollen, entweder, weil dieſelben
haben, oder, weil ſie an dem von ihm beobachteten
Subjecte fehlten denn die br welche mit
dieſen Boͤgeln handeln, haben die Gewohnheit, beym
Auftrocknen derſelben, die Federn von ſchlechter
Farbe, als unnuͤtze auszureiſſen, damit die ſchoͤnen |
Federn, dererwegen dieſe Vögel allein gefucht wer⸗
den, deſto beſſer zu ſehen ſeyn. n
ene
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15
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2 J. 2 Vogel iſt t von Seligmann unter BEE
Nahmen der goldne Paradiesvogel, Avis
tadifeh Kaus, ne de Paradis 155 ler do
| Of indien.
der Spitze e *
0 Nin . a
Herr pallas „ ein im Barınkindig, auf den
ich vorzuͤglich verlaſſen kann, zeigt, daß dieſer
Vogel ein Paradiesvogel ſey. Ich laſſe ihn aber
hi an dem ihm vom Verfaſſer angewieſenen Platze
ehen, weil ich nicht deſſelben etwanige Ordnung
veraͤndern will, und weil dieſer Vogel hier den wah⸗
ren Paradiesvögeln doch am . ſteht⸗ g
> Pater ales bel. Faß VI. . 3.
1 1 x * *
Der 5550 Paradiesvogel 0 b.
Wen illum. Plat. role arage. |
N N 5
*
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* 77 sr 17 8 r
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1 * 2 BELLE
6: iefe Ark 15 dae die ihr faͤlſchlich
und eingebildete Weiſe beygelegten, als
dur ihre; wahren und wirklick ‚mertwindigen Ss
seen. Bey dem Rahmen Paradi iesvoge
7
ad \
“ar, np. idee , [Salle
8) Lateinisch e For aca er ;paradif
u Apos indica, ‚Avis Dei,- -Paruus Favo, I 11955 indi * |
800 nucodiatd, Maumncocdiata Rec "lanıkodi a lo 5
* pomanuco cdi iard, runde 225
ihn ſehr unſchickl ich Hbocni; die Italiener habe
den Nahmen Manucodiata beybehalten; De
heißt er, Luftvogel, Paradiesvogel; e
Bird f paradiſe; Portugleſiſch, Pafaros de fol;
Neuguinea, Buroug- zung" in Indien, Boeres, das
iſt, Vogel; denn dieſe Volker haben keine deo
Rahmen fuͤr die verſchiedenen Bu der Voͤgel.
9.
0 Linn. Parad'ſes (apoda) pennis hypochondriis Wa
Lioribus rectricibus duabus intermedüs longis ſeta -
4 ceis. Svyſt. nat. ed. XII. I. p,. 166. 1. |
Paradifea lutea, cauda pectore abdomineque brun-
neis, gula azurea. Wältgöta Refa, p. 193. Muſ.
Adolph. Frider! T. I. px 15.
nſ. exot. Avis paradifea majoris generis, p. Ber
t. 360. ar
Oiearii Muſ. p. 24. Tab. 13. Fig. I. ;
Scha
m
12 7
19771 *
—
. NI. , 915 ud
; 190 ie 1 8
er narenfis, Belon u ale
Derr 11 h
in
ndere
| N | entſtehet ger denmehreſten Menſchendi 8
von einem Vogel, welcher keine Fuͤße hat, beſtan⸗
dig, ſelbſt im Schlafen, fliegt, oder ſich hoͤchſtens
og
auf Aue Zeit; % ee ung bak, 7 im
934 4 1 Det 4405 Si ih 5 42 10 3 Schwan⸗
u g e e e e de dar diese. e
Ce Nad l. p. 24 Tab. 13. Fig. 1. 5130 710
2001 Herman 2 ful. mex. 317. Tab. a a
= Wormii Muf. 294. f. 294. „
5 a ae r man
Beſleri rałiora. p. 32. Tab. 9. Fi. 1 RE
aan “Albin Birds Tom. III. Tab. 9. ER N ee een
f 2 5 50 Ediuard. natural hiſtory of Birds. p 100. Tab. 110.
r diesvogel. 4 1 1
Marcgraf. hill nat. Brätil. p. 201. ur
Kay. lynopſ. 2 1. n. 7.
Brsriſſon ornith. Tom. I. 5. 130. Tab. 13. f. 1. edit.
o. Tom, I. p. 193. Woſelbſt noch viele aͤl⸗
a tere Schriftſteller angeführt find!
Aldrovand. ornithol. Lib, XII. Cap. XXII. np“ 401.
1 7
1¹
Tao a 8 5 1 Lib. Il. p. Bi we hal,
- Fonfton, de avib. p. 170. t. 55. ee,
2 Klein Ordn. d. B. S. 119, 1. arabionge,
1 mit goldgelben Kopfe. 1 5
au "Ba 50 ee TOR: Parabiesvogel. Th. n. S.
207.
Keidel Ann. hift, nat. I, p. 43. Paradiſea 2
Günther Scop. S. 42. n. 47. Der ohnbeinigte
Paradiesvogel. 2 5
3 mer Linné Syſteim Dh. II. © 197. Is Luft⸗
ogel.
Rise 3 Handb. d. N. G. S. 222. n. 44.
— Leske Naturgeſch. S. 246. Große Paradiesvogel.
ur Borowsky Th. S. 120. 2.
Sonnerats Reiſe nach Neuguinea. S. 56. n. 1
Buffon hiſt. nat. des Oiſeaux. ed. Iamo. Tom. V.
p. 207. pl. XII. a |
8
5 Hedge Th. V. Tab, 5. Der große Aare
*
U
eis Der e Dadesehl.
| Schwanſe, ab did Baümäſte Hänge b), der fi & im
Fliegen, wie gewiſſe⸗ Inſekten begattet, und ſo gar
im Fliegen Eyer leget und ausbrüter ), wovon es
in der Ratur kein Beyſpiel giebt; der nur von
Duͤnſten und dem Thaue lebt; welcher in der Hoͤhle
des Unterleibes bloß mit Fett, ſtatt des Magens und
der Gedaͤrme erfuͤlet waͤre 95 die 1 m nach der
Hypotheſe auch ganz unnuͤtz wären, weil er nicht
iſſet, und alſo weder verdauen noch aus eeren kann.
Kurz, ſein ganzes Daſeyn ſoll in Bewegung beſte⸗
hen, ſein einziges Element die Luft ſeyn, worin er
ſicch ſo lange erhält, als er athmet, fo wie ſich die Fi⸗
ſche im Waſſer erhalten, und der die Erde nicht
eher als Ku einem A eee e
a 0 Dieſes |
b) . hilt. nakurelle et mor. 40 den Orientales et
occid. p. 196% ln eiche
e Man hat Neolt; die Sache gabelt;
machen, wenn man ſagte, das Männchen habe auf
dem Nuͤcken eine Höhle, in welche das Weibchen
ihre Eyer legte, und ſie vermoͤge einer andern ent⸗
ee un Hoͤhle am Unterleibe ausbruͤtete; zur
Erhaltung der Lage dieſes bruͤtenden Weibchens,
floͤchten fie ihre langen Federn durcheinander. An⸗
dere behaupten, daß ſie im irrdiſchen Paradies ni⸗
ſten, daher der Nahme Paradiesvogel gekommen
ſey. Mul. Wormien, p. 294. v. B.
AR
15 Aldrovandi ornithol. Tom. 1 p. 220. a v. B.
nn
man 6 7 finder W in der Erde sc |
Navigation aux terres auſtrales Tom. II. p. 252. In
der That muͤſſen ſie auch nach ihrer Geſtalt, alle⸗
mahl mit dem Schnabel zuerſt auf die Erde fallen.
v. B.
Der gtoße Paradiesdagel. 319
„Dieses Gewebe von groben Irnchümern, iſt
off Falten, welche man ziemlich
bloß eine Kette |
gut aus dem erſten Irrthum, nach welchen der Pas
radiesvogel keine Füße haben ſoll, gezogen bat.
Er hat aber ſehr große Fuͤße (). Dieſer erſte Irr⸗
thum entſteht aber daher 2), daß die indianiſchen
aufleute welche mit den Federn von dieſem Vogel
handeln, oder daß die Jaͤger, welche fie dieſen ver⸗
kaufen, die Gewohnheit haben, entweder der Er.
haltung oder des bequemern Transports wegen,
oder vielleicht einen Irrthum, welcher ihnen vor⸗
Veel
f) Barrere, welcher nur muthmaßlich hievon zu res
den ſcheint, behauptet, die Paradies voͤgel hätten ſo
kurze Fuͤße, und ſolche bis an die Zehen mit Federn
ENT
beſetzt, daß man glauben ſollte, fie hätten gar feine
Fuͤße. Er iſt alſo, da er einen Fehler verbeſſern
wollte, in einen andern gefallen. |
0
8) Die Bewohner der Arouiſchen Inſeln glauben, daß
dieſe Voͤgel wirklich mit Fuͤßen zur Welt kommen,
dieſelben aber von Alter oder Krankheit verlieren
konnen. Wenn dieſes wahr wäre, ſo enthtelte es
die Urſache und zugleich die Entſchuldigung des Irr⸗
55 thums. W Obfervations de J. Orton Helbigius
dans la Collection academique, partie etrangere, Tom,
nan enn ee e
Waͤre es wahr, daß jeder Zehe, ( wie Olaus Wor.
minus Muſ p. 295. ſagt), dieſes Vogels drey Gelen⸗
ke haͤtte, ſo waͤre dieſes noch eine Beſonderheit
mehr, denn man weiß, daß faſt bey allen Voͤgeln,
die Zahl der Glieder an jedem Zehe, verſchieden iſt;
da der hinterſte Zehe, dasjenige des Nagels mit
| 8 ae Öelente, 105 von den vorder⸗
ſten, der innere drey, der mittlere vier, und de
ie fünfe hat. v. B. 1755 5 b
Vuͤff. Tat. Geſch. d. vogel. PB. 3
17
gerechnet, nur zwey
|
1 *
5 ; * I
320 Der große Paradiesvogel.
theilhaft iſt, zu unterſtuͤßen, dieſen Vogel, nach.
dem ſie ihm die Fuͤße und Eingeweide genommen
haben, in feinen Federn aufzutrocknen. Da man
nun ſehr lange Zeit keine andere, als auf die Art
bereitete Paradiesvoͤgel geſehen hat, fo iſt die vor ⸗
| gefaßte Meinung fo ſtark geworden, daß man, wie
5 gewoͤhniglich geſchieht, diejenigen fuͤr Luͤgner hielte,
Kal welche zuerſt die Wahrheit ſagten .
Koͤnnte uͤbrigens eine Sache der Fabel vom
beſtaͤndigen Fliegen des Paradiesvogels einige
Wahrſcheinlichkeit geben, fo iſt es die große Leich⸗
>00 tigkeit, welche durch die Menge und den betraͤchtli⸗
chen Umfang ſeiner Federn entſteht. Denn außer 1
denen Federn, welche die Voͤgel gewoͤhnlich haben,
beſitzt er noch viele andere, ſehr lange, welche an je:
der Seite zwiſchen den Fluͤgeln und den Lenden ente
ſpringen, ſich weiter als der wahre Schwanz erſtre⸗
cken, ſich ſo zu ſagen mit demſelben vermiſchen, und
eine Art von falſchen Schwanz bilden, in Anſehung
deſſen viele Beobachter ſich geirret haben. Diese f
Federn unter den Flügeln (fubalaires) i), find von
der Art, welche die Naturkuͤndiger decomponirte
nennen; ſie ſind an ſich ſehr leicht, und machen
durch ihre Vereinigung ein noch leichteres Ganze,
beynahe einen maſſenloſen luftartigen Koͤrper, wel⸗
cher ſehr geſchickt iſt, die ſcheinbare Groͤße des 5
2 ri e gels
h) Antonius Pigaphetta pedes illis palmum vnum lon-
gos falſiſſime tribuit. Aldrov. Tom. I. p. 207. p.
0
m. 399. v. B. ng
9 Ich nenne ſte ſo, weil ſte unter den Fluͤgeln wach⸗
ſen. V. D. Bar) be a Kun N 6
"Az 8
* N
/
Fi Y
Der große Paradiesdogel. 321
gels zu vermehren K), aber feine ſpecifiſche zu ver-
mindern, und welcher dazu beytraͤgt, daß der Vo⸗
gel ſich in der Luft halten kas.
Dieſes muß ihm aber auch bisweilen in der Ges.
ſchrendigkeit des Fluges und in der Richtung deſſel.
ben hinderlich ſeyn, wenn der Wind wenigſtens ihm
zuwider iſt. Man hat auch bemerkt, daß die Pa⸗
radiesvoͤgel ſich bey heftigen Winden in Schutz zu
begeben ſuchen !), und ſich zu ihrem gewoͤhnlichen
Aufenthalte diejenigen Gegenden wählen, woſelbſt
ſie denſelben am wenigſten ausgeſetzt ſind.
*
Es ſind von den benannten Federn des Vogels,
auf jeder Seite vierzig bis funfzig, welche nicht von
gleicher Länge find; der größte Theil derſelben geht
unter dem Schwanze weg, und der andere laͤuft
uͤber ihm weg, ohne denſelben zu verbergen, denn
die ausgefaſerten und abgeſonderten Fahnen mar.
chen durch ihre ace Verflechtungen ein weit⸗
r ET ar
loͤchrich⸗
10 So ſagt man, daß er die ſcheinbare Größe einer.
Taube habe, ob gleich er wirklich nicht größer als
eine Amel if, v. B. n
Y Die Arouiſchen Inſeln find in fünfe getheilt, und
nur auf den mittelſten findet man dieſe Voͤgel; nie
fliegen ſie auf die andern, weil ſie eine ſchwache
Natur haben, und ſtarke Winde nicht ertragen koͤn⸗
nen. Helbigius g. a. O. Sie ſollen, wenn fie von
heftigen Windftößen auf die Erde geworfen find,
wegen ihrer Federn nicht im Stande ſeyn, ſich
wieder in die Höhe zu ſchwingen. Voy. aux Mo-
luques et a la nouv. Guince fait par Cap. Foreſt. Pa.
l ee ee eee 8
—
( %
ih
.
„ 1
* *
322 Der große Paradiesvogel.
loͤchrichtes und fo hu fagen durchſichtiges Netzwerk;
in einer ausgemahlten Abbildung
dieſes laͤßt ſich g
ſchwerlich vorſtelleee n.
Man macht in Indien ſehr viel aus dieſen e.
dern, und fie werden daſelbſt ſehr geſucht; es it
kaum ein Jahrhundert her, daß man ſich ihrer auch
in Europa, wie der Stra n bedienet, und
man muß geſtehen, daß ſie ſowohl ihrer Leichtigkeit
als ihres Scheins halber, zum Putze und Schmu⸗
cke ſehr geſchickt find. Allein die Priefter des Lan⸗
des eignen ihnen, ich weiß nicht welche Wunder⸗
Krafte zu, welche ihnen einen neuen Werth in den
Augen des Poͤbels geben, und welche dem Vogel,
Straußfedern bedienet, und
r
dem fie gehören, den Rahmen Gottesvogel (O,leau
de Dieu) gegeben haben.
Nach dieſen ſind die beyden langen Faͤden am
merkwuͤrdigſten, welche uͤber den wahren Schwanz
entſpringen, und ſich über einen Fuß über den fal⸗
ſchen Schwanz, welcher von den Seitenfedern ge⸗
bildet wird, erſtrecken. Dieſe Federn ſind nicht an⸗
ders, als nur in der Mitte, wie Faͤden anzuſehen,
5
und ſelbſt dieſer Theil iſt mit kleinen ſehr kurſen Bart⸗
chen, oder vielmehr Sproſſen von Faͤhnchen beſe⸗
tzet. Hingegen ſind dieſe ſelbigen Faͤden an ihrem
Anfange und Ende mit Fahnen von gewoͤhnlicher
Länge derſehen; diejenigen, welche am Ende ders
ſelben ſtehen, ſind beym Weibchen viel kuͤrzer; und
dieſes iſt nach Briſſon der einzige Unterſchied, wel⸗
cher es von dem Männchen unterſcheidet n).
a - 1 55 s er 5 4 5 ie
m) Ornithol. T. II. p. 135. ed. 8vo. Tom. I. p. 192.
Die Einwohner des Landes ſagen, daß die be
er
de
wre
5
Dter Kopf und die Kehle ſind mit einer Art von
Sammet bedecket, welcher aus geraden, kleinen,
kurzen, ſteifen, dichten Federchen gebildet iſt.
Die Federn auf der Bruſt und dem Ruͤcken find
= färiger, aber doch immer ſeidenartig und ſanſt anzu.
fühlen. Alle N Federn haben verſchiedene Far⸗
ben, wie man ſolches in der ausgemahlten Abbil⸗
dung ſiehet, und dieſe Farben ſchielen und geben
verſchiedenen Wiederſchein, nach den verſchiedenen
Ein fallswinkeln der Lichtſtrahlen. Dieſes kann die
Abbildung nicht ausdrucken.
Der Kopf iſt im Verhaͤltniß des Körpers ſehr
Fein, die Augen find noch viel kleiner und liegen na⸗
be an der Oeffnung des Schnabels, welcher in der
auusgemahlten Abbildung a. a. O. viel laͤnger und
gebogener ſeyn ſollte. it
EEluſius verſichert endlich, daß nur zehn Federn
im Schwanze waͤren, aber wahrſcheinlich hat er Dies
ſelben nicht bey einem lebendigen Vogel gezaͤhlet,
und es iſt zweifelhaft, ob bey denjenigen, welche wir
von ſo weit herbekommen, die Zahl ihrer Federn
vollſtaͤndig iſt. Ueber dieſes iſt der Paradiesvogel
alle Jahre einem Mauſern von mehrern Monathen
unterworfen. Während dieſer Zeit, welches in dem
eee ſich auf halten, die Regenzeit iſt,
11
1
*
verbergen ſie ſich; aber im Anfange des Auguſts,
daß iſt nach der Bruͤtezeit, wachſen ihnen die Fe⸗
dern wieder, und waͤhrend des Septembers und
Octobers, in welchen die Witterung ruhig iſt, ſtie⸗
gen fie ſchaarenweiſe, wie die Staare in Europa").
&
chen viel kleiner find als die Maͤnnchen. N O
Helbigius. |
1) Selbigius a. a. O.
.
Dier große Paradiesvoge ges
}
324 Der große Patadiesdage n.
Di.iͤeſer ſchoͤne Vogel iſt nicht ſehr ausgebreitet.
Man findet ihn kaum anderswo, als in dem Theil
von Aſien, woſelbſt die Spezereyen wachſen, vor⸗
zuͤglich aber auf den arouiſchen Inſeln. Er iſt auch
ni
t unbekannt in dem Theil von Neuguinea, wel.
cher nahe an dieſen Inſeln liegt, weil er daſelbſt ei⸗
nen Nahmen hat; aber dieſer Nahme ſelbſt, wel
cher Burung-aroux iſt, ſcheinet feinen Geburtsort
anzuzeigen. eee
7 — N * ö * 1
* 1 ‚ ; \ 0
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1
® 8 \
—
Die ausſchließende Anhaͤnglichkeit der Paradies:
Voͤgel, in den Laͤndern, woſelbſt die Spezereyen
wachſen, macht es glaublich, daß er auf dieſen Ge⸗
wuͤrzbaͤumen die Nahrung findet, die ihm am zu ⸗
traͤglichſten iſt o); wenigſtens iſt es gewiß, daß er
nicht allein vom Thaue lebt. J. Otto Selbig, der
in Indien gereiſet iſt, berichtet, daß er ſich von ro⸗
then Beeren, die auf einem ſehr hohen Baume
wachſen, ernaͤhret. Linné ſagt: er fange große
Schmetterlinge v), und Bontius, er mache biswei⸗
en auf kleine Voͤgel Jagd, und freſſe dieſelben 4).
N Er
eh) Tavernier macht die Bemerkung, daß der Para⸗
diesvogel wirklich ſehr begierig nach Muskatnuͤſſen
ſey, und daß er zur Zeit derſelben nicht verfehle ſich
bey uns zur Zeit der Weinleſe die Droſſeln ſiehet,
fliege, und daß dieſe Nuß, welche kraͤftig iſt, ihn
damit zu ſaͤttigen; daß er Schaarenweiſe, wie man
taumelnd mache, daß er niederfalle. Voy. des n-
des Tom. III. p. 369. v. B.
p) Syſtem. nat. ed. X, p. 110. ed. XII. p. 166. Vi-
ctitat papilionibus. 8 |
a) Bontins hiſt. nat, et med. ind, orient. Lib. V. Cap, 12.
Dteex große Paradiesvsgl. 325
Er halt bene da g Wäldern auf, und
ſetzen ch auf Bäume, woſelbſt die Indianer ver-
ſteckt in leichten Hütten, weiche fie an den Zweigen
zu befeſtigen wiſſen, auf fie lauern, und fie mit ih ⸗
zen Rohrpfelen ſchießen 9.
Sein Flug gleicht dem Fluge der Schwalbe,
und desfalls hat man ihm den Nahmen der ternati⸗
ſchen Schwalbe gegeben ). Andre fagen, er habe
wirklich die Geſtalt der Schwalbe, fliege aber hoͤher,
und man ſehe ihn immer boch in der Luft ).
Obgleich Marcgraf die Beſchreibung dieſes
Vogels unter den Beſchreibungen der braſilianiſchen
Voͤgel ſetzet v), fo darf man doch nicht glauben, 95
er in Amerika ſey, wenn ihn die europaͤiſchen Schif⸗
fe nicht dahin gebracht haben. Ich gruͤnde meine
Behauptung nicht bloß darauf, daß Marcgraf ſei⸗
nen braſilianiſchen Nahmen nicht angegeben hat,
welches er bey allen andern brafilianifchen Voͤgeln
zu thun gewohnt iſt; auch nicht auf das Stillſchwei⸗
gen aller Reiſenden, welche die neue Welt und die
ee e a anlie⸗
17) Einige öffnen ihnen den Leib, wenn fie auf die Erde
gefallen find, mit einem Meſſer, und wenn fie ih⸗
nen die Eingeweide mit einem Theile des Fleiſches
genommen haben, ſo bringen ſie ein gluͤhendes Ei⸗
fen in die Höhle des Leibes, laſſen fie darauf im
Nauchfange trocknen, und verkaufen fie für einen
geringen Preiß an die Kaufleute. Zelbigius a. a. O.
9 Sontius a. a. O.
t) Navigation aux terres auftrales, Tom. II. p. 252.
| u) Hiftoria natur Brafilige p. 5 105 |
—
*
“>
—
a
NN
326 Der große Parcdiesvogel. |
das Geſetz des Klima. x Diefes Ge etz, welch
fänglich fuͤr die vierfuͤßigen di SERIE IPREN
iſt, bezieht ſich endlich von ſelbſt auf die mehre
Vogelarten, und bezieht ſich beſonders auf dieſe Be
wohner der Gegenden, welche nahe am Nequator
liegen, aus welchen das Ueberziehen viel ſchwerer
iſt, da fie ohnehin im Verhaͤltniß des Umfangs von
Federn keine ſtarke Fluͤgel haben. Denn die Leich⸗
tigkeit allein iſt nicht hinreichend, eine ſolche Ueber⸗
Reiſe zu thun, ſie iſt vielmehr bey widrigen Winden,
wie ich ſchon geſagt habe, ein Hinderniß. Wie
ſollten auch dieſe Voͤgel ſich gewagt haben, uͤber die
unermeßlichen Meere zu ziehen, um die neue Welt
zu erreichen, da ſie ſich freywillig in der alten Welt
in einen engen Raum eingeſchloſſen halten, und ſich
in den zuſammen haͤngenden Ländern nicht auszu⸗
breiten ſuchen, welche ihnen doch die nehmliche
Witterung, die nehmliche Bequemlichkeiten, und
die nehmlichen Nahrungsmittel darzubiethen ſchei⸗
nen? Es ſcheint nicht als wenn die Alten den Pa⸗
radiesvogel gekannt hätten. Die auffallenden ſon⸗
derbaren Kennzeichen, welche ihn von allen andern
Voͤgeln unterſcheiden, die langen Federn unter den
Flügeln, die langen Faͤden am Schwanze, der na⸗
kuͤrliche Sammet, mit welchem der Kopf bekleidet
iſt, u. fe w. ſind ganz und gar nicht in ihren Wer⸗
ken bemerkt. W re
Belon hat ohne Grund in ihm den Phoͤnix der
Alten zu finden vermeynet, und zwar aus einer
ſchwachen Aehnlichkeit, welche er, nicht ſo ſehr in
Anſehung der Eigenſchaſten dieſer beyden Voͤgel,
als in Anſehung der Fabeln, welche man von bey⸗
ö 8 Keen en nden
anliegenden Inſeln bereiſet find, 29 5 auh auf
0 8 n-
fen
Be⸗
Een en
u
|
2
N
|
|
N #
Der große Paradiesvogel
Klima ſehr verſchieden ſey, weil der⸗
daß der Paradiesvogel ſich daſeſbſt doch njemahls
feben laͤſſet, und daß er, wie wir geſehen haben, an
*
ſehr wenig bekannt war, gebunden ſey.
auch in Anſehung ihrer Farbe, welche weiß und
gelblich iſt, verſchieden waͤren. Dieſer beyden
Zeugniſſe ungeachtet, von welchen das eine ſehr ver⸗
—
€
Uluſius erzählt, auf das Zeugniß einiger Seer
Leute, welche dieſes aber nicht von ſich ſelbſt, ſon⸗
dern vom Hoͤrenſagen hatten, daß es zwey Arten
von Paradiesvoͤgel gebe: einer derſelben fen ſchoͤ⸗
ner und groͤßer, und halte ſich ſtets auf der Inſel
Arou auf; der andere ſey kleiner und nicht fo ſchoͤn,
und lebe im Lande der Papous nahe bey Gilolo Y).
Helbig welcher eben dieſes auf den arouiſchen
. *
neuguineiſchen Paradiesvoͤgel, oder die aus dem
Lande der Papous, von denen auf den arouiſchen
Inſeln, nicht allein ihrer Leibesgeſtalt nach, ſondern
daͤchtig, und das andere zu unbeſtuumt iſt, als daß
) Auri fulgore circa colls, caetera purpureus a fagt
Plinius von dem Phoͤnix. — dann ſetzt er hinzu:
neminem extitiſſe qui viderit veſcentem. Lib. X.
Cap. 2. f v. B. N . N von 74
y) Cluf, exot, in Auctuario pag. ee ’
Otto Selbig ſagt von der in Neuguinea befinde
lichen Art, ſie habe nicht die beyden langen Faͤden
im Schwanze, wie die von Arou. v. B.
r r P 5 4
PJ V
3 W eee ee
£ ——
327
den auegeſtreuet bat % In bemerken glaubte,
Uebrigens muß man geſtehen, 8 Pe e |
Arabien und bisweilen in Aegypten aufhält, anſtatt
den oͤſtlichen Theil von Aſien, welcher den Alten
Inſeln hatte ſagen gehoͤret, ſetzet hinzu, daß die
328 Der große Paradiesvogel.
man etwas Gewiſſes daraus folgern könnte, scheint
es mir, daß alles, welches man auf wa e
chen mit Grunde behaupten koͤnne, darin beſtehe,
daß die Paradiesvogel, welche aus Indien zu uns
gebracht werden, weder alle gleich A noch
ſich einander vollkommen gleich ſind. Man findet
wirklich unter dieſen Voͤgeln groͤßere und kleinere;
andere welche die Federn unter den Fluͤgeln und die
Faden am Schwanze entweder kurzer oder länger,
entweder weniger oder zahlreicher haben; bey an⸗
dern haben dieſe Faͤden eine verſchiedene Lage, ver⸗
ſchiedene Geſtalt; oder fie fehlen ganzlich. End⸗
lich ſind andere noch unter ſich durch die Farbe des
Gefieders, durch die Zöpfe oder Federbuͤſche u. ſ. w.
verſchieden. Es iſt daher in Wahrheit ſchwer,
nach dieſen bemerkten Verſchiedenheiten an Voͤgeln,
welche faſt alle verſtuͤmmelt, verunſtaltet, oder zum
wenigſten ſchlecht getrocknet ſind, diejenigen Merk⸗
mahle genau anzugeben, welche beſondere Arten
ausmachen koͤnnken, oder diejenigen, welche nur
Abänderung des Alters, des Geſchlechts, der Jahrs⸗
Zeit, des Klima, oder anderer Zufälle find. Maid
Man muß ohne das bemerken, daß die Para⸗
diesvögel als Kaufmannswaare, ihres Rufs hal ⸗
ber, ſehr theuer ſind. Desfalls beſtrebt man ſich,
viele Voͤgel mit langen Schwaͤnzen und ſchoͤnen Fe⸗
dern, wenn man ihnen die Fuͤße und Lenden abge⸗
ſchnitten hat, mit ihrem ae belegen, um ih⸗
ren Werth dadurch zu erhöhen”). |
| er a Hier:
„ Soreft fagt, die Indianer fangen fie auch mit Vo⸗
gelleim, und er habe zu Linby gehöret, daß die Be:
wohner der arouiſchen Inſeln ſie nie verſtuͤmmelt
an die Kaufleute geben. an 1
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Hiervon haben wir ſchon oben ein Beyſpiel an
dem Paradies eher gefehen, welchem man die Ehre
erzeigt hatte, ihn auf ähnliche Art zu verſtuͤmmeln.
Ich babe ſelbſt dergleichen Papageyen, Permero-
pen, und andere Voͤgel, welche man eben fo behan⸗ 5
delt hatte, eber und man kann mehrere Bey⸗
ſpiele davon beym Aldrovand und Seba ſehen 2).
e are a Man
2) Die zweyte Art der Manucodiata des Aldrovands,
(Tom. I. p. 811 et 812. p. m. 401. Lib. XII. Cap.
23.) hat weder die Faͤden am Schwanze, noch die N
Seitenfedern unter den Flügeln, noch die fammets 4
artige Kopfplatte, noch die Zunge, noch den Schna⸗
bel eines Paradiesvogels. Der Unterſchied iſt ſo
merklich, daß Briſſon Grund zu haben glaubte,
aus demſelben einen Bienenfreſſer (Apiafter, Gue-
pier) zu machen. Dennoch hat man ihn als einen
Paradiesvogel verſtuͤmmelt. Was die fuͤnfte Art
des Aldrovands betrifft, welche gewiß zu den Pa⸗
radiesvoͤgeln gehoͤret, fo iſt ſolche nicht nur ganz |
gewiß ein verſtuͤmmeltes, ſondern auch verunftaltes 10
tes Subject geweſen. Unter den zehn Voͤgeln, wel⸗ 7 0
che Seba unter dem Nahmen der Paradiesvoͤgel
beſchrieben und abgebildet hat, ſind nur viere, wel⸗
cee zu dieſem Geſchlecht gerechnet werden koͤnnen.
| Naͤhmlich die auf der Kupfertafel XXXVIIL Fig. 5.
| Taf. XL, Fig. 1. Taf. XLII. Fig. 1 und 2. Der
| auf der 30. Kupfert. Fig. 5. abgebildete Vogel, iſt
kein Paradiesvogel, und hat keines von ſeinen un⸗
terſcheidungszeichen, eben ſo wenig, als die auf der
56. und 52. Kupfertafel. Letzterer iſt die von mir -
unter den Elſtern beſchriebene Wardioe. Dieſe drey
Arten haben zwey ſehr lange hervorragende Federn
im Schwanze, welche aber ihrer ganzen Laͤnge nach
befiedert find, und den Fäden der Paradies voͤgel
ſehr wenig gleichen. Die beyden Vögel auf der 50.
Tafel Fig. 1 und 2. haben auch die beyden langen
| | hervor⸗
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33e Der große Paradiesvogel.
4 waßre pertertge,
N welche man dadurch ſonderbarer und theurer zu mas
cgceeün geſucht har, daß man fie auf mancherley Art
4 verunſtaltete. Ich werde mich begnuͤgen, nach den
beyden Hauptarten der Paradiesvogel, diejenigen
Be Vögel anzuzeigen, welche mir fo viel Aehnlichkeit
58 mit denſelben zu haben ſcheinen, daß man ſie dahin
| ordnen koͤnnte, aber auch fo viele Zuge der Unaͤhn⸗
lichkeit, daß man ſie von denſelben unterſcheiden
muͤſſe. Aus Mangel hinreichender Beobachtun⸗
gen, werde ich es doch nicht wagen, zu entſcheiden,
ob ſie zu einer oder der andern Art gehoͤren, oder
ob ſie beſondere, von beyden ganz verſchiedene, Ar⸗
4 „
5 ten ausmachen.
| hervorſtehenden, ihrer ganzen Ränge nach mit Fah⸗
nen verſehenen, Schwanzfedern, und uͤberdas ba
ben ſie einen Papageyenſchnabel; dieſes hinderte 3
aber nicht, ihnen, wie den Paradies voͤgeln, die Füße |
abzuſchneiden. Der auf der 56. Kupfertafel iſt nicht
allein kein Paradiesvogel, ſondern auch nicht ein⸗
mahl aus dem Vaterlande dieſer Voͤgel, weil Seba
ihn aus den barbadiſchen Inſeln . hatte.
Paradiſeas fictas (Seb. muſ 1. Tab. 60. f. 1. 2.
ä
30 ePfittacis aliisque vendidit ſaepe muſeis aſtus Chi-
nenſium. Linus Syſt. nat. ed. XII. p. 166. O.
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vorkommen, ſind zwey Fuß, neun Zoll lang. 3
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Königs Paradiesvogel; on,
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Vufſon ilum. Plat. Fol. n. 1 8 1
TR,
D⸗ Manukodiata, ale der indianische oder
vielmehr aberglaͤubiſche Nahme iſt, und Got⸗
tesvogel bedeutet, wird gemeiniglich Bönig der
Paradiesvogel genennet; es kommt derſelbe von
| Soranbeien er, die aus er mit n man
die
Hr
*
9 Im Lateiniſchen / Mitte hate Rex. 800 Rex Pa.
radyſi, Manucodiata minor ſanguinea. Periv. Rex
ö 1 avium paradiſearum generis maioris. Cluf. Millugb.
Raj. Eiſ. Nieremb. Fonfton, Klein. Avis regia ſeu
Paradiſiaca minor, Seba. Franz. Roi des Oifeaux
du Paradis, Edward, KEnglifch „ King of Birds of
Paradiſe. v. B. und G
1) Paradiſea (regia) rectricibus duabus ehe fili-
formibus, apice lunato - pennace is.
Linne. Syſtem. nat, ed XII. p. 168. n.2. Muf, 2
Ad, Frider. Vol. I. p. 15. ö 1
FPeriver gazophyl. nat. et artis Dec. I, Tab, 55. „ .
Clnf; exotic. p. 362. t. 362. 1
Olear. muſ. p. 24. Tab. 13. f. 2.
er Ra}. ſynopſ. av. p. 22. 5 10.
Seba Mul. J. Tub. 32. f.
Fdward. nat. hiſt of Birds. p. 111. Tab. m.
8 Salton. Tab, 55, Fig. 6.
Gel N
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e,, N 2 e, Fl 496.
= 9
baupcſächiichſten
en ſagen gehoͤret, daß jede Art der beyden Para⸗
een w. 25 cee 15 dieſe Fabel auf behalten,
Der Koͤn i98= Paradiesvogel. 33 3 |
die Geschichte bar Be zee bat, ent. „
e 81 5 u
Die S von welchen Cluſius
g fe Ka in gu
diesvoͤgel ihren König hätte, welchem alle andere
mit vielem Gehorſam und Treue zu gehorchen ſchie⸗
nen; daß dieſer Koͤnig ſtets uͤber die Schaar floͤge,
und uͤber ſeine Haute ſchwebe; daß er von
da ſeine Befehle austheile, ſolche Quellen auszu⸗
kundſchaften, aus welchen ſie ohne Gefahr trinken
koͤnnten, und die Probe zuerſt an ſich ſelbſt machte,
und
| Seligmann König der drüben baradescgel b.
1 VT
Briffon. Haft Tom. 2. p. 136. Tab. 13. f. 2.
edit. gvo, Tom. J. P. 198. f. 2. Megane
minor.
agg. der vo. S. 120. n. 6. Kinde,
eher
Balle. Th. 2. S. 269. u 221. König der Para-
dies vogel.
4 geske Naturg. S. 246. n. 2. Der kleine para⸗ a
dies vogel. 5
Borowsky Th. 2. S. 121. 2. Tab. XIII. 75.
Buffon hiſt. des Oiſeaux ed. 12. Tom. V. p. 233
pl. XIII. Le Manueode.
Sounerat voy. Reiſe nach Reuguine, 8. 36. 0. 2.
Koͤnigsvogel. 0 LESERN
Müller, Linné Syſtem. 85. 2 8. 139. 2.2
Koͤnigsvogel. nr
b) Claſ. Exotic. in Auctuar. p. 359. Dieſes bezieht
ſich auf die e durch welche die l 19
.
334 Deep
Moden wegen aller der ie til,» von
weichen Cluſtas die Geschichte er Parad vögel
gereinigt hatte e). Dieſes wird, beptäufig geſagt,
den Grad des Zutrauens beſtinmen, den man zu
der Kritik dieſes Compilaters haben muß. Dem
ſen toie ihm wolle, ſo hat doch dieſer wache
Konig viele Zuge der Aehnlichkeit mit dem Para⸗
due deen Er une heiden ſch aber auch in v, |
ben Saucen; von bemfeibent. |
nom, 10 In 7; ir A n ir E. 11
Er bat, wie der phase, einen kleinen, 3
mit einer Art von Sammet bedeckten Kopf, noch
kleinere affen, welche über den Winkel der Schna. 5
beloͤffnung liegen, ſehr lange und . Fuͤße, ſol⸗
che ſchielende Farben des Gefteders, zwey beynahe
ähnliche Faͤden im Schwanze, ausgenommen daß
dieſelben ſehr kurz ſind, und daß ihr Ende, welches
mit Fahnen beſetzt itt „eine Locke bildet, indem es
li Spiegeln, wie beym Pfau, gezieret iſt 0.
de 0 pin e
Er hat auch an bepden Seiten, unter bei Fi.
e "Bündel von Men = ache Febeiß⸗ wel⸗
5 Ur er s e N che
ö 2 b N. f NT
er des Se Fluges dieſer Vögel bemeiſern, in⸗
dend ſie die Quellen, nach welchen ſie zum ‚Zeihfen
kommen, vergiften. n v. *. *
„all se el D „8 an N Bi N il 75 i
0 Nieremberg p. 212. | 82 ind
d) Collection academique. Tom. III. Partie range
1 P. 4490 Lie sh): “a 92 I alla ir Tr
990 a
ſchen in ſich ſelbſt einwickelt, und im Kleinen mit ähn. 0
1
+
Der Koͤnigs⸗Paradiesvogek. 335.
che länger als bey den meiſten andern Vögeln, aber
kurzer, und anders gebildet, als wie beym Para⸗
diesvogel ſind, weil ſie ihrer ganzen Laͤnge nach zu⸗
ſäammenhaͤngende Faͤhnchen haben. Man hat die
Abbildung ſo gemacht, daß dieſe Federn unter den
Flügeln geſehen werden koͤnnen. Die übrigen Une
terſchiede beſtehen darin, daß der Manucodiata klei⸗
zer iſt, einen weißen, im Verhaͤltniß längeren
Schnabel, auch langere Fluͤgel, einen kuͤrzern
e und mik Federn
at. ul * a 1 111 15 1 ’ *
Cluoſtus hat nur drepzehn Federn in jedem Fü.
gel, und ſieben oder acht im Schwanze gezaͤhlet.
Aber er hat nur getrocknete Voͤgel geſehen, welche
vielleicht nicht alle ihre Federn hatten. Eben Dies
5 Schriftſteller haͤlt es für etwas Beſonderes, daß
ey einigen dieſer Voͤgel die beyden Faͤden des
gel, welcher zwey lange, biegſame, an beyden Sei⸗
ten liegende Faͤden hat, zutragen. 8 3:
0 Gad exot, P. 362. Edward planch, Ul. . &.
1 5
144
i
Buff. vrat. Geſch . d. voͤgel. l. B. ) Un
bedeckte Naſenloͤcher,
Schwanzes fich kreuzen J. Dieſes muß ſich ober
pft und ganz natuͤrlich an einem und demſelben Vo.
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Anhang.
Nit
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rXñr . Ol Zu 2 Bien
Bieiſon ſagt: Oben iſt dieſer Vogel kaſtanien⸗
braun purpurfarbig, unterwaͤrts weißlich;
auf der Bruſt iſt eine gruͤne goldglaͤnzende Binde;
die längeren Seitenfedern ſind graubraun, mit
grünglängenden viereckigt abgeſchnittenen Enden;
die Schwungfedern braunroth; die Schwanzfedern
braun; die beyden aus dem Buͤrzel kommende Je
dern am Ende umgebogen. |
.
Er iſt nicht viel dicker als eine Zopf lerche, vier
Zoll, neun Linien lang. Der Schnabel einen Zoll;
| der Schwanz eben fo lang; der mittlere Zehe mit
3 dem Nagel eilf Linien. Die zuſammen gelegten
FBrluͤgel ſtehen an vierzehn Linien über den Schwanz
hervor. Der Kopf iſt mit ſehr kurzen, dichten, ſtei⸗
fen, aufgerichteten Federn bedeckt; welche Federn
8 die obere Kinnlade des Schnabels bis zur Mitte,
und weiter, bedecken). Die beyden aus dem
5 Buͤrzel entſpringenden fadenfoͤrmigen Federn, ſind
ſechs Zoll lang, zuerſt roͤthlich, denn ſchwaͤrzlich,
ihrer ganzen Länge nach ohne Fahne, ausgenommen
die Spitze, welche mit gruͤnen glaͤnzenden Fahnder
r eſetzt
D Dieſe Federchen find in der Buͤffonſchen illuminir⸗
ten Platte goldgelb. O. 8
2 Anhang. 337
beſetzt iſt. Die Spitzen dieſer Federn werden aber
nach innen zu gewunden umgebeugt. Der Kopf
iſt im Verhältniß des Leibes klein und ſehr verlaͤu⸗
gert. Die Augen ſind auch klein; der Schnabel
iſt weißlich; die Fuͤße dick und wie die Nägel
RR Er haͤlt ſich auf der Inſel Amboi⸗
na auf. 0 \ N ee 2
Sonnerat ſchreibt: Man hat Kupferſtiche und
ausgemahlte Abbildungen von dem Boͤnigsvogel,
aber alle unterſcheiden ihn von den andern Arten
nur unvollkommen. Der Roͤnigsvogel hat die
Größe der gemeinen europäifchen Amſel. Er un⸗
terſcheidet ſich von den übrigen Paradies voͤgeln
durch die Lange feiner Flügel, die über die Ruder⸗
Federn hinaus ragen. Kopf, Hals, Rücken,
Schwanz und Flügel, find glänzend roth, das eben
ſo lebhaft iſt, als Karminroth, und voͤllig den
Glanz von Atlaß hat. Die Mitte der Bruſt und
des Bauchs iſt weiß. Unten an der Gurgel iſt ein
gruͤner Querſtreif. Die Federn die dieſen Streif
bilden, ſind kurz, breit, und haben den Glanz eines
abgeglaͤtteten Metalls. Unter den Fluͤgeln entſte⸗
hen an jeder Seite des Bauchs zwey lange Federn,
die an ihrem Urſprunge und dem groͤßten Theile ih⸗
rer Laͤnge grau ſind, aber ſich mit einem gruͤnen
Flecken endigen, der voͤllig den Glanz und das An⸗
ſehen der gruͤnen Halsbandfedern hat. Aus der
Mitte des Schwanzes kommen zwey ſchwaͤrzlichte
Faͤden oder Federſchafte ohne Faſern hervor. Sie
erſtrecken ſich weit uͤber den Schwanz und die Fluͤgel
hinaus. Am Ende derſelben, aber nur an einer
Seite, ſitzen ziemlich lange Faſern. Sie rollen ſich
bald einwaͤrts, bald auswaͤrts auf. Bey dieſem
7 Va Auf⸗
233 Anhang. ö
Aufrollen machen fie eine Spiral von ziemlichen Um⸗
fange, deren Mittelpunkt ein rundes Loch iſt. Die
ſe Spiral glaͤnzt und ſpielt wie ein Smaragd. Der
Schnabel und die Fuͤße ſind gelb, ſo wie der Stern.
Am innern und äußern Augenwinkel, uͤberhalb den
Augapfel, ſitzt ein ſchwarzer Fleck. 7 80
—
- \
RE
Ae prächtige Saradies Vogel.
*
3 DW;
2
2
—
Rüt.Fögel L T. * Auf fol. 6 l.
8 l 3
F
Der
präßtige Paradiesvogel yon
affen Ae Platten. Fol, n. 631.
- 3 Jie depth Federbüſche, welche ich zum Unter⸗
ſcheidungszeichen dieſes Vogels mache, befin⸗
den fh oben auf dem Halſe und bey deſſen Urſprunge.
Der erſte iſt aus vielen ſchmahlen Federn von -
gelblicher. Farbe zuſammen geſetzt, welche nahe am
Ende mit einem kleinen ſchwarzen Flecken bezeichnet
find, und welche, ſtatt daß die andern Federn ans ö |
liegen, am Grunde aufgerichtet ſtehen, und zwar
i die,
2) Le Magnifique de la nouvelle Guinée. eu Le Manu-
code à bouquets. Dieſer Vogel it dem Manucodia-
= eirrata des Aldrovands Tom. I. p. 211. und 814.
m. 401. Cap. XXV.) ähnlich» Letzterer hat eis
5 gleichen ern a welcher ebenfalls aus aus⸗
gefaſerten Federn von gleicher Farbe und Lage ge⸗
bildet iſt. Er ſcheinet aber groͤßer zu ſein, und ſein
Schnabel und Schwanz ſind viel ae: Buffon
biſt. des Oiſ. ed. 12me. Tom. V. p. 227. Sonne-
rat. L oiſeau de Paradis ſurnonimé le Magnifique.
Voyage à la nouv. Guin. p. 163. Tab. 98. Sons
nerat Reiſe nach Neuguinea. S. 158. 1 fünfte
oder praͤchtige Paradiesvogel.
—
5 340 Der praͤchtige Paradiesbogel. 8
| die, welche dem Kopf am nächſten ſind, eben bey ⸗
nahe in einem rechten, die fegen aber in an
ren Winkeln. |
Unter dieſem erſten Federbuſch, ſieht! man einen
viel anſehnlicheren, welcher aber nicht ſo ſehr aufge⸗
richtet, ſondern mehr nach hinten zu niedergeſchla⸗
gen iſt. Er wird von langen getrenneten Baͤrten
gebildet, welche aus ſehr kurzen Federkielen entſprin⸗
gen, und von welchen ſich funfzehn bis zwanzig mit
\ einander vereinigen, um ein Öefieder von ſtrohgel⸗
ber Farbe zu machen. Dieſe Federn ſcheinen an ih⸗
rein Ende viereckigt abgeſchnitten zu ſeyn, und mas
chen mit der e a oder Ka wer |
ge Winkel. | |
Zur vechten und finfen Seite dieſes Federbu⸗
ſches, ſiehet man ordentliche Federn, welche eine
braune und pomeranzengelbe Farbe haben. Hin⸗
terwaͤrts, naͤhmlich nach dem Ruͤcken zu, endigt er
ſich in einen Flecken, welcher rothbraun glänzend
und dreyeckigt iſt, deſſen Spitze, oder obere Theil,
nach dem Schwanze sugefehret iſt, und deſſen Fe⸗
1555 wie die im zweyten Federbusch, abgeſondert
ind.
Ein A Unteofeitungejechen dies Vo⸗
gels, find die beyden Käden im Schwanze. Sie
ſind ohngefahr einen Fuß lang, eine Linie breit,
\ blau ing prächtige Grüne fallend, und entfpringen
oben aus dem Buͤrzel. In allen dieſen Stuͤcken
kommen ſie ſehr mit den Faͤden der vorhergehenden
Art uͤberein, allein ſie ſind von denſelben in Anſe⸗
| bung der Geſtalt verschieden ‚denn fie endigen fi 4
\
k
999 1 8 2 . BR AK. . 9
„ 3 ' N,
Oden prächtige Parblebogdl. sr
in eine Spitze, und ſind nur in ihrer Mitte, bloß
an der inneren Seite mit Faſern verſehen.
Der mittlere Theil des Halſes und der Bruſt, iſt
von der Kehle an, durch eine Reihe kurzer Federn
gezeichnet, welche eine Menge kleiner Querlinien
bilden, die wechſelsweiſe ſchoͤn hellgruͤn ins Blaue
ſchielend, und dunkel Entengruͤn find.
| Am Unterleibe, Buͤrzel und Schwanze, iſt die
braune Farbe die herrſchende; die Schwung⸗ und
Deckfedern der Fluͤgel ſind gelbroͤthlich; außerdem
haben die Schwungfedern an ihrem Ende noch ei⸗
nen braunen Flecken; wenigſtens ſind diejenigen,
welche noch in den Flügeln dieſes Vogels im Fönige
lichen Kabinet übrig find, von ſolcher Farbe. Denn
ich muß billig anzeigen, daß man ihm ſowohl die
laͤngſten Schwungfedern, als die Füße abgeriſſen
hatte b).
A Uebrigens iſt dieſer Paradiesvogel etwas groͤ⸗
ßer, als derjenige, von welchem wir im vorherge⸗
5 94 benden
b) Ich weiß nicht ob das vom Aldrovand beſchrie⸗
bene Subject noch alle Schwungfedern vollſtaͤndig
gehabt hat. Nach dem Bericht dieſes Verfaſſers
waren aber die Fluͤgelfedern ſchaͤrzlich. v. B.
Vieelleicht redet Aldrovand von einem andern Vo⸗
Pr
1
gel, denn er ſagt, daß er dem gemeinen Paradies⸗
Vogel in den meiſten Stuͤcken aͤhnlich ſey; und
auch, daß die Federn des Kopfs und des Halſes
ſchwaͤrzlich wären, welches man an dem prächtigen
Paradiesvogel des Verfaſſers nicht bemerket. Al;
drovand erwaͤhnt bey ſeinem Vogel doch auch des
gelben Federbuſches am Nacken. G.
Der prächtige Parabiedsogel. \
Dr Abſchnitte gehandelt haben. Sein Sehne
bel iſt eben ſo beſchaffen, und die Stirnfedern erſtte⸗
cken ſich bis zu den Naſenloͤchern, welche ſie zum
Theil bedecken. Letzteres iſt ein merklicher Wöder⸗ os
ſpruch der Unterſcheidungszeichen, welche einer un
ſerer geſchickteſten Ornithologen fuͤr dieſes Geſchlecht
feſtgeſetzt hat e). Aber der methodiſche Ornitholog,
ſieht gewohnlich, wie die Natur, welche ſtets unge⸗
zwungen in ihrem Gange, und mannigfaltig in ih⸗
rem Verfahren iſt, ihren Seſſen 5 und id
rer Geſetze ſpottet, 4907795
Die Federn des Kopfs ſind kurz Br dicht
und ſehr weich anzufuhlen. Sie machen eine Art
Sammet von ſchielenden Farben, wie faſt bey allen
Paradiesvoͤgeln. Der Grund dieſer Farben iſt
rothbraun. Die Kehle iſt auch mit ſammetartigen
Federn bekleidet; dieſe ſind aber cee mit
goldgruͤnem Wiederſchein.
8 Die Federn am Schnabelgrunde find rückwärts
e . und laſſen die Nafenlöcher unbedeckt.
0 ornithol. Tom. II. p. 130. ed. gvo. Tom. I.
v. B
193. x
5 fon hat dieſen Vogel auch nicht unter dem
e lülgefahk „.
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F fAnhens
In der Büffonſchen illum. Platte if der Schna⸗
Ss bel und die Iris weißlich, die Kopfplatte braun,
die Kehle ſchwaͤrzlich, die Fuͤße gelblich, das Gruͤ⸗
ne unten am Vogel erſtrecket ſich von der Kehle an
unter den Fluͤgeln bis hinter die Lenden. Uebri⸗
gens paſſet die Beſchreibung voͤllig auf die Abbil⸗
dung. Sonnerat ſagt: Der fuͤnfte oder praͤchtige
Paradiesvogel iſt ein Drittel kleiner als der gold⸗
kehlichte, (dieſer ſo groß als eine Taube). Der obe⸗
re Theil des Kopfs iſt matt goldroth; die Kehle
ſchwaͤrzlich braun. Der Nacken iſt mit langen gel⸗
ben Federn beſetzt, die den Glanz und Glatte des
Goldes haben. Der Ruͤcken iſt mattgolden. Die 37
Kehle, Bruſt und der Bauch, find blaͤulichtgruͤn,
und ſeidenhaft anzufuͤhlen. Die kleinen Deckfedern
der Fluͤgel find braͤunlicht ſchwarz mit gelb unter⸗
miſcht. Die Schwungfedern ſind Opermentgelb,
die Federn am Rande der Fluͤgel ſind an den Enden
ſchwarzbraun. Der Steiß und der Schwanz ſind
braͤunlicht; die Fuͤße und der Schnabel gelb.
Aus der Mitte des Schwanzes kommen zwey duͤnne
Federn hervor, die ein Drittel länger als der ganze
Vogel, und an der äußern Seite mit kleinen, faſt
unſichtbaren Faſern beſetzt find. Dieſe Faſern
haben eine grünlichte Farbe, und den Glanz von
geglaͤttetem Stahl. Man findet fonft wenige
Nachrichten von dieſem Vogel. ee,
95 Der
e RO ARE
KARAKRRAARDEARKARNAR EN
*
Der
Veo sletkehligte Paradiesvogel ).
Buͤffon illum. Plat. Fol. n. 632.
Nas Schwarze iſt in der That die Hauptfarbe,
welche auf dem Gefieder dieſes Vogels herrſcht.
Aber dieſes Schwarze iſt praͤchtig und ſammetartig;
unter dem Halſe und vielen andern Orten wird es
durch einen dunkeln violetten Wiederſchein erhoͤhet.
Auf dem Kopf, der hintern Flaͤche des Halſes, und
auf der Bruſt, glänzen mannigfaltige Uebergaͤnge
von ſchoͤnem ſchielenden Grünen; alles übrige,
gar der Schnabel, iſt ſchwarz.
J
Ich ordne dieſen Vogel zu den Paradiesvoͤgeln,
obgleich er gar keine Faͤden im Schwanze hat.
Man kann aber annehmen, daß dieſe Faͤden durch
das Mauſern oder andere Zufaͤlle ausgefallen ſind.
Uebrigens nähert er ſich den Paradies voͤgeln, n
W IE | . allein
1) Le Manucode noir de la nouvelle Guin&e, dit le Su,
perbe. Buffon hilt, des oifeaux, ed. 12mo. Tom.
Wp ez / | |
1.Oifenu de Paradis a gorge violette, ſurnommé
le Superbe. Sonnerat Voyage a la.nouv. Guin, p.
157 Fab. 96. Sonnerats Reiſe. S. 57. Dritte,
violetkehligte Paradiesvogel.
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der Hitetkehligte
1
a Pr . 20% len?
8 \ 0 ; I f 4 14
2 5 4 . .
| Der Vooletkehligte Paradiesvogel. 345 5
allein in Anſehung feiner ganzen Geſtalt und ſeines
Schnabels, ſondern auch durch eben daſſelbe Kli⸗ |
ma, durch feine reichen Farben, und durch einen
gewiſſen Ueberfluß, oder Verſchwendung von Fe⸗
dern, welche, wie man weiß, den Paradiesvoͤgeln
x .
eigen iſt.
Dieſer Luxus der Federn, zeichnet ſich bey die⸗
ſem Vogel erſtlich aus, durch zwey kleine ſchwarze |
Federbüſche, welche die Naſenloͤcher bedecken, und *
zweytens durch zwey andere ſchwarze Federbuͤſche,
welche laͤnger ſind, und eine entgegengeſetzte Rich⸗
tung haben. Dieſe Federn entſpringen von den
Schultern, erheben ſich mehr oder weniger uͤber den
Rüden, find aber immer nach hinterwaͤrts nieder⸗
gebogen, und bilden eine Art von falſchen Fluͤgeln,
die ſich beynahe bis ans Ende der wahren Flügel er ⸗
ſtrecken, wenn dieſe in Ruhe liegen. i N
Ich muß noch hinzufuͤgen, daß dieſe Federn
von ungleicher Laͤnge find, und daß diejenigen, wel⸗ A
che die vordere Seite des Halſes, und die Seiten }
der Bruſt bedecken, lang und ſchmahl find, 8
345
ge
*
2 yet man von dieſem Vogel gar wenige Nachrich h!
ten hat, ſo verdienet die Sonneratſche kurze
Beſchreibung, obgleich ſie ziemlich mit der obigen
uͤbereinkommt, hier angefuͤhrt zu werden. „Der
violetkehligte Paradiesvogel iſt etwas größer als
der Roͤnigsparadiesvogel. Oben an der Wurzel 0
des Schnabels hat er eine ſchwarze Haube, die aus
feinen, aufrecht ſtehenden, kurzen Federn beſteht. f
Kopf, Nacken und Rüden, find mit goldgrünen:
Federn bedeckt. Dieſe Federn ſind ziemlich breit,
ihre Faſern ſind dick und liegen dicht an einander.
Sie glänzen, fir nd wie Sammet anzufühlen, und
liegen faſt wie Fiſchſchuppen auf einander. Die
| San ſind dunkelſchwarz ohne allen Glanz; der
oma hingegen ift zwar ebenfalls ganz ſchwarz,
aber ſammetartig und etwas blaͤulich ſchattirt. Die
Kehle iſt ſchillernd violet und ſanmnetartig. Der
Bauch iſt glaͤnzend grün. An jeder Seite entſte⸗
ben unter den Fluͤgeln Buͤſchel von ſchwarzen ſam⸗
metartigen Federn, die herab hängen, und eben fo
lang ſind als die Fluͤgel. Der Schnabel iſt ſchwarz;
die Fuͤße ſind braun. In der Abbildung dieſes Vo⸗
gels Ute man in ſeinen Klauen einen kleinen Vo⸗
gel, als wenn er ein Raubvogel waͤre. Re
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2 RITA *
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Sechsfaͤdigte Paradiesvogel ).
Buͤffon illum. Platten. Fol. n. 633.
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Woeen man die Fäden ale ein unterfäpeidentes
der Paradiesvogel anſehen will,
zuͤglich ein Paradiesvogel.
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fo ift diefer Vogel vor s
Denn er hat ſtate zweyer, ſechs Fäden, und von
dieſen ſechſen entſpringt kein einziger am Ruͤcken,
ſondern alle nehmen ihren Urſprung am Kopfe,
naͤhmlich drey an jeder Seite. Sie find einen hal⸗
ben Fuß lang und nach hinten zu gerichtet. Sie
haben bloß an ihrem Ende ohngefaͤhr ſechs Linien
lange Federfaſern; bieſe Faſern ſind ſchwarz und
ſehr lang. Außer dieſen Faͤden, hat der Vogel,
von welchem hier die Rede iſt, noch zwey andre Ei⸗
genſchaften, welche, wie geſagt, den Paradiesvo⸗
eee : a a
1) Le Sifilet, ou Manucode a fix filets, Buffon hiſt.
des Oifeaux ed. 12mo. Tom, V. p. 233. ET
| L’Oifeau de Paradis à gorge dorée, Sonnerar Voy.
a la nouv. Cuin. p. 158. t. 97. Sonnerats Reiſe.
177 ** Der vierte, der goldkehligte Paradies⸗
ogel. RT Ä
eue Berl. Mannigfalt J. IV. S. 587 -- 590,
Der ate Paradiesvogel, die Goldkehle ges
nannt.
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348 Der Sechsfaͤdigte Paradiesvogel.
geln eigen zu ſeyn ſcheinen, naͤhmlich den Luxus der
Federn, und die Pracht der Farben. |
Der Ueberfluß der Federn bey dieſem Vogel,
beſtehet erſtlich in einer Art von Schopfe, welcher
aus ſteifen, fi ſchmahlen edern zuſammen geſetzt iſt
und ſich auf eee de debt chnabels erhebt.
Zweyteus in der Furt der Federn des Bauchs und
des Unterleibes, weſche bis vier Zoll und daruber
lang ſind. Ein Theil dieſer Federn gehet ger ꝛde
aus, und ne unten den Schwan; Höhe, anderer
Theil gehet ſchief an jeder Seite in die |
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Ei: ttel feiner Länge. Alle kommen mit den Sei⸗
tenfedern des großen e e des Di
nigs⸗ „Poradiesvagels uberein. ehe we
In Anſehung de des Gefieders, a die md)
kigſten Farben auf dem Halſe, nähmlich oben 20
goldgrüne und violet meral farbige, 107 70 aber To⸗
paſengelb, mit einem Wiederſe Heiß, ber alle Ueber⸗
gänge des Grünen zeigt. Dieſe Farben fallen
durch die abſtechenden bräunlichen Anſtriche noch
mehr in die Augen. Denn der Kopf iſt ſchwarz,
d ſpielt ins Dunkelviolette, und der ganze übrige
KRoͤrper iſt faſt fchroärziic) braun „ mit ben ſolchen
dunkeloioletten Wiederſchein. 1
Der Schnabel iſt faſt eben so. wie bey den 1 Dar
radiesvoͤgeln beſchaffen, mit dem einzigen Unter⸗
ſchiede, daß deſſen oberſte Kante eckigt und ſchnei⸗
dend iſt, anſtatt daß ſie bey den 4 A1 5
g Arten der Paradiesvogel abgerundet iſt. |
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Der Sechsfäͤdigte Paradiesvogel. 34
Von den Fuͤßen und Flügeln kann man nichts
ſagen, weil ſie bey dem Vogel, welcher hier be⸗
ſchrieben iſt, nach Gewohnheit der Jaͤger oder in»
dianiſchen Kaufleute, abgeriſſe waren. Allen dies
ſen Leuten iſt es, wie geſagt, vortheilhaft, alles das⸗
jenige wegzuſchaffen, welches unnüͤtzerweiſe das Ges
wicht oder den Umfang des Vogels vermehrt, noch
mehr aber dasjenige, welches die ſchoͤnen Farben
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dieſer Voͤgel verdunkeln koͤnnte. Me e
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Da der Verfaſſer dieſen Vogel nur durch den
Herrn Sonnerat kennen gelernet hat, und
dieſer faſt der einzige iſt, welcher von ihm handelt,
fo wird deſſen Beſchreibung hier wohl nicht am uns
rechten Orte ſtehen. „Er iſt etwa ſo groß als eine
Turteltaube. An der Wurzel der obern Kinnlade
entſteht eine Haube, die der Vogel etwas aufſchlaͤgt.
Sie erſtreckt ſich nicht weit über die Augen, und
beſteht aus kleinen ſtarken Federn mit wenig Faſern.
Anfänglich iſt die Haube ganz ſchwarz, nachher aber
werden ihre Federn halb weiß halb ſchwarz, wo⸗
durch fie ein perlgraues Anſehen erhält, das ges
ſchmolzenem noch nicht abgeglättetem Silber völlig
ähnlich iſt. Der obere Theil des Kopfs, die Bas
cken, der obere Theil der Kehle, ſind ſchillernd
| ſchwarzviolet. Um den Nacken geht ein Halsband,
das mit der Kehle einerley Farbe hat, und aus aͤnn⸗
lichen Federn beſteht. Dieſe Federn ſind lang,
ſchmahl, und liegen dicht an einander. Sie ſind
ſchwarz an ihrem Urſprunge, weiterhin ſpielen ſie
ins roͤthlichte, und endigen ſich mit einem goldgel⸗
ben Flecken; die Federn liegen ſo, daß blos dieſer
Fleck in die Augen füllt, daher bie Kehle und das
Halsband eine Goldfarbe erhalten, die, nachdem
das Licht darauf falle, abwechſelt, und die Farben
von allen Goldarten nachahmt. Bald iſt ſie wie
e Er rein
*
in Goh, bald goldgrün, bald goldroth, oder 905 5
violet bald wie alle dieſe Goldfarben zuſammen.
Das Metall ſelbſt glänze nicht ſtaͤrker und ſchoͤner.
der Rüden iſt tief ſchoan, ins Violette ſchillernd.
er Schwanz und die Fluͤgel find ſchn
Ehe warz, „ Br
Senne anzuſehen und anzufühlen. ,
19 177 A Flügeln kommen an jeder Seite la lan.
1 eine, warze Sen hervor. ‚Sie find auf
rts gerichtet, und legen ſich um die Flügel und
bedecken ſie, wenn der Vogel ruhig ſitzt. Die Fa.
ndern fi Pi an den Strauß en federn, getrennt,
kenn nzeichen, Nach dieſer Vogel ſich
Bi diefer F jedern find nicht e mi
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e a find drey ſehr lange Federn, die über
und h hinter den ge an jeder Seite des Kopfs ent⸗
ſtehen. Sie liegen ruͤckwaͤrts über den Leib, und er⸗
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BR: 10 nah bee ob er dieſe 1 der
zuruͤckgeſ lagen, oder
ſeitwaͤrts in eine Querlinie mit demſelben traͤgt.
Dieſe Federn entſtehen über dem Gehoͤrgange, der
bey allen Voͤgeln mit feinen, ſteifen, langen und
ſchmahlen Federn bedeckt iſt, die dazu dienen, den
Schall zu vereinigen; ſie vertreren die Stelle des
Buff. Nat. Geſch. d. Vogel. VII. B. 3 Schne⸗
N F
333 Anhang. 1
Schneckenganges den die vierfüßigen Thiere has
i 170 5 Die dies Feder 1 5 40 sieh eh
be fee ren mir in eee ace Br
Federn zu ſeyn, die bey allen andern Vögeln den
Gehoͤrgang umgeben. Die Füße und der Schna⸗
bel unſers Vogels ſind verwaschen ſchwarz. Der
Stern, iſt gelb. 35 20 Nn e ene
8 | N Herr Marvi, ein geſchickter Künftler, hat N
ausgemahltes Kupfer herausgegeben, worauf e
fo ahnlicher Vagel vorgeſtell wird, daß ich ihn fa
für eben den, welchen ich beſchrieben Babe, halten
muß. Boch unterfcheiver fich der Boge des Herrn
oa. e e wie ds der Sa 6 Mein
war. Seine Figur zeigt keine Haube; er giebt
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gen meiner aus Neuguinea iſt.
Da die langen Federn bey der Figur des Herrn
Marvi fehlen, fo hat er wahrſcheinlich ein mangel ⸗
haftes Original vor ſich gehabt. Die Haube fehlt,
weil vermuthlich die kleinen Federn, woraus fie bes
ſteht, bey der Ausſtopfung des Vogels angedrückt
worden ſind. Man glaubte daß er in Japan ein⸗
heimiſch ſey, weil derjenige, der ihn nach Frankreich
brachte, ihn von einem Hollander, der eben aus Ja⸗
pan zurück kam, erhielt. Vielleicht hat dieſer Hol.
lander ihn, ſo wie ich, aus Neuguinea bekommen. 5
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B.uͤffon ilum. Platten. bol. n. 634.
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ir finden a an diele Vogel at nicht den MR |
frus und Ueberfluß der Federn, aber doch wer a
nigſtens die ſchoͤnen Farben und das ſammetartige
Gefieder der Paradiespoͤgel. Das Sammetartie |
ge des Kopfs iſt ſchoͤn Blau, ins Grüne fpielend,
und die zuruͤck geworfenen Strahlen gleichen dem
Aquamarin. Das Sammetartige des Halſes hat
etwas längere Haare, glaͤnzet aber von ſelbigen
Farben, ur d c daß, da jede kleine dr
in der Mitte An fen ſchwarz, und am Rande ins
Blaue e Ant ift, Kia eee
8 * Auber⸗ 7
® Diefen Nahmen hat der ifirgere AR Däukißten
dem Vogel gegeben, um die Hauptfarbe des G efie⸗
ders, welches die glaͤnzende Stahlfarbe iſt, auszu⸗
5 drucken. Eben dieſer Herr Daubenton iſt es,
dem ich den Grundriß zur Beſchreibung dieſer. vier
neuen Arten Voͤgel, zu verdanken habe.
* Le Calybg de. In nouvelle Guinde.. Baſſon hit des
Oil. ed. 12mo. Tom. V. 555 236. |
-Sonmerar Voyage a. d, O. Sonnerat | deiſe a.
4. O. Der ‚grüne aa S. 50. n
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354 Der Stahlfarbige Paradiesvogel.
Uebergaͤnge dieſer Farben entſtehen, welche hier
mehr als auf dem Kopfe ſpielen. Der Ruͤcken,
Buͤrzel, Schwanz und Bauch, ſind ſtahlblau,
mit angenehmen hoͤchſt glaͤnzendem Wiederſchein.
Die kleinen ſammetartigen Federn auf der
Stirn verlaͤngern ſich, und gehen uͤber einen Theil
der Naſenloͤcher, welche bey dieſem Vogel viel tie⸗
fer als bey den vorigen Arten liegen. Der Schna⸗
bel iſt auch größer und dicker, hat aber die naͤhm⸗
liche Geſtalt, und feine Ränder find auf gleiche Art
an der Spitze ausgekantet. Im Schwanze wur⸗
den nur ſechs Federn gezaͤhlet, er war aber wahr⸗
ſcheinlich nicht ganz. Sowohl dieſer Vogel, nach
welchem hier die Beſchreibung gemacht iſt, als die⸗
jenigen drey, welche kurz vorher beſchrieben find d),
| waren,
b) Dieſe vier Voͤgel waren unter der ſchoͤnen Samm⸗
lung von Thieren und andern natuͤrlichen Koͤrpern,
welche vor kurzem aus Indien gebracht, und vom
Herrn Sonnerat, Correſpondenten des Koͤnig!l.
Kabinets, in dieſes geſchickt worden ſind. Es waͤ⸗
re zu wuͤnſchen, daß alle Correſpondenten einen
gleichen Eifer und Geſchmack fuͤr die Naturgeſchich⸗
te haͤtten, und daß der Herr Sonnerat ſich in den
Stand ſitzte, zu jeder ausgeſtopften Haut der Thie⸗
ke, eine genaue Nachricht von deſſen Gewohnhei⸗
ten und Sitten hinzuzufügen, v. B.
g 4 Sonnerat beſchreibt ihn ſelbſt folgender⸗
maßen: |
Er hat alle Kennzeichen der Paradiesvogel, die
langen krauſen Federn ausgenommen, die unter
den Fluͤgeln hervor kommen. Er iſt etwas dicker
und länger als der Koͤnigsvogel, und hat uͤber⸗
haupt eine ſchoͤne gruͤne glaͤnzende Farbe. Er
obere
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bis drey Zoll e geſteckt. Auf dieſe ſehr
einfache Art ten ianer, indem fie die Fe⸗
5 dern von ſchechten Al. ah wegſchneiden, auf der
Stelle eine Art von Federbuſch, oder ganz artige
Panache, von dem erſte pen beſten kleinen ſchoͤn
1 Vogel, der ihnen in die Hand I
tel, den Jeg ae 5 and en nel l e. ma⸗
en „ indem theils der Hals über die Maßen ver-
ngert, theils alle andere Verhäͤltniſſe des Koͤr⸗
pers dadurch verandert werden. Aus dieſer Ur⸗
ſache e war es ſe wer, bey y dieſem Vogel die Berbin
| af el, ch ihm von den Indianern
ffen waren, zu finden; und man wuͤrde mit
# . e behauptet haben koͤnnen,
daß bet der ge auſſer dem Beſonderen, daß
er ohne Fuͤße zur Welt gekommen wäre, noch das
S onderbarſte a daß er auch keine Flügel habe.
Der Stahlfarbige Paradiesvogel entfernet ſich
1 als die dtey vorhergehenden Arten, ven den
Manucodia, oder dem Könige'- Paradiesvogel.
Defßfalls habe ich ihm hier den letzten Platz ange⸗
“ih und einen pefonhern Nahmen ene cr
Le a beſteht ad Heinen Federn, die wie
Aa fe ufeinander liegen. Er laͤßt bald blau,
En we auf ihn. fällt; Füße und
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Der euch, Pander. 355
| ganzen Länge nach, auf ein Stäb⸗
chen, welches ine den Schnabel gieng, und zwey
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weitlaͤuftiger, und als ein nuͤtzlicher Vogel, pe
genden Bande bey den ihm ahnlichen Anmfeln vor⸗
kommen. inne hat ihn blos wegen der ane
artigen Federchen, welche auf dem Schnabel lie
zu den Paradiesvogel rechnen koͤnnen 5 ihm
N felöſt die Einneiſchen Geſchlechts⸗Kennzeichen: die
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p. 135. Le Martin.
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folgendermaßen a an: Er iſt graubraun, mit einge⸗
miſchtem Kaſtanienbra . d Kopf und Hals iſt
fhnan; der Bauch weiß; hinter den fe Half eine
nackte eckigte elle. al ber,
Schwung BRAD iſt eiß, d be ne
die zwölf Schwanzfedern fi Kb dur Dunfel- dab,
an den Seiten weiß.
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Prifon ſagt: Die Geſchlechtskennzeichen der
Paradiesvogel ſind : |
Vier Zehe ohne Verbindungshaͤuten; drey border
re, ein hinterer; alle ohngefaͤhr bis zum Ur⸗
ſprunge von einander getrennt.
Die Schenkel bis zur Hacke befiedert.
Der Schnabel kegelförmig verlängert, gerad, ſehr
ſwitz, an den Seiten ein wenig zuſammen
gedruͤckt. N
Die Pflaumfedern des Schnabelgrundes nach hin⸗
teen geſchlagen; die Naſenloͤcher bloß. N
Zen Federn über dem Schwanz find länger als
dier ganze Vogel, und der ganzen Länge nach,
ausgenommen am Anfange und Ende, ohne
Federfaſern. 7 ä
Linné. Der Schnabel iſt am Halfter mit wollich⸗
ten Pflaumfedern bedeckt. | |
Die Federn der Weichen find lang.
Zwey Schwanzfedern ſind beſonders nackt.
Dieſe Unterſcheidungszeichen paſſen recht gut auf
die von Brilon. und Linn“, unter dem
Nah.
Anh. zu dem Geſchl. der Paradiesvoͤgel. 355
Arten, nüähmich auf unsere Pie en
411114
aber nicht eben fo auf die vier übrigen Sons
neratſchen Vögel. Hätte Briſſon oder Zins
ns dieſe dae a TER, .
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ben entweder unter andre Geſchlechter ge⸗
—
bracht, oder die Geſchlechtskennzeichen abge⸗
aͤndert haben. 5 51
Dies Briſſons Kennzeichen paſſen auch auf an⸗
dre Voͤgel, ausgenommen das letzte. Die
4
*
kommt aber auch unſern drey letzten Paradies vo
geln nicht zu. Des Ritter von Linné erſtes un
terſcheidungszeichen: daß am Schnabelgrunde ſam⸗
metartige, wollichte Pflaumfedern liegen, ſcheinet
das einzige Merkmahl zu ſeyn, welches allen unſern
Paradies voͤgeln zukommt. Aber vielleicht iſt dies
ſes nicht hinreichend, das Geſchlecht der Paradies
voͤgel zu beſtimmen, und dann waͤre der ſtahlfarbi⸗
ge von denſelben zu trennen. Bey dieſen und dem
Prächtigen Paradiesvogel, ſind die Naſenloͤcher
auch mit Federn beſetzt. 1 A
Bey einigen paradiesvögeln ift der Schnabel N
gerade, bey andern krumm. Horſter Goͤtt. Ma⸗
ö gaz. B. 1. S. 347. |
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Buffon illum. Plat. Fol. n. 99.
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1
* *
X riffon hat dieſen kleinen Vogel, welchen ihm
Adanſon aus Senegal ſchickte, zuerſt be⸗
annt gemacht und beſchrieben. Das Maaß der
ausgeſtreckten Flügel macht ohngefähr vierzehn Zoll
aus, und der Vogel iſt nicht viel größer als eine |
Zopflerche. Sein Gefieder bat nichts Auszeichnen - 4
des. Der obere Theil ſeines Leibes iſt uͤberhaut
graubraun, der untere Theil gruͤngelb. Der
Schnabel hat keine beftändige Farbe. Bey einigen
Subjekten iſt derſelbe ganz braun, bey andern roth
an der Spitze, und gelb am Grunde; bey allen
aber iſt er faſt viereckig, und ſeine beyden Kinnladen
ſind am Ende nach außen zu dicker. Der Schwanz
iſt abgeſtuffet, und man bemerkt das Beſondere da-
*
F 1 ee
1) Le pique · Boeuf. Buffon hiſt. des Oiſeaux. ed. 12mo.
Tom V. p. 239. 5 |
Linné Buphaga africana. Sylt, nat, ed, XII.
p. 154. |
Briſſon. ornithol. Tom. 2. p. 437. Tab. 42. Fig. 2.
ed. gvo. Tom. l. p. 279. 1. Buphagus.
Muͤller, Linne Syſtem. Th. 2. S. 164. Afrika⸗
niſche Ochſenhacker. |
Ceske Naturg. I. S. 242. Der Ochſenhaker.
Sorerrrg. H. S. 101. n. I. |
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Der Ochſenhaker
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be Zah fine vi Ben 10 ke ui. im
dem Auge nicht deutlich vorſtellen kann, fo it das
erſte Glied des aͤuſſern Zehes, mit dem Gliede des
mittlern Zehes ſehr genau verbunden. Dieſer Vo⸗
gel iſt ſehr begierig nach gewiſſen Wuͤrmern oder
Inſektenlarven ), die ſich unter der Haut des
Raindviehes entwickeln, und daſelbſt bis zu ihrer
au wen denen e Br dene Kerobren A
auf den Rücken dieſer Thiere zu fegen, und ihne
die Haut mit dem Schnabel zu oͤffnen, . um dies
hervor zu ziehen. Dat ber t er den 1 K
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(Tieſer Vogel macht bey Briſſon, unter der
D Hrdnung der Vögel mit vier faſt getrenneten
Zehen, mit bis zum Knie beſiederten Fuͤßen, gera-
den, an beyden Seiten ganzen Schnaͤbeln, eine be.
ſondere Abtheilung aus, welche aus dem einzigen
Geſchlecht dieſes Vogels beſteht. Der Schnabel
iſt etwas viereckigt, oben etwas gewoͤlbt, unten
eckigt. Die Schwanzfedern find ſpitzig, graubraun,
die an den Seiten aber innwärts rothgelb. Der
Vogel iſt acht und einen halben Zoll lang; der
Schnabel zehn Linien, der Schwanz drey und einen
halben Zoll, der mittlere Zehe neun Linien. Die
* ee, 4
zuſammen gelegten Fluͤgel reichen zur Hälfte des 8
Schwanzes. Die verſchiedene Farbe des Schna⸗
bels macht vielleicht das Maͤnnchen und Weibchen
kenntlich. Die Fuͤße und Nägel ſind braun.
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Sins Haturgefiichte der Vögel.
+
4
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92
* 4 22
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