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Veröffentlichungen des (listorisdien Seminars
der Universität Graz
Die Untersbergsage
nach den Handschriften untersucht und herausgegeben
Wilhelm Herzog
Graz -W ien * Leipzig
Leusdiner und Lubensky's Universitäts-BuAhandlung
Inhaltsverzeichnis.
Einleitung • ’ ; ' ‘ ' ' ' ' ' ' S ' 5 23
Gliederung. bisherige Behandlung und Über.iefernng der Unters-
bergsage S. 5 ff.; Verhältnis der einzelnen Handschriften S. 7 ff.
(für dieLzg. S. 7—15, für die .Zeugnisse“ S. 15—17); Auswahl für
die Ausgabe S. 18; Verfasserfrage S. 18 f. ; Datierung S. 20 f. ;
weitere Bezeugungen der Untersbergsage S. 21 ff.
Ausgabe S. 25— 80
Editionsgrundsätze S. 25 f. ; Handschrift 1 S. 27 ff. Handschrift 9
S. 51 ff.; „Zeugnisse“ der Handschrift 9 S. 63ff. ; die übrigen „Zeug-
nisse“ S. 76 ff.
Verzeichnis vielfach angewendeter Kürzungen.
rben Wilhelm, „Untersbergstudien. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen
Kaisersage“. Mitfc. d. Ges. f. Salzbg. Landest, Bd. 54 (1914)^
aßmann Hans Ferd nand, „Bayrische Sagen“, erstes Bändchen: „DerUntersberg
M^SaHb'urger' Museumsblätter) VII, Heft 6 (Dezember 1028): Wilhelm Herzog,
„Die Handschriften der Untersbergsage“.
3 hm oll er Andreas, „Bayerisches Wörterbuch“, 2 Bde., 2. Aull. (1872).
EINLEITUNG.
I
Die Untersbergsage bietet durch eine große Zahl von Hss.
die in dieser Art bei keinem anderen Zweig der deutschen Kaiser-
sage gegebene Möglichkeit einer ausführlichen Untersuchung ihrer
schriftlichen Überlieferung. Alle Fassungen derselben weisen die
Geschichte vom Reichenhaller Stadtschreibergehilfen Lazarus
Gizner 1 auf, der im Untersberg gewesen und die dort geschaute
Wunderwelt selbst beschrieben haben soll. An die Schilderung
seiner Erlebnisse schließen sich Prophezeiungen, vor allem über
die Zustände vor und während der Endschlacht beim Walserfelder
Birnbaum, welche Lazarus der Mitteilung des ihn führenden
Mönches verdankte. Mit dieser Lazarusgeschichte (Lzg.) ist
in vielen Hss. eine Reihe von Sagen verbunden, welche ergänzende
Nachrichten über das Leben und die Art der Untersbergbewohner
bringen. Diese „Zeugnisse“, sagenhafte Geschichtchen, welche
zweifellos im Volke lebten, haben sich an den Kern der Sage, die
von einem Verfasser geformte Lzg., gleich kleinen Kristallen an-
gesetzt. Die ganze Sagengruppe hat vor nun fast hundert Jahren
Hans Ferdinand Maß mann untersucht und mit Hilfe von zwei
Hss die seither wieder verloren gegangen sind, in einer Ausgabe
zugänglich gemacht. Seine Arbeit weiterführend und überholend,
hat dann Wilhelm Erben durch seine „Untersbergstudien“, welche
im Jahre 1914 erschienen sind, auf die Bedeutung der Aufgabe
hingewiesen und die Voraussetzung für vorliegende Arbeit ge-
schalten. 2 Aber es blieb Erben damals trotz eifriger Suche nach
Hss. versagt, die reiche schriftliche Tradition der Untersbergsage
auszuwerten. Er kannte nur aus Maßmanns Ausgabe die beiden
1 Über diesen vgl. S. 18 f.
2 Meinem hochverehrten Lehrer Herrn Hofrat Prof. Dr. V llhelm Erhen,
der mich zu einer Beschäftigung mit diesem Thema angeregt hat, bin ich för
seine unermüdliche Förderung zn aufrichtigem Danke verpflichtet. Wertvolle
Ratschläge verdanke ich auch Herrn Prof. Dr. Kcnrad Zwierzina.
V ,'v
6
dort verwerteten Hss., den Titel einer dritten 1 und das angeblich
im Jahre 1782 in Brixen gedruckte Volksbuch. 2
Seit dem Erscheinen der „Untersbergstudien“ ist im Besitze
des Salzburger Museumsaichivs und des Salzburger Landes-
regierungsarchivs eine stattliche Zahl von Hss. ans Licht ge-
kommen, welche ich zu Ende des Jahres 1928 in den „Salzburger
Museumsblättern“ 3 beschrieben und in der im folgenden zu recht-
fertigenden Reihenfolge verzeichnet habe. 4 Nachträglich wurden
mir noch zwei weitere wichtige Fassungen der üntersbergsage
bekannt und in dankenswertester Weise von den beiden Besitzern
zur Bearbeitung überlassen. Dies sind:
1. Ein Druck im Besitze des Amtsdirektors der Salzburger
Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie, Herrn Regierungs-
rates Dr. Otto Duftek, mit dem Titel: „Beschreibung des Wunders-
bergs nächst Salzburg. — So geschehen im Jahre 1523. — Salz-
burg, 1623.“ Das beschädigte, unvollständige Büchlein umfaßt
11 Blätter von der Größe 10X1? Zentimeter. Die ersten 8 Blätter
bilden eine Lage, die übrigen erhöhen den Umfang mit dem wahr-
scheinlich allein fehlenden letzten Blatt auf l l /s Bogen. Wie aus
der Rokokoform einer Zierleiste und einer Stelle des Textes 5 6 her-
vorgeht, ist die Verlagsjahreszahl 1623 unrichtig; daher ist auch
die Verlagsortsangabe unverläßlich; dennoch ist aber dieses Büch-
lein die ursprünglichste gedruckte Form der üntersbergsage. Es
wird im folgenden mit 3a bezeichnet und gleich dem Brixener
1 Es sind dies die im folgenden mit 3, 13 und 16 bezeichneten Hss.
2 Dieses Büchlein ist in mehrfachen Auflagen, die sich durch geringfügige
Verschiedenheiten unterscheiden lassen, erhalten. Herr Landesregierongsrat Fritz
Oberndorfer, dem ich die gütige Mitteilung seiner diesbezüglichen Feststellungen
verdanke, wird diese in den „Salzburger Museumsblättem“ veröffentlichen. —
In meiner nnten veranstalteten Ausgabe ist der Text des der ursprünglichen
Gruppe angehörigen Büchleins Nr. 8301 der Salzburger Mnseumsbibliothek be-
nützt und mit 11 bezeichnet.
3 S. M. VII, Heft 6.
4 Auf das herzlichste habe ich den Herren Vorständen jener beiden An-
stalten in Salzburg, Regierungsrat Dr. Franz Martin und Direktor Julius Leisching,
für mannigfache Hilfe und für die durch längere Zeit in Graz ermöglichte
Benützung der Hss. zu danken. Auch Herrn Dr. Herbert Klein, der sich schon
vor mir mit demselben Gegenstand befaßt hatte, dann aber auf eine weitere
Bearbeitung der Hss. zu meinen Gunsten verzichtete, bin ich zu aufrichtigem
Daoko verpflichtet.
6 „Die Geschieht von Lazarus Aigner ist Anno 1677 von Original abge-
schrieben worden“ (S. 20).
7
{
Volksbuch einheitlich mit allen anderen Überlieferungen „Hs.“
genannt.
2. Eine Hs., in Salzburger Privatbesitz, bestehend aus zehn
hellblauen Blättern (16'5X20’5 Zentimeter), welche in einen alten
Papierumscblag mit der Aufschrift „Beschreibung des Untersbergs“
"•eheftet sind. Die ersten 18 Seiten sind von reinlicher Schrift aus
der zweiten Hälfte des IS. Jahrhunderts einheitlich beschrieben,
die vorletzte Seite ist leer, auf der letzten findet sich ebenso wie
auf der Innenseite des rückwärtigen Umschlagblattes von anderer
Hand der Vermerk „Friederich, Anton, Johann, Urschula, Sebastian,
Walbjirg Zöschinger alle miteinander in B(urgau?) 1842“.
Der Text dieser mit 4a bezeichneten Hs. ist trotz Lücken und
Ausgestaltungen recht gut.
Das Auftaueben dieser Fassungen stärkt die Hoffnung auf
weitere Funde. Vielleicht Anden sich neben neuen Zeugnismotiven
auch noch ältere Hss. der Lzg. selbst.
Als eine eigenartige Überlieferung der üntersbergsage sei
noch „Ein altes Kaiser Karl-Spiel aus dem Salzbnrgischen“ 1 er-
wähnt,” Das vom Herausgeber als uraltes Werkchen bezeichnete
Volksschauspiel läßt sich nur bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts
zurückverfolgen. Ein Urteil über die Traditionskraft dieser Über-
lieferung, welche die Möglichkeit inhaltlicher Veränderungen in
höherem Maße als schriftliche Überlieferungen bietet, kann erst
nach der Bewertung der Hss. gegeben werden (s. S. 22 f.).
Untersuchen wir das Verhältnis der einzelnen Hss.
zu einander, so zeigt sich bei einem ersten Überblick, daß 8 (a
und b). 9 und 10 Übereinstimmungen aufweisen, welche sie deutlich
von allen anderen Hss. scheiden. Umfangreiche Stücke kommen
in den genannten Hss. vor, welche sonst fehlen (pag. 2 6 — 1 2,
3 o 4 , 2 , 45, 51—55). Abweichend von den übrigen Fassungen sind
auch die Reihenfolge in der Erzählung (z. B. bei der V oraussagung
der allgemeinen Verödung pag. 32. bzw. fol. 25) und zahlreiche
Angaben (z. B. pag. 16 /b. bzw. fol. H’/s). Wir fassen daher die
Lz<l von 8, 9 und 10 zur Gruppe Z zusammen, welcher bei den
getrennt zu untersuchenden „Zeugnissen* die Gruppe W entspricht,
i Dieses Spiel ist von F. J. Bronner in der Zs. f. österr. Volkskunde, Bd. 16,
S. 38 ff. im Jahre 1910 heransgegeben worden. Erben hat diese Überlieferung
nicht in seine Untersuchung einbezogen.
5 Anmerkungen mit pag.-Angaben beziehen sich immer auf die Edition
von 9 (S. 51 ff.), solche mit fol.-Angaben auf die von 1 (S. 27 ff.).
t
8
9
Bei allen übrigen Hss. gliedern sich die Lzg. in die Gruppen
X und Y, 1 die Zeugnisse in die Gruppen ü und V. Die ‘Zuordnung
zu diesen Gruppen ist schwieriger vorzunehmen, da die Abweichun-
gen — wenn wir von den Eigenheiten einzelner Hss. absehen —
geringer sind. Zahlreiche Variantengriippen widersprechen anschei-
nend der zu erweisenden Filiation, es handelt sich aber in solchen
Fällen um voneinander unabhängige Veränderungen einzelner
Wörter und Zahlen. Die Art solcher Veränderungen zeigt besonders
lehrreich der Titel von 7, der am Schluß der Lzg. wiederholt wird,
wobei die Verschreibung der Zahl durch die übereinstimmende
Datierung unzweifelhaft als Fehler erkannt werden, kann. 2
Am Schluß :
Am Anfang:
Histori, welche beschrieben
von Vntersperg unweit der Stadt
Salzburg. Im Jahre 1559 nach
Carll Regierung des 5. durch-
gehende zu Reichenhall ist be-
schrieben worden, ivo selber alle
öfteren gesegen und gehöret hat.
Historia, eine wahrhafte Be-
schreibung von dem umnder-
bahrlichen unweith der Stadt
Salzburg, welche Histori im Jahr
1559 nach Kaiser Karl Regie-
rung des 6ten durch Lezarum
Göttzer in Reichenhall ist be-
schrieben worden, so selber
alles erfahren, gesegen und ge-
höret hat.
Wie schon ein flüchtiges Stadium des textkritischen Apparates
lehrt, müssen wir für die. folgende Untersuchung den Grundsatz
aufstellen, daß eine Übereinstimmung von Hss. in einzelnen Worten
und kleinen Wendungen, welche im Gegensatz zu den Ausdrücken
anderer Hss. steht, noch kein unbedingter Beweis für einen ver-
wandtschaftlichen Zusammenhang der Hss. ist. Erst die Häufigkeit
gleichartiger Gruppierungen vermindert die Wahrscheinlichkeit
zufälligen Ursprungs. Die wertvollste Stütze für das Verwandt-
schaftsverhältnis von Hss. ist eine gemeinsame, von anderen ab-
weichende Reihenfolge. Dies zeigt sich besonders beim Vergleich
einer Reihe von Kirchen, welche in der Lzg. als vom Inneren des
Untersberges erreichbar (Übersicht A), bzw. besucht (Übersicht B)
aufgezählt werden.
1 Es wird sich zeigen, daß 1, 2, 3, 3a, 4, 4a, 11, 12 nnd 13 der Gruppe
X, 5, 0, 7 und 14 der Gruppe Y angehören.
2 Die Wiedergabe des Textes erfolgt nach den S. 25 aufgestellten Grund-
sätzen.
Y
Wir geben diese in übersichtlicher Form wieder, wobei die
gestörte Reihenfolge von 4a in der völlig gesicherten Rekonstruk-
tion angeführt und die Kirchenreihe von 14 zu besserer Über-
sichtlichkeit neben die von 5 gestellt wurde. Als Sigien dienen
die Anfangsbuchstaben der vorherrschend angewandten Orts-, bzw.
Kirchenbezeichnungen. Fehlt die eine oder andere hievon, so wird
dieselbe in Klammer beigefügt. Es bedeuten :
BB = Berchtesgaden, St. Bartholomä
D = St Dionysien (Vigaun)
DP = Dürrnberg, St. Peter
F = Feldkirchen (nö. Reichenhall ?)
G = St. Gilgen (ö. Salzburg?)
GF = Gmain (Großgmain), Frauenkirche
, HG = Hallein, St. Georg
JM = Inzell, St. Michael
J = St. Johannes (am Högl nö. Reichenhall?)
K = Kirchenthal (bei Lofer-St. Martin)
M = St. Maximilian (Maxglan)
MV = Marzoll (ö. Reichenhall), St. Valentin
BP = Reichenhall, St. Peter und Paul
RZ = Reichenhall, St. Zeno
S = Seekirchen
SD = Salzburg, Dom
SP = Salzburg, St. Peter
TE = Traunstein, Maria Eck
TP = Tauern (Radstätter), St. Peter.
A,
1 2
BB BB
RZ SD
SD RZ
JM JM
F F
GF GF
RP S
TP RP
D HG
M M
— D
Übersicht der in der Lzg. erwähnten Kirchen.
als erreichbar: Vgl. fol. 18', 19 und pag. 21, 22, 23.
3 3a 4 4a 5 14 6 7 8 9 10 1112
BB BB BB BB BB BB BB SD BB BB BB BB BB
SD SD SD SD SD SD SD DP SD SD SD SD SD
R(Z) R(Z)R(ZjRZ RZ BZ SP BB J SP J K RZ
F F JM JM GF MV RZ RP JM J S FF
GF S F S GF MV RZ F S JM GF S
S GF S RP S GF IIG GF JM F S GF
M RP GF HG RP S JM RP F GF M RP
JM HG RP TP HG HG MV TP GF RP (J)M HG
(R)Z (R)Z TP HG D TP RP GF M RP HG G D
TE TE D TP M D DM— HG M (R)Z M
RP RP F D JM M M D — TP — (T)E —
D D M — — JM JM F — M — (R)P —
GF
S
M
JM
B, als besucht: Vgl. fol. 19, 19', 20 und pag. 23, 24, 25.
1 2 3 3a 4 4a 5 14 6 7 8 9 10 11 12
— BB BB BB (B)B — BB BB BB BB BBB(B)B(B) G BB
SD SD SD SD SD SD SD SD SD SD SD SP SP — SD
BB (B)B | ] — B(B) BB(B)B(B)BGF(B)B SD SD — B(B)
(R)PRP 1 f 1 - — M M G(F)DP RP M M - SP
M M I I — M SP SP HG RP M F F — M
GF GF GF GF — GF GF GF JM GF GF G(F) G(F) — GF
Betrachten wir erst die kürzere, wenig Schwierigkeiten
bietende Übersicht B. Der Umstand, daß Inhalt und Reihenfolge
von 2 und 8 (Hss. der zwei Gruppen X und Z) völlig überein-
stimmen, die Hss. 5 und 14 (der Gruppe Y) nur in einem Punkte
davon abweichen, ermöglicht es die ursprüngliche Reihenfolge der
im Archetyp 2 genannten Kirchen zu bestimmen. Als solche können
die in 2 und 8 aufgezählten Kirchen angesehen werden, nur die
Ursprünglichkeit der Kirche RP wird dadurch in Frage gestellt,
daß an ihrer Stelle in Hss. aller drei Gruppen SP genannt wird.
Innerhalb der Gruppe Z ist diese Schwierigkeit leicht zu beseiti-
gen, denn die aus der weitgehenden Übereinstimmung von 9 und
10 zu erschließende gemeinsame Quelle hat so viele Abänderungen
vorgenommen, daß der Reihe von 8 für die Gruppe Z die Ursprüng-
lichkeit zuzubilligen ist. Aber auch in 5, 12 und 14 finden wir
SP genannt. Davon gehen 5 und 14 (wie schon die Überein-
stimmung in der außergewöhnlichen Reihenfolge zeigt) auf eine
gemeinsame Quelle zurück. Diese auf der einen und 12 auf der
anderen Seite bringen SP an verschiedener Stelle und überdies in
etwas verschiedener Bezeichnung, was auf eine selbständige Ände-
rung von RP in SP hindeutet. Dafür spricht auch der Umstand,
daß dieses Stift an anderer Stelle der Lzg. von den Hss. überein-
stimmend genannt wird (fol. 15') und wohl infolgedessen auch in
der ersten Kirchenaufzählung (vgl. Übersicht A, 6 und 9) hinzu-
gefügt wurde. Die beiden ähnlich genannten Kirchen sind also
miteinander vertauscht worden und hindern nicht in 2 und 8 den
ursprünglichen Inhalt der zweiten Aufzählung zu sehen.
1 8 und 3a haben an dieser Stelle fast völlig gleichlautend: „Die 3.4. 5.
und Oto Nacht ... in obbemelte und die 7te Nacht . . . zu.“
- Die Bezeichnung Archetyp erfolgt unter der Voraussetzung, daß schon
dort BB zweimal (an erster und dritter Stelle) vorkam. Sollte diese Wieder-
holung — • was nicht unwahrscheinlich ist — auf einem Irrtum beruhen, so ist
mit der Möglichkeit eines zwischen den Archetyp und die gemeinsame Grund-
lage der uns erhaltenen Hss. eingeschobenen Zwischengliedes zu rechnen.
Schwieriger sind die in der Übersicht A dargestellten Ver-
hältnisse. Zwar können wir auch hier für einige Kirchen aller
drei Gruppen die Ursprünglichkeit mit Sicherheit feststellen. So
finden sich in allen fünfzehn Aufzählungen BB, GF, RP und SD,
in je vierzehn Aufzählungen JM und M, in je zwölf Aufzählungen F
und S, in zehn Aufzählungen HG. Auch die entlegene Kirche TP,
die zwar nur in sieben Aufzählungen, aber in allen Gruppen vor-
kommt, dürfte der ursprünglichen Fassung angehören.
Für die Gruppen X und Y sind die in 4 genannten Kirchen
der ersten Aufzählung als ursprünglich anzusehen. Nur die durch
ihr Vorkommen in den Gruppen X und Z als ursprünglich ge-
sicherte Kirche F dürfte aus der Gruppe V durch MV verdrängt
worden sein, obwohl die zu dieser Gruppe gehörige Hs. 7 F nennt. 1
Eine sichere Entscheidung über die Ursprünglichkeit von RZ und
D (welche in der Gruppe Z fehlen) wie für J (welche Kirche nur
in der Gruppe Z vorkommt) kann nicht gefällt werden, da alle
drei Gruppen Ursprüngliches bewahrt haben können (vgl. S. 15).
Die sonst noch erwähnten Kirchen sind leicht als Hinzu-
fügungen zu erkennen. Nur in 3, 3a und 11 kommt TE vor, was
f ür die nahe Verwandtschaft dieser Fassungen spricht. G und K
sind nur in LI erwähnt. DP ist nur in 7, dort aber doppelt und
an bevorzugter Stelle verzeichnet (Übersicht A und B) und wurde
für TP gesetzt.
Bei der folgenden näheren Bestimmung des Hss.-Verhältmsses
können leider nur ganz wenige Gesichtspunkte der umfangreichen
Untersuchung, welche zur Festlegung des Stammbaumes geführt
hat, wiedergegeben werden. Dabei wird häufig von der (schon
wegen ihrer Wichtigkeit für die Datierung der Sage) eingehender
behandelten Aufzählung der Kirchen Gebrauch zu machen sein.
Für die Scheidung der Gruppen X und Y wurde be-
reits das für Y kennzeichnende Vorkommen der Kirche MV ge-
nannt. Die für die Verwirklichung der Prophezeiungen angegebenen
Jahreszahlen bestätigen diese Einteilung (fol. 23/c). Sehen wir von
den verschiedenartigen oder fehlenden Jahrhundertangaben ab, so
i In 7 durfte F durch selbständige Verwechslung an die Stelle des ähn-
lich klingenden S getreten sein, denn das hier fehlende S kommt in allen an-
deren Hss der Gruppe Y vor. Für die eine in 5 fehlende Kirche ist nicht F,
sondern MV zu ergänzen, da (wie nicht nur aus der sonst völlig gleichen
Reihenfolge in 14, sondern auch aus den übrigen Aufzählungen der Gruppe V
hervorgeht) die Lücke vor der Kirche GF zu suchen ist, wo wir in allen Hss.
derselben Gruppe immer die Kirche MV finden.
12 —
13
finden wir für die beiden letzten Stellen zwar in beiden Gruppen
die Zahl 59, aber die Zahl 65 nur in Hss. der Gruppe X, 1 die
Zahl 45 nur in Hss. der Gruppe Y angegeben. Die weitere Glie-
derung der Gruppen wird die Verwandtschaft der einzelnen Hss.
miteinander zeigen und dadurch auch die Scheidung der Gruppen
weiterhin rechtfertigen.
Unter den einzelnen Hss. der Gruppe X zeigen sich
häufig weitgehende Übereinstimmungen von 1 und 2. Gemeinsam-
keiten dieser beiden Hss., welche sonst fehlen (z. B. fol. 15'/e)
oder im Gegensatz zu Lesarten anderer Hss. stehen (z. B. fol. 23 'c),
nötigen ungeachtet der (besonders in 2 vorkommenden) kleinen
Lücken und Veränderungen zur Annahme einer gemeinsamen
Quelle (xi).
Das Vorkommen der Kirche TE in 3, 3a und 11 machte für
diese Hss. eine nähere Verwandtschaft wahrscheinlich. In der Tat
wird eine gemeinsame Abstammung (von xa) durch die große
Ähnlichkeit der Inschriften Wiedergabe (fol. 10'/d) und andere
Stellen, welche im Gegensatz zu den übrigen Hss. stehen (z. B.
fol. 14'/s), erwiesen. 3 und 3a machen bedeutende Hinzufügungen
von 11 (z. B. fol. 2l'/r) nicht mit und stehen sich inhaltlich zu-
weilen näher (z. B. fol. 20'/d). In 3a fehlen aber manche Angaben
und Änderungen von 3 und 11 (z. B. fol. 21/1, 24'/h); wir müssen
daher für sie eine weitere gemeinsame Quelle (X3) annehmen, als
welche 3a selbst nicht in Frage kommt, da in ihr Stellen fehlen,
welche nicht nur in 3 und 11, sondern auch in vielen anderen
Hss. Vorkommen (z. B. fol. 13/a).
Für eine nähere Verwandtschaft der übrigen Hss. der Gruppe X,
welche mit Ausnahme von 4a ziemlich schlechte und lückenhafte
Texte bieten, liefert uns wieder die Betrachtung der in der Über-
sicht A genannten Kirchen Anhaltspunkte. Wohl kam in 4 F von
fünfter an die vorletzte Stelle, fehlt in 4a am Schluß M und
wurde in 12 an vierter Stelle JM und an zehnter Stelle TP aus-
gelassen, doch läßt GF, das nur in diesen Hss. nach S steht,
auf das gemeinsame Vorbild schließen. Zuweilen stützen überein-
stimmende Lesarten (z. B. fol. 10/b) unsere Annahme einer gemein-
samen Quelle (x t ). Für die nur in kleinen Bruchstücken erhaltene,
sehr stark veränderte Hs. 13 läßt sich eine geschwisterliche
Stellung zu 12 erweisen. Diese Verwandtschaft, welche die An-
1 Die Angaben von 4a dürften durch Vertanschnng der letzten Stellen
aus 1659 und 65 entstanden seip.
nähme einer weiteren gemeinsamen Quelle (x 5 ) notwendig macht,
ist aus der deutlichen Übereinstimmung einiger der wenigen
Varianten (fol. 21'/e/f) und vor allem aus der Gleichheit des ersten
und der geringen Verschiedenheit des zweiten und fünften Wortes
der Inschriftenwiedergabe (fol. 10'/d) zu ersehen.
Bei den Hss. der Gruppe Y fällt die nahe Verwandtschaft
von 5 und 14 schon beim Betrachten der Kirchenaufzählungen
auf die bis auf die in 5 an vierter Stelle weggelassene Kirche
MV völlig übereinstimmen (vgl. Übersicht A und B). Viele gemein-
same Lesarten (z. B. fol. 19/b/p) rechtfertigen die Annahme einer
gemeinsamen Quelle (yi) aufs neue. Eingeschränkt muß diese Fest-
stellung nur für den Titel und den ersten Satz der Lzg. von 14
werden, da diese Stellen gleich den ganzen „Zeugnissen“ von 14
— wie die folgende Gegenüberstellung zeigt — aus 11 stammen 1
(Vgl. S. 17).
3
In diesem 1 529sie«
Jahr bin ich Laza-
rus Aizne.r bey
Herrn Stadtschreiber
zu Reichenhall in
11
Eine geheime Erzäh-
lung von diesem Wun-
derberg. Im Jahre
.1529 war mit Namen
Lazarus Gitschner bey
Herrn Stadtschreiber
zu Reichenhall 3 Stund
von Salzburg in
Diensten. Er beredete
seinen Herrn . . .
14
Eine andere geheime
Erzählung.
Anno 1529
wahr mit Namen
Lazarus Gitschner
beyHerrnStadtsclirei-
ber zu Reichenhall 3
Stund von Salzburg
in Diensten,
da hat es sich be-
geben . . .
scheint 11 noch in
Diensten gestanden,
da hat es sich ein-
stens begeben . . .
Außer der hier verglichenen Stelle
wenigen Fällen auf 14 eingewirkt zu haben (fol. 15/a/d, 2 1 /a)
Die Kirchenaufzählungen von 6 und besonders 7 weisen
gegenüber 5 und 14 Verschiedenheiten auf, ihre sonstigen Lesarten
jestatten nähere Verwandtschaftsfeststellungen nicht, bestätigen
aber die schon erwiesene Zugehörigkeit zur Gruppe
Die Hs. 15 läßt sich bei der Kürze des uns erhaltenen Stückes
feiner Gruppe bestimmt zuweisen. Am nächsten stehen ihr 5 und
1 2. Wir vergleichen diese mit geeigneten Teilen des von 15 über-
ieferten Textes und setzen, was mit 5 übereinstimmt, cursiv, was
1 Die Übereinstimmung von 11 und 14 ist in dieser Hinsicht weil größer
als die der Schwesterhss. 3 und 11!
14 —
5 15 12
UndterspergBeschrei- Aus fier liehe Be- Ausführliche Relation
bung unterschidlicher Schreibung von dem von einem, welcher in
Geschichten . . . zue- weltberühmten Wun- Untersberg . . . gewe-
tragen werde. dersperg und wahr- sen, was er darinnen
Anno domini 1522 hafte Geschichten . . . gesehen und gehört...
bin ich L. Ginzner zuegetragen haben. Anno 1522 nach Kr.
in Diensten gewesen . . Anno domini im ... da hat es sich
. . da hat es sich begö- Jahre 1522 bin ich begeben ... ich L.
ben . . . auf den ün- L. Geuer geniest in damahls in Diensten
tersperg gangen ... Diensten ... da ... auf den Unters-
hat es sich bege- perg spazieren gangen
ben . . . au f den
Untersberg spat-
zieren gangen ...
Es muß die Möglichkeit einer Ableitung von xs oder yi für
15 offen gelassen werden.
Von den zur Gruppe Z gehörenden Hss. 8, 9 und 10 bietet
8 den besten Text, wie viele Stellen von 8 beweisen, die mit
Lesarten der Gruppen X und Y übereinstimmen, während 9 und
10 von ihnen abweichen (z. B. pag. 1 5/b/c/d). Zuweilen finden wir
den guten Text in 8 und 9 bei veränderter Lesart von 10 (z. B.
pag. 19/b/c), woraus sich für 9 eine Mittelstellung ergibt.
Nur selten ist der Text in 9 (und 10) besser als in 8 (z. B.
pag. l/d) ; immerhin wird dadurch eine Ableitung von 9 und 10 aus
8 unmöglich. Aus vielen gemeinsamen Veränderungen von 9 und
10 (z. B. pag. i/a und Übersicht B der Kirchenaufzählungen) ist
mit Sicherheit auf eine gemeinsame Quelle (zi) zu schließen, von
der sich io weiter als 9 entfernt. Von den beiden Hss. der Fassung
8 (a und b), die sich fast nur durch zuweilen verschiedene Schreib-
weise .unterscheiden, berücksichtigen wir allein 8a, da eine Ab-
leitung von 8b aus 8a (wie ein Schreibversehen lehrt) möglich,
das Umgekehrte aber ausgeschlossen ist.
Die nur der Gruppe Z eigenen, oft märchenhaften Aus-
schmückungen sind als spätere Interpolationen anzusehen, obwohl
die ältesten uns erhaltenen Hss. der Gruppe Z angehören. Selbst
bei einer Kürzung des Textes würde man die größeren Zahlen-
angaben der Gruppe Z (vgl. pag. 8/f, 16/b mit fol. 13/a, 147s)
nicht verkleinert, statt des dreimaligen Baumfällens nicht ein ein-
maliges (vgl, p a g 48 /g mit fol. 24/e) erwähnt haben. Die reich-
— 15 —
lichere Fassung verdankt ihr Entstehen dem Bestreben, den Text
eindrucksvoller zu gestalten.
Der beschränkte Raum hindert, alle außergewöhnlichen Über-
einstimmungen von Hss. verschiedener Gruppen zu besprechen. Nur
auf die weitgehende Ähnlichkeit zweier ausführlicher Stellen von
4a mit den ^Texten der Gruppe Z sei verwiesen (vgl. fol. 12'/a,
13/c mit pag. 6 und 7, 9 und 10). Wenn sich diese Erscheinung
nicht durch Einwirkung. mündlicher Tradition oder durch Kompi-
lation erklären ließe, müßten wir die Gruppe Z von einer mit 4a
Gemeinsamen Quelle ableiten. Da sich eine solche Annahme nicht
Leiter stützen läßt, sind alle drei Gruppen unmittelbar mit dem
Archetyp zu verbinden. Daher gelangen wir zu folgendem Stamm-
baum. 1
x.i
1 2 3a 3 I 4a 4 X5
/Hi
6 7 8a — 8b 9 10
11 12 13 14 15
In 3, 3a. 4, 5, 2 6, 7, 9, 10, 11 und 14 sind mit der Lzg.
Zeugnisse 11 überliefert. Sie sind viel mehr verändert und
weitergebildet als die Lzg. und mit dieser nicht immer fest ver-
bunden. Die beste Übersicht ihrer Überlieferung ergibt sich aus
dem Vorkommen und der Reihenfolge ihrer einzelnen Motive.
i Die mit Zahlen über 10 bezeichnten Hss. sind uns nur mangelhaft er-
halten und kommen daher bei Angabe von Varianten weniger in Betracht so
daß der textkritische Apparat nicht zu sehr mit zweistelligen Zahlen be-
IaStC Vn ie Zeugnisse“ von 5 zerfallen in zwei durchaus verschiedene Teile
die als 5/t Gnd 5/II bezeichnet und getrennt behandelt werden. Die Caesnr ist
auch in der Hs. ersichtlich.
16 —
Das Vorkommen der Motive.
In den Hss,
Über Lazarus
Von Riesen
Von Bergmännlein und Vieh-
hütern
Von wilden Frauen . . .
und Viehhütern
die Korn schneiden gingen
die einen Knaben vom Pferd
nehmen wollten
die einen Knaben bei der
Kugelstadt entführten
die sich sehen ließen und
Speisen Wegnahmen
Von einem Bauern, der eine
wilde Frau liebte
Von einem Holzmeister
Von Kohlen, die zu Gold wurden
Vom Leonhard Burger
Von einem Bergmännlein auf
der Hochzeit zu Glas
Von einem Weinfuhrmann
Vom Jäger Holzögger
3, 3a, 4, 5/I/II, 6,
7, 11
3, 3a, 4, 5/T/H, 6,
7, 9, 10, 11, 14
5/1, 9, 10
66 f.
3, 4, 5/II, 6, 1
1, 14
66 f.
3, 3a, 4, 5/11,6,
11,14
77
3, 3a, 4, 5/11,6,
11,14
77
3, 3a, 4, 5/IT, 6,
11,14
77
9, 10
63
3a, 4, 5/TI, 11,
14
77 f.
3, 3a, 4, 5/1,
6, 9,
10, 11, 14
64 ff.
3, 4, 11, 14
78 f.
3, 4
79
3, 3a, 4, 5/1,
6, 9,
10, 11, 14
73 ft.
3, 3a, 4, 5/1,
6, 9,
10, 11, 14
67 ff.
3a, 11, 14
79 f.
Die nächste Übersicht zeigt deutlich die nahe Verwandtschaft
von 3 und 4, 9 und 10, 11 und 14. Die in 7 erhaltenen Motive
a nnd b reichen für eine Verwandtschaftsfeststellung nicht aus.
Der Inhalt der in 3a, 5/II und 6 gebotenen Motive ist meist
knapper als der von 3 und 4, zeigt mit ihnen aber Übereinstim-
mungen, welche die Zusammenfassung zur Gruppe ü rechtfertigen.
Selbständige Kennzeichen weisen 9 und 10, welche zur Gruppe W
gehören, und 5/1 auf; letztere Fassung sehen wir als Vertreterin
— 17 —
Die Reihenfolge der Motive.
einer Gruppe V an; 11 und 14 J stimmen in den meisten Motiven
trotz starker Veränderungen mit den Motiven der Gruppe U über-
ein die Motive f und k sind der Gruppe W zuzuzählen Die Kom-
pilation von Motiven der Gruppen U und W wird auch durch die Über-
nahme einzelner Züge (z. B. Motiv i/r und pag. 82/e) erwiesen. Die
Motive von 5/1 stimmen zuweilen mehr mit der Gruppe W als
mit der Gruppe U überein (z. B. Motiv c statt di), reichen aber
in ihrer Ausführlichkeit nicht an letztere, geschweige denn an
erstere heran, Gruppe V nimmt also eine Mittelstellung zwischen
den beiden anderen Gruppen ein, steht der Urfassung der „Zeug-
nisse“ am nächsten, ist aber nicht ungekürzt überliefert. Eine
eingehendere Darstellung des komplizierten Verwandtschaftsver-
hältnisses der „Zeugnisse“ verbietet der knappe Raum. Immerhin
läßt die Ausgabe bei dem angewandten Spaltendruck und den zu
den Anmerkungen gegebenen Hinweisen sowohl über das Ver-
wandtschaftsverhältnis als auch die reiche Weiterentwicklung er
„Zeugnisse“ das wichtigste erkennen.
i Hier steht die auf S. 6 wiedergegebene Notiz.
n An dieser Stelle folgt die Lzg., welche sonst immer vor den „Zeug-
nissen“ steht.
8 Die „Zeugnisse“ von 14 gleichen denen von 11 und sind — wie ein über-
nommener Druckfehler (pag. 81/c) u. a. erweist - von letzteren abgeschneben.
— 18 —
Für die Ausgabe eignet sich von allen Hss. der Gruppen
X und Y vor allem t. Diese Hs. bietet nicht nur einen sehr guten
Text, sondern auch die Möglichkeit, die sonst nur mehr für 3 be-
zeugten bildlichen Darstellungen 1 im Zusammenhang mit der Er-
zählung wiederzugeben. Für die Ausgabe einer Hs. der Gruppe Z
sprach der Umstand, daß die reizvollen, aber umfangreichen Aus-
schmückungen dieser Gruppe in dem textkritischen Apparat von 1
nicht hätten wiedergegeben werden können, und daß bisher noch
keine dieser volkstümlichen Fassungen bekannt geworden ist. Die
Hs. 9 eignete sich zur Ausgabe besonders durch ihre Mittelstellung
und die Überlieferung einiger „Zeugnisse“. Die übrigen „Zeugnisse“
wurden in der jeweils besten Fassung aus verschiedenen Hss.
hinzugefügt.
Die folgende Ausgabe zeigt, wie sehr die Untersbergsage in
volkstümlicher Weise verändert und erweitert wurde. Wenn es
auch nicht an Hss. mit ganz unvolkstümlichen Veränderungen fehlt
(vor allem 12 und 13), so erhellt doch aus der Art der Weiter-
entwicklung, vielfach auch aus der Ausdrucksweise, der sehr unbe-
holfenen Schreibung u. ä. m., daß die Sage in der Yulgusschichte
des Volkes lebte und verbreitet wurde. 2 Mag die volkstümliche
Ausgestaltung der Sage durch die schriftliche Überlieferungsart
zuweilen etwas gehemmt worden sein, so bietet gerade sie ie
seltene Gelegenheit, jene auch im kleinen verfolgen zu •
Da aber die Überlieferung auf eine Urform zurückgeht, er e
sich die Frage nach dem Verfasser. Für die Lzg. ist (im egen
satz zu den mannigfaltigen „Zeugnissen“) ein Verfasser anzu
nehmen, der die verschiedenartigen Motive in der erhaltenen Form
einte und niederschrieb. Als solcher nennt sich ein Gehilfe eines
Reichenhaller Stadtschreibers, dessen Vorname Lazarus fast aus-
nahmslos richtig überliefert ist (fol. bzw - P a g- l)> wä ren
für den Familiennamen zum Teil stark voneinander abweichende
Angaben gemacht werden (fol. 9'/e, bzw - P a ^ Ü a )' Sieht man vom
Anfangsbuchstaben des Namens ab, so herrscht meist (in Hss. aller
1 v 8d- s. M. VII, Heft 0, S. 1 und 3.
2 „Man findet besonders unter der Landbevölkerung nooh viele alte
Männer und p rauerli we i c fi e nicht bloß an diese wunderbaren Sagen glauben,
sondern in ifi rer j ugen d sogar Gelegenheit hatten, sich zum Teile selbst von
der Wahrheit derselben zu überzeugen.“ Vierthaler, „Reisen durch Salzburg“
(1799) S. 32, Naoh Maßmann (1831) S. 20, leben die Sagen von und am Unters-
berg " bei Moosbauern Jägersleuten, Wurzgräbem und Steinbrechern heute
noch fo^“.
— 19 —
drei Gruppen) die Form — izner (oder — inzner, inzer), wobei für
i auch ii, für z auch tsch geschrieben wird. In den meisten Fällen
hat sich, auch da, wo die Namensform stärker verändert wurde,
als Anfangsbuchstabe G erhalten; dieser ist daher als ursprünglich
anzusehen. 1 Die ursprüngliche Namensform wird also Gizner (bzw.
Ginzner, Ginzer) gelautet haben. Mehrmals wird berichtet (Motiv
a der Zeugnisse“), daß Lazarus’ Sohn Johann sich in Bergheim
niedergelassen habe. In der Tat läßt sich der Name Gitzner 2 in
den Taufbüchern der Pfarre Bergheim 3 für den Anfang des
17. Jahrhunderts belegen. 4
Ginzner oder Ginzer werden ebensowenig genannt wie Aizner,
Minzer oder Myntzler, 5 * dagegen gelang es, zwei Familien Gizner
für den Beginn des 17. Jahrhunderts zu erweisen. Ob es jemals
einen Lazarus Gizner gegeben hat, ist sehr zweifelhaft; der
Name Lazarus scheint überhaupt sehr selten gewesen zu sein, er
war bei der Durchsicht der Bergheimer Tauf- und Sterbebücher
nicht ein einziges Mal zu finden und es ist sehr gut möglich, daß
er nur durch biblische Vorstellungen 3 mit der Untersbergsage ver-
knüpft und so auf einen Gizner 7 übertragen wurde.
Jedenfalls kommt unter diesen Umständen Bergheim als ein
Ausgangspunkt unserer Sage in Frage, während an den anderen
1 Daß der Buchstabe G leicht für A gelesen werden konnte, beweisen
Buchstabenformen, die sieb in einigen Hss. finden.
2 Wohl als Hofname eines am öitzen (nnö. Bergheim) gelegenen Bauern-
hofes anfzufassen. . . D „
s Diese sind für 1625-34, dann erst von 1671-78 einigermaßen voll-
«fimiio- erhalten Eine Durchsicht der auch nicht lückenlos geführten Sterbe-
bücher (die ersten Aufzeichnungen sind von 1628-38 vorhanden) verlief
ergebnislos. ^ Erw .. hnang yom 30 . Juni 1630 nennt Vater und Großvater
eines unehelichen Kindes (Georginm filinm Uleg. Georgii Obergitzner Dionysi
Gitzner filiij; am 31 . August 1633 wurde dem Johann Gozner in Hmtergbz
(Götzner wurde gleich Gitzner gebraucht, wie aus der Emtragnng zum
4 Jänner 1672 hervorgeht) eine Tochter Katharina getauft. Dieser Gozner-
Gizner könnte, da derselbe Vorname für den Sohn des Lazams überliefert ist,
dessen Sohn oder Enkel sein.
5 Vgl S 22, Anm. I.
o Vgl. Schultheiß, „Die deutsche Volkssage vom Fortlehen und der Wieder-
kehr K Friedrichs II.“, Historische Studien, Bd. 94, S. 62.
r Ist der Name - wie es scheint - ein Hofname, so müßte auch dieser
(sofern die Nachricht von der Ansiedlung Johanns im Jahre 1579 zutnfft) über-
tragen worden sein.
— 20 —
in der Sage erwähnten Orten bisher keine derartigen Anhalts-
punkte für den Ursprung nachgewiesen werden konnten . 1
Als Zeit der in der Lzg. erzählten Begebenheit werden ver-
schiedene Jahre angegeben, doch geht aus der meist eintretenden
Übereinstimmung der ersten drei Stellen das dritte Jahrzehnt des
16. Jahrhunderts als ursprüngliche Angabe mit Sicherheit hervor.
Von den Jahren 1522, 1523 und 1529 scheidet das letztere aus,
da es nur in Hss. vorkommt, die von xs abzuleiten sind. Zwischen
1522 und 23 läßt sich nicht mit ähnlicher Sicherheit eine Ent-
scheidung treffen, doch sind wir geneigt, der in Hss. aller drei
Gruppen vorkommenden Angabe der letzten Stelle mit 3 den
Vorzug zu geben. 2
Weit größere Mannigfaltigkeit herrscht in der Angabe der-
jenigen Jahre, in welchen sich Prophezeiungen verwirklichen
sollten (vgl. fol. 23/c, bzw. pag. 42/c). Es liegt in der Natur von
Vorhersagen, daß zeitliche Angaben abgeändert oder weggelassen
werden, wenn sie überholt sind.® Eine Rückdatierung ist unwahr-
scheinlich. Von den Zahlenpaaren, welche in den zwei letzten
Stellen von Jahreszahlen mehrerer Hss. übereinstimmend Vor-
kommen, erscheint die Zahl 59 so oft in Hss. der Gruppen X und
Y, daß sie wohl als ursprünglich gelten darf. Was das in der
Gruppe X genannte Zahlenpaar (65) und das diesem in er
Gruppe Y gegenüberstehende (45) betrifft, müssen wir uns un er
der Voraussetzung, daß die Angabe des 16. Jahrhunderts (m P
und 6) ursprünglich ist, für das Zahlenpaar 65 entscheiden, 4 denn
die Geschichte soll erst 35 Jahre nach der Begebenheit bekannt
gemacht worden sein (vgl. fol. 22'), also im Jahre 1558 (bzw. 1557), s
so daß eine für 1545 gegebene Prophezeiung schon überholt ge-
wesen wäre . Da andere Schwierigkeiten nicht bestehen, kann die
1 Wohl lassen sich aber Beziehungen einzelner Hss. zu besonders hervor-
gehobenen Orten vermuten (für 7 DP, für 11 G).
2 Die Verschiedenheit kann leicht unabhängig durch Verschreibung ent-
standen sein. — Die Wochentagsangabe für die zweite Besteigung würde für
1529 zntrefEen (8. September; vgl. fol. 10/10’/11, bzw. pag. 2/3), nicht aber für
1522 oder 1623; vgl. Maßmann S. 21 f- nnd Erben S. 61 f.).
8 Auslassungen zeigen 1 und 2, wo die Jahrhundertangaben, 8a und 8b,
wo d.e ganzen Jahreszahlen weggelassen wurden.
4 Und dürfen 45 als Verschreibung von 65 ansehen.
6 Diese Angabe ließe sich mit der auf Kaiser Karl V. geprägten Prophe-
zeiung (vgl. fol. 26/a, bzw. pag. 52/b), welche Maßmann als untere Zeitgrenze zu
verwerten suchte (vgl. Maßmann S. 24 und S. 33, dazu Erben S. 60), sehr wohl
vereinbaren,
— 21
Lzg. 1558 (oder 1557) tatsächlich entstanden sein und Vorher-
sagen für die nächsten Jahre (1559 und 1565) enthalten haben. 1
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts muß aber die Lzg.
nicht nur vorhanden, sondern schon reich gegliedert gewesen sein.
Die Jahresangabe für die Prophezeiungen ist in 12 (s. die Stellung
dieser Hs. in der Stammtafel) von allen anderen völlig abweichend,
daher nicht zufällig in die Jahre 1680, 1683 (dann noch 1705, 6,
7) abgeändert worden; diese Umgestaltung konnte nur für die
Zukunft sinnvoll sein und kann daher als untere Zeitgrenze für
eine schon weit fortgeschrittene Differenzierung der Überlieferung
angesehen werden. Auf diese Zeit weist auch die Art der bildlichen
Darstellungen hin, welche ihrem Charakter nach aus der zweiten
Hälfte des 17. Jahrhunderts stammen (s. S. M. VII, Heft 6, S. 3 ff.).
Die in 3, 3a, 7, 9 und 10 für die Mitte des 18. Jahrhunderts gemachten
Jahresangaben müssen auf nachträglichen Veränderungen beruhen.
Die Lzg. kann also schon 1558 (oder 1557) entstanden und
muß in der zweiten Hälfte des 17 . Jahrhunderts bereits verbreitet
gewesen sein. Diese Ergebnisse bilden zugleich untere Zeitgrenzen
für den Ursprung der Sage selbst.
Prüfen wir, welche Bezeugungen für sie aus älterer Zeit be-
kannt sind, so haben wir als ältestes zuverlässiges Zeugnis für
auf den Untersberg bezügliche Sagenvorstellungen die im Jahre
1582 bei Dr. Martin Pegius gefundenen Schriften anzusehen,
über deren Inhalt in der Ficklerschen Chronik einiges erzählt
wird. 2 Dieses Zeugnis braucht aber nicht mit dem Vorhandensein
1 Erben meinte S. 60 ff. auf Grund der wenigen zur Zeit der Abfassung
seiner Arbeit bekannten Überlieferungen schließen zn können, daß die Lzg. in
. Jahren 1627 bis 1629 verfaßt worden wäre. Die Grundlagen für diese Be-
stimmung stellen sich aber nun als nicht ursprünglich in unserer Sage vor-
kommend heraus. Die Schlacht auf dem Walserfeld ist nur in 13 für ein be-
stimmtes Jahr (1629) vorhergesagt, der kurfürstliche Titel der bayrischen
Herrscher erscheint nur in den Fassungen 3 nnd 11 (vgl. fol. 23 /a und 24/),
die erst 1627 geweihte Kirche TE kommt nur in 3, 3a nnd 11 vor. - Daß
die sich ans der Lzg. ergebenden Zeitgrenzen „nicht auf die .Zeugnisse ange-
Mn«», lachtet .,1 a„ ersten B» ein- (B.ben 8. 6 ). V.r-
einzelt vorkommende Datierungen der „Zeugnisse“ sind leicht, als nie
nrsDrünglich zu erkennen. Das Motiv a der „Zeugnisse“, welches eine jüngere
Jahreszahl aus der Lebensgesehichte Johann Gizners überliefert, ist (wie der
Inhalt zei«t) erst später der Lzg. beigefügt worden.
2 Über Martin Pegius s. Erben S. 50 ff. nnd die von Josef Karl Mayr, Gesch.
der salzbg. Zentralbehörden, „Mitt. d. Ges. f. Salzbg. Landesk.“, Bd. 66 (1926),
S. 98 gesammelten Belege.
— 22 —
der Lzg. zusammenzuhängen. Die älteste Bezeugung der letzteren
ist demnach die Stelle der Haslbergerschen Chronik, 1
welche unzweifelhaft die Kenntnis der Lzg. in irgendeiner Form
voraussetzt, wenn die dort gegebene, allerdings unklar gefaßte
Datierung mit 1678 als richtig angesehen wird.
Die im Jahr 1681 erschienene Alectryomantia des
Johann Prätorius enthält einen trotz eines örtlichen Mißver-
verständnisses* unzweifelhaften Beleg für die Untersbergsage ; für
unsere Überlieferung ist aber die Erwähnung bei Prätorius eben-
sowenig beweisend als die einschlägigen Hinweise in der unter
dem Titel „Frater Felicians merkwürdige Reise zum Kaiser Karl
im Untersberg“ von Franz Xaver Huber herausgegebenen politischen
Satyre vom Jahre 1787. Die von Prätorius für Nürnberg berich-
teten und nach seinen Worten auch auf Salzburg übertragbaren
Züge der Kaisersage stehen zu den Angaben unserer Überlieferung
im Gegensatz, da sie besagen : „das Kaiser Karl / sie schwatzen
der Große / drinnen sollte ruhen und zwar am Tische sitzen und
schlaffen / daß seyn Barth sehr breit über den Tisch hinge-
wachsen sey“. 8 Inhaltlich geben Huber und Vierthaler dasselbe,
nur noch etwas mehr ausgeschmückt. 4 Die durch unvolkstümliche
Umgestaltungen stark veränderte Hs. 13 und das Kaiser Karl- Spiel
enthalten ähnliche Angaben. Aber zu dem Bild des schlafenden,
durch seinen um den Tisch wachsenden Bart an einen Ort gebun-
denen Kaisers steht das ursprünglich von allen anderen Hss. ge-
botene Bild des unter seinen Untertanen lustwandelnden Kaisers
in offensichtlichem Widerspruch. Wir haben es bei den erwähnten
Fällen mit einer eigenen, meist literarischen Überlieferung zu tun,
welche an die Schilderung der Kyffhäusersage bei Prätorius deut-
lich anklingt. 5 * * Die Vermutung einer Übertragung dieser Züge von
1 Heir Reg.-Rat Dr. Franz Martin, dem ich den Hinweis anf diese Stelle
verdanke, gab die Chronik dann auszugsweise in den „Mitt. d. Ges. f. Salzbg.
Landesk.“, Bd. 67, 68 (1927, 1928) heraus. Bd. 67, S. 62 heißt es: „1678. Hoc in
anno historia de Lazaro Myntzler, venatore Reichenhallensi, qui per integrum
annum a domo sna absens erat, qnia pro illo tempore in monte Untersperg
dicto quasi in elysio vivebat, tabula conscribi et propagari incepit.“
2 Vgl. hier nnd im folgenden Erben S. 70ff.
8 Nach Schultheiß a. a. 0. S. 123.
4 Vgl. Erbens Angaben S. 72.
s In Prätorius’ Anthropodemns Plntonikus wird S. 353 (ich zitiere in Er-
manglung des Buches nach Schultheiß a. a. 0. S. 122 f.) erzählt, „daß solcher
Kaiser Friederich tieff unter der Erden in einem Berge, auff der Banck bey
23 —
der in Nürnberg erzählten Sage 1 auf die verlorene Hs. 13 und
etwa auf das Kaiser Karl-Spiel liegt nahe. Daß statt Kaiser
Friedrich, der zweifellos in der Urform unserer Hss. genannt
wurde, auch in 11 und 14 (vgl. fol. 21/a und 25, bzw. pag. 27
und 50) wie in jener anderen Untersbergsagenüberlieferung der
Name Karl erscheint, kann durch Einwirkung des zum Schluß
der Lzg erwähnten Kaiseis Karl (V.) verursacht sein. 2 *
Die Frage, welcher Herrscher namens Friedrich ursprünglich
nach dem Glauben des Volkes im Untersberg gelebt hat, liegt
außerhalb des Rahmens dieser Arbeit. Durch sie ist aber erwiesen,
daß in keiner die ursprüngliche Gestalt der Untersbergsage be-
wahrenden Fassung Kaiser Karl der Große vorkommt. Also kann
auch dem Kaiser Karl-Spiel, so volkstümlich diese junge Über-
lieferung zu sein scheint, kein Zeugniswert für die alte Sage zu-
erkannt werden.
einem^ronden Tische sitze und stets schlaffe, und habe einen greuHohen großen
.rauen Bart der ihm bis an die Erde herunter gewachsen sey Was Pratonus
in der Alectryomantia R 66 ff. mitteilt, steht oben im Text 8. 22.
l Bei der Kvffhäusersage spricht Prätorios nur von einem „bis an die
Erde“ herunter gewachsenen, bei der Nürnbergersage hingegen von einem «breit
Über i 4 h, Sr C dem D Kaise r Karl, der aus dem Brixener Volksbuch
eingedrungen sein dürfte, der Kaiser Friedrich erhalten bleibt, so Anden wir auch
bei Vierthaler und Huber diesen bezeugt, dazu aber noch ausdrücklich KailV.
Jund nicht - wie in Nürnberg erzählt wurde - Karl den Großen) erwähnt.
Karl V. kann allerdings leicht mit Karl dem Großen verwechselt worden sein.
AUSGABE.
Bei der Herstellung der Texte, die sich (von einigen Zeugnismotiven
abgesehen) im ersten Teil der Hs. 1, im zweiten der Hs. 9 anschließen, mußte
außer einer möglichst getreuen Wiedergabe der handschriftlichen Grundlage
auch auf die Lesbarkeit Rücksicht genommen werden. Für die edierten Hss.
wurden sämtliche Möglichkeiten der Emendation geschaffen. Die Eigenheiten der
übrigen Hss. mit gleicher Ausführlichkeit wiederzngeben war unmöglich. Eine
weitgehende Verbesserung wurde weder bei 1 noch 9 vorgenommen, weil
dadurch die Beibehaltung der sprachlichen nnd wichtigsten orthographischen
Merkmale gestört und ein genauer Vergleich mit etwa neu auftauchenden Hss.
erschwert worden wäre. Gegenüber den Hss. 3 nnd 13, welche uns leider nur
in der durch Maßmann stark verbesserten Form erhalten sind, befinden wir uns
in einer La«re, welche die Notwendigkeit dieser Grundsätze erweist. Unzweifel-
h ft« Schreibfehler sind verbessert und in den Anmerkungen vermerkt. Ebenso
tet der in den meisten Hss. völlig regellose Gebrauch großer nnd kleiner
Anfangsbuchstaben und die Zusammenschreibung von Wörtern nach heutigen
Grundsätzen durchgeführt. Sonst erfolgt die Textwiedergabe buchstabengetreu,
nur die willkürliche Anwendung verschiedener Buohstabenformen (z. B. beim
Buchstaben s) bleibt unberücksichtigt. Die wenigen, heute nicht mehr üblichen
Kürzung™ sind aufgelöst. Die in einem Fluß fortlaufende Erzählung erscheint
in den Hss. meistens (soweit eine sichere Unterscheidung der Satzzeichen über-
haupt möglich ist) nur durch Beistriche gegliedert. Diese Interpunkt.onswe.se
ist auch in der Edition möglichst beibehalten, wenn nicht unsere heutige Ge-
wohnheit die Tilgung überflüssiger oder die Hinzufügung fehlender Beistriche
erheischte. Nur an wen'gen besonders gegliederten Stellen sind Punkte und
Doppelpunkte gesetzt. Der Beginn einer neuen Seite ist durch einen Trennungs-
strich ( ) im Text kenntlich gemacht, wozu am Rand zu 1 die vorhandene
Foliozahl zu 9 die Paginazahl vermerkt ist. Einfach gebrochene Klammern < >
in der Edition von 1 bezeichnen Worte, die nur in dieser Hs. ver-
kommen, in der Edition von 9 bedenten sie Stellen, die nnr der Gruppe
Z zn eigen sind. , _ .... , .
Im textkritischen Apparat ist eine raumbedmgte Beschränkung bei
der Auswahl der Varianten nnd Anmerkungen notwendig gewesen. Lesarten,
welche Verbesserungsmöglichkeiten bieten, sind durch im Texte fettgedruckte
Indices ersichtlich gemacht. Bei Zeugnismotiven, die zum Vergleich im Spalten-
drnck neben denen der Hs. 9 erscheinen, sind Indices des griechischen Alphabets
verwendet wobei die Nummern der Hss., aus denen die so wiedergegebenen
Motive stammen, zu Beginn durch fettgedruckte Ziffern bezeichnet sind. Es
werden nur inhaltlich wichtige und für das Verhältnis der Hss., bzw. für die
oft bestehende Schwierigkeit einer widerspruchslosen Feststellung desselben
kennzeichnende Varianten wiedergegehen. Auf ausführlichere Hinzufügungen
einzelner Hss. konnte nnr selten Rücksicht genommen werden. Bemerkenswerte
7 , M' ,1 Der Titel ist vielfach verschieden gestaltet und fehlt manchmal
f "',, _ D _ Undtersperg] Untersperg Beschreibung 4, 5, (Sa, 4a,
"r 12 geheime Mblung Ton diesem Wanderberg 11 (14).
- - >vr^ ä
iLwT ErMaafaaA tm Titel, somit also
r jsiZ Zerer ZeZbLg, l'tZehnet 1784, mar als Datierung der
' 7> 7 , 1 ,, ,9 , 3 u ■ Lorenz 2. e) üinzner (an anderart Ort
da, '■ ’ ' riOTier da; öitschner 77, 13, 14; Giz-
inzner und Qizner) 5; Aizner 3 , 6 , Aigner ja , ’
r Gitter da- Getzer 7; Geuer 75; /. 4, IS. Vgl. S. 18 f. f) 2, Ja, 5, «,
‘Sbe’nbetr 11; f. , » *•» H* «i * C “» el,en * **’ *
5, fi, IS, 14.
Handschrift 1.
<Die* Propheceyung,) so im Undtersperg <za b Reichenhall> ge- fol 9'
schehen ist, im 1523. Jahr.“
Als man zöhlt 1523,° da bin ich Lazarus d Günzner“ zu Reichen-
hall in Diensten gewesen bey dem Herrn Stattschreiber, da sein
wiir einsmahls auf den Undtersperg <gegen Salzburg) spaziren
gangen, mein Herr der Stattschreiber, Herr Martin,' der Statt-
pfaarer, der Herr Pfleger und sonst auch ein Burger zu Reichen-
hall und sein mir miteinander auf dem Undtersperg nach einer
tieffen Clam, <einen schmallen Steig,) da khammen wflr <an als
gefähr) in ein Loch wie ein Kürchenhölls
Wendungen, die vereinzelt Vorkommen, werden verzeichnet, ohne die weniger
eigentümlichen Wendungen anderer Hss. dabei anzugeben. Meist werden alle
Nummern der mit dem der Ausgabe zugrunde gelegten Text gleichlautenden
und alle der davon abweichenden Hss. im textkritischen Apparate vermerkt.
Ist die Übereinstimmung keine wörtliche, sondern nur eine sinngemäße, so sind
die Nummern dieser Hss. in runde Klammern ( ) gesetzt. Bei wichtigen
Varianten werden die Nummern jener Hss., in welchen die Stelle nicht vor-
kommt, besonders als fehlend vermerkt {f. bedeutet fehlt ) ; müßte das Fehlen
von Varianten fär viele Hss. angegeben werden, so wird als Kürzung ein f. s.
(bedeutet: fehlt sonst) verwendet. Ist eine Lücke nicht genau auf die betreffende
Stelle beschränkt, so wird dies durch Einklammern deT Angaben ( ) ersichtlich
gemacht. Die Nummern von Hss., die nur bruchstückweise oder mit sehr großen
Abweichungen erhalten sind, bleiben gänzlich unberücksichtigt. Die erste ange-
führte Nummer gibt jene Hs. an, ans der die (möglichst gnt gefaßte) Variante
buchstabengetreu entnommen ist. Die folgenden Nummern sind in arithmetischer
Reihenfolge geordnet, nnr bei längeren Stellen ist zuweilen eine davon ab-
weichende sachliche Gruppierung bevorzugt. Die gleichen Lesarten der „Zeug-
nisse* von 11 und 14 sind in der Schreibweise von 14 wiedergegeben und mit
h (bedeutet: beide'] bezeichnet.
Für die beiden Teile der Ausgabe ist folgendes zu bemerken. Znr Ver-
einfachung der Zitate (vgl. S. 7) ist bei Hs. 1 die Zählung nach Blättern (fol.),
bei Hs. 9 nach Seiten (pag.) am Rand vermerkt. Bei der Hs. 1 ist die Stellong
der Bilder im Texte — soweit sie aus Gründen der Druckeinrichtung an an-
deren Stellen eingereiht werden mußten oder, weil nicht unmittelbar zur Sage
gehörig (vgl. S. M. VII, Heft 6, S. 3) von der Wiedergabe ausgeschlossen wurden —
dnrch das Freilassen einer Zeile und dazu gestellten Randvermerk 0
gemacht. An den Stellen auf fol. 16, zn welchen Bild 10 und 11 D a c
gehören und an denen der Schreiber deshalb einige Zeilen freigelassen, oc
die Bilder nicht eingetragen hat, sind die Vermerke in eckige Klammem gese z .
Die Hs. 9 ist von drei Schreibern verfertigt ; die von der zweiten Hand ge-
schriebenen Stellen (pag. 48, 49, 57 und 7*2) sind in geschlungene {}, die von
der dritten Hand stammende Stelle (pag. 56) in gewellte Klammem ^ gesetzt, um
sie von dem vorwiegend von der ersten Hand geschriebenen übrigen Text zu
unterscheiden.
Bikl 2
Und wie wiir dahaimb sein gewesen, da haben wiir von der SchrüfFt
geredt, nach dem hat c mein Herr Stattschreiber und Herr Martin
als Stattpfaarer mich widernmb hinaufgeschickht, ich solte ihnen
die Schrüfft abschreiben, dasselbig' 1 hab ich gethan und bin allein
hinaufgangen, welches geschehen ist zu e den lesten Unser-Frauen-
fol. io’ Tag im / Hörbst, (sie“ haben) mich sonst (auch) offt (aus)geschickht,
(sobald) ich hinauf bin khommen, so hab ich abgeschriben, und b
ist eben eingeh aut gewesen mit silbern“ Buechstaben wie (hernach)
volgt :
S. fr. fr. occo. x.
Satrnrop, 5. a. f. 5. 1. d.
P. 6. m. 6. a. t. 5. q. o. t, m 5. r. u. a t.
m. 519. r. 1. v. e. p. 55. a. tt. tt. 1. x missm
ariu. a. o. u st g c x 5. 1. 19. alto mvraco
mic r 1 y. pymi. 1 o p m i. v m 1 1. 1 g d
f°l. 10. a) 3, 3a, 11; Drämb 2, 5; f. s. b) 2, 3, 3a, 11, 14; silber and
vergebenen 6 , (7); güldenen 5; alte 4, 4a, 12. c) h. — mich] h. michH.M.
2, 3, ö, li' ( 3 a ). ij mich mein Herr gebetten nnd m. 14, (4, 4a, 6 ). d) 2;
welches 3, 5 , y, 14 , e ) Zi d, 1.] 2 ; zunächst d. 4 ; am 1. 3 , 3 a, 11 ; an einen
Mi h t '™ ch d - 1. 7, 14, (4a); an einem 13; (/. s .) - fol. 10'. a) s. -
' oba , J dan er m - 0 . hinaufgesch. hat, nnn wie 2; nun wie 3, 14, (3a, 6);
fl * d n _ V0 * gt J ’ m * t alten lateinischen Buchstaben 4 ; wahr
Welche also soynd wie sie hier stehen 11 < t- »• c ) 2 ’< uralten 3.
•eil wird nach oben hin von einem Bogen eingerahmt. Sie ist
ner n und interpunktionstreu wiedergegeben, nur die Verschiedenheit der
— 29 —
Bild 3
/ Und wie ich solang geschaut und abgeschriben hab, m dem ist fol. 11
es Abend worden, das ich nit hab mögen haimbgehen, sondern
bin yber Nacht oben auf den Undtersperg» an der Wandt vor dem
Loch oder b Kürchenhöll gesessen, und ist an einer Mitwochnacht
gewesen. Bild 4
Und am Pfingstag c frühe, als ich hab wöllen widernmb haimb-
o-ehen da hab” ich in die Weithe geschaut und bin ein wenig auf
Pertlsgaden d zuegangen, und wie ich also hab umbgeschaut am
^Zhstab^fbrmen wurde nicht berücksichtigt. Nach denselben Grundsätzen
erfolgt die Wiedergabe der in anderen Hss. gebrachten Inschriften.
7 . n : et :
ac : ca : et : sal : eni : r : ax : P 9 : m : gal : d : tm : fra : et :
in ext : v : s : s : s : vuls : mox : d : in : aces : pros : tinen
nnlantz as et v sig ex seg nale inter anno seomex
q try i e K Krim et exem et in m ; j :
3- S 0. R. C. E. J. S. A. T. 0. M.
3 a: S. 0. R. C. E. T. S. A. T. 0. N.
11 : S. U. R. C. E. T. S. A. T. U. S.
13: Bellum, Farnes corias peseit. Moesque Z.
i. Siore P. S. F. U. Jnnen voslam i. h.
h. h. h.
12: Bellum. Famus. Gestas. Res. Mores. Amicus.
Orpheus.
2 hat nur N N , in 4 ist etwas Raum freigelassen. In den übrigen Hss. fehlen
^Inschriften Vgl. fol. 27 (a. - fol. 11. a) 4, 5; Berge 5, 3, 5«, 4a. 6 , 7,14.
b) 0 Kd I 3.14. f. s. c) 3«, 4, 4a, 6, 7, 12; Pflnrtag 3; Pfinstag S; Don-
„erstag 11. Zu Pfinztag (für Donnerstag) vgl. Sehmeller P, 437. d) 6 , 7, 12.
14 ; Reichenhall 3.
— 31
, -a^/3
Bild 4
foi. ii Herabgehen in die Weith, da sach ich vor mein stehen / ein Bar-
fuesser-Münich, der hat ein Prefierbuech a gelesen und auf der einen
Achsel trueg er ein grosse Burth b Schlissl, <er griiesset mich) und
sagt zu mir, Lazarus, wo bist du gewesen oder wo wilst du hin,
hast du gössen oder hungert dich, da ich ihm alle Mainung er-
zöhlet, sagt er zu mir, Lazarus, gehe mit mir, ich will dir zu essen
und 0 trinckhen geben und will dir zaigen, was oben am Loch oder
an d der Wandt ist eingehaut <und e wie es lauth, nach dem und in
unsern Gespräch) sein mir miteinander <widerumb zuruckh hinauf)
gegen den Höchen Thron,' da sein wür khommen an ein grosse«
eisene Thür, da hat er aufgespört mit ainem Schlissl aus der-
selbigen Burth, die er getragen hat, und bis an das {rechte) Thor, h
ich hab mir nichts gefurcht oder etwas sonders gedacht, und unter
dem Thor hat es eine stainene Panckh gehabt, da sagt er zu mir,
Lazarus, le ge dein Huet {dieweil 1 daher auf die Panckh,) so magst
fol. 11'. a) Brevir 13 \ Betbnch 3; Pfaffenbuch 3a; Buch 3, 4, 4a,
3, 6, 7, 11, 14. b) für Bund vgl. Schneller 1-, 273. c) u. t.] 4, 11 \
f. s. d) a. d. W.] 4, 7, 14 ; Capellen 3. 3a, 4a, 5, 12. e) u. — hinauf]
als sein wir m. nit weit von der Statt darvon wir gerüth haben aufwerths
gangen 3, (3, 3a, 4a, 11, 14); f. s. f) 3, 3a, 4a, 7, 11, 14; Traumb 2; Tram 4.
g) ff- ®-l e- 3, G, 11, 12 , 14; gr. weithe dämmen, dadurch sein wir kommen
an eine g. e. 2, (3, 3<j, 4, 4a). h) T., haben wür ein wenig Tagliecht gehabt,
also hat er mich hineingeführt durch das Thor, 2, {3, 3a, 4, 4a, 5, 6, 7, 11,
12, 13). i) d. — Pankh] da nieder 2, 3, 3a, (4, 4a, 3, 6, 7, 14).
Bill 5
m seyn mir durch das Thor hineingangen, da
> in grosser starckher / {vieröckheter 8 ) Thurn und M. 12'
Gold wohlgeziert, und {er b ) sagt zu mir, Lazarus,
auf welche Stund der Zaiger steht, und der
7. Bilde
s {sach °) da sach ich ein schönnes und herrliches
it einem doppelten, {hochen) Gloggenthurn, / fol. 13
ar 2 , 3, 3a, 5, u; Sache ich 6,7,12. - fol.12'. a) hocher 5
- v - wohlgeziert] hohen, doppelten Glockenthurn nicht
Farben des schönsten Marmorstein gebaut, sondern auch
| geziert und ist eine so künstliche Uhr in demselben
1 und Edlgestein dermassen eingeleget nnd geziehret, daß
zu genügen konnte anschauen 4a. Vgl ■ 9 vag. 6i7 und
, 5 3. 3a. 4, 4a, 3, 6, 7, 11, 12, 14. c) (7); schauet 2,
Bild 6 (fol. 12')
<gleicb)wie ein herrliches, <grosses> Closter, und lag auf einer
schönnen, weithen Wisen, und bey dem Closter hat es einen
schönnen, kalten Prunnen, herrlichs, guets Wasser,“ ist ein schönner,
schwarzer 0 Waldt, und aut der schönnen, weithen Wisen vill
schönne Obstpaum mit allerley Früchten, Äpfel» und Biern.
märmorstainen Grandter, umb das Closter 5, (2, 3, 4a, 6, 7, 11, 12, 14).
b) 2, 4, 4a, 6, 7, 12, 14; grüner 3, 3 ; grün und schwarz 11. c) Ä. u.
B.] 2, 4; f. s. — 4a fügt dafür ein auch ist absonderlich neben dem
Kloster ein künstliches Luatgärtl gemaurt, darum wachsen die vornehm-
sten Kräuter als Rosmarin, Spigenath und Nägelblameu, auch alleihand
Farben der schönsten Rosen, auch Lemoni, Pomeranzen und dergleichen, aller-
hand der fürnehmBten Früchten, was nur zu gedenken ist und von dem gemel-
deten Gärtl ein Anfang einer von den Früchten, Blnmen eines so lieblichen
Geruchs, wenn einer gleichsam halbtodt wäre, so würde er doch wiederum von
solchem Geruch erquicket werden und zu guten Kräften kommen — Vgl. 9
pag. 9/10 und S. 15. — fol. 14. a) f. er 2, 3a, 4a, 6, 7, 12, 14; der Mönch 3,
11. b) 2, 3, 3a, 4a, 5; Hochaltar 4, 6, 7, 11; Cohor oder Hochaltar 14, (12).
— 33 —
Bild 7 (fol: 13)
»lieh hinauf zum c Sacramentheusl und hiess mich betten, er knyet
2 n ider d und bettet <in seinen Buech,) alsdan* führt er mich
hindter in einen Stuel <bey ainer Stiegen, da die Münich
, olt eii herabgehen,) und sagt zu mir, da bleyb, Lazarus, bis ich
wider zu dir kliomb und dich wöckh führ, und sagt mir, die
Forchen hat mehr als 300« Altar und 30» Orgeln ahne alle In-
strument als Härpffen ‘ Geigen, Lauthen, Pfeiffen und auch mu-
sicallische Gesang, <er k gieng hinfür und schueff das' man zum
Kürchengan»- leuthen soll, das geschach,) m dem da giengen yber
die Stiegen° herab 300 m Münich, jung und alt, in Holzschuehen,
^^4, 7, 14, (2); d) n. mit mir 5. 8. e) 6; nachmals 2,3a 5 14,
I ja) f) h. h.] 3a; hindere 2, 4, (7, 11); hinunter 3. g) 4, -00 2, 3, 3a,
( : 7 i 7 7 11 12, 14. h) 5, 3a, 4a, 5, 6, 7, 11, 12, 14; 100 3; 200 4.
Vl (’esängl 9 5, (44); H. und Posaunen, Flauten, Gleichen (.^Re-
bellen Floreten, Lauten, Pf. u. m. G. 7; Banken, Trompeten und dergleichen
H Posaunen Flauten, G. und Pf. und anderen m. G. und Sa.ten 3 p.hlen 4a;
’ n o /, 11 12) k) er - geschach] und ich sas in einen Stuell mdter
T'.. einer Stiegen, da die Minichen herab soldten gehen 5, ( 2 , 3. 3a, 4, 4a, 6,
7, 11; 12, 14. 1) urtümlich wiederholt 1. na) 300 Parr 2, 3, 3a, 4, 4a, 6, ,,
3
— 34 —
allweg" Bar und Bar und schaueten mich gar eben an 0 und giengen
herfür in den Chor und hueben an zu halten den Gottsdienst ,p wie
mans in Thumbstüfft* 1 <iederzeit> pflegt zu halten r mit allen Cori-
fol. 14' canten,® (und* halten) / solches (der höchsten allerheiligisten Drey-
faltigkheit) mit großer Andacht zu <Lob und) Ehr, alsdan® hat man
(widerumb) geleuthet zum (rechten) Kürchgang, da khammen <vill b )
grosse Schaaren Yolckhs gen Kürchen, die mit schönnen, hochzeit-
lichen“ Kleydern bekhleidet waren, da hueb man an Meess zu
lösen auf allen Altären, man <hebt d ) auch das Hochambt (mit
Andacht und Figuriren,) und schluegen auf allen Orgien und
brauchten® auch' allerley musicallische Instrument, es lauthet also
(wohl») und siiess, h das mich 1 gedunckht hat, k ich wer im Himmel,
also war der Gottsdienst vollbracht, (und 1 nach den Seegen gieng
dasVolckh alles wider (haimb m )und die Münich die Stiegen wider
hinauf; darnach da kham der Münich wider von" dem Chor zu mir
und sprach, Lazarus, bleib (ein® Weil) da, man (würde ) iezt zum
Essen gehen, also blib ich allein in der Kürchen, bis es 12 schlueg,
alsdan® kham derselbige Münich widerumb zu mir und führt mich-
hinauf yber die Stiegen, darbey ich (im r Stuel) gesessen bin, die-
fol. iö selbig Stiegen hat nur 8 S Staffel, und gieng / auf ein Mueshaus,*
da waren zu bayden Seyten voller hochen, weithen b Kürchenfenster
unverglast, dardurch sach ich hinab auf die schönne, weithe
Wisen, darauf das Closter lag, und® aus demselbigen Mueshaus
(da) führt er mich durch® ein Thür in ein Refent/ das oben ge-
lt , 14; 600 5. n) a. B. u. B.] 12; f- s ■ o) a. in dem Vorbeygehen 3, 6, 11.
P) 7; Kirchengebreich 2, 3 , 4, 4a, 5, G, 11, (7); Kirchen Preise 3a. q) 3a, da,
T. zn Salzburg 3, 4, 6, 7, 11, 12, 11 ■ r) 3a, 1, 6 ; singen 2, 3, da, 3, 7, 11.
s) Horessen 2; Horassen 3, 5; Korassen 7; Versen da. t) n. — Ehr]
solliches haben sye Gott dem Allmechtigen zu Ehren m. g. A. verricht 2, (3,
3a, 1, 4a, 5, 6, 7, U). — fol. 14'. a) a. - Kürchg.] Hernach hat man mit
allen Glocken geläutet in die Kirche zu gehen 3, (2, 3a, 1, la, 3, 6, 7, 11,
12, 14). b) unzählbare 3, 3a, (7) ; f. s. c) 2, 3a, 1, la, 7, 12; f. s. d) singet
2, 3, 4, 4a, 5, 12, 14. e ) 2; f. f) a. a.] mit allen vorgemeldten 3,
7, ( 2 , 4a, 11). g) schön 4, 6, 7, (.11). h) d, 12; lieblich 3, 7, (11). i) m. nit
anderst 2, 3, 3a, d, 4a, 3, G, 7. k) h., als 2, 3, 3a, 4, 5, 6, 7. 1) n. n. d. S.] darnach
2, 3a. 4, da, 5, 14, (3, 7), m) aus der Kirchen 2, 3, 3a, 1, 5, 6, 7, 11, 12,
14. n) v. d. C.] herab 2, 3a, 5, 11, 14. o) e. W.] noch 2, 3, 3a, 4, da, 5, 6,
7,12,14. p) will 3, 3a, 4, da, 5, 7, 11, 14. q) 11; da 2, 3, 3a, 5,12, 14, (da).
r) ihm t. s) 2, 4a, 3, 6, 12, 14; 80 3, 3a, 11; 18 7. — fol. 16. a) 2, 3a, 4,
4a, 5, 7; Vor oder Mueshaus 3; Vorhaus 11, 12, 14. Mueshaus und Vorhaus
für coenaculum. Vgl. Schneller A 1675 f. b) 4a, 7; f. s. c) n. mitten 2, 3, 3a,
da, 7, li, 11. d) 2, 3, 3 f(l j a; Vorhaus 11, 14; f. g. e) d. e. T.] 2, da; f. ».
I) 2, 5; Refecktorium 7, tl, 12, 14; Residenz 4; Convent 3, 3a, da, (6). Refent
— 85 —
wölbt und mit Fenster gemacht,
für Befectorium. Vgl. Schmelltr IP, 67. g) 2, 1, la, 7; Vorhans 12, 14; f. *•
1) zunegst 2, 3, 3a, 5, G, 7, 11, 12, 11, (4a). - fol. 16’. a) bley 1. b) u. t.]
l' 3a, 11; fs- c) 3, 3a, 4, da, 5, 6, 14, (2, 7); Wiesen 11, 12. d) 7; f. s.
e) d — füerg.] 2; f. s. f) von Gold 4. Die Ausschmückung mit Gold finden
wir bei 4 auch weiter unten noch, während sie sonst fehlt. So: Bücher ... mit
Gold beschlagen ; Pallast voll Gold geziert, g) z. d. A.] in der Fruehe 2, 3,
■la, 5, 14, (11). h) 2, 4a, 3; Refecktorium 7, 11, 14; Convent 3, 3a, 6, 12.
i) a. d. R.] 2, 4a ; f. s.
3 *
Bild 3
wie das Mueshaus, 8 darinen seynd gestandten lange Tisch, und h
bey der Thür sezt er mich an einen / aufgerichten Tisch und fol. 15'
sagt zu mir, da bleyb a Lazarus, ich will dir zu essen und b trinckhen
bringen, dieweil er darnach gieng, da schauet ich hinaus zum
Fenster und sähe grosse Schaaren Volckhs yber den Anger“ hin
und her gehen von :ainem Waldt zu dem andern, und in dem
bracht er mir zu essen, Suppen, d Fleisch, Krauth und Gersten, ain
Laibl Brodt wie mans zu St. Peter zu Salzburg hat, darzue ein
Böcher Wein, ungefehr bey einen Mässl, der Bücher und die
Schiisslen, die“ er mir hat fürgetragen, die waren zinner 1 , und als
ich gar gössen und trunkhen hab, da schuef er, ich solt Gott
darumb Lob und Danckh sagen, darnach führt er mich widerumb
in die Kürchen zu der Nonn, da war die Kürchen auch voll Yolckli
wie (ziis dem Ambt,) und nach der Nonn führt er mich widerumb
in das Refent h und aus* dem Refent gleich gegenyber des Mues-
— 36 —
haus k in ein Liberey, 1 die auch war zu bayden Seyten mit unver-
glasten Fenster, dardurch salie ich auch die Leuth m yber den
Anger hin und her gehen von" ainem Orth oder Waldt zu dem
fol. 16 andern, / und ich fraget den Münich, wer sie wehren, da sagt er
zu mir, es seyn a Keyser, König, b Fürsten, Grafen, 0 <Frey>herrn, (1
Ritter und Knecht,
[Bild 10 (/al. 18 unten)]
<Cardinal,> Bischoff, Praelaten, 0 <Pröbst, Prior, Techant, Pfaarherrn
und andere guete geistliche und weltliche Persohnen,) auch andere
guete f Leuth, die den christlichen Glauben zu ihrer® Zeit werden
helfen erretten,
[Bild 11]
und die Büecher, die ich sähe, die wahren aus Rindten der
Paummen 1 ' und aus Heuten gemacht und auch mit alten, 1 besten
k) 2 , 3, 3a, 4, 4a, 5, 7, 14 ; M. oder Vorhaus 11 ; Vorhaus 13. 1) 3, 3, 3a, 4a,
5 ; Pibliotheck 6, 7, 14; f. 4, 13. m) Bischof 5, (3) ; f. s. n) v. — anderen]
(,4a, 12); f. e. - fol. 16, a) s. alte 3,3a, 7,14. b )3,3a,4 ;f.s. c )13;f.s.
d) Herrn 3, 3, 3a, 4a, 5, 11. 14.' e) 11, 14; f. s. f) 5, 6, 7, 14 ;
christliche 3, 3a, 11. Ferner werden noch angeführt Edel und Unedle
3, 3a, 11, (15); Frauen 3; Reiche und Arme 4, 4a, 11; Männer und
Woiber 4. (11 ) ; Klosterleut, Dienstmägd 11. g) 2, 5, 14; seiner 4. 4a, 6, 7,
1^. , letzten 3, Ja, ( 14 ), h) Fs ist unldar, ob das Schreibmaterial oder die Ein-
ände, bzui. Schutz decket aus Baumrinde bestanden haben sollen, i) a., b.] (3a) ;
allerbesten 2; alten 4a, 5, 7, 13; uralten 14; a. und gar unlösbaren 6; alten
— 37 —
Bild 11 (fol. 18 oben)
Buechstaben geschriben, /
Bild 12/,/fol. 17
Bild lä/j/fol. 17'
Bild 13 / fol. 18
Bild 11 und 10/
icli kundte gar <wenig a > darinen lesen, aber er leset mirs vor und fol. 18
mH mirs was sie inhielten mit ihren Verstand!, und ich fandt
auch darinen die silbern Buechstaben, so (hievor«-) in der Höllen 0
öder Capell in' 1 der Wandt (sein eingebaut worden, die ich) abge-
schriben hab, das zaigt mir der Münich und löst mirs vor es ist
auch in Latein geschriben, damit war es Vesperzeit, da leuthet
man zu der Vesper, und mir giengen auch® zu der Vesper, die war
Tii'rh mit «Tosser Andacht gesungen wie zuvor, (mit« Härpffen) und
andern musicallischen Instrumenten,® Saitenspill- (und Figuriren.
önd) nach der Vesper gab er mir ! an den (vorigen- Orth und) Tisch
zu essen in Refent, 1 darnach giengen mir widerumb zu der Com-
plet m und sobald die Complet füryber war, da wareu alle Münich
beraith mit Liechtern und Laternen und giengen Bar" und Bar"
gegen den® Thurn, dardurch das ich hinein bin gangen, derr hat
lateinischen^; a, unbekannten 3. — fol. 18'. a) übe! 2, 3a, 5. 7, 12, hart 3.
c oben 5, 5 14, (3, 3«, 3). c) Loch 3, 6, 1Ä d) l d. W. 3; f. s. e) a.
£ die Kirchen 4. 5, «. f) m. H.] und allen Orgien 5, 7, (12) 8> ^ ^sengern
, „ . •> 7 - f.s. i) 3, 3, 3a, 4, 4a, 3, 6, 7, 12, 14; mehr 1. k) v.
OuT falten Statt 2, 3, 3a, 4; alten Tisch 5, 14, (7). 1) Refectorium 7,13;
f'onvpnt s 6 m) C„ dieselbe war auch also begangen wie die Vesper 3, 5,
? 3. 4, 6, 13, (7); zwen 4a, 3, 14 ; 2 3, 3«. o) d. heben 3, 5, 6,7.
II, 14. p) d. - Seyten 6] 3; daselbst hat es an b. S. e. Th., an j. S. sechs,
— 38
zu bayden Seyten eisene Thüm beschlossen, auf ieder Seyten 6,
er sagt zu mir, durch dise*» geht man gen r St. Pärtlmee zu Pertls-
ol. 19 / gaden, durch dise gen St. Zenno bey Reichenhall, durch dise
gen Salzburg St. Rueprecht in Thumb, durch dise gen St. Michael
in die Inzel, durch dise gen Feldtkhiirchen, durch dise auf die
Gmain zu Unser-Lieben-Frauen zu Reichenhall, durch dise gen
Peter und Paul zu Reichenhall bey der Statt, durch dise gen
St. Peter auf den Radtstatter Thaurn, durch dise gen St. Dionisi,
durch dise gen St. Maxmillian, und mir giengen dieselbige Nacht“
<gar> in ainen schönnen Gang, <und> so weith <ist der Weeg,) das b
3 und 3 nebeneinander gehen mechten, und als c offt hat es <ein
wenig) ein Ebene, darnach <wider) 3 d Staffel, <das e wertli) für und
für, und' sagt zu mir,» syhe h Lazarus,* iezt gehen mir tieff unter
ainen See, k da mir hinzue khammen in die Kürchen hindter den
<Frauen')-Altar, so sungen sie die Mötten, darnach 1 " giengen mir
widerumb iD Undtersperg, da mir haimb sein khommen, <haben"
sie) die° PrimP gesungen, i <das r werthe alle) Tag, <das der Gotts-
l, 19 ' dienst mit Andacht würd vollbracht) / und“ die Kürchen voll
Volckh, b darnach an der andern Nacht sein mir gen c Salzburg in
Thumb gangen, und wie mir <hin d ) sein gangen, hat der Mösner
in Thumb zu der Mötten geleithet, er hat uns schier in der
Kürchen erwischt, wie der Munich hat zuegespört, da hat der
Mösner den Gloggenthurn aufgespört und zu der Mötten geleithet
im ganzen zwölf Thtlren 14, (3, 5); hat es b. S. 6 e., verschossene Thiirren 4,
(4a, 6, V) ; Es befanden sich zu b. S. zwölf geschlossene mit Bisen beschlagene
Thüren 11, ( 3a , 12). q) 2, 3a , U ; d. Thür 3, 4a, 3, 6, 7, 11, 12. r) Für die
folgende Aufzählung siehe die Übersicht auf S. 9, aus welcher die Reihenfolge
der Kirchen ersichtlich ist. - fol. 19. a) N. gehen St. Bartholome gehen Ber-
tholsgaden 2 , (3, 3a, 4, 5, 6, 7, 12, 14); St. Giling 11. b) d. allweg 2; d. all-
mal 3, 14; d. allzeit 4a, 6, 7; d. ihrer 3, 4, 12. c) a. — wider] (2, 3, 6, 14);
So oft es einen neuen Nebenweg hatte, darnach war 3, (3a); cs hat an den-
selben Orth alle Stund 4 ; so oft es ein ebene Mell Wegs hat, so oft hat 7, (12).
d) 2, 3 , 6, 7, 12, 14; eine 3, 3a; 6 4. e) d. w.] also 2, 6; abrechts 3, abwärts
3a; (f. s.). f) 3; u. er 2 , 3, 4, 14; u. der Mönch 3a, 4a, 6, 11, 12. . g) m. am
Gehen 2, 3, 4a, 11, 12, 14, (7). h) 11; Bchan 2, 3, 3a, 4a, 3, 7, 14. i) Lorenz
2. k) Bärtlmee-See 4, 6. Gemeint ist der Königssee, an dessen Ufer das Kirch-
lein liegt. 1) Hoch- 6; f. s. m) nach der Mötten 2,3a, 5,14, (4a, 7, 12); nach
seUrer 3, (6). ni h. s.] da war es Zeit zum 2, (3, 3a, 4, 4a, 5, 7, 12, 14).
1 i a. u ^ 3 ’ 3a ' 4 - 4a < 7 - 13 ’ Vesper 5, 14. q) singen 2, 4a, 7, 14;
euen ■ , a ten 12. r) d. — vollbracht] also ist es znegangen den anderen
“ erS . t0 “’ mit allen Kttrchengebräuchen 2, 4, 5, 14, (3, 3a, 4a, 12). —
an ' K ip u W , anC ^ a ” emaI 5 < 44, (2, 3, 3a, 4a, 12). b) V. gewössen 2, 3,
° *• Th -1 (A 41). d) heraus 2, 4a, (14) ; hinweg 3, 3a.
— 39 —
in Thumb, sein wür bey der hindtern Kürchenthür durch die
Mauer hindter den Stiellen unter der grossen Orgl ein und aus
gangen, die dritte Nacht sein wür gen 6 St. Pärtlmee gen Pertls-
gaden zuegangen und verrichtet wie zuvor, und <alle Morgen) sem
wür wider in den Undtersperg gangen, mj ^ ^
die vierte Nacht sein mir gangen gen St. Peter und Paul, die 5te
Nacht gen St. Maxmillian, die 6te Nacht auf die Gmain zu Unser-
Lieben-Frauen, in“ denen Tagen <so ich darinnen war,) da leseten
wür in den grossen Biiechern die <wunderbarlichen b ) Geschichten
und c Weissagungen, er sagt mir auch vill, wie es sich in der Welt
würd zuetragen und <verändern, d > als mit Kiüeg, Hunger, Theurung, e
(Kranckhheiten) und Kummer, (Angst und Noth und) greulichen'
Sterben der Pestilenz (und andern erschröckhlichen, greulichen
Todt) als mir nun von solchen Dingen (sagen*) und» sahen 1 durch
die Fenster hinaus auf die schönne, k weithe Wisen, (da die grosse
Mennig des Volckhs, jung 1 und alt, khlain und gros, in schönnen,
säubern Klaidern,
in dem) da gieng ein Kayser unter dem Volckh der hat ein gül-
dene Cron auf“ und trneg einen keyserlichen Scepter in seiner
Hand, er hat einen langen 1 * graben« Barth, der d gieng ihm auf den
Laz hinab, auch andere Herrn und Frauen und (Jungfrauen, ) da
p VJürdie folgende Aufzählung der Kirchen siehe die Übersicht auf S. 10. -
c 1 on a) in — war] und wie wir miteinander unter den G Tagen in der
(pÄick «, n «>...» * ». ». ** *• \ J «>■ *1 f* ;
■ 2 3 4a, 3, 14, (12). k) 3a. 7; f.s. I) ]• - g»»]- V 9 l - M 20 < e - “
** ’ , T 4 . o o * /? y / / io i'-i 14 b) 11s f* 8. c) 3, 3a, 4a,
a) a. seinem Haupt 3, 3a, 5, 6, 7, 11, 13, 13, M t /
1 7 11, 12, 14; grossen 3. d, d. - hinab] d. g. .. h.b.s über den Blaz 5
über den Blaz hinabgehen 6; dieser hinckte über den ganzen Leib herab 7
1 er i herab auf die Erden 14; d. i. h. über den Hals 3; d g.
j' V on der Glatz bis aof die Gnrtel 3; d. g- i. b. a. d. Glai bis über die
Porti hinab 3a- d. i. das goldene Brnststück an seiner Kleidung ganz und gar
bedeckte“^/ mit einem schneeweißen Bart . . . Dieser Bart nämlich . . . ist dem
Kaiser schon zweymal um seinen Tisch gewachsen nnd wenn d.eses znm dntten
Mal geschehen wird, so zeigt sich Jammer ...13. e) gemaine Le.th Mein
und grosse 3, 3, 3a, 5, (4a, 14); gemeine Leuth als jungen nnd alten 7, f.s.
Bild HWfol. äO-
I 3
der ist der Kayser Friderich,® der verzuckht ist worden auf den
Walserfeldt, b <sich c > ihn eben an, er ist in d Gestalt, wie er ver-
lohren® ist worden, auch hab ich mehr Fürsten gesehen, als Herzog'
Albrecht von Münichen» und sein <Gemachel h >, Bischoft Leonhardt k
von Salzburg, 1 Herrn Praelat m bey n St. Peter, den 0 Probst von St.
. 21' Zenno , p deni Probst zu Pertlsgaden, / und andere® mehr, b die ich
auch geklient hab, dieweillen sie noch im Leben gewesen seyn,
da fragt ich den Münich, was ihr« Tliain und Handlung 11 hierinnen
f) g., welchen da suchest 2, 4a, 5, (12). — fol. 21. a) 2 , 3, 3a. 4 , 4a, 5, 6, 7,
12; Call deto Friderich 14 ( der unklare Ausdruck deto könnte auch für eine
Kürzung von dicto gehalten werden, w/nn wir annehmen, dass e irrtümlich
statt c steht ) ; Karl j j, r3. b) 4a. 5, 7, 12, 14 ; Walserberg 2, 3. c) schau
2, 3. 3a, 4a, 7 ; f. s . d) in G.j 2, 13a, 4a ) ; noch also 3, 7 ; f. s. e) 3 , 3a, 7 ;
verlockt 2. 4a; f. s. f) Erzherzog 7; Herrn 4a. g) 2, 4a, 5; Slenr zu M. 3 ;
Bayern 3a, 5, 6, jj, 12< 14 h , Fran o, 13 . Hausfrau 3, 3a, 4a. 5, 11, 14;
Herzogin 6. i) 4, 4a, 5, 6\ 7, 14; Erzbischof 2, 3, 3a; Fürst 11. k) f. 7.
1) Keutschach zu S. 3, 11 ; f. s . m) 3, 3a, 11 ; Abt 2, 4a, 5, 6, 14, (7); f. 4.
12 n) b. St. H.J f 4y läi 0) d p v ] f n p) Geseno 7 q) d p z pj
'■ : . V o" , a > a - vül1 2, 3, 3a 4a, 6, 12, 14, (4. 11). b) m„ hoch-
p“ ^ ® rn a " ds ’ reicl1 U“d arm, Frau und Hann 2, (4, 4a, 7, 11, 12): c) i.
. .J . . Ja, la; sie hierinnen thnen oder was ihre 2, 4, 3, 14, (7). d) Handl
fragt ich den Münich, wer sie wären, da sagt er
■ol. 21 der dort geht,' /
da hueb er sein Hand auf und gab mir einen entsäzlichen 0
Backhenstreich' an das linckhe Wang, denselbigen hab ich all mein
Lebtag emptundten, und micha zornlichen angefahren, sprach er zu
mir was darfst du der Geheimbnus Gottes nachfragen, du solst
z um ’h> das fragen, was notli ist zu wissen, der Geheimbnus Gottes
ist du nit nachfragen oder was ihr Thain hiermnen sey, aber
, t e mich <wohl> gehalten mit Essen und Trinckhen am
““ “den an den ,.e» Tag sagt er ® mir, nur
von” iler Gmain ivi.ler haimb sein <gangen'> in” den Dndterepeig,
y. ■ ,.ni T azarus es ist Zeit, das du wider hinaus gehest, oder wilst
' 1 ’ iij jnnen bleiben, so magst du es wohl thain, ich (sprach, p>
widemmb* zu ess.n b
a; <7 o ) 3 - unermesslichen 5; unmenschlichen 14; unermesigen 7;
und Wandl 4, 7. e) J, 4 , 4a, 5, 7, 14; Streicht;
erschrecklichen 3a, 6; der e , m. gestrafft, auch zornig
Maulschelle 6,12, 13; Haultasche 11 ^ 3([> , n;
2 . 1 , J i 14 • 4a ' 7 ’ 1 ~*. \ ’ ’ ’ ]s0 3a 1 ) kommen zu morgens
„ „her 17 k) 7; nachdem 2, 3, 4, 5, 14, also ja. ,)
; \ ,, \ 3 3a 4, 7). m) 1. d. U.] 3a; f. s. n) nun 2, 3, 3a, 4, 4a, o, 7, 14.
\"he Hss M ist nur bis hierher erhalten, scheidet daher aus dem wetteren
o) D>e Hss. 2 d 3 . sagte zn ihm 3, 4a, 7. q) 5, (4a) ; f. s.
Vergleich aus. ^ ,.. nger dahier bleiben zu dürfen.. 11. ln 11
'lurdTdieunt vielen unvolkstümlichen Zusätzen versehene Schilderung der Xof-
,, Knicer Karls im Berge gleich an das erste Sichtbat werden der Unters-
haltung Kaisct Lazarus erst im folgenden die Kirchgänge macht,
bergbewohner geknüpft. Da Lazatus « ' v ctrhilderuno der
,ard die oben wiedergegebene Wendung formuliert. Bach de, Schilderung
— 42 —
und c trinckhen wie d zuvor, <an denselbigen Orth) und gab mir
2 Laibl Brodt auf den Weeg und sagt, 6 das is an Haimbgehen und
sey gar demiethig dieweil du lebest, darnach hat er mich (wider-
umb) zu den Thum, dardurch icli hinein bin gangen, geführt, er
sagt zu mir, da sez widerumb f dein Huet auf, und er lag (noche)
wie ich ihn hingelegt hab, er sprach zu h mir, Lazarus, 1 schau auf 1t
<und> an die Uhr,' da ra stundt" es widerumb 0 auf 7, p als wie ich
hinein bin gangen/ er führt mich durch das Thor hinaus, bis an
das r Orth, <da s er) zu mir ist khommen, (in* diser Stund ist er 0 )
noch lang bey mir (gewesen) und sagt zu mir (mehr) vill von den
kümmerlichen Zeiten, so (sein) werden v (und) sich zuetragen, und
befilcht mir, ich solts fleissig beschreiben"’ und fleissig aufmörckhen,
was ich gehört und gesehen hab in disen wunderlichen* Berg, als-
fol. 22' dan geseegnet er mich und sprach weither zu mir, Lazarus, y / sich,"
das du es niemand sagest vor 35 Jahren, also lieb dir dein Leib
und Leben ist, b so aber die Zeit verlauffen 6 würd, so magst du es
wohl sagen/ dan es würd noth thain, das man es (saget und)
wisset,® (auf das man man sich hüeten möge,) dan es werden sich
gefährliche Zeiten in der Welt zuetragen, aber die Menschen, so f Gott
recht verthrauen und (an ihn) glauben, dieselbigen Leuth werden
vor solchen Greulen behüetet. (Und) das seynd die warhafftigens
Gepflogenheiten der Unter aber gbewohner wird noch ein Seitenhieb auf jene Ge-
lehrten ausgeteilt, die nicht glauben, dass es noch geheime Sachen gäbe, dann
kehrt die Schilderung zur Reihenfolge der übrigen Fassungen zuruck. - »I. il.
al Sa, da; f.s. b) e. Fleisch, Krauth und Gersten, ein Laibl Brodt and am
Bocher Wein 3, 4a, 5. c) n. t.] u. zu t. 7; fl s. d) w. z.] 3, 3a ; wie ich dan
den anderen Tag auch gehabt 3, 5. e) 3, 3a; s. zn mir 4, 4a, 3, (3). f) 4a;
f- s. g) oben 3, 5; auch 4a; an seinen alten Orth 4, (6, 7). h) z. m.] 4a, 5;
/• *• i) 4a; f s. k) a . n . a .] an f 3, Sa, 6 ; an 4, 4a, 3, 12. 1) U. auf welcher
Stund der Zeiger ist (steht 3. 7) 3, 5, 7. m) 3, 4a; und 3, 3a, 5, 6, 12.
n) 2, 3a, 4. 4a, 5. 12,(1); war 3, 6, 11. o) 7; oben 2, 3, 3a, 4, 4a, 3, 6, (11).
p) 7 Uhr 2, 3, 3a, 4a, 6, 7, 12, (4). q) ln 11 wird die Wiederholung des-
selben Zeitstandes von Lazarus bemerkt, als dieser nach der Aufzählung der
zwölf Kirchen zum Turm geht, r) d. 0.] 3; die Statt 2, 3a, 4, 4a, 5, 12;
diesen Bläzl 6. s) da er irrtümlich wiederholt 1. t) in — gewesen] und bleibt
noch 1. b. m. stehen 2, (3, 3a, 4a, 5). u) er f. 1. v ) w. hernach 2, 5, (3).
w) 3, 3a, 4a, 5, 6, 7, ( 11 ); einschreiben 1. x) 2, 3a, 4a, 5 ; wunderbaren 3, (1t).
y orenz — foi. 22 . a) schau 2, 3, 3a, 4, 3. b) i., vergiß aber nit was
flössen ^ ^ i" 8e * lört hast 3, 5; f. s. c) 2, 5, 7; verflossen 3, 4, 4a; ver-
10 . “ J rg ? ngen 12 ' vorbe y ist 3a - d ) 3, 3a, 3, 7; ofienbahren 3, 4, 6,
(3 4 An ? ,n ,r 11 ia " w ' aber dleso Ging schreib und behalts fleissig 2,
Schreibungen und \ 5 ** f 5 ’. (3) ; d ‘ 9 *“• e) w ‘ W '] 2 ’ **f w - Be ‘
• 3, / , Prophezeiungen 3 ; Prophezeihung und Weissagun-
1
— 43 —
Weissagungen, (die h > ich beschriben hab (von 1 ) disen k Berg, 1 (die )
darinen (seyn,"> ainsthayls verzaichnet 0 wie es (stehen?) aolt*« (auf
Erden, in» vill) Lendtern Sterben, Theurung und Krueg* sein auch
des- Unglaubens halber, so Gott der Herr verhengen würd yber
die gottlosen Menschen/ die seinen göttlichen Worth mt nach-
folgen wollen, sonder in ihren Wollust leben und handlen, yber
sie will er schröckhliche Straffen erfolgen / lassen, ich hab in den M. 23
grossen Büechern» gelesen, das“ der Glaub in denen Jahren so
& zählen würd 59 c und 65 unter allen Völckhern auf Erden so
™ r yerkhert würd, (umb d Willen viller) Feindtschafft, (Neyd und
Hass) Morth und Liegen, Betrug» und alle Hoffarth yberhand
nehmen würd, Gottes Worth nur mit dem Mund bezeigen, aber*
mit dem Werckh gar unterlassen 1 ' und ein ieder nach seinen Willen*
ö AI o 3 3a, 4a, 5. i) in 2, 3, 3a, 4, 4a. 5. k) d. wunderlichen/, 3, 3a. 4a,
gCn , ’ 4 5 . ’untersberg 3 ; Untersperg in den grossen Büchern 4, (6, 7). m) so
S - ? tftn) Ww» 2,4,5; f. s. 0) 5, 7; verzeyhet 1; f. s. p) geschehen
11 /nmmen 3; seyn sollen 3a; zugehen 4, 4a; geben oder geschehen 5,
3< ! „ (| , g _ es werden in disen Teuschland (Land 3, 3a, 4a, 5) 2,(3, 3a,
beg y°;- r) a. E.] in der Welt 7; f. s. s) in v.] und anderen 2, 3, 3a, 7,
4a ' (4a 5) t) Als weitere Erscheinungen werden aufgezählt: nnd andere Drang-
sal/ 3 ' und mit allerley Straffen 4; Erdbeben 2; grosse Not 7 u) d. Oh.]
~ to s -in 4a 11); 13 bringt hier wie im folgenden noch öfter, die Wen-
f 0 bösen sectischen Leuten, die den wahren Glauben nicht haben,
düng ton den Umgestaltungen können meist nicht als Varianten wieder-
f n'werdt v) M. und Leith 4; Leith 4a, 5, 7; Sünder 3; Sflnd nnd
gegeben werden. Willen und W. 7; Willen 2; heilligen Namen
Süudennen 3». w ljgen ^ 4a ); f.s. b) d. d.]
un C / t s Sn 4 5 6 7; d. d. catholische 4a. c) 59 u. 65] 2; 1754 und
d l S A fr! 4 1665 und 69 4a; 1545 und 59 5, 6; 1745, 50 und 55 7;
li(Kj 3, a , ' ’ 12 wird ß„f Zeilen weiter unten für die Jahre 1705,
1680 und 1683 /~» ,, Landen .... wird der sektische
U06, U07 * Glauben wird man
Glaube in grossen Schwu g n i d h Termin angegeben
eine sehr u» / J füqt ziemlich ausführliche Zuqe
hier nicht ^^Entfesselung der 'Naturgewalten und die Wirksamkeit der
falschen Maalchrist^ itw^Ohrenblaser beschrieben, t) JMI^J
4 S 7. g) a - unterl.] in den Herzen aber gar auf die Seiten setzet 6.
$ 2, 4; untergehen lassen 3, 3a, 5; verlassen und verleugnen 7. 1) 2, 4,
— 44 —
leben würd, darumb würd Gott verhengen yber die Teutsche
Nation, das <sic!i> der Erbfeindt der Tiirckhen so gar würd yber-
zielien und sie bezwingen, das ihm die Teutschen (wüllen k ) ent-
gegen gehen 1 , (und) der (Krüeg" 1 ) würd aben an Reinstramb" er-
legt 0 werden, und die Christen' 1 werden untereinander selbst Krüeg
führen und <vill f '> Völckher erschlagen, das r die 3 Wässer, der
Eein, s Thonau und der Inn, mit Bluet werden fiiessen,* dan Gott
würd verhengen" <yber sie wegen ihrer) Hoffarth v und Ybermueth,
fol. 23' wegen / der" Fürsten des <Rümmischen> Reichs, b es würd ein er-
schröckhliche 0 Zeit seyn, das die Paurnleith ihre Pfluegeisen zu
Krüegsristung werden machen lassen, d Spiess, Hellerparthen und
Schwerdt, darmit zu streiten, es würd nit allein am Reiustramb
<oder e ) Teutschlandt/ Franckhreich, s <Niderlandt) und h <Landts‘>
Payrn k allenthalben grosser Zwang seyn, <nit allein) mit Krüeg,
<sonder auch mit) Theurung, (Kranckhheiten 1 ) und Sterbens" 1
<halber,) das die Menschen ganz und gar verzagen und verschmäclit
werden, weither zaigt mir der Münich an und ich habs selber ge-
lesen in (denselben) Buecli," wie (das° alhie iu) Salzburg auf den
Walserfeldtc ein grosse Schlacht wiird werden, des Glaubens
halber und sein würd so greulich und erschröckhlich, das es zu
fallen 3, 7; Verstand 3a. k) wüllig 2; f. s. 1) g., solches wilrdt aber alles
dnrch der Welt voll verdiente Strafen Goltes geschehen 2, (4, 5, 7). m) Türckh
2, 4a, 5, (i, 7, 12, {3,3a). n) R., das ist bey Keil am Rem 7,(12). o) e. und
erschlagen 4, 4a, 5, 7. p) 2. 4a. (7) ; Kaiser nnd Könige 3, 3a ; Kaiser o ;
Keyserlichen 6; Potentaten 11 ; deutschen Rcichsftlrsten 12. q) v. V. e.j (7);
alles V. abschlügen 2, 4a; alles V. wird untereinander selbst tapfer abschlagen
nnd gransamlich erwürgen 3, (3a. 5). r) d. d. 3 W.] f. 4, 12, (11). s) R.
Inn] 6; R., Iser 2\ Rheinstrom, Isarfluß und die Donau 3, (3a)', Reinstrom 4 ;
Rhein. Iser und Ens 4a; Reinstram, Iser nnd Enps 5; Ihn, Reinstrom und
Isser 7; Iser und Innstrom 12. t) 4a. 5; rinnen 4, 7, (2); angeftlllet werden
3, u) 3a, 4, 3, 7; v. thuen 2, Verhengnns geben von 5, (4a). v) H. u. Y.]
gehört nach Reichs (bzw. Bayern) 2; s. folgende Anmerkung. — fol. 23 . a) d. —
Reichs] 2, 4, 5, 7; des F. der Hoff. n. Uebenn. des damaligen Churfiirsten in
Bayern 3; der Hoff, nnd Uebeim. des Herzogs in Bayern 3a. b) R. nnd des Herzog
von Bayern 4, (5, 7). c) e. und betbrüebte 2, 7, (3, 3a, 5). dj 1., als 2. 3, 4, 5.
e) sondern auch 3, 3a, 4, 4a, 3, 1 7); f. s. f) 7 ; f. s. g)3; f. s. h) 3, (3a,
4, 4a, 7); auch in 2, 4. 3. i) ganz 3; f. s. k) 2. 3, 3a.‘4, 5, 7;
f. 8. Ferner werden noch genannt Hyspanien 2, 3, 3a, 4a. 3, 7; Welsch-
land 3, 3a, 4a, 5, 7; das edle Österreich 3, 3a; nnd etwelchen Landten
2, (3, 4 , 7). 1) Pestilenzen 3; f. s. m) (2); Hunger nnd Noth 3. 7 ; f. s. In
■( weiden die Frieqsgreuel in eintr ausführlichen Hinzu füg wag besonders betonU
n) Buechern 2, 3a, 4a, 5, 7. o) d. a. i.] zn 2, 4a, 5, (4); es mit der Stadt 3;
es mit 3a; nächst der Stadt 11. p) 2, 4, 4a, 5, 7, 11; Walserberg und feld
k
— 45 —
erbarmen sein würd, (das) alles geschieht (durch«* die) Verhengnus
Gottes (des Allmechtigen,) dieweil ainer dem andern so gar khein / ° ■
&
-in.
• r ::s i;
Bild 16
■ , t i m et oder (rechte) brüederliche Lieb und a Threu er-
• t (derohalben b der allmechtige) Gott die Ungläubigen würd
ausreuthen durch Schwerdt, als mir der Münich gesagt und pro-
nheceyet hat, und er sagt mir auch von den Pierpaum, der auf
den Walserfeldt (ist und) steht zu ainen Zeugnus,» (der vor) der
Sch, acht, denselbigen Paum hat er mir (oben“ an der Porthen
oder Vorhöll heroben gezaigt und sprach, syhe Lazarus, der Paum,
der dorth stehet auf dem Feldt, der ist lange Zeit thör gestandten
, njnmahl® gar / umbgehaut worden, darnach durch die wunder- fol. 24
Mrlichen Zaichen" Gottes, b seiner göttlichen Mayestätt,® ist“ er
widern mb auf die Wurzel gestandten, darnach angefangen zu
■ onennd also für und für immerzue grüenet, und hat mir ge-
S 1 1 1 r Paum gar grüc, würd,. so würd sich <dcr« Krüeg
S» Schlacht anfangen, cs würd eih FM» voo Bajrn sem.n
fl^TTd.] aus der 5, (3, 3a, 4a); f. s. - fol- 24. a) n. T.] 4a; f. s.
,1-irnmb 9 3 5 7. c) 2. 4, 7; Gcdilchtnus 3, 3a, o. d) o. herobenl ns
den Untersberg 2,’ 5; mit seinem Finger 4 7. o) \ Men" V
auch gar ■/ ; letzlichen 7; schon dreymal 11. - fol- 24 - a) 7 , 1 hatten 2, 5
/ „V Kraft 5; aus Schickung 6, 12. b) G. auch zum Zaichen 3, o, (4a).
„ l’ , . Q na dt 3; Allmacht 7. d) i. - gestanden] 2, 3,6,7; die W . behuetet
1 7a ■ wird w. a. W. stehen gefunden 4a ; seine W. dermaß beschützet 11.
% f 1 „ für] 4«, 3, 7 ; gr. und aufgewachsen 3, (3«, 4, 6) Grnenen hat
(i nach Schmede r 1\ 1000) nicht nur die wörtliche Bedeutung
für wachsen, gedeihen, zunehmen gebraucht werden, f) w und Früchte bringen
3 , 3a, 4, 5, 6, 7, (4a. 11). g) d. K. u.] die 2, 3, 3a, 4a, o. 6, 7. h) 2, 3a,
— 46 —
Schildt daran aufhengen , 1 die Schlacht würd so gar gros und er-
schröckhlich sein, das alles Volckli weith und breith zueziehen, ia
die Paurnleuth mit der Reitl k von dem Pflueg, der Menner 1 mit
der Gaissl <der m > Rossen, der Handtwerckhsmann mit seinen
Werckhzeug, ja auch die Weiber mit ihren Rockhen<stihl, n Rechen>
und Ofengabi und andere Ristung 0 <mehr, dasP) alles geschehen
würd zu erretten den christlichen Glauben, (danu er) werth so gar
fol. 25 abnehmen, das man Gott <nur> allein mit dem / Mund würd be
khenen und von dem Worth Gottes <praediciren a > und mit <dem>
Werckhen verlaugnen, <als)dan so würd alles Volckh aneinander
erschlagen und erwürgen in b grossen Grimmen <und Zorn,) das
das Feldt weitli 0 und breith mit <erschlagen, erschossen, zertrett-
nen Menschen und Vieh ligen würd und d auch) mit Bluet yber-
runnen bis® an die Enckhel' <der Fiiess, unds welches) Volckh noch
yberbleiben würd,” dasselbig würd* aneinander <nit erschlagen
oder) erwürgen, aber <es) würd erschlagen werden von denen
Risen k , so in disen Berg 1 wohnen, die Gott <der Allmechtig) hier-
innen darumb erhalt, mitsambt Kayser Friderich, der auch hier-
4, 4a, 5; Kurfürst 3, 11 ; Herzog 6, 7, 13. i) a. und 3, 3, 3a, 4, 4a, 5, 7
a zum Zaichen des künftigen Sieges 13. k) Reutet (Reuten, Reuter):
ein Stab, welcher beim Pflügen zum Säubern des Pfluges von der Erde dient
Vgl. Schweller II* 181. 1) M.] 3, 3a, 4a, 5, V; Fuhrmann 3, 4, 6, 11 Hener
ein Junge oder Knecht, der das eingespannte Zugvieh zu leiten *«*• ?&*.
Schweller I\ 1614 f. m) von den 3, 3, 6, 7, (3a). n Roken 4a, Kruckhen
(hochdeutsch: Krücke) 5, 5, 6, 7. o) 11 fügt noch hinzu der Künstler mit
seinem Seitengewehr, der Holzknccht mit seiner Haoken. p) so 3, d, da, 5;
f.s. q) d. er] welcher 3, 6, (3, 3a, 5). - fol. 25. a) praediciena 1 ; prödigen
3-, bezeugen 3a ; prodestiem 5 ; f. s. b) in — Feld] in grünnen F. 3, 3, (7) , auf
dem F. 3, (3a); das Walserfeld und die Haiden 4; mit g. G. und die Schlacht
wird also erschröcklich sein d. d. F. la ; d. d. 6. c) w. würd] so w. und groß
das Feld ist 3a; so w. es ist 4a; mehr einen Blutstram gleich w .6; w. n. b.
alles mit Bluth und Lenth überzogen und 7; und ein so schreckliches Blutbad
sein 11 ; es wird soviel Blut vergossen werden 13 ; f. s. d) u. a.] wird 3, 3a,
4, 4a, 3 ; als 3. e) b. a, d. E.] 3, 3, (3, 3a) ; daß denen Streitenden das Blnt
von dem Fußboden in die Schuh rinnen wird 11 ; das man bis über die Knie
darinnen stehen wird 13. f) 3,5; Schenckel 3; Angl 3a; Enckhel für Knöchel,
vgl. Schmeller I 1 , 111. g) u w.] was aber für 3, 3, 5, (3a, la, 6, 7). h) w.
hat mir der Mönch gesagt 3, 4, 5, 7, 11, (3, 3a, 4a). i) w. — es] w. anein.
erw. und 3 ; w. auch noch anein. abschlagen und erw. 4a ; f s. Bei 4 wird
tingelügt hernach so wenig Leuth sein werden, das 9 Weiber nm ein Stull-
stecken, da ein Mann darauf gesessen ist, rauffen werden, k) 3, 3, 3a, 5, 6,
7; Völkern 4a; Krockhen 1. — Völkern und Krockhen dürften ursprüng-
licher sein als Risen. Krockhen icohl im Sinne von Untier, Ungeheuer.
3, 4a; Untersberg 4, 5,6,7; wunderlichen B. 3, 3a. m) w. — hast] den
1
— 47
innen wandt, (wie m > du <ihn> gesehen hast, sie” werden <auch)
hinauskhommen zu der Schlacht, die ungläubigen,” (verstockhten
und gottlosen Leuth) helffen ausreuthen ,p das der (höchste) Adel«*
(in 1 ) ainen Sadl s darvonreithen würd, <das‘ das Volckh) so gar
(bitter) grimmig und erzürnt würd ybereinander,” das vill Statt,
Märckht (Schlösser) und Derfter / ed werden” (stehen,) das die fol. 25
Fix b und Wölff (und andere Creaturen oder Wildt) ihre Wohnung
darinen haben werden. Dann er 0 mir vill von Salzburg gesagt und
nropheceit hat, d wie es also ed gelassen würd werden (und» die
unvernünfftige Thier oder andere Creaturen) unter' St. Rueprechts
Altars ihre Junge auspruetlien werden, 11 geschieht 1 alles (durch die
Straff und) Verhengnus Gottes (des Allmechtigen,) das k die Men-
schen so 1 gar nach™ ihren Wollust” leben, Gottes» Worth (nur mit
dem Mund erkhläret, aberP) kheiner (Ehr oder) Gottsdienst (mt«)
achten kheine Er(würdigkheif nit) pflegen (sonder auf allerley
‘ tl BetrU g und Wuecher, falsche Mässerey sie brauchen, den
A ° e’ n das Recht und das Glickh untertruckhen, welche die War-
1 e™ und threue Wahrnung reden, die verfolgen,) darumb Gott so-
vill Plag und Ybls (auf die Welt schickhen* thuet, das“ vill Men-
nTlolbat T~ii. 4; welchen ich auch g. h. 4a ; f. s. n) s. w. a. h.] sein w. a. b.
, . die w. h. 3, 5, (3a, 4. 4a, 7). o) Ungläubigen 3, 3, 3a. 4a, 5, 7.
Z es hat mir auch der Mönch gesagt [3, 4, (3. 4a, 5)J, wie sye das Volckh
„ pr nusreüilien «rdo» 2, (3, 4. 4a, 3, 12). ,) Sa 4. 4a. 3, i U
A. * fr“ 'S Ä “ ÄSMÄM5 3. ’ d.
f^JlT»**“'**** 3. 3, r.m - r... w. ., £
a> v o_ 7 iq\ k\ 2 3. 3a, 4a, o. 6, 7: die wilden
i occpn w 2 d, da, o, 6, (3, Sa, 7, 14h °) ou '
Jassen w. tu, , \ » ’ . » u yon ^er Zeit so man
Thier 4 12. c) 2, da, 5; der Mönch 3, 3a, d , 6. d) n., von um
" u , i ( ,706 der Dom in Feuer verzehret werden, hernach aber ganz bd . . .
fr :;r ä. — •*« rv?zz
' ’ ^ \ „ Preatnrenl das die Füx und Wolf 2 , 3 , 5 t 7 , [4, da,
zehret wer en a. ) ^ ^ ^ bey - (6)< g) A. in der Thnmhkirchen
\ \ - 12V zu Salzburg 7, 12. h) w. auch sagt er mir weiters, so man
4, J: i:J ' , r(1 Jahr oder etwas mehr, wird eine solche Confnsion mit dem
zahlen wird 1 SM ^ kupferncn Hafen und Kessel werde Geld
Jn'lässen 3‘ ganz ähnliche Stellen finden sich in 3a für die Zeit von 1600
T' 3 .Ja mehr und in 11 für das Jahr 1800. i) g- d.] das wird aber
oder etwas mehr «« / 5, (7); weil die
fdtthdfc** “** f Xfl , l ,, 3, l. 4. 5 , 3. ,) 2, 3, Sa, 3,
, . JL Uh«, a •> a - äi ° w ; rt -
Willen 4a, J ^ schmähen 4; Gottes Ehr verkleinern 3; f.s.
Gottes so g q) n a.] mit athen 1; mehr achten 3, 3a, 4, 4a, 3, 7.
p) auch 2, 5 f. s. v i VorteU heimn t) g t] se nden
i ‘ “ d1 ' 1765 “ 4 1,75
— 48 —
fol. 26 sehen verzagen werden, er w > hat mir"' gesagt, x das v nach / Kayser
Carl® Absterben 1 ’ vor c der andern Zuekhunfft Christi khein d ge-
orteter 0 Kaj^ser f raelir seyn» würd, es gäbs dan Gott aus sonder-
licher h Gnad, dem 1 sey <immer und ewigs) Lob, Ehr <und> Preis
und Danckb<sagung> gesagt, <von) Ewigklieit zu Ewigkheit, amen. k
Bild 17
<Gebett. 0 Herr mein Gott, Yatter, Solin und heiliger Geist
und siiesser Herr Jesu Christe, du wahrer Gott und Mensch, auf
dein Zuekliunftt hoffen mir alle Stund, der jüngste Tag nimmer
der Erdboden darvon erzittern möchte 12', f.s. v) der Münch 3 , 4, la , 5. (1,
7 ; f. s. w) m. auch 2, 3a, 4a, 5 ; t- *• *) Ha, 4, la, 3, ti, 7 ; angezaigt 2, 3.
y) d. — würd] (2, 3, 3a, 4. 4a, 5, 6, 7, 13) ; nach diesen widerwärtigen Zeiten
wird kein kristlicher Kaiser mehr regiren . . . Wenn dieses aber geschehen
wird, so wisse, das der gottlose Antichrist vorhero regiron nnd zugrund gehen
wird 12. — fol. 26. a) 2, 4a, 7 ; Carl V. 3 ; Carl des öten 3a, 0 ; Carolo des
Oen 5; Carl und nach Kayser Leopold 4; Karl der Große 13', f. 11, 12. b) 2,
3, 3a, ö, (-in, 6); Regierung 7. c) 2, 3, 4a, [5, 7, 13); in dersclbigen Zeit bis
auf die i. d) 4, 4a, 0, 7, 12; k. solicher 2, 3, 3a, 5. e) 3, 3a. 4, G, 7;
anderer io; römischer fi; gelehrter . . . christlich und gottseliger 2; letzte
christliche 13. f) 2, 3a, 5, 6, 7 ; K. der christlich ist 4 ; Haupt 3 ; f. s. g) 2 ,
3, 3a, 4, 5, 7; gefunden w. und in Ewigkeit nit mehr regieren und seyn wird
io; gokrönet 3. h) s. G.] 5, (2, 3, 3a); s. Gaben und 4; bes. Zulassung und G..
In 4a legt der Mönch dem Lazarus die Befolgung der göttlichen Gebote noch
eindringlich ans Herz, i) d. — z, Ewigkeit] d. s. Lob E. Br. u. Dankh g. in E.
49 —
fern von uns Sündern ist, daran werden wür geßindten, Herr, liülff
uns, das wür fein wackher seyn, wan du mit allen / himmlischen
Engel zu dem jüngsten Gericht wärst khommen und allen Seeligen
und Auserwählten, die Lebendigen und Todten zu richten ver-
leylie .ms,- Herr, ein seeliges End und ein fröliche Stund zum
ewigen Leben, amen.)
,, ~. von wegen der altrömischen Kirchen und den armen christlichen
S len 3 (3a)- In 3 und 3(1 wird am Ende der Lz9 ' "* weit « ehcnder . Üforan-
Jimmung berichtet, dass der Mönch den L. segnete und ihm verbot, sich umzu-
sekauen. L . sei nach Büchenhall gegangen, habe seinem Herrn und dem Pfarrer
die abgeschriebene Schrift gegeben, auf ihre Fragen nicht viel gesagt, seine Er-
lebnisse aber genau auf gezeichnet. Nach 33 Jahren, als der Stad, Schreiber und
der Pfarrer schon verstorben waren, habe L. seine Aufzeichnungen kund getan.
In 3 und auch in 11, wo am Ende der Lzg. mit grösseren Abweichungen ähn-
, , - rhnet i s t wird noch erwähnt, L. sei zurZeit der Bekanntgabe seiner
Sit*.-« »— (""■> <•“ ** — »““" ä
f ‘ v , M 0 ti v a I Anm. I ; dises wirdt so wahr geschehen als o : wahrend
Gott in 7 angerufen wird, die Kristglaubigen ... von allen Übell zu behüten,
’-'rd in 1 12. 13 zum Schluss als Voraussetzung der göttlichen Gnade u. a.
' 'Zkehrung von den Sünden (4), wahre Reu (12) und eifriges Beten (13) er-
u ... i7 2 3 7 12" f. s. — fol. 2G'. a) unser 1. — fol. 27. a) Eine drei-
'Züge Inschrift, deren letzte Zeile z. T. auf der Wiedergabe des Bildes 19 zu
n ist, lässt Sich ebensowenig auf lösen wie der Text der von den beiden
tZschem gehaltenen Schriftblätter (Vgl. 8. 50). Am linken Rand des
Bildes 19 Sind Äste eines dürren Baumes zu erhnnen. _
4
fol. 26'
Bild 18 / lol. 27
Bild 19a)
Bild 18 fol. ( 26 ) BUd 19 (fol. 27 )
— 51 —
ff an dschrift 9.
Peschreibung der Geschieht, so sich mit Lazero Minzer» auf P ag. i
den Bundersperg b zuepegeben* hatt. Im 4 Jahr 1523 pin" ic
L azero' gebesen zu Reichenhall« pey den Hern Sta tschreiber
in Diensten, da hat es sich pegeben, das unser 5», als ich und
mein Herr der Herr Stattpfahrer, der Herr Pfleger und sonst
Pin Purser’ von ReichenhalL sein hinauf gangen auf den Unders-
da 1 sein bir khomen zu einen Loch wie k ein Copeln / so pag. 2
in den Perg ist eingebaut gebessen, darinen haben wir eine Schrift
mit sulderen Puechstaben geschriben gefunden, daran haben mir
gelesen und geschaut, da gengen bir biderumb hmab göng Reichen-
hall, da haben sie widterumb von der Schrifft geret und solche
Schrifft oder Puechstaben abschreiben und pidten mich alle 4 mit
scheuster Pidt, ich sollte solches paldt in das Berkh stellen, gienge
ich den lezten b Unser-Frauen-Dag“ in Hörbst“ hinauf und schreibe*
ih und' seind solche Puechstaben / gebest und wie ich solches pag. 3
prricht hab, ist es Abent wordten und“ ist geschehen an einen
Mithboch b und hab mich auf den Perg verspäth, das ich nit khonnte
nach Haus gehen und mieste anf den Perg pleiben pis auf den
Pfingstag“ und da ich wolte hinab gehen, da schauet ich noch
einmall umb, da sache ich einen parfuesen Minch, der gieng mir
„ach und hat ein grosse Purth Schlisl auf der Axel auch ein
Pethpuech in seiner Hand, der sagt zu mir, bo wilst du hm,
hungert dich odter bo pist du gebesen, / Lazerus, odter hast P»g.
nair 1. a) 10; Qizner 8. b) OnterBperg 8; Undterperg 10. c) begäben
_ ^ g ' d i J 15231 10; Anno 1603 8. e) Vor p. steht irrtümlich war 9.
8 ’ 1 r Ji m irl 8 10: R. i 9. Der Schreiber übersprang anscheinend
8 ’ f , ' 'I vit r Worte und wollte in schreiben, bemerkte aber sogleich den
die folgenden vie um <*» Zeilenversehen
Irrtum, unterhess es jedoch, dasi^^ V Zeilenlängc und
handeln dürfte, können wir als Vortage eine Hs. ml g 9
Uhnlich kleinem Format ersehen. Scb. m. g. B.
Id »ir seifld beimb Rangen,
«... i.. ** f »< »; ». s.":
wer 9. - pag- 2. a) u. ich so 1 . } ’ P 7 soh solcho 8> 10 . f) n.
AL A*. A ich auf dpn B y wurde und Bit nach B. K. g., aa dud icu u. i».
“SJÜ“ 1 Pdnstag a - überholt?
irrtümlich die erste und zweite Frage. Die richtige Reihenfolge wäre.* dritte
— 52 —
gesen, da sagte ich nein, ich b hab nicht gesen, da sezt er sich
nither zu mir, gehe mit mir, ich will dir zu esen geben und das-
jenige 0 auslegen, was du in d Loch der Bant abgeschriben hast, so
sein mir nit beith vom den Örth, da mir gereth haben, ein wengig
aufberths gangen und khounben zu einer® Khlamb, hoch und weith,
dardurch sein mir khounben zu einer grosen eiseren Thir, belche
pag. 5 er hat aufgespirth mit einen Schlisl, so f / er auf der Axl ge-
tragen, von der Khlamb pis a zu den Thor haben mir ein benig
Tagliecht gehabt, b aber nit lang, durch dieselbe Porten fiehrt er
mich hinein, mithen aber® unter den d Thor war ein märblstainere
Pankh, da sagt er®, Lazaro, alda auf diser Pankh läse deinen
Hueth ligen, alsdan kanst du bidterumb heraus, ban du wilst, er
sagte auch f , so ich ein Beille darinen werthe sein, soll ich nit ein
Borth redten, ob h man mich schan anrethet, ,ich solte auch pey 1
pag. 6 neben fleisig auf- / mörkhen, was ich hören odter sechen berdte,
mit disen Börthen giengen a mir also durch die Porthen hinein, albo b bir
strackhs einen boll erpaithen® Thum gesechen, <belcher nit allein,
mit lauther schenen, pallierthen, zum d Thaill. weisen, zum ThaiU
rothen und schbarzen Märblstein gepauth, sondteren auch mit vill
Golth und Silber gezierth, die Fensterstöckh wahren von lauther
ausgearbeithet und 0 durchgrabenen Stein, auf der Ägen des Thums
stundten 1 auch undterschidtliche Stätdumb®, so durch und durch von
pag. 7 edlen Golt / baren, mithen) an den Thum bar ein khöstlichs
Uhrberch, dergleichen ich“ niemallen gesechen hab, nit allein auch
mit Silber sondters auch) mit khöstlichen Gollt, (auch khöstlichen
Edtlstein versezt und) geziert, (der obere Theill des Thurns wäre
mit offendtlichen und b vertglasten Fenster, der undter Theill bat
Fenster von Christall, der Thum bare gedökhet mitt lauter gultem
Frage, erste Frage, zweite Frage, vierte Frage (8). b) i. n. zu] 10; alsdan
sprach er zu 8. c) 8, 10; das zeige 9. d) in — w. aufberths] (10); in
den Untersperg als nemblich die Schrift an der Wandt und auch im Loch
darbey, so wttr ein wenig gerädt haben und a. 8. e) 10; e. grossen 8, f) 10;
seiner Burdt, die 8. — pag. 5. a) p. z. d. Th.] 8; ein wenig hinein 10. b) g.
a. n. 1.] 8 ; von denen sein mier khomen zu einer grossen Porten 1 0. c) / . 8,
10. d) d. — P., da] 10; der Porthen 8. e) e. zu mir 8, 10. f) a. — r - ob]
(8) ; a., wan du ein Weill d. pist, so' rüde khein Wort, ob 10. g) nach B. folgt
irrtümlich herein 9. h) ob — anrethet] 10; f, 8. i) p. n.] 8; f- 10. pag. 6.
a) 8, 10; gieng 9. b) 10; f. 8, 9. c) 10; e., grossen, starckhen 8. d) z-
— schbarzen] z. Th. w. r. u. soh. 8; Th. von lantor gbarzten 10. e) u. d.] von
khBstliohe Holzt und grabene 10; f. 8. f) 8, 10; stundte 9. g) Statuen 8;
Fillder 10. — pag. 7. a) 10 ; f. 8, 9. b) n. v.] f. 8, 10.
— 5.1 —
Lanen 0 odter Schindtl, welches scheinet als die Sohn, also das ich
solches nit' 1 nach Geniegen anschauen khunte von® lauther Glanz, als
ich nechenteU zu den Thum / khom.) sagt der Minich“, Lazaro,
schau an b die Uhr auf bievill der Zaiger stet, und er stunt auf
7 Uhr, als ich aber ein benig hinfir gangen, da Sache ich ein
scheues gros und woll erpautes Closter mit einen dopplethen
Gioo-enthurn, dises Closter ligt auf einer schenen, beithen Wissen,
(umb belche Wissen® ein scheuer Garthen, thickher Waith umb
und umb,) nit beith aber von den d Closter wahr ein® märblsteiner
Prunen, belcher sich durch 3 f gulterne Bohr theilet und ine eine beis
märblstainerne Prunstumb h springt, / (die Seill“ odter Thadterman pa g. 9
bahr so khöstlich ansgehauet und mit andteren Steinen von aller-
hant Färb eingelegt und iber die Massen geziert, das ich mir den-
selben nit genueg khunte ansechen,) neben den Prun herumb stunten
allerley Paumb b , so niemanth®, allein schön zeithige Fricht (voll
der schensten Gebäxe d , belche dermassen so lieblich schmöckhen,
das ban einer® halbtodt wehr, darvon erquickhet berte, undter den
Prunen da buexe nichts als allerhant der schensten und khöstliche
Plaunber' und Khreither / als® Rossenmarin und Spithenath, auch pa g. io
liefen unter den Printhlein hin und bidter schene, khlare Päch-
lein welche 15 in den so den ligenten Steinlein ein anembliches,
lustiges Seegereüsch® machten, zu disen Pächlein khomben die
Thierlein so in der Bissen hin und her laufen, die pathen und
khiellten’ sich ab, auch singen umb dises Closter herumb die
schene Balthföglein dermasen schen d , das mich gedunckhet nit
c) L. o. ScbOBtöch 8; VM^IO- Za Lanen
£ * «? £ W » b, a. — 7 Uhr]
" n ä 7 st von der Ihr nnd er st. a. 7U.8; auf d. U. wievill es ist
Ta Ich schaue hinauf auf d. U.^evül, es zeigt auf die 7. ^ 10;
Z 'aint 9 hf Brunnstuben 8 ; Bru^stubl 10. Vgl. Schmeller 1P 721 f. - pag- 9.
a) S. o. Th.] 8; S. ". Inter Tatterma*» *
Vgl ■ auch Bild 6 der Ms. 1 (8. M. VI H f > ^ ^ gchönster Blüe
T C wr C n F S\rP ™it khlstliTh Frachten, so alle zeitig waren, nebst allerley
h 1 „qtpn Geboxten 10. c) Es fehlt eine Stelle; etwa zu ergänzen: je gesehen
£,*> «r u « s ä-ä:
10. d) sehen und lieblich 8, 10.
— 54 —
pag.il andterst, / als höre ich lauther boll zusambengestimbte Instru-
menter,) darnach sein wir in die Khirchen hinein gangen, aber*
alsopalt hinter der Khirchendihr nit boll hinflr sechen khonte auf
den Chor b odter Hochaltar 0 , alda d khnieeten bir nidter vor den
heiligen Sacrament und petten alle peithe, nachmall fiert er mich
beiter zuruckh in einen Stuell, sagt, Lazaro, alda pleib pis ich
pag. 12 biter zu dir khomb und dich wöckh®, da» petracht / ich die
Khirchen und schauete ich hin und her, da zölte ich pey 300 Altär,
auch 30 grosse Orgl, <die Pfeifilein wahren von puren Silber und
Golt, neben einer jedten Orgl stunt ein Khasten von lauther er-
höhten Arbeith, auch von lauther Lerchenholz», die Lenge aber
diser Khasten wahr 64 b Schueh 0 , Höche d aber* 26» Schueh, auch
hate ein jedter Khasten 6 Thirn, dise bahrn voll) mit Instrumenten
pag. 13 als* Geigen, Zitter, / Trampeten, Gläschen, Lauthen, Hirpaugen,
Flauthen, Härplen, Posaunen, ia, unmöglich bar es mir zu zellen,
so in diesen Khasten baren, als ich aber in den Stuell ein Beill :
gesesen bahr, da khumben von der Stiegen herunter, belche" neben '
einer Stiegen beren gegangen, 300 Par Minich in Holzschuehen,
belche mich gar eben anschauen, aber nichts sagen, sie giengen
auch hinfir b den Chor und hueben an nach die® Khirchengepreich-
pag. 14 liches d / zu singen, auch» nachdem sey b gesungene Fesper, leithet
man mit allen Glockhen in peithen Thurnen, undter disen Geleith
khomen gegangen ein grose Menge Volkh, sc arz g > ,
soboll Man- als Weibspersanen, alles herlich gekhleith, p
hernach höbt man beleben" an ein d Ambt zu singen, pey
auf allen Orgl musizieren und singen, auch auf allen Althören
pag. 15 Mess zu lesen, also burdte der Gottesdienst / gehalten, mit" groser
pag. 11. a) a. a. h.] kunte ich von 8; und aber bei 10. b) Ch. o.]8;f.l0.
o) H., so lang wäre aie Kirche, wir giengen aber alsbald hinfllr zu den Hochaltar
8; H., also gros wäre sie nnd als mier hinfier khomen z. d. Chorr 10. d) a.
St. sagt] 8; a. betten mier das h. S. des Alttar an alle peit, darnach f. e. m. zu e. St.
nnd er sagt zn mier 10. e) hinwöckhführe 8,10. f) da - Orgl] 10; In dieser Kirche
zöhlte ich 300 A., 30. 0. 8. — pag. 12. a) 10; Ebenholz 8. b) 10; 6 8. o) Sch.,
die S, 10. d) 10; Tueffe 8. e) /. 8, 10. t) a. - Kh. baren] a. G„ Cith., Violin.
Tr., L., Pfeiffon, El., Pos., Hörepanckhen etc. unmöglich b. es zu erzöblen s. L d. K. w.
8; zu der Musi 10. - pag. 13. a) b. - gegangen] f. 8, 10. b) h. auf 8; h.
zu 10. c) alten 10; f. 8. d) Kirchengebrauch den Chor 8; Kh. die Tagzeitten
10. — pag. 14. a) f. 8, 10. b) s. g. F.] sye g. 8; dise vollendt war 10. o) sch.
g.] f. 8. 10. d) e. A.] das Hochambt 8, 10. e) p. — singen] und schlugen auf
a. 0. nnd gebrauchet die vorgenanten Instrumente musicolisch also lieblioh, das
mich gedunckht ich seye in den Himmel 8; h. welchen man a. a. 0. pflegt zn
m. 10. — pag. 15. a) m. g. A.] m. g. A. und nach vollprachten Gottesdienst 10;
— 55 —
Andacht geing alles Volckh bitter nach Haus, disgleichen auch
die Minich bidter iber die Stiegen hinauf gangen, da khombe der
vorige Minich widter zu mir und sagt, ich b solt ein being barten,
pis das Cauvent gesen hat, also pleib ich auf 0 den alten Orth pis
12 Uhr schlueg, alsdan khambe er® bidter zu mir und fiehret mich
iber ein» Stiegen hinauf / iber" das Lanthhans, belches» 12 Stäffl P»8- 10
hat nachmall khomben mir auf® das Lanthhaus, belches zu pether
Seiten lauther hoche maure d glöserne Fenster hat, war" inmitten
dises Lanthans» bar ein Thir, durch belch er mich hinein fiehret
in das* Refectorium, in» belchen lange Tafiel stunten, auch neben der
Dihr bahr ein pedeckter und zuegerichter Disch, an belchen er
mich sizen hies und sagt zu mir, alda pleib, / pis ichdir zu esen P»ff.
pring, diebeill er umb das Esen gieng, schaute ich durch die
Fenster hinaus auf die» beithe Bisen, allbo ich ein grose Menge des»
Volkhs sache hin und her gehen von einen Balt zu den andteren,
undterdesen pracht er mir zu esen, Supen, Khrauth, Fleisch und
p ersten und ein Laibl Prodt", auch ein silberen Pecher mit Bern,
ungefähr pey einen Mäsl, die Schisl bahren / ziner und als ich pag. 18
gesen und getrunckhen hate, hies er mich Gott darumb dankhen,
darnach fiehrt er mich bidter in die Khirchen, belche aber voll Volckh
bare nachmall fiebrt er mich in das» Reventdoriumb, oder vondanen
abermall in das Lanthhaus und in die» Piblidekht, die bahr auch
zu petten Seiten 0 unverglaster d Fenster, durch belche ich hin un
her sache die Leith", da fragte ich den Minich, behr / sie behren, pag.
er sagt, es behren alte» Kheiser, Pischöff und Graffen und anthere
ffuete b Leith, die den® christlichen Glauben zu ihrer Zeit mehren
berdten, ich- sache in der Piecherey, belche von Paumbnngen
r— h , . _ hat] 10; bleib noch da, man will zum Essen gehen 8.
darnach 8. b) ■ J . q dflr Kirohe ft d) 10; big das es 8. e) I der vor-
C ) a . d. a. 0.] 10, di0 g w _ pa|r . 16 . a) i. d. L.] dabey ich
genante Mönch S d. M. j b _ hat] 10; die hat nur 12 St. 8.
gesessen war 8, “ d “ a ^ orhang ^ \ ) m . f j unverg.oste 8;f. 10. e) f. 8
JO ' [) 8 /Vorhaus 10. g) d. R.] 8, 10; die Seithenthorien 9 T ^; n - an J; rin W d 1 -
Taffel staber n. d. Th. ein bed. Tisch ^ c) ^ B ’ wie man
war ein bed. D. zu 10. - pag. 17. *14 10 ’ f- ?■ ™ J in f iö .
bey St. Peter zu Salzburg hat 8. - - WS- » ) ‘ p. versehen
b) d. P.] 10; eine L.berey 8. c) S. ; 8 ; 10. V * . J v0 ^ mbe 10% c) d . _
m'briteDfs 6 ” werden mit “der Zeit den catholischen Glanb verfolgen (!) 10.
dl ich - Verb bas] i s i. d. Liberey auch Buecher, welche v. P. und Heithen
d) ich V ., J j t j der M. vill sechen so
waren, es waren »uch übel zu ^esen, derow 1 Biecher
darin geschr. waren mit der gr. w. a, er zeige*
56 —
bahren, ich thate auch hart darinen lesen, , derobegen läse er mirs
vor, der Minich, vill Sachen so darinen peschribön seint mit groser
pag. 20 Yerbunterung, bas sich zu den lesttn Jahren / zuetragen berdte
ander disen birt es Vesperzeit, belche widterumb solemniter“ auf
allen Orgien und mit undterschithlicher musicalischen 11 Instrumenthen
. und Seithenspill gehalten birth, nach der« Vüsper gäbe er mir
biterumb zu esßn bie zuvor, nach den Esen geingen bir zur?
Coiüplet, belche gleich bie die Vesper vorpeygangen bahr, da baren
pag. 21 alle Millich pereith mit prin- / enten Khirzen geortnet“, die
geingen hin gegen den Thor, bie b zuvor herein seind gangen, da®
■hate es pethen Seithen eiserne Thirn, zu d jether Seiten 6 eiserne
Kille, ein jethö Thir bar dikh pey“ 5 Zall, er sagt mir auch und
zaigt mir, spricht, Lazaro, durch dise Thir geht man auf®
St. Parthollome auf Pertholsgathen, durch dise gehet man auf
pag. 22 Salzpurg in Thumb zu St. Ruperti, durch dise auf St. / Petter
auf Salzpurg, durch dises auf St. Johanes, durch dises auf
St. Sekhirchen, durch dises auf St. Michaeli in die Inzl, durch
dises auf Feltkhirchen, durch dises zu Unser-Lieben-Frauen auf
die Gemain, durch dises auf St. Petter und Pauli auf Keichenhal,
durch dises gehet man auf St. Georgg in Hällein, durch dises auf
pag. 23 St. Petter auf den Thum, / durch dises auf St. Mäxlan, und die
erste Nacht sein mir gegangen auf Pertlsgathen in einen schenen
Gang, das“ alzeit 2 b und 3 nebeneinandter gehen khönen, auch®
der Gang abgesezt iber d 3 Staffl, darnach sagt der Minich zu mir,
Lazaro, mir gehen iezt undter, tieft undter einen Se, als bir aber
pag. 24 in die Khirchen khomben, sungen / sie die Möthen, darnach
giengen bir widter in den alten Beg hinab in den Unttersperg,
da“ bahrs Esenzeit, da gieng es zu, gleich bie den ersten Tag, die ,
andtere Nacht seyn bir auf 1 St. Petter in Salzpurg gangen, alda°
von P. geschr. welche ich aber hart 1. khonde hnd wegen des Altenthnmb, da
löst inier d. M. vor und saget mir was vor grose Veränderung 10. Paumbringen
kommt auch unten (pag. 46) für Paumbrindcn (8) vor ; 9 hat Panmringten. —
pag. 20. a) 8; sollemthier 9; horlich 10 . b) 8; musibelischen 9; nihicolisch 10.
c) d. — bahr, da] (8); welchen 10. d) z. C.] 8; zn der Copeln 9.
— pag. 21. a) f. 8, 10. b) b. z. h.] dnroh welches vorhin ein 8; wo
mir h. 10. c) d. h. e.] h. nach zn 8; d. h. e. zu 10. d) za — jethe] auch
an b. S. o. Rigi, dio 8; and ein iede eis. D. and ein iede 6. eis. Ridl, e. led. 10.
e) Für die folgende Aufzählung sieht die Übersicht aut S. 9f-, aus welcher die
Reihenfolge der Kirchen ersichtlich ist. — png. 28. o) 10; in welchen 8.
b) 10; 3 8. c) a. war 8, 10. d) alzeit 8; alzeit mit 10. — pag. 24. a) da — e.
Tag] d. w. es halt als wie die erste Naoht 8; f. io. b) a. — in] 10; nach 8.
o) a. — M. geleith] hat der M. in den Thnmb auch zur M. gel. und hat uns
— 57 —
uns der Mössner schier erdabt, dan gleich bie er die hintere Thir
hat aufgespörth, sein bir pey der. fedteren hinaus gangen und er
hat zu der Motten geleith, / die thrite Nacht sein bir gangen tu» pag-S»
Thumb auf Salzpurg, da sein mir. hinter den Hochaltar aus und
einigen die vierthe Nacht giengen mir auf*» Maxlan die finffte .
Nacht giengeu* mir auf Feltkhirchen, die sechste Nacht auf die
Gemain und also forthan von einen Orth in das andtere, belche
f. . ueschriben sein, da khomben bir bidterumb in die
Piedberey®, da sagt /'er mir vill von den Dingen, so sich in der P ag.2ß
weit zuetragen herdten, als Krieg,“ Pestilenz und Theyerung,
unterdesen schaute ich zu b einen Fenster hinaus, auf die beithe
m en hinunter, in welchen ich vill Volckh wie zuvor gesehen
habe unter beleben ich absondterlieh einen Khciser sache, der
„ ^uUerenc Grau auf seinen Haubt hatte, auch® einen Cepter in
ein nulterene ^ en Parth) auch sac he ich / vill pag.27
'ndtere Leith gros und khleine, Man und Frauen, darauf ich den
“ . . . fragte' behr sie behren, und er sagt mir, den Keiser, den
Sri«“»«'»» Keiser Fridterich, der rersuckht ist horten snf
, Palserfelt schau in nur eben an, es ist derjenige Kheiser, der
verlohnen ist bordten, auch hab ich gesechen vill alte Firsten nnd
Goni so ich pey ihren Lebzeiten boll khent als Herzog Al- / pag.
St“ von M n?chen, auch seine Hausfrau, Pischoff Lechenhart
percht von i ^ ^ gt petter> dem c Pr0 bsten vpn
St /enn Snd andtere mehr, Arm und Reiche, da fragte ich den
t ihr d T huen hierin ist aber bahr, da gab er mir ein
Mauldaschen bell ich mein Leben- lang empfhntei. habe nnd
ö S Worten hart und scharf straffe, sprechend', harnmb darffs
r n ach Ir Seheimbnns Gottes fragen, es / gepihrt dir nrt an «,.»
Wssen er sagt mir nach, Lasaro, Mist- bydternmh hmans gehen,
’ ir' h n erwüscht den wie der Mönioh bat zaegesparth. da hat der
Bchi.tr in der Kirchen erw “ ’ , fa denThnni b seind wür bey der hinteren
Messner aufgespärth znm lettthe hinder den Stiellen unter der
Thür aus and ein gegangen du d j der Mössner die Kbirchdir
grossen Orgl 8; dort hat uns d. M^bald gesehen, d.w^ ^ ^ ^
hat aufg. s. mir b. einer andern h . 1 ■ 1 * darnac h widernmb heimb
Bögen St. Bartholome, anc as v g{ peter md Panl zn Reichenball 8.
in den Untersperg 8. b) a. MJ 7 , « , Lieben . Frauen 8 ; N. sein
c) g. m. a. F.] 10; gegen Mazimihan S, d) z ^ a) 810 . Kriegs .
mier gangen 10. e) 1 ' lec ^ ercn ’ < ’ _ F dalao f] (8); da 10.- pag. 28.
»• b) c.] durch e. 8; bei den JO- «)* * ’ pn J zu & c) d . p. v .] d.
a) A. V. M.] 8; aus Baiern 10. ) J da 8 ; sie thuen,
£ TA % ». o SX ~ - *>
— 58 —
so magst dn es boll auch tbuen, bilst du aber herin pleibeh, stehet
auch pey dir, aber ich sagte nein darzue, ich will hinausgehen,
darauf gab er mir zu esen bie zuvor sonsten alzeit, auch gab er
mir 2 Laibl Prodt auf den Beg und ermahnet mich fleisig, ich
pag. 30 solte Gott allzeit vor Augen haben 1 », / ich solte dienmiethig sein,
tieill ich lebe, auch einen gottselligen Bandtl“ geprauchen, mit
disen Börthen flehrt er mich bidterumb zu den Thurn b , begen der
Schene noch anschauthe, sach ich, das der Seiger eben 0 bidterumb
auf 7 Uhr stunte, bie vorhero, da ich pin hinein gangen, als ich
nun zu den Thor khombe, sprach er zu mir, Lazaro, siche, das du
pag.81 dis, bas du gesechen hast, niemant / sagest" , so pey dein Leben ist,
dan also ist es Gottes Prauch und seinen Willen, das die Gottes-
geheimnusen verporgen pleiben, also b halte meinen Befelch 0 ', so lieb
dir dein Leben ist, auch so palt du nach Haus khomest, so schreib
alles fleisig auf, bas du hierinen gesechen hast, es birt Gott
Selbsten der Belt solches schon khuntpar machen zu seinen Zeit, .
pag. 32 damit sich die Leith hieten / khönen vor disen gefährlichen
Zeithen, so zuekhiniftig berten wird», er sagt mir auch, das in
unseren Lanthen Theyerung, Sterben, Khrieg, dises alles aber
soll ergehen aus Verhengnus Gottes, beillen die Menschen so gahr
nach ihren Billen leben, ia, es wirth gehen 1 * das vill grosse Stet,
Märkht, Dörfler, Schlöser berten eth ligen gelassen berten, <die
pag. 38 Leith berten von den Khriegs- / besen dermasen petrangt werdten,
das eines den andteren nit helffen khan, dahero werten vill khlein-
miethig werdten und sich verlauffen, dails werten an der Pest
sterben, solche Khrankhheiten werten iberhantnemben und ein-
reisen, das alles Volckh wirt darauf gehen und was da wirt iber-
pleiben, darff nit gedenckhen, das sie“ ibem Pach sein, sonthern
pag. 34 sie werten mit der thridten Euethen, / als mit Theyerung gestrafft
werdten, dieweill so vill unersöthlich sein, auch das sie nur imber
und mehr pegehren zu haben und nit zufrithen“, was ihnen 1 * Gott
zu ihrer Nothdurft peschert und schickht, sonthern Tag und Nacht
du .8, 10. b) h. und thraueu 8, (10). — pag. 80. a) Lebens 8, 10. b) 10;
Thor wo wtlr seind hinein gegangen und nachdem ich den Thum 8. o) e. b.]
f. 8. — pag. 31. a) s. (sagen 9) — L. ist] s. vor 35 Jahren S;s.bey deinen Lebzeit 10.
b) a. — 41. anf] (10); darumb halte dissen meinen Befeloh fleisig, auoh 8.
c) 8; Puech 9. — pag. 82. a) 8; w. durch einen gottselligen und frnmen
Lebenswandl und 10. b) geschecben 8, 10. — pag. 88. a) s. — sein] s. schon
über den B. s. 10; es schon gewunen soyo 8. — pag. 34. a) z. sein 8, 10. b) 8,
(10); ihme 9.
— 59 —
.„raciM, wie sie kühnen da «ad dort ein«« Pfenmg” eiachtot.«,
thracnten, entgehe 0 dter entzogen werdte,
das ihnen nit o^aben Wnechern® ihnen / nichts verur- P a ?- 30
welches Scharte« ®" eD ’ p ^“ h ™ s , tm/rtbigkheif n«d
“t I HoS« ' zfSbe«, w.^ie geben .at«r-*h M in
Sach in ‘ hr “ H dell Fdti ia , doch“ mehr ist, sogar .« der»
Haus odter ^ viertlgtnnt p re dig oder Mes pey-
Khirchen, wa ^ dag gied ein ainziges y at terunser mit
gewanet, so Schint-Geizteifll 1 ziecht sie, gleich
“ einer Kühlten / hete, als“ ans der Khirehen >»M
SJr n£h Hans zu ihren Sneth nnd Gelt odter“ an ihren
pilüch ergehen werdtan.^« wrnrsachei
diser» atecheilichcn S gebeiüch seint des abscheylidren
- ScLren, so zn ieziger Zeith so —
1 Schwang gehet, das man palt nit mehr rtfhen khan, man
znglrtch mit“ einen Schbnr odter“ Flnech“ darein,
Namben, sontern auc pey s ® den heiligen 5 Wnnten
Sacrament, P®?“ den Christi ^nit beleben er uns arme
,md aus d n Bachen des leidtigen Teiffl
5ÄS* ** es bir “ die “
plage, des sie nichts als harte un 8 nnd Na(jht beflei6Sen
empflndten, wie das sie reich werfen kl ihn « J #) d _ Schint . Geiz .
10. e) f. 8. - pag. 85. a) I. u. S.] • M öss hBren M a darbey
teiffl] (8); Sontag und Fenrtag khö b g J ^ e) sondern 8. t) Geizt
andächtig betten sollen, de “J er R Schindluder, vgl. Schmeller
S. Schind - fn ^ H. darpey] (10); albo ihr Herz
499 fJ - W- „ndl diser'erbärmllcher S. so. Q. zaelasset das obige V. a.
ist 8. °) d. - Sch. an ] desen g . f. to. d) 8-, ebigie 9. - P<«“ 37.
diejenige absch. Sünde , irrtümlich wiederholt 9. d) Raden
a) s , 10 . werfien 8 J) ß] ^ s . b . 8einen h .10. b) e.
8; (f. 10). — P 11 ?- 38 \ ’ P „ „ ■> erl 8‘ 8. 9; ich s. es dier 10.
- hat] und des Todt grisen 10; f- 8. o) s. erj «,
— .60 —
pag.39 khomben, das Gott iber das ganze Teizlant dermasen verbeugen
wirt, das“ es pis auf den lezten Tag wirt ausgesogen werdten, nit
der sechste Tbeill wirt pebahret sein, nit allein wegen der vor-
erzelten Sinthen, sonthern weillen alle schendtliche Todtsinthen
in den Schbung gehen, als Unkheischheit, belebe dermasen in
Teiscblant birt in Schbung gehen, das Teischlandt leztlichen nit
pag. 40 andterst als / Sodomä und Gamorä mues gestraft werten, es khan
zwar Gott der Allraechtige lang zuesehen, aber doch 11 , ban man
sich nit bill pesern und sogahr sein gäthlicbes Worth nit in Ob-
acht nemben odter nit anhören, so mues er leztlich verhengen und
khömbt mit einer solchen groben Ruethen, die Sinther damit zu
straffen, aniezto aber, lieber Lazaro, denkh, das Gott die Ruethen
pag. 41 schon / ergrieffen und in der Höche hat», auch» gleich bill darein
schlagen, weillen 0 ja sogahr alle Tag die Trey und Rödtlichkheit
der Teischen erloschen, das man ja die Teische vorhero vor?
das redtlichste Volkh gehalten, aniezo aber vill falscher seind® als
andtere Mathian' und Yölkh, höre Lazaro, dass dises alles, was ich
dir gesagt habe, in weing Jahren' 1 solle unde wirt seinen Anfang
pag. 42 nemben, alsdan* wirt anfangen / die Pest, das etlich tausent
Menschen daran werdten verderben miesen,) er sagt mir auch
bidterumb® von Salzpurg, wie es so eth wirth gelassen werten,
das die b Fix und Hasen werten undter den Stein zu St. Ruperti
Altar werten® ihre Wohnung haben, untter andteren sagt er mir
auch, wie das die geferliche Zeiten, palt das 0 man Zöllen wirdt
pag. 43 1758, anfangen / werdten, weillen auch die meisten Laster zu der-
selben Zeit am a meisten in Schbung und so gahr iberhant nemben
werden, als b Ehebruch, Huererey, Hoffarth, Geiz, Peneidigung 0 und
Wucherey und Petriegerey, das man die Teischen 1 ' von Tirckhen
khaumb erkhenen khan <odter® mögen,) auch 1 wirt sich« zu der-
png. ay. a) d. — werten, es] (8); schickhen und straften das es ein Grausen und
Erschrocken ist, der grose (Gott) 10. — pag. 40. a) d. — aniezto aber]
(8); wan er einmahl schraftcn duet, so ist es erschrökhlich, wie es bei den
Sindflns und bei Sod. n. G. zu sechen ist 10. — png. 41. a) 8; halt 10.
b) a. g. b. d.] 8; damit d. zu 10. c) w. — und Völkh.] (8); f. 10. d) 8 ;
sehe auf 9. o) 8; voiher 9. f) u. dg!. auch im folgenden 9 für Nation, g)
f. 8, 10. h) 10-, Tegen 8. i) a. — miesen] (8); f. 10. — pag. 42. a) f. 8, 10.
b) 8. 10; ia 9. c) d. — werdten] nachdem man z. w anfangen w. 8; seinen
Anfang nemben wiert sobalt man schreibt 1768 1 0. — pag. 43. a) am —
nemben] i. Sch. werden gehen n. s. g. y. n. 10; f. 8. b) a. — Petriegerey] (8);
f. 10. c) P. u. W.] f. 8. d) T. v.] T. v. denen 8; T. yor 9; Christen y. Helden
und 10. e) o. m.] f. 8. IQ. f) a. — d. seint] (8> ; es wierdt a. Drei und Gl.
erkhnlten 10. g) s. — ganz] umb selbe Z. auch unter den Gläubigen 8, —
— 6P —
selben Zeit der Glauben ganz verkheren, das sich nur pl< * 44
mit den Worthen / pekhenen, aber mit den Herzen weith dämm
«eint dahero wirt Gott die 0 teische Mathian» iberziechen, das
ihnen allerley d Unglickh, Widterwerthigkheiten, Trangsall und
ihnen aiieney s ein solcher p i ue thiger b
££ Sbe“ SmbiieV mit* de.» Christ —
, ii one b ihnen b an Reinstramb werdten®, auch das der Rem
r die Danau werten mit Plueth fliesen, / (weillen sich das
Te Volckh pey disen Rauffen werten pefinthen» und abschlagen
regten ein^den andteren), das es wirt so gahr alles widter
«nndter sein das die Pauersleuth ihren Pflueg werdten zer-
schlagen, das Eissen» zue Gwör und Baffen schmithen lasen, in
n " i/iirifur Plaven 0 berdten nit allein sein in Teischlanth,
stnthern auch in Belschlanth d und aller Orthen®, / sagt mir auch P«*.46
der Minich wie das in Walserfelth sich werdte ein solche Schlacht
welche» entsözlich sein wirt, welches ich zwar selbsten
pegeben wM h ^ habe . q disen „ Pieche r in® Undtersperg,
T d mit Paumbringen eingemacht sein gebesen, das dieselbe Schlacht
Z ” 5S / werdten, das alles Yolckh von beithen werdte
zuelauffen, auch der Pauersman mit der Reithl» odter Trischl, der
Möpue» mit der Gaisl, der Handberchsman mit seinen Berchzeig
rauch die Weiber mit der Offengabi und mit ihrer Ehrukhen 0
sogar auui u . ,, y 0 ] c kh wirdt einandter
«■ - I ,ng l 5 : l P B 7 n8 en r c) P. - a. Orthen] (8); f, 10. *) * ®J
zbar 10. b ) 8.10 E _ - 4(J> w e B-] 10 . w. erschröckhlich s. 8 ;
de« 8 . e) 0. es 8 10 P S Baumrinden gern. 8. c) i. den
welches ich e. sie 9 b) den alten ^ #) B . 0 . T .] R. 8; Dr. 10.
«. 10 ’ d) t _ bf e Möne 10 ‘ Fuhrnan 8. Vgl. fol. 24% °> <*** drücke)
Vgl. fol. 24 % b > Mone ’ / j th g b) 10 . der 8. c) 10; von 8. d) d. w.B.]
10; f. 8. -V**- den Paumb] d.und spricht 8; d.P.v.
8; d.Panmb 9; einen Paumb 10. ; L B disen P . 10 .
d U a d P 9; denselben P. v. d. ü. u. e .
J 9. g) s. - Schickhung] (10); zum 3.ten mahl 8. h) f. 8, 9, 10.
62 —
pag. 49 Schicbhung 1 auf k der Wurzel / gestanten, dieser Paumb steth lange
Zeit dir 1 *, wan er aber wirth widterumb grainen, so werden sich
die petriebten Zeithen b anfangen, wan er aber wirth Frucht pringen>
so wirth alles miteinandter iber® und iber gehen, es“ ist nur ein
wilter Pimpaumb, und diesen Paumb last Gott alein zum® Zeignus,
es wirth auch der Herzog sambt den Volkh, was von der Schlacht
pag. 60 iber bliben, nit wider nach Haus khomben} / lasen“, sondtern es b
werdten alle 0 zugleich 11 von den Volckh, so hierin ist® odter sich
pefinthen in disen Perg aufgehalten f mitsambtB Kheiser Fridtrich,
von disen erschlagen und 11 urabgepracht werdten, das Volckh aber
das auser des Lanth ist, wirth sogahr 1 abgeheitet werten, das der
pag.51 Atl auf eineu“ Satelbogen / darvon wirth reithen, <dises alles von
der obern Jahrzall an wirt geschechen 1 * aus pillichen Zohrn und
Verhengnus Gottes, auf das 60 iste und 70igst b Jahr werdten sich
dermasen ser schräkhliche Wunterzeichen sechen lassen, das der
Mensch 0 sich pillich förchten solle,* 1 * diebeillen Gott die erschrökh-
pag.52 liehen® / Sinthen, die Posheit damit zu straffen pegehret, ich
hab gelösen» in denen Bücheren und) der Minich sagt mir auch,
wan der Kheiser Carl b wirt sterben, das nimber® kheiner rechter
gepohrenner Kheiser* 1 * soll regieren, <es berdten auch vill neue
Sachen aufkhomben, das" nit auszusprechen' sein werdte, es ist
pag. B3 auch nit zu glauben, / sogar“ die Manspersohnen und Weiber nit
voneinandter weith khenen, so wuntherselzsamb werten sie auf-
ziechen, dise und dergleichen heilsame Lehren gäbe mir der Minich
und patte mich, das ich einen guethen, gottsfirthigen Wantl nac
thrachte und flehren solte, damit ich auch in denselben mein Leben
i) Sch. Godts 10. k) a. d. W. g.] 8; ist er allzeit wider aufgboxen 10. -
pag. 49. a) 8, 10; den 9. bj 10; Z. balt 8. e) i. n. i.] 8; unter - 10. d) e.
— und] (10)\ f. 8. e) z. Z.] 10; zn einen Zeichen stehen 8. — I ,! *g« 60. a)
khönen 10; f. 8. b) 8; sie 10. c) 8; alzeit 9, 10. d) z. — pefinthen] (8) ;
f. 10. c) i. o.] f. 8. f) Die Vorsilbe anf ist irrtümlich wiederholt 9. g) m.
- erschlagen] 10; f. 8. h) n. u/| 8; f. 10. i) s. a.] s. nmbgebracht 8; alles
zusammengchaut 10. k) e. S.] ohne Satelbogen nit gern 8; e. Satlpathen 9;
khein Pfert 10. - pag. 51. a) 8 , 10; geschähen 9. bi 8; 70 9; 70. er 10.
c) 8, 10; Menschen 9. d) 8, 10; sollen 9. e) o. — damit] e. B. derer Menschen
d. 8; e. straffen, die S.. d. P. d. 9; o. SUndcn 10. — pag. 62. a) g. in d. B.]
10; g. in den Berg 8; gelasen in dem P. 9. b) 8 , 10; Cal 9. o) nach ihm
8; n. mehr 10. d) 10; f. 8. e) 10. d. es 8. ‘ f ) 10; aufznsprcchen 9; aus-
znführon 8. — pag. 53. a) s. — khenen] so gros werden die Laster sein, das
man die Mannsbers. von den Wcibsbers. nicht mehr v. zu erkhennen sein 8; was
vor Vei'dndornngen in den Kleidern bei Manns u. Weibsp. werden aufkomen 10.
— 63 —
/ peschliesen mechte, alsdan macht er das heilige Creuz iber mich pag-54
und sprach, pehiete dich Gott, Lazaro, in
Gottesforcht, so wirt es dir an Leib und Seil bol ergehen, da
geing ich mit grester Verbuntherung und Villen Gedankhen von den
Untersperg widterumb nach Haus Ende“.
„ Zeugnisse “ der Handschrift 9.
. * b auc h etliche scheue, khurze wahrhaffte Exempel, welche
sich zuegetragen vor® einer khurzen Zeith und» pey mans Ge-
d °Mö h rWi P ö e ben e dieSer Perg wirth nit® allein in der heilligen Schrift
genenth der Unthersperg, wie in der gemeinen“ Pibl nenet sonthern
e: .... *
a S i c h dermassen haben sehen lassen, das man pey helliechten
Z 8 * * off " 20 oder 30 mitananter hat sehen lauffen, dise Frauen
Tag offt 20 jn ]aDgen Harren, es ist aber nit® zu
Se ' D ?/ Idas“ sie gnanth b was sie gethan hathen, sonthern sie pag. 57
ST /e'pTkh eithei-r geflöhten, »n etlichen Orthen sagt
h r das sie woll zuzeithen sein in die Heiser gangen und
man zwar, da wekbgenamben haben,
**“ Pa ]™ 1 !“ e h r “ 11 et“ ' M ^ 5111 * “ h,be ” " ie ‘
neben disen erzöl / das alten ßauersleidt aus
wS sich die Risen, 'wan denDorfFeldtkirchen,
SrL^roVn Risen es sehen haidter Tag nit weit von Salzburg
I tiicherWeill) gewesen, aus den gelegen, angezaig ,
S" den Unthersperg Undtersperg berühr weill sie noch ]unge
- — tu n\ f 8 10 — Din aus vier paarweise gleichgerichteten und
l> f- .f* J strichen gebildetes Schlusszeichen ist in 9 hinzugefügt. -
sic h schneidenden St 5 _ ^ yon dcn wnnderba hrlichen Untersperg
pag. 55. ®) > ' p , g 10 ' Di e stelle kann durch Verschreibung von
10 - .°> i° 6 li entstanden sein, was sinnvoller wäre: gegen diese Deutung spricht
gem eine P« b nit allein - sonthern (auch 10). ln b bietet sich keine
nw . fie Konstrm ^ ^ ^ Djeger Untersberg wlrd auch genennt
Vergleichsmoglich , ^ wrfl _ e) W . wird er auch g. und 10.
der Wunderbe g, ^ Seüe irrtüm i ich wiederholt 9. - pag. 50. a) Berg
f) Wird auf de •. . w __ pa? . 57. a) Ein s ist irrtümlich voraus-
t°-, 2 "i V,” M "> d ' HJ a " H “ 1
(" “ aj M ta.it 9. .) a- »J »i ”» “■
Motiv b. er) angez. im 1645 b.
— 64 —
pag. 58 haben} /heraus“ gela- gelassen, sich an die Khnamb und Mädtl
sen und haben sich Khirchen oder iber sein gewissen, haben
iber die Heiser ge- die Bauernheiser ge- sie die Riseri a.uf den
laint, (solches ist aber b laindt, nachmals wid- Untorsperg selbst mit
fast auf unsern Sei- ter ihren Weg gangen ihren Augen gesehen,
then geschechen,« als und iedterman un- das sie sich inß die
nemblich umb Aniff beschödigt lassen. Sonnen gelaindt, wan
und d Märzoll und an es einen haidteren Tag
disen Orthen neben hat gehabt, inT weis-
des Pergs herumb der sen Khleidtern und
Risen oft« 12 mit- haben miteinander 8
einandter gesechen geredt, aber niemandt
wordten und auf den andterer^ mit ihnen.
Felthern hin und her
spazieren gehen,) aber
niemanth kheinen
Schathen odter Un-
glikh zugefügt'
pag.59 (allein sagt man das sie zuzeithen mit / Pautnbringen miteinander
gefochten und Kurzweill getriben und“ sein neben den Terffl etliche
Rafferpämb b gelegen, welche sich zu ihrer Zeith geprancht und zn
lauther Thrimber und Sciiaither zerschlagen, auch reisen sie die
junge Frichtpämb aus mitsambt der Frucht,) nachmals namben sie
ihren Weg widterumb (in den Wunthersperg«.
pag.60 / Es ist auch khuntpar das) ein 5/1: Ein« Holzmaister, der
Motiv f Holzmaister (zu einer Zeith sich seine Arweitherß am Undersperg
pag. 58. a) h. g.] hinaus gehen sehen 10. b) a. — nmb] wegen unserer
Sinden geschechen, sonderlich seind sie gesehen worden bey 10. c) 10; gesechen 9,
d) u. M.] Morzg und Grödich 10. e) o. 10 10. f) 10; zuegfierth 9 . — p:ig.59.
a ) n . Frucht) f. 10. ■ b) Hafen sind zu Dachsparren verwendbare Latten
oder Baumstämme. Vgl. Schmeller 1P, 63 f. c) W., ist geschehen 9. Unters-
perg 10.
ß) i. d. S.] auf die Kirchen 3, 3a; bei der Freydhofmaner 6; bey der
Kirchen, bisweillen auch an die Bauerhäuser ?; an die negst dises Berges
stehende Grödicher Pfahrkürche b; f. 4. 7 ) i. w. Kh.] 7; f. s. 3) 6; mit sater-
schiedlichen Personen 3; mit Mans und Weibspersonen (-bildern) b, (3a, 4).
i) a. m. i.] einiges Leid gethan 3, (Sa, 4, 6, 71; f. b. - Motiv f. a) Hans
Giueber Burger und Gastgeb zu Salzburg, auch 3; Ein wohlbekannter Mann
Johann Hueber, Weingastgeb und zugleich ein 3a; Es war ein Bauersmann
und Gastgeb in Salzburg und zugleich ein 4; Burger und Gastgeben mit Namen
BisohofF ... da er noch ein 6. ß) Holzknechten 3, 3a, (4, 6).
K
65 —
verstigen hat) auf den Undters- hette und bey denselben teglicli
perg, <da ist er zu einen“ Golt- znschaute, der hette in der Ge-
flus khumben, weill er aber khein wohnheit, wan seine Khnecht
Geschir pey sich gehabt hat, das ündternbrodt oder Jausen
geing er andtersmall hinauf, assen, begab er sich auf ein
sezt ein Kriegl undter, welchen 1 * besondters Orth, auf einen schenen,
Goltflus er ein Khriegl voll Golt grienen Flöckh odter auch sein
gehabt« ist auch niemall wen- Brodt und einen frischen Drunckh
gigerbordten / pis er gestorben bey einen Brunen zu gemessen, pag- 61
, in solchen erschin ihm ein
1 ' ' eisene Dihr, so er vormals nie
gesehen, in der Stainwandt
offen, darunder stundte ein Mi-
nich, mit schwarzen Häbit an-
gedan, der Minich sprach zu
ihm, Hansj, gehe herzueS zu mir,
und der Holzmaister sprach, ich
gehe nit zu® eich, ich fürcht mir,
der Minich sprach widterC, gehe
herzue, du derffst dir nit firchten,
em aber anttwort wie zuvor,
Herr, ich geh nit zu eich, ich
fircht mir, abermall, zum driten,
sagt der Minich, gehe her zu
mir, du derffst dir nit firchten,
60 a) e. G.] 10 ; einer Steinklippe, aus welcher ein glänzend schwerer
1,a <Theräbrieselte b. b) Im folgenden weichen die Fassungen von b stark
Goldsan erz ählt, dass ir alle seine noch iberigen Lebensjahre das Krüglein
ab- " "„ach Hause getragen hat. Er selbst habe nie Mangel gelitten, doch sei
angeblter ^ Segm an Aiesem GcWe gewesen. Zwei Stellen zeigen deut-
na f TZuna mit Fassungen der Gruppe U. So:... eine Thür öffnen wo-
liche B ^ und ihme natürlich Vorkommen als sehe er in den Berg hinein
durch ®r g Wfi]d mit einem Tagslicht, wie wir es haben (Vgl. Motiv f/x);
eioe besono m wurde> hat es ^ den Berg so gehall et wie ein großes
• ' ‘ m, « kommen 10. - png. 61. a) Die Seite ist fast vollkommen leer;
sehr unbeholfener Hand sind mit Bleistift sinnlose Worte hingekritzelt.
von fremder, ^ g) ^ ^ m] herein ^ ^ (&m s ) z . e .] hinein
3 , V c/ zum andern und dritten Mal 3, 4, (6). rj) er - n. firchten]
Aay dieser bat eine güldene Ketten auf seinem Arm gehabt 3, (4, 6),
welches eines Anzeigen eines armdicken Giids 4, . . welches ein Anzeichen
eines Armbands des Kleids war 3. Die schon bet 4 unklar erscheinende Stelle
entbehrt bei 3 noch mehr einer klaren Deutungsmöglichkeit.
— 66 —
nimb dise Khötten, welche** nach
des Holzmaisters Lenge lang ge-
west und ganz guldterne, grosse
Glidter gehabt, die er in der
Rechten gedragen hat, er aber
anttwordet widter, ich firchte
mir, ich gehe nit zu 1 eich, da*
werdt der Minich zornig und
schlieg die eisene Dir zue, das
es in den Berg erschallen thette,
darnach*- gieng der Holzmaister
zu seinen Khnechten und erzöhlt
ihnen die ganze Geschieht, dien
wolthen das widterum auch ge-
sehen haben und giengen mit
ihren Maister an das besagte
Ohrt, sie sahen und befandten
andters nichts als ein laudtere
Stainwandt, wie es der Holz-
maister zuvor jederzeit gesehen
hat.
pag.62 Weither 1 * ist gesechen 5// (Motive): ... 6/11 {Motiv di).
: otiv C WO rthen>, wie das gesagt, wie sie noch abermall« die wildten
otiv dl kleine Pergmänthlein junge Khnaben und Frauen aus den ünd-
aus den Wunthers- das Vieh gehieth ha- tersperg zu den Khna-
perg b herfirgegangen ben, bisweillen Berg- ben und Mädtlein,
pag. 62. a) W. — w. das] Es seind auch 10. b) Untersperg 10.
0 ) w . _ g. hat] ( Siehe bei r]) du hast vor dich und die Deinigen dein
Leben lang genug 4 , (3, 3a, 6). i) z. e.] hinein 3, (6). x) da — z. und]
Während 6 in Übereinstimmung bleibt, fügen 3, 3a und 4 eine neue Wen-
dung ein. Der Holzmeister schliesst an seine Weigerung die Bitte um ein
Glied der Kette, worauf ihm drei Glieder zugeworfen werden (die er drei Tage
und drei Nächte niemanden sehen lassen soll 3, 4). Der Mönch ermahnt ihn,
fleissig zu beten und als er durch die Tür hineingeschaut, da hat er ihm nichts
anders gedacht als sehe er wider hinaus in einen neuen Himmel 4, (3, 3a).
X) 3 , 3 a un d 4 berichten hier noch von den Gliedern, dass (der Holzmeiater diese
drei Tage verborgen habe und dass 3, 4) deren Gewicht 3 Pfund und 3 Viertel
betragen habe. Das vergebliche Suchen des Holzmeisters und seiner Knechte narh
der Türe wird im wesentlichen mit SH und 6 übereinstimmend erzählt, p) d. —
g. haben] f. 3, 3a, 4, 6. — Motiv d,. a ) Die Grödicher Einwohner und Bauorsleus
zeigten an, das zu eben denselben Zeiten zu ihnen vilmals b, (3, 4)', Et
waren auch oft 6.
ist« zu den khleinen mändl aus den Un- so zunegst auf den
Pueben, die zu d Mär- dersperg zu ihnen Loch heriner Glanegg
zoll nnd auf Almb" aufs Feldt khommen, das Vieh gehieth ha-
das Fich haben ge- ihnen Khäs und Brodt ben, herauskhommen
hiet die Pergmänth- mitgedailt, sonst aller- sein und ihnen Khas
lein’ haben <mit den dings unverletzt ge- und Brodt zu essen
Pueben Khurzweill lassen nnd nachmals geben und mitgedailt
getriben und gespil- ihren Weg in Unders- haben.
]et,> ihnen auch zu perg genommen.
Zeiten Khäs und
waizenes Proth mit-
gepraclit und ausge-
Glise Perg- / mänthlein seint oft iber Nacht pey den Pueben ge- pag.63
pliben habten auch pey ihnen» gehabt khlaine Pfeifflem odter
rrurnlein aus b welchen sie khinstlich haben pfeifen khönen, ihr
Anf/ug ist gewesen in Khleithern, welche von graben Pirgerlothen,
nUweillen sein sie pis auf den Nabl nakhent gebesen, undterhalbs
dem’ Nabl mit einen grienen« Cranz pedekht / welche ihnen» pis pag.04
iber die Khnie hinunter giengen, auf den Khopff truegen sie pis-
weillen em lütherne Hauben odter einen Hueth von greinen
Zbeigen geflochten, an Leib haten sie ein grobe, rnnzlete b Hauth,
dergleichen ihr Angesicht war voller Falthen, suntherlich das Ge-
tirn sie haten auch lange Har pis auf den halben Eugen der
Parth« geing ihnen pis iber den / Nabl, wahren» auch» fast un- pag.65
kheiscl. so das die Menscher auf den Felth nit woll sicher sein
dise Mänthlein seinth nit iber vierthalb« Schuech lang, thueen auch
,i Q n t onthen gahr d vill Guetlis.
Fehrner- .mit man, bi. <ia S > Mehr hat ein Fährmann- mti, *
ein Fnehrman mit einen Wagen' mit einen schwer beladenen
o„fh das Hällein Wagen mit Wein nachend bey
f ,,, d T zn _ Almb] dortherum mn Anif, Morgz und Niederalm 10.
U0)-A die 9. - png. 63. a) eich 10. b) auf 10. 0 Huer A. 9; « re
1 j m ai rl NI f 10 e] 10', gemeinen 9. — pog. 64. a) 10,
,idunB ■ ■ J «, f. JL nJtm and 10. - m . «•*)»•
en 9. b) iö, £ v , in d) ff. v. G.l keinen Schaden oder Laid
s. sein] h 10. ) au . J j mehr was Gutes 10. Es folyt ein
zufügen, sondern ihnen v ^ _ dag] ^ fnhr im Jahre 1691
TltbTvfZ 0 e) ■ . WO voll W. sch. beladen 10 ; mit W. beladenen i.
— 68 —
pag.60 hat fahren wollen, / (als er aber dem Untersperg fürliber aufß
pey St. Leinharth iber* die Alm- Berchtesgaden fahren und den
prug war,) da gieng ein khlaines Wein verkaufien wollen, indem
Pergmänthlein von (den Wendt ist ein kleines Pergmändl aus
von) Wundtersperg h herdan, (red- den Untersperg zu ihm kommen
tet in an und fragt im,° was
er fiehrt, von wanen ers fiehrt,
auch wie vill, nachdem alles 1 *
von den Fuehrman verstanten,®)
sprach er* zu ihm, (fahr mit mir,) und sagt! zu ihm, er soll ihm
ich will dir (eben so vill) umb den Wein zu kauften geben, er
den Bein (geben, als man dir in wohl ihn lleissig bezahlen,
pag. 67 / Hällein gibt, ich will dir) auch
guethes Minz geben darfir, ■
(der Fuehrman wolte aber nit», er spricht, er mues den Wein
disen b Herrn pringen, der im darumb® geschikht hat, als das
Mänthlein höret, das der Fuehrman nit wolte d fahren, flell® er
den 1 Rosen in den Zaumb, sprechend, Fuehrman, wofern du nit
pag.68 wilst mit mir fahren, so solst h du wisen, das ich / dich verflehrWJ
will, das du nit solst wisen, bas du fiehrest, und du* gleich B° 8
und Wagen verlierest, der Fuehrman vollen Engsten umbgeing,
weis nit, wie b der Sach zu thuen were, doch pesinth er sich und
gedacht, es ist peser einer zbeifflhaffiger Sach nachzuthrachten als
einer® gar verlohnter Fuehr,
derobegen f art er mit den Mänth- also ist er mit ihm in den Unters-
pog. 60. a) i. d. A.] 10 ; bey der Almbrucken zu Nttderalm, einem Dorf
negat dea Wunderberg b. b) Untersperg 10; Berg b. c) i. wohin er fahret
und 70; f. b. d) er 10; (f.b). e) v. hat, das er in das Hällein weit
fahren 70; f. b. f) er - H. gibt] (b); das Bergmündlein, er soll mit ihm
fahren und was der Wein kostet will er ihm auch schon bezahlen, wie er ihm
in Hällein bezahlt wurde und sagt zu ihme 10. — P»8* 67. a) nit mit ihm
fahren 10, (b). b) zu den 10 ; jenem b. c) d. g. b.] (b)\ denselben von Öster-
reich bestimmt hat 10. d) mit ihme 10; mit 6. e) 6; ergreift 10. f) d R.
i d SS.] die R. bey den Zähm 10 ; auf die Mähn der Pferde b. g) und sprach 10, b-
h) s - fiehrest] will ich dich einen Weg fahren, das du nit weist wo aus oder
ein 10. (b). - pag. 68. a) zu 10, (f. b). b) w. - were] was er th. solte 10; sich
zu raden und zu helfen b. o) e. g. v. F.] alles ganz verführen 10, (b).
fi) a . B.] 6; nach P. 3, (3a); /. 5. 7) Bei 6 steht für da* folgende: ihm
gefragt, oh er den Wein verkhaffe, auch wie deuer er seye, als nun der Fuhrman
ia gesagt und ihm den Khauf angezaigt, da sagt das Mändl zu ihm, er soll
mit ihm in den Untersperg fahren, es wirdt ihm solcher mit guten Geldt bar
bezahlt und er wirdt ohne Schadten heransgelassen werdten.
— 69 —
lein' 1 den / Wundtersperg* zue, perg gefahren und hat den Wein pag.69
abgelegt,
(doch mit grösten Engsten, das Mänthlein fiehret fleisig die Pferth
pey den Zaimb und als sie b nachent zu den Perg khomen, fiel den
Fuehrman ein Schlaff an, nicht desto weniger fahrt das Mänthlein
forth als nun der Fuehrman widter erwacht, Sache er, wie c er zu
einer grosraethigen, schehnen,wollerpautesGeschlos fahre“ mit® lauther
weisen und / rothen Märmor hoch* gepauth und ein grosser Thum P^-70
tunte in der Mithen des Schlos und war alles mit. lauther Cupfler
uedeckht so wahren auch die Fenster des Schlos, als* 5 in dunkhet,
von lauther Christall, umb das Schlos herumb war ein diefer®
Gramb pey etlichen 70“ Claffter dieff, umb disen Graben herumb
war ein Mauer 30 Claffter hoch, die® / Dikhe dieser Mauer war p»g-
26 Schueh, auch die Lage* dises Schlos war b auf einen abgehau en
Felsen, doch® aber nit gar hoch, ehr“ aber einer in das Schlos
hinein khombt, hat es 7 Aufziechprugen neben® vill eiserne Schus-
o-öther' in dises Schlos mieste er hineinfahren, alspalt seyo er-
sLrhent sagt es die Diener allen die in diesen* 1 Schlos waren,
welche ’zu allen Fenstern / {lauffen, das alle Fenstern voll waren
mit lauter* Pergmänthlein dails pelzich», dails® nackhent, wie ich
es vorgesagt, es lasen sich einige“ gähn vor das Thor heraus, m-
sontherheit der Khellermaister, welcher ein thickhs®, grospauhöts
Mänthlein wahr, mit einen Parth, der ihm iber die Schamb'
hei unther gieng, desgleichen« das Haar iber die Lanthen auch
ein große} 8 / Purth Schlisl, samht einer grosen Taschen, bei che pag. 73
er an der Seithen hat, diser Khellermaister hies in billikhumb
sein sprechent, der Fuhrmann solt nit verzagt sein ,* er will in
bezallen, das ihm gefallen soll, und wiewoll sie ihm» die peste
— -r -— 10 - nag. 69. a) b ; Untersberg 10. b)i0;sich9. c)w.e.z.e.]
d) b , erg * el 1 0 b * nit 9. — pag* 70. a) b ; steht in 9 nach
k „ Ta - iß SMO- und 10 Klafter dick b. - pag. 71- *) 10,
M ■ ° Len ge 9 b)’ 10, (b); auch die Lenge wird irrtümlich wiederholt 0.
(b), Leng . ) bevor 6. e) n. v. e. S-] 10; mehrere Thore
und Schusgitter \. ' f)' Götter bezeichnet wie Gitter ein >Ga, ^(FaUto^ Hof-
tor, Zauntor) von künstlicherer und~ s) 10, b; lauth 9. b) gokleite
Vl ’ h ™ ander aber 10, (W d) b; thails 9; »ffl m e) - U l gj d. bauchen-
des 10; etwas stärkeres 6. f)S. h.] Kuübe hinab 70; Baach 6. gl
i. d. hervor i. d. L. 9 ; ingleichen hat er 10; auch sein Haar über die Mlltte des
Leibs herabreichte b. - pag- 73. a) s. und soll ihm nicht fürchten 10, (/■ b).
b) 10; den Fuhrmann b; einen 9.
— 70 —
Worth gaben, nichts desto wengiger zithert der Fuehrman wie 0
pag. 74 ein naser Hunt, da waren gleich 11 ethliche Mänthlein / verhanthen,
spaneten ihm die Ros ans, welche ihrer 4 wahren, und fiehret es
in Stall 8 , fuethern es b so vill ihnen kherth, desgleichen auch die
andteren Pergmänthlein fielirten den Fuehrman herunther 0 ins
Schlosgwölb, belches" aber sehen
liecht war, dorth gabens ihm zu darbey 8 seind vornehme Herrn
esen und thrinckhen, gewesen, und da hat er den
Fuhrman zu essen geben und
auch zu trünken
so vill er mechte, aber wiewoll er alles genueg hat, wolthe doch
pag. 75 der Fuerman nit frölich sein / weill er nit weis, wie die Sach
einen Ausgang nemben wirth, lestlichen als er ein Weill gesesen
und ausgerast hate, hiesen sie 8 in mit ihnen gehen b , sie holten ihn
alle Orth des Perg zeigen, er c plibe zbar den Orth, er geing lieber
zu sein Rosen, weill er aber sich nit wören derffe, so' 1 ginge er
.mit ihnen, da fiehrten sie in iber ein Stiegen, welche 335°
pag. 76 niössinge Stättl hat, es wahr / diese 8 Stiegen 6 Clattter weith,
darnach khomben sie in ein b pedeckht Sahl 0 , es waren auch Fenster
in disen Sali, dieser 11 Sahl war 30° Schueh hoch und 7 Schueh weith
und 1 verglast, durch disen Sali fiehrten sie micha widterumb in
einen andteren Sali, welcher vill schener und herlicher wäre als
der erste gebesen ist, dan er wahr von lauther heissen Märmor-
pag. 77 stein gepflastert, die Benth h waren da 1 mit Spezereyen sonther / von
claren Golt gemacht, die Fenster von Cristall, iber a sich war ein
Tafflpothen eben mit Golth bie die Benth, in der Mithe aber
4 gegossene, ausgearbeithe b Risen 0 , recht“ grose Khöthen an ihren
Armben baten, gleich als ob 8 sie gefangen waren, in der Mithe
c) w. o. n. H.] an alle Gliedern 10, b. d) 10. b ; g. ihr 0. — pag. 74. a) St. znm 10, b.
b) es — kherth] /. 10, b. c) h. i. S.] herum in dem Sohlos und in das Gewölb 10, (b).
d) 10 ; beches <J. - pag. 75. a) 10. b;f. 9. b) g. und sprachen zu ihm 10 ; (f. bl.
o) er — Rosen] er aber wolte lieber bey seinen R. bleiben 10 ; der Fuhrmann
währe zwar lieber an seinen Ort gebliben, um auch zu s. Pferden zu schauen
b. d) so g. er] 10, b ; giengen 9. e) 10 ; 35 b. — pag. 76. a) 10 ; ein 9 ; (f. b).
b) 10, b;f. 9. o) 10, (bl) f. 9. d) d. S. w.] 10; f. 9, (bl. e) 10; 20 b. f) u-
v.] aber nicht verglast b; f. 10. g) ihn 10, b. Der Übergang zur Schilderung
in der ersten Verson wird in b überhaupt nicht, in 10 erst später mitgemacht.
h) Seitenwandt 10, b. i) da — claren] nicht mit Tapeten, wio in dem ersteren
bedeckt, sondern vom klarsten b; mit lauteren und kleinen 10. — P»S« 77.
a) irrtümlich wiederholt 9. b) b; f. 10. o) 10; R. 18 Schuch hoch b. d) r. -
gleich] diese R. haten gr. goldene K. a. i. A. b; mit IC. 10. o) b; wan 10.
V) d. — trtlnken] (3, 3a) ; /. 0.
— 71
aber des Tafflpothen war ein vornembes Pergmänthel mit einer
Cron, welches die 4 / Risen gleichsamb verehren 8 und Erenpiethig- pag.78
kheit erzeigen, neben herumb in disen Pallast htengen lauther
Kliires 1 ’ und Harnisch, Hiet° und Pechhauben, Schberther ," alles mit
Golt auf das Schenste gezierht 8 , es stunten auch Tisch dannen,
meclil/'ichsnit kheben ob sie v« Steia odter Holz wer.« .Ilern*
er sache in, das sie allenthalben vill mit Golt odter Silber und
Edtlgestein v» *«• / Sa« IWmtt. de m,eb- b.dter »»»
„ eimn» andtern Pallast, eben allso gezührt" wie der vorige, es
ctunten auch in disen ein iberaus khöstliches, ausgearbeithes
Pödtstätlein von" hellen, claren Golt gemacht, auf den 4 Ogen
stunten 4 Köpff, welche ich 8 vor Glanz nit khunte erkhenen aus
1 n C Mnthpri sie sein es hingen anstatt der Waffen nichts als
lauther Halskhöthen, gulterne 1 Armbpenther schienste« Ring fir/ die pag.80
Weiber mit den pösten Golt gestickht und andteres Weibers-
geschmuckh mehrer, von danen fiehrten sie mich 8 in ein finsteres
Kh : imballein b , welches aber sehen sauber wäre, darpey hethe es
ein Loch einen halben Schueh weith und praith, da hiesen sie
mich 8 hinein schauen, da sache ich« iber • die“ 50 khlaine Freylein,
tlrils iung«, thäls petagte, nemben sie mich / widter zuruckh und P S-
fiehrten mich 8 widter zuruckh, vondanen hinundter iber ein andtere
Stiegen und in einen Kheller, welcher voll mH Weinfässer ge-
Len 1 ’ ist, damit dunkhte es mich, ich khunte des Khelle ^ in
Endt sechen, von disen Kheller fiehrten sie mich in ein Gebölb,
■ a) V u B. e.] eine E. zeugen 10; geschlossen hielt b. b) Kürasse 6;
, * tu u R Picklhauben iO, 5. d) S„ Säbl und alles was zum Krieg
/; 1 iekante- Geschosse und b. e) Dies alles bedeutet nach einer Hm -
gehöret 10, unbeK mW der Zeit in allen 4 Welttheilen Kng sich
"fu Tder d e 4 grösten Monarchen in unseren Brdtheil von den Kleinsten
erhebt oder d e 8 . ^ mechte ^ aber ^ (b) _ g) a . _ eingelegt]
abhängig wirden. * 1 , o , /0 _ 79 . a ) ihm 10, (b). b )10;
„.4 .11. » 1 * 8 -“ i mit Md 0.4
si,L”'.Ä » ' '«) >■ -• » 1 1:« ;r; io « T. . - =5
^ * -f ““
2 nahmen d,n ™ *
ihr*», *» Xti ~Ur MS***. W «•
“T ST«.« mich 0« .. - P» «
10; angefild war b.
— 72 -
ein Pergmänthlein daran zöge einen grosen Sackh mit Dugathen
heraus und und hat
gäbe mir vir meinen Wein 160° ihm auch den Wein mit guten
pag. 82 / Dugathen <mit schenen Danckh®, Geld bezallet, auch^ seinen blin-
ich soll einen b andteren Wein den Rossen mit einen Stein die
darumb einkhauffen und ich Augen berühret, seind sie also-
werte mit disen Gelt mein bald sehend geworden nnd hat
Leben lang Hantlung treuben mirC den glanzenden Stein, wel-
khönen und werdte mir woll ehern halb roth, weis und grün
gelingen 0 , sie spanten mir auch gewesen, geschenket, auch& drey-
die Pferth widterumb in d den 0 eggiges Geld, also wie Kreuzer/
Wagen ein) und ich fahrte also und hat gesagt, ich* soll mit dem
(mit gröster Yerwunterung und Stein anderen armen Pauern um
und FreitheD) widterumb (von Gottes Willen ihren krank und
pag. 83 den Schlos) heraus, / (das ich blinden Rossen helfend undr- hat
gleichsarabt nit gewust wie ich mich widerum herausgeführt und
heraus pin khomben, da a erkhent fahren lassen, so v hat es ge-
ich mich, das ich widter neben kracht 5, als wenn» tausend grosse
St. Lienhart pin an den alten Stuck wären abgeschossen wor-
' Orth, alwo das Pergmäntl ist den.
zu mir khomben, solches ist
geschehen mit b warhaffter Ge-
c) 10 ; 180 Dntzet b. (Das durch einen Druckfehler von 11 ausgefallene
n fehlt auch in 14!) — pag. 82. a) D. und sagte darzue 10, ( b ).
b) 10, b; f. 9. o) 10, b; gelangen 9. d) 10) ein 9 ; (f. b). e) Im folgen-
den weicht b von 9 und 10 ab und bringt die Geschichte vom wunderwirkenden
Stein ( siehe Motiv k/t). Daran schliesst sich die Erzählung von drei Bergmännlein ,
die den Fuhrmann loben, begleiten und ihm zuletzt sagen da man weiß nnd
rothe HUetlein zu tragen anfangt, wirt die Noth aller Ortben ihren Anfang
nehmen und der Qotessegen sich wenden naoh den Leben der Menschen. —
png. 83. a) 10 ; f. 9. b) und ist ein 10.
e) a. — Rossen helfen] (3) ; f. 6, (3a). Dieser Zug taucht bei den b- Fassungen
auf und findet auch für diese in den folgenden Anmerkungen Berücksichtigung.
C) 3\ ihm b. rj) w. — gr. gewesen] hat halb r. nnd w. geschienen 3; so r. und
blau schin b. fl) 3a; sammt einem 3. — a. — Kreuzer] a. dreyeggige G. a. w.
K. 4, (3, 3a) ; f. b. i) ein Eie 3. x) er 3, b. '>-) Die Schilderung der b-Fassungen
kehrt nach einer eingefügten Stelle (siehe pag, 8äfe) in allerdings freier
Weise zu den Fassungen der Gruppe W zurück. p.) u. — lassen]
hernach ist der Fuhrmann wieder ans dem Berg gefahren 3; u.
wieder hinausfahren 1. 3a ; u. von dem Miindl wiederum auf die rechte
Strassen geführet 6. v) so — worden] (3, 3a); f. 6. £) 3a; g. und ge-
donnert 3. o) w. — worden] w. man viel Kartaunen losgelassen hätte 3;
wollte der Berg einfallen 3a.
— 73
Schicht, welches ich selbsten er-
faren 0 hab, es' 1 ist mir auch die
Zeit meines Lebens au Gelt
nichts abgangen odter ermanglet,
es seinth / mir die Dugathen
nichts wengiger wordten, son-
thern ich hab mein Nothdurfft
alzeit gehabt, desgleichen» aber
das Schröckhen pestentig pey
mir verharet pis zu den Todt b .
Als einesmals zu
Gliis ein Paurnhochzeit
vollenthet wahr (und
der Tanz anfange,)
khomb / unversehen
ein Pergmändl auf den
Tanzpothen, nimbt Ver-
laub zu tanzen, belches
ihm zuegelosen ist
wordten, hat also das
khlaine Mänthl undter
den grosen Leithen so
mannierlich» herumbge-
tanzt, ohne allen
Scheich, mit grester
Preith und Lustpar-
kheit, welches den
Volckh so boll ge-
fallen, das sie ihm alle
Ehr angethan, haben
auch das / Mändtl lieb
und werth gehalten,
als“ einen andteren
pag. 8t
4: Item so zeigen
die alten Leuth wahr-
haft an, das vor etli-
chen Jahren ein Bauer
hat Hochzeit gehalten
in den Dorf zu Gläß, “
eine kleine? Mäul von
Salzburg gelegen, da-
rauf ist ungefähr ein
kleines Pergmändl
kommen aus den Un-
tersperg und hat! der
Braut 3 Patzen ge-
schenket und den
Bräutigam auch 3 Pat-
zen und sagt, sie solten
gut hausen und fleissig
betten und ist bey
ihnen bis auf die Nacht
verbliben und ist ein
wenig bezecht worden,
nachdeme hat er heim
begehrt und Urlaub
5/1: Es war Motiv i
einmalleinBaurn-
hochzeit in den
Dorff zu Gläß,
dahin khäm auch P a S- 86
ein Bergmändl
aus dem Unters-
perg,
hat sich ein zim-
liche Zeit da-
selbst aufgehal-
ten und ist ein P a £- 88
wenig bezöcht
wordten, hat aber
..... j, «4 a) d. — Todt] aber auch der
Sehr ‘undTe Forcht ist bey mir verbliben bis an mein End 10. b) Sehluss-
■ 7 • „„„ ! Ul(i pag. 85. a) 10; jämmerlich 9. — pag. 86. a) a. wie 10.
Motivf «)3a Ö ; Glaß i; Claudel. 3. ?) k. M.] k. Viertelmeile 3, 6; Stande ,b.
H h. - betten] (3, 3a); f. 6, b. - In b wird vom Unzen des Bergmann lans
erzählt, wobei sich eine Berührung mit den Fassungen der Gruppe W ze,gt. Das
Männlein tanzt nach den b-Fassungen mit besonderer Zierlichkeit.
- 74 —
Menschen gehalten 0 , > genommen, sagend, 5 sie gleichwoll bezalt,
als es aber ist Abent werden an den 6* da es nun zim-
worten, <geing das Patzen genug haben, lieh spadt word-
Mäntl zu der Iber- aber zum anderen Geld ten hat er haim
fuehr, sprach er zu sollen sie es legen, und begierth und ge-
dem° Überführer, ob er hat auch gebetten, es betten, das man
ihm nit hinüber führen soll ihm einer über iber das Wasser
thät, er aber sagte, das Wasser^ führen, die Salzach wolt
es ist schan zu dann es hat der Mond hehren,
spath, ich d führe nit gesclieint, er wird’')
mer iber heunth,) das fleissig bezalt werden, er wolth in
Mändtl® sprach, hehr da ist ein Schifmann gar sehen lohnen,
mich iber, ich bill dir auf der Hochzeit ge- da ist ein Schif-
dein f Lahn geben, das wesen, der ist aufge- man von Tisch
du zufrithen seyest, standen von den Tisch aufgestandten
<der Ibefhehrer glaubt und hat gesagt, er und
pag.87 disen / Worthen und will ihm über das
sprach zu den Perg- Wasser führen, seind ihm über das
mändtl, wo wilst du also miteinander zu Wasser gehehrt,
hin odter wo pist du der Salzer gangen und»
herkhomen, ich hehre daselbst das Pergmändl
dich nit umb den 11 übergeführt, und wie
Lohn, den man mir sie seind übergefahren,
sunsten gibt, es wehre da hat der Schifmann da er nun seinen
mir der Miehr nit seinen Lohn begehrt, Lohn begehrt hat,
werth, das ich die da hat ihm das Perg- hat ihme das
Stiegen hinunter solte mändl 3 Pfening geben, Bergmändl einen
steigen, das Mändtl welches den Schifmann Pfeninggeben,das
sprach, wo ich hinwill, hart verdrossen und hat den Schiff-
das darfi ich dir boll verschmacht hat, da man gar harth
sagen, ich will in den sagt das Pergmändl zu verschmacht, das
Perg, daraus ich khom- ihm, er solle es 1 - ihm Bergmändlsprach
ben pin, wehr ich aber . nicht verschmachen aber, er solte ihm
pag 88 / pin, darff ich dir nit lassen, sondern dise den Pfening nicht
b) f. 10. c) d. — sagte] 10 ; mir 9. d) i. f.] 10 ; er fierth 9. e) M. s.] Berg-
miludlein s. za ihm 10. f) schon einen 10. — png. 87. a) 10 ; dein 9:
3) 3; und 4\ s. — logen] (3, 6) ; f. 3a, G. s) 6. P.] geschenkten B. 3 ; Münz b.
C) 3; Salzach 3a, b , (3). i\) w. f. b. w.] wolle schon f. das Schifflein bez. 3,
(3a) ; /. s. t>) u. d.] d. hat er 3 ; also hat ihm einer 3a ; und der Schiffmann 6 ;
(f.b). t) 3a; die 3 Pfenning 3, (G) ; dises b.
\
T
75
sagen, was dein Lohn
wirt petreffen, will ich
dir geben, das du zu-
frithen sein wirst, der
Schiffman lies sich
iberredten,) fiehrt das
Mänthl hiniber die
Salzer, als nun das^
Mändtl aus den Schiff
gestigen wahr, gab er
ihm ein Pfenging“ (des
Schlagt khein Mensch
erkhenen khan,> der
Schiffman schaut das
Mändtl grimmig 0 an, das
es im nur einen Plen-
ging / gab, (sprechent,
du erlosses Mänthl,
hast du mir nit ver-
sprochen einen Lan
zu geben, das ich“ da-
mit zufrithen sein
werdte und iezt gibst
du mir nur einen
Pfenging und b ergriff
mit allen Fleiß wohl
auf heben,* so wird ihm'-
in Geld kein Mangel
mehr sein undn hat ihm
auch ein Steindl geben*,
er solle es an den
Hals henken, so mag
er nicht erdrünken,
wie£ er es dan selbst
erfahren hat, indeme°
er länger als ein Viertl-
stund unter den Schif
nachend bey Lauffen
im Wasser gewesen
ist und im Wasser
hat er ein eiserne
Truhen gesehen, worauf
die Wassergeister ge-
sessen sind, haben
große Prigl in den
Händen gehabt und
ihm darmit gedroht,
er* hat auch die 3
Pfening zu den andern
Geld gelegt in die
verschmachen
lassen, sondtern
denselben in sein
Druchen zu den
andtern Gel dt le-
gen, so wirdt
ihme sein Leb-
tag nit Geld zer-
rinen, welches er
gedan, da er
haimb khommen
pag. 80
hat er
den Pfening in
die Druchen ge-
ZT™ ai p. - khan] aber von einem seltsammen und fremden Sch , das
ihm k ¥ nit kennt 70. b) Wird irrtümlich wiederholt 9 . c) 70; genueg .
v:xs . 80. <0 JO; * 9 - Landern Geld legen 3a; zu Haus in sein Truhen
*) i dasG. nit zerrinen noch mangeln 3; er morgen
•> - " ss wüt
dürft» 4; /■»• H grosse Wl.kimg tat 3; w.lobes siel
vl g. sagend 3, (b). ij • 1 . . j. j — gedroht] dessen
„oh ..... .» — » M » :«• ■ „Vi™ - '• *' «' >"
„ r erfahr da er emsmal nahen b. L. in ein S , s . _ „ e _
dem IV. S- ist ihra GeringStea G ni f. tS so ge ist d Tr. den a.T. toller Geld
i a q Pf h e hernach z. seinem (j. y.» • _ .
wesen] d. 3. n. ü. e. a T d Tr. v. Geld 3a; als
- ,.«« sch».. ™ a»
Schiffman hindann b.
— 76 —
das Mändlein 0 bey dem T rachen, des andern legt and als er
Hals nnd wolt ihm Tags ist es voll ge- den andteru Tag
würgen oder in das wesen. geschaudt, ist die
Wasser berffen,) das Druehen voll
Mändtl sprach, <lieber Gelth gewesen.
Schiffman,) es ist nur
ein Pfenging, aber * 1 leg
ihm nur zum Geldt,
wo da das andtere
hast, so wirt es dir®
niemall manglen und'
pag. 90 bengiger werdten, so lang da lebest / du magst auch alle Tag
heraus nehmen sovill du bilst, aber“ alles nimb niemall heraus,
der Scheffmann lies sich mit disen peschlagen b und scheithen mit
disen Worthen, das 0 Bergmändlein nahm seinen Weg wider in den
Untersperg,) der Schifman aber nach Haus und thete wie das
Mändtlein ihm pefolchen hathe, und solches pefunth d sich wahr
zu sein, <geprach° dem Iberfiehrer auch sein Leben lang an
kheinen Gelt, er lebte 1 reichlich, hat guete Teg pis an sein Endt.)
Die übrigen „Zeugnisse“.
ottv a 5/ II: Dieser“ vorgenandte Lazerus b Günz- 6/1: Vorgemei-
ner seelig hat 0 zum öffteren gesagt nnd hat ther Lazarus Ginz-
noch einen d Sohn mit Nammen Hans® Gizner ner hat zum öfftem
hinterlasen, diser ist in disen Jahr l579 f gesagt und sich ver-
ein hausgesessner Bauersman in Dorff Berg- laudten lassen,
hambK, eine khleine h halbe Meill Weg von
Salzburg, der sagt, er hab dise 1 Geschieht er habe von seinen
von seinen Vatter seelig, wie es sich mit Eltern villmals ge-
den Minich zuegedragen hat, als er noch in hert, das sie gesagt,
Loben und gueten Verstand gewest, von
ihme selbst 1 « redten gehirt 1 ,
c) M. — Wasser] 20; Salzer 9. d) a. 1. i.] 20; a. es 1. i. 9. e) 20; f. 9.
t) u. b. w.] oder was abgehen 20. — pag. 90. a) a. — heraus] so wird es dir
doch nit weniger werden 20. b) beröden 20. Zu p. für begnügen vgl. Schmeller
II 2 , 514 f. o) d. — wie] 20; voneinanter 9. d) p. — Tag] wäre auch wahr
worden und hatte Geld 20. e) g. d.] geprauchen d. den 9. f) lebe 9.
Motiv n. a) Dieses Motiv finden wir bei 4 und 11 in einer stark
veränderten Fassung. In 4 wird berichtet, dass Lazarus, der selbst ein
Bauer geworden sei, die Geschichte seinen zwei grossen Söhnen vor Ablauf
der 35 Jahre erzählt habe\ darnach hat der eine Sohn dem Lazaros den
— 77 . —
5111: es ist gewessen, das die wildte Frauen auf Grödtig an Motiv 4
das Khorn schneidten sein gangen, in der Frueh herab, zu Nacht
widter hinauf“ in ihr Zellen,
es haben die wildten Frauen einen Baursmann von Grödtig ein Motiv d 3
kl, 1 eines Khnäblein oder“ Mener b von den Bossen wollen nemen,
aber der Bauer hat es noch erwischt 0 und sie gefragt, zu wem
inen der Bue nuz were, da sagen sie zu ihm, sie hotten solche
Khnaben gar gern, sie hetten d zu essen, was
darnach sein sie darvon gangen und der 0 Bauer hat ihnen den
MC “, r ,r? abermall haben die wildten IVanen in den Untereperg «.«. 4
bey der Khnglsladt heist ee, ein Kh.äbl z« ihnen genommen, von
den Khiehiedten nnd hinanf auf den D nter S perg m,t ihnen geehrt,
da haben es di. 'haÄÄenn
SidH an“hab. darnanl iber» einen Tag haben die Holnthneehf
s'hsh'abmnall'begeben^ dan ein Bauer- ein wildte UoH, ,
... a Brn,im««er der Sohn ist in einem Augenblick
Hals abgcschmtten mi ’ . gebanst am Qützen, nachend
verschwunden, aber der eine Sohn hat noch la g g ^ ftaf einem
bey Mindl Sigl (soll wohl ' ^„„“Tder Stadt Salzburg, also ist es
Berg, da stehet nur 1 o 'berichtet, dass Lazarus Gitschner nach
dem Lazarus ergangen. In Geaenwart des Beichtvaters) offenherzig
35 jährigem Schweigen die esc i _ , ^ die Beschreibung 1566
erzählt habe und “ L. Sier 3«; L.4; I, Gitsoh-
jedermann mitgeteilt. ) • -1 • d ehelichen 3, 6, 7, (3a, 11).
ner 22; Letzarus Getzer . c £ ~ Johann Gitschner
e) H.G. (Johann A-nerd O Hans A* ^ Pergham 3(i; Bergheimb 0;
II) hinterlasener] 5/7/. V 3, 3a ' ’ _ Weg ] e ineStund3a, 6; eine
Berham 7; Bergham 22; f.3; f ^ a i) d- Abschrift und völlige 3 ; d. Ab-
kleine Stondt 7; 2 Stund 11, f. ’ 9 . « un d es von ihm bekommen habe 3 ;
i„ 3a heisst: es von L n,nocA, e seines Alters verschieden; bey
“«äC - ;
Motiv d 2 . a) h. in den Untersperg 3a, 4, 6 , (3 } , b) y gL
t-Txhn -
”"'4 b Tr„«i. /’/rirs rÄu t. %; a
Motiv d 4 a) hernach 3.7. • b] J g egacb t 3, 4, 6, ( b ). - Motive.
T b ““ 1 3« B so ln den Dorf Anäf wohnhaft wahr 4. b ) Dieses
a) B. zu Mortzg 3a, ... .. *7 » jr r\ Waanev PinzQCLMt
Motiv wird ganz ähnlich im Pinzgau erzählt. Vgl. K. 0. Wagn ,
— 78 —
Frau hat lieb gehabt b , das die wilden* Frauen ihre Wohnung in d
den Hellebrun auf den Tiergardten, ihre ainge Löcher und Bädl
gehabt, da hat es sich zuegedragen, das derselbige Baursman alle
Nacht zu der wildten Frau gangen und bey ihr gelegen«, da fragt
in die wildte Frau, ob er aber khein Weib habe, er sagt nein, ich
hab khein Weib und' er verlaunget seines Weibs, hernach ist es
ein 0 lange Zeit angestandten, das 1 ' er zu ihr gangen ist, darnach
denckht ihr sein Weib, wo mues doch der Man allzeit hingeheD,
so dueth das Weib eins und geth fein hindter ihm nach, gar
heimlich, das ers nit gesehen hat 1 , darnach geht des Baurs sein
Weib zu ihnen, sagt zu der wildten Frau, das dir Gott k dein Härl
bfieth 1 , es hat ein scbenes langes Har gehabt, das ihr iber die
Böttprödter ist hinabgehangen und die Beirin hat ihrs widterumb
hinaufgelegt auf das Bött m , hernach sagt die wildte Frau zu den
Baurn, schau, hast du gesagt, du hast khein Weib und der Baur
erschrackh, da hat die wildte Frau gesagt, wan das dein Weib wer
bes gewesen, so hett ich dich zerrissen, so khlain als der Staub
in der Sonnen ist, aber weill sie an mich nüt launig ist gewesen,
so habt ihr ein Schueh volle ßeldt und khom nimmer daher und
haus mit dein Weib wie es recht ist."
4: Nachend dabey ist ein Pichl» gewesen, da ist bey einen
Mottv g Hut yo]1 Kol]en gewesen b un d S eind an der Sonnen gelegen, da
hat der eine Holzknecht bei 3 oder 4 Köllen darvon genommen
und ein anderer 5 oder 6, am Gehen hat der eine ge en , vor
was seind mir die Köllen und wirft es in ein Weyerl, so au en
Seiden 8. 14. c) w. Fr.] wilde Frau 4, b\ f. 3a. d) in — Bädl] bey einen
Brindl, welches bey einen Perg ist, linker Hand ober der Morzger Kirohe, in
den Tbörrgarten aber ihr Geleger-i; gegen das Dorf Anif .... aldort machte
sie in die Erde Löcher und Ligerstadt ft; f. 3a. e) g. es sagte eines zn den
anderen nichts, vill weniger das sie etwas Ungebirliches getriben b ; f. 3a, 4.
f) n. - Weibs] f. 3a, 4, b g> e. 1. Z. a.] e. 1. Z. mit ihr gebuhlt 3a ; nicht lang
a. 4, (6). h) d. - ist] f. 3a, 4, ft. i) h., d. g.] indemo geht der Mann zu der
wilden Frau und ligt bei ihr und weill der Mann nnd die wilde Frau schlafen,
so kommt 4, (6). k) 4, 6; f. 3a, bl II. lj hehtlet 3a; behüttet, was thäts da
beysammen 4, (6). m) Bl nnd gieng davon 4, (3a, ft), n) i. nnd schau das du
zn keiner andern gehst nnd gehe fort and schau dich nicht mehr nm 4, (3a, b).
— Motiv g. a) Hflgel 3. b) Dieses Motiv finden wir in ft stark verwandelt
und in zwei getrennten Geschichten. Die erste berichtet: In Jahre 1753 gieng
ein ganz mittelloser, bein Hofwirt von St. Zeno stehender Dienstknecht namens
Paul Mayr auf den negststehenden Wnnderherg fand dort ein Häuflein Sand
Aldo all seine Tasohen damit an, ururde jedoch am Heimweg von einem fremden
Mann auf gehalten, der seine Taschen entleerte und ihn eintn anderen Weg nach
— 79 —
rintersperg« ist, so hat das Wasser ausgesehen an denselben Orth,
als wenn es lauther Gold wäre, aber es hat im gereuet, der andere
aber hat es behalten und wie er heim ist kommen, ist es lauter
Gold gewesen aber der eine, der es in das Wasser geworfen hat,
der ist wider’ an das alte Ort gangen, allwo er die Köllen ge-
n hot da ist aber nichts mehr gewesen als Adern und
Schlangen nid wenn er nicht wäre darvon geloffen, so wären sie
durC . h “ M^r tfein" Mezger» mit Namen Leonhart Burger auf den Motiv h
TTntersperg gangen, da hat er ein Pergmänndl und eine wilde Frau
U bpf das Pergmändl hat mit einen Hammer an den Perg ge-
f ^ da hat efein 2 Viertl Kandl darunter gesezet und ist
Ttr Gold heraus gerunnen und die Kandl voll an und wenn
lauter Gold S so hät e er wohl was be-
dlS er Mezger b mt jer d^ £ geschrieD( aber vor Forc ht
komen, dann und ist von Untersperg gangen über das
ls t er darvon g Mezger von einen Pergmändl alda ein
ein anders Mal ha bekommen von einen scheinenden
goldenes- 1 Kränl zu schenken bekommen, von
Stein, mit disen hrt er jta . Lebtag bej ,
seinen v.ttern Mais.™ in
2 ten Auenat von U •» nnd obwobi seine Befreundte
gangen und alldort V nac h der Breite und Länge
den ganzen Berg von u geringste Spur von ihm finden
durchsuchet hat ^ de n b 15 . August bey Unser-Lieben-
Cien auf der G M ain vor ihm einen Gottesdienst halten lassen,
— 7hm hiess Ein zweites Mal versuchte er zu dem Sand zu gelangen,
Bause zu gehen hiess. mer finden . In der gelten wird ebenfalls
umsonst: dieser Ort M dass sie bei einer Steinwand
vom Jahre 17* Broc j (m wie die Kolln fand und zu sich nahm. Zu Hause
graue und schwarze B Qo]d Temigcht wa hr. Auch sie konnte bet einem
merkte sie, dass dai t den Ort nicht mehr finden. In
^i^TdieFrtTe icls 7ur Ausfindigmachung der Schätze gehört, aufge-
U «««" “* ***2^ einer Klamberg 3. d) Aitern für Schlangen. Vgl.
w0 'j en j, 2 30 e ) in 3. - Motiv b. a) Müller zn Salzburg 3. bl Leonhard
SchmeUer 1.36. _«) ^ gewichfm ^ da er willens war den Unters-
S6 [ h n irehen darauf ihm doch das 3. d) g. - bekommen] gutes
berg herab zu ge , 1738 befähle der Jager,
Känndl . . . y^ZZ^ seinen Forst hatte, seinem Knecht
der dazumahl e Michael Holz ögger, zur Nachsicht in
Z r C : a £ ^ " » Das Datum fehlt in ft. c) No« wohl Bürsch
j MgHMj7 9
da ist er unter währendem Gottesdienst mit seiner Büchse anf dem
Bücken in die Kirche® kommen nnd hat dem übrigen Gottesdienst
heygewohnt nnd anf befragen, wo er so lang gewesen, nur so viel
geantwortet, daß er in den Berg darin gewesen, was er aber ge-
sehen nnd gehöret, hat weder geist- noch weltliche Obrigkeit nichts
herausbringen können 1 , er B ist hernach zn hochgräflichen Excellenz
Grafen in Zeil, obristen Jägermeistern in Dienst gekommen, hat
sich ganz stät verhalten, er lebet noch und saget noch nichts.
heissen. d) o. — 16. August] Er blieb aber Uber 28 Tage aus ; da der Jäger
. vermutete, dass seinem Bruder ein iLgllick widerfahren sei, beschloß der
•%er . . b. e) 6; Bttrch 3a. f) Int verweist der Jäqerknecht aut das, was der
Lazarus Gitschnet ohnehin von diesem Berg beschrieben und sowohl ihre Enkel
als .Nachenkel tob demselben erfahren werden. Mit dieser Wendung endet das
Motiv in 14. Dagegen folgt in 11 noch eine l'U Druckseiten lange Erzählung
des Inhaltes, dass der Jägerknecht dem Erzbischof Firmian eine Beichte ablegte,
nach welcher der Erzbitrho f sehr tiefsinnig nnd nachdenkend wurde und sich
die Lehre der christkathollschen Kirche noch mehr als znyor angelegen seyn
ließ. Dazu werden noeh ausführlich die Bedrängnisse zur Zeit seines Todes ge-
schildert. g) er — nichts] Der yorbeschtiebeno Jägerknecht aber machte sich
ganz nnd gar yon dem Land und begab sich nach Wien, allwo er sieh yer-
ehllchte nnd mehrere Kinder Unterließ. Er habe weiterhin fromm und zurück-
gesogen gelebt. Den Verlaut dieser Geschichte bekräftigten seine Befreundte in
dem Dorf Gredig nächst diesem Berg nooh zn Dato einige im Leben allda
Ansässige bei geilt- nnd weltlioher Obrigkeit eidlich 11.