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Full text of "H.G. Bronn's Lethaea geognostica : oder, Abbildung und Beschreibung der für die Gebirgs-Formationen bezeichnendsten Versteinerungen"

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lETHAEA  GEOGNOSTICA. 


ZWEITER  BAND. 

8.    MeBO-Lethaea: 

in.  Thcil:  Trias-Periode,  IV.  Theil:  Oolithen-Periode, 

V.  Theil:  Kreide-Periode, 
von  H.  G.  BRONN. 


.-•.V 


B.  o.  Baomrs 


LETHAEA  GEOGNOSTIGA 


ODER 


ABBEDÜNG  UND  BKCHREIBUNG 


DER 


FÜR    DIE    GEBIRGS  -  FORMATIONEN    BEZEICHNENDSTEN 

VERSTEDIERIINGM. 


DRITTE    STARK    VERMEHRTE   AUFLAGE, 


BBARBBITBT  VOM 


u.  @.  poM  &  f.  mmxm. 


Kit  Oam  AÜu  von  124  Ttfela. 


ZWEITER  BAND. 

8«    Meso-Lethaea: 

III.  Theil:  Trias-Periode,  IV.  Theil:  Oolithen-Periode, 

V.  Theil:  Kreide-Periode, 
von  H.  6.  BRONN. 


E.  Schweixeriiarftche  Verlngshandlung  und  Druckerei. 

1851—1852. 


/     y 


r 


ll^^^'^^l 


-4.  ... 


m. 


ZWEITE  PERIODE. 


V^ttüQ^adiaS^^ttdSia^ 


bearbeitet  von 


•    O.    B  r  o  n 


1849  auf  1860. 


Br*att«  LetkiM  |eogMtClM.    S.  Aoi.  tll. 


VII 


Inhalt  des  iriiUn  TheUs. 

TBIAS-PEBIODE. 


Seite 

A.  Die  zweite  Periode  im 
Allgemeinen     ....  3 

Literatar 3 

Grrnzen;  Gliederim^:  organi- 

srhe  Charaktere      ...  3 

B.  Charakteristische  Verstei- 

wrangen  im  Besonderen  20 

I.  Pflanzen 20 

Cryi)toganiae  va^cularos  .  20 
Uicoiyledoncac  Gymnospcr- 

mac  (Conirerae)      .     .  37 
n.  Thiere  im  Allgemeinen 

(.Stylolilhcn) 43 

Phytozoa 44 

.\iiiorphozoa 44 


Seite 

Echinodermata    ....  44 

Malacozoa 51 

Brachiopoda 51 

Lamellibranchia  «.  l'clccy- 

poda 55 

Gastropoda 74 

Cephalopoda 78 

Entomozoa 87 

Cnistacea 87 

Spondylozoa  tf.  Vertebrata  93 

Piscc» 93 

Reptilia 104 

Mammalia  (incl.  Chirothe- 

rinm) 122 


VUl 


VerlMSMrtigei  nui  irittw  ndl. 


Seite  Zelle  «Utt 

41  18  v.u.  Coppreeelaeae 
8  v.o.  Abblldnngen 

3  T.o.  XIlli 
6  v.o.  ThematoMuinu 

4  T.o.  H 


48 
89 

m 


lies 
CnprtMinese 
Abblldangea  auf  Tf.  Xlll>,  Fg. 

xin 

TematoMoroft 
VI. 


Ansterdem    alad  folgende  Verbe«>erungeii  ntttblg: 

52  10  v.o.  Terebnlolm  Meatsell  Ul  Jetat  eine  Rbyachoaella. 
63  n  T.s.  Terrbrmtnia  IrlgonellM  hat  Spiral- Arne  oad  ist  bei  dMIkbi 
Spirlgera  oder  Spirlgerina. 


IIL    ZWEITE  PERIODE. 

TrlaflhGfeblrire 

;frQher  Salz-Gebirge). 
(BontsandüteiM-,  Mascbelkalk-  und  Keoper-Onippe.) 


I 


'"I  Ausschliestlicherc  Literatur:  F.  v.  Albbati:  Beitrag  so  einer 
Monographie  des  Bunten  SandsteiniK,  Muschelkalkfl  und  Kenpers,  m.  2  Tfln., 
Shtltfmri  t834y  8^.  ^  H.  v.  Meyer  und  Th.  PLiEnmGEn :  Beiträge  zur  PalSon- 
telogie  IfirffMNitfr^«,  enthaltend  die  fossilen  Wirbelthier-Reste  aus  denTriaa- 
Gebitden,  mit  besonderer  Rdcksicbl  auf  die  Labyrinthodonten  des  Kenpersy 
■.  IS  Tfln.  Siuiig.  i844j  gr.  4*.  —  H.  v.  Mbtbs  :  die  fossilen  Saurier 
dft  Muschelkalks  mit  Rücksicht  auf  die  Saurier  des  Buuten  Sandsteins, 
n.  Lief.  1847,  1848 ,  Frankf.  fol.  —  Gbinitz  Beitrag  zur  Kenntnisa  des 
TkMn§er  Muschelkalk-Gebirges,  ISST ,  8^.  -~  Crsdnbr:  Obersicht  der 
geognostischen  Verhilinisse  THürtfi^eur  and  des  Har%€9^  1848,  8*;  dann 
i.  Jahrb.  1S47,  314—310.  —  Sohmid  und  Schluobr:  die  geognostiaehea 
VerhältBtsae  dea  Saai-Thalea  bei  Jen*,  m.  4  Taf.,  l^fi§  t848,  fol.  — 
ScHiMFBR  et  MouoEOT :  monofraphie  4e*  pianies  foeeilee  du  gree  higarre  de 
U  ekmne  des  Vasges^  Strasbourgs  1840,  4^.  —  A.  v.  Klipstein  :  Beiträge 
lor  geologischen  Renntoiss  der  östlichen  Alpen,  4%  m.  20  Tfln.,  Qiessen, 
184S'-4ö  (Jahrb.  1848,  831,  1845,  604  u.  790  E).  -  Gr.  v.  MCnstbr 
ia  Jahrb.  1884^  8.  1  —  15,  Tf.  1,  und  in  seinen  „Beitragen  zur  Petrefakten* 
Kiade**,  IV.  Heft  mit  16  Tfln.,  ßaireuih,  1841,  4^  —  Qdenstbdt  im 
Jahrb.  1843,  681  und  in  seiner  PetrefaklenKunde  Deutschlands,  S.  230 
-143.—  V.  Strombbck  in  der  Geologischen  Zeitschrift  1849,1,  115—231. 

'  Begrenzung    und   Gliederung.     Die  frühere  Benennung 

»SalzGebirge*  fand  ihre  Begründung  in  dem  Vorkomtnen  der  Stein* 
s^-Ablag(^rungen  im  Bunten  Sandsteine,  im  Muschelkalke  und  im 
Keaper  in  ansehnlichen  Erslreckungen  derselben  nicht  in  Europa 
^^t  sondern  aaofa,  wie  es  scheint,  in  mehren  entfernten  Weit- 
enden,   wenn    gleich    das    Steinsalz    nicht  auf   dieses   Gebirge 

l  * 


l 


ausschliessend  beschränkt  ist.  Wir  ziehen  aber  jetzt  die  mehr  in 
Gebrauch  gekommene  Benennung  „Trias" -Gebirge  von  Alberti  vor. 
Wie  die  Bildungen  der  ersten  Periode,  so  sind  die  der  zweiten 
durch  ilire  organischen  Einschlüsse  im  Ganzen  eben  so  scharf  nach 
aussen  gesondert,  als  sie  im  Innern  unter  sich  verfliessen.  Sie  rei* 
eben,  vom  Vogesen-  und  Bunt-Sandstein  unten  bis  ans  Ende  des  Kea- 
per-Sandsteins  mit  seiner  Knochen-Lage  oben,  beide  einschliesslich; 
zwischen  beiden  liegt  der  Muschelkalk  und  die  Lettenkohle.  Murchi- 
S0N*sVer8uch,  die  untre  Abtheilung  des  Bont-Sandtteins  und  insbeson- 
dere den  Vogesen-Sandstein  noch  mit  dem  Permischen  Systeme  zu  |; 
verbinden  * ,  hat  keinen  Beifall  gefänden  ** ;  wenigstens  könnte  nur  ^ 
über  die  Stellung  des  wirklichen  Vogesen- Sandsteins  ein  Zweifel  p 
übrig  bleiben,  welcher  nur  1 — 2  Pflanzen  geliefert  hat.  Aber  die 
vegetabilischen  Reste  im  Keuper  nähern  sich  denen  der  dritten 
Periode  sogar  durch  einige  gleichbleibende  Arten  in  einem  Grade,  dasi 
Adolph  Bromonurt  neuerlich  ihnen  zu  Liebe  das  Keuper-Gebilde  1" 
in  seine  vierte  Periode  mit  hinüber  genommen  hat  und  seine  , 
dritte  Periode  unter  dem  Namen  Periode  Vosgienne  mit  dem  Muschel- 
kalk abschliesst:  eine  Abtheilungs- Weise,  welche  nach  den  Thier- 
Resten  (Reptilien,  zumal  Labyrinthodonten,  Fischen«  Konchylien)  keine 
Rechtfertigung  findet.  Da  indessen  die  Pflanzen-Reste  hier,  wie 
gewöhnlich  ist,  den  Sandsteinen  (die  so  mSchtig  am  Anfang  and  an 
Ende  der  Periode  auftreten),  die  animalischen  aber  einem  eben  so 
mächtigen  Kalkstein- Gebilde  mitten  zwischen  beiden  vorzugsweise 
zustehen,  so  ist  das  Abgeschlossenseyn  des  letzten  gegen,  und  die 
Annäherung  der  ersten  zu  den  Nachbar-Perioden  nicht  nur  schon 
an  und  für  sich,  sondern  auch  noch  durch  den  Umstand  erklärt, 
dass  diese  Kalk-Formation  nothwendig  eine  pelagische  gewesen  ist, 
die  zwei  Sandstein  -  Formationen  mit  ihren  Pflanzen -Einscblussea 
aber  hauptsächlich  an  der  Küste  in  der  Nähe  des  Festlandes  und 
mithin  unter  sehr  abweichenden  Verhältnissen  entstanden  seyn 
mögen***. 


'^    V.  Alberti  Trias  320 ;   H.  v.  Mbtbr  i.  Jahrb.  184f .  186   wtgta 
Labyrinthodon  Resten  im  Vogesen-Sandstein^  welche  aber  seither  selbst  in 
der  Koblen-Formation  gefunden  wurden. 
*^    Fa.  SiNDBBRGBR  1.  Jahrb.  i848y  459. 

^'^'^    Rein  geologisch  genommen  f&IU  die  Trias-Periode  twiaeben  swet 
Hebungs-Systeme  Eus  ob  Bridmomt's,  zwiscben  das  ilAsMscAs  n&silicfay 


Das  oberste  Glied  der  Keuper- Gruppe  ist  io  Würiiemberg 
lach  T.  Albbrti  dessen  »Versieinerungs- reicher  Sandstein  von^ 
rabingen  etc.",  wovon  er  die  Knochen -Schicht  «u  Degerloeh 
rennt,  um  sie  dem  Lias  xuzuweisen.  Was  aber  diese  Breccie  an 
leptilicn-  und  Fisch  Resten  enthäit  (Nothosaurus,  Gjrolepis, 
Saurichthjs,  Ceratodus,  Hybodus  etc.),  charakterisirt  nocli 
iie  Trias  zum  Theil  in  identischen  Arten,  und  nicht  den  Liu  *  wie 
ins  vielen  nachfolgenden  Beispielen  erhellen  winL  Ihr  Gehall  stimmt 
iresentUch  öbcreln  mit  dem  des  nBone-bed^^  welches  au  AMtsi-eUff 
ind  Ajpmauih  bei  Bri$iol  die  Basis  des  Lias  bildet  und  lange  mit 
liesem  Terbunden  worden  ist,  bis  Aoabsiz  zuerst  darin  die  Fisch- 
Reste  des  Muschelkalks  erkannte  '*'.  Überhaupt  aber  ist  der  Über- 
^ng  der  Gesteine  und  organischen  Wesen  dieser  Periode  in  die 
folgenden  wohl  der  allmählichsle ,  welcher  in  Europa  zwischen 
l  Perioden  ezistirt,  und  im  Uiiterlias^Sandstein  der  nachfolgenden 
Periode  findet  sich  das  sandige  Material  des  Keuper-Gebildes  mit  den 
Petrefakten  des  Lias -Kalks  in  Wechscllagerung  zu  den  Schichten 
ies  letzten. 

So  entsteht  nur  noch  die  Frage,  ob  die  Letten-Kohle  nach 
Albkrti*s  und  Plirningkr's  Ansicht  schon  mit  der  Keuper-,  oder 
nach  QcENSTKDT  noch  mit  der  Muschelkalk- Gruppe  zu  verbinden  seye, 
la  nach  beiden  Seiten  hin  Grunde  angefQhrt  werden.  Während  viele 
Koncbjlien  so  wie  die  Nothosaurus-Reste ,  obwohl  diese  nicht  unbe« 
dingt  da  sie  vereinzelter  bis  ans  Ende  der  Kouper-Gruppe  vorkommen), 


irodurefa  vor  Ab^ats  des  Bunt-Sandsteina  die  tieferen  Gebirge  bis  mit  dem 
ITogeseo-Sandsteio  läogs  des  ganxfii  Rhein-Thmlet  von  Brnsel  bis  MaffHv 
in  den  Vofesen  nnd  der  Hardi^  im  Sehwar»wald,  Odenwald  und  8pes4ari 
irehoben  worden  sind,  —  und  das  Hebongi-Syiitem  des  Thüringer  Waldes^ 
wodurch  vor  dem  Niederschlage  des  Lias'  olle  altern  Schiebten  bis  mit 
des  Keuper  im  Thmringer-  und  Böhmer '  Walde^  in  den  SYf, ^Vogesenj  im 
Awgrom-Dfti.y  xwischeu  Äüallon  und  Autun  sowie  am  Olympe  aufgerich- 
tet wurden.  In  andern  Gegenden  sind  dirselben  Schichten  theils  in  Ruhe 
geblieben,  theils  uoch  nicht  genauer  untersucht.  Legt  man  dieses  geolo- 
gische Moment  der  Eintheilung  zu  Grunde,  so  müsste  freilich  der  Vo^^esrn- 
Sandstein  von  der  Trias  ausgeschlossen  werden;  aber  Bronomiart's  oben 
erwähnte  Benennung  „Periode  Vosgieunc"  scheint  zu  zeigen,  dass  auch 
er  aus  paläontologisclien  Gründen  hier  eine  Abgrenzung  nicht  bedingt  findet. 

^     PuEnitfo.  Palaunt.   Würit.   105. 

-"^     Jahrb.  184i,  568;  806,  18^8,  HS,  856. 


für  die  lelile  Ansicht  sprachen*,  reden  die  PAamen  (Taenio- 
pteris,  Eqaisetum  arenaceam,  Pterophylluan)  und  die 
Mas io donsauren  der  Verbindung  mit  der  Keuper- Gruppe  das 
Wort^  der  wir  sie  schon  in  der  ersten  Auflage  Terbunden  haben. 
Indessen  würden  wir  einer  Verbindung  mit  dem  Muschelkalk  nicht  in 
den  Weg  treten. 

Bildungen  dieser  Periode  kennt  man  bis  jetst  nur  innerhalb 
der  Grenien  Europa'8  mit  Genauigkeit;  ausserhalb  dieses  Gebietes 
aber  nur  vermnthungswelse  nach  der  Lagerungs-Polge  (wie  im  Cuieh 
0$i'lndieiu) ,  oder  aus  einaelnen  Versteinerungen  (Ceratiten)  in 
Sibirien  am  O/eneA  Flusse,  westlich  TOn  der  Lena  auf  der  JV«if- 
8ibirisehen  Insel  Koteinoi;  dann  auch,  am  Bogdo-'Berge  in  der 
Wolga-Steppe  ^  vielleicht  um  Wologda  im  Perm'ichen  Gouver- 
nement t,  und  im  Orenburg$chen  ff. 

Von  der  Russischen  Grenze  bis  gegen  die  SOd*Küste  FiraHk" 
reichs  und  vielleicht  bis  jenseits  der  Pyrenäen,  von  Grossbri- 
tannien  und  Schweden  an  bis  über  die  Alpen  hinab  lassen  sich 
Glieder  des  Salz-Gebirges  nachweisen.  Die  Haupt  -  Gegenden  des 
Vorkommens  sind:  Luxemburg,  das  tetliche  Frankreich  bei  Lftne- 
villCt  die  nördliche  Schweitx,  beide  Seiten  der  Osh Alpen,  das 
südwestliche  Deutschland,  Baden,  Württemberg  und  JPV-atiJIrflN^ 
dann  Westphalen,  Sachsen,  Thüringen,  Schlesien^  England.  Die 
kalkigen  GUieder  erseheinen  überall  mit  ihren  bezeichnenden  Versteine- 
rungen, ausser  in  Qrossbritamäen  und  Schweden,  wo  diese  gänzlich 
fehlen ;  —  die  Sandsteine  und  deren  untergeordneten  Gebilde  sind  nur  ia 
Schoonen  und  in  den  Gegenden,  wo  Dentschland,  Fratikreick  und 
die  Schweitz  zusammengrenzen  (Planken,  Württemberg,  Etsass, 
Luneville,  Basel)  an  charakteristischen  Pflanzen-Resten  reich,  von 
welchen  letzten  auch  rücksichtlich  der  geognostischen  Lagcrungs- 
Folge  wohl  untersuchten  Orten  man  desshalb  bei  allen  spätem  For- 
schungen wird  ausgehen  müssen.  Vielleicht  fehlen  auch  in  Osi- 
Indien  nicht.  Trongniart,  Jagbr,  von  Sternbero  haben  uns  mit 
den  wichtigsten  Pflanzen-Schätzen  jener  Gegenden  bekannt  gemacht 
Nur  die  Bestimmung  der  Formation  in  Schoonen  hat   bisher    nicht 


"^  QuENsT.  Geb.  WürUemL  72j  80. 

*'*  PuEniFfo.  ■.  a.  0.  57  W. 

***  Jahrb.  184S,  75,  510,  «35. 

t  £icHW.  i.  Jahrb.  1849^  139. 

tt  KuTOhGA  i.  Jahrb.  1849,  754. 


laeh  auf  geognoftbehem  Wege  dMgefluai  werden  kSneeii ;  hur  Ae 
rrias-Gebilde  der  tüdösUichen  Alpen  DeuiichUmdß  xeigen  trotx  viel- 
Utigen  Untorsachnngen  gleich  andern  Formationen  derselben  Kette 
aoch  immer  dnige  Schwierigkeiten  der  Paralleliairang»  welche  in 
Polen  und  im  Ver^newUehen  schon  besser  gelangen  ist 

Von  Albuti  hat  die  Büimesi-Deuiiehen  Gesteine  dieser  Pe- 
riode zum  Gegenstande  einer  eben  so  umfassenden  als  gröndlichen 
Monographie  gemacht  und  Skr  sie  in  deren  Folge  den  gemeinschaft- 
lichen Namen  «.Trias*  Torgeschlagen.  Von  QunisnDT  besitsen  wir 
sine  andre  Bearbeitung  des  Wikrttemberffi$chen  Trias-Gebildes  und 
ron  Plibninqu  einige  schfitzbare  Beitrige  hauptsftchlioh  su  den 
langem  Gebilden.  Die  Verhfiltnisse  in  Thüringen  sind  mehrfilHg  von 
Cbbdiibb,  die  bei  Jena  von  Wackinrodir,  von  Scaiim  und  ScmsmiM 
geschildert  worden  (Vgl.$.  1).  Wir  stellen  die  von  den  zwei  ersten  Auto- 
ren gegebenen  Gliederungen  nebenehiander,  um  uns  nachher  darauf  zu 
itfllzen,  und  l&gen  die  Gebirgs-Gllederung  von  Ober-Sckleiien  und 
f^ei  bei,  schliessen  jedoch^  um  nicht  in  Gefeihr  zu  geratheo  Ungehö- 
rigei  zu  verbinden,  die  rothen  Muschel-Marmore*  noch  aus,  obwohl 
üe  einige  Ammoniten-Arten  mit  St  CoBiian  geroein  haben.  Die  erste 
lobrike  enthält  die  Eintheilung^  -  Weise ,  wie  sie  unserem  Index 
HÜaeoniologicuM  su  Grunde  gelegt  worden  ist. 


*  Catollo  i.  Jb.  184$^  739;  1^7,439;  L.  Piuji  i*  Jh.  1947,  eiC; 
n  Zioivo  ib.  1847,  148,  285;  1848,  715;  MoaLOT  ib.  1848,  710;  SohaF- 
uon.  i.  Jb.  1848,  041,  800;  1848,  137;  Fr.  v.  Haubr  i.  Jb.  1847,  87, 
HO,  031;  1848,  105,  109  (371);  1849,  378;  de  VBRifEinL  i.  Jb.  1849, 
175  (weKeo  Amnionilez  Tatricus  vgl.  noch  1849,  498). 


ElMlhellaav  dMt  VriMfCtaMrrea  In  Bnr—DeHteehlBad. 


lll.l 


!      j  Grcnt-Bneeie  y.  Degertcth 
j  Tcrfteincr.-mch.Sanilitriii 
Ö  6    Obrer  od.  »robkGrnif.  Sand- 
■lein  (Stobcii-SandiilGin) 
ff   Mittler  od  Kleiel.Sanditrio 
f  i^chilf-SandalriD"    (8(K((- 
'^'^lUnlrar  feiakSrnicer  Iboni- 
'     gtr  Kcuper-Sapdit. 
aa    Mergel. 
(    «0    Grpa  niil  Dolonrit. 
')    ^     Bunter  Mergel  mit  Gjp*- 
1   X    (Rfptü-Brrecie  i.OSUiittf) 
\   7   Dolouti. 
Grpa. 

Dolomit  oder  Kalkstein. 
Saudatein  (?NnM  Waf). 
Herg'elacliicfer. 
Letlenkoble. 

SchiafriK'  Tbon  a.  Mergel. 
(AUnDadiiefer  v.  OmiUÖrf) 
Dolomit  (NaKclfeIt,Malbil.) 
Knaehen-Breenia  v.  CrmiU- 

JUim  (BUertfM?). 
PeklinitenlUlk. 
Rogenateia. 

ITroehilen-  od.  Eakrio.-Kalk 
FiliDnrea-Kalk. 
Troehilen-  od.  Enkrin.-Kalk 


I  Dolomit  Mergel  mit  UonaL 
Dnnkler  Tfaon. 
Anhydrit  und  SleinaaU. 
Wellen-Kalk  j  mit  Gypa  u. 

'    Dolomit, 
(Rogcnalrin.) 
BanteSchieferleltminitSaU 

und  Gypa. 
Flattrn-Sandatein,  Sand- 

ilHn-Sctiiefer. 
Dickachiclitiitpr   Thonaand- 

itcin  (Smlttad). 
ThonaandM.  m.  ScIiiercrtFlt. 
Grobkörniger  Sandatiii). 
KoDglom.  u.  Kiesel -Saadal. 


tai  «iDEvtTni. 

Gelbe  harte  SandateiDe. 
WeiaaerSandaleinm.  Koble   t   1 

Bnnle  Merkel  nrit  kryilalli- 1 
»irlem  Sandalein,  \ ' 

Grüner  und  rothichirligcr } 
Sandalfia  m<(  Kohlen,  b 
Equiieten,  Calaniten  etc.  I 

Untre  Glieder  dea  Krupera  1 
PtiEK.  =  Gypa,  oderl« 
Mergel  mit  GeraioduB  Q.| 

Raucb^.  Kalk  mit  Gervillia  li 
Dolomit  mit  Poridoaomya,  r~ 

Lingala  etc.  l- 

Flammen-Dolomit.  /: 

Kohlen  u- Letten  mit  Maalo- [• 

donaaama.  1- 

OraucrSandat.m.Equiaeten  | 


Dolomit.  Kalke  m.Feraphyil 
Thonige  Kalk-Flatten    volll. 

KoDchylirn. 
Schaam-  n-StyloIilb^Kalke. 


Tbonice     Sandaleine 
rolhem  Leiten  u.  Schwei 
apalh  Gingen. 

Kieaellge   Sandsteine,    ol 
geliegert. 


mit/ 


1 

i  -  1    i         Mi  11 

::  ff  i   t    1  1 44 1 1 

1  1  1       t-  3    ^       1  |4    1  1 
1  1  -f         1    !    '  äsI;    * 

1-1  »        ä  .1    1      .|l|l|  3  .- 

11  Ji  II !    pH 

H Pili  J-^iiii  1 

1 

if'S 

n 

i 

t!  Ulli     H    :. 
^   Ulli     ll    ;: 
t  liih     i      :: 
1^  li»ll    ii    •• 

i 

*          .      .     TT                .      . 

11   11  il  1   II    :: 

'  -6 

Ri      R    s.    S:J(^   1     1:"»!              ,              f'^e-^iü 

:i 

Z. 

-- 

-. 

12 

Die  Arten  der  fossilen  Reste  der  Trias  verlheilen  sich  den 
Zahlen  der  Haupt- Gruppen  nach  in  folgender  Weise  ^ : 


BanlBand- 
•teia  (i). 

Mmcbel- 
kalk  (k). 

St.  Cas- 
ftlaa  (b). 

Kenper 
(1)" 

im  Gänsen. 

Ippen. 
rten. 

• 

B 

l 

• 

1 

■ 

1 

1 

• 

a 
« 

8 

• 

8 
« 

Vi    \    < 

<6 

<  • 

oo 

< 

1  g  1 

< 

CT) 

—  ^ 

VEGETABILIUM  Sa. 

15.  31 

4.      5 

0.      0 

26. 

.    62 

39.    0^       98 

1.  PI.  Cellularea       . 

0.     0 

1.      1 

0,      0 

1, 

.      1 

2.    0.         2 

IL  Monocotyl.  Cryptog^. 

7.   17 

1  .      1 

0.      0 

16. 

,    43 

22.    0.       61 

„        Phanerog. 

3.     5 

0.      0 

0.      0 

3. 

2 

5.    0.         7 

III.  Gymiiospermae     . 

IV.  Dicotyled.  «ngioap. 

5.     9 

1.      1 

0.      0 

6. 

.    16 

9.    0.       26 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0. 

0 

0.    0.         0 

Dubiae     .... 

0.     0 
34.  54 

1  .      2 

80  .  190 

0.      0 

0 

0 

1  .    0 
167.83 

2 

ANIMALIUM  Sa.  .     . 

90 
24 

.741 

37. 

.106 

.  1109 

I.  Phytozoa    .     •     . 

1  .     1 

12.    19 

.  128 

2. 

2 

34.17.     150 

1.  Pseudozoa    .    .    . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0 

0 

0.    0.         0 

2.  AD)oq>hozoa      .    . 

1.     1 

2.      2 

6.    44 

1. 

1 

7.    4.       48 

3.  Polygfastrica     .     . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0 

0 

0.    0.         0 

4.  Polycystina      .    . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0 

0 

0.    0.         0 

5.  Polypi      .     .     .    • 

0.     0 

3.      3 

14.    35 

0 

0 

16.    8.       38 

6.  Acalephae    .     •    . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0 

0 

0.   0.         0 

7.  Echinodermata 

0.     0 

7.    14 

4.    49 

1 

.       1 

11  .    5.       64 

11.  Malacozoa     .    . 

20.  38 

44 ,  109 

62.603 

14 

.    26 

77.58.     794 

1.  Gymnacephala 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0 

.      0 

0.    0.          0 

2.  Brachiopoda     .     . 

1.     1 

3.    10 

6.    43 

1 

.      2 

7.    4.       56 

3.  Pclecypoda  .     .     . 

13.  30 

23.    71 

24  .  129 

7 

.    10 

30  .  23  .     240 

4.  Pteropoda    .     .     . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0 

.      0 

0.    0.         0 

5.  Heteropoda .     •     . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0 

0 

0.    0.         0 

6.  Protopoda    .     .     . 

0.     0 

1.      2 

1.      4 

0 

0 

1.1.         6 

7.  Gasteropoda     .    . 

5.     6 

13.    26 

25.341 

5 

.    14 

32.29.     387 

8.  Cfphalopoda     •    . 

1.     1 

4.    18 

6.    86 

0 

0 

6.    1.     105 

Hl.  ERtomozoa  .     . 

3.     3 

5.     12 

1.      6 

1 

.      1 

9.    8.       22 

1.  Verinea    .... 

0.     0 

2.      4 

1.      6 

1 

.       1 

3.    3.        11 

2.  Crustacfa     .    .     . 

3.     3 

3.      8 

0.      0 

0 

.       0 

6.    5.       11 

3.  Myriopoda   .     .     . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0 

0 

0.    0.         0 

4.  Arachnidae  .    .    . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0 

0 

0.    0.         0 

5.  Hcxapoda     .     .     . 

0.     6 

0.      0 

0.      0 

0 
20 

0 
.    77 

0.    0.         0 

IV.  Spondyiozoa    . 

10.   12 

19.    60 

3.      4 

37.    0.     143 

1.  Piscea      .... 

3.     5 

12.    37 

3.      4 

10 

.    58 

18.    0.     104 

2.  Rpptilia    .... 

7.     7 

7.    13 

0.      0 

9 

.    18 

18.    0.       38 

3.  Aves 

0.     0 

0.0 

0.      0 

0 

.      0 

0.    0.         0 

4.  Mammalia     .     .     . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

1 

.      1 

1.0.          1 

Utriusque  regni  saiiima 

49.  85 

84 .  195 

90 .  741 

63 

.  168 

196.93.   12Ö7 

Lie  noch  lebenden  Si 

ppen  machen  mithin  fast  50  Proc.  der  Gesammt- 

Zahl  aus. 

*  Die  Tabelle  ist  aua  unacrcm  „Indrx  palaeontologiGUs**  entuominfa, 
ohne  Rücksicht  auf  etwa  ein  Dutzend  später  bei  den  Fiachcu,  Krualem, 
Reptilien  und  Echioodennen  nachgetrageDcr  Arten,  die  eine  wesentliche 
Änilerun^jE:  nicht  bewiiken. 


13 

Der  paliontologische  Charakter  dieser  Periode  läist  sich^  im 
Vergleiche  mr  vorigen  in  folgender  Weife  zusammenfassen, 

(Pflanzen.)  Die  kryptogamischen  Monokotyledonen  haben 
in  absolater  und  Terglichener  Anzahl  sehr  abgenommen,  bieten  aber 
eigenthQmliche  Equisetaceen  (Schlzoneura,  auch  Equlsetites 
and  Calamites-Arten),  baumartige  (Gottaia  und  Caulopteris) 
a.  a.  Famen  von  anomaler  Beschaffenheit  (Crematopteris,  Ano- 
mopteris)  und  7uletzt  mit  Netz -adrigen  Wedeln  (Clathropte- 
ris,  Dictjophyllura-Art)  dar,  wozu  sich  Ton  Monokotyledonen 
einige  zweifelhafte  GrSser  (Aethophyllum,  Echinostac  hys), 
ein  Restiaceen-Genus  (Palaeoxyris)  und  eine  Smila- 
ceen -Sippe  (Preisleria)  gesellen.  Das  Reich  der  gymno- 
Spermen  Dikotyledonen ,  —  Coniferen  und  Cycadeen  —  beginnt, 
Ton  welchen  bis  jetzt  nur  wenige  mehr  vereinzelte,  an  Zahl  den 
Monokotyledonen  weit  nachstehende  Vertreter  bekannt  gewesen ;  sie  sind 
aber  von  den  jetzt  lebenden  noch  ganz  verschieden«  Aus  den  Ko- 
niferen sind  Voltzia  und  Albertia  der  Periode  seit  ihrem 
Beginne  cigenthümlich ,  von  Cycadeen  nur  einige  Arten  gegen 
Ende  derselben ,  angtosperme  Dikotyledonen  fehlen  also  ganzlich 
bis  auf  das  sehr  wenig  bekannte  und  sehr  zweifelhafte  Genus 
Endol  ep  i  s. 

T  h  i  e  r  e.  (I.  P  h  y  t  o  z  o  e  n)  a.  Während  der  gewöhnliche  Muschel- 
kalk und  die  Sandsteine  arm  an  Phytozoen  und  zumal  Polypen  sind, 
wird  dieser  Mangel  zwar  in  der  ;Sf/.  Cassianer  fast  Korallenbank- 
artigen  Gesteins- Facies  im  Ganzen  ausgeglichen ;  es  sind  aber  haupt- 
sächlich Amorphozoen  und  kleine  Korallen,  welche  sich  hier  zeigen, 
und  nur  wenige  der  grossen  Fels-baüenden  Arten  (viele  Montlival- 
tia^;  noch  keine  Polygastrica ,  und  keine  Akalephen.  Bezeichnen- 
der sind  dagegen  die  Echinodermen,  indem  hier  auch  die  Krinoiden 
bis  auf  einige  eigenthumliche  Genera  (B  n  c  r  i  n  n  s ,  und  D  a  d  o  - 
crinus)  verschwunden  sind,  b)  Von  Ophiuriden  sind  einige  cigen- 
thiimliche  Formen  (Aspidura,  Acroura)  bekannt,  c)  Die  Echl- 
niden  treten  hier  zuerst  und  zwar  nur  mit  wenigen  ihrer  regelmSssig- 
sten  Genera  (einigen  Cidariten)  auf. 

(II.  Malakozoen)  Von  einigen  altern  Brachiopoden  -  Ge- 
schlechtern, (Spirif  er,  Productus,  Orthis  etc.)  erscheinen  hier 
fast  die  letzten  Repräsentanten ;  der  Pclecypoden  und  Gasteropoden 
sind  wenige  und  nur  in  der  SL  Cas$ianer  Facies  zahlreich  die  haupt- 


14 

iächlich  gerne  an  Ufer  Felsen  und  KoraOen-BInken  herumkrieclienden 
Asiphonobranchier ;  doch  aind  daranter  nicht  sowohl  eigenlhüniliehe 
Genera  (Myophoria,  ?Naiicella,  Cochlearia  etc.}»  als  einige 
sehr  verbreitete  Spezies,  welche  diese  Gebilde  charakterisiren ;  die 
Siphonobranchier  sind  noch  selten  und  i.  Th«  ansicher.  Unter  den 
Cephalopoden  treten  im  eigentlichen  Muschelkalk  die  Ceratiten 
als  bezeichnend  auf;  w&hrend  in  den  St-Cassianer  Bildungen  die 
ersten  theils  ächte  und  theils  noch  Gonlatiten-ähnlichen  Aoimoniten 
in  grosser  Anzahl  erscheinen.  Welchen  Geschlechtem  die  Cephalo- 
poden-Schnäbel  Rhyncholithus  und  Conchorhynchus  zage- 
theilt  werden  müssen,  ist  noch  immer  nicht  sicher ;  wahrscheinlich  ge- 
boren sie  mit  gewissen  Na  utilus -Formen  zusammen,  finden  sich  je- 
doch auch  in  andern  Formationen.  —  Belemniten  fehlen  noch  gänzlich. 

(III.  Entomozoen).  Luft- Insekten  aind  nicht,  Würmer  und 
Kruster  nur  spärlich  bekannt  Doch  bieten  die  letzten  einige  eigen- 
thümliche  Genera  der  frCihesten  Dekapoden  (Pemphiz,  Litogaster) 
und  einiger  Pöcilopoden  (Halycyne)  dar;  die  Trilobiten  aind 
gänzlich  TCrschwunden, 

(IV.  Spondjlozoen).  Die  Wirbelthlere  beschränken  sich  noch 
völlig  auf  Fische  und  Reptilien.  Unter  jenen  sind  eigenthümlieh 
einige  Genera  der  Elasmobranchier  (Ceratodus,  Nemacanthus^ 
Thectodus  und  fast  Hjbodus)  und  der  Ganoiden  (Gyrolepis, 
Saurichtbjs,  Placodus,  Golobodus),  noch  ohne  alle  TeleosteL 
Die  Reptilien  beschränken  sich  auf  die  Ordnung  der  Saurier,  jedoch 
mit  höchst  bezeichnenden  Formen.  Es  sind  die  Meer-bewohnenden 
langhalsigen  Flossenfösser  (Nothosaurus,  Conchiosaurus, 
Pistosaurus,  Simosaurus,  Sp  henosaurus,  doch  mit  Aus- 
nahme des  jüngeren  Geschlechts  Plesiosaurus)  in  den  Kalksteinen 
und  die  grösste  Anzahl  der  Labjrinthodonten  (Mastodonsaurus, 
Metopias,  Capi tosaurus,  Odontosaurus,  Trematosau- 
rus,  Xestorrhytias,  Labyrinthodon)  hauptsächlich  in  den 
Sandsteinen;  dann  ein  Pachypode  (Plateosaurus)  und  einige 
Genera  von  noch  unsichrer  Stellung  (Termatosaurus,  Belodon, 
Zanclodon,  Menodon)  eben  ao ;  nur  in  der  Grenz-Breccie gegen  den 
Lias  scheint  ein  insektivores  Säugthier  aufzutreten,  und  einige  im  Bunten 
Sandstein  vorkommende  Vierfüsser-Fährten  sind  noch  zweifelhafter  Natur. 

Es  gibt  drei  sehr  bezeichnende  Organismen -Arten  in  dieser 
Periode,  welche  eine  ansehnliche  geographische  Verbreitung  besitzen 
und  durch  alle  Glieder  ihrer  Gebilde  hindurchreichen,   nämlich  Ca- 


10 

Crematopieri«  und  ? Anomopieris  kommeii  als  aimdilieM- 
liches  Eigenthum  der  Trias  lilnsu<  —  vfthrend  Laecoptaris,  Sa- 
genopteris,  Dictyophynum  und  Claüiropteris ,  xo  atlrkerer  Bnlwieke- 
lung  in  späterer  Zeit  berufen,  hier  ihre  Eiisteni  beginneii.  — 
Die  Lykopodiaceen  mangeln  bis  auf  einen  L  y  k  o  p  o- 
diten  und  ein6  Walchia-Art.  —  *-  Aus  den  Gramineen 
gehören  die  2  eigentiifimlichen  Genera  Aethophy  11  um  und  Echino- 
stachys  ganz  hieher;  — -  aus  den  Restiaceen  das  Genus  Pa- 
laeoxyris;  —  aus  den  Smilaceen  die  Sippe  Preisleria,  — 
wenn  ihnen  nicht  nach  Ad.  BaoiioNiART*8  neuerem  DafOrhalten, 
wornach  die  phanerogamen  Monokotyledonen  iiberhaäpi  erst  nach 
der  Kreide  auftreten,  eine  andre  Stelle  im  Systeme  angewiesen 
werden  muss.  —  —  Die  Cycadeen  liefern ,  ausser  einer 
ersten  Zamites-Art,  deren  Geschlechts  -  Genossen  erst  jn  späteren 
Perioden  zu  reichlicher  Entwickelung  kommen,  mehre  zum  Theil  be- 
zeichnende Pterophyllum-  und  Nilssooia-Arten,  mit  deren 
Sippen  es  sich  ähnlich  verhält  —  Die  Koniferen,  welcbe 
früher  fast  nur  durch  vereinzelte  Arten  vertreten  gewesen , .  bieten 
hier  noch  eine  Araucarites  ,  dann  die  ersten  Repräsentanten  der 
Sippen  Pbiites,  Cunnlnghamites  und  Taxodites  dar;  während  Albe r- 
tia  ganz  und  Vottzia  fast  ganz  hieher  gehören.  —  Ausserdem 
findet  sich  ein  wenig  bezeichnendes'  Genus,  E  n  d  0 1  e  p  i  s»   . 

II.  In  der  F  a  u  n  a  dieser  Periode  sind  es  insbesondere  die 
Cephalopoden-  und  Reptilien-Reste,  welche  auf  ein  heisseres 
Kluna  hinzuweisen  scheinen«  Die  übrigen  w&rden  dessen  Annahme 
nicht  verlangen.  -^  Die  Polyparien  fehlen  ausser  in  dem  8L 
Cassianer  Gebilde  gänzlich,  obschon  manche  Genera  aus  der  ersten 
Periode  auch  in  der  dritten  und  bis  zur  gegenwärtigen  Schöpfung 
fortsetzen,  daher  die  Trias  überspringen«  Von  eigenthümlichen  Ge- 
nera stellt  sich  nur  ein  oder  das  andre  tweifelhaft  ein.  —  Die  R  a- 
d  i  a  r  i  e  n  sind  nur  durch  seltene  Reste  repräsentirt.  Aus  der  Ord- 
nung der  Echiniden  finden  sich  die  ersten  Vortreter  in  zahlreichen 
C i da ris -Arten.  Aus  der  Familie  der  Krinoiden  ist  das  ausschlies- 
send  hieher  gehörige  Geschlecht  Encrinus  mit  einigen  Arten, 
dabei  einer  sehr  verbreiteten,  vorhanden;  dann  sind  Dadocrfnas» 
Flabellocrinus,  Calathocrinus,  Tetracrinus  und  einige 
Pen  ta er inusr  Arten  von  melur  beschränktem  Vorkommen.  — -  VoB 
Ophiuriden  finden  sich  die  eigenthümlichen  Sippen  Aspidora  i 
und  Acroura  vor;  von  Asteriaden  einige  Species  von  Asteriu 


17 

und  PleuTaiterv  welche  Genera  fast  gani  einer  spStem  Zeit  ange- 
hören. -*  —  Die  Mollusken  sind  bei  Weitem  die  zahlreichste 
Klasse  In  dem  Trias  Gebirge ,  obschon  Ihrer  absoluten  Geschlechter- 
nod  Arten-Zahl  nach  auch  sie  in  einer  Formation  sehr  surückgedrftngt 
erscheinen  mOssen,  welche  so  vorwaltend  viele  und  mächtige  Sand- 
stein-Gebilde enthält.  Rudis  ten  mangeln  noch  g&nxlich.  —  Bra- 
chiopoden  bieten  nur  50  —  60,  jedoch  einige  sehr  bezeichnende 
Arten  ohne  eigenthumliche  Genera  dar;  und  eben  so  die  ungleich- 
muskeligen  Dimyen;  —  die  übrigen  Dimyen  sind  wenig 
entwickelt,  enthalten  jedoch  ein  hier  einheimisches  Geschlecht 
Myophoria.  —  Von  Gasteropoden  kommen  noch  fast 
bloss  Asiphonobranchier  vor,  worunter  die  eignen  Genera  ?Nati- 
cella  und  Cochlearia.  —  Am  bezeichnendsten  jedoch  sind  die 
Cephalododen,  und  zwar  eben  sowohl  die  gänzlich  ausgestor- 
benen and  fast  hieher  beschrankten  Genera  Ceratites,  Rhyncho- 
lithas  und  Conchorhy nchus,  als  eine  ausgezeichnete  Art  des 
Nautilus  -Geschlechtes.  Sonstige  Ammoneen  und  Orthoceras- Arten 
sind  auf  die  SL-Casaianer  Lokal-Bildung  beschränkt. 

Unter  den  Kerbthieren  begegnen  wir  einigen  Annelliden 
und  Krustern.  Erste  sind  unbedeutend,  letzte  alle  aus  den  Grup- 
pen der  Pöcilopoden  (IJmuliden)  und  der  langschwänzigen  Deka- 
poden, welche  letzte  hier  zuerst  auftreten.  Jene  bieten  das  eigen- 
thumliche Genus  Halicyne,  diese  ausser  einer  Gebia-  und  einer 
Galathea«Art  die  bezeichnenden  Genera  Pemphii,  Litogaster, 
Lijsocardia,  Brachygaster  und  Aphthartus  dar. 

Unter  den  Wi  rb  elthieren  sind  Fische  und  Reptilien 
reichlich  vertreten.  Unter  jenen  finden  wir  aus  der  Ordnung  der 
Elasmobranchier  nur  Holocephalen  mit  den  Genera  Ceratodus 
und  Nemacanthus,  dann  Cestracionten  mit  verschiedenen  Psam- 
modus-,  Strophodus-,  Acrodus-  Arten  und  dem  ganzen 
Thectodus-  und  dem  T h o  1  o d u s  -  Geschlechte ,  und  Hybo- 
donten  mit  fast  dem  ganzen  Arten-reichen  Genus  Hybodus,  wo 
von  indess  einige  in  die  spätre  Periode  übergehen.  Die  Ganoiden 
bieten  vereinzelte  Species  verschiedener  Genera  dar,  worunter 
sich  jedoch  Gyrolepis,  Saurichthys,  Placodus,  Colobo* 
das»  Cei^chrodus,  Omphalodus,  Hemilopas,  Sargo- 
don  und  Charitodon  als  bezeichnend  und  z.  Tb.  mit  zahlreichen 
Arten  hervorheben.  Die  Reptilien,  nur  Saurier,  sind  zahlreich  und 
treten  in  einer  Reihe  eigenthumlicher  Genera  auf:  Nothosaurus, 

Bronn,  LctliAC«  |{eo}inostlca.    3.  Aufl.    111.  2 


18 

Conchiosiurut,  Piftosturns,  Simotaurus,  Spheno- 
sanras»  Pialeo  säur us,  Mastodonsaurua,  ?Phytof  aarus, 
?Cladyodon,  Melopiat,  Capilosaarus,  Odonlotauroi, 
Trematotaarns,  XetlorrhjliaB,  Labyrinthodon,  Me- 
nodon,  Zanclodon,  Belodon  und  Termatosaurus.  —  Ob 
Kaup*8  Chirotherium,  woTon  man  nur  die  im  bunten  Sand- 
steine von  BUMurghauien  hinterlatsenen  Fährten  kennt,  ein  Sio^- 
tUer  oder  ein  Reptil  seye,  ist  nocli  niclit  ganz  enUcliieden. 

A.    Der  bunte  Sandstein 

zeichnet  lich  durch  seinen  Pflanzen-Reichthum,  aber  nur  in  wenigen 
Gegenden  aus;  und  so  sind  auch  nur  wenige  Orte,  wo  er  Reste 
tliierischen  Ursprungs  in  sich  einschiiesst.  Beiderlei  Überbleibsel 
bieten  daher  keine  sehr  allgemein  anwendbaren  HülCsmlttel  zu  seiner 
Unterscheidung  dar.  Die  ersten  sind  Calamites  Mougeoti,  G.  re- 
motus;  Schizoneura;  Cottaia  (mit  dem  Keuper),  Dictyophylluro,  Cre- 
matopteris,  alle  Arten  von  Albertia  und  Voltzia,  Palaeoxyris  (eine 
Art  im  Keuper),  Echlnostachys  und  Aethopbyllum ;  zu  den  ihm  aus* 
tehllessend  eigenen  Thier-Sippen  gehören  ?  Charitodon,  Sphenosaurus,  % 
?Glad{yodon,  Odontosaurus ,  Trematosaurus,  Menodon.  —  Auch  sind 
hier  die  Fuss-Spuren  Ton  Chirotherium  anzuführen,  öfters  sind  die 
Sandsteine,  worauf  sie  sich  finden,  wellenflftchig  zu  weiterem  Beweis 
ilirer  Bildung  über  dem  See-Spiegel;  und  nicht  selten  haben  sich 
diese  Sandsteine  eingesenkt  in  sich  durchkreutzende  Klöfte  eines 
Tor  ihnen  abgelagerten  und  bereits  an  der  Luft  ausgetrocknet  gewesenen 
Thones,  so  dass  ihre  Schichten  an  der  Unterseite  ein  vorragendes 
Ader*Netz  bilden,  welches  mehre  Naturforscher  von  problematischen 
Pflanzen  (Sickleria  labyrinthiformis  Müll.)  ableiten*. 

B.   Der  Muschelkalk 

bedarf  an  und  für  sich  keiner  orgahischen  Merkmale  zur  Unterschei- 
dung von  den  zwei  ihn  einschllessenden  Sandsteinen.  Er  enthSlt 
fut  keine  Pflanzen;  —  von  eignen  Geschlechtem:  ?Endolepi8,  — 
?  Rhlzocorallfann ,  ?Bitubulites,  Encrinus,  Dadocrinus,  Calathocrinus, 
?  Tetracrinus,  —  Aspidura,  Acroura,  fast  allein  Myophoria,  Naticeüa, 
Cochlearia,  fast  ganz  Ceratites,  —  alle  Krebse  —  Strophodus,  Cenchro- 
dus,  Omphalodus,  Hemüopas,  Placodus,  —  Noihosaurus,  Conchiosaurus, 


*  Jahrb.  i84Sf  401,  TIS. 


19 

tOMitras ,  Slmosaurus ,  Xestorrhytias  and  viele  sehr  bezeichnende 
Len  andrer  Genera.  Nur  die  St.  Coatiotter  Loka]-BUdung  Terh&li 
h  noch  eigenthQmlicb. 

,  0.   Dem  Kenper 

dlich  aleben  aufscbliesaend  zu  von  Pflanzen :  Bqoisetitea  arenaceua 
Schoenleini ,  E.  Meriani,  Taeniopteris  marantacea,  Pecopteriz 
ittgardtiensis,  F.  Meriani,  Pilicites  lanceolata,  Pterophyllom  Jae- 
ri,  P.  longifolium,  P.  Meriani  nebst  6  andern  A^ten,  PUaloptetii 
Dlathropterifl  meniscoides) ,  Preissieria,  und  von  Muscheln :  die  Lin- 
la  tenuissima,  die  Posidonomya  minuta,  Ton  Fischen  Thectodus, 
D  Reptilien  :  Plaleosaurus ,  Capitosaurus ,  Belodon ,  Termatosaurus. 
Hiebei  ist  zu  bemerken,  dass  dem  Sandsteine  ^on  Hoer  in 
rh&onen  noch  keine  feste  Stelle  in  der  Schichten- Reibe  ange- 
ssea  ist,  indem  ihn  Adolph  Brongniart  zu  einer  früheren  gemein- 
men  Gruppe  des  Keupers,  des  bunten  Mergels  und  des  Lias  rechneCi 
zt  wie  es  scheint  in  die  Lias-Periode  mit  aufnimmt*  und  Gathro^ 
^rij  meniseoides  darin  sowohl  als  im  Lias-Sandsteine  vonr  la  Mareht 
den  Vogeien  mit  Equisetites  ?columnaris  nachweiset,  welches 
Eto  Sandstein*Gebilde  aber  nach  v«  Alberti  (S.  227)  noch  in  den 
aper  herunter  gehörte,  weil  dieser  Farne  auch  im  Keuper  der 
feuen  Weli^  bei  Basel  vorkommt.  Hber  hat  ausserdem  aber 
ch  Taeniopteris  Nilssonana,  T.  vittata  Bron.,  Pecopteris  Agardhana, 
copodites  patens  und  Culmites  Nilssoni  geliefert,  so  dass  hier  wie 
i  der  Neuen  Well  (ausser  Calamites  arenaceus)  sonst  keine  Keuper* 
anzenart  vorkäme,  und  desshalb  diese  örtlichkeit  wenigstens  theil- 
ise  mit  Hoer  wohl  zum  Lias  gehören  könnte.  Hat  eine  Hebung 
leihst  nicht  stattgefunden,  fehlt  das  Bone-bed,  so  ist  eine  sichre 
enze  zwischen  beiden  anzugeben  nicht  möglich. 


*   Bei  dieser  Aomrbeituiia:  steht  ud«  von  Brongniart^s  neuem  Werke 

IT  die  fossilen  Pflanzen  nur   ein  Aussug   in  Vlnstitui   zn  Gebote.    Wir 

len  schon  oben  S.  4  bemerkt,   dass   die   thierischen  Reste  mehr  als  die 

^etabilischen    dafür   sprechen,    den    Keuper   mit  der   Trias   verbanden 

lassen. 


«>  4t 


20 


Von  den  charakteristischen  Versteinerungen 
1der  zweiten  Periode  insbesondere« 

I«  PflaiUBen. 

(1)   EqnisetaceeD. 

Sie  bieten  die  Genera  Calamltes^  Equisetites  und  Schi- 
ion eura  dar. 

Caktmtteg  (Suck.  1784)  Sternb.,  Kalamit 

Einige  iwelfdhafte  Kalamiten- Arten  der  zweiten  Periode 
unterscheiden  sieh  iron  den  normalen  der  ersten  ausserlicb  dadurch, 
daM  sie  sehr  dicht,  jedoch  stark  gestreift  sind,  so  dass  keine  so 
breiten  Rippen  wie  bei  diesen  durch  die  Streifnng  entstehen;  die 
TOrtieften  Streifen,  ohne  Altemiren  über  die  Abgliederungs-Linien 
wegsetzend,  sind  yielmebr  oft  fast  \on  gleicher  Breite  mit  den  et- 
höheten  dazwischen,  auf  deren  Enden  man  ihrer  Feinheit  wegen 
auch  die  Knötchen  nicht  bemerkt,  welche  sonst  an  der  Insertions- 
Stelle  der  Blatt-Scheiden  ächter  Equiseten  unterhalb  der  Abgliede- 
rungen  stehen ,  obschon  solche  wohl  vorhanden  gewesen  seyn  werden, 
wie  an  einem  von  Walchner  abgebildeten  Exemplare  aus  dem  Bun- 
ten Sandsteine  erhellt,  welches  mir  zu  Calamites  arenaceus 
T.  Stkrmb.  zu  gehören  scheint.  —  Diese  Kalamiten  sind  femer 
nicht  mehr  von  der  Riesen-Grösse ,  wie  in  der  ersten  Periode,  jedoch 
noch  immer  von  y^^'  bis  2'',  selten  4"  Durchmesser  und  langglie- 
dcrig.  Endlich  sind  viele  Exemplare  mit  Narben  abgebrochener  Aste 
von  sehr  ungleicher  Grösse  versehen,  deren  je  3 — 5  unter  oder 
auf  der  Abgliederungs-Linie  stunden,  so  dass  die  auf  je  2  solcher 
unmittelbar  übereinander  befindlichen  Linien  unrcgelmSssig  mit  ein- 
ander altemiren.  Ihrer  äusseren  Beschaffenheit  nach  nähern  sich 
diese  Formen  daher  Sternberg *8  Equiseten  schon  sehr;  die 
innere  Struktur  ist  leider  noch  weniger  bekannt.  Doch  hat  Quem- 
STEDT  einen  Calamites  arenaceus  als  Kern  in  einem  Equi- 
setites  columnaris  gefunden  (Jahrb.  i842,  305).  Vergl.  auch 
meine  Bemerkung  bei  Eq.  Bronni  auf  S.  25.  Fernere  Beobach- 
tungen werden  noch  zu  erwarten  seyn. 


I.  CaUnites  areaaceas  [m,  143   TT.  XDI,  Fg.  1, «,  b  C*/aX 

Caltnites  arcaaceas  mdmtr  (pmn)  JZc  FlMMB-Tcnt.  S.  1«C>  37, 
ts»  f.  s;  t.3,  £  1— s;  t  s,  1 1— 3;  LC,  ti;  —  Bamir  ia  Ifrfrftii. 
Jakrb.  la»,  S.  74— 7S,  «ad  ia  4cr  Ka.  Trank,  fMI^  &  4«1. 

CtlaBitcs  areaaceas  BaMvas.  ^a*r.  38,  Ita  aai  flMLa^  ^  138, 
LS3»  tl;  tlS,  f.  i;  tlf,  t3-S;  ia  Jaa.  «e.  aat.  Xf,  43V,  t.  IS; 
-  ▼.  Albbrti  Trias  135,  145»  383,  318,  3ia  aad  na  Jb.  1U8^  488;  — 
SrsaifB.  Flor.  d.  Torw.  Fa. Fl,  p.  47.;  —  BiaGsa  Cbki  —  MaaiAN 
i.  Jb.  IMF,  117;  ~  GkBMfaa  L  Jb.  f ms;  383 ;  -  Scanir.  M aoo.  JVaaffr. 
S7,  t  38,  18,  C  3;  —  Qaaasr.  WütUtmL  73,  85;  — >  Uno.  <^  14;  a. 
L  Jb.  t84Sy  187, 188;  -  fEicaw.das.  MM,  138;  —  GtaB.4aa.  IM«,  184. 

Ctlaaiites  reaiatas  BaoifGJi.  L  Jaa.  •&  aal.  XF,  438;  flStf.  8if.  I» 
139,  t  15,  f.  1,  /Ue  Scaiar.  Moug.  (tmm  Scaua.>. 

Ctlanites  eloagatas  ▼.  SraaiTB.  Flor.  F,  Vt^  48l 

EU  3''  dick.  Die  Glieder  sind  gestreckt,  3— 6aul  so  lang  als 
dick,  die  oberen  länger  and  dünner,  die  untersten  Aek  und  kun,  gegen 
das  Wurael-Ende  rascb  an  Dicke  abnehmend  und  jedes  7on  in  seiner 
Länge  gleichbleibender  Dicke.  Die  dichten  Strafen  der  OberfliclM 
erscheinen  oft  abwechselnd  schwächer  and  stärker.  Der  entrin- 
dete Mark-Kern  scheint  ähnlich  wie  die  Rinde  gestreift  la  sejn. 
Keine  Spur  Ton  Knötchen  unter  den  Abgliederungs  -  Linien.  Im 
Banten  Sandsteine  ,Tg.  a)  scheint  diese  Art  merklich  stärker  and 
kürzer  gegliedert  zu  seyn,  als  im  Keuper  (Fg.  b},  wo  die  Glieder 
oft  6"  Länge  auf  nur  i^^'  Dicke  haben. 

Verbreitet:  sehr  häuGg  im  Bunten  Sandsteine  des  Nieder- 
rheinisehen  Departs.  {Sulzbad,  WaMielotme,  Marmoutier  etc.) 
und  am  Denneraberg  in  Rhehibaiem,  im  Bunten  Sandstein  und 
in  der  Lettenkohle  des  Schwarzwaldes  (in  jener  zu  ViUiiigen, 
in  diesem  zu  Rottweil);  in  der  Lettenkohle  Coburgs,  und  noch 
häufiger  im  Keuper  Frankem,  BaseU ^  Würltemberga  {ShUt-- 
gart,  Schwarzwald),  BadeM  {Schwarzwald,  lOrombach  bei 
Sinsheim  u.  s.  w.);  vielleicht  auch  beim  Dorfe  Rurakow  ostwärts 
▼on  Niineinowgorod  in  Russland-,  —  endlich  in  einem  Kohlen- 
führenden  Sandsteine,  welchen  Unger  der  Lias-Foripation  beizählt 
(mit  andern  Kcuper-Pflanzen) ,  zu  Kirchberg  in  den  NO.-AIpen 
ÖaterreichM. 

Equisetites  Stbrnb.  1833,  Equisetit. 

(Jahrb.  IM;?,,  S.  79;  Flora  F  et  VI,  43.) 
Pflanzen,  ähnlich  den  Calamiten,    noch  ähnlicher  den  wirk- 
lichen Equiseten  und,  wie  diese  beiden,  äusserlich  durch  verticfle 


3i 

Linien  gliederweise  abgesetzt,  die  Intemodien  mehr  oder  weniger 
gestreift;  —  wie  die  Equiseten  insbeiondere  mit  einer  sie  rings 
umfassenden ,  aufrecht  anliegenden  häutigen  Scheide  yersehen,  welche 
an  ihrem  oberen  freien  Rande  In  mehr  oder  weniger  lange,  breite  und 
spitze  Z&hne  ausgezackt  ist,  zwischen  denen  die  Seheide  jedesmal 
eine  tiefe ,  Ton  oben  nach  unten  sich  jedoch  allmählich  Terflächende 
und  verlierende  Falte  bildet,  velche  Falten  alsdann  dicht  unterhalb 
.der  Abgliederungs-Linie ,  wo  die  Scheide  am  Stengel  ansitzt,  mit 
dieser  in  die  Oberhaut  des  Internodiums  übergehen  und  von  da  ab- 
wärts noch  auf  der  oberen  Hälfte  desselben  oder  weiter  hinab  als 
eingedrückte  Linien  verfolgt  werden  können ,  bis  alle  diese  aus  einer 
Scheide  kommenden  Linien  in  gleicher  Höhe  ringsum  aufhören.  Sehr 
leicht  lösen  sich  diese  Scheiden  einzeln  vom  Stengel  ab  und  werden  so 
gefunden.  Der  Baum-artige  Habitus  und  der  Mangel  aller  Verästelung, 
diese  beiden  Charaktere  zusammengenommen  würden  nach  v.  Stermbiro 
dieEquisetiten  von  unsem  lebenden  Equiseten  unterscheiden,  mit 
welchen  sie  Brorgiiiart  verbindet,  während  Koenig,  die  Scheiden  für 
Anschwellungen  der  Knoten  des  Stengels  selbst  haltend ,  auf  diesen 
letzten  Charakter  sein  Genus  Oncylogonatum  zu  gründen  suchte. 
Was  jedoch  die  Äste  anbelangt,  so  finden  sich  Ansätze  zu  solchen 
mitten  auf  den  Abgliederungs  Linien  bei  den  meisten  von  Jäger 
gelieferten  Abbildungen.  Sie  treten  dicht  unterhalb  der  Abgliede- 
rungs-Linien  zu  mehren  an  einem  der  unteren  dickeren  Internodien, 
weniger  zahlreich  oder  ganz  fehlend  an  den  oberen  dünneren  her^ 
vor ,  die  stärkeren  bis  in  und  über  die  Gliederungs-Linien  hinauf  an* 
schwellend,  aber  immer  abgebrochen  und  nur  noch  aus  den  hinter- 
bleibenden Narben  zu  erkennen.  Die  Equisetiten  haben  Blülhen- 
kolben  aus  sechseckigen  Scheiben  bestehend,  wie  man  sie  bereits 
von  zwei  Arten  kennt,  und  von  E.  Münster!  in  Sternberg*s  Flora 
d.  Yorwelt  V,  VI,  t  14,  f.  5,  6  abgebUdet  findet. 

Arten:  nach  v.  Sternbero  5 — 6  in  der  Kohlen-Formation, 
im  Buntsandstein,  im  Keuper,  und  andere  in  den  nachfolgen- 
den Perioden,  deren  Unterscheidung  und  Bezeichnung  jedoch  äus- 
serst schwierig  ist,  theils  weil  die  einzelnen  Bruchstücke  unglei- 
chen Pflanzen  Theilen  entsprechen,  theils  weil  mit  Rinde  versehene 
und  entrindete  Stücke  einer  Art  nicht  immer  leicht  auf  einander 
zurückführbar  sind,  und  man  oft  zu  wenig  auf  die  Beziehungen 
zwischen  den  unter  sich  immer  unähnlichen  Konvex-  und  Konkav- 
Abdrücken  mit  und  ohne  Blattscheiden  geachtet,  theils  endlich  weil 


23 

die  Spitien  der  Seheide-Z&Iuie  wie  an  unseren  lebenden  Arten  früh- 
leiUg  eintrocknen  imd  «blallen,  so  dasi  diese  Z&bne  zu  verschie- 
denen Jahres-Zeiten  ein  sehr  yerschiedenes  Ansehen  haben.  Es  scheint 
daher  keineswegs  entschieden,  dass  die  vom  Grafen  ▼.  Sternbsro 
angestellten  Arten  des  Keupers  nicht  in  eine  geringere  Anzahl  zu- 
sammen fallen  werden. 

*  Grössere  Arten. 

1.  Equisetites  SchSnleini  {a,  144). 

PEqaisetan  platjodon   Bnoifoxf.  im  tiii,   (ScndriLBiM   ie.  iiud,  fg.  S) 

Jb.  183ty  S57. 
Eqaisetitet  Schonleloi  Stbiuib.  Flor.  V  ei  F/,  45. 

Stengel  bis  über  4'' dick,  zylindrisch,  ? gestreift;  Glieder  gleich- 
lang; Scheiden  angepresst,  gezähnt,  mit  kurzen  Zähnen.  SchSnleim 
Hess  eine  Abbildung  dieser  Pflanze  1829  bei  der  Naturforscher- 
Versammlung  in  Heidelberg  austheilen,  worauf  jedoch  nach  Stbrn- 
BBRO*8  Vergleichung  mit  dem  Originale  der  Zeichner  nicht  deutlich 
genug  angegeben  hat,  dass  ein  Theii  der  äussern  Oberfläche  dieses 
Kernes  fehle.  Der  Stengel  scheint  gestreift  gewesen  zu  sejn.  Die 
erwähnte  Stumpfheit  der  Zähne  an  den  über  y,  der  Glieder-Höhe 
herab  gefalteten  Scheiden  unterscheidet  vorerst  diese  Art  von  der 
folgenden ,  wenn  man  nämlich  die  Erhaltung  freistehender  feiner 
langer  Spitzen  am  Ende  dieser  Zähne  in  Sandstein  anders  erwarten 
darf.  Vorkommen  im  oberen  Keuper-Sandstein  der  Gegend  von 
IVürzbuTff. 

2.  Equisetites  coiumnaris  (a,  144)  Tf.  XII,  Fg.  3. 

?Onc7logOBatam  carbofkarium  Kofizao  in  §€ol.  TrmneacL  1896^  k^ 

Uy  300,  t.  38,  f.  1  —  6. 
CaUmites  areoaceus  mqjar  Jag.  1827,  Pflanzen -Verstein.  10  ff.,  37, 

t  1,  f.  1—6;  f.  «,  f.  1—7;  t.  3,  f.  I,  3,  5,  8,  9. 
Eqoisetnni   colamnare  Baongn.  1828,  Pro4r,  37,   194:   Uist  vt$,  /, 

115,  t.  18;  —  BBAOfia  Cok.  S,  t  8,  f.  1,  2?;  —  QuBiftT.  Wurtt  73,  93; 

-  MnuAic  i.  Jb.  1848,  250. 

Eqaisetom  arcnaceum  BROifri  in  HeideU.  Jahrb.  1899 y  S.  74—75; 

—  in  Miner.   Zeitscbr.  1899,   74;  in   Gaea  Heideib.  149;    —    v.  Alb. 
Triaa  125,  318  u.  a. 

Eqoisetitei  coiumnaris  v.  Sternb.  Flor.   K,  K/,  45;    —    Sciiowl.  i. 

Jb.  189ly  357;  —  üifG.  Syn.  27,  u.  i.  Jb.  1848,  287—290;  —  ▼.  Haoba 

i.  Jb.  18S0, 

Stengel  2''^6"  dick,  die  unteren  Glieder  nicht  so  lang  als 
diefc,  die  oberen  langer,  die  Scheiden  angepresst,  vielzäbnig;  Zähne 


24 

tn  eine  lange  Grannen<Spitxe  auslaufend.  —  Die  entkleideten  Glieder 
sind  oft  ihrer  ganzen  LSnge  nach  (Figuren  bei  JIoer  ,  auch  Bromo- 
niart),  oft  auch  nur  in  ihrer  oberen  Hälfte  gestreift  (bei  Onyclo- 
gonatum  meistens);  der  V" — ^^/i'"  breiten  Streifen  sind  an 
3^' — 4«'  dicken  Exemplaren  bis  200  (J&ger)  ;  bei  andern  Exemplaren 
aber  erscheinen  diese  Streifen  kurz  und  so  breit,  dass  25 — 30  der* 
selben  schon  die  ganze  Peripherie  bei  gleichem  Durchmesser  (Fg.  3,  a) 
einnehmen,  und  es  ist  weder  bestimmt,  dass  beide  zu  verschiedenen 
Arten  gehören,  noch  wo  die  Grenzen  zwischen  denselben  seyen.  In 
noch  anderen  F&üen  verschwinden  die  Streifen  ganz.  Die  dickeren 
Glieder  tragen  an  ihrem  oberen  Rande  2 — 4  Narben  abgebrochener 
Äste,  von  welchen  eine  viel  stärker  zu  seyn  pflegt  und  in  dessen 
Folge  sich  bis  in  das  darüberstehende  Glied  hinein  ausdehnt;  die 
oberen  dünnen  Glieder  haben  weniger  oder  endlich  gar  keine  Ast« 
Narben  mehr.  -—  Aus  bituminösem  Schieferlhone  unter  dem  hiesigen 
Keuper-Sandsteine  {Oaea  S.  149),  dessen  Stelle  zwischen  o  und  m 
der  obigen  Tabelle  (S.  8)  ist,  besitze  ich  ein  Exemplar,  dessen 
Scheiden  sich  fast  vollkommen  erhalten  haben.  Sie  liegen  auf  den 
kurzen  Gliedern  des  zusammengedruckten  Stammes,  dicht  gedrängt, 
doppelt  übereinander.  Die  Zähne  derselben  erscheinen,  wo  sie  gut 
erhalten,  viel  allmählicher  und  länger  zugespitzt  (Fg.  3,  b,  c),  als 
bei  Oncylogonatum,  dessen  Identität  mit  E.  columnarls 
Sternbero  wohl  mit  Recht  bezweifelt  (tn  litt),  und  die  Scheiden 
sind  nicht  aufgeblasen  wie  in  diesem.  Ich  besitze  ein  Exemplar 
von  ebendaher,  wo  mitten  auf  jedem  der  breiten  Streifen  der  Scheide 
unterhalb  der  Abgliederungs  -  Linie  ein  Punkt  den  Austritt  eines 
Ge^s-Bündels  aus  dem  Stengel  in  die  Scheide  andeutet. 

Vorkommen  in  und  von  der  Lettenkohlen*Gruppe  an  aufwärts 
in  den  verschiedenen  Gliedern  des  Keupers  um  Coburg,  in  Ff'anken 
{Bamberg,  Wftrzburg)^  um  Shdtgart  (im  grünen  und  weissen 
Sandstein),  auf  dem  Württembergi$chen  und  BadUchen  Sckwarx- 
walde,  zu  Sinsheim  und  Horrenberg  bei  Heidelberg,  im  Dept 
Haute-Saone  {Corcelle;,  des  Ba$-Rhin  {Balbronn)  und  des  Douba 
{Qemonvafy ;  im  Keuper-Sandstein  zu  Hemmicken  bei  Basel  mit 
BIülhen-Kolben  gefunden;  —  dann  mit  andern  Keuper-Pflanzen  in 
einem  Kohlen-führenden,  v.  Unoer  zu  Lias  gerechneten  Sandstein- 
Gebilde  bei  Kirchberg  in  den  nordöstlichen  Alpen  Österreichs;  — 
—  dasOncylogonatum  sogar  in  einem  Schiefer  des  Bath*Oolite*s 
bei  Whitby  auf  der  Rüste  von  Yorkshire  und  in  den  Kohlen  von 


25 

Brora  in  Schottland ;  —  im  doleritischen  Sandsteine  über  den 
iSTf. -Cnstlan- Schichten  mit  Ammonites  Aon  zusammen  im 
Cordetole  Thale;  endlich  in  unbekannter  Formation  zu  Baldisaero 
in  Piemont.  Brongkiart  schreibt  überhaupt  irrig  die  Mehrzahl 
dieser  Fundorte  dem  Ooiith-Gebiete  zu. 

3.   Eqaisetites   Bronn!   (a,    146)   t.  Stermb.  Flor.  V,  VI, 
46,  t.  21,  f.  l-*5;  COTTA  i.  Jb.  1884,  210. 

<<  Equinetvm  arenaceam   Bnonif  in  RMeU,  Jahrb.  d.  Literat.  1899^ 

S.  74,  um  ThdL 
^  Calamitea  arenacena  Minor  JZo.  Pflani.  37,  t.  4,  f.  0»  g,  in,  n. 

Stengel  zylindrisch,  dick,  kurzgliederig,  die  Glieder  an  ihrem 
oberen  Theile  gestreift,  unten  glatt  (▼.  Stkrmbero  gibt  es  umge- 
kehrt an);  Streifen  2'"— 3'^'  entfernt;  unter  der  Rinde  mit  einem 
Kreise  feiner  Röhrchen  der  Höhe  nach  durchzogen,  an  der  Stelle 
der  Abgllederung  eine  (durch  Zerstörung  der  Scheidewand  zwischen 
zwei  Intemodien  entstandene)  runde ,  flache  Liicke ,  deren  obere  und 
antere  Fläche  fein  radial  gestreift  ist»  und  welche  etwas  tiefer  liegt 
als  die  äussere  Abgliederung ,  daher  das  untere  Intemodium  das 
obre  etwas  umfasst  hatte  —  (die  Scheiden  nach  Stermbero  zy- 
lindrisch, gestreift,  kurz,  abgestutzt);  horizontale  [? Wurzel-]Äste  bis 
von  1'  Dicke,  eben  so  gegliedert,  gestreift  und  weiter  verästelt, 
entspringen  auf,  über  und  unter  den  Abgnederungs-Linien.  —  Löst 
sich  die  jene  feinen  Röhrchen  umgebende  Rinde  ab,  so  muss  der 
Kern  längsstreifig  erscheinen,  und  zwar,  da  jene  Röhrchen  yiel 
^2mal)  zahlreicher  sind,  als  die  Falten  der  äussern  Scheide,  so  er- 
langt jener  Kern  ein  viel  dichter  gestreiftes  Ansehen ,  wie  bei  obigen 
Kalamiten,  Sind  diese  desshalb  sämmtlich  für  Equiselites-Kerne  zu 
halten  ? 

Y.  Stbrnbero  fragt,  ob  nicht  diese  radial  gestreiften  Glieder- 
Ablösungen  ein  eigenes  Genus  begründen?  Ich  glaube,  dass  es 
nur  Folge  schlechterer  Erhaltung  ist,  wenn  diese  Radien  und  die 
erwähnten  Röhrchen  bei  allen  Equisetiten  nicht  zum  Vorschein 
kommen,  und  bin  nicht  der  Meinung,  dass  diese  Art  von  voriger  zu 
trennen  seye.  Wird  bis  über  3"  dick,  die  Glieder  bis  4"  lang.  Ein 
Exemplar  von   18^'  Länge  hat  Hehl. 

Im  Keuper:  zu  J^leiloch  bei  Heidelberg  ^  um  Stidtgartj  zu 
Rottweil  auf  dem  Schwarzwalde  (auch  in  Lettenkohle) ;  zu  Eiien- 
ach;  am  Steigerwalde?, 


26 

^  Kleinre  Arten. 

Hiciu    Equi$etltef   Münster!    v.   SniuiB.    und    E.   Ha-    • 
lani  Beon. 

Sehizanetira  Schimp.  Moug.  1840.  ] 

Stengel  gegliedert,  längsgestreift,  wirteläsUg,  mit  linealen  etwas  ] 
ekielten,  gewirtelten  und  anfänglich  in  eioe  Scheide  Terwachsenea 
tlättem,  welche  später  eotweder  theilweise  yerwachsen  bleiben,  m 
an  sie  nur  zwei  gegenständige  Blätter  bilden,  oder  ganz  in  etnea  ^ 
— 7blätirigen  Wirtel  auseinander  treten.  Die  Wirtelstellnng  scheidet 
iess  Genus  Ton  den  MonolLotyledonen,  die  Parallelittt  der  Bbtt- 
fenrchen  ohne  alle  Anastome  von  den  Dikotyle  denen ;  von  den 
^iterophylliten  weicht  es  hauptsächlich  durch  die  Verwachsung  der 
llätter  ab,  um  sich  den  Equisetaceen  zu  nähern. 

Arten:  nur  eine,  im  Buntsandsteiue. 

Icbizoneura  paradoxa.  Tf.  XII,  Fg.  9. 

!onvallaritet  erecta  Ad.  Bugn.  i.  itfui.  ic.  nßl,  XVy  4S5,  t  19;  — 
Proir.  118,  lOO;  —  v.  Albbrti  Trias  303,  319,  321 ;  —  Bit.  LM.  t, 
150 1  —  ?  EioHW.  >  Jb.  t849,  240. 

onvallaritcf  nutana  Ad.  Brgiv.  I/.  cc.>  —  Volts  >  Jb.  1M9,  340; 
—  ▼•  ALBBun  das.  465. 

»chixoneura  paradoxa  Schibip.  Mouo.  Gr,  U§arr.  50,  t  24—26. 

Convallaritet  Mukcb.  u.  Strickl.  i.  Jb.  1841  ^  806. 

Das  abgebildete  Exemplar  zeigt,  wie  alle,  die  man  erhalten 
ann,  nur  einen  Theil  der  Blätter,  welche  in  einen  Wirtel  zusam- 
lengehören.  Auf  dem  ungleichen  Erhaltungszustände  allein  be- 
iihte  denn  auch  Brononiart*s  Trennung  in  zwei  Arten. 

Vorkommen  im  mittein  Buntsandsteine  der  Vogesen^  zu  Sulz- 
ad,  zu  Jungholz  bei  Muhlhausen,  auf  dem  Schwarzwalde  zu 
XoUweil;  —  Tielleicht  auch  beim  Dorfe  Burakow  ostlich  yon 
Wneinowgorod  in  Rmaland  in  verwandter  Formation;  —  viel- 
Jicht  auch  in  England.        

.  (2)   Die   Asterophylliten    fehlen    in    dieser   Periode   be- 
Bits  ganz* 

(3)  Die  Farnen,  Filices,  liefern  Arten  aus  manchfachen 
^schlechtem;  doch  sind  die  früher  herrschenden  Sippen  meist  nur 
och  durch  vereinzelte  Arten  vertreten,  und  andre  beginnen  an 
irer  Stelle  zu  erscheinen,  welche  jedoch  ebenfalls  nicht  reich  an 
^rten  sind. 


Alle  fotiileo  Fainen^Wedel  (mit  AntmligMl  des  schon  erwUmten 
olopteris)  lassea  sich  in  folgende  PainOien  eintheilen.  Bildet 
Q  fiir  die  Faraen-Strünke  eine  besondere  Gruppe  so  lasst  sich 
se  nach  Corda  in  mehre  Familien  sondern,  in  Protopieri- 
ae,  Phthoropierideae,  Rhacbiopterideae,  Diplote* 
iceae,  Schizaeaceae  (=  Senftenbergia)  and  Marattia- 
ae,  woTon  die  letzte  auch  einen  fossilen  Wedel  (Scolecopte* 
\)  aufoimmt,  aber  nur  die  erste  (a)  in  der  Trias-Periode  erscheint. 

Famen-Familien  nach  Göppbrt*: 
Danaeaceae:  Frons  pinnata.  Nervi  secundarii  e  nervo  medio 
HrieÜMiimo  angulo  recto  egredientes,  simplices  Tel  diobotomi. 
Sporangia  paginae  frondis  inferiori  adnata,  margini  approiimata 
OTalia  Tel  linearia  paMIela,  nervis  secundariis  insidentia  (Glockeria, 
Danaeites,  Taeniopteris,  ?Anomopteris). 
Gleichenieae.  Frondes  pinnatae,  bipinnatae  yel  tripinnatae.  Nervi 
secundarii  suboblu/ue  e  nervo  tnedio  recto  exeunies,  tel 
simplice$  apice  soriferi ,  vel  ab  -  ima  bttii  bii  fkrcati, 
rmnulo  medio  sorifero.  Sori  inferiore  pagina  frondis  ob* 
venientes  subrotundi,  5-  ad  6-capulares  (Asterocarpus ,  Phia« 
lopteris ,  Laccopteris ,  Partschia).  Das  von  Goppert  noch 
damit  veitundene  Genus  Scolecopteris  aua  dem  Todtliegenden 
wird  von  anderen  Autoren  zur  Marattiaceen-^Familie  gestellt. 
.  Neuropterides.  Frons  pinnata  vel  bipinnaia.  Pinnae  liberae  vel 
adnatae ,  nervii  seamdariis  seriatim  e  nervo  medio  apicem 
vertue  evanetcenie  exorientibw  (Neuropteris,  Odontopteris}, 
vel  nervis  omnibue  ab  kna  ba$i  fiabellatii  dichotomii  nervo- 
que  medio  haud  distincto  (Schiiopteris,  Cyclopteris,  Dictyo- 
pteris).  Fructificationes  punctiformes  vel  racemosae? 
Sphenopterides :  Frons  2-  vel  3-  vel  2  X  3-pinnati6da ,  pinnuliii 
integris^  plerumque  lobatis  basi  cuneatis,  lobis  dentaUs  vel  sub« 
lobatis,  nervis  pinoatis ,  nervo  primario  distincto  eubftexuoso, 
TkervU  MecundarÜM  obliffue  ad$eendentibut ,  in  singulo  lobo 
simplicibus  vel  dichotomia  apice  furcatis.  Fnictificatio  puncti* 
formis  vel  marginalis  (Spbenopteris ;  Gheilanthites ;  Hymenophyl- 
lites  mit  Rhodea;  Trichomanites ;  Steffensla). 
Pecopterides:  Frons  simplei,  pinnata,  2-,  3-pinnata  vel  2  X  3- 
pinnatifida,  pinnuJis   basi   aequali   vel  diiatata  rachi  adnaüs  vel 


*  Gatt  foss.  Pflanz.  lll-iV,  47  ff. 


28 

inier  se  unitis  (rarbsime  basi  contractis)  nervo  media  valde 
notato  (nee  sub  apice  CTanescente),  nervi«  aecundariis  yariis,  in 
pinnulifl  angastii  di^^hotomis  horixontallbai  plus  minusve  rectis, 
la  pinnulis  latioribas  dichotomiB  obliquia,  ramis  2 — 3farcatis 
anostomosantibasque.  Fnictiflcatio  marginalis  Tel  nenris  adhae- 
rens  yel  panctiformis.  Die  xabireichen  Genera  bilden  zwei 
Gruppen  mit  netzartig  anastomosirenden  und  mit  bloss  gabeli« 
gen  Nerven. 

Man  kann  sich  hiezu  folgende  Clavis  bilden: 
Rippenwerk  der  Blfitter  neteaderig  (Mittelrippe  vorhanden) 

(Theil  der) Pecoptcrides 

Rippenwerk  der  Blätlchen  vom  Grunde  ans  f&Gherf5miig 
Rippenwerk   aus    einer    gefiederten   Mittelrippe;    Seiten- 
rippchen gabelig  oder  einfach )  Neuropterides 

Mittelrippe  unvollständig,  nicht   bis  zu  Ende  laufend; 

Seitenrippen  schief 

Mittelrippe  vollständig  bis  zuU^  Ende  fortsetiend. 
Seitenrippen  schief  aufsteigend 

aus  bogniger  Mittel  rippe Sphenopterides 

aus  gerader  Mittelrippe 

Seiten  rippe  am  untersten  Grunde  2ma1  gegabelt,  J 

Mitteiastchen  fruchtbar (  Gleichenitcete 

Seitenrippe  weiter  oben  gegabelt  oder  einfach;  / 

am  Ende  fruchtbar ) 

Seitenrippen  wagrecht  oder  rechtwinkelig  abtretend 
aus  sehr  starker  Mittelrippe;   zweitheilig,  gerade 

(Theil  von) Pecopterides 

aus  sehr  straffgezogener  Mittelrippe;  1  — Itheilig  •  Danaeaceae. 
(3a.)  Trunci:  Stämme  von  der  Familie  Protopterideae 
CoRDA.  Baamfamen  mit  aufrechtem  drehrundem  Stamme,  welcher 
aussen  mit  Luftwurzeln  hin  and  wieder  versehen  oder  ganz  um- 
hüllet ist.  Die  Blattnarben  spiralstandig,  oft  zu  vieren  beisammen  |i 
oder  zweizeilig,  von  Blattkissen  unterstützt,  und  in  der  Mitte  mit 
Gefässböndel-Narben  geziert.  Rinde  dick  zellgewebartig.  Holx- 
Zylinder  einfach,  von  zahlreichen  Markstrahlen  durchzogen.  Die  zen- 
trale  Markröhre  weit.  Der  bolzige  Bast  hart.  Die  Gefiss-Schicht 
des  Holzes  oft  durch  kleinre  Markstrahlen  getheilt  Treppen-Gefasse. 
Vorkommen  von  den  Steiiikohlea  an  bis  zum  Buntsandsteine»  sehr 
selten  noch  im  Reuper. 

CatUopteris  Linbl«  Hott.  1831,  Stamm-Faro. 

Ein   baumartiger  einfacher  Stamm,   zylindrisch  mit  regelmSssig 
spiralständigen   Bhitt-Narben   (V4)i   welche   einander  mehr   und  we- 


20 

niger  genähert,  entweder  genau  aneinander  grenzend  raatenjförmig 
sind,  die  ganze  Oberfliche  bedecken  und  lie  netzflftchig  machen 
(wie  in  der  nachfolgenden  Art,  welche  desshalb  nicht  als  ganz  ty- 
pisch betrachtet  werden  kann),  oder  bei  grösserer  Entfernung  von 
einander  ttnglichrund  bleiben.  Unregelmissig  zusanunengebäufte  Ge- 
ßssbfindel  l&Uen  die  Felder  der  Blatt-Narben  aus. 

Arten  kennt  man  12  meistens  aus  dem  Steinkohlen-Gebirge, 
geringerentheils  (4)  aus  dem  Buntsandsteine,  welcher  auch  die  aus- 
gezeichnetsten Formen  enthält. 

Caulopteris  tessellata  Schimp.  et  Mouo.  )  ^.  _.,  „    . 

gr.  Digarr.  04,  t.  19.  I  ° 

Diess  ist  die  einzige  Art  mit  aneinander  gränzenden  rhomboi- 
dalen flachen  Blatt-Narben,  in  welchen  die  Gefässbündel ,  kaum 
lichtbar  zerstreut  stehen. 

Aus  dem  Buntsandstein  ron  Eplnal  bei  Strasilmrg. 

Coitaia  Gopp.  1836,  Cotta'e  Farn. 

Ein  wagrechler  Strunk  ohne  Knoten ,  bedeckt  von  den  ansitzen- 
bleibenden (Yd)  spiralstandigen  Basen  der  Wedel-Stiele,  welche  an  der 
dem  Boden  zugekehrten  Seite  dachziegelständig  übereinander  liegen, 
an  der  oberen  zurückgebogen  sind, 

Arten:  zwei ,  wovon  die  eine  im  Bunten ,  die  andere  im 
(euper-Sandsteine  torkommt. 

Cottafa  Mongeoti.  Tf.  XII,  Fg.  8a  (%). 

Anomopterif  Moageotii   (frimefM)  Bkon.  Al<9f.  1,  S6I,  t.  8o;  — •  Br. 

LeA.  a,  149. 
Cottaea  Mongeotii  Scbimp.  Moog.  Mancgr.  69,  pl.  33. 
8phalaiopteria  Mongeotii  Coiuda  Beitr.  76. 

Die  Figur  gibt  das  Strunk- Stück  von  der  Unterseite,  wo  die 
Blatt-Anaätze  ausgedrückt  sind. 

Aua  dem  Buntsandsteine  des  EliOMueM  bei  Cirqf  und  Hei- 
ligemkerg. 

(3  b)  Danaeaceae. 

TaetOapteriM  Ad.  Bbmcui.  1828^  Band -Wedel. 

Hat  die  rechtwinkelig  austretenden  Seiten-Nerven  und  die  läng- 
lichen Sporangien  unten  an  den  Wedeln,  wie  die  ganze  Familie  der 
Baniaceen.  "{fedel  einfach  oder  gefiedert,  ganz,  lang  und  schmal, 
mit  parallelen  Seiten-Rändern  und  mit  einer  dicken  bis  zur  Spitze 


30  I 

reichenden  Mittelrippe ;  sekundäre  Nerven  unter  sidi  ptnllel,  eiiihA| 
oder  n&chsl  ihrem  Ursprünge  gegabelt.  Fhiktifikaüonen  üreifiBiiarf^T- 
linear   an  beiden  Seiten  je  eines  Seiten  -  Nerren   nichst  dem  Bktrv 

VI 

Rande,  quer,  parallel,  einander  genShert    Den  Mariallien  Umlcl!' 
Arten:   14,  Yon  den  Steinkohlen  bis  in*s  Tertiftr-Gebirge,  dock -^ 
hauptsächlich  im  Keuper  und  im  Jura-Schiefer  EuropifM  teibreMat  ^ 

1.  Taeniopteris  marantacea  Presl.  Tf.  xn,  lf^%\ 

Taeniopteris   marantacea  Presl  i.  Stbrub.  FI.  Vlty  Vlilf  139;  —  [ 

Uno.  8yn,  36. 
Marantoidea   arenaeea  JIo.  Pflanz«  28^   t.  By  f.  6;   —    Hbsl  i.  Jk ' 

1898y  128. 
Taeniopteris  vittata  Mi(;or  Ba.  Leih,tL,  147  {€xe9.8p^)\  —  v.Auntai: 

i.  Jb.  1888,  465;  Trias  119,  123,  319.  ^ 

Taeniopteris  vittata  Qi/bhst.  Wiirtt.  73,  96;  —  CnsDitBR  L  Jb.  IMI^ '' 

396;  —  Plien.  Wurtt  53,  —  (iioii  Baoff.,  um  Lüidk.).  ! 

Aspidites  Schubleri  Oöpp.  Farn.  »51. 

Diese  Taeniopteris  hat  in  der  Form  der  Wedel  und  im  VerlsaÜB ' 
der  Nerven  viele  Ähnlichkeit  mit  Scolopendrium  officinale,  ui  . 
unterscheidet  sich  von  den  übrigen  Arten  durch  ihre  grösseren,  htd- ' 
teren,  lang-xungenförmigen  oder  bandförmigen  bis  über  S'  lang  ul 
2*'  breit  werdenden  Wedel  und  durch  die  gewöhnlich  nreitheißgea 
Seiten 'Nenren,  welche  von  dem  sehr  starken  Mittel-Nerr  anfiuigl 
unter  etwas  spitzem  Winkel  abgehen,  sich  aber  gebogen  sogleick 
rechtwinkelig  nach  aussen  wenden  und  sich  am  Rande  wieder  etw» 
aufbiegen.  Indessen  sind  diese  bis  Fuss-langen  Wedel  nicht  einÜMki 
sondern  sitzen  lu  mehren  an  einem  gemeinsamen  Blattstiele,  wem 
sie  vollständig  erhalten  sind.  Herr  Dr.  Köstlin  in  EsiUngen  schrieb 
mir,  dass  er  ein  in  Keuper  liegendes,  an  beiden  Enden  abgebrochenei 
Stengel-Stöck  von  ly^'  Länge  besitze,  von  vrelchem  auf  einer  SeMe 
6,  auf  der  andern  i  etwa  Yi'  ^^^B^t  >ber  ebenfalls  an  den  Endra 
unvollständige  Wedel  von  oben  beschriebener  Form  abtreten;  obet 
theilt  sich  der  Stengel  in  eine  Gabel,  wovon  jeder  Ast  noch  V  lang 
ist.  Unsere  Abbildung  stellt  nur  ein  kleines  Fragment  eiues  Fieder 
Blattes  dar. 

Vorkommen  im  Keuper  i  Württembergi  bei  Sfuttffort  und 
SulZy  wo  sie  hauptsichlich  den  grauen  Sandstein  im  Schlefer-Iboii 
der  Letten-Kohle  (o,  &)  bezeichnet;  doch  auch  im  grünen  Sandsteine 
da,  wie  bei  Stuttgcart,  bei  Rottweil ;  dann  bei  Heilbronn,  bei  Oml^ 
dorf;  in  Baden  zu  Sinuhehn;  im  Oothaiichen  (im  ontem  Mergel- 
Sandstein  der  Lettenkohlen-Gruppe,  o-a?). 


r 

■  m 


31 

|L  Taeniopteris  Nilssonana.  Tf.  XIH,  Fg.  19. 

IkM.  1.  Act.  Holm.  18i0y  /,  f  15,  f.  5,  f.  3,  8.  ' 

Pilicitei  Nilffonian«  Ao.  Bagn.  i,  Ann.  se.  hmL  IV^  118,  t.  12,  f.  i. 
8I«ssopterlii   Ifiltfoniana  fiiiGic.  ProdSr.  54 ;  —    UTiif.  Mf el. /,  925, 

t.  03,  f.ti  —  Bn.  Uih.  a,  148;  —  Hia.  Leih,  Snee.  10«,  t.  31,  f.  4;  — 

?  BBMn  CM.  24,  29,  t.  3,  f.  1. 
S«Mi«pteria  NilaaoBiana  PasaL  i.  STBaria.  Flor.  V^  F/,  68. 
V,OIoaaopteria  Pbillipai  Baon.  Ai#t  1,  225,  pl.  61  51«,  f.  5  et  pK  63, 

f.  3  (|Nir«  T). 
Aapiditea  Nilaaouianua  G5pp.  FiKe.  354. 

Diese  Art  unterscheidet  sich  durch  ihre  nicht  sehr  grossen, 
heit  lanzettlichen,  oben  wie  unten  spitz  zulaufenden  Wedel,  deren 
■aupt«Ner?  sich  gegen  das  Ende  hin  fast  verliert,  und  deren  Seiten* 
Kenren  unter  spitzerem  Winkel  als  gewöhnlich  aus  dem  Haupt-Neryen 
abtreten  und  dann  im  Bogen  auswärts  nach  dem  Rande  verlaufen; 
■ie  gabeln  sich  zweimal. 

Vorkommen:  in  dem  schon  oben  (S.  19)  erwähnten  Sandsteine 
won  Hoer  in  Schoonen,  welcher,  nach  seiner  Lagerungs-Folge  nicht 
beitimmbar,  Keuper-  und  Oolithen-Pflanzen  enthält  und  oft  als  Liai- 
Bndilein  angesehen  wird.  Ob  auch  im  Coburghchen^ ,  auf  der 
tooBxe  nrischen  Keuper  und  Lias. 

(Sc)  Gleichenieae. 

Phtalapteris  Prrsl  1838. 

Wie  bei  andern  Gleicheniaceen  entspringen  an  den  gefie- 
derten Wedeln  die  Seiten  -  Nerven  spitzwinkelig  aus  dem  geraden 
IGttel-Nerv,  sind  einfach  oder  von  der  Basis  aus  doppelt  gegabelt 
Dod  tragen  die  runden  Fruktifikationen  an  der  Spitze  des  mittete 
Xftchena.  Die  Wedel  sind  3-  und  am  Ende  2-fach  gefiedert,  die* 
Biiltchen  und  unteren  Fiedem  gestielt,  die  Fiederchen  und  oberen  Fie- 
dem  aitiend,  lineal-lanzettlieh,  länglich,  stumpf-gekerbt,  eben.  Bippe 
erhaben,  bis  ans  Ende  auslaufend.  Seiten-Bippeheo  vor  dem  Ende  der 
Mittel-Bippe  aufhörend;  Spindel  bognig,  drehrund. 

Das  Genus  hat   mit  dem  älteren  Geschlechte  Asterocarpus 
die   auf  dem  Bücken  der  Fiederläppchen  zu  je  3 — 8  in  Stern-Form 
]>eisammenstehenden  und  eine  eben  so  vielfächrige  Kapsel  nachahmen- 
den  Sporangien  gemein,  womit  es  Göppert  zuerst  vereinigt,  neuer 
Hch  aber  wieder  getrennt  hat,  ohne  den  Grund  anzugeben. 

Arten:   eine  im  Keuper. 


Phialopteris  tenera.  Tf.  XüS  Fg.  2. 

Phialopteris  tenera  Prbsl  i.  Stbbnb.  Flor.  Vll^VUly  114,  I.  SS,  f.  1. 
Asterocarpas  heterophyllos  Göpp.  Filic.  38S:  —  U50.  fl>  foM.  907. 

Der  Wedel  ist  doppelt  gefiedert  mit  drehnioder  Spindel,  aus- 
einander und  abwechselnd  stehenden  Fiedem,  unten  gedreiten,  in 
der  Mitte  dreilappigen  und  oben  einfachen,  kerbig  ausgerandeten, 
lanzettlichen  Fiederchen ;  Haupt- Nerv  vollständig,  Seiten-Nerven  spitz- 
winkelig abtretend,  einfach,  in  der  Mitte  die  Sporangien  tragend, 
deren  je  5  miteinander  verwachsen  und  sternförmig  in  einer  Grube 
des  Laubes  sitzen  und  von  dessen  erhöhtem  Rande  knapp  umgeben 
werden. 

Im  Keuper-Sandsteine  zu  Steindorf  bei  Bamberg. 

(3f)  Pecopterides. 

Crematopterif  Schimp.  1840. 

Wedel  einfach  gefiedert,  gross.  Fiedem  senkrecht  angefugt,  ei- 
förmig-länglich, ganzrandig,  sehr  gedrängt  mit  noch  unbekanntem 
Ner\'en-yerlauf.  Frucht-Theile  auf  den  unteren,  abgebogenen  Fieder- 
chen, deren  ganze  Unterfläche  die  durch  ein  gemeinsames  Schleier- 
chen  verhüllten  Sporangien  einnehmen.  Die  fruchtbaren  Fiedereben 
sind  kleiner,  abweichend  gestaltet ;  ihr  Nerv  sendet  zweitheilige  Nerv- 
chen am  oberen  Rande  ab.  —  Einzige  Art: 

Crematopteria  typica.  Tf.  XIP,  Fg.  3. 

Filicitet  teolopendroides  Brgh.  i.  Ann,  sc,  iMf.  a,  XVy  443,  t.  18, 
f.  2;  —  Prodr.  lOo;  —  Hiii.  /,  388,  t.  137,  f.  a,  3;  —  Lindl.  Hutt. 

Fi.  Uly   t.  tSO. 

Scolopendritet  Jnttieui  Gopp.  Fil.  276. 
Crematopteria  tjpiea  Schimp.  AToiMsr.  73,  74,  pf.  35. 
Renssia  scolopeDdroidet  Pkisl  i.  Stbrkb.  Fl.  F//,  Ylily  125. 

Im  Bunt -Sandsteine  von  Svdzhad  im  El8M8\  —  in  New  red 
Sandstone  von  Whitby  und  Clarence-Dock  bei  Jbiterpool  in  England. 

AiwmopterU  Ad.  Brgn.  1888,  Fremd-Wedel. 

Wedel  zweifiederig;  die  Fiedem  lang  linear,  tief  fiederspaltig: 
unfruchtbare  Fiederchen  kurz,  eiförmig,  ausgebreitet,  die  fruchtbaren 
sehr  lang,  linear,  am  Rande  abwärts  gebogen  und  mit  einer  ihrer 
Länge  nach  gleich  starken  Mittelrippe  versehen ;  Neben-Nervchen  ein- 
fach, senkrecht  auf  den  Mittel-Nerven,  geschwungen.  Am  Ende  der 
Fiedern  entwickeln  sich  die  Fruktifikationen  in  Häufchen  auf  der 
ganzen  Unterseite   der  Fiederchen  (s.  d.  Abbild.).     Die  Bildung  der 


33 

Wedel  weicht  Ton  der  untrer  jetzigen  Farne  mehr   ab,  als  die  der 
■eisten  ilteren. 

Das  Gechleclit  mit  8  —  5  Arten  gelidrt  dem  Bunten  und  Keuper- 
Sandsteine  an.  Er  ist  nicht  allein  zu  /  Sulziad  unfern  Strawshwrg, 
za  Miamberviiiert  und  OraneiUtrn  bei  Bruy^es  in  den  Vogesen^ 
sondern  aoch  im  Badenwehen  Schwartwalde  gefunden  worden. 

Aoomopterls  Mongeot!    (a,  149).  Tf.  XII,  Pg.Sbc. 

AooBBopterit  Moageotii  Baoif.  i.  ifnii.  «e.  iMf.  XV ^  439;  Prodr. 
eo,  190;  aUi.  v$gäi.  ly  258,  t  79,  81;  -  Stbrnb.  Fl.  F/f,  F///» 
118;  —  G5pp.  RiUe.  180,  excL  icoo.;  —  Albbrti  TnV«  S03,  SIS,  321 
aod  i.  Jb.  1888^  405 ;  —  ScHnip.  Moog.  $r,  ki$mrr,  70,  f.  34. 

Fg.  8  b  gibt  den  iLleinen  Tbeil  eines  Fiederblatts ,  Fg.  c  einen 
noch  kleineren  mit  Fruktißkationen  vergrössert.  Im  Elncua  zu  SulX" 
bad  und  Watseionne  und  auf  dem  Schwarxwalde, 

ClathropterU  Ad.  Brgn.  18S8^  Gitter-Wedel. 

Ein  Genus  der  netznenrigen  Pecopteriden,  welche  fast  ganz 
den  Oolithen  angehören. 

Wedel  tief  fiederspaltig ;  Fiederchen  mit  einer  sehr  starken  bis 
zum  Ende  reichenden  Mittelrippe ;  Seiten-Nervchen  zahlreich,  einfach, 
parallel ,  fast  senkrecht  auf  jene ,  durch  Nervchen  in  die  Quere  ver- 
bunden,  so  dass  sie  zusammen  ein  Netzwerk  mit  viereckigen  Maschen 
bilden.  Diese  Beschaffenheit  der  Nervchen  findet  sich  nur  bei  we- 
nigen lebenden  Famen  wieder,  bei  Menisci  um,  bei  einigen  Polj- 
podium-  (insbesondere  Drynaria-)  und  bei  einigen  Acres- 
tichuro -Arten,  deren  sonstige  Wedel-Bildung  jedoch  abweicht. 

Arten:  nur  eine,  auf  den  ?Keuper  und  Lias  beschränkt. 

Clathropteris   meniacioides  (a,  149),  Tf.XIII^Fg.  2  (%). 

Filieitea  raeDiseioides  Bncif.  i.  AnH,9e,nai,  189S,  /F,  218,  1. 11. 

Clathropteris  meniacioides  Ad.  Bacif.  Proifr.  02,  194;  UUii,9d$ii, 
I,  380,  t.  134;  —  Stbrnb.  Flor.  /,  t.  42,  f.  3;  —  Hisino.  Suse.  107, 
t  32;  —  Göpp.  FUie.  290,  t.  15,  f.  7;  —  Ung.  8yn.  78;  --  Albbrti 
TrimM  123;  -  Gieb.  i.  Jb.  1846^  714;  1847 ^  56;  ~  DimK.  i.  Palaetmiogr. 
I,  117,  t.  16;  —  MaRcou  i.  Mem,  §eol.  b,  ilij  80. 

rjaglaodites  cast  nneifolius  ipurs)  Bbrg.  Cob.  i9,  29,  t.  4,  f.  2. 

Rbytidophyllum  palmaroin  Zinkbn  fiitt.  <Jb.  I^^F,  56). 

Die  Abbildung  liefert  nur  ein  sehr  kleines  Bruchstücke 
Diese  Pflanie  soll  sich  sowohl  im  Keuper-  als  im  Lias -Sand- 
steine und  aelbsl  noch  höher  finden.    So  in  der  Lettenkohlen-Schioht 
in  der  Neuen  Welt  bei  Basel  nach  Albirti,   obwohl   sie  Mbrian 

Br«Ba,  LctiHies  gMfBMtlM.   3.  Aufl.    III.  3 


34 

(Jahrb.  i897,  727)  dort  nicht  mit  aofiählt,  während  anderntheib  dit 
Pflanzen  dieser  örtlichkeit  mehr  den  Geschlechtem  aU  den  ArtM 
nach  mit  denen  des  Württen^ergischen  Keapers  übereinkommen; 
daher  über  dieses  Vorkommen  wohl  noch  einiger  Zweifel  bleibt  «nd 
es  vielleicht  zu  Lias  gezogen  werden  muss.  In  dem  zweifelhaften 
Sandsteine  von  Hoer  in  Schoonen  (S.  19);  —  im  Unterlias-Sandsteine 
von  Coburg,  Halberstadt  und  Quedlinburg;  —  im  Lias-Sandstein  bei 
Lamarche  in  den  Vogesen  und  zu  Pomlly-en-Atixots  im  Cbie" 
d'or-Dpt.;  —  nach  Marcou  sogar  noch  im  Unteroolith  zu  Pagnoz 
im  Jura  von  Satins, 

Die  Abbildung  ist  auf  ^2  verkleinert 

(13)  Restiaceae  Bartl. 

Palaeaxyris  Ad.  Brgn.  1828. 

Blülhenstand :  eine  fast  spindelförmige  Ähre  aus  mit  ihren  Rän- 
dern dicht  aneinanderliegenden,  sehr  regelmässig  dachziegelständigen 
Schuppen ,  tleren  frei  sichtbarer  Theil  sehr  genau  rhomboidisch  ist, 
und  wovon  die  untren  abwärts  in  den  kantigen  Blüthenstiel ,  die 
obren  in  lineare  Portsätze  auslaufen.  Stimmt  noch  am  ehesten  mit 
dem  Blüthenstand  einiger  Restiaceen-,  insbesondere  Xyris- 
Arten  vom  Kap  überein.  Wurde  von  Brongniart  erst  zu  den  Mo- 
nokotyledonen  unbekannter  Familie,  dann  von  Göppert  und 
Unger  zu  den  Restiaceen  gestellt. 

Zwei  Arten,  eine  im  Bunten  Sandstein  und  die  andre  im 
Keuper  der  Gegend  von  Bamberg, 

Palaeoxyris  regularis  (a,  151).  Tf.  XII,  Fg.  5. 

Palaeoxyris  regularis  Ad.  Bron.  i.  Ann.  sc,  nai,  XV,  456^457,  t  20, 

f.  i;    im  Dietion.  de  seiene.  d'hisi.  nat  i18M8)  LVIl,  137,  184;    Proir. 

133,  135,  190;  —    Albbrti  THms  S03 ,  319,  Sit:    •*     SoinfP.    MooG. 

MonofT,  47,  t  23,  f.  a ;  ^  Uno.  Sgn,  168. 

Aus  dem  Bunt -Sandsteine  von  Sulzbad, 

Diese  Art  steht  der  P.  M  ü  n  s  t  e  r i  im  Keuper  Bambergs  sehr  nahe. 

(19)  Typhaceae  Juss. 

Echiuostachys  Ad.  Brgn«  1828. 

Frucht-  oder  Blüthen- Stand  eine  längliche,  zugerundete,  gestielte 
Ähre,  zusammengesetzt  aus  sitzenden,   aneinandergedringten,    nach 
allen  Richtungen  ausstralenden  Früchten  oder  Blüthen  (wie  bei  Spar-  , 
ganium),   welohe  eine  Et-»  oder  Kegel -ähnliche,    lang  zugespitzte 


3S 

QestaK  betiuen«  Die  TonCdlieiideii  Stachelfpitzen  scheinen  jedoch 
weniger  Ton  Frachten  onmittelbar,  alt  von  Stötxblfittern  (Schoppen) 
derselben  wie  bei  den  Cyperaceen  and  Restiaceen  hersurührem 
—  BnoHOMiART  Hess  die  Familie  dieses  and  des  folgenden  Genus 
onbeslinioiC ;  GSppkkt  seist  beide  zu  den  Gramineen,  Unobr  zu 
den  Tbjpliaeeen. 

Arten;  2  im  Bunt-Sandsteine  und  1  im  Unterlias-Sandstein. 

Echinostachys  oblonga    (o,  151).  Tl  Xn,  Fg.  4. 

EchiDostachys  oblong a  Ad.  BRorr.  in  Ann,  se,  nai.  XV^  457,  t  20,  f. 

3;  Prüdr.  134,  137,  190;  —  Albbrti  Trias  203,  319  und  321;  —  Lind- 

Lsr  in  ÄMoe.  Brit.  188f  {flnsHi.  IM8,  286);  -   Sobimp.  Moue.  MonofT. 

45,  f.  23,  f.  1 ;  -*  Uro.  Sißm,  179;  —  Muboh.  and  Stiuckl.  ^  Jb.  iSdf^  300. 

Ähre   eiförmig -linglich,    V  lang.     Im  Bunten  Sandsteine  Yon 

Snlzbaä  und  Ton  Bramsgrove  in  England. 

AethophyUtnn  Ad.  Brngn.  18S8. 

Stengel  fast  holzig,  aufrecht,  hoch,  ästig ;  er  selbst  und  die  Tielen 
gleicblangen  einfachen  Äste  in  lange  dichte  Ähren  endigend.  Die 
Äste  entspringen  aus  den  Achseln  sehr  langer,  linienförmiger, 
stumpfer,  flacher,  ungerippter  und  sehr  zart  gestreifter  Blätter,  welche 
zu  dreien  beisammenstehen  und  herablaufend  sind.  Die  Ähren  sind 
zusammengesetzt  aus  (?St&tz-,  ?  Balg«  oder  ?Blüthen-)  Blättchen  von 
schmaler  Lanzetl-Form ,  welche  etwas  aufwärts  gekehrt  auseinander- 
stehen. Die  ei -zylindrischen  Saamen,  kaum  über  eine  Linie  lang, 
stehen  in  den  Achseln  dieser  Blättchen.  Systematische  Stellung,  wie 
bei  vorigem  Genus,  wenn  nicht  bei  den  Asterophylli teen,  wo- 
hin Bromgniart  neulich  dieses  Genus  versetzt« 

Arten  zwei,  in  Bunt-Sandstein  von  Sulzbad  und  Mitlel-EngUmd. 

AeChophyllam  stipulare    (o,  131).  Tf.  XU,  Fg.  •. 

Aethophyllam  stipnlare  Ad.  Baorr.  i.  ilmi.  «0.  ii«#.  JTF,  455,  t.  18,  t 
\;  Prodr.  134,  137,  190;  —  Schimt.  Mooo.  Monogr,  41,  t.  20,  21;  — 
UivG.  8fn.  179. 

Unsere  Abbildung  stellt  nur  eine  einzelne  kurze  Ähre  dar ;  die 

der  andern  Art  sind  3 — 4mal  so  lang.    Bei  Sulzbad. 

(31)  Smilaceae  (Liliaceae  Uno.). 

Pretssleria  Prbsl  1838. 

Eine  eiförmige,  zusammengezogene,  viellrüehtige,  gestielte  Rispe 
am  Ende  eines  Zweiges.    Die  Fruchte  ?  beerenartig,  kugelig,  gleich- 

3* 


; 


36 

lang-gesUelt,  von  Pfefferkorn-Grdsse.  Blfilter  eiförmig-langiich,  siunipt 
am  Grunde  abgerandet,  zerstreut,  die  unteren  geatielt  und  die  oberen   | 
sitzend,  yielnenrig;  die  Nerven  aile  von  der  Blatt-Basu  entspringend   ^ 
und  daher  im  Anfange  gebogen,  parallel. 

Arten:  eine,  im  Keuper  zu  Rheindorf  bei  Bamberg. 

Prelssleria  antfqua  Peesl.  Tf.  XII^  Fg.  4. 

Preissieria    antiqoa  Prerl   i.  Sternb.  Fior,  Vily  VIII9   192,  f.  33, 
f.  5,  10;  —  Ung.  SynopM.  168.  t 

(44)  Cycadeen: 

haben  Stamme,   Bl&tter   und  Fruchte,   in   der  Trias  fast  nur  Butter  . 
geliefert.     Bei    den    lebenden    Vertretern    der   Familie   werden   die   | 
Stämme  4  —  80'  hoch,    sind  einfach  (sehr  selten  mit  einer  Neigung  1 
zu  Gabelung)  und  endwfichsig.    Im  Innern  wachsen  die  Gefässbfindel 
ununterbrochen   in   die   Dicke   und    bilden   durch   ihre  Gesammtheit    j 
um  ein   weites   oft  ebenfalls   von  Gefässböndeln   durchzogenes  Mark 
einen  geschlossenen  Holz -Zylinder^    welcher   durch   ein  oder  mehre   ^ 
vollständige  oder  unvollständige  Ring-Lagen  von  Parenchjm  in  seiner    • 
Dicke  getheilt  ist  und  von  Markstralen  durchschnitten  wird.    Aus  ihm    [ 
treten  dann  einzelne  Bündel  heraus,   um   theils  zu  den  Blättern  zu 
gehen,   theils  in   der  Rinden  -  artigen   Schicht  abwärts   zu   steigen. 
Männliche    und   weibliche  Blüthen  sind   auf  zweierlei  Stämmen  ge- 
trennt, die  Geschlechts-Organe  offenliegend,  zu  endständigen  Zapfen 
vereinigt  (Unoer).     Aussen  sind  die  Stämme  meist  bedeckt  von  an- 
einanderliegenden, rautenförmigen,  oben  grösser  und  länger  werden- 
den Feldern,   worin  sich   die  Blattnarben  befinden.     Die  Blätter  der 
Cycadeen  sind  gefiedert  (nur  bei  Cycas  selbst  gefingert),  TOf  dem 
Ausbruch  meistens  Spiral   eingerollt,   starr,   etwas   holzig  und  daher 
leicht   erhaltungsfähig;   der  Blattstiel   in   eine   lange   Spindel  über- 
gehend,  woran  die  linearen,  lanzettlichen  oder  quadratischen  Bl&tl- 
eben,   ohne    Stiel,   entweder   mit  ihrer  ganzen  Breite   oder  mit 
etwas   verengerter   und  über  der  Verengerung   zuweilen   Ohr -artig 
ausgebreiteter  Basis  mit  deutlich  bleibender  Grenze  ansitzen.    Sie 
sind    durchzogen   von    gleichlaufenden    oder    nur    wenig 
Fächer-artigen,  gleichstarken  oder  abwechselnd  stärkeren  Nerv- 
chen, selten  von  nur  einem  dicken  Mittelnerv  und  sehr  feinen  Neben- 
nerven,  welche  nur  ausnahmsweise  (nie  bei  lebenden)   durch  Quer 
ästchen  eine  netzartige  Bildung  erlangen. 


3T 

Mlfterfiederspaltif ,  B12(Ccben  teh wach  sicbelfSnnig,  netsaderig  ?  Cteni«. 

BUttchen  eioDervig^  breit-aufsitzend    •     i 
Mitter  gefiedert,  S  Cjcadites. 

Blittcbeo  einoervig,  breit-aufsibtend,  ganzrandig  .    .    .     | 
Blittchen    rielnervig, 
Nenrcbeo  angleicb,  wecbtelod  dicker  und  feiner    .    .    .  NilaaoDia. 
Nerv  eben  gleich, 

BULCIcben  mit  verengter  Basia  ange wachaen  ...» Zamites. 
BUttchen  mit  breiter  Baaia  angewachaen Pterophyllum. 

Pterophylbim  Ad.  Brngn.  1825. 

Blätter  gefiedert;  Fiederchen  mit  parallelen  Seiten-Rändern,  In 
hrer  ganzen  Breite  an  den  Blattstiel  angewachsen,  am  Ende  spitt 
^er  abgestützt;  Nenren  alle  gleich,  einfach,  parallel,  meist  nieht  sehr 
leatfieh. 

Arten  29,  wovon  1  der  Kohlen-Formation,  5 — 6  dem  Kenper, 
10  den  Oolllhen  und  2  der  Kreide  angehören,  v.  Scrlotheim  hatte 
ine  zu  den  Algaciten  (A.  filicoides)  gerechnet,  Jäger  eine 
Is  einen  Osmunditen  aufgefiihrt,  eine  dritte  gehörte  zu  v.  SterW- 
tKRo'8  Genus  Aspleniopteris,  eine  vierte  wurde  von  C.  F.  Braitn 
tis  Ctenis,  andre  wurden  von  Morris  als  Palaeozamia  und 
Hilophyllum  aufgestellt  u.  s.  w. 

*  Langfiederige  Arten  mit  parallelen  Blatt-Rindern  (Ptilö- 

phyllum  Moaas.) 

I.  Pterophyllum  Jaegeri    (a,  135).  Tf.  XII,  Fg.  1. 

)8mandite8  pectinatua  Jio.  Pflanzen- Verst.  29,  37,  t.5,  f.  6,  t  7,f.l— 5. 
Pterophyllum  Jaegeri  Bacif.  Proiir.  95,  195;   —   v.  Alb.  Trta«  145, 

319;  -   ScHÖifL.  >Jb.  1881y  357;  —  JWbrian  >Jb.  «37,  727. 
'tilophyllam  Jaegeri   Mokrs.  i.  Ann,  Ma^,  nathUt.  184iy  VII,  117 

>  Br.  Cotteet.  149. 

Das  einzelne  Blatt  wird  über  1'  lang  und  hat  ausserdem  noch 
sinen  langen  Stiel,  womit  es  gegen  2'  Länge  erreicht;  die  Fieder- 
chen erlangen  bis  ober  1%"  Länge  und  2'"  Breite,  und  stehen 
>ald  dicht  aneinander  und  bald  durch  kleine  Zwischenräume  getrennt, 
^^orkommen  in  Schilf-Sandstein  (Schicht  ad)  bei  Stuttgart^  im  Keuper 
Frankens  und  bei  Basel. 

Koniferen.  ^ 

Die  Klasse  der  Koniferen  oder  Zapfen-Bäume,  welche  sonst 
Mne  Familie  bildete,  wird  jetzt  in  3  Familien,  nemlich  die  der 
Vbietineen  (Nr. 46),  die  der  Cupressineen  (47)  und  der  Taxi- 


38 

neen  (iS)  getrennt,  an  welche  sich  noch  die  gani  kleine  Familie 
der  strauchartigen  Gnetaceen  (49)  anschliesst.  Ihr  gemeinsamer 
Charakter  beruht  in  folgenden  Verhältnissen.  Die  beiderlei  Geschlechts- 
Theile  sind  in  verschiedene  Blüthen  ohne  Kelche  und  Kronen 
getrennt,  die  Antheren  2 — lOfächerig,  oft  durch  die  Staub- 
faden    verwachsen,    bündelweise    zwischen   die    Schuppen 

I 

(Fruchtblätter)  eines  Kätzchens  vertheilt,  die  Einehen  am 
Scheitel  durchbohrt,  nackt,  zu  je  2  und  mehr  eben  so  yertheilt, 
doch  die  untren  Schuppen  oft  unfruchtbar.  Die  weiblichen  Schuppen 
bleiben  stehen,  wachsen  zu,  werden  holzig  oder  fleischig  und  bilden 
im  ersten  Falle  einen  Fruchtzapfen  mit  bestimmten  Schuppen 
(von  bekanntem  Bau),  im  andren,  wo  die  untren  Schuppen  meist 
unfruchtbar,  einen  fleischigen  und  oft  Steinfrucht-  oder  Beerennartigen 
Zapfen,  dessen  Schuppen  zur  Zeit  der  Reife  verwachsen  bleiben  oder 
sich  erst  wie  die  Klappen  einer  Frucht  trennen  (Zapfenbäume, 
Koniferen).  Dazwischen  liegen  nun  die  reifen  Saamen,  zwar  von 
den  Theilen  des  Fruchtstandes  (Zapfens)  umhüllt,  aber  ohne  eigene 
Fruchthulle  (daher  mit  den  Cjcadeen  die  Gruppe  der  gymno- 
Spermen  Exogenen  bildend).  Der  Embryo  hat  meistens  mehr 
als  2  Saamenlappen  (Polykotyle denen).  Dem  Habitus  nach  sind 
es  Hölzer,  Sträucher  und  hohe  Bäume  mit  Nadel-  oder  Schuppe n- 
förmigen,  meistens  dicken  und  perennirenden  Blättern 
(Nadelhölzer),  welche  nur  selten  etwas  breiter  werden  und  dabei  1 
eigenthümüche  Gestalten  annehmen  (Gingko),  aber  stets,  sey  es  mit 
oder  ohne  eine  stärkere  Mittelrippe,  aus  parallelen  oder  etwas 
Fächer-förmigen  Nervchen  gebildet  erscheinen.  Diese  Blätter 
sind  sitzend  oder  fast  sitzend,  zerstreut  oder  zu  je  2—-3  gegen« 
standig,  öfters  zweiseitswendig,  zuweilen  büschelförmig«  Das 
Holz  besteht  aus  deutlichen,  selten  undeutlichen  Jahresringen, 
welche  zusammengesetzt  sind  aus  Poren-Zellen,  fast  immer  ganz 
ohne  Spiral-Gofässe,  und  aus  langgestreckten  Zellen, 
und  ist  mithin  durch  eine  grosse  Gleichartigkeit  des  eckigen 
Zellgewebes,  oft  auch  durch  weite  Harz -Gänge  vor  dem  der 
Laubhöker  ausgezeichnet,  da  auf  dem  Querschnitte  die  weitem  run- 
den öfl^nungen  der  Spiral-Gefösse  fehlen.  Es  besitzt  grosse  und 
kleine  Markstrale n.  Die  Säfte  sind  harzig  statt  wässerig  (daher 
Harz  bäume). 

Was  nun  jene  3  Familien   hauptsächlich   unterscheidet,   beruht 
in  dem  zarten  Blüthen  Bau,  den  wir  im  fossilen  Zustande  nicht  leicht 


99 

Uoreiciiend  erhalten  finden,  am  uns  bei  den  Bestimmungen  zu  leiten. 
Wir  müssen  daher  amke  Merkmale  zu  Hülfe  nehmen,  welche  indessen 
liehl  ftberall  ausreichen ,  auch  wenn  uns  die  Theile  vollstilndig  vor- 
legen. 

Die  Cnpressineen  (46)  haben  Zapfen  aus  nur  wenigen  diclLen, 
holzigen  oder  fleischigen  Schuppen  gebildet,  welche  zur  Zeit  der 
Beife  in  ersten  Falle  sich  wie  Fruchtklappen  von  einander  trennen, 
im  letzten  Steinfrucht-artig  immer  geschlossen  bleiben.  Die  Blätter 
sind  Nadel-f5rrolg  und  oft  Schuppen-artig  und  dann  oft  angepresst, 
üehen  sich  sehr  oft  zu  je  2  —  3  in  Wirtein  gegenüber  und  bilden 
dann  Je  8 — 4  Lingsreihen  um  die  Zweige ;  doch  kommen  auch  zer- 
alreot  stehende  Tor.  Die  Poren  Zellen  sind  dickwandig,  mit  nur 
1  Reihe  Poren  an  der  den  Markatralen  zugekehrten  Seite ;  diese  shid 
einflich. 

Die  Abietineen(47)  haben  holzige  oder  lederartige  Zapfen  mit 
zahlreichen,  getrennt  bleibenden,  dünnen  oder  am  freiliegenden 
Theile  etwas  yerdickten  und  dann  dolchspitzigen  Schuppen  (Frucht- 
bttttem),  zwischen  welchen  oft  noch  Bracteen  stehen,  welche  zwi- 
schen den  Schuppen  hervorragen  oder  verkümmern.  Die  Blätter 
sind  lang  und  oft  sehr  lang,  sehr  schmal,  stehen  zerstreut  oder 
auch  büschelförmig  zu  je  2,  3 — 5  und  vielen  beisammen,  öfters 
zweiseitswendig.  Im  Holze  sind  die  Jahresringe  nur  selten  undeut- 
lich. Die  Poren-Zellen  sind  dünnwandig,  mit  1 — 3  senkrechten 
Porenreihen,  welche  den  Markstrahlen  zugewendet  sind.  Diese  letzten 
sind  einfach  oder  zusammengesetzt,  d.  h.  aus  einer  oder  mehren 
vertikalen  Zellen-Reihen  bestehend. 

Die  Taxineen  (48)  haben  fleischige,  Steinfrucht-artige  Zapfen 
mit  verwachsenen  Schuppen,  sind  öfters  diöcisch  als  monöcisch.  Die 
Blätter  sind  etwas  breiter  und  öfters  am  Ende  ausgerandet,  zerstreut 
oder  zweizeilig,  selten  büschelförmig;  das  Holz  wird  aus  ^porösen 
Spiralgefassen^  gebildet  und  besitzt  einfache  Markstrahlen. 

Man  sieht,  dass  diese  Charakteristik  nicht  ausreicht,  um  aus 
einzelnen  unvollständigen  fossilen  Resten ,  wie  sie  uns  vorzukommen 
pflegen,  inuner  die  Familie  mit  Sicherheit  zu  erkennen,  wenn  uns 
nicht  eine  längere  Erfahrung  leitet,  welche  dann  bei  Früchten  und 
Blättern  durch  Berücksichtigung  der  Ähnlichkeit  mit  schon  bekannten 
Formen  wohl  zum  Ziele  führen  kann.  Dazu  kommt  noch,  dass  keine 
Nothwendigkeit  ? orhanden  ist,  dass  die  Charaktere  der  Früchte,  der  Blätter 
und  des  Holzes,   wie    sie   so    eben   für  jede  der  drei  Familien  zu- 


40 

sammengestellt  worden  sind,    sich   auch  an  den  bisUaD  Konifarai"     -^ 
Sippen   eben   so   vereinigt  finden ;   ja   sie    leigM   sich   wirklich  U  | 
mancher  Hinsicht  abweichend  gruppirt;   daher  denn   auch  etn  TM 
der  fossilen  Genera  eben  so  wohl  Reste  aus  verschiedenen  Familie«, 
wie  solche  von  noch  lebenden  und  schon  ausgestoriienea  Sippen  ia 
sich  enthalten  kann. 

Doch  wenden  wir  uns  zu  den  Koniferen -Resten  oosrer  Trias- 
Periode.  Sie  gehören  nur  den  2  ersten  Familien  an,  indem  dia 
Taxineen  und  Gnetaceen  überhaupt  sich  vor  der  TertiSr-Zeit  nickt 
einfinden.  Ausser  einigen  seltenen  Blatter  -  Zweigen  von  Taxodite^ 
Pinites  und  Cunninghamites  und  Holxstucken  von  Peuce  und  Dadozj- 
lon,  welche  Genera  jedoch  alle  nicht  charakteristisch  für  die  Trias 
sind,  daher  wir  hinsichtlich  ihrer  Charaktere  theils  auf  die  erste, 
theils  und  hauptsachlich  auf  die  folgende  Periode  verweisen*  kommea 
3  Koniferen-Sippen  ganz  als  Eigenthum  der  Trias-Periode  vor,  mit 
welchen  wir  uns  weiter  beschäftigen. 

(46)  Abietineae. 

Albertia  Schimp  u.  Houo.  1937. 

{JUim.  Sirassk.  U.  >  Jb.  1888^  340  ;  1840^  S37.) 
(Haidingera  EifDL.  1849.) 

Blätter  (wie  bei  den  lebenden  Agathis-Arten)  bei  jeder  Art  von 
gleichbleibender  Form,    wagerecht   eingefügt,   etwas   breit,    oboval- 
elliptisch  und  lang-ablang,  stumpf,  feingestreift,  flach  oder  etwas  ver- 
tieft, an  der  Basis  verengt  und  kaum  herablaufend,  nach  zwei  oder 
nach   allen    Seiten    auseinanderstehend.      Männliches   Kätzchen    zu- 
sammengesetzt,   oval:  die  Theil  -  Kätzchen  dicht  aneinandergedrängU 
oval,   von  bleibenden  Bracteal  -  Schuppen  bedeckL     Zapfen   ablang; 
Schuppen  von  schmaler,  nicht  hohler  Basis  an  ausgebreitet,  fatt  drei- 
eckig, am  Ende  lang  zugespitzt,  lederartig  oder  holzig,  feinstreifi^  am 
Rücken    mit  einer   queren  Linie   oder  Falte   versehen.     Saaroen  je 
einer  unter  jeder  Schuppe,   umgewendet,    oboval,   regelmässig, 
sitzend,  von  symmetrischem  bleibendem  Flügel  umgeben. 

Arten  vier,  im  Bunt-Sandsteine  zu  Sulzbad  u.  s.  w«,  vielleicht 
auch  im  Keuper. 

Albertia  elliptiea  Schimp.  Tf.  XHP,  Fg.  6  a  b  c  d. 

Albertia  elliptiea  Schimp.  i.  Kern.  Sirasfb.  IL  ^  Jb.  188Sf  340;  — 
Schimp.  Moug.  gres  hi$arr.  18>  t  3,  4. 


41 

Albertia  teeunda  Schimt.  i.  U§m  Sirauh.  I.  e. 
Haidingera  ellij^tica  (Endl.  gen,  pi,^  Muppi.  I,  1373;  //,  27)  io  Uno« 
ap^  203;  —  Ekdl.  CatUfer,  304. 

Zweige  fiederstindig ;  Blätter  elliptisch,  an  der  Basis  etwas  herab- 
laufend,  entfernt  und  fast  zweiseitig  auseinanderstehend  oder  alle  nach 
einer  Seite  gewendet,  längsstreiGg. 

Fg.  a  gibt  einen  Zweig;  —  Fg.  b,  c,  d  sind  Frucht -Zapfen, 
Schuppe  und  geflögelter  Saame,  die  3  letzten  von  nicht  näher  be- 
zeichneter Art. 

Fückselia  Emu  1847. 

Frucht-Zapfen  verkehrt  eiförmig,  fast  Keulen  -  förmig ,  am  Ende 
Nabel-artig  flachgedruckt,  mit  breiten  Dachziegel-ständigen  Schuppen, 
welche  am  Ende  abgestutzt  und  ausgefressen  gezähnt  sind. 

Art  eine,  im  Bunt* Sandsteine  von  StUz,  mit  vorigen. 

F&chselia  Schimperi  Endl.  Conifer.  30i. 

Zapfen  2"  lang,  oben  6'"  breit,  die  untren  Schuppen  viel  kleiner, 
verkümmert  an.  dem  kantigen  Stiel  herablaufend. 

Strobilitet  laricioidea  Schimp. Moao. yr^«  It5«rr.31,t.  l,f.Sl,  t.l6}  f»?. 
Pioites  larieioides  Göpp.  im  Index  pai,  t,  41^  1/,  076. 

(47)  Cuppressineae. 

VoUzia  Ad.  Bbgn.  1828. 

Stengel  baumartig;  Zweige  fiederständig,  bedeckt  mit  mehrzelli- 
gen, spiralstandigen  und  oft  in  einerlei  Spezies  bald  fast  konischen 
and  mit  breiterer  Basis  aufsitzenden,  bald  fast  flachen,  breiteren  oder 
nadelformigen,  schief  oder  senkrecht  angefugten,  sitzenden  und  leicht 
herablaufenden  Blättern,  welche  gerade  oder  sichelförmig  gebogen 
sind  (wie  bei  Araucaria  und  Cunninghamia).  Bluthenstand 
am  Ende  der  Zweige,  Zapfen-artig.  Das  männliche  Kätzchen  einfach, 
eiförmig  oder  cylindrisch-eiförmig ,  kurzgestielt,  mit  spatelformigen 
Anfheren- tragenden  Schuppen,  deren  Spitzchen  dicht  Dachziegel- 
artig  übereinanderliegen.  Frucht-Zapfen  ablang-walzenförmig,  ftcblaff- 
schuppig.  Schuppen  an  der  Basis  liixear,  dann  nageiförmig  ausgebrei- 
tet, 3 — 5-lappig,  der  Mittel-Lappen  länger  und  breiter ;  alle  auf  dem 
Rücken  mit  einer  holzigen  Vorragung  der  Länge  nach  versehen,  die 
Schuppen  daher  2  —  4-furchig.  Saamen  je  zwei  am  obern  Theile 
der  Schuppe,  umgekehrt,  obovat,  fast  gestielt,  mit  dreieckigem 
Flügel  umgeben. 


42 

Arten  drei,  eine  im  Zechstein,  die  andren  im  BiBit-SandfleiBe.  • 
Eine  Art  mit  Blüthe  auch  im  Keuper  bei  Cohwrg  (BiRon  L  Jb.  \ 
iSB5,  53). 

Voltzia  heterophylla.  Tf.  XIT,  Fg.  7  a  b  c 

Volt.ia  brevifolia         l»«^^"  i.  WjBr, I^ a,  154; -MB. UUMI, 

Volt.ia  eleg.n.  J*^^'  ^  *^^  f.)co«>d«a.l««5,  345;  -  ?KrTG. 

Volt.i.heterophylla     ">    FrWr,  > Jb. I«*rf,  741^  1^^^ 

'^  M 08,  190.        jGuMB.  i.  Jb.  1940»  164 

? Voltzia  brevifolia  Kotg.  II.  Beitrag  sor  Pal£oDt  RmsH.  1814,  16 

f.  1,  f.  1-4. 
YgL  aueb  Cjratoaeirites   ontant  (Stbrnb.)  Catuixo  io  Nm&9i  dmmU 

di  BMofmm  1846,  Febr.  (ejrfr.  p.  16,  t.  4,  f.  6)  *. 

Fg.  a  gibt  die  beblätterten  fiederständigen  Zweige,  Fg.  b  eiDen 
uDTollständigen  Fracht  -  Stand ,  Fg.  c  eine  einzelne  Fracht -Schuppe 
lon  innen  mit  Frucht- Ansätzen,  vergrösaert,  wobei  jedoch  der  mittle 
oder  dritte  Saame  yon  Brongnurt  nur  hypothetisch  beigefügt  ift 
und  die  Saamen  nicht  yon  ihren  Flügeln  umgeben  sind.  Dieselbe 
Art  hat  übrigens  gewöhnlich  tiel  schmälere,  gerade  oder  gebogene, 
anliegende  oder  aaseinanderstehende  und  steilenweise  oft  sehr  lange 
Nadel  formige  Blätter. 

Vorkommen  im  Bunten  Sandsteine  von  Sulzbcui,  am  Donneri' 
berg  in  Rhein-Bayern.  —  Unsicher  her  der  JKor^o/o  -  Kupfergnibe 
unfern  Orenburg;  —  eben  so  in  gleichem  Gestein  in  Maasachutefh; 
—  unsicher  im  Gypse  des  Steigerwaldes  unter  dem  Muschelkalke 
und  im  Keuper  Sandstein  bei  Shitigarl  (Albbrti  in  lUi.). 

(?)  Eiidolepis  ScuLBiD.  1846. 

Unvollkommne  Reste  Ton  Stengeln  zweier  Arten  ^on  Dikotj- 
ledonen-Pflanzen,  deren  Textur  mit  denen  von  Mammillarla  unter 
den  Cacteen  Verwandtschaft  zeigen  soll,-  haben  Vdranlasanng  ge- 
geben zur  Aufstellung  dieses  Geschlechtes,  welches  so  charakterisirt 
wird :  Kraut  •  Pflanzen  mit  dünnem  dikotyledonischem  Holz  -  Körper, 
dessen  Gefäss-Bündel  innen  durch  verlängert  rautenförmige  Zwi^hen- 


^  UffOBA  vermuthet,  dass  diese  Pflaose  (Cyatoaeiritea)  xum  Co- 
p  res  81  Dcn-  Geous  Widdringtonites  gehöre.  Eben  so  erkennt  er  io 
Cati<llo'«  Voltzia  brevifolia  im  Bunt-Sandsteine  der  VaiU  Imperim 
bei  Agordo  eioe  Araucarites  (A.  A^ordicut  U.)  und  b&lt  die  For- 
mation für  Lias.  Fuchs  hatte  sie  als  Lycopodiolithea  arboreos 
aufgeführt  (Jahrb.  £847,  90). 


hinreiclieiid  erhallen  finden,  om  aiM  bei  den  Bettimmungen  in  leiten. 
Wir  müMen  daher  "amke  Merlunale  la  Hülfe  nehmen,  welche  indeaaen 
nicht  ftberall  aasreichen-,  aach  wenn  una  die  Theile  völlatindig  vor- 
liegen. 

Die  Capreaaineen  (46)  haben  Zapfen  aua  nur  wenigen  dicken, 
holaigen  oder  fleischigen  Schuppen  gebildet,  welche  aur  Zeit  der 
ReiÜe  in  eraten  Falle  aich  wie  Fnichtklappen  von  einander  trennen, 
im  letzten  Steinfracht-artig  immer  geschlossen  bleiben.  Die  BIStter 
sind  NadeM5rroig  und  oft  Schnppen-arlig  und  dann  oft  angepresat, 
stehen  aich  aehr  oft  au  je  2  —  3  In  Wirteln  gegenüber  und  bilden 
dann  Je  8 — 4  Lingsreihen  um  die  Zweige;  doch  kommen  auch  aer- 
streut  stehende  Tor.  Die  Poren  Zellen  sind  dickwandig,  mit  nur 
1  Reihe  Poren  an  der  den  Markalralen  zugekehrten  Seite;  diese  sfand 
einftich. 

Die  Abietineen(47)  haben  holzige  oder  lederartige  Zapfen  mit 
zahlreichen,  getrennt  bleibenden,  dünnen  oder  am  frefliegendisn 
Theile  etwas  verdickten  und  dann  dolchspitzigen  Schuppen  (Frucht- 
blättern), zwischen  welchen  oft  noch  Bracteen  stehen,  welche  zwi- 
schen den  Schuppen  hervorragen  oder  verkümmern.  Die  Blätter 
sind  lang  und  oft  sehr  lang,  sehr  schmal,  stehen  zerstreut  oder 
auch  büschelförmig  zu  je  2,  3 — 5  und.  vielen  beisammen,  öfters 
zweiseitswendig.  Im  Holze  sind  die  Jahresringe  nur  selten  undeut- 
lich. Die  Poren-Zellen  sind  dünnwandig,  mit  1-^3  senkrechten 
Porenreihen,  welche  den  Markstrahlen  zugewendet  sind.  Diese  letzten 
sind  einfach  oder  zusammengesetzt,  d.  h.  aus  einer  oder  mehren 
vertikalen  Zellen-Reihen  bestehend. 

Die  Taxineen  (48)  haben  fleischige,  Steinfrucht-artige  Zapfen 
mit  verwachsenen  Schuppen,  sind  öfters  diöcisch  als  monöcisch.  Die 
Blätter  sind  etwas  breiter  und  öfters  am  Ende  ausgerandet,  zerstreut 
oder  zweizeilig,  selten  büschelförmig;  das  Hohe  wird  aus  ^porösen 
Spiralgefassen^  gebildet  und  besitzt  einfache  Markstrahlen. 

Man  sieht,  dass  diese  Charakteristik  nicht  ausreicht,  um  aus 
einzelnen  unvollständigen  fossilen  Resten ,  wie  sie  uns  vorzukommen 
pflegen,  inuner  die  Familie  mit  Sicherheit  zu  erkennen,  wenn  una 
nicht  eine  längere  Erfehrung. leitet,  welche  dann  bei  Früchten  und 
Blättern  durch  Berücksichtigung  der  Ähnlichkeit  mit  achon  bekannten 
Formen  wohl  zum  Ziele  führen  kann.  Dazu  kommt  noch,  daaa  keine 
Nothwendigkeit  t orhanden  iat,  dass  die  Charaktere  der  Firüchte,  der  Blatter 
und  des  Holzes,   wie   sie  so   eben  für  jede  der  drei  Familien  zu- 


44 

etc.)  gebildet  zu  seyn  pflegt,  dessen  Umriss  der  wagerechte  Umriss 
der  Stylolithen  in  seiner  ganzen  Höhe  genau  entspricht  Selten 
bildet  der  die  Stylolithen -artige  Absonderung  bedingende  Körper  die 
untre  (sUtt  obre)  Grenzfläche  (Jahrb.  1837,  496 ;   Geb.  Würti.  67). 

(T/2)  Amorphozoen. 

RhizocoraUium  Zkmk.  1836. 

Ein  See  -  Schwamm  iron  Kugel-,  Knollen-,  Ohr-  oder  Walzen- 
Form,  oft  auch  ästig,  bestehend  aus  yerästelten,  gebogenen,  inein- 
andergewebten  Fasern,  und  von  andern  Schwämmen  dadurch  verschie- 
den, dass  er  an  seiner  Oberfläche  keine  grösseren  Lücken  des  Gewebes 
zeigt.     Natur  sehr  zweifelhaft.     Eine  Art. 

RhizocoraUium  Jeneuse  Zbnk.  Tf.  XIP,  Fg.  7. 

GorgoDie  ?  QuEifsr.   Würiiemk.  70. 
„Zungenförmige  Absonderungen"  des  Wellenkalkes. 
Rhizocoralliam  Jenense  ZsnK.  i.  Jenaer  Taschenb.  1886,  219 ; 

—  ScHM.  ScHLEiD.  Jena  13,  45,  t.  4,  f.  9. 
Spongia   RhizocoraUium  Gbiu.  Vemteink.  695,  t.  25,  f.  ai. 

Die  Gesammt-Form  ist  gewöhnlich  ein  in  einen  Bogen  oder 
eine  Schlinge  zusammengelegter  Cylinder,  doch  nicht  selten  mit 
Auswüchsen  und  Ästen.  Qubnstedt  möchte  die  Textur  (wenn  er 
anders  vom  nemlichen  Körper  spricht)  mit  der  einer  Gorgonia 
vergleichen. 

Vorkommen :  überzieht  dicht  die  Unterseite  zweier  als  Horizont 
dienender  Dolomit- Schichten,  welche  den  Bunten  Sandstein  bei  Jena 
von  den  darauf  ruhenden  Mergeln  trennen  und  yielleicht  als  Vertreter 
des  Wellenkalk-Dolomits  andrer  G<;genden  anzusehen  sind.  Gehörten 
aber  auch  die  Zungen-  und  die  „Wurm -formigen  Absonderungen*^ 
des  Wellen-  und  Muschel-Kalks  dazu,  indem  hier  etwa  die  organische 
Textur  völlig  verwischt  wäre,  so  wurde  dieses  Petrefakt  eine  sehr  weite 
geographische  wie  geognostische  Verbreitung  im  Muschelkalke  erhalten. 

(1,7)  Echinodermea. 

Ewrintis  (flIiLL.)  Ag.  1834;  Enkrinit. 

Gelenk-Säule  stielrund,  nach  dem  Ende  hin  oft  (1  bis  2"  weit) 
etwas  fünfkantig,  mit  rundem  Kanäle.  Glieder  dick,  mit  nach  aussen 
hin  sehr  dickstrahligen  Gelenk -Flächen.  Keine  Hulfs-Arme,  ausser 
etwa  in  der  Nähe  des  Körpers.    Becken  fünfgliederig,  tief  eingesenkt, 


45 

und  Ton  der  Seite  kamn  sichtbar.  Erste  (Rippen-)  Täfelchen  fünf,  mit  den 
Becken-Täfelchen  wechselnd  und  so  stark  nach  aussen  und  unten  gew(HbC 
▼ortretend,  dass  man  das  Becken  gdwöhnlich  gar  nicht  sehen  kann  und 
der  ganze  sog.  Becher  oder  Rumpf  des  Thieres  am  Stiele  abgestutzt 
erscheint;  auf  ihnen  stehen  fünf  andere  auf,  und  auf  diesen  wieder  fünf 
(Schulterblatt-)  Glieder,  welche  je  2  Arme  tragen,  jeden  mit  wenigstens 
2  (im  Ganzen  20)  zweizeilig  gegliederten,  oben  ^btr  ganz  getheüten 
Ästen,  die  mit  Tentakeln  besetzt  sind.  Indessen  gibt  es  nicht  ganz 
selten  Monstrositäten,  wo  nur  4  sog.  Schultern  vorhanden  sind,  oder  wo 
eine,  zwei,  drei  der  Schultern  entweder  einen  lerkümmerten  einfachen 
Arm  oder  einen  und  selbst  zwei  doppelt  getheiite  Arme  (also  statt 
20  wohl  16,  18,  22,  24,  26,  30  sog.  Finger)  haben,  wie  Diess 
von  E.  liliiformis  so  ausführlich  als  belehrend  von  Strombbck 
nachgewiesen  vrird. 

Arten:  6 — 7,  die  meisten  im  ächten  Muschelkalke  allerwärts 
terbreitet ;  doch  gewöhnlich  nur  die  in  Kalkspath  verwandelten  Säulen- 
Glieder,  Trochiten  (von  welchen  der  Trochiten-Kalk  auch  seinen 
Namen  hat);  schöne  Köpfe  kommen  selten  vor.  Mehre  Arten  im 
Si.'Cassianer  Gebilde. 

Encrinus  liliiformis     (o,  153).  Tf.  XI;  Fg.  1  a  b  c. 

Ronrrut  is  litho».,  Hamh,  i7t9y  t.  3,  f.  7 ;  —  Ritter  Orpeiogr,  Qo$Ur,  1. 1, 
f.  3 ;  —  RjTTsm  tptcim,  u  Oryet  Cüienb,  f.  2,  3 ;  ^  Bruckm.  Tke^mw* 
t.  IS;  —  Laug  Lü^rid,  figur.  1. 14,  19,  f.  3,  3;  —  Bboth  JtU.  §i  M^ni. 
tukterr.  t  2$  —  Coixim  i.  Aei.  PaUi.  ill,  t.  4,  f.  1—5^  —  Walcb  in 
KifORA  Pftref.  I,  8,  t.  xia,  t.  xxxvr,  f.  b  (Trochit),  Suppl.  t.  vii,  f.  1,  2, 
t.  vuf,  f.l,  2,  t.  viif,  f.  1,  2;  —  Lsninns  Prolog»  t.  lo;  —  Scuulzbh  Ver- 
tteiDte  Seesteme  1760i  t.  1,  f.  4,  6,  6,  9;  —  Schrot.  Eiolfit.111,  241  ß., 
t.  a,  f.  1,  2,  9,  11 ;  —  Ardrbib  Briefe  t.  2,  f.  9. 

EneriDi    s.   Penfacrini   in   [i4ii0fijfmf|  PenUterinorum  aiiarwmfMe 

Peire/aetorum  marinorum  maxitme  memorMiium  brmn9  doieripUö  (ßöü. 

1784^  19  pp.,  6  lab.  4®;  t.  1—4. 
EncriDaa  s.  Liliam  lapideom  ELiRBifBBRG  ifs  EneHno  1799^  p.  352, 

t.  1 ;  -  Elus  CotaU.  176$y  1 14,  t.  37,  f.  K. 
Encrinas   s.    Anthoporita  Hofbr   in  Ad,  Hshei,  /F,  204,  t  ^ 

f.  11—13. 
Yorlicella  rotnlaris  Esp.  Zooph.  i  8,  f.  1,  2. 
lait   EDcriDos  Lof . 

Enkrinit  Kunif  i.  Natorf.  178Sy  JTIX,  101,  U  6. 
Lily   Enerinte  Park.  Org,  Rem.  11^  t.  13,  14,  f.  1  ff. 
EncriDites  fossiiis  Blü]ibii»ach  Abbild,  natarb.  Ckgenst.  iS99y  t.  Oe. 
EDcrioitestroebitiferns  Schltb.  i  •  Jb.  1818^  91,  99. 


r . 


• .!  II  >   M  I ;;  M  '«    •  LitfH.  m/m.  »-.  Ihk.  ■rt.BL  «B;  1  fl,   .-£ 


I'   .  .    ^    ,  f         A<  -'^  •    Tn^f  *i  ::i-    i4<.  ::♦  *«-;  —  I4M09  6«M  IJt; 

/r.  ,/.    /<*    /t4i^    (Zr-l      -    JL  .  S«.if«b:«  S0nr  !£• :  —  SnMiv.  Brilr.  ff, 

t    I    .    #    f      >    >       -  f  «A»v    ^  ^  f Mf.  910.  ffM»^  4L  7.  21 ;  —  Dh- 

r    ftr   ^040    Wr,        H«*7TU.  ikML.  IMIL  ^2.  US;  —  Zonaoi.  dai. 

,*  ,   .  *.  »  ^-»  /♦^^   *:•,  -  Sc«rif.  i,i<  ><*i^=».  As.  21-2».  14,44;- 

^.  .;  •  /  /  /r ,  #  4  «  m^mit'tf^rmtt    MiLX«    Crr«.  !•.  L  1.  f.  1 ;    •—    BMiW 
M  /«/*/,/«.   ^,  11.  f.  9,  f.  »i  -   Hmx  Pe(rHk.S49;  —  T«!.«!  BiMM9$; 
h*,fifP    f^*«ofk    /,   177,  %.Ui.  f.  8.  tft4;  -  Klö».  0r«ai.  S32. 
4*  '  fti  *  *  *  f  ft  •    •  H  I  r  H  *  h  u  hi,w,  Aei,  io  357,  i.  28,  f.  S  (|P«r«>. 
¥  itf  1 1  »1»^  t  f*  4*  m*r  lirr.  i,  l>iV/.,  ill/.  i(.  P^ffp.j  fl.  SO,  f.  1. 

1^/^  4<f^/  OIm ')« r  «iri'l  4n  iUrnti  wenigen  (20,  dicken,  einfachen  und 
kuf^t^tt  hf-Uttk  f^lt'tUlt'it,  ^r.Uhn  gegen  die  glatte  Mitte  hin  erlöschei^ 
»fht  U}*Ui  vttft  th'wn  i\nr  andnm  Arten  zu  unterscheiden  (▼gl.Tf.  XI, 
|>  I  .  hl  Aii«h  ■Inil  »Ic  itctf  rund  (und  nur  im  obersten 
llf<  W  tU  t  csiHilit  ImI  ffiiifii:li(iii  Kxrmplaren  abgerundet  funfkantig) ,  liel 
ffiffif-f  hU  Imi|  niiilt'tfi  Kilnoidcnn  (Fg.  c),  und  nach  oben  wech- 
üifii  \t^*\U-^»  imH  «f  hmriliMfn  nh  (Fg.  a).  Das  Becken  liegt  bald  so  tief 
^M)ai|ii.M  iti  III  Hill  li>lfiilK(Miilrii  Kreis  hochgcwolbter  Tafelchen  ein- 
^i'«iiiikl ,  lU««  Hl  iiuMrti  itklit  üiclilliar  ist,  wie  in  unsrer  Abbildung, 
Itiilii  Imiiii  r>«  %iiii  fitiiifMi  iiorh  gt^üchon  werden«  Die  Glieder  des 
lliiküiu  »iMit  iiiitm^olui  Mio  Maas  ■  Verh51tnis5c  zwischen  den  Glie- 
ili'iM  ^^«»ililrititri    Alton  nhiil  moIiI  obonfalls  verschieden. 

tu  ^^f•MA«rl•  A,  llftM/jtrA/iiHif.  ilor  Schureiiz,  Tyrol  und  Polen 
iiiu>  itt^i  lio«iMitiM«Mii^iiMi  Mu«ch<«lkalk-Vor$lrinoruncen.  Ton  den  obem 
A«lui'hi«>u  ilo»  tliiHioh  >«iml»loinr»  und  ^om  Wr'llenkalke  an  bis  an 
»U»^  I  rhonKoMo  (o««hi'i\.l  yl^^      -   li'V   doi'h  am  hSuficslen  and  be- 

\\\    ^•♦^iS,^'**^^    u)\Nr«xNAJ,''r\''    in    Wiiritrmktrf  «r.d   Baden 

>^s4*^K^t>  V*  W-.  Vi\s^>i-^Nr.  Sm>mi4  k*^»^  t.^iK  i«/iii?c^  .  Mmm^teT 
xM^v^Kav  ^^(  «UAv^iiA«>i^^  ^  ri.  4>%:>mikii«MW4  m  i/^yqvjcW«,  in 
4^i^-4».^M»,  4^.  MjoAv.C     lt.  K#<NMr    *r  jtffr.  t^imoii^,  Iirt^cMel- 


47 

nd  SchaiHnkalk-Schichten  It^y  im  Öolithe  und  braanlich-grauen  JLaike 
^^  bei  Jenaj  dann  nördlich  bis  Einenach  k^,  am  Kranberge  bei 
90tha,  am  Lohberg  bei  Tomto,  zu  WalterahauMen  am  Fuase  des 
Rftrin^er  Waldes ;  in  Jhreuaaen  {Rüderndorf  bei  Berlin),  In  I«ilne- 
hir^  C^m  Seegeberg)  u.  s»  w.,  überall  im  eigentlichen  Muschelkalke. 

In  Fi'ankreich  kommen  zu  Shüzbad  Enkriniten-Glieder 
noch  im  bunten  Sandsteine  (i)  vor.  Andere  im  Muschelkalke  xa 
Umetiile,  Dompiail  u.  s.  w.  In  der  Sckweitz,  eben  so  zu  Per- 
renlrug,  im  Aargau,  in  Basel  {Mellingen  und  Zullwyl).  In  2Vro/ 
ra  St.  Cassian,  zu  ilovl^/tona  bei  Recoaro  und  zu  ßetca  im 
Cffifortno.  In  Ober-Sehleaten  und  in  Po/en  an  vielen  Orten  im 
Dbem  Theile  des  eigentlichen  Muschelkalkes  {Oppatowitz,  Charzatü, 
Beuthen,  Makagotcz,  DetUsch-Piekar  u.  s.  w.)- 

Der  Encrinns  liliiformis  M0!9ST.  von  St.  Cassian  soll 
uch  in  der  Beschaffenheit  der  Stiel-Glieder  unterscheiden,  jene 
etwa  ausgenommen,  welche  in  isolirten  Blöcken  in  der  Tiefe  des 
Ihales  auf  sekundärer  Lagerstatte  gefunden  werden. 

2.  Encrinus  pentactinus.  Tf.  XIUS  Flg.  i. 

Encrioot  peataclin  os  Br.  i.  Jh.  183T,  30,  t.  2  [?  Gsiif.  i.  ib.  IM^, 

530]. 
PEncrioitet  peataetinnt  Schm.  und  ScHr^in.  Jena  45. 
Chelocrinos  pentactinaii  Mtr.  i.  Jb.  183T,  316:  i.  Mos.  Senkb.  11^ 

26«.  f. 
EncriDat  (Chelencrinu s)  pentactinus  Bn.  Enam.  174. 

Bis  jetzt  nur  1  halb-verdecktes  Exemplar.  Die  5  Haupt-Arme 
ler  Krone  sind  nur  2gliedrlg,  dann  gegabelt  und  jeder  Gabel-Ast 
ragt  2  zweitheilige  Äste,  so  dass  die  Zahl  der  sog.  Finger,  wenn 
)iess  auch  auf  der  verdeckten  Seite  der  Krone  stattfindet,  auf  40 
statt  20)  steigen  wörde. 

Am  obem  Theile  der  funfkantigen,  wie  aus  5  runden  Stäben 
lusammengesetzten  Säule  ist  jedes  vierte  Glied  breiter  und  dicker, 
md  unter  den  8  zwischen  liegenden  vrieder  jedes  mittle  kleiner  als 
lie  übrigen;  die  grossen  tragen  je  5  kurze  Hilfs-Arme;  die  Gelenk- 
dächen  sind  kurzstrahlig ,  und  in  Folge  des  ffinf-kantigen  Umrisses 
lerselben  schicken  sich  diese  Strahlen  etwas  zu  einer  fQnf-blätlrlgen 
Bildung  an  (wie  bei  Pentacrinus).  Da  doppelte  Gabelungen  der  ein- 
einen Arme  auch  bei  E  n  c  r  i  n  u  s  liliiformis  als  Monstrosital  vorkom« 
nen,  so  wäre  auf  diesen  Charakter  kein  IVerth  zu  legen ;  auch  werden 
lie  Stiele  desselben  wie  an  dieser  Art  oben  zuweilen  etwas  Skantig, 
iber  die  Hilfs-Anne  sind  ihr  bis  jetzt  jedenfalls  elgenthumlich.   Gefunden 


48 

im  Muschelkalk-Gebiete  am  Falkenkruffe  bei  Detmold,  wahrschein- 
lich als  Chaassee-Stein  von  Schepera  Draiaeh  bei  RonUnghauaen 
stammend;  —  dann  bei  Jiena?? 

3.  Encrinus  Schlothelmf.  Tf.  XIIIS  Fig.3. 

Encrinites    Schlotheimi   Qubftst.   i.    Wibgm.   Arcb.   168S,    II,   227, 

t.  4,  fig;.  1  >  Jb.  1887,  104. 
Chelocrinas  Schlotheimi  Mm.  i.  Jb.l^^,  316;  Buch  das.  IM^»  69# ; 

i.  Mus.  SenkcDb.  //,  aSS,  t.  16,  f.  9.    . 
£ncrinu8  Scblotbeimi  (Qu.)  Stromb.  i.  geol.  ZeiUchr.  I,  163. 

Von  den  10  llaupt-Armen  der  Krone  trägt  die  Hälfte  (oder 
vielleicht  weniger)  einen  einfachen  und  einen  doppelten  Ast,  was 
25  Arme  und  50  Finger  gäbe ,  was  offenbar  auf  Monstrosität  be* 
ruhet;  aber  die  drehrunde  Säule  trägt  an  jedem  9.  bis  11.  Glied 
einen  Wirtel  grosser  Hilfs-Arme,  wegen  dessen  wir  diese  vielfach  an- 
gegriffene Art,  nicht  aber  das  Genus,  noch  aufrecht  halten. 

Im  Muschelkalke  bei  GOttingen  am  Heinberge)  in  Thüringen 
und  in  Ober-Schleiien. 

4.  ?Encrinu8  dublus  Stromb.  i.  geolog.  Zeitschr.  I,  196,  S09. 

PentacriDut  vulgaris  Schltu.  Petrefk.  I,  327,  Hl,  lOS^  t.  S9,  f.  S. 
Pentacrinites   dublus    Goldf.  Petref.  I,  i76,  t.  53,  f.  6;    Gibbbl  i. 

Jb.  184S,  714;  ~  Cafioif.  ib.  1847 ,  316;  —  Schm.  und  Scblbid.  Jemm 

21,  23,  24,  34,  44. 
Encrinites  dublus  Qoeivst.  i.  Wibgm.  Arch.  188S ^  II,   223  ff.,  t.  4, 

f.  2;  >  Jb.  1807,  104;  —  Gfiin.  i.  Jb.  1888,  530. 
Chelocrinus  dnbius  Mrn. 

Krone  unbekannt  Säule  f&nfkantig,  von  Strecke  2a  Strecke 
mit  einem  Wirtel  ?on  Hufs  Armen ;  die  Glieder  mit  funf-bl&ttriger 
Zeichnung  der  Gelenk-Flächen,  wie  bei  Pentacrinus,  wohin  die 
Art  vielleicht  auch  gehört?  Die  5  Seiten-Flächen  der  Säule  sind 
oben  Rinnen-förmig  ausgehöhlt ,  mitten  eben ,  nach  unten  hin  wohl 
gewölbt.  Die  Gelenk-Fläche  ist  am  Rande  strahlig  und  trägt  in  der 
Mitte  ein  Sternchen.     Vgl.  übrigens  die  zitirten  Abbildungen. 

Im  Muschelkalke  am  Schlossberg  zu  Walter$hau$en,  bei  Qued- 
linlnirg,  zu  Oothci,  zu  Jena  (im  untern  Muschelkalk,  Terebratel*Schicht 
und  Schaum-Kalk  k»),  und  in  BrauMckweig  (im  Schaum -Kalk  k^). 

Dadocrintis  Myr.  1847. 

Stiel  lang  «und  drehrund,  glatt;  die  Glieder  auf  den  Gelenk- 
Flächen  mit  wenigen  kurzen  und  dicken  Strahlen.  Auch  die  Zu- 
sammensetzung des  Bechers  oder  Rumpfes  ist  ganz   wie   bei  £n- 


40 

avs;  nur  tind  die  tnf  den  Becken  rfUeodeii  enteil  Glieder  laf- 
hc,  nngewölbt,  daher  Jenee  iiosseii  liehtbar  bleibt  mid  der  Rumpf 
B  kreUel-förmige  Gestalt  uininiint;  «och  sind,  was  wohl  am  wesent* 
istan  ist,  die  2weige  der  Arme  nur  aas  einseUigen  Gliedem  mü- 
imengesetst.    Einxige  Art,  im  Moschelkalke. 

id^crlnvs  gracllis  Mtr.  T1  XIH\  Fg.  9. 

ertnas  graeilit  L.  ▼•  Boo«  hi  ä§Him§r  Monats-B.  1846,  17,  ^  Jh. 

fM^  soe;  i€48j  eso. 

lerinites  graeilis  L.  v.  Boo«,  i  Jb.  1848^  64. 
docrinat  graeilis  Mtr.  i.  Jb.  IM7,  575,  577;  1848^  300. 

Im  Obern  Theile  des  Moschelkalks  (k^  k«?)  in  Schieben  m 

Ofipiiz  bei  BreaUm,  am  Peterhof  bei  Oleywit»,  bei  TamowUz; 

CharzoWt  yiellelcht  noch  mit  Bncrinus  liliiformis;  dann 

m  so  bei  Recoaro  Q^^)  \  im  HalUtatter  Cephalopoden-Kalk  oder 

imoniten-Marmor,  welcher  sich  sonst  dem  Lias-Kalke  mehr  n&hert 

Calathocrtntii.  Htb.  1848. 

lathocrinns  Mtr.  i.  Jb.  1848,  467. 

Ist  noch  nicht  charakterisirt«  Im  obem  Maschelkalk  Ober^ 
hle9ien$  (?!«*). 

TetracrbMes  Catcllo  1820. 

Catulco  bildet  in  den  Nuovi  Annali  di  Bologna  i846,  Fbr. 
rfr.  p.  19)  t.  3,  f.  5,  vierkantige  Kriniten-Sftulen  Ton  Recoaro 
,  welche  aof  ihren  Gelenk-Flachen  Blumen-bllitrige  Zeichnungen 
hroebmen  lassen,  ganz  wie  die  meisten  Pentakriniten  (P,  scalaris, 
priscas  etc.),  aber  mit  nnr  4  statt  5  Blftttern.  Diese  Bildnng 
rulrt  iweifelsohne  nur  auf  einer  Monstrosität*  Er  selbst  stellt 
a.  O.  (p.  16)  Tf.  3,  Fig.  1  unter  dem  Namen  PentaerlaL- 
s  scalaris  einen  Krinoiden-Stiel  aus  dem  Muschelkalk  derselben 
gend  dar,  welcher  ausser  in  jener  Zahl  nicht  Tcrschieden  in 
n  scheint.  Ob  aber  diese  Slulen  wirklich  tu  Pentacrinus, 
r  aus  ihrer  Bildung  wahrscheinlich  ist,  oder  auch  noch  tu  Encri- 
s  gehören,  lässt  sich  jetst  nicht  entscheiden. 

Asptdiara    Aq.    1835. 

iL  Mäm. Nimehmi.  h  l^^) 
Bin  Ophiuriden- Genus,  welches  sich  Ton  den  Verwandten  dadurch 
«rscheidet,  dass  die  Scheibe  auf  ihrer  Bücken- Seite  von  einem  Stern 
I  10  grosseren  Tafeln  bedeckt  ist;  Hund-Seite  klein-schuppig,  die 

BroBB,  Lethaea  (eogaostiea.    3.    Ani.    Hl.  4 


I 


5  Arme  verUltiiitsmUtig  dick  und  km,  von  4  Reihen  Dachiiegel- 
slandiger  Scliappen  umgeben,  wie  gewölmlich. 

Arten :  nrel  im  Mnechelkalk  and  eine  im  Lies.  Doch  bedurfm 
die  nicht  typischen  Arten  wiederholter  Unteriochong  in  Befug  auf 
die  Sippen-Charaktere. 

Aspidnra  scntellata  Br.  Tf.  XI,  Fig.  SSab. 

Aster itei  aoatellataa  Bi.uiia.  Artfbaeol.  I,  94,  t.  S,  f.  lo. 
?Asteriaeitei  eremita  Schlot«,  i.  Jb.  18iSf  99;  Pefrcfk.  III,  81. 
Ophiura  loricata  Ooldp.  b»  Dboi.  458;  Petref.  1,  S07,  t.  es,  f.  7; 

—  Alb.  TrUs  84,  88,  318. 
Atpidara   loricata  Aa.  i.  Mdw^  Netiekmi.ly  183}   —   Alb,    i.    Jb. 

1888,  468. 
Ophiara  tcn  teUafa  Bn.  Leib,  a,  157,  t   11,  f.  23;  —  Schboo  ond 

ScHLBio.  Jenm  44,  t.  4,  f.  7;  —  ^ZsoiiCHif.  i.  Jb.  1844,  58. 
Atpidara  ■ontellata  Bb.  1847  Enmn.  183;  Nonencl.  lli. 

Der  Mund  dieser  Art  (Fig.  b)  ist  Ton  einer  Rosette  aus  16 
lanzettlichen  Täfelchen  eingefust,  an  welche  sich  die  Schuppen- 
Reihen  anschllessen,  welche  nach  den  Armen  auslaufen.  Die  Rück- 
seite (Fig.  a)  ist  bedeckt  von  grossem  Tifelchen,  nämlich  einem 
sechsseitigen  in  der  Mitte,  darum  einen  Kreis  von  5  rhomboidaleo 
grossem,  und  diese  wieder  umgeben  von  einem  Kranxe  von  10  noch 
grössern  Täfelchen.  Die  Arme  sind.  Ianfettf5rmig,  iurx  und  dick, 
ohne  Schuppen-  und  Stachel-Anhänge;  die  kleinem  öflhungen  um 
den  Mund  nicht  deutlich.  Unsere  Figuren  sind  aufs  Dreifache  Te^ 
grössert 

Vorkommen  im  Muschelkalk  am  Hainberge  bei  OöHingem.  xa 
Elzen  bei  Hannaver^  im   Saal-Thmle  bei  Jena,  bei  Villinpent  j 
Rottweii,  BfMingen  u.  a.  a.  Orten  des  Würtiember§i$chen  und 
Raden'schen  Sehwarzwaides  (k^  k^),  wie  auch  bei  Reeearo  (U^). 

Aermira   Ao.   1836. 

(Mim.  Nmck.  1,  182.) 

Dieses  Ophinriden*6enu8  ist  fein  beschuppt,  und  von  Ophiura 
selbst  nur  hauptsächlich  dadurch  verschieden,  dass  Reihen  kleiner 
ovaler  Schöppchen  an  den  Seiten  der  5  einfachen  Arme  die  Sta- 
cheln erseffcn.     Arme  schlank. 

Arten:  zwei ,  im  Muschelkalke. 

Acroura  prisca  Ao.  Tf.  XIIP,  Fg.  Sab. 

Asteriacites  ophinras  Scb&tb.  F^trlk.  t,  325,  t.  29,  f.  8. 
Ophiura  prisea  MGiiat.,  Gr.  PaML  !,  888,  t.  82,  f.  8. 


51 

hi«ra  SehUtli«i«i  Hux  Pttrfk.  38S. 
'oiira  pri»cft  A«.  k  Mim.  Nm^  I,  109. 

Die  Befchaffenheit  der  Mand-Seite  ist  nicht  sehr  deutlich;  ausser 
on  einander  entfernt  stehenden  Radien  um  den  Mund  schefnt  fie 
ich  wenigstens  von  starken  Schildern  nicht  bedeckt  gewesen  su 
9.  Anne  lang,  schmal,  pfriemenförmig.  Die  Mittelreihe  der 
ilder  auf  deren  Bauch-Seite  (Fg.  b)  klein,  sechsseitig,  doppelt  so 
l  als  breit,  die  beiden  Nebenseiten  am  grössten,  einwirts  ge* 
«n  (Abbild,  nach  Goldfuss,  das  Arm-Stück  sehr  vergrdssert.) 

Im  Muschelkalke  (k^)  Frankem  lu  Lainech  bei  BaireuiH' 

,  2.)   Brachiopoden« 

Utijftda  Lamk«,  Zungen-MafoheL 

Schaale  gleichklappig,  gleichseitig,  d&nne,  homartig,  sungen* 
nlg-ofal,  am  yordem  Ende  rund,  luweilen  etwas  abgestotit,  am 
teren  Ende  spitx  und  beide  Klsppen  klaffend  für  den  Austritt 
SS  sehnigen  Anhefte-Fusses.  Zwei  dlvergirende  Falten-ihnliche 
he  Vertiefungen ,  Ton  der  Anheftung  der  Muskeln  herrührend, 
«fazlehen  beide  Klappen  von  der  Basis  bis  zum  entg  *g<*nge8ets- 
Rande. 

Arten:  lahlreich,  sehr  schwer  unterscheidbar;  einige  in  tro^ 
eben  Meeren  lebend;  andere  fossil,  durch  alle  Formationen  vor- 
nmend. 

Dgula  tenuissima  (a,  158).  Ti  XIII,  Fg.  6  b. 

Utas?  Baoifif  in  Mona'«  Bad.  Arch.  H^  78. 

Bgnia  tenaissima  Bfionrr  Oaea  Heideik  230 ;  —  Albbrti  Trias  67« 
OS,  318»    —   Zbdschivbii  L  Jb.  1897^  313;  —  Volts  das.  1898j  330; 
-  Crbdu.  das.  1889,  393,  390 ;  —  Gbbsslt  das.  1845^  150. 
ingala  kenperea  et  L.  calcaria  Zbi«k.  i.  Jb.  1894^  304—397} 
.  0 ;  —  ScBM.  a.  ScHLBiD.  Jena  20,  44. 

Wenig  ausgezeichnet  durch  deutliche  Zuwachs-Streifung  sowohl 
durch  2  deutliche  Längen*Linien  auf  je3er  Klappe,  eine  schmale 
gliehe  Form  und  ziemlich  abgestumpften  Stirnrand. 

Vorkommen  im  obem  Buntsandsteine  von  Sulzbad  und  Domp* 
i  (a');  —  im  Muschelkalke  und  Keuper  (k^  ^\^\  ^^  nach  ALanm) 
I  /  8ehwarzwalde$  Familien-weise,  zumal  bei  Rottweil  und  Aar- 
i;  und  im  Keuper-Mergel  bei  Göttingen  (Rosm.)^  Zbuscbmkr 
rt  sie  im  Muschelkalke  (k^)  Oberachleiien»  bei  Tanwwitx ;  Cai^n* 
a  m   doloffli tischen  Mergeln  und  Lettenkohle   (t^^  von  Qothax 

4* 


Grbssly  im  Mofchelkalk-Doloniil  (Ik^)  des  Aargma.  Die  lebendei, 
wie  fossilen  Li ngula -Arten  sind  unter  sich  alle  so  Ihnlich,  dass 
ich  gar  nicht  tu  behaupten  wage,  ob  die  Art  Ton  Sintheim  bei 
Heidelberg  aus  den  thonigen  Zwischenlagen  des  Steinsalzes  (Ik^ 
ob  jene  bei  Posidonomya  minuta  in  den  unteren  Kenfm^ 
Lagen  (i^)  bei  I Sbuhehn  (Fg.  6a,  vgl.  auch  Qdkmst.  WOrii.TVj, 
und  jene  im  Dolomit  der  bunten  Mergel  (1^  Albirti  ISl),  ob 
Zbnkkr's  Lingula  calcaria  und  L.  keuperea,  beide  in  den 
Zölestin-Schichten  des  Muschelkalkes  ton  Jena  und  im  Keuper  brf 
Weimar,  ob  die  in  F^ranken  vorkommenden  Individuen:  ob  alle 
diese  i ur  nämlichen  Art  gehören ,  da  sich  die  Form  im  Gestein  auf- 
fallend ändert,  wenn  die  häutigen  Seiten-Ränder  sich  mehr  ausbrei- 
ten oder  die  Schaale  flacher  gedr&ckt  wird,  was  auf  allen  culetit 
angeführten  Fundstätten  der  Fall  ist  (Vgl.  auch  ▼.  Aubrti  Trias^ 
S.  318.)  Doch  hat  man  sich  neuerlich  liemlich  allgemein  lAr  die 
Identität  ausgesfirochen;  und  da  Alberti  im  Bünt-Sandsteine  im 
Sulitbad  die  Posidonyma  des  Keupers  wieder  erkannt  hat  (Jk 
i882,  938),  so  dürfte  auch  du  Vorkommen  derselben  Lingalih 
Art  in  beiden  Gesteinen  nicht  überraschen.  Obrigeni  scheint  Qon- 
STKDT  eine  kleine  glatte  Art  in  X  und  n  ton  einer  höheren  n 
trennen. 

TerebrahUa. 

Der  Muschelkalk  enthält  nur  wenige  verbreitetere  und  bezeich- 
nendere  Terebratel-Arten ,  insbesondere  die  T.  tulgaris  aus  der 
Abtheilung  Laeves  Jugatae  Repandae  t.  Btcu's^  die  T. 
Mentzeli  aus  der  FamUie  der  Dichotomae,  und  die  merkwür- 
dige T.  trlgonella»  welche  sonst  dem  Jurakalke  zusteht,  aus  den 
Cinctae. 

1.  Terebratula  Mentzeli.  Tf.  XII>,  Fg.  8  (?}.  j 

Terebratnla  Mentselll  L.  ▼.  Boca  i.  Jb.  1849 j  S55,  t.  S,  f.  1  (te- 
ferfeelä)}  1S4Sf  54,  56. 

Diese  Art  hat  die  starken  scharfen  Falten  der  Plicosae ,  die  aber 
schon  in  der  Nähe  des  Buckels  zum  Theü  sich  spalten,  wie  bei  dea 
Dichotomae,  so  dass  ihr  Gesammt-Bindruck  mehr  an  jene,  der 
scharfe  Charakter,  wie  L.  y.  Buch  ihn  aufgestellt,  an  diese  Famtüe 
sie  anschliesst.  In  beiden  würde  sie  mit  3—4  andern  eine  kleine 
Gruppe  bilden,  welche  darin  übereinkommt,  dass  jederseits  anssethaft 
der  letzten  Seiten*Falte  der  Ventral-Klappe  ein  ganz   ebenes  Olr 


kanb,  und  von  der  der  Donal*KIappe  ein  tolehes  heraabieigt,  die 
iek  beide  so  einer  elienen  und  faltenlosen  Seiten-FIiche  mit  tM- 
Iger  Naht  Verbinden.  Innerhalb  dieser  Gruppe  unterscheidet  sich 
MB  T.  Mentseli  durch  einen  stumpferen  Schlosskanten-WinlLel, 
einen  rechten  inweilen  Abersteigt»  durch  die  ebene  Ober- 
Ton  kaum  mehr  als  der  halben  Lfinge  der  Schlossiuinten,  durch 
deutlichen  Sinus,  welcher  sich,  Y^  der  Breite  einnehmend,  mit 
i  scharfen  Falten  in  die  Rucken-Rlappe  einsenkt,  und  durch  14 
Ndeher  Falten  im  Ganzen  (▼.  Boch).  Schlosskanten  stets  doppelt  so 
kng  als  die  Rand-Kanten,  daher  die  grösste  Breite  in  die  NIhe  der 
Stfan  fint  und  die  Schaale  ein  etwas  Flcher-fdrmiges  Aussehen  erlangt. 
Beieichnend  lur  den  südlichen  und  östlichen  Muschelkalk.  •  So 
m  Hai^t-Muschelkalk  (k^)  OberteMeiiem  bei  Tamowitz  und  Oiei- 
wU%t  so  RovtfUana  bei  Eecoaro,  lu  SL  Coisian  überall  mit 
Bpirifer  rostratus  aeuius  (die  Figur  ist  von  einer  Zeichnung 
DinmBE*s  entnommen,  die  wir  für  diese  Art  halten,  woiu  aber  der 
Tot  seit  einem  Jahre  ausgeblieben  und  auch  auf  brieflichem  Wege 
keine  Erliuterung  zu  erhalten  war). 

1  Terebratula  trigonella. 

Terebratalitet  trigonellot  Schlth.  Petrfk«  I,  271  (jNirs). 

Terebratola  trigonella  . . .  Cat.  i.  N.  Ann.  di  Bohptm  184$^  PMr. 
{ß9ir.  p.  7).  f.  1,  f.  e;  >  Jb.  tB47i  9o;  —  i.  Am.  ser.  IM.  XJIVf .. .', 
-  PoacB  Pük  se;  *  MaifTiBL  i.  Jb.  1849,  452;  -  Gimard  dat.  IM^ 
474;  —  ZBOfGim.  das.  1844,  66;  —  t.  Buch  das.  1848,  263;  1848,  64. 

Terebratula  acaleata  Cat.  Zool.  119,  ti,  t.  Bk\  i.  N.  Am.  M 
MH0gm.  184$,  FMr,  (ssir.  p.  7),  t.  1 ,  f.  7;  —  i.  Ad.  soe.  UdL 
XXiV, 

Die  Beschreibung  und  Abbildung  folgt  in  der  Oolithen-Gruppe. 

IToikonunen  auch  im  Muschelkalk ,  meist  mit  voriger  Art  zusammen, 

ra  Tammoitz  in  0ber9cKlenen\  in  Polen  zu  Bobrownih  an  der 

Sthlenehen  Grenze;   zu  Rötigliana  bei  Recoaro;  und   zu  Si. 

Cas$imL 

I.  Terebratula  vulgaris  (o,  159).       Tf.  XI,  Fg.  5abcde. 

Ferebratala  commuiiit  Sorltu.  i.  Jb.  1818,  rn,  104  (somI.  /^.);  — 

Hcidelb.  Compt.  d.  263  (Zcitschr.  f.  Min.  18M9,  i,  77);  *-  Goldp.  KDecu. 

4M;  —  ZiBT.  Vertt  WürIL  62,  t.  39,  f.  l;  *  Ktto.  BrmidS.  167,  323 

(sjceL  #yiMii.  Bote.). 
rsrebratulitet  vulgaris  Schlth.  Petrfk.  1,  276,  111,  82,  113,  t.  37, 

f.  5—0;  —  Bnoiffi  Omem  130. 
rcrebralula  vulgaris   Al.   BaoifeN.   Csrr.    422;    —    Bvcu   T0Mbt4 


M 

92 ;   —   Albbati  Trias ,  96,  243 »  818  ff.  i   -    Dte.  i.  Lk.  fttfl.  k,  VH,  ■ 

362;  —  Posch  Pol.  17  (mm/.  /9f.);  *-  Catullo  i.  JV.  ifim.  lU  Boiogmä  ^ 

19^^,  Febr.  (estr.  9)  t  2,  f.  i;  —  Mo.  i.  Jb.  1884y  4,  lO;  —  Scuotr.  L 

das.    l88Sy  138;    —   Voltz   das.    1888,  339;    —    Credn.    das.    188$^  < 

385;  1842,  7,  21;  l^^f,  316;  —  Dabvbs  das.  1841,  555;  —  Zbuscbr.  T 

das.  IM4f,  55;   —    GREsioir  das.  184Ö,  155;   —  v.  Boch  das.  1848,  r 

54;  ~   PmLUPs  das.  1848,  734;   «-    Qoenst.  W^trii.  31;   —    Scbm.  b.  p 
ScHLRiD.  Jan«  22,  26s  38,  29,  30,  33,  34,  43 ;  —  Stromb.  i.  Geol.  Zeitacfar, 
/,  156,  195,  209. 

Var. 

Terebratulites  radiatus  Schlth.  Petrfk.  f,  273. 

Terebratula  radiata  Schlth.  Verzeichn.  64;  —  Boch  Tenbr.  93. 

Die  Art  zeichnet  sich  Tor  anderen  glatten  Arten  mit  sektiren- 
dem  Deltidium  {F^.  c)  aus  durch  ihre  in  der  Mitte  am  höchsten  | 
gewölbte  und  vom  Schlossrande  herab  durch  eine  etwas  irertiefle  Linie 
getheilte  Bauch-Klappe,  das  ungewöhnlich  breite  Deltidium  (4  :  i\ 
In  Verbindung  mit  der  eigenthumlichen  Beschaffenheit  dea  SiMtt, 
indem  nlmlich  die  Mitte  des  Stirnrandes  der  Rücken-Klappe  sich  gegen 
die  Bauch-Klappe  erhebt,  ohne  daas  bei  jüngeren  Exemplaren  ¥on 
den  Einbiegungs-Stellen  aus  Rippen  sich  gegen  das  Schloss  zögen, 
uro  die  mittle  Wulst  und  Bucht  beider  Klappen  vom  Oberreste  zn 
trennen  (Fg.  de].  Bei  altem  Individuen  erscheinen  sie:  die  Bucht 
der  Oberklappe  erbebt  sich,  aber  der  Wulst  der  untern  bleibt  in 
glei(  hem  Niveau  mit  der  übrigen  Oberfläche  (Pg.  a  b).  Durch  be- 
ginnend'^ Verwitterung  entsteht  zuweilen  eine  feinatrahlige  Streifttng 
der  Schaale  (T.  radiatus). 

Vorkommen  als  vorzügliche  „ Leitmuschel "  (ausser  im  oberen 
Bundsandstein  zu  Sulzbad  und  im  Wellen-Dolomite  Württembergi: 
i^;  überall  nur  im  eigentlichen  Muschelkalke  (k);  so  in  Franko 
reich  {Tauion,  Domptaü,  ! Rehainrillera  bei  Luneville,  u^]; 
—  in  der  Schweitz  {lAarau,  Ba$el,  k'};  —  in  DeuiMch-  1 
land,  insbesondere  dem  südwestlichen  {!Bahreu!h,  Schwarxwald, 
I  Mayn-  und  /  Meckar  -  Gegenden  Badens  und  WHarltembergt, 
und  in  Rheinöayem,  k*  und  nicht  höher);  dann  im  nörilichen 
DeuhchloHd:  in  .  Waldeck ,  Pjfrmont ,  IQoslarj  GöMmgen  m 
k';  bei  Ewenaeh  u\  Volha,  Anutadi  und  Jena  (k*XV;;  in 
Braumchweig  (kU^^'\  k'^X^^);  im  nordöstlichen  Theile  [RMeri- 
dorf)\  in  OberichleBien  und  Polen  {Tamowitz,  Slubendorft 
StrelitZf  Tokarnia;  —  ferner  zu  Porzöw  bei  Kielce,  Bobraw- 
nM^tc. ;  —  zu  Bleiberg  in  Kämihen ;  —  im  VicmUinueheuvwaABH' 


kmeiiMehm,  wie  in  daoi  Kalke  von  Rec^aro  u\  und  in  jenam  von 
M.-CSoMkoi  in  lyroi,  aber  hier  nur  die  kleinere  Varletit  ohne  die 
Eindrücke  beim  SMim-Rande.  Was  Posch  als  T.  vulgaris  in  mer- 
geiifeni  lorakalke  im  Schachte  bei  Wi$Uka  •  so  wie  in  den  Schick* 
im  von  MUia§oscM,  Br%e§i,  80kMw  und  Podgarze  xiürt  und  z.  Tb. 
sbbildeC  besteht  nach  den  Original-Eieroplaren  Uieils  in  T.  bi  pli- 
cata, thells  in  Brot  unbestimmler  Art. 

(II,  3.)  Pelecypoden. 

Peeten  LAinu^  Kamm-MafoheL 

Schaale  meist  ungleichseitig  und  ungleichklappig,  frei,  regel* 
nissig;  am  geraden  Schlossrande  belderends  geöhrt,  mit  andn* 
Inder  liegenden  Buckeln.  Schloss  zahnlos;  Schloss-Grube  drei« 
eckig,  ganz  innerlich.  Unter  dem  vorderen  grösseren  Ohre  der 
rechten  Klappe  ein  Ausschnitt  für  den  Austritt  des  Bjssus  (Tf.  XI, 
Fg.  11  b},  —  oder  in  dessen  Ermangelung  eine  klaffende  Stelle 
iwischen  beiden  Kbppen.  Der  Muskel-Eindruck  gross  und  rund, 
der  Mitte  des  Hinterrandes  genähert 

Arten:  fossil  durch  alle  Formationen  wie  lebend,  im  Ganzen 
4M;  davon  etwa  30  in  der  Trias,  doch  noch  ohne  die  Janira- 
artigen  Formen  der  Kreide. 

1.  Peeten  laevigatue  (o,  161).  Tf.  XI,  Fg.  11  a  b. 

Ottracites  Pleuronectites  laevigatos  Schloth.  Petrfk.  I,  317, 
Ilf ,  61,  111,  t.  35,  f.  S;  —  (naeini  fsmis)  Al.  Baon.  fsrr.  422. 

Oiaeitea  laevigalvs  KaGe.  Urw.  11,  614. 

Peeten  laevigatas  Ba.  i.  Jb.  18»9y  i,  76;  —  Goldf.  b.  Dbcu.  4S3; 
~  ZiET.  WwrH.  92,  t.  es,  f.  4;  —  Kloo.  BrmnimA.  192;  -  Alb.  Trias 
05,  102,  131,  241,  317;  i.  Jb.  tSaSy  466;  —  CaBDif.  das.  I9M,  385; 
i84fj  816,  317;  —  Daav.  das.  t84t^  555 ;  —  Schh.  a.  Schl.  Jmh  2S, 
«7,  98,  ao,  42 ;  —  SmoMB.  I.  Oeol.  Zeitschr.  I,  137,  155,  209. 

f  Peeton  pictoa  M&nsr.  Bair.  80. 

Poctea  vcstitus  Gr.  Petrfk.  II,  72,  t  96,  f.  9. 

Diese  Art  ist  leicht  kennbar  von  anderen  ebenialls  ungestrahlten 
Alien  an  der  starken  aber  etwas  unregelmassigen  Zuwachastreifung, 
an  der  starken  Wölbung  der  Unken  Klappe  (a),  welche  in  der  Ab* 
bildaag  noch  nicht  genflgend  in  die  Augen  springt;  an  der  flachen 
Beachaienheit  der  rechten  und  insbesondere  an  deren  sehr  braMMB 
und  eehr  tiefem  Bjssus^Einschnitte  unter  dem  Tordem  Ohre  (b),  wo- 
dwch  üt  ein  gana  schiefes  Ansehen  bekommt;  aber  diese  Klappe 
ist  mm  9(fim  ietten  an  beobachten,    da  sie  gewöhnlich  auf  den 


56 

Schicht-Plgchen  fosi  aufliegt.    Das  hintere  Ohr  ist  ttumpieckig.    Za- 
seilen  zeigt  die  Oberfläche  noch  breite  farbige  Strahlen. 

Verbreitet  hauptsächlich  im  eigentlichen  Muschelkalke  U^  2VHI-  i 
ringeni  und  ganz  Sachßenß  {Weimar,  im  Schaum*,  Oolith-  und  i 
glaukonitischen  Kalke  bei  Jena,  zu  Rudoietadi^  am  Seeberg;  Lo9^  | 
berg ,  zu  Saeheenlmrgj  Am$(adfi  u^k');  Waldecks;  Brawu  \ 
schweigg  {X\^'^);  Preuaewf  (Rüdersdorf);  l  Frankene;  !  Sehwa-  | 
bens;  Badent  {! Pforzheim);  des  Eieasies  ;  der  Schweilz  u.  s.  w.; 
seltener  im  Dolomite  U^  des  Schwarzwaldet  {RoHtveil)* 

2.   Pecten   discltes  (o,  161).  Tf.  XI,  Fg.  12. 

Ostracitea  Plearonectitet  discites  SciaoTH.  Petrfk.  1,  2l8,  III, 
82,  inV  t  35,  f.  3. 

LimacStet  discot  KaGo.  I3rw.  II,  515. 

Pecten  discites  Ba.  i,  Jh.  1899, 1,7e;  —  6p.  Petrfk.  II,  73,  ta8,r.l0;  — 
PuscH  P^.  175;  —  ZiBT.  Verst.  Würti.  OS^  t.  52,  f.  5;  t  eo,  f.  «3  - 
Kl5d.  Bremdmk.  193;  —  Alb.  Trias  05,  102,  241,  317;  i.  Jb.  1988, 
466;  —  Crbdiv.  L  Jb.  t847,  316,  317;  —  Voltz  i.  Jb.  1989^  330;  - 
Mbntzbl  das.  1948 ^  453;  —  Volgbr  i.  Jb.  194$^  819;  —  Scbm.  n. 
ScHL.  Jema  20,  23,  26,  28,  30,  42;  —  SnoMB.  i.  Geoh  Zeitsebr.  I,  187, 
156,  194,  209.    • 

?PecteD  teouittriataa  M&nst.  Gp.  Petifk«  II,  42,  t.  88,  f.  12  (aaeh 
Stüombbck  eiD  der  obersteo  Sehaalen- Schiebt  beraubtes  Evemplar.) 

Diese  Art  ist  gleich  der  vorigen  aussen  und  innen  ungostrahlt, 
glatt  und  oval-kreisrund ;  aber  von  beiden  Seiten  flach ,  doch  etwas 
ungleich,  längs  der  Mitte  von  oben  nach  unten  etwas  stärker  ge- 
wölbt ;  beide  wohlabgesonderten  Ohren  fast  gleich  gross  und  rechtwin- 
kelig. Oberfläche  zuweilen  mit  feinen  strahligen  Linien.  Schioasrand 
gerade»  halb  so  lang  als  die  Klappen  von  vorn  nach  hinten  sind. 
Aber  im  Lias  und  in  den  Oolithen  kommen  so  ähnliche  Arten 
vor,  dass  sie  von  diesen  nur  schwierig  und  hauptsächlich  nur 
durch  genaue  Verglelchung  der  Ausmessungen  unterscheidbar  und 
mithin  trotz  ihrer  grossen  Verbreitung  nicht  sehr  bezeichnend  ist 
Sie  reicht  durch  den*  grössten  Xheil  der  Trias-Periode  hindurch,  liegt 
bei  Stdzbad  im  Buntsandstein,  i^;  findet  sich  in  ganz  Deuieck- 
land  im  eigentlichen  Muschalkalke  oft  in  grosser  Anzahl  beisammen, 
noch  weiter  ausgedehnt  namentlich  auf  dem  Schwarzwiüde  zu 
RoUweil  (in  k'v,  U\  1^9) ;  in  den  Zölestin^Schichten  der  Muschel- 
kalks, der  Terebratel- Schicht,  im  Schaumhalk,  oolithischen ,  braun- 
lichgrauen  und  glaukonitischen  Kalke  (k'»^^^  k^^'v)  bei  Jena; 
ebenso  in  allen  diesen  Schichten  des  Muschelkalks  in  Bramuekmeig ; 


5T 

—  SU  JMhifiigy  in  h*.  Dann  aber  auch  in  8chie$ien  (Oppor 
towiix)  und  in  I  Polen  an  tielen  Orten  des  Sandomirer  Motehel» 
kalk-Gebirgea ;  so  irie  in  Lunitiiie,  Dompiail  in  Frankreich.  Oft 
ift  sie  Veranlaffiing  mr  Stylolithen  Bildung  und  hat  durch  ihr  hin* 
Sgea  Auftreten  in  gewiMen  Schichten  deren  Benennung  bedingt 

Ltma  Lk^  Feilen-Muachel. 

(PlifiOtfMM  Sow.) 

Scliaale  fasl  gleichklappig,  ungleichseitig,  frei  und  regehnäMig; 
un  geraden  Schlotsrande  wenigstens  einerseits  geöhrt  Zwischen 
ihm  and  jedem  der  i wei  auseinander  stehenden  Buckeln  befindet 
sieh  insserlich  ein  dreieckiges  Schlossfeld  (Tf.  XI,  Fg.  9^  lO*").  Schloss 
und  Binne  wie  bei  Pecten.  Meistens  eine  weit  oder  eng  klaf* 
fende  Stelle  am  Tordem  Bande  iwischen  beiden  Klappen  (ohne 
AuMchnitt)  für  den  Austritt  des  Byssus.  Oberfläche  strahlig  ge- 
rippt oder  gestreift.  Die  gleicheren  Klappen,  auseinander  stehenden 
Buckeln  und  daher  äusseren  Schlossfelder,  die  kleinen  undeutlichen 
Ohren  (Tf.  XI,  Fg.  9  b  und  10  b),  das  Klafften  ohne  Ausschnitt  unter* 
scheidet  Lima  Ton  Pecten. 

Arten:  sehr  lahlreich,  160,  vom  Buntsandstein  an  ununter- 
brechen  bis  in  die  lebende  Schöpfung  verbreitet.  In  der  Trias  selbst 
kommen  drei  bis  vier  für  sie  sehr  bezeichnende  Arien  vor. 

1.  Lima  striata.  Tf.  XI,  Fg.  Sab. 

KnoER,  II,  ly  U  Bi%  f.  1,  S,  3;  t  Bii,  f.  3. 

Chaiiitet  alriatns  v.  Schlotb.  i.  Jb.  1819^  VII,  103;  FtU(k.  f,  SlO, 

in,  82,  110,  t  34,  f.  1  a. 
CbaMitet  aolcatut  Schloth.  i.  Jb.  18i9y  VII,  103. 
PlagiottOBia  striatam   Volti  iff^M«  68;    —    Baomf  I7«sa  139;   — 

GoLDP.  b.  Daoi.   454 ;    —    Zibt.  fTörflaaii.  60 ,  t.  60 ,  f.  1.    —    Klöd. 

Brmmdk.  196;  —  Alb.  Trias  66,  S02,  240,  317;  —  Baorm  Lßtk,  «,  163, 

t  11,  f.  9;  —  ZsoscHif.  i.  Jb.  lS87y  Sil;   *-  Drbv.  i.  Jb.  i84U  666; 

*  ScHM.  u.  Sohl.  Jsnc  28,  30,  33,  49. 
CardioM  atriatun  Al.  Baorroi«.  Urr,  421. 
Liasa  striata  Alb.  i.  Jb.  IW7,  41;    —    Pusch  Pol.  43,  176;   —    6f. 

Pctrfk.  II,  79,  1. 100,  f.  i;   —  VoLTZ  i.  Jb.  1888,  339;    —   Alb.    ibid. 

467  ;  —  CRBDrc.  ib.  1899,  386;  1841,  663;  1849,  7,  2i;  —  Cotta  ib. 

916;  —  Mbntb.  ib.  463,  —   CnB»if.  ih.  1847,  316,  317;   -    Stromb. 

i.  Oaol.  Zritschr.  I,  162,  194,  209  (fara). 

Art:  kenntlich  an  ihrer  Form,  deren  Lange  and  Breite  etwa 
wie  5  :  4  ist;  an  ihren  Bippen,  deren  Anzahl  sich  auf  40—50  be« 
liuft,  und  welche  einfach,  abgerundet,  völlig  glatt  und  durch  tiefe 


ßntt  ■ffCüflT 


ir 


Ohr  itiMec;  ffyfrffcig.    Die  Abhiliif  gftc 
mate:    ««  «rüv^ekimi  SeUoMfeUer    Ff.  k 
Im  Fs;*  a  .  «fem  ein  wl  kkm«ref  v 

▼(iffcijMHiiUn:    feltm  in  b 
^rftdtai)  wd  ai  Wellflrikafte 
%s>,  mtk  u^, :  aber  iberaO  h 
refe*  'UmHUUj  DmmpimU 
»eUm  ;  6ti  Sckateilx;  im  radwcüickea 

fWmfiemk€r§,:FirmkemmABkemkm§erm  : i» ■wdwitlifhM mär 
Utk,  P^rmmd,  !Güika  fc^  Webmmr,  Jemu  im  hwwmäkt^k^pmmm  wd 
idaal— ifiicbtti  laOke  fchn«,  n  «üaMirA  k*.  MeaitT»  €lrcilB  aic);  |c 
m  »rmm$ekwei§  'lelteo  ai  Schaan-,  bMif  te  OiBlhi  «d  :i 
TraeWle»4Ull  fciicn)  nd  sordMictaillcirfwAteMl  (JÜrfm^ff);  j^ 
m  Mer$ekie9iem  Oi^pmimwUx,  fe^  ond  in  F»tai  .beMod«  ii  '^ 
den  fodlichen  Gebenden  ond  dann  an  ▼ieten  Ortaafdaa  fimmim^inr  L 
Mafcbettalk-GebirfM);  —  seltener  wieder  in  Dolaarile  (Scbkbt  & 

2.  Lima  lincatn.  TT.  XI.  Fg.  lOab  (feiUeiDert). 

Im««  Yersteio.  H,  i,  t  Bi  a,  f.  4. 

Baeardilct  retieaUtai   Sculotb.  L  Jb.  IM#,  VII,  7t   (ir.  Kümui). 

Cbasilei  lincatos  Schlot«.  Petrflc.  I,  113, 111,  SS,  IIa,  t  35,111. 

PlaiCiostas«  liBe«taai  YaLTs  BUmMs  58;  —  Ai.  Baaiiaic.  imr.  itli 
—  Bfioim  Gmem  139;  —  Goldv.  b.  Dbcb.  454;  —  Ziar.  Fcrat  IfVrMi 
56,  t  L,  I.  3;  —  Alb.  Triaa  65,  203,  340,  317;  —  BaORlf  t^Hk  ff 
153,  t  11,  f.  10 ab;  —  CasDa.  i.  ib.  i84i ^  433;  iS4T,  316,  317;  - 
ScMH.  a.  ScMLam.  Jemm  31,  33,  30,  33,  43. 

Liaia  lineata  Golof.  Petifk.  II,  70,  1. 100,  L  3ab  (mm  3c);  —  Volti 
i.  Jb.  t8My  339;  —  Alb.  ibid.  467. 

Ltaia  radiata  Goldp.  Peirfk.  II,  70,  t  100,  f.  4  (Mr.) 

Liaia  striata  rar.  Stbohb.  l  («col.  Zeitscbr.  IMf,  I»  153,  MO. 

Art:  grösser,  viel  länglicher  (5  :  3);  ihre  ganz  flachen  breiten 
glatten  Rippen  sind  nar  durch  seichte  einfache  Zwischen-Linien  an- 
gadeviet,  welche  jedoch  (etwa  35)  auf  der  einen  Seile  irorn  (ߧ.  b) 
durch  Spaltung ,  auf  der  andern  Unteren  (20)  durch  Aaniherong  ge- 
dringler  erscheinen ,.  so  daas  nur  die  mittlen  (35)  Rippen  die  auent 
erwäimte  BesdMffenheil  besitxen.  In  der  Abblldnig  ist  der  lenirAcbto 
ftKbel  bat  a  oiwaa  lu  spils  angagabeu. 


50 

Verbreitang  in  denselbeD  Gebirgs-Schicbten  and  fast  eben  io 
gemein,  irie  bei  voriger  Art;  doch  Yonugtweise  in  den  lieferen 
theilungen.  Im  Elia$8  (Siüzbadf)  im  Bontsandsieine  (i^) ;  —  In 
fBaitemker§  ebenfalls  schon  im  WelJendoIomil  (i^^),  WeUenkalk 
^)  und  übrigen  Muschelkalke  (k^>M?);  auf  dem  Schwarzwaide 
\den9  (k^>  und  zu  Biosbach  bei  Heidelberg  (k^).  In  Franr 
M,  Sacheen  und  TkOringer  Wald  (Schmalkalden  k^  €hreii» 
),  bei  Jena  (im  untern  Muschelkalk,  Tere bratein-  und  glaukoni- 
shen  Kalke  kS  k^  ^),  in  Brauneckweig  (im  Oolithen-  und 
ochiten*Kalke  u^X^% 

Lima  cordfformifl. 

ORR  Verst.  I,  I,  t.  Bia,  f.  1,  3;  —  BRorm  Oaem  139. 

ms    eordifo  rmis  Dsh.  1830  in  Eneye9,  miih,  II,  348;    —    u  Lk. 

Hei.  Vll,  ISS. 

agiostoma  Ytatricosum  Zikt.  Verst  IfiftrII.  67,  t.  50,  f.  3;  — 

Br.  Leih,  m,  164. 

na  ventricosa  Alb.  i.  Jb.  t888,  467. 

ma  fineata  vcr.  Gf.  P«^f.  II,  79,  t.  100,  f.  3  c 

^lagiostona  loaeqaieoglatani  GoLor^  Ata.  Trias  56,  SOS,  317. 

.ina  Albertii  Volts.  H§mrr,  4. 

der  Begleiter  voriger  Art,  ihr  Shnlich,  aber  kurier,  breiter,  ge- 
übter, die  Rippen  ungleich  breit,  in  der  Mitte  der  Klappen  oft 
HZ   verschwindend.     So   un   bunten  Sandsteine  des  El8a$$e$  und 

Muschelkalke  von  Würiiemberg ,  im  Badenschen  Schwanewald, 
i  Pforzheim,    zu  ! Moeback  (k^  bei  Heidelberg  etc. 

Pastdonamya   Bronn. 

(Vgl.  Abtheil.  II.) 

Posidonomya  Clarai.  Tf.  XIP,  Fg.  9. 

»tidoDomya  Clarae  Ebcmr.  i.  Jb.  1844,  793,  1849,  44i;  -  Bock 
i.  Jb.  1848,  54$  ~  Uifü.  das.  1848,  289;  -  HAOsa  i.  Jb.  1848,  346. 
»•idooift  Clarae  Emiir.  i.  Jb.  1849,  440—442. 

Nach  dem  Umrisse,  so  weit  er  erkennbar,  insbesondere  nach 
im  geraden ,  vorn  aberundeten ,  hinten  etwas  stumpfeckig  abge- 
itsten  Schlossrande,  der  grossen  Dünne  der  Schaale,  in  dessen 
»Ige  eben  auch  der  Schlossrand  sehr  dünn  und  daher  wohl  ohne 
lere  Grübchen  ist,  nach  den  konzentrischen  Runzeln,  welche 
ssea  und  innen  gleich  stark  und  deutlich  sind,  ist  diese  Muschel 
le  Pfisidonomya.  Sie  ist  von  ansehnlicher  Grösse,  etwas  we- 
KR  schief  als  die  P.  Becheri,  «aaeaehi  bis  i^J'  Ausdehniuf 


«0 

Tom  Buckel  bis  nach  dem  hioler-iinteni  Ende  mit  IS — 16  ungleich- 
grossen  und  nicht  Immer  ringsnmgehenden,  doch  meistern  sehr 
stariLcn  konzentrischen  Runzeln. 

Was  aber  diese  Art  von  den  übrigen  ihres  Geschlechtes  so* 
gleich  unterscheidet  und  selbst  etwas  fremd  erscheinen  lisst,  du 
sind  die  radialen  Streifen,  welche  die  ganze  Oberfläche  bedecken, 
auf  und  zwischen  den  Runzeln.  Sie  sind  linienförmig ,  krumm, 
schmäler  als  die  Zwischenräume,  beide  abgerundet,  und  in  der  gan- 
zen  Höhe  der  Muschel  fast  gleichstark,  weil  die  Streifen  sich  durch 
Einschaltung  fortwährend  Tenrielfiltigen.  Ich  habe  deren  über  60 
gezählt,  wobei  aber  die  auf  dem  Tordersten  TheUe  der  Muschel  Ter* 
wischt  waren ,  während  sie  auf  dem  Hintertheile  ganz  zu  fehlen  schie» 
nen ,  indem  sich  dort  auch  die  dicken  Runzeln  in  zahlreiche  schwache 
Zuwachs-Streifen  aufzulösen  pflegen.  Eine  viel  zartere  Andeutung 
solcher  Strahlen  Lüiien  findet  sich  an  GoLDiras'  P.  mdiata 
von  BolL 

Vorkommen  im  rothen  Sandstein  sowohl  als  im  ächten  Muschel- 
kalke  unter  den  eigenthümlichen  iSf/.-Catsianer-Schichten  der  Fe- 
neliichen  Alpen ;  in  Kalk-Platten  aus  demselben  Muschelkalke  an 
der  8ei99er'Alpe  {Puff eis,  St.  Michael);  in  rothem  Sandstehi 
über  Thonschiefer  am  SQd-Rande  des  Leopoldeieiner  Se&s  bei 
Eisener«  in  den  NO.^Alpen  Ö9terreieh$;  —  als  Leitmuschel  l&r 
diese  Schichten  Ton  MaUanä  bis  Ftiaul^  in  Mtf-iyr«!  und  in 
Venedig. 

2.  Poflidonomya  minuta  (a,  164).  Tf.  XI,  Fg.  32. 

PPosidoDift  kr operiftDft  Voltz  im  liff.;  Goldf.  b.  Dbch.  453. 
?PozidoDia  Goldfussi  v.  Alb.  t»  Ulf. 

PosidoDift  mintita  Alb.  Triis  120,  153,  319;  ~  Ch>LOP.  b.  Dbcm.  453; 
u.  Petrfk.  II,  118,  t.  113,  f.  5;  —  Zibt.  Vefttcio.  Würti.  71,  f.  54,  f.  5; 

—  QcBifgT.  Würit.  71,  75;    —    Alb.  I.  Jb.  IMt,  227;    —  Volts  ib. 
1888^  340;  —  Alb.  Ib.  467. 

PosidoDomym  miDati  Bb.  Leih.  «,  104;  —  Yolobb  i.  Jb.  1848^  818; 

—  Hbabst  das.  1849^  545. 

Eine  kleine,  schief  in  die  Queere  verlingerte  Art  mit  10—15 
konzentrischen  Runieln  und  Ton  sehr  xierlicher  Bildung,  welche  je* 
doch  in  der  dsTon  gegebenen  Abbildung  auf  das  Doppelte  vergras* 
sert  worden.  Vorkommen :  selten  im  bunten  Sandsteine  mit  Pflanxen 
(ßtulzbad,  Carceliee);  —  auch  im  obersten  Theile  des  Muschel* 
kalks  (bei  Biherfeld  in  Wutriiemierp  {);  —  häufiger  in  der  Lotten* 


J61 

kMaa-Omfip»  WUtrttimter^  ftaf  dem  SehwarMwatde  bei  JtoM- 
weil  (ii),  la  Eoiimmttiufer  und  andenrirU  (o,  p,  Alb.,  r  Qo.); 
dann  m  Pf^rxhebn  and  in  ISimheim  bei  Heidelberg  \  endlicb 
in  den  olMrtten  Lagen  des  Keaper-Sandfteines  (ü)  in  Württemberg 
{TAbimgen)  and,  wie  es  tciieinl,  nacb  ol)en  an  Grdsie  sunelunend 
(bb  a«  7''^  Unge).  Endlieh  Mutaeßtiarth  bei  Sehweinfürtk  (GuLor.) 
and  im  Keaper  bei  Weiw^r.  im  ol>eren  Keuper  in  Eliiehaueen 
bei  OMbngen  and  im  ot>eien  BunUandsteine  bei  Dauel  im  Sei- 
ling.  Die  Poiidonia  ieuperina  wird  lu  Schwäbi^ch-Hail 
in  den  nnteren  Keaper-Schichten  silirt  and  ist  wohl  identiach  ?  Da* 
gegen  iat  das  Vorkommen  der  Sehten  P.  minula  im  Hu$$i$chen 
Eapfersandfteine  (Eure.  i.  Jb.  iB44,  742,  and  denen  II.  Beitrag 
aar  PafiontoL  Riuet.  iM4,  14,  t.  1,  f.  4  >  Jb.  i849,  754)  und 
hn  Keaper  der  Venetischen  Alpen  (Catullo  in  N.  Ann.  ^eienx, 
äi  Bolegna  iM6,  JM6r.)  ganx  su  beiweifeln. 

UngleichmuBkeler. 

GervUieia  (Dnu  1890)  Dimoii. 

Muschel  Hast  gleichklappig ,  ongleichseitig ,  schief,  bl&tterig^; 
—  der  lange  gerade  Schloss-Rand  bildet  mit  dem  Hinter-Rande 
oft  eine  vorspringende  Ecke  oder  Flügel  und  verlängert  sich  vorn 
etwas  vor  den  kaum  vorragenden  Buckeln.  Inneriich  liegen  längs 
desselboi  auf  einer  schmalen  Fläche  wenige,  durch  breitere  oder 
schmalere  Zwischenräume  von  einander  getrennte,  meist  parallele 
Grübchen,  in  beiden  Klappen  einander  gegenüberstehend,  zur  Auf- 
nahme des  randlichen  Bandes;  —  ausserdem  stehen  unter  den 
Buckefai  einige  schiefe  Schloss-Zähne ,  welche  gegenseitig  xwischen 
einander  einpassen  (Tf.  XIX,  Fg.  13  b  c),  hinter  welchen  sich,  we- 
nigstens in  mehren  Arten,  noch  eine  Reihe  schmaler,  schiefer  und 
tiefer  Fürchen  unter  den  Grübchen  hinxieht  (Fg.  13  b).  Schaale 
dicht,  ihre  Teitur  nicht  fsseriger  als  gewöhnlich.  Muskel-Eindrücke 
etwas  vor  der  Mitte  (wodurch  sich  dieses  Genus  weit  von  Avicula 
entfernt).  Ger  vi  Heia  unterscheidet  sich  von  den  übrigen  Zwei« 
muskeligen  mit  einer  Reihe  von  Randgrübchen  versehenen  Geschlech- 
tem  hauptsächlich  durch  seine  Schloss-Zähne  und  dahinter  liegen- 
den Fallen. 

A  rte  n  über  30,  durch  alle  Formationen  bis  in  die  Kreide  verbreitet. 

1.  GerTlllela  socfalin  (st,  166)  Tf.XI,  Fg.  2  ab. 

Kno»  Yeratein.  II,  i,  t.  BI^  f.  4. 


02 

ytalites  fOcUlU  Soün.  i.  Jb.  1819^  Tu,  106;  PetrcllL  I,  «IM; 

HI,  82,  112,  t.  37,  f.  i;  -  Al.  BaoH.  imr.  422;  —  Klod.  i.  Jb.  IMO, 

339;  —  Credn.  dat.  iM5,  138. 
Modiola  socialis  Kr&g.  Urw.  II,  440. 
Cypricardia  aocialis  Lbfrot,  Bbjcuh.  i.  ^im.  d.  min,  1828^  IVy  7; 

>  Jb.  1830f  192;  —  TaüRBr.  Porr.  89. 
Mytilut  iocialis  VoIiTC  AMü-Dept  67;  —  UoBrcar.  i.  Jb.  1898,  148, 

162,  816. 
Mytilitea  Cat.  Zooi.  118. 
Avicula  aocialis  Ba.  i.  Jb,  1899,  i,  76;  Qaea  129;  —  DatBAT.  eof. 

earaei.  64,  t.  14,   f.  6;    —    Goldf.  Petrfk.  I,  i,  128,  1. 117,  f.  2;  — 

PuscH  Pol.  176;  —  Kl5d.  Branäeni.  197;  —  Alb.  Trias  66,  126,  132, 

134,  163,  202,  240,  816;  uDd  im  Jb.  189T,  411  —  Zibt.  Vent«  Ifirfl. 

93,  t.  69,  f.  7,  8;    —   Cat.  i.  N.  Amt.  Bolofm.  1846^  Fokr.  exir.  11,  L  2, 

f.  2 ;  —  Rlöd.  i.  Jb.  1889,  394 ;  —  Volts  das.  1898,  389 ;  —  Caimf. 

das.  1889,  386,  395;  1841,  423;  —  WissM.  das.  1841,  360;  —  Dabv. 

das.  665;   —   Crbdn.  das.  1849,  7;  184T,  316,  817;    —    Catollo  das. 

184T,  91 ;  —  ScHBT.  n.  Schlbid.  Jemt  14,  20,  21,  22,  23,  26,  28,  30,  88, 

34,  41. 
Gryphaea  mytiloides  Lihk  physik.  Erdbeschreib.  448. 
Nov.  gen.  Qu.  i.  Wiegm.  Areb.  1895,  II,  87  >  Jb.  1899f  242. 
Gervillia  aocialis  (WiasM.  i.  Jb.  1840,  636)  Qoehst.  Würii.  33,  68, 

72,  73,  81;  —  GiRD.  i.  Jb.  1849,  474;  —  Zeüschn.  das.  1844,  66;  — 

Buch  das.  1848,  64;    »    Stromb.  i.  Geolog.  Zeitsebr.  /,   136,    162, 

192,  209. 

Diese  Tor  allen  anderen  för  die  ganie  Formation  bezeichnende 
Art  könnte  ihrer  Gesammtform  nnd  Insbesondere  ihrer  unglelch- 
Uapplgen  Schaale  wegen  ni  ATlcnla  gebracht  werden,  stinnnt 
aber  im  Schlosse  mehr  mit  GerTilleia,  welches  Genns  auch  eine 
oft  vorkommende  ungleichklappige  Spielart  der  G.  aviculoides  mH 
ähnlicher  doppelter  Verbiegnng  der  Form  enthält  Die  so  stark  un- 
gleichklappige Bildung  dürfte  jedoch  bei  Geryi Heia-Arten  nicht 
häufig  vorkommen;  aach  das  Schloss,  freilich  überhaupt  manehfallig 
in  diesem  Geschlechte,  weicht  etwas  von  dem  der  übrigen  Arten 
ab.  Vor  den  Buckeln  stehen  einige  schiefe  Schlosszähne  wie  bei 
Avicula,  links  2,  rechts  i.  Der  Bandgrübchen  hinter  den  Buckebi 
sind  nur  3—6.  Die  bei  mehren  Arten  unterhalb  dieser  Grübchen 
und  hinter  den  Zähnen  beobachteten  schmalen  schiefen  Furchen 
oder  Falten  hat  Quinstidt  (Jb.  il849,  805)  an  einem  verkieselten 
Kerne  abgedrückt  gefunden.  Die  Beschreibung,  welche  JoflN  vom 
Schlosse  der  Avicula  socialis  im  Jb.  11846,  442,  t.  3,  f.  5  gibt, 
kann  dieser  Art  nicht  wohl  entsprechen.  Äusserllch  weicht  dieselbe 
in  sofeme  von  den  wirklichen  Avicula- Arten   ab,  als  sie  etwu 


ttirker  verbogen  kl,  keinen  Amsehnitt  f&r  den  Bytras  und  keine 
flOgeUdTinigen  Ohren  hat,  obschon  der  Verlauf  der  ZawachMtreifting 
am  hinteren  Rande  der  linken  Klappe  (rechts  in  der  Zeichnung) 
aof  ein  kleines  Oiur  hfauodenlen  pflegt.  Übrigens  ist  die  Oberfläche 
^att,  die  deutlichen  und  etwas  unregelmftssigen  Zuwachs-Streifen 
flehten  sieh  nicht  fai  Butter  auf. 

Verbreitet:  allerwirts  in  dieser  Perlode,  swar  seltener  im  Bun- 
ten Sandsteine  i^  (Suizbad,  Zweikrücken)  und  Wellen-Dolomit  i^ 
{Wkrttemkerg)  und  Ton  nur  kleinen  Maasen ;  —  aber  sehr  hiufig  und 
grösser  Im  eigentlichen  Muschelkalke  k^  Frankreiche  und  JRAeitt- 
ha^erme  (LunetMle,  WHuenhurg,  Trombmi^,  Nordheim)  ^  der 
8ekweU%  (Porrenhuff,  Aargaa,  FHckthai,  81.  -  Triphon  ff), 
BaOene  {Sekwarxmald  ki,  lK^  k^  1^9,  t  Neckar  u^,  IJftfain), 
Würiiemtergi  (SehwarMwald,  Neckar),  Frankene  (flayreuih), 
Waidecke  (Pfßrmonl),  Hannoven  (OomIot),  Sacheene  {Gotha 
kt^  u^^  Tonna,  Sehmalkalden  ^^,  Saeheenbwrg,  Eiienaeh 
k') ;  lu  Jena  In  Rhizoeorallien-Dolomit,  in  den  Zölestln-Schicbten 
des  untern  Muschelkalks,  In  den  Terebratel-,  oolithischen,  br&unh'ch- 
grauen  und  glaukonitischen  Schichten  i^,  k',  k«);  —  Braxai^ 
%ekmei§e  (in  der  ganaen  Muschelkalk-Reihe  Ton  k^  1}  bis  k*  v\ 
oben  am  grinsten  und  bis  2^'  lang);  —  Preiitten«  (Rüder »dorf^^^) ; 
Oher-Hehleeien»  und  Poiene  {Nowagdra,  Bohroionik,  Porms&m, 
Moraeoiee  u.  s.  w.);  —  vil  Helgoland ;  —  im  Embach-Thale  bei 
Dorped  (Quinst.);  —  In  den  Veneiiichen  Alpen  bei  Reeoaro 
u.  s.  w.  (k*);  —  am  grftssten  Im  obersten  Kalkstein  der  Letten- 
kohle  (1*  t)  WürtiembergM  (Bulz,  Bondorr) ;  —  im  Dolomite  der 
bunten  Mergel  Würtiembergi  (1^  9);  —  im  Gypse  derselben  (9,  o?) 
bei  MMhoeU ;  —  endlich  Im  Keuper-Sandsteine  und  swar  in  dessen 
obentan  Lagen  (n)  bei  TMingen  in  Würtiembergi  nüthin  durch 
alle  Schichten  der  twelten  Periode  lundurch  nach  Albirti,  wihrenct 
QoBHsnnr  sie  nur  bis  1^  r  gefänden  su  haben  Tersicheit« 

Avtciila  Lamk.,  Vogel-HufcheL 

Schaale  sweiklappig,  ungletchklappig,  ungleichseitig,  frei,  schief 
auf  den  langen  geraden  Schlossrand  TorlSngert,  welcher  selbst  Tom 
und  hinten  in  einen  Flügel  ausgeht,  woron  Insbesondere  der  iiin- 
tere  grose  tu  seyn  pflegt  Unter  dem  Tordem  spitzen  Flügel  der 
redilen  kleineren  und  flaeheren  Klappe  pflegt  ein  tiefer  Ausschnitt 
des  Muschel-Randes  s«  seyn,  für  den  Austritt  des  Byssus  bestimmt 


«4 

Ein  Zahn  bildet  unter  jedem  der  beiden  Bockein  du  Schlots»  und 
da8  Band  ist  fiosserlich  längs  eines  schmalen  geraden  Schlossfeldes 
befestigt,  an  welchem  weiter  keine  Rinnen  n«  dgL  vorhanden  sind. 
Der  vordere  Muskel-Bindnick  kleiner  als  der  Unte^»  in  der  Spilie 
unter  dem  Schlosse  versteckt. 

Arten  xahlreich,  von  den  ftltesten  Bildongen  an  bis  in  die 
lebende  Schöpfung  reichend. 

1.  Avieula  Bronni  (a,  165).  Tf.  XI,  Fg.  3. 

Mytulites  costatus   Sch&th.  i.  Jb.  1818^  Vllj  105;  Petrfk.  I,  SS8» 

III,  82,  113,  t.  87,  f.  S>  —  Al.  Brgn.  terr.  423. 
Avieula  costata  Baofiif   fi^csc  120   (nicht   Sowbkbt);   —   CK^ldp.  b. 

Dbcb.  455;  —  Klöo.  BnnM.  198;  i.  Jb.  18S9,  394. 
Avieula  Bronni  Alb.  Trias  55,  202,  240,  316;  und  im  Jb.  188T,  41; 

1888,    467;    —    ZiBT.    Würii.  73,  t   55,  f.  3;    —    Goldf.   Petrf.   II, 

129,  t  117,  f.  3;  —  Credn.  i.  Jb.  1889,  385;  184$,  6;  1847^  316,  317; 

—  ScBBi.  u.  ScBUiiD.  Jena  28,  26,  27,  28,  83,  41. 
Mytilus  costatus  Qu.  Würit  48;  i.  Jb.  184$,  805. 
Gervillia  costata  Qobnst.  i.  Jb.  184$,  306;  Würii.  565;  —  SnoMi. 

i.  Geol.  Zeitschr.  (.  152,  192,  209. 

Eine  kleine  längliche  einfach  gebogene  Art,  deren  rechte,  ge- 
wölbtere Klappe  ohne  Ausschnitt  mit  ihren  beiden  Flügeln  abgebüdel 
ist:  doch  düifle  die  Wölbung  derselben  noch  mehr  herausgehoben 
werden;  der  vordere  FlQgel  O^nks  in  der  Abbildung)  ist  selten  mü 
-deutlichem  Umrisse  zu  sehen  und  daher  vielleichl  verhältnissmissig 
etwas  SU  gross  vom  Zeichner  angegeben  worden.  Die  Zuwachs- 
Streifen  bilden  (25—40)  einzelne  etwas  aufgerichtete  Blätter^  pa- 
rallel dem  unteren  Rande  der  Schaale.  Die  andere  Klappe  würde 
.flacher  und  ihr  vorderes  Ohr  durch  einen  tieferen  Einschnitt  deut- 
licher abgesondert  seyn.  Zuweilen  strahlig  geförbt  Qubnstbdt  hat 
in  der  vorderen  Spitse  innen  einen  kleinen  Muskel-Eindruck  und  den 
^Anfang  des  Mantel-Eindrucks  beobachtet,  aber  weder  Schloss-Z&hne 
noch  Bandgrübchen  von  Gervilleia  (WOrft.  49). 

Vorkommen  fan  bunten  Sandsteine  (I  Zweibrücken)  \  —  im 
eigentlichen  Hnschelkalke  Ss  der  Schweitx  (Aargau),  Württemr 
kerg»  (k^  Qu.)  und  Badem  (Schwarxwald  kiu3,  AuawutaM 
am  Main,  Wieeloch  bei  Heidelberg  etc.),  Frankens  (!  BapreiM), 
BacheenB  (Toima,  EiMenach  l&^  Ooiha  u^u\  Weimar \  zu  Jmna 
im  Schaum-,  oolithischen  und  braunlichgrauen  Kalke);  BrauMchw^ 
(im  Schaumkalk,  auch  Oolithen  und  Trochiten-Kalk,  »^]l'>^  an  vielen 
Orten) ;  Premeen»  (ßMendorf  bei  Berlin). 


2.  ATlcnla  AlberCii  Giiii.    ,  Tf.Xin,  Fg.  7. 

Pecten   Albertii   Op.    i.  Alb.  Tiitm  56,  341,  817:    —    Kl6d.  Brandb. 

192 ;  —  Crbdu.  u  Jb.  184»,  6. 
Pecten    inaequittriBtas   MßiftT. ,  Gr.  Petrfk.  II,  42,  t.  89,  f.  i;  -- 

Bm.  Letk.  a,  162  ;  —  Crbdr.  im  Jb.  1889,  385. 
MoBOtis  Albertii   6p.  Petrfk.  II,  138,  t.  120,  f.  6;  »  Schm.  n.  Sohl. 

Jeu  14,  41  etc.;  —  Roth  i.  ^eol.  Zeitecbr.  I,  251. 
Avicala  Albertii   Geih.  Vfratein.  458,  t.  20,  f.  2;  --  Strokb.  L  geoL 

Zeitaair.  I,  135,  152,  205  <iio»  Gf.). 

Diese  Art  gehört  in  diejenige  Gruppe  Ton  Avicula,  welche 
dorch  ihren  rundlichen  nicht  schiefen  Umrlss  und  ihre  strahlige 
Oberfläche  wie  durch  ein  hinten  hervortretendes,  doch  in  keiner 
Weise  abgesondertes  Ohr  eine  allgemeine  Ähnlichkeit  mit  Pecten 
besilit  und  von  MOnstbr  zu  Monotis  gerechnet  wurde;  an  der 
Stelle  des  Yorderen  Ohres  ist  gewöhnlich  an  der  linken  Klappe  nur 
eine  ganx  abgerundete  Ecke ,  welcher  an  der  rechten  ein  gani  klei- 
nes, fast  unter  dem  Buckel  yerstecktes,  jedoch  durch  den  Byssus- 
Ansschnitt  tief  abgesondertes  pfriemenförmiges  öhrchen  entspricht, 
das  jedoch  bei  gegenwartiger  Art  noch  nicht  beobachtet  worden  ist. 
Beide  OTalrunden  Klappen  sind  gewölbt,  dichtstrahlig;  Strahlen  50 — 70, 
welche  gegen  den  Rand  durch  Einschaltung  an  Zahl  zunehmend^  un* 
fleieh  gross  und  ungleich  entfernt  sind  und  sich  sehr  verwaschen 
selbst  auf  die  Ohren  erstrecken.  Zuwachs- Streif ung  dicht  und 
icbwach,  hinteres  Ohr  etwas  stumpfwinkelig,  fast  rechteckig.  Das 
vordere  Ohr  ist  nicht  immer  so  deutlich  wie  in  der  Abbildung. 

Vorkommen  im  Muschelkalk  k^  um  Heidelberg,  Stuttgart, 
auf  dem  Schwarxwalde  (ftillingheim,  Marbach),  zu  Baireuih 
{Laineek),  Gotha  (ßalgenberg),  Lttnebtirg,  bei  Berlin  (Rüden- 
i9rf)\  —  bei  Jefin  in  dem  Rhizocoralllen-Dolomit,  in  den  ooli- 
thischen  und  höheren  Muschelkalk-Schichten  (l&^,  k^);  —  in  Bravu- 
tchweig  in  ^^  (von  Oolithen-  bis  Disciten-Kalk  X^— v^  an  vie- 
len Orten). 

Mytthu  Lamk. 

Schaale  gleichkiappig,  ungleichseitig,  schief  verlSngert;  Buckeln 
nächst  dem  vordem  Ende  des  Schloss-Randes  und  daher  spitz,  end- 
ständig, gerade,  gewölbt.  Schloss  unter  den  Buckeln ,  daher  ganz  am 
Ende;  das  Band  einfach,  dem  Schloss-Rande  entlang,  fast  innerlich. 
Muskel-Eindrücke:  der  eine  gross,  keulenförmig  verlängert,  gegen 
die  Mitte  der  Klappen;  der  andere  sehr  klein,  im  vordem  Ende, 
etwas  Tersteckt 

BroBB,  LetluwB  gcognoitica.    3.  Anfl.    111.  5 


M 

Arten  taUreich  (200),  im  G«|iion  eintnder  f^hr  Sbnllch,  tob 
der  ältesten  Zeit  an  durch  alle  Foraiationei)  bis  in  die  jetiige  Schöp- 
fung immer  lunehmend. 

Mytilus  ednllformis  (o,  168)  Tf.  XI,  Fig.  4a  (von  hintaaX 
b  (von  der  Seite). 

Mytulites  edniiformis  Schloth.  Petrefk.  I,  209,  HI,  113,  t   SO»  f. 

4 ;  —  Bnoir.  Urr.  Att ;  >  Kl5o.  i.  Jb.  I8M,  330. 
Mytilus   edaliformis  Br.  i.  Jb.  I^IP,  i,    76;   —  Bbaom.   >  Jb. 

1880j  02 ;  »  Stromb.  i.  geol.  Zeitecbr.  I,  134,  152,  186,  200. 
Mytilusvetufltus  Goldf.  bei  Dbcü.  455 ;  Petrefk.  II,  120,  t  128,  f.  7 ; - 

Alb.  TrUt  55,  04,  230,  316;  —  Ziet.  Verst  Würii.  70,   t  50,   f.  22 

—  Crbdiv.  i.  Jb.  1839t  386,  184T  y   317,   319;  —  Schm.  n.  Scrlbd. 

Jena  38,  41. 
Mytilus  areDsrins  Zbnk.  Beitr.  f.  6,  f.  B. 
Mytilites  incertus  Schlts.  Petrefk.  I,  205,  III,  213,  t  37,  f.  3. 

Eine  Art ,  welche  sieb  durch  ihren  Habitus,  insbesondere  ihre 
sehr  lange,  sehr  spitze  Gestalt»  die  Einbiegung  der  schmalen  Buckeln 
und  die  Art  der  Wölbung  von  den  übrigen  unterscheidet  Vorkommen 
im  bunten  Sandsteine  (Zweibrücken) ;  —  häufiger  aber  im.  Muschel* 
kalke  selbst:  in  Frankreich  (Limeville,  Dompiait)}  auf  dem  Bm- 
denschen  und  Württembergiichen  8ehw€ansmalde  (Marbaek^ 
Villingen,  TnUau  u.  s.  w.) ;  in  Firanken  (Bayreuth) ;  in  WaUeek 
(Pyrmont)^  in  Braunechweig  (fast  in  der  ganaen  Schichten-Reibe 
des  Muschelkalkes»  vom  Schaum*  bis  Disciten-Kalk  k^  i,  —  i&^y^, 
an  vielen  Orten) ;  in  Sachten  {Gotha  lt^  Weimar)  ;  in  Mkamover 
(flötlingen);  in  Preue$en  (RüderedarD;  in  Polen  (Bokrovmik}; 
—  endlich  hei  Jena  wird  sie  als  nur  9'^'  langer  Mjtilua  arena- 
riuf  litirt  im  Rhiiocorallen-Dolomit  (i^,  im  Schaumkalle  X  des 
RauhThale$  und  im  Keuper-Kalke  1^  am  SehlöMeerberge  und  von 
Bütt$taa. 

Myophoria  Bb.  18295   1885  (a,  168),  Mjophorie. 

Schaale  gleichklappig,  ungleichseitig,  konvex,  abgerundet-drei- 
eckig; die  Buckeln  nahe  am  Vorderende,  vorwärts  eingebogen. 
Scbloss-Zfihne  länglich,  massig  gross,  auseinanderweichend;  xwei  In 
der  rechten  Klappe,  drei  in  der  linken,  wovon  der  mittle  sehr  dick, 
dreieckig  (Tab.  XI,  Fig.  7c);  die  aneinanderliegenden  Flächen  In« 
einandergreifender  Zähne  vertikal  gestreift.  Seiten-Zähne  fehlen.  Mus- 
kel-Eindrücke xwei ;  der  vordere  völlig  randlich,  dem  Schlosse  genähert, 
länglich,  sich  an  seinem  Innern  Rande  in  eine  hohe  vom  vordem  Schloss* 


hne  tadanfeade  Leitte  erbeband,  worauf  dar  Name  aaipiaK  (T.  XI, 
.  7  c),  und  welche  auf  dem  Käme  eina  liefe  Rinne  henrorbringl  (T. 
.  Fg.  6  a  b  c;  7  a;  8);  der  hintere  ebenfalls  randllch,  yom 
hkiaae  entfenler,  einlich.  Mantel  Eindruck  einfach  (Tf.  XI,  Ff« 
n  b>  Band  losaerlich,  randlich.  OberMche  der  S  Klappen 
■er.  durch  eine  Tom  Buckel  nach  der  hinter-unlem  Bcke  flehende 
nla  sweilbeilig  und  ausserdem  ungerippt,  oder  radial  gerippt 
t  fast  immer  nur  wenigen  (2 — 5)  ununterbrochenen  Rippen, 
chdem  seit  der  ersten  Auflage  der  Lethaea  an  wenigstens  2 — 8  Arten 
•  Goldfussi,  M.  Tulgarls  und  M.  curvirostris)  *  die 
wiftuig  der  ZIhne  beobachtet  worden  Ist,  unterscheidet  sich  Myo- 
lorla  ton  Lyriodon  nur  noch  durch  die  Richtung  der  Buckeln 
Bb  Tom  und  die  einfachen  oder  ganz  fehlenden  Radien  der  sonst 
tten  Oberfliche. 

Die  Arien  (14)  scheinen  lediglich  auf  die  Trias  beschr&nkt  fu  seyn. 

Myophorla  vulg^aris  (a,  170)  Tab.  XI,  Fig.  Gab  (Kerne). 

'igonellites  conimnnis  Schlth.  i.  Jb.  18t8y  vii,  i04  (nam.) 
onacitet)  Trigonellites  vulgaris  Scblth.  Pelrefk.  I,  192;  HF, 
ftj  Utj  t.  30,  f.  S;  —  ZiBT.  Warttenb.  78,  t.  56,  ffg.   t;  —    Truric. 
Perrentr.  30. 
igonia  volgaria  Voi.Ta  KfMia#  58;  —  Gpjlof.  b.  Dbch.  453,  455; 

—  Kl&d.  Braodb.  205;  —  Puacn.  Pol.  50,  175;  —  Qubiist.  Wärtt. 
1%  74;  —  Crbor.  i.  Jb.  1889,  386;  -  Giaa.  dan.  1848^  473,  474;  — 
SnuMim.  I.  geol.  Zeitscbr.  I,  132,  15i,  181,  200. 

lUiniftt  Tolgaris  Scblth.  Vers.  50. 

fophoria  Taigaria  Be.  IgMaa.  te  Hü.;  daher  Alb.  IM4  Trfos  54, 
13,  130,  202,  230,  310;  i.  Jb.  1888,  467;  —  VoLfS  >  Jb.  1888,  330;  — 
Canm.  L  Jb.  1841,  423;  184r,  316,  917;  -  Volo.  i.  Jb.  1848,  819; 

—  ScBM.  u.  SCIIX.BID.  Jena  20,  21,  30,  33,  40. 
rrodoB  vulgare  6p.  Petrefk.  II,  108,  t.  135,  f.  16. 
-igoBella  TBlgaris  Hbbl  1848  I.  P§ier$k.  Scbrift.  I,  281. 
rigonallites  curvirostria  Scultb.  Petrefk.  111,  t  36,  f.  7  (nicbt 
Baomv,  Goldfoss  etc.)  wärde  nach  Strombbck  dazu  gehören. 

Schaale  schief  dreieckig,   die   vorder -untere  Ecke    und    ganxe 

irderstite  abgerundet;   eine  Kante   vom  Buckel  nach    der  hintern 

itsen  Bcke  siebend;    eine  schwächere  flache  Bippe  nach  dem  bin- 

üi  Theile  des  UnUrrandes,  woselbst  jedoch  beide  nicht  vorragen; 


•  GoLDP.  Petrefk.  I,  198;  Alb.  i.  Jb.  1846,  673;  EMimifM  i.  Jb. 
48,  434;  Wumäsm  und  ich  hatten  die  Streifang  nicht  finden  können 
I.  i848,  310). 

5* 


08 

aaf  der  abgettumpften  Seite  der  Schaale  hinter  jener  ertfen  Kante 
ziehen  noch  2  sehr  andeutliche  flache  Falten  Yom  Buckel  nach  dem 
Hinterrantle.  Oberfläche  mit  dichter,  feiner,  konzentrischer  Zowaclia- 
Streifung,  doch  selten  erhalten.  Kern  glatt,  jene  Kanten  und  Ntea 
etwas  stumpfer  zeigend,  so  wie  die  2  Muskel -Bindrücke  und  den 
Mantel-Bindruck  (Fg.  a).  Derselbe  ist  (Fg.  b)  auch  noch  von  Tom 
dargestellt«  Der  vordere  Muskel  -  Eindruck  liegt  zwischen  der  RioBe 
und  dem  Rande.  Meistens  erscheint  diese  Art  nur  halb  so  gross, 
als  in  der  Abbildung. 

Verbreitet  durch  alle  Glieder  der  Trias.  Im  bunten  Sandsteine 
im  Zweibrücken' Mchen  und  um' Sulzbad  (doch  nach  Qdbkstbdt 
nicht  im  Wellen-Dolomit  (i^)  Würtlembergä);  —  im  eigentlichen 
Muschelkalke  (k^  k^  k^)  fast  überall  in  Frankreich  (JLnnetiUe)\ 
der  Schweitz  (Porrentruy) ;  in  Deutschland,  zumal  in  Frmnken 
(JLaineck),  im  Schwarzwalde  (um  IVillingen),  am  IMain,  am 
t untern  Neckar,  um  Pyrmont,  in  Sachsen  und  Thüringen  (zu 
Weimar,  zu  Jena  im  untren  Muschelkalk ,  braunlich-grauen  und 
glaukonitischen  Kalke;  zu  Gotha  (k^?),  Arnstadt,  ITonna,  Thanget- 
Stadt,  Sachsetiburg,  Schmalkalden  ki);  in  Braunschweig  (durch 
alle  Muschelkalk •  Schichten  ki— -y^);  in  Lüneburg;  in  Preuseen 
(Rüdersdorf)  \  in  Polen  und  Ober- Schlesien  (Bobrownik,  Itar- 
nowitz,  Oross-Strehlitz) ;  bei  Raibel  in  KOrnthen;  in  den  Vene- 
tischen Alpen  zu  Rovigliana  (k^) ;  —  in  der  Lettenkohlen-Gruppe 
(l^  r)  Württembergs  bei  Sulz  und  Bondorf;  —  im  Keuper-Mergel 
( 1^ ,  q>x)  ^^*  Schwarzwaldes  bei  Dürrheim,  Rottweil  u.  a.  w. ; 
—  endlich  im  ?  Keuper-Sandstein  (1^  aa)  derselben  Gegend. 

Durch  Herrn  von  Schlothbim  habe  ich  den,  einer  der  kleineren 
Varietäten  dieser  Art  nahestehenden  Kern  auf  Muschelkalk  vom  Jjoh- 
berg  bei  Tonna  erhalten,  welcher  vorn  etwas  verlängert,  hinten  kür- 
zer, und  dessen  hintere  Kante  merklich  höher  ist,  als  an  andern 
Bxemplaren. 

2.  Trigonellites  simplez  Schlots.  Petrefk.  I^  192; 
Trigonia  simplez  Alb.  i83S,  467 ;  v.  Stromb.  i.  geol.  Zeitschr. 
I,  133;  Lyrodon  simplex  Gr.  Petrefk.  II,  197,  t  135,  f.  14,  ist 
wohl  eine  Varietät  der  obigen  Art,  oder  begreift  Individuen,  woran  die 
Mittel-Rippe  zufallig  undeutlich  geworden?  Srombbgk  glaubt  jedoch, 
dass  es  eine  konstante  Form  gebe,  welche  mit  obigen  Kennzeichen 
noch  eine  beträchtlichere  Grösse  und  eine  feine  konzentrische  Strei* 
fung   der  Nebenseiten   bis  an   die  schiefe   hlntre   Kante   verbinde. 


(GoLDF.  t  185,  f.  14  gehört  nicht  dasu.)  Sie  besehrinkt  sich  In 
Bramuckmeig  auf  den  Ceratiten-Kalli  v^  In  it'  dei  Sehwarth 
wai4€9  u.  8.  w. 

8.  Myophorla  cnrvfroBtrIs  Br. 

fTrigfonelliles  carYirottris  Sghlth.  Petrefk.  I,  191,  III,  83|  IIS» 

t  36»  f.  6  (iMii  7). 
Trigonia  cnr  viroatris  1699  Volte  Rbtin-Dpl.  57;   ->    Alb.  ^  Jb. 

IM9,  467;  —  PuacH  Pol.  59,  175.  —  Stromb.  i.  geol*  Zdtaebr.  I,  183|  299. 
Mjopbpria  cnrviroitrit  Br.  i.  iiiL\   —  Au.  Tria»  87,  S39,  316; 

—  Br.  i.  Leth.  «,  171,  t  li,  f.  6  c;  -  CaEoit.  i.  Jb.  1841,  4S3;  IMT, 

316;  ~  ScHBL  a.  ScHLBiD.  Jen«  20,  21,  23,  26,  40;    —  Cat.  i.  N>  An». 

aolof».  164$,  FMr.  (etfr.  12)  t  2,  f.  3  >  Jb.  184fy  91. 
Lyrodon  cnrvirostre  Gp.  Petref.  II,  198,  t  135,  f.  15. 
?TelliDitea  corvirostris  Sghlth.  Verz.  50. 
Triffonella  corvirostris  Hehl  i.  PeUnk,  Schrift  184$,  I,  281. 

Die  ScHL0TBKiM*8che  Art  des  obigen  Namenf  scheint  nur  auf 
kleinem  Individuen  der  vorigen  xu  beruhen,  wie  sie  inabeiondere  in 
tiefem  Schichten  vorkommen.  Man  hat  dann  diesen  Namen  vonugs- 
weise  solchen  Exemplaren  beigelegt,  welche  dabei  keine  Mittelrippe, 
aber  i wischen  deren  Stelle  und  der  hintern  Kante  eine  oft  etwaa 
schmälere  vertiefte  Rinne,  und  so  auch  statt  der  2  Falten  auf  der 
Hinterflache  nur  mehr  eine  vertiefte  Rinne  besitzen  und  mit  regel* 
massigerer  entfernter  stehender  Querstreifung  versehen  sind.  Indessen 
obliterirt  sich  ein  Theil  dieser  Charaktere  und  verbinden  sich  die 
übrigen  auf  so  manchfaltige  Weise ,  dass  mancherlei  Mittel-Formen 
entstehen,  die  man  zur  einen  wie  zur  andern  Art  rechnen  kann, 
so  dass  M.  curvirostris  später  oft  nur  für  eine  kleinre  Varietät* 
für  die  Form  des  Bunt-Sandsteins,  für  den  Kern  (Albbrti  i.  Jb.  i846, 
S.  673)  der  M.  vulgaris  erklärt  und  desshalb  (z.  B.  Ton  Quin- 
stkot)  nicht  mehr  aufgeführt  worden  ist.  Wir  vermögen  nicht  an- 
zugeben, ob  es  unter  diesen  mancherlei  Gestalten  eine  gebe,  welche 
beständiger  ist  und  jenen  Namen  zu  behalten  verdiente ;  doch  tcheidet 
V.  Stromseck  die  von  uns  und  von  Goldfuss  unter  diesem  Namen 
abgebildete  Art  als  eine  beständige  aus,  welche  aber  mit  der  Scblot*- 
OKiM'schen  nicht  zu  verweclTseln  sey. 

Vorkommen  nach  v.  Albkrti  in  allen  Schichten  vom  Bunten 
Sandsteine  an  bis  zum  Keuper-Gypse  (^^oi);  die  von  ihm  hinzu 
gerechneten  Kerne  des  bunten  Sandsteines  von  Sulzbad  (Fg.  6c»' 
aber  am  rechten  Rande  etwas  verschoben),  von  Merviiler  bei  Jte- 
carai  (Meurthe),  FonUn/en  le$  Bruffire$  (Voigei)  und  Zwei- 
brücken  zeichnen  sich  besonders  durch  eine  zieittcbe  (eint  Qiatt- 


70 

sireifung  aus,  welche  sonst  Dur  auf  der  Schaale  selbst  xa  finden  ist. 
Im  Wellenkalke  (ki)  bei  Schmalkalden;  im  Schaum-  und  Oolilh- 
Kalk  k^,  u^  y^  bei  Jena,  zu  Oolha  (k^);  auch  im  Braim' 
»chweiguchen  beschränkt  sich  die  ächte  Form  nach  Strombbck 
auf  den  Schaumkalk  ic^,  worin  sie  häufig  ist  um  Dorm,  (jhrd€f 
Watenstedt,  Jerxheim,  Oebhard$kagen  u.  s.  w.  Im  Würtlem- 
bergischen  wird  sie  lu  FYiedrichshait ,  Dürrheim,  BlUilingeiu 
Sulz,  in  Franken  zu  Bindlüch  zitirt,  in  Polen  im  Muschelkalke 
von  Bobrowmk  angeführt.  Im  Vlceniini$chen  im  untren  Musehel- 
kalke. 

4.  Myophorfa  pes  anseris  (a,  172)     tt  XI,  Ifg.  8  (%). 

KrroRR  Verttrin.  II,  r,  t.  Biib**,  f.  8. 

(Donacitet>  Trigon  elli  tes  pes  anseris  Schlth.  Petrefk«  1,  191) 

in,  82,  112,  t.  36,  f.  4. 
Trigonia  pes  anseris  Lioraor,  de  Bbaom.  i.  Ann,  d.  wdm,  1898,  IT, 

10 ;  —  Baonif  I.  Jb.  1899,  iy  76;  —  Caani^.  I.  Jb.  1889,  386;  —  KiJ». 

Brandb.  965. 
Myophoria  pes  aaaeria  Baonrf  I.  liii.j   Alb.  Trias  S39|   316;  — 

VoLGBR  i.  Jb.  1849,  819. 
Lyrodon  pes  anseris  Gr.  Petrefk.  II,  199,  t  136,  f.  l. 

Die  grösste  Art,  welche  sich  von  allen  übrigen  leicht  durch 
ihre  mehr  gleichseitig  dreieckige  Form  und  die  8  gleich  grossen 
radialen  Kiele  auszeichnet,  welche  Ton  den  Buckeln  nach  dem  lon- 
yexen  Unterrande  der  Schaale  yerlaufen  und  über  diesen  winkelig  T0^ 
springen«  Der  Kern  (Fg.  8}  ist  übrigens  glatt,  nur  mit  einigen  un- 
regelmässigen  Zuwachs-Streifen,  die  Schaale  mir  unbekannt 

Vorkommen  nur  im  eigentlichen  Muschelkalke  in  lAkneiurg 
l&s ;  _  um  Weimar,  €foiha,  ?  Jena,  OöUingen,  Rüdendorf  und 
lAkneville. 

5.  Myophoria  Goldfuasi  (o,  172)        Tf.  XI,  Fg.  7  a  b  c. 

TrigoDia  Goldfassi  Op.  b.  Dboh.  4S5;  —  Zibt.  Wfirtt.  94,  t.  71, 
f.  1 ',  —  QuBiftT.  Wörtl.  74,  81 ;  —  Alb.  i.  Jb.  1888,  467. 

Myophoria  Goldfussii  Alb.  Trias  93.,  130,  132;  —  CasDif.  i.  Jk. 
184Tj  319;  ^  Scbm.  u.  Schlbid.  Jena  14,  33,  40. 

Lyiiodoo  Goldfussii  Gp.  Petrefk.  II,  199,  t.  136,  f.  3. 

Donax  c  est  ata   ZaifR.  Urw.  5S,  t.  6,  f.  A. 

Diess  ist  die  Art,  von  welcher  ich  an  2  linken  Klappen  das 
Schloss  zu  beobachten  Gelegenheit  hatte,  so  wie  es  Fg.  7c  abge* 
bildet  ist.  Sie  steht  in  Gcsammt-Form,  in  Zahl  und  Art  der  Rippen 
u.  s.  w.  dem  lebenden  Ljriodon  am  n&chsten,  daher  vielleieht  aach 


71 

die  Beschaffenheit  der  SchlosszShne  mehr  damit  übereinkommt.  Auf 
den  Seiten  und  nach  yom  hin  14—17  sehr  scharfe  hohe  einfache 
radiale  Rippen,  durch  etwa  ebenso  breite  scharfe  Furchen  getrennt 
Bnd  etwas  qaer  gestreift;  doch  sind  die  5—7  vordersten  dieser 
Rippen  viel  Ueiner;  —  die  hinterste  Rippe  biidet  ingleich  eine  Kante 
Ewischen  der  Seiten-  und  Hinter-Fifiche  jeder  Klappe  (entsprechend  der 
iüntem  Kante  bei  M.  vulgaris);  auf  der  so  abgesonderten  Hinter- 
nche  sind  dann  noch  5 — 6  niedrigere,  oft  obsolete  Rippen  mit  etwas 
itfrkrer  Queer-Streifung  (Fg.  b).  Auf  dem  Kerne  (Fg.  a)  erscheinen 
die  Rippen  viel  schwächer,  die  vordem  und  hintern  nur  unvollständig. 
Vorkommen  Im  oberen  Muschelkalke  (is*  v)  in  WÜriiemberff  bei 
noiau  unweit  Hall  und  zu  Marbach  bei  Villingen,  lu  /  Dürrheim 
;Schacht) ;  —  in  der  Lettenkoble  1  hr  Würilemberg$ ;  —  In  Dolomit 
[  1*9)  ^on  IDiStirrheim,  IRoUweil;  —  im  Kalke  von  tlMieviUe;  —  bei 
Jena  in  der  Rhüocorallien-Schlcht,  der  Donax  im  sog.  Kduperiudk  (l*). 

6.  Myophorla  laevig^ata  (a,  173). 

rrinooia  laeYigata  Goldf.  bei  Dbch.  456;   »   Zibt.  Wärttemb,  04, 

t.  71,  f.  3  und  tSa  b  c;  -  Alb.  >  Jb.  I8889  467. 
Nyophoria  laevigata  Alb.  Trias  87,  04,  130;^  Volts  Mfarr.  4 ;  ^ 

Jb.  iM9,  330;  —   Crbon.  i.  Jb.  184fy  310,  317;  —  Som.  a.  ScuLim. 

Jeoa  so,  13,  40. 
LyrodoB  laevigatom  Gp.  Petref.  11,  197,  t.  135,  f  13. 

Form  und  Grösse  von  M.  vulgaris,  nur  etwu  weniger  schiel^ 
iie  Hinterseite  mehr  rechtwinkelig  an  die  Selten  -  Fliehe  anslossend, 
üe  hintere  Kante  daher  sch&rfer,  doch  nicht  erhaben  vorstehend,  die 
ft^pe  mitten  auf  den  Seiten  f^hlt  gänzlich;  die  Oberfläche  der  Schaale 
ist  ausserdem  völlig  glatt,  ohne  Zuwachs-Streifung. 

Vorkommen  im  Bunt-Sandstein  bei  Sulzhad  (i^ ;  —  in  untrem 
Mnachelkalk  und  dessen  Zölestin  -  Schichten  sowohl  als  Schaumkalk 
[li'?)  bei  Jena  und  Gotha;  —  im  Rogenstein  und  Pektlniten-Kalke 
Jes  Kalkes  von  Friedrichshall  (k'fiv)  su  Marhach  bei  Villingen 
tmd  SU  IRottweil,  von  wo  ich  jedoch  auch  ein  etwas  mehr  in  die 
(}nere  gezogenes  Exemplar  habe  (einen  Kern);  -—  hn  Dolomit  der 
Keuper-Mergel  ( 1^  9)  bei  Dürrhehn. 

Dazu  gehört  als  Kern  wahrscheinlich  Ziitbn  ,  t  71,  f.  6 ,  von 
Schmieden  bei  Canmiadt  stammend. 

7.  Myophorla  cardlssoides  (o,  178>  Tf.  xm,  Fg.  9. 

Baeardites  eardissoldes  Sobltb.  i.  Jb. I6I9,  ?II,  103;  Pelrefk.  J, 
SSO. 


T2 

Bncardites  cardissae  SchlItt.  i.  N.  Alftm^tSMiy  I,  S98. 
Myophoria  cardissoides  Alb.  Triat55,S0S>  •- Voltzi.  Jb.  lM9y  339. 
Trig;onia  cardissoides  (Gf.)  Zibt.  Wfirü.  58,  t.  58,  f.  4;  —  Qobiist. 

Württ.  33,  48;  L  Jb.  184$^  305;  —  Credn.  i.  Jb.  IMI,  693;  —  Scui.  n. 

ScHLBiD.  Jena  S6,  40;  —  Stroicb.  i.  Geol.  Zeitschr.  1849^  I«  183,  300. 
Trii^onia  deltoidea   1832  MCrst.  Bayr.  Ol;    —    Biuim  Bayr.  56; -* 

Alb.  i.  Jb.  1888^  467. 
Lyrodon  deltoideum  Gf.  Petrefk.  II,  197,  t.  135,  f.  13. 

Ähnlich  der  M.  vulgaris,  doch  mehr  in  die  Lange  gesogen, 
die  hintere  Kante  erhabener,  Rippen-artig,  die  Seiten  etwas  baacbi- 
ger,  aber  ohne  die  bei  M.  vulgaris  vorkommende  Mittel-Rippe, 
und  durch  eine  Vertiefung  nieder  von  jener  Kante  geschieden;  — 
die  Oberflfiche  der  Schaale  glatt?  .  .  Strombeck  hält  sie  nur  för 
eine  Varietät  der  vorigen. 

Im  Bunten  Sandsteine  von  Sulzbad  und  im ! Zweibrücken' »chmi\ 
dann  als  Leit  -  Muschel  im  Wellen  -  Dolomit  WHartiexnbtrgt  ( 1*)  bei 
Billigheim;  im  Wellenkalke  k^  zu  Borgen  auf  dem  Schwarzwtddtt 
und  zu  Eisfeld  bei  Bildburgkmisen ;  —  im  untren  Wellen-  und 
Schaum-Kalke  (k^)  Braunschtceigi  an  vielen  Orten;  —  zu  Rohr- 
back  bei  Beidelberg  einzeb;  —  im  oberen  oolithischen  Muschel- 
kalk (kS)  bei  Jena. 

8.  Myophorla  orbicularls  no6.  (a,  174)  Tf.  XIII,  Fg.  11. 

?TrigoDia    suborbienlaris  Morst.  Bayr.  91;  Braun  Bayr.  55  («mi.). 
LyrodoD  orbiculare  Or.  Petref.  II,  lOO,  t.  135,  f.  10. 
Trigooia  orbicularis  Alb.  i.  Jb.  f M9,  487;  —  QuBifar.  Wfirtt  48* 
Myopboria  orbicalaris  Ba.;  Schh.  und  Scrlbid.  Jeoa  40. 

Quer  oval-kreisrund,  vom  etwas  stumpfer,  halbkreisförmig,  hhiteB 
nach  unten  zu  in  eine  schwach  angedeutete  abgerundete  Ecke  aus- 
laufend, ziemlich  zusammengedrückt,  ohne  alle  Kante  und  Rippe. 
Schaale  glatt?  Nicht  ganz  1"  lang  und  etwas  weniger  hoch.  Muskel- 
Rinne  deutlich.  Im  mergeligen  Kalke  (k3)  ^sx  Rohrbach  bei  Hei- 
delberg; —  im  Haupt  -  Muschelkalke  (k«)  WUrtiembergi  und  bei 
Jena. 

9.  ?Myophorla  ovata.  Tf.  Xni,  Fg.  10. 

Mactra  trig^ooa  Gf.,  Alb.  Trias  322;  —  Zibt.  Wfirtt.  94,  t.  71,  f.  4. 
Lyrodon  ovatum  Gp.  Petref.  II,  197,  t.  135,  f.  5. 

Ungestrahlt,  glatt,  nach  hinten  verlängert,  Buckeln  vor  der  Mitte, 

niedrig,  Schildchen  eine  schiefe  stumpf-dachförmige  Fliehe  (Schloss 

unbekannt).      Im    Muschclkalke    Württemberg»,    des  Badenseheii 

SchwarzwaldoM  (Marbach  bei  ViUingen),Prett8ieni  (Rüder edarf). 


73 
10.  Myophoria  Kefersteini. 

Trigoaia  Keferaltint  MXk  L  Ksfust. Deatechl.  1699,  TI,  SM. 
CrjptiBa  RaibeliftBft  Boob  et  Dia.  i.  Mim.  §4M.  1896^  II,  49,  NpI», 

t  4,  f.  8«— f. 
Lyrodoa  X«ferfteiol  Gr.  1839,  Petrrf.  II,  199,  U  136,  f.  2. 

Das  Sebloss  dieser  Art  ist  noch  nicht  genau  bekannt.  Du- 
HATI8  hat  versucht,  es  durch  Anschleifen  darzustellen,  und  obwohl 
die  Durchschnitte,  welche  er  so  erhalten,  nicht  ganz  befriedigend 
sind,  so  widersprechen  sie  im  Wesentlichen  doch  dem  Charakter  der 
Myophorien  nichts  welchen  das  äussere  Ansehen  ganz  entspricht. 
Die  Art  ist  etwa  halb  so  lang  und  hoch,  alsM.  pes-anseris  wer- 
deo  kann,  and  man  kann  mit  deren  Hülfe  sich  eine  getreue  Vor- 
stellung TOB  ihr  machen,  wenn  man  die  zwei  vorderen  Radien  sich 
schwicher,  leiner,  den  hintern  breiter  und  runder,  dann  aber  noch 
3  feinere  vor,  zvrischen  und  hinter  den  zwei  ersten  denkt.  Die 
Hinterflache  ist  breiter,  runzeliger  und  ebenfalls  undeutlich  lings- 
gestrahlt. 

In  einem  Kalke  zu  Raihel  in  Kdrnthen,  der  wahrscheinlich 
zum  Muschelkalk  gehört. 

Myacites  Schloth. 

Man  hat  lange  Zeit  gewissen  gleichklappigen,  ungleichseitigen, 
in  die  Quere  verlängerten,  fast  glatten  Muschel-Kernen  von  sehr  in- 
differentem Aussehen,  unbekannten  Schloss-  und  sonstigen  generischen 
Merkmalen  den  alten  Namen  Myacites  gelassen,  womit  keineswegs 
auch  nur  die  Wahrscheinlichkeit  ausgedrückt  werden  sollte,  dass  sie 
dem  Genus  Mya  Laiiarck*s  angehören.  Diese  Myaciten  hat  AoASSiz 
dann  in  eine  Menge  Sippen  abgetheilt,  je  nachdem  die  beiden  Klappen 
gleich  oder  etwas  ungleich,  glatt  oder  gestreift,  und  am  Kerne  Spuren 
einet  Löffei-förmigen  Schloss  -  Zahnes  oder  einer  vom  Schloss  aus- 
gehenden Leiste  auf  der  inneren  Oberfläche  der  eineii  Klappe  zu  er- 
kennen waren.  Aber  theils  blieb  noch  immer  eine  Anzahl  ganz 
indifferenter  Arten  übrig,  theils  tragen  nicht  alle  Kerne  einer  Art  Jene 
Kennzeichen  an  sich,  so  dass  nicht  selten  grosser  Zweifel  über  ihre 
systematische  Stellung  bleibt.  Diess  ist  auch  bei  dem  folgenden  ab- 
gebildeten Kerne  der  Fall,  der  nicht  genügend  erhalten  ist.  Wir 
werden  später  die  verschiedenen  Mya-  Sippen  nach  genügenderen 
Materialien  charakterisiren.  —  v.  Strombbck  (i.  geolog.  Zeitschr.  I, 
1S9,  151,  183,  209)  vereinigt  alle  Myaciten  der  Trias  in  eine  Art, 
M.  maacaloides. 


74 

1.  Myacites  elongatus  (o,  174)        Tf.  XI,  Fgf.  13  (Kern). 

Myacites  elongatnt  Scmloti.  Petrefk.  III,  8S,  109>  t.  33,  f.3a  b« 
Mya  eloDgata  Goldf.  bei  Deck.  455 >  —  KlSd.  Brandb.  S20;  —  Alb« 

Triag  54,  938,  316. 
?Arcoinya  inaequivalfis  an  ?PIeuromya  masealoides  Agassii 

Mj^es,  II,  176. 

Die  Abbildung  gibt  die  Terlingeite  Fonn  dieser  Scblothkim'- 
8chen  Art  und  ibre  fast  am  vorderen  Ende  des  oberen  Randes  be- 
findlichen Buclieln  hinreichend  deutlieh  an.  Ob  diese  Art  aber  nach 
QuENSTEOT  zu  Arcomya  oder  nach  AoAssiz  zu  Pleuromyazu 
bringen  sey,  darüber  geben  auch  unsere  Exemplare  keine  genOgende 
Auskunft.  Im  eigentlichen  Muschelkalke  Fi^ankreichi  (!Limetüie% 
DetiUchlanis  und  insbesondere  Bayerns,  des  Würftembergi$cken 
und  Bademchen Schwarzwaldei  (Horgem  etc.),  Braumchweigs, 
PreussenM  (Rader$dorf)t  Obersehleiiens  and  Polen»  {TamowitXi 
Kielce,  Weikewice'Kemome,  Bokrownik,  Wodiui)',  —  in  d«r 
Lettenkohlen  -  Gruppe  (Schicht  r)  IVHarttembergu  bei  Sui»^  Ben- 
darf  etc. 

(il^  7)  Gaateropoden. 

NaticeUa  MOnst.  1843. 

(«•II  Grat.) 

Schaale  kugelig -oval,  ungenabelt,  mit  abgesetzten  Umgängen, 
\ieirach  wulstig,  streifig  und  rippig.  MQndung  ganz,  oval,  öfters  oben 
eckig,  schief  zur  Achse;  innere  Lippe  einfach,  schief,  angepresst, 
massig  dick,  ohne  eigentliche  Schwiele ;  äussere  Lippe  scharf,  innen 
glatt  (Formen  völlig  wie  bei  Cancellaria,  aber  klein  und  ohne 
Ausschnitt  oder  Kanal  am  Ende  der  Mündung ,  obwohl  man  glauben 
kann,  Spuren  davon  zu  entdecken;  es  sind  Schaalen,  welche  das 
äussere  Ansehen  der  rauheren  Turbo-  und  Dclphinula- Arten 
mit  der  ovalen,  doch  meist  schieferen  Mündung  von  Natica  ver- 
binden, aber  ohne  Spur  von  Nabel).     Ob  wohl  Stomatia? 

Arten:  18 — 20,  alle  im  5f.  Cofftan^r-Gebilde ,  daher  das 
Genus  für  dieses  sehr  bezeichnend;  doch  mögen  nicht  alle  Arten 
beisammen  bleiben  können. 

Naticella  snbornata  Tf.  XIP,  Fg.  11  t  b. 

If  atieella  avboraala  Mintt.  Beilr.  IV,  le^  t.  10|  f.  19. 

Eiförmig,  ungenabeH;  aus  2^  gewölbten,  etwas  hoch  gewunde- 
nen Umgängen,  der  letzte  so  entwickelt,  dass  die  übrigen  nur  noch 


76 

ein  Wirxchen  bUden ;  sie  tind  abgerandet,  mit  7 — 8  dicken  Wölsten 
qaer  umgeben ;  abwechselnd  gröbere  und  feinere  erhabene  körnelige 
Lingsstreifen  (20—28  auf  dem  leUten  Umgang)  setzen  über  WOlate 
and  Zwischenrlome  weg;  Mündung  eiförmig;  innere  Lippe  etwas 
abgeplattet  scharfrandlg.    Lange  3—4'". 

Chüoeychis  n.^  Kreislipp-Schnecke« 

Schaale  elliptisch -thurmförmig,  mit  aufgerolltem  Gewinde,  un- 
genabelt;  die  Mündungs  -  Ebene  durch  Vortreten  der  inneren  Lippe 
ganz  zur  Seite  nach  aussen  gewendet;  Mündung  kreisrund  und  rings 
Ton  einem  scheibenartig  ausgebreiteten  Peristom  eingefasst,  welches 
den  letzten  Umgang  Tcrdeckt« 

Arten;  1 — 2  in  dem  Muschelkalk-Gebilde  yon  St.  CoitUm. 

Cbllocyclns  carinatoa.  Tf.  X^^  Fg.  12  a  b. 

Cochleaiia  earinata  Braun  L  MensT.  Beitr. IV,  104,  1. 10,  f.  S7. 

Umgänge  5  —  7,  gewölbt,  in  ihrer  Mitte  mit  einem  scharfen, 
em  wenig  aufgerichteten  Kiele  versehen,  so  dass  die  obre  Seite  der- 
selben etwas  yertieft  erscheint;  Oberfläche  sonst  glatt;  Mündung 
Trichter-förmig,  innen  mit  Wachsthums-Ringen. 

Wenn  die  von  Klipstein  abgebildete  zweite  Art  wirklich  aus- 
gewachsen ist,  so  scheint  sie  nicht  in  gleichem  Genus  mit  voriger 
stehen  zu  können,  da  die  Mündungs-Ebene  weder  deutlich  zur  Seite 
gerichtet^  nach  die  Mündung  selbst  ringsum  mit  einem  breiten 
Peristom  versehen  ist.  Der  Name  Cochlearia  ist  in  der  Botanik 
langst  vergeben. 

TurboiUUa  (Lbach)  Risso  1825. 

Von  den  vielen  thurmförmigen,  einst  mit  Mola nia  verbundenen 
Meeres  -  Schnecken  belassen  wir  die  indifferentesten  in  dem  älteslen 
der  dafür  aufgestellten  Geneia:  Turbonilla  (Lbacb)  Risse  1826; 
—  die  glänzend  glatten  und  daher  innerlichen  koMmen  zu  dem  gleich- 
zeitig aufgestellten  Eulims  Rtoso;  —  die  eben  so  beschaffenen  und 
geoabeiteB  zu  dem  eben  io  alten  If  iso  Risse;  -—  die  nicht  gün. 
zenden  und  meistens  selbsl  höckerigen,  aber  zur  Unterscheidung  von 
Elllima  theiis  mit  acMfetehender  Windungs-Spitze,  theib  mit  ge- 
rader und  zum  Vorderrande  äat  Mündung  einen  rechten  Winkel 
bildender  Celomella  versehenen  Formen,  jene  zu  Ghemnitzit  d^Q. 
1839,  diose  tu  Pyrgiveus  Vmutn  1840  (=  Parthenia  Lews 
1»M,  s=  Orlhostelis  Aaadas  1841)« 


60 

dass  am  RQcken  des  Kerns  der  Rflcten-Lobus  zweitheilig  oder  zwei« 
armig  ersclieint;  aof  diesen  folgen  jederseits  ein  grdsster  obrer  und 
ein  untrer  Seiten-Lappen"  und  auf  der  Mittel-Linie  des  Bauches 
noch  ein  ^Bauch-Lobus",  mithin  im  Granzen  sechs  Lappen  oderLoben^ 
welche  durch  eben  so  yiele  rundliche  Erhöhungen  oder  »Sättel"  der 
Scheidewände  yon  einander  geschieden  werden:  jederseits  nämlich 
durch  einen  ^Rücken-,  Seiten-  und  Bauch-Sattel".  Gewöhnlich  aber 
treten  zwischen  dem  nUntern  Seiten-"  und  dem  Bauch-Lappen  jeder- 
seits noch  1  oder  mehre  nHölfs-Lappen^  mit  dazwischen  gelegenen 
^HuIfB-Sätteln^  auf.  Die  seitlichen  Theile  der  Zuwachs-Streifen  und 
-Fallen  der  Oberfläche  der  Schaale  biegen  sich  in  ihrem  Verlaufe 
nach  dem  Rücken  hin  vorwärts  gegen  die  Mündung.  Die  End-  oder 
Wohn-Kammer  der  Schaale  y,  des  letzten  Umganges  oder  diesen 
ganz  einnehmend« 

In  dieser  Familie  begreift  das  Genus  Ammonites  alle  regel- 
mässig-spiralen  yollkommen  scheibenförmigen,  yon  beiden  Seiten  gleich- 
gestalteten  Arten  in  sich;  die  gerade  gestreckten,  hakenförmig  ge- 
bogenen, unregelmässig  Spiralen  Formen  mit  nicht  aneinander  liegen« 
den  Umgängen  oder  ovalem  Umrisse  und  die  schraubenförmig  auf- 
gewundenen Gestalten  fallen  andern  später  zu  erörternden  Geschlech- 
tem anheim«  Da  uns  aber  von  diesen  zahlreichen  Sippen  vorerst 
nur  eine  Unterabtheilung  des  Geschlechtes  Ammonites  beschäftigt, 
so  beschränken  wir  uns,  dieselbe  noch  unter  ihrem  sehr  bekannten 
selbstständigen  Namen  aufzuführen,  nämlich 

CeratUes  (189S  DbH.)    L.  v.   Buch. 

Charakter  der  Ammoneen-Familie  wie  vorhin ;  regelmässig  schei- 
benförmige Spiral- Schaale  mit  aneinander-liegenden  und  gewöhnlich 
sich  mehr  oder  weniger  umhüllenden  Umgängen,  wie  bei  Ammo- 
nites. Aber  zur  Unterscheidung  von  diesem  sind  die  Sättel  und 
Loben  ungetheilt,  Halbkreis-fSrmig ,  die  ersten  selbst  ungezähnt,  die 
letzten  an  ihrem  Boden  (in  ausgebildeten  Exemplaren)  noch  mit 
3 — 11  gleichen  und  kurzen  Zähnchen  (1 — 2  Arten  sind  ganz  un- 
gezähnt) ;  —  meist  sind  mehre  Hülfs-Loben  vorhanden.  —  Indessei 
hat  L.  V.  Buch  neuerlich  einige  jüngere  und  ältere  Arten  mit  diesem 
Genus  verbunden,  welche  auch  ungezähnte  und  anders  gestaltete 
meist  Schuhsohlen-förmige  Loben  haben  und  daher  z.  Th«  der  ent- 
gegengesetzten vorwärts -gehenden  Richtung  der  Zuwachs-Streifung 
der  Schaale  ungeachtet,  mitGoniatites  verbunden  worden  waren; 


81 

nn  solche  junge  Arten  (der  Kreide) ,  bei  welchen '  die  Ziline  der 
iben  ungleich^  —  bei  welchen  wenigstens  der  Rüclien-Sattel  iwel» 
9üff*  —  endlich  wo  sogar  (A.  Syriacus)  Lappen  und  Sftttel 
i^ich  gexähnt  und  selbst  wieder  in  Läppchen  und  SSttelchen  ge- 
eilt sind.  —  Andere  Autoren  haben  viele  Goniatiten  und  Ceratiten 
den  St-Ca99ianer  Bildungen  zu  finden  geglaubt,  weil  deren 
Ihte  theilweise  ungezähnt  sind^  was  aber  wenigstens  bei  vielen  yon 
IT  Jugend  der  Exemplare  herzurühren  scheint.  Die  ersten  unter- 
beiden  sich  yon  den  ächten  Goniatiten  durch  die  Richtung  der 
phonal-Dute  und  Znwachs-Streifung,  die  letzten  von  den  ächten 
sratiten  durch  die  sehr  getheilten  Loben  und  Sättel. 

Arten.  Bescliränkt  man  den  Charakter  auf  die  zuerst  ange- 
J»ene  Weise,  wie  es  L.  y.  Buch  noch  i84d  gethan  (Jb.  i848f 
10),  und  lässt  nur  etwa  die  Ammoniten  mit  Halbkreis-förmigen 
ins  ungezähnten  Loben  noch  zu,  so  sind  der  Arten  10 — 11,  alle 
IS  Muschelkalk,  wenn  anders  die  Deutung  der  Formationen  in  Si- 
irien  und  am  Bogdo-Berge  Rmilands  richtig  ist;  daher  das 
mus  in  dieser  Beschränkung  ein  für  die  Trias  sehr  bezeichnendes 
ich  in  grossen  Fernen  der  Erd-Oberfläche  seyn  würde;  —  nur  in 
;r  SL'CaSiianer  Bildung  —  bis  jetzt  —  fanden  sich  Ammoniten 
iderer  Familien  darin  ein. 

Typische  Formen  des  Geschlechtes  sind: 

C.  nodosus  (s.  u.)  aus  Muschelkalk,  (k*)  li^ 

C.  semipartitns  (s.  u.)  dsgl.  in  Europa  und  Sibirien. 

C.  parcus  y.  Buch   (A.    Schimperi?)  bei  Sulzbad  in  i^; 

iecoaro  und  Solothurn  k^. 

C.  Cassianus  Qu.  bei  St-Canian  im  ächten  Muschelkalk  U\ 

C.  Middendorfl  KiYs.  in  OtiSibirien,  k». 

C*  euomphalus  Keys,  ebendas. 

C.  Bogdoanus  Vbrn.  zwischen  Wolga  und  Ural  am  Bogdo* 

erge,  ■**?  (Jb.  iM#.  217,  539). 

C.  Ottonis  Buch  bei  Coiel  in  Schlesien,  lK^ 

C.  Buchi  (ZiBT.)   Qu.  in  Deutschiand,   k';  WissM.   i.   Jb. 

MO,  532,  i842,  309  etc.  (Qu.  Wnrtt   30). 

?C.  cinctus  DbH.,  Alb.  Qu.  Petrefk.  Bruchsal^  MöckmÜhl^K 
?C.  Wogauanus  Myb.,  you  Jena,  k'. 
??C.  Eichwaldi  Keys.  (Loben  ungezähnt)  in  OMt-Sibirien,  k» 

ron  Buch  nicht  aufgenommen). 

Broaa,  Lethaea  gtogaotllca.  3.  Aufl.  111.  6 


83 

?C.  modesius  (Buch)  Hadir«  Jb.  1849, 518,  im  rolhanMuschel- 
Mannor  8alzkurg$. 

1.  Ceratites  nodosus  (a  178\  Tf.  XI,  Fg.  20  a  b  r. 

KifORR  Verstrin.  II,  i,  t.  la,  f.  4,  5 ;  t.  Ditia,  f.  5 ;  Wolfart  Bosm,  inftr. 

t.  7,  f.  1,  S;  U  85  f.  6. 
Coroe  d^Amnoii  Bouro.  p^trif«  70,  t  30,  f.  a63« 
Cor  na  Ammoiiit  Kom»M.  R«r.  70,  t«  4,  f.  S,  3. 
AmnioDites  nodosa    Brug.    1792  in   EneifcL  mdik,  iy   22  (exd.  fif. 

Bajehi). 
Ammonites  nodosus  Bosc  Conchyl.  178;  —  Schlth.  Petrefk.  I,   67, 

III,  81,   100,  t   31,   r.  1  n  b;   —  Goldf.  bei  Dbgr.  430;  —  Zotr. 

Württ.2,  t.  2,  f.  1;  —  Kl5o.  Brandb.  133;  —  Dbshay.  eof.  etrmeU  243; 

—  Catollo  Sßooi.  81 ;  1.  Am.  Botogn.  184$  FMr,  ietir,  f.  25) ;  Prodroao 
t.  4,  f.  5;  —  QoBifBT.  Wilrtf.  50;  Petrefk.  09,  t  3,  f.  14;  —  Bi/ai 
Gerat.  4,  t.  1 ,  f.  1 ,  2,  t.  2,  f.  1 ;  i.  Jb.  1848 ,  54 ;  —  Kufst.  Oslalp. 
84;  —  ScHUBL.  >  Jb.  18S4y  448;  —  Crbdn.  das.  1899^  386;  —  Gressli 
das.  1845^  155;  —  Credit,  das.  1847^  315,  316,  317,  318;  —  Sgwl 
u.  ScHLBiD.  Jena  20,  27,  28,  30,  34,  38;  —  Strome,  i.  Geol.  Zeitscbr. 
/,  124,  209  [noH  Sow.]. 

Nautilus  undatos  Rbin.  Nantil.  protog^.  86,  t.  8,  f.  67. 
Ammonites  undatus  MuifST.  i.  Jb.  1881  y  374;    —    Alb.   Trias  5t, 

236,  315  (aoBel.  9yn.  Sow.). 
AromoniteK  subnodosas  Mu.  i.  Jb.  1881^  374;  —  Alb.  Trias  32,  55. 
Ammonites  latus  Mu.  i.  Jb.  1881^  374;  Bmir.  74. 
Ammonites  dorsnosus  Schlth.  Petrefk.  I,  72. 
Ammonites  nodosiformis  Schlth.  Verc.  25. 
Ceratites  nodosus  db  Haar  Ammon.  157;  —  Alb.  i.  Jb.  1888^  468; 

—  Dret.  das.  1841y  555;  —  Wissm.  das.  1842  ^  309;  —  Mertx.  dai. 
1842y  453. 

Ammonites   ^Ceratites)   nodosus   Buch  ^  Jb.  1890^   398;  — 

ScBUSTBR  das.  1888^  138,  139. 
Ceratites  einet as  Alb.  i.  Jb.  1888^  468*. 

Diese  Art  ist  leicht  kenntlich  an  ihren  zahlreichen  Loben,  indem 
20  den  beiden  Seiten-Lohen  jederseits  noch  3 — 4  Hülfs-Loben  hin- 
f  utreten,  welche  alle  an  Starke  aUmShlich  abnehmen ;  an  dem  4 — 5- 
cähnigen  Boden  der  Loben  Fg.  c  (die  Loben  ganz  wie  bei  der  fol- 


*  Ich  hatte  im  Index  aueb  noeb,  ehe  ich  ihn  kannte»  den  C.  Gas* 
sianus  Qu.  ans  Tynd  dasn  gestellt,  weil  Qobnstbdt  (i.  Jb.  1846y  681) 
selber  die  von  mir  bestimmten  Exemplare  des  A.  nodosus  aus  Tfgr^l 
bezweifelt  hatte  und  xu  C.  Cassianus  zu  bezieben  geneigt  war.  Seine 
Form  ist  Ähnlich ,  seine  Sntnren  sind  aber  sehr  flach  nnd  die  Loben  we- 
niger zahlreich. 


8S 

ten  Art),  an  ihrer  TerhSltnisnnässigen  Dicke,  dem  rektangulären 
rtchnitte,  dem  flachen  Rücken,  den  dicken  eiitfachen  und  xuertt 
der  Mitte  der  Seiten  und  dann  wieder  vor  der  wenig  konvexen 
kenfläche  etwas  schief  sich  erhebenden  Rippen,  deren  je  12 — 15 
einen  Umgang  gehen.  Da  die  verdickten  Rippen-Enden  sich  Im 
r  ftuier  entwickeln,  so  wird  der  Rücken  an  grossen  Exemplaren 
ter  als  die  Nabel-Gegend,  wahrend  früher  das  umgekehrte  Ver- 
liss  stattfindet.  Jede  Windung  ist  im  Allgemeinen  doppelt  so 
1  and  breit,  als  die  yorhergehende ,  und  jede  derselben  enthält 
yter  über  50  Kammern. 

Die  Varietät  A.  subnodosus  y.  M(^nstir*8  soll  einen  noch 
leren  Rücken  und  24—30  kleinere  scharfe  Knoten  statt  der  12 
>en  haben?  (Franken;  Niedemhall  in  Württemberg). 

Verbreitet  ist  C«  nodosus  nach  Buch  und  Quknstedt  nicht 
Yellen-Kalke  (wo  ihn  jedoch  Albbrti  und  Schmid  zitirten),  son« 
\  nur  im  eigentlichen  MuschelJLalke  k'',  hauptsächlich  in  dessen 
ein  und  obern  Lagen,  und  zwar  in  Prankreich  {Totdon^  Linie- 
s,  Domptail,  St.-Acold,  Forbach);  in  Rhein-Bayern;  in  der 
\ieeitz  (St.  Gallen,  Aargau);  im  Baden' tchen  und  Württem- 
gitckenSchtcarzwald  {Borgen,  Seedorf,  Nieder-Eichbach  k^i 

Tübingen;  am  unteren  Main  und  Neckar  (Tauber- Bischoffs- 
R,  Heidelberg,  Bruchsal,  Kirchheim  an  drr  Jaxt);  in  Franken; 

Pyrmont;  in  Sachsen  (am  Harz,  bei  Gosslar,  um  Gotha, 
istadt;  am  Ettersberg  bei  Weimar);  in  Braunschweig  (an 
&n  Orten,  doch  nur  in  k^  v^);  in  Waldeck;  in  Hannover  (lObl- 
^en) ;  in  Preussen  (Rüdersdorf) ;  in  Oberschlesien  (Oppalowiiz, 
Tuntitz);  als  Geschiebe  bei  Potsdam;  dann  in  den  Ost^Alpen  hei 
iba,  bei  Buchenstein,  den  letzten  Tyroler  Orten  gegen  Italien 

C^rdevole  hinauf,  woher  wohl  auch  die  vom  Heidelberger 
aptoir  versendeten  Exemplare  „von  SL-Cassian*"  gekommen  seyn 
den;  —  In  den  Lombardo-Venetischen  Alpen  bei  Sovelle  im 
'dUsno,  einem  Zweig  des  Ptare-Thales. 

ZetütiteB  semipartitus. 

nonite  iiii-p«rti  Mf.  Conch.  1802,  IV,  302,  t.  50,  f.  1;  —  Gaul* 
kM».  f.  Ann.  MC.  nai.  1624,  II,  488. 

aonites  semipArtitas   (Gaijx.)   £ua  db  Bbaum.  i.  Ann,  d»  Min. 
928,  IV,  106  >  Jb.  1880,  92;  —  Bock  Cerat.  9,  t.  2,  f.  2,  3,  t.  3, 
ly  9 ;  —  Stromb.  i.  geol.  Zeitschr.  I,  124,  209. 
iitifcs  bipartitaa  (Gailk.)  Broh.  tabl.  421;  —  6r.  Leth,  n,  179. 

6* 


( 


84 

Ammoniteii  bipartitnt  (Oaill.)  HStinioB.  i.  Jb.  1890f  S42  ;  —  Mfiitsr. 

das.  1831 1  374  ;  —  Alb.  das.  1898,  468 ;  —  Volts  ,  das.  1888,  669. 
Ceratitfs  9p.  EiCHw.  i.  BuUei.  Peiersh.  1842,  IX,  113. 
Ammonites  Hedeostrdmi  Ksrs.  L  Butt.  Pttertk.  184$,  Y,  IM,  t  S, 

f.  S— 7»  t.  3,  f.  1-6.  (firapu.) 

Ammooitea   (Ceratites)   enodis  Qu.  Petretk.  I,   70,   t  8,  f.    IS 

[|Mir#?]. 

Diese  Art  ist  gross,  von  beiden  Seiten  flach  cusammengedrQckl; 
der  Rücken  sehr  schmal,  flach,  nur  an  kleinem  Exemplaren  durch 
eine  deutliche  Kante  mit  jeder  der  2  Seiten  Terbudden,  später  dacb- 
artig  mehr  zugeschSrft;  die  Seiten  sehr  rasch  an  Höhe  xunehmend, 
fast  flach,  doch  nächst  dem  Nabel  stärker  als  gegen  den  Rücken  bis 
angeschwollen  (worauf  der  Name  anspielt),  mit  Spuren  nur  sehr 
flacher  Rippen,  die  selten  sichtbar  sind.  Die  Nähte  wie  oben ;  Durch* 
messer  bis  1'. 

Vorkommen:  in  gleichen  Schichten  oft  mit  dem  vorigen;  si 
jenseits  des  RheineM:  zumal  um  lAinetille  und  Dotnptail,  doch 
auch  um  Oerhweiler  und  Mogen\  —  in  Hannover  {Heimbers 
bei  Oöttingen);  —  in  Braunschweig  (bei  Aue  und  Oebharii- 
hagen  selten  ^\^);  —  dann  in  Sachsen  (um  Wehnar  häufig 
aber  klein ;  zu  liefftirth,  Sachsenburg,  Hildburghausen,  am  Doli- 
mar  bei  Meiningen);  —  in  Franken  (Hassfurth,  Würzburg, 
Steigerwald} ;  —  in  Baden  (Mossbach  am  Neckar) ;  —  in  Preui- 
sen  (RMersdorf).  —  Dann  der  C.  Hedenströmi^  welchen  v.  Euch 
damit  yerbindet,  in  Sibirien ,  an  der  Mündung  des  Olenek  in*s 
Eismeer  (westlich  von  der  Lena)  und  weit  von  da  auf  der  Neu- 
sibirischen  Insel  Kotelny. 

RhjpwhoUthtie  Bieu.  1819  j  db  Blainv. 

Die  Kinnlade  irgend  eines  Sepien-artigen  Thieres. 

Körper  solid,  kalkig,  symmetrisch,  länglich,  oben  sehr  hoch  ge* 
wölbt,  unten  flach  mit  gekerbtem  Rande,  an  beiden  Enden  abgerundet, 
das  vordere  Drittheil  breiter  und  höher,  oben  und  neben  mittelst 
eines  etwas  zerbrochenen  Randes  steil  abgesetzt  in  den  HintertheiL 
— *  Dieser  Vordertheil  bildete  die  vordere  und  äussere  Seite  der 
Kinnlade;  der  hintere  war  oben  und  an  den  Seiten  vom  Fleische 
des  Thiers  bedeckt,  unten  aber  unbedeckt  im  Munde,  und  seine 
Kaufläche  setzte,  wie  Exemplare  von  seltener  Erhaltung  zeigen,  ab 
dünne  hornartige  Haut  noch  weiter  nach  hinten   mit  keilfönniger 


8S 

Aasbreitong  fort,  welche  auch  noch  einen  seitlichen  Anhang  Jeder- 
KtU  hatte.  Zweifelsohne  muss  dieser  harten  Kinnlade  eine  andere 
eatgegengesetxt  gewesen  seyn ;  ob  diese  Jedoch  mit  ihr  yon  TölUg 
gleicher  Form  gewesen  and  mithin  nicht  nnterscheidbar  seye,  oder 
ob  Conehorhynchus  jene  Stelle  eingenommen,  ist  unentschieden. 

Aach  kennt  man  keineswegs  das  Thier,  dem  dieser  Körper  als 
Unnlade  gedient.  Dass  er  einem  Cepludopoden  angehört,  geht  theOs 
aas  seiner  Ähnlichkeit  mit  den  sog.  SchnSbeln  lebender  Nantilen 
nd  inabesondere  Sepiarien  herror,  obschon  diese  nar  einen  dQnnon 
kornartigen  Cbenug  bilden  and  rom  hakenförmig  omgebogen  sind; 
theüs  folgerte  man  es  auch  daraas,  dass  sich  sehr  hiuflg  ein  sohwar- 
lor  Sepia-aiiiger  ObMrug  ober  diesen  noch  im  Gestehi  eingeschlos» 
nen  Eörpem  Indel;  der  aber  nach  Qübmstbdt  nur  Hir  dn  thie- 
riaehea  Bitomen  ra  halten  wire.  Die  einzigen  Cephalopoden-Reste, 
weiche  aber  mit  diesem  Körper  Torkommen,  sind  die  Torerwfthnten 
passen  Ceratiten  und  Nautllen,  welche  jedoch  im  Muscbel- 
ksfte  oft  in  andren  Schichten  scharf  getrennt  erschebien^  und 
ieren  Geschlechts-Yerwandte  ausser  dem  Muschelkalke  nur  selten 
ihnliche  Begleiter  haben.     Vrgl.  Conehorhynchus. 

Arten  13,   vom  Muschelkalke  bis  in  die  Kreide  yerbreitet. 

1.  Rbyncholithns  hirundo  (o,  181).    Tf,  XI,  Fg.  17  abc. 

KiioMi  Verstehi.  II,  i,  t  Hia,  f.  0,  10 ;  —  Gm£i^  Natnrsyst  d.  Mineral-R« 

III,  t  6,  f.  79,  80. 
Sepiae  rostruni  Blubibrb.  Areh.  Uü.  31,  t.  2,  f.  6 d ;  ~  Gaillamhit 

in  AntL  9e.  nmt.  II,  485,  t.  23,  f.  16-36. 
Rbyncholithes  hirando  Faurb  Biocbt  BsYsmuiles;  —  D^Oanomr 

in  Jfin.  MC.  nat.  ¥,317;    ^    Golof.   b.   Dbch.    467;    —    db  Blaiüy. 

Mäiemm.  114,  t.  4,  f.  11  a  b  c;  —  Alb.  Tria«  Ol,  336,   316;  —    MGiist. 

Bayr.  94;   Bcitr.  I,  49,  t.  6,  f.  6—10;    —    Alb.  i.  Jb.  1888,  468;    — 

Zrt.  Wfirtt.   49,  t.  37,  f.  3;   —   Qu.  Wärtt.   65;    Petrfk.  I,  646,  t.  3, 

t  4,  t.  34,  f.  13-:  16;  —  Mva.  i.  Jb.  184Ty  677;    —    ScBM.  u.  SoHLEn». 

Jena  38;  —  Stromb.  i.  Geol.  Zeitschr.  I,  148,  209. 
PRhyncbolithe  lisse...  Did.  ie.  nal.,  Atlas,  Coqnill.  pl.  10»  f.  8« 

Die  Abbildung  zeigt  diesen  Körper  Ton  oben  (a),  von  unten  (b) 
and  Ton  der  Seite  (c)  und  erspart  alle  weitere  Beschreibung.  Seine 
rebtiye  Grösse  und  seine  Abrundung  Tom  unterscheidet  ihn  yon 
andero.  Arten. 

Vorkommen  nur  im  eigentlichen  Muschelkalke  des  Schwattr 
waide9  (Schicht  v  bei  ViUingen),  in  Braumchwelg  (im  inittebi 
■usehelkalke  X^  X*)^  bei  Jena  (in  der  Saurier-Schicht),  fai  Frmkeh 


86 

(^Laineck  bei  Bayreuth),   Ober$chle$ien  (Rybna),  bei  lAmiviUe 
iRehainvillert). 

2.  Rhyncholithus  larus   Faure-B.    und  o*Obb.  //.  cc.  ia  « 

[?]  Muschelkalk  von  Die.  *. 

3.  Rhyncholithns  acutus  de  Blaimv.  B4lemn.  136,  t.  5,  "- 
f.  22  a  b ,  ypn  Diyne  im  Dept.  der  Hochalpen  ist  kleiner,  vorn  ^ 
spitzer.     (?Im  Muschelkalk  r)  ^ 

Conchorhytichtu  Blainv.  1827. 

Ebenfalls  ein  Sepiarien -Schnabel. 

Körper  dicht,  kalkig,  symmetrisch,  dreieckig,  yom  abgerundet 
eckig,  die  swei  Seitenränder  dick,  oben  aufgeworfen,  unten  bnI 
vielen  Vertiefungen  versehen;  der  hintere  Rand  d&nne,  daher  fall 
immer  abgebrochen  wie  in  unserer  Abbildung;  die  obere  Seite  kon- 
vei,  indem  ein  breites,  mittles,  federartig  gefurchtes  Band  sich  von 
der  Spitze  an  rückwärts  erhebt  und  breiter  wird ;  die  iwei  abich&a* 
sigen  Seitenflächen  haben  jede  noch  eine  mitte  Längen-IUnne  oad 
queer  gehende  Zuwachs  Streifung ;  die  untere  Seite  ist  konkav,  der 
konvexen  Oberfläche  entsprechend,  ohne  weitere  Ausseichnung.  Ist 
aber  das  Ganze  vollständig  erhalten,  so  setzen  sich  an  den  abge- 
brochenen Hinterrand  nach  hinten  und  aussen  noch  2  sehr  dünne  ' 
ovale,  aber  auf  der  Mittellinie  verwachsene  nicht  unansehnliche  FIQgd  ' 
an,  wodurch  die  Ähnlichkeit  mit  dem  übrigens  ganz  hornartigeo 
Schnabel  des  lebenden  Nautilus  pompilius  sehr  gross  wird. 

Auch  hier  scheint  nur  der  dick  aufgeworfene  nach  oben  um- 
geschlagene Vorder-  und  Seiten-Rand  oder  die  Kaputie  (die  übri-  f 
gens  leichter  als  das  Übrige  zerstörbar  ist)  den  freien  Theil  der  *" 
Kinnlade  gebildet,  die  übrige  obere  Fläche  zur  Anheftung  der  Mas-  ^ 
kein  gedient  zu  haben;  die  untere  Seite  bildete  die  innere  Beklei-  * 
düng  des  Mundes«  Auch  hier  ist  die  Gegenkinnlade  und  der  Cepha-  p 
lopode  unbekannt,  welchem  sie  angehört  haben  mag.  Doch  gibt  es 
etwas  schlankere  Formen  als  die  abgebildete,  die  man  dann  ab 
Oberschnabel  betrachten  könnte«  Angebliche  Sepie  findet  sich 
oft  damit. 

VoLTZ  war  nach  einer  brieflichen  Nachricht  geneigt»  den  Con- 
chorhynchus  für  den  Unlerschnabel  zu  Rhyncholithus  la 
halten,  weil  sie  mit  den  beiden  Schnäbeln  des  Nautilus  pom- 
pilius, wie  Owen  sie  uLbildet,  Ähnlichkeit  haben.  Da  sie  su  ilc- 
ftotiirttera  wie  bei  BairaUh  viel  häufiger  vorkonuoea  als  anden 


87 

Cepbalopoden-Re^fe  ^Cerat  bipartitus,  C.  nodosvig 
Nialilus  bidortatas),  da  sie  von  einer  Sepien-arügen  Materie 
le  beatSndig  begleitet  sind,  während  der  lebende  Nautilus  keinen 
Dintenbeatel  besitit,  so  mogte  Volts  diese  Schnäbel  lieber  Ton 
dBem  nacktleibigcn  Cephalopoden  ableiten ,  als  'von  einem  jener 
swei  Geschlechter.  Qüemstidt  bemerkt  auch,  dass  sie  in  W'^rt" 
ttmkerg  auf  der  Grenxe  zwischen  Muschelkalk  und  Lettenkohle 
ifemlich  häufig  sejen,  wo  nie  ein  Nautilus,  aber  etwas  tiefer 
wohl  Aromonites  nodosus  yorkomme. 

CoDchorhynchus  avirostris  (a,  182).  Tf.  XI,  Fg.  16abc. 

Sepiae  roatrnm  BLUamiB.  Arch«  31,  t.  S,  f.  Sa. 
Lepaditet  aviraatris  Schlotb.  Petrfk.  I^  169,  t  29,  f.  10. 
Gaillübd.  in  ilmi,  #0.  Mrl.  m^  11,  t.  üa,  f.  3—14. 
BhyneholithesOailfardotl  d'Orbigivt  in  Ami.  $e,  nmt  0,  V  (IM5) 

48a»  t.  92,  r.  8—14$  —  GouiF.  b.  Dich.  450;  —  M&ifar.  Bayr.  04;  - 

Zur.  Wirft.  49,  t  37,  f.  a. 
Caachorbynchna  oraatna  db  Blaiht.  Büemn.  115,  t.  4,  f.  laabc; 

—  Alb.  Trias  91,  235,  314;  i.  Jb.  16S8y  458;   —   üiet  9C.  nmU  AtiM, 

CifB.  pL  10,  f.  4. 
KbyDcholithea  avirostris   Qo.  Warft  55;   Petrfk.  I,  544,  t.  3,  f.  5, 

(.34,  r.  10—12. 
CoBchorhjBchas  avirostris  Bn.  Laf4.  a,  182,  t  11,  f.  10;  —  MSifST« 

Bdlr.  I,  49,  t.  5,  r.  2,  3;    —    Mtr.  i.  Jb.  1848,  589;  184T,  577;    — 

ScHM.  n.  ScHLsiD.  Jena  38;  —  Stbomb.  i.  Gfol.  Zeitschr.  I,  148,  209. 
Rhyocbolithes  duplicatua  MfJiisT.  Beitr.  I,  49,  t.  5,  f.  4,  5  (ferfeet). 
Concborbjnchus  Gaillardoti  Pusif.  in  Mra.  et  Pubn.  Württ,  54. 

Die  Abbildung  gibt  die  Ansicht  yon  oben  (a),  unten  (b)  und 
Ton  der  Seite  (c\ 

Vorkommen  im  Muschelkalke  von  LunMUe,  Domptiül,  —  lu 
Lmgiewnik  in  ObericUeiien,  zu  OöUingen,  zu  Jena  im  Saurier-Kalk, 
in  BrmoMchweig  (in  der  mittlen  Abtheilukig  X),  in  Franken  (Bag* 
rmUh) ,  in  der  Knochen  Breccie  k^  zu  CraiUhehn  in  W»tiemf' 
kerg^  zu  IViinffen  und  Bikhiingen  M\  und  l&^£)  im  Schwärz- 
Wfoiäe^  wo  Albirti  ein  von  Sepie  [?]  überzogenes  und  mit  einem 
flügelforroigen  Anhang  versehenes  Exemplar  fand. 

111,2.   Krustazeen. 

Hattcyne  Myr.  1844,  Meer -He  Im. 

UnTollalindIg  bekannter  Körper,  welcher  zii  den  Pöciiopoden 
gebort  haben   liönnte.     Er    w&ie    ntolicb,    in  kleinem   Maasatabe 


88 

ausgeführt,  der  Stellvertreter  des  grossen  weiten  Vorderschildes  von 
Limulus  (ohne  HinterschUd  und  Schwanz-Stachel)  oder  vielmehr 
dessen  Abdruck  von  unten,  mit  eigenthümlichen  Modifikationen  der 
Wölbung  und  hauptsachlich  abweichend  durch  den  gänilichen  Mangd 
der  Augen.  Diese  Schilder  sind  rundlich-oval,  gewölbt,  hinten  ab* 
gestutzt,  neben  und  vom  von  einem  schmalen,  flachen  Rande  ein- 
gefasst,  welcher  vorn  auf  der  Mittellinie  in  eine  dreieckige  Spitze 
ausgeht.  Die  Wölbung  besteht  aus  zwei  rechts  und  links  gelegenen 
grossen  Nieren-förmigen  Theilen  und  aus  einem  mittein  sie  trennen- 
den Felde,  welches  vom  eingesenkt  und  schmal  nach  jener  Spitze 
fortsetzt,  in  der  Mitte  eine  elliptische  Gestalt  annimmt  und  sich  in 
verschiedene  wölbige  Tbeile  von  symmetrischer  Lage  trennt,  hinten 
aber  einen  Anhang  von  5  kleinen  länglichen  divergirenden ,  daher 
noch  zwischen  jene  Nieren  und  den  Hinterrand  tretenden  Hocken 
besitzt.  An  diesem  etwas  bognig  ausgeschnittenen  Hinterrande,  der  C 
nicht  die  Hälfte  des  grössten  Queermessers  des  Schildes  misst,  mOisIs 
nun  der  zweite  Schild  angelenkt  gewesen  seyn.  f 

Arten:  drei,  alle  im  Muschelkalk  Deutschlands,  Ob  auch 
Apus  antiquus  Scuimp.  (Jb.  1840,  338)  aus  dem  Buntsandsteio 
von  Sulzbad  dahin  gehört,  steht  noch  zu  untersuchen« 

Haiicyne  agnota  Myr.  Tf.  X^^  Fg.  ISab. 

Olenui  serotinai  Of.  ...? 

Limuluii  agnotus  Mir.  i.  Jb.  1838^  415;  —  Alb.  >>  Jb.  1888^  4S8. 
Haiicyne  agnota  Myr.  i.  Jb.  1844,  567;   i.  Du.  Mtb.  Paläont.  I,  134, 
t.  19,  f.  23—24. 

Die  Art  unterscheidet  sich  dadurch  von  den  übrigen,  dass  sie 
so  breit  als  lang,  genau  in  der  Mitte  am  breitesten  ist;  dass  ilir 
mittles  Feld  in  seinem  vordren  Tbeile  kürzer,  leistenartig  erhaben 
ist  und  eine  gewisse  Breite  behält,  im  mittlen  Tbeile  viele  in  der 
Zeichnung  ausgedruckte  Unebenheiten  zeigt;  von  den  5  Höckern 
wird  der  mittle  nach  vorn  viel  schmäler  und  setzt  hier  ab,  die  zwei 
nächstfolgenden  sind  vom  etwas  ausgeschnitten ;  —  die  Vorderspitze 
ist  grösser,  und  die  Grösse  des  Ganzen  ist  kleiner  als  insbesondere 
bei  H.  laxa. 

Aus  fein  dolomitischem  Muschelkalk  k^£  bei  Roltweil  auf  dem 

■ 

Schwarzwalde, 

Von  andern  Krustazeen  hat  die  Trias  nur  grossschwänzige  De- 
kapoden geliefert.  Lhe  wir  auf  deren  Beschreibung  eingehen, 
ist  es  Mbig ,  uns  über  die  verschiedenen  Körper-Gegenden  lorechtr 


89 

m,  welehe  der  KoplbrusUchild»  Gepbalothorax,  bedeckt  and 
seine  Unebeolieiten  iosserlich  anterscbeiden  läist.  Hebt  man 
Ji  bei  dem  gemeinen  Fluss-Krebse  (Tf.  XIII',  Fg.  Hab)  den 
mitscbild  ab,  so  siebt  man  in  dem  nackten  Körper  a  fol« 
Theile  beisammenliegen,  welcben  am  CepbalotKorax  6  gewisse 
ODgen  enUprecben,  wie  folgt: 

a  b 

I«  Backlca  Körper.  an  Cephalotboraz. 

Magen,  gelappt 1  Magen-Gegend 

Genitalien 2  Genital-Gegend 

Hera 3  Heri-Gegend 

Brancbien  beiderseits  •     .     .     55  zwei  Kiemen-Gegenden 
b    Leber,  seitliche  Theile     .     .     66  vordere  Leber-Gegenden 

Leber,  mittler  hinterer  Theil  4  hintere  Leber-Gegend; 
id  2  Kau-Muskeln,  welche  nicht  immer  so  stark  sind  und  auch 
inier  keine  eigene  Region  hervorheben.  Die  relative  Lage  ge* 
er  Organe  bleibt  nun  bei  allen  Dekapoden  dieselbe,  ob- 
ibre  relative  Grosse  einigem  Wechsel  unterworfen  ist ,  und  sie 
lamach  wie  nach  der  veränderlichen  Form  des  Thoraxes  etwas 
lieben;  wo  dann  derogemäss  auch  die  Regionen  des  letzten 
eine  andere  Ausdehnung,  einen  anderen  Umriss  und  eine  in 
ichem  Grade  deutliche  Begrenzung  erlangen. 

Pemphix  Myr.  1833. 

(i.  AcL  heof.  XVli  517  (fossile  Krebse). 
Bin  fossiles  Geschlecht  aus  der  Familie  der  grossschwänzigen 
[>oden.  Cephalolhorax  walzenförmig ,  nach  hinten  schmäler,  dick, 
durch  tiefe  Qucer-Einschnitte  in  3  hintereinander  liegende, 
I  die  Mittellinie  längsgetheilte^  blasenartig  aufgetriebene  Re- 
n  (daher  der  Name)  getheüt  und  dann  wieder  unterabgetheilt, 
«ig  durch  die  Reste  abgebrochener  Stachelspitzen,  am  Yorder- 
k  jederseits  mit  3  Dornen  und  neben  noch  mit  einigen  Rin- 
nen, in  der  Mitte  über  demselben  in  einen  horizontalen  Laniett- 
igen  flachen  und  an  beiden  Seitenrändem  verdickten  Schnabel 
dgert  Die  vordere  Region ,  die  des  Magens  und  der  Leber,  ist 
(ebnäsaig-sechseckig,  etwas  queer  und  wieder  in  mehre  körnige 
er  unterabgetheilt,  worunter  sich  besonders  ein  fiist  rautenför* 
r  auszeichnet,  welcher  am  Hinterrande  in  der  Mitte  liegt  und 
Mten-Ränder  nicht  erreicht.  Die  zweite  Region  ist  dreieckig, 
BT  Grundseite  vom  etwas  konkav  und  mit  nach  hinten  gokehr- 


90 

tem  Scheitel  des  Dreiecks;  sie  ist  darch  eine  tiefe  Queerfurche 
selbst  nochmals  so  getheilt,  dass  auf  der  Mittellinie  zwei  DrittheQe 
der  Lange  yor  and  eines  hinter  jener  zu  liegen  kommen,  welches  den 
Rand  des  Cephalothoraxes  mit  seinen  Seitenecken  (V)  nicht  erreicht 
Beide  entsprechen  wohl  den  Genitalien  und  dem  Herzen.  Die  dritte 
Gegend,  die  der  hinteren  Leber  und  den  Kiemen  geroeinsame,  ist 
fast  rektangulär,  vorn  jedoch  tief  ausgeschnitten,  um  die  vorige 
Region  seitlich  zu  umfassen,  hinten  mit  einem  aufgeworfenen  Rande 
(hinsichtlich  der  Eihzelnheiten  verweisen  wir  auf  die  Abbildung).  — 
Der  Hinterleib  (Schwanz)  ist,  wie  gewöhnlich,  7gliederig,  mit  gleich* 
grossen  Gliedern  und  5  Schwimmflossen  am  Ende»  wovon  die  un- 
paarige das  siebente  Glied  bildet,  die  vier  paarigen  durch  eine 
Miltelrippe  der  Länge  nach  getheilt,  und  die  2  äussersten  (nach 
H.  V.  Meyei's  bildlichen  Mittheilungen)  aus  zwei  Queerstflcken  zu- 
sammengesetzt  sind,  welche  durch  die  Schattirung  der  linken  Flosse  . 
unserer  Figur  angedeutet  werden.  In  der  Abbildung,  wo  vom  Schwanz 
nur  der  Kern  ohne  Kruste  erscheint,  zeigt  jedes  der  6  ersten  Schwanz- 
Glieder  noch  eine  Queerfurche,  was  von  einer  inneren  Verdickung  der 
Krusten-Segmente  herrührt.  —  Fühler:  äussere  einfach,  borstenför* 
mig,  viel-  und  kurz-gliederig ,  fast  so  lang  als  der  ganze  Körper, 
auf  kurzem,  von  einer  feinstrahligen  Schuppe  bedecktem  Stiele;  — 
die  inneren  (nach  H.  v.  Meyer's  Zeichnungen,  die  wir  für  unsere 
Figur  entlehnt,  aber  nicht  angefügt  haben)  je  zwei  Borsten  auf  mit- 
telmässig  langem  und  dickgliederigem  Stiele,  kaum  halb  so  lang  als 
jene,  und  im  Übrigen  ihnen  ähnlich.  Die  Vorderfüsse  beträchtlich 
länger  und  dicker  als  die  übrigen ,  mit  einer  Scheere ,  deren  Körper 
noch  etwas  dicker  als  der  Rest,  und  deren  beiden  Schenkel  einander  fast 
gleich ,  kegelförmig  und  wenig  gebogen  sind.  Wahrscheinlich  jedoch 
sind  beide  Füsse  dieses  Paares  ungleich,  der  linke  kleiner.  Das 
zweite  Fuss-Paar  ist  schwächer  und  zweifelsohne  ebenfalls  mit  Schee* 
ren  versehen,  da  solche,  sehr  kurz  und  klein,  auch  am  dritten 
schwachen  Fuss-Paare  (wie  es  beim  Fluss-Krebse  ist)  nicht  fehlen. 
Das  fünfte  Paar  scheint  ohne  Scheeren  gewesen  zu  sejn.  Zweifelhaft 
bleibt  daher  die  Beschaffenheit  des  vierten  Fusses. 

Dieses  Geschlecht  unterscheidet  sich  leicht  von  allen  lebenden 
Makrouren,  insbesondere  von  den  vielen  Gameelen -artigen  durch 
seinen  harten,  höckerigen,  von  tiefen  Furchen  getheilten  Schild 
über  dem  Cephalothorax,  durch  dessen  flach-  (nicht  zusammen-) 
gedrückten,   wagerechien  (nicht  au^ebogenen)  Schnabel  und  dnreh 


Ol 

5  gleiehgroisen  Abdominii*  oder  Schwani-Glieder;  -—  von  den 
rigen  aber  dureh  die  nicht  schuppige  Oberfläche  (Galathea), 
rch  die  jedenfalla  nicht  starken,  aber  langen  äusseren  und  durch 
)  mSssig  langgestielten  und  lang  2borstigen  innern  Fühler  (P  a  li  n  u  r  u  s, 
^j Ilaras,  Ibacus),  durch  den  gewölbten,  vom  schnabelförmigen 
ihOd  (Porcellana),  die  fönf  grossen  Endflossen  u.  s.  w.,  ohne  dass 
leck»  da  man  die  Fösse  nicht  alle  liennt,  dessen  Stelle  im  Systeme 
iMia  angegeben  werden  könnte.  Eine  Reihe  undeutlicher  Zacken 
.  dem  Vorderrande  des  Cephalothorax  bei  einem  Eiemplare  könnte 
Ibit  auf  grosse  blattförmige  Basal-Glieder  der  äusseren  Föhler,  wie 
i  Scjllarus,  hinweisen.  « 

Arten:  zwei,  eine  im  Wellenkalke  (P.  Albertii  v.  Mky.),  die 
idere  im  oberen  Muschelkalke ,  wenn  nicht  auch  sie ,  wie  Queh- 
rsDT  andeutet,  in  der  Sckweitz  (su  Wiesen)  noch  durch  eine 
itle  Art  vertreten  wird. 

enphlx  Suenrii  (o,  184).  Tf.  XIII,  Fg.  12. 

ilioaras  Saeurii  Dbsm.  i.  Cruii,- fos§.  iSSy  t  10,  f.  8,  9;  —  Alb; 
Trias  84,  SdS,  3U;  -  Wano.  i.  Jb.  1833,  77;  —  Gaill.  >  Jb.  ISSßj 
726;  —  BuRCRHARD  das.  1841  y  740,  741. 

acron fites  gibbosus  Schobi-  i.  Alb.  WQrtt  288,  nn.  Abbild, 
pnphiz   Sue(u)rii  Mir.  i.  N.  Aei,  Lsap,  1888,  XVI,  ii,  517,  t.  38; 
Krebse  I,  3  —  9,  t.  1,  2,  4,  f.  35,  36  (ausführlich);    —    Qd.  Wurtt.  61, 
—  Mtr.  i.  Jb.  1886,  56;   —    Mentzbl  das.  1842,  452;  —  Myr.  das. 
1847,  575;  —  Mtr.  i.  Jb.  184t,  261,  t.  7a. 
eflnpbix  apinosa  Mtb.  i.  Jb.  1885,  328. 

In  unserer  Zeichnung  sind  die  Susseren,  die  inneren  Fühler, 
!r  Cephalothorax,  die  Andeutungen  der  Füsse  und  der  Schwanz-Kern 
in  verschiedenen  Individuen  entnommen  und  desshalb  hier  ausser 
srbindung  mit  einander  dargestellt.  Wir  geben  keine  weitläuGge 
»ehreibung  der  Spezies  und  bemerken  nur,  dass  bei  der  andern 
rt,  der  P.  Albertii  aus  dem  Bunt  -  Sandstein  von  Borgen  und 
1  Aargau  (Jb.  1846,  155),  die  gegen  die  Mittel-Linie  xusammen- 
ufenden  Furchen-Paare  gans  andre  Winkel  gegen  einander  bilden ; 
e  tiefe  Quer- Furche  auf  der  mittein  Region  fehlt;  die  Magen-Ge- 
snd  hat  ganz  andre,  mehr  von  vorn  nach  hinten  laufende  Skulpturen, 
id  die  hintere  Leber-  und  Kiemen  -  Gegend  ist  ohne  Warzen;  die 
erz-Gegend  scheint  nur  durch  einen  warzigen  Höcker  in  der  Mitte 
nr  Furche  angedeutet  zu  seyn,  welche  die  mittle  (Genital-)  und 
atere  Region  trennt 


93 

Im  Miuchelkalke  (selten  im  Dolomll-Mergd  gldeh  über  BunA* 
landstein,  wie  zu  Durlach;  —  selten  auch  inlt^C,  wie  so  Mi- 
ttlen bei  Roiiweü;  —  gewöbnlicb  in  k«,  X)   Sckwaketu  {Mah 
fach  bei  Villinffen,  Rottweil,  ßhüx,  CrtälMheim,  JaxifeU),  CMer 
9aden$  {Brucksal) ,  Frankem  {WUrxtiirg,  Rothenkmrg  an  te 
rauher),   der  Schweitx   (am  Qrenzacher  Ewm,  bei  der  Sab»   - 
Schweitzer  Hall  und  zu  Kaiiermgit  bei  Hoael),  der  linken  JIAcia- 
)eite  (Blitteridorf  bei  Saarbrücken,  Wei$Menhurp,  iMnerilUj» 
n  06erfcA/ef ten  (Tamowitz),  —   und  Tielleicht  in  Polen  (Du- 
fAiiB$T*8  Exemplar).    Von  WooDWAin  wohl  nur  durch  Irrthm  ii 
England  aufgeführt. 

LUogaster  BIyb.  1847. 

Man  kennt  blos  den  verstümmelten  Cephalothoraz ,  wekksr 
nit  dem  von  Pemphix  einige  Ähnlichkeit  hat.  Die  Vorder-RegiM 
st  klein,  schmal,  am  Rande  ungezackt,  oben  mit  drei  oder  ^ielleicll 
ünf  etwas  warzigen  Längen-Linien  versehen.  Die  mittle  Regiim  iil 
»emlich  wie  bei  P.  S  u  e  n  r  i  beschaffen,  doch  der  Hlntertheil  (Haff* 
jegend)  etwas  länger,  durch  die  Mittel-Linie  nicht  getheilt,  aonden 
n  der  Mitte  vielmehr  in  ein  Höckerchon  erhoben,  aueh  nicht  lo 
icharf  umschrieben  vrie  dort.  In  der  hintern  Region  ist  die  Mittel 
Linie  leistenarüg  erhaben.  Die  ganze  Oberflache  ist  nur  mit  fUaca 
lYärzchen  bedeckt  oder  glatt. 

Arten:  zwei,  im  Muschelkalk  k'  des  Schwarzwaldee. 

Litogaster  obtusa  Myr.  Tf.  XÜ*,  Fg.  15. 

[iiogaster  obtusa  Mm.  i.  Jb.  1844,  567. 

Liitogaiter  obtusa  i.  Do  Mvr.  PaUeontogr,  I,  137,  t  10,  f.  10. 

Diese  typische  Art  unterscheidet  sich  nur  wenig  von  der  zvreiteif 

Aphtharthtu  Myb. 
Brachygaiter  VL\n. 

lAseocardta  Hyb« 

ADe  drei  aus  dem  Muschelkalke  8chle9ieni\  sind  noch  nickt 
Aarakterisirt  und  beschrieben. 


9»^ 

V,  1  FiRche  (Elasmobranchier). 

Ceratodiis  Ab.  1888 ^  Zacken-Zahn. 

(Holocephala).  Grosse  gani  eigenthumliche  Zähne,  welche 
Boen  der  Ch  im  ariden  an  ensprechen  acheinen,  aber  aach  mit 
men  der  Cestracionten  verwandt  sind.  Einer  von  ihnen  mag 
i  eine  Kiefer-HUfle  bedeckt  haben.  Ihr  Wariel-Theil  ist  daher 
ach  and  aasgebreitet,  aas  gewöhnlicher  Knochen-Substani  bestehend, 
eiche  aas  Knochen-Körperchen  zusammengesetzt  ist.  Darauf  liegt 
ine  dicke  Schicht  Zahn-Substanz,  homogeh  und  transparent,  doch 
\B  zur  Oberfläche,  welche  nicht  von  Schmelz  überzogen  ist,  von 
^nkrechten  runden  Kan&lchen  durchsetzt,  welche  aus  dem  Mark- 
mälchen  -  Netz  der  Wurzel  entspringen  und  an  der  Oberfläche  aus- 
länden ;  von  den  Kalk-führenden  Kanälchen  sind  nur  wenige  Spuren, 
•tgegen  ist  die  Gesaromt-Form  des  Zahnes  um  so  ausgezeichneter. 
r  ist  länglich;  denkt  man  sich  seine  geradere  Langseite  als  die 
mere,  das  schmälere  Ende  als  das  vordere,  so  erhoben  sich  von 
em  inneren  ebenen  Rande  an  nach  aussen  und  vom  verlaufende, 
abei  immer  höher  werdende  und  zuletzt  am  Rande  zackig  vor- 
lebende grosse  Joche,  4 — 6  an  Zahl,  als  ob  der  Zahn  selbst  Fächer- 
innig gefaltet  wäre.  Am  äusseren  zackigen  Rande  sieht  man  Zu- 
rachs-Streifen  der  Zahn  •  Substanz  übereinander  liegen«  Inzwischen 
reiss  man  über  Lage  und  Zahl  der  Zähne  in  den  Kinnladen  nichts 
bestimmtes;  und  Plikningbr  hält  die  knochige  Seite  für  die  obre, 
iaende,  weil  er  sie  nächst  dem  zackigen  Rande  um  so  mehr  ab- 
;enatzt  findet,  je  dicker  und  älter  der  Zahn  ist.  Dann  wäre  der 
knfangs-Punkt  der  Entvrickelung  der  Zähne  am  hinteren  Ende  der 
^räderen  Seite  zu  suchen,  von  wo  auch  die  Falten  auslaufen;  was 
rdlich  wieder  der  Lage  der  Dentine  (Zahn  -  Substanz)  nicht  ent- 
(pricht.  Man  hat  diese  Zähne  überall  nur  lose  gefunden  und  daher 
tweifelsohne  die  Arten -Zahl  unnatürlich  vergrössert,,  indem  doch 
cweifelsohne  junge  und  alte,  obre  und  untre  Zähne  ebenfalls  von 
einander  verschieden  sind. 

Arten  hat  man  (aus  erwähntem  Grunde)  bis  jetzt  über  20  unter* 
ichieden,   alle  vom  oberen  Muschelkalk  an  bis  zum  Lias  beschränkt. 

Ceratodas  rancinatns  Plieno.  Tf.  XlP,  Fig.  16ab. 

Ceratodua   rtineinattis   Plibno.  u.  Mtr.  PaL  Würii.  86,  87,  89, 
t  10,  f.  n,  t.  11,  f.  8. 


Fig.  a  Yon  Seiten  der  faltigen  Dentine,  Fg.  b  TOn  der  ebeM 
aber  rauhen  Knochen-Seite.  \ '' 

Diese  Art  ist  bii  jetzt  nicht  n&her  chtrakterisirt  worden ;  doA 
zeichnet  sie  sich  durch  Grösse  und  Form  gleich  sehr  aus.  Sie  fioM 
sich  irerbreifet  in  dolomitischem  Mergel-Kalk,  Letlenkohle  und  ftii- 
körnigem  Keuper-Sandsteine  (k^  &  ^T^—ßS)  IVOritembergi. 

NemacanthM  Ao.  1837,  FadenstacheL 

Vorder-Stacheln  aus  den  Flossen  eines  Knorpel-Fisches,  welche 
nach  ihrem  Zusaromcnvorkommen   mit  Ceratodus-ZShnen   tu  scUiei- 
sen,  vielleicht  einerlei  Thier  damit  angehört  haben.    Sie  sind  mkrig 
gross,  der  Länge  nach  etwas  gebogen,  etwas  zusammengedrQckt,  fingP 
dem  konvex  gebogenen  Vorderrande  etwas  dünner  als  hinten,   doA 
dieser  Rand  selbst  durch  eine  schmale  Rinne   an  beiden  Seiten  toi  ; 
dem  übrigen  Zahne  abgesondert,  wie  ein  Faden  vom  aufliegend  (dl-  i 
her  der  Name).     Längs   dem   breiten  Hinderrande   ist  der  Zahn  tob  | 
unten   auch  eine  Strecke   weit   durch   eine   tiefe   und  weite  Furde  , 
ausgehöhlt,   welche  sich  dann  oberflächlich  abschiesst  und  nur  noch 
als  innere  Röhre  gegen  die  Spitze  hin  fortsetzt,  während  Susserlich 
darauf  eine  breite  aber  seichte  Rinne  entsteht,  welche  bis  zur  Spitie 
fortsetzt  und  längs  ihrer  beiden  Ränder   mit  rückwärts  -  gebogeneo 
Zähnchen  besetzt  ist     Die   zwei  ziemlich   flachen  Nebenseiten  sind 
parallel  zum  Hinterrande  längsgestreift  und  von  der  halben  Höhe  an 
aufwärts    zuerst   auf  dem   vorderen  Theile   und   dann  allmShlich  in 
ihrer  ganzen  Breite  mit  Reihen  rundlicher  Wärzchen  bedeckt,  welche 
zum  Vorderrande  parallel  sind« 

Arten:  5,  im  Muschelkalk,  Keuper  und  Oolith. 

Nemacanthus  monliifer  Ao.  Tf.  XIP,  Fg.  17abc. 

Nemacanth  U8   nionilifer   Ag.  Poi««. ///,  25,  SO.  t.  7,  f.  10— 15; 
—  MvR.  Plibn.  Württ.  108,  126, 1. 12,  f.  66;  -  Stricrl.  >»  Jb.lM^,856. 

Das  abgebildete  Exemplar  ist  an  beiden  Enden  schadhaft;  der 
hinten  ausgehöhlte  BasaMheil  des  Stachels  scheint  noch  ganz  daran 
zu  fehlen. 

Aus  der  Grenz-Breccie,  Bone-bed  (1  es)  in  England  bei  Bri$M 
am  Ausi-eliff,  wie  in  Wnrtiemberg  bei  Degerloch.  AciAssue  hatte 
das  EngiUche  Bone-bed  anfangs  noch  zum  Lias  gestellt;  Strick- 
LAND  zitirt  die  Art  auch  noch  etwas  höher  in  einer  angeblichen 
Lias-Schicht  von  Wainlode-cliff  in  den  Sevem ,  welche  aber  alle 
die  fossilen  Arten  wie  die  vorige  in  sich  enthält. 


«9 

Pidaeobates  Mtil  1849. 

(Rajidae).  Flach,  mit  breiten,  flachen  (selten  spitzen),  pflaster- 
ttoAgen  ZShnen,  oft  starken  Flossen-Stacheln,  u.  s.  w.  Die  platten 
3Uine  fast  länglich  parallelepipedisch ,  der  Länge  nach  etwas  wag- 
tehi  gebogen,  an  allen  Kanten  abgerundet,  etwas  hoher  als  breit 
ad  doppelt  so  lang  als  hoch  ;  Krone  und  Wurzel  ungefähr 
eichhoch,  erste  nach  einem  Ende  etwas  niedriger,  rundum  etwas 
erstehend  über  die  letzte.  Die  Oberfläche  der  Krone  mit  einem 
»U  feiner  Grübchen  [? Röhren-Mundungen]  bedeckt,  welche  nächst 
m  Rande  und  an  den  Seiten  der  Krone  herab  als  feine  Runzeln 
riaufen.  Von  den  zwei  Lang-Seiten  der  Krone  ist  die  auswärts 
bogene  mit  einer  Schärfe,  die  einwärts  gekrümmte  mit  einem  Falze 
rtehen,  zweifelsohne  zur  wechselseitigen  festeren  Aneinanderfugung 
r  Zähne,  wie  bei  Myliobates  unter  den  Rajiden.  Von  Stro- 
odos-Zähnen  sollen  sich  diese  eben  durch  die  erwähnte  Anein- 
lerfSgung  und  etwa  durch  den  Mangel  eines  Hockers  mitten  auf 
r  Krone  unterscheiden.  Meyer  versetzt  daher  diese  Zähne  von 
I  Cestracionten  zu  den  Rajiden. 

Arten:  1,  in  der  Trias. 

ilaeobates  angnstissimus  Myr.  Tf.  XIH,  Fg.  ISabcd. 

ammodoi  aDguitisiimuB  Ag.  i.  Alb.  Trias  90,  133,  133,  314;  — 
Ilb.  i.  Jb.  iSSSp  468 ;  —  Geüi.  das.  1849^  576 ;  —  Schm.  u.  Schlbio. 
Kena  36,  30,  37. 

ammodus  elytra  Ao.  i.  Alb.  Trias  133,  314;  —  Alb  i.  Jb.  1S88^  468. 
amaiodas,  Strophodus,  angastisfimns  Ag.  Poi#«.il/,  138, 1. 18, 
:  38—30. 

anmodas,  Strophodus,  elytra  Ao.  PoiM.  1//,  128b,  t.  18,  f.  31. 
ropbodus  angustissimus  Nomencl.  1306;  —  Myr.  i.  Jb.  184T,  674; 
^  Gibbbl  das.  1848 ,  156;  —  Plien.  Mtr.  Württ.  55,  136;  —  Ron  i. 
(aol.  Zeitscbr.  I,  351. 

raphodas  elytra  Nomencl.  1307 ;  PubK.  Mtr.  Wörft.  65,  57, 126* 
laeobates  angustissimus  Mtr.  i.  Do  Mtr.  Palaaoiiloyr. /,  333> 
.  38,  f.  U,  15. 

Die  Abbildung  gibt  einen  etwas  grösseren  und  geraderen  Zahn 

r  Art:   a  von  oben,   b  von   der  Langseite,   c  von   der  Kurzseite, 

ein    Yergrossertes   Stück   der  Oberfläche.     Findet  sich   häuGg  im 

ischelkalke  von  Esperslädt  in  Tküringetit  bei  Jena  (im  oolithi- 

len  brimilich-grauem  Kalke  und  im  obersten  glaukonitischen  Kalke), 

MaUstedi  im  Weimarisehen  (in  Koprolithen);   lu  Lüneburg; 

ten  in  dero^  Toa  Utnevüle;  von  Ckonew  in  Obenekleiien; 


M 

dann  in  Württemberg  im  Pekliniten-Kalk  (k*v),  in  der  Knoehen- 
Breccie  des  Muschellialks  k^  zu  Crailsheim^  im  Dolomit  and  Gjps 
über  der  Lettenkohle  (k^rv),  in  der  Reptilien-Breccie  Ton  OHeäarf 
(l^a);  —  auch  im  Bunt*Sand8teine  (Alb.  314}. 

Acrodti9  Ag.  1838. 

(Elasmobrancbi,  Cestraciontes).  Der  Schmelz  der  Ilng- 
lichen  flachen  Zahn-Krone  mit  einer  Längen-Falte  auf  der  erhöhten 
Mitte  und  mit  vielen  von  den  Seiten  her  in  diese  zusammenlaufen- 
den Quer-Falten.     Der  Zahn-Rand  stumpf. 

Die  18  Arten  reichen  vom  Zechstein  bis  in  die  weisse  Kreide. 
Der  Trias  gehören  4  Arten. 

Acrodus  Gaillardoti    (o,  187).  Tf.  XIU,  Fg.  18abc. 

Acrodus   Gaillardoti  Ao.  PoU§.  III,  146,  175,  t.  3S,  f.  16  —  20;  — 
MuFTST.  Bayr.  94  j  —  Alb.  Trias  90,  98,  235;  —  Gaiix.  i.  Jb./Mtf,  726; 

—  Alb.  i.  Jb.  1838,  468;  -  Eobrt.  das.  1889,  113;  —  Gfim.  i.  Jb. IMl, 
568;  1848,  576;  —  Stricrl.  das.  1848,  856;  —  Volobr  6m.  1848,  819; 

—  Myr.  das.  1847,  574;  —  Giebel  das.  1848,  156;  —  Mra.  n.  PuBif. 
Württ.  55,72  126,  127;  —  Egbrt.  i.  Jb.  1889,  113;  —  Schm.  a.  Scblsid. 
Jena  27,  3o,  37;  —  Stromb.  i.  geol.  Zeitsohr.  I,  168;  —  Roth  das.  251. 

Die  beiden  Enden  der  massig  grossen  Zähne  einander  fast  gleich, 
die  fast  genau  mittle  Längen -Falte  an  den  Enden  deutlicher  als  in 
der  Mitte;  ein  ansehnlicher Theil  des  gewölbten  Zahn-Randes  glatt;  die 
Querfalten  fast  alle  rechtwinkeUg  zur  mittein.  Fg.  a  und  b  leigeu 
2wei  venchiedene  Zähne,  c  den  Umriss  von  der  Seite. 

Im  Muschelkalkc  (und  besonders  in  den  Zahn-Breccieti) 
Schwabens  (Schichten  it'v,  ■*£  **,  *^9x),  Frankens,  von  Lime- 
rille;  dann  in  England  (im  obersten  Muschelkalk  von  Axmouih  bei 
Ijyme;  im  Bono'bed  an  der  Lias-Grenie  beim  VFatn/oi/e-cZtjf;  in 
dessen  Württembergischem  Äquivalent  andere  Arten  zitirt  werden) ; 
in  Koprolithen  des  Muschelkalks  von  Mattstedt  im  Weimarischen] 
in  der  Monotis-Schicht  des  oolithischen  Muschelkalks  X^  von  Jena; 
im  Trochiten-Kalk  X'  des  Braunschweigischen  und  zu  Esperstddt 
in  Thüringen;  bei  Lüneburg  (^^;  zu  Rybna  und  Alt^Tamowitz 
in  Oberschlesien;  —  nach  Eoerton  auch  im  Bunt  -  Sandsteine 
Braunschweigs. 

Thectodu»  Plibningbb  1845^  Scharf-Zahiu 

(Cestraciontes).  Krone  stampf;  Schmelz  •Überzug  dick  mit 
Falten,  Streifen  und  Punkten;   Wurzel  knöchern^  nur  durch  Bftnder 


9t 

hdtaügU  olme  Alveole).  Die  im  UmriM  ttiiglich*rliOfliibiiebe  oder 
rhomboidale  Zahn-Krone  itt  oben  der  Länge  nach  von  einem  hohen 
scbarfen  Grat  darciuogen»  der  sich  in  der  Mitte  in  eine  Spitie  er- 
hebt, Ton  welcher  gewöhnlich  zwei  scharfe  oder  abgerundete  Qaer- 
Gräte  nach  den  studspfen  Eclien  der  Raute  herabciehen  and  lo  den 
Zahn  in  einer  rhomboidischen  Pyramide  gestalten,  deren  4  Seiten 
gewdlbt  oder  vertieft»  deren  Ränder  scharf,  deren  Flächen  glatt,  un- 
gefaltet,  nnd  deren  Längs-Grat  oft  noch  durch  schwache  Ausschnitte 
geiäbnt  bt.     Sie  stehen  Acrodus  am  nächsten. 

Arten:  4,  in  der  Grenz -Breccie  zwischen  Keuper  und  Lias 
(l*,  ss)  in  Württemberg. 

TbectoduB  tricnapidatas  PtiBNon.  Tf.  XIP,  Fg.  19. 

i.  Mtr.  PufGR.  Warti  116,  t  10,  f.  27,  t  12,  f.  29. 

Diese  Art  hat  auf  der  Haupt-Kante  noch  einen  Zahn  jederseits ; 
andre  haben  deren  mehr,  oder  gar  lieinen,  und  erst  wenn  man  diese 
Zähne  noch  an  der  Lade  ansitzend  gefunden  haben  wird,  durfte  sich 
entscheiden  lassen,  ob  sie  wirlilich  eben  so  vielen  Fisch- Arten  an- 
gehört haben. 

Tholodiu  Mtr.  1848,  Dom-Zahn. 

(?Cestrac.lontes).  Ein  Unterliiefer - Stücli  mit  einer  Reihe 
Ton  4 — 5  Doro-formigen  (gelblichen)  Zähnen.  Zahn-Krone  fast  halb- 
kugelig oder  länglich  halbkugelig,  oben  im  Mittelpunkt  in  eine  stumpfe 
Spitze  ansteigend,  mit  dickem  Schmelz  bedeckt,  welcl\er  mit  Strahlen- 
ständigen,  etwas  streifigen,  durch  Einschaltung  zunehmend'^n ,  nächst 
der  Basis  feiner  werdenden  Runzeln  bezeichnet  ist.  Unter  der  Krone 
verengen  sich  die  Zähne  etwas;  diese  erscheint  zylindrisch,  einfach, 
theilt  sich  dann  in  breite  Streifen,  die  sich  in  Fasern  auflösen  und 
ni^it  dem  Kiefer-Beine  verwachsen,  ohne  Alveole.  Diese  Zähne  stehen 
nicht  in  einfacher  Reihe,  sondern  z.  Tb.  etwas  schief  nebeneinander. 

Arten:  eine,  im  Muschelkalk  der  Gegend  von  Jena. 

Tbolodns  Schmidt.  Tf.  XIP,  Fg.  aOab. 

Mm.  L  Jb.  1848^  497 ;  —  in  Do.  Mm.  Pal&ontogr.  I,  190|  t.  31,  f.  27,  28* 

Die  Abbildung  gibt  zwei  Zähne,  von  oben  und  von  der  Seite 
dargestellt. 

Uyhodn»  Ag.  1887^  Buckel-Zahn. 

(Blasmobranchi  Hjbodontes).  Untertheil  der  Zähne 
in  eine  flache  Leiste  znsammengedrQckt  (deren  untere  Hälfte  noch 

BroBB,  Lctkaoi  geogaotUea,  3.  Anfl.   111.  7 


OB 

cur  Worsel  gehört),  Unglich»  unregelinlUiig  gefarcht  Obertlieit  aldi 
aus,  dessen  Mitte  erhebend,  stumpf  kegelförmig,  langigettreiff  Die 
Stacheln  gleichen  sehr  Nemacanthus,  sind  aber  grösser  and,  so 
^eit  sie  aus  dem  Fleisch  hervorragten,  ISngsrippig  (statt  längsstreifig), 
ohne  den  fadenförmig  abgesonderten  Vorderrand  und  ohne  die  Wa^ 
zen-artigen  Verzierangen  der  Seitenflächen.  Wohl  aber  sind  dis 
Aushöhlung  des  Untertheils  der  Hinterseite,  die  Abplattung  des  Ober> 
theiles  und  die  2  Reihen  Zähne  an  den  2  Seitenkanten  dieser  Ab* 
plattung  vorhanden.  Nur  diese  Zahne  fehlen  in  einigen  Arten  des 
Muschelkalks  u.  s.  w.  und  begründen  dann  die  Unter-Sippe  oder  Sippe 
Leiacanthus  Ag. 

Arten:  ^1  Zähne  und  26  Stacheln  in  den  Formationen  vom 
Bunt-Sandstein  bis  zur  weissen  Kreide  einschliesslich. 

Hybodus  plicatüis    (a,  187).  Tf.  XI,  Fg.  iS,  Zaha 

Hybodus  plicatilia  Ao.  PcilM. ///,  189,  t.  S2a,  f.  1,  t.  i4,  f.  10»  U 
[exei.  re/tf.];  -  Alb.  Trias  90,  133,  133,  153,  235,  314;  i  Jb.  1699j 
227;  —  MuPiRT.  Bayr.  94;  —  Myr.  Pustf.  Wurtt.  66,  111,  t  12,  f.  51} 
70,  71 ;  —  Gaill.  i.  Jb.  1836i  726;  —  Moug.  das.  18S7, 98;  -  Gsiif.  das. 
1841y  568;  —  EoBET.  i.  Jb.  1843^  118;  -  Gibb.  das.  184Sy  156;  —  Mya. 
PuEFT.  Wiirtt.  56,  57,  126 ;  —  Do.  Mtr.  Paläontogr.  I,  224,  t.  28,  f.  35,  36  I 
(40,  46,  47?  HiDter-Zflbne) ;  —  Schm.  n.  Schlbid.  Jena  80,  97;  — 
STROsni.  I.  Geol.  Zeitschr.  I,  141 ;  —  Roth.  das.  251. 

Der  ganze  Zahn  klein,  dünn,  fein,  aber  überall  deutlich  gefaltet 
oder  gerippt;  Obertbeil  gerade,  sich  in  der  Mitte  in  einen  geraden, 
dünnen,  ziemlich  spitzen  Kegel  erhebend,  neben  welchem  jederseAs 
noch  2 — 3  andere  sehr  kleine  sind ;  die  Wurzel  immer  erhalten  und 
höher  als  der  Grundtheil  der  Krone. 

Welche  Stacheln  zu  diesen  Zähnen  gehören,  weiss  man  noch 
nicht;  Albbiti  Tormuthet  H.  dimidiatus. 

Vorkommen  im  Muschelkalke  von  Lünevülej  zu  Büdersdarf 
bei  Berlin,  in  Lüneburg ,  zu  Bindloch  bei  Baireuik;  — t-  dinli 
in  der  Trias  Schwabem  (Marbach  ic'p,  Craüiheim  u\  so  wie  I', 
^^9X^  I^ea  bei  Tdbingen);  —  eben  so  im  Bone-bed  nächst  demLias 
am  Aust'Cliff  und  zu  Axtnouth  bei  Lyme  in  England;  —  in 
obersten  glaukonitischen  Muschelkalke  v^  von  Matfitedi  bei  Jena 
(in  Koprolithen)  und  zu  Esperstddt  in  Thüringen  zahlreich ;  —  in 
Braunschweig  (»*) ;  —  in  Oberechleiien  (Bybna  und  Lariechhof). 


Sawrlehtk^  Ao.  1884,  Behiea-Fiseh* 

Ans  der  Abtheilung  der  ungleichschwänzigen  Ganoides  Sau- 
ide i,  welche  in  Knochen-  und  Zahn  Bildung  den  Sauriern  nahe- 
bei!. Der  Schädel  dieser  Sippe  ist  sehr  gestreckt  und  mit  den 
inladen  in  eine  lange  Spitze  auslaufend«  Die  Zähne  stehen  in 
ler  2ahn-Rlnne  in  einfocher  Reihe  mit  ungleichen  Abständen  Ton 
lander.  Sie  sind  ungleich  an  Grösse,  im  Ganzen  nicht  ansehnlich 
e  Krone  kaum  bis  1 — 2^"  hoch),  doch  mit  einer  starken  Wurzel  ver- 
len.  Sie  sind  kurzer  und  dicker  als  bei  Pjgopterus,  gewohn- 
ii  etwas  zusammengedruckt,  die  untere  Hälfte  fast  zylindrisch,  un- 
itimmt  gestreift ;  darauf  sitzt  ein  glatter  gerader  Keirel  etwas  eioge- 
ikt  in  den  vorigen  Theil,  welcher  um  dessen  Basi^  etwas  vonpringt 
»bei  Pygopterus  nicht  der  Fall;.  Erste  ist  hohl,  etwas  kegel- 
mig  und  besteht  aus  Dentine,  letzter  aus  Schmelz,  welcher  wie  eine 
ppe  aof  der  in  ihn  aufsteigenden  Dentine  sitzt.  Die  RaFk-Röhrcfaen 
r  Dentine  laufen  einfach  und  gerade  gegen  die  Oberfläche  zu  und 
'ästein  sich  da  in  ein  feines  Netzwerk,  welches  noch  in  den  Schmelz 
(dringt;  dann  beginnen  die  neuen  Kalk-Röhren  des  letzten,  welche 
ilreicher  und  ästiger  als  die  vorigen  sind.  Zuweilen  ist  auch  der 
bmelz  etwas  gestreift.  Vom  Übrigen  scheint  man  nur  einen  Tbeil 
s  Schädels  zu  kennen. 

Arten:  14,  alle  in  der  Trias. 
aarichthys  apicalia.  Tf.  Jin\  Fg.  Gab. 

larSchtbys  apicalis  Ao.  i.  Jb.  1SS4,  386;  Pata«.  H,  ir,  85,  t  55a, 
f,  e-11;  —  MöWBT.  Beitr.  I,  11«,  1. 14,  f.  1-«;  —  Obw.  Gm§m  SUut. 
102;  -  MrB.  Puwf.  Württ.  55j  10«,  il9,  126;  —  Do.  Mva.  Pal.  I,  134, 
L  18,  f.  31 ;  —  Scitai.  n.  Schleid«  25,  37;  —  STaoMB.  u  geoL  Zeitacbr. 
I,  141 ;  —  EcBRT.  >Jb.  lÄ«,  118;  -  STRicKf- das.  856;  —  Mza.  das. 
1847 y  574;  -  GiEB.  das.  1848,  155;  i849y  177. 

Ein  von  MOnstkr  abgebildeter  Schädel  hat  hinten  nur  1''  Breite 
id  läuft  von  da  an  nach  vorn  fast  ganz  gleichmässig  abnehmend 
^"  lang  allmählich  ganz  spitz  zu  und  trägt  über  100  Zähne  in  einer 
sihc.  Diese  sind  sehr  ungleich,  0,1—1,5'"  hoch,  von  allen  Grössen 
rcheinander  stehend.  Wir  unterlassen  die  Abbildung  aus  Mangel 
Raum,  und  geben  nur  die  Ansicht  eines  vergrösserten  Zahnes  (Fg.  a) 
id  einen  Vertikal-Schnitt  (Fg.  b).  Die  Zähne  sind  schlanker  und 
T  gestreifte  Sockel  im  Verhältniss  zur  Krone  viel  höher,  als  bei 
kdren  Arten  (§);  die  Schädel-Knochen  feingekömelt 

7* 


100 

VorkonnneD :  im  Muschelkalk  FrankenM  {lAÜneek  bei  Bof- 
reulh  k') ;  —  Schwabens,  Hannovers,  Sachsens  und  TMkringeni 
(Oöttingen,  Hildesheim,  Halle,  Esperstddi,  Querfurih-,  lu  Jena  in 
Saurier-Dolomit)  wie  Oberschlesiens  {Lagiewnik) ;  —  dann  in  den 
Zahn-Breccien  WUarttembergs  (zu  Crailsheim  ^* ,  und  Degerloch 
Vee);  —  im  Bone-bed  {Vss)  von  Aamouth  und  am  Wamlode- 
cliff  in  England. 

Plaeodtts  Ag.  1833.. 

(Ganoides  Pycnodontea).  Zähne  flach  gewölbt,  i — 6eckig 
mit  abgerundeten  Ecken  und  Kanten  und  glatter  Oberfläche.  Rumpf 
und  Schuppen  unbekannt. 

Arten:  5,  im  Bunten  Sandsteine  Ztrd6rücAr6nf  und  im  Muschel- 
kalke von  Frankreich,  Schwaben,  Franken,  Preussen. 

Piacodas  gigas    {a,  186).  Tf.  XIII,  Fg.  13. 

V.  M&nstbr:  fosvile  Fischz&hne  von  Bmgreuik  (eine  Brochäre,  ISSOj  4^ 
mit  Abbild.) 

Placodus  gigas  Ao.  Poiss.  foss.  11,  i>  15;  ii,  218,  t.  70,  f.  14  — 3i; 
i.  Jb.  1884y  381;  -  Au.  Trias  80,  132,  133,  235,  314;  —  M&nsT. 
Bayr.  05;  i.  Jb.  1M^(361),  582;  —  Gaill.  das.  188$^  726;  —  ALB.das. 
1888,  408;  -  Rumpf  dat.  1848,  461 ;  —  Mtr.  das.  i84r,  574;  —  Mra. 
u.  P&IIN.  Wfirtt  126;  —  Mtr.  i.  Du.  Mra.  Palmeamtogr,  197,  t.  33,  f.  1—5 
etc.;  und  241,  t.  29,  f.  51^52?;  —  Schm.  u.  Schlbid.  Jena  30,  37;  — 
Stromb.  i.  Geol.  Zeitschr.  I,  168. 

Zähne  sehr  gross,  flach  oder  etwas  konvex,  mit  weniger  ab- 
gerundeten Ecken,  schwarx ;  sie  bilden  4  Reihen  von  je  3 — 4  Zähnen, 
die  grössten  in, der  Mitte;  dann  sind  kleinere  stumpfe  Vordei>Zähne 
vorhanden  von  Ei-  oder  Bohnen-Form.  Im  Muschelkalke  bei  Lutie- 
rille,  zu  I  Bayreuth  (Bindloch,  Laitieck),  Würzbiirg,  in  Schwa- 
ben  (bei  Marbach  k'v,  in  den  Zahn-Breccien  zu  Crailsheims^  und 
QölsdorfV'/),  im  Badischen  zu  Maischbach,  im  Weimarischen 
zu  Zweizen,  um  Jena  in  der  Saurier-Schicht  (1k^,  um  Braw^- 
schweig  im  Oolithkalk  von  Erker o de  (k^  X^) ;  ?  zu  Rüder sdorf 
bei  Berlin;  in  Oberschlesien  zu  Rybna  vmd  Larischhof,  Alt' 
Tamowitz  und  Oppatowitz. 

Charitodoti  Myiu  1849. 

(Cbaritosanriis  Mtb.  vorher.) 
Gestreckte  Unterkiefer-Fragmente  mit  senkrecht  stehenden  Zäli- 
nen,  deren  über  22  in  einer  einfachen  Reihe  ungleich  weit  getrennter 


101 

hil-HMilen  auf  schmalein  Kieler»Rande  stehen,  ohne  sich  lo  be- 
Imn.  Wurzel  }  des  Zahnes  ausmadiend,  sylindrisch,  hohl,  glatt, 
4 — l  aus  der  Alveole  vorstehend;  daiwif  die  mit  dunklerem 
hmelx  bedeckte,  eiförmig  angeschwollene  Up4  oben  spitze  Krone, 
F  welcher  [etwa  20  ?  ?]  flache  Streifen  von  der  Sj[»itze  bis  zur 
Brzel  verlaufen. 

Arten:  2—8,  im  Muschelkalk, 
haritodon  Tschudii  Myr.  Tf.  XIn^  Fg.  S^bcl 

lajritoaaoraa  Tsehadil  Mva.  i.  Jb.  1S98y  416;  —  Ctenr.  Yerateittk. 
100,  t  6,  f.  8i  —  GiBB.  i.  Jb.  1849^  77 ;  —  Sem.  n.  Schlbto.  Jena  36* 
larilodon  Tschadii  Myr.  i.  Du«  Mra.  Pml.  /,  ao5,  t.  31,  f.  13,  33. 

Die  abgebildeten  Zähne  sind  0,0065  hoch;  ^e  Krone  misst 
)025  Hohe  und  0,0020  Dicke.  Fg.  a  zeigt  ein  Kiefer -Stuck  mit 
hnen,  b  einen  einzelnen  Zahn,  c  seine  Streifung  vergrössert 

Ob  hiezu  die  50  Wirbel-  u.  a.  Skelett- Thelle  gehdren,  deren 
BBKL  erwähnt,  milssen  spätere  Untersuchungen  entscheiden. 

Im  Muschelkalk  (k^)  von  Querfurth,  E$per$tädt  und  In  der 
nrier-Schicht  (k')  bei  Jena.  Davon  scheinen  die  Arten  verschie* 
n  zu  seyn,  deren  Reste,  aus  gleicher  Gegend,  schon  B(^ttnu 
buf.  dil.  te$L   t.  10,  f.  6}   und  Kmorr  (III,  t.  8,  f.  2)  abbilden, 

Colobodtu  Ao.  1834. 

Pycnodonten,  auf  deren  Gaumen-Platten  gedrängte  unregel- 
issig  pflasterstandige  Zähne  gefunden  werden,  deren  Form  rundlich 
d  gegen  die  Basis  zylindrisch,  die  Krone  keulenförmig  angeschwollen 
d  auf  der  Mitte  noch  mit  einer  kleinen  abgestutzten  Zitze  ver- 
!ien  ist;  die  ganze  Oberfläche  ist  fein  senkreckt  gestreift.  Die 
Sisten  Zähne  (über  60  auf  einer  Platte)  stehen  im  Allgemeinen 
dl  aussen;  übrigens  aber  finden  sich  grosse  und  kleine  durch- 
lander  und  nicht  in  Reihen  geordnet.  Wo  sie  sich  drängen,  wer* 
n  sie  etwas  rundlich -eckig.  Dazu  geboren  die  rautenförmigen 
hmelz-Schuppen  mit  konzentrischen  vorstehenden  Zuwachs-Streifen 
n  Gyrolepis  zum  Theilc. 

Arten:  2,  der  Trias  und  insbesondere  dem  Musch^alk  an* 
hörig. 

ülobodns  varius  Gisb.  Tf.  XHI,  Fg.  8  (Schuppen), 

XDP,  Fg.  7  (Zähne). 

rrolepia  Albertii  Ao.  Paiii.  Uh  ^  173,  ^  1^>  f*  l-^^S  —  Ai.bsiiti 


loa 


iai  89,  S34»  315;  —  QoBittT.  Warft  Ol>  77;  -  Mtr.  PlibK.  S4,  57,  je 
I,  108,  126,  1. 12,  f.  40,  45,  49 ;  —  Ao.  i.  Jb.  i8S4^  379;  —  Gbiit.  i.  Jb.  l 
U1,  568,  1849y  576;   --  .Eapht.  >  Jb.  1848^  118;  —  Gieb.  dai.  1848^ 


Trias 

152,  155;  —  ScHM.  u. 'SenudD.  Jena  25,  37;  —  Stromb.  i.  Geol.  Zeitschr. 
I,  141;  —  Roth  daü:.^!.' 

•        _       ■ 

Aaterodon  Brofi>?MBtf8T.  Bcitr.  lY,  140,  t.  16,  f.  14. 
Gyrole9iji''bip1icatu8  MunsT.  Beitr.  IV,  140,  t.  16,  f.  15. 
Coloböa'u.ir  varius  Gieb.  i.  3b.  1848^  150,  t.  II  A,  f.  1—6. 

•Eine  obwohl  unvollständige  Gaam^il- Platte  von  O'^OSl  Lange 
und  0<*  015  Breite  trftgt  noch  Qber  60  Zähne  von  sehr  weehielnder  |t 
Grösse ,  die  jedoch  im  Ganzen  nach  innen  and  vorri  etwas  kleiner  k 
werden.  Die  grossten  messen  0">005,  die  kleinsten  kaum  0*001.  V 
Die  Stiele  der  Keulen  (Wurzeln)  sind  zylindrisch ;  die  Kronen  von  |r 
oben  gesehen  rund,  oval  oder  stumpfeckig,  von  der  Seite  betrachtet 
wie  ein  Apfel  mit  dickem  Stiele,  die  kleinern  sind  schlanker.  Bald 
ist  der  Gipfel  der  Krone  eingesenkt  und  das  Zitzchen  von  dieser 
Einsenkung  breit  umgeben;  bald  ist  er  flach  und  ohne  Binsenkung, 
wie  es  scheint,  in  Folge  von  Abnutzung;  daher  auch  die  radialen 
Furchen  der  oberen  Fläche  undeutlich  werden  und  nur  nock 
neben  und  unten  sichtbar  sind.  Endlich  verschwinden  Einsen- 
kung, Zitze  und  Furchen  ganz  von  der  geglätteten  Oberseite.  Um 
diese  Platte  angehäuft  liegen  die  als  Gjrrolepis  Alber tii  be-  | 
kannten  Schuppen,  dick,  gross,  rhomboidal,  unten  flach  gekielt,  oben 
mit  gröberen  schiefen  Längsfalten,  am  Vorderrande  schmeUIos  und 
in  eine  Ecke  verlängert;  am  Rand  ein  Gelenk-Nagel. 

Das  Exemplar  mit  Zähnen  stammt  aus  dem  Huschelkalke  von 
Esperslädt  in  Thüringen. 

Die  Schuppen  (Gjrolepis  Albertii)  sind  bekannt  aus  dem 
Muscbelkalke  um  Lunetille,  in  Franken  {Bayreuth),  Schwaben 
(zumal  in  Koprolithen  und  Zahn-Breccicn  fc*,  ■**,  I*,  ^^(px*  '*««)♦ 
Lüneburgs,  Hannovers,  Sachsens  und  Thüringens  (in  Koprolithen 
des  Saurierkalks  bei  Mattstedt  im  Weimarischen) ;  —  Braunechweigi 
in  u^v',  :  -  Schlesiens  (zu  Breslan,  Tarnowitz);  —  Englands 
(im  Bone-bed  von  Axmouth  bei  Lyme,  am  Wainlode^clißT  un^ 
Aust'Cliff  l'*  66). 

Die  Asterodon-Zähne  und  Gyrolepis-biplicatus-Schup- 
pen  von  Sf,  Cassian  sind  nach  Giebel  von  einzelnen  Zähnen  und 
Schuppen  der  vorigen  nicht  verschieden. 

Andre  Art^n  von  Gyrolepis- Schoppen  (G.  tenaislriatos) 


8ieB  nach  ihm  lu  Ambljptemi.    Sippen •  Unftenohiede  sind 
r  nicht  nriichen  ihnen  nachgewiesen. 

Nephrohu  BIyr,  1849. 

(?  P  jr  c  n  0  d  0  n  t  e  n).  Zähne  in  mehrlachen  Reihen.  Eine  &ussere 
iie  xählt  deren  7  und  mehr;  die  in  der  Innern  sind  Ueiner,  xahl- 
her  und  unregelmisaiger  geordnet;  sie  sind  flach  gewölbt,  von 
wo  nach  innen  verlängert,  nierenfSrmig,  nicht  so  hoch  als  sie  von 
wa  nach  innen  lang  sind.     Grösse   nach  einem  Ende  .der  Reihe 

abnehmend.   Im  Scheitel  eine  kurze  Spitze,  welche  mn  so  höher 

eicentrischer  wird,  je  kleiner  der  Zahn.  Schmelz  dfinn,  glatt. 
Krone  berührt  den  Knochen,  ohne  eine  Worzel  dazwischen  sieht« 

werden  zu  lassen. 

Arten:  eine,  im  Muschelkalke  ObetBChleBiem^  bei  ChcTXinfii 

iphrotua  Chorsawensia  Myb.  TL  XUP,  Fg.  9ab. 

Du.  Mra.  PuL  \  342,  t  08»  f .  30. 

phalodus  Cborzowtenais  Myr,  t.  Jb.  IM7y  574. 

Pycnodus'  splendens  Mys.  könnte  weiter  nach  innen 
mde  Zahne  dieser  Art  in  sich  begreifen,  wie  uns  der  Autor 
st  bei  Obersendung  der  obenbenutzten  Original -Zeichnung  mit- 
leilen  die  Güte  hatte. 

Ceiiehrodtis  Myr. 

und 

Hemilopas  Myr« 

i  noch  nicht  charakterisirt  worden. 

Sargodoti  Pliengr.  1847. 

Ohne  mit  starker  fast  zylindrischer  geschlossener  Worzel,  fast 
e  Spur  von  Wurzelhöhle,  wohl  dreimal  so  hoch  als  die  Krone. 
le  ist  meiselformig ,  von  der  an  der  äusseren  Seite  gelegenen 
neide  schief  nach  innen  abfallend  und  auf  der  hier  entstehenden 
ibe  oft  ausgehöhlt.  Sie  würden  unter  die  Schneidezähne  der 
gethiere  gestellt  werden  können,  wenn  irgend  welche  entsprechende 
gethier  •  Reste  damit  vorkämen.  Pliiningkr  hält  sie  daher  für 
h-Zähne,  da  sie  mit  einem  Theile  der  Zähne  des  Genus  Sargus 
sr  den  Teleostei  (dergleichen  aber  in  jener  Zeit  ebenfalls 
h  nicht  ezistirt  haben)  grosse  Ähnlichkeit  haben.  Er  vereinigt 
»iner  Art  damit  gewisse  kugelige  Zähnchen»  die  elt  früher  zu  andern 


104 

Sippen  gebracht  hatte,  welche  aber  den  Pflasterzihnen  der  Spa- 
roiden  ebenfalls  ähnlich  sind. 

Indessen  ist  Pliinimgbr  dennoch  genölhigt,  in  gleicher  Schicht 
neben  diesen  Zähnen  noch  wirlliche  Saugthier-Zähne  anzunehmen 
(Microlestes,  S.  122). 

Eine  Art: 

Sargodon  tomiena  Plibh.  I.  WilHt.  Jahreah.  IMr,  III,  165,  t.  l^f.5— 10. 

Sphaerodua  mini m na  (Ao.)  PüBir.  Mra.  WflrtC.  117,  t.  10,  f.  S3  (halb- 
kugelig). 

Paamoiodaa  orbieolaria  Pusn.  Mya.  Wurtt.  117,  1. 10,  f.  30  (de«gl. 
abgenutiC,  porSa). 

In  der  Zahn-Breccie  (1^)  von  Degerloch  und  Steinenhronn  io 
Württemberg, 

(IV, 2)  Reptilien* 

Von  Reptilien  kennt  man  die  Gebeine  fon  wohl  schon  20  Ge- 
schlechtem, in  deren  Gesellschaft  an  mehren  Orten  sich  auch  ihre 
Koprolithen  (Sanrocoprus)  finden,  die  aber  noch  nicht  wei- 
ter beschrieben  und  unterschieden  sind.  Sie  scheinen  alle  aus  der 
Ordnung  der  Saurier  au  sej^n  und  in  mehre  Abtheilungen  gebracht 
werden  au  können. 
m.  Nexipoilea  Hyr* 

4  Ruderfüsse,  zum  Gehen  untauglich.  Ungefaltete  Zähne  in 
getrennten  Alveolen  (Thecodontes  Ow.)  und  theils  mit  schlangen- 
förmigem  Halse  und  kleinem  Kopfe ,  dessen  Schnautzen  -  Ende  mit 
grösseren  Fangzähnen  versehen  ist  (Tf.  XIII,  Fg.  14,  Halidracon- 
tes  M0N8T.,  Macrotracheli  Myr.,  See-Drachen);  theila  mit 
einfacher  oder  unbekannter  Bildung  dieser  Theile  (Sphenosaurus). 

Nothosatirtii  WßHBT,  1834,  Baatard-Saurler* 

(l/racosauruR  Muifar.) 
Kopf  verhältnissmässig  klein,  schlank,  oben  mit  3  Paaren  grosser 
Löcher,  den  Schläfen-,  Augen-  und  Nasen-Höhlen.  Die  Nasen>Löcher 
gross,  getrennt,  vom  Vorderrande  der  Schnautze  entfernt.  Die  Schlä- 
fen-Gruben fast  ganz  nach  oben  gewendet,  grösser  als  die  andern. 
Zwischen  Ihnen  noch  ein  siebentes,  kleines,  rundes  Scheitelloch.   Die 


*  Es  ist  uns  unmSglicb,  ao,  wie  wir  wiinscliten,  auf  die  Charakteristik 
der  fiozelnen  SkeleU-Theile  aller  dieser  Thiere  in  dem  ans  vorgeateckteo 
Raum  dieses  Bacbea  einaogeben ;  wir  mfiaaen  uos  auf  die  weaeDtlicbstea 
Theile  baaebrlnken. 


105 

iteneite  de»  Schldels  bildet  eine  völlig  gescUoMene  Platte  aos 
»erkiefer-,  Gaumen*  und  Flügel-Beinen.  Die  kegelförmigen  Zähne 
id  l&ngtstreifig,  hohl,  in  getrennten  Alveolen  steckend ,  die  Ersats- 
Ime  in  sich  aafhehmend,  an  Gröiie  ungleich.  Der  Half  schlangen- 
rmig  und  gleich  den  Füssen  fast  wie  bei  Plesiösaurus  gebildet 
>  o.;.  Zur  Unterscheidung  ton  den  einielnen  zunächst  folgenden  Ge- 
blechtem dienen  xumal  folgende  Merkmale:  Schläfen-  und  Augen- 
ruben  sind  ganz  nach  oben  gewendet;  die  mittle  Breite  des  Kopfes 
.  ^ — \  der  Länge;  die  hintern  Winkel  der  Schläfen- Gruben  sind 
iflillend  breiter  als  die  vordem,  und  beide  Gruben  «ich  iiinten 
1  nächsten ;  die  Augenhöhlen  sind  näher  bei  den  Nasenlöchern 
I  den  Schläfen -Gruben;  und  die  Nasenlöcher  sind  vom  vorderen 
Jinautzen- Rande  sehr  weit  entfernt.  Die  zwei  Seitenflügel  der 
tnterhaupts-Gegend  sind  mehr  nach  aussen  als  nach  hinten  erstreckt 
id  überragen  den  Gelenk -Kopf  kaum  nach  hinten.  Hintere  und 
ittle  Breite  des  Schädels  =  3:2.  Zähne  zahhreich,  schlank,  kegel- 
rmig,  ohne  Anschwellung  und  ohne  äussere  Kante,  gebogen;  die 
ickenzähne  gleich  gross  unter  sich,  kleiner  als  die  übrigen,  10 — 31  in 
ner  Reihe ;  davor  2 — 3  viel  grössere  Eckzähne,  dann  3 — 4  kleinere 
ücken)  Zahne,  und  ganz  vorn  2  —  5  mächtige  Schneidezähne  im 
vischen-Kiefer;  unten  fehlen  die  Lücken-  und  Eck-Zähne  (vgl.  Tf. 
[II,  Fg.  14),  und  vor  den  Backenzähnen  stehen  die  mächtigen 
Juieidezähne  im  verdickten  Ende  des  Unterkiefers.  Die  Zähne  sind 
— 5mal  so  lang  als  dick,  haben  unten  etwa  30  platte  oder  wenig 
iwölbte  Langs-Streifen ,  welche  in  bis  über  die  Hälfte  abnehmen- 
tr  Anzahl  bis  zur  SpiUe  fortseUen  (Tf.  XIII,  Fg.  14,  15).  Der 
hlangenförmigc  Hals  zählt  weniger  aber  etwas  längere  (20)  Wirbel 
s  bei  P 1  e  8  i  0  8  a  u  r  u  s ;  Brust-  und  Schwanz-Theile  der  Wirbel-Säule 
id  ebenfalls  langgestreckt;  die  Ruderfüsse  ungeßhr  denen  der  Ple- 
3sauren  ähnlich ,  aber  die  hinteren  kürzer  als  die  vorderen ;  der 
berschenkel  und  Oberarm  im  Verhältiiiss  zur  Gesammt- Länge  der 
itremitäten  etwas  kürzer.  Wirbel  mit  2  vertieften  Gelenk-Flächen ; 
r  Körper  unten  ohne  die  zwei  Grübchen  des  Plesiösaurus.  Das 
enns  Dracosaurus  wurde  auf  den  Oberkiefer  gegründet,  wäh- 
nd  man  von  Nothosaurus  erst  nur  den  Unterkiefer  kannte. 

Arten:  acht,  wovon  1  im  Bunt -Sandstein,  die  anderen  im 
Dschelkalke  Deut$clUand$  und  Frankreich$  die  Plesiosauren  des 
u  vertreten. 


IM 

Notho8aara8mfrablil8(ii,  189)*  Tf.  XHI,  Fg.  14  ab  cd,  15. 

Tf.  Xm»,  Fg.  10  a  b. 

Amimai  de  LuH^viUe,  Cur.  osi.  V,  n,  t.  Sa»  f.  10. 

Nothotanrns  mirabilia  Mft.  i  Jk.  IM4,  SS6,  638,  1836^  33S;  — 

Bfi.  Leih,  a,  189;  —  Mra.  Miichelfcalk-Faupa ,  15,  t  i,  3,  Si  —  Alb. 

Jb.  iSSSy  460;  —  MfR.  da«.  IS^f^  $1%,  1848,  465,  466;  —  Myr.  nod 

PuHTf.  Württ.  38. 
D  racosaarus  Bron  ni  MG.  i.  Jb,18B4y  526;  Leih,  a,  189,  1. 13,  f.  15; 

—  Qo.  Wfirtt.   78;  —  Alb.  ^  Jb.  18S8y  469;   —   Schm.   v.  ^Sckleid. 

JenA  35. 
Pleaiosaurua  apeciosna  M&.  i.  Jb.  1884,  526. 
Plestoaauru«  LunaevtUenais  Mu.  i.  Jb.  1884,  526. 
Ichthyosaa  ms  Lnnaevillensis  Alb.  Trias  51,  314. 
Chelonia  Cuvicri  Grat  Rept.  54. 
Chelonia  Lu  n  evillensis  Kbpst.  Natg.  II,  253. 

Der  ziemlich  gestreckte  Schädel  hat  oben  jederseita  31  kleine 
Backenzähne,  2  grosse  Eckzähne,  davor  4  Tiel  kleinere  L&ckeDifthne 
und  endlich  5  mächtige  Schneidezähne;  der  Unterkiefer  enthlll  eine 
einfache  Backenzahn  Reihe,  vor  welcher  in  dem  erwähnten  Vorderende 
(Tf.  XII!,  Fg.  14)  5  mächtige  Schneidezähne  jederseits  stehen.  (Wegen 
dieser  Vielartigkeit  ist  es  schwer,  jeder  Species  ihre  Zähne  zu  charak* 
terisiren.) 

Ein  schönes  zo  Bayreuth  befindliches  Skelett  dieser  Art  er- 
gibt folgende  Zusammensetzong  der  Wirbelsäule  und  Maas-Verhält- 
nisse. 

Zfthl    Länge  Zahl  Liag« 

Hals- Wirbel  vorhanden 20  0b,615 

Brnst- Wirbel  vorhanden  ...    19    O"  ,525  l  «q  a  ««»t 

fehlen  etwa    .    .      9    on,252) 
Lenden- Wirbel  xweifelbaft 

Becken- Wirbel  wahrscheinlich  nur 2  0,056 

Schwanz-Wirbel  vorbanden  vorn  21       0,583  ) 

r^ui         *                   ^        -.  •«.  f    ...     30                      0,874 
fehlen  etwa  0       0,201  J  _ 

80  9,542 

was  mit  einem  Schädel  mittler  Grösse  von 0^320 

geben  würde  eine  Gesammt-Linge  von  nngeflbr  lO'  oder    .    .    .  ~^,542 

Man  kennt  auch  den  Brust-Apparat,  die  Rücken-  und  die  Bauch- 
Rippen  und  die  muthmasslichen  Theile  der  Eitremitäton  bis  xu  den 
Phalangen.  Der  Oberarm  misat  7,  der  Oberschenkel  6  Wirbel- 
Längen  etc. 

Tf.  XIIP,  Fg.  10  stellt  einen  resUurirten  Schädel  in^  halber 
Grösse  von  der  Seite,   und  den  Oberschädel  von  unten  dar.    Die 


10t 

Stellang  dar  Zahne  im  Unterkiefer  erhellet  aaeh  auf  Tf.  xm,  Fig.  14 ; 
der  grössere  Fang-Zahn  b  Ist  von  der  Stelle  ^  der  kleinere  Backen- 
Zahn  c  von  +  entnommen ;  d  ist  der  Umriss  eines  etwas  geraderen 
Zahnes,  Pg.  15  ist  em  Zahn  aus  dem  Oberkiefer  ad  nai. 

Vorkommen:  im  Muschelkalk  Frankreich'9  (iMnetille  ^^), 
FnmkeHt  (Laineek  bei  Boffrmfh  k'),  fSehwaben$  (Zähne  dieser 
Art?  In  der  Lettenkohle  l'  und  den  OöUdorfer  Schichten  1^; 
nach  altem  Angaben  Alberti's  auch  im  Dolomit  und  Kenper-Sand* 
stein;  indessen  lasst  H.  t.  Mktkr  die  S|>ecies  Oberall  unbestimmt, 
oder  führt  in  mittlen  Schichten  den  N.  angustifrons  an*);  — 
um  Jena  (in  den  Zölestin* Schichten,  im  Saurier-Kalk  und  glau- 
konitischen Kalksteine:  Zähne,  doch  vielleicht  von  einer  andern  Art 
dieser  Sippe,  indem  auch  hier  H.  v.  Meters  Untersuchungen  die 
Art  nicht  näher  bezeichnen);  —  in  OberuchleHßn  (um  Alt-Tanuh 
witz  und  Chorzaw). 

Pistosatirtis  Myr.    1839. 

Schädel,  Zähne  und  Wirbel.  Der  Schädel  von  oben  gesehen 
hat  den  Umriss  einer  dunnhalsigen  Wein-Flasche  und  xeigt  die  3 
Paare  Löcher, wieNothosaurus:  doch  sind  die  Schläfe-Gruben  nach 
oben,  die  Augen-Höhlen,  welche  von  der  Mitte  der  Schädel-Länge 
an  rückwärts  liegen,  nach  oben,  aussen  und  vorn,  die  Nasen-Löcher 
nach  aussen  gewendet  u.  s.  w. 

(Da  eine  Abbildung  noch  nicht  erschienen  und  die  vorhandene 
Beschreibung  sich  auf  blosse  Maass-Vergleichungen  beschränkt,  so 
verzichten  wir  auf  eine  ausföhrlichere  Charakteristik.) 

Pistosaurus  longaevus  Myr. 

Myr.  i.  Jb.  J8S9,  099,  1849 ^  687,  1847  y  $73i  Muscbclkalk-Saurier,  ii, 
23—27,  t.  21,  f.  1,  2,  3  (nondum  edii.). 

Der  Schädel  hat  in  seiner  Mitte  0,238  und  mit  d^n  Seiten- 
Flugeln  des  Hinter-Hauptes  0,253  Länge,  bei  und  hinter  den  Augen- 
Höhlen  0,085—0,090  Breite  und  bis  0,036—0,042  Höhe. 

Im  Muschelhalke  BayrejAths  und  OberscMeiiens^  (etwas  un- 
sichere Zähne). 

Cwichiasatirtis  Myb.j  "Muschel-Saurier. 

Bin  unvollkommen  erhaltener  Schädel  (in  der  MOvsTKR'schen 
Sammlung)  von  der  Form  und  mit  der  gekürzten  Schnaulie,  wie  bei  den 

*     Mtr.  U.  Fübiv.  warft.  38,  47,  53,  57,  71,  118,  122,  126. 


108 

Kaimanen,  mit  endstandigen  Nasenlöchern  and  mit  den  eingekeilien 
Zähnen  der  KroliodUier  überhaupt,  deren  jedoch  kaum  12  (beim  Kro- 
kodil  20 — 30)  jederseiU  vorhanden  sind,  und  welche  alle  vor  (bei 
diesem  auch  unter)  den  Augen-Höhlen  und  von  einander  entfernt 
stehen;  sie  sind  von  fast  gleicher  Grösse,  0">003  lang  und  0*001 
— 0,0015  dick,  drehrund,  über  der  Wurzel  verdickt  und  von  da  aus 
zugespitzt,  so  dass  die  kleinern  kugelig  spitz-kegelförmig,  die  grossem 
pfriemenförmig  erscheinen;  sie  sind  gestreift,  doch  reichen  emige 
Streifen  nicht  bis  zur  Spitze.  Vor  diesen  Zähnen  waren  wenigstens 
ein  grosser  zurückgekrümmter  Fangzahn  von  0'"012  Länge  jederseits 
und  davor  noch  ein  oder  einige  kleine  Zähne.  Die  Zähne  sind  hohl 
und  nehmen  die  Ersatz-Zähne  in  sich  auf. 

Eine  Art  im  Muschelkalke  k^  DeuUcMands. 

C.  clavatus  Myr. 

.  Ma8.  Senkenb.  1898^  I,  r,  8-14,  t.  I,  f.  3—4  >  Jb.  1884  ^  114— llS, 
1888y  415. 

Der  Oberschädel  zu  Laineck  bei  Bayreuth  im  Muschelkalk; 
ein  Unterkiefer  von  ^E$perBlädl  in  Thüringen.  Wegen  des  un- 
vollkommnen  Erhaltungs-iStandes  der  Reste  geben  wir  keine  Zeichnung. 

Simosatmii  Myr.  X842,  Stumpfschnautz-Saiirier. 

Schädel  mit  Unterkiefer  und  Zähnen,  welcher  den  Nothosau- 
rus-Schädel  in  starker  Verkürzung  darstellt.  Von  oben  gesehen 
zeigt  er  dieselben  drei  Paare  grosser  Löcher :  Schlafen-,  Augen-  und 
Nasen-Gruben,  einen  sehr  grossen  Theil  des  Flächen-Raums  einneh- 
mend und  mehr  nach  den  Seiten  gedrängt.  Er  ist  1 — 2roal  so  lang 
als  breit,  an  Breite  von  der  Mitte  bis  hinten  von  2  auf  3  zunehmend 
und  nach  vorn  stumpf  zulaufend;  der  ganze  Hinterrand  einen  ein- 
springenden stumpfen  Winkel  darstellend,  so  dass  die  Gesammt-Form 
des  Schädels  fast  herzförmig  wird.  Nasenlöcher  kürzer  als  die  mittle 
Schädel-Breite ;  ihr  vordrer  Winkel  fast  breiter  als  der  hintre.  Die 
Nasenlöcher  nur  Va  so  weit  von  der  Schnautzen-Spitze  entfernt, 
als  bei  Nothosaurus.  Die  zwei  Seiten-Flügel  der  Hinterhaupt* 
Gegend  weit  nach  hinten  überstehend!  Die  Zähne  reichen  vom 
Schnautzen-Ende  rückwärts  bis  unter  die  Mitte  der  hintern  Hälfte  der 
Schläfen-Grube;  von  diesem  hintern  Punkte  bis  zum  Vorderrand  der 
Nasenlöcher  stehen  deren  25 — 26,  welche  an  Grösse  allmählich  bis 
zur  doppelten  Dicke  und  Länge  zunehmen,  doch  sonst  weder  einen 
Unterschied  zwischen  Backen-,  Eci-  und  Sehneide-Zahnen  noch  eine 


IM 

Zabn-Iificke  gewahren  iMsen.  Die  kege]f5migen  Zahn-Kronen  find 
weniger  aehlank  alt  hei  N  oth  osaaras,  iirllllger,  einwIrU  gekrümmt, 
ftber  der  Worael  angeaehwollen  nnd  an  der  Aatsenteite  durch  eine 
ftmiife  Kante  etwas  hdckerartig;  —  der  Schmeljt  l&nga-geftreift, 
die  fertieften  Streifen  innen  dichter  stehend  als  auMen,  oben  alle 
bis  jmr  Spitse  reichend,  aber  unten  auf  der  Anschwellung  sich  ter- 
lierend.  Unterkiefer  mit  sehr  kurser  bereiter  Symphyse,  worauf  die 
Zihne  nur  wenig  st&rker  werden.     Arten:  eine,  im   Muschelkalk. 

Simonfturns  Galllardoti  Tf.  Xin^  Fg.  11. 

Trfinmifr  ^on  SchildkröteD,  Cuv.  Mouo. 

TruniBier  ^on  Pleiiosaarns  Cov. 

SimosAurat  Gttliardoti  Mra.  i  Jb.  184»^  aSi  184,  583,  184Sy  587, 

588;  —  Mtr.  and  PuBt.  WClrtC.  45,  t.  11,  f.  i ;  —  Mrn.  Musrhelk.-Ftana 

I,  t  16,  f.  4,  6,  t  le,  17. 

Der  Schädel  ist  in  a  mit  halber  Grösse  von  oben  dargestellt; 
In  6  ein  Zahn  in  ganser  Grösse ;  man  siebt  daran  die  Sussre  Kante. 
Die  gesamrote  Schädel-Lange  =  0,35. 

Vorkommen  im  Muschelkalke  k^  fon  lAmevUle,  im  dolomitl- 
sehen  Muschelkalke  (k^)  von  Ludwigiburg,  und  2  Zähne  in  der 
Knochen-Breccie  (k«)  ton  Orat/sieiai  in  Württemberg. 

Sphefwsattrtis  Mtb.  1847. 

Ein  Skelett-Theil,  bestehend  hauptsächlich  in  Wirbelsäule  des 
Rückens  und  Schwanzes,  in  Theilen  des  Beckens  und  der  Hinterfüsse, 
in  wirklichen  Knochen  oder  deren  Abdrückeir.  Es  sind  15  Rücken-, 
2  Lenden-,  2  Kreutz-  und  5  Schwanz- Wirbel,  verhältnissmässig  kwf, 
in  der  Mitte  sehr  stark  eingesogen,  an  den  Enden  rechtwinkelig  be- 
grenzt, bikonkav^  unten  in  der  Mitte  durch  eine  Längs-Furche  ge- 
theilt;  die  Schwanz -Wirbel  kürzer  als  die  Brust -Wirbel;  Quer- 
fortsitze  Start;  untre  Domen-Fortsätze  nur  an  den  Schwans- Wirbeln 
vorhanden,  wo  sie  im  Anfang  Smal  so  lang  als  die  Wirbel*Kdrper, 
schmichtig  und  stark  zurückgekrümmt  sind.  Oberschenkel  sehr  stärkt 
aber  nur  schwach  gekrümmt;  Schienbeine  V«  kürzer  und  dünner 
als  jene ;  Wadenbeine  um  die  Hälfte  schmächtiger  als  diese.  Hinter- 
Zehen lang  and  schm&chtig.  Was  aber  dieses  Genus  sogleich  von 
allen  andren  unterscheidet,  dM  ist,  dass  unter  der  Wirbel-Säule  auf 
der  Grenze  zweier  Rücken-,  Lenden-,  Becken-  und  vordren  Schwanz- 
Wirbel  jedesmal  eine  quer  ovale  Knochen -Platte  zur  Verstärkung 
der  Wirbel-*Säale  liegt,  wie  sie   bei  Ichthyosaurus  unter  den 


11t 

vordem  Hals-Wirbeln  vorkommt.  H.  v.  IbTiR  rechnet  -Am  roa 
ihm  neulieb  untersuchte  Tbier  noch  xu  den  Nexipoden  und  nennt 
es  seiner  keilförmigen  Knochen-Platten  ^egen  Sphenosaurns« 

Arten:  eine,  in  einem  Sandsteine  Böhmen$,  welcher  wahneheiik- 
lieh  dem  Buntsandsteine  angehört 

Sphenosanrns  Sternbergi  Mtr.  i.  Jb.  1847,  182. 

Palaeosanrnt  Sternbergii  Fitzo.   i.  Annal.   d.  Wien.  Mus.  19^, 
II,  I,  171—178,  t  11  >  Jb.  1888y  360. 

Die  Gesammt-Lange  des  Thiers  mag  4^^^  betragen  haben. 
b.  Pacltypodes  Mjr»  (Rleneii-Scliike.) 

Plat€09m\vni9  Mtr.  1837. 

Wirbel  und  lange  Gliedmassen -Knochen^  welche  durch  ihre 
Grösse,  Schwere  und  hohle  Beschaffenheit  an  die  von  Iguanodon 
und  Megalosaurus  erinnern  und  bis  jetit  den  eincigen  Saarier 
darthun,  welcher  wie  die  Säugthiere  ein  Kreutz-  oder  Heiligen-Bein 
besitzt,  an  dessen  Zusammensetzung  wenigstens  drei  Wirbel  theil* 
nehmen.  (Weiter  ist  indessen  über  dieses  Thier  noch  nichts  ver- 
uffentlicht.) 

Einzige  Art  im  obem  Keuper-Sandstein  der  Gegend  von  NiSam- 
berg, 

Plateosaurns  Engelhardti  Mtr. 

i.  Jb.  i887  316;  1839^  77. 

«•  IiSibyrtaitli9iliNitest 

Vierbeinige  Schuppen-bedeckte  Saurier  mit  doppeltem  Hin- 
terhaupt*Gelenkkopfa  (wie  Batrachier);  der  Oberkiefer  unbewegüch; 
die  zahlreichen  Zihne  in  napfartigen  Flachen  der  Schadel-Knoehen 
aufgewachsen  an  die  Laden-Rinder;  dahinter  oben  eine  iweite 
Reihe  mit  einigen  grösseren  auf  den  Schlund-  und  Pflagschaar-Beinen 
und  2  grösste  am  Ende  des  Unterkiefers  hinter  den  Schneide-Z&hnen. 
Die  Süsseren  SchSdel-Knochen  ausgehöhlt  durch  viele  stralenstandige 
und  durch  drei  grössre  Furchen  jederseits,  eine  bognige  (die  Brille) 
an  der  Stirne,  eine  gerade  an  der  Lippe  und  eine  elliptische 
an  der  Schläfe  (Tf.  XIII S  Fg-  12  a  c).  Die  Sehläfen- Gruben 
sind  gänzlich  verdeckt  durch  schuppenartig  ausgebreitete  Knochen- 
Platten;  daher  nur  2  Löcher-Paare  und  1  mittles  Scheitel-Loch; 
die  Paukenbeiae  unbeweglich.     Augen -Höhlen   anfwirta   gericbtet* 


Die  ifUtem  und  irniem  Naten-Löclier  weit  ameiiiaiider  mil  knöcher- 
nen Rindern  angeben,  ertte  f  om  Vorder-Bnde  entfernt»  oben  doppelt. 
Zwei  sehr  groue  Gaumen*Ldcher  geichieden  darch  die  Messer-för- 
ndgen  Sphenoid-Fortsätze.  Die  Oberfläche  dei  Körpers  mit  kleinen 
Schüppchen  bekleidet,  an  der  Kehle  jedoch  mit  drei  grösseren  Schil- 
dern bedeckX,  einem  lang-rhomboidalen  in  der  Mitte  und  3  drei- 
eckigen in  der  Seite  (BüRmism).  Dass  die  Labyrinthodonten 
nicht  za  den  Batrachiem  gehören  können,  wie  R.  OwKK  meinte, 
hat  H.  V.  MiTKR  (in  Myiu  und  Pliin.  Wurtt.  >  Jb.  1844,  504) 
ausfuhrlich  nachzuweisen  gesucht*.  Es  ist  uns  aber  unmöglich,  in 
der  Beschreibung  der  Wirbel-Tlilere  bis  auf  die  Zusammensetzung 
der  Schldel -Knochen  einzugehen,  ohne  den  Umfang  des  Buchs  aufs 
Doppelte  auszudehnen.  Die  Zähne  konoidisch,  gebogen,  hohl;  der 
Schmeli-Oberzug  der  Krone  eben,  fast  glatt  und  scharf,  nur  fein 
längsgeTurcht,  mit  breiteren,  ebenen  Zwischenräumen  zwischen  den 
Purcfaen  (Tf.  XilP,  Fg.  12  d).  Die  Anzahl  der  Furchen  yerdoppelt 
lieh  von  Zeit  zu  Zeit  mit  dem  Dickerwerden  des  Zahnes  von  oben 
nach  unten  durch  Einschaltung  neuer  zwischen  den  alten.  Die 
Zahn-Masse  besteht  aus  einer  Anzahl  radialer  Blätter,  welche  mit 
GelLTÖs-artlgen  Biegungen  so  von  der  Zahn-Höhle  gegen  und  in  die 
Zahn- Wand  verlaufen,  dass  sie  paarweise  ihre  Buchten  wie  ihre  Bogen 
sich  gegenseitig  zukehren  und  durch  Einschaltung  einer  neuen  Falte 
zwischen  zwei  Nachbar -Paaren  wie  zwischen  zwei  Blättern  eines 
Paares  sich  vervielfältigen,  auf  dessen  Röcken  an  der  Oberfläche 
des  Zahnes  dann  je  eine  Furche  als  Beginn  einer  neuen  Dichotomie 
der  Lamelle  herabläufl,  ohne  doch  sehr  tief  einzudringen. 

Die  Labyrinthodonten  scheinen  in  der  Schichten-Reihe   nur  bis 
an  den  Stuben-Sandstein  herauf  zu  reichen. 


^  In  einer  so  eben  erschienenen  Schrift  stellt  sich  jedoch  QosNiTfiBT 
(die  MantodoD-Saiirier  im  Kenper- Sandsteine  WürUemher^  sind  Batraehier, 
JUimßtn  18SQ)  wieder  auf  Owsn's  Seite,  indem  er  sich  aa£  den  doppelten 
Occipital-Gondylos,  die  von  oben  ganz  geschlossenen  Schllfen-Gruben^  das 
daf&r  nach  oben  tretende  Ohrloch ,  die  mangelnden  Thränen-Beine ,  die 
■aehtige  Entwickelung  der  Gaumen-Löeber >  der  Kell-  und  Flflgel-Beioe 
B.  a.  vr.,  gans  wie  Solches  bei  den  Fröschen  stattfinde,  wenigstens  fOr  Ca- 
pitoeanms  beruft 


112 

AugeD-Hoblen  ^n^ss,   wfBigttens  so  fjiin  als  ibr  Abstand. 
Kopf  kors,  partboliscfa »  breit ;  Aagen  in  der  htlbeo  Linge. 
Scheitel -Loch  den  Augen  wenig  naher,   als  dem  Hinter- 
Rande ;  Kopf  flach ;  Zähne  klein  und  zahlreich  •    MastodoiiMaras 
Scheitel-Loch  dem  Torder-Rand  der  Scheitel-Beine  n8ber> 

Kopf  gewSlbt;  Zfihne  grösser,  minder  zahlreich    RhinMaarm 
Kopf  lang,  gleicbschenklich  3eckig;  Augen-Hohlen  kleiner, 

hinter  der  Mitte;  Scheitel-Loch  dicht  am  Auge         Archegoaaums 
Augen-Höhlen  klein,  viel  kleiner  als  ihr  Abstand. 
Scheitel-Loch  weit  davon,  nSher  am  Hinter-Rand. 
Kopf  lang,  gleicbschenkelig  3ecklg ;  Augen  auf  Va  Schi- 

del-Lfinge Trematosamtis 

Kopf  kfirzer,  parabolisch,  vom  stumpf;  Augen  vor  der 

Schädel-Mitte Metopias 

Scheitel-Loch   näher  den  Augen;  diese  hinter  der  Schädel- 
Mitte  ;  Kopf  parabolisch Capitosaurus 

*  Odontosaums 

*  KestorrhTtias 
?*  Labyrinthodon 

Trematosaurus  v.  Braun^  184/8« 

Vollständiger  Schädel  und  einzelne  andere  Knochen.  Der 
Charakter  des  Schadeis  ist  in  der  vorhergehenden  Tabelle  schon  her- 
vorgehoben. Die  anssren  Nasen-Löcher  liegen  um  fast  ihre  doppelte 
Länge  vom  Vorderrand  der  Schnautze  entfernt.  Die  Schläfen-Gruben 
sind  nur  von  unten  geöffnet.  Die  äussere  Zahn-Reihe  zählt  etwa 
68  Zähne  jederseits,  wo  von  den  7  Schneide-Zähnen  die  vordren  die 
grössten,  die  hintren  die  kleinsten  Zähne  sind.  Die  innere  Zahn- 
Reihe  enthält  etwa  36  Zähne  jedersQits,  worunter  elwa  9  vordre, 
seitlich  zwischen  Augen-  und  Nasen-Öffnungen  gelegen,  alle  übrigen 
an  Grösse  übertreffen,  jedoch  durch  eine  Lücke,  in  welcher  4  kleinste 
Zähnchen  stehen,  in  2  Gruppen  getrennt  werden  und  nach  vom 
und  hinten  an  Grösse  abnehmen.  Im  Unterkiefer  ist  nur  eine  ein- 
fache  Zahnreihe,  innerhalb  welcher  vom  nur  ein  grösster  Zahn  steht 

Einzige  Art,  im  Bunt-Sandsteine  von  Bemhurg. 

Trematosaurus  Braunf.  TL  XIIIS  Fg.  12  ab  cd. 

Trematosaaros  v.  Br^idn  i.  amtl.  Bericht  fiber  d.  D.  Natnrf.  Yeraam«- 
luog  zu  Braunickweig  184i^  hgg.  1842^  74,  75;  i.  Jb.  1849,  96, 
1844,    569. 

Trematosaurus  Branni  Burm.  die  Lsbjrriothodonten  von  Bemktff 
I.  Trematosaurus,  71  S.,  4  Tf.,  4®;  Beriin  i849,  p.  69. 

Labyrinthodon  (Trematosaurus)  occila  Mra.  i.  Jb.  1843,  469. 

Tf.  XIIP,  Fg.  12  ab  steUt  eine  Schädel •  Hälfte  von  oben  and 


U9 

«toa.  Fg.  4  dM  SekUel  in  Vs  ^Htase  vm  der  Seite  dtr,  Fg.  d 
dea  Qoevschnili  eines  teiir  TcrgH^Nerten  Zahnes  dar. 

Mastodopisanrfis  (Jag.)  Mtr.  1839. 

(Salnanndroidei  JXc,  Batrachoaanras  Fitx.,  ?Lab7rinthodon 

Ow.,  PAniaopus  Ow.) 

Man  hat  Schidel  and  andere  Knochen.  Die  Charakteristik  des 
ertCen  ist  in  Torangehender  Tabelle  S.  113  enthalten.  Meter  charak- 
(eriairt  ihn  jedoch  etwas  abweichend: 

Kopf  nach  Tom  rugespitxt;  Augen-Höhlen  in  der  hintern  Hälfte  der 
Schidel' Länge  an  die  Mitte  derselben  angrenzend  und  in  geringer 
Entfernung  von  einander;  Nasen -Löcher  am  yordem  Ende  der 
Stihnautxe  (ihr  Abstand  noch  unbekannt). 

Arten:  Tier,  in  Sunt- Sandstein,  Muschelkalk,  Lettenkohle  und 
Keaper  WürUembergt.  Ob  die  viel  kleineren  Engliichen  Lafoy* 
rinthodonten-Arten  des  Keupers  dazu  oder  zu  einem  unserer  andern 
Labyrinthodonten-Genera  gehören,  müssen  wir  hier  unentschieden 
lassen,  da  die  Bruchstücke  nur  gering,  die  Lage  ihrer  Augen-Höhlen 
u.  a.  Merkmale  unbekannt  sind  und  die  Wirbel  abzuweichen  scheinen. 

Hastod oDsaurus  Jaegerl  Myr.  (o,  191).  Tf.  XIII,  Fg.  16, 

Tf.  XIIP,  Fg.  13  a  b  c. 

Saiamaodroid^s   giganteua   Jag.  Rep(.  35,  38,   39,   t.  5,   f.    1— S 

(Hinler-Haupt). 
MaatodoDtaarim  JXo.  Reptil.  S 5,  t4,  f.  4-6  (Zfibae),  f.7-8<Wirbel); 

I.  Jb.  IMt,  <•?. 
MastodooaaiirMS  aala«Bitj|fijrffdf#  Plsn.  L  Jb.  IMf,  &Z7. 
Batrscbotauras  Fm.  i.  Wien.  Ana.  1887^  11,  186  >  Jb.  J$S8,  36). 
Salaaaandroidea  J&geri  Ai^.  Trias  (t8S4)  120,  314. 
Labyrinthodon  Salamandroides  Ow.  Brit.  Rept.  II,  181;  —  Mag. 

nathiat.  >  Jb.  IM/,  628  (I9M,  236). 
Maatedonaauro«  gigantaaa  QfO.  W^rtt  78  (i84S). 
Maatodontauras  Jägeri  Holl  Petrefk.  (/9M;  88;  -  Mra.  Pal.  107; 

-  i.  Jb.  1S4Z,  301 ;  -  Mra.  u.  Pubiv.  Württ  U,  21,  37,  57,  72;  tS, 

t.  4,  f.  1-4,  6,  t  5,  f.  1-3,  t  6,  f.  1-2,  t,  7,  £  1,  3,  4. 

Vier  Schädel,  Zähne  und  yiele  Knochen,  als  Atlas,  Wirbel- 
Reihen,  Rippen,  Schulter,  Brust-Bein,  Oberarm,  Be£ken,  Ober-  und 
Ünter-Schenkel ,  welche  man  in  dem  MsYBR-und-PusNiNOSR^schen 
Werke  abgebildet  findet,  meiatens  freilich  in  einem  etwas  verstüm* 
roelten  Zustande.  D^  Sehädel  allein  (a.  d.  Abbild.)  misst  27"  Par. 
Lange  auf  21"  grösster  Breite,  welche  dem  hintern  Ende  ent- 
spricht    Die  Zähne   des  Oberkiefers  bilden  2  Reihen.    Die  äussere 

BroBB,  Lttkaea  geogBOctica.    3.  Aufl.  Ul.  o 


U4 

Reihe  auf  dem  Laden-Rande  entfallt  deren  über  100,  wovon  die  Tor- 
dersten  von  etwas  ovalem  Querschnitt  etwas  grösser  und  etwa  7 
jederseits  als  Schneide-Zähne  zu  betrachten  sind.  Die  innre  Reihe 
sitzt  auf  den  Gaumen-  und  Pflugschaar-Beinen ,  verschmilzt  hinten 
mit  voriger  in  eine  und  bietet  vorn  drei  viel  grdssre  9Uine  dar. 
Die  Zähne  des  Unterkiefers  scheinen  jederseits  nur  eine  Reihe  gebildet 
zu  haben  und  den  oberen  Backen-Zähnen  ähnlich  gewesen  zu  sejn; 
dahinter  befand  sich  jedoch  am  Vorder-Ende  ein  grösster  Zahn  jeder 
seits,  dessen  Spitze  durch  ein  Loch  vor  den  kleinen  Nasen-Löchern 
durch  den  Oberkiefer  hervorstund.  Die  Backen-Zähne  hatten  wohl 
0,003  Dicke  auf  0,013  Länge,  waren  jedoch  etwas  ungleich  und 
z.  Th.  etwas  stärker;  der  untere  Fang-Zahn  =  0,"044  auf  O," Ol 75. 
Das  obere  Funflheil  bis  Drittheil  der  Zahn-Kronp  ist  runzelig,  ohne  Längs- 
Streifung;  die  feinen  Längs-Streifen  nehmen  gegen  die  Basis  an  Zahl 
zu ;  die  Spitze  der  Fang-Zähne  ist  vertieft  und  in  der  Vertiefung  wieder 
mit  einem  Wärzchen  versehen  {¥g,  16,  Fg.  13c),  später  abgeschliffen. 
Die  Oberfläche  des  angeblichen  Brust  Beins  und  »Schulter-Blattes", 
welche  indessen  wohl  den  Kehl-Schildern  desArchcgosaurus  und 
Trematosaurus  entsprechen,  sind  wie  die  Schädel  Knochen  mit 
tiefen  Grübchen  und  radialen  Furchen  ausgehöhlt.  Die  Extremitäten 
klein,  so  dass  Oberarm  und  Oberschenkel  nur  etwa  8"  Länge  gehabt 
hätten  ?  Etwas  besser  scheinen  die  (i  ?)  mehrgliedrigen  getrennten 
Zehen  entwickelt  gewesen  zu  seyn.  Beide  Gelenk-Flächen  der  Wirbel 
vertieft,  von  einem  vorstehenden  Rande  umgeben,  nierenförmig  etc. 

In  der  Letten-Kohle  l^  Württemberg$  ^  insbesondere  in  deren 
unterstem  Gliede,  dem  Alaunschiefer  von  Gaildorf;  einzelne  Wirbel 
auch  schon  in  der  Knochen-Breccie  k^  von  CraU$heim,  Zähne  In 
der  von  Bieber$feld  ^^  und  im  untern  Keuper-Gypse  1^.  Frühere 
Angaben  von  grössrer  geologischer  Verbreitung  beruheten  auf  Ver- 
wechselung. 

Es  bedarf  jedoch  auch  wiederholter  Prüfung  um  zu  entscheiden, 
ob  nicht  alle  im  Keuper  zilirten  Reste  dem  nachfolgenden  Genus 
zugewiesen  werden  müssen.  Insbesondere  fragt  es  sich,  ob  die  Reste 
von  Labyrinthodon  Jägeri,  welche  Owen  im  fTanricIrer Sand- 
stein zitirt,  hierher  gehören. 

MetofHoi  Myr.  1842« 

Die  wesentlichen  Charaktere  des  Schädels  sind  aus  obiger  Ta« 
belle  (S,  112)  zu  entnehmen.    AbxsR  charakterisirt   ihn  so:  Kopf 


115 

ch  Toni  tUmipf  ^agerandet;  Augenhöhlen  in  der  vordeien  HUfte 
r  Schidd-Linge,  weit  auseinander;  NaMnIöcber  nahe  am  Torderen* 
nie  der  SchnaoUe  und  ebenfalls  weit  entfernt;  Scheitelloch  näher 
I  Bnterrand  als  an  den  Augen.  Die  Zähne  sind  innerlich  wie  die 
byrinthodonten- Zähne  im  Allgemeinen  gebildet,  ihre  äussere  Be- 
InSanheit  aber  noch  nicht  ermittelt;  die  des  Oberkiefers  scheinen 
Uraieh  gewesen  xu  seyn  und  ebenfalls  zwei  Reihen  gebildet  zu 
besi» 

Binsige  Art^  im  Keuper. 

etoplas'dlagnosticus  Myr.  Tf.  XIIP,  Fg.  14. 

etopias  diagnosticns  Myr.  i.  «Ib.  1849,  303;   »  Myiu  a.  Plibn. 
WML  I,  18  (73  ff.),  77,  t.  10,  f.  1,  t.  11,  f.  Hab? 

Drei  oder  vier  mehr  und  weniger  unvollkommene  Schädel, 
ren  ganze  Länge  ungefähr  =  0,355  oder  13''  seyn  mag,  wozu 
)  grösste  Breite  am  Hinterende   10''  betragen  würde. 

Das  abgebildete  Exemplar  zeigt  nur  eine  Augenhöhle  und  das 
heitelloch  vollständig,  die  andere  Augenhöhle  und  zwei  Nasen- 
:her  theilweise. 

Vorkommen  im  Keuper-Sandstein  (Schilf-Sandstein  ßß)  Würt- 
nberff9,   in  den  Feuerbacher  u.  a.  Steinbrüchen  um  Stuttgart 

Capttosatirns  MOnst.  1896. 

Auch  hier  verweisen  wir  über  die  Bildung  des  Schädels  auf 
ige  Tabelle  (S.  112).  v.  Mbykr  bezeichnet  ihn  so:  Kopf  nach 
m  stumpf  zugerundet;  Augenhöhlen  in  der  Mitte  der  hinteren 
bidel-Häifte,  etwas  kleiner  und  weiter  auseinander  entfernt  als  bei 
istodonsaurus;  Nasenlöcher  am  vorderen  Ende  der  Schnautze, 
it  auseinander;  Scheitelloch  näher  am  Hinterrande  als  bei  den 
igenhöhlen  (vgl.  jedoch  noch  Quenstbdt  in  der  Anmerkung  zu 
111). 

Arten:  drei;  eine  im  Bunt-Sandsteine  von  Bernburg  und 
ei  im  Keuper-Sandsteine  Franken$  und  Schwabens. 

apitosaurus  robustus  Myr.  Tf.  XUI^,  Fg.  15. 

pitosaarus   robuatns  Mva.  i.  Jb.  1849,  3oa;   —    Mrn.  u.  Puuf. 
WuTtt  2,  e,  21,  73,  t.  9,  f.  1,  2. 

istodonsaurus   robustus   Qubnst.   Mastodonsaurier  Wfirttembergs 
:i8ft0)  S.  34. 

Yier  mehr  und  weniger  unvollkommene  Sehädel ,  welche  O^fiO 

8* 


110 

Länge  aof  0»  40  Hreiie  erreieblan.  Eidm  dieser  Schidel-F^lglIleat^ 
keineswegs^  da»  TottsUnd^^tte.  ist  «rf  unserer  Tafel  eopbt,  Aiificbi 
▼on  oben. 

Yorkomroen  im  Schitf-Sandsieine  (l'ßß)  um  ShUt^art. 

OdoiUoiaturtis  Myr,  1835. 

Stuck  etiler  Obeitinnlade ,  woraa  die  Zahn-Reihe  hinten  rM- 
standig,  vom  abgebrochen  zu  seyn  scheint  (10''  lang  und  bia  i** 
breit)  und  in  diesem  Zustande  50  Zähne  in  einer  Reihe  darbietet. 
Sie  scheineft,  ohne  fest  angewachsen  zu  seyn,  in  einer  Art  seichlat 
Rinne  zu  stehen,  woton  Spuren  auch  an  andern  Labyrinthodonten- 
Resten  vorkommen.  Sie  stehen  ungefähr  gleich  weit  auaeinaoder 
und  nehmen  nach  vom  an  Grösse  zu  von  i^/^'*'  Höhe  bia  auf 
f*  Höhe  und  V*'  Dicke ^  haben  auch,  so  weit  man  unterscheiden 
kann,  den  innem  Rau  der  Mast  od  on  sau  rus -Zähne,  sind  jedoch 
fast  zylindrisch,  etwas  gebogen,  oben  mit  einer  abgerundeten  Kegel- 
Spitze  endigend,  mit  etwa  12  von  einander  entfernt  stehenden 
Längen  -  Furchen  durchzogen  ,  die  nicht  ganz  bis  zur  Spitze  za 
reichen  scheinen. 

Einzige  Art. 

Odontosanrus  Voitzi  Myr. 

Odontosaurus  VoHsi  Mra.  i.  Jb.  fSM,  99;    ^  i.  Mem.  Strask  II, 
III,  3,  1. 1,  f.  la— d  >  Jb.  1899^  242. 

Vorkommen  im  Schieferthon  des  mittlen  Runt-Sandsteines  von 
Sulzbad  bei  StrBß$burg, 

Ob  das  von  Menkk  im  Runt-Sandstein  von  PyrmotU  zitirte 
Skelett  (Jb.  1889,  74)  wirklich  hieher  gehöre,  steht  sehr  dahin. 

Xestorrhytias  Mtu.  184/8. 

Aus  dem  Muschelkalk  von  LunMlie  (X.  Perrini  Myr.),  hat 
einen  Hinterscbädel  geliefert  (Jb.  1842,  584;  1843,  588),  wovon 
weder  Beschreibung  noch  Abbildung  bis  jetzt  vorliegt. 

dm   Iiaeeriler  ^aktylopiMtoii)* 

Wiynchosaurtu  R,  (hvBN. 

Man  hat  den  Schädel  mit  Unterkiefer,  einzelne  Wirbel,  Rippen, 
?  Schulterblatt,  ?Rabenschnabelbein,  ?  Oberarmbein,  Radios  und  Ulna, 
Beckenrlheiie,  OfeMwAenteVoDdiKUurteft^vämmtUMi  voMnin^ 


119 

Thiere.  AH»  diese  TheRe  tragen  Bef  Mnem  müimter  Mndarfigen 
Habitus  doch  die  Hauptoluuraktere  der  eigentlichen  Echsen  oder  La- 
certier,  obwohl  sie  dann  auch  wieder  Abweichungen  in  verschiede- 
nen Richtungen  wahmeftmen  lassen.  Der  Schädel  ist  Tierseitig  py- 
ramidal, seitlich  susammengedruckt,  mit  der  oberen  FHIcbe  in  zier- 
lichem Bogen  gegen  die  Spitxe  des  Maules  herabsinkend,  fast  yon 
Gestalt  emes  Srhildkrdten-SchSdels,  auch  wie  bei  diesem  im  Oberkiefer 
wahrscheinlich,  im  Unterkiefer  gewiss  ebne'  Zähne  (doch  könnten  sie 
etwa  sehr  klein  gewesen  seyn)  .und  ohne  Kronen-Fortsatz.  Die 
Form  der  Schnautze ,  ihre  Ähnlichkeit  mft  dem  zusammengedrückten 
Schnabel  gewisser  See-¥dgel,  die  Abwärtskrümmurtg  der  terlängerten 
und  gebogenen  2wucbenkieferbeine ,  welche  daher  dem  niederen 
Symphysal-Ende  des  Unterkiefers  entgegenstehen^  scheinen  anzudeu- 
ten, dass  die  Kinnladen  wie  bei  Vögeln  und  Schildkröten  mit  einem 
homartigen  Überzuge  tersehen  gewesen  sind,  wodurch  mithin  diese 
Sippe  einen  ganz  eigenen  Charakter  unter  den  Echsen  erhielte.  Die 
Wirbel  sind  ebenfalls  denea  der  Echsen  ähnlich,  aber  wie  bei  älteren 
Reptilien  Oberhaupt  bikonkar.  Wir  können  die  Länge  des  Kopfes 
nicht  angeben;  doch  sollen  Wirbel  5^/|  Linien,  das  ? Oberarmbein 
i"9'"  lang  und  letztes  bis  10'''  breit  gewesen  seyn.  Die  im  Sand- 
stein derselben  Gegend  abgedruckten  Fährten ,  wenn  sie  anders  dazu 
gehören,  zeigen  ausser  den  (4  7)  Vorderzefien  mit  Krallen  und  Spann- 
haut noch  in  einiger  Entfernung  hinten  einen  spitzen  Eindruck,  me 
ihn  aufstehende  Hinterzehen  der  Vögel  hinterlassen. 

Eine  Art. 
Rbyncbo8anr«8  artieeps    Ow. 

R.  Owen  in  TrwuaeL  of  ihe  Cawkbriige  Pkihsophieal  Society  184t,  VIT, 
355,  pl.  5,  6  >  Jb.  te44y  114. 

X 

Im  reiben  Sandsteine  von  Orinsill  bei  Shrewsbury  gefunden, 
welchen  man  anfänglich  als  New-red  bezeichnet  hatte.  Indessen 
scheint  man  unter  diesem  Namen,  wo  andere  Zwischenlagen  fehlen, 
Sandstein- Schichten  bis  zum  Lias  hinauf  zu  begreifen  und  Rhyncho* 
säur  US  in  deren  oberen  Theil  zu  gehören  (Jb.  iSöO,  252\  Eine 
Abbildung  können  wir  nicht  miltheilen,  da  uns  die  Quelle  nicht 
mehr  zugänglich  ist. 


118 

e.   »mmw9mw  vom  moeM  ■malelieve«  TerwaiiAtoelittft« 

Mefwdofi  Mtr.  1838. 

Ein  Unterkiefer-Stück  und  Rabenschnabel-Bein.  Das  Kieferbein 
ist  sehr  dünn,  zusammengepresst ,  an  beiden  Enden  sowie  am  Unter- 
rande  beschädigt,  etwa  2''8"'  lang  und  bis  ^'"  hoch.   Es  mag  von 

m 

einem  Ende  bis  zum  andern  30. Zähne  in  einfacher  Reihe  enthalten 
haben,  die  mit  derben  Wurzeln  in  getrennten  aber  seichten  AI« 
veolen  stunden,  fast  gleich  gross,  etwa  0"'^003  aus  der  Lade  lot- 
stehend,  bis  zur  halben  Hohe  ungefähr  gleich  dick,  dann  kegeUSr- 
roig  zugespitzt  und  mit  einigen  Längsstreifen  verseben,  übrigens 
aber  sehr  zusammengedrückt  sind  und  sich  nicht  genauer  unter- 
suchen lassen.  Die  Kleinheit  der  Zähne  erinnert  an  die  von  Con- 
chiosaurus,  welche  jedoch  schon  von  der  Basis  aus  sich  zu- 
spitzen,  etwas  minder  zahlreich  sind  und  weiter  auseinanderstehen. 

Menodon   plicatus  Mtr. 

Menodon   plicatua  Mra.  i.  Mem,  Siraisk  1838^  II,  in,  10,  t.  1 ,  f.  3 
>  Jb.  1889,  244  >  —  Volte  i.  Jb.  1888,  339. 

Die  vorhandenen  Abbildungen,  obwohl  treu,  gewähren  nach 
der  Beschreibung  wenig  Belehrung ,  daher  wir  sie  nicht  wiederholen. 

Im  oberen  Bunt  Sandstein  von  Suizbad  bei  StraB$burg. 

Belodmi  Mtiu  1842. 

(Phytosaarus  Jao.) 

Kleine  Kiefer-Stücke  und  einzelne  Zähne,  welche  einen  runden 
oder  ovalen  Queerschnitt  haben,  in  tiefen  von  einander  entfernten 
zylindrischen  oder  etwas  kantigen  Alveolen  stecken,  hohl  sind  und 
Ersatz -Zähne  in  sich  aufnehmen,  daher  sie  nicht  zu  den  Labyrin- 
thodonten  gehören  können.  Die  Zähne  sind  wenigstens  an  ihrer 
inneren  Seite  gerade,  und  nur  der  äussere  Umriss  krümmt  sich  oft 
etwas  bogenförmig  gegen  die  Spitze  hin  einwärts.  Vorn  und  hinten 
haben  die  Zähne  je  eine  Kante  mit  unbedeutender  Andeutung  einer 
Zähnelung.  Der  Schmelz-Überzug  ist  sehr  dünne,  ungestreift.  Sie 
besitzen  bis  über  i"  Höhe  bei  %''  unterer  Dicke  und  sind  nicht 
sehr  spitz.  Die  zweikantige  Form  unterscheidet  diese  Zähne  von 
allen  andern  Saurier-Zähnen  der  Trias,  ausser  Cladyodon.  Die 
feine  Gestein-Masse  ist  zuweilen  in  die  schon  leeren  zylindrischen 
Alveolen,  in  die  rundlichen  Gefiss-Kanäle  der  Kinnladen  und  in  deren 


119 

feinen  neteaHigen  FoHseifungen  um  ^  bln-Winneln  hennit  in 
die  ddnnen  wag-  ond  senk-rechten  leisteniSmigen  Lücken,  welche 
den  Nlhten  nriichen  den  terschiedenen  Knocheni (ucken  des  Unter- 
kiefers entsprechen,  eingedrungen  ond  hat  diese  Rftumei  aosgefüllt; 
dann  ist  die  'Knoclien-Masse  zerstört  worden  und  jene  Ausl&llungen 
blieben  alldn  übrig,  wolil  in  der  Regel  geschützt  durch  eine  noch 
weiciiere,  aHmlhlich  die  Stelle  des  Knochens  einnehmende  Infiltration, 
nach  dessen  gänzlicher  Zerstörung  dann  die  in  die  Aheolen  hineinstehen- 
den Gesteins-Zapfen  für  zylindrische  stumpfe  Zahn-Kronen  (Fg.  17  b  c), 
die  sie  umgebenden  Netze  (Fg.  17  c)  für  besondere  Eigenlhümlich- 
keiten  des  stumpfzähnigen  und  mithin  wahrscheinlich  Pflanzen-fressen« 
den  Saurier-Geschlechtes,  und  jene  Leisten  (Fg.  17  a)  für  besondere 
Laden-Theile  genommen  wurden ,  welche  bestimmt  waren ,  die  Zahn- 
Krone  zu  befestigen.  Dieses  Thier  nun  erhielt  den  Namen  Phy- 
tosanrus  und,  nachdem  die  Aheolen-Zapfen  regelmässig  zylindrisch 
oder  unregelmässig  ikantig  waren,  unterschied  man  noch  zwei  Arten,  Ph. 
cylindricodon  und  Ph.  cubicodon.  Dass  aber  viele,  über 
20  und  je  30  solcher  Zähne  in  einer  Reihe  gestanden,  erhellet  aus 
der  sehr  terkleinerten  Skizze  Fg.  17  a;  •—  Fg.  17  d  ist  ein  wirk«- 
lieber  Zahn. 

Arten:  bis  jetzt,  wie  es  scheint,  nur  eine. 

Belodon   Plieningeri.  Tf.  XIII,  Fg.  17abcd. 

Pbytösanrna  Jie.  Bept.  32. 

PhytosBorns  cylindricodon  Jlo.  Rept,  tt  üuetarei  jMtaifli.;  —  Qv, 
Wfirtt.  104—109. 

Pbytosaoras  cubicodoo  Jlo.  Rept  ei  äueioret  pas^m. 

Cylindricodon   Jao.   Rept.   23,   43,   i  6|  f.  3— 16;   —    PuBif.  i.  Jb. 

1898j  537. 
Cubicodon  Jag.  Rept.  33,  43,  f.  6,  f.  17—22. 
Belodon  Plieningeri  Mm.  i.  Jb.  IMf ,  802;  —  Myr.  n.  Pubv.  Wfirtt. 

44,  85,  91,  125,  126,  t.  11,  f.  12?,  13?>  t.  12,  f.  18?,  19?,  20-24. 

Vorkommen  im  kieseligen  und  Stuben-Sandstein  (Vyy,  M)  W&rt- 
tembergi  bei  Löwenstein,  Leonberg,  Schwenningen  u.  a.  Orten 
um  Stuttgart,  und  selbst  im  Sandsteine  von  Tübingen  (l*ss). 

CUjLdyodKni  Owen»  1841« 

Einzelne  Zähne  mit  Wurzeln,  die  in  getrennten  Zahn-Höhlen 
Stacken.  Die  Kronen  sind  bis  V'X'"  lang  und  h'*'  dick  an  der  Basis, 
etwas  zurückgekrflmmt,  spitz  zusammengedrückt,  zweischneidig,  yom 


120 

und  liinten  sSgdkantif,  ADes  wie  bei  Tliecodoiito«a«rus  und 
Palaeosaurus,  doch  im  Länge-  und  Breite- Verhlltniss  zwischen 
beiden  stehend ;  öbrigens  sind  xiie  Kronen  grösser,  langer,  sCäriier  ao- 
ruckgekriiiBint  und  die  allgemeine  Form  mehr  wie  bei  Megaio- 
säur  US,  Yon  dessen  Zähnen  sie  aber  auch  wieder  abweichen  durdi 
noch  stäiiere  Zusammendruckung  and  eine  schwache  BinschniiniBg 
an  der  Basis  der  Krone  (die  ganie  Beschreibung  erinnert  an 
Belodon). 

Eine  Art. 
Cladyodon  Lloydi  Ow.  i.  BriK  Rept  IT,  155. 

Zahn :  Murchison  n.  Stricklano  i.  Geol,  Tratu,  k,  V,  t.  28»  f*  0. 

Kladyodon  PuEif.  >.  Jb.  1848^  252,  253. 

(Klade ister iodoD)  Plirk.  in  Wurtt.  Jahrcah.  184$y  11,  151). 

Im  Neu-rothen  Sandstein  (Kcuper  ?)  von  Warwick  und  Leo- 
mbigton  mit  den  Labyrinthodonten,  Wir  bemerken  hiebei,  dass 
nach  den  neuesten  Untersuchungen  von  de  la  Bkcbb,  Saiidbr8, 
Stutchbdry  u.  A.  auch  die  2  obengenannten  Genera  wahrschein- 
lich aus  dem  Zechstein  in  den  fieuper  versetit  werden  mtissen. 

Tertnatosaunu  Pukn« 

Einige  Zähne  mit  wenig  gebogener  Achse,  und  von  y^^'— l^/^'' 
Höbe  über  der  Wurzel.  Sie  sind  fast  zylmdriscb,  nach  der  Höhe  hin 
nur  wenig  an  Dicke  abnehmend,  doch  oben  in  Form  eines  bauchigen 
Kegels  endigend.  Ihre  Schmelz-Substanz  sehr  deutHch  eannellirt  und 
zwar,  abweichend  von  der  Streifung  aller  Trias-Saurierzähne,  mit 
halbzylindrisch  erhabenen  Längsriefen  und  eben  so  vertieften,  nur 
etwas  schmäleren  Hohlkehlen.  Die  Riefen  bleiben  in  ihrem  ganzen 
Verlaufe  in  sehr  gleichmässiger  Entfernung  von  einander  und  gabeln 
sich  daher  mit  dem  Dickerwerden  des  Zahnes  von  oben  nach  unten 
in  ungleichen  Höhen.  Die  Spitze  selbst  scheint  —  oft  —  glatt  za 
seyn.  Die  unter  dem  Sclimelz  liegende  Zahn^Substanz  ist  der  Länge 
nach  fein  geritzt^  so  dass  eine  Ritze  jedesmal  einer  darauf  liegenden 
Hohlkehle  des  Schmelzes  entspricht;  lässt  aber  keinen  tiefer  in  den 
Zahn  eindringenden  labyrinthischen  Verlauf  unterscheiden.  Die  Achse 
zeigt  eine  kegelförmige  Höfale.  Die  Verbindung  und  Stellung  auf 
dem  Laden-Rand  unbekannt. 

Der  erwähnte  innere  Bau  unterscheidet  diese  Zähne  von  denen 
der  Labyrinthodonten  wie  der  Thekodonten-Saurier  der  Trias ;  auch 


121 

halbsjündrisehe  Cannellirang  ist  eigentli&niteh  und  in  die  lAn^ 
erfläche  staiier  eingreifend,  als  die  gewftlinliche  Streifang,  obwohl 
t  der  scharfkantigen  Berippnng  der  Nothosanren  nicht  sa  Ter- 
cbadn;  die  fast  zylindrische  Form  angewöhnlich. 

Art:  eine, 
hermatosavrns  Albertii  Plibn. 

dar«  n.  Mya.  Wfirtt.  123-  ise,  t.  ilt,  f.  SS»  37,  93,  94. 

Da  an«  eine  stark  TcrgrösserCe  Abbildung  oder  eine  Darstellung 
r  innem  Textur  nicht  zu  Gebote  steht,  so  ersparen  wir  eine  Pignr 
r  diese  Zähne,  welche  nichts  wiedergeben  würde,  als  was  aus  der 
ichreibung  hinreichend  deutlich  wird. 

ToriLommen  in  der  oberen  Grenz-Breccie  Württembergi  an 
ihren  Orten. 

2kitwtodaii  Pubn.  1840. 

Skelett-Theile  und  Zabn-Rronen. 

Zahne  flach  zusammengedrückt,  rückwärts  gekrümmt;  die  Kanten 
;ht  schneidig,  sondern  abgerundet,  glatt  oder  gekerbt;  die  vor« 
re  konyeze  Kante  dicker  als  die  hintere  konkave;  die  Spitze  ab- 
nindet;  der  Schmelz-Überzug  glatt,  über  %'^Va  ^^^  ganzen  Zahnes 
rabreichend.  Der  obere  Rand  des  Unterkiefers  ist  oben  zugeschärft 
d  trägt  auf  dieser  Kante  die  grossen  weit  entfernt  stehenden  Zähne, 
ren  Basis  mit  einer  3'^'  tiefan  Einkeilung  in  das  Zahnbein  anchy- 
iich  eingelassen  und  in  diesem  noch  etwas  ausgebreitet  ist.  Ober* 
che  glatt,  farbig  gestreift.  WirbelkÖrper  deutlich  bikonkav,  in  der 
tte  eingeschnürt,  unten  kantig.  Dabei  Phalangen  der  Füsse  und 
iptische  Knochen-Schildchen  von  ^Z^'^'—  1  ^Z^'"  Durchmesser,  welche 
r  der  konvexen  Seite  fein  strahlig  gefurcht  sind. 

Arten:  zwei,  im  oberen  Muschelkalke  U^  und  in  der  Letten- 
hie  1«  WütrHembergn. 

nnclodon  laevis  Pubn. 

oilodon  laevSs  Pubn.  i.  W6rtt.  Jabreab.  184$^  11^  ISa^  t.  1,  f.  »—8; 
—  Jb.  1848,  ass. 

inclodon  Pubr.  1.  c  S47;  —  Jb.  1848^  252. 

Ein  Stück  der  rechten  Kinnlade  zeigt  4  Zähne,  trelche  1'^ 
€h  sind  und  V*  weit  auseinander  stehen,  ohne  Kerben  auf  den 
Im-Kanten.    Wu   oben  von  andern  Skelett-Theilen  bezeiehhet  lit^ 


122 

gehört  bieher.    Wir  dbergehen   die  Abbildang  der  ZXbntt   da  ne 
nichts  wesentlich  yerdeuüicht. 

In  dem  bituminösen  Schiefer  der  LettenlLoiüe  von  CMidurf, 

H.  Säugethiere. 

Mtcrokstei  Plikn.  1847. 

Zwei  Backensähne,  jeder  mit  2  getrennten,  ungleichen,  Torein- 
anderstehenden  Wurseln  und  einer  mehrhöcierigen  Krone,  Der  eine 
ist  1,5"'  hoch,  V"  lang,  0,5'"  breit;  die  Krone  ceigC  6  Hocket, 
nicht  schneidend,  aber  auch  nicht  abgerundet,  sondern  kantig  niC 
etwas  konvexen  Facetten;  4  der  Höcker  stehen  paarig  einander  §e> 
genüber,.  so  dass  sie  durch  eine  Längs^Rinne  in  2  Reihen  getheilt 
sind ;  die  2  andern  stehen  einzeln  an  beiden  Enden  der  Krone.  Die 
2  Höcker  des  nächst  dem  niedersten  der  einzelnen  stehenden  Paares 
sind  der  eine  4-,  der  andere  2-mal  so  hoch,  als  die  des  anderen 
Paares.  Der  andere  Zahn  ist  etwas  grösser,  aber  der  grössto  Höcker 
abgebrochen.  Die  Zahn-Bildung  entspricht  einem  kleinen  Raubthiere, 
vielleicht  BeuteKhiere. 

Art:  eme. 
Microlestes  antiqnus  Plien.  Tf.  XI^^  Fg.  II. 

in  WuHt.  Jahreah.  1847,  HI,  164-165,  t  1,  f.  3,  4  >  Jb.  1848,  111. 

Die  Abbildung  gibt  den  kleineren  Zahn  in  3  Ansichten. 
Vorkommen  in  der  oberen  Grent-Breccie  des  Keupers  (l'es)  bei 
Degerloch  in  Württemberg. 


CMrotherttm  Kauf  1885 ,  HXndethier. 

Im  Jahr  1834  entdeckte  man  in  den  Sandstein-Brüchen  toi 
He98berg  bei  HildburghaiiBen  Rhrten  in  einer  Thonschicht  oder 
Fuss-Eindrücke  ton  Vierfussern,  in  welchen  sich  die  darüber  abgeielste 
Sandstein-Schicht  konvex  abgemodelt  hatte  und  dieseltien  niüi  V6^ 
möge  ihrer  grösseren  Konsistenz  auf  ihrer  Unterseite  deutlicher  kos- 
Tcx  zeigt,  als  sie  die  darunter  liegende  Thon  Schicht  auf  der  Obe^ 
Seite  konkay  darstellt.  Aus  diesen  Fuss-Spuren  glaubte  man  all- 
mählich 10  Thier-Arten  zu  erkennen,  von  welchen  wenigstens  zwei, 
mit  Händen  an  allen  vier  Extremitäten  versehen,  nur  zu  den  Qna- 
druman^  (Affen)  oder  den  Pedimanen  (BeuteUhieren)  in  der  jelii|M 


ISS 

Schwung  gehören  könnten.  Nur  eine  Art  Tön  dieein  Spuren, 
durch  ihre  Grösse  and  Deutlichkeit  ausgeseichnet,  i«t  bli  jetft  Gegen- 
stand Tielseitiger  Untersuchungen  und  bestimmterer  Anwehten  ge- 
wesen. 

Vier  Binde:  Danmen  unter  rechtem  Winkel  abstehend;  an  den 
iM  Ueinaren  Vorderhinden ,  wegen  leiseren  Auftretens  derselben 
bloss  mtt  dar  TOideren  Hälfte,  undeutlicher.  Hinterhände  mit  län*- 
gerem  Hittelfuss  und  kürzeren  breiteren  Fingern  als  an  den  Händen 
der  Menschen  und  Affen;  yom  wie  hinten  sind  die  4  äusseren  Fin- 
ger mit  ?  Spitznägeln  (wie,  unter  den  Affen,  nur  bei  Ha  pale)  ver* 
sehen.  Vorder-  and  Hinter-Fährten  der  rechten  und  linken  Seite 
in  gerader  Linie  yor  einander  und  mit  den  Spitzen  nicht  auswärts 
gestellt  (wie  nur  bei  hochbeinigen  Säugethieren) ,  und  der  Hinter- 
foss  im  Schritte  jedesmal  fast  bis  an  den  Vorderfuss  fortgerückt  (wie 
beim  Bären';.  Diese  Charaktere  weichen  in  so  ferne  von  denen 
der  Affen  ab,  als  diese  längere  schlankere  Finger,  auch  wohl  plat- 
tere Nägel  besitzen  und  ihre  Fährten  sich  hinter  dem  Daumen  mehr 
terlängern ;  —  von  denen  der  Beutelthiere ,  da  bei  diesen  der  Dau- 
men des  Vorderfusses  nicht  entgegensetzbar  und  nicht  oder  nur 
wenig  abgerückt,  oder  aber  verkümmert  zu  seyn  pflegt.  Dass  sich 
die  Vorderhände,  schwächer  und  viel  kleiner  eindrücken,  entspricht 
beiden ,  zumal  manchen  Bcutelthieren ,  welche  diese  auch  im  Schritte 
nur  wenig  zur  Bewegung  gebrauchen.  Da  man  indessen  noch  keine 
Siugethier-Reste  in  diesen  Schichten  gefunden  hatte,  so  wollte  man  diese 
Fährten  eher  Reptilien  zuschreiben ,  die  aber  ihre  Füsse  breiter  aus- 
einander und  ihre  Zehen  mehr  auswärts  zu  setzen  pflegen.  Auch 
hat  jener  Einwand  in  sofern  weniger  Halt,  als  man  auch  noch  keine 
Vogel-Knochen  in  diesen  Schichten  gefunden  und  es  doch  kekiem 
Zweifel  unterliegt,  dass  selbst  in  älterem  Sandsteine  vielerlei  Vogei- 
IShrten  vorkommen. 

Ghirotheriam  Barth!.  Tf.Xnii,  Fg.  17. 

Cblrotberiam  Barthi  Ksur  (Dorfzeitung?  und  Jb.  ISSöj  328). 
Chirosanrus  Kauf  1.  c. 
Palaeopitheeus  Voigt  i.  Jb.  /Mg,  324. 
Affe  oder  Beatelthier  Ba.  i.  Jb.  iSMSy  232. 
Dideipbys  Wibom.  in  seinein  Arcb.  IM5,  127,  SOft« 
JlMphibioM  BsRTHOLO  i.  Götting.  Anzeig.  ISSSy  32  ff. 
Chirotheriaoi  majaa  Kbssiai  Fährten  (1836)i  I,  8,  t.  6, 


ISA 

Die  Bintertatze  hat  bif  1'  Länge ;  die  Schritl-Weito  ist  I 
3'  6^';  das  ganse  Tliier  mag  bis  8'  Unge  und  eine  veridatnissmast 
ansehnliche  Höhe  ?  besessen  haben«  Die  Abbildung  gibt  die  cweier 
Fährten  sehr  verkleinert  wieder. 

Ausser  tu  Hildburghmuen  hat  man  gleiche  oder  ähnlic 
Fährten  auch  im  rothen  Sandstein  Englands  nicht  selten  gefünd 
und  sie  Labyrinthodon  sugeschrieben,  dessen  Ffisse  man  j 
doch  nicht  genau  kennt. 


■f-. 


IV. 


DRITTE  PERIODE. 


^^^at;Bsr<a(6i;B^^^<Gi;B« 


Bearbeitet  von 


.    O.    Bro 


iSSO  auf  iSöl. 


fNgttottica.    S.  Aofl.  tV. 


ri- 


m 


Iihitt  des  vierteil  Tketb. 

r-FEBIODS. 


Seite 

Dritte  Periode  im  Allge- 
meinen 3 

•Herititr 3 

■remcen;  Gliederung;  organi- 

fche  Charaktere  ...  4 

Charakteristische  Verstei- 

neningen  im  Besonderen  39 

Pflanzen 39 

Algae 39 

Cryptogamae  va^cnlares  .  45 

Monocotyledoneae  ...  59 
Dicotyledoneae 

Gymnospermae    ...  60 

Angiospermae      ...  75 

.    Thiere 75 

Phytozoa ^ß 

Amorphozoa 75 

Bryozoa g3 

Anthozoa 95 

Echinodermata   ....  115 

Malacoxoa I55 

Brachiopoda I55 


SeHa 
LamellUiranchia  #.  Pelecy- 

poda 1S5 

Protopoda  Tubulibranchia    383 
Gaatropoda      .    .    .    284^570 
Cephalopoda      .    .    .    •    Sit 
Tetrabranchia  (Ammoni- 

tiM^  Apiychaa)      .    .    311 
Dibranchia   (Belemnitiiia 

«tc.) 380 

Entomozoa 412 

Atmalata  s.  Vermea    .    .    412 
Cmstacea  (Malacostraca)     417 

Arachnoidea 429 

Hexapoda 430 

Spondyloxoa    ....    430 

Pisces .    430 

Elaamobranchi ....    430 

Ganoidei 445 

Reptilia 469 

Sauri 469 

Chelonii .;..«.    559 
Maimnalia 566 


IV 


Verbessenugen  zun  viertfn  Theil. 


Seite  Zeile 
41  20  T.o. 
50  19  v.o. 
92  10  v.u. 
55 
56 
63 
64 
78 


8  v.o. 
3  v.u. 

v.o. 

v.o. 

v.o. 


3 
6 
6 


83  12  v.u. 
86  II  v.u. 
88  8 
96  2 
101  19  v.o. 


v.u. 
v.o. 


«tatt 
Tf.  14 
Tf.  XXIV« 
Tf.  XXIV» 
Tf.  XXIV2 
PMilQlÜet 
£ncephalaatroB 
XIV  b 

Porospongfa 
durch 
korn- 

Diastopo« 
Tubulata 
am  Kelch- 


101  19  v.o.  aussen 
IC3  10  ▼.o*  A.ntopliylli 

116  »v.u.  Fr.  a-c 

117  12  v.o.  rundlichen 
117  17  v.o.  Fg.  d 

119  11  v.u.  Fg.  10 

127    9  v.o.  Pentacrinites 

141  12  v.u.  4 

157  16  v.o.^lTerc-    )Dirliot. 

157  17  v.o.^bratella'z.  Th. 

175  23  v.o.  Ausnahmen 

205    2  v.u.  P^ACunna 

238  20  v.o.  Anomies 

250  11  v.u,  Vorderseite 

250  9  v.u.  llinterseiie 

251  9  v.o.  hinten 
251  10  v.o.  vorn 
255  14  vn.  Gray 

262  13  v.o.  Sowerbyno'O 

18Ö0 
264  21  v.o.  Ceromya 
264    8  v.u.  der 
264    6  v.u.  Ceromya 

264  4  v.u.  Ceromya 

265  14  v.u.  Tracia 
284  12  v.o.  MoRCN. 


lies 
T#.  XIV 
Tf.  X1V> 
Tf.  Xl\i 
Tf.  XIV« 
Pnlofife« 
Encephalartoa 
XIV» 

Forospongia 
von 
horn- 

Dlastopora 
Tubulosa 
Im  Kelch  und  am 

Kelch- 
oben 

Anthophylli 
Fg.  8a-c 
xnm   rnndlichen 
Fg.  e 
Fg.  16 
Psntacrinus 
3 

!Tere'    (Loricatae 
brateila  (Cinctae 
Merkmalen 
Placnna 
Anomlteii 
Hlntersehe 
Vorderseite 
vorn 
hinten 
Gray 
>  Sowerbyn    d*0. 

IW9» 
Cerconiya 
die 

Cercomya 
Cercomya 
T  li  r  a  c  i  a 

MORKIS 


Seite  Zeile 
29^  15  v.tt. 

307  10  v.o. 
'307  10  v.o. 
311  1  v.o. 
311  14  v.o. 
315  29  v.o. 
:i51  7  v.n. 
370  11  v.o. 
382  5  v.u. 
384  15  v.n. 
.186  21  v.o. 
390  II 


401 
405 


v.o. 
10  v.o. 
16  v.o. 


406  18  v.u. 


421 
421 


15  v.u. 
15  v.u. 
5 


v.u. 


428|,7 

430  10  v.n. 
435  12  v.u. 
448  12  v.n. 

458  18  v.o. 

459  I  v.u. 
467    3  v.o. 


•tatt 
Htllcocryp- 
trna 

Rüpel  lenaia 
Tf.  XVI 
Fg.  16 
bauschig 
Angnllcostata 
Tf.  XX 
Tf.  XXXIU 
einer 
Paciltes 
Fg.  3 
Schulben 
f  nsi  formi 
S.  386 
Kalaeno 
Fg.  12 
Qrypbea 

PaUeoBtogr.  I 

Fg.  19 
Fg.  3 
Fg.  24 
Trissops 
Ist  T  h  r. 
1833 


472    9  v.n.  Fg.  ab 

511  21  v.o.  Prostbocoeli 

512  7  v.o.  Prostbocoeli 
530    6  v.u.  X 

530    3  v.u.  Mystroisauns 


2  v.u. 
1  v.o. 


530 

531  1  v.o.  X 

531  1  v.o.  Gaumenbein 

531  3  v.o.  Kelibein-Flngels 

531  5  v.o.  Peiagosanrus 

531  5  v.o.  X 

531  17  v.o.  9a 


lies 
HelieocrTp* 
Ins  pnslllRi 
Rnpel  1  «BSC 
Tf.  X)ft 
Flg.  13  •♦ 
bancbig 
Angnlicostatl 
Tf.  XXill 
Tf.  XXIU 
der 

PacUtcn 
Fk.  5 
Scbalpeii 
fkisiforaU 
S.  381 
Kelasao 
Fg.  11 
Olyphea 

MöiisT.  Beiir.  T 

Ff.  19t 

r!  3> 

F|.  14 

ThrlsBOpa 

IstTh. 

1833  ivgl.TbLVI, 

S.  666) 
Fg.  lab 
Procoell 
PrMoell 
d 
Mystrlosanras  ' 

Fg.  9b 

? 

Oanninloch  gl 
KeilbeinFliMb 

PelagOHarwMb 

10  a 


Ausserdem  sind  folgende  Verbesserungen  nOthIg: 
lü— 12  (und  spfiter)  sollte  „Solenliofen'*  zunächst  dem  Krebsscheeren-Kalke  gleich  geaetxt 

obwohl   es   noch  manche  Fossil -Arten  mit  den  tieferen  Schichten   bis  au  d« 

citrn-Lager  gemein  hat. 
48  20  v.o.  ist  die  Erklärung  von  Fg.  c  xu  streiche«. 
101    5  v.u.  Prionastrncn    hcliant holdes    Ist  Jetxt    Isastraea    helianthoides  EH. 

paUoz.  103. 

7  v.o.)  zwischen  diesen  zwei  Zeilen,  auf  gleicher  Linie  mit  Procoell  ist  das  Wort  nOplilba-  i 

8  v.o.t      cnell<*  einzuhchailen.  i 
3  v.o.  int  der  Satz  .Anzahl  .  .  .  bestimmbar"  xn  streichen. 


512 
512 
545 


Ferner  sind  die  Nachtrüge  S.  570  an  ihrem  Orte  einzaschallen. 

Zu  den  Oolithen  gehören  noch: 

Pecten  iameliosus,  Tbl.  V,  S.  274,  Tf.  XXX,  Fg.  20. 
OpU  card  issoides.  Tbl.  V.  .S.  299,  Tf.  XXXII.  Fg.  16. 
Verschiedene  Reptilien -Knochen ,  Thl.  V,  S.  393,  Tf.  XXXI V,  Fg.  2-4. 

*    Damit  ist  I  s  o  d  o  n  t  a  Küvignier  1850  oder  1851  ?  synonym,  ans  dessen  CharakteriaUk riA 

ergibt,  dasa  das  Band  äusserlich,  und  dass  die  angebliche  innere  Band-Grube  eine  Zahn^OrabeM 

^*    Diese  Art  P.  Thorenti   gehttrt   übrigens  einer  spätem  Verbesserung  xnfolge  «lebl  rt 

diexi*r  Sippe. 


IV.    DRITTE   PERIODE. 

,    Oollthen-Oeblrgre. 

<Lias;  Oolithen-  oder  Jura-Bildaogen ;  Wealden-  oder  Wftlder-Fomaation.) 


Wichtigste  selbststindiKereLiteratar:  Contbkarb  and 

ups:  OuiUmes  öfihe  Oeoiofy  ofEngiamd mnd  W^ies,  London  8®.  —  J.  Phiuims 

lUmMirotiono  of  iho  Oeoiogy  of  Yorkshirs-^  Pari  /,  the  Yorkahirs  eomst^  Loni, 

S.  oMi.  1686j  4"/  —  WiixiAMsoif  >•  Br.  CoUtetmneon  71— :75.  —  Youno 

mnd  BiRD :  «  ffOolo§ieal  Sutrey  of  tke  YorkMre  coast  eie,  3.  oüij  Whilhf 

1894,  8®.    —   O.  MAifTBLL:    iho  Fosoils  of  iho  South  -  Down*  y  London 

189»,  4^;    lUmotraiiono  of  the  Qeoloffy  of  Smooßx,   London  1887 ^  4®; 

d«  Oeology  of  iho  South -Bast  of  Engtand,    London  1888,  8^  —  L.  v. 

Boch:  ober  den  Jnra  in  DeuUehtand,  Berlin  1889  ^  4?,  —  Fa.  A.  Robmer: 

die  Versteinerungen  des  Norddeutschen  Oolilheu-Gebirges,  Hannover  1836^ 

4*.  —  C.  L   Koch    und  W.  Dunkbr  :    Beiträge   zur  Kenntniss  des  Nord» 

4eui9chem  Oolilhen-Gebirges  und  dessen   Versteinerungen ,  Braunaehweig 

1887,   4*.    —    DB  Maivdblüloh  :   Memoire  eur  la  eonetitution  geologipte 

d§  FAihe  de  Würitewtherf  etc.  4^  Str^ehurg  1886.  —  Fr.  A.  QoBNSTEbT: 

dia  FIdtEgebirge    l¥ürUemherg§  mit  besonderer  Rucksicht  auf  den  Jura, 

TMufen  1848,  8^.  —  0.  Praas  :  Versuch  einer  Vergleichung  des  Deuteehen 

Jora's  mit  dem  Frannoeiaehen  und  En§Uechen  (Jahrb.  18S0,  139—185).  — 

f.  ZiBTEif :  die  Versteinerungen  Württemherge ,  Stuttgart  1880-1888,  in 

fsfio.  —  C.  Frommbrz:   geognostinche  Beschreibung  des  SehSnherge  bei 

ft^kmrg  in  BroUgeu,  Freiburg  189f,   4^.  —  C.    Fromhbrz:    die   Jura- 

famatioa  des  Breiegauee  geognoslisrh  beschrieben.    Carleruhe  1888,  4?. 

^  £.  Fr.  V.  Glocker:  ober  den  Jurakalk  von  Kurotcitu  in  .Vähren,  Dree- 

kn  1841,  4®  (Jahrb.  184Z,  23-36).  —  THORMMiri:  Eeaai  eur  lee  Soule- 

*emenie  juraeeiquee   du    Porrentrug,    Straeb.    1688,    4^.    —    Grrssly: 

(BekmeifM)  in  den  Memoir.  HelvSt',  (Aargau)  i.  Jahrb.  1845,   153  ff.  — 

twoifosR:  Vergleicbuogdes£^A«'e<(«ar-JiMr«'#mitder  IVÜrtiemhergieehen  Alp, 

i  Jahrb.  184$,  293—306.  —  W.  Ddfirbr:  über  den  Norddeuteehen  Wilder- 

tka  oad  dessen  Versteinerungen.    Schul- Programm,  Caeeel  1848,  8*.  — 

W,  Dorkbr:   Monographie  der  Norddeutschen  Wealden-Bildung,  Biaim 

^eterlf  184$,  4®.  —  Thirma  :  emrte  geologipte  du  dept.  de  la  Haute-Saone, 

^trmoh,  1884,  4^  -^  J.  Marcoü:  Jura  SmHnoie  (lUe'm»  de  la  Soeieti  geoloff^ 

l  * 


b,  III,  1-122  2  pl.))  Part«  1848^  4^  —  Voltz:  topog;rapliische  Über- 
sicht der  Mineralogie  der  beiden  Rkein-Departemenie,  Sinai.  1898,  8®.  — 
DK  Caumont:  TopogrgpMe  yeognoMti^ue  du  Calvados  (in  Mim.  de  Im  8oe. 
Linn.  du  Calvados),  —  Lbymbmb  (Ambe' Dpi.):  i.  Jahrb.  1846^  237.  —  JW 
Boblayk:  la  Formaiion  JurasHpie  dans  U  nord  de  la  Franca  (Anmmi,  d, 
Mciene.  nai.  a,  XVII  ...)•  —  A.  d'Oabigky:  Paleonioiogia  Frmnfaisaß  Tsr- 
rains  jurasMigues^  Paris  8^.  Vol.  I,  1849  ff.  —  v.  BsfuaosEn-FoBDEii: 
p^eognostische  ficobachtuDgen  im  l/ii:c«fiter$ri«tfA«fi  ^  Jahrb.  1846  y  4M-' 
495.  '—  Dumont:  (in  IVotie.  Mem.  Acad.  Bruxrl  1849,  XIY.).  —  G.G. 
PuscH :  Polens  Paläontologie,  Siuitgari  1887,  4^  —  ZRuacuNBii  {Weiekssl) 
^  Jahrb.  1847,  498.  —  L.  ¥. Buch.*  Beiträge  zurBealimmong  der  Gebirga- 
Furmationen  in  Russland,  Berlin  1840,  B^.  >  Jahrb.  1840,  127  ff. 
—  MuRCHisoN,  DB  Vbrnbuil  si  DE  KEYaEBLifiG !  Oeoloffie  de  Im  Russis 
d^Europe  ei  des  Montagnes  de  VOurai,  II  voll.  4^,  Paris,  1846,  —  Aubr- 
BACH  und  Frbark  (ßioseau) :  ^  Jahrb.  1847 ,  88  u.  a.  —  v.  KRUiiBfrsTBR]« 
and  V.  KBT8BRLING :  Geognostiache  Reifte  im  Petsehttra-Landy  Si,  PsUrsk, 
184$,  4^  [>  Jahrb.  1846,  623,  1847,  501].  -  Grakt:  Erläuterong  zur 
geologischen  Karte  vom  Cufeh  (>  Jahrb.  1886,  104,  1841,  SOS  ff.) 

Die  ubrise  Literatur  beateht  tbeila  in  weit  mehr  umfaaaendeq,  tbetla 
in  viel  spedelleren  Werken,  theila  endlich  aua  vielen  in  Zeitachriften  ser- 
atrenten  Abhandlungen,  welche  wir  anmöglich  hier  alle  aafTubren  könneo. 
Die  wirhtigaten  findet  man  noch  zuaammengeatellt  im  Nomenciator  paUeen- 

tologicUS    S.    XXII — LVII. 

Die  Benennung  Oolithen-Gcbirge  bezieht  sich  auf  die  Zusammen- 
setzung mchrer  sehr  ansehnlicher,  kalkiger  sowohl  als  Eisen-reicher 
Glieder  dieser  Grebirgs-Periode  aus  kleinen  kugeligen  Konkrezionen, 
welche  über  grosse  Länder- Striche  bestandig  anhält,  wenn  sie  gleich 
in  anderen  Gliedern  nicht  vorkommt  und  selbst  in  den  ersten  oft 
auf  weite  Erstreckung  gänzlich  fehlt.  Auch  ist  diese  Benennung 
bereits  hinreichend  bekannt,  obschon  mitunter  nur  für  den  mittlen 
Thoil  dieser  Gebilde  ig  Anwendung  gekommen. 

Dieses  Gebirge  steht  durch  seine  lithologischen  Merkmale  sowohl, 
als  durch  seine  organischen  Einschlüsse  ziemlich  abgeschlossen  Ton 
dem  vorhergehenden,  wie  von  dem  nachfolgenden.  Nur  die  oberste 
Lage  des  Keuper-Sandsteines  und  das  unterste  Glied  der  gegenwär- 
tigen Formation ,  der  Unter-Liassandstein ,  scheinen  einige  Übergänge 
darzubieten  (Schübler  im  Jahrb.  1884,  212);  und  man  kennt  nur 
wenige  Versteinerungen,  welche  dieses  Gebilde  mit  dem  Torigen 
gemein  hätten,  wie  Terebratula  substriata,  ?  Nucala 
Münsteri,  Clathropteris  meniscioides  und  vielleicht 
einige  andre  Pflanzen  (Unger;  s.  u.).  Wo  die  Gebirgs-Hebungen 
wahrnehmbar,  welche  man  als  „das  System  des  Thüringer  Waldes** 


beieicbnet  hat  (vgl.  III,  S.  5),  —  wo  in  dessen  Folge  eine  abweichende 
Lagening  der  Schichten  eintritt  und  Trümmer  älterer  Gebirge  sofort 
die  neuen  Schichten  zasaromensetf  en ,  da  wird  man  die  untre  Grenxe, 
iwitchen  Keuper  und  Unterlias-Sandsteins,  als  mit  dieser  Hebung  lu- 
sammenfBllend  betrachten,  wie  gering  auch  der  Unterschied  in  der 
Gebirga-Natur  und  den  organischen  Resten  unmittelbar  Ober  und  unter 
dtesar  Grenze  seyn  mag.  Wo  jenes  Greni-Zeichen  aber  fehlt,  da  lassen 
wir  denLias  unmittelbar  über  dem  ^Bone-Bed"  (a.a.  0.)  beginnen,  das 
in  Tielen  Gegenden  Yorhanden  ist;  es  ist  offenbar  ein  Niederschlag 
im  offenen  Meere  während  längerer  Ruhe- Zeit  erfolgt.  Wo  auch 
dieses  Kriterium  mangelt,  lässt  sich  freilich  die  Grenze  nicht  ganz 
genau  angeben;  doch  sind  Thalassiten  mit  Ammonites  psilonotus 
(A.  torus),  Helicina  polita,  Lima  gigantea,  Ammonites  Bucklandi, 
sobald  sie  auftreten,  als  erste  Boten  des  Oolithen-Gebirges  zu  be- 
trachten *.  —  Die  obre  Grenze,  gegen  die  Kreide  hin,  ist  in  NorddeuMchr 
iohd  und  England  hauptsachlich  angedeutet  1)  durch  die  Zwischen- 
lagerung einer  mächtigen  Süsswasser- Formation,  der  Wealden- 
Formation,  welche  wir  noch  mit  zu  den  Oolithen  rechnen;  sowie 
2)  durch  das  „Hebungs-System  des  Erzgebirges",  ein  System  von 
Gebirgs-Hebungen ,  wodurch  an  vielen  Orten,  wo  jene  Süsswasser- 
Formation  mangelt,  wie  im  Erzgebirge,  in  den  Cevennen,  im  9kra, 
m  der  Cdte  d'oTy  am  Mont-Pilas,  am  Ost-Rande  des  Französischen 
Zentral-Plateau's,  die  ältren  Schichten  vor  dem  Niederschlage  des  Neo- 
comiens  aufgerichtet  worden  sind  (W.  40®  S.  —  0.  40®  W.},  und  wo- 
mit gleichzeitig  auch  die  Hebung  des  Kaukasus,  doch  in  andrer  Rich- 
tung, NW — SO.,  erfolgte.  Der  mehrfaltige  Wechsel  von  meerischen 
und  Süsswasser-Bildungen  im  Innern  dieser  Periode  und  das  Ausbleiben 
bald  dieses  und  bald  jenes  Formations-Gliedes  auf  weite  Länder- 
Slrecken  hin  beweist  jedoch,  dass  auch  in  der  Zwischenzeit  zwischen 

*  Sog;ar  mit  der  ersten  Periode  soll  die  gegenwärtig^e  gemein  haben :  S  er- 
poJasorialis  Gf. ,  Hippopodium  ponderosum  und  Posidonomya 
B  e  c  h  e  r  i :  wenigstens  kann  ich  hievon  P.  B  r  o  n  n  i  noch  immer  nicht  unter- 
scheiden. Wie  es  sich  mit  dem  von  Hisingbh  behaupteten  Vorkommen  von 
Gryphaea  arcuata  und  Lima  gigantea  auf  Ivolftoml  verbalte,  wo  nur 
Silor- Gesteine  herrschen,  ist  noch  nicht  aufgeklärt.  —  Was  das  angeb- 
liche Zusammenvorkoromen  von  Anthrazit-Pflanzen  mit  Lias-Versteinerungen 
in  den  Aipmi  der  TareniaUe  belriffi,  so  war  man  im  Begriffe  als  ausgemacht 
anzasehen,  das««  sich  beide  zwar  in  nächster  Berührung  in  ähnlichen  Ge- 
steinen ,  aber  doch  immerhin  in  verschiedenen  Schichten  finden  (O.  Bber  i. 
Jahrb.  ISSO^  057  ff.),  bis  Sismonda  kfirzlich  einen  Belemniten  und  Farne 
der  Kohlen-Zeit  in  einem  Handstarke  beisammen  fand. 


jenen  '2  Hebungs-S^steroen  bedeutende,  wenn  auch  vielleicht  minder 
gewaltsame  Wechsel  im  Niveau  von  Land  und  Meer  stattgefunden 
haben  müssen.  3)  Endlich  nimmt  die  Organische  Welt  mit  und  wieder 
nach  der  Oolithen-Bildung  jedesmal  einen  sehr  veränderten  Charak^ 
ter  an,  obwohl  Diess  weniger  von  der  Flora  gilt,  welche  Tom  Keuper 
aus  so  allmählich  in  die  der  Oolithe  übergeht,  dass  BROVONrABT 
jenen  noch  mit  der  „Jurassischen  Periode"  vereinigt,  und  obwohl 
die  Oolithe  auch  mit  der  Kreide  manche  Beziehungen  in  ihren  orga- 
nischen Resten  darbieten  und  selbst  einige  der  bedeutendsten  PamilieB 
mit  derselben  ausschliessend  gemein  haben  (Am  moneen,«B elem- 
niten,  Nerineen,  Eiogyra,  Diceras  u.  a.  m.;.  Sogar  in 
normaleren  Kreide-Bildungen  findet  man  einige  Arten  aus  den  Oolithen 
wieder'*',  wovon  wir  indessen  nur  Terebratula  biplicata  und 
Cbondrites  BoUensis  als  mehr  verbürgt  bezeichnen  wollen.    Wir 


^  Mit  der  Kreide  sollten  die  Oolithe,  abgesehen  von  der  Wechsel* 
Ablagerung  einiger  Wealdeo-  mit  Neocomien -Schichten  auf  Wigki,  folg;cnde 
Arten  gemein  haben,  von  denen  aber  bei  Weitem  die  meisten  in  Folge  genauerer 
Untersuchungen  noch  gestrichen  werden  durAen :  Megalosaurus  und  IguanodoD 
(BucKL.);—  Animonites  splendens,  A.  laevigatus,  Turbo  rotundatns,  Cirma 
depres808,  Mya  mandibula  (M.  rugosa  Rob.),  Cocullaea  decuasata,  Gervillia 
aviculoidea,  G.  ailiqua,  G.  acuta,  Exogyra  digitata,  Terebratula  biplicata, 
T.  ornithocepbala ,  T.  lata,  T.  ovata,  T.  carnea,  T.  subrotunda  (Db  la 
Bbche,  vergl.  Jahrb.  1832 y  S.  349);  -  T.  alata,  T.  oblonga,?  T.  lori- 
cata,  T.  perovalis  [?],  T.  globata  (v.  Buch  über  Terebrat.);  —  Ceriopora 
dichotoma,  C.  clavata,  Manon  peciza,  Serpula  gordialis,  S.  aocialia,  Cidaritea 
scutiger,  C.  crenularis  und  G.  variolaris  (Goidf.  Petref.  I),  Alecto  dicho- 
toma,  —  Ammonites  Lambert!,  Lyriodon  elongatua,  Cerithium  exravatam, 
Cardium  dissimile  (Jahrb.  t889,  785),  Lyriodon  coatatua,  L.  clavell^tus, 
Uoio  Martini,  Terebratula  aella,  Serpula  tricarinata,  Cidaria  Schmiedeli 
(Eoum.  palaeoot.  p.  768),  Hybodua  craasiconus  Ac,  Siphonia  pyriformis 
(Gp.),  Serpula  variabilis,  Astarte  cuneata,  Cytherea  parva,  Modiola  bipar- 
tita^  Pinna  qoadrata,  Pecten  lamellosut,  P.  orbicnlaris,  Trochua  Sedgwicki, 
Turritella  excavata,  Ammonites  circularia,  A.  ?  Rhotomageniit  oder  i^A. 
Selliguinua  (cfr.  Fitton  io  OeoL  Tr*«ii#.  I,  /F,  203  ff.,  3o3,  367  n.  A.). 
Wie  sehr  «ich  aber  auch  die  Anzahl  der  gemeinsam  geachteten  Arten  durch 
weitere  Untersuchungen  noch  vermindern  mdge:  immer  ist  es  auffal- 
lend, 80  viele  zum  Verwechseln  fthnliche  Arten  in  beiderlei  Gebirge 
zu  finden,  mehr  als  in  allen  übrigen  Perioden  zusammen!  Aach  Cbondri- 
tes Bollensis  des  Liaa  vermag  BaoncnuRT  nicht  zu  unterscheiden  vom 
Chondrites  in  Gault  auf  Wigki  und  im  OUs-Dept.  und  von  Ch.  Tar- 
gionii  des  Pukoiden-Sandsteina.  Zweifelhafter  sind :  Ch.  aequalis  und  Cb« 
intricatus,  welciie  in  den  Wealdrn  (wenn  nicht  im  Gault)  wie  ebenfalls  im 
Fukoiden-Sandsteine  zitirt  werden  (Jahrb.  18S0,  112,  114). 


tett  in  VDterer  enien  AuiBge  4a8  Sehluss-CHied,  die  Wealden-  oder 
Merlbon-Bildung  «och  mit  der  Kreide-Periode  vereinigt ,  wk  ttM 
I  ikAimoiiT»  DvntHiyr,  t^  DbcAb«  q.  A.  gethn  (imd  wie  e» 
OKBMinr  Ji6eh  neoeriicbet  in  teiaem  Prednune  ifaat,  obiroU 
koe  Berücksichtigung  Deuischlands).  Die  Gründe  der  Hieher-' 
9ri0gmg  lind:  1)  datt  von  Reptilien  SfolagotiMrus  Bntklendi  und 
ne  flkr  PI.  dolicboddnif  gehaltene  Plesfonunif^Art«  zirer  chank- 
riitieche  Genera  der  Oolithe,  noch  in  den  Weaüea  «rieder  tot« 
nmmh  {GeoL  TrmtsMt.  iSW,  IV,  M%),  3)  HinsiehtUch  d^a 
iobe  aagt  AoASSiz  **,  daM  die  Wealden-Fiache  grüastentheiU  den 
^aeUeehtern  Lepidotus,  Phoiidöpbiwiia  und  Hjbddw  angehören, 
Bkhe  die  Oolithe  charakteriiiren,  obwold  ihre  Arten  doit  andre 
id,  daaa  aie  aber  von  denen  derfimide  gwu  abweichen^.  8)  Hin- 
ditlieh  derKonchylien  iiebt  Fitton  herror,  daai  Oitrea  eipansa 
id  0.'  distorta  der  Oolithe  audi  noch  im  PvrbeekitMie  Tor- 
omieB,  welcher  den  untren  Theil  der  Weaiden  ausmacht  4)  Die 
lanien  im  Hastings- Sande  der  Wilderthon-Formation  stehen  nach 
lOHOMUiT  denen  der  Oolithe  naher  als  der  Kreide.  5)  Es  wird 
hon  im  Allgemeinen  eine  drtliche  Susswasser-Bildong  unbexweilelt 
Hser  den  Sehlnss  einer  alten,  als  den  Anfang  einer  neuen  aniver- 
Uen  Periode  beieichnen,  so  lange  wenigstens,  als  sie  nicht  der 
)it  nach  als  ein  Äquivalent  einer  am  Anfange  stehenden  Meeres- 
Idong  nachgewiesen  ist.  6)  Auch  soll  Stodbr  den  Mytilua 
eclinatas  Sow.  des  KImmeridge - Thones  bei  Enireveme$  in 
acoyen  sowohl  unter  als  über  den  dortigen  Steinkohlen  ge-* 
aden  haben,  die  sich  durch  das  Mitvorkofaunen  von  Gjrenen  und 
)taniden  als  solche  des  Wälderthons  lu  erkennen  geben  ^^,  wo- 
ber wir  indessen  noch  weitere  Aufschlüsse  wünschten  f.     Dagegen 

*     Poi99.  f099.^  Feuilleion  p.  55.    —    ^    Jb.  i88S,  494. 
•**    Jb.  18S9y  65,  69. 

f  Ebenso  BHisfteD  wir  an«  noch  enthalten,  des  ferner«  Argnnient  ao- 
Pohren,  dass  nach  Robmbr  Hiluthon-,  also  Kreide- Versteinernngen  wie 
^nn8  subinflexa  und  Modiola  rugosa  Robm.  in  der  Steinkohlen- 
dong  von  BolHn$en  im  Simmenihmis  vorkommen,  welche  unter  aner- 
mtem  Portlandkalke  liegt  in  einer  Gegend ,  wo  an  Oberaturcung  der 
hiebten  nicht  zu  denken  ist,  welche  aber  auch  wahre  Portland-Verstei- 
niogen  enthalten  soll  (wie  Teil  i  na  incerta,  Venus  isocardioi- 
8,  y.  nucn  laeformis,  Aatarte  scalaris),  woraus  Stddbr  xnr  Zeit, 
»  das  Alter  des  Hils^Thones  noch  weniger  feststund,  gefolgert,  dasa  dieser 
r  eine  dem  Portland  Gebilde  untergeordnete  Erscheinung  aeye  (Jb.  1889^ 
,  69).     Diebe  Bestimmungen  beclurfe n  wohl  noch  einer  Revinion .  80wio 


8 

wollen  wir  nicht  yerhehlen,  dass  man  nach  Bvcklahd  ein  Skelett 
(also  keine  Trämmer  auf  sekundärer  LagerstSUe)  Ton  Igaanodon, 
welcher  sonst  den  Tilgate-Schicbten  der  Wealden-BOdang  angehörii 
im  unteren  roeerischen  Grunsande  (Neocomien)  Ton  MaidMtone  eü- 
deckt  haben  soll. 

Man  kennt  dieses  Gebirge  in  Spanien  ^  in  ganx  BngUmi, 
Frankreich,  Deutschland  und  der  Schweitz^,  im  ganzen  Alpeih 
Zuge,  in  Italien,  im  Kirchenstaate,  bei  Neapel.  Auch  in 
Polen  und  im  Europäischen  Russland,  im  GouYemement  Moskm 
und  wieder  boch  oben  im  Petschora^Lande ,  durch  das  arkti- 
sche Sibirien  hin  bis  zum  Olenek  und  vielleicht  bis  zur  Lena^ 
kommt  diese  Formation  mit  ihren  charakteristischen  Versteinerungea 
vor.  Ebenso  am  Kaukasus  (Abich),  am  Himalaya  und  im  Cuteh 
Ostindiens  an  der  Grenze  der  tropischen  Zone  (22^ — 24^  N.B.  und 
68^—70®  0.  L.  Ton  Greenwich).  Aus  überlieferten  Petrefakten 
kennt  man  femer  das  Vorkommen  dieser  Bildungen  in  jibyssimen, 
XU  Port  Natal  bei  dem  Cap  der  guten  Hoffnung  und  in  Sene^ 
gal  ***.  In  Süd-Amerika  hatten  sie  d'Orbiony  und  Mbten  (an 
'  Maipii)  nach  einigen  unsichern  Versteinerungen  in  der  Fortsetzuiig 
des  Bolivischen  Systemes  angegeben,  während  Couuand  und  Batlb 
kürzlich  nach  den  von  Dombyko  eingesandten  Petrefakten  eine  mehr 
ausgeprägte  Entwickelung  dieses  Gebirges  in  der  Cordillere  Ton  Ca* 
quimbo  zu  finden  geglaubt  f ,  worüber  wir  indessen  noch  fernere 
Scstäligung  erwarten  müssen.  In  Nord  "Amerika,  West  ^  Indien 
und  der  Südsee  ist  nichts  davon  bekannt. 

Die  innere  Gliederung  dieses  Gebirges  ist  manchfaltig,  und 
die  fast  überall  vorherrschenden  Kalk-  und  Tbon-Bildungen  enthal- 
ten einen  grossen  Reichthum  fossiler  Reste ,  unter  welchen  jedoch 
die  Pflanzen  auf  örtliche  Ablagerungen  beschränkt  weit  zurückstehen. 
Sic  machen  es  möglich,  die  Formations- Glieder  sehr  entfernter  Ge 
geiiden  mit  einander  zu  vergleichen.     Sie  zeigen   aber   auch,  dass 

dasjenige,  was  Rokmer  (Oolith.  Verstein.  II,  7)  über  die  Oolith-Verstri- 
iierungen  aU8  Hilsthon  der  WeFer-Gegenden  sagt 

^  Man  wird  es  nicht  miisdeuten^  wenn  in  der  Folge  ein  oder  du 
andere  Mal  Porreniruy  im  Kanton  Bern  tu  Frankreich  gerechnet  erschd* 
uen  sollte,  da  eineidheits  die  Sprache  hier  noch  französisch  ist,  anderei* 
Ihciles  sich  die  Grenze  dieser  Landschaft  so  in  das  Gebiet  der  obem 
Saone  hinein  schlingt,  dass  die  politische  Scheidang  in  geologischer  B^ 
Ziehung  unnaturlich  erscheint. 

*♦    Jb.  1848,  75.     -    •"♦    Jb.  18S0y  483.    —     f    Jb.  1860,  480. 


9 

tt   mir  IheDweise  tind  an  nicht  la  weit  Yon   einander   entfernten 
OHUehkellen  mdglich  ist,   genaae  Äquiralente  derteiben  wiederm- 
fioden«  Wir  haben  daher  Tersucht  die  Gliederung  des  Gebirges  aus  den 
Tcnchiedimen  Gabirgs-Zi&gen  DeuiMchlandM,  FrankreickM,  Emglani9^ 
wo  sie   mit  Rücksicht  auf  ihre   Fossil-Reste   am  genauesten   unter- 
sucht und  beschrieben  worden  sind,  im  Folgenden  nebeneinanderru- 
•teilen   und  so  ein   Anhalten  zu   gewinnen^   mit   dessen  Hülfe  sich 
dann   die  weniger   entwickelten   und   mehr  abweichenden  Oolilhen- 
Bildungen  andrer  und  namentlich  entfernterer  Gegenden  vergleichen 
vnd    deuten   lassen   werden.     Auf  welche  Weise   man   aber   auch 
jene  Nebeneinanderstellung  versuchen  mag,   immer  ergibt  sich  eine 
Reihe  wichtiger  Abweichungen  zwischen   den  einzelnen,  wenn  auch 
noch  so  wohl  durchforschten  und  hinsichtlich   der  Fossil-Reste  noch 
so  sorgfUtig  Terglichenen  Gebirgs-Zügen  selbst,  so  dass  hieraus  deut- 
lich erhellt,  wie  eine  oder  zwei   einzelne  Petrefakten- Arten  nie  ge- 
nfigen  können ,  um  eine  Tcrlässige  Parallelisining  darauf  zu  gründen. 
Eine  grosse  Anzahl  Ton  Arten,   und  darunter  gerade  die  verbreitet- 
aten,    gehen   durch    mehre   Formations-Glicder    hindurch    in    einem 
Gebirgs-Zuge  weiter  hinauf  und  im  anderen  weiter  hinab,  und  kommen 
so  wieder  mit  abweichenden  Arten  in  Berührung,   ganz    abgesehen 
Ton  denjenigen  Species,  welche  jeder  Gegend  und  jedem  Orte  eigen- 
thümlich  sind  und  deren  besondere  Fauna  oder  Flora  charakterisiren. 
Gerne  geben  wir  zu,  dass  dieses  Verhalten  zum  Theil  noch  auf  un- 
richtiger Bestimmung  der  Arten  beruhe,  die  man  mit  einander  ver- 
wechselt  hat  (Lyriodon    costatus),   während   in   andren   Fällen 
Jedoch   diese  Bestimmungen   keinen  Zweifel   zulassen   und   von    den 
sorgßltigsten    Paläontologen   herrühren.   —   Da    nun   auch    die  Ge- 
steins-Schichtan    nirgends    genau    dieselbe    Reihenfolge   zeigen,    die 
gleichzeitigen  Schichten  keineswegs  überall  dieselbe  Natur  und  Mäch- 
tigkeit  wahrnehmen  lassen,  hier  manche  ganz  verschwinden,  während 
andre  sich   zu   ungeheurer  Mächtigkeit  entwickeln,   dort  das  Umge- 
kehrte stattfindet ,  so  niuss  man  von  vorn  herein  auf  eine  allgemeine 
Terminologie    zur    Bezeichnung    der   Formations-Glieder    verzichten 
und  jedem  Lande  und  jeder  Gegend  ihre  eigene  Eintheilung  und  Be- 
nennungs-Weise lassen,   wie  wir  auch   in  unserer  Zusammenstellung 
gethan  haben.    Uebrigens  vermögen  wir  natürlich  das  Vorkommen  der 
Arten  in  allen  Schichten ,  in  welchen  sie  in  folgender  Tabelle  aufge* 
führt  sind ,  nur  auf  fremde  Autorität  bin  anzugeben.    Einige  nähere 
Andeutungen  jedoch  sind  S.  21  und  dem  späteren  Teite  vorbehalten. 


Versuch  einer  Parallel-Gliedej 


d 


III.   Wälderthon.B. 

3.  Wälder-Thon. 

2.  Hasiings- Sandstein. 


II.  Jura. 

9.  Weiise  Kalke, 

Bcbwine  Kalk-Mergel 


Pltroccru  Ouanl. 

PhDlBiIoin.  nnttlnHla.  Frolil. 
Oer»isia  tjctalilcm,  lalnla. 


lll.WelsserJnrav.B, 


£  Krebucbeereo-EUlk' 
platten. 


AlfflD.  IJpl». 
Mclania  xrlau. 

Turlt«  prin-crpi 


(WabrerKoritlru-Kalk.) 

iriiln      (clbllchEi      diel 

Knlkilciu  TOll  Konlli 

jlchillcuikAmtn»  hctliKl 


IV.  Eta^e  ootm 

superleitr. 
i.  Croupe  Portlandjen. 

Marnra. 


Biaae  Thope. 
■erlani  praui|aiutll>. 


KorallrD-Scliichl  v. 

Nauheim 
cbillnn  UHitlUna  *l 


c  Plumpe   Feltcnkalke.l 


3.  Croupe  Kimm eridiefl. 
Calcilre. 


H  da  Banne. 

»ctiial. 


2.    Croupe  Sequaoien. 

CMirli.     Dlidcmi.      Apivcrt- 


Mrlllu.  Joreniti.    Ti 
Aiur»  aluLnk. 
Oilr»  undallu. 

Aptocriiiu  MarUall 


::x  IMlIlcrlerln.  MilFeM.  moplUf. 
?  iLilbodrarinnlTleliMftni.,  pllca- 

*  lAatraralnlliWhald.,  alT»IMa. 
2.1  iaDflD«i»,u.«ao(.,  LIaibgU. 
S  lAiKhuphflL.  obcoale.,  Inrbrnnt. 


,  DoIomilF, 
jiDckErkfiiiiiKH  Kalke  elcj 
I.  ttilabila.  iniJpib. 


£>: 


1,  Croupe  coralliea. 
Ooltthe. 


ilitvii    anroBnlu,     BtHi«j  i 
buhl   DtadcBBanhaatM«!  I 


itEiidflälnBi.     Aitn 
*iiiBh]rllDai  sbco: 

Aj(aritfii.    Seyphra. 


11 


KO^ebirgeB  in  West^Europa. 


wtmmt  «tc 


BiwR,  Majitbu.,  Lyobtt. 


PULUTSvWlLUAHMB  (CaÜMt?!) 


V.  Wealden-Formation 

3.  Weald-claj. 

2.  Ironaand,  Uastings-S., 

Tilgate-strata. 
1.  Purbeck  or  Dir!  beds. 


i(Boulogne) 

CMÜor). 


eridien. 

de  Holifleor 
>olitbiquefs. 

IS  (elavelUtna) 
C?aBpla). 
,  Poatf. 

icMta,  Protei. 


illien. 
Coralrag. 


IV.  Dpper-Oolite. 
2.  PorUand-stone. 

Eis  htller  Katk  «nd  Oolith. 

Aam.  biplez,  <iga«i  plantilatni. 

Astarte  cuneata. 

Lyriodon  iBcanrus  etc. 

Pinna  amp*«.  Peeten  lamellMiis. 

Östren  fiUeata,  ezpansa. 

Pema  quarfrata.    Oryph.  dllatata. 

Terebrat.  Pwtlandlea. 

2.   Kimmeridge-clay. 

Plaanlati:  Abibi.  biplex,  etc. 

Ezogyra  Tirgnla. 

Astarte  cuneata. 

Pinna  grannlata. 

Oryphaea  diiatata. 

Ostrea  deltnldea  =  Sowerbyana. 

Pholadomya  Protei. 

Plantae  terrestres. 

111.  Middle  Oolite. 
Calcareoos  grit. 

Melania  Heddingtonensis. 


IV.    Clay  Tale- Forma 
tion  (theilfi). 


:Kinimeridge-clay.) 


Östren  deltoidea. 


Plantae  terrestres. 


III.   Coralline-Oollte- 
FormatioD. 

5.  Upper  Calcareous  grit. 

Ammonltes  /  wie  im  Lower  Cal- 
Peclen         i        careoos  grit 


,  Blnaenbachi. 

ilare 

darin. 


Coral  rag. 


Hemicldarls  crenularis. 


4.    CoralliDe-Oolite. 

Melanin  strintn,  Heddingtonensis. 
Mytilna  amplus  (Pinna). 
Cidarls   florlgemnia  CBInmenb.?) 
Hemicidaris  erennlaris. 
Echinos     germinans     (Diadema 

pseudodiadema). 
Clypeos  patella,  eniarginatus. 
Nncleoiites  clnnlenlaris. 
Pygaster  nmbrella. 
Dlseoidea  depressa. 
Tnrbinoila  dispar. 
Lithodendron  s.  Caryophyllia. 
Aütraea  TA.  arachnoideO» 


13 


Nori'DeuUMaMd. 

ROKMCK. 


r.  Bvc«,  Qnmmnwn,  Fbaai. 


Jmrm, 

TaimiiAn,  1 


(Untrer  Coral-rftn;.) 

Kftlkige,  brmnne  oft 
schtisaige  Sandstein«  mit 
dunklen  Knlkstmen  nnd 
untergeordn.  Roggensteinen. 

Amm.  cordatns,  bipiez,  per- 

armatus. 
Belemnltes  semisaleatns. 

Melanie    Heddingtonensis, 
striata. 


9 


Pfcten  fibrosns. 

Gr  jrphaea  eontioversa  (dllat.). 


Terebratula  impressa. 


■es 

« 

t 

Ch 

e 


9 


7.   Dunkle  blau- 
schwarze  Thone. 


d   Regelmisiige    Kalk- 
bänke =  Solenhofen. 

Petrefakten-am. 
Belemnltes  hastatns  (a.  n.) 


y  Spongiten-Lager, 

blauer  Mergelkalk    mit  Laco- 
nosa-Sehicbten  und  Spoaglten- 

felsen  {Nattkeim  etc.). 
Spongites  s  Seyphiasahirricb. 
Tragos  patella,  aeetabnlum  ete. 
Cnemidinm  8telInt.,rimnlosnm. 
üysaster  carlnatns. 
EngenlacriuMPenuer.  elngnlat. 
Terebrat.  lacnnosa,   biplicata, 

substriata.  reticularis. 
Amm.polyploeus,  biplez,  alter- 

nans,  dentatns ;  plannlatus, 

flezuosn«,  wie  In  ß. 
Aptychus  latus,  lamellosns. 
Nant.  aganiticns.  Bei.  hastatns. 


ß  Wohlgeacbicbtete 
Kalk-  und  Thon  Bänke. 

Belemnltes  hastatns. 

Amm.  planulatns,  fleznosus. 

a  Impressa-Kalke. 

Thonmergei  mit  ausgeschiede- 
nen festen  Kalkmergeln. 
Terebrat.  impressa. 
Amm   altemans,  eomplanatus. 
Dysa«tcr  carlnatns. 


Amm.  omatus,  Jason,  Pol- 
luz,  Leachi,  coronatus. 

Pema  (Gervillia)  aTieuloldes. 


6.    Brauner   thoniger 
Kalkstein   (?Bradford). 

von  Oeenen. 

Amm.  sublaevls,  annularis, 

Jason. 
Astarte  pulla. 


Pholadomya  Murebisoni. 
Östren  costata. 


■1 


5 

e 

o 

>  (t 


11.  Brauner  Jura. 

Q  Ornaten-Thone. 

Rlytia  Mandelslohi. 


Amm.  omatus,  Lambert!,  Ja-: 
son,  caprinus,  convolutus,' 
annularis,  hecticns.  { 

Belemnltes  hastatus. 

I 


£  Eisenoolithe  u.  Thone. 

(Kalk-  undEisen-Oolithe.) 

Macrocephalns-Bank. 
Amm.  roacrocephalus ,  sublae- 
vis,  tripllcatus. 


Belemn.  eanaliculatus  (latlsnl- 
catns). 


Terebratula  varlans. 
Holectypus  depressns. 


HL  Etage  oj 


n 


3.  Argo^ 

(Terrain  k  cl 

Seypbiae  tpn.  smiil 
Trngos  pateila,  ae« 
Cnemidlum  stellata 
Dysaster  earinatns, 

Terebrat.  globat«, 

Amm.  polyploena« 
Ooniomya  litteratn 
Lyriodon  clavellati 
Preten  fibrosus. 
Gr>phaea  dllat^tnO 


2.  Marnes  oifo 

Pentaerinns  pentag 
Aptychus  latus. 
Belemn.  hastatns. 


Terebr.  Impressa, 


Amm.    LambertI , 
hecticus,  dentatn 
tus ,    cordatns  , 
annularis. 


0*^1.  Per  oolithi« 
oxfordie 


Amm.  mncrocephal 
tus,  tripllcatus,  i 


Belemnltes  eaaaUci 

snlratus). 
Plenrotomarla  gma 


iTerebr.  spinosa. 


11 


Täien-GebirgeB  in  West-^Europa. 


^*OBBraay  «tc 


Bbovr,  Mamtbll,  Lvocrr. 


PnLLfffi,WibUAHMB  (Coll*et7i) 


V.  Wealden-Formation 

3.  Wealdclaj. 

2.  Ironaand,  Uastings-S., 

Tilgate-strata. 
1.  Purbeck  or  Dir!  beds. 


idien(Bou1ogne) 

MM    SOW. 

ite. 


mineridien. 

irca  de  Hoiifleor 

'M  oolitliiqueK. 

nia. 

rfeatns  (clavellatns) 

lata  (?ampla). 

eeaai,  Pontl. 

dea. 

aeatlcoata,  Protei. 


3orallien. 
da  Coralrag. 


IV.  Dpper-Oolite. 
2.  PorUand-stone. 

Ein  haller  Kalk  «ad  OollUi. 

Aam.  biplez,  <lgas,  plaatilatoa. 

Aatarte  cuneata. 

Lyrfodon  lacanrua  etc. 

Pinna  ampia.  Pecten  lamelloens. 

Ostrea  fkleata,  expansa. 

Pema  quadrata.    Oryph.  dilatata. 

Terabrat.  Portiaadlea. 

2.   Kimmeridge-clay. 

Plaanlati:  Amm.  biplex,  etc. 

Ezogyra  Tirgnla. 

Aatarte  cuneata. 

Pinna  granniata. 

Oryphaea  dilatata. 

Ostrea  deltaldea  s  Sowerbyana. 

Pholadomya  Protei. 

Plantae  terreetres. 

111.  Middle  Oolite. 
Calcareoufi  grk. 

Melanin  Heddlngtonensls. 


IV.    Clay  Tale- Forma- 
tion (theils). 


iKimmeridge-clay.) 


üatroi  deltoldea. 


Plaatae  terrestrea. 


Blumenbachl. 
aagnlare 
ereanlaris. 


Cora]  rag. 


Hemlcidarls  erenularis. 


III.   Coralllne-Oollte- 
FormatloD. 

5.  Upper  Calcareoas  grit. 

Anmonltea  (  wie  im  Lower  Cal- 
Peclen         i        careous  grit 


4.    Coralline-Oolite. 

Melanin  atriata,  Heddingtonenais. 
MytiluB  amplua  (Pinna). 
Cidaria   florlgemnia  (BInnenb.?) 
Hemicidarta  erenalarls. 
Echlnua     germinana     (Diadema 

paendodiadema). 
Clypena  patella,  emaninatus. 
Nacleolitea  clnnlcularia. 
Pygaater  nmbrella. 
Diaeoldea  depreaaa. 
Tnrblnolia  diapar. 
LIthodendron  a.  Caryophyllia. 
Afttraea  (A.  arachnoidea). 


Nord-Bemtchland. 

V.  Buch,  a>'E!»TiliT,  ?»*•». 

Jnt«. 

5.   DoBger. 

Ai.-.t>«WMOiil,|«lTgy""" 
Cnilb.«iM(nB.,mori«Min. 

t-Trlodon  coiUlui. 

5 

Schwane   Tho.if.  Par- 
kinioni-BRiik.) 

■  ncEpi.  hccticni  bochwündli 
rerilUiai»  umaXini. 

O.tnn  (»Utk  (TtUiBBiet). 

II.  Etage  ooli 

6.  Combi 

Bei.  a>iiIi»iUbi<,  ktltiuh 

Hiupt-Ro^nsleiii. 
IBmlffiH-Thi» ,  tn  Brri>f<u 
aber  nohlnur  lerwlKbl  Ut.} 

n* 

5.    Forflft  n 
Grande  o 

3 
s 

5" 

<■■»,  iHLUHlii. 

Cidarlt. 
Tertbranil.. 

rifi.rD-y>  AldnJil. 

Kalke, 

lu  Rlu-nMUlh  atiiind. 
Atnn,      esrnoBhu      (BUglllBl, 

Brlcno.  glKBni«B.,c.nBltmli» 

tSSS?--''''"-- 

Frrna  nillloliln.  PmMd  leiu 
LIb»  |.«H<ilhr>r>. 
Utlrei  uplBBBM,  Minbl. 

Thonc  n>il 

n* 

i.  Hamei  Veti 

OttlM  UUMlMla. 

OiIrtB  Manbl,  X» 

IS 


•m,  m*OttMimmTt  etc. 


Bao»u,  Ma«t>ll,  Lycbtt. 


PviLUFt,  WiLLAiMMa(Oolleet.7l ) 


iMcUala  BtrhitB. 


'  Maeandrina. 

Spoagia  florice|M. 

!A»Urte  elcguM. 

iLjrrladmi  cMlatw,  cUTtllatas. 

iModtola  eaaeata. 

iHlppopodlnm  poBdero«iuii. 

:Oatm  grtKtm. 

•Terelmtiila  oniitlioecphabi. 

Pecton  dealMvt,  Uns,  viaifauüls. 

Cerlthinm  nnrieatvn. 

tos,  eordatna,  ftnUaevk. 


lala  iMigBb. 


i  Trlgonia  eUvellaU. 


[fordien  (8up^r.]D*0. 

rgiles  des  Dives. 

lea  dilaUla. 
M  elavellatns. 
rpwi  depreMua. 
pMwraiatns,  eordatiu,  pli- 
M  C¥iplai). 


6.  Callovien. 
cfordien  inferieur.) 

Callovienida,  Jaaoo,  orna- 
•tkleta,  Lamberti.  Tatrl- 
•ablaevi«.    macroceph.« 
riac,  Henreyl,  IuooIm. 
tatarna.    Oryph.  dilauta. 
ibroana. 

Marahl.   Pema  qnadrata. 
la  avlenloidea. 

fa  eoRcentrica 

m  clavellatoa,  elongatoa 

ktala  diphya. 

M  big raBolaria. 


Oxford-clay. 

(Melaaia)  Heddlngtoneaala. 

Osfrea  deltoidea,  gregaria. 

Lyriodon  claTellatoa. 

Pecten  fibroaua  (a.  u.). 

Nacleoiitea  clunlcularia. 

Amm.  Lanbertl,  Jaaon  CCalIoT.)f 
cordataa ,  König! ,  aublaevia, 
caprinaa,  penurmatna,  macro- 
cephalua. 

Cerithlnm  murlcatum. 


Kelloways-rock. 


Amm.  anblaevia  (raodlolaria), 
datua,  CalJovieaaia. 


Gryphaea  dllatata. 
Pectea  fibroaua,  demiaana. 


cor- 


•Pholadomya  MurchIa<Nii. 
'Cerithlnm  moricatum. 
'Lyriodon  clavellatna. 
iTerebratoIa  aocialia. 


Betemaltea  lanceolatna. 


Aptyehna 

Pema     (Gcrvtliia)     aTlcaloldca, 
P.  qnadrata. 


3.  Lower  Calcareous  grit. 

Eehinna  germinana  a.  o. 
Dlacoldea  depreaaa  a.  o. 
Oatrea  gregaria  a.  n. 
Cerlthinm  mnrieatnm. 
Terebrat  omithocephala  a.  n. 
Modiola  bipartiU. 
Amm.  perarraatna,  vertebralla. 
Belemn.  abbreviatna. 


(2.  Oxford-cIay.) 

Gray  arglllaeeona  Earth. 
Plana  lanceolata. 


Belemn.  abbreviatna,  gracllia. 
Amm.  VemonI,  athleta,  criaUtua, 

ocnlahia. 
Aatarte  lorlda. 
Modiola  cnneata. 
Lima  dnplicata.  Gryphaea bnllata. 

1.  (Kelloways-rock). 

Fermglnona  or  argiilaceona 
Sandatone. 

Amm.  anblaevia ,  Callorlenala, 
funifema,  Duneani«  penurma- 
tna, Koenigl,  athleta. 

Gryphaea    dilatata    fl, 
Pecten  fibroaua,  demiaana«  lena. 
Oatrea  Marahl.    Pema  qnadrata. 
Lima   dnplicata. 
Goalomya  litterata. 
Cerithium  mnrieatnm. 
Lyriodon  clavellatna,  coatatna. 
Terebrat.  aocialia,  omithocephala. 


l«M,ll«llci«llMhl-iB<ll|. 


OilKH  cufiilii  (Trawi 


Haupl-Rogeni 

rBndfivr'l-ThDnt  hn 


'I.  aiicrw:*|ihilu 


II.  Etage  oolith. 

6.  Cornbrai 


DnAldalal.  PmMil 

MUU,MqiD[iiaU.Hanhi 

Modlola  cnoMla. 
LTrlodoD  CBiai». 
Ecklnublsniiura 

■ClHrtoi  patelln. 


Tmbral.  .ailana,  • 
■llhaccnbala.  blpl 
liBU,  plltalrila. 


5,    PoTSrt  mir 
Grande  ooli 


i  GraubUua  mergelige 
I  Kalke, 


BFlimn.  gl|uitciii,caiinlt 

■pfmtoBja'TKlÜKl'  *" 
,1>!uiMasi.NDRhliJiitI.  fldlnla. 
Ptm»  ■ijlllolda.  pRUa  Im, 
llma  HtItaltnraU. 
>U>lrH  «pUnala,  Manhi. 


4.  Marne«  Veiul» 


la,  ThtoJnrll,  plfcali 

Thone  mit 


■mamJU. 

SäJ-BnsLnd- 

AWrf-B»^iMd(yi»rl*A.> 

B-Ouran  tic. 

8i»mi.  M.ir«i,i.,  Htm. 

Phh.111-.,  W11J..MB.  (6.ll«l.7 1 1 

U.  Lower  oolite. 

II.    Bath-Oolite  Form. 

«thonien 

Corobrath. 

6.  Combraib  timestone. 

et  abH?  diel 

M  noirn. 

*— ■  ■"«"'■  """»'■ 

Abb.    Hertiyl. 

PW  d            IH      tal       i 

PhoUdomya  MuKbiiiinl. 

Qla. 

Lyrlodon  ctH>>ItiitDi,  caitniu«. 

0.t...  MmrM. 

ü.lRa  Mar.*!.    Ttr.br.  ilf... 

PtOea  fibroiiu,  itcmliiai. 

NucImUI«  clonitpLari.. 

tüte,  de  Carn. 

Fortist -niarble. 

5.  Upper  moorland  land- 

U™«..) 

Ap[<Krinu>PackJiiMnl,    Flegan.. 
PcnlacrlDQi  TDianrlt- 

Blone.  «hale,  coal  (t.  Th.) 

UfclMOBl. 

,Scdrto«.,»}. 

Bradford  clay. 

rillen.  Creadni. 

e.  R.m,i,  «.c™ 

Apioct.  liinaxl.  niUBd.  «Imsit. 

rnnliri^ 

,  L-»,™-*.) 

(Great)  Oolite  «f  Balh 

i.  Great  OoUte  (Wilms). 

"dar"'  Uilcril" 

C»].  .»  i*f). 

AmBi.  Blaedtni-   A.lartf  mlnlian. 

Mtlaali  ileitdliig1i>ncn&J>. 

ss-.Si'3:;;:..z'""- 

Oalcra  Hacihi.     PkIcd  lea*. 

,,...  bipll»».  «« 

TfnbralDla  iplnma. 

("■•  iJandaloli»  und  BrVttn  In 

■ndc  iwiriiic.') 

VegtUhllU. 

Caytm-Soy.] 

<«>Bliiiier-nian.) 

ftHlELcompailla.  A>liiHi!e>lBl«.i. 
A.l»l.  Bru»bary«»i^ 

«  tC«.). 

Pi««.  Rqililla  (S(«>w«t4f^ 

Iijocien. 

FuUcM  Eiirifc. 

C  RU»t  lurttrKalk.M[a,i 

de  B.jeu>. 

Uya  ■niullUi.     Pon*.    Pia«. 
GilKB  RcuminaU.      Gfi-tIIIIk. 

Inrerior  Oolite. 

Cl^peiu  palrlln. 

,  nit:a^i,'"imi'. 

Broiigiiia.li. 

A».   BJ.sd.»i, 

„.__..,_.. 

.  TmbtBt  «pinoH. 
Snpula  nMlallx. 

bnvillia  gwtrarhMi 


3.  Lower  Moorland  land- 
ilone,  ibsle,  coal. 

I  (Blut  tficl.-} 


NoiiDei'HchtaTiÄ. 

^ 

.■.  Buch.  Q..e«ti:dt.  F.i«. 

j                    Jmt 
1         THuaataa. 

S.  Belemnilen-Scbichl. 

El»flhaltlg>   Siind.lcl.-«1J- 

Amm.  DithI. 

Amia.  itilalni. 
HdUsIna  Hpan«.         ^ 

Avleula  ia>tqi>[*^ti>. 
Pfcua  iHinlTalfb. 
Griphaea  cymbuU. 

PrnUri.  bauEtfr..  naCiiiRul 

i. 

i  Amollhpen-Thone. 

Turbo   cyetgilanm. 
iplrir.  latlrat.  Pfnlicr.  tcalit 
Thone  mit 

Pli..l,,U  .plao«. 

(3.  Hatte  StfinTOSritel.) 

(t.  Lii'hlKMue  Mfr^cl.) 
ftian.-  aatrl..  Istlml. .  Jaa.r- 
HauIUai  aräliii. 
Ph'V'd'  "''V"'' 
I.iin'«'Snp'l«™'i«»raia. 
Crrptaaia  e^mbnU  «hlnhl, 

s;"'.r=..  „.„. 

2.  Lia« 
Haroea  t  1 

Pc?!»  »b".I> 

*'«";«.."*'^ 

MaracB  k  An 

Ana.  «raiiriu 

Calcaire  k  1 

BlJciHB.    QBlMItc 

MaineciGrri 

OD  d«  Ba 
Anai.nalrU.  lai 
brfalut. 

Gelbbrauner  Ro^i.Lur 

C 

^  Turneri- Thone. 
a     Halle  Muschel Isgar.; 

Aoia.  Wftr,  -nnotu..  natfli. 
Dryph.c«  eyaibnla  giOH. 
<3.  Hurte  Kalbnierfcel.) 

rtnbnl.  l.(>aal[i,  .idaili.. 

(1.  Mächtige  Thone.) 
Amol.   Turonl,   Bnnatua. 

°iS.r' 

2.     Graphiten-  oder 
LiaE-Kalk. 

K  Sand- und  Thon-Kalke. 
i.  FenMcriiiDi-Bank. 

Pealiiet.  TninlUfornim. 
■2.  ßlBuschw«^^erA^iell•ll■ 
Oll.  Grrphiten.MaHi.) 

Aui.n.Bi>cUiiB>ll,lirIdl»n,hltul 
clui  (»UfatBl«,  »ulllcoM). 

fi"™B.'«.t.»l..'      „ 

LIM  11IJ.BIM.  ^ 

S^rif«  Walcolll. 
I.SaD<(.Kalku-.Sflndslrinr 

1.   Lias  i[ 
Calc.  ft  Gryp 

Modlnla  ualpriii 
Ann».    Backlaad 
NaulJlut  1nl«rau 

Couche  k  Am 

uZ  r°?»a'" 

1 .  ?UnterIiM-S«nd8lrin 

1        Thalaaaitrti.ßaiik. 

1 

2.  Mar]}  sloite. 

■.  BUiaillitufSiaek«)). 


i.    Itod-  aod  Hul-^loue 


bDMari.*Mktu, 


OrTpiMn  cTBbnlB,  MacnllKkl. 
1,  Tfnbnt.  aiiiiiliiwIFa,  vicinlli. 


en  D'O. 


CiajFbcucI),  Tor- 


TtTclint.  Utraedn. 


I.      Loner  Liai-iliBle 
[Rugby  etc.). 

■(fXtWBtUlb    iinitr    ai*Tl.     Abtr- 
AlBIII.  oryDofni.  bllrr. 


AHB.  BickluiA,  sMain«. 


iPUnrotoBurli  am 


iSandstone    of   Linksfield 
[Brora,. 


20 

Wenn  wir  bi'i  tler  ersten  Auflage  noch  geglaubt  haben ,  die ' 
nicht  völlige  Übereinstimmung  mancher  als  gleichzeitig  belracbtctai 
Bildungen  im  Gesteins-Charaktcr  wie  in  organischen  Resten  nock  i 
bevorworten  zu  müssen,  so  erscheint  dieselbe  jetzt  tiehnehr  all 
Regel,  bei  welcher  wir  daher  nicht  länger  verweilen.  61eiclueiti|e 
Bildungen  ^uf  dem  Lande,  in  stagnircnden  und  stromenden  SäM- 
wassern,  an  der  freien  Küste  des  Meeres,  in  stillen  Rächten,  ai 
Korallen-Riffen  oder  in  den  Tiefen  der  offenen  See,  auMelaigeiB, 
sandigem  oder  schlammigem  Grunde,  in  der  Nähe  kalter  oder  wanMfi 
Kalk-  oder  Eisenhaltiger  Quellen  können  weder  dieselbe  litholo- 
gische  Natur  noch  Einschlüsse  der  nämlichen  Bewohner  darbietet. 
Man  bat  diese  Verschiedenheifen  gleichzeitiger  Rildungen  all  ikn 
verschiedenen  Facies  bezeichnet,  und  so  werden  die  Ausdrücke  te^ 
restre,  lacustre,  fluviatile,  littorale,  pelagische  Facies,  Riff-FUcieii 
Fjords-Facies  u.  dgl.  von  selbst  verständlich  seyn.  Zur  Zeit  der 
Coral-rag-Bildung  kann  es  unmöglich  überall  im  Meere  Korallen- 
Riffe  gegeben  haben;  es  kann  nicht  überall  Küste,  nicht  fil>eral 
hohe  See,  nicht  überall  Sand-  noch  Schlamm-Grund  gewesen  seya. 
Wir  haben  nun  über  unsere  tabellarische  Darstellung  folgende  nähere 
Bemerkungen  zu  machen.  • 

1)  Die  Annahme  einer  Haupt- Grenze  zwischen  schwarzem  und 
braunem  Jura  schon  unmittelbar  iiber  den  Mergeln  mit  Aromonites 
jiirensis,  wie  sie  L.  v.  Bvch  für  Schwaben  und  Franken  aoge* 
nommen,  statt  erst  über  den  Thonen  mit  Amm.  opalinus  uoi 
Trigonia  navis,  wie  man  sie  in  anderen  Gregenden  ausgeprägt 
gefunden  hat,  gründet  sich  auf  den  treppenförmigen  Absatz,  welcher 
in  jenen  Ländern  in  erwähntem  Niveau  stattfindet,  indem  sich  die' 
Jura-Kalke  mit  den  sie  krönenden  KoraUen-Riffen  steil  aut  den  weiter 
und  eben  ausgebreiteten  tieferen  Schichten  erheben,  so  dass  ihre 
Bildung  von  Anfang  her  eine  örtlich  beschränktere,  sey  es  nun  durch 
Korallen  oder  durch  untermeerische  Kalk-Quellen  geleitete,  epochifch 
verschiedene  gewesen  zu  seyn  scheint.  Dieser  Relief  -  Unterschied 
existirt  aber  schon  im  nördlichen  Deutschland,  im  Jura,  im  nahea| 
Frankreich  durchaus  nicht  mehr;  es  zeigt  sich  dort  keine  irgend^ 
bemerkliche  Grenze  in  der  Schichten-Folge;  und  da  Graf  MOKSTUJ 
überdiess  nachgewiesen  *,  dass  der  sog.  Oberlias  Sandstein,  welchfr 
über  dem  Amm.  j u r e n s i s   noch  den  A.   opalinus    einschliessl» 

^    Jahrb.  IM//,  325. 


21 

unter  37  Petrefakten-Arten  nicht  weniger  als  34  mit  tieferen  Lias- 
Mergeln  gemein  hat  (welche  Arten  M.  allerdings  etwas  zu  sehr  ver- 
▼ielfiUtIgte),  so  wörde  auch  für  DeuUchiand  im  Ganien  genommen 
die  Alisdehnimg  des  schwarzen  Jura'8  oder  der  Lias-Formation  bis 
in  jenes  höhere  Niveau  um  so  angemessener  seyo,  als  hiedurch  eine 
grössere  Obereinstimmung  dar  Gliederung  in  Süd" DeuUehiamd 
mit  Nord'Deniaehiand,  der  Sehweitz,  Frankreich  und  Engkmä 
enielt  werden  würde,  wie  treflFlich  die  erste  Eintheilungs- Weise  aueh 
den  sfidwestdeutschen  rein  geologischen  Verhältnissen  entsprftobe. 

3)  Wie  hiemach  der  Lias  selbst  allerwSrts  in  gleichem  Niveau 
Tön  den  höher  liegenden  Schichten  gesondert  erscheint,  so  Iftsst  sich 
in  üun  auch  öberall  oder  fast  öberall  in  wohl  gleicher  Höhe  eine 
Scheidung  in  unteren,  mittein  und  oberen  durchfuhren,  ja  unter 
jenem  ersten  noch  ein  Thalassiten-Sandstein  oder  Unterlias-Sandstein 
onteracheiden. 

3)  Höher  hinauf  lässt  der  brauneJura  fast  iiberall  in  anschei- 
nend gleichen  Höhen  eine  Sonderung  in  3 — 4— i  Glieder  zu;  wie 
er  selbst  in  gleicher  Höhe  an  dem  weissen  Jura  abzusetzen  scheint 

4)  Endlich  entspricht  die  obere  Grenze  desweissenJura'san 
der  Basis  der  Wealden  oder,  wo  diese  fehlen,  am  Neocomien  über* 
all  einer  geologischen  Ebene,  während  in  seinem  Innern  nur  die 
Grenze  unter  den  Kimmeridge-Bildungen  eine  allgemeine  und  gleich- 
hohe zu  seyn  scheint,  welche  wir  daher  schon  in  der  früheren  Aus- 
gabe auch  zur  Bildung  eines  Haupt-Abschnittes  benützt  hatten. 

Es  ist  uns  indessen  nicht  möglich  gewesen,  die  Angaben  der 
Schriftsteller  über  das  Vorkommen  der  Versteinerungen  in  dieser  oder 
jener  Formation  überall  auf  ihren  genauen  Ausdruck  zurückzufuhren. 
Bei  geologischen  Monographie'n  boten  sich  dazu  die  Mittel  leichter, 
l>ei  zoologischen  Monographie'n  mitunter  gar  nicht.  Hat  man  man- 
chen Autoren  den  Vorwurf  gemacht,  dass  sie  aller  Orten  dieselbe 
Spezies  wieder  erkennen  wollen,  so  müssen  wir  beklagen,  dass  andre, 
wenn  sie  einmal  die  Formation  einer  Art  genauer  erkannt,  allerwärts 
dieselbe  Formation  zu  dieser  Art  wiederfinden  wollen  und  solche 
ohne  Rücksicht  auf  ihre  wahre  Natur  nach  Gefallen  taufen;  ja  wir 
könnten  Fälle  anführen,  wo  der  Autor,  nachdem  ihm  die  angebliche 
Formation  einer  Örtlichkeit  berichtigt  worden,  die  Formationen  gan- 
xer  Reihen  von  Örtlichkeiten,  wo  dieselbe  Versteinerungs-Art  vor- 
kommt, umgetauft  hat.  Besondere  Schwierigkeit  bietet  in  solcher 
Hinsicht  unser  Korallen-Kalk  dar,   welcher  vom  wirklichen  Cornirag 


Oft! 


bis  £uin  Oiford  hinabreicht,  und  detsen  verschiedenen  Glieder  so  oft 
verwechselt  werden.  Ebenso  das  sog.  Terrain  k  c^illea»  weichet 
dessen  tieferem  Gliede  entspricht  und  oft  für  das  höhere  genoolniea 
wird,  während  die  Kiesel-Nieren  des  jöngeren  AmAerger  Jorfr-Kalkti 
oft  unrichtig  für  diese  Chailles  gehalten  worden  sind.  Endlich 
hat  man  viele  Formationen  hier  und  dort  fUsch  benannt,  eben  eia- 
selner  Petrefakten«Arten  wegen,  denen  man  eine  Verbreitung  ia 
2 — 3  aufsinanderf olgenden  Schichten  verschiedener  Gegenden  nicht 
hat  augestehen  woDen. 

5)  Die  Wealden-Bildung,  aus  halb  oder  gana  süssem  Wasser 
abgesetit,  kann  keine  allgemeinere  Verbreitung  besitzen;  gldchwoU 
ist  ihre  Erstreciung  ansehnlich  genug,  indem  nämlich  vom  südlichen 
England  an  bis  nach  Braviüa  in  Nord-Ftankreieh  und  bia  Weit' 
phalen,  wo  sie  mächtig  vrieder  erscheint,  die  Gewässer  jener  Zelt 
von  einerlei  Beschaffenheit  gewesen  seyn  und  einem  grossen  Binnen* 
see  angehört  haben  müssen.  Sie  ist  aber  auch  noch  angedeutet  u 
Enh'evemes  bei  Annecy  in  8aeoyen  und  au  fBoltingen  im  Skih 
menthal  der  Schweiix*.  Auch  zu  Charix  bei  Naniua  im  Jura 
zwischen  Genf  und  Lgon  liegt  eine  Sfisswasser-Bildung  mit  Cjrclai, 
Lymneus  und  Planorbia  awlschen  wohlbezeichnetem  Portland  und 
Neocomien  **. 

6)  Land-  und  Süsswasser-Gebilde,  angedeutet  durch  Sfiaswaaser- 
Konchylien  oder  durch  Anhäufungen  von  Landpflanzen,  treten  zwar 
von  dem  mittein  Jura  an  schon  hier  und  dort  auf,  sind  aber  Qber- 
all  so  örtlich  beschränkt,  dass  sie  nie  an  zwei  Orten  sich  auf 
einerlei  Zeit  zurückführen  lassen  und  daher  nicht  als  Horizont  dienen 
können. 

7)  Die  Bildung  der  lithographischen  Schiefer  Solenhofem 
welche  man  der  Reihe  nach  allen  Gebilden  vom  Oxford-Thon  bis 
zum  Portlandstein  verglichen,  und  deren  Stelle  wir  in  der  Tabelle 
nur  andeuten  konnten,  entspricht  wohl  dem  untren  Coral-rag  oder  etwa 
obersten  Theile  des  Ozford-Thones,  da  sie  mit  diesen  den  Ammoni- 
tcs  flexuosus,  A.  polyplocus,  Aptychus  latus,  A.  lamel- 
losus,  Belemnites  semisulcatus,  Terebratula  lacunosa, 
T.  inconstans,  T.  trilobata,  Apiocrinus  u.  s.  w.  gemein 
hat,  wie  wir  schon  i82S  zeigten  **^  ohne  dass  sie  eine  beatimmte 

^    vgl.  RoBHEii  und  Stcjdeb  i.  Jb.  1839^  65,  69. 
""^    LoRY  im  Jb.  18S0,  400. 
^"^    Jb.  1838,  608. 


f 


23 

Beiiehimg  sa  irgend  einem  höheren  oder  tieferen  Formations-Güeda 
besiUen.  Denn  alle  die  lahlreichen  übrigen  Petrefakten-Arten'  dieser 
Ortttchkeit  galten  för  eigenth&nilich,  meist  Reptilien,  Fische,  Rnister, 
Inaekten,  Sepien  und  Radiarien,  bis  Victor  TBiOLLiitftB  dasselbe  Gestein 
1^  Reptilien  und  vielen  Fischen  cum  Theile  von  denselben  Arten  sit 
Cirinbei  Beliep  im  Aln^-Depi.  gefanden  hat,  wo  es  awar  unmittelbar 
iwiaciieii  Oiford-Thon  und  Neocomien  liegt  und  Riogyra  virgula 
entfallt,  mithin  der  Oeutong  einen  weiten  Spielraum  gestattet,  so  dasi 
es  auf  der  geologischen  Karte  von  Frankreich  als  Vertreter  des 
Kimroeridge- und -Oiford- Gebildes  erscheint,  während  ThiolliArb 
bei  der  grossen  vertikalen  Ausbreitung  dieser  Muschel'  und  nach  den 
geograpliischen  Verhältnissen  der  Formationen  jener  Gegend  sich 
dienfjüls  fdl*  Coral-rag  entscheidet  * ,  von  welchem  diese  Schiefer 
eine  besondere  Facies  bilden.  Die  Stonesflelder  Schiefer  haben  sich 
iwar  unter  ähnlichen  Verhältnissen,  aber  viel  früher  niedergeschlagen. 

8)  Wir  haben  in  die  Obersicht  der  Gliederung  der  Oolithe 
der  NomuMdie  die  Nomenclatur  von  d^Orbiomt  mit  aufgenommen ; 
da  aber  d*Orbiont  bis  jetst  bloss  diese  Namen  veröffentlicht  hat, 
ohne  ihre  Regriffe  genauer  xu  bestimmen,  so  sind  wir  ihres  Um- 
fangen nicht  überall  sicher  und  wissen  a.  R«  nicht,  ob  sein  Ratho- 
nien  die  schwarzen  Mergel  über  dem  Oolithe  von  Caen  und  Bath 
auch  noch  mitbegreift,  oder  nicht 

9)  Da  wir  uns  im  Index  palaeontologicus  veie  in  der  der  Le* 
thaea  voranstehenden  Obersicht  der  fossilen  Reste  au  Reieichnung 
der  oolithischen  Formationen  bisher  der  Ruchstaben  ni,  n,  O, 
p  bedient  haben,  so  werden  wir  sie  auch  in  der  Folge  oft  in 
Anwendung  bringen  und  zwar,  um  Verwirrung  zu  vermeiden,  in  dem« 
selben  Sinne  wie  früher,  wenn  auch  jetzt  eine  etwas  abweichende  Aus- 
dehnung der  einzelnen  Ruchstaben  hätte  wünschenswerth  seyn  können. 
Nur  die  nicht  häufige  Abänderung  lassen  wir  gegen  früher  und  ins* 
besondere  auch  gegen  unsre  Tabelle  in  der  Lethaea  I,  1  ff.  ein- 
treten, dass  iia  (statt  bloss  bis  an  die  obersten  Lias*Mergel  hinauf- 
zugehen,) nun  auch  das  bisherige  n^  als  m^  mit  in  sich  begreift 
und  somit  bis  zum  Unteroolith  reicht,  wodurch  die  Rezeichnung  des 
Vorkommens  in  Süd-  Deuisehland  mehr  in  Einklang  kommt  mit 
den  allgemeineren  Verhältnissen.  Wollten  wir  mit  n  aber  z.  R. 
nur  den  braunen  Jura  allein  bezeichnen,  so  würden  wir  oft  in  Ver- 


*    Jb.  1849y  111. 


legenheit  sejn  aus  den  Angaben  der  Schriftsteller  su  entnehmeii, 
ob  wir  es  hier  oder  dort  noch  mit  n  oder  schon  mit  o  su  thm 
hätten,  welcher  Fall  bei  der  jetzigen  Anweodanga-Weise  dieaer  Zei- 
chen, durch  welche  fibrigena  eine  andere  Gliederunga-Art  nicht 
mtssbilligt  werden  soll,  nicht  leicht  TOrkommC  Die  UnterabtheilmigeB 
werden  dann  so,  wie  es  unsere  Tabelle  nachweiset,  durch  beigelBgte 
Zahlen  in  Form  tou  Eiponenten  angedeutet,  welche  dann  allerdiugs 
weit  sahlreicher  als  frOhersind,  eben  um  hiedurch  denselben  Zweck 
abermals  Yollständiger  au  erreichen. 

Um  es  nochmals  bestimmt  ausammenaofassen :  na,  Ot  p  be- 
halten ihre  frühere  Bedeutung;  aber  das  frühere  ai*  wird  m^,  und 
das  frühere  n^ — n^  aerfUlt  jetzt  in  n* — ai^.  Die  Fille  der  Um- 
gestaltung von  n^  in  laa^  sind  nicht  zahlreich. 

Nicht  überall  indessen  zeigen  die  Oolithen*Gebilde  dieselbe  Voll- 
ständigkeit und  Manchfaltigkeit  der  Gliederung,  wie  in  den  für  unare 
Tabellen  ausgewählten  Normal-Gegenden.  Hier  und  dort  fallt  em 
Theil  der  Glieder-Reihe  unten,  mitten  oder  oben  ganz  aus,  und  an- 
dre schmelzen  untereinander  mehr  zuaaramcn,  in  welchem  Falle  auch 
ihn*  fossilen  Reste  sich  mehr  zu  Tcrmengen  pflegen.  Dieaer  Fall 
iiejt  namentlich  in  den  ÜMt-Alpen  vor.  Unsere  Bemühungen,  die  Glie- 
der  der  OoUtlie  in  den  Alpen  neben  denen  in  Schwaben,  Franken 
u.  8.  w.  in  Parallele  aufzuführen,  haben  zu  keiner  befriedigenden 
Lösunsr  geführt,  und  eine  solche  Lösung  ist  um  so  weniger  zu  er- 
warten, je  weiter  wir  uns  von  der  oolithischen  Normal-Gegend 
{England,  Frankreich  und  Denitchland)  entfernen,  nicht  nur  weU 
wir  in  dieser  grösseren  Feme  die  Gliederung  und  ihre  Einschlüsse 
noch  weniger  vollständig  kennen,  sondern  auch  weil  die  äusseren 
Bedingungen,  unter  welchen  sie  sich  gebildet  haben,  nicht  mehr  die- 
selbe Einförmigkeit  über  die  ganze  Erd  Oberfläche  hin  gehabt  haben 
können,  wie  zur  Zeil  der  ersten  Periode.  Wir  wollen  nicht  bei  den 
örtlichkeiten  verweilen,  wo  die  Faunen  der  Oolilhen-  und  Kreide- 
Formation  sich  im  Grossen  untereinandergemengt  haben  sollen;  wie 
Das  VoLTZ  früher  von  der  Gegend  von  Neuchätel  behauptet,  aber 
Agassiz  u.  A.  wiederlegt  haben,  und  wie  es  von  Schaphautl  wie- 
der neuerlich  in  Bezug  auf  die  Fossil>Rcste  der  einzelnen  Glieder 
derOolithen-Periode  in  denOW  A/peii  angegeben  vrird ;  dergleichen  Er- 
scheinungen sind  wir  gewöhnt  vor  einer  genauen  Kritik  bis  auf  eine 
voriiältnissmässig  kleine  Anzahl  von  Ausnahmen  verschwinden  zu 
sehen.     Doch  bedürfen,   ehe  wir  auf  das  Spcciellc  eingehen,  einige 


2S 

oolithische  Ablagerungen  der  Alpen  allerding«  noch  einer  vorlänfigen 
ZtiMimnenstelhing. 

Wir  wollen  nämlich  von  den  rothen  und  weissen  Amroo- 
niten-  oder  Cephalopoden-Kaiken  der  Alpen  sprechen^  um 
deren  wissenschaftliche  Scheidung  sich  ScHAmAuTL  und  besonder! 
FJi.  ?.  Haoi»  so  viele  Verdienste  erworben  haben.  Diese  so  lange 
mit  einander  verwechsflten  Gesteine  von  ungleichem  Alter  zerfallen 
lAiiÜich  nach  letitem  in  folgende  Gruppen. 

1.  Gruppe  des  obren  Muschelkalks:  ein  Theil  der  rothen 
Cephalopoden  -  Marmore  der  N&rd-Aipen  zu  JÜDmafein  bei  Wien, 
zu  Neuberg,  zu  SpUml  am  Pyhm,  zu  Auaee,  Eallitatt,  HaUeinf 
Berchiesgaden,  HM  und  im  LavaUehThale  mit  einer  Menge  von 
Ammoniten  aus  der  Familie  der  Globosen  (statt  der  Arleten),  den 
Gruppen  der  wenig  involuten  mehrblättrigen  und  der  einblätterigen 
Helerophyllen,  der  Planaten  u.  a.,  durch  viele  Orthoceren,  Halobia, 
Monotis  salinaria,  Encrinus  gracilis,  ohne  Belemniten 
und  ohne  Terebratula  diphja  *, 

3.  Gruppe  des  Lias:  roth  und  grau  von  Farbe,  charakte- 
risirt  hauptsächlich  durch  Ammoniten  aus  der.Arieten-Familic  u.  e.  a. 
(Caprieomen,  Fimbriaten,  Falcifcren,  ganz  involute  Heterophyllen,  ohne 
Globosen),  wie A.  Buckland i,  A.  Conybearei,  A. raricostatus, 
A.  Turneri,  A.  he  terophy  llus,  —  dann  Nautilus  aratus, 
Belemnites  —  auch  Orlhoceras,  ohne  T.  diphya.  So  zu 
St.'Veii  und  Leobendorf  bei  Wien,  zu  LoBenateint  im  Pechgraben 
zu  Adneth,  Wieu  bei  Hallein,  zu  Oaisauy  nördlich  von  Waidring, 
im  RiB$Thale  am  Eingang  in*s  Lech-Thal ,  im  KukThale  bei 
Vile,  auf  der  FaZ/I^ora-Spitze  im  Stanzer-Thale ,  am  Spitzeieh^- 
Berg  in  Vorarlberg,  in  den  Bayemschen  Alpen  (z.  Tb.) ;  —  ein 
Tbeil  der  Orlhoceratiten-  und  Arieten-Kalke  am  Comer-See;  zu 
Miitewaid  im  Pu$ter-Thale  bei  Trieii/ ;  an  mehren  Orten  in  den 
Karpathen,  wie  zu  Modem  bei  Preisbnrg ,  im  Alt-Oebirge,  bei 
NeuBohl. 

S.Gruppe  des  Oxford-Thones:  oft  Hornstcin- führend, 
Diphya-Kalk  in  Tyrol ,  Ccphalopoden-Marmor  in  den  Süd- Alpen 
von  Fuchs,  Calcare  rosso  ammonitifero  in  den  Italienischen  Alpen 
und  Klippen-Kalk  z.  Th.)  in  den  Karpathen  genannt.  Sie  wird 
hauptsächlich   charakterisirt   durch   Ammoniten    aus   der  Familie   der 


vgl.  V.  Haübr  im  Jb.  1660.  584,  733  ff. 


26 

Planulaten,  Coronarien  and  Heterophyilen  mit  verüeflen  Querbindeni 
auf  der  Schaale,  insbesondere  durch  A.  a  thleta,  A.  Tatricus  (audi 
im  Lias!)^  A.  tortisulcatus,  A«  Calypso«  A.  bifrons,  A. 
Lamberti,  Aptychus  latus,  A.  lamellosus  mit  Belem- 
nites  hastatus  und  Terebratula  diphya,  T.  Boaei,  oiiBe 
Orthoceratiten.  So  su  St-Veit  bei  Eiifäng  (nicht  Le^hBfäorf)^ 
Aui9ee,  auf  der  Dürmr  und  KtauM-Alpe  bei  EäU$iaiU  ha  ?M«r- 
telbach  bei  Oai9au\  an  eini^n  Stellen  der  Bapemtehen  iUjpcii» 
des  Vorarlbergs  und  der  Schweitz;  zu  Val  d^Erba  bot  ComOj  % 
bei  Roveredo,  auch  bei  Trieni  (f.  Th.)»  in  den  Seite  Cemmmi, 
in  den  VicenÜnUchen  und  Veneiüchen  Alpen  (i.  Th«);  dann 
bei  Czelteehowiiz  und  Kwrowiiz  in  den  Karpaihen, 

Die  Vertheilung  der  fossilen  Reste  in  den  Oolithen  haben 
wir  im  Index  palaeontologicus  ausführlich  mitgetheilt.  Wir  geben 
hier  einen  Auszug  davon  mit  Rücksicht  auf  neuere  Nachtrage,  welche 
schon  in  den  Tabellen  im  allgemeinen  Theile  der  Lethaea  aulge- 
nomroen  sind,  indem  wir  uns  jedoch  auf  die'  Haupt-Gruppen  be- 
schränken. 

Man  ersieht  daraus  das  Verhältniss  der  Zahl  noch  lebend  vor- 
kommender zu  den  ausgestorbenen  Sippen  in  den  verschiedenen 
Abtheilungen  des  Systems  und  im  Verhältnisse  zur  yorigen  Periode 
(Th.  III,  S.  12)  ausgedruckt,  wobei  jedoch  zu  bemerken,  dass  man  allen 
Zellen-Pflanzen,  Monokotyledonen  und  Gymnospermen  dieser  Zeit 
besondere  Geschlechts-Namen,  von  denen  der  lebenden  abweichend, 
beigelegt  hat,  obwohl  sicher  unter  den  Algen,  Famen  und  etwa  Co- 
niferen  eine  grössere  oder  geringere  Anzahl  Arten  aus  noch  leben- 
den Sippen  vorkommen  mag,  indem  ihre  Charaktere  zur  Unterschd- 
dung  von  diesen  grossentheils  nicht  hinreichend  sind.  Es  ist  nicht 
zu  erwarten,  dass  sie  sich  in  dieser  Beziehung  von  den  Tliieren  so 
ganz  verschieden  zeigen  sollten. 


2T 


Ol.  Lias. 

B.  Mittel- 
OoUtli. 

0.  Kim- 
nMri4|c».B 

p.  W«ftl- 
dm-F. 

ioi  Oiwxea. 

• 

1 

Vi 

• 

s 

< 

1 

• 

< 

1 

1 

m 

1 

s 

• 

< 

i 

II 

• 

• 

5 

VEGETABILIUM  Sa.    ' 

37.  90 

55.147 

I  .      2 

15.    21 

80.    0.     260 

1.  PI.  CeUalarei 

7.  12 

15.    44 

0.      0 

2.      3 

20 .       .       50 

IL  Monocotyl.  Cryptog. 

20.  34 

25.    57 

0.      0 

3.      7 

35 .       .       98 

n        Pbaoerog. 

2.     6 

3.      3 

0.      0 

2.      2 

7.       .       11 

111.  Dicot  gyMootpemi. 

8.  38 

9.    36 

1.      2 

8.      9 

15  .       .       86 

lY.      M       angiotpemi. 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0.      0 

0.    0.         0 

Dobiae     .... 

0.     0 

3.      7 

0.      0 

0.      0 

3.    0.         7 

AlAMALitM  äa.  .    . 

184.820 

444.2653 

101.313 

08 .  223 

562.276.  3750 

I.  PbyCoxoa    .    .    . 

15.  20 

121.617 

10.    17 

1.      1 

127.68.     664 

1.  Pseadosoa    .    •    . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0.      0 

0.    0.         0 

2.  Amorpboxoa     .    . 

0.     0 

12.    85 

0.      0 

0.      0 

12.    7.       85 

3.  Polygputriea     .     . 

0.     0 

0.      0 

J>.      0 

0.      0 

0.    0.         0 

4.  Polyc^atina      .    . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0.      0 

0.    0.         0 

5.  Poljrpi      .... 

6.     0 

69 .  265 

5.    11 

1.      1 

72  .  40  .     283 

•.  Aealepbae    .    .    . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0.      0 

0.    0.         0 

7.  EcbiDodermaU 

9.  23 

40  .  267 

5.      6 

0.      0 

43  .  12  .     206 

n.  Malacozoa     .    , 

91  .673 

144.1475 

66  .  248 

23  .  108 

166.110.  2139 

1.  Gymnacepbala 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0.      0 

0.    0.         0 

2.  Brarbiopoda     .    . 

4.  36 

5.    81 

1.      3 

0.      0 

7.    4.     120 

3.  Pelecypoda  .    .    . 

49.219 

81.778 

45.  175 

15.    80 

91  .  62  .  1252 

4.  Pteropoda    .     .    . 

0.     0 

0.       0 

0.      0 

0.      0 

0.    0.         0 

5.  Heteropoda .    .    . 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0.      0 

0.    0.         0 

6.  Protopoda    .     .     . 

1.     2 

2.      8 

0.      0 

0.      0 

2.    2.       10 

7.  Gasteropoda     .    . 

25  .  89 

39  .  304 

15.    54 

8.    28 

46  .  37  .     210 

8.  Cepbalopoda     .    . 

12  .227 

17.304 

5.    16 

0.      0 

20.    5.     547 

in.  Entomosoa  .    . 

34.  55 

96  .  277 

1.      6 

46.    65 

147  .  91  .     400 

1.  Vermes    .... 

2.     9 

7.    58 

1  .      5 

0.      0 

7.    5.       72 

2.  Crastacea     .    .    . 

6.  12 

50.171 

0.      0 

3.    12 

53  .  13  .     195 

3.  Myriopoda   .     .    , 

0.     0 

2.      2 

0.      0 

0.      0 

2.    2.         2 

4.  Arachnidae  .    .     . 

0.     0 

1  .      1 

0.      0 

0.      0 

1.    0.         1 

5.  Hezapoda     .     . 

26.  34 

36.    45 

0.      0 

43.    53 

84.71.     130 

IV.  SpoDdjlosoa 

44.172 

83 .  284 

24.    42 

28.    40 

122.    7.     547 

1.  Piüc^a      .    .     . 

36.132 

53 .  228 

13.    27 

21.    41 

73.    2.     428 

2.  Reptilia    .    .     . 

8.  40 

28.    53 

11  .    15 

7.      8 

47.    5.     116 

3.  Avea  .... 

0.     0 

0.      0 

0.      0 

0.      0 

0.    0.         0 

4.  Mammalia    .     . 

0 

.     0 

2.      3 

0.      0 
102.  315 

0.      0 
113.244 

2.    0.         3 

Utrioffqae  regDi  sumn 

la 

221.919 

499.2800 

642.276.  4010 

Der  paläontologische  Charakter  der  Oolithen  -  Periode 
besteht  hauptsächlich  in  Folgendem. 

I.  Die  Flora  ist  fast  nur  eine  Fortsetzung  der  vorigen;  Sigii* 
larien,  Stigmarien,  Psaronien  und  fast  alle  Asterophylliten  und  gros- 
sen Lykopodiaceen  bleiben  verschwunden ;  die  Farne  sind  sehr  vermindert, 
aber  doch  noch  gleich  zahlreich  mit  den  gymnospermen  Dikotyledonen 
und  durch  netzaderige  Formen  eigens  charakterisirt ;  die  angiospermen 
Dikotyledonen  fehlen  noch  ganz ;  nur  einzelne  Genera  unterscheiden  die 


28 

Periode  von  voriger.  Von  Coniferen  sind  Abietineen  und  Capressineen, 
aber  nocb  keine  Taxineen  vorhanden. 

II.  In  der  Fauna  schreiten  die  in  der  vorigen  Periode  begon- 
nenen Veränderungen  weiter  fort.  Die  meisten  Stylastriten,  alle  Tri- 
lobiten,  viele  Brachiopoden  und  viele  Fisch- Genera  bleiben  vei^ 
schwunden ;  manche  neue  Genera  treten  bei  den  Amorphozoen,  Po- 
lypen und  Echinodermen,  Pelecypoden,  Gasteropoden  und  Gephafo* 
poden,  Würmern«  Fischen  und  Reptilien  an  die  Stelle  früherer ;  Poly- 
gastrica,  Acalephen,  siphonobranche  Gasteropoden,  Vögel  und  Siog- 
thiere  fehlen  noch  ganz;  aber  die  wichtigsten  Veränderungen  ergeben 
sich  durch  das  ganz  neue  Auftreten  der  Echiniden,  bei  den  Gepha- 
lopoden,  den  zehnfüssigen  Knistern,  Fischen  und  Reptilien ;  die  Susswas- 
ser-Konchylien  beginnen  zu  erscheinen.  Von  Echiniden  treten  nämlich 
statt  der  vorigen  2  schon  20  Geschlechter  verschiedener  Familien 
auf,  aber  schon  ohne  Perischoechiniden  und  noch  ohne  Echinome- 
trae ,  Clypeastroidea  und  (ausser  1  Genus)  Spatangoidea.  Bei  den 
Gephalopoden  sind  von  den  vierkiemigen  Nautileen  nur  noch  einige 
wirkliche  Nautili  übrig,  während  sich  die  Ammoneen  (.von  welchen 
man  vorher  nur  Goniatiten,  Ceratiten  und  Ammoniten  kannte)  in 
manchfaltigen  Geschlechtern  entwickeln,  die  zweikiemigen  Belemno- 
phoren  und  Teutomorphen  aber  ganz  neu  erscheinen.  Bei  den  de- 
kapodcn  Krustem  sieht  man  statt  der  wenigen  frühern  jetzt  eine 
grosse  Menge  von  Geschlechtern,  doch  fast  nur  erst  Makruren,  in- 
dem die  höher  stehenden  Brachyuren  einer  spätem  Zeit  vorbehalten 
bleiben,  jedoch  einige  Amphipoden  sich  beigesellen.  Bei  den  ho- 
locephalen  Fischen  treten  ächte  Chimäriden  (an  der  Stelle  von  Gera- 
todus),  bei  den  Ganoiden  (statt  der  heterocerken  Cölacanlhen, 
Dipterincn ,  Cephalaspiden ,  Acanthoideen,  Lepidoideen  und  Sau- 
roideen)  homocerke  Lepidoideen,  Sauroideen  und  die  Unterord* 
nung  der  Pycnodonten  in  zahlreichen  Geschlechtern  auf;  während 
die  ächten  Knochen-Fische  noch  fehlen.  Bei  den  Reptilien  endlich 
^welche  früher  fast  nur  durch  Labyrinthodonten  und  Nexipoden  ver- 
treten gewesen,)  finden  mr  die  jetzt  schon  zahlreichen  Daktylopoden, 
ganz  neue  Nexipoden  (Ichthyosauren ,  Plesiosauren) ,  einige  Pachy- 
poden  und  die .  wunderlichen  Pterodactylen ,  sowie  die  ersten  Chelo« 
nier.  Überhaupt  sind  es  die  Reptilien  und  Gephalopoden«  welche 
diese  Periode  am  Besten  bezeichnen,  indem  zugleich  erste  sie  mit 
der  Trias-Periode^  letzte  mit  der  Kreide-Zeit  verbinden.     Vögel  und 


20 

Singeihiere  fehlen  noch  ganz  bis  auf  ein  oder  das  andere  Beolel- 
thier-artige  Wesen. 

Wir  wollen  keine  weitläufige  Aufi&hlung  aller  mehr  oder  minder 
wichtigen  Genera  der  OoUthen-Periode  geben,  sondern  desshalb  auf 
die  TabeHe  im  I.  Theile  S.  1 — 72  verweisen,  wo  man  den  relativen 
Werlb  einer  jeden  einzelnen  Sippe  und  ihre  fortschreitende  Ab-  und- 

■ 

Zunahme  in  Vergleich  za  früheren  Perioden  wird  leicht  übersehen 
und  beurtheilen  können. 

Die  einzelnen  Klassen  und  Ordnungen  der  Pflanzen  und  Thiere 
dieser  Zeit  zeigen  im  Wesentlichen  folgendes  Verhalten  der  cha- 
rakteristischeren Sippen.  Hinsichtlich  der  minder  bedeutenden  ver- 
weisen wir  auf  unsre  Tabelle,  Th.  I,  S.  1  ff. ;  auf  die  einzelnen  Arten 
kommen  wir  später  zurück« 

(Pflanzen.)  Die  Algen  bieten  einige  eigenthümliche  kleine 
Genera  dar  (Codites,  Baliostichus ,  Sphaereda,  Tympanophora ,  Sole- 
nites,  Astrodadium ,  Encoelites).  Die  kryptogamen  Gefäss- 
Pflanzen,  obwohl  noch  die  Hälfte  aller  Gefäss- Pflanzen  ausmachend, 
verschwinden  doch  ihren  Familien  nach  theils  ganz  (Sigillarien,  Psa- 
ronien,  Stigmarien);  theils  vermindern  sie  sich  (Filices^  Asterophylli- 
tae,  Equisetaceae)  in  Zahl  und  Grösse,  während  nur  die  Hydropte- 
riden  mit  einigen  kleinen  Geschlechtern  neu  auftreten  und  die 
eigentlichen  Monokotyledonen  nur  schwach  vertreten  sind,  vgl.  I,  S. 
2 — 4.  Die  gymnospermen  Dikotyledonen,  insbesondere  die  Cycadeen 
und  Koniferen  *  nehmen  etwas  zu  (I,  S.  5 — 6). 

Die  angyo Spermen  Dikotyledonen,  monochlamyde  so* 
wohl  als  dicblamyde,  fehlen  noch  gänzlich  ^I,  S.  6 — 10;.  Im  Ob* 
rigen  haben  die  Oolithen-Pflanzen  mehr  Verwandtschaft  mit  denen 
des  unmittelbar  vorangehenden  Keupers,  als  der  weiter  entfernten 
(mittlen)  Kreide.  Eigenthümliche  oder  vorzugsweise  (*)  hierher  gehö- 
rige Sippen  sind  unter  den  Famen :  Jeanpaulia ,  *  Baieria  Stb., 
*  Laccopteris,  Andriania,  Ctenis^  Thaumatopteris,  Diplodictyum,  *  Die- 
tyophyllum,  Camptopteris,  *  Clathropteris,  Acrostichites,  Polystichites ; 
onter  den  Hydropteriden :  Baieria  Br.  ,  Pilularites ;  unter  den 
Lycopodiaceen  :  Psilotites ;  unter  d^n  Cyperaceen :  *Cyperites 
und  *  Poacites ;  unter  den  Aroideen  :  Podocarya  ;  unter  den 
Asphodeleen:    Sedgwickia:   unter   den  Cannaceen:   *Cannophyllites; 

*  bRononiAiiT  betrachtet  jetzt  auch  die  Sigillarieen,  Noeggerathieeo  und 
Aaterophylliteen  alt  anomale  Formen  gymnospermer  Dikotyledonen,  wo- 
durch sich  das  syatematiarhe  Entwickinngs-Bild  der  Flora  wesentlich  an- 
dern jcefctaltet. 


30 

unter  den  Cycadeen:  Clathraria,  *Zaiiiites,  *PterophyUuni,  ^NilMOoi«, 
Mammillaria;  unter  den  Cupressinen :  Brachyphyllum.  (Das  Liüaoeea- 
Genus  Bucklandia  ist  von  Prbsl  in  Cycadites  BucUandi  umgewan* 
delt  worden.) 

L  Thiere  (Pflanien-Thiere).  Die  Amor  phoio  en 
sind  in  Zunalime  begriffen  and  bieten  von  ausscbliessend  oder  grte- 
stentheUs  hierher  gehörigen  Sippen:  ^Conis,  *Mynnecium,  ^Ta- 
ronia,  Eudea,  Lymnorea,  *Scyphia.  Die  Polygastrica  und  Po- 
lycystina  sind,  wohl  wegen,  ungunstiger  Gesteins-Beschaffenheit,  ganx 
unbekannt  (I,  10 — 15).  Von  Polypen  findet  man  bereits  einige 
Polythalamien,  doch  nur  aus  noch  lebenden  Geschlechtem;  die 
Anthozoen  sind  swar  gegen  die  der  Trias,  aber  nicht  gegen  die 
in  andern  Perioden  zahlreich,  theils  in  älteren  und  theUs  in  jiingem, 
und  nur  wenige  vereinzelte  Arten  ohne  grosse  Verbreitung  in  eigen* 
thümlichen  Geschlechtern,  mit  welchen  jedoch  eine  zahlreichere 
Reihe  neuer  Familien  beginnt,  nachdem  die  paläozoischen  Favositi» 
den  fast  gänzlich  verschwunden  sind  (I,  S.  17 — 21).  EigenthCim- 
liche  oder  vorzugsweise  hierher  gehörende  Genera  sind:  ^Microso- 
lena,  Cyathophora,  Anomophyllum,  Dentipora,  *Lobopbyllia,  Stylopora, 
Turbinolopsis;  nach  der  Klassifikation  von  Edwards  und  Haimx: 
Evheiia,  Enallohelia,  ^Parastraea,  *  Thamnastraea ,  ^Latomaeaudra, 
^Oulophyllia,  *  Galamophyllia ,  Eunomla,  *  Thecophyllia,  *Pachygyra, 
Stylosmilia,  *  Thecosmilia,  *Eusmilia,  AiosmUia,  Thecocyathus,  ^Dis- 
cocyathus.  Auch  die  Bryozoa  (welche  man  jetzt  nicht  mehr  als 
Polypen,  sondern  als  knospende  Malacozoen  betrachtet)  haben  keine 
besondre  Bedeutung  und  kaum  ein  halbes  Dutzend  eigenthömlicher 
Sippen  mit  wenigen  und  noch  weniger  verbreiteten  Arten  aufzuweisen 
(I,  S.  15 — 17).  Ganz  oder  vorwaltend  eigenthumlich  sind  die  Sip- 
pen: ^fntricaria,  Gonodictyum,  *  Stomatopora ,  ^Cricopora,  Entalo- 
pora ,  *  Neuropora ,  Tilesia ,  *  Apseudesia ,  *  Theonoa ,  TerebeUaria, 
Akalephon  fehlen  noch  gänzlich.  Dagegen  sind  die  £ c h i n o- 
dermen  bezeichnend,  indem  die  Krinoiden  durch  zwar  nicht  mehr 
zahlreiche,  aber  z»  Th.  artenreiche  und  grosse  ntheils  eigenthömliche 
Genera  vertreten  sind;  —  während  die  Echiniden  (statt  in  nur  5 
älteren  Sippen  z.  Th.  eigener  Familien)  hier  zuerst  mit  grosser 
Manchfaltigkeit  der  Genera,  Reichthum  der  Arten  und  weiter  Ver- 
breitung der  Formen  hauptsächlich  aus  den  Familien  Gidariden,  Echi- 
ninen ,  Echinoneiden  und  Nucleolitiden  erscheinen ,  um  sich,  obwohl 
einige  Sippen  den  Oolithen  zu  eigen  bleiben,   in   immer  steigender 


31 

iDchfaltigkeit  bis  zurleMieit  xu  entwickeln  (I,  S.  22—25).  Cha- 
iteristisch  durch  das  Zahlen- Verhiltniss  ihrer  Arten  sind:  unter 
n  Krinoiden:  *  Bugeniacrinus,  Tetracrinus  Mü.,  ^Pentacrinus,  Iso- 
nas,  Balanocrinus ,  Guettardocrinus ,  *Aplocrinus,  ^Millerocrinus, 
lanoerimis,  Comaturella ,  Saccocoma;  unter  den  Echiniden:  ^He- 
ddnris,  Acrocidaris,  Aeropeltis,  Acrosalenia,  ^Gljphicus,  ^Poljey- 
BS^  Pedina,  fteliocidarii,  ^Pygaster,  ^Holectypus,  Hybociypus,  *Nn- 
olites,  Clypeus,  ?Pygurus,  "^Dysaster 

n.  (Weichthiere).  Nackte  dürftn  wir  nicht  erwarten  su 
den.  Die  nicht  spärlichen  Brachiopoden  beichrSnken  sich 
l  wenige  und  nicht  eigenth&mliche  Geschlechter,  welche  minder 
ilreich  als  in  der  I.  und  IV.  Periode  sind  (I,  S.  25),  Unter  den 
tiecypoden  treten  die  Monomyen  und,  mit  Ausnahme  einiger 
inen  Familien  (Airicnlinen,  Myophorinen,  Cardiaceen),  die  Dimyen 
ffunehmender  Anaalil  der  Sippen  und  Arten  auf,  bieten  auch  eine 
lil  eigenthümlicher  oder  fast  eigenthümlicher  Sippen,  wie  Trichites, 
ierTÜleia,  ^Halobia,  ^Monotis,  Aucella,  Modiolina,  ^Myoconcha^ 
arca,  ^Lyriodon,  *  Thalassides  (Cardlnia)^  Hippopodium,  Taenio- 
D,  ^Corimya,  Gresslyia,  Pachyodon,  Pronoe.  *Goniomya,  *PhoIa- 
mya,  ^Arcomya,  Homomya,  Pleuromya,  während  manche  andere 
T  wenigstens  ihren  Hauptsitz  haben  (I,  S.  26 — 30).  Pteropoden 
d  Heteropoden  fehlen  ganz,  Protopoden  bis  auf  wenige 
rtreter.  Von  Gasteropoden,  welche  noch  immer  fast  nur  in 
rinen  Asiphonobranchiern  bestehen  und  sich  grösstentheils  auf 
I  kalkigen  Massen  der  mittein  Oolithe,  hauptsächlich  des  Coralrag 
ichränken,  sind  nur  einige  Arten-arme  Sippen  als  eigenthümliche 
iscohelix  ,  Ditremaria)  und  die  ersten  Sösswasser-  und  Land- 
wolmer  zd  bemerken,  während  die  wenigen  Siphonobranchier  mit 
imahme  derjenigen  der  Strombinen  •  Familie  Yielleicht  alle  noch 
eifelhafl  sind.  Unter  den  Cephalopodcn  treten  aus  der  Familie 
r  Ammonitinen  die  eigentlichen  Ammoniten  hier  in  ihrer  grössten 
twickelung  auf,  welchen  sich  jedoch  in  neuerer  Zr^it  noch  einige 
dahin  der  Kreide  allein  zugeschriebene  Genera  beigesellt  haben; 
I  der  Familie  der  Nautilinen  kommt  nur  noch  Nautilus  mit  vielleicht 
m  gehörigen  Rhyncholithen  und  mit  seltenen  Orthoceren  Tor ;  — 
1  dekaceren  Dibranchiaten  gehören  die  zahlreichen  Belemniten 
Istens,  die  nur  aus  wenigen  Arten  bestehenden  Sippen  Belemno- 
ithis,  Geoteuthis,  Belopeltis,  Trachyteuthls ,  Teuthopsis,  Beloteuthis 
1  Sepialites  ganz  hierher,  octocere  Dibranchiaten  dagegen  fehlen. 


32 

III.  (Kerb-Thicre.;  1)  Von  WQrmem  haben  wir  nur  des 
problematischen  Geschlechtes  Hirudella  als  eigenthümlich  au  erwih- 
nen.  2}  Von  Rrostem  fehlen  a)  die  Cirribranchier  fast  (bis  auf 
Pollicipos;  noch  gänzlich,  und  sind  b)  die  EntomosCraca  nur  in  eini- 
gen ?Parasita,  Cytherinen,  Estherinen  und  Poecilopoden  ohne  eigen- 
Ihümliche  Genera  vorhanden,  während  alle  Phyllopoden  mangeln  und 
die  Paläaden  für  immer  verschwunden  sind;  —  c)  die  Malacostraea 
werden  durch  seltene  fsopoden  und  sehr  zahlreiche  Stomatopoden 
und  grossschwänxige  Decapoden  (noch  ganz  ohne  Brachyuren)  ver» 
treten.  Unter  diese/i  findet  sich  auch  eine  grosse  Anzahl  der 
Oolithen-Zeit  eigener  Sippen,  obwohl  die  bis  jetzt  aufgestellten  einer 
Reduktion  sehr  bedürfen.  3,  4)  Die  Myriopoden  und  Arachniden  sind 
wenigstens  vertreten,  was  bei  der  geringen  Anzahl  der  ersten  in  der 
jetzigen  Schöpfung  und  der  geringen  Erhaltungs-Fähigieit  der  letzten 
immerhin  auf  eine  beträchtliche  Zahl  derselben  in  der  Oolitben*Periode 
schliessen  lässU  5)  Von  sechsfussigen  Insekten  vermissen  wir  zwar 
die  sehr  kleinen  und  auch  jetzt  nicht  zahlreichen  Soctoria,  Thysa- 
nura,  Anoplura  und  Thysanoptera,  sehen  auch  die  Lepidoptera  kaum 
angedeutet,  finden  aber  die  übrigen  Unterordnungen  durch  eine  nicht 
unbeträchtliche  Arten-Zahl  angedeutet,  wenn  begreiflich  auch  manche 
Art  nur  der  Familie  nach  bestimmt  werden  konnte.  Obwohl  kleinere 
Unterschiede,  wie  sie  etwa  eigenthümliche  Genera  dieser  Zeit  cha- 
rakterisiren  möchten,  im  Fossil-Zustand  verloren  geben  mdssten,  so 
finden  wir  der  letzten  doch  einige,  wie  unter  den  Dipteren :  Asilicus, 
unter  den  Orthopteren:  Blabera  und  Chresmoda,  unter  den  Neuro- 
ptoren:  Heterophlcbia ,  Orthophlebia  und  Hemerobioides ,  unter  den 
Coleopteren :  Chrysobothris. 

IV.  Wirbelthiere.  1)  B(i  den  Fischen  fehlen  die  auch 
jetzt  nicht  zahlreichen  Leptocardier,  Cyclostomen  und  Dipnoen,  theils 
schon  wegen  der  Weichheit  ihres  Skelettes,  aber  auch  die  volikomnmen 
knöchernen  und  jetzt  weit  über  alle  andern  vorherrschenden  Teleostet 
noch  ganz.  Bei  den  Elasmobranchiem  sind  die  Chimäriden  reich- 
lich vertreten,  z.  Th.  durch  eigene  Genera  (Ischyodon,  Ganodus, 
Psittacodon  zur  Hälfte) ;  die  Plagiostomen  erscheinen  in  vielen  neuen 
Geschlechtem,  von  welchen  Myriacanthus,  Cyclarthrus,  EuryarthnUi 
Thaumas,  Asterodermus,  Spathobatis,  Squaloraja,  Aellopos,  Arthro- 
pterus,  Strophodus,  *  Acrodus,  *  Hybodus,  *  Asteracanthus,  ^Sphenon- 
chus.  "^  Leptacanthus  ^   theils  ganz  mit  1—2  oder  vielen   Arten   (die 


MI  Bind  mit !  beieiju|l»et),  Ibeils  doch  mit  deren  Mehrxabl  (die  mit  * 
orgehohenen)  hierher  geUroD.  Aus  der  grossen  Ordnang  der 
oiden,  welche  jeUt  nur  Qooh  wenige  Familien  und  Geschlechter 
tt  haben  wir  vorxugsweise  auisoführen :  Chondrosteus,  Gyrosteus, 
lolepia,  Coccolepis;  tod  homozerlLen  Lepidoiden:  DapediusI,  Te- 
onolepitl,  Amblyurus,  Semionotqs^,  Lepidotus^  Pholldophoros!, 
iiaDoDl,  Nothosomus,  Notagogus!,  Propterus;  Ton  homocerken 
rohlen:  EngnaUiusI,  Conodus,  Ptycholepis,  Caturas!,  Pachycor- 
<  1,  Amblysemius,  Sauropsis !,  Thrissonotus,  Thrissops  i,  Oxygonlus, 
niil,  Leptolepis !  mit  den  langschnSbeligen  Aspidorhynchus  1,  Belo- 
omof !  und  Saurostomus!,  wie  ferner  Ceramunis,  Megalunisl,  Macrose- 
I,  Platygnathus,  Libys;  von  Pyknodonten :  Pycnodus*,  Sphaerodns* 
rodon!,  Scrobodus,  Gyronchus,  Gyrodus  ^.  Die  Heterocerken  sind  ver- 
mnden.  —Unter den  Reptilien  vermissen  wir  die Batrachier  und 
idiernocbginslich;  während  die  Saurier  in  ihrer  grössten  Entwickc- 
;,  die  Chelonier  wenigstens  schon  xahlreich,  aber  bereits  mit  mehren 
gen  Geschlechtem  auftreten.  Unter  den  Sauriern  gehöret  die  ganze 
ppe  der  Dactylopoden ,  soweit  ihre  Wirbelkörper  beiderseits  wie 
den  Fischen  oder  nur  hinten  ausgehöhlt  sind  (Mystriosaurua !,  Pe> 
•aurus ,  Steneosaurus ,  Teleosaurus  ? ,  Aeolodon ,  Pleurosaurus, 
cheoaaurus,  Honooeosaurus,  Poecilopleurum  und  Streptospondylus) 
her;    von  Nexipoden  das  kurshalsige   Genus  Ichthyosaurus!  und 

langhalsige  Plesiosaurus !,  wie  auch  Pliosaurus;  von  Pachypoden 

alle:  Megalosaurus,  Hylaeosaurus,  Iguanodon,  Regnosaurus;  die 
'odactylen  wohl  alle  (Pterodactylus  I ,  Rhamphorhynchus ! ,  Orni- 
iterus) ;  von  Sauriern,  deren  Fuss-Beschaffenheit  man  nicht  kennt, 
h  Immer  viele  Genera,  doch  nur  wieder  mit  beiderseits  ausge- 
Iteo  Wirbelkörpern,  die  noch  meist  zu  den  Dactylopoden  gehören 
tan  (Lariosaurus ,  Glaphyrorhynchus,  Thaumatosaurus^  Ischyrodon, 
chytaenius,  Spondylosaurus,  Cetiosaurus !,  Geosaurus,  Gnathosaurus, 
[uisaurus,  Machimosaurus,  Sericodon,  GoniophoHs,  Macrorhynchus, 
JidosauruB  und  Suchosaurus.  Unter  den  Cheloniern  haben  wir 
'  aofiuiählen :  Idiochelys,  Aplax,  Tretosternum,  alle  aus  der  Gruppe 

Süsswasser-Schildkröten.  3)  Vögel  fehlen  gänzlich ;  auch  ihre 
rten,  4)  Von Säugethieren  kommen  nur  2  ausgestorbene  Sippen 
:  Phascolotherium  mit  1 ,  und  Amphitherium  mit  2  Arten ,  die 
I  früher  beide  zu  den  Beutelthieren  zählte,  wovon  jedoch  Owen 

letzte  nun  zu  den  insectivoren  Raubthieren  zu  stellen  geneigt  ist. 

Bronn,  Lethaen  geognotticn.    3.  Aafl.  IV.  3 


34 

Fs  bleibt  uns  jclzt  noch  iibrig,  dio  ptilfiontologische  Charakle- 
ristik  der  cinzclnm  Formntions- Gruppen  in  der  Oolithen-Periode  la 
versiichon,  wobei  wir  indessen  zunSchsl  auf  kleinere  Unterabtheilungen, 
als  die  \  mit  m,  n.  o,  p  bezeichneten  sind,  nicht  eingehen  können. 

m.  Der  Lias  zeichnet  sich  in  Deiitschlatid,  Fi'onkreich^  Eng- 
land im  Gan/en  durch  seine  schwarze  Farbe  aus ,  obwohl  er  in  den 
südlichen  und  östlichen  Alpen  oder  in  einzelnen  seiner  Glieder  an- 
ders erscheint.  In  ihm  beginnen  die  mantelbuchtigen  Muscheln»  die 
Belemniten  und  dio  homocerken  Fische.  Kr  enthält  einige  Fukoiden, 
von  Asterophylliten  das  Genus  Jeanpaulia,  von  Farnen*:  Laceopteris, 
Andriania,  Thaumatopteris,  Diplodictyum ,  von  Hjdropteriden  Bajen, 
und  Pilularites,  von  Lykopoditen  Psilotites  als  bezeichnende  Genera; 
ebenso  von  Anthozoen :  The€OC}-athus  und  Discocyathus ;  von  Mala- 
cozoen :  Thalassidcs*  Taeniodon ,  Discohelix ,  und  insbesondere  von 
Cephalopoden  Gcoteulhis  (Belopeltis) ,  Beloteulhis  und  Sepialites; 
unter  den  vielen  Ammoniten  herrschen  die  Arieten ! ,  Faloiferen ,  Firn- 
briaten,  Capricornen  und  involute  Heterophyllen  Tor;  die  zahlreichen 
Belemniten  haben  keine  Seitenfurche.  Von  Knistern  istCoIeia!,  von 
Neuropteren  Ileterophlebia  bezeichnend.  Dio  Fische  bieten  von  Pia« 
giostomen  C^clarthrus,  Squaloraja  und  Arthropterus  als  Eigenthum, 
von  Ganoiden:  Chondrosteus,  Gyrosteus,  Dapedius!,  Amblyurus,  Cen- 
trolepis,  Eurynothu»*  Conodus,  Ptjcholepis  und  1  hrissonotus ,  also 
haiiptsHchlich  homocerke  Lepidoidcn  und  Sauroiden  dar.  Unter  den 
Reptilien  bieten  die  Sippen  Mystriosaurus ! ,  Pelagosaurus,  Ichthyo- 
saurus ! ,  Plesiosaurus*  Lariosaurus  von  den  besten  Charakteren  für 
den  Lias  dar. 

n.    Der  unlere  Theil    der  Oolithe    enthält   allein    fast    ^^  aller 
P(trefakten- Arten  dieser  Periode,    mithin  auch  mehr  eigenthümliche 
Formen.     Vor    allen   manchfaltig    sind    die    Fukoiden    (vgl.  Theil  I, 
S.  1,  '2  ;  eigenthümlich  unter  den  Farnen:  Cyclopteris!,  Ctenis,  Acro-   J 
stichites,  Polyslichites ,  unter  den  Pandaneen  Podocarya,   unter   den    ' 
Cycadeen  Mammillaria,  unter  den  Cupressineen  Bracbyphyllum.    Von  j 
Amorphozoen  sind  Kudea,  von  Bryozoen  Conodictyum,  Entalophora,  i 
Tilesia  und  Terebcllaria ,  von  Anthozoen  Euhelia,  Enallohelia!,  Tham-  ^ 

i 


'^  Die  mit  !  bezeichneten  Genera  kommen  mit  allen  ihren  aabireicbei 
Arten,  dir  mit  '"^  nur  mit  der  Mehrzahl  ihrer  zahlreichen  Arten,  die  fibn- 
;rcii  zwar  mit  allen  aber  nur  in  1  —  2  bestrbeudm  Arten  in  den  bezeich- 
neten Gestein.s-Gruppen  vor. 


[ 


35 

^9  LatomaeaDdra*,  Calamophyllial,  Eunomia*,  Thecophyliia 
losiDilia  beiaicfanend.  Unter  den  Steüeriden  sind  Isocrinus, 
iniu,  Millerocrinus!,  Salanocrinus,  Comaiurella,  Saccocomal, 
Ual,  unier  den  Cidariden:  Cidaris^,  Hemicldaria^,  Acrocida- 
p»pettiS|  Acroialenial,  Diplopodia!,  Gljpti€us^,  Pedinal,  He- 
I«  Echinoneus^,  Holectypiu^  Hyboclyposl,  Clypenal  und  Dyr 
I  eharakteristiach  lu  nennen ;  —  unter  den  Malacozoen  Jedoch 
dUtesl,  Aucella!,  Pacbyodon,  Pronoe,  Belemnoteütbis  und 
eathis  aniufuhren,  während  aus  den  Ammonilen  die  Coro- 
Planulaten  und  die  Heterophyllcn  mit  vertieften  Querbändern 
Kernen,  unter  den  Belemniten  die  Arten  mit  Sbitenfurchen 
n.  Bei  den  Krustaxcen  haben  die  Storoatopoden  4  und  die 
en  30  eigentbümliche  Genera  (Tbeil  I,  S.  40,  41)  geliefert, 
r  wir  jetzt  nur  Eryon^  und  Mecocliirus^  hervorheben;  die  Ano- 
ieten  Pitbouoton  und  die  Brachyuren  Ogydromites ,  die  secba» 
Insekten  AsUicus,  Ditorooptera,  Actea,  Blabera  und  Chres- 
ar.  Unter  den  Fischen  sind  von  Plagiostomen :  Ganodus, 
ira,  Thaumas ,  Asterodermus ,  Spathobates,  Aellopos,  von 
B  haupCsächlich  wieder  homocerkc  Lepidoiden  und  Sauroiden, 
colepis,  Aethalionl,  Notagogusl,  Propterus,  Caturus^  Am- 
is, Thrissopsl,  Tharsis!,  Leptolopis^  Aspidorbynchus^  Be- 
ins^, Saurostomus,  dann  auch  Megalurus!,  Macrosemius, 
tbus,  Libys,  Microdon^,  Scrobodus  und  Gyronchus  hervor- 
.  Ebenso  manchfaltig  sind  die  den  Oolithen  eigenen  Saurier- 
Teleosaurus,  Pleurosaurus ,  Rhacbeosaurus,  Homoeosaurus, 
»leuron ,  Pterodactylus^  Rhamphorbynchus^,  Ornithopterus, 
»rhynchus,  Thaumatosaurus,  Ischyrodon,  Spondylosaurus,  Geo- 
ßnathosaurus  und  Anguisaurus  mit  den  Schildkröten  lüiochelys 
ai.  Von  SSugethieren  das  schon  erwähnte  Phascolotherium 
phithcrium. 

Die  oberen  Oolitbe  sind  nur  von  beschränkter  Mächtigkeit 
breitung  und  haben  von  eigenen  Sippen  nur.  die  Saurier: 
isaurus  und  Sericodon,  wogegen  Seeschwämme ,  Polylhalsmien, 
D«  Steüeriden,  Monomyen,  Würmer  und  Insekten  noch  gar 
rin  gefunden  worden  sind. 

Die  Weaiden-Bildungen,  die  durch  ihren  Reichthum  an.Süss- 
lewolmern  (Muscheln,  Schnecken,  Knistern  und  Fischen)  zwi« 
ae-Bewohnern  ausgezeichnet  sind.  Die  Susswasser-Konchy- 
io,  Cyclas,  Cyrcna  elc.)  sind  ohne  eigcnthumlichc  Genera  und 

3* 


9« 

die  Arten  den  jeiit  in  der  Gegend  lebenden  ihnlicher,  als  rade 
Europier.  Von  KniHem  ist  das  Genus  Archaeoniscus,  Ton  Flseki 
Oxygonius  und  Ceramurus,  Ton  Sauriern  sind  Hylaeosannu ,  Ign 
nodon,  Regnosaurus,  Goniopholis,  Macrorhjnchas,  PhoUdophon 
Suchosaarus  und  Ton  Schildkrdten  Tretostemuin  aufzuführen.  PI9I 
zoen  scheinen  ginclich  zu  fehlen. 

Nach  wiederholter  und  genauerer  Prüfung  der  Arten  hat  tk 
allerdings  manche  Angabe  des  Vorkommens  als  auf  unrichtigeil  fi 
Stimmungen  beruhend  erwiesen,  und  ist  es  sehr  zweifelhalt,  ob  irg« 
eine  Spezies  auch  nur  durch  drei  der  mit  ■§*,  ■ ,  •  und  p  bezdcl 
neten  Formations-Gruppen  hindurch  reiche.  Aber  durch  swei  di 
selben  ist  es  nicht  selten,  und  sogar  d*Orbignt,  welcher  sich  i 
▼ielflUtig  gegen  solches  ausgedehntes  Vorkommen  ausgesprochen,  gl 
jetzt  zu,  dass  die  Ostrea  Marshi ,  nachdem  es  3 — 4  Spezies  von  i 
abgesondert,  innerhalb  b  noch  immer  durch  seine  Formationen  Biq 
cien,  Bathonien^  GallOTien  und  Oxfordien  hindurchreiche.  Biae  sp 
zielle  Aufz&hlung  solcher  Arten  wollen  wir  indessen  jetzt  nicht  oali 
nehmen. 

Im  Einzelnen  sind  als  vorzugsweise  bezeichnend  zu  belracbk 
wenn  man  von  den  lokaleren  Vorlommnissen  absieht  und  sich  1 
die  WOrttembergiBChe  Schichten-Gliederung  hält: 

■a'*  fQr  den  Unterlias-Sandstein:  Thalassides,  Ammonil 
psilonotus. 

■»>^  für  den  L  i  a  s  -  K  a  1  k  :  die  Ammonitae  Arietes  ?.  Buenos  i 
Ganzen  und  ohne  Belemniten  (selten  B.  brevis) ,  dann  Lima  giganifl 
Gryphaea  arcuata,  Spirifer  Walcotti. 

■«^^  für  den  unteren  Lias-Thon:  Ammonites  Tumeri,  i 
bifer,  A.  ozynotus,  Gryphaea  cymbula. 

nt^  für  die  mit t ein  Lias-Mergel  (Numismalen-Ileigel) 
Ammonites  costatus ,  A.  striatus ,  A.  Davoei ,  A.  Biichi ;  viele  ft 
lemniten  mit  gefalteter  Spitze ,  Terebratula  numismalis,  T.  variabfiii 
Spirifer  verrucosus,  Pentacrinus  subangularis. 

wol^^  für   die   Amal theen-Thone:    Ammonites  Amalthü 

■ 

(A.  costatus),  die  meisten  Belemniten  mit  gefalteter  Spitze,  Um 
Hermanni,   Pentacrinus  scalaris. 

n*^  für  die  Posidonomyen  Schiefer:  die  Ichthyosänres 
und  Plesiosauren ,  die  sfimmtlichen  Lias-Fische  und  Sepiarien,  Anas- 
nites  serpentinus,   A.  Walcotti,   A.  heterophyllus ,   A.  annulatus,  Ai 


bögIi  inmer  tlAla  den  rorigen  ftholiofce  Belemniten ,  Po* 
tidonoinjat  Pentacrioos  tninngiilarit,  Fukoiden. 

waß^  te  einer  an  dem  Mergel-Schicht  darfiber:  Anmo- 
nllns  jaitmlki^  A*  ndins,  Belamnites  digitalit  (nnd  acoariai),  Theco- 
qmtfaiis  md  Dieeoejathoi. 

'     mtfi  In  den  obersten  Liaa-Mergeln:   Ammonilei  opalinaa, 
Genülia  Hartmanni ,  Nacola  Hanmieri ,  N.  chrrifomiiff  Lyriodon  narlä. 
m^  in  den  nnteriten  Bisen-Oolithen:  Animonitea  Mur- 
diisonae,  Naatilos  lineatat. 

n'  in  den  folgenden  blauen  Kalken:  Goniomya  Vscripta,  Ser- 
|NiIa  socialis. 

n^*  in  der  Oatracilen-Schicht  (welche  mit  b'  und  b^  lu- 

aanntten    dem  Unteroolith   En§land9    entspricht):    Thaumatosaurus, 

^  Anunonites  Blagdeni,   Belemnites  giganteus,    Pleurotomaria   ornata, 

Öftren   Marslii,    O.    eduliformis,    Lima    pectiniformis ,    Terebratula 

^  perovaüa. 

>  A^imGross-Oolith  (welcher  in  Wilrtlemherg  fehlen  sollte, 

^   aber,  wir  wiederholen  es,  sicher  als  nur  weniger  entwickeltes  Glied 
fai  den  nächsten  Schichten  mit  inbegriffen  ist):  viele  Reptihen,  Am- 
^  monites  Henreyi»  A«  macrocephalus,  Ostrea  costata,  Terebratula  con- 
'fcinna,  Apiocrinus  Parkinson!. 

B^  in  schwarzen  Thonen  (Mittel-  oder  Gross-Oolith ?) :  Am- 
^'■lonitef  Parkinsoni,  Pholadomya  Murchisoni ,  Nucleolites  clunicularis, 
^  Holectjpus  depressus. 

m*   im  Eisen-Oolithe    und   Thon:    Ammonites   macroce- 
*  phalus,  Belemnites  canaliculatus ,  Holectypua  depressus,  Terebratula 

nrians.  * 

^  m'^imThone  (Oxford-Thon) :  Ammonites  ornatus,  A.  Jason, 

A.  Lambert!,  A.  perarmatus,  A.  hecticus,  Gryphaea  dilatata,  Ostrea 
^deltoidea,  Nucleolites  clunicularis. 

B^  in  den  Spongiten -Kalken:  Ammonites  altemans,  A. 
complanatus,  A.  planulatus,  A.  polyplocus,  A.  pol^gjratus,  A.  flexuo- 
toa,  A.  inflatns,  und  hauptsächlich  in  hohem  Schichten  Terebra- 
tula laeunosa,  T.  nucleata,  T.  pectunculus,  Eugeniacrinus ,  Pen- 
tacrinuf  cingulatus  und  eine  Menge  Seeschwämme,  hauptsächlich 
Be^hia-Arten  und  Verwandte. 

B*  in  grobschichtigen,  oft  kieseligen  Kalken  (Coral- 
Yag):  die  Nerinäen,  viele  Exogyren,    Ostrea   hastellata,   viele  Echt- 


38 

nidf  n,  ApiocrineD,  Millerocrinen  and  haDpUSchlidi  die  Fels-baMndai 
Korallen. 

•  ^  in  der  Klmmaridge-Bildung:  mehre  Neiineen,  Am- 
monltes  gigas,  Pteroceraa  Oceani,  P.  Ponti,  Eiogjra  angusla,  Cero- 
mya  excentrica,  Pholadomya  multicostata,  Pinna  ampla. 

o^  in  der  Portland-Bildung:  noch  Btogyra  angufti^  ohne 
eine  Yeibreitetere  eigenlhfimllche  Art 

P  über  die  Wealden-^Bildang  gilt,  was  schon  oben  (8.  35) 
darüber  geaagt  worden. 


^on  den  charakteristischen  Versteinerungen 
.  der  dritten  Periode  insbesondere« 


I«   Pflanzen'^« 

Pflanien-Reste  finden  sich  in  der  ganzen  H5he  der  oolithischen 
chichien-Polge,  vom  Liat  an  bii  an  die  Grenze  der  Kreide.  Die 
eeres« Algen  kommen  haupUächlicli  vor :  im  oberen  Tlieile  der  Lias^ 
;biefer  und  Sandsteine  Wilrttembergs  und  Frankens  in  Gesell- 
haft  einiger  Landpflanzen-Reste;  im  Kalkschiefer  des  Gross-'Ooliths 
m  Sionesfteld  in  England;  am  zahlreichsten  in  den  Solenhofener 
ihiefem  der  Grafschaft  Pappenheirh;  in  gewissen  Grenz-Schichten 
fischen  ?  Jura  und  Kreide  Transplvaniens ,  endlich  hier  und  dort 
I  Jurakalke  zerstreut.  Die  Land-Pflanzen  dagegen  finden  sich  ausser  in 
;m  schon  erwähnten  Lias  in  Württemberg  (auch  zu  Lyme  Regis  in 
ngland)  gewöhnlich  auf  besondern  Kohlen-fuhrenden  Lagerstätten 
1 ;  hauptsächlich  im  Unterllas-Sandstein  bei  Bayreuth,  an  der  Theta 
id  im  Harter  Grunde  (wo  die  Schicht  deutlich  erst  nach  der 
^bung  des  Fichtelgebirges  abgelagert  worden  und  mithin  eine  Deu- 
ng  als  Keuper-Sandstein  nicht  zulässig  ist  *^ ;  dann  im  Unterlias- 
indsteio  Coburgs  \  höher  in  drei  Schichten  (den  auf  S.  15  in  der  letzten 
lalte  mit  3,  i"^^  und  5  bezeichneten)  der  Bath-Oolite-Formation  zu 
Intky,  Scarbarough  etc.  in  Yarkshire\  in  ungefähr  gleicher  Höhe 
K  Sionesfieldt  im  Forestmarble  von  Mamers  in  Frankreich*'*^; 
ich  auf  der  Halbinsel  Portland ,  Buf  Bornhohn,  in  Nord-Frank- 
rich  {Bravais)  und  in  Nord-Deutschland,   Andere  Fundorte  sind 


*  Urobr's  gescbätate  „Plantae  fossiles**  erschienen  1850  erst  nach 
BtarbeituDg  sowohl  uDscrer  Obersiebt  (I,  l  fi".),  als  auch  dieses  Theiles  vom 
>olithen-6ebirge^S  konnte  daher  nur  noch  nachträglich  xu  Zusätsen  und 
digen  Verbessernngen  kurz  vor  dem  Abdruck  benutzt  werden. 

*^  C.  F.  Braun,  Beiträge  zur  Urgeschichte  der  Pflanzen,  Bayrtuih 
43,  4^  S.  1—8. 

^*^  DBSROTBns  und  An.  BnonofdART  in  den  Asnsl,  sc.  nai.  /F,  353 
id  416. 


40 

noch  Mar  eitel  bei  Lyon,  Arbagnoux  und  Ahergemen»  bei  Naniua  im 
iiin-Dept. ,  Chaieau  raux  bei  ChAHUcn-tur-Seine,  Verdim,  Vm- 
eoüleurs,,   Alen^on,   Valoffne  in  Nortnandie;   —  Ludwigedwf 

m 

bei  Kreulzburg  in  SeMeiien. 

A«  Die  Meeres-Algen  werden  seit  Agardh  in  mehre  Unter- 
ordnungen getheiJt.  Die  Ulvaciten  (3)  haben  ^  ein  rdhreoartigei 
oder  flaches,  häutiges,  niemals  geripptes  Laub,  und  lOfammenge- 
haurie  oder  zerstreut  stehende  Sporangien.  —  Die  Florideen  (i} 
besitzen  ein  lederartigas ,  selten  häutiges,  flaches  oder  Faden-f5rmiges, 
ungegliedertes  Laub  mit  bald  endsttndi^n,  fistig-  oder  kugelig-kapsel- 
artigen, bald  punktförmigen  und  zerstreuten  Sporangien.  —  DiaFuca- 
ceen.(5)  endlich  besitzen  ein  ebensolches  Laub  mit  deutlick  un- 
terschiedenen kapselartigen  oder  ins  Laub  eingesenkten  zerstreuten 
Sporangien.  Die  gegenwärtige,  dritte  Periode  liefert  foisile  Reste 
aus  diesen  drei  Abtheilungen  und  mehre  von  noch  unbestimmter 
Familie.  — -  Da  die  Fruktifikationen  selten  deutlich  sichtbar  sind,  so 
erscheinen  die  meisten  Bestimmungen  in  Beziehung  auf  die  noch 
lebenden  Algen  unsicher,  wesshalb  deren  Geschlechts-Namen  die  un- 
bestimmte Endigung  ites  erhalten. 

CodUes  Strenb.  1833. 

Ein  Ulvaceen-Geschlecht.  Laub  schwammförmig  und  schwammig, 
zylindrisch-röhrenförmig,  ohne  Regel  zusammengehäuft,  mit  Tiden 
steifen  Haaren  besetzt  und  mit  gefärbten  Kömchen  dicht  überstreot 

Arten:  2,  beide  im  lithographischen  Kalke  Pappenhehns,  und 
auf  diesen  Ort  beschränkt. 

1.  Codites  serpentinns  (o,  219).    Tf.  XIV,  Fg.  11  (n.STB.). 

Codites  serpentinns  t.  Stbiuib.  Flor.  V  et  VI,  20,  t.  3y  L  i;  —  l]iis* 
Plant.  fai§,  9. 

Laub  peitschenförmig,  zahlreich,  in  wirre  Rasen  zusammenge- 
häuft, stielrund,  stellenweise  rerdickt  oder  verengt,  an  den  Enden 
keulenförmig,  einfach  oder  selten  zweitheilig. 

CatderpUes  Stbbnb.    1833. 

Aus  gleicher  Unterordnung.  Von  Brongnurt  als  Sobgenus  an- 
genommen, Yon  Sternbero  zum  Genus  erhoben.  Laub  ästig  oder 
einfach,  stumpf,  fiederartig  zerschlitzt  oder  blätterig-schuppig;  Fie- 
derchen  und  Blättchen  zahlreich,  fast  dachziegelständig,  häutig  oder 
dick,  flach  oder  konkav. 


41 

Arten :  -13,  darch  alle  Fonnttionen  leittreul.  ZwöllT  finden  sich 
In  der  Oolithen-Periode  und  iwar  nur  in  b,  3  im  groMoolithischen 
Kalkfchiefer  Ten  SUneifUld  und  Scarborough  (b^),  8  im  litho- 
graphiichen  Schiefer  (b^  von  Pappenhehn  n.  ••  w.  C.  princeps 
von  PappmUkeim  wire  nach  MOwstbr  aus  Sepien-  (Acanthoteuthis-) 
Amen  gebildet  gewesen. 

1.  Gnalerpltes  eolobrlnus  (a,  290).   Tf. XIV,  Fg.  4  (n. Stb.) 

Canlerpitet  colobrieat  r,  Stbuitb.  Flor.  V  et  VI,  10,  t.  4,  f.  4;  — 
Une.  Pimmi.  /Sm».  a. 

Laab  istig,  etwas  sweitheilig;  Äste  stielrund,  Terlftngert,  böge- 
nig;  Blatt'SchAppclien  eiförmig,  stumpf,  angedrüclit  und  dachfiegel- 
st&ndig.  Von  Pappenhehn.  Steht,  wie  vorige,  nur  als  Repräsentant 
des  fossilen  Geschlechts  da. 

Sphaeroeocettes  Stkbnb.  1888. 

Zu  den  Plorideen  gehörig.  Laub  fast  lederartig,  flach,  iwei- 
theilig  oder  gefiedert,  auch  fadenförmig. 

Arten:  18,  ifovon  4  im  Obergangs-Gebirge,  1  in  der  Trias, 
9  im  Lias,  2  in  Oolithen  (n),  3  in  Kreide,  4  in  mittein  und  obern 
Tertiär-Schichten. 

].  Spliaerococcites  granulatus  (a,  220).    Tf.  14,  Fg.2. 

KnoMi  VersteiD.  I,  Tf.  VII  a,  Fg.  5. 

Algacites  graoaUtos  t.  Schloth.  Petrefk.  II,  45,  46,  t.  6,  f.  1. 
Algaeites  granularis  (v.  Schloth.)  t.  Mafidblsl.  Alp  30. 
Sphaerococcites  crenalatus  ▼.  Stbrnb.  Flor.  V,  VI,  p.  28;  —  Kran 
Jnra-Flora,  17,  Tf.  3,  Fg.  i,  3;  —  Uno.  Plant.  fo99.  S6. 

Laub  sehr  ästig;  Äste  und  Zweige  unter  spitzem  Winkel  aus- 
einandertretend, linienförmig ,  stumpf,  gleich  breit,  überall  fein  ge- 
kerbt. Es  gibt  manchfaltige  Spielarten;  gewöhnlich  sind  sie  kurz- 
istig,  wie  die  abgebildete,  zuweilen  auch  grösser;  selten  mit  lang- 
gezogenen, nach  dem  Ende  hin  etwas  breiter  werdenden  kerbig-zähnigen 
Asten,  oder  gedrungen  mit  kurzen  lappig  eingeschnitten- gezähnten 
Asten,  zwei  Varietäten ,  welche  man  bei  Kurr  abgebildet  findet.  Im 
liasschiefer  WürtiembergM  (bei  PHensbach,  IBoll,  Ohmden,  Woi- 
$eral fingen,  Balingen,  Metzingen  und  Orou-Eiilingen)  etwas 
tiefer  als  Ghondrites  Bollensis  —  und  in  Franken  (Banz).  An. 
Brovoniart  zweifelte  früher  an  der  Pflanzen-Natur  dieses  Körpers 
(Hhf.  tig.  I,  48). 


42 

Choiubites  Strrnb« 

Aus  der  Abtheilung  der  Florideen.  Laub  knorpelig,  faden- 
förmig, zweitheilig-äfltig ;  Aste  walzenförmig ,  aber  in  den  Abdrücken 
zusammengedruckt. 

Mit  diesem  Genus  hat  wenigstens  eine  Art  des  sehr  ungenügend 
charakterisirten  Genus  Tympanophora  LH.  grosse  Ähnlichkeit, 
weichet  Umger  indessen  noch  mit  Zweifel  aufrecht  erhält;  dahin  ge- 
hört auch  eine  der  zwei  Arten  Solenites  LH.,  während  die  andere 
Isoetites  anheimfallt,  daher  sich  Soleniles  gänzlich  auflöst 

Die  26  Chondrites- Arten  sind  durch  alle  Formationen  Yortheilt; 
doch  geJiört  über  die  Hälfte  derselben  an  die  Grenze  zwischen  Kreide- 
und  Tertiär-Zeit. 

1.  Chondrites  Bollensis.     Tf.  XIVS  Fg.  lab  (nach  Koke). 

Fucoides  BolleDtit  v.  Zirt.  i.  Württ.  Corresp.-BUtt  1839,  I,  18. 
Chondrites  Bollensi«  Kurr 'Jura-Flora  14,  Tf.  3,  Fg;.  3— 6;   —   Unc. 

PUni.  fo99,  le. 
?Fucoidet  TargioDii  ^Brgn.)  Zbi/bchR.  i.  Jb.  t84$^  178,  180;  —  Schaf- 

HAVTL  das.  693. 
PFucoides  intricatut  (Brgn.)  Schafh.  i.  Jb.  1^4^,  693;  Alpengeb.  62. 

Laub  2 — 3fiederig  ästig  oder  unregelmässig  gegabelt;  Äste 
linienförmig,  am  Anfang  und  £nde  verdünnt,  stumpf.  Im  Obrigen 
sehr  veränderlich,  bald  viel-  und  kurz-ästig,  Äste  fast  lanzettlich  (a); 
oder  (ßy)  mit  weniger  einfachen ,  sehr  verlängerten  bognigen  (Fig.  b) 
oder  geraden  Ästen,  oder  (5)  endlich  mit  vielen  2— 3fiederigen  aus* 
einanderstehenden  fein  fadenförmigen  Ästen  und  dann  dem  viel  jün- 
geren Ch.  intricatus  zum  Verwechseln  ähnlich,  wie  die  Varietäten 
a  und  /3  von  dem  ebenfalls  viel  jüngeren  Ch.  Targionii  selbst  für 
Brongniart  nicht  unterscheidbar  sind  (s.  oben,  S.  6  u.  a.).  Doch  zei- 
gen sich  vielfältige  Übergänge  zwischen  diesen  so  unähnlichen  Haupt- 
formen.  Vorkommen  im  Llas  JVürtiembergs  und  zwar  a  und  ß 
(unsere  2  Figuren)  in  den  oberen  Liasschiei^rn  (n^)  von  BoU, 
Pliembach  und  Ohmden:  y  in  dem  Lias-Sandstein  bei  Balingen  und 
den  Sandsteinen  des  braunen  Jura's  (n')  bei  Boll,  Zell,  Waiter- 
alfingen,  noch  schön  drehrund ;  d  in  Lias- Sandsteinen  bei  Plochingen 
und  etwas  gedrungener  in  den  untern  sandigen  LiasKalken  und  Gry- 
philen-Mergeln  bei  i9cA/t^6acA,  Plochingen,  Echterdingen,  Plie- 
ningen,  RommeUbach,  Möhringen  u.  s.  w.  Zu  dieser  Art  gehört 
zweifelsohne  auch  der  Fucoides  Targionii,  welchen  Zeuschner  bei 
ScliIo2i5  Arva  in  den  Karpathen  mit  Lias-Fossilien  (Ammonitcs  Co 


43 

nybearei,  Belemnites  brerii,  AticuIi  intequinlipis}  und  dann  wieder 
bei  Sxaflary  mit  Am.  Murchisonae,  A.  Tatricua  und  PentacEuiut 
subterea  [?]  in  derben  grauen  Mergeln  und  Kalksteinen  zitirt,  so  wie 
der  F.  Targionii  und  F.  intricatus,  welche  nach  Schafhautl  in 
den  Baißem$chen  Voralpen  der  Am.  costatus,  A.  Johnstoni,  Apty- 
chns  laraellosns,  Belemnites  pyramidalis  und  B.  oxyconus  in  den 
Wetxaehiefem  begleiten. 

HafymetUtes  Stbrnb.  1838. 

Aus  derselben  Unterordnung.  Laub  lederarlig  oder  fast  häutig, 
flach  oder  röhrenartig»  mit  h5ckerf5rmigen  oder  punktartigen  ins 
Laub  eingesenkten  Sporangien.  —  Begreift  zum  Theil  die  Subgenera 
Encoelites  und  Gigartioites  Brohgn.  in  sich. 

Arten:  14  (m, b1>^,  wovon  11  im  lithographischen  Kalke  von 
8olenhofen^  in  Pappenheim,  1  in  den  Schiefern  von  Stoneifield. 
Nur  S  In  Kreide  und  Pima'er  Quadersandstein  u.  s.  w.  —  Das  Genus 
im  Ganzen  kann  daher  als  für  den  weissen  Jura  bezeichnend  gelten. 

1.   Halymenites  Goldfussi   (a,  221). 

Achillenm  dabiam  Goldf.  Petref.  J,  t.  1,  f.  2. 

Halymenites  Goldfasst  v.  Stbriib.  Flor.  V,  VI,  80;  —  UifC.  Pimnt, 

fOS4.  32. 

Laub  walzig,  röhrenförmig,  •  mit  vielen  kömigen  Punktchen  dicht 
bestreut,  in  der  Mitte  dreitheilig ;  Äste  gegenstandig,  walzenförmig, 
am  Ende  verdünnt,  der  mittle  unpaare  grösser.     Solenkofeti, 

%  Halymenites  varins  (a,  221).  Tf.  XIV,  Fg.  3  (%). 

Halymenites  varint  v.  Stbrnb.  Flor.  Y,  VI,  29,  t.  2,  f.  4;  —  Urrc. 
PimU.  fo99.  21. 

Laub  röhrenförmig,  zweitheilig,  mit  Punkten  (welche  im  abge- 
bildeten Exemplare  wegen  beschädigter  OberflSche  nur  stellenweise 
sichtbar  sind)  dicht  bestreut.  Äste  walzenförmig,  stumpf,  hin  und 
vrieder  bognig  gezähnt,  theils  verlängert  und  gerade,  theils  ziemlich 
kun  und  fingertheillg.  Verlstelungs* Weise  und  -Winkel  äusserst  un* 
regelmässig.    Solenhofen. 

BaUosttchtis  Stebnb.  1833. 

Ebenfalls  ein  Flo  rid  i t.  Laub  lederartig,  röhrenförmig,  doppelt- 
fiederästig;  Oberfläche  durch  erhabene,  sich  kreutzende  Spirallinien 
in  kleine  Rauten/elder  abgetheilt,  in  deren  Mitte  je  ein  punktförmiges 
Sporangium  ins  Laub  eingesenkt  ist. 


44 

Arten:  eine,  im  lithographifchen  Kalke  Pappenhehnt. 
1.  Ballosticbas  ornatns  (o,  2Sr.  Tf. XIY, Fg.  5 ab (n. Sn.). 

Baliostichttt  ornatat  v.  Stbrnb.  Flor.  V,  VI,  31,  t.  S5,  f.  3;  —  Une. 
PimmL  fo99.  15. 

Müiuterta  Stbrniu  1838  (tum  üemlwwxu). 

Aus  derselben  Unterordnung.  Laub  lederartig,  röhrig,  walsen- 
förmig,  bald  einfach  und  in  Rasen  lusammengehäufl,  bald  iwet- 
theilig;  die  Oberflache  mit  lahlreichen  erhabenen,  unterbrochenen 
Queer-Linlen.  Die  punktförmigen  Sporangien  sind  lahlrdch,  ser- 
streut  zwischen  die  Streifen  ins  Laub  eingesenkt 

Es  ist  die  Unter abtheilung  Encoelites  bei  Ad.  Bronokurt; 
die  Sippe  Keckia  Glock.  ist  nach  Ungbr  damit  lu  Tcreinigen. 

Arten:  8,  woTon  3  im  lithographischen  Kalke  Pappenheim^ 
2  in  Sandsteinen  Mdhreni  und  Schleiiem,  die  wohl  lum  Quader 
gehören,  und  3  in  Flysch  und  lYlener  Sandstein,  welche  wahr- 
scheinlich an  die  Nummuliten- Formation  sich  anschliesseiu 

1.  Miinsteria  encoeloides  (a,222;.  Tf.XIV,Fg.  1  (n.BRSH.). 

Facoidet  (Encoelites)  encoeloidee  Baongn.  Aisf.  vi§,  fo99.  1»  S&y 

pl.  6,  f.  1  <Don  2);  ProiranM  p.  19  a.  198. 
Mfinsteria  clavata  t.  Stbrkb.  Flor.  ¥>  VI»  31;  —  Urro.  Piiml,  foBS,  li. 

Laub  aufrecht,  einfach,  keulenförmig,  in  Rasen  zusammenge- 
häuft; Queerstreifen  fein.  —  Bromgniart  möchte  sie  für  das  Ana- 
logen des  lebenden  Encoelium  bullosum  Aoardh  (Spec,  aig, 
J,  146)  von  La  RocheUe  u.  s.  w.  halten.  —  Zu  Solenhofen. 

Eticoettte9  Stbrnb«  1883. 

Aus  der  Unterordnung  der  Fucaceen.  Laub  Röhren-  oder 
Blasen-förmig ,  punktirt,  mit  Röhren-förmigen  Sporangien. 

Arten:  eine,  im  lithographischen  Kalke  von  Pappenheim. 
1.  Encoelites  Mertens!  (a,  222).      Tf. XIV,  Fg.  6  (n.  Str.). 

Encoelites  MerteDsii  v.  Stbunb.  Flor.  Y,  VI,  33,  t  3,  f.  S;  —    Drre. 
Piant,  fo99,  10.  ^ 

Laub  unregelmässig,  länglich,  bognig,  schwari,  sehr  stark  punk- 
tirt, mit  einer  Haut  bedeckt  (die  am  rechten  Rande  des  abgebil- 
deten Eiemplars  angefressen  ist). 


45 

(f)  CfitaietrUei  SrmifB.  188a 

Zu  den  Focadeen  gehörig.  Laub  sich  in  Tertchiedene  Or- 
gane trennend,  in  eine  Art  ästigen  Stengels  and  in  Butler»  wovon 
die  oi>eren  Zweig-artig  fadenförmig  sind  und  aneinander  gereiliete 
nisclien  tragen.  Die  Sporangien  sind  Ikst  Bi-ntnd,  hat  gestielt, 
Achsel-  und  Seiten*stftndig. 

Arten:  8—9,  wovon  nur  1  iweifelhafte  im  litliographischen 
Kalke  Pa^^enheimMt  4  aus  den  eocfinen  Kohlen-Schichten  von  Ra- 
äobüii  in  Croaiien  (die  man  bisher  =  m  gesetst  hatte)  2  aus  Lig- 
niten,  und  2 — 3  ans  Molasse  stammen.  Wir  hatten  in  der  ersten 
Auflage  des  Tollstftndiger  erhaltenen  Charakters  wegen  G.  Partschi 
abgebildet,  welcher  man  mit  andern  firüher  ein  höheres  Alter  an- 
gewiesen, nach  dessen  Berichtigung  nun  auch  die  2  Arten  in  p 
md  2  Arten  in  «  unserer  Tabelle  (Leth.  I,  2)  au  versetien  sind« 

1.  Cystoseirites  nntans.  Tl  XIV,  Fg.  8  (n.  Stb.). 

Cystoaoiritet  notant  t.  Stbrmb.  Flor.  V,  VI,  36,  t  7,  f.  1—3. 

Laub  fiederartig-ästig-beblättert;  Aste  linienförmig ,  auseinander- 
geneigt; Blätter  linien-lansettlich ,  lang  lugespitat,  sichelartig,  ein- 
aenrig,  auseinandergeneigt,  dicht-stehend,  auf  xwei  Seiten.  Unoer 
hat  diese  Art  nicht  aufgenommen.     Von  Solenhofen. 

2.  Cystoseirften  Partschi.  Tf.  XIV,  Fg.9  (n.  Stb.). 

Cyatoteirites  Fartsehii  v.  SraiiifB.  Flor.  V,  VI,  35,  t.  li,  f.  1. 

Laub  nreifiederästig-beblättert,  Blättchen  linear,  auseinanderge- 
neigt, Schoten-förmige  Bläschen  tragend,  welche  geschnäbelt,  stellenweise 
angeschwollen  und  bis  2"  lang  sind.  Aus  Zwischenschichten  zwischen 
Jurakalk  und  oberer  Kreide  zu  Szakadat  in  Tränt $plvanient  welche 
indessen  Partsch  so  wie  neuerlich  auch  Umobr  zur  Molasse  rechnen. 

Aftrocladttim  F.  Braun. 

Mit  nur  einer  Art,  A.  lineare  (Br.  i.  Mühst.  Beitr.  VI,  26) 
bekannt  und  noch  nicht  charakterisirt ;  kommt  im  Lias  F^anken$  vor. 

3.  Farne   (vgl.  i,  s.  3,  in,  s.  se). 

Von  Baum-artigen  Famen  kommt .  hier  nur  noch  ein  einziger, 
doch  charakteristischer  Fall  und  zwar  in  den  Wealden  vor,  aus  der 
Familie  der  Phthoropterideen.     KraUt-artige  sind  von  mehren  Fami- 


46 

licn  vorhanden  und  befonden  die  neteaderigen  Pecopteriden  cha- 
rakterisüsch. 

3  a.   Phthoropterideae   (Vgl  iii,  27). 

Krautartige  Famen  mit  unterirdischem  Wurzelstok,  der  gleich 
den  Blatt-Spindeln  von  Wurzeln  umhüllt  ist,  welche  krautartig  viel- 
gestaltig und  lusammengeknault  sind.  Die  Spindel-Narben  mit  Halb- 
mond- oder  Joch-,  selten  Ring-formigen  Geßss-BQndeln. 

Tempskya  Corba.  1846. 
Tf.  XXVIII,  Fg.  8abc  (nach  Fitton). 

Stamm Blatt-Spindel  gerundet,  gefaltet  oder  geflügelt, 

mit  dicklicher  Rinde  und  gedreiten  Gefiss-Bündeln,  wovon  das  grdssre 
halbmondförmig  und  oben  eingekrümmt  oder  ganz  geschlossen,  die 
kleineren  halbmondförmig  und  zu  beiden  Seiten  des  vorigen  sich  ent- 
gegenstehend sind.  Wurzeln  klein  und  sehr  zahlreich  mit  ntir  einem 
zentralen  Gefäss-Bfindel  (Corda).  —  Begreift  Arten  der  Sippe  Po- 
rös us  Cotta's  in  sich. 

Arten:  i,  wovon  3  in  den  alten  rothen  Sandsteinen  DeuUch- 
lands^    1  in  der  Wealden-Bildung  sehr  verbreitet  und  bezeichnend. 

Tempskya  Sehfmperi.  Tf.  XXVIII,  Fg.  8abc. 

Endogeniteg  erota  Stockes  und  Wbbb  in  Geoi.  Tran^.  1894^  S,  /, 
423,  pl.  46,  f.  1,  2,  pl.  47y  f.  Sab;  -  Maixt.  Tilg.  FosHU  54,  pl.  3, 
f.  1,  2;  iD  OeoL  Trans,  t,  lU.  213;  Geoi,  SE.  Engl.  236,  392,  pl.  4, 
f.  4,  5,  7;  —  Pitt,  in  Geoi.  Proeeed.  ^  Land,  Bdink,  fhilOM.  Mmgmv. 
1884,  IVy  49  >  Jabrb,  i886y  722;  in  Qsol.  Trams,  1887^  k,  IVy  164, 
167,  168,  172-176  c.  ic,  349,  pl.  19,  20;  —  Leih,  a,  582;  —  Dvml. 
Blonogr,  17,  i.  3,  f.  1. 

Por  0  8  US  marginatut  Cotta  DendroL  41,  t.  8,  f.  4,  5  {ifio  teste  in  Uli), 

Protopteris  erosa  Ung.  8gn.  107. 

Tempskya  Schimperi  Corda  1845,  Beitr.  83,  t.  59,  f.  1,2;  —  Uro. 
Plant,  foss.  201. 

Sedgwickia  yuccoides  Göpp.  1848  in  Nomenci.  fal.  1132. 

Spindel  dünne  mit  dünner  bräunlicher  Rinde,  mit  einem  grösseren 
halbmondförmigen  beiderseits  gleich  abgerundeten  und  mit  zwei  klei- 
nen sich  entgegenstehenden,  zurückgekrümmten  Gefass-Malen. 

Vegetabilische  Reste,  welche  sich  nach  Form  und  innerem  Bau 
nur  mit  Strünken  von  Baum-Famen  vergleichen  lassen.  Sie  sind 
V'—b*t  und  selten  9"  lang,  spindelförmig  (Fig.  a),  Keulen-,  lang 
oder  kurz  Kegei-förmig  (mit  ihrer  Längen-Achse  den  Schichten  pa- 


47 

illel  liegend  und  deithaib  oft  plattgedrückt).  Nach  der  gewöhn- 
Ichen  Beichaffenheit  der  äussern  Oberfläche  (Fg.  a,  bei  b  irergrös* 
ert)  scheinen  sie  aus  starken  schlangenfSnnigen  Holz-Bündeln  xusam- 
oengesetxt  und  von  weiten  Kanälen  wie  von  Wunn-Röhren  durch« 
ogen,  welche  hin  und  wieder  auf  der  Oberfläche  ausmünden  und 
iaan  wohl  auch  eine  Strecke  weit  offen  darauf  fortxiehen ;  was  nian 
ach  auf  dem  Queerschnitte  (o)  bestätigt  findet,  ohne  dkiraus  jedoch 
■enaueres  zu  erfahren.  Er  ist  nämlich  aus  einer  grossen  Aniahi 
Jeiner  Röhrchen  zusammengesetzt,  wie  sie  auch  an  der  Oberfläche 
wischen  den  rundlichen  Pasern  angedeutet  sind,  wozwischen  dann 
ine  geringe  Zahl  jener  weiten  Kanäle  zerstreut  liegt.  An  den  klei- 
leren  Exemplaren  sind  diese  Ruhren  so  weit  als  an  den  grossen. 
ludet  man  diese  Körper  noch  auf  ihrer  ersten  Lagerstätte  unverwit 
ert  und  unabgerollt,  so  haben  sie  immer  einen  mehre  Linien  dicken 
ind  selbst  noch  stärkeren  Üi>erzug  von  kohliger  Materie  mit  sehr  glatter 
Oberfläche  und  ohne  kenntliche  Pflanzen-Textur.  Fittoh  beschreibt 
ogar  ein  9'  langes,  etwas  plattgedrücktes  und  daher  12"  breites  und 
'"  dickes  Exemplar.  Auf  dem  Queerschnitte  erschien  die  Kohlen-Rinde 
tur  wenige  Linien  dick,  ragte  aber  an  beiden  Enden,  am  einen  3'  und 
m  andern  18"  weit  über  den  nur  4^6"  langen  Kern  hinaus.  Zu 
la$iing8  sind  Exemplare  mit  sehr  unregelmässiger  gelappter  Form 
orgekommen,  deren  Lappen  z.  Th.  nur  durch  sehr  dünne  Fort- 
Itze  untereinander  zusammenhingen  oder  sogar  völlig  getrennt  von 
inander  in  der  kohligen  Hülle  lagen,  welche  an  den  Stellen  des 
ntcrbrochenen  Zusammenhangs  der  ersten  dann  allein  die  ganze 
^icke  des  Fossils  einnahm.  Von  dieser  Hülle  befreit  war  der  Kern 
ann  manchen  Cactus-Arten  nicht  unähnlich. 

Vorkommen  in  den  mittein  oder  Hastings« Schichten  der  Wealden- 
'ormation  in  Sussex  an  mehren  Orten  von  Tilgate  Forest  und  um 
loMÜngs  (White  rock  und  St.  Leonards) ;  so  wie  in  den  oberen 
Schichten  —  im  Weald-clay  —  bei  Mulsey's  Farm  unfern  Pul- 
orough.  Dann  in  gleicher  Formation  Norddeutschlands  bei 
^^enndorf. 

Ic.    Gleiclienieae  Göpp.   (vgl.  in,  s.  27). 

Laccopteris  Sternb.  18!28. 

Wedel  gefiedert.  Hauptnenren  bis  zu  Ende  auslaufend ;  Seitcn- 
ferren  zweitheilig  ^  mit  gabeligen  oder  einfachen  Ästchen ;  die  mit- 
hin in   der  Mitte    des   Rückens  Häufchen-tragend.     Häufchen   zwei- 


48 

reihig   in  eine   haibkiigeJige  Grobe  eingesenkW.   aus  Sporangien  xu* 
sammengescixt. 

Arten:  3,  woTon  9  im  Scbieferthon  des  dort  bettimnit  ent 
nach  der  Hebung  des  FicM^gebirgeM  abgesetzten  Sandsteines»  also 
unteren  Liassandsteins  im  Barter  €hrund  unfern  Bari  bei  Ecker$^ 
darf,  westlich  von  Boffreuth,  einer  reichen  aber  örtlich  ganx  1m- 
schränliten  Bildung ;  die  dritte  in  Keuper*Lias*Schichten  [?]  xu  Veil' 
lahm  bei  Bajßreuth. 

Laccopteris  Branni.  Tf.  XIV^  Fg.  2abc  (n.  G5pp.). 

Laccopteris  Braanii  G5pp.  1841  in  Gatt  fosii.  Pilanx.  I^  7,  t  6»  mit 
Text;  -  W.  Braun  Beitr.  >  Collect.  151  u.  in  MfiiisT.  Beitr.  VI,  17; 
—  Vno.  Plmmi.  fo99,  306. 

Ein  langer  fingeriistiger  Stiel  trSgt  an  seinen  Ästen  gefiederte 
Wedel ;  die  Fiedern  an  ihrer  Basis  verschmälert ;  die  Flederchen  mtt 
breiter  Basis  angewachsen,  wechselstandig ,  lani ettUch-Iinear ,  gani 
stumpf,  gen&hert,  auseinander  ragend,  die  unteren  liurr,  Ei*lanxett- 
lich;  die  Nebennerren  unter  spitzem  Winkel  vom  Hauptnenren  aus» 
laufend,  zweitheilig,  ihre  Zweige  gegabelt  gleichlaufend,  die  Sporen 
aus  5  Sporangien  zusammengesetzt  a  ein  gefiederter  Wedel  mit 
abgebrochenen  Spitzen;  b  ein  Flederchen  Ton  oben,  c  eines  von 
unten  mit  Frucht-Häufchen. 

AjuManta  C.  F.  Baaun.  1812. 

Wedel  strahlig-gefiedert,  fruchtbare  und  unfruchtbare  von  glei- 
eher  Form.  Seitenrippen  rechtwinkelig  aus  der  Mittelrippe  ent- 
springend, gabelig,  am  unfruchtbaren  Wedel  unten  vorragend,  am 
fruchtbaren  mehr  innerlich,  in  der  Dicke  der  Flederchen  viereckige 
Felder  bildend,  mit  Nebenrippchen  zweiter  Ordnung.  Häufchen 
mittlen  auf  dem  Rücken  eines  Nebenrippchens  in  den  Vertiefungen 
jener  Felder  befestigt,  zweireihig,  sternförmig  aus  5 — 6  Kapseln 
gebildet,  welche  fast  kugelig  sind  und  der  Länge  nach  aufirelssen. 

Arten:  nur  eine,  im  Lias-Sandstein  Bayreuths  bei  Theta. 
Andriania  Barnthina.  Tf.  XIVS  Fg,  3abc  (n.  MOnst.). 

Andriania  Barutbinn  C.  F.  Braun  in  MOnst.  Beitr.  VI,  45,  t  lo;  — 
Uno.  PtanL  fast    S06. 

Wedel  strahlig-gefiedert.  Fiedem  9,  lansettlich,  gestielt  Flederchen 
linienförmig,  ganzrandig,  stumpflich,  sehr  dicht  an  einandergedrängt, 
mit  der  ganzen  Basis  angewachsen,  wechselständig,   doch  gegen  die 


40 

Spiue  hin  mehr  gegenilfindig.  Eine  Varietil  hal.Mracr«  Fiederchen, 
welche  weiter  aoseinanderstehen.  Fig»  3|i  die  Strahlen-Theilung  der 
BlalUtiele  und  ein  vollstSndiges  Fiederblatt,  dessen  über  3"  langer 
Stiel  abgekörzt  worden,  b  ein  vergrösiertes  StQckchen  mit  dem  Nerren- 
Verlauf,  c  ein  FmchlhSufchen. 

~  3  e.    Sphenopteridae  Göfp.   (vgl.  ui,  s.  S7). 

SphetwpterU  Ad.  Brokon.  1822. 

(Charakter  Tgl.  11,  n.  III,  S.  17).    . 

Arten:  Obwohl  %  aller  Arten  der  Stelnkohlen*-Ponüation  an- 
gehören, so  erscheinen  doch  einige  noch  in  den  Oöhthen  ond  von 
eigenthflmlicheo  Formen  in  den  Wealden,  weldie  darch  folgende 
Spezies  repriisentirt  werden. 

'      SphenopterisMantelli (0,574).  Tf.XXVIII,Fg.4ab(n.MNT.). 

^       HjmeDopteris  psilotoides  Stocks«  u.  Wbbb  iu-G^qL  Tr&ns.  1624, 
'  h^  /,  424 9  pl.  46,  r.  7,  pl.  47,  f.  2$  —  MaNt.  Tilg,  Foi§.  66,  pl.  1,  f.  ^y 

:i*         pl.  3,  f.  7,  pl.  3*,  f.  2,  pl.  20,  f.  1,  2;  —   Stbrnb.  Flor.  IV,  xxii. 
39      Sphenopteris  Mantelli  Ad.  Bncrr.  Pradr.  60,  198  und  Bisf.'Ji   1^0, 

pl.  45,  f.  3^7;   —   Mart.  i.  Geoi.  IV'mns,  6,  ///,  214i,2l5;  Oioi.  SB. 

Engi.  241,  242  c  ic,  391,  396;  -    Fitt.  in  GcoL  Tränt.  1837 ^  6,  lY, 

171,  351;  —  DoNK.  Monogr.  2,  t.  1,  f.  4a. 
-    Cheilaathites  Mantelli  G5pp.  foss.  Farn.  231. 

"Wedel  zweifach  fiederspaltig ;  Fiedem  einander  genähert  und 
Uatenfönnig;  Fiederchen  schief,  alle  einnervig,  schmal,  linien-keul- 
fQrmig,  am  Ende  schief  abgestutzt  und  etwas  ausgeschnitten,  am 
^Utfseren  Rande  etwas  länger.  Von  anderen  Arten  desselben  Ge- 
schlechts abweichend  durch  die  einfachen,  nicht  gelappten  Fieder- 
chen  und  das  ungegabelt  nach  dem  Ende  verlaufende  Nervchen 
(Brohgniart,  obwohl  Mantsll's  Zeichnungen  eine  Theilunrg  andeu- 
ten), und  desshalb  zum  Subgenus  Hymenopteris  erhoben. • 

Vorkommen  sowohl  in  der  mittlen  oder  Hastings-,  wie  in  den 

•    Unteren  oder  Ashbumham-Schichten  der  Wealden-Pormation  im  TU- 

'    9ate  Fore$i  und  zu  PouHceford  in  Suuex,  in  jenen  mit  noch  2 

minlichon   Arten;    dann  im  Hastings-Sand  von  TotUtridge^Welli  in 

«    ATeitf ;  —  in  gleicher  Formation  Bückeburgs  in  NorddeiiiacMand. 


)r 


Br«aii,  Lelhata  geognostica.    3.  Aufl.  IM. 


50 

3  f.    Pccopteridae    (Foimen  mit  neUaderigen  BlSttem). 

Cläthropterts 

(vgl.  die  Trias-Periode,  S.  33) 
ist  grosstentheils  oder  wohl  ganz  hieher  zu  zählen. 

Sageiwpteris  (Presl  1838)  G5pp. 

(in  SniirfB.  Fl.  YILYU!,  164). 

Wedel  gefiedert;  Fiederchen  zu  dreien  und  selten  zweien  za- 
sammengesetzt.  Hauptnerv  dick,  bis  zur  oder  fast  zur  Spitze  der 
Fiedcr  auslaufend;  Seitennerven  äusserst  fein  und  ästig,  alle  anter 
sich  gleich,  durch  Anastomose  viele  kleine  längsgezogene  unregel- 
mässig sechssei^üge  Feldcrchen  umschliessend.  Weicht  von  Dictyo- 
ptcris  ab  durch  Anwesenheit  des  Mittclncrvs,  von  Glossopleris  durch 
das  bis  zum  Rande  ausgebreitete  Nerven-Netz,  von  Lonchopterit  durch 
die  langsgezogenen  Maschen  und   einen  sehr  verschiedenen  Habitus. 

Arten:   4,  wovon  1  in  den  Steinkohlen,  1  im  Keuper,    1  im  i 
Lias?  und  1  im  Grossoolith  vorkommt,  von  welchen  Umgee  jedoch 
nur  die  vorletzte  bei  dieser  Sippe  belässt,  die  übrigen  als  gefingerte 
Acrostichttei-Arten  betrachtet. 

1.  Sag^enopteris  elong;ata.     Tf.  XXIY',  Fg.  4ab  (n.  GSpp.). 

Sagten opterit  elongata  Gupp.  1846  in  Gatt.  foss.  Pflanz.  Vj  vi,  llS» 
t.  15-16,  f.  1-7;  —  C.  F.  Biuvif  in  Flora  1847^  no.  6J  -  Cr«. 
Plant.  f099,  225. 

Glosaopteria  elongatn  MOnst.  i.  Jb.  I9M,  6io. 

Vier  auf  dem  Ende  eines  gemeinsamen  Stieles  sitzende  unge- 
theilte  Blättchen  sind  stumpf,  eiförmig  oder  länglich  eifdmrif; 
bis  fast  lanzettlich ^  die  mittein  gleichseitig,  die  seitlichen  kürzer  and 
am  Grunde  ungleichseitig;  der  Mittelnerv  flach,  über  die  Mitte  Mb- 
aus  fast  verschwindend.  Fig.  4  a  ein  ganzer  Wedel  in  natörUcher 
Grösse;  4b  Theil  eines  Fllederblättchens  vergrössert. 

In  einem  Schiefer  bei  Bayreuth,  welchen  Mt^NSTER  anfangs 
der  Lettenkohle  des  Keupers  zuschrieb,  Goppbrt  nach  dessen  Mit- 
theilungen dem  Lias  unterordnete,  Unobr  als  Keuper-Lias-SchicM 
bezeichnet,  ohne  eine  nähere  Begründung  der  Angabe  mitiulkeilai. 
Da  er  indessen  VeiUahm  als  den  Fundort  nennt,  so  verweisen  wir 
auf  Laccopteris  desshalb.  F^r  diese  Grenze  sind  die  netzaderigeo 
gefingerten  Farne  überhaupt  sehr  bezeichnend. 


l 


»1 

Thatmuitapterü  Göpp.  1841« 

Wedel  gestielt,  fusstheilig-gefingert«  Fiedern  fiedcrtheilig,  die 
chtbaren  und  nnfrachtbaren  von  gleicher  Gestalt  Hauptnenren 
rk,  ludanfend;  Seitennenren  durch  Anastomose  2 — 3  Reihen  un- 
Idier  sechsseitiger  Maschen  bildend,   Ton   welchen   die   xunSehst 

Mittelrippe  befindlichen  Teriängert  und  Am  grdssteh,  die  mittlen 
Üar  sind  und  ins  ihren  oberen  Winkeln  elnfaclie  oder  gahelige 
Tchen  gegen  den  Rand  senden.  Sporangien  über  die  ganze  Un- 
«ite  zerstreut,  rund,  sitzend  (?)  und  von  einem  vollständigen  viel- 
derigen  Ringe  eingefasst  Dazu  gehören  vrahrscheinlich  mitvor- 
omende  «:robfurchige  Stämme  von  einigen  Zollen  Dicke,  welche 
de  der  gefiederten  Wedel  trugen. 

Arten:  nur  eine  mit  Varietäten,  welche  Goppbkt  indessen  (No- 
neL  palaeoHt.  1266)  neulich  in  3  Arten  getrennt  hat. 

«anatopterisMuDSteri  (var. abbreviaU) Tf.XIV^, Fg.  1  (n.Gö.) 

anptopteris  creaata  Piibsl  in  SrBarrB.  Vorw.  Vlll,  168;  ^  Bkii- 
tm  Cob.  t.  4,  f.  4,  5. 

aomatopteris  Mfinsteri  Göpp.  1841  in  Gatt.  foas.  Pflanz.  I,  1-3, 
•f.  1-3. 
o.  T.  abbreviata  Göpp.  in  Nom.  1296  (Galt,  t  1,  f.  1). 

Pblebopteris  brevipinnata  Munst.  i.  Jb.  1886,  612. 
fi.  T.  elongata  Göpp.  i.  Sotm.  1266  (Gatt.  L  1,  f.  s,  t.  2,  f.  1—6). 

Pblebopteris  speciosa  Moüst.  i.  Jb.  169$y  511. 
y.  T.  lougiasima  Göpp.  in  Nom,  1266  (Gatt  t  3,  f.  1,  2). 

Pblebopteris    serrata,    Ph.    lons;ipinnata    Muhst,    i.   Jb. 

1896,  512. 

Die  Fiederchen   oder  Lappen   der  Fiedem  sind  bald  nur  kurz, 

1  ansehnlich  verlfingert   und   dann   schmal,   bognig  ausgeschweift 

s.  w.  —  Fg.  1  a  gibt  5  Fiedem   eines  fusstheiligen  Wedels    der 

:ekirzten   Varietät  (oder  Art);    b  eine  etwas  vcrgrösserte  Stelle 

Sporangien  von  Var.  elongata ,  c  diese  letzten  sehr  yergrössert. 

Vorkommen   mit  voriger;    vielleicht  auch   im  Liassandstein   zu 

harg. 

CamptopterU  (Presl  1838)  Göpp« 

Wedel  dicklich,  steif,  fussförmig-fiederspaltig.  Hauptnerven  cr- 
it,  dick,  auslaufend;  Nebennerven  gebogen  durch  Ineinandermün- 
I  unregelmissig  sechseckige  oder  queer  rechteckige  Maschen  bildend. 
Tchen  sehr  ästig ,  entweder  viereckige,  rechteckige  und  sechseckige 
»eben  bildend  oder  seltener  frei  endigend.    Sie  haben  durch  ihren 


52 

Nerven- Verlauf  Äbnlichkeilmk  Dikotjledonen*BUiUern ,  mit  welchen 
man  auch  einige  Arten  verwechselt  hatte.  Bkongniart  verband  sie 
mit  Phlebopteris. 

Arten:  3,  im  ?Keuper-  und  Unterllas-Sandstein  und  in  den 
OoUthen.  Mehre  früher  von  Prssl  hiexu  gerechnete  Arten  aüid  in 
die  nächstverwandten  Sippen  verwiesen  worden. 

Camptopteris  platyphylla.    Tf.XIV^  Fg.  Gab  (n.  Göpp.). 

Cainptopteris  platyphylla  G5pp.  G«tt.  fois.  Pflans.  HeflV-VI,  8.  Itt, 
t.  18-19;  —  Uno.  PimU,  /3»t#.  162. 

Wedel  gekielt,  fingerlg-gelappt ;  Lappen  angleich,  Ton  einer 
breiten  Basis  an  ablang ,  grob-  und  entfemt-zähnig,  runrelig ;  Haapt- 
nerven  an  der  Basis  der  Lappen  strahlig  vertheilt,  dick,  steif,  oben 
nierenförmig  und  bis  zur  Spitze  auslaufend ;  Nebennerven  abwech- 
selnd zu  zweien  sich  genähert;  die  Queerästchen  fast  gerade,  gleich- 
weit  auseinander  stehend,  gleichlaufend  verbunden.  Fg.  a  ein  Exem- 
plar, woran  man  unten  das  radiale  Auseinandertreten  von  6  Fiedem 
des  gefingerten  Wedels  sieht ^  ein  Fiederblatt  zur  Hälfte  erhalten; 
Fg.  b  eine  vergrösserte  Stelle  der  untern  Oberfläche. 

Diplodictytim  C.  F.  Braun  184a 

Wedel  Gederspaltig ;  die  Seitenrippen  erster  Ordnung  2 — 3reihige, 
mehr  und  minder  regelmässig  sechseckige  Maschen  darstellend,  die 
letzten  ohne  Theilung  in  den  Rand  auslaufend ;  die  der  zweiten  Ord- 
nung sehr  zahlreich,  kleine  rautenähnlich  sechseckige  Felder  bildend. 
Frucht-Bildung  unbekannt« 

Arten :  5,  alle  im  Unterlias-Sandstein  der  Thela  bei  Ba§^euikt 
doch  erst  eine  vollständiger  beschrieben. 

Diplodictyum  obtusilobum.  Tf.  XXIV^,  Fg.  5ab  (n.BRAvii 

b.  Mnst.). 

Diplodictyam  obtusilobum  Braui«  Beitr.  S.  9,  t.  2,  f.  11,  is  ^  Br. 
Collect.  151 ;  in  Mijnst.  Beilr.  VI,  16,  t.  13,  f.  11,  12^  —  Uno.  PImU. 
foBS,  164. 

Fg.  5  a  stellt  einen  fliederspaltigen  Wedel  vor,  Fg.  5  b  eine  ver- 
grösserte Stelle  der  Oberfläche,   um   die  Nerven  Bildung  zu  zeigen. 


Dictyophyüvm  Lindl.  et  Hutt. 

Diese  Namen  stellen  Lindley   und  Hutton  für  solche  Blätter 
mit  netzförmiger  Aderung  auf,  von  denen  es  zweifelhaft  ist,  ob  sie 


ZV  den  Dikotytodoncn  oder  Famen  gehdren  '^;  Ein^  hat  man  nach 
genauerer  Erkenntniss  in  andere  S^ipea-.Tenttzt,  andere  sidd  noch 
als  Rückstand  Torhanden,  deren  Goppsrt  insbesondere  noch  zwei 
aufzählt,  an  deren  Famen-Nalur  indessen  nicht  mehr  zu  zweifeln 
ist,  obschoil  es  sich  fragt,  ob  sie  nicht  noch  in  3  Spezies  geschie- 
den, ond  in  welche  Geinera  sie  eingereiht  werden  niitesen.  Da  sie 
niUiin  kein  bestimmt  charalterisirtes  Genus  bilden,  sondern  riur 
durch  negative  Merkmale  zusammengehalten  werden,  so  ist  es  nicht 
angemessen,  eine  Abbildung  davon  zu  geben. 

p  ■ 

Dictyophyllum  rug;o8um« 

lO  Phyllitea  aervolosaa  Philup«  Yarksh,^/^  154,  t  8,  fL  9. 

Dictyopbylluni  ragosum  LH.  Fo9§.  fl,  Uy  65,  66,  t.  104;   — 

GdffP.  in  fimam,  feimetmt.  22;  in  £ii»m.  423. 
Polypoditts  beracliifolioa  Gdrt.  1836  In  Foss.  Farn.  344;   — 

Um.  PiMl. /Wff.  16T.  1  • 

Phlebopteris  Pliillipsi  Baoh.  JKtl;  I,  877,  t  132,  f.  3,  t  133,  f.  I. 
?b)  Phjllites  ....  Stbrivb.  Fl.  Vonr.  IV,  44,  t.  42,  f.  2. 
Filicitea  Hit.  Letk,  nisc.  t.  83,  f.  1. 
Phlebopferis  Nilssoni  Baoii.  ttUL  /,  376,  t.  |82,  f.  2  (excL  syii. 

Stbrub.) 
Uuercites  lebalna  Bsiip,  Cob.  22,  1.4»  f .  1  (et  3?). 
Camptepteris  Nilsoni  Paasi.  i.  Szbiuib.  FIimt.  ?II,  VIII,  168»  — 

DOM.  iD  PaUoDtogr.  I,  119,  t.  14,  f.  1—3;  ~  Ung.  Plmni.  fou,  163. 
Camptopteris  biloba  Prbsl  i.  STSiinB.  Flor.  VII,  VIII,  168. 

Wedel  tief  fiederspaltig;  Lappcui  entfernt  und  wechselstandig, 
grobxähnjg,  länglich;  die  Endlappen  verlängert,  zugespitet;  der 
Mittelnerv  deutlich ,  die  Seitennerven  netzartig  (bei  b  scheinen  die 
Lappen  breiter  qnd  mehr  gegenständig  zu  seyn;  da  es  nicht  gewiss 
ist,  ob  a  und  b  zusammengeböron ,  so  führen  wir  ihre  Synonyme 
getrennt  auf.  Uvqkr  stellt  nach  Göppset's  früherem  Beispiele  jdie 
Form  a  zu  Polypodites,  da  er  an  der  netzaderigen  Bildung  der 
Nerven  zu  zweifeln  scheint,  welche  doch  in  Bfioi9GNiART*s  Abbildung 
so  bestimmt  hervortreten  und  trennt  davon  die  Form  b  mit  ihren 
Synonymen,  als  eine  allerdings  noch  zweifelhafte  Camptopteris-Art. 
Auch  die  übrigen  Arten  führt  Umokr  nur  mit  Zweifel  an.  Erste  kommt 
nur  im  Gross-Oolith  zu  Scarborough  in  Yorkshire,  zu  Hinter- 
hol%  bei  Waidhof en,  am  Kirchberg  und  im  Pechgraben  in  Osler- 


*    Jabrb.  i896j  609. 


y     «1    f  c    ; .  -  '  W.:^.  Ji  «ML  Twmm.  K  tiM^  lU  tf  Mri.» 
t\'.  *    y.      Ui    r^'.  y   l.  f  l.  "  F««  CmL  Mmm^4m/itr, Mfi 
H^f,        kt*«.  M  ^m««.  flnr.TB-fm  ifr;  —  CSivp.  in  JVamm 
><M  fA*f,i    llr/yr  Fi«».  /I.  fif,  11%  ^171,  t  5»— 60]. 
I'^^i  f^'fAtf*  M  r^fffi  fiUf  «■  OMb  KfB.  gj  <f  PIfltfL  /bot.  166. 

Wp.^I  »wpMf.h  fiftderspalliir:  Fiedeni  linear,  Terlingert, 
hithf'fl  f'tfAi'.tüif.n  kl^in,  Jänglith-eiförmig,  stumpf,  bis  xv  1 
pthmtil,  fli#ti^.  pnm  an  di«  Spindel  angewachsen;  alle  a 
HwU  f  h^ifi'rifl  li^r  MKtelnerv  f|[erade  and  stark  eingedrüekL 
flii«  Mf  l/rrifiiil|fi'  Aftrntrif(  CliRi  Fg.  b  vergrössert)  nnterscheideC  i 
All  tfiii  ihiliM'ii  IVc.optms  Arten ,  die  Kleinheit  und  das  töIcs 
liMfntni'yii  (tiH  rtrdrrrhrn  van  filteren  Arten  dieses  Geiclli 
lifMKiK  AhlillitiiiiK  h1I*1  ""r  ein  Fiederblatt  nebst  einem  TeigiM 
IJMili-  \iMkoinnirii  in  den  mitteln  oder  Tilgate - ScUctet 
\1 1  .il.l.n  ronnutloii  in  »ViiMfj';  s«  Xuffield  in  Airrey  (Gsff 
li.i  rtiiMHii^»  III  .Var#f-fy«fitArrrlrÄ  ebenfoUs  in  des  Va 
itht  u  t  1  UmiN  ^  in«  v,rhono  d<»r  sündigen  Kreide-GfauccaTf*,  ^ 
•il*    \t\iM\'i1oi«i    tlo\  \otii:^n    brxoivhnet   «orden.    i«  rMerwdt 


•       *•  •  ■     N  ■■     «k      .'.;■.  ?    «»-i':    mi    c 


SS 

neUförmigen  Adern  hieriier  gerechnel,  nich  deren  Aiuiciieidiuig  m 
Sagenopteris  von  den 

Arten:  nur  noch  eine  übrig  bleibt,  die  im  oberen  Moorland- 
Sandstein  und  Schiefer  des  Gross  Ooliths  sa  ßcarbormigh  in  York" 
Mhire  Torkommt.  Unoee  rechnet  aber  die  oben  erwähnten  5  Sa- 
genopteris-Arten  hieiu  <4  aus  Keuper,  1  aus  Oolith),  die  sieh  durch 
ihre  fingerig-gethdlten  Wedel  unterscheiden.    « 

Acrontichltes  Wiliiamsonis.  TL  XXIV^,  Fg.  2ab. 

Pecopteris  Williamsonis  Brgft.  Hisi.  /,  3S4,  pl.  llo,  f.  l,  2>  — 

LniDi»  n.  HuTT.  Fot#.  fl.  11,  1S5,  pl.  120. 
Pecopteris  cortata  PtoKL.  Yorktb.  1,  153,  t.  8,  1 12,  1. 10,  f.  7. 
Aeroatiehitea  Williamaoaia  Oörr.  (18M)  foss.  Farn.  285;  •*-  Uro. 

PUtmi.  fois.  141. 

Wedel  doppelt  gefiedert;  Fiedem  xiemlich  offenstehend;  Fieder- 
eben  von  einander  entfernt,  ungetheilt,  bogenförmig'elliptisch,  am 
Ende  gerundet,  mit  breiterer  Basis  an  die  Spindel  angewachsen; 
Unterseite  mit  Häufchen  bedeckt;  Spindel  dick;  Mittclnerv  deutlich, 
Seitennerven  schief  ansteigend,  2— dgabelig  (Fg.  b). 

PofygUchites  Prbsl  1888. 

Wedel  dreifach,  oben  zweifach  gefiedert;  Fiedeiblätter  länglich- 
lanzettlich;  erste  Fiederchen  wechselständig,  rechtwinkelig  ausein- 
anderstehend, fast  sitzend,  lineal-lanzetUich ,  spitz,  spitz-sägozähnig, 
am  Grunde  verengt;  Lappen  Ei-formig,  etwas  spitz,  ganzrandig  oder 
feinsSgezähnig.  Spindeln  drehrund.  Rippen  dünne ;  Nebenrippen 
sehr  fein,  wechselweise  fiederständig,  einfach,  nach  vorn  und  innen 
gekriunmt  Frucht-Häufchen  mitten  auf  den  Nebenrippeii  sitzend, 
eines  auf  jedem  Lappen  oder  Zahne  des  Wedels,  klein,  mit  einem 
kreisrunden,  in  der  Mitte  genabelten  und  festsitzenden  Indusium 
versehen.     Mit  dem  lebenden  Genus  Polystichum  nahe  verwandt. 

Arten:  2,  doch  nur  eine  beschrieben,  im  oberen  Theile  der 
Gross-Oolithe  zu  Scarborough  in  Yorkshire, 

Polystichites  Murrayanus.  Tt.  XIV^  Fg.  3. 

? Pecopteris  Piageiii  Brgn.  Prodr.  198. 

Pecopteria  Murrayanas   Bgn.  HUt.  /,  358,  L  126,  f.  1—6,  t  137, 

f.  4,  5;  —  Uno.  Piani.  foM,  179. 
Poljrstichites  Murrayanus  Pabbl   1838   io  Stbanb.   Flor.  yil-VIII, 

117 ;  —  Gorr.  in  Index  fUeoni.  /,  23,  //,  1028. 

Wedel  2 — 3fach  gefiedert;  Spindeln  glatt  und  bognig;  die  obem 
Ficdern  Ifach,  die  untern  2fach  gefiedert,  Fiederchen  am  Grunde  zu- 


BammengeiogeD,  eifftrmig-dreieekig,  stumpf,  gekerbt  oder  fiedenpahig; 
Lappen  stumpf,  schief,  Rippchen  zweifach  gefiedert,  kaum  mter- 
scheidbalr,  ia.  eiD  dickes  Parenchjro  eingesenkt  Unsere  Abbildung 
liefert  drei  nebeneinander  liegende  Fiedem  eines  Wedels  und  ein 
vergrössertes  Fiederchen  mit  seinen  Nerven.  Die  Überreste  der  tob 
der  Insel  Bornholm  stammenden  Pec.  Pingeli  sind  lu  unbedeutend, 
um  mit  Sicherheit  zu  bestimmen,  ob  sie  zur  n&mfithen  Art  gehören. 

PachypterU  Ad.  Brgn.  1838;  Dick-Wedel*. 

Wedel  einfach  oder  doppelt  gefiedert;  Blättchen  ganz,  dick, 
Leder-artig,  ohne  oder  mit  einer  einfachen  Mittelrippe,  an  der  Basis 
verengt  und  an  der  Spindel  mit  schmalem  Saume  herablaufend«  — 
Am  meisten  verwandt  mit  einigen  JVeuAii//dln(ftsc/ien  Asplenien; 
ausgereicdriet  durch  parallele  Seitennerven,  von  Unokr  jedoch  mit 
Zweifel  zu  den  Gycadeen  versetzt. 

Arten:  8  bis  11,  wovon  1 — 4  in  der  Steinkohlen-Formation 
und  der  Pfcfmischen  Formation  Russlands ,  5  noch  nicht  beschrie- 
bene im  Unterlias-Sandstein  von  Bayreuth  (Fr.  Braun)  und  2  zwi-^ 
sehen  dem  untern  und  grossen  Oolith  von  Whiiby  in  Yorkshire. 

1.  Paehypteris  ovata  (o,  324).    Tf.  XIV,  Fg.  7a b   (vergr. 
nach  Brov.). 

Neoropterls  laevigata  Phill.  Yorksh.  153,  pl.  10,  f.  9;^  Woobw. 

SynoifS,  3. 
Pacbjrpteris   ovata   Ao.  BnoriGif.   18Z8  in  Diei.  L VII ^   SO,   101  = 
"*    Prodp.  p.  49,  198;  —  Hist.  I,  168,  t  46,  f.  2;  —  Prb»l  in  Stbrnb.  Fl.  VII 

—  VIII,  56;  —  Göpp.  FiL  foss.  180;  ÜNo.  PL  /os9.  30&. 

Durch  die  Form  der  Blätter  von  P.  lanceolata  (Sphenopteris 
lanceolata  Phill.  Yorksh.  pl.  x,  Fg.  6)  verschieden  und  durch  sei- 
nen Namen  hinreichend  bezeichnet.  Im  untern  Moorland-Sandstein 
und  -Schiefer  des  untern  Ooliths  zu  Eglon  Moore  und  Ifoitam- 
Wyke  in  Yorkshire. 

5.  (Ilydropterides)  MarsileaGeae. 

Wasserpflanzen  mit  ästigen  Wurzelstock-artigen  Stengeln,  dutch 
End-Fortbildung  wachsend.     In  der  Milte    eine    holzige   Achse   aus 


*  GoppBRT  zählte  die  Sippe  im  Enumerator  noch  im  Anfang  zu  den 
Farnen  auf,  obwohl  er  schon  in  seinen  „Gattungen  fossiler  Pflanzen  III 
—IV,  46**  crkULrt  hatte,  dass  sie  gar  kein  Famen-Geschlecht  «eye. 


&7 

wftnitsa  and  Ring-GeÜMeii  und  farlingeitBii  Zellen?  Blfittar  Tom 
Stengel  untertchieden,  einfkoh  oder  suMnunengesetit;  an,  deren 
Grunde  ein-  bis  mehr-f&chrige  Fruktifikationen  (Sporocarpia),  welche 
iweieriei  Organe  enthalten  (Ubiqei^). 

Jeaiipatdüi  Uno.  1845. 

(Bai er a  C.  F.  Bajtinf  1841^  nam  Aajera  Stbrivb.  1825.) 
Haupt-Nerren  des  Laubes  mehrfach   zweilheilig;   Nenrchen  und 
Äderchen  In  unregelm&saige  yerlSngert   sechsseitige  Maschen  xusam* 
menfllessend.    Fruktifikationen  kapselartig,  eiförmig,  gestielt,  gedreit 
oder  doppelt  gedreit 

Arten :  drei,  eine  in  den  Oolithen  und  3  in  den  Wealden.  Eine 
Art  (Baiera  Huttoni,  wenn  damit  nicht  eine  eigentliche  Bajere  ge- 
meitit  ist)  soll  nach  An.  Brokgnurt  identisch  hn  Lias  von  Bay^ 
remth  und  in  den  Oolithen  von  8cmrboromgh  vorkommen  \ 

Jeanpaulia  dichotomä.  Tf.  XIV^,  Fg.  5  abcde. 

Spbaeroccitea  Mfinsteriaaus  Sraarni.  Fl.  II,  105,  t.  ti,  f.  3. ' 
Bajera  dicbotoma  C.  F.  BaAUV  in  Flora  1841  ^  33;  —  Beitr.  15,  t...!, 

f.  1— 10>  iD  MuNST.  Beitr.  VI,  20,  t.  13,  f.  1-10. 
Jeaupaalia  dicbotoma  Cito.  Stfnoin.  112;  Plani,  fa99,  224;  i.  Jb. 

1848,  286. 
efr,  Bayer a  Huttooi  Ad.  BaoTfoif. 

Laub   ßicherförmig ,   xweitheilig,   ästig,    die   mehmervigen  Äste 

und  einnervigen  Ästchen  gegabelt,  linfenförmig,  ganzrandig,  der  Länge 

nach  nervig-gestreift;  die  untersten  Gabelungen  mit  ungleichen,   am 

Ende  stumpflichen  Lappen.     Fg.  5  a  ein  ausgebildeter  Wedel,  b  ein 

vergrösserter  Theil  desselben   mit  dem  Nerven-Verlauf;  c  eine  dop* 

peUgedreite  noch  unreife,    d  eine    einfach   gedreite  reife  Frucht;    e 

ein  Strunk-Fragment  mit  noch  ansitzenden  Blattstielen.    Von  weiterer 

geologischer  Verbreitung.   Im  Keuper-Sandstein  [7]  von  Strtdlendorf 

in  Bayern  und   zu  Binierholz  bei  Waidhofen  in  Ostreich,    Im 

Lias-Sandstein  an  der  Theta  bei  Bayreuth, 

5'.  (Hydropterides)  Selagines. 

Kraut-artige  Pflanzen  mit  einfachem  kurzem  Strünke,  durch 
Fortbildung  am  Ende  wachsend,  mit  kurzer  holziger  Achse,  welche 
Gelässbündel  gebogen-strahlig  durch  die  Rinde  ieu  Blättern  und  Wur- 
zebi  sendet«  Die  Gel&sse  sind  spirale  und  Eing-Gefässe.  Blätter 
pfriemenfönnig.     Sporen-Behälter  in  die  ausgebreitete  Basis  der  Blätter 

*    Jahrb.  18M,  112. 


56 

eingesenkt  und  an  den  Mittel-Nenr  angewachsen,  Tielßeherig,  mil  fiet- 
fischigen  Keimchen  and  Sporen  erfüllt  (Unobr). 

IsoettUt  Göpp.  1837. 

(in  Gbrh.  Alineral.  438.) 

Der  Pflanzenstock  einfach,  niedergedrückt,  mit  einfachen  linearen 
Blättern  versehen. 

Arten:  vier,  wovon  1  im  Lias- Sandstein,  2  in  den  Oolithen 
und  1  (Isoetes  Al.  Braun)  im  Öninger  Tertiär-Gebirge. 

1.  Isoetites  crociformis.  Tf.  XIV^  Fg.  ۥ 

laoetites  crociformit  MGntr.  Beitr.  V,  107,  t  4,  f.  4;  —  Uno.  PImI. 
/a##.  aS6. 

Der  Stock  einfach,  flachgedrückt^  zwiebelfdrmig,  unten  abge« 
stutzt,  oben  eingenommen  von  linearen  Blättern,  die  an  ihrem  Grande 
vereinigt  sind.    Abbildung  nach  Münster. 

2.  Isoetites  Murrayanus  Uno.  Plant.  fo8$.  226. 

Soleoites  MarrayaoA  LH.  fow.  Fl.  H,  t.  121. 
(Isoetites)  Soleoites  Marrsfana  Ufio.  Syn.  115. 
Flabellaria  viminea   Phill.    Y.  T,    154,   182,  t.    10,  f.  IS  (Blitler 
ohne  Stock). 

Der  Stock  flach  kugelig;  die  Blätter  dicht  gedrängt,  linear- 
pfriemenförmig,  röhrig,  zwei-sclftieidig,  gestreift,  gekrümmt,  ohne  Nerv. 
In  der  Oolith-Formation  der  Oriithosper  Bay  u.  s.  w.  in  York- 
$hire,  sowohl  in  den  untern  als  obem  Moorland-Sandsteinen  und 
-Schiefern. 

Sphaereda  LH.  1837. 

Ein  zweifelhaftes  Geschlecht,  dessen  Charakteristik  wir  nicht 
mittheilen  können;  dessen  Stellung  bei  den  Selagines  auch  nur  un- 
sicher  ist. 

Einzige  Art:  Sph.  paradoxa  LH.  foss.  Flor.  III,  t.  159.  Aus 
dem  untern  Moorland-Sandstein  und  -Schiefer  zu  Clouffhton  in  Tork- 
ghire, 

9.  Lycopodiaceac  DeC. 

PstlolUes  MOnst.  1842. 

Eine  unvollständig  bekannte  und  charakterisirte  Sippe  von  un- 
sichrer Familie,  welche  Fk.  Braun  dem  Psilotum  triquctum  Schwarz 


md  jungen  Weddclien  yon  Sdniaet  nahe  stehend  findet  Sie  be- 
rohe!  »of  einem  flafchenf5rmigen  Rhiionit  mit  Unebenheiten  Ton  5'^' 
Ungo  und  bis  jt'"  Dicke,  woraos  sich  ein  iV  langer  fadenfSrmiger 
Stengel  erhebt»  sieh  an  der  Spitze  doppelt  gabelt  und  noch  om  3^'' 
teriingert  (Fg.  a).  Unter  der  Lnpe  betrachtet  xeigt  der  Stengel  (b) 
Eindrücke,  wie  Jbei  vielen  Lycopodiaceen  and  insbesondere  Psilotom. 
Arten:  zwei,  aus  Oolithen  und  Jurakalk.    . 

Pnilotiten  filiformis.  Tf.  Xin  Fg.  7ab. 

Pailotite«  filiformis  MornT.  Beitr.  V,  loS,  t  13,  f.  11,  t.  16,  f.  20; 
—  Ud«.  Piml.  föBs,  219  {imL  Lyeopod.  dabiat). 

Im  Jurakalk-Schiefer  (■'')  zu  Daliing  bei  Monheim. 

12.  Gramineae. 

Bqßera  Stbrkb.  18!85  (fimi  Vn.  Brauit). 

Das  Genus  wurde  anfangs  zu  den  Astcrophylliten,  nachher  von 
Unoer  unter  Zweifel  zu  den  Gramineen  gezogen.  Es  beruhet  auf 
einem  gegliederten  baumartigen  Strünke,  dessen  Gelenke  wie  bei 
Bambus  angeschwollen  sind. 

Einzige  Art,  im  Lias- Sandsteine  von  JToer  in  Schoonen. 

Bajera  Scan! ca.  Tf.  XIV^,  Fg.  9. 

Bajera  Scanica  Stbrnb.  Fl.  Vorw.  182S,  IV,  28,  41,  t.  47,  f.  2;  —  Uno* 
Pimmi.  fo99,  311. 

Unsere  Abbildung  stellt  den  Strunk  nach  der  rohen  Original- 
Zeichnung  bei  Stsrnbkro  dar. 

24.  PaDdaneae  R.  Brown. 

Podocarya  (?R.  Brown.)  Buckl.  1838. 

Frucht  feinkugelig,  Beeren-artig  mit  Sternen  -  bedecktem  Epi- 
carpium.  Darunter  die  länglichen  Saamen  sehr  zahlreich  oberfläch- 
lich in  Frucht-ZeUen  eingeschlossen,  durch  eine  faserige  aus  deren 
Stielen  gebildete  Schicht  gestützt,  welche  wieder  auf  einem  kegel- 
förmigen Fmchtboden  sitzen,  dessen  kleine  Narben  deren  Anfangen 
entsprechen. 

Art:  eine,  aus  dem  untern  Oolithe  von  Chtxrtnouth  in  JDor- 
$ei$hire. 

Podocarya  Bucklandl.  Tf.  XV>,  Fg.  labcd. 

Podocarya  Bockl.  Geol.  aod  Min.,  Tf.  lxiii,  mit  Erklär. 
Podocaria  Bucklandi  Uno.  Fluni.  fp##.  327. 


00 

Fg.  a.  Die  Pracht  gröastOBtheili  mil  DiU&rlicher  Giyerfllcbe; 
b  dieselbe  von  der  Gegenseite  bis  auf  den  Frucbtboden  hinein  an- 
gebrochen,  so  dass  man  an  einem  nach  aussen  hin  benarbten  Frucht- 
boden die  faserig^  Stiel-Schicht,  die  der  Oberfläche  genftherten 
Saamen-Zelien  und  in  einigen  derselben  die  Saamen  erkennt;  e  eine 
Tergrösserte  Stelle  der  Oberfläche,  d  ein  Saamen  vergrössert 

26.  Smiiaceae  (Liliaceae). 

Bticklandia  Ad.  Bron.  1848. 

Schaft  bedeckt  mit  netzförmigen  Fasern,  worauf  die  Blätter, 
welche  nicht  stengelumfassend,  sondern  deren  Stiele  bis  an  ihre 
Basis  frei  sind,  eingefugt  waren  (es  sind  daher  Blattstiele  und  keine 
Fruchtschuppen  und  Narben). 

Arten:  1,  gross  im  OoUth  Englands  (Schicht  a^)  zu  Sto^ 
nesfield  bei  Oxford. 

1.  Buckla»dlasquamo8a(a,  224).  Tf. XV,  Fg.  1  (n. Stb.  y^). 

Amentum  ?  Cycadeoideae  Bookl.  in  Geol.  Trmnsaei,  ky  11,  400. 
Conites  Bucklaadi  v.  Stbrivb.  Flor.  III,  36,  30,  t  30. 
Bucklandia  squamosa  Bronon.  Prodr,  125  ff.,  200 ;  —  Uno.  Pimui. 

foM9.  315. 
Cycaditet    Backlandi    Presl    in   Stbrrb.  Fl.  Vil-^VIU,    104;  — 

Gopp.  in  Nomenel,  fil,  371. 
Encephalartos  Backlandi  Miqobl  Monogr»  Cycmd,  68. 

Dieser  Stamm  besitzt  eine  zentrale  Achse,  welche  mit  anasto- 
mosirenden  Furchen,  die  ihm  eine  netzförmige  Oberfläche  mit  klei^ 
nen  schmalen,  lanzettlichen,  in  die  Länge  gerichteten  Maschen  geben, 
bedeckt  ist.  Diese  Achse  umgibt  dann  eine  falsche  Rinde,  tut  deä 
Blatt-Kissen  bestehend,  deren  Oberfläche  breite  rhomboidale  Felder 
an  den  Stellen,  wo  die  Blätter  entsprangen,  darbietet,  welche  un- 
vollkommen miteinander  verschmolzen  sind  und  sich  von  unten  nach 
oben  dachziegelartig  etwas  zu  bedecken  scheinen :  Alles  ganz  wie 
bei  Xanthorrhoea ,  deren  Blatt-Kissen  aber  organisch  nicht,  sondern 
nur  durch  Harz  -Masse  verbunden  sind.  —  Mit  dem  der  Cycadeen,  wohin 
sie  auch  Göppert  stellt,  haben  diese  Strünke  nur  eine  äussere  Ähnlich- 
keit.    Die  Achse  sieht  man  in  der  Abbildung  unten  längs  der  Mitte. 

44.     Cycadeen  (vgl.  in,  34) 

haben  Strünke,  Blätter  und  Früchte  geliefert;  die  ersten  mit  anein- 
anderliegenden, rautenförmigen,  oben  grösser  und  länger  werdenden 
Feldern,  worin  die  rautenförmigen  Blaltnarbcn  liegen,  bedeckt. 


Gl 

♦  Wedel. 

Xib9onia  Ad.  Bron.  1825. 

litter  gefiedert;  Fiederchen  genähert,  ablang,  mehr  oder  we- 
rerlingert,   am  Ende  abgerundet  oder  spitz,   mit   der  ganzen 

Ihrer  Baaia  an  den  Blattstiel  angewachsen;  mit  parallelen 
I,  Ton  welchen  einige  Tiel  deutlicher  als  je  eines  oder  mehre 
cfaenliegende  sind.     Die  Arten,  bei  welchen  je  ein  dicker  mit 

dAnneren  Blatt- Nerven  abwechselt,  bilden  MiauBL*s  Genus 
B  g  c  >  >  J^Q^  ^o  ^®  dOnnen  zahlreicher  sind ,  dessen 
onia  im  engem  Sinne.  Einige  waren  früher  mit  Zamites 
lerophyllum  verbunden  oder  als  Cycaditen  aofgez&hlt 
I» 

irten  12,  wovon  1  im  Bunten,  1—2  im  ?&eaper-SandsteiDe, 
•rigen  mi  Llas  -  Sandstein  und  weiterhin  in  den  Oollthen  vor- 
;n. 

*  NilssoDia  Mjq. 

sonia  bre?is    [a,  153).  Tf.  XUI,  Fg.  3. 

es  brevi«  Prbsl  id  Stbjiks.  Fior.  YII,  Vlity  108« 
Dsia   breviB  Ad.  Brgn.  in  Ännal,  ^e,  nßi.  iV ,  218,  t.  IS,  f,  4,  5; 
!f-.  95,  195  ;  —  Hiiuxvo.  Leih.  Suee.  100,  t.  34,  f.  1,  t  42,  f.  2;  — 
[ra.  Pal.  I,  124,  t.  17,  f.  6,  8?;  —  Vvg,  SynapM.  159;  fl.  f099,  296. 

iederchen  wechselständig,  ganzrandig,    rechtwinkelig  vom  Blatt 

»indel  abstehend,  dicht  aneinanderliegend,  länglich  lanzettlich, 

\  mit  3  dickeren  Nerven,  zwischen  welchen  je  3  feinere  punk- 

egen.     Im  Unterlias-Sandstein  von  Halbersladt  und  im  Sand- 

von  Hoer  und   daher  wahrscheinlich  nicht  mehr  dem  Keuper, 

n  schon  dem  Lias   angehörig,   wo    auch  die  meisten  übrigen 

zu  Hause  sind. 

***  Hisingera-Arten  M19. 

sonia  Brongniarti.  Tf.  XXVIII,  Fg.  14. 

Altes  Brongniarti  Mant.  SE.  jffnff.  288  c.  ic,  391. 

onia  Brongniarti  Letk,  «,  577,  t  28,  f.  14. 

pbyliam  Brongniarti  Momai«  \nAnn,nmÜU9U  1841^  YUy  119. 

gera  Mantelli  Miqubl  Cycai.  61,  62. 

ITedel  gefiedert;  Fiedem  ganzrandig,  rechtwinkelig  offen  stehend, 
Tt  oder  etwas  entfernt  stehend ,  durch  eine  sehr  spitze  Bucht 
nt,  Wechsel-  oder  gegen-ständig,  lanzettlich,  lang  zugespitzt^ 


mit  mehren  dicken  Nenren,  zwischen  welchen  je  ein  dunner  einge« 
schaltet  ist. 

In  den  Hastings-  oder  mittein  Schichten  der  Wealden  Formation 
zn  Riegate  in  Suisex. 

PteraphyUum  Ad.  Bron.  18!25« 

(Vgl.  111,  S.  37.) 
*  Breitfiedrige  Arten  (Pteropbyllum  Moiuus)* 

Pterophyllam  minus  (a  153).  Tf.  XIII,  Fg,  4. 

Aspleniopterifl  Nilsfonii  Stbrub.  Flor.  IV,  p.  40)  UAt^  f.  8,  4»  1^ 

p.  XXII ;  —  RoEM.  I.  Jb.  1841  f  100* 
Zamites  truncatua  Pnsai.  i.  Stb.  Fl.  Vll— VIII,  108. 
Fterophjrllum   minui  Baorr.  t.  ilfiii.  M,  nat,  IF,  219,  t  12,  f.  8;  — 

Prodr,   96,    195;  —  Hia.   Leih.  Suee,  109,  t.  3a,    f.  7;  —  Moaaia  in 

iliiii.  natkiii.  1841,  Vll,  118. 
Pteropbjiluiu  Nilaaoni  (?)  Bbah  in  Phill.  Y,  I,  119,  181,  t  8|  f.  4, 

—  LH.  foaa.  Flor.  1,  t.  67,  f.  2. 
Pteropbyllummajaa  vnr.  ß  minor  G5pp.  in  Schlei.  Arbeit  1843^  |36. 

Wedel  gefidert  oder  tief  fiederspaltig ;  Fiedem  Wechsel-  und 
gegen-ständig,  genähert,  fast  quadratisch,  rechtwinkelig  atwIeheBd 
von  der  Spindel;  Nerren  sehr  zart  und  zahlreich. 

Wenn  alle  angeführten  Synonyme  wirklich  zusammengehören, 
so  besitzt  diese  Art  (welche  mit  PC.  majus  Ton  gleichem  Alter  eine 
besondere  durch  ihren  Habitus  charakterisirte  Gruppe  bildet,  daher 
auch  GÖPPERT  sie  noch  zum  Theil  in  eine  Art  vereinigt)  eine  sehr 
weite  geologische  Verbreitung:  im  Lias-Sandstein  zu  Jli^er  in  3cho§* 
nen\  im  Unterlias-Sandstein  an  der  Theta  in  Bayreuth,  und  ?im 
obren  Sandstein  und  Schiefer  des  Grossoolilhs  (n  ^)  zu  Scarboraugh 
in  Yorkshire. 

*"*  Langgefiederte  Arten  (Ptil  ophylluni  Moaais). 

Pterophyllum  Preslanum.    Tf.  XIV,  Fg.  10  (n.  Stbrnb.). 

Filicites  du  bin  i  Stbrtib.  Fl.  I,  92,  t.  33,  f.  1. 

Polyp  odiolites  pectiniformis  Sternb.  Flor.  III,  39,  44,  L  33,  f.  1. 
Cycadites  p  In  mala  Prbbl  in  STsaifB.  Fl.  Vif,  VIII,  195. 
Fncoides    pinuatnlas   Bron.  I.  üSm,  mäi,   Pmr.  /,  12,  pl.  21,  f.  3; 

Hist  /,  49. 
Filicite«  scolopendroidea  LH.  fosa.  Fl.  UI,  pl.  229  («eel.  jy«.) 

fide  Morris. 
Zamia  pectiuata  Ad.  Bronoii.  Prodr.   94,   199;  ^  LH.  foaa.  Fl.  III} 

61,  pl.  172. 
Zaniia  pectiniformis  Leih,  0,  225. 


«3 

ilopliyllHni  dubiain  Morris  in  Anm.  nmikiai.  1841^  Vll,  lt7. 
lophyllom  peetiaRtuni  BfoRRit  in  Anm.  nmihisl.  1841,  VU,  117. 
eephRlastros  peetinatns  M19.  C^etid.  60. 
ImeoRRmia  dnbiR  Morr.  e&i,  hrii,  fo99.  16. 
iaeomaaU  peetinata  Morr.  emi.  kriu  fof#.  15. 
irophfllam   PresIiaDom   Göpp.  id  Schlei.  Arb.  1848^  ISS,  t  1, 
e;  —  UiiG.  pl.  fos«.  S88. 

Wedel  unpaar-gefiedert ;  Fiedern  ganz,  gegen-  und  wechsel- 
idig^  genähert,  aneinanderliegend,  Ton  der  Spindel  fait  rechtwin- 
ig  abstehend,  schmal  linear,  stumpflich  und  etwas  sichelförmig; 
Tchen  sehr  zart  und  gleich;  Spindel  d&nne. 

In  den  Jura-Schiefern  von  8ione$ßeld  (a^)  und  im  Oolith- 
liefer  wohl  gleicher  Formation  zu  SaUwiek  in  Y§rk$hire. 

Zamite9  Ad   Brom.  18S5. 

Blätter  gefiedert;  Blättchen  herzförmig,  sich  mit  der  ohrartigen 
ibreitung  über  der  (in  der  Mitte  zusammengezogenen  und  wieder 
'B3  verdickten}  Basis  auf  der  Spindel  fibereinander  legend,  spitz, 
izrandig  oder  gezähnelt,  Nervchen  gleichdick,  oft  gabelförmig  ge- 
ilt, gleichlaufend  oder  etwas  bogenartig  divergirend. 

Art^n:  34,  wovon  2  in  der  Kohlen -Formation,  1  im  Bunt- 
Idstein,  1  in  Kreide,  alle  übrigen  in  den  Oolithen  (■■ — o),  ver- 
glich (18)  in  as  in  Frankreich^  England  und  Deuiuchland,  und 
in  Oit'lndien. 

Zamites  Bechel  (o.  226).        Tf.  XV,  Fg.  3  (n.  Brongn.\ 

rii  DE  LA  Bechb  in  Geoi,  Trantaei,    1822^  S,  I,  45,  46,  pl.  7,  f.  3. 
iicite«   Bechii   Ad.  Brongti.  iq  Ami.    9ciene,  nai,   18ZS^    IV,   422, 
}l   19,  f.  4. 
Biites  Becbii  Baon.  ProirowM  94,  195,  199;  —  Unq.  pl.  /b«#.  283. 

Fieder-Blättchen  verlängert,  fast  wechselstindig  genähert,  an- 
inderliegend,  unter  offenem  Winkel  von  der  Spindel  abstehend, 
iz,  länglich  lanzettlich,  stumpf,  am  Grunde  fast  1ierzf5rmig,  schief, 

Lappen  gerundet ;  Spindel  straff,  dick  mit  häufigen  Nerven.  Vor- 
nmen  im  blauen  Lias  von  AxmtMter  bei  Lyme  KegU,  im 
rest  marble   von  Mamen,   im  Unterüas-Sandstein  von  Veitlahm 

Batpreulhiichen. 

Cycadites  An.  Brgn.  1828. 

(Cycadium  Ovill.) 
Wedel  gefiedert    oder   fiedertheilig;    Fiedern   entfernt  stehend, 
izrandig,  linear,  mit  der  Basis  in  ganzer  Breite  ansitzend,  einner- 


64 

\ig,    neben    dem   dicklichen  Mittelnenr   (zoweilen   mit  höchst  feinen 
Seitennerven  versehen  und)  längs-faltlg. 

Arten :  8 ,  in  der  Steinkohlen-Formation  (2) ,  in  den  ganzen 
Oolithcn  (4)  und  selbst  bis  in  Kreide  und  die  mittle  Tertiärseit  (?) 
verbreitet 

Cycadites  Brongniarti.  Tf.  xm,  Fg.  8. 

CycaditesBrongniartiRoBM.  OoIith-Ver«t  II,  9,  t  17,  f.  lb>—  DimK, 
Wälderthon-Monogr.  le,  t  S,  f.  4;  —  Ung.  fßl  fos9.  280  {tum  Mart.) 

Wedel  ge6edert;  Fiedern  schmal  linear,  sehr  lang,  etwas  ge- 
nähert, bogenförmig,  offen  stehend,  spitzlich,  am  Grunde  etwas  aus- 
gebreitet; Mittelnerv  dicklich;  Spindel  flach-convex ,  etwas  rinnen- 
förmig  ausgehölt.  Fg.  8  a  ein  Wedel,  8  b  dessen  Mittelrippe  mit 
Fieder-Ansätzen.  Vorkommen  in  der  Wealden  -  Formation  Nord" 
Deutschlands  bei  Obernkirchen  und  am  Deisler. 

Cteids  LH.   1833. 

Laub  fiederspaltig ;  Lappen  einander  genähert,  durch  einen  spitzen 
Winkel  getrennt^  linienförmig,  spitz,  ganzrandig,  gleichlaufend,  etwu 
sichelförmig,  am  Grunde  etwas  verbreitert,  ohne  Mittelrippe.  Aus 
der  längsfurchigen  Spindel  entspringende  Äderchen  sind  zahlreich, 
dicklich,  gleichlaufend,  bis  zum  Ende  auslaufend,  oft  gegabelt  und 
durch  Queer-Äderchen  in  länglich*rautenfÖrmige  Maschen  zusammen- 
fliesscnd.  Unger  führt  Ctenis  mit  Zweifel  als  Cycadeen- Sippe  aut 
wofür  das  ganze  Aussehen  spricht.  Goppert  bezeichnet  es  als 
zweifelhaftes  Famen-Geschlecht,  wo  es  dann  zu  den  netzadrigen 
Pecopteriden  gestellt  werden  müsste. 

Arten  nur  eine;  im  Upper  Moorland  Sandstone  der  Gross* 
Oolithe  der  Gristhorpe-Bay  Yorkshire's.  £inige  andre  Arten 
von  C.  Fr.  Braun  sind  als  Pterophyllen  erkannt  worden. 

Ctenis  falca^a..  Tf.  XIV«,  Fg.  4 ab. 

Ctenis    falcata  Lindl.  et  Hutt.  foss.  FI.  II,  SS,   t.  103;  —  Prbsl  io 

STBRIfS.  Fl.  VII-VIII,   16S. 
Cyeadite«  sulcicaolit  Pmix.  Y^ksh,  1,  119,  t  7,  f.  21ab;  —  Prssl 

in  Sternb.  Fl.  VH— Vill,  163. 
?Zamia  longifolia  Brongi«.  Prodr,  94. 

Der  Wedel  ist  fusslang,  die  Spindel  4'"  dick,  gleich  und  gerade ; 
die  Lappen  sind  Wechsel-  oder  gegen-ständig,  3'' — 4''  lang,  der  am 
Ende  linear-lanzettlich,  am  Grunde  verengt;  die  roitteln  Adern  zu« 
sammenneigend  und  theils  zusammenfUessend. 


es 

^*  Stfimue. 

Clathrarta  Ad.  Bron.  162S  (pars  *). 

Tf.  XXyill>  Fg.   7a~e  oach  Martbll. 
ill  Bestehend  aus  einer  Achse  (bde),  deren  Oberflfiehe  neU« 

Fasern  bedeckt  ist,   welche  längliche  Maschen  bilden,  und 

Calichen  Rinde  (a,  c),  welche  entsteht  durch  ein  ToUstln- 
mmnenwachsen  der  Ansätze  der  Blattstiele,  deren  Queer- 
lutenähnlich  ist  Die  Achse  i eigt  an  manchen  Stellen  Ilou* 
tfe  Gelenk-Flächen  (e  gibt  eine  konvexe  solche  Fläche,  der 

konkave  entsprechen  muss).  Zuweilen  ist  der  Stamm  ge- 
).  (Ahnliche  Gelenk-Flächen  zeigen  sich  an  der  Angliede* 
lle  der  Blöthenstiele  an  den  Stamm  von  Dracaena  und .  von 
>ea  aus  Neuholland,  eine  ähnliche  Rinde  auch  an  der  letz* 
r  die  Blattstiele  derselben  sind  nicht  fest  mit  einander  ver- 
sondern bloss  durch  eine  holzige  Materie  mileinan- 
mden.  Von  den  übrigen  Cycadeen  unterscheidet  sich  diese 
rch  die  Gabelung  des  Stammes,   wovon  sich  aber  auch  bei 

Cycadeen  Spuren  flndcn  *^.     Daher  vereinigt  Brongniart 
mme  jetzt  ebenfalls  mit  den  Cycadeen,  wo  sie  mit  denen 
ia  gigas  am  meisten  Ähnlichkeit  haben. 
!n:  eine,  in  den  Hastings- Schichten  der  Wealden-Formation 
%€x  in  England. 

r ar  i  a  L  y  e  1 1  i  (a,  579).  Tf.  XXVIII.  Fg.  7  a b  d  e  ( J),  c  (f ). 

ria  anomala  Stockes,  Wbbb  n.  R.  Brown  in  OeoL  Tr«fif. 
f,  I9  422,  pL  45'  f.  1-3,  pl.  46,  f.  6,  pl.  47,  f.  4B-d. 
adia  anomala  v.  Stbrtib.  Flor.  1825,  IV,  p.  xxxiii. 
ria  Lyellii  Mart.  Tilg.  Fomm.  pl.  J,  f.  1,  2,  7,  pl.  2,  f.  1,  2, 
In.  Bron.  Prodr.  124,  200:  —  Mant.  in  Geol.  Tränt.  1829,  k, 
3;  Geol.  SE.  Enfi^l.  232—236,  391,  pL  1,  f.  1 ,  2,  6}  —  Ung. 
fa##.  314. 

Stamm-Stücke   erreichen   4'  Länge    bei   4''  Umfang.     Ein 

estein   mit   Eindrücken   von    den  Rauten-Flächen   der  Rinde 

auch   undeutliche    Spuren  von   linear  lanzettlichen  Blättern, 

rielleicht   dazu   gehört    haben.     Zwischen  Rinde   und  Achse 

sine  zellige  Substanz  gewesen  zu  seyn^  wovon  man  noch  zu- 

ohlige  Spuren  von  ^/^**  Dicke  vorfindet,  während  die  Achse 


lathraria  Bacii.  begriff  anfänglich   hauptsächlich  die  Sigillarien, 

aebber  davon  getrennt  worden  sind. 

gl  GÖPPBRT  im  Jahrb.  1842,  08  ff. 

I,  Lethaea  geognostica.    3.  Aufl.    111.  5 


«6 

in  Sandstein  Yerwandelt  zu  leyn  pflegt.  Aach  kommen  Reste  mit 
einer  undeoüich  faserigen  Struktur  Ihnlich  den  Wuneln  der  Dra- 
caena  damit  vor,  welche  Tielleicht  Cläthraria-Wuneln  sind. 

CarpolithuB  MantelJi     (a,  580).      TL  XXVBI,  Fg»  6abc. 

C«rpolitbus  Manlelli  9tmk.  nnd  Wbbb  i.  OtM.  Drmu.  lAM,  1,1, 
413,  pl.  46,  f.  S,  4,  pl.  47,  f.  1 ;  ^  Maiit.  Tiif.  Fa90.  pl.  3,  f.  1,  I; 
—  Ad.  Bmn.  Proir.  IST ,  »00;  —  Maut.  i.  Otai.  Trams,  b^  III,  918, 
und  GeoL  SE.  Engl.  S46,  246,  e,icam§;  —  Donk.  BIoDogr.  li,  U  S,  f.  0. 

Palmacltes  coryphaef ormis  v.  Stbanb.  Flor.  IV,  S.  j»xv. 

Diese  Früchte  kommen  mit  den  vorigen  Resten  zusammen  Tor. 
Die  anastomosirenden  Linien  ihrer  OberflSche  sind  Tertiefl,  wahr- 
scheinlich Eindrücke  einer  da^on  abgegangeneii  Rinde.  Sie  haben 
Ähnlichkeit  mit  Areca-  u.  a.  Palm-FrQchten ;  t.  Stbrnbbro  nSherl  sie 
auch  Corypha;  aber  Brongviart  hält  sie  für  die  von  Clathraria.  In 
der  Wealden -Formation  Englands,  mit  vorigen,  und  Nord^DeuiBeh- 
land$. 

MofUettta  Ad.  Bsovon.  1828.  i 

(Cycadeoidea  Bockl.) 

Von  Bucklandia  unterscheidet  sich  Haute  lila  dnrcb  dsa 
Mangel  einer  vom  Stamme  abgesonderten  Rinde;  ihre  Ton  A« 
Brononiart*,  Bockland  und  Rob.  Browh  *^  untersachte  ianers 
Struktur,  über  deren  Einzelnheiten  wir  hier  auf  die  zitirten  Schriflea 
verweisen  (vgl.  jedoch  die  Species),  sichert  ihr  eine  Stelle  bei  dea 
Cycadeen.  Doch  scheinen  die  Holz-Ringe  \erhältnissm&ssig  breMer 
und  das  Genus  hiedurch  den  Koniferen  näher  zu  stehen.  Es  sind  zjUb- 
drische  oder  fast  kugelige  St&mroe  mit  unterschiedener  Achse  mri 
an  der  Oberflftche  mit  breiten  und  niedrigen,  rhomboidalen,  etwai 
vertieften  Blattnarben  bedeckt. 

Arten :  i — 5 ;  1  in  der  Kohlen  ,  2  in  der  Liu-  und  2  in  der 

^  Portland-Formation;  die  im  Llas  noch  unsicher.     Man  hat  versnebt, 

diese  Stamme  in  die  für  die  Blätter  errichteten  fossilen  Genera  m- 

lutheilen  und  so  das  Genus  ManteUia  ganz  aufzuheben ;  doch  ist  dis 

Eintheilung  theils  unsicher  und  theils  ganz  unmöglich. 


*    AnmtdeM  i€S  stieme,  mmtmr.  18M9^  JTFl,  380—403,  pl.  n,  m. 
*''    Lsmd.  Oesiofiemi  Trmmsmei,,  k^  U,  tu,  (1899),  p.  394—401 ,  pL 
xLvi-xux  >>   a^itacbr.  f.  Min.  1M9,   p.  614  —  618;   —   vgl.  Moa£  ii 
MüDchn.  Abbandl.  1889,  I,  307—439,  Taf.  «vm— ». 


07 

VoB  der  Art  im  Liu  (M.  cylindrica)  glaubt  Beovoniaet,  dait 
I  sich  dem  GescUechle  Cjcaf,  <—  Ton  den  beiden  dei  Purbeck- 
Ik^  in  Jfti^liiA  da«  sie  alch  Zamia  mehr  nfthern.  uo4  daia  diese 
Ihin  in  der  Folge  ein  änderet  Genus  bilden  werden«  Dieaem  hat 
ir  BucELAHO  den  Namen  Cjcadeoidea  bereits  gegeben,  der  al>er 
allgemein  und  in  Beaiehung  auf  Bronqniakt*8  leUte  Bemerkung 
ch  weniger  passend  isU 

Hantellta  megalophylla  (o.  827).    Tf.  XV,  Fg.  2abc 
(nach  Bucx^,  Va). 

rcndeeidfa  aiegalophjrlla  Booku  in  0§öL  Tnms.  tS$8f  k^  11,  aar, 
pL  xLVDy  XLTni;  OeoL  mU  Mk  II,  pl.  CO;  —  Una.  Mml.  fo§a.  aoo. 
aateilia  aidiforaiia  Baoifon.  Pr^är.  i18MS)9  p.  ai,  ^  200,  Note; 

—  F^.  «it.  (taa,  330)  361. 

imitea  megalopbylloa   Pjib«l  in  Stbbub.  Fl,  Vll— VIII,  96,  190; 

-  GOrr.  Scblea.  Arb.  1843^  laa. 

Diese  Art  ist  grösser  und  blufiger  als  Z.  micropbylla;  der 
imm  (a)  ist  niedrer,  oben  gewölbt,  in  der  Mitte  Yertieft  (b),  bis 
**  hoch  und  bis  15'^  l>reit;  die  rautenförmigen  Grundflfichen  der 
—3''  langen  BlattsUele  haben  1''— 2''  horiaontalen  und  Vi^—i" 
tikalen  Durchmesser,  sind  minder  cahbreich,  grösser,  als  bei  M. 
uropiqflla;  Form  und  Grösse  ist  wie  bei  der  lebenden  Z.  horrida« 
Qiteerdurchscbnltte  des  Stammes  c  sieht  man  bei  *  nur  einen 
eigen  (was  nur  indiTiduell  sejn  könnte)  strahligen  Holx-Ring, 
iler,  niher  am  Rande,  feiner  und  dichter  gestrahlt,  als  bei  leben* 
I  Zaniien,  und  Ton  einem  schmalen  Zellgewebe-Ring  eingefasst« 
I  wieder  die  Blatt- Ansätze  umgeben.  Die  Strahlen  des  Dols-Ringea 
inten  in  der  auf  y,  verkleinerten  Abbildung  nicht  fein  genug 
^der  gegeben  werden. 

Vorkommen  in  denjenigen  Schichten  des  Purbeck-Kalkes,  welche 
ift*  und  durch  den  darüber  liegenden  ,»Cap^  daton  getrennt,  »Black 
t"  genannt  werden,  auf  der  Insel  Parttand. 


Früchte.  ^ 

Mammtllaria  Ad.  Bsoon.  1823,  Zitsen-Stann, 

ein  TÖUig  zweifelhaftes  Geschlecht  fossiler  Pflanzen,  dessen  Stella 

Systeme  Brovakiart  selbst  nicht  nSher  zu  befolchnen  wagt,  ob* 

lon  er  l>emerkt,  dass  es  im  Äusseren  einige  Ähnliclikeit  mit  den 

amarligen  Buphorbiaoeen  verrathe.    Spitre  Schriftsteller  haben  es 

5* 


68 

zu  den  Cycadeen  gebracht  ond  bald  als  Stamm,  bald  alt  Fracht 
derselben  betrachtet.    Erstes  ist  wahrscheinlicher. 

Arten:  eine  einzige  aas  den  Oolithen  (Forest  marble)  tob 
MamerB  im  iSforfAe-Dept. 

1.  Mammillaria  Desnoyersf  (o,  232;.  Tf.  XIV,  Fg.  12a,b 

(nach  Bromom.)» 

Mammillaria  Desnoyeraii  Ao.  BRonon.  Ann,  seieme.  imI.  t8tS^  IV, 
423,  pl.  19,  f.  9-11;  —  Prodromg  168,  SOO;  ^  Vno.  PlmnL  fU9.  Soft 

Der  Stengel  nichtsehr  dick  (0">,01— 0">,03),  mit  dicht  gedrtngt 
aneinanderliegenden,  schwach  spiral-ständigen,  regelmässig  sechsaeitig 
pyramidalen»  etwas  abgestumpften  Höckern  ganz  bedeckt  Fg.  a  gibt 
den  Hohlabdruck  eines  längeren  Stfickes.  Die  grösseren  Exemplare 
haben  deutlicher  kantige  Pyramidal-Höcker »  als  die  donneren »  ond 
mit  einer  konkayen  Narbe  im  Scheitel;  so  dass  beiderlei  Indhidnea 
vielleicht  zwei  Arten  angehören,  —  wenn  es  nicht  Terschiedene 
Alters-Zustande  sind« 

Zamiogtrobtig  Bndl. 

Ein  eiförmiger  oder  cylindrischer  Zapfen,  an  beiden  Enden 
stumpf,  zusammengesetzt  aus  Fröchten,  welche  spiralständig  einer 
gemeinsamen  Spindel  eingefügt,  offen,  länglich  spathelförmig,  am 
verdickten  Ende  eingebogen  sind,  dachziegelartig  über  einander 
liegen  und  unterhalb  der  Mitte  ihrer  Unterseite  einen  umgekehrten 
Saamen  tragen.  Stelle  zwischen  den  lebenden  Sippen  Encephalar- 
tus  und  Zamia: 

Arten:  7,  in  den  Wealden-^  Grünsand-  und  Kreide-Gebilden 
England»  und  Böhmen», 

Zamiostrobus  Fittoni«  Tf.  XV^  Fg.  2. 

(Osol.  TronBßct.  i,  IV,  190,  t.  22,  f.  11). 
Zamio  Stroh  OS  Fit  toni  Urro,  Plant,  fo»».  300. 

Zapfen  eiförmig-kugelig»  am  Grunde  abgestutzt,  am  Ende  stumpf- 
lich; freie  Endfläche  der  Früchte  rhomboidal.  —  In  den  Purbeck- 
Schichten  England». 

Koniferen 

liefern  uns  Früchte ,  Blüthen  und  Blätter-Zweige ,  zum  Theile 
Ton  eigenthümlichen  Greschlechtem  und  zahlreiche  Stämme  und 
Holz-Stücke.  Alles  gehört  noch  immer  bloss  den  2  Familien  dv 
Abietinen  und  Cupressinen  (vgl.  Th.  III,  S.  37  ff.)  an.  Die  Klassifikation 


•0 

üeitderZmanuneiistellnng  unserer  Übersicht  (Th.  I,  S.  1  ff.)  manche 
srindeniDg  ond  Bereichemog  im  fiinielnea  erfohren« 

I.  Abietineae. 

Wir  werden  mis  zuerst  mit  den  Frucht-  und  Blüthen-Zweigen» 
flo  mit  den  Blätter-Zweigen  and  luletxt  mit  dem  Holte  beschäfti- 
n  (Anucarites  und  Damarites  mit  je  emer  fossileii  Art  aus  den 
»Hthen  jedoch  f&r  jetzt  noch  übergehen). 

*  Fmcht-Bluthen-Zweige. 

PaUsiya  Endl.  1847. 

Bfiltter?  sitzen  zweizeilig  [zweiseitswendig?]  auf  angewachsenen 
1  Rande  verdickten,  scharf  ISngskieligen  Blattkissen»  sind  linear- 
isettlich,  einaervig.  Zapfen  eifdrmig,  aus  schhifT  übereinanderlie- 
aden  Schuppen,  welche  spatheliormig ,  am  Rüdien  gewölbt  und 
n  einer  Längs-Rippe  durchzogen  sind. 

Art:  1,  im  Lias-Sandstein. 

alissya  Brauni. 

nnoinghaiDites   spbenolepis  Fr.  Bhauh  Beitr.  17,  t.  2,  f.  16^20. 
alissye  BrauDÜ  EifOL.  Ctfoifer.  306;  —  Uno.  Plmf.  fo9s.  388. 

Vorkommen  an  der  Theta  bei  Bayreuth  und  zu  Waidhofen 
Owierreiei. 

ArthrotaxUes  Uno.  1849. 

#  • 

Zweige  fiederstSndig ,  dick,  zylindrisch,  Blätter  schuppenförmig, 
n  allen  Seiten  schlaff  dachziegelartig  iibereinander  liegend,  schmal- 
iiattlich,  lang  zugespitzt.  Zapfen-eiförmig,  fast  kugelig,  mit  dicken 
ilf Igen,  am  Ende  nicht  schildförmigen,  dachziegelstSndigen  Schuppen, 
siehe  am  Ende  offen  stehen.  (Arthrotaxis  Doii  ist  ein  in  Tatmanien 
liendes  Geschlecht  Ton  Ljcopodien-Form,  anfangs  mit  Cunningharoia 
ibmiden*) 

Arten :  eine,  im  obem  Jura-Kalke,  den  Selenhefener  Schiefem. 

rthrotaxitea  lycopodioidea. 

rtbrotaxites   lycopod  ioides   Uiio.  ^o  Bot.  Zeitg.  1M5  (no.    19), 
US,  t.  5,  f.  1,  S. 

Zweige  dreitheilig  TeristeH,  Blätter  pfriemenförmig. 

BraehyphtfUtim  Ad.  Brogn.  18!28. 

Äste  unregelmässig  fiederartig  getheilt.  Zweige  in  eiiier  Ebene 
sgend.     Blätter  sehr  kurz,  Kegel-  und  fest  Zitzen<förmig,  spiralstän- 


h 


70 

d(g  (nichi  ib  4  Reihen  gegentltadig,  wte  bei  den  oben  angefUrln  P 
Thuyten).    Aoch  Blftthe-Utichen  sind  Yorgekomnien ,  lyHiidriMh* 
eiförmig,   aus  dickeren  laniettlich-sichelfönnigen  holzigen »  am  Ende 
offen  stehenden  Schuppen. 

Arten:  2-— 3  in  Lias  und  Oolith. 
1.  Brachyphyllum  mammillare  (a,  228).  Tf.  XXVn,  Fg. 
14  (nach  Phill.). 

Bracbypbyllnm   mannfllare  Ao.  Bnoiion.  Proir.  106,  107 ,  IM» 

200;  —  LH.  fon.  Flor.  Hl,  pL  188,  11t. 
Thnitea  expansos  (?v.  Stbrub.)  Phill.  147f  158,  pl.  10,  f.  11. 
Bracbypbyllom  BROifoif.  Phill.  bei  in  la   Bbchb  Im  PAtfof.  M9§> 

tSaQf  TU,  aS7,  Note.  • 

Butter  Dadisiegel  st&ndig,  eiförmig,  zugespitzt. 

In  den  kohligen  Schiefern  6ber  dem  llittel«Oolith  beim  JM 
c/i/f ,  und  unter  demselben  zu  Brand$kf  bei  WhMjf  in  Tmrk- 
Bfdre  (■«—«*). 

PUates  Endl.  1847. 

Unter  diesem  Namen  fust  man  alle  Blätter-Zweige,  BKUhea 
und  Früchte  zusammen,  welche  von  denen  der  Pinus  (mit  Abies,  Piees, 
Larix)  niclit  abweichen,  und  bringt  sie  in  Unterabtheilungen ,  welche 
in  Namen  und  Charakter  den  lebenden  entsprechen.  Es  ist  bei  lUkm 
ohne  Grund,  dass  man  sie  noch  als  Pinites  statt  Pinus  ])ezelehnet 

Männliche  Kfttzchen :  mit  zahlreichen ,  der  Achse  eingefigtea  | 
Staub-Gefissen ,  woran  die  FIden  kurz^  die  Beutel  zweifteherig  und 
▼on  dem  tchuppenförmigen  Connectir  überragt  sind.  Zapha  ans 
iederartigen  oder  liolzigen  Schuppen,  welche  gegen  ihr  Bade  Ma 
fleichdick  oder  Buckel-artig  TOrdickt  shid.  Saamen  je  S  an  der 
Basis  der  Schuppen  umgekehrt  nebeneinanderiiegend,  nussflhrmig^  aa 
der  Basis  in  einen  Idkitigen  Flügel  ausgedehnt,  weteher  bei  der  tktSk 
gewohnlich  mit  den  Saamen ,  selten  mit  der  Schuppe  iwaauaeB. 
hängend  bleibt  Blätter  nadeiförmig.  (Wir  glauben  hier  der  Abbil- 
dungen nicht  zu  bedürfen,  da  jeder  leicht  sich  einen  natftiliohsi 
Pinus-Zweig^  Zapfen  etc.  Tcrschaffen  kann.) 

Arten:  57,  woYon  aber  nur  2  auf  die  Steinkohlen,  2<^8  wd 
die  Trias ,  3  auf  die  Oolithe ,  3  auf  die  Kreide ,  der  ReH  auf  die 
Tertiär-Bildungen  kommen.  Durch  die  Arten  der  Oolithe  finden  sich 
beide  Haupt-Abtheilnngen  6c$  Genus,  die  mit  keulschuppigen  Zapfen 
und  büschelförmigen  Blättern  Und  die  mit  blattschuppigen  Zapfen  ood 
einiolnslehenden   Blättern  vertreten,  nämlich  Zapfen   des  Subgenaf 


Cembra  in   Lias   und   Untcr-Oolilli ,   Bliiller    ^o^   Ahirs    in    (irn   >\VaI 
den  u.  s.  w. 

PInites  Linki  Emdl.  Conif.  283i 

Abietitet   Liokii  Rtnc.  Ool.  11,  !•,  t  17,  f.  S;  —  Domb.  Bfbiiogr. 
C  WmM.  18,  to,  f.  11. 

Lineare  an  der  Batis  yerschni&lerte  Butter,  welche  am  Ende 
•iumpf  und  kaum  aufgerandet  sind.  In  der  Wealden-Kohle  N^rdr 
DeatMckiandM  bei  Duingen,  am  Dei$ter  und  bei  0$ierwald. 

^  Hob. 
Ea  iat  schon   erwähnt,   dass   der  anatomische  Bau    des  Holzes 
nicht  immer  gute  generische  Unterschiede  darbiete.     Wir  theilen  da- 
her CO  dessen  Erläuterung  zuerst  einige  Ergebnisse  aus    den  Unter- 
sachongen  von  Witham  und  Nicol  an  lebenden  Goniferen-Pormen  mit. 

(46).  Pinas  (vgl.  Pinus  strobos  Tf.  XV,  Fg.  4)  hat  auf  den 
Horisontal-Schnltte  (a)  unter  allen  geographischen  Breiten  deutlich  ge- 
«chiedcne  Jahres-RInge  von  unregelmianiger  Dicke,  welche,  wie  die  Zellen 
aclbsl,  mit  den  tbeila  grösseren  und  tbeils  kleineren  Markstrablen  ein  recht* 
ccfcicea  oder,  nächst  der  Stamm-Achse  durch  Verdickung  an  den  Ecken, 
5— Oeekigfa  Netswerk  bilden;  runde  Hangänge  weiter  als  die  Zellen  sind 
in  den  meisten  Arten. 

Im  Läflgenachnitte  parallel  den  Maikstrahlen  (von  denen  oft,  wie  bei 
den  folgenden,  Bfischeln  von  Fasern  queer  an  den  aenkrechlen,  in  ihrer 
Wbe  gieiehweit  bleibenden  Zellen  hängen  bleiben,  was  jedoch  lußllig  iat)| 
sieht  asan  hauptsächlich  (bei  b)  an  den  weiteren  2Lellen,  welche  fiberall  im 
inwendigen  Thcile  der  Jahres-Ringe  liegen,  die  aus  konzfntrische»Linien 
gebildeten  Scbeibchen  (sog.  Poren)  in  senkrerhter  1— 2facher  Reihe  auf 
jeder  Zelle,  wo  die  Poren  im  letzten  Falle  neben  einanderstehen ,  nach 
oben  nad  unten  auseinanderräcken  und  sich  stellenweise  verlieren ;  c  stellt 
den  konsentrischen  Läiigenschnitt  mit  den  quer  durchschnittenen  Spiegel* 
Fasern  dar. 

Cunningbamia  hat  deutHcbe  scharf  begränxte  Jahres*Ringe  und 
viererkige  Bläschen,  die  sich  gegen  den  äusseren  Rand  eines  jeden  Jahres- 
Ringes  bin  verkleinern.  Der  radiale  und  der  konsentrische  Längen-Schnitt 
vtrhaltcn  sich  wie  hei  den  Pinus- Arten. 

Area  curia  und  Dammara  haben  auf  dem  Horiiontal-Schnltte 
kdae  oder  nur  durch  die  Farbe  oder  nur  wenig  durch  die  Abwechslung 
hl  der  Grösse  der  Zellen  kennbare  Jahres-Ringe;  das  Hols  besitat  in  ho* 
risootaler  Richtung  sehr  wenig  Znsammenhalt ;  das  Netswerk  des  Zell* 
gewebes  ist  undeutlich,  und  nnrrgelmässig  wegen  der  minder  geraden 
Streifen.  Hart-Gänge  mangeln.  Auf  dem  radialen  Läugen-Scbuitt  ^der 
VmthMUmiMkm  Arancaria ,  vgl.  Tf.  XV ,  Fg.  S)  aieht  man  t-a  Poren* 
Reihen  mit  altcrntrenden  Poren,  gruppenweise,  oben  und  unten  gans 
pidtaiich  aufhörend.  —  Poren  uicbt  rnud  wie  gewöhnlich ,  sondern  sechs* 


72 

seili^)  kleiner  al«  bei  Pinas,  grösser  als  bei  Taxns;  bis  40  «od  M 
Poren  in  einer  Reihe.  Die  vollkommen  sechsseitige  Gestalt  der  Pores 
ist  Folge  ihrer  gegenseitig  vollkommenen  Begrensung  und  Wcebselstel- 
lung  in  den  mehrfachen  Reiben. 

(.47).  Juniperns  und  Tbnya  sind  Pinas  abnlichy  nur  aind  die 
Maschen  ihrer  Zellen  schärfer  und  regelmässiger  viereckig;  .Hars*Giage 
fehlen.  —  Poren-Reihen  einfach. 

Cupressus  bat  einfache  Poren-Reiben. 

Taxodinm  (disticbnm).  Die  Qoeerfasern  krentien  die  Zellen  unter 
Winkeln  von  45^,  sie  sich  untereinander  aber  mit  90®;  —  Poren-Reibe 
ein-  bis  zwei-fach,  und  dann  mit  nebeneinander  stehenden  Poren  (die  eia* 
fachen  Poren-Reihen  der  Zellen  hauptsächlich  gegen  die  Mitte  des  Stam- 
mes hin),  von  sehr  dunkler  Farbe,  so  dass  die  Ringchen  sich  nicht  unter- 
scheiden lassen. 

Callitris  hat  gar  keine  regelmässigen  Jahres-Ringe ,  aondem  nur 
unregelmässige  Andeutungen  stellenweise  sinkender  Zellen -Bildung  mit 
unregelmässigen  Maschen;  —  im  radialen  Längen-Schnitte  mit  1— Sreibi- 
gen  Poren  ruf  den  Zellen,  die  Im  letzten  Falle  neben  einander  ateben 
und  überhaupt  sich  denen  von  Pinus  ähnlich  verhalten. 

(48).  Salisburya  (kleines  Exemplar)  hat  dasselbe  unregetmäaÜKe 
Zellgewebe  mit  unregelmässigen  und  ungleichen  Maschen  wie  Araueari^ 
geraderen  Gefassen  als  gewohnlich ,  und  mit  deutlicheren  Jahres-Ringen. 
—  Keine  Harz -Gänge.  Poren-Reihen  einfach.  Markstrablen  auf  dem 
konzentrischen  Schnitte  nur  2maschig. 

Taxus  ist  mit  andern  sehr  harten  Hölzern  daran  kenntlich^  da«  die 
Lichter  der  Zellen  einen  viel  kleineren  Raum  einnehmen ,  als  die  Zellen- 
Wände,  was  beim  leichten  Holze  umgekehrt.  Ohne  Harz-Gänge.  Queerfasem 
fast  horizontal;  Poren-Reihen  einfach,  Poren  sehr  dunkel  und  klein  anf 
den  kAinen  Zellen.  Auf  dem  konzentrischen  Schnitte  sind  die  Markstrahlen 
3— 4mascbig. 

Daraus  erhellet,  dass  1)  die  Zahl  der  Poren-Reihen  anf  einer  Zelle 
von  I  bis  2,  oder  von  2  bis  3  an  der  nämlichen  Art,  und  am  nämlidien 
Individuum  sogar,  wechseln  könne;  —  und  dass  deren  weniger  aefen, 
wo  die  Zellen  schmäler  sind;  —  2)  bei  Untersuchung  fossiler  Stämme 
kann  man  oft  auf  ansehnliche  Strecken  bin  keine  Poren  erkennen  und  fin- 
det sie  dann  wieder  nur  anf  einem  kleinen  Plätzchen  vollkommen  ausge- 
bildet auf,  was  zeigt,  dass  Erstes  von  dem  unvollkommenen  Erhaltungs- 
zustände des  Stammes  abhängig  gewesen  seye.  3)  Die  Zellen  einfacher 
Reihen  sind  nothwendig  immer  rund,  —  die  nebenständigen  Zellen  der 
Doppel-Reihen  sind  rund ;  —  die  wechselständigen  aber  (näher  beisammen 
und  daher)  sechsseitig,  so  jedoch,  dsss  die  2  frei  nach  aussen  gekehrten 
Seiten  etwas  gewölbt  sind;  —  sie  sind  daher  in  der  Mittel-Reibe  drei- 
reihiger Poren  noch  vollkommener  sechseckig.  4)  Daa  weite,  gleichför- 
mige regelmissige  Maschenwerk,  ohne  die  sonst  durch  Spiralgefiiss-Bfindel 
entstehenden  Unrogelmässigeiten  auf  dem  Querschnitte,  lässt  daa  Koniferen- 
Holz  auch  ohne  Hfilfe  der  Poren  und  Hars-GäuKe  (die  sich  uberdiesa  auch 
in  einigen  Dikotyledonen  Hölzern  finden)  wieder  erkennen.    5)  Die  Zellrn 


73 

beo  der  fomileo  KooifiereD-HSiser  siad  in  Allgfeneiaen  weiter, 
■  lebeoden.  6)  Dat  Vorkommen  von  Qoeerfatem  auf  den  Zellen 
leo  Schnitt«!  ist  «nfillifc  und  ^ans  von  der  Beacbaffenbeit  drs 
Mlbat  abhiDg%.  7)  Weebaelatiindige  6ecfcige  Poren  baben  nur 
Pia  nnd  Dammara*. 

unanf  erfolg;ten  Untersnehnngen  G5PFBnT*a  waren  swar  nmfas- 
Ibrten  aber  kaum  ein  befriedigenderes  Reanltat  berbei.  Er  atellt 
folgend«  €rroppen  anf  **: 

inaa-Form.  Jabree- Ringe  eng  oder  weit  oft  bei  deraelben 
»•Zellen  anf  den  S  Markatrablen-Seiten  mit  mehrfachen  oder  in 
I  Banme  ein -bis  mebr«faehen  (1—6)  Pore  n^R  ei  he  n,  die  im  letzten 
>en  ständig  sind;  die  einfachen  Reihen  auf  die  jfingeren  schmft- 
len  eines  jeden  Jahres  •  Rio ges  beschrftnkt.  Markstrahlen  ans 
eihe  von  2—30  Zellen,  selten  ans  8—4  Reihe  n,  welche 
I  oben  und  unten  sich  anf  eine  vermindern,  a)  Die  Pinns-Form 
I  Sinne  bat  da,  wo  die  Poren-Zellen  den  Marfcstrablen  anliegen, 
»gen  grossen  hoflosen  Topfei  (Pore),  b)  Die  Abies-Form  bat 
Jbat  2—6  ovale  lanzettliehe  Tdpfel  von  einem  runden  Hofe  om- 
I  bei  den  Weiss-  nnd  Roth-Tannen,  aber  anch  Lireben,  Cedem, 
ieiern  etc.  und  vielen  andern  Pinus- Arten,  dberhsnpt  bei  den 
}oniferen  und  bei  den  Cypressinen,  obwohl  die  Zellen  enger, 
larkstrahlen  immer  nur  ans  einer  Reihe  von  10—12  Zellen  su- 
•setst  sind,  wie  Tbnya,  (}allitris,  Pschylepis,  Juniperus,   Taxo- 

endlich  bei  einem  Theile  der  Taxineeo,  wie  Podocsrpos  und  wie 
•  y  welche  wie  die  noch  in  den  Abietineen  gehörige  Betis  durch 
n  2—5  vorhandenen,  tfber  sehr  breiten  Markstrahlen-Zellen  von 
em  Koniferen  abweicht.) 

ftxus-Form.  Alle  Poren-Zellen  im  ganzen  Jahres*Ring 
er  Streifong  der  Wandungen,    auf  welchen  die  etwas  entfernt 

einf  acb-reihigen  Tüpfel  an  den  2  Markatrablen-Seiten  der 
igen  Zelle   sichtbar  werden.     Markstrahlen-Zellen   einreihig. 

rancarien*Form.    Jahres- Ringe  unterschieden.    Poren-Zellen 
ivandig,  mit  grossen  Zwiscbeo-Zellengängen ;   auf  dem  Strahlen- 
nit  2  Reihen    alter  niren  de  r,    gedrängter    und    daher    4—6- 
Tdpfel  (in  1— 2jihrigen  Zweigen    zwar  nur  1  Reihe,  aber  eben- 
gedrängt).    Der  innerste  Hof  des  Tupfeis  schief  elliptisch.    Wo 

»rgl.  WiTHAM  Oft  fossil  vsgstmUeSf  183t  ^  4?  >  Jahrb.  IMA,  p. 
—  Witham:  über  fossile  Vegetation  >•  Jahrb.  1884^  p.  241.  — 
fiber  den  Stamm  von  Craiglsitk  >•  Jahrb.  1884^  p.  727.  —  Wir- 
Infamai  sirueiure  of  fossil  vegetaUes.  Edinb,  1888  >*  Jahrb. 
!7.  —  NicoL  >>  Jahrb.  1886 ^  p.  106;  dann  in  Jambs.  Edinb. 
^4y  XVI,  137-158  und  310—314.  —  MACCiLUvaAY  ibid.  960» 
ahrb.  1886,  S.  601-608. 
9  Cmiifsrarum  slruetura  ünalomiea^  Vrmlisl.  1841^  4^  ^  Jahrb. 


74 


die  lHarksU^Ablen  Ailiegett}  stebeä  wie   bei   tai  Abietinee«  9— • 

Tfipfel.    Merkstrablen-Zellen  so  6—8  iaaer  im   einfocfaer  Reibe  (Anora- 

ria,  Danmaim  and  fossile  Hditer  der  Steittlcoblea*ForBuitioD). 

4.  Ephedreo-Forni.  Jahree-Riofe  vorbanden.  Hela»Zellett  im 
Queerschoitte  swar  in  ähnlicben  Lln^s-Reiben ,  wie  bei  vorigen  y  «ber  in 
unbestimmten  Zwiseben-Rinnien  dnreb  rnnde,  9  —  dmnl 
grössere,  den  punktirtrn  Oeflssen  der  eigelitlieben  Dlke- 
tyledonen  äbniiche  Gefisae  nnterbreeben,  welelw  nnf  nllen 
Seiten  der  Wandungen  1—2  Reiben  nmdcr  etwas  serstrent  stelKnden  Tipfei 
meist  ohne  Hof  zeigen.  Aneb  fene  kleineren  Hols^Zellen  sind  nnf  allen 
Seiten  mit  1  Reihe  Tfipfel  versehen.  Markstrablen  sehr  breit,  Ibeib 
aus  S— 3  Reiben  siemlicb  grosser  Zellen  und  alle  JabreelUngn  dnM- 
eetzend  (grosse  Bl),  tbells  nur  aus  einer  2Mlen-Reibe  gebildet  und  kirsir 
(kleine  Bf.).  Alle  Zellen  sehr  nnsgesciehDet  getdpfelt  (Ephedra,  Onetnai). 
Denkt  man  sieb  die  Tdpfel  etwas  kleiner  und  sablreieber,  ao  ergibt  sieh 
die  grdsste  Ähnlichkeit  mit  der  Struktur  der  Casnarlnen  und  Copulifierta 
dnrch  die  pnnktirten  Gefisse  der  leisten. 

Vergletdit  man  diese  Resultate  mit  der  auf  die  FmktiikatinB  gegrin- 
deten  Eintbeilung  der  Koniferen  in  Familien,  so  fallen  mit  den  Abietinm 
alle  Copressineen  und  ein  Tbeil  der  Tazineen  enger  susammen  $  ein  Tbcil 
der  ersten  bildet  eine  besondre,  der  Rest  der  Taxineen  ebenfaOs  einn  eigene 
und  die  Crnetaceen  stellen  eine  gam  besondere  Gruppe  dar. 

Man  ist  daher  da^  wo  die  Coniferen*Holser  nicht  durch  begleitmdt 

Frfiehte  oder  BUUter  nAber  charakteriairt  werden,  meistens  nicht  im  Stande, 

sie  auf  lebende  oder  überhaupt  auf  die  anf  leiste  gestdtsten  Genera  aarick« 

suführen  und  bat  fir  sie  einstweilen  folgende  Sippen  in  den  S  FamiKea 

aufgestellt. 

Pom-ZtUt«.            Porra.                 MarkRtnüilc«.  Ran-Otaft. 

•■f,  dIckwMkUg     IreiUg.                 IralMg  m  1*«  keiat. 

Zellen. 

Irelklg  rnns  3^  liagllcli       dllr 

Zelle«.  Meek,  Sspliilf. 

Irelhig ,     klein,    Ireihlg  ,     sahl-  einfnck ,       etlr 

ilehU                    relek.  selten  (lert.) 

1  ~  3r.  ,     nin4,    1—,  ■elton2  nn4  oft  laklnlek. 
aebenetflndig.         3relhlg. 


4e.  Tkalozylnai. 


Retlnozyl 


47.  Stenonl«^ 


Pence^ 


linear  lang 

kftatig. 
glelcb,  diekwaa- 

dig. 
aagleiek      dick- 
wandig 

Pinadendron*     etwas  diekwaad.     3reiblg,  ge- 
dringt. 


Dadaxylea^ 
4S.  Taxesylaa 


poreasrillge 
Spiral-Oeflbee**^ 


|.-4reiblg,  6eck. 

•plral-reihlg** 
Irelbig ,     acbai- 

bennnnlg. 


mebrrelkig,  ne-  keine?  (Koklen- 

kenstSndIg  Per.) 

I   nnd  BMkr-rel-  keine? 

klg. 

Irelklg   mit  t—  eeUen. 

15  Zellen. 


*    In   den   vier  mit  einem  *  beseichneten   Geschlechtern   werden  die 
Jshres-Ringe  mitunter  nndeutticb,  sind  dabei  sehr  fein  bei  Sfenonia;  gans 
unkenntlich  aber  nur  bei  Pissadendron. 
^    Doch  nur  2seitig  sichtbar. 

^^*  H^asa  poroso-spiralia'* ;  wir  wissen  nicht,  ob  wfar  den  Anodruck 
recht  verstehen ;  Jedenfalls  Ist  hier  eine  Annlherüng  su  den  Gnetaceea 
(s.  0.)* 


75 
Petwe  Wmuii  1831. 

Sttoine  kegdförmigv  Istig,  lusaimMngeiatxt  ani  einem  spär- 
Hehen  Mut  in  der  Aelife^  aus  deutUclien  oder  ondeutlidien  koment- 
riaehen  Hola-Hingen  and  aoa  einer  Rinde,  oft  ancli  nocli  Ton  lalil- 
reiciien  Han-Gingen  darclizogen.  Die  porösen  Zellen  (Prosenchjm- 
leüan  liel  Einigen  genannt)  mit  l-*3  Reilifn  runder,  bei  mehren 
Beulen  nel>enstindiger  Zellen,  die  gewöhnlieh  nur  auf  den  2  den 
MariulraMen  ingekehrten,  selten  anf  allen  Seiten  Torhanden  sind. 
Marfcitrahlen  dnbeh^  seltener  ans  2  oder  mehren  senkrechten 
Reihen  Ton  Zeilen  ansammengesetst 

Arten  sahlreich  (In  unserer  tabellarischen  Obersicht  1  unter 
Pinitea  mit  au^B[enommen).  Sie  bilden  zwei  Gruppen,  wovon  die 
eine  mit  gleichen  und  dickwandigen  Zellen  in  der  Kohlen-  (1),  Trias* 
(S)  bb  Oolithen-Periode  (6),  die  andere  mit  ungleichen  ZeUen  ausser 
1  Art  in  der  Kreide  und  in  den  Tertilr^Gebilden  (IS)  TOrkommen. 
Von  den  übrigen  Arten  ist  das  Alter  nicht  bekannt»  Wahrschein- 
lich entsprechen  diese  2  Gruppen  ganz  verschiedenen  Geschlechtem. 
Dn  unter  den  fossilen  Arten  der  Oolithe  keine  charakteristische  von 
weiter  Verbreitung  ist«  so  mag  als  Reprisentant  der  Sippe  Peuce  die 
lebende  Pinna  strobus  dienen,  deren  Anatomie  wir  TL  XV,  Fg.  4 
mitgetheUt  haben  (vgl.  S.  71). 

47.  Cupressineae 

bieten  Frucht-Zweige  der  Sippen  Schiiolepia,  Taxodites  und  Thuiles 
dar,  wovon  die  erste  gana,  die  nrei  letaten  nur  geringen  Theils  hier* 
her  gehören.  Holx  dieser  Familie  kennt  man  erst  aus  der  Tertiir- 
ZeiL 

Sektxolepti  Fn.  BsAim  1847. 

Die  Sippe  entbehrt  bis  jetzt  noch  der  Charakteristik  sowie  der 
Abbildung. 

Voltaia  schisolepi«  Fa.  Braon  io  botan.  Zeitg.  1^4^,  oo.  158,  Beilage. 
SebiEolepi«   I  iaiio-kenperina  Fr.  Bkaun   ia  boUn.  Zeitg.  1847p 
■o.  6,  p.  80. 

Die  Art  hat  nadeiförmige  BIfitter,  Blltter- Zweige ,  Zapfen  und 
Schuppen  geliefert  in  den  kohligen  Schiefem  des  Bunt-Sandsteins 
10  Fej/ta/bn  unfern  Culmbaeh  in  Ba^em. 


76 

52.   Cytineae   B^GN.  (RUuirtiieae,  Rftfflesiaceae). 

Die»  ist  die  erste  und  einxige  Familie  aos  der  ganien  Blaise 
fruchUaamiger  Dikotjledonen ,  die  schon  und  xwar  in  einem  eigen- 
thumlichen  Geschlechie  mit  mehren  Arten  in  der  Oolithen*Periode 
vorkäme. 

WettHehta  Fr.  Braun  1847, 

(Botan.  Zeitg.  1847,  Nr.  6,  S.  86), 
ist  indessen  bis  jetzt  als  Genas  so  wenig   cbarakterisirt  worden ,   als 
ihre  3  Arten.     Daher  wir  der  Entscheidung  der  berührten  Frage  noch 
entgegen  sehen.     Vorkommen  mit  Schicolepis   a.   a.  0.   im   antem 
Lias-Sandstein. 

II.  Thiere. 

i^.  Phytozoen  (nH-  L«^*  Tbeii  i,  s.  lo.) 

Hieven  ist  in  der  Oolithen-Periode  nichts  bekannt. 

1^.  Amorphozoen,  See-Scbwämme  (Theii  i,  s.  lo.) 

Bekanntlich  stossen  die  Botaniker  wie  die  meisten  Zoologen 
gleichmässig  diese  Körper  corQck,  als  nicht  in  ihr  Reich  gehörig. 
Man  hat  für  die  fossilen  Formen  eine  Menge  neuer  Genera  aufge- 
stellt, welche  grossentheils  wieder  zerfallen,  weil  sie  mit  den  leben- 
den theils  nicht  hinreichend  verglichen  waren  und  oft  nicht  genügend 
vergleichbar  sind,  indem  diese  letzten  oft  auf  Eigenthümlichkeiten 
der  Mischung  und  Struktur  beruhen,  welche  im  Fossil-Zustande  häufig 
zerstört  sind  oder  wenigstens  nicht  beobachtet  werden  können. 

Scyphia  Okbn  1815^  Pokal-Schwamm. 

Von  Spongia  Lamr.  durch  Okcn,  Schwbiggcr,  Goldfuss 
u.  A.  abgesondert  und  zur  Aufnahme  der  röhrenförmigen,  hohlen 
Arten  derselben  bestimmt.  Stock  aufgewachsen,  hohl,  einfach  oder 
kaum  ästig,  walzig,  am  Ende  offen,  aus  einem  Gewebe  netzförmig 
durchwachsener  Fasern  bestehend.  —  Hiezu  manche  Arten  von 
Choanites  Mant.  (Gh.  flexuosus),  von  ?Ventriculites  Mant. 
(V.  Benettiae),  Eudea  Lmx.  (non  Michn.),  alle  (bis  auf  Eudea) 
aus  der  Kreide  stammend.  < 

Arten :  lebend  so  zahlreich,  als  fossil.  Man  hat  dieselben  zwar 
mehre   Genera    zu   vcrtheilen   begonnen,    aber  noch  nicht  ver- 


77 

mocht,  die  fottUen  Arten  iiUe  In  dieselben  einzathellen,  indem  diese  Etn< 
theilung  x.  Th.  auf  die  chemische  oder  die  elementare  ZosammenseUung 
gegründet  worden  ist,  welche  im  Fossil-Zostande  verloren  gehen.  Von  den 
etwa  130  fossilen  Arten  kommen  3  in  der  ersten,  10  in  der  sweiten, 
48  in  der  dritten,  63  hi  der  Kreide-  ond  i  in  der  Tertlir-Periode  yor. 
Die  der  Oolithe  finden  sich  auMchliesslieh  im  braunen  und  weissen 
Jura  (st )  und  hai  alle  in  der  Spongiten-Schicht  (n  ^  Deui$ehland9^ 
welelM  nach  ihnen  benannt  ist.  In  weiter  geographischer  Yerbrel« 
long  hat  man  sie  bisher  nicht  beobachtet 

1.  Scypbia  ela vifer mis  n.  (o,  233).    Tf.  XVI,  Fg.  1  a  (b 
▼efgr^ss). 

Unregebnfissig  keulenförmig,  mit  etwa  25  Lftngen-Reihen  runder^ 
sehr  scharf  begrenzter,  llsst  gleich  grosser  Löcher  der  Oberfllche# 
zwischen  welchen  die  sieb  rechtwinkelig  kreutienden  Fasern  ein 
dichtes'  Poren-Nelk  bilden.  In  den  Reihen  sind  sich  die  Löcher 
etwas  mehr  gen&hert,  als  die  Reihen  unter  sich  stehen,  und  sind 
neben-,  nicht  wechsel  ständig.  Zwischen  den  Reihen  stehen  hin  und 
wieder  noch  ein-  oder  einige  einzelne  solcher  Löcher,  zuweilen 
etwas  kleiner,  als  jene.  Bei  Fg.  b  ist  ein  Theil  der  Oberfläche 
zu  Versinnllchung  des  Faser -Gewebes  zwischen  den  Löchern  dar- 
gestellt, aber  die  Poren  zwischen  den  feinen  Fasern  sind  nicht 
zahlreich  und  diese  somit  nicht  fein  genug  wiedergegeben.  Sie  lie- 
gen, wie  die  Löcher,  in  Länge  und  Queere  reihenartig  dicht  an- 
einander. Die  Art  scheint  mir  neu.   Verkieselt  Fundort :  Sireitberg  ? 

Tragos  Schweigg.  1830. 

£in  durch  Theilung  von  Spongia,  von  Alcyonium  Esp. 
u.  A.  entstandenes  Geschlecht.  Stock  angewachsen,  Krusten-,  KneueJ- 
und  (oft)  Trichter-förmig,  aus  dicht  verschmolzenen  (im  frischen  Zn- 
stande gallertartigen)  Fasern,  an  der  Oberfläche  mit  zerstreut  stehen- 
den grösseren  tiefen  Löchern.  —  Chenendopora  Lmx.  gehört 
als  Unter-Abtheilung  für  die  trichterförmigen  und  oben  löcherigen 
Arten  hierher  {DicL  LX,  505,  506). 

Arten:  lebende  manche;  fossile  27,  woron  8  in  der  Trias,  9 
in  den  Oolith-,  11  in  den  Kreide-Schichten  mit  vorigen  und  in  den- 
selben Gegenden  vorkommen,  1  tertiär  ist.  Das  Genus  verhält  sich 
daher  geologisch  ähnlich  wie  das  vorige. 

1.  Trag;o8  acetabulum  (o,  234).  Tf.  XVI,  Fg.  2. 

Tragos  aeetabulum  Gokof.  Petref.  I»  13,  96|  S48,  252,  t.  5,  f.  9, 


78 

t  3S,  f.  1 ;  —  M&imr.  Bair.  21 ;  —  Hamm.  Venlein.  WartteHb.  48;  *-» 
MinDBLBL.   14;  —  Blaint.  Aei.  643;  —  Edw.  i.  Lk.  AM.  ^^  1I>  910» 
—  Buch  Jura  77;  —  Qu.  WOrtt  636 ;  —  Marc.  Saiins.  94. 
Cbeneitfdopora  acetabulani  BtAtifv.  i.  Diei.  LX,  900.  ^ 
Copulospongrla  aeefabolam  s'O.  Pr^dr,  391  (Qv.  f.  9,  f.  9). 
Poroapoogia  acetabolon  o'O.  Pr^dr,  399  (Gp.  t.  39}  f.  !)• 

Trichter-  bis  SchQsKeMörmig,  oben  mit  Tiefen,  anten  mit  ent- 
fernter stehenden  und  doppelt  so  grossen,  oft  mit  wanenf5rmlgem 
Rande  umgebenen  runden  Löchern.  Die  yielen  eingestochenen  Poren 
dazwischen  sind  selten  deutlich  sichtbar.  Gewöhnlich  faiKalk  ter* 
steinert.  In  den  Spongiten-Schichten  (m^)  des  Frdnidich'Sekwilr 
bhchen  «liira-Gebildes :  in  F)ranken  (zu  Streitberg  und  EMi§enr 
$tadt);  —  in  der  Württen^erg* sehen  Alp  (xu  Böhringent  Eg- 
buch ,  !  Oeiselingen ,  Kuhalp  und  Danzdorf;  —  im  j^Goralrag** 
am  Micheltberg,  Mako.;  —  und  am  Itoufaii-Berge  bei  Schaf' 
Aotiaen);  —  im  Oxfordlen  Firankreich$  (St.  Maixeai,  Nanhm 
D*0.;  StUim  im  Jura). 

Gouynme  ciUit  xu  derselben  Art  auch  noch  Chenendopo-ra 
fungiformis  Lamouroux  Expoe.  d.  Polyp.  71 1  pl«  75,  f.  9, 
10  (Dim.  im  DUt.  XUI,  391,  de  Blainv.  ib.  LX»  505,  Atta»  iee 
Polyp,  pl.  42,  f.  1 ;  —  Dfr.  t.  10t ;  —  Brokn  urweltl.  Pflansenth. 
14,  15,  Tf.  4,  Fg.  8;  —  Edw.  i.  Lk.  hiet  b,  II,  612;  —  Gubtt. 
III,  420,  pl,  9,  f.  2;  -*-  Lonid.  in  Geol.  Trane.  B,  III,  276)  aus 
dem  Pol jpen- Kalke  Ton  Caen,  Lmx.,  oder  aus  Kreide  ton  da,  Dn«, 
oder  aus  untrer  Kreide  Yon  Eacre  und  Rouen  (Pa98T  339)  und 
aus  obrem  Grünsand  von  Baih^  Lonsd.  ,  die  aber  nach  Teil  und 
Abbildung  keine  Löcher  auf  der  Unterseite  besitxt,  mithin  einer  an- 
dern Spezies,  doch  dem  nämlichen  Genus  angehören  mag. 

2.  Tragos  patella  {a,  235;.  Tf.  XVI,  Fg.  Sab. 

Ba#bri  Ummm.  ii,  3»  4. 

Tragos  patella   Gol»f.  Petref.  1,  14,  901  243  352,  t  S,  f.  10,  t  35, 

f.  3;  —  Hartm.  I,  c  48;  —  BlAiinBLSL.  14;  ^  Blt.  Act,  542;  —  £ow. 

1.  Lk.  hhi.  5»  II,  610 ;  —  Qu.  Wärtt.  536;  —  Mako.  Sat.  94. 
FuDgites  infundibuliformis  Scbloth.  Petref.  I,  346  (pars). 
SpongiCes  infondibttliformla  Kr&o.  Unr.  II,  252. 
eben  endo  pora  patella  Blainv.  Diei.  LX*  606» 
Cupqlospoogia  patella  d'O.  Pr^dr,  391. 

Flach  Schüssei-förmig,  oben  und  unten  undeutlich  porös,  mit 
nur  kleinen,  nicht  immer  deutlichen  und  durch  Verwitterung  gans 
verschwindenden   Löchern,  oben  mit  unregelmässigen   fast  radialen 


T9 

EiUckeii,  Hirten  mit  konientrifchen  Runielo  versahen.  Ättere  Biem- 
plare  am  Rknde  wellenförmig,  daher  unregelmäsiig  radial  gefaltet 
Bei  b  ist  ein  Stöckchen  der  Sosseren  Oberfläche  angeschliffen  und 
▼ergrössert  gexeichnet  nach  Goldfum.  Kalk-Vemelnerung.  In  und 
auf  den  hellen  oberen  Jnra-Schicbten  (Spongiten-Schichten  n  ^).  So 
in  WStriiemkerf  (nach  Qobitstkdt;  bei  t€fei$$Hngen  nnd  ?i9fi|r- 
mmrimtfem;  dagegen  am  MicheUberg  in  Coffal*rag  nach  Mahdblsl.)  ; 
—  am  Baandeti  in  der  Schweif»,  und  bei  Bakemteinf  Jlbiggen^ 
iarf  md  mUfemiadi  in  der  Oberpfalz  forkommend;  —  im 
OiiMdften  FramkreiehM  (lie^Deiie  in  der  VmdSe  d*0.  nnd  Saib^ 
im  JurOf  MaicO- 

BJammtlltpara  Bb«  ISSS,  Zitien-Pore. 

(Limnorea  Lm. 

Stock  aofUtxend,  lingllch,  knollenförmig,  einxeln  oder  mehre 
(3 — 15)  nebeneinander  gewachsen,  der  ontre  Theil  tief  r unselig,  in* 
kmstirt,  der  obre  zitzenartig  und  durch  ZusammenhSufung  tranblg, 
porös-faserig,  in  der  Mitte  mit  einfachen  oifer  zerschlitzten  Röhren- 
Öffnungen  versehen.  —  Das  Geschlecht  verbindet  nach  Goldfüm 
Scjphia,  Cnemidium,  Tragos  miteinander,  und  unterscheidet 
sich  Ton  letztem  nur  etwa  als  Subgenus  im  Gegensatze  von  Chenen- 
dopora  hauptsächlich  durch  die  Zitzen*  statt  Trlchtcr>Form ;  es  gibt 
aber  vermittelnde  Arten.  Da  der  generische  Name  Lymnorea 
schon  von  PiRoif  gebraucht  gewesen,  so  ist  derselbe  von  uns  ersetzt 
worden.  Lamouroox  hatte  ans  den  erwähnten  Runzeln  auf  beson- 
dere Biegsamkeit  des  untenr  Theiles  im  frischen  Zustande  geschlos- 
sen, was  aber  wohl  unrichtig  Jst,  obschon  dieser  Korallen-Stock  eine 
solche  Riegsamkeit  wie  die  Schwämme  überhaupt  besessen  haben 
moss. 

Arten:  3 — 5,  aus  dem  mittlen  Theile  dieser  und  der  ? Kreide- 
Periode  berruhrend. 

1.  Htmmilllpora  protogaea  {a,  336).  Tf.  XVI,  Fg.  5a  b 
(nach  GoLDF.). 

a*  Lynnorea  mamalllosa  Lmx.   Polyp.   77,  pl.  70,  f.  9,  3,. 4;  — 

DB  Blauiv.  Aei.  S41y  pl.  74 1   f.  4',  —    i.  Diei.  LX,  506)  —   Dfiu  H. 

XXVIl,  497  et  XLII,  304,  AiU*  des  Polff.  pl.  40,  f.  4;  —  Dbloncm. 

in.BmqfcL  moaph.  603;  -  Blv.  Actio.   641,   pl.  74,   f.  4;  —  Edw.  i. 

Lk.  hUt,  ä,  II,  eis;  -  MiCHif.  /Mn.  247,  t.  57,  f.  10 ;  —  d'O.  Proir,  3S5. 
a*  ManiDillopora  protogaea  Baoifif  Pflanzentb.  15,  42,  t.  4,  f.  6. 


80 

a' Lymnorea   m  am  miliaris    Db  la  Bbcbb  Im  Pkil&i.  wui§tm,  1890t 

VII,  262,  339. 
a*  Cnemidiam  tnberotam  Golof.  Petref.  16,  t  30,  f.  4. 
y*   Alcjonitea  mammilloaoa  Stahl    im  Wfirttemb.   Corretp.-BUtl, 

1824,  VI,  85,  t.  8,  f.  30. 
y^  Cnenidinm  toberoanm  Hartm.  VersteiD.  Wiirttemb.  48. 
aßy  TrhgoB  tabcroaum  Goldf.  Petref.  84,  243,  252,  t  80,  f.  4. 

o«  Die  Eiemplare  aas  dem  Polypen-Kalke  oder  Forest  marble 
n^  des  Gross-Ooiiths  Ton  Luc  und  iUnwUle  bei  Caen  sind  klein 
(CfOl — O^fii  gross);  die  Löcher  sind  deutlicher  und  mehrfick 
(Tgl.  die  Abbild.,  lumal  bei  b).  ß.  Die  aus  dem  Unter-Oolithe  tod 
Rabensiein  bei  Streitberg  sind  doppelt  so  gross,  und  die  von  der 
Röhren-Mündung  ausgehenden  Schlitze  kommen  nur  einzeln  oder  gar 
nicht  vor,  wodurch  denn  ein  Obergang  zu  Scyphia  gebildet  wird. 
y.  Die  Exemplare  aus  den  höher  gelegenen  Oei$8linger^  und  Het- 
«fenAeimer-Schichten  sind  ebenfalls  nur  0"',02 — O^'.OS  gross,  und 
wieder  mit  deutlichen  radialen  Schlitzen  ohne  zentrale  öiTnung,  nach 
Stahl.  Vielleicht  bilden  die  aus  den  höheren  Schichten  eine  oder 
zwei  von  der  ersten  verschiedene  Arten. 

Eudea  (Lbix.)  Michn. 

Ein  Krusten-artiger  parasitischer  Oberzug  auf  See-Schwäimnen, 
und  wahrscheinlich  selbst  als  See-Schwamm  zu  betrachten.  Er  zeigt 
viele  runde  oder  elliptische,  mit  aufgeworfenem  Rande  umgebene 
Löcher  oder  Lücken.  Was  LAMooaoux  unter  diesem  Namen  be- 
schrieben, war  eine  mit  diesem  Oberzuge  versehene  Scyphia  (?S. 
clavarioides) .  welche  er  für  einen  Körper  gehalten.  Micbelin  liat 
jetzt  dem  Oberzuge  allein,  der  auch  auf  anderen  Spongiarien  ge- 
funden wird,  den  Sippen-Namen  gelassen,  war  aber  den  Art- Namen 
zu  ändern  genöthigt. 

Art:  eine,  in  den  Oolithen. 

Eudea  cribraria.  Tf.  XV^  Fg.  3abc. 

Eudea  clavata  (der  Überzog  allein)  Lmx.  expoM.  46,  pl.  74,  f.  1—4;  Dpa. 
in  Dict,  XLir,  303  ;  Blv.  ikid  LX,  502  io  Man.  aet,  639,  pl.  (?4S)  61, 
f.  3  ;  M.  Edwards  in  Lk.  hiit,  h,  II,  613;  —  d'O.  Prodr,  326. 

Eudea  cribraria  Michn.  Moaogr.  251,  pL  58,  f.  8  a— d. 

Unsere  Abbildung,  nach  Michblin,  stellt  ein  £xemplar  von  Scj« 
phia  ?  clavarioides  mit  diesem  Oberzug  in  naturlicher  Grösse ,  dann 
ein    loses  Stuck  Kruste  in   natürlicher  und    endlich   einen    kleineren 


W  ff 

81 

lil  hieToii  in  Tftmiehrter  CMiie  dar«    Vori^ommen  im  OroM-OoIHh 
Cßien  (a^^;,  xa  JLue,  Rancille  u.  f.  w.  in  Caltadoi. 

CiUMtditim  GoLDr.  1826, 

Stock  kreitelfönnig,  sitxend,  auf  dichten  Fakern  gebildet,  xwl-^ 
en  welchen  horixontal  Tom  Hittelpunkte  nach  der  Peripherie  etwu 
«aere  Kan&le  hindurchziehen.  Scheitelfliche  Yerüeft,  aeibst  röhren* 
ig  eingeaenkt«  mit  Ritien  und  Furchen,  welche  nach  deren  Rande 
leinmderitofen. 

Hieriier  gehören  mehre  Arten  Siphonia  and  Mantellla 
lUHa.  (nicht  Ad.  Bromon.).  . 

Arten:  alle  fossil,  9,  aus  den  oberen  weissen  Jura-Schichten 
miken$  und  der  Schweitz  (Coral^rag). 

Cnemldium  rimnlosum  {a,  237).        11  XVI,  Fg.  4a  b. 

infcitea   Lang.   Ufid.  f.  6t,  t.  It,   IS?;  —  Krorr  Petref.  Tf.  Fkn, 

?g.  1,  3  ? 

lanpiarnoo  rayi  Booiio.  pl.  l,  f.  1,  3. 

PKR  in  Noo,  €eL  lutL  eürioM.  VIII,  t  vin,  f.  6. 

■  ■tellia  Pabx«.  Or§.  remHiu  pl.  II,  f.  3. 

leDidinm   rimuluiinDi   Goij>f.  Petref.  I,    15,  t  6»  f-  4|  *~  M&ntr. 

n;  —  Blv.  i.  Diel,  LX,   504;  —  Hartm.   Vemtein^  Wfirttemb.  S.  48; 

-  V.  Buch  Reauü  p.   14;  —  ?  Volts  Co;  —  Wamo.  in  Jahrb.  I9M, 

t4;  —  Buch  Jnra  77;  —  Edw.  i.  Lk.  hit.  I,  II,  618;  —  Zboucun.  i. 

Ib.  IM7,  157;  —  ScHAPH.  dM   1849,  W%\  —  Qo.  Wfirtt  536. 

Inemidinm  grannlosoin  Mb, Gf. Petref.  1,07,1.35, f. 7  ifde  Qobiist. 

>agos  radiatom  Gr.  1,  96,  t.  35,  f.  3.  )  Wfirtt.  4S6. 

i|ioioapoiigia  rimuloMa  d*0.  Prodr,  39t. 

^heneodopora  radial a  d*0.  titeir,  391. 

Flach  trichterförmig;  Oberfläche  mit^  unregelmassig  Tom  obem 
ui  untern  Mittelpunkte  ausstrahlenden,  anastomosirpnden  Furchen, 
)en  auch  noch  mit .  f  erstreuten  kleinen  Löchern  an  den  Verbin- 
»gt  Stellen.  Die  Abbildung  gibt  die  Seiten-Ansicht  und  eine  Ter* 
rosserte  Stelle  der  Oberfläche  vom  Rande  (b)  *•  In  den  Spongiten« 
ckichten  (a^  !  Württembergs  {Böhringen),  drr  Schweitz  (Ran- 
B«:  im  „Coral  rag"  ;  Amrgau  in  untrem  Oxfordthon?};  Frankene 
hnti  Jurakalk  Ton  Streitberg  und  Muggendorf;  im  Coral<-rag 
'4  Rieeei  bei  N&rdlingen) ;  —  im  Oolith  des  weissen  Jura*s  xu  Cte- 
iocstieA  bei  Thoren  in  Polen.  - 

*    Welche  beide  der  Zeichner  leider  durch  ein  Minsveratfindnisii  ans 
m  Gof  DPomVcben  Werke,  wie  ich  xa  spät  eraelien,  atatt  von  neloen 
^en  acböoeii  Exeonplaren  kopirt  bat 
Bro  ■  a ,  Letkata  fiogasitlM.   3.  Jiufla§9$  iV»  6 


8S 

Myrmeeium  Goldfcss  1826. 

Stock  aafsltter.d,  fast  kugelförmig,  aus  dicht  verwebten  Fasern, 
durch  welche  von  der  Anhefie-Plache  aus  ästige  Kanäle  nach  obeo 
und  aussen  ziehen  und  an  der  Oberfläche  zerstreute  unre^elmässlg 
sternförmig  ausgezackte  Mundungen  haben.  Eine  grössere  runde 
Röhre  mQndet  im  Scheitel  aus. 

Arten:  1 — 2  in  den  Oolithen. 

a 

\.  Myrmecium  hemisphaericum  (a,237).  Tf. XVI,Fg.6abe. 

ScHfiucHz.  LUho§r,  Heivei.  t.  i,  f.  0. 

Myrmecium   hemiiiphaericam  Goldf.  Petref.  f»  18 ,  t.  6,  f.  11;  — 

(Cnemidium)  Muhst.  Bair.  33;  —  Blv.  AcUh.  637;  —  Eow.  i.  Li. 

hUi,  by  II,  613. 
Lymnorea  hemisphaerica  d'O.  Prodr,  390. 

a  gibt  die  naturliche  Ansicht  von  der  Seite,  b  dieselbe  ve^ 
grössert,  c  die  Ansieht  von  unten.  Der  konzentrisch  runzelige  Tbd 
stellt  die  angehefte  Stelle  dar  *.  Vorkommen  in  Spongitcn-Schichtea 
n  8  Frankens  {Thurnau,  Würgau) ;  im  Ozfordlhon  n ''  FrmikreUh» 
(St,  Maixent). 


1^.  Polygastrica  (Th.  i,  s.  ii.) 

haben  noch  nicht  beobachtet  werden  können,  vras  zweifelsohne  aar 
in  der  mikroskopischen  Kleinheit  dieser  Wesen  seinen  Grund  hat 


1*.  PoIyci8tina 

sind  vielleicht  aus  ähnlichem  Grunde  noch  nicht  bekannt. 


!*■.  Poljrthalamia    (Th.  i,  s.  13): 

finden  sich  zwar  wie  schon  in  der  ersten  Periode  so  auch  jetzt  an 
mehren  S'ppen,  doch  im  Ganzen  immer  nur  sparsam  and  nur  S0 
solchen  Geschlechtern  ein,  welche  noch  lebend  vorkommen.  Be-k 
merkenswerth  ist  nur  etwa  das  Genus  Webbina  d*0.,  in  sofeme  die  I  p 
einzigen  bis  jetzt  bekannten  Arten  desselben,  die  eme  im  Lias  jPVtnit- 1 


^  Übrigens  im!  ps  mit  dieser  Abbildung  wie  mit  der  vorigen  (^ 
gangen.  Nur  die  Srheilel- Stelle  int  weuigfr  verlieft  ali  an  dem  Golotum'*  ^ 
achen  Exemplare  verzeichnet,  wie  Kolche  sich  auch  in  der  Tliat  bei  alks  «• 
meinen  Exemplaren  darstellt  \^ 


\ 


83 

reiehM  foMil,  die  andere  auf  den  Canariieheh  Inseln  lebend  Torge* 
fcommen  find. 


1  ^^.  Bryozoa  (Th.  i,  s.  is.). 

Mit  Aasnahme  ein'ger  nacitten  Formen  des  süssen  Wassers  (1 
Nada  und  2  Dubia  Elv.)  und  der  meerischen  Cornularieen,  Campa- 
nularieen  und  Sertularieen  mit  weichen  Hüllen,  welche  den  Anrang 
von  BukiNViLLB's  (3)  Membranacea  ausmachen,  künftig  etwa  eine  eigene 
Unterordnung  der  Sertularieen  bei  der  Anthozoa  £b.  bilden  können 
und  ihrer  weichen  Beschaffenheit  wegen  eines  fossilen  Zustandes  kaum 
ßhig  sind,  ferner  mit  Ausnahme  der  Alcyonien  und  endlich  einzelner 
Genera  am  Ende  unserer  Aufzählung  (I,  18),  welche  ebenfalls  noch 
zu  den  Anthozoen  gehören  und  noch  näher  zu  bezeichnen  stehen, 
betrachtet  man  jetzt  diese  Wesen  als  die  unterste  Klasse  der  Mollus- 
ken, wie  denn  diese  Polypen  allerdings  Sepien  im  Kleinen  vorzu- 
stellen scheinen.  Ihr  wichtigster  äusserer  Unterschied  Ton  den 
Weichthieren  und  zugleich  der  Charakter  ihrer  Inferiorität  als  Klasse 
den  andern  gegenüber  beruhet  in  ihrem  Vermögen  ausser  durch 
Eier  sich  noch  durch  Knospen  (wie  die  meisten  Anthozoen)  fortzu- 
pflanzen und  auf  diese  Weise  ganze  Kolonie*n  lu  bilden,  welche  in 
äusserlich  und  innerlich  zusammenhängenden  Zellen  wohnen  und  so 
bei  aller  Kleinheit  der  letzten  doch  oft  ansehnliche  vielzellige  Ge- 
bäude zusammensetzen. 

Indessen  fehlt  es  noch  an  einer  Bearbeitung  auch  der  lebenden 
Formen  von  diesem  Gesichtspunkte  aus,  und  so  haben  wir  uns  ver- 
anlasst gesehen,  sie  noch  an  ihrer  altern  Stelle  zu  belassen. 

Schliessen  wir  durch  Blaii«villb*s  Membranacea  (I,  15),  die 
noch  zu  den  Sertularieen  gehörenden  Genera  aus,  so  bleibt  uns  zu- 
nächst die  Familie  der  Eschareen,  die  sich  durch  den  eig^n* 
Ihumlichen  Deckel-Apparat  auf  den  verengten  seitlichen  Mündungen 
der  rundlichen  oder  vielseitigen  und  nicht  verlängerten  Zellen  aus- 
zeichnen. 

Die  jungen  Zellen  entspringen  aus  den  Enden  der  Mutterzeüen 
(Flostra,  Membranipora ,  Eschara,  Discopora,  Lunulites,  Escharina, 
Escharoides,  Cellepora  (theils),  Adeona,  Lichenopora,  Retepora,  Kru- 
senstemia  [=  Frondipora],  ?Polytrype,  ?  Vaglnipora  etc.).  Sie  ste- 
hen höher,  als  die  übrigen  Bryozoen,  und  haben  bis  in  die  Oolithe 
herauf  mit  einigeo  noch  zweifelhaften  Ausnahmen  keine  fossilen  Reste 


84 

hinteriassen.     Indessen  IQgen  wir  ein  Genus  Jiier  bei,  welches 
MiLNB  Edwards  Beziehungen  sowohl  mit  gewissen  Reteporen 
den  nachher-folgenden  Cellarieen  besilzt,  nämlich: 

Intricaria  Dfr.  1826. 

Zellen  sechseckig,  verlängert,-  mit  erhöhtem  Rande,  die  ganxe 
Oberfläche  eines  kalkigen,  ziemlich  harten,  innerlich  ganz  Ton  Röhr* 
chen  durchzogenen  Polypen-Stockes  mit  walzenförmigen  unregelmässif 
anastomosirenden  und  ungegliederten  Ästen  bedeckend.  Steht  dea 
Geschlechtern  Salicornaria  und  Stomatopora,  wie  andreiteHi 
Retepora  nahe;  ist  aber  durch  den  Mangel  an  Gliedemng  tob 
erstem  verschieden. 

Arten:  eine,  im  Oolith-Gebilde;  Portlocr  gibt  noch  eme  9- 
tere  an. 

1.  Intricaria  Bajocensis  (o,  %i2).  Tf.  XVI,  Fg.  13a  nai 

(vergröss.)  b.  t 

Intriraria  Elliiii  Dra.  i.üieL  Mcttnc,  lurl.,  Jl/««  iSbdflbjyf.  pl.  46»  f.  t. 

iDiricaria  Bajoceniif  Dfh.  ib.  XXIII,  546;  —  db  BL4iNv.ift.Ui 
4ao;  Aelin.  459,  pl.  6H,  f.  1 ;  —  Thiüru  Saon^  13  u.  im  Jb.  t89t^  45Si 
^  Tmuüm.  37 ;  —  M.  Edw.  in  Lk.  Ai>f.  I,  II,  IP4;  —  MicHii.  IcM. 
231,  t.  56,  f.  5i  —  Marc  Sul.  80;  ^  d'O.  Proir.  389. 

Im  Unter-Oorth  von  Bayeux,  Rantille  etc.  im  Calradoi  0*0., 
im  Polyparien-Kalk  von  Salins  im  Jura,  ?Marc.  ;  in  unterem  fiisfs- 
Oolilh  am  Moni  Terrible  in  IPorrentmy;  im  untern  Oollth  der 
Uoch' Saont  zu  Charriez. 


Hierauf  folgt  eine  Rehe  von  Sippen,  welchen  der  vorerwähnte 
Deckel  Apparat  fehlt.  Die  hornförmigcn  Zellen  sind  mit  ein  r  mehr 
und  weniger  endstandigen  und  mehr  oder  wenig  verengten  Mundoog 
versehen.  Die  jungen  Zellen  entspringen  aus  der  (Hinter-  oder 
Neben-)  Seite  der  Mutter  Zolle,  stehen  einzeln  oder  bilden  Reibea, 
durch  Verbindung  mehrer  Reihen  bedecken  sie  Flächen  und ,  in- 
dem sie  sich  mit  dem  Rucken  gegen  einander  legen,  bilden  sie  frei- 
stehende Blätter,  Stämme,  Zweige  u.  dgl.,  an  welchen  sodann  dorcb 
gegenseitigen  Druck  die  in  den  ersten  Fällen  ovalen  oder  kealför- 
migen  Zellen  viel-r4 -5- 6;seitig  werden  und  seh  so  im  allge- 
meinen Ansehen  denen  der  Eschareen  nähern,  jedoch  immer  mit  den 
Enden  der  Mutter-Zellen  über  die  Anfänge  der  jungen  seitlich  berTO^ 


faiospenden  Zellen  sich  hinlegen  und  vertiefte  Grenzlinien  behalten. 
(Cellaria,  Crisia,  Crisidia,  Slomatopora,  Crisarpia  *,  Homera,  Idmonea, 
Pjstulipora,  Entalophora,  Diastopora  (Bcrenicea,  Mesenteripora),  Tuba* 
üpora,  ?Cricopora,  ?Frondipora,  TFascicuIaria). 

Stomatopora  Br.  1825. 

(Alecto  Lmx.  1891 9  non  Lbach).  * 

Zellen  verlängert,  etwas  hornfonnigt  mit  endständiger  kaam  etwu 
verengter  Mündung ;  jede  Zelle  fast  in  ihrer  ganzen  Länge  kriechen^ 
ait  dem  diknnen  Anfing  aus  der  Unterseite  einer  vorangehenden  Zelle 
entspringend,  unten  abgeplattet,  mit  dem  Ende  schnell  aufgerichtet 
and  so  einfaiche  Reihen  bildend,  welche  jedoch  sehr  häufig  mit  einaa* 
der  tnastomosiren. 

Da  der  Name  Alecto  schon  seit  1814  bei  den  Echinodermen 
vergeben  gewesen,  so  musste  der  LAMnUROox'sche  Name  (JSÜi) 
durch  einen  neuen  ersetzt  werden  (Er.  Pflanzenth.  1826,  ^  zumal 
der  nachher  von  Golofuss  aus  gleichem  Grunde  vorgeschlagene  und 
anfangs  nur  auf  ältere  Arten  angewandte  Name  Aulopora  Gouir. 
diesen  verbleiben  und  nach  Milnk  Edwards  mit  ihnen  in  eine  an* 
lere  Familie,  die  der  Gornularieea  unter  den  ächten  Polypen  la 
rersetzen  seyn  wird. 

Arten:  14,,  alle  fossil,  wovon  3  in  den  Oolithen,  8  in  der 
Kreide  ond  4  im  Tertiär-Gebirge  vorkommen. 

Stomatopora  dichotoma(a,242}.  Tf.XVI,Fg.25abc(n.Gp.). 

B  im  nntfro  Jura. 

Aiecto  dicholoma  Lux.  Polyp.  84,  pl.  81,  f.  13—14,  in  Eneyei.  wnälk. 

iSM^k.  n,  41;  -  Dfr.  im  Diei,  XLIl ,  390;  —  db  la  Bbchb  in  Pkifo». 

mM0m»  1890,  Vir,  340 ;  -  Woonw.  «y».  5  ;  —  Voitz  im  Jahrb..lM5,  6t ; 

—  BLAiifv.  im  Diei.  LX,   428|,  pl.  43,  7.1  1;  Man.  pl.  95,  f.    la;  — 

LoifKB.  in  Oeoi.  Trans,  bj  III ,   273 ;  —  Paksy  Seilte  infer.  339  *,  —  M. 

Eow.  L  i4iiii.  ae.   nat  1838,   IX,  193   ff.,   t.  15,   f.  4;  >  i.  Jahrb. 

1899^  304 ;  io  Cov.  reyn.  an.,  Zoaph.  t.  72,  f.  4 ;  —  [non  MicHif.  ieon. 

10  et  238,  t  2,  r.  10,  fide  D'O.];  —  d'O.  Prodr.  I,  317. 
9  10  böbfren  Scbichlfo. 
Stonnatopora  dichotoma  Baonif  (1^5)  Pflanxenib.  27,  43,  t  7,  il  3« 


*  Die  biaher  in  d^n  Oolifhen  aurgecShIfe  Criaerpia-Art  (I,  t.  0)  von 
VMmi  in  der  Man€k§  (Miijib  EnwAana  hatte  keine  Formation  bexeichaet) 
lebeint  den  Übei)pnf»Oebirge  una|(th5rea  nnd.  dcvoniach  ?  sn  aeyn. 


Aalo))ora  diehotoma  Goldf.  Petref.  I,  318,  t.  65,  f.  2;  —  ?TiimiiA 

Porr.  9;  —  MonsT.  B«ir.  27. 
Alecto  corallini  d^O.  Prodr.  II,  25  (fig.  Goldf.)* 

Kriechend ;  alle  Zellchcn  seitlich  aufgewachsen,  schlank,  keulen- 
förmig, nahe  am  Ende  seitwärts  je  1,  und  jedes  dritte  oder  vierte  wie- 
der 2  andere  Zellchen  hervorbringend,  daher  schlanke  zweitheilige  und 
'  durch  Anastq^iose  zuweilen  netzartig  verwachsene  fadenförmige  Zweige 
bildend.  Das  aufgerichtete  Ende  der  Zelle  steht  so  dicht  über  demAnfange 
der  folgenden  und  ist  so  s'ark  umgekrümmt,  dass  es  das  Ansehen  eines 
Höckers  oben  mit  runder  Mündung  hat.     Länge  0"*,01-*0"*,02. 

d*Orbignt  sondert  davon  als  eigene  Art  die  von  Goldpuss 
und  uns  abgebildete  Form  aus  höheren  Schichten;  doch  wissen 
wir  nicht,  worin  sie  verschieden  ist.  Vorkommen  im  Bradford 
ciay  von  Wili$hire  (Conyb.)  und  im  Gross-Oolith  zu  Bradford 
daselbst  (Lonsd);  im  Forestmarble  der  Normandie  (de  Caux.}, 
insbesondere  bei  I  Maufier$,  Croi$Ule,  St.  Vigor,  LebUey,  Eanr 
ville  bei  Caen  (Lux.),  auf  Terebrateln,  Beiemniteü, 
Apiocrinen  and  Polyparien;  in  Ozfordclay  der  obern  Saone 
(THmRiA);  —  dann  die  von  Goldpuss  abgebildete  Form  in  dem 
obern  Jurakalk  bei  Streitberg  (MOnst.)  und  Im  Corallien  von  la 
Röchelte  d*0.  —  Endlich  ?  im  cretajurassischen  Gebilde  von  Neu* 
chdtel  und  in  obrer  Kreide  von  Bray  bei  Harre  (Passy),  welche 
beiden  Vorkommen  jedoch  neuer  Prüfung  bedürfen  möchten,  wie  die 
frühere  Angabe  von  GfiiNiTS  in  der  Kreide  Rügens  (Jb.  1889,  291) 
wiederrufen  wurde. 

Idmonea  Lmx.  1821. 

Stock  strauchartig  ästig;  Äste  sehr  divergirend,  dreikantig,  mit 
etwas  schrlgen  und  an  zwei  Seiten  zu  einander  wechselstandigen 
Queerreihen  von  je  2—6  etwas  vorstehenden,  getrennten,  komför- 
migen  Zellchen  gebildet,  die  dritte  Seite  etwas  rinnenformig,  sehr 
glatt,  ohne  Poren.  Der  Unterschied  von  dem  weit  einfachem  Genus 
Crisia  besteht  darin,  dass  eine  jede  nächst  der  Mittel-Linie  (Kante) 
gelegene  Zelle  jederseits  immer  2 — 6  (statt  nur  einer)  neue,  eine 
Queerreihe  bildende  Zellen  erzeugt,  während  die  andern  gewöhnlich 
unfruchtbar  sind  (M.  Edw.)«  Von  Cricopora  nur  durch  die  eine 
Zellen-leere  Seite  unterschieden  (Lmx.). 

Arten:  20,  welche  bis  auf  1  aus  den  Oolithen  alle  In  Kreide 
und  Tertiär-Gebirge  vorkommen  *• 

;  *    Pieserlich  bat  iBaa  finiga  liiaade  Art—  im  lf«rdflieer«  entdcfllU. 


87 

Idmonea  trlqiietra  (o,  249).   lt.  XVI,  Pg.  Habe  (n.  Lx.). 

noDea  triqactra  Lmx.  Poi^,  80,  p1.  79*,  f.  13—15;  —  BROim 
Pflannith.  21»  43,  t.  6,  f.  11;  —  Dpr.  im  Biet  XXII,  664;  —  ob  Blt. 
i*.  tSSOj  LX,  384,  pl.  46,  f.  2;  Uan.  AeL  430,  pl.  68,  £.  2;  —  LnniiD. 
io  Geoi.  TWiw.  I,  111,  273;  —  M.  Edw.  i.  Lk.  Aitf.  I,  11,  281 ;  in  Atm. 
re.  Mf.  /Mv9,  IX,  215,  pl.  9,  f.  2  >  Jb.  i8S9  ^  366;  -  Michn.  te<m. 
134,  t  56,  f.  16:  —  d'O.  IVoifr.  317. 

Jlste  dreikantig,  etwas  dicker  als  breit,  an  der  Unterseite  etwas 
nkaT ;  alle  Röhren-Zellen  fast  gleichlang,  je  5 — 6  in  einer  Queer- 
he,  in  eine  Masse  mit  einander  \erwachsen,  nur  mit  ihrem  Ende 
ikrecht  zur  Achse  nach  aussen  gekrümmt  und  getrennt,  mit  dick« 
idigen  Mündungen. 

Unsre  Fg.  a  und  b  stellen  dieses  Fossil  in  natürlicher  Grösse 
n  beiden  Seiten  dar;  Fg.  c  eine  der  porösen  Seiten  sehr  ver- 
issert.  Im  Gross-Oolith  von  Bradford  in  Wiltihire^  im  Forest- 
irble  oder  Polypiten-Kalke  von  Langnine' hti  Caen. 

Entahphara  Lmx.   1821« 

Polypenstock  wenig  ästig,  nicht  gegliedert,  zylindrisch,  überall 
ht  besetzt  mit  zerstreut  und  frei  stehenden,  gebogenen,  endmün- 
;en,  abgestutzten,  einem  P  e  n  t  a  1  i  u  m  ähnlichen  Anhängen. 

Arten:  1,  fossil,  aus  der  Oolith-Pcriode ,  sehr  beschränkt  in 
«m  Vorkommen. 

Entalophora  cellarloides  (o.  243).  Tf.  XVI,  Fg.  24, 
a  b  c  (n.  Lmx.). 

italophora  cellarioidei  Lux.  Poiifp,  81,  pl.  80,  f.  9— U;  —  BRonif 
Pflanzfnih.  27,  43,  t.  7,  f.  lo;  —  Db  la  Bechb  im  Phiios.  Mag.  VH, 
130;  —  Blaikv.  AeL  489,  t.  82,  f.  1 ;  —  M.  Eow.  >>  Jb.  1889,  367; 
-  HiCHif.  leon.  233,  t.  56,  f.  4;  —  d'O.  Proir.  31 8. 

Im  Polypen-Kalke  (Forest -marble)  Ton  8t  Aubin  und  Rantille^ 
ilradOB,  selten;  Fg.  a  gibt  die  natürliche  Grösse,  b  einen  ver* 
»serten  Ast,  c  denselben  ohne  Anhänge. 

Diastopora  (Lmx.  1821)  M.  Edw.  1838. 

Hat  fast  ganz  das  Ansehen  der  Escharen ,  indem  es  aus  inkm- 
renden  oder  aufgerichteten  bognigen  Blättern  besteht,  welche  g«iiz 


\f  i^ben  die  Dariffellnng^  dpR  Gfnas  hier,  w^il  die  rina  Art  am  den 
lithfo  lur  Zfil  drr  rri^tfn  AuNage,  wo  wir  hie  sricbnrn  liebten  9  nicht 
dem  noneriteben  MlaavrrliSltnitii  stund,  wie  jetzt. 


ans  einer  ZeUen-Schichi  zuMmniengeseUt  lind,  die  Zellen-NAndimgea 
entweder  nur  auf  einei'  Seite  tragen  oder,  indem  sich  die  Zellen  mit 
dem  Rücken  aneinanderlegen,  solche  nach  beiden  Seiten- FlSdhen  rich- 
ten; auch  ist  die  runde  MQndung  schon  ganz  xur  Seite  gerichtet 
und  nur  wenig  vorstehend.  Aber  noch  immer  nimmt  diese  Mündung 
die  ganze  Breite  der  Zelle  ein«  welche  sich  daher  nur  wenig  gegen 
ihr  Ende  hin  verschmälert;  noch  immer  bedfi^pkt  dieses  den  Anfing 
der  nächstfolgenden  Zelle;  der  Umfang  der  einzelnen  Zellen  Ueibt 
durch  vertiefte  Linien  bezeichnet,  und  der  Deckel  Apparat  der  Bscha- 
reen  fehlt.  Diastoport  Lmx.  im  engeren  Sinne  könnte  dann 
die  blattähnlichen,  Berenica  Lmx.  die  inkrustirenden  Formen,  Me* 
senteripora  Blv.  endlich  diejenigen  Arten  als  Gruppen  losam- 
menfassen,  welche  freiere  bloss  aneinanderliegende  Zellen  in  schrieen 
Reihen  auf  Maeandrina-artig  gewundenen  Blättern  tragen,  —  wenn 
nicht  diese  Formen  alle  in  einander  übergingen. 

Arten:  36,  selten  in  der  L,  unbekannt  in  der  II.,  gleich-hiufig 
in  den  drei  folgenden  geologischen  Perioden,  8  auch  lebend  in  der 
jetzigen.  ^ 

Was  zunächst  die  erste  der  erwähnten  Arten-Gruppen  betrifll, 
so  mag  unsere  Abbildung  Tf.  XVI,  Fg.  8  als  Repräsentant  Ton  Be- 
reu i  c  e  a  gelten.  Wir  hatten  sie  früher  für  B.  diluviana  gehalten, 
unter  welchem  Namen  aber  fast  alle  fleckenförmig  inkrustirenden 
Arten  oder  Jugend-Zustände  andrer  Arten  verwechselt  worden  sind, 
v^orüber  wir  in  den  Werken  Ton  Milnb  Edwards  und  MicHCLm 
▼ergeblichen  Aufschluss  gesucht  haben.  Denn  nachdem  erster  die 
schon  bekannten  Arten  geordnet  zu  haben  schien,  stellt  letzter  dessen 
Synonymie  wieder  in  andrer  Weise  zusammen,  indem  er  nicht  jenen, 
sondern  Lamodroux*n  der  Verwechslung  der  Arten  beschuldigt,  dessen 
Namen  doch  die  Priorität  haben  (M.  Eow.  t.  Jjm,  $e.  nai.  1838, 
IX,  224  >  Jb.  1889,  367;  Michh.  Icon.  10,  241,  242). 

Die  zweite  Gruppe  vertritt 

Diastopoa  foliacea  Tf.  xy\  Fg.  4. 

Biaitopora  foliacea  Lmx.  Potmß.  42,  pl.  73,  f .  1 ,  s;  —  Br.  Pflaa- 
'  vnth.  15,  43,  t  e,  f.  8|  —  Dbprancb  im  Ih'cf.  9e,  nai»  XL1I,  391,  pl. 
41,  f.  i;  --  Dn  BLAmv.  U.  LX,  395;  ilefifi.  430,  pl.  es  f.  i.  —  Enw. 
10  ilfM.  seiene.  tun.  IM8,  IX,  124,  t.  15,  f.  l  >  Jb.  1889y  307;  — 
in  Cmr.  refms  «n.,  Eoofh,  pl.  71,  f .  1 ;  —  Hiicniv.  ietm.  239,  t.  50,  f.  8 ; 
—  n'O.  Pr0dr.  317. 

Bildet  freistehende  Blätter,   deren  sich  zwei   mit  dem  Rücken 


aneiiiandergelegl  haben,  fo  das»  lie  nun  luf  beiden  Seiten  mit  Mün- 
dungen besetzt  sind.  Die  Zellen  sind  von  nur  massiger  Grösse,  kaum 
so  lang  und  nicht  so  breit  als  bei  D.  Eudesiana;  die  Mündungen 
sind  MfTS  etwas  röhrenförmig  erhaben.  —  Vorkommen  im  Forest- 
narble  Ton  LebUey,  Ranville  etc.  in  Calvados. 

Die  oben  erwUinte  Gruppe  Mesenteripora  wörde  repräsen« 
tirt  werden  durch  D.  Mio  hei  in  i  M.  Eow.  1.  c  236,  pl.  13,  f.  1 
(Hes.  Mi  eh.  Blv.  ad.  pl.  71,  f.  5  und  M.  daedalaea  Blv.  432) 
aoi  denselben  Bildungen. 

Cfrteopora  Blainv« 

entUJt  solche  ästige  Arten  in  sich,  worauf  die  hornformigen  Zellen 
in  Äste  gruppirt,  ihre  Möndungen  in  Ring-Linien  um  die  Äste  stehen 
und  aussen  nur  wenig  Torragen,  während  sie  selbst  sich  innen  im 
Aste  senkrecht  bis  zum  nächsten  Kreise  von  Zellen  fortsetzen,  aus 
deren  Röcken  sie  entspringen.  Lamooroux  hatte  diese  R!ng- Linien^ 
wcSche  manchmal  etwas  schief  ziehen,  für  Spiral-Linien  gehalten  und 
desshalb  dem  Geschiechte  den  Namen  Spiropora  gegeben.  Das 
Genna  gehört  in  die  Nähe  von  Intricaria  nach  Mil»b  Edwaeds  (in 
Lmk.  /hfVf.  6,  II,  282,  452). 

Arten:  2  lebende  (Seriatoporae  Mpp.  Lmk.)  und  14  fossile^ 
wovon  9  in  den  öolithen  und  hauptsächlich  im  Polypen  Kalke  von 
Caen,  and  4  in  Grönsand  und  Kreide  vorkommen. 

1.  Cricopora  caespitosa  (a,  247).  Tf.  XVI,  Fg.  10  a  b  (n. 
Lamx.)« 

Spiropora  eaespitosa  Lmx.  Polfp.  86,  pl.  83,  f.  il,  12;  —  LortsD. 

in  £rstfl.  TrtmM.  a,  111,  173. 
Crieopora  caespitORS    Da  BLAirtv.  in  Biet,  seiene.  «af.  1830 j  LX» 

386;  —  MoKRs.  eai.  31;  —  Mjcuif.  ieon,  235,  t.  56,  f.  !• 

Fg.  b  gibt  ein  vergrössertes  Zweig-StGck,  woran  die  Stellung  der 
Poren  jedoch  nicht  so  deutlich  erhellet,  als  an  anderen  Arten.  Im 
Polypen-Kalke^  Forestmarble,  von  Langrune,  Lebisey,  Ranville  etc. 
im  Calvados  \    auch  im  mittlen  Oolith  zu  Bradford  in  Wiltshire. 

S.  Cricopora  eleg^ans  Blainv.  im  Dict.  LX,  386;  —  Michn. 
leon.  234,  t.  55,  f.  13. 

Spiropora  elegans  Lmx.  Po/f/f.  46,  pl.  73,  f.  19—22;  —  Df».  iai 
Diei.  L,  30,  pl.  45,  f.  i;  —  Bkohii  Pflanaenth.  ai,  42,  Tf.  6,  f.  3  ab; 
-  n'O.  Proir.  817. 


3.  Gr.  tetraqaetra  (Blv.)  Leih,  a^  247;  M.  Eow.  in  Lk.  Ait^. 

6,  II,  453. 

S  pi  ro  pora  tetraq  uetra  Lmx.  Polftp.  47;  Sp.  tetrag^ona  Lm.  P#- 
lyf,  85,  t.  82,  f.  9y  10;  Cricopora  telraicooa  Blv.  i.  Diei.  LX, 
386;  ^(^e.  421  ;   —  MiCHlf.  /coli.  235,  t.  55,  f.  12.. 

Hat  vierkantige  Äste  und  kommt  mit  beiden  vorigen  im  Calvados  vor. 


Bei  den  Geriopo renartigen  Bryozoen  (=  Polypi  iöramini- 
feri  Lk.;  wir  müssen  den  Namen  Milleporeen  aufgeben,  nachdem 
gerade  das  Genus  MiHepora  ru  den  Anthozoen  verwiesen  worden) 
ist  der  Polypen-Slock  steinartig,  fest. und  innen  dicht;  die  per« 
forirten  oder  röhre nar '.igen  Z  Ilen  sind  ohne  Radial  Leisten.  (Stro- 
matopora,  MiHepora  [exe/.  $pp.  typl,  Cerlopora,  Neuropora,  Tllesla, 
Heteropora,  Theonoa,  Terebellaria,  ?Disti€hopora,  ?  Oititniltes,  ?De- 
Arancia.) 

Certopora  (Goldf.)  Blv, 

Polypen-Stock  ateinartig,  aufsitzend,  vielgestaltig  (uberrindend, 
knollig,  waixig  und  &stig},  aus  xahlreichen  konzentrisch  übereinander- 
liegenden Schichten  rundlicher  oder  kurz  walzenförmiger,  paralleler 
oder  divcrgirender,  aneinander  gedrängter  Zellen  mit  nicht  oder  ftft 
nicht  verengter  Mündung.  Die  Formen  hieher  gehöriger  Spezies 
sind  ausserordentlich  verschieden,  so  dasa  man  nach  schon  ge* 
schehener  Ausscheidung  mehrer  Genera  noch  andere  Geschleeh* 
ter  davon  formiren  könnte,  wie  dagegen  sich  einige  der  sogleich 
nachfolgenden  damit  vereinigen  Hessen  (vergl.  Goldp.  Petref.  1, 
32,  244). 

Arten  fossil,  über  70  durch  fast  alle  Formationen  hin,  von 
welchen  nur  einige  (6)  aus  der  Oolilh- Periode,  fast  zwei  Drittheile 
aus  der  Kreide-  und  die  übrigen  aus  der  ersten  und  letzten  Periode 
herrühren.  Inzwischen  scheinen  keine  der  GoLDFUSS*schen  Arten  aus 
dpn  Oolilhen  eine  grosse  Verbreitung  zu  besitzen,  sondern  alle  sich  auf 
Thurnmi  zu  beschranken.  Wir  haben  desshalb  dieses  Genus  mehr 
nur  zur  .Vergleichung  mit  den  nachfolgenden  hier  angeführt,  unter 
welchen  ein  Theil  erst  durch  Blainvillk  von  Ceriopora  Gr.  ab- 
gesondert worden  ist,  so  dasa  diesem  letzten,  im  engeren  Sinne  des 
Wortes,  nur  die  mehr  indifferenten  Formen  blieben.  Wir  werden 
später  darauf  zurückkommen« 


91 

NetiTopora  Biu  (1825). 

Höckerige  und  ästige  Polypcn-Slöcke  Tom  Charakter  der  Cerio- 
(mit  welchen  sie  Goldfuss  vereinigt),  jedoch  unterscheidbar 
'ch  erhabene,  in  verschiedener  Richtung  auf  ihrer  Oberfläche  ver- 
fende  Rippen  und  Linien,  welche  ohne  Poren  sind,  indem  die 
V  kleinen  runden  zerstreut  stehenden  Zellen  al!e  in  die  Zwischen« 
ime  ausmunden.  Dqs  Genus  ist  182i  von  Lamoukodx  aufgestellt 
rden  unter  dem  Namen  Chrysaora,  welcher  aber  schon  vor- 
:  mehrfach  und  namentlich  il809  von  Peron  und  Lesdeür  für 
allen  verwendet  war  und  desshalb  von  mir  durch  Neuropora  er- 
it  worden  ist« 

Arten:  10,  alle  fossil,  7  in  den  Oolithen  (n),  3  in  den  Kreide* 
bilden. 

Neuropora  daraicornia.  Tf.  XVI,  Fg.  9  a  (u.  vergr.)  b. 

ryaaora  damaecornit  Lmx.  Polfp^.  83,  pl.  81,  f.  8,  9;  —  Loiitn. 
n  Geoi.  TrmuM.  I,  III,  273;  —  Dpr.  im  Did.  XLII ,  392;  —  Blv.  ik. 
^X,  379,  pl.  42,  f.  2;  Aet.  414,  pl.  64 ,  f.  2 ;  ^  M.  Edw.  in  Lk.  k%Ml. 
I,  11,  316;  —  MiCHif.  ieon.  237,  pl.  55,  f.  9,  —  d'O.  Proir,  818. 
eriopora  angaloBA  Gr.  Pelref.  1,  38,  t  11,  f.  7;  —  Zauacim.  ^ 
Ib.  1847,  331. 
brjrsaora  angnlosa  Blv.  i.  Diel,  LX,  379;  —  s*0.  Prodr.  378. 

Äste  zahlreich^  zusammengedrückt,  etwas  bandförmig  getbeilt, 
Len  zusammenfliessend;  die  Rippen  im  Ganzen  nach  der  Länge 
'laufend  und  etwas  bognig. 

Im  Polypen-Kalke  von  Caen  und  im  grossen  Oolith  von  Corw- 
in bei  Balh.  Die  C.  angulosa,  durch  eine  Quelle  in  dem  Jura- 
Ike  zu  Thurnau  heraufgefuhrt,  kömmt  im  ^^Coral-rag**  bei  Krakau 
sder  vor. 

Neuropora  spinosa  Br.  Pflanzenth.  43,  U  6,  f.  15  a  b, 

irjsaora  tpinosa   Lmx.   /.  e.  81 ,   f.  5,  7;  —  Dpa.  i.  Did,  XLII, 

lai;  —  ?Br.v.  AeL  414,  t.  81,  f.  6,  7;  -  Michi«.  lean.  237,  t.  65,  f.  8; 

—  LortsD.  io  GeoL  Tran9,  I,  111,  273. 

eriopora  crispa  Goldf.  Pelref.  I,  38,  t.  11,  f.  9. 

anthopora  spinosa  d'O.  Prodr,  318. 

Einfach,  fast  drehrund,  bedeckt  mit  vielen  kegelförmigen  kurzen 

d  zuweilen  fast  ästigen  SpiUen;    die  nackten  Kanten  bognig  nach 

«diiedenen  Richtungen  gewendet,  unregelmässig  netzartig;   Poren 

im  sichtbar.    Im  Polypen -Kalke  von  Cnen;   im  roitteln  Oolith  zu 

wrrel  bei  Baih\  zu  ThvmoH  mit  vorlfer  Art. 


i 


3—4.  Ceriopora  striata»  C.  fatosa  Goldf.  u.  a.  ge* 
hören  noch  in  dasselbe  Genus. 

Ttleiia   Lux.  1821. 

Fasst  solche  drehrande  ästige  Arten  in  sich,  woran  die  nindea 
Poren  nar  fleckenweise  vertheilt  sind  and  warxenförmig  auf  der 
Oberfläche  vorstehen. 

Arten:  nur  eine,  im  Polypen-Kallie  von  Caen. 

I.  Tllesia  diatorta  (a,  247).  Tf.  XV,  Fg.  Sab. 

Tilfsia  dittorta  Lmx.  Poiyp.  43,  pl.  74,  f.  5,  e;  —  Dm.  in  JKef. 
LIV,  365;  —  Blv.  üid,  LX,  380;  -  Pofgp,  pl.  41,  f .  5  ;  —  Bnorai 
Pflaozeoth.  11,  43,  t.  e,  f.  5;  —  d'O.  Prodr.  310.  j 

Ceriopora  diatorta  Obin.  Verateio.  600. 

Bei  b  ist  eine  Stelle  vergrössert  dargestellt. 


neoluki  Lmx.   1821. 

weicht  von  Ceriopora  (im  engeren  Sinne)  nar  dadurch  ab,  dau 
die  Zellen  etwas  tiefer  und  prismatisch  sind  und  groppenweiso  auf 
höher  gelegeiien  Stellen  der  unebenen  Oberfläche  ausmünden;  Po* 
lypen-StoclL  eine  dicke  wellig-lappige  Kruste.  LAMouaoux  stellt  dieses 
Genus  neben  Chrysaora. 

Ar-ten:  eine  in  den  Ooiithen;  eine  andere  tertiär? 

1.  Theonoa  clathrata  (o,  250).  Tf.  XVI,  Fg.  14ab(n.  Lmx.) 

TheoQoa  clalhrala  Lux.  Poiyp,  82,  pl.  80,  f.  I7,  18;  —  Baoim 
PflaiizPDih.  21,  43,  t.  6,  f.  2;  —  Dpa.  im  Diri.  ««f.  Llll,  470;  Faljff. 
pl.  46,  r.  2;  —  Br.v.  tl.  t880,  LX,  373;  Act  408,  t.  67,  f.  2;  — 
LoNSD.  in  QeoL  Trtm*  I,  111,  273;  —  atonaia  eai.  45;  —  Miciiift 
Zoo/tk.  233,  t  55,  f.  6. 

Theone  clathrata  M.  Edw.  i    Lr.  hht.  k,  II,  318. 

Kegelförmig  oder  flach  ausgebreitet,  einfach  oder  lappig,  mit 
kurzen  stumpfen  Lappen;  die  Poren  eckig,  sehr  fein,  zersircul,  nie 
in  den  Vertiefungen  der  Oberfläche.  Vorkommen  im  Polyppo-Kalk 
(Forest  marble)  von  Caen,  zu  Binomilie,  Oue$treham,  St.  Aubin, 
Rmwilie,  im  Caltado$\  —  im  Grossoolith  zu  Kingsdown  bei 
Bradford  in  England. 

Fg.  b  zeigt  eine  vorgrössdrte  poröse  Stelle  der  Oberfläche. 

Terebettarta  Lmx.  1821. 

begreift  strauchfönnige  Arten  mit  runden  spiral  gedrehten  Ästen, 
worauf  die  lahlreichen  Poren  in  Spiral -Reihen  röhrenförmig  vor- 
stehen and  darch  leere  ZwMienstreifen  getrennl  werden. 


) 


Arten:  3— S,  im  Polypen-Kalke  Ton  Caen\  T.  rtinotitf Ima 
1  T.  aniilope,  welche  Dkprancb,  Deslonqchamps  aod  Blaik« 
I.B  jedoch  nur  fOr  FonneQ  einer  Art  halten. 

terebelUria  antilope  (a,  S46).     Tf;  XVI,  Fg.   »ab 

rebeljaria  antilope  Lmx.  F^yp.  84,  pl.  8),  f.  S,  3;  —  Baom« 
HUnirntb.  11,  43,  L  6,  f.  13  a  b;  —  Drn*  iai  iHei.  LIII,  11«;  —  Blv. 
k  tMO^  LX,  374,  pl.  45,  f.  6;  Aei.  4i>0,  pl.  67,  f.  6;  —  M.  Eow.  i. 
A  ki9t.  A,  II,  318;  —  MicBii.  leam.  S3S,  t  55,  f.  U;  —  o'O.  Pr9ir,  318. 
raoioaiaainia  Lux.  iPo^ff.  84,  pl.  8S,  f.  1  etc.;  —  LoiiiD.  i.  Gaol. 
nrmu.  I,  III,  S73,  274  etc.;  —  R.  Maut  i.  Jb.  tSM,  712. 

Fg.  a  gibt  ein  BmchttQck  in  natürlicher  Gröase,  und  b  einen 
grdaaerten  Tbeil  davon ,  woran  jedoch  die  meisten  der  röhren- 
mig  Toratehenden  Theile  der  Zellen  weggelassen  sind;  .oben  auf 
Darchschnitti-Fl&che  des  letzten  erkennt  man,  wie  die  aus  Zellen- 
lichten  gebildete  Membran  sich  spiral  um  sich  selbst  wickelt.  Die 
le  der  ob^n  genannten  zwei  Formen  kommt  auch  zu  Bradford 
I  Farley  Coifle  in  Wiltshire  im  mittein  Oolithe  vor  (Woodw 
ebenso  zu  KingMdoum;  dann  in  Forestmarble  zu  FOrleigh  und 
Bimgerford  bei  Batht  und  im  Bradford-lhone  bei  Bradford» 


Die  Stellung  Tolgender  Sippen  bei  den  Cerioporinen  ist  unsicher. 
I  nihera  sich  schon  den  Anthozoen. 

DefrancUn  liob.    1825. 

(ntm  MiLLBT  t8MT,) 
Poljpen-Stock  nicht  angewachsen,  Sihwamm  förmig,  unten  ge« 
sh  und  Ring-artig  runzelig,  oben  In  der  Milte  vertieft  und  mit 
lialen  Leisten,  auf  deren  oberem  Rande  die  zahlreichen,  aneinander- 
jrängten,  daher  etwaa  prismatischen  unregelmässigen  Zellen  stehen, 
Iche  Lamouroox  Qbersehen,  db  Blainville  aber  aufgefunden  und 
ber  dieses  Genus  von  den  Stern-Korallen  zu  den  Milleporen 
netzt  hat  Die  zellige  Struktur  des  ganzen  Innern  halte  jedoch 
MoUROOx  schon  bemerkt.  Die  Stellung  der  Poren  ist  daher  ähn- 
h,  wie  bei  Apseudesia  und  Lichenopora;  doch  schwankt 
)  Stellung  der  Sippe  «noch  zwischen  den  Celleporinen  und  den 
reolinen  [bei  den  Anthozoen],  welch*  letzten  sie  Elainvillk  und 
LKB  Edwards  zu  verbinden  geneigt  schienen;  inz«|j(chen  finde 
I  es  noch  nicht  unter  den  Anthozoen  des  letzten  aufgenommen. 
.MOOROOX   hatte   diesem  Genus   den  Namen  Pelagla    gegeben, 


04 

der  aber  nach  Peron  schon  l&ngit  ein  M  e  d  u  s  e  n  -  Geschlecht  be- 
leichnet. 

Arten:  jptzt  bis  17,  alle  fossil,  eine  In  den  Oolilhen,  die  übrigen 
in  den  Kreide*  and  Tertiär  Bildungen  glcichroassig  vertheilt. 

1.  Defrancia  clypeata  (a,  251).   Tf.  XVI,  Fg.  18abc(n.  Lm.) 

Pclag^i«   elypeata   Lmx.  P^iyp.  1B,   pl.  79,  f.  5—7;  —  Dbfuancr  i« 

Diet,  XXXVIII,  270;   P9iyp.  pl.  41  y   f.  3;  —  Blv.  ik  1830^  XL,  875; 

—  M.  Edmt.  i.  Lk.  kisi.  5,  II,  289;  —  MicuN.  ieon.  229,  t.  55,  f.  3;  -- 

d'O.  Prodr.  317.  . 

Defrancia  clypeata  Brorn  Pflanrentb.  U8MS),  13,  42,  t  4,  f.  7;  *- 

HoLi.  446. 
?Funf(ia  clypeata  Gp.  Petref.  I,  48,  t.  14,  f.  3. 

Einfach,  gestielt,  fast  rund,  oben  genabelt,  radial-gerippt,  die 
etwas  leistenformigen  Rippen  einfach  oder  xweitheilig,  porös;  Untere 
Seite  gewölbt,  concentrisch  ger-unzelt.   Stiel  sehr  kurx,   kegelförmig. 

Fg.  a  und  b  sind  nach  LAMOOROrx,  Fg.  c  nach  GoLDPuaa  ko- 
pirt,  dessen  Eiemplar  jedoch  Ton  unbekanntem  Fundorte  stammt  mid  , 
im  Innern  nicht  porös  xu  seyn  scheint.  f 

Vorkommen  im  Forest-marble  von  Lebiiep,,Ranvitte  eto.  im 
Calvadoi. 

Apsetuieria  (Lmx.  *  1821)  Blv. 

Polypen*Stock  kugelig  oder  halbkugelig,  tom  Grunde  aufwirti  « 
sich  ausbreitend,  gebildet  aus  zusammengeknäuelten ,  doch  ^ wellen-  ^ 
förmig  sich  noch  über  die  Oberfläche  erhebenden,  auf  einer  Seite  - 
fallig  gestreiften  Blatlern,  auf  deren  oberem  und  äusserem  Rande  die 
kleinen  polygonalen  spindelförmigen  Poren  zerstreut  stehen.  Durch  | 
jene  Blätter  hat  es  zufallige  Ähnlichkeit  mit  AgaricIa  und  Pa- 
Tonia,  ist  aber  gänzlich  ohne  Stern-Zellen. 

Arten:  4,  zwei  in  den  Oolithen,  2  tertiär. 

1.  Apseudesia  cristata  {a,  248).  Tf.  XV,  Fg.  7. 

ApMrudesia  crittata  Lmx.  Poiyp.  81,  82,  pl.  80,  f.  12^14;  AMfd. 
t624,  II,  76;  —  Dfb.  im  Dict.  XLH,  391;  —  Blv.  iS.  LX,  373;  Polff. 
pl.  43,  f.  3;  —  BaoMf  Pflaiizenth.  18,  42,  t.  5,  f.  7;  —  M.  Edw.  i.  La. 


*  Lamouroüx  «rhrleb  Affpendesia,  was  nar  ein  Schreib-  oder 
Drni  k-Fchlpr  ueyn  kann,  indt-m  diejcpji  Wort  i^ar  kfine  Bedeufnng  bat.  Dz 
BLAinviLLS  ilS80  t.  Biet.  LX)  und  Aoamik  Nwmemel.  polyp,  p.  3  wimdeltea 
den  NHRipn  ua  io  ApuradeHa  (von  di^tivöos^  ohne  FalKch?),  was  swar 
etwa  eine  Ableitung  luUasI,  aber  ebeofalla  keinen  bcziehlicfaen  Sioa  gibu 


Mrf.  •,  II,  s«;  —  Mouin  mI.  30;  —  Micmr.  um«.  IM,  L  M,'f.  ft; 

—  b'O.  Prwir,  318. 

Fait  iMlb-kugelfftniiig»  aas  unregelro&ssig  gewandenen  aufrechten 
oder  w^nig  geneigten  Blättern  xaMmmengesetxt,  welche.bognig,  anten 
glatt  od*r  etwas  hö<>kerlgt  oben  faltig  sind;  die  Falten  einlacli,  oft 
aveitheilig,  am  Rande  terfetft  und  voll  Poren. 

Ln  Poljpen-Kalke  (Forestroarble)  von  X!ami :  lu  LebUep,  Äff»- 
fiffff  etc.,  im  CaivudOM,  in  Nanlua  im  AU^DpL;  — -  im  Groas* 

« 

OeUtbe  der  Mkunpion^Uffs  bei  Baik,  In  England. 

Conodtetytan  v«  MOnstbb. 

Stock  blmform'g,  eine  dünne  bohle  geschlossene  und  überall 
TOtt  schrägzeilig  stehenden  Poren  durchstochene  Kalk -Kruste  dar- 
stellend.  Poren  Tierseitig,  wechselreihig ;  die  Mundung  etwas  quecr. 
—  Es  durfte  schwer  seyn,  för  dieses  Genus  ein  auch  nur  entfern- 
teres Analogen  in  der  Lebenwelt  aufzufinden.  Etwa  neben  Dac- 
tylopora  etc.  zu  stellen?  —  Obige  Benennung  Münstkr*s  ist  von 
GoLoross  beibehalten,  von  Blainvillb  aber  ohne  allen  Grund  in 
Conipora  umgeändert  worden. 

Arten:  1,  in  Jurakalk-Mergeln  zu  Sireitberg  in  Franken. 

U  Conodictyum  striatum  (a^,  244).  Tf.  XVI,  Fg.  7  (vergr.). 

Co  o  all  Oft  MCnst.  CoUeei.^  fffiber. 

Conodictyam  atriatum  MuRtT.  Goldp.  Pcircf.  I,  103»  104)  t.  37|  f.  i; 

—  V.  MuntTBR  Bmir.  27; 

Conipora  striata  db  Blaifiv.  im  Diei.  nai.  LX  (1880) j  403;  >—  Bf. 
£»w.  i.  Lr.  hUi.  I.  II,  204. 

Mit  erhabenen  Falten  der  LSnge  nach  versehen,  welche  an  dem 
halb-kugelarlig  abgerundeten  Ende  plötzlich  aufboren  oder  sich  all« 
mihlich  verflachen.  Zwischen  je  zweien  derselben  stehen  immer  vier 
schiefe  Reihen  sehr  regelmässig  vertheilter  Löcher,  welche  bis  in  die 
innere  Höhle  zu  reichen  scheinen  ?  Die  Spitze  (?  Basis ,  Stiel)  immer 
abgebrochen,  unbekannt. 

ls^  ADthozoen 

bringen  uns  nach  der  neuen  Bearbeitung  von  Milne  Edwaids  und 
Haimb,  welche  wir  in  tabellarischer  Form  im  ersten  Theile  der  Le- 
thaea  S.  18  —  21  wiedergegeben  haben,  zuerst  einige  Gruppen  von 
Polypen-Stöcken  entgegen,  welche  aus  lang-röhrenförmigen,  gewöhn- 
lich prismatischen  Zellen  ohne,  oder  mit  Aar  wenigen  und  nnvoU« 


00 

kommenen  Radial-Leisten  im  Innern  bettehfn  (Röhren-Korallen, 
Tubulata}.  Bei  einigen  Sippen  derselben  kommunixiren  die  an- 
einander liegenden  Zellen  durch  Querröhrcheii  oder  durch  blosse 
Poren.     Sie  gehören  filteren  Schichten  an. 

Eine  andere  Gruppe  von  Anthoxoen- Familien  besittt  im  Inneren 
der  Zellen  radiale  Leisten  (woran  die  Generations-Organe  befestigt 
sind)  vollstftnd'g  in  Zahl  und  Ausbildung,  die  ftussre  Wand  stets  vor* 
banden  und  mit  Poren.  Es  sind  die  Poren-Korallen»  Perfo- 
rata  EH.  (I,  19),  welche  keine  nennenswerthen  Arten  und  ausser 
Microsolena  und  Anomophyllum  keine  eigenthumlicben  Geneia  hier 
hinterlassen  haben» 

MicrogokfUi  Lux.  182L 

Aus  der  Gruppe  der  Anthozoa  Perforata  Edw.  et  Haims,  Familie 
der  Poritinen  [f,  19]. 

Polypen-Stock  ste'nartig,  halbkugelig  oder  kreiselforroig ,  mit 
schmaler  Basis  angewachsen,  aus  parallelen,  dicht  gedrängten,  xylin- 
drischen  oder  selten  zusammengedrückten  Hahrröhrchen  gebildet, 
welche  unter  sich  durch  fast  eben  so  weile,  gleichweit  auseinander^ 
stehende  runde  Seitenöffnungen,  kommuniziren  (nfthere  Aufklärung 
oder  Bestätigung  des  inneren  Baues  erwarten  wir  noch  von  Milmi 
Edwards  und  Haimb). 

Arten:  1,  in  den  mittein  Oolithen. 

1.  Microsolena  porosa  {a,  251).,  Tf.  XV,  Fg.  6ab  (n.  Lmx.}. 

Microsolena  porosa  Lmx.  Pofyp,  65,  pl.  74,  f.  S4— 36;  —  Blv.  i. 
Biet  9e.  LX «  387  Inicht  Dm.  i.  Dtcf.  «0.  acl. ,  wa«  su  Aslraea  ge* 
hört];  —  BnoFiff  Pflanzenth.  38,  4),  t.  4,  f.  14;  —  M.  £ow.  i.  Lk.  Alff. 
A,  II,  328;  -  Eow.  nnd  H.  Cmm^.  reiuf.  1849. 

Alveopora  Micronolena  MicHrr.  leon.  337,  t.  53,  f.  1. 

Stock  umgekehrt  kegelförmig;  Röhren  etwas  divergirend,  nm 
verschiedene  Mittelpunkte  herum  in  strahligen  Reihen  stehend,  wie 
man  auf  der  oberen  Seite  von  Fg.  a  sieht;  b  stellt  ein  Bruchstück 
mit  den  Röhren  in  dreierlei  Richtung  sehr  vergrössert  dar.  —  Im 
Poljfpilcn  Kalk  (Forest-marble)  von  Luc,  Langrune  etc.  bei  Caen 
im  CaltadoB, 

AiiomophjfUiim  Roevu  1836. 

Der  angewachsene  Kalkstock  bildet  eine  flache  kreisrunde  Masse. 
Die  obere  Seite  ist  unregalmissig  kömelig  parallel-gestreift,  die  Sirei- 


97 

inreli  Qoerftdcheti  verbanden   und  hin  und  wieder  tu  einem 
lasammeniretend  (Hob.  OoI.  I,  21). 

Me  Natur  dieser  Koralle  ist  noch  nicht  klar;  Milvb  Eowabds 
ilhet  nach  einer  brieflichen  Mittheilung,  das«  sie  tu  Microiolena 
e.  Die  einxige  Abbildung  der  Art  (M.  M&nsteri  Hob«  Ool.  I, 
Li,  t  6)  ist  nicht  so  wohl  gerathen,  um  eine  Nachbildung 
^  la  können.    Im  untern  Korallen-Kalk  bei  Heertum. 


Bei  weitem  die  meisten  Anthozoen  endlich  gehören  den  Apo- 
EH.  mit  vollkommnen  Radial-Leistcn  im  Inneren  und  ohne 
I  io  der  äusseren  Wand.  Die  erste  Familie  ist  die  der  Ocu- 
n  mit  dicker  kompakter  undurchbohrter  und  nicht  oder  nur 
:  gerippter  äussrer  Wand  des  baumartigen  Polypenstocks.  Die 
weide-Höhle  desselben  verengt  sich  nach  unten  durch  allmäh- 
Verdickung  der  äussern  Wand,  ist  nur  durch  wenige  und  un- 
immene  Queerwände  oder  Böden  gekammert;  die  SiemLeisten 
wtder  porös  noch  durch  Queer-Bälkchen  verbunden.  Knospung 
h. 

Etihelta  d'O.  1849. 

Poljpenstock  baumförroig.  Die  Polypen-Zellen  eine  Strecke  weit 
diend.  Die  einander  entgegengesetzten  Knospen  entspringen 
tni  dem  Kelph-Rande  und  kreutacn  unter  fast  rechtem  Winkel 
lige  Paar,  wozu  das  Individuum  gehört,  das  sie  trägt;  ausserdem 
l  die  Stellung  im  Ganzen  einer  Aflerdolde.  Oberfläche  nächst 
Leichen  deutlich  gerippt.  Mitlel-Säulchen  nur  angedeutet.  Strah« 
eisten  ungleich,  ganzrandig.  Die  Kreutz«SteUung  der  Äste  findet 
nur  noch  bei  Cyathohelia,  wo  aber  wohl  entwickelte  Stäbchen  vor- 
m  sind.  Unterscheidet  sich  von  Astrohelia  durch  seine  ganz- 
^,  von  Acrohelia  durch  seine  wenig  überragenden  Strahlen- 
p,  von  Diplohelia  durch  sein  verkümmertes  Mittel-Säulchen,  von 
na,  Trymohelia,  Sclerohelia  und  Synhelia  durch  den  Mangel  der 
ben. 
Arten;  nur  1  in  den  Oolithen. 

6 IIa  gern m ata.  Tf.  XV^,  Fg.  5« 

lina  gemmata  IHicHif.  le&n,  2289  t.  54,  f.  ftab. 

^lia  gemmata  n'O.  Prodr,  PaUoni.  1,  32i;  -  EH.  in  Ami.  te.  Mf. 

19,  €,  XIII,  01. 

Zwergartig,  sehr  äsUg;  die  Oberfläche  geköroeltt  gegen  die  endständi- 

•■  ■ »  LcUuM»  gtogaottie«.   3.  Aofl.  IIJ«  7 


08 

gen  Sterne  hin  gestreift ;  diese  kreiselfdrmig,  aussen  am  Rande  knof- 
pend.  Oft  verkümmert  eine  Knospe  einet  Paares.  Entwickeln  sich 
beide,  so  bedecken  sie  durch  Ausdehnung  ihrer  basis  den  elterlichen 
Kelch  fast  ganz.  Strahlenwände  24,  abwechselnd  grösser  und  kleiner« 
Höhe  der  Polypen-Zellen  5"^ ,  Durchmesser  d6r  Kelche  S*"*  •  (Der 
Charakter  des  Gonus  tritt  aus  der  ungenügenden  Abbildung  -*  nach 
MiCBELiN  ^  keineswegs  sehr  hervor;  leider  ist  es  die  einilgai 
welche  wir  zur  Benutzung  haben). 

Im  Polypiten-Ralke  von  Langmne;  wohl  die  älteste  der  Oca- 
linidcn. 

EmUoheHa  d'O.  fMs.  EH.  1849. 

(Compt  rend,  xxix,  68.) 

Stock  baumförmig ;  Kelche  in  2  Zeilen  sehr  regelmässig  wechsd- 
standig.  Cönenchym  massig  entwickelt.  Oberfläche  der  Aussenwanl 
mit  mehr  verlängerten  Rippen,  als  bei  den  übrigen  Oculiniden.  Mittel* 
Säulchen  unvollkommen.  Strahlenwände  wenig  zahlreich,  unglelck, 
schwach  überragend,  ganzrandig.  Stimmt  bis  auf  die  Knospung  mit^' 
voriger  Sippe  uberein,  indem  diese  wechselständig  und  zweizeilig 
ist;  ferner  ist  die  Oberfläche  zum  Unterschiede  von  Amphihelia  voi 
den  Zellen  an  abwärts  sehr  stark  (statt  schwach  oder  gar  nickt) 
gerippt. 

Arten :  zwei,  im  Korallen  Kalke  (n  ^)  WürUemhergB. 

£nalloheliacompre88a.  Tf.  XV\  Fg.  (.  | 

Lithodendron  compreiisum  Munüt.  i.  Gf.  Petref.  I,  106^  t  37y  f.  11«  h 
Oculina  9p.  Eb.  in  Beilin.  Ahhandl.  1889^  305. 
Ocalina  compreiisa  Bn.  Nomenti,  pml   834. 
Retepora  ?ScHMmr  Petrefaktrnbuch  t.  49,  f.  10. 
Eoallhelia  £H.  i.  Ann.  te.  n&L  tSSO^  e,  Xill,  90. 

Die  zwei  Zellen-Reihen  stehen  zwar  sich  gegenüber  an  dei, 
schmalen  Seiten  der  Äste,  sind  aber  doch  etwas  nach  einer  Seilst 
hin  gerichtet;  die  Zellen  sich  genähert,  etwas  vorragend.  Die  ganit 
Oberfläche  ist  bedeckt  mit  gleichen,  feinen,  gekörnelten,  in  der  Nibs 
der  Kelche  mehr  vorspringenden  Streifen.  Mittel  Säulchen  unvoll- 
kommen^ griffelförmig.  Strahlen-Leisten  breit  und  scheinen  drei  Ori* 
nungen  anzugehören.  Äste  5™"  — 7™"  dick,  Kelche  2"""  breit  I« 
Korallen-Kalke  von  Heidenheim  in  gleicher  Formation  mit  E.  (Litbol} 
elegans,  die  viel  glätter  ist  und  weniger  bestimmt  zweizeilige  Zellei 
tragt 


kstriiden  bilden  eine  andere  Familie  der  Aporosa.  In 
then  Bildungen  sind  sie  cbarakterisirt  durch  eine  undurch* 
Inssere  Wand  (Unterscb.  von  allen  Porösen),  welche  aber 
.  massiv  dick  (wie  bei  Oculiniden)  ist,  noch  swischen  den 

einei  Stockes  gftntlich  fehlt  (wie  bei  Agaricilden);  durch 
ekelte  RadlaNLeisten  (Untersch.  y.  Tubulata),  ohne  öff- 
rin  (wie  sie  bei  den  viel  tiefer  gekammerten  Portiden  vor- 

mid  ohne  Qoeerstftbchen  daran  (wie  bei  Fungiden);  nnd 
hrdche  (bei  Eupsammiden  nur  wenige),  von  Queerleisten 
iieilte  Fieber  im  Innern  (welche  den  Torbinolidon  gans 
)ch  ohne  vollständige  eigentliche  Böden  (wie  sie  bei  Cja- 
n  vorkommen)  in  ganzer  Breite  der  Zellen. 

sind  nun  wieder  die  eigentlichen  Asträinen  am  obem 
Radial-Leisten  gezähnt  oder  gekerbt,  die  äusseren  LftngsRippen 
enn  sichtbar),  das  Mittel-Säulchen  oft  schwammig  und  nie 

das  Ganze  meistens  massig  (S.  99 — 107) ;  während  die  bäum* 
ismilinen  unzerschlitzte  RadiaNLeisten,  ein  kompaktes 
ges  Mittel-Säulchen  und  vermehrte  äussere  Rippen  besitzen. 

Thammstraea  (Blv.  1830)  EH.  1848. 

der  Abtheilung  der  eigentlichen  Asträinen  und  zwar  der 
itae  mit  massigem  Stock,  dessen  Polypen  sich  durch  Knos- 
Knospen-Spaltung  vermehren,  aber  ohne  Zellen-Reihen  zu 
I  Zellen  zwar  enge  verwachsen,  aber  im  Umfang  doch  4sut* 
renzt.  Diese  Sippe  insbesondere  vermehrt  sich  durch  Knos- 
I  so,  dass  die  Knospen  schon  dicht  am  Kelch-Rande  stehen, 
It  seinen  Nachbarn  enge  verwachsen  ist,  und  durch  seine 
tat  fast  mit  denselben  zusammenfliesst.  Der  Polypenstock 
s  sehr  hoch  und  baumförmig  ästii?.  Lesauvaoe  hat  i822 
zuerst  aufgestellt,  aber  unpassend  Thamnasteria  ge* 
Orbigny  scheidet  noch  einige  Arten  als  Centrastraea  aus. 
;  all$  fossil,  3 — 6,  in  Jurakalk  bis  Kreide,   hauptsächlich 

inastraea  dendroidea.  Tf.  XVf,  Fg.  22  a  b. 

dendroidea  Lmx.  Polyp,  85,  t.  78,  f.  6  [fide  EE,]u.  KnejfeL 
16 ;  —  Dfr.  i.  Dict,  XLII,  388. 

Ceria  Lamourouxii  LbSauv.  in  Metn,  8oe,  i'kiMi,  nmi.  ds 
1^,  I9  241,  pl.  14  >  Fercm.  Buii.  90.  fUH.  1894^  111,  356  und 
*T.  Jauru.  111,  143;  vergl.  auch  Dht,  «c.  umL  LIU,  409;  — 
i.  Lk.  hUi.  hj  11,  425;  —  MiCBN.  ieoii.  109  0»«r«),  t.  26,  f.  3. 


\ 


100 

ThifliDaateria  Kigaatea  LsSAinr.  im  Amtu  «r.  Ml.  1899^  XXVI,  SSt 
>  Jahrb.  1639,  615;  —  Leth.  m,  S56,  L  16,  f.  13;  -  M.  Eow.  i.  Ijl 

kUi.  ky  II,  4S&. 

Aatraea  (Tbanmaalraea)  dendroidea  Blv.  1890  f  INef»  «r.  Mf. 

LX,  337;  Act  37S. 
Thannaatraea  dendroidea  EH.  in  ilaa.  «c;  umL  1949,  r,  Xll,  117; 

*  D'O.  Ff-Mlr.  II,  37. 

Stock  mehre  Fuss  gross;  Aste  einlach,  aufrecht,  iMrallel,  an- 
einandergedruckt,  ungleich  hoch,  etwa  fingerdick,  fast  walzig;  Sterne 
flach,  nur  2**  — 3**  breit,  in  einander  verfliessend,  fast  ohne  Mittel* 
Siulchen;  Strahlen*Leisten  sehr  ungleich,  2 — 3  Kreise  bildend,  dicht 
starkgeiShnt,  aus  einem  Kelche  in  den  andern  fortseUend  und  etwai 
bogni?.  Im  Corallien  —  zu  TrourUie  (Calrado$) ,  Hamdabuiiie, 
OnieM,  if-fur-TAt*!  iCöte  d*or) ;  St.  Mihiel  (Meune) ;  —  an  der  ' 
FalaUe  Ton  B^nerrif/e  bei  Caen;  —  wahrscheinlich  dieselbe  Art  auch 
im  Korallen-Kalke  der  oberen  Saone  (Thirria  I.  c.  7,  8).  Unsere 
Abbildung  gibt  eine  Skizze :  a  Ton  einem  Ast  Stücke  in  natüriicher 
Grösse,  b  vom  Ganzen  In  sehr  rerkleinertem  Maasstabe.  Lamou- 
eoux'a  Astraea  dendroidea  [Poigp.  p.  85,  pL  78,  f.  6)  iit 
Torschieden,  aber  in  der  BncfßcL  method.  irrthümlich  nach  obiger 
Art  beschrieben  worden;  diess  Bild  ist  jedenfalls  sehr  schlecht. 

Syimslraea  EH.  1848. 

Polypenstock  mittelst  eines  Stieles  festgewachsen,  rundlich,  mit 
ebener  oder  gewölbter  Oberfläche,  viel  schneller  in  die  Breite,  all 
in  die  Höhe  wachsend.     Knospung  am  Rande  der  Kelche.     Poljpen-   t 


I 


Zweige  mit  ihren  Anssenwinden  gewöhnlich  innig  Tcrwachsen.  Kelche 
oberflächlich,  im  Blittel-Punkte  deutlich  unterschieden,  am  Umfanga 
in  einander  Terfliessend.  Mitlel-Siulchen  warzig  und  meistens  wenig 
entwickelt.  Strahlen-H^^de  Terfliessend,  ununterbrochen  aus  einem 
Kelche  in  den  andern  fortsetzend;  ihr  Oberrand  wagjerecht,  etwas 
ongleich-zähnig,  doch  die  Zahne  nlchst  der  Achse  etwas  stirker;  ' 
ihre  Seltenflichen  stark  gekömelt,  so  dass.  die  Kömer  oft  tob  einer 
Wand  zur  andern  fortsetzen;  aber  die  blällrigen  QueerwSnde  wenig 
entwickelt.  Synastraea  gehört  mit  Toriger  in  gleiche  Familie^  hat  das 
Verfliessen  der  Strahlen-Winde  nur  mit  Tbamnastraea  und  Clausa- 
straea  gemein,  hat  aber  weder  eine  gri&elformige  Mittel-Saale  wie 
erste,  noch  eine  so  entwickelte  Endotheca  wie  letzte. 

Arten :  zahlreich  (33) ,  alle  fossil ,  auf  Oolithen-  und  Kieide- 
Periode  beschrinkt.  In  erster  sind  wenige  (8)  und  diese  grAssten- 
Cheils  unsicher.    So  die 


101 

(TS.)  Agaricia  lobata  (o,  252).      Tf.  XVI,  Fg.  15  (n.  Gr.). 

Aa*'>c>*  lobata  Goldf.  Pftref.  I»  42,  t  IS»  f.  11;  —  Schafh.  i.  Jb. 
1849,  668;  —  Mabdelsl,  AU.  14;  —  Eow.  i,  Lk.  kisi.  ky  II,  383  [iioa 

HlCHlf  ). 

Astraeae  sp,  Blv.  i.  Diei.  LX,  379. 

Faviae  an  Explanariae  #f.  Eb.  i.  Berlin.  Abb.  1839,  333. 

Astraea  agaricia  Ba.  Nawunci,  133. 

Zaiaiiunengeselxt  blaUf5nnig^  auf  der  unteren  Seile  konient- 
rifchninxelig  gestreift,  auf  der  oberen  mit  nahe  aneinanderliegenden 
Slern-Zellen,  welche  nur  undeutliche  Zwischen-Furchen  lassen.  Das 
Eiemplar,  worauf  Goldfoss  diese  Art  gegründet  ^  ist  jedoch  nach 
Miun  Edwaids  so  unToUkommen  erhalten,  dass  sich  das  Genus 
Sjnastraea  nicht  ganx  mit  Sicherheit  daraus  erkennen  lässt  {Ann,  »e. 
nai.  i849y  XII,  156).  —  Aitf  der  Würlfembergisehen  Alp  in  der 
Spongiten-Schicht  Ton  Nauheim ;  im  Bayern* nchen  Riese  bei  Ölungen^ 

Prtonastraea  EH.  1848. 

Ans  derselben  Faihllic.  Polypenstock  massig,  gewölbt  oder  hocke*» 
rig»  eine  gemeinschaftliche  Fläche  darstellend ;  Epitheca  dQnn  und  toU- 
stindig.  Knospung  am  Kelch-Rande«  Polypen -Zweige  gedringt,  aussen 
prismatisch,  unten  getrennt  und  nach  oben  gewöhnlich  innig  mit  einander 
terschmolxen.  Kelche  vielseitig  mit  tiefer  Grube  in  der  Mitte  und  ein- 
fachen kammart'gen  Rändern.  Mittel- Säulchen  schwammig,  mehr  oder 
weniger  entwickelt  Strahlen  Wände  dünn,  fein  gekörnelt,  stark  säge» 
lihnigt  die  grössten  Zähne  nach  innen.    Endotheca  wohl  entwickelt 

Der  Charakter  ist  wie  bei  Thamnastraea,  bis  zu  den  zusammen 
terwichsenen  Kelch-Rändern,  welche  hier  nämlich  nach  innen  schief 
abfallen,  während  sie  nach  aussen  an  der  Grenze  kennbare  Scheide« 
winde  bilden.  Von  den  Zähnen  am  oberen  Rande  der  Radial-Leis« 
ten  sind  die  äussern  kleiner,  als  die  nächst  der  Mit'e;  der  ganze 
Polypenstock  ist  nicht  dicht,  sondern  zellig,  die  Spindel  schwammig. 

Art?n :  23  lebend,  in  tropischen  Korallen-Riffen,  1 2  fossil,  theils 
im  Jura-,  theils  im  mittein  Tertiär-Gebirge,  sehr  selten  in  Kreide- 
und  Muschel-Kalk,  aber  die  fossilen  alle  zweifelhaft,  indem  nicht  alle 
Charaktere  deutlich  unterscheidbar  sind. 

?1.  Prionastraen  helianthoides.  Tf.  XVI,  Fg.  21, 

?Astroit  KffORR  Verstein.  11,  t.  Fvi,  f.  2. 

Aatraea  helianthoides  Goldf.  Pfiref.  I,  6S,  t.  93,  f.  4a;  —  Tnimii. 
P^rr.  31  ,  37;  —  THiaau  titeana  8,  12;  —  v.  MGhst.  Bayr.  96;  — 
Roui.  Ool.  1,  SS,  t  1 9  f.   4;  -  Letb.  m,  254>  t.  16,  f.  Sl  ^  -  Koc« 


t 


102 

and  DotfK.  Ool.  39;  —  Buch  Jon  77;  —  M.  Edw.  i.  Lk.  hUi.  f>  II»  411; 

—  MiCHW.  /«m.  106,  t.  24,  f.  3;  —  Qu.  Wßrtt.  536. 
Astraea  ,  Si  derastraea,  helian  tina  Blv.  i.  Diei,  LX,  337>  Aei,  371. 
Aatraea  oculata  Gf.  Pftref.  I,  65,  t.  22,  f.  2. 
PrionaKtraea  helianthoides  EH.  iü  Ann.  «c.  nai.  1849^  e,  XII,  135. 

(«xc/.  #yji.  Blainv.);  —  d'O.  Prodr.  386. 

Eine  sehr  dicke  massige  Art,  welche  vor  vielen  andern  darai  j 
zu  erJLennen,  dass  die  Slerne  1 )  trichterförmig  (und  nur  durch  Ver* 
Witterung  zylindrisch  vertieft,  oder  flach),  fast  ohne  Spur  von  Mittel« 
Säulchen,  2)  mit  etwa  48  ungleichen  und  nahe  vom  Mittelpunkte 
aus  beginnenden  Strahlen^Leisten  versehen  und  3)  so  dicht  aneinander« 
gedrängt  sind,  dass  nicht  nur  keine  Zwischenräume  zwischen  ihnen 
bleiben,  sondern  sie  einen  5 — Geckigen  Umriss  annehmen;  i)  dass 
endlich  in  Folge  dessen  und  ihrer  V^liefung  die  Grenze  zwischen 
je  zwei  Zellen  überall  eine  frische  Kante  darstellt.  Verwittern  die 
Sterne,  so  bleiben  von  den  Sternblättem  nur  etwas  niedrigere,  zä^ 
tere  Streifen  ohne  scharfe  Grenzkantc  übrig,  wie  Solches  meistens  io 
der  Abbildung  (jedoch  etwas  allzuhart)  dargestellt  ist,  da  man  T 
solche  Exemplare  öfter  als  frische  findet.  A.  explanata  ist  ihr 
in  diesem  Zustande  ähnlich,  ist  aber  nur  ein  dünner  Überzog  auf 
Steinen  und  mit  ieckigen  reihenstandigen  Sternen  versehen,  dem 
vertiefte  Mitte  glatt  ist. 

Vorkommen  im  Korallen-Kalke  (n  ^  dem  Nerineen-Kalke  nahe,  r. 
Buch)  Deutschlands :  zu  Pretzfeld  in  Franken,  zu  Natihetm,  Giengen  \ 
und  Heidenheim  in  Württemberg;  —  in  Hannover:  am  ILindener 
Berg  im  wirklichen  oder  mittlen,  zu  Heerstnn  un^zu  jr/em-Arefiieii 
bei  Bfkckeburgf  auf  der  Höhe  der  Ludener  Klippe  und  des  ilfai- 
singberges  bei  Rinteln  im  untern  Coralrag;  in  der  Hagerkeit 
bei  Dörshelf,  in  Geschieben  über  Coralrag;  —  der  Schweift 
(IKilchberg  in  Aargau,  und  Kanton  Basel;  im  Porrenfrup  in 
gleicher  Schicht,  me  auch  im  ?  untern  Oolithe  nach  Thurmann);  ^ 
Prankreichs  (im  Oxfordien) :  zu  Novion^en  Forden,  Stenay  {Ar- 
demies),  Dive  {Calvados),  Js-sur^Thil  (Cöte  d'or\  Dtm  (Meuse), 
le  Chevin,  Lonray,  Saint-Pater  (Oi-ne),  Econmoy  (Sarthe), 
Lifol  (Voiges),  Tonnerre  (Yonne),  vorzuglich  schön  zu  !  Mont 
BrigiUe  bei  Besan^on  im  Z^oti^z-Dept.  (Voltz);  an  der  oberen 
Saone  (in  Nerineen-  und  Korallen-Kalk  und  untrem  Oolith).  Die 
Angaben  in  höheren  und  tieferen  Schichten  bedürfen  wohl  einer  er- 
neüeteo  Prüfung;  hinsichtlich  der  Identität  der  Fossil-Art. 


103 

2.  Prfonastraea  expianata  EB., 

(Astraea  explanata  Golof.  Pelref.  I,   US,  t  22,  f.  ^h^  uod  t.  38, 
r.  14.), 

ist  der  vorigen  ähnlich ;   doch   sind  ihre  Zellen  regelmässiger  schief* 

leihig  geordnet,  daher  rautenförmig  und  in  der  vertieften  Mitte  ohne 

Stern-LameUen,    In  WOrfiemberg  mit  derselben. 

S.  Prlonastraea  conflaens  £H., 

itlraea  GoDflnen«  Goldp.  Petref.  1,  65,   t.  22,   f.  6,  Thirru,  Thur- 

HAfCIf,   ROBMRR,   MoiVST.,  QuEffST.    f  tc., 

hat  ähnliche  Zellen,  wie  erste,  die  aber  gross  und  klein  durcheinan. 
der  stehen  und  an  den,  übrigens  scharfen  Rändern  nicht  selten  fu 
nnregelroässigen  Formen  zusammenfliessen.  Sie  kommt  an  vielen 
Orten  mit  erster  im  Korallen-Kalke  (Coralrag,   n^  vor. 

Latomaeandra  (d^O.  fiw#.)  EH.  1849. 

Aus  derjenigen  Abtheilung  der  Aslraeinae  hirtae,  wo  die  Ver* 
mehmng  durch  Knospen-Spaltung  oder  Kelch*Knospen  erfolgt.  Po- 
lypenstock baumartig  oder  massig,  ohne  Epitheca,  durch  Knospen 
am  Kelche  wachsend  und  die  Kelche  öfters  in  Reihen  geordnet,  mit- 
unter auch  zusammen  verwachsend,  doch  die  peripherischen  wenigstens 
getrennt  bleibend.  Strahlenwände  zahlreich,  dünne,  gedrängt  stehend^ 
gezähnelt,  die  stärksten  Zähne  nächst  der  Achse.  Mittel- Säulchen 
sehr  verkümmert. 

Arten:  alle  fossil,  6,  von  den  Oolithen  an  bis  an  die  Tertiär- 
Schichten. 

Latomaeandra  plicata.  Tf.  XV^  Fg.  8. 

Walch  und  Knorr  t.  G,  f.  1,  2. 

LithodendroD  plicatum  Gf.  Petref.  I,  45,  t.  13,  f.  5;  —  Qu.  Wort- 

tenb.  535. 
Caryopbyllia   plicata  Blv.  1890  i.  Diei.  LX,  312;  ÄU.  346;  —  M. 

Edw.  i.  Lk.  kiMt.  5,  II,  358. 
Antopbylli  4^.  £b.  in  Berlin.  Abhandl.  1889 y  314. 
Cladocora  plicata  Gßirr.  Verstein.  570. 
Anthopbyllom  plicatum  Gbir.  Verst.  573. 
Latomaeandra  plicata  EH.  in  ilaii.  $e.  fiel.  1849^  «,  XI,  371. 

Rasenförmig  ästig  mit  dichtgestreiflen  aufrechten  zusammenge- 
druckten, oft  zu  fast  Mäandrina-artigen  Massen  aneinandergedrängten, 
am  finde  2 — Stheiligen  dichtgestreiften  Ästen  und  etwas  faltigen 
endstandigen  Sternen.  Wird  2''— 3''  hoch  und  die  Äste  2"*—Z'*' 
dick.  Im  Korallen -Kalke  (n®)  WiJcrtlemhergB  zu  Giengen  und 
Nauheim. 


104 

Oidophyma  EH.  1849. 

Aul  gleicher  Gruppe  mit  vorigem  Geschlechte  und  im  Charak* 
ter  sehr  übereinstimmend ;  nur  geschieht  die  Vermehrung  durch 
Knospenspallung  statt  durch  Knospen  neben  dem  Kelche.  Zur  Unter- 
scheidung von  der  nahe  verwandten  Sippe  Colpophyllia  sind  die 
Strahlen-Leisten  kömelig  rauh  und  ist  das  Miltel-Säulchen  deutlich 
entwickelt  (statt:  jene  kaum  gekörnelt  und  dieses  rudimentär). 

Arten:  7,  wovon  3  lebend  bekannt  sind,  3  dem  milteln  Jura 
und  1  den  milteln  Tertiär-Schichten  angehören.  Indessen  sind  die 
fossilen  alle  zweifelhaft  und  nicht  geeignet  den  Charakter  der  Sippe 
darzustellen;  daher  wir  hinsichtlich  dieser  auf  den  Typus  derselben 
die  lebende  Maeandrina  crispa  Lk.  verweisen.  Unter  den  fossilen 
(zweifelhaften)  steht  Pavonia  tuberosa  Gf.  Petref.  I,  42,  244,  t.  13, 
f.  9  aus  dem  WUtrttembergiichen  Jurakalke  (MB.  in  Ann.  $c,  not. 
iM9,  XI,  270). 

CaUmophyüia  (Blv.  1830)  EH.  1849. 

(Calamite  Gdbtt.) 

Polypenstock  zusammengesetzt,  büschelförmig,  mit  zweitheiligen 
Ästen  und  sehr  langen  freien  Polypen-Zellen.  Aussenwand  feingestreift 
mit  gleichen  und  gekörnelten  Rippen.  Epitheca  unvollkommen  oder 
fehlend.  Strahlenwände  dünne,  nicht  überragend?,  zahlreich,  ge- 
drängt-stehend, gezähnt,  die  innersten  Zähne  am  grössten.  —  Durch 
die  nicht  stachelige  Aussenwand  von  Calamophyllia,  durch  die  nach' 
innen  wachsenden  Strahlenwand -Zähne  ebendavon  und  vom  Sym- 
phyllia  and  Mycelophyllia  verschieden;  von  allen  Sippen  mit  ähn- 
lichen Zähnen  durch  die  freien  Polypen  •  Zellen  oder  durch  den 
Mangel  der  Epitheca  (von  Eunomia),  des  Säulchens  und  kammför» 
miger  Rippen  (Dasyphyllia). 

Arten:  11,  alle  fossil,  alle,  bis  auf  eine  aus  der  Trias  {St.  Ca$- 
$ian)t  dem  Korallen-Kalke  angehörig;  daher  die  Sippe  für  diesen 
bezeichnend ;  obwohl  mehre  unter  ihnen  hinsichtlich  des  Genus  noch 
zweifelhaft. 

GalamophylUa  dichotoma.    Tf.  XV^  Fg.  10  (n.  Michn.)« 

Calamite    tr^s-brancbn    Gubtt.  i.  Mem,  Aead,   II! >   pl.  39,   f.  1, 

pl.  53,  f.  7. 
LithodendroD  (Caryophyllia)   diehotomnro  Gf.   Petref.    1,   44, 

t.  13,  f.  3;  —  MicHif.  leon,  95,  t.  19>  f.  6. 


105 

Caryopbyllii  diefaotoni  Blv.  i.  Biei.  LX,   3is;  AcU  346;  —  M. 

£»w.  i.  Lk.  tUi.  ky  II»  353,  367. 
Cladoeorae  sp.  Es.  in  Berlin.  Abhandl.  18S9y  31t. 
Cladocora  diehotoma  Gbin.  Vemt.  570 ;  -<  Er.  Nomenel,  3o4. 
Cal'iaroopbf  Uia  diehotoma  £H.  in  Ann,  §e.  nnt  1849^  Xf,  S6S. 

Rasenartig,  Tielfach  gabelig  verästelt^  mit  aufrechten  und  etwas  hin 
und  her  gebogenen  zylindrischen ,  Federkiel-dicken  Ästen ,  welche 
hanptsScbllch  in  der  Nähe  der  Sterne  längsslreiGg  sind.  In  den  2"^ 
—  2y2'''  breiten  Sternen  unterscheidet  man  12  grössere  und  da« 
zwischen  ebenso  viele  kleinere  Strahlen-Leisten. 

Vorkommen  im  Korallen-Kalke.  In  Deutschland  zu  Giengen 
in  Würltemöerg  (mit  Kiesel-Ringchrn  bedeckt);  in  Frankreich  zu 
Htm,  Maxey^iur^Vaize,  Yerditn  {Metise),  Nation  en  Parcien,  le 
Chine  pofnUeux  {Ardeime$). 

Etmamta  (Lbix.  1881)  EH.  1849. 

Polypenstock  zusammengesetzt,  buscheiförmig,  mit  zweitheiligen 
Ästen,  sehr  langen  und  freien  oder  nur  an  der  Basis  mit  einander 
Tcrwachsenen  Stern-Zellen,  welche  sich  wahrscheinlich  durch  Spaltung 
YerrielfSItigen  und  in  ihrer  ganzen  Länge  von  einer  starken  und 
queer  gerunzelten  Epitheca  überzogen  sind.  Kelche  kreisrund. 
Mitlel-Säulchen  unvollkommen.  Strahlenwände  dünn  und  massig 
zahlreich. 

Diese  Sippe  ist  nur  dadurch  von  Calamophyllia  verschieden, 
dass  die  Epitheca  vollständig  vorhanden  ist;  war  aber  von  Lamoo- 
aoux  nach  ausgewitterten  Exemplaren  aufgestellt  und  daher  den  Röhren- 
Korallen  beigezählt  gewesen. 

Arten:  fossil,  5,  wovon  3  im  braunen  und  weissen  Jura,  2 
thells  noch  unsichere  im  St.  Cassianer  Gesteine.  Das  Genus  da-» 
her  für  jenen  ziemlich  bezeichnend. 

Eanomla  radlata  (o,  252).        Tf.  XVI,  Fg.  23  a  b,  Tf.  XV^, 
Fg.  7,  nach  Michn.  fg.  b. 

Eanomia  radiata   Lmx.  Polyp,  83,  t.  81,   f.  10,  11»  —  Dfr.  i.  Dhi. 

XLII,  303 ;  ^  Blv.  H.  LX  ,  367 ,  368 ,  pl.  42,  f .  4  >  -  Ba.  Pflanze nth. 

IS,  42,  t.  4,   f.  13;  —  LorcsD.  I.  OeoL  TVcn«.  k,  III,  274;  —  EH.  in 

^iw.  #c.  SMi.  1849,  Xf,  260. 
Favositea  radiata  Blv.  Aei,  403,  pl.  64,  f.  4. 
LilbodendroD  (Caryopbyllia)  Ennonia  Michn.  leon,  223,  t.  54, 

f  .  6  a  b. 


lOG 

Baumförmig,  wenig  verästelt,  ichlank,  zylindrifch.  Zellen  mit 
16 — 20  Strahlen-Leisten,  welche  wechselweise  grösser  und  kleiner  sind. 

Bildet  bis  V  grosse  Massen.  Unsere  Tf.  XVI,  Fg.  23  stellt 
ein  ausgewittertes,  daher  in  Röhren  umgewandeltes  Exemplar  Tom 
Ansehen  der  Calamoporen  dar;  die  Röhren  sind  im  Inneren  noch 
längsgestreift,  wo  die  Strahlen  Lamellen  angesessen,  und  Von  Strecke 
zu  Strecke  mit  vorragenden  Queerringen  versehen.  Die  andere  Figur 
Tf.  Xy\  Fg.  7  zeigt  uns  die  wohlerhaltcnen,  ruudlichen,  länglichen 
Sterne  in  ziemlicher  Entfernung  von  einander  mit  der  charakte- 
ristischen Stellung  der  Strahlen-Leisten ;  die  Zwischenräume  zwischen 
den  Sternen  durch  Gestein-Masse  erfüllt. 

Vorkommen  im  Polypen-Kalke  (n^)  von  Langrune,  LebUeg, 
Imc,  RantUle  (CalradttB),  Billy  bei  Chanceaux  {Cöte  ^or),  — 
wie  zu  Balhford  bei  Balh  in  England, 

TheeophylUa  EH.  1849. 

Gruppe  der  Astraeinae  hirtae.  Polypenstock  einfach,  festge- 
wachsen oder  etwas  gestielt ,  von  sehr  entwickelter  hautförroiger 
Epitheca  umgeben.  Kelch  ziemlich  kreisrund.  Mittel-Säulchen  fehlt 
Strahlen-Leisten  sehr  breit,  im  Ganzen  etwas  überragend»  zahlreichr 
an  den  Rändern  in  dornenförmige,  fast  gleiche  und  sehr  dicht  ste- 
hende Zähne  getheilt.  —  Ist  mit  Caryophyllia  und  Circophyllia  allein 
einfach  in  dbr  oben  genannten  Gruppe  und  von  diesen  2  Sippen 
leicht  zu  unterscheiden  durch  den  Mangel  des  Säulchens  und  die 
starke  Entwickelung  der  runzeligen  Epitheca,  wodurch  die  Längsrippen 
der  Oberfläche  gänzlich  verdeckt  werden.  Vertritt  hier  gleiche  Stelle 
wie  Montlivaltia  unter  den  Eusmilinen. 

Arten:  alle  fossil,  9,  von  den  Si,  Ca$sianer  Schichten,  Lias, 
mittcin  Jura-Gliedern,  Kreide  und  mittein  Tertiär-Schichten.  Dabei 
sind  Montlivaltia  gracilis,  M.  granulosa,  M.  crenata,  M.  boletiformis, 
alle  von  St,  Cassian,  als  eine  noch  zweifelhafte  Art  angenommen, 
Cyathophyllum  granulatum  MC.  ebenda  wäre  vielleicht  eine  zweite. 

Thecophyllia  deeiplens  Tf.  XV^  Fg.  9abc. 

Aothophyllum  deeipienii  Gf.  Petref.  I,  218,  t.  65,  f.  3;  —  Monmis 

eat.  30. 
Thecophyllia  decipiens  EH.  in  ilim.  n.  luiL  1849,  XI,  341. 
?Anthophylluin    »e»Rile   Mu.,    Gp.  Petref.  f,    107,  )     .   . 

t.  37,  f.  15;  -  ?RoB.  ool.  I,  ao,  t.  1,  f.  7;  -  Morrs.  |  ««»»««n*  ^^ «»^ 

Mt.  30  i  -  ScHAFH.  i   Jb.  1849,  668.  )  »•"«*>•»«" 

?Tarbiiiolia  seisilis  Bi,v.,  Edw.  i.  L«.  kist.  k  n  (  Exemplaren »■ 

3475  -E«.  Iberoliei^ 


107 

PolTpenttock  wahif-kegeMSnnig,  kun  und  luweilen  rerlingert,  mit 
breiter  Buif  tofgewachsen.  FQnf  vollst&ndig6  Kreise  von  Strahlen* 
Leisten,  welche  breit,  hoch  überragend,  oben  stark  gewölbt  sind. 
Ganze  Höhe  V^—X^/^"  und  mehr,  ohne  dass  von  %''  an  die  Dicke 
s=  10'''  weiter  zunähme.  Vorkommen  in  der  Walkerde  (n^?)  bei 
Buxweiler  im  El$a$8;  in  den  untern  Mergeln  des  Eisen-Oolith's 
(»*?}  von  Plappeville-lez'Nez  bei  Terquem  und  \on  Mortille^ 
lezr-Vie  in  Lorraine ;  im  Gross-Oolith  (n^)  von  WUtihire  in  Eng- 
land. Das  A.  sessile,  dessen  spezifische  Obereinstimmung  mit  der 
fischen  Form  indessen  zweifelhaft  ist,  wird  in  einem  Eisen- 
Sandsteine  in  den  obern  Schichten  des  LIas-Sandstelns  zu  Thumau 
im  Bapreuf Micken,  im  Gross -Oolith  von  S(one$f%eld  in  Eng- 
land,  im  mittein  Coralrag  am  LiAdener  Berg  und  im  unteren  bei 
Heersum  in  Bannover  und  im  Coralrag  bei  ötiingen  in  Bayern 
ziürU 

Die  Eusm Minen,  eine  zweite  Asträiden-Tribus  (S.  99),  bilden 
4  Gruppen:  Immersae,  massig  und  die  Sterne  durch  reichliches  Peri- 
thecal-Zellgewebe  getrennt;  Aggregatae:  massig,  die  Sterne  seitlich 
onmittelbar  und  ohne  Perithecal  Gewebe  verwachsen,  doch  noch  ein* 
zeln  umschrie|)en,  nicht  in  Reihen ;  Confluentes :  ebenso,  nur  dass  die 
Sterne  in  Reihen  geordnet  in  deren  Richtung  ganz  mit  einander  ver- 
sehroelzen  und  oft  mäandrische  Gänge  bilden  ;  Propriae :  einfach  oder 
zusammengesetzt,  die  Stamme'  zuweilen  in  Reihen  verbunden,  aber 
an  den  Kelchen  immer  getrennt. 

StyUna  (LuK.  1816)  EH. 

(ilalM  Fascicularia   Lk.) 

Gruppe  der  Eusmilinae  aggregatae  (s.  vorhin).  Polypenstock 
massig,  Asträa-förmig ,  erhaben.  Polypen  Knospen  sehr  verlängert, 
unter  einander  verbunden  durch  grosse  Entwickelung  der  Rippen 
und  Exotheca,  nach  oben  endigend  in  Form  kleiner  abgestutzter 
Kegel.  Vermehrung  durch  seitliche  Knospen.  Wände  dicl[.  Kelche 
kreisrund  mit  freien  Rändern,  im  Ganzen  nicht  sehr  gedrängt.  Mittel- 
Säule  griffelförmig  vorragend.  Sechs  Strahlenwand  -  Systeme ;  die 
Wände  selbst  nicht  sehr  zahlreich,  oben  vorragend  und  abgerundet. 
Unterscheidet  sich  von  den  verwandten  Sippen  derselben  Gruppe 
banptsäcbiieh  durch  verwachsene  tfnd  doch  runde  Zellen,  Mangel 
an  Pfiblchen»  6  Strahlen-Systeme  und  entwickeltes  Mittel-Säulchen. 


108 

Arten :  alle  fossil,  alle  im  braunen  oder  meistens  weissen  Jara ; 
viellficlit  bis  in's  Kimmeridgo  Gebiet  hinauf  (o?),  6  sichero  and  5 
unsichere  Arten.     Daher  für  die  Oolithe  sehr  bezeichnend. 

1.  Stylina  echinulata.  Tf.  X\\  Fg.  llab.(n.  Gf.). 

Hrliolilhe  de  mi-spber  iqu  e  Gortt.  Mem.  III,  500,  t  46,  f.  1. 

Stylina  echinulata  Lmk.  hisi,  «,  II,  221;  k,  II,  339',  -^  Schweioo. 
Reis.  t.  7,  f.  63;  —  Blv.  i.  Diei,  LX,  182,  t.  40,  f.  5;  Ad.  351,  t.  02,  f- 
5;'—  EH.  i.  Amu  näi.  e,  X,  289;  in  Cvv.  repw^  Eooph,  t.  85,  f.  3. 

Sarcinula  microphthalma  Gp.  Petref.  I,  73,  t.  25,  f.  1. 

Stylina  microphthalma  Blv.  I.  tHet.  LX,  317;  Aetim,  351. 

Stylina  Gaulard i  Micuif.  leon,  97,  t.  2f,  f.  5. 

An  dem  nach  Goldfuss  abgebildeten  Exemplare  ist  das  Aos- 
sengewebe  (Exotheca),  welches  wagerechte  Leisten  zwischen  den  ein- 
zelnen Stöcken  bildet,  nur  sparsam  erhalten.  In  gutem  Zustande  sind 
diese  Leisten  zahlreich,  dicht  gedrängt  und  jede  einzelne  mit  den  an* 
dem  vollständig  zusammenhängend.  Fg.  b  macht  die  6  Radialleisten- 
Systeme  deutlich,  wo  6  Leisten  sich  verdickend  bis  zur  Mitte,  6  da- 
zwischen nur  halb  so  weit  und  12  dazwischen  wieder  nur  halb  so 
weit  als  vorige  reichen«  Wird  bis  T*  hoch.  Übrigens  ist  ei  unrich« 
tig,  wenn  Lamabck  u.  a.  Schriftsteller  diese  Art  als  noch  lebend 
bezeichnen,  oder  Goldfuss  sie  in  die  Eifel  verweiset.  Obwohl 
man  sie  mit  Sicherheit  bis  jetzt  nur  aus  dem  weissen  Jurakalke  von 
Dun  (Meuse)*  kennt,  kommt  sie  zweifelsohne  noch  an  mehren  Or*. 
ten  vor. 

2.  Styliua  tubulosa.  ?Tf.  XVI,  Fg.  20ab  (jwD,)  n.  Gf. 

Afftraea  tubulosa  Gf.  Petref.  1,  112,  t.  38,  f.  15  (noii  Micuif,  Eicnw.) 

Genimastraea  tubulosa  Blv.  i.  Diet,  LX,  333. 

Explanaria    lobata   Mu.  Gp.  Petref.   I,    110,    t.  38,  f.  5;  —  £■.  i. 

Bfrlin.  Abliandl.  iM9,  322;  —  THiaau  8;  —  MA^Dl^  Alp  15. 
Astraea  lobata  Blv.  i.  üicL  LX,  333;   AeL  368;  —  M.  Eow.   i.    Ls. 

hiaL  5,  11,  401. 
Astraea  cavernosa  (Gr.)  var.  4  Qo.  Wurtt.  461. 
Astraea    tubulifera    Phill.  Yorlr«%.,  1,  155,  t.  3 ,    f.  6. 
Faviae  «f.  £b.  i.  Berlin.  Abhandl.  1889^  322. 

Hydnophora  Fr  e ieslebenii  Fikch.  Jfo^e.  157,  t.  33,  f.  2  [exel.  #FM.l« 
Stylina  tubulosa  EH.  i.  iinii.  nat,  X,  290. 

Mittel  Säulchen  deutlich ;  —  Zellen  nach  unten  stärker  verengt 
und  der  Limbus  des  Zellen-Randes  viel  feiner  gestreift  als  bei  anderen 
Arten.  Unsere  Abbildung  war  in  erster  Ausgabe  bestimmt,  das 
Genus  Eiplanaria  in  reprisentiren.    Jetzt  aber  vrird  diese  Bzplanaiia 


100 

Mwohl  lon  QimtTtDT  ab  von  Edwaus  und  Hatmb  mit  Ailraei 
tdndoM  Terbonden^  welche  sie  indessen  als  Jagend-Zustand  nicht 
gut  teiiriU*  Im  Coralrag  Deui$eMand$  {Natthehn,  Giengen); 
Vrankreicke  (fik&mpUiie  an  der  Obern  Saane);  Englande;  fBuee- 
lernte. 

Paehygyra  EH.  1848. 

(EIL  in  CMifif.  remi.  1848,  XXVil,  467;  —  Amu.  ee.  nai.  1848,  e,  X,  284.) 

Gruppe  der  Eosmllinae  confluentes  (S.  107).  Polypenstock 
durch  einen  sehr  dicken  Stiel  fest^ewachsen.  Kelch-Reihen  schmale 
Thiler  bildend,,  deren  Windungen  weit  von  einander  entfernt,  durch 
ein  dichtes  und  sehr  entwickeltes  Cönenchym  vereinigt  sind.  Epi- 
theca  kQmroertich  oder  fehlend.  Rippen  fein,  etwas  flach,  gekörnelt. 
Siulchen  leistenförmig.     Strahlenwinde  sehr  dicht  stehend. 

Unterscheidet  sich  ron  den  übrigen  Sippen  jener  Gruppe  haupl« 
sichlich  durch  den  dicken  Stiel  und  das  reichliche  Cönenchym,  das 
IfistenlSrmJge  Siulchen  und  die  breiten  Zwischenräume  zwischen  den 
ThUem. 

Arten:  3,  wovon  2  dem  weissen  Jura,  1  der  Kreide  angehören; 
keine  lebend.  Wir  können  indessen  keine  gute  Abbildung  aus  jener 
Periode  darbieten,  indem  uns  keine  solche  zur  Verfugung  steht. 

StyloemiUa  EH.  1848. 

Gruppe  der  Eusmilinae  propriae  (S.  107).  Polypenatock  au- 
sammengesetzt  und  durch  seitliche  Knospen  wachsend.  Polypen- 
Knospen  verlängert,  b&schelweise  stellend»  Äussre  Wand  dick,  ohne 
unterscheidbare  Rippen?.  Säulchen  griffeiförmig.  Strahlen -Leisten 
etwas  dick,  nicht  zahlreich. 

Die  Sippe  unterscheidet  sich  schon  genügend  ron  den  übrigen 
ihrer  Gruppe  durch  ihre  Knospen-  (nicht  Spalt-)  Verästelung,  die 
bfischelformige  Zusammensetzung  und  das  griffeiförmige  Mittel- 
Säulchen,  welches  nur  noch  bei  Axosmilia  vorkommt 

Arten:  nur  eine,  fossil,  im  Coralrag  von  Chaude^Fontaine, 

Styloamilfa  Michelini.  Tf.  XVS  Fg.  I4ab  (n.  EH.). 

Stylosnilia  Michelinii  EH.  in  Ann.  ßc,  nai.  1848,  X,  275,  t  6,  f.  2. 

Polypen-Knospen  sehr  gedrängt,   sehr  lang,  cylindrisch,  bognig, 

etwas  ausammenfliessend*  Kelche  kreisrund.  Drei  Kreise  von  Strahlen- 


110 

leisten,  doch  der  driuie  lefar  anvollkommen.  Polypen-Knospen  über 
V*  dick.  Die  Strahlen-Leisten  verbinden  sich  mit  dem  MitteMol- 
eben  durch  kleine  Querb&Ikchen ,  welche  runde  Löcher  iwischen 
sich  lassen,  wie  man  am  Vertikal-Schnitte  Fg.b  erkennt 

ThecQtmOia  LH.  1848. 

Noch  dieselbe  Gruppe. 

Polypenstock  zusammengesellt,  in  Form  einer  zwei  bis  drei-theili- 
gen  Afterdolde.  Wachsen  durch  Kelch-Spaltung,  woraus  die  Zellen  sich 
rasch  von  einander  zu  sondern  streben.  Aussenwand  umgeben  von 
einer  starken  runzeligen  Epitheca,  welche  fast  bis  an  den  Rand  des 
Kelches  reicht.  Miltelsaulcben  fehlt.  Stern-Leisten  ziemlich  dQnne,  ge« 
drängt,  etwas  überragend  mit  gekörnelten  Flächen.  Von  verwandten 
Sippen  unterscheidbar  durch  die  starke  Epitheca  und  die  Dicho-  oder 
Tricho-tomie. 

Arten:  fossil,  5,  in  weissem  Jura,  Kreide  und  mittlen  Tertiär- 
Schichten. 

Thecosmilia  trichotoma.         Tf.  XVI,  Fg.  16  ab  (n.  Gf.}. 

Walch  u.  KnoRR  Versein.  II,  Tf.  1**,  Fg.  3,  4. 

» 

Lithodendron  trichotomum  Gf.  Petrf.  I,  45,  t.  13,  f .  6 ;  <^  Rob«. 
i.  Jb.  1886^  185,  u.  Ool.  ),  la,  t.  1,  f.  0 ;  —  Buch  Jura  77:  —  Qu. 
Wuttt.  535. 

Caryophyllia  trichotoma  Blv.  iSBO  i.  Diet,  LJT,  312;  -   L^ih,  #, 

258,  t.  16,. f.  16;  ~  MEow.  i.  Lr.  H%9t.  4,  f/,  358. 
Cladocora  9p.  Es.  in  Berlin.  Abhandl.  I^M,  311. 
Cladocora  trichotoma  Ba.  Nomenei,  304. 
Thecosmilia  trichotoma  EH.  i.  itfin.  se>  nai.  1648^  e^  X,  170. 

Polypenstock  1— 2mal  zwei-  und  drei-theilig,  mit  spitzwinkelig 
abtretenden  Ästen  und  sehr  fein  gezähnelten  Strahlen  Leisten.  Die 
Kelche  sind  rund  oder  oval  und  liegen  alle  ungefähr  in  gleicher  Höhe. 
Die  Stern-Leisten  bilden  4  —  5  Kreise.     Hohe  bis  i". 

Vorkommen  im  Korallen  Kdake(^^)  Württembergs:  bei  Giengen, 
Nattheim,  Ehingen,  Heuberg;  der  Schtoeitz:  an  der  Bahnßue  in 
Solothtim ;  Westphalens :  längs  der  Weser  und  zumal  am  Lindener 
Berg  bei  Hannover. 

Unsere  Abbildung  stellt  ein  ganzes  Eiemplar  in  sehr  Terklei- 
nertem  Maasstabe  (a)  und  einen  Ast  (b)  in  natürlicher  Grösse  dar« 


111 

BtumiUa  KB.  1948. 

(?Lobophylliae   Mpp,   Michn:) 

Aas  gleicher  Gruppe ;  unterscheidet  sich  von  vorigem  Genus  durch 
Spaltungs-  (statt  Knospen-)  Vermehrung ,  bei  schwammiger  Spindel, 
mdinientirer  Epithect  und  massig  häufiger  Endolheca.  Von  7  Arten 
und  S  lebend  mit  Garyophyllia  fastigiata  Lk.  als  Typus;  4,  jedoch 
hinsichtlich  des  Genus  noch  zweifelhafte  sind  den  weissen  Oolithen 
Ton  Verdwü  und  dem  JHaat-Dept.  eigen«  MiChklin  hatte  sie  unter 
du  Genus  Lobophyllia  Blv.  eingeordnet  (L.  aspera,  L.  semisulcata, 
L.  Buvignieri  und  L.  turbinata). 

AxomiUa  EH.  1849. 

(Caryöphylliae  #ff.  Micuif.) 

Noch  aus  der  Gruppe  der  Eusmilinae  propriae  (S.  107)  und  in 
derselben  die  Reibe  der  Sippen  mit  einfachem  Polypenstock  er- 
öATnend. 

Unter  den  drei  Geschlechtern ,  welche  eine  rund  um  den  Stamm 
reichlich  entwiclLelte  konzentrisch-runzelige  Epilheca  haben  (Mont- 
livaltia ,  Palaeosmilia  und  Axosmilia)  unterscheidet  es  sich  durch  sein 
griffelförmiges  Mittelsäulchen.  Wir  geben  keine  Abbildung,  weil  die 
einzig  vorhandenen  von  A.  (Garyophyllia)  extinctorium  bei  Ml- 
CHBLIN  keine  wesentlicheren  Charaktere  zeigen. 

Arten:  2,  fossil  aus  dem  Lias  und  Eisen-Oolithen. 

MontlivaUia  Lmx.  1821. 

(Caryophylliae#f|i. MicHN.,Antbopbylli  ftTurbinoliae«/^. aurtt.) 

Eusmilina  propriae  (S.  107). 

Unterscheidet  sich  von  voriger  Sippe  nur  durch  den  Mangel 
des  Miltelsaulchens  und  von  Palaeosmilia  (welches  übrigens  die  Vff. 
leildem  zu  den  Cyathophylliden  verwiesen)  durch  ein  fortwährendes, 
Dicht  unterbrochenes  Wachsthum. 

Arten:  37,  feile  fossil,  von  den  St.  Ca$8ianer  Schichten  an 
bis  in  die  mittle  Tertiär-Zeit.  Indessen  ist  über  die  Hälfte  der 
Arten  hinsichtlich  des  Geschlechtes  unsicher;  die  verlässigen  be- 
schränken sich  auf  den  braunen  (2)  und  weissen  Jura  (5),  die  weisse 
Kreide  (5)  und  die  Nummuliten-Gestcine  (2);  von  mehren  ist  die 
Formation  unbekannt. 

1.  Montllvaltia  caryophyllata. 

••  MoDtlivalli«  caryophyllata  Lamx.  Pofyii.  79,  pl.  79,  f.  8— 10;  — 
Baonii  Pianzcnth.  13,  42»  t.  4,  f.  8;   —  Dipr.  im  Diei.  n&t.  ÄXXtt^ 


112 

603;  —  Blainv.  ib.  LX,  302,  pl.|4ly  f.  4;   Aetin,  330,  pl.  03 ,  £.4;  — 
MEdw.  i.  Lk.  l/tf f.  4,  /#,  300 ;  —  Michh.  lean.  SS2,  pl.  54,  f.  2. 
Monomycfs  #f.  Eb.  i.  Berlin.  Abhimdl.  iS39,  302. 

b.  Antliopbyllum  pyrifornie  Ooldp.  Petref.  I,  40,  ?244,  t  13,  f.  10; 

—  MlfDKLll.    14. 

c.  Caryophylloido    Gcbtt.  i.  Jf^ai.  mead.  Uly  t  20,  f.  4,  5. 
Montlivaltia   Guettardi  (Dsfa.   i.  Diet.  XXXÜ^  .  .  .  )  huäww. 
Aciin,  330. 

Die  typische  Art  dieser  Sippe.  Birn-kreisel-formig ,  oben  ab- 
gestutzt und  nabe!artig  vertieft;  die  unteren  V9  der  Höhe  runzelig» 
an  der  Basis  eingebogen,  das  ganze  obere  Drittheil  am  breiieateii 
und  von  den  weit  vorragenden  Stern-Leisten  gebildet.  Es  ist  un* 
sicher,  ob  die  Synonyme  a  und  b  dazu  geboren« 

Vorkommen:  im  Polypiten-Kalke  {Bathonien,  n^)  von  HanrUle 
bei  Caen;  —  das  Anth.  piriforroe  (Gf.  244,  Mndi^l.  14)  im 
Spongiten-Lager  von  Naitheim ,  Giengen  und  Beidenhehn  in  Würi- 
temberg, 

S.  Montlivaltia  troclioides.  Tf.  XH,  Fg.  17. 

Montlivaltia  caryophyllata  (1  mx.)  Br.  L^lJk.  c,  259,  t.  10,  f.  17 ; 

ülirHN.  lean.  222  (iHtr^^y  —  €xel,  9jfH,  refif. 
Montlivaltia    trochoidea    Edw.  H.    i.    Ann,    luri.   JT,    255   ^  Jb. 

i849,  020. 

.  Der  vorigen  ähnlich;  doch  der  untere  runzelige  The!l  ansehn- 
lich länger  als  bei  M.  caryphyllata ,  %  der  ganzen  Höhe  aus* 
machend.     Aus  Jurakalk  im  Kanton  BaieL 

Die  Turbinoliden  stellen  eine  weitere  Familie  der  Aporosen 
(S.  97)  dar,  auf  deren  Unterschied  wir  schon  oben  aufmerksam 
gemacht  haben :  Strahlen-Leisten  aus  doppelten  Blättern  zusammen- 
gesetzt, undurchbohrt,  ihr  Innerer  und  obrer  Rand  nie  ganz;  die 
Kammern  dazwischen  sind  offen  und  in  ihrer  ganzen  Höhe  ohne 
Endotheca  ;  die  äussere  Wand  undurchbohrt  und  ohne  Peritheca 
(Zwischengewebe  zwischen  verschiedenen  Stämmen;  wohl  aber  ist 
t>ft  ein  runzeliges  Dbergewebe,  Epilheca,  vorhanden).  Sie  bilden 
zwei  Gruppen,  wovon  dieTurbinolinen  keine  Pfahlchen  in  der  In- 
nern Fortsetzung  der  Radial-Leisten  besitzen,  wie  die  Cyathininen. 

Thecocyathus  EH.  1848. 

(Cyathopbylli  9fp.  Gf.) 
Gruppe    der   Turbinolidae  Cyathininae.     Polypensfock    einfach, 
sehr  niedrig,  gerade,  festgewachsen  wenigstens  In  der  Jugend.  Bpi* 


113 

keca  haotrörmig  •  TollitiDdif ,  etwas  queer  gefaltet,  am  Kelche  einen 
leioen  freien  Rand  bildend.  Kelch  kreisrund,  in  der  Mitte  wenig 
erliefL  Mitlelsäulchen  iron  ansehnlichem  Umfange,  büschelförmig, 
Qt  fielen  prismatischen  Stengelchen  lusammengesetzt,  welche  nach 
■ssen  starker  werden,  aber  alle  fast  gleich  hoch  sind  und  oben 
ine  sehr  breite  warzige  Fläche  bilden.  Sechs  gleiche  Systeme  yon 
»tem-Lelsten ,  welche  dick,  gedrängt,  am  oberen  Rande  schwach 
»ogenfönnig  und  nicht  überragend  sind.  Pfählchen  dünne,  nieder, 
lansrandig,  die  innerhalb  der  yergrösserten  Stern-Leisten  am  mei- 
■en  entwickelt  In  derjenigen  Unterabtheilung  der  Gruppe,  wo  die 
^hieben  mehre  Kreise,  doch  keinen  vor  der  .letzten  Ordnung  der 
Ladial-Leisten  bilden,  ist  diese  Sippe  kenntlich  durch  eine  etwas 
mschrailerte  Rasis  mit  Spuren  stattgefundener  Anheftung  und  die 
Mlständige  Epitheca. 

Arten :  2,  fossil,  im  Lias  (Cyathoph.  tintinnabulum,  C.  Mactra  Gf.). 
thecoeyathus  tintinnabulum.  Tf.  XV>,  Fg.  12abc(n.GF.) 

fcyatbophylloiD  tinlinnabulum  Gp.  Pftrf.  I,  56,  244,  t.  16,  f.Sabc. 
Bbecocyathos  tintinoabuluiii  £li.  in  Ann.  ae.  nai,  1848y  e,  IJT, 
^  31T;  —  d'O.  Prodr.  259. 

^.      Halbkugelig  -  glockenförmig ;   Zelle   flach,    mit  etwa   48   Stern« 

pLcisten  in  drei  Kreisen  (das  gäbe  bei  6  gleichen  und  einfachen  Sy- 

Ipmen  nur  6-4-6  +  12==  24  Leisten)    ringsum   vom  Rande   der 

pVigestrahlten  Epitheca  etwas  überragt.    Der  Kelch  ist  16°*">,  die  Epi- 

pkeca  12*"  breit,  erster  6"*  hoch« 

Vorkommen    im    obern    Lias  DentMchlandM,   in    den   Jurensis- 

pfergeln  (■»')  Würtiemberg$ ;   im  Lias  zu  Banz  und  zu  Staffel- 

tߧin  im  Bambergiichen;  —  und  im  „Toarcien^^  n^  Frankreichi 

(a  Mendei  im  Loser^-Dept. 

1^  Diseocyathtu  EH.  1848. 

r 

Dieselbe  Gruppe.  Polypenstock  frei,  kreisrund.  Aussenwand 
iKh ;  die  Epitheca  stark  genug,  um  die  Rippen  zu  verbergen,  etwas 
^DDzentrisch-runzelig,  unten  im  Mittelpunkt  mit  einer  kleinen  Grube, 
iclch  kreisrund,  etwas  gewölbt.  MittelsSulchen  eine  senkrechte  Leiste, 
leren  oberer  Rand  gerade  und  ganz  ist.  Stern-Leisten  hoch,  breit 
lad  nächst  dem  oberen  Rande  beiderseits  gestreift.  Stabchen  (12) 
Hb  ansehnlicher  Höhe,  frei,  ganzrandig,  vor  der  vorletzten  (vergrös- 

Cien)  der  Ordnungen  von  Stern-Leisten  stehend.  —  Unter  denjenigen 
pen,  wo  die  Pfählchen  innen  nur  einen  Kreis  bilden,  zeichnet 

BroBB,  LcÜMCftfMiMfUau   3.  AoiL    lil*  8 


114 

sich  Discocyathus  durch  eioeo  nur  scheibenfönnigeii  Stock  mit  pi 
horiiontalpr  Aussenwand  ODd  sein  Lamellen-artiges  Säulchen  aus. 

Arten:  eine,  im  unteren  Oolithe  von  Bapeux,  au  8t.  F^ 
Croiiille  etc.    Vielleicht  eine  aweite  im  Gault  England:  { 

Discocyathns  Eudesi.  Tf.  XV^  Fg.  13tb  (n.BI|i 

Cyclolithes  trancata  Dsm.  mss.  ä 

Cycloliihf n  Eudesii  Michn,  lean.  8,  t.  2,  f.Sab  (se hr an¥ollkofliMJ| 
DiscocyatbuaEodf  Sil  £11.  in  itfui.  ae.  ii«f.  1S4S^  e^  IX,  997,  ta,d! 

Kreisrund,  oben  konyex  mit  einem  Stern  von  aahlreichen  Straiil| 
wo  5  Ordnungen  l&ngerer  und  kürzerer  Leisten  mit  einander  J| 
wechseln.  Die  radial  verlängerten  Stäbchen  in  der  Fortaetaung  fl| 
zweit  grössten  Strahlenwände  stehend,  Kelch  4""  hoch  und  last 
so  breit,   Darstellung  von  der  Seite  und  vergrössert  von  oben. 

Titrbitwlapiü  Laux. 

Poljpenstock  frei?,   umgekehrt  kegelförmig;   obere  Obi 
eben,    mit  Stern  -  Leisten ,    die   in.  kurzen   gleichen  Bntfen» 
durch   reihenweise    stehende  Queerbälkchen   mit  einander  vei 
sind,   wodurch  zwischen  je  2  Blättern  eine  Reihe  vertikaler  pi 
Röhren  entsteht;   die  Seitenfläche  mit  in  scharfem  Zickzack 
fenden  Längsstreifen   (dem   seitlichen  Ausgehen  jener  Stem-Bl 
die  sich  durch  ihre  einander  entgegenstehenden  Winkel  mit 
verbinden   und   so   radiale  schiefreihige  Lucken  bilden ,   welche 
einander  durch  zahlreiche  ungleiche  Poren-Öffnungen  in'' den 
kommuniziren.     Nach   einer   gfitigen  Mittheilung  von  Herrn  Nu 
Edwards  beruhet  diese  Sippe  blos  auf  einem  einzigen  Ab< 
woraus  sie  sich  nur  ungenügend  erkennen  lässt,  scheint  Ihm  j« 
den  Cyathophylliden  anheimzufallen. 

Arten :  eine ,  in  den  Oolithen  (eine  andere  nach  Mcech. 
in  der  L  Periode). 

l.TurblnolopsIs  oehraeea(a,260).Tf.XVI,Fg.]9abc(nJ 

Tarbinolopsis   ochracea    Lamx.  Po/^.  84,  SS,  pl.  83,  f.  4— ty 
BnolfN  Pflaoienth.  19,  4:1,  t.  5,  f.  I4;  —   Dbpr.  im  Biet.  mI.  LVIt 
—  Blv,  das.  LX^  309,  pl.  41,  f.  e;  —  £ow.  i.  Lb.  BUi.  A,  tt,  M>\ 

Fg.  19  a   gibt  das  Fossil  in  ganzer  naturlicher  Grösse,  b 
c  vergrösserte  Ausschnitte,  an  denen  die  Kommunication  der 
und  Poren  sichtbar  ist 

Binmal  la  BeMwtUlt  bei  Caen  gefunden. 


115 
1, 8  a.   EchiDodemien. 

Von Echinodermen  dauern  1)  die  Krinoideen  (T|i.It  S.  22)  nur 
noch  in  einer  sehr  beschränkten  AnisJil  meist  eigenthümlicher  Sip- 
pen an  mit  manchen  bezeichnenden  und  verbreiteten  Arten,  Die 
gestielten  Krinoideen  sind  nur  aus  3  Familien  und  diese  sSmmtlich 
aoi  der  Abtheilong  der  Articulati,  licren  Körper  oder  Kelche  aus 
Gliedern  bestehen,  welche  durch  Gelenk-Flächen  m:t  einander  ver- 
banden ond  von  Kanälen  durchzogen  sind,  die  mit  dem  Nahrungs- 
•Kanal  der  Säolo  zusammenhängen :  doch  sind  bei  einigen  die 
anleren  Theile  oft  so  fest  mit  einander  verwachsen,  dass  sie  nie  aus* 
einander  fsllen  and  sich  nur  durch  die  Nähte  der  Verwachsung  unter- 
scheiden lauen.  Die  Inarticulati  waren  schon  in  der  TriasrPeriode  aus- 
gestorben. Ungestielte  Formen  beginnen  häufiger  aufzutreten  als  bisher. 

Aus  der  Familie  der  Poteriocriniden  kommen  vor: 
Eugefiiacrimu  Mnx.,  Nelken-Krinit 

Symphytoorinus  K5mg  ieon,  tecf.  (pars). 

Klein;  der  bimfdrmige  Körper  sitzt  auf  dem  verdickten  End- 
gliede  der  Säule  und  besteht  aus  5,  selten  4  grossen  angeschwol- 
lenen und  fest  mit  einander  verwachsenen  Beck)en-Gliedern ,  welche 
oben  je  eine  Gelenkfläche  (för  ein  Rippen- Glied  oder  wahrschein- 
licher einen  Arm  unmittelbar)  tragen  und  einen  Theil  der  Hinge- 
vreide-Höhle  zwischen  sich  haben.  Die  dickwurzelige  Säule  ist  ver* 
hältnissmässig  dick,  aus  wenigen  langen,  drehrunden,  Walzen-  oder 
Tonnen-förmigen  Gliedern  mit  rundem  Nahrungs  Kanal  und  in  der 
Mitte  glatten,  In  der  Nähe  des  Randes  aber  gekörnten  oder  dick- 
strahligen  Gelenk*Flächen  zusammengesetzt. 

Arten;  14,  wovon  eine  im  Lias  und  7  im  braunen  und  weissen 
Jura  (a),  2  in  Kreide-Schichten,  4  zweifelhaft  in  den  silurischen 
und  devonischen  Formationen. 

l.fiageniacrinns  caryophyllatus  (a,271).  Tf. XVII, Fg. a-c. 

Carjrophyllus  lapidena  Schbuchz.  Oryei.  Helv.  Ulf  330,  f.  164—160. 
Caryophyllit  Walch  u.  Knorr  I,  t.  xxxvi,  f.  2o;  —  Schrot.  Einleit. 

III)  314,  t.  3,  f.  13-14. 
Clove  Encrinit  Pabk.  Or^.  rem,  li,  pl.  13,  f.  70. 
Enerioites  caryopbjrllites  Schlth.  Petrfk.  I,  33'i  (doch  nur  KifORa*s 

Abbild);  II,  Om;  III,  101—102  (pars)  t.  28,  f.  5,  6  a. 
Eogeniacrlnites  qainqoangalaris  Mii.l.  CHn,  p.  111  mit  Abbild.; 

—  Ba.  Pflanatntb.  II,  41,  t  3,  f.  2  ab. 


11« 

Eug^eniacrioitet  caryophjl  latus  Ooldf.  Petrfk.'  I,  163,  f.  50y 
f.  3  a-r;  —  Monst.  30 ;  —  Wano.  im  Jb.  I8S89  73;  —  MAiiDtL.  15; 
—  Qu.  Würtiemk,  536;  —  MEdw.  in  Cur.  Af^ii.  «n.  Atl,  Eoopk,  pL  8, 
f.  6;  -  RoMo.  i.  Jb.  1846 ^  303,  303;  —  Db«.  i.  Jb.  1848^  383. 

Eug^eoiacrinos  caryophjllatas  Ao.  \.  Mim.  Nntth,  /,  196;  — 
d'O.  Proir.  /,  383. 

F.  a  zeigt  den  Körper  von  der  Seite,  b  von  nuten.  Dieae 
Art  unterscheidet  sieb  ron  andern  dadurch,  dass  der  last  kreitel- 
förmige  Kelch  senkrecht  auf  seiner  GrundflSche  steht,  und  dieae 
gleich  denen  der  Säulenglieder  nicht  gestrahlt,  sondern  mit  einige« 
unregelmässigen  Punkt-Reihen  gegen  den  Rand  hin  versehen  ist 
(Fg.  c).  Die  Krone  ist  xuweilen  nur  4-  statt  ötheilig.  Vorkommen 
im  Kalke  des  Oxford-Thones  [.]  in  Württemberg,  Franken  {JStreii^ 
berg\  der  Schwritz  (IBibentein);  im  Spongiten-Lager  (a^)  yon 
Nattheim  in  AVUrttemberg.  Eben  so  im  Oxfo.rdien  Frankreichs 
(Niort,  St.  Maixent  im  Dept.  Dettx-Serrei  und  bei  Mende  im 
Lojsere-Dept.).  Nach  Romivger  im  Spongiten  Kalke  und  nicht  im 
Terrain  ä  chailles  der  Sctiweitz;  EisoR  l^zeichnet  das  VoriLommen 
am  Randen  als  Portlandien. 

3.  Eug;eniAcrinu8  nntans. 

Encriiiitea  caryophjrllif e§  Schlth.  Petref.  III,  101— lOS  Onm*«),  t  98» 
f.  6b-li. 

Eugeniacrinitf »  nufanii  Goldf.  Petref.  1,  164,  t.  50,  f.  4;  —  Lafft. 

a,  271;  -   Qu.  Würft.  536;  —  Kdw.  i.  Ci'v.  I.  c  t  8,  f.  5. 
Eufceniacriiiuii  uutans  Ao.  i.  Htm,  Nruth.  1,  106;  —  d'O.  PraJr.Z9Z, 

Hat  einen  ähnlichen  Recher,  der  aber  geneigt  auf  seiner  Grundfliche 
steht,  welche,  gleich  denen  der  Säulenglieder,  am  Rande  grob- 
strahlig  gestreift  ist.  Mit  \origem  [!],  in  der  Schteeltz  ebenfalls 
nur  im  Spongiten  Kalke. 

3.  Eugenlacrin  U8   compressos  Goldf.  Petref.  I,   16i, 

t.  50,  f.  5, 

besitzt   dieselben   Charaktere ;    nur  ist   die  Form  des  Bechers  fast 

kugelförmig,   oben  und  unten  konkav;   der  Rand  der  Rippenglieder 

ist  gekerbt;  die  Säule  etwas  zusammengedruckt.  In  Württemberg 
unJ  im  l  BayreuthUtlien  mit  voriger. 

4.  Engenlacrinus   moniliformis  Goldf.  Petref.  I,   165, 

t  60,  f.  8. 

Recher  unbekannt ;  Stole  durch  kugelartige  Gestaltung  der  Glie- 


117 

der  Rotenkrani-(5nnig  mit  gestrablfen  Gelenkflächen.     Mit   voriger 
um  Bagreuth  und  in  der  Schweitz  {Randen,  IBibentein). 

TelracrtuM  Münst.  1839. 
(Tf-  XV»,  Fg.  15.) 

Familie  der  Poteriocriniden.  Säule  Rosenkranz-förmig,  aas  an- 
gldchfn  kugeligen  bis  ellipüsrlien  Gliedern  mit  engem  rundem  Ka- 
näle zuMmmengesetzt ;  das  oberste  derselben  oder  das  Grundglied 
des  Berkens  ^b)  Ist  etwas  vierseitig  und  besitzt  oben  eine  abgestutzt 
vierseitiz  pyramidale  Gelenkfläche,  deren  lier  PyramidalKanten  sich 
etwas  rippeniörmig  erheben.  Darauf  silzen  die  vier  nach  oben  um- 
ßnglich  ausgebreiteten,  dann  verengten  und  wieder  ausgebreiteten 
(Fg.  d  von  der  Seite)  rundlichen  Viereck  mit  einander  verwachsenen 
R!ppen-Glleder  (c  von  unten),  deren  gemeinsame  vertiefte  Gelenk- 
Basis  jener  pyramidalen  Gelenk-Fläche  und  deren  mittle  Öffnung  der 
Abstutzungf-Fläche,  die  Ecken  den  4  Kanten  der  Pyramide  an  Form 
und  Lage  entsprechen ;  die  verwachsenen  Näthe  der  4  Kelch-Glieder 
liegen  ebenfalls  in  den  4  Kant<^n.  Von  oben  gesehen  (Fig.  d)  er- 
scheint das  Rippenstück  ganz  viereckig,  in  der  Mitte  Becken-artig 
vertieft;  die  Vertiefung  von  einer  Kante  umgeben,  von  welcher  4 
Leisten  in  die  4  Ecken  des  Stucks  auslaufen,  während  4  kürzere 
zwischen  den  vorigen  nur  bis  halbwegs  zu  den  die  Ecken  verbindenden 
Seiten  reichen  und  dann  vor  je  einem  vertieften  Gelenk-Punkte  endigen. 

Arten:  eine,  im  Korallen-Kalke  von  Streitberg. 
Tetracrinns  moniliformis.  Tf.  XVS  Fg.  ISabcd. 

Eofceniacrinus  moniliformis  Mnst.  i.  Gr.  Petrf  I,  185,  t.  80,  t.  S. 
Tetraerinas  moniliformis  Mnst.  Beitr.  I,  89,  t.  11,  f.  3. 

Unsere  Figuren  sind  aus  beiden  Quellen  entnommen  und  be- 
reits erklärt. 

In  der  Familie  der  Apiocriniden  hat  die  angewurzelte 
Siale  mit  rundem  Nahrungs- Kanal  und  meist  gestrahlten  Gelenk- 
Flächen  keine  Wirtel  von  Hulfs-Armen;  der  Bim«  oder  Becher- 
formige  Körper  ist  aus  dicken  niedem  gelenkflächigea  Gliedern  feai 
verwachsen  mit  nur  kleiner  Höhle,  und  an  der  BUdung  seines  o»- 
teren  Theiles  wirken  auch  die  oberen  Säulen-Glieder  mit;  die  5 
oder  10  Arme  aus  ein-  oder  wechsel-reihigen  Gliedern  bestehend 
theilen  sich  nur  1— 2mal  in  Zweige,  welche  auf  der  iuntm  ^Vft 


118 

rinnenfömiig  ausgehöhlt  und  neben  der  Rinne  jedenelU  mit  einer 
Reihe  wechselständiger  gegliederter  Tentakeln  besetit  sind  (Tgl.  die 
Erläuterung  von  Ap.  Parklnsoni). 

MOlerocrinm  d'O.  1840. 

(TtXV».  Fg.  17.) 

Familie  der  Apiocrioiden.  Der  niedrige,  flach-schalenförmige^ 
von  oben  ausgehöhlte  Körper,  welcher  5  ein-*  oder  xwel-mal  gegabelte 
Arme  trägt,  besteht  aus 

IV.  Arrotriger  (5)  1 . 1  .  1  •  1  . 1  .,  oben  mit  ]e  1  Armgelenlce ;  \ 
11.  Beckeogl.  (5)  .  1  •  1  •  1  .  1  .  1  .9  niedrig  Sfckig,  oben  twei-  f 

•eitig,  0  Zwi«chenglieder  l  ^«••*«« 
1.  Grundglied  (1) 1 ,  allein  verdickt.  7 

Säule  aus  runden  oder  Skantigen  Gliedern  mit  einfach-  (oder 
Sblättrig)  strahligen  Gelenk -Flächen  und  rundem  Nahrungs-Kanal 
(Fg.  e  0-     Keine  Höltsarme. 

Arten:  alle  fossil,  37,  welche,  mit  Ausnahme  von  2  silurischea 
und  1  aus  der  Kreide ,  alle  in  den  mittcln  Oolithen  (a),  vorkommen, 
daher  das  Genus  für  diese  als  eines  der  bezeichnendsten  anzusehen 
ist,  obwohl  sich  die  Anzahl  der  Arten  noch  etwas,  verringern  dürfte. 
Man  kann  sie  mit  König  und  Desor  in  3  Gruppen  bringen ,  welche 
jedoch  kaum  verdienen  zu  Genera  erhoben  zu  werden,  nämlich 
a)  Ceriocrinas  (M.  Milleri),  M.  alternatus,  M^  Richardanus)  mit 
breiter  Basis  des  Körpers,  dessen  Seitenwände  glatt  und  senkrecht 
oder  nach  oben  sogar  zusammengezogen  sind;  b)  Pomatocrinus 
(M.  mespiliformis)  mit  kugeligem  oder  flach  kugeligem  Körper;  c)  Mil- 
lerocrinus:  die  meisten  übrigen  Arten  mit  unten  kreiselförmigem  i 
Körper. 

1.  Millerocrinus  Milleri.  Tf.  XV^,  Fg.  17abcdef  (n.Gr.) 

Entrorhus  Hofbr  in  Act.  lUlvt.  IV,  169,  t.  8,  f.  3,  4. 
Encriniteji  Akoiiba  Briefe  32,  t.  3,  f.  C,  DD. 
Encrinites  pictun  Schlth.  Petrfk.  1,  339. 
Encrinites  Milleri  Schlth.  Petrfk    II,  89,  t.  13,  f.  S. ' 
ApiocriiiiteH  Milleri  Goldf.  Petrf.  I«  185,  t.  67,  f.  «a— r  (!fsad,Jw$. 

£g  ^  f»g);  —  Qu   Wnrtf.  535;  —  Romo.  i.  Jb.  1846,  Z0%  | 

Apincrinos  Milleri  Ao.  i.  .Vm.  Nemeh   /,  195.  j 

Millericrinas  Mölleri   d'O.   Orim.  «9,  t  13,  f.  12-22   {f  §»ei.  Jw9>    I 

f.  17,  18,  19);  Pradr.  I,  382. 
Cerioerinnt  Milleri  Köiiio,  Dbsor  i.  BuU.  tec.  Neuek.  1M5  >  Jk 

1948,  383}  —  MiRO.  MHH  10». 


110 

CeloMoa«  nach  Dmii'fl  Vemirbeniiifc- 
irr.  L  MäwL  mctd.  9€.  17M,  S54,  t.  16,  f.  48. 

illerierinos   alternatat   d'O.  Crin,  56,  t  11,  f.  13—16;  Pr^ir. 
,  381. 

[illerieriBos  RichArdianos  d'O.  Crin.  65»  1. 11,  f.  17-10,  tl6, 
'.23—25;  —  Marc.  8mI.  109. 

Der  Körper  ist  leicht  daran  kenntlich,  da»  er  viel  breiter  ala 
ch,  onten  (aasaer  in  der  lugend?)  ganz  flach,  nach  oben  verengt 
d  im  Umriss  fönfseitig  ist.  Er  wird  tis  fast  2"  breit  und  V" 
,  8«"  hoch.  Dia  Säule  ist  drehrund,  die  Glieder  sind  nach  Desok 
gen  GoLDPOSS  und  d*Obbigky)  abwechselnd  breiter  und  schmller, 
dasf  die  breileren  in  Form  scharfer  Ringe  vorspringen ,  die  schml- 
en  ond  lugleich  dünneren  den  Boden  der  zwischen  ihnen  liegenden 
hlkehlen  bilden;  die  Gelenk-Fl&chen  sind  rund,  durch  5  radiale 
ppchOQ  in  eben  so  viele  Felder  getheilt,  welche  am  äussern  ym- 
ige  jedes  durch  ein  kuri  •  und  grob-gestrahltes  Bogenstflck  be* 
emt  werden,  doch  scheinen  diese  5  Blumenblatt-ähnliche  Felder 
id  immer  ganz  deutlich.  Fg.  a  ein  junger  Körper,  b  ein  alter 
rper  von  der  Seite,  o  von  unten,  d  von  oben,  e  ein  Säulen- 
lek,  f  die  Gelenk-Fläche.  Goldfuss  und  nach  ihm  d*Orbignt 
den  als  jongea  Individuum  eine  Art  ab,  die  an  Gestalt  des  Be- 
ere und  der  Säule  gänzlich  abweicht  und  von  Voltz  A.  Gold« 
Hi  gieoannt  vrird. 

Vorkommen  in  dem  Korallen-Kalke  (Coralrag,  ^^  von  Nati- 
im  in  Würilemberg  uni  in  der  Sckweitz,  fast  immer  verkieselt 
I  beiden  Orten  nie  in  den  Spongilen-Lagern) ;  dann  im  Oiford- 
»ne  Frankreichs  (am  BrigilleBerge  bei  Beian^on  im  Doubs, 
d  so  Champiitte,  Baute  Saone.  Im  Oiford  am  J/on/  terrible 
i  Parrenhrujf  ^  lu  Newoizi,  Ardennei  o*0.;  im  Coraliien  von 
aäiu,  Marc.)- 


illerocrinus  echlnatns  d*0.       Tf.  XVn,  Fg.  lOabc. 

KORR  Veratfio.  I,  Tf.  xxxvi,  Fg.  8,  9,  10. 

^MVKT  PBirif.  pl.  58,  f  413,  417? 

racbita  cyüadrica  Hofsr  in  Act  hßivei.  1760^  !Vy  105,  t.  e,  f.  39, 

II,  44,  45,  70. 

■  froebns  Bsom  t77$  JhO.  Ment.  Mmümr.  100,  oo.  98. 

racbites  Fikgb.  t8tt  Koi,  foM.  Bote.  t.  l,  f.  7. 

icrinites  echioatus  v.  Schloth.  Petref.  I,  331,111,  95,  t.  25,  f.  5a— f. 

kadocrinites  quinquangalaris  Mill.  bei  v.  Schlotr.  III,  95,  Aom. 

»locrinitf  8  Puux.  Yorkah.  (1829)  I,  t.  3,  f.  9,  10. 

lOfloeriDlIia  eehinataa  GoLdr.  Petref.  I,  ]99i  t.  CO,  Fg.  7A— I; 


120 

*-  Thorm.  Porr.  25,  28;  —  MCiftr.  32;  -^  Mandluk.  15;  — >  Robn.  3t; 
—  Leth.  Oy  210,  t.  17,  r.  lO;  —  Faomu.  i.  Jb.  18S8,  26—28;  —  Aujj 
dns.  471.*  1 

Apiocrinites  echinatus  Qu.  Wurtt.  535;  —  Romo.  i.  Jb.  IM^,  atl. 
Millericrinus   echinatus   Dbs.  i.   BulL   9oe,  Neueh.   184S  ^  Jk 
1848,  383. 
a.  Millericrinus  aculeatut  d'O.  CHh.  89,  t.  16,  f.  7,  9. 
ß,  Millericrinus  echinatus  d'O.  Crin.  90,  t  16,  f.  10,  13. 
y.   Millericrinus  tuberculatus  o'O.  Crin,  91,  t.  16,  f.  14,  15. 
?d.  Millericrinus  reg'ularis  o'O.  Crin.  88,  t.  16,  f.  4— 6. 
?e.    Millericrinus  borridus  o^O.  Crin.  88,  t.  16,  f.  1—3. 
^^.  Millericrinos  ornatus  d*0.  Crin.  88,  1. 15,  f.  29-32. 
71),  Milloricrinns  Ricbardianus  d'O.  Crin.  85,  tll,  f.  \7— IIb 
t.  15,  f.  23—25. 
5.   Millericrinus  snbechinatus  d*0,  Crin.  86,  1. 15,  f.  26— 28. 

•  Körper  noch  anbekannt.    Sftulen-St&cke  leicht  kenntlich  an 
funfslrahligen ,   in   der  halben  Höhe  der  einzelnen  Glieder  runi 
und   engeren,  bei  minderer  Verwittemng  wahrscheinlich  auch 
runden  Nahrungs- Kanäle,    um   welchen    herum    die   Gelenk*] 
ziemlich  stark  —  oben  gleichmässig ,  unten  etwas  funfbüschelig  — ^ 
strahlig   gestreift  ist.     Säule  rund  oder  etwas  fönfkantig,   aussen  m 
der  Mitte  eines  jeden  oder  jedes  zweiten ,  dritten,  gleichen  oder  gröt-^ 
seren  flachen  oder  quergekielten  Gliedes  mit  einem  oder  iwei  Wv- 
teln  erhabener  Knötchen,   Dornen  und  Ästchen  besetzt,  welche  bct 
fönfkantigen  Säulen   auf  den  Kanten   stehen   und  nur  auf  kürzere 
Strecken  ganz  fehlen.     d*Orbiony   macht  mehre  Arten  aus  dies« 
Abweichungen ,   und   man   könnte  mit  gleichem  Rechte  noch  mehr 
daraus   bilden.     Indessen   kommen   nicht  nur  alle  durcheinander  an 
einem  Orte  vor,   sondern  Dbsor  gemerkt  auch,   dass  man  Walzen- 
förmige  und  vier-  (? fünf  )kan(ige   Stämme  aus   einer   Wurzel   her- 
vorkommen sehe ;  ich  selbst  habe  einen  Trochitcn  oder  Bntrochitea 
am  einen  Ende  mit  rundem,   am   andern    mit   funfblätterigem  Nah- 
rungs-Kanal, oder  am  einen  Ende  mit  einfach  strahliger,  am  andern 
mit  funfblälteriger  Zeichnung  der  Gelenk- Flächen   gesehen,   und  die 
Zahl  und  Menge  der  Höcker  und  Knoten,  wechselt  schon   in  kurzer 
Entfernung  an  einem  und  demselben  Exemplare.     Vorkommen,  last 
stets    verkieselt,   im  Oxford-Thone   und  im  Korallen-Kalke.     So  ia 
Franken  (zu  Amberg  und  Heiligenstadi  in  weissem  Jurakalk);  — 
in  Württemberg  (nach  Qoenstedt  in  Coralrag  ä^  von  Natthem\ 
nach  RoMiNGBR  dagegen  nur  im  Terrain  ä  chailies) ;  -^  im  Brei9§üM 
(lEanifent),  der  SchKeitz  (ßaseli  in  Ozford-Tbon  und  Temii  k 


vn 


IV.  Armträgtr  (5)  1  •  i  .  1 


in.  Rippengl. 
n.  BeckenKl. 


(5) 
(6> 
(5) 


1.1. 
1.1. 
.1.1 


1 
1 


duales  am  9lont  T^rrible  in  Porreniruy),  —  im  südöstlichen 
Frankreich  (in  Oxford-Thon  und  Terrain  ä  chailles  zu  Ferriäre" 
ie$'8ecpt  Quenoche,  Champlitte  und  Percy-legrand  an  der  oberen 
Saone\  zu  Be$an^on,  Datibs;  zu  Neutizy  bei  Rilhel  im  Ardennen- 
Dept  und  zu  IBerrach  in  Burgmid;  im  Oxford-Thone  von  Ville- 
eomie  und  Daroy,  C&ie  i'or\  zu  Ecamoy,  Sarlhe;  zu  Viilers 
in  den  Vaehei-nohrei ,  Calvados);  — *  endlicli  in  Bamtoter  (am 
Lindener  Berg,  im  eigentlichen  Coralrag  Rokm.)«  Ob  auch  im 
Unteroolilhe  von  Rottweil  auf  dem  Sehwarzwalde,  vrie  Alberte 
anliihrt? 

Apioertniie  Hill.  1881. 

(Afftropoda  Dfh.) 
(Tt  XVII,  Fg.  15.) 

Familie  der  Apioerinidae.    Der  bimförmige  Körper,  welcher  10 

Arme  trSgt,  besteht  aus 

.1.1.  oben  xwf  ige leokig  fdr  ein  Paar  e in» 
fingeriger  uogetheilter  Arme; 

'I    ohne  Zwisehenglieder; 
•  .1  •  1  •    ) 
1.1.1.  niedrig,  Saeitig,  oben  zweiflScIiigi 

anfliegend  auf  dem  verdickten  Ende  der  Sftnle,  welche 

narh  outen  abnimmt,  dann  wolsenformig  erscheint,  ans 

drehronden  strahlenflSchigen  Gliedern  zusammengesetzt 

ist,  einen  runden  oben  erweiterten  Nabrun gs-Kaoal  bat 

und  keine  Hiilfsarme  tragt. 

Arten:  9,  von  welchen  7  den  Oolithen,  je  eine  den  siluri- 
schen und  oberterliären  Schichten  angehören;  mithin  sehr  bezeich- 
nend für  Mittel- Oolith  bis  ^oral-rag. 

l.Apioerinu8Parkiniioni(a,261).  Tf.XVII,Fg.l5ab(n.MiLL.). 

ScmiDEL  merk%v.  Verstein.  t.  7. 

HoFsn  10  Act.  Heieei.  /K,  t.  8,  f.  6,  7. 

BradfordPear  Encrinite  PARKiiia.  Org,  rem,  11, 108,  pl.  16,  f.t— 8|14. 

Fear  Encrinites  Comberl.  Heiig.  eoneerv,  (18t$)  t.  1,  2,  3. 

Encrinites  Parkinsonii  (Schltb.  Petrf.  18Z0,  I,  332;  111,  93,  t.  24, 

f.  2  a— f. 
Apiocrinites  rotnndus  Mir.L.  Orin.  1821,  p.  18,  1. 1^7;    —   Lamx. 

10  Jfoeyef.  1894,  II,  74 ;  —  Ba.  Pflancenth.  7,  41,  t  3,  f.  1 ;  -  db  la 

Bbchb  im  Phiiöe.  Mmg.  Vily  341 ;  —   Thorn.  Porr.  25,  28;  -  Volts. 

so ;  —  ▼.  MAriDLSL.  Alb  15;  —  Lonso.  in  Oeoi,  Trens,  k,  Uli  3^3,  274 ; 

—   GoLOF.  Petrf.   I,  181,  t.  55  {exd,  f.  B,  =  Ap.  Meriani  Htm,)',  — 

BucKL.  Min.  n.  Geol,  1. 147,  f.  1—3;  —  Blv.  ifdlii.  250;  —  Romg.  i. 

Jb.  184$^  S02. 


V 

Apioerinni  rotandui  Ac«  i.  Mm.  Kemek.  f,  198;  —  Marc.  S«l.  IM. 
Enerioitfs  pyriformis  Dopiiiftif.  i.  itfui.  «e.  imI.  19^5,  iVli^  20^ 
Apiorrioitet  Parkioiioni  Br.  Leik.  a,  261,  t.  17,  f.  15. 
?Apiocrinu8  rotundatui  ZKUscnn.  >>  Jb.  184T,  499>  1843,  607. 
Apiocrinnn  ParkinsoDii  d'O.  Mn.  25)  t.  4,  f.  9  — 16,  t.  5;  —  Dbsoii 
>  Jb.  1848,  332 ;  —  R.  MAifr.  dai.  18S0,  121 ;  -  d'O.  Proir.  326« 
Die  Säule  geht  bei  dieser  Art  mit  ihrem  oberen,  umgekehrt 
ttnmpf  kegelförmigen  Ende  in  den  birhförmigen  Körper  ttber,  der 
sich  Ton  dem  leisten  Säulen-Gliode  an  wieder  zu  einem  hohen»  naeh 
oben  abgerundeten  Kegel  terdQnnt ,  wie  Das  nur  noch  bei  A.  Rois* 
syanus  stattfindet.  Indessen  stossen  die  dreifachen  Rippen-Glieder 
seitlich  unmittelbar  an  einander,  während  sie  bei  diesem  letzten  noch 
kleinere  Täfelchen  zwischen  sich  aufnehmen,  und  verästeln  sich  die 
Arme  nicht  zweimal  wie  bei  diesen  [bei  A«  e  leg  ans  (A.  elongatus) 
ist  der  Übergang  des  Stiels  in  den  Körper  viel  allmählicher,  der 
hiedurch  gebildete  hohe  Kreisel  nicht  wölbig],  a  stellt  den  obem 
Tbeil  der  Säule  mit  dem  ganzen  Becher,  b  die  Details  des  letzten, 
c  ein  auf  V2  ▼erklemertes  Wurzelstück  (des  Ap.  elegans)  und  d  eine 
Gelenk-Fläche  aus  dem  mittlen  Theile  der  Säule  dar.  Bei  b  sieht 
man  von  unten  herauf  4  halbe  und  einen  ganzen  Durchschnitt  des 
Bechers:  der  unterste  stellt  die  Hälfte  des  Beckens  von  oben  ge- 
iehen,  der  zweite  ö  der  obersten  Arm-Glieder»  der  dritte  5  zweite 
und  der  letzte  die  zehn  fünften  Flnger^Glieder  dar.  Miller  hatte 
nun  angenommen,  dass  diese  10  Arme  unverästelt  bleiben  und  dem- 
nach  die  Figur  so  wie  wir  sie  gegeben  von  der  schwächer  schal- 
tirten  Stelle  (am  6.  Arm-Gliede)  an  ergänzt ;  es  scheint  aber,  dass  sich 
jeder  der  10  Arme  noch  1— 2mal  verästelte.  Im  Innern  dieser 
Durchschnitte  erkennt  man  eine  Höhle,  in  deren  unterem  Theile  die 
Eingeweide  lagen.  Am  oberen  Theile  der  Säule  sind  die  abwech- 
selnden Glieder  dicker  und  dünner.  An  der  Wurzel  unterscheidet 
man  keine  Gliederung  mehr:  alle  Exemplare  der  letzten,  die  ich 
gesehen,  hatten  ein  glasig  gefrittetes  Ansehen.  Vorzugsweise  für 
Bradford-Thon  und  Forest  marble  im  Gross-Oolithe  bezeichnend; 
doch  wie  es  scheint,  auch  etwas  höher  vorkommend.  In  Englana 
(im  Bradford*Thon  bei  Braäfardj ;  —  in  DmiticMani  (insbesondere 
im  Spongiten-Lager  von  Nauheim  und  Giengen) ;  in  der  Sekweitx 
(im  Oiford'Thon  und  Terrain  ä  chailles  des  PorrenSmy  und  Aar» 
gau) ;  im  Ehasse  (Largue) ;  dann  in  Frankreich  (im  CoralHen  zu 
Satin$ ,  Marc.  ;  im  Forest  marble  und  Bradfordclay  bei  Jlmtri/Ie, 
Caen;  bei  Mamer$)\  in  Mittel-  und  Söd-£iv'anif  (zn  Sraifmrd 


123 

und  Pickwick  bei  Baih;  lu  Wepnuntih);  ?iin  Knollen-Kalla  mit 
Scyphien,  zwischen  Oxford-Tbon  und  Coralrag,  an  der  Weieh$el 
in  Polen. 

Neuerlich  haiDssoR  diese  Art  in  2  geschieden,  in  A.  potun- 
dus,  dessen  Becher  kürxer  und  bauchiger  ist  und  dem  mittlen  Jura 
angehört,  und  in  A.  M e  r i an i  Des.  {BuiL  Soc.  Neuch.  ^846,  >-  Jb, 
iSM,  383),  welcher  gewöhnlich  ?iel  grösser,  dessen  ?erdicktes 
S&ulen-Ende  unter  dem  Kelche  etwas  gestreckter  und  von  mehr 
Gliedern  zusammengeietrt  wäre;  dieser  soll  dann  dem  Portlandien 
angehören.  Merian  lügt  hinzu,  dass  die  letzte  Art  sich  ton  A. 
rotundus  unterscheide  durch  «2  accesiorische  kleine  Tafeln  zwischen 
den  zweiten  Mittelstöcken  der  Krone ;  ferner  bilden  die  Basal-Stöcka 
schon  einen  grossen  Theil  der  Höhlung,  fast  so  gross  als  di^  der 
ersten  Mittelstücke  bei  A.  rotundus.*^  W&hrend  indessen  DtaoR  diese 
Art  als  von  Goldfuss  auf  Tf.  55,  Fg.  B  dargestellt  bezeichnet  Und 
alle  anderen  Figuren  bei  A.  rotundus  belftsst,  ziehet  Merian  alle 
Figuren  dieser  Tafel  mit  Ausnahme  von  D,  welche  zu  A.  Roissya« 
nus  gehöre,' zu  A.  Moria ni,  obwohl  jene  zwei  accessorischen  Stücke 
nirgends  sichtbar  sind.  Weitere  Untersuchungen  müssen  hier  ent- 
scheiden. Der  A.  Meriani  gehört  dem  untersten  Theile  des  Port- 
land-Kalkes. 

Guettardocrtiws  o'O.  1840. 

(Tf.  XV>,  Fg.  16.) 

Familie   der  Apiocriniden.     Der  halbkugelfge  Körper,   welcher 
oben  10  (unbekannte)  Arme  trSgt,  ist  zusammengesetzt  aus: 
y.  Armgl.        (10)  2  .  2  .  8  .  2  .  2  .  mit  dem  Körper  und  anter  sieh  fest 

▼erwachsen  (0 ; 
IV.  Armträger  (5)   ,1,1,1,1,1  oben  sweiflirhig  mit  6  Zwisehcn* 

tifelebrn  (e>; 

m   R'         I  <^5)  ,  1  ,  1  ,  1  ,  1  ,  1  mit  6  kleineren  Zwifcheotifelcben; 
.     W"fif-^(5)   .1.1,1.1.1  (d); 

n.  Beckrngl.   (5)   1.1.1.1.1.    nieder  6sfiti>,  oben  2iUchig  (e); 

aaflipgrnd  aaf  dem  verdickten  bohlen  und  oben  seboo 
fuofBacbigen  Ende  <b)  der  walse nfirmiiren  8ftale  ohne 
Hälfsarme  nnd  mit  mndero  NahriiBgo^Kanal ,  deren 
Gclenk-Fliclien  strahlig  sind  <a). 

Arten :  eine  im  Korallen-Kalke  zu  iln^onliitt  bei  la  Rocheile^ 
Charenie  infir. ,  mit  Diceras  arietinuni  und  Ljriodon  costatus  [?]• 

Geettardocrinot  dllatatas.  Tf.  XV,  Fg.  16a-b. 

GnatlRrdierinua  dilatatua  o^O.  CHm*  15,11»^ 


124 

Die  Abbildung  erklärt  8ich  aus  der  Torangehendea  Bescbretbang 
der  Sippe. 

Die  Familie  der  Petita  er  i  nid  en  hat  eine  oben  nicht  Ter- 
dickte  fast  immer  Skantige  Säule  mit  feinblätteriger  Zeichnung  der 
Gelenk-Flächen  und  zahlreichen  wirtelständigen  Hülfsarmen  daran; 
ihr  Körper  ist  klein  und  einfach,  aus  niederen  gleichflächigen  Glie- 
dern zusammengesetzt;  die  Arme  derselben  sind  gross  und  Tlel- 
theilig. 

Petitaertmis  BIill.  1821. 

Familie   der  Pentacriniden.     Körper   klein,   Tcrsteckt  zwischen 
Säule  und  10  zweihändigen,  fiederarlig  weiter  ?erästellen  und  gewlm- 
perten  grossen  Armen.    Br  besteht  aus 
IV.  Arinliäger   (5)  1  .  1  .  1  .  1  .  I  •  oben  m.  S  GelenkH  fflr  10  Arne; 

111   RSnn.n»i  j  <*>  *  •  1  •  1  •  1  •  1  •  klciH ,  kcilfBriDig ; 

m.  nippeogi.  |  (5)  i  .  j  ,  j  .  j  .  j  ,  (^„„eo    weit  abwärts   vfrlIngeH) 

swischen 
II.  Beekeogl.     (5)  .  1  •  I  •  1  •  1  •  1  •  klein;  sie  ruhen  auf  dem  (letzten 

Stengel-Gliede,  dem) 
I.  Grundgl.     (1)  1  (ffiorseiliß}  oben   mit  einer  ffinf- 

eckigen  Yertiefnngi  und  aussen  an  den  Seiten  mit 
einem  Eindrucke  der  bis  dahin  herabreichenden  Rippen- 
Glieder,  so  wenigatens  bei  P.  Briareus  bei  GoLOross). 
Säule  5kantig,  zuweilen  fast  rund,  mit  rundem  Nahrungs-Kanal. 
Gelenk-Flächen  mit  einer  gestreiften  Zeichnung,  welche  eine  föof< 
bläUerige  Blumen-Krone  nachahmt  (Tf.  XVil,  Fg.  10b— 13b}.  Hülfs- 
arme  wirtelsländig ,  die  Sstrahligen  Wirtel  oben  dichter  beisam- 
men. Ganze  Köpfe  kommen  äusserst  selten,  und  dann  gewöhnlich 
ausgebreitet  und  zerdrückt  in  Schiefer  vor;  desto  häufiger  einzelne 
Arme  u.  s.  w. ,  die  sich  durch  ihre  starke  Verästelung  erkennen 
lassen ,  und  am  häufigsten  Säulen-Stöcke  und  einzelne  Säulen-Glieder, 
welche  an  der  Zeichnung  ihrer  Gelenk-Flächen ,  wovon  «e  auch 
„Asterien^  heissen  (vgl.  jedoch  Voltz  bei  P.  c i n g u  1  a t u s) ,  we- 
niger sicher  an  ihrer  Form  und  oft  an  den  wirtelständigen  Ansatz- 
Stellen  för  ihre  Hulfsarme,  die  sich  auf  etwa  jedem  10.  bis  20. 
Gliede  wiederholen,  von  jenen  aller  andern  Stylastriten  unter- 
scheidbar sind.  Tf.  XVn,  Fig.  9  gibt  die  auf  fast  0,1  verkleinerte 
Ansicht  eines  ganzen  Stockes  mit  3  Säulen  aus  einer  Wurzel  und 
mit  2  Kronen,  auf  einer  Schiefer  Platte  liegend,  von  P.  ?sabaii- 
gularis.  Die  Pentakriniten  noit  fQnfkantiger  Säule  nannte  Ra- 
FiMisauB  Pentagoniles;  jene  mit  mehr  oder  minder  entfernt 


135 

itehenden  Wirtein  ron  H&lfsimien  an  der  S&ale  schlag  AoAsea  Tor 
Cladocrinus  tu  taufen  (JIMm.  Neuch.  i8B6,  l  195).  In  prakti- 
scher Beaiehung  genügt  daher  hinsichUich  der  einielnen  Arten  die 
KenntniM  der  Slolen  und  ihrer  Glieder«. 

• 

Arten:   40,   woTon   10  im  Lias,    13   im  ontem  und  mittein 

«  

Jura  (M) ,  die  Qbrigen  durch  alle  Formationen  einzeln  zerstreut,  eine 
auch  lebend,  vorkommen.  Manche  sind  ton  sehr  ausgedehnter  geo- 
graphischer Verbreitung. 

l.Pentacrinu8  8nbangnlari8(a,263).  Tr.XVII,  Fg.  ISabc. 

Hibmbr:  C&pui  MUmiuey  nowm  dUnvii  muiveic^alU  mumuminhtmf  8imU$. 

1724,  4®. 
AifDRSA  Brirfe,  1703,  t.  3,  f.  h;  t.  6. 
RffOAn  Vemteio.  I,  Tf.  üb,  Fg.  1;  Tf.  xxxv,  Fg.  f,  g;  —  Sohhöt.  Einleit 

Ilf,  t  5,  r.  10. 
Eoerioite  Collini  in  Aei,  P«M.,  Pkif9.  III,  80,  t«  3. 
PifiKJFia.  Org,  rem.  IL  pl.  xui,  f.  48,  51,  60. 

Pentacriniles  fatciculosas  Scnlth.  i.  Min.  Ttschb.  1813^  VIT,  66. 
Pe  ntaerinitet  tobangularis  Mjll.  CW«.  59  w,  flaL\   —    Schlth. 

Fetref.  II,  329,  III ,  106,  t  30,  f.  2a— f;   —   ob  la  Bbcbb  in  Ottd, 

Tr^ns.  ky  tly  20;  —   GoLOP.  Prtref.  I,   141,  t.  52,  f .  1 ;   —   Muhst. 

63;    —    Mardlsl.  Alb.  30;  —  Robm.   20;    —   Qu.  Wfirlt  540,  2nial; 

—   Alb.  i.  Jb.  1888 ^  470;  —  CaBDit.  daa.  1848,  ^31 ;  —  hLv.^Aeiin. 

358;  —  Buch  Jura  46. 
Fentacrinite»  Hiemeri  K8mo  le.  Biet  17,  t  3,  f.  20. 
Pentacrinas   Bubangalaris  Ao.  i.  Mim.  Neueh,  I,  195;   —  Dbsor 

>  Jb.  1848y  382. 
PeutacrinuB  fascicnlosuB  d'O.  Prodr.  240. 

Die  Saule  rund,  oben  schwach  fünfkantig ;  ihre  Glieder  abwech- 
selnd ,  die  einen  breiter  und  höher ,  die  andern  schmäler  und  nied- 
riger, so  dass  die  ersten  mit  einer  Vorragung  ihrer  fünf  rund  an- 
geschwollenen Seiten  fast  über  die  leUten  zusammenreichen,  die  nur 
noch  mit  einer  niedrig  breiten  Stelle  an  den  5  Ecken  äusserlicb 
erscheinen,  welches  Merkmal  diese  Art  von  jeder  andern  zu  unter- 
scheiden genügt,  übrigens  vom  Zeichner  in  Fg.  a  zwar  richüg,  aber 
nicht  mit  Wünschenswerther  Deutlichkeit  aufgedrückt  worden  ist. 
In  Fg.  b  und  c  sind  zwei  Glieder  von  verschiedenem  Ansehen  mit 
ihren  Gelenk  Flächen  abgebildet ,  auf  welchen  man  noch  einen  an- 
dern der  Art  eigentl.ümüchen  Charakter  wahrnimmt,  dass  nämlich 
die  dreieckigen  Felder  zwischen  den  5  Strahlen  der  Gelenk-Flächen 
nicht  glatt,  sondern  knotig  rauh,  jedoch  wenigstens  an  allen  grös- 
seren Biemplaren  durch  einen  glatten  Streifen  noch  von  ersterea 


ISft 

getrennt  lind.  ^  Bei  gentner  Prüftmg  lieht  mm  aber  ioger  iwi- 
sehen  jedem  dickeren  oder  dAnneren  Gliede  ein  noch  viel  dOnneres 
und  schmVeres  ÜPgen ,  welchei  an  Rande  kaam  oder  gar  nicht  Tor* 
steht,  und  durch  dessen  Entfernung  die  GelenlE-Flichen  so  Terlieft 
erscheinen,  wie  Fg.  c  angibt.  Die  Wirtei  der  nur  sehr  kurxen  Hulfi- 
arme  stehen  unten  etwa  auf  jedem  zehnten  (der  grösseren)  Gliede; 
nach  oben  rücken  sie  allmähiich  bis  aufs  fünfte  und  dritte  au* 
sammen. 

Vorkommen:    im   LIas-Kalk  (■■^},  im   Lies» Schiefer    und    nnr 
ausnahmsweise  im  untern  Oolithe.     Im  ersten  in  F^rankreieh  (zu 
Ptmllly  in  Cbte  dTor,  zu  Viewe-Pont  in  Calvados) ;  —  im  iweiten  1 
in  Württemberg  (oft  schöne  Exemplare  auf  ganzen  Platten  in  den  - 
Posldonomyen-Schiefern  m'  und  Numlsmalen  Mergeln  m^,  Qu.^  und  ] 
den  untern  Belemniten-Schiefern  m^  zu  Rottweil,  Alb.,  iu  IBoll, 
Ohmden,  Nürtingen^  Metzingen);  —  in  jnranken  (Amkerg,  BanZf 
Ctilmbach,  Mistelgau);  —   in  Braunschweig  {Helmstddt);  —  in 
Thüringen    {Eisenach,    Ootka);  ^ —    in   Hannover  (Belemniten- 
Schicht  von  Willerhausen  und  Kahle feld);  —  in  der  Schweitz; 
—  in  Mittel  -  und  Sud-England  {Lgme  Regis,  Dors. ,  —  hier  auch 
im  unteren  Oolithe). 

2.  Pentacrlnns  Bollensis. 

Caput  Medusa e  Walch  bei  KnoRR  Yemtein.  1755«  T,  Tf.  Xic. 
PentacriDites  fosiiilig  BLilBiEifB.  Abbild,  naturh.  Gfgenst.  pg.  etf. 7S. 
Briareau    Pentacrinite   Parkiks.   Org,   rem,   Uy   t  17|   f.  16—17, 

t.  18,  f.  1—3. 
Fentacrinites  Bollensis  Schlth.  iiq  Min.  Taschb.  1818^  VlI,  60. 
Pentacrinites  Britaonicus  Scblth.  das.  100;  Petrfk.  I9M|  I,  SSSj 

II,  80;  III,  105;  1.30,  f.  2be. 
Encrine  k  panache  Dbfr.  im  Hief.  «cf.,  AtUs  Rad,  pl.  20,  f.  I« 
Peotacrioites  Briareas   Mill.  CWfi.  56,  t  1,  f.  8;   —  Cohtb.  269; 

—  DB  LA  Bbcmb  in  OioL  Trans.  6»  ii,  29;  —  Golop.  Fetref.  I,  168, 
t.  51,  f.  3;  —  MuNST.  63;  —  Maivdlsl.  Alb.  30;  —  Blv.  Act.  060;  — 
Br.  Leih.  «,  265;   —   Eow.   in  Cuv.  Regn.  sn.  All.  Zooptk.  pl.  Tf  f.  1> 

—  BocH  Jura  46;  —  Wii.uams.  i   Jb.  t888,  730. 
Pentacrlnns  Briareus  Ag.  i.  Mem.  Neuek,  /,  195. 
Pentacrinug  Bollensis  d'O.  Prodr.  258. 

Verbindet  mit  dem  Abwechseln  ton  höheren  und  breiteren  mit 
niederem  und  sohmilerem  Säulen-Gliedern ,  wie  bei  voriger  Art,  die 
scharf  fünfkantige  Form  und  die  glatten  Dreiecke  der  Gelenk-Flichen 
von  der  vierten ;  unterscheidet  sich  von  dieser  aber  auch  noch  durch 
die  von  oben  nach  unten  gewUbte  und  stets  glatte  Ausarafliche 


127 

der  Glitder  und  durch  dia  ichmiler  luuetUichen  5  Strahlen  der 
Geleok-FllcheD.  Findet  lieh  Im  Lias-Schiefer  Württemkergi  (BoU), 
Frmiktn»  (IXai»),  EnglandB  (Lpme)  und  Frankreichs  (im 
»Toarcien^  m*«,  la  AsndHze  im  Oard-^  Langrei  in  HmUe-Mame- 
Depi.,  In  Menäß  und  Lozire) ;  «-  im  unlem  LiaskallEe  York$hire$t 
WiLU.  —  InoRMAii]«  (p.  25)  und  Thirri4  (p.  9)  ziltren  lie  auch 
Ober  dem  Oiford-Thon  von  Porrentnty  und  der  oberen  Saone, 
wahrscheinlich  durch  Verwechselung  mit  einer  andern  ähnlichen  Art. 

S.  Pentacrinltes  caput  Mednsae  {a,  265\  Mill.  Crin. 
56 ;  —  CoNYB.  369 ;  —  DR  lü  Bichr  in  OeoL  Trane,  b, 
n,   29;  —   PuiLL.  Yorkik.    121,    127,   149,    160;  — 
Tuirr.  Porr.  15. 
PfDtacrinuB  eapat  Medaaae  Ae.  i.  M^m.  Keuch.  /,  195. 
unterscheidet  sich  nur  dadurch   ron   vorigem,   dass   er  runde  statt 
iantige  Seiten-Arme  besitzt,   und  findet  sich  in  seiner  Gesellschaft 
im  Lias  Englande  {Yorkehire;   Lyme   in   Donet),   wie   an    der 
Obern  Saone\  —  in  Yorkehire  aber  ferner  noch  im  Batb-Oolltbe 
f u  Oriefkorpe  und  Hood  Hill,  im  Korallen-Oolith  zu  Scarborough 
und  Langton  Wold,  endlich  selbst  im  Speeton-Thone  [??]. 

4.  Pentacrinus  scalaris  (a,  266). 

HoFBR  in  AeL  Belvet,  IT,  t.  vr,  f.  70. 

Knoim  Verstein.  T,  Tf.  viig,  Fg.  4—8. 

PARKins.  Org.  rem.  1/,  pl.  13,  f.  67,  04,  66 ;  pl.  17,  f.  6,  8. 

Pentacrinitet   vulgaria   v.  Schlth.  Fetrf.  I,  337  ifore),  t.  1,  f.  6?, 

III,  los. 
Peotacrinit«!  sealaris  Goldf.  Petrf.  I,  173,  t.  53,  f.  3,  t.  60,  f.  lo; 

—  MuntT.  03;  —  Thuiiv.  35;  —  Thibr.  s;  —  Mawdläl.  8o;  —  ?Miiic. 

Sal.  100;  -  (non  Roem.  OoI.  I,  30);  —   Morch.  io  Phil.  Mag.  IM5, 

VI,  314;  —   Qo.  Warft.  540;    -   Am.  in  Jb.  1888,  470;   —   PMarc. 

8aL  100  (NOfi  RoBM.  OoI.  I,  30). 
Pentacrinna  scalaria  Ao.  i.  Mm,  Neueh.  f,  185;  —  Dfis.  >  Jb. 

1848 ,  383. 

Die  Glieder  der  fünfkantigen  SSuIe  sind  alle  gleichhoch  und 
Aber  die  Ecken  gleichbreit ;  aber  auf  den  5  etwas  konkaven  Seiten- 
flächen ist  abwechselnd  ein  Glied  mehr  als  das  andere  Tertleft,  so 
dasa  die  minder  vertieften  vrie  Sprossen  einer  Leiter  dazwischen 
Torragen;  -—  daher  der  Name.  —  Diese  Ungleichheit  der  Glieder 
ist  aber  oft  fast  unmerklich,  oder  wiederholt  sich  auch  nur  auf 
jedem  dritleo,  vierten  Gliede«   Die  Strahlen  der  Geleah-Flichen  sind 


128 

Lanzett-förmig,  die  datwischenliegendeh  Dreiecke  glitt;  die  inuera 
Oberflache  flach  oder  senkrecht  gewölbt  und  baid  glatt,  bald  mit 
manchfallig  gestellten  Höckerchen,  Punktchen  a.  s.  w.  besetzt.  FIddet 
sich  mit  vorigen  in  den  Lias-Schiefem,  namentlich  in  Wikrtiemberff 
(im  Liaskalk  Hai  ^qq  BottweU,  Alb.;  in  den  AmaItheen*Thonen  aa^, 
Qu. ;  zu  Bali,  Metzingen) ;  in  England  (in  untrem  Lias  von  Salop 
n.  8.  w.);  in  Frankreich  (im  ^Taorclen"  zu  Amayij  (!roi$iile, 
Fontaine-Etoupefour  in  Calvados,  zu  SL  Maixeni  in  Deux- 
Sivres,  zu  Tachmt  im  iitii/e-Dept. ,  zu  Culture  im  Losere-Dept., 
zu  Crepiat  im  .4in-Depl.;  —  aber  auch  mit  den  folgenden  in  höhe- 
ren Jura-Gebilden,  vie  in  ? Forest  marble  zu  Farley  in  Wiltshtre; 
über  und  in  Oxford- Thon  an  der  Hoch-Saone,  im  Porrentmy,  im 
Aargau  zu  I Biberstein  u.  s.  w.  (Desor);  im  Terrain  ä  chailles  der 
Schweitz;  nach  Marcou  in  Corallien  von  Salins.  Indessen  be- 
darf die  Identität  der  Art  in  allen  diesen  Schichten  erneuter  Prü- 
fung; insbesondere  scheint  dieselbe  öfters  mit  P.  basaltiformis  ver^ 
wechselt  worden  zu  spyn,  oder  eine  höhere  Lagerstatte  zu  haben 
(Desor  vermulhet,  dass  die  Vanetälen  a,  b,  c  bei  Goldfoss  zu 
F.  tuberculatus  Mkr.  gehören};  wie  die  von  Roemer  (Ool.  I, 
30)  im  oberen  Coralrag  angegebene  Form  dieses  Namens  jetzt  den 
P.  alternans  bildet.  Eben  so  sehr  zu  bezweifeln  ist  das  Vorkom- 
men in  weisser  Kreide  Frankreichs  (Jb.  1838,  204). 

5.Pentacrinu8  basaltiformis  (a,267}.  Tf.  XVII,  Fg.  Hab. 

Park.  Org,  rem,  li,  pl.  13,  f.  54. 

Pentacrioitet  vulgär  ix  Schlth.  f.  c.  ifars),   —    Hartm.  Würft.  46. 

—  BROivn  Oata  Heidelk,  163. 

Pentacrinites  bnaaltiformia  Mill.  CWii.  62,  c.  fab. ;  —  ScHr.TH. 
Pptrfk.  106,  t.  30,  f.  3a— e;  —  Copsyb.  269;  —  ob  la  Bkche  in  Oeot. 
Trans,  k,  II,  29;  —    Goldf.  Peirf.  I,  172,  t.  52,  f.  2;    —    Munht.  63; 

—  Mandlml.  25,  30  ;  —  Alb.  i.  Jb.  1888^  470,  471;   —   Roeh.  Ool.  I, 
4,  30;  —  Qo.  Wurtl.  540;  -  Blv.  Artin.  858. 

?Pentacrinite«  sc ri plus  Robm.  Ool.  I,  30,  t.  12,  f.  12. 
PcnlaGrinuft   banaUiforinia  Ao.  i.  Mim   Neueh.   /,  195;   —    Marc. 
Salin   60;  —  Dbsor  i.  Jb.  1848^  382;  —  o'O.  Prodr.  211,  250. 

Die  fünfseitigen  Saulen«Glieder  sind  durchaus  von  gleicher  Höhe 
und  Breite;  die  Seitenflächen  mit  und  ohne  Höckerchen  und  er- 
habenen Punkten,  meist  in  die  Queere  etwas  konkav,  von  oben  nach 
unten  vollkommen  eben  oder  durch  Einziehung  an  den  Nähten  ge- 
wölbt (s.  d.  Abbild.) ;  die  5  gestreiften  Strahlen  der  Gelenk-Flächen 
im  Allgcmeiiieo  etwas  breiter  als  bei  voriger;   der  grossen  Gelenk- 


■*. 


IM 


nme  itdien  fünf  auf  jedem  4.— 10.  GHede  (tgl. 
Kode).  MiLLBE  flUirt  eine  Art  dieses  Namens  mit 
lea  der  angegebenen  Merkmale  Im  Lias  Englandi  (zu 
»  and  Pgrion)  an;  so  auch  D*ORBioNr  in  Frankreich 
B*,  ftt  VieuxPont  im  Calvado$,  zu  St.  Armand  im 
im  Ardithel^t^i.).  Goldfdss  legt  ihr  noch  die  an- 
ere  zu  und  bemerlLt,  dass  sie  sich  in  Jura-Mergeln,  dem 
n  entsprechend,  in  Franken  (bei  Amberg ^  Bayreuth^ 
lu  BoH  finde.  Mir  scheinen  indess  alle  obigen  Merk- 
nengenommen  keine  wesentliche  Verschiedenheit  von  der 
darzubieten ,  wie  denn  auch  Goldfdss  rQcksichtlich  ihrer 
leit  zweifelhaft  ist.  Diese  Form  findet  sich  in  Deuhch- 
li  gewöhnlich  in  Lias-Schiefer :  so  in  Baden  (Jübnlatt 
if;;  in  Würtiemberg  ^und  zwar  in  Numismalen-Mergeln 
-  zu  !Boii,  Metzingen,  Göppingen  im  obcrn  Theil 
irie  in  den  obern  Belemniten-Schieforn  über  Posidonomya, 
I  Rottweil,  Alb.  ;  kleiner  aber  auch  in  unterem  Eisen- 
[Itenstadt  und  Wisgoldingehj;  in  Franken  (Bayreuth); 
hurg;  im  Uannöterichen  (in  Belemnitcn-Schii'fern  am 
lei  Mark  Oldendarf,  am  Adenberg  bei  Goslar,  im  Silber- 
Polle ;  am  Uainberge  bei  QöUingen  ;  in  Frankreich 
311 M  Hi54^  2U  Saline,  Jura,  zu  Lyon  und  zu  Mende  im 
t  nach  D*0. ;  wogeg<;p  sie  Mabcou  zu  Satins  in  den 
lichten  des  Kalkes  mit  Gryphaea  arcuata  und  zu  Besan^on 
n  der  Sehweitz,  —  Sie  wird  aber  auch  noch  in  dem 
chelkalk-Gebirge  von  SL  Cassian  in  Tyrol  mit  andern 
I  so  wie  In  Oxford-Thon  von  Biberstein  im  Aargau  der 
ind  an  den  oben  genannten  Orten  angeführt. 

crinus  eingulatus  (a,  268).        Tf.  X\1I,  Fg.  10. 

tes  {urensis  MiJrriiT.  t«  /i/f.;  —  Wanger  i.  Jahrb.  1838,  73. 
les  cioKulatuii  Mupirt.  i.  G»i.df.  Petrf.  I,  174,  t.  63,  f.  I; 
Bajrr.    31  >    —    Qu.  Wurtt.  539;    ^    Zeumchn.  i.  Jb.  i847j 

it  cinguiatus  Ac.  i.  iEfsm.  Ktuch,  1, 195:  —  d'O.  Proir.  384. 
•Glieder  5kantig;  alle  oder  doch  jedes  2te — 4te  Glied  in 
Höhe  seiner  Seitenfläche  mit  erhabenem,  schmalem,  ein- 
e  rings  umgeben,  welcher  zuweilen  aber  auch  noch  auf 
«n  der  dazwischen  liegenden  Glieder  sichtbar  ist.  In 
melen  Exemplar  ist  er  überall  vollständig,  aber  auf  den 

ithM«  gcognotlic«.   3.  Anfl*  JV«  Q 


130 

abivechselnden  Gliedern  viel  schwlcher;  auch  lind  «n  ixm 
Gliede  daran  die  5  AnsaU-Flächen  für  den  Wirtil  tott  .HBIbinMli 
sichtbar.  —  Diese  Art  ist  für  den  obem  Theil  des  JonhCebiMei: 
für  den  Oxford -Thon  mit  dem  Terrain  ä  chalUes  und  die  Spongitea- 
Schiebt  (ift^)  bezeichnend,  worin  die 'vorigen  Arten  nur  auanabrns- 
weise  vorlLommen.  In  letiter  in  Württemberg;  im  Oxford-Thone  in 
Franken  (Muggendorf,  Streitberg ,  !  Thumau) ;  in  der  SehweliB 
(Jt  Biberstein  im  Aargau)  \  in  Frankreich  (zu  St,  Malxeni  im 
DefiJ^-iS^erres-Dept. ,  zu  NanXua  im  i^in-Dept ) ;  in  Polen  (im 
weissen  Jura-Kallic,  Korallen-Kallie  bei  TAoreii).  Nach  Thurmann 
(p.  37)  auch  im  untern  OoKthe  \on  Porrentmy, 


j 


?Pentncrinns  subteres  («r,  268).  Tf.  XVIT,  Fg.  13ab. 

Trochites   cylindricus    Hofbr  1T60  i.  Aei,  Helvei,  IV ^    193}  t.  4, 

f.  30,  31. 
FenCacriiiitCN  subteres  Goidp.  Peirf.  I,  176,  t.  52,  f.  5;   —    MSkkt. 

31  :  —  V.  MAnoLNL.  16;  —  Thuir.  15.  —  Qu.  Würlt.  538;  —  ?Ai.b.  i. 

Jb.  1S38,  470;  -  ?Zbusciin.  i.  Jb.  1846^  172,  177,  178,  184;  —  RoMO. 

dfin.  1846^  301. 
Pt*iitnrriniis  »ubteres  Aa.  i.  Mim,  Neuch,  /,  195. 
Balance rinus   subteres    (Ac.)   Obsor   i.    Buil,   »oe,  Neuek.   1846, 

>  Jb.  1848,  382. 
Pen tac rinus  cylindricus  Ji*0,  ProJr,  /,  383. 

Säulen-GIicdcr  alle  von  gleicher  Grösse  und  Form,  höher  als 
bei  den  vorhergehenden,  slielrund  oder  iLaum  merlLlich  tunfkantig, 
aussen  seniLrecht  gewölbt;  die  fünf  gestreiften  Strahlen  der  mit 
einer  strahligen  Einfassung  versehenen  Gelenk-FISchen  viel  sciunSler 
als  bei  vorigen,  iinienförmig,  ohne  dreieckige  Felder  dazwischen; 
dagegen  das  von  jedem  sogenannten  Blumeoblatfe  einzeln  einge- 
schlossene Feld  viel  grösser,  dreieckig,  glatt ^  nur  seine  äussere 
Seite  etwas  gerundet. 

Der  Körper  dieser  Art  war  bisher  unbekannt.  Desor  sagt,  dass  j 
AoASSiz  die  Pentacrinus-Arten  mit  gekerbtem  Rande  der  Gelenk-  . 
Flüchen  der  Saulen-Glieder  (die  sich  auf  das  Oxfordien  beschränlLten, 
und  wozu  diese  und  die  folgende  Art  gehörten,)  zum  Genus  Ba- 
lanocrinus  erhoben  habe.  (Diese  Verschiedenheit  ist  uns  nach  der 
angegebenen  Bezeichnung  nicht  klar  genug.)  Nach  der  Beschaffen- 
heit seiner  Gelenk-Fläche  gehörte  dazu  ein  eicheiförmiger  Körper 
oder  Becher  im  Baseler  Museum,  wornach  jedoch  das  Genus  zu 
den  Apiokriniden  gestellt  werden  musste  (was  also  noch  nicht 
sicher  ist). 


I 


ISl 


BeieidBond  in  «mI*  flWM  über  Oitord-Tbon.  So  in  Franken 
{t8fr€Ühwr§^  im  weisaeo  Mergel  über  Oxford-Thon) ;  —  In  der 
AeJkipfite  (im  Terifin  k  chailles} ;  —  in  Schwaben  (lu  Uohensiaufen 
md  Drangen  in  obrem  Oxford-Thon ;  bei  /  Oansloeen ;  —  in 
den  Ikonm  m'  unter  den  Oroaten-Thonen ,  Qu.;  —  aber  aucb  in 
[?]  Lias-Schiefer  au  Boil  und  Metzin§en);  —  In  der  Sckweliz 
(im  Oxford-Thon  Ton  /  Bibereiein  mit  Toriger) ;  —  in  Firankreich  (in 
Oxfordlen  zu  Ite^DeUe  in  Vendee,  Chaiidon  im  Dp'.  Baseee 
Alpei,  Beean^on  in  Douks,  zu  Niort,  St  Maixent  im  Dpt.  Deux' 
Setres  •  Angeblich  auch  im  ältesten  Ammoniten-KaliLe  m  an  der 
Tatra  mit  P.  basaltiformis  ? ;  -^  in  den  untern  Belemniten-Scbiefern 
■•^  XU  Rettweii  auf  dem  Schwarzwalde,  Alb.;  —  eine  etwas 
Skantige  Varietät  [?]  im  obern  Lias  von  Fallon  bei  Grammonü 
an  der  obrrn  Saone^  —  und  eine  andere  im  jüngeren  Muschel- 
kalii-Gebirge  von  St,  Cassian  in  Tjfrol  gleichfalls  mit  P.  basal- 
tiformis [  ],  was  Alles  neuer  Prüfung  bedarf. 

8.  Pentacrinns  pentagfonalis  (a,  269). 

Pentaerioites  pentafco  Balis  Goldf.  Petref.  I,  176,  t  53,  f.  5;  — 
Thukm.  38;  —  THiaaiA  9,  lOj  -*  Mlnrt.  31 ;  —  Matidlsl.  16. 

Penlacrinna  pentagonalis  Ag.  i.  üfem.  Neuck.  I|  195;  —  Marc 
SmL  94 ;  —  D*0.  Proir.  384. 

Balaoocrini  ep.  Ag.  ^  Jb.  1848^  382. 

Von  voriger  nur  dadurch  unterschieden,  dass  die  Säule  stumpf 
fünfkant'g  ist,  und  dass  die  Queerstrcifen  der  fünf  linearen  Radien 
der  Gelenk-Flächen  nicht  durch  allmähliche  Änderung  ihrer  Richtung 
sich  an  die  Streifen  der  Peripherie  anschliessen ,  sondern  recht- 
winkelig gegen  sie  bleiben  und  an  ihnen  absetzen. 

Findet  sich  unter  ähnlichen  Verhältnissen  bezeichnend ,  eben- 
falls in  (und  über^)  Oxford-Thon.  So  in  P)ranken  {Sireitberg, 
Thumau,  Muggendorf);  —  in  Württemberg  (Im  obern  Oxford* 
Thon  von  3IünMingen  und  Dettingen) ;  —  in  der  Schweitz  {IBä- 
Bei,  Mont  Terrible  im  Porrentniy);  —  in  Frankreich  {Pr^- 
BensvUiere  hei  Mümpe!gard ;  zu  Nantiia  im  iiin-Dpt.,  zu  Laro" 
ehelte,  zu  Niart  im  Dpt.  Deux-Setres,  zu  Ponplef,  Ciucy,  Mont- 
larton  und  zu  Saline  im  Jtira-Dpt.^  zu  Chaudon,  Caslellane  in  den 
Baeeee  Alpee;  —  und  bezeichnend  fuf  den  untern  Theil  des  Oz- 
ford-lhones,  den  Mergel  mit  Eisen-Oolilh,  an  der  Hoch-Saone  zu 
ßuenoche  und  Perny-ie-grand);  —  nach  Roemers  Briefen  auch 
im  Dogger  zu  Mehle  in  Hannover, 


t    * 


t-. 


132 

I 

lioertinis  Mn.  1887. 

Der  kleine  sehr  einfach  zuiammengeteUte  Körper»  welcher  5 
Paare  3mal  gegabelter  Arme  trägt,  die  in  ihrer  ganzen  Länge  beider- 
seits mit  gegliederten  Wimpern  besetzt  sind,  besteht  iiu 

AriDtriger  (6)  1  .  1  .  1  .  1  .  1  .  dreieckig  mit  S  Gelenkfl. 
RippeiigL    (6)  1  .  1  •  1  .  1  .  1  •  anseiaaoderrageDd. 
Grundgl.     (I)  1  . 

5seitig,  gleichstindig  auf  dem  letzten  SSuIen-Gliede  aufliegend,  welches 
einem  vertieft  fünfseitigen,  an  den  Seiten  einen  Wirtel  ton  5  Hulfs- 
arhien  tragenden,  nicht  vergrdsserten  Endgliede  der  Säule  anfliegt  Diese 
ist  scharf  funfkanüg,  trägt  viele  Wirtel,  die  von  Strecke  zu  Strecke 
sich  wiederholen;  der  Nahrungskanal  ist  rund;  die  Gelenk-Flächen 
tragen  eine  fiinfblättrige  Zeichnung,  vrie  bei  Pentacrinus.  Der  Unter- 
schied von  Pentacrinus  liegt  also  in  der  einfacheren  Zusammensetzung 
des  Körpers  ohne  Wechselstellung  der  Glieder  (S.  123}  und  in  der 
dichotomen  (statt  geCederten)  Theilung  der  Arme. 

Arten :  2,  fossil  im  Unteroolilh  der  Schweitz  und  im  Korallen- 
Kalke  Frankreichi. 

Isocrinas  pendulus.  Tf.  XVII^  Fg.  lab  (n.  Mte.) 

Pen  t  acrinites  cingulatns  Volts  i.  Jb.  1886^  68. 

Isocrinites  pendulut  Myr.  i.  Jb.  1886^  57. 

Isocrinu«   pendulu»  Ao.  i.  Mem.  Neuek,  I,    195 >  —  Mriu  1897 y  i. 

üfiMr.  Senkenk.  II,  851—260,  t.  16,  f.  1—5. 
Isoc rinnt  pendulions  o*0.  Prodr.  384. 

Unsere  Abbildung  stellt  eine  fast  vollständige  Krone  C/4)  von 
der  Seite  (a)  und  dieselbe  noch  etwas  mehr  vergrössert  von  unten, 
mit  einem  auseinander  gelegten  Arme  dar  (b).  In  beiden  Figuren 
hängt  das  letzte  Säulen -Glied  mit  einem  Ansätze  wirtelständiger 
Hülfsarme  noch  unter  dem  Grundgliede.  Vorkommen  im  Korallen- 
Kalke  Thurm.  bei  Besanfon,  Doubs, 

PÜcatocrimu  Mü.  1839,  Falten-KriDit. 

Becken  trichterförmig,  dünne,  von  beiden  Seiten  gfatt,  ohne 
Naht,  am  obern  Rande  fünf-  bis  sechs-seitig  und  von  jeder  Ecke  eine 
Falte  nach  der  abgestutzten  Basis  herabziehend,  an  welcher  eine 
5 — GstraUige  Öffnung  beGndlich  ist,  welche  jedoch  die  Spitze  nicht 
zu  durchdringen  scheint.     Dieser  Körper   ist  wohl   keinenfalb  ein 


183 

Irinoida,  la  welcben  MOhstbi  ihn  stellte;  doch  ist  ei  noch  nicht 
mdglich  sa  ugen,  wit  et  seye  *. 

Alten:  fwei,  im  Spongiten-Kalke  (n^)  ton  Streitberg. 

PlIcatQCt'lnae  hexagonns.         Tf.  XV>,  Fg.  18  (n.  MO.). 

PlicatoeriniiB  hexagonus  MG.  Britr.  I,  89,  t.  Mj^t  6. 

Die  Abbildung  stellt  diesen  Körper  yqn  unten  und  von  der 
Seite  dar. 

Die  Astyliden  (Farn.  Comatuliden)  sind  die  vollkommen- 
sten Stellenden  V  inde^  sie  nur  in  der  ersten  Jugend  gestielt  sind, 
spiter  aber  sich  vom  Stiele  oder  der  Säule   ablösen   und  sich  fr6i  «i 

bewegen.  Der  Körper  ist  scheibenförmig.  Der  Nahrungs- Kanal 
hat  2,  jedoch  einander  sehr  genäherte  Öffnungen  auf  einer  Seite 
der  Scheibe,  einen  zentralen  Mund  und  einen  After  zwischen  diesem 
ond  dem  Rande,  nächst  welchem  5  Paar  Arme  entspringen.  Auf 
der  Rückseite  dem  Munde  gegenöber  findet  man  gewöhnlich  noch 
einen  knopfFörftiigen  Oberrest  der  verkQmmerten  Säule  und  eine 
Anzahl  einfacher  Hulfjarme  um  denselben  herum.  Der  Körper  ist 
also  zusammengesetzt  aus  dem  SäuIen*Rudimente,  0 — 5  Becken-,  5 
Bippen-,  zuweilen  5  zweiten  Rippen-Gliedern  und  5  Armträgem  mit 
1  Gelenk-Fläche  f&r  einen  Arm,  welche  alle  in  einfacher  Reihe  auf- 
einander stehen.    Der  Arm  gabelt  sich  an  jedem  2.  bis  3.  Gliede. 

Decamemw  Link  1733. 

(Alecto  Lbacr  1814,  man  Lmx.,  Dfr.;  Comatula  Lk.  181^}  Ptero- 

eoma  Ao.  1835;  Hertha  Haow.  1840.) 

Begreift  diejenigen  Arten  in  sich,  welche  bei  der  vorhin  erwähnten 
Zusammensetzung  einen  nur  flachen  scheibenförmigen  Körper  und 
einfach  gabelförmige,  doch  in  ihrer  ganzen  Länge  gefiederte  Arme 
haben.  An  der  Stelle  der  Säule  ist  ein  niedriger  Knopf,  in  vrelchem 
von  oben  ein  öseiliger  Nahrungs-Kanal  eindringt,  der  sich  innen 
erweitert  und  feine  Kanäfchen  zu  den  Hülfsarmen  sft|idet.  Becken- 
Glieder  fehlen.  Kelch-Strahlen  aus  drei  Gliedern,  irovon  aber  zu- 
weilen nur  2  aussen  sichtbar  sind«  Agassiz  begriff  unter  Coma- 
tala   femer   nur  die  Arten   mit  grossem  scheibenförmigem  Körper,  ^ 

unter  Pterocoma  die  untervstehende  fossile  Art  mit  veqchwindend 


^    Diene  Unsicherheit  der  Stellung    bestinint  ona  auch  den  gans 
fehlerhaft  gebildeten  Nennen  noch  unverändert  beisubehalten. 


IM 

kleinem  Körper  xwiichen  grossen.  Armen;  indessen  scKeinen  sieh  in 
der  lebenden  Schöpfung  hinreichende  Verbindungs-Glieder  la  er- 
geben,  so  dass  diese  Trennung  nicht  gerechtfertigt  erscheint. 

Arten:  5  fossile,  im  weissen  Jura  bis  in  die  jüngeren  Tertifir« 
Bildungen  zerstreut;  lebend  32. 
1.  Decacnemus  pennatus  (o,  273).     Tf.  XVII,  Fg.  17ab; 

Stella  crinita  s.  comata  Baibr  Nor.  II,  II,  t.  7,  f.  l. 

Caput   Meduaae   Krorr  Verstein.^I,  t.  xi,  f.  1,  t.  xxuva,   f.  i;   II, 

t.   LI. 

AnteriaGites  .pennatui   Schlth.  i.   Min.  Taschb.  191^,  VII,  68. 
Opliiurltes  pennatus  Schlth.  Petrefk.  I,  326,  t.  38,  f.  1-4. 
Comatuli  t  hes    med  i  terraneae  förmig    Sciilth.   tA.  III,    47>   — 

Germar  in  Kbfbrst.  Deutftchl.  IV,  ii,  107. 
Comatala  pinnata  Ooi.df.  Petref.  I,  304,  t.  61,  f.  3  A^-L>  »  M&ll. 

1.  WiBOH.  Arch.  tB4t^  I,  139. 
Fterocoma  pinnata  Ao.  i.  Mim  Neueh,  I,  193. 
^    Alecto  pinnata  GEi?f.  Ver»tcin.  546. 

Fg.  a  xeigt  ein  ganzes  Individuum  mit  der  aufrechten  Haltung 
der  Arme,  ivelche  diesen  Thieren  gewöhnlich  ist;  Fg.  b  die  Basis 
der  10  Arme  und 'die  Hulfsarme  auf  dem  Körper  stehend  von  der 
Rückenseite,  nach  einem  grösseren  und  mehr  ausgebreiteten  Exem- 
plare ;  Fg.  c  stellt  einen  der  Hulfsarme  in  vergrössertcm  Maasstabe 
dar,  an  dessen  Grunde  man  einen  andern,  wie  es  scheint,  von  einer 
zweiten  kleinem  Ordnung  bemerkt;  b  und  c  nach  Goldfuss.  Im 
lithographischen  Kalke  Solenhof em,  wo  man  oft  auch  einzelne 
Arme  zerstreut  sieht. 

Comarter  Ag.   1835. 

(Solanocrinitea  Gf.  1888.) 

An  der  Stelle  der  Säule  ein  hoher  dicker  funfkantiger  Knopf, 
von  funfkantigem  Kanäle  durchbohrt;  an  den  Nebenseiten  mit  Ge- 
lenk-FIäthen  für  viele  dicke  HQlfsarme;  —  an  der  Oberseite  mit 
fünf  dreieckigi^n  kleinen  Basal-Gliedem,  welche  nicht  aneinander- 
stossen,  zwisiiliten  den  untern  Enden,  der  5  ersten  (Rippen-) 
Glieder  der  Kelch-Strahkn ;  Arme  10,  verästelt  (bei  Comatula  ein- 
fat^h  gegabelt)  ^.     Dazu  gehören  nun    nach  MOllkr  und  Troscrel 

^  Wahrend  Miillbr  und  Troschbl  Solanocrinus  mit  Comaster  so 
vrrfinig^n  ^nri)^  sind,  hebt  GoLnpuda  (^  Jarb.  t84t,  8 19)  hervor,  da»s 
der  Knopf  von  Comaster  einfach,  der  von  Solanocrinux  aus  mphren  dicken 
Gliedern  susaimnengeactit  aeye  [welche  iadeaaen  doch  nicht  auseinander 
fallen?]. 


f  > 


did  Körper,  fOr  welche  Goldfuss  das  Genus  Solanocrfnites  aufge- 
stellt, deren  Arme  jedoch  allerdings  noch  nicht  bekannt  sind 
(WiKOM.  Arch«  194i  1,  140)  *. 

Arten:  4,  fossil,  Im  mittein  Jura,  1  lebend  (Gomatula  multi-^ 
radiata  Lk.)  im  0$tindi$chen  Meere. 

Comaster  costatus.  Tf.  XVII,  Fg.  14a— e. 

Miller U  CO 8t ata  (Gf.)  Hartm.  Wurttemb.  Verstein.  45.  ' 

Solanocri  nites   coNtatus    Golov.  Petref.  I,  106,  t.  50,  f.  7,  t.  51, 

f.  S;  —  MCnsT.   31  >   —  MAfCDLSL.  15;    —  Qu.  Wärtt.    535;    -  Leth. 

m,  STl. 
Solacrions  coatatoa  Ao.  i.  Metn.  Neueh,  I,  100. 
Solanocrtnos  costatus  Bn.  NomeDcl.  1150. 
CoMatola  eoatata  d'O.  Prodr.  381. 

Unterscheidet  sich  von  den  anderen  Arten  durch  eine  Kreisel- 
förmige  Siale  mit  10 — 15  Längen-Rippen  (worunter  5  stärliere)  und 
durch  die  linienförmigen  Becken-Glieder.  An  jungen  Exemplaren 
trennen  sich  zuweilen  die  Säulen- Glieder  noch,  und  zeigen  dann 
Gelenk-Flächen,  durch  welche  eine  in  der  Mitte  mit  rundem  Nahrungs- 
Kanal  versehene  Queerleiste,  wie  an  den  Ansatz- Flächen  der  Hülfs- 
arme,  zieht.  Auf  diesen  bleibt  diese  Queerleiste  manchmal  nur 
allein  übrig,  indem  die  erhöhten  Ränder  zwischen  je  zwei  Ansatz- 
Flächen  verschwinden  (Fg.  b);  zuweilen  treten  in  diesem  Falle  Bie 
Queerleisten  durch  Verwittern  der  Fläche  ebenso  stark  henor  (Fg. 
c,  d),  als  die  Zwischenwände  selbst,  wodurch  das  Fossil  ein  ab- 
weichendes Ansehen  erhält.  Fg.  a  gibt  die  Ansicht  des  Bechers 
einschliesslich  des  Beckens  von  oben,  b  die  des  ganzen  Körpers  mit 
der  Säule  von  der  Seite,  c  die  der  Säule  allein,  d  die  der  Säule 
von  unten,  e  die  des  Beckens  von  unten.  Vorkommen  im  Coralrag 
(A^j  Würiiemberg$  bei  Nauheim  [?] ,  Giengen  und  Heidenhebn, 
und  Frankens  bei  Tlmmau. 

Saccocoma  Ao.  1835. 

Der  Körper  ist  ohne  Knopf  und  hat  die  Form  eines  gerundeten 
zehnrippigen  Beutels,  an  dessen  Rande  fiinf  schlanke  Arme  eingefügt 
sind,  welche  sich  einmal  gabeln,  schlank  gegliedert,  meistens  fieder- 


*  Der  Name  Solaoorrinites  hätte  nun  alterdinn^a  die  Prforltit  darcb 
sein  Alter;  indesafn  besieht  sich  Comaster  ni»*bt  nur  aaf  einen  lebend 
nod  vollslindtg  bckatontta  TVp°*9  «ondern  drfiekt  aocb  die  Verwandtacball 
richtig,  vrie  SolanocriiMii  änriebtfg,  aus. 


130 

&slig  sind,  und  an  denen  jedes  Glied  3  gleiche  einfache  pfnemen- 
artige  Rankcif  trägt. 

Arten:  3  in  den  lithographischen  Schiefern  Solenhofen$, 

§ 

Saccocoma  pectlnata.  Tf.  XVIP,  Fg.  2ab  (n.  Gr.).   \\ 

Stella  lumbricalis    lacerto^a  Park  Rrm.  III,  4,  t.  1,  f.  15, 
?Asteriacite8    paiinalatus    Sciilth.  Petrefk.  I,  31S. 
Comatula    pectinata    Gf.    Petref.  I^  205^  t.  03 ,  f.  2  [dod  La., 

MlLL.]. 

Saccocoma    pectioata    Ao.  i.  JUam.  NeucIL  l,  193.   ^ 

Die  kurzen  ?  ungegliederten  Ranken  sitzen  schon  am  ungetheil- 
ten  Grundthe'.le  der  Arme ;  die  langen  einfachen  Fiederäste  enUcpringen 
an  jedem  zweiten  Gliede  wechselständig  erst  ^Yon  der  Mi^e  der 
Arm-Zweige  an.  Die  Abbildung  zeigt  ein  Exemplar  von  der  Seite 
und  einen  Körper  \on  unten,  mit  einem  Arme,  vergrössert 

CamatttreUa  Mü.  1839. 

mit  der  einen  Art  C.  Wagneri  MCnst.  Reitr.  I,  85,  t  8,  f.  2» 
aus  denselben  Schiefern,  ist  zu  unvollkommen  bekannt,  um  dabei 
zu  verweilen.     Vielleicht  gehört  es  selbst  zu  den  Spinnen. 


2)  die  Ophiuriden  (I,  23),,  mit  an  der  Kdrperscheibe  voll- 
sündig  abgesetzten  Armen  ohne  Rauchfurche,  die  Scheibe  ohne 
After,  sind  selten,  und  irir  haben  nur  anzuführen: 

.  Ophttireüa  Ao.  1835. 

hat  nicht  den  lOtäfeligen  Stern  von  Aspidura  (III,  49),  soll  sich 
von  der  lebenden  Ophiura  mit  einfachen  Armen  nur  unterscheiden 
durch  die  kaum  von  den  Armen  abgegrenzte  Scheibe  des  Körpers 
und  4  Arten  aus  den  Oolithen  in  sich  begreifen.  Indessen  Onden  in 
dieser  Hinsicht  gev^iss  auch  Abstufungen  unter  den  lebenden  Arten 
statt,  und  bezieht  sich  dieser  Unterschied  nicht  auf  0.  Milleri  (Phill. 
Yorksh.,  I,  156,  t.  13,  f.  20),  v^o  die  Scheibe  sehr  gross  ist.  Die  Arme 
derselben  sind  auch  ohne  beweffliche  Stacheln  und  Schuppen-Anhänge, 
wie  sie  dagegen  an  2  DmtiChen  Arteji,  Acroura  (III,  50)  entspre- 
cheni,  vorkommen. 

Ophiurella  speciosa  Mü.       Tf.  XVIP,  Fg.  3abc  (n.  Gr.). 

Opbiara   npeciosa   Mi;.  Gf.  Petref.  I,  2oe,  L  02,  f.  4. 
Ophiurella    apeciosa   Ao.  i.  Jlff'ai.  Kemch,  1886^  I,  102. 


a 


137 

IMe  TafdQ  in  der  initteln  oder  Bauch-Reihe  auf  den  Annen 

und  stampf,  anregelniässig   4 — Gseitig;    auch  die   Seiten-Täfelchen 

stumpf  und  auf  ihrem  Rande  mit  Prangen-arUgen  Stacheln  eingefasst, 

fc  von  welchen  auf  einer  Strecke  hin  die  untersten  in  Schuppen  um-,  ■«- 

K  gewandelt  sind»    Fg.  a  steJlt  ein  £xemplar   dar,  welches   nur  die 

f  halbe  Grösse  der  grössten  erreicht,  Fg.  h  und  c  vergrösserte  Stellen 

TOn  Basis  and  Mitte  deir  Arme. 


S)  Asteriden  ;i,  23)  mit  5  vom  Mund  in  die,  an  der  flachen 
Kdrperscheihe  nicht  abgesetsten  platten  Ecken  oder  Arme  auslau- 
fenden Furchen,  die  beiderseits  mit  Reihen  von  Poren  für  die  Saug- 
röhrchen  besetrt  sind,  welche  Föhlergänge,  Ambulacra,  bilden.  After 
fehlend  oder  auf  der  R&ckenseite  vorhanden.  Haut  lederartig,  oder 
wanig,  oder  mit  Kalk-PlSttchen  bepanzert. 

Die  fossilen  Asterias-Reste  gehören  theils  den  neueriich  von 
N4RD0  und  Agassis  aufgestellten  Sippen  an,  theils  hat  man  sie 
wegen  uniureichender  Kenntniss  derselben  noch  gar  nicht  in  diese 
Genera  einreihen  können.  So  gehören  die  fossilen  Tifelchen  der  Aste- 
rias jurensis  MO.  wohl  zu  Gonlaster,  die  Abdrucke  von  Ast 
arenicola  und  A.  obtusa  Gr.  wahrscheinlich  zu  einem  neuen 
fossilen  Genus  Pleuraster  Ac,  welches  aber  Agassiz  nicht  näher 
Gharakterisitt  hat,  während  er  Ast.  lumbVIcalis  und  A.  lanceolata,  von 
welchen  es  unsicher  ist,  ob  sie  In  dem  oberen  Keuper  oder  dem  Unter- 
lias-Sandsteine  liegen,  mit  Zweifel  zu  Stell onia  Nardo  (= 
Asteraeanthion  MtVL.  und  Trosch.  >  Uraster  Ag.)  verweiset. 

Asterias  lumbricalis  (o,  274}.    Tf.  XVII,  Fg.  18  (n.  Gr.). 

Stella  lonbriealifl    Walch.   und  Krorr  II,  Tf.  L,  f.  1—3;  — 

Schrot.  Einleit.  111,  373,  t.  5,, f.  a. 
Asteriacites   lombricalis   Schlth.  Petrefk.  I,  324. 
AstArias    lombricalis    Goldf.   Petref.  I,  208 , .  t.  03 ,   f .  1 ;  — 

MuRST.  Bair.  04,  88. 
S  t  e  1 1  o  0  t  a  ?,    Ao.  i.  Mem,  Xeuch,  I,  192. 
Seeaterne,    Bbrgbr  Verstein.  Coburgs,  S.  19. 
Asteria   lonbricalia    d'O.  Prodr,  240. 

Arme  fast  stielrund,  pfriemenfdrmig,  verlängert,  ?  gestachelt,  mit 
jiar  schmaler  Rinne,  ohne  deutliche  Täfelchen.  Sandstein- Kerne 
im  antem  Lias  -  Sandstein  (Bsro.  ,  wenn  nicht  obem  Keuper  ?) 
des  Coöurgiichen  mit  Clathropteris  roeniscoides,  Gyca- 
diien  und  Glossopieren;  —  im  Lias-Sandstein ?  von  Trieb  bei 


;'> 


198 

Li6httnfeh  im  Balretiihinehen,  Hünst.  ;  fir&her  auch  im  Bam* 

bergitcken. 

2.  Asterias  (StelJonia  ?Ao.)   lanceolata  Goldp.  ib.  t  9« 
Voriger   ganz  Shnlich,    doch  die  Arme   an   ihrer  Basis   etwu 

flacher  und  iVsmal  so  breit,  auf  dem  RüciLen  gekielt.    Mit  Toriger.- 


DieAbtheilung  der  Echinidae  (I,  23)  besitzt  eine  harte  Kruste 
aneinandergeschlossener  Kalk-Täfelchen,  welche  10  von  einem  Pole 
(Munde)  zum  andern  auslaufende  Meridiane  aus  paarigen  T&felchen  dar^ 
stellen.  Sie  sind  ohne  Stiel  und  Arme,  selten  gelappt,  haben  5  ebenüsUs 
vom  Mittelpunkte  auslaufende  Doppelreihen  von  Fuhler-Poren,  Am- 
bulacra,  getrennte  Mund-,  und  After-Öffnung,  keine  Radial-Furchen 
(der  Asteriaden). 

Unter  Verweisung  auf  die  Glavis  der  Echiniden  im  I.  oder 
allgemeinen  Theile  der  Lethaea  in  Betreff  der  einzelnen  Unterab- 
theilungen und  Familien  und  deren  Charakteristik  halten  wir  uns 
bei  dieser  Arbeit  an  die  Monographie*!!  von  Agassis  und  Di- 
SOR.  können  inzwischen  nicht  verhehlen,  dass,  so  gerne  wir 
ihr  Verdienst  im  Allgemeinen  und  die  um  die  Scheidung  der  Genera 
und  Arten  anerkennen,  wir  doch  hinsichtlich  der  letzten  keines- 
wegs überall  mit  ihnen  einverstanden  sind«  Viele  ihrer  Arten 
beruhen  auf  so  kleinlichen  Merkmalen,  wie  sie  örtlichen  Varietäten 
überall  zukommen  und  benützt  werden  könnten^  um  alsbald  noch 
eine  viel  grössere  Zahl  von  Arten  auseinander  zu  spalten.  Und 
nicht  einmal  den  erstrebten  Vortheil  haben  sie  dadurch  gewonnen, 
verschiedene  Formationen  durch  verschiedene  Arten  zu  repräsentiren ; 
denn  diese  Repräsentanten  verschiedener  Formationen  sind  unter 
sich  nicht  verschiedener,  als  die  örtlichen  Varietäten  einer  Art,  and 
greifen  mit  diesen  vielfaltig ,  in  einander.  Von  Agassis  selbst  be- 
stimmte Exemplare  berechtigen  uns  zu  diesem  UrlheiL 

Ctdaris  Ao. 

(Cidaris  KtJan  1778;  Cidarites  Lk.  1816.) 

Fam.  Cidaritini.  Körper  flach  kugelförmig.  After  von  5  Genf- 
tal- und  5  damit  weehselständigen  Augen-Täfelchen  ringR^rmig  um- 
geben. Fünf  Paare  vollständiger  (von  einem  ^ol  zum  and?rn  rei- 
chender)' nPoren-"  oder  „PQh.'er-Gänge"  —  jeder  aus  zwei  Reihen 
einpaariger  Poren,  welche  von  einander  getrennt  oder  durch  einen 
vertieften  Queerstrieh    mit  einander  verbunden   sind  —  tebiesiBen 


Ki 


ISO 

{Mes  ein  lineires  »Atnbalacral-Feld*' .  oft  nur  y«  so  breit  als  die 
•Interambulacral-Felder*' ,  mit  Iileinercn  dichtstehenden  Höckern  be« 
irtit  and  ohne  Stachelwarien  xwischen  sich  ein.  Die  breiteren  Inter- 
unbalaeral-Pelder  haben  reihenweise  geordnete  grössere  Stachel- 
IFerten,  halbkugelig-xitienförmig,  durchbohrt,  oft  mit  kleineren  War- 
len  daiwiscben.  Jede  llVarxc  trägt  einen  grossen,  Ifings  durchbohrten, 
Bi-,  Walzen-  oder  Stab*l5rmigen  Stachel,  der  unten  eine  konkave 
GelenkUche  besitat  und  gewöhnlich  gahilich  abgesondert  gefunden 
wird. 

Arten:   über  120,  wo^'on  15  lebend,   die  übrigen   fossil  vom 
Masehelkalk  an  auftreten  und  durch  alle  Formalionen  verbreitet  sind. 

A.  K6rper  and  Sfurbpla  siad  bekannt. 

A.  Felder  der  Fühler- GSn^e  Koienforinig ,  dorcliaus  nur  nit  kleinen 
Kufitchen  brselBt.  und  die  Poren-Paare  durch  elngedrfickte  Qaccriiuien 
rerbunden^  die  Stachel- Warten  am  Halse  gekerbt. 

1.  Gidarie  coronata  (a,  276).  Tf.  XVII,  Fg.  labcd. 

UiCG  Lmpii.  fignr.  p.  130,  t.  35,  p.  127;  t  36,  f.  1-4. 

Boeiicv.   P^irif.  53,  f.   350,   351,   353,    354?;  —  AffDRBl  Briefe  40,  t. 

6,  r.  e,  f;  —  Natorforaober,  a78,  Vlll,  t.  7. 
Echiait   Knoaii  Veratein.  11,  U  E,  f.  i,  3;  (Stacheln)  t.  £vi,  f.  la, 

lO-ai,  35-a8. 
Cidaria   mammillata    Lrskb   b.  Klein  15,  42,   133,   134,  t.  7, 

f.  D ;  t  35,  f.  A,  B,  t.  40,  f.  4. 
?Cidaritf8    papillata    PARKinitoif  remains  III,  p1.  i,  f.  0. 
EcbiBiteN    coronatna  Schlth.  im  Min.  Taschenb.  1813^  VII,  08 ; 

Peirrfk.  I,  313. 
Cidaritea    corona'tua    Gf.  Fetref.  I,  IIO3  t.  30,  f .  8 ;  -^  TnoaM. 

25;  —  MurcuT.  28;  —  Mahoblui..  15;  -*  WAifOBn'im  Jb«  1S88^  S.  73;  — 

JIc.  daa.  1837 j  733;  —  Alb.  da«.  1838^  402;  -  ?  Glock.  daa.  19/1, 

24;  *-  Zbi'8Chn.  das.  1848,  007  ;  —  Buch  .Iura  71 ;  —  Qu.  Wurtt.  535. 
Cidaria    coronata    Ao.  1835  i.    M$m,    Neuek.   1  ,    188 ;    Ech. 

Suis.  II,  50,  t.  20,   f.  8-17;    —  Ao.  Dem.  Eohinpd.  27;  —  GnssBLT  i. 

Jb.  1S43,  100;  —  Marc  Satins  108  ;  —  »'0.  Prodr.  IL  28. 
Cidarifea    noniliferua    Gr.  Pcirrf.  I,  1 18,  t  30,  f.  0. 
Cidaria   aioniliferos  Ao.  1836  i.  Mem.  Neuek,  I,  188. 
iwr.  flttaor. 

Cidaritea    propinqnua  Munar.  i.  Gp.  Petref.  1 18,  t.  40,  f.  1. 
Cidaria    propinquus    Ao   i.  Ble'm   Nwrh,  1,  1S8 ;  Eck.  Suis,  II, 

62,  t  21,  f.  6-*  10;  —  Marc.  Sai.  I08;  —  d'O.  Prodr.  I,  380. 

5  Füh!er-Gäng3  scbmai,  bandförmig,  bognig,  aus  je  2— 3  Dop- 
pelreihen Ton  Knötchen  bestehend ;  Stachel  Warzen  abwechselnd  3 
und   4  oder  4   und  5  in- jeder  Vertikal- Reihe ,  die  grösseren  mit 


uo 

strahligen  Gelenk-Flächen;  ihre  Felder  Imismnd,  nahe  anetaander- 
grenzend,  durch  einen  Kranz  iron  grösseren  Knötchen  eingeCust. 
Stacheln  keulenförmig,  gerippt,  die  Rippen  gekömelt,  jedoch  am 
oberen  Ende  so  whe  an  den  Stielen  glatt  Fg.  a  un(i  b  zeigen  diese 
Art  von  unten  und  von  der  Seite,  c  und  d  die  grössiea  und  Uei»' 
sten  Stacheln,  deren  Rippen  bis  öher  40  betragen.  Reieichnend 
für  den  obem  Jura,  v.  Ruch.  Gewöhnlich  Teitieselt  im  Komllen- 
Kalke  und  den  zunächst  darunter  liegenden  Schichten.  In  jenem  in 
!  Franken  {Sireitberg,  Thumau) ;  —  Schwaben  (im  Coralrag  Qu.- 
der  Afp  zu  Sirehingen,  Nattheim,  !  Beidenkeimt  und  auf  dem 
Schwarzwalde  zu  RoNweiC);  —  der  Schweiiz  {Randen;  Im 
ScyphienKalk  dem  Oxford  entsprechend  im  Aargau  nach  GntsSLT; 
in  Solothum;  im  Porreniruy  in  Oxford  Thon);  -*-  in  Frankreich 
(C.  propinqua  im  Oxfordien  zu  Betanfen  und  iVonftea;  C.  coro* 
nata  im  Coralken  zu  La  Rochelle,  zu  PulHeux  im- Ardienmeinr 
Dept.  D*0. ,  und  zu  Saline,  Marc;  C.  papUlata  im  Coralrag  von 
Calne,  Wiltehire);  —  dann  zu  Kurowitz  in  Mähren 'i,  im  weissen 
Jurakalk  Krakau'e;  auf  sekundärer  Lagerstätte  in  Rolmerz-Grubeii 
der  WUrltembergischen  Alp.  Scheint  die  gemeinste  Art  unter 
den  Verwandten  zu  sejn,  die  sich  durch  die  schmalen  Fühler-Ginge, 
die  geringere  Zahl  der  Stachel- Warzen,  ihre  Gelenk-Flächen,  die 
Form  der  sie  umgebenden  Felder  und  die  schmalen  Zwischenräume 
zwischen  diesen  unterscheidet 

2.  Cidaris  BInmenbachi  (0,277).    Tf.  XVn,  Fg.  3.  Stachel. 

Walch  und  KifORR  IT,  i,  t.  E,  f.  4,  5,  t  Efi,  f.  9. 

Stochel :  PAiiRins.  Org.  rewurin9.y  ilt^  t  4,  f.  15. 

Cidarile«  florigemma  Phux.  Y.  I,  127,  187;  p1.  3,  f.  12  und  (Sts- 

ehfln)  f.  13. 
Cidarites  Blumenbachit  Gf.  Versteio.  I,  117,  t  39,  f.  3;  -*  Tnorm. 

25;  —  Mirr»T.  Bair.  28;  —  Mpidlsl.  Alb.   IS;  —  Bitoifii  bei  Schost. 

im  Jb.  1888y  14»,  140;  18H5,  145;  —  Waivg.  ib.  t888^  73. 
CidarinBlumenbacbii  Ao,  188S  i.  iVsm.  Neuch.  /,  188;  Bekfm.Stüi. 

11,  57,  t.  20,  f  2-7>  —  Ao.  et. Des.  Edimod,  27;  —   Morr.  GiI.  40; 

—  RoMG.  i,3h.t846y  302,  304;  —  Zbuschn.  das.  i^-ir,  157,  168,409; 

—  Marc.  Sei.  108;  —  d'O.  Proir.  381. 

Stacheln :  ^ 

Cidaritea  e longa tus.  Robm.  OoI.  I,  27,  t  1,  f.  14,  21.  ^ 

Fartelas. 

Cidaris  Parandieri  Ag.  CaL  lo;  Bdi.  8mi9.  Ity  58,  t.  20,  f.  1. 

Var,  minor» 

Cidaris  craeifera  Ao.  Cef,  10;  Sek.  9mie.  itf  Ol,  f.  21»  f.  1—4. 


141 

Die  fSlnf  F&hlergtag^  fchnal,  btndfSnnig,  bognig,  aus  Je  iwei 
Do|ipelfeUien  von  Poren  battehendl  SUchelwanen  abwechselnd  7 
ud  6  ia  einer  Baihe ,  mit  gestrahlten  Gelenk  Fttchen ;  die  Felder 
dämm  elliptisdi,  tief,  nahe,  an  einander  grenxend.  C.  florigemma 
acheint  gana  gieieh;  Jedoch  {ibt  die  perspektivische  Ansicht  in  der 
Zeichnung  eine  Wann  in  jeder  Reihe  weniger  an,  die  grösseren  Sta- 
cheln fut  slielnind,  körnig  und  tUchelig  gerippt,  mit  20—25  Rip- 
pen nnd  mit  kurien  glatten  Stielen.  Das  normale  Vorlrommen  in 
DeuiBckianä  ist  ebenfalli  im  Coralrag ;  aber  auch  in  Oxford-Bildung 
in  mramken  (IWiriMM,  Muggendprf) ;  —  Schwaben  (Coralrag  von 
AWfAeim);  —  der  Sekweitz  (nach  Rominoir  im  Koralieo-Kalke 
ü^  Aber  dem  Terrain  k  chaUles  und  nur  durch  Irrthum  in  diesem 
litiit;  au  I Basels  SoMhwm  und  ! Biber iiein  im  Aargau;  lu 
Porremirmf  in  Oxford-Thon) ;  —  KYf.'Deutschlandi  (im  obem 
Coralrag  am  !SpU%hui  und  am  Qatgenberg  bei  HHde$keim,  am 
LiMdener  Berg,  in  Binieln,  Delligsen,  HoheneggelBen  u.  s.  w., 
im  Roiiergrund  bei  Duingen;  dann  bei  Oo$lar);  —  in  Polen  (im 
ontem  lliejle  dea  weissen  Jurakalkes  an  der  Weichiei  bei  Thoren); 
—  ßirankreieh§  (in  Oifordien  xu  Be$an^on,  Doub$,  zu  Troutiiiet 
XU  Drofee  im  Yomif-Dept.,  zu  Si.  MaixeiU  im  Dept.  Deux-Sivreg, 
XU  FerAoi»  St.  Mikiel  o'O. ;  in  Corallien  zu  Salins,  Marc.)  ;  —  und 
Engianä$  in  Korallen-Oolith  xu  Malton  in  Yorkahbre  und  xu  Calne 
in  Witihire.  Ob  die  unter  demselben  Namen  (C.  Blumenbachi) 
aulj^efuhrten  Stacheln  im  Liaskalke  Bagreuth$  (Theta,  Pretzfeld) 
und  Schwabena  iJNeuhauBen,  IViBgoldingen)  wirklich  daxu  ge- 
hören, n&ssen  apitre  Untersuchungen  entscheiden,  wie  {U)er  die  In 
der  Formation  critia'juraaique  Voltz  bei  INeucttdteL 

B«    Die  Stachele  nur  alleia  bekannt 
4.  Cfdnritf  ginndifera  («,  278).  Tf.  XVII,  Fg.  2. 

ScnnöTsa  Eialeit.  17,  t.  i,  f.  7;   —    Lbskb  bei  KLSirr,  t.  33,  f.  A— 1;  — 

Booao.  PSlrif.  pl.  54«  f.  36X^304;  —   Lang  iafii.  fg.  p.  127,  f.  1,  2; 

—  KeraaR  Verstein.  II,   Tf.  £vi,   Fg.  1— 8;   —   Parri]<is.  ilsm.   iilj 

pL4,r.  11. 
Cidarifea  glandiferas  Goldf.  Petrf.  I,  1X0,  t.  40,  f.  3;  —  Thurm. 

SS ;  —  Ml'ifiT.  Beitr.  T,  106. 
Cid«rifl   glaodifera  Ao.  i.  Mim.  Neueh.  I,  188;  Eehin.  Siit«#.  /I, 

76,  t.  21a,  f.  0;  ^  Ao.  Des.  Kekin.  30;  -  Si>m.  i.  Jb.  1844,  610. 

Die  Stacheln  eiförmig,  körnig  gerippt,  die  40— 50  Rippen  sich 
nach  beiden  Enden  hin  an  Zahl  YOrmindemd  und,  etwas  schwächer, 
meistens  auch  iiber  den  kurxen  Stiel  hcrablaufend.  —  Vorkommen 


142 

im  Coralrag  Bayern»  {Attdwrf,  oberer  Coralrag  von  Kehlhfim)\ 
Württemberg»  (Nattheba^  und  Oiengen) ;  Im  Jura  der  SeäweUz 
und  Frankreich»  (im  weissen  Jurakalk  in  Ba»el;  im  Oxford-Tbon 
[  ]  £u  Porrentrup;  am  3foht  Terrible;  im  Coraliien  tu  Sailm); 
—  in  der  Grafscbafl  Nizsui;  ^^  auf  sekundirer  LagerstiUe  in  den  F 
Bohnerxen  der  Württembergiihen  Alp  su  Melchingen. 

HemicidarU  Ao.  1840.  u 

■  .  \» 

Familie  der  Cidarilini.    Kreisrund,  oben  gewöhnlicb  flach,  seHea 
etwas  kegel'g.     Fühler  Poren  einpaarig.     Puhler-Felder  Khmal,  mit  | 
kleineren  Warxen   als   die  Felder   zwischen   ihnen,   besonders   nach  r 
unten  hin ;  xuweilen  auch  nur  mit  kleinen  Hörnchen  besetzt.   Grosse  I 
durchbohrte  und    gekerbte  Warzen    auf  den  ZwischenfühlerFeldem 
tragen  keulenförmige   und  glatte  Stacheln.    *Mund  gross,  mit  liefen 
Einschnitten  in  seiner  Einfassung.    Durch  die  etwas  breiteren  Fühler- 
Felder  mit  Wärzchen   und   die  Mund-Bfnschnitle  von  Cidaris   ter- 
schieden. 

Arten:  25,  alle  fossil,  Vom  8t.  Ca»»ianer  Muschelkalk  an  bis 
in  die  weisse  Kreide ;  16  davon  in  den  Jura-ScMcbten  (la)  zwischen 
Lias  und  Kimmeridge-Thon. 

Heralcidarls  crenularis.     Tf.  XVIP,  Fig.  4abcd  (n.  Ao.}. 

Cidaris  mammillata  Leskr  i,  Kr.Biiv  Ech.  124,  1S5. 

Scolopendritcs  Mrrc.  Melallot,  (1716)  312,  t.  1,  3,  5. 

Walch  und  KnoRR  II,  i,  t.  E  it,  f.  4. 

Echinite  miliairp  Bouao.  MlH^.  76,  t.  52,  f.  344,  347,  348. 

Ecbinitea  globjilatas  Scblth.  i.  Jb.  18i9^  68$  Peirfk.  I,  314. 

Echinus  globulatoa  Schltu.  Ver^  7. 

Cidaritcs  crennlaris  Lk.  IliU.  Uly  59;    —    Gf.  Petrf.  I,  122,  t  40, 

f.  6;  —  Grat.  Owr».  85;  —  Qv.  Wfirlt  535;  —  Roa.  Ool.  1,  25. 
Diadema  crenalaris  DbbM.  Bek,  313. 
?Echinu8  crenulatus  Scblth.  Vers.  7. 

Cidaris  intermedia  Flbmg.  BrU:  An.  478  (Park.  Mtm.  llif  t.  I,  f.  6). 
Hemicidaria  crenulariii   Ac.  (Ifod.  6b,  Ml4,  M31;  M36;  P63);  Cir. 

0;  Beh,  Suii.  //,  44,  t.  18,  f.  23,  24,  t.  10,  f.  4-6. 
V»r.  mit  sablreicheren  kleinen  Wirscbea  awisebon  den  Inlerambulacral- 

Warzen. 
Hemicidaria  Lucieosia  n'O.  Pr»dr'  I,  3S0. 

Schale  sehr  hoch,  wenigstens  so  hoch  als  breit,  etwas  kegel- 
förmig, mit  grossem  sehr  stark  eingeschnittenem  Munde;  Fühler- 
Felder  etwas  wellenförmig,  unten  mit  ^iel  grosseren  Stachel- Warien 
ab  neben  und  oben.    Basis  der  Warfen  sehr  hoch;  S—'S  in  einer 


I 

I 

I 


148 

Vertical-Reihe.  Stacheln  «ws^rordentHch  groM,  keulenförmig,  längs- 
itrei6g.  Du  unpaare  Ovarial-Täfelchen  etwas  grösser  als  die  4  an- 
dern and  von  schwammigeni  Ansehen,  diese  fein  gekörnelt;  die 
Oceilar-Tafelchen  iiberragen  im  Umfange  deren  Winkel  nicht«  — 
Torkoonieii  im  Korallen-Kalke  Bannoten  (im  oberen  Coralrag  Hob. 
am  KneM  bei  Hildesheim,  am  Süntel  Lei  Fallenleben) ;  Wltrt- 
tembergg  (Coralrag,  b^  Qu.);  des  Schweiizeriichen  und  des  jF^on« 
xöaheken  Jkra't  (im  Terrain  ft  chailles  An.);  Frankretch$  (im 
Oifordien  lo  Draye$^  la  Chatel  Cemoir  im  ydmte-Df p(.,  Heaanf  i»fi, 
Commerz;  im  Corallien  xu  la  Rochelle,  xu  Smdce-aux-BoU  im 
Jrtfemien-Dept. ,  zu  SL  Mihiel  im  Meuie-  und  zu  Vi/foiia?  im 
CAIe  cf Or-Dept. ,  d'O.;  zu  Salins  und  Beaonfon,  Marc);  aber 
auch  im  Forest  marble  »^  Ao.,  Bathonien  d*0.  ,  Frankreichi  (als 
H.  Lucienais,'  zu  Lue,  Rantille  und  Langrune). 

Aeroctdarts  Ag.  1840. 

Cidaritini.  —  Schaale  etwas  kegelförmig,  dick.  Fuhler-Felder 
bat  so  breit  als  die  dazwischen ,  und  in  ihrer  ganzen  Höhe  mit 
grossen  durchbohrten  und  gekerbten  Stacbelwarzen  Tersehen.  Am- 
bolacral  Warzen  auf  der  Basis  mit  Sutur-artigen  Linien,  welche  den 
Interambulacral-Warzen  fehlen.  Poren  einpaarig.  Jedes  paarige 
Genital-TSIelchen  mit  einer  grossen  durchbohrten  Warze.  Mund  sehr 
gross,  aber  mit  nur  schwach  eingeschnittenem  Rande.  Stacheln  gross, 
zylindrisch,  glatt.  Nur  das  folgende  Genus  besitzt  noch  die  Ge- 
nital-Warzen. 

Arten:  4,  fossil,  vom  Unteroolilhe  bis  zum  Coralrag  v^breltet. 

Acrocidaris  formosa.  Tf.  XVIP,  Fg.  5abc  (n.  Ao.}. 

Acrocidaria  fornos«   Ao.  IToii.  no.  Q90;    Csl.  9;    Eeh.  8ms.  I/»  39» 

t  14,  r.  10—11. 
Vmr,  wdnor. 
Acrocidaris  nnaor  Ao.  Cai.  9;  Eck.  SuU.  IJy  30,  t.  14,  f.  7—9. 

Die  Stachelwarzen  der  Fühler-Felder  sind  nui*  wenig  kleiner  als 
die  dazwischen,  aber  viel  undeutlicher  gekerbt;  die  Warzen  der 
paarigen  Genital-TSfelchen  von  gleicher  Beschaffenheit  wie  die  übri- 
gen and  eben  so  durchbohrt,  das  unpaare  nackt  und  grösaer  als  die 
anderen  (Fg.  de  stellt  einen  Stachel  von  A.  nobilis  dar).  Vorkom- 
men im  oberen  Theile  des  oberen  Korallen-Kalks,  Sequanien  ^9, 
im  Jura  von  Neuckdlel  {Sl.  Sulpice  und  Chaux  de  Fonds) 
und  Saline;  dann  in  der  Grafschaft  Nizza  {SL  Pone). 


144 

AcropeltU  Ao.  1847. 

Cidaritlni.     Unterscheidet  sich  nur  dadurch  TOn  voriger  Sippe, 
dass  die  Stachelwarzen,  auch  die  auf  den  Genital  Täfelchen,  undurch- 
bohrt   und   ungekerbt  sind;    aiich  ist  der  Afterschiid   von  Genital-    \ 
und  Ocellar-Täfelchen  ansehnlich  grösser. 

Art :  eine,  fossil ,  im  Coralrag  von  Angoultn  bei  la  Roehelle. 

Acrupeltis  aequituberculata.  Tf.XVIP,Fg.6ab(D. Ao). 

Acropeltit  aequitaberculata  Ao.  et  Dbm,  Beh.  80,  t.  IS,  f.  7t  8. 

AcrosaletUa  Ag.  1840. 

Salepini.  Scheitel  -  Schild  massig  gross,  aus  5  Genital-,  5 
Ocellar-  und  1—2  Supranal-Tifelchen.  Suchelwarzen  gekerbt  und 
durchbohrt. 

Arten:  5,  fossil,  vom  Forest  marble  bis  Portland*Kalk. 

Acrosalenia  spinosa  Ao.  Des.  Ech.  40.  Tf.XVlP,  Fg.  7a— g 

(n.  Ao.). 
a.  AcroiaUnim  spinotm  Ag.  Mad.  M84,  M87;  Cbf.  9;  Brh.  SW#.  iit 

30,  t  18,  f.  1-5;  -  D*0.  Proir.  320. 
fl.   Var.  w^jori  Ac.  Mod.  Rso. 
y.   Var,  UievU: 

Acrotmieoia  laevit  Ag.  Mod.  Pl2;  Cmt,  p.  0. 

Var.  a  im  Forest  marble  von  /«uc,  Roiwille  und  Chatel  Cen* 
ioir ;  im  Ozford-Thon  von  Oravelotte  bei  Metz ;  var.  y  im  Kel- 
loway-Fels  von  Mar  ollen  bei  Mamers, 

Dtadema  Grat  1835. 

Echinini.  Kreisrund.  Gekerbte  und  durchbohrte  Stachel^arzen 
stehen  auf  den  Ambulacral-,  wie  Interambulacral-Feldem ,  letzte  in 
2  oder  4  Reihen.  Stacheln  walzig,  geringelt,  sehr  lang.  Mund 
gross,  ohne  Randeinschnitte. 

Arten:  53,  vom  Lias  bis  In  die  jetzige  Schöpfung,  im  Unter- 
jura am  häufigsten  (24),  und  von  da  an  abnehmend. 

Diadema  subanguUre.  Tf.  XVIP,  Fg.  Sa— f  (n.  Ao.). 

Cidarites   tubaofcularis   Gf.  Petrf.  I,  132,  t.  40,  f.  8,    —   Thorm. 

Port.  13;  ^   MoMM.  CaL  60;  —  Rueh.  Oul.  26,  t  1,  f.  20;   —   Qo. 

Wuijt.  535. 
Diadema  «obanfculsre  Ag.  Mod,  MOt,  S8i;  i.  Utem,  Neueh.  /,  180; 

Cai,  8;  Beh,  Suiu.  11^  10,  1. 17|  f.  2i— 25;  -*  Miac.  8al  108;  —  d'O. 

Prodr.  iJt  27. 


145 

Diplopodim  lobangaUre  M'Cor  ^  Jb.  1849^  762. 

Diadema  aalcata»  Ao.  Mod,  X46;  Csl.  p.  8;  —  ?Siiaf.  Nim.  67,  71, 

t  s,  r.  11— la. 

Flachgedrückt,  rundJich  fünfeckig,  mit  groMem  Munde.  Die 
grossen  Stachelwarien  bilden  auf  den  Interambulacral-Feldern  swei 
Reihen  nahe  an  den  Grenzen  der  AmbuJacral-Felder ;  kleine  yon 
iweierlei  Grösse  stehen  überall  um  die  grösseren;  aber  nur  ausser* 
halb  der.  grossen  Interambulacral-Reihen  und  ganz  dicht  an  densel- 
ben ordnen  sie  sich  einigermassen  noch  in  je  eine  unscheinbare 
Reihe;  die  Poren-Gange  bestehen  oben  aus  doppelten,  unten  aus 
mehrfachen  Paaren.  Unsere  Abbildung  gibt  die  Ansicht  a  von  unten, 
b  Ton  der  Seite,  c  ein  Zwischenfühlerfeld,  d  ein  Fühlerfeld,  e  eine 
Stachelwarze,  f  ein  Stachel.  —  Vorkommen  im  Rörallen -Kalke  WUrV- 
iemberg^  (Coralrag  von  Sirchingen),  Frankem  (Muggendorf),  — 
im  Terr^  k  chailles  (Ao.)  der  Schtoeitz  {Birs-Thalj  Weiisen- 
s/tfiit,  Blochmond),  Frankreichi  (im  Gorallien  von  SalinSy  ile  deRe^ 
Narmandie);  —  im  Gorallien  der  Grafschaft  Mz%a;  —  auch  im 
Forestmarble  der  Normandie^  Ao.  —  Doch  d*Orbiony  zerlegt  diese 
Art  noch  in  mehre  nach  dem  geologischen  Vorkommen. 

Dtptapodia  S[ac€.  1848. 

Unter  diesem  Namen  scheidet  M*Cot  diejenigen  Arten  ans  Dia« 
dema,  deren  Poren-G&nge  oben  aus  2,  mitten  aus  1  und  unten 
aus  3  Poren-Paaren  bestehen,  und  behält  in  jener  Sippe  nur  die 
Arten,  vrelcheeln  Paar  in  der  ganzen  Höhe  der  Fühler-Gänge 
haben.  Er  bezeichnet  ausser  Diadema  subangulare  (s.  o.)  noch  eine 
neue  Art  als  zu  Diplopodia  gehörig.  Indessen  hat  Aoassiz  diese 
Verschiedenheiten  vrohl  gekannt ,  und  man  findet  in  seinen  Abbil* 
düngen  noch  eine  breitere  Anzahl  —  virelehe  alle  den  Oolithen  an- 
zugehören scheinen  — ,  die  denselben  Charakter  tragen  (Jb.  1849,  762). 

Glyptiats  Ag.  1840. 

Echinini.  Rund,  niedergedrückt.  Einfache  Doppelporen  in  der 
ganzen  H5he  der  Reihe.  Auf  den  Zwischenfühler-Feldern  stehen 
statt  eines  Theiles  der  grossen  Warzen  unregclmässige  Erhaben« 
heilen,  ivelche  der  Oberfläche  das  Ansehen  von  Rildhauer- Arbeit 
geben.  Die  Ambnlacral-Felder  dagegen  haben  regelmässige,  doch 
imdarchbohrte  und   nngekerbte   Stachel -Warzen.     Genital -Apparat 

Broa«,  Lclhica  stogttMÜM.   3.  AnS.  111.  10 


146 

sehr  gross   und  regelmässig.     Mund  iveit,   mit   nur   lileioen  Rioid- 
Einschnitten. 

Arten:  4,  woiron  2  im  Korallen-Kalk,  1  in  Kimmeridge-BUdang, 
1  in  weisser  Kreide. 

1.  Glypticns  li!erog;lyphioas.      Tf.  XVII,  Fg.  4ab(V4^}. 

BoüRG.  Petrf.  pl.  Sl,  f.  377. 

EchiDit  KNoim  Verstein.  IT,  i,  Tf.  Eii,  Fg.  3. 

Echinus  torenmaticut  (Lbskb)  Morst,  in  iiii,i  «-  Hartm.  Katal.  13. 

Echinites  ci&teoatns  ScHLiym.  i.  Jh,  1818,  VlI,  66. 

Cidarites  assalatojs  Mbrian  tfi  lUi.  et  eoiteei,  , 

EchiDos  hierogljrphicus  Goldf.  Petrf.  I,  i26,  t.  40,  f.  17;  —  Thorm. 

25 ;  —  Er.  Leih*  a,  279 ;  —  DssM.  Ech.  292 ',  —  RoMO.  i.  Jb.  1848, 

302,   304. 
Arbacia  hi'erogljrphica  Ao.  i.  Neueh.  /,  190. 
Glypticus  hieroglypliicos  Ao.  Mod,  Q86,  Q96;  Cki,  13;   i.  Heivei. 

IV,  96,  t  23,  f.  36-39;  —  Marc.  SaL  109;  —  d'O.  Prodr.  II,  26. 
Var. 
Glypticns  qoercioos  Ao.  Jfoif.  X95;  Cif.  13. 

Die  unregelmässigen  Erhabenheiten  der  Interambulacral-Felder 
beschränken  sich  ganz  auf  die  obere  Seite,  %o  dass  unten  etwa  X 
regelmässige  grdssre  Warzen  in  jedem  Felde  übrig  bleiben.  Die  Am- 
bulacral-Felder  sind  sehr  schmal;  keine  Furche  in  der  Mitte  der 
Interambulacral-Felder  abwärts.  Fg.  4a  Ton  der  Seite,  b  Yon  oben 
mit  dem  After.  Findet  sich  im  Korallen-Kalke  WürttHnbergs  (Coral- 
rag  von  Heidenhehnt  Sirchingen);  —  Bayemt  {RegenBkmtrg, 
Thumaa);  —  der  SchweUz  (nach  Rominoer  im  Korallen-Kalke 
»9  Q[,ef .  dem  Terrain  ä  chaillcs  und  nur  durch  Verwechselung  in 
diesem  zitirt,  zu  ! Batet,  SoMhum;  —  im  oberen  Theile  des  Oz- 
ford-Thones  [?]  im  Porreniruy);  —  Frankreich$  (im  Gorallien 
zu  Besafi^on  im  Dou6t'Dept. ,  zu  Champlitte  im  Haut  Sacne-f 
zu  Satins  in\  Jura-,  zu  Puiseux  und  Sautee  im  Araennen-, 
.au  Tonerre,  Chätet-Censoir  im  Yanne-,  zu  DancUlert  im 
Meuse-Depi.). 

PolycyphuH  Ag. 

Echinini.  Klein ;  einförmige  Warzen  auf  der  ganzen  Oberfläche ; 
Mund  gross,  fünfeckig;  —  Poren  in  dreifachen  Paaren  schiefstehend 
und  hiedurch  allein  von  Arbacia  irerschieden. 


^    Die  Ziffer  4  ist  auf  mehren  Abdrficken  der  Tafel  auigeblitbea. 
Die  Figur  steht  zwischen  Fg.  3  und  6.  a 


147 

■ 

Arten:  5,  kmH,  woton  8  in  uotorem  Jankalk,  1  in  wdatef 
Kreide. 

Polycypbns  nodalosns.  Tf.  XVIP,  Fg.  9ab. 

Echiiias  Bodaloiai  MS.  i.  Goidp.  PtCrf.  I»  195>  t.  40,  f.  16;  —  14. 

JTed.  X70,  M43,  Mes»  Sl;  CbL  p.  12;  —  DutM.  Eck.  292;  —  Roiig* 

i.  Jb.  184S,  S04. 
Arbacia  nodolo«a  Ao.  i.  Semeh.  /,  190. 
Poljcjrpbos  nodolosot  Ag.  et  Dbs.  Eck.  57;  d'O.  Proir,  319. 

Form  erst  zylindruch,  oben  balbkugelförmig  abgerundet,  unten 
flach;  die  Warzen  nächst  der  Basis  viel  grösser;  Interambulacral* 
Felder  durch  eine  Mittelfurche  zweitheilig,  in  jedem  Theile  bis  6—7 
Warzen-Reihen.  Die  Poren-Meridiane  unten  nicht  viel  breiter  als 
oben  oder  aussen.  Vorkommen  im  Polypen-KallLe  (Bathonien  n^)  von 
EoMtiille  und  Luc  (Ao.);  —  dann  im  Jurakalk  zu  Bayreuth,  — 
und  im  eigentlichen  Korallen-Kalke  »^  der  Schweitz  (Romo.). 

Pedtiia  Ao.  1840. 

Echinini.  Plattgedr&ckt,  mit  kleinem  Mund,  und  schwachen  Rand* 
Einschnitten.  Drei  Paare  schiefer  Poren.  Stacbelwarzen  durchbohrt 
und  gekerbt  wie  bei  Diadema. 

Arten :  6,  wovon  5  im'  unteren  Jurakalke  (n),  1  in  Kreide. 

Pedina  snblaevis.  Tf.  XVI1^  Fg.  lOabc  ^n.  Ao.) 

Pedina  toblaevis  Ac.  Moi,  Pl4,  ¥30;  Eck.  Suis,  iiy  34»  t..l5, 
f.  8— 13;  —   Ao.  et  Des.  66;  -  Marc.  8mL  108;    —    d'O.  Proir.  379. 

Diadema  Biicroeoccon  DisM.  Kek.  314. 

Pedioa  aipera  Ao.  .Hod,  X35b,  Q88,  QlOO;  Cal.  O;  Eck.  8uU.  11^ 
34y  t  16,  f.  8-13. 

Pedioa  oroata   Ao.  Moi.  QlOO;  CaL  9;  Jfe*.  SuU.  //,  16,  t  IS,  f.  7. 

Pedina  rotata  Ao.  Mod.  Q88;  Cml.  9;  Eck.  Sui9.  1^  86,  t.  16,  f.  4-6. 

Flachgedrückt;  Mund  klein,  schwach  eingeschnitten;  die  Sta- 
cbelwarzen zweiter  Ordnung  nicht  ganz  klein  und  auf  den  Interam- 
bulacral-Feldern  mehre  Reihen  bildend.  Im  OzfordThone  des  Ber- 
ner und  Neuchateier  Jura*$  und  im  Deubi-Depi.;  im  Korallen- 
Kalke  (Terrain  k  chaiJles)  von  Bafel ;  im  Oiford-Thone  von  DroffeB 
im  Yoiine-Dept.  d'O.  ;  im  Coraihen  von  SMtu,  Jtira-Dept,  Marc. 

■ 

Pygaster  Ao.  1834. 

Echinoneini.  Kreisrund,  flachgedrückt,  zuweilen  etwas  kegel- 
förmig. JHund  lOseitig.  After  sehr  gross,  auf  der  Oberseite,  und 
luweilen  den  ganzen  Raum  zwischen  dem  Genital-Apparat  usd  destt' 

10* 


148 

Hinterrande  einnehmend.   Stachelwarzen  durchbohrt,  gekerbt,  in  «ehr 

■ 

regelmässige  Reihen  geordnet. 

Arten:  12,  alle  fossil,  10  im  untern  Jurkalke,  2  im  Grunsand. 

Pygaster  patelllformis.     Tf.  XVn^  Fg.  12abc  (n.  Ao.)« 

Pygaster  patellirormis  Ao.  Mod,  Q20;  Cat.  p.  7;  Eck.  SuU.  1,  82, 
t.  13,  f.  1—3;  —  Dm.  Galer,  78,  f.  11,  f.  11—13;  —  Ao.  et  Dm.  Ee*. 
86;  —  d'O.  Prodr,  liy  26. 

Ganz  iLteisrund ,  flach ;  der  Scheitel  breit  gewölbt ;  die  Grund- 
fläche vertieft;  der  Afler  birnförmig,  die  Warzen  grösser  und  we- 
niger zahlreich  (als  bei  P.  laganoides,  wo  der  After  wenig  verlän- 
gert ist).  Vorkommen  im  Kimmeridge-Gebilde  bei  Lmtffen  im  Btrt- 
Thale  der  Schweiiz,  und  zu  Saulce-aux'bois  in  Frankreich. 

,    Uolectyptts  Des.  1847. 

Cassidulini.  Form  kreisrund,  kegel- oder  Sist  kegel-förroig;  Mund 
lOseitig;  After  sehr  gross,  in  oder  unter  dem  Rande  und  zuweilen 
fast  den  gameen  Raum  zwischen  Mund  und  Rand  einnehmend ;  Stachel- 
Warzen  durchbohrt,  gekerbt  und  in  regelmässige  Reihen  vertheilt. 
Vier  Genital-  und  5  Ocellar-Täfelchen  bilden  einen  Ring  um  den 
Madreporen-förmigen  Körper  im  Scheitel. 

Arten:  16,  fossil,  in  der  Jura-  und  Kreide  Periode ;  11  im 
untern,  1  im  obem  Jurakalke  (n  und  o). 

1.  HolectypuB  depressus.  Tf.  XVII,  Fg.  Sab. 

Echinites  deprestot,  Lbulb  bei  Klein  p.  164,  t  40,  f.  5,  6. 

BnccKn.  Bm.  t.  22 ,  f.  G,  H. 

Kdndm.  Rar.  t  6,  f.  12. 

BneyeL  meih.  pl.  oui,  f.  7,  8,  cliii,  1,  2. 

KnoRR  Verttein.  II,  180,  t  £u,  f.  6,  7. 

Echioos  depresiut  Lm.  ed.  Gmbl.  p.  3182. 

Echiuites  depregsus  Lbskb  ia  KLEin  Ech.  164»  t40,  f.  5,  6. 

Echinites  orificiatus  Schlth.  Jb.  181S,  VII,  69;  Petrfk.  I,  317. 

Galfrites  depressus  L«mk.  Bist.  Itl,  2i;  —  Gf.  Petrf.  I,  120,  t.  41, 

f.  3;  —  Volte  60;   — .    Hartm.  Kalal,  43;    —    Munst.  30;    —    Thurbi. 

Porr.  28,  32;   —   Tuirr.  8,  10;  — ^  Phill.  Y.  I«  127,  134,  144,  pL  7, 

f.  4>  —  M^DLfiL.  Alp  16;  —  Wano.  i.  Jb.  1881,  71,  75;  —  MSükt.  ib. 

lS34y  135;  —  DB  LA  BcciflE  iu  Philos.  Mag.  VII,  341 ;  —  WooDW.  Sjn. 

7;    —  ^r.  Leth.  a,  280 ;  —  Qu.  Wurtt.   535;   —   Romg.  i.  Jb.  184$, 

289;  —  Buch  Jura  70  (fion  Brgn.,  fion  Koch  Du.). 
Echinoneus  orificiatus  Holl  382. 

Galeritet  radiatos  VALsnc  in  Bneifci.  m^ih.^  ExfUe.  tak,  163^  f.  1—2« 
Bchi  naa  Nivernenaia  Dpiu  i.  DhL  iMf.  •  •  •  ?  * 


149 

DiaeoidcA  depreiaa  Ao.  Mod.  P38,P47,  R49;  i.  Mewn.  Niauk.  h  88; 
Cmi.  p.  7;  fffi.  8wU.  i,  88,  t.  13^  f.  7-13;  —  Dbsor  £r«ler.  65  (}Nir#)| 
t  10,  f.  4—7,  12;    —    Gbbbblt  i.  Jb.  ISdS^    150>    —    Makt.  i.  Jb. 

1850y  721. 

Holectjpot  deprettui   Des.  i.  Ag.  et  Des.  Ech^  87;   —   d'O.  Prodr. 

I9  310;  —  Marc.  SbI.  89. 
Holectjput  aotiquos  Dbs.  Ech.  87. 

Fg.  a  ze'gt  eio  Exemplar  ifon  der  Seite,  b  voo  unten.  Halb- 
kugelig-kegelförmig ;  Scheitel  mit  einem  kleinen  Genital  -  Schilde ; 
Gmndfliche  vertieft ,  Mund  lOvinkelig,  breit  eingeschnitten.  Die 
Wirzchen  feinkörnig,  nicht  reihenstandig,  unten  stärker;  After  sehr 
gross,  länglichrund,  über  die  Hälfte  des  Raumes  vom  Rande  bis 
inm  Munde  einnehmend.  (Unser  Exemplar  von  Basel  hat  weniger 
»ber  grössere  Warzen  ^auf  der  Grundfläche,  als  das  bei  Desor,  auch 
einige  schiefe  Höckerchen  daselbst,  wie  H.  arenatus***.)  Ist  ver- 
breitet vom  Coralrag  bis  in  den  oberen  Oiford-Thon  und  (wenn 
dieselbe  Art)  noch  tiefer.  Die  von  Drjor  in  den  von  Agasbiz  und 
Dksor  dargestellten  Formen  als  acht  anerkannten  Abbildungen  sind 
nach  des  ersten  Versicherung  aus  Polypenkalk  der  Normandie,  und 
doch  geben  später  beide  gemeinsam  nur  den  Corallion  als  Fundort 
dieser  Art  an.  v.  Buch  gibt  die  Art  bezeichnend  an  für  den  obem 
Jura.  Im  oberen  weissen  Jurakalke  mit  Homstein-Nieren  in  der 
Oberpfalz  und  Franken  (IGrumbach  bei  Amberg,  Thumau, 
Streiibergt  Muggendorf,  WUibaldsberg  bei  Aichstedt);  —  der 
Schweitz  (nach  Rominokr  im  Äquivalente  der  Würitembergischen 
Braunen  Jura-Glieder  d,  s  =  >^'*®;  zu  IBatel  in  den  oberen  Lagen 
des  bunten  Mergels  Mer.,  s.  unsere  Abbildung,  zu  Muttenz^  am 
Randen,  im  Haupt  Rogenstein,  B^  des  Aargau* 9 \  im  Oxford-Thon 
von  Porreniruy);  —  in  Württemberg  (im  Coralrag  Qu.  voit  Ba- 
iingen,  Urach);  —  in  Hannover  (über  Oxford-Thon  am  Töfijes* 
berg);  —  in  Frankreich  (im  Coralrag  bei  Metz;  im  Oxford« 
Gebilde  von  Vicoin  und  Chauffour,  Sarthe,  von  Alen^on,  Bau- 
logne,  Mamert,  Chätillon-mr-Seine ,  von  Latrecy  in  Haute' 
Jlfarite-Dept. ,  von  Ferriere-letSecy  und  Perng  le-grand  an  der 
06ent  Saone;  im  Bathonien  von  Ranville,  der  Normandie  und  von 
NatUua  kn  ^Itn-Dept;    in   den   unlern  Jura^Schichten   der   beiden 


*  Darch  Hervorhebang  ähnlicher  kleiner  Merkmale,  wie  Dpson  und 
A«ASS»  beoDtiteo,  werden  sich  aus  den  ehemalifcen  Galerites  depressus 
noch  viele  Arten ,  fast  för  jeden  Fandort  eine,  noterscbeiden  lassen. 


150 

AAetn-Depariemente ;  -^  in  Eiigland  (in  Calcareous  grit  und  Com* 
brash  Yon  Scarborough  und  Coralline-Oolith  von  Malten  in  York- 
ihire,  Phill;  im  Cornbrash  von  Trowbridge  an  der  Wiit$hirer 
Eisenbahn). 

Indessen  unterscheiden  Agassiz  und  Dksor  neuerlich  {Ech.  87) 
einen  H.  antiquus  (Galerites  antiquus  Dfr.  parit  Discoidea  depressa 
Ao.  i.  Act  HelteL  HI,  t.  6,  f.  7-9;  Des.  Gal4r,  l.  10,  f.  8—11)  ' 
mit  weniger  zahlreichen  und  grösseren  Stachclwarzen  besonders  auf 
der  Unterseite,  aus  den  Mafnes  Vesouliennes  (n^)  des  Bemer  und 
Französischen  Jura'Sy  der  jedoch  nach  Mahcoü  g&nzlich  in  den 
▼origcn  übergeht,  wie  auch  Desor  {Gal&r.  66,  67)  noch  kurz  yor- 
her  bestimmt  versichert  hatte,  beide  nicht  unterscheiden  zu  können; 
und  d*Orbingv  scheidet  eine  Form  des  Corallien  wegeii  etwas  ab- 
weichender Stellung  der  Wärzchen  als  H.  corallinus  {Prodr.  11, 
26)  aus.  Es  wird  nun  weiter  zu  prüfen  seyn,  ob  nicht  noch  ein 
Theil  obiger  Citate  und  Fundorte  zu  andern  Arten  verlegt  werden 
müssen,  wie  zu  H.  Mandelslohi  aus  Coralrag,  zu  H.  arcnatus  aus 
Ozford  u.  8.  w. 

HyboelyptiM  Ao.  1839» 

Cassidulini.  Form  ausgebreitet,  flachgedruckt,  vom  etwas  ver- 
schmälert. After  auf  der  oberen  Seite  liegend  in  einer  radialen 
Rinne.  Stachelwarzen  zahlreich ,  dicht,  durchbohrt,  gekerbt  Fühler- 
Gan^e  getrennt,  so  dass  die  hinteren  sich  nicht  mit  den  vorderen 
im  Scheitel  vereinigen,'  obwohl  sie  nicht  so  weit  wie  in  Dysaster 
auseinander  bleiben. 

Arten:  5,  alle  im  unteren  Jurakalke  (n;. 
Hyboclypus  gibberulns.      Tf.  XVI1^  Fg.  Ha— d  (n.  Des.) 

Hyboclypus  gibberulus  Ag.  Mod,  75,  76;  Oif.  e;  Ech.  Suis,  J,  75, 
1. 12,  f.  10—12;  —  Des.  Oater.  84,  t.  13,  f.  12— U;  —  Ao.  et  Do. 
Bck,  94;  -  GRBstir  i.  Jb.  184S,  150;  —  d'O.  Prodr.  290. 

Form  im  Umriss  etwas  eckig,  vorn  verdünnt  und  ausgcrandet, 
hinten  abgestutzt,  oben  gekielt;  Mund  aus  der  Mitte  nach  vorn  ge- 
rockt. After-Rinne  breit,  am  oberen  Ende  verengt,  tief.  Vorkom- 
men in  einer  besonderen  Schicht  des  Unterooliths  mit  Ostrea  acu- 
minata  und  Discoidea  depressa  in  der  Schweitz;  im  Haupt<Rogen- 
stein  des  Aargau^Sy  Gn, 


181 

NueleoUtes  (Lau)  Aa. 

NudeolittnL  Form  nindlich  Yiereckig,  hinten  breiter  als  Yon^. 
After  auf  der  oberen  Seite,  bald  ganz  oberflächlich  und  bald  in 
einer  tiefen  radialen  Rinne  gelegen.  Mund  fünfeckig,  doch  nicht 
stemfönnig,  ohne  Verdickungen  in  seinem  Umfange,  wodurch  sich 
dann  eben  dieses  Genus  von  Catopygus  und  Cassidulus  unterscheidet, 

Arten:  nur  eine  lebende  in  der  Südsee ,  aber  etwa  36  fos- 
sile, woTon  17  allein  im  unteren  Jurakalke  (n),  18  in  der  ganzen 
Kreide- Periode  vorkommen,  eine  unter-terti&r  ist. 

1.  Nacleolites  scntatns.  Tf.  XVIP,  Fg.  13abc. 


rn^ik.  t.  157,  f.  5,  6. 

NBcleolitts  seulatos  Lk.  HM,  iii,  36;  -  Blt.  i.  Diet.  XXXV,  213; 
—  Ac  Mod.  Xae,  P5,  P8,  Pll;  C«#.  p.  4;  Eck.  Suis.  I,  45,  t.  7, 
f.  10—21;  —  Ao.  et  Dss.  Eck.  05;  —  ?Rob».  i.  Jb.  t8S5,  185;  - 
Fromb.  das.  18S8j  22;  -  Romo.  das.  184$  ^  208;  —  d'O.  Prodr,  378 
(«011  Gf.9  Br.  Leth.), 

Noeleelites  clunieolaris  B».  LetlL'^Sl  (fMrs), 

Spatang^os  depreasofi  Lbsrb  i.  Ktsrit  238>  t.  51,  f.  1—2. 

EchiBites  depressaa  Sohltb.  Petrfk.  I,  313. 

Nttcleolitea  depreasa  Blv.  i.  Diei.  LX^  188  (ßon  M&nst.}. 

Mit  tiefer  Anal-Rinne.«  Dick^  doch  oben  nicht  stark  gewölbt; 
der  Seheitel  etwas  nach  vom  gerQckt,  eben  oder  nach  vom  ab- 
hängig; der  ümriss  mndlich  viereckig,  hinten  breiter  und  etwu 
aosgerandet ;  After  noch  etwas  niher  am  Scheitel  als  am  Hinter- 
rande;  die  After«Rinne  breit  und  tief,  spitz  zulaufend  bis  dicht 
an  den  Scheitel.  Findet  sich  im  oberen  Theile  des  unteren  Jura* 
Kalkes  (»)  und  zwar  nach  AoASsiz  im  Calcareous  grit  von  Trau- 
title  in  yomumdie;  nach  AoAssiz  und  Dbsor  im  Corallien  von 
LaunoU,  voii  Trauville,  den  Vache$  noires  in  Nord-Prankreich 
und  von  Chamsol  im  Houdt-Dept. ,  welche  Orte  aber  d*Orbiont 
alle  zu  „Oxfordien**  rechnet;  eben /so  zu  Shotover  und  Oxford 
in  England,  so  wie  in  der  Schweiiz.  Nach  von  AoASSiz  selbst 
bestimmten  Exemplaren  besitzen  wir  diese  Art  aus  der  Normandie, 
von  Novianl  in  Lothringen ,  aus  dem  obevji  Coralrag  vom  Lindener 
Berg  bei  Hannover  [ob  in  den  N.  planulatus  Robm.  übergehend?}, 
und  in  der  Mitte  etwas  weniger  flach  vom  Canton  Batet.  Auch  im 
BradfordTbon  von  JKatufem  im  Breitgau.  Nach  Romimger  kommt  er 
in  der  Sehweitz  im  Braunen  Jura  in  den  Äquivalenten  von  d  und 
f  (=  »•-*)  vor. 


2.  Nacleolites  clnnienlaris  Ao. 

Echinites  clunico  I  aria  Lhuts  lAlhOfhyl  Brii.  k  (1760),  81,  n.  988. 
Clypeus  clunicalfiri«  (Smith  Foss.  f.  6)   Phill.  Y.  I,  127,  144,  166, 

pl.  7,  f.  2;  —  DB  LA  Bechb  in  Philos,  Mag.  VII,  341. 
?Clypeu8  cuniculariB  Brgiv.  Terr,  takl,  10 ;  —  FiTTOif  8E.  Engl,  352. 
Nucleolites   clunicolaris  Blv.  i.  Diet.  LX ,  188»    —    Ao.  Mod.  85, 

P7,  Q61;  —  Ao.  i.  Neu^h,  I,  186;  —  Ag.  Des.  Beh.  95.   —   MaNt.  i. 

Jb.  1860,  722;  —  MoRRs.  Cat.  55;  —  d'O.  Prodr.  /,  319,  346. 
Nucleua  clunicularis  Thirria  12. 

Nucleolites  s cot a tut  Gf.  Petrf.  /,  140,  t.  43,  f.  6.  ^ 

Nucleolites  Goldfussi  DsM.  Beh,  362:  —  Ao.  Oii.  4.    *'  inie 

Nucleolites  Sowerbyi  Dfr.    i.  Diei.   XXXV,  213;    —    D'sM.  rAc. 

Beh,  358.  I  et' 

Clypeus  Sowerbyi  Ag.  i.  Neueh,  I,  186.  IDbs. 

Echinoclypeos  Sowerbyi  Bi.v.  i.  Diei.  LX,  190.  j 

?Clypeas  dim'idiatus  Phill.  Y.  I,  t.  3,  f.  16. 

Ebenfalls  mit  tiefer  AnalRinne,  und  soll  sich  nach  AoAasiz 
vom  Yorigen  hauptsächlich  dadurch  unterscheiden,  dass  die  Hinter- 
seite vom  Scheitel  an  flacher  als  die  Vorderseite  (statt  umgekehrt) 
abfällt.  Nach  der  GoLDFUS8*schen  Abbildung  würde  femer  die  After- 
Rinne  sich  oberwärts  noch  fern  vom  Scheitel  unmittelbar  und  rund 
um  den  After  schliessen,  statt  spitr  gegen  den  Scheitel  ausanlaufeD| 
«in  Charakter,  welcher  jedoch  durchaus  nicht  dem  von  Aoassiz 
dazu  zitirten  CK  clunicularis  Phill.  ,  aber  wohl  dem  Cl.  dimi^iatus 
Phill.  entspricht«  Agassiz  und  Desor  zitiren  diese  Art  im  Oz« 
fordien  von  Alen^on^  Courgain»  (Sarlhe)  und  im  Polypenkalke 
(Batbonien)  »4  von  Ranville  und  Coulie;  zu  ChaiehCeMoir  im 
Yonne-Dept. ;  im  CaUovien  »^  zu  Courgains  im  5arMe-Dept ;  — 
FiTTON  im  Oxförd-Oolithe  SO.'Englands\  Mantrll  im  Cornbrash  von 
Trowbridge  an  der  Wiliihirer  Eisenbahn. 

Clypetis  (Klein)  Ao. 

Nucleolltini.  Form  scheibenförmig ,  zuweilen  hinten  etwas  schna- 
belartig. Schale  dick.  After  auf  der  Oberseite  in  einer  tiefen  Rinne. 
Mund  mittojständig  und  von  5  Anschwellungen  in  den  den  Interam- 
bulacral'Feldern  entsprechenden  Ecken  umgeben,  durch  welche  allein 
sich  Clypeus  von  Nucleolites  unterscheidet. 

Arten:  8,  alle  fossil,  vom  Unteroolith  bis  Kiromeridge-clay. 

Clypeus  patella.  Tf.  XV,  Fg.  9  a— e  (V^). 

Echinites  Burfordiensis  etc.  Plot.  HUt  Oxan,  91,  92,  t.  2,  f.  9,  10. 
I/ISTSR  Ij&f.  turb,  294,  ftV.  et  fig.  xxva  {fe^  Plot.). 


^  ISS 

H9ncB  Naig.  Nlederdeafsebl.  IT,  t.  zur,  fg.  60. 

ypcofl  flinaatafl  Lbmb  i^.  KLsiif  157,  158,  1. 12;    —    ?Pakk.  Org, 

rem.  il8tZ)^  111,  17,  18,  pl.  2,  f .  1 ;  Oryclol.  123,  pl.  2,  f.  6;  -  Phiix. 

r,  127;  "  DB  LA  Bechb  10  Philos,  Mag.  1880,  Vil,  340;    -    Woodw. 

7;  ^  LoRSD.  i.  Geoh  Trans.  ^,  III,  275. 

leleolites  sinnato's  Leih,  «»  281,  t  15,  f.  9. 

ilcrites  patella  Lamr.  Hist.  III,  23;  .—  Eneyel.  mtik.  pl.  143,  f.  1—2. 

icleolites  patella  Dfm.  im  Diei.  XXXV,  213;  pl.  12,  f.  3>  -  DsM. 

Bdk.  345. 

ihiBOcIypeus  patella  Blv.  im  DieL  LX,  I8d. 

f^u9  patella   Ac.  Mod.  Ql5;    i.  Uem.  Keuch.  /,   186;    Cai.  p.  3; 

Bck.  Suis.  /,  36,  t.  6,  f.  4-6;    -    Ao.  Dbi>.  ßcA.  98;    —    d'O.  Proilr. 

119;  —  Marc.  fiel.  79. 

Iljpeas    SoloduriDos   Ag.  Jtftfd.  P49;    Gri#.   4;   Bch,  SuUs.  /,  35, 

L  5,  f.  1—3;  Ag.  Dbs.  £M.  98;  —  Marc.  Sei,  79;  -  d'O.  Proir.  290« 

Körper  (bei  Fg.  a,  c  and  e  in  halber  Grösse)  kreisförmig,  oben 
eh  halbkugelig  (a),  unten  eben  (c) ;  FQhler-Gänge  lanzettlich,  unten 
Form  breiter  bis  zum  funflappigen  Munde  laufender  Furchen,  aus 
zwei  bis  drei  Reihen  Ton  Poren-Paaren ;  die  Paare  oben  aus  einem 
lern  einfachen  und  äussern  spaltförmigen  Poren  (Fg.  6)  bestehend, 
)  gegen  den  Rand  hin  sich  einander  fast  gänzlich  nähern  und 
rch  den  Spalt  verbinden ;  unten  sind  sie  einfach ,  schief  neben- 
lander  stehend  (Fg.  d;,  nächst  dem  Munde  2—3  Reihen  doppelter 
«ren.  Scheitel  fast  zentral,  etwas  nach  hinten.  Von  ihm  beginnt, 
DB  unpaarigen  Fühler-Gange  gegenüber  spitz  eine  tiefe  und  bis  zum 
nde  fortsetzende  Rinne,  in  welcher  etwas  über  ihrer  Mitte  die 
ter-öffnung  befindlich  ist  Die  Stachel- Wärzchen  der  unteren  Seite 
\d  -grösser  und  bei  d  in  mehr  als  natürlicher  Grösse  dargestellt. 
T  kreisförmige  Umfang,  die  spaltförmigen  Poren  der  äusseren% 
she  in  jedem  Fühler-Gange  (Fg.  b)  und  die  auf  der  kürzeren 
ite  liegende  Rinne  trennen  diese  Art  von  folgender.  (Indessen  un- 
rscheidet  Aoassiz  yon  Cl.  patella  mit  runderer  und  gewölbterer 
haale,  breiteren  Fühler-Gängen ,  subzentralem  Scheitel  und  dem 
ter  in  halber  Höhe  noch  einen  CI.  Solodurinus ,  der  hinten  etwas 
inabelförmig  verlängert  und  dann  abgestutzt,  mit  nach  hinten  ge- 
:ktem  Scheitel  und  ihm  naheliegendem  After  versehen  wäre.  Ich 
de  indessen  an  von  ihm  als  CI.  patella  selbst  bestimmten  Ezem- 
iren  die  Breite  der  Fühler-Gänge ,  die  Wölbung  und  Schnabelform 
!ir  veränderlich  und  namentlich  den  Scheitel  weit  über  der  Mitte 
r  Hinterseite.  Dieser  findet  sich  in  den  Marffes  Vesouliennes  des 
'kwtiizer  und  FranzötiBchen  Jurä's,) 


IM 

Vorkommen  in  der  ganzen  Oolith-Fonnation.  In  der  SchmmitM 
und  dem  Jura  {IBcMei,  Solotkum,  P0rretiinty);  —  in  Franko 
reich  (der  CI.  Solodurinus  in  den  Marnes  Vesouliennes  zu  PoHgniß 
im  Franzöffischen  Jura,  Marc.  ;  der  CI.  palella  nach  d'Qkbigny  im 
„Bathonien*'  ^*  zu  Marquine,  Luc,  zu  Chayul  in  den  Ardennen,  za 
Montantille,  Fiincp,  Meuse,  zu  Melz  'D*0.,  und  in  den  Marnes 
Vesouliennes  von  Saliht,  Jura,  zu  INoviani  in  Lothringen  in  einem 
groben  Oolithe ;  nacfi  Agassiz  im  Unteroolith  zu  Bouloffne^mr-mer, 
Chayul  im  ^rifeniien-Dept. ,  Montantille,  Fiincy  fm  Üfnat-Dept, 
Metz,  Besan^on) ;  —  in  England  (in  allen  Gliedern  der  Oolith-Reihe 
vom  Korallen-Kalke  zu  Malton  in  Yorkihire  und  zu  Calne  in 
Wiltuhire  bis  zum  Combrash,  Forest  marble,  Gross-  und  Unter- 
Oolith  in  diesen  und  den  andern  südlichem  Theilen  EnglaadB,  wie 
zu  lStone$field,  Ton  wo  ich  ein  Exemplar  der  Güte  des  Herrn 
BucKLANO  verdanke). 

2.  Clypeus  Hugii.  Tf.  XVII,  Fg.  6abc. 

Nocleolitet  lacanifera  Mer.  i.  Liit.  et  eoitect, 
Nucleoliteii  tcotatut  Bn.  Leih.  &y  282,  t.  17,  f .  e  (excL  «y«.). 
Clypeus  Hugii  Ao.  Ckt.  4;  Eck.  SmUe.  /,  37,  t.  10,  f.  2-4;  —  GftBtati 
i.  Jb.  184Sy  150;  —  d'O.  Preir.  2Q0;  —  Marc  Sat.  S9. 

Fast  kreisrund,  hinten  etwas  breiter  und  stumpfer,  doeh  ab* 
wärts  etwas  schnabelförmig;  After  in  der  Mitte  des  hinteren  Inler- 
ambulacral-Feldes ,  abwärts  bis  zum  Rande  in  einer  Rinne  fort- 
setzend, welche  aufwärts  unmittelbar  am  oberen  Afterrande,  also 
kaum  über  der  Mitte,  plötzlich  in  runden  Bogen  endiget.  Vorkom- 
men in  der  Schweitz  (im  Unteroolith  (obere  Lagen  des  bantei 
Mergels  Mbe.)  mit  Ostrea  acumfnata  im  Kanton  Batet,  Sotothttm 
und  Bern,  Ao.;  am  Moni  Terribte-,  im  Haupt-Rogensteln  des  Aar* 
gmis,  Grbssly)  ;  —  in  Frankreich  (im  Unteroolith  zu  Gimtemut 
im  Mosel'DepU ;  in  den  Marnes  Vesouliennes  bei  SMnt  Im  Jtira). 

Disarter  Ao."*  1834. 

Spatfingini,  a.  Fühler-Gange  von  zwei  Scheiteln ,  einem  vordem 
und  einem  hintern  auslaufend.  Form  elliptisch  oder  etwas  Scheiben* 
förmig.  Schaale  dünn ,  mit  ziemlich  ansehnlichen  Stachelwarzen 
mitten  zwischen  sehr  feinen  hirsenartigen  Körnchen.    Mund  ziemlich 


^    Die  lUtere  Schreibart  von  Aoassib  ist  DisasCer  1835,   die  neacrs 
Dysaster  1840,  doch  gibt  er  neueriich  1848  wieder  der  ersten  den  Tomg. 


16ft 

NiUelpunkte  stehend,  fünfeckig.   Ambulacral-Tfifelchen  gross  and 
Ingert. 

Arten:    22,  fossil,  ^ovon  wenigstens    18   im   untern  Jurakalke 

die  übrigen  in  Neocomien  vorkommen. 

laster  carinatas.  Tf.  XVH,  Fg.  7abc  (ad.  naU) 

iaites  cordatus  Bajir  Orffet,  nor,  1708,  b,  I,  35,  t.  3^  f.  43,  44; 

VAUElfT.  Mui.  11,  t  3,  f.  7. 

tangites  carioatus  Lbkk.  &p.  Klein  1778,  245,  t.  51,  f.  3,  4. 
Inas  earinata«  Lm.  ed,  Gmbl.  p.  3299;  ^  Qu.  Wilrll.  537. 
tamgua   corda^Cus    OsM.  i.  EnejfcL  welA.  pl.  158,  f.  1—2,  Expl. 
143  (1828). 

Dcbytea  carinata  Lamr.  iiisi.  iif,  26;  by  tli,  318. 
ioaa  cordatus  Valrnc.  i.  Eneyel.  melh.  Expl.  pl.  |5S,  f.  1—2. 
inites  paradoxua  Schltd.  i.  Jh,  1819,  69;  Petrflc.  I,  318. 
tangoa   carinatus    Gf.  Petrf.  I,  150,  246,  t.  46,  f.  4;    —    Hartm. 
;  —  MonsT.  30;  —  Miyolsl.  15;  —  Wai«o.  i.  Jb.  1888,  72;  —  Romo. 
a.  184$,  303:  —  Br.  Leth,  ff,  286  (exeL  varr,), 
tan  gut  pyriformis  Grat.  Dax,  pl.  2,  f.  10. 
lyrites  carinat/i  DsM.  Ech.  366. 
aater  eariaatus  Ac.  Mod.  88,  P85;  Proir,  16;  Cät  3;  Brh.  8uUs. 

4,  t.  1,  f.  4—6;  —  Db8.'  Dys,  20,  27,  t  3,  f.  1—4;  —  Ao.  Des.  Eeh. 
8;  —  Marc.  Sät.  91;  —  d'O.  Prodr,  /,  379. 

Herzförmig,  aufgebläht,  hinten  etwas  lang  auslaufend,  oben 
dt;  am  Grunde  wellenförmig;  die  hintern  F&hler-Gange  bogen- 
lig,  Tom  After  entfernt. 

Vorkommen  im  oberen  Theiic  des  Jura-Gebildes,  insbesondere 
weissen  Jurakalk  ;  in  Deutschland ,  vorzuglich  in  Franken  (in 
;  mit  Hornstein-Nieren  \on  IGrumbach  bei  Amberg,  zu  Streit" 
f^  WürgaUf  Oberfellendorf,  im  weissen  Jurakalke  ton  IBay- 
fh) ;  in  Württemberg  (im  untersten  weissen  Jurakalk  von  IHohen- 
ifen,  Rechberg,  Stuifen,  Gruibingen,  Ganslosen,  Urach; 
i  QüBNSTEDT  in  dem  Impressa* Kalke  i^^,  nach  Mandelsloh 
iber  im  unteren  Kora]Ien-(oder  Spongitcn-)KaIke  n^);  —  in  der 
fweitz  (im  weissen  Jurakalke  von  Aarmi ;  im  Coralrag  von 
laffhaiisen  und  von  Porrentniy  nach  Agassiz  und  Desor;  im 
rain  ä  chailles  zu  Gttnsberg  in  Solothurn  nach  Gressly,  was 
oa  als  Oifordien  bezeichnet) ;  **  im  Argovien  zu  Satins  im  Jura, 
lC.  Die  Angabc  in  der  Kreide  des  südwestlichen  Frankreichs 
Lanquaix  durch  d*Archiac  (Jb.  i8BSy  205)  und  in  SO.-Eng- 
i  durch  Fitton  (SE.-EngL  p*  352)  beruhet  wohl  auf  irgend  einer 
vechaelang. 


IM 

(II,  1.)    Bryozoen   (rgi.  s.  ss). 
(II,  2.)    Brachiopoden 

dauern  in  beträchtlicher  Anzahl  fast  wie  früher  an,  sind  aber  wk 
Terebratula  und  Spirifer,  und  auf  eioielne  Leptaena-,  Ortu- 
cula-,  Crania-  und.  Lingula-Arten  beschränkt,  noch  ohne  Ruditten^ 
und  bereits  ohne  eine  grosse  Anzahl  der  älteren  Genera. 

Von  Terdbratuliden  theilen  sich  die  für  die  dritte  Pe- 
riode bezeichnenderen  Arten  in  y.  Bcch*s  Familien  auf  folgende 
Weise  ein: 

Schaale  mit  Tiefen  Läogsfalten/ )  1.  Plicosae 

Falten   einfach ,   an  Dicke   wachsend ,   Deltidiam  |    (kommen    nicht 
nmfaiiarnd '  mehr  lebend  vor); 

I 

grduste  Wölbung  der  Ventralkl.  an  der  Stime         a.  Pugnaceae; 
grösitte  Wölbung  derselben  in  ihrer  Mitte  b.  Concinneae; 

Falten asiigy  an Ziihl zunehmend; Deltidium sektirend  2.  Dichotomae; 
Schsale-mit  1  —  3  Rippen  auf  ieder  Seite     .    •    .    .     1 

Rippen  vom  Schnabel  bis  zum  Stimrande    .    •     l  3^  Loricatae* 
wecbselstSndig ,   die  dorsalen'  eingescbiossen  I 
von  den  ventralen;   Deltidimn  discret' 
gfgenstindig,  an  der  Stime  cnsan^mentreffend    4.  Cinctae; 
Rippen  erat  von  der  Mitte  der  Schaale  an,  wech-  \         ^ 

selsfindig,    die  ventralen  eingeschlossen  |  5.  Laevea; 
von  den  dorsalen;  keine  Falten  •    .    .    •  1 
Dorsalklappe  an  der  Stirn  so  einer  Bucht  ein-  \       ^   jnraiÄ  • 
gesenkt;  Ventralkl.  erhaben     ....  1  * 

Dorsalklappe   in   der  ganzen  L&nge  gekielt;  \       .    ,r.l:««#.- 
Ventralkl.  vertieft I       ^'  ^"n*«*«- 

la.    T.  ringena,  varians,  Thurmanni,  tetraSdia,  triplieata^  acuta,  rimosi} 

furcillata,  etc. 
Ib.   T.  concinua,  decorata,  inconstans,  plicatella  (Sow.),  laennoia,  trilt« 

bata,  rostrata,  Tbeodori,  etc. 

2.  T.  subflimilis,  oblonga,  orbicularia,  spinosa,  senticosa,  aubstriata,  etc. 

3.  T.  pectunculoides,  loricafa,  reticulata,  antiplecta,  etc.  ^ 

4.  T.  pectunculue,  tri^onella,   quadrifidn,  numismalis,  vicinalis,  bidea- 

tata,  digona,  lagenali«,  bullata,  ctc, 
5  a.   T.  ornitbocephala ,  etc. 
5  b.  T.  biplicata,   perovalis,  globalai    iropreaaa,    pala,    nudeata,    nsa- 

pinata,  etc. 

Auch  wenn  man  das  Genus  Terebratula  im  alten  weiten  Sinne 
mit  seinem  runden  Loch  im  Schnabel  in  die  vielen  von  D'ORBiemr 
u.  A.  neuerlich  gebildeten  Sippen  auflösst,  so  fallen  die  Arten  der 


157 


1 

■ 


Oolilhe  nur  viefcn  oder  fftafeii,  hier  unten  mit  I  beseichneten  xu« 
nach  folgenden  Sehemt,  wenn  man  Ton  der  innren,  doch  meiftens 
vniichtbaren  Organiaalion  absieht,  deren  Beschaffenheit  bei  fast  allen 
iMsilen  Arten  doch  nur  hypothetisch  ist. 


tel  ft^OmaiSMY.     bei  L.  t.  Boo«. 


tckuktl-I'Mh  um  giMhlMtni  darch*«  DelHdiaiB ; 

mmt^hiet  BackdspIlM ;  du  DtltidiBOi  luül>-rfthrea- 
ftrailf ,  fiber  halbnoifuMnd ;  Ana  oft  undcnt- 
Uch,  scltm  gam  ÜmAi  Schaale  fltfcrif   .    .    . 

!■  dcrBaekdapilie;  Tom  flachta  DtlUdiaBi  UBtea  anr 
wMig  bcgrcBit;  Area  deatllch,  flach;  Sehaale 


Rhyaehonelia 


Pilcatae, 
die  melitea. 


?^ 


J 
1 


Ana  [eft]  aadeatlleh  bagreast  oder  kleia  nad  wttl- 
big ;  Oelüdlam  aoa  2  Stfleken  Terwacbeen 

Area  lebr  deatllch ,  graie ,  bmIiI  flach ; 

Dcltldlam  aoa  2  Stflckea  idle  öftere  aoch  etwa« 
ge^^tea  elad) 

Delttdlaai  ebae  Spar  von  Tbeilaag     •    •    .    . 

Bchaabel-Lecb  aatea  eflea  ;  DeltMlaai  fehlt  gaas ; 


!  Terebratnla 


I; 


Terebratella 


Terebroroitra 
riceuriroatra 


(Pilcatae) 

Laevea, 

Loricatae. 

Dichot. 
X.  Th. 
(     Dichot. 


i 


Lmtk  aatea  weiter ;  kleiae  Klappe  ohae  Ohrca 

Öffaaag  hoch  dreieckig ;  Ihr  Scheitel  aa  der  Scbaabel- 
apitxe  kaaai  abgeraadet;  Area  aadeatllcb 
iMafae) 


s.  Th. 

Dichot. 
s.  Th. 


Heailthjrle 


Dichot. 
X.  Th. 


öfiiaag  halbraad 


Ciactae. 


I  Schaale  qaeer,  laaea  ailt  lap- 
pigea   Maatel-Biadrflckea 
(Megathyria  a*0.,  bei  The- 
cidca), 
üatar  dea  Spirifnidea  bt  eodaaa !  Splrlgera 

RhyfiehofieUa  Vmm.  182& 

(Tcrebratnlae    Sff.   tmeiarmm',   Hjrpotbjrii    Phill.    1841;   Cyclo- 

tbyris  M'.  1844.) 

Schaale  faserig»  oval,  ungleichklappig;  die  grössre  Klappe  ge- 
schnäbelt, mit  eingebogenem  Buckel,  unter  welchem  die  Area  nicht 
muner  sehr  deutlich,  selt^  gerade  Ist«  In  dem  Schnabel  ist  eine 
randliche  Öffnung,  oben  von  dessen  Spitze,  unten  über  die  Hälfte 
umschlossen  von  einem  aus  2  Theilen  terschmolzencn  halbröhren- 
förmlg  henrortretenden  Deltidium.  Im  Innern  zeigt  die  grosse  Klappe 
2  längliche  Schlossz&hne  und  eine  mehr  oder  veniger  deuülche 
mittle  Langsleiste,  die  kleine  2  Verliefungen  am  Schloss  zur  Auf* 
nähme  der  Schloss-Z&hne  und  zwischen  denselben  einen  langen 
nach  oben  gekrümmten  flachen,  etwas  rinnenförraigen  Anhang,  der 
mit  einem  breiteren  Theile  endiget,  wo  der  freie  und  fleischige  Arm 


IM 

* 

eingefügt  war.  Die  Beschaffenheit  des  Delüdiams  ist  ein  gater  Cha- 
rakter, der  aber  tei  sehr  knimmschDabeügen  Arten  sich  oft  nicht 
beobachten  ISsst.  I 

Arten  kommen  zahlreich  in  allen  geologischen  Perioden  bis  in 
die  Kreide  vor,  nicht  lebend ''. 

1.  Rhynchonella  yarians.  Tf.  XVIII,  Fg.  4abcd. 

(?)  Eneyd,  mdth,  pl.  cccxu,  f. /5ab  (niedrig). 

Terebratulites  varians  Schlth.  Pelrfk.  1,  267 ;  —  Wirg.  i.  Jb. /M^, 

75,  76. 
Terebratula  varians  Br.  i.  Jb.  1829,  78;   ^-  Voltz  das.  1890y  273; 

—  Lir.L.  da«.  1886^  236;  —  Fromm,  da«.  1888,  21,  22;  —  Alb.  das.  473; 

—  ZiKT.  Wurtt.  57;  t.  42,  f.  7;  —  Buch  Tercbr.  36,  t.  I,  f.  19;  Jura  61; 

—  RoEM.  Ool.  r,  38;  H,  57,  t.  2,  f.  12;  —  Br.  Leih,  a.  289;  —  Qu.  Wärtt. 
368,  537;  —  Buch  Rnssl.  77:    —    d'O.  i.  MVK.  RussU  iE,  480,  t.  42, 

"^    Zu  ErlaateruDg  der  BocH'schen  Terminologie  bei  den  Terebratela 
diene  Folgendes:  Rücken  klappe  ist  die  grosse  am  Buckel  durchbohrte, 
Bauchklappe  die  kleine  nicht  durchbohrte  Klappe.  (Diese  und  s.  Tb.  die 
folgende  Benennung  entspricht  allerdings  nicht  genau  der  Lage  des  Thieres 
darin).  Die  Peripherie  der  horizontal  liegeoden  Schaale  ist  ihr  Rand,  wel- 
cher von  dem  Rand  der  eiuieinen  Klappen,  von  der  Linie,  durch  welche  beide 
Klappen  an  einander  grenzen,  wohl  zu  untemcheiden  ist;  der  dena  Sclieitel 
entgegengesetzte  (ton  ihm  entfernteste)  Rand,  der  StirnraDdistin  seiner 
Mitte  gewöhnlich  gegen  die  Bauchklappe  eingebogen  (Sinus,  Bucht;  Mit- 
tel läppen),  80  dass  auf  dieser  von  dem  Rand  aus  dann  eine  ErbShong 
(Ausbucht  oder  Wulst),  auf  der  Rfickenklappe  eine  Vertiefung  (Ein- 
bucht  oder  Bucht  schlechthin)  gegen  den  Schnabel  ziehet;   die  Seiles- 
tbeile    heissen  Seiten  läppen,   Flügel.    Auf  der  Ruckenklappe  siebt 
mau  zwinchen  Schnabel-Öffuung  und  Rand  ein  durch  eine  vertiefte  Linie 
umschriebenes  Feld,  der  dreieckigen  Öffnung  bei  Spirifer  entiiprecheDd, 
da»  Deltidium  (vgl.  Tf.  XVIII,  Fg.  I  a,  2a,  3a,  4a;  Tf.  XXX,  Fg.  7i, 
9a,    10a).    Die   ganze    gegen   den  Beuch  gekehrte  Seite   des  Schnabelf, 
von    der  RSckenseite  durch    eine  oft   scharfe  Kante   getrennt,    hrisst  die 
Area;  welche  rechts  und  links  oft  mit  einem  bogenförmigen  Anhange  in 
die  Bauchklappe  eindringt  (vgl.  Tf.  XXX,  Fg.  9  sehr  deutlich):  den  Obres. 
Der   Theil   der  oben   erwähnten   Peripherie  ,   welcher  den  Scbnab«*!  eia- 
schlifsst,  entspricht  den  Schlosskanten;    der  von   ihnen   eingeschlos- 
sene   Winkel    am    Schnabel    selbst   ist    der    Sc  bloss  kanten- Winkel, 
desaen  Grösse  anzugeben  bei  den  einzelnen  Arten  wichtig  ist.    Ein  »cbö- 
nes  umfassendes  Deltidium  sieht  man  Tf.  XVIII,  Fg.  la  und  Tf.  XXX, 
Fg.  10a;  —  ein  sekli  rendes  Tf.  XI,  Fg.  6a,  c,  d;  •*  ein  diacretes 
Tf.  XXX,  Fg.  6a,  das  zugleii:h  sektirend  ist.    Man  wird  es  entschuldigen, 
wenn  Dimensions-Vcrhälinisse,  die   sich  aus  den   mehrfaliigen  Anaicbtcn 
in  den  Zeirbnungen   bestimmt  genug  erkennen  lassen,  in  den  Beschrci« 
buDgen  nicht  wiederholt  angegeben  werden. 


IM 

r.  14—17;  —  BocMca  L  Jb.  1844 ^  8S4;  -   ZBOtcmi.  dis.  1649^  SO«; 
—  SicHW.  du.  iaSQf  935. 
ijaehonelU  variant  d'O.  1850  Prodr,  376. 
r.  PopiUnica  Posch  Pol.  12,  t.  3,  f.  3. 
»rcbratala  maCabilit  Eichw.  Naih.  Skiue  S02. 
Tcrcbratola  obtrita  Dkra.  1828  i.  Diei  nmi.  Liil^  161  (fe.  Bneyd,). 

»r#bratala   locialit  Pmill.   Yorkah.  I,    135,    141,    pl.  6,f.8;   — 

BscBB  im  Pkii,  Mßg.  ViUy  36 ;  —  Willmi.  i.  Ba.  Coli.  75  \  -  Mant.  i. 

Ib.  18M,  723. 

r.  ffiT«  medißiUL  uniea. 

lyncboaella  Zieteni  d'O.  1850  Proir,  315  {P§,  eii.  Zibt.)  ■*. 

Schaale  abgerundet  teiraedrisch ,  die  6  Tetraeder-Kanten  ziem- 
h  gleich  lang;  die  Bauchseite  etwas  gewölbt;  der  Schnabel  mit 
va  90®;  die  Seiten  stumpf;  die  grösste  Breite  nahe  am  Ende  der 
laehel;  Falten  14 — 22  (bei  Robmkr  24 — 36),  gerundet,  wovon 
-7,  gewöhnlich  4 — 5  dem  Mittellappen  entsprechend  auf  der 
ucbieite  fast  ganz  gerade,  6 — 9  jedem  Seitenlappen  entsprechend 
d  fast  halbsirkelförmig  gebogen  sind.  Kleinere  Exemplare  haben 
.  einen  etwas  minder  steil  ansteigenden  Mittellappen. 

Eine  im  obern  Oxford-Thon  bis  zum  Hauptrogenstein  hinab 
*  nl)  Miüionen-weise  verbreitete ,  nach  v.  Buch  jedoch  für  Brad« 
d-Thon  bezeichnende  unijl  die  Schichten  mitunter  fast  allein 
lammensetzende  Art.  In  Schleuien  (zwischen  Waidenburg  und 
*€ikurg)\  im  nordwestlichen  DeuUchland  (im  Unteroolith  zu 
Me\  EUigier  Brink  bei  Alfeld,  Varietät);  —  in  Baiem  (zu 
%kerg ;  im  Eisenoolith  von  Rabemtein,  Thuniau  bei  Culmbach) ; 

in  WUtritemberg  und  Baden  {Oamelihau$en ,  Gruibingent 
'oeeeiiälingen;    im   Eisen-Oolith   mit  Ammonites  macrocephalus, 

am  Brauneberg  (Rh.  Zieteni)  und  Stuifenberg,  zu  Waner- 
btgen,  Bop  fingen ,  Balingen;  etwas  breit  wulstiger  in  n^  mit  Am. 
rkinsoni;    —    Fftntenberg ,    Wartenberg    bei   Donetchingen] 

unteren   hellen   Jurakalk    des    Schwarzwaldei  bei   Roltweil; 

Hauptrogenstein  n«  des  Breisgauei);  —  in  der  Schweitz 
tggingen  und  Oiter fingen  bei  Schaffhausen;  lEgg  und  /£/*- 
gen  im  Aargau  zum  Theil  in  Oxford  -  Oolith ;  I Basel;  im 
ford-^Thon  des  Porrentruy);  —  in  Frankreich  (im  Jura  von 
liine,  Fontenay  Lei  Besan^on  im  Doufts-Dept. ,  bei  Roppe, 
mi'Rhin,  zu  Scharrachbergheim,  Bas-Rhin,  zu  Thalheim 
1  Buxweiler;  zu  Neufchateau  in  den  Vogesen,  zu  Sable  bei 
mit  Buch  ;  zniVetirtci  in  den  Ardennen^  Trouville  im  Calvados^ 


180 

DaroU  bei  Dijon  in  Cbte-^or,  zu  Ecommoy  im  iSforlAe-Dept 
überall  im  Oxfordien  n^,  d*0.;  —  dann  bei  IBS  fori;  xu  Barjac 
bei  3fendes;  im  Mergel  des  Eisenoolithes  von  !  GunäerMhofen  im  j 
Elsass);  —  in  England  (haufenweise  im  Calcareous  grit  unter 
dem  Oxford'Tbon  und  in  Kelloways  rock  19  Scarboraugh  und 
Hackness  in  Yorkshire ;  im  Kelloway-rock  bei  Trowhridgt  an  der 
Whilhhirer  Eisenbahn,  Mant.);  —  im  Jurakalke  von  Oallizien 
und  Podolien ;  an  der  Weichnel  (brauner  Iura) ;  —  in  Rualand 
(Oxfordien  von  Jelatma;  als  Varietät  im  Ornaten-Thon  ton  Popi- 
lani  in  der  Windau). 

2.  Terebratula    (Khynchonella)    Thurmanni    Voltz, 

Thirria  p.  8,  9, 

begleitet  theils  die  vorige,  Ibeils  vertritt  sie  solche.  Sie  unter- 
scheidet sich  schön  durch  eine  breitere  etwas  mehr  kugelige  Gestalt, 
einen  kürzeren,  breiteren  Schlosskanten-Winkel,  eine  gewöhnlich 
grössere  Anzahl  von  Falten  (20 — 24),  deren  4 — 6  im  breiteren  Mit- 
tellappen liegen  und  sich  mit  ihren  Enden  wieder  etwas  abwSris 
senken,  wodurch  eine  wenig  flachere  Form  entsteht.  Die  breite, 
niedre  Area  ist  durch  sehr  schar Te  Kanten  von  der  Rücken*Fläche 
geschieden.  Im  Porreniruy  am  IMont  terrible,  so  wie  lu  Be- 
Mon^on  findet  sie  sich  charakterisirend  im  Terrain  a  chailles,  so 
wie  an  der  oberen  Saone  zu  Ferrüre-lei-Secy;  aber  zu  Que- 
noche  ausnahmsweise  im  untern  Oxford-Thon  und  zu  Salim  in  des 
Oxford-Mergeln.  Zu  I  Hoppe  bei  BS  fort  und  zu  !Thumau  und 
mabenntein  begleitet  sie  die  vorige.  In^  Oxford-Thone  des  Breii- 
gau^i  und  im  Eisen-Rogenstein  des  Oxford-Thons  zu  Oeiiingen  bei 
Donetchingen  (Jb.  1888,  27;  i889,  692.). 

3.  Rhynchonella  variabilis.     Tf.  XVIII,  Fg.  6abcd  (%). 

Terebratulites  variabilis  Schlth.  i.  Jb.  1818^  VIf>  113  («aral.jyik) 

t.  1,  f.  4  (9pee,  ie9ori,)\  Petrfk.  I,  276,  e  speeim  auctoris, 
Terebratula  variabilis  £r.  i.  Jb.  1829^  \,  78;  Leih.  Oy  203;  —  Alb. 

i.  Jb.  1888,  470;  -   P08CH  Pol.  11,  t.  3,  f.  2? 
Terebratula  rimosa  Qu.  WOrtt.  184,  55^. 
a.  minor  plicia  pauci*,  8—10,  simplicibus ,  aculii. 

Terebratula  variabilis  Zibt.  Würlt.  57,  t.  42,  f.  6;  —  BocaTer. 
41  >  —  Marc.  Säl.  62. 

Terebratula  pentagona  Ahton  Konch.  22*^,  e  9pecim. 


*  Anton  VeneichDifa  der  Koncbylien  seiner  Sammlung,  Halle  1839|4*. 


181 

ß,  nbeomprcua  et  dernnm  globoft,  plidf  majoribat  et  minorabufly  bfinit 

vd  ternii  capiUaribBi  marginem  versus  io  majorem  elevatsm  anitls« 
Tarebratala  rinesa  Buch  Peirif.  rem,  15,  pl.  7,  f.  6,  vu  Terebr. 

4S;  —  ZiBT^  Wirft  66,  t.  43,  f.  6;  —  Rosm.  OoI.  I,  39;  -  MuicsT. 

74;  —  KocbDd.  ÖaL  S4;  —  Mublsl.  30;  ~  Br.  Leih,  a,  203,  1 18, 

f.  6;  -  Alb. L  Sbi IMS,  470 ;  -^  F.  Robm.  i.  Jb.  184S,  190;  -  Bsimos. 

daa.  404;  —  Fkuaa'das.  i8Mf  140;  —  Mikac.  Salins  63. 
RbfBchonella  rimoaa  d*0«  Proir,  /,  830.. 
?Terebratala  plicata  1810  Lk.  Ifül.  F,  i,  363;  —  Davus.  i.  il«ik 

MiAtff.  1§M,  Vly  443,  t  14,  f.  30  (mit  7-8  dachförmigen  z.  Th.  am 

Grande  gespaltenen  Fallen,  4  in  der  Bucht). 
y.  major,  eompressa,  plicis  basi  eapillaribns  nnmerosis,  temis  ad  quinis 

BMirginemivcraos  in  majorem  miitis. 
Terebratala  furcillata  Thbooobi  hi  €€Ur,  —  Buch.  Terebr.  43;  — 

RoBM.  OoL  ],  30;  —  Ba.  Leih,  a,  203;  —   Alb.  L  Jb.  1838^  470; 

—  KocbDo.  Üol.  34. 
Rhynehonella  furcillata  d*0.  Prodr.  /,  330. 
Terebratala  articnlns  Lhk.  1819^  BUt.  V,  i,  356;    —    Davids,  f. 

Amm.  mm§.  lutihUt.  1860,  4,  F,  448,  t.  14,  f.  56. 
?d.  sino  profundo,  plicis  perpands  6—7  simplicibns  tectiformibus  acntis. 

Terebratala  lineata  YB.  Yorksh 

Terebratala  bidens  Pbill.  Y.  I,  163,  t.  13,  f.  34. 
Terebratala  triplicata  Pbill.  Y,  I,  134,  1. 13,  f.  32  (noii  Zibt. 

Wfirtt.  56,  t  41,  f.  i). 
Terebratala  tridentata  Phill.  Y,  I,  163,  1. 18,  f.  33. 
Rhynchonella  variabilis  o'O.  Prodr.  J,  330,  338. 

In  ihrer  gewöhnlichen  Form  ist  diese  Art  sehr  leicht  xu  er- 
kennen :  46ran  nämlich ,  dass  die  feinen  Falten  beider  Klappen  (deren 
Zahl  sich  sonst  vom  Schnabel  gegen  die  Stime  hin  vermehrt)  sich 
n&chst  dem  Stim-Rande  zu  einftr  geringen  Anzahl  dickerer  verbin- 
den« Dieser  Charakter  findet  sich  nur  selten  wieder,  bei  einer 
naheverwandten,  nicht  erbsengrossen,  ganz  kugeligen  Art  des  Korallen- 
Kaihs;  bei  der  länglichen  zusammengedröckien  F.  Schnuri  des  Devon- 
Kalks;  bei  gewissen  Formen  der  T.  oblonga  mit  scharfbegrenzler 
Area  und  der  flügelarilg  ausgebreiteten  T,  anlidichotoma,  beide  aus 
der  Kreide-Perlode.  Von  ihnen  allen  ist  unsere  Art  schon  durch 
diese  kurz  bezeichneten  Charaktere  verschieden.  Sie  ist  kugelig 
oder  von  beiden  Klappen  her  etwas  plattgedrückt  mit  flachem  und 
nur  bei  a  tiefem  Sinus.  Der  Schnabel  ist  kuxf,  spitz,  zurückge- 
bogen und  gegen  die  steil  gewölbte  Basis  der  kleinen  Klappe  ange- 
drückt; das  Loch  sehr  klein;  das  Delüdium  kaum  sichtbar;  alle 
Ränder  wölbig  gebogen;  am  Unter-(Stirn-)Rande  6—14  dicke  Falten, 
wovon  2 — 5  in  der  Bucht  liegen,    und  welche  sich  bald  a^  dtoc^ 

Bronn,  LethatascqpiOitiM.   3,  Auß,   IJI.  \1 


Theilen  und  bald  nur  auf  den  Seiten-Lappen,  limmtlich  Ckder  mit 
Überspfingung  einer  lileinem  oder  grösieren  AnaaU,  gegen  den  BuciLe] 
durch  eingepressCe  Linien  in  je  S — 3 — 4  feinere  haarftrmige  Fallen 
auflösen,  bald  aber  auch  alle  ungetheilt  Ueiben.  Wir  sind  durch 
Obergänge  aller  Abstufungen  mit  Qubiistsdt  flbeneogt,  dass  alle 
diese  Formen  ift  eine  Art  lusanunengehören,  der  wir  den  iltesten 
und  bezeichnendsten  Namen  tok  SeRLOnniMl  (der  uns  selbst  abge- 
riebene Exemplare  der  T.  rimosa  als  T.  yarlabilis  mitgethent  hat) 
zurückgeben,  indem  die  Benennungen  T.  rimosa  und  furcillata  nicht 
auf  alle  Varietäten  passen,  an  deren  jüngeren  Individuen  natftrlich 
alle  Falten  sehr  fein  und  noch  einfach  sind.  Nur  ob  die  Var.  8 
mit  der  tiefen  schmalen  Bucht  und  ganz  ungetheilten  Falten  noch 
mit  dazu  gerechnet  werden  müsse,  könnte  zweifelhaft  seyn;  wir 
nehmen  sie  nach  Qusmstbdt*s  Versicherung  mit  auf.  Dagegen  sind 
wahrscheinlich  auch  T.  Thalia  und  T.  Nerina  aus  gleichen  Schich- 
ten noch  als  VarieUiten  hieher  zu  rechnen» 

Diese  Art  mit  ihren  Formen  begleitet  die  T.  numismalis  Cut 
allein  noch  in  der  Numismalen-Schicht.  des  Lias  sb^*  in  Deuiuehr 
land  wie  in  Frankreich,  und  charakterisirt  dieselbe  in  gleich  hohem 
Grade.  Man  hat  sie  gefunden  in  der  Belemniten-Schicht  des  LIas 
m^b  im.'DeuticMmdB  (JVUlerihauien  bei  Nardheim,  EMe- 
feld;  Adenberg  bei  Ooilar,  Echte  in  Hannover;  Rautenker§ 
bei  Scheppemtedt  t  Kiep  bei  Branhichweig;  Herford  in  FFesf- 
phaien;  am  Fusse  des  Heinberg$  bei  OOtHngen);  —  in  Bagem 
'{Amberg,  Banz,  RegenBbnrg),  —  in  Schwaben  (überall  in  den 
Numismalen-Mergeln  m^^  von  IMotxingen,  IPHetabach  bei  Bellt 
! Balingen,  t Heiningen,  Doneaehingen;  im  Liaskalk  und  untern 
BelemnMenschiefer  ton  Rolhteil  auf  dem  Schwarxwalde) ;  —  fai 
Baden  (Liassehiefer  yon  öiiringen  bei  Heidelberg) ;  —  in  Luxemhrg  ^ 
(Liaskalk  ?on  Sandweiler  und  Dippach);  —  in  Frankreich  (in  - 
Liasien  m^  der  Baotee-Alpen ,  zu  SL-Cgr  bei  Lgan,  Saline  im 
Jura,  zu  Castellane,  in Bßjac  bei  Mende»;  St.-Amand  im  Cher- 
Dept,  VieuX'Poni,  Foniaine-Etoupefour  im  Calvadoo;  VisHle 
im  Js^e-Dept;  Metz;  Avallon  im  yotme-Dept. ;  xnPinperdu  M  ^ 
Saline  zuweilen  schon  im  untern  Lias  mit  Gryphaea  arcoata;  —  i" 
in  England  (gleiche  Schicht  in  Yorkehirey.    d'Orbioht  aitirl  die 


„_^ „ ^  i 

R.  variabilis  auch  noch  im  Sinemurien. 


169 

Rbynehottella  conclniia.  Tf.  XVm,  Fg.  S. 

trebratnU  conciana  Sow.  I,  lOS,  pl.  86,  f.  6;   —   Lmk.  Bitt.  Vi, 

ly  S5S-;    -r   Comra.  S44;  —  db  la  Bbcbb  in  PkiioM.  Mm§,  Villi  36;  — 

Lofuii.  in  CML  Tnm».  1^  lih  S78;  —  WiU«o.  i.  Jb.  1888,  73;  —  Boch 

Tcrcbr,  44,  1 1,  f.  M[}  —  Bom.  OoL  I,  40;  —  ■GntT.  46;  —  Baonic 

b.  Saraar.  L  Jb.  1898,  146;  —  KocaDu.  Ool.  30;  —  Pdsch  Pol.  27; 

—  Buch  RaaiL  105;  ~  Trohb.  i.  Jb.  1888,  SS;  —  Bbnros.  i  Jb.  1845, 

104;  —  R.  Hart.  i.  Jb.  1889^  7SS;  —  ZBotcHif.  i.  Jb.  184lf,  600;  - 

Mabc  Saliai  78;  —  Ba.  Leih,  a,  S04. 

lyacboaella  eonciaoa  d'O.  Prodr.  i,  315« 

trebratala  elata  Catul&o  Ffiiet  106,  15,  f.gh  (leH.  Bocb.  120). 

ilars 

Terabratula  obaoleU  Sow.  wo.  1,  180,  t  83,  f.  6,7. 

Scbatle  nach  aUen  Ricbtangen  stark  gewölbt,  nur  der  Schnabel 
rttebend;  —  ihre  Schloss-Kanten  in  einem  Winkel  Yon  etwa  80® 
lanunentretend;  —  ihre  LSnge  und  Breite  gleich,  bei  alten  Exem- 
iren  fast  aach  die  Höhe;  ihre  Rücken-  und  Bauch-Fläche  neben 

senkrechter  Ebene  (Seitenfläche)  in  einander  übergehend;  — - 
[ten  36 — 36 ,  etwas  ahgerundet,  breiter  als  die  scharfen  Zwischen- 
chen,  6*- 8  davon  In  der  nur  wenig  ausgezeichneten  Bucht 
itlellappen),  in  welcher  jedoch  der  Klappen*Rand  einen  breiten 
I  hohen,  aber  flachen  Bogen  beschreibt.  Ohr  hoch,  eingedruckt, 
I  den  sich  senkrecht  auf  den  Klappen-Rand  stellenden  Seitenfalten 
achrieben.  Verbreitet  hauptsächlich  in  n^,  doch  auch  n':  in 
fioiuf  (im  Unteroolith  zu  Limpley  Stoke  und  in  Walkererde 

sa  Fnme  bei  Bath  in  Sommenei,  Lonsd.  ;  im  Combrash 
.  Tr8Whridge  an  der  Wilt9hirer  Eisenbahn;  an  einigen  andern 
tn  in  Mittel«  und  S^A-England  in  Walkerde) ;  —  im  Breisgau 
«dford-Thon);  — -  in  der  Schweitz  (zu  Egg  in  Aargmi  im  Oz- 
d-Tboa  and  braunen  Roggeneisenstein  darunter;  zu  IBiuel);  — 
FrmUten  (Aalenafein  und  Tkumau  in  Eisenoolith) ;  —  in  NW.- 
uiBehUmä  (am  tPetertberg  bei  Ooslar  im  nntem  Coralrag, 
BM.) ;  —  in  Polen  (im  braunen  Jura  an  der  Weichsel,  Zeüschn., 

Unteroolith  von  Sanka^  OstrowieCy  Brodka  und  Baczyn  bei 
isükasi,  T.  Buch);  —  in  lAtxembtirg  (Longwy,  Rihon);  —  in 
ankreich  (ün  „Bathonien^^  n«  zu  Luc  und  Ranville  in  Nor- 
ndie;   zu  SL  Aubin,  Nantua,  Marquise^  AtaUon,  d*0;  — 

den  Mames  vesouliennes  bei  Satins  im  Jiira,  Marc);  —  in 
fd-BaUen  (in  grauem  Jurakalke  von  Sochero  bei  Beüuno,  Cat.); 

in  Nord-iSridiHeii. 


164 

5.  Rhyncbonella  decorata.  Tf.  XXX,  Fg.  ISa— d. 

Btieyeh  meih,  pl.  244,  f.  2. 

Terebratula  tetraedra  (Sow.)  Lr.  Bist.  F/,  253;  —  K61110  leom,  seei, 

fo99,  n,  72  (lum  Sow.)* 
Terebratniite»  decoratus  Scblth.  Petifk.  T>  264. 
ADomites  decoratus  Schltii.  Verx.  62.  ' 

?Terebratula  decorala  Buch  Ter.  45,  t.  2,  f.  36;  —  d'O.  i.  Jf.  fM. 

F,  375,  343,  t.  28,  f.  1—7;  —  Ba.  LM.  o,  1234;  —  DsH.  i.  Lk.  Mtff. 

*,  Vli,  364. 
Rhyncbonella  decorata  d'O.  Prodr.  /,  315. 

Die  Ventral-Schaale  mit  ihren  Falten  halbzirkelformig,  fcbon 
vor  der  halben  Länge  am  höchsten  gewölbt;  Bucht  schon  von  der 
Nähe  des  Schnabels  an  bemerkbar,  weiterhin  sehr  vertieft  bis  OJ 
der  ganzen  Breite  einnehmend;  Falten  gross,  nur  9 — 16,  sehr 
scharfruckig ,  2 — 5  im  Sinus,  3 — 4  auf  den  Flügeln.  Area  ver- 
tieft; Ohr  flach  und  sehr  lang  gezogen.  Schnabel- Öffnung  durch 
die  starke  Wölbung  oft  versteckt.  Länge:  Breite:  Höhe  =100: 100: 90. 
Rand-Kanten  sehr  kurz« 

Vorkommen  im  mittlen  Oolithe.  In  Frankreich  (in  MBatbo- 
nien"  von  Percy,  Aiinet  von  Orasse^  Vor,  d'O.;  —  in  den  tie- 
fem oolitischen  Jura-Schichten  zu  Moutier»  bei  Caen,  zu  Foix  10 
den  Ardennen,  Buch;  ?in  der  Campagne  Schl.);  —  in  Deitiich- 
land  (etwas  flacher  zu  Amberg);  —  in  der  Schweifz  (in  Coral- 
lien  h  Nerinöes  des  Jwra's^  Tburm.). 

6.  Rhynchonella  lacnnosa.     '  •  Tf.  XVIII,  Fg.  1. 

Anoniia  triloba  lacnnosa  Coloivxva  Ecfha9%9  surf,  rntn. c^fn«,  Amms 

1616  (v.  Bdcb). 
a,  Terebratniites   laennosns  Schloth.  i.  Taschenb.  181S,  Vtt^  74, 

1. 1,  f.  2;  Petrf.  I,  267  (fort). 
Terebratnia  lacnnosa  BROifif  i  Jb.  1899^  i,  77  («jccI.  «yiiM.}; — 

V.  BocH.  dat.  1888 i  261;  Terebr.  49,  1. 1,  f.  24;  I.  Miim.  fM.  /!/, 

150,  pl.  16,  f.  22;  Jura  73;   —    M&nst.  46;  -^  Thorh.  24,  27;  — 

RoBM.  Ool.  I,  48;    —     Qu.  Wurtt.  431,  636,  663;  *-    Ba.  lAtk.  c, 

296;  —  Buch  Jura  13,  23,  25,  73;  —  Puscu  Pol.  13,  t  3,  f.  6,8; 

—  Alb.  i.  Jb.  18B2y  473;  —  Benrgs.  i.  Jb.  1845,  494;  —  Zbusc««. 

das.  1847^  499,  500 ;  —  mm  Sueeor, 
Terebratnia  multiplicata  Zibt.  Württ.  65,  t.  41,  f.  6;  —  Pnsc« 

Pol.  27. 
Rhjrnchonella  lacnnosa  d^O.  Prodr,  I,  376. 
?Terebratuiites   Helveticns   Schlth.  i.  Tasohenb.  1818^  Yll, 

1. 1,  f.  3;  Petrfk.  I,  267.   . 
^Terebratnia  Helvetica  KSmo.  ie.  3,  f.  46;   ^   Zibt.  Wfirtt  6^ 

t.  42,  f.  1  (fide  Qv.);  —  M&ntT.  Beitr.  I,  I08. 


105 

?Rh7nehonelU  Helvetica  d'O.  Proir,  /,  386. 
ß,  Terebratnlitei  sabiimilis  Schlth.  Petrfk.  I,  24tf. 

Terebratula  tubtimilia  Ba.  i.  Jb.  189$^  I9  78;   —    Buch  Ter. 

55,  t.  3,  f.  S8;  i.  Jfe'M.  fiol.  11 1,  t.  16,  f.  1. 
RhynchoDella  •mbsinili»  d'O.  Proir.  /,  376. 
Terebratula  Grafiana  Buch  Ter.  56,  t.  S,  f.  28;  -  Pubch  Pol.  !5j 

t.  3,  f.  9 ;  -  Bbniiqs.  I.  Jb.  1845,  494. 
Tcrebratnla  media  S^bt.  Wärtu  54,  t.  41,  f.  I. 
?Terebratnla  roatrata  Znr.  Wurtt.  55,  t.  41,  f.  6  (eolito  anguitior, 

plieia  nnmerosioribos);  —  Pusch.  Pol.  14,  t.  3,  f.  7. 
}'.  Terebratula  diasimilis  M&i«at.  Bair.  45  elc. 

Terebratula   inaequilatera    G^.   i»  /ill. ;    —    ?Ziet.  Württ.  56, 

t.  42,  f.  4. 
Rbyacbonella  inaequilatera  d'O.  Prödr.  /,  286. 
Rbjachonella  trilobata  d'O.  Prodr.  (|Mr#)  /,  375« 
Terebratulitea  obliquua  Schkth.  Petrfk.  1,  266    (Min.  Taicbenb. 

I8M,  VII,  1. 1,  r.  1). 
Terebratula  obliqua  Schlth.  Vera.  63. 

Ich  unterscheide  diese  Art  von  den  meisten  andern  conc in- 
nen Rhynchonellen  haaptsächlich  an  ihrer  schon  fast  im 
ersten  Drittheil  der  Länge  das  Maximum  erreichenden  Dicke,  an 
ihren  14 — 24  sehr  grossen  mit  den  Zwischenfurchen  gleich  breiten 
ond  icharfen,  ebenseitigen  Falten,  davon  2 — 7  in  der  Bucht,  welche 
^ast  nur  am  Rande  selbst  bemerkbar  und  durch  einen  flachen  Bogen 
mgedeutet  ist,  —  und  5 — 8  auf  jedem  Flügel  liegen;  nur  aus- 
lahmsweise  reicht  eine  kürzere  Falte  zwischen  den  übrigen  nicht  bis 
in  den  Buckel  hinauf  (Var.  ß),  hauptsächlich  bei  yerschmälerter 
'onn  (T.  rostrata),  die  aber  nur  selten  so  viele  Falten  hat  als  in 
ler  ZiET£N*schen  Figur.  Nicht  selten  aber  ist  die  Muschel  unsym- 
netrlsch,  die  eine  Seite  auf-,  die  andere  ab-gebogen  (Var.  y). 
Endlich  slossen  an  etwas  älteren  Exemplaren  die  Vorder-  und  die 
linler-Fläche  neben  in  ziemlich  rundem  Bogen,  nur  an  mittelalten 
loch  in  spitzem  Winkel  zusammen.  Der  Schnabel  biegt  sichziem- 
ich  stark  über  die  Bauchklappe;  die  Öffnung  ist  eiförmig,  die 
irea  fast  ohne  Ohr,  ziemlich  flach  und  durch  keine  Kante  von 
ler  Rücken-Fläche  geschieden.  Diese  letzten  Merkmale,  insbeson- 
lere  der  drehrunde  und  oft  etwas  kropfartig  nach  hinten  aufgeblähte 
khnabel,  unterscheiden  die  Art  noch  von  der  ohnehin  rundfaltigen 
r.  plicatilis  nnd  T.  gallina  der  Kreide,  von  der  scharffaltigen 
r.  trilobata  der  Jura-Formation  (wovon  Zibtbn's  T.  inaequi- 
iatera  ganz  verschieden  ist);  der  lange  Schnabel  noch  von  T.  acu« 


1«6 

ti Costa  ZiET. ;  der  Mangel  des  Ohres  und  die  viel  starkena  Falten 
von  T.  conclnna. 

Vorkommen,  mit  andern  grob-  und  scharf-gefalteten  Arten,  im 
Koralien-Kalke  n^*^,  oft  terquarzt  So  in  Bayern  {!  Streitberg, 
AichBtddl,  'Staffelberg  am  Main;  im  weissen  Korallen-Kalk  zu 
Kelheim  an  der  Donau);  —  in  Schwaben  (im  Oxford -Thon, 
Mndlsl. ,  im  Spongiten-Kalk  b^,  Qu.;  zu  lAltemtadi,  Neuffen, 
HohenzoUem  und  kleiner  zu  IDettin§en  an  der  Erme;  am  Lo- 
chenberg  bei  Balingen,  zu  lOruibingen,  IDonzdorf,  Giengen, 
FUntenberg);  —  auf  dem  Schwarzwalde  (bei  Rottweii  im  un- 
teren hellen  Jurakalke) ;  —  in  der  Schweitz  {! Aargau,  ILdgerberg 
und  Randen  bei  Schaffhau^en;  im  Terrain  k  chailies  und  Oxford- 
Tbone  des  Porreniruy);  —  in  lithographischem  Kalke  ! Sekten- 
hofens;  —  in  Luxemburg  (pifferdange) ;  —  in  Piiwiikreich 
(a  im  Oxfordien  b®'?^  bei  Nantua,  im  Atn-Dept.  und  bei  Graue 
im  For-Dept.;  ß  bei  Nantua,  Orenoble,  Villecomte,  im  Cöte- 
^or-De^t,  y  bei  Oraaee;  —  angeblich  auch  im  Polypiten-Kalke 
zu  RanvUle  bei  Caen*t);  —  in  Sävoyen  (am  Channax-See  bei 
Bourgef),  — '  in  Polen  (im  oberen  oolithlschen  Jurakalk  bei  Czei^ 
Mtöchau,  Krzeizotbice ,  Dubice  und  Wi$lica;  im  KnoUen-Kalle 
und  ¥^eissen  Jurakalk  darunter  an  der  Weicheel;  die  zweifelhafte 
T.  Grafiana  yerkieselt  im  oberen  Jura-Dolomit  zu  Koniecpol  und 
Matöw,  bei  OUztyn  und  Klobucko. 

HemUhyrU  d'O.  1847. 

d*0rbi6NY  hat  dieses  Genus  noch  nicht  vollständig  charakteri- 
sirt.  Er  stellt  es  neben  Rhynchonella,  da  es  im  Innern  Bau  ganz 
damit  übereinstimmt;  Susserlich  unterscheidet  es  sich  davon  dadurch, 
dass  das  Schnabel-Loch  nicht  vom  Schloss-Rande  geschieden,  mit- 
hin halb  offen  ist  und  etwas  unter  der  Schnabel-Spitze  liegt;  die 
Area  fehlt.  Die  äussere  Form  ist,  ungleich ,  etwas  zusammengedrückt; 
die  Oberfläche  oft  mit  runden  dichotoroen  Falten  bedeckt,  welche 
zuweilen  mit  kleinen  Spitzchen  bewaffnet  sind. 

Arten :  in  und  von  dem  Silur-Gebirge  an  in  verschiedenen  For- 
mationen vertheilt. 

Hemithyris  spinosa.  Tf.  XVUI,  Fg.  2. 

Brdcrii.  Merkw.  Basels. 

KnoBR  Verstein.  11,  Tf.  Biv,  Fg.  4. 

TownsHBtfo  Cherecier  of  JJoieSi  pl.  u,  f.  8,  9. 


i6r 

Ttt^feratalilM  ipiaosas  SciiLni.  i.  nta.  TMchealb.  t9i9j  VII»  73 

maä  Vetrflu  I,  169. 
Tersbratnia  ipinosa  Smith  StrMiOjfr.  8gst  108;    —    Lamr.   iittl. 

18t9,  Vif  SS«;  —  Dbfr.  im  Diei.  Lill,  161;  —  Cohtb.  234;  ~  Phill. 

Y.  I,  1S3,  163,  pl.  9,  f.  18;  —  LorriD.  in  Geoi.  Tr&ns.  k,  111,  273;  » 

Bb.  L  Jb.  18M9j  78;  —  Zrt.  Wfirtt  59,  t  44,  f.  1 ;   -  Buch  Terebr« 

68;   —  TnoftM.  97,  81;    —    Tbibr.  9;  —  R&h.  Ool.  4S;  —  WAüe.  i. 

Jb.  IMtf,  73,  75,  76;  —  Frohh.  i.  Jb.  1898^  2%;  —  WiUJU.  >  Br. 

Collect  73;  —  Datios.  uAmtummikUL  18Mf  F,  446,  t  14,  f.  52  («fM. 

La.);   —   Marc.  SaIids  92;   ^   Mühst.  Bair.  46;  —  Qu.  Wortt.  353, 

638;  —  Br.  LM.  a,  296  (mm  Hohoh). 
Terabratala  aaper  a  Kön.  Utm.  ucL  no.  819. 
Heaiitbyria  apiooia  d'O.  Proir.  /,  286. 
Hamithyria  aentieoia  (|Mrr#)  d^O.  Prodr,  I,  375. 

Schaale  nindlich,  im  Alter  lait  kugelförmig,  doch  immer  breiter 
alt  lang,  mit  fleh  immer  mehr  gegen  die  Bauchklappen  einkrüm- 
mender Schnabel-Öffnung;  Bucht  auf  der  Bauchklappe  nur  wenig^- 
ara  Stinrande  jedoch  durch  einen  breiten,  flachen  Bogen  ausge- 
aprochen;  Falten  abgerundet,  wie  die  Zwischenfurchen,  doch  all- 
mihlich  schm&ler  als  diese  werdend,  und  mit  spitzen,  kurzen  (nach 
DsruNCB  jedobh  bis  6'^^  lang  werdenden)  Dornen  ziemlich  dicht 
beaetit,  wodurch  allein  diese  Art  und  die  yiel  schmälere  T.  sen* 
ticoaa  sich  Yon  allen  andern  hinreichend  unterscheiden.  Die  Di- 
chotomie zeigt'  sich  hauptsächlich  an  denjenigen  Falten ,  welche  in 
der  Bucht  zu  äusserst  liegen,  wo  sich  eine  Falte  zuweilen  3 — 4mal 
theilt,  während  die  übrigen  ungetheilt  bleiben;  sie  vermehren  sich 
▼on  16  bis  zu  36,  bei  /es  Motiftera  bis  60. 

Sie  findet  sich  gewöhnlich  in  Gesellschaft  von  OstreaMarshi 
im  unteren  Oolith  n5  (doch  auch  höher  in  b^)  ;  so  in  Han- 
nover (UnterooUth  von  Oeerzen  und  Euen  bei  Osnabrück);  — 
in  Firmken  (Eisenoolith  der  Schweimmühle  bei  Rabenstein,  Ka- 
eendioTf  bei  Thumau) ;  —  in  Würtlemherg  (im  untern  Oolithe  n' 
zu  Wisgoldingen,  Harros ,  Wasser alfingejn,  Aichelberg,  Ooskehn^ 
Balingen,  Reichenbach  hn  Thale);  —  im  Fürstenbergischen 
(Biomberg,  Wartenberg;  lOeissingen  bei  Boneschingeri};  —  im 
Breisgau  (Bradford-Thon) ;  —  in  der  Schweitz  (Rogenslein  unter 
Oxford-Thon  bei  Basel;  darin  und  noch  tiefer  in  Rogen-Eisenstein 
im  Aargau;  im  Bradford-Thon  und  im  Eisenoolith  des  Ozford- 
Thones  im  Porrentruy);  —  in  Prankreich  (im  ,,Bajocien''  nach 
D*0.  zu  FaUnse,  zu  Port-en-Bessin,  IMoutiers,  Draguignan,  d*0.; 
in  Eisenoolith  des  Oxford-Thones  zu  Satins  im  Jura,  Marc,  und 


168 

der  Höch'Saone  Thir.  ;  im  Unter-Oolith  zu  CroizetriUe ;  M  Jini* 
vUle  bei  Caen)\  —  in  England  (in  untrem  Oolith,  zu  Dundry; 
und  zu  Bath  in  Somenet,  Lonsd.;  im  mittlen  grauen  Kalke 
des  Bath-OoJiths ,  Phill.  Willms.;  im  Eisenstein  des  Gross-Oolilhs 
B«  WiiXMS*  YQn  Caxe  In  Yorkihire,  doch  mit  weniger  Radien, 
wenn  die  Zeichnung  genau  ist). 

Terebrattda  d^O. 

Schaale  eiförmig  oder  rund,  von  poröser  Teitur;  die  grosse 
Klappe  mit  gewölbter,  oft  nicht  scharf  begrenzter  oder  undeutlicher 
[nach  d'O.  gänzlich  fehlender],  selten  ebener  und  von  scharfeo 
Kanten  eingefasster  Area ,  etwas  zurückgekrümmtem  und  in  der  Spitze 
rund  durchbohrtem  Buckel;  Deltidium  aus  zwei  verschmolzenen 
Stücken  nur  einen  geringen  Theil  der  Schnabel-Öffnung  einfassend. 
Schloss  aus  2  Zähnen  in  der  kleinen  und  2  entsprechenden  Gruben 
in  der  grossen  Klappe ,  und  aus  einer  mittein  über  den  Buckel  etwas 
vorragenden  Schwiele  in  erster  gebildet.  Das  innere  Gerüste  besteht 
aus  einer  Schwiele  zu  jeder  Seite  des  Schlosses,  von  wo  die  knorpeligen 
oder  kalkigen  Stützen  entspringen,  welche  in  Streifen-Form  die  Arme 
unterstützen  und  frei  bleiben,  ohne  sich  mit  ihrem  Ende  wieder 
auf  dem  Grunde  der  Schaale  zu  befestigen.  Es  sind  glatte  Cinctae 
und  die  Laeves  v.  Buch's,  obwohl  einige  unter  ihnen  eine  feinere 
dichotomc  oder  einfache  radiale  Streifung  wenigstens  in  reiferem 
Alter  besitzen.  Die  Poren  stehen  weitläufiger  nächst  den  Buckeln, 
als  am  entgegengesetzten  Rande. 

Vorkommen  zahlreich  in  allen  Formationen  und  lebend. 

"*  Terebratolae  Cinctae  v.  Buch.  Schaale  zweilappig,  beide 
Klappen  in  der  Mitte  gegen  die  Stime  ziiaammengedrückti  an  den 
Seiten  verdickt,  am  Stirnrande  gerade  oder  ausgeschnitten;  Ober- 
fläche  glatt. 

i.  Terebratula  uumismalis.  Tf.  XYIII,  Fg.  8a— d. 

Terehratulites  vulgaris,  Vffriel/.  «ti/ca/a,  comfreum  et  emargmaU 
ScHÜBL.  in  Uii. 

Terebratula  uumiinialis  Lmk.  Hut.  VI,  249;  —  Eneyel,  milk 
pl.  240,  f.  i;  —  Dbfr.  i.  Diet.  te,  nat,  Li II,  105;  —  Dbbhat.  ü. 
{texte,  U^  1890)  p.  1028;  —  Ziet,  Wurlt.  52,  «4,  t.  39,  f.  4,  5;  — 
Buch  Terebr.  84;  i.  üem.  geoU  EU,  t.  17,  f.  4;  —  David«,  i.  Amm, 
nathiet.  1860,  b,  V,  436,  1. 13,  f.  17;  —  Mukst.  72;  -  Roem.  Ool.  1, 
4,  74;  —  Mardlsl.  30;  -  Buch  Jura  39;  —  Alb.  i.  Jh.  1888,  470; 
—  KochDu.  24;   —   f.  Roem..  i.  Jb.  1846,  100;  -  BEififCs.  das.  494; 


100 

i.  Jb.  fMtf,  MS;    184Ty  387;     -     Marc.  Satins  OS   (nom 

Zbomhii.  L  Jb.  1842,  429,  fide  Buch  in  IUI.). 
Tcrp^ratnla  cor  Lmk.  Uisi.  K#,  250;  —  Davids,  i.  Ann.  nathUt  tSM, 

i,  F,  437,  t.  15,  f.  22  {Var.  mwMiu  eordi formt). 
Terebratulitei  compreaius   Sculoth.  Petik.  iesi.  Buch  Terebr.  120. 
?TerebrataU  pentagona  MCnst.  Bair.  73. 


TerebrataU  orbicularisZiBT.  Wurtt.  52,  64,  t.  39,  f.  4. 
Terebratala  plana  MDnst.  Bair.  73. 

Sehr  aufgezeichnet  und  ieicht  kennbar:  an  ihrem  rundlich  fünf- 
eckigen Umrisse  (Fg.  a,  b),  an  der  sehr  geringen  und  gleichen 
Wölbung  beider  Klappen  (Fg.  c,  d),  welche  nächst  dem  TöUig  ge- 
raden Stimrande  ohne  Sinus  auch  beide  flach  oder  in  der  Mitte 
etwas  ausgerandet  sind  (Fig.  a,  b).  Der  Schnabel  ist  sehr  klein, 
die  kleinere  Klappe  kaum  überragend,  spitx,  mit  feiner  runder  Öffnung. 

Oberall  mit  T.  fariabilis  lusammen,  —  bezeichnend  für  die 
^NoraiaDialen-Schicht^  aa^*  unmittelbar  über  der  eigentlichen  Gry- 
phiten-Schicht  in  !  Schwaben  jioch  mit  kleiner  Gryphaea  cymbium 
ScBLTH.  {Qammeihauten  und  Pliensbach  bei  Boll,  Nürtingen, 
Metsdngen,  Einlingen,  Plallenhardt ,  Denkendorf ,  zwischen 
Tübingen  ond  Hechingen  y  Balingen  j  fast  überall  in  thonigen 
Brauneisenstein  ferwandelt);  —  im  Schweitzer  Jitra  zusammen 
mit  sehr  grosser  Gryphaea  cymbium  Schlth.  ;  —  in  der  Oberpfalz 
{Sehefioch  uhd  Eckendorf  bei  Amberg,  sehr  gross ;  Grötz,  Bay- 
reuth) ;  —  in  Baden  (Liasschiefcr  von  Öslringen  bei  Heidelberg ; 
—  in  SYf.'Dentichland  (Herford  in  Wesfphalen;  Steinberg  bei 
Jlark-Oldendorf,  bei  Kafdefeld,  Willerahaunen  und  —  klein  — 
am  Pusse  des  Heinbergs  bei  Oöttingen) ;  —  in  der  Kohlen-Formation 
des  lYien er  Sandsteins  hei  Gr est en,  mit  Gryphaea  cymbium;  —  in 
Luxembtirg\  —  in  Frankreich  (!St.  Thibanlt  im  Dept.  de  la 
Cöte-d'or;  im  „Liasien"  zu  Evrecy ,  Vienx-Ponl,  St.  Amand, 
Pouilly,   Pmperdu  etc.;   bei  Satins  im  Jura,  Avalion y  Lyon), 

2.  Terebratula  vicinalis  (a,  300).  TL  XVUI,  Fg.  10. 

Terebratulitea  vicinalis  Schlth.  Petrfk.  1,  281. 

Terebratnia  vicinalia  Buch  Terebr.    85;    i.   Mem.  geol.   Uly   19*i 

(excl.  fi$.y,  -  RoEM.  Ool.  I,  47;  —  d'O.  Proir.  i,  377. 
?Terebratula  digona  (Sow.)  Ziet.  53,  t.  39,  f.  8  L=T.  bideiitata  Sow. 

fide  Qu.]. 

Sie  stimmt  mit  voriger  uberejn;    durch   ihre  glatte  Oberfläche, 
die  Form  ihres  Umrisses,  dessen  SUmrand  jedoch  gewöhnlich  Uefer 


17« 

aoigerandet  kt,  durch  den  Mangd  der  Badtt,  d«ek  die 

beider  Klappen  mitten  am  Stirnrande ;  —  ist  aber  meiit  Bii^eher, 

r 

Stets  viel  dicker,  daher  diese  Eindrfickong  stärker,  der  SAnabel 
höher  und  gebogener.  Sie  unterscheidet  sich  Ton  2 — 3  ihr  hierin 
ähnlichen:  nämlich  Yon  T.  digona  Sow.  (T.  marsapiali«  ▼• 
ScHLTH.)  nach  L.  v.  Buch  dadurch,  dass  sie  am  breitesten  in  der 
Mitte  und  nicht  erst  am  Stimrande  ist,  welcher  Charakter  rair  Je- 
doch nicht  beständig  zu  seyn  scheint;  -^  Ton  T.  eornuta  Sow. 
durch  die  weniger  aber  symmetrisch  Torspringendan  iwel  Ecken  am 
Stimrande  und,  wie  von  T«  bidentata,  durch  die  Jtelt  Tid  ge- 
ringere Wölbung. 

Vorkommen  in  den  unteren  Gruppen  dieser  Periode  mit  T.  di- 
gona,  in  den  mittlen  mit  andern  Cinden.  —  Ich  bes|lKe  BieoH 
plare  dieser  und  der  verwandten  Formen  von  6 — 7  Fundottea^ln 
Schwaben,  A-imten,  der  Oberpfaiz, ' dei  Sckweiixt  Nardwett- 
DeuticMand,  Frankreich  (ILy&n;  d*Omioiit  litirt  ala  in  Oz- 
fordien  cu  Lttmette^  Afiremoni,  bei  JNmiua  Im  Ain-JkipL  asd  n 
Atailon  im  Y^tiiie-Dept) ;  aber  doch  wage  ich  weder  dieas  flkir- 
men  auf  wesentlich  verschiedene  Art-Typen  surickaufQbren,  siech 
ihre  Synonyme  vollständig  lu  ordnen ,  indem,  wie  es  acheintv  «eke 
verwandte  -Arten  von  venchiedener  Seite  her  In  diese  Forsaen  her- 
überspielen können.  T.  Fischeriana  d*0.  aus  den  Oifordien  von 
Koroichowe  in  Rueeland  scheint  mir  davon  nicht  unterscheidbar. 

3.  Terebratuia  bullnta  (o,  301).         Tf.  XVIII,  Fg.  ISabc 

Terebratola    bollata    Sow.   me,  F,  49,    pl.435,  f.4;    —    Bbcrb  io 

PhÜaw.  Ung.  Vili,  36;  —  Zibt.  Wurtt.  54,  t.  40,  f.  6*;  —  Bvcb  Terebr. 

87;   ~   LoicsD.   in  Geaf.  fhrmu.  I,   llif   273,   S75;    —    Qu.  Warft. 

351,  553. 
Terebratuia  spbaeroidalis  Sow.  tne.  V,  40,  t.  435,  f •  3 ;    —    p'Ol 

Prodr.  I,  237.  ^ 

[?T.  g^lobata  Sow.  me.  F,  51,  t.  436,  f.  1.] 

[Ter.  Cinctae.]  Eine  glatte  Art,  welche  im  Alter  nach  allen 
Richtungen  so  kugelförmig  ist,  dass  selbst  die  beiderseits  kaom  merk- 
bar gekielte  Schnabdspitie  sich  dicht  an  die  Oberfläche  der  hooh- 
gewölbten  und  fast  ganz  kreisrunden  kleineren  Klappe  anpresst,  keine 
Rippen   zu   sehen  sind   und  selbst  der  Stimrand  gewölbt  und  die 


^  n'OiiBioriy  siebt  die  T.  bullata  Zibt.,  welche  der  von  ans  abgebil- 
deten ginslich  entfpricbt  zu'T.  spbaeroidalis  Sow.,  and  verbindet  die  T. 
bpllata  Sow.  BNt  deaaen  T.  |;labala  als  T.  Kleiaii  La« 


171 

iiiHfilfil  hü  gerade  iit  Gleichwohl  liegt  dieM  leUte  nioU  genx 
Hl  4at  Ebene  der  Seiten-R&nder ,  sondern  ist  etwas  gegen  die  kleine 
li^pe  hin  gesenkt  in  einem  gani  flachen  Bogen,  der  in  seiner 
Ifitte  sehr  oft  wiedw  eine  äusserst  schwache  Ausrandung  erkennen 
fisst.  Dareh  beides  YerrSth  sich ,  dass  diese  Art  keine  ächte  Cincta 
seye»  sondern  su  den  Laeves  Repandae  gehöre  (T.  sphaeroidalis 
Sow.).  Zuweilen  treffen  sogar  an  beiden  Enden  des  Stimnaht-Bogens 
abgemndete  Rippen  von  beiden  Klappen  her  aufeinander ,  wie  bei 
den  Cinctae  (T.  ballata  Zibt.  et  Leih.  fg.  13);  welche  suweilen  auch 
wieder  eine  breitere  Biegung  in  entgegengesetzter  Richtung  erken- 
nen lassen  r  wodurch  dann  die  Rfickenklappe  an  beiden  Enden  der 
Stimnaht  mit  zwei  winkeligen  Stellen  in  die  kleinere  einspringt;  ja 
beide  Klappen  sind  sogar  zwischen  diesen  Rippen  eingedrückt  (T. 
bolkta  Sow.),  was  aber  sehr  selten  und  bei  der  grossen  Figur  vid- 
leicht  nur  durch  einen  zufälligen  mechanischen  Druck  bedingt  scheint; 
daher  diese  Form  ganz  mit  der  folgenden  zusammenfallen  konnte. 
Sobald  nämlich  jene  zwei  Winkel  beiderseits  der  Stimnaht  etwas 
stäiier  werden,  entstehen  statt  der  in  sie  einmündenden  Dorsal- 
R^ien  zwei  schwache  Falten,  die  sich  in  die  Ventral-Rippen  legen 
ttid  sich  in  verschiedenen  Eiemplaren  stufenweise  verstärken.  Mit 
dem  Erscheinen  dieser  Falten  ist  der  Anfang  zu  der  in  gleicher  For- 
nation und  oft  an  gleichen  Orten  vorkommenden  T.  globata  Sow. 
gegeben,  die  sich  durch  Vertiefung  der  Bucht  und  Verstärkung  der 
Falten  ifsmer  weiter  ausbildet  Indem  wir  vorerst  diese  wenn  auch 
nur  schwach  biplicaten  Formen  alle  ausschliesen,  glauben  wir  doch 
eine  nur  künstliche  Abgrenzung  zu  bewirken,  die  aber  dutch  Auf- 
nahme derselben  wohl  noch  schwieriger  werden  dürfte;  denn  auch 
der  flache  Bogen  der  Stirnnaht  geht  an  sicheren  Exemplaren  in  eine 
eckige  Bucht  über  (Laeves  carloatae). 

Sie  findet  sich  bezeichnend  in  der  Mitte  des  braunen  Juras  (9), 
in  dem  »a  oder  «Bajocien**;  vielleicht  auch  etwas  höher.  So  im 
mittlen  Jura  zu  Orumbach  bei  Amberg  (Buch);  —  in  Würt- 
iemberg  (im  Eisen-Oolith  8  des  braunen  Jura*s  von  Aalen  bis 
Nipff  wie  bei  Rötungen^  am  I Stuifenberg  und  Brauneberg,  mit 
T.  globata);  —  in  England  (im  untern  Jura  zu  Athton  und 
Frame  \  in  Combrash  zu  Altford  bei  Baih,  mit  derselben) ;  —  in 
Frankreich  (in  Normandie  zu  Falaise,  Bayeux,  Pont-en-Bezin, 
tu  Hee  MatUieri,  ICurcy,  IRoc  in  Eisenoolith  und  Mäliere 
(DsvacB.)»    ivL  St.  Maixent,   Conlie,   Guiret  im  Sarthe-Defi^ 


172 

< 

Orasie,  Draguigmn  im  For-Dept. ;  im  Terrain  k  chaiHei  la  Fer- 
riire'leS'Secy ,  an  der  ohem  Saone).  Endlich  in  fiotd^Sibirien 
mit  T.  concinna  (Buch).  Das  Vorkommen  im  Combrash  Ton  WUi' 
»hire  ist  weniger  sicher.  —  Herr  y.  Buch  rechnet  die  ZiSTEü'sche 
Figur  zu  T.  globata. 

^^  Jugatae:  Schaale  gerippt,  erst  von  der  Hälfte  ihrer  Lange  an 
(daher  nicht  in  der  Jagend);  Rippen  beider  Klappen  alternirend^ 
die  der  Bancbklappe  innerhalb  der  der  Rückenklappe  gelegen,  von 
ihnen  umschlossen.  Die  Einbocht  der  Klappenkante  an  dar  Stirae 
geht  gegen  die  Ruckenklappe;  keine  Falten.  Bei  einigten  ist 'die 
Ruckenklappe  nächst  dem  Stimrande  snruckgebogen  (Repandae, 
wobei  T.  ornithocephala);  bei  andern  bilden  sie  einen  deutlichen 
Sinus  auf  ihrer  Oberfläche  (Excavatae:  die  übrigen  Arten). 

4.TerebratulaornithocephaIa(a,302).Tf.XVni,Fg.9abc 

BuBiu  Öryetogr,  u^riem  79,  t  5,  f.  24. 

Terebratula  lagenalis  Schlth.  Petrfk.  I,  384  (pars). 

Terebratnlites  lateralis  Scbltu.  Petrfk.  280  (iest.  Buch). 

Terebratula  ornithocephala  Sow.  I,  227,  pl.  101,  f.  1,  2,  4;  —  db 
Lik  Bechb  in  OeoL  Tram,  I,  II,  28;  —  Conn.  197,  212,  243,  f  260;  — 
PRir.L.  Y.  I,  ISO,  141,  pl.  6,  f.  7;  —  VoLTz  60;  —  Wang.  im  Jb.  1889^ 
73;  —  LonsD.  i.  l7«of.  Trmns,  i,  Ilif  275;  —  Baoifii  bei  Schvst.  im 
Jahrb.  IM5,  146;  —  MünsT.  Bair.  73;  —  Thcrm.  27;  —  TuiRiu  6,  12; 

,  —  RoBM.  Ool.  I,  5i;  —  Mint.  i.  Jb.  1860^  723;  —  Buch  Terebr.  99, 
t.  1,  f.  9;  —  WiLLMs.  i.  Br.  Collect.  75;  —  KochDu.  38;  —  ?Puscu 
Pol.  19,  t  3,  f.  17;  —  Fromh.  i.  Jb.  1848^  22;  —  BEnivcs.  i.  Jb.  1845^ 
494;  —  RouiL.  das.  1848^  250;  —  Aubrb.  u.  Frears  das.  1848^  88;  — 
d'O.  Proir,  /,  316  {ntm  ZniT.). 

!Terebratula  umbonalis  1819  La.  HUU  i,  K/,  i,  249,  —  Davids,  i. 
Ann.  naihiti.  1860,  b,  F,  436,  t.  13,  f.  18. 

?Terebratula  lampas  Sow.  I,  227,  t.  101,  f.  3  fide  Dbfr.  im  Diet. 
LIII,  152. 

?Terebratula  bucculenta  (Sow.)  Ziet.  52,  t.  89,  f.  6  (excf.  «ynoii.).' 

Terebrata  obovata  Sow.  me.  #,  227,  t.  101,  f.  1—4. 

Schaale  ohne  alle  Rippen  und  Falten,  länglich,  sehr  konvex; 
die  grösstc  Breite  und  Dicke  ist  vor  der  halben  Länge,  wo  sich 
seitlich  oft  fwei  rundliche,  mit  Backen  verglichene  Vorsprünge  fei- 
gen;  das  viel  schmälere  Stimende  ist  fast  abgestutzt;  in  seine  bei- 
den £cken  verlaufen  auf  beiden  Klappen  von  der  Mitte  an  zwei 
divergirende,  fast  bis  zum  Unmerklichen  abgerundete  Kanten.  Schnabel 
stark  umgebogen,  mit  weiter  Öffnung  (di/f.  von  T.  carnea  u.  a.), 
wovon  das  Deltidium  y^  umgibt.  Junge  Individuen  sind  flacher, 
kOrzer,  fast  rund,  wie  die  Zuwachsstreifen  und  die  Abbildung  e  e^ 


173 

lemMa  lauen:  eine  Form,  die  fut  allen  jungen  Individuen  der 
Laevea  eigen  ifl,  wesahalb  es  aebr  mifslich  wird,  die  Arten  in 
diesem  Alter  wieder  mü  erkennen«  Der  Art-Name  rührt  daion  her. 
dau  der  Schnabel,  aufrecht  im  Profil  gesehen,  an  ein  Vogolköpf- 
chen  erinnert. 

Kein  andres  Petr^ikt  der  dritten  Periode  würde  die  grosse  stra- 
tograpliisclie  Verbreitung ,  wieT.  ornithocephala  besitzen,  wenn 
nicht  ein  Theil  der  Formen,  welche  xu  ihr  bezogen  worden  sind,  zu 
andren  Arten  gehörten,  wie  es  wahrscheinlich  ist  Aber  es  ist  uns 
unmöglich,  die  wirklich  Terschiedenen  auf  blosse  Zitate  hin  auszu- 
scheiden. Geht  man  auf  den  ersten  Autor,  Sowbrby,  zurück,  so 
ist  GroMOolith  mit  Combrash  (n^^)  die  Formation  der  Grand-Gestalt. 
Nach  Ausscheidung  der  unrichtigen  und  der  unzuverlässigsten  Fund- 
orte haben  wir  sie  immer  noch  aufzuzählen  im  Unteroolithe  bis  zum 
Coralrag,  in  welch*  letztem  aber  die  Form,  wenn  auch  nicht  immer, 
breiter,  kürzer  und  die  kleine  Klappe  flacher  zu  seyn  pflegt.  Die 
von  uns  abgebildete  Form  ist  vielleicht  nicht  ganz  die  SowERBY*scbe, 
aber  jedenfalls  die  T.  umbonelia  bei  Lamarck.  In  England  (im 
MariT^ndstone  und  im  untern  Oolith  von  Dundry,  im  KelloWay- 
rock  von  Bath  in  Sofnenet,  in  Kelioway-rock  und  in  Cornbrash 
zirischen  Oxford  und  Wooditock^  Comtb.  ;  im  Kelloway-rock  zu 
Scarbarough  und  Hacknea  und  im  Coralrag  zu  Malton  in 
Yofkshire;  im  Kelloway-rock  zu  Trowbridge  an  der  Wiltahirer 
Eisenbahn,  Mant.  u.  s.  w.);  —  in  Luxemburg  {Differdange); 
—  in  Ftankreieh  (im  ^yBathonien**  von  MarqnUe^  d*0.  ;  in  Oz- 
ford-Thon  der  Nomumdie;  etwas  kürzer,  breiter  und  flacher  im 
obem  Jura-Mergel  von  IBe$anfon  im  Doti6s-Dept. ,  Voltz;  im 
Bradford-Thon  von  !Bouxviller^  Voltz;  im  Kimmeridge-Thon  bei 
Siteux  und  in  Walkerde  zu  Aarenne,  obere  Saone);  —  in  der 
Sehweiiz  (im  Oxford- Thon  dea  PorrenJLruy  und  an  der  !Egg 
über  Wbnchnaa  im  Aargau  \  in  den  oberen  Lagen  des  bunten 
Hergels  von  lBa$el,  Mer.);  —  in  Bayern  (zu  Rabenstein  bei 
Bayreuth;  mit  flacherer  Oberschale  im  Hornsteinnieren-Kalke  von 
AaAerg;  mit  sehr  kurzen  Schlosskanten  im  Romansthale  bei  Banz; 
unter  Grdfenberg) ;  —  in  Schwaben  (im  unteren  Oolith  von  YTof  ser- 
aiftngen,  Wisgoldingen,  Barras,  Oosheim,  Balingen^  Reichenbaeh 
im  Thale;  auch  zu  Spaiehingen;  im  Oxford-Thon  bei  Urachs  Gien» 
gen,  Neresheim) ;  —  in  Baden  (im  ?  Unteroolith  am  Wartenberg  bei 
Boneschingen ;  im  Bradford-Thone  des  Jlrats^aues) ;  —  im  BanMver* 


174 

ichen  (im  oberen  Conlrag  am  IPeiersherp  bei  Goilar;  im  Dolinil 
des  oberen  Korallen-Kalks  tn  E9eherhaM$en  and  in  der  sogenannten 
BiU'Muide,  Rone.) ;  —  in  Polen  (Mergel  der  mittlen  Jura-Sebieiiten 
zu  Rockitno  bei  Kronwlmo ;  .in  tiefern  Schichten  in  Sauka  nnd 
Ostrowiee  im  Krakaui$chen)\  —  in  Ra9$l(md  (im  OoUtb  bei 
Mo9kau  häufig  =:  T.  Royerana  d*0.).  Dieselbe  Art  wird  iweifela- 
ohne  mit  Unrecht  aaeh  In  Kreide  in  England  sowohl  all  an  der 
Perte^du^Rköne  und  der  MotUaffne  de  Fi$  aufgex&hlt,  an  welch' 
letztem  Orte  uns  jedoch  statt  dieser  Art  die  T.  biplicata  bekannt 
geworden  ist. 

***  Carlnatae:  Charakter  der  vorigen,  nar  die  Rackenklappe  ihrer 
ganten  LSnge  nach  madlich  gekielt,  aod  inabesondere  die  Baach- 
klappe  liogs  ihrer  Mitte  bis  gegen  das  Ende  vertieft,  der  Klappen« 
Rand  an  der  Stime  mitbin  eine  Einbncht  in  die  Rflckenklappe  bO- 
dead.  Bald  hat  der  Kiel  nächst  der  Stime  jederaeita  eine  Bucht 
neben  sich,  welcher  in  der  andern  Klappe  eine  Erbdbong  eat- 
spricht  (Sinn ata e:  die  3  ersten  der  S.  160  genannten  Arten); 
bald  ist  der  ganze  Rficken  gewölbt  (Acutae:  die  übrigen). 

5.  Terebratula  biplicata  (o,  304).  Tf.  XVin,  Fg.  11. 

Vmr.  a  ^iactOm  laiier. 

BAJBai  Or^eiOffr.  NoHe  f.  28,  39. 

Conchites  anomina  Scaauoiz.  1702,  IMh,  24,  f.  32;    Natnrgeach.  d. 

Schweitz  f.  lie. 
Bneffel  fn^ik.  pl.  230,  f.  3,  4. 
TerebrataliteabicanaliculataaScHLTM.  i.  Jb.  1^1^,  VII,  104(fpar#); 

Petrfk.  /,  278  (f«r«);  -^  Wahb.  i.  Jb.  ISSS,  73  =  ». 
Terebratula  bicanaliculata  Biioifif  in  Min.  Zeitachr.  189$^  I,  77; 

—  ZiBT.  54, 1 40,  f.  5;  —  M&iiST.  i.  Jb.  1834,  134;  —  d'O.  Prodr.  /,  344. 

Anomia,  Terebratula  biplicata  Broccbi  1814,  eaneh.  409,  t  10, 

f .  8  =  r 

Terebratula  biplicata  Sow.  me,  1815,  /,  20t,  pl.  90  und  F,  53, 
pl.  437,  f.  2,  3;  —  Dbph.  im  Diet.  LIIIj  151;  —  ob  la  Bbchb  i.  tfaal. 
TruM.  5,  1/,  114;  i.  Pkä.  Mag.  VUI,  30;  —  Loitao.  i.  Gfeol.  Trmme.  4, 
Uly  270;  —  Dbshat.  in  Eneyel.  tmStk.,  texts,  1880,  1/,  1027;  —  Passt 
335;  —  Volts  00 ;  —  Buch  Terebr.  107,  1. 1,  f.  10;  —  Thirr.  5;  — 
RoBH.   Ool.  I,  53^  t.  2,  f.  4,  8;  II,  5,  57;   —    Br.  i.  Jb.  1BB5,   140; 

—  RosB  i.  Pftitof.  Ma§.  18SS,  Vit,  182;  —  Qu.  Wfirtt.  432,  530,553; 

—  Sow.  18Sr  i.  Qßol.  Trmut.  k,  F,  328,  t.  22,  f.  11;  —  Roasi.  l  Jb. 
188f,  137;  —  Alb.  i.  Jb.  1888^  473 ;  —  EtQ.  u  Jb.  1841,  355;  — 
Grbsslt  das.  184S,  101;  —  Favrb  das.  740;  —  Zbuscozi.  das.  IMf, 
331,  499;  —  (tton  d'O.  Prodr,). 

Terebratula  intermedia  Sow.  fme.  I,  48,  1. 15|  f.  8  =  m;  1887  L 
AM.  ThHI#.  I,  F,  328|  t  22,  f.  10  SS  H. 


175 

IralvU  selU  8ow.  Mr.  r,  53,  t  4S7,  f.  1;  i.  tfftl.  ffirMM.  1»  r, 
t.  tt,  L  1%  Üw.)  =3r  m, 
(  «Mtey  Mfiitfi>r. 

kratalitst  biasfrareiaatas  Schlt*.  Patrfk.  I,  179  s=m. 
iraUla  biaaffarciaata  Ba.  i.  Min.  Zeitichr.  18M$y   I,   77;   — 
.  Wällt  fti,  1 40,  f.  3  =  ». 
iralola  perovalia  Boch  Ter«  io9  (excL  jy«.}  pmn  [uam  Sow., 

Ibtrgcfae»  bi«r  den  RetC  der  SjnoDjmle,  der  ticli  auf  die  Kreide 
r,  ■  beliebt] 


der  Sinuaten,  von  mittler  Grösse,  Unglich  f&nfeckig, 
ipitser;  grösste  Breite  in  %  der  Unge;  die  iwei  Buchten  im 
mde  sehr  gross;  die  Rippen  diTergirend;  Bauchklappe  wenig 
i;  die  L&nge  lur  Breite  =  5:4  oder  6  :  4  (die  Abbildung 
ine  der  allerkfirieiten  Varietäten),  der  Stimrand  V,  so  breit 
er  grösste  Queermesser,  Oberfläche  konxentrisch  gestreift 
bei  ziemlich  kurx ,  eingebogen,  jederseits  mit  einem  nach  unten 
brundienden  Kiele.  Es  ist  uns  unmöglich  nach  den  weiteren  Ver- 
enheiten  in  den  Dimensions-Yerhältnissen,  nach  den  Abstufungen 
'  Einkrflmmung  des  Schnabels,   in   der  Schärfe  der  zwei  seit* 

Kiele  desselben,  in  der  Weite  der  Winkel,   der  Stärke  der 

1  und  Bucht  diese  Art  weiter  zu  zerlegen ,  da  nicht  zwei  unter 

Ausnahmen   zu   finden  sind,   welche   mit   einander   paraUel 

;  nicht  als  glaubten  wir,  dass  alle  diese  Formen  wirklich  nur 

krt  ausmachen  müssten,  sondern  weil  jede  Abgrenzung   zwi- 

ihnen  künstlich  und  ungenügend  ist;  insbesondere  scheinen 
le  zahllosen  Varietäten  um  eine  schmale  lange  (T.  bisufÜBircinata 

T.  bicanaliculata  z.  Tb.;  auchT.  peroTalis  Buch,  nicht  Sow. 
1  um  eine  flache  breite  T.  biplicata  Sow. ,  T.  intermedia,  T.  seUa 
za sammeln.  Doch  wollen  wir  dayon  die  Vor.  inflaiaBucB,  so  wie 
lÜhta  Sow.  und  T.  insignis  Zibt.  ausschliessen ,  die  wir  in  der 

Auflage  oder  im  Index  mit  eingerechnet  hatten«  Dabei  sind 
ngen  IndiTiduen  kürzer ,  rund ,  ohne  Falten  und  Ecken  an  der 
;  diese  zeigen  sich  dann  nur  wenig  (Fg.  e),  später  zwar  stär- 
ler  noch  abgerundet  (Fg.  a — d),  endlich  scharfeckig,  —  Auch  die 
icheidungs-Merkmale  von  den  verwandten  sind  nicht  sehr  scharf 
licht  genügend  in  Worten  auszudrücken.  So  sind  nach  L.  t. 
I  FetlslellOBg  der  Arten  die  ähnliche  und  eben  so  ausgebrei- 
«  pennratts  Sow.,  die  T.  grandis  und  die  T.  ampulla  schon 
te  in  te  MKta  an  breitesten,  leltte  beiden  haben  sehr  weite 


176 

Schnabel-Öffnungen  und  werden  ansehnlich  grösser;   —  T.  Harlan! 
ist  doppelt  so  lang  als  breit,  und  T.  globata  ist  kugeliSmiEg. 

Die  Art  beschränkt  sich  nach  Ausscheidung  dieser  Formen  auf 
die  höheren  Glieder  der  Oolithe  und  reicht  mit  grosser  Verbreitung 
noch  in  die  Kreide  hinüber.  Sie  Gndet  sich  in  Bayern  (weisser 
Jura  von  Pappenheim;  Jura-Dolomit  Frankens  bei  Habeneck); 
— •  in  Scfiwahen  (zu  Heidenheim,  Donadorf,  Oeiaenheim^  Grui' 
hingen  im  Spongiten-Kalke ;  auf  dem  Schwarzwalde  im  unteren 
weissen  Jurakalke  bei  Rottweil} ;  —  in  der  Sckweitz  (der  eigent- 
liche Terebratulites  bicanaliculatus  Schlth.  nebst  einer  andern  Va- 
rietät im  Oxford-Thon  zu  Wöschnmi  an  der  ! Egg  im  Aargau;  im 
Kimmeridge-Thon  des  Porren/rtij^,  im  Portland  des  Aor^ofie«,  Grbssl., 
im  Korallen-jKalke  am  MontSalece);  —  in  Frankreich  (im  Portland- 
Kalkei  und  Kimmeridge-Thon  der  oberen  Saothß;  in  Oxford-Thon» 
Forestmarble  ? ,  und  grossem  Oolithe  der  Normandie,  bei  Caen  etc., 
DE  Caum.);  —  im  nordwestlichen  Deutschland  (im  Portland-Kalk 
oder  Coralrag  zu  Frltzow  bei  Catnmin  in  Pommeni;  im  Kimme- 
ridge-Thon Yon  Boheneggelsen  und  am  Galgenberge  bei  !  Hildes* 
heim;  am  ! Petersberg  bei  Ocker;  am  ! Petersberg  bei  Goslar; 
in  Portland-Kalk  zu  ! Steinbergen ,  zu  Rinteln,  Roem.);  —  ioi 
oberen  Jurakalke  unter  Granit-Syenit  von  ! Hohnstein  bei  Schandau; 
—  endlich  in  Polen  (in  ausserordentlicher  Menge  in  den  mittlen 
oolithischen  Schichten  zu  Brzegi  an  der  Nida  unfern  Kielce;  zu 
M(Aagoscz,  Sobköw ,  Aza,  zu  Sczerbakow  bei  Wislika;  end- 
lich in  höherem  dolomitischem  wie  dichtem  Jurakalk  von  Podgorze, 
Krzegorzati  und  Baczfa  bei  Krakau);  —  in  Spanien  zu  Cme- 
tas  und  Almeria.  —  Dieselbe  Art,  nicht  unterscheidbar  von  vori- 
ger, auch  in  der  Kreide-Periode.  So  in  der  untern  Kreide  zu 
lEssen  und  Bochum  in  Westphalen;  in  Kreide  zu  IZscheila  in 
Meisseti;  an  der  IMontagne  de  Fis  in  Savoyen;  bei  INizaa  im 
Königr.  Sardinien;  bei  Mans  in  Fratikreich;  und  in  vielen  Ge- 
genden Etiglands  {Chute  Farm,  Cambridge  u. *s.  w. ;  in  Grün- 
sand zu  Lyme  Regis,  Dorset;  im  Gault  West-A7>r/(9/yir#,  Rose;  in 
unterer  Kreide  zu  Warminster  bei  Bath,  Lonsd.;  —  im  Grün- 
sande von  NeW'Jersey  in  "Soid-Amerika), 

Der  Name  T.  biplicata  für  diese  Muschel  ist  so  allgemein  ein* 
gebürgeri,  dass  wir  geglaubt  haben,  ihn  nicht  mehr  verlassen  ra 
dürfen,  obwohl  D'ORBiaMY  ihn  auf  eine  andere  Uinliche  Art  Abei^ 


177 

trigty  mit  welcher  die  BaoccHi'sche  Figur  weit  weniger  Ähnlichkeit 
^at,  nor  weil  sie  einer  jüngeren  Abtheilung  der  Kreide  angehört« 

I.  Terebratnla  impressa  (o,  306).  TL  XVin,  Fg.  12. 

r«rebratala  impreaaa  Br.  Collect;  —  Buch  Terebr.  113,  1. 1,  f.  II; 
Jura  08;  i.  Jabrb.  1888,  158;  -~  Zibt.  Wfirtt.  53,  t.  89,  f.  li;  —  Mtr. 
48;  —  Thikr.  9;  —  Robm.  Ool.  I,  55;  —  Mkdlsl.  17;  —  Qo.  Wiirtt. 
396,  537,  553;  —  d'O.  Prodr.  /,  288;  —  Frohh.  i.  Jb.  1888 j  27;  1889, 
894;  —  ?Alb.  i.  Jb.  1888,  473;  —  BlSdb  L  Jb.  1848,  247. 

Bine  sehr  leicht  kenntliche  bis  y^"  lange  Art  von  kreismn* 
lern  üfflfiing,  sehr  gewölbter  Rückenklappe,  welche  der  Länge 
lach  mit  einem,  gleich  unter  dem  Halse  des  Schnabels  schon  am 
liöcbsten  aufgetriebenen,  gegen  das  Ende  hin  aber  ganz  flachen, 
loch  nicht  tu  einer  Vertiefung  einsinkenden  Kiele  versehen  ist ;  die 
BauchUappe  liegt  als  ein  flach  gewölbter ,  doch  längs  der  Mitte  fast 
immer  wieder  vertiefter  Deckel  darauf,  der  kaum  länger  als  breit 
and  inwendig  mit  einer  Längsleiste  bis  2um  Stimrande  versehen  ist, 
irelche  sich  nicht  nur  am  Steinkem  abdrückt,  sondern  oft  auch 
dnieh  die  Schaale  scheint;  —  Stimrand  konkav,  aber  (bei  horizon- 
taler Lage  der  Muschel)  ohne,  oder  mit  nur  sehr  flacher,  vertikaler 
Einbiegung.    Area  neben  sehr  scharfkantig  begrenzt. 

Nach  L.  V.  Buch  in  DeuUc/äand  charakteristisch  und  Millionen* 
weise  zusammengehäuft  in  den  „Mergeln  unter  dem  Korallen-Kalke 
und  über  dem  eigentlichen  Oxford- Thone** :  eine  wahre  Leitmuschel 
für  die  unterste  Schicht  (a)  des  weissen  Jura*s,  welche  Qubnstedt 
darnach  Impressa-Kalk  genannt  hat  (n^,  während  sie  nach  einer 
Mittheilung  von  Volte  1836  im  Französischen  Jura  nur  „im  .eigent- 
lichen Oxford- Thone  und  selbst  nicht  im  Terrain  ä  chailles"  vor- 
kommt). So  in  Hannover  (zu  Heersum  in  Robmer's  untrem  Co- 
^i'sg);  —  in  gan2  Württemberg  {Stmfenberg  bei  Wisgoldmgen, 
Beichenbach  im  Thale,  unter  Bökringen,  zu  Gruibingen  bei  Bali, 
!Pfu{fingen  und  Urach  (klein),  iOammeUhausen,  Lager berg  bei 
Baden  unter  Hohenzollem;  im  untern  weissen  Jurakalk?  bei  Rott- 
weil  im  Schwarxwald) ;  —  in  Baden  (im  Breisgau  und  zu  Geisin- 
§en  bei  Daneschingen  in  Oxford-Thon) ;  —  in  Franken  (oberhalb 
IThumau,  zu  Rabenstein  und  Gräfenberg,  und  zwar  nach  MOn- 
STiR  in  Elsenoolith) ;  —  in  der  Schweitz  (Aoncfen-Berg  bei  Schaff' 
hausen,  und  eine  der  Länge  nach  tief  eingedrückte  ? Varietät  zu 
IR^  hei  Aarau;  Bbckien  in  Basef);  —  in  Frankreich  (im  Ox- 
ford-Mergel selbst  zu  IBifort  und  Saline,  Jura,  xu  IBesanqm^ 

8roaa,  LeUuta  geosnoiUc«.  3,  Spü,  IK.  \% 


178 

B09ibi,  Marc;  im  untera  Oxford-Tiion  von  Quetwche  an  der 
obem  Saone;  in  den  Vaches-noires  in  Normandie;  im  »Bajo- 
den",  2u  Avallon,  Yonne,  d*0.);  —  in  Rus$land  (6ou?t.  Char- 
kow und  Popilani  in  der  TUfUlaii}. 

7.  Terebratnla  nucleata  (a,  307% 

OTerebratolife^s  nacleatus  Schlth.  Petrfk.  1,  281;  —  Wang.  i.  Jb 
1$d8,  73. 

Terebratula  nucleata  Bborn  i.  Min.  Zeitschr.  1815,  77;  —-  Zibt. 
53,  t.  39,  f.  10;  —  Buch  Terebr.  115;  Jara  69;  —  Mofftr.  47;  — 
Mndlbl.  17;  ^   Qo.  Wärlt.  432,  536,  553;  —  Alb.  i.  Jb.  1998^  473: 

—  Grbssl.  i.  Jb.  i84Sy  160;  —  ?ZBUSoaN.  da«.  IMf,  500,  1848^  606; 

—  D'O.  Proir.  11,  24. 

Der  vorigen  ähnlich;  der  Riicken  noch  hoher  gewölbt,  bauchig; 
der  Bauch  ohne  Längen -Vertiefung;  der  Stirn-Rand  konkav,  der  der 
Bauchklappe  rechtwinkelig  umgebogen  und  mit  einem  tiefen  Bogen 
in  die  Rückenklappe  eindringend.  Findet  sich  theils  mit  voriger, 
theils  und  gewöhnlich  etwas  höher  als  vorige,  im  weissen  Jurakalke, 
im  Spongiten-Lager  und  in  jenem  mit  Hornstein* Nieren,  meist  aelbst 
rerquarzt.  So  in  Franken  {! Amberg  ^  Streitberg,  Muggendorfj; 
—  in  Schwaben  {Fürstenberg,  IStuifenberg  bei  Oöppingeit, 
Wisgoldingen,  Gruibvigen ;  im  upteren  weissen  Jurakalk  von  Rott- 
weil); —  in  der  Schweif z  {!  Schaffhausen  und  Aargau,;  '—  in 
Frankreich  (zu  Crassol  gegenüber  von  Valence,  Ardiche,  mit  Am- 
mon.  flexuosus,  A.  triplex  ^.);  —  in  Polen  (im  untersten  Theil 
des  weissen  Jurakalks,  an  der  Weichsel), 

S.  Terebratnladiphya(a,  652}.  Tf.  XVIP,  Fg.  1  i  (n.  Davds.}. 

Concha  diphya  F.  CoLonifA  eephas,  sUrp,  (1616)  36,  49. 

Bohrmuitchel  Andrea  Briefe  11,  f.  2,  6g.  f,  f. 

Knetfet.  meih,  t.  240,  f.  4. 

Terebratula  deltoidea   Lk.  JVIal.  1819y  Fl,  i,  250;   —   DAriDS.  i. 

Amm.  nalAtVl.  18M,  k,  F,  437,  t.  13,  f.  20. 
?Terebratula  antinomia  1827  Cat.  «ool.  169  etc.  t.  6,  f.  p-t;  fttfa. 

moül,  099.  22,  t.  2,  f.  3. 
Pygope.  LiifK  Phys.  Erdbeschr.  1880,  II,  i,  451. 
Pugites  OB  HiAii  i.  Mm9.  Lugd,  (1$8tf). 
Terebratula  diphya   Buch  Ter.  88,  118,  t.  1,  f.  12;   i.  Jltö».  gioi.  k, 

Hl,  t.  18,  f.  9;  i.  Bntl  geoL  1846,  II,  86o;    -    Puscii  Pol  15,  1 3, 

f.  13;   —    ?DB  Zicifo  i.  Jb.  1847,  153;    —   Romwg.  i.  Jb.  IMF,  782; 

—  ZfiuscHif.  das.  184S,  174,  182,  183;  —  Hauer  i.  Jb.  1860^  734;  - 
D'O.  Prodr.  F,  344. 

Terebratula  raaopinata  (Sow.)  Puscu  Pol.  23,  t  4,  f .  6  [nom  Sm.]. 
Terebratala  reenrvata  Pmov  in  titi.;  tkmmsi.  poi.  1248. 


4 


17» 

Diese  Form  erscheint  aiif  den  ersten  Blick  durch  das  mitten 
ich  beide  Klappen  hindurchgehende  Loch  so  fremdartig  unter  den 
lebrateln,  dass  Link  und  db  Haan  besondere  Genera  daraus  ge- 
let  haben.    Indessen  bedarf  es  zu  dieser  Bildung  nichts  weiter, 

dass  bei  T.  impreasa  oder  T.  nncleata  z.  B.  die  beiden  Seiten- 
Sel  fortwachsen  ^  während  die  Verlängerung  der  Mitte  durch  die 
rQckbiegung  der  Schaale  in  der  Bucht  gehemmt  ist,  was  daher, 
nn  die  verlängerten  Fl&gel  durch  immer  weitere  Ausbreitung  nach 
liger  Zeit  sich  durch  eine  Naht  wieder  vereinigen  t   eine  Lücke 

der  Mitte  der  Schaale  bedingt.  Dass  Diess  wirklich  die  Ent* 
hnngs-Art  dieser  Form  seyn,  ergibt  sich  aus  der  Verfolgung  der 
ischel  ip  ihren  verschiedenen  Alters-Abstufüngen ;  es  gibt  aber  auch 
iividnen,  wo  jene  2  Flügel  sich  mehr  aus-  als  ein-wärti  ausbreiten 
d  daher  eine  Vereinigung  derselben  auch  in  höherem  Alter  nicht 
>hr  erfolgt  Die  Schaale  ist  dabei  zusammengedrückt,  breit  drei* 
i^gf  glatt,  die  Schnabelklappe  etwas  gewölbter,  der  Schnabel  kurz; 
D  ihm  bis  zum  Stirn-Ausschnitt  (Loch)  zieht  ein  allmählich  breiter 
rdender  flacher  Wulst  herab.  Indessen  hat  man  sich  genöthigt 
lehen,  neuerlich  2  in  Grösse  und  Form  sehr  ähnliche,  aber  im 
ologischen  Alter  sehr  verschiedene  Arten  von  einander  zu  unter- 
lieiden,  welche  in  der  oben  zitirten  Synonymie  noch  mitunter 
rwirrt  sind.  Die  ältere,  mit  der  wir  es  hier  zu  thun  haben,  un- 
rscheidet  sich  von  der  Jüngern  des  Neocomiens  (T.  diphyoides  d'O«) 
durch,  dass  sie  weniger  abgerundet,  mehr  dreieckig  ist,  mit  kon- 
ven  statt  konvexen  Seiten  versehen,  längs  der  Seitennaht  mehr 
menartig  ausgehöhlt  ist,  dass  sie  nächst  den -Buckeln  weniger  dick, 
id  die  oft  auf  dem  Kerne  abgedrückten  Branchial-Verästehmgen 
miger  anastomosirend  sind.  Ob  T.  triquelra  Park,  und  T.  del- 
idea  Lk.  als  Varietäten  zu  einer  dieser  Arten  gehören,  oder  be- 
ndere  Species  bilden,  können  wir  jetzt  nicht  entscheiden. 

Vorkommen:  im  „untern  Oxfordien"  oder  nCaliovien*',  d'O. 
.«)  Fi-ankreicks  {Orenoble  im  Is^eDepL);  —  in  den  Ost- 
peir  TjproU ,  des  Venetianiichen  und  Verone$Ucken ,  nämlich 
\  Diphyen-Kalke   oder  Calcare    rosse    ammonitifero   der  Italiener 

Tb.,   dem  Cephalopoden-Marmor  von  FucHs   (ob   auch  im  Pior 
mtUcken^). 

Insbesondere  ist  über  das  Vorkommen  in  den  Karpathen  und 
lakren  zu  bemerken,  dass  dort  dieselbe  Muschel  nach  Zeuscunrr  und 
uoCKiR  zwar  mit  Apty chus  lamellosus  und  AmmonitesTatricus,  A«  biplex. 


180 

A.  triplex,  A.  contractus,  A,  Murchisonae,  welche  indessen  nicht 
zusammenpassen ,  aber  auch  mit  §chten  Neocomien-Petrefakten  (Am. 
Morelianas,  A.  picturatus)  snsammen  vorkommen  soll,  welche  letzten 
aber  Rokimger  nicht  bestätigt '  Andere  Fundorte  müssen  wir  über- 
gehen, da  wir  nicht  wissen,  zu  welcher  von  beiden  Arten  sie  be- 
zogen werden  müssen. 

Terebrateüa  d'O.  1847. 

Die  D'ORBiONY'sche  Sippe  Terebratella  unterscheidet  sich  Ton 
dessen  Terebratula  hauptsächlich  durch  die  schärfer  umgrenzte  Area, 
wozu  aber  Ton  Terebratula  aus  so  viele  Zwischenstufen  fuhren,  dass 
die  Unterscheidung  oft  misslich  wird.  Die  Arten  sind  Loricatae  und 
Ginctae  t.  Boch*s  ,  hauptsächlich  in  Jura  und  Kreide  heimisch. 

1.  Terebratella  trigonella.  TU  XVIII,  Fg.  7. 

a?)   Aus  Maschelkalk  (vgl.  III,  S.  63). 
Eacycl.  mith.  Coq,  fi.  246,  f.  5tbc 

Ter ebrata Utes  trigonellos  Schlth.  Petrfk.  1890^  I,  27t. 
Terebratula  trigonella  Ba.  Leik,  «,298  (p«r#);  ~  Pusca  Pol.  26; 

Catullo  i.  N.  AmL  di  Boiofnm  184$^  Febr.  (estr.  p.  7,  1 1,  f.  6);  i.  Att, 

soe,  Itai,  ZXIVf  «... 
Terebratula  acaleata  Catvllo  Zool.  foiBü,  liO,  1. 1,  f.  Bb;  i.  N,Am. 

di  BoL  I.  e.  7,  t  1,  f.  7;  i.  Aet.  Soc.  Ual.  XXIV . . . .;   (nicht  Risno). 
Spirigera  trigonella  d'O.  Prodr,  /,  177. 
Terebratula  trigonelloides  Stromb«  i.  Geol.  Zeitschr.  18S1y  II,  186. 

b)  Aas  Jurakalk. 
Terebratula  trigonella  Horoh.  I.  Jb.  183Q,  459;  —  Booh  Terebr. 

83,  t.  1,  f.  8;  |lara  81;  —  Thirb.  Saone  8;  -  Ba.  Leih,  b,  298  (pm-tyt 

t.  18,  f.  7;  —  Qu.  Wurtt.  483,  535,  553. 
Terebratula  Hoeninghauti  Dbfr.  i.  Diei.  nmi.  Lilly  152. 
Terebratula  acaleata  Zibt.  Wurtt.  58,  t.  43,  f.  3. 
Terebratella  Fleoriausa  d'O.  Prodr,  1/,  25. 

Terebratulae  Cinctae  v.  Buch.  Sehr  leicht  kennbar  an  den  4 
schmalen  hohen  Längenleisten  oder  Rippen,  welche  von  beiden  Klap- 
pen her  auf  der  Stime  aufeinander  treffen  und  im  wohlerhaltenen  Zu- 
stande mit  kleinen  Domen,  sonst  aber  nur  mit  den  von  ihnen  hin- 
terlassenen  Nart)en  oder  Ansatz-Flächen  besetzt  sind  (s.  die  Abbild.}. 
Die  zwei  mittlen  sind  länger;  die  seitlicben  stehen  völlig  am  Seiten- 
Coder  vielmehr  Schnabel-)Rande ,  an  welchem  die  Schaale  dann 
senkrecht  abgeschnitten  scheint.  Sonst  ist  sie  glatt,  nur  etwas  quer- 
gestreift. In  der  Länge  wechselt  sie  von  2'^'— 10'''.  Schnabel- 
öflnnng  sehr  gross. 


181 

Diese  Art  kommt  im  oberen  Theile  dei  Muieheliuilkes  sowohl 
als  an  der  Grenxe  des  braunen  und  weissen  Jara's  vor,  ohne  dass 
man  im  Stande  gewesen  wäre,  äusserlich  einen  andern  Unterschied 
iwischen  beiden  Vorkommnissen  f  u  entdecken,  als  dass  nach  Strom- 
BECK  in  Deutschland  die  Formen  des  Muschelkalks  um  V4  breiter 
als  lang  (4%"'  :  b%'"  oder  b%'"  :  öVa'")  sind,  und  der  Schiost- 
kanten-Winkel  90^—1000,  selten  110<^  beträgt,  während  die  des 
Jurakalks  nur  so  breit  als  lang  oder  selbst  etwas  kürzer  (ß%'" :  ^Va" 
bis  iV  :  10''' ;  selten  10'"  :  10'")  und  gewöhnlich  mit  einem  spitie- 
ren  Schlosskanten-Wbikel  von  70^ — 80^  und  nur  bei  sehr  grossen 
Eieroplaren  bis  Ton  etwa  87®  versehen  sind.  Auch  d^Orbigny 
nennt  die  Form  des  Jura*s  kürzer  und  dicker  [welch'  Letztes  ge- 
wiss nicht  überaU  der  Fall  ist]  und  zählt  sie  zu  seiner  Sippe  Tere- 
bratella,  während  er  in  der  des  ItalieiUschen  Muschelkalks  innerlich 
ein  spirales  Arm-Gerüste'  entdeckt  hat,  welches  nebst  dem  Mangel 
des  Deltidiums  ihn  veranlasst,  sie  unter  dem  Namen  Spirigera  von 
den  Terebratuliden  zu  den  Spiriferiden  zu  versetzen.  Wir  haben  so 
vvie  Strombbck  an  Hunderten  von  untersuchten  Eiemplaren  nicht  Ge- 
legenheit gehabt,  das  innere  Gerüste  weder  bei  der  einen  noch  der 
andern  dieser  Formen  zu  beobachten.  Catullo  hatte  die  Muschelkalk- 
Form  anfangs  ganz,  später  nur  noch  theilweise  unter  dem  Namen 
T.  aculeata  von  der  T.  trigonella  getrennt ,  da  er  die  äussern  Unter- 
lehiede  nicht  überall  durchführen  konnte.  Gehören  beide  Formen 
wirklich  in  2  Genera,  so  kann  der  allbekannte  Art-Namen  Ibeibe- 
halten  werden.  Im  Muschelkalke  ScMesiens  (Sohlengestein  der 
Friedrichsgrube  von  Tarnowitz,  Shibendorf  hei  Oross-Strehlitz); 

—  Polens  {Bokrowntk  bei  Czetladz  an  der  Schlesischen  Ch-enze) ; 

—  Thüringens  {Horstberg  bei  Wernigerode  und  zu  Erkerode); 

—  in  den  Süd- Alpen  (Honte  Civellina,  Rotegtiana  im  Agno- 
rhale,  Commonda  und  Recoaro  unfern  Vicenza  (s.  0.  III,  S.  11). 
Dann  —  mit  Überspringung  aller  Zwischenschichten  —  erst  wieder, 
mebtens  in  Hornstein  verwandelt,  im  Korallen-Kalke  Bayerns  {Kell- 
hüm  an  der  Donau,  ! Sehe f loch  bei  Amberg ,  Oberfellendorf 
sei  Streitberg.  \  —  Schwabens  (im  Coralrag  n^  zu  Eeidenheim 
md  Nättheim:  sehr  gross);  —  der  Schweitz  (IBisthum  Basef);  — 
FJrankreichs  (bezeichnend  mit  T.  Thurmanni  im  Oxford-Thon  von 
Ferriere-leS'Seey  j  Hoch-'Saone  Thir.  ,  im  Corallien  von  Loix^ 
Ue  de  RS  d*0.). 


182 

2.  Terebralellä  pectvncolus. 

ScHRucHz.  Nttargesch.  d.  Sehweite  f.  107 ;    —    Boürcdbt  Peirif*  pl.  29, 

f.  174,  176. 
Terebratalites  pectonculus  Schlth.  PGtrfk.  tSMO,  I,  272. 
Terebrttula  pectunculas  Buch  Terebr.  82,  t.  2,  f.  34;    —    Munst. 

45;  —  Leth.  a,  299;  —  Zbuscbn.  i.  Jb.  1847,  157,  158. 
Terebratella  pectunculas  d'O.  Prodr,  It,  25. 

Terebratcüae  CinGtae  Buch.  Ist  der  vorigen  ähnlich,  aber  ohne 
Stacheln,  und  zwischen  den  4  Leisten  alternirend  schalten  sich  auf 
jeder  Klappe  noch  3  andere,  meist  kleinere  ein.  Sie  besitzt  daher 
eine  gleich  aasgezeichnete  Form,  ist  aber  auf  die  oben  angeführ- 
ten Lokalitäten  von  tScheflocht  Basel  (Schlth.)^  Streiiberg, 
Oberfeilendorf  und  Muggendorf  beschränkt;  in  Frmkretch  auf 
Ecommoif  im  i9ar/Ae-Dept. ;  doch  neuerlich  auch  im  obern  Spon- 
giten-Kalk  von  Ciechocineck  bei  Thorti  gefunden  worden. 

Die  Spiriferiden  d*0.  bestehen  aas  6  Sippen,  welche  theils 
von  Terebraiola  ausgesondert,  theils  durch  Zerspaltung  von  Spirifer 
entstanden  sind.    Hier  haben  wir  nur  Spiriferina  aafaaführen. 

SpiHferüUL  d'O.  1847. 

Der  Scblossrand  gewöhnlich  nur  kurz.  Der  wesentliche  Unter- 
schied zwischen  Spiriferina  und  dem  älteren  Spirifer  besteht  lediglich 
darin,  dass  die  Teztur  derSchaale  porös  statt  faserig,  und  dass  die 
dreieckige  Schloss-öfiTnung  nur  in  die  grosse  statt  in  beide  Klappen  [?] 
eingeschnitten  seyn  soll.  In  welchem  Grade  aber  Beides  hypothetisch 
seye,  geht  daraus  hervor,  dass  d*Orbigny  die  durch  ein  Versehen 
bei  ZiBTEV  abgebUdeten  ächten  Spirifer-Arten ,  Sp.  ostiolatus  aus 
devonischem  Kalk  und  Sp.  roicropteru»  aus  Kohlen-Kalk,  für  Spiri- 
ferinen  erklärt  (Prodr»  J,  p.  239),  nur  weil  sie  Zibten  in  Lias  zitirt 
hat,  obwohl  in  dessen  Werke  selbst  S.  99—100  der  Irrthum  berich- 
tigt ist.  Die  inneren  Theile  beschreibt  Quenstkdt  (Wurtt.  186). 
Yorkonunen  der  Spiriferinen  bis  jetzt  in  Lias  allein. 

1.  Spiriferina  Walcotti.  Tf.  XVIU,  Fg.  1^* 

o.  Kifonn  Verstein  II,  i,  f.  Biv,  f.  3?,  10. 

Terebratalites  navienla  Sgblth.   i.  min.  Taschcnb.  ISIS,  VII} 

73  (fg.  KzfORR). 

Terebratulites  rostratus  Schlth.  i.  mip.  Tasdienb.  tSlSy  VU, 

73;  Petrfk.  I,  260  (pari), 
Spirifer  rostratus  (Böen)  Zeuschn.  i.  Jb.  1841,  72;  —   BEimci- 

das.  184^,  494;  -  Mbr.  das.  1349,  860. 


188 

Spirlfer  Waleotti  Sow.  me.  ir,  100,  pl.  377,  f.  S;  -  Bbqk  in 
G€oL  9Vwf.  *,  /l,  M;  In  JPMtof.  Mag.  VUtf  35;  —  Murch.  i.  O^. 
TrmmM.  k,  11,  308»  —  Lonsd.  •*.  i//,  272;  -  Robm.  OoI.  I,  56;  — 
Buch  Jori^  33;  Spir.  52;  ^  Qv.  Wfirtt.  137,  186,  552;  —  Zbubchn. 
i.  Jb.  IM/,  72;  -  RoMG.  dts.  ISdTy  784. 

DtUhjri»  Walcottf  Oolbf.  i.  Dbch.  410  (|Nir#). 

Spirifera  Waleotti  Pmix.  Y.  I,  162. 

TrigOBOtrota  Waleotti  Leih,  a,  308  (fn),  t.  18,  f.  4. 

Terebratola  Waleotti  Dsh.  i.  Lk.  HUI.  5,  Vily  374. 

Spiriferina  Waleotti  d'O.  Pr§dr.  /,  221. 
.if.  Spirifer  tamidoa  Buch  Spir.  53;  —  Mbr.  i.  Jb.  1849,  866. 

Spirifer  (DelCiryriii)  pingoii   (Sow.)   Zibt.  51,  100,  t.  38,  f.  6 

Spiriferina  piagnia  (Zibt.)  d'O.  Prodr.  I,  221. 
?y.8pirifer  (Deltbyrit)  oetoplicatos  (Sow.)  Zibt.  51,  loo,  t.  38,  f.  6 
(exel.  ifnam.)\  —  Qo.  Wurtt.  137,  186,  552»  —  Marc.  Jar.  Sal.  59. 

Spiriferina  oetoplieata  d*0.  Prodr.  i,  221  =b^». 
?    Terebratola  flabellum  Boas.  i.  Metm.  ToHn.  XXIXy  209,  1. 1,  f.  19. 

Eine  sehr  verbreitete,  an  Form  und  Falten  auBserordentlieb 
varilrende  Art,  welche  von  den  vielen  Arien  der  ersten  Periode 
scharf  lo  unferseheiden  fast  unmögfich  seyn  möchte.  Ihre  Gestalt 
ändert  nSmlich  fast  vom  Keulenförmigen  an  bis  zum  Queergoiogoneii 
und  f icmlieh  Flachgedrückten ;  —  der  Schnabel  ist  bald  fast  gerado 
vorsiebend ,  bald  fast  spiral  eingebogen ;  —  die  Area  mehr  oder 
weniger  breit,  doch  wohl  immer  wenigstens  so  breit  als  hoch;  — * 
die  Hohlkehle  der  Rückenklappe  und  der  ihr  entsprechende  Wulst 
sind  ungefaltet,  ziemlich  tief  oder  beziehungsweise  hoch,  doch  oft 
kaum  grösser  als  die  Falten  der  beiden  Flügel,  deren  jeder  4—8 
und  mehr,  bald  breite  und  stumpfkielige ,  bald  schmale  und  runde, 
bald  liemlieb  flache,  -^  gewöhnlich  in  die  ganze  Breite  der  Flügel 
eingetheilte,  zuweilen  aber  auch  (bei  letzter  Form)  mehr  gegen  den 
inneren  Theil  zusammengeschobene  unverästdte  Falten  trSgt.  Zu- 
wachsstreifen kommen  nur  einzehi  aber  stark  vor.  Diese  Modifika- 
tionen findet  man  bei  Exemplaren  von  einerlei  Fundort  auf  die 
roanchfaltigste  Weise  mit  einander  verbunden.  Doch  bleibt  der 
Schlossrand  (ausser  bei  var.  oetoplieata,  die  auch  meistens  —  doch 
nicht  immer  —  in  einer  höheren  Schicht  vorkommen  soll ,  Qu.) 
immer  viel  kürzer  als  der  grösste  Queerdurchmesser,  und  fiist  ohne 
Ausnahme  bt  wie  bei  den  übrigen  Lias-Spiriferen  in  Folge  der 
porösen  Textur  der  Schaale,  welche  kein  älterer  Spirifer  besitzen 
soll ,  die  Oberflache  mit  kaum  merklichen  vertieften  Pünktchen  oder 
erhöhten  Kömchen  dicht  und  reihenweise  bedeckt,   welche  jedoch 


164 

zuweilen  auch  fehlen,  regelmassiger  oder  unregelmittiger,  dicht  oder 
einzeln,  gleich  oder  ungleich  an  Grösse,  meist  zwar  mikroskopisch 
klein,  doch  oft  wie  eine  Inkrustation  zusammenfiiessend  erscheinen. 
Das  abgebildete  Exemplar  besitzt  mittle  Proportionen. 

Vorkommen  hauptsächlich  im  unteren  Theile  der  Lias-Fonnation, 
■n^'^,  doch  auch  höher  in  derselben.  So  bei  Heidelberg  im  Lias- 
•chiefer  (!Ub$tatt)'y  —  in  Franken  (Liaskalk  ?on  Bafpreuih);  — 
in  Schwaben  (gross  und  mit  kurzem  Schlossrand«  als  Sp.  pinguis 
in  Mt^^  zu  Pforen,  Vaihingen  und  zu  Oeissingen  bei  Doneechin' 
gen;  dann  als  Sp.  octoplicatus  mit  breitamoi  Schlossrande  eben 
darin  und  im  Numismalen-Schiefer  m^«,  Qu. ;  zu  Boll,  Plienebach, 
Metzingen,  Balingen);  —  in  der  Schweitz  {! Aargau,  !Ba$el); 
—  in  den  Outalpen  (Kohlen-Formation  des  Wiener  Sandsteins  im 
Pechgräben  bei  Ghross  Ratnming;  in  weissem  und  rothem  Marmor- 
artigem Kalke  zu  Arzo  bei  Mendrisio);  —  in  der  Tatra;  —  in 
Luxemburg  (Lias  von  Hellingen  etc.);  —  in  Frankreich ^  nach 
d*Orbiony  nur  im  ,,Sinemurien*',  n^  <zu  ISt.  Cyr  bei  Lyo%%  mit  Gij- 
phites  cymbium  Schlth.  ;  zu  Metz,  zu  Atallon,  Yonne,  zu  SemuTt 
Cbte-dPOrt  zu  St.  Armand  f  Cher,  zu  Beeati^on,  Daube  ^  zu 
Bligng,  zu  Bracon,  zu  Saline,  Jura,  zu  Villefranche,  Saone- 
et^Loire ;  zu  Castellane :  Sp.  Splicatus) ;  -7-  In  England  (zu  Lf»e 
Regis  in  Dorset;  in  Yorkahire;  zu  Camerton  in  Somereel- 
ihire  etc.;  auf  den  Hebriden:  Careaigt  Mull). 

2.  Spiriferina  rostrata. 

a,  Terebratalltes  roatrataa  Schlth.  in  Uli.!]  (vor.)  Petrfk.  1820,  I, 

261  (exel,  relif,), 
Delthyris  rostrataa  Ziet.  Wortt.  51,  t.  38,  f.  3}  —  M&ifsr.  74}  - 

Mrdlsl.  30. 
Spirifer  rostratos  Marc.  Sal.  62. 

Delthyria  granuloaa  Golof.  b.  Dech.  410;  —  Robm.  OoI.  I,  56. 
Trigonotreta  graanlosa  Br.  Leih,  o,  310. 
Delthyria  Hartmanni  Zibt.  50,  64,  99,  t.  38,  f.  1. 
Spiriferina  Hartmanni  d'O.  Prodr,  l,  239. 
ß,  Delthyria   (Spirifer)   verrucosa 8   Buch  Pe'irif,  rem.  13  (p^re), 

t.  7,  f.  2;  —  Zibt.  Wfirtt.  50,  t.  38,  f.  2;  -   MoifsT.  74;  —  Robm. 

Ool.  r,  56. 
Spirifer  verrucosus  Buch  Spir.  54 ;   —    Qu.  Württ.   185,  352;  — 

Marc.  Sal.  62. 

Diese  Art  unterscheidet  sich  von  der  vorigen  durch  mindere  Grösse, 
kugeligere  Form,  hauptsächlich  durch  einen  langen  hakenförmigen 


185 

Backe]  mit  sduadür  Area,  die  ?iel  höher  als  breit  ist,  durch  einen  sehr 
korien  SchlDssrand  und  meistens  durch  den  Mangel  aller  Falten,  die 
auch,  wenn  sie,  vorkommen ,  flach  rund  und  kaum  mehr  als  8  sind 
(Sp.  verrucosus).  Dann  findet  man  auch  junge  scharf  gefritete 
Individuen,  deren  Falten  gegen  das  Ende  hin  sich  allmählich  ver- 
flachen und  gani  verlieren  und  so  den  Übergang  zwischen  beiden 
Haupiformen  vermitteln.  In  allen  Fällen  ist  die  Oberfläche  mit  er- 
habenen Punkten  oder  Wärzchen  dicht  und  etwas  unregelmässig  be- 
deckt. Diese  Art  erscheint  in  den  höheren  Numismalen  Mergeln 
■i^*  WürtiembergB  ißalingen,  Pliembach  bei  Bolly  lOammelS' 
hmuenj  IEchterdln§en) ;  —  Im  Lias  Ffankem ;  —  der  Schweitz 
{! Aargau,  woher  Ich  jedoch  auch  ein  Exepplar  besitze,  das  Wan- 
GSK  aus  einer  viel  höheren  Schicht,  Ozford-Thon,  zu  haben  ver- 
sichert) ;  —  HannoTer$  und  Braunschweigs  {Kahlefeld,  Mark  Ol- 
dendarf^  Schöppen$iedt ,  Langenberg  bei  Ooslar);  —  Frank- 
reich$  (im  j^Llasien**  des  Aspes^Thales ,  B.-Pyr^nees,  zu  Augy- 
mr-Aubois,  zu  Lyon,  zu  Etrecy,  Pouilly,  zu  Pinperdu  und 
8eixenay  bei  Satins  im  Jura). 

(II,  3  a.)    Pelec3rpoda  Monomya. 

Bei  einigen  von  ihnen  (Ostrea  bis  Lima  einschliesslich)  ist  das 
Schloss-Band  In  eine  kegelförmige  Grube  zwischen  beiden  Klappen 
zusammengedrängt.  Bei  andern  Isi  es  unbekannt;  und  bei  den  übri- 
gen verläuft  es  längs  des  ganzen  Schloss- Randes :  bald  Innerlich  und 
ist  dann  meist  In  eine  Reihe  sich  beiderseits  gegenüberstehender 
Kerben  vertheilf*^,  bald  äusserlich  und  bleibt  ganz. 

Ostrea  Lamk.,  Aasten 

Schaale  angewachsen,  ungleichklappig ,  ungleichseitig,  unregel- 
mässig, blätterig.  Rechte  Klappe  angewachsen ,  gewöhnlich  grösser  und 
tiefer,  mit  fast  geradem,  nicht  spiralem  Buckel;  die  Unke  fast  nur 
deckelartig  und  insbesondere  mit  viel  kürzerem  Buckel.  Schloss  zahn- 
los. Band  in  einer  kegelförmigen  Grube ,  welche  mitten  In  einem 
dreieckigen  Schlossfelde  liegt,  das  in  der  rechten  Klappe  viel  grösser 
ist  (Tf.  XVIII,  Fg.  19a).  Nur  ein  grosser  Maskeleindruck,  näher  am 
Vorderrande  (Fg.  19). 


*    So  bei  Pema,  Gervillia,  Crenatula,  Catillus,  Inoceramas,  Pul- 
vinites. 


IM 

Dieses  Geschlecht  ist  in  der  lebenden  SchöpRfng  angefShr  eben 
so  verbreitet,  als  in  der  untergegangenen,  findet  sich  in  dieser  aber 
vielleicht  erst  vom  Muschelkalk  an.  Von  den  zahlreichen  (gegen 
200)  fossilen  Arten  ist  über  %  der  Oolithen-Periöde  eigen,  welche 
inzwischen  grösstentheils ,  wegen  der  grossen  VerSnderlichkeit  der 
Form  bei  Individuen  der  nämlichen  Art ,  sehr  schwer  zu  definiren 
sind.  Nur  einige  darunter  sind  eben  so  verbreitet  afs  kennbar. 
*    Gefaltete  Arten. 

I.    Ostrea  Marshi  (o,  311).  Tf.  XVIII,  Fg.  17. 

BouRG.  t.  le,  f.  98;  —  ScHBucHz.  Nafufgesch.  d.  Sthirelti.  lU,  f.  lai,  122. 
HahnenkSmme:  Walch  in  Kivorb  II,  i,  t.  Di,  f.  1,3,  3;  t  Dl*,  f.  1,  S. 
Bnc0el  pl.  185,  f.  6-11. 

Ostrea  Marahii  Sow.  (1812)  I,  103,  pl.  48;  i.  Oeot.  Trans,  by  F,  328, 
t.  22,  f.  9c;  ~  Wiujfs.  t^.  VI,  147;  -  Cohyb.  2il,  244;  —  Phill.  Y. 

I,  140,  145,  151 ;  —  LoifftD.  in  Qeol,  Trmiu,  5,  lil,  275;  —  Gldf.  Petrf. 

II,  6,  t.  73,  f.  i;  —  Volts  00;  —  Buch  i.  Jb.  ISMj  223;  -  Thiiir. 
13;  —  RoBM.  OoL  I,  S8;  —  PaoMS.  i.  Jb.  18S8y  22,  18S9y  S49;  - 
Bennios.  1.  Jb.  1845,  494;  —  Willhs.  i.  Br.  CoHect.  72;  —  Buea  Jara 
60;  —  Marc  Sal.  77;  —  Mant.  i.  Jb^  ISSOy  722;  —  j»'0.  Prodr.  I, 
342,  375. 

Ortrea  diluviana  (Lm.)  Parks«  Org.  rem,  Uly  pl.  16,  f.  1  (exci.  #|f^). 
Oatracites  critta  galli  (Lm.)  ScHLom.  i.  Min.  Taachenb.  tStSy  VII, 

72  ifnr9y  iLg,  KxioRR.);  Petrfk.  I,  240 ;  —  Hartm.  37  (nicht  Liiiii.). 
Oatracites  aranea  Sculth.  i.  Taschenb.  1818^  Vlly  73  (f.  Bourg.)* 
Oatrcr  crista   galli    Smith  iiraia  ideniif.  f.  4;    -    Contb.  179,  188, 

211,  244;  —  Dbfr.  i.  piei,  «e.  nai,  18Zty  ÄXil,  30 ;  —  Passt.  Seine 

336;  -   Qu.  Wartt.  334,  538,  554. 
Ostrea   flabelloides  Lmr.  Httl.  18t9,  Vi,  i,  215  (fig.  Kiiorr.  ei  Bn- 

etfcl,  milk,  t.  185,  f.  6— 9);  —  Dbfr.  I.  0.  29;   —   Dbshat.  in  Bnegci, 

metk.,  iexie,  1880,  II,  299;    —    Bobl.  i.  Ann,  te.  nei,  1880,  XVU, 

69;  —    Vor.TZ  60 ;    —    Zibt.  Württ.  Öl,  64,  t  46,  f.  1  und  ?  t.  47,  f.  3; 

-   Wakg.  i,  Jb.  1888,  S.  73,  74. 
Ostrea  deperdita   (aactor.)  Lk.  HUt.   VI,  i,  215  {Eneyd,  t.  185, 

f.  6-11. 
?  Ostrea  subcrenata  D'O.  Prodr,  #,  285  (pare  aui  ioia). 
Ostrea  Broguierii  Dbfr.  i.  Diei.  XXtl,  30. 
Ostrea  aulaeum  Dbfr.  tS.  31.    • 
Ostrea  carinata  (L.)  Klöd.  Brandenb.' 187  (exeL  #yfi.)  fide  Qu.  i.  Jb. 

1888,  151. 
?juvemie 

?Ostrea  spinosa  Robm.  OoI.  I,  58,  t.  3,  f.  3. 
?Plicatula  longispina  Robm.  OoI.  II,  57,  t.  3,  f.  3. 

Scbaale  fast  gleichklappig ,  dreieckig-eiförmig,   sehr  dick,   doch 
von  beiden  Seiten  flach  oder  nur  wenig  konvex,   uneben   und  mit 


187 

9—15,  in  VirialHen  bis  20,  meift  erst  in  der  Mitle  beginnenden, 
sehnell  und  stirlL  an  Grösse  zunehmenden ,  sich  zuweilen  gabelförmig 
theilenden,  ein  scharfes  Ziclizack  bildenden,  an  ihrem  Ende  mit- 
tels! einer  hohen  senkrechten  (Rand-)  Fläche  abgeschnittenen,  «twas 
schuppigen  Falten,  woTon  die  an  den  Seiten  gegen  den  Schloss* 
Rand  hin  liegenden  viel  kleiner  werden.  Die  Gleichheit  und  flach- 
rdckige  Form  beider  Klappen ,  die  Grösse  der  Falten ,  der  durch  eine 
senkrechte  Fläche  abgestutzte  Rand  bilc^en  die  bezeichnendsten  Merkmale 
des  ausgewachsenen  Tjpus  der  Art,  welche  sie  nicht  mit  andern  zv  ver- 
wechseln  gestatte«.  Das  abgebildete  Ezemplar  ist  Ton  mittler  Grösse, 
woran  die  den  Rand  abschneidende  Fläche  daher  noch  kaum  Y^q 
so  hoch  als  an  alten  Individuen  ist;  auch  entspringen  daran  die 
Falten  schon  näher  an  der  Basis  als  gewöhnlich.  Die  Form  ist  oft 
kürzer ,  breiter ,  zuweilen  schief,  d*Orbigny  yerbindet  Zistbn*s  eine 
Fig.  t.  47,  f.  3  mit  Ostrea  Marshi  Phill.  (non  Sow.)  und  0.  cre- 
nata  Gf.  zu  einer  besonderen  Species  unter  dem  Namen  0.  sub- 
crenata,  welche  er  noch  nicht  charakterisirt  hat,  die  jedoch  im 
Allgemeinen  rundlicher,  mit  kleinen  gerundeteren  und  doch  nicht 
zahlreichen  Fallen  versehen  wäre  und  dem  Unteroolith  angehören 
soll,  während  die  anderen  Fennen  dem  Callovien  und  Oxfordien  zu- 
gewiesen werden.  Wir  können  übrigens  versichern,  dass  gerade  die 
bezeichnendsten  Formen  seiner  0.  Marshi  (Mvie  Ziet.  t.  46 ,  Gr. 
t.  73),  die  d'O,  selbst  dazu  zitirt,  in  Dentfchland  sogar  an  dem  von 
ihm  angeführten  Orte  ebenfalls  dem  Unteroolith  angehören  und  durch 
jene  Trennung  auch  hier,  wie  so  oft,  das  geologische  Resultat  nicht 
erzielt  wird,  weldies  d*0.  erwartet,  wenn  auch  die  Unterscheidung 
zoologisch  gegründet  wäre.  Qubnstedt  bemerkt,  ein  schwäbischer 
Geologe  würde  nicht  in  Gefohr  kommen,  alle  die  roanchfaltigen 
Alters-Formen  und  Formen-Übergängen,  die  in  dessen  Heimath  in 
einer  Schicht  beisammen  liegen,  zu  besondern  Arten  zu  erheben.' 
Ob  auch  Ostrea  solitalia  Sow.  mc.  V,  t  468,  f.  1  dazu  ge- 
höre, die  noch  weiter  heraufgeht,  können  wir  nicht  entscheiden. 

Vorkommen :  in  England  bezeichnend  zwischen  dem  unteren 
Oolith  und  dem  Oxford-Thon  (v.  Buch)  ;  anderwärts  eine  Leitmuschel 
für  den  Unter-Oolith  (die  sog.  Ostraciten-Schicht)  selbst,  obschon 
auch  ausnahmsweise  noch  höber  und  bis  in  den  Coralrag  herauf- 
gehend. So  in  Franken  (zu  ! Rabenstein,  IQräfenberg,  TAummi, 
Auerbach,  Michelfeld,  Banz  im  Unter-Oolitb  oder  oolithischen 
Thoneisenstein ,  MOmst.);  —  in  Schwaben  (am  ISlutfenberg  bei 


188 

Wasseralflngen,  tuWiigoldingen,  Alterutadi,  DMingen,  Reichen* 
back  im  Thaies  ttomberg,  Tegelberg  und  Bökringer  Berg  in 
den  Eisenoolithen  oben  Im  Unteroolith  a*^);  —  in  der  Sekweit» 
(zu  lEgg  im  Aargau  in  ?  Oxford-Thon ;  xu  Bubendorf  und  Jffkit- 
chenstein  im  Kanton  Basel  im  untern  Eisenoolith  In  den  oberen 
Lagen  der  bunten  Mergel,  Msr.);  —  im  Breisgau  (im  untern  Ro> 
genstein  von  Lias  bis  Walkerde  ausschliesslich^;  — :  in  Frankreich 
(Im  unteren  Oolithe  von  Calmoutiers ,  Baute  Saone;  im  unteren 
Jurakalk  zu  Bouxviller  im  EUass;  in  den  obem  Oxford-Mergeln 
der  Maas'  und  ^rcfennea-Gegend ;  im  !  Oxfovil-Tlion ,  Forestmarble 
und  untren  Oolith  der  INormandie,  dr  Cadm.;  im  Mergelkalk  Ton 
Brey  an  der  untern  Seine,  zu  Port^en-Beesin,  Lons-le^Saulnier 
elc.^  zu  Draguignan,  Oeniteaux  etc. ;  die  0.  Marshi  nach  d*0.  so- 
wohl im  Callovien  von  Villers  im  Caltadgs,  von  Chaumoni  in 
Haut-Marne  t  y ou  Pizieux  im  Sarthe-De^L,  als  im  Oxfordien  von 
Neuvizi,  Wagnon  und  Trowfille;  dieselbe  unter  und  in  den 
Marnes  Vesouliennes  bei  Salins  im  Jura,  Marc);  —  in  I^ioraii- 
burg;  —  in  England  (im  Kellowayrock  und  dessen  Sandstein  zu 
Wheatcrofts  eliffs;  in  Cornbrash  zu  8carbore%igh  und  Chris- 
thorpe;  in  mittlem  Oolithe  zu  White  Nah  und  ConKmondaie;  im 
harten  Eisenstein  des  Unter-Ooliths  ru  Blue  Wich :  Alles  in  York- 
shire,  Willms.;  in  Cornbrash  von  Bedfordshire ,  zu  Alfard  bei 
Batk  in  Somerset,  bei  Trowbridge  an  der  Whiltshirer  Eisenbahn; 
in  vielen  andern  Gegenden  Mittel-  und  ^xk^-Englands  in  Kimmeridge- 
thon,  Cornbrash,  Forestmarble,  Gross-Oolith  und  Walkerde);  —  in 
Hannover  (im  oberen  Coralrag  des  Galgenbergs);  —  dann  in 
Ostindien  {Charwarrange  In  der  Provinz  Cutch). 

2.  Östren  greg^arla  (o,  314}.  Tf.  XVIII,  Fg.  16ab. 

KnoRR  Verstein.  II,  130,  t.  Dvii,  f.  1,  2. 

Ostracites    laurifoliom  Schltb.  i.  Min.  Tasehenb.  18tS^  VII,  1I2, 
Ottracites  criata  hastellatus  Schlth.  Petrfk.  I,  243. 
Ostrea  liastellata  Qo.  Wurtt.  473,  535,  554. 

Ostrea  gregarea  [-ria]  Sow.  /#,  19,  p1.  111,  f.  1,  3;  —  Conyb.  188, 
?244;  —  Bechb  i.  Phil  Mag,  VII^  350;  —  Phtll.  Y.  !,  130,  135,  151; 

—  Dbfr.  i.  Diet,  XXity  31  >  —  Dbsh.  Cof.  eurmei,  106,  pl.  13,  f.  2;  i« 
Encyel,  1S80,  II,  300;  —  Passt  Seine  336;  —  Lonao.  i.  Oeol.  Trams. 
i,  ///,  275;  —  Mhdul.  15;  -  Gf.  Petrf.  II,  7;  t  74,  f.  2acde;  — 
BoBL.  in  i4fiii.  »e,  nmi,  XVII ,  69,  72;  —  Dujard.  i.  Jb.  1838 j  69;  — 
KocaDu.  Ool.  50;  —  o'O.  Prodr.  /,  343,  374. 

Ostrea  palnietta  Sow.  #1,  19,  pl.  111,  f.  2  (jum.);  —  Dbfr.  I.  e.  30; 

—  PAsar  Seine  333. 


180 

Oalrea  peonaria  Lim.  BUi.  Vty  i,  SlO;  —  Dsni.  L  c  31. 
Of  trea  carinata  Zur.  Wfirtt.  41>  101,  f.  40,  f.  2  [«opel.  «y».]. 
fOatrea  raatelUrii  Muhst.  Gp.  Petref.  II,  8,  t.  74,  f.  3>   -    Marc. 

SaL  107. 
?Oafrea  oodoaa  M&ntT.  Gf.  Petrfk.  II,  8,  t.  74,  f.  4. 
?Ostrea  nodoloaa  M&ittr.  Bayr.  37. 
TOatrea.colobrina   (Lk.  Bitt.  F/,  i,  SlO?)  Gr.  Petref.  II,  8,  t.  74, 

f.  6;  —  Marc.  SaL  107. 
tOatracitea  foliaceua  Krdo.  I3rw.  II,  511  {f9r9). 

hUMUiM 

??Oatrea  aobaerrata    Gf.  Petif.  7,  t.  74,  f.  1. 

Schaale  gesellig  Torkommend,  elliptisch,  langgezogen,  nächst 
den  Buckeln  gewöhnlich  mit  einem  breiteren  Lappen  versehen,  im  Ver- 
häUniss  lur  Breite  (Lange)  etwas  nach  der  Seite  eingebogen.  Un- 
lere Klappe  (Fg.  a)  aufgewachsen  (mit  der  Stelle  oben  rechts  in  der 
Zeichnung),  tief,  scharf  gekielt;  die  obere  (Fg.  b)  flach  oder  wenig 
gewölbt;  beide  mit  hohen,  schmalen,  meist'  einfachen  und  stumpf- 
röckigen  (zuweilen  etwas  schärferen),  zweizeiligen  Falten.  Diese  Art 
erscheint  nach  Dimensionen,  Wölbung,  Zahl  und  Theilung  der  Falten 
in  manchfachen  Varietäten,  die  man  auch  als  Arten  getrennt  hat,  und 
▼on  welchen  O.  rastellaris  eine  geradere  Form,  eine  gleichere 
Wölbung  und  ästige  Falten  auf  beiden  Klappen^  —  0.  nodosa 
eine  grössere  Länge,  grössere  knotige  und  auf  dem  Rucken  sich 
kreutzende  Falten,  •—  O.  colubrina  eine  viel  schmälere  höhere 
Form  mit  flachem  Rücken  und  senkrechten  scharffaltigen  Seiten 
besitzen. 

Vorkommen  meist  in  Coralrag  und  Oxford-Thon  —  FrankenB 
(Coralrag  von  Muggendorf,  Ordfenberg,  fSeheßoch  bei  Amberg)  \ 

—  Württembergs  (Coralrag  ron  Nattheim);  —  der  Schweitz 
(Oxford-Thon  ron  lEgg  im  Aargau)\  —  Frankreichs  (im  Gallo- 
Tien  Top  Ft//ers,  Lyon  und  ?  Calvados  [IDives];  Touraine  Duj. ; 
in  Oxfordieh  von  Neuvizi,  St.  Mihiel,  Wagnon  in  den  Ardennen, 
Port'Apretnont  bei  iVonfiui,  d*0.,  in  Corallien  von  Satins,  Marc; 
in  Kimmeridgethon  ?  [Phill.,  oder  Mergelkalk  Passt]  von  Hdvre; 
nach  Lamarck  in  Champagne  und  zu  Dromford  im  Sarthe-Bepi.) ; 

—  Englands  (Coralrag  von  Mittel-  und  SM-Engtand,  insbesondere 
in  Wittshire,  zu  Westbrook  bei  Baih  etc.;  ebenso  zu  Matton 
und  Semner;  dann  auch  in  Kalk-Grit  von  Scarborough  und  in 
?  Gross  •  Oolitfa  zu  Westow  in  Yorkshire;  —  nach  Contbeare 
selbst  im  unteren  Oolith  Ton  Dundry).  —  Nach  Qubnstbdt's  Ver« 


10t 

Sicherung   (WürU.  474)   ist   die    0.  CBrinate   bei  Gf.  t  74,  f.  Gk^ 
aus   der  Kreide  ron  0.  haslellata  aus   dem  Coralrag  nicht  anter- 

scheidbar. 

3.  Ostrea  eostata  (o,  315).  Tf.  XVni,  Fg.  18abc. 

a.  Ostrea  eostata  Sow.  mc.  (1825)  V,  143,  pl.  488,  f.  3;^  —  Dsh.  i.  Lk. 

Hi9i:  ky  Vify  261;    —    Brchb  l  PMioM,  Mag,  VU^  351;  —  Bobl.  i. 

«4iifi.  «c.  nüL  VUi  61 ;    --    Lorsd.  i.  Oeol,  Tränt,  i,  Itt^  274;    — 

?RoEM.  Ool.  I,  59,  II,  57;    —    F.  RoBM.  i.  Jb.  1846^  183;    —    R. 

Mant.  i.  Jb.  1860^  722;  —  d'O.  Proir.  /,  315. 
Fur.  ß. 

Walch  i.  KnoRR  H,  i,  t.  Dv%  f.  5,  6. 

Ostrea  Knorri  ?oLTzRhein-Dpt.(1828)60;  —  ?Thi)RM.  31;  —  ?Dspr. 

im  DieL  XXiI,'27 ;  —  Zibt.  Wurtt.  60,  t.  45,  f.  2 ;  —  ?ORBstL.  i.  Jb. 

1896^  671;  —  Dsh.  L  Lk.  IK#f.  i,  Vliy  26t;  —  Robm.  Ool.  II ,  3,  56; 

—  KocbDo.  28;  —  Marc.  Sal.  77;  —  d'O.  Prorfr.  /,  315  [imuDefb. 

i.  DicL].  ^ 

Ostrea  pectuocalas  Mer.  in  Hit.;  —  Br.  i.  Jh.  18Z9y  i,  77. 
Ostrea  eostata   (Sow.)  Gf.  Verstein.  II,  4,  t.  72,  f.  8;   —   Mndlsl. 

Alb  21 ;   —    Q0.  Wurtt.  369,  537,  554;    —   Frohh.  i.  Jb.  1M9,  22, 

23,  18d9y  349,  694:  -  Ate.  i.  Jb.  18S8y  462,  472;   —   Ffy.  «otfr. 

Schaale  klein,  schief  eiförmig,  links  gebogen;  Uoterklappe  bau- 
chig, tief,  nur  mit  dem  spitzen  Buckel  befestiget,  bald  flach  und  bald 
mit  mehrfach  zweitheiligen  hohen  Rippchen  dicht  und  strahlig  be- 
deckt; die  Oberklappe  klein,  flach,  oft  selbst  konkav,  nur  schwach 
gerippt.  Die  Zeichnung  stellt  ein  sehr  altes  grosses  Exemplar  von 
Btixweiler  dar,  woran  die  Rippen  zahlreicher  und  minder  scharf 
als  gewöhnlich  sind,  wodurch  ich  übrigens  0.  Knorri  von  O.  eostata 
nicht  genüigend  und  durchgreifend  zu  unterscheiden  weiss,  wenn  die 
Grenzlinie  zugleich  eine  geologische  seyn  soll;  ja  Feomhbrz  be- 
merkt, dass  im  Bradford-Thone  bei  Oeiaingen  beide  Vatietatcn 
durcheinander  In  derselben  Schicht  liegen. 

Vorkommen  im  untern  und  mittlen  Oolith-Gebiete,  ß  tiefer,  im 
Unter-Oolith  oder  Toarcien,  a  im  mittlen  Oolith  oder  Balbonien 
hauptsachlich  mit  Am.  Parkinson,  A.  macrocephalus ,  A.  sublaevis, 
n^ — n^.  So  in  England  (a  im  Rradford-Thon  von  Bradford;  im 
mittlen  Oolith  zu  Ancliff  und  Hamptondotcn  bei  Balh);  —  in 
IVestphalen  (var.?  in  Walkerde  von  Oerzen  bei  Alfeld  und  ein- 
zeln an  der  Haferkost  bei  DlHrahelf;  zu  Lübbeke;  —  var.?  im 
Eisenkalk  bei  Wettbergen  in  Hannover,  und  im  Jura-Gebiete  bei 
OoMlar\  —  in  Mergeln   am  EauMberge  im  Wiehen*  Gebirge)  \ 


—  in  Schlimm  (var.  ß  im  oberai  Thon  (ü^),  Bradford-Thoa? 
des  braunen  Jnra*a  m  Dettingwi,  Neuffen,  Was$eralfimieHj  iVaic* 
Äouaen;  im  Bradferd-Thon  am  Wartenberg  bei  Oeisingen  u.  a. 
O«  um  Eofhceil  siuf  dem  Sekwarzwalde) ;  —  im  Breiegau  (Brad- 
foffd-Tbon  mit  Oalrea  acwnioi^Ui) ;  —*  in  der  8chweit%  (tar.  ?  ebenf o 
mit  Oitrea  acuroinala  in  a'*^  der  Wtf .-S^bwütx,  GftMSL. ;  in  den 
oberen  Lagen  des  bunten  Mergeis  m  Kanton  I Basel,  Mbr.  ;  in 
Mergelkalk  des  !  Aargaues  \  in  Bradford-Tbon  am  Moni  Terrible 
in  Porrentruy);  —  in  Frankreich  (var.?  in  Bradford-Thon  von 
IBiforl  im  Jura\  tar.  a  im  Bathonien  von  Lac,  RanviUet  Roque- 
ti0ion,  bei  Orasse,  Marquise;  var.  ß  im  Toarcien  von  Fönienay 
m  Vemdie,  Lyon,  QenetauXy  bei  Meix,  St  Maixent  in  Deux- 
Shsree,  d*0.,  und  zu  !Bonxvüler  im  Elsasse;  in  den  Mames  Vesou< 
liennes  zu  Salini  und  Besanfon,  Marc.  ;  var.  ?  in  der  Maas-  und 
ilrifetiiieii- Gegend).  d*Abchiac*s  Angabe  der  O.  costata  in  Kreide 
(Jb.  i888,  207)  ist  zvreifelsohne  irrig. 

^    Ungefaltete  Arteo. 

4.  Ofltrea  deltoidea.  Tf.  XVIII,  Fg«  i9ab  {%)* 

Ostrea  deltoidea  (Labik.)  Sow.  11,  111,  t.  148,  f.  1,  2:  *-  CotVYB.  170; 
—  Bbchb  i.  Pkilos.  Meg.  VII,  360 ;  ^  Psfm.  i.  Diet.  XXI!,  23 ;  -  Passy 
336;  —  Phill.  Y.  I,  135;  —  Dbsh.  Cof.  emroet  105,  pl.  13,  f.  3;  und 
183d  i.  Encyel,  wuth,  II,  290;  —  Bobl.  i.  Ann,  se.  nat.  1890,  XVU^ 
eo;  ^  Zbtscbn.  i.  Jb.  1847,  332;  —  MaRt.  i.  Jb.  1860,  723;  — 
Fm.  8E,'Bngl.  361;  —  d'O.  Pro4r.  II,  54  (niebt  Lamarck's,  dessen 
Art  jetzt  nur  fBr  eine  Vaiielät  der  O.  vetienlaris  erkannt  worden  ist  ond 
dAber  der  obigen  dis  Priorität  nicht  BMbr  beatreitet). 

Oatrea  $ovrerbyana  Ba.  1836  Lsth.  c,  316,  t.  18,  f.  19;  —  Keys. 
Beob.  294,  t.  14,  f.  7—9. 

Vgl.  O.  dorinscola  (Bban)  d'O.  /,  Proir.  37S. 

Scbaale  fast  gleichUappig!,  ganz  flacb,  ziemlich  dünne,  ungleich- 
seitig  dreieckig ;  Vorderrand  gerade  oder  konkav,  Hinter-  und  Unter- 
Rand etvras  konvex  mit  abgerundeter  Ecke;  Oberfläche  ungerippt, 
aber  mit  vielen  übereinander  liegenden  Blättern ,  wovon  die  äusseren 
am  Rande  die  inneren  weit  überragen  (Fg.  a,  linke  Klappe). 

Vorkommen  im  Kimmeridge-Thone  Englands  (in  Yorkshire  zu 
Kirbfß''Moorstdey  Helmsley  und  Welten ,  Phill.  ;  im  Oxford-Thon 
von  Trawhridge,  Wiltshire,  Mamt.  ;  dann  im  Portlandsand  in  Dorset- 
shire  und  Kiromeridgeclay  in  WiHs^  Berkshire,  Dorset,  Oxford 
u.  a.  0.  Mitiel-  und  Sui-Englands ,  wo  sie  als  die  bezeichnendste 
Art  für  die  letzte  Formation  anzusehen,  Contb.,  Fitt.  ;  auch  zu  Sho- 


192 

tover  MU,  Cambridge,  Lopham  in  Norfolk,  Samdfoot  casüe 
bei  Weymouth,  Sow.);  —  in  Schottland  (in  muscheligem  Kalk- 
stein und  Calcareous  grit  zu  Portgower  etc. ;  in  Sandstein, 
Kalkstein  und  Schiefer  von  Incerltrora,  Murch.);  —  in  F^rank- 
reich  (im  Kimmeridgien  zu  Havre,  HonfleuTf  Hicouri  im  OiMe- 
Dept.  und  BotUognC'-tur'mer,  d'O.);  —  in  Polenl  (an  der  Weichiel^ 
über  Coralrag);  —  ob  im  Pe/«cAora-Lande  ? 

5.  Ostrea  aeamtnata  (o,  317). 

Ostrea  acomiData  Sow.  JfC  //,  82^  pl.  135,  f.  2,  3;  —  Contb.  211, 
244;  —  DfiFft.  im  Diel.  XXIIy  27 ;  —  Bobl.  i.  iliiii.  «c.  nui.  XVlh  50 ;  — 
LoNSD.  i.  Owl.  TrofM^hy  lll^  272,  273;  —  Thorm.  Porr.  34;  —  Tmaa. 
11,  12 ;  —  RoBM.  Ool  II,  2S,  t.  18,  f.  16;  —  Grbisl.  i.  Jb.  189ßj  671;  - 
FaoHH.  dM,1888i  22;  1889,  349;  —  d'Orb.  Prodr.  315;  —  (??Kjlöo. 
BrandeDb.  187);  —  Bbufugs.  i.  Jb.  1945,  494;  —  Marc.  Sal.  77. 

Ostracites  falcatas  Schlth.  Verz.  59. 

Schaale  flach,  länglich,  seitwärts  eingebogen,  aus  dicht  über- 
einander liegenden  Blättern,  zuweilen  kaum  merklich  flach  wellen- 
förmig; Schnabel  spitz,  meist  auch  das  entgegengesetzte  Ende.  Länge 
zur  Breite  =  3  oder  2:1;  obere  Klappe  höher  und  mit  fast  so 
grossem  Schnabel  als  die  untere! 

Vorkommen  nach  Contbiark  in  Bradford-clay,  Walkerde  und 
untrem  Oolith  Mittel-  und  SQd-En^/onifa  (im  Unter-Oolith  zu  Limpley 
8toke\  in  Walkerde  am  Bathford  Hill  bei  Bath;  etwas  grösser 
und  breiler  zu  Aynho  in  Northamptonahire  und  zu  JVithyam  in 
Sussex) ;  —  in  Frankreich  nach  Boblaye  in  Mittel-Oolith  und  Brad- 
ford-Thon  der  Maas-  und  Arifefmen- Gegend;  nach  Thirria  in 
Walkerde  zu  Navenne  und  im  Mittel-Oolith  zu  Fouvent-le-bas  an 
der  obem  Saone;  nach  d'Orbiont  im  Bathonien  von  Nantuat  Mar- 
guise,  Plame\  auch  zu  Maiche,  Doubs,  und  in  den  Mames  Vesou- 
liennes  bei  Poligny  im  Jura,  Marc.  ;  —  in  Luxenburg ;  ^  in  der 
Sckweilz  (in  Walkerde  des  Porrentruy  Thurm.  ;  in  der  „Dalle 
nacr^e"  der  untern  Oolith-Gruppe  der  nordwestlichen  Schweitx  sehr 
bezeichnend,  Gr.)  ;  —  im  Breisgau  (in  Bradiford-Thon  oder  nach  späte- 
rer Angabe  bei  Fromherz  im  Hauptrogenstein  und  Walkerde} ;  —  in 
Norddeutschland  (häufig  im  Dogger  am  Dreisehe  bei  Mehle). 

6.  Ostrea  explanata  (o,  317). 

Ostracites  eduliformis  Scblth.  Petrefk.  I,  223  [ansiaDiger  Name!]. 
Ostrea  edaliforniis  Goldf  i.  Dbch.  385;  •—  Zibt.  Württ.  60,  t.45,  f.  l; 

—  Buch  i.  Jb.lMj9j  223;  —  Muhst.  J90yr.37;  —  MindLsL.  Alb.  25; 

—  ?Marc  SaK  107. 


193 

Oslrf  a  explanata  Goldp.  Ventein«  If,  22,  t.  80,  f.  6^  —  Br.4.  Jb.  188S, 
145;  -  Vromh.  l  Jb,  18S9y  349;  —  Eumn.  du.  1849^  439. 

Schaale  fast  gleichUappig,  eirund,  seht  flach  ausgebreitet,  blätte- 
rig etwas  wellenfonnig  verbogen,  dick ;  Unterklappe  nur  wenig  tiefer 
mit  kleiner  Anheftstelle;  Schloss-Grube  kuri,  sehr  breit,  flach. 

Sie  gehört  nach  L.  v.  Buch  z\x  den  bezeichnendsten  Muscheln 
für  die  Schichten  iwischen  Unter- Oolith  und  Oxford-Thon  und  findet 
sich  in  Deuischland  ifmner  mit  0.  Marshi,  Terebratula  spi- 
nös a  u.  s.  w.  in  der  Ostraciten-Schicht  des  Eisen -Oollthes.  In  Fran- 
ken {Bayreuth^  Steffi,  Amberg,  Muggendorfj  Rabenstein,  ThumaUj 
Ordfenberg);  -—  in  Württemberg  {l  Stuifenberg,  Reichenbach  im 
Thaie,  msgoldingen,  Stwfeneck,  Altenatadt) ;  —  in  den  Bayern'- 
echen  Alpen  (dun  Fäib^See  etc.);  — im  Breisgau  (im  untern  oder 
Eisenrogenstein);  —  in  Frankreich  (Varietät  mit  breiter  Anheft- 
stelle in  !  Oxford-Thon  der  Vaches  noires  in  Normandie,  von  Hrn. ' 
Puzos;  —  im  Corallicn  von  Salina  im  J^ira,  Marc);  —  in  Nord- 
deuischland  (in  Oxford-Thon  am  Petersberg  bei  Ooslar  mit  Gry- 
phaea  dilatata). 

Gryphaea  Lamk.;   Greif-Muse  he  L 

Schaale  (frei?  oder)  angewachsen,  ungleich-klappig,  etwas  un« 
gleichseitig,  regelmässig;  Schloss  zahnlos;  rechte  Klappe  tief,  mit 
langem,  gegen  die  Höhlung  der  Klappe  selbst  [nicht  in  der  Ebene 
der  2  Klappen]  spiral  eingewundenem  Buckel,  —  mit  grosser,  eben- 
falls eingebogener,  quer  gestreifter  Bandgrube  auf  seiner  inwendigen 
Seite,  —  und  aussen  mit  einer  in  oder  unter  der  Spitze  beginnen- 
den, längs  des  Vorderrandes  hinziehenden  Rinne,  durch  welche  ein 
vorderer  Lappen  von  der  übrigen  Schaale  abgesoildert  wird,  —  und 
auf  oder  ausserhalb  welcher  inwendig  der  grosse  Muskel -Eindruck 
steht.  Die  linke  Klappe  klein,  flach  oder  von  aussen  vertieft,  am 
Grunde  quer  abgestutzt,  ohne  allen  Buckel,  mit  kurzer  breiter  Band- 
grube auf  der  Abstutzungs-Fläche  selbst. 

Das  Genus  unterscheidet  sich  von  Ostrea  lediglich  durch  die 
Spirale  Wölbung  der  rechten  Klappe  und  die  regelmässigere  Form 
des  Ganzen,  und  wird  daher  von  Deshates  und  d*Orbiony  neuer- 
lich wieder  mit  Ostrea  verbunden.  Hm.  v.  Bucu  verdankt  man  die 
triftige  Beobachtug,  dass  der  Muskel  -  Eindruck  bei  Gr.  arcuata  auf 
oder  ausserhalb  der  Rinne,  bei  den  übrigen  Arten  aber  innerhalb 
derselben  steA.  (Tf.  XIX«  Fg.  2  b),  wesshalb  er  den  Lappen  der  letzten 

Bronn  I  LetluM«  geognoftUa.   3.  Aufl.  IV.  13 


104 

dem  Ohre  der  Pectines  ipergleicht  und  sie  mit  Ostrea,  die  erste 
aber  mit  Exogyra  verbindet,  wofflr  auch  spricht,  dass  die  Zuwachs- 
Streifen  jener,  wie  am  Öhre  der  Pectines,  eine  Richtung  mehr 
nach  aussen  annehmen,  wenn  sie  in  den  Lappen  (das  Ohr)  ehitreten, 
während  bei  dieser  deren  Richtung  nach  Überschreitung  der  Rinne 
unverändert  bleibt.  Wenn  wir  das  Genus  Grjphaea  demnach  noch 
beibehalten,  so  geschieht  es  nur,  weil  bei  der  grossen  Menge  Ton 
Austern  es  willkommen  ist,  einen  Theil  derselben  In  eine  besondere 
Gruppe  vereinigen  zu  können. 

Arten:   an  30,   mit  einer  lebenden;   die  fossilen  fast  nur  in 
Oolithen-  und  Kreide-Periode  zu  Gnden. 

1.  Gryphaea  areuata.  Tf.  XIX,  Fg.  i  a  b. 

Conchites  lunatos  Mbrgati  Meimlloik,  292,  f.  1,  2,  5,  0. 

BovRGUBT  Peirif.  pl.  xv/nr.  92;  —  List,  ilinm.  Angi.  t.  8,  f.  4,  5. 

G  r  y  p  b  i  t  e  8  Lin.  i.  Uu9,  Tesnn.  92,  t.  5,  f.  9 ;  «  Walcm.  i.  Kffoaa  II, 

t.  Diiia,  f.  f ,  2. 
?EneyeL  melh.  pl.  189,  f.  1,  2. 
Pakkirs.  Org^rem,  ///,  209,  pl.  15,  f.  3. 
Anomia  grjpbus  (L.)  BaoccBi  smkaf,  472. 
Grvpbaea  arcaata  Lamr.  (1809)  ;9y«<.  398;  HUt,  Vi,  198;  —  Dpa.  i. 

Diet.  XIX9  636,  XXXtt^  309,  Atlas  pl.  84,  f.  4 ;  —  Blairv.  BlßlmeU.  pl. 

59,  f.  4;  —  Dbshat.  Coq*  Ckraei,  98,  pl.  12,  f.  4— 6;  —   M&nxt.  Bmtßr, 

65;  i.  Jb.  1890,  81  >  —  Rozbt  U,  1899,  332;  —  Roem.  OoI.  I,  4,  03;  — 

BoBL.  i.  ^fiii.  $ciene.  naL  XVii,  49,  54;  —   DuMorrr  i.  N.  Mtm,  Brms. 

1849,  XV,  15,  20;  —  6f.  Pftrfk.  II,  28,  t.  84,  f.  1,  2;  ^  Qv.  IFärff. 

138,  641,  554,  557;  i.  Jb.  1898y  715;  —  Alb.  i.  Jb.  1898,  470;  —  Lbtm. 

das.  1899,  471 ;  —  Ros.  i.  BuU.  giol  1841,  XU,  160  >  Jb.  1841,  500; 

—  Dbbv.  das.  1841,  555 ;  -  Crbon.  das.  1849,  12 ;  —  F.  Robm.  das. 
1846,  189;  —  BBitnos.  das.  493,  491;  -  Romg.  das.  1849,  294;  — 
Labdt  das.  1847,  448;  ~  F.  Roem.  das.  1848,  789;  —  Marc.  Jura  Sal. 
59  (nOK  KlSd.,  lütL). 

Ca trea  arcaata  Dshat.  i.  Ehteyei.  m^lh.  IE,  303;  -  d'O.  Pro4r.  1, 290. 
Exogyra  areoata  Buca  i.  Aoo.  nat.  1896,  III,  296  >  Jb.  1899,  251. 
Gryphaea  (Exogyra)  arcaata  Buch  Jora  30. 
Gryphites  cymbiuni  Schlth.  i.  Min.  Tascbcnb.  1819,  Vll,  74;  Petrefk. 

I,  289;  -  WAifo.  i.  3b.  1899,  77. 
Gryphaea  cymbiam  Br.  i.  Min. Zeitacbr.  1897,  543;  L«rA.  m,  819,  l.lO, 

f.  1;  -  PROMO,  i.  Jb.  IMr,  783,  784  [moii  Lk.]. 
Gryphaea  incnrva  Sow.  (1615)  II,  23,  pl.  112,  f.  12;  —  Coma.  269; 

—  Phill.  Y,  I,  162;  —  Bbchb  i.  Ge^i.  Traut,  i«  11,  28;  —  Mdrch.  H. 
321,  322,  367;  —  Volts  59;   —  Zibt.  Würti.  65,  t.  49,  f.  1,  (rar.)  2; 

—  Thirr.  15;  —  M&nsT.  75;   »  LonsD.  i.  OeoL  Trtau.  h,  HI,  2T2; 

—  Sbdgw.^uboi.  I*.  311 ;  —  ÜAnDUL.  32;  —  (??n6D,  grirfiai 


IM 

tf);  —  tWJUMi.  i.  Jk  IMf ,  7ai;  —  All.  iIm.  iUS,  U%;  -  Poms 

Grjrphilea  Uet ia  Scrltii.  i.  Jb.  181S,  VII,  105  («o».). 

Oryphaea  Uevia  Bii«i«.  TcM.  4SS. 

Oryphae«  laevivacola  Hartm.  i.  Zur.  Ifftrfl.e6,  t49,  f.  4« 

erjrpli«««  Maceollaeiiii  So.  mc.  F/,  89,  t  647,  f.  I,  a  (niclit  S];  — 

Wuun.  L  Jb,  IMf ,  739 ;  —  Gp.  Pdrrft.  II,  30,  f.  85,  f.  4 ;  —  Moam. 

Chf.  199  (ffon  ZoT.]. 
Mr.  d. 
tOrjrpliaea  obliqaalB  8O.M0. 1/,  S4,  t  US,  f.  3;  —  Rm.I  Butl.§M, 

Xiii  189,  t.  4,  f.  8;  —  ?Alb.  i.  Jb.  I^M,  470. 

>.  4  (faMr).  ^ 


Qryphil9a  anillva  Schltn.  i.  Taachb.  1913^  VUy  105,  t.  4,  f. 4;  Petrfk. 

I,  88t. 
?Grypliaea  aailUGr.  Petrfk.  II,  30,  t.  85,  f.  3;  —  Af Ji.  i.  Jb. IM9, 470. 
Gryphitaa  laevia  <8eiaT«.)  Bn.  €hem  168. 
MT.  ^  (fmlU). 
Gryphaea  ovalia  Zibt.  VrftrII.  98,  t.  80,  f.  1  i/Me  Qu.). 

Dieae  Art  iat  t amal  in  typischer  Form  wohl  am  leichteaten  anter 
ihren  GeacUeebla* Verwandten  lu  erkennen:  an  der  Stellang  4ef 
Mnakei-Bindnickes  Inwendig  aof  der  Seiten-Rinne  oder  noch  aufaerhalb 
derselben,  —  an  der  achroiler  eilonnigen,  verhiltniaamäaslg  tiefen 
Pom,  —*  an  dem  flachen,  stumpfrandigen ,  einfach  eirunden  (d.  h. 
mgelappten) ,  am  Sehloairande  quer  abgeatutiten  Deckel,  —  an  der 
Binne  lings  ^em  Vorderrande  der  Unterklappe,  welche  einen  nur 
aekmaiaB  Seitenlappen  abschneidend  iosserlich  in  die  Spitie  des  ofl 
last  eisen  ganien  Umgang  bildenden  Buckels  selbst  ausläuft,  der  eine 
meist  kaiM  merkliche  Anheilsteile  besitst,  —  an  den  dicken  Quer- 
nmiela  der  Unleffklappe,  deren  Richtung  längs  dem  Vorderrande 
hinanf  beim  Obersehreiten  jener  Rinne  nicht  geändert  wird.  Diese 
Merkmale  bestfamnen  L.  v.  Bucn,  wie  schon  erwähnt,  diese  Form  su 
Eiogyra  fu  bringen. 

Ymr.  ß  xeicbnet  sieb  nur  durch  noch  stärkere  Glätte,  vor.  y 
durch  einen  deatlichen  Seitenlappen  des  vertieften  Deckels,  rar.  8 
dttfch  eine  scbiefrre  Form,  undeutlichere  Seitenfläche,  grössere  An- 
befUBehe  am  links  gewendeten  Buckel  und  einen  vertieften  Deckel 
obna  Seifmriappen,  vor.  s  durch  breitere  und  flachere  Form  aus. 

Vorkommen  als  Leitmuschel  in  En§Umd  im  Lies,  in  beiifscA- 
taHif  im  siDteni  Tbeil  des  Liu  (t.  Buch),  welcber  von  derselben  haupt- 
den  Nunen  4er  Gryphiten^Forssation,  so  wie  seine 


4  o    * 


untergeordneten  Glieder  die  Namen  Gryphiten-Kalk,-  Gryphiien- 
Schiefer  erhalten  haben.  Sic  ist  aber  nicht  gleich  hauGg  in  allen 
diesen  Gliedern  verbreitet,  sondern  nur  in  gewissen  Schichten,  welche 
daher  den  spezielleren.  Namen  Gryphiten-Schichten  führen. 

Nach  Münster  (Jb^  1830,  81)  beschrankte  sie  sich  in  Deuiuch- 
land  meistens  oder  immer  auf  einige  mergelige  Lagen  über  dem  ei- 
gentlichen Liaskalke ;  nach  Buch  und  Qdenstedt  dagegen  gehdrt  sie 
in  Württemberg  hauptsächlich  dem  blau-schwarzen  Kalke  über  dem 
Thalassiten-Sandstein  und  unter  den  Thonen  mit  Ammonites  Turneri 
an;  findet  sich  aber  einzeln  als  var.  $  auch  schon  im  ersten  ein. 
Jenes  scheint  auch  in  den  meisten  andern  Gegenden  die  Haupt- 
Lagerstatle  zu  seyn.  So  kommt  sie  vor  in  Kärnthen  (im  Alpen- 
kalk von  Bleiberg ;  mit  Nautilus  aratus ,  Terebratula  nnmismaiH 
und  Lima  duplicata  zu  Gresten  und  Groas-Ramming  im  öater' 
reichischen);  —  in  Bayern  [Aniberg,  Bamberg j  Theta,  Banz, 
Eckersdorf  in  Bayreuth) ;  —  in  Württemberg  { I  Wasseral- 
fingen,  Ellwangen ^  Vaihingen,  Degerlöch  und  Stnttgart,  Oöp* 
pingeHj  Wdschenbeuren ,  im  Liaskalk  von  Roltweil  auf  dem 
Schwarzwald);  —  in  Baden  {lEbringen  bei  Freiburg;  die  Varie- 
tSt  8  im  Schiefer  zu  Wbstatt  bei  Bruchsat);  —  in  der  Schweiiz 
(im  untern  sandigen  Lias-Kalkstein  Romq.  ;  am  !  Staffelberg  im  Aar- 
gau;  im  Kanton  l  Basel;  im  Porrenfruy:  im  Anhydrit-  und  Salz- 
führenden  Lias  im  Waadtland,  Lardy)  ;  —  in  Norddeutschland  nach 
RoBMER  im  eigentlichen,  doch  oft  mergeligen  GryphUen-Kalke  mit 
Arielen,  unmittelbar  über  dem  Unterlias  -  Sandstein :  bei  Merford 
und  Engem  im  Rarensbtirgischen;  am  Galgenberg,  bei  Goslar; 
am  Heinberge  bei  Göttingen;  am  Rautenberg  bei  Schöppenstedt; 
bei  Dreiberg  im  Teutoburger  Walde;  zu  Schöppau  bei  Mönigs* 
lutter  im  Braunschweig' sehen;  im  Fürstenthum  Waldeck  am  Oster- 
berge  bei  Weihen ;  in  Lias  am  Moseberg  bei  Eisenach) ;  —  in  Frank- 
reich (in  Unlerlias-Sandstein  bei  Lyon  Letm.  ;  -^  im  Sinemurien  D*0. : 
im  Süden  zu  Beausset,  Var,  zu  CasteUane  und  Dignes,  Basses- Alpes  \ 
-—  in  der  Mitte  bei  Crepia,  Ain,  zu  Arbois,  Lons  le-Saulnier  und 
Salins,  Jura,  zu  \Lyon,  Rhone,  zu  Ville^Franche ,  Saone-el- 
Loire,  zu  Pouilly  und  Semur,  Cöte-d'or,  im  Kalke  zu  Fallen, 
Haute^Saone,  zu  St-Amand,  Cher,  zu  Metz,  Moselle;  —  im 
Norden:  zu  Välogne,  zu  Blain,  Subles  und  Bayeux,  Calvados: 
in  den  oberen  dunkeln  Lias-Mergeln  und  im  unteren  Oolithe  der 
Maas-  und  Ardenmen^Gegend) ;  —  in  Luxemburg  (;in  einer  Meit(el* 


197 

chiGht  zwischen  dem  Lias-Kalkstein  und  Belemniten  •  Mergeln  an 
lehren  Orten;  oft^auch  als  Geschiebe);  —  in  England  (in  Mitlel- 
nd  S^d'England  Conyb.,  nur  im  LiasiLalk  unter  den  Mergeln  und 
•chiefem  zu  Pocklington  und  Robin^Hoods-Bay  in  YorksMrej 
iriLLMs.;  in  Lias  zu  Lpme  Regis,  Dorsety  zu  Frethem  in  6^/0«- 
ewferMhire,  zu  Birdbrook  in  Essex,  Sow.,  und  bei  \  Bristol  und 
Ve$ion  in  Somersetshire) ;  —  in  Schottland  (in  unterem  Lias  von 
Inn,  Crofnarty;  auf  den  Western  Islands  ^  insbesondere  Carsaig). 
Das  einzelne  Vorkommen  dieser  Muschel  in  den  Toskanischenf 
*armesanischen  und  Sienesischen  Apennineti  und  auf  dem  ganz 
OS  Übergangskalke  bestehenden  Ootfland  (Hisgr.)  ist  noch  zur 
Seit  problematisch. 

.  Gryphaea  cymbula  Lk.^. 

iryphit  Walch  i.  Krork  II,  1,  t.  Bid  (20),  f.  7. 

rrypbaea  cymbula  Lk.  1602  Syst  398*,  —  Bn.  NomencL  555. 

(ryphitea  rugosaa  Sghlth.  i.  min.  Tascheiib.  191^,  VN,  93?;  Petrfk. 

1,  390. 

*rodar.tus  rugusus  Brgh.  Tai/.  423. 
Iryphaea  cymbium  Lk.  1819  lff>l.  K/,  i,  198;  —  Dbsh.  i.  Lk.  UisL 

h,   F//,  204;  —    Gf.  Petrff.  II,  29,  t.  «4,  f.  3-6,  t.  85,  f .  1 ;    —    Robm. 

Ool.  I,  63,  II,  57;   —    Buch  Jura  34;    —    Roz.  i.  Bull.  ffioL  A7I,  160, 

t. -1,  f.  2;  —  Morris  Cat.  109;   —   Qo.  Wurtt.  187,  540,  554;   —    Alb. 

i.  Jb.  tSS8i  470;    —    Qu.  i.  Jb.  1838^  715;   —    ?KzquBR.  das.  1B4U 

355;  --  Ro;;;.  lBmU.gM.  184i^  Äiiy  160,  t.  4,  f.  2  >  Jb.  1841^  499; 

—  Marc.  Sal.  62. 

iMtrea  cyoibium  Dkh.  i.  Eneyel.  //,  306;  —  d'O.  Prodr,  I,  238. 
rrypfciteii   gii^as*  Schltii.  Petrefk.  I,  286  [exel.  ffyn.];    —   Br.  Leih. 

«,  321. 

iryphaea  Maccullochii  (Sow.)  Zibt.  Wiirtt.  65,  t.  49,  f.  3  [exel.  syn.]. 
rrypbaea  obliqua  (Sow.)  Gf.  Petrf.  II,  30,  t.  85,  f.  2  [non  SowJ. 
fryphaea  deprcssa  Phill.  Y.  1,  163,  t.  14«  f.  7;   —  ?Willm8.  i.  Jb. 

18S6j  738. 

rrypbaea  iiicurva  var,  lata  Ziet.  Wurtt.  65,  t.  49,  f.  2. 
rrypbaea  i;ig^aiitea  ?Sow.  mc  /F,  127,  t.  391;  —    Dfr.  i.  DIei.  nai. 

jriJT,  36;  *-  Gr.  Petrf.  11,  31,  t.  85,  f.  5;  —  MürisT.  i.  Jb.  1880^  80; 

i.  KBFfiT.  Deutflcbl.  188^,  VII,  4;  —  Thurm.  25;  —  Robm.  Ool.  I,  64; 

MöRiT.  i.  Jb.  1836,  135,  330;    —    MuRcii.  i.  Philas.  Mug-  t835y  F/, 

314,  315,  367;  —  Marc.  Sal.  92,  107. 
I 

r 

"*  I>ifsi  ist  der  älteste  systematischo  und  daher  bevorrechtete' Namen 
foaer  Art,  wodorcb  zogleicb  da«  fortwährende  MissTeratandniss  doreb 
ra  doppcIsiDoig  gewordenen  Nameo  „cymbiom"  vermieden  wird.  Vgl« 
'rypbaea  arcaata. 


If8 

Untericlieidei  rieh  von  voriger  durch  die  ertt  unter  der  SpHie 
'  des  Buckels  beginnende  mehr  seitliche  und ,  weniger  scharfe  oder 
ganz  verwischte  Rinne ,  den  einw:Srt8  von  derselben  stehenden  Mnskel- 
Eindruck  ^  die  breitere  und  schiefere  Gesamrotlomi »  den  küraeren 
Buckel,  die  minder  dicken  nicht  runzeligen,  sondern  dünnen  aier- 
Uchen,  konaentrischen  und  an  der  Rinne  sich  mehr  nach  ansäen 
richtenden  Anwachsstreifen,  endlich  durch  den  am  Ende  der  M«» 
schel  deutlicher  abgesetaten  Lappen  (Ohr}.  Rozkt  unterscheidoi  die 
Art  durch  ihre. regelmassige  Form,  so  lang  als  hoch,  mit  genaa  In 
einander  passenden  Klappen,  wovon  die  untere  sich  durch  eifie  Folge 
konzentrischer  Kreise,  durch  die  Zuwachsstreifen,  welche  sich  dnander 
uraschliesen,  ohne  genau  konzentrisch  zu  seyn,  auszeichne.  Mit  ver- 
tieftem Deckel,  der  sich  gegen  seine  Basis  hin  zungenartig  ver* 
schmälert,  und  mit  an  ihm  fiist  unbemerkbarem,  am  Ende  der  grossen 
Klappe  nur  wenig  absetzendem  Lappen  versehen« 

Ebenfalls  eine  der  von  Buch  hervorgehobenen  Leitmoscheln. 
Obwohl  diese  Art  zuweilen  noch  in  denselben  Schichten  yfkt  die 
^  rorige  vorkommen  mag  ^,  so  liegt  sie  doch  Im  (»anzen  höher  im 
Lias  und  geht  als  Gr.  gigantea  bis  in  die  untersten  Eisen-OoIÜlie  des 
Jura's  herauf.  Qdknstsdt  betrachtet  sie  als  bezeichnend  IBr  seinen 
schwarzen  Jura  ßy,  o'Orbiomv'  für  sein  „Liasien".  So  in  Würt- 
temberg {Bell,  Göppiugen,  Vaihingen  etc.,  gross  mit  Ammon. 
Tumeri,  schon  schlecht  in  den  Nummismalen-Mergeln ;  in  den  obe- 
ren Schichten  des  Liaskalkes  von  R§ttweil  auf  dem  ScMoarzitaide! ; 
—  in  Bayern  (Altdarf,  Amberg ,  Banz,  Bayreyih) ;  —  in  Braun- 
»ckweig  {Rautenberg  bei  Schöppenstedt) ;  —  in  Sach$en  (G. 
gigantea  in  .schwarzem  Jurakalk  unter  Granit  zu  Uahenatein);  — 
in  JGbmnover  (in  der  eisenschüssigen  Belemniten-Schicht  des  Lias 
zu  Willershausen ,  Kahiefeld^  Mark  Oldendorf,  zu  <9ofiiiiier- 
scheburg,  Oöttingen,  Bockenaü) ;  —  in  Frankreich  (im  Liasicn  zu 


*    Wss  an  der  Fg.  b  bei  Gr.  dilstata  (Tf  I^IX,  Fg.  2)  etwas  un- 
richtig angegeben  ist. 

*^  Das  VorkomiDen  der  Gr.  cymbula  im  Unterlias  an  Pegekmgnmrd  ond 
einaeln  in  Uoterliat  awischen  sabireichen  Exemplaren  der  Gr.  areaata 
aelbst  bei  Auüm  behauptet  CoguANP,  wogegen  MicüBLiif  eioselne  Esem- 
plare  von  Or.  areaata  sich  bis  fn  eine  Schicht  voll  Gr.  cjrabala  swi- 
scben  Liaa  tmd  UaterooKA  erbeben  sab;  wlbrcnd  nach  RvrriniB  wm  A 
IMoMMia  Gr.  areMta  und  9r.  «iwibnln  in  den  nnlercn  Uaa-SaUchttn  osü 
Lima  gigantea,  wie  in  den  obtrtn  auaasnnenUefen  (Jabrk  t§4tf  9ii> 


IM 

Cr0ÜUt€$,  Etrecy,  VUux^Ponl,  F^niaine^Etaupefour  im  Cai^ 
tado»;  tu  St.  Amand  im  Cher-,  lu  Fo^üenay  im  Vendie^^  la 
Niwrt  Im  Denas-Sitres  - ,  in  AvaUon  im  Yanne-,  zu  Semur  im 
CAfeHfor-,  zu  Nancff  im  Meurthe-,  zu  3fe/s  im  Mosel-,  zu 
Cori^gNiic  im  Dordogne*,  zu  Salina  im  Jtfra-,  zu  Be«attfon  im 
ll#iiA«-Dept. ;  'die  G.  giganlea  sowohl  im  Argovien  als  im  Gorallien 
um  SaimB  im  Jurii,  Marc.};  —  in  England  und  Schottland  (6. 
depresta  im  untersten  Liaskalke  in  Robin'HoodS'Bay  und  zu  Jii/tt- 
äSol«  in  Yorkihh'e;  G.  gigantea  nach  MuRCU.  im  Lias  yod  Preeo; 
im  «ntern  Lias  zwiKhen  Oloucester  und  Worcester,  Mdrch.  ;  im 
Uaf-Maristono  von  NortJk^Salop;  im  Lias  ron  Roas  und  Cro- 
mmi§  in  Schottland:  dann  im  Unter-Oolith  zu  Ilnämter,  den 
CoUwoldrHUl%\  in  der  grossen  Sand-Formation,  weiche  den  Unter* 
and  Gross-Oolith  vertritt,  auf  den  WcBtfrn  Islands:  Corsaig, 
Searikreckj  Skge,  Scrapidale,  Easay;  ^—  in  Spanien  (zu 
Ocernt  und  Almeria);  —  in  der  Schweitz  (soll  die  T.  gigantet 
im  Terrain  k  cliailies  des  Porrentruy  rorkomrocn;  doch  wird  sie 
wohl  zu  G.  controTcrsa  Roem.  (Jb.  18B9,  67)  gehören;  dann  die 
aehte  Art  zu  Oberhallau  am  Eanden^  bei  Schafptausen). 

3.  Gryphaea  dilatata  (o,  322;.  Tf.  XIX,  Fg.  2ab  (%)• 

Gryphaea  dilatata  Sow.  mc.  1815,  II,  113,  pl.  149,  f.  1  [non  2];  — 
Dehb.  i.  Diet.  se.  naL  XIX,  530;  —  Conya.  196,  244^;  —  Phill.  Y.  I, 
149,  pl.  e,  f.  1  (Mr.):  --  Bbchb  i.  GeoL  Trsns.  h,  I,  78;  —  Morch.  i.  * 
Gisi.  Trsns,  4,  II,  367  *,  —  Dbsh.  csp  amrmei.  92,  pl.  8,  f.  7 ;  —  Bobl. 
i.  ilmi.  Mf.  XVII,  69  [ej;r/.  «yiioii.1 ;  -  Hoch  i.  Jb.  189»,  223,  1894, 
533;  Jnra  67;  -  Buavm.  i.  ilaii.  «af.  XVII,  254  >  Jb.  19^^,  88,  89; 

—  LonsD.  i.  Geol.  Trans,  h,  III,  275;  —  Thirb.  9;  —  Robm.  OoI.  I, 
64;  -  Br.  i.  Jb.  1899,  145;  —  Grbbnouch  i.  Phüos.  Mos*  1899,  VII, 
150;  —  FirroN  299,  302,  360 ;  —  Koch  a.  Dv.  OoI.  40,  t.  7,  f.  11;  — 
WiLLMa.  i  Br.  Coli.  74,  75;  —  Roz.  i.  Bnli.  geat,  1841,  XII,  160,  14, 
f.  l;  ~  So.  i.  Qesl,  Trsns.  4,  F,  719,  t. . .  f.  2;  —  Puscu  Pol.  176;  — 
Fromh.  i.  Jb.  1898,  27,  28;  —  Klod.  das.  1899,  358;  —  Buch  daa. 
1849,  181 ;  —  RoMG.  daf.  1846,  301 ;  —  Adbrb.  u.  Frbars  das.  1847, 
89;   —    F.  Robm.  i.  Jb.  1849,  184;    -    d'O.  i.  Morgh.  Rusb.  II,  478; 

—  Rrosst.  n.  Kbtb.  Petscbora  294 ;  «  Marc  SaI.  92 ;  — •  EiCHW.  i.  Jb. 
1890,  225. 

Oat^ea  dilatata  Dsnkx.  1890  i.  Enegsl,  mdih.  II,  304;  —  oU  Frodr. 

i,  374. 
ß.  vor,  essspimnsim,  Imlior,  umkms  psrvo, 
Oatraeites  tabnlatna  Schlth.  Petrfk.  I,  935. 
GrypIiBea  controversa  Robm.  t.  Jb.  I8M,  185;  OoI.  I,  61,  t  4,  f.  1; 

i.  Jb.  t841,  100. 


360    s 

Grypbaea  gigmitea  «iflonwi  Opot«)  Mr.  IrnUaTf  Roi.  i.  BM.  feoL 

1840,  Xily  160  >  Jb.  1841,  600. 
y.  var.  anpuiata. 
Gryphaea  cymbium  (Lk.)  Fisch.  Mose  174,  t.  19,  f.  7;   —    Ba.  Coli. 

108  [ohne  den  geslrablten  Deckel  nicht  von  Gr.  cynibula   zu   anter- 

scheiden]. 
?6.  var, 
Gryphaea  bulliita  Sow.  tne,  tV,  93,  t.  368;  -  Phux.  Y.  1,  13S,  151, 

163,  t.  4,  f.  36 ;  —  FiTT.  302,  360. 

Schaale  unregelmässig  kreisrund,  konzentrisch  dünnblfitterig,  der 
vordere  Rand  durch  eine  Rinne  abgesondert  ond  in  einen  sehr  deut- 
lichen und  sehr  grossen  Lappen  (Ohr)  rerbogcn ;  —  die  kleinere 
Klappe  diinne,  meist  sehr  vertieft  (nach  Goldf.  flach),  scharfrandig, 
mit  radialen  Streifen  oder  Rissen  von  der  Basis  aus, 
wie  bei  Ostrea  vesicularis,  doch  ohne  Spur  von  Ohr 
(Bucb);  die  grössei^  mit  kurzem  styk  und  gerade  eingerolltem 
Buckel  und  einer  deutlichen  Anheftstelle  daran«  —  RozKT  fugt 
bei,  dass  der  Buckel  sich  hoch  über  die  Unterklappe  erhebe,  dass 
der  Umfang  beider  Klappen  nicht  genau  aneinander  schliesst,  und 
dass  der  Deckel  nicht  die  Kreise  darbiete ,  wie  bei  Gr.  cymbula.  '— 
SowERBY  hatte  die  Gr.  dilatata  bis  1823  mit  seiner  Gr.  gigantea 
verbunden,  welche  aber  jene  Risse  nicht  hat,  schiefer  ist  und  eine 
kleinere  Schloss-FIäche  besitzt;  auch  liefer  liegt.  —  Roemer's  Gr. 
contro versa  hat  die  radialen  Streifen  deutlich,  aber  eine  dünnere 
Schaale,  einen  grösseren  Seitenlappen,  ein  vom  Deckel  ganz  be- 
decktes Schloss  an  der  Unterklappe,  eine  etwas  tiefere  Oberklappe 
und  ist  ebenfalls  gestrahlt.  Die  G.  LuIIata  Sow.  und  Phill.  scheint 
die  radialen  Streifen  nicht  zu  besitzen  und  dürfte  in  diesem  Falle 
nicht  zu  dieser  Art  gehören,  deren  Gesammlform  insbesondere  die 
letzte  hat;  der  sehr  spitze  Buckel  der  Deckelklappe  möchte  der 
Jugend  des  abgebildeten  Exemplars  entsprechen.  Unsere  Abbildiing 
ist  nach  einem  Exemplar  der  ächten  G.  dilatata  von  Harre;  der 
Ausschnitt  am  untern  Rande  (das  Ende  der  Rinne)  ist  aber  etwas 
zu  weit  nach  innen  und  dadurch  der  Muskel-Eindruck  zu  dicht  auf 
dem  Seitenlappen  gezeichnet. 

Wie  die  vorigen  Arten  für  den  Lias,  so  ist  die  typische  Gr. 
dilatata  für  den  Oxford-Thon  und  die  nächsten  Schichten  bezeich- 
nend. Die  Gr.  dilatata  findet  sich  in  Etigland  (im  ?Unteroolith 
und  im  Oxford-Thon  von  Mittel-  und  Süd^EngUmd;  in  Kelloway- 
rock  zu  ^carborough  und  Hackneu  in  York$hire,  Phill.,  Wliu«; 


201 

PoTtlandstone  in  Oxfordshire ,  in  Kimmeridge-clay  von  Bedford" 
re  und  fBtwk»;  —  Gr.  bullata  im  untern  Kalk-Grit  von  Malton 
Yorkskire  und  in  Wilfshire,  in  Mltteloolith  ?2u  Whitenab, 
ILL.;  in  Oiford-Thon  und  Kelloways-rock  zu  Baih  in  Somerset: 
Oxford-Thon  xo  Homcastle  in  hincolnnhire  (Sow.);  in  Kim- 
ridge-clay  in  Bedfordshire  und  yiesiXorfolk ,  Rose;;  —  in 
hoHland  (Gr.  bullata  im  unteren  Ka!k>Grit  von  Braamlntry 
li  in  Brora;  Gr.  dilatata  in  der  grossen  Sand-Formation,  dem 
)Si-  und  Unter- Oolith  der  Western  Islands):  —  in  Frankreich 

Oxford-Thon   der  Maas-  und  Ardennen-Gegend ,   xu  Neurizi; 

TroHtiUe  etc.  in  der  tNormandie,  in  Burgtind,  Beaum.  ;   bei 

enoehe  und  Perny-le-grand ,  Hoch-Saone,  xu  NanUna^  Ain\ 

Argofien  von  Satins,  Jura,  und  von  Besan^on^  Doubs,  Marc); 

in  der  Schweitz-  (im  Terrain  a  chailles ,  Romg.  ;  —  in  Oxford- 
on  am  Banden  bei  Schafptausen);  —  in  Sliddentschtand  (im 
ford-Thon  von  Behla  in  Pdrstenberg  und  von  Sehönberg, 
einacker,  Kandem  im  Breisgmi,  i.  Th.  von  der  Grösse  4^er 
,  gigantea  =  var.  Gr.  controversa  ?)  ;  —  in  Norddeuischland  (zu 
itzow  bei  Cammin  in  Pommern ;  ini  Oxford-Thon  des  Wiehen- 
'birges  in  Westphaten;  im  obern  Coralrag  am  Petersberg  bei 
istar ;  die  G  r.  c  0  n  t  r  0  V  e  r  s  n  im  untern  (Coralrag  bei  Heersunn, 
I  ntmiesberg  bei  Hminoter ,  bei  Goslar,  und  an  der  Porta 
istphalica,  Roem.  ;  verschiedene  Varietäten  im  Schieferthon  des 
rallen-Kalks  an  der  Paschenburg  bei  Binteln:  andre  an  der 
rhmnnbttrg  und  bei  der  Hirschkuppe  am  Arensberg,  KD.).  End- 
fi  würde  die  Gr.  dilatata  zu  Szczerbakdw  in  Polen,  an  der 
:ka  und  zu  Koroshowo  im  Gouvt.  Moskau  j  in  grauen  blättrigen 
rgeln  mit  Ammonitcs  Jason  u.  a.  Ornaten  an  der  Syssola  bei 
oischa,  so  wie  endlich  von  Smee  im  Cutch  in  Ostindien  ge- 
nmelt.  Die  Galizisch-Podolische  Gr.  dilatata  Lills  (Jb.  1836, 
5)  und  vielleicht  die  Bellunesische  von  Catullo  (das.  245), 
de  aus  Kreide,  werden  wohl  zu  Gr.  vesicularis  gehören. 

%Exogyra  Sow«,  Schnirkel-OIuscheL 

Schaale  (?frei,  oder)  angewachsen,  ungleichklappig ,   ungleich- 

tig,  schief;  die  rechte  Klappe  grösser,  flach  oder  tief,  meist  gc-« 

It»  die  linke,  kleiner  und  flach  ;  beide  Buckeln  stark  aber  seitwärts 

der<f'£bdne    der   Klappen   eingerollt   (unterscheidend    von   Gry- 

laea);   der  der  kleinen  deckeiförmigen  jedoch   nicht  vorstehend, 


S02 

sondern  in  der  V\i6he  des  Deckels  selbsl  liegend.  Sehlosi  lilinlos, 
öfter  aber  in  der  größten  Klappe  mit  einem  höckerförmigen,  etwas 
seitlichen  Zahne;  —  Schlossgrube  schmal,  verlängert,  der  seillich 
Spiralen  Richtung  der  Buckeln  folgend,  daher  fast  randlich,  an  der 
Spitie  etwas  bedeckt.  Der  einielne  Muskel-Eindruck  gross,  gegen 
die  vordere  Seite,  wie  bei  Ostraea,  auf  oder  vor  der  Rinne, 
welche,  wo  solche  vorhanden  (Buch  i.  Jb.  1886,  251),  einen  vor- 
deren Lappen  ftnsserlich  absondert.  —  Die  grössere  Klappe  ist  iii> 
weilen  kaum  angewachsen  und  dann  bauchig  und  regelmässig;  oft 
aber  sitit  sie  fast  mit  ihrer  ganzen  äusseren.  Fläche  auf  bis  auf  eine 
senkrechte  Bogenleiste  längs  des  Uinterrandes  und  ist  dann  von 
flacher  und  unregelmässiger  Gestalt.  Oberfläche  glatt  oder  strahlig. 
Unterscheidet  sich  von  Charoa  nur  durch  den  einiigen  Muskel- 
Eindruck  und  das  weniger  randliche  Band'  [vgl.  Tf.  xxxii,  Fg.  3]. 

Arten:  46,  alle  fossil,  wovon  etwa  13  in  der  OoUthen-,  die 
abrigen  alle  in  der  Kreide-Periode  gelebt  haben,  für  welche  daher 
das  Genus  noch  weit  beieichnender  ist 

1.  Exogyra  anguntata.  Tf.  XVni,  Fg.'löab. 

Gryphaea  angostata  Lr.  flff«l.  (i8€§)y  309. 

Grjpbaea  angnala  Lk.  Bisi.  (1819)^  VI,  200. 

Ostrea  virgola  Dra.  i.  Dici.  XXil,  16;  —  Dsuay.  i.  EmcffeL  li,  30«; 

—  d'O.  Prodr.  lU  M. 

Grypliaea  virgula  (Disfr.  m««.)  Desh.  Gvf.  caraet  90,  pl.  5,  f.  12,  13; 

—  Bbche  i.  PhiloM.  Mag.  K/l/,  35 ;  —  Thirb.  5 ;  —  Morrs.  Cai.  1 10 ; 
~  Leym.  i.  Jb.  188$^  466. 

Exogyra  virgula  Volts  in  UH.\  —   Tudrm.  13;  —  Passt  Seine  336; 

—  Gf.  Petrf.  #1,  33,  f.  86,  f.  8;  -  Robm.  Obl.  1,  64,  11,  S7;  —  Fitt. 
302,  361,  t.  23,  f.  10;  —  Bbaum.  i.  Jb.  1888^  90;  —  F.  Rosm.  i.  Jb. 
i84Sf  185;  —  RoMG.  das.  1846,  305:  —  Zeuschfi.  i.  Jb.  i84T^  332 
(E.  virgata  err.  9yp,)\  1848,  609;  —  Marc.  Sal.  113. 

Exogyra  angusta  Br.  Leih,  a,  325. 
Exogyra  aognstata  Br.  Nomemet,  483. 

Schaale  verlängert  nierenformig ,  die  grosse  Klappe  aussen  queer 
gewölbt,  rundlich  gekielt,  fein  strahlig  gestreift,  zuweilen  glatt,  mit 
kleiner  Anheft-Fläche  an  dem  seitlich  vorstehenden  Buckel ;  die  klei- 
nere Klappe  flach,  nur  mit  Zuwachs-Streifting ,  In  höherem  Alter 
verdickt,  mit  einem  dem  der  grösseren  entsprechenden  Kiele  längs 
des  äusseren  (hinteren)  Randes ;  die  ausserhalb  des  Kieles  abfallende 
Seite  gebildet  tlurch  das  Ausgehen  der  Zuwachs-Blätter,  daher  dicht 
und  blättrig  längsgestreift.    Länge  3 — 4mal  so  gross,  als  di«  Breite. 

Diese  Musohel  ist  durch  ihre  grosse  Verbreitung  uM  die  in 


VMitlil  mk  einander  voilonmenden  Inditidnen'  eine  wahre 
«Machel  für  Portland-Kalk-  and  Kinimeridge-Thon ,  den  gewöhn- 
Heben  weiaaen  aowohl,  ala  den  schwaraen  in  der  H^ea^r-Kette ;  ob- 
voU  aie  in  ßhMmiickUmd  nicht  vorkommt.  Elie  dk  Biaumoht 
«mI  DsraiiiOT  vereinigen  die  awei  genannten  Bildungen  in  Frank- 
r^eh  unter  dem  Namen  „Gruppe  mit  Gryphaca  virgula".  So  findet 
lie  aicb  in  AtflaMf  (zu  Wejßmmtth,  Bbchk,  au  A^leMhurp  v^d 
Siemkleg  in  Buek$);  —  in  Frmnkreieh  (im  Kimmeridgien  von 
B^U^Aukeri^  Bemdetrier,  Fil/en€«re-en-JPriry<im  Otae-Dept., 
Jhielfe^  AM§&uUmey  Tamnerre,  Chdiekuilon,  St.'^eaW'^Ax^elp 
and  B0iUogne^$iir'-mer ,  d*0.  ;  in  den  Portland-Mergeln  allein  au 
BeHmf&Ht  SaÜHM  und  in  der  ganzen  Jtira-Kette;  Marc.  ;  in  Mergel- 
laÜL  m  Brmjß  und  zu  HAtrt,  Passt;  zu  Larochelle,  Lamk.  ;  in 
Bitr§wiidf  DB  Bbaum.  ;  im  Portland-  und  Kimmeridge- Gebilde  um 
lV»fi(a  im  iltcde-Dept. ,  Lbym.;  bei  €hray  an  der  Boeh-Sa^me,  an 
der  Bmeh-Morne  und  zu  Auserre,  Yoiute,  Marc;  in  Portland- 
Kalk  au  Freme^SL^Mamh  an  der  obern  Saone ;  in  Rimmeridge- 
Thon  zu  MoniMiard,  S4veum  und  IVy'le-ferroux  daselbst, 
Tflnuu);  —  in  der  Sehweifx  (in  Porrentruy  in  Kimmeridge-  und 
Portland-Kalk;  in  oolithischen  Portland-Mergeln  bei  Laufen  und 
ilsrim);  —  im  nordwestlichen  Deutschland  (am  Spielberg  bei 
DelUgien,  am  Hhrsehberg  bei  Rinteln  in  PortlandKalk,  bei  Völk- 
$em,  Oäterwald  und  Botieneggehen,  Rokm.  ;  in  dunkelblauem 
(Portland-)  Kalksteinen  der  Porta  Westplialiea^  Roem.  ;  bei  lAib- 
beke  in  Weitphalen  und  am  lAtfidener  Berg  in  Sc/usumburg- 
iAppe);  —  in  Polen  (in  oolithischem  Kalkstein  Ober  Coralrag  zu 
Carpinieä:. 

§ 

Ptteattda  Lamk.,  Falten-Muachel. . 

Schaate  angewachsen  (die  Anheft-FIäche  auf  Tf.  xviii,  Fg.  2f, 
beib),  ungleichklappigy  ungleichseitig^  ungeöhrt,  an  der  Basis  verschmä* 
lert,  am  entgegengesetzten  Rande  gerundet  und  meist  etwas  gefaltet. 
Buckeln  nicht  vorstehend,  ohne  äussere  Schlossfelder.  Schloss  mit  2 
starken  Zähnen  in  jeder  Klappe,  welche  in  Form  eines  V  divcrgiren 
(Fg.  3i  cd),  so  dass  die  der  einen  Klappe  (d)  jene  der  andern  enger 
maaramenstehenden  (c)  umfassen;  —  der  Zwischenraum  zwischen 
beiden  mit  dem  Bande  auageföllt,  ohne  besondere  nach  aussen  fort- 
fekoMle  Bhine.  Zuweilen  sind  die  2  ersten  Zähne  zweitheilig,  so 
daaa  iwtacbea  ihren  beiden  Theilen  die  Zähne  der  andern  Klappe 


304 

einpassen  (Harpax  Pauk.);  an  den  Seiten ,*  womit  beiderlei  Zähne 
aneinander  liegen,  sind  sie  wie.  bei  Liriodon  senkrecht  gestreift. 
Einziger  Muskel-Eindruck  liemlich  in  der  Mitte.  Oberflache  run- 
zelig, undeutlich  gestrahlt  und  gewöhnlich  mit  angedrückten  Sta- 
cheln (Fortsätzen  der  Zuwachs-Blätter)  besetzt.  Betrachtet  man  die 
Seite  der  Muschel,  wo  der  Muskel-Eindruck  liegt  und  nach  welcher 
sie  auch  gekrümmt  ist,  wie  bei  Ostrea  als  die  Yordere,  so  ist  die 
linke  statt  der  rechten  die  angewachsene  Klappe. 

Arten  leben  6  In  wärmeren  Meeren ,  gegen  30  hat  mata  in  la^ 
nehmender  Anzahl  fossil  ton  der  III.  bis  V.  Periode  gefunden. 

1.  Plicatula  spinosa  (a,  327\  Tf.  XVIII,  Fg.  20ab. 

Couch  ula  fossilis  echinata  Schevcbz.  Li7A.  ifelv.  49,  f.  70  =  Boorg. 

PeMf,  t.  16,  f.  95. 
Ostraeit  HDpsch  Niederdeolschl.  I,  17,  t.  3,  f.  9,  10. 
Plaeana  Bmc^  mBih.  pl.  176,  f.  1—4;  «xfitc.  p.  145. 
Harpax  Parkirs.  Org.  rem.  lÜ,  221,  pl.  12,  f.  14—18;  —  Rano  Man.  274. 
Harpax  Park! usoni  Br.  (1824)  urweltl.  Konchyl.  37,  52,  t.  0,  f.  16a b; 

—  HoLL  361. 

Ostracites  spinoans  Scblth.  Idl3  i.  Jb.  VH,  73  (fg.  Bourg.). 

Placuna  pectinoides  Lank.  Hisi.  (1819)  F/,  224  1=  fy.  JBMyei.; 
fioji  Plieatala  pectinoides  $ow.] 

Plicatula  apinosa  Defr.  i.  UU,  (Sow.  me,  ill^  80)  ei  DUt,  ee.  imI. 
1826,  XLly  401)  —  Sow.  mc.  (1819)  i//,  79,  pl.  245;  gen.  of  sheiU, 
ßS'^\  ~~  CoNYB.  269;  — «  MuRCH.  i.  Geol,  Trenn,  iy  11,  367;  —  Phill. 
y.  I,  162,  pl.  14,  f.  15;  —  WooDw.  Syn,  19;  -  -  Bechb  i.  Philos.  Meg. 
VII,  350;  —  VoLTZ  59;  —  Bobl.  i.  Ann,  ee,  nai.  XVll,  54;  —  Gf. 
Petrf.  #/,  100,  t  107,  f.  i;  -  Muhst.  Bair.  67;  —  Thwr.  is;  — 
Mandsl.  Alp.  30 ;  —  Klöd.  Brandenb.  189;  —  Willm«.  i.  Jb.  .t89$, 
739,  1888y  240;    —    Buch  Jura  36;    —    Bunngs.  i.  Jb.  1846,  494;    - 

-  Marc.  Sal.  62;  —  Qu.  Wurtt.  190,  540,  553;  -   d'O.  Prodr,  t,  220, 
238  (pere). 

?0fitracite8  flabellatus  Schlth.  Petrf.  I,  237. 

Plicatula  pectinoides  Oshay.  i.  Diet.  elaee.  (1825)  VI II  (Harpax)  «t 

XIV  (Plicatula);  i.  Lk.  Miei.  k,  F##,  178  [uon  Sow.]. 
var.  ß. 
Plicatula    rariapiuu   Defr.   in  litt.  (Sow.  mc.  111 ,  80)   ei  Diei.  ee. 

nai.  XLl,  401. 
t>«r.  y. 
?Plicatula  veutricosa  Murvjnr.  Gf.  Petrf.  II,  101,  t.  107,  f.  3;  —  Phill. 

Y.  I,  pl.  14,  f.  15. 

Schaale  schief  eirund,  mit  spitzer  oder  selten  etwas  geöhrter  Basis, 
sehr  zusammengedrückt  und  daher  von  der  einen  Seite  eben  so  kon- 
kaY  als  Yon  der  andern  konrex,  gantrandig,  angedrückt  blittrig,  die 


205 

m 

Blätter  mit  radialen  angedrückten  dornenarligen  FortsStzen,  welche 
an  der  konvexen  Klappe  a  schwächer ,  an  der  konkaven  und  mit  der 
Spitze  aufgewachsenen  (b)  deutlicher  [nach  Sowerby  dagegen  klei- 
ner] sind  und  auf  beiden  Seiten  bald  dicht  und  bald  nur  einzeln 
«tehen  (P.  rarispina)  und  je  einem  Eindrucke  in  der  Gegenklappe 
entsprechen.  Zuweilen  ist  die  linke  Klappe  flach^  aufgewachsen,  die 
rechte  frei,  bauchig  und  voll  kleiner  Höckerchen  und  Slachelchen 
(H.  ventricosa).     Die  umfassenden  Schloss-Zähne  sind  gespalten. 

Eine  ebenfalls  sehr  bezeichnende  Muschel  für  den  »»Liasien^ 
d'Orbigmy's  ,  welcher  die  PI.  ventricosa  als  blosse  Varietät  ins  Sine- 
murien  verweiset;  oder  (beide  mit  Inbegriff  der  folgenden)  für  den 
ganzen  mittlen  Lias,  doch  vorzugsweise  die  Thone  über  den  Numis 
malen-Mergeln  und  unter  Ammon.  amaltheus,  wie  auch  mit  diesem, 
doch  nicht  mehr  mit  Posidonomya,  nach  Quenstedt.  In  Rnglaiid 
(in  Mittel-  und  Süd- £n$r/anif ,  Conyb. ;  im  untersten  Liaskalk  und 
Amaltheen-Mergel  in  Bobin  Hoods  Bay  etc.  in  Yorkshire,  Wills.  ; 
in  Lias  zu  puley  und  Leonard  Stanley  in  Glouceatershire ;  dgl. 
zu  Brannton  Tunnel  und  Crick  in  Northemiptomhire,  Sow.) ;  -—  in 
Schottland  (grosse  Sand-FormatiOn  dem  Unter-Oolith  entsprechend 
auf  den  Western  Inlands :  Scalpa^  Scrapidale,  Basay,  Murch.)  ; 
—  in  Frankreich  (in  der  Ardennen-  und  ilfaas-Gegend  aus- 
nahmsweise im  Unter-Oolith ,  Bobl.  ;  dagegen  wieder  im  Liasicn 
zu  Viefix-Pont  im  Calvados ,  zu  Avallon  im  Yonne-,  zu  St. 
Amand  im  Cher-,  zu  Nancy  im  Meurthe-,  zu  Moore  im  Doubs-, 
zu  Satins  im  Jura-  und  zu  IXaueourt  im  Mosel-DepL^  zu  Owi- 
dershofen  im  Elsass^  Voltz,  zu  Fallon  an  der  Boch-Saone, 
TnmR.) ;  —  in  Luxenburg  (Lias  von  Balanzy  etc.) ;  —  in 
Franken  (in  unteren  Lias-Mergeln  an  der  Theta  und  zu  Betten- 
darf  im  Bayreuthischen) ;  —  endlich  in  Geschieben  der  Branden- 
burger Ebene«  Die  PI.  ventricosa  kommt  im  untersten  Gryphiten- 
Kalke  bei  Amberg;  im  Sinemurien  von  Snbles  in  Calvados ,  von 
St.  Amand  im  Cher-Depi.  und  zu  Stoutshill  bei  Vley  in  Glou- 
cestershire  vor. 
9.  Plicatula  nodnlosa  (a,  328;.       Tf.  XVIII,  Fg.  21a— d. 

Conchnia  foasilii  echinata  Scubuchz.  LiVA.  tfelpel.  (1703)  49,  f. 70 

Oq^tracites  plicatuloides  Schi.th.  in  Hit. 

Oatracitea  flabellatus  (Schlth.)  Hartm.  Katal.  37  [excL  tynon.]. 

Plicatola  nodnlosa  Robm.  Od.  1,  74)  —  Gjbb.  i.  Jb.  184$,  714. 

Placanna  ncdnlcaa  Zibt.  Württ.  69,  t.  44,  f.  5. 

PlieatuU  teg^ulata  MDivar.  Gf.  Petref.  11,  loi,  1. 107,  f.  4. 


ao6 

««"•  ß:  flMrylM  MtdimM  fmrt  reeio, 

Plicatula  •«rcinola  M&im.  Bair.67;  -  Gf.  PHrf.  II,  101, 1 107,  f. S. 

var.  y.  venirieosa. 

?Plicatala  veotricosa  MGziiit.  Gp.  Petrf.  11,  101,  1. 107,  f.  8. 

Plicatnla  spinosa  Bvch  Jura  3«;  -^  Ckv.  WfiHt.  190,  540,  S58  et  o'O. 
Prair,  i,  238  (far«). 

Schaale  klein,  b"* — 9'"  lang,  achief  eirund,  an  der  Baiif  sliunpf- 
winkelig  oder  schwach  geöhrt,  flach  lusammengedrückt  und  eben 
oder  auf  einer  Seile  konkav,  selten  etwas  gewölbt  (7),  konientrisch 
blättrig:  die  Blätter  jedes  an  seinem  Rande  radiale  angepresste 
(Fg.  a)  oder  stachelig  erhobene ,  zuweilen  in  ästige  und  knotige 
unregelmässige  Rippen  zusaminenfliessende  Falten  (Fg.  b)  bildend, 
welche  Falten  und  Dornen  aber  zuweilen  auch  ganz  fehlen.  Schaale 
mittelst  einer  grösseren  Fläche  >on  ^/^ — %  Länge)  der  weniger 
konvexen  oder  zuweilen  selbst  konkaven  Klappe  (Fg.  b)  angewachsen. 
Schloss-Zähne  einfach ,  die  eingeschlossenen  der  freien  Klappe  (Fg.  c) 
sehr  hoch  und  stark.  Eie  geringere  Grösse,  die . einfachen  Schloss- 
Zähne  und  die  grössere  Anheftsstelle  auf  der  weniger  konvexen 
Klappe  unterscheiden  diese  Art  hauptsächlich  von  der  vorigen. 
Buch,  Qubmstxdt  und  d*Orbi(wy  vereinigen  sie  neuerlich  mit  der  vo* 
rigen;  doch  kommt  sie  in  manchen  Gegenden  allein  vor;  sie  schil- 
dern die  Übergänge,  die  ich  noch  nicht  gesehen,  jedoch  desshalb 
nicht  bezweifeln  will. 

Ebenfalls  häufig  in  den  Lias  Mergeln  (bi^)  wie  vorige.  So  in » 
Baden  (Schiefer  von  Ubslati  bei  Bruchsal,  Blcm);  —  in  Würi- 
teniberg  (zu  IMetidngen,  iNeuhauaenj  Plietutbach,  Gross^EU» 
lingen);  —  in  Franken  in  ;,Liaskalk**  (PI.  teg.  zu  !Beiiendorf 
und  zu  Eckersdorf t  VI  sarc.  an  der  Theta,  Beides  in  Bajfreuih. 
PI.  ventr.  ^ei  Amberg)  \  —  in  Norddeuischland  {Oster feid  und 
Adenberg  im  Qoslarschen;  Liassand  von  Quedlinburg  und  Hai- 
berstadt). 

Pecten  Lauk»^  Kamm-MufcheL 

(Vgl.  III,  66.) 

Der  Pecten-Arten  von  den  roanchfaltigsten  Formen  keimt  man 
in  der  Oolithen-Periode  wohl  50 — 60,  worunter  einige  ziemlich  be- 
zeichnende. 

^    Gleichklappig ,  unglelebseitig,  bogenförmig  gestrahlt. 

1.  Pecten  lens  (ü,  329).  Tf.  XK,  Fg.  7ab. 

Pecten  lent  Sow.  ms.  W,  Z,  pL  SOS,  £  2,  3;  -*  Coxiib.  180,  244^  — 


S07 

Mmcm.  i.  Qmi.  fVMW.  I,  Üy  3S0;  —  Phill.  Y.  I  (iSSft)»  Idl,  119, 
193,  IM,  134,  169;  -  Bbchb  i.  Mitot.  Mtff««.  Fl/,  340;  ^  Volts 
00;  —  Tbvrm.  39;  —  MGrisT.  Bair.  38;  —  Bobl.  i.  Amm.  mc.  ««#• 
Jrr//,  ei;  —  Goldp.  Petrf.  II,  49,  t.  91,  f.  3 ;  -  Zibt.  Wfirft  69,  t  69, 
f.  6  (mt.);  ^  Thibr.  Porr.  19,  13,  IS;  —  Mhidlm..  Alb.  95;  — .  Bb. 
i.  Jli.  I6W,  146;  —  RoB«.  Ool.  I,  13,  71;  II,  9,  97  [«Mi  I,  916];  — 
S«w.  i.  Fkrr.  3«9,  360 ;  —  d'O.  i.  Mdbcu.  Rustl.  II,  476,  t.  49,  f.  1,  9 ; 
—  Qa.  Wirtt  337,  638,  664;  —  Fbomh.i/JIi.  IM9,  99;  —  Kl5d.  dat. 
I9M,  358;  —  Bbrnob.  das.  /M5,  494;  -  Romo.  das.  184$^  301;  ~ 
ZBmcHir.  das.  184fy  600,  1848  ^  608;  —  Eighw.  das.  18S0y  926;  - 
WiLUU.  in  Bb.  Coli.  73;  —  D'O.  Prodr.  I,  341,  373,  1/,  99. 

Pecten  arcaatoB  Sow.  mü.  ill^  4,  pl.  ^6,  f.  5,  7:  /Ms  Phill.  Y.  I, 
101,  109;  —  CoifTB.  188;  —  Sow.  i.  Firr.  309,  350. 

P«clOB  Dccheni  Robm.  Ool.  II,  98,  1 18,  f.  96. 

Schaale  etwas  eifönnig«krelsrund ,  flach  gewölbt,  gleicbklappig, 
mit  dicht  steheoden ,  stark  jinienförmlgeii ,  nach  dem  rechten  und 
Bnken^  Rande  dhrergirenden,  gegabelten,  mit  feiner  dichter  Zuwachs- 
st^ifliDg  sich  gitterartig  kreutf enden,  und  daher  wie  durch  radiale 
Punkt-Reihen  getrennten  Strahlen  bedeckt.  Ohren  ungleich,  netz- 
artig gestreift,  das  Byssus-Ohr  mit  schuppigen  Zuwachsstreifen.  Bei 
a  Ist  die  rechte  Klappe,    bei  b  eine  ycrgrösserte  Stelle  dargestellt. 

Diese  Muschel  ist  nicht  nur  durch  ihre  eigene  Verbreitung, 
sondern  auch  als  Repräsentant  einer  in  ?erwandten  Gebirgs-Schichten 
forionunenden  Familie  wichtig,  die  sich  durch  bogenförmig  ?on  der 
Mittellinie  aus  nach  den  Seitenrandern  divergirende  (nicht  gerade) 
feine  Strahlen  ausxeichnet,  und  aus  welcher  wohl  eine  oder  die  an* 
dere  durch  Verwechselung  in  den  folgenden  Zitaten  mit  unterge- 
schlüpft seyn  kann,  was  sich  aber  jetzt  nicht  entscheiden  lässt. 

Vorkommen  in  den  yier  Oolith-Gruppen ,  und  obwohl  d*Oe- 
naNT  ihm  in  Frankreich  nur  Gallovien,  Oifordien  und  CoraUien 
lugesteht,  so  xitirt  er  doch  selbst  Abbildungen  desselben  aus  tie- 
feren Schichten  Deitischiands.  In  England  (in  Coralrag  und  in 
Sandstein  mit  Ostrea  gregaria  xu  Detixes,  Sow. ;  in  Coralrag  Mittel- 
and Snd'Em§landM  und  im  untern  Oolith  Yon  Dtmäry,  Gomyb.; 
im  Korallinen-Oolith  zu  Malton,  in  Kellowaysrock  zu  South  Cave; 
im  grossen  Oolith  zu  Commondale,  Brandsby  und  Cate;  in  un- 
terem Oolith  zu  Olaixedale  und  Blue  wich  und  im  Lias  zu  hiis- 
äaie.  Alles  in  YorkAire,  Phill.;  in  Kimmeridgeclay  in  Buek$  und 
Beäfardahire;  im  Forestmarble  von  Oxford,  Sow.};  —  in  Schott^ 
land  (Sandstein-  und  Schiefer  Formation  =  Mittel-  und  Unter-Oolith 
TOD  Mncerbrora,  Mvrcu.);  '—  in  Laxemturg  (in  unterem  Oolith 


208 

von  Stranen;  bei  Differdange) ;  —  in  Fremftteich  (nach  d*Or- 
BiGNY  im  ^^Gallovien*'  xu  St.-Scoiaase-tttr-Sarfhe;  im  Oxfordien 
zu  Nanfua;  und  in  Corallien  von  Poinfe-du-Ch4 ,  Loix,  Ile-dc' 
Re,  La  Rochelle,  zu  Ferte-Beriwrä  im  Sarihe-,  zu  Chätel- 
Cenaoir  im  yoime-Dept;  in  Goralrag  und  Oxford-Thon  der  Nor- 
mandie ;  im  Foresimarble  der  Maas-  und  Ardennen^Gegend,  Bobl.  ; 
im  untern  Oolith  des  Elsasses;  in  WaUerde  zu  Dfareflne;  im  un- 
tern Oolith  von  Calmoutiers  und  im  obern  Lias  zu  Fallon  an  der 
obem  Saone);  —  in  der  Schweitz  (im  Terrain  ä  chaiUes;  im 
? Forest  marblc  von  Poftentrxty:\  —  im  Breisgmi  (Bradford- 
ThonV,  —  in  Württemberg  (nur  in  der  Mitte  des  braunen  Jura*8 
8,  QvENST.  =  n»;  sehr  gross  in  Jura.-fMergeln  am  Sttiifenberg, 
ZiET. ,  wo  sie  jedoch  Ma?idl8l.  —  in  litt.  —  nicht,  sondern  in 
blauem  Kalk  und  gelbem  Sandstein  gefunden;  im  ? untern  Kisen- 
Oolith  von  Wisgoldingen  und  Pfullhigen,  Mandlsl.);  —  in 
Franken  (J[lciner,  die  Streifen  gröber  als  bei  Sowbrby,  im  Eisen- 
Oolith  von  Habenstein,  Thuniati  und  Banz);  —  in  Mmwover 
(bezeichnend  für  die  ersten  Jura-Schichten  über  Lias;  im  Unter- 
Oolith  am  Dreische  bei  Mehle;  etwas  flacher  im  £isenkalk  bei 
Wettbergen;  sehr  flach  mit  breiten  Zwischenräumen  zwischen  den 
Streifen  im  obern  Goralrag  am  Oalgenberg  bei  Bildeskeimx  im 
Jura  («cbilde  bei  Ooslar-;  ?  flacli  mit  sehr  entfernt  stehenden  Strei- 
fen im  Hils-Thone  am  FMigser  Brinke);  —  in  Pommern  (tu 
Fritzow  bei  Cammin;  —  in  Polenl  (im  braunen  Jura  an  der 
Weichsel);  —  in  Russland  Jm  Oxfordien  zu  Koroschowo  bei 
Moskau  und  im  Petschora-Land' \  —  im  Kaukasus. 

^^    Gleichlappig,  ungleichseitig,- gerade  gestrahlt. 

2.  Pecten  aequivalvis  (a,  330).    Tf.  XIX,  Fg.  4  (rechte  Kl.). 

Knorr  Verstein.  II,  t.  Kii,  f.  3,  IH,  t.  Vc,  f.  6  (Kern). 

Pecten  aequivalvis  Sow.  me,  1816,  tl,  83,  pl.  136,  f.  i;  —  Moncii. 

Geol.  Trmns.  k,  U^  321 ;  —  Conve.  244;  — •  Pwll.  Y.  I,  162;  —  Bbcmb 

i.  Phüos.  üTtfjf.  VUy  349;  —  Gojldf.  Petrf.  U,  43,  t.  89,  f.  4^  ^  Zibt. 

Wurtt.  68,  t.  52,  f.  4  (Kern)^  —  Munst.  66;  —  Tirr.  15;  -    LoifsD.  i. 

Geol,  Trans.  188Z,  lll,  272;   —  Roem.  Ool.  67;  —  Mandij».  Alp  30; 

—  MuRCH.  1.  Phil,  Mag,  1835,  VI,  314;  —  Willxs.  i.  Jb.  1888,  240; 

—  Zbüschn.  i.  Jb.  1841,  72;   —   Qu.  Wurtt.  187,  540;   —   Marc.  Sal. 
62;  —  d'O.  Prodr.  t,  237. 

?Pecten   acnticosta   Lmk.  Mist,  1819,  VI,  i,  180  l?nicht  Robm.  68]; 

—  d'O.  Prodr.  l,  267  (pars?). 


209 

Pecten  aenticoftatat  (Lamk.)  Zm.  70,  t.  64»  f.  6ab;  —  MAiiDLaL. 

Alp  25. 
jmUcr:  * 

Pectiaiteipriscaf  Soülth.  Petrfk.  18$1y  I,  222  (part), 
Pecten  priscos  M&ifir.  Bair.  66:  —  Goldf.  Petrf.  II,  43,  t.  89,  f.  3; 

—  Qu.  Wfirtt.  188,  540,  554. 
Pecten  coatulatos  2m.  68,  t  52,  f.  3. 


Pecten  sablaevia  YaB.,  Piull.  Y.  I,  134,  162,  t.  14,  f.S. 

efr.  ei 

?Peeten  aeutiradiatus  Goldf.  Petrf.  If,  43,  t.  89,  f.  6. 

Schaale  kreisrund,  etwas  schief,  fast  gleichklappig ,  flach  kon« 
tex,  mit  19 — 21  gleichen,  erhabenen,  scharfen  Strahlen,  und  zwei- 
bis  drei-mai  so  breiten,  flach  yertieflen  Zwischenräumen,  welche 
beide  fein  und  zierlich  konzentrisch  gestreift  sind.  Ohren  ungleich, 
gestreift.  Die  Zuwachsstreifung  verschwindet  gerne  auf  de^  Rucken 
der  Strahlen.  Diese  sind  bei  jüngeren  Individuen  schärfer,  höher, 
und  breiter  als  die  Zwischenräume.  Wird  doppelt  so  gross,  als  unser 
abgebildetes  Exemplar  (bis  7").  Die  Steinkerne  sind  ähnlich, 
nur  mit  stumpfen  abgerundeten  Strahlen  und  ohne  Queerstreifung 
(F.  aequivalvis  Zibt.:  vergl.  die  von  der  Schaale  entblösste 
Stelle  links  unten  in  unserer  Abbildung).  Schon  Sowerby  hat  beob- 
achtet, dass  Exemplare  mit  breiteren  und  andere  mit  schmäleren 
Rippen  vorkommen.  Es  hat  uns  endlich  sogar  geschienen,  als  ob 
beide  Klappen  nicht  nur  etwas  ungleich  gewölbt,  sondern  auch  in 
Breite  und  Schärfe  der  Rippen  etwas  verschieden  seyen.  Diese 
sonst  nicht  leicht  kennbare  Art  ist  daher  nach  ihrem  Erhaltungs- 
zustände und  Alter  in  viele  Arten  zerspalten  worden,  zu  welchen 
wir  den  F.  acuticostata  Lk.  aber  nur  noch  mit  Zweifel  zählen,  weil 
er  nach  b'Orbiqny  {Prodr,  /,  257)  sehr  ungleichklappig  seyn  soll. 

Vorkommen  typisch  im  mittlen  und  obern  Theile  des  Lias 
(m^;  nach  Qusnstsdt  in  seinem  schwarzen  Jura  y  C™^^);  nach 
d*Orbiony  der  F.  aequivalvis  im  ^^Liasien*^  =  m^,  der  P.  acuti- 
Costa  dagegen  hn  „Toarcien**  (■i^^^)»  von  welchem  indessen  wir,  da 
jrir  ihn  nicht  kennen  (indem  die  von  d*0.  bei  Zieten  zitirte  Figur 
ihm  nicht  entspricht)  hier  absehen  wollen.  In  England  (im  untern 
Oolith  in  Mittel-  und  Sud-England,  Conyb.;  im  mittlen  Maristone 
and  Eisenstein  des  Lias  in  Yorkshire,  Fhill.  ,  und  Norlh  Salop, 
MüRCH. ;  im  Unter-Oolith  zu  Limpley  Stocke  bei  Bath  in  So- 
merset;  im  Kalke  zu  Uminster,  Lackinglon  und  Durnley  in  Qlour 

Bronn,  Letkita  gcogaoiUca.   3.    Aufl.   IV.  14 


210 

ce$t€r,  Carringion  In  Oxfordshire,  Sow.);  —  in  Schottland 
(im  Lias  der  Wentem  hland8,  auf  Scalpa,  Murch.);  —  in  F^mik- 
reich  (im  ^^Liasien^*  zu  CroisUles,  Etrecy,  Vieux-Pont  in  Cal- 
vados; im  Jura;  zu.  AtalloHy  Yoime;  zu  Chaeagnac,  Dor- 
dogite^  d*0.  ;  im  Plicateln-Thone  des  mittlen  Lias  zu  Satins,  Lons" 
le-Saulnier,  Marc.  ;  zu  !  Thionville  im  Mosel-DopU ;  im  LIasSchiefer 
und  -Kalk  zu  Fallon  bei  Orammont  an  der  obem  Saone);  —  in 
Württemberg  (in  Liaskalk  von  Hottweil  im  SchwarxwaJtd;  P. 
aequivalvis  Z.  im  Liasmergel  »^  zu  Pliensbach  und  Zell  bei 
tBoU  und  zu  0/tmden,  Zibt. ;  P.  acuticosta  Z.  im  untern  Eisen- 
Oolith  zu  GammeUhmisen  bei  Boll,  Ziet.  ;  aber  mit  ? origem  nach 
Qu.  Würtl.  188,  540);  —  in  Bayern  (im  Liaskalk  [?]  von  Att- 
dorf,  von  Bettendorf  und  GrOtz  in  Bayreuth) ;  —  im  nordwest- 
lichen Deutschland  (in  den  Po8idonomjen:Schiefern  m^  am  Ran* 
tenberg  bei  Sc/iöppensfedt  und  am  Langenberge  bei  fi'oftor); 
—  in  Po/en  (Lias  der  Tatra). 

3.  Pecten  vimineu8(a,332  6xc/.  s|fn.GFO.?Tf.XIX,Pg.  3ahc. 

Pecten  vimineus  Sow.  nur.  F/,  81 ,  pl.  543,  f.  1,  2>  —  Murch.  i.  &mI. 

Trans,  i^  II,  865;  ~  Bbchb  i.  Phiios.  Mag,  Vit^  349;  —    Trurm.  25, 

26;  —  THinn.  7,  10,  11 ;  —  Muhst.  Bair.  66  [non  Gf.];  —    Pmix.  Y. 

(1835)  I,  162;    —    Pitt.  317,  360;   —    ?Ro£M.  OoI.  U,  28;  —  ?Marc. 

Sal.  108. 
Pecten  viminaliit  (err,  typ.)  Piiill.  Y.  I,  101. 
Pecten  varius  (Lk.)  YaB.  Yorksh.  233,  t.  0,  f .  0  [non  Lx.]. 

Schaale  eirund,  flach  konvex,  ungleichklappig,  fast  gleichobrig, 
mit  etwa  20  hohen  runden  (fast  drahtförmigen)  Rippen,  Vielehe  zu- 
mal auf  der  rechten  Klappe  gegen  den  Rand  hin  zuv?eilen  zur  Drei- 
theilung  geneigt  erscheinen  und  mit  dicken  hohen  Schuppen  be- 
setzt sind,  die  auf  der  linken  Klappe  v?cniger  zahlreich  sind.  Bis 
2V2"  lang. 

Findet  sich  in  den  Oolithen.  In  England  (im  Unter-Oolith 
Mittel-  und  Sud-Englands,  Conyb.  ;  bezeichnend  im  Corallien-Oolith 
zwischen  beiden  Calcareous-grits  zu  Malton  und  Pickering  in  Yortc- 
shire,  in  Oxfordshire,  Witt-  und  Berk-shire,  Phill.  ;  auch  zu  Ely 
und  in  Gloucesterstdre ,  Sow.;  im  Oxford-Oolith  von  Cambridge^ 
Pitt.)  ;  —  in  Schottland  (in  Rubblj  Limestone  ^  Calcareous^grit 
vom  Braambury  Hill  in  Brora,  Murch.);  —  in  Frankreich  (in 
Oxford<Thon,  Forest  marble  und  unterem  Oolith  der  Nomumdie, 
Caum.  ;  un  »Oxfordien**  zu  TrouviUe,  Neutizi  und  Chättl^Censohr, 


211 

D*0.;  im  KeHowayi-rocks  and  Cornbrash  Yon  Rupi  und  Malaehire; 
im  voterh  Theile  des  Korallen-Kalkes  zu  Charcenne  an  der  obem 
Saone;  dann  aber  auch  [?]  im  Liaskalk  von  Vic,  ilfetirf/ke-Dept.) ; 
—  in  der  Schweilz  (im  Kieselnieren-Kalk  und  Oxford-Thon  von 
Perrmiru!^  on<>  »n»  Liaskalk  von  ! Basel);  —  in  Hmnoverl  (mit 
26  Rippen  im  Coralrag  bei  Heer$um).  Unser  Exemplar,  obwohl 
aas  I^kalk  Württembergs  (welchem  der  Zeichner  4—5  Rippen 
ZQ  wenig  gegeben)  entspricht  der  obigen  geologisch  jüngeren  Art 
ziemlich  wohl  und  jedenfells  besser  als  dem  früher  hiezu  bezogenen 
P.  Yimineus  Gp.  und  dem  P.  tumidus  Zibt«  aus  Lias,  worauf 
d*Orbiont  neue  Arten  gründet. 

4.  Poeten  fibrosus  (^333).  Tf.  XIX,  Fg.  6  (linke Kl.  n.GF.)«. 

Peeteo  fibrosat  ?Sow.  II,  84,  pl.  136,  f.  2  (wenn  nicht  za  P.  vagans); 

—  MoRCH.  i.  Geol.  TraM,  b,  II ^  365;    —    Coiiyb.  188,  197,  214,  244; 

—  ?Phill.  Y.  I,  140,  144  i1886y  112,  116,  162),  pl.  6,  f.  3;  ^  Dfr.  i. 
IHet.  90.  naU  XXXVIIly  258;  —  Bbche  i.  Philof.  Mag.  VII,  349;  — 
BoBL.  Awn.  %mU  XVII,  62;  —  Lokbd.  i.  Oeol.  Trans,  b,  III,  274,  275; 

—  ?ZB08Ciiff.  i.  Jb.  1883,  541;  -  Klöo.  Brandb.  191 ;  —  Qu.  i.  Jb. 
i838y  155;  —  BBFilVGs.  dos.  1846,  494;  —  ZEuacHif.  i.  Jb.  1847,  500, 
1848,  608;  —  Mant.  daa.  i8S0,  723;  -  Marc.  Sal.  92;  —  d'O. 
Prodr.  I,  341. 

ß.  Peeten  fibrosos  (Sow.)  Dssh.  Cof.  earaet.  82,  t.  8,  f.  5;  —  Gp. 
Petref.  ff,  46,  t.  90,  f.  6;  al  flg.  noslra;  —  Rohm.  Ool.  I,  9,  69;  -< 
Krust.  n.  Kbtb.  Petachora  298;  —  PuacH  Pol.  176;  —  d'O.  i.  Murcm. 

Rnaal t  42,  f.  3,  4;  —  Boch.  Ruaal.  79,  101. 

Peeten  Bubfibroana  n'O.  Pradr.  1860,  I,  373. 

In  der  typischen  Form  ist  die  Schaale  gleichklappig,  fast  kreis- 
rund, flach  konvex,  mit  scharfer  dichter  konzentrischer  Streifung 
und  mit  10 — 14  breiten  und  flachen ,  mit  den  Zwischenfurchen 
gleich  breiten  Radien ;  Ohren  fast  gleich,  fein  gestreift,  das  vordere 
an  der  rechten  Klappe  etwas  gefaltet;  der  Rand  innen  wellenförmig 
(Sow.).  Die  Abbildung  bei  Phillips  hat  12  flache  Strahlen  nur 
durch  vertiefte  Linien  getrennt;  jeder  6. — 8.  konzeq^trlsche  Streifen 
ist  starker  als  die  übrigen;  die  Seitenränder  sind  mit  stärkeren 
Schuppen  besetzt,  die  beiden  Obren  ausgeschnitten  (? unvollständig). 
Die   unter  ß  zusammengestellten  Formen   sind   länglicher,    mit   12 


^  Diese  Art  bat  bei  der  uothwendigen  aber  noch  nicht  ausführbaren 
Seheidong  verschiedener  unter  einem  Namen  vereinigter  Formen  allmäh- 
lich^^ Bedeatong  verloren,  welche  man  ihr  früher  beizulegen  veranlasst 
war  und  lim  derentwillen  wir  sie  in  die  Lethaea  aufgenoamen  haben. 


Rippen,  welche  breiter  als  die  Zwischenräume  sind,  und  mit  kon- 
zentrischen Streifen  auf  beiden  statt  nur  einer  Klappe.  Wir  müssen 
beide  noch  vereinigt  lassen,  da  wir  die  Synonymie  nicht  scheiden 
können.  • 

Eine  Leitmuachel  für  die  iwei  mittlen  Oolith^Gruppen ,  welche 
inzwischen  d*0«  in  P.  fihrosus  für  das  Callovien  und  P.  subfibrosus  für 
das  Oifordien  sondert  (ohne  jedoch  sie  irgend  genügend  zu  cha- 
rakterisiren}.  In  England  (in  Coralrag,  Kellowayrock,  Combrash, 
Forest-marble ,  Bradfordthon  und  untrem  Ooiith  ^in  Mittel-  und  Süd- 
England',  in  Combrash  zu  Scarborough  und  in  Kelloways-rock  zu 
Scarborough  und  Hackness  in  Yorkshire,  Phill.  ;  in  Forest- 
marbie  zu  IVormwood  bei  Bath  und  in  Coralrag  zu  Calne,  Lonsd.  ; 
a  in  Cornbrash  \on  Wiltshiret  Phill.;  in  Kelloway-rock  von 
Trowbridge  an  der  Wiltahirer  Eisenbahn ;  a  zu  Carringion  in 
Oxfordshire  und  in  Combrash  zu  Challey,  Sow.);  —  in  Schott- 
land (mit  voriger  Art  in  Kalkstein  von  Braamburg  Hill  in  Brora, 
MuRCH);  —  In  Luxemburg  (in  gelblichem  Kalkstein  bei  Differ- 
dange);  —  in  Frankreich  (a  im  „Callovien**  zu  Pizieux^  Viltert, 
Chaumont,  Moutsec^  Moiram,  zu  Lyon,  Calvadot,  d*0,;  ß  im 
Oxfordien  zu  Troutille,  Neuvizi,  Nantua  im  ^in-Dept.,  d*0.; 
im  Argovien  zu  Salina  im  Jtira,  Marc.  ;  in  Cornbrash  und  Forest- 
marble  der  MaaS'  und  ^nfemieit- Gegend ;  in  Forest  marbie  ?  von 
Mamric  in  Sud-Frankreich,  Bvntv,) ;  —  in  Franken  (zu  Culm* 
bach,  GoLDF.);  —  in  Westphalen  {ß  im  schwarzen  Jurakalk  von 
Lübke,  GoLDF. ;  im  untem  Coralrag  von  Heersum  und  Tönnies- 
berg,  im  mittlen  Coralrag  des  Lindener  Berges,  im  obera  des 
Oalgenbergen  bei  Bildesheim,  Roem.);  —  in  Brandenburg  (in 
rothem  Oolith-Sandstein  und  unter  den  Geschieben);  —  in  Polen 
(im  mittlen  Ooiith  von  Sanka  und  OatrowieCj  Zeüschm.);  —  in 
BuBsland  (ß  im  Oxfordien  zu  Popilani  an  der  Windau  und  am 
Jlec  im  Orenburgischen  Gouvt.  mit  Gryphaea  dilatata  etc.;  zu 
Izicoum  am  Donetz  und  mit  Ammon.  altemans  zu  Polusehino  im 
Petschora-Lainde).  Ein  Exemplar  wohl  typischer  Art  aus  den  Schie- 
fem von  ISionesfield,  wofür  ich  der  Güte  des  Hrn.  Prof.  Bück- 
land verpflichtet  bin,  zeigt  wie  bei  Sowbrby  (Tf.  186)  Radien, 
welche  sich  gegen  die  Buckeln  hin  allmählich  verlieren,  statt  wie 
an  jenem  bei  Goldf.  schärfer  und  rauher  zu  werden.  Es  hat  aber 
10  Radien  und  macht  zugleich  den  Übergang  zu  P.  inae^uico- 
status  Phill.  129,  pL  4,  f.  10  —  aoB  Korallan-Oolith  vOtJnttM 


213 

in  Yarkshire  and  aiu  Calcareous-grit  von  Oxfardshire,  mit  etwa 
9  Radien,  wovon  8  mittle  viel  breiter  <ind. 

5.  Pecten  iDcrnstans.  Tf.  XIX,  Fg.  5abc. 

Pecten  iDcraitaos  Dfb.  1825  i.  Diei.  XIÄVUI^  353;    -    Bii.  No- 

«Mef.  9t6. 
Peeten'intos-radiatas  M&nst.  i.  Kifbrst.  Deultchl.  V,  571  ff.  ^  Jb. 

189i  ffP«r#),  458. 
Pecten    paradoxus   Muiibt.   ?i.  Kbfst.  DeaUchl.  V,   571  ff.   ^  Jb. 

189t,  458»  I6M,  3S5;  Bair.  «7;  --   TmiiB.  14,  15;  —  Bbrgbk  i.  Jb. 

§898,   70;    -    Gf.  Petrf.  188$,  II  y   74,  t.  09,  f.  4  [ea:cl.  re/t>.]«  — 

Marc.  Sal.  05. 
Pecten  peraonataa  Ba.  Leih,  &,  334,  t.  19,  f.  5;  —  et  äiii  (exet.  ffjf».). 

Schaale  Uein,  fast  gleichUappig,  gleichseitig,  fast  kreisrund, 
flach  gewölbt,  innen  mit  11—13  leistenfdrmigen ,  den  Rand  nicht 
ganx  erreichenden*  Strahlen,  welchen  aussen  eben  so  viele  vertiefte 
Linien  entsprechen,  welche  die  Oberfläche  in  sehr  flach-gewölbte 
Radien  theilen;  rechte  Klappe  aussen  fein  iLonzentrisch ,  linke  radial 
gestreift,  an  manchen  Fundorten  immer  mit  einem  Mergel-Überzug 
versehen,  Fg.  b,  woher  der  Name  incrustans.  Beide  Ohren  fast 
gleichgross,  stumpfeckig,  das  vordere  etwas  grösser. 

Vorkommen  im  obern  Lias.  So  in  WürUemberg  (mit  Plica- 
tula  im  Lias  von  ! Wittberg  bei  Metzingen);  —  in  Frankreich 
(im  oberen  Lias  zu  Pinperdu  und  Arench  bei  Salin»,  zu  Vorgen 
bei  Besan^on;  im  Liasscbiefer  von  Fallon  bei  Orammont  an  der 
obern  Saone);  —  in  DeutBChland  (im  Liasmergcl  von  Cobvrg,  von 
Hon«,  Mistelgau^  Schwarzach;  im  Oberliassandstein  von  Schwarz^ 
ach  im  Bayreuthischen  zitirt).  —  Ob  auch  noch  P.  paradoxus 
Tbdrm.  aus  Unteroolith  des  Parrentruy  daher,  oder  schon  zu  P. 
pumilus  gehöre,  kann  ich  nicht  entscheiden. 

Lima  Labik«^  Feilen-MuscheL 

(Vgl.  Ill,  S.  57.) 

1.  Lima  gibbosa  (a,  335\  Tf.  XIX,  Fg.  Habe. 

Lima  gibbosa  Sow.  mc.  18tT,  li,  120,  pl.  152;  —  Opr.  im  Diei.nat, 
XXVI,  446  {exel,  «yn.  Faujas.);  -  Conyb.  212,  244;  —  Bbciie  i.  PhiL 
Iftf.  Vit,  350;  —  Dbsii.  i.  Eneycl.  1880,  #/,  351;  —  Thirr.  12;  — 
Gf.  Petrf.  II,  t.  102,  f.  10 ;  —  Crbssl.  i.  Jb.  1841,  150;  —  Zbuschh. 
das.  184r,  500;  -  d'G.  Prodr.  /,  282  [nam  Cki.]. 

PlagioBtoma  gibbosa  Mer.  tu  litt,;  —  Waho.  i.  Jb.  1888,  74. 

Mytilites  pseudoeardlum  Schlth.  Prtrfk.  1891,  I,  300. 


tu 

Schfitle  schief  eiförmig,  sehr  stark  gewölbt,  oben  sogar  breiter 
'  als  lang  und  so  breit  als  unten  lang,  fast  iy,mal  so  hoch,  nicht 
klaffend;  das  mittle  Dritlheil  der  Oberfläche  jeder  Klappe  mit  10 
bis  15  starken,  den  Zwischenfurchen  an  Breite  und  Form  ähnlichen, 
glatten,  abgerundeten  Radien,  das  vordere  und  das  hintere  Drittheil 
mit  einer  ähnlichen  Anzahl  feinerer  und  flacherer,  welche  dann  (wie 
am  abgebildeten  Exemplare)  zuweilen  fast  gänzlich  unbemerkbar 
werden. 

Vorkommen  im  mittlen  Theil  der  Oolilhe  in  „Bajocien**  o*0. 
In  England  (in  Gornbrash  und  untrem  Oolitbe  Mittel-  und  Söd- 
Englandif,  Conyb.  ,  insbesondere  im  untern  Oolithe  der  Cotatvold 
Bills  in  Glouceaierahire ,  zu  Taunton  u.  s.  w.);  —  in  Frankreich 
(im  Bajocien  zu  Niort,  Conlie,  Montierst  Bayeux  im y Calvados 
und  zu  Fontenay  in  Vendee,  d*0.;  in  Walkerde  zu  Navenne  an 
der  Obern  Saone,  Thirr.)?  —  '"  der  Schweitz  (im  Hauptrogen- 
slein zu  Egg  im  Aargau,  zunächst  unter  Oxfordkalk ;  in  den  obern 
Lagen'  des  bunten  Mergels  am  Wartenberg  bei  Basel) ;  —  in  Polen 
(im  braunen  Jura  an  der  Weichsel). 

2.  Lima  pectiniformis.  Tf.  XIX,  Fg.  9,  10ab(%). 

KnoRR  Verttein.  II,  t,  t.  Dxi,  f.  1,  Dxii,  f.  j. 

Ostracites  pectiniformis  Schlth.  Petrfk.  ISZO,  I.  231  (/F^r.  Kpcorr). 

Oatrea  pectiniformis  Ziet.  Wurtt.  62,  t.  47,  f .  1  ;  —  Qu.  VVurtt.  335, 

475,  535,  538,  554. 
Lima  pectiniformis  Br,  1848  Nomenel.  647. 
Lima  proboscidea  Sow.  me.  1821,  III,  115,  pl.  264;  —  Coryb.  244; 

—  Bbche  i.  Philos,  Mag,  VII,  350;  —  Dekh.  i.  EncyeL  tSSO^  II,  353; 

—  MOnst.  Bair.  38;  —  LorrsD.  in  Oeol,  Trans.  1882,  b,  III,  273-;  — 
V0LT16Ö;  —  Thorm.  26;  —  Thirr.  13;  —  Mandlsl.  15,  25;  —  Buhl. 
1.  Jb.  1886,  50;  —  BoBM.  Ool.  !,  8,  78;  -  Br.  Leth,  m,  336;  —  Gf. 
Petrf.  If,  88,  t.  103,  f.  2;  —  Zbuschn.  i.  Jb.  1887,  318;  —  BErrncs. 
das.  1845,  494;  —  Buch  das.  180 ;  —  Auebb.  das.  18^^  88;  — 
Zeoschii.  das.  1847,  400,  500;  —  Marc.  Salins  77;  —  d'O.  Prodr.  I, 
282,  313,  341,  371. 

Pecten  proboscideus  Mer.  in  Hii, 

varr.  (ftde  Qu.  Wärt«.  476). 

Lima  tejcalata  Munst.  Gf.  Petrf.  II,  87,  t.  102,  f.  15. 

Lima  sabstriata  Munst.  Gf.  Petrf.  If,  88,  1. 103,  f.  1. 

Lima  radis  Sow.  me,  Uly  26,  pl.  214,  f.  1;  —  Conyb.  188;  —  Mubch. 
i.  Geol.  Trans,  b,  II,  365;  -  Pmux.  Y.  I,  120,  136,  140,  ISl,  156;  — 
Bohl.  i.  Ann.  nat.  1880,  XYII,  72;  -*  Aubrb.  i.  Jb.  1847,  88. 

Schaale  eiförmig-rund,  dick,  von  blättriger  Struktur,  etwas  an- 


215 

regelmiMig  nd  raub^  wie  eine  Auster;  fast  gleicMdftppig  und 
genule»  mlssig  gewölbt,  fweiöhrig  mit  grossen  flachen  Ohren  und 
die  Oberfläche  strahlig  gerippt,  wie  bei  Pect en;  vorn  zwischen 
den  Ohren  und  dem  darunter  liegenden  Rande  klaffend,  wie  Lima, 
mit  ehier  stärkeren  -  Ansbiegung  an  der  rechten  als  der  linken  fla- 
cheren Klappe.  Strahlen  (7)  11 — 14,  fast  halbwalienförmig,  den 
Zwischenftirchen  konform,' beide  durch  konzentrische  grosse  Blatter- 
Lageo  in  die  Queere  gestreift;  die  Blätter  sich  auf  den  Strahlen 
hin  und  wieder  senkrecht  zu  starken,  langen,. hohlen  Fortsitzen,  H$i 
wie  bei  Spondylus,  erhebend,  jedoch  leicht  abbrechend,  so  dass 
man  ihre  Ansatzstellen  gleichwohl,  wie  in  der  Zeichnung,  noch  er- 
kennt. Abgehrochen  (Fg.  10b)  hat  man  sie  mitunter  für  Serpein 
und  fflr  Echiniden-Stacheln  {Klkim  EchinotL  43,  t.  27,  f.  a— h) 
gehalten;  obschon  Schbucukbr  sie  bereits  richtig  gedeutet  hatte. 
Die  Obren  sind  runzelig  queergestrelft.  Das  Schloss  dem  einer 
Auster  ziemlich  ähnlich.  Diese  ausgezeichnete  Muschel  ist  ein  Binde- 
glied zwischen  den  vier  genannten  Geschlechtern,  und  könnte  mit 
mehr  Recht,  als  Hinnita,  ein  eignes  Genus  darstellen.  Umriss, 
Dicke  und  Strahlen-Zahl  sind  ausserordentlich  veränderlich.  Fg.  9 
zeigt  eine  schmale  Varietät  mit  ebenfalls  noch  bemerkbaren  Ansatz- 
steüen  für  die  Röhrenfortsätze,  wodurch  sie  sich  allein  von  L.  rudis 
Sow.  unterscheidet,  die  ich  demungeachtet  mit  Goldfuss  auch  nur 
als  eine  Varietät  ansehen  möchte. 

Die  Lima  proboscidea  bat  in  typischer  Form  zwar  ihren 
Hauptsitz  in  den  Eisen-Oolithen  des  braunen  Jura's  (9)  mit  Ostrea 
llarshi  u.  a.  (b^)  ;  doch  «gesteht  ihr  selbst  d*Orbigny  eine  Verbrei- 
tung zu  in  wenigstens  Tieren  seiner  Formationen  vom  Untcroollth  bis 
zum  Oiford-Thon  einschliesslich  (m' — m^)^  obwohl  er  mehre  nahe 
Torwandte  Formen  im  Toarcien,  Bajocien  und  Balhonien  davon  un- 
terscheidet, welche  vielleicht  früher  hier  und  dort  damit  verwech- 
aelt  worden  sind.  Man  kennt  sie  in  Eiigland  (in  untrem  Oolith 
von  Olaizedale  in  Yorkshh'e ,  Phill.,  und  zu  Dundry,  Comyb.; 
dann  zu  Weymouih  u.  s.  w. ,  Sow.) ;  —  in  Frmikreich  (iih  Unter- 
Oolith,  Bajocien,  zu  Bayetix  und  MoulierB  im  CaltadoSt  zu 
Niori,  SL  Maixeni,  zu  Conlie,  zu  Draguignon  und  zu  €Hra$8e 
im  For-Dept. ;  7u  Fontenay  in  Vendee^  zu  Nantua  im  Ain-t 
zu  Avallon  im  Yonne  Dept.,  im  Mitteloolith  oder  Bathonien  zu 
8L  Aubin,  Calvados,  zu  lAt^on,  Vend^e^  zu  Nantua;  im  Callo- 
vien  zu  Villers  ^  Poitiers»   Chaumont,  Pizieux,   zu  Lifol  im 


216 

Voge8em9tpt.t  xu  Ste.  Scotasse-stir^SaTihe ;  im  Oxfordien  xa  Neu- 
vizi^  Trouville,  Nantua  im  iiin-Dept«,  zu  Eüvey  im  Yornie-Dept, 
])*0.;  im  untern  Eisenoolith  sowohl  als  im  Calcaire  Laedonien  bei 
Salins,  Marc);  —  in  Luxemburg  (Jura  zu  Differdange);  —  in 
der  SchtceUz  (im  Kieselnierenkalk  Yon  PorretUrug;  im  untern 
Oolith  von  Basel  und  vom  !  Siaffeleck  im'  Aar gau);  •—  in  der 
Baar  hei  FCirstenberg;  —  in  Württemberg  (in  der  Ostraciten- 
Schicht  des  UnterooHthes  am  !  Stuifeiiberg ,  bei  !  Wasseralftngen, 
Wi8goldingen,  Stauffeneck,  Aliensiadl  u.  a.  0.  am  NW.-Abhang 
der  Alp;  auch  ganz  ähnlich,  nur  ^ mit  weniger  krifügem  Scbloss, 
mehr  symmetrischen  Ohren  und  grossen  Stacheln  und  meist  ver- 
kieselt  im  Coralrag  zu  Ehingen  an  der  Donau ,  zu  Böhringen  und 
Amegg\  und  im  Porllandkalke  [?]  \on  l}lm)\  —  in  Franken  (in 
derOstraciten- Schicht  von  Bayreuth ,  Rabenstein,  Michel feld, 
Thurnau;  im  Diceraten-Kalk  zu  Kehlheim  an  der  AltmüJil];  — 
in  Hannover  (im  unteren  Coralrag  bei  Heersttm,  im  oberen  bei 
Hildesheim);  —  in  Polen  (zu  Sanka;  im  Knollenkalke  des  weis- 
sen Jura's,  und  im  braunen  Jura  an  der  Weichsel);  —  in  Ana«- 
land  (im  braunen  Jura  zu  Karatschewo  bei  Moskau), 

Die  Lima  tegulata,  noch  jung,  und  Lima  substriata 
aus  Hornstein- Kalk  zu  Amberg,  Bamberg  und  in  FrtfnArtscAeti  Orten. 

Die  Lima  rudis  (mit  nur  7  Radien  ohne  Röhrenfortsätze) 
findet  sich  gewöhnlich  etwas  höher,  doch  auch'  mit  voriger.  In 
England  (im  Coralrag  Mittel-  und  Sud-Englands,  Conyb. ;  —  im 
Grossoolith  zu  White  Nab  und  Core,  in  Oxford-Thon,  Korallen- 
Oolith  und  untrem  Kalk-Grit  von  Malion  und  in  Kelloways-rock  zu 
Scarborough  in  Yorkshire,  Phill.;  auch  im  Wiltshirer  Kalkgrit, 
Phill.  ;  zu  Calne,  Sow.) ;  —  in  Schottland  (im  „rubbly  limestone  **  oder 
Kalkgrit  von  Braamtfurg  Hill  in  der  Brora,  Mürch.)  ;  —  in  Frank- 
reich (im  Coralrag  der  Maas-  und  Ardetmen-Gegend ,  Bobl.);  — 
in  Russland  (im  braunen  Jura  bei  Moskau) ;  —  angeblich  auch  im 
Terrain- er  Ha- jnrassique  von  NeuchäteL 

3.  Lima  snecineta  (a,  338). 

Knorr  Verstein.  Suppl.  t.  vd,  f.  4. 

Cbamites   succinctus    Schlth.    i.  min.   Taschenb.    1818^    VU ^    72 

ißg,  Knorr). 
Lima  dubia  Defr.  1898  i.  Biet,  nat  XXVI,  447. 
Plagiostoma  Hermanni  Voltz  Rhein-Dept.  (1828)   59 >  —  LonsD.  i. 

Geol,  Trans,  k^  lll ,  272;  -  Zibt.  Wfirtt.  67,  t.  51,  f.  2;  -  Maivdlsl. 

32  >   -  Qo.  Wurtt.  211^  540,  554. 


217 

Lima  Heraaniii  Gr.  Petrf.  189$^  II,  DO,  U  100,  f.  6;  --  Miuic.  Sal. 
es;  —  d'O.  Pröir.  I,  237. 

An  mehren  Elsasser  Exemplaren  ist  die  Schaale  gross,'  nicht 
sehr  gewölbt,  schief  halbkreisrund,  an  der  vorderen  abgestutzten 
Seite  klaffend,  überall  radial  gerippt;  Rippen  wellenförmig  gebogen, 
ungleich,  gegen  80,  ungetheilt,  halbzylindrisch,  an  beiden  Rän- 
dern der  Schaale  feiner,  gleicher  und  dichter,  an  den  einzelnen  Zu- 
wachsstreifen oft  abgesetzt, und  schief  verschoben.  Zwischenfurchen 
breiter  als  die  Rippen,  flach,  sehr  fein  queer-  und  längs-gestreift ; 
von  den  Längsstreifen  erheben  sich  dann  gewöhnlich  je  1 — 2  zu 
Rippen  zweiten  Ranges,  welche  jedoch  an  dem  Eiemplare  bei  Zie- 
TIH  (von  Viühingen)  nicht  angegeben  sind.     Wird  Ti'  1^"S- 

In  der  mittlen  Lias-Formation  Prankreichs  (im  ^^Liasien*'  zu 
Gunder$hofen,  J  Waidenheim  und  Bouxtiller  im  Ehann,  zu 
Meix  im  ilf oae/-Dept. ,  zu  Vic  im  ilfeiirf Ae-Dept» ,  d'O.;  im  Plica- 
tehi-Thone  des  mittlen  Lias  zu  Pinperdu  und  Pontenay  bei  Sa- 
lin», Jura,  Marc.)  ;  —  in  Württemberg  (in  den  Amallheen-Thonen, 
■i^^  von  Bebenhausen  und  Boll;  flacher  im  Liaskalk  von  Vaihü^ 
gen  und  Degerloch  bei  Stuttgart);  —  in  Pranken  (Liaskalk  von 
AltdprH. 

4.  Lima  antiquata.  Tf.  XV,  Fg.  10  (n.  Sow.). 

Lima  antiquata  Sow.  mc.  (1821)  III,  25,  pl.  214,  f.  2;  —  Thirr.  13, 

15;  —  D'O.  Prodr.  1,  218. 
Lima  antiqaa  Cortb.  269;   —   Bbchb  i.  Phil.  Mag,  VHy  350;  —  Gp. 

bei  Dbch.  387;  —  LonsD.  i.  Oeol,  Trans,  k^  111,  271. 

Ist  der  vorigen  ahnlich  und  wäre  nach  Goldfuss  ihr  identisch, 
scheint  jedoch  schmäler  und  länger  zu  seyn.  Sie  ist  ellip- 
tisch, %  so  breit  als  lang,  zusammengedruckt,  grobstreifig,  vom 
zwischen  and  unter  den  Ohren  weit  klaffend;  die  hinteren  gestreift. 

Tiefer  als  die  vorige.  Im  untern  Lias  Sud-Etigiands  (zu  Fre- 
theni  in  Gloucestershire,  Sow.;  zu  Weston  bei  Bath  in  So- 
merset, LoNSD.);  —  Frankreichs  (im  Sincmurien  zu  Semur  im 
Cited'or-,  zu  Avallon  im  Yonne-,  zu  Lyon,  zu  Satins  im 
Jura-Dept. ;  zu  Fallon  bei  Chrammont ;  wird  aber  auch  im  un- 
tern Oolithe  an  der  obem  Saone  angeführt). 

5.  Lima  gigantea  (a,  339;.  Tf.  XIX,  Fg.  8  (jung). 

KnoRR  VeriteiD.  II,  t.  Bie ,  f.  2. 

Knegei,  msik.  pl.  238,  f.  3 ab. 

Plagioatoma  giganteam  Sow.  tue.  (1819)  /,  176,  pl.  77*,  —  Dfr.  i. 


218 

DicL  ipk  XUy  200;    —    Conyb.  2001    —   Phiu.  Y.  I|  150,  161;    — 

Bbchb  I.  Oeol.  Trans,  k^  U^  38;  i.  Phil  Mas-  ^i^y  348;   —   Mobcb.  i. 

Geol.  Trans,  k,  U,  308;  —  Br.  Oaea  101 ;   —    Dbsh.  Coq.  caraeL  74, 

p1.  14,  f.  1 ;  —  Bohl,  in  Ann.  nai,  XV U^  40;  — Voltz  50;  —  LorriD.  i 

Geol,  Trans,  ^,  Jll,  271 ;  —  Waixg.  i.  Jb.  1839^  76;  —  Zbuschn.  das. 

541;  —  MurfflT.  Bair.  76;  —  Thurm.  38;  —   Mhdlsl.  32;    —   Hurch. 

i.  Phiios.  Mag.  1886,  Vi,  314;  -  Zibt.  WOrtt.  07,  t.  51,  f .  1 ;  —  Qu. 

Warft  130,  541,  554;  —  Romg.  i.  Jb.  1847,  784;   -    Hu.  Laik.  Snae. 

53,  118,  t.  15,  f.  2;  —  Marc.  Jura  Salin.  50. 
PlagioBtoma  semilunare  (?  Lamk.  Bist  1819,  F/,  i,  100:  fy.  Bnegd.; 

Dbsh.  i.  Lk.  Hisl.  5,  FIf,  120;  —  Dbfr.  i.  Diet.  nai.  XLt,  200);  — 

Voltz  50;  —  Zibt.  Wnrtt.  07,  f.  50,  f.  4  (fUe  Qu.);  —  Mudlsl.  32;  — 

d'O.  Prodr.  i,  237  [fiofi  Robm.,  Gp.] 
Chamitea   laevis   f^igantiea  Schlth.  Petrfk.  i18M0)  1,  214,  III,  HO, 

t  34,  f.  2  [jiw.l. 
Plagioütoma  laevigatum  (Schltm.)  Gp.  i.  Dbcii.  454. 
Lima  gigantea  Dbsh.  1880  i.  Bneffci.  «i/fA.  //,  340;  Coq.  earmei.  74, 

pl.  14,  f.  l;   —   DsufocH.  i.  Jb.  1882,  505;    —    Robbt.  OoI.  I,  75;  — 

Gf.  Petrf.  11,  80,  t.  101,  f.  1 ;  —  Zeubohn.  i.  Jb.  1847,  500. 
innior. 
Plagiostoma    punctata   Sow.  me.  1/,  25,  t.  113,  f.  1,  2;    —    Zibt. 

Wurtt.   07,   t  51,   f.  3   (der  Sow.  weniger  ähnlich);    l?Kr.oo.   i.  Jb. 

1889,  358]. 
Lima   punctata  Dbsh.  i.  Eney^.  11,  348;   —    Robm.  OooI.  11,  30;  — 

Gf.  Petrf.  II,  81,  t.  101 ,  f.  2;  —  d'O.  Proär.  I,  237. 
?Lima  punctatula  Robm.  Ool.  II,  31;  Jb.  1889,  06. 

Schaale  schief  rundlich-eiförmig ;  vorn  länger ,  dick  und  schief, 
doch  geradlinig  abgestumpft;  hinten  scharf,  geschlossen  und  ge- 
rundet ;  schwach  geöhrt,  unter  den  vordem  öhrchen  eingedruckt  und 
weit  herab  klaffend.  Oberfläche  schwarz,  glatt,  glänzend.  In  der 
Jugend  weniger  lang,  mit  wenig  yertieften,  einfachen,  punktirten, 
fein  wellenförmigen  Radial-Linien  dicht  bedeckt,  welche  daher  an 
Breite  zunehmende  Rippen  zwischen  sich  lassen,  mitten  auf  den  Klap* 
pcn  weiter  auseinanderstehen  und  sich  an  grösseren  Exemplaren  hier 
oft  ganz  verlieren ,  so  dass  nur  noch  etwa  das  hintere  Viortheil  der 
Oberfläche  und  ein  schmaler  Streifen  auf  der,  die  eingedrückte  Vor- 
derseite umgebenden,  abgerundeten  Längskante  damit  bedeckt  bleibt, 
aber  auf  beiden  Seiten  die  Zuwachsstreifung  deutlicher  hervortritt 
Auch  das  hintere  grössere  Ohr  zeigt  Zuwachsstreifung.  Die  Maas- 
Verhältnisse  wechseln  nach  Buch  in  dem  Grade,  dass  die  Länge 
bedeutend  grösser  werden  kann  als  die  Höhe ,  welche  in  der  Jugend 
meistens  überwiegt.  Wird  bis  Vs'  ^^^i'  Lamarck's  PI.  semilu- 
nare besitzt  in  der  Zeichnung  nur  eine  etwas  abweichende  Contoor, 


S19 

welche  aber  Folge  einer  Zerdrückung  oder  wahrscheinlich  '6her  vom 
Zeichner  schief  genommenen  Ansicht  ist.  Drshaye8*s  PI.  g i gan- 
te a  und  ZiKTKN*s  PI.  semilunare  sind  auch  bei  schon  ansehn- 
licher Grösse  noch  Ober  und  Ober  mit  radialen  Streifen  bedeckt. 

Eine  Leitmuschel  für  die  Lias-Gruppe  und  insbesondere  den 
LiaAaik  mit  und  Ober  Gryphaea  arcuata;  jedoch  in  DeuUchland 
schon  gross  im  Lias-Sandstein  vorhanden,  und  in  England  ^  Frank- 
reich und  Polen  bis  in.  den  unteren  Oolith  übergehend.  In  Eng- 
l§md  (in  Lias  Mittel-  und  Süd-En^/aiuft ,  »und  insbesondere  York- 
§hvr9"%:  wie  tu  Staithes,  North  cliff,  Pocklingion  und  im 
Uoter-Oolith  tu  Olaizedale  In  Yorkihhre,  Phill.  ;  im  Unter-Oolith  tu 
Dundrp;  im  untern  Lias  von  Norfh-Salop,  Murch.;  in  Liaskalk 
von  Piekeridge  Hill  in  Süd-Wale» ,  von  Donaf»  Castle  in  Gla- 
morgamehirey  Sow.,  von  Lgme  Regii  in  Donetihire,  Bbcthb,  und 
von  Bath  in  Sommer ietshire,  Lomsd.);  —  in  Schottland  (im 
Lias  der  Weitem  Ulands^  auf  Pabba) ;  —  in  Frankreich  (die  L. 
punctata  im  LIasien  zu  ViettX'-Pont ,  zu  Fontaine-Etoupefour, 
Im  CaltadOM,  zu  Mete,  zu  St,  Amand,  Cher;  —  die  L.  gigantea 
im  obern  Lias  zu  Fonienay  in  Vend^e,  zu  Thouaruj  Deux^ 
Serre$t  zu  Brulon,  Sarthe,  zu  Semur,  Cdte-d'or,  d*0;  zu 
Saline t  Jiira,  und  znBesan^on,  Marc;  in  den  obern  schwarzen 
Lias  Mergeln  der  Maai"  und  ^r^fennen-Gegend ,  Bobl.  ;  sehr  gross 
im  Liaskalk  von  Waidenheim  und  !  Gundenhofen  im  EUais);  — 
in  der  Schweitz  (im  Liaskalke  des  Porrentrug;  im  Aargau);  — 
in  Württenberg  (sehr  gross  im  untern  Lias-Sandstein  von  Göppin- 
gen; im  Liaskalk  von  !  Vaihingen  bei  Stuttgart  und  von  Göp- 
pingen; zu  Wdschenbeuren,  Kaltenttial  u.  s.  w.);  —  in  Bayern 
(in  Liasmergel  von  Gräfenberg  bis  Nürnberg  und  an  der  Theta 
XU  Bayreuth);  —  in  Baden  (im  Liaskalke  von  ! Maisch  und  IMin- 
goUhetm  bei  Bruchsal) ;  —  in  Hannover  und  Braunschweig  (im 
Liaskalk  am  Hainberg  bei  Göttingen;  im  Lias  von  Goslar,  Helpi- 
etddt,  Hildesheim ,  Schöppenstädt  u.  s.  w.) ;  —  in  den  Ostalpen 
(im  Lias  zu  Gross^Bamming) ;  —  in  Polen  (im  untern  Oolith  von 
Sanka,  Zeuschn.).  Die  Frage,  wie  es  sich  mit  Hisinoer's  P.  gi- 
gantea {Leih.  53,  118,  t.  15,  f.  2)  auf  der  ganz  silurischen  Insel 
OotUand  verhalte,  scheint  noeh  nicht  gelöst' zu  seyn. 


220 

Limea. 

(Vgl.  die  Y.  Periode.) 

Trichites  (Plott)  Lyobtt.  1850. 

Schaale  von  faserigem  Gefüge,  dick,  eirund,  ungleichUappig, 
ungleichseitig,  unregelmässig;  eine  Klappe  gewölbt,  die  andere  flach 
oder  selbst  vertieft;  Buckeln  endstandig,  vorgezogen,  eine  trichter- 
förmige, an  der  Spitze  nach  aussen  geöffnete  Höhle  bildend  [?]. 
Schlossrand  schief,  verlängert,  der  hintere  und  untere  Rand  vrellen- 
förn>ig,  der  vordere  gerunzelt,  geschlossen,  doch  unter  den  Buckeln 
sehr   verdickt   und  mit  Spuren   einer  Rinne   för   den  Austritt   des 

Byssus.  Schloss linear,  zahnlos Muskel-Eindrücke:  ein  grosser 

nächst  der  ükfitte.  Die  senkrechten  Fasern,  wie  sie  bei  Pinna  vor- 
kommen, sind  hier  noch  von  andern  zur  Oberfläche  gleichlaufenden 
gekreutzt,  und  die  innere  Perlmutter-artige  Schicht  von  Pinna  fehlt 
ganz.  Von  dem  faserigen  Catillus  verschieden  durch  ungleichere  und 
unregelmässigere  Klappen,  die  mangelnden  Schloss-Kerhen,  die  ab- 
weichenden Buckeln  etc.  —  Lycbtt  (i.  Amt.  mag.  naiUit.  1850, 
6,  F,  343,  347,  pl.  10)  und  d*Orbignt  {Prodr.  d.  paldonL  iS60,  /, 
p.  313)  halten  die  Pinnig^ne  Deluc*s  in  Saüssürb  dem  Genua  nach 
für  gleich,  und  letzter  behält  diesen  Namen  (i779)  bei,  obwohl  die 
Benennung  Trichites  schon  von  Plotiüs,  Lhwyd,  Woodward  (Cot, 
engl,  foss.  i?25y  11,  101)  und  Bertrakd  angewendet  und  von 
Defrance  definirt  worden  ist,  was  mit  Pinnigena  weniger  bestimmt 
geschehen  ist.  d'Orbipny  erklärt  Pinnigena  fiir  von  Natur  auf  der 
Seile  liegende  (und  daher  ungleichklappige  ?)  Pinna. 

Arten:  4 — 6,  in  den  Oolithen. 
1.  Trichites  crassus.  Tf.  XXVII,  Fg.  10  (V^). 

Trichites  BfiRTBAND  176S  Diet  fo98.  83 >  —  Dbfr.  i.  Diet.  nai.  ilSZS)^ 
LV,  206;  —  Desh.  i.  Enqfcl.,  texte  ily  1044;  Conchyl.  pl.  39,  f.  1,  i; 
—  Al.  Brgn.  Tabl.  415;  [fioit  ?Thiii\m.  II;  ?THiRn.  5). 

Trichite  epaisse  Defr.  ä,  Dict,  nat, ,  Atl.  Coq.  foss,  p!.  89. 

Trichites  crassus  Br.  1848,  NomeneL  1277. 

?Ostrea  Trichites  Cortb.  244. 

Aus   dem  Unter-Oolith  und  Forest>marbIe  der  \orfnandie  bei 
Caen.    Unsere  Abbildung  stellt  Bruchstücke  der  Schaale  von  innen 
dar.  mit  dem  Schloss-Rande  und  Muskel-Eindruck.     Ob  sie  iden^sch 
sey  mit  der  von  d'Orbiony  aufgestellten,   aber  nicht  bescbri|b j^in ^ 
Pinnogena  Bathonica  aus  dem  Mitteloolith  derselben  Gegeinf,  odeir» 


221 

mit  einer  der  iwei  von  Ltcbtt  benannten  und  abgebildeten  aus  dem 
Unteroolithe  Englandi,  deren  eine  2'  lang  wird»  Dies«  zu  ent- 
scheiden genügen  die  vorhandenen  Materialien  nicht,  da  beide 
Schriftsteller  selbst  keine  Auskunft  darüber  geben.  Unsere  Abbil- 
dung ist  swar  für  die  generischen  Merkmale  sehr  unvollkommen; 
aber  die  bei  Ltcbtt  gibt  ausser  der  Susseren  Form  auch  nicht  mehr. 

2.  Trlchites  nodosus.  Tf.  XX^  Fg.  lab  (n.  Lyc). 

Triebt tea  nodotos  Lycett  I.  Ann.  nmt.  ISSO^  h^  Vy  847,  t.  10. 

Muschel  schief  und  abgerundet  viereckig,  doch  der  endständige 
Buckel  vreiter  und  spitzer  vorragend  als  die  andern  Ecken,  vorwärts 
eingebogen  und  der  Vorderrand  darunter  konkav;  die  Oberfläche 
mit  vrenigen  strahlenförmigen,  unregelmässigen  und  etwas  wellen- 
förmigen Rippen,  die  sich  durch  Spaltung  und  Einschaltung  gegen 
den  untern  und  hintern  Stand  hin  bis  zu  10 — 12  vermehren;  die 
linke  Klappe  gewölbt,  die  rechte  vertieft  und  mit  rundlichen  Knöt- 
chen in  zwei  konzentrischen  Reihen  besetzt.  Erlangt  eine  ansehn- 
liche Grösse,  Vorkommen  im  Unter-  und  Gross-Oolith  der  Cottet- 
wold-Berge  und  von  Minchinhampton. 

S.  ?TrlchItes  Sanssuref.        Tf.  XXVn,  Fg.  11  (n.  Sadss.). 

PioDig^ne  Dbloc  1779  i.  Sauss.  Voyag.  /,  (O  192-193,  pl.  ii,  f.  5,  0. 

Pinna  fibrosa  Mbriah  in  liii. 

Ostracites  pinnogena  Kr&g.  Urw.  IT,  507  (pars). 

?PiDna  PioDigena  Bechb  1835  i.  Philos.  Mag,  Vil,  347. 

Trichites  San ssnr ei  (Volts)  Thohm.  Poit.  II,  25,  27;  —  Nicolbt  i. 

Mem.  Naueh.  II,  5;  —  Favrb  i.  Jb.  1846^  746;  —  Marc.  Sal.  110. 
Trichitea  Thirria  5.  « 

Pinna  Sanssurei  Dsu.  i.  Lk.  HUi.  VII^  08;  —  Canch.  24,  t  38,  f.  4. 
Pinnigena  Saossorei  d'O.  Prodr.  Ity  21,  54. 
PPinna  Hngii  Schltb.  Vers.  SO. 
?M]rtilna  am  plus  Sow.  om. 
?Pinna   grannlata  Sow.  me.  IV,  05,  t.  347,  fie  Robm.  Ool.  II,  33  et 

BucB  Jura  24,  83. 
cfr.  BocH  Jara  24. 

Diese  Art  scheint  eher  zu  Pinna  als  zu  Trichites  zu  gehören, 
doch  kenne  ich  sie  zu  wenig. 

Pinnig^ne  nannte  SAUsauRB  eine  freie,  schmale,  ver- 
längerte, ungleicbklappige ,  geschlossene  Muschel,  welche  auf  der 
gevrÜbten  Klappe  mit  groben  Höckern,  auf  der  flachen  mit  ästigen 
Wellen-fSrmigen  Ungeniippen  versehen  ist,  von  Pinna  ausser  der 


222. 

UngleichheK  der  Klappen  keinen  Unterschied  zu  zeigen  scheint,  da- 
her es  fraglich  ist,  ob  solche  wesentlich  sey.  Sie  scheint  öfters 
mit  Pinna  ampla  verwechselt  worden  zu  seyn  oder  wirklich  dazu 
zu  gehören.  Bei  solchen  Zweifeln  ist  diese  Art  zur  Leitmuschel 
allerdings  wenig  geeignet,  und  wir  fQhren  sie  nur  als  Bestandtheil 
unserer  froheren  Auflage  noch  mit  an.  Auch  Mbrian  ist,  wie  er 
mir  freundlichst  mitgetheilt,  über  die  Identität  mit  Trichites  nicht 
ganz  sicher,  obwohl  er  beide  zusammenstellt;  sie  scheint  ihm  auch 
mit  Meleagrina  einige  Ähnlichkeit  zu  haben,  obwohl  das  Schloss  nicht 
Qbereinstimmt. 

Vorkommen  in  J^ankreich  (im  Corallien  zu  Poinfe-dif-(7i^, 
Charenle^infer.  und  zu  St.  Mihiel,  Meuse;  im  Kiromeridgien  zu 
Chälelaillony  zu  Montperthuii ,  Oue^  zu  le  Bannd  im  Jura,  zu 
Hävre,  d'O.  ;  im  Sequanien  zu  Salins,  Marc.  ;  im  Portlandstein  an  der 
obereti  Saone,  Thirr,);  —  in  der  Sehtoeitz  (in  Kelloway-rock 
und  Oxford-Thon,  Kieselnieren-  und  Portland-Kalk  des  Porreniruiff 
Trürm.;  in  den  oberen  Theilen  des  ISolotkwmer^  !Ba$eler  und 
lAargauer  Jura's;  endlich  in  ?Coralrag  des  Mont  Salive  bei  Oenf)» 
Merian  bestätigt  brieflich  das  Vorkommen  mit  Diceras  am  Saiite, 
fugt  aber  auch  das  im  Terrain  ä  chailles,  also  im  Ozford-Kalk  bei 
und  bemerkt,  dass  diese  Muschel  im  Kimmeridgien  des  Porreniruif 
dünnschaliger  und  am  Schloss  faltiger  als  dort  sey. 

Pasidanomya. 

(Vgl.  III,  S.  69.) 

Posidonomya  Beeheri  liasina  (a,  342).    Tf.  XVIII,  Fg.  23. 

Ostrea  Knorr  Verstein.  I,'t37,  f .  4,  5. 

PosidoDia   Beeheri   Baoifif  i.  Jb.  1880j   486,  Note;   18S5,   144;  — 

Oaea  HeidelB.  164;  —  Munst.  Bair.  69. 
Posidonia  Bronni  Goldp.  i.  Dbch.  412;  —  Höngh.  i.  Jb.  1S90,  455; 

(MsiUAN)  Thiiiiua  15;  —  Zibt.  Wurtf.  72,  t.  54,  f.  4;  —  Robm.  OoI.  1, 

5,  81;  —  MonsT.  Bair.  69;  —  Mivdlsl.  30;  —  Boch  i.  Jb.  1889^  224; 

Jura  47;  —  KocbDu.  22;  -  Gf.  Petrf.  IT,  119,  t.  113,  f.  7;  t.  114,  f.  i; 

-  GuMPR.  i.  Jb.  184»^  711;  —  Marc.  SaI.  66. 
Posidonia  liasina   Hön«h.,  Voktz  i.  Menü  Sirash,  1890^  1,  vuriM 

p.  17;  —  Thurm.  Porr.  38;  —  ?Thirr.  15. 
Posidonia  Bbrg.  i.  Jb.  1888^  70. 
Posidonomya  Bronni  Braun  Bair.  62;  —  Credn.  i.  Jb.  1^4j9,  10;  — 

d'O.  Prodr.  /,  266;  —  ?üifo.  i.  Jb.  1848,  286. 
Posidonomya  llaaina  Goq.  i.  Jb.  1849,  610. 
Aplysi«  DauAT.  i.  Ai^yel.  wMk.  188Q,  lU  836. 


Die  oberHen  sehwarfen  Schichten  der  Lha-Schiefer  über  den 
CifTpblten-Schichten  enthalten  nebst  den  fGr  sie  bezeichnenden  Taten- 
Merfeln  in  maiglicher  Menge  eine  Poaidonomye,  die  ich  von 
der  F»  Becher!  ta  unterscheiden  nicht  im  Stande  bin,  nur  dasa 
lie  in  Allgemeinen  l:leiner,  zuweilen  nicht  halb  so  gross,  auch 
etwas  minder  schief  als  diese  gewöhnlich  vorkommt.  Sie  zeigt 
15—18  koiiientrische  Runzeln  auf  y^''— l»/«''  und  selbst  20—28 
Rmseln  bei  V  (ab^r  auch  zuweilen  2'^  Durchmesser,  ist  im- 
mer zerdrückt  und  die  Schaale  fast  nie  erhalten,  sondern  ent- 
weder in  Schwefelkies  verwandelt  oder  mit  Hinterlassung  des  Ab- 
drackf  ginzlich  verschwanden.  Einer  Nachricht  des  Hm.  Yoltz 
zufolge  wäre  „P.  liasina  oder  Bronnii*^  stets  kleiner,  weniger 
schief,  und  verhSltnissmSssig  breiter  als  F.  Becheri  und  hätte  ab- 
gerundetere Runzeln;  nach  v.  Buch  wäre  sie  breiter  als  lang  und 
bitte  hinten  ein  etwas  kürzeres  Ohr,  was  ich  aber  Alles  nicht  so 
beständig  finde.  Inoceramus  grypbaeoides  und  Ammoniten  aus  der 
Familie  der  Falciferen  —  ohne  Arietes  und  fast  ohne  Terebrateln 
—  sind  ihre  Begleiter.  Ist  die  Formation  etwas  mächtiger  ent- 
wickelt, so  finden  sich  im  unteren  Theile  der  Schiefer  Belemniten, 
im  obern  diese  Fosidonomyen  vorwaltend,  mit  untergeordneten 
Lalk-Lagen  voll  Avicula  substriata  (Monoten-Kalk).  Es  sind  die 
„Posidonien-Schiefer**  =  der  schwarze  Jura  e  von  Quen- 
STEDT,  ein  unterer  ?Theil  des  „Toarcien^  d*0. 

Vorkommen  in  Baden  (zu  tVbstaU  und  Mahch  bei  Bruch» 
$al  verkiest,  sehr  gross,  mit  etwa  ^0  groben  Runzeln;  dann 
am  Warienberg  bei  Doneschingen  in  Lias-Schierer  und  in  ge- 
brannten,  in  Basalt  eingeschlossenen  Stücken  desselben);  —  in 
Württemberg  (J  Heidenheim  und  Waiseralfingen  bei  BoU,  von 
wo  des  abgebildete  Exemplar,  verkiest,  rundlich,  klein,  mit  15 — 20 
feinen  Runzeln;  zn  Reutlingen j  Metzingen);  —  in  der  Schweitz 
(hn  lAargmi  sehr  gross);  —  in  Franken  (zu  IBanz:  weisse,  läng« 
lichf^,  etwas  grössere  Abdrücke  mit  25—28  Runzeln;  zu  Mistelgau, 
Geieefeldy  Schwarzach  etc.);  —  im  nordwestlichen  Deutschland 
(mit  24 — 28  Runzeln  am  Silberbach  hei  Falkenhagen  in  Lippe; 
zoll^oss  zu  Coppenbrügge;  dann  zu  Bohnenburg  im  Paderborn- 
sehen,  in  den  Zwerglöchem  und  im  Kuhlager  bei  Hildesheitn; 
zu  Dmmhausen  unweit  Seesen  bei  Braunschweig;  an  der  Ocker- 
kütie  bei  Goslar  und  aa  vielen  andern  Orten  in  Hannover  in  der 
Posidonomyen-Schicht;  ob  auch  in  des  dunkeln  Mergeln  des  Paria 


324 

weiiphalica'i  Rokm.;  in  Lias-Schiefembei  JEüemicyi,  Crbdm.,  und 
Coburg,  Bsro.);  —  in  Frankreich  (in  den  Ardennen,  t.  Buch; 
im  Toarcien  zu  Metz,  Nancy;  fu  Ciapier  im  Atepron-,  sa  SL 
Amand  im  Cher-BepL,  d'O,  ;  fu  FUze  bei  MezUret,  sa  Besan" 
fon,  Doubs,  zu  Loni'le-'Saulnier  und  Satins,  Jura,  an  der 
o6eni  Saone  zu  Ballon  bei  €/rammoni*,  wo  die  Belemniten- 
Schicht  nicht  von  den  Posidonomyen-Schiefem  unterschieden  wird; 
~  am  Moni  terrible  im  PorrenJtruy  desgl.);  —  in  den  Alpen 
von  der  Sckweitz  bis  Nizza,  namenttich  zu  Sederon  bei  fifitf«* 
ron,  Buch;  im  Thale  Acqua  Monia  bei  la  Spezzia;  —  in  den 
^O.-Alpen  beim  Pechgraben  und  Qresten  in  Österreich. 

Perna  Labik. 

Schaale  hornartig,  blätterig,  zusammengedrückt,  fast  gleich*» 
klappig,  ungleichseitig,  sehr  unregejmässig,  vorn  klaffend  fiir  den 
Austritt  des  Byssus.  Schloss-Rand  gerade,  am  vordem  Ende  mit 
nach  vorA,  nicht  nach  oben  stehenden  Buckeln;  innen  in  jeder 
Klappe  mit  einer  Reihe  paralleler,  sich  gegenüberstehender  Queer- 
grübchen  auf  einer  ebenen  Fläche,  für  die  Einfügung  des  Bandes. 
Der  grosse  Muskel*Eindruck  fast  mitten  in  den  Klappen ;  die  dQnnen 
Blätter  der  Schaale  sind  senkrecht  faserig. 

Arten:  fossil  über  20,  lebend  16  in  tropischen  Meeren  in  be- 
trächtlicher Tiefe ,  jene  durch  alle ,  doch  mehr  die  mittlen  und  jün- 
geren Formationen  zerstreut;  4  in  der  Oolithen-Periode. 

1.  Perna  mytiioides  (a,  345).  Tf.  XIX,  Fg.  12abc. 

a,  Ostrea  mytiioides  GnsL.  Syst.  3339,  no.  130. 

Perna  mytiioides  Lamk.  Bist,  F/,  i,  142;  —  Desh.  Coq,  em'UU 
51,  pl.  9,  f.  5;  i.  EneyeU  1880^  U^  737;  —  Klod.  i.  Jb.  1899,  358; 
—  ZiBT.  Wurtt  71,  f.  54,  f.  Sab;  —  Mawdlsl.  Alp  26;  —  MGiist. 
Bair.  40;  —  Tmirr.  5;  —  Robm.  Ool.  I,  84;  -  Gf.  Pehf.  II,  10t, 
1. 107,  f.  12;  —  Buch  Jura  58;  —  Qu.  Wnrtt.  338,  538,  555;  - 
Keys.  Beob.  303,  t  10,  f.  16;  -  d'O«  Prodr.  1,  341,  372. 
Ostracites  isognomonoides  Stahk  i.  Wtlrtt  Correspbl.  IM4,  VI, 

66,  t.  7,  f.  25. 
?Perna  antiqua  Depa.  i.  Biet,  nat  XXXIUy  5i4. 
ß.  ?Perna  qnadrata  war,  pkma  Habtm.,  Zibt.  Wdrtt  71,  t  54,  f.  1. 
^.  Ostrea  torta  Gmbl.  Syst.  3339,  no.  131. 

*  Tbmria  zitirt  hier  P.  Bronni  Mbr.  und  P.  liasina  HomifCH., 
die  sonst  fnr  eineriei  gelten;  ihre  Unterschiede  kenne  ich  nicht;  Robwbr 
noch  F.  Bucbii  in  Br«dford*ThoB. 


S9^ 

Miaale  sehr  nmmmengedrQckt ,  Ifin^ieh  rhomboidifch ,  Vorder- 
ÜBter-Rand  parallel,  merklich'  länger  als  die  andern;  schief 
len  Schloss-Band  stehend ;  der '  vordere  etwas  konkav  mit 
Bi«  der  hintere  mit  stumpfem  Winkel  an  ersten  greniend;  der 
nnd  konvex,  bogenförmig  in  die  Seiten-Ränder  verianfend, 
mgmben  sahlreieh,  etwa  10—14,  wenig  oder  nicht  breiter, 
B  Zwischenräume  (Fg.  c).  Die  Art  hauptsächlich  kennbar  an 
taifc  susammengedrQckten,  länglich  rhomboidischbn  Form;'  in 
temMerg  etwas  breiter  (P.  mjtiloides  Zibt.);  manche  Varie- 
sind  mehr  rechteckig  (P*  qaadrata),  müssen  aber  nach  Qden- 
'*a  Beobfichtung  mit  den  andern  verbunden  bleiben,  indem  sich 
Inge  iiberall  zeigen.  p*Orbioiit  trennt  die  rechteckigen  Va* 
n  von  Pbillips^  Goldfdss   und  Zietbm  in  3  Arten.    Unsere 

aus  Narmandie  ist  eine  Mittelform.  An  alten  Eiemplaren 
nen  sich  die  3uckeln  oft  nach  unten  ein  (rar.  7). 
iTorkommen:  in  Frankreich  (a  in  Narmandie  \  in  den  VacheM 
a,  bei  Bävre,  Lamk.;  im  Oxford-Thon  von  iJDivei,  Dksh.; 
rgund;  im  EUasM  zu  OunderMhofen,  Lamk.;  in  Portland- 
au  FresneSt-Mames  an  der  obem  Saone;  a  nach  d'Or- 
,  welcher  fibrigens  Zibtbn*8  Figur  2,  3  selbst  dazu  zitirt,  im 
nrien*  m^  zu  ViUen,  TrouvUle,  Lyon,  Chaumoni,  Pi- 
^  zu  Marolles  im  Sarthe^^  zu  Moutsec  im  Meuse-Dept. 
B  Sle.-ScolaMse^eur^Sarlhe;  dann  im  Oxfordien  zu  Newcisd); 

Württemberg  (vor.  a  und  ß  beisammen  in  der  Ostraciten- 
!it,  —  im  Eisenoolith  des  braunen  Jura*s  n'  von  Sfaufeneck^ 
ngen,  Mandlsl.,  von  Netihauien  an  der  Erms,  am  tStaifen- 

zu  Wisgoldingen ,  Bop fingen,  Goldf.*);    —  in  Franken 

oolithischem  Thoneisenstein  zu  RabeMtein  und  Thumau)\ 
I  nordwestlichen  Deutichland  (Kahleberg  bei  Echte ;  Fritzow 
■BMiciii);  —  in  RuMsland  (im  Oxfordien  Nord-Auss/ofufs,  an 
letoia  und  Sgsiola);  —  wahrscheinlich  auch  in  Englandt 
vermeiden  vnr  das  Zitat,  um  nicht  zu  verwirren. 

fifwceramtis  Al.  Brgn.^  Faser-MuscheL 

IVir  führen   vorläufig  unter  diesem  Namen  eine  kleme  Gruppe 
huchel-Arten  auf,  welche  dem  oberen  Lias-Schief^r  angehören 


Meimimgemf  welches  Buch  nnd  Golbpuss  noch  anffihreo)  berohte 
ftiBDLSLOH  —  In  Kti.  ^  auf  Verwechselong. 
iBSt  LtÜHM«  geognoitica.  3.  Aufl.  IV.  IS 


906 

und  sich,  obwohl  in  kein  Genug  ganz  passend,  doch  noch  am  fug- 
liebsten  hier  anreihen  lassen,  verweisen  aber  rucksichtHch  der  Cha- 
rakteristik  yon  Inoceramus  auf  die  IV.  Periode,  wo  die  wohl  be- 
zeichneten Arten  desselben  und  einige  nahe  terwandte  Genera  ein* 
heimisch  sind. 

Diese  Arten  besitzen  den  Habitus  und  die  dünne  |SchaaIe  von 
Mytilus  oder  Modiola  und  den  geraden  flachen  Schloss^Rand  mit 
parallelen  Grübchen  und  ohne  Schloss-Zähne  von  Pema.  Bei  wirk- 
lichem Inoceramus  würde  die  Schaale  faserig  und  insbesondere  der 
Schloss-Rand  verdickt  und' gewölbt  seyn,  was  sich  bei  den  Arten  im 
Lias  nicht  erkennen  lässt.  Sie  unterscheiden  sich  von  Posidonomya 
durch  die  deutlichen  Schlo8s*i3rübchen ,  scheinen  aber  wie  diese 
dünnschalig  und  oft  runzelig  in  der  ganzen  Dicke  der  Schaale  ge- 
wesen zu  seyn.  Vielleicht  bilden  sie  später  ein  eigenes  Geschlecht 
(vgl.  Aucella,  S.  232). 

1.  Inoceramus  rngosus  (a,  346).  Tf.XIX,  Fg.  18ab  (Kern). 

a.  Mytalites  rngosus  Schlth.  F%trfk.  I,  301^  (iest  Schltb.  tu  eoUeeL 
Mbnke). 
Gervillia  gryphoides  Rosm.  Ool.  I^  6  etc. 

Gestalt  eines  Mytilus.  Schaale  länglich  eiförmig;  Buckeln  vor- 
stehend, ganz  am  vorderen  Ende  des  geraden  Schloss-Randes ,  wel- 
cher fast  rechtwinkelig  auf  die  Längen-Achse  der  Muschel  geht.  Die 
Leistchen  zwischen  den  zahlreichen  (gegen  15)  Schloss-Grübchen, 
auf  einer  ganz  ebenen  Schloss-Fläche  nebeneinander  gereihet,  sind 
nur  schmal  und  scharf  (Fg.  b),  wie  bei  Inoceramus  gestaltet.  Vor* 
derseite  der  Muschel  umgeben  von  dem  erhabensten  Rücken  beider 
Klappen,  wie  solcher  von  den  Buckeln  aus  nach  dem  Unterrande 
zieht,  länger  als  die  andern  Seiten,  fast  gerade,  unter  den  Buckebi 
eingedrückt.  Die  übrigen  Ränder,  sind  scharf;  die  Oberfläche  ist 
mit  wenigen  (3—4)  flachen  und  breiten,  konzentrischen  Runzeb 
versehen,  ausser  welchen,  wenn  die  Oberfläche  der  Schaale  zersört 
worden,  eine  undeutliche  radiale  Streifung  erscheint 

Steinkerne  aus  Posidonomyen-Schiefer  vom  Silbergnmd  bei 
Falkenhagen  in  Lippe  (auch  bei  Osnabriltck,  RoiM.),  woran  sich 
der  Abdruck  des  Schlosses  beobachten  ISsst;  jedoch  theils  an  und 
für  sich  und  theils  durch  Zerdrückung  u.  s.  w.  sehr  veränderlich 
in  ihrer  Form. 


(11^  3ba.)    Pelecypoda  Dimya  Heteromya. 

Muskel-Eindrücke  fwei,  angleich,  ein  grosser  gegen  die  Mitte, 
ein  kleiner  oft  versteckter  in  der  vordem  Ecke  der  Schaale. 

OervÜUa  Depr.^  DiSLONGCfH. 

Za  dem  Thl.  HI,  S.  61  gegebenen  Charakter  haben  wir  noch 
beiiufOgen,  dass  manche  Arten  sehr  ungleichklappig  werden  und 
dast  der  vordere  kleinere  Muschcl^Eindruck ,  oft  in  2  getheilt,  naho 
am  vorderen  Ende  der  Muschel  liegt. 

Arten:  alle  fossil,  etwa  36,  vom  Kohlen-  bis  in's  weisse  Kreide- 
Gebirge  vorkommend,  aber  in  den  Oolithen  am  meisten  entwickelt. 

1.  Gervlllia  Hartmannf.  ^       Tf.  XIX,  Fg.  13abc. 

?GerTillia  lata  Phill.  Y.  I,  (1835)  128,  t.  11,  f.  16  (non  Buch,  Kktii.). 

Pern«  aviculoides  (Sow.)  Volt£  Rhein-Dept.  59. 

GefTillia  aTieuloide»  (Sow.)  Zibt.  Wurtt.  72,  t.  54,  f.  6;  —  Mandlsl. 

30;  —  Br:  Leih,  «,  349,  t.  19,  f.  13  (fwr#). 
GerTillia  Hartmnnni  MDrrsT.  Gf.  Petrf.  1838,  II,  122,  t.  115,  f.  7;  — 

d'O.  Prodr.  I,  256. 
Gervlllia  i^ernoides  (Dslgch.)  Buch  Jura  50;    —    Qu.  Warft.   290^ 

539,  555. 
GerTillia  Zicteoi  d'O.  Pro4r.  284.  , 

ß.  var.  imtarfm, 
Gervlllia  tortaosa  MShst.  L  Jb.  1833^  425  lexeL  re/tf.]. 

Es  ist  die  breiteste,  am  wenigsten  schiefe  unter  den  grossen 
Arten,  indem  die  übrigen  (G.  aviculoides,  G.  siliqua  etc.)  um  so 
schiefer  werden,  je  höher  sie  liegen. 

•  Schaale  gross,  dick,  schief,  länglich  eiförmig,  etwas  ungleich- 
klappig,  n&chst  den  Buckeln  in  die  Queere  am  dicksten ,  weiter  nach 
unten  aber  immer  mehr  fusammengedrückt  und  scharfkantig,  inner- 
halb des  langen  geraden,  mit  dem  Hinter-Rande  anfangs  einen 
spitzen,  sp&ter  einen  grossen  stumpfen,  mit  dem  vorderen  einen 
kurzen  spitzen  Flügel  bildenden  Schloss-Randes  mit  5 — 8  durch 
breite  Zwischenräume  getrennten,  doch  vorn  sich  näher  stehenden 
grossen  Bandgruben  versehen  (Fg.  b,  c ;  jedoch  in  einigen  Zeich- 
nungen weniger  regelmässig),  unter  welchen  man  innen,  den  Buckeln 
gegenüber,  die  schiefen  Schlosszähnc  (b  in  der  rechten  und  c  in 
der  linken  Klappe)  erblickt,  an  die  sich  nach  hinten  die  schiefen 
Furchen  (bei  b  deutlich)  anreihen,  wie  deren  bei  den  generischen 
Merkmalen  erwähnt  worden.    Diese  Muschel  bietet  swei  Merkwür* 

4  C    * 


2S8 

digkeiten  an  der  rechten  Klappe  dar,  a)  insofern  diese,  immer  fli« 
eher  als  die  andere,  zuweilen  ganz  flach  wird  and  sich  von  oben 
nach  unten  konkay  einbiegt,  während  sich  die  andere  Klappe  in 
dieser  Richtung,  um  so  stärker  wölbt,  wodurch  eine  Form  wie  bei 
Ayicula  socialis  (Tf.  XI,  Fg.  2)  entsteht;  Dies«  scheint  M(^mstbr's 
G.  tortuosa  zu  seyn;  —  2)  in  so  ferne  als  diese  Klappe,  bis  die 
Muschel  die  Hälfte  ihrer  vollen  Grösse  erreicht  hat,  unterhalb  dem 
vorderen  Flügel  am  Bande  eine  Ausbucht  für  den  Byssus  ^wie  bei 
Pema  zeigt,  welcher  sich  aber  später  verwächst , 'so  dass  man  seine 
frühere  Anwesenheit  nur  aus  der  Zuwachsstreifung  und  aus  einer 
vor  dem'  Buckel  gegen  diesen  Ausschnitt  herabziehenden,  weiter 
gegen  den  Rand  hin  aber  sich  verlierenden  Rinne  zu  erkennen  ver- 
mag, wie  die  Abbildung  links  von  d^m'Zeichen  a  zu  erkennen  ge- 
stattet. —  Länge  bis  6''. 

Eine  Leitmu«chel  in  den  obersten  Lias*Schichten  m^  mit  Am- 
monites  opalinüs,  Trigonia  navis  und  Nucula  Hammeri,  So  in 
Württemberg  (im  TeufeMoeh  bei  Boll),  in  Pranken  (zu  Banz; 
die  G.  tortuosa  im  Oberlias-Sandstein  des  Bayem'ichen  Obermapn- 
Kreises);  r-  in  Frankreich  (zu  ! Oundenhofen  im  Eliass  mit 
der  tortuosen  Varietät) ;  —  in  England  (im  Uhteroolith  ^u  Olaize- 
dale  und  Bluewick  in  Yorkshire,  Phill.). 

AptctUa  Immk.^  Vogel-BIaflcheL 

(Vgl.  lU,  63.) 

1.  Avicula  inaequivalvis  (o,  351).     Tf.  XVin,  Fg.  24ab. 

Avicula  inaequivalvis  Sow.  me,  lil,  78,  193^  pl.  244  vur.  ß  (et  ?a, 
f.  2,  3);  —  Phill.  Y.  I,  133,  161,  1. 14,  f.  4;  —  Becub  i.  Geot.  TroM,  1^ 
lif  28;  i.  Pkil09.  M^g,  Vlt^  348;  -  ?Morcb.  i.  GeoL  Trans.  ^,  Ih 
319,  321,  367;  -  VoLn  59;  —  Nils.  i.  Vetemk.  Akad,  HandL  ISMlj 
354,  t.  4,  f.  l;  —  Hisuio.  P^/rt/.  ds  to  Suede,  38;  —  Zist.  Wurtt  73, 
t.  55,  f.  2>  —  MandlsI.  32;  —  LoiiSD.  i.  Geol.  TroHS.  5,  lil,  271,  273, 
275;  —  Mühst.  Bair.  68;  —  Tmaa.  15;  —  Klod.  197;  —  Robm.  OoL 
I,  86,  II,  57;  —  MoRCH.  i.  Phiios.  Mag.  1886,  F/,  314;  —  WiLun. 
i.  Jb.  1886,  739,  1888,  240;  •-  Hoiitbb.  das.  1888,  698;  —  TZbuscbh. 
das.  1899,  185,  184»,  429,  184$,  180 ;  —  Crediv.  das.  184»,  12;  - 
GuMPR.  das.  712;  —  Sism.  das.  1848,  746. 

Monotis  inaequivalvis  Qu.  Wdrtt.  142,  541,  555. 

Avicula  Sinemuriensis  d'O.  Prodr.  I,  219. 

(?Avicula  digitata  Dsk.,  d'O.  1, '283  aus  I3nteroolith). 

(?Avicula  inaequivalvis  Sow.  d*0.  Prodr,  I,  341  aus  Callovien). 

Diese  Art  wird  bei  mitfler  Grösse  =  1''  von  andern  unter- 


K 


V 


320 

•ehieden  durch  ihre  flache  Wölbung,  ihre  12 — 16  nicht  «ehr  hohen, 
aber  liemlich  scharfen,  feinen,  entfernt  atehenden  radialen  Rippen, 
swiachen  welchen  im  mittlen  Theile  der  linken,  Yiel  grösseren  Klappe 
immer  je  eine  feinere  sich  befindet,  neben  welcher  sich  noch  1—3 
larte  Linien  auf  der  Schaale  (Fg.  a,  am  untern  Rande)  aeigen, 
die  aber  auf  dem  Kerne  nicht  au  entdecken  sind.  Der  hintere 
Flögel  ist  klein  und  spita ,  der  vordere  sehr  klein;  Kann  man  bdde 
Klappen  sehen,  so  zeichnet  sich  die  rechte  durch  ihre  yerhlltniss- 
mSaaif  ganz  nnbetr&chtliche  Grösse  (de  hat  nur  y^  Höhe  von  der 
Unken  und  V,  Länge,  und  ist  in  Fg.  b  noch  au  gross)  und  ihre 
flachere  Form  Toy  andern  Arten  aus ;  ihr  Torderes  öhrchen  ist  durch 
einen  tiefen  Byssus-Einschnitt  abgesondert. 

d'Orbioht  unterscheidet  die  fichte  A.  inaequiralvis  Sow.  aus 
CallOYien  durch  den  Mangel  der  feinen  Zwischenstreifen  zwischen 
den  groben,  obwohl  Sowbrbt  sagt,  dass  sie  (vor.  a)  nur  feiner 
gestreift  sey  als  vor.  ß  aus  Lias ;  -^  und  die  A.  inaequiyahris  Phill. 
Y.  I,  128,  aus  Unteroolith,  indem  er  sie  mit  A.  Miinsteri  zu  A. 
digitata  DsLGCH.  yereinigt,  ohne  einen  Charakter  anzugeben,  obwohl 
Philups  selbst  keinen  Unterschied  von  der  A.  inaequivalvis  nach« 
weiset,  und  bezeichnet  dann  die  Formen  aus  Lias  unter  dem  ge- 
meinsamen Namen  A.  Sinemuriensis.  Hhisichtlich  der  zwei  abge- 
sonderten Arten  können  wir  nur  die  Figur  von  Sowerby  zu  Rathe 
ziehen,  in  der  wir  keine  wesentliche  Verschiedenheit  erblicken;  in- 
dessen wollen  wir,  da  wir  hiebt  aus  Autopsie  urtheilen  können,  die 
Synonymie  gesondert  lassen..  —  Im  Lias  Badern  (Schiefer  von  Ost- 
ringen  und  mit  in  Schwefelkies  verwandelter  Schaale  zu  lUbstatt 
hti  Bruch$al)\  -—  Württemöergi  (im  untern  Liaskalk  ml  von  IHütt- 
lingen  bei  BoU,  Baiingen,  Mögglingen,  Wasseral fingen  und  zu 
Vaihingen  bei  Stuttgart) ;  —  Frankens  {Bayreuth ;  im  untern  Lias- 
mergel  und  Oberliassandstein  von  Qrötz  und  Bam^ ;  -—  Norddeutsch- 
iands  (in  den  Belemniten-Schiefern  zu  Willenhausen,  Markolden' 
darf,  Kimigslutter,  Quedlinburg  etc.;  im  ältesten  Lias  bei  Rock- 
htm ;  in  Schiefern  am  Moseöerg  bei  Eisenach) ;  —  Frankreichs  (im 
SQden,  Dufr.  ;  im  Sinemurien  zu  PouUly,  Semur  im  Cöte-dPOr, 
D*0. ;  im  obern  Lias  zu  Gundershofen  im  Elsass\  in  Liaskalk  zu 
Fallen  bei  Cframmont  an  der  obern  Saone);  in  der  Tarentaise 
(im  Lias  von  PeUt-coeur) ;  —  Englands  (im  Maristone  zwischen  Ober- 
und  Unterliasschiefer  in  Yarkshire  allgemein ,  Phill.  ;  in  Lias  zu 
Lfßme-RegiSt  Dorset,  zu  Baih,  Somerset;  im  blauen  Liasmergd 


SSO 

2U  Dursley,  und  im  LIaskalk  zu  Frethem  und  KelweBiofit  Sow.; 
mMarlstone  yon  Narth^Salop,  Murch«);  —  nach  HisiNOBR  in  Iho* 
nigem  Eisenerz  von  Hägands  in  Schweden  mit  Qatbropteris  und 
Nilssonia.  Dann  /in  den  Karpathen  (bei  Szaflari  in  Kalksein).  — 
A.  digitata  im  untern  Oolith  Gronbritaniens  (zu  Bluewick  in 
Yorkshire;  in  dqr  grossen  Sand-Formation  c=  Cornbrash,  Gross- 
und  Unter-Oolith  der  Western  Ulandi  und  in  Combrasb  zu  Port^ 
gower  in  Schottland) ;  -<-  Braunschweigs  (Rautenberg  bei  Schöp- 
penstedt) ;  —  Franken$  (Banz) ;  —  Württemberge  (WiigoldingeH 
und  Bopftngen,  Goldf.)  ;  —  in  rothem  Sandstein  von  Potsdam  bei 
üar/tn;  im  braunen  Jura  an  der  Weichsel.  Ersieh  (A.  inaequi- 
valvis  Sow.  z.  Th.)  in  Kelloways-rock  Gros^lnitanniens  (in  Walk- 
erde  und  Kelloways-rock  zu  Bath  in  Somerset,  in  letztem  durch 
Mittel-  und  Sad-£ii^toiif,  Conyb.  ,  zu  Kellowapsbridge  Sow.);  — 
ebenso  in  Bussland  (zu  Popilanit  an  der  Okka,  Unscha  und  im 
Orenbtirgischen ,  Buch  Rnssl.  80,  87,  99). 

2.  Avieula  pectf  niformis  (a,  353).  Tf.  XVin,  Fg.  22  (V|). 
Tf.  XXVII,  Fg.  13 ab  (n.  Qo.). 

Gryphites  pectiniformis  Schlth .  in  collect.  Metikb ;  —   Hausm .*  We- 

sergebilde  (t8S4)  302,  337. 
Monotis   decuss'ata   M&icst.  i.  Jb'.  1881  y  405;   —   Roem.   das.  189$, 

«84;  Ool.  I,  73,  t  4,  f.  6,  II,  3;  —  Gf.  Pctrf.  II,  139,  t.  120,  f.  8;  — 

F.  RoBM.  i.  Jb.  1846y  183. 
Avieula  .  .  .  QuBifsT.  i.  Wibgm.  Archiv  183^,  II,  84,  1. 1,  f.  3« 
Avieula  pectiniformis  Br.  1836  Leih,  a,  353,  t.  18,  f.  22, J.  27,  f.  13. 
Avieula  decussata  Buch  Jura  47;  —  d'O.  Vrodr.  /,  284  (fton  Mu.,  Gf.). 

Schaale  ungleichklappig ,  gerade ,  ausser  dem  geradlinigen 
Schloss- Rande  fast  kreisrund,  mit  30 — 44  schmalen,  scharfen,  un- 
getheilten  Radien  und  3 — 4mal  so  breiten,  (lachen  Zwischenräumen, 
in  welchen  die  konzentrische  Zuwachsstreifung  fast  nicht  bemerkbar 
ist,   während   die  Radien   durch   dieselbe  zierlich  gekömelt  werden. 

An  der  rechten  viel  flacheren,  nach  Quenstxdt  nur  y^  so 
grossen  Klappe  bemerkt  man  vorn  einen ,  von  der  übrigen  Schaale 
abgesetzten  und  in  der  Hälfte  seiner  Lange  durch  einen  Einschnitt 
für  den  Bjssus  gesonderten  Ohr^Anhang,  welcher  in  der  linken  Klappe 
gänzlich  mangelt;  der  Hinterrand  biegt  sich  oben  rückwärts,  und 
bildet  einen  fast  rechten  Winkel  mit  dem  Schlossrande.  Unsere 
Fg.  22,  die  durch  Versehen  des  Lithographen  nicht  vor  dem  Spiegel 
gezeichnet  worden»  zeigt  den  vorderen  Ohr-Anhaog   der  reehlea 


231 

ppe  so  weit,  als  solcher  an  sweien  meiner  Eiemplare  sichtbar 
'  und  womaeh  diese  Art  nicht  zu  Monotis,  sondern  zU  Halobia 
Art  haben  wfirde;  —  die  Grösse-Yerhaitnissc  zwischen  beiden 
ppen  hatte  ich  nie  Gelegenheit  zu  beobachten,  auch  die  linke 
ppe  nie  mit  vollständigen  Contouren,  wesshalb  ich  auf  Tf.  XXVII 
•  QuBii8TBiiT*sche  Abbildung  nachgetragen  habe. 

Diese  Art  setzt,  in  einzelnen  Klappen  und  Trümmern,  selten 
^Qzen  Scbaalen  beisammenliegend,  fast  ohne  anderweitiges  Zä- 
it  und  ohne  Gesellschaft  anderer  Konchylien  ganze  Bänke  dunkel- 
len  und  schwarzgrauen  Kalkes  zwischen  den  dunkeln  Schiefer- 
en der  Norddeuttchen  Jura-Formation  hauptsachlich  in  den 
«er-Gegenden  an  vielen  Orten  zusammen.  So  nach  Roemer 
Jeher  in  einem  späteren. Briefe  alle  diese  Fundorte  auf  Gross- 
(ith  und  Bradfordclay  reduzirte)  in  dunklem  Goralrag  zu  Toden- 
nn  unweit  Rinteln,  bei  der  Klippe  und  zvl  Papenbttrg;  in  Brad- 
1-Thon  zu  Oeerzen  unweit  Alfeld  und  am  Hauaherge  in  Wesl- 
i/eti ;  dann  mit  ungleichen ,  zum  Theil  viel  stärkeren  Rippen  zwi- 
en  MldeHheim  und  Bückeburg,  und  westlich  von  Lübbeke  bei 
tUHBche,  bis  gegen  Essen;  zu  HVetbergen  am  Stemmerberge 
l  am  Tönniesberg  bei  Hannover  in  ?  Gryphitenkalk ,  Jugl.  in 
.;  —  am  Süntel  unweit  Utisen;  an  der  ! Schaumbttrg  in 
rhessen;  —  in  Bayern  (Aschach  hei  Amberg);  —  in  Frank- 
ch  (im  Bajocien  zu  Draguignan,  d'O.). 

Avicula  substriata.  Tf.  XV,  Fg.lia-c(yi).  Tf.  XXVII, 

Fg.  12  ab. 

Btinites  salinarios  vor.  Schlth.  Petrfk.  I,  231. 

notis  substriata  Münst.  i.  Jb.  18S1,  406;  Bair.  69;  —  Berger  i. 

b.  ISSSy  70  j  —    MwDLSL.  Alb  30 ;    —    Rokm.  Ool.  I,  6,  73;    —    Qu. 

Yürit  265,  640;  —  Gr.  Petrf.  II,  138,  t.  120,  f.  7;  —  F.  Robsi.  i.  Jb. 

84S^  333. 

ieula    sabstriata    (?Ziet.   1830,   Wilrft.  93,t.60,  f.O;    -)    Br. 

'^Bik.  Uy  354,  t.  15,  f.  11,  t.  27,  f.  12;  —  d'O.  Prodr.  I,  237. 

ioala  8.  MoDotis  substriata  Buch  Jura  47;  Amer.  21  (Rotlb  Ind. 

.3,  f.  IS). 

Der  vorigen  Art  ähnlich,  doch  meistens  kleiner,  die  zweithei- 
m  Radien  wenigstens  eben  so  breit,  als  die  Zwischenräame,  und 
fein,  dass  sich  ihre  Anzahl  nächst  dem  Rande,  wo  sie  dicht  an- 
ander liegen,  auf  140 — 180  beläuft,  und  sie  zuweilen  kaum  sieht- 
r  sind.    Die  linke  Klappe  stark  gewölbt,   schief  halbeiförmig,  die 


392 

vordere  spiUe  Ecke  am  Schloss-Rande  abgerundet,  an  dessen  hin* 
terem  Ende  durch  eine  Einbiegung  des  Hinterrandes  ebenfalls  eine 
iLurze,  etwas  spitze  Ecke  entsteht.  Die  rechte  Klappe  ist  fast  flach, 
mit  ähnlichem  Umriss ,  doch  die  linke  hintere  Ecke  zuweilen  in  eine 
längere  Spitze  auslaufend ,  der  vordere  Fliigel  und  Einschnitt  für  den 
Byssus  wie  bei  voriger  beschaffen.  —  Da  die  auf  Tf.  XV  gegebenen 
Contouren  nicht  genau  genug  gewesen,  so  hat  man  sie  auf  Tt 
XXVII  durch  andere  ersetzt. 

Diese  Muschel  ist  bezeichnend  für  die  oberen  Lias-Schichten. 
Sie  findet  sich  in  Würitemberg:  in  den  Posidonoroyen-Schiefem  und 
?im  körnigen  Thoneisenstein  uiiter  dem  Unteroolith  von  IWaiBer- 
cUfingen ;  zu  Holzhem  bei  Göppingen ;  dann  zu  Sch&rzingen  bei 
Rottweil  auf  dem  Schwarzwalde;  —  in  Coburg;  —  in  Bauern:  in 
einem  die  Stelle  des  vorigen  einnehmenden  Kalksteine  zu  Banzy 
Weissmayn,  CSümbach,  Beiligenstadt,  Miitelgau,  EMchenaUj  Am- 
bergf  GrosM-AMChaeh  bei  Nürnberg,  Neumarkt y  Pyrbaumj  Alt- 
dorfy  Bergt  Ellingen;  —  in  Hannover  (in  der  Posidonomjen-Schicht 
untergeordneten  dunkeln  Kalk-Schiefern,  dem  Monotenkalk,  in 
grosser  Masse,  insbesondere  in  den  Zwerglöchern  bei  Hildetheim; 
vielleicht  auch  zu  Sehöppenstädt.  Endlich  nach  v.  Buch  im  Ge- 
biete des  Bimalaga. 

Ameüa  Keys.   1846. 

« 

Muschel  schief  bimformig^  breit,  doch  oben  kurz,  ungleich- 
klappig,  ungleichseitig,  glatt  oder  konzentrisch  gestreift  und  gerunzelt; 
die  rechte  Klappe  stärker,  die  linke  schwächer  gewölbt,  der  Buckel 
der  ersten  viel  stärker,  vor-  und  seit-wärts  spiral  eingerollt«  Schloss- 
Rand  gerade,  kurz,  mit  dem  Hinterrande  einen  stumpfen  Winkel  bil- 
dend, vom  nicht  vor  den  Buckel  fortsetzend ;  das  Vorderende  jedoch 
durch  einen  am  Vorderrande  eindringenden,  sehr  engen  wagrechten 
Spalt  für  den  Byssus,  in  Form  eines  stumpf  löfifelförmigen  öhrchens 
abgesondert.  Schloss  ohne  Zähne,  Gruben  und  Furchen.  Muskel- 
eindrücke .  .  (nicht  zu  beobachten).  Gehört  im  weiten  Sinne  des  Wortes 
allerdings  zu  Avicula,  unterscheidet  sich  aber  bei  engerer  Begrenzung 
dieser  letzten  Sippe  durch  die  konzentrisch -runzelige  und  nicht 
strahlige  Scbaale  (von  einer  Textur  mehr  wie  bei  Pecten),  die  Ver- 
kürzung am  Schlosse  von  vorn  nach  hinten,  die  Ausdehnung  in 
die  Breite,  den  Gryphiten-artig  gewundenen  rechten  Buckel,  den  sehr 
kurzen  und  hinten  ni^hl  Hügeligen  Schlossrand  ohne  alle  bosondeie 


3SS 

ScUottlheile,  und  den  Byttui-Spatt  der  leehten  Klappe.    Sie  sind 
früher  mit  InooOTaoiat  ihrer  Form  wegen  Terwechselt  worden. 

AocelU  PallasL  *  Tf:XX\  Fg.  2  a— d. 

?lBoeeramDs  Criptii  Buch  Roisl.  95. 

flaoeeramvi  «ndalataa  FitcBBa  Revue  des  fonilet  de  Moseon. 

Avcella  Pallaaii  Ksra.  Beob.  290,  t.  le,  f.  1— e. 

ATicnla  Pallatii  d'O.  Proir,  />  372. 

Unterscheidet  sich  von  den  anderen  Arten  durch  grössere  Schiefe 
der  Form,  durch  den  breiter  abgerundeten  Buckel  der  rechten  Klappe, 
deren  Sciilossrand  (öhrchen)  doch  vor  dem  Buckel  noch  etwas  vor- 
ragt. Im  Oiford-  oder  einem  tiefem  Jura-Gebilde  von  Choroichowo 
bei  Motkau  und  an  der  Witlanka  in  der  Qrenburger  Steppe, 

Fg.  a  die  rechte  Klappe,  theilweise  ohne  Schaale,  b  Seiten- 
Ansicht  beider  Klappen,  c  innere  Schloss-Ansicht  beider  Klappen. 

Modtola  Labik« 

Schaale  dünne,  dicht,  schief  verlängert,  etwas  eiförmig,  am  unter- 
vorderen Rande  oft  etwas  eingebogen,  gleichklappig ,  sehr  ungleich* 
seitig ;  Buckeln  gewölbt,  nahe  an  dem  vorderen  kleinen  abgerundeten 
Ende  derselben.  Schloss  ohne,  oder  nur  mit  zwei  undeutlichen 
Zähnen;  Band  linienförmig,  längs  des  Schloss-Randes.  Muskel-Eindrücke 
sehr  entfernt  von  einander:  der  vordere  sehr  klein,  fast  unter  dem 
Buckel,  der  hintere  gross ^  rund;  Mantel-Eindruck  schmal,  schwach. 
Modiola  ist  mithin  nur  dadurch  von  Mytilus  (ThI.  III,  S.  65)  ver- 
schieden, dass  der  Buckel  etwas  entfernt  vom  vorderen  Ende  liegt 
und  dieses  hiedurch  mehr  abgerundet  erscheint.  Da  überdem  das 
Thler  in  seiner  Organisation  nicht  verschieden  und  einige  Zwischen- 
formen  vorhanden  sind,  so  ist  die  Wiedervereinigung  beider  Sippen 
vollkommen  gerechtfertigt,  und  wir  halten  sie  nur  getrennt  als  will- 
kommene Unterabtheilung  für  die  zahlreichen,  einander  meistens  so 
äimlichen  Arten. 

Arten:  lebend  über  50,  mittelst  eines  Byssus  an  Klippen 
nächst  dem  Meeres-Spiegel  befestiget  in  allen  Meeren ;  auch  kommen 
gegen  140  fossil  durch  alle  Formationen  vor.  Sic  sind  aber  bei 
der  IndifTerenz  ihrer  Form  und  Skulptur  grossentheils  schwer  von 
einander  zu  unterscheiden. 
*  Mit  nicht  strahliger  Schaale. 

1.  Modiola  Sowerbyana.  Tf.  XV,  Fg.  13  (n.  Sow.). 

Modiola  plicata  Sow.  III^  869  pl.  246,  f.  1;  —  Dbfr.  i.  DieL  XXXI, 


234 

517;  -  GoiTB.  SIO5   243;  —  PaiLL.   Y.  1»  156;  —  Bbchb  iA  PJUfot. 

Mag,  Vlli  346 ;  —  Lon«D.  ia  G^oL  TrwM.  4,  ///,  273 ;  —  Zar.  Württ 

79,  t.  59,  f.  7;  —  TuDiiM.  Porr.  13,  15;  —  Tbirr.  5;  —  LonsD.  i.  Jb. 

1888^  360;  —  ?RoEM.  ool.  IT,  34;  —  Leth.  a,  355,  {fum  Lk.). 
Mytilus  plicatus  Gf.  Petrf.  II,  175,  t.  130,  f.  12. 
Mytilus  Sowerbyanus  d'O.  1860^  Prodr.  f,  282,  312  (wegea  Mylilot 

plicatus  Gmbl.,  Modiola  pl.  Lk.  1789  umgetault). 

Schaale  fast  wie  bei  Solen  queer  Terlängeit,  schmal,  lang 
und  ziemlich  zusammengedrückt,  etwas  gekrümmt,  der  Theil  der  Zu« 
wachsstreifung,  welcher  dem  Hinterrande  parallel  und  fast  rechtwin- 
(elig  zur  übrigen  Streifung  geht,  stärker,  in  feine  Lamellen  erhoben. 
Die  Länge  etwa  3y2  mal  so  gross  als  die  Breite. 

Wird  in  verschiedenen  Gliedern  der  drei  oberen  Gruppen  auf- 
gezählt. In  England  (im  Bradford-Thon  zu  FelmaTsJkam  in  Bed- 
fordshire  Sow.;  im  Unteroolith  zu  Olaizedale,  Cotdmoor  und 
Bluewick  in  YorkshirSy  Phil.  ;  in  dem  von  Olaucestershire,  wie  zu 
Dwidry  und  Radslock  in  Sommer seet\  im  Cornbrash  von  Mitlel- 
und  SM-England) )  —  in  Frankreich  (im  Bajocien  zu  Boj/eux 
und  Mouliera  im  Calvados,  zu  Salina  im  Jura;  —  zu  Draguignan 
im  Var-DpU,  zu  Oenivaux  im  Mosel-,  zu  Asnieres  im  Sarihe' 
Dpt.,  D*0. ;  zu  Calmoutiers  an  der  ohem  Saone,  Thirr.  ;  im  ^Ba- 
thonien"  zu  MarguisCy  zu  Nanfua  im  iiiii-Dpt. ,  zu  Grosse  im 
Var-'j  zu  Iaic  im  J  Calvados-Üpt  D'O. ;  angeblich  auch  noch  im 
Kimmeridge-Thon  zu  Siveux  und  im  Portlandstein  zu  Fresne- 
St.'MameSf  Haute-Saoney  Thirr.);  —  in  der  Schweitz  (im  Ko- 
rallen-, Astarten-Kalk,  Kimmeridge-Thon  und  Porüandstein  des  !Por- 
rentniy  Thiirm.  ,  welche  letzten  Angaben  wiederholter  Prüfung  be- 
dürfen); —  in  Württemberg  (in  Risenoolith  von  Wisgoldingen 
und  Altenstadt,  und  dann  am  !  Stuifenberg  und  Brauneberg  bei 
Wasseralßngen) ;  —  in  Bayern  (im  weissen  Jurakalk  von  Chrdfen- 
berg)\  —  in  Westphalen'i  (im  Portlandkalk  von  Uppen,  RoE.), 

2.  Modiola  gibbosa  (a,  356).     Tf.  XIX,  Fg.  15  ab  (Kern). 

Modiola  gibbosa  Sow.  m«.  III,  19,  pl.  211,  f.  2;  —  Woodw.  «jfii.  16; 

*  RoMG.  i.  Jb.  184$,  298. 
Mytulites  niodiolatos  Schltb.  Petrfk.  I,  300  (fars). 
Modiolites  papuanus  Krug.  Urw.  11,  440. 
Modiola  Hillana  Ziet.  Wurtt.  79,  t  59,  f.  4;  /ii(«  Qo.  Württ.  312,  313, 

556  (non  Sow.). 
Mytilus   gibbosus   ?Marc.  Salins  78;  —    d'O.  Prodr,  /,    340    (man 

Gf.;  Posch]. 


as5 

Sditala  veriängert  nierenförmig ,  so  dick  als  breit  (Länge  zu 
Dicke  und  Breite  =  2  :  1  :  1),  mit  schwacher  Zawachsstreifiing, 
welche  mitten  am  hinteren  Ende  der  Klappen  bogenförmig  umbiegt; 
Buckeln  nicht  vorstehend;  von  ihnen  zieht  eine  gebogene  Vertiefung 
nach  der  nierenf&rmig  eingebogenen  Stelle  in  der  Mitte  des  vorder* 
untern  Randes  herab,  wodurch  ein  vordrer  Lappen  der  Schaale  vom 
hintern  geschieden'  wird  (Fg.  a);  der  ganze  Rand  ist  stumpf.  Sie 
wird  zuweilen  noch  dicker,  als  die  Fg.  b  angibt.  Da  die  Abbildung 
einen  Kern  darstellt,  so  ist  der  vordere  Lappen  etwas  deutlicher  von 
den  Buckeln  geschieden,  als  gewöhnlich.  Die  grosse  Dicke  charak- 
terisirt  diese  der  IL  bipartita  Sow.  und  der  folgenden  sehr  ähn- 
liche und  vielleicht  nicht  selbstständige  Art  hauptsächlich,  welche  ich 
in  DB  1.4  Bbchs's  Verzeichniss  nicht  wiederfinde.    Wird  bis  V  lang. 

Vorkommen  in  England  (in  Walkerde  zu  Ancliff  und  Brad" 
fard  in  WUUhire  und  am  Cknerton-hill  bei  Bath,  Sow.);  — *> 
in  Frankreich  (im  Callovien  zu  NaiUua,  Ain,  zu  Pizieux,  Beau- 
mont^  Chauffour^  Ste.  Scolosse  mar  Sarthe  etc.  d'O.  ;  —  ?im 
Calcaire  laedonien  von  Salbu  im  Jura,  Marc);  —  in  Würtlem- 
berg  (im  Unteroollth  M.  Hillana  Z.  am  Shiifenberg  und  bei  Wasier" 
alftngen;  klein  als  M.  grcgaria  Zi£T.  in  den  Sandsteinen' ;  —  in  der 
Schweitz  im  braunen  Jura  8  =  Unteroolith  (in  ,,Rogen8tein  über 
Gryphitenkalk'^  zu  I  Burg  bei  Lostorp  im  Kanton  Solothum,. 

3.  Modiola  scalprum  (a,  357). 

Modiola  cuneata  Sow.  vm,  lll,  87,  pl.  248,  f.  2  (non  Uly  19,  pl. 
211,  f.  1). 

Modiola  scalpram  Sow.  me.  III,  186,  193;  —  Defr.  i.  Diel.  naL 
XXXIy  51«;  —  Phill.  Y.  I,  133,  159,  pl.  14,  f.  2;  —  Woodw.  Syn. 
16;  —  Begub  1.  G90I,  Trans,  b,  II,  38;  i.  Philoi.  Mag,  VII ,  340;  — 
Thirr.  5;  —  Maptdlsl.  Alb.  35;  —  Gf.  Petrf.  11,  174,  t.  130,  f.  9;  — 
WiLLMt.  i  Jb.  1886,  739,  i838,  240;  ~  Hurtbr  das.  698;  —  Romü. 
das.  1847y  783,  784  (non  Tuirria). 

?Mod]ola  eloDgata  Koch  et  Dunk.  OoI.  22,  t.  7,  f.  12. 

Mjlilus  scalprum  d'O.  Prodr,  1,  236. 

Schaale  verlängert  ,*  nur  wenig  nierenförhiig  gebogen ,  doch  nicht 
zweilappig,  massig  konvex,  mit  scharfen  Rändern  und  geradem  nach 
hinten  etwas  vorstehendem  Schloss-Rande ,  welcher  über  %  der  Ge« 
sammtlänge  ausmacht ;  dann  mit  einer  von  den  Buckeln  nach  der  vorder- 
untern  Ecke  hinabziehenden  fast  geraden  oder  nur  wenig  aufwärts 
gewölbten  Kante,  vor  welcher  die  Schaale  etwas  flach,  aber  nicht 
rinnenförmig  vertieft,  und  nur  gegen  den  untern  Rand  hin,  wo  sich 


SM 

diesem  die  Kante  nShert,  stumpf  ist  (Dicke  ca  Breite  la  Länge 
=  3  :  5  :  11).  Die  Zawachsstreifang  ist  deutlich,  geht  Tom 
Schloss-Rande  an  schief  noch  weit  nach  hinten,  und  biegt  dann 
xiemlich  kurz  um,  um  mit  dem  fast  geraden  unter-vordem  Rande 
parallel  wieder  nach  Vorn  zu  gehen.  Die  Yon  Sowsrbt  beschrie- 
bene  Form  und  die  anscheinend  nicht  sehr  terschiedene  Modiohi 
elongata  KD.  ist  etwas  grösser  und  die  von  Phillips  schmaler  und 
viel  mehr  Sichel-f5rmig  eingebogen,  als  die  bei  Goldfüss.  Die 
Franxösüche  Form  scheint  mehr  mit  der  bei  Philups  übereinza- 
stimmen.  Findet  sich  in  England  (im  blauen  Lias-Mergel  von  iftir- 
ton,  Cropredy  und  Banhvry  in  Oxfordihbre  und  zu  Baih,  Sow.; 
im  Lias-Marlstone  Ton  E$ion  Nah  und  Robin-HoodM-Bay  in  York- 
thire,  Phill.  ;  bei  Lyme  in  Dondihire) ;  —  in  Frankreich  (im 
Liasien  zu  CroiiUleM  im  CalvadOM,  zu  Metz  im  Motel-,  zu 
Nancy  im  Meurf Ae-Dept ,  zu  PauUly  im  Cöte^^Or-,  zu  CAo- 
vagnac  im  Derdogne-'üepi.,  d'O.:  im  Liaskalke  von  Fallan,  ?im  Port- 
landkalke von  Fresne^SL-Mamii ,  und  im  ?Kimmeridge-Thon  von 
!8iveux  an  der  obem  Saane,  Thirr.*;  —  in  der  Schweif» 
(?im  Kimmeridge-Thon  des  Parrentruy,  Thurm.);  —  in  Wttrtiem- 
berg  (im  Unterlias-Sandstein  von  Göppingen);  -»  in  den  öiteT" 
reichischen  Alpen  (Lias  von  Cfreaten  und  Ch'oss-'Ramming) ;  -» 
in  Norddeutschland  (M.  elongata  im  Posidonomyenschiefer  des 
Silbergrundes  von  Falkenhagen  bei  Pyrmont;  im  Oollth  von 
Osterkappeln). 

Mytibts  Lamk«,  Bliess-Maschel. 

(Vgl.  Th.  III,  S.  65.) 
1.  Myttlus  snblaevis.  Tf.  XIX,  Fg.  li  (Kern). 

Mytilus  snblaevis  Sow.  m«.  F,  56,  t.439,  t.  3;  —  Gf.  Petrf.  II,  170, 
t.  129,  f.  3. 

Mytilas  jarensis  Mbioan  i.  Mus,  Basil.'^  —  ?Thurm.  Porr.  il990y 
nom,)  13,  21 ;  —  Thirr.  6;  —  ?Roeii.  Ool.  I,  89,  t,  4,  f.  10,  II,  57;  — 
Leih,  a,  359;  -  Marc.  Sal.  lU;  —  d'O.  Prodr.  Ily  53*. 

Die  Schaale  ist  ziemlich  gewölbt,  ihre  Oberfläche  mit  feiner, 
zierlicher  Zuwachsstreifung  versehen,  der  vorder-untere  Rand  von 
oben  nach  unten  etwas  konkav  gebogen ;  in  die  Queere  aber  ist  die 


**  Was  THOBMAiiif  unter  gldcfaem  Namen  im  Kimmeridge  -  Tbone 
des  Porrentmg  zitirt,  gehört  nach  Robmbb  zu  M.  snbaeqaiplicata  v. 
Stromb. 


2S7 

TOidAr-iiiDtere  Flache  forne  flach  and  weiter  hinten  stumpf  dach- 
föimig  gewölbt    Die  übrige  (kstalt  gibt  die  Abbildung  an ,  /lur  data 
bei  wohl  erhaltener  Schaale  das  Torder-obre  Ende   weniger  stumpf 
ist.  —  Mit  dieser  Art  scheinen  junge  Exemplare  des  Mytilus  (Pinna)  , 
anq^os  Sow. 'Ähnlichkeit  au  haben. 

Vorkommen  für  den  obem  Theil  der  Jura-Formation  bezeich- 
nend. In  der  Sehweitz  (Baiel;  im  ?  Korallenkalk  und  sehr  häufig 
and  be^ichnend  in  Kimmeridge-Thon  des  Porrenhruy  an  le  Banni; 
—  in  Frankreieh  (eben  so  su  ChätelaUlon,  d*0.;  im  Sequanien 
itt  AaliiM,"  Marc.  ;  an  der  obem  Saone);  —  dieselbe  oder  we- 
nigstenf  eint  sehr  Ihnlicbe  Art  tn  NarddeutMcMand  im  Portland- 
kalk an  der  Arenburg  bei  Rinteln;  au  Walienberg  bei  Escher" 
hamen ;  xu  Fritzoto  bei  Cammin  in  Pommem. 

Myoeoneha  Sow. 

Schaale  schief  länglich,  zusammengedrückt,  glelchklappig,  sehr 
ungleichseitig,  dick,  fast  geschlossen.  Band  äusserlich  längs  des 
Schloss-Randes.  Schloss  mit  einem  schiefen  verlängerten  grossen 
Z^ne  in  der  rechten  Klappe,  welchem  eine  Grube  gegenübersteht. 
Buckeln  dem  Tordem  Ende  genähert.  Mantel -Eindruck  einfach. 
Muskel-Eindrücke  zwei,  ungleich,  der  hintere  gross,  der  vordere 
ebenfalls  ansehnlich,  durch  eine  erhabene  Leiste  in  2  geschieden, 
wovon  der  obere  Theil  im  Buckel  selbst  liegt.  Unterscheidet  sich 
von  Mytilus  durch  die  dicke  und,  wie  es  scheint,  blätterige  Schaale, 
den  grossen  Schloss-Zahn ,  den  vordem  Muskel-Eindruck  u.  s.  w. 

Arten:  16,  alle  fossil,  meistens  in  den  Oolithen  (n),  nur 
2^3  in  der  Kreide. 

MyoGoncha  crassa  (a,  359).     Tf.  XX,  Fg.  15ab  (n.  Sow.) 

Myoeoneha  craasa  Sow.  V,  103,  pl.  467;  *-  d'O.  Prodr.  I,  282. 
?MjtiIaa  aalcatus  Gf.  i.  Petrf.  11,  170,  t.  129,  f.  4. 

Ziemlich  gross,  ei-keolenformig ,  am  Buckel  fast  spitz,  am 
Torder-untem  Rande  ziemlich  gerade,  an  der  unter-hintem  Ecke 
gerundet*,'  Oberfläche  einfach  nur  mit  rauher  Zuwachs-Streifung, 
D'O.  —  Der  von  Goldfuss  abgebildete  Mytilus  sulcatus  aus  Lolh^ 
fingen^  welcher,  von  d'Orbignt  dazu  zitirt,  zweifelsohne  identisch 
ist  mit  der  Französischen  Art,  ist  länglicher,  weniger  eiförmig, 
an  der  unter-hintem  Ecke  etwas  mehr  vorspringend  und  hat  längs 
dem  obem  Rande  jederseits  zwei  scharfe,  durch  eine  Furche  ge^ 
trennte  Rippen,  die  man  an  Sowjcrby*s  Abbildung  nicht  bemerkt. 


.  I 


138 

Im  antern  Oolith  Ton  Dtmdry  In  England;  im  „Bajoden*  Ton 
Bayeux,  Moutien,  St.  MtHxeni,  Niart,  FotUenapf  Nancf  in 
Frankreich. 

(II,3bß.)  Pelecypoda  Diinya  Homomya  IntegripaUiata. 
Dieeras  Laue.,  Zweihorn-MnaclieL 

Schaale  dick,  unregeimässig ,  ungleichklappig ,  ungleichseitig, 
festgewachsen,  mit  sehr  grossen,  auseinanderstehen^en,  kegeiförmigen 
und  fast  regelmässig  spiral  eingerollten  Buckeln.  Schloss  zusammen- 
gesetzt, mit  grosser  Schloss-Platte ;  darauf  der  Ohr-förmige  Muskel- 
Eindruck  in  die  Buckeln  hinein  verlängert.  Band  unbekannt.  Un- 
terscheidet sich  von  dem  lebenden  Genus  Chama  nur  durch  be- 
ziehungsweise stärkere  Entwickelung  des  Schlosses  und  seiner  Zähne, 
und  äusserlich  etwa  durch  die  glatte  Oberfläche,  daher  schon  Gold« 
FCS8  beide  Sippen  wieder  vereinigte. 

Arten:  7,  alle  fossil,  4—^  in  den  Oqlithen,  1  im  Neoco- 
nüen  und  1  im  Nummuliten-Gebirge. 

1.  Diceras  arietina  (a,  699).  Tf.  XX,  Fg.  lab. 

Saussurb  Yoyages  dant  les  Alpei^  1779,  /,  190,  pl.  2,  f.  i— 4. 

pAVAifiiB  Concfa.  t.  80y  f.  S. 

Anomies  Hupsch  Natargescb.  Niedcrdentschl.  33,  t  4,  f .  26,27. 

Cbama  bicornis  Erdg.  i.  Eneyel.  meih,,  Vers,  F/,  392. 

Diceras  arietina  Lk.  i,  Ann,  Mut.  VI,  300,  t  55,  f.  2;  Bist,  VI,  91  u. 
*,  Vi,  577;  —  Dbfr.  i.  Diet.  XIU,  177;  Atlas  pl.  99,  f.  4;  —  Blv.  i. 
Diel,  XXXIl ,  327  und  Malaeol.  pl.  70 ,  f.  4 ;  —  Deshat.  f.  EneyeU 
meih.  1880,  Art.  Dicerate,  86—88;  —  Sow.  Gen.  sheUi  f.  1;  — 
Thurm.  Porr.  17;  —  Buch  Jura  84  (?d'Arch.  i.  Jb.  1838,  207);  — 
Itikr  das.  184S,  108;  —  Marc.  Sai.  107;  —  d'O.  Prodr.  II,  23. 

Chama  (Diceras)  arietina  Gf.  Petrflc.  H,  206,  t.  139,  f.  2. 

ß.  Chama   speciosa  M&nst.   Beitr.    1,  107;    —    Gf.  Petrf.  11,   205, 
f.  139,  f.  1. 

Diceras  speciosa  Br.  Nomeneh  421.  «       \ 

y.   Diceras  Lucii  Dfr.  18Z9 ,  Diei.  XIII,  177;    —    FAVRBf/U«  d'O. 
Dieer.  13,  t.  1,  f.  3,  t.  3,  f.  1—3,  t.  4,  5,  f.  1.  l     1.  c. 

Diceras  minor  Dsh.  Concb.  (1888),  t.  28,  f.  7—8.  / 

Isocardia  dicerata  d'O.  pere        |    •    ff       (  ^^^)  ^  ''  ^'  ^^^  )  ^ 

Isocardia  orthoeera  d'O.  pere      |  ^'    ^.  '    |  103,  t  2,  f.  1—3  |  o'O. 

Isocardia  brevis  d'O.  pere  )  M  104,  t  2,  f.  4—6  )  1.  c. 

Wird,  unter  den  Buckeln  gemessen,  bis  4'^  breit.  Unterscheidet 
sich  Ton  D.  sinistra  durch  die  Richtung  ihrer  Buckeln  von  D.  Lons- 
dalei,  welche  indessen  eine  CaproCina  seyn  soll,  durch  weniger  frd 


230 

hiniiustebeiide,  mehr  anliegende  Buckeln  und  den  Mangel  einer  oder 
xweier  horif  ontaler  Rinnen  auf  jeder  Klappe*  Wenn  man  indecsen 
mit  D*0.  auch  die  vor.  ß  u.  ff.  alle  damit  vereinigt,  so  wird  die 
Charakteristik  schwierig. 

Vorkommen  Im  Korallen-  oder  tPortlandkalk,  gewöhnlich  mit 
Nerfaieen  mid  der  Pinnogena.  So  in  der  Sckweitz  (in  Corallien 
am  Moni  Salive  bei  Genf;  im  Nerineen-Kalke  tu,  Monnat  fm 
Porrenirujß);  —  in  tirankreich  (im  Corallien  des  Forts  VEcluse 
unfern  Genf  mit  Nerineen,  i>*0. ;  im  Corallien  von  Salins,  Marc.  ; 
und  wenn  man  alle  Varietäten  beirechnet,  in  gleicher  Formation  zu 
Wagnon;  SmUce  in  den  Ardennen,  zu  ChäteUCensoir  und  Ton- 
fierre  im  Yotme-Dept.,  zu  Poinie-du-Ch^,  Angulins,  bei  la  Ro- 
chelle  in  Charenie^infir. ,  zu  Montpellier,  zu  8L  Mihiel  in  Loth- 
ringen, und  zu  !8ampigny  mit  einem  etwas  kleineren  Schlosszahne, 
wesÄalb  Dkshatks  diese  als  eine  besondere  Art  ansieht);  —  in 
DeuiMchland  (im  Portlandstone  [oder  Coralrag  nach  Münst.]  bei 
Neuburg j  Regensburg y  Ingolstadt  u.  a.,  Buch\  Ob  hiezu  auch 
die  kleinen  Kerne  in  den  Chailles  des  obern  Oxford-Thones  zu 
Ferrüre-le^Secy  (Thirr.)  und  zu  Rupt  gehören  ?  o*Archiac 
führt  die  Art  auch  mit  Dufränoy  in  Kreide  zu  PMgueux  im 
Dordo^e-Dept.  an,  was  auf  Verwechselung  beruhen  mag. 

2.  Diceras  sinistra  Desh.  1.  Diction,  class.  d'hist.  nat. 
Atlas,  nro.  8,  fig.  1 ;  i.  Encycl,  iSBO,  Art.  Diceras,  p.  88 
(o,  360)  et  Conch.  J,  pl.  M,  f.  1  — 3;  —  Favr.  Dicer. 
18,  23;  —  vgl.  Lk.  HisL  VI,  i,  91,  note. 

Ist,  mit  D.  arietina  verglichen,  kleiner;  die  Buckeln  nicht  über 
die  Rinder  hinaufragend;  die  Klappen  durch  einen  scharfen  Kiel 
zweitheilig,  zumal  die  kleinere.  Bringt  man  sie  mit  D.  arietina  in 
gleiche  Lage,  nämlich  die  grössere  Klappe  auf  die  nämliche  Seite, 
so  winden  sich  ihre  Buckeln  von  rechts  nach  links  (jene  Ton  links 
nach  rechts)  und  die  Muschel  ist  mit  der  linken  oder  grossen 
Klappe  angewachsen  (jene  mit  der  kleinen).  Die  linke  Klappe  hat 
(statt  1)  2  SchlosszäAno ,  einen  sehr  grossen ,  vom  durch  eine  kleine 
Grube  abgeschnitten  und  der  Richtung  des  Schildchens  folgend ;  der 
kleinere  liegt  dahinter  und  hat  eine  konische  Grube  hinter  sich; 
die  rechte  Klappe  hat  unter  dem  Schildchen  eine  Grube,  an  deren 
Ebde  ein  einzelner  kleiner  zitzenförmiger  Zahn  steht;  dahinter  eine 
kleine  Girube,  von  der  vorderen  durch  eine  schwache  Erhöhung  ge< 


240 

trennt,  und  beide  bestimmt  lur  Aafhabme  der  3  ZShne  der  andern 
Klappe;  hinter  ibnen  unter  dem  Male  ist  ein  grosser  dreiseitig  py- 
ramidaler Zahn,  der  in  die  Grobe  der  ersten  Klappe  passU  Bit  3'' 
lang  und  2"  breit.  Indessen  verbindet  d'Orbiont  auch  diese  Art 
mit  der  Torigen.  In  den  Oolithen  zu  Cherri  and  la-Ferte- 
Bertiard  im  Sarthe-  und  im  Ome-Dept.,  und  fielleicht  im  Cal" 
Mkfos,  mit  Pinnogena. 

Lyrtodon^y  Lejerzahn-MnsclieL 

(Trigonia*  Lamk.,  Lyridon  Sow.) 

I 

(Familie  Myophorina«)  Der  Clhrakter  dieses  Geschlechts  ist 
zuerst  von  Hermann  nachgewiesen ,  bei  Myophoria  (Tb.  III,  S«  66) 
schon  angegeben  worden  und  nunmehr  (auf  Tf.  XX,  Fg.  5  b}  mit 
dem  Habitus  seiner  Arten  (in  Fg.  2 — 5)  bildlich  dargestellt  Es 
unterscheidet  sich  hauptsächlich  durch  die  rückwärts  eingebogenen 
Buckeln,  durch  die  konzentrisch  oder  schieftogenformig  verlau- 
fenden, und  wenn  radial  doch  jedenfalls  knotigen  Skulpturen  der 
Seitenflächen,  welche  nie  radial  und  glatt  zugleich  sind  oder 
ganz  fehlen  wie  bei  Myophoria;  auch  hat  die  Hinterfläche  ge- 
wöhnlich andere  Skulpturen  als  die  Seitenflächen.  Fg.  5  b  stellt 
eine  rechte  Klappe  mit  zwei  grossen  auf  beiden  Seiten  vertikal 
gestreiften  einfachen  Schloss-Zähnen  dar;  die  in  der  linken  sind 
doppelt,  so  dass  ein  Paar  derselben  je  einen  von  diesen  zwischen 
sich  nimmt  und  dann  auch  nur  auf  der  innern,  mit  diesem  in  6e« 
rührung  kommenden  Seite  ähnlich  gestreift  ist.  Dann  gewahrt  man 
die  zwei  tiefen  durch  den  einfachen  Mantel-Eindruck  verbundenen 
Muskel-Eindrücke,  über  welchen  jedoch  oft  noch  ein  kleinerersteht, 
die  man  auch  am  Kern  oft  erkennt;  der  vordere  Muskel-Eindruck 
wird  auf  seiner  innern  Seite  durch  eine  vom  Zahne  herkommende 
Leiste  begrenzt  und  Löflel-artig  gestaltet,  durch  welche  auf  den 
Kernen  ein  ähnlicher  Spalt  wie  bei  Myophoria  entsteht.  Das  Schloss-  • 
Band  hinter  dem  Buckel  sieht  man  an  Fg.  3  noch  erhalten. 

Arten:   gegen  100,  mit  Ausnahme  zweier  im  ÜMtbidUchen 


^  Den  Namen  Trigonia  (Brugu.  1791,  Labik.  1802}  trägt  bereits  eis 
AuBLBT'scbes  Pflansen-Genas  seit  1773  >  wesshalb  SowsRBr  (am.  F,  40) 
den  fehlerhaft  gebildeten  Namen  Lyridon  vorgeschlagen^  den  wir  1836 
durch  Lyriodon  {Xvpiov  -f-  66ovf  =  lyrala  -)~  dens)  ersetzten,  woraus 
GoLDFUss  spater  Lyrodon  emendiren  wollte.  Vergl.  auth  Tf.  XXXIf, 
Fg.  13—16. 


241 

Hean  lebenden,  alle  foMil;  einige  kleine  angeblich  schon  in  der 
I.,  die  xahlreichen  andern  aber  in  der  3.  und  4.  Periode.  AoASSiz 
\M  deren  Mehrxahl  in  einer  Monographie  1840  bearbeitet. 

[.  Lyriodon  costatas*  (a,  364).  TL  XX,  Fg.  4. 

I.  Im  AllsemciDen  aod  vmr.  trimn$uUui*. 

CarTirostra  oon  rugoaa  etc.  Ldio.  LUKofkü,  Brii.  h,  ITSO^  30^ 
t.  0,  or.  714. 

KnoRA  Verstein.  II,  t  Bia,  3,  5  (juDg),  III,  t.  Va,  f.  3,  t.  Vc,  f.  3,  4. 

Veno«  «I  Dooax  suleata  HsRaiAinf  i.  Naturforacher  iTSi^  XV, 
1S7,  t.  4,  f.  9»  10,  3,  4  (ofTltflUi/). 

?VeDalitea  virginalis  Schlth.  i.  Min.  Taacheqb.  1818,  VII,  72. 

Donacites  anlcatos  Scblth«  t^.  30. 

Trigonia  eoatata  Park,  i//,  pl.  12,  f.  4;  ^  Sow.  nte.  1815,  /, 
105,  pl.  85;  —  Lk.  OiH.  1819 ^  VI,  64,  ear.  «;  —  Eneycl.  meih. 
««f.  pl.  238,  f.  i;  §^ie.  p.  15o;  —  Dsm.  i.  Diei.  uml.  LVj  295; 
^  ConiB.  179,  211,  242;  -  Bbohb  i.  PkiloM.  Maff.  Vll,  344;  — 
YoLTz  59,  00;  B^lemm,  39;  —  Passt  Seine  337;  —  Loiiao.  i.  Öeoi. 
Trmmi.  188Zy  I,  lil^  272,  275;  -  Dbsh.  i.  Eneyel,  mäth.,  texte, 
1880,  U,  1048;  —  Winc.  i.  Jb.  1888,  76;  -  Monst.  ib.  1884, 
135;  Bayr.  43;  -  Zibt.  Wurtt.  78,  t.  58,  f.  5;  —  Mndlsl.  Alb.  21, 
S4,  25;  —  GrRBBifoucH  1.  PMIoi,  Mag.  1886,  VII,  150;  —  Phill. 
Y.  1,  128,  150;  —  TuiRR.  6,  13;    -    Bobl.  i.  Afifi.  mal,  XVII,  60; 

—  RoBM.  Ool.  I,  97  [non  Pusch];  -  Ag.  Trigon.  (1840)  35,  t.  3, 
f.  12—14;  -  Qu.  Wurtt.  341,  538,  556;  -  Klod.  i.  Jb.  1889,  358; 

—  Ds£0CB.  daa.  1888,  233;  —  Lill.  das.  235;  —  Fromh.  das.  1888, 
22;  —  PMbtbn  das.  89;  —  Grant  das.  1841,  803;  —  Fisch.  da4. 
184Z,  495 ;  —  WiLLMs.  i.  Br.  Collect.  72 ;  —  Grbssly  i.  Jb.  1846, 
159;  —  F.  RoBK.  i.  Jb.  1846,  183;  —   Bbnmigs.  i.  Jb.  1846,  495; 

—  Aobrb.  i.  Jb.  1847,  88;  —  F.  Roem.  das.  1848,  790;  —  Fitt. 
232,  357;  —  Marc  Sal.  78;  —  d'O.  Prodr.  I,  278. 

Dooacites  costalus  Schlth.  Petrfk.  I,  193. 

Trigonia  Zwinger!  Mbr.  im  litL  (färe,  fi§.  KnoRR.  |»rtffi4i). 

Trigonia  p alias  Sow.  me,  pl.  5o8  (}ong>;  —  Dfr.  i.  Diei,  sc,  nmi, 

LY,  298.  * 

LyriodoD  costat^  Br.  1888  Leih,  o,  364. 


*  Ich  bin  bei  diesen  drei  Lyriodon-Arten  von  der  sonst  strenge  be- 
»bachteten  Regel  die  Priorität  der  Benennung  zu  erhalten  abgegangen  und 
labe  die  Art-Namen  costatum,  clavellataoa  and  navis  nicht  durch 
laleatani,  tnberculatum  und  nodosuni  ersetzt,  weil  ich  es  für 
mie  Unflaöglichkeit  hatte,  diese  so  verbreiteten  Benennungen  wieder  zu 
rerdringen;  obscbon  die  guten  Beschreibungen  und  Abbildungen  Hbr- 
uiffi'a  gerade^  hier  eine  vorzügliche  Beräcksichtigung  früherer  Namen 
'erdient  hfttten, 

BroRB,  Lcthaca  geognottica.    3.  Aufl.    IV.  16 


Lyrodon   i^ostatam  Gf.  Petrf.  I|>  101,  1 137,  f.3abce  \ßim  4; 

^ovrr.  iMtf.  3.]. 
Trigonia  lineolata  An.  Trig.  37,  t.  1,  f.  1^5  (von  o'O.  seibat  aa 

L.  coatatus  bezogen,  in  Form  schon  der  Tr*  elongaja  nahe  atehend). 
^.  ^ar,  iraniverMm  eoHii  sigmaiMs  (fi$.  nosira  ei  Aq.),  ^ 

Hbrm.  I.  c  t.  4,  f.  13,  14.  a 

^,  vmr.  eUmgmlm  emrina  MUguiHore  memHorey  eoMlU  MiwkfIMtm  mreMmtii 

oMptioriku, 
Knorr  Verstein.  II,  f.  Bia,  f.  7. 

Bucardit  H&bsoh  Niederdenischl.  I,  16,  t  2,  f.  11,  12. 
Venas  an  Donas  da  bia  Hbrm.  I.  ^c  129,  t.  4,  f.  11,  12. 
Trigonia  costata  vor,  I.  Lamk.  I.  o. 
Eneyel,  mälh,  eoq,  pl.  238,  f.  2. 
Trigonia   elongata   Sow.  mc.'F,  39,  pl.  431,  f.  3  (im  1,  2);  i. 

Geoi.  Trtma.  I,  F,  328,  t.  21,  f.  16;  —   Bbchb  i.  PAüoa.  Jfa^.  Ff/, 

344;  -*  Volts  6l ;  —  Lonsd.  i.  Oeei.  Trans.  ^,  iil,  276. 
?Trigonia  cardissa  Ao.  Trig.  40,  t.  11,  f.  4—7  Ißde  o'O.]. 
Trigonia  pullos  Sow.  i.  Geoi.  Trane.  *,  F,  328,  f.  2i,  t  17. 

Typus  der  6.  Familie  „Gostatae*^,  welche  sich  durch  eine  drei- 
eckige Form,  starke  zum  Unterrande  parallele  Seitenleisten,  eine 
höckerige  vom  Scheitel  zur  hinter-untem  Ecke  ziehende  Diagonal- 
Kante  und  eine  durch  Qaeer-  und  Lings-Streifang  gegitterte  Schlon- 
Fläche  über  und  hinter  derselben  mit  noch  2 — 4  stärkeren  Längs- 
Rippen  darauf  auszeichnen.  Alle  diese  Formen  wurden  früher  unter 
Tr.  costata  Lk.  vereinigt,  bis 'Roemer,  Aqassiz  und  d'Orbiqnt  sie 
in  mehr  als  2  Dutzend  Spezies  zu  zerlegen  suchten  •  wodurch  die 
zahlreichste  Familie  der  Ljriodon  -  Arten  gebildet  worden  ist  In- 
dessen ist  offenbar  mitunter  des  Guten  zu  viel  geschehen.  Der  ächte 
L.  costatus  ist  trapezoidal-dreieckig,  am  vorderen  Rande  stumpf  und 
konvex,  am  oberen  konkav  und  hinten  scharf;  er  hat  bia  gegen  40 
sehr  dicke,  hohe,  glatte  Leisten  parallel  zum  Unterrande,  eine  breite 
sehr  knotige  DiagonaNKante ;  die  Buckeln  vorstehend ,  obwohl  afarlL 
eingekrümmt ;  die  Schloss-Fläche  sehr  breit,  durch  2  gekerbte  Längs- 
kanten sehr  deutlich  in  3  radiale  Felder  gRneilt,  übrigens  durch 
atarke  Längs-  und  Queer-Furchen  gekörnelt;  nur  auf  dem  obersten 
der  Felder  fehlten  mitunter  die  Längsfurchen  und  bleiben  pur  die 
etwas  welligen  Queerfurchen  dilein  übrig;  zuweilen  fehlt  auch  die 
untere  der  2  Längskanten  (alte  Tr.  lineolata).  Die  davon  abgeaoa- 
derten  Arten  sind  grossentheils  noch  nicht  definirt  oder  mituliter 
nur  durch  uperhebliche  und  nicht  sehr  konstante  Merkmale  (kleine 
Verschiedenheiten  in  Stärke,  Nähe,  Zahl  und  Länge  der  lUppen,  in 
den  Dimensioqen   der  Muschel,   in  der  DeiiOicIikeit   d^   %  U|igt- 


949 

kaoieii  ood  dunil  Ter|>uiidep6n  Längsiireifen  der  Hinterseite  u.  i.  w.) 
davon  T^rschiedeo ,  to  dMs  99«(ave  Untenuchungßn  noch  Aber  die 
SettütfUuidiglKMl  Ton  mehren  denelbco  ent^^^den  und  die  Angi)^ 
def  VorkommenB  genauer  profan  mössen«  Indesceo  die  hohe  w4 
die  breite  Varietät  kommen  öfters  mit  einander  Tor.  Der  SowKft* 
BT*9Cbe  Tjpua  dieser  Art  findet  #ich  in  England  im  Voteroolith; 
die  Art  ist  aber  dort  wi#  m  Widern  Landern  allmjdUich  durch  die 
gaioe  Oolithen-Veihe  si(ir(  worden ,  ehe  sie  nach  de»  verschiedenen 
Fonmüimen  in  mehre  Arten  geschieden  wurde.  Da  wir  nicbt  rer- 
n^ogen  die  Zitate  au  sondern,  mfissen  wir  alle  xu  weitrer  Pijifung 
autaihlen  (a  und  ß  im  Unteroolith  su  Dundrp,  zu  Utile  Sudkury, 
in  WiUwhire  und  lu  Osffprd,  7  an  Radipole  bei  Weffmouth, 
Sow.;  —  ausserdem  im  Koffdicn^Oolith  au  Ufaltont  Pickering^  in 
Grossoolith  au  WhUe  Nab  und  in  Uoteroolith  au  Bluewick  in 
Yarkehire,  Pvuu,  lYUiUis.;  —  in  JPorestmarblc,  Bradford-thon, 
Combrash ,  Ofüprd-  und  Kimmeridge-Tbon  und  Unteroolitb  von  Mittel- 
nnd  SQd-£ii|rtenil ,  Govyb.  ;  im  Unteroolitb  von  Limpley,  in  Com- 
brash von  Hilperton  und  in  Goralrag  von  Mthon  hex  B^lh  iß 
Samenet);  —  in  Schottland  {Brora);  —  in  Luxentnirg  (bei 
Differdange  im  Jura) ;  —  in  Frankreich  (nach  o'Orbiqny  die  Tr. 
costata  (a,  ff)  auf  das  „Bajocien"  beschränkt  zu  Bayeux,  ?  Montier  $ 
und  Cwrcy  in  Calvados ,  zu  Asni^es  und  Conlie  iqn  Siarthe" 
DepU,  zu  Niortt  zu  SL  MaixenU  im  Oeuor-iS^erres-Dept.,  —  Tr. 
lineolata  im  Unteroolitb  des  Calvados  a.  a.  0,  und  von  Largue, 
Haut^Bhin;  —  die  7  als  eigene  Art  Im  Callovien  zu  Zaires  und 
Villen  im  Calvados-,  zu  Clucy,  les  Vionnes,  Moni-Orient;  bei 
Salins  Im  Jura;  znMoutseCf  bei  St.-Mihiel  im  ilfeuse-Dept. ;  zu 
Marottfif  bei  Chaumont  im  ISaute-Mame ,  zu  Beaumontf  zu  PI- 
zieuxt  zu  Chaufgur  Im  i$far/Ae-Dept. ;  die  ß  [bei  Goldfuss,  von 
i>*Orbio)iy  selbst  zugelassen]  im  oberen  Lias  von  Oundershofen; 
—  wird  ausserdem  dKirt  im  Calcaire  laedonien  von  Salins  im  Jura, 
Marc;  in  Oxford-Thon,  Forestmarble  und  Unteroolitb  der  Nor- 
mandie,  zu  IBdvre  in  Mergelkalk,  zu  Honfieur;  in  der  Maas- 
und  iirdfemien-Gegend,  Bobl.;  in  ?  Kimmeridge-clay  von  A^ou- 
lime,  Pui|ii|i,;  leu  Tiancourt  und  Nßncy  in  Lothringern  i^  Kw- 
meridge-Thon  von  Seveux,  im  Goralrag  von  Trecourt  nnd  jm 
Unteroolidi  von  Calmoutim's  an  der  oberem  Saone,  Thmb.);  — 
im  Breisgau  (in  Bradford-Thon  von  Vögisheim);  —  in  der  Schweltz 
(im  untern  Oolith  von  IBo^el^  am  Kienberg  in  SolofhuT^^  Ao»; 


244 

In  Rogenitein  des  Oxford-Thones  im  !  Aargau) ;  •—  in  Würtlem' 
berg  (die  Form  a  und  ß  am  Sluifen^  zu  Neuhauien,  Dettingen^ 
Beuren;  die  von  Zixtbn  abgebildete  und  von  Aoassiz  und  d'Or- 
BiGNY  anerkannte  Form  nach  Qusnstedt  im  mittlen  braunen  Jura 
der  d'  und  £-Schichten,  nach  Andern  auch  noch  in  Oiford-Thon  g; 
80  zu  Wi$goldingen);  —  in  F^'o^ken  (im  untern  eisenschüssigen 
Oolith  Ton  Thumau,  Banz  und  Rabensteih),  —  in  Hannover 
{sehv  gross  und  bezeichnend  im  Unteroolith  bei  Alfeld  und  EMchera- 
hausen;  kleiner  bei  der  Porta  Westphalica  und  Riddagehausen 
und  im  Bradford-Thone  bei  Minden;  dann  allerwfirts  im  untern  und 
obern  Coralrag  und  Portlandstone;  im  untersten  Oolith  bei  Hom 
im  Lippe' Mchen) ;  —  zu  Frilzov)  in  Pommern;  —  in  Polen  (In 
Jurakalk  zu  Podgorze);  —  In  Ruuland  (im  Unteroolith  bis  Oi- 
fordien  um  Moikau,  Fisch.,  Ausrb.).  Endlich  im  schwarzen  Jura- 
kalk unter  Granit  zu  Hohmtein  in  Sachsen,  —  Dann  wurde  7  in 
der  Ostindischen  Provinz  CSitch  von  Sbiee  und  Graut  und,  hin« 
sichtlich  der  Art  sehr  unsicher,  am  Feuerberge  von  Afalpu'  in  Süd- 
.America  von  Mrtsn  gesammelt. 

2.  Lyriodon'similis  (o,  366).  Tf.  XX,  Fg.  Sab. 

Lyriodon  simile  Ba.  183$,  Leih,  «r,  366,  t.  30,  f.  6. 
Trigonia   similis   Ao.  1840,  Trig.  36,  t.  2,  f.  18— Sl,  t.  3,  f.  7;   — 
d'O.  Prodr.  /,  254. 

Ist  der  vorigen  ähnlich,  doch  mehr  gleichseitig  dreieckig,  die 
Kante  gerade,  der  vordere  Rand  ist  konkav,  der  obere  konvex  und 
in  konvexer  Biegung  in  den  hinteren  fortsetzend ;  die  Queerrippen 
stark  und  entfernt  stehend. 

Vorkommen :  in  einem  plastischen  Thon  unter  Roggenstein 
zu  Burgheim  bei  Lahr  im  Badenschen ;  —  im  Toarcien  Frank- 
reichs (zu  €hmdershofen,  zu  Thichan,  Aude,  zu  8t*  Amand). 

3.  Lyriodon  claveilatus  (o,  366  pars). 

List.  Concb.  pl.  502,  f.  56.  , 

?Giirviro8tra   ragosa   clavellata  etc.  Lluid  liikophyl  1T60,  k,  36, 

t.  9,  n.  700. 
Kifoan  VersteiD.  Uf,  Sappl.  t.  Va,  f.  6. 
Venus  «I  Donax  tubercalata  Hbrm.  1.  Natforsch.  irM,  XV,  126, 

t  4,  f.  8. 
Trigonia  nodalosa  Limk.  syst.  1809,  117  (HisL  I,  F/,  516);  Passt 

Seine  337.  / 

Donacites  nodosos  Sohlth.  i.  Tasebenb.  1818,  Vif,  72  (ptws). 
Donacites  trigoniqa  Sohlth.  Pctrf.  I,  192  (ptars). 


243 

Als  beMMMlere  Arten  werden  von  Agaisiz  und  D'OABicifrbenrorgehoben: 
a  io  Unteroolitb  (die  mittein  nnd  letzten  Knoten-Reihen  sebief  nach 

hinten  tiebend,  obwohl  bei  Zibtbi«  unrichtigf  dargestellt,  die  2  L8ng;6- 

Kanten  auf  der  Scblossrand-Fliche  schwach).  * 
soM  Verstein.  II,  t.  Bis,  f.  8. 

rir«aia  clavellata  (Parks.)  Zibt.  Wurtt.  78,  t.  58,  f.  3,  Msto);  — 
MavraLSL.  Alp.  34;  ^  Qo.  Wfirtt.  340,  538,  556. 
rig^ania  signata  Ac.  Trig.  18  [?t.  3,  f.  8,  t.  9,  f.  5;  ftars  —  mm  toiäf], 

fl  in  Callovien  d^O.  (die  seitlichen  Knotenreihen  gebogen,  nach  vom 
oder  unten  gerichteti  die  Knötchen  der  Schlossrand-Bippen  regelmässig)« 
rigania  clavellata  Sow.  wuu  Ip  197;  U  87,  f .  1 ,  2  [fUe  d*0.,  wie 
beiVn;  —  Ag.  Trig.  17,  t.  5,  f.  16—18. 
riffonia  major  d'O.  ftodr,  J,  338. 

7  m  Osfordien  d*0.  (die  2  Lings-Rippen  der  Scblossrand-Fliche  aus 

varserrten  Knötchen  gebildet). 
rigonia  clavellata  Parks,  rem.  111^  pl.  12,  f.  3;  —  Sow.  me,  /, 
197,  pl.  87,  f.  1,  2  [von  d'O.  selbst,  auch  wieder  zu  ß  dtirt];   —  i. 
Jb.  1844  p  84;   —  Adbrb.  i.  Jb.  1848,  88;  Marc.  Salins  92;  —  d'O. 
fTödr,  /,  365,  nam  Ao. 

rrodon  clavellatus  Gf.  Ptrf.  II,  200,  t  136^  f.  6a-f  [f.  6  ab  gehört 
aber  nach  Ac  zu  L.  Bronni]. 
rigonia  per  lata  Ag.  Trig.  19,  pl.  3,  f.  0— 11. 
rigonia  maxima  Ag.  Trig.  22,  pl«.  4,  f.  6—9. 
>igonia  notata  Ag.  Trig.  24,  pl.  3,  f.  i— 3. 
jyrodon  intermedium  Fahrk.  t.  Bnii,  WMse,  1844,  796,  U  19,  f.  2. 

6  in  Corallien  d'O. :  vgl.  L.  Bronni. 

-5Trigonia  clavellata  (Parks.)  Bbchb  i.  Oeoi.  Trmis.  k,  I,  78;  — 
CmiTB.  176,  179,  211;  —  Phill.  Y.  I,  128,  140,  144;  —  TowifsBifD 
AM.  r€$0mreh  pl.  9 ;  —  Murch.  i«  Oeot.  Trmtu,  4,  // ,  320 ;  —  Bbohb 
i.  PkU.  Mag.  1880,  Vll,  343;  —  Thorm.  15,  25;  -  Munsr.  43;  — 
Kijön.  Brandb.  205;  i.  Jb.  1884,  530;  1886,  56;  —  Bobl.  i.  Ann.  nat. 
XVn,  68;  —  RoBH.  Ool.  I,  96;  —  Klod.  i.  Jb.  1889,  358;  —  F.  Roem. 
i.  Jb.  1848,  790;  —  Pusch  Pol.  60,  176;  —  ?Fitt.  131,  239,  269,  300, 
101,  357. 

Typus  der  Gruppe  der  Glavellatae,  welche  man  daran  erkennt, 
gs  sie  an  der  halbkreisförmigen  Vorderseite  weniger  als  die  vorigen 
gestutzt  sind;  die  Scblo88kanten*Flache  ohne  Längsstreifen  mit  2 
ngsrippen  über  der  knotigen  Diagonal-Kante ;  die  Seitenflachen  mit 
lOten-Reihen ,  welche  sebief  ab-  und  vor-wirts  ziehen.  Zuwachs- 
reifung sehr  deutlich.  Arten  mit  diesen  Merkmalen  kannte  man 
r  2 — 3,  bis  Agassiz  und  nach  ihm  d'Orbiont  solche  in  mehre 
itiende  zerlegten^  welche  mehr  oder  weniger  je  einer  besondem 
irmation  der  Oolithen-  und  Kreide*Periode  entsprechen  sollen. 

Der   typische  L«    clavellatus   (ß  und  y)  ist   eiförmig  dreieckig. 


24tf 

vorn  aufgeblaseh'  und  gerundet,  hinfen  zusaftim^iigedrQckf,  tatt  tof- 
ragenden,  sehr  eingekrümmten  und  sich  genäherten  Backein;  die 
Höcker  <  Reihe  bald  mittel-  und  bald  gross-höckerig,  m&siig  ge- 
nähert (etwa  14  bei  ausgewachsenen  Exemplaren),  bogenförmig, 
schmäler  als  ihre  Zwischenräume.  Die  mitteln  Bogen  noch  fast  wag- 
recht;  die  Schlosskanteft- Fläche  runzelig,  queerstrelfig ,  breit,  durchs 
äUs  Aöcterchen  gebildete  Radien  dreitheillg,  die  äöckerchen  zaweflen 
uriregelmassig  Verzerrt  (bei  7)/  Die  ZadT  und  Entwickelung  der  Knoten 
in  den  einzelnen  Reihen  ist  sehr  vielen  Wechseln  unterworfen,  zuweilen 
sind  sie  ganz  unregelmässig.  Wir  haben  vorhin  geseheni  auf  welche  Art 
Agassiz  und  d'Orbigny  diese  Varietäten  in  mehre  Arten  in  Obereinstim- 
raong  mit  der  geologischen  VerbrMtimg  vertheilen  möchtön ;  aber  die 
Charaktere,  worauf  sie  sich  stützen,  sind  unbestärfdlg,  tirtd  Ihre  eigenen 
Zitate  de^  Synonyme  mit  einander  im  Widerspruch  unter  sich  und 
mit  dem  angeblichen  Vorkommen  einer  jeden  Art  (vgl.  o,  y  und  ^. 
In  England  (im  Portlandstone,  Kimmeridge-Thon,  Combrash, 
Walkerde  und  Unteroolith  von  Mittel-  und  Süd-Englrnnd;  — 
in  Korallen-Oolith  zu  Molton,  in  Kellowaj  rock  zu  ISoMh  Cme 
und  in  Combrash  zu  ScarboroUgh  tirid  Oristhorpt  in  Yörk$hire 
Phill.  ;  —  die  typische  t^orm  y  in  Oxfdrdthon  zu  Radipole  bei 
Weymouth,  Sow. ;  in  Oxford$hire,  d*0.  ;  dann  auf  Portland  zu 
Chatten  \  zu  GwUon  in  Suffolk,  zu  Little  Sudbury,  in  untrem 
Oolith  zu  Dundry,  Comyb.);  —  in  Schottland  (in  Sandstein  und 
Schiefer  an  der  Stelle  von  Unter-Oolith  in  Inverbrora);  —  in  Frmik- 
reieh  (L.  major  (ß)  im  Callovien  zu  Viliers  im  Calvadoa  und 
Mouhec^  L.  clavellatus  PAftRs«  (7)  Im  Oxfordleti  von  Troutille, 
Neuvtzi,  LiaieuXf  CreUi,  MaraiM,  Chätel-Censoir ,  Näiiiwij 
Ch'onge-de-Voivr^,  Salin$,  d'O.;  dann  rar.  ß^d  in  Oxfordthon 
der  Normandie  zu  Honßeur ,  zu  Boulogiie;  im  Mergelkalk  von 
Mävre  und  Bray;  im  untern  Ozfordlhone  in  der  Maas^  und  Ar* 
cfetttlen-Gägend,  Bobl.;  im  ?Kinltneridgethon  von  An§oulime,  Du- 
FRtH.) ;  —  in  d^r  Schweiiz ;  {rar.  f  im  Terrain  k  chailles  von 
Largne  b^i  Batet,  Chätetu  bei  Nettchdtel  und  OUn$ber§  bei 
ßeiothulm,  d*0.  ;  —  tar.  ß — y  im  obern  Oxfordthon  und  Astartan- 
kalke  des  Coralraga  alt)  Moni  Terrible  im  !  Porrentrup)  \  —  in 
Württemberg  (vor;  a  iirt  oberil  Theile  des  Unter-Oolithes,  braunem 
Jon!  d  ftu.,  zu  WUgvidbigen  «iid  8paichingen  [Zibt.,  wird  von  b*0. 
falschlieh  in   üOifordien**   zitirt]t    daHn  im  Kiümkeddge-Thon  von 


117 

Ulm);  —  in  Franken  (im  untern  Oolith  von  Rabensiein}}  —  in 
Preu9$en  (bei  Foftdlom  in  grünlichgraoem  Kalke  und  bei  Berlin 
im  oolithiscben  Kalke;  —  zu  Fritwow  io  PofHmern) ;  —  im  N.W. 
DeuiBckiand  (im  untern  Theile  der  Oolithfe  bei  Bieiefdd  im  Ten- 
tohwrgtr  Walde,  F.  Rokm.,  im  Unter-Oolith  bei  Alfeld;  im  untern 
Coral-rag  bei  Heerstun  ^  im  obem  Goralrag  am  Ghlgenb^^t  ^'h- 
dener  Berg  und  bei  BoheneggeUen;  im  Portlandkalk  bei  Wend- 
hauen  y  Failersleben  und  Goslar,  Roem.);  ~-  in  Polen  (im  Jura- 
Gebilde  Ton  MAagoacZt  Aza,  Dotnbrdwka  und  Krakau);  — 
endlich  noch  in  Hussland  (im  Unteroolith  bis  Oxfordien  von  Kho- 
roehowo  bei  Moscau  nach  Auerb.  und  d*0.). 

4.  Lyriodon  Bronni.  Tf.  XX,  Fg.  3. 

LyriodoB  elavellatan  Er.  I9M,  Lstk,  «,  366,  t.  20,  f.  3. 
Lyrodon   clavellatum  Gou>f«  Peirf.  If,  200  Cftfr«),  1. 136,  f.  6 ab 

(«xd.  rilff.). 
TrigoniaBronoi  Ao.Trig.  18,  t.  5,  f.  19  (exd,  sifu.) *,  ^  ui'O, proir,  11^  16. 

Diese  Art  ist  der  vorigen  sehr  ähnlich  und  gehört  mit  ihr  in 
gleiche  Familie.  Sic  ist  jedoch  etviras  höher,  k&rzer,  mit  vreniger 
Rippen  und  weniger  zurQckgekrümmten  Buckeln ;  die  seitlichen 
Knoten-Reihen  sind  schiefer,  aus  8 — 14  Knoten,  mehr  zum  Senk- 
rechten geneigt,  dichter  stehend  und  besonders  gerader;  die  2  Langs- 
Kiele  mitten  in  der  Schlossrand-Fläche  deutlicher  und  wie  die  Dia- 
gonal-Kante  knotig. 

Vorkommen  bis  jetzt  nur  in  Frankreich,  Das  von  mir  abge- 
gebildete  Exemplar  ist  mir  von  Herrn  Puzos  mitgetheilt  worden 
»aus  Ozford-Thon*^  von  IDives,  wo  sie  L.  coslatus  /  begleitet 
(womit  das  Aussehen  völlig  übereinstimmt,  welcher  auch  nach  d*Or- 
BiGict*8  Zedgnisse  selbst  dort  im  „Caliovien*'  oder  untern  Oxford 
liegt,  w&hrehd  l)*0«  den  L.  clavellätus  Sow. ,  Ao.,  non  Park,  im 
Oxförd-Thon  daselbst  zitirt;  ich  muss  desshalb  dahin  gestellt  sfeyh 
lassen,  wie  es  sicli  mit  der  Unterscheidung  dieser  Art  und  der  Bk- 
schränkung  des  ächten  L.  clavellatus  auf  Ozford-thon  verhalte.  d*Ür- 
BIGNY  beschränkt  sofort  den  L.  Bronni  auf  das  Corallien  (o'O.)  von 
Benneiflieville ,  Troutille  und  auf  das  Terrain  ä  chailles  (Ao.) 
von  Besan^on,  welches  d*0.  aber  in  diesem  Falle  zum  Corallien  wirft. 

5.  Lyriodon  navis  (o,  368).  Tf.  XX,  Fg.  S. 

KifOBR  Yeratein.  III,  SuppL  Va,  f.  4,  5,  t.  Vc,  f.  1. 
Venufl  Ml  Donax  nodosa  Herm.  im  Natarf.  I7M,  XV,  123,  Tf.  ir, 
Fg.  5,  6,  7  (opfMie  /)  und  15  ifuttus). 


248 

Trigouia  navit  Lamk.  hUi,  Kl,  64;  Bneyei,  meiiLf  Co^,  pl.  237,  f.  % 
et  (rcr.)  pl.  238,.  f.  4;  —  Defr.  i.  DieL  nat.  LX,  295;  -^  Bnoiipr  ur- 
weltl.  PflauzeDth.  51 ,  t.  4,  f.  11;  —  Voltz  59;  —  Zibt.  Wurtt.  78,  t. 
58,  f.  1,  t.  73,  f.  1  (nud,);  —  Mandlbl.  Alb.  30;  -*  Br.  i.  Jb.  1886, 
uz;  —  DsH.  i.  JSmsyel.  1S90,  II,  1030 ;  —  Roeh.  OoI.  I,  96,  II,  2;  — 
Ag.  Trig.  12,  t.  1,  t  2,  f.  22—24;  —  Buch  Jura  51 ;  —  Qu.  Wärtt.  288 
539,  555;  —  d'O.  Prodr.  /,  235. 

Donacites  trigonina  Scbi^th.  Petrfk.  I,  93  (pars), 

Lyrodon  navis  Gr.  Petrf.  II,  202,  t  137,  f.  4. 

Lyriodon  navis  Br.  Leih,  a,  368;  —  Eicaw.  i.  Jb.  1860,  225. 

Repräsentiit  als  Typus  die  Familie  der  Scaphoides,  welche  sich 
durch  die  Abplattung  der  hohen  Vorderseite,  die  Einbiegung  des 
obem  und  die  Wölbung  des  untern  Randes,  die  beide  in  das 
niedere  zusammengedruckte  Hinterende  auslaufen ,  durch  die  nicht 
längs-gefurchte  Schloss-Flache  über  der  flachen  Diagonal-Kante  und 
die  schief  oder  senkrecht  über  die  Seiten  hinziehenden  Knoten- 
Reihen  auszeichnen.  Sie  besitzt  alle  diese  Kennzeichen  im  voll- 
kommensten Grade,  hat  einigermassen  die  Form  eines  Seeschiffs,  wo- 
rauf der  Name  anspielt;  der  Vorderrand  ist  zu  einer  Queer-Pläche 
abgestumpft,  welche  mittelst  einer  rechtwinkeligen  Kante  an  die 
Seiten  angrenzt  und  mit  (bis  10)  einfachen  Queer-Rippen  versehen 
ist ,  die  auf  jener  Kante  mit  je  einem  dicken  Knoten  endigen ;  die 
Diagonal-Kante  sehr  schwach,  oben  etwas  knotig;  von  ihr  gehen 
(bis  12^  jedoch  zuweilen  unregelmässige}  knotige  Rippen  fast  verti- 
kal gegen  den  unteren  Rand;  hinter  und  über  ihr  nur  schwache 
senkrechte  Zuwachs-Streifun?. 

Bezeichnend  für  die  obersten  Lias-Schiefer  in  Frankreich  und 
Dmitschland,  welche  man  hier  als  Grundlage  des  braunen  Jura*s 
zu  betrachten  pflegt.  So  in  Frankreich  (im  Liasien  zu  !  Gunden- 
hofen  und  zu  Metz) ;  —  in  Württemberg  (am  Kräbach  bei  Wis- 
goldingen,  bei  Waaaeralfingen  und  Boll)\  —  in  der  Schweitz 
(am  OüMberg  bei  Solothum);  —  bei  Qoslar  nächst  der  Ocker- 
hatte  am  Adenberge ;  —  und  zu  Hildesheim  im  Stadtgraben; 
—  im  Jura-Gebirge  des  inneren  Busslands, 

(Arcaceae.) 

Sie  sind  alle  frei,  regelmässig,  gleichklappig ,  etwas  ungleich- 
seitig, mit  zwei  starken  Muskel  -  Eindrücken  und  einem  einfachen 
Mantel-Eindruck  versehen;  ihr  Schloss  besteht  aus  gleichen,  längs 
des   Schloss- Randes    aneinandergereihten    und    gegenseitig    in    die 


249 

iwüchen  ihnen  liegenden  Grabeben  eingreifenden  Zahnen  von  fast 
gleicher  Form.  Das  Band  pflegt  äusserlich  und  randlicb  zu  seyn. 
Bei  Area,  Gucullaea  (und  Isoarca)  liegen  alle  Zähne  in  einer 
geraden,  bei  Pectunculus  und  Limopsis  in  einer  bogenför- 
migen Reihe,  und  stehen  ihrer  Längenachse  nach  senkrecht  auf  dem 
Innern  Schloss-Rand ,  während  aussen«  an  demselben  sich  eine  ge- 
rade und  auf  jeder  Klappe  gegen  den  Buckel  hinauf  sich  dreieckig 
zufpiUende,  mit  eben  so  im  Winkel  gebrochenen  und  auf  dem  Rande 
aufstehenden  Furchen  zu  Befestigung  des  Randes  bedeckte  Schloss- 
Plicbe  bildet.  Die  mittelsten  Zähne  oder  Kerben  sind  immer  die 
kleinsten  und  kürzesten;  die  äussersten,  an  beiden  Enden  der  Zahn- 
Reibe  nämlich,  bleiben  bei  Area  damit  parallel  und  fast  gleich  gross, 
legen  sich  aber  bei  CucqUaea  so  um,  dass  sie  völlig  parallel 
mit  dem  Schloss-Rande  laufen  und  sich  in  dessen  Richtung  ver- 
längern. ^ 

Limopsis  unterscheidet  sich  dadurch  von  Pectunculus ,  dass 
mitten  in  der  Zahn-Reihe  unter  dem  Buckel  in  beiden  Klappen  noch 
eine  dreieckige  innere  Band-Grube  vorhanden  ist. 

Leda  und  Nucula  dagegen  haben  eine  im  stumpfen  Winkel 
gebrochene  Zahn-Reihe,  kein  äusserliches  Schlos's-Feld ,  wohl  aber 
in  dem  erwähnten  Winkel  gerade  innerhalb  des  Buckels  eine  radiale 
Grabe  oder  selbst  einen  grossen  LöfTel-formigen  Zahn  zur  Aufnahme 
des  hauptsächlichsten  Theiles  des  Bandes  bestimmt  (Trigonocoe- 
I  i  a  Nyst)  ,  der  aber  leicht  wegbricht  (vgl.  Tf.  XX,  Fg.  8  b). 

■ 

Nuctila  Lk. 

Zum  Unterschiede  von  Leda  (s.  vorhin)  ist  die  Vorderseite, 
nach  welcher  die  Buckeln  eingekrümmt  sind,  kurz  und  stumpf,  die 
hintere  länger,  die  Oberfläche  ganz  glatt  oder  radial  gestreift,  die 
Schaale  dicker  und  mehr  Perlmutter-artig. 

Arten :  gleich  denen  von  Leda  von  der  ältesten  Zeit  an  bis  zur 
jetzigen  zahlreich,  zusammen  wohl  220,  und  65  lebende. 

I.  Nueiila  Hammer!  (a,  370\  Tf.  XX,  Fg.  8abc. 

Nacnla    Hammeri    Darsr  ISZS^   i.   Diet.    ncl.    XXXV y    217;   [?Gf. 

Petrf.  II,  154,  150,  t.  135,  f.  I];  —  Buch  Jura  48;  Amer.  217  (=Rotlk 

Iful.  t.  2,  f.  28);  -   Qi7.  Württ.  292,  539,  555;  —  Bü.  i.  Jb.  1887^  318; 

—  UfiG.  daa.  1848^  28e;  —  F.  Rokm.  das.  790;  —  Marc.  Sal.  e5;    — 

]>*0.  Proir.  I,  254. 
a.  Ifncnla  laevigata  M&rbt.  i.  Jb.  t899i  1%  70  [«en  Sow.]. 


950 

i 

Nuenla  ovaIis  Hbbl  18S0y  Zibt.  Wiiit  96,  t.  67,  f.«;  —   U««.  i. 

Jb.  1848y  286. 
ß.  NuGuU  Hausmanni  Robm.  i.  Jb.  18S0y  303;  Ool.  I,  08,  t.  6,  f.  13; 

—  Br.  i.  Jb.  ISSSy  143;  —  n'O.  Proir.  /,  354. 
9».  Nocula  ovalis  Gf.  Peirf.  H,  154,  t.  185,  f.  3,  3. 

Schaale  eiförmig-läiigHch ^  stark  gewölbt,  mit  glatter  Oberfläche, 
der  konvexeste  Theil  des  unteren  Randes  hinter  der  Mitte.  Dicke  : 
Höbe  :  Länge  =1:1:2;  die  Längen  der  Theile  Vor  and  hinter 
den  Buckeln  verhalten  sich  =  1  :  4  bis  0  :  4.  Unter  der  grossen 
Zahl  von  glatten  Nucula- Arten ,  die  in  den  Ooiiihen,  so  wie  ander- 
wärts noch  vorkommen,  ist  keine  zugleich  so  gross,  so  länglich, 
vorn  ohne  Schnabel-förmige  Zuspitzung  (wie  Fg.  6,  7),  und  so  un- 
gleichseitig, als  diese;  die  andern  haben  eine  gerundet  dreieckige 
oder  mehr  gleichseitige  Gestalt;  doch  kommt  auch  diese  Art  zu- 
weilen etwas  kürzer  vor.  Familienweise  in  den  obersten  Lias-Mergeln 
mit  Ammonites  opalinus  und  Lyriodon  navis.  So  in  F)rankreich  (im 
Goarcien  d*0.,  zu  IChrndershofen,  Bas-Rhin,  zu  liichan  und 
Nouvelle,  Aude,  zu  Ciapier  ^  Aveyron,  zu  SL-Amandf  Cher, 
zu  Atallon,  Tonne  ^  zu  Besannen ,  DoubSt  zu  Pinperdu  und 
Aresches,  Jura ,  zu  SSmur ,  Cöfe-dtor ;  Kerne  zu  CharoUe»  und 
Dijon);  —  in  Württemberg  (zu  Boll,  Stuifenberg,  s.  Lyriodon 
navis);  —  in  ^Yf. -Deutschland  (zu  Ooslar  und  HUdeshehn;  im 
Lippe' sehen;  ob  auch  ^uf  Helgoland f) ;  —  in  Österreich  (in  Lias 
der  fiO.'Alpen) ;  —  nach  Goldfdss  soU  sie  (etwas  mehr  zusammen- 
gedrückt?) in  jüngeren  Jura-Schichten,  in  Oxford-Thon  von  Thnrnau, 
und  die  typische  Form,  bis  auf  die  mindere  Grösse  ganz  gleich,  im 
weissen  Jurakalke  von  Sireitberg  vorkommen. 

'    Leda  Sohum.  1817. 

Die  Vorderseite,  nach  welcher  die  Buckeln  eingekrümmt  sind, 
ist  dünner,  schmäler,  oft  schnabelartig  verlängert  und  oben  kantig, 
die  hintere  kurz,  dick  und  rund,  der  Mantel-Eindruck  oft  mit  einer 
schwachen  Bucht,  um  derenwillen  aber  diese  Sippe  aus  den  Arca- 
ceen  zu  scheiden,  um  sie  zu  der  Sinuato - palliata  zu  stellen,  uns 
unnatürlich  erscheinen  würde. 

Arten:  vgl.  Nucula. 

1.  Leda  rostralis.  Tf.  XX,  Fg.  6  ab  {%\ 

Nucola  roatralis  Lahk.  1919,  HUi.  Vly  5d;  —  Dbfr.  i.  Biet.  nmU 
XXXVy  318;  —  Br.  Ltlh.  «,  371,  t  SO,  f.  6;  -  Gp.  Petrf.  ll,  |S5, 
1 135,  f.  8;  —  Miac.  Sal.  05. 


251 

^ucola  clavifornis  Sow.  m«.  18M6f  K,  119,  pl.  479,  f.  *i;  —  Bkche  i. 

PkUöM.  Mmf.  i890y  Vlij  345;  —  MDptiT.  10',  —  Thuuua  14}  —  (nicht 

Kl6d.  BraBdeob.  901). 
Trigoaoeoelia  clavifornis  Nyst  Gau  «f  Are.  10. 

jhmmV jf : 

NocaU  mueronata  [?Sow.]  Gf.  Peirf.  11,  165,  t.  125,  r.  0  [mm  Gf.]. 

Nncala  gatta  MBritr.  Gr.  PeIrf.  H,  304. 

Leda  rostrails  ui'O.ISSOy  Proir.  1^  262. 

Schaale  etwas  gebogen,  horizontal  keulenförmig,  hinten  sehr 
stark  and  fast  kugelig  gewölbt,  vom  in  einen  langen,  mehr  lusam- 
mengedrQckten,  fast  spitzen,  gebogenen  Schnabel  verlängert  (der 
stell  erst  mit  dem  Alter  entwickelt,  und  welchen  der  Zeichner  in 
Fg.  b  wegen  Mangels  an  Raum  leider  zu  sehr  abgekürzt  dargestellt 
hat),  welcher  oben  einen  lanzettförmigen,  ebenen,  scharf  begrenzten 
Bindmck  besitzt;  vor^  den  Buckeln  ist  ein  ähnlicher  oberflächlicherer, 
kleiner  and  breiter;  ausser  auf  diesen  beiden  ist  die  ganze  Ober- 
fläche mit  zierlichen,  dichten,  erhabenen,  dem  untern  Rande  pa- 
rallelen Streifen  bedeckt. 

Vorkommen  im  obersten  Lias«Mergel  und  Oberlias-Sandstein.  In 
frankreich  (im  Toarcien  zu  VoBsy  bei  Av'allon,  Yonne,  zu  St. 
Amand,  zu  !Ome  bei  Besan^on,  Doubs,  bei  T\ichant  Aude,  bei 
Aresches,  bei  fifa/iiia,  Jtira,  d*0.  ;  zu  IFallon  bei  Orammont 
an  der  obern  Saone  in  Obcriias-Sandstein) ;  —  in  England  (in 
nicht  bekannter  Formation  in  Northampton^  Norfolk  ^  Suffolk 
u.  s.  w.);  —  in  Franken  (im  obersten  Lias-Mergel  von  TAfirtimi, 
Bmiz,  Bretzfeld):  —  in  Italien  {Bellagio  bei  Como). 

%  Leda  compiauata.  Tf.  XX,  Fg.  7ab  (Kern). 

Tellinites  rostratus  Schlth.  Petrf.  I,  185. 

Ar^acitea   rostratut   Stahl  i.  Wiirtt.  Correspbl.  1894,  VI,  02,  f.  24. 

Naeala  conplanata  Puill.  Y.  1,  161,  pl.  19,  f.  8;  —  Woodw.  14;  — 

2ÜBT.  Wiirtt.  7e,  t.  57,  f.  3;  — '  Mapdlsl.  Alb  30 ;  —  Ba.  Leih.  «,  371 ; 

—  Gf.  Petrf.  II,  155,  t.  126,  f.  11;   -    Qd.  Wurtt.  193,  293,  541,  555; 

—  KocaDu.  Oolith.  23,  t.  7,  f.  13. 

Nocala  rostrala  (Gf.)  Robm.  OoI.  I,  99,  t.  0,  f.  9  [wm  Lk. ,  Gf.]. 
Nbcttia  Stahli  Ba.  1880,  Omea  164. 
Lada  Doris  d'O.  Pr^it.  1/,  253. 

Diese  Art  hat  den  Längen-Umriss   der  vorigen,   ist  aber   fast 

gana  flach  zusammengedrQokt  (in  der  Zeichnung   nicht  genug)  und 

beaitzt  ähnliche  Eindrücke.     Gewöhnlich    kommt  sie  nur  als  glatter 

Kern  in  Schwefeleisen  und  aus  diesem  in  Brauneisenstein  verwandelt 

vor,  und  oft  fehlt  am  Kerne  entweder  wegen  zu  starker  Zosammen« 


252 

druckung  des  Schnabels  oder  durch  Bruch  das  lange  spilie  Vorder- 
ende (Phill.,  Koch»  Roem.)* 

So  in  Lias-Schiefer  in  England  (zu  Whitby  In  YorkMhire)\ 

—  in  Franken  (im  Lias-Kalk  und  -Mergel  Ton  Altdarf  und  JBims); 

—  in  WOrttenberg  (in  den  NumismaJen-Mergeln  y,  Qu.,  bei  !BaU); 

—  in  Baden  (in  Liasschiefer  zu  lUbsiali  bei  Bruchaal);  —  in 
? Braunschweig  (in  Lias  von  Oronau)\  —  im  Posidonomyen-Scfaielnr 
von  Hildesheim. 

lioarca  MOnst.  1842. 

Muschel  gleichUappig,  ungleichseitig,  herzförmig,  bauchig,  mit 
starken  entfernten,  Spiral  nach  vom  eingewundenen  Buckeln  ohne 
trapezoidales  Bandfeld  darunter.  Schlossrand  fast  gerade,  nur  unten 
stumpfwinkelig  gebogen  oder  gebrochen,  mit  einer  langen  Reihe 
kleiner  und  gleicher  Zähne  beider  Klappen  besetzt  Band  &usserlich 
rundlich,  hinter  den  Buckeln.  Muskel-Eindrucke  sehr  oberfllchlich, 
bis  jetzt  nur  der  vordere  beobachtet.  Mantel-Eindruck  einfach.  Ob- 
wohl mit  den  Zähnen  der  Arcaceen  versehen,  gehört  diese  Sippe 
doch  durch  ihre  Gesammtform,  dünnere  Schaale  und  schwachen  Muskel- 
Eindrücke,  wie  durch  ihr  äusserliches  randliches  Band,  das  längs  der 
InserUons-Linie  einen  scharfen  Eindruck  hinterlässt,  durch  die  Spi- 
ralen Buckeln  und  den  Mangel  der  Zähnelung  des  Unterrandes  mehr  zu 
Isocardia  (MOnst.  i.  Jb.  i842,  97;  Beitr.  iS^,  VI,  81).  Ober- 
fläche fast  glatt,  öfters  fein  radial  gestreift,  die  Streifen  bei  Kreutzung 
mit  den  Zuwachsstreifen  zu  einem  Punkte  vertieft. 

Arten:  7—8,  alle  in  den  Oolithen.  Isocardia  subspirata  und 
I.  (Pectunculus)  texata  bei  Goldfuss  gehören  dazu. 

Isoarca  decussata.  Tf.  XX>,  Fg.  5  (n.  Mühst.). 

Isocardia  decnisata  MuitiT.  Beitr.  Vl|  83,  t.  4,  f.  14;  -  d'O.  PfWr. 
/,  380. 

Längs-oval,  fast  dreiseitig.  Die  dicken  spiralen  Buckeln  über 
den  obern  Band  weit  vorragend,  dem  Vorderrande  gleichkommend, 
an  ihrer  Hinterseite  etwas  gekielt.  Die  Beihe  der  Schloss-Zfthne 
setzt  hinter  dem  seh?  stumpfen  Winkel  nur  noch  mit  4^5  Zähnen 
fort.  [Ob  Isocardia  transversa  6f.  dazu  gehört?  Die  äussere  Form 
ist  genau  dieselbe].  Unsere  Abbildung  gibt  die  Ansicht  von  hinten, 
vom,  der  Seite  und  einem  Stuck  Oberfläche.  Im  obern  weissen 
Jurakalk  bei  Aalen  in  WiSartteniberg  [welche  d'Orbigny  xum  ^Ba- 
jocien*"  sähltj. 


3U 

BlpfKipoilHm  CoMTB.  1819,  Pferdefoss-MosoheL 

Familie  derCardiacea?  Form  von  Isocaidia.    Muschel  gleich- 
»ig,  schief   elwu  veriäDgeit,  aufgebläht.    Klappen  mit  nach  Torn 

stariL  eingerollten  Buckeln;  durch  einen  Eindruck  vor  diesen  etwu 

iweilappig;  mit  äusserem  verlängertem  Bande.    Ein  runieliger  Zahn 

am  Schloss  in  der  linken  Klappe 

Arten:   alle  fossil,  5 — 6»  in  den  Oollthen,   im  Liasien,  Ba^ 

jocien,  Bathonien  etc. 

Hippopodlnm  ponderosum«   Tf.  111,  Fg.  8  (nach.  Sovr.) 

Hippopodiam  ponderosam  Sow.  1819  me.  ili,  91,  t.  950;  —  Lmx. 
i.  Jb.  199Ty  444;  —  d'O.  FtmIt.  /,  235  [«M  Kköd.]. 

*Der  Eindruck  vom  unter  den  Buckeln  ist  herzförmig  und  breiler 
als  lang;  die  -ganze  Muschel  mit  runzeligen  Zuwachsstreifen  versehen. 
Die  übrigen  Arten  sind  noch  nicht  näher  charakterisirt. 

Im  oberen  lias  Englands  (zu  Toddenham  in  Oloucestershire, 
zu  Ftwm  eompton  am  Oxford-Canal^  zu  Cheltenham  etc.);  — 
und  Frankreieh»  (zu  Nancy  im  Liasien,  n*0.). 

Wurde  wohl  irrthumlich  auch  in  der  Kohlen-Formation  im  Cole- 
brook-Dale  angegeben. 

lioeardla  Lk«  1799,  1819. 

Familie  der  Cardiacea.  Schaale  mehr  oder  weniger  kugelig, 
herzfSrmgi,  gleichklappig,  ungleichseitig,  meist  glatt;  Buckeln  weit 
auseinanderstehend,  nach  oben  und  vorn  spiral  eingerollt;  Schloss 
aus  je  2  zusammengedrückten  dem  Muschel-Rande  parallelen  Schloss* 
Zähnen  bestehend,  wovon  eines  sich  unter  den  "Buckel  krümmt;  ein 
leistenformiger  Seitenzahn  hinter  dem  äusserüch  randlichen  Bande, 
Muskel-Eindrücke  klein. 

Arten:  90  fossile  durch  alle  Formationen  und  3  lebende; 
mzwischen  würde  sich  die  Zahl  der  ersten  sehr  vermindern,  wenn 
man  aie,  statt  bloss  nach  dem  äusseren  Ansehen,  nach  genauerer 
Untenuchung  von  Schloss-  und  Muskel-Eindrücken  zu  bestimmen  im 
Stande  wäre. 

?lsocardia  cornuta.  Tf.  XX,  Fg.  9  (nucL) 

Isoeardia  cornuta  Kloo.  Brandb.  Sil,  t.  3,  f.  8,  t.  4j  f.  1 ;  —  Robm. 

Ool.  II,  38,  t  19,  f.  14;  i.  Jb.  1899y  ee. 
Isoeardia  carinata  Volts  in  iiti,',  —   Thorm.  Porr.  13;.-—   Thirr. 

Saone  6,  6;  — >  Leih.  «,  3.74 >  —  MGxfST.  Beilr.  1,  108. 


ÜftA 

Hippopodian  ponderocn«  KtbD.  l.  Jb.  1884,  S%9,  188$^  tB%;  - 

RoBM.  das.  188Ty  188. 
Cjrprina  eornuta  o'O.  Pr^dr.  Ei,  60. 

Schaale  schief  terllngert  Kern  mit  einem  (oder  iwei)  'mdeiit- 
lichen  Kiele,  der  ?om  Buckel  nach  dem  unteren  and  denUichef 
nach  dem  unter-hinteren  Rande  zieht,  und  so  radiale  Ficettea 
bildet;  auf  den  letzten  folgt  hinten  eine  seichte  Rinne,  woduieh 
ebenfalls  ein  schmaler  darüber  gelegener  Randtheil  schwach  abge- 
sondert erscheint  von  der  übrigen  Oberfläche.  Der  vordere  Moskel- 
Elndruck  sehr  stark.  Dieser  Theil  des  Eindrucks,- Kante  und  Biiine 
unterscheiden  die  Art  von  der  ähnlichen  I.  elongata  Voltz  aus  glei- 
cher Formation.  Da  das  Schloss,  obwohl  in  Rokhbüs  F^gur  un- 
deutlich abgedr&ckt,  nicht  hinreichend  bekannt  ist,  so  bleibt  das 
Genus  noch  zweifelhaft;  die  Buckeln  sind  zwar  stark,  aber  für  Iso- 
cardia  wohl  nicht  genug  spiral,  und  daher  d*Orbigmt*s  Benennung 
vielleicht  die  richtigere;  nur  scheint  mir  der  starke  Limbus  ausser- 
halb des  Mantel-Eindrucks  an  dem  von  RoEMsa  abgebildeten  Kern 
auf  eine  ^ehr  dicke  Schaale  hinzuweisen. 

Im  Kimmeridge-Thon  der  Schweitz  (le  Bwmi  in  PorretiiTUjß)\ 
—  SüddeuiscMand»  (im  weissen  Jurakalke  von  Regeniharg);  — 
FrankreichM  (in  Kimmeridgien  zu  ChälelaiUon,  VillervUle ,  St. 
Jean-iTAngely  f  Mauvage);  —  in  Norddeuischland  (im  Portland- 
Kalke  von  Hildesheim  und  von  Cammin  in  Pommern). 

Uniearditm  d'O.  1860. 

Wird  von  d*Orbiqny  schlechthin  als  ein  Cardium  mit  nur  einem 
Schloss-Zahn  und  einer  Zahn-Grube  in  jeder  Klappe  bezeichnet,'  welche 
beide  hintereinander  stehen.  Von  Nebenzähnen  wird  nichts  bemerkt. 
Oberfläche  glatt,  ohne  strahlige  Rippen.  Der  Arten  wären  etwa 
zwei  Dutzend  in  allen  Schichten  der  Oolithe,  bis  jetzt  in  manchfoltigen 
Sippen  (Corbula,  Tellina',  Amphidesma,  Mactromya  etc.)  teratreut 
Es  gibt  viele  tertiäre  und  auch  lebende  Arten  (im  Coipiaehen 
Meere),  welche  denselben  Charakter  tragen,  doch  strahlig  gerippt 
sind.  Wie  oft  indessen  der  Vf.  das  Schloss  prQfen  konnte,  und  wie 
oft  seine  Bestimmung  der  Arten  nur  hypothetisch  sey,  vermögen  wir 
nicht  zu  beurtheilen. 
Unicardinm  cardioides.  TL  XX^  Fg.  12al). 

Corbula?  cardioides  Phill.  Y.  |39,  f,  fi,  f.  ^2;  —  Zibt.  Wurtt.  81, 

t  es,  f.  5 ;  —  Qu.  Wflrtt.  147,  557. 
Unicardian  cartfioidM  P'O.  frgir.  I,  9I8. 


356  . 

Eine  queere  breit-tUipUsche  aufgeblihte  etwu  ungleichieiiige 
ntchel  mit  hoben  und  dicken  fait  miUelständigen,  geraden  anein- 
der  liegenden,  nicht  tpiralen  Buckeln»  ohne  Mali!  und  Mondchen; 
r  |J|iter*  und  der  Ober-Band  wenig  konvex,  der  vordere  und  hin- 
m  ftsi  gleicbmäsaig  abgeaiompft,  die  Oberfläphe  glatt,  mit  zahl- 
4|lfla  starken  erhabenen  Zuwachsstreifen.  Der  Mantel-Eindruck  ist 
bekannt;  wäre  er  buchtig,  so  musste  die  Art  wohl  von  Unicardium 
ig^icUeden  werden? 

'VoAommep  im  untern  Liaa-Schieter  von  England  {Robin^ 
\oi$''Baff  in  York9hir€)\  —  in  den  Thalassiten-Schicbten  und 
Uäs-Kilke  in  Württemberg  (zu  BoU,  Ofterdingen,  Dtgerlocii, 
dül^eii);  —  im  Sinemurien  Frankrtiehi  (zu  Augg-iur-BoU, 
\er\  in  Bemtregwcdt  C6te'd*or;  —  im  JVieiferrAdn-Dept.?}. 

Diese  Art  ist  der  Mactromya  globosa  Ao.  (=  Unicardium  glo- 
snm  i>*0.)  aus  dem  Terrain  k  chailles  durchaus  ähnlich,  so  dass 
Moeeis  nach  blosser  Ansicht  der  Abbildung  damit  verbindet, 
rigens  sagt  Agassiz  selbst,  dass  diese  Art  am  wenigsten  zu  den 
iten  Maetromyen  passe.  Doch  auch  hier  kennt  man  den  Mantel- 
idruck  nicht. 

CardMa  Ag.  1838« 

lio,  fmriy  Sow.  etc.  ehenals. 

lalassidea  Bbrgbr  i.  Jb.  iSSS^  70  (Name  ebne  Definition  oder  Ab- 

»Idnng,  daber  ohne  Berechtigung). 

rdinia  Ar..  18S8  i.  Soe.  Uelvei.  ßasU.;  1840  i.  Sow.  Min.  Koncb.  207; 

}849  i.  Etui.  Mollmsq.  II y  320 ;  -  Strickl.  1844  i.  Ann.  Mo§.  naihisl. 

r/r,  100  >  Jb.  1844y  764. 

Borga  gray  1840  Sjfnoft.  Brit.  Mus,  (ncm), 

neaiaria  DB  Chrutol  1841  i.  Buil.  geol.  Xlly  02  >  Jb.  184My  485. 

ebjrodon  Stutchbort  1849  i.  Ann.  Mm§.  mIA.  Vlil,  480,  t.  9— 10 

nicht  Mir.  1898;  oicbt  Th.  Baowi«]. 

lalasaites  Qo.  1849  Wörtt  143. 

(Familie  Carditina.)    Scbaale  queer-oval,  dick,  gleichklappig, 

gleichseitig,  geschlossen ;  das  Scbloss  stark,  in  der  rechten  Klappe 

i  2  schief  zusammenlaufenden  Schlosszähnen  wie  bei  Astarte,  doch 

d  diese.  Zahne  flach  und  nur   durch   eine    oft  undeutliche  Grube 

rennt;  unter  diesen  Zähnen  und  unmittelbar  hinler  der  deutlichen 

Dola  ist  ein  Eindruck   vor   dem  vorderen  Seitenzahn   mit  einer 

sprechenden  Erhabenheit  in   der  linken  Klappe,  in   welcher  die 

liren    Schloss*Zähne    meistens    ganz   verlöscht    sind.     Über    den 

iloss-Zähnen   in  bei4en  Klappen  eine  tiefe   schmale  BandQrube. 


256 

SeitenzShne  entfernt  stehend  and  sehr  stark,  der  vordere  rechts 
stumpf  kegelförmig,  der  hintere  links  verlängert,  beide  in  eine  tiefe 
Grube  der  Gegenklappe  eingepasst.  Muskel  -  Eindrücke  sehr  tief, 
unmittelbar  unter  den  Seitenzähnen;  der  vordere  oval,  der  hhitere 
rund;  über  dem  vordem  in  beiden  Klappen  noch  ein  sehr  kleiner 
ovaler  abgesonderter  Muskel-Eindruck  an  der  hintern  Seite  des  Seiten* 
Zahnes  für  den  Ziefamuskel  des  Fusses.  Mantel-Eindruck  ganz.  Buckeln 
nie  abgerieben  oder  angefressen.  Oberfläche  mit  schuppenartig  über* 
einander  liegenden  Zuwachsstreifen.  Während  Agassiz  dieses  Genus 
neben  Unio  stellt,  erklärt  es  Strickland  fQr  Astarte  mit  einem, 
starken  Seilenzahne  weiter;  es  unterscheidet  sich  von  Unio  u.  a. 
durch  die  nur  einseitige  Entwickelung  der  Schloss-  und  Seiten-Zibne, 
durch  den  Mangel  des  kleinen  Muskel-Eindrucks  hinter  dem  gros* 
sen  vorderen,  durch  die  deutliche  Lunula,  die  nicht  perlmutterartige 
Schaale,  den  meerischen  Aufenthalt;  von  Antbracosia  durch  eine 
dickere  Schaale,  stärkere  Muskel-Eindrücke ,  deutliche  Lunula,  mee- 
rischen Wohnort,  obwohl  dieser  Sippe  der  kleinere  Muskel-Eindruck 
von  Unio  auch  fehlt. 

Arten:  an  30,  welche  alle  fossil  sind  und  bis  auf  wenige, 
vielleicht  noch  zu  Antbracosia  gehörende  Ausnahmen  aus  der  Kohlen- 
Formation,  alle  dem  Lias  und  den  Oolithen  angehören.  Ihr  Haupt^ 
sitz  ist  jedoch  der  Unterlias-Sandstein ,  welchen  Qdkmstkdt  nach 
ihnen  Tbalassiten-Sandstein  genannt  hat. 

1.  Cardlnia  LtsterK  Tf«  XX^,  Fg.  3ab. 

Cardin ia  Listeri  Strickl.  i.  Jf«f.  naih.  XlVy  104. 

a.   tjffM 

?Donax  Parks.  K«fli.  t  18,  f.  7. 

Unio  Listeri  Sow.  me.  11,  123,  1. 154,  f.  1,  3,  4  [nam  Gf.]. 
Venus  Listeri  Dfr.  1897  i.  Diet.  nmi.  LVIiy  294  (ptars), 
Pacbyodon   Listeri   Stotchb.  1849  i.  lÜMg.  tuHk.  VIU,  482,  t.  9, 

f.  1 ,  2. 
Cardinia  Listeri  Ao.  MdL  II,  .222;  —  d'O.  Prodr.  I,  216. 
Thalassites  Listeri  Qu.  Wurtr.  146,  541,  556  (184S);   —  Romg. 

i.  Jb.  IM7,  784. 

ß,  vmr.^nAeUmgata 

Unio  bybrida  Sow.  mr.  /I,  124,  t.  154,  f.  2. 

Pachyodon  hybrides  ^totcbb.  i.  Ann.  nmlh,  Vllly  462,  t  9,  f.  3,4. 

Cardinia  hybrida  Ac.  MoU,  II,  223,  t.  12;   —  Du.  i.  Palaeootogr. 

I,  1155  —  d'O.  Prodr.  /,  217. 
?Unio  antiatrophodonta  Lux.  i.  Jb.  1887^  444. 


2B7 

Cjrtherem  latipleva  Gr.  Petri:  If,  138,  1. 149,  t.9  (IM^. 
Uoio  depressQS  Zibt.  Wtirlt  81,  t.  61,  f.  U 
Ubio  IrigoDas  (Robm.)  KoDu.  Ool.  18,  t.  l,  f.  a  [mh  Robm.  Ool. 
t  8,  f.  141. 


Cytherem  Unellota  Op.  Petrf.  II,  388,  1. 140,  f.  8. 

Pachyodon  imbricatvs  Sn.  i.  itmi.  umik.  VHif  483,  t.  0,  f.  5,  e. 
CmrdiBim  inbricaU  Ao.  Mott.  Et,  SS9. 

Paebjrodon  evneatas  Stb.  i.  Atm^ntUk.  VEU,  484,  t  10,  f.  11,  19. 
Card! Dia  caneata  Ao.  MM.  U,  S39. 

Cardinia  amygdala  Ao.  MoU,  ih  ^SO,  1. 12,  f.  10-12. 

fl.  WUT.  dmr$0  rmio 

Uaio  Nilsioai  KoDu.  Ool.  18,  t.  1,  f.  1  [ßi§  Qo.]. 

Scbaale  dick,  ungleichseitig,  dreieckig,  etwas  länger  als  hoch; 
Länge  lur  Höhe  =  10:8  oder  7 ;  der  obere  hinlere  Rand  bogen- 
förmig gewölbt,  der  \ordere  etwas  konkav,  der  untere  fast  gerade 
oder  selbst  eingebogen;  der  endständige  Buckel  eine  etwas  stumpfe 
fast  rechte  Ecke  bildend,  die  vorder-untre  abgerundet,  die  hintere 
am  engsten,  doch  ebenfalls  etwas  abgerundet;  die  Seiten  fast  flach, 
durch  eine  abgerundete  gebogene  Kante  in  den  Rucken  übergehend, 
▼om  aber  stumpf  und  unter  den  Buckeln  eingedruckt«  Anwachs- 
linien grob ,  gleich  oder  ungleich ,  sich  näher  oder  entfernter  stehend, 
20—30  bei  l'',5  Länge. 

Vorkommen:  überall  für  den  untern  Lias  bezeichnend.  So  in 
England  (zu  Whitby  in  Yorkshire;  zu  Grantham  und  Langar 
in  N0iHnghamp8hire\  zu  Cropthorn,  Befford  und  Eckinglan 
in  WareeMierskire;  zu  Frethem  und  Butlledown  bei  ChelleH' 
kam  in  Olaucesiershire,  zu  Bühporl  in  Somerselshire) ;  —  in 
Pirankreieh  (im  Sinemurien  zu  Beauregard  und  Semur,  Cbte- 
^or);  —  in  Norddeuischland  (in  Lias-Mergel  und  -Schiefer  zu 
Extet  bei  Rinieln;  im  Lias  von  Haiherstadt)  \  —  in  Würt" 
temberg  (im  Unterlias-Sandstein  von  Begerloch,  Vaihingen,  Her^ 
'  likhofen^  Oruibingen,  Tübingen  u.  s.  w.);  —  in  der  Schweitz 
(in  Grypbäen-Kaik  zu  Laufenburg  im  Aargau) ;  -—  in  den  Ostalpen 
(in  der  Kohlen-führenden  Lias-Formation  im  Pechgraben  bei  Gross* 
Ranwningjm 

Brcai,  LaÜUMa  gfogMiUea.    3.  Anfl.    IV.  17 


ÜB 

2.  Gardlaia  coaclnu«.  Tf.  XX^  Fg.  4afa  (a.  Sow.}. 

Walcott  FoMHli  near  BtOk  f.  4. 

l3oio  ««acianus  Som.  am.  11t,  43,  fX.  t28,  f.  I,  2;  -*  ComB   143;  — 

Phill.  Yorksh.  I,  (fid,  1835)  133,  159;  —  Becnb  Vif,  343;  —  Loato.  i. 

Qeol.  Tränt.  »,  lU^  271,  272;    —    Zibt.  Wärtt.  8«,  um^  Ca— S;  - 

MANDL8L.  35;  -*  Ba.  jUÜu  «,  3451s  —  6p.  Pttrf.  U,  181»  t.  las,  f.i; 

—  Alb.  i.  Jb.  1888^  470;  —  S»m.  daiu  104^,  747;  —  Bucm  Jara  31. 
Pachjrodon  «ontiaana  Stb.  l  it««.  —tk.  1849^  464,  1. 10»  £.  14—16. 
Cardinia   concinna  Ao.  Blp$9 ^  »%$,  420,  t.  12»  tUß  >2;  —  Stb.  i. 

Aiisi.  fMil4. 1844y  XlVf  105 ;  —  Mine.  Jara  Sal.  59;  —  d'O.  PrUr.  /,  217. 
Tbalasiites    concioDaa  Qo.  Warft.  145,  541,  550;   —   II0M9.  i.  Jb. 

t847i  784. 

Diese  grösste  Art  der  Sippe,  wird  bis  5"  lang  und  unierscheidal 
sich  durch  ihre  nicht  sehr  gawAlble,  hoijzoatal  in  dia  Ltege  ge- 
streclLte,  nach  hinten  verjungte,  lanzettliche  Form,  bei  der  sich 
Dicke,  Höhe  und  Mn^  wie  t''  :  1,9" :  4"  und  die  Theile  vor  and 
hinter  den  wenig  vorspringenden  Buckeln  ?=:  1  :  4  oder  5  verhalten, 
und  eine  gegen  den  Rand  hin  ziemlich  starke  Znwachsstreifung  die 
Oberfläche  bedeckt«  Eine  sehr  abgerundete  Kante  zieht  gerade  von  den 
Buckeln  nach  dem  hinteren  Ende  der  Muschel;  der  grösste  Höhen- 
Durchmesser  ist  gleich  hinter  den  Buckeln.  An  Englischen  Exempla* 
ren  ist  jene  Kante  fast  ganz  ausgeebnet,  der  Unterrand  gerader,  das 
Hintertheil  weniger  verjungt  als  an  Deutschen.  Bezeichnend  für  den 
Unlerlias-Sandstein;  doch  auch  höher.  In  England  (im  Unteroolith  zn 
Copredy  bei  Banburp  in  Oxfordshire^  Sow. ;  im  Lias  und  Unter- 
oolith von  Bath  in  Somerset;  im  obern  Lias-Schiefer  und  Mergel- 
stein von  Yorkshirey  Phill.;  im  Lias  zu  Langar  in  Nottinghamp' 
sFUre;  zu  Daveniry  in  Nörthrnnpionstnre);  —  in  Frankreicli 
(im  Sinerourien  von  Beauregard,  Cbte-dor,  d*0.,  und  von  Satins, 
Marc);  —  in  Tarenfaise  (im  Lias  von  PeHt-CeeHr)\  —  in  tWiti-l- 
temherg  (im  Unteriias-Sandstein  und  den  dazwischen  liegenden  Gry- 
phitenkalk-Schiehten  der  Alb,  za  Göppingen^  Pleehingen^  Strass- 
derfj  AbtsgmOndy  WäschenbeHren ,  Mt^lingen,  Bärtlingenj 
Uhlingen,  Fachs^enfetd  etc. ;  wie  im  Lias-Sandstein  und  Lias-Kalk 
des  Schwarzwaldes  bei  Retfweil);  —  in  der  Stkweitx  (Lias* 
Kalk  von  /  Staffelegg  im  Aargau] ;  —  in  Sarddeutschland  (in 
Unterlias- Sandstein  von  Rocklum,  zwischen  Osterwiek  und  Sckt^ 
pensiedt);  —  in  den  Ostalpen  (im  Kohlenführenden  untersten  Lias 
bei  fl^ft-ii«Hiiiiifif).  Die  Angabe  im  Bradford-Thone  des  Breis- 
gaues  (Jb.  1888,  22)  beruht  wohl  auf  unrichtiger  Bestimmung. 


219 

Mit  Cardinia  nabe  verwandt  ist  zweifelsohne 

ProMoe  Ag« 

m 

{Ad.  8^.  BeMt.  4I  Lmimm«,  p.  304) 

aaf  Cytherea  trigonellaris  Yoltz  (Gf.  Petrf.  II,  237,  t.  149,  f.  5 
und  V*  ZiKiXH  WQrtt«  84,  t.  63,  t  4)  gegründet,  wovon  mir  indes- 
sen weder  die  CharaUaristilL  noeh  die  Beschaffenheit  der  wesentlichen 
Schloas-Theile  bekannt  sind. 

Aitarte  Sow.  1816  ^ 

(Crassina  Lmk.  1818.) 

(Familie  Carditina.)  Schaale  meist  dicii,  fast  kreisrund, 
queer,  gleicbklappig,  etwas  ungleichseitig,  geschlossen,  mit  deuU 
lieber  Lunula  und  mit  innen  gekerbtem  Rande,  der  jedoch  bei 
manchen  Arten  leitweise  auch  ungekerbt  vorkommen  kann. 
Sebloss  beiderseits  mit  zwei  Zähnen,  die  in  der  linken  Klappe  (Tf. 
XX,  Fg.  12b)  stark  und  auseinanderstehend,  in  der  rechten  sehr 
ungleich  oder  gewöhnlich  selbst  auf  einen  starken  mittein  reduzirt; 
Zähne  stumpf  und  oft  seitlich  gefurcht.  Zuweilen  sind  ausserhalb 
derselben  auch  noch  leistenartige  Erhöhungen  und  ihnen  entspre- 
chende Gruben  vorhanden.  Drei  Muskel-Eindrucke  in  jeder  Klappe, 
wovon  der  dritte,  sehr  kleine  (auch  bei  Venus,  Venericardia  etc.) 
über  dem  gewöhnlichen  vorderen  liegt.  Mantel-Eindruck  einfach. 
Band  äusserlich  auf  dem  längeren  Schloss-Rande  hinter  den  Buckeln. 
Äussere  Fläche  glatt  oder,  fast  immer,  konzentrisch  gefurcht  (Fg.  12, 
13,  14). 

Arten:  über  140  fossile  und  14  lebende,  die  ersten  selten  in 
der  I.,  gleich  häufig  in  der  III.,  IV.  und  V.  Periode. 

1.  Ästarte  modiolarls.  Tf.  XX,  Fg.  12ab. 

Ast  arte  elegans  [?Sow.  me.  1/,  86,  t.  137,  f.  3];   —  Zibt.  Wörtl.  81 

imuffm'),  t.  ea,  f.  1;    —    Mardlsl.  Alb  15,  24;    -    ?Bbcub  i.  Phiiot. 

Mag.  18My  VUy  12;  —  ?Morch.  das.  1885^  Vli,  314;  L  Qeol.  Trans. 

4,  1/,  aiS;    -    MuifST.  Bair.  43;    —    Er.  Leth.  a,  375,  t.  20,  f.  12; 

[UM.  6f.]  ^  Fisch,  i.  Jb.  1849^  495. 
?Crassina  elegans  Phill.  V.  I,  128,  156,  pl.  11,  f.  41. 
Cypricardia  modiola^is  Lk.  1819^  Ififl.  VI,  i,  29. 
Astarte  fflodiolaris  Dbsh.  1830  i.  Eneyel.  II,  79;  1889,  OMidb«/..., 


^    F.  RoBHia  i.  Jb.  1848,  58;  and  De  Astartaram  genere  et  spede- 
bw,  Berolini  1849,  4%  c.  tab. 

-«•7  * 


t  23,  f.  1,  a;  —  RoBM.  Ast  1%  (parä);  —  Biu  Nammel,  116;  — 
Zbdschr.  i.  Jb.  1848f  608;  —  nl'O.Froir,  /,  276  [lum  Sow.  /UeDm$H.]. 

Crassina  modiolaris  Desh.  i.  Lx.  BM.  k,  Vl^  261. 

Astarte  distincta  Of.  1899  Pelrl.  II,  191,  t.  184,  f.  13;  —  »U 
Prodr.  /,  276. 

Schaale  gross,  etwas  schief,  Tiereckig-rund ,  mSssig  gewölbt, 
mit  sehr  tiefem  und  breitem,  längtich-herfförmigem  Bindmck  (La- 
n  u  1  a)  \om  unter  den  Buciieln  (bei  Fg.  b  deatlich  tngegeben)  ond 
mit  einem  langen  lanzettlichen  hinter  derselben.  OberflSche  mit  Tielen 
(45—50  bei  V'%'"  grossen  Exemplaren)  regelmässigen,  auf  den 
Buckeln  scharfen,  weiterhin  aber  flächer  und  abgerundeter  werden- 
den konientrischen  Forchen  von  ähnlicher  Breite  und  Form,  wie 
die  erhabenen  Zwischenräume  zwischen  ihnen,  an  der  breitesten 
Stelle  der  Schaale  durch  Einschaltung  etwas  zahlreicher  werdend; 
Kerben  am  Rande  sehr  stark.  Jedoch  stimmen  die  Exemplare  nicht 
?on  allen  anzuführenden  Lokalitäten  ganz  genau  fiberein.  Die  Be« 
Schreibung  ist  nach  dem  abgebildeten  Exemplar  Ton  Bayeuxt  der 
Heimath  der  Cypricardia  modiolaris ,  und  ganz  mit  der  bei  Dsshatis 
übereinstimmend.  Es  ist  grösser  und  hinten  etwas  breiter,  als  die 
bei  ZiBTEN  und  Phillips;  auch  das  Schloss  etwas  schiefer.  Die 
WilrtlembergUche  bei  Goldfuss  ist  nur  etwas  kleiner  und  mit 
etwas  weniger  ausgeprägten  Furchen  versehen.  Bei  Zibten  ist  die 
Form  etwas  runder,  und  sind  die  Furchen  etwas  stärker  und  minder 
zahlreich.  Die  SoMrBRBY*sche  A.  elegans  könnte  vielleicht  wirklich 
bieher  gehören  [wo  dann  der  alte  Name  nieder  hergestellt  werden 
mösste];  aber  die  bei  Goldfuss  hat  mehr  mittelstandige  Buckehi. 
Die  Abbildung  bei  Phillips  von  einem  noch  jungen,  etwas  länglichen 
Exemplare  genügt  nicht,  um  sich  über  die  Identität  sicher  auszn« 
sprechen.  A.  excavata  Sow.  dagegen  ist  an  Gestalt  sehr  ver* 
schieden  (d*Qrbiqny  vereinigt  die  Zitate  von  Goldfuss,  Zibtem  und 
Philliss  als  A.  detrita). 

Bezeichnend  für  den  Unteroolith;  ausserdem  bis  jetzt  nur  un- 
sicher vorkommend.  So  in  England  (im  Unteroolith  von  Babling- 
hill  bei  Yeovil  die  SowBiiBY*schc  Art;  ?im  Korallen-Oolith  von 
Malton  und  Scarborough  uod  im  Unteroolith  zu  Blue  wick, 
Yorkshire  die  Phillips' sehe;  dann  ?im  untern  Lias  von  North' 
Salopt  MoRCH.);  —  in  8chottland*f  (in  Cornbrash  von  Porl^' 
gower,  in  ?Oxford-Thon  von  Dunrobin  in  Southerlandt  oder  eine 
ähnliche  Art,  Mcrch);  —  in  ti'onkreich  (grösser  aus  Oolith  von 


301 

Mf iert ,  Bapeux,  Draguignon,  von  Fonienag  in  Vendie) ;  *-  in 
trttemberg  (im  untern  Oolith  bei  OeUingen  und  Wisgoldingen, 
,  ZUT.);  —  in  jyv*anlreti  (im  untern  Eisen-Oolith  zu  Raben- 
bi,  MüNST.);  —  in  Polen  (im  braunen  Jurakalk  von  Krakau); 
ia  Russlanä'i  (im  Jura  von  Mo$kaUt  Fisch.). 

Astarte  sapracorallina.  Tf.  XX,  Fg.  14  (Kern;. 

Itaina  minima  (Phill.)  Thdrm.  Porr.  13,  15;  —  Tuma.  e,  7;   — 
«lA.  «,  370;  -  6f.  Peirf.  II,  19S,  t  r34,  f.  16  [mm  Pmu..]. 
mrte  sapracorallina  n'O.  Prodr.  //,  15  (18M). 

Kern  sebr  klein  (nur  2  Linien  gross),  abgerundet,  ungleich- 
ig  dreieckig,  in  manchen  Exemplaren 'etwas  länglicher  von  vom 
li  hinten,  als  in  der  Abbildung,  ziemlich  konvex;  Buckeln  vor< 
lend,  etwas  vor  der  Mitte;  ÖberflScbe  mit  10 — 12  abgerundeten, 

den  Zwischenfurchen  gleich  breiten  und  gleichförmigen  kon- 
trischen  Riefen.  Äussere  Abdrücke  zeigen,  dass  sie  auf  der 
aale  schärfer  und  schmäler,  die  Zwischenfurchen  breiler  und  rund* 

vertieft  sind.     Rand  fein  und  scharf  gekerbt. 

Bezeichnet   den    obersten  Theil   des  Goralrag   in  Frankreich. 

abgebildete  Exemplar  habe  ich  von  Hrn.  Voltz  aus  dem 
arten-Kalke  von  Befort  im  Oberrhein-Dtj^L  erhalten.  Es  ist 
»  auch  die  Art,  womach  Thirria  die  obersten  Schiebten  des 
alrags  von  Tricourt,  Haute-Saone,  und  Thurmann  die  am 
«n^  im  Porrenfruy  als  Astarten-Kalk  benannt  haben;  obschon 
lelbe  in  letzter  Gegend   auch   in    dem   zunächst   darüber  liegen* 

Portland -Stein  vorkommt.  Dann  im  Sequanien  von  Salin$, 
'a,  Marc;  im  Gorallien  von  Verdun,  Meuse,  von  Riceys  und 
^irvauxy  Aabe).  —  Auch  in  DeuUcMand  im  lilhographischen 
iefer  zu  Pappenheim  und  im  obem  Jurakalk  von  Demeburgt, 

Astarte  pulla  (a,  376).  Tf.  XX,  Fg.  13. 

arte   pulla   Roem.  Ool.  1,  113,  t.  e,  f.  27 ;    -    Fromh.  i.  Jb.  1898, 
l;  —  d'O.  Prodr.  /,  308. 

arte  bnlla  (err.  ifßp.)  Gf.  Petrf.  II,  191,  t.  134,  f.  10. 
latarte  pisom  KochDo.  Ool.  29,  t.  2,  f.  3. 

Schaale  klein,  dick,  eiförmig-dreieckig,  so  lang  als  hoch;  Buckeln 
über   der  Mitte;    der  Oberrand   hinter    denselben   fast  gerade; 

nüäche  mit  nur  6—9  sehr  starken,  scharf  treppenartig  absetzen- 
Riefen,    deren  Zwischenräume  mehrfach   breiter   als   sie  sind; 

lild-  und  Mond-Eindruck  hinter  und  vor  den  Buckeln  lanzettfor^ 


mig,  stark;  letzter  breiter  und  kQrier,  ali  erster.  A.  piMmi  iebeiot 
sich  liauptsftchlich  nur  durch  etwas  fahlreicliere  und  fedringtere 
Riefen  und  eine  etwas  gewölbtere  Form  zu  unterscheiden  und  stammt 
aus  gleichem  Fundort. 

Vorkommen  sehr  häufig  in  Waikerde  (Bradford-Thon)  tu  Oeer- 
zen  bei  Alfeld  Im  Hann(h>er8chen ;  —  im  Bradford-Thon  des  BreU- 
ganes.  Ich  habe  diese  Art  Tor  vielen  Jahren  auch  von  MOnster 
unter  dem  Namen  „A.  pumlla  Sowr.  pl.  444  aus  Thon  und  Mergel 
bei  Amberg**  erbalten.  In  seinem  mehrerwihnten  Verzeichnisse 
kommt  indessen  nur  eine  A.  pumlla  MDnst.  aus  untrem  Eisenoolith 
von  RabeMtein  vor.  In  Frankreich  zitirt  sie  d*Oabiomy  im  Ba- 
thonien  von  Marquiee^ 

aowerhya  d'O.  1860. 

So  nennt  d*Orbi(imy  {JProdr,  I,  362)  ein  Muschel-Geschlecht, 
welches  „Mactra  durch  seinen  [?Mantol-]Sinus  nahe  steht,  aber  un- 
geheure Seiten-Zihne  und  eine  einfache  Aushöhlung  als  innere  Band- 
grube besitzt  Die  einzige  Art  S.  crassa  d*0*  ist  ablang,  dick- 
schaalig,  glatt,  mit  einer  schiefen  Kante  In  der  After- Gegend 
und  findet  sich  im  ,»Ozfordien**  von  Troutille  und  iVeiirm  in 
Frankreich. 

(ir,  3  brO  Pelecypoda  Dimya  Homomya  Sinuato-palliata. 

Taetiiodmi  Dunk.  1848. 

Familie  Mactrina.  Muschel  glelchklappig,  ungleichseitig,  läng- 
lich, dünn,  geschlossen.  Schioss  der  rechten  Klappe  ausgezeichnet 
durch  eine  unter  dem  Buckel  zum  Vorderende  herablaufende  Schwiele, 
in  der  linken  mit  einem  aufrechten  leistenförmigen  Zahne,  der  sich 
oben  etwas  auswärts  biegt,  wodurch  eine  rinnenartige  Vertiefung 
entsteht,  die  einen  Thell  des  Schloss-Bandes  aufnimmt,  welches  rand- 
lieh,  halb  innerlich  und  halb  äusserllch,  tief  eingelassen  war.  Keine 
Seitenzähne.  Unterscheidet  sich  von  Mya  durch  die  Geschlossenheit 
der  Schaale ,  den  nicht  löffeiförmigen  Zahn  und  das  mWi^m  nicht  auf 
ihm  eingelassene  Band.     Musiiel-Eindrücke  unbekannt, 

Art:  eine  im  Lias  von  Halbentadf. 

Taeniodon  ellipticus   Du.  i84S  i.  Palaeontogr.  i,    180, 
t.  25,  f,  1—3. 

Sehr  dftnnschaalig,  ziemlich  flach  zusammengedrQckt,  elliptiad, 


ÜMl  ^dellseitig,  sdkr  sart  komentrisch  geslreift,  fast  glatt;  Backein 
wenig  vorragend,  scharf,  nach  te«ii  eingokrünnit«  —  Länge  =  9'' 
IQ  Höhe  und  Breite  =  100  :  6S  :  SO.  Wir  unterlassen  die  Ab- 
bildung  wiedenngeben ,  da  sie  weder  de«  Zahn  nech  die  Schwiele, 
noch  die  Band-Rinne  xeigt. 

> 

Die  fossilen  Myen,  welche  noisleM  im  (Mühen-  und  Kreide- 
Gebirge  heinufch,  sind  von  Agas812  monographisch  bearbeitet  und 
in  einer  Reihe  neuer  Genera  hesehrfelNii  wofien,  welche  jedoch 
n'OoiesT  grösstentheils  in  die  ntUn  t&t  ftoeh  febende  Muschel- 
Arten  aufgestellten  eintheilt«  AoASSiz  rechnet  zu  seinen  Mjen  die- 
jenigen Mantelbuchter ,  welche  an  beiden  J^jpioD  der  Muschel  klaffen, 
eine  sehr  dünne,  oft  papierdflnne  Schsäf^  flAefi,  so  dass  sich  alle 
Runieln  und  Streifen  der  Oherlftche  auch  auf  dem  Kerne  genau 
ausdrücken ,  und  welchen  regelmässige  Schldss-2ähne  ^wie  die  bei  Ve» 
nus  etc.)  fehlen  und  entweder  gar  nicht  oder  durch  pfriemenförmige 
(Panopaea)  oder  löffelartige  (Mya^etc.)  ersetzt  sind.  Indessen  hat 
d*Obbigmy  bei  einer  oder  dnlgen  Arten  ton  Myopsis  und  Mactro- 
mya  einen  Zahn  von  nicht  näher  beaoicbneter  Form  gefunden,  wess- 
halb  er  erste  Sippe  mit  Panopaea  Terelnigt,  die  zweite  aber  zu  seinem 
Lavignon  bringt.  Das  Band  der  fossilen  Myen  war^  wo  etwas  dayon 
zu  erkennen,  hinter  den  Buckeln  längs  deirt  Schloss-Rande  cinge- 
fQgt  Bei  mehr  typischen  FornMn  (Pboladomya  etc.)  ist  der  vordere 
Muskel-Bindruck  verlängert.  Man  kann  sich  tum  bessern  Verständ- 
niss  der  AGiSsiz'schen  Myen  nun  folgende  Übersicht  bilden. 


AoAun.  d*Okm«xy. 

BacktiB  hlnttt  der  Mitte;  Klappen  aaglekh  in  1Uh9 

■ad  WSIbMg,  glatt .     Coriaiya  m. 


ITbracIa, 
(f  eriploitta  ^. 


Bacfcria  ia  oder  vor  der  Mitte. 

OberBSclie  ailt  Berlppnn^  nad  Sknlptnr  nicht  pa- 
Mdel  xar  Znwacbsstreiflmg. 
Rippen  «der  Streifen  radial 

dicke  und  naregehnlnlge  Rippen ....     Pboladomya  .  Pholadomya. 
feine  ■Ikroakopbcke  Pnnkdinlea  (I  Sebiow 

Zahnl Myopelt  w.    .  Panopaea  **. 

Rippen  oder  Streifen  schief,  nicht  sehr  fein 
von  vom  nach  hinten  nnd  unten  laufend 


*  Die  FerlpkMBea  der  Terraiat  Ci^taede  a'OavwvY'a  alnd  Vkradea.  He  feiailea 
Thraciea  sind  noch  xn  suchen  bei  Corlniya  As.,  Teilina  Rokm.,  Or.,  AmphideaaMl  Pnaea, 
Lvtrarte  Sow. ,  Mya  Ov. ,  DaenAvaa. 

**  Aber  Dbsbaybs  gibt  keine  Panopaea  In  den  Oolltfaea  xu ,  eondcni  netiaet  aaeli 
I^Iaaaaaa,  Myopala,  Flatyaya,  äxmmfm,  aa  wlft  alaea  Tknll  «M  Oivaalya  xt  Piw- 
ladaaiya. 


304 


g«b«g«i;   Schatle  kngtng,  «iglriek- 

klaipflf ,  eise  Farditt  Uater  4ea 

reckten  Bnekel  anf  dea  Kene  . 

elM  Wiakel  ■nfwirto  gegea  doiBnekel 

kildesd;  Sekaale  Uiag,  xmam- 

■enfedrflekt  (1  Fngai.)    .    .    . 

von  oben  abwärts  anter  dm  Baekeln  V- 

fBrmlg  snsnninenbuifnid  .... 

Oberflicbe  glatt,  amer  etwn  den  ZawaekMtrelfim 

parallelen  fnreken  nnd  Leisten. 

Kern  mit  besonderen  sebarf  rtnnenfSmiigen  Ein- 

drficken  «der  Ftecfcen  (wie  Ccromya), 

weleke  von  dm  Bnekeln  kerablaaÜBn  (un- 

bestlndig);  I  ScUoss-Zakn    .    .    . 

weleke  kinter  den  Backein  nacn   kinten 


Aaassis. 


B*0lBI6VT. 


Ceroaiya  ».   .  Ceroniya. 

Ptyckonya». .  Craisatella. 
Qonloaya  ».  .  Pkoladomya**. 


Madiomya«.  (>*»««^t» 

f  ■  ScnUealaria. 


berablaalb«| 
in  beiden  glelÄM  Klappen ; 

Scbaale  kinten  scknabelftmilg ,  mit 
konsentriscken  Leisten  der  Ober- 
Hacke;   ein  Qneefspalt  anf  dem 

Bockel Ceroaiya  n. 

Sckaale  kinten  kreit ;  Scknakcl  fkst  . 

mittetotindig Platynya  n.  }  Anatina, 

(  Panopaea  **. 
ia  der  reektea  Klappe  alieia ;  Bnekeln 

weit  vor  der  Mitte ;  vordrer  Mas* 

kel-Blndmck  verlAngert .... 

Kern  okne  beimidere  EIndrficke;  vordere  M.-£. 

verlängert,  bei  Plenromya  nnbekannt 

Klappen  glefck ;  vordrer  M.-B.  kinfSmiig; 

Buckeln  vor  der  Mitte. 

Sekloss-Fläcbeblnter  den  Buckeln  breit; 

Form  von  laager  conprees«  Area     Arcomya 


AnaUnatt. 


Gresslya  n,    .  Lyonslaftt* 


Sehi 


Anatiaa, 
Panopaea  **. 


Pholadomyt  f*. 
Panopaea  **, 


•Fläeke  nickt  anegeseicknet;  auf- 
geblähet,  weniger  dfinusckaallg  .     Homomya 
Klappen  ftut  gleiek;  Buckeln  weit  vom, 

stark  (=  OrcsKlya  ohae  Furche)    .     Pleuromya 

Dieses  weite  Auseinandergehen  der  Ansichten  beider  Konchy* 
liologen  berahet  aber  in  der  Unkenntniss  des  Schlosses,  womach 
jede  Bestimmung  der  Sippe  hypothetisch  und  es  in  gewissen  lallen 
angemessener  ist,  künstliche  Eintheilungen ,  wie  die  A6A88iz*sche, 
noch  beizubehalten,  als  der  Phantasie  allzu  freien  Lauf  zu  lassen. 
Indessen  gehören  jedenfalls  diese  »Myen''  nicht  einer  einzigen  Fa* 
milie  an. 


**    Vgl.  die  vorige  Anmerkaag. 

t    Mekie  Arten  davon  gehSren  nach  Desuayes  sa  Lacina ,  der  mit  elnfiickem  Mantel- 
Eindruck. 

tt    Obshaybb  verbindet  Ceramya  nad  Platymya  s.  Tb.  gleichfalls  mit  Anatina.  Dasn 
Sangalcalaria  aadalata  Sow. 

tit    Deshaye«  veibladet  Gresslya  s.  Tb.  gleichfalls  mit  Ceromya  uud  stellt  diese 
neben  Pboladomya. 

t*    HooMmya  ist  Panopaea  noch  am  ähnlichsten  im  äusseren  Ansehen  bis  anf  die 
Nympfen. 


nrada  (Liac«.),  Blainv.  18S5. 

(Osteodetma  Blv.^  Corimya  Ao.) 

(Familie  Anatinana.)  Schaale  dünn  und  zerbrechlich,  läng- 
I,  ungleichseitig,  toAi  rund,  hinten  abgestutzt,  hinten  oder  bei- 
ends  klaffend,  ungleichklappig,  hinten  nach  einer  Seite  gebogen 
D  Teilina),  die  rechte  Klappe  gewölbter  und  höher  als  die  an- 
e.  MuskeKBindrucke  seicht,  der  Tordere  schmal,  queer  terlängert; 
Btel-Bindruck  mit  kurzer  breiter  Bucht.  Buckeln  sich  genähert,  in 
T  hinter  der  Mitte.  Band  theils  äusserlich  in  randliche  Rinnen 
allel  dem  Scbloss-Rand  befestigt,  theils  vor  den  Buckeln  etwas 
Innere  eintretend  und  dort  in  ein  nach  innen  torstehendes  Löf* 
lien  angewachsen,  von  welchem  aus  auf  der  rechten  foder  auch 
den?)  Klappe  eine  Leiste  bis  über  den  hintern  Muskel-Eindruck 
tsetzt  und  auf  Steinkemen  sich  als  eine  Rinne  abdrückt.  Bei 
\  meisten  Arten  ist  durch  das  Band  noch  ein  halbkreisförmiges 
Scheichen   vorne   an    dem  Löffel  befestigt.     Schloss    ohne  Zähne. 

äussere  Schloss-Fläche  hinter  den  Buckeln  von  1  seitlichen  Kante 
erseits  eingefasst.  Oberfläche  glatt  (punktirt).  Unterscheidet  sich 
urch  von  Lyonsia  (oder  Osteodesma  Desh.),  dass  die  Schaale 
\ki  perlmutterartig,  das  Band  äusserlich  und  jenes  Knöchelchen 
e^  halbzirkelförmig  statt  quadratisch,  und  dass  die  innere  Schloss- 
ite  vorhanden  ist. 

Arten:  zahlreich,  lebend  19,  in  allen  Meeren,  fossil  wohl  2 — 3 
liende,  vorzugsweise  in  Oolithen  und  vielleicht  schon  in  altern 
)irgen  (Desh.}. 

acta  iiicerta.  Tf.  XX^,  Fg.  6abc. 

Ilina  iocerta  1890Thvhm,  Porr.  13  (wnn.);  —  Roem.  OoI.  1886^  I, 

Sl,  USi  f.  7,  II,  57;  —  ?var.  Gf.  Petrf.  II,  234,  t  147,  f.  14. 

fa    depressa    (Sow.)    Pitt.   339,   331,   333,   361,    302,   t.  33,  f.  9 

M«  Sow.].  • 

loopaea  depressa  Pitt.  353. 

rinya  St  oder  i  Ao.  Moll.  U^  364,  369,  pl.  35. 

racia  9p.  Dbsm.  Coneh,  /,  340. 

raeia  suprajurensis  d'O.  Prodr,  //,  49.*^ 

Buckeln  fast  mittelständig;  daher  die  Vorderseite  halbkreisrund 
tr  wenig  mehr  gestreckt  (statt  abschüssig  oder  elliptisch);  nicht 
1  so  dick  als  hoch;    der  Unterrand  fast  gerade;    das  Hintertheil 

*   d'Orbioiit  schreibt  diesen  Namen  DaiMATBs'rr  seit  1834  za,  wir  kon- 
aber  die  Quelle  nicht  finden. 


306 

verdünnt,  abgeftaUt;  die  obere  ScUois-FlIebe  Gunter  den  Dackeln 
breit,  von  2  deutlichen  Kanten  eingefasst;  Buckeln  aneinander  lie- 
gend; der  Rand  ausnahmsweise  nicht  oder  nur  unten  etwas  klaf- 
fend. Unsere  Figuren  geben  die  Ansicht  von  der  Seite,  von  oben 
und  hinten. 

Vorkommend  und  befoichnend  im  Portitnd-  md  Kimmeridge- 
Gebilde,  immer  als  Steinkern.  So  in  der  Schwätz  (bn  Forllandien 
am  Banni  im  Porreiifniy) ;  -«  in  FrankreUk  (im  Klmmeridgien 
lu  Senanies,  fu  Molhoii,  OUe^  la  SL^Jean^fAngeig,  sa  CkA- 
teiaiUon,  auf  der  Insel  OUron,  lu  BlmUe,  Brnte-^Mmme,  tu 
Tönnerre,  zu  Auxerr0f  lu  Mmtc^e  etc.) ;  —  in  W9.-Demi9€kiani 
(im  Portlandkalk  bei  (hlerwold,  WemäkaMMen  vnd  90$kar) ;  —  in 
England  (die  Mja  depressa  PiTtON,  welche  jedoch  hinten  vielldcht 
etwas  höher  ist,  in  Portlandttdn  in  Buela,  in  Porflandund  in  WiU* 
und  Dar$ei-8hire,  in  Khnmeridge-clay  in  Donet-  und  Oxf^rd-Mre]. 

AimUna  Lue.  1809. 

(Cochledesma  Cout«.;  Cercoasy»  Ae.,  Platf  ny»  Ao.  pmrä), 

Familie  Anatinana«  Schaale  lang,  hü  gleichklappig,  beider- 
ends  klaffend,  doch  vom  nur  schwach,  —  hinten  oft  schnabelför- 
mig, dünne,  zerbrechlich,  perlmutterartig.  Backein  etwas  zirfQck* 
gekrümmt,  queer  gespalten,  der  Spalt  durch  eine  flaut  bedeckt, 
aber  im  Kerne  gewöhnlich  sehr  deutlich  abgedrückt  [und  sonst  in 
keinem  Genus  vorkommend!,  von  Agassi^  jedoch  üSersehen].  In 
jeder  Klappe  innen  ein  senkrechter  Löffel  zur  Aufnahme  des  Bandes, 
von  einer  Leiste  gleichsam  als  einem  Strebepfeiler  unteritütft ,  wel- 
cher im  Kerne  hinter  jedem  Buckel  eine»  rinnenntigen  Lingsein* 
druck  zurücklftsst.  Oft  haben  sich  im  Kern  auch  die  Löffel  abge- 
drückt Bei  den  meisten  (lebenden)  Arten  befindet  sich  noch  ein 
dreispitziges  Knöchelcben  vom  an  den  Löffehi.  Band  innerlich  in  den 
Löffeln  und  auf  diesen  Knöchelcben  (bei  dem  Subgenus  Gochlodesoia 
ist  die  hintere  Schloss-Leiste  dicker,  der  Strebepfetfer  schwicber, 
die  Schaale  mehr  zusammengedrückt).  Der  vordere  Bfdskel-Eindnick 
schmal,  etwas  bogenförmig,  in  die^  Liffge  gezcigHn  oder  halNnond* 
förmig ;  die  Mantelbudit  tief.  Oberfilehe  gtott  Die  scbnabeVörmigw 
Arten  sind  Cercomya,  die  andern  Phtymja  Ac. 

Arten:  lebend  14—16,  fossil  30— 2€,   von  den  OoIHhen  an 
aufwärts;  Cercomya  Ao.  gehört  ganz,  von  Platjmy«  iur  dessen  PL 


207 

rosIraU  Qnd  PI.  dilatata  hierher:   d*Orbioky  bildet  8  schöne  Arten 
in  der  Kreide  ab. 

Aiiatina  nndAlata.  Tf.  XX^  Fg.  7abc. 

Sangninolaria  aodalata  8ow,me,  K/,  91,  t.  648,  f.  1,  2;  ~  ?Phili:^ 

Y.  I,  109,  180,  t.  5,  f.  1. 
Ccreoaiya  nndnlata  jlo.  MoU,  ii^  l46,  146. 

Cereomya  pinf^aii  Ao.  Meil.  ily  145,  t.  II,  f.  19—21,  t.  IIa,  f.  17—18. 
Anatina  an dn lata  Moaaii  CbL  77. 

Der  Vordertheil  spatelfönnig,  breit,  erst  weit  vor  den  Buckeln 
im  Halblireise  abbllend ;  Schaale  hinten  nur  allmählich  an  Höhe  ab- 
nehmend, etwas  schnabelförmig;  Buckeln  verhiltnissmSssijg  scharf 
vortretend.  Schloss-FlSche  hinter  denselben  breit  und  flach  ^on  2 
deutlichen  Kanälen  eingefasst.  Der  Unlerrand  unter  den  Buckeln  in 
Folge  einer  seitlichen  Eindrfickung  etwas  eingebogen.  Beide  Enden 
klaffen.  Konzentrische  Furchen  stark,  flach  abgerundet,  bis  20, 
nach  hinten  allmählich  schwächer  werdend.  Schaale  niit  Spuren  sehr 
feiner  Zuwachsstreifung.  AgasiIiz  vermuthet  selbst,  dass  seine  Art 
nur  eine  leichte  Varietät  der  SowcRBv'schen  sey. 

Vorkommen  in  Britannien  (in  einem  Gebilde  der  Brora^  wel- 
ches Unter-  und  Mittel-Oolith  umfasst,  Sow. ;  doch  nach  Morris  im 
Oxford-Thon,  worin  in  Yorkshire  auch  die  PniLLiPS'sche  Art  vor- 
kommt, der  Schnabel  jedoch  etwas  feiner  auszulaufen  scheint  und 
welche  von  d*Orbigny  fu  seiner  A.  undata  =  G.  anUca  Ao.  zitirt 
wird)  i  —  in  der  Schweitz  (im  Unteroolith  von  Goldenthal  in  So- 
lothnm),    Abbildung  nach  AoASSiz  von  oben,  vorn  und  neben. 

Ceromya  Ao.  1844. 

Familie  Anatinana.  Muschel  ungleichklappig,  die  rechte  Klappe 
gewöhnlich  grösser;  sehr  dunnschaalig,  daher  Muskel-  und  Mantel- 
Eindrücke  unbekannt,  wie  das  Schloss.  Die  rechte  Klappe  jedoch 
hinter  dem  Buckel  längs  dem  Rande  am  Kern  mit  einer  Rinne  ver- 
sehen, welche  auf  eine  Schloss-Leiste  in  der  Schaale  hindeutet;  an 
der  andern  Klappe  fehlt  diese  Rinne,  und  Dsstf AYIS  vermuüiet,  dass 
sie  innen  einen  Löffel-Zahn  zur  Aufnahme  des  Schloss-Bandes  be- 
sessen. Die  Oberfläche  der  Schaale  exzentrisch,  schief  von  vom 
nach  hinten  und  unten  gefurcht  oder  gestreift,  die  Furchen  sich 
kreutzend  mit  andern  mehr  konzentrischen  der  Innern  Oberfläche, 
welche  mithin  am  Kern  zum  Vorschein  kommen. 

Arten:  5 — 6,  alle  fossil,  in  Oolithen  und  Kreide;  litoral. 


366 

1.  Ceromya  excentrica.  Tf.  XX,  Fg.  11  (Jm.). 

Isocardia  excentrica  Volts  tii  KU.;   —   Thuiim.  13;  —  Tmaii«  5,  0: 

—  RoEM.  Ool.  I,  106,  t.  7,  f.  4abc;  -  Ba.  Leih.  «,  373;  ^  Gp.  Petrf. 

II,  208,  1. 140,  f.  0;  —  ?BucH  Jura  83;  l  Jb.  IMf,  111;  -  F.Robm. 

das.  1846,  186;  —  Dbsm.  Trmild  de  eaadk.  I,  102,  104. 
Isocardia  costellata  Volti  i.  Mui»  Arftmtor.     . 
Ceromya  excentrica  Ao.  MolLIij^Sy  t8a,  Sb»  8e;  —  d'O.  FfMb*. 

II,  14,  48. 

Schaale  länglich  kogelftemig,  Im  Alter  nach  hinten  mehr  aus- 
gebreitet; Buckeln  laat  ganz  vom,  der  rechte  gröMor,  selten  gleich- 
gross ;  Schloss-Rand  schief  nach  rechts  oder  auch  links  gebogen  oder 
nach  beiden  Richtungen  hinten  und  oben  klaffend.  Man  sieht  daran 
3  Arten^von  (breiten)  Furchen:  schiefe,  von  vom  nach  hinten  und 
unten  gehende  besonders  an  jungem  Exemplaren  und  dann  oft  allein 
vorhanden  (unsere  Abbildung) ;  konzentrische,  vrelche  sich  an  älteren 
Individuen  gegen  die  Peripherie  hin  einfinden  oder  wohl  am  Kerne 
die  vorigen  allmählich  ganz  verdrängen,  oft  aber  mit  denselben  auf 
verschiedenen  Theilen  der  Schaale  nebeneinander  vorkommen;  end- 
lich radiale,  vorzüglich  an  alten  Exemplaren  und  dann  die  vorigen 
kreutzend,  oft  aber  ganz  fehlend.  Die  Rinne  am  Schloss-Rande 
hauptsächlich  nur  an  älteren  Exemplaren  deutlich  bemerkbar.  Als 
litorale  Leitmuschel  im  Kimmeridge-Thon  und  Portland-Kalke:  der 
Schweilz  (am  Banni  etc.  im  Porreniruy,  zu  Delitnont,  Olove- 
Her,  Indevelier  im  Berner  Jtira;  im  IVaadländer,  Neuchateier 
und  Sololhurner  Jura) ;  —  in  Frankreich  fim  Kimmeridge-Thone 
von  S^teux  und  von  Freane-Saini-Mames  an  der  obem  Saotie; 
im  Kimmeridgien  zu  FougireSy  Aube^  zu  Winkel,  Haul-Rhin,  zu 
Chätelaillon ,  zu  SLrJean-d'Angely,  Char.-infer. ,  zuValbonne, 
bei  Grasse,  Var,  zu  Mauvage  ^  zu  Blaise,  Bauie-Mamej  zu 
Nantua,  d*0.;  aber  auch  in  Gorallien  zu  Poinle-du-Ch^,  o'O.);  — 
dann  in  Bannover  und  Braunschweig  (in  Portlandkalk  Roem.  am 
Langenberge,  Kahlenberge,  zu  Wendhausen  am  Waltersberge, 
an  der  Porta  Westphalica,  Robm.)  ;  —  auch  im  Kimmeridgien  in 
Italien  und  auf  Sardinien ,  d*0.  ,  —  und  vielleicht  in  Colmn- 
bien,  Buch. 

2.  Ceromya  infiata.  Tf.  XX,  Fg.  10. 

Isocardia  striata  d'O.  i.  AfeiN.  d.  Mus.  18ZZ^  VIU^  104,  pl.  7,  f.  7-9; 
—  Thuam.  13;  —  Thirr.  5,  6;  —  Lslh,  a,  373;  —  Robm.  Ool.  I.  107, 
t.  7,  f.  1 ;  -  Gf.  Pctrf.  II,  S06,  t  140,  f.  4 ;  [fio»  Sow.  IStS^  Momiis]. 


Sfl» 

ocardia   iDflata   Yolti  i.  Mui.  Ar§emi,;   —    Tiurm.  18S0y   Porr, 

IS   (MMR.). 

ocardia  o^bieuiarit  189$,  Robm.  Ool.  1, 107»  t.  7,  f.  5;  —  KochDv. 
Ool.  48,  t.  7«  f.  9;  —  Gr.  Petrf.  11,  207,  t.  160,  f.  3. 
orardia  obovata  i89$y  Robm.  Ool.  1,  100,  t.  7,  f.  2. 
•  cardia  tetragona  KociiDtr.  Ool.  48,  t.  7,  f.  8. 
iroaya  ioflata  1841^  Ao.  MM.  J/,  33,  pl.  8«,  f.  13-21. 
iroaya  obovata  1860^  d'O.  Proir.  Ily  48. 
»raaira  orbicolaris  d'O.  Proir.  U^  48. 
eroaya  tetragona  d'O.  Proir.  Uj  48. 

Schalle  Ueiiier,  kugeUörmig,  etwas  schief  Teri&ngert,  am  ober- 
Bteren  Rande  wulstartig  anfgeworfen,  geschlossen ,  die  ganxe  Ober- 
iche  mit  feiner  und  zierlich  scharfer,  konxentrischer  Streifung  bo- 
ckt, bei  guter  Erhaltung  auch  am  Kerne;  sonst  undeutlich.  Die 
ohte  Klappe  gewöhnlich  grösser  als  die  linke,  und  der  Schloss-Rand 
was  wellenförmig  rechts  und  links  gebogen,  aber  die  unter  ihm 
igende  Leiste,  welche  die  Rinne  am  Kern  bildet,  nur  wenig  ent- 
ckelt. 

Vorkommen  im  Kimmeridge-  urid  Portland-Gebirge  mit  der  ?o- 
^d;  im  Schweitzer  Jura  {Porrentruy,  Basel);  —  in  Frank- 
ich  (in  j^Kimmeridgien**  des  Französiocken  Jura's,  zu  Seveux 
id  Freone^SL-Mamis  an  der  Hoch-Saone,  zu  Chätelaillon,  zu 
IceyOj  Doubs^  zu  Buelle^  bei  AngoulSmej  Charanie,  bei  Vit- 
rtille,  Calvados,  bei  Blaise,  Haute^Manie,  d*0.);  —  in  NW.- 
euischland  (in  gleicher  Formation  zu  Ooslar,  Wendhausen,  HU- 
*sheim,  am  Kahlenberg,  Robm.;  zu  Rinteln  etc.  Koch). 

Gresslya  Ao.  1842. 

Hat  dieselben  wesentlichen  Charaktere,  wie  Ceromya,  etwss 
gleiche  Klappen,  keinen  Schloss-Zahn ,  am  Kerne  eine  Furche 
iten  Tom  rechten  Buckel  längs  dem  Schloss-Rande  hinabziehend. 
in  den  Muskel-Eindrücken  ist  der  Tordere  bimförmig  in  die  Länge 
sogen,  wie  bei  Pholadomja;  der  Mantel-Eindruck  hat  hinten  eine 
fe  Bucht,  die  unter  der  Mitte  liegt,  bis  Ober  die  halbe  Länge 
r  Muschel  vorwärts  geht  und  oft  oben  und  unten  parallel-randig 
.  Aber  die  Gesammtform  ist  in  die  Länge  gezogen  (weniger  bau- 
ig und  herzförmig),  und  die  Buckeln  sind  kleiner,  die  Oberfläche 
ne  schiefe  Furchep,  nur  mit  konzentrischen  Zuwachsstreifen.  Es 
)t  Zwischenformen,  welche  De8HATSS*n  zur  Vereinigung  beider 
ipen  veranlassen ,  aber  bei  AoASSiz  nicht  vorkommen.   d*Obbigny 


370 

bringt  Grewiya  xu  Lyonsia,    wie  Ds8BAYS8  glaubt,  durch  lliaideu« 
tung  der  Charaktere. 

Arten :  sehr  zahlreich,  in  O'olitben  nnd  Kreide,  alle  fotBÜ.  Einige 
der  von  AoAssiz  aufgestellten,  so  ferne  sie  die  genannten  Charaktere 
nicht  besitzen,  werden  auszuscheiden  sejn. 

Gresslya  latirostris.  Tf.  XX\  Fg.  Sabcd  (n.  Ao.). 

a.  Gressly«  Utirostris  A0.  BM.  ii,  S12^  1 19a,  f»8-*U;  —  Msac 

Sal.  79. 
ß,  Gresslya  lunulata  Ao.  Ifoll.  J/,  208,  t.  13,  f.  7— 10,  t  13a,  f.  1-4. 
Gressljra  ovata   A«.  MM.  ff,  S08,  4.13,  f.  4— f,  t.  IIb,  f.  7-9. 
a'.  Lutraria  gregaria  (Maa.)  Robü.  Ool.  I,  124,  t.  8,  f.  11;   —   Of. 

Petrf.  II,  255,  t.  152,  f.  10  [nem  ÜBa.,  Zur.]. 
aß.  Lyonsia  latiroitria  d'O.  ProdK  f,  305. 

Schade  weniger  ungleichklappig  als  gewöhnlich;  Buckeln  weit 
vorn;  Umriss  breit  eirund,  hinten  hoch;  der  Oberrand  etwas  ge- 
wölbt, nur  wenig  nach  hinten  abfallend;  das  Mondchen  tief;  die 
Oberfläche  mit  feinen  und  scharfen  Zuwachsstreifen  ohne  damit  gleich- 
laufende Furchen;  daher  der  Kern  glatt  und  die  Mantelbucht  fast 
wagerecht  bis  über  die  Mitte  vorwärts  reichend»  vom  senkrecht 
'  abgestumpft;  der  obere  und  untere  Rand  nur  wenig  konver|irend; 
der  vordere  Muskel-Eindruck  lang  birnformig,  der  hintere  rundlich 
dreieckig.  Unsere  Abbildung  gibt  zwei  Exemplare ,  je  von  oben  und 
neben ,  eines  mit  und  eines  ohne  Schaale ,  wo  man  auf  dem  Kerne 
der  rechten  Klappe  die  Schloss-Rinne  deutlich  sieht,  während  solche 
an  der  Schaale  nicht  zu  errathen  ist.  Zwischen  a,  ß  und  y  findet 
kein  nennenswerther  Unterschied  statt. 

Vorkommen  im  Oolith:  in  der  Schweilz  (im  Unteroolith  und 
im  Mergel  mit  Ostrea  acuminata  des  Solothumer  Jura's ;  ß  in  letz- 
tem Gebilde  am  Ring^  am  Grindel  im  Lauffen-Tkale  ebenfalls 
in  Sololhum);  -. —  in  Frankreich  (a  in  den  Marnes  vesouliennes 
bei  ScUint  im  Jura,  Marc);  —  in  ^Yf. -Deutschland  (im  untern 
Oolithe  des  Oalgenberges  bei  Hildesheim,  und  am  Mehler  Dreische 
unweit  Elze,  Robm.,  Gf.).  Steht  ebenfalls  der  in  ,,6atbonien*^  sehr 
verbreiteten  Gr.  truncata  (=  Unio*  peregrinus  Phill.)  sehr  nahe. 

Pletiromya  Ao.  1845. 

(Mjina,  an  Glycimerina?)  Muschel  gleichklappig ,  un- 
gleichseitig, sehr  dönnschaalig ,  vorn  und  hinten  wenig  klaffend,  ei- 
förmig bis  länglich-eiförmig,  vom  kurz  und  stumpf,  oben  dick,  nach 


2Yt 

•ten  ailnriihlifh  schmller  lOiainroeii^drQckt;  Buckeln  mattig  nach 
m  eingebogen  wkl  einander  genlbert;  an  ihrer  Vorderseite  zieht 
liaCens  ein»  hii  lon  Unterrande  an  Breite  innehmende  baid  itir- 
re  und  bald  aehwiehere  (nur  durch  Vergleiebung  noch  in  die 
Igen  fallende)  Vertiefung,  eine  AK  einspringender  Falte  herab. 
berflielie  fcensentriach  gefturcht.  Zwei  Muikei-Bindrftcke,  ton  deren 
itereni  eine  tiela  breüe  Mantel-Bncht  bü  gegen  die  halbe  Höhe 
d  Unge  der  Kla|ipe  hereingeht  üntencbeidet  sich  Ton  Gresslya 
r  durch  den  Mangel  eines  scharfen  rinnenfdnnigen  Eindrucks  im 
»rne  am  Schloss-Rande  hinter  dem  Buckel  der  rechten  Klappe. 
doch  ist  das  Schloss  unbekannt.  d'Orbignt  tertheilt  die  Arten 
»er  Sippe  in  mehre  andere  noch  lebender  Genera,  lumal  Pano- 
ea;  aber  man  weiss  nicht,  in  welchen  Fällen  Diess  auf  Beobach- 
Dg  des  Schlosses  und  In  welchen  a^f  blosser  Hypothese  beruht, 
e  terminalen  Buckeln,  die  Tordere  Abstumpfung,  das  unbedeu- 
ide  Klaffen  unterscheiden  Pleuromya  noch  von  Panopaea  und  Mja. 
IA881Z  erklärt  die  Pleuromyen  für  Gresslyen  ohne  Schloss-Zähne. 
Arten:  36,  vom  Buntsandstein  bis  in  das  Neocomian  verbreitet, 
nptsächlich  aber  in  den  Oolithen  zu  Hause« 

Plenronyn  nniofden.  Tf.  XIX,  Fg.  17.. 

?Uoio   liasiofls   SenlinL.   I^M  i.  Zibt.  Wfiitt.  81,  t.  Ol,  f.  2;   - 

BfAitDLSL.  Alp  32;  —  Leih,  «,  362,  t  10,  f.  17. 
CardiDia  liasioa  Ac.  Mott.  U^  223. 
PI  euroin  ya  liasi«a  Ao.  Jfa/I.  1/,  233. 
Gresslya  «f.  Strickl.  i.  Ma§.  umtkisi.  JttVy  108. 
Panopaea  liasina  d^O.  Preir.  I,  21S. 
Pholadoroya  ambigua  oor.  Qa.  Warft.  148»  147,  641,  §67. 
DoDax  liaiinus  Roch«  im  UU. 
Tenaa  ualoides  Rosm.  OoI.  I,  109,  t.  8,  f.  6. 
Lntraria  onioides  Gf.  Petrfk.  II,  266,  1. 152,  f.  12. 
Panopaea  nnioides  n'O.  CVaf.  f//,  32«. 
Plearomya  nnioides  Ao.  Jfo//.  //,  236,  t.  27,  f.  0^13. 
Gresilya  sp.  Strichi..  i.  Atm.  mmikUi,  1844,  XiV,  108. 
LjTonsia  unioides  n'O.  Frodr.  /,  234. 

Amphldeama  donaeiforne  (Robm.)  Ba.  i.  Jb.  18SS,  143  (noii  E.] 
fPlauroaiya  aequiatriata  Ao.  Ifa/I.  11,  237,  t.  21,  f.  8-17. 
?Greislya  striata  Ac.  MolL  //,  219,  t.  13c,  f.  7—9. 

Scliwach  klaffend;  Buckeln  sehr  dick,  stark  eingebogen,  Vi— Vs 
r  Gesammt-Länge  vom  'vordem  Ende  entfernt;  die  Seiten  etwas 
wölbt,  und  fast  gänzlich  ohne  den  oben  erwähnten  Eindruck ;  die 
cke  etwa  %,  die  Länge  das  Zweifache  der  Höhe  betragend,  welche 


372 

längs  dem  Schloss- Rande,  statt  hinterwSrU  wieder  anfusteigen, 
wie  bei  manchen  andern  Arten ,  gerade  nnd  allmShlich  abfillt, 
Schaale  nur  von  Papier-Dicke ,  daher  die  k9nzentrischen  Forchen  am 
Kern  wie  an  der  Schaale  vorhanden.  Schloss-Band  lan^  und  sehr 
dick.  Die  Mantel-Bucht  an  manchen  Exemplaren  kennbar  (doth  io 
dem  geieichneten  Exemplare  von  Ooslar  nicht  bemerklich).  Ob 
d*Orbiont  das  Sdilosi  kennt,  da  er  die  Muschel  xu  Lyonsia  seilt» 
wissen  wir  nicht ;  die  dQnne  Schaale  spricht  jedoch  nicht  dafdr. 

Vorkommen  im  Lias.  So  in  Württemberg  (a  die  Art  nach 
QuENSTEDT  noch  sweifelhafk  im  untern  Theile  des  schwarzen  Jura's 
a,  Qu.  bei  Balingen,  Stuttgart  etc.) ;  —  in  VYf. 'Deutschland  (ß 
in  den  obern  Lias»Mergeln  bei  !  Ocker  junfern  Ooslar;  in  den  Lias- 
schiefem  am  I Silberbach  bei  Falkenhagen  im  Lippeichen);  — 
in  Franken  (Liaskalk  von  Amberg) ;  —  in  Frankreich  (ß  im  lia- 
sien  zu  ChavagnaCj  Dordogne;  zu  Vieux-Pont  und  zu  Etrecg, 
Calvados]  ßty,  8  im  obern  Lias  des  EUasies). 

2.  Pleoromya  Brongniartina.  Tf.  XX,  Fg.  17. 

3.  Pleuromya  Alduini. 

(Die  Syoooymie  beider  Arten  nach  den  Formationen  geordnet). 

S.    Im  braunen  Jnra  (ßg.  neiir.). 
Donax  Alduini  Thirii.  Saone  12  [tum  Fisch.]« 
Lutraria  gregaria  Mer.  tu  /tif.  [tum  Ziet.,  Gr.y  Robm.1. 
/Donacites  Alduini  (Brgn.)  Bobl.  i.  Jb.  IM^,  100;  —  Br.  i.  Jb.  IM5, 

143;  -^  Fromh.  das.  1888y  23,  27. 
Unio  abductus  (Phill.)  Zibt.  Wartt  81,  t  61,  f.  3  [««el.  9g»J]. 
Lutraria  donacina  Robm.  Ool.  1,  124,  t  9,  f.  14. 
Lutraria  Alduini  Gf.  Petrf.  11,  254,  t  152,  f.  8. 
Pleuromya  Alduini  Ao.  MoU.  U^  242,  t  22,   f.  10—22;    —    Marc. 
Sal.  79. 

Mracites  Alduini  Qu.  Wärtt.  344,  567;   —   Romg.  i.  Jb.  184$^  IM. 
?Lutraria  sinuosa  Roem.  OoL  II,  42,  t.  19,  f.  24. 
Panopaea  Brongniartina  d'O.  Proir,  J,  335. 

3.    In  Kimmeridge-  und  Portland-Bildnng. 
DouaGlles  Alduini   Al.  Brgn.  i.  ilmi.  mf».  189t,  Fl,  555,  t.  7,  f.«; 
—  Passt  Seine  337,    —    ?WAifo,  i.  Jb.  1833,  71;    —    Stromb.  das. 
1833,  82. 

Donax  Alduini  Thjrr.  Saone  5,  6;  —  Thurm.  Porr.  13. 

Ampbidesina  sinuosa  Voktz  mi  lUi, 

Pboladoroya  donacina  (d'O.)  Volte  m  lill.,  —  Mafcdlsl.  Alp  11;  — 

Marc.  Sal.  113;  —  Gp.  Petif.  II,  272;  t.  157,  f.  85  -  ?d'0.  Proir.  U, 

47  [jNirt]. 


t7S 

mrornym  donacina  jlo.  JfoU.  Ity  M89  t.  S3,  t  S»»  f.  16— 18;  — 

tuuLT  L  Jb.  l^M,  161. 

Bopaea  Aldaiai  d^O,  Praär,  //,  46. 

■•paea  tinaosa  d*0.  Proir,  U^  13. 

a  +  3 

■meitei  Aldoini  Ltlh.  «,  878. 

■vpaea  Aldoial  a^O.  tmr.  erat  III9  SS6. 

PLBrongniartina.  Schaale  ISnglieh-eiföniiig-dfeleekig,  ftsrk 
vBIbC  und  iwar  torn  am  breitesten  and  mit  elntr  lMrif5rniigen, 
üi  efwaa  vertieften,  unten  konTex  werdenden  Abitutsnngf-FlSebe ; 
n,  hinten  ond  auch  an  einem  Theile  des  Unterrandea  etwas 
!end;  der  untere  Rand  ist  Ton  der  Mitte  an  am  vorstehendsten; 

Seitenfiichen  sind  mit  etwa  20  regelmässigen,  oben  und  Tom 
kleren  und  stärkeren ,  unten  und  hinten  sich  mehr  verilächenden, 

der  Abstutiungs-Pilche  sich  verlierenden  konzentrischen  Furchen 
sehen,  ausser  welchen  auf  der  Schaale  noch  feine  Zuwaclis* 
eifen  vorhanden  sind.  Die  Abstntsungs-Kante  ist,  im  Ganzen  ge- 
nmen,  rechtwinkelig  (s.  unsere  Abbildung). 

Die  iiiT  sehr  ähnliche  und  oft  damit  verwechselte  PI.  donacina 
eracheidet  sich  durch  einen  mehr  wagreehten  oder  selbst  nach 
ten  ansteigenden   Schloss-Rand,    durch   eine  vom  Buckel   nach 

etwas  eingezogenen  Mitte  des  Unterrandes  herabziehende  und 
lei  immer  breiter  werdende  EindrGckung,  vor  welcher  dureh  sie 
e  Art  vertikalen  Kieles  entsteht,  der  gegen  den  Vorderrand  hin 
ler  etwas  stumpfem  Winkel  abfällt,  und  durch  weniger  oder  gar 
ht  ausgeprägte  konzentrische  Runzeln.  Aber  die  zahllosen  klei- 
I  Abänderungen  in  diesen  Charakteren  erklären  die  vielen  Ver- 
chtehmgen  mit  voriger  Art  Bei  beiden  ist  das  Schloss  noch  so 
Bg  unbekannt,  dasa  sie  nur  hypothetisch  mit  Panopaea  verbun- 
I  irerden  können,  mit  deren  lebenden  Arten  ihre  äussere  Form 
hl  gut  übereinstimmt;   dagegen  stellt  Aoassiz   einen  Kern  von 

donacina  aos  dem  S(ra$Mbwger  Museum  dar,  worauf  der  Mantel- 
idrnck  eine  Bucht  fast  von  der  ganzen  Höhe  der  Muschel  bildet, 
iehe  bis  auf  %  der  Länge  vorwärts  reicht,  wie  bei  den  Myen, 
loplen  etc.  d'Orbioht  indessen,  obwohl  immer  bemüht,  die 
00  nach  den  Formationen  zu  scheiden,  vereinigt  die  Lutraria 
Bosa  ans  dem  untern  Coralrag  mit  der  Phol.  donacina  Ao.  aus 
n  Portland! 

Vorkonunen:  2.  Im  Opalinus-Thone  von  Ocker  bei  Qoilar^ 
m.;  -^  nn  obem  Uas  von  Bmtrmon,  HcMe-Mame^  Dnss.  [?]; 

BroBB,  LetfuMA  gcognoiüca.   3.    Aufl.   IV.  Ift 


274 

—  im  braunen  Jura  der  Schweitz  (in  deti  oberen  Lagen  des  bun- 
ten Mergels  im  Kanton  ! Basel,  Mbr«;  im  Oolithe  ton  Goldenihal, 
Solothiorn);  —  in  Baden  (im  Bradford-Thoi},  ton  Vpffisheim  und 
im  Oxford-Tbon  von  Kandem,  Steinacker  und  Sck&nberg  im 
Breiagan);  —  in  Frankreich  (in  den  Mames  tesooliennea  bei 
Salina  im  Jura,  Marc.  ;  in  der  Walkerde  zu  iViireit(ie  an  der  Jfoelk- 
Saone,  Thirr.  und  im  Maa$-  und  Ardefmenrl^epU,  Bobi«;  in  Cal- 
loTien  zu  Chauffour,  Sarthe) ;  —  in  JXYf.-'DeuUchUmd  (im  Unter- 
oolith  von  W^ittellatidsberg  bei  der  Por/a  We$tphaHea,  bei  iiatf- 
dagshausen  unfern  ilraiffi^cAtretp  und  lu  DOrself  unweit  Alfeld; 
Lutn  sluuesa  im  untern  Coralrag  Ton  Heerttmi,  Rokm.). 

3.  in  Kinmieridge-  und  Portland-Bildung  in  der  Schweiix  (im 
weissen  Jurakalke  des  lAargaties;  im  Kimmeridge-Thon  und  Port- 
landslone  des  Porrentrvy);  —  in  Frankreich  (im  PorUandkalk 
Ton  Cap  la  Bevcy  Bron.;  etwas  llnglicber  in  Portlandstone  ton 
lAudincourt  im  Houfts-Dept.,  Yoltz  ,  und  von  An^otc/ein« ;  —  ia 
demselben  zu  Fresne-SL^Mamis ,  im  Kimmeridge-Tbone  von  Se- 
veux  an  der  Hoch^Saene;  im  Kimmeridgien  zu  Lanlu,  Oiee,  so 
Bavre,  zu  Honfleur,  zu  VillertUle,  zu  Tonnerre,  zu  SL^Sameur, 
Youme,  zu  Chätelaillon,  zu  St-Jean-d^Angelgy  zu  Baulogne* 
mr-meTf  d'O.;  zu  Besannen  ux\^  Salins,  Marc);  —  in  Würt* 
temberg  (in  PorUandkalk  der  Alp  zu  Einsingen  bei  l/7fn);  —  in 
^Yf, 'Deutschland  (im  Kimmciidge-  und  Portland-Kalk  am  Kahle- 
berg  bei  Echte  im  Hannoverischen,  Strome.). 

.Myap9ts  Ao.  1842. 

Myopsis  begreift  sebr  indifferente  Muscbel-Keme  mit  dem  all- 
gemeinen Charakter  der  Myen  (S.  263)  in  sich,  an  welchen  d*Or- 
BI6NY  jedoch  einen  Scbloss-Zabn  erkannt  haben  will»  daher  sie  zu 
Panopaea  gehörten,  obwohl  sich  der  abgestutzte  Hinterrand  nicht 
wie  bei  dieser  nach  aussen  biegt;  während  De8HATS8  das  VoriLom- 
men  von  Panopaea  erst  seit  der  Kreide  zugibt  und  in  jenen  nur  ange- 
rippte Pholadomyen  erblickt ,  und  AoASSiz  schliesslich  erklärt »  dass 
sie  vielleicht  mit  Pleuromya,  deren  Aussehen  und  von  den  Buckebi 
herabziehende  Depression  am  Vorderrand  sie  haben»  verbunden  werdei 
müssten.  Das  Band  äusserlich,  randlich,  sehr  kurz  (Fg.  c).  Dt  nun 
ferner  daran  auflallt,  dass  sich  im  Gegensatze  zu  andern  Myen  die 
dünne  Schaale  zu  erhalten  pflegt  (daher  man  Muskel-  und  Mantel- 
Eindrücke  noch  nicht  kennt)  und  mii  strahlenarüg  verlaufenden  (uler 


375 

der  Loupe  gesehen)  aus  eriiabenen  feiiieii  Punkten  susammeDgetetzten 
Linien  bedeckt  ist,  welche  bei  den  andern  Sippen  gewöhnlich  nicht 
beobachtet  werden  (doch  bei  Pleoromya  Alduini),  so  behalten  wir 
dieses  Genns  noch  bei. 

Arten  hat  Aoassie  13  in  Oolithen  und  Kreide  beschrieben, 
mehre  andere  darin  noch  aofgeiUüt. 

Hyopnln  Jnraeni.  Tl.  XX^  Fg.  9abc. 

Kja  «I  Lntraria  Jorassi  Al.  Bbon.  L  Ami.  d.  uUn.  Vlj  664,  t.  7, 
f.  4;  L  Cmr.  ms.  fsss.  Uy  ii,  t.  7,  f.  4;  —  Gp.  Petrf.  U,  364,  1. 163,  f.  7. 
Mjacites  Jorassi  Qu.  Wflrtt  846. 
Hjopsis  Jorassi  Ao.  MoU.  Uy  366,  t  SO,  f.  3— 10;  L  Pub.  Onims. 

ir,  614. 

Panopaea  Jorassi  d'O.  CriU  IH,  836;  Froir.  /,  378. 

Diese  Art  wird  fast  doppelt  so  gross  als  in  der  Abbildung, 
Uaffll  etwas  an  beiden  Enden,  und  an  ihr  hat  d*Obbiont  den  Zahn 
in  beiden  [?]  Klappen  beobachtet;  sie  verjüngt  sich  allmählich  nach 
iiinten  in  Dicke ;  Oberrand  und  Unterrand  sind  fast  parallel ;  die  Buckeln 
legen  im  Tordern  Drittel  der  Länge ;  die  Höhe  =  Vs  Länge ,  und 
die  Dicke  ist  über  y2  Höhe.  Die  Oberfläche  ist,  ohne  Loupe  ge- 
sehen, glatt  mit  feinen  Zuwachs-Streifen,  ohne  damit  parallele  Für- 
:hen.  Der  Kern  fast  ganz  wie  die  Schaale.  Der  Schloss-Rand  ist 
nach  QuENSTKDT  wie  bei  Panopaea  fein  gezähnt. 

Vorkommen  im  Unteroolith,  Bajoden,  zu  Bayeux  und  /es 
>foti/iers^  Calvados,  zu  Mamers  und  Amiires,  Sarthe,  und  im 
Sisenoolith  Württembergs. 

Pholadomya  Sow.  18S3. 

Familie  Gljcimerina.  Desha¥Bs  (Conch.  /,  142,  147) 
limmt  (ohne  Rücksicht  auf  äussere  Beschaffenheil)  alle  Muscheln  in 
las  Genus  Pholadomja  auf,  we)che  dünnscbaalig,  gleichklappig,  klaf- 
fend, zahnlos  und  mantelbuchtig  sind,  somit  auch  die  Genera  Ly- 
lianassa,  Mjopsis,  Gresslya,  Platymja  und  Agromya  Ao.;  dagegen 
iräre  von  zoologischer  Seite  nichts  einzuwenden,  so  lange  sich  an- 
iere  Unterschiede  nicht  ergeben ,  und  wir  selbst  würden  die  strahlen-^ 
Sütigen  (Pholadomya),  die  winkelfaltigen  (Gonioroya)  und  die  falten- 
losen  Arten  als  drei  Gruppen  eines  artenreichen  Genus  betrachten, 
irorin  jedoch  Unterabtheilungen  nothwendlg  sind.  Doch  scheinen 
jonlomya  und  Myopsis  eine  abweichendere  Textur  der  Schaale  und 
Phtjmya  nach  neuesten  Beobachtungen  eine  andere  Schloss-BUdung 

18* 


S70 

fu  haben,  was  noch  auf  aadeM  Venehiedenheiten  schlietaen  IkuL 
Wir  beichrinkm  daher  die  Definition  mehr,  wie  folgt 

Mmchel  dünnschaalig  (daher  selten  orhallen),  bauchif,  von 
kurx  und  gerundet,  hinten  verlängert  und  Uaffetid,  unten  nur  wenig 
klaffend.  Schloit  nur  mit  eidefn  verlängerten  fait  dreieckifen  Grüb- 
chen und  einer  randlichen  Leiste  in  beiden  Klappen.  Band  &1lsae^ 
lieh,  sehr  kuri  und  dönn,  an  die  äussere  Seite  der  Scbloss-Leistea 
befestiget«  Muskel-EindrQcke  seicht,  ungleich,  verbunden  durch  einen 
tief  nach  vom  eingebogenen  Mantel-Bindruck;  der  vordere  bandlA^ 
mig  verlängert.  Oberfläche  schief  vnd  diokstraUig  gebdtet,  ao  dasi 
sich  diese  Strahlen  auch  innen  a«f  dem  Kern  leigen,  aber  durch 
allmähliche  Verdickung  der  Schaale  an  ihrer  innem  Seite  mit  dem 
Alter  oft  flächer  werden  oder  fast  gant  verschwinden.  Die  Zahl  der 
Strahlen  Ist  gewöhnlich  nicht  gleich  an  beiden  Klappen  und  gewöhn- 
lich an  det  linken  etwas  grösser  als  an  der  rechten.  Bilden  sich 
konzentrische  Furchen  und  Runzeln  aus,  so  erhält  die  OberfÜcbc 
(auch  des  Kernes)  ein  gegittertes  Ansehen.  Aoassiz  scheidet  aus 
Arten  aus ,  welche  keine  strahligen  Falten  haben  (wu  wir  auch  hier 
beobachten  wollen);  d^Okbignt  nimmt  ausser  Goniomya  auch  ganx 
glatte  Arten  auL 

Arten:  nur  zwei  lebend,  die  eine  im  CasjuitcAeti  Meere ;  aber 
wohl  150 — 160  fossil,  und  mit  1  altern  und  4  jungem  Ausnahmen 
alle  auf  die  Oolithe  und  weniger  zahlreich  auf  die  Kreide  beschränkt. 
Es  sind  Bewohner  ruhiger  Meere  mit  schlammigem  Boden« 

1.  Pholadomya  aeuticosta  (a,  382).  Tf.  XX,  Fg.  18. 

Pboladomya  acutieoala  Saw.  mc.  Vt^  88,  pl.  546,  f.  1,  S;  —  Moaca. 
i.  Geoi.  Trmia.  S.  /#,  320;  —  Thukm.  Porr.  13;  —  Thirr.  6;  —  Roav* 
Ool.  I,  12,  131,  t.  a,  f.  15;  -  Sa.  I.  Jb.  1884^  136,  189Sy  147,  —  Ao. 
MoH.  11,  41;  —  HoBK.  I.  Jb.  ie4S,  185;  -  Wimis.  l  Ba.  Coli.  Tl; 

—  Marv.  i.  Jb.  18S&y  723. 

Pholadomya  acaticoatata  Weoow.  %«.  6;  —  Panx.  Y.  I,  160;  — 
Bbcbb  VII,  342;  —  MuifST.  i.  Jb.  1884y  135;  —  Lbtm.  daa.  1889,  466; 

—  n'O.  Prodr.  IL  47. 

Myacitea  radiatus  Schlth.  Pelrfk.  t,  170  Owr»). 
Pholadomya  radiata  6p.  Petrf.  II,  265,  t.  155,  f.  1  (wel  he^}. 
Pholadomya  malticoatata  Ao.  JMf.  52,  t.  fi,  f.  1-^12,  t «'",  f.Z-^ 

i.  3',  f.  10  <cimi  fyf.  RosM.,  Br.,  6f.);  —  Marc.  Sal.  118;   —   n'O. 

Prodr.  /,  254. 


Muschel  verlängert  etfArmig,  gewöhnlich  doppelt  so  lang  als 
hoch  (femweilen  sehr  verkürzt),  hiDlen  aehmäler  ittlaufend,  lieadich 


277 

tut  gewölbt,  mit  16—30  Bchmalen,  aber  icharfeb  rtdiaJen  Rippen 
af  allen  Theilen  der  Sehaaia  and  böchitens  am  HinterraDde  feblend, 
iie  nach  vom  und  unten  gehenden  grösser  und  weiter  auseinander^ 
tollend,  ak  insbesondere  die  mittlen.  Der  vorderen  grossen  Radien 
or  md  neben  den  Ruekeln  sind  gewöhnlich  nur  4-*«-5,  höchstens 
\  nwciltn  liegen  aber  auch  noch  einige  kleinere  vor  ihnen.  Vor^ 
lerseito  lienlich  kura.  Übrigens  wechselt  die  Art  roanchfaltig:  ge* 
rfthnlich  sind  die  3te  bia  7te  Uppe  (der  Abbildoig)  noch  sttrker, 
ie  niitUen  dahinter  noch  kleiner ,  und  die  hintersten  der  dargestell* 
m  sind  wieder  etwas  breiter  und  flacher  oder  mangeln  inweilen 
änilich,  einen  glatten  Raum  hinterlassend. 

Repr&sentlrt  die  Gruppe  der  „Species  multicostafae*,  welche  ohne 
sharlbegrenzte  Schloss-Fläche ,  bis  an  clie  Buckeln  klaffend ,  langge- 
Lreekt,  viel-  und  meistens  scharf-rippIg  sind,  und  die  Rippen  ent- 
'eder  auf  der  ganzen  Oberfläche  vertbeilt  haben  oder  vorn  frei  davon 
nd.  Was  die  Art  betrifll ,  so  ist  dieselbe  mit  andern  nicht  leicht  zu 
srwechseln ;  die  grosse  Anzahl  und  die  Schärfe  der  Rippen ,  ihre  Ver- 
leilung  auf  der  ganzen  Oberfläche,  ihre  ungleiche  Grösse  auf  der  vor- 
eren  und  hinteren  Hälfte  macht  dieselbe  kenntlich,  und  daher  zu  einer 
er  besten  und  bezeichnendsten  Leit-Muscheln  fürKimmeridge-clay  und 
ortland-Stein ;  doch  in  England  kommt  sie  tiefer  vor.  AcAasiz  wollte 
ie  Engliiche  Art  dadurch  von  der  Deutschen  unterscheiden,  dass  an 
ir  der  Grosse-Unterschied  zwischen  den  vorderen  und  hinteren  RIp- 
en  stärker  sey,  gibt  aber  auf  der  im  leite  noch  nicht  erwähnten 
upplement-Tafel  2'''  selbst  so  manchfaltige  Form-Abänderungen, 
Bss  es  nicht  mehr  möglich  ist,  einen  beharrlichen  Unterschied  zwi- 
Aen  der  Deutschen  und  Englischem  Art  zu  finden.  Auch  d*Or- 
lONY  vereinigt  beide  wieder,  aber  freilich  indem  er,  wir  wissen  nicht 
lit  welchem  Rechte,  die  Englische  ältere  Formation  als  «Kimme- 
dgien**  tauft.  In  England  (in  grossem  Oolith  von  Ston^fleld, 
nd  von  Bransby  in  YorArsAire);  —  in  SckaittuHd  (im  Vnier- 
der  Mittel-Oolith  von  Ineerhrora);  —  in  Frankreich  im  Kim- 
eridgien  (zu  Cahors  in  SMFrankreich ,  DufeAn.;  zu  8iteux 
I  der  Hoch'Saone,  Thibr.;  zu  Si.-'JeaH^d'Angelp^  sw  Hatre^ 
I  Chäielaillen,  zu  Boulogne,  zu  Buelle  bei  Mveuleme,  m 
i^'-SaHvewr ,  zu  TowierrCj  zu  Auxerre,  Yowie,  bei  Jdauvage, 
temse,  d*0.;  im  Auöe-DepL,  {.ktm.;  zu  Beumfon);  —  in  der 
'€kweiiz  (in  demselben  und  im  litoralen  PorUmdkalke  mit  Pteroceren 
n  Bätmi  im  IParrenirup  und  zu  Chaux^de-Fonde  In  NeuchdteX) ; 


278 

—  in  Hannover  und  Braunsehwei^  und  weiter  hinauf  im  Weier- 
Gebiete  überall  in  PortlandlLalk  (bei  !Hüde$heim,  hier  wie  dort  mit 
Pterocerai  Oceani^^Ceromya  inflata,  Exogyra  anguila  etc.;  zn  Wend- 
hausen, am  ILangenbergj  zu  Oeker.  bei  Oo$lar,  am  KaUenberge, 
an  der  Arensburg  bei  Rinteln  j  bei  Alfeld  und  JW/eralefren, 
RoEM . ;  an  der  Porta  Westphaltca,  F.  Roim.  ;  bei  Osterkappeln 
und  Lühhe,  Goldp.;  im  schwarzen  Weserkalke  zu  I  Rehren  und 
! Luden  im  Sehaumhurg* sehen  mit  27  Rippen,  woYOn  die  hinter 
8ten  2—4  wieder  etwas  grösser  sind,  Tgl.  d.  Abbild.);  —  in  schwär 
zem  Jurakalk  unter  Granit  bei  Hohnstein  in  Sachsen. 

%  Pholadomya  Murchisoni  (0,  588).    Tf.  XX,  Fg.  19ab 
(b  von  hinten). 

Pholadomya  Morchisoni  Sow.  «M.  //I,  t  307,  f.  4,  F/,  87,  t  641; 

-  MuRCH.  i.  Oesl.  Trmns.  I,  i/,  320;  —  Phill.  Y.  I,  ?128,  144,  pl.7, 
f.  9;  —  Bbcbb  i.  PhilüS.  Mag.  79M,  F//,  341 ;  ~  (?Pa8st  Seine  337,  -) 
ZiBT.  WiiHt.  87,  f.  es,  f.  4;  —  Maudlsl.  Alp  S4;  ^  Thirr.  Saone  IS; 

-  PuscB  Pol.  84.  pars  (t  8,  f.  11');  —  KlSd.  Braodb.  lai ;  I.  Jb.  IMt, 
393 ;  —  RoBM.  Ool.  I,  118,  1 16,  f.  7;  -  Gf.  Petrf.  11,  306,  t.  I66,  f.  i; 

-  Ag.  MdL  //,  79,  f.  4c,  f.  5-7  Irro  ßg.  Sow.];  —  Qo.  Warft  346, 
588,  667;  —  Fromh.  i.  Jb.  1S88j  23;  —  Willms.  das.  18S8,  239;  — 

)    Kl5d.  das.  18B9y  ZBT,    -    Zedscun.   das.  IMf,  500,   1848 y  008;   — 

Marc.  Sal.  78;  —  R.  Mant.  i.  Jb.  18S0y  722. 
Pholadomya  exaltata  Ao.  Moli*  U^  73,  t.  4,  f.  7*-8  [>ro /ff. Pusch.  Gf.). 
Pholadomya  Bellona  d'O.  Prodr,  /,  305  [d  pro  fy.  Ziet.,  Er.]. 

Eröffnet  die  Gruppe  derSpecies  bacardlnae,  welche  eben- 
falls ohne  gesonderte  Schloss-Fläche  weit  klaffen,  aber  Tom  abge- 
stutzt, kurz,  hoch,  gewölbt,  dickrippig  sind. 

Schaale  horizontal -eiförmig  oder  vielmehr  ungleichseitig  drei- 
eckig  mit  abgerundeten  Ecken,  gewölbter  Vorder-  und  Unter-Seite 
und  gewöhnlich  einspringender  Oberseite ;  nicht  viel  Ifinger  als  hoch« 
Buckeln  sehr  dick  und  sehr  hoch  über  den  Schloss-Rand  sidi  er- 
hebend, y orderflache  wenig  gewölbt,  unter  den  Buckeln  tief  ein- 
gedrückt, von  Torn  gesehen  genau  herzförmig,  %  so  dick  als  hoch, 
mit  nur  2  dem  Umriss  parallele  Radien  und  vielen  \on  jenem  Ein- 
druck aus  dirergirenden  runzeligen  und  falligen  Zuwachs-Streifen, 
welche  dann  über  die  ganze  Oherfl&che  der  Schaale  fortsetzen.  Ober 
die  Nebenseiten  sieben  noch  5^-8  andere  dicke  radiale  Rippen  herab, 
welche  von  den  Zuwachs-Furchen  gekreutit,  in  rundlich  viereckige 
Höcker  zerfallen ,  welche  gegen  den  Unterrand  hin  dichter,  (von  oben 
padi  unten)  kftner  u|i4  seichter  abgetheilt  erscheinen.    Ein  tehmal« 


270 

Fheil  der  «bgenindeten  Hinteneite  der  Klappen  ohne  Rippen.  Die 
Schaale  klafft  massig  am  Torderen,  etwas  stirker  am  hinteren  Ende 
und  bis  nach  den  Backein  herauf.  Aoassiz  trennt  die  Formen  des 
Unter-Ooliths  von  den  höheren ;  aber  weder  in  seinen  Beschreibungen 
noch  Abbildungen  vermag  ich  einen  andern  Unterschied  zu  finden, 
ib  dass  nach  ersten  die  ältere  Ph.  Murchisoni  bloss  5  Tollständige 
(statt  8 — 9)  Radien  haben  soll,  während  doch  die  Abbildung  deren 
8  leigt.  d*Orbiont  trennt  die  älteren  Formen  nochmals,  weil  einige 
wie  in  Ziktkns  (und  unserer)  Abbildung  etwas  kürzer  und  mehr 
dreieckig  seyen,  was  ich  aber  nicht  nur  nicht  bestätigt  finde,  son- 
dern auch  bei  Pholadomyen  überhaupt  wenig  zu  bedeuten  hat,  wie 
I.  B.  Fb.  multicostata  mitunter  nur  V,  so  lang  als  gewöhnlich  ist. 
Die  etwas  ähnliche  Ph.  ambigua  des  Lias  lA  grösser,  hat  flachere 
üadien  und  deren  3 — 5  mehr«  Auch  Ph.  producta  ist  wiederholt 
damit  zu  vergleichen. 

In  den  Oolithen,  tiefer  vorkommend,  als  die  vorige.  So  in 
SchoilUmd  (Sandstein-,  Kalkstein-  und  -Schiefer-Formation  —  Unter- 
ader Mittel-Oolith  —  von  Interhrora);  —  in  England  (in  ?Ko- 
rallen-Oolith  und  in  Combrash  zu  Scarborotigh  und  im  Maristone 
Jes  Lias  in  Yorkshire,  Phill.,  Wilms.;  im  Combrash  und  Kello- 
wayrock  bei  Westbtiry  und  Trowbridge  an  der  Eisenbahn  von 
W%U$hire)\  —  in  Frankreich  (Ph.  Murchisoni  im  oberen  Theil 
leg  Polyparien-Kalkes  bei  'Salins  im  Jura^  Marc.  ;  —  in  Bathonien 
von  Marquine  und  SL-Aubin  im  Calvados;  Ph.  Rellona  desgl.  zu 
Vixelay^  Tonne  y  zu  SL-- Anbin  ^  zu  Montagne,  zu  Btmsy  ^  zu 
Apremonty  bei  Nantuay  Ain\  Ph.  exaltata  im  Oxfordien  zu  TVou- 
pi/l«,  zu  Ile-Delle,  Vendeey  zu  Niorty  Denx-SetreBy  zu  Naiifua, 
Ain,  d'O.;  im  mittlen  Oolith  von  Foutent-le-Bas  an  der  obem 
Saone) ;  —  in  Baden  (im  Bradford-Thon  zu  VögUheim  im  Breis- 
^au  und  im  Eisenrogenstein  des  Oxford-Thons  zu  Oeisingen  bei 
Daneschingen);  —  in  Franken  (im  braunen  Jura  zu  Rabenstein); 
—  in  der  Schweifz  (Ph.  Murchisoni  im  Unteroolith  von  Golden- 
ihal,  Solothum;  Ph.  exaltata  im  ?  Oxford-Thone  am  Fringeli  in 
Soloikum  und  am  Liesberg  im  Bemer  Jura):  —  in  Saroyen 
(Ph.  Murchisoni  an  der  Montagne  du  Chat  beim  See  von  Bour- 
ßiet) ;  —  in  Württemberg  (Ph.  Bellona  im  braunen  Jura  8  und  s 
ra  Wisgöidingen  y  Rechberg ,  Altenstadt  y  Nipf) ;  —  in  NW.- 
Üeui9€hlaind  (im  Bradford-Thon  bei  Oeerzen,  zu  Rinteln,  an  der 
Porta  Westphalica;   etwas  flacher,  länglicher  und  minder  knotig 


im  Dogger  von  BggemhoMevi »  Rone.) ;  ^-  in  Prem$m  (in  0011« 
thischem  Kalke  bei  Berlin ;  la  Camaam  in  Ponunem) ;  —  in  PoUn 
(im  mittlen  Jura  von  UAagoncz^  Brxegi,  Sxcxerbakä»;  im 
kreideartigen  Jurakalke  von  Piekle  bei  tMwlodz  bäufig  and  bei 
C'%en9toehaa ;  das  abgebildete  Exemplar  von  Zwierdniee  wfiide 
iwar  nemlicb  gut  ooaerer  Art  entsprechen,  ist  aber  aus  unterer  Kreide). 

S.   Pholadomya  decorata  (a,  383).    Tf.  XX,  Fg.  20  ab 

(b  von  hinten). 

Pholadomya  decorata  Zmr.  Wflrtt  87)  t  06,  f.  S,  3;  —  MAinxLSk 
Alp  3o;  —  Gf.  Petrf.  II,  966,  t.  156,  f.  8;  —  Robm.  OoI.  I,  19T;  * 
Ag.  Moli,  ili  101,  1  7,  f.  17-*-ie|  ^  Qu.  Wirtt  ItO,  640,  667;  - 
Fromh.  i.  Jb.  7M8,  «7,  JSSBy  604;  ^  Vivo.  das.  tS4fi  784  ^  *-  p*0. 
Prodr.  /,  251  s  —  Ma«o.  Salios  60. 

Gebort  mit  voriger  Art  In  gleiche  Gruppe.  Schaale  mehr  ab 
andere  von  oben  nach  unten,  jedoch  etwas  schief  verlängert;  oben 
spitz  mit  langen,  sehr  erhabenen,  gegen  einander  eingekrümmten 
Buckeln;  von  hinten  flach  konvei,  heriftrmlg,  höher  als  breit;  vom 
kurz,  gerundet;  von  der  Seite  gesehen  höher  als  breit;  nach  unten  am 
breitesten  und  in  V,  Höhe  am  längsten,  vom  ungerippt,  mitten 
und  meistens  auch  weiter  hinten  mit  5—8  dorch  eine  über  die 
ganze  Schaale  ziehende  runzelige  Zuwachs-Streifuog  knotig-gegUe- 
derten  abgerundeten  Radien.  —  Dieie  Muschel  hat  zwar  keine  sehr 
grosse  geographische  Verbreitung,  repräsentirt  aber  eine  kleine  Gruppe 
für  die  Oolilhe  bezeichnender  Arten,  welche  durch  die  grosse  vor« 
tlkale  Entwickelung ,  die  starken  Buckeln,  die  kurze  Form  und  die 
hintere  Abplattung  sich  Ton  allen  übrigen  sehr  wesentlich  unter* 
scheiden.  (Unsere  Abbildung  wäre  besser  etwas  schief  gestellt  worden.) 

Vorkommen  in  der  Sckweitx  (im  Gryphiten-Kalke  von  Mreeh- 
wyl  bei  Anderegg;  in  einem  weissen  Kalk  im  lAargau);  *—  in 
Würitemkerg  (im  Uasschiefer  y  unmittelbar  unterhalb  Terebratula 
numismalis  zu  Achdorf  an  der  Wuiach  bis  y,'  gross;  zu  PiieHe- 
bmch,  und  im  Hehnbach  bei  Beixgenried  kleiner;  auch  in  höheren 
Schichten,  doch  viel  kleiner,  Qu.);  —  im  Breisgau  (in  Oxford- 
Thon  zu  Kandem);  —  in  KYf.-DeuiBchlmui  (in  den  Belemniten» 
Schichten  des  Liu  bei  WUierekmieen  und  Eahlefetd)\  —  in 
Fraiikreich  (im  Toarcien  zu  ^ifttidres,  Sarihe^  d*0.,  dann  zwi- 
schen !Chaymoni  und  lAmgree;  und  im  Lias  von  Pinperdn  bei 
BalinB  im  Jfmrm,  Marc.)  ;  «•  in  den  Oetalpen  (in  Kohlen-führenden 
Lias  von  tfresa-i 


281 

Gantamga  Ao.  (1886),  1843,  Winkel-MaicheL 

(Lysianaiia  Munst.  i.  Jb.  1888^  55,  man  M.Edw.  1890.) 
Familie  Glycimerina.  Muscliel  sehr  dfinnschaalig ,  gleich- 
appig,  nn^ioliseitig,  oral  bis  elliptisch,  massig  liis  stark  gewölbt 
id  fogar  lylindriscb ,  an  beiden  Enden  und  am  meisten  hinten  klaf- 
ad;  die  TOfdere  Öffnung  spallförmig,  die  hintere  breit,  gerundet 
nreh  adiiefe  Abstutzong  der  Schaale  Ton  oben  nach  unten  und 
nten.  Buckeln  massig  gross,  fast  mittelstandig,  einander  sehr  ge- 
iherL  Muskel'Eindrücke  sehr  schwach.  Die  Klappen  sind  gefaltet, 
e  Fallen  liehen  Tom  Schloss-Rande  aus  abwfirts,  so  dass  die  hin« 
ven  und  Torderen  sich  unter  den  Buckeln  paarweise  in  Form  eines 
vereinigen ,  jedoch  gegen  die  Enden  und  den  Unterrand  hin  immer 
Awioher  werden.  Sie  kreutzen  sich  demnach  mit  der  feinen  Zu- 
acha-Streifung,  ausser  welcher  die  Oberfläche  noch  eine  feine 
onktirung  lu  zeigen  pflegt.  Durch  jene  Falten  (und  Punkte)  un- 
irscheidet  sich  Goniomya  Ton  Pholadomya,  womit  d*Orbigny  das 
enus  vereinigt,  obwohl  es,  wenn  auch  nicht  durch  wesentlichere 
ennzeichen  verschieden,  wenigstens  sehr  willkommen  ist,  durch  ein 
)  bequemes  Merkmal  rasch  und  sicher  einen  Theil  der  zahlreichen 
holadomya-Arten  abscheiden  zu  können. 

Arten:  33,  alle  fossil,  auf  die  Oolithe  und  Kreide  beschränkt, 
ort  am  häufigsten. 

roniomya  Knorri.  Tf.  XX,  Fg.  16. 

ellinit  Khorr  Versteiu.  111,  Snppl.  t.  Vc,  f.  2. 
[ya  assercolata  (Schlth.)  Muhst.  Bair.  72. 
[ya  litterata  Zibt.  Würtf.  86,  t.  64,  f.  5  [nan  Sow.]. 
[ya  angolifera  (Sow.)  Qu.  Wurtt.  294,  530,  557. 
lütraria  angolifera  Pusch  Pol.  81  [farg]. 
lyacites  Vacripta  LM.  a,  370,  t.  20,  f.  16  [fwrtl. 
yaianama  angolifera  Munst.,  Gf.  Petrf.  11,  262,  t.  154,  f.  5. 
roniomya  Knorrii  Ag.  lHoil.  //,  15,  t.  Id,  f.  11  —  17. 
boladoroya  Knorrii  d'O.  Crei.  Uly  349;  —  Prodr.  i,  252. 
boladomya  angulifera  o'O.  f/J,  349  (par»). 

Gehört  in  die  Gruppe  der  „Species  ovales*',  welche  lang  oval,  an 
eiden  Enden  verjüngt  oder  abgerundet,  gleichmässig  klaffend,  etwas 
naanunengedruckt,  mit  sehr  starken  Buckeln  versehen  sind;  die 
alten  von  vorn  und  hinten  vereinigen  sich  unmittelbar  im  Winkel 
■leinander.  Die  Art  unterscheidet  sich  von  andern  dieser  Gruppe 
nrcb  ansehnliche  Länge,  einen  glatten  Streifen  längs  dem  Schloss- 
.ande  vor  und  (breiter)  hinter  den  Buckeln ;  durch  ein  Klaffen,  das  fast 


282 

im  ganien  Umfang  der  Schaale  ausser  den  Bockein  und  insbeson- 
dere vom  stärker  als  gewöhnlich  stattfindet;  durch  wenig  gebogene 
und  wenig  schiefe  Falten,  wovon  die  vordersten  und  hintersten  fast 
senkrecht  werdet  (bis  15  Paare  im  Ganien).  Ausserdem  ist  die 
Oberfläche  konientrisch  gefurcht. 

Vorkommen  in  den  untersten  Oolithen  lu  Gunderahofen  wie 
zu  BoU  in  Würilemberg  (nach  Qdimstidt  auch  selten  sehen 
im  Lias). 

Arcamya  Ab.  1843. 

Unterscheidet  sich  von  vorigen  sehr  In  Gestalt,  nicht  in  Cha- 
rakter, nämlich  nur  dadurch,  dass  sie  langgestreift,  parallelepipedisch, 
lusammengedrfickt,  und  von  dem  vorderständigen  Buckel  an  zur 
hinter-unteren  Ecke  mit  einer  abgerundeten  Kante  versehen  ist,  wo- 
durch die  darüber  liegende  Schloss-Fläche  etwas  abgesondert  irird. 
Mactromya  wäre  dann  etwas  kfirser,  dicker*,  abgerundet-vierseitig. 
Zwei  radiale  Rinnen  oder  Spalten,  welche  die  Buckeln  von  dem  fib- 
rigen  Kerne  absondern,  hat  AoASSiz  später  nicht  mehr  als  bestän- 
digen Charakter  angesehen»  d*Orbiont  bringt  die  Arten  zu  Sero- 
bicularia. 

Arten  werden  14  von  AoASSiz  beschrieben,  11  in  den  Ooli- 
then ,  2  im  Lias  und  1 ,  die  Area  inaequivalvis  Ziet.  ,  aus  dem 
Muschelkalke. 

Arcomya  elongata.  Tf.  XX^,  Fg.  11  abc 

Panopaea  elongata  Roem.  Ool.  I,  126,  t.  8,  f.  i;  —  d^O.  Prodr,  /,  133. 
Ar  com  ja  elongata  Ag.  üfo//.  //,  179,  t.  IQ*,  f.  2—5. 

Eine  sehr  in  die  Länge  gezogene,  dabei  fast  gleich  hoch  blei- 
bende und  ziemlich  zusammengedruckte  Form.  Höhe  zur  Länge 
r=  1  :  3.  Seiten  nur  massig  abgeplattet.  Oberfläche  mit  Zuwachs- 
Streifen  und  ungleich  weit  auseinander  stehenden  dazu  parallelen 
Furchen  von  nur  seichter  Beschaffenheit 

In  den  Belemniten-Schichten  des  Lias  von  WUler$hau$eH  in 
Uaimover. 

Homomya  Acu  1842« 

Muschel  dünnschaaiig,  gleichklappig,  beiderenda  klaffend»  un- 
gleichseitig, zahnlos,  tief  mantelbuchtig  ohne  abgesondertes  Schloss- 
Feld,  und  daher  nach  AoASSiz  selbst  nur  durch  den  Mangel  radialer 
oder  anderer  Rippen  von  Pholadomya  und  Goniomya  verschieden 
und  von  d*0rbi6MY  und  Dmhates  wirklich   damit   vereinigt.    In^ 


283 

dessen  hat  dieselbe,  von  dem  Mangel  des  Zahnes  abgesehen,  \on 
allen  Myen  am  meisten  Ähnlichkeit  mit  Panopaea  durch  die  bauchige 
Fonn»  du  weite  Klaffen  des  Hinterrandes ,  die  wölbigen  Buckebi,  die 
schiefe  Abstntiung  des  Yorderrandes,  die  Art  der  Zuwachs-Streuung« 
Arten:  6,  alle  ans  den  Oolithen;  dürften  sich  etwas  reduxiren. 

Homomya  hortnlana.  Tf.  XX^  Fg.  lOab  (n.  Ao.). 

o.  Homomya  hortolaoa  Ag.  MolL  lly  156,  t.  15,  f.  1^15;    —   Marc. 

Sai.  113. 
ß.  Homomya  compressa  Ao.  MalL  IL  157,  t.  19,  f.  1—12. 
aß.  Pholadomya  hortnlana  d'O.  Proir.  //,  48. 

HUsig  gross,  gedrungen,  kuri  und  dick,  doch  nach  hinten  etwas 
dttamer  werdend;  Vorderende  schief  abgestutzt.  Im  Alter  sogar  ab- 
geplattet; Hinterende  hoch,  abgerundet;  Schloss-Rand  fast  gerade, 
luweilen  selbst  etwas  nach  hinten  ansteigend;  Unterrand  scharf  bo- 
genffirmig,  mit  dem  Anfang  des  Vorderrandes  oft  einen  Winkel  bil- 
dend; Buckeln  dick,  weit  vom  und  nahe  an  einander  gelegen.  Ober- 
fläche mit  scharfer  Zuwachs-Streifung  und  mit  parallelen  Furchen. 
ß  ist  etwas  mehr  ausaromengedruckt,  oben  etwas  schiefer,  hinten 
etwas  dfinner,  die  Buckeln  etwas  spitier,  die  Furchen  undeutlicher. 
Wenn  nicht  eine  blosse  Varietät  der  vorigen,  ist  sie  jedenfalls  ihr 
vollkommenster  Repräsentant« 

Vorkommen  im  Kimmerldge- Portland -Gebirge  der  Schweitz 
(a  im  lltoralen  Portlandlen  des  Porrenfruy;  ß  im  litoralen  Port- 
landien  bei  Porrentruy  und  am  Banne,  Ag.  ;  —  in  Frankreich 
(aß  im  Kimmeridgten  von  ViUe-en-Bray ,  Oiae,  und  von  St-JeaU" 
dAngely,  a  im  Kimmeridglen  von  Satins  und  Besan^on,  Marc). 

(11^  6  b.)     Tubulibranchia  Ciiv. 

Vermetiu  Am,  1757. 

(Vermicalaria  Lik.,  Sow.j  Vermilia  Lk.) 
Scbaale  dimne,  röhrenförmig,  innen  oft  mit  einem  glasigen  Über- 
rage und  im  Anfange  der  Röhre  mit  Scheidewänden  versehen; 
anerst  ein  schlaffes  unregclmässiges  aufgewachsenes  Gewinde  dar- 
stellend, dann  sich  frei  erhebend  und  endlich  geradeaus  wachsend; 
oft  gekielt,  der  gerade  Theil  aber  gewöhnlich  drehrund  und  glatt; 
beim  Fortwachsen  wird  er  oft  vom  Thiere  wieder  abgebrochen  mit 
Hinterlassung  von  Bruchrändern,  und  die  Scbaale  in  anderer  Rich- 
tung fortgebaut.  Die  Innern  Kammern  geben  den  Hauptunterschied 
von  Serpula  ab. 


2S4 

Arien:  lahlreicb,  von  iten  Oolitben  an  bif  in  die  lebende 
Schöpfung,  25  fofsU,  1 5  lebend  (vgl  dte  V«  Periode, »  VL  Abfchnitt> 

Vermetne  nodns.  Tf.  XXVII,  Fg.  4 ab. 

VermicolAria  oodoii  Pmix.  Y.  f,  t  a»  f.  34. 

Serpola  convolota  Of.  Petrf.  I,  sas,  t  67,  f.  U  [niobt  MSittr.  i  Gr. 
p.  232,  RoBM.  33  etc.]  i  -^  Bf ANDLSL.  Alp  94 ;  <—  Thdiim.  Perr.  94  \  — > 
MuNiT.  Bair.  35;  ^  Alb.  i.  Jb.  1888,  471  >  —  M4RC.  Sal.  107. 

Serpula  litaiformia  MSiist.,  Gf.  Petrf.  I,  228,  t.  07,  f.  |5. 

Serpola  volobilia  MDiist.,  Gf.  Petrf.  1,  232,  t  60,  f.  1. 

Serpula  (Vcrmilia)  convolota  Ba*  Leik,  a,  471,  t  27,  f.  4. 

Vermeti  tp.  M.Edw.  i.  Lk.  HUL  I,  F,  631  >  —  Qd.  Wfirtt.  356. 

Vermetoa  nodos  Moasa.  Cki,  167. 

Schaale  dreikantig,  in  eine  unregelmSssige  flache  oder  hebe 
Scheibe  gewanden,  mit  dor  Banchieite  aufgewachaen;  ihre  Seiten» 
Kante  gesSumt;  die  ersten  Windungen  sich  tbeilweise  bedeckend,  das 
Ende  gewöhnlich  frei  und  drehrund;  die  3  Röckenflüchen  kontex, 
queer  gestreift;  der  Kiel  daxwischen  zu8ainmenb§ngend ,  fiber  der 
runden  Möndung  in  Form  eines  Zahnes  vorstehend. 

Vorkommen  sowohl  im  eisenschüssigen  Unteroolith  Württem- 
bergn  (Altenstadt ,  IViagoldingen ^  Bali);  des  Schwarzwaldes 
(Geisingen  bei  RöttweU)\  Franken  (Gräfenberg,  Thttniauj 
Rabenstein,  Kirchahorn);  des  Eisasses  (B&uxviiler);  —  als 
auch  im  Kieselnieren-Kalke  der  Schweitz  (Potrentmy) ;  Frankens 
(Streitberg);  und  im  Korallen-Kalke  Frankreichs  (Satins), 

(II ,  7  c  a.)     Gasteropoda    Ctenobraaebia    Asiphono« 
branchia« 

Tylodim  lUro.  (18S0> 

Abtheilung  der  Ca puloideen ,  Familie  der  Umbrellaceen.  Die 
Schaale  dünne,  homartig  oder  kalkig-hautig ,  biegsam,  von  eiförmig 
rundem  Umfang,  stumf^  kegelförmig  mit  etwas  excentrischem,  achwacb 
nach  hinten  eingekrümmtem  Scheitel  ohne  radiale  Berippung,  nur 
mit  zarter  ZuwachstreiAmg ,  etwa  wie  ein  flacher  Ancylus  (Rafo. 
i.  Joum,  Phys.  1820,  LXXXIX,  153).  Diese  Konchylien  unter- 
scheiden sich  durch  ihre  höhere  rundere  Form  und  grössere  Dünne  von 
Umbrella,  durch  den  letzten  Charakter  und  die  fehlenden  Strahlen  von 
den  kalkigen  Patellen,  welchen  man  sie  bisher  beigezählt  hatte,  bis 
Philmpi  eine  lebende  Art  in  Tertiir-Schichten  wieder  erkannte,  wäh- 
rend d*Oebigny  alle  älteren  glatten  oder  strahligien 


385 

emaea  (Esch.  1833  =  Patelloidea  Qü.6aim.1834  ssLottia 
lAY  1835)  and  spftter  Helcion  (Momtf.  1809)  nannte.  Diess 
mU  Genus  zeigt  aber  (an  seinen  lebenden  Arten)  eine  lialkige 
lebelig-strahlige  Schaale,  und  die  andern,  welche  jedenfalls  später 
I  Tjlodina  aa%estellt  sind,  wenigstens  i .  Th.  ebenfalls.  Bei  einigen 
Moden  Arten  mögen  diese  Charaktere  nicht  ganz  beharrlich  den 
MiMiten  Sippen  entsprechen;  bei  den  fossilen,  wo  man  das  Thier 
iA  vergleichen  kann,  bleiben  sie  der  alleinige  Anhaltspunkt 

Arten:    einzeln  fast  in  allen  Formationen,  und  2 — 8  lebende. 
ihte  Patellen  scheinen  tor  den  Tertiir*8chichten  keine  Torzu< 


jrlodina  p.apyracea.  Tf.  XXVII,  Fg,  Tab. 

itella  diteoides  Volts  59  (nicht  Schltb.). 

ilella  papyracea  M&nst.  76;    —   Robm.  OoI.  I,  135,  t.  9,  f.  19;  — 

Ba.  Liik.  «,385;  ^  Gf.  Petrf.  111,  7,  t.  167,  f.  8. 

iIcioB  papyracea  n'O.  Prodr,  /,  151*. 

Ist  wegen  der  indifferenten  Form  der  Arten  überhaupt  keine 
lir  bezeichnende  LeiUnuschel,  sondern  steht  nur  als  Repräsentant 
8  Genus  hier*. 

Im  obem  Lias-KaJk  und  •Schiefer  in  Franken  (JBanx,  MUteU 
«^  Schwttrxach  u.  s.  w.);  —  in  TSVf. -Deutsehland  (in  den 
«idonomyen-Schief^rn  zu  ll^ieArenaen  bei  Kschershaasen) ;  —  in 
'^Uemberg  (im  Lias-Schiefer  Yon  Metzingen  und  im  Thoneisen- 
iin  "^on  Aalen,  Mamdlsl.  bilitt.)\  —  im  £/aass  (zu  IGunders- 
fen^  wahrscheinlich  in  den  Schichten  mit  Trigonia  na?is,  daher 
>anoNY  alle  anderen  Fundorte  ebenfalls  mit  kOhnem  Griffe  zum 
oarcien«  stellt**). 

TrochtiM  Lamk.^  Kreisel-Schnecke. 

Abtheilung  der  Trochoidea,  Familie  Trochina.  Schaale 
ik,   hoch  oder  flach  kegelförmig,   gewunden,  an  der  oft  fast  fla- 


*    Aber  anaere  T.  papyracea   ist  keineswegs  Pikoina  laeris  Sow., 
e  »'OiiBiONT  Prodr,  /,  299  behauptet. 

**    Er,  der  doch  so  vielen  Werth  legt  auf  dai  Gleichbleiben  der  For- 

ition,  worin  jede  Art  vorkommt,  trägt  kein  Bedenken,  swar  die  Patella 

pyraeea  Golup.   an  seinem  Helcyon  papyraceos,  eine  damit  identische 

pMpyracea  aber,  abfirobl  gleich  Jener  ana  dem  Liaa  stammend,  an  Fi* 

iln  latvb  aa»  4m  ^^Batkanien''  an  ailiren,  blind  einem  kahnen  Griffe 

I'  folgend  I  dasaea  Bericbligwig  ao  leicht  geweaen  wäre. 


28« 

eben  Basis  zuweilen  mit  icharieni  Umfang,  mil  nur  engem  oder 
meist  gani  ohne  Nabel;  Mund*öffnung  schief  rundlich- viereclug,  mit 
getrennten  Rändern,  woTon  fiet  rechte  scliarf  ist;  Spindel  mnd« 
Deckel  dünn,  homartig  und  tergänglich.  Man  unterscheidet  Turlw 
gewöhnlich  von  Trochus  mittelst  der  runden  Mfindung;  indessen  Ist 
damit  liein  einigerroassen  durehC&hriiarer  Unterschied  zu  gewinnen. 
Wesentlicher  ist  der  dicke  kalkige  Decke|  bei  Turbo,  dergleicheA 
aber  fr&her  als  in  tertiären  Schichten  noch  nicht  geftinden  worden 
lu  seyn  scheint. 

Arten :  sehr  zahlreich,  in  allen  Meeren  lebend  verbreitet,  haupt- 
sächlich an  felsigen  Küsten  und  Korallen-Bänken  in  sehr  geringer 
Tiefe  zu  Hause;  und  gegen  400  fossile  von  den  ältesten  Schichten 
an,  doch  In  nach  oben  immer  zunehmender  Menge. 

1.  Trochus  subdnpiicatus.  Tf.  XXI,  Fg.  Sab. 

Trochus  duplicatus  (Sow.)  Tmirr.  14;  »  Volts  59;  —  Leih,  c,  365, 
t.  21,  f.  3;  —  ?RöEM.  Ool.  I,  149,  II,  58;  —  Roaio.  i.  Jb.  184$,  298; 
—  Marc.  Sal.  65  [mm  Sow.]. 

Tarbo  duplicatus  6f.  Petrf.  11,  95,  f.  179,  f.  2. 

Turbo  sobdnplieatos  d'O.  Prodr.  /,  S48. 

?Var.  anfraetitus  supeme  tubelrialUy  Mereulis  »impUeiku* 

Turbo  plicatus  Gf.  Petrf.  II,  96,  1. 179,  f.  3. 

Schaale  kegelförmig,  wegen  senkrechter  Verlängerung  der  Basis 
oft  etwas  spindelförmig;  Umgänge  5 — 6,  aneinander  liegend,  ohne 
Vertiefung  der  Naht,  ihre  obere  Fläche  etwas  konkav  und  mit  feiner 
schiefer  Zuwachs-Streifung,  die  sich  besonders  auf  den  ersten  Um- 
gängen zuweilen  etwas  in  Falten  erhebt;  am  unteren  Rande  etwas 
verdickt  und  durch  vertikale  Einkerbung  in  scharfe  Knoten  (auf  1  Um- 
gang 16 — 28)  getheilt,  welche  queer  (splral)  gestreift,  durch  einen 
starkern  Mittelstreifen  doppelreihig  werden  und  sich  etwas  in  die 
glatte  Grundfläche  hinab  verlängern:  einzelne  in  Form  alter  Mund- 
wülste. Unsere  Exemplare  sind  in  allen  Stücken  etwas  hoher,  als 
die  bei  Goldfcss«  —  Der  SowKRBY*sche  T.  duplicatus  aus  Unter* 
oolith  unterscheidet  sich  von  unserer  Art  durch  spiralstreifige  Grund- 
fläche, auf  welcher  sich  aus  den  Zuwachs-Streifen  sieben  Knötchen 
um  das  Spindelende  erheben« 

Verbreitet  in  den  obersten  Llas*Schichten  in  Frankreich  (im 
Toarcien  zu  Ävallon^  Yoinnej  zu  Clappe,  Basses-Alpes,  zu  Mont- 
pellier^ zu  Lyon,  zu  Noutelle^  zu  Tuehanlf  Aude,  zu  Bajßac, 
LofUre,  zu  SL-Amand,  Cher^  zu  Mmny,  zu  Semur,  CAie-dPQrf 
zu  Metz,  zu  Nanctfp  xu  aatbu  im  Jwra,  0*0.;  in  Blättelen  und 


387 

I 

Mergel  sa  iOtiwUler  und  UrwUlerj  Bas-Rhin;  im  Oberliatiand- 
stein  Mü  FttUon,  Hock'Saane);  «—  in  Aet  Schweitz  (im  obersten 
LiM  mit  Nncolt  Hunmeri  im  nördlichen  Jan) ;  —  in  Deuisehland 
(Ttr.  a  und  ß  lo  Bon*  in  A'otilreii) ;  dann  —  ob  dieser  oder  der 
ichte  Tr.  dnpüeatns?  i—  bei  Elze  und  am  Mehler  Dreisehe^  Rom.; 
—  (naeh  d'O.  aach  in  England  mu  Utile  Sodbury  in  gleicher 
Formetion»  wo  aber  der  ftchte  T«  dnplicatus  Sow.  Torkommt»  wel- 
chen erster  nochmals  anter  seinem  Namen  im  Unteroolith  aafzUilt). 

Troehotama  Hblbcsu  1842  *• 

i.  Mdm.  8oe.  Lbm.  iMomi.  iBU-^dM,  Vlly  fi5-110,  ed.  i84»**. 
(RiasalBs  d'O.  189$,  mm  Dfm.;  Oitremaria  d'O.  1848  {T$rr.  erH. 

Ih  376). 

Familie  Schiiostomica.  Schaale  kegelförmig  oder  nieder- 
gedrückt, Trochas-artig,  mit  weit  trichterförmigem  bis  in  das.  Giewindb 
hinaofragendem  Nabel,  in  welchem  auch  die  etwas  Halbmond-förmige 
Mund-Öffnung  mit  ihrem  innem  Hom  mitten  hineinragt.  Windungen 
oben  gekielt,  die  letzte  vom,  wie  Pleurotomaria ,  mit  einem  Spalte 
versehen,  der  sich  aber,  wenigstens  bei  ausgebildeter  Grösse  der 
Schaale,  von  der  Mundung  aus  schliesst,  so  dass  dann  nur  ein  ab* 
geschlossener  Spalt  hinter  dem  Mund-Rand  zurückbleibt.  Äussere  Lippe 
scharf  und  sehr  schief.  Hoch  an  der  Innern  Lippe  läuft  eine  spirale 
Falte  herab,  die  in  der  Mund-Öffnung  vorspringt.  Wenn  der  Spalt  noch 
nicht  geschlossen  oder  wieder  ausgebrochen  ist,  kann  man  diese  Schaale 
leicht  für  eine  Pleurotomaria  halten,  wovon  sie  sich  aber  auch  dann  durch 
den  trichterförmigen  tiefen  Nabel  und  die  Falte  unterscheidet.  Oberfläche 
gefurcht,  gestreift  und  oft  gerippt.  Hier  legt  sich  nicht  eine  Windung 
ausser-,  sondern  mehr  inner-halb  der  andern  zum  Fortbau  der  Schaale  an. 

Arten:  8—10  in  dem  Lias  und  den  Oolithen  bis  in  den  Co« 
rahrag  herauf. 

Trocholoma  acumlnata.  Tf.  XXS  Fg.  16abcd. 

Trochotoma  aeaminata  EuDBS-DBaLONociUNPS  i.  Mim,  Litm,  Cßhed. 

1849,  Yll,  108s  t  8^  f.  11—16. 
Ditremaria  acomiiiata  d'O.  Fro4r,  I^  301. 


*  D'OaBioRT  gibt  deai  DBSLOiiocHAaiPs'scben  Anfiatse  das  Datam  1849, 
um  die  Prioritit  für  sduen  noch  fehlerhafter  gebildeten  Namen  Ditremaria 
la  erhalten. 

**  Auch  Ltcbtt  behauptet,  diese  Sippe  unter  demselben  Namen  aeit 
1841  aufgestellt  nnd  in  seinem  Mannakripte  beibehalten  zu  haben  (itim. 
fuMii.  1848,  I,  II,  SM  >  Jb.  1890,  870). 


S88 

Schaale  kegelförmig;  Gewinde  ferglelchungiweUa  hoch,  etwas 
f piU-8chenkelig ;  WiDdangen  7—8,  anfangt  kaum  gekielt,  allmählich 
mehr  gewölbt,  der  letite  f on  fut  abgerundet  quadratischem  Durch* 
schnitt;  die  obere  Seite  derselben  etwas  spiralstreiflg;  die  Unterseite 
weit,  trichterförmig,  glatt  und  nach  aussen  hin  mit  deutlichen  spiralen 
Streifen.    Abbildung  nach  Dbsloiigcbamfs. 

Im  Grossoolith  von  RanHile  und  im  weissen  Kalksteine  von 
iLon^rrsme* 

Cirrtii  (Sow.  me.  IL^  dU  184a 

i.  Terr.  er4i.  iiy  171. 
Familie  Schizostomica.  Habitus  ton  Buomphalus.  Schaale 
Kegel-  oder  Kreisel -förmig,  aus  gerundeten  Windungen  zusammen- 
gesetzt.  Mundung  ganz,  rund.  Wenig  von  ihrem  Rande  entfernt  steht 
eine  Reihe  langer  alter  Röhren  auf  der  letzten  Windung,  an  der  Stelle 
der  Athem-Spalte  von  Pleurotomaria,  den  Athem-Löchem  von  Haljotii 
entsprechend,  welche  theils  geschlossen,  theils  —  die  letzten  —  offen 
sind.  SowERBT*8  Cirrus  war  nicht  durch  dieses  Merkmal  charak« 
terisirt  worden,  und  da  es  in  seiner  alten  Bedeutung  nicht  forlbe* 
stehen  konnte,  so  hat  d^Orbiont  den  Namen  f&r  einige  Arten,  welche 
diesen  Charakter  besassen,  beibehalten  und  mehre  andre  Spezies  bei- 
gefugt, welche  von  den  devonischen  Schichten  an  bis  in  die  Oolithe 
vorkommen,  in  der  Kreide  aber  fehlen.  Wären  die  Röhren  am  Ende 
spitz,  geschlossen  (nur  durch  Abbrechen  geöffnet),  so  wurde  kein 
Grund  sejn,  diese  Arten  von  Euomphalus  zu  trennen. 

Cirrus  Leachi.  Tf.  XX^  Fig.  14. 

Cirrus  Leachi  Miix.,  Sow.  ISIS,  me.  lii,  36»  t.  219,  f.  3;  — o'O.  Prodr. 

Kegelförmig;  Windungen  mit  einigen  (4  oder  mehr)  scharfen 
Längskielen  und  rund  ausgehöhlten  Zwischenfurchen ;  die  Kiele  in  der 
Weise  höckerig,  dass  die  Höcker  Querreihen  darstellen;  die  letzten 
Höcker  des  obren  Kieles  erheben  sich  zu  langen  Spitzen  zusammen- 
gedrückter durchbohrter  Dornen,  welche  später  abbrechen,  sich  schlies* 
sen  und  wieder  Höcker  darstellen. 

Im  Unleroolith  von  Dundry  in  England, 

NeHtoma  Morru  1849. 

Nerita  oder  Natica  ähnlich,  doch  in  der  Form  der  Mündung  und 
durch  einen  (dem  bei  Janthina  «ntsprecheaden,  aber)  doppelten 


S89 

BchniU  der  imieren  Lippe  Terschieden.  Schaale  baaehig,  etwai  dick« 
Händig,  glatt,  nngenabelt,  mit  karxem  niedrigem  Gewinde;  Windungen 
last  geUelt,  die  letzte  bauchig,  mit  fast  eiförmiger  ichiefer  Mündung. 
Die  iaaiere  Lippe  scharf,  iweibuchtig;  die  innere  f erdickt,  fast  eben, 
eben  einen  Kanal  bildend,  ebne  Zähne  und  Kerben.  Ein  verlingert 
eüomdger  Muskel-Bindruck. 

Arten  S,  in  den  Oolitben. 
Meritoma  slnnosä.  Tf.  XXV^  Fig.  19. 

Nerita  ainnoaa  Sow.  w^.  18$1,  Ut^  39,  t. S17,  f.  9;  —  d'O. ProirM,  59. 

Nerita  M^speeies  BBififBTT  CkiaL  p.  4. 

Nerita  angalat«  (mmM)  Sow.  188$  i.  09oi.  TnMi.  (Fitton)  tV,  S68. 

147,  t  33,  1 9 ;  —  D'O.  Proiir.  //,  60. 
NeritOBia  sinaoaa  Moriu  i.  Lami.  Qßol.  Jamm,  1849^  339,  f.  1. 

Auf  den  obem  Portland-Schichten  zu  TUbwy  und  zu  SwindoHt 
WUiMhire. 

LUorifia  Vtn.  1821. 

Familie  Trochina.  Kugelige  oder  flach-kugelige,  selbst  Nerita- 
förmig  niedrige,  dickachaalige  Gehäuse,  wie  sie  Bewohnern  felsiger 
Küsten  eigen  sind,  ohne  Nabel,  mit  kreisrunder  Mündung  und  daher 
bogenförmig  einspringender,  aber  —  zum  Unterschiede  von  Turbo  — 
abgeplatteter  Spindel  Deckel  hornartig.  Zuweilen  ein  seichter  Nabel- 
spalt. Oberfläche  rauh,  gerieft  oder  höckerig  und  nur  bei  einigen 
Nerita-f5rmigen  Arten  glatt.     Meistens  nicht  gross. 

Arten:  60  lebende  und  30  fossile,  in  allen  Formationen  zer- 
streut * 

Litorina  Meriani.  Tf.  XXI,  Fig.  4. 

Torbo  ornatos  (Milk.,  Sow.)  B«.  Letfa. «,  388  (pär»)y  t.  91,  f.  4. 
?Tnrbo  maricatus  1819  Sow.  me.  ///,  ea,  t.  940,  f.  9  Inon  Lin.]  ßde 

D'O. ;  —  Pull.  Y.  /,  109,  t.  4,  f.  14. 
Tarbo  Meriani  Gf.  1844,  Petrf.  Hl,  97,  1. 193,  f.  le;   -  d'O.  jProdr. 

I,  354. 
Turbo  oxfordiensis  d'O.  i.  Murch.  il«f#.  1/,  450. 

Schaale  bis  i"  hoch,  mit  5  ( —  6)  Umgängen,  Kegel-  oder 
etwas  Spindei-förmig;  Umgänge  bauchig,  rund,  durch  tiefere  Nähte 
getrennt,  auf  ihrer  oberen  Seite  mit  3—4  scharfen,  fein  gekömelten, 
Spiralen  Reifen,  in  deren  Zwischenfurchen  noch  je  eine  äusserst  feine, 
ebenfalls  gekömelte  erhabene  Linie  liegt  (die  an  Turbo  omatus  Sow. 
nicht  f  orkommt) ;  die  zuweilen  sehr  iCarke  Zuwachsstreiftmg  setzt  über 

Broaa,  LtthiM  z^PKwUc«.  S.  Aufl.  IV*  \% 


290 

Reifen  und  Forchen  fort ;  auf  der  untern  Seite  des  letiten  Umgangs 
findet  man  solcher  Reifen  und  Linien  noch  je  7—9  (bei  T.  omaUis 
nur  3—4).  Mond-Öffnung  rundlich,  etwas  höher  als  breit;  die  SfMn- 
del  unten  etwas  flach  (Lltorina-Gharakter). 

Vorkommen  in  den  Oolithen.  Goldtuss  sitirt  seine  Art  im  obem 
Lias  von  Altdorf,  im  Unteroollth  der  NormandU  und  im  OifiMd- 
Thon  von  IDives,  woher  wenigstens  unser  Exemplar  rObrt  d'Obbioht 
beschrankt  sie  auf  die  letzte  Formation  in  Frankreich  (xu  Viüem 
im  Calvados,  zu  Neuvizi,  Creai,  Salifu,  Apremont  bei  Naniua) 
—  und  in  Russland  ^  —  Gbrhaid  fand  T.  omatus  im  Eimaiapa 
mit  Ammonites  subradiatus,  was  mehr  dem  Oxford,  als  dem  Lias 
entspräche.  —  Sollte  aber  der  etwas  kleinere  T.  muricatus  aoch 
dazu  gehören,  so  würde  sich  die  Verbreitung  auf  den  Korallen-Oolith 
von  Oxferdshhre,  Wiltshire  und  von  Maltsn,  Scarb&raugh  und 
selbst  auf  den  Kalk-Grit  in  Yorkshire  ausdehnen,  obwohl  D*OaBioiiT, 
der  beide  Namen  vereinigt,  diese  Lokalitaten  auch  zum  Oxford  zitirt 
Die  Knötchen  scheinen  mir  aber  eine  andere  Beschaffenheit  zu  haben. 

^PhadamUa  Lk.  1804. 

Familie  Tr/>china.  Schaale  Ei-  oder  Kegei-förmig;  Gewbide 
verlängert;  Mundung  ganz,  eirund,  länger  als  breit,  mit  getrennten 
Mundrändem.  Äussere  Lippe  scharf,  nicht  zurückgeschlagen.  Spindfl 
drehrund,  kahl.  Deckel  oval,  kalkig,  dick.  Unterscheidet  sich  von 
Turbo  fast  nur  durch  länglichere  und  spitzere  Form  und  Mündung. 

Arten:  einzeln  durch  alle  Formationen  vorhanden,  wo  man 
aber  nie  kalkige  Deckel  findet  (daher  wir  hier  wie  bei  Turbo  die 
Ächtheit  der  Bestimmungen  bezweifeln);  lebend  über  20  in  allen 
Meeren,  doch  grösser  in  den  wärmeren. 

?Pha8tanella  striata.  Tf.  XXI,  Fig.  10. 

Melaniaitriata  S0w.me.l9  101»  t47  iLSappLIodei;  —  CoifTB.187»aM; 
—  Bechb  i.  OeoU  Trans,  1, 1,  80  >  i.  Philos.  Maf.  Vtily  39;  —  Pmx.  Y. 
/,  131,  152;  —  Paisy  Seine  336;  —  ?T«Rii.  Saone  13;  —  Rosm.  OoL  I, 
8,  168,  t.  10,  f.  1;  —  Br.  Leth.  a,  394;  —  Kocu  a.  DuifR.  41;  —  Gf. 
Petrf.  III,  112,  t.  198,  f.  12;  —  DaLoce.  i.  Mdm,  CaUsd.  1849^  Vli,  221, 
t.  12,  f.  3,  4;  -  Klod.  i.  Jb.  18S9y  367;  —  GaBasa.  das.  184S,  102;  - 
BiiiNoa.  das.  494;  —  Mabc  SalhiM  110. 

Terebra  atriat«  LoiiaD.  i.  QsoLTnms.by  lii,  276;  -  Moaius  Gil.  lU. 

Phaaiaiiella  sp.  Boblaim  i.  Aam.  mmt.  1890^  XVU,  72. 

Phasianeila  atriata  o'O. Frsdr^  /»  866, 


291 

Die  HMie  wiid  bii  7"  auf  2^4''  Breite,  wo  man  10—12  Um- 
gänge xShlt;  diese  sind  bauchig,  gegen  alle  Nähte  hin  vertieft,  die 
interen  mit  15 — 18,  und  der  letzte  im  Garnen  mit  etwa  30  Spiralen 
Kirchen  Tersehen,  welche  scharf  und  schmal  sind  und  flach  erhabene 
»reilere  Reifen  zwischen  sich  haben.  Jene,  welche  am  letzten  Um- 
finge links  neben  der  Hund-Offnung  liegen  und  mithin  bei  dem 
?ortwaehsen  immer  wieder  bedeckt  werden,  sind  merklich  weiter  aus 
(blander,  tiefer,  aber  weniger  scharf  eingeschnitten.  —  Sind  wir  auch 
iberveogt,  dass  dieses  Konchyl  nicht  zu  Phasianella  gehöre,  indem 
ich  die  grossen  kalkigen  Deckel,  welche  ihm  zukommen,  der  Beob- 
ichtung  nicht  entzogen  haben  könnten,  so  kann  es  doch  vorerst  noch 
reniger  in  Melania  oder  Chemnitzia  stehen  bleiben. 

Verbreitet  durch  die  ganze  Oolithen-Periode,  in  den  Gebirgen 
9r099Miamäen$,  Frankreichs  und  Deuischlandtf  und  daher  eine 
ler  aller- bezeichnendsten  Arten  fQr  die  Formation  im  Ganzen.  So 
n  England  (Lias-Iimestone  von  Lymington  in  Samenei  und  im 
^oralrag  unter  dem  Bath-Oolith  zu  Ooatsacre  in  WiliBhire,  Sow.; 
m  Korallen-Oolith  zu  Maiton,  Hackness  und  Brompton,  und  im 
jross-Oolith  zu  White  Nab  in  Yorkshire,  Phill.;  in  Goralrag 
EU  Ashton  bei  Bath) ;  —  in  Frcmkreich  (im  Oxfordien  zu  Dives, 
eu  CreuS,  Meuse,  zu  Neuvizi,  zu  Trowßille,  zu  Nantua,  zu  Salina, 
Jura,  zu  Loix,  auf  Ue-de-R^,  d*0.;  dann  im  Sequanien  von  Satins, 
MIarc.;  im  Kimmeridge-Thon  von  If^lrre,  Passy;  im  (?)  Unteroolith 
ron  IBayeux,  im  Goralrag  der  Maas-  und  Ar^fennen-Gegenden, 
BoBL. ;  im  ?  untern  Oolith  von  Charriez  an  der  oberen  Saone) ;  — 
n  lAixenburg  (im  Jura  bei  Differdange) ;  —  in  der  Sckweitz  (in 
Portland-Kalk  des  NW.  Aargaue8)\  —  in  Eannoter  (im  untern  Goral« 
rag  von  Eeer9um\  im  obem  Goralrag  von  t Eildesheim,  Eohen- 
Bggeleen,  Eannoter,  Dbrself  etc.,  Robm.  ;  kleiner  bei  Ooslar ;  dann 
im  Rottergrund  bei  Marienhagen  unfern  Duingen,  K.  D.) ;  —  in 
Pommern  (zu  Cammin  im  oberen  Jura). 

DücoheUx  Dunk.  1848. 

Schaale  vollkommen  scheibenförmig,  auf  beiden  Seiten  gleichmässig 
gegen  die  Mitte  vertieft,  von  ziemlich  zahlreichen,  im  Durchschnitte 
Hast  quadratischen,  mit  dem  Rücken  ohne  Umschliessung  blosa  aof- 
einanderliegenden ,  ungekammerten  ?  Windungen  zusammengesetzt. 
Hfindung  ?.  Meerisch.  Hat  die  grösste  Ähnliehkeil  mit  der  terüaren 
Orbif ,  Tf.  40,  Fig.  3^,  mit  Ausnahme  des  die  rascher  zunehnmiden 


202 

Umgänge  der  letcten  umgebenden  Saumes,  so  das«  man  beide  Genera 
wohl  yerbinden  möchte* 

Einzige  Art: 

Discohelix  calculiformis.    Tf.  XXS  Fig.  18ab  (n.DuKK.) 
Diacohelis  caleoliformis  Dork«  i.  Palaeontogr.  I,  139,  1.18,  f.  11. 

Umgänge  4—5,  dunnschaalig ,  mit  rauber,  doch  nicht  geriefter 
Oberfläche  und  ganz  flacher  Naht.  Fig.  b  ist  ein  Querschnitt  — 
Im  Lias-Kalke  mit  Terebratula  rimosa  am  Eeinberge  bei  QöiÜnge», 

HeUcocrypttis  d^Orb.  1860. 

Familie  ?Tro China.  Gehäuse  linsenförmig  flachgedröckt.  Um- 
gänge so  umfassend,  dast  Ton  dem  Gewinde  nur  wenig  sichtbar 
bleibt ;  Nabel  schwach,  ungekerbt ;  Mündung  breit,  herzförmig ;  Ober- 
fläche glatt?  Wird  von  d'Orbigny  als  ein  Solarium  mit  sehr  um- 
fassendem Gewinde  bezeichnet,  wovon  es  jedoch  durch  den  unToll- 
kommenen  und  ungekerbten  Nabel  sehr  abweicht.  Wenn  nicht  noch 
andere  Merkmale  hinzutreten,  dürfte  es  Ton  Trochus  —  wenn  auch 
eine  extreme  Form  desselben  — -  kaum  zu  unterscheiden  seyn. 

Art  eine. 
Uelicocryptus  pusillus.     Tf.  XXt,  Fig.  13abc  (n.  Robm.). 

Helix  pusilla  Robm.  Ool.  I,  161,  t.  9^  f.  31. 
Helicocryptns  d'O.  Praifr. //,  8. 

Oben  und  unten  flach  gewölbt;  Gewinde  sehr  klein,  kaum  Tor- 
stehend,  aus  2^/^  Windungen  bestehend,  umhüllt  von  der  fast  scharf • 
randigen  äusseren  Windung.  Mund-Öffnung  quer  herzförmig,  Nabel 
undeutlich.     Kaum  über  V"  breit,  und  ^2'^^  ^^^^^b* 

Vorkommen  im  oberen  (}oralrag  von  Hoheneggelsen  in  Hanno- 
ver;  —  im  Corallien  zu  ßt-Mihiel  in  Frankreich. 

Nerita  Labuu,  Schwimm-Schnecke. 

Schaale  dick,  halbkugelförmig,  mit  kleiner,  seitlicher  Windung; 
unten  flach,  ungenabelt;  Mund-Öffnung  halbkreisrund,  der  äussere 
Rand  innen  gekerbt  oder  gezähnelt,  der  innere  abgeflacht,  gerade, 
schneidig,  gezähnelt;  ein  unvollständig  hufeisenförmiger  Muskel-Ein- 
druck.  Die  Oberfläche  Ist  oft  tief  gefurcht.  Der  stete  Mangel  dieser 
Furchen,  das  Vorhandenseyn  einer  Epidermis  und  der  ungetähnelte 
innere  Rand  soll  die  fluviatilen  und  fost  stets'^nur  kleinen  Neriti* 


2QS 

nen  fon  den  marinen  Neriten  unterscheiden,  welche  drei  Merk- 
male eben  so  wenig  besfindig  sind  (indem  aach  eine  oder  die  an* 
dere  Nerita  einen  lahnlosen  Innenrand  besitzt),  wie  die  Organisation 
der  Bewohner  von  beiderlei  Schaalen  wenig  abweicht 

Arten:  fiber  ISO  in  unseren  Meeren ,  besonders  den  wärmeren 
lebend;  —  fossile  wohl  50  in  allen  Formationen,  aber  die  zurer- 
Bsaigeren  Arten  beginnen  erst  mit  den  Oolithen  und  sind  in  keiner 
Fonnation  zahlreich.     Neritinen  kommen  nur  tertiär  Tor. 

1.  Nerita  grossa.  Tf.  XXI,  Fg.  Sab  (n.  Ziet.). 

Nerititeis  grosaus  Stahl  i.  Wdrtt.  Conrcspbl.  VI,  53,  t.  4,  f.  12. 
Nerita  anlcoa«  Zibt.  WOrtt.  44,  t.  32,  f.  lOab;  —   Mandul.  Alp  15; 

*  Qu.  Wfirtt.  480,  535,  551;  -  Br.  Letk,  «,  391  [nan  Baocc.  Grat.]. 
Narita  salcosa  Broco.  9«r.  b'Arch.  i.  Mem,  §4oU  F,  377,  t.  28,  f.  10. 
Nerita  coatellata  Mdmst.,  Gp.  Petrf.  111,  115,  t.  198,  f.  21;   -    d'O. 

Frmdr.  1/,  7. 
Neritopais  snleosa  d^O.  Proir,  U^  7. 
Nerita  groasa  Br.  1847  Emnm,  377,  Namemel.  805. 

Fg.  a  gibt  die  Ansicht  von  der  Seite,  b  Ton  oben;  über  die 
für  das  Genus  bezeichnende  Unterseite  war  leider  eine  solche  nicht 
vorhanden;  später  hat  sie  Goldfuss  a.  a.  0.  geliefert.  Die  Art 
ist  leicht  kenntlich,  runder  als  gewöhnlich,  halbkugelig,  das  Gewinde 
ganz  eingesenkt  in  den  letzten  Umgang,  auf  welchem  8  dicke  Gürtel 
verlaufen,  zwischen  welchen  sich  oben  noch  je  einer,  unten  mehre 
.befinden.  An  beiden  Lippen  sind  einige  kleine  Zähne.  Die  Ab- 
plattung der  geraden  scharfen  Innenlippe  zeigt,  dass  diese  Art  zu 
Nerita  und  nicht  zu  Neritopsis  gehört.  l¥ir  haben  diese  wenig  ver- 
breitete Spezies  übrigens  nur  als  Repräsentant  dickschaaliger  Arten 
dieses  Geschlechtes  aufgenommen,  welche  immer  als  Bewohner  ge- 
ringer Tiefen  in  einem  bewegten  Meere  angesehen  werden  können; 
wie  denn  in  der  That  N.  sulcosa  und  N.  cancellata  zweifelsohne  an 
Korallen-Klippen  gelebt  haben. 

Vorkommen  im  obern  Coralrag  Württembergs  bei  Natlhehn\ 
—  auch  in  FremkreicM  (d*Arch.). 

Pileolti*  Sow.  18239  Hütel-Schnecke. 

(Toiuontonia  Dsh.  1823,  etwas  später.) 

Schaale  elliptisch  oder  kreisrund,  kegelfomüg;  Windung  fast 
mitten  über  dem  Kegel,  sehr  kurz,  gerade  aufrecht  oder  nach 
hinten   geneigt;    Grundfläche  konkav,   mit  scharfem  Rande;  Mund- 


304 

Öffnung  Uein,  halbkreimind ,  am  Ende  der  Grundfläche;  die  innere 
gerade  Lippe  gekerbt.  Form  von  Patella  mit  korisontaler,  dio  Baaii 
kaum  halb  oder  zu  y^  einnehmender  Mund  Öffnung,  welche  zu  einer 
kurzen  innem  Windung  führt. 

Arten:  7,  nur  foffil,  5  in  den  Oolithen  Englandi  und  Frank- 
reichs ^  zwei  tertiSr. 

1.  Pileoltts  piicatUB  (a,39S).  Tf.  XXVn ,  Fg.  6 abe  (n.  Sow.). 

Pileolus  plicatDS  O.  B.  Sow.  ^oi.  ofskeUtnro,  IB^t  1 — 4}  D.  C  8«w. 
mc.  F,  43,  pl.  432,  f.  1—4;  —  Dbsh.  i.  Ann,  »e.  mmt  1,  101,  1 13, 
f.  2  a— d;  Eneyei.  w^ih,  1830,  1/,  705;  —  Loifsn.  i.  OeöL  Trmn$.  I, 
/!/,  274;  -  d'O.  Prair.  1,  399. 

Schaale  stumpf  kegelförmig,  so  hoch  als  breit,  mit  radialen 
Furchen  bis  zum  Rande,  der  unregelmässig  gekerbt  ist;  die  Mitte 
der  Grundfliche  durch  eine  Furche  getheilt;  —  innere  Lippe  scharf 
gekörnelt;  —  klein,  bei  c  vergrössert.  In  Oolith  unter  BradCurd- 
Thon  zu  Ancliff  bei  Bath ,  zu  Charter  Heuse  bei  JHnf on  und  zu 
KingsdowHf  Alles  in  Somerset j  mit  einer  andern  Art,  P.  laeyis 
(die  auch  zu  Langrune  in  Frankreich  vorkommt). 

Turbonitta. 

(Vergl.   III,    76.) 

Wir  haben  oben  die  Charaktere  und  Ansprüche  des  Genus  Tur- 
bonilla  auseinander  gesetzt,  welches  d'Orbigny  nun  in  seiner  viel 
neueren,  durch  eine  stets  unfindbare  schiefe  Spitze  charakterisirten 
Chemnitzia  aufgehen  lassen  möchte.  Da  wir  aber  grosse  Ab- 
neigung haben,  neue  Namen  zu  machen,  so  wollen  wir  den  neue* 
sten  von  d*Orbigny  beibehalten ,  zumal  sie  eine  glatte  Oberfläche  hat 

Die  Oolithen-Periode  ist  reich  an  Arien  dieser  Sippe. 

Chemnitzia  Heddingtoneusis.  Tf.  XXI,  Fg.  9ab  (n.Sow.). 

Melania  HeddingtODCDsis  Sow.  flic. /,  86,  pl.  39,  f.  2,  3;  —  Mdrch. 
i.  GeoL  Trans,  I,  1/,  365;  —  Defb.  i.  Diei.  nai.  XXIX,  470;  —  Cohyb. 
179,  187,  241;  —  Becks  i.  Pkilos,  May,  VIU,  39;  —  Phill.  Y.  1,  130, 
162,  154,  157;   —   SnioliB.  i.  Kürit.  Arch.  188»,  IV,  305  ff.   >   Jb. 

1888,  82;  —  Passy  Seine  335;  ^  Robm.  OoI.  I,  8,  158,  t.  10,  f.  3;  — 
—  Br.  hstk.  s,  392;  —  Gf.  Petrf.  111,  112,  t.  198,  f.  11 ;  ~  ?DEaLGCH. 
\.  Mem.  Csivßd.  1848,  Ylly  225,  12,  f.  0,  10;  —  Willms.  L  Br.  Coli. 
72;    —    Pitt.  232,  303;    —    Stromb.  i.  Jb.  1888,  81 ;    —    Kl5o.  dai. 

1889,  357;  -  Db8B.  Cmuh.  t,  t  75,  f.  11,  12;  —  Marc.  Sal.  HO. 
Terebra  HeddiogtoBensia  Loim.  i.  GssL  Tr«fi#.  5,  /!/,  275. 
Eulinia  HeddiBgtoDenaia  Gbui.  Venletok.  331. 
CheainitBia  HaddingtonensiB  d'O.  Prsdr,  1,  352. 


295 


MtUDia  lineata  (Sow.)  Robm.  Od.  I,  11^  1 10,  I.  3. 

Die  SdMtle  ^ird  dick,  bis  b"  lang  und  hat  dann  14  bis  15 
Umginge ,  deren  Oberfliehe  eben  oder  in  der  Mitte  unmeridich  ver- 
tieft und  unter  der  seichten  Naht  meiitens  ein  wenig  abgeseilt  ist, 
bis  auf  die  dichte  gfdrmige  und  etwas  ungleiche-  Zuwachs-Streifung 
ghtt.  Zoweiien  ist  sie  etwas  schianlier,  als  du  abgebildete  Exem- 
ptar.  Die  Mund- Öffnung  ist  etwas  linglich-eiförmig,  ihre  Höhe  lur 
Breite  ss  10  :  6,  ihr  iusserer  Rand  in  seiner  Mitte  gewöhnlich 
flaeh  ausgerandet,  die  Spindel  unten  nicht  oder  wenig  ausgebogen. 
Die  innere  Lippe  liegt  dünne  und  ohne  Unterbrechung  auf  dem  >'or- 
letiten  Umgange  auf.  Die  ersten  Umginge  werden  durch  Abreibung 
glatt.  Du  Verhiltniu  ton  Linge  lu  grösster  Höhe  wechselt  von 
100  :  85  bis  100  :  40.  Die  weiten  Abstinde  der  Umgänge  im 
Kerne  (Fg.  b)  leigen,  wie  dick  die  Schaale  seyn  müsse. 

Nicht  gering  ist  die  Zahl  der  Arten  und  Varietiten,  welche  man 
damit  verbunden  hat,  indem  sie  sich  alle  bloss  durch  etwas  ab- 
weichendes Dimensions-Verhiltniss ,  geradere  oder  gebogenere,  stär- 
kere oder  schwächere  Zuwachs-Streifang,  tiefere  oder  seichtere  Naht 
unterscheiden.  Wir  wissen  daher  nicht,  welche  der  früheren-  und 
nachstehend  verzeichneten  Zitate  noch  mit  Recht  hieher  bezogen 
werden  dürfen,  in  deren  Folge  diese  Species  in  der  ganzen  Oolithen- 
Reihe  durch  6^oss6rtfamtteti,  Frankreiek  und  Deutschland  ver- 
breitet seyn  müsste.  Die  typischen  Exemplare  Sovhbrby's  stammen 
aus  Calcareons-grit  von  Heddington  bei  Calne  in  Wiltshire»  Jetzt 
ritirt  man  sie  noch  in  England  (in  Kimmeridgethon ,  im  Goralrag 
und  Unter-Oolith  Mittel-  und  Süd-Englands,  GoNva. ;  im  Goralrag 
zu  Ashton  bei  Baih;  im  Korallen-Oolith  von  Malton;  in  Gern- 
brash  von  Scarborough  und  Oristhorpe^  im  Gross-Oolithe  von 
White  Nah  und  im  Unter-Oolith  zu  Bluewick  in  Yorhshire,  Puiix.; 
in  Oxford-Oolith  von  Weymouth  und  Abbotsford  in  Dorsetshire 
und  zu  Wheailey  in  Oxfordsiire,  Fitt.);  —  in  Schottland  (im 
Äquivalent  des  Galcareous-grit  unter  Goralrag  am  Brambeurp  Hill 
m  Brora,  Murch.);  *-*  in  Frcaikreich  (im  Oxfordien  von  JVeu- 
risd  und  IVoiivt/to,  d*0. ;  un  Sequanien  von  Saline,  Marc,  im 
Goralrag  der  INormandie  und  (die  M.  Heddingtonensis  Dsloch.  I.  c.) 
unteren  Oolith  von  Jlfoiifiers,  Bapeux,  DsMOV.;  zu  Mesnil  bei 
Caen,  Dbtr.;  im  Kimmeridge-Thon  von  JKtore,  Passy);  —  in 
Bayern  (JCeAMefai);    — >  in  Bmmoeer  (im  unteren  Goralrag  von 


Heenym;  im  oberen  Coralng  am  lAmdeMT  Betf  bei  /Abm^mt, 
bei  Hohemegpeisen  und  !Mide$heim^  Roul;  im  obercB  Jon  mit 
Nerinea  and  Pterocera  Oeeani  ?  am  Eakletiker§  bei  Kekie) ;  ^  fai 
Pommern  (im  IKImmeridge-Ealk  tob  Carnmin}, 

Nerinea  Dmu  182S. 


Familie  Aetaeonea.  Gebinse  tbnrmßnnig;  Umginge  mU- 
reich,  flach  oder  in  der  Mitte  vertieft,  glatt  oder  knotig;  Nihle 
meisteof  erhöht;  Mond-Öflirang  Tom  mit  einem  knrien  Kanäle,  die 
änifere  Lippe  aoeh  hinten  (ol>en)  zorftckbleibend ,  daher  unmittelbar 
an  der  Naht  ein  Einichnitt,  ilmlicb  wie  bei  Plearotoma  entsteht,  der 
aber  der  Nalit  nSher  and  weniger  schmal  ist,  and  sich  bei  beieU* 
digtem  Monde  noch  ans  der  Zowacht-Streiftmg  erkennen  lisit  Mte- 
dang  rhomboidal,  mit  wenigstens  1  inneren  Mte.  Die  Spindel  boU 
(genabelt)  oder  voll,  mit  1 — 3  Spiralen  Kielen;  aaf  der  innem  Flicbe 
der  anssem  Wand  der  Umginge  lanfsn  deren  ebenfdb  1 — 8  herab, 
die  sich  aber  in  der  N&he  der  Mand-Öflnang  allm&hlieh  gans  ▼e^ 
Heren  and  in  den  Torfaergehenden  Umgingen  mit  dem  Alter  immer 
dicker  werden  und  die  innere  Höhle  oft  fast  gans  Tcrstopfen.  Ram 
verbindet  dieses  Genas  mit  Gerithium,  das  im  Gänsen  dieselbe 
Form,  meist  einen  ähnlichen  Kanal,  luweilen  auch  dnen  Kiel  anf 
der  Spindel,  nie  aber  mehr  und  nie  eioen  solchen  auf  der  iosserea 
Seite  besitzt  Bei  Pyramidella  dagegen  kommen  dieselbe  Form,  oft 
ein  Nabel,  aber  statt  der  Falten  nur  Mund-Zähne  und  nicht  die  S 
Kanäle  vor. 

Sharps  bildet  neuerlich  4  Subgenera  {Geol.  Quarfi.   iSSOy 
VI  101—115  >  Jb.  iS60,  638),  wie 
Nerinaea:  schlank  kegelförmig,  genabelt  oder  nicht;  2 — 3  innere, 

1 — 2  äussere  einfache  Falten  (Ober  65  Arten). 
Nerinella:    fast  sylindriscb,   ungenabelt,   auf  der  Spindel  1  und 
aussen  1  einftiche  Falte;  Mündung  gewöhnlich  länger   als  breit 
(10  meist  kleine  Arten).    Diese  Gruppe  ist  wohl  nicht  genögend 
von  den  vorigen  verschieden? 
Trochalia:    gross,   kurs,   kegelförmig,  weit   genabelt;    MQndung 
rhomboidal;  1  innere  und  0 — 1  äussere  einfache  FaKe  (6  Arten). 
Ptygmatis:  schlank,  gmabelt  oder  nicht,  gewöhnlich  3  innere  and 
1 — 3  äussere  Falten,  wenigstens  r.  Tb.  von  zusammengesetster 
Form,  indem  sich  dieselben  (im  Gegensatze  zu  den  übrigen)  an 
ihrem  freien  Bande  verdicken  oder  spalten  (Arten  IS). 


S07 

Die  Nerineen  überhaupt  scheinen  in  grosser  Gesellschaft  der 
4rten  und  Indiriduen  beisammen  im  Schlamme  gewohnt  und  sich  im 
?alle  einer  Auffüllung  desselben  langsam  weiter  gegen  die  Ober- 
liche gelogen  zu  haben  (Tgl.  Duvirnoy  i.  Jb.  1860,  726). 

Arten:  über  100— ISO,  alle  fossil,  alle  beschränlet  auf  Oolith* 
md  Krdde-Gebirge ,  die  meisten  (60)  wohl  im  Gorairag.  Der  jung- 
ten einige  scheinen  noch  im  Nummuliten- Gebirge  Torzulommen. 

*    Nerinea  Shirpb. 

I.   Nerlnea  suprajurensts   (a,  397).      Tf.  XXI,  Fg.  12a 

(Kern),  b  (Durchschn.). 

imoKh  Venteio.  II,  i,  t.  Cvm,  f.  3,  ?e,  7. 

toocKioui  MerkwJIrdigk.  d.  Laadsch.  Basel  1. 1,  f.  b,  I  (Kern),  d. 

ferinea  «f.  Dbfe.  i.  Did.  «0.  nal.  XXXI V^  463. 

Proto  aaprajiirensis  Voltz,  Thorm.  Porr.  IS. 

Merinra  anprajarensis  Tolts  im  KU.;  —  Tknan.  Saone  5,  6,  7;  — 

?0LTx  i.  Jb.  ISaSt  02;  18S6y  S40;  —  Ba.  das.  1886,  5S1,  t.  6,  f.  Sab; 

—  GoLDF.  Petrf.  III,  41,  t.  175,  f.  10;  —  Bdch  Jara  79;  —  DuvBRrr.  i. 

Jb.  18M,  726,   —   d'O.  Prodr.  II,  44  (fiofi  D'AacH.  aua  Mittel-Oolitb). 
Nerinea  Brackneri  Thorm.  Porr.  12  (Bruckn.  fig.  h). 
s/r.  Narinea  Goodhalli  Sow. 

Die  Schaale  lang-kegelf5rroig,  nämlich  bis  über  6"  lang  und 
unten  IV2''  dick,  mit  etwa  15  Umgängen,  welche  nach  ihrer  Mitte 
in  gleichmässig  konka?  oder  sattelförmig  eingebogen  und  an  den 
Rändern  verdickt  sind;  die  Nähte  an  alten  Exemplaren  undeutlich, 
das  sonstige  Aussehen  bis  auf  den  nachher  anzugebenden  Unterschied 
wie  bei  Fg.  11.  An  äusseren  Abdrücken  von  Basel  sehe  ich  die 
^ähte  etwas  deutlicher  und  die  Umgänge  mit  etwa  14  erhabenen 
abwechselnd  stärkeren  und  schwächeren  Linien  spiral  gestreift;  die 
Zuwachs-Streifung  kaum  bemerkbar.  Falten  drei,  1  oben,  1  auf 
der  Spindel  unten,  und  1  aussen  über  der  letzten. 

Wir  haben  im  Jb.  1886,  551—552,  t.  6,  f.  2  noch  einer  Form 
als  Varietät  erwähnt,  wo  die  sattelförmige  Konkavität  der  Umgänge 
in  der  Art  abändert,  den  der  Grund  der  Konkavität  eben  ist  und  sich 
nur  an  der  Naht  erhebt  (Umgänge  zylindrisch  mit  verdickter  Naht), 
indem  wir  einen  weitern  Unterschied  nicht  zu  entdecken  vermochten. 
d'Orbigny  schliesst  sie  aus,  ohne  dass  wir  ersehen  können,  was  er 
daraus  machte.  Derselbe  schliesst  alle  Vorkommnisse  dieser  Art  im 
Gorallien  und  Oxford-Thon  aus  und  schreibt  erste  theils  der  N.  De- 
francei  Dbsb.  (die  wir  als  eine  Varietät  mit  Knötchen  unter  der  Naht 


298 

betrachtet),  und  theili  der  N.  Caitor  (N.  snprtjareneii  Volts  von 
Commercff)  lu ,  ohne  diese  letzten  niher  la  charakteriiireD* 

Verbreitet  im  Kimmeridge-  and  Portland-Gebilde  Prankreichi 
(im  Kimmerigde-Kalke  tu  Flache  beuche,  Doube,  zu  AngauUme, 
Charenie,  zu  84teux  und  im  PortIand''Kalke  tn  Freene-St-'Mamii, 
Hoch'Saone,  Thirr.,  wie  in  der  Umgegend  von  Bldmoni  im  Kreise 
MontbMard,  Duvbrm.;  angeblich  auch  im  Korallen-Oolith ,  sogen. 
Nerineen-Kalke  von  Ray  und  von  Charcenne  mit  N.  seqoana  und 
V.  laevis,  Thirr.);  —  der  Schweitz  (im  Porrentruy  theils  im 
Portland-  und  im  Kimmeridge-Kalk  von  !le  Baami,  theils  im  Astartea- 
oder  obersten  Korallen-Kalk  ebendaselbst,  wo  N.  Bruntrutana,  N.  ele- 
gans  und  N«  pulchella  den  Nerineen-Kalk  bezeichnen;  im  Kanton 
Solothum  im  Porüandl^alk ;  im  Kanton  Basel;  in  Rogenstein  Mir. 
bei  Basel  selbst  und  zu  3§uttenz\  bei  Neuchäiel  im  Neocomiea 
[?] ;  —  im  Eannöverschen  (am  Kahleberg  bei  Echte  im  Kinune- 
ridge-Thone  mit  Pterocot»  Oceani,  StROMB.)- 

Ob  indessen  nach  der  Spaltung  der  Nerineen  in  so  zahlreiche 
Arten  alle  Fundorte,  welche  unter  dem  Kimmeridge-Gebilde  liegen, 
doch  zu  dieser  Species  gerechnet  werden  dürfen,  vermögen  wir  nicht 
zu  entscheiden.  Die  Varietät  mit  mehr  zjlindriichen  Umgängen  stammt 
von  MontbMard,  Solothtirn,  und  aus  einem  Pisolilh  zu  Bot/Ijf 
bei  Atixerre, 

S.  Meriuea  Gosae.  Tf.  XXI,  Fg.  11. 

?  Knorr  VersteiD.  II,  i,  t.  Cviii,  f.  5« 

Nerinea  Go8ae  Eoem.  in  liii. ;  Ool.  I,  143,  II,  58,  t.  U,  f.  ST*^*,  —  Ba. 
i.  Jb.  188Sy  146,  1886^  540,  551,  t.  6,  f.  5;  -  Gr.  Peftrf.  III,  41,  t  175, 
f.  9}  -  DuvBRif.  I.  Jb.  18Mt  726;  —  d'O.  Prodr.  li^  44. 

Unterscheidet  sich  dadurch  von  voriger  Art,  der  sie  sehr  gleicht, 
dass  die  mittle  Vertiefung  der  Umgänge  nicht  sattelförmig  ausgerun- 
det ist ,  sondern  durch  2  von  den  Nähten  her  gegen  die  Mitte  zu- 
sammenfallende gerade  Flächen  gebildet  wird,  so  dass  die  Vertiefung 
keine  Grundfläche  besitzt;  nur  am  letzten  Umgange  rundet  sich  die 
Vertiefung  etwas  ab.  Falten  zwei,  wovon  eine  kleine  auf  der  Spindel 
und  eine  aussen  in  der  Mitte. 

Im  Porüand-Kalke  und  Kimmeridge-Thone.   So  in  NW.-HetclacA- 


^  Unser  früheres  Zitat  der  RoBMBR'tfclien  Figuren  war  nach  einen 
ersten  Probe-Abdruck  der  Tafel  entnommen,  welche  später  anders  nnme- 
rirt  wurde. 


200 

md  (am  ILmfgmh€r§  bei  Ocker  unfern  Oo$lar  in  Portlandkalk); 
"  Frmütreieh$  (in  Kimmeridgien  in  Chargep^lea^Chray ,  Hoch- 
Iaonet  zuBlaise,  Haute-Mame  ^  tn  Audicourt,  Doubs;  und  zu 
UAnoni  im  Kreii e  Moniöeliard) ;  —  der  Schweitz  (im  Kimme* 
idge-Tbon  von  Soloiimm,  Gr.)« 

ToLTE  sehrieb  mir,  dass  er  diese  Art  Ton  voriger  für  ver- 
chieden  halle,  und  sie  komme  mit  ihr  vor. 

**    Ptrgmatls  Shartb  (vgl.  S.  29e). 

i.  Nerlnea  Brnntrntana  (o,  399).  Tf.  XXI,  Fg.  13. 

lopaouw  Piiriße,  f.  S43. 

forin^t  Dbfr.  I.  iWel.  mtd.  AU.  pl.  34,  I.  3bc. 

farinea  laevia  Volts  in  lUtr^  —  Tniiii.  Saona  7  (tiom.)- 

Carinea  BraDtrotana  Thdrm.  1880^  Porr.  17  (itoai.);  —  Volts i.  Jb. 
189$^  aas;  -  Ba.  dss.  548,  66e,  t.  6,  f.  13,  ]8;  —  Gr.  Petrf.lll,  40, 1. 173, 
f.  5;  --*  Maao.  Sal.  107;  *  Dovsaii.  i.  Jb.  1860^  727. 
[mmi  D^AacH.,  aaa  MitteUOoIitb]. 

Yerinea  tri  plicata  Püsch  Pol.  113,  110,  1. 10,  f.  le  [fiofi  Volts]. 

Erreicht  eine  Lange  von  2''  und  mehr  und  hat  dann  15 — 18 
Jmgänge.  Schaale  genabelt,  schlank  kegelförmig;  Umgänge  etwas 
lattelförmig  vertieft  oder  eben,  glatt;  Zuwachs-Streifen  fast  senk* 
«cht,  fein;  Naht  in  Form  einer  erhabenen  Linie;  Falten  5,  näm- 
ich  1  liinten  nichst  der  Spindel,  2  auf  der  Spindel  weiter  vom, 
2  an  der  äusseren  Lippe,  wovon  die  hintere  allein  einfach  ist;  die 
%  anderen  sind  abwärts  gebogen  und  am  freien  Rande  verdickt. 

Vorkommen  in  den  zum  Portlandien  gehörigen  Nerineen-Kalke 
les  Porreniruy  im  Jura ,  Thurm.  ,  zu  Bldmoiü  im  Kreise  Mont- 
iiliard,  Duvkrn.  ;  zu  Oyonnax  im  Am-Dept. ,  d*0.;  in  einem 
nir  als  Coralrag  bezeichneten  Gesteine  zu  /  Verdau  im  Matfs-Dept. ; 
m  Corallien  von  Salim,  Marc;  mit  Pteroceras  Oceani  zu  Pieklo 
ind  MAagoBcz  in  Polen,  Pusch. 

Actaeantna     d'^O.     1850. 

(^  Cyliudritca  Lycbtt.) 

Familie  Actaeonea.  Diese  Sippe  soll  lediglich  diejenigen  bis- 
berigen  Actaeon-  (=  Tornatella-)  Arten  in  sich  begreifen,  welche 
jar  keine  Falten  auf  der  Spindel  haben.  Sie  sind  oval  bis  fast 
zylindrisch,  ohne  Epidermis,  daher  die  Oberfläche  fast  immer 
nit  einer  Längs-Streifung  der  Windungen,  die  aus  aneinander  ge- 
reiheten  Punkten  oder  Grübchen  besteht,  versehen  ist.  Gewinde 
kegelförmig,  kurx  und  spitz.    Mündung  beträchtlich  länger  als  breit, 


300 

hinten  sehr  enge»  vorn  nach  innen  durch  Zurfickxiehang  der  Spindel 
erweitert  I  ohne  Ausschnitt  am  Bnde;  die  äussere  Lippe  fast  gerade, 
scharf;  Spindel  ganz  ohne  Falten. 

Arten:  bis  jetzt  unter  Actaeon  oder  Tomatella  und  Conus  be- 
griffen,  vom  Kohlen-Gebirge  an  einzeln  in  ferscbiedenen  Formatio-   ' 
nen  vorhanden;  auch  lebend  nicht  selten.   Es  gehören  nSmlich  dazu  / 
auch  die  durch  Lybll  zuerst  bekannt  gewordenen  Conus-Aiten  in  1. 
Oolithen-Gebirge  der  Normandie^   welche   schon  Llwuyd  Cylin- 
drites  genannt  bat,  Lycktt  neuerlich  wieder  {Aniu  naihUt  iM6, 
b,  II,  253  >  Jb.  1860,  870)  als  Genus  unter  diesem  Namen  auf- 
stellt,  dem   er  jedoch    bei   flachem   Gewinde  zwei   Spindel -Fattea 
beilegt. 

1.  Actaeonina  fragilis.  Tf.  XX^,  Fg.  15ab  (n.  Dum.; 

Tornatella  fragilis  DuifR.  i.  Zeitscfar.  f.  MalaeoL  184€y  109;  I.  F%- 

laeaniographie»  /,  1 10,  t  13,  f.  49. 
Actaeonina  fragilis  n'O.  Prodr.  /,  Si4. 

Aussen  durch  ihre  Dimensions-Verhftltnlsse ,  die  sich  genügend  P 
aus  der  Abbildung  entnehmen  lassen,  unterscheidet  sich  diese  Art 
von  den  übrigen  nur  durch  ihre  völlig  glatte  Oberfläche,  womit  aber 
auch  ein  nicht  nothwendiger  aber  sehr  gewöhnlicher  und  auffälliger 
Charakter  der  Sippe  verschwindet.  Sie  ist  nämlich  nicht  längs  der 
Windungen,  sondern  nur  so  fein  parall  zur  Achse  gestreift,  dass  Ddh- 
KER  diese  Streifung  in  der  Zeichnung  nicht  ausdruckt  In  den  tief* 
sten  Lias-Schichten  von  Halberatadt 

2.  Actaeonina  Cadomensis.  Tf.XXIV^Fg. 4ab(n.DsLGCH.;. 

Conus  Cadomensis  (Dslgch.)  Ly£LL  i.  BriL  M9oe,^  Glasgow  1849, 
Sept.  >  VlnttU.  1841,  IJT»  09  >  Jb.  1841,  390;  i.  Ann.  Mai.  «*^- 
hisf.  184Q,  Dec.  p.  296^  f.  lab;  —  Dslgch.  i.  Mem,  Linn.  CWfo«l. 
1842,   VII,  147,  t.  10,  f.  10—14. 

Actaeonina  Cadomensis  d'O.  Prodr,  1,  226. 

Schaale  umgekehrt  kegelförmig,  glatt,  mit  mehr  und  weniger 
vorragendem  spitzem  Gewinde,  dessen  Windungen  schmal  und  hoch, 
oben  wagrecht  sind ,  dann  rechtwinkelig  abfallen  und  an  der  so  ent- 
stehenden Kante  aussen  mit  etwas  streifenartigen  Punkten  besetzt 
sind.  Mund-Öffnung  hoch,  sehr  schmal,  nur  unten  etwas  breiter 
und  abgerundet.  Ganz  das  Ansehen  des  bekannten  Conus  Dqjar-  I 
dini  DsH.  (C.  acutangulus  vorher)  von  Bordeaux,  nur  der  äussere 
Mundrand  weniger  geschweift ,  und  am  Vorderrande  weniger  zur  Aas- 
randung geneigt;  die  Spindel  unten  bauchiger:  so  dass  eine  Unter- 


301 

eheidang  f  om  Geschlecht  Conui  kaam  möglich  ist  Und  doch  halten 
rir  diese  erwähnten  geringen  Andeutungen  für  ein  etwas  geübtes 
koge  höher,  und  das  Merkmal,  la  welchem  d'Orbiony  seine  Zu- 
hicht  nimmt,  nämlich  die  durch  Resorption  fortdauernde  Dicke- 
kbttahme  der  Schaale  im  Innern  des  Gewindes  bei  Conus. 

Voritommen  im  ,|Li«sien^  von  FarUaine'itoupefaur  und  Bette" 
Me-'Wur-'Laixe  im  CalvadOB. 

PletirotamaHa  Dsra.^  Spalt-Ereiselschnecke. 

Familie  Schicostomica.  Schaale  Trochus-förmig ;  Mundrand 
cbarf ,  die  äussere  Seite  oben  mit  einem  schmalen  bis  ^/^  Umgang 
engen  (zuweilen  auch  etwas  breiteren  und  seichteren)  Spalte,  der 
ielbst  bei  Beschädigung  des  Randes  sich  aus  der  zurücklaufenden 
Cawachs-Streifung  erkennen  lässt,  welche  einen  Kiel  oder  eine  Art 
iand  an  der  äusser-obern  Seite  der  Umgänge  in  einiger  Entfernung 
ron  der  Naht  bildet«  Im  Übrigen  sind  die  Formen  der  Schaale  so 
nanchfaltig,  als  sie  in  der  Familie  der  Trochinen  nur  überhaupt  iror- 
(onunen  (Turbo,  Trochus,  Helicina  «etc«)»  mit  und  ohne  Nabel,  mit 
glatter,  gekielter  und  gegitterter  Oberfläche,  so  dass  das  an  Arten 
so  reiche  Genus  später  in  ähnlicher  Weise  wie  die  Trochinen  wird 
g^etheilt  werden  müssen.  Wir  vermeiden  es  gerne,  hier  den  Anfang 
lu  machen. 

Arten:  350 — 400  fossil  durch  alle  Formationen,  doch  haupt* 
lächlich  in  Trias  bis  Kreide;  in  den  unter-tertiären  sehr  selten  und 
In  späteren  Schichten  wie  in  unseren  Meeren  lebend  (4  =  Scissurella 
d*Okb.)  nur  noch  von  last  mikroskopischer  Grösse.  Die  grossten  im 
Lies  bis  Oolith,  zumal  Unteroolith. 

*    8peei$M  iroMfarwuSf  ftrtdmtw. 

l.PlenrotomariaAng;l!ca(a,326).Tf.XXI,Fg.5ab(n.*Sow.). 
Trochus  similia  Sow.  me,  tly  95»  pl.  142  [mm  t.  181,  iioft  Oalior.];  — 

Bechb  i.  PhiiM.  Maf.  VEUy  38. 
rrochut  Anglicua  Sow.  me.  /I,  SS8>  —  Contb.  267»  —  Pmill.  Y.  I, 

103;  —   Tbirr.  Saone  13,  16;   —   Bechb  i.  GeoL  Trmu.  I,  /,  46,  1/, 

18;  —  LoNSD.  i.  Oeol  Trans,  ky  Uly  272;  —  Qu.  Wfirtt.  149,  541. 
Plenrotomaris  Anglica  Dbfr.  utHet.naU  XLIy  382;  —  ?Gf.  Petrf. 

Uly  69,  1 184,  f.  8. 
Plenrotomari«   nodosa   Dslongch.  i  Jfeat.  Ltii.  Cahai,  VlUy  77, 

pl.  12,  f.  2  (ßum  ScHOBL.). 

MW-.? 

Plenrotomaria  tobercolosa  (Dbfb.)  Zibt.  Wfirtt  47,  t.  35,  f.3. 

Breit  umgekehrt  kreiseltörmig ,  mit  6  drehrunden,  stark  abge- 


S03 

setiten  Umgängen,  deutlich  genabelt,  auf  der  oberen  und  imtereo 
Seite  der  Umgänge  knotig,  so  dau  iwiichen  beiden  Knoten-Reihen 
eine  aniehnliche  Elnsenknng  entsteht,  worin  das  Spaltband  Teriioll, 
nach  nf^ichem  sich  die  Zuwaebi-Streifang  soriickbiegt  Die  zwei  Knoten- 
Reihen  bilden  twei  Kanten  swischen  der  obem  absehQssigen  und  ins- 
sem  senkrechten,  wie  zwischen  dieser  und  der  unteren  sdüefen  Fliehe. 
Ungefähr  30  Knoten  und  darüber  stehen  auf  der  letzten  Windung. 
Die  Oberfläche,  wenn  sie  wohl  erhalten,  ist  überall  und  selbst  auf 
den  Knoten  Spiral  gestreift  oder  vielmehr  fein  gereift,  stärker  auf 
der  Unterseite,  wo  auch  eine  stärkere  Zuwachs-Streifung  in  radialer 
Richtung  hinzutritt*  Häufig  erhält  man  von  dieser,  wie  von  den 
analogen  Arten  nur  den  glatten  Kern,  wie  er  Fg.  b  dargestellt  ist 
Wichtiger,  als  er,  zum  Erkennen  der  Spezies  ist  der  äussere  Ab- 
druck:  die  Höhle,  worin  er  liegt. 

Vorkommen  in  England  (im  Lias  Mittel  -  und  SüdEnglandt 
CoNTB. ;  zu  Bttgthorp,  und  im  untern  Schiefer  zu  Leppington  und 
Robin  Hoods  Bay  in  Yorkshire^  Phill.  ;  in  Lias  zu  Lgme  in  Dw* 
set  und  zu  Westen  bei  Bath,  Somerset;  zu  Yeovil  und  Shoiover, 
Sow.) ;  —  in  Frankreich  (im  Sinemurien  zu  Semur  in  Cbteiw, 
zu  Avallon,  Tonne,  zu  Metz,  zu  Nancy,  zu  Bligny  und  Bracon^ 
zu  Fontaine^Etoupefour  in  Calvados,  zu  Satins  in  Jura,  d*0.; 
dann  im  Oberlias-Sandstein  von  Fallon  und  im  untern  Oolith  von 
Calmoutiers  im  Jffoc/i-^aone-Dpt.,  Thirria);  —  in  Witrttemberg 
(in  Lias-Kalkstein). 

Die  zitirle  Pt.  luberculosa  ist  davon  etwas  verschieden, 
hat  nur  wenige  deutliche  Spiral-Linien  und  stammt  wahrscheinlich 
(nicht  aus  dem  Unteroolith,  wie  angegeben  wird,  sondern)  ans  den 
Amalt|)een  -  Thonen  des  Lias.  Ob  sie  von  der  RoiMBR'schen  ver- 
schieden, ist  nicht  bekannt. 

"^^    Speeies  eonieae  simpliees, 

%  Pleurotomaria  conoidea  (o,  387).      Tf.  XXI,  Fig  lab. 

Trochos  elongatos  vor.  Sow.  me.  11%  ai2  (pl.  103»  f.  5);  —  Coifn.  241. 
Pleurotomaria  conoidea  1891  Dbsh.  Coq.  earaeU  I8I9  pl.  4,  f.  4. 
Pleurotomaria  mutabilit   Dslgch.  fars  i.  M4w^  Lin,  CiAmhI.  F/I/, 
112,  1 11,  f.  2  [sxel,  reHf.?]. 

Ist  spitz  kegelförmig,   wird  bis  2y2"  hoch   und   hat  dann  im 

Gewinde  bis  12  abschüssige  Umgänge,  welche   ohne   vertiefte  Naht 

aneinanderliegend  auf  ihrer  oberen  Seite  flach  konkav,  spiral  gestreift 

(zuletzt  bis  zu  18  Streilan)  und  mit  schief  von  der  linken  znr  rechten 


it  auf  den  Mund-Binschnitt  gehender,  doch  nur  auf  der  obern  HSlfte 
BT  Oberflftche  deutlicher  Zuwachsslreifung  versehen  sind ;  der  untere 
and  der  Umgfinge  ist  rundlich  verdickt,  gerandel,  durch  eine  nach 
aki  konvexe  Querstreifung  knotig  gekömelt ;  Grundfläche  eben  oder 
MBM  verlieft»  spiral  gefurcht,  mit  schwächerer  Zuwachsstreifung. 

Diese  Art  steht  hier  als  Repräsentant  einer  ganzen  Reihe  von 
mneo«  welche  durch  Oberflächen-Rildung,  Gestalt  und  Vorkommen 
nander  nahe  stehen  ode^n  einander  übergehen.  So  hat  T  roch us 
bbreviatus  zwar  die  Zeichnung,  Tr.  elongatus  (Sow.  1.  c.  flg. 
,  3)  aber  die  Form  der  PI.  conoidea,  die  mir  desshalb  unter 
ch  kaum  verschieden  scheinen,  wie  ihnen  dann  wieder  Tr.  decora* 
Bi  ZiBT.  sehr  nahe  steht  und  sie  alle  mit  PI.  ornata  (Dksh.  1.  c. 
^  3)  dem  untern  oder  Eisen- Oolithe  bezeichnend  angehören.  (Wir 
innen  die  neuere  Abhandlung  Deslomochamps'  von  1848  noch  nicht, 
Dden  jedoch,  dass  selbst  die  oben  zitirte  PI.  mutabilis  desselben 
M  dem  Unteroolilh  des  CaltadoM  von  d'Orbigmy  noch  in  4  Arten 
Bspalten  wird.)  Gehört  dem  untern  Oolith  in  der  Normandie  {Mou- 
erä)  und  im  itfetise-Dpt.,  Dsh.,  an.  Dieselbe  Formation  enthält 
ber  60  Arten. 

.  Plearotomaria  expansa.  Tf.  XXI,  Fig.  2abc. 

elicitea  delphinulatoa  18M0  Scmltu.  Feifk.  l,  lOS,  fideQü.lWiBom. 

Arcfa.  IMff,  I,  235. 

leurotomaria  expansa  d'O.  Prair,  I,  229. 

.  m^OTy  iefTMitoty  »uh$ra  iw^krieatm, 

nrbo  eallosns  Dsh.  Cof.  caruei,  189,  t.  4,  f.  5,  6;  —  Munst.  Bair.  76. 
.oCella  polita  (Sow.)  Ba.  Letb.  «,  389  (pars),  t.  21,  f.  2ab  (nuel,)^  e 
[nach  Dsh.];  —  Esqobrra  i.  Jb.  1841  ^  S55. 
ielicina  polita  Qo.  Wurtt  541. 
.otella  callosa  Ba.  NonuneLliQA. 

.  mdnorf  H^Hür, 

[elieina  expansa  Sow.  tne.  1891,  lli^  129,  t.  273,  f.  1^3;  —  Zibt. 

Wflrtt.  45,  t  33,  f.  5;  —  BfAffDLSi..  Alb.  30;  —  Qo.  Wfirtt  150,  197^  540  ; 

—  F.  RoBK.  i.  Jb.  184Si  190;  —  Uifo.  das.  1847^  784. 
[«lix  expaaaa  RoBM.  OoL  I,  ]6i;  Rotel lae  «f.  II,  58. 
^otella  expaaaa  Gf.  Petrf.  III,  102,  1. 195,  f.  8. 
Jaalar. 

[elieina  solaroides  Sow.  mcllh  i^^»  t.273,  f.  4. 
lotella  solaroides  Morr»  Osf.  162. 

.  mUmrm  noiuio^a. 

lotella  expaaaa  rar.  Gr.  Petrf.  III,  lo2,  1 195,  f.  9. 


S04 

6.  lamnor^  mjmriura  altioref  eMo  fostulm  spinUi  ehieio. 

Helicina  polita  Sow.  me,  lU,  153»  t.  285,  f.  1—6  [um  QoBlfiT.  148?; 

—  Mim  Plearotomaria  p.  Gf.?]. 
Rotella  polita  Mobris  Cai.  162. 

9  vor?, 

Pleurotonaria  aataralia  OtLGCH.  i.  Jlf^M.  Cdvmd.  1848^  /JT,  147, 
t.  17,  f.  8.    . 

Schaale  fast  gleich  dick  und  breit;  mit  einem  niedrig  oder  flach 
kegelförmigen  Gewinde  aus  5  Umgingen,  welche  oben  abschösiig, 
eben  nur  etwas  rertieft  und  am  Sussem  Rande  mit  einer  kielartig 
erhabenen  Binde  als  Fortsetiung  des  Spaltes  eingetasst ,  an  der  äusse- 
ren Seite  senkrecht  oder  etwas  bauchig  sind  und  unten  in  einen  den 
Nabel  einziehenden  Kiel  zusammenlaufen;  der  Nabel  wie  mit  einer 
dQnnen  Spiral-Schwiele  geschlossen,  die  sich  Tan  der  innern  Lippe 
hereinzieht.  MQndung  etwas  breiter  als  hoch  (o,  ß,  y),  oder  höher 
als  breit  (d),  trapezoidal,  aussen  höher  als  innen.  Oberfläche  glatt 
mit  sehr  feiner  Zuwachsstreifung,  die  sich  in  die  Spalt-Binde  zurück- 
biegt, und  feiner  etwas  wellenartiger  Längsstreifüng  der  Umgänge.     ^ 

Vorkommen  im  Lias  und  zwar  Frankreichs  (im  Liaiien  zu 
VieuX'Pont,  zu  Evrecy,  Calvados,  zu  SL-Amand,  Cher^  zu  Cha- 
vagnac,  Dordoffne,  d*0.)  ;  —  Englands  (a  in  Liasmergel  von  Ljßme- 
Regis,  in  Dorsetshire,  d  im  Oberlias-Sandstein  von  Copredg,  in 
Oxfardshire,  Sow.,  zu  Camerton  und  Chelienham,  Morrs.,  und 
in  Marly-Sandstone  Mittel-  und  Süd-Englands,  Contb.)  ;  —  in  Würt- 
temberg {a  in  Unterlias-Sandstein  zu  IPlockingen  und  IFachsenfeU 
als  Kern;  —  ß  fig.  Ziet.  im  Amaltheen-Thone  und  Numisroalen- 
Mergel  mit  verkiester  Schaale  zu  Boll,  Schlath  u.  s.  w.);  -*  in 
Franken  (ß  und  y  in  den  obern  Lias-Mergeln  von  Banz  und  MisM- 
gau);  —  in  den  Ost-Alpen  (mit  Gryphaea  cymbium  und  Lima  gi- 
gantea  bei  Oross-Ramming) ;  —  in  Spanien  (zwischen  der  Sierra 
Almagrera  und  CSietas  im  Gryphiten-Gebirge) ;  —  in  NlV^-Deutseh- 
land  {ß  in  Belemniten-Schichten  von  Kahlefeld  und  Faikenhagen, 
in  den  Numismalen-Schiefern  im  Wiehengebirge  bei  Herford).  QoiH- 
STEDT*s  Helicina  polita,  woran  besonders  die  Glätte  und  die  Spiial- 
Furche  am  Nabel  hervorgehoben  wird,  käme  im  eigentlichen  lias- 
Kalkstein  vor.  Morris  bezeichnet  die  Örtlichkeit  der  Sowerbt 'sehen 
H.  polita  zu  Copredy,  gegen  Sowbrbt's  eigene  Angabe,  als  Unter^ 
Oolith. 


305 

(II,  7  G^.)  Gasteropoda  Ctenobranchia  Siphonobranchia 

sind  noch  sehr  selten  und  fast  auf  die  Familie  der  Strombinen 
beichrinif.  Was  man  Ton  Cerithium,  Fusus,  Buccinium  u.  s.  w. 
anf&hrt,  weichtrmit  wenigen  Ausnahmen  bei  Cerithium  und  vielleicht 
Fosot  Ton  den  lebenden  Geschlechtern  dieser  Namen  ab  durch  einen 
viel  weniger  ausgebildeten  Kanal  am  Vorderende  der  Mündung;  da- 
her d'Okuomt  aus  einem  Theile  der  letiten  bereits  ein  eigenes 
Genas  Purpurina  gebildet  hat,  wShrend  die  Conus-Arten  aus  glei- 
chem Grunde  Actaeon  oder  Actaeonina  (vgl.  S.  299)  anheim  ge- 
bllen  sind. 

Certthiitm  Aim.j  Lk»,  Hörnchen-Schnecke. 

Familie  Cerithiina.  Geh&use  thurmformig,  dickschaalig.  Mün- 
dung ttnglich  oder  rundlich ,  schief,  vom  in  einen  kurzen  abgestutz- 
ten oder  zuruckgekrummten  Kanal  ausgehend ,  hinten  oft  in  eine  mehr 
oder  vreniger  deutliche  Rinne.  Die  äussere  Lippe  vorn  oft  etwas 
erweitert,  oft  wulstig  verdickt.  Oberflache  spiral  gestreift  oder  ge- 
reift, die  Reifen  durch  Queertheilung  oft  knotig,  gegittert  etc. 

Arten:  sehr  zahlreich,  fossil  an  400,  welche,  von  einigen  zwei* 
felhaflen  abgesehen,  in  der  Trias  oder  den  Oolitben  beginnen,  in 
der  Kreide  zahlreicher,  in  den  Tertiär-Schichten  sehr  häuGg  werden; 
lebend  sind  an  100  bekannt.  Sie  bewohnen  das  Meer,  lieben  die 
Nähe  der  Käste  und  werden  in  wärmeren  Meeren  am  grössten  und 
häufigsten. 

Cerithium  armatum.  Tf.  XXI,  Fg.  24  (V| ,  n.  Buch). 

Tarritella  ecbinata  Buch  Piirif.  remarp   13,  pl.  7,  f.  lab;  >>  Jb. 

18S1,  467;    -    Br.  Leih,  «,  395,  t.  21,  f.  24;    —    Qu.  Wärtt.  638;    - 

Zm.  L  Jb.  18S8y  325;  —  Marc.  SaL  65.  ^ 

Cerithinm?  M&nst.  Bair.  76. 
Cerithina  eohinatam  (Miihst.)  Roem.  Ool.  I,  141,  II,  57;   —   Buch 

Jora  56  [non  Lk.]. 
Ceritbimn   armatum   Gf.  Petrf.  III,  31,  t.  173,  f.  7;  —  d'O.  Proir. 

1,  150. 
efir.  Terebra  vetasta  Phill.  Y.  I,  165,  t.  0,  f.  27  (Mittel-Oolith). 

Erreicht  6"'— 8''^  Höhe  und  erhält  9—10  gewölbte  Umgänge. 
Um  jeden  derselben  laufen  auf  der  Mitte  der  Aussenfläche  2  scharfe 
Kiele  herab,  welche  an  den  Kreutzungs-Punkten  mit  tertikalen  fei- 
nen MundwiUsten  sich  in  12 — 15  Spitzen  auf  jedem  Umgange  er- 
heben; zwei  andere   feinere  Kiele  mit  weniger  Anlage  zur  Bildung 

Br«RB,  LctkatR  gcoKiiOftica.    3.  Anfl.    IV.  20 


306 

von  SpiUen  $ej^tn  sich  ,wß  iklst^n  U^i^ange  Jiif.,4eF  l^abt  mi 
tiefer  unten,  so  dass  sie  von.  dem  zunächst  entstehenden  Umgänge 
wieder  bedeckt  werden,  und  2 — 3.  noch  kleinere  gblte  Kiele  ohne 
Zacken  erscheinen  an  der  untern  Seite.  Auf  d^n  ersten  Umgängen 
sieht  man  jEwischen  den  2  Haupt-Kielen  noch  einen  dritten  kleineren. 
Diese  Kiele  und  Wii|ste  bilden  ein  Netz  mit  regelmässig  viereckigen 
Maschen  über  die  Oberfläche.  Die  Mundung  ist  eirund,  die  äussere 
Lippe  aber  noch  nicht  heoliiachtet  wordep.    , 

Vorkommen  in  Planken,  (im  unterp  oder  Eisen-Oolith  Buch, 
Oberlias-Sandstein  MOnst.  bei  Banz  nächst  Bamberg,  und  in  den 
oberen  Liasmergeln  von  Banz,  Pretzfeld,  Amherg  und  Tkumau, 
MOnst.)  ^  t-:  in  VW. 'Deutschland  (im  UiiteropUMi  von  Bßlteeen  und 
Oeerzen  bei  Haimover,  in  den  obersten  Liasmergeln?  bei  Wrii- 
holzbergen ;  im  Dogger  am  Fusse  des  Woltersberges  bei  Eschen- 
hausen;  im  Mehler  Dreische);  —  in  Frankreich  (in  Toarcien 
zu  Avallony  Yanne,  zu  Satins,  Jura,  zu  Besanfon,  Doubt, 
zu  Nancy  y  zu  ISichan,  Aude;  in  Blättererz  Ober  den  obem  Llas- 
Schiefem  zu  Oltwiller  im  Niederrhein-De^i. ,  Voltz}. 

2.  Cerithium  muricatum 

ist  in  2  Arten  zerlegt  worden,  in  C.  granulo-costatum  MOim.  Gr.  1843 
(Turritella  muricata  Sow.  1825,  mc.  V,  499,  f.  1,  C.  muricatam 
RoEM.,  Melania  undulata  Dslgch.  1842)  aus  den  Bajocien,  und  in 
Cerithium  Russlense  d'O.  1845  (Cerith.  muricatum  Sow.  1825,  V, 
499,  f.  1,  2  —  fide  d'Orbigny  wie  oben  —  C.  millepanctatun 
DsLOCH.  1842)  aus  den  Ozfordien.  Nachdem  also  1842. and  1843 
schon  4  Namen  gegeben  waren,  hätte  man  wenigstens  den  neuen  von 
1845  entbehren  können,  welchen  p*Orbiony  nun  1850  aufrecht  hält 
Mit  dieser  Scheidung  fällt  auch  die  weite  geologische  Verbreitong  weg« 

Pteroceras  Labik.^  Flfigelhorn-^Sehnecke« 

.  Familie  Strombina^  Schaale  dick,  ot^al,  mit  n^eist  .nur  nied- 
riger Windung;  Mund-Öffnung  länglich  und  schmal,  vorn  mit  ein^in 
mehr  oder  weniger  langen  oder  gebogenen  Kanäle;  der  ganze  rechte 
Mundrand  im  ausgewachsenen  Alter  zu  einem  durch  Einschnitte  in 
Zacken  getheilten,  von  der  Schaale  abstehenden,  und  rechts  neben 
und  hinter  dem  Kanäle  mit  einem  besonderen  Ausschnitte  versehenen 
(Tf.  XXI,  Fg.  6  oben,  zwischen  dem  zweiten  und  dritten  Zacken) 
Flügel  erweitert;  Spindel-Rand  einlach,  oft  schwielig. 


807 

Arten:  10  lebende  in  wirmeren  Meeren,  alle  gross;  fossil  37 
iD  Ooilthen  und  Kreide.  d*Orbiokt  Terbindet  aber  mit  diesem  Ge- 
seUochta  auch  aDe  bisherigen  Rostellaria-  und  Chenopus-Arten  vor 
takl  in  den  Oolithen,  welche  thurmfSrmig  terlingert,  einen  ganz 
abweichenden  Habitus  besitzen,  oft  nicht  einmal  einen  gelappten 
llügfcl  liaben ,  swoifelsohne  weil  er  Spuren  jenes  Ausschnittes  am 
luaaeren  Mundrande  an  einigen  entdeckt  hat?  Bestätigte  sich 
Diese  an  allen  Arten,  so  wurde  Rostellaria  erst  in  der  Kreide  be- 
ginneiu 

1.  Pteroceras  Rupellensis.     T(.  XVI,  Fg.  6  (V,  n.  d'O.}. 

StroMbua    Ponti   Al.  Broh^  i^  Aim.  A  mk^   i8»ly    Ff,   654,  670, 

pl.  7,  f.  3a. 
Pterocera  Pontl  d'O.  fere  i.  Atm,  »e.  luH.  1M5,  K,  190,  t.  5,  f.  1. 
PPteroceras  Ponti  Fatrb  i.  Jb.  1941^,  740  Sit. 
PVereiieera  Rupelleniis  dH).  Ptodr.  li^  lo. 

Unterscheidet  sich  nach  d^Orbigmy  von  der  folgenden  Art  nur 
durch  eine  Spitze  im  Innern  des  Kanales  und  beschränkt  sich  in 
ihrem  Vorkommen  auf  das  Coralllen  von  La  Rochelle,  Ob  dazu 
auch  du  Pt.  Ponti  aus  dem  Korallen-Jura  des  Mont-Salive  mit 
rrichites  gehtrt? 

2.  Pteroceras  Ponti. 


Strombas   Ponti   Al.  Baoii«  i.  ilnn.  d,  min.  1691,    VI,   664,  670, 

pl.  7,  f.  3  b. 
Pterocera  Ponti  Bbche;  d^O.  Pradr,  //,  46  [non  Dslgch.]. 
Ptkroceraa  Ponti   Tbirr.  Saona  0;   —   Volts  i.  Jb.  18SS,  02;   — 

Faatz  Seine  334. 
Pterofter»  atzcoatata  Dslgoh,  i.  Mhn.  Ltnn.  Cahad.  1849,  164,  t.  9, 

|.  8  (imperfeeia). 
Pterocerai  Ponti  Favr£  i.  Jb.  1845,  746  H#. 
im,  fUe  RoBiraa. 
Sbendpus  cingnlatas  DoKoch.  Ool.  40,  t.  6,  f.  7. 

Windung  hoch,  mit  etwa  6  Umgängen,  queer  gestreift;  der  lotste 
iimelben  mit  8 — 10  starken,  dicht  aneinander  liegenden  Queer- 
reifen ,  welche  sich  nach  allen  Richtungen  in  den  breiten,  fast  kreis- 
runden, nur  links  neben  der  Windung  fehlenden  Flügel  radial  ver- 
ireiten  und  an  dessen  Rande  eben  so  viele  lang  vorstehende  Hdmer 
liDden ,  deren  2  rfickw&rts  gehende  die  Windung  an  Höhe  überragen, 
»in  drittes  schiefes  ihr  gleichkommt,  5  nach  rechts  vorwärts  gehen, 
las  neunte  längste  (neben  dem  Ausschnitte)  den  auf  y,  seiner  Länge 
iffenen  Kanal  enthält,  das  zehnte  endlich  ganz  links  hmaus  zieht. 

10* 


308 

Die  Zwiichenrlume  sind  radial  gealreift.    Za  VerttändniM  dar  Be- 
schreibung  kann  die  Figur  der  Torigen  sehr  ähnlichen  Art  dienen. 

Verbreitet  in  dem  Kimmeridge-Thon  Frankreichs  (Cap  ia  Hhe 
bei  BAtre);  — -  der  Sehweiix  (im  PortlandiLallLe  Ton  !Le  Batmi 
im  Parrentruy  und  am  Moni  Salite  bei  Gefi/",  und  ?im  ereCa- 
jurassischen  Gebilde  bei  NeuckAiel);  —  NW.-Deiilf cAtoufa  f  (ia 
Portland  am  Langenberg  bei  Qoslar). 

3.  Pteroceras  Oceani  (o,  401).  Tf.  XXI,  Fg.  7  (Kern). 

Strombites  denticulatas  Sohltb.  Petrfk.  I,  153;  III,  81,  108,  t  Sl» 

f.  9  (mit  unriebrigem  Fandorte). 
Strombns  Oceani  Au  Baoif.  i.  Ami.  d.  mim,  iSMi^  F/»  564,  570,  pL  7, 

f.  2ab;  —  VoLTz  Ol. 
Pterocerns  Oceani  Tburm.  Porr.  is;   —   Thirk.  Saone  6;   —    pAsar 

Seine  334;  —  Orbsslt  i.  Jb.  18S$,  603;  —  Maro.  Sal.  llS. 
Pteroeera   Oceani   Stromb.  183S  i.  Karst.  Arch.  IV,  306  iF.  ^  Jb. 

ISSSy  81;    —    Br.  i.  Jb.  IM5,  140;   -    Puaea  Pol.  177;   —   M&iiit. 

Beitr.  I,  iio;  —  Buch  i.  Jb.  18S$,  111;  —  Klod.  das.  367;  —  FAvaa 

du.  184S,  746;  —  PKocoDimR.  Ool.  60;   —   d'O»  Prsdr.  //,  46,  60. 
Pteroceras  Oceani  Tbirr.  i.  Jb.  ISSTy  717;  —  Nicol.  das.  IMf,  468; 

—  RoBM.  OoL  I,  13,  146,  t.  11,  f.  9;  -  BaoifN  i.  Jb.  189Sy  146. 
Pteroceri  Ponti  Dilgch.  Man.  Umn.  Calvmi.  F//,  ISdM^  p.  16S,  t  0, 

f.  a— 3  (jBxei.  «yn.). 

Von  dieser  Art  ist  die  Schaale  selten,  und  der  Kern  daher 
praktisch  wichtiger.  Sie  ist  der  vorigen  ähnlich,  doch  noch  etwas 
bauchiger,  die  Windung  kürzer  mit  5—6  Umgängen»  deren  letiter 
auf  dem  kugeligen  Kerne  sich  in  der  Mitte  au  einem  stumpfen»  lu- 
weilen  etwas  knotigen  Kiele  erhebt,  auch  \on  5 — 7  andern  noch 
Spuren  erblicken  lässt.  Robmer  hat  ein  fast  yollständiges  Exemplar 
mit  Schaale  abgebildet,  welches  jedoch  nur  7  Zacken  und  eben  so 
^iele  unyollständige  und  entfernt  stehende  Queer-Reifen  in  seinem 
verhältnissmässig  kleinen  Flügel  zählt.  Zwei  kleine  mit  der  Windung 
parallele  Zacken  sind  auch  in  unserer  Zeichnung  angedeutet  und 
scheinen  an  Lange  die  Windung  nie  zu  überragen ;  ein  dritter  viel 
längerer  geht  dann  schief  nach  aussen;  ein  vierter  dem  mittlen 
stumpfen  Kiele  entsprechend  geht  gerade  weg,  zwei  andere  schiel 
nach  vom  (vom  unteren  oder  vorderen  sieht  man  den  Kiel  am  Kerne), 
und  endlich  enthält  der  längste  von  allen  den  Kanal  und  geht  im 
Viertelsbogen  zuerst  gerade  nach  vom,  dann  rechts.  Von  dem  be- 
sonderen Ausschnitte  neben  dem  Kanäle  ist  nichts  zu  bemerken,  so 
daas  diese  Art  vielleicht  zu  Rostellaria  gehört? 


'     300 

Verbreitet  im  Kimtneridge-  and  Portland-ßebilde  Frankreieh$ 
(im  Kimmeridgien  am  Cap  la  Hive  bei  Hdvret  zu  Besem^on, 
Dmtb$9  abgerollt  za  SalinSt  Jura^  Marc;  iu  Honfieur,  Calvados, 
fo  ChAieUMont  zu  Matafeion,  bei  Naniua,  Ain,  zu  St- Jean- 
tAngely^  o'O.;  zu  Qray  und  ISeteux,  Baute-Saone,  Thirr.; 
in  den  AAetn-Departementen ,  Voltz;  grösser  im  Portlandien  zu 
Bauiogne'iur'fner ,  bei  Angaulime,  Chareiite,  bei  JVonfua,  Ain, 
d'O.  ;  zu  IMonib^liard  im  Doiidx-Dept) ;  —  der  Schweitz  (im 
Portiandkalke  von  le  Baxmi  \mParreiiUruy\  im  Schildkröten-Kalke 
des  Kantons  ISoiothum;  im  Kanton  I Basel;  im  Portiandkalke  am 
Moni'-SaUte  bei  Genf  zweifelhaft) ;  —  S.^DeHtBchlands  (im  ober- 
iten  weissen  Jurakalk  Ton  Kelheim  und  Ingolstadt);  —  NW.- 
DeuiscMands  (in  der  Portland-  und  Kimmeridge-Gruppe  des  i7an- 
nätersehen:  zu  ifiildeshehn,  Robm.  ;  zu  Boliesen  bei  Escher s^ 
hmsMen^  am  Langenberg  bei  Ocker,  zu  Wendhmuen  bei  Ooslar; 
am  Eahlenberg  bei  Echte,  Stromb.,  zu  Frltzow  bei  Cafnmtn  in 
Pommern,  Klöd.};  —  in  Po/en  (zu  Picklo  und  McAagoscz  mit 
der  Nerinea  Bruntrutana) ;  —  ob  in  Columblenf,  Buch. 

Rostrotrema  Lyobtt  1848. 

(ii«ffi.  JTaf .  imUU«!.  1^4^,  I,  ii,  252  >  Jb.  1860,  870.) 

Ltcett  trennt  von  Rostellaria  die  Arten,  welche  den  oberen  oder 
(bei  wagrechter  Stellung)  hinteren  Siphon  am  Gewinde  nicht  be- 
silsen,  so  das«  sich  der  Flügel  oder  die  äussere  Lippe  nur  wenig, 
höchstem  über  den  vorletzten  Umgang  hin  ausdehnt,  auch  innen 
niclil  die  jenen  Siphon  begrenzende  Verdickung  hat.  Wenn  bei  den 
lebenden  Arten  der  Siphon  auf  dem  Gewinde  mangelt,  so  ist  er 
wenigstens  auf  dem  oberen  Theile  des  Flügels  vorhanden.  Von 
Strombus  unterscheidet  sich  die  Sippe  durch  den  Mangel  der 
Flügelbncht. 

Da  Lycbtt  11  Arien  aus  den  Oolithen  (vielleicht  allein  aus 
dem  Gross-Oolith ?)  Englands  dazu  rechnet,  so  fragt  es  sich,  ob 
im  Lias  und  Oolith  überhaupt  noch  eigentliche  Rostellaria-Arten  vor- 
kommen.    Er  bezeichnet  keine  einzelne  Art  näher. 

Spbiigera  d'O.  1850. 

So  nennt  d*Orbiony  eine  Sippe  für  Rostellaria-ähnliche  Strom* 
binen,  welche  jedoch  (liegend  gedacht)  wie  Ranella  von  oben  nach 
uiten  zusammengedrückt  sind   und   an  beiden  Seiten   des  Gewindes 


319 

eine  Reihe  von  Mimdwülsten  haben,  wo  dann  ans  jedem  Wulste 
eine  lange  Spitie  hervorsteht. 

Arten:  mehre  (3)  in  yerschiedenen  Gliedern  der  Oolithe.  Daaa 
gehört  auch  Murei  rostellariformis  Buch  und  Chenopus  spinosus  M6n9T. 

Spinigera  longisptna.  Tf.  XX>,  Fg.  17. 

Ranella   longispina  DaUGon.  1649  i.  Ufern«  Linn.  CaivuiL  Piij   ISSj 

1. 11,  f.  29. 
6 pinigera. longispina  d^O.  Proir.  /,  270. 

Spindelförmig,  mit  wölbigen ,  spiralfurchigen  und  gestreiften  Um- 
gängen ,  woran  2  Hundwnlst-Reihen  auf  jedem  Umgange  mit  1  lan* 
gen,  wagrechten  Stachel  mitten  an  der  Aussenlippe  besetil  sind« 
Mundung  ISnglich  eiförmig;  Kanal  an  deren  vorderem  Ende  sehr 
lang  und  gerade. 

Im  Eisenoolith  des  „Bsjocien"  von  les  Mautier$  bei  Baj/eux. 

Ptirptinddea  Lycbtt  1848*. 

(Strombitta  Qir.,  Parpurina  n'O.  1850.) 

Familie  Purpurjna.  Diese  Sippe,  ist  bestimmt,  die  älteren 
(vor-tertiären)  Buccinum-artigen  Schnecken  aufzunehmen,  indem  sie 
bei  einer  ziemlich  breiten  Mfindung  und  runden  vorn  ausgebogenen 
Spindel  statt  des  kurzen  Kanales  am  breit  ausgeschnittenen  Vorder- 
ende bloss  eine  sehr  enge  Rinne  [z.  Th.  wie  Planaxis,  oder  wie 
sie  durch  Wegbrechen  des  äusseren  Randes  eines  kurzen  Kanales 
entstehen  wurde]  ohne  Zurückkriimmung  besitzen.  Die  äussere  Lippe 
scharf,  etwas  bognig,  unter  spitzem  Winkel  an  den  vorigen  Umgang 
anschliessend.  Kerne  dieses  Geschlechtes  hat  Rokmbr  unter  Natica 
(N.  subnodosa  Robm.  Ool.  1,  157,  t.  10,  f.  10)  und  Qubnstedt  sls 
Strombites  (Württemb.  439)  beschrieben. 

Arten:  bisher  unter  Fusus  u.  s.  w.  begriffen,  kommen  12 
bis  15  fossil  vor,  vom  Unteroolithe  an  aufwärts  durch  fast  alle 
Jura- Schichten. 


*  Da  Ltobtt  seine  Purpuroidea  schon  1818  bekannt  machte,  d'0rbi61<iy 
seine  Purpnrina  im  Prodrdmk  von  19B0  (/,  970)  schon  von  J847  datirt,  so 
ist  es  schwer  zu  sagen,  wer  der  eigeotliche  Autor  des  Geschlechtes  ist. 
Es  verhält  sich  damit  wie  mit  der  Sippe  Trochotoma,  welches  Ltcbtt  und 
Dblonschamps  ebenfalls  gleichzeitig  nnd  gleiclinamig  ffir  dieselben  fossilen 
Foroien  in  Ansprach  nehi:;ett.    Vgl.  8.  267. 


31] 

Purpnreidea  Tborenti.  Tf.  XXIV^,  Fg.  16. 

Futat  Tborenti  d'A.  i.  Mäm.  §M.  184Sy  V,  384,  t.  80,  f.  8. 
PorparJ^ftiTlioreiiti  d'O.  Prodr.  /^  302. 

Sebaale  bwichig,  kuri  mit  5  konifeieii  UiBgängen,  welche  alle 
mit  ttwtfl  Terlingerten  Knoten  besetit  sind;  der  letzte  Umgang  an* 
getohwollen,  so  ho€h  als  das  Gewinde,  apiralstreiflg;  Öffnung  grossj 
oval  gofftindet;  Kanal  sehr  kurz  {  der  innere  Mand^Rand  etwas  schwielig, 
dorftosseco; einfach,  gerade.    Höhe-  9,  Breile  6  MUlim. 

Im  üBathonie«*^  lon^Epareij  Ai$nei 

Pnrpnroidea  nodulatfi. 

■   ■-•''■■  ■•.■•■ 

Mar  ex  nodii  latus  YB.  Yorksb. 

Morex  tdberosDs  Sow.  me.  Fl,  159,  t.  578,  f.  4  [«o»  t.  SlO). 

PorpuroJdea  nodaUta  Lre.  U  AniL  näihisi,  1848^  I,  1/,  250,  3  f g|r. 

Bauschig,  thurmförmig,  spitzscheitelig;  Windungen  In  ihrer  Mitte 
mit  einem  dornig -knotigen  Kiele  mit  bis  10 — 11  Knoten  auf  1 
Umgang;  unter  welchem  bei  halb  ausgewachsenen  Individuen  noch 
eine  zweite' Knoten-Reihe  entsieht,  wie  unter  dieser,  anfangs  damit 
zusammenhängend ,  senkrechte  Rippen  zunn  Vorschein  kommen,  etwas 
zahlreicher  als  die  Knoten.  Unter  den  Knoten  ist  ein  spiraler  Wulst' 
vorhanden,  wie  er  auch  bei  Purpura  und  als  Förlscizung  des^  Domes 
bei  Monoceras  vorkommt.     Wird  über  2''  hoch  und  breit. 

In  Gross-Oolith  yon  Minchbihampton  in  Glo^iceitershire,  York- 
skire  etc. 


,,.,       .        .  ,  .  .r 


(If,  8a.)  Cepbalopoda  Tetrabranchia  Ammonitina  (in,  70). 

Gharaktor  wie  bei  Goniaütes  und  Ceratites  (III,  80);  aber  die 
Nähte  mit  ihren  6  steta  vollzähligen  Lappen  und  Sätteln  zer*- 
spalteo  und  an  deren  Seilen- Wänden  selbst  gezehnelt  und  die  Zähnie 
an  den  S&tleln  nicht  spitz  sondern  gerundet^  vrährend  die  Nähte-  bei 
Goniatitea  gar  nicht,  bei  Ceratites  nur  an  den*  Lappen  gezähnelt  sind. 
Die  durch  Spaltung  entstehenden  Uauptäste  aind  bald  ih  paarigpr, 
bald  in  unpaariger  Anzahl  mit  einem  grösseren  MKteJastc.  Det  Si«^ 
pbon  fein  und  völlig  dorsal,  wie  Tf.  XXII,  Fg.  7b  angegeben  ist. 
Der  Dorsal'Lappen  wird  durch  ihn  in  der  Mittellinie  des  Rückenv 
wieder  etvras  nach  vom  gezogen,  mithin'  in  zwei  Hälften  getheill, 
und  der  hervorgezogene  Theil  pflegt  selbst  etwas  zweitheilig  zu  seyn. 
Die  ScbeideiNind  bildet  daher  im  Riicken  eine  nacb  vorn  zugespitzte 


313 

datenförmige  Vertiefiing  (Tf.  XXXIII,  Fg.  5  c),  dorch  wdebe  der 
Siphon  geht,  wihrend  dicM  bei  Goniatites  umgekehrt  ist  (und  wor- 
nach  die  Trias-Goniatiten  Ton  SL  CaMian  xu  Ammoniten  werden). 
Sind  die  Loben. sehr  getheilt,  so  weiss  man  oft  nicht,  wo  man  mit 
der  Zählung  der  Seiten  «Loben  beginnen  solle,  indem  man  leicht  einen 
grossen  ersten  Hülfs-Lobus  des  oberen  Lateral-Loben  für  diesen  selbst 
halten  kann.  Indessen  ist  der  obere  Lateral  immer  der  graste  und 
tiefste  aller  Seiten-Loben ,  und  wenn  deren  Reihe  mit  einem  kleine- 
ren beginnt,  so  ist  er  nur  als  HQIfs-Lobus  des  Sehten  oberen  La- 
terals  xu  betrachten  (y.  Buch  i.  Jb.  i&48,  113).  —  An  oberflich- 
lieh  abgeschliffenen  Exemplaren  verlieren  sich  zuerst  die  ZShne  der 
Lappen ;  dann  ihre  Nebenlappen ,  und  endlich  die  kleineren  der  Lap- 
pen selbst,  die  grösseren  verflSchen  sich,  und  das  Ganze  gewinnt 
einigermaasen  das  Ansehen  eines  Goniatilen ,  wodurch  man  sich  nicht 
tauschen  lassen  darf.  —  Die  Oberfläche  der  Windungen  Ist  nur 
selten  glatt,  sondern  radial  gerippt  und  knotig;  auch  sind  sie  selten 
ganz  inYolut  (wie  bei  den  Goniatiten  häufig):  die  Rippen  und  Zu- 
wachsstreifen  krümmen  sich  an  den  Seitenflächen  nie  zurück,  aber 
oft  Torwarts  (bei  Goniatiten  nach  hinten  zurück,  wie  bei  Nautilus, 
V.  Buch  i.  Jb.  1849,  361).  Oft  ist  der  Rücken  über  dem  Sipho 
gekielt,  oder  es  ist  an  beiden  Seiten  gegen  die  Seitenflächen  hin  kantig 
und  diese  Kanten  knotig.  So  umgrenzt  und  von  den  Goniatiten  und 
Ceratiten  geschieden,  bleiben  nur  4—6  Ammoniten-Arlen  übrig, 
welche  nicht  vollständig  gezähnte  Lappen  und  Sättel,  aber  doch 
auch  die  übrigen  Charaktere  der  Goniatiten  und  Ceratiten  nicht  be- 
sitzen. —  Übrigens  kommen  bei  allen  Arten  Individuen  mit  schmä- 
leren, höheren  und  meistens  mehr  umfassenden  Windungen  und  an- 
dere vor,  die  bei  gleicher  Grösse  sich  gegentheilig  vcfhalten,  viel- 
leicht männliche  und  weibliche.  Bei  jungen  Individuen  sind  noch 
nicht  alle  Theilungen  und  Zähnelungen  der  Lappen  vorhanden,  ja 
manche  erscheinen  ganz  ungezähnelt ;  dagegen  sind  aUe  Zeichnungen 
der  Oberflächen  schärfer;  je  mehr  Umgänge  sie  bekommen,  desto 
flächer  und  stumpfer  werden  ihre  Rippen  und  Knoten,  desto  schärfer 
und  höher  ihr  Kiel.  Bei  den  radial  gerippten  Arten  sind  die  Rippea 
eines  jeden  folgenden  Umganges  etwas  weiter  auseinander,  und  dennoch 
um  etwa  0,2  bis  0,3  zahlreicher,  als  auf  dem  nächst  vorhergehenden 
kleinern,  wesshalb  sich  deren  Zählung  immer  nur  auf  den  letzten 
Umgang  bezieht.  Dagegen  rücken  die  Scheidewände  immer  näher 
zusammen ;  die  letzten  ^/^  Umgänge  aber  sind  immer  völlig  leer  von 


S13 

oan,  westhalb  fie  Tiel  leichter  zusammenbrechen,  als  der  Anfang 
ir  Schaale,  rnid  selten  erhalten  gefunden  werden.  Ist  Letstes  aber 
nnoch  der  Fall,  so  sieht  man  die  natörliche  Mundung  der  Schaale 
11  manchfaltig  gestalteten  Verdickungen,  MundwQlsten,  seitlichen 
»rtsStien  (Ohren),  Zacken  u.  dgl.  versehen,  oder  sie  verlängert  sich 
der  Mittellinie  des  RQckens  schnabelförmig  u.  s.  w.,  was  gewöhn- 
ih  mit  einer  sigmoiden  Berippung  zusammentrifTt.  ^-  Wir  lassen  die 
mnoniten  nicht  allein  von  den  Goniatiten  sondern  auch  von  den  Cera- 
jen  (HI,  80)  als  Genus  getrennt,  nicht  als  ob  sich  zur  Zeit  eine  sehr 
sientliche  Verschiedenheit  in  der  Organisation  beider  kund  gegeben 
itte,  sondern  weil  diese  Trennung  grosse  Bequemlichkeit  zur  Cha- 
kteristik  der  Formationen  darbietet.  —  So  begreift  dieses  Genus 
leh  immer  in  sich:  Orbulites,  Ammonites  und  Pianulites 
NK«,  Amaltheus,  Ellipsolithes,  Pelagusia,  Pianulites 
id  Simplegadus  Montf.,  —  Ammonellipsites  Parkjms., 
aatilus  und  Argonauta  Rein,  (nicht  Lin.);  —  ?Amphio- 
omorphites  Plott,  —  Ammonites,  Planltes  und  Glo- 
itea  Db  Hiam  und  Pseudoammonites  ROppkll. 

Man  kennt  über  600  Arten,  alle  fossil,  nach  Abzug  der  Go- 
atiten  und  Cerätiten,  auf  die  oberste  Trias-,  die  Oolith-  und  Kreide- 
eriode  beschränkt.  Man  besitzt  drei  monographische  Arbeiten  über 
e  Ammoniten :  von  Rkinecke  *,  De  Haan  ^^  und  L.  von  Buch  ***, 
elcher  letzte  bei  seinen  Untersuchungen  von  allgemeinen  Gesichts- 
nnkten  ausgehend  zu  vielen  feststehenden  Resultaten  gelangt  ist, 
e  wir  bereits  mehrfaltig  benützt  haben,  und  woraus  wir  noch  die 
ichfolgende  Eintheilung  in  14  Familien  unter  Beifügung  einiger 
idrer  später  von  d*Orbiony  (7)  und  Qcenstedt  (1 — 2)  aufgestellten 
.  s.  w.  entnehmen.  Sie  gründet  sich  auf  die  Zusammensetzung 
nd  den  Verlauf  der  Scheidewand-Ränder  oder  Nähte ,  welche  natur- 
al nur  an  Kernen,  und  selbst  hier  nicht  immer  deutlich  sichtbar 
nd,    denen  jedoch  auch  gewisse  äussere  Merkmale   parallel  laufen, 


«I 


RfiinBCKB:  mari»  ^ßroiogaei  Nauliioi  ei  Argonouia^y  wügo  Comua 
— iimii  m  Afro  Coburgico  ei  vicino  reperiundoe  deeerijßHt  ei  in  iaMis 
tn  ieihumvii}  Cokurgi  IS  18.  8^. 
•*    G.  DB  Haan:  monoffrmphiae  Ammoniieorum  ei  Oonieiiieorum  Mfe- 
ImfdmU  Balavonm^  i8U^  8®. 

tiber  Ammoniten  und  ihre  Sondernng  in  Familien,  Berlin  1889^ 
L  FoL;  —  aus  den  Schriften  der  Berliner  Akademie  >>  Jb.  1888^ 
.  931—284. 


au 

auf  den  gekieKen  oder  ungekielien.,  flachen  oder  gew6IUea  Büeken, 
die  radialen  Rippen  und  Streifen  der  Oberfliicbe  und  die  in  ihren 
TheiluRgt-Punlitea  torhandenen  Knoieiw-  Bei  der  Auswahl  der  uotea 
besehriebenen  Arten  der  Oolithe  haben  wir  noch  darauf  geaehen, 
Bepriseoianlen  aus  fest  allen  Fanilien  au  erhalten. 

Cialis  der  Ammoniten-Faniilien. 

(Da  der  Raani  hier  Immer  aar  elaielae  Chanktere  anfitOBehmen  gestattet,  ■•  miaaen  wir 
»or  definltlvea  Beetlanraas  jedeafill*  Boeh  atif  die  amflHirliehert  Chaniktcrtitfli  fler  eia* 
aelaan  ramlllmi  Terwalaea,  walehe  natea  felat*  —  Abkanaagaa  ia  der  TabeUa:  L  \fM 
Lappea  oder  Lebe,  S  s  Sattel,  o  s  oberer,  ■  a  eeltlleher,  r  s  Rflekea-  (Sattal  a.  dgL1> 


•• 


• 


U  3  lU 


'  i  •  FamlUea.  jS| 

h  m  a  q  r  ( 
Räckea  mittea  tcbarf 
darch  elaaa  angekerbfea  Kiel 
Kiel   mittea  aaf  breitem  Rtfekea,   Rlppea  gerade 

eiaAich  stark '.'.'..'...      Arleteä    ...      .m^.    .  ,'. 

Kiel  aaf  lakmal  gtraadetem  RielMa  waalgakgeeetst 
RIppea  eiafiMli  liekeHirmig  aach  vora  gekrflmmt; 

oft  eia  Kaie  Ia  der  Mitte     .....    . ' .'    Faleiferi.'.    .     b'^a^.   .'.' 

&49«i9t  f^aabflt.adar  la.Ilu«a.|Iit%i  «It  \  Hifker,      ,, 

obae  Kala CrUtati q  r  T 

K1ÄI  okae  allea  Absati    gege«    die  SeltittllAcliea  t 

,«iekfv.mfii»imniig:  UmtfU«e  nmUumd.  .    .    jCijpelfbrmea  .      ,      ,  ^^  ^  ^. 
durch  eiaea  gekerttea  Kiel  oder  eia«  Reihe  aasnsam-      Dlecl.      .    .    ( 

dkehhiagender'  H6tkit  (vgl.  Flezaoet)  

RJppea  aabewalfiMt,  Aber  dea  ^ipammpahMgandea 
Kiel  wegaetxead,   alcht  so  sahireich   als  die 
■     ■    Kerbta 

sieheiflirvig  lorga^ogea ;  L.  fmi  8.  aapaarig  gf  •  ,  - 

theiit Amalthel     .    .     ^  m  a  q  .  . 

gerade;  T^peu  innpkaHi^;  Stttel  paarig  gethellt  .     l»nlfehelll ^  r  . 

RIppea  aaf  4—6 -8p|ral«|4aiaa  *vl  lütekera.erhobef ; 

1  Höcker-Reihe  statt  des  Kleis Rhotomageases      •  •    •    .  r  ( 

Rficliea  mfttea  aleht  scharf ;  selae 
Mitte  flaek  gemSIb»  oder  M*tlk, 
R^ckeafliche.  koavex  sich  Ja  die .  Seiteaflichen.  ,ab- 
rnadead    (wo  aleht,  wie  bei  einlgea  Coronarll 
die  Raekea-  aad  die  Mabel-flicbe  naarfttelbar 
xusammeastoasea). 
Umgäag«  mehr  oder  weniger  nmfassead 
Sehaalc^  dick  aalJi^bUUit   '     . 
Oberfläche   glattj   Nabel- ae^r  «af^savyell^  ,  ^ 

gaas  verschwiadead ;  L.  sehr  sabhreich  .      Globoel  ....     h  ..... ' 
Oberfliche    radial   aad   gabelförmig  gerippt;  '  '    '  ' 

OAcMste  je  1^  flber  dea  Hickea  wag  . 
1  Höcker  Ia  der  Oabelaag  vorhaadea . 
.Gfibelaag  am  Raada  des  aagea  Vabels; 

die  2  sL.  aasser  der  Höcker-Reihe    .      Macrocephali  .     h  .   n   q  .   . 
Oabelaag  mittea  aaf  dea  Seiten;  der  ua* 

tere  sL.  laaerhalb  deraelbea ....     Coroaarii     .    .     .7b 


•  *  . 


V^rkomvea. 

.   .1  ■  , 

1  Höcker  !■  der  Oabelnng  fehlt  gM» ;  vIeNfV  ,  h  ■  ■  q  r  f 

Hfllfr-Loben i 

Scluiftle  icliellifalttniiii  soaumeiigedrackt^  ^^>.  P^ufiiUti.    .    ^.     .  ?.b1'  f  r  7 

Muildwüliite ;  Ttole  Hfilft^L.        I 

Oberlliehe  mit  »charfeii  gegabelten  Rippen      ./ 
Oberfläche  gUtt  oder  wellig  geetreift ,  rL.  kfir- 
ler  als  oeL. 
SIttel  «ehr  stark  zerthellt ,  blattArmig  wie 

bei  keinen  andern Helaropbirlll    .     h  ni  ■  q  r  . 

'*    '^     SAttel    stark  gHhellt,   d*ch  nicht  bUtter« 
,       ,     .         artig  *^HiUfft- Loben. /MhleCznm  Nabel  ^    .LIgatl.    ....     .   .    7   qrf 

Upgfinge  sich  nnr  eben  berflhrend,  drehrnnd  •    .    i;!"*    .IT^'  :  '  .(     h.m  H  q  .  • 

'liineats    .    .    * 

|MU;k«pfliche  flai;h  gevMbt  edar,  eban,  d!Vr«h.J«  •<■•     ,      , 
Kante  oder  Bteker-ilelhe  an  den  Selfenfllahen 
abgegrenit,  welche  sich  nicht  Aber 'die  Rflcken* 
fliehe  erhebt 
Windungen  dick,  wenig  anihfillend,  Rippen  gehen 
neMt  Aber  den. Ricken  ireg 

Rippen  miidnni  einfach ;  gerade,  y-'l-^^-lb^^     :    i 
rig,   i  davon  an  der  Stelle  der  gerundeten 

■  Kante  ;1lockMi  breit  ' 

.  Rtickeniappen  niSuig  lang,  osL.  aehsMl.  flo>   .     .i    .  - 

stielt,  oben  »ehr  breit Caprieoml  .    .      .■,?..? 

Räckenklappen  schmal,  mitten  anf  der  Seite; 

nsS.  sehr  klein ArmatI    ...      .  m  n^  q  r  . 

Rippen  wechselwelsie  Von  einer  Seite  ble  gegen 

die  Mitte  der  andern  übersetzend.    Rficken       -       •    <    ' 

▼erschmälert .    ,    .    ,    : Angnilcottata  .      .   .    .    q  r  . 

Windongen   zusammengedrückt,    viel   höhar  als    .       . 
breit,    stark    umfaiiend ;    flache' slgmolde 
Rippen 
Seiten   mit  2  Höeker-Relhen ,   eine  am  Rficken, 
eine  am  Nabel.    ZnvMUm  gehabter  >Klel ;      ' 

rh,  kürzer  als  der  ofL .•  . .    .     Tlc^iuosi . n^  q  .  ? 

Seiten  mit  1  Höcker-Reihe  an  der  Rfickenkante ; 

rL.  viel  länger  als  osL.':>v'   .'  .    :    .    .    .      ComprcMl   .    .      .  .    .    q  t  ^ 
mtte  de«  Rückens,  vertieft  .    .^     >  ■  ■ 

eine  eingesenkte  F^läche  zwischen  zwei  zackigen 
Seltenhanten  diirstellend 
»w^iie  Höcker- Rfihe  ai|a  Nabel*Rande  in  der  Ga-       ..,:.( 

bei  der  Rippen Dentati    ...      .  m  n^  q  r  . 

■weite  H«eker*Relhe'4uf  der  Mitte  der  Seiten. 

Mund  6 -eckig    .,.«....,....     Qmali,   ....  m-n'  q  r  . 
eine  tiefe  Rinne  mitten  anf  dem  breiteren  Rücken. 
I^J        Höcker  wecheelctändig  zu  beiden  Selten     .    .     Tnberenlati.    .      ..'."qrf 

;  •       :  .         i    .  ■      .      •  '  ■.■■'■  1      "        I'         ,    •  ■     • 

A.  Ariel  es  Bdch  :  Rucken  breit,  jedoch  (mit  2  Ausnahmen)  gekielt*, 

eiten  mit  faitt  geraden,   starken,   entferntsteheuden ,   einfachen  und  am 

ueken   vor  Erreichung  des  Kieles   plötilich   und  neist  mit  einer  Ver- 

eknng  aufhörenden  Radial-Rippen.    Mfiadnng  am  Rdrked  schBabel/oriifig 

»rlingert    mhte  (Tf.  XXII,  Fg.  Ic):  Lappeq.  |U|4  Satte)  .pMrig  g«tbeilt} 


Sl« 

Rfickenlappeo  so  tief  als  breit ;  Seitensatlel  doppelt  so  hoch  ragpead  ab 
der  Racken-  und  sweizackige  Bauch-Sattel ;  oberer  Seiten-Lappen  aicb  rar 
halb  so  tief  hinabsenkend,  als  der  Rucken-Lappen.  —  Arten  alle  im  Lias, 
und  zwar  hauptsicblich  im  Lias-Kalke,  selten  noch  im-nntem  Ltas-Scbiefer 
(gegen  30  Arten,  vgl.  Bnum,  513—514). 

1.  ÄnunoDitesBacklandi  (o,  Ml).   Tf. XXII,  Fg.  labe  (%}, 

n.  ZiBT. 
List,  «ynofit.  eaneh.  1044;  —  Bourg.  PeiHf,  (1743)  pl.  41. 

La(SGIUS  t  XIiIT,  f.  1. 

Ammonites  bisvicata  Bauo.  i.  Rncfßti,  msUk.  1769^  F/,  S9,  ar.  It 
(|Nir#);  —  Lbik.  Sy#l.  101;  —  Bosc.  i.  Bcvf.  175;  —  Roimt  Jfoll.  F, 
25;  —  d'O.  isrr.Jmrass,  I,  187,  t  43  (ptars);  -  Co«,  i.  Jb.  1649^  511. 

Planites  bisulcatus  DH.  Am.  91. 

Ammonites  Bucklandi  Sow.  18i6  me.  H,  60,  pl.  130;  —  Contb.  S67; 

—  Bbchb  i.  GeoL  Tnms.  5,  *//,  28;  i.  PkUo^.Mag,  VWy  42;  —  Phill. 
Y.  I,  136,  pl.  14,  f.  13;  —  Obsh.  eof.  emrmeU  240,  pl,  10,  f.  2;  —  Lorsd.  i. 
Gsol.  TVffiM.  5,  ///,  272;  —  THian.  Saooe  15;  —  Bbciib  i.  JImi.  fisi. 
/,  >  Jb.  189Sy  225;  —  Murcb.  i.  Pftiloff.  Ifof.  1«M,  Fl,  314;  - 
ZiBT.  Wfirtt.  3,  35,  t  2,  f.  2,  1 27,  f.  1;   —  ZBUscHif.  i.  Jb.  IM/,  73; 

—  RoBM.  i.  Jb.  184Sy  189;  —  Bburos.  das.  493;  —  Labdv  das.  1647 ^ 
448;  —  HoHBRBo.  das.  1848 ^  481;  —  Marc  i.  Jfsai.  «00.  fsoC  I, 
in^  58;  —  Bccn  Amman.  10;  Jura  27;  —  Qu.  Wfirtt.  131,  546,  556; 
Ammon.  77,  80. 

Ammonites  arietis  Scblth.  IAIO Peirf.  I,  62  (|Nir«);  —  KiiSo. Brandb. 

133;  —  ZiBT.  Wfirtt  3. 
rar.? 
Ammonites  multicostatos  Sow.  me.  F,  76,  t.  454;   —  Zibt.  Wfirtt. 

35,  t.  26,  f.  3. 

Beschreibung  nach  Württembergischen  Exemplaren.  Umgänge 
6 — 7;  aufliegend,  mehr  oder  weniger  gerundet  - rektangulär ;  — 
Seiten  wenig  konvex  mit  16 — 20  und  endlich  28 — 34  entfernt 
stehenden,  dicken ,  scharfen,  wenig  gebogenen  und  am  Ende  oft  etwas 
verdickten  Rippen;  Rücken  etwas  breiter  als  die  Seiten  (6  :  5),  we- 
nig gewölbt,  beiderseits  des  Kieles  mit  einer  breiten  und  flachen 
Rinne,  wodurch  fast  3  Kiele  entstehen.  Wird  grösser  als  die  an- 
dern Arietes,  2'  und  darüber  hoch,  in  welchem  Falle  der  grösile 
Halbmesser  sich  zur  Höhe^  des  letiten  und  des\Torletzten  Vmr 
ganges  und  zur  Breite  des  letzten  und  vorletzten ,  oder  R :  H :  h  :  B :  b 

*  Unter  Höbe  der  Umginge  vrird  hier  immer  ihre  gante  Höbe,  niaiH 
lieb  einschliesslich  desjenigen  Tbeiles  verstanden,  womit  sie  den  vorher- 
gehenden Umgang  nmfasaen. 


817 

SS  1,00  :  0,iO  :  0,Sa  :  0,45  :  0,S5  TerbiH.     Der  oSL.   breit   und 
lleich  dem  SS.  so  breit  und  breiter  als  tief. 

D*OuioiiT  verbindet  ausser  dem  A.  mulUcostatus ,  der  Qber  40 
Rippen  liiüt,  noch  den  A.  obliquecostatus  Ziet.  und  A.  rotlformis 
ZiBT«  [nicht  Sow.]  damit,  was  uns  noch  zweifelhaft  ist.  Diese  und 
alfe  ftbrigen  Arietes  gehören  dem  Lias  (m,  a,  selten  wie  der  A. 
Tumeri  dem  ß  Qcbnst.)  an,  und  da  sie  yielfiitig  miteinander  ycr- 
wechselt  worden,  so  wäre  es  jetit  unmöglich,  auch  das  geographi- 
sche Vorkommen  eines  jeden  genau  anzugeben.  Es  mögen  daher 
einige  Angaben  genögen. 

Vorkommen  mit  Gryphaea  arcuata  im  Liaskalke  Englands  {Mittel^ 
und  Slkä'Engiands  y  Contb.  ;  im  untern  Lias  von  North  Salop, 
MuRCH.,  Ton  Lyme  in  Dor$et$hire,  Bbchb.  tou  Bath  in  Somerset, 
LoKSD« ,  und  in  unterem  Schiefer  Yon  Robin-Hoods-Bay  und  Red-- 
emr  in  Yorkshire,  Phill.);  —  Frankreichs  (im  Sinemurien  in  8 
Terschiedenen  Departements,  d*0.,  namentlich  in  Narmandie,  Ca  dm., 
zu  FMion  an  der  Hoch-Saone) ;  —  in  Luxemburg  (in  Lias-Kalk- 
Mergeln  und  Sandstein);  —  der  Schweitz  {Vim  Aargau,  in  Basel; 
im  Salz-  und  Gyps*fahrenden  Kalke  Ton  Bex  in  Vaud  mit  Gryphaea 
arcuata);  —  Württembergs  {Rottweil,  Schwäbisch  Chnündf  zu 
Kedienihal,  IVaihingen,  Balingen;  zu  Fi'iedrichstein  in  He- 
ehingen) :  —  Frankens  {Zapfendorf  bei  Bamberg) ;  —  Ober- 
baden  (zu  Röthein  und  Kandemy  wie  zu  Pfohren  im  Fürsten- 
bergischen);  —  in  NW.-Deutschland  fbei  Herford);  —  Preus- 
sen9  (als  Findling  in  mergeligen  Kalk*Stucken  um  Berlin) ;  — 
Polens  (im  Alpenkalke  der  Tatra);  —  Italiens  (im  Marmor  von 
la  Spezzia). 

B.  Faleiferi  Buch:  Zasamniengedrfickt ,  Racken  meistens  schmal; 
die  Seitenflieben  der  Umginge  in  einen  scharfen,  gegen  dieielben  wenig 
abgesetzten  nngekerbten  Kiel  sasammenlanf end ,  gegen  den  Nabel  hin  aber 
mittelst  einer  fast  rechtwinkeligen  Kante  treppenartig  absetzend;  Ober- 
Hiebe  mit  zahlreichen  schwficheren,  meist  bfischelweisen  nnd  dichotomen, 
skhellÖrmig  gestalteten  Falten  ohne  Knoten,  deren  Stiel  vom  Nabel  aus- 
,  deren  Knie  fast  mitten  anf  den  Seiten  liegt  und  deren  Ende  vor- 
nnd  bis  su  dem  Kiel  geht.  Im  Alter  verwischen  sie  sich  mehr. 
Mfindung  im  Queerschnitt  Herz-  oder  Pfeilspitz*förmig ,  im  Profil  oben 
Schnabel-förmig  verlängert  und  jederseits  mit  einem  stumpfen  Obr.  Nähte 
Crt,XXll,  Fg.  3c):  die  Lappen  parallelseitig  nnd  unpaarig,  die  Sättel  fast 
paarige  getheilt,  diese  oft  (nicht  immer)  alle  in  gleicher  Linie,  wie  die 
kleinen  Zähne  anf  dem  Rficken  der  einzelnen  Sättel  unter  sich ,  nnd  die 


«18 

Lippen,  tsä  welehett  die  Seit««  d^r  crtt^n  »eiiklrtfcKt  ibfAlI^v^ttr  die  iff« 
Rückenlappen  g:ebende  Seilt  iii  schief;  Räehenatttfcl  j^eitdbnliolf.doppdl 
•0  breit>  als  der  höbe  obere  Seitenlappen,  und.seia  Nebenlappen  {ayt  wie 
ein  erster  Seitenlappen ; ,  Rfick'enlappen  minder  tief  alf  die  andern :  seine 
Arme  etwas  schief  anseinanderg^ehend.  —  GrSsstentheils  im  Lias,  Jedoch 
hadptslchlicb  in  dessen  oberen  6liedem :  in  Beleinniten-  und  Posldonöniftn» 
Schiefem ,  auch  in  brannen  Jura»  s^hr  selten  hdber  bis  in  den  Coralraic.  ^ 
Arten  über  20  (vg^l.  Bmwm.  p;  611)>  einige  haben  die  Radien  der  Ober* 
fliehe  einfach  (2  und  4),  andere  bu8che!f5rmig-ä8tig  (Nr.  6»  69.7),.  so* 
weilen  die  Verästelung  nur  einfach  und  undeutlich  (8),  noch  andere  von 
einer  spiralen  Rinne  queer  dnrchsogen  (3,  9).  Alle  Arten  vom  Lias  Ik 
in  die  mittein  Oolithen. 

2.  Ammonites  serpöntlnus  (a,424).  TüXXII,  Fg.2ab  (%). 

Argonauta  serpentina   1818  Rnnr.  Naut.  89,  i  13,  f,  74,  75  (ßdali.f 

die  Sicheln  zu  sehr  C-f^rmfg). 
Argonauta  Ca  e  ei  Ha  Rbm«.  Naut.  90,  h  13,  f.  76,  77  (jun,), 
Ammonites  serpentinns  Soilth.  Petrfk.  1^64  (pors)i  »  Rokm.  Ool. 

I,  1865  —  Er,  LofA.  «,  4S4;  -  »'O.  tßrr,JwM9.  i,  215,  t.  55;  IVfdr. 

/,  245;  —  MinOLSL.  Alp  31;  —  Qu.  Wörtt.  258,  540)    ^   Hohsübg.  i. 

Jb.  1848y  481;  —  ZioscHN.  i.  Jb.  1844y  184;  —  Marc.  Sal.  64. 
Ammonites  cipellinus  Schlth.  Petrfk.  I,  65.  ' 

Ammonites  Strange waysi  ISItO,  Sow.  me,  Ili,  99,  t.  254,  f.  13;  — 

CoifTB.  240;  -   Bbcbb.L  P^o«.  JKsf.  Vlliy  43;  —  MuifsT.  Bair.  80; 

—  Buch  Ammon.  11;   -7-   Bn.  LeiA.  «>  422,  t.  22,  f.  2;  — .  Robm.  OoL 

I,  185;  -  ?ScMAFH.  i.  Jb.  184$,  646. 
Ammonites   falcifer   18Z0  Sow.  mc,  Itl,  99,  t.  254,  f.  2  (Jw>,);  — 

?ZiBT.  Wfirtt.  9,  16,  t.  7,  f.  4,  t.  12,  f.  2  (das  Knie  am  wenigsten  deut- 
lich, daher  vielleicht  schon  =  A.  radians);  —  Rosm.  Ool.  I,'  184. 
Ammonites  Mulgravius  189$  Yfi.  Yorksh.  t.  13,  f.  8;    —   Puix.  Y» 

I,  136. 
PIsnites  serpentinns  18ZS  Hain  Am.  89. 

Ammonites  caecilia  1896  Haan  Am.  112. 

Anmonites  Lytbentfis  (YB.)  Bvch  P^irif,  rmMtq,  U^  f.  1— 3  [«011 

Pmill.?];  —  Robb.  OoK  I,  185  ;>  <— :  Qu.  WOHt.  257;  -^'  Bimves.  i.  Jb. 

1846,  493;  -n  Hort.  das.  1M8,  697. 

Zusammengedrückt;  Umgänge  bis  6,  zu  0»10  bis  0,33,  selten 
bis  0,5  (A.  Mulgravius  in  fig.^vCB)  umschliessend ;  Seiten  derselben 
flach  und  parallel,  am  Nabel-Rande  rechtwinkelig  abfallend,  am 
Racken  sich  rund  zusammcni^ölbend  bis  zu  dem  hoch  aufsteigendeii 
Kiele;  ihre  Oberfläche  mit  70—130  massig  stärken,  einfachen  und 
ganzen,  unter  sich  gleichen  und  sicbelförmigen  Radien,  deren  Stiel  ge- 
rade und  etwas  nach  vorn  gekehrt,  flach,  jedoch  im  Alter  zuweilen 
in  mehre  Zuwachi-Streifen  aullgeldst  (N.  aerpenllnus  RoiM.),   deren 


S10 

Sichel  selbst  aber  an  erstem  durch  eis  Hnle-  dentiich  abgeseift  und 
dicker  ist  and  bis  lum  Kiele  eine  sehr  tiefe  halbkreis-^ßrmige  Bie- 
gung macht,  so  dass  ihre  Spitse  in  die  Verlangening  des  Stieles 
fillt  «nd  sie  bis  dahin,  gerade  gemessen,  % — 74  >e  lang  als  dieser 
istj  Auf«  dem  Kerne  sind  die  Radien  nndeatlichafi  Whrd  gegen  1' 
hoch.  An  einem  iO*^  grossen  EiMiplare  sehe  ich  die  Sicheln  niehst 
der  Offnong  feiner  und  dichter  werden ;  später  Tcrschwlnden  sie  ganz. 
Typisch  ist  etwa  R  :  H  :  h :  B:  b  =  100  :  $5  (bis  62) ;.  36  :  36  :  23, 
aber,  in  Varietiten  vapcheiii  WechsjBl  unterworfen,  rr- Jedor&eits  lie- 
gen 5  Lappen  und  Sättel;  der  Ruckensattel  ist  durch  einem  sehr 
grossen  Nebenlappen  i  in-  zWel'*  fast  gleiohe  Hillten  getheilt.  WMr 
haben  in  der  ersten  Auflage  A.  StrangWayst,  A.  Lythensfs '  und 
A.  serpenUnns  unterschieden^  p'Orbmnt  trennt  nar  A.  Strangwaysi 
ton  A.  Lythensts,  QuiNSVEnr  den  A;  capellinne  ton  AI  serpentinus; 
aber  überall  sind  die  Figuren  etwas  abweichend,  und  andere  Cha« 
raktere  torangestellt,  wie  die  H5he-  and  Höhen-Zunahme  Hider  der 
Umschliessongs-Grad  der  Windungen ,  die>  Länge  and  Untheilbarkeit 
der  Sichel-Stiele,  das  Maas >  ihrer  Kröromung.  Da  aber  alle  diese 
Charaktere  sich  in  manohfaltiger  Weise  mit  einander  >tetbinden  and 
man  aach  in  dem  geologischen  Vorkommen*  keinen  Anhalt  besitit^ 
so  lassen  wir  torerst  die  oben  genannten  Formen  alle  tereinigt.  > 
Vorkommen  im  obem<  L^is  und  ?im  untern  Oolith.  So  in 
Bngiand  <im  Unteroolith  Mitieh  and  8iHd-En0land$^  ConYB,\  im 
Un4en>olith  zal/minffler,  Sow.^  welchen  Unteroolith  Qucnstbot 
desshalb  fOr  obem  Lias  erklärt;  im  Lias-Schiefer  ton  Whitbifi  Lyfhi 
Saliwick  etc.  in  YüNcäkire  etc.);  -^  tn  Frankreich  (im  Tioarcien 
ton  8  Departementen,  t^ie  tvt  FInperdu  and  am  Jttra  eit,);  -«^ 
in  Luwemburg  (in  Schiefem 'SaDt/f erAm^e);  --^  in  Würtiem^ 
berf  (in  Posidonomyen-Schlefein  a  ton  Jüell  gani  zerdrückt);  '— 
in  Franken  (in  Lias^öhlefer  ton  Mteielgai^';  -^>  der  Bagenh 
sehen  Alpen  (in  gelblichen  Kalk-Mergeln  am  Wesierberge  mit-ian^ 
dem  Lias-Versteinungen);—  Hamioter  (im  Posidonomyen-Schiefer 
bei  OoMlaTf  im  oberen  Lias*Sciiiefer  l>ei-  Jii/tfesAeJm);  -^  in  PeUn 
(Jm  Liaakalke  des  STu/ra-Gebirges  zu  KoseiewMko  und'  bei  denr 
Quellen  des  Dunajtz). 

3.  Ammonites  bifrota's  (d,  432). 

List.  Lafii,  t.  6,  f.  2;  ~  Romthiijs  f/ka«aiir.  t.  60|  f.  d,  ▲?  .—  Bayer.  Nor. 

t.  3,  f.  9. 
Wateot  BaUk  P§irif.  89^  f.  4t. 


320 

Amtnonites  bifront  Brug.  i.  Ene^eL  meHL  1789^  YI9  40,  nr.  %$;  — 
d'O.  inroit.  I,  aiO,  t  66;  Prodr.  /,  246;  —  Mabc.  Sal.  64.   . 

Ammonitei  Walcotti  181S  Sovr.  «10.  1/,  7,  pl.  106;  —  Comra.  S67, 
340;  —  Bbchb  i.  PhiiOM.  Mmff.  VIU^  4S;  —  Dum.  cof.  emrtiei.  9S6, 
pl.  7,  f.  7;  —  TffuiR.  Saone  15;  —  M&tvtr.  Bair.  80;  —  Boca  JoraSO; 

—  Bbohb  i.  Jb.  1896y  226 ;  —  Wiluis.  das.  189$^  739 ;  -  Hmtr.  dat. 
19^9,  697;  —  Catuixo  HiU  ertUteio  dsUe  Alfi  Fonoft  9,  t  1,  f.  3a— 4; 

—  Zbubchii.  i.  Jb.  184$i  186;  —  Ziozio  das.  1847^  291;  —  HoioniM. 
das.  1849,  481. 

Ammonites  Hildensis  YB.  Yorksh.  t.  12,  f.  1. 

Ammonites  serpentinns   bifroos  Qir.   Cephsiop.  106,  t  79  f.  Ih 

14  IptOTMf]. 

Aumonitas  carioatns  (Brüo.)  Catollo  mooL  /ot«.  146  [ßxti.  jyi— »]. 
Ammonites  suleatos  (Lk.)  Cit.  «ooI.  /W«.  147  [mmI.  «y».]. 

I8t  wie  die  Varietät  Ton  A.  serpentinus  auf  jeder  der  9  flachen 
Seiten  der  Windungen  mit  einer  Spiral-Rinne  irersehen,  worin  die 
Kniee  der  Sicheln  liegen  und  dieser  auch  sonst  ähnlich,  hat  aber 
einen  dreikieligen  Rücken,  dickere  und  niedrigere  Umgänge  und  ist 
auf  der  inneren  Hälfte  der  Seiten  der  Umgänge  fast  glatt. 

Wird  3"  (—4"— 7")  gross.  Umgänge  4  (—7),  VeOm^M- 
send,  im  Queerschnitte  gerundet  quadratisch,  auf  dem  Rucken  yer- 
tieft  und  durch  den  Tom  Siphon  ausgefüllten  Kiel  in  2  Rinnen  ge- 
theilt,  wodurch  3  fast  gleiche  Rücken-Kiele  entstehen;  die  Seiten  sind 
von  der  Rinne  abgesehen  flach  gewölbt,  doch  das  innere  Viertel  gegen 
den  weiten  Nabel  hin  schief  abfallend ;  die  breite  flache  Seiten- 
Rinne  in  der  Mitte  oder  etwas  näher  am  inneren  Rande ;  die  Ober- 
fläche der  Schaale  innerhalb  derselben  fast  glatt,  oder  mit  nur  wenig 
deutlichen,  stark  nach  vom  gebogenen  und  die  Rinne  durchsetzenden 
Sichel-Stielen,  ausserhalb  mit  (30 — 80)  starken,  den  Zwischenfur- 
chen gleichen  halbmondförmig  gebogenen  aufrechten  und  am  Knie 
weiter  als  am  Ende  \orstehenden  Sicheln.  Ist  die  Schaale  erhalten, 
so  zeigt  sie  eine  feine,  den  Sicheln  parallele  Streifung.  Bis  zum 
Rande  der  Bauchseite  der  Umgänge  sieht  man  aussen  die  normalen 
3  Sättel  und  den  Anfang  eines  vierten  (oder  nach  d'Orbiony  selbst 
fünften)  sehr  breit,  den  Rückensattel  zweitheilig,  die  Lappen  ganz 
schmal,  nur  V2 — Vs  *^  hreit,  als  sie,  und  spitz;  jene  stumpf.  Die 
Dimensionen  sind  R  :  H  :  h  :  B  :  b  =  100  :  54  :  36  :  54  :  43.  Be- 
schreibung nach  einem  Exemplare  von  Whithy. 

Vorkommen  im  obem  LiaM.  In  England  (im  Mittel^  und 
Süd-England  im  Lias  und  [?]  untern  Oolith,  Contb.;  in  Lias 
von  Bafh,  Cardiff,  Colehrookdale ,  Lyme-RegiB  und  lWkitby\ 


SSI 

obern  lias-Schiefer  oder  Alaunschiefer  von  Redcar  in  Torh" 
'e,  WiLLMS. ;  im  untern  Lias-Schiefer  daselbst,  Humt.;  —  in 
mkreieh  (im  i^Toarcien**  in  15  terscbiedenen  Departementen, 
»9  insbesondere  zu  IMome  im  Douftf-Dept. ;  xn  Faiion  ander 
ikrStume;  in  Gundenhofen  etc.);  —  in  Fi'anken  (in  oberen 
^Schiefem  Ton  MiMtelgaa,  bei  Boffreuth  und  Nürnberg) ;  •—  in 
riiemberg  (auf  der  Granze  zwischen  Lias  $  und  Z  ^^^  SchOm* 
f  und  Heiningen;  AbdrüclLO  mehr  dem  A.  serpentinus  ähnlich 
Jen  Posidonomyen-Schiefern) ;  —  in  den  Lombardo-Venetiichen 
en  (in  der  >^Calcaria  ammonitica  rossa^^  am  Jlfonfe  Salta^  von 
mcarre  im  Bergama9ki$chen  und  am  Monie  Subotio  bei  Pe- 
ia):  —  am  Corregna-Berge^  bei  la  Spezzia?;  —  in  Polen 
Liaakalkstein  der  Tatra). 

ILmmonites  radians  (o,  424).  Tf.  XXU,  Fg.  5ab. 

itilos  radians  RBiif.  1818,  NmU,  71,  t.  4,  f.  30,  40. 

itilus  comptus  Rein.  Naui,  67,  t.  1,  f.  5,  6  (casHe  eomoti9\ 

itilus  costuU  Rbin.  Naut,  68,  t.  3,  f.  33,  34  {eotüi 9olidi9  erMdiä). 

mooites  rMdians  16Z0  Schlth.  Petrfk.  J,  78;    —    Stahl  i.  Wärtt. 

9rreiipbi.  VI,  44;  —  McnsT.  Bair.  80;  —  Zibt.  Wfirtt.  5,  t  4,  f.  3;  - 

JuiDLSL.  Alp  31;   —   BocH  Amnon.   11;   Jura  43;  —  Roem.   OoI.   I, 

)5;    —    Qu.  Wärtt.  370,   271,   639,   546,   650 ;     Cephlilop.    110,   t.  7, 

4—0;  —  Marc.  Sil.  64;  -  d'O.  jwrmst.  i,  226,  t.  60;  Proitr.  i,  246 ; 

-  Lardy  i.  Jb.  1847,  448;  —  Siim.  das.  1848,  747. 

monites  striatnlas  1898  Sow.  me,  V,  23,  pl.  421,  f.  1;  —  Phill. 

.  I,  168;  —  ZiBT.  Wfirtt.  19,  t.  14,  f.  6. 

Bonites  solaris  (Phill.)  Zibt.  Wfirtt.  10,  t.  14,  f.  7;  —  d'O.  iurM», 

t.  60  (»Oll  Phill.). 

Bonites  comptus  Haan  Amm.  142. 
Booites  costiila  Mdnst.  Bair.  80. 
BOnites  lineatus  Zibt.  Wurtt.  12,  t.  9,  f.  7. 
BODites  undalatus  (?Stahl  i.  Württ.  Correspbl.  18M4,  VI,  40,  t.  4, 

10);  -  Zibt.  Wfirtt.  13,  t.  10,  f.  6. 

easHe  raHorüm*, 

mooites  costulatns  Zibt.  Wfirtt.  10,  t.  7,  f.  7. 
r.  eottU  iwiHs. 

nmooites  Aalensis  Zibt.  Wfirtt.  37,  t.  28,  f.  3;   —  i>*0.  Prodr, 
,  946. 

r.  OH fnetihue,  mapt  eompressii  et  imfolutie,  «mHiho  onguslo,  lokU 
Irktfue  9  (extenUt  ei  intemie), 

Bonites  depressus  Sohltu.  Petrfk.  I,  80;  —  Zibt.  Wfirtt  7,  t«  6, 
6;  —  Roem.  Ool.  I,  186;  —  Qu.  Wfirtt.  267,  271,  646. 
Bonites  elegans  (Sow.)  Zibt.  Wfirtt  22,  1 16,  f.  6,  6  [exel.  #yfi.]. 
Iroan,  Lethaea  geognottJea.  3.  Aufl.  IV.  21 


9i% 

Ammonitet  diteoidet  Znr.  Wfirtt  81,  t.  I65  f,  1;  —  D'O.ßurmss,  I, 

356,  t.  115;  Proir.  I,  246. 
?Ammooitei  falcifer  (Sow.)  Zibt.  Wfirtf.  9,  t.  7,  f.  4  [c/r.  p.  SI8]. 
PAmmonites  bicarinatas  (MCiist.)  Zibt.  Wdrtt.  Sl,  1. 15,  f.  9  [Qv. 

Wfirtt  S78. 
v«r. 

Ammonites  Nornanoianus  D^O.jun^s,  /;  a9l|  t,  88.  1  _^ 
Ammonilea  Tbjouarsensis  ni'O.  Jmrmis.  /,  322,  t.  67^  (  ^T^ 
fvur,  eo9tU  recHuseuiis,  1 

Ammonites  Levesquei  o'O.yur.  /,  230  (t.  60,  A.  solaris).! 

Durchmesser  bis  5''  Qa  nach  Qubnstbdt  =  8^'  und  lO'Q.  Zu- 
samroengedrückt  Umgange  bis  6,  ^/s^Vs  umfassend;  ihre  Seiten 
nur  wenig  gewölbt,  fast  parallel,  sich  oben  zu  einem  in  der  Jugend 
stumpfen,  später  gekielten  Rucken  zusammenwölbend  und  an  Höhe 
langsamer  als  die  meisten  übrigen  Falciferen,  etwa  wie  A.  serpen- 
Unus  zunehmend,  gegen  den  ganz  weiten  Nabel  ohne  Kante  abfal- 
lend; —  ihre  Oberfläche  mit  (bei  3''  etwa  50,  bei  5«'  aber  90) 
ziemlich  starken,  fast  stets  ungetheilten  (doch  zuweilen  wie  aus 
Haarböscheln  zusammengesetzten),  sichelförmigen  Radien ,  deren  Stiel 
aber  nur  kurz  (V4)  i*^  und  ohne  Knie  in  die  wenig  konkaye  Sichel 
übergeht,  die  sich  mit  der  Spitze  bis  in  die  Verlängerung  des  Stieles 
fortsetzt;  im  Alter  glatt  Sättel  zeigen  sich  aussen  4,  bis  zum 
Bauchsattel  einschliesslich;  die  Sättel  sind  stumpf,  der  Ruckensattel 
breit,  etwas  2tbeilig  und  verhältnissmässig  nieder,  die  Lappen  breit- 
stielig,  wenig  zerschnitten,  der  obere  Seitenlappen  tief-  und 
spitz-zähnig,  der  untere  mit  sehr  kurzer  Ventralwand  im  Verhaltniss 
zur  Dorsalwand,  Buch.  Bei  einigen  Varietäten  werden  die  Loben 
zahlreicher.  Nähert  sich  den  Arietes  am  meisten.  R  :  H  :  h  :  B  :  b 
—  100  :  60  :  36  :  31  :  25,  zuweilen  noch  etwas  dicker.  Die  hoch- 
mündige Gruppe  (var.)  nähert  sich  mehr  den  2  folgenden  Arten. 

Verbreitet  im  Lias  und  bis  in  die  untern  Eisen^Oolithe.  In 
England  (in  Marly  Limestone  in  Robin-ttoods-Bay  wie  im  Unter- 
oolith  zu  Blue  wich  u.  a.  a.  0.  York9hire*$);  —  in  Frankreich 
(A.  radians  ebenfalls  im  j^Toarcien*^  in  15  verschiedenen  Departe* 
menten,  d'O.  ;  insbesondere  zu  Salini,  Lon$-le  Saulnier,  Be$anfcn  . 
etc.;  im  Eisenoolith  \on  IViUeboia  bei  Ambäriettx  im  ^iii-Dept^ 
nach  Mittheilung  des  Hm,  Pozos;  A.  Normannianus  in  y^Liasien*^  an 
vielen  Orten);  —  in  der  Schweitz  (im  Salz-  und  Gjps*lührenden 


*    Nach  dem  Proiramm  f,  246  wftre  A.  Thaarseasis  =  A.  Coommis 
und  A.  fonticola  Boch  P4h^.  r€m§. 


32S 

Ktike  Ton  Bex  in  WaadUmd);  —  in  Teareniaiie  (in  den  Belem- 
niCen-Schiefern  iwischen  Kohlenpflanxen-Scbichten  x\i  Petit-Coeur); 
—  in  WürtteaU^erg  (höher  in  Lias  als  A.  serpentinus,  haupUachlich 
in  den  ,»Jarensif*Mergeln",  Qu«,  tu  ! Heiningen,  Wa$$eralftngen, 
BoU);  —  in  Baden  {Breiegau);  —  in  FrmUsen  (in  Liasschiefern 
▼on  Ältdorft  Bamberg,  Banx  und  Mietelgau) ;  —  im  Narddeuiechr 
land  (im  Schiefer  des  Silbergrundee  bei  Falkenhagen  im  Lippe* 
sehen;  im  ?LiasJLalk  Ton  Bummereen;  sweifelhaft  in  den  Zwerg- 
löchern  bei  HUdeeheim). 

5.  Ammonites  depre8  8a8(a,425).  Tf.XXn,Fg.7ab(n.BucB). 

Khorr  VersteiD.  If,  i,  t.  A,  f.  18,  19. 

Naatilites  angnlites  Scblth,  Peerflc.  I,  84.    |  ^.    » 

Navtiiites  pictos  Schlth.  Petrfk.  f,  85.  i 

?AiDmoDite8   elegans   Sow.  me.  ly  213,  t.  94,  f.  i;    «-    Phill.  Y.  I, 

164,  t  13,  f.  12. 
Ammonites  discus  tmelor  (tum  Krroiin). 
Ammonites  depressos  (Boso.,  Brug.  1T89)  Buch  Pitrif.  remarq^  /, 

I,  pl.  1,  f.  1—3,  5;  Ammon.  11  [mm  Brug.]. 
Ammonites  Morchisonae  d'O.  Prodr.  /,  261. 

mmm»      imtmrilmim    ätmfmmKäfatmiiM 

Ammonites  canaliculatns  (Muhst.)  Buch  Pdtrif,  remerq,  I,  r,  pl.  1, 
f.  6—8. 

Grösse  2V2"— 3"-  Windungen  4—5,  %—%  umschliessend ; 
ihre  Seiten  auf  der  inneren  Hälfte  flach,  parallel  und  am  Nabel 
treppenartig  absetzend,  mit  der  äusseren  oder  oberen  Hälfte  sich 
allmählich  zusammenwölbend  in  den  scharf  gekielten  Rücken.  Die 
Oberfläche  mit  massig  starken  Radien  bedeckt,  deren  Sichel  und 
Stiel  fast  in  gleichem  Grade  und  in  gleicher  Stärke  so  nach  vom 
eingebogen  sind,  dass  das  von  ihnen  gebildete  Knie  welter  nach  vom 
steht,  als  Basis  und  Ende;  jede  Sichel  über  (selten  unter)  dem 
Knie  2 — 3mal  gegabelt ,  daher  man  deren  am  Nabel  kaum  über  20, 
am  Rücken  70  zählt,  die  jedoch  an  manchen  Exemplaren  bis  auf 
das  halbmondförmige  Ende  auf  dem  Rücken  abgeschliS'en  oder  ver* 
wischt  sind  (A.  discus).  Nähte  aussen  noch  mit  4  Hülfslappen  unter 
den  Seitenlappen,  innen  mit  eben  so  vielen  ihnen  entgegenstehen- 
den versehen ;  die  Hauptlappen  spitz ,  zweimal  so  tief  als  breit,  und 
in  tiefe  Seitenlappen  getheUt.  R  :  H  :  h  :  B  :  b  =  100  :  97  :  36  : 
42  :  22.  Unterscheidet  sich  von  beiden  vorigen  durch  zahlreichere 
Hulblappen,  die  ästigen  Sicheln,  und  von  A.  radians  insbesondere 
durch  die  stark  knieförmigen  Sicheln  und  den  engern  Nabel;  —  von 


e%4  * 


834 

dem  folgenden  durch  die  lahlreichern,  stark  gekielten,  llnger  ge- 
stielten Sicheln ,  den  engeren  Nabel,  zahlreichere  HfilüBloben.  Gleich- 
wohl erklärt  d'Orbigkt,  welcher  Eiemplare  von  gleichem  Fundorte 
besitzt,  diese  Form  ffir  eine  blosse  VarietSt  des  A.  Murchisonae,  der 
indessen  durch  die  Veriiindung  damit  kaum  mehr  definirfoar  seyn  wfirde. 
Bemerkenswerth  ist  die  Varietät  mit  seitlicher  Rinne,  welche  an  A. 
bifrons  erinnert. 

Vorkommen  im  Unter-  oder  Bisen-Oolith  Frankreichs  (zu  !8t 
Vigar^le^grand  bei  Bayeux) ;  —  Deut$chland$  (bei  Bergen  im 
AnMpaehiichen  und  im  Ötiingen'itchen);  —  in  der  Schweitx  (so 
I  Bubendorf  im  Kanton  BateU  im  Oolith  tiefer  als  Oxfordthon  za 
/  Wölfiiiwyl  im  Aargau) ;  —  und  ?  Englands  (A.  elegans  im  Gross- 
oolith  von  llminsier  und  Yeovil,  Sow.;  im  oberen  Liasschiefer  io 
Torkihire,  Phill. 

6.  Ammonites  Murchisonae  (a,  426).      Tf.  XXn,  Fg.  3. 

Jumori 

Ammonites  binus  Sow.  wm,  /,  ao8,  t.  92,  f.  3  (fide  d'O.). 
Ammonites  laevinsrnlns  Sow.  tne,  Vy  73«  t.46ly  f.  1,  S. 
Ammonites   corrngratas  Sow.  me,    V^  74|  t.  451»  f.  3;    —    L  QmL 

Tränt,  k,   F,  320,  t.  S3,  f.  12. 
Ammonites  pnnctatus  Zun,  Wilrtt.  13,  t.  lo,  f.  4. 
adultv9  : 
Ammonites   Murchisonae  Sow.  me.  Vt^  9ß,  t.  65o;    —    Moacn.  i. 

OeoL  Trans.  &,  lly  322;   —    Becbe  i.  Philos.  Mag»  VIU^  44;  —  Zibt. 

Wörtt.  8y  t  6,  f.  1—4;    —    Buch  Ammon.  11;  Amer.  21  (RorLB  HibmI. 

t.,  f.  7);  —  RoBM.  Ool.  J,  184  >  —  Qv.  Wärtt.  306,  538,  646;  —  nU 

Jura99.  /,  367,  pl.  120 ;   Prodr.  /,  261;  —  Gibbbl  i.  Jb.  I84S9  714;  — 

ZsoscHif.  1847 y  500,  1848y  608;  —  Mabc.  Jor.  77. 
Ammonites  Ammonius  Murchisonae  Qu,  Cephalop.  115,  t.  7,  f.  12. 
Ammonitescarinatus  (PBrog.)  HoBififmcH.  i.  Jb.  18S0y  450. 
Ammonites  bifnrcatus  HoBiiniRGH,  i.  Jb.  1830,  450. 

Wird  bis  9''  gross;  bat  aber  gewöhnlich  nur  3^'— 6''.  Um- 
ginge 4  (-^6),  Vf^Ys  umschliessend,  von  ausserordentlich  ver- 
änderlicher Form:  bald  flach  und  breitrückig  wie  in  der  AbbUdung, 
bald  Ton  dem  Durchschnitte  des  A.  discites  (Tf.  XXIf,  Fg.  6  b),  gegen 
den  weiteren  oder  engeren  Nabel  hin  aber  immer  treppenfdrmig  ab- 
gesetzt; bei  erster  Form  mit  hohen  und  dicken,  bei  der  «weiten 
Form  und  bei  alten  Indiriduen  mit  flachen  und  oft  undeutlichen 
Sichel-Radien,  welche  (14—30)  theils  mit  einem  kurzen  (74— Vs 
betragenden)  Stiele  Tom  Nabel-Rande  entspringen,  theils  erst  in  eini- 
ger Entfernung  Yon  demselben  sich  erheben,  einfiich  oder  2*  und 


385 

S-th^g  sind,  ond  deren  Sichel  fast  gar  nicht  konkaT,  sondern  nur 
mit  der  Spitze  etwas  Torgebogen  ist,  so  dass  man  deren  40 — 50 
nichst  dem  Kiele  findet.  Man  sählt  Tom  Seitensattel  bis  zur  Nabel- 
Kante  noch  3  Hülfss&ttel;  alle  5  sind  stumpf,  auf  derselben  Linie 
stehend,  mit  parallelen  Seiten  und  nur  iVamsil  so  hoch  als  breit, 
stompfzähnig,  und  der  Rückensattel  schief  abfallend  kaum  etwas  zwei- 
theilig; auf  der  Bauchfläche  der  Umgänge  stehen  den  3  äusseren 
noch  3  innere  Hulfslappen  entgegen  (Fg.  b).  Es  wQrde  bei  dieser 
Art  kaum  nätzlich  seyn,  ihre  Dimensionen  genauer  zu  bezeichnen. 
Fg.  c  ist  Ton  ZiETBM  entnommen.  In  der  Jugend  sieht  man  oft 
nächst  der  Naht  eine  Reihe  entfernt  stehender  Knoten  woraus  abwech- 
selnd mit  einfachen  je  2  Radien  entspringen ;  auf  spätem  Windungen 
Terlängem  sich  diese  Knoten  allmählich  in  Sichelstiele  und  die  Ga- 
belung rückt  weiter  in  die  Mitte  (A.  binus,  A.  hecticus,  Z.).  Diese 
Bildung  erkennt  man  auch  oft  noch  auf  den  inneren  Umgängen  alter 
Eiemplare,  wo  endlich  die  Oberfläche  ganz  glatt  wird. 

Vorkommen  im  unteren  Eisen-Oolilh  und  Oberlias  ? :  in  Schott- 
land (im  glimmerigen  Sandstein  von  Holme  auf  Skye,  Hehriden^ 
welchen  Morris  zum  Lias  rechnet,  neuere  dem  Unter-  und  Mittel« 
Oolith  zuschreiben);  —  in  England  (A.  binus  zu  Bramerton  in 
Norfolk;  A.  laeviusculus  und  corrugatus  im  Unteroolith  zu  Dundry 
und  Bridpori);  —  in  Frankreich  (nur  in  wohl  charakterisirlem 
Unteroolith  »Bajocien"  zu  Fontenay,  Vendie,  zu  Niort,  zu  SL* 
Maiseni,  Deux-Setres,  zu  Draguignan,  Vor,  zu  Mouiiera  im 
CaivadoM,  d*0.  ;  ebenso  in  Eisen-Oolith  von  Salins,  Lons-le- 
Saulnier  und  Beaufort,  Jura,  Marc);  —  in  Würtlemderg  (am 
ausgezeichnetsten  im  braunen  Jura  ß  zu  Aalen ^  Qu.,  zu  Waaser- 
alftngen,  Wiagoldingen,  Hohenataufen) ;  —  im  nördlichen  Deutsch- 
land (mit  A.  opalinus  in  den  oberen  Lias-Mergeln  der  Zwerglöcher 
und  des  Kühlagera  bei  Hildesheim,  am  Hüttenberg  bei  Ocker,  bei 
Quedlinburg);  —  in  Polen  (im  braunen  Jura  an  der  Weichsel); 
—  in  Asien  (am  Himalayä). 

7.  Ammonites  opalinus.  Tf.  XXII,  Fg.  4ab. 

Nantilos  opalinus  Rbiiv.  55,  t  i,  f.  1,  3. 

Nautilus  MMeandrus  Rein.  56,  t  1,  f.  3,  4  (imel.), 

Nautilus  eomptns  Rairr.  57,  1. 1,  f.  5,  6. 

Aamonites  Ammonius  Schlth.  Petrfk.  I,  63. 

Ammonites   primordialii  (SchIiTm.)  Znr.  6,  t.4,  f.4;    ^   ?Thirr. 


326 

13;    —   d'O.  Jwr.  /,  236,  t  6«;    Preir.  /,  146*;    -^    Laedt  i.  Jb. 

i^4r,  448. 

Atnmonitei  opalinns  Voltz  69;  —  Rosh.  i.  iiit,  ei  eoiL;  —  Bftomf 
bei  ScHUST.  i.  Jb.  188S,  142,  143;  —  Mandlsl.  Alp  31;  —  Moifsr. 
81;  —  Qu.  Wurtt  285,  539,  646;  -  Marc.  Sal.  64. 

Ammonites  Marchisonae  Buch  Aramon.  11;  —  Robh.  i.  Jb.  183$^ 
208  (gmrä), 

Ammooites  carioatot  (Eavo.)  Hou.  207  (fmrt), 

Ammonites  comptus  Yoltz  69  (por«). 

Amtnonites  Ammonins  opalinus  Qu,  Cepbalop.  115,  t  7,  f.  lo. 

major: 

Amtnonites  Aalensis  (Zibt.)  d*0. /»r«##.  /,  236« 

Ammonites  Candidas  d'O.  iarM«.  I,  t.  68. 

Dieser  Ammonit  hat  völlig  die  Form,  die  Unbeständigkeit  der 
Merkmale,  die  Nähte  u,  s.  w.,  wie  der  Torige,  und  ist  wohl  kaum 
als  Art  davon  zu  unterscheiden.  Es  ist  die  Lias-Form  des  A.  Mur- 
chisonae,  welche  nur  selten  über  i^/^'  gross  wird,  obwohl  Quem- 
STEDT  dergleichen  bis  von  1^4'  Grösse  angibt.  Die  Sichel-Radien 
des  A.  Murchisonae  lösen  sich  (was  auf  dem  Kerne  nicht  m  be- 
merken) in  Böschel  sehr  feiner,  aber  scharf  erAabener,  haarförmiger 
Linien  auf,  in  einem  Grade,  dassbei  nwnchen  Eiemplaren  von  den 
dickeren  Radien  selbst  kaum  noch  eine  Spur  übrig  bleibt.  Wegen 
der  Feinheit  dieser  Linien  war  es  in  der  Abbildung  nur  unvollkom- 
men möglich  sie  anzudeuten;  bei  N.  comptus  Rein,  sind  die  stär- 
keren Radien  fast  gänzlich  verschwunden;  bei  N.  opalinus  sind  sie 
am  wenigsten  aufgelöst. 

Vorkommen  bezeichnend  in  den  obersten  Schichten  der  Liasschie- 
fer.  So  in  Württemberg  (im  braunen  Jura  a  mit  Trigonianavis,  den 
„Opalinus-Thonen**  Qu.  zu  IBolf);  —  in  Frankreich  (in  Liasschiefer 
[nach  Quenstedt  nicht  mit,  wie  d*0rbi6nt  sagt,  sondern]  über  A.  bi- 
frons  zu  IGundershofen  und  Urweiler,  Bas-Rhin;  dann  zu  SL-Mai- 
xentt  Deux-Sitreit  zuBeaanfon,  Donbs,  zaSalina,  Jura  und 
zwar  hier  mit  A.  bifrons;  zu  Fontenay,  Vendee,  zu  Chor  olle,  Hantie- 
Saone,  d'O.  ;  auch  im  Unteroolithe  von  Salina,  Jura,  Maic,  und 
zu  Caltnoutiers  an  der  HochSaone,  Thirr.);  —  in  der  Schweitz 
(im  Salz-  und  Gyps-führenden  Kaliie   von  Bex  im  Waadland);  — 


'^  Wanderlicb  zum  wenigsten  ist  die  Beitimmtbeit,  womit  p'Qrbiofit 
noch  jetzt  allen  Dcatscben  Schriftstellern  lehrt,  was  Scblotrbim's  A*  pri- 
mordiaÜK  (dessen  Namen  schon  gegen  ihn  entscheidet)  für  eine  Art  sey:  aber- 
msls  eine  Folge  davon,   duss  er  nor  die  Bilder  und  nicht  den  Text  liest. 


«37 

kn  FHthkhehen  and  CohigrgUehen  (iinner  in  derselben  Formation 
SV  Banz,  Lanffhehn,  Mhtelgau,  Schwürxaeh);  —  im  Hanno' 
verliehen  (In  gelbem  Lias-Thon  am  fOiterfeld  bei  Ooilar;  am 
BMenherg  bei  OcArer);  —  dann  ?in  der  (5ten)  mittlen,  achiefe- 
rigen  Gruppe  des  Alpenitaliies  in  Salzburg  (Lilikhbach). 

&  Ammonftes  becticns  (o,  428).    Tf.  XXII,  Fg.  9ab,10ab. 

o.  Naatilat  iaevigatus  Rmf.  78,  t  e,  f.  64|  55  (Juo.). 
Naitiloa  lieeticoa  Rsm.  70,  t  4,  f.  37,  38. 
Ammoiiites  hecticns  M9ifiiT«  in  /tl#.;  Bair*  57;  —  Mardlsl.  Alp  21; 

Tmorm.  S7;  —  ZiBT.  Wflrtt.  14,  t  10,  f.  8*;  —  Buch  Jura  67;  —  Qo. 

Wirtt  see,  385,  537,  638,  547;  Cepbalop.  117,  t.  8,  f.  1,  5;  —  Fromii. 

L  Jb.  l8S9f  eo4 ;  -  Buch  i.  Jb.  Jf Mr,  S43 ;  —  ZBoaoHii.  i.  Jb.  IMf , 

500,  1848^  008;  —  Marc.  Sal.  Ol. 
PAmnonitei  laevis  Schlth.  Pefrfk.  I,  79. 

Ammonitea  granolatoa  (Brog.)  Haar  Amm.  113  [f or«,  nem  Brug.]. 
Aaimonitea   fontieola   (Mbnre)  Buch  Piirif,  refmarq.  /,  5,  pK  3, 

f.  4^0;  —  Waro.  i.  Jb.  1889,  74 ;  —  MCrst.  57 ;  ^  MAifoctL.  Alp 

17,  22;  —  TuiRR.  0;  —  Tmorm.  Porr.  27;  —  ?Robm.  Ool.  I,  187. 
ff.  Nautiioa  Innula  Rein.  69,  t.  4,  f.  35,  36. 

Ammonites  lunola  Mdrst.  i.  Jb.  1899,  i,  73;  Bair.  57;    —    Zibt. 

warft.  14,  t.  10,  f.  11;  —  Thirr.  9;  —  Wang.  i.  Jb.  1888,  75;  — 

FiiCH.  Mose.  169,  t.  6,  f.  2,  t.  6,  f.  4;  —  ?Roem.  Ool.  11,  48,  t.  20, 

f.  26  [vi9/J;  —  Buch  i.  BtM.  Mose.  184$,  XlXj  249;  —  d'O.  /ifra«#. 

i,  439,  t.  157;  Proir,  I,  ^29. 
Ammonites   Brigthii    Pratt  i.  Ann,  naih.  1841^  Vltlj  164,  t.  4, 

f.  4;  —  d'O.  i.  MoRCH.  Raul.  t.  33,  f.  9—13. 
AmmoDiteR  Lonadalii  Pratt  i.  Ann,  naih,  1841,  VIII,  164,  t.  4,  f.  2. 
AromoDites  ignobilisSow.  i.  Oeol.Tran9,1887,i,  K,  329,  t.  23,  f.  11. 
f,  Ammonitea   punctatus  Stahl  i.  Wßrtt.  Correapbl.  1894,    VI,  48, 

t.  4,  f.  8;  —  ZiBT.  Wärtt.  13,  t.  10,  f.  4. 
5.  Nantilns  parallelua  Beir.  Naot.  67,  t.  3,  f.  31,  32, 
Ammonites  parallelas  Haar  Amm.  Ii2. 
Ammonites  bipunctatua  Schlth.  Peirfk.  1,  74. 

Gewöhnlich  nicht  über  1'*  gross  und  bei  1^2"  schon  mit  aus- 
^bildeter  Mundung,  welche  eine  sehr  lange  schmal  gestielte  löffel- 
förmige  Zunge  jederseits  aus  der  Mitte  ihrer  Höhe  vorn  abwärts 
lendet.  Aber  es  kommen  nach  d'Oibiony  auch  3"  grosse  Exem- 
plare tor.  Form  zusammengedrückt.  Umgänge  4 — 6 ;  ^/^  bis  über  ^/2 
imfassend,   mit  bald  elliptisch-,  bald  rundlich-herzförmigem  Queer- 


*  Nach  Anaeben  nnd  Fandort,  wie  nach  Qobiistbdt's  wiederholtem 
^g:nis8  haben  wir  keine  Veranlassung ,  Zibtbr's  A.  hectictta  zu  A.  Mnr- 
Maonae  an  besieben,  wie  o'Orbiort  thut. 


328 

schnitte,  der  gegen  den  Bauch  bin  am  breitesten,  doch  gewohnlich 
nicht  treppenartig  abgesetzt,  oben  abgerundet  ist  und  nur  bei  selir 
deutlichen  Exemplaren  eine  stumpfe  Kiel-Linie  darbietet.  Die  Seiten 
sind  in  der  ersten  Jugend  ganz  glatt,  später  mit  Sichel-Radien  be- 
deckt, deren  Stiele  kurs  upd  jederseits  schief  nach  yom  geneigt, 
aber  bald  stark,  knotenförmig,  kaum  länger  als  breit  (14 — 18),  bald 
flach  undeutlich  und  etwas  zahlreicher  und   nicht  sehr  spitzwinkelig 

gegabelt  sind,  deren  Sicheln  1  '/j^*^™*'  '^  l^'^fii  ^^^  ^^^  Stiele,  bald 
gerade  nach  aussen,  bald  etwas  rückwärts  gehen,  fast  gerade  und 
nur  mit  der  immer  verdickten  Spitze  wieder  etwas  vorgebogen  sind. 
Zuweilen  tritt  noch  ein  dritter  Ast  vor  der  Gabel  ab,  zuweilen  ver- 
schwindet der  Stiel  ganz  und  nur  die  gebogenen  Gabel&ste  bleiben 
(40 — 50).  Die  Kniee  der  Sicheln  fallen  oft  in  eine  auf  den  Seiten 
verlaufende  Spiral-Rinne;  dann  sind  aber  die  Kniee  (wie  überall  in 
solchem  Falle)  starker  vorspringend  als  sonst.  Nähte  erscheinen  auf 
der  äusseren  Fläche  jederseits  noch  mit  2,  nach  d'Orb.  3  Hülfs- 
tappen ,  wovon  der  letzte  nur  sehr  klein  und  rundlich  ist ;  zvrei  ähn- 
liche stehen  ihnen  auf  der  Bauchfläche  entgegen.  Mit  dem  Alter 
werden  die  Radien  flacher  und  verschwinden  endlich  bei  sehr  gros- 
sen Exemplaren  ganz«  R.-L.  mit  2  sehr  divergirenden  Armen  und 
nur  '/^  so  tief  als  der  obere  S.-L.  Die  obere  Seite  ^  R.-S«  schief 
gegen  die  Spitze  des  höheren  S.-S.  ansteigend,  welcher,  wie  der 
S.-L.,  doppelt  so  hoch  als  breit  ist;  ein  Hülfslobus  nach  Qoem- 
8TEDT,  3  nach  d*Orbigny.  Eine  genauere  Angabe  der  Dimensionen 
würde  auch  hier  unnütz  seyn.  Wie  grossen  Abänderungen  diese 
Art  unterworfen  seye,  ist  bereits  angedeutet.  Jene  mit  niedrigerem 
und  breiterem  Queerschnitte  der  Umgänge  (Fg.  10)  ist  bisher  mit 
zu  A.  fonticola  bezogen  worden,  der  einen  fast  runden  Queer- 
schnitt  besitzt,  dessen  Renennung  aber  in  keiner  Weise  von  Mknke 
abstammt.  Rei  sehr  hohem  Durchschnitte  und  flachen  Seiten  ver- 
flachen (und  verlängern)  sich  häufig  auch  die  SichelsUele  (?A.  lo- 
nula  Rein.).  Rei  gewölbteren  Seiten  scheint  auch  die  kurze  dicke 
Knotenform  der  Sichelstiele  beständiger  zu  seyn  (A.  hecücus  Rein.); 
aber  der  Anfang  der  Sicheln  Ist  dann  oft  noch  flach  und  undeut- 
lich (N.  hecticus  Rein.).  Gewöhnlich  hat  man  die  dickeren,  kno- 
tigeren Formen  als  A*  lunula  (unsere  Fg.  10),  die  andere  als  A. 
hecticus  (Fg.  9)  bestimmt  d'Orbiony  unterscheidet  einen  A.  gra- 
nulatns  Haan  (d'O.  terr.  jurasa.  J,  367,  t,  452)  durch  am  Ende 
mehr  knotenförmige  Sicheln,   einen  etwas   wellenartigen  Kiel    und, 


329 

der  Zeichnung  xnfölge,  viel  kleinere  bloss  LanzettF^fönnige  Ohren  am 
Mondrande«  (Das  Vorkommen  ist  theils  dasselbe,  theils  auch  im 
Bathonien). 

Diese  Art  ist  eine  der  alier-bezeichnendsten  für  Kelloways-rock 
ond  sdtener  im  Ozfordthon.  In  ihnen  findet  sie  sich  verkieset  in 
Frtmkreieh  (im  KellOTien  von  15  verschiedenen  Departementen, 
n'O.;  SO  in  den  IVaehet  notres  der  Normandie^  alle  Formen;  um 
üetoNf  #11  und  zu  I  PriMentvUler$  bei  Montb^liard;  zu  Quenoche 
an  der  Hoeh-Saone);  —  in  Savoyen  (am  Moni^dwChät) ;  — 
in  der  Sehweiix  (im  Parrentruy  im  !  Kanton  Basel,  bis  V/^" 
grosi;  im  ! Aargau);  *-  in  Württemberg  (im  obersten  braunen 
Jura  S*  zu  ! Göppingen,  Oammel$hau$en,  Bettingen,  Neuffen, 
PfutUngen^  Neuhausen);  —  im  FüreterUfergiachen  (im  Oxfordlhone 
ton  Geieiiigen  bei  Done$chingen);  —  in  Franken  (zu  ! Raben- 
sieint  ITkamau,  Langheim  bei  Bamberg);  —  um  lOoelar;  •— > 
in  England  (in  Oifordthon  von  Christian  Malford  in  Wiltshire, 
Pratt);  —  in  Polen  (im  braunen  Jura  an  der  Weichsel);  —  in 
Bussland  (in  gleicher  Formation  zu  Koroshowo  bei  Moskau  so- 
vrohl  als  zu  Kobsel  in  der  JKrimm);  —  in  Ostindien  (zu.  Charge 
in  der  Provinz  Cutch). 

9.  Ammonites  canfcnlatus  («,481).  Tf.XXU^Fg.  IGabriur.). 

RffORR  Versfeio.  II,  i,  t.  a,  f.  15. 

AnmoDites  caDaliculatas  ?MunsT.  52;  —  Ziet.  Wärtf.  37,  t.  28, 
f.  6;  —  Mandul.  Alp  17;  —  Wapto.  i.  Jb;  1883,  70,  72;  —  Qo.  Wurtt 
550;  Ccphalop.  129,  t.  8,  f.  10;  —  d'O.  jiirM«.  /,  525,  t.  199;  Prodr. 
ly  349  [nan  Buch]. 

??AnimoDite8  opalinus  Posch  Pol.  154,  169,  pl.  13,  f.  7. 

Dem  Am«  depressus  sehr  ähnlich;  daher  die  Umgänge  an  den 
Seiten  nur  sehr  flach  gewölbt,   aber  schneller  an  Höhe   zunehmend 


*  QuBifsTEDT  zitirt  (Wurtt.  366)  den  bocbniundig;en  und  grossen  A. 
becticus  mit  seitlicher  Rinne  im  braunen  Jura  9  (Kellovien);  aber  später 
scheint  er  dieses  Vorkommen  (Cephalop.  119)  ganz  dem  A.  canalicnlatos 
zoznwenden. 

.  Den  Ammonites  snbradiatus  der  früheren  Ausgabe  S.  430, 
Tf.  XXIf^  Fg.  11  sehen  wir  uus  genothigt,  zu  übergehen,  da  die  Abbil- 
dung, auf  sehr  jungen  Exemplaren  beruhend,  weder  zur  genannten  Art 
gehört,  noch  überhaupt  zur  Vertretung  irgend  einer  andern  genügend  ist; 
—  wie  andererseits  die  auf  A.  subradiatus  sich  beziehenden  Zitate  der  « 
Autoren  offenbar  auf  verschiedene  nicht  zu  ermittelnde  Arten  Bezug  neh* 
Ben,  80  dass  diese  Speciea  keineswegs  als  Leitmnschel  dienen  kann. 


SSO 

und  etwas  innerhilb  der  MiUe  der  Seiton,  am  Knie  der  Siebel- 
Radien  Ton  einer  schmalen  Spiralen  Rinne  darclifogen;  aneh  die 
Nälite  abweicliend. 

Wird  2''  (bis  3%'')  gross.  Innerlialb  der  Rinne  etwa  15—20 
undeutliche ,  stark  Torw&rts  gebogene  Stiele  der  SicheUförmigeB  Ra* 
dien,  ausserhalb  gegen  50  einhche  Sicheln,  weiche  ebenliüls  in 
starken  Bogen  sich  xurfickziehen  und  mit  der  Spitze  nicht  wieder 
so  weit  vorwärts  kommen,  als  am  Knie,  und  den  ZwischeniiireheB 
an  Breite  und  Form  sehr  ähnlich  sind.  Sichel  und  Stiel  sind  ohne 
erkennbare  Verbindung  mit  einander,  da  solche  durch  die  Rinne  un< 
terbrochen  ist,  welche  an  der  Mftndung  in  eine  ansehnliche,  sobmai» 
stielige  fast  deltoide  Zunge  (Ohr)  jederseits  gerade  auslluft  Man 
sieht  in  dem  fast  treppenartigen  sehr  engen  Nabel  ausser  der  leisten 
Windung  nur  ganz  schmale  Ränder  von  4—5  früheren  sieh  fut 
TÖllig  umschliessenden.  Die  Sättel  sind  tief  gelappt;  ausserhalb  der 
Naht  liegen  4 — 5  Hülfslappen  und  eben  so  viele  diesen  entgegen. 
Der  R.-S«  ist  an  seiner  Basis  schmal,  oben  breit«  Dimensionen 
R  :  H  :  h  :  B  :  b  =  100  :  86  :  28  :  36  :  18. 

Vorkommen  im  weissen  Jurakalk  und  dem  darunter  liegenden 
Mergelkalke  oder  Ozfordthone  des  Deuiichen  und  8ehweitzeri$chen 
Jura'M,  Buch  (zu  !  Staffelegg  etc.  im  Aargau)  \  —  im  oberen  Oi» 
fordthon  Württemberga ,  Mandlsl.  (Donzdorf);  nach  Qubnstkdt 
auch  im  oberen  Oxford  ^,  wenn  diess  nicht  eine  andere  Art  ist 
(vgl.  S.  323) ;  —  in  Polen  ?  (im  mittien  Jura  von  Panki  bei  Cxen- 
tlochau,  mit  einem  A.  Murchisonae  zusammen,  der  sich  weder  mit 
dem  ächten  A.  Murchisonae,  noch  wohl  mit  der  Gesellschaft  des  A. 
canaliculatus  vertragen  wörde,  aber  von  d'O.  als  A.  Henrici  aus 
Oxfordien  bestimmt  wird);  —  im  obem  Jurakalk  Bayeme  {Mug- 
gendorff  MCnst.)  ;  —  im  Oxfordien  Frankreich$  (in  1 1  verschie- 
denen Departementen,  d*0.\ 

D.  Clypeiformes  d'O.,  Oisci  Qu.,  Rucken  sehr  scharf,  aber  der 
Kiel  nicht  abgesetct.  Windang^en  zngleicli  sehr  zu8iimnieng;edrdckt  und 
sehr  umschlicBsend,  glatt  oder  mit  sichelformig^er  itchwacher  Berippung^. 
Nähte  mit  zahlreichen  Loben  mit  unpaariger,  Sättel  mit  paariger  Thei- 
lung,  beide  breit  und  kurz;  Rfickenlappen  kurzer  als  der  obere  Sehen- 
läppen;  eine  gerade  Reibe  von  Hdifslappen  nächst  der  Naht 

10.  Ammonites  discus  (o,  433).      Tf.  XXII,  Fg.  Gab  (V^)* 

Ammonites  discus  [nan  Sow.  me,  I,  37,  pl.  12]  Boch  P^rif,  temmrq. 
lly  pl. .  ,  f.  labe;  -  (?ZiBr.  Wirft,  ai,  t.  la,  f.  S);   -  ?Qv.  Wfirtt 


fi**.  f»  SM? 

r«Bif0r»ii  (Bsvo.)  Haan  140  [|Nnvs  «m  Bmm.]. 

ainrar  Fonn  Ist  die  Gröise  6''  and  darAber.  UiBglDge 
WÜMsend ,  dther  im  engen  Nabel  noch  kaum  rfcbtbar.  im 
tte  lang  Pfellapita-ftnnig,  fcbmal  und  iweiaml  m  hoeii 
le  Seilen  an  den  unteren  Zweifibilleln  paiallel  und  flaeh» 
gf  Msammenlanrend  in  einen  dünnen  und  achailm  BAcken ; 
abgeietat ;  Oberflficlie  iß$li  [nach  n'Onslim'i  Darsielinng 
t  aehr  schiiacb  angedeutetent  TOllkommen  geraden»  vorwirti 
Ua  in  Va  ^^'  Böhe  reicbenden  Radien;  ?on  dort  gehen  nur 
B  atlrfcer  anter  Urnen  mit  ebenfalla  aebr  aebwach  angedeate- 
pkbalbmondförmiger  Biegung  bis  xom  Bflcken.  Die  Sebelde- 
{OB  aussen  7  und  auf  dem  forletslen  Umgange  wieder  5 
len]«  Die  Loben  and  Sättel  viel  tiefer  als  bei  der  SowsnnT- 
and  tiefer  serscbnitlen.  Winde  des  B»-L,  gana  schief  aus» 
ifend;  er  und  der  obere  S.-L.  am  grAsslen.  Nachdem 
lieh  mehre  Arten  dieser  Familie  ?on  dem  Sowtnnv'scben 
getrennt  bat.  ist  unser  Eiemplar  vid  somit  auch  die  ?on 
Art  herrührende  Abbildung  nicht  melir  selbststindig  ge* 
n  die  Species  xu  bestimmen;  daxu  würden  eine  gana  rein 
Sehaale  und  vollstftndige  Nfthte  erforderlich  seyn.  Indessen 
mfiills  ganz  gleich  mit  der  Ton  Buch  besciuriebenen  Form, 
QI8TKDT  ?on  der  SowiRBT*schen  Art  trennt  und  mit  dem 
seilen  A.  discus  Sow.  yerblodet,  olme  ilir  einen  neuen 
geben;  w|hrend  der  ZiBTBM'sche  A.  discos  t  16,  f»  3  aas 
en  Jura  ß  (nicht  t  11,  f.  2)  ton  beiden  tum  lebten  A. 
r.  in  gleicher  Formation  belogen  wird, 
eitet  im  untern  und  mittlen  Oolithe.  Zweifelsohne  mag  auch 
D  JBfi^tofid  vorkommen ,  da  der  A«  discus  Sow.  ausser  im 
iO  auch  im  Combrash  yon  Baih  etc.  i Itirt  wird.  Die  ter- 
ndorte  für  in  jeder  Schicht  wieder  abweichende  yariedten 
t  sind  nach  Quemstbdt  :  der  braune  Jura  /-rS  bis  xum  weis- 
;  Insbesondere  die  Schweiix  (im  braunen  Jura  s  lu  JNr- 
bel  Baden  im  lAargau  für  seine  Fg.  12  and  unser  Biemplar) ; 
.OnaiQiiY  das  Bathonien  Prmikreich9  (RmwUle  u«  t.  a.  O.). 

lonites  9p.  tf.  XXII,  Fg.  Sab  (y,). 

aa  Graenonghii  (Sow.)  Bocn  PiiHf.  rmiHnrf.  llj  pl.  •  , 
—  Bn.  Lafk.  a,  sas,  t  it,  i.  gab  {mm  Sew.J. 


3SS 

Dieser  Ammonit  ist  dem  A.  Marchisonae  in  Form  und  Vorkommen 
ähnlich,  aber  in  den  Nähten  sehr  abweichend ;  von  A«  Greenoagbi  aber, 
mit  dem  er  früher  verbunden  wurde,  hauptsächlich  durch  den  gekiel- 
ten Rücken  verschieden.  Wir  können  keine  Art  auffinden ,  der  er  ent- 
spräche, lassen  ihn  jedoch  noch  unbenannt  —  Durchmesser  5".  Um- 
gänge 6  (—6),  ysumschliessend,  flach  gewölbt;  Seiten  anfangs  paraflel, 
dann  gegen  den  fast  flachen,  stumpf  gekielten  Rücken  sich  lusam- 
menwölbend ,  gegen  den  massig  weiten  Nabel  treppenartig  absetiend, 
radial  gerippt:  Rippen  auf  den  früheren  Umgängen  dick  und  hoch  und 
am  Naht-Rande  zuweilen  paarig  verbunden ,  auf  den  äusseren  (etwa 
30)  in  etwas  ungleichen  Abständen  a]lm§hlich  immer  flächer  wer- 
dend, so  dass  sie  zuletzt  völlig  verschwinden  und  nqr  der  Nabel 
gestrahlt  bleibt.  Nähte  von  L.  v.  Buch  genau  abgebildet,  denen 
des  A.  discus  Buch  sehr  ähnlich,  jederseits  auf  der  äusseren  Saite 
mit  3  Lappen  (im  Ganzen),  worunter  an  der  Treppe  noch  ein  sehr 
kleiner;  der  erste  sehr  breit  und  fast  doppelt  so  tief  als  der  Rücken- 
lappen; die  zweitheiligen  Sättel  alle  an  Höhe  gegen  den  Nabel  hin 
gleichmässig  abnehmend ;  auf  der  innem  Seite  sind  jederseits  9  massig 
grosse.    Dimensionen  R  :  H  :  h  :  Br  :  br  =  100  :  73  :  31  :  42  :  35. 

Vorkommen  in  der  Schweitz  (in  unterem  Eisen-Oolith  von 
!  Hubendorf  bei  Ba$el  und  von  Resten  der  Serpula  limai  oder  S. 
grandis  bedeckt). 

E.  Amalthei  Hoch.  Röcken  scbmal  oder  breit,  gekielt.  Kiel  mIn 
%t%t\%i^  gekerbt,  iodem  die  (nicht  sichelförmigen)  oft  bewehrten  Rippen 
ganz  (Nr.  12,  13)  oder  in*  feinere  Streifen  aufgelöst  aber  denselben 
fortsetzen.  Umgänge  stark  umpchliessend ;  Mandraod  am  Rücken  schna- 
belförmig verlängert.  Nähte  mit  Hulfslappen ;  alle  Lappen  und  Sättel 
mehrfach  unpaarig  getheilt;  R.-L.  kurzer  als  der  obere  SL.  Verbreitet  in 
Lias  und  Oolithen,  wenige  noch  in  dei;  Kreide. 

12.  Ammonites  margari tatus.  Tf.  XXII,  Fg.  13abc. 

Cornn  Ammonia  Biunm  1698,  kUU  fimU  p.  15,  20. 

Laug  Pttrif.  U  15,  f.  2;  —  Siba  <A«««trr.  /K,  t.  107,  f.  6,  10—13. 

BouRGUBT  Pitrif,  pl.  47,  f.  296. 

Knorh  Verstein.  II,  i,  t.  A,  f.  9  (niv.),  t.  An,  f.  3. 

Amaltheua  margaritatua  Moiiit.  Conchyl.  1808,  /,  90  c.  fV* 

Ammonites  Amalthena  Schlth.  i.  Mineral.  Taaehenb.  1818^  Vit,  lol; 

Pftrfk.  66,  cum  variei.;    —    Zibt.  Wurtt.  4,  t.  4,  f.  1,  2;    —    ?Thuiim. 

Porr.  37;  —  MOnst.  Bair.  8S;  —  Bn.  b.  Sciost.  i.  Jb.  1886^  143;  — 

Bn.  Leih,  a,  484;  —    Robm.  OoI.  I,  188;  —    Buch  Amm.  54,  t.  3,  f.  3; 

—  Amer.  21  (Rof  lb  hU.  I,  2S);  -*  Qu.  Wfirtt.  204,  640,  646;  —  Petrik. 


SM 

I9  93,  !•»,  1 1,  f.  4;  —  Cftnm.  L  Jb.  194f,  U;  -  Lardi  das.  IM^,  448; 

—  Uno.  du.  IM9, 18e;  -  SitH.  dai.  1946,  747  [«miPuscb]. 
Annonite*  Stocketii  i8i8  Sow.  Me.  U,  S05,  pl.  191;  —  Bbchb  i.  Phii. 

Mm§.  Flll,  43;  »  Meti»T.  Bair.  8S;  —  Tmmr.  13, 14,  16,  30;  —  Mjmdlbl. 

31 ;  —  WiLLMS.  i.  Jb.  1M9,  S40  [«Mi  Fisch.]. 
SinpUi^asnargaritatas  Blt.  i.  Diei.  XXXii^  186. 
Aaaoaitas  ClcTalandicos  YB.  Yorksb.  1 13,  f.  11;  -  Pmix.  Y.  I, 

135, 108,  1 14,  f.  e. 
A^BOBites  margaritatns  o'O.iKfMs.  1,  340,  t  07,  68;  iVoiCr.  1,224; 

Makc.  Sal*  62. 

AMnoaitea  acutus  Sow.  wke.  1819^  1,  Sl,  1. 17,  f.  1. 
Naatilos  rotola  t8t8  Raui.  69,  1 1,  f.  0, 10. 
AMBonites  rotola  Haan  Ammon.  106. 

fAnmonites  nodosas  iNir.  Dbshat.  Cöq,  «cmd.  242,  pl.  6,  f.  6. 
AsiSionites  gibbosas  Haar  104;  —  Hoix  200. 
e.  «sMfffroMit. 

Aanoaites  paradoxns  Stabl  i.  Wdrttemb.  Correspbl.  VI,  48,  t.  3, 
f.  7abc;  —  ZiBT.  Wfirtt.  15, 1 11,  f.  6. 

Darchmesser  3"  (bis  6''— 12");  tichtbare  Umgänge  4  (—5), 
welche  in  der  Jagend  Y4,  spiter  '^/2'om%c\i\\t%%en^  und  yon  Pfeil- 
spiti-lönnlgem  Queerschnitte  sind.  Seitenflftcben  auf  der  inneren 
Hilfte  parallel  und  eben,  dann  sich  zu  einem  scharfen  und  hoben 
Rücken  susammenneigeud ,  auf  welchem  ein  dicker,  stumpfer,  schief 
gekerbter  Kiel  mit  etwa  50  (—90)  Kerben  liegt.  Oberfläche  mit 
fast  geraden,  in  der  Jugend  hohen  und  scharfen,  oben  vorwärts  ge- 
bogenen und  sich  yerflächenden ,  oft  abwechselnd  mit  einem  spitzen 
Knoten  endigenden,  ungegabelten  (25—30  und  endlich  40)  Rippen. 
Jüngere  Individuen  sind  oft  verhältnissmätsig  dicker,  breitruckig,  mit 
höheren  und  schärferen  Rippen  versehen,  deren  jede  2te,  3te  oder 
4te  in  einen  spitzen  Knoten  endiget ,  wie  man  auf  den  inneren  Um- 
gängen älterer  Exemplare  erkennt.  An  alten  verschwinden  die  Kno- 
ten, verflachen  sich  die  Rippen  fast  gänzlich,  verfliesst  der  Kiel  in 
die  Seiten  und  erscheint  eine  eigenthümliche  spirale  Streifung.  Aber 
es  gibt  auch  seltenere  Fälle,  wo  die  Knoten  und  Stacheln  erst  in 
einem  gewissen  Alter  entstehen  und  nicht  mehr  verschwinden.  — 
Von  den  Mähten  sind  auf  der  äusseren  Fläche  noch  2 — 3  kleine 
Hülfslappen  sichtbar  (vgl.  die  Abbildung).  R :  H  :  h  :  B  :  b  —  100 : 
76  :  29  :  32  :  21.  Man  hat  auch  unsymmetrische  Exemplare  mit 
auf  einer  der  Seitenflächen  liegendem  Kiele  (A.  paradoius).  — 
QuKNSTEDT  rechnet  auch  aus  gleichen  Schichten  dazu  den  halbfuss- 
grosien  A*  Engelhardti  d'O.  pL  66,   welcher  Rippen,  Knoten, 


384 

Kerben  des  Kieles  terioren  hat  und  nur  eine  spirale  L&ngsfurchang 
der  Umgänge  zeigt,  woYon  sich  auch  bei  der  gewöhnlichen  Form 
Andeutung  findet;  doch  wendet  d*Orbiony  ein,  ihn  auch  gani  jung 
zu  iLennen. 

Vorkommen  im  obem  Lias,  angeblich  auch  bitweilen  im  Unter- 
Oolith?.  So  in  England  (der  A.  Stookesi  im  Unter*  Oolith  zu 
Bridport  in  Darsetshire;  bei  Bath;  A.  acutus  als  Geschiebe  in 
Tertiär-Schichten;  A.  Cleyel.  in  Lias  ?on  Staues  in  Yorkahire; 
A.  Stockesi  im  Eisenstein-Flötz  des  dortigen  Maristone,  Willms.)  ;  — 
in  Belgien?  (bei  Antwerpen,  Momtf.?};  —  in  Frankreieh  (im 
»Liasien"  mit  und  unter  Gryphaea  cymbium  in  12— »IS  Departe- 
menten; nach  Thirria  auch  im  Oberlias-Sandstein  zu  Fallon  und 
im  Unteroolith  zu  Calmoutiers  an  der  Hoch'Saone);  —  in  2Vi- 
rentaise  (in  den  Belemniten  -  Schiefem  zwischen  Kohlenpflanzen- 
Schichten  zu  Pef Ü-coetir) ;  —  in  der  Schiweitx  (im  Salz-  und 
Gyps*führenden  Kalke  von  Bex  in  Waadland;  und  angeblich  im 
Unter- Oolith  und  im  Ozfordthon  Ton  Porrentruy,  Thurm«,  was  doch 
zweifelsohne  auf  Verwechselung  beruhet);  —  in  Württemberg  (be* 
zeichnend  für  einen  Theil  d  des  mittlen  Lias  über  Grjphaea  cym- 
bium, die  Amaltheen-Thone ,  zu  !€föppingen,  Heiningen  ^  BoU, 
Waldttetten,  Metsängen);  —  in  Baden  (in  Liasschiefem  zu  Üb- 
Blatt  bei  Brucheal);  —  in  Franken  (desgl.  zu  Thumau,  Neun- 
kirchen,  an  der  Theta,  zu  Banz  und  Altdorf);  —  in  Westpha- 
len  (in  der  Belemniten-Schicht  bei  Willerahausen  und  Wintzen- 
bürg,  am  Tönniesberg  bei  Hannover;  desgl.  im  ! Silbergrund  hei 
Falkenhagen  und  zu  Hummersen  im  Lippe' sehen;  im  gelben 
Lias-Thon  am  lOsterfeld  bei  Qoslar);  —  bei  Eisenach;  —  in 
den  NO.'Alpen  Österreichs  (im  Lias  von  Orossau);  —  in  Asien 
(im  Bimalaya,  Roylk). 

13.  Ammonites  spinAtus.  Tf.  XXII,  Fg.  12abc. 

Cornu  ammonia  Bajbbi  Ortfelogr.  Nariea  (1708)  I,  32,  t.  3,  f.  4, 

t.  8 ,  f.  1 ,  7. 
BERTiuifD  Diei.  Nr.  3;  —  Bourg.  PSir,  pl.  41,  f.  272,  274. 
ScRBOCBZBR  NaturgetcH.  der  Schweitf,  t.  42,  f.  284  (t.  ScetTB). 
KifORR  Verstein.  II,  i,  t  An,  f.  1. 
Ammonites  ■pinata(ta8)  Brug.  17^  i.  JÜBeyel.  F/,  40,  nr.  14;  —  d'O 

jurass,  /,  200,  t.  62;  Prodr,  I,  223;  »  Marc.  Sal.  61. 
Ammonite«  FraDCODini  Scbltb.  i.  Min.  Taschenb.  ISIS,    Yliy  101 

{ie>  KtiORR). 
Nantilua  eoatatai  Rim.  1818^  Maot.  87,  t  0,  f.  68,  66. 


33S 

AMBOBÜe»  cottaftaf  ISMO  Scuth.  Petrfk.  I,  M;  —  StAm  L  Wfirtt 

CorretpbL  Ff,  ^8;  -  Zibt.  Wfirtt.  6,  t  4,  f.  7;  —  M&iftr.  Bair.  83; 

Biu  b.  ScHoiiT,  i.  Jb.  1836f  142,  328;   —   Kl5d.  Brandb.  135;  —  Br. 

L§ik.  m,  436;  —  Qu.  Wärtt.  20e,  540,  545;  ~  Ophtlop.  95,  t.  5,  f.  10 ; 

—  RoaM.  OoL  I,  188,  II,  2;  —  F.  RoBHBa  i.  Jb.  1896,  203,  1846, 

lOo;  —  Seain.  dat.  1848,  557,  593;   —  Okb.  dai.  1848,  714;   — 

ComMFi  dat.  1848,  250 ;  —  Eima.  daa.  1849,  430. 
AaiaiOBitea  Hawakereniia  YB.  Yorbub.  1. 14,  f.  •;   —    Phill.  Y.  I, 

136,  168,  1 13,  f.  8;  —  Willi»,  i.  Jb.  1898,  24o. 
var«?  AiDBODitei  ReiDeckii  McifST.,  Brauh  Bair.  28. 

bt  Sy,'',  3''  (—5")  gross;  Umgänge  4  (—6),  aufliegend,  von 
rundlich  quadratischem  QaeertchniUe.  Rüekenflftche  in  der  Jagend 
schmal,  sich  gegen  den  Kiel  zuschärfend,  im  Alter  aber  (im  Gegen^ 
satie  von  A.  Amaltheus)  breit  und  vertieft,  durch  den  halbwalzen- 
förmigen, schief  gekerbten  Kiel  in  2  Rinnen  getheilt;  Kerben  etwa 
90;  —  die  fast  ebenen  Seitenflächen  mit  24 — 34  hohen,  dicken, 
Mhaifen ,  oben  etwas  vorgebogenen  oder  auch  ganz  geraden  und  an 
den  Rücken-Kanten  mit  einem  (oder  2)  spitzen  Knoten  versehenen 
Rippen  besetzt.  Zwischen  den  beiden  Reihen  der  Rucken  und  Kiel 
vertieft  liegen.  Bei  gut  erhaltener  Schaale  ist  eine  den  Rippen  pa- 
rallele Zuwachsstreifung  vorhanden,  welche  sich  über  dieselbe  in 
stumpfem  Winkel  vorwärts  krümmen  und  dann  fast  gerade  bis  zum 
Kiele  fortsetzet.  Mündung  oben  schnabelförmig  weit  vorspringend. 
Die  Lappen  sind  unpaarig  getheilt;  auf  den  Seiten  erscheinen  2 
Httlfslappen;  die  Lappen  nehmen  vom  ersten  grossen  Rückenlappen 
bis  zum  letzten  zahnförmigen  Hülfslappen  sehr  rasch  an  Grösse  ab. 
In  der  Jugend  ist  diese  ausgezeichnete  Art  dem  A.  Amaltheus  ähn- 
lich, unterscheidet  sieh  aber  durch  den  nicht  nach  hinten,  son- 
dern nach  vom  verbältnissmässig  breiter  werdenden  Rücken  u.  s.  w. 
R  :  H  :  h  :  B  :  b  =  100  :  50  :  36  :  50  :  28. 

Verbreitet  in  der  oberen  Lias-Formation  Württembergs  (im  Lias 
y  und  i,  in  den  Numismalen-Mergeln  und  Amaltheen-Thonen  zu 
Hechingen i  Balingen,  Heiningen,  Boll);  —  Frankem  (in  den 
unteren  Lias-Mergeln  von  Cfrötz ,  Banz,  Schwarzach ;  zu  I Altdorf 
bei  Nürnberg ,  zu  Mistelgau ,  Muggendarf) ;  —  der  Bayemschen 
Voralpen  (in  Mergelschiefem  mit  Ghondrites  Targionii  und  Ch.  intri- 
catus  am  hohen  Trauchberg  und  bei  Bergen,  am  Hirschbühl  etc.); 
—  in  Westphaien  (in  gelbem  Lias-Thon  am  !  Oster feld  und  Hut- 
tenberg  bei  Ooslar;  —  in  den  jüngsten  Lias-Mergeln  zu  Quedlin- 
burg, HekMtait,  Winxenburg,  am  TMniesberg  bei  Hannover, 


S3« 

MVL  Falkenhagen);  —  in  Preuisen  (in  Posidonomyen-Scbiefeni  M 
Herford;  dann  bei  Halberstadi;  als  Findling  in  brannrothem,  aan- 
digem  und  in  dichtem  Kalk  bei  Berlin);  —  in  Frankrdch  (Im 
„Liasien"  über  den  Placonen  fu  Fonlaine^Etoupefaur^  lu  Curcp, 
fu  Croisille^  xu  itreux,  zu  Fiaix-Pi^nl,  xu  Mi99jß  und  Tüly 
f wischen  Caen  und  Villere,  Calvados;  zu  St-Amand^  Cher^  so 
Avetnes  und  Betoiifon,  2)oii6«,  im  IfocA-iSfaone-DepC. ;  zu  dfofs- 
6rtiimen,  BoB-Rhin,  d'O.;  zu  Lom-le^Saulnier  und  Saline  im 
Jura  im  Plicateln-Thono  des  mittein  Lias,  Marc);  —  in  Italien 
(in  bituminösen  Schiefern  tu  Besano  am  Comer-See) ;  —  in  Eng- 
land (in  den  obersten  Schiebten  des  Maristone  im  Lias  ?on  Bawekar 
in  Yorkshire). 

14.  Ammonites  cordatns  (a,  437).        Tf.  XXII,  Fg.  15ab. 

LaNo  Lap.  t.  25,  f.  3. 

AmmoDikes  cordatni  1818  Sow.  me,  1,  &1,  pl.  17,  f.  2,  4;  —  Morcb. 

Geol.  Trans.  ^,  /l,  318;  —  LotiiD.  ü.  III^  2793  —  Fmix.  Y.  I,  162;  — 

Bbchb  i.  Pha.  Mag.  VWy  41  ^  —  Tbirr.  e,  9;  —  Wano.  i.  Jb.  1M9, 

.75;'—  M&rrsT.  i^.  188S,  330;   —  Robm.  Ool.  I,  0,  189,  II,  58,  120, 

27;  —  Buch  i.  Kaust.  Arcb.  1849^  XVI  ^  533,  537;  —  d'O.  i.  Morcb. 

Rasil.  II,  432,  t.  34,  f.  1-6;  jurmes,  /,  514,  1 103,  104;  —  Froi».  i. 

Jb.  1888^  27;  —  Grbisly  das.  188$  ^  070;  —  F.  Robv.  das.   1848^ 

184;  —  AcBRB.  das.  1M7,  80;   —    Co^u.  dai.  184$^  000;  —  Marc 

Sal.  91;  [non  Zibt.]. 
Ammonites  quadratus  Sow.  me,  /,  52,  pl.  17,  f.  3;  —  Bbchb  i.  Pldl, 

Mug.  VIU,  43;  —  Haan  103;  -  MCnit.  i.  Jb.  IM5,  330;   ->    Robm. 

Ool.  I,  9. 
Animonitei  serratni  Sow.  mo.  /,  05,  t.  24  [non  Parh.]. 
? Ammonites  excavatus  ?Sow.  mo.  //,  5,  t.  105;  —  Pot  Micv.  MeU. 

Douay  15,  t.  4,  f.  1  [non  YB.]. 
Ammonites  Tertebralis   Sow.  mc,  11,  147,  pl.  105;  —   Coeitb.  187; 

-    Phiix.  Y.  1,  102,  107,  ?109,  108,  pl.  4,  f.  34;    -    Murch.  i.  0§öl. 

Trans,  ky  U^  318;    —   Lonsd.  i^.  Ul^  270;    —   Bbchb  i.  PkÜoa.  Ma§. 

Villi  41;  —  Monst.  i.  Jb.  t886y  330. 
Ammonites  Haltonensis  1888  YB.  Yorksh.  1. 12,  f.  10. 
Ammonites  fnniferus  Phill.  Y.  I,  113,  168,  t.  0,  f.  23. 
Ammonites  lenticularis  Pbill.  Y.  I,  135,  108,  t.  0,  f.  25. 
Ammonites  Amaltheus  (Schlth.)  Posch  Pol.  154,  t  14,  f.  4  [s«ol.  ayi!.]. 
Ammonites  radians  Fisch.  Moae.  100,  t.  0,  f.  3b. 
?Ammonites  concavns  Robm.  Ool.  I,  190,  t.  12,  f.  13  \exel.  «yMO«.]. 
Ammonites  Lambert!  (Sow.)  Qu.  Wurtt.  t.  5,  f.  0  [exel.  reUp]. 

Durchmesser  gewöhnlich  2'^  selten  bis  6'^    Umgänge  3  (—-5), 
weiche  y^«  bis  y4urofassend  und  gegen  den  mittelm&ssigen  und  au* 


SS7 

en  engen  Nabel  hin  steil  abgesetzt  sind.    SeitenflScben  gewölbt, 

Nabel  anfangs  parallel  oder  selbst  auseinander  weichend,  dann 

lasammenwölbend  bald  in  einen  scharfen  (A.  cordatus),  bald  in 

0  randlich  flachen  oder  selbst  tertieften  und  durch  den  Kiel 
itheiligen  Rücken.  Der  Mand  ist  daher  gewöhnlich  herzförmig, 
eilen  fast  quadratisch.  Die  OberflSche  zahlt  mehr  (A.  cordatus 
itens)  oder  minder  (A.  quadratns  meistens)  zahlreiche,  nämlich 
bis  40  radiale  Rippen,  welche  im  ersten  Falle  dick  Knoten-  oder 
ten-förmig  und  in  der  Mitte  2 — 3theilig  oder  zwischen  je  2  kür- 
)n  eingeschaltet,  im   anderen  fein  niedrig  einfach  oder  meist  in 

MKte  mit  oder  ohne  Knoten  gegabelt  sind;  diese  Gabeln  und 
eilen  noch  eine  Anzahl  sich  am  Rücken  dazwischen  einschalten« 

starker  Zuwachsstreifen  biegen  sich  auf  der  Rückenfläche  in  zum 
le  fast  paralleler  Richtung  nach  vom,  oberhalb  2 — 3  Radien  hin* 
'  schief  in  den  Kiel  hinein,  dessen  Kerben  daher  schwach  und 
[reicher  als  die  Streifen  und  Arme  jener  Gabeln  sind.  Die  stär- 
)  Selbstständigkeit  des  Kiels  und  jene  Umbiegung  der  Gabeln  un- 
cheidet  diese  Art  hauptsächlich  von  der  folgenden.  —  In  hohem 
sr  scheint  jene  indessen  schwächer  zu  werden  und  die  Rippen  ver- 
3n  sich  allmählich  ganz.     Unter  dem  untern  Seitenlappen  befin- 

sich  noch  2  sehr  kleine  Hülfsarme,  welchen  auf  der  Bauchfläche 
^rseits  2  etwas  grössere  entgegenstehen  (Fg.  b). 

Vorkommen  angeblich  im  mittein  Theile  der  Oolithen-Reihe ; 
h  wesentlich  im  Oxford-Thone.  In  England  (im  Oberoolith  und 
tiandstone  von  Marcham  und  Dry-Sandford  in  Berkshire, 
rr. ;  in  Galcareous-grit  zu  Shidley  und  Seend  bei  ßath  in  Wilt- 
re;  A.  vertebralis  und*  cordatus  im  Korallen-Oolith  zu  Malion^ 
vertebralis  häufig  im  untern  Calcareous-grit  zu  Acklam,  Bird- 
l,  Pickering,  Hackness,  Scarborough  etc.  und  ?in  Oxfordthon 
Scarborough;  A.  fuuiferus  in  Kclloways-rock  yon  Scarborough 

1  A.  lenticularis  in  Kelloways-rock  und  Lias?,  Alles  in  Yorkahire, 
XL. ;  dann  in  Korallen-Oolith  am  Shotoverhill  u.  s.  w.  in  Ox- 
•dahire,  Sow. ;  zu  Framlingham  Suffolk);   —  in  Schottland 

antern  Kalk^Grit  von  Braamburg  Hill  in  Southerland,  Murch.); 

in  Frankreich  angeblich  im  untern  Oolith  der  Normandie, 
JH.;  im  „Oxfordien«  von  15 — 16  Gouvemementen ,  n'O.;  insbe- 
dere  zu  IMorne  bei  Beaanfon  im  2>oti6s>Dept.;  im  untern  Ox* 
d-Mergel,  Kelloways-rock,  zu  Saline  Im  Jura,  Marc;  im  Kim- 
Bronn,  LethacAgeognostica.   3.  Aufl.   IV.  22 


988 

meridgethen  von  Siveux  and  im  untern  Oxfordthon  von  0iietiocAe 
an  der  Eoch-Saane^  Thirr.);   —   in  Italien  (im  Thale  AcqmL 
Santa  bei  la  Spezzia  in  T^scana);   —   in   der  Schweitz  (in 
Rogeneiienstein  Yon  /  Wi^lflitwyl  im  Äargau ;  im  Terrain  i  chaittes 
der  Solothwmer  Alpen);   —   im  Breugau  (im  Oxfordilione  von 
Eandem  etc.);  —  in  Sichwaben  und  Franken  (im  ??LiaBkaIk  jw 
GeUingen  bei  Doimu^acAitt^eji ;   la  IHaUpach  bei  DinketMkükl 
sehr  gross};-—  in  Westphalen  (im  onteron  Coralrag  von  IfeeratiHi 
und  bei  Mintfen ;  im  Oxfordthon  bei  Minden  an  der  Weser^  Rosm., 
wie   zu  Hildeaheim,   woselbst   obige   3  SowKRBv'sche  Arien   sebr 
schwer  von  A,  serratus  und  A.  elegans  lu  unterscheiden  sind,  MOhst.); 
—    in  Poleti   (in  mergeligem  Juralialk?   zu  Tenczinek  bei  Krxe- 
tzotoice) ;  —  in  Mussland  (A.  cordatus  im  Oxfordthon  zu  Poptiam 
in  Curland,  an  der  Syssola,  zu  Khorochowo,  zu  Bronnitzi  ao 
der  Moskwa,  zu  Kineshma  und  Sarato'f,  zu  Makarief  an  der  l/f^'o, 
an  der  Wolga).   —  Auch  soll  Gerhard  den  A.  vertebralis  mit  A. 
subradiatus  am  Himaiaya  gefunden  haben. 

15.  Ammonites  Lamberti  {a,  438).      Tf.  XXIf ,  Fg.  14ab. 

Ammonites  Lamberti  Sow.  me,  III,  73  (pars),  t  242,  f.  1,  S;  — 
Buche  i.  Philos.  Msg.  VIII,  43;  —  ConiB.  176;  —  ?Phiu.  Y.  I,  113, 
131;  —  Pamy  Sfioe  334;  —  Ziet.  Wurtt  30,  t.  28,  f.  1;  -  TiURM. 
Porr.  27;  —  Thirr.  Saone  9,  lo;  —  Mi>ivst.  Bair.  66;  —  Wang.  i.  Jb. 
1833,  72,  75;  -  FiTToif  317,  366;  —  Buch  Jura  66;  Ru««!.  77;  - 
Qu.  Wurtt.  384,  537,  550;  Cepbalop.  97,  t.  5,  f.  6  (nicbC  f.  9);  —  BIbsM. 
Ool.  I,  191  [non  Buch.  i.  Bnll  Mose,  1846,  XIX,  247  fide  d'O.];  jwr, 
I,  482,  t.  177,  f.  5-11,  t.  178;  Proir,  /,  330;  —  Auirb.  i.  Jb.  1847, 
89;  —  Mam.  Sal.  91. 
ß.  Ammonites  Leacbi  Sow.  mc^  III,  72,  pl.  242,  f.  4;    —    Tuaa. 

Saone  8,  9;  —   Thurm.  Porr.  27;    —    Ziet.  Wiirtt  21,  t.  16,  f.  S 

[nofi  n'O*  i.  Morch.  RussI.]. 

a^.  Ammonites  ompbaloides  Sow,  me,  III,  74,  pI.  242,  f.  5 ;  —  Becbb 
i.  Ofol.  Trans,  k,  I,  7B;  i.  Philos.  Mag.  VIII,  43;  —  MvitCH.  ü. 
//,  3^7;  —  Thurm.  Porr.  97;  *-  Thirr.  Saone  9. 

Ammonites  carinatna  Eichw.  ZeoL  spee,  II,  29,  t.  2,  f.  13. 

Ammonites  angulatna  (Schlth.)  Szahl  i.  Württ  Cprreapbl.  VI^ 
40;  (nicht  Schlth.,  nicht  Sow.  11,  9). 

r/r.  Ammonites  flexicostatus  Phill.  Y.  I,  113,  t.  6,  f.  20. 

Durchmesser  bis  3^',  selten  bis  7".  Umgänge  V2 — %iini- 
schliessend,  von  rundlich-  (A.  ompbaloides),  oder  ia  früher  Jugend 
oft  von  oval-  und  lanxettlicb-  (A,  Lamberti)  herzförmigem  Durch- 
schnitte,   am  Rücken    ohne   deutlich   abgesetxten  Kiel,   gegen   den 


-4 


389 

en  Nabel  hin  treppenartig  oder  schief  abMlcfnd.  Sei- 
lit  fast  geraden,  Bogen-  oder  flach  Sichel-fönnigen ,  am 
rts  gerichteten  und  auf  demselhen  Ton  beiden  Seiten 
n  (A.  Lambert!)  oder  stumpfem  (A.  omphaloides)  Win- 
mtreffenden  Radial-Rippen ,  welche  an  ihrem  Anfange  alle 
m  der  Mitte  an  entweder  gabelförmig  sind,  oder  auf  den 
langen  mit  je  1 — 2  kürzeren  und  kürzesten  erst  über 
sr  Seiten  beginnenden  abwechseln,  so  dass  man  deren 
8 — 30,  am  Rücken  \5 — 70  zählt  A.  Leachi  ist  nur 
•  Lamberti,  und  hat  weniger  und  stärkere  Radien.  Die 
cn  sich  nicht  längs  dem  Kiele  nach  vorn,  wie  bei  vori- 
e  Zahl  entspricht  genau  der  der  Kerben  des  Kieles,  wel- 
b  auch  nicht  von  den  Seiten  abgesetzt  erscheint.  Die 
stets  ohne  Höcker  und  Spitzen.  Bei  ganz  ausgewach- 
e  sind  alle  Rippen  gänzlich  verschwunden.  Dimensionen 
Ind.  —  Unter  dem  halb  so  höhen  und  breiten,  zwei- 
tem Seitenlappen  erscheinen  aussen  noch  zwei  Hülfs- 
chen  auf  der  Bauchfläche  drei  entgegenstehen.  •—  Zu- 
Den  unsymmetrische  Exemplare  mit  seitlichem  Kiele  vor. 
nend  für  den  Kelloways-rock  und  in  ihm  gewöhnlich  in 
in  verwandelt;  seltener  über  oder  unter  ihm.  In  Eng- 
Veymouth  und  auf  der  Insel  Portland  in  Doretshire 
Oolilh,  WooDw.,  CoNYB.,  Sow.  und  Morris,,  wat  aber 
idersprtcht ;  auch  im  Ozford-Oolith  bei  Cambridge^  Fitt.  ; 
Iline-Oolithe  in  Yorkshire,  Phill.)  ;  —  in  Sckomandt 
mt  des  Mittel-  und  Unter-Oolithcs  auf  den  HehridevC)', 
nkreich  (im  obern  Kellovien  mit  Pema  quadrata  zu 
Calvados,  zu  Marollea,  Sarthe,  zu  Orand^Manimi- 
ifze,  zu  Memont  und  ?Mome  her  Be9an(dn,  Doubs, 
r,  Hatite-Marne ,  d'O.;  im  Oxford-Kfergfel  bei  Salirvt, 
xford-Thon  von  Quenoche,  F^rriere-le-Secy  und  Pemy- 
(i  der  Obern  Saone,  von  ! PresenitHltrt  Iwf?  Mont- 
HRR.);  —  in  der  Schweitz  (desgl.  zu  M^Mfiffert  und 
iel  bei  Sfolofhttrnj  und  im  KantoA  ! Basel;  in  Rogen- 
u  IWölfliswyl  und  Wöschnan  im  Aarffoi^;  —  in 
rg  (im  Omaten-Thonc  oder  brauniJn  fWä  5  Qu.  zi*  Btei- 
Shiifenberg,  Wisgoldingen  etc.);  —  Itt  f tanken  fm 
on  Rabenstein,  Thttmau,  WürgoH);  —  In  Jfcimrorer 
ioiie  des  Lvndener  Berges ^  dann  bei  Osnabrück)]  — 


340 

In  Euaslaiid  (zu  Popilani  in  Ornaten-Thon  mit  andern  Omti 
Coronarien  und  Dentalen ;  in  Oxfordtbon  zu  Khorochowo  bei  JMi 
Arme).  —  Wohl  nur  irrig  im  Speeton-clay  \on  YorkahirBt  wie 
Glauconie-Mergel  zu  Sinäfontaine  im  Oüe^Dept.  angefüiirt 

H.  Capricorni:  Rucken  breit,  ungekielt;  Windung^en  wenig ( 
gar  nieht  omhullend;  Rippen  einfach,  gerade,  meistens  stark,  unbewc 
in  gleieber  Dicke  oder  verdickt  über  dem  Rücken  fast  gerade  zoun 
laufend.  Nahte  (Tf.  xxiir,  Fg.  2  b)  mit  unpaarig  getheilten  Lappei 
paarig  getheilten  Sätteln  und  senkrechtem  Dorsal-Lappen ,  desieo  j 
auseinander  gespreitzt  sind ,  und  mit  kürzeren  schmal  gestieltco  S« 
läppen,  wie  bei  den  Amaltheen  beschaffen,  weniger  tief  als  breit  oo 
an  der  Basis  breiter  als  an  ihrer  Mündung;  die  Hülfslappen  za  e 
grossen  Nahtlappcn  vereinigt.    Alle  in  Lias  vorkommend. 

16.  Ammonites  planicosta  {a,  440}.    Tf.  XXIII,  Fg.  1 

List.  Anim,  Angl.  t.  6,  f.  3;  Synops.  st.  1041,  f.  21. 
KivoRR  Verstein.  11,  i,  t.  1,  f.  5. 

Ammonites  spathosus  Schlth.  i. Mineral.  Taschenb.  tSISy  VIl 

Ammonites  planicosta  Sow.  mc,  /,  167,  pI.  73;  —  Cofctb.  16 
LoNSD.  i.  OeoL  Trans,  ^,  ///,  372 ;  —  Morch.  i.  Phii,  Mu§,  VI 
—  VoLTz  i.  Jb.  1880y  272;  -  Dbvignb  das.  1886^  737;  — '  Mai 
Alp  33 ;  —  GriDom  i.  Mem,  geoL  /,  ^  Jb.  188S.  229 ;  ^  W 
das.  1886,  739;  —  Zbüschn.  i.  Jb.  1841,  73;  —  d^O.  jurast.  l 
(pars,  excl.  fig.);  ProJr,  I,  224. 

Planites  planicostatu  s  Haan  92. 

Ammonites  planicostatus  Bkche  i.  Geol,  Trans,  b,  11,  28 ;  i. 
Mag,  VIII,  42;  -  Phill.  Y.  I,  163;  —  Sism.  i.  Jb.  1848,  74 
Marc.  Sal.  62. 

Ammonites  laxicosta  Lk.  1822  llisf.   VII,  638. 
ß,   Ammonites  capricornus    Schlth.  Peirfk.  I,  71;    —    Ziet.  ' 
6,  t.  4,  f.  8;    —    Mt'ivsT.  83;  —    Klöd.  Brandb.   135;    —    Rot» 
I,  192;   —   Buch  Amm.  t.  4,  f.  4b-d;   —  Qu.  Württ.   158,  541 
i.  Jb.  1889,  456;  Ccphalop.  81,  t.  4,  f.  6:    —    Be>ngs.   i.  Jb. 
493;  -   F.  RoKM.  i.  Jb.   184S,   190;  —  d'O.  Prodr.  /,   246. 

Ammonites  Dudressieri  dO.  Jurass.  /,  325,  t.  103. 

Durchmosscr  2"  (—3";.  Umgänge  4  (—5),  y^^  umfa 
im  Quecrschnitte  fast  rund  oder  rundlich  quadratisch,  etwas 
als  breit,  auf  den  Seilen  nur  flach  gewölbt,  stärker  auf  dem  Rü 
—  Oberfläche  mit  entfernt  stehenden,  gleichgebildelcn ,  gei 
hohen  und  scharfen,  über  den  Rücken  hin  rautenartig  breiter 
flächer  werdenden,  durch  Verliefung  der  Mitte  der  Raule  zm 
fast  zweitheiligen  Rippen  (Fg.  b);  deren  20—30  sind.  Lappe 
paarigen  Theilen  bestehend  (bei  A,  maculatus  aus  unpaarigen;. 


Sil 

Ifslappea  aussen  an  der  Naht  R  :  H  :  h  :  B  :  b  as  100  ^  51 : 
45  :  29.  Bei  einer  Varietät  ß  erheben  sich  die  Bippen  an 
ückenkaitfe,  ehe  sie  sich  rautenförmig  ausbreiten,  jederseits  in 
Spitze,  wodurch  der  Qneerschnilt  mehr  quadratiscli  erscheint 
lan  hat  damit  oft  Tenrechselt  A.  macolatos  Pbill.  =  A.  pla* 
I  D'O.  Jvr.  /.  t  6S,  we.'cher  am  Rücken  kaum  Terbreitete  Tor* 
geborene  nicht  abgeplattete  Rippen  bat,  und  Im  .Liasien* 
Teichs^  in  Numismalen-Mergeln  WiMiember§9  y  TorkommL 

Arten-Rechte  habe,  muss  noch  entschieden  werden, 
exeichnend  für  den  oberen  Lias;   doch  auch  in  den  Oolitben 
imend.     In  Engiimd  '[Im  Lias   Mittei-  und  Süd-Engimuh^ 

:  insbesondere  zu  Lf^e  in  Dorset$hire,  Bbch.  ;  tu  Mor- 
el llche$ter,  zu  Erenhoi,  zu  Yeorli  und  Bmihea9ian  in 
'setthire,  zu  Craimoutk,  zu  Exnumih,  Sow. ;  in  unterem 
hiefer  tod  Robin-Hoods-Bay  in  Tarkshire,  Phill.  ;  im 
I  Lias  Ton  \orlh~Salop,  Mcrch.  ;  mit  Nautilus  tigzag,  auf 
arer Lagerstätte?  ;  —  in  FroiilrretrA  im  y^Toarcien*  tu  JIMI- 
i,  Bas-Rhin,  zu  AVoicy,  3Ieurfke,  tu  Betattfoii  Im  Doii6t, 
zu  ISL^Cyr  bei  Lyon  und  im  Sarlhe-DtpU,  D*0. ;  mit  Gry- 
cymbula  im  untern  Theile  des  roitteln  Lias  zu  Pinperdu  und 
f  bei  SalhiM,  Jtara,  und  bei  Be^oitfott,  DoHb9y  Marc); 
Luxemburg  (in  Kalkstein  zu  Dippach,  in  Schiefer  tu  E8ch) ; 
Belgien  (in  blauen  Mergeln  Flanderns) ;  —  in  TateataUe  (in 
liten-Schiefern  über  Kohlenpflanzen-Schichlen  tu  PeUt^Coeur) ; 
ler  Schweilz  (Kanton  Basel);  —  in  Württemberg  ^im  schwär« 
ra  /^  Qu.  gleich  über  dem  Liaskalk  bezeichnend  tu  Bahlin- 
ietzgenried  mit  A.  Tumeri,  tu  Vaihingen] ;  — -  in  Franken 
askalk  der  Theta  ;  —  in  Westphalen  (in  der  Belemniten« 
t  bei  Kahle feld,  Markoldendorf,  Helmitddi^  FOikenkagen 
m  Lias  yon  Herford, ;  —  in  Italien  (Marmor  bei  la  Spezzia) ; 
Polen  (im  Alpenkalke  der  Tatra);  —  eine  Varietät  mit  auf 
ücken  mehr  verdoppelten  Rippen  In  einem  weissen  Jorakalke 
intons  Aargau  und  im  Oxfordthone  darunter.  —  Endlich  auf 
ärer  Lagerstätte  als  Findling  in  braunen'  Oolithenkalk-Stücken 
rlin,  und  als  Geschiebe  in  den  Bohnerten  der  oberen  Saone, 

mmonites  Davoel  (o,  447).      Tf.  XXIII,  Fg«  4ab  (%). 

nites  Davoei  Sow.  lY,  71,  p1.  350;  —  Bechb  i.  Geot.Trans,  i, 
9;  i.  Pkiias,  Mag,  VUl,  44;  —  Zibt.  Wdrtt.  19,  t.  14,  f.  3;  — 
iLSL.  31 ;  —  MuNsT.  Bair.  82;  —  Stop,  i,  Jh.  1889y  68;  •«-  RoBM. 


343 

Ool.  I|  190;  —  Q0.  Wfirtt.  171,  540,  548;   Cepbalop.  Ol,  t  5,  £•;  •* 
d'O.  Jur,  /,  S76,  t.  81 ;  Prodr.  /,  224. 
Planitei  Davoei  db  Haan  82;  —  Hoix  190. 

Grdiso  3V  ( — 5")*  Gesammtfomn  scheibenförmig  lUfMiimen- 
gedruckt.  Die  ymgänge  5  ( — 7)  nur  Y^umfaMend ;  daher  im  kreis- 
runden Queerschnitte  mit  nur  geringer  Ausrandung,  unten  Sasierst 
langsam  an  Stärke  sunebmend;  umgeben  von  ungleichen  Rippen, 
weiche,  von  gleicher  StftriLe  mit  den  Zwischenfurchen,  vom  Rücken 
aus  etwas  schief  nach  hinten  und  abwechselnd  gani  oder  nur  theil- 
weise  um  dieselben  gegen  den  Nabelrand  herumiiehen,  so  dass  man 
auf  dem  Rftcken  deren  etwa  HO  sieht;  auf  den  Seiten  steht  am 
Rande  des  Rückens,  von  Strecke  zu  Strecke  ein  dicker  runder  und 
stumpfer  Kiioten,  als  Überrest  eines  spitzen  Stachels,  auf  einer  stär- 
keren oder  auf  2 — 3  buscheiförmig  vereinigten  Rippen;  im  Ganzen 
je  8 — 15  auf  einer  Windung.  Auf  der  äussersten  Windung  ausge- 
wachsener Exemplare  werden  alle  Rippen  etwas  starker  und  rücken 
weiter  auseinaiider.  Nähte  sehr  tief  getheilt  und  gezähnt;  Rücken* 
läppen  oft  4Qpp6lt  so  tief  als  die  andern;  oberer  Seitenlappen  fast 
bis  an  seine  Rasis  gegabelt,  der  obere  Ast  der  Gabel  kürzer  als  der 
untere,  beide  dreitheilig;  der  untere  Seitenlappen  klein,  schief  nach 
dem  oberen  gerichtet.     R,  100 ;  H.  40 ;  h.  29 ;  Br.  42 ;  br.  33. 

Verbreitet  im  roitteln  Lias.  In  England  {Lyme  Regis);  — 
in  Weatphalen  (in  Belemniten-Schiefem  bei  Falkenhagen  in  Lippe); 
—  in  der  Schweitz  (I Basel;  im  Gyps-  und  Salz-führendem  Kalke 
von  Bex,  Vauuf) ;  —  im  Breiagmi ;  —  in  Würtlemberg  (in  Lias  7 
Qu.,  in  den  Numismalen-Mergeln  mit  A.  costalus  und  über  Grj- 
phaea  cymbium  zu  Fützen  und  Achdorf  an  der  Wufach;  zu  IFas- 
seral fingen);  —  in  Franken  {Mütelgau);  —  in  Frankreich  (im 
mittlen  Lias  weit  unter  Gryphaea  cymbula  zu  Mühlhauaen  und  ür- 
weiler,  Baa-Rhin,  um  Nancy,  Meiirthe,  zu  Vieux-Poni  und  Bayeux, 
Calvados,  zu  St-Rambert,  Ain,  zu  Lyon,  Rhdne,  zu  Pouilly 
bei  Auiin,  zu  84mur,  zu  Venarey,  Cdfe-d'Or,  zu  Metz,  Mosel, 
D*0.;  im  6elemniten<Schiefer  des  mittlen  Lias  zu  Pinperdu  und 
Seizenay  bei  Saline,  Jura,  Marc). 

h  Fimbriati  d'O.,  Lineati  Qa.  Umgänge  drehrand,  ungekielt, 
»eist  bloss  aneinaader  liegend,  glatt  oder  queergestreift  mit  Resten  alter 
Mundwulste.  Lappen  und  S&ttei  paarig  getheilt,  immer  am  Grunde  schmal 
und  am  Ende  breit;  Rficktnlappen  oft  am  längsten;  Baucblappen  oft 
sehr  breit. 


343 

18.  Ammoniftes  fimbriatus  (o,  441).  Tf.  XXm,  Fg.  2abc^ 

KnoRR  Verttein.  f,  t.  nxvii,  f.  S  (xerdriickt)  nnd  If,  i,  t  A,  f.  19. 

Animonitet  aeneus  aueior.  reif. 

AMmanites  fimbriakui  1817  Sow.  me,  it;  146,  pl.  194;  —  Contb. 
S67;  —  Phill.  Y.  I,  135;  —  Bbchb  i.  Oeol,  Truns,  i,  11^  28;  i.  PhiL 
JVfff.  VilJy  42;  —  DB  Haah  135;  -  Zibt.  Wilrtt.  16,  t.  12;  r.  1  (zer- 
druckt); —  Mandlül.  Alp  31;  ^  Thirr.  Saone  13,  15;  —  Mürst.  82; 
—  Buch  P^fn/.  remmr^.  I,  17,  pl.  8,  f.  2 ab;  —  Robm.  OoI.  I,  194;  — 
KooiDu.  Ool.  22;  —  Buch  Jura  44;  —  Qu.  WärlC.  26«,  540,  647;  Ce- 
pbalop.  103;  —  dX).  jtir.  I,  313,  pl.  08;  Prodr,  I,  226;  —  UuriT.  i.  Jb. 
1SSS,  007;  —  Vbrn.  das.  558;  -  ZisusoHrf.  das.  1844^  184>  1846^ 
181 ;  —  SisM.  daa.  1848y  747. 

AmnoDites  foliaceus  iEfif#.  BasU, 

b*  Vf. 

Ammonites  lineatus  Schlth.  Petrfk.  I,  75;    -*    Qu.  Wdrtt.   171, 
MO;  Cephalop.  102,  t.  6,  f.  8. 

?AmmoDite8  collinarius  i.  Min.  Taschenb.  1813,  Vlly  51. 

d.  eompreisns, 

Planites  Knorrianua  db  Haaft  04;  —  Holl  198. 

e.  fratfimtmia. 

AmmonoceraCitea  i^losaoideua  Lk.  UM.  Vll^  044* 
rfantilus  glosaoideua  Haan  Amm.  38,  151. 

Wird  18'^— 24'^  gross,  findet  sich  aber  fast  immer  nurmit  3'^ 
3'^— 8''.  Umgänge  4  (-—7),  nur  aufliegend,  fast  yöllig  stielrund, 
sehr  wenig  zusammengedruckt,  daher  durch  eine  tiefe  Grenc-Rinne 
getrennt;  von  feinen,  streifenartigen  Radial-Rippen  bedeckt,  welche 
um  den  ganzen  Rücken  fortsetzen,  glatt  (A.  lineatus)  oder  durch 
Langsstreifung  wellenartig  gezackt  oder  ^franzt  sind  (A.  fimbriatus) 
und  von  welchen  gewöhnlich  jede  2te,  3(e,  4te  u.  s.  w.  als  ehema- 
liger Mundrand  grösser  zu  seyn  pflegt;  mit  dem  Verschwinden  der 
Schaale  bleiben  dieselben  viel  undeutlicher  auf  dem  Kerne  zurück. 
Bauchlappen  sehr  gross,  die  ganze  Bauchseite  einnehmend,  drei- 
zackig ;  mit  den  Nebenzacken  sogar  noch  auf  die  freien  Seiten  über- 
greifend. Nähte  (Fg.  b) :  die  Sättel  und  Lappen  sehr  tief  und  viel- 
fällig zerschlitzt,  mehrmal  schmäler  an  ihrem  Ursprünge  als  am  £ndc; 
R.-L.  nur  halb  so  breit  als  lang,  mit  senkrechten  Wänden ;  die  Sättel 
stumpf  und  alle  in  gleichem  radialem ,  die  Lappen  spitz  und  alle  in 


*  Ohne  allen  Grund  erklärt  D^ORBioifv  Zibtbr's  and  vnseren  A.  fim- 
briatoa  lär  seinen  A.eornacopiat;  weder  Charaktere  noch  Formation  spre« 
eben  dafür. 


344 

gleichem  schiefem  Niveau;  der  untere  S.-U  nur  halb  so  gross  alt 
der  obere;  keine ' Hulfslappen.  R.  100;  H.  66,  h,  27;  Br.  62; 
br.  17. 

Verbreitet  nur  in  den  Liasschiefern.  In  England  {Mliiel"  and 
tSüd-Englandf  Comtb.  ;  in  oberen  Liasschiefern  Yorkshires^  PmLL. ; 
im  untern  Uasschiefer  von  Whitby,  Hunt.;  zu  Dry  Sandford, 
Marcham  und  Lyme  in  DorseUhiret  Sow.,  Bsch.)  ;  —  in  Frank" 
reich  (nur  im  mittein  Lias  „Liasien**,  zwischen  Gryphaea  arcoata 
und  Gr.  oymbium  in  13 — 14  Departementen,  d*0.;  namentlich  an 
der  oberen  Saone  zu  IConftana;  in  den  Mergeln  mit  Grjphaea 
cymbula  unten  im  mittlen  Lias  zu  Pinperdn  und  BUgny  bei  Sa- 
linSt  JurOt  Marc;  wird  aber  auch  angeführt  zu  Fallon  in  Ober« 
lias-Sandstein ,  zu  Co/ffiotifters  in  onterera  Oolith);  -—  in  Taren- 
taise  (in  Belemniten-Schiefern  über  den  Kohlenpflanzen-Schichten 
zu  Petit'Coeur)  \  —  in  der  Schweitz  (zu  Vmxersdorf  und  AriB- 
torf  bei  Ba9el ,  zu  Bex  im  Vaud) ;  —  in  Deutschland^  und  ins- 
besondere in  Sachsen  und  Franken  (ßulmbacht  Altdorf  bei  JVftnt- 
herg^  Aschach  bei  Amberg,  Banz,  Geisfeld ^  ! Mistelgau);  —  in 
Schwaben  (als  A.  lineatas  in  den  Numismalen-Mergeln,  als  A.  fim- 
briatus  und  A.  Knorrianus  in  den  Posidonomyen-Schiefem,  schwar- 
zer Jura  7  und  s  Qu.,  zu  Göppingen,  Ohmden,  IBoll,  Donzdorf 
Balingen,  Randen  bei  Stühlingen) ;  —  in  Westphalen  (in  Belem- 
niten«  und  Posidonomyen-Schiefern  zu  Kahlefeld,  Markoldendorf 
Hildesheim,  wie  zu  l Falkenliagen  in  Lippe  in  Belemniten- 
Schiefer) ;  —  im  Braunschweigischen  (zu  Rautenberg  bei  Sehöp- 
penstedt);  —  in  Polen  (im  LiaskaliLe  des  Tatra  bei  Koscielisko 
und  Mogilany);  —  in. der  Krimm. 

A.  comucopiae  YB.,  d*0.  jtir.  I,  pl.  90  aus  dem  oberen  IJas, 
Toarcien,  hat  depresse  Umgänge,  gröbere  Leistenrippen  und  ab- 
weichende Loben,  ist  aber  sonst  sehr  ähnlich. 

Ob  auch  A.  jurensis  n'O.  jur.  pl.  100  (non  Ziet.)  aus  dem 
Opalinus-Thone  =  Toarcien  als  A.  lineatus  opalinus  zu  unserer  Art 
gehöre,  wie  Quenstedt  will,  scheint  uns  in  Betracht  der  ebenfalls 
sehr  abweichenden  Nähte  zweifelhaft. 

K.  Planulati.  ScheibeDforroig,  Rficken  zugeruudet  iiud  ungekielt, 
Umgänge  wenig  umschliessend  und  meist  zusummengedruckt.  Rippen  in 
der  Hälfte  ihrer  Höhe  i— 3  und  nehrmols  zweitheilig,  (quecr)  über  den 
Rücken  ohne  Kiel  von  beiden  Seiten  zusammenlaufend ,  ohne  Knoten  an 
den  Theilnngt-Pnnkten.  Nähte  (Tf.  xxiu,  Fg.  3  c) :  sehr  ausgezeichnet ;  die 


845 

ipen  «npatrigy  die  Sittel  meist  paarig  getheilt,  der  obere  S.-L.  doppelt 
tief  als  breit I  der  untere  viel  kleioer;  iinter  ihm  nimmt  die  Naht  mit 
h  1—3  HfilfaUppen  eine  schiefe  Richtung  nach  hinten  an,  so  dass  die 
Ifslappen  nicht  parallel  zu  jenen,  sondern  mit  ihrer  Spitze  schief  gegen 
lelben  und  mit  ihrer  Mundung  weiter  hinten  stehen,  als  der  untere 
L.  —  Sie  finden  sich  nicht  im  Lies,  häufig  in  den  Oolithen,  und  fehlen 
der  Kreide  vielleicht  g&nzlich. 

.  Ammonltes  communis  {a,  443).      Tf.  XXIU,  Fg.  Sab. 

na  AniwL  Angl.  t.  fi»  f.  5  Mtnitir. ;  Synap^,  t  1042»  f.  22. 

f«  t  nv,  f.  1. 

OM   Verstein.   I»  Tf.  xxxvii»  Fg.  1,  3   (zerdruckt  auf  Schiefer);    11, 

rr.  in»  Fg.  3. 

gonauta  angnina  Bsiir.  Naut.  89,  t  12,  f.  73. 

anitea  anguinua  Haan  Amm.  89. 

inonitea  angninns  HdncB.  i.  Jb.  1830^  447;   --    Zibt.  Wiirtt.  13, 

.  9,  f.  2. 

■.  o. 

imonitcs  annulatus  18Z0  Schlth.  Petrfk.  I,  62;  11,  69,  t.  9,  /.  i; 

-  Buch  Amcr.*2l;  —  Ziet.  Wurtt.  12,  t.  9,  f.  2  (jung);  —  Mandlsl. 
llp  31;  —  M&ivsT.  Bair.  81;  —  Qo.  Wiirtt.  260,  640,  547,  548;  — 
ScHAFH.  i.  Jb.  1846,  692,  693  [aofi  Sow.,  d'O.]. 

imonites  communis  Sow.  me,  //,  lo,  pl.  107,  f.  2,  3;  —  Bkciib  i. 
90oL  TrmM,  h^  /,  46,  //,  27;  —  Murch.  t^.  /I,  367;  —  Cofiyb.  268;  — 
ifB.  Yorksh.  pl.  12,  f.  3;  —  Puill.  Y.  i,  135;  —  Bechb  i.  Philos,  Mag, 
Vllly  42;  —  ZiBT.  Wurtt.  9,  t.  7.  f.  2;  —  Qu.  Cephafop.  172,  t.  13, 
'.8;  —  MuRCH.  Silur.  583,  Note;  -  Gvidoki  u  3b.  1835,  220;  —  dO. 
Hr.  I,  336,  t.  108;  Pradr.  /,  246;  —  Zbuschr.  i.  Jb.  1841,  73;  — 
SsmiGs.  das.  1846,  493;  —  Hunt.  das.  18S8,  697. 
imonites  angulatus  Sow.  mc.  li,  9,  pl.  107,  f.  1;    -    Conrn.  268; 

-  Bechb  i.  Philo».  Mag.  Vlil,  42;  i.  Jb.  1885,  226:  —  Pmll.  Y.  I, 
135;  —  ScHAVH.  i.  Jb.  1848,  139  (nicht  Schlth.). 

amonites  Holandrei  v'O.  Jur.  J,  329,  t.  105,  f.  1—3;  ProHr.  L  246. 

aphites  bifurcatus  Ziet.  Württ.  22,  t.  16,  f.  8  (fragm.). 

anitcs  bifidns  Haan  86  (pars).^ 

anites  angulatus  Haan  86;  —  Holl  193. 

lanites  plicatilis  var.  e,  Haan  87  iSpeeim.  eomprtisa). 

■r.  ß. 

nmonites  annnlatus  Sow.  1818  me.  III,  41,  t.  222;  —  Pnii.r.  Y. 
1,  135;  —  d'O.  Jur.  I,  265,  t.  76,  f.  1,  2;  Proir.  1,  245;  —  Qu  Wörtt. 
260;  Cephalop.  173,  t.  13,  f.  8,  11,  13. 

■  monites  aequistriatns  (Munst.)  Zibt.  Wiirtt.  16,  t.  12,  f.  6  (zer- 
drückt); —  Mandlsl.  Alp  31. 

ar.  y. 

Dm'oDites   Bollensis  Zibt.  Wurtt.  I63  1. 12,  f,  3;   —    Qu   Württ. 

101,  547;  —  Cephalop.  174  [non  d*0.]. 


340 

??o«r  6. 

Anmonitei  subarmatos  YB.  Yorksh.  950,  t  18,  f.  3;    -*    Sow.  «e. 

/F,  14«,  t.  407,  f.  1;  —  Phill.  Y.  I,  136;    —   d'O.  Jmr.  /,  a«8,  t  7t; 

Prodr.  /,  234  OU«  Qd.). 

Flach  scheibenförmig.  Durchmesser  i" — 5''.  Umgänge  5  (—8), 
y4umschliessend ,  bei  grösseren  Exemplaren  nächst  dem  inneren 
Rande  am  dicksten,  kreisrund  oder  etwas  höher  als  breit;  ihre  Sei- 
ten daher  oft  etwas  flacher  gewölbt,  gegen  den  ganz  weiten  Nabel 
schief  abfallend,  in  den  Rucken  zosammengewölbt,  mit  (40*— 00) 
scharfen  Rippen  dicht  bedeckt,  welche  schmäler  als  die  Zwischen- 
räume an  ihrer  Basis,  und  hin  und  wieder  einfach  sind,  gewöhn- 
lich aber  in  y,  ihrer  Höhe  sich  in  2  (selten  3)  Äste  gabeln  und 
dann  auf  dem  Rücken  ohne  Winkel,  doch  zuweilen  etwas  nach  ?om 
im  Bogen  (A.  angulatus  Sow.)t  ▼on  beiden  Seiten  zusammenlaufen. 
R.  100 ;  H.  55 ;  h.  32 ;  Br.  42 ;  br.  32.  Die  inneren  Umgänge  sind  breiter 
im  Verhältniss  zu  ihrer  Höhe.  Nähte  in  der  Hauptsache  wie  In 
Tf.  XXin,  Fg.  3.  Ein  Hulfslobus.  Diese  Art  unterscheidet  sich  ton 
den  verwandten  durch  die  nicht  oder  nur  wenig  zusammengedrück- 
'  ten  Umgänge ,  die  nicht  oder  wenig  nach  vom  gebogenen  und 
regelmässiger  2-theiligen  Rippen ,  durch  ihre  Grösse  und  Proportion 
nen^  ß  (sey  es  nun  Art  oder  Varietät)  hat  100 — HO  dichter 
stehende  und  mehr  ungespaltene  Rippen,  y  und  8  haben  Neigung 
zu  Bildung  von  Knoten  an  den  Gabeln,  wodurch  die  Mündung  zur 
vierseitigen  Form  sich  neigt;  und  nicht  selten  laufen  auch  (d;  von 
unten  auf  2 — 3  Rippen  in  einen  Knoten  zusammen.  Die  Nähte  wie 
bei  a,  oder  nicht  wesentlich  verschieden. 

Verbreitet  im  Lias,  in  den  Posidonomyen- Schiefern  zur  Papier- 
Dicke  zusammengedrückt  (A.  plicatllis  Haan  var.  e).  In  England 
(Lias  von  Mittel'  und  Süd  England  (Conyb.  ;  a,  ß  und  y  im  obem 
Lias-Schiefer  Yorkshires,  Phill.;  zu  IWhitby  etc.  Hunt.);  — 
Schottland  (a  in  Lias  von  Skge  und  Holm) ;  —  in  Luxemburg 
(in  Liasthon  mit  Belemniten  bei  Differdange) ;  —  in  Frankreich 
(A.  communis  im  Toarcien  von  Brulon,  Sarthe;  A.  Holandrei  mit 
den  etwas  flacheren  Seiten  und  den  zahlreichsten  Rippen  ebenso  zu 
SL  Amand,  Cher,  zu  Nancy,  Meurthe,  zu  Villefranche,  Atey- 
ron,  zu  Thouara,  Deux-Setores,  zu  Fonlenay,  Vendde,  zu  .'Lyon, 


» 


Amm.  biplex  Zibt.  Wurtt.  10,  t  6,  f.  2  zeigt  aasser  einer  etwas 
stärkeren  Zusammeodrückong  keinerlei  Uoterschied ;  ist  aber  aus  weit* 
sem  Jura« 


a47 

ra  Orand'VemeiiU,  Meu$e,  zu  Btvlön,  ond  Chetilli,  Sarthe, 
ra  Avalion,  Yrnme,  xa  Mühlhau$en,  But-JRAin,  xu  Ecrecy,  xu 
Eiaupefaur,  xu  Landes,  zvl  CroiMle,  Calvados;  ^  var.  ß  mit 
ien  dichtexten  Rippen  eben  so  xu  Cherillä,  Sarthe;  —  nur  rar. 
ii  mit  bewehrten  Rippen  tiefer  in  „Liasien*'  xu  Nancy,  xu  Mu$sy, 
Caitadoa,  xu  Semur,  Cöled'or);  —  in  Italien  (im  Marmor  des 
Carreffna-BergeB  bei  la  Spezzia  ;  —  in  der  SchweUz  (Lias  ¥on 
! Basel);  —  in  Deutschland:  insbesondere  in  Württemberg  (alle 
ITarietäten  im  Lias  x  oder  Posidonomyen-Schiefer  Qu.;  xu  BoU, 
Zellf  Ohmden);  —  in  Baden  (Liasschiefer  von  !  Langenbrücken 
bei  Heidelberg  und  Wiesenthal  bei  Basel);  —  in  Franken  (a  in 
Uti  Ton  Bayreuth,  Altdorf;  insbesondere  in  Monotcn-Kalk  \on 
ßrehahom  und  Misteigau;  dann  in  den  Bayern* sehen  Voralpen)'* 
—  in  Polen  (im  Alpenkalke  der  Tatra);  —  an  der  Westafrika- 
msehen  Küste  (auf  Femando-Po,  Guinea  gegenüber . 

20.  Aromonites  polyploeus  (o,  445).    Tf.  XXIII,  Fg.  Sab. 

Nantilns  polyploeus  Rsiif.  61,  t.  3,  f.  13,  14;  —  Mbrian  in  liit. 
Nautilus  striolaris  Ruin.  75,  t.  6,  f.  52,  53  (nicht  Ziet.)* 
jlmmonites   polyploeus   Haan  Amm.    126;   —   Murrtr.  Bair.  55;    — 

Buca  Jura  73-,  —  Qu.  Wfirtt.  443,  536,  537,  647;  Ceplialop.  160,  1. 12, 

f.  9— a;    —    FaoMH.  i.  Jb.  1888^  23;    —    Zboschi«.  i.  Jb.  1849  y  430 ; 

i84Sy  184;  184Tj  332,  500;  1848y  608;  —  Marc.  Sal.  02;  —  Eicuw. 

i.  Jb.  18S0y  227  [fiofi  Fisch.]. 
Ammoniteii  striolarifi  MürrsT.  Bair.  56. 
^mmooites   plannlatns,   var.  Ib,    Schlth.  Pctrfk.   I,    59,  6o   [exet, 

retif.], 
^BBrooniles   planulatns    var,   vulgaris,    nodosa^    eomprimatay    onus 

(Schlth.)  Ziet.  Wiirü.  10,  U,  t.  8,  f.  1,  3,  4,  5,  7,  8;    —    Maudlsl. 

Alp  17;    —    MuRST.  Bair.  54;    —    ZsascHif.  i.  Jb.  1838^  538,  539. 
Planites  planulatus  Haaiy  Am.  85. 

^mmonites  triplex  (MuRst.)  Ziet.  Wilrtt.  10,  t.  8,  f.  3  [non  Sow.]. 
Paeudanimouites  Rupf.  Solenh.  VersCeiu.  6  (pars)* 
^mmonitea  sobfascicularis  d'O.  erst,  I,  119,  t.  30,  f.  12  (fids  Qo., 

nicht  aus  Kreide). 
AmoDODitea  plicatilis  (Sow.)  d'O.  jiir.  /,  509  (ffars) ;  Pradr.  /,  349. 

Die  Synonjrmie  würde  noch  sehr  vermehrt  werden  können,  wenn  wir 
alle  möglicher  Weise  noch  dasu  gehörigen  Formen  hier  aofzähleu  wollten. 
Wir  beschränken  in  der  Ungewissheit  über  die  Ausdehnung  dieser  Art 
ila  solcher  auf  die  zusammengedruckteren  Formen  mit  der  unregelmässigsten 
Gabelung.  Wag  d'Orbiohy  von  einer  bestimmten  viel  faltigen  Yeräu- 
lerong  der  Form  mit  dem  Alter  erKlhlt,  ist  an  den  uns  sn  Gebot  stehen- 
ien  Exemplaren  wenigstens  nieht  regelmissig  zu  verfolgen. 


848 

Reprasentirt  hier  durch  seine  mehr  znsammengedrückte ,  nach 
dem  R&cken  noch  schmSIer  Mrerdende  Form  und  die  unregelmlssigen 
und  mehrgaheligen  Rippen  eine  ganze  Reihe  für  die  Oolithe  bezeich- 
nender Arten,  welche  sich  (ausser  A.  biplex  und  A.  plicatilis,  s. 
unten)  wenigstens  durch  eines  dieser  Merlimale  von  denen  des  Lias 
unterscheiden.  Durchmesser  2" — 3" — 4'^  Umginge  4  ( — 6),  Va" 
umschliessend ,  nur  ^/^ — V5  so  breit  als  hoch;  ihre  Seiten  flach, 
gegen  den  sehr  weiten  Nabel  steil  abgesetzt,  doch  gerundet,  nach 
dem  Röcken  rund  zusammengewölbt.  Rippen  30 — 40,  welche  schart 
fast  gerade  oder  gewöhnlicher  etwas  sigmoid  geschwungen  und  etwai 
schief  nach  vorn  gerichtet,  auf  den  frühesten  Windungen  ziemlick 
gleichförmig,  nur  einfach  gegabelt  und  so  breit  als  die  Zwischen- 
räume an  ihrer  Basis,  auf  den  späteren  aber  weiter  und  ungleich 
abstehend,  stärker  und  erst  in  der  Nähe  des  Rückens  2 — 4 — 8- 
theilig  sind;  die  Gabeln  treten  von  beiden  Seiten  gerade,  oder  mit 
einem  schwachen  Bogen  nach  vorn,  über  dem  Rücken  zusammen. 
Die  Rippen  pflegen  sich  zuerst  in  2  Arme  zu  theilcn,  die  sich  et- 
was höher  wieder  gabeln,  daher  sie  büschelförmig  aussehen;  doch 
hängen  die  äussersten  und  kürzesten  Äste  jedes  grossem  Büscheb 
gar  nich#  mehr  mit  den  Rippen  zusammen ,  sondern  sind  vielmehr 
nur  eingeschaltet.  Hin  und  wieder  sieht  man  eine  EinschnüruDg 
oder  einen  Wulst  um  die  Umgänge,  welche  von  ehemaligen  Mund- 
rändern an  diesen  Stellen  herrühren.  Mündung  glatt,  etwas  verengt, 
am  Rücken  etwas  aufgerichtet,  an  den  Seiten  mit  grossen  Ohren. 
R.  100;  H.  60;  h.  45;  Br.  54;  br.  36;  übrigens  wechselt  das 
Verhältniss  zwischen  Dicke  und  Höhe  der  Umgänge  gar  manchfaltig. 
Die  schmälsten  der  bei  Zibten  abgebildeten  Exemplare  sind  mecha- 
nisch zusammengedrückt. 

Vorkommen  im  weissen  Jurakalk  oder  oberen  Oxfordthone,  wel- 
cher früher  immer  für  Goralrag  gehallen  wurde.  So  in  Englani 
(an  vielen  Orten);  —  Frankreich  (desgl.;  insbesondere  im  Argo- 
vien  von  Salina ,  Marc);  —  in  der  Schweiiz  {! Basel,  ! Schaff- 
hausen,  lÄargau);  —  in  Franken  (zu  Streitberg,  Tremersdorf, 
Langheim,  Staffelatein ,  IGntmback  bei  Amberg,  überall  verki^ 
seit);  —  im  Breisgau  (?im  Bradford-Thon  von  VOgisheim);  — 
—  in  Württemberg  (im  weissen  Jurakalk  y  von  JGanslosen,  Hona», 
Urach,  Teck,  Eibach  etc.);  —  in  Polen  (zu  Scmka,  bei  Zgwiei 
und  zu  Sembrik  in  der  Tatra  etc.  in  Kalkmergel  und  Kalkstein); 


840 

-  in  RuMuland  (im  nördlichen  Ural  an  der  Lobeiina  und  Tolja) ; 

-  dieie  oder  die  folgende  Art  auch  in  Spanien  etc, 

ROppel  hat  aus  einigen  Planulatcn   der  Solenhofer  Schiefer, 

0  ihre  Reste  sehr  xerdruclit  vorkommen  und  die  Scheidewände 
iher  nicht  deutlich  sind ,  so  dass  ihm  jene  nur  einkammerig  schie- 
m,  und  weil  sie  oft  einen  Aptychus  einschliessen,  den  er  zuerst  als 
ren  Deckel  betrachlet,  sein  Genus  Pseudammonites  gemacht 
L  Abbild,  und  Beschreib,  einiger  Versteinerungen  \on  Solenhofen, 
)rmkf.  1829,  Ji% 

1.  Ammonites  plicatilis. 

■iBiOnites  plicatilis  Sow.  me.  if  149,  1. 166;  —  Cohtb.  187;  -*• 
Phill.  Y.  J,  131,  141;  —  Biciib  i.  Phiios.  Maf.  VIU,  41  ;  —  Zibt. 
Wfirtt.  9,  t  7,  f.  1;  —  Mandlsl.  Alp  15;  —  Morst.  Bair.  53,  56;  — 
Tunm.  9;  —  Uir.  Wärlt.  547;  Cephalop.  166;  —  b'O.jst,  /,  509  (pars); 
Prodr.  /,  349  (parg). 
laniles  plicatilis  Haar  87. 

Ist  stärker,  weniger  zusammengedruckt  und  regelmässiger  be- 
ppt  und  gegabelt  als  vorige  Art.  Wird  bis  9"  gross  und  scheint 
ärkere  Zuwachs-Verhältnisse  zu  haben,  indem  er  bei  dieser  Grösse 
icker  wird  und  nicht  mehr  Windungen  als  der  vorige  besitzt.  Umgänge 
(—7),  bis  über  Y^umschliessend ,  im  Durchschnitte  Ei-Herz-förmig ; 
eiten  massig  gewölbt,  unter  der  Mitte  am  breitesten,  in  den  massig 
Jimalen  Rücken  zugcrundet^  von  geraden  Rippen  bedeckt,  welche 
>  breit  als  ihre  Zwischenräume,  an  jungen  Exemplaren  (etwa  50) 
:barf,  an  den  letzten  Umgängen  breit  und  stumpf  und  oft  etwas 
eniger  zahlreich  als  dort 'sind;  aber  bei  ihrem  Verlaufe  über  den 
iicken  spalten  sie  sich  ein-  oder  auch  2  ( — 3)fach,  ohne  ausein- 
ider  zu  weichen  oder  ihre  Richtung  zu  ändern.  R.  100,  H.  58, 
.  36,  Br.  42,  br.  31. 

Gehört  dem  obern  Theile  der  Oolithe  an.  In  England  (im 
oralrag  Mittel-  und  Süd-Englands ^  Gomyb.;    im  Korallen-Oolith 

1  Malten,  Oewaldskirk,  und  im  Kelloways-rock  in  Yorkshire, 
HILL. ;  zu  Dry-Sandford  und  Ilminater) ;  —  in  Frankreich  (an 
ielen  Orten  überall  im  Oxfordien,  d*0.  ,  die  wir  für  die  verschie- 
anen  Formen  natürlich  nicht  scheiden  können ;  in  unterem  Oxford- 
ion von  Perny-le-grand  t  Hoch-Saane,  Thirr.);  —  in  fKftr^ 
fmberg  (die  einzige  Art  im  Coralrag  vom  Stubenthal  bei  Heiden- 
tim i  am  Rosaberg  bei  Urach.;  —  in  Franken  (in  dichtem 
urakalk  und  Oxfordthon  von  Streitbergt  Muggendorf  u.  s.  w.). 


Ammonites  biplex  ebenfalls  aus  Oxford  wSrde  ticb  in  de^ 
selben  Ricbtung  nocb  weiter  von  A.  polyplocos  entfernen ;  auch  Ihn 
verbindet  d*Orbiovi:  noch  mit  A.  polyplocas  xit  einer  Art  Jeden- 
falls bedarf  die  Gruppe  der  Planulaten  aus  dem  Oxford  einer  erneu- 
ten PrQfiing. 

L.  Coronarii:  Rficken  uDKekielCi  breiter  als  die  Saiteiii  fast  llacb; 
diese  bedeckt  von  Rippen,  welche  auf  der  Kante  switcheo  Seiten  and 
Rficken  je  einen  spitzen  Knoten  bilden,  sich  von  diesem  Punkte  ans  wo- 
gleich  in  3—4—5  Aste  theilcn  and  in  gerader  Richtung  ober  den  Rickea 
bin  mit  d^nen  der  entgegengesetzten  Seite  zusammenlaufen.  Nabel  ütL 
—  Nähte:  die  Lappen  unpaarig,  die  SSttel  meist  paarig  getheilt;  der  obere 
S.-L,  steta  aber  (Fg.  8  c) ,  der  untere  [mit  Ausnahme  alter  Exemplare  bei 
einigten  Arten]  unter  der  Knoten-Reihe,  wodurch  sich  diese  Arten  von  Ihn- 
liehen  sehr  scharf  anteracheiden ;  R.-L.  oft  ünger  als  der  obere  S.-L.  (was 
bisher  nicht  leicht  der  Fall  gewesen);  die  Hfilfslappen  manchmal  noeb  wie 
bei  den  Planulaten.  —  Die  Arten  sind,  ausser  A.  Bechei  des  LiaXf  auf 
die  Ooiithe  beschränkt  und  bei  Schlotheim  fast  alle  unter  A.  coronarios 
begriffen. 

22.  Ammon!te8Humphrie8ianu8(a,448).  T&XXin,Fg.8abc. 

Ammonites  Humphriesianua  t89S  Sow.  wm,  F,  101,  pl.  600,  f.  1;  — 

Bbcbb  L  PkU—,  Müg.  YiU,  44$  —  Zist.  Wfirtt.  80,  t  07,  f.  Sa— d;  — 

MArroLSK.  Alp  24;  -—  Mfinar.  Bair.  58. 
Ammonitea  coronatua  Schlth.  Petrfk.  I,   68  (^rs)i   —   Robm.  OoL 

1,  200;  -    Qo.  Württ.  327,  538,  567;    Cephalop.   180,  t.  14,  f.  7,  li; 

-   n'O.Jur.  /,  398,  t.  133,  134,  135,  f.  i;  Prodr,  /,  2d0;    —   Marc. 

Sal.  77. 
Ammonites  contractqa  Sow.  me.  F,  162,  t.  500,  f.  2. 
Ammonites  Gowerianus  Sow.  mc,  K/,  94»  t.  549,  f.  2  [?Phill.  Y.  I, 

167,  t.  6,  f.  21]. 
Ammonites  perspectivns  Eichw.  Zool.  II,  29,  t.  2,  f.  12. 
Ammonites  Herveyi   (Sow.   i.    Qeol.  Trans,   bj  V,   329,   t.  23,   f.  6 

[exei.  ayn.]. 
?Ammonitea  arthriticua  Sow.  ü,  329,  t  23,  f.  10  (grober  berippt). 

Die  Abbildung  ist  boi  Zikten  kopirt,  die  Beschreibung  nach 
später  erhaltenen  Exemplaren  von  Basel  gegeben,  welche  um  V4 
weniger  Knoten  haben,  sonst  aber  gonx  ähnlich  sind.  Hat  noch  die 
Form  der  Planulaten,  aber  die  Rippen  und  Stacheln  der  Coronarii. 
Wird  4"— 9"  hoch  und  2"— 2V2"  diek.  Umgänge  4  (—5),  über 
^/gumfassend,  von  breit  nierenförmigem  Queerschnitte,  mit  schma- 
len und  hochgewölbten,  gegen  den  siemlicb  tiefen  Nabel  stark  und 
tief  abschüssigen  Seiten  und  mit  breiter  ebenfälla  stark  gewölbter 
RückeniUche.    Die  Seiten  anfiuigs  gan«  glatt,  dann  mit  je  10 — 20 


891 

•charfen  hohen  and  in  einen  ipiiien  Knoten  endigenden  i  auf  den 
laueren  Umgängen  mit  30 — 40  und  endlich  —  60  diciL  Itnotenför- 
migen  Rippen,  welche  sich  anf  der  höchsten  Stelle  in  V5  Höhe  dem 
Seitenfliehea  in  3  (4  oder  ö)  Äste  thelleo.  d'Orbiont  möchte  die 
Dreidieiloag  als  Kennxeichen  dea  A.  Humphriesianus  festhalten,  dem 
A.  Braekenridgei  S  Äste  geben  etc. ;  aber  schon  der  ? on  ihm  selbst 
iltirte  A.  eontractas  Sow.  hat  S — 4theüige  Rippen.  Der  Mand  wird 
nicht  mit  Ohr-Iörmigcn  Seiten*Anbingen  gefunden.  An  sehr  alten 
Eiempbren  sind  jene  Spitxen  in  den  Gabeln  der  Rippen  auf  den 
laatera  Windungen  nicht  mehr  xu  sehen.  Manche  Inditridaen  wach- 
sen In  tpSterer  Zeit  nicht  mehr  in  die  Diclie,  bleiben  mitbin  sehr 
zniammengedrftckt  (A.  Humphriesianus),  während  andere  auch  an  Dicke 
xonehmen  (A.  contractus).  R.  100;  H.  56;  h.  34;  Br.  68;  br.  48. 
—  kt  ton  Tcrwandten  Arten  durch  die  flachere  Form,  den  gewölb« 
teren  Rücken,  die  fast  nicht  gekielten  Seiten  und  die  Tielfachere 
Theilong  der  Rippen  kennbar«  Die  Lage  der  Lappen  an  den  Näh* 
ten  gibt  Fg.  c  an.  Der  untere  Seilenlappen  ist  schmal  und  ein* 
spitiig,  and  fon  dem  langen  obern  Seiten-Arm  des  Zusammengesetz* 
ten  Naht^Lobos  fast  ganz  verdeckt;  die  Bauch-Seite  des  Nabt-Lobus 
steiler  und  viel  höher  ansteigend  als  die  RQcken-Seite. 

Verbreitet  in  den  Oolithen  Englands  (unterer  Oolith  von  Dtm- 
dry  und  von  Sherborne  in  Dorsefahire,  A.  Gowerlanus  im  Un- 
teroolith  von  Brora,  Sow.);  —  Frankreichs  (in  Bajocien  von 
Bayeux,  Atys,  Moutiers,  Eterville,  Port-en-Bessin,  Brellerille, 
im  Calvados,  zu  Niort  und  St-Maixent,  Deux-Setres,  zu  Metz 
und  Geniveaux,  31osel,  zu  Chaudon,  la  Clape  etc.,  d*0. ;  zu 
Satins  f  Maic);  —  Württembergs  (in  den  Eisenoolithen  des  brau- 
nen Jura's  d  Qu.,  zu  WisgoldiTigen,  Farrenberg  etc.};  —  Fron* 
kens  (Oifordthon  von  Miehelfeld);  —  in  der  Schweitz  (im  Un- 
terooHth  von  IBubendorf  bei  Basel;  am  oberen  Bleichi-See  der 
Bechi'Alp  im  Kanton  Glarus) ;  —  in  Ostindien  (desgl.  zu  Charie 
im  Cutch  in  Indien  mit  Pholadomya  Murchisoni). 

2S.  Ammonites  caprinus.  Tf.  XX,  Fg.  6ab. 

Bifoiui  Veratain.  I,  i,  t.  1,  f.  6,  1. 1  a,  f.  2. 
Ammonites  inaequalis  Msaurr  18iZ  in  Uli, 
Ammonites  furcatus  Blainv.  test.  Voltz  in  Hti. 
Ammonites  Braikenridg^ii  (Sow.)  Leth,  a,  450,  t.  23,  f.  6. 
Ammonitea  caprinus  18M0  Schlth.  Petrfk.  /,  74;  —  Qu.  Cepbalop. 
t  16,  f.  6. 


b.  ovfti  gedruckt  und  mit  Eisenkies  inkrnftirt: 

Krorr  Vertiein  II,  i,  t  At,  f.  7. 

Nautilites  apertaratus  Schltr.  Petrfk.  I,  83. 

Besitit  die  Charaktere  der  Coronarii  nur  unvollständig  und  wird 
desshalb  yon  Qusnstkdt  xu  den  Armaten  versetxt  Erlangt  iVs" 
(— 2'0  Durchmesser.  Umgänge  4  (—5)  aufliegend,  ungekielt,  ton 
fast  kreisförmigem  Queerschnitte ,  unten  nur  etwas  eingedrückt,  da- 
her einen  weiten  und  flachen  Nabel  bildend;  bedeckt  mit  entfernt 
stehenden,  geraden,  hohen,  scharfen  Radial-Rippen,  von  weichender 
grösste  Theil  (sehr  selten  alle,  jedoch  auf  den  äusseren  Umgingen 
weniger)  sich  unter,  auf  und  über  der  Milte  der  Seiten,  ohne  be- 
merklichen Knoten,  einfach  gabelförmig  theilen  und  In  gleicher  Be- 
schaflenheit  gerade  über  den  Rücken  fortseUen,  jedoch  in  der  Weise, 
dass  ein  Theil  dieser  Gabeln  auf  der  andern  Seite  sich  nicht  wieder 
XU  einem  Stiele  vereinigt,  sondern  nun  ringsum  in  xwei  Rippen  getrennt 
bleibt ;  nur  selten  gehen  die  2  Gabeln  eines  Stieles  als  Äste  an  xwei 
andere  Stiele  über:  wie  bei  A.  biplex  bifurcatus.  Bei  älteren  Exem* 
plaren  wird  die  Gabelung  immer  seltener,  beginnt  immer  näher  an  der 
Naht,  und  xuletxt  werden  alle  Rippen  einfach  und  stumpfen  sich  über 
den  Rücken  hih  etwas  ab.  R.  100;  U.  53;  B.  60;  h.  26;  br.  28. 
Die  Loben-Bildung  nähert  sich  der  der  Armaten. 

Verbreitet  im  unteren  Oxfordtbon  von  IBiford  im  Oberrhelni' 
Dept.,  VoLTz;  desgl.  xu  IBesanfon,  Pczos;  xu  Lotinois  in  den 
Ardennen  vcrkieselt;  Qu.);  —  in  der  Schweitz  (obere  Lagen  des 
bunten  Mergels  von  IBasel,  Mer.  ;  lOempen  im  Kanton  Solothtim) ; 
—  in  Württemberg  (im  Ornatenthonc  g  xu  Locken  bei  Balingen). 

24.  Ammonites  convolutus.  Tf.  XXIII,  Fg.  9ab. 

Ammonttes  convolutus  Schlth.  I,  69  (pars)]  —  Hain  136  (fpars); 

—  Qu.  Wurtt.  383,  S48>  Petrfk.  I,  168,  t.  13,  f.  1—5;  —  Marc  SaL  92. 
Ammonites  interruptus  Schlth.  Petrfk.  I,  79;  —   Ziet.  Wurtt.  20y 

t  15,  f.  3;  —  Maivdlsl.  Alp  17,  22;  —  Munsx.  57. 
AromoDites  rotula  Ziet.  Wiirtt.  20.  t.  15,  f.  5. 
Ammonites  sulcatns  Hehl,  Ziet.  Wärtt.  6,  t.  5,  f.  3. 
Ammonites  communi8(Sow.)MArrDL8L.AIp  17;  —  ?THiiiB.9(nichtSow.). 
A*mmonite8  annularis  Ba.  Leth,  a,  451  (pars), 
?Ammonite8  Bakeriae  (Sow.)  o'O.jur.  I,  424,  t.  148, 149  [exeL  syn.]. 

Diese  Art  hat  viele  Ähnlichkeit  mit  den  Planulaten,  unterschei- 
det sich  aber  ausser  durch  die  Nähte  bald  dadurch,  dass  viele  ihrer 
Rippen  einfach,  oder  nie  mehr  als  einmal  gegabelt,  dass  sie  bei 
vielen  Exemplaren  am  Theilungs-Punkte  knotig,  und  dass  die  Umginge 


SS8 

breiter  als  hoch  sind  und  sehr  langsam  an  Dicke  coneb* 
mend  sind.  Bei  genauerer  Betrachtang  stimmt  sie  auch  sehr  mit 
A.  caprinas  fiberein,  von  dem  sie  darch  schiefe  Rippen  and  brei- 
tere eingeschnürte  Umgftnge  etc.  abweicht 

Dorchmesser  gewöhnlich  nur  y2",  selten  S''.  Umgänge  3 — 4, 
fast  nar  anfliegend,  im  Queerschnitte  rnndlich  nierenförmig,  etwas 
breiter  als  hoch,  angekielt,  vielmehr  an  Kernen  oft  mit  einem  glat* 
t«n  Rficken-Streifen  oder  durch  Auswitterung  des  Siphons  sogar  mK 
eiiier  tiefen  Dorsal-Rinne  versehen  (A.  dubius  und  A.  sulcatus).  Der 
Hfleken  flach  gewölbt;  die  Seiten  schmal  (beide  gewöhnlich  mehr 
als  in  der  Abbildung),  ihre  Oberfläche  mit  Rippen  versehen,  witche 
etwas  (gewöhnlich  viel  merklicher,  als  die  Abbildung  angibt)  schief 
nach  vom  gehen  und  theils  einfach  sind,  gewöhnlicher  aber  sich 
auf  den  Seiten  oder  etwas  weiter  gegen  den  Rücken  hin  einmal 
gabelförmig  theilen,  welche  Gabeln  auf  der  Mitte  des  Rückens  (an 
sehr  alten  Eiemplaren  oft  wenig  erhaben  sind,)  sich  wieder  nach 
hinten  umbiegen  und  auf  der  andern  Seite  wie  bei  A.  caprinus  ent- 
weder in  einen  Stiel  zusammenlaufen,  oder  durchaus  getrennt  blei* 
ben,  um  einfach  ringsum  xu  gehen  oder  sich  mit  zwei  venchiede* 
nen  Stielen  zu  verbinden.  Sie  «sind  bald  feiner  und  dichter,  bald 
gröber  und  entfernter  stehend,  so  dass  man  S5 — 50  auf  je  einem 
Umgange  bei  gleicher  Grösse  desselben  zählen  kann.  Nur  da,  wo 
sie  geringzählig  und  gross  werden ,  ist  der  Theilongs-Pnnkt  mit  einem 
Spitzchen  oder  einem  spitzen  Knoten  besetzt,  und  nur  dann  be- 
merkt man  einzelne  dreiarmige  Gabeln  zwischen  den  andern,  im 
Verhältnisse  wie  die  einfachen  Rippen  selten  werden.  An  allen  mei- 
nen Eiemplaren  mit  wenigen  Ausnahmen  habe  ich  ausserdem  noch 
starke  schief  ringförmige  Einschnürungen  von  ehemaligen  Mund< 
Rändern  herrührend  gefunden,  welche  noch  schiefer  nach  vorn 
gehen  als  die  Rippen,  je  2 — 5  auf  einen  Umgang:  und  zwar  an  den 
inneren  Umgängen  etwas  dichter  beisammen,  als  an  den  äusseren, 
die  man  aber  öfters  übersehen  zu  haben  scheint.  (A.  Bakeriae 
D*0.  1.  c.  [non  Sow.],  welchen  Quevstkdt  Cephalop.  S.  554  noch 
hinzu  zählt,  stimmt  in  den  meisten  Kennzeichen  überein,  hat  auch 
den  eigenthümlichen  Rückenstreifen,  ist  aber  bis  ^"  gross,  die  Ver- 
vielfältigung der  Rippen  scheint  mehr  durch  Einschaltung  kürzerer 
als  durch  wirkliche  Tbeilung  zu  geschehen  und  die  Mündung  ist 
höher  als  breit).  Die  Nähte  finden  sich  ziemlich  entfernt  von  ein* 
ander,  doch  nur  durch  zufölliges  Undeutlichwerden  der  zwischenlle- 

Broaa,  Lethaea  geognotUci,    3.  Aufl.   IV.  23 


»54 

genden  so  «ehr,  wie  in  der  Abbildung.  Rückenlappen  brdUÜelig, 
wenigstens  eben  so  lang  als  der  obere  Seitenlappen,  der  untere  Sei- 
tenlappen nur  klein;  der  znsammengesetzte  Naht*Lobas  ausMn  mit 
2,  innen  mit  3  Haupt-Zacken;  Baucblappen  schmal  und  Uinger  als 
jener,  in  eine  Spitze  endigend.  Die  Ausmessungen  an  einem  sehr 
bezeichnenden  Exemplare  sind:  R.  100;  U.  \7;  h.  27;  Br.  67;  br.  53. 
Die  Breite  kann  aber  bis  zn  %  ^^^  ^^^  Umgänge  zQnehmen,  wenn 
die  TheiluDgs-Knoten  sich  ausbilden.  Meistens  verkiest  A.  annn- 
laris  mit  sehr  ähnlich,  hat  aber  nach  Qdsnsibot  nur  4  Haopt- 
krben  mit  einem  Nahtlobos,  gerade  Rippen,  langsamere  Dieken* 
Zunahme  und  keinen  kahlen  RQcken-Streifen.  Jung  ist  er  toq  A. 
caprinus  und  A.  atletha  schwer  unterscheidbar. 

Verbreitet  hauptsächlich  im  unteren  Ozfordthon  oder  Kellowajs- 
rock.  In  Frankreich  (im  unteren  Oxfordthon  der  INamumiU^  zo 
IMame  bei  Besanfon  und  zu  IMontbiliard  im  Doufrs-Dept,  zu 
Salinu  im  Jura^  zu  IB^fwrt  am  Oberrhein);  —  in  der  Schweitx 
(in  Mergel  zwischen  Jurakalk  und  Rogenstein  im  I Aargau;  viel  grös- 
ser in  Rogen-Eisenstein  von  Egg  im  Aargau ;  im  weissen  Jurakaike? 
von  tSehaffhauaen);  —  in  WürUemberg  (im  unteren  Oxfordthoa 

• 

ß  QuBMST.  von  Stuifen^  l Oamm^lshausen  etc.);  —  in  F^ranken 
(in  dichtem,  weissem  Jurakalk?  von  IStreilberg,  und  in  Oifordtbon 
von  IThumau);  —  in  dem  von  Granit  überdeckten  Jurakalk  von 
Schandau  in  Sachsen;  —  endlich  in  Thoneisenstein  und  Bruch- 
stücken rothen  und  grauen  Kalkes  um  Berlin. 

M.  Macrocephftlt.  DieUmgSnge  nebmen  annserordentlich  sehaell, 
besonders  in  dieBreite»  zo,  wie  bei  den  CorooarifD,  daher  ihre  Rockea 
ODgekielty  breit,  ihre  Seiten  schnial  und  ihre  N&bel  tief  und  steil  sind. 
Auch  die  Rippen  pflegen  wie  bei  jenen  zu  seyn,  aber  Gabel  und  Höcker 
stehen  dicht  am  Nabel  Rande  (statt  mitten  auf  der  Seite),  und  der  untere 
Seitenlappen  ist  stets  über  der  Seitenkante  (Fg.  Hb);  daher  beide  Seiten- 
läppen  ausserhalb  der  HÖcker-Reihe.  Der  sehr  grosse  Bauchlappen  bat 
noch  3  grosse  abstehende  Arme,  und  aus»er  diesen  steht  auf  der  Bauch« 
Fläche  noch  jederseits  ein  Hulfslappen  (Fg.  IIb)  einem  andern  auf  der 
Nabelfl&che  entgegen.  --  In  den  Oolithen  und  In  der  Kreide. 

S5.  Ammonites  modiolaris.         Tf.  XXIII,  Fg.  lOab  CVs). 

Nautilites  raodiolaria  etc.  Lwvd  Liihaph,  BriU  18,  t.6,  f.  202;  ^ 

d'O.  jur.  /,  468,  t  170;  ProAr.  /,  329. 
Ammonites  modiolaris  1898  Mokrs.  Cef.  174>  —  Mant.  i.  Jb.  1650, 

722,  723. 
Pelagus  lobiserratos  BIp.  Con^,  /,  62,  e,  ie. 
Ammonites  snblaevis  Sow.  me;  /,  117,  pl.  54;   -«  Bbghb  L  OmL    « 


355 

PtMMB.  kf  /,  78;  -  CwtM.  IM;  —  Phill.  Y.  I,  im,  llt^  pL  6^  f.  M; 
—  Bbchb  i.  PkU.  Müf.  ViUy  51;  —  Willms.  L  Ba«  Collect  74;  — 
EtosH.  Ool.  I,  303»  II,  58;  —  FnoMH.  i.  Jb.  1^,  604;  —  MAifDLaji. 
yp.  SS;  "•  MuNST.  Bair.  81 ;  —  Wang.  i.  Jb.  1988^  72;  —  Boch  f. 
Ib.  1899,  313;  —  LoiftD.  GeoL  Trmu.  4,  Jll,  378|  375;  —  Btfto«  Jura 
M;  —  Qo.  Wfirtt.  864|  537,  550 ;  Cqibalop.  177,  t  14,  f.  0;  -  Biu 
Uli.  «,  453,  t.  33,  f.  10  [UM  ZiBT.,  T.  Boom  RamI.]. 
•bitei  1  oblaevis  iw  Hajui  145. 
»rbnlites  crataa  Lk.  Hisi.  VU,  643. 

Wird  über  3"  (— sy^'O  hoch  und  2^^"  breit,  fast  kugelför- 
If.  Umgänge  3  ( — 6),  yjumfasaend,  im  Queerschnitt  ein  breitet, 
genffönnigef  Band  darstellend  (Fg.  b),  und  äusserlich  jederseita  durcb 
le  seitliche  scharfe  und  hohe  Kante  in  swei  Hälften  getheilt,  wo- 
B  die  grössere  äussere  in  starkem  und  hohem  Bogen  gewölbt  ist, 
i  imere  steil,  doch  schief  gegen  den  Nabel  abfallt  und  diesem, 
fie  selbst  auf  der  Kante  des  vorhergehenden  Umganges  ohne 
ht-Absatx  aufsteht,  ein  einfech  trichterförmiges  Ansehen  gibt;  auf 
ler  Seiten-Kante  bemerkt  man  17 — 30  stumpfe,  etwas  schiefe  Knoten, 
n  welchen  aus  (an  dem  meinigen  mit  30  Knoten)  je  mehre  feine,  tof 
n  äussersten  Umgängen  undeutlich  werdende  und  zuletzt  mit  dem  Kno- 
I  ganz  verschwindende  Streifen  queer  Ober  den  Röcken  gehen*  An 
lem  jüngeren  Exemplare  aus  der  Normanditt  dessen  Umginge  etwas 
^er  an  Breite  zunehmen  und  dessen  Nabel  weiter  ist,  finde  ich 
f  dem  zweiten  Umgange  18  Knoten,  von  welchen  aus  je  3  flache 
Mte  Furchen  in  einem  nach  hinten  gekehrten  Bogen  ober  den 
cken  setzen;  aber  auf  dem  nächst  äusseren  Umgange  verschwin- 
fi  Knoten  und  Furchen ;  an  ihm  liegt  der  untere  S.-Lw  noch  tbeil- 
ise  auf  der  Kante.  Ausmessungen  R.  100;  H.  23;  h.  16;  Br.70; 
43. 

QusNSTBDT  hält  diesen  Ammoniten  für  die  älteste  Form  der  A. 
«ularis,  da  das  Innere  des  Nabels  und  in  der  Jugend  die  Loben 
ti  ganz  entsprechen,  indem  alsdann  der  erste  S.-L.  ober  and  der 
r  zweite  S.-L.  unter  der  Seitenkante  stehe,  vrie  bei  den  Corona- 
rn  (zu  welchen  daher  der  A.  modiolaris  zu  versetzen),  und  erst 
Uer  allmählich  in  und  über  dieselbe  heraufrucke. 

Vorkommen  in  dem  mittlen  Theile  der  Oolithe;  nach  v.  Buch 
KOiehnend  nur  in  OifordUion.  So  in  England  (im  Kellowaysrock 
\Hel'  und  Süd-Englands,  Conyb.;  in  demselben  zu  Uackness 
i  im  Korallen-Oolith  zu  Malton  in  Yorkahire  (Fg.),  Phill.;  in 
ilkerde  am  Balhford  Bill  und  in  Kelloways  rock  bei  Kelloways- 

23  ♦ 


856 

hridge  in  Samenet,  Lonsd.  und  ca  Kellowayt  Mäiford  in  ffl/^ 
shire,  Sow.,  Woodw.;  im  KeUoway  rock  und  Oxfordthon  an  der 
Wiltshirer  Eisenbahn»  Mant.);  —  in  Frankreich  (im  Callotrien 
Ton  Pizieux  und  MaroUe$t  Sarthe^  bei  Mesaieret  im  ArdenHen" 
Dept.);  —  Aer  Schweiiz  (im  untern  Oxfordtbone  im  ! Aargau);  — 
Würilembergs  (mehr  walxenfSrmig  mit  weitem  Nabel  und  knoti- 
gem Nabel-Rande  im  braunen  Jura  c;  ganz  kugelig  mit  engem  glatt- 
randigem  Nabel  im  Ornathen-Thone  g;  so  zu  Oönningent  Pfullinr 
gen,  Of fingen,  Stuttgart,  Urach,  Blumberg);  —  Schwabene  (im 
Oxfordthone  bei  Oeisingen  und  Behla  bei  Donaueschingen  und  lu 
Beggingen  unter  dem  Randen-Berge;  am  Blaigi-See  über  dem 
Linth'Thale);  —  Weutphalens  (im  Oxfordthone  Ton  Oeerxen  bei 
Alfeld):  —  nach  MI^stbr  jedoch  auch  in  den  oberen  LiaS'Schie- 
fern  von  Banz,  Mislelgau  und  Schwarzach  in  Franken  und  nach 
LoNSDALE  im  Unteroolith  von  ßath  und  Somerset,  zwei  sehr  zu 
bezweifelnde  Angaben. 

16.  Ammonltes  macrocephalus.  Tf.  XXIII,  Fg.  11  ab  (rar.  |}). 

Booao.  Pdtrif.  t.  40,  f.  867. 
Baj»!  Nor,  oufpl*  t  18,  f.  8. 

o.  AmmoDites  macrocephaltt«  SeuLTH.  i.  Jh,lS18,  Vll,  70;  Petrfk. 

I,  30;  —  ZiBT.  Wfirtt.  6,  7,  t.  5,  f.  1 ;  —  Qu.  Württ.  303,  537,  647, 

(48;  Cephalop.  182,  t.  16,  f.  1,  2;  ~  d'O.  jur,  J,  428,  t.  ISO;  Proir. 

/,  297,  328;  —  Qu.  i.  Jb.  18S9,  319;  —  Marc.  Salios  91. 

Ammonites    macrocephaliia    {eampressv»)  Qo.   Cepbalopod.  J84, 

t.  15,  f.  1. 
Globitet  macrocephalus  Hain  Arom.  146. 
?Pelagus  lobicerratiiH  Mf.  Couch.  /,  62,  e>  ic. 
Ammonites  f  ormosus  Sow.  i.  Geol.  Trans.  6,  K,  329,  t.  23,  f.  7,  f. 

exptie. 
Ammonites  lamellosus  Sow.  i.  Qsol,  Trans.  ^  V,  329,  t.  83,  f.  8,  e. 

exptie» 
Ammonites  Maya  Sow.  i.  Qeol,  Trans.  6,  V,  719,  t  61,  f. . .  c.  sxfiie. 
AmmoDiles  Iscbmae  Keys.  Petschora  327,  t.  20,  f.  8—10. 
ß*  Knorii  Versteio.  II,  ir,  t.  la,  f.  i. 

Ammonites  Herveyi  Sow.  me.  II,  215,  1. 195;  —  J.  Sow.  i.  Geol, 
Tra%9.  6,  F,  719,  t  61,  f.  1 ;  —  Br.  Leih,  a,  466,  t.  23,  f.  11 ;  IZibt.  vir. 
sui  y]  Phill.  Y.  I,  113,  116;  —  n'O.  jur.  /,  430,  t.  151 ;  Prudr.  I, 
397,  328;  —  WiLLMs.  i  Br.  Collect.  74;  —  Fromh.  i.  Jb.  1888,  23, 
1889,  694;  —  Graut  i.  Jb.  1841,  804;  —  Zbuschn.  i.  Jb.  1847, 
500,  1848^  608. 
y.  Nautilos  tnmidos  Rsiif.  Naut.  74,  t  6,  f.  47,  48. 
Globites  tamidns  Haan  Amm.  146. 


857 

Ammoiiites  tnniidus  Boch  Aroer.  14;  —  Zibt.  Wurtt.  7,  f.  6,  f.  7;  — 

RoEM.  Ool.  I,  202;  —  Posch  Poh  158;   —   d'O.  jur.  /»  409  [exel. 

Nmui.  fUi^Miamü]  1 171 ;    Prodr.  I,  829;  —  Fromb.  i.  Jb.  18S9,  694; 

—  CoQ.  i.  Jb.  1849,  610. 
Anmonites  Herveyi  (Sow.  v.  ».)  Zm.  Wurtt.  10,  1. 14,  f.  3. 
AmiBoiiiteB  macrocepbalos  rotandasQo.  Crpbalop.  184,  t.l5,  f.9. 
t  ADDonites  Bernoullii  Mer. ..  HoBifriirroH.  i.  Jh.  1880,  456;  -• 

BocB  L  Ami.  4e.  uai.  1889,  XYIU,  422. 

Zufammengedruckt  kugelförmig,  beidersoiti  ziemlich  eng  genabelt, 
'V2'' J'  bis  1'  gross.  Die  Umgänge  fast  ganz  umfassend,  daher  im  Nabel 
liebt  (oder  kaum  1 — 2)  sichtbar,  von  halbmondförmigem  Queer- 
Kcbnitte  (Fg.  b);  ihre  Seiten  schmal,  in  Form  einer  breit  abgerun- 
leten  Kante,  nach  aussen  in  die  halbzylindrische  Ruckenfläche  über- 
^end,  nach  innen  steil  in  den  Nabel  abfallend;  ihre  Oberfläche 
Mdeckt  mit  (30)  scharfen  und  hohen  Radial-Rippen ,  welche  sich 
)hne  Knoten  etwas  über  der  konvexesten  Stelle  der  Seiten  ein- 
ach  gabeln,  jedoch  so,  dass  sich  zuweilen  noch  ein  dritter  Arm 
laneben  legt,  welcher  nicht  deutlich  mit  jenem  Theilungs-Punkte  zu- 
lammenbängt;  alle  Arme  gehen  über  den  Rücken  weg.  Nähte:  inil 
\  grossen  Lappen  auf  der  Rücken  -  und  6  kleinen  auf  der  Bauch- 
seite einander  gegenüber  stehend.  R.-L.  ausserordentlich  tief,  doch 
laum  tiefer  als  der  erste  S.-L.  (vgl.  Fg.  b,  nach  v.  Buch  gezeich* 
let).  Dimensionen:  R.  100;  H.  75;  h.  42;  Br.  100;  br.  57.  Die 
iogelform  wird  bald  mehr  kompress ,  bald  mehr  depress ;  der  Nabel 
feiter  und  enger,  die  Rippen  gröber  und  feiner,  und  diese  Ver- 
inderungen  der  Charaktere  verbinden  sich  so  manchfaltig  mit  ein* 
Inder,  dass  es  wohl  kaum  möglich  sejn  dürfte,  darnach  Arten  zu 
rennen.  Insbesondere  aber  ist  bemerkenswerth ,  dass  A.  macroce- 
)halus  D*0.  t.  151  mit  den  umfassendsten  Umgängen,  dem  schmal- 
iten  und  gewölbtesten  Rücken ,  dem  engsten  Nabel ,  den  feinsten  und 
(ahlreichsten  Rippen  (45  mit  94  Ästen)  zu  dem  ihm  überall  beige- 
teilten  A.  Herveyi  d*0.  t.  150  mit  flach  halbmondförmiger  Mündung, 
veitem  Nabel,  groben  Rippen,  die  sich  schon  am  Nabel-Rande  in 
l — 3  Äste  spalten  (25  R.  mit  53  Ästen),  sich  genau  so  verhält,  wie 
K.  Bechei  zu  A.  Henleyi,  so  dass  die  Vermuthung  einer  sexuellen 
ITerschiedenheit  nahe  liegt.  Indessen  ist  y  A.  tumidus  d*0.  noch 
lacher  gewölbt,  der  Nabel  ist  noch  weiter,  die  Rippen  sind  noch 
^5ber  (nur  20)  als  bei  A.  macrocephalus,  die  letzten  auch  etwas 
torwärts  gebogen  und  verschwinden  gegen  die  Mündung  der  End-Win- 
long  ganz,  während  die  Charaktere  des  A.  macrocephalus  sich  in 


Qr.  (dir  hm  lU 


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EseiL^laii  «fiK  Oifijridbiaes  m  ^E§§ 

^aan  im  JUrfuaer  Otfarft&m  ie&«t>: 

bei  FdfCPileni.  ztx  f  ffiunftM   l(t 

t  Eises«ofidk  <ies  brumen  toa'f 

^ei^myeiiL  .VealfinL  fFcs* 

(Ol  6esdbp*b*n   aoiüfiiscb»  Kift» 

(A.  DeififVL    im   bnmen    kn   m.  4ef 

rtff— rf  (.c  ia  Onütben^t^^tstem  ai  4er 


9L    Mctffvv^kflli. 


850 

AmmoBites  lieterophyllus.  Tf.XXIV^,Fg. ltb(n.QD.). 

In-Blitter  Schlth.  Pefrfk.  II,  46,  t.  7,  f.  1. 

noiiitei  beterophyllni  Sow.  me.  Uly  HO,  1 199;  —   Phimu  Y. 

,  tZSy  t  13,  f.  2;  —  BocKL.  Gcol.  u.  Min.  II,  t.  38,  30:   —   d*0.  jur. 

,  339,  t  100;   Prodr.  I,  246;    —    Qu.  Pi>trfk.  I,  90,  353,  t.  6,  f.  1-6; 

-  Buch  Jora  46;   Amer.  21  (Ron^  lud,  t  I,  f.  9);    —   Robh.  OoI.  II, 

0;  —  Zeoschiv.  i.  Jb.  1844,  182;  1846,  185;    —   8chaph.  das.  1848, 

19;  —  Vbcc»  das.  1848,  851;  —  Batlb  das.  1849,  498;  —  Stuo.  I. 

b.  iSöO,  830. 

»bites  beteropbylloa  Haah  Amin.  148. 

Bonitea  Tervcrii   d'O*  eret.  I,  179,  t.  54,  f.  7—9  (irrtbnmlicb  als 

tm  Neoeomieo  ang^bfirig  bezeicbnet). 

Wird  Z" — h** — 18'^  gross.  Schaalo  zasammengedrückt,  Win- 
.gen  an  den  Seiten  wenig  gei^ölbt,  sich  einander  so  vollständig 
hfsend,  dass  nur  ein  sehr  enger  und  flacher  Nabel  übrig  bleibt; 
;ken  schmal  gerundet  ohne  Kiel  und  Kante;  Oberfläche  haarfein 
lelfdnnig  etwas  gestreift;  Nähte  an  den  Seiten  aussen  8—10 — 11- 
)ig,  so  dass  den  8  äusseren  Hulfslappen  innen  an  der  Bauch- 
he  6  entgegenstehen.  Die  haarfeine  Streifung  der  Oberflicbe 
ade,   oft  büschelförmig,   erst  bei    i"  Durchmesser  erscheioeiid. 

Kern  ohne  Einschnürung  durch  innere  Mundwülste.  Es  soll  sich 
Loscombi  des  „Liasien"  (welchen  Quenstedt  damit  vereinigt) 
ch  einen  weiten  Nabel  und  6  statt  10  Seitenlappen,  und  A.  Ca« 
IG  des  „Toarcien*^  durch  knieförmig  gebogene  innere  Mundwülste 
on  unterscheiden. 

QoBNSTEDT  nimmt  den  A.  heterophylius  in  einem  viel  weite- 
Sinne,  indem  er  ihn  bloss  nach  den  Loben  charakterisirt :  der 
U  nur  y,  so  lang  als  der  erste  und  grösste  S.-L. ;  die  2  S.- 
I  5 — 7  H.-L.  regelmässig  abnehmend  ,  ihre  Wurzel-Ursprünge 
ihlig;  B.-L.  28pitzig;  Schaalc  regelmässig  fadenförmig  gestreift; 
ndwulst-Eindrücke  fehlend  oder  vorhanden.  Dann  gehörten  nicht 
A.  Loscombi  und  A.  Calypso  dazu,  sondern  dieser  Ammonit  reichte 
h  vom  schwarzen  Jura  y  bis  in  den  braunen  Jura  g  herauf.  Die 
ialen  Eindrücke  unserer  von  Qdenstrdt  entlehnten  Abbildung  ge- 
en  nur  der  Varietät,  nicht  der  Art  an.  'Merkwürdig  genug  sind 
rückwärts  gebogen. 

Bezeichnet  den  oberen  Lias  und  ist  in  dieser  Beziehung  in  neue- 
Zeit  vielfältig  besprochen  worden  in  Gegenden,  wo  es  an  andern 
Imuscheln  fehlte.  So  in  England.  (Lias  von  Whitby  und  Boulby 
York$hire,  Sov?.,  Phill.);   —  in  Frankreich  (im  «Toarcien** 


vte?niN<p«faiir  und  CrMrilU;  CMvMTof,  ton  OaroUrn^  Bitm 
ef-£#if^  von  nauar$t  Dmu^BinreM,  ton  Ck^MU^  S^rlkBt  w 
AflÜNV  TmtMi  TOD  SemuTf  CAI«-#m\  Ton  .AnAit«  md  IVwwi; 
Mr4f  ton  BemmmUf  BaMet-AljMi.,  Ton  dft-JlMikerf;  Jfe,  im 
^riM-F^ffmiif,  Jffacte,  tob  thmier$h0fm,  ttamt-Bklm,  b^O.;  — 
TCnpmnn  -Batub  diese  Art  nicht  anf  den  oberen  Um  von  Ahm 
nndiünire,  SKonorf,  8mmr%  Fr^mc^  Mende^ 
CKütrfin  betehiiiilt  glaubt,  tondem  lie  aoeh  auf  den 
▼on  Ifonfiort  vnd  Si.'fi§m'9  des  ChiMMtoa  und  idM;  «tf  A 
O^iovi-SeUcIiten  in  lUmt,  ilia»  nnd  CRmAm  anagödebal  oMiQt 
—  In  Italien  (im  rothen  AnunonUen-Kalke  am  Conior  Jeo,  iU> 
Ullifio;  ;d«ifli  am  Mottfe  aarie&M  in  Vpimm  nK  andM  U» 
Juittyite.  aber  angebUch  aacb  A. Talrieoa);  —  in  der  SiimM 
(fiä  GkMd-ialke  der  TohrMi  jnigieieh  mtt  A.  Tatrie«,  8tn.)i  #  |! 
Ül  MitoelN»aty  (die  D^Oiuoirr'iehe  Form  aber  nitt  IS*— 19  wMßÄ 
atf  der  Sehaale  aiebtbaren  BindrQeien  und  Tinaaeren  &-£;  V# 
t.)  im  Amaltheen-Thone  i,  am  grAnten  doeh  mefaÜBi  iihi^ 
—  ali  »Falnlblltter«  —  In  den  Poridononjm-Sehlafeit  K 
H.«!..  und  8  itatten  Bindrttcken  der  Seliaale  an  den  Labü' 
WÜMiita  In  Uai  ^  Ton  Eanin§m;  Udo,  die  Sehaale  geilrellli  In 
Kern  nllt'Binfehnifalingen,  der  RQcken  ellipliaeh  geaehwmigen,  nü  f ^ 
H.*L.  im  Omaten*Thone  des  braunen  Jura*8  (  Ton  €S^iimine2f  Anwca 
und  Battngen,  welclie  letzte  Ferra  übrigens  d'Orbiomy  wolil  la  A. 
Tatricoa  rechnen  wurde) ;  —  in  Franken  und  in  den  Bayemsdlea 
V&ralpen  mit   andern  Lias-Ammoniten;   —   in  NW^-DeiU^Mmd 
(im  Monoten-LiasiLaliL   der  Zwerglöcher  bei  Hildeehehm);   ^  ii 
Polen  (im  LiaskailLe  der  Tatra  bei  KoBcieliBko  u.  t.  w.);   —  in 
Himalaya. 

2&  Ammonites  Tatricus.  Tf.  XXIV^  Fg*L 

MancATi  M&UUot.  3io,  f.  4, 4,  4. 

AannoDites  depressus  (Brug.)  Cat.  %o(a,  foii,  148  [e^eeL  4yii.]. 

Ammonites  Tatricus  188T  Pu.sch  Pol.  158,  t.  13,  f.  11;  —  Boca.  i. 
BmlL§90l  184S,  &,  //,  350;  —  Cat.  Sjfti.  er  et.  d.  Atpi  VemeU  8,  t.l| 
f.%%  —  D'O.  Sd  HoMHAiiiB  voy.  lU^  422,  t.  1,  f.  e;  jmr,  /,  480,  t  18t; 
IVodr.  1,  330,  350 ;  —  Collbgivo  i.  BM.  gM,  1844;  —  Qu.  Crpbsls^ 
987,  t  20,  f.  4;  -  Zbuschn.  i.  Jb.  1846^  175,  178,  182,  183;  —  Zioas 
dat.  1847y  201;  —  Cat.  das.  1847,  443;  —  Romo.  das.  78s^  —  VnoB 
das.  1848i  852;  —  Batlb  das.  184$,  498;  -  Stud.  das.  18M,  830. 

Ammonites  eochlearis  Buch  i.  Posch  Pol.  168,  Not«. 

AmmoBites  eochlearins  Buca  CWI.,  /IIa  Girard  i.  Jb.  1S49,  470. 


361 

lAnmoniiet  Bendanti  (Brgn.)  Cat.  1.  c.  6,  1. 1,  f.  1  fii€  db  Zioho.]. 
kBiBionites  Demidoffii  184t  Roumbau  i.  voy,  DemidofT  p\, .  j  L  4. 
kmmoDites  poDticuIi  1841  Rooss.  i.  voy»  Dem.  pl. .  ,  f.  3. 
immonites  Huotiana  1841  Rouss.  i.  vay.  Dem.  pl.  . ,  f.  6. 
Ammonitec  heterophyllus  (Sow.)  Buch  i.  Jb.  1884y  425. 
miDÖiiites  Beudanti  (Baoii.)  Cat.  «y«f.  eret.  d.  Alfi  VemHi  6,  1 1| 
f.  1  [flMrf,  a,  MO»  Baoif.]. 

Erreicht  ^" — 6'' — 13''  Queerdurchmesser.  Schaale  Scheiben» 
rrmig,  sasammengedrückt,  mit  fast  ganz  umschliessenden  Windan- 
sn  and  engem  Nabel;  die  Seiten  flach  gewölbt,  unberippt,  aber  mit 
-^6  oben  etwas  Torgebogenen  Muodwülsten  und  diesen  parallel 
MiüeiD  gestreift;  der  Rficken  gerundet,  ungekielt;  der  Kern  mit 
— 6  radialen,  den  Wülsten  entsprechenden  (nicht  knieförmig  ge- 
-ümmten)  Einschnürungen ;  Susserlich  jederseits  mit  9  Seitenlappen. 
Tir  besitzen  ein  Exemplar,  wo  aus  der  Mitte  einer  der  Einschnörun« 
m  des  Kernes  ein  Ast  rechtwinkelig  zurücktritt  und  im  Bogen  den 
ücken  erreicht,  so  dass  er  mit  dem  untern  Theile  des  Stammes 
eselbe  Rgur  bildet  wie  die  Einschnürungen  hei  A.  Zignodianus  ]>*0« 
^ir  müssen  jedoch  hervorheben ,  dass  PcscH  nur  äussere  MundwAiile 
if  der  Schaalen-Oberfläche  zeichnete,  während  d^Obbignt  und  Ga^ 
n.i.o  nur  die,  innerlichen  Wülsten  entsprechenden  Einschnü- 
mgen  beschreiben  und  abbilden  und  erster,  zur  Unterscheidung  des 
.  Calypso,  sogar  alle  äusseren  Wülste  läugnet.  Quehstedt  gibt  der 
rt  nur  8 — 9  äussere  S.L.,  ohne  sie  weiter  von  A.  heterophyllus 
1  unterscheiden;  denn  wenn  er  ,,Falten"  der  Oberfläche  auf  die 
Tohnkammer  beschränkt,  so  hat  er  Pusch*8  Zeichnung  nicht  genau 
eirachtet  Batl&  endlich,  welcher  nicht  darauf  achtet,  dass  i>*Ob- 
IGKT  den  A.  Calypso  des  Lias  nicht  allein  durch  eine  ungestreifte, 
>ndern  auch  durch  fünf  denen  des  Kerns  entsprechende  radiale 
archen  auf  der  Schaale  unterscheidet,  bemerkt  die  Schaale  des 
L.  Calypso  in  Lias  auch  gestreift  gefunden  zu  haben  und  folgert 
araos,  dass  beide  nur  eine  Art  ausmachen.  Indessen  so  wie  diese 
Lrt  jetzt  von  A.  heterophyllus  unterschieden  wird,  kann  sie  nicht 
»leiben;  entweder  muss  sie  mit  ihm  und  2 — 3  anderen  Arten  nur 
[  Spezies  bilden,  oder  muss  auf  andere  Charaktere  gestützt  werden« 

Wichtig  seiner  geographischen  Verbreitung  wegen,  obwohl  er 
n  senkrechter  Richtung  sowohl  im  unteren  als  oberen  Oxford- 
lebilde  bekannt  ist.  In  Frankreich  (im  „Callovien"  zu  Pas-de- 
^eux  bei  Thouars^  Deux-SevreSt  zu  Vt/(ers  im  Calvados 
n  Apre$'ltB'Yigne9 ,   Haules-Alpei  ^  bei  CasteUane,  Chaudon, 


36Ü 

Cheiron  und  la  Clappe,  Ba8$e9'Alpe$ ,  2U  ehrand-Manimirml, 
Oigondas  und  Soulras  hei  Vaucluae;  im  „Oxfordien**  xu  SL-Mai- 
xentt  DetiX'Sävre$,  zu  ATmrtst,  Ard^pies,  d*0.  ;  während  Batu 
nach  obiger  Bemerkung  den  A.  Tatricus  zitirt:  im  oberen  Liaa  iroo 
Fressac,  Gard,  von  Mend^,  Lozire,  von  MilkoM^  Avepron'^  im 
untern  Oolithe  von  Mouiiers,  Calvados,  von  Beaumont  und  CAaK- 
ifofi,  BoiaeS'Alpes ,  im  Ozfordthon  von  Chaudon^  von  Hiret«  Cof- 
vados,  und  von  Pten  d'Erba  bei  Como);  —  in  der  Sekweiiz  (im 
Oxfordien,  Studkr's  Chltel-KallLe  der  Fotron»  und  am  M01U  SmUfDe 
in  den  Genfer  Alpen) ;  —  in  ItiMen  (im  Fa//m  /Si.-Andrde  bei 
iVis«a:  in  der  Calcarit  aromonitiea  rosaa  der  Volle  Paniena  in 
Venelischen;  zu  Ce^io  maggiare  zwischen  Feltre  und  Belhme^ 
in  den  Euganeen  in  rothem  Mergel-Kalke  von  Trescorre  im  iVer- 
gamaskiachen  und  bei  Suello,  Gat«  ;  desgl.  auf  dem  /Ptoti  dCErke 
im  MaUdndiichen  und  zu  Raveredo;  in  gleichem  Gestein  bei  P#- 
m^ia  und  zu  lAcquasparta  bei  Cest  zwischen  iVortil  und  IVnii 
im  Kirehenetaaie^  Phill.  ;  am  Monte  Sarteane  bei  Cetoma  in 
JRsfcana);  —  in  Polen  und  den  Karpathen  (im  Klippen-Kalk  voi 
Szaflari;  bei  AicAoto  an  der  IFasrp,  im  Kalke  von  Regoxnik; 
in  Wechsellagern  von  Mergelkalk  mit  Karpathen-Sandstein  bei  Che- 
eholow.  Alles  an  der  Tatra  y  gewöhnlich  in  Begleitung  der  Tere- 
bratula  diphyoides);  —  in  der  Krimm  (in  Oxfordien  an  der  Süd- 
Küste  derselben  bei  Kobsel). 

P.  Flexuosi  Buch.  Rucken  schmal  und  an  beiden  Seiten  durch 
eine  fait  recht winkeh'ge  gerundete  und  knotig  gezShnte  Kante  etngefasst, 
aber  etwas  gewölbt  und  in  seiner  Mitte  (wenigstens  in  der  Jugend)  mit 
einer  Knoten-Reihe  —  einem  gekörnelten  Kiele  —  besetzt.  Windungen 
boch ,  hsibumscbliessend.  Flache  Rippen  gewöhnlich  unter  der  Hälfte 
schon  unmittelbar  oder  aus  einem  länglichen  Knoten  gegabelt,  und  die 
Gabel  nach  dem  Rucken  hin  stark  vorgebogen  (etwas  sichelförmig).  — 
Lappen  unpaarig,  Sättel  paarig  getheilt.  R.-L.  viel  kurzer  als  der  obere 
S.-L.;  dieser  sehr  breit.  —  In  den  obersten  Jura*Sehichtcn  bis  in  das 
Neocomien. 

S9.  Ammonites  ocnlatus.  Tf.  XXIII,  Fg.  17abc. 

KifORii  Verstein.  II,  i,  t  A,  f.  20. 

Nautilus  diseus  1818  Rsnt.  Naut.  60,  t  3,  f.  11,  13. 

Ammonites  diseus  Haan  113;  Zibt.  Wurtt.  15,  t  11,  f.  2>  edmli.  [um 

Sow.,  non  Zibt.  t.  16,  f.  3]. 
Ammonites   oculatus    Bban  1899  Pbill.  Y.  b,  I,  100;   t.  5,    f.  16; 

—  Posch  Pol.  158;  —  d'O.  für.  J,  528,  t.  20,  201,  f.  1,  2;  Prodr.  1,  350. 
AniMeaiies  flesnosna  HftnsT.  Bair.  68$  *-  Bogh.  Pdirif.  retnerf.  /, 


SM 

18,  pL  8,  f.  3  (woTOD  «Dfere  F|c.  e  kopirt  ist);  —  Znrr.  Wfirtt.  37,  t.  28, 
I.  7  ()aog);  —  Mahoul.  Alp  17;  —  Br.  Lgih.  a,  463,  t  23,  f.  17;  - 
Qu.  Wurtt.  441,  537,  550;   Cephalop.  126,  t.  9,  f.  1  —  7;  —  Zboschn.  i. 
Jb.  1847,  331,  500,  1848y  608;  -7  Romg.  das.  1847,  782. 
Innonites  denticnlatuc  Zibt.  Wujtt.  18,  t.  13,  f.  3;   -   Qv.  Wfliit. 

887,  648 ;  Cephalop.  t.  9,  f.  9  [i.  f.  p.  182]. 
PAnmonites  serrula  tos  Zibt.  Wartt.  21,  t  15,  f.  8  [=  A.  pictus  Qu.]. 
fAMBOBitcs  parallelus  Pusoi  Pol.  159,  1. 14,  f.  2. 
^AMBOoites  lingnlatus  vsr.  mitda  Qv.  Cephalop.  130,  t.  9,  f.  8. 
l'AoimoDltes  laevi^atua  MurvsT.  Bair.  53. 
t'AmiBonites  semistriatus  Munst.  Bair.  53. 
^AmaiOBiles  snbflexnosns  MGiist.  Bair.  53. 

Dvrcbmesser  2  bis  4''  und  selbst  12'^Qu.  Umgänge  y^— y4-am- 
wUiesiend,  daber  in  dem  gewöhnlich  engen  Nabel  oft  fast  nicht  mehr 
nclitbar ;  Seiten  gleichmässig  aber  sehr  flach  gewölbt,  bedeckt  mit  flachen, 
lieiielförmigen  Radien  (10—25),  deren  Stiele  Ton  yorn  konkav  ge* 
!)ogen,  deren  abgerundetes  Knie  in  der  Mitte  der  Seiten  auf  dem 
iLonveiesten  Theile  gelegen,  so  weit  oder  weiter  vorstehend  ist,  als 
der  Anfang  und  das  nicht  weit  yorwärls  gebogene  Ende  der  Rip- 
pen, welche  sich  über  und  unter  demselben  (selten  deutlich  gabeln, 
londem)  theils  spalten  und  theils  durch  Einschaltung  kürzerer  und 
Qicherer  Sicheln  vervielfältigen,  so  dass  nächst  dem  Rücken  deren 
50—80  sind  und  zwar  im  Allgemeinen  um  so  flacher  und  undeut- 
licher, je  zahlreicher  sie  sind;  nur  jene  stärkeren  (3ten — 5ten)  Rip- 
pen pflegen  sich  an  der  Rücken-Kante  in  einen  von  oben  nach  unten 
EQsammengedrückten  Knoten  zu  verdicken  (i6 — 24  im  Ganzen),  in  wel- 
chen sich  auch  der  zunächst  dahinter  oder  davor  stehende  schwächere 
Radius  zu  begeben  und  ihn  so  etwas  in  die  Länge  (von  hinten  nach 
rom)  zu  ziehen  pflegt.  Über  den  gewölbten  schmalen  Rücken  setzen 
die  Radien  nicht  oder  nur  undeutlich  fort.  Der  sehr  wenig  erha- 
l)ene  Kiel  in  kurze  stumpfe  Knoten  gelheilt  oder  nur  aus  solchen 
Knoten  bestehend,  deren  Zahl  (15 — 40)  und  Lage  von  der  der  andern 
Knoten  und  Kanten  ganz  unabhängig  ist.  Indessen  sieht  man  bei 
fortschreitendem  Wachsthume  die  Knoten  der  Rücken-Kanten  ganz 
oder  auf  einem  Theile  der  Innern  oder  äussern  Umgänge  fehlen, 
die  Rippen  sich  verwischen,  die  Kiel-Knoten  und  die  Rücken-Kanten 
rerschwinden  (wie  sie  in  der  ersten  Jugend  fehlen),  die  ganze  Ober- 
fläche völlig  glatt  werden  und  mitten  auf  den  Seiten  und  bei  An- 
wesenheit von  Sicheln  auf  der  Spirallinie,  in  welcher  die  Kniee  der 
Sicheln  der  Reihe  nach  liegen  oder  liegen  sollten,  eine  flache 
Rinne  wie  bei  A.  canaliculatus  entstehen,  so  dass  bei  undeutlichen 


384 

Rippen  beide  Arten  nicht  mehr  tn  unterscheiden  find.  Aach  gibt 
es  dickere  Exemplare ,  wo  die  Dicke  der  Windungen  etwa  %  Höhe 
erreicht  und  alle  Rippen  und  Knoten  stSrker  lu  werden  pflegen. 
Nähte,  wie  sie  S.  362  bei  P  überhaupt  angegeben ;  es  sind  6  Seiten- 
Lappen  über  der  Naht  und  4  jederseits  unter  derselben  vorhanden. 
Ausmessungen  R.  100;  H.  90;  h.  30:  Er.  50;  br.  25. 

Verbreitet  in  den  oberen  weissen  Jura- Schichten  DeuUehiandB, 
dem  Oxfordthone  Englands  (im  Ozford-Thone  von  8earbarofU§K)\ 
—  in  Frankreich  (in  Oxrordien  su  Neucizy,  Ardewnes^  xu  Eb- 
cragnolles,  Vor,  xu  VentSt  Ardiche,  xu  Mort  und  SL^Maiseni, 
Deux-Sitres t  xu  Nantua^  Am,  xu  Oigondas  und  VUieneuve, 
Vaucluae^  xu  Rians,  Bouche$''dU''Rh6ne,  xu  Mämani,  Doubs^  xu 
Issaudim,  Indre^  xu  Clucy,  Lenmy  und  Chappoü,  Jura,  xu  la 
,  Fauche,  Baute  Marne,  xu  Bieters,  Uire,  d*0.);  —  in  Piemönl 
(im  St-Andreaa-Thaie  bei  Nizxa) ;  —  in  der  Sckweitz  (im  weis- 
sen iura  am  Banden  bei  Schaffhaueen);  —  in  Würtitmberg  (im 
weissen  Jura  a  und  ß,  oft  aber  auch  mit  A.  ornatus,  folglich  im 
braunen  Jura  g  bei  Urach,  Mbs^ngen,  Metzmgen,  Beiningen, 
Göppingen,  Qu.,  xu  Donzdorf,  Mandlsl.,  xu  Bathihaueen^  bei 
Balingen ,  über  der  f Nebelhöhle  auf  der  Alp ;  xu  Jimgingen  in 
Bechingen)',  —  in  Franken  (xu  tStreitberg,  Muggendorf,  Aickr 
stedi,  im  lilhographischen  Schiefer  !  Solenhofene) ;  —  in  der 
Schweilz  (bei  IBasel,  xu  Birmenedorf  im  Aargau,  Palcnberg 
in  Solothum  und  auf  dem  Banden  bei  Schaffhausen) ;  —  in 
Polen?  (der  A.  parallelus  im  Klippenkalke  von  Bogoznik  bei  No- 
wytarg;  A.  flexuosus  im  untern  weissen  Jurakalke  xu  Krakau);  — - 
in  den  Karpathen  (xu  Puchow  etc.). 

R.  Armati.  Wenig  eingewickelt;  Qneerschnitt  rnndlich  viereckig; 
eine  Reihe  spitzer  Knoten  zieht  Ifings  der  abgerundeten  Seiten-Kanten 
des  nicht  oder  schwach  gekielten  Rückens,  zuweilen  noch  1—2  andere 
Reiben:  alle  Knochen  auf  radialen  Rippen  stehend  (Tf. XXUly  Fg.  IXc,  bei 
0  kleiner),  zwischen  den  Kanten-  und  der  folgenden  Reihe  (so  ferne  sie 
nicht  fehlt)  senkt  sich  der  obere  S.-L.  Der  R.-L.  etwas  tiefer  als  der 
obere  S.-L.  und  dieser  oft  3mal  so  tief  als  breit.  R.-S.  immer  sehr  breit, 
immer  doppelt  so  breit  als  der  obere  S.-L.,  oben  ganz  flach  und  in  der 
Mitte  zweitbeilig  dnrch  einen  Sekundfir- Lappen,  der  so  gross  als  der  (sehr 
kleine)  untere  S.-L.  —  Wenn  hier  und  bei  den  verwandten  Familieu  die 
Knoten  an  der  Rucken-Konte  in  die  Queere  zusammengedruckt,  also  in 
der  Richtung  der  Spirale  Ifinglich  sind ,  so  rührt  es  Von  einer  Vereinigung 
mehrer  Radien  in  einem  solchen  Knoten  her.  Diese  scharf  bezeichnete 
^_       Faoulie  bietet  im  Liaa  nar  eine  Art  (A.  Birchi);  eine  oder  die  andere 


865 

I 

i€m  Oolitben,  aber  viele  in  der  Kreide^   wo  mit  Ihnen  (insbesondere 
Rhotoaagensis,  A.  Mantelli,  A.  monile^  vgl.  Tf.  XXXUI)  das 

■  moniten- Geschlecht  ausstirbt. 

I.  AmmoDites  perarmatus.  Tf.  XXni,  Fg.  12abc. 

fmßm 

■iiBonitcs  Bakeriae  Sow.  ««.  VI^  134,  pl.  57%,  f.  1,  2;  —  Buch 
Fihif.  reamrff.  il^  pl.  iii,  f.  4  a— f;  —  M&hst.  57;  —  KlSd.  Brandb. 
1S8;  —  Ba.  Leih,  a,  456  ^}  —  Qv.  Cephalop.  19),  554,  t.  16,  f.  8.  9;  — 
D*0.  jur.  1,  424  [pars  pro  fy.  Buch.  ,  Bhoiiif  exci.  reliq.] ;  —  Marc. 
SaL  91. 

■  Bionites  Bakeri  Thirr.  9;  —  Tburm.  27. 
mämli. 

■Bionites  perarmatns?  Sow.  me.  JF,  72,  pl.  352;  —  Phill.  Y.  I, 
102,  113;  —  Bbcue  i.  Pkiloi.  Mag,  VlUy  41 ;  —  Thurm.  Porr.  27;  — 
KoDo.  Ool.  35,  t  2,  f.  16;  —  Qu.  Cephalop.  193,  554,  t.  16,  f.  12;  — 
D^O.  iaraw.  1,  498,  t  184,  185,  f.  1—3;  PrUr.  f,  349;  —  Robm. 
Ool.  I,  204;  II,  58;  —  GiRARD  i.  Jb.  1848^  477;  —  Zbuschn.  das. 
1847y  499;  —  Catul.  dss.  1849^  189;  —  Marc.  Sal.  91. 
lanites  perarmatus  Haar  Amm.  81. 

Lnmonites  biar malus  Ziet.  Wuiit.  2,  t.  1,  f.  6  [angeblich  ausLias, 
doch  von  Qobfistedt  zu  A.  athlets  gezählt]. 

Eine  die  Planulaten  mit  den  Armaten  verbindende,  in  ihrem 
sseren  Ansehen  ausserordentlich  veränderliche  Art,  im  jungen  Zu« 
inde  namentlich  oft  kaum  für  dieselbe  Spezies  wie  im  Alter  er- 
nnbar;  obschon  nicht  das  Alter  allein  alle  Verschiedenheilen  be- 
agt.  Wird  bis  1"  gross.  In  der  auffallenden  Gestalt  (wie  bei  A. 
phius,  und  wie  die  Abbildung  zeigt)  sind  die  3  ( — 4)  Umgänge  fast 
ir  aufliegend,  bis  y5 umfassend,  von  quadratischem  (höherem  oder 
eiterem)  Durchschnitte  (Fg.  b),  doch  am  Rücken  etwas  breiter  als 
iten,  die  drei  äusseren  Seiten  etwas  konvex,  die  Bauchseite  kon- 
t;  neben  mit  anfänglich  kleinen,  dichten  und  schiefen,  später  star- 
ren, entfernteren,  einfachen  oder  in  der  Mitte  gegabelten,  auf  der 
inte  am  Rucken  aber  wieder  zusammenlaufenden,  flachen  Radial- 
ppen bedeckt,  welche  meistens  auf  dieser  Kante  je  einen  von  oben 
ch  unten  scharf  zusammengedrückten  Knoten  bilden ,  dann  getheiit 


*  QuBifSTBDT  erklart  in  seiner  Petrefakten-Kunde  S.  87  unsern  A. 
ikeriae  fiSr  seinen  A.  polymorphus  aus  Lias,  S.  192,  den  Bucn'schen  A. 
ikeriae,  mit  welchem  der  unsere  ganz  identisch  ist,  wie  er  S.  554  aner- 
nnt,  für  den  SowERSY^scben  aus  Kelloways-rock,  und  S.  654  beide  für 
nge  des  A.  perarmatus  d'O.,  nicht  Sowbrbt's,  weil  letzter  aus  weissem 
ra  stamme,  was  wieder  nicht  mit  Sowbrby's  Angabe  Übereinkommt, 
wohl  seine  kolossale  Figur  befremdet 


866 

und  viel  tchwäcber  über  den  Kücken  mit  einer  sehwachen  Biegong 
nach  vom  fortsetzen ;  von  Strecke  zu  Strecke  sieht  man  aber  von  den 
stärksten  Knoten  aus  einen  solchen  (ehemaligen  Mundrand-)  Streifen  in 
viel  stärkerer  Biegung  über  den  Rücken  gehen,  so  dass  er  S — 3  an- 
dere überholt  und  wieder  zum  entgegenstehenden  Knoten  zurückkehrt 
Andere  haben  einen  mehr  rundlichen  oder  elliptischen  Durchschnitt 
und  undeutlichere  Rippen.  Dann  findet  man  kleinere  mit  fast  ganx 
rundem  Durchschnitte  und  schiefen  flachen  Rippen  ohne  alle  Knoten, 
nur  dass  an  deren  Stelle  jede  dritte  bis  fünfte  jener  Rippen  eine 
sehr  kurze  aber  starke  halbmondförmige  Biegung  rückwärta  (Fona 
des  ehemaligen  Mundsaumes:  Mundwinkel)  auf  jeder  Seite  macht, 
welche  bei  der  geringen  Konvetität  der  Rippe  ohne  genaue  Betrach- 
tung nicht  in  die  Augen  fallt  (v.  Buch,  fig.  e,  f),  aber  Aufschluss  über 
die  Bedeutung  der  Knoten  bei  dieser  Familie  gibt.  —  Ausmessungen 
R.  100;  IL  55;  h.  28;  Br.  78;  br.  36.  Soweit  die  Jugend-Form! 
Der  grosse  A.  perarmatns  (wenn  er  als  ältere  Form  wirklich  dazu 
gehört)  hat  bei  3''  Durchmesser  eine  gerundet  quadratische  oder  selbst 
zusammengedrückte,  oben  nicht  mehr  breitere  Mündung ,  6  — /bloss 
aufliegende  Umgänge  mit  flachem  kahlem  und  unberipptem  Rücken, 
flachen  und  am  Nabel  abfallenden  Seiten  mit  je  18  geraden  starken 
Rippen,  welche  an  den  gegen  den  Nabel  und  gegen  den  Rücken 
abfallenden  Kanten  mit  seitwärts  herausstehenden  spitzen  Knoten 
endigen. 

Vorkommen  im  Oxfordthon.  Der  A.  Bakeriae  wurde  zuerst  in 
den  Geschieben  von  Braumton  in  Northamplonahire  auf  sekun- 
därer Lagerstätte  gefunden;  —  in  Württemberg  (im  braunen  Jura 
( ,  d.  i.  Kelloways-cock  am  Stuifen) ;  —  ich  erhielt  ihn  aus  Frank- 
reich (verkiest  in  schönen  Exemplaren  durch  Herrn  Puzos  aus  der 
Normandie,  durch  Herrn  Voltz  von  IBefori  im  06errAelit-DepL 
und  von  iPorrentruy  aus  —  ?  unterem  oder  ?  oberem  —  Oxford- 
thon). —  In  Fraxiken  zu  Thumau,  in  Porrentruy  zu  Quenoche 
an  der  Hoch-Saone  und  zu  JMome  bei  Beaan^on  kommt  A. 
Backeriae  mit  A.  perarmatus  zusammen  in  Oxfordthon  vor.  Klodek 
hat  den  A.  Bakeriae  aus  eisenhaltigem  Oollthkalk  um  Berlin.  — 
Ausserdem  findet  sich  A.  perarmatus  in  Britiomien  in  KeUoways- 
rock  und  Coralline-Oolith  zu  Scarborough  und  Malton  in  York- 
shire;  ebenso  in  Brora).  —  In  Frankreich  (im  Oxfordien  d'O, 
zu  Villers  und  Trouville  im  Calvados,  zu  Neuvizi  im  Ardennen- 
Dept,  zu  Mallezai  und  lle-DeUe^  Yendie^  zu  Laudebergue  und 


367 

^an ,  Ba8$eS'AlpeM,  zu  Niart  und  SL-MaixetkU  Deux^Setres, 
hangejß  und  if*«iir-rWe,  CAte-tfar,  zn  Nantua,  Ahit  zu 
thCemoir  und  Eliray,  Yorme,  zu  CVeif^  und  Buisiireg, 
e#,  zu  Gigondas,  Vauclme,  zu  (a  FmicAe,  Haute-Mame,  zu 
f»  J9oif cAe«-<fii-liykdfie,  zu  SalinSt  Jura) ;  —  in  Italien  (in  den 
iie»€r  il/pot  und  im  gelbgrauen  Kalke  der*  Seile  CafMmmi) ; 
I  Würllemberg  (im  weissen  Jura  zu  Nusplingen^  Margarelh- 
m  etc.,  Qu.);  —  in  NW. 'Deutschland  (Im  untern  Coralrag 
eernan^  Klein-Bremen ,  Hannover,  Lübbeke,  Roem.  ;  und 
hochmundig  am  Tönnjeaberg  bei  Hannover  mit  Gryphaea  di- 
zusaromen,  KD.);  —  in  Polen  (im  weissen  Jurakalke  an  der 
iheel). 

\  Dentati.  Rucken  flach  oder  vertieft,  schmal  und  ungekielt;  an 
roMea  und  faat  parallelen  Seitenflicben  mittelst  je  einer  rechtwinke- 
gcifthnten  Kaute  angrensend,  deren  Zähne  von  den  Rippen  der  Sei- 
chen oft  unabhängig  (minder  zahlreich)  sind.  Diese  zeigen  nämlich 
Rippen,  welche  iii  ihrer  Mitte  gegabelt  und  an  diesen  Theilungs- 
en  mitten  auf  der  Flache  öfters  mit  je  einem  kleinen  Knotehen  bc- 
sind,  mit  ihren  Enden  aber  über  die  Rflckenfläcbe  vorzustehen  pfle- 
wodarch  allein  diese  vertieft  erscheint  Mfindung  schmal  und  hoch, 
seila  geöhrt  Lappen  unpaarig,  Sättel  meiat  paarig  getheilt,  —  Zum 
schiede  von  den  jirmaten  iat  der  Rfickenlappen  nur  so  tief  oder  we- 
tief  als  der  obere  8.-L.  —  Zierliche  Arten  y  dem  braunen  Jura  und 
kreide  vorzugsweise  angehörend.. 

immonites  Jason  (a,  458).  Tf.  XXIII,  Fg.  14ab. 

ilua  Jason  1818  Ruirr.  Naut  62,  t.  3.  f.  iS,  16,  17. 

lins  Hylas  1818  Rein.  Naut.  65,  t.  3,  f.  24—26. 

lonites   ornatus    var,   1820   Schlth.   Petrflc.    I,  75;    —    Hjuin 

n.  124. 

loniles   Gulielmi   1891  8ow.  me.  IV,  5,  pl.  3I1>    —    Bbchb  i. 

11.  Jftff.  Viii,  44;  -  ZiBT.  Wfirtt.  10,  1 14,  f.  4;   —   Mardlsl.  Alp 

.  —  Lonso.  i.  Geol.  Tränt,  b^  111,  275;   —   Robm.  Ool.  I,  205;    — 

ÜD.  Brandb.  139. 

lonites  Jason  MunsT.  Bair.  55;   —  Zibt.  Wiirtt.  5,  t.  4,  f.  6a— c; 

CH.  Mose.  172,  t.  5,  f.  7;  —  Qu.  i.  Jb.  1888,  153;  —  Boorsch  das. 

i4,  855;  —  BocH  Jura  63,  85;  i.  Jb.  184T,  243;  —  Aobrb.  das.  89; 

Maat.  das.  1849,  752;  18S0,  723;  —  Robm.   Ool.  I,  205;  —   d'O. 

AVK.  Russia  t.  36,  f.  9—15;  —  Qu.  Württ.  379,  537,  546,  548;  Ce- 

ilop.  140,  t.  10,  f.  4,  5;    —    Marc.  Salins  92;    —   d'O.  jvr.  /,  446, 

59,  160;  Prodr  /,  330  [exel.  Naut  Caiiar  et  PoUux], 

lonites  Hylas  Goldf.  b.  Dscu.  403. 

lonitea  Argonis  Eichw.  Zool.  II,  29,  t.  2,  f.  10. 

lonitet  lautut,  b,  Haan  Amm.  117  (fan). 


368 

AnmoDitft  RaolstoDensi«  YB.  Yorktb« .  •  1 13,  f.  10. 
Ammonitet  DancaDi  Phill.  Y.  I»  118,  i  6,  t  16  [hmi  Sow.]. 
?Ammonite8  gemmatat  Phill.  Y.  I,  113,  t.  6,  f.  17  limUremUi  mB' 

JoHkut].  P 

Ammonitea   Elitabetbae   Piutt    i.   iiiiii.  nmtk.   184M^   Vittf   les,    |i 

t.  1,  f.  1-4. 
Ammonitea    Stutebborfi   Pratt   i.  Ann.  nmtk*    1849^    Viil,   161, 

t.  2,  f.  2,  3. 
? Ammonitea  Sedgwicki  Pratt  L  Ann.  Aath.  iS49,  Vllly  161,  t  S, 

f.  1  iadulhu). 
Ammonitea  Comptoni  Pratt  i.  Aiiii.  ficlA.  1849^  Fll/,  163,  t  4,  f.  1* 

fvar,  maifU  etoluimJ 

Ammonitea  apertns  Buch.  RumI.  100,  lOl;  Jb.  184Ty  243. 
Ammonites  Kirghisensia  d'O.  i.  MVK.  RuMiim  11^  431,  t.  33,  f.  6,7; 
Prodr,  I,  351. 

Wird  i%"  (— 2V2")  groM.  Umgänge  8  (-6),  ^/^umtmtn^ 
anfangs  dicker,  später  xasammengedrückter  und  weniger  umfaasend, 
mit  schmalem  glattem,  selten  etwas  queer  geripptem  Rücken  und  flach 
gewölbten  Seiten,  welche  nahe  an  der  Basis  am  dicksten  sind  nod 
daselbst  bald  weniger  und  dickere  (18),  bald  zahlreichere  und  achwi- 
chere  (24  und  mehr),  gerade,  oft  am  Nabel-Rande  mit  einem  Knötp 
chen  beginnende,  stets  aber  unter  der  Mitte  der  Seiten  mit  einem 
solchen  endigende  Radial-Rippen  zeigen,  von  welch*  letzten  dann  je 
2  und  bei  späteren  Windungen  3 — 4,  oben  meist  etwas  vorgebogene 
und  beiderseits  auf  der  Rücken-Kante  mit  einem  Knötchen  ausgehende 
Gabel- Arme  entspringen,  deren  Gesammtzahl  von  40  bis  72  wech- 
selt. Nur  selten  sieht  man  2  Arme  in  ein  Knötchen  zusammen- 
treten. Das  Verhältniss  der  Radien  und  das  von  Höhe  und  Rrcite 
der  Umgänge  ist  ziemlich  veränderlich«  Diese  Höhe  nimmt  mit  dem 
Alter  zu.  An  den  Mündungen  jederseits  ein  lang-zun^enförmiges  Ohr. 
Mit  dem  Alter  verschwindet  die  Berippung  mehr  und  mehr,  wie  auch 
die  2  Reihen  der  Rücken-Knoten ,  wodurch  sich  die  2  Rücken-Kanten 
etwas  abrunden^  und  die  mittle  Knoten-Reihe,  so  dass  nur  die  am 
Nabel-Rande  übrig  bleibt.  Die  Nähte  zeigen  jederseits  3  Lappen. 
Die  Ausmessungen  ergeben  im  Mittel  R.  100;  H.  72;  h.  82;  Br. 
52;  br.  40. 

Verbreitet  im  Oxford-Thone  und  Kellowaysrock ,  gewöhnlich  in 
Brauneisenstein  verwandelt.  In  England  (im  Kelloways-rock  zu  Chip- 
penham,  Trowbridge,  Slaitg^  KellowayB^Bridge^  Sow. ;  desgL 
zu  Hackneas  und  Scarborough  in  Yorkihire,  Phill.;  im  Ox- 
(ordthon  von  Bath^  Christian-Malford  und  Trowbridge,  WUt- 


I,  PK4TV.)t  —  in  FiramkreUh  (in  Gilki?!eii  ra  i^amumit 
MMtfiw,  10  Niartf  ßeHtm-aiwru^  n  Tmarmm^  Saane^- 
«I  fo  HfQlt  Fafffft  la  at-Rmmt^ri,  iUii»  d*0.;  io  8aiiHi  im 
V  IUbc.);  —  in  Smigen  (thtn  so  an  der  JfMloyfM-A^etaf); 
■  JHmlwii  (/I^Wfüeliw»  SiaffeUiein)*,  —  in  'VnartUmb^rg  (im 
MMlmra  {  oder  Ornatli«i-Thone  xa  gaiiiiiji|ftii>  IVWIigfan»  fifoni- 
tamn^  JVlBii|Vii) ;  —  mn  Cotarf ;  -—  in  Baimoter  QmDopger 
liridf  ind  am  WoUmrterte^  in  Biadford-Tlion  bei  Oeenm  nnd 
Ilfriiiid-Thone  dea  LbnAmer  Berget  nacii  Boini» »  der  aber  an- 
Ornaten  des  Keliowajs-roclL  damit  Tenrecbselte) ;  — *  in  Preue* 
Mb  Geaeiiiebe  in  rotbem  Oolitb-Sandstein  am  Berlin  am  Ereuiz- 
e,.  auf  Fddem  bei  PoUdmut  xo  Ferffitx  und  €hutow  in  der 
irmarlr,  ancb  ki  dfcMetien);  -—  in  Ayattand  (in  Oxford-  oder 
«9a-Eonnation  xn  Popikmi  in  Cmiani\  xa  Belo$eUk  bei 
liMrif,  xa  Jelaima  an  der  Oüui,  xa  Taiarewa  and  JKAoro- 
Ma  bei  Jfotibiti;  vor.  ß  im  obern  Oxford-Thon  xa  SaragtUa, 
Üb  ?on  Oorodok,  xa  Sakmar$k  bei  Orendiir^). 

Ammouitea  Calloviensis.    Tf.  XV,  Fg.  14  (nach  Sow.). 

I  Kelloways-roek  f.  3, 

lonitea  CalloTientis  181S  Sow.  ai«.  11^  3,  pl.  104;  —  Conra.  196; 
Fnuu  Y.  1, 113,  lee,  pl.  e,  f.  15;  -  Bbchb  i.  PkUa9.  Mm§.  VIII,  4i; 
llBiiar.  Bair.  60;  —  Lonsd.  i.  Oeoi,  9Vm#.  I,  ll/,  175;  —  Buch  Jura 
;  —  Qu.  Cepbalop.  141;  —  d'O.  Jmr.  /,  466, 1. 102,  f«  10,.  11;  Proir. 

aal. 

Wird  5t"  bis  3''  gross.  Umgänge  4  (—5),  y^amhfillend,  ihre 
n  flach  geweiht ;  ihr  Rüciien  schmal ,  flach ;  die  Oberfl&che  der 
n  radial  gerippt;  Rippen  xahlreich,  38 — 35  dickere  etwas  bog- 

•m  innem  oder  an  beiden  Enden  verdickte,  ?om  Nabel-Rande 
tn  Y3  Höhe  der  Windungen,  reichend;  darflber  eine  4 — 6mal  so 
m  Anxahl  (bis  150),  nicht  gerade  darch  TerSstelang  aus  den 
;en  entspringend ,  doch  büschelständig ,  bis  aar  Rücken-Kante  and 

den  ebenen  Rücken  hinweg  fortsetxend,  beide  Kanten  dadurch 
gexUinelt;  alle  oberen  Rippen  scharf  und  einander  gleich,  ohne 
ickang  oder  Knötchen  an  der  Rücken-Kante,  alle  aaf  den  fias- 
en  Umgängen  andeuUich  werdend.  Die  anfänglich  randliehe  Mond» 
mg  wird  später  Dclta-förmig,  noch  später  mit  abgestatxten  Win- 
,  welchen  bedeutenden  Veränderungen  denn  auch  die  in  der 
I  der  Umgänge  entspricht.  Der  Rücken-Lappen  länger  als  der 
a  8.*ju. 

roaa,  Ltthaea  seognottlea«  3.  Anfl.  IT.  34 


870 

Yorkoimnen,  wie  sein  Name  andeutet,  im  Kellowejt-rock  Xng- 
landet  wofür  er  als  bezeichnend  tchon  1817  ton  Smith  akgebiMfll 
worden  ist  (zu  Hackness,  ScarkoTnmgh  und  SauHi-Cate  in  Ftrft-  i 
•JUre;  zu  KtHoway9^Brid§e  in  IFi^Mire,  Lomd.;  «--  aoeh  la 
DeüixB  und  ChmUey)\  -^  FtOnkrtich»  (desgL  tu  LöUim9hem  nad 
M.-irirat£  in  Pos-tfe-Cotoit);  ^  in  Frtfiilren  (zu  Langkeim  lal 
IFtlr^ati);  -*-  in  der  Schweitx  (Rogeneisenstein  im  Aargm$)i  —* 
in  Aiisslatuf  (im  obem  oder  untern  Oxford  zu  P^püani  in  C^  '] 
land  und,  im  Älter  deutlicher  berippi,  im  braunen  Jun(  ?ta  |j 
Orenhur§). 

U.  Oroati  v.  Buch.  Rucken  schmal  oder  zwischen  zwei  HScker- 
oder  Zahn-Reiheo  (Stacheln)  eingesenkt;  eine  andere  Hdcker-Reihe  liegt 
Jederseits  gegen  die  Mitte  der  Seiten-Flicheii.  Die  Windnngvtt  sind  weaif 
umschliessend;  derMnad  daher  sechseckig^.  Die  0  Haapt-Loben  bidaatead 
grösser  als  die  ihrigen;  Lappen  ttad  Sättel  uopaarig  getbeilt;  der  R.*L 
iamer  viel  kärzer  ala  der  o.  S.-L.  Die  Arten  aind  anf  den  Oxfordthoa 
beschränkt. 

S3.  Ammonites  Dnncani  (a,  460).     Tf.  XXin,  Fg.  ISabc. 

Ammonites  Duncani  18iT  Sow.  II,  120,  pl.  157   (neu  Phill.];  — 
CoNTB.  106;  —  Bhchb  i.  Phil  Mag.  VlUy  41  ',  —  Klod.  Brandb.  ISS; 

—  Buch  Amm,  t.  3,  f.  9;  —  Fisch.  Mose.  172,  t.  5,  f.  6,  t.  6,  f.  6,  7,  S;    | 

—  D^O.  jur.  /,  451,  t.  161,  162;    Prodr.  /,  330;    -    Bocksch  L  Jb.    i 
1844,  855.  I 

v&r.  ß  ijumor  erastior)*    Unsere  Tf.  XXIII,  t^^.  15 ab. 
Walch  u.  KRoaa  II,  i,  Tf.  A,  Fg.  6. 
Nautilus  Polluz  1818  Rsiff«  Naut.  64,  t  3,  f.  21—23. 
Ammonites  Pollux  Ba.  i.  Jb.  18M9,  I,  74;   —    Zibt.  Wfirtt  15,  t  II,  b 
I.  3;  --  Maivdlsl.  Alp  22;  —  Buch  Pdtrif,  remarf,  li,  pl. .  ,  f.  3abcd;  L 

—  M&ivsT.  Bair.  55;  —  Robm.  Ool.  I,  206.  j 
Ammonites  spinosus  Sow.  me.  VI,  78,  t.  540,  f.  2. 

var.  y.    Unsere  Tf.  XXXIII,  Fg.  16 ab. 

Nautilns  Castor  1818  Rein.  Naut.  63,  t.  3,  f.  18—20. 

Ammonites  Castor  Ba.  i.  Jb.  I%1t9,  f,  73;   —  Zibt.  Wnrtt.  15,  tli 

f.  4;  —  BfinoLSL.  Alp  22 ;  —  Murrsr.  Bair.  55. 
Ammonites  acaleatua  Eicbw.  mwA,  «fec.  II,  20,  t  2,  f.  0. 
Ammonites    decoratos   Zibt.  Württ.  18,  t.  13^  f.  5;    —    M&ior. 

Bair.  55. 

wrr.  /Jy. 

Ammonites  ornatns  ScHLTH.  Petrfk. /5;?0,  I,  75  (par#);  —  Qo.  WfirtL 

378,  537,  547;  Petrfk.  I,  132,  t.  0,  f.  18,  10. 
Ammonitea  bifarcatoa  Haan  Amn*  125. 


• 


F 


S71 

Aach  diaie  Art  omfasit,  wie  einige  forhergehende,  eine  groue 
addUtigkeiC  Ton  Foraen.  Ich  will  mit  der  Beschreibung  des 
tnkterittischen  A.  Doncani  im  aasgebildeten  Aller,  wie  er  Fg.  13 
B«bUdet  ist,  begfnnem  Er  hat  V'  (— 5'').  Umginge  i  (<-7)» 
■nmschUessend,  Töllig  Ton  der  Form  des  A.  Jason,  die  Seilen 
roh  gawWit,  in  der  Höhe  am  weitesten  auseinander,  gegen  den 
dbd  sonkrecht  absetxend;  Rucken  flach  und  schmal  (Fg.  13  b). 
eOberflIohe  mit  30 — 45  einfachen,  etwas  entfernt  stehenden  Ra* 
OB  bis  for  Mitte  bedeckt,  wo  sie  sich  theils  ond  sulelzt  alle  ohne 
ndiekong  gahehi,  theils  für  sich,  oder  (an  einem  Eiemplare)  je 
Muammen  ein^  lusanimengedrücktes  Knötchen  bilden,  aus  welciiem 
ieder  1,  gewöhnlich  2  und  selten  3  Äste  einer  Gabel  (im  Gänsen 
1—90)  liervorgehen  und  an  der  Röcken-Kante  sich  theils  bloss  in  ein 
•Meben  verdicken,  um  dann  einseln  ütber  den  R&cken  wegzusetzen 
rie  es  im  Alter  alle  thun),  während  andere  zu  je  iweien,  sehr  sei- 
B  3  wieder  in  diese  Verdickung  zusammentreten.  Eines  der  Ezem- 
are  zeigt  auf  den  früheren  Umgängen  keinen  weiteren  Unterschied, 
s  dass,  wie  bei  allen  übrigen  und  an  allen  jüngeren,  die  Queer- 
reifung  des  Rückens  noch  nicht  vorhanden  und  dieser  daher  glatt 
t,  während  die  Umgänge  verhältnissmässig  niedriger  und  dicker  er- 
-hefaien.  Im  Allgemeinen  aber  ist  das  Zusammentreten  mehrer  Ra- 
en  in,  und  das  Heraustreten  mehrer  aus  einem  Knötchen  auf  den 
Qheren  Umgängen  gewöhnlicher.  So  kommen  an  jüngeren  Indivi- 
len  nicht  selten  3 — 4  Radien  auf  je  ein  Knötchen  der  ersten  Reihe; 
»ea  so  viele  stehen  zwischen  denen  der  ersten  und  zweiten  und 
risohen  denen  der  zweiten  Reihe  und  der  Rücken-Kante,  welche 
»er,  wo  sie  in  so  grosser  Anzahl  erscheinen,  dann  auch  zum  Theile 
iler  und  über  den  Knötchen  liegen,  ohne  in  sie  einzutreten  oder 
UDer  deutlich  zwischen  ihnen  hindurch  zu  gehen.  Jetzt  hat  man 
ne  Varietät,  %'*  breit,  die  ich  in  keiner  Weisä  mehr  von  der 
;•  16a  (A.  Castor)  zu  unterscheiden  im  Stande  bin,  da  auch 
e  Form  an  diesen  jungen  Individuen  damit  zusammenstimmt.  In 
nem  andern  Falle  sind  nur  die  mit  den  stärker  gewordenen  Knöt- 
leo  unmittelbar  verbundenen  unteren  Radien  stark;  die  übrigen 
bliieriren,  da  zugleich  die  Oberfläche  durch  Verwitterung  etwa 
Biitten  hat,  und  ich  erhalte  völlige  die  Form  Fg»  15«  Ein  an- 
ares  charakteristisches  Exemplar  von  A.  Duncani  hat  auch  noch 
ei  iVs'^  Durchmesser  völlig  die  Form  von  Fg.  16.  Die  Suturen 
?g.  13  b  uod  c)  entsprechen  eben  so  gut  den  Dentalen  als  den 

24* 


372 

Ornaten,  derHtbKus  der  alten  Indhnidaen  aber  den  ersten,  der  der  ! 
jungen  den  letzten  (s*  S.  367).  Da  nun  diese  beiden  Formen  in  die 
dritte,  den  A.  Gaator  Fg.  16  dentlich  übergehen  [wie  anch  Qdskstedt 
und  d*Orbiont  seit  der  1.  Auflage  erkannt  haben],  so  siiid  alle  drei  ta 
vereinigen.  Alle  gehören  denselben  Schichten  an ;  doch  ist  der  aus- 
gebildete A.  Duncani  an  wenigeren  Orten  als  die  zwei  anderen  For- 
men gefunden  worden.  Aber  ich  besitze  auch  Ton  Ammonites  Pol- 
lux  (ohne  Radien)  ziemlich  starke  Bruchstucke,  welche  auf  Indlvi-  ' 
duen  von  2"  Durchmesser  hindeuten  und  noch  die  charakteristische 
Form  der  Umgänge  der  Ornaten  zeigen,  so  dass  die  Jugend-Form 
apch  als  Varietät  länger  fortdauern  kann.  An  ganz  alten  solcher 
Individuen  sieht  man  die  starken  Knoten  der  zwei  Reihen  auf  jeder 
Seite  in  genau  gleicher  Zahl  und  Lage  neben  einander ;  an  den  frühe- 
sten Umgängen  aber  sind  die  der  oberen  Reihe  anfänglich  2 — Smal* 
so  zahlreich  ab  die  der  untern,  und  es  sind  dann  je  2 — 3  mit 
einem  der  untern  durch  ein  schwaches  Gabel-Rippchen  verbunden; 
daher  man  in  keiner  Weise  mehr  im  Stande  ist,  junge  Individuen 
dieser  Art  von  denen  der  zwei  andern  Formen  zu  unterscheiden. 
Selbst  an  Individuen  von  mittler  Grösse  erkennt  man  auch  hin  und 
wieder  Spuren  der  zahlreichen  Radial-Linien  zwischen  beiden  Knoten- 
Reihen,  wie  sie  bei  A.  Castor  (Fg.  16  a)  abgebildet  sind.  Ist,  was  j 
sehr  selten  der  Fall,  die  Schaale  erhalten,  so  sieht  man  die  Knoten 
in  Stacheln  sich  erheben.     Mundung  mit  Ohren. 

Das  Vorkommen  beschränkt  sich  auf  Oxford-Thon  und  insbeson- 
dere den  Kelloways  rock.  So  in  England  (in  Mittel-  und  Süd-Eng- 
land; zu  St.  NeotB  in  Htmtingdonshire  und  zu  Brmmaton  bei 
Weymouth,  Sow,);  —  in  Frankreich  (im  „Callovien*',  doch  immer 
etwas  höher  als  A.  Jason,  und  zwar  zu  Dives^  in  den  Vaches  notres 
der  Normandie,  zu  Niort,  Deux^Sevres,  zu  la  Fauche,  Haute- 
Marne,  zu  Oap,  Hauten-Alpes,  zu  Escragnolles  bei  Briaaque,  Var, 
zu  St.-Rambertt  Ain,  zu  la  Tonnerre,  Yonne,  zu  Besannen,  Doubh 
D'O. ;  zu  Pemy'-le^grand ,  Hoch'-Saone,  Thirr.);  —  in  Würt- 
temberg (im  unteren  Oxford-Thone  ^oder  ,>Ornaten-Thone"  Qu.,  etwas 
höher  als  A.  Jason  zu  OammeUhausen,  Neuffen,  Pfullingen,  Neu- 
hausenj  Outenberg,  Stuifen) ;  —  in  Franken  (desgl.  zu  Thummt, 
Rabenstein,  €hräfenberg  etc.);  —  in  der  Schweitz  (Aargan;  So- 
lothum);  —  in  Preussen  (in  rothem  Oolithen-Sandstein  um  Ber- 
lin); —  in  Hannover  (im  Oxford  Thon  des  Lindener-Berges  bei 
Hannovetf  bei  Marienhagen  und  Goslar);  *—  in  Schlesien  (als 


373 

Geschiebe);  —  in  Bussland  (in  Eisenrogenstein  von  PopÜani  in 
Omriand,  and  zu  Tatarawa  bei  Moskau. 

34.  Ammonites  Henleyi.        Tf.  XXni,  Fg.  7ab  (n.  Ziet.). 

o.  Ammonites  Henleyi  181T  Sow.  me.  //,  161^  t.  172;  —  Phill.  Y. 

I,  163;  -  d'O.  für.  /,  280,  U  83;  Proir.  /,  224. 
Nantilut   striatus   1818   lUm.  Naut    85|   f.  8,   f.  65,  60    [«oii 

Sow.  1814J. 
Globites  striatus  Haan  Amm.  145. 
Ammonites  striatus  Zibt.  Wurtt.  7,  t.  5»  f.  S;,—  Ba.  Leih,  a,  449, 

t  23,  f.  7;  —  Qo.  Wurü.  177,  540;  Cephalop.  135,  t.  9,  f.  24;  —  Robm. 

Ool.  I,  149;  —  WiLLMs.  i.  Ba.  Collectan.  71. 
Ammonites  coronatus  Schlth.  Petrfk.  I,  09  (pari). 
AasMonites  heptangalaris  YB,  Yorkali.  ßie  Pbill. 
Ammonites  Cbeltensis  MuacN.  Cbelt. . . . ;  Sil.  19. 
6.  Ammonites  Bechei  Sow.  me.  iliy  143,  t.  280;  —  BamB  i.  Pkit,  Ma§. 

Vllly  43;  i.  Oßoi!  TraM.  b^  11,28;  —  Conta.  IWf      Zibt.  Wfirtt. 

S7,  t.  28,  f.  4;   ~  Haivdlsl.  31;   —  D*0.  itfr.  f/W^  t.*82;  Proir. 

/,  224. 
^Ammonites    coronatus    vor.   o.    Sohlth.  Petrfk.   I,    99   (parSy 

non  Zibt.]. 

Fast  kugelförmig,  2"— 3'^  selten  bis  7"  breit.  Umgänge  3—4, 
SU  %  umhüllend,  im  xiemlich  engen  und  sehr  tiefen  Nabel  wenig 
sichtbar;  iron  breitem  und  (wie  Fg.  b  xeigt)  fast  Geckigem  Queer- 
schnitte,  breiter  als  hoch,  nach  allen  Seiten  gewölbt.  Vom  Nabel 
herauf  etwa  15 — 20  Rippen,  welche  oben  mit  einem  runden  Kno- 
ten endigen,  dann  einfach  oder  auseinanderstehend  gegabelt  über 
die  nach  aussen  abschüssige  Seitenflache  fortsetzen,  wo  am  Rande 
der  Rückenfläche  jeder  Arm  wieder  einen  Ihnlichen  Knoten  bildet 
und  aufs  Neue  2 — 3gabelig  von  diesem  aus  über  den  Rücken  geht. 
Den  Rippen  parallel  ziehen  Streifen  aus  dem  Nabel  über  die  Seiten 
herauf.  Die  ganze  Oberfläche  fein  längsgestreift,  was  die  Rippen 
etwas  kerbig  macht.  Die  2  Knoten-Reihen  fallen  gewöhnlich  in  die 
2  Seiten-Lappen;  einer  der  Hülfs-Lappen  ausserhalb  der  Naht,  klein; 
Bauchlappen  zweispitzig. 

ß.  Am.  Bechei  hat  einen  engeren  Nabel,  höhergewölbten  schmä- 
leren runden  Rücken,  kleinere  Knoten,  mehr  umfassende  Umgänge, 
die  höher  als  breit  sind;  die  20 — 25  feineren  Rippen  sind  häufiger 
einlach ,  die  Gabeln  nur  2ästig ;  drei  weitere  sehr  kleine  Hülfs-Loben 
ausser  der  Naht.  Qdenstedt  Torbindet  diese  Form  ß  mit  der  vo- 
rigen a  unter  dem  Namen  A.  striatus;  d*Orbiont  gesteht  selbst, 
dass  er  sie  nur  mit  Zweifel  trenne,  da  beide  mit  einander  vorkom^ 


374 

men  uikl  der  Nabel  Übergänge  darbiete.  Da  aber  Ziitkii*8  grofier  A. 
Bechei  auch  einen  zwischen  beiden  Figoren  p'Orbiovt's  gans  wtM- 
len,  fast  runden  Queerscbnilt  der  Umgänge  und  andere  mittle  Ver- 
bältnisse darbietet,  so  haben  mr  keine  BedenklichlLeit  mehr  bei  der 
Vereinigung. 

Vorkommen  in  den  mittlen  Lias-Mergeln  EnffiandM  (a  und  ß 
im  „Blue-Lias*'  Yon  Lyme  Regis  in  Dorsetshire,  Sow. ;  a  In  Lias* 
schiefer  yon  Whitby  in  Yorkshire,  Phill.,  in  Warwickihtre] 
a  in  Ünteroolilh  beim  Blue  Wich  in  YorhMret  Willms.);  — 
Frankreichs  (a  und  ß  in  Liasien  zu  SL-Amand,  Cher,  zu  Pmdllyt 
zu  S&muT,  zu  Fetiorey,  Ctte^or^  au  Atallon,  Yonne\  a  in  den 
Yon  Eioupefawr,  CfroisUle,  Curcp,  Landes  im  CahadoSt  za 
BreuXf.Meuse,  zu  Mühlhausen,  Bas^Rhin,  zu  Chavagnae,  Der- 
dogne;  ß  in  JlMMriben  zu  Fresuay-le-Piiceux ^  Ctircy  und  Vieux- ' 
Pont  im  CafMiNQ;  '-^  Württembergs  (im  Numisraalen-Mergel  und 
dem  darauf  liegenden  Amaltheen-Thone ,  a  seltener  und  im  Ganzen 
tiefer  als  ß  zu  Gross-'EisUngent  Boll,  RMweil,  Balingen);  — 
NWr Deutschlands  (in  Lias-Schiefer  yon  JRischenau  und  Falken- 
hagen  in  Lippe;  in  den  Belemniten-Schiefem  yon  ScMppenstädl, 
Willershausen,  Kahle feld,  Markotdendorf  etc.). 

Aptychtis  Myr.     Unfalter. 

Trigonellites  7977  Parkins.  Ortf,  rem,  II f,  181;  —  Phill.  Yorksh.  I, 

etc.  [fion  ScHLTH.]. 
Solenites  18Z0  Scblth.  Petrfk.  I,  181  [pars], 
Icbfhyogiagonet  Bodrdbt  Netiee  sur  de»  fossiles  ineotmuSy  mammii 

lekthyosia^onesf  Oeneve  et  Paris^  18ZJS;  —  Krugbr  urwcltl.  Naturgesch. 

I,  345;  —  RuFPEL  Solenh.  Verstein.  ISiB,  4^,  S.  8. 
Lepadites  i8i6  Gbrmar  in  Keferstein's  Geogn.  Deutschi.  IV,  105. 
Aptyehut  Meter  i.  Act,  Aead,  Leopold.  Nat,  Curios,  1831,  XV,  ii,  1S5, 

169;  t  58~eo;  >  Jb.  1891,  301—403;  -  Voltz  i.  Jb.  183Sy  304—312, 

432-438)    -    Cop.  i.  Bull,  geel,  184t,  XII,  376-391,  t.  11   >   Jb. 

1842,  625—628;  —  Qu.  Cephalop.  306-323. 
Münsteria  188S  Dslgch.  L  Mem.  Norm,  V  >•  Jb.  1886,  250. 

Schaale  aus  zwei  gleichen,  homartigen,  gerundet  ungleichseitig- 
dreiecliigen  Muschelklappen-förmigen  Stücken,  welche  in  der  Natur 
fast  immer  paarweise  neben  einander  liegen,  wie  Tf.  XV,  Fg.  1 5  and 
16  dem  Umrisse  nach  angibt,  wo  aber  immer  nur  eine  Klappe  l>ei 
a  von  der  Rüclien-,  bei  b  von  der  inneren  Seite  dargestellt  ist.  Fast 
nie  kommen  sie  ganz  und  nur  teltea  ludbwegs  f  osammeBgeklappt  vor. 


S7S 

Sie  sind  auf  einer  Seite  liontei,  aaf  der  andern  iLonliaY,  ilir  Rand  je* 
doch  nicht  genau  in  einer  Ebene  gelegen,  bo  da»;  wenn  sie  sich 
wirklich  wie  2  Klappen  zusammenlegen,  sie  sich  nur  an  3  Stellen  der- 
selben berühren,  im  Übrigen  aber  iLlafTen,  Einer  ihrer  Ränder,  womit 
beide  Stücke  aneinander  liegen,  ist  gende,  der  zweite  längste  (Hy- 
potenuse)  bogenartig  konvex,  der  dritte  gewöhnlich  etwas  konkar 
und  in  stumpfem  Winkel  auf  dem  ersten  stehend,  so  dass  beide 
Klappen  zusammengenommen  hier  einen  Herz-formigen  Ausschnitt 
zeigen.  Mit  dem  ersten  dieser  3  Rander,  welcher  dem  Schloss* 
Raade  der  Muscheln  entsprechen  würde»  sind  beide  Stücke  gewöhn- 
lich der  Länge  nach  dicht  aneinander  gelegt.  Sie  besitzen  auf  bei- 
den Flachen  eine  feine  Zuwachs-Streifung,  von  der  Buckel-artigen  Ecke 
auf  an  den  schiefen  Rändern  herum  bis  wieder  an  den  geradep  Mittel- 
rand hin.  (In  dem  geraden  Rande,  womit  sie  aneinandtr  liegen,  besitzt 
bisweilen  die  eine  Klappe  eine  Rinne  oder  Hohlkehtp^.die  andere  einen 
Zahn-  oder  Leisten-artig  vorspringenden  Falz,  welcher  so  in  jene  ein- 
passt,  dass  sie  kein  gänzliches  Zusammenschliessen  der  2  Klappen  ge« 
statten,  Myr.).  Es  sind  hornige  Platten,  welche  auf  ihrer  konvexen 
Seite  eine  dicke  Kalk-Schicht  tragen,  die  aus  2  Lagen  besteht,  einer 
inneren  dünnen  von  Schaalen-Natur,  worauf  sich  die  feine  Zuwachs- 
Streifung  der  ersten  wiederholt,  und  einer  äusseren  von  zellig-röhriger 
Beschaffenheit,  mehr  mit  der  Textur  der  Knochen  übereinstimmend. 
Ihre  konvexe  äussere  Oberfläche  zeigt  entweder  übereinander  liegende 
fast  konzentrisch  um  den  Buckel  aufeinanderfolgende,  doch  den  ge- 
genüberstehenden Rändern  nicht  ganz  parallele  Lamellen ,  bei  minder 
länglicher  Form  des  Ganzen  (Imbricati  Voltz),  oder  sie  ist  glatt  bei 
viel  breiterem  Umriss  (Cellulosi  Voltz).  Bei  ersten  erscheinen  die 
Mündungen  der  Röhrchen  nur  in  den  Winkeln  zwischen  den  Lamel- 
len, bei  letzten  auf  der  ganzen  äusseren  Oberfläche.  Es  gibt  aber 
auch  noch  mittle  Formen  mit  dünner  Kalk-Schaale,  mit  schwachen 
Lamellen  etc.,  welche  Quenstedt  beobachtet.  In  Gebirgs-Arten, 
welche  der  Erhaltung  thierischer  Materie  günstig  sind,  kann  man 
jene  2  Formen  in  beschriebener  Weise  antreffen;  aber  es  geschieht 
dann  leicht,  dass  die  Schaale  sich  in  ihre  kalkige  und  hornartige 
Lage  spaltet,  daher  man  oft  nur  die  letzte  zu  sehen  bekommt,  und 
daraus  hat  man  noch  eine  fernere  Gruppe  (Cor n ei)  gemacht,  deren 
Kalk-  oder  ganze  Knochen-Schicht  aber  an  einem  andern  Gestein-Stück 
hängen  geblieben  ist,  Qd.  Wo  aber  die  thierische  und  somit  auch 
die  hornartige  Materie   zerstört  worden ,    da  köwien  die  Aptychen 


376 

überhaupt  nur  ohne  die  dünne  homartige  Schicht  gefanden  wer- 
den; aber  diese  Schicht  hat  in  diesem  wie  im  yorigen  Falle  einen 
Abdruck  ihrer  Zuwachs -Sfreifung  auf  der  innern  oder  konkaren 
Fläche  der  2  kalkigen  Klappen  hinterlassen,  wo  eine  Moichel  nie- 
mals dergleichen  besitzt;  «|^  würde,  wollte  man  sie  damit  ver- 
gleichen, keine  Spur  eines  Muskel-  und  Mantel  Eindrucks  su  ent- 
decken seyn. 

Man  kann  diese  Körper  daher  nicht  zu  den  Acephalen  oder 
Muscheln  rechnen.  Nachdem  sie  anfanglich  als  Bivalyen  und  insbeson* 
dere  als  Teilinen,  von  Scblotbkim  für  LAMABCK*sche  Sangoinolarien, 

'^  .  von  andern  älteren  Schriftstellern  und  dann  wieder  von  Germar  haupt- 
"ti'^iriichlich   der  zelh'gen  Struktur  wegen  für  Lepaden-  oder  Cirrlpeden- 

^  -.  Reste,  ftili  Oksn  für  innere  Theile  eines  mit  Sternapsis  verwandten 
riesenmässigen  JI^Mliden,  von  Dbluc  für  Fisch-Zähne,  von  Bourdbt 
für  Fisch-Kieferp  ^rön  Mbtbr  für  innere  Schaalen  eines  unbekannten 
Molluskefi  von  Rüppel  für  Deckel  eines  Ammoniten-ähnlichen  Ron- 
chyls  und  von  Voltz  für  solche  von  Ammoniten  selbst  angesehen 
worden,  wogegen  von  Meyer  früher  schon  die  Bemerkung  gemacht 
worden,  dass  dieselbe  Aptychus- Art  in  den  Mündungen  verschiedener 
Ammoniten-Arten  u.  u.  gefunden  werde,  so  stehet  seit  Rüppel  und 
VoLTZ  wenigstens  ihre  nahe  Beziehung  zu  den  Ammoniten  fest 
Man  findet  die  Imbricati  nämlich  sehr  häufig  tief  in  der  Wohn- 
kammer von  Ammoneen-Schaalen ,  mit  deren  V^ertikal-Umriss  ihr  eig- 
ner mehr  oder  weniger  Ähnlichkeit  bat,  so  neben  einander  liegen, 
dass  ihr  Herz-förmiger  Rand  auf  dem  gewölbten  Rucken  des  vor- 
letzten Umganges  steht,  das  verlängerte  Ende  nach  oben  und  die 
gewölbte  Seite  nach  vorn  gerichtet  sind  und  sie  so  die  Mundung 
ausfüllen ;  oder  die  konvexe  Seite  liegt  oben  dicht  unter  dem  Rücken 
der  Ammoneen,  die  Falte  unter  seinem  Kiele,  der  Herz-förmige  Rand 
nach  vorn.  Die  cellulosen  Formen  liegen  oft  in  einem  Biscuit-för- 
migen  Wulst  des  Gesteins,  worin  man  aber  bei  genauerer  Unter- 
'suchung  eine  vertikal  zerdrückte  Ammoniten-Schaale  erkennt,  v.  Buch 
hat  eine  Aptychus-Art  auch  in  einem  Scaphiten  der  Kreide,  und  v. 
Kevsbrlino  noch  ähnliche  sehr  dünne  einklappige  Körper  mit  Go- 
niatiten  des  devonischen  Gebirges  gefunden*.  Während  nun  einige 
Paläontologen  die  Aptychen  für  Reste  von  Thleren  halten,    welche 


*    Jahrb.  1945,  751. 


377 

den  Ammoniten  zur  Nahrung  gedient  (Meyer)«  andre  sie  für  Bolche 
▼on  Parasiten  eri^liren,  die  sich  nur  nach  dem  Tode  der  Ammoni« 
ien  in  deren  Schaalen  eingenistet,  glauben  noch  andere,  darin 
deren  Deckel  zu  erkennen,  wofür  eine -gewisse  Analogie  der  Struktur 
mit  den  einfachen  Deckeln  der  Gaittropoden  und  die  mehr  oder 
weniger  starke  ÜbeinsUmmung  ihrer  Grdsse  und  ihres  Umrisses  mit 
der  Wohnkammer,  worin  sie  Hegen,  spricht;  während  die  erwähnte 
Bemerkung  Ton  Meyer  und  der  Umstand  dagegen  zu  sprechen 
scheint ,  dass  man  in  so  vielen  und  gerade  den  grössten  Anmioniten 
noch  keine  solchen  Deckel  gefunden  hat,  der  Umriss  auch  keines- 
wegs genau  dem  der  Wohnkammer  entspricht  Zuletzt  hielten  Du«.' 
HAYES  und  QuEMSTEDT  die  Aptychen  für  irgend  welchen  Innern  Kn»^ 
chen  der  Ammoniten.  ^ 

Burmeister  gibt  indessen  neuerlich  folgenlB.ilypothetische  Er« 
klirung  für  diese  Theile ,  welche  L.  y .  Buch  nAOeilt.  Beim  leben- 
den Nautilus  entspricht  die  äussere  fireie  Seite  der  Umgänge  der 
Schaale  der  Bauchseite,  die  innere  sogenannte  Bauchseite  (Bauch- 
Lobus  u.  dgl.)  der  Ruckenseite  ihres  Bewohners'^;  nur  diese  letzte 
ist  durch  ihre  Anlagerung  an  den  vorhergehenden  Umgang  geschützt, 
wenn  das  Thier  aus  der  Schaale  hervortritt ;  während  sein  Bauch ,  wo 
unmittelbar  unter  dem  Mantel  die  Kiemen  lagern,  ohne  allen  Schutz 
ist,  sobald  aber  der  Mantel  beschädigt  wird,  ist  das  Thier  ohne 
Fähigkeit  das  Wasser  aus  den  Kiemen  auszustossen,  zu  athmen  und 
sich  vorne  zu  bewegen.  Diese  Bauchseite  beim  Austritt  zu  schützen 
scheint  also  der  Aptychus  bestimmt  gewesen  zu  seyn;  seine  Fähig' 
keit  sich  auf-  und  zu-klappen  zu  lassen,  gestattete  nicht  bloss  son- 
dern verstärkte  sogar  die  öffnende  und  schliessende  Bewegung  des 
Mantels  beim  Athmen  wie  die  bequeme  Zurückziehung  des  Thieres 
in  die  Schaale  **.  Die  Aptychen  bilden  daher  kein  besonderes  Thier- 
Geschlecht  mehr;  aber  so  lange  man  nicht  weiss,  welche  Formen 
oder  Arten  mit  einzelnen  Ammoniten-Arten  zusammen  gehören ,  wird 
man  es  dem  Namen  nach  aufrecht  halten  müssen. 


^  Diese  vom  Nautilus  für  Ammonites  entlehnte  Ansicht  bleibt  indes- 
sen immerhin  bjrpothetiscb,  weil  bei  diesen  der  Siphon  ganz  an  der  aus* 
Sern  Seite  der  Windungen  liegt,  die  Znwachs-Streifung  vor-  statt  rück- 
wärts geht  und  daher  auch  die  äussere  freie  Seite  der  Schaale  an  dem 
wohlerhaltenen  Mund-Rande  oft  weit  über  die  innere  angewachsene  vor- 
springt. 

^    V.  BuGB  i.  Jb.  I8SO9  245. 


S78 

Arten  kennt  man  bereits  über  40,  welche  grSsftentheHs  den  Am- 
moniten,  doch  in  geringer  Anzahl  aach  andern  Sippen  der  Ammo- 
neen-Famiüe  angehören  wfirden ;  nar  wenige  (4 — 5)  aas  Devon-  und 
Rohlen-Gebirge,  die  andern  «u  Lias,  Oolithen  und  Kreide,  doch 
yorzuglich  aus  dem  braunen  imi  weissen  Jura. 

Nach  ihrem  Vorkommen  wQrden  die  Cellulosi  forz&glich  den 
Armaten,  die  Imbricaii  den  Flexuosen,  die  sog.  Comei  den  Faki- 
feren  etc.  entsprechen. 

1.  Aptychus  latus  (o,  466).  Tf.  XV,  Fg.  15ab. 

CoBcba   foasilia   tellinoides   porosa    laevis   Schbociu.  lAtko§r, 
^    Melvet.  (Tiguri  1702,  8®),  21,  f.  27,  28. 

<ihania  Bmbbi  Oryeiogr,  Noriea,  SuppL  19,  t.  14,  f.  1,  2. 

KnoRR  Verafein.  II|  Soppl.  t.  Ve,  f.  5. 

Db  Lvc  im  Jowrm'APk^s.  an  9,  Pr&irial,  p.  21. 
■    Trigonellitea  Ut««  pAitKiiis.  retn,  Uly  184,  pl.  13,  f.  0,  12« 

Ammonitea  punctata«  Sohlth.  i.  Min.  Taacbenb,  1818^  YII,  74  {fg, 

KifORR.). 

ÄmiDonitet   Noricus   Schltm.   i.  Min.  Taschenb.  18i8y  F//,  74  (f§. 

Bajbr.). 
Tellinitea  problemaf icoa  Scblth.  Petrfk.  I,  182;    —    Booi  i.  Jb. 

1881,  204. 
Tellina  problematica  Boub  i.  ifmi.  «c.  »Bf.  1884y  7/,  198. 
Ti-igonellites  Parkinsoni  Dbfr.  i.  Hief.  «e.  na(.  LF,  291,  pl.  68,  f.  2. 
Ichthyosiagones  Bourd.  /.  c.  —  Krug,  urweltl.  Naturgesch.  T,  345. 
Ichthyosiagonrs  problematicns  RGrrELSolh.  Verstein.S,  t.  2,  f.  1  —  3. 
Lepaditea   problematicus   Gbbmab  I.  <;.  IV,  105,    tia,  f.  0,7;    — 

Hartm.  31. 
Aptychus  laevis,  oar.  laia  Met.  I.  e,  JTF,  125  a#.  ^  Jb.  1881y  398; 

—  ZiBT.  Wurtt.  49,  t.  37,  f.  6-,   —    Makdlsl.  Alp  17;   —   Thirb.  9;  — 

Stud.  i.  Jb.  18S0y  831. 
Aptychus   latus  Münst.  Bair.  43;  —  Voltz.  i.  Jb.  188Ty  436;  —  Qu. 

Cepbalop.  311,  t.  22,  f.  8,  11,  12. 
Aptychus  antiquatus  MIdicst.  Bair.  43  (nueL). 
Aptycbns  problematicus  Qu.  Wurtt.  445,  535,  536,  552. 

Repräsentant  der  Familie  der  Cellulosi,  wo  indessen  keine  an- 
dere Art  so  dick,  so  breit  (sie  ist  nur  wenig  länger  als  breit),  so 
abgerundet,  so  stark  gewölbt  und  zugleich  so  wenig  tief  herzförmig 
ausgeschnitten  ist,  wie  sie.     Sie  wird  Sy^"  gi^oss. 

Vorkommen:  in  Deutschland  und  der  Schweitz  im  Oxford- 
Thon.  In  Württemberg  (im  weissen  Jura  y  oder  Oxford-Thon  Yon 
Hechberg,  Grtiibingen,  Hausen  im  Thal,  Stuifenberg  mit  Am- 
monites   bispinosus   und  A.  inflatus,  xuwelleii  fast  ganze  Schichten 


370 

UMend ;  und  inl  Krebsseheeren-Kalke  ^  der  Alp  xa  Nü$plingen  bei 
BakliMffen) ;  —  in  Franken  (Im  oberen  Jurakalk  yon  Muggendorf 
und  IThwmaa  verkieselt;  in  den  Homstein-Nieren  des  Jorakaikei 
Ton  lOrwnhach  bei  AmbeT§\  im  IMhograpbiBchen  Kalkstein  Solenr 
hüfenM,  vulfo  Ochsenklauen);  -^  in  der  Schweiiz  (im  Oxford- 
Tbon  des  Porrenlruy ;  in  Stddek's  Chfttei-Kalke  der  Voirom) ;  — 
in  Frankreich  (im  unteren  Oxford-Thon  von  Quetioeke;  dann 
?£tt  LangreM  an  der  ohem.Saone);  —  in  fEnglaM  {fHamp- 
ehfre^  Myr.).  Boui^  xitirt  den  Teltinites  problematicus  in  einen 
Kreide-Gebilde  der  Karpathen  bei  Budina. 

2.  Aptychns  lamellosns  {a,  467;.        Tf.  XV,  Fg.  16 ab fu 

TAllina  euneiforinis  Bajeri  Oryet,  Nor.  11^  19,  t.  14,  ^  0^  7. 
Knoaa  Yerstrin  I,  t.  xxxiva,  f.  4. 

Trigonellitet  lamellosos  PARRms.  rem.  Ulf  18f}  pl.  13,  f.  10. 
Telliaites  aolcnoides  Schlth.  Petrfk.  I,  183;  — >  LiLiBna.  u.  Brorh 

im  Jb.  18S0i  159,  1699^  108»  lio;    —    Rufpbl  I.  e.  1,  1. 1,  f.  1—5;   ^ 

Meter  i.  Jb.  1881,  353. 
Tellinites  cardissaeformis  Schlth.  Petrfk.  T,  184. 
Lepadites  solenoidet  Gbrmar  i.  Kbferst.  Deutsch!.  1896^  lY,  107; 

—  HoLL  Petrfk.  376. 

Aptychus  imbricatus  Mtr.  i.  AeL  Leep.  JV,  125  m.  ^  Jh.  0881  ^ 
398;  —  ?Glock.  i.  Leof»  XtXy  Supj^l.  ii,  293,  t.  3,  f.  1—9;  i.  Jb.  1848, 
24;  —  Stud.  i.  Jb.  1880,  831. 

Psendamnionites-Operkcl  Ruipel  L  e, 

Aptycbus   lamellosus   MDhst.  Bair.  43;    —    Yoltz  i.  Jb.  1887,  434; 

—  Qu.  Cephalop.  313,  t.  9,  f.  10,  t.  22 ,  f.  18,  19,  20?,  23?,  27?;  — 
ZEOscHrr.  i.  Jb.  1848,  429;  184$,  499. 

Aptycbus  solenoides  Qcr.  Wfirtt.  535,  536. 

ReprSsentirt  die  Familie  der  Imbricati  mit  ihrer  länglichen  Form 
und  den  Susserlich  scharfen  treppenartig  liegenden  Lamellen,  die 
dem  Rande  nicht  genau  parallel  laufen,  und  unterscheidet  sich  Ton 
den  Verwandten  durch  das  VerhSltniss  yon  Höhe  zu  Breite  der  ein- 
zelnen Klappe  =  10  :  4,  die  massige  Dicke,  den  scharfen  Rand, 
den  ziemlich  tiefen  Herz- Ausschnitt,  die  im  vorderen  Drittel  etwas 
von  ihrer  übrigen  Richtung  abweichenden  Leisten  und  deren  im  All- 
gemeinen naeh  dem  hintersten  schmalen  Ende  gehende  Richtung.  Zu- 
weilen sieht  man  diese  Art  ein  wenig  breiter  oder  schmäler,  bei  glei- 
cher Grosse  mit  2*— 3  Leisten  weniger  u.  dgl.  Die  prismatischen 
Zellen  des  Innern  munden  gewöhnlich  nur  in  dem  Spitzen  Winkel 
aus,  den  Jene  Leisten  gegen  die  OberflScbe  bilden,  erscheinen  aber 
auch  auf  Terwitterten  und  auf  feucfa-FlSchen  (Fg.  c).    Die  innere 


ssa 

Fläche  ist  fein  gestreift  (Fg.  b).  Der  vordere  Rand  (bei  a  oben)  Ist 
scharf  aufgeworfen.  In  der  Mündung  des  Ammonites  flexuotna  ud 
wenigstens  sehr  ähnlich  auch  bei  Planulaten. 

Vorkommen  in  Franken  wfi  voriger  (in  Oxford-Thon  ni  /üfti^ 
penctor/'yerkieselt;  zu  /^rtimtaell  bei  iim6er^  in  Homstein-Nieren; 
in  !  lithographischem  Kalke  zu  Solenhofen);  —  in  fWOriiemberg 
(Varietät  mit  schiefen  Leisten  ohne  mittle  Ablenkung,  dOnner,  zu- 
weilen feinwarzig  im  weissen  Jura  y  am  Eeubergt^  auf  der  Lochen, 
bei  Urach ;  dann  im  Krebsscheeren-Kalke  {) ;  —  in  der  Schweilx 
(in  Studer*s  Chätel-Kalke  der  Voironti);  —  in  Salzburg  (in  y. 
Lillys  schieferiger  Gruppe  des  Alpenkalkes  im  Absiwalde  zwischen 
bürrenberg  und  Rossfeld);  —  in  Mähren  (im  weissen  Jurakalke 
Yon  Kurototti) ;  —  in  Polen  (im  untern  weissen  Jura  oder  Knollen* 
kalk  mit  Planuhiten  etc.  an  der  Weichsel  und  in  der  Tatra).  Er 
wird  auch  in  tieferen  Schichten  so  wie  yon  Fitton  (p.  302,  316, 
317)  im  Portland-Sand  von  Buckshire  und  Cambridge  zitirt,  be- 
darf aber   doch   erneuter  PrQfung. 

Rhytwhoteuthis    b^O. 

{PttUamt.  vMwer^.  SuppL) 

Pahteotettthts  b'O.  1850 

(Prodr.  /,  326) 

scheinen  zwei  zur  Aufnahme  Schnabel-artiger  Gephalopoden-Reste 
bestimmte  Genera  zu  seyn,  worüber  ein  Text  noch  nicht  ausgegeben 
ist.  Doch  wird  (Prodr,  l.  c.)  über  das  letzte  bemerkt,  dass  diese 
Reste  viel  schmäler  als  bei  erstem,  vorn  lanzettlich,  neben  ohne 
Flügel  und  hinten  mit  einem  Ansätze  versehen  sind,  welcher  viel 
breiter  als  das  Übrige  Ist  Beide  finden  sich,  jenes  mit  drei  Arten, 
dieses  mit  1  Art,  im  „Gallofien**  Frankreichs,  insbesondere  in  den 
Basses'Alpes,  eine  Art  des  ersten  ebenso  auch  in  der  Krhrnm. 

(If,8b.)    Cephalopoda  Dibranchia 

stehen  höher  und  erscheinen  später  als  die  Tetrabranchia.  Sie  virer- 
den  in  der  jetzigen  Schöpfung  vertreten  durch  die  achtfüssigen  Argo- 
nauten ohne  ältere  Repräsentanten  und  die  lOfüssigen  Genera  Spi- 
mla  Lk.  mit  Spiral-Schaale  und  Sepia  LiN.  ohne  äussere  Schaale, 
das  nun  zur  Sippen-reichen  Familie  der  Teuthomorpha  geworden  ist, 
in  deren  Organisation  indessen  aaeh  der  Schlüssel  für  die  der  fos- 


381 

Belemniten  gemicht  werden  mosi ,  daher  wir  dabei  etwas  ter^ 
weBen  mössen. 

Der  Mantel  der  Cephalopoden  bildet  einen  Saek,  welcher  die 
Kiemen  und  andere  Eingeweide  enthilt  und  woraus  ifom  der  Kopf 
berrorragt,  welcher  jederseits  ein  grosses  Auge,  am  Ende  den  fwei- 
kicferigen -Mund  und  um  diesen  herum  8 — 10  Anne  trägt,  welche 
gleich  oder  ungleich ,  oft  mit  knorpeligen  Saugwarien  oder  mit  her* 
nigen  Hikchen  besetzt  sind.  Im  Rücken  des  Mantels  steckt  oft  noch 
eine  innere  Schaale,  der  sogenannte  Schulp,  welcher  entweder  kalkig 
oder  homartig,  einfach  oder  cusammengesetst  ist.  Längs  seiner  gan- 
xen  Seiten  oder  bloss  in  deren  Mitte  oder  nächst  deren  hinterem 
Ende  trägt  der  Mantel  jederseits  einen  flossenartigen  Anbang.  Die 
meisten  enthalten  einen  Dinten-  (Sepien-)Beutel ,  dessen  Inhalt  sehr 
erhaltungsfähig  ist  und  oft  fossil  gefunden  wird.  Ebenso  die  horni- 
gen Häkchen  und  die  knorpeligen  Saugringe«  Die  im  Mantel  Tor- 
handenen  Muskel-Lagen  hinterlassen  in  zarterem  Gestein  oft  queer- 
streifige  Eindrucke  wie  aus  nebeneinander  liegenden  Zwirnfäden, 
wovon  sich  zuweilen  einer  in  2  trennt  oder  anastomosirt.  Die  ein- 
fachste Form  des  Schulps  ist  die  des  Genus  Ommastrephes  d'O. 
Es  ist  eine  äusserst  dünne  homartige  Leiste  (Tf.  XXIV^,  Fg.  7 ab), 
welche  so  im  Thier  steckt,  dass  die  in  der  Abbildung  nach  unten 
gekehrte  Spitze  dessen  hinterem  Ende,  die  obere  dem  vorderen 
Rande  des  Mantels  entspricht.  Diese  Leiste  nimmt  also  von  hinten 
nach  vom  an  Breite  sehr  allmählich  zu;  der  Vorderrand  springt  etwas 
vor;  längs  der  Mitte  zieht  ein  Kiel,  der  nach  vorn  oft  undeutlicher 
wird;  an  beiden  Seiten  sind  schwache  Einfassungen;  eine  deutliche 
Streifung  ist  nicht  vorhanden.  Das  hintere  Ende  aber  breitet  sich 
aus  und  bildet  eine  unterhalb  gelegene  Art  von  Dute  oder  hohlem 
Kegel,  woran  man  eine  ihrem  vorderen  Rande  parallele  Zuwachs- 
Streifung '  bemerkt. 

Etwas  weniger  einfach  ist  der  Schulp  beim  eigentlichen  Loligo 
(Tf.XXIV^  Fg.  11).  Er  ist  ebenfaDs  innerlich,  thiersjmmetrisch,  sehr 
dünn,  ganz  hornig  und  hinten  spitz,  ohne  den  hohlen  Kegel,  im 
Ganzen  von  Gestalt  einer  Schreibfeder.  Längs  der  Mitte  zieht  ein 
Kiel,  hinten  als  feine  Linie  beginnend,  nach  vorn  immer  stärker 
werdend,  am  Rücken  gewölbt,  an  der  Bauchseite  aber  rinnenförmig 
und  nach  vorn  sich  ausebnend.  Zu  beiden  Seiten  des  Kiels  und  eben 
so  lang,  von  der  Spitze  an  nach  vom  ebenfalls  an  Breite  zunehmend 
ist  eine  schmale  längsgestreifte  Einfassung;   die   Streifen   sind  am 


Bauch  konkar,  am  Rücken  koirrei.   Diese  beiden  Theile  eii( 


der  Spindel  der  Schreibfeder- Gestalt.  Zu  beiden  Seiten  derselbeo,: 
hinteren  Bnde  bis  weit  nach  vorn  reichend  (ohne  jedoch  das  Vorder- 
ende SU  erreichen),  liegen«  der  Fahne  der  Feder-Gestalt  entspreebend, 
die  2  halblanietUicben  Flügel,  welche  in  ihrer  Mitte  am  breitesten 
und  auch  in  derselben  Richtung  wie  die  Fahne  einer  Feder  gestreift 
sind;  nur  werden  die  Streifen,  wenn  sie  dem  äusseren  Rande  nahe 
gekommen  sind,  diesem  beinahe  parallel.  Das  Gänse  scheint  eben- 
blls  nur  aus  einer  Lage  i u  bestehen.  Bei  Sepioteuthis  wird  die 
Feder  kürser  und  breiter,  bei  Enoploteuthis  und  Histioteathis  on- 
deuüicher. 

Am  zusammengeseistesten  ist  der  kalkige  Schulp  des  eigent- 
lichen Sepien -Geschlechts,  das  auch  keinen  Dinten-Beutel  besitzt 
(Tf.  XLII,  Fg.  20abc).  Man  hat  ihm  den  Namen  Sepiostaria 
gegeben.  Schaale  innerlich,  thiersymmetrisch,  langelliptisch,  hinten 
spitz,  Torn  zungenförmig  abgerundet,  oben  flach  gewölbt,  unten  an 
der  Scheitel-Spitze  konka? ,  nach  vorn  zu  aber  durch  eine  blätterig- 
faserige Kalk-Masse  flach-konvei  ausgefüllt. 

Wir  theilen  hier  die  Abbildung  des  yi  Knochens '^  unserer  ge- 
meinen Sepie  mit,  damit  er  andern  verwandten  Schaalen  zur  Er- 
läuterung diene.  Er  ist  in  deren  Mantel  so  eingeschlossen,  dass  er 
auf  deren  Rücken  mit  der  Spitze  nach  hinten,  mit  dem  gerundeten 
Ende  gegen  den  Kopf  und  mit  der  konkaveren  Seite  (b)  nach  unten 
gekehrt  Ist :  Man  hätte  sich  mithin  bei  Fg.  c  die  Spitze  in  das  Hinter- 
ende des  Tbieres  zu  denken  und  den  Kopf  links  unter  dem  Knochen 
wie  aus  einer  gewöhnlichen  Schaale  hervorragend.  Man  kann  sich 
ihn  vorstellen  als  einen  an  seiner  Basis  so  schief  abgeschnittenen 
hohlen  Kegel,  dass  diese  fast  elliptisch  wird  und  seine  Spitze  fast 
horizontal  zu  liegen  kommt.  Diese  Horizontalität  der  Lage  wird 
aber  dadurch  noch  mehr  erreicht,  dass  sich  der  untere  Rand  des 
hohlen  Kegels  auf  seiner  kürzeren  oder  hinteren  Seite  ganz  nach  aussen 
umschlägt  und  unter  die  Spitze  legt,  wie  Fg.  b  zeigt.  Die  äussere  Ober- 
fläche (Fg.  a)  ist  runzelig  gekörnelt  und  noch  mit  einer  hornartigen 
etwas  irisirenden  Haut  bedeckt.  Die  Schaale,  welcher  diese  Ober- 
fläche angehört,  ist  nur  dünne,  in  einer  Jugend  hornartig  häutig, 
später  von  aussen  inknistirt  mit  einer  fast  dichten,  doch  bei  Vergrösse- 
rung  faserigen  und  aus  mehren  Schichten  gebildeten  Kalk-Masse.  Diese 
Haut-  und  Kalk-Schichten  haben  lieh  besonders  gegen  die  Spitze 
bin  entwickelt,  wo  sie,  äusserst  dAoM«  in  grösserer  Anzahl  duten- 


*. 


^^in  eininder  tteckeo,  lo  dasi  in  kleinem  MatMttb  diese  Spiiie 
konzeniriieh-fafierige  SirttkUir  seigi,  i?ie  die  Belemnilen- 
Scheide ;  von  dort  aas  gegen  das  vordere  Ende  der  Scbaale  werden 
■ie  illmihlicb  undeutlicher  und  vielleicht  minder  sahireich,  fieson- 
den  wenn  man  sie  gegen  du  Licht  halt,  erkennt  man  an  dün- 
nen Stellen  nicht  nur  eine  ihrem  schiefem  Baial-Rande  parallele 
Zuwachs-Streifung ,  sondern  auch  eine  von  der  Spitze  ausgehende 
BidiaKSlreifimg.  Mitten  auf  dem  Rücken  ist  diese  Kruste  dicker,  als 
gegen  die  seitliehe  und  vordere  Peripherie ,  und  gestattet  daher  jenen 
Rnnzeln  und  Körnern  auch  aich  tiefer  zu  theilen  und  stirker  hervor- 
zutreten«  Diese  Spitze  des  hohlen  Kegels  ist  fast  leer  geblieben; 
doch  hat  sich  darin  am  Rücken  eine  Ausfüllung  zu  bilden  begonnen, 
welche  his  zur  Mitte  der  langen  Seite  des  Scbaalen-Kegels  an  Breite 
und  Dicke  so  zunimmt  (Fg.  b),  dass  sie  unter  der  Scbaale  hervor- 
steht (Fg.  c) ;  von  da  bis  an's  vordere  Ende  nimmt  sie  wieder  ab. 
Diese  Ausfüllung  besteht  aus  lauter  übereinander  liegenden  dünnen 
Blättchen ,  wovon  nur  die  ersten  bis  aus  der  Spitze  des  Kegels  ent- 
springen, die  andern  immej:  mehr  erst  gegen  die  Mitte  der  Scbaale 
anfangen,  und  welche  alle  von  unten  gesehen  konvex  sind,  so  dass 
ihre  konkave  Flache  der  konkaven  Flache  der  Kegel-Schaale  zuge- 
kehrt ist.  Man  erkennt  die  Anfange  aller  dieser  Blättchen  in  den 
bogenförmigen  Queerstreifen  des  mittlen  Raumes  zwischen  der  Spitze 
und  der  halben  Länge  der  Schaale.  Das  zuletzt  gebildete  äusscrsfe 
(in  natürlicher  Lage  unterste)  ist  auch  am  kürzesten,  und  jedes 
derselben  lässt  ein  kleines  Stückchen  vom  Anfange  des  vorigen 
unbedeckt  Aber  das  zuerst  gebildete  setzt  von  der  Spitze  aus 
längs  des  Rückens  am  wenigsten  weit  fort,  und  jedes  später  ent- 
standene reicht  weiter  gegen  die  Spitze  der  Kegel-Scbaale ,  als  das 
nächst  ■  ]|(efiiergehende.  Man  erkennt  die  Endigungen  dieser  suc- 
cessiven  JMtter,  gleichsam  durch  die  Schaale  durchscheinend,  aus 
der  mit  Aem  vorderen  Rande  parallelen  kömlg-runzeligen  Rogen- 
Streifung  in  Fg.  a  und  c  (Zuwacbs-Streifung),  durch  welche  die  oben 
erwähnte  radiale  Streifung  an  den  durch  die  Ausfüllung  bedeckten 
Stellen  der  Schaale  fast  ganz  verwischt  wird;  doch  tritt  sie  gegen 
die  Peripherie,  wo  jene  Runzeln  schwächer  werden,  wieder  etwas 
bervor.  Jene  Blättchen  Hegen  aber  nicht  Itest  anfeinander;  es  sind 
eigentlich  nur  dünne  Häute,  welche  durch  eine  faserige  Kalk-Masse 
von  einander  getrennt  werden,  deren  sehr  lockeren  Fasern  (hohle 
Säulchen  nach  Blainvillb)  senhcecbi  auf  den  Flächen  der  Blättchen 


3M  •  .  4|. 


flehen.  Diese  fiserige  geschichtete  Kalk-Masse  ist  ihrer 
nach  der  in  den  Belepitttiten-Scheiden  ganz  ihnlieh.  Doeh 
gleicht  sie  Voltz  detn  Sdtoidewänden  des  Alreoliten  bei  den  Be- 
leroniten ,  welche  ihirer :  wirften  «Spannung  wegen  durch  die  Stak 
chen  unterstützt  werJten  mösilen ;  ihre  Lücken  nichst  der  S^tae 
sieht  er  als  Repiftsentant  des  Siphon  an,  obschon  sie  nicht  ge- 
schlossen sind. 

An  diesen  Knochen  entspricht,  mit  den  ^vorangehenden  9  For> 
Dien  S.  381  verglichen,  die  nach  oben  gewendete  Spitze  disr  Fg.  a 
in  Lage  und  Bedeutung  dem  hinteren  Ende  und  insbesondere  der 
Dute  bei  Ommastrephes ,  die  daran  herabziehenden  8  divergirenden 
Linien  der  seitlichen  Begrenzung  der  Omroastrephes-Schnlpe. 

Schon  in  Lias  und  Oolithen  beginnend  finden  sich  fossile 
Repräsentanten  dieser  3  Formen,  und  zwar  solche,  die  mit  Sepia 
generisch  übereinstimmen,  in  den  Solenhofener  Schiefem,  solche 
die  den  zwei  andern  wenigstens  generisch  nahe  stehen,  Tom  Lias 
an.  Es  kommen  aber  auch  noch  andere  hinzu,  die  mehr  von  ihnen 
abweichen,  wie  die  Belemniten,  mit  welchen  wir  uns  zunächst  be* 
scbäfligen.  Die  umfassendsten  und  gründlichsten  Untersuchungen 
über  diese  Reste  dankt  man  QvENSTEDT^n  in  seinen  Cephalopoden 
S.  482—535  ♦. 

Belemnites  Ehrh.**,  Bbetn. 

Tf.  XXIV»,  Fg.  6. 

Dazu  gehören  Momtfort^s  Genera  Cetocis,  Acamas,  Tha* 
lamus,   Gallirrhoe   und  Pactites,    Achellois,  Ghrysaor, 

.'^  wo  sich  derselbe  übrigens  an  mehren  Stellen  über  D'ORniomr's 
Beurtheilung  dieser  Arbeit  beklagt,  weil  derselbe  nicht  deofscb  leeen  könne, 
während  wir  über  seine  eigene  Beurtheiluni;  des  „Index*'  klagen  müssen, 
obschon  er  deutsch  lesen  kann.  Er  hat  offenbar  aus  dessen  Vorrede  nicht 
dessen  Aufgabe  ersehen. 

^  B.  Ehrharti:  de  Beiemnilet  Suevieis  disaertaHo^  editio  altera^  August, 
Vindel.  i727,  4^, 

Bretnius:  de  Belemnites  Prueeieie^  in  Diesert,  de  PolythatamiiSy  Ge- 
dani  1782,  4\ 

Faurb-Bigubt  :  Consideratiom  sur  le9  Belemnites,  suivies  iTtui  essßi 
de  Belemniiologie.    Lyon  1810,  8^. 

DE  BLAirrviLJLE :  Memoire  $ur  les  Belemnites  (Soe,  philom.  1826.  171), 
PaHs,  1827,  4^. 

Miller  :  OhssrvHtms  on  BeUmtUfSf  in  den  Oeologicsd  Trmnssut  k, 


#  985 

HHIMlthe«  und  Porodragai,  Rafinssque'i  ?P]atinites, 
IfaLUR*»  Actinocamaz  und  Blaihvilli*«  Pseudobelus,  welche 
neifienf  auf  stifölligen  UnTollkominenheiten  einzelner  Exemplare  be-^ 
lAen.  Bocklahd  ond  Aajissiz  bringen  alle  diese  Reste  mit  an- 
Latfn  m  Velemnoaepla  Ag.;  auch  R.  OwiH  vereinigte  sie  noch 
1844  mit  dieaen  Sepien-Resten,  was  sich  inxwlschen  als  Täuschung 
»feben  hat 

Das  Thier  der  Beiemniten  ist  völlig  onbelannt;  was  BucK- 
MÜH,  AttASsiz  und  R.  Owen  davon  berichtet,  muss  lediglich  auf 
leiemnoteuthis  bezogen  werden,  der  nur  wegen  zuiilligen  Zusam- 
netilagems  f&r  einen  Theil  von  Beiemniten  gehalten  worden  ist 
iuch  von  einem  Dinten-Beotel  ist  nie  eine  Spur  vorhanden. 

Die  Schaale  besteht  aus  drei  Theilen:  einer  hornigen  Dute, 
^inem  in  deren  Spitze  liegenden  aus  Luft-Karomem  bestehenden  lal- 
eigen  Kegel  oder  Alveoliten  und  einer  diese  Spitze  von  aussen  über- 
nehende  Schaale.  Der  eingeschlossene  Theil  oder  Alveollt,  Gallirhoe 
Mf. ,  Phragmoconus  Ow.  (der  Repräsentant  der  äusseren  Schaale 
ier  Tetrabranchier),  ist  kegelförmig  und  vielkammerig  und  besteht 
lus  einer  dünnen  äusseren  kegelförmigen  Wand  und  zahlreichen  in* 
leren ,  nahe  aneinander  liegenden,  sehr  dünnen  Queer-Scheldewänden, 
^reiche  gegen  die  Spitze  des  Kegels  —  sein  hinteres  Ende  —  hin 
Lonvez  sind  und  die  Form  von  Uhrgläsern  haben.  Sein  vorderes 
freites  Ende  ist  wahrscheinlich  gerade  abgeschnitten,  parallel  den 
Ländern  der  Scheidewände.  Diese  besitzen  an  ihrem  Rande  hin  —  auf 
1er  ^Bauch-Seite*^  —  einen  röhrenförmigen  und  bis  zur  jedesmalig 
lächsten  reichenden,  in  den  Zwischenräumen  aber  oft  etwas  erwei- 
erten  Anhang,  welche  Anhänge  zusammengenommen  eine  gegliederte, 
andliche,  durch  den  ganzen  Kegel  hindurch  reichende  sog.  Nerven- 
iöhre  —  Siphon  —  bilden;  in  manchen  Fällen  aber,  wenn  näm- 
icb  die  Scheidewände  sehr  weit  auseinander  liegen,  nicht  ganz  zu- 
lammenztthängen  scheinen,  sondern  nur  noch  eine  Strecke  lang  sich 
erweiternd  von  jeder  Scheidewand  an  vorwärts  reichen.    Man  sieht 


r/9 1SZ9^  45—62,  p1.  vu— ix;  ObiervaiioM  on  the  Oenus  AeHnocamaa,  U. 
^3"— 76,  pl.  IX. 

ToLTs :  (HservatioHS  $ur  ies  BSlemniteSy  Stras^i,  18S0j  4^. 
V.  Monstba:  Bemerkungen  über  Beiemniten,  Bayreuth  1830,  4^ 
D'ORBiGXfT:   Paleonlologie  Fran^ttiMe^  TerraiM  erdUitee^  /,  33—37; 

Terrains  Jurasiifuet  /,  40—74. 
Qübx««t8ot:  Cephalopoden  388—3959  t  23.— 30. 
Broan,  Lethaea  geognostica.   3»  JUi*   IV.  %^ 


Tf.  XXI,  Fg.  14  a  einen  tolchen  Kegel,  woran  nämlicb  die 
und  die  Zwischen-Wände  lerstort,  und  daher  nur  das  die  Kamner 
ausfüllende  Gestein  in  Form  eben  so  vieler  Ubrglas-fdrmigen,  aofein- 
ander  liegenden  Steinkerne  übrig  geblieben  sind;  iwei  dieser  E,eim 
sind  Fg.  b  und  c  einxeln  dargestellt,  woran  man  den  Siphon  nur 
Ton  der  Grösse  eines  Pdnktes  angedeutet  sieht.  Die  Ringe  des  Ke- 
gels deuten  die  Stellen  an,  wo  die  Scheidewände  gewesen;  die  äus- 
sere Wand  würde  diese  Ringe  nicht  oder  nur  undeutlich,  wohl  aber 
eine  sehr  feine  Zuwachs-Streifung  zeigen,  welche  die  hornige  Dute 
darauf  zurückgelassen  hat  Dieser  Theil  entspricht  der  Tielkammeri- 
gen  Schaale  'der  Ammoneen  und  noch  besser  des  lebenden  Spiruk- 
Geschlechts.  Diese  Alveoliten  findet  man  nicht  selten  allein,  ohne 
Scheide;  sie  haben  auf  diese  Weise  Veranlassung  zur  Anführung 
von  Orthoceratiten  (0.  conica,  0.  elongata  Sow.,  Pusch,  dr  u 
Beghr  im  Jb.  i886,  S.  226  u.  s.  w.)  in  dem  Oolithen-Gebilde  JKnirfaiufs, 
Polens  und  Italiens^i  gegeben,  noch  ehe  solche  in  diesen  Bildun- 
gen wirklich  gefunden  worden  waren. 

Den  zweiten  Theil  (Tf.  XXIV*,  Fg.  5 ab  von  ß  bis  d)  hat  man 
noch  nie  ganz  und  nicht  oft  körperlich  erhalten  gefunden,  sondern 
muss  sich  seine  Beschaffenheit  aus  Bruchstücken  und  deren  Zuwachs- 
Streifung  allmählich  erschliessen  und  ergänzen  (Tf,  XXIV*,  Fg.  3  hj- 
pothetisch  ergänzt).  Er  ist  papierdünne,  von  körniger  Substanz  und 
weit  ausgedehnter  als  die  2  anderen.  Man  mag  ihn  sich  als  eine 
gewöhnliche  PapierDute  vorstellen,  die  auf  ihrer  kurzen  Seite  wie 
auf  dem  Bauche  liegt  und  deren  Rand  am  offenen  £nde  auf  folgende 
Weise  zugeschnitten  ist.  Der  längere  Rand  der  Rückenseite  ist  ab- 
gerundet, Zungen-  oder  Spatei-förmig  und  macht  %  des  Umfangs 
aus;  die  Seitenränder  dieses  Spatels  laufen  fast  gerade  und  etwas 
auseinander  dem  Ende  zu,  und  verbinden  sich  am  Gründe  plötz- 
lich in  einem  fast  geraden  Bogen  von  y^  des  Umfanges  unter 
dem  Bauche  mit  einander,  so  dass  die  ringsum  geschlossene  Dute 
ungefähr  Ya,  der  offene  Spatei-förmige  und  nach  vorn  verbreiterte 
Fortsatz  am  Rücken  ^^  der  Gesammdänge  ausmacht.  Die  ganze 
Oberfläche  zeigt  nur  eine  Anwachs-Streifung ,  welche  den  beschrie- 
benen Rändern  parallel  geht:  nämlich  1)  auf  dem  Spatel  in  der 
Mitte  eine  queere  bogenförmige  vorwärts  konvexe  Streifung,  die  auf 
der  Mittellinie  oft  noch  eine  Art  Kiel  andeutet;  2)  am  kurzen  Bauche 
(Tf.  XXIV ^,  Fg.  bßX)  eine  ebenfalls  queere  fast  gerade  Bogen-Strei- 
fung,    deren   Convezität  der.  S^pUze   augewendet  ist;    3)   ein   sehr 


387 

•dhinale«  Bändchen  l&ng»  beider  Seitenränder  des  Spatels  ist  (TC 
XXIV*,  Fg.  3e)  mit  Längsslreifen  bedeckt,  durch  welche  sich  die 
konvexen  Bogen-Streifen  des  Spatels  mit  den  konkaven  des  Bauches 
TCffhinden.  Dieses  längsgestreifte  Bändchen  ist  natürlich  auch  an  der 
eingeschlossenen  Dute  iwischen  den  queergestreiften  Rücken*  und 
Baach-Flächen  vorhanden.  In  der  Spitze  dieser  Dute  steckt  nun  der 
vorhin  beschriebene  Kammern-Regel,  welcher  mithin  ebenfalls  nicht 
mehr  als  etwa  V^  von  der  GesammUänge  derselben  (den  Spatel  mit- 
gerechnet) einnehmen  kann.  Sie  entspricht  der  hornigen  Schulpe 
bei  dem  lebenden  Sepiarien-Genus  Ommastrephes  (Tf.  XXIV ^, 
Fg.  8). 

Der  äusserste  Theil,  die  Scheide,  ist  eine  Überrindung  des 
Duten-förmigen  Hinterendes  des  vorigen.  Er  hat  eine  viel  mehr  ver- 
längerte, aber  fast  nie  regelmässige  Kegelform,  welche  vielmehr  bald 
in  das  abgestumpft  Walzenförmige,  bald  das  Pfeilspitzförmlge  u.  s.  w, 
übergeht  (vgl,  Tf.  XXI,  Fg.  15—23).  In  seiner  Basis  besitzt  er  eine 
kegelförmige  Höhle,  die  Alveole,  worin  die  Dute  mit  dem  Alveo- 
liten  steckt  (Fg.  16,  17,  18)  und  welche  auf  0,1  bis  0,7  (Fg.  17) 
ihrer  Länge  in  die  Scheide  hineinreicht,  aber  mit  diesem  Theile  der 
Scheide  auch  leicht  ganz  abbricht,  insbesondere  bei  solchen  Arten, 
deren  Pfeilspitz-förmige  Scheide  gleich  hinter  der  Alveole  sehr  dünne 
ist.  Durch  Verwitterung  und  Abrollen  von  aussen  wird  dann  eine 
solche  Scheide  an  ihrer  Basis  leicht  vollends  konvex  statt  konkav, 
und  diese  Form  hat  Miller  Actinocamax  genannt  (MOnst.  S.  12). 
Möglich  dass,  wie  d*Orbigny  annimmt,  der  in  der  Mitte  nur  dünne  6e» 
lemnlt  zuweilen  auch  schon  entzweibricht,  während  das  Thier  noch  lebt, 
und  dass  sich  dann  seine  Bruch-Enden  an  einander  abrunden.  Diese 
Scheide  besteht  nun  in  ihrer  Masse  aus  einer  grossen  Zahl  mit  ihr 
selbst  konformer ,  ineinandersteckender  oder  übereinanderliegender 
Schichten  von  strahlig-faseriger  Textur  (vgl.  Fg.  16c,  17abc,  18, 
19  c,  20,  21  und  zumal  Tf.  XXXIII,  Fg.  lOc),  wovon  die  inner- 
sten die  frühesten  und  kleinsten  und  mit  dem  Anfang  des  Alveoliten 
entstandenen,  die  äusseren  aber  später  über  jene  gebildet  sind  und 
sie  daher  nicht  nur  hinten  mit  der  geschlossenen  Spitze  überragen, 
sondern  auch  mit  ihrem  vorderen  offenen  Ende  über  sie  vorstehen 
und  so  durch  jede  neu  hinzukommende  Schicht  die  Alveole  ver- 
längern und  erweitern,  deren  vorderster  Antheil  daher  zuletzt  nur 
noch  von  3—2 — 1  solcher  Schichten  umgeben  ist  (XXXIII,  10 c). 
Daher   könnte    eine  Zuwachs-Stieiftuig  auch  nur  im   Innern  dieser 

25* 


S88 

Höhle  Torkommen,  welche  nach  Voltz  der  Form  des  jedesmtligen 
RandeB  der  successiven  Schichten  entsprechend  oben  eine  tiefe  und 
schmale,  unten  eine  breite  und  seichte  Einbacbt  zeigt,  an  beiden 
Seiten  aber  in  Form  gerundeter  Lappen  iforspringt,  wihrend  Qukn« 
STIDT  der  Mündung  der  Scheide  oben  einen  längeren,  unten  einen 
körzeren  bogenartigen  Vorsprung,  den  Seiten  mithin  einen  Aus- 
schnitt zu  geben  geneigt  ist,  und  d*Orbiont  vermuthet,  dass  sich 
Yon  der  Scheide  aus  eine  dünne  Haut  weit  über  die  Dute  ausge* 
breitet  habe.  Indem  diese  Scheide  also  in  ihrer  Alreole  nur  den 
rundum  geschlossenen  Theil  der  Dute  auftiimmt,  deren  Spatel  Tom 
weit  aus  ihr  hinaus  ragte,  steht  sie  selbst  mit  ihrem  nicht  hohlen 
Ende  hinten  weit  über  die  Spitze  der  Dute  hinaus.  (Wie  Tf.  XXIV ^ 
Fg.  5  durch  eine  ideale  Zeichnung  nach  d^Orbiqny  versinnlicht  wer- 
den soll:  a — y  die  Scheide,  darin  ß — d  die  Dute;  und  darin  /3— 7 
den  Kammer-Kegel;  *—  Fg.  8  eine  Schaale  von  Ommastrephes  zur 
Vergleichung  mit  der  Dute.)  Dieser  idealen  Figur  scheint  der  un- 
deutlichere Abdruck  Tf.  XXI,  Fg.  1 5  wohl  zu  entsprechen.  Die  or- 
ganische Achse ,  um  welche  diese  Hohlkegel  der  Scheide  herumliegen, 
und  in  welcher  alle  ihre  Spitzen  sich  aneinander  reihen  (ApicaK 
Linie,  Scheitel-Linie  Voltz),  trifift  fast  nie  mit  der  mathematischen 
zusammen:  sie  ist  immer  mehr  oder  weniger  nach  dem  Bauche  ge- 
rückt, exccntrisch  (Fg.  17  c).  —  Bei  einigen  Arten  nehmen  aber  von 
gewissem  Alter  an  die  neuen  Schichten  der  Scheide  sogar  eine  ganz 
andere  Gestalt  an  als  früher,  indem  sie  sich  nämlich  bald  von  2 
Seiten  her  abplatten  und  bald  sich  an  der  hinteren  Spitze  unver- 
hältnissmässig  verlängern  (B.  acuarius),  so  dass  es  genaue  Studien 
erfordert,  die  zu  einer  Art  zusammengehörigen  Alters-Abstufungen 
zu  erkennen.  —  Jene  Spitzen  oder  Scheitel  der  einzelnen  Schich- 
ten sind  indessen  leichter,  als  das  Übrige  zerstörbar :  so  dass  durch  die 
gänzliche  Zerstörung  aller  Scheitel  zuweilen  eine  unregelmässige  oder 
fast  regelmässige  Lücke  von  der  Spitze  der  Scheide  bis  zu  der  Al- 
veole entsteht,  die  man  bei  letzter  Beschaffenheit  auch  wohl  als  eine 
Fortsetzung  des  Siphons  des  Alveoliten  angesehen  hat  (Tf.  XXXIII, 
Fg.  10  c).  Zuweilen  aber  trifft  jene  Zerstörung  nur  die  Spitzen, 
welche  zwischen  den  zwei  angegebenen  Endpunkten  liegen,  aber  in 
einem  grösseren  Umfange:  es  entsteht  eine  der  Scheide  selbst  kon- 
forme Höhle,  welche  allerwärts  bis  unter  ihre  Oberfläche  reicht  und 
öfters  wieder  durch  späthigen  (nicht  faserigen)  Kalk  erfüllt  wird,  von 
dem  sich  endlich  auch  die  letzte  Hfllle  losschält:  diese  späthige  Aus- 


380 

lOuDg    ist    der   Inhalt   toh  Blainville*b   Genua   Pseudobelus 
MOvsT.  S.  14).    —    Die   äussere  Oberfläche  der  Scheide  ist  ohne 
luwachs-Streifung,  glatt,  Iiörnelig,    oder  längsstreifig,   und  bald   von 
er  Spitze  herab  mit  1 — 7  hauptsächlich  nach  dem  Aller  veränder- 
chen  Einschnitten  —  Falten  —  versehen,   die   sich  nicht  bis  in 
ie  Hälfte  der  Länge  zu  erstrecken  pflegen ,  sondern  sich  allmählich 
erlieren  (Fg.  16,  17,  18,  20,  21),   und  welche  man  noch,  wenn 
lan  auch  auf  die  dazwischenliegenden   schwächeren  Rücksicht  neh« 
len  wiU,   in    „Furchen,  Falten    und  Streifen **    unterscheiden   kann. 
«Id  geht   von   der  Basis   oder   dem  Vordertheile   der  Scheide  eine 
iDge  und  tiefe  Rinne  (Tl.  XXI,  Fg.  19  a,  22  a)  bis  über  die  Mitte 
der  selbst   bis   an*s  Ende,   entweder   auf  der  Rücken-   (Notosiphi< 
)s  Duv.,  richtiger  Notocoeli  d*0.)  oder  gewöhnlicher  auf  der  Bauch- 
eite  (Gastrosiphites  Duv.,   Gastrocoeli  o*0.)   fort  und  verliert  sich 
Q  ersten  Falle  allmählich.     Bald   ist  diese  Rinne  kürzer,   etwa   so 
log  als  die  Alveole  im  Innern,   und   endigt   nach  hinten  plötzlich, 
nd   in   diesem  Falle  dringt    ein   enger  aber  vollkommener   Spalt 
DD  gleicher  Länge  durch  die  Scheide  bis  in    die  Alveole   hinein 
TL  XXXIII,  Fg.  10  ac),   was    aber  jetzt  ein  besonderes  Genus  Be* 
3mnite]Ia  begründen  hilft.     Endlich   kommen   zuweilen  an  jeder 
eite  in  oder  etwa  über  der  Mitte  zwei  gerade  parallele  Linien  vor, 
le  sich  von  der  Basis  bis  zur  Spitze  erstrecken,  selten  sich  furchen- 
rtig  vertiefen.  Öfters  fehlen  auch  alle  diese  Merkmale  ganz.   Einige 
srselben,  insbesondere  aber  zuweilen   vorkommende  verästelte  Ver« 
efungen  der  Oberfläche  der  Scheide,  Gefass-Verästelungen  entspre- 
lend  (Tf.  XXXIII,  Fg.  lObis  12),  lassen  sich,  gleich  der  Umschlies- 
mg  der  kleineren  Scheide-Schichten  durch  die  grösseren,  nur  durch 
ie  Annahme  erklären ,  dass  die  Bclemniten  wie  die  Sepien-Knochen 
loz  eingeschlossene  Theile  im  Innern  des  Thieres   gewesen  seyen, 
3Wohl  Raspail  die  Belemniten   nur  für  äussere  Haut-Anhänge   er- 
ärte.   Dieser  dritte  Bestandtheil  der  Belemniten  entspräche  der  kalki- 
sn  Spitze  und  dem  körneligen  Überzug  der  bekannten  Sepien-Knochen. 
Montfort's  Cetocis,   Paclites  und  Acamas   sind  Belem- 
ten   mit  abgeblätterter  und  unrichtig  gedeuteter  Scheiden-Spitze; 
)m  Chrysaor  wird   eine  der  ganzen  Länge  nach  zellige  Scheide 
igeschrieben ;  Hibolithes  hat  Pfeilspitz-Form  und  Seiten-Linien; 
orodragus  ebenso  und  angeblich  eine  mit  länglichen  Zellen  be- 
!ckte  Oberfläche;  Thalamus  soll  oft  gebogen  und  die  Oberfläche 
)rds  seyn;  Achelois  ist  eine  einfache  Belemniten-Spitze. 


300 

Es  gibt  bei  allen  Arten  schlankere,  spitzere,  wie  dickere,  stampfere 
und  kürzere  Individuen,  welche  man  daher  als  Geschleehts-VeiKbie- 
denheiten,  die  letzten  nämlich  als  Weibchen  anzusehen  geneigt  seyii 
wird.  In  den  tiefsten  Schichten  aber  gibt  es  eine  Reihe  von  Arten 
(B.  giganteus,  B.  digitalis,  B.  acuarius),  wo  die  stumpferen  Formen 
nur  in  der  Jugend  diesen  Charakter  zeigen;  später  setzen  sie  auf 
dem  stumpfen  Ende  der  dicken  Scheide  eine  dünne  lange  Spitze  auf, 
die  sich  allmählich  gegen  erste  hin  ausebnet  und  so  zuletzt  der  an- 
dern schon  ursprönglich  schlanken  Form  ähnlich  wird. 

Über  das  Thier  kann  man  nur  Vermuthungen  äussern.  Nach 
der  Analogie  des  Belemniten  mit  den  Sepien-Schulben  zu  schliessen, 
war  es  selbst  Sepien -artig,  barg  seine  Eingeweide  in  der  weiten 
langen  End-Kammer  des  Alveoliten,  dessen  langer  Zungen-fSrmiger 
Fortsatz  seinen  Rücken  deckte  und  vor  welchem  der  Sepien-Kopf  vor- 
ragte ;  aber  der  BelemnijL  war  gleichwohl  innerlich ,  von  der  allgemei- 
nen Körper-Hülle  eingeschlossen,  die  an  den  Seiten  2  Flügei-förmige 
Flossen  gehabt  haben  mag  und  sich  hinten  verlängerte,  um  die  6e- 
lemniten-Scheide  zu  überziehen;  die  Luft-Kammern  lagen  dann,  die 
schwere  Masse  hebend,  in  der  Mitte  der  ganzen  Länge.  Bin  Dinten- 
Beutel  war  sicher  nicht  vorhanden. 

Arten:  sehr  zahlreich,  wohl  an  100,  und  in  einigermaasen  wohl 
erhaltenem  Zustande  (der  aber  selten)  meist  nicht  sehr  schwierig 
von  einander  zu  unterscheiden;  alle  sind  fossil,  mit  dem  Lias  be- 
ginnend auf  die  Oolithen-  und  Kreide  -  Periode  beschränkt  und  im 
Ganzen  zu  deren  Charakteristik  eben  so  wichtig,  als  es  einzelne  Fa* 
milien  zur  Unterscheidung  gewisser  Gruppen  bei  diesen  Bildungen  sind^ 


*  Die  Lias-Schiefer  enthalten  mehr  Beleniniteu,  als  alle  übrigen 
Gestein-Bildungen  lutommen,  demongpeachtet  nur  5  —  6  Arten  ohne  Falten 
dabei,  wie  B.  elongatus,  B.  clavatus,  B.  snbclavatos,  B.  brevifor- 
niis,  B.  pyramidatus  und  B.  acuarius  (B.  longissimus),  der  aber 
nach  Munster  Falten  besitzt.  Der  Unte roolith  enthalt  viel  wenifj^er  Arten, 
und  darunter  mehr  ohne  Falten.  In  den  eigentlichen  Oolithen  (n)  und  nur 
hier,  doch  noch  mit  den  vorigen  zusammen,  tieften  die  Arten  mit  Bauch- 
Furche  ohne  Seitenlinien;  noch  weiter  hinauf  reichen  die  Arten  mit  Bauch- 
Furche  und  doppelten  Seitenlinien :  sie  g^hen  bi.s  zum  Neocomien ;  in  die- 
sem allein  finden  sich  die  Arten  mit  Racken-Furche  und  mit  paarigen  Sei« 
tenlinien;  endlieh  in  der  Kreide  erst  diejenigen  mit  einem  wirklichen  Spalt 
(Belemnitella)  an  der  Basis  und  ohne  Kammerkegel.  Ausserdem  gibt  es 
Im  Lias  einige  kleine  Arten  mit  paarigen  Seitenlinien,  ohne  Falten  und 
Fnrehen. 


S91 

A.  Ac9eli:  Seheide  ohne  Rinne  ond  Spelte  an  der  Beeis. 
e.  Integri   (Aouarii   d'O.):   Scheide  ohne  Seitenlinien,   aber   mit 
-0  Feiten  an  der  Spitze.   Beechr&nkt  anf  den  Liae  und  den  Unteroolith. 

*  Mit  «~4  Falten  und  Streifen. 

Belemnites  giganteus.       Tf.  XXI,  Fg.  Uabc  (AKeoIit). 

Tf.  XXI,  Fg.  21  (B.  quinquesulc). 

»lemnites  maximne  Ehbh.  Bei.  Suev, 

slemnites  gtgantene  Sciltr.  i.  Min.  Taeehb.  181Sy  VII,  70 ;  Petrfk. 
I,  4S;  —  Buch  Jnra  B9;  —  Qu.  Wärtt.  320,  538,  549;  Cephalop.  488, 
L  S7,  f.  9—12,  29-30,  t.  28,  f.  1—11  :  -  d'O.  Jur.  /,  112,  t  14,  15; 
Pr0dr.  /,  2«0;  -  Robm.  Ool.  I,  174;  -  F.  Roem.  i.  Jb.  1848,  790;  — 
ScHAFH.  dae.  1849,  667;  —  Marc.  Smh  76. 

vmr,  gmeiiU  (eieree?). 

Belemnites  ellipticns    1826  Miu^  i.  Geol.  Trane,  b,  II,  60,  t.  8, 

f.  14-17. 
Belemnites  gladins  Blv.  ll^/.86,  t.2,  f.lO;  —  Dmmay. i,BiieyeL18d0f 

1/,  136. 
Belemnites  grandis  ScabsL.,  Zibt.  Wortt.  26,  t.  20,  f.  1. 
Belemnites  acaroinatus  Sobubl.,  Zibt.  Wurtt  26,  t.  20,  f.  5. 

rar.  ventricMo  (foeminae?), 

Belemnites  pyramidalis  (juv,)  MSnsr.  Bair.  61  [non  Zibt.  Wfirtt* 

31,  t.  24,  f.  5,  6];  —  ?RoBM.  Ool.  I,  172;  —  ?ScHAFH.i.  Jb.7$4tf,  693. 
B  elemnites  qui  nqnesulcatos  (Jwf.)  Blt.  Bii.  83,  t.  2,  f.  8;—  Phill. 

y.  /,  166,  t.  9,  f.  38 ;  —  Zibt.  Wurtt.  26,  t.  20,  f.  3 ;  —  Mardl.  Alp 

24;  —  Br.  Leih,  a,  410,  t.  21,  f.  21;  —  Robx.  Ool.  I,  173. 
Belemnites  abbreviatus  (Mirx.)  Phill.  Y. /,  109,  113  [nicht Mill.]. 
Belemnites  gigas  Blv.  Bdi,  91,  t.  5,  f.  20  [non  t.  3,  f.  9]. 
Belemnites  coropressas  Sow.  nie.  Fl,  182,  t.  590,  f.  4;  — Phill. 

Y.  /,  124,  166, 1 12,  f.  2i;  —  ?iMiJivsT.  Bair.  61 ;  —  (Juv.)  Zibt.  Wärtt. 

26,  t.  20,  f.  2;  —   ?Blv.  0e7.  t.  2,  f.  9;  —  Robm.  Ool.  I,  171  Ipare] 

[non  Stahl,  non  Voltz]. 
Belemnites  comprimatus  Blv.  Be7.  32,  t.  2,  f.  9. 
Belemnites  Aalensis  Voltz  B^L  60,  t.  4,  t.  7,  f.  i;  —  Zibt.  Wurtt. 

25,  t.  19,  f.  1—4;  —  Br.  Leih,  a,  407,  t.  21,  f.  14  (mheoi,)\  —  Phill. 

Y.  /,  124,  166;  —  Robm.  Ool.  I,  173;  —  Wills.  i.  Br.  CoUeet.  73. 
Belemnites  longus  Voltz  Bei.  58,  t.  3,  f.  1. 

riees. 
Belemnites   bipartitus   Hartx.,   Zibt.  Wurtt  32»  t  24,  f.  7  [aaii 

f.  10,  11 ;  non  Blv.]. 
Belemnites  bicanalicnlatns  Hartm.,  Zibt.  Wurtt.  32,  t.  24,  f.  9 

[non  Blv.]. 
Belemnites  qoinqnecanalienlatas  Hartk.»  Zibt.  Wfirtt  32,  t  24, 

f.  11. 

Die  grösste  Art  von  allen  mid  schon  dadorch  kenntlich,   wenn 


302 

sie  amgflirichsen  ist ;  denn  sie  wird  bis  24'^  lang  und  unten  8"  dick. 
Das  andi^  Hauptmerkmal  derselben  besteht  in  einer  roftssigen  seit- 
licben  Zusammendrückung.  Sie  ist  auf  der  ersten  Hälfte  ihrer  Länge, 
von  vorn  an  genommen,  von  fast  gleichbleibender  Dicke,  yom  im 
Querscbnitte  etwas  quadratisch  oval,  darauf  rein  oval  (die  2  Durch» 
roesser  =  5:4),  und  bleibt  dann' zusammengedrückt  bis  zur  Spitie; 

—  die  zweite  Hälfte  verjüngt  sich  in  einen  langen,  schlanken  Kegel, 
welcher  auf  jeder  der  zwei  breiteren  Seiten  zwei  starke  Palten  von 
der  Spitze  aus  besitzt,  deren  obre  fast  Y3  so  lang  als  die  Scheide, 
die  untere  kürzer  ist  Oft  lässt  sich  aber  ganz  an  der  Spitze  noch 
eine  fünfte,  kleinste  Falte  am  Rücken  auffinden.  Voltz  zeigt  sogar 
aus  der  Form  der  konzentrischen  Schichten  auf  dem  Querschnitte, 
dass  diese  Art  bis  7  Scheitel*Falten  besitzen  könne,  wogegen  in 
manchen  Individuen  deren  wohl  auch  nur  3  (und  selbst  2  oder  1) 
bleiben,  indem  die  andern  sich  ausebnen.  Der  Querschnitt  sowohl 
als  die  Vergleichung  vollständiger  Alters-Abstufungen  lehrt  jedoch, 
dass,  während  ein  Theil  der  Individuen  diese  schlanke  Form  immer 
besitzt,  viele  andere  (Weibchen?,  B.  sulcatus,  R.  gigas,  R.Aa- 
1  e  n  s  i  s)  anfangs  kurz  und  konisch  sind  und  erst  bei  einer  gewissen 
Grösse  auf  das  stumpfe  Ende  eine  lange  Spitze  aufsetzen,  deren  plötz* 
liehe  Abnahme  am  stumpfen  Rasal-Theile  sich  nachher  allmählich 
ausebnet,  wodurch  dann  die  vorige  Gestalt  des  ausgewachsenen  Indi- 
viduums wieder  entsteht.  Junge  und  mittel- alte  Individuen  können 
dabei  auch  hinsichtlich  ihres  Längen-Umrisses  manche  abweichende 
Gestalt  zeigen.  Namentlich  •  reicht  auch  bei  der  kurzen  Form  die 
Alveole  weiter  nach  der  Spitze  der  Scheide  hinan  (Fg.  21).  —  Der 
über  5"  lang  werdende  Alveolit  hat  einen  Scheitelwinkel  von  20 — 25®, 
zählt  über  50  Kammern,  ist  vorn  konzentrisch  mit  der  Scheide,  steht 
aber  mit  der  Spitze  merklich  gegen  die  schmale  Bauchseite  hin  (Fg. 
14).     Etwas  hinter  seiner  Spitze  ist  die  Scheide  am  dicksten. 

Diese  Art  charakterisirt  den  unteren  oder  Elsen- Oolith ,  geht 
aber  wohl  auch  bis  in  den  Mittel-Oolith  herauf.  In  England  (im 
Unteroolith  von  Scarborough  und  Harknesa  in  Yorkshire,  von 
Dundry,  Somerset;  im  Grossoolith  von  White-nab,  Yorkehire); 

—  in  Frankreich  (im  „Rajocien"  von  Bayeux  und  Moutiers,  Cal- 
vados^ zu  St.'Maixent,  Deux-Sitres,  zu  Chaumont,  Haute- 
Marne,  zu  Orande  Chartreuse,  Isire,  zu  Sedan  und  Montmedy, 
Meuse^  zu  Thäancotirt,  zu  Longwy  und  G^nevattx,  Mosel,  zu 
fiff.-JRamAer^,  Am^  10  Don^  ArdmmeSf  zu  Nancy,  Meurthe,  zu 


SOS 

Mmners^  Sarthe^  im  BM-JRAiti-Dept  etc.  d*0.  ;  im  obren  ThM  des 
.PoJjparien-KaULes"  zu  Salinty  Jura,  Mabc);  —  in  der  8ekweitz 
[desgl.  im  Kanton  Batel) ;  —  in  Württemberg  (im  braunen  Jura  y 
imd  Tonoglicb  bezeichnend  in  Eisen-Oolith  8;  zu  Aaien,  Bopfln- 
fem,  Wiegoldingen,  Deiiingen,  Metzingen,  WoBseralfingen,  Schlatt, 
/Uienetatt  u.  s.  w.);  —  in  Franken  (in  gleicher  Formation  zu 
Weeeingem  im  BagenC sehen  Riese;  zu  Rabenstein,  GrAfenberg, 
ntenmic,  I  SchweinsmiMe ,  zu  Bergen  im  Anspachischen,  viel- 
leicht etwas  höher  an  der  Wilibaldsburg  bei  Aiehstedt;  —  die  An- 
gaben in  Lias-Nergeln  von  Banz  und  Mistelgau  mögen  auf  Ver- 
irechshmg  beruhen) ;  —  in  ^yf.-Deutsehla$ui  (im  Dogger  der  Hils- 
Maide  zu  Holzen,  am  Rothenstein,  am  Welterberg  und  bei  Dbrself; 
—  TOn  Bielefeld  bis  Born  im  Lippe'schen). 

2.  Belemnites  niger.  Tf.  XXI,  Fg.  16abc. 

Belemiiites  niger  Listbr  1678^    —    d*0.   Pal.  univers,  p1.  39,  40, 

f.  1—5;  Prodr.  /,  223. 
Belennites  paxillosns  (Lamk.)  Schloti.  i.  Jh.lSIS,  VII,  51,  70; 

Petref.f,  47,  ei  t«  srseim.;  -  Monst.  Bair.  78;  i.  Jb.  1888,  325;  —  Volts 

BsL  50,  pl.  6,  f.  2,  pl.  7,  f.  2;  —  Ziet.  Wfirtt.  29,  t.  23,  f.  1 ;  —  Mrdlsl. 

Alp.  31;  —  Thirr.  15:  —  Br.  Leih,  a,  409,  t.  21,  f.  16;  —  Robm.  Ool. 

I,  171 ;  ~  Buch  Jara  33;  —  Alb.  i.  Jb.  1888,  460;  —  Crkdiv.  das.  1848, 

331;  -   Qu.  Wartt.  209,  540,  540;  Cephalop.  399,  401,  403,  409;  —  V. 

RoEH.  i.  mitteln  Liss  von  Berfbrd  [nan  Lmr.,  Mp.,  Fisch.], 
Belennites  sabadnDcatus  Voltz  BeL  48,  t.  3,  f.  2;  —  Zibt.  Wärtt 

27,  t.  21,  f.  4. 
Belemnites  laevigatus  Zibt.  Wurtt.  28,  t.  21,  f.  12. 
Belemnites  incurvatus  Zibt.  Wurtt.  29,  t.  22,  f.  7,  8. 
FBelemnites  carinatus  Hbhl,  Zibt.  Wurtt.  27,  t.  21,  f.  6. 
Belemnites  tnrgidns  Sch&bl.,  Zibt.  Wtirtt.  28,  t.  22,  f.  3. 
Belennites  pyraniidatas  SchBbl.,  Zibt.  Wfirtt.  29,  t.  22,  f.  9. 
Belemnites  quadrinulcatus  Harth.,  Zibt.  Wartt  31,  t.  24,  f*  4. 
Belemnites  Brngiiiereanns  D'O.  für,  1,  84,  t  7,  f.  1—5;  —  Maro. 

Smlins  61. 

Dazu  rechnet  Quenstbdt  noch  B.  elongatns  Mill.  nnd  B.  ovalis 
Bockl.  mit  der  ?Orthocera  conica  Sow.  «e.  /,  131,  t.  60,  f.  1—3, 
was  nns  indessen  sehr  zweifelhaft  zu  sejrn  seheint,  als  Variet&ten;  vgl. 
die  folgende  Art 

Ein  Normal-Exemplar   dieser  Art   habe   ich   von  Sohlothbiii 

selbst  erhalten;   da   aber  Laiiarck*8  B.  paiillosus   unzweifelhaft 

eine  ganz  andere  Art  ist,  so  konnte  der  Name  nicht  bleiben.     Die 

gegenwärtige  ist   durch   ihren   zweilipplgen  Scheitel   ausgezeichnet 

Schaale    lang  bis   über   6'',   drehrund,  last   walzenlönnig ,  hinter 


994t 

% 
\ 

def  miiä  zuweilen  etwas  dicker  als  Torn ,  nur  am  hiotenten 
Vierthtf  etwa  sich  stärker  gewölbt-kegelförmig  Terjungend;  Scheitel 
an  juDgen  Exemplaren  spiti  und  blos  mit  3  seitlichen  Palten;  an 
älteren  (?Weibchen)  oft  ungewöhnlich  stumpf  und  ausgeseicbnet  durch 
eine  fast  iweilippige  Form  (Fg.  b),  In  der  Mitte  mit  einem  Grübchen 
rersehen;  von  diesem  Grubchen  aus  ist  sie  durch  9  kurze  und  flache, 
aber  deutliche  seitlich-dorsale  Falten  in  eine  kleinere  spitzere  und 
durch  eine  dritte  -—  mittel-dorsale  —  Falte  zweitheilige  Oberlippe  and  Ib 
eine  grössere,  etwas  ausgerandete ,  ebenfalls  —  doch  schwächer  — 
zweitheilige  Unterlippe  gesondert;  zwischen  diesen  Falten  mftnden 
öfters  noch  einige  schwächere  Linien  in  das  Grübchen  ein.  Die 
AKeolen-Spitze  hat  30^  Ist  fast  ganz  zentral  und  reicht  nur  bis  etwa 
zu  74 — y,  der  lünge  hinein;  daher  man  oft  ziemlich  lange  Bruch- 
stücke erhalten  kann,  woran  dennoch  die  ganze  Aheole  mangelt. 

Vorkommen :  im  mittein  Theile  des  Lias,  den  untern  Lias-Thonen 
oder  Belemniten  -  Schiefem.  In  England?  (wenn  B.  elongatus  und 
B.  ovatus  hiezu  gehören:  in  Lias-Schiefem  Ton  Cheltenham);  — * 
in  Frankreich  (im  mittein  Lias  über  der  Grjphaea  arcuata:  dem 
„Liasien"  d'O.,  Im  ValUe  dTAspes,  Pyren.  orienf.,  zu  Vieux-Pont, 
Calvados,  zu  Lyon,  Rh&ne,  zu  Chevigny  und  S^mur,  Cdte-d'arj 
zu  Metz,  Jean-de-Veau  und  Thiontille,  Mosel,  zu  Vasey,  Yonne, 
zu  Lndres  und  Ville-en-Vernioti,  Meurthe,  zu  Lassagnes,  Haute- 
Marne,  zu  Mont-de-Lans  und  St.^Quintin,  leere,  zu  Avallen, 
Yonne,  zu  St.-Maixent,  DetixSevres,  zu  8t,-Rambert,  Ain,  zu 
St.'Amand,  Cher ;  dann  zu  Buc  bei  Bäfort,  zu  Fallen  bei  Oram- 
tnont  an  der  Hoch-Saone  Thirr.  ;  im  Plicateln-Thone  zu  Saline, 
Jtira;  auch  zu  Besannen  Marc);  —  in  der  Schweitz  (desgl.  zu 
Cressel  bei  Bex,  im  Waadland,  d'O.);  —  in  Württemberg  (be- 
zeichnend und  herrschend  im  Amaltheen-Thone  8,  doch  als  kleinere 
Varietät  auch  schon  im  Numismalen-Thone  und  eine  andere  in  Posi- 
donomyen-Schiefer  s:  zu  Ohmden,  IBoll,  Schemberg;  dann  bei 
Rottweil);  —  in  Baden  (in  gleichen  Schiefern  bei  Z>onescAtn^en); 
•—  in  den  Bayern'eehen  Voralpen  ?  (in  bituminösen  Mergeln  bei 
Bergen);  —  in  Franken  (im  Lias-Sandsteine  von  Banz,  im  untern 
Liasschiefer  von  Grdtz;  angeblich  auch  im  Liaskalke  von  Ecker s- 
darf  und  der  Theta) ;  —  in  f^Yf, 'Deutschland  (im  mittein  Lias  Ton 
Herford;  und  in  Belemniten-Schiefern  bei  Gottingen  von  Schlothum 
angeführt).  Diese  Art  ist  früher  so  vielfältig  verwechselt  worden,  dass 
Wir  uns  enthalten,  noch  weiter  auf  ihre  Verbreitung  einzugehen. 


305 

•«    Mit  8  Falten. 

3.  Belemnites  trisulcatns.  Tf.  XXI,  Fg.  SOabc. 

?XXI,  Fg.  18 ab. 
?  Bajbbi  {hyet  nar.  1. 1,  f.  1. 
Belemnites  tritnlcatns  Hartm.,  Zibt.  Württ.  31,  t.  24,  f.  3;  —  Mndlsl. 

Alp  31 ;  —  M&ivsT.  Bair.  78. 
?BeleiiiDite8  trifidua  Volts  H^f.  62,  p1.  7,  f.  3. 
Belemnite»  tripartitns  (Schlth.)  Leih,  a,  41o,  t.  21,  f.  20. 
Belemuitea  brevia  (M&rcsT.  i,  lilt)  Leih,  «,  411,  t  21,  f.  18. 

Schaale  ziemlich  dick,  verlängert  wakig-kegelförmig,  bis  5 — 7*' 
lang  und  V4''  ^ck.  Die  ersten  Yz  ^^^  Länge  sind  von  gleichblei- 
bender Dicke  (an  B.  elongatus  Mill.  erweitert  sich  die  vordere  Basis 
dieses  Zylinders  wieder  kegelförmig).  Scheitel  bald  allmählicher  sich 
verjüngend  und  bald  kürzer  zugespitzt,  mit  3  Falten,  wovon  die 
mittle  am  Bauche  am  längsten  ist  und  bis  gegen  ein  Drittel  oder  die 
Mitte  der  Scheide  nach  vorne  geht,  die  2  seillich  -  dorsalen  kürzer 
sind«  Der  Querschnitt  ist  etwas  zusammengedrückt-rundlich,  nach  der 
Spitze  hin  etwas  dreieckig,  und  durch  einen  Stoss  oder  Schlag  springt 
die  Scheide  leicht  längs  der  3  furchen  in  3  Stücke.  Die  Alveole 
ist  an  unserem  ziemlich  langen  Exemplare  Fg.  20  noch  nicht  an- 
gefangen; während  sie  in  Fg.  18  (B.  brevis  Leth.a,  411)  weit 
gegen  die  Spitze  hineinreicht.  Diese  Art  (Fg.  20)  ist  dem  B.  ni- 
ger  ahnlich,  hat  aber  nicht  den  zweilippigen  Scheitel,  immer  3 
Falten  und  diese  viel  stärker  als  jener.  Fg.  20a  zeigt  den  hinteren 
Theil  von  der  Rückenseitc,  mit  noch  einigen  Streifen  zwischen  den 
Falten,  Fg.  b  von  der  Bauchseite  mit  der  einen  langen  Falte ;  Fg.  c 
den  Querschnitt  nächst  der  Spitze.  —  Qünenstedt  scheint  geneigt, 
die  Form  bei  Zieten  (welche  in  der  Spitze  ganz  mit  Fg.  20  überein- 
stimmt, doch  eine  längere  Alveole  hat,  gleich  Fg.  18)  mit  B.  com- 
p  res  SU  8  VoLTZ  zu  vereinigen.  Der  B.  tripartitus,  wie  ihn  Qubn- 
8TSDT  beschreibt  und  abbildet,  hat  in  seiner  Normalform  eine  etwas 
länger  zulaufende  Spitze  als  an  dem  abgebildeten  Exemplare;  an 
seinen  kürzeren  Formen  eine  verhältnissmässig  längere  Alveole  im 
Innern.  Er  seheint  z.  Th.  mit  B.  elongatus  Mill.  n'O.  übereinzu- 
stimmen, obwohl  Qu.  selbst  den  B.  elongatus  Mill.  zu  B.  paxillosus 
zShIt. 

Vorkommen  in  Lias- Schiefer.  So  in  Franken  (im  obern  Lias* 
Mergel  von  IBanz,  Mintelgau  und  Pretzfeld  Mt)NST.) ;  —  in  Würt- 
iemberg  (Lias-Mergelschiefer  {  von  Bali);  —  im  El$a$$?  B.  tri- 
fidus   (zu    Oundershofen   und   UhrweUer  in   don   obersten  Lias-» 


300 

Mergelschiefern).    Wegen  Unsicherheit  der  Bestimmongen  enthalten 
wir  uns  weiterer  Nachweisungen. 
««"»    Mit  einer  Falte. 

4.  Belemnites  irregularls.  Tf.  XXI,  Fg.  17a— d. 

Knobr  VersteiD.  II,  ir,  t.  1  %  f.  4. 
Cetocis  glaber  Mortf.  Coneh.  I,  371,  e,  icon,  (Kuorii.). 
Belemnites  Cetoci  s-g^Uber  Schlth.  i.  Min.  Tatebb.  797^,  VlI,  60. 
Belemnites  f^labra  Blt.  i.  Diet.  XXXIIf  103. 
Belemnitea  penicillatus  Scolth.  Petrfk.  I,  50;  —  Blv«  üeY.  69»  t  3, 

f.  7  (RtfORu). 
Belemnitea  irregularis  Schlth.  i.  Min.  Tascbb;  ISIS,  VII,  t  3,  f.l 

ab;  Petrfk.  I,  48;  ~  Blt.  B^i.  104;  —  Zibt.  Wurtt.  30,  t  33,  f.  0;  - 

MuNST.  Bair.  77;  —   Br.  Leih.  «,   413;    —   d'O,  jur.  I,  74,  L  4,  f.  S; 

Proär,  I,  244;  —  Marc.  Sal.  63. 
Belemnitea  digitalia  (Faurb-Bigobt*)  Blv.  Bei.  88,  p1.  3,  f.  6-6;  - 

VoLTz  Bei.  46,  pl.  3,  f.  5;   -    Zibt.  Wörtt.  31,  t.  23,  f.  9;  —  MnoLtL. 

Alp  31;  —   Thirr.  Smone  14;    —   M&nst.  Bair.  77;  —  Robm.  Ool.  I,  6, 

167;  —  Koch  u.  Dork.  Ool.  33,  34 ;  --  Bvcn  Jura  43;  —  Qu.  Wdrtt  37S, 

539—649;  Cepbalop.  416,  t.  36,  f.  1  —  11;  —  ZBOtcm.  i.  Jb.  1841^  73. 
PBelemnttes  digitna  Fadrb-Biou.;  d'O.  Cephml.  (182S)  78. 
Belemnitea  terea  Stahl  i.  Wurtt.  CorreapbK  1824^  VI,  32,  t.  3,  f.  3; 

—  Zibt.  Wfirtt.  28,  t  21,  f.  8. 
PBeleronitea  affinia  Munst.  Bei.  14,  t.  2,  f.  3. 
?Belemnites  roatratuii  Zibt.  Wnrtt.  30,  t.  23,  f.  5. 
?Belemnitea  papillatna  Zibt.  Wurtt.  30,  t.  23,  f.  7. 
?Belemnite8  aubpapillatus  Zibt.  Wur^t.  30,  t.  23,  f.  8. 
?Belemnites  incirrvatua  Zibt.  Wurtt.  29,  t.  22,  f.  7. 

Wird  bis  3''  lang,  8'''  breit  und  6'''  dick,  und  ist  im  typisch 
ausgebildeten  Zustande  sehr  ausgezeichnet  durch  die  stark  zusammen« 
gedruckte  Form  von  gleichbleibender  Breite  und  Dicke  bis  in  die 
Nähe  des  abgerundeten  Scheitels,  welcher  zuweilen  noch  eine  kleine 
warzenförmige  Spitze  zeigt,  gewöhnlich  aber  ohne  solche  und,  wahr- 
scheinlich durch  Verwitterung,  sogar  vertieft  ist.  Oft  findet  man  auf 
der  Bauchseite,  welche  gegen  die  Regel  schmaler  als  der  Rucken  ist, 
eine  kurze  Falte  oder  Spalte  (B.  irregularis  Schlth.)  ;  oft  fehlt  solche 
auch  (B.  digitalis).  Geht  jene  Verwitterung  an  der  Spitze  noch  tie« 
fer,  so  werden  die  Spitzen  älterer  Scheide-Schichten,  oder  an  deren 
Stelle  eine  Ausfüllung  wie  bei  Pseudobelus,   entblösst,  und  es  ent- 


^  In  der  Schrift  von  Facrb-Bioubt  „sur  iee  Belemnitei**,  Lyon  1810y 
existirt  nach  d*0rbignt^8  Veraicbemng  kein  B.  digitalia,  aondern  ein  B.  di- 
gitns,  welcher  aber  wenig  mit  dem  BLAinviLLB'srhfD  fibereinstimmt;  nnaere 
Beaifibung,  dteae  Sehrifl  so  erhalteai  war  vergeblich. 


d07 

I 

rtehen  Formen,  wie  Knorr  II,  i,  TL  J  *  Fg.  1  —4  dantellt,  nämlich 
Celocif  glaber  Montf.,  B.  penicUlatus  Schlth.,  die  lieiner  besondern 
4rt  angehören  (MfiMST.  S.  1 5).  Die  Aheole  mit  einem  Scheitelwinkel 
ron  20— 2a<>  reicht  schief  über  die  halbe  Lfinge  der  Scheide  hinein 
[Fg.  d);  —  ihre  Achse  nähert  sich  zuerst  der  Bauch«  und  dann  wie- 
ier  der  RQckenseile  und  ist  luletzt  ly^^-mal  so  weit  vom  Rücken 
ils  Tom  Bauche  der  Scheide  entfernt  —  Es  gibt  aber  eine  Varietät, 
rielleicht  Männchen,  mit  mehr  rundlichem,  etwas  viereckigem  Quer- 
icbnitte  und  viel  spitzerem  Scheitel,  wie  Solches  auch  alle  jungen 
individaen  leigen;  zuweilen  geseUen  sich  noch  Streifen  am  Scheitel 
ni  jener  Falte.  Auch  Andeutungen  von  einer  dem  stumpfen  B.  di- 
ptalis  aufgesetzten  langen  Spitze  kommen  vor,  so  dass  man  den 
I.  digitalis  fSr  identisch  mit  B.  acuarius  erklärt  hat. 

Sehr  verbreitet  in  den  obern  Lias-Schiefem.    So  in  WüHtem" 

ierg  (im  schwarzen  Jura  (  Qu,,  den  „Jurensis-Mergeln",  den  „obern 

)elemniten- Schiefern **  Alb,,   zu  I Göppingen,   Ball,   Schemberg, 

TroMB'Eislingen,  Neuhausen)  \  —  in  Franken  (in  Posidonomyen- 

»chiefem  zu  IBanz,  I Mistelgau,  Schwarzach,  Altdorf,  Öttingen); 

—  in  Hannover  (in  den  Posidonomyen-Schichten  der  IZwerglöcher 

lei  Hildesheim ;  im  Silbergrund  bei  Falhenhagen ;  am  Heimberge 

>ei  Oöttingen);  —   in  Polen  (im  weissen  Karpathen-Sandstein  der 

ratra  mit  andern  Lias-Versteinerungen) ;    —    in  Frankreich   (im 

Toarcien''  zu  Thionville,  im  Arry-Thale,  Mosel-D^t,  zu  Pouilly- 

n-Auxois,  Cöte-d'or,  zu  SL-Maixent^  Deux-Sevres,  zu  Nancy 

md  They,  Meurthe,  zu  Monimidy,  Meuse  d*0.  ;  zu  Gtmdershofen 

nd  ührweiler,  BasRhin,  zu  Talant  bei  Dijon,  d*0.;   desgl.  zu 

Hnperdu  und  Lons-le-Saulnier  bei  Satins,  Jura,  und  zu  Besan- 

on,  Z7ou6f,  Marc.  ;  im  Oberlias-Sandstein  zu  Fällen  bei  Orammont, 

taute-Saone) ;  —  in  England  (in  Toarcien  zu  Saltwich,  d'O.). 

b.  Clavati:  Seiten  jede  oiit  2  eiDgedrfickten  parallelen  Läogslinien; 
eise  Falten  am  Scheitel. 

».  Belemnites  clavatus  (o,  144).  Tf.  XXI,  Fg.  23. 

telemoitesclavatns  ScHr.TV.  Petref. I,  40  nnd  M  tiit. ;  —  Stahl  i.  Württ. 
Correspbl.  VI»  31,  t  2,  f.  2ab;  —  Blv.  Bei.  97,  pl  3»  f.  12ab  (non  r); 
—  Dan.  i.  BneyeL  1880,  1/,  132;  —  MxtDLaL.  Alp  31 ;  —  Roem.  OoI.  I, 
168;  "  Tuiur.  Saone  15;  —  Cubdii.  i.  Jb.  1848^  331;  —  d'O,  jw.  /, 
103,  tu,  f.  19—33;  —  Qu.  Wärtt.  182,  549;  Cephalop.  398,  t  23,  f.  19, 
29 ;  —  Marc.  Sal.  61. 

telennitea  sabeUvatns?  Yoltz  ITif/.  38,  pl.  1,  f.  U ;  — Zibt.  Wärtt 


308 

aOy  t  S9,  f.  6;  —  MnDLSu  Alp  3t;  —  MuacH.  i.  PhÜ.  Mm§.  1886,  YIl, 

314 ;  —  RoBH.  Ool.  I,  168. 
BelemDites  pistilliformis  Bvr,  Bei,  99^  pars,  t.  5,  f.  16— 16  [«M  14, 

17];  —  Sow.  tne.  Vty  177,  t.  589,  f.  3;  —  Roeh.  Ool.  !,  168. 
Belemnites  sobingnlatus  Hartm.  i.  Zibt.  Wfirtf.  33,  t.  SS,  f.  S. 

ine. 

Belemnites  tenuit   Stahl  i.  Wurtt.  Correspbl.  VI,  34,  t.  S,  f.  S;  - 

—  Mj^niT.  Bair.  77, 
^VActinocamax  lanceolatas  Hartm.  i.  Zibt.  Wurlt  33,  t  26,  f.  3* 

Scheide  bis  V  lang,  sehr  schlank  keulenförmig,  vor  der  Mitte 
bis  auf  weniger  als  2'^'  zusammengezogen,  nach  hinten  alim&hlich 
wieder  verdickt  bis  zu  3''',  dann  sich  ziemlich  rasch  luspitiend; 
vorn  von  rundlich  quadratischem ,  hinten  von  rundem  Querschnitte ; 
ohne  Falten;  die  Alveole  über  3'"  lang,  mit  etwas  exzentrischem 
Scheitel  (s.  die  Abbildung).  Längs  der  Mitte  jeder  Seite  verläuA 
nach  o*OiiBiGMY  eine  feine  Doppellinie,  welche  aber  nur  selten  und 
nur  am  dickeren  Theile  der  Scheide  zu  sehen  ist ;  ich  habe  sie  noch 
nicht  beobachten  können ;  wie  auch  Blainville  und  Qüenstbdt 
deren  nicht  erwähnen. 

Von  B.  clavatus  soll  sich  B.  subclavatus  Voltz  nur  unterschei- 
den: durch  geringere  Grösse,  länglicher  zugespitzten  Scheitel,  und 
mit  der  Spitze  merklich  gegen  den  Bauch  geneigte  Alveole.  Ich  halte 
sie  lediglich  für  jüngere  Individuen,  von  welchen  B.  tenuis  Stahl 
die  noch  jüngere  Form  ist«  Unter  B.  pistilliformis  Blv.  könnten 
noch  Exemplare  von  B.  minimus  mitbegriffen  seyn. 

Findet  sich  ziemlich  verbreitet  in  den  oberen  Lias<Schiefem.  So 
in  Weafphalen  (B.  clavatus  in  den  Belemniten-Scbiehten  von  Kahle- 
feld,  B.  subclavatus  in  denen  von  Willershatisen  und  Markolden- 
dorf\  B.  pistilliformis  in  diesen  letzten  und  mit  B.  subclavatus  in 
den  Posidonomyen-Schiefern  zu  Hildeaheim  und  Falkenhagen) ;  — 
in  Württemberg  (von  B.  clavatus  in  den  Numlsmalen-  und  Amaltheen- 
Thonen  y  und  A,  schärfer  zugespitzt  mit  dem  B.  subclavatus  in  Opa- 
linus-Thonen  Qu.  zu  BoU^  Ohmden,  Echterdingen,  Grois-Eislin- 
gen);  —  FranketiB  (in  gleicher  Formation  zu  tPretzfeld,  Banz, 
Theta  etc.);  —  Frankreichs  (nach  d^Orbigny  überall  nur  im  |,Lia- 
sien** ;  der  B.  subclavatus  im  Eisaas  zu  Gundershofen  and  Uhr- 
weiler, wo  er  aber  nach  Qoenstedt  schon  in  den  Schichten  mit 
Ammonites  opalinus,  also  in  „Toarcien**  liegt;  B.  clavatus  zu  Naticy, 
Meurthe,  zu  Lyon,  Rh&ne,  zu  Mussy  und  VouiUy,  Cdte-d'or,  zu 
Metz,  Mosel,  zu  Pinperdu,  Jura,  zu  AoaUan,  Yonne,  zu  SL- 


umd,  eher,  zu  TUly,  Etoupefowy  Fontenay  und  Vimu>Pwßi, 
icadoSf  D*0.,  und  eben  so  zu  Beian^on  Marc;  zu  Fallon  an 
iHoch'Saone  Truir.)  ;  —  in  England  (B.  subcl.  im  untern  Uas 
I  North  Sal0p ,  Murch.,  B.  pist,  in  Lias-Thon  Ton  Chmjnotdh 
w.). 

B.  Gaitroeoeli:  nit  einer  LängtriiMie  am  Bauehe  unter  den  Siphon, 
Iahe  am  vorderen  Ende,  seltener  erst  in  einiger  Entfernung  von  denn* 
^en  beginnt  und  bis  über  die  halbe  Lange  oder  selten  ganz  bis  zur 
ilse  der  Scheide  fortsieht*.  Arten  weniger  sahlreieh,  selten  im  Lias 
I  im  Enteroolith^  fast  alle  in  den  mittlen  Oolithen  und  dem  Oxford- 
Mi ,  seilen  oder  zweifelhaft  im  Coralrag  ^;    nur  eine  oder  die  andere 

noch  in  Kreide.  Auf  der  rechten  und  linken  Seite  oft  eine  sehr  feine 
fache  oder  Doppel-Linie  von  der  Basis  bis  gegen  die  Spitze. 

Belemnites  semisulcatus  (o,  415).      Tf.  XXI,  Fg.  15. 

^CBioDBL  merkw.  Verstein.  (Erlang.  1793)^  1. 13,  f.  4 ;  t.  14,  f.  3—6. 
loooiTBT  Peirif,  pl.  65,  f.  374. 

lemnites  hastatus  Blv.  119,  pl.  5,  f.  3  [txeL  relif>]\  —  Buch  Jura 
S;  —  Qu.  Wurtt.  446,  536,  550;  Cephalop.  442,  t  SO»  f.  35—39. 
lemnites  acutus  Blv.  Bei.  70  iAmierjieniUf  exel,  retiq,']. 
lemnites  semisulcatus  1830  Mijnst.  Bei.  6,  t.  1,  f.  1—8,  15;  Bair. 
0;  —  Thir.  Saofie  9;  —  Faomb.  i.  Jb.  1839^  694;  —  Buch  Jura  7S. 
lemnites  jurensis  Miiivst.  1897  i.  Kbfst.  Dentschl.  V,  680  [te.  Blv.]. 
lemnites  unicaualiculatus  Hartm.  Zibt.  Wdrtt  33,  t.  34,  f.  8;  — 
^oiTH  i.  Jb.  1836^  398—301. 

Scheide  glatt,  lang  Pfeilspitz-förmlg,  fast  stielrund,  an  der  Basis 
*  wenig  plattgedrückt,  5"  lang,  am  hinteren  Keulen-formigen  Theile 
'\  am  dünnsten  Theile  vor  der  Mitte  yj'  breit,  dann  nach  vorne 
Alveolar-Theil  an  Breite  bis  zu  i"  zunehmend  (s.  d.  Abbildung 
;h  einem  von  Herrn  Voltz  erhaltenen  Gyps^Abgusse  eines  sehr 
Istindigen  Exemplars) ;  wird  aber  wohl  doppelt  so  gross.  An  an- 
n  Exemplaren  erkennt  man  aber  auch  zuweilen  jederseits  zwei 
tenlinien  und,  wenn  sie  vollständig,  immer  eine  von  der  Basis  bis 
die  Mitte  oder  etwas   darüber  verlaufende   und  hier,   ohne  sich 


^  Mit  diesen  Belemniten  sind  die  B.  tri-,  B.  quadri-  und  B.  quin- 
fcanaliculataa  Haatm.,  die  nach  Zibten  im  untern  Oolith  vorkommen, 
bt  an  verwechseln :  da  sie  ihrem  Habitus  nach  und  aus  der  unsymme- 
cfaen  und  seillichen  Stellung  ihrer  Rinnen  zu  schliessen  nur  weit  nach 
ne  veilängerte  Falten  haben. 

^  Nach  2msii  käme  aus  dieser  Abtheilung  zwar  auch  B.  iwntus 
I  B*  semicostaina  noch  in  der  Lias*Gruppe  vor:  ich  finde  sie  aber  bei 
miBLSLOH  nicht  wieder  angeführt. 


400 

auambreiten,  bald  aufhörende  scbmale  liefe  und  acharfrandige  ind 
selbst  spaltartig  bis  an  die  Al?eole  eindringende  Rinne  bildet,  wodnreh 
sich  diese  Art,  wie  durch  massige  Abplattung,  wesentlich  ton  andern 
ihrer  Familie  unterscheidet,  deren  Rinnen  länger,  breiter  und  iacher 
zu  seyn  pflegen. 

Vorkommen  nur  in  der  mittlen  Jura-Gruppe,  dem  weissen  Iura- 
Kalkstein,  nämlich  im  unteren  Oiford-Kalk,  dem  Goralrag  (doch 
oft  nur  die  Alveoliten,  in  Hornstein  verwandelt),  den  lithographi- 
schen Schiefern  (hier  am  vollständigsten)  und  dem  Jura-Dolomite 
(Abdrucke)  im  südlichen  Z^eufscAlatuf,  vom  Staffelberge  bei  Lichiem- 
feU  im  0.  an  bis  in  die  Schweitz ;  und  insbesondere  in  Würiieoh 
berg  (vom  untren  Oxfordtbone  mit  Terebratula  impressa  bis  herauf 
in  den  Goralrag:  Balingen^  Donzdorf  u.  s.  w.);  —  im  FürHen" 
bergiachen  (im  Eisenrogeustein  des  Oxford-Thones  zu  OeUingen  bei 
Donaueachingen)  \  —  in  Bayern  {! Pappenheim,  Amberg,  Sireih 
berg,  Muggendorf,  Staffehtein,  Würgau,  Tkumau  etc.);  —  in 
Frankreich  (im  untern  Oiford  Thon  von  Quenoche  an  der  Hoch- 
Saone  Thirbu;  im  Jut9l  Lothringens  Qu.);  —  in  iSTamiorer?  (in 
„unterm  Coralrag^^  Rqem.  am  Tönnieiberg). 

7.  Belemuites  hastatus.  Tf.  XXI,  Fg.  19a— d. 

juv.  Fg.  22 ab. 

Belemnites  suleatns  Lang.  HiaL  lapid,  S.  131  [non  Rjsso,  Miix.,  d^O.]; 

—  Schrot.  Einlcit  IV,  t.  3,  f.  12;  —  Bajbk  Or.  Kor.  /,  t.  3,  f.  4. 
Hibolitbes  hastatus  1808  Mf.  Canch,  I,  386. 
Porodragus  restitutus  1808  Mf.  Conch,  /,  390. 
Fusiform  Belemnite  1811  Park,  rem,  UI,  t.  8,  f.  13. 

Belemnites   lanceolatus   Sculth.   i.  Mio.  Tascbb.  1818,  VH,   111; 
Petrflc.  I,  «9  (para). 

Belemnites  canaliculatns  Scblth.  Petrfk.  I,  49  ONirs);  —  Müifsr. 

Bair.  61. 
Belemnites  fnsoides  1899  Lmk.  Hiat.  Vil^  592  (para). 
Belemnites  fusiform is   1893  Miix.  i.  Oeol,  Trona»  K,  ii,  61  (para), 

t.  7,  f.  22;  —  Flbm.  brit.  am,  24;  —  ?Robm.  Ool.  I,  176. 
Belemnitea  bastatns  1897  Bly,  Ball  ly  pl.  2,  f.  4  [iffef.  p.  119,  p1.  5, 

f.  3];  —  Rasp.  i.  ilfifi.  d^oha.  1899,  pl.  8,  f.  91;  —  n'O.Jur,  I,  121,  t.  18, 

19;  Prodr.  a27,  348;  —  Marc.  Sal.  90;  —  Stüd.  i.  Jb.  1850,  830. 
Belemnites  semihastatus  1897  Blv.  Be'l  72,  119,  pl.  i,  f.  4;  pl.  2, 

f.  5;  pl.  5,  f.  1,  2;  —  Thirr.  Saone  10 ;  —   Wang.  i.  Jb.  1888,  70,  75; 

—  ZiBT.  Wurtt.  29,  t.  22,  f.  4;  —  Robm.  Ool.  I,  175;  — *  Leth.  a,  416;  — 
Fromh.  i.  Jb.  1889,  694;  -  Zbvschiv.  das.  1847 ,  409»  MO;  —  Qu.  Wärtt. 
488,  649;  Ceph.  439,  t  29,  f.  8-19.  ''  ' 


401 

ileMoites  aubbtstataa  Zur.  Wfirtt.  17,  t  21»  tt;  ^  Robk.  OoI. 

[,  177. 

»lemnites  latetulcatns  Voltz  in  litt}  -^  Thorm.  Porr.27;  —  Thirr. 

9aMM  0^  10;  —  Manolsl.  Alp  17 ;  —  Marc,  Sal.  01. 

ilennitea  gracilia  Riar.  1899  L  Atm,  äPokten.  pl.  6^  f.  17—18. 

iltMoites  ferrag^inoaua  1890  Volti  J9^l.  36,  t.  1,  f.  8. 

K 

ilcMiitea  min  im  na  BftT.  BiL  709  CuhMd*  l§xeL  rallf.]. 

iMIm^  nüeo  smepe  kr$oiare. 

itinoeamaz  fuaiformi  Voltz  Bei,  34,  1 1,  f.  6. 

stiDoeamaz  laDceolatua  Zur.  33^  t  26,  f.  3ab  [p^rip  flde  Qu.]. 

Scheide  PfeilapiU-förmig,  über  3'^  lang  and  dann  Yome  über 
'^  breil,  darauf  etwas  scbmäler;  in  %  der  Länge  5'''  breit,  dann 
h  luapitxend.  Auch  wohl  noch  grösser.  Von  dem  vordem  Thelle 
M  eine  tiefe,  erst  schmale  und  ziemlich  scharfrandige,  dann  nach 
in  breiten  Theile  der  Scheide  hin  immer  flacher  und  breiter  wer- 
ade  und  kurz  vor  der  Spitze  sich  verlierende  Rinne,  wodurch  die 
(angs  fast  drehrunde  Scheide  allmählich  etwas  oder  sogar  beträcht- 
li  breiter  als  hoch  und  auf  dem  Rücken  gewölbter  als  am  Bauche 
rd  (Fg.  c).    Auf  beiden  Seiten  zieht  von  der  Alveolen-Gegend  aq 

gerader  Richtung  bis  zur  Spitze  ein  etwas  vertiefter  Streifen, 
lieber  sich  in  der  Gegend  der  grössten  Breite  der  Scheide  in  zwei 
raUel  nebeneinanderlaufende  feine  Linien  auflöst  (Fg.  b ,  wo  die 
uchseite  rechts  ist),  und  wohl  auch  von  der  geraden  Linie  etwas 
weicht,  zuweilen  aber  auch  selbst  an  guten  Exemplaren  nicht  zu 
den  ist.  Die  Alveole  ist  nur  sehr  kurz  und  nimmt  kaum  über  Yi^ 
r  Länge  ein;  sie  ist  etwas  schief.  Der  Längs-Umriss,  der  flache 
lerschnitt,  die  breite  fast  vollständige  Rinne  und  zumal  die  2  Linien 
isen  diese  Art  mit  Bestimmtheit  erkennen.  Junge  Individuen  (Fg. 
t)  mit  abgebrochener  Alveole  hat  Blainvillb  mit  B.  minimus  ver- 
»chselt,   der  sich   durch  einen  Spalt  an   der  Basis   unterscheideL 

fnsiformis  hat  eine  kürzere  Furche*  Was  ich  von  Hrn.  Voltz 
Ibst  als  B.  latesulcatus  erhalten  habe,  finde  ich  von  B«  semihastatus 
iV.  nicht  verschieden. 

Vorkommen  sehr  verbreitet  und  bezeichnend  im  untern  und 
em  Oxford-Thone,  zuweilen  etwas  tiefer«  In  Spanim  (im  Oxford- 
lone  der  Sierra-de-Mala-Cara,  Valencia  d'O.);  in  England  {im 
cford-Thone  von  Weymouth;  im  Grossoolith  von  Stone$fteld, 
vford);  —  in  Frankreich  (im  ,|Gailovien^  von  CoMiellane^  Baaaei- 
'pe$,  zu  CAawMnt,  ifati/e-Mame,  zu  Oiron»  DeuwSivrcii 

Bronn,  LathaatiMfiMUM.  3.  Aufl.  IV.  26 


40i 

xa  PMeikx  und  Chauffo%  Satthe,  zv  FU/en,  Ctütadoi,  tu  St.- 
Michel-en-VHermt  Vendie,  tu  la  Vaulte,  Ardiche,  tu  Lifol,  Vb$^, 
zu  Nantua,  Ain,  d*0.  ;  im  »Oxfordien^  zu  Dargit^  Cbt^doVt  zu 
Niori,  Deux^Swret^  zu  Betan/gont  Doubtf  zu  Riant,  BqucHu* 
dU'Rhbne,  zu  Eeommoy^  Smrtke,  »*0. ;  zu  SialiM  im  Juta  UäMC^ 
zu  PritenttUlert  l)ei  MontbSliarä,  zu  Pemp'le-grand  und  ffiie^ 
fiocAe,  Hoch'Saone  Thir^.)  ;  ^^  in  der  Sckweitz  (am  Moiif  TarriM 
im  Porrenimp,  im  weissen  Kalkstein  und  im  Rogenilein  dei  Oiford* 
Thones  zu  Wölflitwfl,  Aatgau ;  in  StuDfiR's  ChMel-KallLe  der  Fdi* 
rons]  im  Kanton  /Aoaet);  —  in  Baden  (im  GrossooKth  ttt  Blr^ 
Aeim  bei  jE/oAr,  Qu. ;  im  Oxford-Rogenstein  zu  Geitingen  bei  DonaU" 
etchingen);  —  in  WUrttemberg  (im  braunen  Jura  ä  und  ^  Qu., 
zu  G^ommefsilmcsen,  Nenhanten,  Metzingen  ^  Newfen^  Beuten^ 
Watteral fingen,  am  Stuiftnberg)\  -^  in  Bapem  (zu  TAurainc, 
AadeTiafein,  H%r^aiC|  lBärendorf)\  —  in  NW.-DetcfacMaiuT  (am 
lOtterfelde  bei  Ootlar  und  zu  Dehme^  an  der  Porfn  fFe^fpAallcii, 
an  beiden  Orten  angeblich  in  Lies;  der  ?B.  fiisiformis  im  Unteroi^th 
Yon  Riddagthauten);  —  in  Polen  (im  Knollenkalke  des  weissen 
Inra's  an  der  Weichtet  und  darunter  im  Oxford) ;  —  in  Rutttimd 
(im  nOxfordien*  bei  Kobtet  in  der  JKrimm,  d*0.). 

Belemtioteuthis  Pearob   1842« 

Familie  der  Teuthiden  d*0.  und  insbesondere  Onychoteu- 
thiden,  deren  Arme  mit  hornigen  Haken  statt  mit  Saugwarzen  be- 
setzt sind.  Selbst  die  weichen  Theile  des  Thieres  sind  durch  Abdrücke 
in  zartem  Gesteine  bekannt  geworden.  Es  scheint  ziemlich  schlank 
von  Gestalt,  am  Kopfe  mit  Spuren  yon  2  sitzenden  Augen,  mit  8 
küri^eren  und  2  längeren  Armen  versehen,  die  mit  2  Reihen  z.  Tb. 
stark  gekrümmten  hornigen  Haken  besetzt  sind.  Der  Mantel  ans  quer* 
gestreiften  Muskel-Lagen,  jederseits  in  der  Mitte  mit  einer  muskuldsen 
hklb«>ovalen,  nach  hinten  allmfihltch  verlaufenden  Flosse.  Innen  ein 
Ditaten^-Beutel  unter  einer  dünnen  hornigen  Haut«  Der  Hintertbefl 
des  Korpers  steckte  in  einem  Schulpe,  dessen  Verfoiiidung  mit  ihm 
Jedoch  noch  Dicht  Uar  ist.  Owkn  hatte  ihn  für  den  Kammerkegel 
eiAes  keleitiMtto  (B.  Owenii  Pratt)  gehaKen  und  daher  das  oben 
beschfi^itatb  Thict  füt  dM  Belemniten-Thier  erklärt.  Er  ist  jedoch 
ftiriftfitiBt  k^dförmig  ah  irgend  ein  Belemniten-Kegd,  hornig-kalkig, 
gtoiMttydijK,  ÜMtfiBt  mit  2  Längsrippen  veraehen,  welche  (voa  Qtt»- 
SPMSlt)  Kit  lüfälliK«  VerMtzuft^  gekiilMi,  itm  spitzen  Ende  Ms 


40» 

eine  Strecke  weit  gegen  den  Vorderrand  ziehen  und  durch  eine  Ver- 
dickung der  Kegelwand  entstehen ;  er  ist  endlich  Yon  einer  gekömelt- 
ttreifigen  Messer-dicken  Hülle  (?  Epidermis)  bedeckt,  welche  aus  zarten, 
rar  Achse  senkrechten,  leicht  zerstäubenden  Fasern  besteht  und  kon- 
zentrische Anwachs-Ringe  erkennen  lässt,  aas  deren  Anwesenheit  und 
regelintssigen  Abständen  man  auf  ein  gekammertes  Inneres  geschlossen 
hat;  wogegen  jedoch  Quknstbdt  einwendet,  dass  an  ganz  ähnlichen 
im  WürUembergischen  Lias  voriLommenden  Resten  mit  Dinten- 
Beuteln  und  Haken-Armen  (Onychoteuthis  conocauda  Qu.) 
der  Dinten-Sack  und  insbesondere  der  Magen  dch  in  den  gekammert 
aussehenden  Theil  dieses  Kegels  mehr  oder  weniger  lief  hineinsen- 
ken, was  sich  mit  Anwesenheit  von  Kammer-Scheidewänden  allerdings 
nicht  vertragen  würde.  Indessen  hat  man  an  diesen  Kegeln  im  Lias 
bis  jetzt  noch  jene  faserige  Hülle  nicht  entdecken  können  und  ist 
daher  die  Analogie  derselben  nicht  hinreichend  erwiesen,  vielleicht 
selbst  ein  eigenes  Genus  zu  vermuthen.  Dieses  Genus  ist  von  den 
lebenden  Sippen  Onychoteuthis  Lichtst.  1818  und  Enoploteuthis 
]>*0.  sowohl  als  von  Acanlhoteuthis  Wagn.  1889  oder  Kelaeno  Münst. 
1886  der  Soleiihofeixer  Schiefer,  so  weit  dieses  letzte  bekannt  ist, 
hinreichend  verschieden.  Erstes  hat  nämlich  seine  Haken  nur  an  den 
Enden  der  zwei  längeren  Arme  entwickelt;  das  zweite  besitzt  sie 
auch  in  der  ganzen  Länge  der  8  kürzeren,  und  ihm  rechnet  d'O. 
den  Loligo  subsagittatus  MOnst.  bei ;  aber  beide  Sippen  Jiaben  eine 
Feder-artige  Scbulpe  wie  Loligo  im  Innern,  während  solche  bei 
Belemnoteuthis  nicht  vorkommt,  besitzen  aber  dafür  keinen  sog« 
Phragmoconus ;  wegen  Acanthoteuthis  siehe  nachher. 

Arten:  1—2  im  Kelloways-rock  Englands  und  ?Lids  TTtrf- 
t€nib€Tg9, 

Belemnoteuthis  autiquus.     Tf.  XXIV>,  Fg.  12äbc,  13abc. 

Belemnoteuthis  Pbarob  i.  Ann,m9g*%äiki9i.  1841t ^  IX,  &78  ^i.  Jb. 

1848,  119;  —  Mant.  i.  iffifi.  mmg.  nmMsi.  18S0,  VI,  127  f.  >i.  Jb. 

18S0,  ÜB. 
Belenaite«  Owenii  Pratt  [fuoad  mUmmi^  non  iMimm]  Ow.  i.  Lmül. 

PkUat.  Trmuaet.  1844,  i,  65—85,  t.  3—8  >  i.  Jb.  1844,  754. 
Belemnotentbis  antiqans  MäKT,  i,  Land,  Bdinh.  PMloi. Maga»,  1848^ 

XXXW,  03;  PkOoM.  Transaei.  1848,  ii,  170,  t.  IS,  14  >  i.  Jb.  1849, 

752 ;  —  MulfT.  du.  18M,  723. 
Vgl.  oben  die  Beschreibung  der  Sippe. 

■ 

Vorkommen  im  Kelloways-rock  von  Okrkikm^Mtdfarä  Md  in 
Ozford-Thon  zu  TrowbrUge  in  WiUMre,  Hakt. 


ac  «i 


404 


Acatühoteuihü  R.  Waon.  1839. 

(Kelaeno  M&nst.  188$,  D'O./iir.  I,  139.  M&nitbr  selbst  bat  den  hBktr 
obne  Definitioo  ui  Kit.  vorg^escblagenen  Namen  Kelaeno  184M  in  cineM 
andern  Sinne  verwandt  und  dafür  den  Namen  Acantboteuthis  1899 
ff.  angenommen.  d*0.  reebnet  den  Lolifj;o  priscos  als  Acanthoteutbis 
prisca  dasuy  obwobl  von  ibm'  keine  Haken  an  den  Armen  bekannt  sind.) 

Familie  der  Onychoteuihiden;  ebenfalls  mit  Dintensack 
und  Widerhaken  und  xwar  an  allen  10  Armen  wohl  entwickelt  und 
in  2  Längsreihen  geordnet,  wie  man  aus  der  Lage  derselben  im  Ge- 
steine in  Verbindung  mit  den!  erhaltenen  Umrisse  des  länglichen 
Körpers  schliessen  darf;  an  und  in  welchem  aber  bisher  keine  An- 
deutungen weder  von  dem  sog.  Phragmoconus  des  Belemnoteuthis, 
noch  von  einem  Feder-artigen  Schulpe,  wie  bei  den  lebenden  Sippen 
Onychoteuthis  und  Enoploteuthis  vorgekommen  sind.  Jedoch  glaubt 
Münster  einen  breiten  Degen -förmigen  Schulp  ohne  Flügel  und 
Mittelkiel  und  mit  zwei  kurzen  Seitenkielen  erkannt  zu  haben,  was 
aber  unsicher  scheint ;  von  Seitenflossen  am  hintern  Ende  nur  einmal 
eine  Spur.  Fände  sich  die  Feder,  so  wäre  Acantboteuthis  wohl  mit 
Enoploteuthis  zu  vereinigen. 

Arten:  5—6  und  mehr  in  den  lithographischen  Schiefem  von 
Solenhof en  und  im  Kimmeridge-Thon  Frankreichs,  AcanthoteutUs 
giganteus  Münst.,  der  3'  lang  wird,  mag  zu  einer  andern  Abthei- 
luDg  gehören. 

Acantboteuthis  Ferussaci.  Tf.XXIV^  Fg.  6ab  (n.MüNST.). 

Sepie,  neue  Art^  Mdnst.  i.  Jb.  1884,  42. 
Kelaeno  Ferussaci  MD.  1886  in  litt. 
Onychoteuthis  Ferussaci  Morst.  1886  i.  d.  Deutsch.  Natorforscher- 

Versamml  >  Jb.  1887,  252. 
Acanthoteutbis  Ferussaci  R.Waon.  i.  Monst.  Beitr.  193^,  I,  05,  t.  JO, 

f.  1,  Vit,  55;  —  Qu.  Ceph.  524,  t.  36,  f.  1,  2. 
Kelaeno  spcciosa  (Monst.)  d'O.  jur.  I,  140  (pars),  pl.  23,  f.  1— 4. 

Rumpf  nur  etwa  5^'  lang;  Arme  sehr  kurz,  nur  von  1  Vi"  I'^g^ 
mit  2  Reihen  von  je  19^-21  Widerhäkchen  besetzt,  welche  an 
beiden  Nebenseiten  flach,  am  Rücken  stärker  gewölbt  und  nur  längs 
der  konkaven  Seite  mit  einem  leistenartigen  Kiele  versehen  sind 
(Fg.  6  vergrössert);  da  ihre  Basis  schief  gegen  den  Rücken  hin  ab- 
geschnitten und  zugeschärft  ist  (wie  bei  den  übrigen  Arten),  so  hat 
Mt)NSTSR  ihre  Form  als  8-artig  bezeichnet 


405 

d'Orbignt  glaubt  jedoch,  das«  auch  Kelaeno  gpeciosa  und 
K.  aagittata  Münst.  als  Synonyme  und  yielleicht  selbst  Onycho* 
teothis  angusta,  O.  lata  und  0.  tricarinata,  welche 
MüflSTKR  durch  ihre  Grösse,  die  relatiye  Länge  ihrer  Anne,  die  Zahl 
trod  Form  ihrer  Haken  unterscheidet,  als  blos  rerschiedene  Alters- 
vnd  Erhaltungs-Zustande  zu  dieser  Art  gehören. 

Vorkommen  im  lithographischen  Schiefer  von  Solenhofen  und 
im  Kimmeridge-Thon  des  Ain-Dpia. 

Ommastrephes  il*0.  1840. 

(i.  Fi»,  et  d'O.  Cephalopüdes;  *-  (Loliginet  battiformet  Qu.) 
Familie  der  Loligiden:  mit  Dintensack,  10  Armen,  wovon 
S  länger  als  die  übrigen  und  theilweise  zurückziehbar  sind.  Am  hintern 
Ende  des  Körpers  ist  jederseits  eine  dreieckige  Flosse,  welche  zu- 
sammen eine  Raute  bilden.  Im  Innern  ist  ein  schmaler  Schwerdt- 
lÖrmiger  horniger  Schulp  mit  einem  Duten-formigen  Ende  vorhanden, 
wie  er  oben  S.  386  boschrieben  worden  {lU  XXlV,  Fg.  7).  Bei  den 
fossilen  Resten,  die  sich  fast  ganz  auf  die  Schulpen  beschranken,  ist 
zwar  die  Duten-Form  noch  nicht  bestimmt  erkannt,  aber  die  Be- 
schaffenheit des  Schulps  der  Art,  dass  sie  sich  aus  der  Zerdrückung 
der  Dute  erklären  würde.  Bei  der  ausserordentlichen  Dünne  des 
vorderen  Endes  ist  es  nicht  deutlieh,  ob  es  gerade  abgeschnitten 
oder  bogenförmig  zugerundet  ist,  wie  es  MOnster  abbildet. 

Arten:  wohl  6 — 8  in  den  lithographischen  Schiefern;  allein 
es  ist  noch  sehr  fraglich,  in  wie  fern  dieselben  auf  wesentlichen  und 
bleibenden  Merkmalen  beruhen. 

Ommastrephes  angustus.      Tf.  XXIV\  Fg.  8 a b c  (n.  Qu.). 

ODycbotenthis  angutta  M&rrsT.  bei  HöifiriGu  i.  Jb.lSSO^  458>  —  i. 

Deutsch.  Natnrf.-Vers.  1880  >  Jb.  ISSTy  252. 
Loligo   priscns   Rofp.  Solenbof.  8,  tS,  f.  1;    —    Qo.  Cephalop.  618, 

t.  35»  f.  3,  4. 
Acantbotenthifl  angusta  Murrtr.  Beitr.  VIF,  59,  t.  4,  f.  1—3  etr. 
Ommastrephes  angustus  d'O.  Pa/eiwl.  tmieert.  pl.  23,  t.  9— 11;  PaL 

4tr.  pl.  20,  f.  9—11 ;  Cephaiap.  343;  Prodr.  i,  347. 
Aeantbotenthis  semistriata  Monst.  Beitr.  ¥11,  62,  t.  7,  f.  1  etc. 

Der  Schulp  wird  über  V  lang.  Der  mittle  Kiel  des  Rückens 
tritt  an  seinem  spitzen  Hinterende  sehr  stark  henror  (an  der  Bauch- 
seite ist  er  flach  oder  wird  durch  eine  Furche  vertreten),  verbreitert 
und  verflacht  sich  aber  nach  vorne  immer  mehr  und  hört  schon  weit 


406 

hinter  dem  Vorderrande  allmählich  auf,  indem  nur  2  reehU  nid  lials 
ihn  begleitende  Linien  noch  eine  Strecke  weit  fortietzen.  Die  Sei* 
tentheile  neben  dem  Kiel  bestehen  ein  jeder  aus  einem  breiteren  in* 
neren  und  einem  schmäleren  randlichen,  dunkler  gefärbten  Streifen, 
die  beide  noch  vom  an  Breite  xunehmen  und  sich  bis  an  das  Vor* 
derende  verfolgen  lassen.  Zuweilen  findet  man  den  Magen  mit  sei- 
nem Inhalt  (s.  d.  Abbild.)  und  vor  ihm  den  Dinten-Beutel  noch  an 
ihrer  Stelle. 

Unsere  Abbildung  ist  von  Quekstkdt  entlehnt,  wobei  sa  be- 
merken, dass  in  Fg.  a  die  Queerstreifung  von  Muskel- Faser  des  Sackes 
herrührt,  dessen  Umriss  dadurch  hervortritt,  dass  unten  die  Oute  des 
Schulps  zufällig  elwas  iiber  das  Ende  des  Sacks  herabgeglitten  ist. 
Dieses  Ende  ist  elwas  rhomboidal  und  erscheint  an  andern  Exem- 
plaren und  namentlich  an  A.  brevis  Münst.  deutlicher  so ;  am  oberen 
Ende  entsteht  die  schwarte  Masse  durch  die  Kinnladen,  welche  also 
dicht  am  Schulp  anliegen;  in  der  Mitte  der  Magen;  der  Dintensack 
fehlt  an  diesen  Exemplaren.  Der  Schulp  für  sich  allein  Fg.  8  b, 
sein  gedrücktes  Hinterende  unten  daran;  dasselbe  unzerdrückt  Fg. 
8  c  scheint  vorn  offen  gewesen  zu  seyn. 

Kelaefw  Münst.  1842. 

(nicht  Kalaeno  M.  1836.) 
Mit  diesem  Namen  bezeichnete  Münster  1842  (Beitr.  V,  96, 
t.  1,  f.  1 — 2)  Reste,  welche  dem  hintern  Dufen-förmigen  Ende  des 
vorigen  zu  entsprechen  scheinen ;  aber  von  der  Seite  gesehen  macht 
der  Stiel,  welcher  die  Dute  trägt,  eine  starke  Bogen-förmige  Krüm- 
mung nach  oben  und  dann  wieder  nach  unten,  was  in  schwachem 
Maasstabe  auch  schon  bei  den  fossilen  Ommaslrephen  stattzufinden 
scheint.  Da  überdiess  diese  Reste  nicht  ganz  deutlich  sind,  so  ver- 
weilen wir  nicht  länger  bei  ihnen.  Zwei  Arten  liegen  mit  voriger 
in  gleichen  Schichten  beisammen. 

BelopeltU  Voltz  1839  ^ 

Atramentarius  Buckl.  Oeot.^  Belcmnoisepia  Buckl.  i.  Jb.  ISSS^ 
627;  Oeoi.  o.  Min.  18S9;  Loligosepia  Qu.  i.  Jb.  1899,  156  ff. ;  Oco- 
teuthis  M&ivsT.  1843  Bcilr.  VI,  66;  Palaeosepifa  Thcobori  1844; 
Loliginitae  parabolici  tenuicarinati  Qo.  1849, 

Familie  der  Loligiden.    Ein  Dinten-Beutel.     Der  Schulp  (Tf. 
*    I.  Jb.  188$ j  323;  Buli.  9iol  1889 j  a,  XI,  40;  u.  i.  Jfem.  8lrß$9h, 

itly    23    ff. 


40T 

XXIV ^9  Fg.  9)  Thier-syminetrisch,  hornig,  dünne,  doc^b  aus  2  oder 
mehren  Schichten  bestehend,  halb-elliptisch  oder  vielmehr  parabo^ 
lisch  TOn  Unnriss,  getheilt  d^rch  einen  durchweg  dünnen,  nach  dem 
Rücken  hin  konvexen  Längskiel,  von  unten  etwas  konkav  und  daher 
foweilen  durch  Druck  längs  dessen  Hinterrande  gespalten.  Jede  Hälfte 
xeigt  drei  Felder.  In  der  Mitte  ein  langes,  schmales  und  glattes, 
nach  vom  wenig  breiter  werdendes  Feld  mi  dem  Kiele,  ganz  einem 
halben  Schulpe  des  Ommastrephes  ähnlich,  nur  dass  der  Kiel  sich 
an  Stärke  fast  gleich  (ileibt;  suweilen  erscheint  es  undeutlich  längs- 
goatreift.  Als  Einfassung  des  vorigen  nach  aussen  erscheint  ein 
noch  schmäleres  und  ebenfalls  nach  vofn  breiteres ,  das  sog.  Hyper- 
boIwr-Fold  mit  der  Hypetbolar-StreifiMig,  welches  dicht  bedeckt  ist 
raÜ  deutlichen  Streifen,  welche  zuerst  nach  hinten  und  dann  im 
Bogen  oder  Winkel  umkehrend  wieder  nach  vorn  gehen ;  dieses  Feld 
liegt  mit  seinem  Hinterrande  in  der  Mittellinie  und  erreicht  mit  seinem 
vorderen  Ende  den  äusseren  Rand  dea  Scbulps  an  der  breitesten 
Stelle  desselben.  Das  dritte  oder  äusserste  Feld,  der  Flügel,  innen 
von  einer  schiefen  aber  geraden  Linie,  aussen  von  dem  parabolischen 
Rande  begrenzt,  ist  schief  längsgestreift,  so  dass  die  Streifen  sich 
hinten  im  äusseren  Rande  verlieren.  Während  der  hintere  Rand  ge* 
rundet  ist,  so  erscheint  der  vordere  seiner  Dünne  wegen  nie  ganz 
deutlich ;  doch  scheint  er  an  dem  best-erhaltenen  Exemplare  queer  ab- 
geschnitten und  rechts  und  links  mit  einer  Bogen-förmigen  Ausran- 
dung versehen  zu  seyn.  Einige  Arten  sind  viel  gestreckter,  wenige 
kürzer  als  in  unserer  Abbildung ;  hei  mehren  fangen  die  FIügel-Theile 
erst  eine  kleinere  oder  grössere  Strecke  weit  hinter  dem  Vorder- 
ende an  (Belemnosepia  u.  a );  zuweilen  ist  der  äussere  Rand  auch  nicht 
einfach  parabolisch,  sondern  hinter  der  Mitte  eingebogen,  so  dass 
der  ganze  Schulp  in  einen  vorderen  breiten  und  einen  hinteren 
schmalen  Theil  durch  eingebogene  Seiten-Ränder  getheilt  scheint. 
Aber  innen  bleibt  der  dünne  Mittelkiel,  der  Unterschied  in  3  Felder 
und  die  runde  Abstutzung.'  Ohne  die  Dünne  des  Mittelkieles  konnte 
man  diese  Reste  für  abgebrochene  Hinterenden  des  Scbulps  von 
Sepioteuthis ,  Beloteuthis,  Teutbopsis  und  Loligo  halten. 

Diess  sind  die  fossilen  Reste,  welche  erst  unter  dem  Namen  Loligo 
BoUensis  bekannt,  nachher  von  AoAssiyi^  Buckland  (11.  cc.)  n^  A.  für 
abgebrochene  Vorderenden  der  B^lemmMn  (B,  ovalls)  er|4ärt  wurden» 


i.  Jb.  19M>  aa. 


408 

ohne  KU  sehen,  das«,  wenn  man  den  allein  abgebrochen  seheinenden 
Rand  vorn  ansetzte  (d.  h.  den  oberen  Rand  in  Fg.  9  com  onteren 
Rand  in  Fg.  3  bei  Z  niachte)  alle  Streuung  verliehrt  seyn  wOtde  tn 
derjenigen,  welche  der  Belemnit  vom  xeigt. 

Wir  haben  den  Namen  Belopeltis  dem  älteren  Beleronosepia 
(und  dem  adjektiven  Atramentarius)  vorgezogen ,  weil  er  weniger  be- 
stimmt die  Ansicht  andeutet,  dass  er  ein  blosses  Bruchstück  eines 
Belemniten  sey.  d*Orbignt  hat  es  ebenso  gehalten,  jedoch  auch 
den  Namen  Belemnosepia  für  die  eine  von  Bucklahd  beschriebene 
Art  beibehalten,  welche  von  allen  Arten  die  breiteste  und  stumpf- 
winkeligste ist  (was  sich  aber  an  andern  Arten  ganz  allmihlich  ohne 
Grenzen  abstuft)  und  deren  Streifen  auf  den  flügelartigen  Seifenthei* 
len  des  Schulps  —  wenn  anders  die  Zeichnung  richtig  ist  —  nicht 
nach  dem  Nebenrande,  sondern  parallel  zur  Achse  nach  dem  Hin- 
terende hin  auslaufen,  Charaktere,  die  uns  zur  Begründung  von  Sip- 
pen vorerst  noch  nicht  genügend  scheinen. 

Arten:  8 — 10,  alle  im  Liasschiefer. 

Belopeltis  Bollensis.  Tf.  XX1V^  Fg.  9  (n.  MOmst.). 

Onychotenthia  priiica  (par$)  Muhst,  i.  Kbfbrst.  Deutsebl.  189$^  V, 
628  (581?)  >  Jb.  18S0,  443;  —  Voltz  i.  Jb.  183$j  321. 

Loiigo  Bollen 811  Schubl.  i.  Zibt.  Wurtt.  34  (pars)  t.  26,  f.  7  [tum 
f.  5,  6,  nee  t.  37,  f.  1] ;  —  Qu.  Wurtt.  272. 

Loiigo  Aalensis  Zibt.  Wurtt.  34,  t.  25,  f.  4;  —  Buckl.  Geol.  u.  Min. 
t.  28,  f.  6,  7,  t.  29,  f.  1—3. 

Belopeltis  Bollensis  dO.  Pai,  etr.  26,  t.  1—3;  Proir,  I,  244. 

Loliginitcs  Bollensis  Qu.  Cepbalop.  508,  t.  32,  f.  11—13,  t.33,  f.  l— 5. 

Bei  der  Charakteristik  des  Genus  haben  wir  diese  Art  als  Typus 
im  Auge  gehabt  und  auf  die  wichtigsten  Verschiedenheiten  anderer 
am  Ende  hingewiesen.  Wir  können  nun  noch  hinzufugen,  dass  die 
Hjperbolar-Felder  am  Hinterende  noch  nicht  sehr  deutlich  sind ;  dass 
aber  Quenstedt  daselbst  auf  dem  Mittelfelde  vorwärts  gewölbte  Queer- 
streifen  gefunden  hat,  welche  Münster  nicht  angibt,  und  dass  die 
Feder-Streifung  der  Flügel  durch  schiefe  Linien  oft  etwas  gegittert 
erscheint.  Das  Verhalten  der  Slreifung  der  zweierlei  Schichten  jtu 
einander  scheint  noch  nicht  ganz  hergestellt. 

•  Vorkommen:  wie  bei  allen  übrigen  Arten,  im  Posidonomyen- 
Schiefer  des  Lias.  So  in  Württemberg  (zu  BoU,  Aalen)  und  in 
England  (zu  Lffme  Regis). 

Die  Unterschiede  von  Belemnosepia  (Bockl.)  d'O.,  so  weit 


Df  bekamt,  iiod  Torhin  bereits  angedeutet  worden.  Am  ebe- 
nSebte  onter  den  Verwandten  wobi  der  Sy^'  lange  und  6''  bis 
breite  Acantboteulbls  gigas  Mühst.  =  Leptoteutbis  glgas 
1894  aus  den  Solenhofener  ßcbiefem  verdienen  ein  beson- 
Genns  in  bilden ,  du  indessen  jetst  nur  sebr  onroUkonunen 
kiflrisirt  werden  iiftnnte«  Der  Grösse  ungeaebtet  Ist  der  Schulp 
I9  nicht  lialiLig,  mit  Sparen  von  Peder-Streünng  f  • 


TetahopHi  Hblwb.  1886  ^ 

PSapiotaathit  Blv.  1824;  Loliginitae  crassiearlnati 

t.  spatalati  Qu.  1849.) 

Familie  der  Loligiden  mit  Dinten^Beutel.  Scbnlp  tbiersjm- 
ich,  innerlicb,  bornig,  oben  gewölbt,  unten  löffelartig  vertieft, 
Buiss  mebr  spateiförmig,  vom  sebr  scbmal,  binten  eiförmig 
breitet;  die  Mittebrlppe  am  RQciLen  wölbig  vorragend,  nacb 
an  Stäriie  immer  sunebmend ;  Flögel  breit,  ibre  Peder-Strelfung 
Blnfftcber  Biegung  oder  schwacber  Krömmiing,  von  der  Mittei- 

nacb  dem  gewölbten  Hinterrande  auslaufend«  In  seiner  Dicke 
ht  der  Scbulp  aus  3  Scbicbten ,  einer  glinaanden  Röciien«,  einer 
inen  Baucb-Scbicht  und  einer  Mittel-Scblcbt ,  •  welcber  vor- 
ftiMt  die  Streifung  angebört  Dieser  Scbulp  gleiabt  etwas  dem 
ibenden  Loligo-Geschlecbtes,  noch  mebr  aber  dem  breiteren  des 
den  Sepioteutbis  Bl  v.  1 824,  von  welchem  es  nur  abweicht  vorn 
I  den  schmäleren  Stiel,  binten  durch  das  mehr  abgerundete  Ende 
Inrcb  die  starke  Wölbung  beider  Oberflächen  nacb  dem  Röcken 
daher  sich  auch  dieser  Schulp   durch  Druck  öfters  der  Länge 

gespalten  hat  und  von  Dkslonqcbamps  för  iweiklapplg  gehalten 
m  ist.  Von  Loligo  (vgl.  S.  407,  Tf.  XXIVS  Fg.  11)  ist  die 
» dadurch  verschieden,  dass  dem  Schulp  das  sweite  Feld,  dessen 
siBdopeltis  erwähnt  haben,  zwischen  Mittelfeld  und  Rögefai  mangelt. 
Arten:  6 — 8  im  obern  Lias,  die  sich  aber  vielleicht  etwas  redu- 

werden;  auch  eine  im  Solenhofemmr  Schiefer. 

thopsin  Bollensis.  Tf.  XXIV^  Fg.  10. 

goBolleDtIt  (SchGbl.)  Zibt.  Wfirtt.  (p&r$)  40^  t  87,  f.  l. 
lopala  Bollentia  Yovn  18S$;   —  0*0.  P9I.  4it.  pl.  11;   Proir. 

aaa. 

go  Sehnbleri  Qu.  Wirü«  264« 

ginite«  Seböbleri  Qu.  Cephelop.  499»  t.  aij  C  14»  16. 


DBSLOHOcBAflrs  Schreibt  Ttniepsla. 


410 

Bflotheathif  «mpalUrit  Mem.Beitr.  VI,  t  ft^  H  1,1,  fsf«  !•' 
Teqcloptis  «mpallariii  p*0.  PaL  ^rnivers,  pl.  14;  C*1|9;  F«f« 

eir,  pl.  11,  f.  1,  3;  Prodr.  /,  243.  f    /Iff 

fieloteotbis  acuta  Mhan.  Beitr.  Yf,  t.  6,  f.  4.  f    Qv. 

Teodopsia  pjriforinia  MGnst.  Beitr.  VI,  t.  tf,  f.  3. 
Lolig^o  pjriforinia  d^O.  Pmi.  ««(oart.  pl.  1);  Rrmbr.  f,  943. 

Diese  Art  unterscheidet  sicli  von  andern  durch  den  Winkel  Ttn 
90^  welchen  die  Pldgel  gleich  am  Anfang  des  Stieles  bilden,  dordi 
die  fast  geradlinigen.  Seitenränder  des  leisten ,  und  durch  die  plftti- 
liehe'  Bogen-förmige  Erweiterung  desselben  in  ihrer  halben  LInge, 
welcher  auch  die  Zuwachs-  oder  Feder-Strelfung  der  Flügel  auf  einer 
schiefen  Linie  entspricht,  die  jederseits  Ton  der  seitlichen  Erwei- 
terung an  nach  dem  Hinterrande  in  der  Nähe  des  Kiels  sieht,  d.  h. 
auf  der  Grenz-Linie  zwischen  Mittelfeld  und  Flfigel ;  wodurch  also  eine 
Analogie  zu  dem  bei  BelopelUs  bezeichneten  Hyperbohir-Feld  entsteht 

Vorkommen  in  den  Posidonomyen-Schiefem  von  Bali,  Ohmätn 
und  Holzmaden  in  fVfIrttemberg. 

Bei  andern  Arten  ist  entweder  der  seitliche  Vorsprang  und  der 
ihm  entsprechende  Hyperbolar*Streifen  nicht  vorhanden  (B.  BmneiO 
DsLGCH.)i  oder  der  Henkel  des  Stieles  wird  stumpf  bis  zo  60^  seine 
Seiten-Ränder  Bogen-fSrmig,  sein  Seiten- Vorsprung  stärker,  seine  Hy- 
perbolar-Felder  yiel  stärker  gestreift  und  Rinnen-förmig  rertieft,  sefai 
Mittelfeld  rom  Hinterrande  aus  radial  gestreift  oder  gerippt,  so  dasi 
die  Rippen  zwischen  dem  Mittelkiel  und  den  Hyperbolar-Feldem  di- 
vergiren.  Der  Schulp  besteht  aus  mehren  übereinander  liegendes 
Schichten  wie  bei  T.  subcostata  (=  Loliginites  subcostatus  Qd. 
=  Beloteuthis  subcostata,  B.  substriata,  B.  venusta  Münst.)  deut- 
lich, woraus  denn,  ohne  hinreichenden  Grund,  d*Orbignt  das  Geno 
Beloteuthis  bildet  oder  beibehält. 

Sepialites  MOnst.  1843. 

(Beilr.  VI,  76.) 

Thier  unbekannt.  Schulp  Terlängert-eiförmig,  beiderenda  ab« 
gerundet,  aus  einer  grossentheils  hornigen,  weniger  kaUartigep,  sehr 
dichten,  nicht]  porösen  Lamelle  best^beq^;  in  der  JHHie  etwas  g^ 
wölbt;  vom  hintern  Ende  aus  mit  schwachen  divergirenden  Furches 
oder  Streifen  bedeckt  (MOnst.). 

Arten:  zwei  im  Lias-Schiefer  WiBtrttembergi. 

Auch  diese  Sippe  scheint  uns  lediglich  auf  undeutlich  oder 
schlecht  erhaltenen  Teuthopsfui  iip  btruben. 


411 

TratkytetUhU  Mte.  18i6. 

Familie  der  Sepiiden.  Schulpen,  welche  denen  der  Sepia 
382,  Tf.  XLII,  Fg.  20)  ähnlich  gebildet  sind,  kommen  schon  in 
1  Schiefern  Ton  Solenhofen  Tor.  H.  ?.  Meter  hat  dabei  aber 
:h  solche  bemerkt ,  welche  auf  der  Mittellinie  der  Unterseite 
enthibnliche  kleine  mride  Vertiefungen  besitren,  die  mitunter 
lUig  sind  oder  noch  einen  eckigen  Eindruck  besitzen,  so  dass 
-an  die  Gelenk-FlSchen  gewisser  Krinoideen  erinnern. 

Arten  2,  Tr.  oblonga  und  Tr.  ensiformis  Myr,,  wozu  die  unbe« 
inte  Figur  3  auf  Tf.  9  des  VII.  Heftes  von  Münster's  BeitrSgen 
gdbören  scheint,  obwohl  diese  Eindrficke  dort  nicht  angegeben  sind. 

TUoa  Sbrr.  1840, 

M.  #0.  Ml.  1840 i  XiV,  1*25,  1. 1,  2  >  fia.  Collect.  108;   efr.  et 
p'HoMBaB-FuuiAS  i.  BM.  univers.  d§  Gmeve  18S9y  XXX,  412.) 

Die  unter  diesem  Namen  beschriebenen  Reste  erscheinen  als 
tin-Massen  ton  langer  oyaler  Form  oder  von  der  Gestalt  zweier 
;  ihren  Basen  aufeinander  stehender  ZuckerhQte;  doch  am  einen 
ie  etwas  stumpfer  und  mehr  angeschwollen,  das  andere  zuweilen 
ine  ausgehend.  Die  Oberflache  glatt  oder  bedeckt  mit  Resten 
er  äusserst  dünnen  feingestreiften  Schaale ;  das  Innere  der  Länge 
:h  durchzogen  von  2  nahe  an  der  Achse  liegenden,  einander  mehr 
^r  weniger  genäherten ,  parallelen  und  fast  zylindrischen  Siphonen, 
«fiills  durch  leicht  ablösbare  Stein-Masse  ausgef&llt,  welche  am 
mpferen  Ende  ausmünden,  das  spitzere  aber  nicht  durchdringen, 
idem  innerhalb  desselben  stumpf  zu  endigen  pflegen.  Die  Stein- 
sse scheint  dem  Autor  durch  Umwandlung  einer  lederartigen  Sub* 
ni  in  derben  harten  Kalkstein  entstanden  und  ein  Analogen  der 
eren  Sepien-Schulpen  oder  der  Belemniten  zu  seyn;  das  Thier 
re  ebenfalls  den  Sepien  verwandt,  jedoch  nach  der  Form  jener 
rper  zu  urtheilen,  kürzer  und  gedrungener  gewesen.  Die  2  Si« 
jnen  hätten  ihm  entweder  zur  Befestigung  gedient,  da  die  dünne 
baale  der  Oberfläche  offenbar  den  Muskeln  keinen  Halt  gewährt 
len  kann,  oder  wären  Mittel  zur  hydrostatischen  Hebung  und 
akong  des  Th(ßres  im  Meere  gewesen.  —  Indessen  bieten  diese 
iere  zahllose  Abweichungen  dar,  und  unter  Tausenden  von  Exem* 
ran  waren  nur  3  vollständige.  Ihre  Gestilt  wechselt  von  der 
gel*  bis  zur  Gurken-Form  und  kommt  auch  mit  starker  Kniebie« 
lg  vor.    Ein  Exemplar  war  in  der  Weise  aus  zweien  losammea« 


414 

gewachsen,  dass  ea  an  einem  Ende  die  Mftndting  ton  4  parallelen 
Siphonen  zeigte.  Ihre  Grösse  wechselt  ybn  0"^008,  wobei  die  S 
Siphonen  nur  in  schwachen  Spuren  erscheinen,  bis  xu  2*;  doch  ist 
0"200— 0»500  Höhe  und  0"025  bis  0"i60  Dicke  am  gewöhnlich- 
sten; die  Siphonen  haben  bis  0*012- 0"020  Durchmesaen  Ead^t 
Individuen  zeigen  noch  2 — 4 — 10  folsche  Siphonen,  welche  in  an- 
gleichen Durchmessern,  in  unbestimmter  Lage  und  Richtong  den 
Stein-Körper  nur  theilweise  und  ungleich  tief  durchdringen.  Man 
findet  diese  Körper  In  grossen  Gesellschaften  beisammen  aufrecht 
stehend  und  auf  wenig  unterbrochenen  Flächen  des  Gesteines  tei^ 
theilt  in  oder  über  dem  eigentlichen  Lias  zu  üfeiufe»  Loziret  sa 
Alaist  SL'Hippolyle,  Andure  und  Freniac,  Oard,  und  am  itf^ii^- 
SL'Loup  bei  Montpellier. 

Diese  Körper  sind  allzu  problematisch,  als  dass  wir  ihnen  eine 
Stelle  im  Systeme  anzuweisen  wüssten.  Obwohl  nun  11  Jahre  aeit 
der  Bekanntmachung  dieser  Sippe  verflossen  sind,  haben  wir  nichts 
zu  näherer  AufklSrung  derselben  gelesen,  und  da  auch  die  Abbfl- 
düngen  schwerlich  daxu  beitragen,  dem  Leser  einen  näheren  Begriff 
davon  beizubringen  und  diese  Reste  in  DeutscMand  bis  jetzt  nicht 
vorgekommen  sind,  so  ersparen  wir  diese  bei  der  obnediess  groasea 
Beschränktheit  des  Raumes  unserer  Tafeln. 

(Ulla.)     Vermes,  Rotatoria^  Räder- Würmer. 

Sind  zu  klein  und  weich,  um  sich  im  Fossil-Zustande  erhalten 
zu  können. 

(III  Ib.)     Vermes,  Turbellaria,  Strudel-Würmer. 

Ltimbricaria  v.  Mf^NST. 

Unter  diesem  Namen  haben  Graf  Mt)NSTER  und  Goldpuss  ge- 
wisse fossile  Körper  von  ursprunglich  weicher  Beschaffenheit  beschrie- 
ben ,  welche  von  Bindfaden-förmiger  Gestalt ,  ungegliedert  und  auf 
manchfaltige  Weise  gebogen  und  zusammengeknäuelt  sind  und  einige 
Ähnlichkeit  mit  den  Regenwurmem,  Lumbricus,  zu  haben  achei- 
nen ,  obschon  sie  selbst  dabei  mancherlei  Einwendungen  gegen  dieie 
Vergleichung  nicht  übersehen  haben ;  und  so  hat  Goldfdss  bereits 
die  stärkeren  Arten  als  Koproliten  von  Ammoniten  und  Sepien 
angesehen,  die  sich  seither  als  Fisch- Gedärme  ergeben  haben  und 
an  ihrem  Inhalte  zu  erkennen  sind«    Manche  können  eben   sowohl 


41t 

Gedärme  von  Holotbarien  sejn ,  welche  mit  feinem  Heeres-Sand  er- 
fallt  in  teyn  pflegen,  Ton  dem  steinenden  Thier  oft  ausgeworfen  werden 
ond  so  sehr  erhaltungsfahig  sind.  Die  achten  Lumbricarien  erscheinen 
innerlich  von  späthiger  BeschafTenheit ,  wo  nichts  einen  Darm-Inhalt 
Territh.  Aach  hat  QuATRirAOES  einige  darunter  von  zylindrischer 
Form,  mit  streckenweise  vorkommenden  Abschnürungen  und  von 
wenigstes  S'  Länge  so  ähnlich  mit  Nemertes  Borlasei  Cüv.  unter 
den  ungegliederten  Weisswürmern  (Anhang-Gruppe  der  Annelliden 
oderTermes)  gefunden,  dass  er  sie  für  Nemo rtes- Arten  (=Bor> 
1  asia  Ok.)  erklärt* ;  vor  ihrer  Zusaromenziehung  und  dem  Tode  pflegen 
diese  Thiere  mehr  als  50mal  so  lang  zu  seyn  als  nachher,  mithin 
bis  lO"*  Länge  zu  haben.  Schon  im  Untersilur-Gebirge  sind  gewisse 
Reste  zu  diesem  Geschlechte  verwiesen  worden.  Die  feinsten  K5r^ 
per  der  Art,  welche  Germar  den  Mund-Fäden  der  Medusen  ver«» 
glieh,  sind  aber  noch  durchaus  problematisch  und  mögen  hier  ihrer 
Ähnlichkeit  mit  Gordius  wegen  einstweilen  noch  ihre  Stelle  be- 
haupten» Man  kann  indess  den  Verlauf  der  Fäden,  woraus  sie  be- 
stehen, zu  wenig  verfolgen,  um  sich  über  deren  Zusammenhang  ein 
genaues  Bild  zu  gestalten;  man  hat  sich  über  ihre  konzentrische 
Stellung  noch  nicht  überzeugen  können  und  setzt  bei  jenen  Mund- 
Fäden  wohl  eine  zu  grosse  Erhaltungs-Fähigkeit  voraus,  wenn  man 
sie  in  diesen  Resten  zu  erkennen  glaubt. 

Arten:    2 — 3  im  lithographischen  Kalk-Schiefer  Pappenheim$. 
1.  Lumbricaria  filaria  (o,  469).  Tf.XVlI,  Fg.  20. 

KifORR  Verstein.  I,  t.  zii,  f.  1. 

Medosites  capillaris  Gbam.  i.  Kbvbrst.  Deotschl.  IV,  108,  t»  la,  f.  9. 

Medusites  arcuatus  Germ,  t*^,  f.  10. 

Lumbricaria  filaria  M&iist^  i.  Goldf.  I,  224,  t.  GS,  f.  6a— c 

Die  Fäden  feiner  als  bei  den  übrigen,  haarformig,  zusammen- 
gewirrt, doch  einzeln,  nicht  paarweise  verlaufend» 

(III  Ic.)     Vermes,  Arthrodea  Eb. 

HtrtideUa  MOnst.  18i9. 

Körper  von  dem  Umrisse  der  Regenwürmer  oder  etwas  kurzer 
(wie  Blutegel),  von  hornartiger  Beschaffenheit  und  stark  zusammen- 


*    Jb.  1848^  708. 


414 

gedrQeklein  ZosUiide,  obwohl  obne  Spur  von  Gfiodemng,  wiiek 
ia  dfetem  ZasUnde  wohl  Teiioreii  gehen  muMte» 

Arten:  2  in  dem  Uthographischen  Schiefer  FappenhebM. 
Hiradella  angasta.  Tf.  XXIy^  Fg.  14  (▼•  MOhsTv' 

M&irav.  Bcitr.  184$^  V,  08,  1 1,  f.  6, 

ut  bis  33'''  Ung,  2'"  breU,  kaum  y^"'  dicli,  donkeibrMHi,  tom 
schmäler  and  spitier  tis  hinten»  aussen  ondeutlieh  geftvehL  Im 
tMheim  an  der  D§nmL 

SerpiUa  las. 

Garn  oder  theihreise  aiil|g[ewachsene,  last  lylindrische  oder  pris- 
OMÜsche  Kalk-Röhren,  welche  einieln  oder  fasammengehiull,  mehr 
oder  weniger  gebogen  und  gewunden  sind,  mit  spitzem  and  ge* 
schlossenem  Anfange  und  mit  offenem  weiterem  Ende,  ohne  innere 
Scheidewände.  Lamarck's  Geschlechter:  Serpula,  Vermilia, 
Galeolaria  und  Spirorbis,  aus  jenem  obigen  gebQdet,  bietea 
nur  2um  Theile  eine  wesentliche  Verschiedenheit  in  der  Organisa- 
tion der  Bewohner  jener  Röhren  dar,  und  die  Formen  selbst  gekea 
manchfaltig  in  einander  über,  so  dass  deren  Abgrenzung  in  Ge- 
schlechter schwer  wird.  Nach  Lamarck*«  Eintheihing  enthieils 
nämlich 

Serpula  walzenförmige,  meist  aufrechte,  etwas  gebogene  Röh- 
ren mit  runder  Mündung;  wovon  jedoch  eine  Anzahl  Formen  mit 
Anfangs-Gewinden,  dem  frei  aufj^erichteten  und  oft  gedeckelten  Ende, 
glasigem  Überzug  und  Scheidewänden  im  Innern  zu  Vermetai 
unter  die  Mollusken  yerwiesen  werden  muss. 

Galeolaria  hat  dönne,  walzige,  büschelartig  verbundene,  gani 
aufrechte  Röhren  mit  spatelformigem  Fortsatze  und  einem  Deckel 
am  Mund,  der  allerdings  auf  eine  abweichende  Organisation  hin- 
weiset. 

Vermilia:  kriechende  und  daher  kantige  Röhren  mit  2-^3* 
zähnigem  Munde. 

Spirorbis:  scheibenförmig  eingewundene  und  mit  der  Unter- 
seite der  Scheibe  aufgewachsene  Röhren. 

Die  Arten  kommen  von  den  ältesten  Formationen  an  durch 
alle  Gebirg8*BUgungen  hindurch  in  zunehmender  Anzahl  vor ;  Ober 
200  fossile  und  100  lebende  Arten  der  Sippe  Serpula  im  engeren 
Sinne;  60  davon  in  den  Oolithen.    Die  übrigen  Sippen  Msammen 


•     ^  415 

rlhleaf  noch  etwt  70  fostUe  Atimtu  Einige  düiMbtii  habeM  eine 
sieiiüicli  ^ntehnMebe  «nd  beceidmende  Verbreitung;  doeii  können 
ffr  nar  folgende  wenige  alt  ReprftieiiUnCeii  heraugeben. 

L  Sfefpola  V(ftf  tebr&IU  {ä,  470).  tt  XXVn,  Pg.  Sab. 

lerpala  vertebralit  Sow.  Vfy  pL  699,  f.  5« 


SerpuU  terlebralli  G^.  Petrf.  IBl^  I.  fg,  f.  le)  ^  MSitar.  Bair.  36. 
Scfaaale  sUin^tf  Tierlianüg,  gerade,  nur  an  dem  aufgewachsenen 
ipiUen  Ende  (Fg.  b)  etwas  gebogen,  fein  queergestreift;  die  Kanten 
motig  verdickt,  so  dass  die  Seiten  als  yertiefle  Rinnen  erscheinen ;  je 
rier  Knoten  einen  Wirtel  bildend;  Mündung  einfach,  rund,  dtea» 
*andig.  Wird  1 " — S''  lang ,  siUt  auf  Belenmiten ,  Austern  u.  e»  w. 
m  Combrash  ron  Caslle  Httl  tu  Bedfard;  die  VarietSt,  welelie 
ler  S.  articulata  sehr  ähnlich  ist,  Im  oolithiscben  Thon-Cisensteili 
OD  Thumau;  in  Walkerde  xu  !BouxvUier  im  Pranzösiichen 
TfilerrA^iii-Departement. 

I.  Serpulä  gordialis  (o,  471). 

Naturforscher  XYIII,  131,  nro.  3  (tesi.  Schlth.). 

(erpolitea  contortaplicataa  Sciix.T0.  i.  Mio.  Taacbenb.  ISIS^  ¥11, 

109  [mmI.  ayn.]. 
(«rpnlitea  contorqnatoa  Sokltu.  Petrft.  f,  96. 
(erpnlites  gordiali«  Schltu.  Petrfk.  I,  90. 
lerpula  gordialis  Ba.  i.  Jb.  1829^  i,  78;    -   Gf.  Petrf.  I,  234,  24o; 

t.  09,  f.  8,  t  71,  f.  4;  —  THmw*  Ponv  34;  —  MDfisT.3S;  -  Mandlsl. 

Alp  IS,  a4^  sa;    -^    Robbs.  Kr.  99;    Ool.  I,  33;   —    Alb,  i.  Jb.  1888, 

472;  —  Lbtm.  i.  Jb.  1844^  763;  —  Marc.  Saline  107. 
(erpala  gordialis  o«r.  planorbis  Oam.  Kr.  I,  05,  t.  22,  f.  U. 
(erpola  gordialis  var.  infibulata  Gsiit.  Kr.  I,  05,  t.  22,  f.  7. 
letpolites  spirata  Revss  Kreidegeb.  210. 

Unter  den  Atten  mit  drehninder  Röhre  leicht  kenntlich  an  ihrer 
närke  (yoU  Strohhalm^Dicke) ,  ihrer  Länge  und  an  der  unregelmSs- 
ig^n  Welse,  wie  sie  bald  schlatigenartig  gebogen,  bald  ttisammen* 
;ekn&üe1t  ist;  sie  ist  der  ganten  Länge  nach  mit  der  Seite  aufge- 
rachsen. 

Verbreitet  in  den  Oolithen  und  (weniger  Knäuel-förmig)  in  der 
kreide«  Insbesondere  im  Kieselnleren-Kalke  am  üfonf  Terrible  im 
^HfTmtruy;  *-«•  kn  lurakalk  des  !AHr§mie$,  des  Kantons  ! Basel; 
•«^  im  K^otallenMk  au  SaUns  im  Jura  und  tu  IBeaanfon  kn 
Eloii6a-Dept. ;  —  im  Unter-Oolith  zu  !BouxviUer;  —  im  Comlrag 
m  Naiiketm  tto,  in  Würtiemtfart ;  ^  im  Conlnig  (?  Oifoid>Thon) 


/- 


416        • 

sa  Hamiavert  Q^lar  und  Hüdesheim  nicht  seilen;  —  in  def 
oberen  eisenschuMigen  und  in  der  iweiten  Schicht  des  Unleroüii- 
•  thes  zu  Neuhausen^  Deilingen,  Heichenbach  im  Thale,  ^dinttii- 
gerii  su  Wa$seralfingen  und  Alleniladt  der  WUtrUemb^gisehen 
Alp  und  des  Schwarzwaldes;  —  im  Jurakalk  von  Streif berg, 
Heili§tnitadt,  Muggendorf  und  Tkumau  in  Franken ;  —  die  Va- 
rietäten im  Böhmisch'Sächiischen  Kreide-Gebirge  (4,  w,  t,  •}. 

3.  Serpula  (Galeolaria)  socialis  (a,  472).  Tf. XXVII,  Fg.  9. 

Fadenwfirmer  Sohr5t.  Einleit.  IV,  2e9j  t.  S,  f.  12. 
KifORR  Yersteio.  IIF,  t.  vif,  f.  8. 
Fsisms.  Org,  rem.  lU^  pl.  7,  f.  3. 
j^Tarnicalaris  Park.  Ürgetologg^  1&3.  pL  3,  f.  18. 
'"    ^  rSerpoIa  gordiiformia  eor«  Scii/«th.  inliii. 
'  Galeolaria  gigantea  Desh.,  Voltz  i»  Uli. 
Serpala  filiformis  Sow.   i.  OeoL  Trans,  by  IV,  340,  t.  16,  f.  3;  — 

Rbvss  KreideforiD.  20,  t.  5,  f.  26. 
Serpula  socialis  6f.  Petrf.  I,  235,  t.  69,  f.  12;  —  Thurm.  Porr.  24; 
—  Wann.  Bair.  36;   —   Mandlrl.  Alp  24;   —   Alb.  i.  Jb.  18S8y  466, 
*    472 ;  —  MoNTMou  i.  Afsm.  Neuch.  /,  62 ;  —  Portl.  repi.  t.  25,  f.  9. 

Röhren  fadendick,  aufrecht,  zylindrisch,  fast  gerade,  etwu  hin 
und  her  gebogen,  und  in  grosser  Anzahl  seillich  aneinander  ge- 
wachsen. Ist  LiNN]^*s  S.  filograna  ähnlich,  doch  sind  die  Röhren 
dicker,  mehr  parallel. 

Verbreitet  im  ?Devonkalk  der  Eifel  (Goldf.)  selten,  was  jedoch 
erneuter  Prüfung  bedarf;  —  gewöhnlicher  in  den  Oolithen,  insbe- 
sondere in  der  Walkerde  zu  !Navenne  bei  Vesoul  an  der  oberen 
Saone;  —  im  Kieselnieren-Kalke  am  Mont  Terrible  in  Porren- 
iruy\  —  in  der  obem  eisenschüssigen  Schicht  des  untern  Oolithes 
der  Württembergischen  Alp  und  des  Schwarztcaldes  mit  vori- 
ger; —  in  derselben  Schicht  zu  Thumau  und  Rabenstein  im 
Bayreuthischen ;  -«  nach  Sowkrby  im  Grunsande  von  Blackdown» 
nach  G0LDFUS8  im  Grunsand  zu  Regensburg  und  nach  Reüss  noch 
höher  in  der  Kreide  Böhmens. 

TerebeUa  Gmel.  1790. 

Das  Gehäuse  ist  eine  lange  zylindrische  Röhre  aus  kleinen 
Steinchen,  Schneckchen  u.  s.  w*  zusammengesetzt,  am  Anfang 
verdünnt. 

Verbreitet:  lebend  an  der  See-Kuste;  fossil  sehr  selten,  noi 


'         417 

in  den  OoIHhen,  auf  Korallen  and  Becher-ScInMnuiien  liegend,  Ton 
Strohhalm-Dicke  oder  damnler.    Die  einsige  fossile  Art  ist 

Terehella  laptllotdes.  Tf.  XVH,  Pg.  19  (n.  MüNir.). 

Gf.  Petrf.  I,  242,  t.  71,  f.  le, 
ans  den  mittlen  Schichten  des  Jurakalkes  von  Streitberg. 

(III 2  a.)     Cirripedes : 

Es  kommen  nur  einige  Follicipes-Arten  Tor. 

(III  2  b.)    Entomostraca? 

bieten  Nymphen-?,  Cytherina-,  Cypris-?  und  Esthelrlll^  ^ 
Arten,  die  nicht  charakteristisch  sind,  und  xahlreiche  Limulus-'ArtMt^'-^'^ 
in  den  lithographischen  Schiefem.  '^ 

(III 2  c.)    Malacostraca. 

DaYon  erscheint  die  eigenthümliche  Sippe  Archaeoniscus  aus 
den  Isopoden,  verschiedene  Genera  aus  den  Stomatopoden  unl 
zahlreiche  Formen  von  Dekapoden  (vgl.  I,  S.  40 — 42).  Da  die  xweL 
letzten  Ahtheilungen  sich  fast  ganz  auf  eine  einzige  Gebirgs-Schicht 
und  auf  eine  einzige  örtlichkeit,  nämlich  auf  die  Solenhofener 
Jura-Scbiefer  beschränken,  und  mithin  wenigstens  als  leitende  Fos- 
silien nicht  gelten  können,  da  sie  ausserdem  alle  in  dem  II.  Hefte 
der  MONSTBR*schen  Beiträge  i8B9  beisammen  beschrieben  und  ab« 
gebildet  und  daher  leicht  direkt  zu  erlangen  sind,  da  endh'cb  ihre 
Aufnahme  in  die  ohnehin  schon  die  vorgezeichnete  Zahl  der  Bogen 
und  Tafeln  überschreitende  neue  Auflage  der  Lethaea  die  Vermeh- 
rung um  mehre  Bogen  und  Tafeln  Copie'n  ndthig  machen  wurde, 
so  verweisen  wir  auf  jene  Quelle  diejenigen  unserer  Leser,  welche 
sich  näher  dafür  interessiren,  und  heben  hier  nur  einige  ausgezeich- 
nete leitende  und  auch  in  andere  Schichten  und  örtlichkeiten  über- 
gehende Formen  aus  jener  u.  a.  zerstreuten  Quellen  hervor. 

Archaeonisais  MEdw«  1843. 

Ordnung  der  Malacostraca  Isopoda  ;  Familie  der  der  Cymothoidea 
nahe,  doch  nicht  übereinstimmend,  etwa  zwischen  den  erratischen 
Cymothoiden  und  Serolis.  Das  Genus  hat  mit  diesem  letzten  ge- 
mein :  die  Breite  des  Körpers ,  die  grosse  Entwickelung  der  Seiten- 
tbeile  gegen   den  Mitteltheil   der  Brust-   und  Bauch-Ringel,  die  La- 

Bronn,  Lethaea  geogaoiUca.   3.  Aufl.    IV.  27 


418 

roellen-Fonn  dteBer'*>'SeitentheiIe  und  die  Anordnung  des  letiten 
Scbwanz-Sehildes ;  unterscheidet  sich  von  demselben  aber  wesentlich 
durch  eine  viel  beträchtlichere  Entwickelung  und  Bewegungs-Fihig- 
keit  der  ersten  Abdominal-Ringel ,  etwa  wie  bei  den  erratischen 
Cymotlipiden.  Es  ist  kein  merkbarer  Untertschied  in  der  Form  der 
Brust-  ond  der  Schwanz-Ringel,  also  auch  keine  bestimmte  Grenze 
zwischen  beiderlei  Tbeilen;  doch  zählt  man  13  Glieder  im  Ganzen 
bis  an  den  End-Schild,  und  da  bei  keinem  einzigen  Edriophlbalmen- 
Geschlechte  die  Brust  mehr  als  7  Ringel  besitzt,  so  würden  5  da- 
von für  den  Schwanz  bleiben  und  mithin  6  bewegliche  Glieder  in 
demaelben  seyn,  wie  bei  Nelocira  u.  a.  Der  6.  Schwanz-Abschnitt 
lader  dessen  End-Schild  ist  halb-kreisrund  und  zeigt  vorn  und  hinten 
.dae  höckerige  Anschwellung  wie  an  einigen  Sphäromatiden,  und  der 
Seiten-Rand  desselben  scheint  Ausschnitte  zur  Anfügung  eines  seit- 
lichen Anhanges  wie  bei  Serolis  besessen  zu  haben.  Der  stets  sehr 
beschädigte  Kopf-Abschnitt  ist  ausgebreitet  wie  bei  Serolis.  Der 
ganze  Körper  scheint  zusammenrollbar  gewesen  zu  seyn.  Die  Füsse 
und  Fühler  haben  Spuren  hinterlassen ,  doch  nichts  Deutliches.  Augen 
zwei,  länglich  rund,  aus  wenigstens  60—70  rundlichen  sechseckigen 
Facetten  (s.  d.  Abbild.). 
Einzige  Art. 

Archaeoniscus  Brodiei.  Tf.  XXIV^,  Fg.  15. 

Archaeoniscus   Brodii   MEdw.  i.  jiun,  se.  nai.  1843^  i^  XX^  326— 
329;  >  ilfin.  Mog.  nathi/fL  1844,  XI 11,  110— 111 ;  >  Jb.  1844,  038; 

—  Brod.  Hhiorp  of  fotiü  iHMicU  (Lond.  1846)  p.  10—15,  pl.  1,  f.  6—10. 

Einige  Individurn  sind  etwas  länglicher  als  die  übrigen.  Länge 
6'",  Breite  3'";  doch  zuweilen  bis  12'"  und  7'".  öfters  liegen 
diese  Thiere  in  grosser  Gesellschaft  auf  einer  kleinen  Gesteine-Fläche 
beisammen. 

Vorkommen  im  Purbeck-Kalkstein  des  Wardour-^Thalei  zwi- 
sche  Wilton  und  Mere  in  Wiltahire  u.  a.  a.  0.  (Abbildung  der 
Augen  vergrössert  bei  Fg.  15*). 

Mecochtrtis  Germ.  1826. 

(Mfgachiras  Er.  I^WLelA.  ff,  481;  —  Pterochirns  Er.  das.  476;  - 
Carcinium  MyR,1841,  hoiiLbacii;  —  Ammonicolax  Pearcb  1842', 

—  Eumorphia  Myr.  1847,) 

Macruren  aus  der  Familie  der  Caridae.  Cephalothorax 
glatt,  nur  mit  einer  schwachen  Qaeerfurche  im  vorderen  Drittel  und 


419 

ihitcr  ein  hufeisenfönniger  Eindruck,  vorn  in  6ine  kune  insam* 
ifgedrfickte  gezfthnelte  Spitze  ausgehend  (mit  bis  5*Zähnen).  Augen 
lie  beisammen.  Fühler:  die  inneren  kun?,  die  Süsseren  sehr 
f ,  borstenförmig ,  auf  langgliederigen  Stielen.  Das  erste  Fuss- 
ir  Ton  ungewl^hnlicher  Länge,  1-^1 '/^^^  >o  l'^R  <tl>  det  eigent- 
lie  Körper  mit  den  Abdomen,  zumeist  durch  die  Entwickelung  des 
lerschenkels  und  hauptsächlich  des  Metatarsus  *,  der  oft  den  vier 
rangehenden  zusammen  an  Länge  gleichsteht.  Der  Metatarsus  am 
de  ausgebreitet,  um  einen  ganz  kurzen   etwas  abstehenden  Index 

bilden,  dessen  Spitze  sich  sichelförmig  wieder  etwas  auf*  and 
-wSrts  krümmt.  Der  Daumen  schlank,  jenen  wohl  lOmal  übeN 
;end  und  auf  beiden  Seiten  mit  einer  breiten  Flossenhaut  der  Lln|6 
:h  besetzt  CFg.  16,  17),  Ton  welcher  sich  auch  Sputen  an  Sehten* 
h  und  Fuss  vorfinden.  Das  zweite  Puss-Paar  kurz,  sein  vorletztes 
ed  breit  Trapez-förmig  (Fg.  16a),  etwas  länger  als  breit,  TOi^n 
larfeckig,  von  einem  schwachen  beweglichen  Endgliede  überragt,  w^ 
)8  ebenfalls  gegen  jene  Ausbreitung  eingeschlagen  werden  kann. 
I  dritte  Paar  etwas  länger,  aber  schwach,  das  vierte  und  fünfte 
:h  mehr  an  Länge  und  Stärlie  abnehmend,  die  3  letzten  ganz 
ie  Scheeren-Blldung ,  doch  ihr  Endglied  spitz  und  gebogen.  Ab* 
nen  mit  der  5blätterigen  Endflosse  siebengliederig  wie  gewöhnlich, 
ras  dreitheilig,  unten  mit  je  einem  Paar,  das  6.  Glied  mit  2  Paaren 
;erfüs5en;  das  1.  Glied  schmäler,   das  2.  länger  als  die  übrigen; 

Endschnppen  abgerundet  die  4  seitlichen  in  der  Mitte  längs- 
Hg  und  die  2  äussersten  durch  eine  Queerfurche  getheill;  am 
nde  alle  mit  einer  Wimperhaut  gesäumt.  Blanche  der  feineren 
rkmale  erhalten  sich  natürlich  nicht  in  allen  Arten  von  Gestein, 
I  besonders  von  den  Flügeln  der  Scheeren  gilt. 


*  Die  Krebs-Füsse  lassen  0  Glieder  unterscheiden;  zuerst  1)  2)  die 
fte  und  der  Schenkeldreher  (Coxa  und  Trocbanter),  welche  inun^r  sehr 
'z  und  an  fossilen  Exemplaren  oft  nicht  zu  unterscheiden  sind;  dann 
den  Oberschenkel;  4)  das  immer  kürzere  Schienbein  und  6)  den  Me- 
irsus  oder  Fuss  (Hand),  welcher  seitwärts  den  beweglichen  Daumen 
gt  und   an    den  Vorderfussen  gewöhnlich  seiner  unbeweglichen  Spi^Z^ 

des  Daumens  entgegenselzt  und  dadurch  die  zweischenk^li^  S6h«^M 
Jet.  Zuweilen  aber  -bleibt  jene  unbewegliche  Spitze  (Index)  nnent- 
:kelt  und  es  entsteht  eine  sof^.  eioschenkelige  Scheere  etc.  Oft  wird 
n  die  fossilen  Theile  am  besten  deuten,  wenn  man  von  (0)  dem  Daomen 
rückwärts  zahlt. 


420 

Die  in  der  ersten  Auflage  auf  Mittheilungen  vom  Grafen  MCm- 
8TER  gestutzte  EintheiluDg  in  zwei  Subgenera  Megachirus  und  Pte- 
rochirus  mit  Flossen -Anhang  am  Pollex  beruhet  nur  auf  unvollkom- 
menem Erhaltungs-Zustand  der  Exemplare,  wie  Münster  selbst  spä- 
ter bemerkte;  er  nannte  dann  Pterochirus  die  Arten,  deren  Index 
an  beiden,  und  Megachirus  jene  wo  er  nur  an  einer  Seite  Flossen- 

* 

artig  ausgebreitet  ist;  welcher  Unterschied  aber  nach  Quenstkdt 
ebenfalls  hur  auf  dem  Erhallungs-Zustand  der  Exemplare  beruhete. 
Dagegen  suchte  Münster  einen  wesentlichen  Unterschied  festzu« 
halten ,  welcher  darin  bestehen  sollte,  dass  bei  Pterochirus  das 
^forietsle  Glied  schmal  und  lang  ist ,  was  indessen  nach  Quen- 
JKTIIM  ebenfalls  nur  von  der  Erhaltung  abhänge.  Carcinium ,  später 
Bmnorphia  Myr.,  stimmt  mit  Mecochirus  überein,  nur  hatte  der  Vf. 
nicht  das  ganze  Thier  gekannt,  an  welchem  sich,  so  weit  es  be- 
kannt ist,  nach  Quenstsqt  wenigstens  kein  wesentlicher  Sippen- 
llnterschied  auffinden  lässt. 

Arten:  12,  alle  in  den  Oolithen  über  dem  Lias;  keine  lebend. 

1.  Mecochirus  locusta.  Tf.  XXVII,  Fg.  1  (n.  Bajbr). 

Tf.  XXVII,  Fg.  16  a  (Münst.). 

Locusta  marina  Bijbhi  Oryet  Nor,  t,  8,  f.  6,  et  Suppl.  t.  8,  f.  3,  4; 

—  Mus,  Rieht,  t.  13,  f.  32 ;  —  Lbonh.  u.  Kopp  Propad,  t.  6^  f.  35. 
Locasta  Walch  i.  Knorr  Verstein.  I,  Tf.  xina,  f.  2. 
Macroarites  longimanatus  Schlth.  Petrfk.  1,  38,  II,  20,  53. 
Crustaci  macroure  Dubmak,  Crust.  foss.  137,  147«  pl.  5,  f.  10  (/S^.Baj.). 
Mecochiras  Locusta   Gbrm.  i.  Kbfbrst.  Deutschi.  IV,  102;  —  Qu.  i. 

Wurit.  Jabresb.  18S0,  VI,  186,  196,  t.  l,  2,  3,  5,  6,  7,  12,  13,  14. 
Palaemon  lonf^imanatus  Krug.  Urw.  II,  592. 
Mecochirus  (Megachirus)  locusta  Er.  Leth.  a,  475. 
Mecochirus  (Megachirus)  longimanus  Münst.  in  iHt,;  Er.  Leih, 

a,  476,  t.  27,  f.  16  a. 
Megachirus  locusta  Morst.  Beilr.  11,  31,  t.  11,  f.  1—5. 

Die  äusseren  Fühler  fast  so  lang  als  das  erste  Fuss-Paar ;  die- 
ses ist  länger  als  der  übrige  Körper;  der  geflügelte  Finger  halb  so 
lang  als  die  Mittelhand,  welche  wieder  3mal  so  lang  als  das  Schien- 
bein ist.  An  einigen  (vielleicht  männlichen?)  Exemplaren  ist  die 
Mittelhand  noch  etwas  länger  (M.  longimanus). 

Im  lithographischen  Schiefer  von  Solenhofen,  Eichst ädt  und 
KelheiftL 


421  * 

Coleia  Bbodp.  183S. 

(i.  Oed.  Praeeed.  11^  201:  i.  Oeol.  Transaet,  ky  V,  171.) 

EiDe  Sippe,  welche  an  den  Charakteren  der  Aslacini  und  Ca* 
ridae  theilnimmt,  von  Broderip  den  letzten,  von  Milnk  Edwards 
dem  Genus  Nephropa  unter  den  erstem  näher  verwandt  geachtet 
wird.  Der  Fühler- Stiel  überragt  nicht  die  Spitze  des  Cephalo- 
Ihorax  und  trägt  2  Geiseln ,  wovon  die  äussere  die  längere  ist. 
Äussere  Fühler  am  Grunde  mit  einer  grossen  breiten  Schuppe  und 
einer  borstenförroigen  Geisel  (von  unbestimmter  Länge).  Augen  ge- 
stielt, auswärts  gerichtet,  denen  von  Palinurus  ähnlich  in  F<nni 
und  Lage.  Kopfbrustschild  durch  Queerfurchen  in  Regionen  gcr 
theilt,  höckerig,  am  Seitenrande  dornig;  vorn  mit  3  tiefen  Ao»- 
schnitten,  wovon  der  mittle  am  grössten  ist,  jeder  der  4  vorderen 
Winkel  in  einen  starken  Dom  verlängert  (kein  eigentlicher  Sidinabel). 
Das  1.  Fuss-Paar  mächtig,  schlank,  der  Kubitus  am  Innern  Rande 
mit  kleinen  Dornen  oder  Sägezähnen,  äusserlich  In  drei  starke  Dome 
endigend;  Hand  verlängert  und  schlank;  die  Finger  schwach  cjn* 
gekrümmt,  fadenförmig,  unbewehrt,  spitz  (beide  Beine  sind  von  un* 
gleicher  Grösse).  Die  folgenden  Füsse  sehr  klein.  Abdominale  Glie- 
der höckerig.    Endflosse  wie  bei  den  Cariden  [steht  Eryon  nahe]. 

Arten:  3 — 5,  alle  in  Lias,  doch  nur  die  folgende  genauer 
beschrieben  und  abgebildet. 

Coleia  antiqua.  Tf.  XXV^  Fg.  12  (n.  Brdp.)- 

Baodsrip  i.  OeoL  Trmu.  k,  F,  172,  1. 13,  f.  I,  3. 

Das  abgebildete  Exemplar  ist  ein  junges.    Alte   sind   in  allen 
Maassen  von  Sfacher  Grösse. 
Im  Lias  von  Lynie  Regi$. 

Erym  Dbsbiar. 

Macruren  aus  der  Familie  der  Astacini.  Der  Cephalothorax 
flach,  breit,  oval,  am  vorderen  Rand  abgestumpft.  Mittle  Fühler 
sehr  kurz,  zwei-  und  gleich-gelselig,  vielgliederig ;  äussere  Fühler 
kurz,  langgestielt,  am  Grunde  durch  eine  breite,  eiförmige,  tief  aus- 
geschnittene Schuppe  bedeckt. 

Abdomen  (Schwanz)  ziemlich  kurz,  mit  5  Schwimmflossen  en- 
digend, wovon  die  2  seitlichen  breit,  innen  etwas  gerandet,  die  3 
mittlen  dreieckig  sind. 

Erstes  Fuss-Paar  fast  so  lang  *  alt  der  Körper,  schlank,  mit  einer 


•^- 


422 

Scheeren  endiged,  deren  Schenkel  dünne  und  wenig  gebogen  sind; 
die  folgenden  Paare  sind  klein  und  wenigstens  das  2.  und  3.  eben* 
Hills  scheerenförmig. 

Dieses  ganz  ausgestorbene  Geschlecht  hat  durch  seinen  breiten 
und  flachen  Cephalothorax  Ähnlichkeit  mit  Scyllanis,  unterscheidet 
sich  aber  durch  seine  langen  Scheeren  und  hauptsächlich  durch  seine 
borstenformigen  äusseren  Fiihler,  die  jedoch  viel  kürzer  als  bei  den 
Langusten  sind. 

Arten:  nur  fossil,  20,  wovon  2  im  Lias,  die  andern  in  dem 
Solenhofener  Jurakalk.  Eine  noch  unbenannte  Art  Mäntell's  aus 
Kreide  ist  zweifelhaft. 

Bryon  arctlformis  (a,  474).  Tf.  XXVII,  Fg.  2  (V,). 

Pl^f  o  ras  Mui.  RiehL  {1743)  f.  xm,  f.  33. 

Locasta   marina  f.   Carabut    Bajkri    Oryet  nor,  {1757)  Supp^,  13, 

t.  8,  föl,  2. 
Astacaa  floviatilis  Richter  Mum,  Rieht  t.  xmM,  nro.  32. 
BraebjroruB  thorace  lateribus  ineiso  Walcm  bei  KifoRR  Verateia. 
.   1,  ise,  t.  KivB»  f.  2,  t  XV,  f.  2. 

Macroarites  arctiforiiiia  Scblth.  Petrfk.  I,  37,  U,  34,  t  3,  f.  I. 
Er  JOD  Cu  Vieri  Dbimar.  Crutt,  fo99,  129,  pl.  lo,  f.  4,  5;  —  Körao  tr. 
'  9§et.  f,  4,  t  8,  f.  92;  -  Myr.  i.  Act  Leop.  1886,  XVHi,  i,  273,  f.  12, 

f.  S  O  Jb.  18S8y  238];  —  MüirsT.  Beitr.  1889,  II,  2,  t.  l,  f.  1— 4;  - 

MEdw.  i.  Lk.  Hisi.  b,  F,  377. 
EryoD    arctiformis    1886   Br.  Leth.  a,  474,  t.  27,  f.  2  ;    —    MciisT. 

Beitr.  II,  3,  t.  1,  f.  1-4. 

Diese  Art  unterscheidet  sich  von  den  andern  durch  die  drei 
langen  und  schmalen,  gebogenen  Zacken  an  jeder  Seite  des  Cepha- 
lothorax, Man  erkennt  an  unserer  Abbildung  femer,  dass  das  hin- 
tere Fuss-Paar  keine  Scheeren  hat  und  sehr  kurz  ist,  und  die  zwei 
äusseren  Schwimmschuppen  des  Abdomens  scheinen  2theUig  geglie- 
dert zu  seyn.  Fühler  und  Scheeren  hat  Meyrr  a.  a.  O.  vollständig 
beschrieben.  —  Von  Solenhofen. 

Glyphea  Myr.  1835. 

Kopf brustschild ,  Fühler  -  Stücke ,  Fuss-Theile,  Hinlerleib  und 
Schwimmschuppen  mehr  oder  weniger  bekannt  und  mit  denen  der 
Ästacini  im  Allgemeinen  übereinstimmend;  am  nächsten  aber  mit 
Nephrops  verwandt,  £dw.  Indessen  ist  der  erste  dieser  Theile  am 
häufigsten  erhalten  und  am  eigentbümlichsten ,  insbesondere  rück- 
sichtlich seiner  Form  und  Eintheilung,  ausgebildet.  Er  ist  schmal 
und  lang,  sein  Vorderende  in   Form   eines   meist    doppelspitzigen 


43S 

Scimabiils  veriängert,  daneben  am  Vordemnde  jederseits  mit  einem 
ichwachen  Ausschnitte,  und  auf  beiden  Ecken  dieses  Randes  mit 
einer  kleinen,  meist  queerovalen  Erhöhung;  —  am  Hinterrande  tief 
eingebogen  und  Ton  einer  Furche  und  Rand-Leiste  begrenzt.  Das 
R&cken*Profii  geradlinig  und  yorn,  wie  es  seheint,  eine  scharfe  Kante 
bildend;  Ton  oben  gesehen  ist  das  Kopf-BrustslQck  oyal,  nach  yom 
schmäler  werdend;  die  Oberfläche  mit  Wärschen,  Stacheln  oder 
Grübchen  bedeckt,  und  durch  zwei  tiefe  und  starke  Queer-Fureben 
in  drei  hintereinanderliegende  Felder  geschieden,  deren  mittles  oben 
am  Rücken  weit  nach  hinten  fortsetzt  und,  gleich  dem  yorderen, 
meistens  noch  unterabgelheilt  ist.  Das  yordre  Fuss-Paar  wenfgstena 
seheint  mit  Scheeren  geendet  zu  haben.  Philups  yersichert,  grosse 
Scheeren  an  den  yorderen  Füssen  und  ({ueergetheilte  Schwimm« 
Schuppen  am  Ende  des  Abdomens  beobachtet  zu  haben  (IkUEM. 
Edinburgh  Joui-nal  XIX,  372  ff.).  Die  Grübchen  auf  deoi  Thortx 
einiger  Arten  könnten  yon  Zerstörung  der  Wärzchen  herrühren? 
Übrigens  ist  Glyphea  Myr.  1&S5  nicht  mit  dem  gleichnamigen  Astt- 
cinen-Geschlecht  Münstkr*8  iSS9  (Beitr.  II,  15)  zu  yerwechseln» 
wofür  Mkter  sofort  (i.  Jb.  iMO,  597)  den  Namen  Erjma  y«f- 
geschlagen  hat. 

Arten  9,  alle  fosil,  yom  Lms  bis  in  den  Coralrag. 
I.  Glyphea  Regleyana  (a,  479). 

Palinorus  Regle yanus  Deshar.  Cruii.  fo99.  132  (par9)y  t.  11,  f.  3; 

—  TniiiR.  9;  —  Dpr.  i.  Diei,  «e.  ««1.  XXXVily  205. 
Glyphea  vulgaria  Myn.  i.  Jb.  1885^  328. 
Glyphea  Regleyana  Mrn.  i.  Jb.  lifSß,  50;  —  Krebse  15,  t  3>  f.  23. 

Der  hintere  Einschnitt  des  Kopf-Bnistschildes  tief;  der  Schnabel 
lang,  am  Ende  einfach  zweispitzig  und  etwas  abwärts  gebogen;  der 
Seiten-Rand  gegen  die  vordere  Quer-Forcbe  fast  rechtwinkelig  ein* 
gebogen;  das  mittle  Feld  ist  oben  stark  nach  hinten  yerlängert  und 
gleich  dem  vorderen  deutlich  unterabgetheilt ;  die  ganze  Oberfläche 
mit  Wärzchen  und  Grübchen  bedeckt,  wovon  erste  nach  vom  gros« 
•er  werden.  Glieder  der  äusseren  Fühler  so  lang  als  breit.  Die 
GUeder  des  Hinterleibes  in  drei  hintereinanderliegende  Qaeer-Binden 
getrennt  und  noch  mit  anderen  Erhöhungen  und  Vertiefungen  ge* 
ziert;  ihre  Seiten-Fortsätze  breit  und  gerundet.  Die  äussere  Schwimn»* 
Schuppe  jederseits  gross,  feinstrahlig ,  längs  gekielt  und  queer  ge- 
gliedert, die  innere  warzig,  gekielt,  loinstraUig»  hmten  ruqd. 


In  den  Chailles  des  obern  Oxford-Thones  xq  Ferriire^ei* 
8ecy  und  Fr^tigny  etc,  Hoch-'Saone;  ebenso  xu  Ve$oui. 

2.  Glyphea  Munsteri.  Tf.  XXVII,  Fg.  3. 

Palinarns  Reg^leyaiius  Dssmar.  CrusL  foff.    132   (pars);   Woodw. 

Sjfn.  8;  —  Thira.  SmonB  9, 
PaliDurus  Münsteri  Volti^  mis.f  —  Maivolsl.  Alp.  17;  —  Taiim.  9; 

—  VoLTi  i.  Jb.  188Sy  62. 
Glyphea  speciosaMm.  i.  Jb.  1836,  328;  Roem.  OoI.  If,  51>  t.  20»  f.  32. 
Glrphea  Münsteri  Myr.  i.  Jb.  1836,  56;   Krebse  12,  t.  3,  f.  23;    — 

M'C.  i.  Jb.  18S0y  125. 
Glyphea  rostrata  Leth.  a^  479  (purs),  t.  27,  f.  3. 

Der  hintere  Einschnitt  des  Kopf-Brustschildes  ist  tief  und  rege!- 

mlssig   konkav;    der  Schnabel   lang ;    die   Einbiegung   des 

Seitenrandes  stumpfwinkelig;  die  Regionen-Eintheilung  ahnlich  der 
bei  voriger  Art,  doch  im  Detail  etwas  verschieden;  die  Oberfläche 
mit  stachelförmigen,  nach  vorn  aufgerichteten  Wärzchen,  die  nach 
den  Seiten  hin  kleiner,  runder  und  dichter  werden. 

Vorkommen  in  den  Challles  des  obern  OkfordoThones  ari  der 
obern  Saone  (zu  !  Perrüre-leM^Secy  und  Fritigny  am  häufig- 
sten ;  auch  zu  Maiziäres  und  Charriez) ;  —  sehr  zweifelhalt  im 
Lias-Schiefer  zu  Meizingen  in  Württemberg-,  —  im  obern  Oxford- 
Thon  zu  Dettingen  und  Weisaenstein  daselbst;  —  im  untren 
Coralrag  am  Tönniesberg  bei  Hannover, 

3.  Gryphea  Udressleri  Myr.  Krebse  14, 1.  4,  f.  28. 

Glyphea  Dressiert  Myr.  i.  Jb.  1836^  56;  Br.  Leth,  «r,  480. 

Kopf-Bruststuck  breiler,  als  bei  den  andern,  auch  länger,  hinten 
tief  eingeschnitten;  der  Schnabel  .  .  .  .  ;  die  Queer-Erhöhung  auf 
den  vorderen  Ecken  schwach;  die  Einbiegung  des  Seiten-Randes 
gegen  die  vordere  Queer-Furche  rundeckig;  die  Regionen  im  Ganzen 
wie  bei  voriger  Art,  die  vordere  hin  und  wieder  mit  starken  War- 
zen besetzt,  welche  nach  dem  Rucken  hin  kleiner,  während  sie  in 
der  mittlen  dort  grösser  und  platter  werden;  die  hintre  Region  da- 
gegen besitzt  am  Nebenrande  kleine  glatte  Knötchen,  welche  sich  in 
vorn  abgerundete,  hinten  spitze,  durch  Rinnen  getrennte  Plättchen 
vfie  zu  Schuppen  umgestalten,  die  sich  nach  dem  Rucken  verflachen 
und  mehre  miteinander  verschmelzen.  Nach  Graf  d*Udressier  benannt. 
In  den  Chailles  des  obern  Oxford-Thones  bei  Besannen,  —  und 
'    wohl  auch  im  Coralrag  von  Aamaterjf. 


426 

4.  Glyphea  pustulosa  Mtr.  i.  Jb.  /Mtf,  56;  iHdl9 ^  314; 
Krebse  15,  t.  3,  f.  23. 

Kopf-Bruststüek  sehr  schmal;    Schnabel ;    Hinterrand 

tief  eingeschnitten;  die  vordere  Region  scheint  einige  Unterabthei- 
lungen der  drei  vorhergehenden  Arten  nicht,  wohl  aber  eine  be* 
warzte  Abtheilung  zu  besitzen,  welche  jenen  fehlt ;  die  mittle  Region 
länger  als  bei  allen  andern;  die  Oberfläche  stark  bewarzt:  Warzen 
rund»  kurz  und  dick;  einige  noch  mit  einem  kleinen  Knötchen 
versehen  und  gegen  den  Rücken  herauf  allmählich  durch  Grübchen 
ersetzt.  Im  Bradford-Thone  von  Botixviller,  Baa-Rhin;  —  im 
Unteroolith  von  Ehningen  in  Württemberg^  im  Coralrag  von  Der- 
neburg  und  Wendhauaen  bei  HUdesheim,  Myr. 

• 

Clytta  BIvR.  1840. 

(jnimum  Klytia  Myr.,  Reuss;  immi  Klythia,  Clitia  et  Cli«ia  mueiorum.) 

Unterscheidet  sich  von  Glyphea  nur  dadurch,  dass  in  den  drei 
Regionen  des  Cephalothorax ,  etwa  mit  Ausnahme  des  Rand-Theiles 
der  mittein,  keine  ferneren  scharf  ausgedruckten  Erhabenheiten  und 
Vertiefungen  mehr  vorkommen;  dass  die  Mittel-Region  auf  dem 
Rücken  nicht  so  weit  nach  hinten  geht;  dass  zwischen  der  mittein 
und  hintern  Region  noch  eine  Gabel-  oder  Sichei-förmige  Rücken- 
Region  liegt,  und  dass  sich  unter  der  vordem  Region  der  Seiten- 
Rand  nicht  einbiegt.  —  An  einer  von  Qübnstedt  beobachteten 
Scheere  sind  beide  Schenkel  schlank  und  gleichlang.  Die  Schwanz- 
Glieder  scheinen  sich  auszuzeichnen  durch  eine  scharfe  Spitze  jeder- 
seits  nach  hinten.  Aus  Mangel  an  Raum  ersparen  wir  die  Abbil- 
dung unter  Verweisung  auf  die  Vergleichung  mit  Glyphea. 

Arten  vier:  3  im  Bradford-  und  Ozford-Thone,  1  in  Kreide. 

1.  Clytia  ventrosa. 

Glyphea  ventrosa  Myr.  i.  Jb.  18SS,  328;  1886^  56>  —  Br.  Leih*  a^ 

478;  -  ?Qu.  1.  Wurtt.  Jnhresbeft.  1850,  VI,  195,  f.  2,  f.  17,  19. 
Klytia  ventrosa  Myr.  1840,   Krebse  20,  t.4,  f.  29;    —    Qu.  Wurtt. 
Jahresbefle  1860,  VI,  195,  t.  2,  f.  18. 

Kopf-Brustschild  hinten  mit  flachem  Einschnitt;  sein  Schnabel 
kurz,  aber  mit  zwei  getrennten  Spitzen,  zwischen  welchen  noch 
eine  feine  Doppel-Spitze  hervorragt;  die  Erhühung  auf  den  zwei 
Vorder-Ecken  spitz;  Seiten-Ränder  gleichförmig  und  regelmassig  ge- 
bogen ;  die  Wärzchen  der  Oberfläche  rund ,  licht ,  nach  dem  Rücken 
hin  noch  lichter  stehend.    Glieder  der  äussern  Fühler  kurz. 


42« 

Im  Terrain  ä  chailles  an  4er  obem  Saene,  etwas  gfdfMr  im 
Oiford-Thon  von  Rabensiein  bei  Wahehenfeld  und  naammt 
in  FranAren;  zweifelhaft  Im  untern  weissen  Jura  Württmmbergt,  Qo. 

2.  Clytia  Mandelslohl. 

Glyphea  Mandelslohi  Mtr.  in  Uii.  Jb.  ISST^  315;   —  Letk,  «,  479. 
Klytia    MandeUlohi    Mra.    Krebse    21 »    t.  4»    f.  30    [non   Qoerit. 
Wörtt.  377]. 

Mit  voriger  übereinstimmend,  doch  das  vordre  Ende  fehlend, 
der  hintre  Einschnitt  tiefer,  und  kleine  dicht  stehende  Grübchen 
bedecken ,  statt  der  H^^rzchen ,  die  Oberfläche ,  welche  nach  vom 
und  oben  etwas  lichter  werden. 

Im  untren  Ozford-Thon  am  Farrenberge  bei  MOasingen  un- 
fern  D e ftingeti  in  Württemberg  durch  Graf  Mamdblsloh  gefunden; 
im  Bradford-  oder  Oxford-Thon  von  Rabenitein  und  Thumau* 

SeletUsca  Mtb.  1847. 

Familie  der  Astacini  und  ebenfalls  der  Glyphea  ähnlich.  Innre 
Fühler:  das  Endglied  des  Stieles  kürzer  als  die  2  vorhergehenden; 
darauf  2  Geiseln  länger  als  der  Stiel.  Äussre  Fühler  etwas  länger 
gestielt  mit  kurzem  End-Gliede,  die  Geisel  viel  länger  als  der  Stiel. 
Cephalothoraz  vom  etwas  breiter  und  höher  als  bei  Glyphea.  Vor« 
der-Region  hinten  in  der  Mitte  zugespitzt,  länger  als  dort,  von  der 
halben  Länge  des  Cephalolhorax,  jederseits  der  Mitte  zuerst  mit  einer 
bis  zur  halben  Länge  vorwärts  reichenden  Längsreihe  von  Wärzchen 
und  darauf  an  den  Seiten  mit  3  warzigen  Längsleisten ,  wovon  die 
erste  am  stärksten  ist ;  keine  weitren  Unterabtheilungen.  Die  Mittel- 
Region  ist,  im  Gegensatze  zu  der  der  Glypheen,  undeutlich  be* 
grenzt  und  wenig  unterabgetheilt ;  doch  zeigt  sie  vorn  jederseits  ein 
rundes,  flaches,  warziges,  nach  ,dem  Seitenrande  hin  reichendes  Feld 
und  dahinter  in  der  Mitte  4  Längsreihen  von  Warzen,  die  bis  in 
die  Nähe  des  Hinterrandes  reichen,  wo  dann  von  dem  Hinterende 
der  äusseren  Leiste  jederseits  ein^  schwache  Furche,  parallel  zum 
Hinterrande,  nach  der  Seite  zieht  und  so  die  kurze,  ebenfalls  war- 
zige HinterregioB  theilweise  abgrenzt  Die  Abdominal-  oder  Schwanz- 
Glieder  sind  je  vom  und  hinten  mit  einer  Queer-Rinne,  an  den 
Seiten  mit  einer  warzigen  Leiste  versehen,  wodurch  ein  viereckiges 
Mittel-Feld  eingefasst  wird;  ihre  Seiten-Ränder  sind  scharfwinkelig; 
das  6.  Glied  achftint  amlingstOD.    Bnd-Flosse  5hlältrig»  die  3  tesse- 


437 

reo  BUaiter  jedeneits  längsgeUelt ,  das  Susserste  queergetheiK.  Am 
ersten  Fuss-Paare»  welches  kaum  langer  als  der  Cephalothorax  ist, 
ist  das  Schienbein  etwa  V2  >o  lang  als  Schenkel-  und  Fuss-Glied, 
doch  ist  dieses  etwas  kürzer  als  jenes;  ohne  Spar  von  Scbeeren- 
Fortsatz  des  Index;  das  End-Glied  kurz;  das  ganze  Bein  mit  Wärz- 
chen-Reihen bedeckt.  Die  folgenden  Fiisse  schlank  und  glatt,  der 
nächste  nicht  viel  kurzer  als  der  erste,  die  übrigen  allmählich  an 
Länge  abnehmend. 

Selenisca  gratiosa.  Tf.  XXIV^,  Fg.  16. 

nach  Mtr.  i.  Jb.  184T,  188;  !n  Palaeonfogr.  I,  14|,  t.  10,  f.  1. 

In  naturlicher  Grösse  dargestellt  ist  die  einzige  bekannte  Art, 
aus  dem  mittlen  weissen  Jura  von  IVurmlingen  bei  Ttdtlingen  in 
Württemberg  stammend. 

Pro9opon  Mtr.  1835. 

<Jb.  1885,  329.) 

Dekapoden,  wahrscheinlich  aus  der  Abtheilung  der  Anomuren. 
Da  der  Schöpfer  dieses  Geschlechtes  eine  Diagnose  desselben  nicht 
geliefert  hat,  so  müssen  wir  versuchen,  dieselbe  zu  entwerfen.  Man 
kennt  bis  jetzt  nur  den  Cephalothorai.  Dieser  ist  flach,  halbzjlin- 
drisch,  fast  gleichbreit  bleibend,  der  Vorderrand  gerundet  oder  in 
einen  stumpfen  Winkel  zusammenlaufend,  der  hintre  gerundet  und 
zur  Aufnahme  des  Abdomens  bogenförmig  ausgeschnitten.  Er  zeigt 
auf  seiner  Oberfläche  zwei  vollständige  Queer-Furchen ,  die  ihn  in 
3  Regionen  trennen ;  die  vordre  und  hintre  sind  ungefähr  gleichlang, 
die  mittle  auf  der  Seite  gemessen  etwas  kürzer  (^/^ — Y5  des  Gan- 
zen). Die  beiden  Schenkel  des  Vorderrandes  sind  etwas  bognig  und 
der  Winkel  zwischen  ihnen  wieder  mit  einem  kleinen  Ausschnitte 
versehen ;  die  erste  Queer-Furche  im  Ganzen  fast  gerade,  doch  eben- 
falls etwas  bognig,  in  der  Mitte  wenig  nach  hinten  gekrümmt;  die 
Oberfläche  der  ganzen  Vorderregion  etwas  höckerig.  Die  Furche, 
welche  die  kurze  Mittelregion  hinten  begrenzt,  bildet  in  ihrem 
mitteln  Drittel  einen  rechten  oder  spitzen  Winkel,  welcher  bis  übet 
deren  halbe  Länge  in  die  hintre  eindringt;  die  beiden  Schenkel 
dieses  Winkels  setzen  aber  auch  vorwärts  konvergirend  und  schwä- 
cher werdend  in  die  mittle  Region  selbst  fort  und  sondern  den 
fünfeckigen  rautenförmigen  oder  rundlichen  Mittaltheil  von  den  2 
Seiten-Theilen   ab;   auch   zeigt  die  Mittelregion  öAors   sonst  noch 


488 

einige  Höcker,  Die  Hinterregion  ist  am  glättesten  und  besteht  aus 
zwei  wölbigen  Hälften,  welche  nur  in  der  Nähe  des  Hinterrandes  mit 
oder  ohne  Mittel-Furche  aneinandergrenxen. 

Bei  einigen  Arten,  Prosopon  im  engeren  Sinne,  ist  der  Aus- 
schnitt des  Hinterrandes  zu  Aufnahme  des  Cephalothorax  nicht  viel  schmä- 
ler als  der  Cephalothorax;  in  der  Vorderregion  bilden  zwei  Furchen, 
welche  vom  vordem  Winkel  schief  bis  zu  ihrem  Hinterrande  ziehen,  ein 
sehr  auffallendes  gleichschenkellges,  doch  vorn  abgestutztes  Dreieck 
(Magen-Gegend)  und  theilen  so  die  Region  in  drei  Theile  neben* 
einander;  die  Oberfläche  der  2  vorderen  Regionen  ist  warzig«stache- 
lig.  Bei  andern,  Subgenus  Plthonoton  Myr. ,  ist  die  Vorder- 
region am  Rucken  mehr  gewölbt,  an  ihrem  oft  gerundeten  Vorder- 
rande und  ihrem  Hinterrande  sind  Anfänge  einer  mittlen  Längs- 
furche  zwischen  2  höckerigen  Erhöhungen,  und  mit  Ausnahme  von 
2  kleinen  Wärzchen  auf  dreiecjugem  Fortsatze  der  Mittelregion  ui 
die  Oberfläche  fast  glatU 

Arten  6 ,  alle  fossil ,  3  Prosopon-Arten  in  mittein  Oolithen ,  1 
(sehr  höckerige)  In  Neocomien ,  2  Pithbnoton- Arten  in  mitteln 
Oolithen. 

1.  Prosopon  (Prosopon)  spinosam«         Tf«  XXIV>,  Fg.  17. 

Prosopon  spinosum  Mm.  i.  Palaeontogr.  I,  71,  t.  15,  f.  1,  2. 

Der  Cephalothorax  wird  0ni,012  lang  und  0»0125  breit  und 
unterscheidet  sich  ziemlich  auffallend  von  den  übrigen  Arten  durch 
den  nicht  bewarzten  langen  Schild-artig  rundum  und  mithin  auch 
vorn  scharf  abgesonderten  hintern  Winkel  der  Mittelregion,  durch 
die  zwei  sich  an  seine  Schenkel  anlehnenden  schiefen  Queer-Leisten, 
durch  die  queere  Warzen-Reihe  auf  den  Seiten  derselben  Region  und 
durch  die  winkelige  statt  bogenförmige  hintere  Begrenzung  der  Magen* 
Gegend  u.  s.  w. 

Vorkommen  im  Jura-Kalke  von  Aalen  in  Württemberg, 

2.  Prosopon  (Plthonoton)  rostratum.    Tf.  XXIV*,  Fg.  18. 

Prosopon  rostratum  Mtk.  Krebse  (1^40),  24,  t.  4,  f.  34;  i.  Palaeon- 
togr. I,  74,  f.  15,  f.  4—0. 

Der  Cephalothorax  wird  0»,017  lang  und  0",013  breit;  seine 
Seiten  sind  mehr  parallel,  sein  Hinterrand  ist  mehr  bogenförmig 
abgerundet,  sein  Ausschnitt  daselbst  tiefer;  an  der  Vorderregion  ist 
der  Untre  Winkel  etwas  lingsfurcbig ,   an   den  mitteln  ist  derselbe 


429 

ttompfer  als  bei  der  2.  Art,   und  Ton  ihm  aas  setzt  eine  mittle 
Furche  fort  bis  mm  Hinterrand. 

Vorkommen  im  weisslichen  Jurakalk  von  Kelhehn  in  Bayern 
und  im  gelben  Jura-Kalke  Ton  Aalen  in  Württemberg. 

Ogifdramilee  BIEdw.  1837. 

{SoHäid  pkUemeHpie  >  HntHi.  18ST,  255  >  Jb.  i8S7y  494. 

Decapoda  Brachyura  aus  der  Familie  der  Dromien ,  und  der  Sippe 
Dynamena  am  nichsten  stehend,^  aber  durch  die  Augenhöhlen  und 
in  der  Eintheilung  der  Regionen  des  Cephalothorax  abweichend. 
Sie  ist  uns  aber  zu  wenig  bekannt,  als  dass  wir  sie  charakterisi- 
ren  konnten,  und  noch  nicht  abgebildet.  Eine  Art  aus  dem  Jura- 
Kalke  Ton  Verdun. 

(III  3.)  Bfyriopoda: 

bieten  zwar  einige  seltene  Reste,  aber  nichts  Charakteristisches  dar. 

(III  4.)  Arachnoidea. 

Palpipee  Roth  1851. 

Ein  fossiles  Genus  einstweilen  der  Familie  der  Mygaliden  zuge- 
Iheilt,  das  aber  wohl  eine  eigene  Familie,  vielleicht  eigne  Unterord- 
nung zu  bilden  verdienen  durfte. 

Cephalothorax  vom  Hinterleib  gelrennt.  Palpen  sehr  lang,  ohne 
Scheeren  und  sonstige  Anhänge,  ganz  wie  die  übrigen  ungleich  lan- 
gen Fusse  mit  eingliedrigem  Tarsus  und  einlacher  Kralle.  Mitten  am 
Bauche  scheinen  2  lange  Spinnwarzen  oder  ein  andres  haariges 
Organ  hervorzutreten,  welches  hornformig,  gegliedert  und  vorwärts 
gerichtet  ist,  etwa  halb  so  lang  als  die  Beine. 

Arten  zwei  in  den  Solenhofener  Schiefem. 

Palpipes  priscus.  Tf.  XXIV^  Fg.  19  (n.  Roth). 

Pbalangites  priscns  MCirrsT.  i.  Jb.  1836^  583;  Beitr.  I,  84,  t.  8,  f.  3,  4. 
Palpipes  priscus  Roth  i.  Muncbn.  Gel.  Anzeig.  1851  y   XXXII y  166 
e.fy. 

Die  Palpen  sind  nur  ^/^  kurzer  als  das  vordere  Fuss-Paar;  die 
hhntersten  Füsse  am  kleinsten.  Alle  Tibien  an  der  Basis  des  ersten 
Gliedes  mit  einem  starken  vom  Ende  des  Schenkel-Gliedes  ausge- 


4^0 

henden  Dorne.     Länge  des  Ranipfds  \"'5,  der  PAlpen  und  4  B6bie 

(III  5.)  Uie  Hexapoda 

haben  nicht  nur  reichliche,  sondern  auch  mitunter  sehr  deut* 
liehe  Reste  hinterlassen ,  welche  eine  genauere  generlsche  Bestim- 
mung gestatten,  obwohl  Diess  bei  den  S^lenhofener  Resten  nicht 
der  Fall  ist  Wenigstens  was  die  Ton  Gbrmar  dafür  neu  aufigestell- 
ten  Genera  (Asilicus^  Actea  etc.)  betrifft,  so  sind  sie  Iieiner  Dia- 
gnostilL  fähig,  und  wir  ersehen  nur  mehr,  was  sie  nicht  sind,  oder 
etwa  in  welche  Familie  sie  gehören,  als  dass  wir  ihr  Genas  mit 
Bestimmtheit  bezeichnen  könnten.  Bei  ihnen  wäre  es  daher  auch 
ohne  Interesse  zu  verweilen;  wohl  aber  wenden  wir  uns  2U  einer 
anderen  etwas  besser  cbarakterisirten  ausgestorbenen  Sippe. 

OrthophleMa  Westw.  1845. 

Neuroptera ,  in  der  Form  der  Fluge]  und  Flügel- Adero  nahe 
mit  Bitlacus  und  Panorpa  verwandt,  jedoch  auch  von  ihnen  dadurch 
verschieden,  dass  alle  queeren  Adern  gänzlich  fehlen ,  so  dass,  ausser 
zu  Schliessung  der  sehr  charakteristischen  mittein  Zelle,  nur  Längs- 
adem  vorkommen  und  dass  die  aus  dem  Ende  dieser  Mittelzelle  ent- 
springenden Längsadem  alle  einfach  sind.  Die  Flügel  sind  an- 
gefleckt. 

Arten:  3—4,  in  den  Lias-Schiefern  wie  in  der  Wealden-For- 
mation  Englands. 

Orthopbiebia  communis.        Tf.  XXIV^  Fg.  19  (n.  Brodii). 

Ortbophlebia   commonis. Westw.  i.  Brodik  Insecta  102,    120,   1.8, 
f.  7— ö. 

Im  „Unteren  Lias**  zu  Wainlode,  Forthampton,  Slrenoham, 
Cracombe  und  Bidford  in  Süi-^England. 

Fische  aus  den  Ordnungen  der 

(IV,  lab)  Leptocardier  und  Cyclostomen, 

die  auch  in  jetziger  Schöpfung  nur  sehr  schwach  vertreten  und  ohne 
feste  Knochen-TheOe  sind  (einige  Zähne  ausgenommen},  fehlen 
gaozlich. 


431 

IV  1  c «)  Elasmobranchi  Holocephali , 

reiche  schon  in  der  Trias  begonnen,  bieten  hier  einige  andere 
renera  dar.  Form  leulfdrmig,  vom  hohen  Kopf  an  in  den  dünnen 
chwanx  allmShlich  auslaufend.  Slielett  knorpelig,  der  Knorpel  je- 
och  mit  einer  feinen  Knochen-Rinde  von  andrer  Textur  als  bei  den 
Itgiostomen  bekleidet;  bloss  in  sehr  günstigen  Verhältnissen  der 
issilen  Erhaltung  fähig.  Nur  das  Gebiss  ganz  knöchern,  aber  statt 
er  Ziihne  aus  |>  elgenthQmlichen,  aus  Lamellen  von  ungleicher  Mischung 
od  Härte  zusammengesetzten  und  in  der  Form  durchaus  unregel- 
liflsigen  Knochen-Platten  bestehend,  von  welchen  jederseits  oben 
ine  dem  Zwischenkiefer,  eine  mit  nach  vorn  zulaufender  kantiger 
eil-Form  dem  Kieferbein  und  unten  eine  rhomboidale  ebenfalls  dem 
iefer-Beine  entspricht.  Am  Anfange  der  schwachen  Flossen  findet 
ch  zuweilen  ein  starker  Knochen  -  Stachel  (vgL  III,  93}.  Jene 
ngleichheit  der  Struktur  der  Knochen-Platten  rührt  daher,  dass  die 
entine,  woraus  sie  bestehen,  bald  nur  von  feinen  parallelen  Kanai- 
llen durchzogen  mehr  dicht  erscheint  (sog.  Schmelz) ,  bald  von  di- 
^rgirenden  Kanälen  durchkreutzt  wird,  die  nur  wenig  Masse  zwischen 
ch  lassen,  so  dass  diese  schwammig  aussieht;  beide  Arten  derselben 
»rblnden  sich  auf  manchfaltige  Weise  mit  einander,  sondern  sich 
:harf  oder  greifen  in  einander. 

Es  ist  uns  uniDÖglich  durch  Zeichnung  und  Beschreibung  eine  deut- 
rbere  VorstelluDg  von  der  Gebiss-Verscbiedeubeit  der  einzelnen  Genera 
1  geben ,  ohne  die  Grenzen  unseres  Werkes  zu  überschreiten.  Die 
rsacbe  davon  liegt  Ibeils  in  der  Natur  der  Sache,  theil«  in  den  vorhan- 
Koco  und  uns  zur  Verfügung  stehenden  Quellen,  in  deren  keiner  ein  ganzes 
ebiss  in  seiner  natürlichen  Zusammensetzung  und  gegen seitif^eu  Stellung^ 
iedergegeben  und  sogar  die  Hallung  der  einseinen  Theile  in  den  Aoas- 
z'achen  Tafeln ,  wie  er  selbst  bemerkt ,  unriclitig  (senkrecht  slatt  wag- 
»cbt  oder  schieO  angegeben  ist.  Die  natürlichen  Schwierigkeiten  bestehen : 
i  der  fast  gänzlichen  untpräufi^lichcn  Formlosif^keit ,  in  der  complizirten 
inern  theils  lamellaren  und  theils  röhrif^en  Zusammensetzung,  in  der  fast 
aroer  vorhandenen  äusseren  Beschädig^ung,  in  dem  zerstreuten  Vorkommen 
ieaer  Platten  überhaupt  und  in  der  grossen  Unähnlichkeit  der  zu  einem 
ebisse  zusammengehörenden  unter  sich.  Man  sieht  fast  immer  nur  kno- 
lige  Stficke  vor  »ich ,  aus  denen  man  ohne  grosse  Vertrautheit  mit  der 
dontologie  nichts  zu  machen  weiss.  Da  sie  überdiess,  mit  2—3  Ans- 
ahnen ,  sich  fast  ganz  auf  Enfltind  beschränken ,  so  haben  sie  für  uns 
in  geringeres  praktischen  Interesse. 

EoBRTON  *  vereinigte  anfanglich  alle  fossilen  Chimaera-ähnlichen 
~~«  ^fm.  fMlAM.  i849y  XU,  4«7  >  Jb.  1844,  247  eto. 


4S2 

Gebisse  in  ein  Genus  Ischyodus,  das  er  so  charakterisirte: 
schenliefer-Platten  dick  und  stark,  an  ihren  Enden  mehr  oder  weni- 
ger schief  abgestutzt.  Struktur:  horizontale  Lamellen,  eingeschlos- 
sen von  Lamellen  grobfaseriger  Zahn^Substanz«  Oberkiefer-Platten 
dreieckig,  unter  sich  und  mit  den  \origen  auf  der  Mittellinie  des 
Gaumens  zusammenfliessend ;  ihre  Oberseite  versehen  mit  einer  tie- 
fen Furche  parallel  zur  Symphyse  für  die  Anlenkung  an  die  Kinn- 
lade; Unterseite  mit  4  Kauhöckem,  einem  vorn,  einem  am  äusseren 
Rande  und  2  nebeneinander  an  der  Basis,  der  grössere  nach  innen ; 
Struktur  dieser  Höcker  grob  und  röhrig;  Rest  des  Zahnes  faserig 
und  knochig.  Untere  Kiefer-Platten  gross  und  breit,  die  Basis  be- 
kleidet mit  der  Maul  Haut;  die  Krone  mit  einer  Rinde  von  harter 
schmelzartiger  Zahn- Substanz ;  die  Struktur  der  vorderen  Ecken  wie 
bei  den  Zwischenkiefer-Platten,  die  des  Restes  wie  bei  den  Ober- 
kiefer-Platten.    Stellung  der  Platten  mehr  oder  weniger  schief. 

Dieses  Genus  wurde  aber  später  in  3  Subgenera  und  endlich 
Genera  getrennt,  nämlich 

hchyodon  Eoebt.  1843. 

(Ag.  Poltf.  fou.  iil,  340  flP.,  355,  t.  S,  f.  3—8.) 

Begreift  die  grösseren  Gebisse  in  sich  mit  gröberem  Gefuge, 
stärkeren  und  mehr  getrennten  Höckern  auf  der  Kau-Fläche  des 
Unterkiefers,  wovon  der  mittle  am  grössten  ist.  In  beiden  Kinnla- 
den ist  die  äussere  Seite  des  Zahn-Randes  längsgestreift  (Ac).  Die 
meisten  Arten  beruhen  auf  der  Unterkiefer-Platte,  da  diese  fast  über- 
all bekannt  ist. 

Arten:  12,  wovon  9  im  Lias  bis  in  den  oberen  Oolitb ,  2  in 
Kreide  und  1  in  Tertiär-Schichten  vorkommen. 

Ischyodon  Egertoni.  Tf.  XXV>,  Fg.  iab  (n.  Ao.\ 

Cbimaera  Egertoni  Buckl.  1886y  i.  Geol,  Proeeed.  II,  206. 
Chimaera,  Ischyodon,  Egertoni  Ac.  Poiis.  fois,  Uly   340,  t.  40s 

f.  1  —  10. 
Ischyodon  Egertoni  £g.  i,  Ann,  nathist,  XII,  470;    —  Ao,  Pois»,  I, 

xxxix;  ~  GiEB.  Fische  374. 

Wir  geben  nur  die  2  Zwischenkiefer-Platten,  als  die  am  leich- 
testen kenntlichen  Theile,  obschon  das  ganze  Gebiss  bekannt  ist. 
a  von  aussen  oder  vom,  b  von  ihnen.  Sie  sind  sehr  kräftig,  fast 
rhomboidal,   der  ftuasre  und  innre  Hand  etwas  gebogen,   der  untre 


*        48» 

l  obre  abgeitaizt.  UndeaUiche  Längiftirchen  der  ftutferen  nach 
Ige  und  Breite  gewölbten  Seite  deuten  an,  dast  unter  dem  iuase- 
Oberxuge  Lamellen  von  nngleieher  Dichte  vorhanden  sind,  durch 
en  ungleiche  Abnutzung  die  Kau-Ffiche  (unten)  gecähnelt  er* 
eint.  Ausierdem  ist  diese  Seite  queergestreift  durch  Zuwachs- 
elieii.  Vom  Unterkiefer  dieser  Art  haben  Wir  keine  Abbildung. 
Aus  dem  Künmeridge-Thon  von  Shotover  bei  Oxford» 

Gafwdtis  Egbrt.  1843. 

0.  Oeol.  Proeeeir,  —  Pot##.  ///,  346.) 

Gebisse  kleiner,  von  feinerer  Textur,  die  Höckerchen  der  untren 
n-FlSche  mehr  verlängert,  naber  beisammen,  so  dass  sie  nur  eine 
btbenheit  bilden,  welche  von  einer  knöchernen  Lamelle  überzogen 
;  sie  stehen  weit  hinten  und  so  schief,  dass  sie  dem  hinteren 
eOe  des  Zahn-Randes  parallel  werden.  In  beiden  Kinnladen  ist 
\  äussere  Seite  des  Zahn-Randes  mit  einem  sehr  glatten  Schmelz« 
lerzuge  versehen. 

Die  5  Arten  sind  auf  die  mittein  Oolithe  beschränkt. 

anodus  Oweni.  Tf.  XXV^  Fg.  3  (n.  Ao.). 

linaera  Owenii  Bcckl.  i.  Oeal,  Proeeed.  II,  206;  —  Ao.  JFM/f.  116. 
cbjrodus  Owenii  Eoeht,  i,  Ann,  wahisi.  XI I^  470;>Jb.  1844,  248. 
limaera,  Ganodus,  Owenii  Ao.  i.  Poiit,  III,  347,  t  40,  f.  6,  7. 
modus  Owenii  Ao.  Paiss,  /,  iizix;  —  Gibb.  Fische  377. 

Der  Unterkiefer  ist  länger,  als  z.  B.  bei  G.  Colei,  der  Vorder- 
nd  gegen  die  Spitze  zu  etwas  bogenförmig,  der  hintere  Rand 
hiefer;  der  untre  auf  halbe  Länge  ausgerandet.  VorzQglich  aus- 
zeichnet ist  aber  die  obre  oder  Kau-Fläche,  welche  im  Profil  ge- 
hen in  der  Mitte  eine  Erhabenheit  (Queer-Kante  parallel  zum 
>rderrande)  darbietet,  zwischen  welcher  und  dem  vorderen  sowohl 
s  dem  hintern  Rande  eine  Ausrandung  oder  Konkavität  liegt. 

Im  Gross-Oolith  von  Stonesfield. 

Prtttaeodofi  Aoass«  1843. 

{Poiii,  f099*  III,  340,  348  ff.,  I,  xxxix.) 

Hat  das  vordre  £nde   des  Unterkiefers  sehr  verlängert  und  die 
iwaohs-Streifen  der  untren  Fläche  desselben  anders  geordnet. 
Arten:  2  in  den  Oolithen  und  2  in  der  weissen  Kreide. 

Bronn,  Lethaea  geogaottica.  3.  Aafl.  IV.  28 


434 

Psittacodon  falcatua.  Tl  XXVS  Fg.  2  (n.  Aa.). 

Chimaera  falcata  Egt.  i.  Axm.  nathiH.  ÄUj  4«6. 

Iscbyodqn  falcataa  £o*  i.  Ann,  nathUi.  Xll^  470. 

Cbimaera»  Psittacodon,  falcata  Ao.  i.  PaUs,  lii^  219^  L  40«,  f.  11. 

Psittacodon  falcatus  Ag.  Poiss,  I,  xxxix;  —  Gieb.  Fisehe  377. 

Eine  Unlerkiefer-Platte,  welche  noch  mehr  als  die  anderen  dieier 
Sippe  vorne  verlängert,  fugespiUt  und  aufwärts  gebogen  ist;  auch 
ist  der  Zahn-Rand  gleichförmiger  ausgerandet,  die  ganse  Platte  schmä- 
ler und  länger  als  sonst,  der  untre  Rand  weniger  ausgeschnitten  und 
der  hintre  weniger  verschmälert.  Längslaufende  Zuwachs-Streifen 
ausgezeichnet. 

Aus  dem  Kalke  von  Stonesfield. 

(IV  Icßi.)  Elasmobranchi  Plagiostomi. 

Fam.  Kajidae. 

Jederseits  mehre  hintereinanderliegende  Kiemen  -  Öffnungen, 
ohne  Deckel.  Maul  queeir  unter  dem  Kopfe,  das  Skelett  knorpetf 
mit  einer  Knochen-Rinde  überzogen  oder  nicht ;  die  Wirbel  scheiben- 
förmig; im  Maule  mehrfache  Reihen  grosser  knöcherner  schmeli- 
rindiger  Zähne;  der  erste  Flossen-Stachel  zuweileA  gross  und  knochig; 
die  Haut  mit  feinen  zerhackten  Schmelz-Schuppen  und  dazwischss 
zuweilen  mit  grösseren  Knochen-Schildern,  selten  nackt.  Die  Rsji- 
den  platt,  die  Kiemen-Löcher  unten,  mit  vollständigem  Schultergürtel- 
und  Schädelflossen-Knorpel,  Rrust  Flosse  wagrecht  festgewachsen. 
Die  Zähne  zahlreich,  flach,  4 — öeckig,  dicht  aneinanderschliessend, 
um  einen  dichten  Überzug  der  Kinnlade  zu  bilden;  die  mittein  in 
Form  kurzer,  breiter  (queerer)  Platten. 

Myrtacanthtis  Ao.  1837. 

{Poiss.  III,  37.) 

Ichthyodorulithen  noch  unbekannter  Sippe;  die  des  Lias  viel- 
leicht zu  Squaloraja  gehörig,  der  mit  Cyclarthrus  allein  in  gleicher 
Schicht  vorkommt,  obwohl  man  an  dem  Fische  selbst  dergleicbea 
nicht  beobachtet  (s.  u.).  Lange  schlanke  nur  wenig  gekrümmte 
Stacheln,  die  vielleicht  frei  vor  den  Flossen  gestanden,  von  gerundet 
viereckigem  Queer*Schnitt,  innen  hohl,  aber  die  Höhle  nur  an  der 
sehr  schiefen  Grund-Fläche  (Fg.  3a)  ausmündend.  Die  2  Seilen- 
Flächen  wenig  gewölbt,  scharf  längsgestreift,  und  mit  vielen  mitunter 


485 

rnigen  Höckern  besetxt,  die  nicht  aaflallend  In  Reilien  geordnet 
id.  Die  Hinterseite  ebenfalls  gewölbt  und  längsgestreift  und  mit 
r  seltenen  abwärts  gerichteten  Höckern,  aber  längs  der  Grenze 
gen  die  Nebenseiten  za  mit  einer  Reibe  grösserer  zosammenge- 
ickt  zweischneidiger,  gegen  die  Spitze  des  Stachels  gekrümmter 
diselständlger  Domen,  wodurch  der  Stachel  ein  kantiges  Aussehen 
litt.  Die  schmälere  Vorderseite  ist  längsgestreift,  und  nur  mit 
ler  milteln  Reihe  ähnlicher  aber  noch  stärkerer  aufwärts  gekrfimm- 
r  Dornen  besetzt. 

Arten:  3  im  Lias  Englands,  2  zweifelhafte  im  mittlen  Jura- 
Ik  Deuttchlandi. 

yrfacanthus  paradoxus.    Tf.  XXV^,  Fg.  3  abcde  (n,  Ao.). 

KA  Bbcbb  i.  Geot,  Transaet,  b,  Ili,  .  .  . 
friaeanthos  paradoxas  Ao.  PoJ##.  ii/^  38,  t.  6;  — Gibb.  Fische 3 08. 

Die  grösste  Art;  wird  über  1'  lang;  doch  kennt  man  die  Spitze 
i^h  nicht.  Die  kurze  Strecke  der  Basis,  welche  im  Fleisch  gesteckt, 
gestreift,  aber  ohne  Höcker  und  Dornen,  d^e  Hinterseite  ohne 
ine ,  die  ganze  Oberfläche  emaillirt ;  die  Höcker  glatt,  stellenweise 
^sser,  dichter,  als  gewöhnlich,  deutlicher  oder  undeutlicher  in 
ihen  geordnet.  Fg.  a  ist  das  untre  Ende,  b  ein  mittles  Stück, 
ide  von  der  Seite,  c  und  d  sind  näher  bei  der  Spitze  genommen 
1  der  Vorder-  und  der  Hinter-Seite  ge«ehen,  e  ein  Querschnitt. 

Ans  dem  Lias  von  Lyme  Regis. 

CycUtrthrtis  Ao.  1843. 

(Poi>#.  foii.  in,  382,  t  44,  f.  1.) 

Es  ist  nur  ein  Stück  einer  grossen  Brust-Flosse,  worauf  diese 
ppe  mit  ihrer  einzigen  Art  (C.  macropterus  Ao.)  beruhet,  daher 
*e  Familie  nicht  näher  bestimmt  werden  kann.  Sie  unterscheidet 
h  von  den  Familien-Verwandten  dadurch,  dass  die  deutlich  abge- 
lilen  Glieder  ihrer  Slralen  zylindrisch,  am  Grunde  kurz  und  diek 
id  und  gegen  das  Ende  hin  im  Verhältnisse  ihrer  widerholten  Thei- 
ig  inuner  dünner  werden,  aber  eine  ungefähr  gleiche  Länge  bei- 
halten. Die  Haut  war  sehr  fein  chagrinirt.  Bei  Squaloraja  sind 
9  Flossen-Stralen  flach.  Egeeton  hatte  die  Sippe  zu  den  Aci- 
nseriden  gestellt  (Jahrb.  i889,  119}. 

Im  Lias  von  Ijyme  Regii. 

28« 


436 

Euryarthra  Ag.  1843  l.  e. 

Ebenfalls  eine  blosse  Briist-Flosse  eines  sehr  grossen  Rajiden, 
deren  Flossen-Stralen  breit,  flach  und  aas  einer  geringen  Aiurahl 
sehr  grosser  Glieder  susammengesetzt  sind.  Die  einzige  Art  Eury- 
arthra Munsteri  Ao.  xist  noch  nicht  abgebildet  und  findet  sich  in  der 
MOKSTER^schenSammlungJetztzu  JlfftncAen;  die  Brust-Flosse  war  Gber 
i'  breit«  Vielleicht  ist  es  dieselbe,  deren  Münster  im  Anhange  za 
Thaumas  erwähnt.    Von  Solenhofen, 

Asterodermtis  Ao.  1843. 

Die  Körper-Form  der  Rajiden  mit  den  langen,  drehrunden  und  in 
der  Mitte  eingedruckten  Wirbeln  (Fg.  c)  der  Squaliden.  Kopf  breit, 
vorn  unvollständig.  Die  wagerechten  Brust-Flossen  viel  grösser  als  die 
Bauch-Flossen,  beide  von  kurzen  und  rückwärts  gekehrten  plattes, 
einfachen  und  nur  durch  seltene  Abgliederungen  unterbrochene 
Flossen- Straten  gestützt;  der  Schwanz  lang-kegelförmig,  ohne  Spor 
von  unpaarigen  Flossen.  Die  ganze  Haut  mit  kleinen  knöchemeD 
Sternchen  besetzt,  welche  unten  vertieft  und  mitten  am  Rücken  so 
grössten  sind  (Fg.  b).  Schulter-  und  Becken-Knorpel  zeigen  sich  is 
der  Abbildung.  Auffallend  und  problematisch  sind  die  schlanken 
Rippen  artigen  Eindrücke  an  den  Seiten  der  Becken-Wirbel. 

Einzige  Art,  aus  den  Solenhofener  Schiefern,  jetzt  in  Lofuhn. 

Asterodermus  platypterus.  Tf.XXV^Fg.  5abc(n.  Ag.  V,). 

Ag.  Poi99.  in,  381,  t,  44,  f.  2— 6. 

(IV  Ic  ß  2.)  Plagiostomen , 

welche  Charaktere  sowohl  von  den  Rajiden  als  den  Squaliden  besitzen. 

SpathobatU  Thioll.  1848. 

Form  von  Rhinobatus.  Wie  bei  diesem  sind  die  Brust-FIosien  ^ 
>¥enig  in  die  Breite  entwickelt,  so  dass  der  Umriss  ein  längliches 
Oval  bildet.  Eben  so  ist  der  Schwanz  am  Anfange  dick,  mit  2 
Flossen  oben  und  einer  dritten  am  Ende,  ohne  Stacheln  und  Schilder. 
Die  Haut  des  Rückens  ist  chagrinirt :  die  Theilung  der  Wirbel-Säule 
in  Wirbel  vom  Kopfe  an  deutlich.  Der  ganze  Unterschied  zwischen 
Rhinobatus  und  Spathobatis  soll  nach  Th.  beschränkt  seyn  auf  eine 
kielförmige  Flosse  dieses  letzten  längs  dem  Rücken,  etwas  weniger 
in  die  Queere  entwickelte  Kiemen-Bogen  und  endlich  2  gegliederte 
Fäden,  welche  an  der  Bauch-Fläche  deutlich  erscheinen  und  zu  bei 


^  487 

den  Seiten   der  Wirbel-Säule  hinziehen,   TieDeicht   ah  Theile  eines 

elektrischen   Apparates.     Die  Trennung    der  Sippe   von   Rhinobatus 

beruhet  jedoch  hauptsächlich  auf  der  Voraussetzung,  dass  alle  Fisch* 

"  Genera  derJura-Zeit  jetzt  ausgestorben  seyen.     Dannmüsste  aber  die 

•   Sippe  wenigstens  unter  den  ächten  Rajiden  stehen,  während  Th.  wieder 

\  Terniiithet,  dast  sie  mit  Thaumas  identisch  seye.     Da  eine  genauere 

Untersuchung  und  eine  Abbildung  noch  nicht  stattgefunden  hat,  lässt 

'  sich  diese  Frage  nicht  entscheiden. 

)Binzige  Art 

Spathobatffl  Bag^eslacus  Th. 

'    i.  Atm  8oe.  d*Agrie.  de  L^am  J84S^  Äiy  xxxyi>  99,  >  Jb.  1849 y  121. 
Bis  O^eO  lang  und  0"23  breit. 

In  einem  dem  Solenhofener  Kaliie  analogen  Gestein  zu  Cirin 
im  Bezirke  ?6n  Beliepy  Ain. 

Sgtuilorufa  Rilbt. 

Eine  merkwürdige  Zusammensetzung  aus  heterogenen  Elemen- 
ten: Ein  Squalus*Kopf  mit  dem  langen  Schnabel  der  Schwert-Fische; 
die  yerlfingerte,  in  einen  dQnnen  Schwanz  auslaufende  lYirbel-Säule 
der  Rigiden;  Brust-  und  Bauch-Flossen  gleichmässig  entwickelt,  wie 
bei  Rhinobaten;  der  Schwanz  mit  einem  Stachel  bewehrt,  wie  bei 
Trygon  und  Myliobates ;  auf  der  Haut  Knochen-Schilder  wie  bei 
Raja. 

Der  Kopf  ist  yorn  schnabelförmig  verlängert  und  der  Schnabel 
(nicht  aus  den  Kinnladen,  wie  Rilet  annahm  und  im  Art-Namen 
ausdruckte  sondern,  dem  von  Pristiophorus  ähnlich,  aus  2  Stücken 
xusammengesetzt,  wovon  das  untre  breiter  und  in  der  Mitte  nieder* 
gedrückt  ist  und  das  obre  abgerundete  umfasst.  An  den  Seiten  des 
Schnabels  sieht  man  spitz-konische  Knochen -Schilder  mit  breiter 
Basis  liegen,  wie  sie  bei  Raja  vorkommen.  Kinnladen  queer,  halb- 
mondförmig, unter  den  grossen  und  von  einem  Ringe  eingefassteii 
Augenhöhlen.  Zwischen  Kinnladen  und  Schnabel  liegen  grosse 
Flossen-Strahlen,  welche  eine  Kopf-Flosse  ohne  Verbindung  mit  der 
Brust-Flosse  gebildet  zu  haben  scheinen,  auch  wie  bei  Prisüophoras» 
Der  Kopf  scheint  jedoch  sehr  beweglich  gewesen  zu  seyn,  da  am 
Hinterhaupte  eine  halbkugelige  Gelenk-Höhle  für  die  Wirbel-Säule 
vorhanden  ist.  Die  Strahlen  der  Brust-  und  Bauch-Flosse  schwächer 
als  die  am  Kopfe ;  Schulter-  und  Becken-Knorpelgerüste  stark.    Wir- 


438 

bel-SäuIe  mit  einigen  Hundert  sehr  kurzen  scheibenfomligen  Wiriialn. 
Die  ganxe  Oberfläche  des  Körpers  mit  spitf  en  und  im  Umfang  stern- 
förmig feinstraligen  Knochen -Buckeln  besetzt.  Am  Anfange  des 
Schwanzes  ein  Rucken-Stachel. 

Einzige  Art  im  Lias  von  Lyme  Regis. 

Squaloraja  polyspondyla.       Tf.  XXV\  Fg.  6abcd  (n.  Ag.) 

Squaloraja  dolicbognatba  Ril.  i.  GeoL  Proceed,  1898^  Mai  s; 
—  Lond.  EdM.  Pkilos.  Jowm.  1888 ,  /##,  369  >  Jb.  1884y  370 ;  - 
i.  Oeol.  TranM.  b,   F,  83,  e.  fig, ;  -  Gibb.  Fische  295. 

SpinacorhinuspolyspondyluB  Ag.  Feuilleton  53,  94 ;  Pou9.  fait.  lHj 
t.  42,  43;  —  Egbrt.  i.  Jb.  1889,  115. 

Squaloraja  polyspondyla  Ag.  Pois9.  ili,  381. 

Da  es  nur  eine  Art  gibt,  so  ist  das  Wichtigste  über  dieselbe 
schon  in  der  Charakteristik  der  Sippe  aufgenommen.  Unsere  Abbil- 
dung gibt  a  den  Kopf  mit  dem  Anfang  der  Wirbel-Säule  in  % 
Grösse,  b  einen  Stern-Buckel  in  natürlicher  Grösse,  c  und  d  den- 
selben yergrössert.  Die  lYirbel  behalten  bis  ans  Ende  dieselbe  Form, 
nur  werden  sie  deutlicher.  An  einem  Exemplare  zählt  man  deren 
250,  wovon  sich  200  yor  den  Becken  befinden;  an  einem  anderen 
iiehi  man  deren  wenigstens  auch  200  hinter  den  Becken,  wahrscheio- 
licb  ohne  die  Schwanz-Spitze  zu  erreichen. 

(IV  1  c  ß  3.)  Plagiostomen 

aus  der  Abtheilung  der  Squaliden,  deren  Körper  hoch,  die  Kie- 
menlöcher  seitlich,  Schulter-Gürtel  unvollständig  sind ;  kein  Schädel- 
flossen-Knorpel;  die  Brust-Flossen  beweglich  und  \rie  gewöhnlich  be- 
schaffen; der  Wirbel  zuweilen  gestreckt  und  in  der  Mitte  verengt 
Die  Zähne  sind  stets  zahlreich,  zusammengedrückt,  zweischneidig  und 
beweglich,  ohne  unmittelbaren  Zusammenhang  mit  den  Knochen,  wo* 
ran  sie  sitzen,  daher  bei  losem  Vorkommen  gewöhnlich  mit  ganzer 
Wurzel.  Bei  einem  Theile  der  Sippen  besitzen  diese  Zahne  eine 
gemeinschaftlicbe  Keim-Höhle  in  ihrem  Inneren,  welche  in  ihrem 
Umriss  den  äusseren  Umriss  des  Zahnes  nachahmt  und  mit  dem 
Alveolar  -  Kanal  nur  durch  feine  (Mark  -  }Kanälchen  kommunizirt, 
die  aenkrecht  in  die  Wurzel  und  zu  deren  Unterseite  gehen;  — 
bei  andren  ist  keine  solche  gemeinsame  Höhle  vorhanden  ;  son- 
dern das  Innere  des  Zahnes  ist  von  vielen  Mark-Kanälchen  durch- 
zogen, welche  zwar  mehr  oder  weniger  senkrecht  sind,  aber  durch 
viele  Queer-Ästcben  mit  einander  anastomosiren.     Da  nun  in  allen 


430 

FISen  die  Kalk*RöhrGhen  des  Zahnes  (tobi  caiciferi)  rechtwinkelig 
luf  den  Höhleo  stehen,  von  welchen  sie  aasstrahlen,  so  liegt  ein 
fem  Sassren  Umrisse  aus  senkrecht  ins  Innere  dringender  Durch- 
schnitt der  ersten  parallel  in  ihrer  Richtung,  während  er  bei  den 
zweiten  die  Kalk-Röhrchen  theils  parallel,  theils  schief  und  theils 
qaeer  trifft 

Thmmuig  Münst.  1841. 

(i.  Jb.  184Z,  40 ;  Beitr.  V,  61,  t.  7,  f.  1,  VI,  63«  t.  1,  f.  4.) 

Dieses  Genus  weicht  gleich  Squatina  nur  insoferne  von  den 
gewöhnlichen  Rajiden  ab,  als  seine  dreieckig-ovalen,  flugelartig  aus- 
gebreiteten Brust-Flossen  durch  Einschnitte  vorn  und  hinten  vom 
Körper  abgesondert  sind  und  insbesondere  nicht  bis  zum  Kopfe  fort- 
setzen, welcher  (4|irch  Haut-  oder  Flossen- Anhänge?)  fast  zweilappig 
ist  und  jedcrseits  über  den  verengten  Thell  des  Körpers  zwischen 
ihm  und  den  Brust-Flossen  vorragt.  Bauch  Flossen  lang  und  schmal. 
Schwanz  am  Rumpfe  abgesetzt,  lang,  in  seiner  Mitte  mit  einer  drei- 
eckigen Rucken-Flosse ,  zuletzt  durch  eine  Schwanz-Flosse  in  ein 
längliches  Oval  oder  eine  Ellipse  ohne  weitere  Theilung  ausgehend; 
die  2  ersten  Flossen  mit  Straten,  die  2  letzten  ohne  solche.  Kein 
Flossen-  oder  Schwanz-Stachel.  Die  knorpelige  Wirbel-Säule  dreh- 
rund; Spuren  von  Rippen.  Eigcnthumlich  gestaltete  Schultergerust* 
und  Becken- Knorpel.  Die  sehr  kleinen  Zähne  in  2  Reihen  stehend, 
haben  wie  bei  Squalus- Arten  eine  zusammengedruckt  dreieckige 
ganzrandige  Krone  auf  breiter  Wurzel  und  sind  an  der  Spitze 
etvras  zuruckgekrummt  (Fg.  b).  Haut  hinten  fein  chagrinirt;  aber 
vom  an  dem  Kopfe  werden  die  Chagrin  Körner  grösser  und  platt, 
in  der  Brust-Gegend  bilden  sie  spitze  Stacheln.  Diese  Sippe  steht 
allerdings  Squatina  sehr  nahe ;  indessen  scheint  sie  abzuweichen  durch 
die  Zähne,  die  Rucken-  und  Schwanz-Flossen.  (Squatina  hat  nach 
Müller  und  Henle  grössere,  vorn  konische  wenig  schneidende  Zähne 
und  zwei  Röcken-Flossen  auf  dem  Schwänze,  eine  zweilappige 
Schwanz-Flosse,  konische  in  eine  Spitze  endigende  Schuppen.) 

Arten  2,  in  den  Solenhofener  Schiefern,  doch  die  zweite  nur 
wenig  bekannt. 

Thaumas  alifer.  Tf.  XXV^  Fg.  4ab  (u.Münst.,  Vs). 

?Thaamas  draco  Mu.  i.  Jb.  IMl,  41. 
Thsonias  alifer  Munst.  Beitr.  V,  92,  t.  7,  f.  I. 
Squatina  alifer  Gibs.  Fische  asa. 


440 

Ist  1%'  lang,  an  der  Brust  9'^  am  Bauche  iy^"  breit  Wir- 
bel-SäuIe  aus  136  Wirbeln  ohne  Fortsätze.  Die  Form  der  Schulter- 
und  Becken*Knorpel  mit  den  die  Flossen  unmittelbar  tragenden 
Knorpeln  ergibt  sich  aus  der  Zeichnung ;  sie  scheinen  mit  der  Wir- 
bel-Säule keine  festere  Veibindung  gehabt  f u  haben.  Die  Brust- 
Flossen  enthalten  wenigstens  24,  die  Bauch-Flossen  20  nach  aussen 
und  hinten  gerichtete  Stralen,  welche  z.  Th.  bis  unter  die  Brust- 
Flossen  fortsetzen.  Der  Schwanz  ist  so  lang  als  der  Rumpf  ohne 
Kopf  und  zählt  83  Wirbel.  Die  Wirbel  sind  vorn  im  Rumpf  breiter, 
nach  hinten  aUmähllch  so  breit  als  lang. 

Sphefwdtis  Ae.  1843. 

Beruhet  auf  blossen  Zähnen,  die  selbst  ihrerseits  noch  nicht 
tollständig  bekannt  Bind,  daher  AoASSiz  die  Sippe  anfangs  bloss  als 
Subgenus  yon  Lamna  aufstellte,  welche  in  die  kleine  Familie  der 
Lamnoidei  MH.  gehört,  Spritz-Löcher  und  keine  Nickhaut,  2  Rücken- 
und  1  After-Flosse  hat,  wovon  die  erste  Räcken*Flosse  zwischen  Brust- 
Flosse  und  Bauch-Flosse  steht.  Die  Zähne  sind ,  wie  ))ci  diesen,  tu- 
sammengedrückt,  zweischneidig,  aber  sehr  lang' und  schmal  und  fast 
nicht  geschwungen;  ob  sie  Neben-Zähnchen  haben  (wie  Lamna;, 
ist  eben  so  unbekannt  als  ihre  Wurzel. 

Arten  2 — 3,  im  Jura  und  Grunsand. 

Sphenodus  longidens.  Tf.  XXV»,  Fg.  7abc  (n.  Ag.;. 

Lamna,  Sphenodus,  loiigidens  Ag.  PoiiS,  lii,  298,  t.  37,  f.  27—29. 

Zähne  sehr  lang,  schmal  und  dünn,  aussen  leicht  und  innen 
stärker  gewölbt;  Ränder  sehr  scharf,  die  Schärfe  von  einer  Rinne 
bekleidet  und  dadurch  noch  verdünnt.  An  ihrer  Basis  sind  sie  wenig 
nach  aussen,  gegen  die  Spitze  hin  wieder  einwärts  gebogen  ;  diese 
letzte  wendet  sich  aber  nochmals  etwas  auswärts. 

In  Oxford-Mergeln  des  Mont-Vohaye  im  Poti'entruy;  zu 
PfuUingen  bei  Tübingen  (unsre  Abbild),  im  oolithischen  Kalk  von 
Rabenstein  in  Bayern,^  etwas  kleiner  im  Scyphien-Kalke  von 
Streilberg. 

Aellopoi  BfüNST.  1836. 

(Mu.  i.  Jb.  1886^  581-,  Ag.  Pot>#.  fif,  376.) 

Beruht  auf  2  Abdrücken  vom  Hintertheile  des  Körpers;  daher 
ABJjmz  zweifelhaft  bleibt,  in  welche  der  kleinen  Familien  die  Sqm- 


441 

lidaii  er  die  Sippe  setzen  soll.  Die  Wirbel*Körper  sind  ungefölir  so 
hoch  als  lang,  in  der  Mitte  etwas  angezogen,  an  der  OberflSche 
glatt,  wie  bei  Galeocerdo  and  Carcharias  (seit  Grfinsand),  ^Galeus 
und  Corax  (seit  Kreide).  Als  Genus  aber  werden  diese  Reste  cha« 
rakterisirt  dorch  die  Grösse  der  zweiten  Rücken-Flosse,  welche  höher 
als  der  Körper  unter  ihr,  dreieckig  und  pyramidal  ist.  Die  Schwanz- 
Flosse  scheint  sehr  verlängert  und  der  vordere  Lappen  stark  ent* 
wickelt  gewesen  zu  seyn.  Der  Chagrin  war  feinkörnelig,  gleichförmig. 
Arten  zwei  (A.  Wagneri  und  A.  elongata)  in  den  Solenhofentr 
Schiefem,  noch  nicht  abgebildet.  Die  eine  Ar^  muss  wohl  10'  lang 
gewesen  seyn. 

Arthroptertis  Ag.  1843. 

(Pot##.  niy  379.) 

Beruhet  bloss  auf  den  Brust-Flossen  eines  Squaliden,  welche 
die  ungeheure  Lange  von  5''  haben.  Ihre  Straten  sind  eigenthüm* 
lieh,  aus  zylindrischen  und  an  beiden  Enden  verdickten  G4iedem  zu* 
sammengesetzt  und  in  der  Welse  verästelt,  dass  die  parallelen  Äste 
selbst  wieder  lange,  aber  in  verschiedenen  Ästen  sehr  ungleiche 
Abgliederungen  bilden.     Noch  nicht  abgebildet. 

Die  einzige  Art  A.  Rileyi  stammt  aus  dem  Lias  der  Gegend 
von  Bristol;  vielleicht  gehört  Myriacanthus  dazu? 

(IV  Ic  ß  4)  Plagiostomeo 

aus  der  Familie  der  Cestracionten. 

Es  gibt  davon  bekanntlich  nur  einen  lebenden  Typus  in  den 
Neuholländischen  Gewässern ,  den  Cestracion  Philippii.  Der  Haupt- 
Charakter  beruhet  iu  dem  pflasterförmigen  Gebisse  mit  vielen  läng- 
lichrunden ,  massig  gewölbten ,  reihenständigen  und  sich  genäherten 
(doch  nicht  scharfeckigen,  aneinandergefügten,  ganz  flachen  Mosaik- 
artigen) Zähnen,  deren  Wurzel  noch  wie  bei  Squaliden  unverwach- 
sen, geschlossen  ist  und  sich  daher  ohne  Bruch  vom  Knochen  ab- 
löset (Gegensatz  zu  Pycnodonten\  welche  dann  in  der  fossilen  Welt 
sehr  manchfaltige  Abänderungen  eingehen  (vgl.  III,  95,  96). 

Strophodtis  Aa.  1838. 

(Pot>#.  IU,  117,  1309  t.  K,  f.  3—5.) 

War  erst  ein  Subgenus  von  Psammodus.  Diess,  im  weiterein 
Sinne  genommen,  hat  Pflaster-Zähne,  (deren  Krone  mikroskopisch  aas 


442 

kleinen  vertikalen  Röhrchen  besteht,  welche  an  der  Oberfläche  überall 
punktartig  ausmünden,  sonst  aber  ohne  alle  Höcker,  Leisten  und 
Falten  ist,  die  Gestalt  mag  nun  rundlich,  lang,  eckig  etc.  seyn  (Tgl. 
HI,  95  wegen  Palaeobates). 

Bei  Strophodus  sind  die  Zähne  lang,  schmal,  niedrig  iind  überall 
einförmig.  Die  Wurzel  ist  flach,  die  Krone  nach  beiden  abgestuti- 
ten  Enden  hin  etwas  yerschmälert,  flach  gewölbt  und  zwar  mehr  in  der 
Mitte  oder  gegen  eines  der  Enden  hin  und  in  der  Richtung  der 
L&ngen-Achse  irgend  wie  etwas  gebogen.  Die  Oberflache  besitzt 
eine  eigenthümliche  (Agassiz  nennt  sie  netzartig)  feine  Streifong, 
wodurch  jene  Poren-Mundungen  oft  verdeckt  werden. 

Arten  16,  wovon  2  in  Zechstein,  11  in  den  Oolithen  und  3 
in  Grunsand  und  Kreide. 

1.  Strophodus  magnus.  Tf.  XXV^  Fg.  8 ab. 

Lhwtd  f.  le,  1442,  1446,  1448. 
»  C.  Pr^vost  i.  i4iifi.  #0.  nat.  IV* 
Pgammodns  magnus  Ao.  «##•  ei  •»  Eot.  emt, 

Strophodus   magnus   Ao.  Poiu.  III j  1!26,  t.  18,  f.  11— 16;    —    M&. 
Beiir.  Vlly  46;  —  Gjbb.  Fische  331. 

Der  Haupt-Charakter  dieser  Art  besteht  in  der  Feinheit  ihrer 
Poreu  auf  der  Krone,  verbunden  mit  der  schwerfalligeren  —  grös- 
seren und  breiteren  —  Gestalt;  doch  ist  es  die  grösste  Art  nicht  mehr. 

Vorkommen  im  Gross-Oolith  von  Dundry  und  Sionesfield  sehr 
gemein;  im  Kalke  von  Ranville ,  Pr^v.  ;  —  [in  etwas  jüngeren 
Schichten  ?]  am  Lindeiier  Berge  und  am  Galgenberge  bei  HU- 
desheitn, 

2.  Strophodns  ?subreticulatus  Ao.        Tf.  XXV,  Fg.  10. 

(Vgl.  Ao.  Paiss.  ilif  125,  t.  18,  f.  5-10.) 

Das  Zahn-Bruchstück  stammt  aus  dem  (?  Portland-) Jurakalk  von 
Äarau,  Die  in  der  ersten  Auflage  gegebene  Abbildung  ist  unge- 
nügend. 

Asteracanthtis  Ag.  1836. 

(PofM.  f//,  31,  t.  8  u.  8«.) 

Cestracionten.  Flossen-Stacheln  von  ziemlicher  Grösse,  etwas 
gebogen ;  ihre  Vorderseite  abgerundet ;  die  Hinterseite  mit  2  Reihen 
einander  genäherter  Domen;  die  ganze  Oberfläche  mit  Ausnahme 
der  Hinterseite  und  im  Fleische  steckenden  Basis  überall  nui  stem- 


443 

Innigen  Hockern  beselit^  Am  unteren  Theile  der  Hinterteite  läuft 
ine  tiefe  Furche  oder  Hohle  mit  abgerundeten  Rindern  herab,  die 
ich  oben  vereinigen.  Man  hat  diese  Stacheln  mit  den  Stophodus- 
[ihnen  in  ein  Geschlecht  yerbinden  wollen;  indessen  fillt  es  auf, 
ass  dergleichen  (f  u  Stonegfield)  gar  nicht  vorliomroen,  wo  jene  so 
infig  sind,  u.  u. 

Arten  5 ,  wovon  1  im  Lias ,  die  andern  in  den  mittein  und 
»bren  Oolilhen. 

ksteracanthns  ornatissimus.     Tf.  XXV^  Fg.  9abcd. 

chthyodoralitbes  Heddiogtonensit  Buckl.  et  DblaBbchb  mi9, 
Lateracanthns  ornatiasimus  Ao,  Pai99,  iil,  33,  t.  8;  Leih,  a,  406; 
611B88LT  i.  Jb.  1886,  663,  664;  —  Pitt.  367;  —  Gieb.  Fische  306. 

Sehr  gross,  wahrscheinlich  bis  1'  lang;  die  Stern-Höcker  unten 
n  Langsreihen,  oben  zugleich  in  etwas  sigmoiden  Queer-Reihen 
tehend,  mit  Schmelz  bedeckt,  in  9 — 10  Stralen  getheilt  (Fg.  d) 
on  einem  glatten  Ringe  oder  Höfchen  eingefasst.  Die  Hinterseife 
mten  breiter  und  flacher,  oben  schmäler  und  schärfer  werdend, 
eutlicher  als  der  Rest  längsgestreift ,  von  der  breiten  unteren  Höhle 
n  bis  zur  Spitze  von  einer  schmalen  welligen  Furche  durchzogen, 
welche  rechts  und  links  von  den  zusammengedruckten  wechselstän- 
ligen  Dornen  besäumt  wird,  a  ist  die  Ansicht  von  der  Seite,  b  von 
linten.     Der  Queerschnitt  c  ist  vom  oberen  Theile. 

Vorkommen :  Im  Kimmeridge-Thon  von  Shototer  bei  Oxford, 
on  Heddington,  und  im  Portlandien  von  Soloihum. 

Leptacanthtts  Aq.  1837. 

(Poiii.  fo99,  1//,  27.) 

Cestracionten,  vor  den  Rücken-Flossen  mit  kleinen  flach- 
usammengedruckten  schwertförmigen  Stachel*^»  deren  Yorderrand 
chneidig,  der  Hinterrand  mit  scharfen  Säge*Zähnen  besetzt  ist.  Die 
>eiten-Flächen  sind  mit  zahlreichen,  dicht  stehenden  Längsstreifen 
ledeckt,  ohne  Höcker  u.  dgl.     Die  Basis  noch  unbekannt. 

Arten  6,  wovon  2  im  Berg-Kalk,  1  in  Lias,  3  in  den  mittein 
Dolithen. 

jeptacanthus  semlstriatus.        Tf.  XXV',  Fg.  12  (n.  Ao.). 

chtbjodorajithea  Stonetfieldensia  Bucrl.  •!##. 
^eptacanthoa  aemiatriatas  Ao.  PoUm,  IH 9  38,  t  7,  f.  3-8;  Gibb. 
Fische  iO«. 


444 

Stacheln  sehr  schmal,  zierlich  gekrümmt;  auf  den  fast  flachen 
Seiten  bis  zum  Yorderrande  fein  lingsgestreift,  mit  oft  unterbroche- 
nen oder  zusammenfliessenden  feinen  Streifen,  dagegen  ganz  glatt 
Ilngs  der  ZShne  des  Hinterrandes,  welche  stark  abwärts  gekrümmt 
sind  und  2  Reihen  nebeneinander  bilden  (Fg.  c),  die  tob  oben 
herab  bis  zur  Mitte  der  Stacheln  fortsetzen  und  eine  sehr  schmale, 
leicht  vertiefte  Hinterseite  einschliessen.  Die  Z&hne  einer  Reibe 
sind  wenigstens  eBen  so  weit  von  einander  entfernt,  als  sie  hoch  sind. 

Im  Gross-Oolith  ton  Stoneifteld. 

(IV  1  c  ß  5)  Hybodonten. 

Von  Hybodus-Zäbnen  und  Stacheln  haben  wir  schon  früher  (lU,  97) 
gesprochen ;  hier  noch  einige  Zähne  andrer  Sippen,  die  freilich  dem 
Typus  wenig  entsprechen. 

Spheiwnchw  Ao.  1843. 

{Pcm9,  lU^  301,  t.  VL\  f.  I9  3;  antea  Leiotphen  Ao.  t»  eoiUeL) 

Zahn-Krone  kegelförmig,  hakenartig  nach  innen  umgebogen,  glatt, 
nur  nächst  der  Basis  etwas  faltenartig  gestreift,  Wurzel  sehr  ent- 
wickelt, fast  wagrecht  in  3  Hörner  ausgebreitet:  zwei  gehen  rechts 
und  links,  ein  drittes  dickeres  nach  innen  unter  die  Zahn-Krone, 
welche  daher  auf  einem  Dreifusse  ruhet.  Die  innere  Struktur  ist 
eigenthümlich  und  hat  nur  mit  der  ton  Diplodus  Ähnlichkeit. 

Arten  5 — 6,  theils  im  Lias,  meistens  im  Portland-Gestein. 

Sphenouchus  hamatus.  Tf.  XXV^  Fg.  10  ab  (n.  Ag.). 

BucKL.  Min,  t.  27  d,  f.  6,  7 ;  DblaBbche  i.  Oeoi,  TransaeL 
Onchus,  teriut  Leiosphen  Ag.  t.  Collect, 

Spheuonebus  hamatus  Ag.    Poi99,  III ^   202,   t.22a,  f.  12— 14;    ~ 
GiBB.  Fische  324. 

Die  Krümmung  des  Zahnes  beschreibt  y.  Bogen ;  an  der  Unter- 
seite der  Spitze  bildet  er  einen  kleinen  Vorsprung,  worauf  der  Art- 
Name  Bezug  hat,  und  welcher  sich  bei  andern  Arten  nur  schwach 
oder  gar  nicht  angedeutet  findet.  Die  Falten  an  der  Basis  der  Krone 
erreichen  nur  y^  ihrer  Gesammt-Länge.  Die  Hörner  der  Wurzel 
sind  fast  so  lang  als  die  Krone  hoch  ist,  doch  das  innre  etwas  kür- 
zer, verdickt  und  erhöhet.  (Zwischen  ihm  und  der  Krone  sitzt  in 
dem   abgebildeten  Exemplare  noch  Gestein,   das  die  ganze  Vontel« 


445 

hing  etwas  undeutlich  macht;    die  Grenze  deHelben  ist  dcurch  eine 
ponktirte  Linie  angegeben.) 

Im  Lias  Ton  Lyme  Regis. 


(W  1  d)  Die  Ganoidei 

haben  nur  ein  Kiemen-Loch  mit  einem  knöchernen  Kiemen-Declel, 
oft  am  Yoi^derrande  geschindelte  Flossen,  immer  bauchständige  Bauch- 
Flossen,  einen  oft  heterocerken  Schwanz  und  eigenthumliche  Schup- 
pen.   Eine  erste  Abtheilung  derselben  bilden 

a.  Die  Chondrostei  mit  knorpeligem  Skelett  und  unvoll* 
kommnerer  Schuppen-Decke,  indem  nämlich  (bei  den  überhaupt  noch 
nicht  fossil  tergekommenen  Spatulariae  die  Haut  nackt)  bei  den 
Acipenserini  insbesondere  die  Haut  mit  grossen  knöchernen  Schildern 
in  wenigen  ton  einander  entfernten  Reihen  belegt  ist,  deren  Zwi- 
schenräume chagrinirt  oder  wie  mit  zerhackter  Knochen-Masse  be* 
streut  sind.  Sie  sind  heterocerk,  die  Schwanz-Flosse  oben  geschin* 
delt,  die  Schnautze  rüsselförmig,  das  Maul  queer  darunter. 

Chondrostexis  Ab.  1843. 

(Pof##.  1/,  n,  280.) 

Ein  fossiles  Genus,  welches  unsere  Störe  (Acipenser)  mit  einer 
Art  im  Lias  von  Lyme  Regt»  und  mit  einer  im  Tertiär-Gebirge 
Tcrtritt,  ist  nur  eben  benannt  und  noch  nicht  charakterisirt  oder 
abgebildet  worden. 

ß.  Die  Holostei  u.  a.  Ganoiden  mit  knöchernem  Skelette  und 
fast  immer  mit  kleinen,  von  dickem  Schmelz  bedeckten  rhomboidalen, 
nur  aneinanderliegenden  und  sehr  oft  durch  zahnartige  Vorsprunge  in- 
einander gefügten  Schuppen,  welche  schon  in  älteren  Perioden  so 
häufig  aufgetreten,  sind  auch  noch  jetzt  zahlreich,  entsprechen  aber 
alle  den  lebenden  Familien  nicht.  Doch  machen  es  die  Untersu- 
chungen Job.  Mt)LLBR'8  und  Heckel's  wahrscheinlich,  dass  keines- 
wegs alle  fossilen  Fische  dieser  Zeit,  welche  nicht  zu  den  Elasmo- 
branthi  gehören,  wirkliche  Ganoiden  seyen,  wie  Aoassiz  angenom- 
men, sondern  ausnahmsweise  einige  schon  zu  den  ächten  Knochen- 
Fischen  oder  Teleostei  gehören  dürften. 

Zuerst  die  Gruppe  der  Coelacanthi  (Ao.  Poi$9. 11,  u,  168; 
Der.  59)  hat  hohle  Stacheln,  meistens  hohle  übrige  Knochen,  doch  mit- 


446 

unter  «ach  ein  blosses  iKnorpel-Skeleti ;  die  Flossen^^tralen  siihI 
unverästelt,  eingelenkt  auf  eigenthümliche  Interapophysal-Beinchen, 
sogar  die  der  Schwanz-Flosse,  zwischen  deren  beiden  Lappen  daher 
die  Wirbel-Säule  hindurchgeht.  Das  Gebiss  steht  dem  der  Pycnodon- 
ten  nahe ;  die  Schuppen  sind  knöchern  und  zwar  scfamelzbedeekt ,  aber 
(Diess  ist  der  Haupt-Charakter)  nicht  rhomboidal  und  aneinander- 
liegend, sondern  gerundet  und  dachziegelartig  übereinanderliegend, 
wie  bei  den  gewöhnlichen  lebenden  Fischen.  Jene  Dachziegel- 
Stellung  erkennt  man  selbst  an  einzelnen  Schuppen  durch  die  Beschaf- 
fenheit der  Ränder.  Auch  die  Kopf-Knochen  haben  einen  Schmelz- 
Oberzug;  Rucken-  und  After-Flossen  sind  lang  und  oft  doppelt 
etc.  In  den  Zähnen  ist  die  Keim-Höhle  ästig,  daher  mit  faltiger 
Dentine  umgeben,  was  sich  meistens  auch  noch  auf  einer  faltigen 
Beschaffenheit  der  Oberfläche  derselben  erkennen  lässt  (wie  bei  den 
Sauroiden).  Indessen  gehört  diese  Familie  einer  älteren  Zeit  an, 
und  die  jüngeren  Genera,  die  ihr  beigezählt  werden,  tragen  nicht 
mehr  vollkommen  ihren  Charakter. 

üiuUiia  MüNST.  1834. 

<i.  Jb.  1884  y    539;    —    Ao.  PaUi.  It,    n,    178;    Coelacantbus  M&rfST., 

Beitr.  V,  56,  mm»  Ao.) 

Zähne:  rundlich  viereckige,  fast  flache,  stark  gekömelte  Pfla- 
ster-Zähne in  einer  oder  zwei  ?  Reiben  stehend.  Schuppen  dünn, 
rundlich  eiförmig,  fein  gestrichelt,  dachziegelständig.  Wirbel-Säule 
knorpelig?  und  nur  ihre  Fortsätze  knöchern.  Rucken-Flossen  2  entfernt- 
stehend, aus  nur  wenigen  (9 — 12)  Strahlen,  rundlich.  Bauch-,  Brust- 
und  (die  etwa  16strahlige)  rundliche  After-Flosse  wohl  entwickelt. 
Die  1.  Rucken-Flosse  steht  über  der  Brust*,  die  2.  über  der  After- 
Flosse.  Der  *hintre  Theil  der  Wirbel-Säule  oben  und  unten  mit  am 
Grunde  gabelförmigen  langen  Apophyscn,  an  (nicht  zwischen)  deren 
Enden  sich  die  Interapophysal-Beinchen  unmittelbar  anlenken,  um 
die  an  ihre  Enden  seitlich  anliegenden  Anfänge  der  Stralen  der 
Schwanz-Flosse  zu  tragen,  deren  2  Lappen  hierdurch  (wie  sonst  die 
Rücken-  und  After-Flosse)  noch  an  den  hohen  Theil  des  Körpers 
zu  stehen  kommen,  so  dass  die  Wirbel-Säule  mitten  zwischen  bei- 
den hindurch  sich  verlängert  und  hinter  jenen  unmittelbar  noch  eine 
unpaarige  Schwanz-Flosse  trägt,  deren  kürzere  Strahlen  oben  und 
unten  auf  ihr  sitzen.  Die  drei  TheUe  der  Schwanz-Flosse  nehmen 
Über    Vs    der   ganzen  Körper-Länge    ein.      Alle  Flossen-Strahlen 


447 

lantetlf5rmig»  ? on  ? ora  naeh  hinten  plattgedrdckt^  in  der  Mitte  brei* 
ter,  onferistelt,  am  mittein  and  oberen  Theile  gegliedert,  die  Gliep^ 
der  nieht  to  lang  als  breit;  an  den  paarigen  Flosaen  sägerandig. 
Von  der  Uteren  Sippe  Coelaeanthai,  womit  Mümstsr  Undina  ? erwech- 
telle,  iit  sie  teraehieden  durch  die  Pflaster- Zfthne ,  die  breiten  Flos- 
aea^trahlen?,  a.  e.  a.  Verhältnisse;  auch  sagt  Mün^tir  nicht,  ob 
die  Knochen  hohl  sind  oder  die  Schuppen  einen  Schmelz-Überzug 
haben. 

Arten  2,  in  den  lithographischen  Schiefern  xu  Kelheim. 

Ondina  striolaris.  Tf.  XXV>,  Fg.  13abc  (n.  MOnst.). 

Undina  penicillata  Moifsr.  i.  Jb.  18S4,  630^  18S7,  362  (|Mir#). 
Coelacanthus  strioUris  MCxist.  i.  Jb.  1842,  40;  Beitr.  V,  57,  t.  2, 

f.  1,  3,  5,  6,  8,  0,  10,  12,  14,  16. 
Undina  strioraris  Ao.  Poi9$.  II9  n,  178,  180;  —  Tiiioll.  i.  Jb.  1849, 

121 ;  GiBB.  Fische  220. 

Wird  bis  über  V  lang.  Die  1.  Rücken*Plo8se  zählt  8,  die  2. 
Rocken-Flosse  13—14,  die  Brust-Flosse  13— <14,  die  Bauch-Flosse 
9?,  die  After-Flosse  etwa  18  Strahlen;  der  obre  Schwanz-Lappen  hat 
22,  der  untre  18  lange,  der  mittle  im  Ganxen  30  kurze  Strahlen. 
Die  Schuppen  sind  erhaben  gestrichelt,  bei  der  iweiten  Art  mit 
länglichen  Kömchen  bedeckt,  die  Striche  fein  und  kurz  (Fg.  c,  eine 
Tergrdsserte  Schuppe).  Fg.  13b  steUt  die  Zähne  des  Unterkiefers 
in  doppelter  Grösse  dar. 

Vorkommen  ausser  a.  a.  O.  noch  in  einem  analogen  Gesteine 
zu  Cirin  im  Bezirke  \on  Belley,  Ain. 

Gyrostetis  Ae.  1843  (fiom.y 

(Pai9$.  fo99.  1/,  ir,  170,  180,  306;  Morch.  i.  Jb.  1^^^,  730.) 

Aus  der  Familie  der  Coelacanthini  ist  jedoch  nur  erst  dem 
Namen  nach  mit  dem  Bemerken  angedeutet,  dass  diese  Sippe  die  Reste 
(Wirbel,  Flossen-Stacheln,  Kiemen-Bogen  etc.)  wohl  des  grössten 
Fisches,  den  man  kenne,  enthalte. 

G,  mirabilis  im  Lias  von  Lyme  Regis  in  England. 

Ctenolepis  Ae.  1843  (iiom.) 

aus  derselben  Familie  und  eben  so  wenig  beschrieben,  enthält  1 
Art  (Ct.  cjclos  Ao.  PoUi.  U,  ii,  179,  180;.  Aus  den  obem 
Oolilhen. 


4d8 

Die  zweite  Holostei-Gruppe,  die  Lepidoides  (durch  Bftnten* 
%lhne  f  on  den  Saaroiden  Terschieden)  mit  Knochen-Skelett  and  toUsUb- 
dtger  Bedecliang  Ton  rhomboidalen  Schmelz*Schappen,  bieten  Jetit  mir 
nochheterocerkes  Genas  mit  1  Art,  aber  fiele  an  Arten  reiche  horoocerke 
Sippen  dar.  Ganoiden  mit  jener  Schwanz-Form  erscheinen  in  den  Jara- Bil- 
dungen nur  noch  ausnahmsweise,  während  sie  früher  herrschend  geweaen. 

Coccolepts  Ag.  1843. 

{PoU$.  tii  h  300). 

Heterocerci.  Schuppen  (nach  ihrem  Abdrucke)  sehr  klein, 
regelmässig  und  einförmig,  mit  kleinen  erhabenen  Punkten  bestreut 
[Fg.  b]!  Rucken-Flosse  mittelständig,  sehr  gross,  hinten  senkrecht 
abgeschnitten  und  daher  rechteckig,  mit  zahlreichen  sehr  feinen  un-^ 
verästelten  langgegliederten  Strahlen,  deren  Abgliederungen  in  queeren 
Reihen  neben  einander  liegen.  Brust^Flosse  (unvollkommen  erhalten]. 
Bauch-Flosse  klein ,  nahe  bei  der  After-Flosse,  welche  etwas  grösser 
and  dem  Hinterende  der  Rücken-Flosse  entgegengesetzt  ist.  Schwanz- 
Flosse  (nicht  vollständig  erhalten)  in  ihrem  untren  Theile  mit  eben- 
falls in  Queer-Reihen  liegenden  Abgliederungen  der  Strahlen;  der 
obere  Lappen  verlängert  [der  Eintritt  der  Wirbel-Säule  in  denselben 
ist  in  der  Original-Zeichnung  keineswegs  deutlich  zu  ersehen.]  Rücken- 
und  After-Flosse  getragen  von  schlanken  Intrapophysal  -  Beinchen : 
welche  nur  längs  dieser  Flossen  vorkommen. 

Art:  eine  im  Schiefer  von  Solenhof en. 

Coccolepis  ßucklandi.  Tf.  XXV»,  Fg.  24ab  (n.  Ao.\ 

Coccolepis  ßucklandi  Ag.  PoUs,  //,  ii,  300,  t.  36,  f.  6,  7;  — Gibb. 
Fische  150. 

Ist  2''  lang  und  V^"  hoch. 

Tetragotwlepig  Bronn  1830. 

(i.  Jb.  1880,  30;  -  Ao.  Pot##.  //,  i,  6,  18l,  196.) 

Homocerci,  wie  alle  folgenden ;  Korper  platt  zusammenge- 
drückt, sehr  hoch,  kurz,  Schwanz  symmetrisch.  Rucken-  und  After- 
Fl.  einander  entgegengesetzt,  lang,  von  der  Mitte  des  Körpers  an  bis 
zur  Verengerung  des  Schwanzes;  Brust-  und  Bauch-Fl.  kleiA;  After-Fl. 
tag;  Schwanz-Fl.  fast  rechtwinkelig  zugeschnitten.  Zähne  Keulen- 
flarig,  doch  spitz  und  mehr-reihig;  die  der  äussern  Reihe  am  gross* 


440 

.en.  Kn  Theil  der  Schuppen  auf  ihrer  innem  Seite  durch  einen  tm 
intern  Rande  Torspringenden  Zahn  in  den  obern  der  jedesmal  nächst* 
olgenden  tiefer  stehenden  Schuppe  eingefügt« 

Von  den  20  Arten  dieses  Geschlechtes  gehören  16  dem  Lias 
-Kalk  und  gewöhnlicher  -Schiefer)  Englandi  (meist  Lyme  Regis\ 
SehwahenM  und  TyroU  (Seefeld),  1  dem  Unteroolith  von  Caen, 
1  sehr  unYollständig  bekannte  der  Wealden-Formation  von  Ha$(ing$ 
und  2  anderen  ältcfren  Bildungen  an.  Das  Geschlecht  mithin  sehr 
leieichnend  für  den  Lias. 

Tetragonolepis  semicinctns  (a,  483).      Tf.  XXIV,  Fg.  1 

CA»  ergänzt,  n.  Ao.). 

retragODolepis  seniicinctus  Bn.  i.  Jb.  i880,  22—25,  28—30,  U  1, 
f.  2;  —  A«.  da8../9M,  147;  PaU*.  fo9$.  /,  pl.  B,  f.  2;  //,  i,  7,  196— 
198,  pl.  22,  f.  2,  3>  —  WiLCHif.  Geogo.  628;  —  Buch  Jura  41 ;  —  Qir. 
Wortt  240;  ^  Gieb.  Fische  213. 

Die  Schuppen  dieser  Art  nehmen  Yom  Rucken  gegen  den  Bauch 
in  Grösse  zu.  Im  Liaskalk  zu  Neidingen  auf  dem  Schwarzwalde; 
-^  zahlreich  in  den  Posidonomyen  -  Schiefern  und  Stinksteinen 
1er  Würllembergischen  Alp. 

Dapeditis  Leach  1822  *• 

Tf.  XXIV,  Fg.  2,  n.  Ag.  V4. 
(Ag.  PoU$.  Itf  I,  7,  181.) 

Unterscheidet  sich  vom  vorigen  Geschlechte  im  Wesentlichen  nur 
durch  die  Zähne,  welche  ebenfalls  einreihig,  aber  etwas  zusammengedruckt 
and  am  Ende  ausgerandet,  mithin  zweispitzig  sind.  Die  auch  in  der 
irotf*uns  kopirten  Figur  AoASsiz*  angegebene  Stellung  der  Rücken-Fl. 
ireiter  vorne,  nämlich  vor  und  in  der  Mitte  des  Rückens,  hat  sich 
bei  späteren  Untersuchungen  nicht  bestätigt. 

Die  8  Arten  gehören  sämmtlich  dem  Lias  (-Schiefer)  Englands 
m;  fast  alle  stammen  von  Lyme  Regis.  Zwei  andere  früher  an- 
gegebene Arten,  D.  alüvelis  und  D.  flmbriatus,  hat  AoASSiz  später 
zu  Semionotus  und  Lepidotus  gebracht. 

Dapedius  politus  (a,  484). 

Dapedium  politam  Leach  i.  Geol  Tram,  I,  /,  45,  pL  6,  f.  1—4;  — 
Beciie  das.  17,  27 ;  —  Ag.  i.  Jb.  ISSZy  146. 

"^  Lbach  hatte  den  Namen  Dapedium  gegeben;  Aoassiz  verwan- 
leite  die  Endigunjf  in  eine  männliche,  in  Übereinstimmung  mit  seim 
ihrigen  Namen. 

Bronn,  Lethaea  geognottiea.   3.  Anfl.   IV.  29 


450 

Dapedius  politus  Ag.  P0U9,  fois.  1,  pl.B,  f.  3;  //,  8,  ISS-'IOO,  pl. 25, 
f.  1;  —  GiBB.  fische  217. 

Diese  Art  unterscheidet  sich  \on  andern  dadurch,  dass  die 
äussere  Oberfläche  aller  Kopf*Knochen  und  der  Nacken-Schuppen  mit 
groben  zusammenfliessenden  Kömelungen  bedeckt  ist,  wahrend  die 
übrigen  Schuppen  glatt  erscheinen  und  nur  unter  der  Loupe  noch 
Sj>uren  davon  erkennen  lassen.  —  Von  Lyme  Regis. 

Amblytirtis  Ag.  1836. 

(Pot>#.  1/,  I,  220.) 

Form,  Kopf-  und  Schwanz-Fl.  von  Tetragonolepis ;  die  andern 
Flossen,  Kiefer-  und  Zahn -Bildung  von  Semionotus.  Körper  platt 
zusammengedrückt,  hoch;  Schwanz  symmetrisch;  Rücken-Fl.  lang, 
beginnend  gegenüber  den  Bauch-Fl.;  After-Fl.  kurz  und  niedrig; 
Schvranz-Fl.  gross,  abgestutzt ;  Maul  vreit  gespalten,  mit  kleinen  spitzen 
Zähnen;  Kinnladen  schmal. 

Einzige  Art  im  Lias  Englands  zu  Lyme  Regis. 

Amblyoros  macrostomus  Ag.  Poiss,  foss,  ily  S20,  pl.  25e  (wird  eioige 
Zoll  lang). 
Die  von  Agassiz  gelieferten  Abbildungen  würden  nicht  geeignet  seyn, 
diese  Charakteristik  wesentlich  zu  erläutern. 

Semionohis  Ag.  1833. 

(i.  Jb.  1SS2^  144:  Poist,  Ily  1,  8,  222.) 

Körper  dick,  spindelförmig.  Kopf  verlängert ;  die  langen  schma- 
len Kinnladen  mit  feinen  Burstenzähnen.  RQcken-FI.  hoch,  aber  kurz, 
anfangend  etwas  vor  den  Bauch-Fl.  und  bis  der  After-Fl.  gegenüber 
fortsetzend;  Brust-Fl.  mittclmässig;  Bauch-Fl.  klein;  After-Fl.  hoch, 
zugespitzt;  Schwanz'Fl.  gabelförmig,  zwar  auf  dem  Ende  der  Wirbcl- 
^ule  und  mit  parallelen  Strahlen,  aber  der  obere  Lappen  grösser, 
und  längs  noch  einem  Theile  seines  Randes  auf  den  obersten  läng- 
sten (bei  Palaeoniscus  kürzesten)  Strahlen  beschuppt.  Feine  Schup- 
pen-Strahlen auf  dem  vorderen  Rande  der  Flossen. 

Arten;  12,  wovon  3  im  Keuper,  6  im  Lias  En^/anift,  Würt- 
tembergs, Tyrols  und  Coburgs  * ;  3  in  den  Oolithen. 

^  Auch  Bbroer  gab  eine  Art  im  Keuper-Sandsteine  an ;  nach  Acistn 
XJahrb.  1884^  380)  hat  sich  später  dieser  Sandstein  als  Lias-Sandstein  er- 
wiesen. 


451 

Semionotns  leptocephalns.         (er,  485).  Tf.  XXIV,  Vg.  3 

(b.  Ao.  %). 

Senlonotos  leptocephalas  Ao.  i.  Jb.  IMf ,  145;  PoU9.f099.il,  pl. 
C,  f.  8;  ily  6,  223,  pl.  26,  f.  i;  -  Walghii.  Geogn.  628;  —  Mirdlsl. 
AJp  31;  —  Qo.  Wurtt  243;  ^  Gibb.  Fiscbe  210. 

Spannen-lang  (%'),  schlank;  Kopf  lang,  zagespiUt,  Terhiltniss- 
miasig  klein.  So  genau  als  sie  zählbar  sind,  besitzt  diese  Art  8 
Kiemenbogen-Strahlen,  in  der  Brust-Fl.  19,  in  der  Baach-Fl.  wenige, 
in  den  Rücken-Fl.  5—6  kurze  einfache  und  28  ästige  gegliederte, 
in  der  Afler-Fl.  5  einfache  und  12  sehr  schlanke  ästige  Strahlen ; 
der  obere  Schwanz*Lappen  Ist  mehr  entwickelt  und  mit  gröberen 
Strahlen  yersehen. 

Im  Posidonomyen  -  Sdhiefer  e  des  LIas  von  Zell  bei  Boll  in 
WüTltemherg,  yielleicht  auch  in  dem  schwarzen  Kalke  des  Corner^ 
See's. 

CetUrolepis* 

Mit  der  Art  C.  asper  Egirt.,  Ao.  Poi99.  1843,  II,  i,  304 
von  Lyme  Regis ;  ist  nur  dem  Namen  nach  bekannt. 

Leptdottts  Ae.  1833. 

(frimum  Lepidotes  Ao.;  Lepidoaaorus  Mrn.) 

Tf.  XXIV,  Fg.  4  ab  c  (n.  Ao.  Va)- 

(Ag.  Poi99.  li,  8,  233;   /,  pl.  C,  f.  4.) 

Kein  Geschlecht  fossiler  Fische  ist  in  seinen  anatomischen  Ein- 
zelheiten so  genau  bekannt  geworden,  als  dieses  und  zwar  durch  die 
Untersuchungen  von  Quenstedt,  der  die  im  Würtlembergi9chen 
Liasschiefer  eingeschlossenen  Arten  *,  worin  er  alle  äusseren  wie 
inneren  Kopf-Knochen,  die  knorpeligen  Kiemen,  Schulter- Gürtel, 
Augen-Kapseln,  Flossen,  Schuppen,  Schleim-Kanäle  etc.  verfolgt. 

Meist  gross.  Körper  länglich  spindelförmig.  Rücken-Fl.  be- 
ginnend über  dem  Anfang  der  After-FL,  mittelgross  und  von  gleicher 
Form  wie  diese;  Brust-  und  Bauch-Fl.  mittelmässig ;  Schwanz-Fl. 
gabelförmig,  der  obere  Lappen  etwas  grösser.  Schuppen-Strahlen  auf 
dem  vorderen  Rande  aller  Flossen.    Zähne  stumpf  kegelförmig,  unter 

^    „Lepidotus   im  Lias  Würiiemierg^,   in   einer  am  26.  Sept.  184T 
erschienenen  akademischen  Gelegenheita-SchrilL    TäHsfS»  18  SS.  4^ 

29* 


452 

dem  Schmelz^  etwas  verengt;  andere«  welche  innerhalb  der  ämseren 
Reihe  stellen,  sind  kleiner  und  halbkugelförmig.  Data  gehört  ein 
Theil  der  unter  Sphaerodus  (vgl.  I,  S«  58)  zusammengesteUtea 
2ahne,  besonders  die  unten  verengten,  während  andere  andern  Sippen 
entsprechen  und  namentlich  die  im  Kreide-  und  Tertiftr« Gebirge 
vorkommenden  den  Sparoiden  anheimfallen  (Jon.  Müll.  *). 

Auf  Schuppen  dieses  Geschlechtes  hatte  Meyer  sein  Reptilien- 
Genus  Lepidosaurus  gegründet. 

Fig.  c  zeigt  an  ihrem  oberen  Rande  den  Zahn,  wodurch  die 
Schuppen  in  vertikalen  Reihen  Ineinandergefügt  zu  seyn  pflegen;  der 
gabelförmige  Thcil  rechts  wird  von  der  nächstvorhergehenden  jedes 
Mal  bedeckt. 

Arten:  36,  wovon  28  im  Lias,  Jurakalk,  Hastings-Sand,  5  in 
Grunsand  und  Kreide,  eine  auch  im  Grobkalk  vorkommen. 

Lepidotus  gigas  (o,  486).  Fg.ibc:  Schuppen. 

Cyprinus  Elvensis  Blv.  Ichth.  90>  Verst  Fisch.  188. 
Lepidotes  gigas  Ao.  i.  Jb.  18816,  145>  —  Walciin.  Geogn.  638. 
Lepidotos  gigaa  A«.  Poi99.il,  8,  235,  t.  28,  20;   Fcuill.  20,  30 ;  i. 

3h»1884i  380»  —  Gieb.  Fische  186. 
Lepidotus  ElvensiS  Qu.  Wurtt.  228— 234. 

Wird  2—3'  lang,  von  der  Form  des  Karpfens,  an  Rucken  und 

Bauch  gewölbt;    der   unbedeckte  Theil  der  Schuppen  der  Seiten  so 

hoch  als  breit,   der  bedeckte  Theil  ist  aber  fast  eben  so  lang;   alle 

Ränder  ganz  ungezähnt,   selbst  der  Yerbindungs-Zahn  nur  kurz  und 

stumpf.    Diess  scheint  die  verbreitetste  Art  zu  seyn.    Sie  fand  sich 

im  Lias  Deutschlands  (im  Posidonomyen-Schiefer  von  Bollt  Alidorf, 

BcmZf  Baireuih,   Schwarzach  bei  Culmbach);  —  Frankr eicht 

(Liaskalk   von   Elve  bei  Villeftanche  im   Ar6|(ron-Dpt)   —    und 

Englands  {Norlhampton). 

Pholtdophortis   Ag.  1832. 

(Microps  Ao.,  Gibb.;  Aelhalion  MünsT.,  Gieb.) 
Tf.  XXIV,  Fg.  5,  6  (8/4  n.  Ao.). 
(Ag.  i.  Jb.  188t,  145;  P^t9i.  /,  pl.  C,  f.  2;  //,  i,  9,  271). 
Körper  klein,  länglich,  spindelförmig,  etwa  wie  unsere  Häringe; 
Rücken-Fl.  mittelgross,  den  Bauch-Fl.  oder  dem  Zwischenräume  zwi- 
schen ihnen  und  der  After-Fl.  entgegengesetzt,   klein;    Schwanz  Fl. 


*    Gebl.  Zeittehr.  1880^  II,  66. 


45S 

gab^fdrmlg,  f^eiehlappig;  Schoppen  sich  noch  etwai  auf  ihrem  obern 
und  utttern  Rande  fortziehend.  Kleine  B&rstenzflhne.  Microps  mit 
der  einen  Art  M.  Iiircatuf  von  Seeftld  (Fg.  5)  sollte  mehr  gleiche 
Schwanf-Lappen  haben,  an  deren  oberem  Rande  die  Schuppen  nicht 
weiter  reichten  als  am  unterb,  was  sich  aber  nicht  als  wesentlich 
erwies.  Doch  behält  Giebel  die  Sippe  bei  wegen  der  weiter  Tor- 
wirts stehenden  Rücken-Pl.,  ja  stellt  sie  so  wie  Aethalion  in  eine 
ganz  andere  Familie:  ob  in  Folge  neuer  Untersuchungen,  wissen 
wir  nicht.  MOnstir's  Genus  Aethalion*  scheint  nur  in  so  fem 
Terschieden,  als  die  Rucken-FI.  etwas  weiter  nach  hinten  steht,  als 
bei  den  meisten  Pholidophorus-Arten ,  daher  Agassiz  Aethalion  mit 
Pholidophorus  verbindet;  Eoirton  trennt  sie  noch. 

Arten  im  Ganzen:  41,  woTon  13  im  Lias  Englands,  TyroU 
und  Baden»,  27  im  Jura  und  zumeist  (namentlich  alle  Aethalion- 
Arten)  im  Pappenheimer  Schiefer,  1  in  den  Wealden;  daher  die 
Sippe  im  Ganzen' die  Oolithen-Periode  charakterisirend. 

1.  Pholidophorus  lanceolatus  Ao. 

Poii9.  II,  I,  9,  272,  t.  37,  f.  1—5;  —  GiBB.  Fische  208. 

Körper  sehr  Terlängert;   die  Schuppen  am  Hinterende  gefranst. 
Im  Lias  zu  Lyme  Regts;  die  Schuppen  oft  in  Koprolitheii 

2.  Pholidophorus  furcatus.  Tf.  XXIV,  Fg.  5. 

Microps  farcatus  Ao.  Pot##.  Ify  r,  10,  t  SC,  f.  1;  —  Gieb.  Fische  150. 
Pholidophorus  farcatus  Ao.  PMu.Uy  n,  286,  289. 

Der  Charakter  wurde  schon  vorhin  angegeben. 

.  Im  Lias  von  Seefeld  in  Tyrol. 

Nothosomtis  Ag.  1843. 

{PoUm.  n,  I,  292.) 

Steht  Ophiopsis  am  nächsten,  unterscheidet  sich  ab6r  haupt- 
sächlich durch  eine  lange  Rücken-FL  und  durch  Schuppen,  welche 
höher  als  lang  sind.  Die  dazu  gehörigen  2  Arten  sind  noch  nicht 
veröffentlicht,  die  eine  kommt  im  Lias  von  Lyme  Regis,  die  andere 
JEU  Solenhofen  vor. 

OpMapsts  Ag.  1834. 

(i.  Jb.  1884,  385 ;  Poi$9. 11,  i,  289.) 

Körper  lang,  spindelförmig,  überall  mit  fast  gleichgrossen,  nur 
gegen  die  Schwanz>Fl.  kleiner  werdenden  und  nur  wenig  noch  auf 


*    Jb.  184M,  41-,  BeiCr.  Y,  eo. 


454 

deren  oberen  Lappen  schief  hinaufziehenden  Schuppen  bedeckt  Kopf 
klein,  doch  die  Ohrdeckel-Stücke  stark  und  breit.  Rücken-n.  sehr 
lang,  aber  nieder;  Bauch-FL  ihrer  Mitte  entgegengesetct ;  Bnist-Fl. 
sehr  gross  und  lang;  Schwanc-Fl.  etwas  gabelförmig  ausgeschnitten. 

Arten:  4,  woTon  2  im  lifhographischen  Kalke  Pappenhehns, 
2  in  der  Wealden-Formation. 

Notagogm  Ao.  1833. 

.     Tf.  XXIV,  Fg.  7  (n.  Ao.)- 
(Pot##.  I,  pl.  C,  f.  i;  U,  I,  10,  293.) 
Klein  und  mit  dem  Charakter  des  vorigen ;  aber  zwei  Rücken-Fl. 
(auch  durch  die  Zwischen-Apophysen-Strahlen  angedeutet),  mit  gidcher 
Beschaffenheit  der  Flossen-Stacheln ;  die  vordere  lang  und  niedriger, 
die  hintere  kürzer  und  hoch. 

Arten:  4,  wovon  2  im  lithographischen  Kalkschiefer  Pappen- 
heims  und  2  von  Neapel  in  gleicher  Formation  bei  Torre  Orlando. 

Proptertis  Ag.  1834. 

(Ac.  i.  Jb.  1884  f  386;   Poiu.  tij  i,  295.) 

f  (Früher  Acrospondylus  Ao.  msa,) 

Körper  hoch,  oval.  Wirbel-Körper  hoch  und  kurz,  Dornen* 
Fortsätze  kurz ;  die  Flossenlräger  verhältnissmässig  langer.  Rücken-Fl. 
ebenfalls  zwei,  wie  bei  Notagogus,  aber  die  vordem  Strahlen  der 
ersten  sehr  verlängert,  die  der  zweiten  ungefähr  gleich.  Afler-Fl. 
sehr  weit  nach  hinten  gerückt ;  obrer  Lappen  der  Schwanz-Fl.  etwas 
länger  als  der  untere. 

Zwei  Arten  im  lithographischen  Kalke  zu  Kelheim, 
Propterus  microstomus. 

Ao.  Poist.  Jif  I,  296,  t.  50,  f.  5—8;  —  Gieb.  Fische  202. 

Es  dürfte  kaum  nöthig  seyn,  hievon  eine  Abbildung  zu  liefern, 
da  die  Beschreibung  mit  Hülfe  des  Budes  von  Notagogus  ganz  ver- 
ständlich ist.  Der  ganze  Bau  ist  etwas  gedrungener  und  höher  als 
bei  jenem. 

Die  Sauroidei  bilden  die  dritte  Gruppe  (vgl.  S.  448  ,  eben- 
falls mit  Knochen  •  Skelett ,  Schmelz  -  überzogenen ,  dichtslehenden 
Tafel-Schuppen,  aber  mit  spitzen  Kegel-Zähnen,  welche  zwischen 
Bürsten-Zähnen  stehen.  Sie  haben  sich  vom  Lias  an  nur  noch 
homocerk    gezeigt    (wie   sie   vor   demselben   nur    heterocerk    vor- 


i> 


'  455 

gakommen  sind).  Einige  haben  kurze  Kinnladen  (l^ngnathus  bis 
Geraraarus  oder  Macrosemius);  bei  einigen  andern  sind  sie 
sehr  TeriSngert. 

Etiffiiathtis  Ag.  1843. 

(PoitM.  Ili  n,  97.) 

Form  des  Korpers  und  Stellung  der  Flossen  noch  wie  bei 
Pygopterus  u.  a.  Heteroceri ;  auch  ist  der  obere  Schwani-Lappen  grösser 
und  etwas  weiter  von  Schuppen  bedeckt,  daher  die  Schuppen-Decke 
im  Anfange  des  Schwanzes  eine  S-formige  Begrenzung  findet;  aber 
die  Wirbelsäule  setzt  nicht  mehr  in  den  obren  Schwanz-Lappen  fort. 
Rucken-Fl.  grobstrahlig,  hoch  und  lang,  dem  Zwischenraum  zwischen 
Bauch-  und  After- Fl.  entgegengesetzt.  After- Fl.  kleiner,  aus  schlan- 
keren Strahlen.  Schwanz-Fl.  mit  kürzerem,  aber  aus  stärkeren  Strah- 
len gebildeten  Unterlappen.  Diese  3  Flossen  tragen  auf  ihren  vor- 
dem Rändern  Stutzstrahlen  bis  an*s  Ende.  Brust-  und  Bauch-Fl. 
ziemlich  schlank.  Schuppen  gross,  rhomboidal,  meist  etwas  länger 
als  hoch,  insbesondere  gegen  den  Bauch  hin,  vor  allen  Sauroiden- 
Schuppen  ausgezeichnet  durch  verschiedenartige,  dem  blossen  Auge 
noch  sichtbare,  von  der  Mitte  zum  Hinterrande  auslaufende  Furchtp, 
deren  jede  am  Hinterende  einen  Zahn  bildet.  Die  Schuppen  hinten 
am  Körper  ungezahnt.  SchnautzeJang  und  spitz;  Maul  tief  gespalten; 
Kinnladen  in  ihrer  Mitte  mit  grösseren  Zähnen  als  an  beiden  Enden. 

Arten:  gross,  15,  wovon  14  im  Llas,  1  im  Jura. 

Eugnatbus  ortbostomus.  Tf.  XXV^,  Fg.  15ab 

(Schupp,  n.  Ag.}. 
Ao.  Poiss.  1/,  II,  98,  t.  57  a;  *   Gieb.  Fische  236. 

Gesammtlänge  S'/^-mal  so  gross  als  die  des  Kopfes ;  Unterkiefer 
sehr  gerade,  hinten  mit  3  grossen  Kegel-Zähnen,  vorne  mit  kleinen 
Zähnen;  im  Oberkiefer  sind  nur  die  mittlen  etwas  grösser.  Rücken- 
Fl.  mitten  am  Rücken  mit  wenigstens  17  vieltheiligen ,  an  Länge 
abnehmenden  Strahlen,  der  erste  mit  Stutzschuppen  bis  an's  Ende. 
Am  Obern  Schwanz-Lappen  geht  die  Schuppen-Decke  viel  weiter  als 
am  untern;  sein  obrer  Rand  ist  mit  starken  Stützschuppen  belegt, 
welche  am  Unterrande  fehlen,  wo  auch  die  Hauptstrahlen  von  der 
Mitte  des  Unt^rlappens  an  wieder  an  Länge  abnehmen.  After-Fl. 
etwas  hinter  der  Rücken-Fl.,  mit  kürzeren  und  dünneren  Strahlen 
als  diese.  Die  Schuppen  sind  ohne  Zahn  zur  gegenseitigen  Ein- 
lenkung,  doch  die  vorder-obere  Ecke  sehr  vorstehend;  die  am  vorder- 


45C 

» 

obren  Theile  der  Seiten  des  Rampfes  fast  rechteckig  rhomboidal  <Fg.a),  die 
am  Baache  über  doppelt  so  lang  als  hoch  (b),  die  ersten  yom  Mittel- 
punlit  aus  radial  [bei  andern  Arten  meist  von  der  Mitte  aus  parallel], 
nach  hinten  gefurcht;  beide  am  Hinterrande  stark  gezShnt;  die 
Schuppen  am  Hintertheile  des  Körpers  ungefaltet.   Von  Lyme  Regit. 

Coiwdw  Ao.  1843. 

(Prn'M.  Uy   11^     105.) 

Soll  sich  Tom  vorigen  nur  durch  einige  Eigenthümlichkeiten  der 
Zahn-Bildung  unterscheiden,  welche  aber  nicht  näher  bezeichnet  sind. 
Eine  Art  (C.  ferox)  im  Lias. 

Ptycholepis  ko.  1833. 

(i.  Jb.  tSaZy  142;  Poi99.  /,  t.  D,  f.  2;  U,  i,  II,  u,  107.) 
Schuppen  länger  als  hoch,  mit  tiefen  und  parallelen  Längen- 
Falten  in  ihrer  ganzen  Länge  bedeckt.  Brust-Fl.  gerundet.  Rücken- 
Fl.  näher  am  Kopfe  als  am  Schwänze;  der  Kopf  kurzer,  die  dicken 
Kegel-Zähne  gleicher,  die  Schwanz-FK  schmächtiger  als  bei  Eugnathui. 
Einzige  Art:  in  Lias  (Gaillardot's  Ptycholepis-Arten  im 
Muschelkalk  gehören  zu  Gyrolepis). 

Ptycholepis  Bollensis  (ö,  488).  Tf.  XXIV,  Fg.  8. 

Ptycholepis  BoUensis  Ag.   Poi9i.  i,   pl.  D,  f.  2;    //,  i,  11,  ii,  io8, 
t.  58b;  -  Qu.  Wurtt.  241. 

Die  After- Fl.  scheint  dreieckig  und  nicht  lang  und  ausgeschiytteo 
zu  seyn,  wie  Aoassiz  sie  anfangs  (Fg.  8)  darstellte. 
Im  Liasschiefer  von  Bolly  Whilby,  Lyme  Hegis. 

Catunis  Ag.  1834. 

Taf.  XXV,  Fg.  5,   n.  Aa. 
(Uraeut  Ag.  i.  Jb.  18816,  144  etc.;   Coturug  das.  1884,  387;  PoUt.  /,    I 

pl.    Ey    f.  3,    II,    II,    115.) 

Sehr  indifferent.  Kopf  gross;  Kinnladen  sehr  gross;  Zähne  dick 
kegelförmig,  sehr  dichtstehend.  Dornen-Fortsätze  der  Schwanz-Wirbel 
stark  geneigt  und  den  Wirbel-Körpern  genähert.  Rücken-Fl.  weit 
Torne,  den  Bauch-Fl.  entgegenstehend;  Rucken-,  After-  und  Bauch- 
FI.  mittelgross ;  Brust-Fl.  grösser  als  letzte ;  Schwanz-Fl.  gross,  gabel- 
förmig, gleichlappig,  eckig,  der  1.  Hauptstrahl  mit  Schuppen  belegt 
bis  an*s  Ende;  einige  kürzere  unverästelte  liegen  noch  Yor  ihm. 
Schuppen  sehr  dünne. 


Arten  sahireich,  18:  alle  in  der  Oolithen«Periode ;  14  in  den 
Jara-Schiefem  Pappenhehn$  und  den  gleicbalten  im  iitn-Dept. ;  — 
jedoch  nur  wenige  beschrieben  (vgl.  NomencL  S.  249);  daher  wir 
Terxichten  müssen  auf  die  Charakteristik  einzelner  Arten  einzugehen. 

Paehycormtif  Ag.   1833. 

Tf.  XXV,  Fg.  6  n.  Ao.  {%). 
(Ao.  Pois,  /,  pl.  E,  f.  i;  //,  i,  11,  lio.) 

Steht  Caturus  sehr  nahe;  doch  der  Körper  in  der  Mitte  ver- 
dickt ;  die  kurzen  Wirbel  sonst  wie  gewöhnlich ;  die  tiefgegabelte, 
stark  divergente  Schwanz-Flosse  hat  einen  sehr  schmalen  Anfang  und 
beginnt  oben  und  unten  mit  einer  Reihe  ungetheilter,  an  Länge  all- 
mählich  zunehmender  Strahlen,  so  dass  kein  Hauptstrahl  mit  Stütz- 
Schuppen  erscheint;  Brust-Flossen  sehr  gross.  Rücken-Flosse  mittel- 
groas,  dem  Räume  zwischen  den  schlanken  Bauch-  und  After-Fl.  ent- 
gegengesetzt. Unsere  Abbildung,  auf  M.  curtus  gegründet,  zeigt  den 
dünnen  Schwanz*Stiel  nicht  so  auffallend,  als  er  an  andern  Arten 
vorkommt. 

Arten:  15,  wovon  10  im  Liaa  und  5  in  den  lithographischen 
Schiefem. 

Pachycormus  macropterus  (o,  488). 

d'Arobrvillb  Oryeloh  339,  p1.  18. 
Favjas  St.-Fofvd  Gtol,  /,  1)2,  p1.  8. 
Elops  niacropteroB  Blv.  verst.  Fiache»  50—53. 
Paebycormaa  macropterus   Ao.  If,  i,  12,  u,  lll|  t.  59a;   —    Gibb. 
Fische  197. 

Kopf  gross,  Schwanz  wenig  verlängert.  In  Lias  zu  Becmie  in 
Burffund  und  zu  Göppingen  in  Württemberg, 

Amblysemitis  Ae.  1843. 

(Pot##.  l/y  u,  119.) 

Unterscheidet  sich  von  Caturus  durch  schlankere  Form,  weniger 
Biasaige  Wirbel  und  schlankere  Apophysen.  Das  Ende  der  Wirbel- 
Säule  ist  sehr  hoch  ansteigend  und  die  Schwanz-Flosse  dennoch 
sehr  regelmässig  gegabelt.  Die  Rücken-Fl.  ist  die  breiteste  aller 
Flossen,  worauf  der  Name  Bezug  nimmt.  Die  einzige  Art  A.  gra- 
cilis  in  Oolith  zu  Northampton  ist  nur  unvollständig  bekannt  und 
noch  nicht  veröffentlicht. 


458 

SatiropHg  Ag.  1832« 

Tf.  XXIV,  Fg.  9  n.  Ag.  (V4). 
(Ag.  i.  Jb.  1839,  142;  Pois*.  /,  pl.  D,  f.  4,  //,  i,  11,  ii,  120.) 

Wirbel  sehr  kurz  (%  so  lang  als  hoch)  und  sehr  zahlreich; 
Schuppen  sehr  klein,  sehr  zahlreich  und  dünne ;  Strahlen  aller  Flos- 
sen sehr  dicht  gedrängt,  Rücken-Fl.  entgegenstehend  dem  Anfang 
der  verlängerten  After-Fl. 

Arten:  3  in  Lias  und  Pappenheimer  Schiefern. 

S.  longimanus  Ao.  PoiM.  Ii,  i,  11,  ii,  121,  t.  60,  von  Solenhofemy  bat 
unserer  ergänzten  Abbildang  zur  Grundlage  gedient. 

ThrUsoiwUis  Ao.  1843. 

{Poi$:  //,  II,  128.) 
Steht  zwischen  Sauropsis  und  Thrissops  und  besitzt  das  allge- 
meine Ansehen  von  Pachycormus.  Er  besitzt  eine  Rucken-Fl.  roit^ 
ten  auf  dem  Rucken  in  Verbindung  mit  der  verlängerten  After-FL 
von  Thrissops.  Die  einzige  Art  aus  dem  Lias  von  Lyme-Regii  ist 
noch  nicht  beschrieben. 

THssopg  Ao.  1838. 

Tf.  XXIV,  Fg.  10,  n.  Ao. 
(Ag.  PotM.  i,  pl.  E,  f.  2,  n,  I,  12,  IJ,  123.) 

Häring-Form;  Schuppen  gross  und  sehr  dünne;  Brus(-FI.  gross, 
schmal,  aus  wenigen  groben  Strahlen ;  Bauch-  und  Rücken-Fl.  klein« 
letzte  der  sehr  langen  bis  zum  Schwanz  reichenden  After-Fl.  ent- 
gegenstehend und  mitunter  bis  ^/^  Körperlänge  einnehmend ;  Schwanz 
ungleichlappig;  Wirbel- Körper  länger  als  bei  Sauropsis,  etwa  so 
hoch  als  breit  (daher  nicht  über  60);  Rippen  und  selbst  die  Apo- 
physen  sehr  lang.  Dornen-Fortsätzc  durch  Nähte  mit  den  Wirbefai 
verbunden  (diff.  Clupea).  Zwischcnwirbel-Beinchen  theils  längs  dem 
ganzen  RücJLen  und  Rücken-Fl.  mit  Spuren  von  Stütz-Schuppen, 
theils  sind  erste  nur  auf  die  Stelle  der  Flossen  beschränkt  und  letzte 
fehlen  gänzlich,  was  nach  J.  MOllrr  Veranlassung  zur  Scheidung 
in  2  Sippen  geben  kann.  Eingeweide  lang  (Lumbricaria  z.  Tb., 
vgl.  Leptolepis  auf  S.  460). 

Arien :  7,  wovon  6  aus  den  Jura-Schiefern  Pappenheims,  eine 
von  unbekanntem  Eundorte. 

Thrissops    salmoneus  {a,  489). 

Walch  u.  KnoRii  Verstein.  I|  t  xua,  f.  1. 


450 

*Iii|iea  salmoiiea  Blv.  verst  Fische  09. 

Phrissops  •almoneus  Ag.  //,  i,  12,  n,  128>  Feuili,  12,  13;  —  Thioll. 
i.  Jb.  1849j  121;  -  GiEB.  Fische  162. 

Klein;  Körper  schmal,  lang;  Bauch-FI.  etwas  hinter  der  Mitte 
les  Abdomen;  Schwanz-FI.  breit,  aber  nicht  tief  ausgeschnitten. 
Schuppen  klein.  Zu  Kelheim  und  Aichstädt]  in  gleichem  Gestein 
luch  zu  ?Belley  im  i4m-Dept. 

Oxygmiüis  Acu  1845  in  litt. 

(Brod.  Im,  16.) 

Dieser  Fisch  ist  noch  nicht  hinreichend  untersucht  und  Ton 
Thrissops  (wovon  sich  mehre  Arten  in  seiner  Gesellschaft  finden)  nach 
Kiner  blossen  Zeichnung  einstweilen  nur  seiner  langen  gabelförmigen 
Schwanz-Flosse  wegen  unterschieden  worden.  -Indessen  wiirde  der- 
leiben  Zeichnung  zufolge  die  Wirbel-Säule  ausserordentlich  dick 
seyn  im  Verhällniss  zu  ihrer  Länge,  gegen  30  Wirbel  zählen  höher 
als  lang,  die  Rücken- Fl.  der  Bauch-FI.  gegenüber  tragen,  und  eine 
nur  sehr  kleine  After^Fh  aus  wenigen  Strahlen  haben.  Die  ein- 
zige Art 

Oxygonius  tenuis  Ag.  Tf.  XXV',  Fg.  16. 

Brod.  InM,  16,  t.  1,  f.  4, 

ist  nur  ^f^*'  lang.     Aus  den  Wealden-Schichten  Süd-Englands  mit 
Archaeoniscus. 

Tharsü  Gibb.  1848. 

(Fossile  Fische  S.  146.) 

Unter  diesem  Namen  fasst  Giebel  einige  Fisch- Arten  zusammen. 
Die  Sippe  steht  Leptoleptis  nahe  und  begreift  kleine  Arten  mit  kräf- 
tigem Skelett-Bau,  dicken  Wirbel-Körpern,  sehr  starken  Wirbel-Fort- 
sätzen und  schlanken  gebogenen  Rippen.  Die  Dom-Fortsätze  der 
letzten  Schwanz-Wirbel  nehmen,  indem  sie  sich  stark  nach  hinten 
neigen,  merklich  an  Breite  und  Dicke  zu  und  die  unteren  an  den 
3.^5  letzten  Wirbeln  dehnen  sich  fast  plattenförmig  aus,  um  die 
kräftigen  Strahlen  des  unteren  Schwanz-Lappens  aufzunehmen,  wo- 
durch sie  sich  mehr  zur  Heterocerkie  neigen,  als  Leptolepis.  Die 
mittelständige  Rücken-Fl.  dehnt  sich  weiter  nach  hinten  aus  als  bei 
diesem,  die  kleine  After-Fl.  liegt  weiter  hinten.  Die  Schuppen  sind 
dünn  und  kreisrund. 

Arten:  6,  in  den  Jnn^SdkMtrn  Solenhofens.   Typus  ist  Tfar. 


460 

Germari  6.  =  Ichthyolithus  lucilformis  Gkrm.  i.  Ksfst.  DeotsehL 
IV,  96,  t.  1  a,  f.  i. 

LeptolepU  Ae.  1833. 

Clupea -Arten  Blv.  ;  Asealabos  MoiiaT.  i6S9, 
Tf.  XXV,  Fg.  7,  n.  Ao. 
(Ao.  PotM.  ly  pl.  £,  6,  //,  I,  13,  ir,  1S9.) 

Körper  spindelförmig ;  Kopf-Knochen  ohne  Ausgrabungen ;  Ohr- 
deckel-Siuck  und  Suboperkel  gross  (Gegensatz  von  Clupea).  Mad 
weit  gespalten;  Zähne  konisch,  die  Sippe  fast  allein  yon  Pholido- 
phorus  unterscheidend;  Wirbel  dick  und  kurz;  Gräten  sehr  schlank; 
Schuppen  zwar  schmelzbedeckt,  aber  sehr  dünne  und  rundlich; 
Rucken-Fl.  hoch,  den  Bauch-Fl.  entgegenstehend;  Alter-Fl.  meistei» 
näher  bei  den  Bauch-  als  der  Schwanz-Fl.  Diese  gabelförmig,  gleich- 
klappig,  nicht  sehr  breit,  schwach,  ihr  erster  Haupt-Strahl  ohne 
Stutz-Schuppen ;  davor  stehen  noch  einige  kleine  ungetheüte  Strahles. 

GiBBBL  betrachtet  Leptolepis  und  seine  Verwandten  als  SteB- 
Vertreter  der  in  Amerika  lebenden  Sippe  Amia,  welche  ebenfiUi 
ein  Repräsentant  der  Ganoiden  ist.  Eingeweide  lang.  Zu  ihnen  ge- 
hört ein  Theil  der  von  Münster  und  Goldfdss  als  Lumbricarii 
beschriebenen  Versteinerungen;  ob  aber  auch  die  dickeren  langes 
und    durcheinander    geknäuelten    Formen    derselben ,    wie    wir   auf 

Tf.  XXV,  Fg.  9  dargestellt ,  ist  nicht  entschieden. 

LumbriciteD  und  Verniiculiten  der  Autoreu> 

Cirratula  (Lk.  nach)  Rufpel; 

Holothurien-Gedurme?  Baonn  i.  Jb.  1830 ^  403—404,   1838,  106-; 

Gordien  oder  Borlasien?,   oder  Sepien-  und  Aiumoniten-Exkre- 

niente?,  Goldf.  Petrf.  1,  222. 
Vgl.  jedoch  oben  S.  458. 

In  ihnen  erkennt  man  öfters  noch  Sand  und  kleine  Grähten- 
Theile;  AoASSiz  fand  sie  mehrmals  noch  zwischen  den  Rippen  voll- 
ständigerer Skelette  von  Thrissops-  und  Leptolepis-Arten  der  Pap- 
penheimer Schiefer  liegend  und  hat  sie  daher  Kololithen  nach  Ana- 
logie der  „Koprolithen*'  benannt  (i.  Jb.  1838,  676 ;  Poias.  fou^ 
Feililleton  p.  15).  Graf  Münster  fand  sie  auch  noch  bei  Gatu- 
ren  häufig;  aber  in  keinem  Falle,  wo  dieselben  noch  zwischen  dem 
Skelette  gelegen,  hatten  sie  über  i^/2*' — ^"  tänge  oder  bogen  sie 
sich  mehr  als  einmal  übereinander.  £r  sieht  daher  zwar  die  korzeo 
[etwa  L.  Colon  und  L.  recta  Mt)NST.  bei  Goldf.  223,  t.  66,  i.% 
3],  aber  nicht  die  nach  Axt  der  obeDi  abgebildeten  Lumbricaria  in- 


( 


401 

eslinum  terlSngerten  Exemplare  als  wirkliche  Fisch-Kololithen  an, 
«sonders  da  diese  letiten  gerade  in  den  obersten  Schichten  am 
läufigsten  frei  torlLommen,  in  welchen  andere  wirkliche  Fisch-Reste 
liemals  gefunden  werden»  und  da  sie  fuweilen  ganzlich  mangeln,  wo 
nan  obige  Fisch-Genera  gewöhnlich  sieht.  (Jb.  i894,  541,  1836, 
>89.)  Der  Fg.  9  abgebildete  Körper  bleibt  somit  wieder  zweifelhaft. 
Arten :  22,  woTon  7  im  Lias  Deut$cMand$  und  Frankreichs, 
13  in  den  Jara-Schiefem  Pappenheims,  2  in  dem  Wealden-Gebilde 
roriiommen. 

Leptolepis  sprattiformis  (o,  491). 

TfALCii  Q.  Kfvorr  Verst.  1,  t.  xxni,  f.  2,  3;  xxvi,  1—4,  zxxin,  3;  xxix,  2,  3,  4. 
31apea  sprattiformis  Blv.  verstein.  Fische  07. 
[«eptolepis  sprattiformis  A«.  Pot«t.  #1,  i»  13,  n,  130;   —    Thioll. 
L  Jb.  1849^  121. 

Nor  3'' — i"  lang,  schlank,  mit  ziemlich  verlängerter  Rücken- 
flosse ans  etwa  12  Strahlen,  und  einer  minder  hohen  After-Fl., 
reiche  eben  so  viel  zahlt.  Wirbelsäule  aus  42  Wirbeln,  wovon  17 
Eum  Rumpfe  und  25  zum  Schwanz  gehören.  Maul  weit.  Dornen* 
Portsätze  gerade  und  wenig  gegen  die  Schwanz- Wirbel  geneigt ,  Rip- 
pen viel  schlanker  und  länger,  als  bei  andern.  —  Zu  Solenhofen, 
tu  Mühlheim  und  zu  Belley  im  Attt-Dept,  Einer  der  gemeinsten 
tische  in  allen  Sammlungen. 

Megalunu  Ab.  1833. 

(Ao.  Poi>#.  /,  t.  E,  f.  4;  //,  I,  13,  11,  164.) 
Kopf  kurz;  Kinnladen  bewehrt  mit  dicken  Kegel-Zähnen.  Wirbel- 
Säule  stark,  aus  Wirbeln  die  zumal  vorn  viel  höher  als  lang  sind 
lind  rückwärts  gewendete  Fortsätze  tragen.  Rücken-Fl.  gross,  aus 
ichlanken  und  wenig  verästelten  Strahlen,  der  BauchFl.  entgegen- 
itehend,  welche  näher  bei  der  hohen  und  kurzen  After-  als  der 
Brust-Fl.  steht;  Schwanz-Fl.  sehr  gross  und  gerundet,  mit  langen 
schlanken  und  meist  ungetheilten  Strahlen,  welche  grössern  Theils 
von  den  untern  Wirbel-Fortsälzen  der  etwas  ansteigenden  Wirbel- 
Säule  ausgehen.  Schmelz-Schuppen  dönne,  glatt,  am  hinteren  Rande 
abgerundet. 

Arten:  3—4  im  Jurakalk-Schiefer  zu  Solenhof en. 

Megalnrns  lepldotua.  Tf.  XXV,  Fg.  4. 

Megainras  lepidotus  Ao.  IVt*#t.  /,  pl.  E,  f.  4>  //|  h  13,  n»  140;  - 
Goch.  Fische  148. 


462 

Grösser  als  die  übrigen,  mit  längeren  Rippen  und  leicht  n 
kennen  an  ihren  grösseren  Schuppen.  Schon  vom  13.  Wirbel  an, 
von  hinten  gezählt,  tragen  die  Fortsätie  zur  Stützung  des  Schwanzes 
bei,  dessen  oberer  Lappen  nur  2 — 3  Hauptstrahlen,  der  untere  bis 
13  desg].  zählt,  daher  4mal  so  breit  als  jener  ist  Die  Rocken- 
Flosse  hat  15 — 16  Strahlen,  wovon  die  6  ersten  ungetheilt  sind; 
die  After-Fl.  etwa  7.    Die  Unterkinnlade  trägt  etwa  12  dicke  Zähne. 

Ceramurtis  Egrt.  1845, 

(i.  BaoD.  Inseei,  15—17.) 

Steht  Megalurus  am  nächsten,  ist  aber  schlanker  und  mit  einem 
vcrhältnissmässig  längeren  Kopfe  versehen.  Die  Wirbel  sind  weniger 
zahlreich  und  von  geringerem  Durchmesser.  Der  Hauptcbarakter 
liegt  in  den  Stütz-Schuppen  auf  dem  obern  und  untern  Rande  der 
Schwanz-Fl.,  EoRT. 

Einzige  Art. 

Ceramurus  macrocephalus  Egrt.  I.  c.  t.  1,  f.  2. 

Diess  Fischchen  hat  etwa  1  Vj''  Länge.  Alles,  was  wir  aus  der 
wenig  belehrenden  Abbildung  (die  wir  daher  nicht  reproduziren)  za 
jener  unvollkommenen  Charakteristik  des  Genus  noch  ersehen  kön- 
nen, ist,  dass  der  Schwanz  auch  hier  lang  und  abgerundet,  und  dass 
eine  kurze  [?]  Rücken-Fl.  der  After-Fl.  gegenüber  zu  liegen  scheint. 
Der  Kopf  ist  etwa  ^/^mal  so  lang  als  hoch  und  macht  Ys  der  Ge- 
sammtlänge  aus. 

Macrosemitis  Ag.  1834*. 

(i.  Jb.  1884^  387;  PoUs.  li,  ii,  150,  297.) 

Steht  zwischen  Saurostomus  und  Aspidorhynchus.  Kopf  kürzer 
als  bei  letztem;  Schnabel  nicht  sehr  lang;  Oberkiefer  kaum  vor- 
stehend. Kiemenhaut-Strablen  zahlreich  und  um  so  länger,  je  weiter 
nach  hinten  sie  sind.  Rücken-Fl.  grobstrahlig,  über  den  ganzen 
Rücken!;  Brusl-FI.  auf  einem  kurzen  Stiele  (wie  bei  Polypterus); 
Afler-Fl.  klein,  sehr  weit  hinten  befindlich;    Baucb-Fl.  ihr  naher  ab 


^  Es  int  ein  Drackfehler,  wenn  io  unserer  Übersicht  1,  58  das  Ge- 
nius Platygnathus  ebenfalls  mit  2  Arten  in  den  Oolithen  anfgexihlt 
wird;  es  gehört  in  die  Devon-Formation. 

Das  Geoos  Libys  MtifiST.  (i*  Jb.  184!t^  45)  von  Saienkofen  ist  tu 
wenig  charakterisirt  und  su  unsicher,  um  dabei  zu  verweilen. 


463 

■ 

den  vorigen ;  Sehwanz-FL  abgerundet ,  in  ihrem  oberen  Thelle  mehr 
BBlurickelt,  längs  des  unteren  Randes  mit  langen  Schuppen. 
£in2ige  Art. 

Macrosemius  rostratns.  Tf.  XXV^  Fg.  17  (n.  Ag.;. 

Ao.  (Jb.  i8S4,  388;  Pöi$$.  11  ii,  150,  166,  298,  t  47a,  f.  1, 
pL  fl,  f.  3;  Fetdli.  17;  —  Thioll.  i.  Jb.  iM9,  121 ;  —  Gieb. 
Ksche  202.) 

Im  Jurakalk-Schiefer  Pappenhehns  und  in  gleicher  Formation 
ra  Belley  im  itiit-Dept 

SaurostomM  Ao.  1883. 

(Ao.  Paisi.  II,  i,  14 ,  t.  H.  f.  6-8,  ii,  144,  155.) 

Die  verlängerte  Unterkinnlade  bewehrt  mit  einer  langen  Reihe 
dreieckiger,  zusammengedrückter,  schneidiger  Zähne,  welche  in  eine 
Rinne  des  Kiefer-Randes,  wie  bei  Lepidosteus  eingepflanzt  sind.  — 
Innerhalb  dieser  Reihe  sieht  man  andere  kleinere  stehen.  (Auf  3'' 
Länge  zählt  man  40  Zähne  von  beiderlei  Grösse.)  Die  Kinnlade  ist 
zu  gestreckt  für  Eugnathus  und  nicht  lang  genug  für  Belonostomus. 
Die  innere  Struktur  der  Zähne  ist  wie  bei  Rhizodus  oder  Holopty* 
chius.  (Das  Übrige  unbekannt.) 

Einzige  Art. 

Saurostomus  concinnus  Ao.  (Potss.  //,  i,  14,  144,  t.  58b, 
r.  4)  im  Lias  des  Badenschen  Schwarzwaldes,  Wir  bringen  die 
Abbildung  nicht,  weil  sie  uns  nicht  wesentlich  belehrend  scheint. 
Helleicht  gehören  zur  nämlichen  Sippe  auch  die  Kinnladen  in  OeoL 
Transact.  6,  1/,  t.  4? 

Aspidorhynchtis  Ao.  1833. 

Tf.  XXV,  Fg.  8 ,  n.  Ao. 
(Ag.  PotM.  /,  t.  P,  f.  1 ;  Uy  Jy  14,  II,  135.) 

Körper  sehr  verlängert.  Oberkiefer  in  Form  eines  dünnen  spitzen 
Schnabels  über  den  Unterkiefer  weit  vorstehend ,  welcher  in  einen 
Binschnitt  am  Grunde  desselben  einpasst;  erster  ist  sogar  an  seinem 
rorragenden  Theile  mit  Zähneii  besetzt.  Die  Zähne  beider  sind 
iLOgelförmig  und  ungleich  gross,  wie  bei  Eugnathus.  Schuppen  gross, 
bdher  als  lang,  in  der  Längsreihe  unter  der  Seiten- Linie  am  mei- 
sten entwickelt,  oft  doppelt  so  hoch  als  lang,  darnach  am  höchsten 
in  der  Reihe  mit  der  Seiten-Linie   selbst;    die   Qbrigen  beträchtlich 


464 

Heiner.    Rücken-Fl.  kurz ,  sehr  weit  hinten ,  der  After-FI.  entgegen- 
stehend.   Brust»  und  Bauch-FI.  gerundet;   Schwanz-Fl.  gabdf5nDi|^ 

gleichlappig.     Alle  Strahlen  vieltheilig. 

Arten:  10,  wovon  2  im  Lias,  die  andern  in  den  Jurakalk- 
Schiefern  Pappenheim$'y  —  BLAiifviLLB  hatte  sie  theilweise  zu 
Bsoz  gerechnet 

Äspidorhynchns  acutlrostrls.  Tf.  XXV,  Fg.  8. 

KnoRii  Verst.  I,  t.  33,  29. 

Esox  acutirostris  Blv.  Ichth.  28,  Fische  71. 

Aspidorhyncbus  acatirostris  Ao.  PoUt,  II,  r,  14,  n,  136,  t  49;  — 
GiEB.  Fische  1S3.  ^ 

Wird  über  2'  lang  und  3'^  hoch  und  hat  der  die  Sippe  repri- 

sentirenden  Figur  als  Grundlage  gedient. 

Beknioslomta  Ae.  1834. 

(Ao.  i.  Jb.  1884,  388,  1836,  581 ;  -  Poiii.  El,  ii,  140,  296,  pl.  47aj  66a.) 

Dem  vorigen  ähnlich,  doch  der  Körper  noch  viel  schlanker; 
beide  Kinnladen  sehr  lang  gezogen,  die  obere  nur  etwas  mehr  als 
4lie  untere,  und  ohne  Einschnitt  f&r  dieselbe.  Flossen  und  Schop- 
pen wie  bei  vorigem.  Maul  weit  gespalten.  Beide  Kinnladen  mit 
spitzen  Zähnen  t'on  ungleicher  Grösse.  Wirbel  gestreckter.  Schup- 
pen ineinander  gezapft.  (Das  Bild  von  Aspidorhyncbus  mit  der  Dia- 
gnose von  Belonoslomus  genügt  vollkommen  cur  Vorstellung  des 
letzten.) 

Arten:  9,  wovon  2  ebenfalls  dem  Lias  und  7  den  Juraschiefem 
von  Pappenheim  und  von  Belley  im  Atn-Dept.  eigen;  früher  zum 
Theile  für  Belone  und  Aspidorhyncbus  genommen. 

Von  Pyknodonten,  welche  hier  die  vierte  Gruppe  bilden,  haben 
wir  schon  in  früheren  Theilen  einige  Genera  nach  den  Zähnen  kennen 
gelernt  (III,  100  ff.).  Hier  finden  wir  auch  welche  mit  dem  Skelette. 
Sie  haben  einen  hohen  zusammengedrückten  Körper,  lange  aber  niedre 
Rücken-  und  After-Fiossen.  Oben  und  unten  im  Maul  stehen  mehre 
Reihen  breiter  flachgewölbter  Zähne ,  welche  in  der  Wurzel  hohl  sind, 
meist  nach  hinten  grösser  werden  und  durch  ihre  Wurzeln  mit  den 
Kinnladen  zusammengewachsen,  daher,  wenn  lose  gefunden,  an  den- 
selben immer  beschädigt  sind  (Gegensatz  zu  Placoiden).  Eigenthümliche 
Sternal-Rippen  und  ihnen  entsprechende  schlanke  Knochen  über  der 
Wirbel-Säule  (wie  bei  Clupeen  und  Salmonen)  charakterisiren  das  Skelett, 


'      4415 

gL  Hierodon  bei  AoASSiz.    Die  rhomboidalen  Schmeli-Schuppen 
lad  gross. 

Sphaerodtu  Ao.  1838. 
Tf.  XXV,  Fg.  3,  n.  Ao.  (hypothetisch). 

(Ao.  Pois9.  I,  pl.  G,  f.  2,  Uy  I,  16,  II,  209.) 

Körper  platt  zusammengedrückt.  Zähne  Tollkommen  halbkugel- 
5rmig  oder  wenigstens  vollkommen  kreisrund,  glatt,  in  unregelmäs* 
igen,  oft  entfernten  Reihen  stehend  (Bufoniten,  Anarrhichas-Z., 
Sparus-  und  Labnis-Z.  der  Autoren).  Die  Schneide-Zähne  sind  etwas 
nehr  kegelförmig.  Im  Oberkiefer  kommen  bis  Ober  20  Zähne  vor. 
ISeken-  und  After  Fl.  lang,  einander  entgegenstehend,  die  gabel- 
örmige  Schwanz-Fl.  fast  erreichend. 

Arten :  29,  vom  Todtliegenden  bis  in  die  Tertiär-Bildungen  rei- 
chend, doch  11  in  den  Oolithen,  5  in  der  Kreide,  15  tertiär;  gröss- 
entheils  und  die  in  den  jüngeren  Formationen  alle  nur  den  Zähnen 
lach  bekannt.  Wir  haben  indessen  schon  oben  erwähnt,  dass  ein 
[heil  der  in  den  Oolithen  lose  vorkommenden  Sphaerodus-Zähne  und 
:war  vorzugsweise  jene,  welche  unter  dem  Schmelze  verengt  sind, 
;tt  Lepidotus  versetzt  werden  müssen;  doch  ist  diese  Verengerung 
:ein  überall  sicheres  Merkmal  um  eine  Grenze  zwischen  beiden  Sip- 
len  zu  ziehen.  Der  Hauplunterschied  scheint  in  der  mikroskopischen 
Struktur  gesucht  werden  zu  müssen.  Die  aus  der  Kreide  und  den 
Tertiär-Schichten  gehören  nach  J.  Müller^  wirklich  Sparoiden«Ge- 
chlechtern  aus  der  Ordnung  der  Teleosti  an.  Wir  werden  daher 
päter  darauf  zurückkommen.  Eine  Darstellung  der  flach  halbkuge- 
igen  Zahn-Form  scheint  jetzt  überflüssig. 

Gyrodtu  Ao.  1833. 

(Ao.  Pot«#.  //,  T,  16,  n,  223,  300.) 

9 

Körper  platt  zusammengedrückt,  kurz  und  sehr  hoch.  Schup« 
len  durch  starke  Zapfen  ineinander  gefügt.  Zähne  mit  tief  gefurch- 
er Oberfläche,  so  nämlich,  dass  eine  Furche  die  Mitte  des  Zahnes 
on  dessen  Umfang  trennt  und  ihm  ein  genabeltes  Ansehen  gibt. 
ibnutzungs-Flächen  erscheinen  durch  die  übrige  Struktur  des  Zah- 
les  Ibin  punktirt.  Oben  sind  Kiefer  und  ZwischenUefer-Bein  nur 
nit  1,  die  Vomer  aber  mit  5  Zahnreihen  versehen,  woTon  die  mittle 


^    Geolog.  Zeitschr.  i850,  II,  06. 
Bronn,  I«ethaea  geogaottica.   3.  Aufl.    IV.  oQ 


406      ^ 

am  stärksten  verwickelt  ist.  Unten  zählt  man  4  Reihen  auf  jeder 
Seite,  und  die  dritte  von  aussen  enthält  die  stärksten  Zähne.  Die 
unteren  Zähne  sind  im  Allgemeinen  weniger  rund,  mehr,  elliptisch 
und  schief  stehend.  Rücken-  und  Arter-FI.  sehr  lang,  von  der  Mitte 
des  Rückens  bis  xum  Anfang  der  SchwanzFI.  einander  entgegenge- 
setzt, welche  tief  gabelförmig,  lang-  und  gleich-lappig  ist.  RauchFl. 
vorhanden.     Gewöhnlich  nur  den  Zähnen  nach  bekannt. 

Arten:  31,  meist  in  den  oberen  Jura-Bildungen;  7 — 8  davon 
auch  in  der  oberen  Kreide-Bildung,  2  tertiär.  In  Deutichlani 
Frankreich  und  England. 

Gyrodus  umbilicus  (o,  493).  Tf.  XXV,  Fg.  li^ 

Gyrodas  umbilicas  Ag.  PoUm,  II,  ii,  227,  t.  69a,  f.  27,  28;   —  Gm. 
Fische  177. 

Diese  nach  einem  Exemplare  des  Herrn  Baron  Althaus  ge- 
fertigte Zeichnung  in  natürlicher  Grösse  gibt  zugleich  eine  Ansicht  von 
der  Stellung  der  Zähne  in  einem  ganzen  Yomer,  wo  jede  der  5  Reihen 
8 — 10  Zähne  enthält,  welche  sich  in  Form  und  Grösse  von  denen  der 
nächsten  Reihe  unterscheiden.  Die  Krone  bietet  bei  dieser  Art  eine 
breitere  konzentrische  Furche  um  den  mittlen  Theil  des  Zahnes  dar, 
in  deren  Mittelpunkte  sich  noch  eine  Vertiefung  befindet  Die  Krone 
zeigt  nicht  die  erhabenen  Punkte  wie  bei  einigen  anderen  Arten.  Die 
5  Zahn-Reihen  von  innen  nach  aussen  enthalten  die  erste  7,  die  mittlen 
10  und  die  jederseits  folgenden  9  Zähne.  Im  oberen  Theile  der  Jura- 
Formation  bei  Dürrheim  im  Badenschen  Schwarzwalde  und  zu  Caen, 

Gyrofichtis  Aq.  1843. 

(PoiMS.   //,  II,  202.) 

Ein  Vomer  sehr  ähnlich  dem  von  Pycnodus  in  Form  und  Stei- 
lung  seiner  5  Zahn-Reihen,  nur  sind  die  Zähne  der  mittlen  Haupt« 
reihe  längs-  (statt  queer-)  elliptisch;  auch  zeigen  sie  in  der  Peri- 
pherie eine  schwache  Kreis-Furche  fast  wie  GyroduF.  (Der  Charakter 
dürfte  verständlich  genug  seyn  mit  Hülfe  der  Abbildungen  bei  Gy- 
rodus und  Pycnodus.) 

Einiige  Art: 

Gyronchas  oblogus  Ao.  Poise.  II  ii,  202,  t  69a,  f.  10,  11 
Aus  dem  Kalke  von  Slonenßeld'i,  hat  auf  9'''  Länge  und  et' 

"*  Die  Ziffer  11  ist  auf  einigen  Abdrücken  der  Tf.  XXV  ansgebliebco; 
die  Fignr  atebt  Bwiscbea  Fg.  4  und  7. 


4(17 

ras  über  3'^'  Breite  des  Vomers  7,  9  und  8  ZIhne  in  einer  Reihe, 
on  der  Mittellinie  an  begonnen, 

Pyawdus  Ae.  1883. 

Tf .  XXV,  Fg.  3,  n.  Ag. 

(Ao.  Pott«.  /,  pl.  O,  f.  1,  1/,  I,  16,  II»  183.) 

Der  vordere  Theil  des  hohen  Körpers  abgestutzt  oder  aufge- 
rieben, der  hintere  mehr  verlängert.  Zähne  (wenigstens  in  den 
lauptreihen)  queer  verlängert,  bohnenfönnig ,  mehr  oder  weniger 
anglich,  gewölbt,  glatt.  An  der  oberen  Seite  des  Maules  steht  eine 
ossere  Reihe  Zähne  in  Kiefer-  und  Zwischenkiefer-Beinen,  die  in 
etzten  meiseiförmig,  die  in  ersten  zuweilen  fehlend ;  dann  5  Reihen 
m  Voroer,  wovon  die  mittlen  Reihen  am  grössten  sind.  Im  Unter- 
iefer  stehen  auf  jeder  Seite  3  oder  5  Reihen.  Im  letzten  Falle 
st  die  zweite  von  aussen  mit  den  stärksten  Zähnen  versehen;  im 
rsten  Falle  fehlt  die  äusserste  der  5  Reihen,  so  dass  die  stärksten 
^ähne  in  die  äussere  Reihe  kommen ,  ohne  jedoch  sehr  an  Grösse 
;u  überwiegen.  Vorn  stehen  2  oder  mehre  grosse  Schneidezahne. 
$chwanz-Fl.  gross  und  ausgeschnitten;  die  übrigen  Flossen  weniger 
intwickelt. 

Arten:  44,  meist  nur  aus  den  Zähnen  bekannt;  davon  3  in 
ler  Trias,  24  in  der  Jura-Bildung  über  dem  Lias  in  Deutschland 
lod  Frankreicht  16  in  Kreide  und  4  in  Tertiär-Schichten  Eng» 
andSf  Belgiens  y  der  Schweitz,  IlMens  etc. 

Die  Arten  unter  der  Kreide  haben  symmetrische ,  die  übrigen 
lesitzen  auf  einer  Seite  verschmälerte  und  oft  bogenförmige  Zähne. 

'ycnodus  Bucklandl  (a,  495).      Tf.  XXV^  Fg.  18  (n.  Ae.;. 

jLUTD  lithojth,  Brii.  1395,  1525. 
/.  pRBvosT  i.  iliifi.  seiene.  nat,  a,  IF,  pl.  18,  f*  18. 
'yeoodut   Bucklandi   Ao.  Paiss,  il,  i,  10,  n,  103,  t.  72a,  f.  15—32; 
—  MvifST.  Beitr.  Vli,  40,  t.  3,  f.  6;  —  Gibb.  Fische  164. 

Zähne  der  Hauptreihen  queer-elliptisch,  bis  4"'  lang  tind  3"' 
i^eit,  auch  schmäler,  in  den  übrigen  viel  kleiner  und  mndlich,  die 
einzelnen  Zähne  sehr  weit  auseinander  stehend.  (Btaualne  Zähne  sind 
neistens  sehr  schwer  zu  unterscheiden.)  Das  abgeUUele  Gebiss  ist 
[ein  vollständiges.  Im  Kalke  von  Caen  und  sehr'gMMln  im  Gross* 
)ollth  von  Slonesfield,  am  MAndener  Berf  bei  Bamnwer^ 


^ 


Microdm  Ag.  1833. 

Tf.  XXV,  Fg.  1 ,  n.  Ao. 

<Aa.  Polir.   /,  pl.  G,  r.  3,  II,  I,  16,  II,  304.) 

KSrper  flach  zosammcngedrückt,  sfhr  hoch,  kun;  Zähne 
flach,  eeiif.  in  mehren  Reihen.  Rucken-  und  After-Fl.  Eehi 
einander  cnlgegenge^elit  und  bis  zum  Anfang  der  breil-gatirlG 
auigeschnillencn  Schwanz-Fl.  rriclicnd.  Bauch-F).  klein.  — 
Sippe  unlcrscheidet  eich  nur  in  den  Zähnen  von  Pycnodut; 
sind  namentlich  viel  UeJner,  bilden  znar  wie  dort  oben  5  R 
im  Vomcr  und  1  jederaeits  im  Kieterbein,  aber  unten  4  Reihe 
Jeder  Seile  und  alle  Zähne  sind  einförniic;,  entweder  lund 
I&nglich  rund,  Die  inikroskajiischc  Struktur  ist  ebenfalls  lbv(i( 
TOn  der  bei  Pjcnodus. 

Arten:  8,  wovon  7  im  Jurakalk- Schiefer  Pappenheim. 
Kimme  ridge-Gebilde, 

1.  Microdon  liexagonus  (a,  i9i). 

yiki.cn  lind  Kcann  Versl.  I,  1.  xtll,  f.  1. 

SlroniRl«u8  li«xnKDnu>  Bi.v.  Ictil.   19;    Fitcbe  49,   T3;   —   Gcal 

Kffebht.  DriilHchl.  IV,  n,  67. 
Microdon  hciaeonirs  Ag.  Pol»».  11,  i,  IS,  O,  900,  1  Wc,  f.l- 
JTHtoLF.  i.Jb.  /SW,  la;  -  Mi^sT.  Beilr.  r/,  66;  ~  GiBB.Fiitl 
,|dtt  unregelmSssig  6seilig,  mit  gegen  andere  Arten  sehr  gi 
Floiien ;  Rücken-  und  After-Fl.  beginnen  nicht  am  hfichsten  1 
foodern  erst  in  y,  der  Länge;  die  zwei  schmalen  Schwant-L 
lind  auf  die  letzten  12  Wirbel  gestOUI.  Alle  Zahne  sind 
UaMBTER  gekerbt  und  konkav. 

Von  Solenhofen  und  ?von  Beltey  im  j4tn-Depl. 
1.   Microdon   elegaiis   Ao.  IPais».  II,  ii,  205.  t.  691 
Thioli..-!.  Jb.  i849,  121)  von  Solenhefen  und  fieKey  hat 
lidüicriNNlm  Bi||«  Tf.  Ti.\S,  Fg.  1  zu  Grunde  gelegen. 

Scrobodta  MtlKsr.  184:3. 

KSrper  spindelförmig!  wie  bei  den  Lepidoiden;  die  knrzeB 
Flosse  gegenüber  dem  Ruum  zwischen  Bauch-  und  kurzer  All 
Schwanz  PI.  gegabelt,  gltichlappig,  die  Basis  des  oberen  Li 
noch  von  den  grossen  rliomboidalen  Schuppen  bedeckt.  Die 
ren  Züline  Sreihig,  fl^th  gevölbt;  in  der  Mitte  mit  eioeoi  Grü 

Bkuigc  Art  in  des  SolvUiQfvMT  Schiefern. 


400 

srobodus  subovatus.      Tf.  XXV^,  Fg.  Habe  (n.  Mtott.)- 

robodus  tubovatus   Muptst.  Bcitr.  V,  55,  t.  1,  f.  4>    —    Ag.  Pott«. 
Fl,  II,  203;  —  GiEB.  Fiache  183. 
robodus  ovatua  i.  Jb.  184Zy  37. 

Kopf  steil  yfie  bei  andern  Pychodonten,  aber  der  Körper  und 
(  dicken  Schuppen  wie  etwa  bei  Pholidophorus.  Die  Zähne  i%B 
terkiefers  (Fg.  b)  sind  in  der  Mitte  unÜ  den  2  Seiten-Reihen  sehr 
in,  in  den  2  andern  gross,  alle  weit  von  einander  entfernt.  ,Flos- 
I  klein.  Rucken-Fl.  schmal  und  lang  5 — Gstrahlig;  auch  die  Lappen 
'  Schwanz-Fl.  klein  und  mit  wenigen  Strahlen.  Der  Zeichnung 
«Ige  sind  die  Vorderränder  und  Flossen  mit  Stötzschuppen  be- 
t.  Der  obere  Rand  des  Körpers  zeigt  eine  Reihe  sägezahnartig 
'Stehender  Schuppen  (Fg.  c).     Gesammtlänge  4",  Höhe  1"2"^ 

V  2.)    Reptilien. 

Die  Zusammensetzung  der  des  Fossil-Zustandes  fähigen  Thaila 
jedem  Individuuni  wird  \on  hier  ab  so  gross,  die  Unvollstän- 
Iceit  eines  individuellen  Skelettes  so  gewöhnlich,  die  Umherstreuung 
'einzelter,  obwohl  bei  sorgfältigen  Studien  immer  wieder  spezifisch 
Btimmbarer  Glieder  und  Knochen  so  allgemein,  dass  wir  die  Gren- 
a  unseres  Werkes  weit  überschreiten  oder  seinen  Umfang  auPs 
»ppelte  setzen  mussten,  wollten  wir  auf  die  charakteristische  Be« 
hreibung  aller  dieser  Theile  eingehen.  Wir  müssen  daher  uns  be- 
bränken,  iiberall  so  viel  möglich  ein  Bild  des  Ganzen  zu  geben 
id  vom  Einzelnen  das  Wesentlichste  hervorzuheben. 

Die  Reptilien  bieten  in  der  Oolithen-Periode  noch  keine  Batra- 
ier  und  keine  Ophidier  dar;  sie  sind  auf  Saurier  und  Chelonier 
schränkt. 

V2c.)    Saurier. 

Die  Saurier  sind  wie  in  der  Trias ,  so  auch  ;^ler  MiA  durch 
nchfaltigkeit  der  Formen,  Zahl  der  Arteir  wM  Grösse  der  Indi- 
uen  in  grösster  Blöthe,  aber  auch  oft  nach  ganz  anderen  Tj|ieii 
t  ganz  anderer  Combinalion  ihrer  organischen  EleiMnIa  foMIdet, 
unsere  jetzt  lebenden  Formen.  Daher  es  oft  tdkwtoi^  oder 
bst  unmöglich  wird,  da,  wo  man  nicht  die  ffgffH^  SIefette  bjN 
rt,  aus  dem  Vorhandenen  die  Beschaffenheit  ^jMpJfeUeiideii  xa 
chliessen  und  dem  Reste  seine  richtige  Stelle  faik  ^^jiieme  aiua- 
iaen,  weashalb  wir  eine  ziemlich  grosse  Zihl  von  Sippen  Ua  xwei- 


470 

felballaii  Sities  auffuhren  müssen.  Bemerkenswerth  ist  auch  die  noch 
immer  grosse  Anxahl  von  Sippen,  welche  Wirbel-Körper  besitzen» 
deren  beiden  (oder  deren  hintere  Gelenk-Fläche)  verlieft  sind  (Am- 
phicoeli),  obwohl  die  ihnen  nächst  verwandten  lebenden  Formen 
solche  nur  an  der  Vorderseite  vertieft  besitzen,  woraus  hervorgeht, 
da»  man  diesem  Charakter  keinen  alliu  hohen  Werth  bei  der  Klas 
sifikation  beilegen  <lürfe.  Wir  werden  im  Wesentlichen  dieselbe  Ein- 
theilung  beibehalten,  die  wir  für  die  Trias-Zeit  (III,  104  £r.)  gewählt 
haben.  Wir  finden  von  früheren  Gruppen  noch  makrotrachele  Ne- 
lipoden,  denen  sich  brachytrachele  und  zweifelhafte  Nezipoden  beige- 
sellen ;  statt  einer  Pachypoden- Sippe  tritt  deren  eine  ganze  Reihe 
auf;  die  Pterodactylen  sind  eine  völlig  neue  Erscheinung;  die  vor- 
her so  häufigen  Labyrinthodonten  aber  gänzlich  verschwunden.  Tren- 
nen wir  die  Daktylopoden  in  Land-  und  in  Wasser-Bewohner  mit 
Ruderschwänzen  (in  Echsen  und  Krokodile,  in  Beschuppte  und  Be- 
schildete,  Squamaten  und  Loricaten,  einerseits  die  fünfzehigen  Pro- 
stocoeli  unserer  Übersicht  [I,  S.  63],  andererseits  die  vier  zehigen 
Prosthocoeli,  die  Opisthocoeli  und  Amphicoeli},  so  sind  die  ersten,  wenn 
nicht  unter  dem  Anhange  der  Sippen  von  zweifelhafter  Verwandt- 
schaft, fast  gar  nicht,  die  letzten  aber  sehr  reichlich  vertreten. 

Unter  diesen  Gruppen  sind  zwei  ausgestorben,  welche  in  der 
OolithenZeit  zu  grösster  oder  fast  ausschliesslicher  Enlwickelung 
gelangt,  auch  in  systematischer  Hinsicht  von  mehren  Naturforschern 
einander  genähert  worden  sind,  wie  wenig  sie  auch  auf  den  ersten 
Blick  Ähnlichkeit  mit  einander  haben,  nämlich  die  Nexipoden  und 
die  Pterosaurier.  Waglbr  verband  beide  mit  den  monotremen 
Säugethieren ,  um  daraus  eine  neue  zwischen  Säugethieren,  Vögeln 
und  Amphibien  stehende  Klasse  der  Greife,  Gryphi  zu  machen; 
AoASSiz  vereinigte  jene  beiden  ersten  unter  dem  Namen  der  Palaeo- 
Saurier.  Da  sie  ausser  einem  Labyrinthodonten-Geschlechte  Rhino- 
saurus  die  ältesten  und  unserer  Schöpfung  fremdartigsten,  z.  Th. 
auch  am  meisten  Fisch4Jmlichen  Reptilien  sind,  so  werden  wir  (ab- 
weichend von  der  früheren  Ordnung)  mit  der  schon  bekannten  La- 
byrinthodonten-Familie  beginnen  und  dann  die  ebenfalls  schon  bekann- 
ten Neifpodon  folgen  lassen,  um  von  diesen  ohne  Unterbrechung  za 
den  Pterasanrierii  übergehen  zu  können.  Insbesondere  diese  letzten 
haben  bisher  elae  sehr  schwankende  Stellung  im  Systeme  behauptet, 
da  — -  ausser  dan  schon  genannten  Deutungen  —  Collimi  sie  für 
Fische iBLvmifiACH  fär  Vögel,   Soemmeeino  und  Spix  für  Säuge- 


471 

tUere,  Mac  Liay  für  ein  Mittelding   zwischen  Vögeln  und  SMige- 
thieren,  Cuvikr  für  Reptilien  erklärten. 

(IV  2  G a.)  Laby rintbodoDtes  (Tgl.  deshalb  Thdi  in,  s.  i  lo— i is"^). 

Rhinosauni9  Fisch.  1847. 

(i.  BM.  niose,  1847,  XX,  i,  302»  pl.  5). 
Tf.  XXV^  Fg.  1. 

Ein  vollständiger  Schädel,  welcher  nach  seiner  Form,  den  strah* 
ligen  Furchen  auf  allen  seinen  Knochenschilder*Decken,  der  gänzlichen 
Oberdeckung  der  Schläfengruben  von  oben  durch  dieselben  u.  a.  Merk* 
mala  den  Lahyrinthodonten  anzugehören  scheint  u.  a.  a.  0.  bereits 
unter  diesen  aufgeführt  ist,  wie  dort  auch  die  generischen  Unter- 
schiede schon  hervorgehoben  sind.  Indessen  kennt  man  denselben 
trotz  seiner  trefflichen  Erhaltung,  langen  ungenögenden  Untersuchung 
und  Beschreibung  in  mancher  Beziehung  so  wenig,  und  das  jugend*. 
liehe  Vorkommen  ist  so  vereinzelt,  dass  gerade  hinsichtlich  der  Fa- 
milie noch  Zweifel  bleiben**,  weil  die  leierförmigcn  Gruben  auf  der 
Oberfläche  des  Schädels  nicht  zu  sehen  und  hauptsächlich  die  Ver- 
doppelung  des  Gelenk-Kopfes,  der  Bau,  die  Stellung  und  Zahl  der 
Zähne  zwar  zur  Untersuchung  vorhanden,  aber  nicht  näher  bezeich- 
net sind  u.  s.  w.  Fischer  vom  Waldheim  sagt,  dass  der  Schädel 
noch  seine  Epidermis  (Kndchenschildcr-Decke ?)  besitze,  welche  die 
Knochen-Umrisse  nicht  zu  sehen  gestatte,  nennt  aber  gleichwohl 
öberall  die  Schädel-Knochen  und  nicht  dessen  Schilder  in  seiner  Be- 
schreibung. 

Der  Schädel  mit  Unterkiefer  ist  etwas  in  die  Queere  gewölbt, 
von  oben  gesehen  gleichschenkelig  dreieckig,  hinten  V4  so  breit  als 
lang,  vorn  am  Scheitel  des  Dreiecks  abgerundet,  von  der  Seite  ge- 
sehen in  seiner  ganzen  Länge-Erstreckung  gleich  hoch,  hinten  queer 
abgeschnitten,  die  Queerlinie  in  der  Mitte  etwas  konkav,  gegen  die 


*  Seit  Herausgabe  dieses  Theiles  ist  noch  ein  för  die  Labyrintho- 
donteo  wichtiges  Werk  erschienen:  Qoenstbdt,  die  Mastodonsaurier  im 
grfinen  Reupersandsleine  WüriiemhergM  sind  Batrachier,  34  S6.  4  Tfln. 
Tiäiii^sii  1860,  A^  >  Jb.  1851,  251— 26S. 

**  BuRMBiSTBR  hat  xwar  xuerst  so  beweisen  gertrebl»  4ass  Rhinosau- 
n»  xn  den  Lahyrinthodonten  gehöre;  indessen  ist  mir  stine  Abhandlaog» 
darüber  in  der  Zeitung  fär  Zoologie,  Zootomie  nod  Paliosoologie  I,  163 
nicht  zngäoglicb. 


SeHjHi  hin  mit  einem  tiefen  schmalen  Ausschnitt;  die  Ecken  etwu 
gegen  die  Mitte  zusammengezogen,  aber  nach  hinten  verlängert,  der 
Gelenk-Kopf  weit  vorstehend.  Die  ganze  Oberfläche  scheint  durch 
strahlig^grubige  Knochen-Schilder  bedeckt,  wodurch  auch  die  Schlifbn- 
Gruben  von  oben  und  aussen  geschlossen  werden  bis  auf  etwa  ein 
kleines  rundliches  Loch  auf  dem  (linken)  Wandbein,  das  aber  nach 
Fischer  ein  blosser  Eindruck  wäre.  Die  grossen  Augen-Höhlen  sind 
ungefähr  so  gross  als  der  Raum  zwischen  ihnen ,  etwas  seitlich  und 
in  der  halben  Länge  des  Schädels;  das  unpaare  ScheiteULoch  nicht 
ganz  klein  und  den  Augen  etwas  näher  als  dem  Hinterrande,  dem 
Vorderrande  der  Scheitel-Beine,  worauf  es  steht,  näher  als  deren 
Hinterrande.  Die  Nasen-Locher  sind  gross  und  stehen  auf  dem  stam- 
pfen Schnautzen-Ende  um  ihre  halbe  Breite  von  einander  getrennt 
Die  Unterkinnlade  ist  hinten  ansehnlich  höher  als  vorn  und  überragt 
hinten  den  Oberschädel  nioht ;  es  ist  am  Unterrande  abgerundet,  an  der 
Symphyse  dünne.  Ausserdem  ist  die  gegenseitige  Begrenzung  der 
Schädel-Knochen  (=  Platten?)  eigenlhümlich. 

Die  Zähne  stehen  getrennt,  sind  etwas  zusammengedrückt,  spitz 
kegelförmig,  etwa  24  in  jedem  Kiefer-Aste,  wovon  8  [?4  jederseits] 
im  Zwischenkiefer-Bein  stehen  und  grösser  sind ;  die  des  Unterkiefers 
sind  etwas  kleiner ;  die  Grösse  nimmt  von  vorn  nach  hinten  ab ;  die 
Oberfläche  ist  unter  der  Loupe  fein  gestreift ;  ihre  Basen  scheinen  in 
Alveolen  zu  stecken  [welche  vermuthlich  nur  seichte  Vertiefungen 
des  Knochens  sind]. 

Einzige  Art,  mit  Ichthyosaurus- Wirbeln  (I.  platyodon  und  L 
thyreospondylus)  lind  folglich  in  einer  Lias-Bildung  des  Gouvts.  Sim- 
birsk  gefunden. 

RhinosaurusJasyko  vi  Fisch.  Tf.XXV^Fg.ab  {%)  n.Fiscn. 
(1.  c.  p.  366,  t.  5 ;  Jb.  1848,  243.) 

Länge  des  Schädels  auf  der  oberen  Mittellinie  2''11"';  die  seit- 
lichen hintern  Vorsprunge  mitgemessen  3''5''';  Breite  des  Hinter- 
haupU  2"4'";  Breite  mitten  über  die  Augen  1"8'";  bei  den  Nasen- 
Löchern  l'^r";  Entfernung  der  Augen-Höhlen  10"',  der  Nasen-Löcher 
4'";  Queermesser  der  Augen-Höhlen  9'";  der  Nasen-Löcher  3*//". 
Höhe  des  Schädels  mit  dem  Unterkiefer  1''4'";  Länge  des  Unter- 
kiefers 3"V'\  dessen  Höhe  hinten  7"'  und  vorn  4"'. 


478 

(IVScß.)    Nexipodes  Myr. 

(Ichthyosauroidea  Geofpr.,  Cnaliosaurii  Comyb.  ,  Gryphi 
hedraeoglossi  Waol.}.  Körper  nackt;  Nasen-Locher  oben  am 
Anfang  der  SchnauUe,  kurz  vor  den  Augen-Höhlen ;  Augen  mit  ge- 
gliedertem Knochen-Ringe:  Wirbel  vorn  und  hinten  mit  vertieften 
Gelenk-Flächen;  am  Brust-Kasten  HakenschlüsseNBeine  zur  Verstär- 
kung des  Ruder- Apparates ;  vier  Ruder -Füsse,  kurz  und  breit,  mit 
5 — 8  z.  Th.  durch  Verzweigung  entstehende  Längs-Reihen  (Zehen) 
zahlreicher  nicht  mehr  auf  die  normalen  Drei  beschränkten  Knöcheln, 
welche  aber  äusserlich  nicht  mehr  in  Zehen  getrennt  noch  am  Ende 
mit  Krallen  versehen  sind.  Kopf  bald  gross,  auf  kurzem  Halse  mit 
in  Rinnen  lose  eingereihten  Zähnen  (Brach^tracheli ,  Ichthyosaurus); 
bald  klein  auf  langem  Halse,  das  Schnautxen-Ende  breiter  und  mit 
Starkeren  Zähnen,  alle  Zähne  fest  in  Alveolen  eingekeilt  (Macro- 
tracheii  Myr.,  Seedrachen  MOnst.,  $•  oben  HI,  104);  auch 
gibt  es  mittle  Formen  zwischen  beiden  (Pliosaurus).  Eine  oder  die 
andere  Form  ist  noch  nicht  so  genay  erforscht  Alle  sind  See- 
Bewohner. 

Ichthyosaurus  König,  Fisch-Echse. 

(Proteosaurut    £v.   Homb;    Grypbiit    Wagl.^). 
Tf.  XXVI,  Fg.  2,  und  2  a— h. 

(Brachytracheli.)  Erst  1812  entdeckte  man,  von  einigen 
zweifelhaften  Wirbeln  abgesehen ;  die  ersten  Reste  dieses  Geschlechtes, 
welche  £v.  Home  beschrieb;  seit  1818  und  zumal  1822  kennt  man 
mehre  ganze  Gerippe  und  die  vollständige  Osteologie  derselben.  Thlere ; 
5/ — 40'  lang,  von  Eydechsen-Form,  aber  mit  der  langen  spitzen 
Schnautze  und  dem  kurzen  Halse  der  Delphine ;  mit  Krokudils- 
Zähnen,  die  jedoch,  wie  bei  jenen ,  in  einer  gemeinschaftlichen  Rinne 
stehen ;  mit  ungeheuren  Augen ,  welche  zum  Sehen  des  Nachts  vor- 
zuglich geeignet  und  in  der  Sclerotica  mit  einem  gegliederten  Kno- 


*  G.  Jäger  :  de  Ichthyoiouri  tive  Proleoiuuri  foiiith  tjteeiminihus 
in  m$ro  BotlenH  reperiU,  Siuil$,  i8Z4^  4^. 

T.  Hawkiks:  Memoire  on  leMhyotauri  ani  Pluioiowri^  letfA  28 
fdmUs,  fol.  Land.  1S34. 

R.  OwEff :  Rejfori  on  Britiih  ileptilet,  Pari.  I,  Enaliosauriai  London 
1840,  8^,  Part  II,  ISZi,  8^  (frotn  Iho  ReporU  of  iko  Brilhh  AMoeiation 
for  iha  Advaneemeni  ofteieneofor  1840,  f.^tfa— IM,  and  1841,  p.eO-204). 

H.  G.  Baoniv:  über  Icbtyosanren  von  Boil,  i.  Jb.  1844^  385,  676. 


bei   den  VOgeln ,    SchJldkrölen   und  Bydttchtrn  nidt 


)  Srondilen]  venehen  sind ;  mil  dem  Brustbein  der  Schtiabdlhi« 
dnd  der  Eydcchsen:  mit  einem  massig  langen  Schvtanie,  ardtnll' 
FloRsen-Püüsr-n,  noran  Arm  und  Bein  kart  und  breit,  PliUluil 
DOd  Plattruss  aus  vielen  in  mehren  Reihen  aneinander  gCKichvM 
Knfichelchcn .  am  ehesten  wie  bei  den  Celaceen,  xusammcngmUV 
tingethcilt,  ohne  Klauen,  und  zur  Bewe);ung  auF  dem  Latiile  !>u- 
lieh  unbrauchbiir  sind.  Der  Kopf  beträgt  etwa  '/g,  der  Hili  ni 
Rumpf  */g,  und  der  Schwan?  */^  der  ganten  Länge  des  Körpt* 
Aus  dem  Umstände,  dass  an  sehr  vielen  Skeletten  der  SchMnilt 
y,  seiner  Länge,  bei  I.  communis  etna  am  30.  Wirbel,  )>löUlrchili 
■einer  Lage  gerückt  ist,  jedcrseits  der  Verrückung  aber  in  vatM 
früheren  Richtung  forlsclzt,  Tol^ert  Owen,  dass  hier  eine  jencW 
rfickang  beim  Kinschluss  in's  Gejletn  begünslieende  vertitalr  Flrii* 
Flosse  gelassen,  welche  dem  schwerßlligen  kür/-  und  (iPiMnW« 
Raublhiere  eine  rasche  Seitenbewegung  beim  Schnappen  nJidi  Bf* 
möglich  machte,  wie  das  Vorhandenseyn  der  wagerechlen  HiW* 
füsse  bei  den  Walen  die  Fähigkeit  bedingt,  den  Kopf  lum  AÜuW 
senkrecht  über  das  Wasser  zu  bringen  *.  Bei  dieser  sondcrbattn  b- 
ummensetzung  kann  es  nicht  mehr  überraschen,  wenn  Waolik  b 
Ichlhyossuren  mit  den  Plesiosauren .  Pterodakijlen  und  i'ctiiDi'^l' 
thieren  zusannnen  in  eine  eigene  Wirbeithirr-Klassc  „Greife"  ">  I 
sehen   Säugethiere,  VöroI  und   Amphibien  stellte.  ' 

Die  wichtigsten  üigenthüml  ich  keilen  des  Kopfes  sind  folgcirii' 
Die  Scbnautte  besieht  in  ihrer  vorderen  Hälfte  gani,  in  der  lis- 
(eren  längs  des  äusseren  Randes  aus  den  ZvischenLiefer-Beinen  \L 
Fg.  S  der  Abbild.) ;  die  Kiefer-Beine  nehmen  eine  kleine  Stelle  ■* 
Bande  nächst  der  Basis,  die  Nasen-Beine  den  übrigen  Raum  int  idt 
len  Tbeile  näcbsl  der  Basis  ein.  Zwischen  diesen  Beinen  und  k 
Augenhöhlen  liegen  noch  das  vordere  Stirn,  und  das  Thränen-Bti 
(Fg.  2).  Die  NasentScher  in  Form  länglicher  Spalten  befinden  nc 
fast  im  Vere i n ig ungs-P unkte  aller  dieser  Knochen  seitlich  etw«  n 
den  Augen  (vgl.).  Die  grossen  Augenhöblen  sieht  man  durch  d( 
gegliederten  Knochen-Ring  (der  aus  13 — 17  im  Kreis«  li^eidi 
Enocben'Täfelchen  tu  bestehen  pflegt)  fast  ausgefüllt.  Stirn-,  WaaJ 
Hinterhaupt',  Fels-,  Keil-  und  Flügel-Beine  fast  wie  bei  den  Byded 


*    Lmtd.  BMMi.  PUlM.  M»f.  18»9,  Xill,  131  und  L  GmI.  nmm 

sam,  i,  r,  eii-si«,  1.4s. 


475 

isbesondere  den  Leguanen ;  dagegen  einige  Eigenthümlichkeiten 
in  der  Ohr-  und  Scbläfen^Gegend :  die  Augenbölile  umgaben 
)rdern  and  hintern  Stirnbeine  und  Jochbeine;  das  Schläfen- 
nfach  (in  der  obem  hintern  Ecke  des  Schädels ;  in  der  Zeich- 
lunkel  scbattirt),  von  ihr  abgeschieden  durch  das  Schläfen- 
astoid-Bein ;  das  Schläfenbein  mit  dem  Paukenbein  Terbunden, 
s  den  innem  Theil  der  Gelenk- Fläche  für  den  Unterkiefer  bil- 
hr  sehr  unvollkommen.  Am  Unterkiefer  sind  beide  Äste  über 
Ifte  mit  einander  verwachsen;  der  Kronen-Fortsatz  ist  fast  so 
h  wie  bei  den  Krokodilen ,  und  dennoch  ist  für  Aufnahme  des 
n-Muskels  nur  ein  Ausschnitt  am  hintern  Rande;  das  hintere 
vie  bei  den  Krokodilen  hinter  dem  Schädel  hinausstehend.  — 
i  (Fg.  2  ab  cd  e)  alle  kegelförmig,  auf  der  mit  Schmelz  über* 
n  Krone  einfach  längsgestreift  (wie  beim  Krokodil),  an  der 
n  Wurzel  ohne  Schmelz,  aber  gestreift  Die  Krone  ist  innen 
Zeit  bohl,  wahrend  die  Wurzel  sich  früh  schliesst  und  \er«> 
rt  Sie  stehen,  wie  bei  den  Delphinen,  in  einer  Längen-Rinne 
krokodil  in  getrennten  Zahnhöhlen)  der  Kinnlade,  worin  schwache 
^rungen  die  Stelle  der  einzelnen  Zähne  andeuten.  Die  nach» 
nden  jungen  Zähne  zerstören  allmählich  die  derbe  Wurzel  der 
Fg.  b  stellt  einen  solchen  alten  Zahn  dar) ,  an  deren  Stelle 
zeln  treten  sollen,  dringen  so  in  ihre  hohle  Krone  ein  (beim 
U  bilden  sie  sich  darin)  und  stossen  sie  endlich  ab.  In  jedem 
nes  Kiefers  stehen  deren  30 — 40»  welche  bis  unter  die  Augen- 
reichen. —  Wirbel  bis  über  100 — 150,  alle  sehr  gleichartig 
lal  so  breit  als  lang,  an  der  vorderen  und  hinteren  Gelenk- 
ihres  Körpers  konkav  wie  die  der  Fische  (Fg.  h  zeigt  2  Wirbel 
igendurchscbnitt ;  Halswirbel  wenigstens  5;  Rippenwirbel  40 
irüber ;  Atlas  und  Axis  durch  rauhe  Flächen  mit  einander  ver- 
n,  unten  noch  mit  einem,  sonst  nirgend  beobachteten,  etwas 
pn  sie  eingekeilten  Knochen  gemeinsam  verbunden ,  dergleichen 
inter  dem  dritten  Wirbel  bemerkt  wird ;  daher  der  kurze  Hals 
tark,  aber  unbeweglich.  An  allen  Wirbeln  löst  sich  der  nur 
nd  beweglich  damit  verbundene  Ringtheil  von  dem  Dornen- 
z  (bei  Fg.  f  und  g  noch  mit  angegeben  von  hinten  und  der 
leicht  ab ,  und  hinterlasst  im  Fossil  Zustande  dann  nur  den 
-Körper  allein  (Fg.  h)  in  Form  eines  Damenbrett-Steines,  woran 
^doch  jederseits  oben  noch  die  rauhe  Fläche  wahrnimmt,  auf 
r   der  Ringtheil   aufgesessen,  so   lang   als   der  Wirbel-¥L^x^«t 


470 

ist.  Die  Dornen-ForUfitze  mit  ihrer  Basis  aufeinander  gestQtst  ond 
zusammen  eine  hohe  Knochen-Leiste  über  der  Wirbel-Säule  bildend, 
welche  auf  dem  Schwanz  bald  verscbwinder.  Die  Queer-Fortsatze 
der  Wirbel  fehlen  oder  werden  bei  den  Hals-Wirbeln  durch  einen 
Höcker  ersetzt,  welcher  sich  in  der  Brust^Gegend  in  zwei  Hdcker- 
chen  auf  jeder  Seite  des  Wirbel-Körpers,  nahe  an  seinem  Vorder- 
rande  trennt  (Fg.  g).  Das  stärliere  stösst  oben  an  den  Ringtheil  an 
und  dient  zur  Einlenkung  des  Gelenk-Höckers  der  Rippe ;  das  schwi- 
chere  steht  etwas  tiefer,  ist  wenig  ausgehöhlt  und  dient  zor  Ein- 
lenkung ihres  Gelenk-Kopfes.  Vom  8.  Wirbel  dieser  Art  an  senkt  und 
nähert  sich  das  obere  Höckerchen  dem  untern  immer  mehr;  beim 
43.,  nahe  am  Becken,  sind  beide  zwar  noch  getrennt,  aber  klein 
und  ausgehöhlt  (was  jedoch  nach  Verschiedenheit  der  Arten  IrQher 
oder  später  eintritt).  Hinter  dem  Becken  hat  jeder  Wirbel  nur  nodi 
ein  kleines  vertieftes  Höckerchen ,  welches  noch  immer  welter  ab- 
nimmt (Man  kennt  Wirbel  von  5'' — 9"  Par.  Queermesser.)  Die 
Rippen  sind  sehr  schlank,  nicht  zusammengedrückt,  fast  dreikantig; 
fast  alle  oben  gabelförmig,  einen  Gelenk-Kopf  und  einen  Gelenk* 
Höcker  darbietend.  Sie  sitzen,  wie  bei  den  Eydechsen,  an  allen  Wir- 
beln vom  Kopf  bis  zum  Becken:  die  der  Brust  schliessen  den  Leib 
reifförmig  ein,  indem  sie  unten  von  beiden  Seiten  her  sich  mit 
einem  unpaaren  Sternocostal-Beine  vereinigen  und  verwachsen.  Das 
Brustbein  hat,  wie  bei  Monitor  und  Ornithorhynchus ,  einen  T* 
förmigen  Hauptknochen ,  an  dessen  Äste  sich  die  zwei  starken  Schlüs- 
selbeine anfügen,  an  und  über  dessen  Basis  sich  die  fächerförmi- 
gen Rabenschnabel-Knochen  anlegen,  welche  sich  nach  jedem  Schal- 
terblatte hin  verschmälern.  —  DieVorder-Extremitäten  sind 
nur  wenig  stärker  als  die  hintern,  bestehen  aus  einem  kurzen,  dicken, 
nach  unten  ausgebreiteten  Oberarmbein ,  aus  zwei  kurzen  breiten  und 
platten  Vorderarm-Knochen,  aus  einer  Queerreihe  von  3  plattes 
Handwurzel-  und  zugleich  Mittelhand-Knochen,  an  welche  sich  4  und 
später  5 — 6  Längenreihen  von  je  20—30  ganz  platten,  meist  brei- 
teren als  langen,  4— öeckigen,  Pflasterstein-ähnlich  aneinander  lie- 
genden und  aneinander  gewachsenen  (aber  auseinander  fallenden) 
Knochen  zu  Bildung  einer  spitz-ovalen,  äusserlich  ungetheilten  Flosse 
anschliessen,  längs  deren  vorderem  Rande  noch  eine  Reihe  ähnlicher 
oder  kleiner  Knöchelchen  herabzieht,  so  dass  sie  deren  im  Ganzen 
aber  200  enthalten  kann.  —  Das  Becken  ist  schwächer  als  der 
Schulter- Apparat.    —    DieHinter-Extremitäten,    den  vordem 


477 

analog;  aber  kleiner  gebildet,  bestehen  aus  dem  Oberschenkel«  und 
iwei  Unterschenkel-Beinen,  einer  Queerreihe  von  drei  platten  Kno- 
chen und  5  Längenreihen  ton  solchen.  Am  Hinterrand  der  Flos- 
sen war,  auf  die  Knöchel  gestützt,  noch  eine  Reihe  knorpeliger  oder 
hornartiger  und  gegabelter  Flossen-Strahlen  fu  Erweiterung  des  Um- 
Eanges  des  Ruder^Apparates  Torhanden,  woton  aber  nur  sehr  selten  Spu- 
ren erhalten  sind.  Die  Haut  war  nackt  und  glatt ;  doch  hat  man  eben 
wieder  auf  den  Abdrücken  der  Flossen  feine  Queerlinien  beobachtet, 
welche  wohl  eine  streifige  Abtheilung  (aber  ohne  Unlerabtheilung  in 
Schuppen)  der  Haut  wie  bei  den  Seeschildkröten  andeuten  könnte  ^. 
—  Buckland  und  Marib  Anhing  haben  zuerst  und  da,  wo  noch 
ganze  Skelette  beisammen  lagen,  gewöhnlich  aftch  die  fossilen  Ex- 
kremente dieser  Thiere  in  der  Eingeweide-Gegend  beobachtet  (Ich- 
thyosaurocoprus  Bockl.).  Sie  sind  meistens  von  einer  regelmässigen 
Form,  sehr  länglich  rund  und  zeigen,  etwa  wie  der  Steinkern  eines 
Fttsus,  am  dickeren  Ende  3— B  bis  auf  die  Achse  eingeschnittene 
und  jeden  vorhergehenden  bis  über  die  Hälfte  seiner  Höhe  umschlies- 
sende  flache  Umgänge;  was  auf  eine  spirale  Klappe  im  Innern  des 
Darmkanals  deutet,  wie  sie  bei  vielen  Knorpel-Fischen  yorkommt. 
Sie  sind  hart,  yon  muscheligem  Bruch,  enthalten  Schuppen,  Zähne, 
Grihten  u.  a.  Knochen  ^on  Fischen  (Dapedius  u.  a.)  und  selbst  yon 
kleineren  Individuen  ihrer  eigenen  Art,  sehr  häufig  aber  auch  ring- 
föhnige  Körperchen ,  welche  entweder  Wirbel  Körper  einer  kleinen 
Fischart,  oder  Körperringe  aus  den  Saugnäpfchen  Sepien -artiger 
Thiere  sind.  Ihre  Farbe  ist  aschgrau  bis  schwarz  durch  Beimengung 
eines  Sepien-artigen  Stofies,  welcher  von  verschiedenen  Cephalopo- 
den  herstammt,  die  ihnen  zur  Nahrung  gedient  haben  (daher  die 
Benennung  Graecum  nigrum  Dillwyn),  Abbildungen  gab  Buck- 
land in  den  GeoL  TramacL  b,  111,  auf  Tf.  28 — 30,  unter  denen 
fossiler  Eikremente  anderer  Thiere.  Prout  fand  sie  aus  0,25 — 
— 0,50  —  0,75  phosphorsaurem  Kalke,  aus  kohlensaurem  Kalke,  aus 
etwas  Eisen,  Schwefel  und  kehliger  Materie  zusammengesetzt.  Diese 
Körper  kommen  aber  auch  ausserhalb  der  Skelette  vor,  bald  einzeln, 
bald  in  grosser  Menge  zusammengehäuft.  In  Olouceatershire  be- 
steht nahe  am  Boden  des  Lias  über  die  Hälfte  der  Masse  einer 
Schicht  von  einigen  Zollen  Dicke  und  mehren  Hellen  Erstreckung 
nur  aus  verschiedenen  Koprolithen. 


Jb.  1841  f  855. 


478 

Diese  Thiere  scheinen  gesellig  gelebt  zu  haben.  Sie  waren 
'^nzlich  auf  das  Wasser,  und  zwar  auf^  Meer  beschränkt,  da  sie 
nicht  einmal  die  Mittel  besassen,  aufs  Land  zu  kommen,  um  ihre 
Eier  hier  zu  logen.  Sepien ,  Fische^  und  ihre  eigene  Brut  bildeten 
ihre  Nahrung.  Vortreffliche  Schwimmer  durch  die  gedrungene  Keil- 
Form  ihres  Körpers,  4  flossenförmige  Ruder-Fusse  und  eine  vertikale 
Schwanz-Flosse,  versehen  mit  einem  weiten  Rachen,  spitzen  Zähnen 
und  zum  Sehen  im  Dunkel  der  Nacht  geeigneten  Augen  vermochten 
sie  leicht  ihre  Beute  zu  erhaschen. 

Sie  haben  vorzugsweise  zur  Zeit  der  Lias-Formation  während 
der  Bildung  der  P^sidonomyen  Schiefer  gelebt,  da,  mit  3 — 4  Aus- 
nahmen von  weniger  typischem  oder  weniger  vollständig  bekanntem 
Baue,  alle  ausserdem  noch  angegebenen  Reste  neuerlich  entweder 
als  Theile  anderer  Reptilien  erkannt  oder  doch  sehr  zweifelhaft  ge- 
worden sind.  Daher  reicht  denn  auch  ihre  bis  jetzt  bekannte  Ver- 
breitung nicht  über  England^  Irland^  Frankreich  {Lyon  und  Cal- 
vados) und  Deulachland  (IVfirttemberg,  Franken,  Cobttrg,  Sieger- 
$nttrk),  die  ?  Süd- Alpen  und  Rnsaland  (Simbirsk)  hinaus. 

Arten:  13  im  Lias,  worunter  die  am  vollständigsten  bekannten, 
1  in  Oolith,  2  in  Kreide.  Sie  alle  sind,  und  zwar  viel  ausführlicher 
als  wir  es  hier  thun  können,  in  dem  zitirten  Werke  von  R.  Owsm 
beschrieben,  wie  noch  mehr  in  seinem  späteren  allgemeinen  und  | 
ausfuhrlicheren  Werke  über  die  Britischen  Reptilien ,  mit  Abbildun- 
gen, worauf  wir  verweisen  müssen. 

1.  Ichthyosaurus  communis  («r,  50i).  Tf.  XXVI,  Fg.  2,  2a 

(Vs)    n.    CONYB. 

Ichthyosaurus  communis  Beche  u.  CoriYBEAiiB  i.  Geol.  Transmet  s. 
r,  594,  A,  1,  108,  pl.  15,  f.  8,  13,  pl.  16,  f.  8-14,  pl.  49,  f.  6;  - 
Bbche  ebendas.  k,  Ji,  27;  —  Cuv.  oss.  foss.  F,  ii,  447,  455,  456,  463, 
pl.  22,  f.  9,  10,  pl.  29,  f .  1  ,  9'^  12,  13;  —  JaGBr  fossil.  Reptil.  16,  46, 
t.  1,  f.  1,  2,  8,  6,  t.  2,  f.  13,  t  3,  f.  5;  —  Lorsdalb  i.  Qeol.  Trtms&ei.  S, 
Uly  372;  —  «Hartm.  i.  Jb.  18^6,  55,  —  Makoblsl,  Alp  31;  — Buckl. 
Geol.  191,  t.  8,  f.  i;    -    Ow.  Rept.  I,  108;    -     Gibb.  Rept.  153  [nm 

KUTG.]. 

Ichthyosaurus  chiropolyostinus  Hawr.  Ichthyos.  25,  t.  7,  12. 
Ichthyosaurus  platyodon  (Beck.)  Wirbel  von  ßoltf  Jio.  foss.  Rept. 
16  {excl.  «yti.). 

Repräsentirt  eine  kleine  Gruppe  von  3  Arten,  bei  welchen  keine 
Tftfelchen  der  ersten  Längsreihe  in  der  Hand-Flosse  vorn  ausgeran- 


10 


det  sind ,  und  nntei scheidet  sich  von  den  2  andern  Arien  derselben 
Grappe  durch  das  seitlich  ausgeschnittene  Rabenschnabel-Bein  in  Ver- 
bindang  mit  konkateren  Wirbel-Flächen  und  andere  Dimensionen. 

Gross;  der  obere  Theil  der  Zähne  ist  kegelförmig,  nicht  sehr 
spiti,  wenig  gekrQmmt,  im  Durchschnitte  rund,  ton  erhabenen  Längs- 
slreifen dicht  bedeckt  (Fg.  2  a  =  %).     Ihre  Zahl  ist  ^£^.  Kopf 

bis  über  S'  lang  mit  dickem  Rüssel,  an  der  Nasen-Wurzel  zwischen 
den  Augen-Höhlen  mit  zwei  winkeligen  Vorragungen,  zwischen  wel- 
chen hinten  eine  winkelige  Vertiefung  liegt.  Wand-Bein  länger  als 
breit,  mit  3  länglichen  Öffnungen,  einer  vorn,  der  andere  hinten; 
Schläfton-Leisten  in  eine  Linie  zusammenlaufend  ;«Keil-Bein  sehr  dyk, 
etwas  gewölbt,  hinten  mit  2  sich  etwas  genäherten  Löchern.  An 
einem  Ezemplare  beobachtete  man  den  1'  ^^2'^  langen  Unterkiefer, 
106  Wirbel,  die  Brust-Wirbel  nur  V/^''  breit,  jederseits  31  Rippien 
bis  ton  1 1 V2''  Länge.  Die  Gesammt^Zahl  der  Wirbel  wird  von  Wkit 
Owen  auf  140  angegeben,  wovon  100  dem  Schwänze  angeUMÜl 
würden.  Die  Vorderflosse  ist  breiter  als  bei  andern  Arten,  3mai  wo 
lang  als  die  hintre,  enthält  bis  120  Täfelchen  in  7—8,  die  hiatere 
nur  70  in  7  Längsreihen.  Man  hat  mehre  ipoUstälndige  Skelette  ge- 
funden Ton  5 — 8'  Länge:  dann  viele  Schädel,  Zähne,  Wirbel 
fi.  a.  einzelne  Theile,  welche  auf  28'  lange  Individuen  schliessen 
lassen.  ^ 

Im  Lias  von  Lyme  Regia,  Charmouih,  Bath,  Whitby,  Strai" 
ford,  Street,  Keynsham,  Bristol  etc.  in  England ;  im  Lias-Schiefer 
mit  Posidonomjen  und  Fischen  von  Zell,  Heiningen,  Göppingen 
und  Ohmden  bei  Bali  in  Württemberg  * ;  im  obern  Lias  zu  Banz 
und  Mistelgau  im  Bayreuth* sehen. 

2.  Ichthyosaurus  intermedius.  Tf.  XXVI ,  Fg.  2d  (Vs)n. 

CONYB. 

IcbtbyosArus  intermediiis  Com»,  l  Qeol.  Trmnt,  A,  /,  108,  p1.  IS, 
f.  9,  pl.  17;  —  Bbchb  ikid,  A,  //,  27;  —  Cüv.  oss,  foss,  F,  11,  447, 
403,  pl.  29,  f.  2—5;  —  [?Jac.  Rept.  Wfirtt.  S.  10,  11,  16,  20,  46,  t.  1, 
f.  4;  —  ?MAWDaf..  Alp.  32];  —  Bückl.  Geol.  19l,  t.  8,  f.  2;  —  Ow. 
Rept.  I,  lio;  —  GiEB.  Rept.  165. 

Proteosaarus  Ev.Homb  i.  Philos.  Transmet,  1819,  pl.  15,  ßde  Ow. 

TchtbyosaaruscheiroparainekostiDns  HaWk.  Ichtb.  32,  t.  17,  f. 22. 
Hier  sind  die  1 — 2  ersten  Flossen-Täfelchen  der  Hand  ausgerandet. 

*    Graf  Münster*«  Zweifel  gegen  die  Richtigkeit  der  Bestiinmnng  der 
WBtaat^srgtsehsm  Arten  a.  i.  Jahrbach  §948,  13«. 


*r 


Klein;  die  Zäime  am  obern  Theile  tiel  spitzer  als  bei  I.  com- 
manis,  und  mit  weniger  erbabenen  Streifen,  aber  weniger  scblaok 

ah  bei  I.  tenuirostris;  es  sind  --    jederseits.      Aach   der  ScUi- 

53 

del  hält  das  Mitlel  zwischen  beiden  Arten ;  das  Wand-Bein  kurs  and 
I^att;  das  runde  vordere  Loch  desselben  setzt  hinterwärts  in  eine 
Spalte  fort,  welches  sich  in  ein  zweites  Loch  erweitert;  das  Keil- 
Bein  hinten  mit  2  etwas  entfernt  stehenden  Löchern,  unten  ohne 
Kiel  rechteclLig  abgeschnitten.  Der  Unterkiefer  ist  dadurch  ausge- 
zeichnet, dass  an  seiner  äusseren  Seite  das  Kronen*Bein  weiter  vor- 
wärts als  das  Eckbein  geht,  wogegen  bei  den  zwei  anfangs  genami- 
ten  Arten  wenigstens  das  letzte  weiter  reicht,  Wirbel  hat  man  78 
bis  zum  Schwanz,  im  Ganzen  aber  bis  126  gezählt,  was  aber  noch 
nicht  die  Gesammt-Zahl  ist;  in  der  vorderen  Flosse  92  Täfelchen  in 
Z^X^nd  1  randlichen),  in  der  hinteren  36  Täfelchen  in  4  Reihen. 
''Itiflp- ' .^  Im  Lias  Englands  die   gemeinste  Art,    zu  Lyme  Regia  und 


■t  i^fi^/mHfUth  in  Dorseishire^  zu  Weston,  Bath,  Bristol;  zu  Whilbg 
uni  Scar bor otigh  in  Yorkshire;  zu  Charlton  bei  Cheltenham; 
«u  Stratford  in  Warwickshire\  zu  Street \  zu  Bedmnster;  su 
Barrow-on-Soar  in  Leicestershire;  zu  Bolsoter  und  Notting- 
hamshire;  zu  Whitton  in  Lincolnshire;  zu  Walgrave  in  Nort» 
hamptonshire  etc.  (auch  im  Lias-Schiefer  von  tteiningen,  OöppbH'' 
gen,  Zell  und  Okmden  bei  Ball  in  Württemberg  angegeben,  aber 
von  R.  Owen  nicht  gefunden). 

3.  Ichthyosaurus  acutfrostris. 

Wir  verweisen  auf  unsre  ausfuhrliche  Beschreibung  im  Jahrbuch 
1844,  387,  676,  weil  es  die  am  vollständigsten  bekannte  Art  in 
Deutschland  ist. 

Dazu  der  Schädel  von  I.  intermedius  bei  Jäger  t.  1,  f.  4r. 

4.  Ichthyosaurus  tenuirostris  (a,  506).  Tf.  XXVI,  Fg.  2e, 

n.    CONTB. 

Ichthyosaurus  tenuirostris  Beche  u.  Conya.  i.  Geol,  Trans»  A,  I, 
108,  pl.  15,  f.  10;  —  Bechb  ibid,  11,  *17;  -  Buckl.  Geol.  191,  t.  9;  — 
Ow.  rept.  I,  117;  —  Gieb.  Rept.  1S5;  —  Cuv.  oss,  foss.  F,  ii,  447, 
463,  pl.  28,  f.  1,  6,  7,  8,  pl.  29,  f.  6,  7,  8,  9;  —  Jag.  foss.  Rept.  e— 21, 
46—48,  t.  1,  f.  4,  t.  2,  f.  9—12,  15— 2t;  —  LopfsD.  i.  Geol.  TransaeL  A, 
Uly  272;  —  MüNST.  Bajrr.  84;  —  Manolsl.  Alp.  22. 

Ichthyosaurus  grandipes  Sharps  i.  Philos,  Magais»  1830,  Vit,  458, 
Jb.  1888,  713. 

Ichthyoaaoroa  chiroatroogulostinna  Hawk.  Icbth.  29,  1 13— 16.'^ 


«# 


Ebenfalls  1—2  erste  Flossen-TSfelchen  der  Hand  Tom  ausgerandet 
Klein,  die  Zähne  viel  schlanker  als  bei  den  übrigen,  gebogen,  fast 

70 

nngestreift    zahh'eicher ,    etwa  — - ;    der   Schädel   mit  sehr   langem 

CO 

d&nnem  Rüssel;  das  Wand-Bein  so  breit  als  lang,  und  hinten  ganx 
abgeplattet,  vorn  nur  mit  einem  runden  Loch;  daa  Keil-Bein  am 
hinteren  Rande  etwas  gerundet  und  dabei  mit  2  entfernt  stehenden 
Lochern.  Der  Rumpf  allein  enthält  50  Wirbel.  Die  Vorderflosse 
ist  viel  grösser  als  bei  andern  und  hat  4  Längs-Reihen  von  Täfel- 
chen; der  Humerus  und  Radius  sind  lang,  letzter  2mal  so  lang  als 
die  Wirbel  derselben  Gegend;  der  Radial-Finger  nicht  gegabelt;  auch 
der  Femur  ist  gestreckter  als  bei  andern  Arten.  —  Skelette  von 
3%'— 13'  Länge,  Zähne  bis  von  1%''  Länge;  und  viele  andere 
Theile.  An  dem  Pariaer  Skelette  von  3^/^'  Länge  misst  der  Kopf 
1',  der  Hals  und  Rumpf  IV3*  der  Schwanz  V,  das  Vorderbein  9älL 
dem  Humerus  7V2"  Länge  auf  3''  Breite.  .  Vi9 

Diese  Art  hat  man  im  Lias  Englands  zu  Lyme  Regia, 
und  Bathj  zu  Street  und  Walton,  zu  Barrow  an  Soor  in  Leiz 
cesiershire,  zu  Stratford-on-Avon;  im  Lias-Schiefer  Württem" 
hergs  (zu  Heiningen,  Göppingen,  Zell  und  Ohmden  bei  BoU), 
im  oberen  Lias-Schiefer  und  dem  Monoten-Kalk  von  Banz  und 
Mistelgau  bei  Bayreuth  nicht  selten  gefunden,  ist  aber  in  Würi'^ 
temberg  wenigstens  mit  L  acutirostris  verwechselt  worden,  der  dort 
häufig  ist. 

5.  Ichthyosaurus  platyodon  (o,  505).  Tf.  XXVI,  Fg.  2bc 

(Y^)    n.    CONYB.    u.    CüV. 
Ichthyosaurus  platyodon  Ev.  Uombi,  Phüos.TranM,  1814,  pl  17—20; 

—  Bechbu.  CoTiTB,  i.  GeoL  Trmns.  k,  /,  108,  pl.  15,  f.  7,  pl.  16,  f.  1—7; 

—  Bbchb  das.  k,  Ily  27;  —  Cuv.  oaa.  V ,  11,  447,  463  etc.,  pl.  28,  f.  3, 
4,  6;  —  LoifSD.  i.  OtoL  IVon«  A,  /!/,  272;  —  Miroblsl.  Alp  32;  — 
Mtr.  i.  Jb.  1847,  191;  -  Urro.  das.  1848,  281  [moh  Kutg.], 

Ichthyosaurus  gigantens  Lbach. 

Ichthyosaurus  cheiroligostinus  Hiwk.  Ichthyor.  14,  t.  2— 6. 

Besitzt  3 — 4  ausgerandete  Täfelchen  an  der  Hand.     Sehr  gross. 

Der  obere  Tbeil  der  Zähne  zusammengedrückt,  f  weischneidig,  scharf 

45 

mit    abgeplatteten   Längen  -  Streifen ;    ihre   Zahl   ist  etwa   --.     Am 

langen  Schädel  das  Wand-Bein  verlängert,  hinten  ohne  Loch;  das 
Keil'Bein  unten  der  Länge  nach  gekielt,  sein  Hinterrand  stumpfwin- 
kelig abgeschnitten,  sein  Hinterlheil  mit  fwei  Löchern.  In  der  Wir* 
bel-Säule  hat  man  120  Wirbel  gefunden,  wovon  75  dem  Schwanxe 

Bronn,  Lethaea  geognotUca.  3.  Anfl.  IV.  31 


^ 


4SI 


gehören*  Vorder-  und  Hinter^Flosse  haben  nur  3  Längsreihen  grös- 
g^er  und  eine  Ton  kleineren  Tifelchen,  Man  hat  einige  ziemlich 
vollständige  Skelette  von  5' — 10'  Länge  und  viele  einzelne  Theil^ 
welche  auf  solche  von  40''50'  Länge  deulen,  als  8'  lange  Kinn- 
laden, Wirbel  von  5''— 5y2"  und  mehr  Breite. 

Im  Lias  EngUmdi  (zu  Lyme  Regt»  in  Doraetthire,  zu  Bath 
in  SommerseUhire,  zu  New  Castle  in  Northumberland,  zu  Gla- 
stonhury,  zu  Bristol,  zu  Whitby  und  Scarborough  in  Yorkshire; 
zu  Reifling  in  Steyermark]  zu  Heiningen,  Göppingen,  ZeU  und 
Ohmden  bei  Boll  in  Württemberg.  Das  Vorkommen  bei  Ohmden 
bestätigt  R.  Owin,  jedoch  mit  dem  Bemerken,  dass  Jäger*s  L  platyodon 
von  Boll  noch  zu  L  communis  zu  gehören  scheine.  Ob  auch  Fischer*s 
Wirbel  des  L  platyodon  aus  den  „Oolithen"  bei  Moskau  hieher 
gehören,  ist  sehr  zweifelhaft  (Jb.  1848,  243.  — v.  Fischer*s  früher  be* 
^  JCbriebener  19''  langer  Ichthyosaurus -Zahn  von  den  Ufern  der 
■pka  scheint  nach  Cuvirr  nur  ein  Elephanten-Zahn). 

PteHosatirtis  Contb.  ISSS. 
Halidracon  Wagl.  Meerdrache.        Tf.  XXVI,  Fg.  3 a— c 

Fam.  der  Macrotracheii.  Von  Contbrare  1821  entdeckt 
und  durch  Auffindung  eines  vollkommenen  Skelettes  bald  voUstän* 
dig  bekannt  geworden.  Wir  stützen  die  folgende  Charakteristik  der 
Sippe  hauptsächlich  auf  den  abgebildeten  PI.  dolichodeirus;  wovon 
die  andern  Arten  in  Zahlen  und  Proportionen  etwas  abweichen.  Bei 
Plesiosaurus  sind  die  FIossen-Fusse  länger  und  weniger  zusammen- 
gesetzt, als  bei  Ichthyosaurus,  sein  Schwanz  ist  kürzer,  aber  sein 
Hals  ist  schlangenartig  und  länger  als  der  Rumpf,  und  sein  Kopf 
sehr  klein.  Der  Kopf  der  typischen  Art  beträgt  y^s,  der  Hals  ^,3, 
der  Rumpf  Vis  ^"^  ^^^  Schwanz  V13  der  ganzen  Länge,  und  das 
ganze  Thier  wird  bis  27'  lang. 

Der  Kopf  (Fg.  3}  vereinigt  Bildungen  von  Ichthyosaurus,  Kro- 
kodil  und  Eidechse  (Leguan) ;  von  dem  ersten  hat  er  die  Gaumen- 
Bildung  und  die  Lage  der  kleinen  Nasenlöcher  oben  vor  den  Augen ; 
von  dem  zweiten  den  Gaumen,  die  Zahn-Höhlen  und  die  Nerven« 
Löcher  dazu;  von  den  letzten  den  Umriss  und  die  Form  des  Wand- 
Beins  ,  die  Stellung  der  Knochen  um  die  Schläfen-Grube  und  die 
der  Quadrat-Beine.  Die  Schnautze  ist  nur  massig  lang;  die  Nai^en- 
löcher  liegen  fast  vertikal,  etwas  vor  den  Augenhöhlen ;  die  Zwischen« 
Kieferbeine  scheinen  weit  über  die  Nasenlöcher   vorzuragen  und  die 


4M 

Kiefer-Beine  nur  einen  sclimalen  Raum  aussen  an  denselben  einsu* 
■ehmen.  Das  Auge  mit  einem  Knochen-Ring  umgeben.  Das  Qua- 
drat-Bein ist  ans  Joch-Bein  allein  angeheftet,  nicht  wie  bei  den 
Krokodilen  mit  den  umgebenden  Knochen  fest  irerwachsen  u.  s.  w. 
—  Der  Unterkiefer  ist  wie  bei  Nothosaurus  (III,  104)  tom  verdickt, 
und  hinten  weichen  seine  Äste  stark  auseinander  (Fg.  3  a ,  woran 
aber  die  hinteren  Enden  fehlen,  auf  0,1  verkleinert,  nach  Contb.). 
— -  Die  Zähne  stehen  jeder  in  einer  besonderen  Alveole  (Fg.  3a; 
also  Theodonten),  zu,  welcher  (Beides  wie  beim  Krokodil)  von  der 
Imieren  Seite  aus  jedesmal  eine  Öffnung  f&r  die  Zahn-Geßsse  und 
-Nerven,  von  der  äusseren  her  zerstreute  Löcher  für  den  Unterkie« 
fer-Nerven  fQhren.  Sie  reichen  bis  unter  die  Augenhöhlen  und  sind 
bei  der  typischen  Art  etwa  25 — 27  in  jeder  Reihe.  Sie  sind  schlank, 
mit  der  Wurzel  5 — 9roal  so  lang  als  dick,  spitz,  wenig  gebogen, 
oben  mit  Schmelz  überzogen,  fein  in  die  Länge  gestreift,  ungleleiu 
Unten  sind  die  6 — 8  vordersten  auf  jeder  Seite  länger  und  dicker 
als  die  übrigen;  oben  sind  die  hintern  starker.  —  Wirbel  zählt 
man  bei  Fi.  dolichodeirus  35  am  Halse  mit  kleinen  Axt*förmigen 
(Fg.  3b)  und  nc^ch  6  mit  etwas  verlängerten  Hals-Rippen*,  21 
Brust-  und  Lenden-,  2  ? Heiligenbein-  und  nur  26  Schwanz-Wirbel, 
im  Ganzen  mithin  90,  ein  Verhältniss,  das  nach  Verschiedenheit  der 
Arten  etwas  wechselt,  indem  z.  B.  20 — 40  Hals-Wirbel  und  bis  100 
Wirbel  im  Ganzen  vorkommen  können.  Alle  Wirbel  sind  (Diess 
wenigstens  bei  den  meisten  Arten)  mit  2  kleinen  ovalen  Öffnungen 
von  Geföss-Kanälen  an  der  unteren  Seite  versehen;  die  Gelenk- 
Flächen  der  Wirbel-Körper  sind  wenig  vertieft  und,  in  ihrer  Mitte 
selbst  wieder  etwas  konvex;  in  der  Regel  ist  der  Queerroesser, 
einige  Hals-Wirbel  ausgenommen,  etwas  länger  als  die  Achse;  die 
mittlen  Wirbel  sind  dicker  als  die  vordem  und  hintern.  Der  Ring- 
Theil  ist  durch  eine  Naht  nicht  sehr  fest  mit  dem  Wirbel-Körper 
verbunden,  und  trägt  einen  hohen  Domen-Fortsatz  und  vordere  und 
hintere  Gelenk -Fortsätze  (Fg.  b  c}.  Die  erwähnten  2  Grubchen  ver* 
längern  sich  aufwärls  und  nähern  sich  an  den  hintern  Wirbeln  der 
Reihe  einander  immer  mehr,  bis  sie  verschmelzen;  eben  so  bildet 
sich  eine  seitliche  Vorragung  gegen  die  hintern  Wirbel  immer  mehr 
in  einen  Queer-Fortsatz  um,  wird  allmählich  grösser  und  fugt  sich 
mehr  dem  Ring-Theile  an,   mit  welchem  sie  leicht  abfällt,    so  dass 

*     Alle  SiDg^etbiere,  selbst  die  Giraffe,  haben  7,   die  Vögel  9-23, 
die  lebenden  Reptilien  nar  3—8  Hals-Wirbel. 

31« 


484 

nur  der  rande  Wirbel-Rdrper  übrig  bretbt.  Die  Schwanf-Wirbel 
haben  aach  iwei  leicht  abfallende  Queer-ForUäUe,  und  auf  der  antem 
Seite  fugt  sich  auf  der  Naht  je  sweier  Wirbel  immer  ein  Gabel- 
Bein  an.  ton  welchem  gewöhnlich  nur  die  doppelten  Anheft-Fttcheii 
am  Tordern  und  am  hintern  Rande  derselben  zurückbleiben.  —  Die 
Rippen  haben  nur  einen  Gelenk-Kopf,  welcher  sich  ans  Ende  der 
Queer-Fortsätze  anfügt*  Die  mittlen  Rippen,  welche  nicht  etwa  zam 
Brust-Reine  gehen,  bilden  geschlossene  Reife  (wie  beim  Charoaeleon 
und  Anolis),  die  aus  zwei  Wirbel-Stücken,  zwei  Bauch-Stücken  und 
einem  unteren  unpaarigen  Queer- Stücke  bestehen.  — -  Die  beiderlei 
Gliedmassen  sind  theils  gleichlang  theils  hinten  länger  als  TOrn,  theils 
auch  umgekehrt.  Der  Brust-Apparat  ist  wie  bei  den  Lacer- 
ten  gebildet.    Das  Rabenschnabel-Bein  breitet  sich  mehr  als  je  Sicher- 

• 

formig  aus,  so  dass  es  von  v>orn  nach  hinten  fast  dreimal  ao  lang 
als  breit  ist.  Auch  die  vorderen  Ausrandungen  und  das  mittle  Loch, 
Ton  den  meisten  Lacerten,  fehlen.  Schulter-Blatt  lang  und  schmal 
{Geol.  Tram,  b,  I,  386,  pl.  49,  f.  2).  —  Becken  dem  der  Land- 
Schildkröten  etwas  ähnlich;  jedoch  zwischen  Pubis  und  Ischion  jeder- 
seits  mit  einem  runden  Loch  (dem  ovalären  Loch  der  meisten  Sau- 
gethiere)  irersehen,  welche  bei  den  übrigen  Reptilien  in  ein  grosses 
mittles  Yerschmelzen.  {Qeol.  Tram,  b,  l,  122,  pl.  22,  f.  2,  3). 
—  Die  Extremitäten  sind  länger  und  spitzer  als  die  der  Ich- 
thyosauren;  Oberarm-  und  Oberschenkel-Knochen  walzenförmig,  am 
untern  Ende  platt  und  breit.  Die  Vorderarm-  und  Unterschenkel- 
Knochen  sind  fast  so  breit  als  lang,  in  beiden  Gliedern  fast  gleich, 
der  eine  dick,  der  andere  platt  und  am  äusseren  Rande  bogenförmig. 
Darauf  folgen  zwei  Reihen  (vorn  7,  hinten  6)  platter  rundlicher 
Knochen  für, Hand*  und  Fuss-Wurzel;  an  sie  schliessen  sich  fünf 
Längs -Reihen  (den  fünf  Zehen  entsprechend)  Ton  je  4 — 7 — 10 
Mittelhand-,  beziehungsweise  Mittelfuss-Knochen  und  Phalangen  an 
(denen  der  Wale  am  ähnlichsten).  Cohybeare  gibt  (bei  der  typi- 
schen Art),  für  diese  letzten  allein,  an 


VorderftiM.  Hinterftit«. 

am  Daumen   ....    3  3  Glieder 

.     6  -f  (bis  7)  7  „ 

.     e  -f  [bis  9]  9  +  ?        „ 

•     6  -i-  [bis  8]  8  +  ?        „ 

.6  6  „ 

Doch  ändern  diese  Zahlen  bei  verschiedenen  Arten  etwas  ab.     Alle 
diese  Glieder  sind  länglich,   drehrund,  etwas  platt   und  lenken  sich 


IL  Zehen 

in.     , 

IV.      „ 


48B 

ebenfi^s  nicht  frei  zu  getrennten  Zehen  an  einander  ein,  sondern 
ferwachaen  Yielmehr  seltwärta  mit  den  End<-R§ndern.  —  Spuren  einer 
Umpanaerung  des  Körpers  hat  man  anch  hier  nicht  beobachteL 
Koprolithen  kennt  man  nicht  und  kann  mithin  daraus  weder  auf 
den  Bau  des  Darm-Kanals,  noch  auf  die  Nahrung  schliessen. 

Diese  Thiere  besassen  nicht  den  kräftigen  Bau,  nicht  die  zum 
Schwimmen  im  Wasser  geeignete  Körper-Form,  aber  längere  Ruder- 
Organe  und  ihr  langer  Hals  konnte  ihnen  dafür  gewissermassen  zum  Er- 
satz dienen.  Sie  konnten  sich  aber  ihrer  Form  wegen  noch  weniger 
auf  dem  Lande  fortschleppen,  als  die  Ichthyosauren.  Vielleicht  waren 
sie  im  Stande,  wie  der  Schwan  auf  dem  Wasser- Spiegel  zu  schwim- 
men, und  wie  der  Reiher  ihren  zusammengezogenen  Hals  nach  einer 
ihnen  nahe  kommenden  Beute  rasch  auszuschnellen.  Diese  konnte 
bei  so  kleinem  Kopfe  und  engem  Halse  nur  aus  kleinen  Thieren  be- 
stehen. Auch  sie  waren  Meer-Bewohner,  wie  man  aus  allen  ihren 
fossilen  Begleitern  schliessen  darf. 

Arten  wohl  20,  wovon  12  im  Lias,  7  höher  in  den  Oolithen 
und  2  in  Grünsand  und  Kreide,  bis  jetzt  fast  nqr  in  England,  selten 
auch  in  Frankreich  und  Deutschland;  doch  sind  die  in  höheren 
Schichten  Torkommenden  Arten  weniger  vollständig  bekannt  oder 
zweifelhaft. 

'^  Ächte,  langhalsige  Arten,  aus  dem  Lias. 

1.  Plesiosaurus  dolichodeirus  (a,  511).  Tf.  XXVI,  Fg.  3, 
3  a— c. 

Plesio.'sanrus  dolichodeirus  Coifm.  i.  Oeoi,  Trans.  A,  I,  119,  133, 
381—389,  pl.  18,  19,  48  und  49,  f.  1  —  5  (>>  Brbwst.  Journ.  III,  143; 
Philos.  Maga%,  LXVIi  y  272,  pl.  3;  Fboribp*s  Notitz.  1836 y  No.  231, 
mit  Abbild.);  —  Cuv.  ms,  foss,  F,  ir,  575—486,  pl.  30,  f.  2,  5,  pl.  31, 
f.  I,  3,  4,  pl.  32>  f.  1—5;  —  Bbcub  i.  Qeol.  Trans,  k,  II,  27;—  Loksd. 
Hid.  III,  272;  —  [?Jag.  foss.  Rept.  WOrtt.  39,  t.  4,  f.  3.]  —  Buckl.  Geol. 
t.  16—18;  —  Ow.  Repf.  I,  60;  —  Gibb.  Reptil.  146. 

Plesiosaurus  p  ri  s  cu  s  (Mill.)Krcjo.,  Wooow.  ayn^pf.  laM.  38;  —Mir. 
PaUol.  548  (pars),  non  Millbr. 

Plesiosaurus  Homii  Grat  Rept.  66. 

Plesiosaurus  extarsostinus  Hawk.  Ichthyor.  40. 

Unsere  Charakteristik  des  Genus  beruhet,  wie  erwähnt,  haupt- 
sächlich auf  dieser  Art.  —  Vorder-  und  HinterrBeine  sind  gleich* 
lang.  Der  Hals  ist  länger  als  bei  andern  Arten  (s.  o.).  Der  Kopf 
nicht  ^/i3  der  Gesammt-Länge  und  nur  Y4  von  der  des  Halses  mit  35 
Wirbeln.     Wirbel*  Körper  walzenförmig,  ohne  Kanten,  die  des  Halses 


48« 

länger  als  an  der  Brust ;  die  Dom-Fortsätze  zusammengedrückt  u.  s.  w. 
Man  hat  ein  sehr  vollständiges  und  einige  unTollkommnere  Skelette 
nebst  \ielen  einzelnen  Theilen,  welche  von  9^—18' — 27'  langen 
Indiyiduen  abstammen.  Sie  fanden  sich  im  Lias  EnglandB  in  Dw- 
setshire  {Lyme  Regis),  Somertetthire  {Bristol,  Baih,  Waithett, 
We8ton)t  Gloiicesterthire  {BUton);  —  dann  in  Irland;  zu  fHon- 
fleur  in  Frankreich,  Es  ist  nicht  wahrscheinlich,  dass  die  Reste 
in  Schwedischer  Kreide,  welche  Nilsson  dieser  Art  zuschreibt ^ 
wirklich  dazu  gehören.  Die  von  Jäger  beschriebenen  Reste  von 
Boll  in  Württemberg  konunen  am  ehesten  mit  PI.  macrocephahis, 
einige  Wirbel  in  SttUtgart  aber  mit  PI.  brachycephaius  uberein. 

**  Kurzhalsige  Arten^  aus  den  Oolitheu. 

2.  Plesiosaurus  bracbyspondylus  Ow.  r^f.  i840,  78. 

?  Pletioaaarus  receotior  Conya.  i.  Qeol,  Tram,  k,    /,    119,    t.  SS, 

f.  4-8. 
?Ple8io8aurut  giganteus  Conyb.  i.  QeoL  Trans,  A,  /,  18Z4y  389. 
Cov.  0S9,  fo$9,  V,  n,  475. 

Je  mehr  die  Plesiosauren  sich  vom  Lias  entfernen,  desto  mehr 
scheinen  sie  von  ihrem  eigentlichen  Typus  abzuweichen.  Zweifels* 
ohne  würde  schon  die  jetzige  Art  gleich  den  2  nachfolgenden  Ver- 
anlassung zur  Bildung  eines  eigenen  Genus  geben,  wenn  mehr  von 
ihr  bekannt  wäre.  Die  Hals-Wirbel  sind  so  kurz  zusammengedrückt, 
wie  bei  Ichthyosaurus  und  ohne  mittle  Erhöhung  in  der  schwach 
konkaven  Gelenk-Fläche ;  aber  die  2  Gefass-Löcher  an  der  Unterseite 
sind  wie  bei  Plesiosaurus  vorhanden ;  in  der  Mitte  ihrer  Länge  sind  die 
Wirbel  etwas  zusammengezogen.  Die  Gelenk-Fläche  für  die  Rippen 
erhebt  sich  etwas  über  die  Seiten-Fläche  in  Form  eines  zusammen- 
gedrückten, senkrecht  verlängerten  Qeer-Fortsatzes.  Die  Verkürzung 
der  vorderen  Hais-Wirbel  ist  noch  stärker  als  die  der  hintern;  wäh- 
rend die  Brust-Wirbel  die  mehr  gewöhnlichen  Maase  von  Plesiosau- 
rus gewinnen ,  obwohl  auch  sie  noch  kürzer  sind ,  als  bei  älteren 
Plesiosaurus-Arten.  Diese  Verkürzung  des  Halses  lässt  auf  einen 
grossen  und  schweren  Kopf  schliessen. 

Vorkommen  im  Kimmeridge-Thon  von  Oxford  und  Weymi^h, 


*    Jb.  18S$,  368. 


487 

SpaiidyloMLtirus  Fisch.  1845« 

Tf.  XXV«,  Fg.  2ab  (▼gl.  Spec). 

(FiscHBR  V.  Waldh.  i.  BM,  nai.  Mo9e.  1845,  XVil,  343—351,  t.  7,  8> 
Jb.  1846,  677;  —  Das.  1846,  XIX,  90—107,  t  3-6  >  Jb.  1848,  128.) 

Einige  Brust* Wirbel ,  welche  Charaklere  von  Plesiosaurus  mit 
denen  ton  Ichthyosaurus  yereinlgen,  haben  Anlass  zur  Gründung 
dieser  Sippe  gegeben.  R.  Owbn,  der  sie  gesehen,  soll  sie  sogar 
seinem  —  vorhin  beschriebenen  —  Plcsiosaurus  brachyspondylus 
zogetheilt  haben  (Morch.  Russie,  I,  417,  note).  Indessen  scheinen 
nicht  beide  Arten  gleichen  Geschlechts-GharalLter  f  u  besitzen.  Bei  der 
typischen  Art  (Sp.  Frearsi)  sind  die  Wirbel  rundlich ,  nicht  so 
hoch  als  lang,  nicht  so  lang  als  breit  (h.  W":  br.  42"':  1.  37''' 
oder  h.  17'":  br.  24'":  1.  18'"),  fast  zylindrisch,  hinten  etwas  weni- 
ger konkav  als  vom,  und  die  Vertiefung  von  einem  flachen  Rande 
umgeben.  Die  Oberfläche  von  7 — 8  Geßss-Löchern  durchbohrt. 
Von  den  Rucken-Apophysen  {aoC)  setzt  ein  Kiel  gegen  die  Queer* 
Fortsätze  senkrecht  herab,  welche  genau  in  der  Mitte  des  Wirbels 
stehen  und  eine  sehr  weite  trichterförmige  Vertiefung  {ßff)  zur  Ein- 
lenkung  des  Rippen-Kopfes  bilden ;  der  Trichter  fast  so  breit  als  der 
ganze  Wirbel-Körper  lang  ist.  Unten  an  diesem  sind  jederseits  2 
Gefass-Löcher,  eines  {yy)  nächst  dem  Trichter,  das  andere  (M)  gegen 
die  Mitte  hin ,  folglich  mit  denen  von  Plesiosaurus  nicht  zu  ver- 
wechseln. 

Arten  2;  Sp.  Frearsi  und  Sp.  Fahrenkohli  {II.  cc),  stammen 
aus  den  (?  Oxford-)Oolithen  von  Stchiukino  bei  Motkau.  Wirbel 
des  ersten  sind  abgebildet  Tf.  XXV^,  Fg.  2ab. 

PUosaurtu  Ow.  1841« 

{Report  1841,  60  >  Jb.  1849,  491.) 

Ein  Bindeglied  zwischen  Plesiosaurus  und  den  ^rokodiliem. 
Schädel  von  der  Form  wie  bei  Ichthyosaurus,  von  kurzem  Halse 
getragen.  Zähne  in  getrennten  Alveolen  (etwa  38  in  einer  Reihe), 
gross,  kegelförmig ;  die  schmelzbedeckte  Krone  mit  deutlichen,  gerade 
oder  schief  verlaufenden,  plötzlich  aber  in  ungleicher  Höhe  absetzen* 
den  Längsstreifen,  dicker  als  bei  Plesiosaurus,  etwas  dreiseitig,  die 
äussre  Seite  am  wenigsten  gewölbt  und  von  den  2  innem  durch  schär- 
fere Kanten  getrennt,  dier  innre  Kante  zuweilen  ganz  verschwindend ; 
mit  langer  Wurzel;  im  Ganzen  den  Zähnen  ton  Pleaiosaurn^  am 


488 

ähnllchstei^.  Die  4  vordenlen  Zähne  des  Oberkiefers  fteben  auf 
einem  etwas  breiteren  Scbnaut2en*Ende ,  ohne  jedoch  die  überwie- 
gende Entwickelung  wie  bei  Plesiosaurus  zu  erreichen;  dahinter  ist 
eine  nicht  grosse  Lücke,  mit  einer  Einschnürung  der  Schnauize  zu- 
sammenfallend ;  vom  5*  Zahne  an  nehmen  sie  an  Dicke  zu  bis  zum 
12.  (iVs''  dick),  Tom  14.  an  wieder  ab  und  sind  am  20«  wieder 
kleiner  als  jene  vorderen.  Die  Wände  zwischen  den  Alveolen  sind  dünne 
und  niedrig.  Unten  ist  der  erste  der  35  Zähne  grösser  und  entspricht 
wahrscheinlich  der  Verengung  des  Oberkiefers ;  davor  würden  dann 
noch  3  fehlen;  38  im  Ganzen  angenommen,  vermindern  die  Zähne 
ihre  Grösse  vom  15,  an,  so  dass  sie  zuletzt  nur  noch  V2  >o  ^^^^ 
sind*  Die  Wurzel  ist  glatt,  drehrund  und  in  der  Mitte  am  dicksten ; 
sie  bleibt  unten  offen,  wie  bei  Plesiosaurus.  Alle  Zähne  sind  ein- 
und  rück-wärts  gekrümmt,  die  hintersten  am  meisten.  In  der  Wir- 
bel-Säule sind  die  Hals-Wirbel  kurz,  fast  wie  bei  Ichthyosaurus,  und 
von  einzig  hier  vorkommender  Grösse  (der  Körper  nämlich  bei  1  Vt" 
Länge,  6"  breit  und  5''  hoch),  bei  gleichbleibender  Länge  nach  hinten 
an  Höhe  und  Breite  zunehmend;  in  der  Brust-Gegend  werden  die 
Wirbel  länger,  doch  nur  ^^  so  lang  als  breit;  die  Dornen-Fortsätze 
hoch;  im  Schwänze  nehmen  bei  gleichbleibender  Länge  die  Breite 
und  besonders  die  Höhe  zu  (3'' :  4'' 9'"  :  4"  4''');  während  bei 
anderen  Enaliosauriern  etc.  die  Länge  aller  Wirbel  fast  durchaus 
gleich  zu  bleiben  pflegt,  bei  Pterodactylen  am  Halse  zunimmt.  Die 
Zusammensetzung  der  Wirbel  ist  im  Wesentlichen  wie  bei  Plesio- 
saurus ;  ebenso  die  Extremitäten.  Im  Brust- Apparat  sind  die  Cora- 
coid-Beine  ungeheuer  ausgebreitet.  Die  Phalangen  kürzer  und  etwas 
weniger  zusammengedrückt,  aber  in  der  Mitte  mehr  verengt. 

Arten  2:  im  Oxfordclay  und  KimmeridgeThon  Englandt 
{Market- Raisin]  Shotover;  Marcham]  Nunnykirk  in  Northum- 
berland).  Sie  unterscheiden  sich  in  Wirbeln  und  Schenkel  Beinen; 
aber  das  zu  einer  Art  Gehörige  ist  noch  nicht  zusammengefunden. 
Plesiosaurus  brachydeirus  Ow.  (Odont.  283),  später  getrennt  in  2  Arten. 
1)  Plesiosaurus  grandis,  2)  PI.  trochanlerius,  Report  I,  83  und  85, 
dann  wieder  umgetauft  in  Pliosaurus  grandis  und  PI.  trochanterius 
Rept.  II,  64,  beide?  von  Shotover  etc.  —  Von  ihrer  Grösse  zeugen 
noch  folgende  Ausmessungen.  Zahn-Reihe  des  Unterkiefers  ohne  die 
3  vordersten  Zähne  =  3';  ein  grosser  Zahn  =  7",  mit  3"  langer 
Wurzel;  ein  Femur  2'  5"  lang,  am  Ende  13"  breit  u.  s.  w.  Fischer 
V.  Waldhkim  bringt  noch   eine   dritte  Art  auf  2  Zähne   gegründet 


489 

Ton  MoBkau  (Jahrb.   i&48,   128).    Abbildongen  liegen  uns   noch 
nicht  Tor* 

(IV  2.Cy)  Pteropodes  Myr.^   Pterosauria   Ow.   18419 

Flieg-Echsen  *. 

SchSdel  lang;  Nasen-Löcher  oben  am  Anfang  deft  Schnautze ;  Augen 
mit  ungegliedertem  Knochen-Ring;  eine  grosse  Öffnung  jederseits 
im  SchSdel  zwischen  Augen-  und  Nasen-Öfinung ;  Zähne  in  getrenn- 
ten Alteolen,  die  jungen  neben  den  alten?;  statt  ihrer  an  der  Spitze 
öfters  ein  hornartiger  Schnabel-Überzug;  Wirbel  concay-convex ? ; 
Brust-Bein  sehr  entwickelt,  doch  ohne  Kamm;  Hakenschlüsselbeine; 
Wirbel-Säule  kurz,  nicht  oder  kaum  so  lang  als  der  Hals  und  kaum 
länger  als  der  Kopf;  der  lange  Hals  doch  nur  aus  7  Wirbeln,  die 
Rippen  durch  knöcherne  Zwischentheile  mit  dem  Brust-Bein  ver- 
bunden; das  Kreutz-  oder  Heiligen-Bein  aus  mehren  fest  verwachse* 
nen  Wirbein  gebildet;  4  Füsse  mit  5  bekrallten  Zehen;  nur  der 
äussere ^nger  vorn  ohne  Kralle  und  so  lang,  als  der  ganze  übrige 
Arm,  wie  zum  Ausspannen  einer  Flug-Haut  bestimmt!  Die  Lang- 
Knochen  hohl  (pneumatisch).  Der  starke  Bau  der  Brust  in  Verbindung 
mit  der  ungeheuren  Verlängerung  derVorder-Extremitäten  bei  gewöhn- 
licher Proportion  der  hintern  deutet  auf  eine  Bewegung  durch  Rudern 
oder  vielmehr  durch  Fliegen  mittelst  der  ersten  mit  Bestimmtheit  hin. 
Die  erste  Ansicht  ist  von  Wagler,  Blainvillb  und  Voigt  aufgestellt 
worden ;  es  ist  aber  unbegreiflich,  wie  ein  so  dünner  runder  Knochen, 
als  der  5.  Finger  ist,  zur  Tragung  und  Stützung  eines  breiten  Ruders 
dienen  könne,  das  sich  Wagler  wie  bei  Otarien  oder  bei  See-Schildkröten 
gedacht  hat.  Daher  und  wegen  ihres  pneumatischen  Baues  und  einiger  an- 
dern der  angeführten  Charaktere  hat  seit  Sobmmbeing  und  Cuvier  die 
zweite  Ansicht  sonst  allgemeinen  Anhang  gefunden,  welche  die  Ausspan- 
nung einer  Flug-Haut  wie  bei  den  in  der  Gesammt-Form  ähnlichen  Fle- 
der-Mäusen  voraussetzt,  die  aber  statt  durch  4  nur  durch  1  verlängerten 
Finger  ausgebreitet  würde.  Dagegen  hat  man  eingewendet,  dass  Kopf 
und  Hals  ohne  Gegen-Gewicht  eines  langen  Schwanzes  für  den  Flug  zu 
schwer  seyen*  Und  neuerlich  erst  soll  van  Breda  nachgewiesen  haben, 
daM  die  Gelenk-Verbindungen  der  einzelnen  Theile  des  Armes  und 

*  Über  die  Verwandt^cbiift  dieser  Familie  ist  noch  cn  vergleichen 
J.  viN  DER  HoEVBif  in  deo  „Vertiagen  en  9iededeeUn§en  ocn  hei  konitUci, 
Kederlatui,  Inttitui  0ver  den  Jare  1846^  no,  4^  ^  Fp.j  ^';  ^  wo  den 
Pterodaktyleo  ihre  Stellung  nächst  deo  Mouitoren  angewiesen  wird. 


t 


400 

"des  Fingers  nicht  breit  genug  und  daher  nicht  geeignet  seyen,  sich 
bei  starkem  Widerstände  (der  Luft)  in  einer  festen  Richtung  zu  be- 
wegen. Dann  bliebe  aber  aller  Zweck  der  Verlängerung  jenes  Fingers 
ganzlich  räthselhaft. 

V.  Meyer  und  Giebel  *  haben  jeder  schon  eine  ganze  Klassi» 
fication  der  verschiedenen  Formen  zu  geben  versucht,  aus  denen  wir 
folgendes  Schema  entnehmen,  welches  aber,  sobald  man  alle  darin 
aufgenommenen  Glieder  vollständig  kennen  wird,  einer  Umgestaitung 
bedarf,  insbesondere  hinsichtlich  der  nur  ganz  unvollständig  bekannten 
letzten  Sippe* 

Seiten- Flaf er  4glledciiK. 

Kiefer  bU  suai  Ende  mit  Zähnea  besetit;   Schniter-Blatt 
Qud  Hakenschlösftel-Bein  zuMmmeDgewachaen ;  Schwaoz 

kan,  beweglich Pterodae tylna  M. 

FiisM  &sehig. 

zahne  jl  [Ornithoeephaltts  Blv.] Macrotracheloe  G. 

Zähne  IJL Brachytrachelae  0. 

Ffieee  4sehlg Pterodaetylns  O. 

Kiefer :  vorn  eine  lahnloee  Spltie  mit  Hom-Sebnabel  beklei- 
det;  Schulterblatt  and  Hakenachlöuel-Bein  verwacheen ; 

Schwanz  lang  und  steif   • Rhamphorhyachnt  ■. 

Seiten-Finger  2gUedrIg Ornithocephaln.a  X. 

Pterodactybu  (Cuv.  1809)  Myr.  Flieg-Echse. 

Ornithocepbalas    Sobmmbr.;    Pterodactylus  ei  Ornithocepbalas  FiTf.; 
Pterodactylus,  Macrotrachelus  und  Brachytrachelus  Gibb. 

Tf.  XXVI,  Fg.  4,  4a. 

Der  diagnostische  Charakter  der  Sippe  ergibt  sich  aus  voran- 
stehendem Schema ;  hier  folgt  die  weitläufigere  Beschreibung  derselbeo. 

Ein  kurzer  Rumpf  mit  langem  Hals  und  Kopf,  kleinem  Schwani 
und  vier  Füssen,  wovon  die  hinteren  kurz  und  mit  Zehen  gewöhn- 
licher Art  versehen,  die  vorderen,  wie  es  scheint,  zur  Unterstützung 
einer  Flug  Haut ,  verlängert  sind ,  obwohl  auch  hier  die  4  ersten 
Zehen  normal  bleiben.  — r  Schädel  lang,  mit  schnabelartig  verlän- 
fferten  Kinnladen;  mit  grossen  und  langen  Zwischenkiefer-Beinen; 
mit  grossen  in  der  Mitte  des  Schnabels  liegenden  Nasen-Öffnungen 
im  obem  Rande  des  Kiefer-Beines,  die  aber  nach  vorn  wie  beim 
Monitor  noch  durch  eine  dünne  Knochen-Platte  theilweise  geschlos- 
sen sind;  mit  grossen,  von  beiden  Seiten  durch  den  Schädel  hin- 
durchgehenden   und    mit    einem    gegliederten    oder    ungegliederten 


*    Jahrea-Bericht  des  natorwiss.  Yereina  an  HalU  184$/Ö0,  S.  S-3. 


an 

chen-RiDge  yersehenen  Aagenhdhlen,  und  mit  einer  dritten  gro«- 
Lüclie  zwischen  den  Augen-  und  Nasen- Hdhlen,  an  einen  ahn- 
an  Durchbruch  bei  den  Vögeln  erinnernd.  Der  Pauken-Knochen 
^oss,  wie  beim  Monitor  (als  Quadrat-Bein)  gestaltet,  und  hilft 
einon  getrennten  Jochbogen-Fortsats  den  Gelenk-Höcker  för  den 
arkiefer  bilden.  Unterkiefer  im  Wesentlichen  wie  beim  Krokodil 
^halfen,  ohne  vorragenden  Kronen-Fortsatr,  und  hinter  den  Augen- 
Jen  nur  durch  eine  sanfte  Gelenk  Grube  artikulirend,  hinter  wel- 
r  das  hintere  Ende  nur  wenig  hinausragt ;  vorn  ist  er  stumpf  und 
ans  Ende  mit  Zähnen  besetzt  Die  Z&hne  (Fg.  a),  deren  5 — 17 
jeder  Reihe  sind ,  erscheinen  ungleich  gross ,  konisch  pfriemen« 
nig,  spitz,  etwas  zusammengedrückt,  doch  nicht  zweischneidig,  in 
fnnte  Alveolen  eingekeilt,  hohl  und  nach  Münster  Keime  neuer 
ne  in  sich  einschliessend ;  nach  Goldfü8s*  Abbildungen  aber 
»nen  die  letzten  aus  den  Alveolen  neben  den  alten  hervorzu- 
iinen.     Hals  lang   und  biegsam,    doch  nur  mit   7  Hals-Wirbeln, 

bei  den  Eidecnsen,  deren  Queer-Fortsitze  wie  bei  den  Krokc- 
n  senkrecht  stehende  Griffel  tragen.  Rumpf  kurz;  Wirbel-Säule 
h  hinten  allmählich  schwächer  werdend»  aus  20 — 24  Wirbeln 
immengesetzt,  wovon  etwa  13 — 15  der  Brust,  2 — 3  den  Lenden 

6  anchylosirte  (man  hatte  vor  Mkyer  nur  2  angenommen)  dem 
utz-Beln  angehören;  ihre  eine  Gelenk-Fläche  scheint  convex,  die 
ere  konkav  zu  seyn;  ihre  Queer-Fortsätze  aber  wachsen  bis  etwa 
1  13.  Brust- Wirbel.  Schwanz  kurz,  pfriemenförmig  mit  10  bis 
Wirbeln,  beweglich.  Rippen  13 — 16  Paare,  die  3—7  vordersten 
as  breiter  und  kurzer,  die  andern  schlank  und  fadenförmig,  — 
egliedert,  nur  die  mittein  mit  einem  Knie-Gelenk :  sie  haben  ein 
;e8  äusseres  und  ein  kurzes  inneres  Gslenk-Köpfchen.  Schultern 
i  Brust- Bein  sind  wie^bei  Reptilien,  insbesondere  den  Lacerten 
laltet  und  nicht  mit  einander  verwachsen.  Das  Schulter-Blatt  ist 
f  und  säbelförmig  und  der  Wirbel-Säule  fast  parallel,  wie  bei  den 
^eln,  aber  nur  mit  einem  Haken-  (wie  bei.  Reptilien),  statt  Gabel- 
ilüsselbein  verbunden.  Brust-Bein  ganz  wie  bei  den  Efdechsen 
I  Monotremen.  Das  Becken  ist  verschieden  gedeutet  worden;  es 
imt  am  meisten  mit  dem  der  Eidechsen  und  Monotremen  übe  rein 
l  scheint  von  letzten  insbesondere  die  sogenannten  Beutel-Knochen 
besitzen.  Alle  Lang  Knochen  sind  innen  hohl  und  sogar  mit 
t-öfihungen   verseben  *,   wie   bei   den    Vögeln.     Der   Oberarm- 


Meyba  i.  Jb.  1897 i  Sie. 


492 

Knochen  gegen  das  Schulter-Gelenke  DeUa*f5nnig  aasgebreitei;  der 
aus  swei  fest  aneinandergepressten  Knochen  bestehende  Vorderarm 
über  doppelt  so  lang.  Handwurzel-Knochen  5 — 6?  Fünf  (4—6) 
Mittelhand-Knochen  platt«  Die  fünC  Finger  zählen ,  von  innen  nach 
aussen  genommen,  wie  beim  Monitor  1,  2,  3,  4,  4  Glieder;  die  4 
innern  Finger  sind  kurz,  jeder  mit  einer  halbmondförmig  gebogenen, 
an  ihrer  Basis  von  einer  Knochen-Leiste  umschlossenen  Klaue  ver- 
sehen.  Der  Mittelhand-Knochen  des  äussern  Fingers  ist  am  längsten 
und  doppelt  so  dick  als  die  andern ;  seine  vier  Phalangen  sind  aber 
so  verlängert,  dass  er  hierdurch  über  doppelt  so  lang  als  der  Vor- 
derarm wird.  Sein  Ende  spitzt  sich  zu  und  hat  keine  Klaue«  Die 
Hinterbeine  zeigen  dieselben  Proportionen,  wie  die  vorderen,  nur 
dass  die  äussere  Zehe  unverlängert  bleibt;  die  Fuss- Wurzel  ist  nicht 
genau  bekannt;  die  4 — 5  Zehen  besitzen  der  Reihe  nach  1,  2,  3, 
4,  5?  Glieder,  und  alle  endigen  mit  Klauen.  —  Auch  von  einer 
zwischen  den  Seiten-Eitremitäten  ausgebreiteten  Flug-Haut  mit  flocki- 
gen Haaren  glaubte  Goldfuss  Abdrücke  gefunden  zu  haben,  die 
aber  nach  Agassiz  von  fleischigen  Theilen  herrühren. 

Arten:  kennt  man  schon  6  sichere  von  2'' — 6^'  Länge  und 
eben  so  viele  unsichere ,  vielleicht  zu  andern  Sippen  dieser  Gruppe 
gehörige,  alle  aus  den  Solenhofener  und  höheren  Jura-Schichtea 
bis  in  die  Wealden,  wo  fast  jedes  bisher  gefundene  Exemplar  eine 
neue  Art  brachte.  Dazu  gehören  zweifelsohne  auch  die  früher  in 
den  Solenhofener  Schichten  zitirten  Vögel-Knochen ;  ob  auch  jene 
in  den  Wealden ,  darüber  stritten  noch  kurzlich  R.  Owkn  |und 
Mantell  *• 

1.  Pterodactylus  longfirostris  (a,  540). 

An i mal  d'up   gcnre  particalier  Collini  i.   Comment,  Paiat,  fktfi. 

17S4,  P,  58—71,  tab.  1. 
Reptile    volant  Cur.  i.  EoetraU  iTtm  ouwragB  iur  /et  espeees  det  fw- 

drupedes  e/e.  1800,  p,  6, 
Wasse^r-Vog^el  Bldmbnbach  Handb.  d.  Natiirg.  1808,  703,  1807,  731. 
Pterodactylus    Cov.  i.  Äwu  du  Mus.  1809,    XUI,    424—437,  pl.  3i; 

Oaem.  foit.  a,  1812,  IV,  24-27;  pl.  31. 
Ornithocephalus  antiquas  Sobmmbrino  i.  Munehn,  Denkschr.  1812, 

IV,  89  — 158}  t.  5—7. 
Ornithocephalns  antiqnns  ioHgirosIrUSoEMMEKinQUid,  1820,  F/,  lOS. 


*    Jb.  184$i  ^37,  038. 


40» 

Ornitboeepbftlas  looi^iroitrU  Sobmk.  <M.  fi^  102 ;->  Waol. Syst 

d.  Amph.  (1880)  61—73,  1. 1. 
Pterodactyloa  Suevicua  (Os.?  tesi.)  Kroo.  Naturgesch.  II,  319. 
Pterodactylufl  longirostris  Okbn  i.  Isis  1819 y    1788—1795,   t.  30, 

f.  1—4;  —  Cüv,  0S9./0Si,  I,  F,  ii,  359—376,  pl.  23,  f.  l  ff.  —  Golof. 

L  N.  Aa.  Leopold.  XVy  i,  63  ff.,  t.  10,  f.  2;    —    Buckl.  Geol.  u.  Mid. 

I,  244,  249,  t.  21. 
Pterodaetylns  Finmo.    Reptil.    16    (als  Typus  des  Geschlechtes,    im 

Gegensatz   von  Ft.   brevirostris,  welcher  Typus  von  Ornitboce- 

p  ha  Ins  wird). 
Plerodactylua   erocodilocepbaloidea  Ritobn  i.   N.  Act  Leopold, 

XlUi  I,  329-358,  t.  16,  f.  6  (>  Jb.  1880^  121). 

Klein  (10''  lang,  2V'  breit);    Zähne  im  Ganzen  |-^;  Kopf  und 

Hals  sehr  lang ,  im  Verhältnisse  zum  Rumpfe  =  3:2  und  5:3; 
die  hinteren  5  Hals-Wirbel  3 — 4mal  so  lang  als  dick,  der  Vorder- 
arm kürzer,  als  der  Unterschenkel;  die  Mittel-Hand  fast  so  lang  als 
der  Humerus;  die  Phalangen  des  fünften  Fingers  von  der  ersten  an 
an  Lange  abnehmend. 

Im  Pappenheimer  Jura-Schiefer. 

2.  Pterodactylus  Grassirostris  (o,  541)  Tf.  XXVI,  Fg.  4 

(V12).  *a. 

Pterodactylua  crassirostris  Goldf.  i.  S.  AeU  Leopold,  XV,  i,  63  — 
112,  t.  7— 10;  Mtr.  Paläontol.  116,  245;  —  Bocrl.  Geol.  u.  Min.  244, 
249,  t  22,  f.  acgn ;  —  Gibb.  Rept.  93. 

Mittelgross  (12''  lang,  35''  breit);   Zähne  V[?];  Kopf  sehr  lang 

and  Hals    sehr  dick,    gegen    den   Rumpf  t=  4V4  :  5   und   1,1  :  2; 
Halswirbel  breiter  als  lang;    Vorderarm  länger  als  der  Unterschen- 
kel; Mittelhand  %  so  lang  als  der  Oberarm:    die  Glieder  des  fünf- 
ten Fingers  vom  zweiten  an  an  Länge  abnehmend  u.  s.  w. 
Ebendaher. 

Rhamphorhytichm  Mtr.  1847« 

9 

Der  Seiten-Finger  4g]iederig ;  Kinnladen  mit  ---    Zähnen ,    aber 

Tom  in  eine  zahnlose  Spitze  ausgehend,  woran  ein  homartiger 
Schnabel  angebracht  war;  der  Zwischenkiefer  unten  mit  einer  schar- 
fen Rinne,  in  welche  das  zusammengedrückte  Ende  des  kürzeren 
Unterkiefers  einpasst,  Tf.  XXVH,  Fg.  15;  kein  Knochen-Ring  im 
Auge?;    Schulter-Blatt   und  Hakenschlüssel-Bein  mit  einander  ver* 


4M 

wachsen,  wenigsteiM  bei  1  Art;    Schwanz  lang  und  steif,   aus  etwa 
30  Wirbeln. 

Arten  4,  wovon  1  im  Lias  Englands  und  Frankens,  3  in  den 
Solenhofener  Schiefern. 

1.  Rhamphorhynchus  macronyx.  Tf. XXVII,  Fg.  15  (Unter- 

^kiefer). 

a)  in  England : 

Pterodactylus  macronyx  Bucrland  i.  Otol,  Praeeed.  1829^  Febr.  6; 
i.  Qeol,  TrüAMüCt  ^,  lll^  217,  t.  27;  Geol.  u.  Mio.  246,  t.  22,  fig.  e,  f  j  — 
Ow.  rept.  II,  166. 

0)  in  Deutschland: 

Pterodactylas  ap.  Thbodom  in  Froribp's  Notitz.  1890,  XXXIX,  No.623; 

i.  Isis  1881,  276. 
Pterodactylus  macronyx  Myr.  i.  N,  Aei,  Leopold.  XV,  if,  108,  t.  40, 

f.  8—14;  —  McnsT.  Beitr.  V,  31 ;  —  Gibb.  Rept.  96. 
Pterodactylus  Banthensis  Thbodori  I9d;3  i.  Myr.  Palaeolog.  116,250. 
Pterodactylus  Goldfussi  Tmbodori,  Mönst.  in  IUI, 
Pterodactylus,  Ramphorhynchos,  macronyx Mtr.  i.  Palaeontogr. 

I,  20 ;  Homoeos.  u.  Ramph.  22  ^  Jb.  1848^  115. 

Etwa  iy2mal  so  gross,  als  Ft.  crassirostris.  Die  Zähne  sind 
klein,  zweischneidig  xusammengedrückt,  dreieckig,  dicht  aneinander- 
gereiht. Hals-Wirbel  so  lang  als  bei  Ft.  longirostris ;  Schlüssel-Bein 
kurzer  als  das  damit  verbundene  Schulter*Blatt ;  Oberarmbein  am 
Obern  Ende  sehr  stark  erweitert;  die  erhaltenen  3  Finger  wie  bei 
Ft.  crassirostris,  nur  die  Krallen-Glieder  länger  und  schmäler  als  bei 
dieser  und  andern  Arten.  Da  man  von  ihr  kein  vollständiges  Skelett,  son- 
dern  nut  viele  einzelne  Theile  von  verschiedenen  Exemplaren  stam- 
mend gefunden,  so  vermag  man  weder  die  Proportionen  derselben 
anzugeben,  noch  auch  überhaupt  zu  versichern,  ob  alle  diese  Theile 
wirklich  zu  einer  und  derselben  Spezies  und  zu  diesem  Geschlcchte 
gehören.  Diess  gilt  namentlich  in  Bezug  auf  den  von  Buckland 
angeführten  Unterkiefer.  Eben  so  verhält  es  sich  denn  auch  mit 
den  in  Deutschland  gefundenen  Resten  im  Verhältnisse  zu  den 
Englischen*  Erste,  so  weit  sie  öffentlich  bekannt  geworden,  lassen 
keine  sehr  erhebliche  Verschiedenheiten  wahrnehmen,  und  wir  müssen 
desshalb  dahingestellt  seyn  lassen,  ob  die  Deutsche  Art,  nach  Theo- 
DORi's  Ansicht,  wirklich  von  der  Englischen  verschieden  seye. 

Im  Lias-Schiefer  zu  Lyme  Regis  in  England  und  zu  Banz 
wid  Grötz  in  Bayern,  7  Standen  von  Bamberg. 


493 

9.  Rtmphorhyiichiis  MuDSteri  Myr. 

Vojpef  SSmmsiiiivo. 

Pterodactylua  Mfiosteri  Mia.  PMoU  (IMl)  119,  249;-  £r.  Leth. 

•,  642, 
Ornithocephalus  Mflnsteri  Gr.  i.  N.  Aei,  Leap.  a.  JV^  i,  112,  t.  ii, 

f.  1 ;   —    M ßnsTBR  Nachtrftge  in  Oniitbocepliiilas  MfiDsteri,  Bair.  1880^ 

8  pp.  4®  m.  1  Tafel. 
Pferodactylai    (RhamphorhyDcbus)    Mönateri    Mtr.    184T    u 

Palaeontog^r.  I,  20;    Homoeoa.  u.  Rhamph.  22    ^    Jb.  184Sy  115;    — 

GifiB.  Rf.pt.  96. 

3.  Rhamphorhynchns  Gemmlng;!.      Tf.  XXV^  Fg.  3  (Vj) 
n.  Mtr. 

Pterodactylua  GemmiDgi  Mtr.  i.  Jb.  184$,  463. 
Pterodactylua    (Rhamphorbynchua)    GemmiDfci   Mtr*   1846  u 
Palaeontogr.  I,  i,  20,  t  5;  Homoeoaaurua  et  Rhampborh.  22. 

Diess  ist  die  am  Tollstandigsten  bekannte  Art  dieses  Gescblechts. 
Scbädel  i'^  T"  lang,  hinten  mehr  abgerundet  als  bei  den  andern. 
Aagenhöhlen  oval,  sehr  gross,  ohne  Spur  vom  Knochen-Ring.   Zähne 

-r  schwach   gebogen ,   entfernt   stehend ;    die   obern    nehmen    vom 

dritten  an  nach  hinten  und  vom  an  Grösse  ab,  und  zeigen  ausser  über 
der  Wurzel  eine  Längs-Furche ;  der  hinterste  unter  dem  Vorderrand 
der  Augen-Höhle ;  unten  ist  der  4.  am  grössten.  Die  Enden  beider 
Kinnladen  sehr  spitz,  zahnlos,  die  untre  in  eine  Rinne  der  obern  ein- 
passend. Ein  Eindruck  im  Gestein  zeigt  den  Umriss  eines  dickeren 
und  längeren  hornartigen  Oberzuges  dieser  Spitze.  Rücken-Wirbel 
15 — 16.  Kreutz  Bein  aus  6  schlanken  Wirbeln  verwachsen.  Vom 
Schwänze  sind  19  lange  Wirbel  ohne  alle  Fortsätze  erhalten,  welche 
unbeweglich  mit  einander  verwachsen  8''  9'^'  einnehmen;  nach  setfier 
Ergänzung  am  Ende  würde  der  Schwanz  sich  zum  übrigen  Körper 
=  9:8  verhalten.  Neben  den  zarten  schlanken  Rippen  liegende 
zahnrandigen  Knochen-Platten  hält  Meter  für«  hintere  Rippen-Fort- 
sätze analog  denen  der  Vögel,  wofür  sie  aber  zu  gross  scheinen. 
Schulter-Gerüste  kräftig;  Becken  schwach.     Füsse  fehlen. 

OntUhoptenis  Myr.  1838. 

Man  kennt  nur  einen  Theil  der  Vorder-Eitremität,  eine  aus  2 
starken  Knochen  bestehende  Mittelhand ,  welche  einen  nur  aus  2  Pha- 
langen gebildeten  verlängerten  äusseren  Finger  trägt,  der  hiedurch 
dem  der  Vögel  näher  steht,   während   der  übrige  Theil   der  Hand 


496 

von  der  gewöhnlichen  Bildong,  wie  bei  Pterodactylos,  geweien  fa 
seyn  scheint 

Einzige  Art  ebenfalls  von  Solenhofen, 

Ptero^dactylus  Lavateri  Mtr.  i.  Jb.  I8889  415. 

Pterodactylas,  Ornithopteras,  Layateri  Mtr.  i.  Jb.  18S8y  6S8, 

1846,  282;  i.  Palaeontogr.  I,  (1847)  19;  —  Gibb.  Rept.  Ol. 
Ornithopterua  LavAteri  Myr.  i.  Jb.  1848y  114. 

(IV  2 Cd)  Pachypodes  Myr. ;  Dinosauri  Ow.* 

bilden. eine  andre  gans  ausgestorbene  und  wesentlich  der  Oolithen* 
Zeit  angehörige  Gruppe,  welche  wenigstens  den  allgemeinen  Habitus 
unserer  Saurier,  wenn  auch  in  einem  riesigen  Style,  besitsen,  aber 
gleichwohl  gar  Vieles  von  d^r  Bildung  der  Säugthiere  und  fremd« 
artige  Combinationen  der  organischen  Elemente  in  sich  aufnehmen, 
so  dass  man  sie  wohl  als  die  vollkommensten  Saurier  zu  bezeichneD 
geneigt  ist. 

Zu  den  wichtigsten  Charaliteren  dieser  Gruppe  von  theils  her- 
bivoren  und  theils  carnivoren  Riesen-Sauriern  gehören:  in  getrenn- 
ten Zahn-Hohlen  steckende  und  z.  Th.  angewachsene  Zähne,  welche 
durch  nachwachsende  zerstört  und  abgestossen  werden ;  ein  Heiligen- 
Bein,  aus  5 — 6  anchylosirten  Wirbeln  (während  es  ausser  denPtero- 
daktylen  sonst  bei  allen  lebenden  und  fossilen  Reptilien  nur  ans 
zweien,  bei  Säugthieren  aus  mehren  besteht);  die  doppelte  Anlen- 
kang  der  vorderen  Brust-Rippen  an  die  Wirbel  mittelst  Gelenk-Kopf 
und  -Höckerchen  und  der  hinteren  bloss  durch  einen  Höcker  an  dem 
Quier -Fortsatz ;  die  breiten  und  zuweilen  zusammengesetzten  Raben- 
schnabeUBeine  und  die  langen  schmalen  Schlussel-Beine,  worin  sich 
Krokodil-  und  Scink-Charaktere  verbinden;  die  Kämme  und  Fortsätze 
te  Boin-Knochen  zur  Anheftung  starker  Muskeln,  und  ihre  Innern 
Wditem  Mark-Röhren  (wie  sie  sonst  nie  ein  Reptil,  wohl  aber  die 
höheren  Säugthiere  besitzen).  Beides  als  Andeutung  des  Aufenthaltes 
auf  dem  Lande.  Die  Fuss-Theile,  mit  Ausnahme  der  Krallen-Glieder, 
erinnern  durch  ihre  Plumpheit  an  diq  der  Pachydermen,  worauf  einer 
der  Familien-Namen  anspielt.  Sie  waren  bis  hieher  nur  durch  Plateo- 
saurus  (III,  HO)  vertreten  und  reichen  nur  bis  in  die  Kreide. 


*    R$fati  Uy  IOS9  lao;  vniere  Übtiiicht  H,  64. 


407 

MegäloMtirtu  Buokl.  18!84. 

Tf.  XXXIV,  Fg.  1,  la— f. 
(OwBN  EejßüH  n^  103—110.) 

Diese  Sippe  verbindet  die  Pachypoden  fonächst  mit  den  Kro« 
Lodilen  dorch  Vermittelung  von  Streptospondylus,  haaptsächlich  hin* 
ichtlich  der  ZSiine  und  Alveolen«  Schädel  •  •  .  ,  wie  es  scheint, 
nit  gestreckter  schmaler  Schnaatze.  An  den  Kinnladen  (Fg.  1 ,  man 
lennt  nur  die  unteren)  ist  der  Laden-Rand  doppelt,  der  äussere  (um 
l'O  höher  als  der  innere  (wie  bei  vielen  Echsen),  wo  sich  dagegen 
)ine  Reihe  dreieckiger  Knochen-Platten  nebeneinander  hinzieht,  welche 
Hesen  Rand  Zickzack-artig  machen;  von  der  Mitte  jeder  Platte  aus 
(dit  eine  Queerleiste  zum  äusseren  Rand  und  theilt  den  Zwischen- 
"aiim  zwischen  beiden  in  Alveolen  ab,  in  welchen  die  Zähne  nicht 
^ettgewachsen  stecken  (fast  wie  bei  den  Krokodilen).  Zähne  (Fg. 
i'bc)  von  aussen  nach  innen  stark  zusammengedrückt ,  spitz,  zwei- 
chneidig,  etwas  nach  hinten  gebogen;  die  Schneiden  fein  gezäh- 
lelt  Die  jungen  Ersatz-Zähne  scheinen  in  besonderen  Alveolen 
hinwärts  von  den  vorigen  hervorzukommen  und  anfangs  eine  etwas 
ibweichende  Form  zu  besitzen.  Die  Form  der  Zähne  deutet  auf 
Srgreifen  lebendiger  Beute.  Hals  .  .  .  Wirbel  sind  von  Brust,  Kreutz- 
»ein  und  Schwanz  bekannt.  Brustwiri)el-Körper  in  der  drehrunden 
Witte  stark  verengt,  um  Vs  länger  als  dick,  durch  eine  Naht  mit 
lern  Ringtheile  verbunden  (wie  bei  Krokodilen),  mit  wenig  vertief- 
en oder  ebenen  Gelenk-Flächen  vom  und  hinten  (Amphicoeli),  und 
in  den  Seiten  mit  einer  Längsfurche  nächst  dem  Bogen  versehen» 
Ue  Queerfortsätze  ziemlich  lang;  die  Rippen  mit  Gelenk-Kopf  and 
Höcker.  Das  Kreutzbein  nur  klein  aus  5  anchylosirten  Wirbeln 
^bildet,  an  deren  vier  ersten,  wie  sich  aus  der  Lage  der  Nerven- 
öeher  (die  stets  zwischen  je  2  Wirbel-Körper  sind)  ergibt,  die  Bögen 
iber  die  Grenze  zwischen  je  2  Nachbar-Wirbeln  verschoben  aind» 
l>eim  folgenden  in  nur  schwachem  Grade  (wie  Das  ähnlich  bei  soH- 
len  Wirbel-Verbindungen  im  Panzer  der  Schildkröten  und  Becken  der 
ITögel  vorkommt.)  Das  Schulterblatt  eine  dönnc  leicht  gekrümmte  und 
mr  nächst  dem  Gelenk-Ende  etwas  breiter  werdende  Knochen-Platte. 
das  Schlüsselbein  schlank,  wenig  gekrümmt,  in  der  Mitte  dreikantig, 
^ast  gleichbreit;  Humeral-Enden  breiter;  erinnert  an  Scink.  Coracoid- 
Seitt  gross  und  breit  u.  s.  w. ,  wie  bei  Echsen.  Oberarmbein  von 
sigenthfimlicher  Bildung.     Das  Oberschenkel-Bein  (Fg.  e)  ist  doppelt 

Brena,  Leduw«  geogttostica.   3.  Aufl.    IV.  %% 


Purbeek  yorkommen,  und  Buckland  entdeckte  daielbit  aaeh  ein 
dem  obigen  ähnliches  Schlüsselbein.  Auf  Purbeek  wie  sa  TU§ate 
ist  Iguanodon  Begleiter  dieser  Reste.  Drei  Ton  Owkn  untenachte 
fast  Tollständige  Heiligenbeine  theils  Ton  Stone$field  und  theils  aas 
der  Weald-Formation  boten  keine  spezifischen  Unterschiede  dar.  Bath- 
Oolith,  Slonenfield,  Tilgate  Foreit  und  PiirfterAr  nennt  auch  er 
als  Fundorte.  Endlich  sollen  Megalosaurus-Reste  in  den  Knochen* 
Höhlen  von  Bamoeü  in  Sotnersetihire  und  in  Franken  nach 
GoLDF.,  vorkommen.  Dagegen  gehört  der  von  Murchisdn  und  Strick- 
land im  Neu  Roth-Sandstein  von  Warwiek  jcitirte  Megalosauros- 
Zahn  zu  einem  Palaeosaurus-verwandten  Geschlecht.  Ähnliche  aber 
nicht  gleiche  Zähne  sind  im  gelblichen  Jurakalke  von  Ulm  entdeckt 
worden,  Mtr.* 

Hylaeosatirtis  Mant.,  Wald-Echse. 

Tf.  XXXIV,  Fg.  7a(V27)bc. 
(Ow.  Rept.  II,  111—119.) 

Ebenfalls  ein  mächtiger  Dinosaurier,  noch  nicht  ganz  in  allen 
Theilen  bekannt,  doch  weniger  hypothetisch  zusammengesetzt»  als 
Iguanodon,  ein  Bindeglied  hauptsächlich  zu  den  eigentlichen  Laierten. 
Er  verbindet  Wirbel  mit  einer  Hautschilder-Bedeckung  fast  wie  die 
der  Loricaten,  vielleicht  mit  einem  hohen  Haut-Kamm  auf  dem 
Rucken ,  welcher  durch  eine  Reihe  starker  Knochen  gestutzt  gewesen 
wäre,  wie  bei  manchen  Loricaten,  und  mit  dem  Skapular-Bogen 
der  Plesiosauren.  Als  Grundlage  der  Untersuchung  dient  ein  ziem- 
lich vollständig  beisammen  gefundenes  Skelett,  bestehend  in  einem 
Vorderrumpf  mit  Schädel-Theilen,  2  Rabenschnabel-Beinen ,  2  Schal- 
terblatt-Enden,  Rippen  und  Theilen  des  Haut-Skelettes  (Fg.  7a). 

Pteryogoid-Theile  des  Sphenoid-Beines ,  deren  innere  Ränder 
Vdfn  aneinander  liegen,  nach  hinten  auseinander  weichen  und  eine 
berzfSrmige  Hinternasen-Öffnung  (von  i"3'*'  Breite)  zwischen  sieb 
lassen  f  deren  weit  nach  hinten  geruckte  Lage  mehr  den  Krokodilen 
als  den  Lazerten  entspricht  —  Die  in  der  Gegend  des  ersten  Ske« 
letts  lose  gefundenen  Zähne,  welche  anfangs  von  Mantell  als  Cj* 
lindricodon -Zähne  bezeichnet  worden,  jetzt  aber  mit  Wahr- 
scheinlichkeit zu  dieser  Art  gerechnet  werden,  sind  1 Y4''  Engl,  lang, 
haben   eine  fast  walzenförmige  Wurzel,    die   sich  in    eine   länglich 


Jb.  ladff  188. 


601 

kealenldrmige,  etwas  jmsammengedröckie  stumpfwinkelig  endigende 
Krone  erweitert ,  die  an  der  schmalen  Scheitel-Seite  Spuren  der  Ab« 
nutzung  zeigt  und  äussedich  schwach  längsgestreift  ist.  Im  Innern 
hat  der  Zahn  einen  dünnen  Kern  aus  verknöcherter  Pulpa,  darum 
einen  Körper  von  Dentine  und  zu  äusserst  einen  dicken  Schmelz« 
Oberzug.  —  Die  Wirbel  haben  einen,  im  Verhällniss  zur  Höhe 
und  Breite  kürzeren  Körper  als  bei  den  2  vorigen  Sippen,  eine 
weniger  glatte  Oberfläche ,  in  der  Mitte  weniger  zusammengezo- 
gene Seiten,  sind  unten  weniger  abgerundet  als  bei  Megalosaurus, 
sondern  mehr  zweikantig  und  verschmälert  und  die  Sakral-  und 
Schwanz-Wirbel  unten  iängsgefurcht.  Sie  sind  aber  breiter  als  bei 
Iguanodon,  besonders  unten  und  an  den  Seiten  gewölbter.  Die  6e- 
lenk'Flächen  sind  schwach  bikonkav.  Auch  hier,  wie  bei  den  üb- 
rigen Pachypoden  ist  der  Bogentheil  der  Wirbel  mit  seinen  Fort- 
sätzen mächtig  entwickelt  (stärker  als  bei  den  fossilen  Krokodiliem) 
und  die  Anlenkung  der  vorderen  Rippen  doppelt,  die  Rippen  (s.  d. 
Abbildung)  gabelförmig,  der  eine  Ast  der  Gabel  aber  schnell  an 
Dicke  abnehmend  (c).  Halswirbel  Fg.  7  a  bei  aaaa.  Ein  mittler 
Brustwiriiel-Körper  (Fg.  7a  bei  bbbb),  ist  2"9'"  lang,  2''6'''  hoch, 
am  Ende  3^'  in  der  Mitte  2"  brett.  Tom  Heiligenbein  ist  ein  Stück 
Torhanden,  das  nicht  zu  den  9  inleren  Dinosaurier-Sippen  gehören 
kann,  und  aus  2  ganzen  und  2  fragmentären  anchylosirten  Wirbeln 
besteht,  deren  Bogentheile  ebenfalls  auf  die  Grenzen  je  zweier  Wir- 
bel verschoben  sind.  Sie  sind  In  der  Mitte  massig  zusammengezogen, 
unten  stark  abgeplattet  und  mit  einer  Längsfurche  versehen.  Vom 
Schwänze  ist  eine  Reihe  von  26  Wirbeln  erhalten,  welche  eine 
Länge  von  fast  6'  einnehmen  und  am  meisten  die  Proportionen  der 
Krokodile  besitzen ;  die  Gabelbeine  am  Anfange  des  Schwanzes  sind 
i''— 5"  lang.  Der  vermuthlich  8.  Schwanzwirbel  ist  2"6'",  der 
20.  noch  2''2'''  lang.  —  Schulterbogen.  Das  Scholterbktt 
(Fg.  7a  bei  ü  und  Fg.  7b)  Ist  sehr  lange  (18''  lang  auf  8"3'''  Braite), 
wie  bei  Krokodil  und  noch  mehr  bei  Scink,  nähert  sich  aber  dem 
der  Säugethiere  durch  Bildung  einer  starken  stumpfen  und  an  der 
Basis  durchbohrten  Acromial-Leiste ,  welche  durch  eine  breite  und 
tiefe  Grube  von  der  Humeral-  und  der  Coracoid-Gelenkfläche  ge- 
trennt ist.  Auch  Rabenschnabel-Beine  (Fg.  7a  bei  gg  und  Fg.  7b) 
sind  erhalten,  dem  am  Scink  und  Chamäleon  ähnlich,  breiter  als  bei 
Krokodilen  (8''  lang  auf  5'^  Breite).  Einen  Humerus  und  Phalangen  hat 
Mantux  1841  beschriebin;  Brüst^  and  ScblSssei-Beln  werden  ver- 


502 

miMt.     (Wegen  Detail-Beschreibung  aller  dieser  Theile  mfisfen  wir 
auf  die  Quellen  verweisen.) 

Auf  der  in  unserer  Abbildung  dargestellten  Gestein-Platte»  wo^ 
auf  das  Skelett  auf  dem  Rücken  liegt,  sieht  man  xu  den  vorderen 
Wirbeln  parallel  und  neben  den  hinteren  zerstreut,  die  wenig  ver 
rückten  Scapula  und  Rippen  von  unten  bedeckend,  10  grosse  ver 
längerte  spitze  Knochen-Platten  (Fg.  7d  bei  hhhh),  wovon  3  noch 
in  naturlicher  Läge  aufeinander  zu  folgen  scheinen;  die  erste  ist  17" 
lang  (oder  hoch,  wenn  man  sie  aufgestellt  denkt),  an  der  Basis  5'' 
breit,  d.  h.  doppelt  so  breit  als  2  Wirbel  dieser  Gegend  lang  sind; 
sie  nehmen  aber  schnell  an  Höhe  ab,  indem  sie  etwas  an  Breite 
zunehmen,  so  das»  die  2.  schon  bloss  14"  und  die  3.  nur  11" 
Höhe  hat  (der  übrigen  erwähnt  OwRN  gar  nicht,  er  wird  sie  daher 
wohl  zu  den  Hautschildern  rechnen,  wovon  nachher;  —  bei  Co- 
VIER  sind  die  Extreme  der  Maasse  dieser  Stützen  auf  0"',130~ 
0">,440  Höhe,  0">,075— 0»090  Länge  und  0»OiO  [?J  Dicke  und 
die  Gesammtlänge  von  allen  10  auf  1">,216  angegeben,  während  die 
14  vordersten  Wirbel  nur  1">,0  messen).  Diese  Knochen  hatte  Maktku 
in  Betracht  ihrer  Anzahl,  Lage,  Form  und  rinnenförmigen  Grund- 
fläche (wenn  man  sie  nämlich  aii%estellt  denkt)  für  senkrechte  Kno- 
chen-Stützen  eines  mittelständig^Baat^Kammes  gehalten,  wie  er  am 
Rücken  von  Cyclura  u.  a.  Echsen  vorkommt.  Dagegen  wendet  nun 
Owen  ein,  dass  diese  Stützen  dann  der  Länge  nach  über  mehr  als 
2  Wirbel  hinweggereicht  haben  müssten,  was  den  lebenden  Echsen, 
wo  jeder  Wirbel  1  Stütze  trägt,  nicht  entspreche  und  auch  wohl 
in  sich  nicht  wahrscheinlich  seje,  und  dass,  wenn  man  sie  aufrecht 
der  Länge  nach  stellt,  ihre  rechte  und  linke  Seite  einander  nicht 
gleich  seyen,  sie  daher  keine  mittelständige  Reihe  bilden  konnteo. 
Sie  seyen  daher  vielleicht  für  Bauchrippen  zu  halten ,  welche  bei  den 
Reptilien  in  so  manchfaltiger  Gestalt  vorkommen  und  wenigstens  bei 
den  monotremen  Säugthieren  eben  so  wie  hier  breiter  als  die  Dorsal- 
Rippen  gefunden  würden  (zumal  auch  die  Ichthyosauren  die  Brustbein- 
und  Rippen-Bögen  derselben  Monotremen  wiederholen).  Bei  beiden 
Hypothesen  müsste  man  übrigens  annehmen,  dass  sie  schon  vor  der 
feston  Umschliessung  jenes  Gerippes  im  Gesteine  von  ihrer  Stelle 
geschoben  worden  seyen.  Neuerlich  kommt  aber  Mantell  in  Folge 
mikroskopischer  Untersuchung  auf  jene  erste  Behauptung  zurück  ^ 


JUiM.  MM.  fiAilM.  jr^  194$t  e,  M 


508 

4 


'      * 


Weniger  sweifeihaft  ist  die  Bedeatung  anderer  Knochen-Tafeln 
bei  jenem  Skelette  (Fg.  7c) ,  von  welchen  einige  noch  mit  Schwani- 
y^rbeln  xosammenhängen  und  gegen  das  Ende  des  Schwanzes  hin 
an  Grösse  abnehmen.  Es  sind  Hautschilder  elliptisch  oder  kreis» 
mnd  von  Form,  ohne  Spur  eines  Zusammenhangs  unter  einander 
mittelst  ihrer  Ränder;  sie  müssen  daher  einzeln  in  der  Haut  fest-* 
gehalten  gewesen  sejn.  Die  grössten  sind  3'^  Engl.,  die  kleinsten 
V  gross,  unten  flach,  oben  gewölbt  und  die  kleinen  sogar  in  einen 
Höcker  erhoben;  die  äussere  Oberfläche  mit  sehr  kleinen  Höcker» 
eben  besäet,  die  innere  durch  gerade  Linien  gegittert,  wie  auch  bei 
Goniopholis.  Auch  ihre  mikroskopische  Struktur  bestätigt  jene  Ansicht. 

Man  hatte  schon  früher  die  ganze  Länge  des  Thieres  auf  20' 
bis  21'  Par.  gesetzt,  wovon  der  grösste  Theil  dem  Schwanz  zufiele, 
und  seine  Höhe  auf  0",684  (=  27"  Engl.)  berechnet;  Owen  be- 
merkt nichts  darüber.  Wenn  das  Resultat  auch  hier  zu  hoch  aus- 
gefallen sejn  sollte,  so  ist  es  doch  jedenfalls  weniger  übertrieben  als 
bei  den  2  vorigen  Sippen. 

Art:  eine  einzige  in  der  Wealden-Formation. 

Hylaeosaurus  Oweni.  Tf.  XXXIV,  Fg.  7abc. 

Hylaeosaarus  Mant.  i.  Limi.  MBÄßk  Phitos.  Magw.  1888^  Fehr.  tty 
160  >  Jb.  1888y  245;  i.  FMNr.^n^Muaef.  1840,  n,  .  .  .;  1841;  L 
Afm.  Mag.  naiMit,  1841,  VU,  519  >  Jb.  1841,  741;  —  Br.  Ltth.  «, 
705,  t.  34,  f.  7abc:  —  R.  Owbr  Odootogr.  11,  248;  Bept.  II,  lll-lSo; 
^  Gurr.  Verstfiiigsk.  80;  —  Pior.  Pal.  II,  66. 

Hjrlaeosaurua  armatus  1888  Maut.  SE.-Eogl.  310,  321,  t.  1,  f. 2— 4, 
t.  6,  0;  —  Qw.  Rept.  II,  190;  —  Gibb.  Reptil.  84. 

HylaeosaarasOweni  Maut.  MedaU  ofCreat.  (1844)  II,  704, 734,  f.  1, 3, 4. 

Die  geognostischen  Verhältnisse  dieser  einzigen  Art  sind  schon  bei 
Erörterung  des  Genus  genügend  auseinander  gesetzt  worden.  Wir 
fugen  nur  noch  die  wichtigsten  Fundorte  derselben  in  den  Hastings- 
Schichten  der  Wealden-Formation  in  SO.-England  bei:  es  sind  Tilgate 
Forest,  Bolney  und  Battle. 

Igtiatiodon  Conyb. 

Ignanosauma  Coivb.,  Therosaara«  Fitz.  189$. 

Tf.  XXXIV,  Fg.  6a— h,  n.  Mant. 

(Ow.  ilsf^f  U,  120—144:  —  Mant.  i.  Land.  BMnk.  Pküa*.  Mag.  1849, 

0,  XXXV,  64—06.) 

Ein  Geschlecht  von  Pachypoden,  welches  in  Alveolen  steckende 
kerbrandige  Spatelzakne  fast  Ton  der  Form  wie  Iguana  besitzet,  die 


504 

iich  beim  Kauen  ganz  flach  wie  bei  herbivoren  Säugethieren  abnatsen« 
Schädel  unbekannt  bis  auf  einen  Unterkiefer  und  einselne  kleine 
Stucke,  als  Paukenbein,  Stirnbein  u.  s.  w.;  das  Quadrat-  oder 
Pauken-Bein  ist  kräftig  und  fest  gewachsen.  Doch  hat  Mantkll 
ein  grosses  seitlich  zusammengedrücktes  rückwärtsgekrummtes  kegel- 
förmiges Stirnhorn  (Fg.  e  in  y^  ^'O  gefunden,  mit  etwas  abgebro- 
chener Spitze,  aussen  theilweise  runzelig  und  mit  Spuren  dner  Be- 
deckung, in  welcher  Blutgefässe  ihren  Verlauf  hatten  und  wo- 
durch es  mit  dem  Schädel  zusammenzuhängen  schien,  mit  dem 
es  sonst  in  keiner  unmittelbaren  Knochen-Verbindung  stund.  Er 
schrieb  es  anfangs  dem  Iguanodon  zu,  weil  ähnliche  nur  Tiel  klei- 
nere Höcker  sich  auf  der  Stime  Ton  Iguana  comuta  finden.  In* 
dessen  spricht  Owen  nicht  davon  und  scheint  es  also  nicht  hieher 
zu  rechnen.  Das  Unterkiefer -Bruchstück,  Zahnbein  eines  ausgo» 
wachsenen  Individuums,  ist  18'^  lang,  noch  mit  einem  6"  langen 
Stück  Kronenbein  verbunden  und  lässt  auf  einen  4'  langen  Unter- 
kiefer schliessen.  Es  enthält  noch  2  Zähne  nebeneinander,  die 
Wurzel  eines  dritten  und  Alveolen  zu  18 — 19  reifen  Backenzähnen, 
die  also  bloss  eingekeilt  waren?,  in  dichter  Reihe.  Der  vordere, 
die  Symphyse  bildende  Fortsatz  des  Unterkiefers  ist  nicht  rund  gegen 
den  Mundrand  hin  erstreckt  und  init  Zähnen  besetzt,  wie  bei  allen 
andern  Sauriern,  sondern  zahnlos  und  schaufeiförmig  verlängert  wie 
bei  den  Faultbieren  und  insbesondere  Mylodon.  An  der  äusseren 
Fläche  des  Zahnbeines  ist  eine  Reihe  grosser  Gefäss-Löcher,  und 
eben  so  ist  die  Symphyse  von  vielen  Löchern  durchbohrt  fiir  den 
Austritt  der  Gefässe  und  Nerven,  die  aus  dem  grossen  Zahn-Kanale 
kommen.  Die  ungewöhnliche  Zahl  und  Grösse  dieser  ÖETnungen 
deutet  eine  starke  Erweiterung  der  weichen  Unterlippe  an.  Ein 
Stück  Oberkiefer  bestätigt  diese  Folgerungen.  —  Zähne  (Fg.  g  und 
h  in  naturlicher  Grösse)  mit  der  äusseren  Seite  ihrer  Wurzel  an  den 
äusseren  höheren  Laden-Rand  angewachsen ,  an  Form  denen  der 
Leguane  sehr  ähnlich:  spateiförmig,  der  Stiel  des  Spatels  kantig, 
oben  etwas  eingekrümmt,  dann  in  den  Spatel  ausgebreitet,  der  sich 
wieder  stumpf  zuspitzt  (Fg.  g),  aussen  gewölbt,  3 — 4kantig  und  mit 
dickem  glänzendem  Schmelze  belegt,  innen  flach,  mit  2  stumpfen 
Kanten  durchzogen  und  nur  dünne  mit  Schmelz  bedeckt  ist.  Die 
zwei  scharfen  Ränder  des  Zahnes,  vom  und  hinten,  sind  von  der 
SpiUe  an  bis  zum  breitesten  Theile  des  Spatels  in  je  16—25 
Kerben  getheilt,    so  das«  jede  Kerbe  schlief  ßtgen  die  Zahnflaehe 


SOS 

torltetst  und  aat  mehren  Knötchen  besteht.  Durch  Abnutzung 
(Fg.  h)  tritt  an  die  Stelle  der  Spitze  und  Schneide  allmählich  eine 
sor  Schmelz-Lage  etwas  schief  ansteigende  Kauflache  (während 
die  Zähne  der  übrigen  Saurier  sich  entweder  gar  nicht  abnutzen 
oder  immer  scharf  bleiben),  in  deren  Mitte  sich  aus  der  weicheren 
Dentine  wieder  ein  Queerhugel  aus  härterem  verluoöchertem  Über- 
reste der  Pulpa  erhebt  und  den  Zahn  zum  Malmen  geschickt  macht. 
Diese  Kaufläche  senkt  sich  zuletzt  bis  auf  den  Stiel  herab,  wo  dann 
die  Zähne  abgenutzten  Schneidezähnen  der  Säugelhiere  ähnlich  sehen. 
Ina  Innern  sind  diese  Zähne  anfangs  hohl,  später  voll,  bis  ein  jun- 
ger Zahn  in  ihrer  Basis  entsteht,  der  sie  an  einer  Seite  immer  mehr 
aushöhlt  und  endlich  den  alten  Zahn  abstösst  (wie  bei  den  Echsen). 
Der  Hals-  und  yordere  Brust-Wirbel  sind  erst  seit  kurzer  Zeit  be- 
kannt Die  Gelenk-Flächen  des  Körpers  der  Halswirbel  sind  konvex- 
konkav (Opisthocoeli)  wie  bei  Metriorhynchus ,  ebnen  sich  aber  bei 
denen  der  vorderen  Brust-Gegend  immer  mehr  aus  und  werden  fast  ganz 
flach  und  endlich  in  der  Hinterbrust-Gegend  etwas  höher  oder  später 
bikonkav,  daher  auch  Streptospondjlus  major  Ow.  aus  der  Wealden- 
Formation  nur  auf  einem  solchen  Halswirbel  des  Iguanodon  be- 
ruht und  die  grossen  und  kantigen  Schwanz-Wirbel  einiger  Arten 
des  Cetiosaurus-Geschlechts  mit  Ukmikaven  Wirbel-Flächen  nach  Man- 
TBLL  dazu  gehören  durften,  die  wir  aber,  ehe  ihnen  ihre  Stellen 
genau  und  sicher  angewiesen  sejn  werden,  hier  bei'  der  Beschrei- 
bung noch  nicht  berücksichtigen  können. 

Die  Wirbel -Körper  der  hintern  Brust-  und  Schwanz-Wirbel 
haben  2  rundliche,  etwas  mehr  hohe  als  breite  und  nur  wenig  vertiefte 
Gelenk-Flächen;  ihre  Seiten  sind  von  vom  nach  hinten  vertieft,  von 
oben  nach  unten  flach  gewölbt,  nach  unten  zusammenneigend;  der 
Wirbelbogen  ist  stark;  die  Domen-  und  Seiten-Fortsätze  sind  hoch 
und  breit;  jedoch  fehlt  der  tiefe  Eindruck  neben  dem  Ringtheile, 
welcher  bei  Megalosaurus  vorkommt.  Das  Kreutzbein  ist  wie  bei 
diesem  ebenfalls  aus  mehren,  und  zwar  aus  6  Wirbeln  durch  An- 
chjlose  verbunden.  Der  erste  und  die  2  letzten  sind  grösser  als 
die  3  mittlen,  und  ihre  Doraen-Fortsätze  bilden  einen  zusammen- 
hängenden Kamm;  die  Länge  dieser  Wirbel-Körper  ist  aber  im  Ver- 
hältnisse zur  Höhe  und  Breite  geringer,  ihre  untere  Seite  jederseits 
durch  eine  Kante  begrenzt,  und  ihre  Gelenk-Flächen  sind  radial  ge- 
furcht (die  ausführliche  Beschreibung  der  verschiedenen  Wirbel,  welche 
R.  Owm  a.  a.  0.  gibt,  können  wbr  hier  nicht  wiederholen).    Am 


506 

ff 

Scbwanie  sind  die  Gabelbeine  auf  je  zwei  aufeinander  folgende 
Wirbel  zugleich  angelenkt  und  kommen  daher  oft  lose  Tor.  Die  Rip- 
pen haben  eine  doppelte  Anlenkung  mit  Geleok-Kopf  und  -Höcker, 
welche  an  den  hintersten  Rippen  zuletzt  zusammenfliesen. 

Man  kennt  ausserdem  noch  Schulterblatt,  Rabenscbnabei,  Schlüs- 
selbein, Humerus,  Ilium,  Pubis,  Ischium,  Femur,  Tibia  (Fg.  b),  Fl> 
bula  (Fg.  c,  beide  in  Vs  Grösse),  Mittelhandbeine,  Krallen-Phalan- 
gen (Fg.  d  in  Ys  Grösse),  die  aber  meistens  nur  Tcreinzelt  gefandea 
worden,  kein  ganzes  Bild  geben  und  Ton  Owbn  a.  a.  0.  im  weit* 
läufigsten  betail  beschrieben  worden  sind ;  doch  ist  der  Humenu  um 
'/j  kürzer  als  der  Femur  im  n&mlichen  Individuum.  Die  Charak- 
tere der  einzelnen  Knochen  weisen  auf  Krokodil,  Leguan  u.  s.  w.  hin, 
die  massige  Beschaffenheit  der  Beine  erinnert  an  Blephant  u.  dgl. 
Die  Krallen  scheinen  platt  gewesen  zu  seyn,  die  damit  Torkommen- 
den  von  zusammengedrückter  Gestalt  aber  einem  andern  Geschlecht 
zu  gehören. 

Das  Verhältniss  der  Beine  zu  den  übrigen  Körper-Theilen  war 
aber  jedenfalls  ein  ungewöhnlich  grosses;  daher  die  Schlösse,  wdche 
man  ans  ersten  gezogen  (ein  Femur  z.  B.  hat  4'10''  Länge  bei  37" 
Umfong,  eine  damit  gefundene  Tibia  hat  4'  etc.)  zur  Annahme  einer 
Körper-Länge  von  70'— 100'  geführt  haben,  ja  zu  200'  führen 
könnten.  Geht  man  aber  von  den  Wirbeln  aus,  deren  Länge  in  der 
Wirbelsäule  der  Reptilien  sehr  gleichbleibend  ist  und  bei  Iguanodoo 
41/2''  nie  übersteigt,  aber  unter  Binrechnung  der  Zwischenwirbel- 
räume zu  5"  angenommen  werden  kann,  setzt  man  ihre  Anzahl 
wie  bei  Krokodil  und  Leguan  auf  im  Ganzen  24  Rumpfwirbel  u.  s.  w., 
wie  bei  Megalosaurus  geschehen,  so  erhält  man  nach  R.  Owin  un- 
gefähr für  den  Kopf 3'j 

Rumpf  und  Heiligenbein     .     .     .     12'(28', 

Schwanz 13') 

obwohl  Anzeigen  vorhanden  sind,  dass  dei;^  Schwanz  kürzer  als 
beim  Krokodil  gewesen  seye.  Aber  allerdings  stand  auch  dieses 
Thier  weit  höher  auf  seinen  kräfligen  Beinen,  als  irgend  ein  leben- 
des Reptil,  und  näherte  sich  so  in  seinem  Ansehen  den  pachydermea 
Säugethieren.  Diese  1841  aufgestellte  Berechnung  wird  indetses 
nicht  ganz  durch  den  erst  später,  nämlich  1848  von  Mavtbll  be- 
schriebenen Unterkiefer  bestätigt,  welchem  er  nach  Ergänzung  4' 
Länge  zuschreibt. 

Der  Igntnodon  war  demnach  bestimmt«  von  Pflanzen  sv  lobeB, 


••7 

rielleiclit  Ton  Clathrarien,  die  mit  ihm  in  gleicher  Schicht  lusaro- 
menliegen;  er  war  gleich  den  Riesea-Edentaten  Süd^Amerikas,  mit' 
leren  Zähnen  die  innere  mikroskopische  Struktur  der  seinigen  sehr 
äbereinstimnit,  mit  einer  langen  Greifzunge  und  fleischigen  Lippen 
rertehen,  um  Blätter  und  Zweige  zu  ergreifen  und  abzupflücken. 
Br  repräsentirte  unter  den  Reptilien  die  Faulthiere  der  Vorzeit  und 
ile  Wiederkäuer  der  Gegenwart. 

Arten:  Bis  jetzt  unterscheidet  man  nur  eine,  welche  aber  eben- 
fiills  aus  dem  Wealden-Gebilde  in  die  untere  Kreide-Formation  übergeht. 

IguanodonAnglicus  (0,763).  Tf.XXXIV,Fg.6a-h(V2— V^). 

(goanodoD  Mant.  i.  Tillocu  Phüof,  Mm§,  1894 ^  Nap,  390;  L  Manikl. 
Mß$.  1894  y  Dee.  442;  i.  Philot.  Transäci.  1895,  CXY,  189,  1. 14  > 
ifiui.  ofPhUo9.  1895,  Mär»  223  >  Ann,  se.  nat  1895,  VI,  121,  p1  10. 

>  Fkr.  Bnli,  «0.  nMt  1895,  IV,  130,  V,  308;  >  Zeifschr.  f.  Min. 
1890,  U,  88;  —  Cv¥.  ot#.  V,  n,  ZSO,  t.  31,  f.  26—38}  —  Miirr.  189T, 
£r#oi.  8ui9.  71,  t.  4,  10,  f.  12,  ?t.  11,  f.  2,  t.  12,  f.  l-*4,  ?t.  14,  f.  4,  6, 
t  16,  f.  1—2,  t  17,  f.  1 ,  2,  3,  5,  9,  19,  28,  29,  t.  18,  f.  1,  t  20,  f.  8 

>  PKiios.  ÜMg.  1897,  II,  444—448  und  Faor.  Notis.  1898,  XIX,  167; 
Oeni.  Tran9.  h,  III,  214;  —  Muach.  das.  h,  II,  104;  —  Bockl.  i.  6€<A, 
Proee^d.  1899,  Dee.  4,  p.  159  >  PMlo»,  Mm§,  1899,  K,  153  >  Jb. 
1880,  396;  i.  Gid.  Tran:  188S,  5,  ///,  424,  t.  41  >  Jb.  1888,  730; 

—  Mart.  i.  Land.  Edink.  PMi.  Mm§.  1808,  II,  150  >  Jb.  1803,  245; 
>.  dis.  1884,  Juli,  77  >  das.  1884,  729;  i.  Ann.  ic.  nai.  1884,  k, 
11,  63;  i.  Jambs.  Bdinh.  Mm$.  1884,  XVII,  200  >   Jb.  1835,   742; 

—  Mart.  i.  6eol.  SB.'Engi.  268—281,  304—316  e.  te.,  394,  t.  2,  f.  5, 
7,  8,  t  3,  4;  —  Fitz.  Reptil.  9;  —  Waol.  Amph.  163  >  Jb.  1881,  221; 

—  BucKL.  Oeoi.  260—269,  t.  1,  f.  45,  t  24;  —  Maut.  i.  ilmi.  naihiai. 
1848,  6,  /l,  51-52  >  Jb.  1840,  494;  i.  PhHos.  Trmuuet.  1849,  ir, 
271,  306,  w.  fiff. 

IgnaDOsaorus  Fbrdss.  Bullet.;  Kruobr  Urw.  Naturg.  I,  347. 
Ignaoodon  Anglicom  Holl  Petrfk.  (1880)  83;  —  Gf.  b.  Dbch.  348. 
IgnaoodoD  Mantelli  (1839)  Mtr.  Palaeolog.  110,  211;  —  Ow.  Repi. 

U,  120—144  a.  190;  —  Gibb.  Reptil.  86. 
Slreptotpondylos  major  Ow.  Reft.  1841,  91  —  94,  fide  Mint. 
?Ce(io8aoros  brevis  R.  Ow.  Reft.  1841,  94—100  Cpare). 
PCetiosauros  bracbyuros  R.  Ow.  1841,  100. 

Wir  beschränken  uns  auf  die  Mittheilung  einiger  Ausmessungen. 
Das  Hom  ist  4''5'''  lang.  Der  grosste  Wirbel  hat  A^/^"  Engl.  Länge; 
die  meisten  haben  nur  4^';  eine  ClaYlcula  war  29"  lang,  eine  an- 
dere um  Vs  grösser;  die  grösste  Fibula  hatte  38'';  ein  Femur  8' 
(Mantill  spricht  von  A'),  ein  Humems  35'',  ein  Krallen  Glied  5" 
Unge  und  3"a'"  Dicke. 


508 

•  Verbreitung  nur  in  SO.-England.  Mavtbll  fand  1822—1834 
Torschiedene  Zähne,  Wirbel,  Sche^ikelbeine  u.  a.  Knochen  im  Ha- 
sUngs-Sandgteine  ton  Cuckfield  im  Tilgate-  Forest  in  Su»$ex 
[jedoch  gehören  seine  früher  beschriebenen  Unterkiefer  tu  Hybeo- 
saurus  und  ein  Theil  seiner  Wirbel  zu  Getiaisaurus] ;  —  Murcbmov 
1824  Zähne.  Wirbel  und  Schenkelbein  in  der  Fortsetzung  des  Tori» 
gen  bei  Loxwood  in  Sussex;  noch  später  Martill  am  erstoi 
Orte  das  Hom  mit  anderen  Knochen,  und  1829  zwei  Krallen-Glieder; 
Buckland  gleichzeitig  Wirbel,  Hand-  und  Fuss-Knochen  zu  Säur 
down-Fort  auf  Wight  und  in  der  Svanwich'Bay  auf  Purbeek 
u.  s.  w.  Auch  hat  man  eine  Reihe  yon  8  hinteren  Rucken-Wirbeb 
eines  jungen  Thieres,  eine  von  6  Schwanz- Wirbeln.  Ein  anderer 
Fundort  in  gleicher  Gegend  und  Formation  ist  noch  Honham, 
Im  Jahre  1834  aber  entdeckte  man  den  grössten  Theil  eines  Ske- 
lettes, obwohl  ohne  Ordnung  beisaromenliegend  und  nicht  sehr  wohl 
erhalten,  2  Oberschenkel,  1  Tibia,  1  Fibula,  15  Wirbel,  2  Schlöi- 
selbeine,  2  Klauenbeine  und  2  Zähne  im  Kentish  Rag,  einem  me^ 
rischen  Gliede  der  unteren  Grönsand- Formation,  vielleicht  auf  secoo- 
därer  Lagerstätte,  zu  Roek-HiU  bei  Maidstone  in  Kenit  worauf 
sich  auch  Owen  bezieht,  ohne  auf  das  verschiedene  Alter  der  Sclileht 
Bezug  zu  nehmen. 

Pelorosaurtis  BIant.  1850. 

(i.  iifui.  üfff^.  n&ihisi.  ISSÖf  Yly  128.) 

Beruhet  zunächst  nur  auf  einem  Humerus,  noch  grösser  als  bei 
Iguanodon,  nämlich  von  4' Engl.  Länge  und  bis  32^' Umfang.  Seine 
Markröhre  ist  3^'  weit,  wodurch  das  Thier  von  allen  See-Reptilien 
abweicht,  während  es  durch  Form  und  Proportionen  sich  von  den 
andern  Dinosauriern  unterscheidet.  Am  meisten  scheint  er  noch  mit 
dem  des  Krokodils  übereinzustimmen,  obschon  auch  bestimmte  Un- 
terschiede vorhanden  sind.  —  Nimmt  man  dieselbe  Proportion  wie 
bei  Gavial  an,  wo  der  Humerus  von  1'  Länge  Y|  g  Körperlänge  aus- 
macht, so  würde  der  gegenwärtige  auf  ein  Thier  von  81'  Länge 
schliessen  lassen.  Indessen  haben  nach  Owen  die  Dinosaurier  wobl 
verhältnissmässig  grössere  Eitremitäten  als  andere  Saurier  besessen. 
Vielleicht  gehören  dazu  einige  sehr  grosse  u.  a.  kleinere  Schwanz- 
Wirbel  aus  demselben  Steinbruche. 

Ans  dem  Sandsteine  von  Tilgate  Forest. 


509 

Reynofatirtis  lÜAirT.  1848. 

Ein  Unterkiefer- Brachstflek  ¥on  der  rechten  Seite,  ausgexeich- 
net  durch  eine  ungewöhnliche  Krümmung  abwSrt«  und  eine  auffal- 
lende Unebenheit  der  äusseren  Oberfläche.  Es  ist  nur  3^'  Engl, 
lang,  hinten  V'7'"  und  vom  V'5"'  hoch,  innen  glatt  und  eben, 
aussen  an  der  unter-hintem  Ecke  das  Ende  einer  starken  winkeli- 
gen Erhöhung  und  am  oberen  Theile  einen  rauhen  starken  Längs- 
kiel  zeigend,  fiber  und  unter  welchem  die  Oberfläche  konkav  ist. 
Der  Unterrand  ist  dick  und  gewölbt;  der  obere  zeigt  eine  regel- 
mässige Reihe  dicht  beisammenstehender  Zahn-Ahreolen  an,  wovon 
die  innere  Wand  weggebrochen,  die  äussere  dünn  und  gekerbt  ist. 
Am  hinteren  Ende  dieses  Bruchstücks  ist  ein  Theil  des  Operkular- 
Beines  erhalten;  im  Übrigen  besteht  es  aus  dem  Zahnbeine.  Die 
weite  konische  Höhle  des  Unterkiefers  mündet  am  hinteren  wie  am 
▼orderen  Ende  aus,  und  eine  Reihe  grosser  Gefäss-Löcher  öffnet 
sich  schief  vorwärts  in  die  Vertiefung  über  dem  Längskiele.  Die 
ganze  äussere  Oberfläche  ist  fein  gefurcht  und  punktirt  Durch  Er- 
gänzung der  weggebrochenen  Innern  Wand  würden  die  Alveolen 
schlank  und  zylindrisch  werden,  aber  doch  immer  nur  V^  von  der 
Tiefe  des  ganzen  Knochens  (weniger  als  gewöhnlich)  erlangen;  die 
Scheidewände  zwischen  den  einzelnen  Alveolen  sind  sehr  regelmässig 
in  Dicke  und  Höhe.  Das  Thier  gehört  also  zu  den  Thecodonten. 
Von  den  Zähnen  sind  nur  Wurzeln  übrig,  einwärts  von  welchen  die 
Höhlen  der  Ersatz-Zähnchen  liegen,  von  welchen  aber  ebenfalls  nichts 
zu  entdecken  Ist 

Einzige  Art  aus  der  Wealden-Formation ;  bis  jetzt  nicht  abgebildet. 

Regnoaanrns  Northamptoni  Mant.  ilnii.  nathisL  i&48, 

6,  II,  51  >  Jb.  1849,  495. 
Igoanodon  Maftt.  (pari)  Phüoi,  TrMH$meL  1841 . . . ;  —  Ow.  Odaniogr. 

llj  248. 
?HyIaeosauras  R.  Ow.  Rept.  II,  120. 

(IV 2 ca.)    Crocodilia  Ow.*,  Emydosauri  Geopfr.** 
Loricata  auctor.y  Dactylopodes  (pars)  Myr. 

Kopf  gross.     Schnautze  lang.    Nasenlöcher:  die  vorderen  ganz 
oder  fast  endständig,  durch  Hautklappen  verschliessbar;   die  inneren 

«    Repi.  llj  65. 
**    GBorFnoi*ST.*H»AinB:  Reeherehei  iur  h$  $rmii9  Smaimi  tnmtiM 


•10 

weit  nach  hinten  garflekt,  im  Oaamen«-  ond  KftO-Bein  aufOilMeiid. 
Augen  ohne  Knochenring ;  weite  Schlafen-Graben  nach  oheo  geMEoet 
Paukenbein  und  Flögel-Forts&tze  am  Schädel  feitgewachsen.  Zlhne 
einreihig,  eingekeilt  in  getrennte  Alveolen ,  hohl,  die  Eraati-ZUue 
in  sich  aufnehmend«  Unterkiefer  hinten  über  den  Sch&del  hinani- 
ragend.  Wirbel-Körper  mit  1 — 2  konkayen  Gelenk-Fl&chen  und  durch 
Nähte  mit  den  Bögen  Tcrbunden.  Halswirbel  durch  axtförmlge  sog. 
falsche  Rippen  seitlich  gestutzt;  die  vordersten  Rippen  sweiköpfig. 
Bauchrippen  oft  (immer?)  vorhanden.  Heiligenbein  nur  aus  S  tof- 
wachsenen  Wirbeln;  Schwanz  durch  £ntwicke]ung  der  oberen  und 
unteren  Domen-Fortsätze  zum  Ruderschwanz  gebildet»  Schlüssel- 
beine unter  allen  Sauriern  hier  allein  fehlend.  Vier  massige  Beins^ 
die  vorderen  mit  5,  die  hinteren  stärkeren  mit  4  (bei  einigen  fossi- 
len vielleicht  mit  5)  bekrallten  Zehen,  die  mehr  oder  weniger  dnrck 
Schwimmhäute  verbunden  sind.  Ein  mehr  oder  weniger  ausgebilcteler 
Haut-Panzer  aus  grossen  hornigen  viereckigen  Schilden,  welche  s.  Tb. 
eine  knöcherne  Achse  oder  Unterlage  haben.  Die  fossilen  Genen, 
welche  man  grossentheils  nur  sehr  unvollständig  kennt,  zeigen  übrigeas 
Abweichungen  in  einzelnen  dieser  Charaktere«  Wasser-Bewohner»  in 
Flüssen,  See*n  und  an  Meeres-Ufem  schwimmend  und  tauchend. 

Geoffroy  scheidet  diese  Abiheilung  noch  in  3  Gruppen:  1)  Te- 
leosaurii,  der  Schädel  mit  langem  schmalem  Rössel  wie  bei  den 
Gavialen;  die  Felsbeine  wie  bei  den  Crocodilini;  der  Nasen-Kanal 
zwischen  oder  hinter  dem  Gaumenbein,  aber  doch  nicht  völlig  ao 
Hinterende  der  Schädel-Basis  in  die  Rachenböhle  einmündend;  Stj- 
loid-Fortsatz  wie  bei  den  Säugthieren  beschaffen ;  die  Wirbel  bikon- 
kav (nur  in  einem  Falle  konvex-konkav).  Von  Lias  bis  Kreide. 
2)  Crocodilini:  die  2  oberen  Felsbeine  vereinigen  sich  gegen  die 
Mittellinie  des  Schädels  und  bilden  so  eine  Brücke  über  das  Gehirn. 
Der  Nasen-Kanal  weit  hinter  dem  Gaumenbein  zwischen  den  Flü- 
geln des  Keilbeins  ganz  am  Hinterhaupte  ausmündend  (damit  die 
Luft  aus  dem  Nasenkanal  unmittelbar  in  den  Kehlkopf  eingelassen 
werden  könne).  Die  Form  des  Stjloid-Fortsatzes  von  der  bei  den 
Säugthieren  sehr  verschieden.  Das  Paukenbein  mit  dem  Schädel 
verwachsen.     Wirbel  konkav-konvex;  die  Ringlheile  durch  eine  Naht 


m  tdlai  fossitß  wrs  lei  eonfins  mMriÜmes  de  la  Baue  NormtmäUj  Mtiri- 
huet  d'akori  mu  Croeadiie^  puis  determines  ioui  les  natM  de  Tei€09MmMi 
H  Stm$osmuru9,  Pmis  18Mi,  4\ 


•11 

mit  d«i  WirbeUKörper  Terbondem  Pftife  4— -5-,  hinten  5-sehig. 
Bt  lind  unsere  lebenden  Krokodile  and  was  ton  fossilen  generisch 
■nt  ihnen  xusammengehört;  sie  beginnen  in  der  Kreide  (Cystosaarus 
—  errore  fypogr.  Crypiosattrus  —  Sieneosaurus,  Palaeosaurus  und 
Ttleosaurus  Giom.)-  3)  Lepitherii:  grosse  fossile  Thiere  aus 
den  terÜSren  Pampa's  Slldamerika's  [die  fossilen  Edentaten- 
Pnnxer  jener  Gegenden  haben ,  ehe  man  sie  genauer  kannte, 
fur  Andeutung  dieser  dritten  Gruppe  Veranlassung  gegeben],  —  In- 
dessen so  wichtig  diese  Eintheilung  ist:  man  kennt  noch  cu  unvoll< 
itindig  die  vielen  fossilen  Geschlechter,  welche  hieher  gehören,  um 
lie  richtig  und  mit  Sicherheit  darin  unterbringen  zu  können ,  und 
die  aufgezählten  Charaktere  kombiniren  sich  in  zu  vielen  Schwan- 
kungen mit  einander,  um  mit  diesen  Gruppen  auszureichen.  Wir 
nehmen  also  vorerst  noch  R.  Owin's  und  H.  v«  Mkter*s  Unterab- 
theilung nach  der  Concavität  der  Wirbel  an,  beginnen  mit  den  Ge- 
schlechtem, welche  Wirbel  mit  vorn  konvexen  und  hinten  konkaven 
Gelenk-Flächen  haben,  Opisthocoeli  Ow. ,  und  gleich  den  vor- 
hergehenden den  Ooiithen  it,  o  und  p  angehören,  lassen  jene  mit 
bikonkaven  Wirbeln  folgen,  welche  schon  im  Lias  auftreten  und  da- 
her die  ältesten  sind,  Amphicoeli  Ow.;  wir  schllessen  mit  den  kon- 
kav-konvex-wirbeligen,  Prosthocoeli  Ow. ,  die  erst  in  der  Kreide 
beginnen  und  bis  zur  jetzigen  Schöpfung  herabreichen,  obwohl  diese 
Bintheilungs- Weise  nicht  überall  zur  natürlichen  Zusammenstellung 
f&hrt  Die  Prosthocoeli  erhalten  nur  3  Sippen,  wovon  Owen  über- 
diess  die  eine  (Getiosaurus)  noch  zu  den  Amphicoeli  stellt,  weil  die 
Gelenk-Flächen  im  hinteren  Theile  der  Wirbel-Säule  beide  konkav 
werden;  sie  bildet  aber  durch  ihre  Riesen-Gestalt  ein  Rinde-Glied 
so  den  Dinosauriern  und  würde  bei  den  Emydosaurlem  eingeschaltet 
nur  verwandtere  Genera  trennen.  Die  andere  Sippe  Metriorhjnchus 
sieht  nach  Owen  im  Wirbel-Rau  nahe.  Andrerseits  scheinen  Reziehungen 
SU  bestehen  zwischen  den  Dinosauriern  und  den  zum  Theil  ebenfalls 
riesigen  Melriorhynchus- Arten  hinsichtlich  der  Bntwlckel&ng  des 
Bogen-Theils  der  Wirbel  wie  auch  der  Zähne  (Owen).  Ein  weiteres 
Mittel  zur  Unterabtheilung  wird  die  Zahl  der  Hinterzehen,  vier  oder 
fünf,  bieten  können,  wenn  sie  erst  überall  bekannt  ist.  Fünf  haben 
bis  jetzt  nur  (Protorososaurus  im  Zechstein]  Poecilopleurum,  Rhacheo« 
saorus  und  Homoeosaurus  erkennen  lassen,  doch  ist  der  fünfte  sehr 
kurz,  und  es  ist  überhaupt  zweifelhaft,  ob  nicht  diese  Genera  mit 
Pleurosaurus  aus  den  Krokodiliem  ausgeschieden  werden  müssen. 


813 

Um  die  nunmehr  noch  abxnhandelnden  Genera  ihrer  meiatei  oa- 
ToUkommenen  Bekanntichaft  ongeaehtet  doch  übersehen  la  können, 
theilen  wir  hier  eine  anf  ungleichartige  Momente  hin  entworCBoe 
Übersicht  ihrer  Aufeinanderfolge  mit. 

FothÜnu 

Emydoiauriert 

Proitboceell :  Wirbel  koavez-koakaT. 

SekAdtl  «ad  Zihaa  «abekaaat :  CelloMnnis «t  • 

Schädel  •cbmalkJeforig:  Melrlorhfachna ■ 

Aaiphlcoell:  Wirket  blkoakar. 

Zehea  von  6,  hiatea  4,  namittelbar  beebacktet  oder  aaek  der  VarwaaitiiAaft 
Riieeel  sckauü  nad  laag ,  Zähae  ecklaak. 

Teleoeaiirler  vgl.  S.  510 :  Teleoeaarae B 

Krokodiller  Tgl.  S.  510  (OoTlale): 

Pelagoaauroe,  MyetrIoMoroe ■ 

Olaphyrorhyaehoi ;  Leptoeraolae,  Aeolodoa ,  OBathosaoma    .    .    .    a»  o 

Hoekoeaarni,  Maerorkyaehaa f 

RflMel  aod  Zihae  aabekaaat ;  Schilder :  Pbolidosaonu f 

Rfiaael  breit ,  Z&hae  dick :  Ooolopbolls f 

Zekoa  5  «ad  5 ,  der  5.  klatere  kleia;  vIelfXItigo  Baacbrlppea 

PoecUoplenram,  tRbacheoeaame,  ?PlearoeaBnM ■    , 

7Eiaydoeaorler  oder  Lacertler?,  xwelielhaft,  aaTollkomaMa  bekaaat 

RyMMteot :  Nachtrag  s» .    I 

Maeronloeaanu ,  Larlosaonu ai 

Thaamatoiaanie ,  Atopoeaarot,  lechyrodoa,  Bracbytaealae •    ■ 

MachiaMeaonu,  Serleodoa •.••o 

Lacertler:  Oeosannu»  Uoaioeoaannie ,  Sapheoaanrns,  Aagalaannu    •    .    .    .    ■ 

*  Proeoell» 

Cetiosauriis  Ow.  1841. 

{Oeolof.  8oe.  1841  y  June;  Aept  1841  y  04-lOi;    Land.  ROmk.  phihi. 
Mag.  1842  y  c.  XX ^  329— 334«>  Jb.  1849^  850—862.) 

Schädel  und  Zähne  gänzlich  unbekannt.  Wirbel-Körper  im 
vorderen  Theile  der  Wirbel-Säule  konvex-konkav,  die  hintren  aber 
und  die  Schwanz« Wirbel  bikonkav,  wesshalb  Owen  die  Sippe  auch 
noch  zu  seinem  Ampliicoeli  stellt. 

Man  kennt  ausser  einzelnen  Wirbeln  aus  Rficken  und  Schwanz, 
die  sich  noch  nicht  wohl  diagnostisch  bezeichnen  lassen,  nur  wenige  Bruch- 
stucke von  Brust-Bein  und  Langknochen  und  einige  Phalangen,  welche 
ebenfalls  auf  eben  so  riesige  Thiere  hinwiesen,  wie  die  Dinosaurier 
sind;  aber  ihre  Langknochen  sind  ohne  Markröhre  und  von  einer  zel- 
lig  porösen  Struktur  wie  bei  den  Cetaceen,  was  auf  einen  bleibenden 
Aufenthalt  im  Meere  hinzuweisen  scheint,  obwohl  Krallen-Phalangen 
zeigen,  dass  sie  wohl  auch  der  Bewegung  auf  dem  Lande  fähig 
waren.  Sie  mochten  bis  60'  Länge  erreichen.  Vielleicht  waren  es 
Raubthiere  den  Krokodilen  ebenso  gefährlich,  als  diese  den  kleine- 


513 

ren  lUeren.  Die  Betohreibung  der  bis  jetzt  bekannten  Theile  hat 
OwKii  an  den  angeführten  Orten  gegeben;  aber, Abbildungen  sind 
noch  Dicht  vorhanden. 

Arten :  2,  in  den  antreu  Oolithen,  während  die  2  andern  Arten 
•OS  der  Wealden-Formation  ganz  oder  theilweise  zu  Iguanodon 
gehören. 

Cetiosaorus  medtus. 

Whale  ämi  Crocodile  J«  KinoDoif  i.  0§oi,  8oe,  ISM,  June  S, 
BocRL.  Treat  I,  115;  Lyell  Elementii  (1888)  384. 
Cetioiaaros  medjus  Ow,  rept.  184tf  100;  —  Gibb.  Reptil.  130. 
Cetiosaorus  bypoolitbicas  Ow.  i.  Vln^Hi.  1849,  X,  U  >  Jahrb. 

ia4»,  40i. 

Eine  Reihe  von  10  Schwanz- Wirbeln;  die  vorderen  messen  ^%'* 
Linge,  V  Breite  an  den  Gelenk-Flächen  und  mit  dem  obren  und 
untren  Domen-Fortsatze  2^  Höhe;  beide  Gelenk-Flächen  sind  — 
am  Schwänze  —  konkav,  die  vorderen  etwas  tiefer  als  die  hinteren. 
Die  weiter  nach  hinten  gelegenen  Schwanz-Wirbel  bekommen  noch 
tiefere  Gelenk-Flächen,  nehmen  bei  gleichbleibender  Länge  an  Höhe 
und  Breite  ab,  so  dass  sogar  bei  i%'*  Breite  die  Wirbel-Körper 
nicht  kürzer  erscheinen;  doch  nimmt  der  obre  Dom-Fortsatz  an 
wagrechter  Länge  immer  mehr  ab  und  der  Bogen  rückt  nach  dem 
Tordem  Ende  des  Körpers.  Der  Wirbel-Körper  hat  keine  Zentral- 
Höhle  wie  bei  Poecilopleuron.  —  Der  von  Bcckland  und  Lyell 
sitirte  Knochen  ist  ein  Metatarsal-Bein»  —  Eine  Krallen  -  Phalange 
ist  kegelförmig,  etwas  zusammengedrückt,  schwach  gekrümmt,  jeder- 
teits  mit  der  gewöhnlichen  Gefass-Grube  versehen ,  5'^  lang  und  an 
der  Grund-Gelenkfläche  V/2"  breit.  Der  vordere  Queer-Ast  eines 
Entostermus  misst  über  4'  in  die  Queere.  — Diese  u.  a.  nicht  näher 
beschriebene  Theile  lassen  (gleiche  Proportionen  vrie  beim  Krokodil 
angenommen)  auf  ein  Thier  von  40^  Länge  schliessen ;  andere  Arten 
besitzen  aber  bis  8"  lange  und  9'^  breite  Wirbel-Körper. 

Fundorte :  die  Schwanzwirbel-Reihe  stammt  aus  Unteroolith  von 
Chipptng-Norton  bei  Chapel^House ;  der  Metatarsal  aus  Gross- 
Oolith  von  Enstone  bei  Woodstock;  an  dem  Schwanz-Wirbel  aus 
OoHth  von  Buckingham;  einige  Wirbel  (die  Schwanz-Wirbel  von 
gleichem  Maase,  oben  etwas  mehr  sechseckig),  ein  Entosternal-Bein 
ein  Raben  Schnabel,  eine  Skapula  und  Theile  von  Langknochen,  Alles 
wohl  zu  einem  Skelett  gehörig,  aus  dem  flfittel-Oolith  von  BlUworth  ; 
ein  Schwanz  Wirbel  von  Straf rord-on^Mvon. 

Bronn,  Lethaea  geognottica.  3.  Aofl.  IV.  33 


B14 

Metrtorhynehw  (Myk.  1880). 

Br.  Leth.  M,  510*. 
Jetzt  Steneotaorut  Mrn.  184Ti  Streptotpondjrlos  Ow.  1841, 

Tf.  XXVI,  Fg.  7bd,  Sab. 

Familie  Opisthocoeli.  «—  Schädel .  •  •  .,  mit  mSisig  langer 
kegelförmig  zulaufender  Schnautze  (Fg.  Sab),  welcbe  mit  Zurück- 
drängung  der  Nasenbeine  oben  und  unten  von  den  Kieferbeinen 
umschlossen,  vorn  beim  vierten  Zahne  etwas  verengt,  dann  irieder 
breiter  und  gegen  die  Spiue  schmal  zulaufend  ist ;  die  ovale  Nasen- 


^    H.  V.  Mbtbr  hat  1830  zuerst  Cuvibr's  „ersten''  oder  ,,IaDgrfisaeli- 
gen'*  Gavial   mit  breiten  bikonkaven  Wirbeln  und  dessen  „iweiten'*  oder 
^kurzrfisseligen'*  mit  konvex-konkaven  in  der  Mitte  stark  verengten  Wirbeln, 
beide  aus  den  Jura-Merf^ln  von  Honfhur^  worauf  Geoffrot  St.-Hilairi 
sein  Genus  Steneosaurns  gegründet,  in  zwei  Genera  getrennt  onddea 
langrösseliicen  Streptospondylus »  den  kurzrfisseligen  Metriorbjnchiu   ge- 
nannt.   Aber  der  von  Cuvibr  und  Mbtbr  mit  dem  ersten  noch  vereinigte 
lange  Rüssel  aus  dem  Lias  von  Altdorf  ergab  sich  sofort  als  zu  Mystrio- 
sanrus  gehörig,  und  durch  ein  Versebea   batte  Mbybr  die  von  Cotibr  drr 
ersten  ArT  zugetheilten   breiten  bikonkaven  Wirbel   zur  zweiten,    die  ia 
der  Mitte  stark  verengten  und  konvex-konkaven  der  zweiten  Art  zur  eratta 
gebracht  und  unglücklicherweise  beide  Genera  nach  Theilen  der  sweitea 
Art  Metriorbynchus  (massiger  Rüssel)  und  Streptospondylus  („verengter 
Wirbel*')   genannt ,    welcher  lezte   Name  nun   nich  berichtigter   Wirbel- 
Verthcilunf^  natürlich  dem  Langrüssel  nicht  mehr  bleiben  konnte;  ich  gab 
daher  in  der  ersten  Auflage  1837   dem  ersten  Genus  den  neuen  Namei 
Leptocranios,   um  aus   der  bereits  grossen  Verwirrung  heraoszokommea. 
OwBif  war  in  seinem  Berichte  1841   auf  die  slattgefnndene  Verwechseloog 
nicht   aufmerksam  und  behielt  daher  nach  Mbtbr,  obwohl  er  sich  bereits 
auf  die  erste  Aufla^^e  der  Lethaea  beruft,   die   konvex-konkaven  Wirbel 
bei  Streptospondylu»,  die  bikonkaven  bei  Metriorhynchus,  welchem  er  je- 
doch dm  Namen  Steneosaurus  zurfickgab;  hatte  es  aber  hier,  wie  vielleicht 
dort,    mit  andern  Arten,    hier  nicht  mit  Schädeln,   dort  nicht  mit  Wir* 
beln    zu    thun.       Im    Index    palaeontologicus    gab    Metbr    hierauf    184T 
seinen  Namen  Metriorhynchus  gans  auf,    um  mit  den  richtigen,   in  der 
Mitte  verengten  Wirbeln  nun  auch  die  Benennung  Streptospondylus  vaa 
der  andern   auf  diese  Sippe  zu  übertragen,    und  kehrte  hinsichtlich  der 
langrusselif^en  Art  mit  breiten  Wirbein,  welche  zuerst  durch  deren  Yer- 
wechselung  den  Namen  Streptospondylus    erhalten   hatte   (der    Leptocra- 
nius)    zu    dem  frühesten  Nnaien,    der  beide  Genera   zugleich   nmfaaste, 
n&mlich  Steneosaurus  zurück,  wohin  er  jedoch  nur  den  OwEn'scheQ  (nicht 
HoLL'schen  u.  A.)  St.  brevirostris  bringt.     Um  nun  nicht  die  Verwirraog 
abermals  zu   vergrössern,  bleiben   wir   bei   der   Ordnung    der  Materie, 
welche  «k  in  der  früheren  JüiFlage  saerat  hergeattfUt  haben. 


SIS 

Anmg  etwas  aafw&rtf  gekehrt  und  von  keiner  Knochen-Verdickang 
angeben.  [Dbslomochamfs  ergSnxt  den  Charakter  nach  einem  vom 
/OndTius  bii  cor  Schnautxen-Spitxe  0"76  langen  Schfidel  aus  gleicher 
Fundstätte  so:  Schädel  zusammengedrückt ;  Wandbein  schmal ;  Schlä- 
Bngruben  ungeheuer,  wenigstens  3mal  so  gross  als  die  Augenhöhlen ; 
bchbogen  sehr  lang  und  schlank.  Augenhöhlen  kreisrund,  mehr 
lach  den  Seiten  als  nach  oben  gewendet;  ihr  Rand  ununterbrochen 
nd  ohne  Ausschnitt.  Darunter  ein  Gefössloch,  welches  in  eine  tiefe 
linne  llngs  der  Nasen- und-Kieferbein- Naht  fortsetzt.  Von  der 
mte  der  Jochbogen  bis  zur  Schnautzen-Spitze  verschmälert  sich 
1er  Schädel  allmählich  und  fällt  vom  flachen  Stirnbeine  an  bis  zur 
(pitze  des  Nasenbeins  etwas  ab;  vorn  ist  er  flach.  Das  Nasenloch 
it  gross,  herzförmig,  ganz  nach  oben  gewendet.  Das  Incisiv-Bein 
etzt  oben  zwischen  den  Kieferbeinen  in  Form  einer  langen  Spitze 
tckwärts  fort  bis  zum  Anfange  des  Rüssels;  es  hat  jederseits  3 
Jreolen;  darauf  folgt  eine  Zahnlücke  und  dahinter  liegen  wieder 
twa  25  Alveolen  im  Kieferbeine,  welche  hinten  in  eine  gemeinsame 
!ahn-Rinne  verfliessen  und,  weil  die  Zähne  nicht  mehr  darin  stehen, 
ich  nicht  genau  zählen  lassen.  Einige  Zähne  sind  lose  gefunden 
rorden.  Die  Gaumenfläche  ist  vorn  etwas  konkav  und  erhebt  sich 
linten  gegen  die  Augenhöhlen  hin  allmählich  kielförmig.  Die  hin- 
Bren  Nasen-Öffnungen  liegen  etwas  hinter  der  Augen-Gegend ;  die 
iOgelbeine  nel^men  an  der  Bildung  des  Nasen-Kanals  keinen  Antheil, 
ondem  helfen  nur  eine  offene  breite  Rinne  als  hintere  Fortsetzung 
esselben  bilden;  ihre  unteren  Ränder  entfernen  sich  und  wenden 
ich  nach  aussen,  statt  sich  auf  der  Mittellinie  zu  vereinigen.  Die 
Tasen-Bildung  ist  also  ganz  wie  bei  Teleosaurus,  ivomit  desshalb 
uch  dieses  Reptil  zu  vereinigen  ist  —  Die  Oberfläche  des  Schädels 
eigt  nur  Grubchen  und  Eindrücke,  welche  auf  eine  Bedeckung  mit 
ichildern  hinweisen  *.]     Der  Unterkiefer  (Fg.  7  b)  auf  der  schmalen 


*  Von  den  bei  Cüvibr  gegebenen  Figuren  worden  nur  t.  8,  f.  6,  7 
nd  8,  t.  10,  f.  5  und  6  mit  Sicherbeit  dazu  gehören.  Da  indessen  diese 
Bemerkungen  nur  einer  vorlänfigen  Notitz  i.  Jb.  i846y  408  entnommen 
nd  die  sdiliemlicbe  vollständige  Beschreibung,  wtlebe  noeh  einige  Zweifei 
0  beaeitigea  hätte,  uns  noch  nicht  zugekommen,  so  nehmen  wir  diese  A;igabe 
nr  mit  einigem  Röckhalte  auf,  lumal  Folgerungen  daran  geknüpft  sind, 
reichen  wir  nicht  beitreten  können.  Gebären  die  von  R.  Owen  dazu 
erecbneten  Enicliscben  Schade  1-Tbeile  wirklich  hieher,  so  ist  das  Hintcr- 
iftopt-Loch  [Diff.  von  Metriorbyncbus]  gans  von  den  Exoccipital-Beinen 
hne   ZutbuD  des  Basioccipitales  umschlossen  und  zählt  der  Oberkiefer 

44* 


$16 

und  ganz  linienförmigen  Symphyse  jederseits  ii||t  etwa  15»  und  auf 
jedem  der  unter  30®  zusammenlaufenden  langen  Äste  (denen  an  den 
abgebildeten  Exetnplar  die  binteren  Enden  mangeln)  noch  mit  7 
Zfihnen,  welcbe  in  getrennten  Aheolen  steckend»  kegelfdmüg»  zwei- 
schneidig  gestreift  und  mit  bohler  Wurzel  yersehen  sind,  in  welche  die 
Ersatz-Z&bne  eindringen.  Die  dazu  geborenden  Wirbel-Körper  durch 
eine  Naht  mit  ihrem  Ringtbeil  verbunden,  in  der  Mitte  stark  ver- 
engt, vorn  mit  einer  konvexen,  hinten  einer  konkaven  GelenkflSehe 
(wie  beim  Pferd  u.  s.  w«;  bei  lebenden  Krokodilen  umgekehrt),  die 
sich  aber  schon  an  den  hinteren  Rückenwirbeln  beide  ausebnea. 
Alis  länger  als  bei  Leptocranius ,  an  seiner  unteren  Seite  mit  einer 
ebenen  länglich  viereckigen  Flache  (Atlas  und  Azis  =  Fig.  7d  von 
unten  und  von  der  Seite).  Die  Brustwirbel  mit  an  der  Basis  vier- 
kantig pyramidalen  Queerfortsätzen  (wie  bei*m  Pferde),  hinter  der 
Flache  für  den  Rippen-Kopf  mit  einer  tiefen  Grube  (beides  fehlt 
den  Krokodilen),  und  unten  statt  des  Domen  Fortsatzes  der  Krokodile 
mit  zwei  durch  eine  Vertiefung  getrennten,  aber  vorn  in  einen  Höcker 
endigenden  Kanten.  (Mantell  beschreibt  die  Wirbel  noch  anderer 
Arten  ausführlich,  bestätigt  diese  Charaktere,  deutet  auf  einen  mäch- 
tig entwickelten  Dornenfortsatz  hin  und  fugt  als  weiteren  Charakter 
bei  das  Vorhandenseyn  einer  breiten  Knochenleiste,  die  sich  zwischen 
den  zwei  hintern  schiefen  Fortsätzen  quer  hinzieht  und  beim  Auf- 
steigen an  Breite  zunimmt.  Die  Knochenleisten  an  den  Seiten  des 
Wirbelbogens  sind  so  mit  einander  verbunden,  dass  sie  ein  N  bilden») 
Arten:  S — i  durch  Schade!  vertreten  kommen  mit  Leptocra- 
nius longiroslris  in  Frankreich  bei  Honfieur  und  Hävre  vor,  und 
eine,  Str.  Cuvieri  Ow.,  in  England,  die  aber  wohl  noch  in  Zweifel 
gezogen  werden  darf,  da  sie  lediglich  auf  einzelnen  Wirbeln  aus 
dem  Oolith  von  Chipping  Norton,  dem  Lias-Schiefer  von  Whitbjf 
und  dem  Forest  marble  zu  Bradford  beruhet.     Owen*s  zweite  Art, 


i  Zähne  vor  und  27  hinter  dem  DfaMenima  in  dichter  Reihe ;  3  stehen  im 
kurzen  Zwischenkieferbcin,  daii  an  der  Begrenzung  der  NaKenlöcher  fheil- 
nimmt.  Alle  Zähne  sind  verbältnissmassig  grösser  als  bei  Myittriosaurus; 
die  Wurzel  mit  gtattem  weitsen  Schmelz  überzognen,  die  Krone  mit  scbwar- 
sem  längsgcstreiflreai  Schmelz,  woran  die  erhabenen  Streifen  fein,  dicht, 
«nterbroeben  sind  und  einer  auf  Jeder  Seite  stärker  als  die  ubrig^en  uo(f 
vor  der  Abnutzung  bis  zur  stumpfen  Spitze  auslaufend  ist.  Die  Angabe 
aber  dag  Zwiscbenkieferbein  stimmt  nicht  mit  der  bei  Dbslongchabcfs. 
OwBif  besehreibt  auch  2  Dhterkiefer-Stilcke. 


K 


517 

Str.  major,  aas  den  Wealden,  hat  Mamtill  bereits  wieder  zu  Igua- 
aodon  requirirt. 

Metriorhyncha8Geoffroyi(a,520).  Tf.XXYI,  Fg.  dabCYg), 

7  b  (%o).  d  (V2). 
Di^OBMARRB  i.  Joum,  dB  fkjf9.  tT86,  Vit,  406—414. 
GATial  Faujas  Mvni.  dB  St'PiBrvB  {1799)  135. 
jbae  Gavial  de  HoDfleor  («  wfiUBBM  phti  cm$n)  Cov.  i.  BmÜBi.  pkiL 

mid  iliiii.  d.  Min,  U.  ee,;  Ommi.  foBi.  K,  11,  145—146,  152—157,  150, 

pl.  8,  f.  1.  S,  6,  7,  8,   12,  13,  pl.  9,  f.  3,  6,  7,  8,  10,  pl.  10,  f.  5,  6,  7. 
Krokodil  Sobmm.  i.  Mfinchn.  Denkscbr.  1814— ISy  V,  39—41. 
StODOosaorns  rostro-minor  Gboffr.   i.  MdwL  d,  MuB,  18Z6y  Xli^ 

146-149;  —  Ow.  Rept  1841^  82-83. 
BtOBoooaoras  brevirostris  HoiiL  88  ifmrB)  JEioe  Yerwecb- 

Crocodilos  broTirostfis  (Cuv.  ?)  Holl  86;  —  QolbtJ »eiüng  v.  Sebi- 

b.  Dbch.  420.  rdel,  Schuautze, 

Crocodilos  cylindrirostris  (Cor.?)  Holl  85.  V  Wirbeln  und 

Crocodilas  AI  torfin  us  (fiio  raclorsf)  Holl  85.  I    Fnndorteo. 

MetriorbyDcbns  Geoffroyi  Mra.  i.  Isis  ITMI^,  518;  PaUol.  106,  227 

(Bxd.  VBriekriB}. 
Streptospondylus  Altdorfensis  Mra.  Uid,  (vBrtBkroB), 
Gavial  brevirostris  Goldf.  b.  Dbch.  405. 
StreptospoDdjrlus  Jurinei  Grat  Rept.  57. 
Metriorhyncbos  Geoffroyi  Br.  Leib,  c,  520,  t.  26,  fgg. 
Streptospondylus  Geoffroyi  Mtr.  i.  Nomenel.  1202;  EDoni.  687. 
Steneosaurus  brevirostris  {crania)  Ow.  Rept  1941,  190;  —  Gieb, 

Reptil.  118. 
Teleosaurna  Bp,  Dslgc«.  ^  Jb.  1846,  499. 

Von  diesem  Thiere  besitzt  man  in  Frankreich  nur  einen 
Unterkiefer  ohne  Hinterende  (Fg.  7  b},  die  Scbnauze  eines  Ober- 
scbädels  (Fg.  Sab),  noch  ein  Rüssel-Stuck,  und  Wirbel  aus  allen 
Gegenden  des  Ruckgrates«  Die  Ton  Cüviu  beschriebenen  Reste 
fanden  sich  alle  in  den  blauen  Mergeln  Ton  Honfieur  mit  denen 
der  Leptocranius  vermengt,  die  bei  Dbslögchamps  zu  Sannerville 
bei  Caen  mit  Teleosaurus.  Die  Englischen  Schädel  und  Unterkiefer- 
Theile  stammen  aus  dem  Kimmeridge-elay  von  Shotover, 

"^    JLmpUeoeli» 

TeleoMurtis  GBomu   IfiSUL 

KAmn.  d.  Mub.  1896,  XU,  97 ;  Mim.  dB  VAemd.  1899 j  Xily  3  >  Jahrb. 

1889,  612  und  Ba.  Collect  47—61.) 

Typus  von  GsoFnoT's  Teleosavriem.  Der  Schädel  ist  in 
seinem  Hintertheile  verbiltnlssmässlg  breit  and  kun»  Tora   in   eino 


«18 

lange  schmale,  Ton  den  Kieferbeinen  oben  and  uiitei 
ganz  umschlossene  Schnautze  ausgehend,  wie  htlß 
Gavial  (Unterschied  von  Mjrstriosaurus) ;  aber  die  Schnautze  ist  nodi 
länger,  nach  vom  allmählich  etwas  verjüngt,  am  Ende  vrieder  koUbM- 
artig  verdickt  und  das  etwas  aufwärts  gerichtete  herzförmige  Nase»* 
loch  umschliessend ;  in  jedem  Kle/er-Aste  stehen  etwa  45  d&uc 
abwechselnd  grössere  und  kleinere  aulfallend  auswärts  geriehteCe 
Zähne  in  getrennten  Alveolen;  die  Ersatz-Zähne  in  die  Höhlen  der 
alten  eindringend.  Die  Richtung  der  Zähne  lässt  auf  grosse  fie  be- 
deckende Lippen  schliessen.  Die  inneren  Nasen- Öffnungen  etwa  ii 
der  Mitte  des  Schädels  (nicht  in,  sondern)  hinter  den  Gaumenbeinen 
einmündend  in  einen  zwischen  den  sehr  breiten  kurzen  und  flachen 
Herisseal-Beinen  *  gelassenen  offenen  Gaumen^Kanal  **,  deren  Flügel 
die  Gaumen-Löcher  von  hinten  begrenzen  und  die  an  sie  angrenzen- 
den Queerbeine  an  deren  äussere  Seite  drängen.  Das  Jochbein  um- 
gibt ein  ganzes  Drittel  der  kleinen,  fast  runden  und  wohl  stark  nach 
oben  gerichteten  Augenhöhlen  (Fg.  Gab)  hinton  und  unten  (nicht 
oben) ;  und  die  Schläfen-Grube  ist  viel  grösser  und  mehr  seitlich  als 
beim  Krokodil,  fast  breiter  als  lang  (Fg.  6b).  Wirbelkörper  mit 
zwei  etwas  konkaven  Gelenkflächeo,  in  der  Mitte  ein  wenig  verengt; 
die  Hals-Wirbel  mit  kleinen  dreieckigen  Hals-Rippen.  Zwei  Kreutzbein- 


^  So  nennt  Gboffrot  die  Knochen-Theile,  welche  beim  Menscheo 
„innere  Ptfryfcoid-Apopbyiien*'  genannt  werden  und  beim  lebenden  Gavi«l 
eine  so  merkwürdige  Verdickang^  mit  vier  blasenartigen  H5hlen  enthalten, 
welche  zn  Verlängerung  des  Respirations-Yermogens  unter  Wasser  be- 
stimmt sind. 

*>*  Da  ich  an  den  sonst  so  ahnlichen  Lius-Gavialen  die  hintere  Nasen- 
Öffnung  hier  nicht  hatte  finden  können,  so  bat  ich  1841  Herrn  de  Blaii«* 
viLLB  das  von  Cuvibr^u  untersuchte  Exemplar  in  dieser  Beziehung  noch- 
mals zu  prüfen.  Er  antwortete  mir,  dass  jener  Kanal  nur  eine  zufSIlige 
Bruch-Öffnung  sey,  entstanden  durch  das  Weg;brechen  des  knöchernen 
Nasensackes,  der  den  Gavialen  sottebe;  die  wirkliche  hintere  Nasen- 
Öffnung;  seye  das  ^on  Covibr  sogenannte  Arterien-Loch  am  hinteren  Ende 
der  Grundfläche  (Baoifif  und  Kauf  Gavial-artige  Reptilien  p.  25).  So 
nahm  ich  also  die  Sache  auch  an.  Da  nun  aber  DssLorfGciiAMPS  1815 
behauptet,  an  4—5  Exemplaren  jene  mittle  Ausmiindong  beatindig  und 
Cuvibr's  Deutung  richtig  befunden  xu  haben,  so  mnss  ich  zur  Entscheidung 
dieser  Frage  neue  Untersuchungen  abwarten.  Von  BLAiNvnxB'n ,  der 
bald  nachher  starb,  konnte  ich  nichts  mehr  erfahren.  Jedenfalls  aber  kann 
das  Resultat  an  diesen  Gavialen  ans  dem  oberen  Jnra  noch  zu  keinem 
Beweise  fOr  Jene  in  Lias  berechtigen. 


510  ' 

Wiibel  wie  bei  den  KroitodileD»  Die  Rippen  onten  mit  einem  rück- 
«irU  bis  2ar  nächsten  gehenden  Fortsatz,  wie  bei  Kroltodil  und 
Vögeln  (Dkslomoch.)*  Schwanz  lang.  Die  hinteren  Beine  doppelt 
so  lang,  als  die  vorderen.  Die  Füsse  unbekannt  Die  ganze 
Körperfliche  mit  dicken  Knochen-Schildern  umpanzert,  welche  nicht 
blos  an,  sondern  auf  dem  Hinterrande  bis  zu  y,  über  einander 
liegen  wie  bei  den  Fischen,  und  deren  äussere  Fläche  mit  vielen 
and  dichten  halbkugeligen,  linsengrossen  Vertiefungen  versehen  ist. 
Auf  dem  Rücken  bilden  sie  zwar  wenigstens  10  Längsreihen,  wor- 
unler  aber  nur  2  breitere  und  am  Schwänze  gekielte ;  am  besser  be- 
wehrten Bauche  dagegen  6  Reihen  grosser  Schilder.  [Aus  dieser 
Fisch-ähnlichen  Beschaffenheit  vermuthet  Gkoffroy  auch  krallenlose 
Ruderfüsse  bei  diesen  Thieren.] 

Arten:  2,  vom  Mitteloolith  bis  in  das  Portlandien  Englands^ 
FrmnkreichB  und  der  Schweitx. 

Teleosanrns  Cadomensis  (o,  5U).  Tf.XXVI,  Fg.  6ab(V3)^ 

Crocodilas    Cadomeotis   Lmiuc    i.   ^im.  phys.    de    ßruxei,   1890, 

lit,  163. 
Gavial  de  Caen  Cdv.  om.  f98S.  1894,  F,  ii,  127—141,  161,  pl.  7,  f. 

1  — S,  10—12,  14,  17  [exel.  reliq.y,  ^  [non  Mart.  Oeoi,  Suesex  63; 

Oeoi.  SB.-Enpl.  260—265]. 
Teleotanras  CadomeDNis  Geoffr.  i.  Mm.  i.  Mus,  18t6y  X//,  13S 

—  149,  pl.  6,  f.  1-4;  —  i.  Ann.  ie,  not.  1891,  XXiU;  Rev,  biUiogr. 

54;   —    HoLL  Petref.  86;   —   Myr.  Palaeolog.  114,  200,  224,  226;   -> 

Ow.  Rept  11,  81;  —  Gisa.  Reptil.  103. 
Teleosaarus  Krug.  Natarg.  H,  330;  —  Waol.  Sjsf.  d.  Amphib.  141; 

Gboffr.  >  Jb.  1833,  612,  613. 
Gavialis  Lamourouxii  Grat  Reptil.  67. 

Man  hat  von  diesem  Thiere,  welches  20^  Länge  erreicht  haben 
inuss,  Überbleibsel  von  wenigstens  10  Individuen  entdeckt.  Die 
wichtigsten  darunter  sind  zwei  Stein-Platten,  worauf  ein  fast  vollstän- 
diges Skelet,  theils  noch  in  Knochen,  theils  in  deren  Abdrucken 
Torhanden  ist;  dann  eine  andere  Platte  mit  einem  Theile  des  Rum- 
pfes, ein  beträchtlicher  Theil  des  Schädels,  Trümmer  des  Unter- 
kiefers, viele  Schuppen«  Wirbel  u.  s.  w.  —  Der  erwähnte  Schädel 
ist  die  linke  Hälfte  bis  zum  Anfang  der  Schnautze  [Fg.  6a*  von 
der  Seite,   b   von    oben,    woran  insbesondere  die  charakteristische 


*    Auf  der  Tafel  (XXVI)  ist  statt  Fg.  „6"  ein  „d<<  stehen  geblieben. 
£a  sind  die   2  Figuren  nnmittelbar  unter   dena  Kopfe  des  Plesiosaums 


mfmwnmint 


520 

Grösse  und  Breite  der  Schläfen-Grobe  anfRIlt,  die  durch  das  langr 
HintiTstirnbein  ifon  der  Augenhöhle  getrennt  ist],  welche  Covtti 
aufs  Genaueste  mit  dem  des  grossen  Gavials  verglichen»  und  i«f 
dessen  Untersuchung  Groffroy  St.-Hilairi  das  Genus  Teleo- 
säur  US  gestutzt  hat.  Er  xelgt»  gleich  den  Qbrigen  Körper-Thefles 
noch  manche  generische  EigenthQmlichkeiten ,  welche  aber  nlcbl 
alle  so  leicht  und  kurz  mit  genögender  Schärfe  m  bezeichnen  «M 
Die  Schnautze  ist  platter  als  beim  Gavial,  und  Ton  der  ParieCo- 
frontal-Naht  an  Torwarts  gemessen  5  (beim  schmalrüsseligen  Gavial 
4,  beim  grossen  3)  mal  so  lang,  als  der  Qnermesser  oben  zwischeo 
den  Augenhöhlen.  Diese  sind  von  keinem  aufgeworfenen  Knochen- 
Rande  eingefasst  Die  gesammte  Länge  des  grössten  gefundenen 
Kopfes  betrug  40".  Die  Zähne  sind  sehr  schlank,  gebogen,  spits, 
0>"012 — 0^017  weit  aus  der  Kinnlade  vorragend;  unten  die  Torden 
kurzer  als  die  hintern.  Die  Queerfortsätze  der  RQcken-Wirbel  sind 
breiter,  als  an  einer  bekannten  KrokodiNArt,  und  an  ihrem  Tordrm 
Rande  für  die  Anlenkung  der  Rippen-Köpfe  ausgeschnitten.  Schwanz- 
Wirbel  mögen  25—30  gewesen  seyn.  —  Auf  dem  Rücken  lagen 
vom  ersten  Rücken-Wirbel  an  bis  zum  Anfang  des  Schwanzes  15 — 16 
Queerreihen  von  Knochen-Schildern,  in  jeder  Reihe  wenigstens  10 
nebeneinander.  Auch  den  Bauch  bedeckte  ein  aus  Reihen  von  sechs 
Schildern  gebildeler  Panzer.  So  war  auch  die  Kehle  durch  ähnliche 
Schilder  geschützt,  welche  nur  zwei  Ausschnitte  für  die  seitliche 
Bewegung  des  Kopfes  Hessen.  Die  langen  (breiten)  Domen-  and 
Queer-Fortsätze ,  die  Hals-Rippen  und  die  starke  Umpanzerung  des 
Körpers  deuten  auf  geringe  Biegsamkeit  und  Beweglichkeit  des  Kör- 
pers wenigstens  auf  dem  Lande,  wo  das  Missverhältniss  von  den 
vordem  zu  den  hintern  Extremitäten  dann  noch  weitere  Hindemisse 
veranlassen  musste.  Abgerundete,  der  Gebirgs-Masse  fremde  Steine 
zwischen  den  Knochen  gelegen,  waren  vielleicht  von  den  Thleren 
zur  Befördemng  der  Verdauung  verschlungen  worden,  was  auf  vege- 
tabilische Nahmng  schliessen  Hesse.  Alle  diese  Reste  hat  man  seit 
1817  zu  Allemagne,  zu  Vauxcelle  und  zu  Quilly  bei  FalaUe  in 
der  Gegend  von  Caen  in  einer  Gesteins-Schicht  gefunden,  welche 
nach  Db  la  Brchb  unter  Forest  marble  und  über  Unteroolith,  nach 
Prevost  unmittelbar  unter  dem  nCalcaire  k  polypiers*',  daher  noch 
im  Combrash  oder  im  Mltteloolith  liegt,  während  Deslonochamfs 
1836  als  begleitende  Fossilien  den  Belemnites  hastatus  [aus  Oxford- 
Thon]  und  Ammonites  gigas  [aus  PorÜand]  nennt  und  1845  dasselbe 


521 


als  Dhres-  oder  Oxford-Thon  beieichnet.  — Binige  Schuppen, 
9-  Wirbel  und  mehre  Zfthne,  welche  sich  ton  den  vorigen  nicht  un« 
terseheiden  lassen,  hat  Cuvier  aus  dem  Schildkröten- Kalk  (untere 
Portland-Abtheilung ,  Grmsly)  bei  Solothum  erhalten  ^.  Kiefer- 
Stacke,  ZIhne  und  Wirbel  einer  Varietftt  sind  im  Bath-Oolith  lu 
Wo0d8l0€k  und  im  Kalkschidfer  von  Stone$fteld  in  England 
(Anden  worden  (Ow.)- 

Mystriosauriis  Kauf  1831  ^*. 

Macroapondflos  Mm.  *^;  EngjoiBmasaaras  Kauf  1834. 
Tf.  XXVI,  Fg.  5a— d,  Tf.  XXV«,  Fg.  9abc 

Gaviale,  die  sich  Ton  den  lebenden  hauptsftchlich  durch  die  bi- 
konkaven Wirbel,  die  hintre  Einmündung  der  Nasenlöcher,  die 
Schwanz-Bildung  und  den  stärkeren  Panzer  u.  s.  w.'  unterscheiden  t* 

*  Eodlicb  haben  nach  Covibr's  nod  HIaivtill's  Vergleichungeo  mehre 
Z2hne,  Wirbel  und  andere  Knochen  der  Wealden-Forroation  von  Tilgale 
Forut  in  9u99eoB  keinen  Unteracbied  erkennen  laaaen;  bei  Owsrr  finden 
wir  deren  aber  nicht  erwähnt,  und  in  aeinem  Repori  1841,  S.  68  sagt  er 
anadräcklicb,  daaa  Teleoaaurus-Reste  büi  jetat  nicht  in  der  Wealden-For- 
BMlion  Torgekommen  aind. 

*^  Vgl.  hauptsächlich  Covier  ÜMem.  foM9U.  K,  u;  Broivpi  und  Kauf 
Abbandlungen  fiber  die  Gavial  -  artigen  Reptilien  der  Liat  •  Formation 
47  SS.,  e  Tfln.  in  11  Blättern  in  Folio  und  1  Vignette,  Stuttgart  1841 
184S'>  Jb.  1844y  870;  —  M&ifST.  i.  Jb.  1888,  1117-136;  —  Theodoki 
das.  1844,  340,  697;  —  t.  Mbtbii  daa.  1844,  689;  —  QuEnsTBOr  im 
Jahrb.  18M,  319  ff.  u.  a.  w.;  —  R.  Owbic  Rept.  1841,  72—80.  A. 
Wagnbb  (seine  von  QuarrsTBOT  erwähnte  Abhandlung  ist  uns  noch  nicht 
ingekonmien,  und  wir  wissen  nicht,  wo  sie  steht.) 

Der  Name  Mystrioaaurus  ist  unseres  Wissens  zuerst  in  Kaup's  Ka- 
talog  Ton  Oyps-Ahgflssen  fossiler  Knochen  gebraucht  worden. 

***  Dieser  Name  hätte  die  Priorität  vor  Myatrioaaurua  nnd  Engyomma- 
sanras;  bei^ift  aber  nicht  nur  xufällig  auf  einer  Oeatein-Platte  beisam- 
menliegende  Theile  in  sich,  von  denen  es  durcbaua  unerwieaen  ist,  ob  aie 
susammengeboren ,  was  namendieb  in  Beziehung  auf  die  unverbältniss- 
mässig  grossen  Zähne  gilt;  während  andreraeits  gerade  der  typische  My- 
striosanrus-RCIssel  vom  Autor  jenes  Namena  zur  Charakteristik  aeines  Strep- 
toapondylua  mit  verwendet  worden  war  (vgL  S.  614,  Note).  Diess  die 
Ursache,  warum  wir  den  Namen  Myatriosanrua  vorgesogen  haben. 

t  Dieaa  aind  die  am  vollatändigsten  bekannten  Rrokodiiier  dieser 
Periode,  und  da  sie  zugleich  die  ältesten  sind,  so  wurden  wir,  um  einen 
festeren  Anhalt  zu  Vergleichungen  zu  gewinnen,  gerne  den  Anfang  mit 
ihaen  gemacht  hsben,  wenn  nicht  eben  ihre  nähere  Verwandtscban  mit 
den  lebenden  Sippen  aie  an  das  Ende  der  Reibe  gedrängt  hätte. 


522  ■ 

Sch&del  Tiel  flacher  als  an  labenden  Gavialen,  Tom  in  eiim 
langen  schmalen  linearen  Rilssel  auslaufend,  mit  löffelförmig  «» 
gebreitetem  Ende  (Fg.  cd)  und  endstandigen  etwas  TorwSrta  gokeinlsi 
Nasenlöchern.  Die  Oberseite  des  RQssels  wird  in  seinem  ginzen  mitlah 
Theile  durch  die  Kiefer-Beine  gebildet,  das  Vorderende  von  den  Zwisclieih 
kiefer-Beinen,  welche  die  Nasenlöcher  rings  uroschliessen  und  sich  hiiiil||| 
denselben  bald  zwischen  die  Kiefer-Beine  auskeilen,  w&hrend  sie  wtfÄ 
einen  Fortsatz  der  Kiefer-Beine  zwischen  sich  eindringen  lassen  (Fg.  ^ 
die  Nasenbeine  erreichen  die  Nasenlöcher  bei  Weitem  nicht.  Dil 
Augenhöhlen  klein,  flachrandig* und  ganz  nach  oben  gerichtet,  ohne 
innren  Knochen-Ring;  Schädel-Gruben  tiel  grösser  als  bei  den  Ge» 
Yialen,  die  ganze  hintre  Schädel-Fläche  mit  Ausnahme  einer  schma-' 
len  Einfassung  einnehmend ,  länger  als  breit  **•  Am  Unterkiefer  ist 
die  Symphyse  länger  als  die  Äste,  mit  einem  Winkel  Ton  35 — 40*. 
Zähne  in  getrennten  Aheolen  eingekeilt,  kegelförmig,  hohl,  die 
Ersatz-Zähne  in  sich  aufnehmend,  schief  rückwärts  gebogen,  ontee 
rund,  gegen  die  Spitze  zweischneidig  werdend,  fein  län^^sgeslreill; 
die  Streifen  sind  unten  sehr  dicht  und  fein,  in  der  Mitte  nur  halb 
so  zahlreich  (50),  stärker  erhaben,  streckenweise  unterbrochea  und 
in  ungleicher  Höhe  von  erreichter  Spitze  plötzlich   aulhörend.     Die 

4   28  35 

Anzahl  der  Zähne  ist  ■'  ^'  ,  so  dass  nämlich   oben  jeders  eits  4  hi 

Zwischenkiefer,  einander  paarweise  genähert  und  die  des  zweiteo 
Paares  am  grössten  sind  und  wie  die  4  ersten  unten  im  löffelförmig 
ausgebreiteten  Theile  (Fg.  e)  der  Kiefer  stehen,  die  übrigen  nach 
hinten  an  Grösse  abnehmen  und  nicht  bis  zu  den  Augenhöhlen  ret- 
chen; unten  stehen  nur  2— 5  (—10)  hinter  der  Symphyse.  Hals  etwt 
0,25  so  lang  als  die  24  ersten  Wirbel.  Hals-Wirbel  7;  Brust-  und 
Lenden- Wirbel  etwas  unsicher,  doch  gewiss  15  -|-  2  oder  16  +  S; 
die  langen  in  der  Mitte  auf  y,  verengten  bikonkayen  Wirbel-Körper 
mit  dem  Ring-Theil  durch  Naht  verbunden,  mit  niedern  von  Yom  nach 
huiten  langen  Dom-  und  Queer-Fortsätzen,  denen  an  Atlas  und  Alis 
griffeiförmige,  an  den  5  folgenden  Hals -Wirbeln  kurze  axtförmige 
Rippen  sich  anlenken ;  die  Rippen  sind  anfangs  2köpfig,  um  sich  an  die 
Queer-Fortsätze  und  an  einen  Höcker  des  Wirbel-Körpers  zugleich 
ansufugen;   der  letzte  rückt  aber  immer   weiter   am  Wirbe^Körper 


*  Ich  gebe  abtiebtiicb  hier  nicht  mehr  int  anatomische  Detail  eie, 
das  ohne  Abbildong  immer  schwierig  bleiben  wurde.  Vergl.  jedoch  Pe- 
lagosaoras. 


luBAuf  und  Tereiiiigi  sich  etwa  am  12.  Wirbel  mit  der  Fläche  dea 
Qoeer-Fortiatiea.  Becken-Wiibd  9  unverwachsen.  Ein  zusammen- 
gedrückter Ruder-Schwanz.  Die  Schwanz-Wirbel  in  nicht  genau  be- 
stimmter Anzahl,  die  jedoch  26  weit  übersteigt  (bei  welcher  Zahl  der 
Schwanz  aber  -schon  fost  so  lang  ist,  als  Rumpf  und  Becken  ohne 
Hrisji  berm  35 — 42.  am  längsten  werdend,  weiter  hinten  wohl  an 
lÜte  und  Dicke,  aber  nicht  an  Länge  abnehmend,  unten  immer  mehr 
gendiinig  und  zweikantig;  die  obren  Domen-Fortsätze  sind  anfangs 
ao  lang  als  hoch,  %  *^  ^^H  ^1*  ^^^  Wirbel-Körper  und  rechteckig 
zugeschnitten;  beginnen  dann  durch  eine  schiefe  Neigung  des  Vor» 
deirandes  nach  hinten,  während  ihr  Untrer  Rand  senkrecht  bleibt, 
sieh  oben  mehr  und  mehr  zu  verkürzen  bis  auf  V,  von  der  Wirbel- 
Linge,  Die  Gabel-Beine  sind  auf  der  Grenze  je  zweier  Wirbel  an- 
gefügt, kurz  und  hoch,  aber  ihr  untres  Ende  dehnt  sich  in  die  Länge 
aus,  so  dass  es  wie  von  einem  Stiele  getragen  scheint  [Beim  voU- 
stiodigen  Teleosaurus  Chapmani  wird  die  Wirbel-Zahl  so  angegeben 
7  H.,  16  Br.,  3  L.,  2  H.,  36  Schw.  =  64.]  Brust-Bein  kleiner 
als  bei  lebenden  Krokodilen,  spateiförmig.  Schulter-Gürtel  dem  des 
Krokodils  ähnlich.  Rabenschnabel-Bein  in  der  Mitte  stark  verengt 
An  den  Eitremitäten  sind  die  Vorderbeine  gegen  die  Hinterbeine 
(3  :  5)  und  die  Unterarme  und  Unterschenkel  mit  den  Zehen  gegen  die 
Oberarme  (2  :  3)  und  stark  ^rmig  gebogenen,  Oberschenkel  (2  :  3,  oder 
weniger)  genommen  schwächer,  als  an  den  lebenden  Gavialen.  Yorder- 
füsse  mit  5  Zehen,  wovon  nur  die  3  inneren  bekrallt  sind,  Hinter- 
füsse  mit  4  schmalen  Zehen,  deren  Glieder-Zahl  =  2.3.4.4  *  ist 
und  deren  Länge  in  gleichem  Verhältnisse  mit  der  Glieder- Zahl  steigt, 
wovon  die  äusserste  Zehe  aber  ohne  Kralle  ist.  Die  Langknochen  haben 
Markhöhlen.  Der  Körper  ringsum  bedeckt  mit  grossen  viereckigen 
aussen  durch  runde  Grübchen  ausgehöhlten  Knochen-Schildern,  welche 
10  nach  der  Länge  siehende  Reihen  zu  geben  scheinen,  5  auf  jeder 
Seite ;  sie  bilden  vom  Halse  an  auf  je  ^If^—^U  Wirbel-Länge  eine  Queer- 
reihe;  am  Schwänze  scheint  eine  Queerreihe  fast  auf  jeden  Wirbel 
zu  kommen,  obwohl  sich  die  Schilder  fast  mit  ^/^  ihrer  Länge  über- 
einander legen;  die  zwei  mittein  des  Rückens  und  Schwanzes  etwas 
mehr  queer  und  mit  einem  erhabenen  Kiele ;  beide  Kiele  vereinigen 
sich  weiter  hinten  in  einen. 


^  Ich  hatte  ffir  die  iossente  Zehe  5  Phalangen  angeoommeD,  weil 
zwischen  den  iwei  vorhandeneo  letiten  eine  regelmiasige  Lficke  war,  dem 
einen  Glied  enUprecbeDd ,  das  auch  am  anderen  Fasse  dorcb  ein  Bmch- 
aldek  angedentet  in  aeyn  acbien. 


A24 

Noch  hiben  wir  einet  Cbtnklon  nicbl  erwibnt,  der  bintem 
Nasen-Offnung.  Die  geichloMeR«  Nuen-Kanaie  lauen  sieh  in  iem 
inneren  Abgu»e  (Sngjoininaitunu)  hji  naler  die  AagenheUeii  geg« 
die  Mitte  der  Geumenlficher  verfolgei^.  Dieie  find  rnivcfg  li^ 
und  werden  hinten  weit  von  den  Giumen-Beinen  QlMingl ,  wU- 
rend  die  Queerbeine,  welche  dio  Gaumen-I^&cber  Ton  hinten  l|k 
grenzen,  rieb  noch  mit  breiter  BmIi  an  lie  legen  und  die  Keifeitf 
RQgei  binterwirli  liium  noch  erreichen,  wie  die  Zeichnung  Tf.  XXV^ 
Fg.  10b  nachM.  Tiederaanni  angibt,  wo  gl.  die  Gaticienl&eher,  actL 
die  Schläfen-Grube  Ton  unten,  g.  die  Gaumen-Beine,  d  daa  Keilbet^ 
d"d"  die  Ketlbein-Flfigei,  ff  die  Queedieine  beieichnen.  An  gut  erhii- 
tenen  Schidebi  iit  dort  aber  weder  eins  hintre  Öffnung  für  den  Autiitt 
der  Natentaniie  Yortianden,  noch  findet  ein  Anteinanderwclchen  de 
an  der  Gsumen-Bildung  theünehmeoden  Knochen,  wie  bei  TeteoMoni, 
lUtt  [obwohi  Kaop  Dai  bTpotheliich  lo  gezeichnet  hat ;  aacfa  halta 
er  frSher  die  Vermuthung  aufgeatelit,  lie  könnten  in  die  Ganaea- 
löcher  auigelieD ,  was  durch  die  Beachaffenbeit  dei  erwähDlen  Ab- 
gnsiei    wideriegt   wird).     Nun    liegt    ganz    «m   hinleren  Bande   d» 

der  CBItrUche  eJati  MTiIrlauiiriu-Stbtdtli. 


n>M   >■•   't-AVt 


»29 

Sdiädels,  dicht  am  Ende  des  gewUolleh  h6ckerie;en  Keilbeins  ^das  in 
der  Milte  eine  glatte  Tafel-Flldhft-A  von  unbesUndiger  Form,  neben 
swei  Erhöhungen  d'd',  noch  weiter  nach  aussen  die  iwei  kleinen 
fteilbein-Fl&gel  d'M''  und  vom  den  Keilbein-Körper  d'^'  zeigt)  und 
aar  wenig  weiter  suröck  gegen  den  Condylus  occipitalis  a'  und  die 
■j^erositftten  des  Grundbeines  b^',  als  an  den  lebenden  Gavialen, 
■l^ grösseres  unpaares  Loch  b  auf  der  Mittel-Linie,  welches  schon 
iHfVUR  beobachtet  und  als  ein  Gefäss-Loch  beieichnet  hatte.  Dieses 
Loch  iheilt  sich  nach  innen  alsbald  in  drei  KanSle,  zwei  seitliche 
nod  einen  vorderen»  R.  Owkn  hat  nachgewiesen,  dass  die  zwei 
seitlichen  die  Eustachischen  Röhren  sind,  welche  sich  hier  schon 
innerhalb  des  knöchernen  Schädels  vereinigen,  während  sie  an  den 
lebenden  Gayialen  getrennt  in  dessen  häutige  Rekleidung  übergehen 
und  erst  in  dieser  zur  Verbindung  gelangt  ausmunden.  Den  vor- 
deren Kanal,  welchen  ich  etwa  %''  weit  gerade  vorwärts  verfolgen 
konnte,  habe  ich  also  für  das  hintere  Ende  des  Nasen-Kanals  ge- 
nommen *,  nachdem  ich  denselben  von  vom  bis  in  die  Augen- Gegend 
verfolgt  hatte.  Dem  widerspricht  nun  zwar  Quenstedt  nach  dem 
Resultate  seiner  Untersuchungen,  vermag  jedoch  so  wenig  als  Kauf, 
Mktkr  und  ich  eine  mehr  nach  vorn  gelegene  Stelle  anzugeben, 
wo  man  die  Naseqlöchcr  finden  könne  **.  Von  innren  Theilen  sind 
zuweilen  die  Knorpel-Ringe  der  Luft-Röhre  erhalten;  auch  hatQuEN- 
8TBDT  in  der  Magen-Gegend  von  der  8.  bis  15.  Rippe  eine  ovale 
1 V2'  lange ,  ^j^*  hohe ,  Linien  dicke ,  schwarze  wahrscheinlich  von 
Sepie  so  gefärbte  Platte  gefunden,  die  ein  abgerundetes  Stück  Holz 
und  Walnuss-grosse  GeröUe  von  weissem  Milchquarz  mit  Fettglanz 
enthielt,  welche  dem  Lias  sonst  ganz  fremd  sind,  daher  wohl  als 
Verdauung-beförderndes  Mittel  von  dem  Thiere  verschlungen  waren. 
Von   dem  Teleosaurus    der  Oolithe   (so   weit   er  vergleichbar) 


*  Auf  die  von  Teleosaurus  entlehnten  Argumente  and  Analogie'n 
dArfte  hier  Torerst  zu  versiebten  seyn,  indem  trotz  aller  äasseren  Ähnlich- 
keit beider  Genera  solche  Schlüsse  doch  unsicher  bleiben.  Wie  trügerisch 
solche  Folgerungen  werden  können,  geht  eben  am  deutlichsten  hervor,  wenn 
man  diese  Thiere  mit  lebenden  Gavialen  vergleicht,  an  welchen  Qubihstedt 
keinen  generischen  Unterschied  von  dem  Mystriosaurus  finden  kann,  obwoTil 
er  sich  gendlhigt  glaubt,  dem  letzten  eine  ganz  andere  Nasen-Einrich 
tong  XU  geben. 

*^  Die  Frage  wurde  sich  mittelst  Durchsagnug  nach  der  Länge  an 
einem  Englischen  oder  Altdorfer  Exemplare  entscheiden  lassen,  wo  näm- 
lich die  inneren  Kanüle  ausgefüllt  und  nicht  wie  zu  Soll  zerdrückt  sind. 


5M 

ontencheidet  sieh  MjftrioMiiraf  ^^  Tor6nt  noch  — •  durch  die  ah- 
weichende  Bildung  der  hinteren  Mufti  Mündongen ,  so  wie  die  im 
hinteren  Theil  des  Gaumens  xusammensetienden  Knochen  (^gl.  Pda* 
gosaurus),  durch  die  Zahl  der  Zähne,  Termuthlich  durch  die  ZosamiMa- 
Setzung  des  Rüssels  und  durch  kleinere  Verliiltnisse.  Mit  dem  ersten 
Charakter  wörde  allerdings  der  HaupMJnterschied  wegfallen, 
cranius  besitzt  nicht  den  spateiförmigen  Unterkiefer  mit  der 
Divergenz  seiner  Äste. 

Arten.  Die  Ausmessung  der  einzelnen  Theile,  ihre  besiehongs- 
weise  Grosse  gegeneinander,  selbst  ihre  Form  unterliegen  erheblielies 
Verschiedenheiten,  zu  welchen  wohl  auch  Abweichungen  in  der 
Wirbel-Zahl  (bei  M.  Chapmanni  nach  Owen's  Untersuchung  o«  s.  w.) 
zu  kommen  scheinen,  daher  man  bereits  eine  grosse  Anzahl  von 
Arten  zu  unterscheiden  begonnen  bat  Ein  Theil  dieser  Arten 
diente  mehren  Geschlechtem  zur  Grundlage,  welche  übrigens  niclit 
alle  einen  genügenden  Halt  besitzen.  Quenstsdt  glaubt  die  mei* 
sten  oder  alle  12 — 15  Mystriosaurus- ,  Pelagosaurus- ,  Macrospon- 
dylus-  und  Engyommasaurus  •  Arten  in  ein  Species  yereinigen  za 
müssen.  Um  diese  Frage  ihrer  Entscheidung  näher  zu  bringen,  ent- 
lehnen wir  yon  den  lebenden  Krokodilen  einstweilen  einige  Beob- 
achtungen.  Mit  fortschreitendem  Alter  stellen  sich  bei  ihnen  fol- 
gende Veränderungen  ein:  der  Umriss  des  Schädels  scheidet  sieb 
deutlicher  in  den  des  hintren  eigentlichen  Schädels  und  in  den  des 
Rüssels ;  die  viereckige  Ebene  auf  dem  Hinterhauple  ist  bei*m  jungen 
Thier  (G.  tenuirostris)  quadratisch,  beim  alten  (G.  Gangeticus)  breiter 
als  lang  =  4  :  3 ;  die  Schläfen-Gruben  werden  ebenfalls  breiler  in 
Verhältnisse  ihrer  Länge ;  anfangs  verengen  sie  sich  stark  trichter-  i 
artig  in  der  Tiefe;  zuletzt  kaum  noch  merkbar.  Die  Augenhöhlen 
werden  kleiner  im  Verhältniss  zum  kleinen  Schädel  und  rücken  da- 
mit von  den  Seiten  mehr  auf  die  obre  Fläche  hinauf;  anfangs  länger 
als  breit,  werden  sie  zuletzt  breiter  als  lang;  ihr  Zwischenraum  iit 
anfangs  halb  so  breit  und  zuletzt  breiter  als  sie  selbst.  Der  Rüssd 
setzt  sich  vor  den  Augenhöhlen  schärfer  am  Schädel  ab;  er  geht 
von  der  Kegel-Form  in  die  ganz  parallelseiUge ,  lineare  über,  er- 
scheint im  Ganzen  schmäler  und  beträchtlich  länger  gegen  den  Hin- 
terkopf gemessen  und  beträgt  anfangs  0,69,  zuletzt  0,77  vom  ganzes 
Schädel.  Die  hinten  über  den  Oberschädel  hinausragende  Ecke  des 
Unterkiefers  verlängert  sich  in  dieser  Zeit  bis  zum  doppelten  ihres 
anfänglichen  Verhältnisses.    Die  hintre  Nasenöfinuog  wird  breiter  und 


*  « 

et  bilden  sich  an  den  Seiten  des  hinteren  Nasen^Euiles  besondere 
kAöeheme  Höhlen,  welche  den  Jangen  fehlen.  An  Croeodilus  biporca- 
M  macht  der  Hinterkopf  (hinter  dem  vorderen  Augenrande)  anfangt 
>eim  Ausschlflpfen  aus  dem  Ei  0,100,  dann  bei  1^  L&nge  des  Thieres 
l»71  und  anletct  im  ausgewachsenen  Stand  nur  noch  0,44  von  der 
[Jage  des  Rüssels  aus,  und  der  Theil  Tor  dem  Wandbein  begreift 
lliaea  4,  dann  6,5  und  zuletzt  9mal  in  sich;  durch  den  Abstand 
leider  Augenwinkel  würde  sich  dieser  Theil  des  Schädels  dabei  4Y2> 
I  und  6mal  messen.  Diese  Veränderungen  erfolgen  in  frühestem 
üter  allerdings  viel  rascher  als  später.  Zweifelsohne  treten  auch  in 
len  Eztremitäten  andere  Maas- Verhältnisse  ein,  die  wir  aber  noch 
licht  so  genau  nachweisen  können;  dagegen  verändert  sich  die  An- 
ahl  der  Zähne  mit  dem  Alter  nicht  Ehe  nun  aber  jene  Verände- 
QDgen  nicht  genauer  erforscht  und  nicht  die  Alters-Verschledenhei- 
en  der  fossilen  Mystriosaurier  genauer  in  diesen  Beziehungen  ver- 
liehen sind  (wozu  Quemstidt  einen  dankenswerthen  Anfang  geboten 
lat),  vermögen  wir  uns  nicht  über  den  Werth  aller  aufgestellten  Species 
Ufzusprechen.  Einige  seltene  zweifelhafte  Reste  ausgenommen  be« 
chränkt  sich  das  Genus  ganz  auf  die  Posidonomyen -Schiefer  und 
anichst  damit  verbundenen  Kalke  des  Lias  in  England  ^  Franken 
ind  Schwaben. 

Die  grössten  Thiere  dieser  Sippe  haben  wohl  über  20—30'  40'  ? 
Ange  erreicht 

:.  Mystriosaurua  Chapmanf. 

Srocodil  Wooilbr  u.  Chapmaü  j.  Pkiioi.  Tremteei.  1768^  L,  ii,  t  22  et 

30;  Cov.  o«#.  Vf  n,  109,  lli,  113. 
^eleosauras  Chapmaui  Kobrio;  —  Yoono  a.  Bird  Yorksh.  k^  1893, 

287,    pl.  16,  f.  1;    —    BocKL.  Geol.  I,  272,   II,  pl.  25,  f .  1  >    pl.  25' 

f.  2;  —  Qu.  Wdrtt  225  (par9)\  -  R.  Ow.  rept  1841  j  75—80. 
Gavial-rfisseliges  Krokodil  Huntbii  i.  Land.  Eiink,  PhHo9.Ma§. 

1896,  IX,  498  >  Jb.  1998,  098. 
ftjstriotaorus  Laarillardi  KaOp  in  Ba.Kr.  Gav.  2  (funrä), 
ftjatraosaorus  Chapaiani  Bb.  i.  BB.Kr.  Gaviale  27,  47,  —  Mm.  i. 

Enum.  palaeont.  086,  Nomencl.  769. 

Diese  Art  hat  das  kleinste  Schulterblatt  im  Verhällniss  zum 
^emur,  weit  den  kürzesten  Humerus  gegen  den  Hals-Wirbel,  die 
ürieste  Ulna  gegen  den  Oberarm,  weit  den  kürzesten  Unterschenkel 
;egen  den  Oberschenkel,  den  kürzesten  Mittelfuss  gegen  denselben; 
lie   grössten  Haut-Schilder.    Zähne  mehr  als  bei  allen  andern  = 


~;  Wirbel  s  7  H.,  16  Br.,  3  L.,  2  Hb.  und  34  Seh».,  nmmm- 

35 

men  64  Wirbel.    Humerus  kaum  über  2  Halswirbel  lang;    die  Clna 
nicht  halb  so  lang  als  er;  Lenden-Wirbel  2'^  6'";  Femur  V  3"  3'"; 
Tibis  8"  lang.     Gesammtlänge  18'  Engl. 
Im  Alaunschiefer  des  Lias  zu  Whitby. 

S.  Nystriosaarus  Laarfllardf  (a,525).  Tf.XXyi,Pg.  Sa-^l 

Krokodil  Walch  i.  Niturf.  1776^  IX,  279,  1 4,  f.8;  —  Scanöo.  i.  Joori. 

d.  Steinr.  VI,    532;    —    Merck,  1786,  IroiHeme  lettre  p.  S5;   i.  He«. 

Beitr.  1787,  II,  81;  —  Cov.  i.  Ann.  Mus,  1808,  XU,  84. 
Gavial  Fauj.StFord  mont.  8t,  Pierre  1799,  223,  253,  pl.  64;  B99,  fSeL 

157;  —  SoBMMRO.  i.  Uiinekm,  Denkschr.  V,  28. 
Premier  Gavial   (ä  mueeum  pius  alUmgi)  de  Bomfiemr  (z.  Tb.)  Co?. 

oee.  Vy  if,  115,  151,  pl.  6>  f.  10—15. 
Crocodilns  cflindrirostris  Ka&o.  urweit  Natgetch.  I,  200. 
Crocodilns  Altdorfeuais  Hoix  Petfk.  85. 

Streptocpondylos  AltdorfensiuMTR.  (1832)  Palaeol.  100  (d.  lUiaMl). 
Mjrttriosaarus    Lanrillardi  Kaitp  Ven.  28;   >   Jb.  1M.5,  613;  i 

Br.Kp.  GaT.  2,  28,  t.  1,  f.  1—6,  t  2,  f.  1;  —  Br.  Leih,  o,  525. 
Teleosaorus. Lanrillardi  Pict.  Pal.  11^  43. 

Rüssel  massig;  in  der  Mitte  des  Gaumens  ein  (ob  durch  me- 
chanische Beschädigung?)  durchbrochener  bandförmiger,  Tom  tob 
den  Gaumenlöchern  queer  abgeschnittener  Streifen.  Die  Gaumen- 
löcher fast  rund   und    viel   kleiner   als  bei  anderen  Arten.     Zähne 

4  -I-  29  =  33 

j_  ,   wovon  unten  die  6—7   letzten   auf  dem  Kiefer-Aste, 

Es  ist  nur  der  vordere  Theil  des  Schädels  und  Unterkiefers  bekannt, 
welche  einem  etwa  13'  langen  Individuum  entsprechen,  aus  dem 
Liai-Kalkstein  von  Alldorf  bei  Nürnberg.  Münster  hat  später 
andere  Körper-Thelle  gefunden,  die  er  derselben  Thier-Art  zuschrieb. 

3.  Mystrlosaurus  Brongnlarti. 

Sage>Fisch  Collini  i.  Act.  Theod.  Palad,  1784^  V,  84—89,  pl.  3,  f.  1, 1 
Gavial  Favj.St.-Fokd  JVotil  8f.  Pierre  (1799)  ^^A^  229,  250,  t.  53;  GeeL 

157—166;  —  Cov.  i.  Ann,  Mus,  1808,  XII,  84;  —  Soemmro.  i.  Mündm, 

Deokscbr.  1814^16,  V,  30. 
Premier    Gavial    de   Honfleur  Cuv.  ose,  foee,  V,  u,    (pare)  115, 

116,  524. 
EDgyommaaaarus  Brongniarti  Kauf  Verz.  28;^  Jb.  1S8S,  623. 
Engyommaaanran  Br.  Leth.  a,  527. 

Mystriosaurns  firoiigniarti  Bronn  u.  Kauf  Gav.  31,  t.  4. 
TeleoNanriis  Bronf^uiarti  PfCT.  Pat.  11,  45. 


t 


.;*, 


Et  i*t  die  Liatkaft-Atufonang  eine«  Myitriommu-ScbSdelf,  vo- 
•nf  dieie  Art  benilit.    Die  Knochen  'sind  bi<  aaf  kleine  Reite  Ton 

ttesem  Stein -Kerne  abgefallen.     ZIhne  -rT — r,    die    untren    bis 

4  +  84? 

iahe  vor  die  Augenhöhlen  reichend,  wovon  10  auf  dem  Unterkiefer- 
KmU  Kiefer-Äste  länger  als  die  Symphyse.  Die  Stelle  der  Gaumen- 
üuchwellung  konkav ,  eben ,  lang  [davor  eine  umgekehrt  dreieckige 
Irach-Flache;  der  Nasen-JEanal  in  und  hinter  dem  Gaumen-Bein 
lorch  eine  vertikale  Scheidewand  zweitheilig?].  Ebenfalls  von  Alt' 
iarf.  —  In  der  Mannheimer  Sammlung. 

I.  Mystriosanrus  longfpes.  Tf.  XXV^,  Fg.  9a  (Y«). 

Kystriosauras  longipes  Ba.  i.  Br.Kp.  Gav.  46}  t.  6. 

Der  Unterkiefer  mit  sehr  langer  Symphyse  gegen  die  freien 
Istc  (202"""  :  172"");  eine  geringe  Breite  zwischen  den  Augen- 
löhlen ,  welche  selbst  sehr  lang  sind  (22""  :  25"") ;  Schläfen- 
sTuben  breit  im  Verhältniss  zur  Länge.  Die  Länge  der  Vorder- 
nttremitäten  der  der  hinteren  am  nächsten  kommend;  ebenso  die  des 
i^order-  und  Unter-Arms,  des  Vorder-  und  Unter-Schenkels  (75""  :  52; 
L20  :  78).  Der  Oberarm  hat  4  (nächste)  Wirbel-Längen.  In  diesen 
iTerhältnissen  steht  die  Art  den  lebenden  Gavialen  am  nächsten,  dem 
Pelagosaurus  am  fernsten.  Doch  war  die  Länge  des  Individuums 
lur  etwa  6'.     Von  BolL 

i.  Macrospondylus  Bollensis  Myr.  (o,  528).     Tf.  XXVI, 
Fg.  9  (Vi). 

Krokodil  Eilenborg  deseripi.  du  eakinet  roy.  d.  Dr$sd.  (1766),  27;  -- 
dessen  Entwarf  d.  Königl.  Natoralienkammer  lo  Dresden,  28 ;  —  Wilch 
Merkwürdigkeit,  d.  T^atur  {Nümker^  17S9y  Fol.)  195;  ^  Walch  and 
KnoAR  Versteiii.  H,  170;  —  (Schroobii)  Beitr.  £.  Natgesch.  {1774)  148; 

—  Dassdorf  Merkwurdigk.  d.  Köoigl.  Resid.  Dresden  {1782,  8.)  500; 

—  PöTzscH  Beschreib,  d.  Kabinetes  in  Dresden  1806,  8.)  15—18. 
Savial   de  Bell   Cov.  i.  Ann.  Mus.  1808,  XII,    83;   Oss,  foss.  V,  n, 

125—127  9    pl.  6,   f.  19;    —    SosHMarrc.   i.  Jf&fic^  Denkscbr.   1816, 

V,  23-24. 
Crocodilns  Bolleusis  Jager  foss.  Rept.  Wiirttemb.  6,  t.  3,  f.  1—3. 
Qeosaorus  Bollensia  Jag.  ibid.  7,  t.  4,  f.  i;  —  Gou>f*  b.  Deck.  420. 
releosanras  Bollensis  Holl  87;  —  Pier.  Pal.  II,  43. 
Hosasaurns  Bataricns  Holl  85. 
Macrospondylus  Bollensis  Myr.  i.  Isis  1880j  518$  L  Aei.  Leopoid, 

XV,  II,  196  >  Jb.  1888,  488;    Pal.  106,  207;    —    Ba.  Leth.  a,  628; 

—  Br.Kf.  Gav.  1,  27;  Gieb.  Rept.  107. 
Plebthyosaorns  Macrospond|Elas  (Jao.  test.)  BKahdlsl.  Alp,  32. 

BroBB,  Lethaea  geognoftica,    3.  Aafl.    IV.  %% 


SSO 

TelpotioTat  Cbapmiiii  t.  T.  Bollentis  Qir.  Wfirtt.  MO  (p&rti). 
Gaviall«  tj^.QfS.  i.  Jb.  1860^  324. 

Im  Dresdener  Kabinet  liegt  seit  einem  Jahrhundert  auf  einer 
Schiefer  -  Platte  ausgebreitet  ein  Theil  eines  Reptilien  -  Skelettes, 
bestehend  im  Hintertheile  des  Rumpfes  (Rippen  und  Wirbel),  den 
Anfange  des  Schwanzes  und  den  Ober-  und  Unter  -  Schenkeb. 
bieser  Theil  hat  45'^  LSnge;  die  beiden  Kniee  liegen  23  V^^'  ^^ 
auseinander;  die  5  Wirbel  entsprechen  etwas  denen  von  Aeol(K 
don,  sind  jedoch  länger  und  schmäler  als  die  schlanksten  davon; 
die  Sformig  gebogenen  Oberschenkel  (O^^^S^S)  sollten  nicht  Tiel 
länger  als  die  Unterschenkel  seyn,  was  einen  wichtigen  Unterschied 
Yon  Mystriosaurus  ausgemacht  hätte.  Jager  hat  noch  4  gans  ähn- 
liche Wirbel  gefunden,  welche  21'"— 22'"  lang,  mitten  10"'  und 
an  den  Enden  15'"  dick  sind  (Fg.  9).  Einige  noch  auf  jener  Platte 
liegende  Zähne  mit  Kronen  aber  1/4  so  lang  als  der  Schenkel 
(0",063),  die  man  anfänglich  ebenfalls  dazu  gerechnet,  wurden  als 
fremdes  Eigenthum  zuerst  ausgeschlossen;  dann  ergab  sich,  dus 
einer  der  Unterschenkel  nur  durch  einen  anliegenden  andren  Kno* 
eben  länger  schien,  als  er  ist,  und  nur  0™,135  (oder  0,55  des  Obe^ 
schenkeis)  misst,  was  dann  weniger  als  bei  mehren  Mystriosaurus- 
Arten  beträgt,  so  dass  nicht  nur  kein  generischer  Unterschied  tod 
Mystriosaurus,  sondern  auch  kaum  noch  ein  Mittel  bleibt,  diese  Reste 
spezifisch  zu  bestimmen. 

Aus  den  Lias-Mergeln  von  Boll  und  Heiningen  in  Wfkrl- 
tetnberg. 

Pelagosatinis  Bu.  1841. 

(Br.  in  Br.Kp.  Gaviale  S.  5—29,  Tf.  3.) 
Tf.  XX V2,  Fg.  lOab  (V^). 

Diese  Sippe,  so  weit  sie  vergleichbar,  unterscheidet  sich  von 
Mystriosaurus  (auf  dessen  Beschreibung  wir  verweisen)  hauptsächlich 
durch  folgende  Merkmale. 

1)  Das  höckerig  angeschwollene  Feld  des  Keilbeines  x  (Fg.  10b; 
ist  viel  rauher  (was  von  Zufälligkeiten  abhängen  könnte)  und  weiter 
nach  vom  längs  dem  Keilbein-Körper  ausgedehnt.  Während  beiis 
Mystriosaurus  die  kleinen  freistehenden  Keilbein-Flügel  durch  die 
Gaumenbeine  a,  welche  hinten  weit  über  die  Gaumenlöcher  lilnaoi- 
gehen,    ganz   ans  hintere  Ende   des  Keilbeins  gedrängt  werden,  t« 


dfttt  das  Qoeerbein  x ,  weichet  dti  GaomeDbein  voo  hinten  schliestC, 
sich  längs  seiner  Innern  Naht  su  dem  Gaumenbein  §  ausserordentlich 
Teriftngerl,  um  den  äussern  Rand  des  Keilbein-Flügels  in  der  Fort- 
•etiang  des  Gaomenbeins  noch  zu  erreichen,  scheint  sich  bei  Pela« 
gasaums  der  vordre  Theil  des  Keilbeins  x  so  stark  rechts  und  links 
in  2  Arme  ansxubreiten,  dass  nur  hier  seine  FIQgel  seyn  können 
ond  dais  ea  damit  selbst  einen  Theil  der  hinteren  Einfassung  der 
langen  ond  von  den  Gaumenbeinen  gg  hinterwärts  nicht  überragten 
Gaamenlöcher  gl  bildet  und  das  kleine  schmale  (nicht  rückwärts 
Terlängerte)  Queerbein  x  hier  ganx  gegen  die  äussre  Seite  des  Hin- 
terrandes  der  Gaumenlöcher  gl  hinausdrängt.  Diess  aber  Alles  stimmt 
im  Wesentlichen  so  sehr  mit  der  Zusammensetzung  der  hinteren 
Grundfläche  des  Schädels  bei  Teleosaurus  *,  als  wenig  mit  der  bei 
Mystriosaums  überein ;  daher  ich  auch  nicht  daran  zweifle,  dass  noch 
andre  Abweichungen  in  der  Zusammensetzung  des  Schädels,  in  der 
Richtung  zu  Teleosaurus  hin,  stattfinden  werden. 

2)  Die  Augenhöhlen  Fg.  9a  (restaurirte  Figur)  sind  etwas  grös- 
ser, durch  eine  ihre  Breite  übertreff^ende  Fläche  getrennt  (bei  My- 
striosaurus  ist  dieselbe  kleiner)  und  daher  etwas  nach  den  Seiten 
gedrängt,  welche  Fläche  dann  schmäler  [doch  noch  stets  breiter  als 
bei  Mystriosaurus]  zwischen  und  um  die  Schläfengruben  fortsetzt« 
Der  Rüssel  verjüngt  sich  von  der  Basis  an  allmählicher  nach  vorn, 
ist  an  seinem  löffeiförmigen  Ende  niedrer,  mehr  abgerundet  als  ab- 
gestutzt, und  wendet  die  Nasenlöcher  mehr  nach  oben. 

3)  Am  Unterkiefer  ist  der  Symphysen-Theil  etwas  kürzer  als  der 
Ast-Theil  (bei  Mystriosaurus  viel  länger) ,  dessen  Winkel  28^  (bei 
Mystriosaurus  35<>— 40^  beträgt 

4)  Zähne  sind  nur  j—^t-ö^Tn  »  ^o^o™  die  obren  bis  neben  den 

Vorderrand  der  Augenhöhlen  reichen  und  5  auf  dem  Kiefer-Aste  stehen* 
Bei  lebenden  Krokodilen  nimmt  die  Zahn-Zahl  nicht  mit  dem  Alter  zu. 

5)  Der  Hals  ist  etwas  kürzer,  so  dass  er  (statt  0,25)  nur  0,22 
von  der  Länge  der  24  ersten  Wirbel  ausmacht.  Die  Brustwirbel- 
Körper  sind  in  ihrer  Mitte  nur  y^  so  breit  als  an  den  Enden.  Das 
Rabenschnabel-Bein  ist  in  der  Mitte  nur  wenig  verengt. 

6)  Die  Vorder-Extremitäten  sind  nur  y^  so  lang  als  die  hinte- 
ren»    Alle  übrigen  Verschiedenheiten,  so  weit  sie  bekannt,  sind  ge« 


*     Cut.  OsMem,  fou,  V ,  n',   pl.  7  und  Gboffh.St.Hil.  i.  Ann,  MuM. 
189St  Xiiii  pl.  69  f.  3 ;  Btmdei  prop^m.  pl.  8,  f.  3. 

Q4  « 


S32 

ringer  und  würden  nur  einen  speiifischen  Unterschied  begründen 
helfen. 

So  lange  die  Beschaffenheit  der  hinteren  Nasen-Mündong  aach 
hier  unbekannt  ist,  hätte  dieses  Genus  seine  Stelle  neben  Telee- 
saurus  finden  müssen,  wenn  wir  nicht  hätten  die  Lias<*Saurier  bei- 
sammenlassen  wollen. 

Einzige  Art  im  Lias*Schiefer  Württembergs  um  Soll. 

Pelagosaurus  typns.  Tf.  }[XV^,  Fg.  lOab  (Y,). 

Macrospondylos  Bolleniii»  Schmidt  i.  Jb.  18S8,  669  (exeL  «f«.). 
l^elagosaurns  typns  Er.  in  Br.Kp.  Gav.  2,  28,  t.  3,   f.  1— O;  i.  fh» 

1849,  376;  184S,  131;  —  M&nst.  i.  Jb.  1843,  13t. 
Steufosauros  Bronni  Laurillard  i.  Diet  $e.  nat  IV,  365;  —  Pier. 

Pal.  II,  46,  1. 1,  f.  1. 
Gavialis  sp.  QoBnsT.  i.  Jb.  1860,  323. 

Ein  wohl  über  5'  langes  Thier. 

Glaphyrorhytichtis  Myr.  1842. 

Schmalkieferig  und  unter  den  Verwandten  ausgezeichnet  durch 
ovale  schräg  gestellte  AWeolen. 

Art:  eine,  noch  nicht  weiter  beschrieben  und  abgebildet 

Glaphyrorhy nchns  Aalensis  Myr. 

Myr.  i.  Jb.  1849,  303,  1846,  282. 

Aus  dem  untren  Eisen- Oolith  von  Aalen  in  Württemberg* 

Leptocranius  Br.  (a,  516)  1837  *. 

Tf.  XXVI,  Fg.  7ac. 
Der  sehr  verlängerte  Schädel  (Fg.  7a  von  unten),  viel  länger 
und  schmäler  als  beim  Gavial,  läuft  in  der  Schläfen- Gegend  oben 
in  eine  stumpfe  Kante,  unten  wie  in  einen  Keil  zusammen,  verjungt 
sich  vorn  allmählich  in  eine  sehr  lange  Schnautze,  welche  oben  und 
unten  ebenfalls  ganz  von  den  Kiefer-Beinen  umschlossen ,  von  hA 
gleichbleibender  Breite,  aber  insbesondere  an  der  Basis  höber  ist 
als  am  Gavial.  Das  Vorderende  des  Oberkiefers  ist  unbekannt;  der 
untere  verschmälert  sich  unmittelbar  vor  hinten  abgestutzter  Spitzs 
etwas  löffelartig.  Jede  Kiefer-Seite  mit  etwa  36 — 40  bis  unter  die 
Augenhöhlen  reichenden  kegelförmigen  Zähnen  in  getrennten  ent- 
fernt stehenden  Alveolen,  aus  welchen  die  Ersatz-Zähne  in  die  Höhle 
der  alten  eindringen»     Hintere  Nascn-Öffnungen  ....     Die  Augen* 

*    über  das  Namen*Recbt  vgl.  S.  514,  Aomerk. 


MS 

höhlen  sehr  gross,  weiter  yom  and  gans  seitlich,  und  die  Schläfen- 
Groben  breiter  und  viel  linger  als  am  Gavial.  Die  ?dazu  gehö- 
renden Wlri)el-Körper  durch  eine  Naht  mit  dem  Ringtheil  verbunden. 
in  der  Mitte  nur  wenig  verengt,  vorn  und  hinten  mit  konkaver  Ge- 
lenkflSche,  die  sich  jedoch  an  den  hintern  Wirbeln  vom  Becken  an 
ausebenen.  Alis  unten  mit  einer  Lingen-Kante ;  die  andern  Hals- 
ond  die  ersten  Rücken-Wirbel  (Fg.  7  c)  unten  ohne  den  Dornen- 
Fortsatx  der  Krokodile,  und  erste  ohne  nnpaaren  Höcker  daselbst. 
Die  Schwanz-Wirbel,  nicht  lang  und  wenig  cusammengedruckt,  haben 
an  ihrem  untern  hintern  Rande  cwei  Gelenkfliehen  für  den  Gabel* 
Fortsatf.  —  Dazu  eine  hintere  Krallen-Phalanx  eines  sehr  grossen 
Mittel-Zehens  (dem  nach  Gkoffrot  ein  kleiner  verkümmerter  zur 
Seite  gewesen  seyn  mag),  wie  beim  Dugong,  auf  ähnliche  schwere 
Bewegung  auf  dem  Lande  deutend. 

Art:  nur  eine  sichere,  aus  den  Oolithen  Frankreich$. 

Leptocranius  longirostris  (o,  517).  Tf.XXVI,  Fg.  7a  (*/,,), 
c  (V2). 

DiQOBMARRB  1.  Joom.  d.  PbjTs.  ITSG^  VIT,  400—414. 

Gavial  Facjas  St.-Fond  moni,  Si^-Pierre  1799^  225;  j6##at  de  gioloffU^ 

157,  lee. 

1er  Gavial    de   Honfleur  (ov  a  museau  piuM  allonge):    Cvv.  i.  Bvlh 

Soe.  pkU.  1801^  150;  i.  Ann,  d,  Mus.  1808,  JT//,  88—101;  Ou.  foMS. 

r,  II,  147—161,  154,  157—159,  pl  5,  f.  10,  pl.  8,  f.  9—11,  pl.  9,  f.  4, 

5,  9,  II,  12,  pl.  10,  f.  1-4,  8-10. 
Krokodil  Sobmmrg.  i.  Münehn.  Denkschr.  1814—1816,  V,  39—41. 
Steneosauros    rostro-major   Gboffr.  St.-Hilairb  i.   Mem,   d.  Mu$, 

18Z5,  XU,  146--149;  Ann.  teiene.  nai.  >  Jahrb.  1838,  613. 
Streptospondylns  Altdorfentis  Mm.  i.  Isis  1830,  518;  Palaeolog. 

100,  S2e  (exei.  vertetr,)* 
MetriorhyDchos  Geoffroji  Mra.  ulnBl880,  618  (veriebrae  soUe). 
SteneosaufDs  longirostris  Holl  Petrfk.  BS  (pers);  Mya.  i.  Enumer. 

pal.  080,  Nomencl.  1199. 
?Crocodila8  brevirostris  Hoix  80  (verteir.). 
Gavial  longirostris  Coldv.  b.  Dbch.  405  (pars). 
Leptocranias  longirostris  Bb.  1837  Letb.  a,  517;  —  Gieb.  Rept.  114* 
Gavialis  Bacbeleti  Gray  Rept.  57. 

Was  man  von  dieser  Art  besitzt,  besteht  in  zwei  Unterkiefer- 
Stücken,  einem  in  9  Fragmente  zerfallen  gewesenen  Oberschädel, 
woran  das  Ende  der  Schnautze  mangelt,  einem  kleineren  Schädel* 
Stock ,  Wiri)eln  aus  allen  Gegenden  der  Wirbel-Säule  und  einer 
Krallen-Phalanx.     Der  Unterkiefer  ist  etwas  flacher,  als  beim  Gavial; 


534 

d«r  Symphyse  ii-Winkel  dcjselbcn  ist  gerundet :  der  ObemhHd 
im  Ganzen  3'  Länge,  und  ist  an  mehreren  Stellen  gemeiien,  ( 
nur  V,  so  breit  sl»  ein  Gatial- Schädel  *on  31"  Länge  {im^ 
lieht  sich  der  Name  Leptocrnnius;,  und  verläuft  sich  viel  tllmihlii 
in  die  SchnouUe  (*ergl.  Fg.  7a,  wo  er  von  unten  darsesWffl 
jidoch  an  den  Seiten  einige  kleine,  leicht  zu  crpäniend*  Sli 
fehlen;.  Der  iweile  Halswirbel,  Alis,  ist  hinten  konla*  wJ  I 
unten  in  eine  Längenkante  tugammeii.  Die  uodcra  Wirbel  Fl 
ein  vierter  oder  fünfter  Rücken-Wirbel)  sind  ausser  den  urhinc 
bemerkten  Verschiedenheiten  denen  der  Krokodile  ölmlich. 
diesen  Beslen  kam  ein  Oberschenkel-Bein  vor,  welches  gersda 
mit  Yteniger  hohem  Scheiikeid reher  vetseheii  ist .  als  beim  Ire* 
und  vielleicht  dazu  gehört.     Schuppen  kennt  man  nicht. 

In  denselben  blauen  Mergeln  von  Harre  und  Bonßna;  « 
DE  LA  Bechb  'Oeol.  Traiis,  6,  1,  79)  runi  OiforJ-Thooe  nA 
Aber  Passv,  obsuhon  von  Telcositunis  sprechend  {Seine  tA 
263),  führt  die  >on  DiaccMARitE  beschriebenen  Knochen  in  u 
Bkchb's  Kimmeridge-clay  an.  Dieser  /itirt  aber  wenigsteni  » 
keine  Krokodil-Reste  im  Oiford-  und  Kirameridge-Thon.  fondtr 
blauen  Mergeln  und  Mergelsteinen  zwischen  Porliand-Kalk  undB 
Sandstein  (S.  76.  —  Cdvier  [out.  170)  vermuthet  dieicU« 
in  einem  Mergelitein  lu  Bation  bei  Motu  im  Sarlh^Vfl 
Aeolodm  Htr.    1830. 

<i.  Iiii  1830,  518}. 

Aelodon    (ptittin  »rr.  ty^.)  —   Pal  teasiiiru  ■  Gsdff*.  i  !•> 

Pintlit.  XU,  48,  GS  (hm  RiLBx  tsae,  tue  Fino.  JSSS). 

Tf.  XXVI,  Fg.  11. 

Schädel  mit  langer  tytindrischer  Kolben-arttg endigender  Sckw 

und  ganz   enditlndiger  NatenOffnung;    die  Schläfengrube  griius 

die  Augenhöhle,  ISnger  all  breit  (beim  Gavial  breiter  als  Iu(; 

Länge    der  Symphyse   des  Unterkiefers  au   der  teiner  Sitim  ■ 

30'*  divergirenden  Äste  ^  44  :  37.     Zähne  in  getrennten  AlM 

-  In    jeder  Rieferhälfte  ,    gebogen  ,     sehr   lang  ,    dick .  jH» 

ffirmig,   feingettreifl  1   oben  jederseiti  luerst   zwei   kleine,  dM 

sehr  starker ,    die  übrigen  kurz  und  gleich  gross;    unten  die  S' 

dern  stärker  ab  alle,  die  folgenden  abwecbselnd  kleiner  und  ff> 

Sa   auf  der  Symphyse,   3—4   auf  dem  Aste.     Wirbelsäule  al 

Totn  stark ,   hinten  wenig  konkaven  ond  durch  eine  Nibl  vA  > 


SS» 

Ringtheil  Tenohmolzeoen  Wirbeln,  wovon  7  Hals*,  12 — 13  Brutt*, 
4—5  Lenden-,  2  Becken-  und  wenigstens  52  Schwanz- Wirbel ;  im 
Ganzen  mithin  sind  wenigstens  10  Wirbel  mehr  als  bei  allen  bekann« 
ten  Krokodilen  vorhanden,  welche  alle  dem  Schwanz  zukommen, 
obschon  hiedurch  derselbe  nicht  länger  {^/^  des  Ganzen)  wird,  als 
gewöhnlich.  An  den  bals<  und  ersten  Brust- Wirbeln  sieht  man  keine 
unteren  Domen-Fortsätze ;  an  den  mit  sehr  langen  (breiten)  obern 
Dornen-Fortsitzen  versehenen  Schwanz-Wirbeln  aber  waren  unten 
aucb  die  Y-formigen  Beine  vorhanden  gewesen.  Der  Unterschenkel 
ist  nur  halb  (sonst  y^)  so  lang  als  der  Oberschenkel,  auch  der 
mttelfoss  kurier  als  gewöhnlich.  Der  Zehen  sind  vorn  .•..., 
hinten  4,  wie  beim  Gavial  beschaffen.  Grosse  und  kleine  viereckige 
Schilder,  aussen  etwas  gewölbt,  rauh  und  mit  vertieften  Punkten» 
die  grösseren  mit  einer  Langenleisle,  bedeckten  den  Körper.  —  Nach 
IL  V.  McYKR  ist  das  Becken  so  eigen  gebildet,  dass  es  jede  Verei- 
nigung dieses  Thieres  mit  Krokodilen  und  Lacerten  ausschllesst.  Diese 
Eigenheiten  sind  aber  bisher  noch  nicht  mehr  herausgehoben  worden. 

Einzige  Art  im  lithographischen  Juraschiefer  Pappenhems. 
Aeolodon  priscus  (o,  523).  Tf.  XXYJ,  Fg.  11  (V,). 

Crocodilus  priscoR  Soemm.  i.  Munchn.  Deok«chr.  1814,  F»  45— 8S, 
1  Taf.;  —  Cur.  M#.  /Vm.  K,  //,  (120—)  195,  pl,  6»  f.  1;  —  Goldf.  b. 
Dbch.  348. 

Gavial  de  Blonheim  Ccv.  ibid,  p.  120. 

Teleosauros  Soemmeringii  Hor.L  Pftrefk.  87. 

Aeolodon  priscat  Mtr.  i.  Isit  1830y  518;  —  Palaeolog.  105,  202— 
206;  —  GiBB.  Reptil.  106. 

Gavialis   priscng  Gaat  Rept.  56» 

Teleotaurus  priscus  Ow.  rept.  1841,  76. 

Man  kennt  von  dieser  Art  nur  ein  einziges  Exemplar  auf  einer 
Gesteins-Platte,  wie  die  Abbildung  zeigt.  Es  ist  sehr  vollständ'g, 
bis  auf  etwa  den  vordem  Fuss ;  aber  die  Theile  sind  oft  zerdrückt 
und  mitunter  weit  aus  der  Stelle  gerückt.  Seine  Gesammtlänge  ist 
3',  oder  0'*965,  wovon  der  Kopf  0,171,  der  Schwanz  0,483  misst« 
Am  Kopfe  sieht  man  bei  a  den  Unterkiefer  von  seiner  Oberseite  mit 
seinem  kolbenförmigen  Ende;  bei  b  den  Oberkiefer  von  aussen« 
Yorn  mit  der  Nasenöffnung ;  bei  d  den  Schädel  umgekehrt ;  bei  c  den 
Geienkkopf  des  Hinterhaupts;  bei  e  eine  Anzahl  noch  beisammen- 
liegender Schilder  von  der  Bedeckung ;  bei  f  ein  Stück  des  Beckens; 
bei  h  den  einen  zertrümmerten,  bei  i  den  andern  erhaltenen  Hinter» 


S3G 

füss;  bei  g  ein  Rabenscbnabelbein ;  dann  viele  xentreate  Rillen 
u.  8.  w.  —  Im  Meulenhard  bei  Daiivig^  2  Stunden  von  MM* 
heim  in  Bayern  1812  gefunden. 

Gnathosaurtu  Mtb.  1633. 

Schädel Unterkiefer  sehr  lang,    yom   nicht  yerdickt, 

hinten  anders  gebogen,  als  bei  den  Gavialen,  doch  eine  w|e  bd 
diesen  verlängerte  Schnautze  andeutend.  Zähne  glatt,  pfrienienfite^ 
mig,  gebogen,  von  aussen  nach  innen  etwas  zusammengedr&ckt«  bis 
in  die  Wurzel  hohl,  40  (wozu  aber  hinten  noch  einige  fehlen  ktenea) 
in  jeder  Kiefer-Hälfte,  in  getrennten  entfernten  Alveolen.  Die  8 
vorderen  stehen  dichter  und  sind  .auffallend  stärker,  die  folgenden 
werden  kleiner,  die  12  letzten  stehen  hinter  der  Symphyse;  einige 
kleine  Ersatz-Zähne  neben  (?)  den  andern.  Da  man  mehr  von 
diesem  Thiere  nicht  kennt,  so  lässt  sich  die  Stelle,  wo  es  bei  den 
Gavial-artigen  Reptilien  einzuschieben  wäre,  nicht  näher  bezeichnen. 
Einzige  Art. 

Gnathosaurus  snbulatns  (a,  524).  Myb.  i.  Mus.  Senkeberg. 
1888,  l  1—7,  t.  1,  f.  1—2  >  Jahrb.  1884,  113—114;  — 
GiEB.  Reptil.  107, 

Von  diesem  Reptile  besteht  nur  ein,  bis  auf  das  hinlere  Ende 
vollständiger  Unterkiefer  in  der  M0NSTER*8chen  Sammlung  zu  Mün- 
chen. Er  ist  viel  zu  klein  für  Rhacheosaurus  und  viel  zu 
gross  für  Pleurosaurus,  steht  aber  in  den  erhaltenen  Theilen 
Aeolodon  am  nächsten.  Aus  dem  lithographischen  Jura-Schiefer 
Solenhofens. 

,  Siichosatirtis  Ow.  1841. 

(Ow.  Rept.  i841y  07-69.) 

Schädel  .  .  .  Zahn*Kronen  [bei  1  ^f,^'*  Länge]  schlank,  langzuge- 
spitzt, zusammengedrückt  bis  zur  Bildung  von  2  (nicht  gezähnelten) 
Längsschärfen  und  etwas  gebogen  wie  beim  Gavial;  aber  die  9 
Schärfen  stehen,  die  eine  auf  der  konkaven,  die  andere  auf  der 
konvexen  Seite  [nicht  an  den  Zwischenseiten]  des  Zahnes;  beide  Sei- 
ten durchzogen  von  einigen  Längsriefen,  welche  durch  regelmässige 
i'**  breite  Zwischenräume  getrennt  sind  und  sich  schon  unter  der 
Spitze  verflachen  und  verlieren,  und  zwar  früher  auf  der  konkaven 
als  auf  der  konvexen  Seite»  —  Wirt^el*  [wenn  sie  anders  dazu  ge- 


•        !■ 


hören:   sie   sind  von  nngefibr  gleicher  Fundstatte]   bikonkav ^   bis 

iiir   Keilform   xusammengedrückt  und   hiedurch    von    allen   andern 

Krokodil-Wirbeln  leicht  unterscheidbar;   ihre  von  oben   nach  unten 

wenig  konvexen  Seiten  laufen  nämlich  in  eine  stumpfe  untere  Kante 

xusammen,  welAe  der  Länge  nach  nur  sehr  wenig  konkav  ist;   sie 

find  im  Verhiltniss   xur  Höhe  und  Breite  auch  etwas  länger  als  die 

von  Iguanodon,    mit  welchen   sie   einige  Ähnlichkeit   haben.     Der 

Röokenmatk-Kanal  ist  noch  mit  '/g  seiner  Höhe  in  den  Wirbel-Körper 

eingesenkt.    Den  Rest  umschliesst  der  Bogen*Theil,  welcher  fast  so 

lang  als  jener  ist»     Die  Naht  xwischen  beiden  Theilen  ist  in  ihrem 

wagrechten  Verlauf  etwas  wellenf5rmlg  und  erbebt  sich  in  der  Mitte 

(hei  Pleslosaurus   senkt   sie   sich).    Unter  der  Naht   Ist   eine  tiefe 

Lingsfurche  vorhanden,    welche  (sich  bei  Megalosaurus  auszeichnet 

und)  den  unter  ihr  liegenden  Theil  des  Wiihel-Körpers  so  anschwel« 

len  macht,  dass  er  %  eines  Kreises  beschreibt '( ;  auch  ist  der  Wirbel» 

Körper  in  seiner  Mitte  nicht  so  stark  verengt  als  bei  Megalosaurus 

und  gegen  die  Endflächen  weniger  abgerundet).   Die  Oberfläche  der 

Mitte  des  WirbeUKörpers   durch  eine  feine  Streifung  seldenglänxend 

(bei  M.  nur  sehr  glatt).     Zwei  Wirbel-Körper  haben 

I.  ii. 

Länge    ......     3"  4'"  .  3"10'" 

Höhe  des  Gelenk-Endes. 

Breite  desselben  .     •  -  . 

Breite  in  der  Mitte  •     • 

EInxige  Art  in  den  Wealden. 
Sachosaurns  cultridens. 

Megalosanroa  {verieh',)  Mat^t,  Oeoi.Sui*»  70,  t.  9^  f.  11  [item  1 9,  f. 8]. 
Gavial  of  tbe  Tilgate  Forest  Mart.  nhuir.  Qeol.  Sussex  pl.  5,  f.  5, 

0,  8  ete.;  SE.-BngL  297  etc.;  Wonä.  of  Qeoloffff  1889,  /,  386. 
Tel  eo  8  aar  na  sp.  Mva.  Palaeolog.  115  (f«f*tf). 
Croeodilos  cultridens  Ow.  Odontogr.  .  .  •  pl.  61Ki,  f.  9,  lo;    Brii» 

Assoe.  184i  >  VinsHi,  1$4M,  X,  11-13  >  Jb.  1S42y  491. 
Socboaaaras  caltridena   Ow.  Reft.  1841,  67;   —    Pier.  Pal.  IT,  47, 

t.  1,  f.  69  7;  —  Plibro.  i.  Jb.  1848,  252;  —  Gieb.  Reptil.  116. 

Zähne  und  Wirbel   sind  nur  einxeln  zerstreut  yorgekommen  in 
der  Wealden-Formation  von  Tilgate  Forest 


2"  5'"  .  3" 

2fif 

2"10'"  .  2" 

9'" 

2"          .  2". 

*    Im  Instiimi  waren  diese  Wirbel  als  konkav-koayex  bezeicbnet. 


5t8 

Macrarhynehns  Dunk«  1844. 

(Prog^ramm  der  Kasseler  Gewerbschale  1944,  44;  —  Mm.  i.  Jb.  1844^ 
506;  u.  i.  Dorm.  Norddeutsche  Wealden-BildaDf^  {184$)  74—769  Tf.  10 
>  Jb.  i846y  866  >  -  Pj.ibno.  das.  1848,  109). 

Zwei  Schädel,  deren  Knochen  xerstört,  der  aiHsere  und  innere 
Abdruck  aber  sehr  genau  erhalten  sind,  lassen  ein  schroalriuseliges 
Krokodil  (Gavial)  erkennen,  das  jedoch  in  der  Richtung  xu  den  le* 
benden  Gavialen  hin  weiter  von  den  früher  beschriebenen  abweicht, 
als  sie  unter  siclh 

Die  Gesammttorm  des  im  Ganxen  0"'724,  vom  hintern  bis  zum 
vorderen  Augenwinkel  aber  O^flSO  langen,  in  der  Pauken-Gegend 
0^,286  und  am  vorderen  Augenwinkel  O'^ylG  breiten  Schädels,  seine 
Nasen*,  Augen-  und  Schlafen-Gruben  stimmen  im  Ganzen  mit  denen  der 
früher  beschriebenen  langrfisseligen  Saurier  sowohl  als  mit  denen  unserer 
lebenden  Gaviale  uberein.  Die  Schnautze  ist  am  Ende  etwas  kolben- 
förmig ausgebreitet  und  abgestutzt,  0,054  und  dahinter  nur  0,033 
breit,  und  nimmt  erst  hinter  ihrer  balben  Länge  sehr  allmählich  tn 
Breite  zu.  Die  Nasen-Öffnung  lag  am  Ende.  Der  O",  119  lange 
Zwischenkiefer  umfissste  an  seiner  inneren  Fläche  mit  seinem  Un- 
teren Doppelende  eine  Spitze  des  Oberkieferbeines.  Auch  die  übri- 
gen Knochen  zeigen  kleine  Eigentbümlichkeiten  in  Ihrer  Erstreckung 
und  Begrenzung,  die  aber  zu  Vergleich ungen  sich  wenig  eignen,  weil 
sie  nur  der  inneren  Seite  entsprechen ,  welche  von  der  oberen  oder 
äusseren  Seite  mehr  oder  weniger  abweichen  kann.  Statt  der  Zähne  sind 
nur  die  Ausfüllungen  der  Alveolen  vorhanden ,  ganz  von  der  Be- 
schaffenheit wie  bei  Phytosaurus;  es  waren  ihrer  34  jederseits,  4 
Schneidezähne  und  30  im  Ganzen  nicht  grössere  Backenzähne,  welche 
in  getrennten  tiefen  aber  dichlstehenden  Alveolen  stecken  und  die 
Ersatz- Zähne  in  sich  aufnehmen.  Augenhöhlen  längsoval ,  wenig 
länger  als  breit  (0,056),  ihr  Abstand  grösser  als  ihr  Durchmesser; 
der  hintere  äussere  Winkel  nicht  geschlossen.  Die  Schläfengroben 
ziemlich  weit,  ungefähr  so  lang  als  breit  (0,056),  ihr  Abstand  (0,05) 
kleiner  als  ihr  Durchmesser,  nach  innen  trichterförmig  verengt.  Die 
Strecke  vor  dem  vorderen  Augenwinkel  ist  fast  3  mal  so  lang,  als 
die  dahinter  (bei  mehren  Mystriosauren  nur  2^/2)1  die  kurzen  Na- 
senbeine sind  nur  ^/^  so  lang  als  die  vor  ihnen  liegende  Schnautzen« 
Strecke  (bei  Mystr«  Senkenbergianus  kaum  über  1  Vom.).  Wirbel  etc. 
unbekannt. 

Die  Abweichung  von  den  älteren  Gavial-Scbädeln  (in  der  Rieh- 


5M 

lang  ffa  den  lebenden  Gavialen)  bepteht  darin,  dast  der  eigentliche 
SohSdel  schon  lu  den  Seiten  der  Aogen  lich  Terschmäiert  (und  Tor 
denselben  rasch  mittelst  einer  konkaven  Kunre  in  den  Rössel  übergeht) ; 
dass  dieser  vorne  etwas  weniger  stumpf  ist,  dass  die  Nasenbeine  kürxer 
sind,  dass  die  Augenhöhlen  an  ihrem  hinter-äussem  lYinkel  nicht 
geschlossen,  etwas  grösser  und  etwas  entfernter  stehend  sind;  dass 
die  Schlifengruben  kleiner  und  dass  die  Zähne  wenigstens  in  Ver* 
gleich  XU  den  meisten  (veschlechtern  weniger  lahlreich  sind;  — 
die  Verschiedenheit  von  den  jüngeren  Gavialen  (meistens  in  der  Rich- 
tung gegen  die  älteren)  beruhen  in  einer  schnelleren  Verschmäle- 
rang  vor  den  Augenhöhlen  (s.  o.)»  in  einem  längeren  Nasenbein, 
in  den  xahlreicheren  Zähnen. 

Einsige  Art. 

Hacrorhynchus  Meyeri  Dumk.  //•  cc. 

stammt  aus  den  Wealden-Blldungen  von  Oberkirchen  in  Weitpha^ 
letL  Die  2  Schädel  befinden  sich  in  den  Sammlungen  zu  Bonn? 
und  Berlin.  Sie  deuten  auf  13'  lange  Individuen  hin.  Wir  er- 
sparen die  Abbildung,  weil  sie  doch  nur  einen  Kern  bieten  wurde 
und  die  Unterschilde  nur  in  Proportionen  beruhen,  welche  sich  be- 
stimmter in  Zahlen  als  in  Zeichnungen  ausdrdcken.  ^ 

Phottdoiaurtie  Mtb.  1841. 

(Mth.  i.  Jbr  1841i  443  >  —  DtJfis.  Progr*  d.  Gewerbescbnl«  in  Kassel  1844^ 
43;  —  Myr.  i.  DoNK.  Wealden-Btldg.  71—73,  t.  17—19. 

Davon  hat  man  einen  Skelett-Theil  aus  Wirbeln,  Rippen  und 
Schildern  bestehend,  von  8  Wirbel-Längen,  aber  Alles  nur  als  Ab- 
druck. —  Die  Körper  der  Wiri>el  sind  länger  als  hoch  und  breit 
(0",048  :  0,034  :  0,032  ?)  und  haben  kreisrunde  Gelenkflächen  von 
konvex-konkaver?  oder  vielleicht  doch  bikonkaver  Beschaffenheit; 
die  Stachel-Fortsätze  sind  niedrig  und  scheinen  den  Panzer  nicht  un- 
mittelbar zu  stützen;  die  Queer-Fortsätze  wagrecht,  nach  aussen 
lang,  von  vorn  nach  hinten  breit,  doch  nach  aussen  an  Breite  ab- 
nehmend. Die  Rippen  sind  frei,  am  oberen  Ende  zweiköpfig  und 
nicht  (wie  bei  den  Schildkröten)  mit  dem  Panzer  verwachsen.  Am 
Panzer  unterscheidet  man  dreierlei  Schilder,  die  des  Rückens,  der 
Seiten  und  des  Bauches.  Die  rechteckigen ,  viel  mehr  in  die  Breite 
als  Länge  ausgedehnten  (0">,12  Br.  auf  etwa  0,045—0,050  Länge) 
Rücken-Schilder,  welche  von   der  Länge   der  Wirbel  sind  und  mit 


940 

ihrem  Hinterrande  sich  wechselweise  überdeciLen,  bilden  2  in  der 
Mittellinie  flach  dachförmig  cusammenstossende  LSngen-Reihen.  Die 
Seitenschilder  bilden  wahrscheinlich  nur  eine,  von  aussen  an  die 
vorige  anstossende  Reihe,  sind  so  lang  als  jene  aber  breiter  (0,048 : 
0,065)  und  bildeten  mit  den  Rückenschildern  queere  Zonen,  tob 
vom  nach  hinten  ebenfalls  sich  wechselweise  überdeckend.  Die 
Bauchschilder  endlich  sind  rhomboidal  und  beröhren  sich  gegenseitig, 
ohne  sich  übereinander  xu  schieben;  eines  der  grössten  hat  yon  Tom 
nach  hinten  0,074  Länge  auf  0,052  Breite.  Alle  diese  Schilder 
scheinen  nach  vorn  und  hinten  an  Grösse  abzunehmen.  Wie  es  scheint, 
waren  sie  inwendig  glatt,  aussen  durch  Grübchen  und  queerclehende 
Furchen  ausgehöhlt.  Der  ganze  Rumpf  scheint  höher  als  breit  ge- 
wesen zu  seyn,  in  der  Mitte  breiter  als  hinten.  Diese  Theile  be- 
dürfen noch  einer  näheren  Vergleichung  einerseits  mit  den  entspre- 
chenden des  Macrorhynchus  aus  gleicher  örtlichkeit,  sobald  sich  dazu 
Gelegenheit  bieten  wird,  und  andrerseits  mit  denen  des  Goniopholii 
der  Englitchen  Wealden-Formation ;  doch  schehit  es,  dass  die  drei 
Geschlechter  getrennt  bleiben  werden. 
Einzige  Art. 

Pholidosaurus  Schaumburgensis  Myb.  /Mi,   U.  ee* 

Trionyx  Isis  1840^  868. 

Da  diese  Reste  nur  als  Abdrücke  vorkommen,  so  finden  wir 
ihre  Abbildungen  nicht  so  deutlich,  um  unsem  Lesern  durch  deren 
Mittheilung  grossen  Vortheil  zu  gewähren. 

Aus  dem  Sandsteine  des  Wealden-Gebildes  im  Harri  im  Für- 
stenthum  Schmimburg-Lippe  zwischen  Bückeburg  und  Eilien, 
mit  Emys  Menkei;  auch  Macrorhynchus  stammt  aus  der  Nähe. 

GoiUophoUs  Ovr.  1641. 

(Ow.  Rept  1841,  69-72.) 

Schädel  .  «  .  Unterkiefer  (im  Bruststück)  in  seiner  Form  zwi- 
schen Alligator  und  Gavial,  doch  erstem  viel  näher.  Zähne  mit  aus- 
gezeichnet dicker  runder  und  stumpfer  Krone,  wie  bei  den  kurz- 
schnautzigen  Krokodilen  und  etwas  gebogen ,  aber  längsgestreift :  die 
Streifen  deutlich,  dicht  und  zahlreich;  zwei  derselben  zwischen  der 
konkaven  und  der  konvexen  Seite  der  Krone  einander  entgegenstehend, 
sind  stärker  und  schärfer  als  die  übrigen  und  reichen  vom  Grunde  bis 
lum  Scheitel.   (Die  grössten  Zähne  haben  eme  2''  Engl,  lange  und  am 


*0. 

onde  1 V,'^  dicke  Krone ;  die  kleiniten  tiod  Vg  so  gross).  -^ 
rbel  flacli  bikonkav ;  die  Brustwiii>el  *  mit  folgenden  Verhältnissen : 
irbel-Körper  lang  1"10'^  an  der  Gelenk-Fläche  hoch  1"^"',  breit 
8'^  in  der  Mitte  breit  11'^',  mit  den  QueerfortsäUen  10^  mit 
n  Domen-Fortsat2  hoch  4''4''' ;  im  Innern  eine  kleine  dreikan- 
e  Harkhöhle;  die  Naht  iwischen  Körper  und  Wirbelbogen  sicht- 
r;  — -  der  Wirbel-Körper  ist  in  rundem  Queerschnitt  und  glatter 
lerUehe  dem  Streptospondylus  (Myr.)  ähnlicher  als  dem  Teleosau- 
!•  Lenden-  und  vordere  Schwanz-Wirbel  mit  langen  schlanken 
^Mrfortsatzen ;  die  der  zwei  Heiligenbein- Wirbel  dicker.  Schwanz- 
rbel  mit  langen  schmalen  nicht  anchylosirten  Gabelbeinen.  — 
cken  mit  einem  liium  breiter  als  in  den  lebenden  Krokodilen, 
i  in  anderen  Charakteren  den  Enaliosauren  näher  stehend  als  den 
enden  Krokodiliem.  —  Extremitäten  .  .  .  — -  Panzer  zusammengesetzt 
I  starken  Knochenscbildem,  von  regelmässiger  vierseitiger  Form  als 
bei  Teleosaurus,  auch  länglicher  als  diese  meistens  sind,  und 
1  allen  andern  Saurier-Schildern  verschieden  durch  einen  stumpf- 
^elförmigen  Fortsatz  in  einem  Winkel,  welcher  in  eine  Vertiefung 
der  Unterseite  im  Winkel  des  nächst  vorhergehenden  Schildes  ein- 
«t,  um  diese  dachziegelständigen  Schilder  fester  mit  einander  zu 
binden,  erinnernd  an  die  Verzahnung  der  Schuppen  bei  vielen 
noiden-Fiscben.  (Länge  zu  Breite  6^'  auf  ^Ys'^*)  ^^®  äussere 
erfläche  mit  vielen  runden  2'" — 4^"  breiten  runden  oder  eckigen 
jbchen;  aber  ein  breiterer  Vordertheil  als  bei  Teleosaurus  wird 
I  dem  vorhergebenden  Schilde  überdeckt  und  ist  daher  glatt  und 
mer.  Die  ganze  inwendige  Oberfläche  mit  sehr  feinen,  sich  recht- 
ikelig  kreutzenden  geraden  Linien.  [Im  Jahresbericht  von  1843 
icht  OvriN  auch  noch  von  erst  kürzlich  entdeckten  5— Gseitigen 
liuppen ,  welche  wie  beim  Armadill  durch  randliche  Nähte  anein- 
1er  gefugt  sind;  doch  ist  uns  diese  Stelle  nicht  deutlich  genug]. 
'SS  Reptil  ist  daher  noch  stärker  als  Teleosaurus  umpanzert  und 
in  den  Fischen  ähnlicher. 

Art :  eine  in  der  Wealden-Formation ;  insbesondere  im  Purbeck- 
ine  Süd'Englandi. 

iniopbolis  crassidens. 

'«nage  Crocodile  Makt W&nd&r»  of  Qeoi,  (1889)    /,  .  . 

.  i;  —  Cinr.  0t#.  /btftf.  Vy  n,  323. 


^    Im  „insiiht^*  waren  sie  ab  konkav -konvex  beseiehnet. 


S42 

Trionyx  (semium  iirmate)  Maut.  G0OL  Su$i.  60,  t.  6,  f.  a. 

Teleosaarai  (for«)  Mra.  PaUeolog.  116  (fii^  Owbn). 

Crocodilus  erat fidens  PiCT.  Pal.  II,  39. 

Crocodilai  Mantelli  Giur  Reptil.  61. 

Goniopbolif  crasiidcna  Ow.  Repi.  1841,  60—71  >  VlntHi.lB^, 

X,  11— 13  >  Jb.  184»,  401 ;  —  Jambi.  JBdink.  Jmm.  184$,  XXIUE, 

66—88  >•  Br.  Collect.  64. 

Die  s&mmUiehen  Beate  wurden  nicht  beisanunen  gefunden,  aon- 
4em  einige  Zähne  einxeln  aus  den  Wealden  von  Baiile  Abbeg  km 
Tilgate  Forest ,  einige  Wirbel  in  ihrer  NSbe ;  dann  daa  UnlerkielBr- 
Stock  mit  2  Zähnen,  die  meisten  Wirbel  und  Schilder  im  Sommer 
1837  beisammen  im  Purfoeck-Stein  au  Sttanage;  ein  8"'  dicker  Zaho 
in  den  Hastings-Schlchten. 

Poectiopkuron  Deslonoch.  1835^« 

Gross  (25'  lang}.     Schädel Zähne  (wenn  dazu  gehörig: 

? gross,  hohl,  kegelförmig,  erhaben  gestreift,  die  Streifen  fast  riefen- 
artig, wenig  zahlreich  (14 — 20?),  von  ungleicher  Länge ;  nur  2  sich 
gegenüberstehende  stärkere  die  Spitze  erreichend ,  wodurch  der  Zahn 
oben  etwas  zweischneidig  wird,  während  er  nächst  der  Wurzel  rund 
bleibt).  Wirbel  am  Körper  flach  bikonkav  (bis  zum  Becken  wohl 
ketnenfalls  unter  26 ,  wie  bei  Krokodilen)  •  .  .  ,  im  Schwänze  etwa 
50.  Diese  Schwanzwirbel-Körper  haben  am  Ende  etwa  2  Breite  auf 
3  Länge,  sind  zylindrisch,  nicht  4kantig,  gegen  die  Mitte  hin  all- 
mählich verengt,  entwickeln  den  Queerfortsatz  aus  dem  obern  und 
hintern  Theile  ihrer  Seiten  und  zeigen  dahinter  eine  Grube;  der 
Bogentheil  Ist  mit  dem  Körper  fast  in  dessen  ganzer  Länge  anchj- 
losirt  ohne  Spur  von  Naht;  der  Körper  besitzt  in  seinem  Innern 
eine  weite  Markhöhle  (die  dem  Megalosaurus  fehlt).  Die  Englischen 
Wirbel  haben  im  vorderen  Theil  ihrer  Unterseite  noch  eine  Längs- 
furche (,  deren  Dslgch.  nicht  erwähnt).  Rippen  von  dreierlei  Art. 
Die  gewöhnlichen  Seiten-Rippen  schlank,  die  vordersten  zylindrisch, 
an  der  Hinterseite  rinnenförmig ;  die  mittein  an  ihrem  Unterende 
dreieckig;  die  hintersten  und  kleinsten  ebendaselbst  flach;  die  beiden 
letzten  gegen  ihr  unteres  Ende  hin  am  hinteren  Rande  mit  einen 
horizontalen,  sich  zur  nächsten  Rinne  erstreckenden  knorpeligen 
Fortsatze  (wie  bei  Krokodil  und  Teleosaurus) ;   der  jedoch  nur  eine 


"    Memoire  iur  le  PoecUopleuran  Buckhndif  grand  Sauriern  fpssiU 
ele.  114  fp.  8  pi,,  Cmem  188T,  4\ 


MS 

nmhe  Anheftfl&che  an  teiner  Stelle  hinterlasien  hat;  diese  Rippen 
mögen  bis  dicht  am  Becken  gereicht  haben.  Die  vorderen  Bauch- 
Rippen  ,  welche  unten  (hinter  dem  Brnttbein)  mitten  am  Bauche  lie- 
gen (man  hat  7  gefunden) ,  symmetriach  gebogen  und  in  ihrer  Mitte, 
welche  der  Mittellinie  des  Bauches  entspricht,  einen  nach  rom  Tor- 
springenden  Winkel  bildend,  an  beiden  Enden  yerdünnt  und  an  der 
obern  Seite  wie  der  Winkel  an  der  hinteren  Seite  rinnenförmig  aus- 
gehöhlt ;  die  hinteren  Bauch-Rippen  (auch  7  beobachtet)  sind  ähnlich, 
aber  aus  zwei  mitten  nur  durch  Binder  fusarnmengehaltenen ,  daher 
auseinander  faUenden  Stücken  bestehend,  und  vielleicht  selbst  wechsel- 
st3ndig,  weil  ungleich.  Daiu  kommt  nun  noch  eine  vierte  Sorte  rippen« 
artiger  Knochen,  welche  lang  und  sehr  dönn,  S-förmig  gebogen  sind  und 
sich  mit  der  einen  Hälfte  ihrer  Länge  in  die  rinnenformige  Aushöh- 
lung an  der  Oberseite  der  Bauchrippen  eingelegt  haben  (einigermassen 
ähnlich  wie  bei  Krokodil),  zweifelsohne  um  diese  mittelst  der  andern 
Hälfte  ihrer  Lange  irgendwie  mit  der  Wirbelsäule  in  Verbindung  zu 
'setsen.  Die  grosse  Zahl  der  Schwanz-Wirbel  mit  langen  (breiten) 
und  niederen  Fortsätzen  oben  und  unten,  welche  schon  hinter  der 
Mitte  aufliören,  ihre  nicht  vorwaltende  Höhe,  ihre  unübertroffen  langen 
vordem  Gelenk-Fortsätze,  die  einer  wagrechten  Bewegung  hinderlich 
sind  und  die  Einlenkung  der  (eigenthümlich  gebildeten)  Gabelbeine 
machen  es  unwahrscheinlich,  dass  der  Schwanz  ein  Steuerschwans 
gewesen.  Vom  Becken  ist  nichts  oder  nur  ein  Pubis  von  fremder 
Form  erhalten.  Die  Vorder-Extremitäten  nur  halb  so  lang,  als  die 
hintern  (Teleosaurus) ,  und  ihre  Knochen  hohl,  ganz  eigenthümlich 
gebildet;  beide  getheilt  in  5  mit  Krallen  versehene  sehr  ungleiche 
Zehen,  welche  kürzer  als  bei  den  Krokodilen  sind.  Der  Humerus 
mit  ovoidem  oberem  Gelenkkopf,  der  sich  in  die  Deltoid-Leiste  fort- 
setzt, welche  sich  in  ansehnlicher  Stärke  bis  in  die  Mitte  des  Kno- 
chens erstreckt;  die  Olecran-Höhle  nicht  sehr  tief;  der  untere  Ge- 
lenkkopf  durch  eine  Rinne  zweitheilig,  breiter  und  dünner  als  beim 
Krokodil  [der  ganze  Knochen  viel  gedrungener  als  bei  Teleosaurus]. 
Die  2  Vorderarm-Knochen  nur  0,55  so  lang,  aber  verhältnissmässig 
noch  kräftiger  und  eigenthümlich  gebildet.  Hand  fünfzehig  mit  starken 
kurzen  zusammengedrückten  bogenförmigen  Krallen-Phalangen,  deren 
spitzen  Krallen  mehr  beim  Rauben  als  Gehen  förderlich  seyn  konn- 
ten. Der  Oberschenkel  (wohl  !"■  lang)  hat  eine  weite  Markröhre. 
Unterschenkel  und  Fusswurzel  nur  stückweise  bekannt;  der  Fuss 
fünbehig-und  nach  einer  etwas  hypothetischen  Wiederherstellung  des- 


644 

selben  ist  der  1.  Zdien  wie  sein  MKttelfdssbetn  nur  ein  RndimeHl, 
das  noch  niclil  das  Ende  des  «weiten  Mittelfassbeins  enreieht»  wih» 
xend  die  Spitze  des  2.  Zehens  bis  lu  y,  des  dritten,  dieser  kii  tm 
Mitte  und  der  5.  bis  ca  %  LSnge  des  4.  reicht;  die  Phalangra- 
Zahl  wäre  2,  3,  4,  5,  3.  Von  Bedeckung  des  Körpers  durch  ScbiU 
der  keine  Spur. 

Jene  Markhöhle  der  Knochen,  die  Lange  und  Form  des  Schwan- 
xes,  die  Zehen-Zahl,  der  Mangel  einer  Schilder-Bedeckung  bringea 
,das  Thier  den  Land-Echsen  näher  als  den  Krokodilen.  Dennocli 
scheinen  für  einen  Aufenthalt  im  Wasser  zu  sprechen:  die  hinteren 
knorpeligen  Fortsätze  der  Rippen  zur  Verstärkung  des  Brustkastens 
und  die  yerhältnissmässige  Schwäche  der  Vorderbeine. 

Einzige  Art,  aus  demselben  Kalke  wie  Teleosaunis. 

Poeciloplenrnm  Bucklandi  (o,  522). 

Cvv.  «SS.  /bss.  ....  pl.  21 9  f.  34»  35. 

Foeciioplenron  Backlandii  Eudes  Dbslongch.  i.  M»m,  Spc.  MAmL 
d.  NormandiBy  1836^  Vi,  p.  33—136  av.  7  pll.  >  S^ane,  j^niL  Sm. 
LtfiM.  Norm.  Z4  Mai  1886^  p.  14—25  >  FlntHt  1886,  IV,  311—311 
>  Jb.  188T,  99-101 ;  —  Dbslgch.  Mim.  sur  1$  Poekilopleuram  Buek- 
ImüUif  103  pp.,  8  pll.,  4%  Casfi  188T,  extr.^ds^  Mdmoires  Bie.  —  Ow. 
Repi.  1841  f  84—88;  —  Gibb.  Reptil.  100. 

Die  Stadt  Caen  bat  ein  in  einem  Blocke  beisammenliegendas 
und  grossentheils  herausgemeiseltes  Skelet,  jedoch  ohne  Kopf  und 
Hals  erhalten ,  woran  man  noch  beobachten  kann :  ein  verstümmeltes 
Rabenschnabelbein,  1  linken  Humerus ,  Radius  und  Kubitus,  2  Hand- 
und  2  Finger-Glieder,  worunter  1  Klauen-Glied ,  viele  Rippen,  1 
Beckenbein,  1  Schenkelbcin ,  1  Wadenbein-Stück,  4  Fusswurzel*  und 
die  Hintcrtheile  einiger  Mittelfuss-Knochen ,  über  20  Phalangen  der 
Hinterfüsse,  worunter  3  Klauenglieder,  und  2t  Scbwanzwirbel  m 
zwei  Reihen,  welche  auf  50  Schwanzwirbel  im  Ganzen  schliessen 
lassen.  Die  Gesammtlänge  des  Tbieres  kann  25'  gewesen  seyn.  Ei 
hatte  also  die  Grösse  des  Megalosaurus ,  von  welchem  aber  die  Mark- 
höhlen der  Knochen ,  die  Wirbel  und  das  Schenkelbein  abzuweichea 
scheinen.  Zähne  hat  man  nicht  damit  vorgefunden;  doch  vennutbet 
Deslomgchamps,  es  könnten  die  von  oben  bezeichneter  Form,  welche 
sich  öfters  einzeln  in  der  nämlichen  Gebirgs-Schicht  gezeigt  haben, 
dazu  gehören.  Wegen  der  vielen  Rippen  muss  die  Bauch-Gegend 
lang  erstreckt  und  das  Brustbein  nur  kurz  gewesen  seyn:  sie  bilden 
den  Haupt-Charakter  des  Genus ;  auf  ihre  Manchfaltigkeit  bezieht 
sich  der  Name.  Das  etwas  beschädigte  Schenkelbein  muss  über  2^2' 


5tt 

ng  gewesen  ^711 ;  es  ist  gläck  den  Kneehen  der  Vorderbeine  sehr 
iw^hend  gebildet  ron  den  analogen  aller  bekannten  Saurier. 
Dxahl  der  Zeiien  ist  niclit  bestimmbar.  Die  Ausmessungen  lassen 
if  ein  Tbier  ton  25'  LSnge  schliessen.  Abgerollte  Quarzsteine 
gen  swischen  den  Rippen.  —  Gefunden  1835  im  ,^Oolitbe  de 
len^  xa  Maladrerie  bei  Caen. 

OwBK  beschreibt  sehr  ausfQhrlich  2— S  Whrbel  ans  eisenschus- 
fenl  Sande  der  Wealden-Formation  von  Tiigate  in  England, 

Rhacheosauni9  Htr«  1831. 

Schädel Wirbel:  fehlen  bis  an  die  Brust-Wirbel;  diese 

nd  sehr  lang^  ihr  Körper  doppelt  so  lang  als  er  bei  Aelodon  ist; 
e  RuciLen-  und  Becken-Wirbel  länger  als  die  Schwanz-Wirbel,  alle 
der  Mitte  etwas  verdünnt,  mit  einer  schiefen  Gelenkfläche  an 
tiden  Enden ;  ihre  Dornen-Fortsätze  (horizontal  gemessen)  sehr 
ng,  so  da$s  sie  am  Rücken  sich  fast  berühren,  stark  nach  hinten 
ineigt,  vor  und  hinter  der  Becken- Gegend  am  höchsten;  die  Schwanz- 
irbel sind  an  dessen  Anfang  am  höchsten  und  längsten,  mit  scbmä- 
ren,  scUankeren  und  stärker  abgerundeten  Domen-Fortsätzen.  Aus 
tr  vordem  Basis  der  Dornen-Fortsätze  erhebt  sich  ein  kleinerer, 
innerer  spitzer  Fortsatz,  wie  bei  manchen  Fischen,  der  an  den 
nteren  Wirbeln  schwächer  wird.  Gelenk-  und  Queer-Fortsatz  wie 
A  Krokodil.  Untere  Dornen-Fortsätze,  wie  bei  diesem,  an  den 
Sien  Schwanz- Wirbeln  sehr  lang  (fast  2^/2  m.  so  lang,  als  der 
iri»el),  nach  hinten  abnehmend,  mit  einer  gabelförmigen  Theilung 
den  Wirbel-Körper  eingelenkt  Es  sind  15  . .  .  Rücken-Wirbel, 
-^1  Lenden-  (5 — 6  bei  Aeolodon),  2  Becken«  und  23  .  .  .  Schwanz- 
irbel, za  deren  Gesammtzahl  noch  etwa  7  fehlen  mögen.  Rippen 
it  einem  starken  Kopf  an  einen  Höcker  vor  dem  Queerfortsatz 
td  zweifelsohne  auch  mittelst  eines  Höckers  an  den  Queerfortsatz 
ibtt  eingelenkt.  An  ihr  platteres  und  breiteres  unteres  Ende  setzt 
;h  noch  .ein  schmäleres  Rippen-Stück  bis  zur  Mittellinie  des  Bauches 
,  y  uro  die  nicht  zum  Brustbein  gehenden  Rippen  Reif-artig  zu 
hliessen  (erinnert  an  Poecilopleuron,  nicht  an  Aeolodon  und  Geo- 
urus).  Schwanz  war  wohl  fast  so  lang  als  der  Rumpf.  Becken 
ärker  und  breiter  als  beim  Krokodil,  mit  zwei  Kreutzwirbeln,  ähn- 
h  wie  bei  Geosaurus  (die  Deutung  der  Knochen  an  diesem  durch 

Broan,  Letbaea  geognostica.    3.  Aufl.    IV.  35 


S4ff 

SoKMHiRma-  gegen- Cuviu  vb4  RtraBW  bestätigend).  Der  starte 
Uoiersc)|ieQLil  mir  ein  Drittel  so  lang  als  der  massig  gekfünunls 
Oberschenkel,  etwa,  so  lang  als  die  sehr  langen  Mittdfust-Glieder. 
Die  Glieder-Zahl  der  fünf  Hinteriehen  (4  und  1  Rodiinevt}  teheint 
ohne  das  Nagelglied  2,  3,  3 — 4,  3—4  und  1  geweaen  xa  #ejB. 
Von  Schuppen  keine  deutliche  Spur. 

Art:  1,  im  lilbogfaphischen  Jura-ScUefer  Pappenh^mß. 

Rhacheoaaurt  gracilis  (o,  635).  Mtr.  i.  N.  Act.  Aeaä. 
Leopold.  iSBi,  XV,  w,  173  ff.,  t.  41—42;  >  Jahrb. 
i8B3,  485-^487;  Palaeolog.  105,  204;  —  Giu. 
Reptil.  115. 

Ein  einziges  Exemplar,  In  Dr.  Schnitzlein's  Sammlang,  1829 
au  Mohnheim  gefunden,  Yon  einem  Individuum,  welches  5  y^'  Unge 
gehaht  haben  mag. 

Pletirasanrtu  Mtr.  1831  *. 

[?Ang«isauru8  Mtr.  s.  u.] 

Schädel  •  .  •  Zähne  •  .  .  Wirbel ...  bis  xum  Beeien  hin  mü 
Rippen  versehen,  deren  jede  durch  ein  längeres  daran  eingalenkt« 
Stück  am  Bauche  (Bauch  Rippen)  xu  einem  Halbreife  erganxt  wurde; 
das  gegen  die  Mittellinie  des  Bauches  stark  an  Breite  xunahm  (vgl 
Poeciiopleuron  und  Rhacheosaurus).  Dazwischen  liegen  noch  ändert 
kürzere  und  gleich  dünne  bleibende,  ebenfalls  Rippen-artige  Theile, 
Zwischenrippen,  so  dass  jedem  Wirbel  doppelte  Rippen  entsprocbes 
haben  wurden ;  indessen  dienten  letzte  wahrscheinlich  zur  Verbindoof 
der  Rippen  mit  den  Bauch-Rippen,  indem  sie  sich  an  beide  anlegteo. 
Schwanzwirbel  stark  und  mit  beträchtlichen  Queerfortsätzen,  auf  dnea 
langen  kräftigen  Schwanz  hinweisend.  Ober-  und  Unter-Schenkd 
haben  das  Längen- Verhältniss  =3:2  zu  einander.  Erste  siod 
nicht  wie  bei  den  Krokodilen  gekrümmt.  Zehen  wenigstens  4,  indeoi 
4  gleiche  Mittelfuss-Knochen ,  4  um  die  Hälfte  kürzere  Phalangen 
mit  deutlichen  Gelenkrollen  und  kurze  Nagelglieder  erhalten  siod. 
Yon  Schuppen  noch  keine  Spur.  —  Da  man  den  Vordertheil  noch 
nicht  kennt  und  die  bekannten  Theile  des  Skelettes  wenigstens  nicbt 


'  Wir  dürfen  nicht  hoffen,  dorch  Mitlhrilang:  der  Abbildang,  lomtl 
in  verkleinertem  Maasgtabe,  den  beach rieben en  Charakter  wesentlich  ti 
erlSntern  und  übergehen  solche  desshalb. 


M7 

lersprechen ,   so  wäre  et  möglich«  wie  auch  H.  v.  Msyxr  selbst 
Mehrichligt,  dais  diese  Sippe  mit  Anguistaras  zusampieiiflele,  womit 
Aann  lugleicb   eine  andere,  vielleicht  schon  durch  die  Zehen- 
U  angedeotelie  Stellung  im  Systeme  erhalten  wflrde. 

Einzige  Art. 

lenrosaurus  Goldfussif  (o,  536).  Myb.  u N.  Act.  Leop, 
18Bi,  XV,  II,  194,  >  Jahrb.  iSB9,  487—488;  Palaeol. 
105,  205;  —  MOnst.  Beitr.  I,  52—59,  U  6;  —  GifiB. 
Reptil.  101. 

Ein  Exemplar  in  Graf  Münster's  Sammlung' :  nur  bestehend  im 
itertheile  eines  Rumpfes  ohne  Schwanz,  auf  dem  Bauch  liegend, 
ir  zerdrückt,  von  einem  nicht  viel  über  einen  Fuss  langen  Indi- 
uum.  Erhalten  sind  17  Rücken-  und  16  Schwanz-lYirbel  von 
k'"  Länge. 

Aus  dem  lithographischen  Juraschiefer  Pappenheimt. 
Macromiosaurtis  Curioni  1847. 

(QiornaU  Lcmbardo  1847,  XYI,  157—100,  t.  1  >  Jb.  1848,  249.) 

(Die  Ausdrücke  der  Beschreibung  sind  an  manchen  Stellen  un- 
ir,  an  andern  offenbar  unrichtig,  —  schon  im  Originale).  Kopf 
d  Hals  bilden  ein  mittles,  Rumpf  und  Becken  ein  kleineres,  Schwanz 
I  grösseres  Drittel  der  Gesammtlänge.  Kopf  massig  lang.  Hals 
m  Schädel  bis  zum  Anfange  des  Brustbeins  aus  21  lYirbeln ;  längs 
d  hinter  dem  Brustbein  liegen  9  andere ;  die  der  Bauch-Gegend 
id  durch  Bauch-Rippen  theilweise  verdeckt,  doch  bleiben  nächst  dem 
cken  noch  16  sichtbar,  wovon  8  auf  die  Gegend  von  Pubis  und 
Jiion  kommen  und  8  unterhalb  [?]  dieser  Gegend  liegen ;  die  noch 
rigen  eigentlichen  [?]  Schwanz-Wirbel  sind  nicht  deutlich  genug, 
1  sich  zählen  zu  lassen.  An  den  Hals- Wirbeln  sieht  man  deutliche 
leerfortsätze;  die  Brust- Wirbel  mit  Rippen  verbunden,  deren  2  auch 
ich  in  der  Bauch- Gegend  erscheinen.  Die  2  Wirbel  zwischen  Pubis 
id  Ischion  haben  solche  Rippen  [?] ,  wie  die  8  unterhalb  dem  Becken 
legenen  Wirbel;  aber  sie  nehmen  an  Höhe  ab  bis  zu  den  eigent- 
;hen  Schwanz -Wirbeln.  In  der  Brust*  Gegend  unterscheidet  man  deut- 
:h  das  vordere  und  das  wahre  Schlüsselbein.  Der  Humerus  ist 
irk  bogenförmig ;  Cubilus  und  Radius  ziemlich  kurz ,  wie  auch  der 
iterschenkel ;  ihre  Knochen  sind  nicht  gewölbt,  sondern  flach.    Der 

85* 


ft46 

f emur  ist  fiel  kdrzer  (um  y^\  als  der  Ober-Arm.  Die  4  Ftsse 
€ind  5zehig  imd  gleicbgross;  ihre  Zehen  kurx  und  haben  der  Reihe 
nach  [vorn  wie  hinten?]  3,  3,  4,  5,  3  Phalangen;  der  4.  Zeliea 
am  längsten.    Die  Bauch-Rippen  wie  l>ei  Ichthyosanren  and  Plesiosanreo. 

Das  Genus  würde  durch  die  Zahl  seiner  Hals-Wirbel  einerteits, 
die  starlLC  Entwickelung  der  Vorder-Extrencitäten  [bei  schwachen  Zehes] 
und  die  Zehen-Bildung  bestimmt  und  weit  von  allen  Reptilien  ab- 
weichen ;  doch  scheint  die  Beschreibung  keinesweges  verlässig  xa  sejn. 

Art:  eine  im  Lias  am  Camer-See,  daher 

Macromlosaurns  Plinii  Cur.  /•  c. 

Das  Exemplar,  so  wie  es  vorliegt  und  beschrieben  ist,  war  nur 
225»»  (=  8"  4'"  Par.)  lang,  am  Bauche  27»"  breit  und  mlsst 
iwischen  der  Schulter  und  der  Becken-Anlenkung  30»». 

[?]  Lartosaurus  Curioni  1847. 

PaUeosaarorain  Genas  Balsamo  Crivblli  t.  Politecnieo  d,  Mii€mo 
1889,  Mai,  11  S.,  1  Tf.  >  Jb.  1843,  247  —  Lariosauras  Cciuora 
t.  Oiomah  Lomkario  1847 ,  XYI,  1 57-1  CO  >  Jb.  1848,  250. 

Tf.  XXV2,  Fg.  4. 

Halswirbel  wenigstens  19,  wahrscheinlich  21,  in  der  Mitte  mit 
einer  vorspringenden  Linie  und  jederseits  mit  einer  Verlängerangi 
welche  dem  Queerfortsatz  zu  entsprechen  scheint;  die  folgenden  Wir- 
bei  nicht  zahlbar,  weil  theils  verdeckt  und  theils  zerstört;  sie  haben 
2  lappenförmige  Vorsprunge  mit  quadratischer  Basis ;  die  2  für  Ple- 
siosaurus  so  bezeichnenden  Gröbehen  an  der  Unterseite  der  Wirbel- 
Körper  fehlen;  die  Gesammtform  der  Wirbel  ist  ganz  verschieden. 
Rippen  zählt  man  auf  der  rechten  Seite  allein  22  hintereinander, 
doch  können  ihrer  noch  mehr  gewesen  seyn. 

Vom  Schulterbrustbein-Apparat  scheint  Brust-  und  Rabenschnabel- 
Bein  zerstört  zu  seyn.  Das  linke  Schulterblatt  erhalten;  Ober-  und 
Vorder-Arm  denen  von  Plesiosaurus  ähnlich;  erster  länger  als  der 
Oberschenkel,  Cubitus  und  Radius  nur  ^/^  so  lang,  als  der  Ober* 
Arm.     Phalangen  von  normaler  Form. 

Wir  vermögen  nicht  zu  ersehen,  worin  der  Unterschied  zwischen 
dieser  und  der  vorigen  Sippe  bestehen  soll ,  zumal  sie  alle  die  Kenn- 
zeichen besitzt,  die  wir  bei  der  vorigen  als  auffallend  bervorgehobeD 
haben,  wie  auch  Formation  und  Fund-Gegend  (das  Esino-Thale 
bei  Varenna,  die  Monti-Lariani)  die  nämlichen  sind. 

Die  einsige  Art 


M9 

ariosanrns  BalsainiCüR./.e.    Tf. XXV^,  Fg.  4 ( Vs) n. Grit. 

imhet  aaf  zwei  Exemplaren,  welche  beide  auf  dem  Rücken  im 
silein  liegen  und  des  Schwanzes  ermangeln.  Das  grössere,  welches 
tOTTi  gefunden  und  Critelli  beschrieben  hat,  besteht  aus  Hals, 
I  Rippen,  wovon  jener  in  gerader  Lage  0">22,  diese  0'°34, 
ide  zusammen  0*^56  einnehmen,  während  der  Ober-Arm  O'^OTG 
isst.  Das  lileinere  von  Framcesconi  gefundene  und  von  Curioni  be- 
nnte  zeigt  Phalangen ,  welche  Crivellis  Vermuthung  nicht  zu  be- 
lügen scheinen,  dass  die  Sippe  Ruderfusse,  wie  Plesiosaurus  besessen 
be  (wenigstens  sagt  Curioni  nichts  darüber).  Es  misst  vom  Vor- 
rende  des  Kopfes  bis  zum  1.  Schwanzwirbel  0">104. 

Rysostetu  Ow.  1841. 

(Rept.  1841  i  159.) 

Beruhet  auf  einem  vordem  Brust-Wirbel  und  einigen  Wirbel-, 
tmerus-  und  Femur-Stücken,  welche  die  systematische  Stellung 
iser  Sippe  sehr  ungewiss  lassen.  Wirbel  tief  bikonkav,  an  den 
rechtwinkelig  ansitzenden  Gelenkflächen  rundlich,  in  der  Mitte 
nig  verengt,  an  den  Seiten  unten  zu  einer  stumpfen  Längs-Kante 
loben,  zwischen  welcher  und  dem  Queerfortsatze  darüber  ein  brei- 
'  flacher  Eindruck  ist;  Queerfortsatz  oben  abgebrochen,  am  Grunde 
dick  als  lang,  nur  geringentheils  auf  dem  Mittelbein  (Centrum)  und 
tistens  auf  dem  Wirbel-Bogen  sitzend,  der  aber  durch  keine  blei- 
ade  Naht  begrenzt  ist,  in  seiner  ganzen  Länge  auf  dem  Mittelbein 
let,  nicht  ganz  so  hoch  als  dieses  wird  und  sich  dann  plötzlich 
die  Basis  des  Dornenfortsatzes  zusammenzieht.  Dieser  ist  fast  eben 
lang,  verdickt  sich  oben  etwas  und  zeigt  eine  ebene  rauhe  Fläche, 
r«h  Umriss  fast  parallel  mit  dem  von  der  Unterseite  des  Wirbel- 
rpers  ist  und  auf  eine  ansitzende  Panzer-Bekleidung  schliessen  lässt; 
terhalb  des  Scheideis  an  seinen  Seiten  zeigt  er  vertikale  oder  etwas 
liefe,  grobe  Eindrucke  oder  Furchen  (auf  die  der  Genus-Name 
ipielt).  Die  hintern  schiefen  Fortsätze  sind  massig  lang  and  schlank ; 
e  eDiptische  Gelenkfläche  ist  ab*  und  etwas  aus-wärts  gerichtet. 
)  übrige  Oberfläche  des  Wirbels  ist  glatt.  Länge  des  Körpers  11"^ 
)ite  am  Ende  5^",  Höhe  6'";  Höhe  mit  dem  Dom  16'^  welcher 
grecht  10'"  lang  ist.  —  Mit  ganz  ähnlichen  Dornenfortsätzen  zusam- 
n  lag  das  Unterende  eines  Saurier-Humerus  und  ein  fast  ganzer 
nun    Der  erste  ist  im  Schafte  kantig,  an  den  Gelenkenden  stark 


«50 

ausgebreitet  und  in  Shnlieher  Art,  nur  mit  breiten  Zwisohenrioaea 
gefurcht,  wie  die  Dornenfortsätze.  Der  Femur  ist  sy^  Wirbel  Iing, 
hat  dieselbe  Form  wie  bei  Teleosaurus,  ist  an  den  Enden  ausge- 
breitet und  etwas  schwächer  als  der  Humerus  gefurcht. 

Der  vollständige  Wirbel  stammt  aus  der  Bone-bed  unter  der 
Lias-Grenze  Yon  Äutt-Paaaage  bei  Bristol,  die  andern  Reste  aus 
derselben  Schicht  von  Westhury-Cliff  in  den  Sevem  bei  Glau- 
ceuter.  Es  ist  also  ein  Nachtrag  zu  Abtheilung  III  der  Lethaea, 
wo  wir  diesen  Rest  übersehen  haben. 

ThatimatoMtirtts   Mtr. 

0.  Jb.  1841  y  176-184;  Qobnst.  Wilrtt.  325.) 
Ein  Thier  von  der  kolossalen  Grösse  der  Dinosaurier,  aber  ohne 
MarlL-Höhlen  in  den  schwammig-zelligen  Knochen  und  von  Meter 
mehr  den  Krokodillern,  von  Quenstedt  den  Ichthyosauren  verwandt  ge- 
achtet« Die  grubigen  Aushdblungen  der  äusseren  Oberflache  der  Kiefer- 
Knochen  scheinen  auf  bepanzerte  Thiere  hinzuweisen.  Die  Sippe  beruhet 
übrigens  nur  auf  sehr  unvollkommnen  Bruchstücken.  Vom  Schädel 
nur  Kieler- Fragmente,  wornach  er  nicht  sehr  gestreckt  und  verfaält- 
nissmässig  hoch  gewesen  zu  seyn  scheint.  Im  Kiefer  sind  die  Al- 
veolen der  Zähne  dicht  aneinander  gereiht  mit  nur  dünnen  Zwiacben- 
und  Aussen  -  Wänden.  —  Zähne  mit  langen  hohlen  Wurzeln,  in 
welche  sie  die  Ersatz-Zähne  aufnehmen,  schräg  und  i)is  mit  einer 
Neigung  von  45®  in  den  Alveolen  stehend,  ziemlich  gleich  gross, 
etwas  gebogen,  kegelförmig  mit  rundem  Queerschnitt ,  von  der 
Wurzel  aus  an  Dicke  abnehmend,  ohne  Absatz  unter  der  Krone, 
welche  auf  dünnem  Schmelze  unregelmässig  längsgestreift ,  und 
ohne  Kanten  und  Schneiden  ist;  die  Streifung  entsteht  aus  feinen 
Leistchen,  deren  nächst  der  Basis  12—13  auf  0™01  Breite  gehen, 
aufwärts  aber  durch  Einschaltung  neuer  zahlreicher  werden,  wie  sie 
auf  der  geraderen  inneren  ?  Seite  auch  etwas  dichter  stehen  und 
in  grössrer  Anzahl  weiter  und  vollständig  bis  zur  Spitze  gelangen. 
Die  Dicke  der  Zähne  an  der  Wurzel  betrug  0,03  (14'')  t  unten  an 
der  Krone  0,028  und  deren  Höhe  das  Dreifache.  —  Wirbel-Körper 
dureb  eine  Naht  mit  dem  Bogen  verbunden.  Hals-Wirbel  von  0,043 
Lange  sind  mi(  Queerfortsätzen  versehen,  welche  0,024  lang,  0,038 
dick  und  nur  0,01  weit  vorstehend  sind,  und  deren  ebenen  Gelenk- 
Flächen  ein  paar  schwache  Grübchen  zeigen.  Bin  anderer  Hals- 
Wirbel  hatte  über   0,035,  ein  Brust- Wirbel  nur  0,069  Länge  auf 


»51 

0,118  (V*  f^'  Par.)  Breite  und  wenig  grössere  Höhe;  der  Wirbel- 
Körper  in  der  MlUe  stark  terengt,  mehr  von  den  Seiten  her  als  von 
unten;  jederieits  desselben  in  halber  L&nge  liegen  nvei  Gr&behen, 
ein  schwäeheres  in  halber  Höhe  and  ein  stärkeres  tiefer  unten;  der 
Qtieer-Fortsatz  gans  dem  Wirbel-Bogen  angebörlg ;  'yon  den  Gelenk- 
Fliehen  des  Körpers  ist  nur  eine  (die  vordere?)  erhalten,  nur  in  der 
MlUe  stark  und  darum  massig  vertieft,  jedoeh  oben  schwach  aufgetrie* 
ben.  Bin  andrer  Brust^Wirbel  hatte  0,068  LSnge  und  fast  den  Queer- 
messer  des  vorigen.  Ein  Rippen-StQck  zeigte  einen  ovalen  Queer» 
scbnitt  von  0,03  auf  0,02  Durchmesser  mit  einer  Mark-HöMe.  Von 
Langknoehen  ist  nur  ein  0,138  langes  Stück  eines  Oberarm-  oder 
Oberschenkel-Beins  mit  dem  sehr  zersplitterten  Kopfe  gefunden  wor- 
den: in  genannter  Strecke  ohne  Spur  von  Mark-Höhle, 

Emzige  Art 
Thaamatosaurus  oolithicns  Mtr.  U.  ec. 
aas  der  Ostraiiten-Schicbt,  den  graublauen  mergeligen  Kalken  d  des 
braunen  Juras  bei  Neuffen  in    Württemberg.    Noch  nicht  abge- 
bUdet. 

hchyrodoii  Mbbian  1841. 

(Mtr.  i.  Jb.  t98S^  UA\  184t  \%%\1B4S  282.) 
Ein  einzelner  kolossaler  Zahn,  über  welchen  uns  nichts  weiter 
bekannt  ist,  als  dass  er  ohne  Kanten,  an  seinem  untren  Tbeil  und 
an  seiner  konkaven  Seile  bis  in  die  Mitte  berauf  grob  langsstreifig 
und  übrigens  glatt  ist,  und  dass  die  Streifen  mehr  als  bei  andern 
sdiarf  erhaben,  die  Oberfläche  zwischen  ihnen  durch  unregelmässige 
Erhabenheiten  rauh  ist;  bei  abgebrochener  Basis  und  Spitze  hat  er 
noch  0"*i  Höhe.  Die  zwei  Queermesser  ah  der  Basis  sind  0'"052 
und  0«043  (1"  11'"  und  1"  T%  der  an  der  obern  Bruch-Stelle 
ist  etwa  0"01. 

Er  ist  nicht  abgebildet. 
Ischyrödon  Meriani  Myr.  (/.  ac. 

Aus  Eisen-Oolith  der   mittlen  Jura-Formation  von  Wötfliiwyl 
im  Amtgam. 

Brachtftaeniw  Myr.  1842. 

(i.  Müri«T.  Beitr.  K,  22,  t.  8,  f.  2.) 
Tf.  XXV«,  Fg.  5a bc. 

Die  Zahnkrone  ist  kegelförmig,  im  Durchschnitte  rund,  mit  et- 
vra^  gel>ogener  Achse;   die  obre  Hälfte  zwischen  der   konvet-   und 


952 

der  konkav  gekrdmmten  Seite  mtt  iwei  sich  gegenübersteheQden, 
doch  etwas  mehr  gegen  die  erste  hiogerückten  flügelariig  luiaiUen- 
den  Kanten,  welche  sich  ungleich  weit  abwärts  erstrecken,  so  dass 
an  der  untern  Hälfte  keine  Spur  mehr  davon  vorhanden  ist;  die 
kürzere  ist  deutlicher  als  die  andre  und  fein  sägeartig  gekerbt;  die 
andre  ist  Diess  nicht  oder  nur  an  ihrem  obersten  Theile.  Der  Qoeer- 
roesser  von  einer  Kante  zur  andern  ist  unbedeutend  grosser,  als  der  j 
dazu  rechtwinkelige.  Die  Oberfläche  ist  nur  an  der  Basis  mit  eioi- 
gen  Längsstreifen  versehen ,  weiter  hinauf  aber  (Fg.  c  vergrdssert) 
mit  mikroskopischen  länglichen,  in  Linien  aneinandergereihten  Knöt- 
chen bedeckt  (ähnlich,  aber  feiner  als  in  dem  obern  Drittel  des 
Mystriosaurus-Zahnes).  Die  Spitze  sowohl  als  die  Wurzel  des  Zahnet 
fehlen;  in  seinem  jetzigen  Zustande  ist  er  noch  0''023  lang  und 
unten  0"*012  dick.  Es  ist  auch  sonst  nichts  bekannt,  was  mit  ihm 
zu  einerlei  Thier  gehören  könnte.     Die  einzige  Art 

Brachytaenlns  perennis  Mtr^(.  c.     Tf.  XXV^  Fg.  Sab 

(7i)c  (n.  Myr.)  (vgl.  noch  Jahrb.  1842,  303;  1845,  282) 

stammt  aus  dem  gelben  Jurakalke  von  Aalen  in  Würtlemberg. 

Atoposaurtu  Myr.  1850. 

(i.  Jb.  18M,  198). 

Zwei  Skelette  ohne  vollständigen  Schädel.  Klein  mit  Charak- 
teren von  Krokodilen,  Echsen  und  Schlangen.  Die  Reste  des  Kopfes 
kommen  am  meisten  auf  Lacerta  heraus;  die  Symphyse  des  Unter- 
kiefers erinnert  mehr  an  Krokodil,  die  Zähne  an  Gecko  und  Ver- 
wandte. Keine  Gelenk-Fläche  der  Wirbel  ist  konvex.  An  den 
Rücken-  und  vordem  Schwanz- Wirbeln  ist  der  Dornfortsatz  flach  und 
gerundet;  die  Gelenk-Fortsätze  nicht  wie  bei  den  Sauriern,  sondern 
bei  den  Schlangen  gebildet,  indem  über  dem  gewöhnlichen  jederseits 
noch  ein  kleiner  Gelenk-Fortsatz  liegt.  Rippen  einköpfig?  Abdo- 
minal-Rippen  vorhanden.  Schwanz  mit  nicht  über  53  Wirbeln ,  die 
noch  jenseits  der  Mitte  Gelenk- Fortsätze  zeigen;  der  untre  Bogen 
(wie  bei  Krokodilen)  an  der  Grenze  zweier  Wirbel  eingelenkt  und 
in  einen  knorpeligen  Dorn  übergehend.  In  der  ersten  Reihe  der 
Handwurzel-Knöchel  sind  2  längre,  an  Krokodile  erinnernd.  Finger 
5  mit  derselben  Gliederzahl  (2,  3,  4,  5,  3}  wie  bei  den  Eidechsen. 
Becken  ebenfalls  im  Ganzen  wie  bei  diesen.  Oberschenkel-Bein  mit 
abgeschnürtem    Gelenk-Kopf;    der  Unterschenkel    von  fast   gleicher 


SS3 

Lloge.    Futfwiinal  wie  bei  den  Krokodilen.    Zehen  4  mit  derselben 
Gfiedenahl  wie  bei  den  Krokodilen.    Keine  Haat^Schilder. 

Arten  2,  A.  Oberndoiferi  und  A*  Jourdani  Mtr.,  in  den  litho- 
grtphiscben  Schiefern  Ton  Kelhehn  in  Bayern  and  von  Cirin  im 
ilto-Dpt.  FrankreichM.  Sie  sind  noch  nicht  aatfOhriicher  beschrie- 
ben und  abgebildet.  Als  Maasstab  für  die  Grösse  können  wir  nur 
anfahren,  dass  bei  einer  Art  Ober-  und  Unter-Schenkel  0>"0165  und 
0*0155»  also  xusammen  14'"  messen. 

Machimasatims  Myr.   1837. 

(i.  Jb.  1837^  560  (Madrimosaurns  9rr,  tyf.\  1888,  416;  184/fy  310.) 
Ist  nur  auf  verschiedene  Zähne  begröndeU  Sie  sind  stark, 
f tumpf-kegelformig ,  mit  fast  kreisrundem  Queersclinitte  un*d  dicht 
gestreifter  Krone  ohne  Kante;  finden  sich  aber  mitunter  (am  Lin- 
dener  Berg)  in  Gesellschaft  von  kleineren  mit  undeutlichen  und 
deutlichen  Kanten,  und  von  schlankeren  mit  stärkerer  Krümmung, 
deutlichen  Kanten  und  weniger  dichter  Streifung. 
Einzige  Art 

Machimosaurus  Hugii  My».  //.  cc.  Tf.  XXV^,  Fg.  6 

(n.  RosM.) 
lebthyosaurni  Robw.  Ool.  t.  12,  f.  19  (Siahn-Spitze). 

Im  Portlandstein  von  Solothum  xiemlich  häufig  und  am  Kahlen- 
ber§  und  Lindener  Berg  bei  Hannover. 

Sertcodon  Myr.  1845, 

(i.  Jb.  1846^  310;  Sericoiaura8*>a#ij«i.  err*  igf,) 
bemhet  ebenfalU  nur  auf  einigen  Zähnen  von  schlankerer  und  spitze- 
rer Form,  deren  Krone  von  ovalem  Queerschnitte  kantenlos  oder 
nur  nächst  der  sonst  glatten  Spitze  mit  weniger  und  mehr  deutlichen 
Kanten  versehen  und  gewöhnlich  so  fein  gestreift  ist,  dass  der 
Schmelz  sammtglänzend  erscheint.  Diese  Streifen  haben  auf  den 
ungleichen  Hälften  der  breiteren  und  zugleich  gekrümmteren  Seite 
zweieiiei  Richtung,  indem  sie  auf  der  einen  senkrecht  und  auf  der 
andern  mehr  schräg  verlaufen.  —  Es  existirt  noch  keine  Abbildung. 
Art  eine: 

Sericodon  Jngleri  Myr.  //.  cc. 

mit  der  vorigen  im  Portlandstone  am  Lindener  Berg  bei  Hannover^ 
wahrscheinlich   auch  bei   Solothum.      Ob    nun  die  mit  beiderlei 


SM 

Zähnen  am  erslen  Orte  zusammengfefondenen  Wirbel  dieser  oder  der 
\origen  Art  angehören ,  lässt  sich  noch  nicht  entscheiden.  Ihr  Bogen- 
Theil  ist  mit  dem  Körper  durch  eine  Naht  verbunden.  Der  grösste 
Whrbel«Körper  hat  0»058  (26'')  Unge,  in  der  untern  Hafte  einen 
kurzen  stumpfen  einfachen  Queer-Fortsatz,  und  hoch  ovale  Gelenk- 
Flächen,  von  denen  die  hintre  konkav,  die  vordre  nur  In  der  Mitte 
ein 'wenig  konvex,  sonst  aber  fast  eben  oder  sehr  schwach  gewölbt 
erscheint  [lange  nicht  so  stark,  als  an  Metriorhynchus ;  —  vgl.  noch 
die  Cetiosaurus- Arten  dieser  Formation]. 

(IV,  2c£)  Lacertier, 

Echsen  im  engeren  Sinne,  Squamata  aticfor.,  SauriiundDacty- 
Iopodes  MYR..Z.  Th. ,  haben  Augen  meist  mit  einem  gegliederten 
Knochen-Ringe  versehen,  einen  meistens  kurzen  und  oft  hohen 
Schädel,  weite  Schläfen-Gruben,  einen  in  oder  vor  der  Mitte  des 
Gaumens  und  vor  den  Gaumen-Beinen  einmündenden  Nasen-Kanal,  nicht 
festgewr.chsene  Pauken-Beine ;  ihre  Zähne  sind  nicht  in  getrennte 
Alveolen  eingekeilt,  sondern  entweder  auf  die  Oberfläche  der  Kiefer- 
(u.  a.)  Beine  mit  ihrer  Grundfläche  „aufgewachsen"  oder  zugleich 
an  eine  aussen  längs  der  Zahn-Reihe  hinziehende  Knochen  -  Leiste 
der  Kieferbeine  mit  dem  untern  Theile  ihrer  äusseren  Seite  m^>^9®* 
wachsen",  oder  endlich  zwischen  zweien  solchen  Leisten  an  beiden 
Seiten  befestigt  oder  ^»einge wachsen *^  der  Schwanz  ist  öfter  rund 
als  zusammengedrückt,  selten  ein  Ruderschwanz.  Vorder-  und  Hinter- 
Füsse  mit  fünf  oft  sehr  ungleich  langen  bekrallten  Zehen  ohne 
Schwimmhäute;  doch  zuweilen  verkümmernd.  Die  Bedeckung  be- 
steht aus  kleineren  oder  grösseren  an  oder  übereinander  liegenden 
Schuppen  von  horniger  Beschaffenheit  ohne  knöcherne  Grundlage. 
Die  secundären  Lacerten-Formen  haben  gleich  den  Krokodilen  dieser 
Zeit  bikonkave  (statt  konkav-konvexe)  Wirbel  und  stimmen  in  ein* 
zelnen  osteologischen  Beziehungen  mehr  als  die  lebenden  mit  den 
Krokodiliem  öberein,  wie  z.  B.  in  der  Anlenkung  der  unteren  Schwanz- 
wirbel-Fortsätze  an  je  2  Schwanz-Wirbel  zugleich  u.  s.  w.  Es  sind, 
mit  einer  Ausnahme,  Land  Bewohner. 

Geosatirtu  Cvv.  1825,  Erd-Echse. 

Halilimnosaurus  Ritgen  1826. 
Tf.  XXVI,  Fg.  10a— e. 

Schädel  mit  kurzer  Schnautze  (Fg.  a,  b),  grossen  Augenhöhlen 
mit  gegliedertem  Knochen-Ring  der  Augen  (Fg.  b),  wie  bei  Monitor. 


Zähne  mittelst  einer  Verdickung  ihrer  Basis  auf  den  Laden-Rand  frei 
aufgewaehten ,  wenig  gekrümtnl,  mit  brnanem  Schmels  uberxogeo, 
von  aoaien  nach  innen  aasammengedrflekl,  doch  aoMon  flacher,  swei- 
f cheidig  und  die  Schneide^  fein  geaihneK  (Fg.  c »  d).  Im  Ober- 
kiefer irorden  jederseiis  17 — 18  seyn,  bis  unter  die  Augenhöhlen 
reichend,  die  hinteren  an  Grösse  abnehmend.  Über  die  im  Unter- 
kiefer und  Gaumen  weiss  man  nichts  Genaues.  Wirbel  (Fg.  e)  sind 
19—21  erhalten,  schlank,  iM  Körper  in  der  Mitte  schmäler  (0,013) 
als  an  den  Enden  (0,024),  in  beiden  Gelenkflächen  etwas  vertieft, 
mit  sehr  langen  und  starken  Queer- Fortsätzen  versehen;  die  Lenden- 
Wirbel  etwas  kürzer.  Das  Becken  ist  dem  des  Krokodils  ähnlicher, 
als  des  Monitors,  nach  Ritoxn  aber  doch  verschieden:  durch  viel 
längere  und  nur  aus  einem  Stück  bestehende  Queer-Fortsätze  der 
Sreaizwirbel,  durch  viel  längere,  oben  schlankere  und  unten  breitere 
Hüftbeine  und  eine  abweichende  Hültpfanne.  Oberschenkelbein  oben 
ohne  bemerklichen  Schenkeldreher  (weit  ähnlicher  dem  des  Kroko- 
dils als  der  Eidechsen)*  Füsse  .  .  •  Schilder  und  Schuppen  .  .  . 
Arten:  eine  in  den  Pappenheimer  Jura-Schiefem,  eine  grös- 
sere in  weissen  Portland-Schiefern  Württembergs  angegeben,  welche 
indess  (G.  maiimus  Plumq.)  zwar  ähnliche  aber  eingekeilte  Zähne  hat, 
kann  wohl  nicht  hieher  gehören. 

Geosanrns  Soemmering;!  (o,  534).  Tf. XXVI,  Fg.  10a  b  (V«), 

c  d  (Vi),  c  (%). 

Laeerta  gigantea  Sobmrg.  i.  Münthn.  Denkschr.  1816—17 ,  37— $8» 

m.  1  Taf. 
Geosauros  Cuv.  oss,  fou,  189S ,  F,  ii,  338—343,  pl.  21,  f.  2—8;  — 

WjiGL.  Syst.  Ampbib.  163,  Note  * ;  —  Goldf.  b.  Dkch.  408. 
Halilimnosauros   crocodiloides  Rjtobr   i.  N.  Act.  Leopold,  18M$f 

Älliy  M,  329-359,  m.  Abbild.  >  Jb.  ISM,  122. 
Geosaaras  Soeromeringi  Dekat  i.  Annat,  Lye.NoW'York  1880y  134 

—  141  >  Jb.  183Sy  236;  —  Mtr.  i.  N.  Aei.  Leap.  1881,  XV,  ii,  184; 

Palaeol.  lOS,  209;  —  Puarro.  i.  Jb.  1848^  2$2. 
MosasauroB  Bavaricus  Holl  Petrflc.  85. 

Ein  nicht  Yollständiges  und  durch  Zerdrückung  sehr  beschä- 
digtes Skelett  eines  12'— 13'  langen  Individuums.  Zahn-Kronen  bis 
C^jOlS  hoch.     Jochbein  wie  bei    den  Krokodilen  weit  rückwärts  bis 


*  Waoler  stellt  das  Genus  in  seine  kleine  Familie  der  seitenzähni- 
gen  scheidesuDg^gen  Echsen  neben  Polydaedalus  (Varanus  oder 
Monitor)  nod  Paamnosauroa. 


596 

zum  Schläfenbeio  ?  yerlängett.  Am  Vorderrahd  der  AttgenböU^ 
ein  spitzer  Höcker.  Der  ganze  Schädel  dem  des  Mosasatnras  sebr 
ähnlich;  nur  stehen  die  Rinnladen  nicht  so  weit  auseinander  und  sind 
die  Zähne  dünner  und  gezähnelt  Wirbel  denen  des  Teleosaams  am 
ähnlichsten.  14  derselben  nehmen  0,45  Länge  ein  und  messen  ein» 
zeln  0,035  bei  oben  angegebener  Diclie.  Rippen  über  40.  Vom 
Oberschenkelbein  nur  eine  obere  Hälfte.  Von  Schuppen  keine  Spur. 
Im  Meuienhard  bei  Deuling  mit  Aeolodon. 

Hamoeasaunis  Myb«  1847. 

(Leptosaums  Fnx.  t837;  —  Homosauras  Myr.  i.  Jb.  184T ,  182;  Homoeo- 

SBurus  und  Ramphorbynchus,  zwei  fossile  Reptilien  aas  den  Ralk-Schiefera 

von  SoUHhofeny  22  SS.,  2  Tflo.,  4.,  Frankfurt  1847  \  Jb.  1848^  114.) 

Tf.  XXV«,  Fg.  12. 
Beruhet  auf  2  wohlerhaltenen  Skeletten.  Klein  {^^/^''—^'^  lang). 
Schädel  kurz  abgerundet,  gleichschenkelig  dreiseitig,  etwa  von  der 
Form  wie  bei  den  Eidechsen,  im  Oberkiefer  mit  26  Zähnen  jeder* 
seits,  verhältnissmässig  viel  stärker  und  weniger  spitz  als  bei  gleich* 
grossen  Eidechsen;  die  4  vorderen  weiter  auseinander,  grösser  und 
stumpfer,  als  die  4  folgenden,  von  wo  aus  aber  die  Zähne  wieder 
an  Grösse  zunehmen,  so  dass  die  hintersten  die  grössten  der  gapzen 
Reihe  werden. 

Wirbel  etwas  länger  als  breit,  ohne  konvexe  Gelenk-Fläche. 
GoLDFUSS  zählt  7  Hals-,  15  Rippen-,  2  Becken- Wirbel ,  für  welche 
Zählung  allerdings  der  Anschein  spricht;  doch  überträfe  dann  die 
Zahl  der  Halswirbel  bedeutend  die  bei  allen  lebenden  Lacerten,  was 
bei  der  sonstigen  Ähnlichkeit  mit  diesen  nicht  wahrscheinlich  ist 
Mkykr  findet  (in  der  andern  Art)  am  8.  oder  9.  Wirbel  eine  Rippe, 
diese  aber  so  stark,  dass  sie  nicht  die  erste  seyn  kann;  er  nimmt 
4  Hals-Wirbel,  etwa  25  Rücken-Wirbel  und  2  Becken-Wirbel  an.  Der 
Rumpf  scheint  im  Ganzen  ein  wenig  kürzer  als  bei  den  lebenden 
Eidechsen.  Der  ganze  Schwanz  ist  nicht  erhallen,  war  aber  nach 
einem  hinterlassenen  Abdruck  zu  urtheilen  nur  Va  länger  als  der 
ganze  davor  liegende  Körper  und  zeigt  noch  25  Wirbel,  hinter  welchen 
aber  bis  zum  Ende  jenes  Abdrucks  noch  wenigstens  10  fehlen 
würden,  was  eine  Zahl  von  35  ergäbe;  Meyer  schätzt  die  Zahl  bei 
der  andern  Art  auf  etwa  29.  Rippen  (bei  7  Hals-Wirbeln)  14, 
mit  einfachem  Gelenkkopf  in  einer  Art  breitgedrückl,  lanzettlich 
zugespitzt»  verhältnissmässig  breiter  als  bei  Lacerta^  mit  fadenförmi- 
gen Brustbein  -  Stucken.    Extremitäten  in  Form  und  Zehen^Bildung 


657 

dam  Genas  Lacerta  Mnlich«  (Brast^Apparat  nlebt  wobl  erhalten.) 
Daa  Oberarmbein  bat  über  dem  antern  Gelenkkopf  ein  Loch,  für  die 
BOenbogen-Arterie  ?,  and  xwar  wie  bei  Monitor  an  der  Ausseren  Seite. 
Der  Unterarm  um  y7  kürzer;  die  Hand«Wunel  undeotlich;  die  5 
inttelbandknochen  scblank,  wie  die  Finger  von  sehr  ungleicher 
Unge,  ohne  die  Mittelhand  mit  ?,  ?.  4,  5,  3  Phalangen,  wie  (so 
weit  sie  vorhanden)  bei  den  lebenden  Eidechsen,  der  4.  Finger 
weit  länger  als  die  andern.  Das  Becken  dem  der  Lazerten  ähnlich. 
Daa  Oberschenkelbein  schwach  ^förmig  gekrümmt;  der  Unterschenkel 
nn  y^  kürzen  Die  Fuss« Wurzel  aus  2  Reihen  von  Knöcheln,  in 
Aer  ersten  wahrscheinlich  nur  zwei  wie  bei  den  Echsen;  Phalan« 
|en  scheinen  oder  sind  2,  3?,  4,  5,  4  wieder  wie  bef  den  Ech« 
len  vorhanden;  die  4.  Zehe  am  längsten. 

Arten  zwei,  beide  aus  den  Jura-Schiefern  Solenhofen$. 

1.  Homoeosaurus  Maximiliani  Mtr.  /•  c.  t.  1. 

In  einem  unvollkommenen  Skelette  erhalten,  welches  bei  nicht 
^z  vollständigem  Schwänze  0"*159  (über  7")  Länge  hat,  schmälere 
Eiippen  und  etwas  gestrecktere  Beine  besitzt. 

2.  Homoeosaurns  Neptunius  Myr.  Tf.XXV^,  Fg.  12,  (|) 

n.  Gr. 

Lacerta  Neptun ia  Gf.  i.  Aet.Aead.  L$ap.  Carot,  XV,  i,  115,  t.  14,  f.  2. 
Leptozaaraz  Fttzgr.  1837  i.  Wien,  Annal.  ^  Jb.  18S8,  362. 
EIoiDoeosanras  Neptiiniaa  Mtr.  I.  e,  p.  5. 

Gehört  diese  Art,  wie  es  scheint,  wirklich  zum  nämlichen  6e- 
ichlechte,  so  halte  doch  Fitzimgers  Sippen-Name  Leptosaurus 
len  Vorzug,  obwohl  er  ohne  die  Charaktere  der  Sippe  nicht  heraus- 
gehoben hat. 

Sapheosatmis  Mtb.  1850. 

(Jb.  ISSOy  196.) 

Ein  auf  dem  Bauch  liegendes  Skelett  ohne  Kopf,  welches  in 
lieser  Gestalt  1'  7%"  Par.  lang  ist,  wovon  der  Schwanz  nicht  ganz 
%  ausmacht.  Hals-Wirbel  nicht  über  4  (Lazerten)  mit  kurzen  Rip- 
pen.  Bis  zum  Becken  überhaupt  [mit  oder  ohne  jene?]  22  Wirbel 
Fon  grosser  Gleichförmigkeit;  Gelenk- Fortsätze  stark;  Stachel-Fort^ 
lätze  schwach  und  nieder;  ein  Lenden- Wirbel;  Rippen  einfach; 
ibdominal-Rjppen  mit  ersten  durch  kurze  knorplige  Theile  verbun« 


ft58 

den.  Becken  ^  YVirbel  3 ,  der  hintre  mil  iwei  Qoeer-F^rUäUee. 
SchwttU'-Wiibd  volil  kaiuii  über  40»  die  Trennung  der  hinten 
andeutlich  erhalten ;  die  unteren  Bogen  auf  der  Creme  iweier 
Wirbel  eingelenkt  (wie  bei  Krokodilen,  abweichend  von  Laxertten). 
9«r  obere  Bogen  nicht  tichUich  getrennt  vom  Wiri)el«KArper,  der 
keine  konrexe  Gelenk-Fläche  hatte.  Der  Schulter-Apparat  seheint 
mit  dem  der  Lazertier  grosse  Ähnlichkeit  besessen  xu  haben.  Ober* 
arm  0*0345  lang,  gegen  die  Enden  stark  ausgebreitet,  beaonden 
gegen  das  untre  hin,  über  dessen  Gelenkkopf  wie  am  Monilor  das 
Loch  xum  Durchgang  der  Ellenbogen-Arterie  liegt,  wahrend  der 
Knochen  selbst  (von  Monitor  abweichend)  mehr  nach  der  entgegen- 
gesetzten  Seite  hin  ausgedehnt  ist  durch  einen  nach  oben  gerieh* 
teten  Fortsatz.  Vorderarm  0"022 ;  Handwurzel-Kndcheln  fast  gleieh 
gross  (Lazerten),  die  Finger  mit  2,  3,  4,  5,  3  Phalangen  wie  bei 
den  Lazertlern;  obwohl  die  Finger-Glieder  etwas  gleichförmiger  als 
gewöhnlich  sind.  Becken  von  dem  der  Lazerten  ebenfalls  nicht  auf- 
fiiUend  verschieden.  Oberschenkel  schwach  gekrümmt,  wohl  0,045, 
der  Unterschenkel  0,032  lang;  Fusswuricl  und  Phalangen-Zahl  den 
Lazerten  entsprechend,  letzte  2,  3,  4,  5,  4,  in  ihrer  Lange  nicht 
auffallend  verschieden. 

Einzige  Art,  bis  jetzt  nicht  abgebildet. 

Sapheosaurus  ThioIIierel  Mvr.  /.  c. 
aus  einem,    dem   lithographischen  Jura-Schiefer  Bayemu    in  Lage- 
rung  und  Aussehen   ganz   entsprechenden   Kalkstein   bei  Cirin  im 
Am-Dept. 

Angtiisatinu  MOnst.  1837. 

(M&NfiT.  i.  Jb.  18S9,  676,  677.) 
[vgl.  jedoch  Plenrosaurus  Myr.,  S.  546.] 

Ein  nur  zweifussiger  Lazertier,  der  also  die  Echsen  mit  den 
Schlangen  verbände  und  in  ganzer  Länge  erhalten  zu  seyn  scheint 
Er  ist  fast  4'  lang  und  nur  2''-*2V2"  breit.  Der  Kopf  ist  etwas 
schlangenähnlich;  die  Wirbel  sind  verhältnissmässig  lang,  wie  bei 
Plesiosaurus,  und  haben  oben  gegabelte  Dornen-Fortsätze.  Ausser 
den  Hauptrippen  sind  noch  viele  Bauch-Rippen  vorhanden,  welche 
wie  bei  Pterodactjlus ,  Nothosaurus  etc.  knieförmig  gebogen  sind. 
Vor  der  Mitte  der  WirbeI*SäuIe  sieht  man  die  Becken-Knochen  und 
zwei  kurze  Beine.  Von  Vorderbeinen  keine  Spur.  Auch  Schuppen 
sind  nicht  zu  erkennen. 


«50 

Binsige  Art,  noth  nicht  abgebildet, 

AngQisanrns  bipes  MOnst.  /.  c. 
auf  den  Solenhofener  Schiefern. 

(IV  2  d.)   Cbelonii,  Cbelonitae  s.  Testudinata,  Schild- 
krftten. 

Schädel  mit  stumpf  abgerundeter  Sclinautze.  Die  Kinnladen 
zahnlos,  oft  mit  einem  hornigen  Übexzuge  wie  bei  den  Vögeln. 
Hals  aus  meist  8  beweglichen  Wirbeln  mit  Kugel-Gelenken  und  ohne 
Dorn*  und  Queer-Fortsätze.  Alle  Rucken-  und  Becken-Wirbel  mit  ihren 
Rippen  und  mit  andren  einem  Haut-Panaer  angehörigen  Verknöcherungen 
zu  einem  grossen  gewölbten  Rücken-Schilde,  das  Brust-Bein  mit  an- 
dern Verknöcherungen  oder  Verknorpelungen  des  Haut-Panzers  zu 
einem  flachen  Bauch-Schild  und  diese  beiden  rechts  und  links  so 
zu  einem  Gehäuse  mit  einander  verwachsen,  dass  nur  vorn  und  hin- 
ten zwischen  beiden  je  eine  Öffnung  bleibt,  durch  welche  vorn  Kopf, 
Hals  und  Vorder-Füsse,  hinten  die  Hinter-Füsse  und  der  Schwanz  her- 
austreten, welcher  bis  23  Wirbel  zählen  kann;  das  ganze  Gehäuse 
lässt  mittelst  bleibender  Nähte  seine  Zusammensetzung  erkennen,  ist 
jedoch  aussen  von  grossen,  dünnen,  hornigen  Schuppen  bedeckt, 
welche  wieder  eine  eigene  Eintheilung  haben,  die  sich  auch  nach 
ihrem  Verschwinden  aus  hinterbliebenen  Abdrücken  noch  erkennen 
lässt.  Der  Knochen-Panzer  des  Rückens  besteht  aus  einer  Mittel- 
Reihe  von  8  Knochen -Täfelchen,  welche  an  ihrer  Unterseite  mit  den 
Wirbeln  zusammengewachsen  sind  (Wirbel-Platten);  rechts  und  links 
davon  liegen  je  acht  den  Rippen  entsprechende  Queer-Tafcin  (Rip- 
pen-Platten), und  der  aus  diesen  drei  Reihen  entstandene  länglich- 
runde Schild  ist  noch  von  einem  Kreise  von  12  Paaren  kleiner 
Täfelchen  oder  Rand -Platten  eingefasst,  zwischen  welchen  sich  auf 
der  Mittel-Linie  vorn  oder  hinten  öfters  noch  ein  unpaares  einschiebt. 
Der  Bauch-Panzer  besteht  gewöhnlich  aus  9  Platten,  wovon  das  un- 
paarige in  der  vordem  Mitte,  die  andern  paarweise  davor,  daneben 
und  dahinter  liegen,  so  dass  die  zwei  ersten  Paare  jenes  zwischen 
sich  nehmen  und  die  mittein  Platten  der  Reihe  jederseits  mit  den 
Rand-Platten  des  Rücken-Schildes  zusammengewachsen  sind.  Indessen 
bleibt  ein  Theil  beider  Panzer  zuweilen  knorpelig  oder  ganz  leer, 
so  dass  z.  B.  die  Rippen-Platten  mit  den  Rand-Platten  nur  durch 
die  wirklichen  viel  schmäleren  Rippen,  die  Brust-Platten  unter  sich  und 


mit  den  Rücken-Platten  nur  durch  einielne  knöcherne  ForttMie  «• 
6.  w,  Tcrbunden  sind.  Ist  der  Panzer  mit  homartigen  Schappeo  he* 
kleidet,  so  findet  man  gewöhnlich  oben  eine  Mittel-Reihe  aus  5  gros- 
wn  Schuppen,  jederseits  eine  Seiten-Reihe  ans  nur  4  Schuppen  und 
fl)l4ifib  einen  ringsumgebanden  ununterbrochenen  Kraus  Ton  24  kleinen 
Band-Schuppen,  wovon  je  eine  unpaarige  vom  und  hinten  die  Mittel- 
Linie  deckt,  deren  Zwischen-Nähte  daher  mitten  auf  die  Krana-Plat- 
ten  zu  treffen  pflegen.  Auf  dem  Bauch«Panzer  liegen  6  Paare  von 
Schuppen,  rechts  und  links  der  Mittel-Linie  geordnet 

Schulter-Blfitter,  Hals,  Oberarme,  Becken,  Schenkel  sind  daher 
unter  die  Rippen  zurückgezogen.  Erste  gelenken  mit  ihrem  Rück- 
grat-Ende an  den  Rücken*Panzer ,  mit  dem  Brui^tbein-Ende  an  den 
Brust-Panzer,  und  durch  den  so  gebildeten  Ring  gehen  Schlund  und 
Luft-Röhre  hindurch.  Der  Schwanz  zählt  gewöhnlich  18  (bei  Was- 
ser-Schildkröten) und  bis  23—27  (bei  Land-Schildkröten)  Wirbel.  Die 
FQsse  sind  ebenfalls  mit  einer  Schuppen-Kleidung  versehen,  mit  5 
aus  je  2 — 3  Gliedern  gebildeten  Zehen,  bald  kurz  und  kurzzehig  (Land- 
bewohner), bald  langzehig  mit  Schwimmhaut  (Süss wasser-Be wohner) ; 
bald  sind  die  Zehen  ganz  unter  der  Schuppendecke  verborgen  und 
zu  ungetheilten  Rudern  verbunden  (See-Bewohner).  Wir  haben  hier 
zunächst  nur  Sfisswasser-Schildkröten  vor  uns. 

Idiocheltfs  Myr.  1839. 

(i.  MiJivsT.  Beitr.  z.  Petrfk.  /,  »9—74,  t.  7,  f.  1 ;  ///,  11-18,  t.  8,  f.  1.) 
Man  kennt  davon  nur  die  zwei  hintern  Drittheile  der  Ober- 
seite mit  Resten  der  Hinterfüsse  und  des  Schwanzes.  Kopf,  Hall, 
Vorderrand  des  Rücken-Panzers,  Vorderfusse,  Brust-  und  Becken-Ap- 
parat sind  ganz,  Bauch-Panzer  grösstentheils  unbekannt.  Der  Rucken- 
Panzer  entspricht  im  Allgemeinen  dem  der  Süsswasser-Schildkröten, 
unterscheidet  sich  aber  hauptsächlich  durch  die  Verbindung  von  drei 
Charakteren  miteinander:  durch  die  Verkümmerung  der  Wirbel- 
Platten,  die  Verbindung  der  Rippen-Platten  mit  den  übrigens  ganz 
davon  getrennten  Rand-Platten  bloss  mittelst  der  schmalen  Rippen  (wie 
bei  See-Schildkröten,  Chelydra  und  Trionyx)  und  durch  die  Be- 
deckung mit  Horn-Schuppcn.  Von  den  normalen  8  Wirbel-Platten 
ist  die  vorderste  ganz  unbekannt,  die  nächstfolgenden  mittlem  (bis  zur 
3.  oder  6.)  so  klein,  dass  sie  einander  nicht  berühren, 
sondern  durch  die,  zwischen  sie  ausgedehnten  Rippen-Platten  getrennt 
werden;   die  übrigen  (2  bis  5  hintersten)   sind   gar   nicht   vo^ 


561 

handen,  sondern  giiii  durch  die  aof  der  Mittel-Linie  fasammen- 
tretenden  Rippen-Platten  ersetit ;  die  vordersten  Wirbel-Platten  liegen 
xirlselien  swei  Paaren  Rippen*Platten,  die  weiter  zurückliegenden  sie- 
hen  sieh  alfanählich  kleiner  werdend  ganz  zwischen  das  hintere  Paar 
hinein.  Ton  den  8  normalen  Paaren  Rippen-Platten  ist  das  1*  na- 
bekannt;  die  folgenden  werden  nach  aussen  verwachsend  etwas  schmft* 
ler  oder  breiter,  als  sie  an  der  Mittel  Linie  sind  ;  ihr  Süsserer  Rand 
ist  in  der  Mitte  vorspringend,  so  dass  alle  zusammen  ein  Zickzack 
beschreiben;  aus  dem  Vorsprung  geht  die  schmale  gestreifte  Rippe, 
durch  eine  breite  Lücke  von  ihren  2  Nachbarn  getrennt,  zum  Kranze. 
Von  den  Randplatten-Paaren  liegen  die  6« — 11.  vor,  einen  regel- 
mässig geschlossenen  Kranz  bildend,  der  beim  6. — 7,  Paare  am  brei- 
testen auseinanderging.  Die  Rippen  treffen  immer  auf  die  Nähte 
zwischen  zwei  Rand-Platten,  die  vorletzte  so  zwischen  die  9.  und 
10*  (11  Paare  im  Ganzen  vorausgesetzt);  dann  die  letzte  mitten 
auf  die  10.,  keine  mehr  auf  die  11.  Eine  unpaare  Rand-Platte  ist 
in  dem  Kranze  nicht  (wie  sonst  oft)  vorhanden;  aber  diese  unpaare 
Platte  sitzt  innerhalb  der  Lücke,  welche  den  Kranz  ringsum  von  den 
Rippen-Platten  trennt,  noch  zwischen  den  2  Platten  des  achten  Paa- 
res, das  Hinterende  bildend  und  durch  eine  bogenförmige  Queemaht 
noch  selbst  in  2  kleine  Platten  getheilt  (so  wenigstens  an  einer  Art). 

Die  Oberfläche  der  Platten  glatt,  ohne  Grubeben  (welche  einen 
weichen  Haut-Überzug  andeuten  würden),  vielmehr  mit  den  Eindrücken 
der  Grenzen  horniger  Schuppen  versehen,  welche  sich  wie  gewöhn- 
lich in  Rücken-,  Seiten-  und  Rand-Schoppen  unterscheiden  lassen. 
Die  ersten  sind,  ausser  den  unbekannten  vordersten  noch  4  an  Zahl, 
sehr  gross,  da  sie  bis  in  die  Nähe  der  äussern  Ränder  der  Rippen- 
Platten  reichen  (an  Chelonia  erinnernd);  sie  haben  eine  im  Ganzen 
breit-sechseckige  Form,  woran  je  2  kleinere  Seiten  einen  rechts 
und  links  ausipringenden  rechten  Winkel  bilden;  die  hinterste  deckt 
mit  ihrem  Hinter-Rande  den  inneren  Hinter-Rand  des  Rücken- Panzers, 
Die  paarigen  Seiten-Schuppen  waren  klein;  die  Grenzen 
zwischen  je  zweien  derselben  kommen  meistens  auf  die  Rippen  zu 
liegen.     Auch  Grenz-Linien  der  Rand-Schuppen  sind  kenntlich. 

Vom  Rauch-Panzer  sah  man  nur  das  2.  und  3.  Platten-Paar; 
auf  der  rechten  und  linken  Seite  sind  die  2.  und  3.  Platte  durch 
einen  breiten  und  tiefen  Einschnitt  von  einander  getrennt  und  neh- 
men selbst  nach  dem  7-— 8-fach  ausgezackten  Rande  hin  etwas  fächer- 
förmig an  Breite  z  u ;  nach  der  Mittel-Linie  hin  scheinen  beide  Plat- 

BroBB,  Lethaea  geofnoitica.    3.  Anfl.    IV.  36 


502 

ten  eines  Paares  wenigstens  nahe  zusammengereicht  xu  haben.  Er 
war  dem  Rucken*Panzer  durch  Bänder  verbunden.  Der  Schwanx 
wird  mit  23  Wirbeln  y^  Rumpf-Länge  erreichen,  wahrend  er  bei 
See*Schildkröten  kaum  aus  dem  Panzer  hervorrragt.  Hinter-Beine 
mlssig ;  Oberschenkel  zum  Unterschenkel  =8:5;  Fusswurzel-Knochen 
6  statt  7  zu  je  2  und  4  in  zwei  Reihen  gelegen ;  wofür  aber  in 
zweiter  Reihe  der  äuss erste  ungewöhnlich  gross  (am 
grdssten)  und  zur  Einlenkun  g  der  2  äussern  Zehen 
zugleich  bestimmt  ist.  Deren  sind  5;  die  Miltclfuss-Knochen 
fast  gleich  gross,  doch  der  mittle  etwas  grösser,  die  2  randiichen 
am  kleinsten;  diese  mitbegriffen  haben  die  Zehen  2,  3,  3,  3,  2  Glie- 
der, wie  in  den  See-Schildkröten,  sind  aber  weniger  lang  als  bei  diesen. 
Arten  zwei,  in  den  lithographischen  Schiefem  Solenhof em 
mit  etwa  6'^  langen  und  gegen  5'^  breiten  Panzern. 

Idlochelys  Wagncrl  Myr.    Tf.  XXV^  Fg.  7  (%)  n.  Mühst. 
i.  Mühst.  Reitr.  III,  11— 18,  t.  8,  f.  1. 

Zeichnet  sich  durch  nur  3  Wirbelplatten ,  durch  die  schon  be- 
schriebene Beschaffenheit  des  hintern  unpaarigen  Panzertheiles,  durch 
einen  Ausschnitt  des  Hinterrandes  etc.  aus. 

Eiirystenmm  Münst.  1839. 

(Mtr.  i.  Muhst.  Beitr.  /,  75,  t.  19;  i.  Jb.  184S,  585.) 

Diese  Sippe  gründet  sich  auf  ein  schönes,  doch  schon  vor  der 
Versteinerung  etwas  zerfallenes  und  bei  der  Gewinnung  nicht  voll- 
ständig gebliebenes  Skelett,  welches  auf  dem  Rücken  liegt  und  da- 
her die  Bauch  Seite  aufwärts  richtet,  von  welcher  aber  der  Bauch- 
Panzer  z.  Th.  weggebrochen  ist.  Seine  Charaktere  scheinen  weder 
ursprünglich  so  in  die  Augen  fallend  gewesen,  noch  jetzt  so  deut- 
lich erhalten  zu  scyn,  als  bei  dem  vorigen.  Die  Kürze  der  Fasse 
und  besonders  die  Kürze  und  Breite  der  Vordcrzchen  entspricht  den 
Land-Schildkröten;  von  welchen  sich  das  Thier  sodann  durch  anato- 
mische Einzelnheiten,  Maas- Verhältnisse,  und  insbesondere  den  Aus- 
schnitt und  die  Zusammensetzung  des  Rücken-Panzers  am  hinteren 
Ende  wie  durch  die  Zahlen  an  den  Zehen  der  Hinterfüsse  unter- 
scheidet. 

Am  Unterkiefer  ist  der  vordere  Winkel  ziemlich  spitz  und  nicht 
herabhängend  (wie  bei  Chelonia,  Podocnemes).  Halswirbel  massig  lang. 
Rückenpanzer  mit  O^'.Sö  Lange  auf  0'",20  Breite,  im  hinteren  Drittel 


503 

fast  geradlinig  in  einen  wenig  stumpfen  Winkel  zusammenlaufend, 
der  aber  selbst  durch  einen  noch  sehr  grossen,  fast  halbkreisrunden 
Ausschnitt  ersetzt  ist.  Wirbel-Platten  nicht  beobachtbar.  Ob  die 
Rippen*Platten  selbst  oder  nur  Rippen-Forlsätze  derselben  die  Rand* 
Platten  erreichen,  lasst  sich  nicht  bestimmen;  doch  kann  ihr  Ab- 
stand Ton  letzten  keinenfalls  gross  gewesen  seyn ;  aber  zwischen  dem 
Hintergrunde  oder  der  Mitte  des  runden  Ausschnittes,  zwischen  dem 
sehr  kurzen  11.  Randplatten-Paare,  welches  die  Seiten  desselben 
bildet,  und  zwischen  dem  normalen  10.  Randplatten-Paare  liegt  die 
unpaare  hintere  Platte,  welche  doppelt  so  breit  als  lang  ist  und 
noch  eine  sehr  kurze  schmälere  Platte  vor  sich  hat,  welche  Tielleicht 
auch  noch  dazu  zu  rechnen  ist  und  ihrerseits  sich  unmittelbar 
an  den  Mitteltheil  des  Rücken-Panzers  anschliesst,  so  dass  hier  we- 
nigstens keine  Lücke  seyn  kann.  Die  weiter  vorn  gelegenen  Rand- 
Platten  (mit  Ausnahme  der  vordersten,  welche  fehlen)  lassen  nichts 
Besonderes  wahrnehmen.  Auch  über  die  ConfinuitSt  des  Bauch- 
Panzers  lässt  sich  nichts  bestimmen.  Der  winkelförmige  Knochen, 
Rabenschnabel,  Becken  und  Beine  nähern  sich  denen  der  Land- 
Schildkrölen  und  der  Chclys  am  meisten,  doch  mit  mancherlei  Ab- 
weichungen, namentlich  in  den  Phalangen.  Oberarm  gerade  und  in 
der  Mitte  kaum  halb  so  dick,  als  an  den  Enden.  Vorderarm  etwas 
über  halb  so  lang.  Handwurzel  aus  2  und  i  ;?}  Knochen.  Finger 
fast  so  kurz  als  bei  den  Land-Schildkröten,  nur  etwas  mehr  ungleich 
als  bei  diesen,  meist  breit,  fünf,  wovon  wenigstens  3  nur  2  Phalangen 
haben.  Oberschenkel  so  lang  als  der  Oberarm,  ziemlich  gerade,  0°>,043, 
Unterschenkel  0^03  lang.  Fünf  Zehen  mit  2.  3.  3.  3.  2  Phalangen 
(die  Landschildkröten  haben  2.  2.  2.  2.  0.),  etwas  gestreckter  als  an 
der  Hand.  Vom  Schwänze  ragen  15  Wirbel  aus  dem  Panzer  hervor, 
welche  wie  bei  den  Land-Schildkröten  breit  und  kurz  sind.  —  Es 
wird  noch  zu  entscheiden  seyn ,  ob  das  Exemplar  in  Dr.  Reden- 
BACHER*s  Sammlung  zu  Solenhofen  zu  dieser  Art  gehöre,  und  dann 
wäre  der  Charakter  zu  ergänzen  mittelst  der  plötzlichen  Abundzu- 
nahme  alternirender  Rippen-Platten;  die  Zunahme  in  der  Richtung 
gegen   den  Rand  hin  träfe  in  diesem  Falle  auf  die  ungeradzahligen. 

Die  einzige  Art 

Eurysternum  Wagieri  Münst.  IL  cc. 

beruht  auf  einem  einzigen  Exemplare  in  der  ehemaligen  Mt^NSTER*- 
schen  Sammlung,  aus  den  Solenhofener  Schiefern. 


AM* 


Tretoütermim  1811.  Ow. 
(Refl.  1841,   165-167) 

Flache  Panzer,   im  Hanien    von   elwa   17"  Länge  auf 

Fbeite  (wovon  man  jedoch  nur  die  5. — 12.  [?]  Wirbel-PW 
die  5  hinlerslen  Rippen-Piattcn  kenntj,  vereinigen  CtiarikK 
Emjs  (Plalemys  DB.,  Hytlras|isis  Bell),    Cryptopus    und  Tri 

\  lieh,  von  ersten  illc  llornschiippen- Decke  des  Panters  (wel 
dieECRi  ihre  Eindrucke  lurückgclasBon;  und  einige  kleinere  iU 
vom  iwcilen  die  nur  knorpeligen  Ründ-PJalten  des  Rücken-I 
lOm  dritlfin  die  breite  flache  GeslaU  und  die  grubigo  Oberfll 
[  ^an^cr-Theile;  woüu  dann  als  cigenlhÜmllchcT  Charakter  sicli  e 
mitten  im  BruBtbcin  geicllt,  woraul  der  Name  hinweist.     Die 

f flache  beider  Panier  ist  wie  hei  Trionyx  mit  nicht  Nadelknopf- 
Srübcben  ausgehöhlt  und  auf  allen  Knochen-Nählen  2—3' 
iAt  geraden  parallelen  Quecrcindrücken  —  ohne  Grübchen 

r  Sehen.  Dies«  BeschalTcnheit  deutet  ant  eine  nur  schwache  Ei 
'  lung  der  Ilornschuppcn,  obwohl  sie  vorhanden  waren  und  ke 
Grenzen  hinterlassen  haben.  Die  ibinlern)  Rijipcn-PlatleD 
Dich  aussen  an  Breile  cu,  sind  am  Ende  abgerundet  and  f 
4ig,  nicht  an  Band-Platten  angelenkt  und  auch  ohne  <£e 
Forlsalzc,  welche  bei  Trionji  zu  diesen  Rand-PlaLlen  gehea 
glimmt  ganz  mit  Cryptopus  überein.  Am  Brusl-Pnnzer  fällt 
ummlform  auf;  er  ist  in  der  Mitte  schwach  konvex  und  li 
Seilenwände,  die  den  Brust-  mit  dem  Bücken-Panzer  vk 
konkav  (Beides  wie  es  sonst  der  Brust-Panrcr  auf  der  innert 
ist).  Diese  Seitenwändc  sind  sehr  lang  ;»ie  bei  I.and-SchiU 
■  «US-  (elatt  auf->arls  in  gleicher  Ebene  ausgedehnt  wie  I 
tTsternum ,  und  mit  ansehnlichen  weiten  AusscbniUen  an  dM 
den  Enden  für  den  Austritt  der  Beine  (Land-Schildkrttet 
kürzeste  Theil  dieser  Seitenwände  misst  7",  der  längste  i 
Theil  9".  Der  äusser-vordere  Winkel  der  2  [hinlersleo] 
sternal-Platlen  hat  einen  kleinen  Ausschnitt  zur  Eialeakun 
Zahnes  des  nächslvorbergehenden  Hyposternal-Paarea,  und  ti 
auf  seiner  Mittelnahl  nahe  am  Vorderrande  eine  elliptisch! 
Ton  2"  Breile,  welche,  da  auch  die  Rand-Platten  nicbt  veri 
sind,  nicbt  ein  blosser  Jugend-Zusland  zn  sejn  scheint,  wie  I 
gen  andern  Teslndinalen  DieHornschiippen  habea  von  den  fäol 
linien,  die  sie  auf  dem  Bnist-Panzei  bilden,  ^ie  2.  in  der  L 


M5 

i  Testudo  Schweiggeri  und  Platemjt  planiceps  hinterlassen;  die 
isl  (statt  gerade)  in  der  Mitte  vorwärts  gebogen  and  liegt  noch 
r  der  mittlen  Knochen  Naht,  die  4.  geht  mitten  Ton  der  erwähn- 
I  Panser-L&cke  (nicht  parallel  tu  voriger,  wie  sonst,  sondernd  rQck- 
irts  nach  aussen  gegen  die  Mitte  der  hintern  Seiten-Ausrandung 
n;  die  5.  Linie  geht  wie  gewöhnlich  fchief  nach  aussen  und  ist 
her  diessmal  parallel  zur  vorigen  und  in  S^/^''  Entfernung  von 
'•  Die  äussere  Grenzlinie  der  Rand-Schoppen  des  RQcken-Panzers, 
dche  sonst  auf  oder  wenig  über  der  Grenze  zwischen  ihm  und 
m  Bauch*Panzer  liegt,  sinkt  hier  %'' — iVa'^  ▼oii  ^^  ^^'  "^^^ 
m  Bauch-Panzer  gehörigen  Seitenwand  herab,  wie  sonst  in  keinem 
dem  bekannten  Falle. 

Art:  eine,  fossil, 
retosternum  pnnctatnm  Ow.  i.  c. 

timez  Trionyx  Bakewelli  Martbll.  Oeoi,  fiteiS.  SO,  t.  6,  f.  1,  3,  S. 

Die  RQcken-  und  Brust-Panzer  sind  aas  Parbeck-Kalkstein  von 
üanage;  einreine  Rippen-Tafeln  (Trionyx),  an  ihrer  Punktirung 
nntllch,  aus  den  Wealden  von  TUgate  Fare$L 

Aplax  BIyr.  1843. 

(i.  Jb.  184Sy  685.) 

.  Die  kleinste  aller  fossilen  SchUdkriMen,  deren  Kopf  nur  0",014 
s  Vs'O  lang  ist,  und  y«^  von  der  GesammtlSnge  des  Thieres  bis 
r  Sussersten  Schwanz-Spitze  (2"k'")  betrigt.  Ihre  Wirbel  sind 
'ar  breit,  aber  die  Rippen  schmal  und  lang;  Panzer-Platten  sind 
ider  an  den  Wirbeln,  noch  Rippen,  noch  am  Rande,  noch  am 
ustbein  vorhanden.  Man  könnte  Diess,  unter  Berufung  auf  die 
elnheit  des  Thieres  für  einen  Jugend-Zustand  halten,  wie  er  we- 
^stens  hinsichtlich  der  Rippen  auch  bei  Chelonia  u.  a.  vorkommt; 

es  aber  bei  Dermatochelys  u.  a.  eben  so  auch  im  ausgebildeten 
(Stande  sich  findet  und  das  Skelett  wohl  verknöchert  scheint,  so 
rfle  es  wirklich  die  reife  Form  seyn. 

Einzige  Art 

piax  Oberndorferi  Mtr.  L  c. 
lithographischen  Schiefer  Solenhofen^, 


560 
(IV  3.)    Vögel. 

Was  Mantbix  davon  in  der  Wealden-Formation  von  Sy»$ex 
gefunden,  ist  nach  Cuvier*8  und  Owen*8  BesUmmung  dai  TarMHae- 
tatarsal-Bein  eines  Vogels  aus  der  Familie  der  Reiher,  eine  Tibia, 
ein  Mctatarsal-Bein,  ein  Humerus,  eine  Ulna,  welche  z.  Th.  Ton 
einem  Vogel  herrühren,  der  den  Reptilien  näher  verwandt  gewesen, 
als  irgend  eine  jetzt  lebende  Art*. 

(lV4fg.)     Säugethierc. 

Z&hne  stets  eingekeilt  in  getrennte  Alveolen  oder  eine  gemein- 
same Rinne;  die  Backenzähne  2 — iwurzelig  u.  s.  w.  Die  ersten 
Säugethiere,  welche  in  der  fossilen  Welt  zum  Vorschein  kommen, 
sind  ein  noch  zweifelhafter  Insektlrore,  wovon  schon  (Theil  III,  S.  183} 
die  Rede  gewesen ,  und  andere ,  womit  wir  uns  jetzt  zu  beschäftigen 
haben,  welche  nur  zwei  Geschlechtem  angehören,  wovon  das  eine 
bald  ebenfalls  zu  den  insektivoren  Raubthieren,  bald  mit  dem 
zweiten  zusammen  zu  den  insektivoren  Beutelthieren  gestellt 
worden  ist,  zu  jener  Ordnung  also,  welche  hinsichtlich  der  mangeln- 
den Ernährung  der  Jungen  im  Uterus  durch  einen  Mutterkuchen  und 
damit  zusammenhängende  frohere  Geburt  derselben  den  drei  Oviparen 
Wirbelthier-Klassen  am  nächsten  steht.  Die  in  noch  ganz  Hulfs-  und 
Willcn-Ioscm  Zustande  geborenen  Jungen  werden  von  der  Mutler  in 
einen  Beutel  gebracht,  der  ihre  Zitzen  umgibt;  sie  hängen  sich  an 
diese  Zitzen  an  und  bleiben  lange  Zeit  daran  hängen,  bis  sie  kräftig 
genug  werden,  dieselben  so  wie  später  den  Beutel  selbst  zeitweise 
zu  verlassen  und  wieder  aufzusuchen.  Auf  der  Schambein-Puge  am 
vorder-unteren  Rande  des  Beckens  sind  2  Knochen,  Beutelknochen, 
beweglich  angefügt,  welche  zur  Stutze  und  Schliessung  des  Beutels 
dienen  und  unter  den  Säugethicren  nur  den  Beutelthieren  und  damit 
ganz  nahe  zusammengehörenden  Monotremen  (Schnabelthieren;  za- 
kommen.  Im  Übrigen  charakterisiren  sich  die  Beutelthiere  noch  durch 
2  weite  Öffnungen  des  knöchernen  Gaumens,  durch  einen  fast  wag- 
recht nach  innen  eingeschlagenen  Unterrand  des  hinteren  Theiles  des 
Unterkiefers;  die  hinteren  Extremitäten,  das  Becken  und  der  hintere 
Theil  der  Wirbelsäule  sind  meistens  viel  starker  entwickelt,    als  die 


""    Land,  Geolog,  8oc,  18S5y  June  10  >  Land,  Edink.  fhiios.  Jfff 
F//,  183^,  518  >  Jb.  1896,  735. 


5C7 

analogen  vorderen  Theile;  doch  SchlQiselbeine  immer  vorhanden; 
die  (selten  4)  5  Finger  schwach,  die  5  Zehen,  wovon  der  Daumen 
entgegensetibar  ist,  wenn  er  nicht  ganz  verkümmeit,  um  so  un- 
gleicher, die  MiUelzehcn  um  so  länger  und  kräftiger,  der  Schwanz 
am  10  ftirker  (zuletzt  ein  Springschwanz),  je  stärker  überhaupt  die 
Hinter-Eitremitäten  gegen  die  vorderen  sind.  Übrigens  zeigen  diese 
Thiere  eine  grosse  Manchfaltigkeit  ihres  Baues  und  zumal  ihrer 
Zähne.  Wir  haben  uns  hier  zunächst  nur  mit  den  Insckten-Fresscm 
unter  ihnen  zu  beschäftigen,  welche  sich  durch  fast  gleichstarke  £i- 
tremitäten,  oft  sehr  zahlreiche  doch  an  Zahl  unbeständige  Schneide- 
zähne, 1  Eckzahn  und  zahlreiche  spitzzackige  Backenzähne  ohne  be- 
sonderen Fleischzahn  wie  die  insektivoren  Raubthiere  auszeichnen. 

Yias  man  davon  kennt,  beschränkt  sich  übrigens  auf  einige  Un* 
terkiefer  in  dem  Jura-Schiefer  von  8ime$field. 

PhascolotheHtm  Ow.  1839. 

Ein  Unterkiefer  \on  innen  sichtbar.  Einseitige  Zahn-Formel 
— •--« — •     Die  ^  Schneidezähne,  wovon  der  vorderste  nur  durch 

4.1.3,4 

die  Spur  einer  Alveole  angedeutet  ist,  sind  wie  bei  Thylacinus  kantig, 
aber  viele  weiter  von  einander  getrennt.  Der  Eckzahn  ist  etwas  kleiner; 
die  mehrwurzeligen  Backenzähne  stehen  ebenfalls  denen  des  sehr  räu- 
berischen Thylacinus  in  Zahl  gleich  und  in  Form  am  nächsten,  ob- 
wohl die  Kleinheit  des  letzten  derselben  wie  die  des  Eckzahnes 
mehr  Myrmecobius  entspricht.  Die  Lücken-  und  Mahl- Zähne  sind 
bei  Phascolotherium  und  Thylacinus  bestimmter  von  einander  unter- 
schieden, als  bei  Didelphys,  wo  nämlich  innerhalb  des  mittlen  oder 
Haupt-Zackens  des  Zahnes  noch  eine  kleine  Spitze  hinzukömmt,  wäh- 
rend bei  Jenen  längs  der  inneren  Seite  des  Zahnes  eine  Kante  auf- 
tritt, die  sich  über  den  vordem  und  hintern  kleinen  Zacken  hinaus 
verlängert,  bei  Thylacinus  jedoch  gerade  in  ihrer  Mitte  innerhalb 
des  Hauptzackens  unterbrochen,  bei  Phascolotherium  zusammenhän- 
gend ist* 

Der  konvexe  Gelenkkopf  ist  in  der  verlängerten  Zahn-Linie  ge- 
legen und  gestaltet  wie  bei  Didelphys  und  zumal  Dasyunis.  Er  scheint 
zugleich  das  Ende  des  hinten  flach  aufwärts  gekrümmten  Unterrandes 
der  Kinnlade  zu  bilden;  der  hinter-untere  Winkel,  welcher  sonst 
noch  darunter  zu  stehen  pflegt,  war  wie  bei  anderen  Marsupialen 
und  insbesondere  stark  bei  Thylacinus  nach  innen  umgeschlagen  und 


508 

der  untere  Kiefer-Rand  htedurch  weiter  hinauf  verlegt  worden,  iit  aber 
hier  weggebrochen.  Der  Kronen-Fortsatz  ebenfalls  Ton  Form  und 
Lage  wie  bei  den  fleischfressenden  Beutelthieren  übeibaupt;  doch 
hinsichtlich  des  tiefen  Einschnittes  zwischen  ihm  und  dem  Gdenl* 
köpf  zunSchst  wieder  mit  Tbylacinus  verwandt:  er  ist  nach  Unten 
geneigt  und  hängt  über  den  Gelenkkopf  hin.  Die  Mündung  des  Zahn- 
Kanals  liegt  (abweichend  von  jenen  Beutelthieren  und  den  Raubthie» 
ren)  wie  hei  Hjpsiprymnus,  einem  herbivorcn  Beutelthiere,  fast  senk« 
recht  unter  dem  letzten  Backenzahne.  Man  hat  geglaubt,  an  diesem 
Unterkiefer  noch  zwei  zahnlose  Knochen-Nähte  zu  erkennen,  wie  an 
den  zusammengesetzten  Kiefern  der  Reptilien;  es  sind  aber  theils 
Risse,  theils  vielleicht  Geßss-Eindrücke,  und  sie  haben  jedenfalls  efaie 
ganz  andere  Lage  und  Richtung  als  jene  haben  würden;  sie  dienen 
daher  nicht  ferner  als  Einwand  gegen  die  Saugethier-Natur  dieser 
Knochen. 

Art:  eine. 

Phascolotheriam  Bucklandi.  Tf.  XXV^,  Fg.  8  (V2)  n.  Ow. 

Didelphys  Bucklandi  Bhodp.  i.  Zoolog.  Jaum,  1897,  til,  408,  tll 

>  ilaii.  se.  nai,  18X8,  XIV,  374,  t.  16,  f.  1—3;  —  Jb.  1883,  721;  — 

LafA.  «,  544. 
Aanphitherinm  Bucklandi     )  Blaiivv.  i.  Comfi.  renäui  i8S8,  üo  Avg. 
Heterotheriam  {pars)  }         402. 

P.hascolotherium  Bucklandi  Ow.  i.  Lond,  Edinb.  jfhilos.  Mag.  1839^ 

XIV,   220  >  Jb.  1889,  629;  i.  GeoL  Transaet.  h,  IV,  58,  t.  6;   Brü. 

JUamwu  33,  61,  f.  20. 

Der  Unterkiefer   ist   nicht  viel   grösser,    als  bei   den  lebenden 
Thylacinen.    Er  hat  0",035  (=  15'")  Länge.    Von  Slonesfield, 

ÄmphUherixm  (Blv.)  Ow.  1838*. 

Insektenfresser  entweder  mit  (Raubthiere)  oder  ohne  Placenta  (Mar* 
supialia),  besondere  Familie  der  Amphilheriden  0  w.,  vertreten  durch  einigt 

Unterkiefer.     Zahn-Formel  -    ,   so   dass   schon   die   Zahl  der 

3  .  1  .  6,6 

Zähne  alle  bekannten  Genera  beider  Unterordnungen  überbietet,  wie 
ihre  Eintheilung  eigenthümlich  ist.     Schneidezähne  klein  und  getrennt; 

*  OwBN  sieht  den  Namen  Amphitherium  dem  früher  von  ihm  adop- 
tirten  Thylacotherinm  vor,  weil  dieser,  da  noch  nicht  entachiedcn  seyt^ 
ob  das  Thier  wirklich  ein  fieutelthier,  einen  vielleicht  unrichtigen  Cba- 
rakter  namhaft  mache. 


500 

Bcksaha  kaum  etwai  gröiier.  Lücken-Zähne  ebenfalls  etwas  ge-» 
tMMt,  leUank,  zweiwurzelig;  die  Torderen  hinter  der  Haupt-Spitze 
naehmit  dem  Rndimente  einer  solchen,  die  hinteren  mit  einer  kleinen 
Nebenipitie  davor  und  dahinter.  Die  6  Achten  Backenzähne  spitz 
fünfzackig,  der  Hauptzacken  in  der  Mitte.  Der  Unterrand  der  schma« 
len  langen  Kinnlade  bildet  von  der  Spitze  bis  anter  den  Anfang  des 
aufsteigenden  Astes  einen  weiten  Bogen;  von  da  an  breitet  sie  sich 
ficherförmig  aus  und  erscheint  dann  am  Hinterrande  durch  2 
rundliche  Einschnitte  in  drei  Theile  getheilt;  der  schief  aufstei- 
gende breite  und  hohe  Kronen  -  Fortsatz  geht  am  wenigsten  weil 
nach  hinten;  der  konveie  Gelcnkkopf  steht  am  weitesten  vor,  liegt 
nicht  ganz  unbeträchtlich  über  der  Zahn-Reihe  und  sendet  eine  er- 
habene Kante  auf  der  äusseren  Seite  schief  gegen  den  Unterrand 
des  Kiefers  mitten  durch  eine  verüe|le  Gegend  der  Oberfläche;  die 
unter-hintere  Ecke  ist  fast  spitz,  ihr  unterer  Umriss  anfangs  abwärts 
gehend,  dann  wieder  etwas  in  die  Höhe  gebogen,  der  Rand  selbst 
aber  etwas  nach  aussen  vorstehend  und  so  unbeträchtlich  nach  innen 
umgebogen,  dass  eben  hie  durch  in  Verbindung  mit  dem  etwas  höher 
stehenden  Gelenkkopf  und  der  für  beide  Insektivoren-Gruppen  ab^' 
normen  Zahn-Formel  Owen  in  Zweifel  erhalten  wird,  ob  er  das  Thier 
zu  den  insektivoren  Ferae  oder  den  insektivoren  Marsupialen  rech* 
nen  solle,  obwohl  er  zugesteht,  dass  der  Mangel  jenes  Umschlages 
keinen  Beweis  gegen  die  Marsupialen-Natur  des  Thieres  abgebe. 
Ausserdem  bemerkt  man  noch  einige  zum  Zahn-Kanal  führende  Lö- 
cher unter  dem  3.  Lückenzahn,  nächst  dem  Ende  der  Kinnlade  u.  s.  w. 

Arten:  2,  von  Stonesfleld  bei  Oxford, 
Amphitherium  PrevostL  Tf.  XXVI,  Fg.  1. 

SSagethier  Buckl.  1893  i.  Geol.  TrofMuet  I,  1,  399. 

Sarigue  Cov.  098,  F»  ii,  349,  Note. 

Mammif^re  insectivore  voisin  des  Didelphes  C  Prevost  i.  ilim« 

MC.  umi.  18M6y  /F,  397— 400 ,  417,  pl.  18>  f.  1-2   >   itmi.  of  Philos. 

1826,  XUi  165. 
Didelphys  Prevosti  Cvv ?  fide  Mm.  Pal.  65;  —  h€lh.  a,  644; 

*-   Ogiut  i.  Geolog.  Proeeed.  1888^  Dec.  >»  i.  Land.  Edinb.  Philoa. 

Mag.  1889,  Jf/F,  224  >  Jb.  1889,  629. 
AmphigODOs  Ao.  i.  Jb.  {1885,  186)  1888,  721;  i.  Buckl.  Geol.  II,  3. 
Amphitherinm  Prevostii   Blainv.  i.  Compl.  rend.  1888,  Oct.  6,  p. 

727;   i.  r/fMlir.  1888,  276  >  Jb.  1888,  720;   -   Ow.  Brii.  JRfamM. 

29—57,  f.  16-17. 
-Heterotheriam  gwr»)  Blv«  L  Comfi»  mul.  1888^  Aug.  402. 


570 

Tbylaeotherium  Prevostii  Valeiic.  L  C(nnpt.  rend,  1888j  Sept.  57S; 

L  nn$Ht.  iSae,  297  >  Jb.  taaa,  721;  —  Ow.  L  Land.  EiM.  FUlM. 

Mag.  1889,  Cy  XIV,  141  >  Jb.  1889,  496;  i.  GeoU  Tramt.  «,  If,  47 

—65,  t  5. 
Reptil:  Oaart  i.  Tbohps.  BriL  Annal.  1809, 

Unsere  Abbildung  stellt  den  am  frühesten  gefundenen  aber  min- 
der TollstSndigen  von  drei  Unterkiefern  dieser  Art  dar,  wovon  ein 
Theil  nur  als  Abdruck  im  Gesteine  erhalten  ist.  Es  sind  nur  die  9 
hinteren  Backenzähne  daran  vorhanden. 


»♦i«<— — 


Nach  dem  Abdrucke  der  Bogen  18 — 20  kam  uns  ,,Morris* 
und  Lycett*s  Monograph  of  the  MolluHca  from  the  Greal 
Oolite,  London  1860^^  zu,  woraus  wir  folgende  Neuerungen  er- 
aehen: 

(S.  299.)  Cylindrites  ML.  (ein  schon  mehrfach  vergebener 
Name)  und  Actaeonina  d*0.  theilen  sich  bei  diesen  Autoren  in 
der  Weise  in  die  Conus-förmigen  Schaalen-Reste ,  dass  erster  die  mehr 
eigentlich  Conus«  und  Volvaria -artigen  Gestalten,  letzte  die  mehr 
bauchigen  Formen  mit  vorn  breiterer  Mündung  aufnimmt;  an  erster 
ist  die  Spindel  unten  etwas  gewunden,  bei  letzter  einfach. 

(S.  309.)  Rostrotrema  Lyc.  und  Spinigera  d*0.  werden 
ohne  alle  Erwähnung  dieser  älteren  Benennungen  von  Morris  und 
Lycstt  unter  die  adjektive  Benennung  Alaria  zusammengefasst, 
die  sich  unter  den  Strombiden  durch  den  Mangel  des  hinteren  Ka- 
nals auf  dem  Gewinde  auszeichnet,  mag  nun  der  Flügel  einfach  oder 
getheilt  seyn,  gegenständige  Wülste  auf  dem  Gewinde  bilden  oder  nicht 

(S.  310.)  Sippe  und  Name  Purpuroidea  werden  beibehalten: 
von  dem  abgebildeten  P.  Thorenti  d'O.  jedoch  vermuthet,  dass  diese 
Art  nur  auf  einem  schadhaften  Exemplare  aus  einer  anderen  Sippe 
beruhe. 

Ausserdem  werden  noch  einige  neue  Sippen  aufgestellt. 


Vorl&ufigefl  DnidLfehlef-Verseichnifti. 


Seite  Zelle  aUtt  lies 

127,    9  V.  o.    PentacrlBltta    PtBtacrlnMS. 
..•)16l  )Dichot.  «LorUatAt. 

W.iJ^.o.  i   ^    ^  Icinet.e. 

36t,  21  T.  o.  Ceroaya  CereoMya. 

265,  U  V.  a.  Tmela  Thraelii. 

315,  23  V.  u.  Aagulleoat«!«  Aagalieoaläti. 

511,  21  ▼.  o.  Proathoeotll  Procoell. 


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VIERTE  PERIODE. 


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Bearbeitft  von 


•    6.    B  p  o 


i86i  auf  1862. 


Br«sfl|  Ltthata  fnfiotdc«.    X  Anfl.  V. 


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Ol 


Inhalt  des  fiiifteB  Theiis. 


Seite 

ierte  Periode  im  Allge- 
meinen            3 

Tatur 3 

»scn:   Gliederung:  organi- 
sche Charaktere ...        5 

larakteristische  Verslei- 
lerungen  im  Besonderen    39 

43 
44 


Pflanzen .    .     . 
Algac   .... 
Monocotyledoneae 
Cryptogamicae 
Phaneroganiicae 
Dicotyledoneae 
Gymnosperniae 
Angiospermae 
Thiere     .    .     . 
hytozoa  .     .     . 
Amorphozoa  .     . 
Polygastrica  .     . 
Polythalamia 
Bryozoa     .     .     . 
Anthozoa  «.  Polypi 
rtinozoa      .     . 
Stelleridae     .     . 


48 
49 

50 

55 

56 

56 

56 

80 

81 

96 

141 

172 

172 


Seite 
Echinidac \qq 

Malacozoa 209 

Brachiopoda 209 

Pciccypoda    #.    Lamelli. 

branchia 262 

Heteropoda 306 

Protopoda 306 

Gastropoda 303 

Cephalopoda 

Tetrabranchia      .    ,    .  316 

Dibranchia      ....  337 

Entomozoa 344 

Crustacea 

Cirripedia       ....  345 

Malacostraca  ....  350 

Spondylozoa     ....  359 

Pisces 

Elasmobranchi     .     .     .  359 

Ganoidei 371 

Tcleoflti 373 

Reptilia 392 

Saurii 393 

Chelonii 410 


1 

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1 

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V.     VIERTE    PERIODE. 

Kreide  -  Oe  birs:e. 

<Neoeomieo-|  Grfinaand*,  Quader-,  Kreidt- Gebilde;  Hil«,  Tourtia,  Scaglia.) 


Wichtigste   Literatur  (ausser  einigen  schon  in  vorhergehenden 

Theilen  angeführten  Werken). 
Bbcb.  =  Db  Lk  Bbchf:  the  Chaik  and  Sand*  keneaih  i7,  tfi  the  vicinity  of 

hywie  Heyis,  Dorset  and  Beer,  Devon,  in  den  Lond,  Geolog.  Tr ansäet, 

18»$^  I,  II,  109—118. 
Baoic.  Pmr.  =  Covibb  et  Al.  Broh gn urt  :  Deseription  ^tologique  des  environe 

da  Paris,  2.  Ml,  4^  1895-,  3.  edii,  b\  1806,  avee  un  Alias  de  17  pU. 

iD4^  Paris. 
Darw.  Lepad.  =  Ch.  Darwin  :  a  Monograph  of  Ike  Fossil  Lepadidae  or 

Padtmeuiaied  Cirripedes  of  Greal  BrUain,  88  pp.,  5  plL  4^  London 

1851  Hy  Ike  Palaeonloyrapkieal  Society). 
DbsR«  c=  DBSNorERs :  Memoire  sur  ia  eraie  fl  sur  les  lerrains  lerliaires  du 

Cotanlin,  in  den  Mimoires  de  la  soeield  ^hisloire  natur.  de  Paris, 

1826,  II,  I,  p.  176-284. 
Dbb.  Aach.  =  M.  H.  Dbbby:  Entwurf  zu  einer  geognostiscb-geogenetischen 

Darstellung  der  Gegend  von  Aachen.  67  SS.  1.  Tfl.  4^   Aachen  1849, 
FäVj,  Masir.  ^  B.  Faujas  St.- Fond:  Histoire  naiurelie  de  la  Monlagne  de 

St.  Pierre  de  Maestrieht,  54  pU.  Paris,  an  7,  in  Fol. 
FiTT.  =  W.  H.  FiTTON :  Ohservalions  on  some  of  Ike  sirala  hetuseen  Ihe  Chalk 

mnd  Ike   Oxford  Oolite  in  the  SE.  of  England ,  in  Lond,  Geolog. 

Transaet.  188$,  b,  IV,  ir,  103-378,  p/l.  11  —  23. 
Gbiii.  Char.  =  H.  Br.  Gbinitz:  Charakteristik  der  Schichten  und  Petrefakten 

des  sichsischenKreide-Gebirges.  I(i— iir.Heft),  S.  1  —  116,  Tfl.  1—44; 

II  (IV.  Heft),  die  VersteinerungvonlCt#«/tiif«ieafilff,  23  SS.  6  Tfl.  Dres- 

dm  und  Leip%ig,  1889 -42 "48. 
Gsiif .  Quad.  =  H.  Br.  Gbiicitk  :  das  Quadersandsteio-Gebirge  oder  Kreide- 

Gebirge  in  Deutschland,  Freiborg,  292  SS.,  12  Tfln.  8®.  1849-60. 
Gein.  Sachs.  =  H.  Br.  Geinitz:   das  Quader- Gebirge  oder  die  Kreide-For- 
mation in  Sachsen,  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  glaukoniti- 
schen Schichten ;  gekroute  Preisschrift.   44  SS.  gr.  8^  1  Tfl.  Leipaig 

1860. 


Hag.  Mafitr.  ^  Fr.  Hagenow:  die  Bryoioen  der  MaaMtriehier  Kreide-Bil- 
dung;, abfcebildet  und  befiehl ieben,  lll  SS.  12  Tfln.,   Casiei  tSSt^  4*. 

Hi8.  Pe'fr.  ^  (HisirroBR)  Esquis$e  d'un  iabieau  de*  pe'irifieaiiotu  i$  U 
SuedSi  tumceUe  edit.,  Stoekholm  t831,  8®. 

Mant.  Souih-Doitn*  =  6.  Maktbll:  the  Fossil*  of  the  Sauih'Dtntms^  sr 
Ulustraiions  of  the  Geolog ij  of  Sussex,  42  pll,  London  t8t2,  4*. 

MAitT.  Süss.  =  G.  Maivtbll  :  lltusirnlions  of  Ihe  Oeology  of  Stusex^  esm- 
taininif  a  gemeral  riew  of  Ihe  Geologital  rehtions  of  tk^  toMk-tuI 
pari  of  England.  22  fILy  l  maps^  London  I82T,  4^ 

MAfrr.  8E,  Engt.  =  G.  Mavtell:  Ihe  Oeolvgg  uf  the  Sout^Easi  of  Bmg/Umdy 
ttith  6  p//.,  1  map  and  woodeuts,   London  t89^  8®. 

MH.  Cor,  =■  Milnb-Edwardji  et  J.  Haimb:  Wonngraph  of  the  BriiUk  foesU 
Corals,  First  Part :  Tertiary  and  Cretaeeous  Formation»,  Lxxxr  ani 
7\  pp.,  11  pll.  4^.  London  1860  (by  the  Pnlaeontographical  Society). 

MoRT.  eret.  :=  S.  G.  Morton:  Synopsis  of  the  Organie  RemainM  of  f&i 
Cretaeeous  Group  of  the  United  States,  38  pp.  19  fll.  PkUmdeipkia 
i8Uy  8«. 

Mdix.  Aach,  =:  Jos.  Mullbh:  Monaf^raphie  der  Petrefakten  der  Amdieu» 
Kreide-Formation,  2  Abtheil.,  48  a.  88  SS.,  2  u.  4  Tfln.»  Bwm  184f  i. 
t8St. 

Nils.  eret.  (oder  Suee.l  =:N.  Nilskon  :  Petrißeata  Sueeana  forwuUiemi»  <f» 
taeeae;  Pars  prior  ^  Vertekrata  et  Mollusca  sistens,  e,  tetk,  LmL 
Goth.  1827,  in  Fbl. 

d'O.  eret,  =  A.  D^OaBiorsr :  Paleontdlogie  Franpaise.  Terrains  erttaeii, 
PaHs  8^  Tom,  l-V,  1840,  1842,  1848,  1847,  18S0. 

D^O.  prodr,  =  A.  d^Orbigny  :  Prodrome  de  Pale'ontologie  stratigrapkifue  wt* 
verseile,  II  voll,^  Paris  1860. 

Ow.  eret.  rept,.  =  R.  Owbn :  Monograph  on  the  Fossil  Reptiiia  of  ihe  CräS' 
eeous  Formalions.  118  pp.,  37  pll,  4^.  London  1861  {ky  the  Paiassi^ 
tographieal  Society), 

Pass.  Seine  ==  A.  Passt  :  Deseription  geologigue  du  departement  ds  Im  Sei»^ 
inferieure,  Ronen  1831,  4^ 

PiCT.  Gen.  =  F.  J.  Pictrt  et  W.  Roux:  Deseription  des  MoUusgu€9  fossUti^ 
qui  se  trouvent  dans  les  gres  rerts  des  enmrons  de  Geneve,  II  lirr. 
p.  1—286,  pll.  1-27.  4^  Genece  1847—1849. 

Posch  Pol.  =  G.  G.  Pusch:  Polens  Paläontologie  oder  Abbildung^  und  Be- 
schreibung; der  vorzüglichsten  und  der  noch  anbeschriebenea  Pelre 
facten  aus  Polen,  VolhynienwuA  den  Karpathen,  m.  16  Tfln.  4®.  SMf 
1887. 

Rbüss  Krform.  =  A.  £.  Reoss:  die  Versteinerungen  der  Böhnu^ekem  Kreide- 
Formation.  II  Abth.  58  u.  148  SS.,    61  Tfln.  4^  Stuttgart  1846'-4i. 

Rfiuss  Krgb.  =  A.  E.  Rbuss:  geo^nostiscbe  Skizze  des  Kreide-Gebirges  i> 
Böhmen,  11  Bände.   Prag  1844.  b^. 


5 

9 

Unter  dem  Kreide-Gebirge  verstehen  wir  alle  Bildungen  zwi- 
schen den  Oolithen  undWealdenund  dentertiSron  oder  Molasse-Gesteinen, 
mögen  sie  nan  wirklich  die  Beschaffenheit  der  Schreib-Kreide  haben, 
welche  sich  übrigens  nur  auf  einige  Schichten  dieser  Gebilde  fast  nur  in 
einem  Theile  von  Europa  beschränlit  gezeigt  hat,  oder  in  KallLsteinen, 
Thonen,  Mergeln ,  Sandsteinen  and  Banden  bestehen.  Eben  wegen  des 
bloss  örtlichen  Vorkommens  jener  kreideartigen  Beschaffenheit  hat 
GsniiTZ  neuerlich  versucht  für  Deutichland  wenigstens  dem  Ausdruck 
Quader  den  Vorzug  zu  verschaffen^  weil  in  eipem  Theile  von  Deutsch- 
Mond  der  sogenannte  Quadersandstein  einen  vorherrschenden  Bestand- 
theil  des  Gebirges  ausmacht.  Indessen  verdankt  dieser  Sandstein  seinen 
Namen  den  Quader-förmigen  Absonderungen,  die  er  zeigt,  welche  sich 
aber  weder  in  den  Sanden  und  Kalken,  noch  in  den  Mergeln  und  Thonen 
charakteristisch  wiederfinden,  daher  das  "Wort  Quader^  an  sich  nicht  leich- 
ter zusammensetzbar  als  Kreide,  auch  in  der  Zusammensetzung  mit  den 
IVörtem  Sand,  Kalk,  Thon^  Mergel,  Zeit  u.  s.  w.  nicht  mehr  Sinn 
behält  als  jenes  andere  längst  gebräuchliche.  Wir  kennen  recht  gut 
afle  Einwürfe,  die  man  gegen  die  Generalisirung  dieses  Ausdrucks  (sovvfe 
der  übrigen  zu  Bezeichnung  von  Perioden  und  Formationen  eingeführten) 
erheben  kann ,  vermögen  aber  so  wenig  wie  die  Gegner  desselben  einen 
besseren  vorzuschlagen. 

Das  Gebirge  der  Kreide-Periode  begränzt  sich  scharf,  nach  unten 
aaf  die  schon  in  Thl.  IV,  S.  4 — 5  angegebene  Weise,  und  nach  oben 
th?ils  durch  geologische  und  thei'i  durch  paläontologische  Merkmale; 
ja  diese  obere  Begrenzung  auf  letzte  Weise  gehört  zu  den  ausgeprägtesten, 
welche  wir  kennen,  obwohl  sie  vielleicht  nicht  ganz  genau  mit  der 
andern  zusammenfällt.  Diese  geologische  Grenze  liefert  uns,  da  wo  es 
zar  Erscheinung  frekommen,  das  PyremKtscAe  Hebungs-System,  welches 
Elib  de  Beaomont  anfänglich  als  das  neunte  bezeichnet  hat,  und  wel- 
ches ausN.  72^W.  die  Pyrenäen,  Apenninen,  daz  Erzgebirge,  die 
SM"  und  JuÜHchen  Alpen  aufgerichtet,  Kroatien y  Dalmalien, 
Bosnien,  Achaia,  OstKarpathen,  einen  Theil  des  Harzes,  Surrey, 
Sussexy  Kenl,  Bona  und  Konstantine  und  vielleicht  auch  noch  die 
Niederungen  zwischen  Kaukatnis  und  Akhalzike,  in  Kolchis  und 
Georgien  betroffen  hat.  Die  paläontologische  Grenz-Bezeichnung  bietet 
uns  das  gänzliche  Verschwinden  aller  Ammonc^n,  aller  Belemniten,  aller 
Rudisten  (soferne  sie  nicht  einem  lebenden  Geschlechte  angehören),  der 
Nerineen,  Exogyren,  unter  den  Fischen  das  der  Cestracionten  und  Hybo» 
donten,  dann  vieler  einzelner  Genera,  welche  eine  geringere  Vertikal- 


6 

Verbreitung  besitzen  und  übrigens  grösstentbeils  nicbt  bis  lur  obersten 
Grenze  der  Kreide  hinanreichen.  Erst  diesseits  dieser  Grenze  begiant 
die  Masse  der  Säugthiere  (ausser  den  4  Arten  der  Oolithe) ,  der  Vögel 
(ausser  einigen  Resten  in  der  Kreide)^  beginnen  die  Schlangen,  die  Ba- 
trachier,  unter  den  Fischen  die  Rajiden,  unter  den  Konchylien  die  Masw 
der  Siphoniferen  und  Pulmonaten  (obwohl  einzelne  schon  Toraus* 
gegangen),  unter  denEchiniden  die  Sculellinen,  unter  den  Pflanzen  die 
coroUifloren  und  ehoristopetalen  Dikotyledonen.  Eine  besondere  Auf- 
merksamkeit hat  das  massenhafte  Erscheinen  der  Nummulitcn  in  Form 
mächtiger  Gebirgs-Schichlen  gleich  nach  der  oben  erwähnten  Hebung 
erregt;  und  da  man  einen  Theil  der  der  Kreide  zugeschriebenen  Nom- 
muliten  (wie  zu  Royan)  später  für  Orbituliten  und  Orbitoiden  erkannt, 
so  wollte  man  mit  dem  Auftreten  der  Nummuliten  überhaupt  den  Begiin 
der  Tertiär-  oder  Eocän-  Zeit  bezeichnen.  Inzwischen  führt  Ewald  Tiele 
kugelige  Nummuliten  in  der  Hippuriten-reichen  Kreide  von  Etang  it 
Bei*re^  an,  wesshalb  er  das  Gestein  selbst  Nummuliten-Kreide 
nennt;  und  während  Michblin  auch  die  Nummuliten  des Hippuriten-Kal- 
kes  im  Allgemeinen  für  Orbituliten  erklärt,  yersichert  Paillkttk  ficbte 
Nummuliten  aus  dem  Hippuriten-Kalke  Siziliens  mitgebracht  zu  haben^. 
Es  gibt  aber  in  den  Corbieres  des  Aude-,  und  in  den  Pprenden 
hauptsächlich  des  Garonne-Dtpis,  eine  Schichten-Reihe  aus  Sandstein 
und  Kalk  bestehend,  welche  an  erster  Stelle  aufgerichtet  unter  abwei- 
chend gelagerten  tertiären  Nummuliten-Gesteinen  ruhet,  von  Tallavigkis 
Terrain  Alaricien,  von  Elie  de  Beaumont  T.  nummuli  tique 
Möditerran^en  genannt,  nebst  vielen  Nummuliten  eine  im  Gan- 
zen eigenthümliche  Fauna  vom  Charakter  der  Kreide-Fauna,  zwar  ohne 
die  charakteristischen  Sippen  und  Arten  derselben,  doch  mit  einigen  iden« 
tischen  Echiniden-Spezies  und  vielen  eigentlichen  Nummuliten-Forroen 
einschliessen  sollte.  Es  ist  älter  als  die  plastischen  Thone  und  deren  Lignite, 
und  daher  durch  diese  von  dem  eigentlichen  oder  jüngeren  Nummuliten- 
Gestein  der  Corbieres^  der  Montagne  noire  und  von  Biariiz,  dem 
Terrainlberien  Tallavignes\ T.  Soissonnais Beaumont^s, oder 
Leymrrie*s  Terrainöpicr6tac6,  T.  pyren^ensuperieur  (das  je- 
doch das  vorige  als  ein  Ganzes  in  sich  begreifen  sollte)  geschieden,  welches 
den  Grobkalk  an  Alter  etwas  zu  übertrcfTen  scheint.  Nach  Elie  dr  Beau- 
MONT's  späteren  Nachrichten  hat  jenes  Terrain  nummulitique  M^diter- 
rangen  eine  Anzahl  Petrefakten-Arten  zu  eigen ;  eine  andere  Anzahl 

•  Jahrb.  1849y  109.  *=>  Jahrb.  1848,  S.  75. 


yon  angeblicb  1 5 — 20  Arten  w&re  ihm  mit  dem  wirklichen  Kreide-Gebirge 
gemein  r  wovon  wir  indessen  nur  Ostrea  vesicularis,  O.  lateralis  Nils. 
und  Terebretula  tenuistriata  Lsym.  namhaft  machen  können*  (denn  die 
Ton  DuFRENOT  mitten  in  den  Nummuliten-Schichten  gefundene  Janira 
5coalata  —  Jahrb.  1844,  751  —  scheint  auf  Verwechselung  mit  einer 
Umliehen  Art  xu  beruhen) ;  ein  dritter  Theil  wäre  ihm  mit  jenem  oberen 
N^ipmuliten-Gebirge  gemein ,  wozu  nach  AoASSiz's  Angabe  auch  Echi- 
nopsis  elegans  gehört.  Das  eine  dieser  Gesteine  wSre  das  letzte  ante- 
pjreniische,  das  andere  das  erste  nach  der  Hebung  der  Pf^enäen 
entstandene  Sediment-Gestein.  Zum  ersten  rechnet  indessen  de  Bkau'- 
MORT  auch  die  OlarUer  Schiefer  und  die  VicenÜniBchen  Nummu- 
liten-Gesteine  am  MoiUe  Bolca  u.  s.  w«  **,  welche  letzten  aber  durch 
keinen  positiven  paläontologischon  Charakter  mehr  mit  der  Kreide 
übereinstimmen ,  vielmehr  in  Fischen  und  Pflanzen  sich  den  Tertiär- 
Bildungen  anschliessen ,  daher  wir  mit  Brononiart '*'**  u.  a.  Paläonto* 
logen  die  Vicentini^chen  Nummuliten-Gesteine  jedenfalls  mit  den  Ter- 
ti&r-BUdungen  nach  bisheriger  Ansicht  verbunden  lassen.  Auch  können 
wir  noch  nicht  von  allen  örtlich  aufgezählten  Nummuliten-Gesteinen  f 
angeben,  zu  welchen  von  beiderlei  Fonnationen  sie  gerechnet  werden 
müssen.  Es  scheint  demnach  auch  Raulin's  und  de  Ybrneuil's  auf 
vriederholte  Untersuchung  an  Ort  und  Stelle  gestutzte  Angabe  ff  ^^^ 
richtige,  dass  auch  in  diesem  Terrain  Alaricien  wie  in  dem  von  Delbos 
als  Terebrateln-Mergel  bezeichneten  und  zum  unteren  Theil  der  Nummu- 
liten-Formation  gerechneten  Gesteine  die  angeblichen  Nummuliten  bloss 
grosse  Orbituliten  sind,  und  das  sog.  Terrain  Alaricien  wiirde  nichts  weiter 
als  obre  Kreide  vom  Alter  der  Kreide  von  Royan  seyn.  Die  Lagerung 
der  wahren  Nummuliten -Formation  auf  diesem  Pseudo  -  Nummuliten- 
Gestein  oder  der  Kreide  ist  (überall  in  und  längs  den  Pyrenäen,  wo  sie 
zusammen  vorkommen,  eine  abweichende ;  die  letzte  war  bereits  auf- 
gerichtet, ehe  die  erste  sich  absetzte ;  die  Grenze  zwischen  Sekundär- 
und  Tertiär-Gebirge  bleibt  daher  auch  hier  scharf,  wenn  man  nur  da, 
wo  die  Auflagerung  nicht  beobachtbar,  Orbituliten  und  Nummuliten 


*  Leymbrib  hatte  früher  auch  Terebratula  Defrancei  (Jahrb.  1^4^,  753) 
and  Dbshay£8  noch  Spondylas  spinosas  and  Guettardia  stellata  selbiit  im 
Nummaliten-Gesteine  von  Biaritz  bestimmt  (Jahrb.  1846,  241);  doch  finden 
wir  diese  letzten  neuerlich  nicht  mehr  mit  aufgeführt. 

♦*   Jahrb.  1848,  366,  861.  ***   Jahrb.  1860,  114, 

t  vgl.  EuB  DB  BBAUMoriT  im  Jahrb.  1860,  73. 
tt  Jahrb.  19^(1,  486,  487. 


8 

und  die  ihnen  entsprechenden  Gesteine  richtig  unterscheidet:  jene  drei 
oder  vier  Petrefakten-Arten  mögen  immerhin  gemeinschaftlich  seyn. 

DasTerrain  pisolithique»  welches  man  früher  nach  anrieb» 
tiger  Bestimmung  einiger  Petrefakten  für  tertiär  gehallen,  hat  4—5 
Arten  mit  der  obersten  Kreide  gemein"'.  Da  nach  Elie  de  Bbaumont  die* 
selbe  Umwälzung ,  welche  die  Pyrenäen  emporgehoben ,  auch  das  Pl- 
solith -  Gesteiir  durchfurcht  und  aufgerissen  hat**,  so  ist  doppe^ 
Grund  vorhanden,  dieses  noch  der  Kreide-Perlode  zuzulheilen. 

Ausser  den  schon  oben  genannten  Petrefakten-Arten  gibt  es  noch 
einige  andere,  welche  das  Kreide-  mit  dem  Tertlar-Gebirge  gemein  haf, 
wenn  wir  auch  nicht  alle  Angaben  der  Art  als  auf  richtigen  Bestimmung 
gen  beruhend  anerkennen,  zumal  sie  grösstentheils  nicht  aus  den  ober- 
sten Kreide  Schichten  in  die  Tertiär-Schichten  übergeben  ***.  Zu  den  ver- 
lässigeren Angaben  darf  man  jetzt  folgende  rechnen,  welche  sogar z.  Tb. 
bis  in  die  lebende  Schöpfung  fortsetzen  (f  bedeutet  die  obere  Haupt- 
Abtheilung  der  Kreide- ,  t  u  w  die  3  Hauptabtheilungen  der  Tertiär- 
schichten, X  y  und  z  die  Diluvial-,  die  Alluvial-  und  jetzige  Schöpfung). 


*  d'Orb.  i.  Jahrb.  1851,  S.  ICD.  «»*  Jahrb.  1848,  S.  74. 

^**  Man  findet  folo^ende  Arten  auf  nicht  hinreichend  veibfirp^te  Weise  ia 
Kreide-  und  Tertiar-Sehicbten  zugleich  aufgesählt:  in  Amerika:  J'ecteo  eal- 
vatu8,  Plag^ioatoma  dumosum,  Ostrea  sellaeformis,  Scutella  Lyelli  nachMoi- 
TON,  aber  in  Schichten,  welche  Lyell  spater  alle  für  Terfiär-Schirbte« 
erklärt  hat  (v^\.  u.  a.  Jahrb.  1848,  587);  —  in  Europa:  Terebratula  (plica- 
tilis)  ve»pertiIio,  ~  Clypeastcr  altus,  Cl.  Cuvicri  M'i)Nst.  ,  CI.  ovalis  Grat., 
Echinoneus  placenta  Gf.  ,  ?Galcrite8  conoideuK  Lk.  ,  G.  excentricus  Lk.  ,  G. 
aeniiglobus  Lk.>  Spatangus  ^ibbosus  Lr.  ,  Sp.  ornatus  Dfr.,  Sp.  Hoffaianai 
Gp.,  Nucleolites  testudinarius  Gf.  ,  Echiuus  alutaceiis  Gf.  ,  Ecliinus  Milleri 
DesM.;  und  bis  in  die  jezige  Schöpfung  herabreichend:  Clypeaster  marj^- 
natus  Lk.,  Cl.  oviformis  Lk.  (Spatangus  acumiiiatus  Gf.,  Sp.  canaliferus  Lk., 
Sp.  punctatus  Lk.,  Sp.  ovatus  Lk.  meist  nach  unrichtigen  FormHtiona'B^ 
Mtimmunf^en  von  Grateloup  und  DEs-MocLms  in  der  Gegend  von  Bordeaux, 
Grat.  Echinid.  de  Dnx,  1836,  8^);  —  dann  Millepora  madreporarea  Gr., 
Retepora  (Idmonea)  disticha,  Lycophrys  lenticularis,  Orbilulitcs  niacropora, 
Lunulites  xpp.,  Spirolina  cylindracea,  Diplocteiiium  cordatum,  D.  plutna 
(meist  in  Folgte  falscher  .Arten-Bestimmung),  u.  v.  a.  A.,  wovon  mau  diemei- 
aten  im  Enumerator  palaeontologicus  schnell  überblicken  kann. 


9 


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t    a   V  w   X  y 

•       •       •     iV    X      • 


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• 

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z  nach 

z    (Edw.  F0RBB8*) 

*  I  D'OnBioriy'** 

*  !  Rbohs  a.  a.  0. 


V 

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• 

V 
V 


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X 


X 
X 


z 
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z 
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Ehrbwberg'*^* 


X     .     z  1 

.    y    z/ 


Terebratala  capot  serpentis  .  . 
Deatalina  communis  .... 
Rotalina  nmbilicata  d^O.  .  .  . 
Nonionina  bnlloides  D^O. .  .  . 
Oolina  aimplex  Rbuss  .... 
Textilaria  striata 

„ '       g^tobulosa     .... 
Olobig^erina  bulloides  .... 

Rotalia  globnlo^a  £b 

Fragilaria  rhabdosonia  Eb.    .     . 

^  striolata  Eb (    .     .    v    . 

Gallionella  auricbaicea  Eb.  .     .     .     (    .    .    v  w 

Die  geographische  Verbreitung  der  Gesteine  der  Kreide- 
Periode  ist  sehr  ausgedehnt.  Sie  reicht  nach  L.  v.  BucHf  von  Thisfedt 
in  Jütland  bei  57^  N.  Br.  bis  züt  Maghellaena^Strasse  in  53^  S.  Br. ; 
aber  in  der  nordlichen  Halbkugel  scheinen  die  jüngeren  Glieder  weiter 
als  die  älteren  zu  reichen.  In  Europa  sind  Bildungen  dieser  Periode 
bekannt  in  Jütland,  Schooneti,  England,  Portugal,  Spanien, 
Frankreieh,  Belgien,  Helgoland,  der  Schweiz,  Deutschland,  Böh-. 
men,  yord^Italien,  Sicilien,  Utrien^  Türkei,  Peloponnen,  Grie- 
chenland,  Polen,  Mittel-  und  Süd-Ruasland,  wo  ihre  aus  Schoo- 
nen  kommende  nördliche  Grenze  über  Qrodno  (54^  Br.),  Mohilew, 
Orel,  Simbirsk  nach  der  Wolga  und  dem  Kmikasus  weiter  zieht; 
in  Asien  sind  sie  am  Kaukasus  und  in  Daghestan  in  grosser  Ausdeh- 
nung durch  Abich  erforscht,  am  Libanon  und  Sinai  beobachtet  und 
bis  /n<ften bekannt ;  in  Afrikain  "i Ägypten,  Marokko,  Algerienm\d 
durch  Krauss  am  Kap  aufgefunden  ;  endlich  in  ganz  Amerika,  wo  diese 
Gebilde  von  Kentucky  und  Tennessee  in  37*^  N.,  von  New-York  in 
40®  N.  und  an  der  Ost-Seite  der  Rocky  Mountains  von  der  Mundung 
des  jS^totfor-FJusses  in  50^  N.  längs  dem  3tissouri  herab  bis  nach  Texas 
(20®  N.),  Mexico^  Tehuacan,  Peru  [Titicaca),  Chili  {Copiapo^ 
Coquimbo,  Maypo),  Neugranada  und  endlich  der  Maghellaens-^UixssQ 
ziehen ;  doch  so ,  dass  dtc  ältesten  Glieder  ihre  Haupt-Verbreitung  im 

^  .Ib.  t84$y  768;    d'Orbigny  hat  ypatfr  dirse  Art  zu  zerlegen  geiiucht. 
^"^   d'O.  in  mim.  d.  l.  Sociele  fftol,  IV,   13,  32;   Rbdss  in  Haio.  naturw. 
Abhandl.  IV,  17  ff. 

«««  Wricher  auch  die  Angaben  von  d^Orbignv  bestätigt;  auch  nachdem  man 
die  nach  Fr.Hoffmaivi«  irrthnmmlieh  mit  der  Kreide  vei  bundeneuTertiar-Schich- 
ten  ausgesondert,  bleibt  noch  immer  eine  gute  Anzahl  von  gemeinsamen  Arten 
übrig,  vgl  Jahth.  1841,  729,730;  1848,  Coltectan.  136,  142;  1844,  756, 
184S,  239,  369  (C.  Prkvost),  1846,  104  (Fn.  Hopfmaptn),  1848,  735;  dann 
Eniinierator  p.  920—921. 

t   In  Berlin.  Mouats-Bericht.  1849,  117—122.  —  Jahrb.  1849,  S.  493. 


10 

südlichen  Theile  Amerika*B  wie  in  Europa  und  am  Kaukanu  haben, 
die  mittein  im  sudlichen  und  tropischen  Amerika  und  Europa^  die 
jiingeren  in  Nord^Amerika  und  Europa  vorkommen.  Anfangs  acheiit 
es ,  als  lasse  sich  in  der  Breite  von  Süd-Europa  eine  grosse  von  Amt' 
rika  bis  Asien  siebende  Kreide-Zone  erkennen ;  indessen  weicht  sie  doch 
sehr  und  zwar  in  einem  Winkel  von  20^  von  unsem  jetsigen  Parallden 
ab^  Inner-Afrika  und  die  Inseln  der  Südttee  haben  bis  jetxt  nichts 
zur  Rreide-FIora  und  •Fauna  beigetragen. 

Innere  Gliederung.  Wir  hatten  bis  jetzt  uns  begnügt  nur  drei 
Haupt-Abtheilungen  oder  Formationen  der  Kreide-Periode  ansunehmen, 
Neocomien  oder  Hils ,  Grünsand  und  Kreide  (q,  r,  •).  Der  umstand, 
dass  der  wahre  Grünsand  in  Deutschland  gänzlich  fehlt  und  die  Ort- 
lichkeiten  einer  Normal  -  Zergliederung  der  höheren  Schichten  nicht 
günstig  sind ,  hatte  uns  davon  abgehalten ,  einer  der  für  Deutschland 
TOif  Andern  versuchten  keineswegs  glücklichen  Eintheilungen  uns  anzo- 
schlicssen.  Erst  jetzt  wird  die  Einsicht  durch  d*0rbi6NT's  Prodrome^ 
wo  die  Fossil-Reste  der  Französischen  Schichten  sorgfaltig  auseinan- 
dergehalten sind,  klarer,  obwohl  er  in  Deutschland  Manches  nocb 
mehr  verwirrt  hat,  als  es  bisher  gewesen  ist.  Und  wie  wir  selbst  io 
unserer  ersten  Auflage  gethan,  so  hat  er  noch  jetzt  das  Süsswasser- 
Gebilde  der  Wealden  mit  dieser  Periode  vereinigt.  Wir  haben  onsere 
Gründe  für  die  Trennung  im  IV.  Theile,  S.  7 — 8  dargelegt.  Aber  auch 
ausserdem  bietet  die  innere  Gliederung  noch  mehr  als  in  irgend  einer  and^ 
ren  Periode  grosse  Schwierigkeiten  dar,  welche  hauptsächlich  darin  ihres 
Grund  haben,  dass  während  dieser  Periode  keine  ausgedehnteren  Hebao- 
gen  stattgefunden  haben,  in  deren  Folge  die  Ungleichförmigkeit  spaterer 
Ablagerungen  auf  den  früheren  geologische  Horizonte  darböte,  daher 
die  ganze  Schichten  -  Reihe  überall  gleichförmig  übereinander  liegt; 
dass  demgemäss  überall  da,  wo  eine  zusammenhängende  Schichten-Reihe 
entwickelt  ist,  auch  die  fossilen  Reste  nur  ganz  allmählich  und  zunächst 
immer  nur  theilweise  wechseln ;  dass  überall  nur  verhältnissmässig  kleine 
Theile  des  Ganzen  in  zusammenhängender  Schichten-Folge  auftreten;  dass 
die  lithologische  (thonige,  Kreide-artige,  sandige,  mergelige,  kalkige) 
Natur  identischer  Schichten  in  verschiedenen  Gegenden  sehr  unbestindif 
ist ;  und  dass  endlich  bei  einer  gewissen  Reschaffenheit  dieser  Gesteine 
dieselben  so  sehr  zum  Verwittern  und  Zerfallen  geneigt  sind ,  dass  mio 
schwer  die  einzelnen  Schichten  unterscheiden  und  weit  verfolgen  kano. 


'^  Eoamerator  palaeontologiciis  S.  877—881. 


l 


11 

Auch  die  sich  wiederholende  Ähnlichkeit  verschiedener  Schichten  in  un- 
gleichem NiTean  trägt  sehr  viel  zu  den  Schwierigkeiten  bei.  Und  dennoch 
glaubt  man  in  Frankreich^  wie  in  England  und  fast  auch  in  Deutsch- 
tand  die  ganze  Schichten-Reihe  zu  besitzen  und  durch  Verbindung  ver- 
schiedener örtlichkeiten  miteinander  iiberall  vollständig  darlegen  zu 
können.  Diese  Zusammentragung  aus  verschiedenen  örtlichkeiten  bei 
dem  Mangel  aller  verlässigen  geologischen  Horizonte  ist  aber  immer  mit 
der  Gefahr  verbunden,  succesiv  entstandene  Schichten  für  gleichzeitig 
zu  halten  oder  umgekchri.  —  d'Orbignt  theilt  nun  die  sämmtüchen 
Kreide-Gebilde  neuerlichst  in  sieben  und,  wenn  man  die  beiden  Unter- 
Abtheilungen  der  ersten  als  selbstständig  betrachtet,  in  acht  mit  ebenso 
vielen  eigenen  Namen  belegte  Formationen  ein ,  welche  aber  in  ver- 
schiedenen Becken  Frankreichs  vertbeilt  sind,  und  deren  Fossil*  Reste 
er  TollsCändig  aufzählt.  Dem  Zugeständnisse  abgeneigt,  dass  identische 
Arten  in  aufeinanderfolgenden  Formationen  sich  wiederholen ,  bietet  er 
10  seinen  Listen  gleichwohl  manche  Fälle  solcher  Wiederholungen  in 
zwei  benachbarten  Formationen  dar,  wesshalb  wir  auf  frühere  Wider- 
sprüche in  dieser  Beziehung  nicht  zurückkommen  wollen.  Anfangs 
betrachtete  d*0rbi6NY  derartige  Wiederholungen  identischer  Arten  in 
verschiedenen  Formationen  als  die  Folge  der  Aufwühlung  des  älteren  Nie- 
derschlages und  einer  secundären  Wiederablagerung  eines  Theiles  seiner 
fossilen  Reste  durch  die  Gewässer.  Bei  den  vielk ammerigen  Ammoniten- 
Schaalen,''  deren  Rammern  ursprünglich  mit  Luft  gefüllt  waren,  halte  er 
geglaubt  in  diesen  Luftkammern  das  Mittel  zu  flnden ,  wodurch  diese 
Schaalen  im  Stande  wären  Jahre  lang  auf  der  Oberflache  des  Meeres 
uroberzutreiben  und  sich  endlich  in  Schichten  niederzulassen,  welche 
viel  jünger  wären,  als  das  Thier,  welches  jene  Schaalen  hinterlassen 
hatte.  Inzwischen  sind  ähnliche  Fälle  auch  bei  ungekammerten  Schaalen 
und,  nachdem  d*Orbigny  seine  ursprüngliche  Anzahl  von  3— 4  Kreide-  • 
Formationen  auf  7 — 8  erhöhet  hatte,  sogar  nach  seinen  eigenen  Angaben 
zu  häuGg  vorgekommen,  als  dass  auf  jene  Erklärung  noch  ein  Gewicht  gelegt 
werden  könnte ;  und  man  ist  genöthigt  einfach  zuzugestehen,  dass,  wie  in 
den  Oolilhen  so  auch  in  der  Kreide  eine  und  dieselbe  Art  während  mehren 
der  angenommenen  Formationen  gelebt  haben  müsse.  Man  findet  die 
neueste  achttheilige  Gliederung  d'Orbigny*s,  nachAusscheidung  derWeal- 
den,  unten  (S.22  ff.)  dargelegt.  Hiegegen  hat  aber  bereits  Ewald  erhebliche 
Einreden  geltend  gemacht.  Erzeigt,  dass  nach  seinen  Studien  an  Ort  und 

^  Jahrb.  t86ty  S.  737  Ü. 


12 

Stelle  selbst  das  Terrain  Aptien  (Nr.  2),  welches  mit  dem  Terrain  Neoco- 
mien  Thurm.  (T.  cräte^jurassique  Voltz)  nur  wenige,  mit  dem  Ter- 
rain Albien  (Nr.  3)  oder  Gault  nur  die  Plicatula  radiola  gemein  haben 
soll,  auch  wieder  aus  zwei,  früher  in  den  „Terrains  cr^tac^s^ yon 
d*Orbtoni  auseinandergehaltenen ,  jetzt  im  „Prodrome^  yereinigten 
Schichten  -bestehe ,  aus  den  Yersteinerungs  -  reichen  grauen  Mergeln 
von  ilp£  mit  in  Schwefelkies  und  Eisenoxyd-Hydrat  verwandelten  Reiten, 
und  darunter  aus  den  Kalken  von  la  Bedoule  im  Dept.  der  ItAAne- 
MQndungen;  —  dass  die  .4p£-Mergel  allein  unter  31  näher  untersuchten 
Cephalopoden  und  Bivalven-Arten  16  mit  dem  untern  und  dabei  11  mh 
dem  oberen  Gaulte  gemein  haben:  —  dass  zwar  jene  Kalke  bis  auf  1 — 2 
Arten  zu  la  Bedoule  eine  von  den  Mergeln  abweichende  Fauna  haben, 
dass  aber  in  Chapagne  wie  in  Süd  -  England  die  Arten  dieser  Fauna 
so  mit  denen  der  Apt-Mergel  durcheinanderliegen,  dass  man  beide  nicht 
trennen  kann ;  —  dass  man  mithin ,  da  über  die  Hälfte  der  Arten  den 
beiden  Abtheilungen  gemein  sind,  die  Apt- Mergel  und  somit  auch 
die  ihnen  so  innig  verbundenen  Kalke  dem  Gaulte  verbinden  mQsse. 
Wir  haben  daher  bei  der  unten  folgenden  Darstellung  die  Haupt 
Grenze  zwischen  Neocomien  und  Gault  durch  einen  stärkeren  Absali 
unter  dem  „Aptien**  angedeutet,  während  d'Orbiont  selbst  das  Apt- 
Gebilde  dem  Neocomien  näher  als  dem  Gaulte  verwandt  glaubt 
Indessen  fragt  es  sich ,  ob  es  sich  mit  allen  andern  von  d*Orbig)it 
dahin  gerechneten  ÖrUichkeiten  eben  so  verhalte  ?  Auch  bei  den  folgen- 
den  Formationen  ist  die  Anzahl  gemeinsamer  Arten  überall  grösser,  als 
es  nach  d'Orbigny's  Listen  der  Fall  zu  seyn  scheint.  Sein  Cenomaniea 
(Nr.  4)  ist  erst  ganz  neuerlich  eingeschaltet  worden  und  scheint  is 
Frankreich  ziemlich  auf  die  Nähe  von  31an8  und  von  Tottmaff  b^ 
schränkt  zu  seyn.  Für  die  Grenzen  von  Albien,  Cenomanien,  Touro- 
nien  und  Senonien  ist  nirgends  ein  Merkzeichen  angegeben. 

Früher  geneigt,  die  Kalk-Tuffe  von  Maatricht  als  die  oberste  Grenze 
der  Kreide  Formation  anzusehen,  betrachtet  Alcide  d*Orbigny  nun  die 
hier  und  da  im  Pariser  Becken  zwischen  weisser  Kreide  und  plastischem 
Thone  auftretenden  Pisolithen-Kalke,  welche  früher  Charles  d'Orbiot^ 
nach  unrichtigen  Bestimmungen  der  fossilen  Reste  noch  dem  Tertiär-Ge- 
biete angeschlossen,  im  Verein  mit  den  Kreide- Kalken  oder  dem  Korallen- 
Fels  von  Faxöe,  welchen  in  Verbindung  mit  den  MastHchter  Schichten 
De8or  schon  früher  den  Namen  Terrain  Danien  beigelegt,  als  jüngstes 


« 


Jaljrb.  18ST^  344;  1888^  324, 


19 

f 

Glied  dieser  Periode*,  todass  der  Name  Terrain  Danien  bei  Dssor  die 
üfof/rtcAfer  Bildung  noch  mit  begreiM,  bei  d*Orbigmy  nicht.  Die  Anzahl 
aller  bis  jetzt  in  d*0rbiony*8  Danien  gefundenen  Fossil-Arten  beträgt  nach 
ihm  nnr  62  (m  Prodrome  BS) ,  unter  welchen  nur  4  Arten  (0,06), 
nimlich  Belemniteila  mucronata  und  Baculites  Faiijasi  von  Faxde,  Fu- 
aos  Neptnnl  und  Ostrea  canaliculata  aus  Pisolith  des  Pariser  Becitens 
aach  im  tieferen  Senonien  voriiommen,  wahrend  Nautilus  Danicus  und  Cida- 
risForchhammeri  allein  das  Terrain  Danien  von  Fäxöe  mit  den  Pisolithen 
des  Parlier  Beckens  als  gemeinschaftliches  Bigenthum  Yerbände  ^^.  Nir- 
gends ist  eine  tertiäre  Art  dazwischen.  Aber  nach  Geinitz  kommt  derselbe 
Nautilus  Danicus  mit  den  zwei  zuerst  genannten  Arten  auch  im  Kreide-Tuff 
so  MoBtricht  Yor ;  und  es  finden  sich  auf  Faxöe  noch  der  Dromilithes 
mgosus  aus  dem  Planer-Mergel  Böhmen»  und  Gryphaea  vesiculari8,Rhyn- 
cfaonella  subplicata  und  Terebratella  striatula  Yon  anderen  örtlichkeiten 
ein.  Faxöe  wenigstens  ist  daher  nicht  scharf  genug  von  Mastricht 
geschieden ,  während  in  dem  Nautilus  und  Cidaris  allein  nicht  Grund 
genug  liegt^  .die  Pisolithc  und  das  Korallen  -  Gestein  von  Faxöe  in  eine 
Formation  zu  verbinden.  Es  scheint  vielmehr ,  dass  man  entweder  den 
über  der  gewöhnlichen  weissen  Kreide  liegenden  Mastrichter  und 
VetBchauer  Kreide-Tuff,  die  noch  höher  gelegenen  oberen  Quader-Sand- 
steine derselben  örtlichkeit,  den  Limesteen  der  D^nUchen  Inseln  und 
den  Pisolith  zu  einer  Formation  verbinden ,  oder  den  letzten  allein  als 
eine  solche  ansehen  müsste. 

In  England  hat  man  zwar  seit  lange  die  auch  von  Morris  bei- 
behaltene Eintheilung,  welche  wir  unten  (S.  22)  folgen  lassen ;  nur  dass 
das  früher  mit  Gault  und  oberem  Grünsand  verwechselte  Neocomien  oder 
Unter-Grünsand  erst  neuerlich  beigefügt  worden  ist.  Aber  gerade  da^ 
wo,  wie  auf  Wight,  die  ganze  Grünsand-Reihe,  nämlich  Unter-Grünsand, 
Gault  und  Ober- Grünsand  in  ununterbrochener  Reihenfolge  vorkommen, 
sind  diese  3  Glieder  lithologisch  so  wenig  von  einander  verschieden,  dass 
es  an  Mitteln  fehlt  die  Grenze  zwischen  ihnen  zu  befestigen ;  daher  die 
unsicheren  Angaben ,  daher  die  vielen  gemeinsamen  Arten ,  welche  in 
solchem  Falle  nicht  durch  blosse  Verwechselung  in  verschiedenen 
Schichten  aufgeführt  zu  werden  scheinen  (vergl.  die  Tabelle  S.  18). 
Doch  in  Yorkihire  scheint  der  Gault  als  Speeton  mehr  geographisch 


"*  Jahrb.  1861,  100. 
^  Wir  finden  das  Terrain  Danien  bei  D'OaBioNr  öfters  auch  in  Schwe- 
den Mgt(ühriy  doch,  wie  es  scheint,   nur  in  Folge   einer  Verlegung  der 
Diniiekem  Insel  Faxöe  selbst  nach  SekwedeiL 


16 

H.gigasRoBM.,  Thracia  elongata,  CucuUaea  concentrica,  Pectcn  maricatiii^ 
Belemniles  Reichi)  je  auf  eine  einzige  mitunter  unsicher  klassifiiirte 
Örtlichkeit  beschränkt,  während  sonst  keine  ist,  die  nicht  auch  noch  ia 
dem  unmittelbar  vorhergehenden  oberen  Quader-Mergel,  meistens  aber 
durch  die  ganze  Reihe  der  Deii/acAen  Quader-Mergel  hindurch  vorkimc^ 
und  die  Verwandtschaft  mit  diesen  ist^  nach  d er  Anzahl  übereinatimroea- 
der  Petrefakten  -  Arten  angesprochen ,  viel  grösser ,  als  jene  iwiKhen 
Terrain  Danien  und  weisser  Kreide. 

Vergleichen  wir  aber  ferner  in  den  zwei  fast  gleichzeitig  erschie- 
nenen neuesten  Werken  von  Geinits  und  d*Orbignt  {Prodrome)  die 
Zusammenstellung  der  Kreide-Petrcfakten  nach  Formationen,  «o  fiUt 
uns  alsbald  ausser  einem  schon  im  Allgemeinen  besprochenen  Mangel 
an  Parallelismus  in  der  beiderseitigen  Schichten  •  Eintheilung  noch  die 
angle'che  £rstreckung  der  Arten  durch  die  Schichten -Reihe  hindurch 
auf.  Von  dem  (üt  DeuiscMand  unsicheren  Gault  abgesehen,  bietet  uns 
d'Orbiony  noch  4,  Geinitk  noch  5  Abtheilungen  dar,  deren  Grenzen 
sich  durch  kein  festes  Merkmal  bestimmen,  deren  Erstreckung  sich  daher 
auch  nicht  genau  vergleichen ,  deren  Gleichwerthigkeit  sich  nicht  nach- 
weisen lasst;  wir  kennen  ihre  Alters-Folge  und  ihr  wechselseitiges  Ent- 
sprechen nur  in  beiläuflger  Weise. 

Eine  Scheidung  aller  Gebirge  einer  Periode  in  so  viele  Formatio- 
nen, wie  sie  uns  hier  dargeboten  \vird,  ist  zwar  sehr  verdienstlich  and 
nutzlich  und,  so  lange  es  sich  nur  um  einen  kleinen  Bezirk,  um  ein  ein- 
zelnes Land  handelt ,  auch  unmittelbar  praktisch  wichtig  ;  aber  je  viel- 
gliederiger  und  weiter  diese  Scheidung  der  Unterabtheilungen  zumal 
in  jüngeren  Perioden  wird ,  desto  weniger  darf  man  erwarten,  in  andern 
Landern  ein  genaues  reines  Äquivalent  für  jeden  einzelnen  der  geschie- 
denen Theile,  für  jede  solche  Formation  wieder  zu  finden  und  ein  allge- 
mein giltiges  Schema  aufzustellen.  Daher  bestreitet  Geinitz  mit  Recht  die 
übertriebene  Sucht,  das  Heltetisch-Französische  Neocomien,  die  Eh* 
Uscheyfe'isse  Kreidet  den  Eiigliachen  Gault  u.s.w.  ins  innere  l>eti/icA- 
land  versetzen  zu  wollen,  indem  Gestein-Art,  Entwickelungs-Grad,  Eio- 
theilung,  Zeit-Abschnitte,  Fossil  Reste  dort  und  hier  nicht  aufeinander 
passen.  Aber  gleichwohl  ist  man,  eben  um  die  bestehenden  Entwicke- 
lungs-Gesetze  zu  erforschen  und  Parallelen  in  zulässiger  Form  zu  zieheo, 
fortwährend  in  der  Nothwendigkeit  zu  fragen,  welche  Bildungen  in  ver- 
schiedenen Ländern  einander  gleichzeitig  sind,  und  soferne  man  durch 
Anwendung  eines  fremden  Namens  nur  eben  eine  Ansicht  über  diese 
Gleichzeitigkeit  in  kürzester  Form  auszudrücken  beabsichtigt ,  Terdieot 


17 

dieser  Gebrauch  keinen  Vomorf ;  oder  man  miissie  denselben  gegen 
GsiiiiTZ*M  selbst  kehren ,  das«  er  unsere  Deutschen  Gesteine  mit  ihren 
proiriniiellen  Benennungen ,  unsere  Scbreib-Kreide ,  Flammen-Mergel, 
Quader -Sandsteine,  PlSner-Kalke  und  -Mergel  u.  s.  w.  alle  unter  die 
gleiche  Benennung  des  Quader-Gebirges  zu  bringen  gesucht  hat.  Denn 
ein  Büek  in  sein  yerdienstv olles  Buch  xeigt,  dass  der  Dänische  Liim- 
steen,  der  MasiricMer  Kreide-Tuff,  die  litt^eii*sche  Schreib-Rreide,  der 
B(khmksche  Pliner-Mcrgel,  die  Härzischen  Grünen  Konglomerate,  die 
?f^€s/pA<l/lscAen  Mergel-Sandsteine,  wenn  auch  gleichzeitig,  doch  ausser 
ihrer  peCrograpbischen  Beschaffenheit  auch  noch  in  ihrer  Enlwickelung, 
Gliederung,  Bildungs-  Weise  und  Bevölkerung  wenigstens  ebenso  verschie- 
den sind  von  einander,  als  von  den  gleichalten  Französischenvoi^  Engli- 
schen Gesteinen.  —  Was  aber  die  ungleiche  stratographische  Erstreckung 
der  Kreide-Versleinerungen  betrifft,  so  flnden  wir  bei  d*Orrigny'n  verhält- 
nissmässjg  nur  wenige  Arten ,  welche  setner  eigenen  Angabe  nach  aus 
einer  seiner  8  Kreide-Formationen  in  die  andere  nächste  übergingen,  und 
eine  grosse  Seltenheit  ist,  sie  in  einer  dritten  zu  erblicken.  Bei  Gbi* 
NiTZ  dagegen  reicht  eine  sehr  grosse  Anzahl  durch  wenigstens  3,4,5  sei- 
ner Abgliederungen ,  gewöhnlich  durch  die  3  Quader-Mergel  und  dann 
auch  noch  durch  den  oberen  oder  unteren  Quader-Sandstein  hindurch; 
was  denn  3 — 4  der  D*ORBiOMY*schen  Formationen  entspricht.  Die  Ur- 
sache liegt  darin ,  dass  Geihitz  seine  Listen  grossentheils  nicht  nach 
eigener  Anschauung  zusammenstellen  konnte ,  sondern  aus  paläontolo 
gischen  Arbeiten  zusammentragen  musste ,  in  welchen  Petrefakten- Arten 
und  Gesteine  oft  unrichtig  bestimmt  waren,  und  dass  er  selbst  eine  oder 
die  andere  Bildung  an  der  Grenze  des  Hilses,  des  untern  Quader-Sand- 
steins und  des  untern  Quader-Mergels  unsicher  lassen  musste ,  während 
er  in  höheren  Niveaus  einige  örtliche  Bildungen  offenbar  unglücklich 
einordnete.  d*Orbignt  dagegen  konnte ,  wenigstens  was  Frankreich 
betrifft,  fast  alle  Versteinerungen,  welche  er  dort  aufzählt,  selber  zuerst 
bestimmen  und  die  Bestimmungen  in  den  bereits  vorhandenen  Verzeich- 
nissen revidiren;  die  Gebirgs-Beschaffenheit  war  einer  richtigen  Paralle- 
lisirung  der  Gesteine  günstiger;  die  unsichem  Angaben  über  Arten  und 
Gesteine  fielen  weg;  aber  auch  viele,  welche  ihm  entweder  unbequem 
oder  unzuverlässig  scheinen  mochten,  wurden  mit  Unrecht  übergangen ; 
und  so  leidet  sein  Prodrome  zwar  an  einem  entgegengesetztQn<  Mangel 
als  die  deutschen  Zusammenstellungen*^^  ist  aber,  als  Ausgangs-Punkt 


^  Derselbe  Vorwarf  trifft  auch  ansern  Enumerator,  doch,  da  er  nur  3 
Broattf  LeUiaea  geognosUe«.   J.  Aufl.    V.  2 


18 


neuer  Untersuchungen  und  Vergleichungen  verlässiger  und  bradchbarer, 
wenn  auch  in  Wirklichkeit  die  Vermischung  der  Arten  selbst  in  Firank» 
reich  weit  grösser  ist,  als  derselbe  vermuthen  ISsst,  wie  schon  Ewald 
(Tgl.  S.  12)  in  einem  Falle  nachgewiesen  hat. 

Wir  beabsiht'gen  keine  erschöpfende  Liste  des  Vorkoirnnent  iden- 
tischer Arten  in  verschiedenen  Kreide-Terrains  ru  geben ,  sondern  be- 
schränken uns  hier  zunächst  einige  Angaben  nach  d^Orbiony  selbst  mit- 
zutheilen ,  weh  her  die  meisten  Fälle  doppelten  Vorkommens  liognel, 
Indem  er  bald  die  Bestimmung  der  Art  und  bald  die  der  Formation  m 
Frage  zieiit,  und  fugen  bloss  die  von  Ewald  gelieferten  Beiträge  bei, 
da  ihm  dieser  auf  die  Örtlichkeiten  selbst  gefolgt  ist.  Wir  becelcbnen 
die  letzten  mit  f.  Ihnen  sind  dann  die  Yon  Fiz  (S.  21)  noch  antureibeD. 


Is     1 . . 

^ZBBB-S'rS 

B  M  0>—  «  S  ««  B 

•  2«  S  B  e  "^  ^*  B 
tw.l|§|g± 

AmmoniteM  lalldorsaio!« . 
.    £mrricl              jßde 
AMayor-mu» '  Bw. 
•    Dupinanu«  ^ßde  . 
A    itr/Mü     iKw. . 

....... 

•  •     •                  •     • 

•  .  -  - 

•  •     •           •     •     • 

Turrilithes  Berten'     .    . 
Baculites?  Kaujasi     .    . 
Nautilus  Daalcns  .  ^.    . 
beleainites  '/^  canMÜculatus 
Bfleinuitella  mueronata . 
Kusus  N  DI  Ulli  .    .     ,    . 
Anttioa  Koyanana     .    . 
Area  carinata  .>ow.   .     . 
I'licatula  radioia    .     .     . 
plHcunea     .    . 
Rxogyra  aquila  .... 
Oüiri-a  canalicülataSo. 

0    Ititrrali»  ...  1 
RhynchouelU  lata      .    • 
Terebratula  Mnutonana. 

«ella    .    .     . 

1 

.  alpinuiiC7*>ibalpiaa») 
.    GuetUrdI    .     .     . 
.    Duvainnus.     .    . 
.    JaubertHniis    .     . 
„    fttrfin|(ulatus    .     . 
M     Milictanus       .     . 
»    crassicostatns 
.     nodoftO  coHtat.  ;ßd£ 

A.  pietiotu*    sRw. 
.    mamniillatua  ßde 

A,  MartiHÜ  \U,vf, 
.    iiiflaiu«  .... 

.  .f  .  .  . 
.  . 't  .  .  . 

.  .  •  t  .  .  . 
.  . -t  .  .  . 
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•  •  ? 

.  •  • 

.  ♦  • 

Mit  Übtrgppliiinf^  aller  ältmi  Falle  fiiliren  wir  norli  folgende  Arten  in, 
welclieii  ein  inihrlachcK  Vorkuinmen  neuerlich  durch  die  beNteii  AutoriiiteB 
cugehchrieben  woidi-n  ist.  Einige  davon  hat  d'Okbigny  fn'iher  Kelbjtt  aner- 
kannt und  jetzl  in  seinem  Prodrome  ohne  Rrchtfertigun^;  desshalb  übergangen; 
einige  andre  hat  er  daselbst  in  2  oder  mehre  Aiten  gespAlien,  wo  wir  den 
Namen  der  neuern  Art  beisetzen;  die  übrigen  sind  aus  andern  Schrift- 
stollern  entnommen ,  und  unter  diesen  mögen  einige  allerding-jt  auf  anaicb- 
rer  Bestimmung  der  Formation,  insbesondre  auf  Verwechslung^  der  ver- 
schiedenen Grunsande  miteinander  in  Süd-England^  DeutscMand  u.  a.  w. 
beruhen,  stehen  aber  der  genaueren  Prüfung  wegen  hier.  Von  fast  allen  die- 
sen Arten,  mit  Ausnahme  der  ersten  mit  (!)  bezeichneten,  wird  man  die  Beleg-  | 
Stollen  im  Nomenciator  palaeontolugicus  bei  jeder  Speeies  zusammengestellt 
finden.  Die  Cursiv  •  Buchstaben  in  den  Formations-Rubriken  bezeichneo 
das  normalere  Vorkommen.     Die  Dentalina  ist  nach  Rbuss  angeführt 

Kreide-Abtheilungen  annimmt,  in  geringerem  Grade;  wie  Dag  schon  in  ihn 
Belbst  hervorgehoben  worden  ist. 


10 


qVf'r'J'fP 


Otada«  ap^ailoilatst  Am. 

Laaaa  aenalaata  A«. 

Aaiw— It—  pahroMit  Dvj. 
Mataaiagtatla  B«.       i 
Amewimc,  Budbmmmm 

»•O 

Jav.  nutirm»  So.    . 
Raajaaas  o*0.    .    •    .  f 
ArtrHam«  »«O.    .    .  i 


Aacylaccnu  anaatna  b*(). 
Tarrilltkcs  Bfrgorf  Ba.  . 
Maatllna  radlatiu  Sow. .  i 

kd.  «r  mkfuäimtMS  d*0.| 

CIcaieBtlBa«  b*0.    .    .  . 

M.  Sow.  et  hNUcns  d'O.I 

latrlgar««  d*U.  ... 

«iiMir«%«iM«  B*0. .    .  i 

Dckayi  a*0.  .  .  .  .\ 
Ptorootraa  rttosan  So. .  i 

wo«  PiCT.  Rorx.  .  .  i 
Ccrithlaa  LalllrraBHBiD*0. 
Plearotomaria    Moreaaaaa 

D'O 

Terbo   decoaaato»    (alhu) 
»M».    .     .         ... 

Maatelll  Leym.  .    .    . 
Tarrlttlla  graanlala  So. 

•ON  Geia.(=  Ceaoaia- 
aeaais  d'O.) 

graanlatoidM  d'O.  . 


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CboaialCaia  Moatatla  p*0. 
Avellaaa  Rauliaaaa  a'O. 

UcrywuL.  b'O 

AeUooa  marclaatna  a*0.( 

F*irfrc#i  B*0 i 

Paaopaca    plieaU     (So.); 

a*0.        ...... 

maadibnla  d*0.  .  .  . 
Veont  faba  So..  .  •  . 
Lueioa  scolpta  Phill. 
LyrlodoB  aliiiraite  So. 

ttOM  Oeia 

Vneala  sinplex  Dia  . 
Leda  teapha  d'O.  .    .    . 
Mytilaa  divarieatua  o'O. 
Janira  &-eo«tata     .    .    .  | 

inoa  Moaioa)    .    .    .  i 
i-coalata | 

(mon  Oani.)    .    .    .    .  i 
Pectea  obllqun«     .    .    • 

orbiealarU      .... 

eirealarU 

Plleatala  Roemeri      .    . 
Ezofljra  laevlgau .    .    . 
Orypnata  veslenlarU 
Dootallaa  aakata  Ea.    . 
CrUtellaria  rotulata  .    . 


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•1 


II 


7    .   .  y» 


r2.    ./l 


Aas  unserer  yergleichenden  Tabelle  S.  22  wurde  man  die  Anzahl 
solcher  gemeinsamen  Arten  noch  sehr  vergrössern  können. 

DieAarAener  Kreidesand-Bildung  gibt  uns  Veranlassung,  das  Gesagte 
zu  belegen  und  den  früheren  theilweisen  Fehler  ihrer  Klassifikation  zu  be- 
richtigen. Wir  hatten  sie  bisher  als  oberstes  unserer  3  HauptgHeder  dieser 
Periode,  als  Äquivalent  der  Kreide  =  rangesehen.  Die  beiden  Robmcr 
sowohl  *  als  Gbinitz  betrachten  sie  ganz  als  Glied  der  weissen  Kreide, 
als  Äquivalent  des  obren  Quader-Mergels,  und  d'Orbiony  trägt  dem- 
zufolge auch  die  neuen  Arten,  welche  bis  jetzt  anderwärts  als  bei  Aachen 
nicht  vorgekommen  sind ,  in  sein  Terrain  Senonien  ein.  Eben  so  eine 
Anzahl  auch  aus  andren  Gegenden  bekannter  Arten,  die  in  wirklicher 
weisser  Kreide  und  Kreide-Mergeln  und  in  deren  Feuersteinen  im  Aache- 
ner Walde  und  bei  Vaela  gefunden  werden.  Eine  andre  grosse  Anzahl 
von  auch  in  Frankreich  vorkommenden  Arten  aber,  die  sich  im 
Sande ,  Grünsande  und  Konglomerate  ebenfalls  im  Aachener  Walde, 
am  €hiindhau8t  besonders  aber  am  Luisberg  und  vor  dem  Königsthor 
mit  den  meisten  der  obigen  neuen  Arten  zusammenfinden,  trifft  man 
bei  ihm  nach  den  französischen  örtlichkeiten  in  tiefere  Schichfen 

*  Fr.  A. Robmbr Norddentsr hes  Kreide-Gebirge S.  15(6 ;  und  F.  Roembr i. 
Jb.  1846^  385.  Cin  npezielles  Bild  der  Gliederong  des  ganxen  Aachener 
Kreide-Gnbirges  gibt  Debet  (Jahrb.  1860^  02);  doch  fürchten  wir  Anacbro- 
nitmen  bei  einer  oder  der  andern  Schicht. 


ao 


eingeordnet ,   ganz  unbekümniert  danini ,  dass  sie  mit  deir  ersten  der 

obigen   zusammenliegen,    aucii   ohne    sie   mit   diesen   nochmals   zu 

erwähnen«    Indem  uns  D*OaBiGNY   so   einerseits  zwar   den   ricbtigea 

Weg  zeigt,  verräth  er  anderseits,  in  welchem  Grade  seine  Angdiea 

yerlässig   sind  und  wie   er   bei  Entwerfung  seiner  Listen    veridiffeD 

ist.   Den  Fehler  bei  Geinitz  hat  Jos.  Möller"'  bereits  nacbgewiesea 

und  erklärt,  dass  der  Aachener  Sand  ein  Äquivalent  des  Biackdowmer 

(mithin  des  D*0RBiGNY*8chen  Cenomanien)  seye.  Wir  wollen  Diats,  so 

weit  wir  aus  seiner  Schrift  vermögen  (leider  hat  er  das  Vorkonunea 

roehrer  Arten  nicht  angegeben),  genauer  ausführen. 

Müller  gibt  in  diesem  Aachener  Sande  an  ungefähr       •     .150  Art. 

Davon  finden  wir  bei  d'Orbigmy  nicht  aufgezählt  .     .     .     •     43    ^ 

Aufgeführt  sind  daselbst •  107    ,| 

und  zwar  1)  neue  nichtfranzösische  Arten,  nach  deut- 
scher Angabe  eingetragen  1  in  Cenoma- 
nien, 1  in  Turonien,  69  in  Senonien, 
zusammen  •.••••..«•  •  7i  ^ 
2)  auch  in  Frankreich  gefundene  Arten, 
welche  dort  vorkommea** 

a)  in  Senonien,  einige  schwankend       9 

b)  in  Turonien 4 

C)  in  Onomanien 20 

d)  in  Albien 3 

Dah."r  über  das  wahre  Alter  jenes  Aachener  Sandes  kein  Zweifel 

mehr  seyn  kann  (zumal  die  Tourtia  bei  Toumay  nahe  liegt) ;  —  unter 
den  43  nicht  bei  d'Orbigny  gefundenen  Arten  sind  aber  sicher  noch 
viele  weitere  Belege  vorhanden.  Die  wenigen  dem  Turonien  und  Senonien 
zugeschriebenen  Arten  können  um  so  weniger  befremden,  als  wenigstens 


36 


"^   Auchner  Petrefokten  11,  55. 
**    DiPxp  Arten  sind: 


a)  in  Albien. 
Posus  Rennaxanus. 
Panopaea  gnrgitis  Gf.   1 
P.  Onli^fitui  D*0.     i 
Trigoala  limbata  d*0. 
TV.  aliform'iB Gciic.  e(e. 
b)  1«  Cenonan  len. 
Rostcllaria  inoruata  d*0. 
„         marglnataSow. 
Jl.  PHtkiuwni  uuct 
Sealaria  pnlchra  Sow. 
Aetaeoo  affinls  Sow. 
Natlca  caaalkalata  Sow. 

„      valKarls  Redm. 
Torbo  Walferdlni  d*A. 

„    paladialformlaD'A. 
Fleorotomaria  glgantea  Sow 


:l 


Pleurotom.  ?  linealU  Mant. 
P.  persfeefiv't  d'O. 
P.  MaWeana  d'O. 
Soleo  acqnalis  d'O. 
Macrra  an;.iilata  Sow. 
Cyprina  rnstrata  Sow. 
Mytilu«  lineatus  d'O. 
,,       lanceolatus  Sow. 
),       falcatus  d'O.  (h.  Gp.) 
Pecten  (•nbOstriato-cost.Gp. 

,«       aequIcoBtatiis. 
Ostrea  carlnata. 
£xogyra  halioroidea. 

c>  Im  Turonien. 
Fasos  Reoaoxanas  d'O. 
Turritella  dillicJUs  »*0. 
?  T.  t§xlmMata  Ros. 


Cyprina  7  Llf;eri€Mis  »'0. 
Pinna  4angularU. 

d)  im  Senon  len. 
Fusua  Clementlnna  v'O      i 

F.   Marrotamu  d'O.  I 
Trigonia  alifonnU  Pabk. 
Pholadomya  aequivalvis.    ^ 

Corbtila  aeqn.  GP.    \ 
Venus  (subOplana  d*0.   t 

V.  |»/«ji«  CS».)       \ 
Tellina  «rrigata  Qp.  { 

Areopafim  str.  »'O.j 
Avicula  pectlnlformis  R. 
Gervlllla  soleno  des. 
Pecten  diraricatns  R. 
Jaaira  striato-coatata. 


dieses  letzte  Gel)il(ie  an  Ort  und  St<dI(M()rIinnden  und  daher  auch  das  Tu- 
ronien,  wenn  iileiih  iint'iil\vii  kell,  ddcli  si  liwerlii  h  ganz  aus^-efallcn  ist: 
einige  Arten  aber  sind  diesen  verschiedenen  Bildungen  zweifelsohne 
wirklich  geroein.  Wenn  nun  aber  ein  solcher  Missgriff  hier  wirkHch 
stattgefanden,  so  kann  er  kaum  auf  Alten-Bestimmungen  andrer  Schieb« 
ten  in  Sachsen,'  Böhmen  u.  s.  w.  ohne  EInfluss  geblieben  leyn,  Ton 
derenVerfolgung  wir  aber,  ohne  Lokal-Kenntniss,  vorerst  abstehen  mQssen. 
Während  sich  überall  in  einem  Terrain  oder  in  einer  Formation 
einzelne  Arten  vorfinden,  welche  gewöhnlicher  in  anderen  zu  Hause  sind, 
mussdie  Anzahl  solcher  Einmischlingenaturlkh  um  so  grösser  werden,  je 
weiter  man  sich  umsieht,  und  je  mehr  örtlichkeiten  man  in  Betracht  zieht; 
daher  in  einem  allgemeinen  Petrefakten-Verzeichniss  die  Anzahl  derselben 
▼iel  grösser,  als  in  einem  örtlichen  oder  in  einer  nur  für  ein  Land  entworfe- 
nen Liste  erscheint.  In  dem  einzelnen  Lande  zeigen  sich  gewöhnlich  auch 
Lücken  und  Gebirgs- Abschnitte,  welche  für  dieses  ein  Mittel  zur  naturli- 
chen Begrenzung  der  Formetionen  darzubieten  scheinen,  in  einem  anderen 
aber  durch  ganz  andere  in  abweichendem  Niveau  ersetzt  werden.  Ist  die 
Entfernung  sehr  gross,  so  kommen  dann  leicht  auch  schon  klimatische 
Einflösse  hinzu,  wie  d*Orbiont  bereits  grosse  Verschiedenheiten  in  den 
4  Kreide-Becken  Frankreichs  nachgewiesen  hat.  So  ist  es  auffallend, 
dass  schon  im  Norden  von  DetUschland,  Frankreich  und  Russiand, 
wenn  auch  dieselben  Gebirgs-Schichten  w!e  im  Süden  vorhanden  sind, 
doch  die  Rudisten,  etwa  mit  Ausnahme  einzelner  Findlinge,  gänzlich 
fehlen.  Aber  die  iiberraschendste  Erscheinung  bieten  uns  einzelne  Gaalt- 
Schichten  von  F^z  im  Sixt-lhBle  der  Schweiz  dar,  wo  nach  Pictbt^ 
Konehjlien-Arten,  welche  sonst  in  chloritischer  Kreide  vorkommen,  mit 
denen  des  dortigen  Gaults  bunt  durcheinander  liegen^^,  während  die  öbri- 
gen  Ablagerungen  derselben  Gegend  im  Canton  Genf  wie  in  Savoyen 
reine  Gault- Reste  darbieten.  Aber  in  Ostindien  und  Säd-Amerika 
sind  selbst  die  Arten  und  Sippen  der  3  alten  Hauplabtheilungen  der 
Kreide  nicht  mehr  so  strenge  wie  in  Europa  geschieden  ^^,  und  die 
im  Gebiete  des  Mifteltneeres  in  den  manchfaltigsten  Gliedern  der 
Kreide-Periode  sich  wiederholenden  Rudisten  scheinen  dort  überall  bis 
auf  einzelne  Exemplare  ganz  zu  fehlen. 

*  MoiiiUfues fostiUs  des  Gres  veris  d^  Oenive.  1, 184T  >  Jb.  1848, 767. 
^  Diese  Arten  der  chlorititchen  Kreide  gehören  alle  zu  D'OnBiGify's 
Cfnomonien  ifruhfr  Taronien)  und  sind  bis  jetzt  folgende: 

Ammonites  falcatos  Mint.  Tarrilitbes  tobercnlatas  Bosc. 

Ammonitfs  varians  Sow.  Turrilithes  Desnoyfrsi  d'O. 

und  Turrilithes  Brrgeri,  der  auch  von  d'Oabigny  »lelbst  in  beiderlei  Formatio- 
nen aufgezählt  wird.  ***  Jahrb.  1849y  116—118. 


29 


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28 

Die  5 — 6  Abtheilungen,  welche  man  in  den  Bildungen  derEreide* 
Perio(^e  jetzt  anzunehmen  pflegt,  und  für  die  es,  wie  schon  erwähnt, 
schwer  seyn  wird  ein  festes ,  und  mithin  noch  mehr  in  verschiedenen 
Ländern  ein  gleiches  Niveau  zu  finden  und  zu  bezeichnen ,  sind  unter 
sich  von  ungefähr  gleichem  Werthe :  ein  Beweis,  das  kein  wesentliches 
Glied  mehr  dazwischen  fehlt  und  die  paläontologischen  Verändemi^B, 
welche  darin  wahrnehmbar,  allmähliche  gleichmässige  und  ununCer» 
brochene  gewesen  sind.  Treten  stärkere  Unterschiede  hervor ,  so  sind 
es  bloss  örtliche ,  in  welchem  Falle  dann  entweder  örtlich  eine  Reihe 
von  Schichten  fehlt  oder  das  Gestein  bei  seiner  Entstehung  einen  anderen 
Charakter  angenommen  hat. 

Wir  theilen,  mit  Bezugnahme  auf  die  ausfuhrlichere  Liste  der  fos- 
silen Arten  der  Kreide-Periode,  die  sich  in  unserem  Enumerator,  and  auf 
die  nachträglich  ergänzte  der  fossilen  Genera,  die  sich  im  allgemeinen 
Theile  dieser  Letbaeal,  1  ff.  findet,  eine  kurze  tabellarische  Zusammen- 
stellung derselben  nur  nach  Klassen  und  Ordnungen  mit ,  wie  es  aaeh 
für  die  vorangehenden  Perioden  geschehen  ist,  indem  wir  die  Bemerkonf 
wiederholen,  dass  in  Folge  der  Verwechslung  der  vielerlei  Grunsande 
mit  einander  in  diese  Tabelle  immer  noch  eine  Anzahl  Arten  in  des 
GrQnsand  (r)  aufgenommen  worden  ist,  welche  in  r  gehören  würde. 
£ine  weitere  Scheidung  der  unter  f  zusammengefassten  Bildongea, 
obwohl  sie  in  dem  erwähnten  Arten- Verzeichnisse  oft  durch  f,  f^.  P 
angt'deutet  ist,  war  zur  Zeit  der  Zusammenstellung  unmöglich  und 
wurde  auch  im  jetzigen  Augenblicke  grosse  Schwierigkeiten  haben ,  di 
ihr  Vorkommen  bei  verschiedenen  Schriftstellern  noch  nicht  genügend 
nach  verschiedenen  Schichten  gesondert  worden  ist.  Endlich  sind  seit 
Entwerfungdes  Sippen-Verzeichnisses  in  der  Lethaea,  welchem  wir  die  bei« 
stehende  Tabelle  entnehmen,  viele  neue  Arten  theils  beschrieben,  tbeils 
nur  dem  Namen  nach  aufgestellt  worden,  wodurch  unsere  jetzige  Anzahl 
wohl  um  0,10  bis  0,15  vermehrt  werden  wurde. 


2» 


Hilfl-Foraui* 

OrfliMad-  1      KnMt- 

Im  Oamen. 

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Formallon  (r)  FormMtioD  (0 

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Celliilare«     . 

1  .        2 

2. 

2 

14.      38 

16.      0?.      42 

Docotyl.  Cryptog 

m.        0.        0 

1. 

1 

10.      20 

11  .      0  .      21 

^        Pbanrrog 

in.       0 .       0 

0. 

0 

5.      12 

5.      1  .      12 

otyled.  Gynino»] 

^r.        0 .        0 

0. 

0 

15.      32 

15.      2  .      32 

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2. 

2 

3.        4 

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4         33 

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956 

228. 

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545.  2o2.  5138 

tOBoa 

77.     184 

66. 

158 

216.  1270 

240.  111.  1610 

podozoa 

0.        0 

0. 

0 

1.         1 

1.1.         1 

lorphozoa  .    . 

7.      19 

14. 

50 

22.    204 

25.    18.    273 

lygaHtrica.    . 

0.         0 

0. 

0 

7.      20 

7.-6.      20 

lyi'Yfltina  . 
lypi       .    . 

0.        0 

0. 

0 

0.        0 

0.      0.         0 

50.    113 

33. 

63 

137.    814 

153 .    71  .    990 

ilrpliae 

0.         0 

0. 

0 

2.        6 

2.0.         6 

hinodi*rmata  . 

20 .       6*z 

19. 

45 

47.    225 

52.    15.    320 

laco«oa. 

117.    729 

108. 

712 

166. 1660 

195.  114.3101 

üDarephala 

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0. 

0 

0.        0 

0.0.        0 

ichiopoda  . 

9.      74 

2. 

31 

16.    243 

18.      4.    348 

«*cypoda   . 

64.    351 

66. 

310 

72.    747 

93.    63.1408 

Topoda 

0.        0 

0. 

0 

0.        0 

0.0.        0 

tfropoda  •    . 

0.         0 

0. 

0 

0.        0 

0.0.        0 

»topiida     .    . 

2.        8 

2. 

10 

3.      24 

3.      2.      42 

uteropoda .    , 

26.    138 

36. 

213 

61.    494 

63.    44.    846 

»halopoda  •    . 

16.    158 

12. 

l48 

14.    152 

18.      1.    458 

itumozoa   . 

11.      37 

9. 

28 

22.    lil 

31.    20.    186 

mPs     .     .     . 

3.      19 

3. 

18 

6.      66 

8.      6.    103 

mtacfa      .    . 

8.      18 

6. 

10 

16.      55 

23.    14.      83 

riopoda 

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55.    155 

79.    17.    241 

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37. 

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68.    15.    221 

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6.        9 

10.      2.       10 

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i       210. 

959! 

•i34. 

989 

510. 

6Ub\ 

1 

265. 

597 

olgende  Erscheinungen  in  der  Welt  der  Organismen  charak- 
!n  diese  Periode  vorzugsweise. 

Die  Farne  und  überhaupt  die  krytogamischenGefäss-Pflanzen 
n  an  Zahl  und  Manchfaltigkeit  so  sehr  ab,  dass  sie  seltene  Erschein 
I  werden,  bieten  jedoch  in  gunstiger  Örllichkeit  noch  2 — 3  neue 

dar;  auch  von  Najadeen  treten  einige  neue  Formen  auf.  Die 
Spermen  Dikotyledonen,  nämlich  Cycadeen  und  Coniferen,  bilden 
'herrschende  Land-Flora  ebenfalls  mit  einigen  eigenen  Geschlech- 


90 

fern.    Von  angio«permen  Dikotyfedonen  treten  4 — 6  Arten  alt   erste 
Boten  auf.   Eigenihumliche  Familien  erscheinen  nirgends, 

II.  In  der  1  hier*  Welt  sind  von  Pflanzen -Thieren  die  Amorphe- 
zoen  reicher  an  Arien  und  Sippen  als  in  irgend  einer  anderen  Periode ;  aber 
ihre  noch  immer  ungenöseiide  Klassifikation  lässl  wenige  weitere  Betrach- 
tungen darüber  zu.  Von  Polyga^itrlca  zeigen  sich  einige  früheste  Arteo,alle 
aasi'och  lebenden  Sippen.  Polycyslinensid  noch  nichtbeobachtetwordea 
Von  Polypen  beginnen  die  Poly  thalami^n  jetzt  zahlreich  zu  werden ,  bieten 
jedoch  verglHchungsweise  nur  wenige  eigenihumliche  oderausgeilorbe^e 
Sippen.  Auch  die  Bryozoen  ^jetzlzu  den  Weichlhieren  gerechnet)  werden 
zahlreicher,  als  bis  jezt,  und  gehören  grösstenlheils  solchen  Sippen  an, 
welche  von  den  älteren  sowohl  als  den  noch  lebenden  abweichen ;  ins- 
besondere sind  die  Eschara-artigen  vorwaltend  durch  Arten-Retchthuni ; 
grössere  eigene  Familien  treten  nicht  auf;  doch  waren  die  Cerioporinen 
und  Tubuliporinen  viel  zahlreicher  und  manchfaltigcr  als  jetzt.  Unter 
den  Anthozoen,  welche  die  der  Oolithen- Periode  an  Zahl  noch  öber- 
treffen ,  sind  hauptsächlich  die  Familie  der  Aslraiden  and  darin  die 
Unterfamilien  der  Eusmilinen  und  Asträinen  reichlich  vertreten ,  wäh- 
rend die  Turbinoliden  und  Oculiniden  den  tertiären,  dieFavoaitidenden 
paläozoischen  weit  nachstehen;  mehre  Genera  sind  der  Periode  eigen. 
Die  Akalephen-Reste  sind  noch  zweifelhaft.  Unter  den  Echinodermea 
sind  die  Krinoiden  nur  noch  durch  6 — 7  Sippen  (wobei  Comatula  allein 
noch  lebend^  vertreten,  während  die  neueren  Ophiuriden  und  Asteriadeo, 
obwohl  an  Sippen  nicht  reich,  gegen  früher  öberhandnehmen,  dieEchini* 
den  aber  vorzuglich  reich  auftreten ;  unter  diesen  ist  die  Familie  der  Cidari- 
den  noch  fast  so  reich  als  bisher,  während  die  Cassiduliden  vorzugsweise  auf 
diese  Periode  verwiesen  und  die  Gruppe  derEchinoneinen  mit  ihr  endi- 
gen, die  Clypeastroiden  aber  fast  noch  gar  nicht  vorhanden  sind  ;  selbst 
viele  Sippen  gehören  der  Periode  ausschliessend  an,  und  einige  kleinere 
um  Salenia,  Galcri'.es,  Micraster  und  Ananchytes  geschaarte  Gruppen 
beginnen  und  schliessen  fast  ganz  mit  dieser  Periode. —  Von  Weich- 
T  h  ie  re  n  sind  die  Brachiopoden  reich  an  Arten  und  noch  durch  beson- 
dere gnnz  oder  grösstenih  'ils  hieher  gehörige  Sippen  mehr  als  in  den 
Oolithen  vertreten,  obwohl  manche  ältere  (Spirifer  etc.},  die  noch  in  den 
Oolilhen  vorkommen,  diese  4.  Periode  nicht  mehr  erreichen.  Am 
merkwürdigsten  ist  in  der  Kreide-Periode  die  Familie  der  Rudisten, 
welche,  obwohl  an  Sippen  und  Arten  reich,  sich  ganz  auf  dieselbe 
beschränken  und  fast  durch  alle  Glieder  hindurch  reichen.  Unter  den 
Pelecypoden  sind  die  Monomyen  vergleichungsweise  noch  etwas  häufiger 


81 

ils  besonders  fiie  mantelbochtigcn  Dimyen,  und  beide  bieten  h-er  und 
iort  ein  eigenes  Genus  dar;  aber  weit  die  Mehrzahl  derselben  sind 
loch  jetzt  bestehende.  Pteropoden  und  Hetcropoden  fehlen  bis  jetzt 
[[anz.  Unter  den  Gasteropoden  sind  die  Hypobrancbier,  Gymnobranchier 
ind  Pulmonaten  als  Nackt-Schnecken  und  Land-Bewohnpr  gar  nicht, 
lie  Cjclobranchier  und  Aspidobranchier  wenig,  die  Ctenobranchier  aber 
Kthlreich  vertreten ;  doch  sind  der  Capuloiden  insbesondere  noch  wenige, 
inlerden  Siphonobranchiern ,  welche  in  früheren  Formationen  fast  ganz 
^fehlt,  entwickeln  sich  jetzt  erst  einige  Genera  (ausser  mehren  Strombinen 
iiaoptsächlich  Cerithium ,  Fusus,  Pyrula,  PIeurotomar!aund  Voluta);  die 
9aoptmasse  besteht  wie  bisher  noch  inAsiphonobranchiern  aus  der  Ab- 
heilung der  Trochoiden,  welche  aber  von  der  Krt'ide  ab  gegen  jene 
eurücklreten.  Dagegen  sind  ausset  den  Rudisten  noch  die  Cephalopoden 
lie  wichtigste  Thier  Familie  für  die  Kreide,  indem  hier  die  Fami.ie  der 
immoniteen  in  Sippen- und  Arten-Zahl  zur  höchsten  £ntwickelung  kommt 
viele  Sippen  treten  hier  zuerst  auf;,  um  mit  dem  Ende  der  Periode  dann 
^nzlich  zu  verschwinden,  während  dagegen  von  den  Naulilinen  nur  das 
^enus  Nautilus  selbst  vorkommt.  Auch  die  Belemniten-Familie,  obwohl 
loch  reich  an  Arten,  hört  mit  der  Periode  ganz  auf.  —  VonKerb-Thie- 
■en  kommen  nur  Ringelwiirmer  und  Kruster,  keine  Land-Bewohner  vor. 
3ie  ersten  bieten  nichts  Bemerkenswerihes  dar;  die  letzten  bestehen 
ast  nur  in  Lepadinen,  Cytherinen  und  Dekapoden,  unter  welchen  nun 
zuerst  die  eigentlichen  Brachyuren  etwas  häufiger  werden ;  manche 
3ekapod?n-Sippen8indeigenthumlich.  —  Von  IVirbel-Thieren  gibt 
ia  ausser  einem  Vogel  nur  Fische  und  Reptilien.  Die  ersten  bestphen  in 
einigen  wenigen  Elasmobranchiern  und  in  zahlreichen  Plagiostomen 
>der  deren  Zähnen,  wobei  jedoch  die  Rajiden  (mehr  zufallig)  ganz  fehlen, 
lie.  Squaliden  in  Zunahme,  die  Cestracionten  und  Hybodonten  in 
Abnahme  begriffen  sind  und  mit  der  Periode  fast  gänzlich  verschwin- 
len.  Von  Ganoiden,  die  in  älteren  Formationen  so  häufig  gewesen  und 
n  unseren  jetzigen  Gewässern  noch  kaum  Vertreter  finden,  sind  nur  noch 
wenige  (6 — 7)  Sippen  übrig.  Dagegen  treten  die  ächten  Knochen- 
Epische,  Teleosti,  jetzt  zuerst  auf,  wenn  auch  noch  nicht  in  zahlrei- 
chen Geschlechtern.  £s  sind  Pectognathen ,  abdominale  Physostonien 
les  Meeres  und  einige  Familien  der  Acanlhopteri.  Unter  den  Reptilien 
lind  die  Batrachier  und  Ophidier  noch  ohne  Vertreter ,  oder  doch  nur 
he  letzten  durch  einige  Reste  angedeutet;  die  Bluthe-Zeit  der  Saurier 
ist  mit  den  Oolithen  zwar  vorüber  und  eigentliche  Krokodile  treten  unter 
len  Zehenfüssern  schon  auf;  doch  erscheint  hier  und  da  noch  ein  verspä* 


32 

teter  Ichthyosaurus  und  Plesiosaurus;  auch  Iguanodon  reicht  noch  m  die 
Kreide  herüber;  aber  die  merkwürdigste  Erscheinung  bieten  mehre 
Arten  riesiger  Pterodaktyle  dar,  welchen  sich  einige  eigenthiimliciie 
Sippen  von  noch  unbestimmter  Verwandtschaft  beigesellen.  Die  Schild* 
kröten  sind  durch  einige  Wasser-Bewohner  vertreten. 

Nachdem  wir  so  die  wichtigsten  paläontologischen  Charakter-Züge 
der  Kreide-Periode  hervorgehoben  und  auf  die  Wichtigkeit  hingewieseo 
habr*n,  welche  in  dieser  Beziehung  die  Rudisten,  die  Ammoneen,  und 
in  weiter  abnehmendem  Grade  die  Belemnophoren ,  die  £chinodermen, 
die  Siphonobranchier,  die  Anlhozoen,  die  Reptilien,  die  Fische  besitzen, 
verzichten  wir  im  Interesse  der  Raum-Ersparniss  darauf,  alle  dieser  Pe- 
riode ganz  oder  grösslentheils  eigenthämlich  zustehenden  Sippen  auf* 
zuzählen,  da  man  in  unserem  dem  ersten  Theile  angehörenden  Verzeich- 
nisse leicht  und  schnell  übersehen  kann ,  welchen  Antheil  jedes  Genoi 
—  wenigstens  nach  unsern  Kenntnissen  im  Jahr  1850  —  an  derZusam* 
mensetzung  der  organischen  Welt  dieser  Zeit  genommen  hat,  da  mehre 
der  wicht-gsten  Sippen  schon  in  der  Tabelle  S.  22  ff.  namhaft  gemacht 
sind,  und  da  wir  im  spezieilen  Theile  alle  in  dieser  Hinsicht  wichtigeren 
Sippen  durchgehen  werden. 

Aber  es  bleibt  uns  noch  übrig,  etwas  mehr,  als  es  in  dieser  erwähif- 
ten  Tabelle  geschehen  konnte,  hervorzuheben,  wodurch  hauptsächlich 
die  einzelnen  Glieder  der  Periode  charakterisirt  werden. 

Zuerst  die  Hils-Formation"^  oder  das  Neocomien ,  welches  in 
Frankreich  in  eine  untre  und  eine  obre  zerfallt,  ist  in  DeutMcMand 
und  England  nicht  so  entwickelt  oder  nicht  so  genau  erforscht,  um 
diese  Scheidung  zuzulassen. 

Sie  hat  bis  jetzt  ausser  je  ein  oder  zwei  Pilz-  und  Algen-Arten  noch 
keine  Pflanzen  geliefert.  An  eigenthümlichen  Sippen  hat  sie  bis  jetzt 
(die  Exponenten  1—2  bedeuten  die  untere  und  die  obere  Abtheiloof 
getrennt;  von  Foraminiferen  nur  Webbina-,  von  Bryozoen  Siphodict3;uol^ 
Chisma'  und  Choristopetalum,  von  Anthozoen:  Holocystis  mit  1  Art  auch 
in  Grünsand^,  Acanthocoenia,  Pentacoenia,  Brachycyathus  und  Stylosmilia 
(ausser  3  Arten  im  Korallen  Kalke);  von Krinoidcn  Hemicrinus^  undPhjI- 
locrinus^,  von  CephalopodenHeteroceras-  und  Baculina*,  vonKrustazeen? 
•  Wie  der  Name  Keuprr,  Lia»,  Planer,  Tegel,  eben  weil  sie  proviu- 
siellen  Ursprungs  sind,  in  der  allgemeinen  deutschen  Sprache  noch  keinen 
bekannten  Betriff  haben  und  sich  in  dieser  leicht  einer  Verallf^enneineroiig 
ffigen,  ohne  das«  man  dabei  g^erade  an  Sand,  Thon,  Kalk,  Mergel  denken 
musfl,  ao  eignet  airh  auch  der  Name  HiU  zur  Bezeichnung  des  vielfach 
gedeuteten  OruQsandea  und  des  Neocomien  der  Frauzosen  ganz  vorzuglich. 


33 

reria*,  und  den  Reptilien  Nenstosaiiras  geliefert,  welche  aber  (ausser 
iticoenia)  alle  je  nur  eine,  i ur  Zeit  wenig  yerbreitete  Art  enthalten  und 
er  keineswegs  als  sehr  charakteristisch  betrachtet  werden  können.  Jedoch 
ort  diesem  Gebilde  die  bei  weitem  grösste  Zahl  der  fielen  Toxocera«-  und 
Dolina-Arien  an,  und  hören  beide  Sippen  mit  dem  unteren  Theile  des 
iHea  ganz  auf.  Dagegen  gibt  es  yiele  charakteristische  Arten  aus  den 
ippenderEchinoiden,Rudisten,  Cephalopoden  u.  a.,  worunter wirnen- 
:  ToxastercomplanatU8,Pirinapygaea,  Terebratellaoblonga,  T.  reti- 
ita,  Terebratula  seUa,  T.  tamarindus,  Rhynchonella  depressa,  Rh.  parvi- 
;ris,Ostrea  carinata,0.macroptera,ExogjrraCouloni  t.  sinuata,  Pema 
leti,  Ammonites  radiatus  (asper),  A.  Astieranus,  und  für  den  obem  Theil 
irotina  ammönia,  Terebratula  sella,  T.  hippopus,  T.  diphjoides  u.  s.  w. 
»rhaupt  kommen  Rudisten  nur  in  diesem  obern  Theile  Tor ;  es  haben  sich 
r  auch  diese  Arten,  sey  es  nun  aus  geographischen  oder  geologischen 
inden,  ausser  in  Frankreich  und  denAipen  überhaupt  noch  nirgend 
elgt.  Von  Cephalopoden  fehlen  die  Tunilithen  und  Hamiten,  von 
Inoiden  die  später  so  häuGgen  Discoideen,  Galeriten,  Caratomus^ 
raster- ,  Catopygus-  und  Ananchytes-Arten  noch  ganz. 

DieGalt-Formation*(r* r'>  Das Albien  in  Verbindung  mit 
I  tieferliegenden  Aptien  d*0.  (vgl.  S.  11  und  12)  hat  von  eigenen  Ge- 
lechtem Micrabacia,  Peplosmilia,  Smilotrochus ,  Cyclocyathus  und 
bycyathus  unter  den  Anthozoen ;  Hemidiadema  unter  den  Echinoiden, 
lerophina  unter  den  Heteropoden,Conoteuthis  unter  den  Cephalopo- 
,  ?  Notopocorystes  und  ?  Podopilumnus  unter  den  Dekapoden,  Acantho- 
irus,  Acanihoderma,  EIopides,Uropteryx,Pa]aeorhynchuS;  Nemopteryx, 
^nchelum;Pleionemu8,  Isurus,  Archaeus,  Palimphyes,  Pachygaster,  Aca- 
,  Microspondylus  unter  den  Fischen**,  Leiodon  und  Protemis  unter  den 
itllien,  neben  weichen  Ichthyosaurus,  Plesiosaurus  wie  Iguanodon  und 
ige  Pterodactyle  noch  nicht  ganz  ausgestorben  sind ,  und  Cincoliomis 
;r  den  Vögeln.  Aber  obwohl  ein  Theil  der  Fisch-Sippen  bis  4 — 5 
'  Arten  einschliesst,  so  gehören  doch  gerade  diese  in  der  Regel  nur 
)T  einzigen  örtlichkeit  an,  nämlich  den  Schiefern  in  Glaris.  Rudisten 
en  überall  gänzlich,  wie  auch  die  Bakuliten.  —  Wegen  der  charak- 
itischen  Arten  ist  unsere  vergleichende  Tabelle  S.  22  nachzusehen. 

*  Wir  entlehnen  aug  ähnlichen  Grfinden,  als  ffir  Hils  aniceführt  wor- 
,  das  Wort  Gault  oder  Galt  ans  dem  EngUsehen  uro  ao  mehr,  als  wir 
at  die  Formation  in  Demlschland  nicht  haben  ,  ffir  diejenige  Bildung^, 
man  sonst  auch  als  „eigentlichen  GrOnsand*^  bezeichnet. 

**  Verg  1.  AoiasiK  Jahrb.  1884,  SOl  und  später, 
troaa,  Ltthaem  geofaottlca.    3.  Aafl.    V.  3 


34 

Die  Pläner-Formation*  wird  xw^r  in DeuiMckUmim 
untere  und  obere  unterschieden(r  V) ;  ob  sie  aber  so  demFrmix^m 
Cenomanien  und  Touronien  (weiche  d*Orbiokt  erst  gans  knnficft 
einander  getrennt  hat),  und  ob  diese  dtm  EngitMchen  Upper  Gimi 
und  Chalk  marl  genau  entsprechen ,  wagen  wir  um  so  weniger  a 
haupten,  als  wohl  überhaupt  die  Grensen  beider  in  DeuiMchUmin 
noch  nicht  festgestellt  sind.  Vielleicht  ist  es  aber  angemessen,  ii 
men  künftig  in  dieser  Bedeutung  einzufiihren.  Hiexo  gehört  daa 
ganie  Aachener  Kreide- Flora  und  zwar  diese  xur  unteren  Abtki 
Daxtt  yon  Foraminiferen  die  Sippen  Cuneolina^ ,  Chrysalidina' ,  (^ 
lina^,  ConuUna^,  von  Anthozoen:  Polytremacisf,  Actinacis»  Plans 
niaf  ^*  f  Maeandrastraea,  Dactjlosmilia,  Pleurocora  ,  SteUoria,  ?ii 
dIsGus ,  Hymenopbyllia  ,  Elasmocoenia ,  Heterocoenia «  Cjathsfhi 
Rhipidogyra,  Barysmiiia,  Lophosmilia  und  Stylocyathus^  Tsal 
noiden  Lelocrinus,  von  Echinoideen  Goniophorus^ ,  Codiopsii',! 
Rudisten  Caprinula^  und  Caprina^'^,  von  Reptilien  Raphiosaurus^,  Cd 
saurus^*^  und  DoUchosaurus^ ,  deren  Arten-Zahl  selten  eine  fibeiil^ 
Wegen  der  Arten  vergl.  die  schon  mehrfach  angefüJirte  Tabdlt 

Die  eigentliche  Kreide- Formation  endlich,  von  tef 
hier  die  obersten  Schichten  nicht  trennen  wollen,  das  Senonien  und  Ml 
d'Orbigtiy's  (C9  V),  der  auch  zuweilen  das  zwischenliegende  IMdi 
tien  anführt,  der  Lower  und  Upper  Chalk,  „wilhout  and  with  flints'J 
reich  an  Schwammen,  als  :  Serea  !,  Coscinopora !,  Guetlardia,  Coeloft 
chium !  und  Pleurostoma,  welche  Sippen  je  1—20  Arten  zählen:  Ü 
sind  unter  den  Foraminiferen  Faujasina,  Gaudryina,  Sagraina,  AnpU* 
gina?,  Siderolithes  und  Orbitoides  zu  Hause;  hier  von  AnthoHH 
Koninckia  ,  Dict^ophyllia ,  Coelosmllia  und  Parasmilia  ;  von  Radiitf^ 
Marsupites,  Ananchytes  .viele  Arten)  und  Hemipneustes ;  ^on  Bneü^ 
podcn:  Fissurirostra ,  Megathyris  und  Magas;  von  Rudisten  BiradioW 
von  Lamellibranchiatcn  Pulvinites  ;  von  Fischen :  Derceti«,  OsrnffflÄj 
Istieus,  Saurodon,  Beiyx  u.  m.  a. ;  überhaupt  scheint  die  weisse  Ixfß 
die  meisten  Arien  -  reichen  und  verbreitetsten  eigenthümlichen  fr 
schlechter  zu  besitzen ,  wie  auch  unter  den  Arten  einige  von  aasffi*' 
dentlich  weiter  geographischer  Verbreitung  sind. 

Es  bleibt  uns  nun,  ehe  wir  ^um  speziellen  Theile  übergehen,  w^ 


"-J 


*  Auch  diese  Namen  wählen  wir  aus  ähnlichem  Grunde  wiedieiwri 
^^  Die  mit  f  bezeichneten  Sippen   zählen    nur    noch  je   eine  Spcfif* 
andern  Formationen.  Die  Exponenten  '  und  '  hinter  deo  Namen  bfxH'*'' 
das  Vorkororoen  in  V  und  f. 


an  MVL  ontanaeheii  übrig,  welche  dieser  Formationen  in  den  verschie«. 
lenen  Lftndem  and  Welt-Gegenden,  auf  die  wir  uns  spftter  zu  bezielien 
Mben  werden,  Torkommen,  eine  Erörterung,  aus  welclier  einen  siebern 
MüQSfl  fo  ziehen  mitunter  schwierig  ist.  Wir  müssen  hiebet  nolhwen- 
lig  TOn  Frankreich  ausgehen ,  da  dieses  die  einzelnen  Glieder  der 
EnMe-Periode  am  yoUstfindlgsten  und  am  besten  entwiclielt  besiut;  die 
aesilen  Reste  sind  dort  am  zahlreichsten  beliannt,  am  genauesten  geson« 
lert»  am  besten  beschrieben,  und  ungeachtet  der  Einwendungen,  die  wir 
legen  d'Oruont's  Verfahren  in  Zusammenstellung  der  fossilen  Reste 
iiuier^französischer  Länder  zu  machen  hatten ,  müssen  wir  anerliennen, 
lass  neben  jenen  Vortheilen,  die  wir  zum  grossen  Theile  ihm  danken, 
ein  Abläugnen  des  Vorkommens  identischer  Arten  in  verschiedenen 
Formationen  in  allen  Fällen ,  wo  er  sich  nicht  selbst  davon  überzeugen 
4mnte,  ans  besser  in  den  Stand  setzt,  auswirtige  Formationen  hinsieht- 
ich  ihres  Alters  mit  den  einheimischen  in  Parallele  zu  stellen ,  als  die 
lealschen  Listen,  die  aus  Verzeichnissen  zusammengetragen  sind,  in 
reichen  wur  mitunter  wenig  Sicherheit  haben,  dass  nicht  ungleichzeitige 
ichichten  in  gleiche  Zeit-Abschnitte  zusammengestellt  sind. 

Wie  in  Frankreich^  so  sind  in  England  alle  Kreide-Formationen 
orhanden.  Wir  halten  für  gleichzeitig  mit  demHilse  den  Lo wer  Green- 
aad  diUtWight,  ohne  jedoch  seine  Grenze  genau  bezeichnen  zu  können, 
aber  sich  viele  jüngere  Arten  einmengen.  Der  Speeton  clay  scheint 
em  unteren  Gälte  oder  Aptien  d*0.  ziemlich  wohl  zu  entsprechen,  der 
•hanklin-Sand  dagegen  ein  Gemenge  von  Galt  und  Pläner- Versteinerungen 
B  enthalten,  obwohl  er  nach  Mamtkll  unter  dem  Gälte  liegt  und  sogar 
em  Speeton  clay  gleich  seyn  soll.  Den  Galt  selbst  oder  Folkstone- 
lergel  hat  man  am  besten  geglaubt  mit  dem  FranzOiiichen  Albien  in 
Parallele  setzen  zu  können.  Die  höher  folgenden  Ober-Grünsande,  der 
ireide-Mergel,  die  Kreide  ohne  und  mit  Feuersteinen  mögen  wohl  dem 
lenomanien,  Touronien,  Senonien  ungefähr  entsprechen;  ihre  genaue 
Übereinstimmung  aber  ergibt  sich  aus  den  fossilen  Resten  so  wenig  als 
lis  der  Gesteins-Beschaffenheit. 

In  Beziehung  diut  Belgien  verweisen  wir  auf  unsre  Tabelle  ($•  22). 
)le  TourUa  von  Tournay  ist  ein  ausgezeichnetes  Cenomanien. 

lüDeuttchland  enthält  der  Hils  eine  grosse  Zahl  charakteristischer 
iTten  des  untern  Neocomiens,  während  das  obere  mit  seinen  Rudisten 
anz  zu  fehlen  scheint ;  aber  es  mengen  sich  ihm  auch  viele  Arten  bei, 
reiche  sonst  höheren  Schichten  angehören.  Die  Helgolander  Bildung 
cheint  grosse  Ähnlichkeit  mit  dem  Speeton-dajr  und  somit  dem  Aptien 

3» 


M 

ZU  haben ;  «oiin  sie  nichl  doch  noch  zum  untern  Hill  e«bi 
nämlich  D'OnBiattv  tic  verselzL  Im  Inaeren  OetttteAitmä 
man  wohl  im  AligFmeitien  eine  fortschreitende  Abnahme  de 
Schichten  im  Aller  ouch  aus  ihren  Fossil -Besten ;  aber  we< 
deutlich  entwickelter  Slelherlrctcr  des  GrQnsandes  irgendwo  i 
(di-.T  nur  in  den  Flammen-Mergeln  wegen  einigen  wenigen  {2— 
MtcnArten,  oder  im  untern  Quader-Sandstein  wegen  (seiner 
sucht  werden  könnte),  noch  lässt  eich  bis  jetzt  mit  Siebe rbeit  t 
einstimmung  bestimmt  abgegrenzter  einzelner  TheiJe  des  ff 
Schichten -Durchschnittes  mit  den  Franzosischen  Alitheilunjei 
ten,  wenn  wir  auch  die  Äquivalente  ungefähr  anKUgeben  imSta 
DasB  aller  bei  Aachen  und  in  einigen  SächsiBcken  Gegend« 
Äquivalente  für  das  Cenomanien  bestimmt  vorhanden  sind,  h 
bereits  S,  15  namentlieh  vom  unlern  Planer  über  dem  Gräni^ini 
P^mieii'schen  Grunde  nach  Grinit/.  erkannt.  Für  dieie  ort! 
unmittelbar  würde  sich  also  ergeben,  dass  die  tiererliegenden  S< 
wenn  sie  weit  genug  reichen,  Galt  und  Hils  reprSsentiren  misi 
weitem  der  grösste  Theil  der  Bmtachen  Quader-,  Pläner-  ni 
mcnmergel-Schichlen  scheint  aber  als  oberer  Pläner  (in  unserei 
dem  Turonien  in  entsprechen;  und  es  würde  sich  daraus  j.  T 
ren,  warum  in  Deutschland  u.  a,  0.  die  oberen  Bildungen  der 
PeiiüJe  nichl  Kreide  ailif!  au^^sehcii;  indem  diese  nämlich  be; 
mehr  als  man  geglaubt  beschränkt  wäre.  Rügen  und  einige  na 
gene  Stellen,  so, wie  die  DdnjscAeii  Inseln  und  der  A(lcAett< 
z.  Th.  würden  fast  allein  solche  Beschaffenheit  darbieten;  Bele 
mucronala  und  Anancbjtes  ovalus  u.  a.  sind  dafür  die  besten 
gemeinsten  Wegweiser.  In  den  obersten'*Rnfen  derselben  li' 
JHaifrioAf  er  Schichten  mit  dem  oberen  Quader-Sandstein,  uodi 
noch  etwas  jünger  wären  die  Bildungen  von  Faxöe. 

In  der  SchtceUsi  linden  wir  das  ursprüngliche  Neocon 
A'eiicAa/e/,dieRadioliten-KalksteinemilCaprolina(Chania)  amm 
den  Ralligen-Slocken  und  an  der  Gemmen-Alp  auf  Tosaster-, 
ruhend,  also  untres  und  obres  Neocomien.  Einen  ausgezeichneten  ( 
schon  erwähnt,  um  Genf,  an  der  Perte  du  Rhone,  weniger  entwi 
Vaud,  in  Vnlerwalden  fxnA  Kien-Thale"  u.  s.  w.  Dass  auchd 
riser  Bildungen  zum  Galt  gehören,  ist  aus  den  neuem  Beobacl 
und  nach  Aqassiz's  Bestimmung  der  Fische  wahrscheinlich.  Dii 

*  RbTiMBiBR  i.  Jb.  1849,  3S4. 


Kreide  mit  Aiianchytos  ovatiis  tri(t  in  der  Ost  Sr/iircffz  als  Secvor- 
Kalk  auf. 

Weiter  östlich  in  den  Alpen  haben  wir  hauptsächlich  des  Unters- 
bergen  in  Salzburg^  der  Qomou.^  dei  Biancone  und  des  oberen  Theiles 
der  Ammoniten -Marmore  in  den  IMienUehen  Alpen  und  der  UM- 
•cAmKreide-Bildungen  *a  erwähnen.  Die  identischen  Cephalopoden  des 
jungen  Nord'lMischen  insbesondere  J^eZ/tm^stscAen  Ammoniten-Mar- 
mors  oder  des  Biancone  sind  fast  alle  solche  des  untern  und  obern  Neo- 
comiens*.  Wirfiihren  an :  A*  AstieranusS  A.Grasanus^  A.  infundibulum^, 
A.macilentus^,  Crioceras  Duvali^,Cr.  Villersanum  ^ ,  Ancyloccras  pulcherri- 
mum  ^,  A.  Puzosanum^,  Belemnites  latus  ^ ,  B.dilatatus  ^  nach  de  Zigno,  Am« 
monites  Gastellanensis^,  A.  fascicularis^,  A.hystrix^,  Ancyloceras  Emerici^, 
A.  Di;? alanum^  und  wieder  einige  der  vorigen  nachD*ORBiGNY  (wobei  die 
£xponenten  1 — 2  oberes  und  unteres  Neocomien  bezeichnen).  Die 
harten  Marmor  «artigen  Kalksteine  des  Untersberges  wie  die  Gesteine 
der  Wand  n,  s.  w.  haben  noch  nicht  viele  fossile  Reste  geliefert ;  doch 
der  dort  so  ausserordentlich  häufige  Hippurites  cornu-vaccinum  und  BL 
organisans  sind  in  den  Turonischen  Bildungen  der  Alpen  Süd-Frank* 
reiehs  und  der  Pyrenäen  bis  Spanien  so  allvcrbreitet,  dass  über  das 
Alter  jener  Gebirgs-Masse  nicht  mehr  zu  zweifeln  ist.  Auch  die  Fos- 
sil-Reste und  insbesondere  die  Korallen  und  Rudisten  derG^o^oii,  soweit  sie 
anderwärts  ihre  Identischen  haben,  stimmen  so  reichlich  mit  denen  des 
französischen  Turonien  überein ,  dass  über  das  Alter  dieser  Gebirge 
kaum  ein  Zweifel  seyn  dürfte.  Die  Bellimesiscüen  Actäonellen<  und 
Hippuriten-Schichten  über  dem  Biancone  gehören  ebenfalls  dazu**.  Die 
JsImcAen Kreide-Bildungen  sind  reich  an  Rudisten,  obwohl  dieArten  nicht 
eben  zahhreich  und  auf  andere  bekannte  zurückgeführt  sind;  indessen 
sieht  Ewald  den  Hippurites  comu-pastoris  von  Pola  als  sicher  an, 
welcher,  wenn  auch  meist  in  andern  Gebirgs-Gegenden  Frankreichs, 
doch  immer  nur  im  Turonien***  und  zu  Martigues  wenigstens  auch  mit 
den  zwei  oben  genannten  Arten  zusammen  vorkommt;  zu  Opschina 
glaubt  er  auch  H.  cornu-vaccinum  selbst  wieder  zu  erkennen.  Wenn 
Ewald  ferner  diese  Gebilde  der  Ost-Alpen  mit  dem  Norddeutschen 
Pläner  und  Grünsande  gleichsetzt ,  so  stimmt  er  mit  unserer  oben  aus« 
gesprochenen  Ansicht  in  der  Hauptsache  ganz  überein. 

In  Schweden^  wo  u.  a.  Belemnitella  mucronata  (und  B.  subventri- 


*  Vergl.  Catüllo:  Jb.  1846,  742;  184T^  439;  —  de  Ziono  1847, 118, 
285;  1848  715. 

•*  DB  Ziowo  i.  Jb.  1848,  715.  ***  Jahrb.  1861,  603. 


I  com)  mit  ihren  gewöhnlicher  Begleitern  bSuGg  vorkomnl,  »cbd 

,   reichender  Grund  lur  Annahme  des  Vorhandensej'ns  noch  einen 

Vorinalion  al<  der  weissen  Kreide  (Senonien)    kaum  sUtKafind 

wenigsten  aber  dei  Ilanien,  welches  d'Obbiost    in  der  Vowwi 

dort  liiirt,  das*  FaeOe  in  Schweden*  liege. 

Auch  in  Po'enislnaeh  Puscb  Weiwe  Kreide  vorhanden.  Wu' 
SiekenbOrgen  {Lemberff  u.n.w.;  kennen,  gehört  ebearalh  dahin, 
nach  AI.TH  unter  105auch  aus  andern Gefrenden  bekannten PelM 
Arien  Lemberg»  3  5  der  Weissen  Kreide,  1 6  den  Norddettfgchenl 
Mergrln.  6  der  chloritischen  Kreide,  10  jenen  und  dem  AflAmitri 
ner-Mergd,  7  diesem  allein  und  5  dem  ScblenGalte  entsprechen  34 
kommen  doppell  vor* ;  daher  auch hicreine  schwache  Beimengangi 
dernSchichlenslaltlindrn  würde  jTicIleichlisl ein  Theil  der Ton-Vflji 
kommenden  Arien  etwas  älter,  da  sie  uns  auch  im  Gcsleinc  tortu) 
mit  den  Norildettliichen  Kreide-Mergeln  übereiniustimmen  ffw 
haben.  Die  dabei  milbegrifTenenForaminifcTen  hauptsächlich  »ttsi 
tetitgcnannten  Fundorte  hat  später  Reuss  in  reicherer  Auswahl  a 
nauer,  als  früher  geschehen  war,  bestimmt  und  gefunden,  dsst  unterl 
ten  (mitlnbcgfilT  derauf  dieseGegend  beschränkten  Arten  geiahlt  0, 
denen  der  blauen  Mergel  und  Kalke  BoAmetls,  0,13  mil  denen  dl 
sen  Kreide  PrankreicHa  und  der  Norddetittc/ien  und  JHa$M 
KrelJe-Schii-hten  übprpinslimmen,  was  ebenfalU  za  Gunsten  jf» 
Bjcbtiprechen  würde;  auch  erwahntRECSSauidrücklich,  d»sdicc 
teristischen  Versteinerungen  der  weissen  Kreide,  wieBelemniteUai 
Data,  Baculites  Paujisi,  Anancbjtei  ovatus,  damit  lusaromenTortoi 
In  Rtualand  haben  wir  bis  Simbirtk  und  bis  jenaeiti  der 
tüehen  Grenze  Weiise  Kreide  mit  ihren  betMcbneadaten  PetreE 
Arien.    Auch  in  der  Krim  ist  dieselbe  Fonmtion. 

In  Nord-AfTika  kommt  Hippuriten-Kreide  Tor ;  Bin  Kap  eine 
icbeinlich  tiefere  Kreide- Schicht,  deren  Arten  indewen  nach  Ki 
alle  eigenthümlicb  sind**. 

Für  die  weiter  enilegencn  Gegenden  wollen  wir  eineZosun« 
luDg  der  Arten  geben,  welche  auch  in  Eiuropa  vorkomnen,  tun  ad 
Weise  lu  einer  annähernden  Bestimmung  des  Altera  der  Forail 
fu  gelangen,  da  wir  über  die  Weise,  wie  die  dort  vorkomroendcD 
beiiammenlieg«n ,  keine  ausreichende  Kenntniss  haben  and  daher 
'.  wiasen,  ob  die  den  Terschiedenen  Kuropäiachen  SebicbtcD  m 

•  Jahrb.  i8it,  S.  100.  —  Jahrb.  tSSli  3M. 


ao 


chenden  Arten  einer  jeden  OrOichkeit  neben '^oder  Ober  einander  vor- 
kommen«   £8  sind  hauptsächlich : 

Ä$iaH$ehRu»$landtKauka$u8,Kiupi$che9Meer,Aral'See  =  S** 

ütttndien = Ind/'^» 

Vereinie  Staat en^=iVS.\  Neu- Jeney,  Delaware,  Nord- Coro* 

ibutt  Alabama,  Oeorgien^^^. 
Texai  =  Tex.  ♦*♦*. 
Tropisches  Amerika :  Columbien  oder  Neugranada  {Santa  F4  de 

Bogota,  Socorro  etc.  in  3®— 7®N.  Br.  =:ilf.  f;  Venezuelaff. 
Südliches Jbn^tta :  Peru ttt>  ChUi{CoquinUfO*f), Maghellaens^ 

StroBse. 


GoFAx  pristodoDtiM  Ae.    . 

helerodon  Rts.     . 
Lanna  aevmiDaU  Ao.  .    . 
Otodna  «ppetidicnlatos  jlo. 

craMos  Ko 

Osyrrhina  Mantelli  Ag.  . 
Enebadoa  haloejron  Ag.  . 
Odontaspia  i^aphiodoD  Ao. 
Sphyrna  deniicttlata  Ao.  . 
?H^iDipris(i8  terra  Ao.  . 
Ptyrbodaf  polym^run  Ao. 
Beiemoitf  IIa  mocronala  d'O. 

aobfotiforiDia  •    .    . 


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**  Hblmbiis.  i.Jb.  1860^  737;  Abich  i.  Jb.  18ö1y  344. 
**  FoiiBBs  1.  Jb.  184$,  lie. 
*^  MoRTOir  €yiMj^U  #f«i  vod  1»  Silum.  AtMrie  Jaurn>  a,  XXVIII.  277; 
—  ChBBBS  i.  Jb.  1860,  140,  868. 
«^  F.  RoBMBii  i.  Jb.  1860,  101. 

f  £.  FoRBBs  i.  Jb.  1848,  350;  D^OaBionr. 
tt  L*  V.  BocH  i.  Jb.  1860,  480. 
ttt  TscROOi  1.  JhJ84ö,  768,  and  dessen  Reise ;  aoch  v.Bocm  im3b,1849, 403. 
*t    ▼•   HoBiBOLDT,    DBOsrcHARDT    o.    L.    ▼.    BocH,    vergl.    i.    Jahrb. 
18S8,  607  C  •—  A.  D'OaBiGifY  (Prodrome  und  Voyago  e»  itmerifua,  Po« 
IdomiologUi   p.  08—100)  hat  unter  43  dortigen  Arten  6  identincbe  und   i% 
sehr   Ibniiehe  mit   denen    dos   BurofÜMchen  Hilses,    i    mit  denen    des 
Galfes  verwandte ,    und  6  identische  oder  meist  nur  Ihnliche   mit  solchen 
der  eblontischen   Kreide   unterschieden.      d'Oabiohy  scbloss  hieraun   auf 
Neocomien,  E.  Forbbs  auf  Galt.  —    E.  Forbbs  in  Darwin's  Reise,  vergl. 
Jb.  1848,  766.  —  Coquahd  nnd  Batut  >  Jb.  1860,  481.  —  L.  v.  Buch 
im  Jb.  1849,  493. 


40 


Nautilus  radiatns  So.   ...    • 

Indiens  d^O.  ( 

N.  demeniimu  Forb.  ( 

Dekayi  Mobt.    •    .      | 

im$9igaiu»  d'O.  Fobb.  >    ..   . 

«iatfiteae  RoB.  •    •    .    ) 

elegans  So.  ...••• 
Ammonites  Bog;otensis  d'O.  •    • 

clypeiformis 

Dnmasanut  d'O 

DidayanuB  d*0 

fitfaicoslatns  Phill.    •    •    •    . 

I^aleatus  d*0._ 

Hugardanns  d*0,  .     .    •    .    . 

inflattts  So 

JuilletiD'O 

Mayoranot  d'O 

radiatus  Br 

Rhotoma^ensia  B« 

Roisayanus  d'O 

RouyanusD*0 

A.  nifkndiMum 

Milletanus  d'O 

Martinanufl 

Duvalanoa  d'O 

stran^nlatua  d'O 

Vandeckin'O 

Tethya  d'O 

varicosos  So 

Simplex  d'O.    ...... 

Toxoceraa  nodosum      .     .    .     . 

Crioceraa  Dnvali  d'O 

Baculitea  auceps 

Aocyloceras  armatoniD'O.  | 

(Hamitet  a.)     .     .     .      j  *     * 

Matheronanum  d'O 

Faujasi 

Ptcrocera  EmeriGi  d'O.  .  .  . 
Rostcllaria  macroslonia  .  .  . 
Pleurotomaria  elef^ana .  .  .  . 
Scalaria  cansliculata    .    .    .    , 

Actaeon  afYinia  d'O 

Natica  praelonga  Dsh.  .  .  . 
Nerinea  Requienana     .     .    .    . 

bifulcatt 

nobilif 

Torritella  6- lineataRoB.  .    .    . 

Tbetia  minor  So 

Lucina  plicato-roafata  d'O.    .    . 

Cyprina  roatrata  d'O 

A starte  formosa  d'O.  •  •  .  . 
Lyriodon  longus  (Ao.).     .    .    . 


41 


I  limbatoi  .  .  . 
>is(8o.).  .  •  . 
cBa  Hilltna  Bbtr. 
pcregrinosam  d'O. 
a  Gabriel  it  Lbym. 
MS  CripM  •    .    . 


ifl 

idn 

10  . 


stitQta  .... 
ildioA  d'O.  .  •  . 
teapba  .... 
fAlcatui  .... 
nlleti  d'O.  .  .  . 
Boussiogaolti  d'O. 

tau 

ronaoa  d'O.  •  • 
ita  (Cooloni)  .    • 

la  So 

iSai.  .... 
a  vesicnlarifl  Lk.  . 
irinata  .... 


^R.  .  •  . 
inaD'O..  . 
lensis  d'O.  . 
anaSow.  . 
irculafit  Gf. 
na.    .    .    • 


laria  So 

na  Nils 

coetAta  So.  {non  Mort.) 
laevigata  .  .  .  •  . 
ola  biplicafa  So. .    .    . 

Bga 

es  org^anisans .... 

complanatus  Ao.     .    . 

Bourgaeti  Ao.    .    .    . 

tes  ovatus 

fg^ina  FIfuriaai  d'O. 
ria  rotulala  d'O.  .    .    . 

rlobolofia  Eb 

ina  bulloidf  s  d'O.  .  . 
a  Orbignyi  Ros. .  •  . 
ia  rhabdosoma  £b.  .  . 
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8  dieser  Zusammenstellung  ergehe  BichzUofvaÄgppten,  Syrien 
i  südwestliche  Aiien  Obre  oder  Weisse  Kreide,  der  sieb  aber 
tiCH*s  Sammlungen  (Thetis  minor  etc.)  in Daghe$tan  unermess- 


43 

liehe  Schichten  llterer  Formationen  beigesenen,  welche  dem  Hibe  und 
Gälte  entsprechen ;  während  die  mit  ihnen  zusammengefundenen  Ver- 
steinerungen aus  jöngeren  Grünsand*  und  Kreide-Schichten  fast  alle  weder 
sehr  bezeichnend ,  noch  yerbreltet  sind.  Unter  86  nfther  bestimmten 
Arten  befinden  sich  8  aus  untrem  und  2  aus  obrem  Hilse ,  5  aus  dem 
untren  und  5  aus  dem  obren  Gälte,  8  aus  dem  untren  und  2  tos  dem 
obren  Pläner  und  4  aus  der  weissen  Kreide  *. 

In  Offfoifteii  kennt  man  Kreide-Bildungen  bei  den  Städten:  Pan- 
dicherry,  THchinopoli  und  Veräachellumt  deren  auch  anderwärts 
yerbreiteten  Arten  Versteinerungen  fast  alle  der  obren  Weissen  Kreide 
entsprechen ;  kaum  4  derselben  würden  in  den  untren  Pläner  hinabreichen. 

Aus  Nor d' Amerika  t  wo  die  Bildungen  dieser  Periode  von  den 
südlichen  Küsten  {Texan  in  20®  N.)  an  der  Atlantiichen  Seite  bis 
Kenhicky,  Tenne^aee  (37®  N.) ,  Neu-York  (40®  N.)  und  im  Inne- 
ren dem  Misiouri  entlang  bis  zum  Sioux'FlvLSie  in  50®  N.  hinauf- 
reichen ,  hat  man  mit  sehr  wenigen  Ausnahmen  bis  jetzt  nur  solche 
Arten  erhalten ,  die  der  Weissen  Kreide  angehören.  Südwärts  setzen 
sich  diese  Bildungen  durch  Mexico ,  Neu-Granada ,  Quito  ,  PenHj 
Chili  bis  zur  Maghellaens^Strasse  fort ;  aber  was  man  an  Petrefiik- 
ten  mit  EtiropdttarAen  Arten  vergleichbar  gefunden,  entspricht  fast  aus- 
schliesslich dem  untren  und  obren  Hilse;  nur  in  Veneasuela  kommen 
einige  Galt-Fossilien  vor,  und  in  Peru  und  Chili  mengen  sich  noch 
jüngere  Arten  bei. 

Wir  sind  daher  genöthigt  un^  über  die  Formationen  besonders  von 
Dagheitan,  Per»  und  CAt/t  mit  der  grössten  Vorsicht  auszudrücken.  In- 
dem wir  nicht  wfssen,  ob  die  von  dort  erhaltenen  Petrefakte,  die  ia 
Europa  ungleichen  Schichten  angehören ,  dort  beisammen  oder  über- 
einander liegen. 


Jb.  1861,  744. 


on  den  charakteristischen  Versteinerungen 
der  vierten  Periode  insbesondere. 

I.   Pflanzen. 

Die  ÖrUichkeiten,  welche  Pflanzen-Reste  liefern,  sind  bis  jetzt  nur 
geringer  Anzahl  bekannt«  Der  Hils  scheint  keine  Pflanzen  zu  ent- 
Iten.  1.  Die  geologisch  ältesten  sind  die  in  dem  Lignite  der  Insel 
X  bei  la  Rochelle  und  zu  Pialpinson  im  DordogneD^t ,  wo  man 
lessen  bisher  nur  Meeres-Algen  und  Koniferen  kennen  gelernt  hat, 
Iche  aber  vielleicht  noch  als  Schluss  der  vorigen  Periode  betrachtet 
rden  müssen.  2.  Wenig  genauer  kennen  wir  das  Alter  der  Eisen- 
ide  des  Grunsandes  von  Granpri**  (Brgn.)  in  den  Ardennen,  was 
ch  Bkongniart  nicht  bestimmt  angibt  Wären  es  die  Bildungen  von 
tumi,  Daubenion  etc. ,  welche  Dumont  zu  seinem  Systeme  Aache- 
m  rechnet,  wären  es  die  Lagen,  aus  welchen  Dibiy  den  grössten 
eil  seiner  iiacAener  Pflanzen  erhalten,  nämlich  die  Aachener  Kreide- 
tten  oder  Aachener  Sande  mit  thonigen  Zwischen-Scbichten ,  so 
irden  sie  ihre  Stelle  in  dem  tiefsten  Hils-Gebiete  einnehmen,  während 
ilNiTZ  diesen  letzten  kein  höheres  Alter  als  da«  des  Obren  Quader- 
trgels  zugestehen  will  *.  3.  Die  Schlefer-Thone  im  untern  Quader 
n  Niederschöna  in  Sachien,  Pillnitz  und  Schlan  mit  Farnen, 
cadeen,  Coniferen  und  Phjlliten  aus  mehren  Familie  der  ältesten 
^iospermen  Dikotyledonen ,  welche  man  kennt  4.  An  sie  reihen 
b  zunächst  die  Grünsande  in  Süd  ^  England ,  und  zu  Beauvais 
d  Mans  in  Frankreich,  von  welchen  die  letzten  wenigstens 
lon  dem  Cenomanien  oder  untren  Pläner  anzugehören  scheinen, 
ich  diese  bringen  Meeres  -  Pflanzen  und  Koniferen  5.  Eine 
dere  nicht  reiche  Fundstelle  ist  der  Aachener  ^Gyrolithen-Grün- 
id"  und  Kreide-Mergel  mit  See-Algen ,  Flechten?,  Farnen,  Hydro- 

«    Jb.  1950,  S.  398. 


44 

pteriden,  Najadeen,  Cycadeen,  Coniferen,  nebst  manchfoltigen  Dikotyle* 
donen.  6«  Die  Planer-Mergel  in  Schlesien  [?],  Böhmen  and  Sach- 
sen enthalten  hin  and  wieder  ebenfalls  Algen ,  Faraen ,  Palmen ,  Cy- 
cadeen,  Koniferen  und  Dikotyledonen- Blätter;  doch  kommen  diese 
Reste  nar  vereinzelt  yor  and  wäre  nar  elwa  der  Pläner-Sandstein  von 
Trzibliiz  in  Böhmen  als  reicherer  Fandort  zu  nennen.  7.  Der  so- 
genannte Grünsand  von  Schoonen,  welchen  wir  aber  nicht  für  älter 
als  die  Kreide  -  Formation  schätzen,  hat  ebenfalls  einige  Cyctdeen 
und  Dikotyledonen  geliefert,  sowie  die  weisse  Kreide  der  Insel 
Rügen  einige  Conferven.  8.  Für  noch  jünger  erklärt  Geimitz  deo 
Obren  Quader-Sandstein  in  Sachsen,  welcher  Holz,  Palmen-Reste  und 
vielleicht  einige  Pbylliten  geliefert  hätte.  —  Wenn  aber  endlich  Ad. 
Brongniart  kürzlich  auch  den  Flysch-  und  Fukoiden  •  Sandstein 
noch  an  das  Ende  der  Kreide-Periode  gestellt,  wie  wir  selbst  in  der 
ersten  Auflage  gelhan ,  so  müssen  wir  nach  dem  neueren  Stande  der 
Wissenschaft,  die  allerdings  hierüber  lange  Zeit  in  Unsicherheit  war, 
diese  den  Nummuliten-Kalkstein  bedeckenden  Bildungen  der  Tertiär 
2^it  anheim  weisen  ^.  Die  oben  gewählte  Reihen-Folge  entspricht  wohl 
im  Allgemeinen  den  Alters-Abstufungen  der  Fundorte,  wenn  auch  unter 
Nr.  4  und  6  nicht  alle  zusammengefassten  Punkte  einander  ganz  gleich 
an  Alter  sind.  Brongmiart**  ordnet  dieselben  abweichend,  indem  er 
sich,  wie  es  scheint,  durch  das  mehr  oder  weniger  zufallige  Vorkommen 
von  Dikotyledonen-Blättern  leiten  lässt.  Nr.  1  und  2  bilden  seine  Epoque 
souscr6tac6e,  die  übrigen  seine  Epoque  cr^tac^e  bis  zum  Fucoiden- 
Sandsteine,  welcher  für  sich  allein  die  Epoque  fucoidienne  darstellt,  aber, 
wie  wir  gesehen,  gar  nicht  mehr  dieser  Periode  angehört,  obwohl  er 
den  Chondrites  Targionii  enthält ,  welcher  von  einer  Algen-Form  des 
Grünsandes  als  Art  nicht  zu  unterscheiden  ist.  Diese  geringe  Anzahl 
von  Dikotyledonen  mit  Fruchthüllen,  welche  nicht  überall  und  überhaupt 
nur  ausnahmsweise  zwischen  den  nacktsaamigen  Dikotyledonen  und 
tieferen  Pflanzen-Formen  auftreten ,  veranlasst  den  gelehrten  Botaniker 
mit  der  Flora  der  Kreide-Periode  sein  ,» Reich  der  Angiospermen*'  za 
eröffnen,  welches  eigentlich  erst  in  der  Tertiär-Zeit  eintritt. 

1.1,  B.     Die  Algen. 

bieten  uns  1.  Confervoideen ,  2*.  Ulvaceen,  hauptsächlich  aber  3.  Flori- 
deen und  5.  mehre  Fucaceen  oder  Phycaceae  (vrgl.  Tbl.  I,  S.    1-2. 

^    Vergl.  desshalb  insbesondere  Stodbr  i.  Jb.  18S0,  743.  ff. 
'^    Jb.  ISöOy  113. 


45 

nil.IV,  S.iO)dar;  einige  Sippen  sind  iingewiiter  Familie.  Hievon  werden 
vir  die  wiclitifsten  und  in  dieser  Periode  ironugsweiie  vertretenen 
Sippen  in  gewolinter  Weite  ausheben. 

Cofifenttes  Baqbt«  1828. 

Aus  der  ConferYoideen-Familie.  Das  Laub  ist  Faden-förmig, 
ins  einfachen  oder  ästigen,  gegliederten  oder  ungegliederten  Fäden  be- 
itehend ,  welche  die  Fruchl-Theile  in  sich  einschliessen.  Die  Undeut- 
Jchkeit  mancher  Charaktere  im  Fossil-Zustande  gestattet  nicht  diese 
Reste  noch  weiter  auf  die  Sippen  der  lebenden'Formen  zuruckzufiihren. 

Arten :  8,  Tom  Keuper  bis  in  die  Meiocän-Schichten. 

I.    Confervites  fascicalatns  (o,  570).    Tf.XXVin,  Fg.  9 

(n.  Beon.)* 

Donfervitet  lAScieol&te  Bnoit.  Bi9i,  /,  36, 1. 1,  f.  1—8;  Prodr.  13, 
204;  ~  Mant.  i.  Geoi.  Transaei.  ^  Illy  304,  308;  GßoL  8B.  Engl,  06, 
370,  378 ;  —  RoB.  Kr.  1 ;  —  Uffo.  symaps.  1 ;  pfonl.  /o«#.  I. 

Einfache  büschelförmige  starre  Fäden  von  0">,06— 0°^,08  Länge, 
prelche  gerade  oder  gebogen ,  glatt  sind  und  an  einigen  Stellen  eine 
Gliederung  erkennen  lassen;  Glieder  so  lang  als  breit.  Ist  der  leben- 
ien  Conferva  linum  und  noch  mehr  der  C.  aerea  ähnlich. 

Mit  C.  aegagropiloides  in  der  Kreide  zu  Amager  auf  der  Insel 
Bomholm ;  dann  im  Feuerstein  der  weissen  Kreide  l'  von  Lewes  und 
Sleyning,  wie  auch  in  dem  darunter  liegenden  Kreide  -  Mergel  von 
Eanuep  in  Sussex;  —  in  weisser  Kreide  auf  Rügen;  —  in  untrer 
Kreide  bei  Peine  in  Hannover. 

Chondrites  Sthnb. 

Familie  der  Flor ideen  (vgl.  Tbl.  IV,  S.  42). 
i.     Chondrltes  Targionii  (o,  570).  Tf.  XXVIII,  Fg.  3. 

Pncoide«  Targionii  (BilGif.)  Mart.  SB.  En§l,  160,  383;  —  Fitton  in 
Qeol  Trans.  6,  IV^  203,  204,  351 ;  —  d'Archuc  i.  MgM.  lUy  261  ff.  >  Jb. 
184ty  705. 

Cbondrites  Targionii  Morm.  Csf.  5. 

3.     Chondriteslntricatus(a,  572).  Tf.  XXVUI,  Fg.  2. 

Diese  beiden,  in  den  früheren  Auflagen  zur  Kreide  bezogenen  Arten 
gehören  dem  Fukoiden-Sandstein  des  FIysch*s  und  somit  der  Tertiär- 
Zeit  an ,  wo  wir  auf  dieselben  zurückkommen  werden.  Hier  nur  die 
schon  oben  erwähnte  Bemerkung,  dass  Bronqhiart  sich  nicht  im  Stande 
Qndet ,  den  Cb.  Targionii  des  Flysch*s  von  einer  im  Gaolt  und  untern 


46 

Grüntande  ton  JViffhi,  wie  im  obern  Grümande  ton  Bi§nar  o.  t.  w. 
torkoromenden  Cbondrltes-Form  «nd  selbst  nicbt  ton  dem  Ch.  BoüeBiis 
der  Lias*  Schiefer  (IV,  42)  als  Art  lu  unterscheiden. 

Vgl.  Tbl.  IV,  44. 
i.    Miinsteria  Kecki. 

Keekia  annolata  Glock.  i.  Sop.  AeU  LeopM.  XiXy  Swpfi.  IM,  SlO,  1 4» 

f.  1,  2  >  Jb.  1848y  135. 
ManateriaKeekiiUne.  frfMif.  f&S9,  14. 

Laub  dick,  fylindriscb,  FScber-förmig,  istig ;  Äste  einfach  oder 
xweitheilig,  geringelt  oder  schuppig-gegliedert,  am  Ende  Keuleii-f5rmig. 
In  Grfin-  oder  Quader-Sandstein  von  Kwauiz  in  Mdhren;  —  in  un- 
terem Quader-Sandstein  von  Malier  bei  DippoldUwMOf  mit  welehem 
mitbin  der  torige  gleich-alt  wäre. 

Eine  zweite  ton  H«  t.  Otto  aufgestellte  Keekia- Art,  K.  c  JIill- 
d  r  I  c  a,  scheint  nach  Geinitz  Halyroenitescjlindricus  Stbkhb. 
lu  seyn.  —  Die  organischen  Reste ,  welche  in  Mähren  die  M.  Kecii 
begleiten  und  von  Glocker  Gyropbjllites  Kwassizensis  ge- 
nannt worden,  gehören  nach  Geinitz  tielleicht  zuSpongia  Ottoi 
Geinitz. 

Halyeerites  Sternb.  1833. 

F  u  c  a  c  e  e  n-Familie.  Laub  flach ,  häutig,  gerippt.  Fnichthälter 
Napf-formig,  an  der  Rippe  in  der  Laub-Substanz  zusammengehiult 
(Sternb.  Flora  F,  VI,  34).  Rossmässler  hatte  diese  Reste,  welche 
zwischen  10 — 15  Arten  ausschliesslicher  Land-Pflanzen  lagern,  für  Fanie 
gehalten,  zumal  er  auch  fein  verzweigte  Selten  -  Nerven  von  den 
Mittel-Rippen  aus  durch  das  Parenchym  verlaufen  sah.  Wir  waren  ihm 
wie  auch  später  Geinitz  m  dieser  Ansicht  gefolgt ;  inzwischen  erklärt 
sich  nun  auch  Unobr  f&r  die  Fucoiden-Natur  dieser  Reste. 

Arten:  ausser  der  folgenden  nur  1 — 2  unsichere  aus  älteren 
Perioden. 

1.     Halyserltes  Reichi.        Tf.  XXVIII,  Fg.  1  (arf.  nat.  %). 

Fueoides  diehotomaf  Reich  tii /ill. 

Haliserites  Reichii  Stbriib.  Flor.  V,  VI,34,  t.  24,  f.  7;  —  Uifo.  %• 

itoft.  5;  flaf^U  foMM,  10. 
Chiropteris  e  ionffata  Roasm.  m99,\  ^  Cotta  i.  Jb.  188€y  585;  Geoga. 

Wand.  85;  i.  isla  l&Sr,  443  C 


4T 

CliiropteritobtataBtatM.  MJ!«.|  —  C^tta  g^ipi.  Wand.  85. 
CbiropteritReiebiiL«l*.4h  676,  t^S8,  f.  1;  —  Garn.  Qnad.  S68. 
Haliaeritea  aloBg^atat  F».  Bmaon  L  Mfiiftr.  Beitr.  VI,  s«. 

Das  Laub  gestielt,  iwaitheilig,  sweifiederif-Sstig;  SchUtxe  linear- 

linglich,  fast  gleicblsttfend ,  etwas  siehellönnig,  von  einer  Rippe  durcb- 

logen,  welche  innerhalb  der  Achsel  jeder  Theilung  anfangs  randlich  ist, 

weiterhin  aber  wieder  in  die  Mitte  gelangt  Stiel  und  Rippen  drehrund. 

Der  Halyseris  poljpodloldes  etwas  ftbnlieh.  —  In  schieMgen  Thonen 

des  antem  Qoader*Sandsteins  ton  MedenehMa. 

CylbuIHtes  Göpp.  1841  oiyl  1848. 

(«eil  LVCBTT  Sf0.) 

Algen  ans  Ungewisser  FkmiHe,  wie  G&mRT  und  Un«kr  behaup- 
ten, —  oder  Spongien,  wie  GimiTt  annimmt,  welchem  wir  lieber  bei- 
piiehteii  möchten.  Das  Laub  wall  ig ,  nach  unbestimmten  Zwischen- 
rinmen  blasig  aufgeschwollen  oder  an  den  Enden  Kculen-fSrmig  ver- 
dickt, xweitheilig-  oder  wechselst&ndig-  Istig,  mit  spiral- Wechsel -reihigen 
höckerigen  Gröbehen  bedeckt. 

Arten:  3  im  Quader^Sandstein  SeMeiien»  und  der  Gralicbaft 
Glaix. 

1.    Cylindrites  spongioldes.  Tf.  XXVIIP,  Fg.  1. 

Cylindrites  spongioides  Göpp.  1841  in  N,  Act,  Ltofold,  XiX,  n,  115, 

t  46,  f.  1-6,  t  48,  r.  1—9;  in  Jb.  1848y  970—372. 
ScHüLEM  »erst  Seenteme  (1f$0)y  U  9,  f.  1—6,  t.  3. 
Spongites  Saxonicos  Gsm.  Kr.-Ckar.  06,  t«  93,  f.  1—9;  Grundr.  695. 
SpoDgia  Saxonica  Garn.  Yerstein.  696;  Qiiad.  964  n.  Text  xa  Tf.  XI. 

Laub  einfach,  zylindrisch,  6^''— 8'^'  dick,  auf  l'^2Mange  Strecken 
gleich  dick  bleibend,  hier  und  da  angeschwollen  bis  zur  2 — 3-fachen 
Dicke. 

Im  untern  Quader- Sandstein  Sachiem  {WeUchhufa,  Banne- 
wiiz,  Ooe$,  Coiia  etc.)»  der  Grafschaft  Qlaiz  (JSabeUchwerdt)  und 
desAe^ensöifr^tscAen;  —  im  untern  Quader-Mergel  der  Sdchiiichen 
Schweitz  {Pirna  u.  s.  w.);  im  oberen  Grün-Sandstein  derselben,  der 
Böhmtich'Sdehsiichen  Grenze,  der  Ober-Lauiitz,  des  Heuicheuer 
Oebirgei  u.  s.  w.  Doch  würde  nach  Gbinitz  auch  Cylindrites 
idaedaleus  Göpp.  i. Leop.  XIX,  ii,  1 17,  t.  49,  f.  1 ,  2 ,  als  Spongit 
betrachtet,  zu  derselben  Art  zu  rechnen  seyn,  während  Göppbrt  über 
dessen  Natur  sehr  zweifelhaft  bleibt.  Hittelst  dieser  Art  unterscheidet 
sich  der  genannte  Quader-Sandstein  leicht  von  dem  ihm  oft  benach« 
harten  Braunkohlen-Sandstein. 


4g 

Coftarttes  Dm.  1848 

mit  der  Art  C,  undaUiut  Dsb.  Verhandl.  d.  RheiniOnä.  Yereioi 
1848,  V,  lt5  (>  Jb.  1860,  116),  und  Dkb.  Aadk.  31. 

'Bryocarptts  Dsb.   1849 

mit  ,2  Spesies  Br,  monostachys  und  Br.  polystacbys  Dsb.  Aaek.  Sl« 
beide  aas  dem ,» Letten  desEiien-Sandef  yon  Aachen"  (vgL  S.  27»  Nr.  % 
S.  43)  sind  noch  nicht  beichriehen,  und  bleibt  uns  ein  Werk  fiber  die 
sämmtlicben  Aachener  Pflanzen-Reste  von  Hm«  Debet  demnickst 
XU  erwarten. 

II,  h  Monokotyledone  Gefass-Pflanzen. 

A.  Kryptogame  Monokotyledonen:  Farn.  1 — 10. 

B.  PhanerogameMonokotyIedonen:Fam.ll — 49. 

3.  Die  Fa r  n  e  (Tbl.  I,  3 ,  III,  27,  IV,  45)  bieten  uns  nur  xwel 
eigentbümlicbe  Genera,  Didymosorus  und  Zonopterls  Dsi. 
a.  a.  0.  mit  3  Arten,  ebenfalls  aus  den  vorhin  erw&bnten  Letten  des 
Bisen-SandiSs ;  wovon  wir  aber  gleichfalls  noch  keine  Charakteristik 
besitzen. 

AlethopterU  Stsrnb.  1825. 

Unter-Familie  derPecopteriden  (Tbl.  I,  S.28).  Das  Laub  swei- 
facb-dreifiederspaltig  oder  -dreificderig.  Aus  dem  geraden  Mittelnerr 
entspringen  die  Nebennerven  jrecbtwinkelig  oder  fast  rechtwinkelig 
sind  einfach  oder  zweitheilig,  ihre  Zweige  einfach  oder  gegabelt;  der 
Rand  der  Fiederchen  ist  oft  eingerollt.  Deutet  diese  Einrollung  wirk- 
lich die  Lage  der  Fruktifikationen  unter  dem  Rande  an,  so  bitten  wir 
ächte  Pteris-Arten  (daher  Alethopteris)  vor  uns.  / 

Von  den  46  fossilen  Arten  ist  bei  weitem  die  grösste  Zahl  in  der 
ersten,  einige  sindinderOolithen-Periode  zu  Hause,  und  mit  einer  Aus- 
nahme erscheinen  In  der  Kreide  die  letzten  Angehörigen  dieser  Sippe, 
—  so  weit  sie  von  Pteris  unterschieden  wird. 

Alethopteris  Reichana.  Tf.  XX VIII,  Fg.  12  (aif.  not}. 

Pecopteris  Reichiaoa  Brgii.  hUt,  /,  302,  pl.  116»  f.  7  (iiaii  Prbsl  i. 

Sterwb.  Fl.  VII,  F///,  t.  37,  f.  2). 
Alethopteris  ReichiaQaSTHrfB.F/or.  r//>  F//1, 14« ;  — Göpp. iVoMM^ 

24,  pari.;  —  Urro.  tyn,  86;  ploni,  fo$$,  155. 
Pecopteris  linearis  (Stb.)L6<%.  «,  573,  t.  28,  f.  12  [€xel.  «y«.];  —  Gim. 

Qaad.  268. 


40 

PecopteritfaKtig^iataPAB»  i.  STRnB.Flor«  V,  VJ,  98,  15$,  t.  25,  f.  $, 

fids  GsiR. 
llethopteris  fastifl^iata  Strmb.  Flor.  V,  VI,  t  25,  f.  5ab;  —  Gopp. 

Farn.  309 ;  —  Uita.  «y».  SO;  fUmL  fo99.  150. 

Aus  der  Unterabtheilung  der  Arten  mit  schieferen  Neben-Nerv- 
iien.  Laub  xweifach-fiedorspaJtig;  Fiedern  lanzeltförmig ;  Fiederchen 
ehief ,  Linien*förmig ,  etwas  spitz ,  die  Basis  etwas  mehr  ausgebreitet 
lad  berablapfend ,  aber  nur  an  der  obersten  zusammenfliessend ,  mit 
leuüichen  Miltelncrven  und  schiefen  feinen  in  der  Mitte  gegabelten 
:eraden  Nebennervchen. 

Im  Schiefer-Thone  des  untern  Quaders  von  Niedenchöna, 
5.  Die  Hydropteriden  (Tbl.  I,  4,  II,  56}  sind  durch  zwei 
tbenfalls  noch  nicht  beschriebene  Sippen  Rhacoglossum  und  C  ho- 
iopbyllum  Debct  mit  je  einer  Art  wieder  im  Letten  des  Aachener 
intern  Sandes  tertreten  (vgl.  die  oben  angeführten  Orte).  Mit  ihnen 
ommt  das  Genus  Champtoneura  Dbb.  vor ,  von  welchem  wir  nur 
rissen,  dass  es  den  kryptogamen  Monokotyledonen  angehöre. 

17.  Die  Najadeen  sind  die  erste  phanerogame  Monokotyle- 
ionen-Familie ,  aus  welcher  wir  fossile  Reste  kennen  lernen.  Es  sind 
iostcriten  und  die  Sippen  N  e  c  h  a  1  e  a  und  Thalassocharis  Deb., 
iese  mit  1 ,  jene  mit  3  Arten,  aber  noch  unbeschrieben ,  wieder  von 
iachen,  wie  dre  obigen. 

Zosterites  Brgn«  1827. 

Blätter  länglich  oder  linealisch,  mit  wenigen  entferntstehenden 
lelchen  und  gleichlaufenden  Nerven  ohne  Nebennerven.  Ähnlich  den 
tlättern  der  lebenden  Zostera  und  wie  diese  aus  dem  Meere  stammend. 

Arten :  8  in  der  Kreide-  und  älteren  Molasse  Periode;  5  davon 
ebören  den  oben  (S.  43)  erwähnten  Schichten  von  Aix  bei  Larochelle 
m  Anfange  der  Kreide  •  Periode  und  eine  den  Kohlenschiefern  zweifel- 
laften  Alters  zu  Högands  in  Schoonen  an.  Davon  findet  man  eine 
Abbildung  bei  Hisingcr  Leth.  mec.  110,  t.  34,  f.  4;  die  der  Kreide- 
Lrten  sind  uns  leider  nicht  zuganglich.  Dazu  gehört 
Sosterites  Orbignyannsfo,  578;. 

«Oflterites  Orbig;niana  Brgiv. i.  ÜfcTm.  9oe,  Pät,  I,  317##.,t.  21,  f.  7; 

—  .13ng.  pl,  foM9,  319. 
«Ofterites  cauli iiiaefolius  Bncrr.  Prodr,  114,  204>  und  Mem.  geol, 

1887  >Jb.  1838,  203. 

nit  lanzettlichen,  stumpfen,  7— lOnervigen  Blättern,  von  Aix. 

Bronn,  Lethaea  geognottlca.  3.  Anfl.  V.  4 


II,  ir.  Dikotylcdonen. 

A.  Gy  in  osperiueii:  Farn.  44 — 49  C^cadeen  und  Coi 

B.  Angiospermen:  Fam.  50—263  (Laub p flaniert}. 
ti.    Von  Cjcadeen  [TM.  Hl,   34,  IV,  60;    Hnden  ' 

von  1  Zamites-  flV,  63\  2  Pterophyllum-  (III,  37,  IV.  621,  1 
{IV,  63)  Arten  mit  Früchlen  iweier Sippen :  MIcroratnia  und) 
bus  <IV,68);  daher  dipse  Familie  noch  fast  als  die  wichtigste  ha 
neiidste  angesehen  werden  muM.  "^^k 

Microzamta  Cohda  1846.       ^H 

Zahlreiche  einbIMtrige  offene  unverwachsenc  aber  an 
ichlicssende  Frucht -Schuppen  sind  zu  gestielten  Zapfen  vere 
an-cine  gemeinsame  Spindel  in  deren  Achse  Spiral  befeslij 
Schuppt)  besieht  nach  aussen  in  einem  sechsecLigen  etwas  f 
und  höckerigen  Schilds  und  millcn  darunter  aus  einem  ve 
Schütte.  Unter  erslem  und  um  den  zweiten  sitaen  3 — 6  om 
geradwendige  Saamcn  (oder  Nüsschen'  fest,  welche  van  aussen 
verdeckt,  länglich  bi-törmig,  ohen  etiras  spitzer  zulaufend,  i 
grob  netzartigen  OberQäcbe  und  einem  breilen  Kabel  TCMebei 

Einzige  Art. 
Microzamia  gibha.  Tf.  XXVIII",  Fg.  2  [a. 

Conilesgibbut  Rüdrs  Krgcb.  II,  MB,  16«. 

Microzamiagibba  Coavi   in  Raus»  KrrDrni.  II,   84,   t.  46,  f.  I 
Vtia.  pUnL  fot*.  3eS;  —  Gsin.  Qiiad.  310. 

Der  Zapfen  ist  zylindrisch- eiförmig,  stumpf  mit  etwas  kan 
Oberfläche  und  in  der  Mitte  häckerigen  Schitdchen.  Abbildonf 
der  Länge  nach  durchgebrochenen  Zapfens ,  b  äusserer  Abdn 
andern ,  C  eine  yergrösserte  Schuppe  von  aussen,  d  eine  lolcbe 
Seile  mit  anhangenden  Saamen ,  e  ein  Saame  vergrösserl,  f  der 
die  Spindel. 

Im  Grün- Sandslein  bei  Ltam  und  im  Pläner-Sandatein  be 
blitz  in  Böhmen,  welche  Gesteine  Gkinitz  seinem  unleren 
Sandsleine  und  unteren  Quader  Mergel  gleichsetzt. 

Zamiotlrobtu  Endl.  1838. 
CThl.  IV,  «e.> 
Zamioatrobns  familiarls.      Tf.  XXVIli',  Fg.  3  (n. 
CoDites  familiaris  SrEitna.  Flora  I,  tr,  39,  t.  4S,  f.  3. 
Pinnafanailiarla  Bnon.  Prcir.  107. 


Pitys  familiarit  Uno.  jy»fl|P«,  Ift« 

ZamiteifamiliariflCoRDti.  Riosf  Krfonii.11^8«,  t.  49,  f.  10,  11;-^ 
Gnif.  Qaad.  S70. 

Zaaioatrobiia  familiarii  Uno.  pi,  foMi^  299. 

Mai)  kennt  davon  nur  den  Qucerbruch  eines  im  Geft:?in  steckenden 
Zapfeni,  der  aber  den  inneren  Bau  wobl  xu  vertinnlichen  geeignet  ist; 
er  hat  in  der  Mitte  eine  dicke  Spindel ;  10  Schoppen  füllen  in  fast  glei- 
eher  Höhe  deren  Umfang  nicbl  so  vollständig  aus«  dass  nicht  alle  noch 
durch  Lücken  getrennt  blieben,  a  der  Queerbruch  der  Versteinerung, 
b  eine  vergrösserte  Schuppe ;  c  der  Queerschnitt  des  männlichen  Blöthe* 
Zapfens  der  lebenden  Zaroia  farinosa  xur  Vergleichnng.  —  In  Planer« 
Sandstein  von  TrviblUz  in  Böhmen,  wie  vorige. 

46.  Die  Abietineen  (Tbl.  I.  6,  III,  37,  40,  IV,  69)  sind  in  der 
Kreide-Periode  noch  zahlreicher  geworden,  als  die  vorigen ,  und  durch 
10  Sippen  mit  20  Arten  vertreten,  worunter  sich  jedoch  die  noch  nicht 
beschriebenen Mitropicea  Deb.  mit  2  undBelodendron  Des. mit 
3  Arten  wieder  aus  den  untersten  Aachener  Schichten  (S.  43)  befin- 
den. Letzte  gehört  vielleicht  auch  zu  einer  andern  Koniferen-Familie. 

Cwmtnghamites  Presl  1838. 

(Vergl.  Cuoninghamia,  IV,  71.) 

Die  Zweige  sind  drehrund  oder  kantig.  Blätter  in  zusammenge- 
setzter Spirale  wechselständig,  sitzend,  auf  herablaufende  Blattkisschen 
angefOgt,  lineaManzettlich ,  eben,  einnervig,  unten  längs  dem  Nerven 
und  Rande  beiderseits  mit  einer  breiten  Binde  aus  Längsstreifen. 

Eine  oder  zwei  Arten  finden  sich  in  Keuper  und  Lias,  3  in  der 
Kreide. 
Connlng^hamites  elegans.       Tf.  XXVIIIS  Fg.  4  (n.  Rbuss). 

Canuinghami  a  elegans  Coroa  in  Rbu«s  Krverst.  93,  t.  49,  f.  29 — 3t. 
Canningbaiüites  elegans  Epiol.  fynops,  Canifer.  805 ;  —  Ufi«.  fl«iif. 
fo$9.  387 ;  —  Gsirf.  Quad.  272. 

Zweige  schlank  und  drehrund ;  Blätter  Bajonnct-fdrmig  aufrecht, 
lanxettlieh  zugespitzt,  einnervig;  Blattkissen  rbomboidal-secbsseitlg, 
ttogskielig  mit  schief- queerer  Narbe  am  Ende.  In  der  Abbildung,  einem 
restaurirten  Zweig-Theile,  sind  die  2  Binden  der  Blätter  nicht  zu  erken- 
nen, von  welchen  oben  die  Rede ;  sie  waren  im  fossilen  Zustande  an 
dieser  Art  nicht  mehr  deutlich  erhalten.  —  Im  Schiefer-Thone  von 
Meueno  bei  Schlan  in  Böhmen,  welcher  nach  Geinite  dem  unteren 
^iiader*Sandsteine  im  Alter  entspricht 


58  ^^ 

Dammarttes  Prksl  1638. 

)amnisrBCDHi>A;  vergl.  Till.  IV,  Tl.) 
Zapfen  fast  kugeirönnig.     Zahlreiche  Schuppen  mit  '/i 
in  vioUäliliger  Rcilie  dachiicgoUtanJig,  angepresst,    dick,  an 

sew&ibt. 

Arten:  3  in  Purbcck-Slcin  und  alleren  Krcid«-BUdttt>fri 
Danmariteacraasipes.  Tf.  XXVIII',  Fg. S  (« 

DiDiniaritcii  crnmipcK  Gurr,  in  A'.  Aet.  Leop.  XIX,  u  ,  llt.t, 
—  Enni..  tynopt,  Conifer.  303;  —  Umg.  plant.  foM.  384!  —(}■«> Q< 
DammaracraHvipc*  Corpa  in  Ruuas  Krversleio.  91. 

Zapfen  kugelförmig,  am  Grunde  aasgebreitet,  mit  sehr  dici« 
Schuppen  gerundet,  trapeioidnl,  am  Rücken  höckerig.  Im  uUri 
der-Ssndiildne  zu  SchOnberg  in  Schlesien. 

MUropicea  Deb,   184?. 

Eine  Abieliiiecn-Sippe,  deren  Saatnen  ausser  der  PldgeUi» 
eine  MüUen-förmige  Hiille  tragen.  —  2  Arten  im  .lacAentr  l 
Debcv. 

47.     CuprogiincenCThI.I.S;  111,41;  IV.  71,75). 

Gei'nltztti  Endl.  lSi7. 
(SeditesGüin.,  Crypti>iiieriae<Don.>  tp.  CoMi.) 
Den  Sippen  Voltzia  und  Schiiolepis  näher  stebeod  •)■ 
Araucariten  und  Crjptomerien.  Blätter  lylindrisch,  etwa«  hei^ 
in  Vs  Stellung.  Zapfen  (männliche  Blülhe -Kita eben?)  enditiii 
fOrmig-walzig ;  ihre  Schuppen  in  Spiral -Reihen  an  der  et«»' 
Spindel  sitzend,  mit  laniettlich -spitzem  sperrig-abtteh enden  SiM 

Einzige  Art. 
Oeinitzia  cretacea.  Tf.  XXVIII>,  Fg.  G;i>.Bi 

Scdites  Rabenhoralil  GEin.  Char.  I,  97, 1.  94,  (.  6  (rm.jw.)- 
ArancarileaRcicIieobachiiGGrN.  Char.  I,  98,  L  34,  f.  4  (IM.!* 
Crjplomeria  primae  va  Cnnn*  J84S    io  Reosi   Krvenlti*.  Hi 

48,  f.  i-ll. 
Geiniliia  cretacea  Er<i>L.(/S4r)«y)iop<.CMi/iir.381; -Uno. fW 
353;  —  Geih.  Quad.  STü. 

Blätter  sichelt&rmig  eingekrümmt,  lang  lugeapitit.  Anjiil 
Biemptaren  sind  sie  kurz  und  atampf  (Sedites).  Unifre  AbbiM 
a  einen  Siteren  Bifitler-Zweig,  b  eine  TergrSsserte  Zeriegung  de» 
in  Blall-Kiaaen  und  Blatter ;  c  und  i  liod  jüngere  und  SItere  HM^ 


53 

mit  ihren  Narben;  e  dergl.  an  einem  noch  älteren  Zweige,  und  f  ein 
Zweig  mit  Zäpfchen. 

Vorl[ommen:  Im  unteren  Qaader-Sandsteine  von  BannewUZy 
WtUehhufa^  Rippien;  im  gleicbalten  Schieferthon  von  Walterndorf 
in  der  Obertamitz  und  im  Grdnsande  von  Laun\  im  Pläner  des  unte- 
ren  Quader-Mergels  zu  Goppeln  in  Sachsen  und  zu  Eradeh,  Perutx, 
Tniblitx  und  Stnolnitz  In  Böhmen;  im  Planer-Kalke  der  mittlen 
Quader-Mergel  zu  Strehlen,  Weinböhla  in  Sachten  und  zu  Hundorf 
und  Kutschlin  in  Böhmen;  im  Grünsande  der  obem  Quader-Mergel  zu 
KiesUngswalda;  —  dann  zweifelhaft  zu  Aachen,  wo  sie  Geinitz  gese- 
hen zu  haben  glaubl"^,  wo  sie  aber  (bei  so  weiter  stratographischer  Ver^ 
breitung  in  Sachten  und  Böhmen)  für  die  Bestimmung  des  Alters 
des  Aachener  Sandes  nicht  viel  beitragen  könnte. 

Cycadopets  Deb.  1847. 

(Verhandl.  des  Rhein.  Natarbiit.  Vereins,  Y,  126—149  >  Jb.  18S0,  117.) 

Unterscheidet  sich  als  Gruppe  Cycadopsidae  in  der  Familie  der 
Cupressineae  unter  Anderem  durch  endständige  männliche  Kät?chen 
und  seitenständige  Zapfen,  ausser  welchen  auch  noch  Blätter,  Zweige 
und  Stämme  vorliegen. 

Blüthen  einhäusig,  doch  an  verschiedenen  Zweigen  getrennt.  Die 
männlichen  Kätzchen  endständig,  einzeln,  gross,  0"25 — 2''50  lang  und 
0"15— 0"25  breit,  Zapfen-förmig;  Schüppchen  der  Spindel  spiralreihig 
(^jg?)  angefügt,  mehr  und  weniger  von  einander  entfernt,  am  Grunde 
sUelartig  verdünnt,  am  Ende  zur  Form  eines  sechseckigen  Schildes  aus- 
gebreitet, welcher  flach  oder  gewölbt,  In  der  Mitte  gebuckelt  oder  grubig 
ist  Die  Saamen-Zapfen  einzeln  an  den  Seiten  der  Zweige ,  eiförmig 
oder  linglteh-eiförmig,  aus  spiralständigen  aneinanderliegenden  Schuppen 
auf  spindelförmiger  Achse  ;  Schuppen  am  Grunde  verdünnt,  aussen  schild- 
förmig ausgebreitet;  der  Schild  exzentrisch,  schief  sechsseitig,  wie  bei 
Kiefern  gebildet.  Saamen  zu  mehren  an  den  Seiten  der  Schuppen- 
Stiele  in  doppelter  (selten  einfacher  ?)  Reihe  angefügt ,  schuppcnstandig, 
angedrückt;  eirund  länglich,  im  Queerschnitt  rautenförmig,  mit  einer 
dicken,  beiderseits  zu  einem  äusserst  schmalen  Flügel  ausgebreiteten 
Haut,  und  einem  keulenförmigen,  umgekehrten,  am  Ende  ?  freien ,  glat- 
ten und  mit  einem  Längsfleck  versehenen  Kerne.  Embryo  mit  zylindrl« 
aehem  oberem  Würzelchen. 


*  Jahrb.  1850^  299. 


54 

Die  Bäaine  sind  ftttig ,  mit  gedrlngten  xerstreuten  Asleo.  Bllttor 
spiralständig,  sitzend,  herablaufend,  aaf  Blatikissen  stehend«  siehelfimig 
eingekr&mmt ,  dreikantig  oder  linear  lanzettKch,  flach  oder  endück  lang 
Jineal-sichelförmig ,  ganzrandig.  Holz  mit  weniger  doatlieben  Jähret» 
ringen.  Die  Markstrahlen  aus  2 — 7  übereinanderliegenden  Zellen-ReiheD 
mit  einreihigen  Poren. 

Arten:  4 — 6,  alle  aus  dem  unteren  AocAeit^ Sande,  «bernoch 
nicht  genügend  abgebildet. 

Carpolitbes  abie tinui  Scrloth.  Pelrfk.  T,  418. 

„  beailocinutf  ScHLOTH.  ibid.  II,  90,  t  21,  f.  13. 

Carpolithus  biapidus  Schloth.  Pctrfk.  I,  420,  II,  97,  t.  21,  f.  3. 

„  pruniformis  Schloir.  ibid.  I,  420,  II,  97,  t.  21,  f.  4. 

gehören  als  Zweige  dazu. 

1.  Cycadopsi8A(J[ui8granensls  Des.  /.  c.  140;  ist 
am  vollständigsten  bekannt. 

Pinites  AquiHgranensia  Gopp.  i.  N.  Act,  Leop.  Ä'IX,  ii,  Iftl,  t.  44, 
(fars)f  f.  14  (Holz). 

Canttes  Stbrnb. 
Conites  in8ig;nis.  Tf.  XVVIII,  Fg.  13  (oif  na/.;. 

Conites(L«lA.  a,  577). 

BergeriaasinutaSTeRfiB.  Flor.  Vit,  VIII,  184,  t.  49,  f.  2,  3 ;  Ung.  fical. 

foMS.  262. 
Lycopodites  insignis  Reich  18<t2  in  GEm.Cliar.  98;  —  Gbir.  G^em  Sä- 

xon,  133;  —  Vno.pUni.  fos$.  274. 
Lycopodium  strabiliferu  m  Rossm.  in  Cotta  Geog^n.  Wand.  I,  58. 
Cupressinca  insignis  Gbin.  Quad.  270. 

Man  siebt  in  unserer  Zeichnung  nur  den  oberen  Theil  des  iussern 
Hohl-Abdruckes  eines  Zäpfchens ;  im  unteren  Theile  liegt  auch  die  zwi- 
schen dessen  Schuppen  eingedrungen  gewesene  Stein*  Masse  noch,  aber 
so  von  allen  Seiten  im  Gesteine  eingeschlossen ,  dass  nur  deren  Qoeer- 
schnitt,  in  der  Mitte  mit  einer  der  Spindel  entsprechenden  Öffnung  sichl- 
bar  wird.  Wie  lang  der  eingeschlossene  Theil  sey ,  lässtsich  nicht  bestiia* 
men ;  der  vorragende  aber  ist  fast  noch  doppelt  so  lang  als  breit,  mit  8  —9 
Spiral-Reihen  von  Schuppen  übereinander,  deren  je  4— 5  auf  eine  halbe 
Windung  der  Reihe  kommen.  Die  äusseren  Flächen  der  Schuppen  siad 
queer-rautenförmig,  an  ihrem  oberen  Rande  (im  Hohlabdruck)  etwas  ge- 
wölbt, und  mit  einer  feinen  scharf  eingedriickten  senkrechten  Mittellinie 
versehen.  Ro8SMaS8ler  und  Geinitz  geben  Exemplare,  wo  diese  Zapfen 
noch  an  Blätter-Zweigen,  Ber^eria  roinuta  Strnb.,  sitxen.     Die  Zweige 


iet  Ljcopodilef  intignis  sind  dunner,  öfters  gegabelt,  mit  pfriemcnför- 
nigeo  angedrückten  Bläitchen  bedeckt;  die  achsektindigen  1  Zapfen 
iiBd  doppelt  so  lang  als  breit.  Zu  welcher  Sippe  diese  Reste  gehören, 
vagen  wir  noch  nicht  xu  bestimmen.  —  Zu  Nieder- Schöna. 

Die  angiospermen  Dikotyledonen  der  Kreide-Periode  bestehen  in 
lölzern,  Blättern  und  Blatt- Abdrücken,  seltener  in  Frucht-Theilen,  welche 
lenen  unserer  Myriceen  (Comptonites),  Saliceen  (Salicites),  Cupuliferen 
;Carpinites,Früchte),  Juglandeen  (Juglandites,Fruchte),  Ahome  (Acerites) 
ihnlich  sind,  und  in  anderen ,  welche  man  auch  noch  nicht  annähernd 
ru  bestimmen  gewagt,  sondern  bis  jetzt  unter  den  Namen  Phyllites  und 
3arpolithus  beisammen  gelassen  hat.  Ihre  GesammtzahNmit  Ausschluss 
1er  letzten  übersteigt  6  nicht.  Nur  zwei  Sippen  von  ausgezeichneterem 
Charakter  müssen  wir  noch  hervorheben:  Bowerbankia  Debet,  von 
iachen,  welche  ebenfalls  noch  nicht  charakterisirt  ist,  mit  5  Arten, 
ind  Gredneria,  worüber  das  Nähere  folgt. 

Crednefia  Zbnk.  1893. 

Fam.  Juliflorae?  Blätter  verkehrt  eiförmig,  an  der  Basis  etwas 
I erzförmig  ausgeschnitten,  gestielt,  die  Seitennerven  von  vierfacher  Art, 
lie  untersten  von  der  geraden  Hauptrippe  ausgehenden  unter  rechtem, 
lle  folgenden  und  wieder  ihre  Nebennerven  unter  Winkeln  von  75^ — 
i>5®,  endlich  die  letzen  (vierten  Ranges)  ins  Paranchym  gehenden  Ver- 
weigungen  wieder  unter  fast  rechtem  Winkel  abtretend.  Die  ersten 
lorizontal  abgehenden  Nerven  liefern  einen  Charakter,  der  in  Verbin> 
lang  mit  den  andern  uns  an  keiner  Pflanze  bekannt  ist. 

Arten:  7 — 9,  alle  auf  die  Mitte  der  Kreide-Periode  des  Harzen, 
9ach$en$  und  Schlesiens  beschränkt,  doch  vielleicht  auf  eine  gerin- 
;ere  Anzahl  zurückzuführen. 

>edneriadenticulata  (0,583).  Tf. XXVIII,  Fg.  10  (y,). 

i^redneriadentirulatacZEMc.  BeKr.  (JenßlSSd),  18,  Tf.  2,  Fg.  £;  — 
Ung.  pUni,  fo99,  421. 

Blatt  rundlich  verkehrt- eiförmig,  am  Rande  entfernt  gezähnt,   mit 

Irei  Paaren  unterer  Seiten-Nerven,  die  übrigen  unter  Winkeln  von  70^ 

ibtretend.  Im  oberen  ?  Quader-Sandstein  von  Blankenburg  am  Harze. 

Gredneria  cunelfolia  (o,  583).  Tf.  XXVIII,  Fg.  11  {^adnat). 

3redoeria  Corda'i.  Jb.  1896,  585. 

/redoeria  ca  ne  ifolia  Leih,  a,  1888,  p,  683;  Gsiif.  Char,  97. 


u 

Bindet  keulenförmig  mil  fasl  ftpradpn  Seiten,  em  Rn(l( 
und  hognig  geiähnl,  am  Bande  kiiorpelit:  Terdiekl.  ficde 
erste  Nervon-Ordnung  schwächer  und  fcbfirfer  als  bei  »orig« 
»chen-NeU  der  iwcHcn  dicht.  —  Küwth  versichert,  die  knoq 
Einh.4sung,  wie  sie  his  am  Ende  dlcsorBlällrr  yorkoiimil,  beil 
den  Pflanien-Arl  zu  kennfii*;  doch  liominl  »ic  wohl  Iiei  ) 
SollU  diese»  Merkmal  uDd  der  lirl  fchieterc  Vcrlnuf  iler  S? 
erster  Ordnung  Anlass  lur  TriTinuiig  dieser  Spezies  in  eine 
geben,  so  würde  der  ^ame  Choiidropli;ll  um  dafür  ger 

In  dcnSchiefer-Thoncn  des  unteren  Quader-Sandsteins 
SchOtia. 

II.  Thiere. 
I,  Phytozoa, 

IL  Araorpliozoa,  Secscliwämme  (Thi,  i,  lo,  iir,  n. 

In  den  Korallen-rcichen  Schichlen  der  Oolithen  Periodi 
und  Korallen-Kalk)  und  der  Kreide-Zeit  sind  die  See-Schwimne 
iten  Entwicklung  und  Manchfalügkeit  gelangt  Tür  die  lebcndei 
«etcha  LiNKt  alle  nnler  die  eine  Sippe  Spungia  zusammen 
bat  man  später  neue  Sippen  la  unlerscheiden  gesucht  theili 
fiu'sern  Kotm  uiul  dem  innirn  Gewt'lic,  und  llifils  n.itli  der  ch 
Zusammensetiung  dieses  letzten  ;  aber  überall  fühlte  man  dieS< 
keit,  hinreichend  bedeutende  generiscfic  Merkmale  hcnoriufi( 
feste  Grenzen  zwischen  diesen  Sippen  zu  ziehen.  Koch  sc! 
wurde  die  Anwendung  dieser  Klassißkations  Weisen  auf  die 
Reste,  indem  hier  die  chemischen  Merkmale  g^mz,  die  ausdei 
Textur  entnommenen  sehr  oft  verloren  gingen.  Man  scbloisi 
SD  gut  es  eben  ging,  an  die  lebenden  Sippen  an  und  bildete 
dort  für  eine  ausgezeichnete  und  beständig  scheinende  Form  i 
neues  Genus  hinzu  ;  wobei  freilich  die  Unsicherh?!!  über  die 
Klassifikation  der  indifferenteren  Gestalten  in  vielen  Fällen  foi 
So  .war  man  zu  zwei  bis  drei  Dutzend  Sippen  für  die  fos^D 
gelangt,  welche  doch  wenigstens  definirt  waren,  alsD'ORSicuTi 
Prodrome  denselben  noch  über  C/j  Dutzend  neue  nur  foi 
fügte,  ganz  ohne  oder  mit  nur  unvollständiger  Definilion,  so  dt 
itens  immer  ein  Theil   der  generiscben  Merkmale   nnerörU 

•  Isis  taar,  443, 


»7 

Mtnche  berahen  ginclich  nur  aaf  anerfaeblinben  iosferen  Merkmalen  in 
•olcber  Art,  dass  man  nach  fthnliehem  Verfahren  noch  viele  weitere 
Sippen  bilden  iLÖnnte.  Schon  hat  er  liele  Dutxende  von  alten  und 
neuen  Arten  mit  neuen  Namen  eingereihet  Es  ist  natörlich  unmöglich 
die  in  solcher  Weise  begröndeCen  Sippen  anninehmen.  Da  wir  abrr 
bisher  dem  Grundsätze  gefolgt  sind ,  unsere  Lioser  mit  der  Bedeutung 
der  generischen  Namen,  auch  wo  wir  die  Sippen  selbst  nicht  aufgenom- 
men ,  so  viel  wie  möglich  bekannt  zu  machen ,  so  werden  wir  es  auch 
bier  am  Schlüsse  dioser  Thier-Klasse  (hun,  nachdem  wir  die  wichtigeren 
der  in  der  Kreide  vorzugsweise  vertretenen  besseren  Sippen  aufgeführt 
baben  werden.  —  Hierher  gehört  vielleicht  auch  die  Sippe  Cylindrites 
Gofp.  (S.  47}. 

AchiUettm  Schwbigo.  1820. 

(Spongia  Lin.) 

Schwamm  vielgestaltig,  festsitzend,  löcherig ,  mit  netzförmig  ver- 
webten Fasern  (welche  man  indessen  im  Fossil-Zustande  wohl  noch  selten 
gesehen  haben  durfte).     Typus  ist  Spongia  offlcinalis  L. 

Arten:  fossile  an  30  seit  dem  Muschelkalk,  aber  wegen  Unbe- 
kanntschaft des  inneren  Gewebes  meist  unsicher ;    viele  lebend.     Aus 
den  fossilen  Arten  werden  bei  d*Orbiony  solche  von  Amorphospongia, 
Ploeoscjphia,  Gupulospongia,  Leiospongia,  SlelJispongia  etc. 
Achil^eum  g;lomeratum  {a,  584).  Tf.  XXIX,  Fg.  3  (n.GcDr.). 

Achillf  Ulli  glomcratum  Gf.  Petrf.  I,  1,  t.  1,  f .  1 ;  —  Rboss  Krform. 

II,  79,  t.  20,  f.  9. 
A  aaerpboitpon  gia  glomeratao'O.  Pradr,  II,  aS9. 
Acbillcum  deforme  Robm.  Kreide  2,  ßde  Reuss. 
Spongia  dcformis  Gkin.  Quad.  204. 
Aggregate  fremdartiger  Körper-Theile  Queptst.  i.  Wibom.  Arch.    1886,  III, 

246  ff.  >  Jahrb.  1886,  623. 

Breit  aufsitzend,  knollenförmig  (unregelmässig  kugelig,  halbkugelig 
u.  8.  w.)f  Haselnuss-  bis  Ei-gross;  die  groben  und  eng-verwickelten 
Fasern  an  ihren  Enden  verdickt ,  nur  kleine  und  meistens  rund- 
liche vielfach  miteinander  zusammenlaufende  Poren  zwischen  ihren 
Netz-Maschen  offen  zeigend.  Der  Schwamm  scheint  sich  öfters  auch  in 
Höhlen  der  Korallen-Stöcke  anzusiedeln  und  diese  ausfällend  ihre  zu- 
fällige Form  anzunehmen,  was  Qoenstedt  veranlasst  zu  haben  scheint, 
denselben  überhaupt  nur  für  eine  zufallige  Ausfullungs-Masse  zu  halten. 
Indessen  ist  jenes  jedenfalls  nur  ausnahmsweise  der  Fall,  und  Rross  sah 


ihn  —  in  etwas  tieferen  Schichten  —  deaUich  immer  auf  fremden  Kdrpera 
aaftitzen.  Auch  die  genau  beobachtbare  und  in  ihrer  Art  beftindigc 
Textur  spricht  dagegen.  Zuerst  im  Maitrtchter  oberen  Kreidetui 
bekannt  geworden ;  dann  von  Rokmbr  In  unterer  Kreide  (mittlen  md 
oberen  Quader-Mergeln)  bei  Peine  und  von  Reuss  im  untereo  Pliner- 
iLalke  (s=^  untere  Q.-M.)  der  Schillinge  und  in  Homstein-arligen  Koa- 
glomerat-Schichten  des  Hradieit  bei  Hilin  in  Böhmen  gefunden« 

CofUs  Lnsd.  1849. 

Schwamm  aufgewachsen,  vielgestaltig,  g<^bildelt  aus  manchfMJi 
geordneten  Erhöhungen  (? Blättern),  welche  gegen  den  Grund  hin  m 
einer  einförmigen  Masse  verschmelzen«  Die  ganze  OberflSche  dieser 
Rippen  und  ihrer  Zwischenräume  mit  Lücken  versehen  oder  von  senk- 
rechten Verbindungs-Röhren  durchzogen.  Räume  zwischen  den  Lückea 
fein  porös.  Der  Stoff  kalkig ,  sehr  fein  gekörnelt  (?;,  ein  Fasern-Neti 
einschliessend. 

Arten :  bis  jetzt  zwei:  AcbiJleum  costatum  Gp.  (=  Slellispongii 
costata  D*0.)  aus  dem  Sireitberger  Jtira,  und  die  folgende 

Conis  contortuplicata.  Tf.  XXV^I^  Fg.7. 

Conis  conto rtuplicata  Limo.  i.  Loni.  fUäri, geol,  Jaum.  1849^  K, ^-^ 
66,  t.  4,  f.  I— 4  >  Jahrb.  1849,  m. 

Aus  dem  Untergrunsande  zwischen  Atherftetd  und  Rocken-End 
auf  Wight,  ^ 

ManoH  Schweig.  1820. 

(Porospongia  etc.  d^O.) 

Schwamm  aufgewachsen,  aus  eng-verwebten  Fasern  bestehend, 
an  seiner  Oberfläche  mit  bestimmt  umgrenzten  Ausmundungen  vca 
Kalk-Masse  ausgekleideter  röhrenförmiger  Lucken  des  Gewebes. 

Arien:  von  der  Sl,  Casataner- Formalion  an  bis  in  die  jetzige 
Schöpfung;  die  fossilen  sind  27  an  Zahl  und  gehören  meistens  der  Kreide 
an.  d*Orbiony  vertheilt  die  fossilen  Arten  in  Sparsispongia,  Amorpho- 
spongia,  Cupulospongla,  Verrucospongia,  Forospongia,  Chcnendopora, 
Jerea,  Porospongia,  etc. 

1.  Manon  peziza  (a,  585).  Tf.  XXIX,  Fg.  2  a  b  {adnat.\ 

Fn  Dgi  a  Faujas  St.  Fopid.  Mastr.  191,  t.35,  f.  7,  8  =  ^^ 
Manon  peziza  Goi.df.  Ppfref.  1,  3, 143,  tl,  f.7.  8;  t.  5,  f.  i;  t.S9,f  8=V 
—  V  [exel.  04,  t.34,  f. 8];  —  QuHfsr.  i.  Jb.  t888,  415;   —  Hagw.  i,  Jli. 


1M9,  9«t ;  -  MoRBS.  eai.  97  (£=  r^  ;  -  ?»'A.  i.  Mm.  fMl.  m,  V,  3S4 
(f );   —   ÜButs  Knrerstein.   78.  =:  ff>*;    -    Gsiif.  Cbar.   II,  10,  t.  6, 
t  12;  Qaad.  S62. 
Tragos  acutimargo  Roem.  OoI.  II,  10,  1. 17,  f. 26;  Kr.  3  =  q?r? 
Cvpalonponflfia  f  ubpezixa  d'O.  |pratfr.  //,  288  (Gf.  t.5,  f.l  =  f*). 
(e/h*.  Spo D ffia  pes i  la  Michn.  letm,  143,  t. 36,  f.  5  =  f ). 
(c/ir.  SponfiaetüTolnta  Phill.  Yorktk.  UI^  pl.  f ,  f.  6). 

Gaoi  oder  halb  becherförmig,  unregelmässig,  zuweilen  ohrförmig 
und  lappig,  ohne  Stiel ;  die  inwendige  Oberfliche  aus  krausen  schlaffen 
Fatem  gebildet,  welche  viele  feine  Öffnungen  zwisehen  sich  lassen ;  die 
äussere  ist  ähnlich,  leigt  jedoch  regelmässige,  fast  reihenweise  geordnete 
runde  und  innen  ausgekleidete  Röhren -Mundungen  und  ist  in  wohl- 
erhaltenem Zustande  auf  den  Zwischenslellen  zwischen  denselben  mit 
einer  dünnen  Kruste  überzogen.  Bei  Fg.  a  sieht  man  beide  Seiten,  bei 
b  nur  die  untere  oder  äussere,  und  in  deren  Mitte  die  Stelle,  womit  das 
Exemplar  angewachsen  gewesen. 

Vorkommen :  im  Hilse  zu  Schandeiahe  unü  am  RmUenberg  bei 
Schöppemtedt;  im  Giünsande  von  Farringdon  und  Sidmouth  in 
Kn^land;  im  unteren  Quader-Sande  Ton  Emen  an  der  Ruhrl  und  von 
Öiel  bei  JVolfenbütiel;  in  der  Tourtia  von  Toumay;  im  untersten 
Pläner-Kalk  (oder  untern  Quader-Mergel)  von  Plauen  bei  Drenden^ 
in  den  Schillingen  bei  Bilin;  seltener  im  oberen  Pianerkalk  von 
Kuhchlin  in  Böhmen;  —  unsicher  in  weisser  Kreide  auf  li%en,  in  den 
Rreideroergeln  des  PeterBöerges  bei  Masiricht ;  —  und  die  ihr  wenig- 
stens sehr  ähnliche  Spongia  convolula  in  Kreide  von  Dane*  8  Dike 
in  Yorkshire,  Die  von  Goldfusa  im  Coralrag  gefundenen  Exemplare 
gehören  jedenfalls  einer  anderen  Art  an  und  werden  von  d*Orbigny 
jBogar  einer  seiner  anderen  Sippen  zugetheilt  (Porospongia  p.  d*0.). 
Die  von  Goldfdss  zuerst  beschriebenen  Exemplare  sind  die  Manlrichter. 
— -  d'Orbigny  scheidet  nicht  nur  die  Form  des  Cenomanien  Frank- 
reicht  (=  Spongia  peziza  Michn,  143,  U  36,  f.  5),  die  wir  nicht  kenneu 
und  daher  nicht  nach  ihren  Fundorten  ziliren,  gegen  Michklin*s  und 
Beuss*  Ansicht  als  Cupuiospongia  Normaniana,  sondern  auch 
die  typische  der  Maitrichter  Schichten ,  welche  von  den  Essenern 
zu  unterscheiden  uns  unmöglich  ist  (vgl.  unsere  und  Goldfuss*  Abbild.) 
a!s  Cupuiospongia  s  üb  peziza  aus  uns  unbekannten  Grün- 
den ab. 

2.  Manon  turbinatnm.  Tf.  XXIX^  Fg.  2  (n.  Reuss.). 

ManoD  tarbinatniD  Robm.   Kr.  3.  1 1,  f.  ft;  —  Rsosa  Krverst.  II,  78, 
1. 19,  f. 6;  —  Gboi.  Quad.  263. 


60 

?SpoDg^ia  otcnlifera  Pbill.  York$h.  J/,  tl,  f.  3. 
Yerrucispong^ia  tu  rbinata  d'O.  proär,ii,W7, 

Wird  bis  4"  hoch,  unregelmässig  kreise!-  und  kege1-f5rmig,  knollif 
und  kuchenförnnig,  aus  einem  dicken  Gewebe  anastomosirender  Fasern; 
die  seitlichen  Löcher  stärker  gerandet  als  die  oberen ;  diese  oft  etwas 
kreisförmig  geordnet,  jene  ganx  regellos  in  kleinen  Gruppen  oder  auch 
Reiben  zu  3 — 6  beisammen  stehend. 

Vorkommen  im  untern  Quader -Mergel  (unteren  Planer)  der 
Schillinge  bei  Bilin\  im  oberen  Q.^M,  (Kreide*Mergel)  bei  Go^v, 
—  ?in  oberer  Kreide  zu  Bridlington  in  Yorkthire, 

Taronta  Micbv.  1844. 

Polypenstock  vielgestaltig,  im  Queerschnitt  rundlich,  etwas  lappig 
und  bognig,  oben  und  unten  gewölbt;  der  Untertheil  compakt  (verkie- 
seit) ,  meistens  concentrisch  runzelig ;  der  Obertbeil  gewölbt  bis  kegel- 
förmig und  zylindrisch,  andre  oft  unregelmissig  l)erippt  oder  zackig 
[▼iefleicht  durch  Erosion,  wodurch  auch  eine  obere  Vertiefang,  wem 
sie  vorbanden  gewesen,  verschwunden  seyn  könnte],  schwamarig, 
ursprünglich  von  geringer  Konsistenz  [was  die  Erosion  begünstigt  bitte] 
lind  von  zahlreichen  Röbrchen  [ohne  eigne  Wand  ?]  in  verschiedenea 
Richtungen  durchzogen.  MiCHELm  beschreibt  nur  kurz  die  einzige  Art, 
woraus  wir  dann  diesen  Sippen-Charakter  zu  ziehen  gesucht  haben ;  er 
vergleicht  die  Sippe  mit  Limnorea. 

Turonia  varlabilis.  Tf.XXVIII»,  Fg.  8  ab  (n.  Michn). 

Turoniavaribbilis  Michn.  leon,  125,  t.  35,  f.  1—8;—  D'0,prodr,  1/,  289. 
Spongia  siilcataria  MiCHn .  (pars f)  142,  t.  28,  f.  4.  i  ^        , -^ 
?Scyphia  Irilobata  Michn.  l4l,t.28,  f.  2.  j /W«  i>  O. 

Unsere  Abbildung  liefert  nur  eine  mittelgrosse  und  regelmasslgerf 
aus  den  vielerlei  unregelmässigen  Formen ;  a  besteht  fast  ganz  aus  der 
Masse  des  Obertheiles ;  bei  b  ist  der  Untertheil  wohl  erhalten..  Oft  sind 
die  Individuen  viel  breiter  und  flacher. 

Vorkommen  im  Senonien  zu  Tours,  zu  St.  Aignan  (Loir-et- 
eher)  und  zu  Cap  la  Heve  bei'm  Harre. 

Pleurostoma  Fr.  A.  Roem.  1841. 

Mit  Tragos  und  Achilleum  verwandt.  Schwämme  leistenforroig 
zusammengedrückt,  dünnwandig,  aus  gitterförmigem  Gewebe ;  die  Ober- 
fläche mit  kleinen  rundlichen  Maschen  bedeckt;  die  beiden  schmalen 
Seiten  oder  Kanten  mit  einer  Reihe  grosser  rundlicher  Öffnungen. 


«1 

Arten:  iwei:  in  kreide. 
Flearostoma  radiatum.    Tf.  XXVIIP,  Fg.  11  ab  (n.  Robh.). 

Plearoitoam  radiatav  Fa.  A.  Robh.  Kreide  6,  t.  1.  f.  Il;  —  d*0. 

frodr.  /I,  S87. 
Tragos  radiatum  Gbiii.  Quad.  964. 

StariL  xusammengedrückt  mit  ovalen  alternirenden  Seiten-Öffnun- 
gen; die  übrige  Oberfliche  ton  kleinen  mnden  Maschen  bedeckt, 
welche  etwas  dichotomirende  Längs-Reihen  bilden  und  in  einem  deut- 
lich gitterförmlgen ,  ziemlich  lockeren  Gewebe  Hegen. 

Vorkommen  in  unterer  Kreide  (=  mittlem  und  oberem  Quader- 
Mergel)  bei  Peine  in  Weitphdlen. 

Ih'agas  Schweig. 

(vgl.  ThI.  VI,  78). 

Tragos  pulvinarium.  Tf.  XXIXi,  Fg.  1  (n.  Gf.)« 

ManoD  pulviDarium  Gf.  Petref.  I,  2,  t.  SA,  f.  7  [exel,  1. 1 ,  f.  6]. 
Tragos  pulviDarium  Robm.  Kr.  3 ;  —  Gbin.  Kr.  262. 
SparsispoDgia  pulvinaria  d'O.  prodr,  /#,  187. 

Schwamm  aufgewachsen,  halbkugelig,  bis  3''  gross,  an  der  Grund- 
fläche meist  überrindet;  Löcher  theils  grösser,  länglich,  zu  3—5  stern- 
artig auf  flachen  Erhöhungen  beisammenstehend,  theils  kleiner,  rund, 
yiel  lahlreicher,  dazwischen.  Fg.  1^  eine  vergrösserte  Stelle. 

Im  sog.  GrQnsande  (1^?)  von  Essen  an  der  Ruhr. 

CtiefnUHtan  Gr. 

(vgl.  Tbl.  IV,  S.  81). 

Cnemidlum  stellosum.  Tt  XXIX^  Fg.  3  (u.Gf.). 

Tragos  stellatum  Gf.  Petref.  I,  14,  t.  80,  f.  2  [exei.  f.  3;  nee  Lamx., 

Geir.]. 
Cncmidium  atellatum  Rob.  Kr.  4  [«m  Gf.). 

Cd emidiuB  stellosum  Br.  Eiimm.  80,  JVoMeiitff. S15;  —  Gam.  Quad. 256. 
Stellispongia  subatellata  d'O.  ^nrodr.  //,  183. 

Knollig,  V  gross,  mit  mehren  flaehgewdlbten  Erhöhungen,  von 
deren  nicht  vertieften  Scheiteln  4—6  Furchen  aasstrahlen ;  Gewebe  etwas 
grob,  mit  einzelnen  kleinen  rundlichen  öfinangen«  Fg.  b  zeigt  eine  ver- 
grösserte Stelle. 

Im  Grünsande  (if^  ?)  von  Etten. 

MammUUpora  Ba. 

(vgl.  Tbl.  IV,  S.  70). 

Mammillipora  sphaerica.  Tf.  XXIX^  Fg.4ab  (n.Micim.). 

Lyronorea  sphaerica  Michn.  lean.  216,  pl.  62,  f.  16. 
T rem ospongia  sphaerica  d'O.  fM^r.  11, 187« 


MPll 


Knollig  kreiielförmig:     unlen  becherförinig ,  ttar k  in  Aiil)va 
rnzell,  glalt  und  ohne  Poren  ;  der  obere  Thcil  gerundet,  ichnnq 
ilpllenweise  irusammcngehäutlen  ,  sehr  kleinen,  runden  undufM 
Len  Löchern.     Fg.  a  nslürlicbe  GrÖise,  b  vergrÖHCrl, 
Im  Cenomanien  von  JUatif. 

••  Hhysogpmigia  o'O.   1850. 

Eine  erst  kurz  und  unvofUtändig  charaktemirte  Sippe.  Sn!(i|(   | 
wie  bei  Jerea  durchlöchert,  wird  von  kriechenden  2  weitheil  igen  Wgmt 
getragen,  die  wie  bei  Mammillipora  überriiidel  »ind. 

Ein7ige  Art: 

fchyaospongia  Pictonica.      Tf.  XXIX",  Fg.  :(n,MiB>. 
••IfpaHieti«   Picinuics  MrcuK.  /con.  UT.  t.  37,  f.  1. 
.HIi]r*e»|ioiis{la  PIclODico  d'O.  yrodr.  II,  S86. 

Dieser  Körper  in  Feuerstein  verwandelt  erschien  MlMttiJ'» 
rtthselhsTt,  dass  er  nicht  einmal  zu  behaupten  wagl«,  nb  a* 
wiiwamm,  ein  Annellidc  oder  ein  Molluik  seje,  ohirohl  et  iho)  ti>^ 
tollen  den  Namen  Poljpoihecia  beilegle.  Auch  wir  sehen  in  W 
«Abbildung  nichts  Wesentliches  und  wissen  über  seine  Otgiw«»* 
■Ich!  mehr,  als  was  in  d'Ohbicnv's  obiger  Diagnose  enthitlni*. 
MiCIlEi.iN  beschreibt  diese  Körper  sn:  llach  hallikupclig,  obfn  rürt 
unlen  traubig  [racemosis  —  ■^ramosisj ;  die  Rühren  gross,  "BrtW 
massig,  zahlreich,  blasig,  abgeslutit;  die  Aste  zu.iainmengednittl, 'i'^'^ 
zwettheilig,  röhrenlragend  ;  vom  Millelpunkl ausstrahlend.  Fg.  ivoooln. 
b  von  unten,  beide  in  halber  Grösse. 

Vorkommen  im  Scnonien  von  Saintes ,  A 11  jow/eme  ;€*»'*"'' 
Cogitac,  Tourt  'Indreet-Loire]. 

At    .  Ventriculiles  Mant.  1838. 

•  'I^  (Ocellaria  Lk.  et  Ret  isponKio  d'O.) 

Polypenstock  Trichter- förmig,  aus  Scfiwamm-Gewcbf,  an  dtttpi"* 
Basis  mit  wurzelarlig  auslaufenden  äsiigfn  Fortsätien;  die  inneit"''^' 
fläche  bedeckt  mit  kleinen  durchbohrten  Wärzchen,  deren  Münin'?' 
die  offenen  Enden  kleinerer  Queer-Röhrchen  sind ;  die  äaitcrt  ^ 
netiförmig  aus  Tasl  ijlindrischen,  anastomo sirenden,  von  der  Bau''' 
wirti  nich  der  Peripherie  strahlenartig  auslaufendeo  FUen,  nit* 
welchen  Lücken  bleiben.  Die  Päden  sind  unter  der  Lupe  gei^ 
por5i  und  trocknein  Schwamm  ähnlich.  Maht. 


«3 

n  jene  Lacken  dringt  bei  Abgössen  des  Gestein  BSpfensrtig  ein  und 
:  bdin  Ablosen  der  Ve rsle iorrung  an  der  Oberfliche  sb.  Soirbe  Abdrücke 
nn  Lamarcr  für  Verwandte  von  Refepora  und  Alveulilex  gehslfen,  ibre 
gänzlicb  verkennend  (MAFiTBLL,  Milrb  Edw.)  ;  daher  wir  k^n  Bedenken 
I,  seinen  Namen  Ocellaria  aoftogeben  und  den  von  Maktsll  ancAn^h- 
der  sich  viele  Mähe  gegeben  bal^  die  wahre  Natnr  dieser  KSrper  anf- 
-en.  / 

l^ir  besitzen  eine  werlhvoUe  Monographie  der  Ventrikulilen  von 
UN-Smith,  welcher  mehre  Jahre  lang  Tausende  von  Esemplaren  unter- 
und  viele  eigenthumliche  Verhaltnisse  ihres  Baues  aosgemittelt  hst*, 

er  die  sn  den  Feuersteinen  erhslten  gebliebenen  Charaktere  einer 
Art  mit  den  iq  der  Kreide  noch  sichtbaren  erginxte  u.  u.  Wir  wollea 
'esentlicbste  davon  mittbeilen ,  ohne  jedoch  seiner  Ansicht  über  die  Ver- 
t  g  dieser  Wesen  von  den  Spongien  an  den  Tunicaten  oder  Brf  osoen 
reten ,  wo  er  sie  zur  besonderen  Familie  erhebt. 
Die  Ventriculiten  bestehen  aus  einem  Körper  und  einer  Wurzel. 
XVIIP,  Fg.  12,  13.  Erster  hat  äusserüch  die  Form  einer  flachen 
ilzen  Tute ,  deren  Höhle  nicht  ganz  bis  zur  Spitze  hcrabreicht. 
.  örper  oder  die  Wand  dieser  Tute  ist  bald  einfach ,  bald  längs-, 
iieer-  und  bald  in  beiderlei  Richtung  gefaltet,  wo  dann  Lücken  zw!« 

den  Palten  entstehen.  Aus  und  über  der  Spitze  der  Tute  in  verschie- 

Höhen  entspringen  absteigende  Wurzelfasem,  welche  nach  unten 
er  und  dicker  werden,  so  dass  sie  um  die  Spitze  eine  Art  Scheide 

,  die  sich  unter  derselben  zu  einem  bis  2"— 3"  langen  Stiele 
e\)  fortsetzen,  der  sich  dann  wieder  in  yiele  (bis  40)  Zweige  auf- 
Je  in  feine  freie  Enden  auslaufen,  ohne  je  angewachsen  gefunden 
vden.  DieScheide  ist  ohne  eigne  Falten  und  hat  eine  andere  Textur 
r  Körper,  daher  man  sie  in  Kreide  nie ,  in  Feuerstein  nur  in  Staub- 

ihren  yollständigen  Abdruck  ausfüllend  erhalten  findet.   Zuweilen 

noch  innere  Wurzelbündel  höher  am  Körper  an.  —  Ihrer  inne- 
^xtur  nach  besteht  die  Körper- Wand  aus  äusserst  zarten  Fasern, 
"b  zunächst  in  3  Richtungen  rechtwinkelig  kreutzen ,  so  dass  sie 
^ist  nicht  0''01  langen  Kanten  yon  lauter  Quadraten  und  bezie- 
'Weise  Würfeln  bilden  (Fg.  1 3  a  in  Feuerstein,  b  in  Kreide),  deren 
iTilich  5  die  Dicke  einer  ( ^/i  e''  dicken)  Wand  einnehmen  und  sich  bei 
ckung  der  Wand  durch  Einschaltung  vermehren  (diese  Bildung 

sich  soweit  und  nur  weniger  fein  auch  bei  der  lebenden  Horn- 
imro-Sippe  Euplectella  Owen  *  von  den  Philippinen  wieder).  Nun 

'  ilnfi.  «.  MagM».  nal.  Ai##.  1847,  XX,  73-97,  176—191,  Tf.  7,  8,  > 
B48,  238-342;  —  das.  1848,  b,  I,  35-49,  203  -221,  279-295,  362- 
pl.  13—10,  >  Jb.  1848,  036—637. 
'  .4flifi.  mmt.  hin.  ViU,  222. 


64 

kommen  aber  noch  weitere  F&dchen  hinzu,  welche,  wenn  man  sich  die 
ersten  in  einem  Knoten-PunlLte  rechtwinkelig  gekreutzten  3  Vidcbea 
als  die  3  Achsen  eines  regelmassigen  Oktaeders  vorstellt,  die  12  Oktaeder- 
Kanten  dazu  bilden  (Fg.  13  c)  und  zwar  in  je  '/^  Länge  jener  Grund^Qua- 
drate  zu  liegen  kommen ;  daher  ein  mittelmässiger  Ventrikulit  Ton  3" 
Höhe  750,000  solcher  Quadrate  und  9,000,000  Fädchen  enibalten 
kann.  Kieselige  und  kalkige  Spiculae  fehlen  gänzlich.  —  Die  äussere 
und  innere  Oberfläche  dieser  die  Wand  bildenden  Gewebe-Lamelle  ist 
nun  weiter  von  einer  Unterhaut  bedeckt,  worin  die  Quadrate  nur  V500" 
gross  sind  und  durch  Einschaltung  neuer  Fasern  vermehrt  werden,  so 
dass  die  Dicke  der  Haut  selbst  wieder  aus  mehren  Quadraten  besteht 

—  Über  ihr  liegt  dann  die  Oberhaut.  —  In  der  Wurzel  sind  die  Längs- 
fasern stärker  als  die  Querfasern,  die  Maschen  unregelmässig  länglich 
und  am  Ende  yerschmälert;  die  Oktaeder -bildenden  Fasern  fehlen 
gänzlich.     Ähnlich    umgestaltet  ist  auch  die  Textur  der  Wurzelhaut. 

—  Alle  Fasern  liegen  nicht  lose  auf-,  sondern  verlaufen  unmittelbar  in- 
einander, haben  Viooo''  ^'^  V4000"  ^icke  und  sind  nicht  hohl.  Von 
der  gallertigen  Materie,  welche  bei  den  Hornschwämmcn  zwischen  den 
Fasern  liegt,  ist  natürlich  nichts  mehr  zu  erkennen.  Die  Epidermis  oder 
eine  ihr  entsprechende  Lijcke  in  Feuerstein  ist  nur  selten  zu  beobachten. 
Wo  letzte  yorhanden ,  da  dringen  wenigstens  stellenweise  freie  leere 
Röhrchen  nach  aussen  ins  Gestein,  Spuren  haarförmiger  Fortsätze. 
Rundliche  in  Wechselreihen  stehende  Lücken  der  Unterhaut,  nach 
aussen  und  innen  dieselbe  überragend,  sind  von  ungewisser  Bestimmung 
(Sm.  hält  sie  für  Polypen-Zellen). 

Die  32  Arten,  welche  alle  in  weisser  Kreide  und  ihren  Feuerstei- 
nen vorkommen,  theilt  Smith  in  folgende  3  Sippen. 

A.  Ventriculites  Trichter-  oder  Beutel-förmig  mit  einfacher  reii^el- 
inS«siger  Höhle  und  oberer  Öffnung; ;  Wandlciste  einfach  oder  gefaltet  (wodurcb 
die  Oberfläche  runzlich  und  rissi);  nird);  ihr  obrer  Rand  dünne  zulaufend; 
(nach  Smith  Polypen- )Zellen  mu  der  äussern  und  innern  Oberfläche  desTiicb- 
ters.  12  Arten,  wobei  V.  radiatus  und  V.  alcyonoides. 

B.  Cephalites  Sm,  1848.  Trichter-  oder  Bcutel-formig;  die  Waid- 
leiste  in  starke  Fallen  gelegt,  wodurcb  die  Oberfläche  rippig  oder  netzartif 
und  die  Ofi'nung  zuweilen  in  mehre  gelheilt  wird;  die  Mündung  erscbeivt 
aber  durch  diese  Fallungen  jedenfalls  wie  von  einer  dicken  Wand  umgeben 
(stait  des  oben  erwShnten  dtinneu  Randes),  deren  nach  oben  g>ekehrfe  Seile 
(zuweilen  noch  Falten-Seiten  mit  in  sich  begreifend)  in  ihrer  ganzen  Breite 
von  einer  glatten  (nicht  faserigen  oder  zelligen)  Haut  bedeckt  wird.  Die 
Wand  selbst  aussen  und  innen  mit  (Polypen-)  Zellen  besetzt.  IS  Arten ,  wobei 
C.  longitudinalis  Sm.  1.  c  K81, 1 7,  f.  1, 1. 14,  f.  1 ,  die  einzige  laogsgerippte  Art 


G.  Bracht  oliteR  Sh.  1848.  VerindftrKeh,  doch  meint  «ehr  lappig  und 
itftiK  iio#  die  iooeren  Höhlen  dieaer  Lappen  and  Aate  mit  einander  xnaam* 
neohängend  (unmittelbar  oder  durch  eine  Zentral-Hohle) ,  ihre  Enden  ge- 
schlossen oder  offen.  Wand-Lamelle  eben  oder  gefaltet,  an  dem  die  Mundung 
umgebenden  Rande  verdönnt  oder  abgerundet  (aber  ohne  glatte  Haut)  und  an 
beiden  Seiten  mit  (Polypen-)  Zellen  besetit.  10  Arten  [wobei  Guettardi.i  und 
Br.  Inbyrintbicaa,  der  das  Genua  Plocoscyphia  Rboss  reprisentirt,  welchen 
beiden  Sippen-Namen  daa  Vorreaht  gebdhrt,  da  sie  theila  älter  sind  und 
tbcils  Formen  trennen»  welche  nicht  die  mindeste  Äussere  Ähnlichkeit  mit  eia- 
ander  haben]. 

Überhaupt  ist  es  schwierig,  die  £inlheilnng  von  T.  Smith  snzu* 
nehmen,  da  sie  auf  einem  anatomischen  Charakter  beruht,  der  sich  im 
Fossil -Zustande  selten  beobachten  lisat,  und  wir  nicht  einmal  wissen,  an 
welchen  nnd  wie  viele  Arten  er  ihn  aelbst  beobachten  konnte. 

].VeBtricuIlte8radiatus(a,586).Tf.XXVn.Fg.l8ab(n.Gr.). 

■r 

a.Aat^oitae  congener  Radniaria  cretacea  LnvfYD  Lilkoffhyi,  Brii, 
Aleyonium  Parks,  org,  rem,  li  . .  .;  Mart«  i.  Lhm,  TrasMaet,  18iSy 

XI,  n,  401. 
Mantellia  Parks.  Oryetol.  1822y  p.  53,  54. 

Ventriculites  radiatus  Mint.  SuMt.  168,  pl.  10  —  13;  i.  OeoL  Tram, 

^,  Uly  205;  SB.  Engl.  97  —  105  c.  ieonU.y  372;  —  Bbcr  i.  Miu.  Zeitschr. 

1828y  582;  —   Passt  Seine-infär,  339;  —  Morrs.  eat.  29;  —  Conti,  l, 

jr5r^o/.#, /K,  297;  — Smith  i.ilfiii.fiaf Ai«<.  19^,  ^,  1,218,  1. 13,  f.  10,18. 

Oce Ilaria  radiata  d^O.  prodr.  tt,  284. 

&C7phia  radiata  Rkdss  Krverst.  II,  74,  t.l7,  f.  14;  —  Gfiiif.  Quad.258. 
b.Scyphia  Ocy  nhau8[en]ii    Gf.    Petref.  I,  219,  246,  t.  65,  f.  7 ;    - 
RoEM.  Kr.  7. 
Retispongia  Hoeninghaosii  d'O.  inrodr,  If,  284. 
efr.  Coeloptychium  mnricatnm  Robm.  Kr.  11,  t.  4,  f.  8. 

Wird  nach  Mamtkll  bis  10''  hoch,  9"  breit  und  0'',2  dick.  Seine 
Proportionen  sind  nach  Alter  und  Zusammeniiehung  sehr  veränderlich ; 
kommt  er  frei  in  der  Kreide  vor,  so  ist  er  flach  ausgebreitet  mit  schmalen 
länglichen  Maschen  (wie  in  Fg.  18) ;  im  Feuerstein  aber  zusammen- 
gelogen und  lang  kegelförmig  mit  unregelmässigen  Maschen,  fast  ohne 
erkennbare  innere  Organisation. 

Nach  GoLDrusssind  (an  Exemplaren  von  Darttp)  die  Fasern,  welche 
die  Maschen  bilden,  aus  feinen  parallelen  und  anastomosirenden  Faser* 
chen  znsanunengesezt  und  hohl,  me  die  Abbildung  b  zeigt.  —  Der 
untere  wurzeiförmige  Theil  fehlt  gewöhnlich  und  verräth  sich  nur  an 
J?n^/i«cAen  Exemplaren  durch  Anwesenheit  entsprechender  Bruchstellen. 
^ie  man  sieht,  trennt  d*Orbiont  die  Deutichen  und  Englischen 
Exemplare  in  2  Arten  und  sogar  2  Sippen ,  ohne  vorerst  den  unter- 
schied nachzuweisen.  Wir  vermögen  einen  solchen  aus  den  beiderseiti«» 

BroBOj  Lethaea  seognoUfc«.    3.  Aufl.    V.  ^ 


60 

gen  Beschreibungen  nicht  herausiuGnden ,  wenn  nicht  etwa  die  1 
der Bngliichen Exemplare  nicht  hohl  sind,  worüber  Mantul  i 
sagt ;  indessen  stellt  Smith  solche  als  hohle  nach  innen  sich  schlies 
Falten  dar. 

a)  In  weisser  Kreide  zu  Lewa  in  Susiex;  meistens  in  Feoe 
eingeschlossen  in  Kreide-Mergel  zu  Bumtanion ;  —  dann  hei  M 
an  der  untern  Seine;  —  bin  unterem  Quader-Mergel  (unlerenB 
so  KotHtz  in  Böhmen;  in  mittlem  Q.-M.  (Pläner-Kalk)  zu  Bmd 
Kutichlin,  Teplitz  in  Böhmen,  zvtSirehlen  in  Sachsen^  xnOppä 
ScMetien,  zu  Quedlinburg  und  Blankenburg  am  Harz ;  —  in  ol« 
Q.-M.  (Kreide-Mergel)  zu  lUeburg,  Darup,  COifeld,  am  Baumkeri 
Weetphalen;  —  in  Pläner  -  Mergel  von  Luscßuiz  und  Priem 
Böhmen;  —  im  Pyropen  -  Gestein  von  3ieronitz  und  TrziUH 
Böhmen;  —  in  weisser  Kreide  auf  Rügen  und  Möen* 

3.  V  entriculites  alcyonoides.  Mant.  Stia«.  l76;i.M 
Tram,  b,  lU,  205 ;  SE.  Engl.  372 ;  —  Leth.  a,  587. 

SmTH  StrmU  idenlif.  pl.  3^  f.  i. 

Alcyonite  Paaks.  rem»  U,  203,  pl.  10,  f.  12. 

Ocellaria  Dada  Korr lo  ieon.  foee.  eeet.  Nr.  98« 

Ocellaria  inelusa  König  ieon.  foee.  eeei,  Nr.  00 ;  —  Broiib  Fiani^ 
48,  1 6,  f.  7. 

Veatriculites  alcioiiides  Morr«.  caL  29 ;  —  d'O.  proir,  II,  581. 

Yentricu  fites  quincuncialis  Smith  in  Ann.  nalhisl.  1848,  b.  l  ^ 
t.  7,  f.  7,  1. 13,  f.  II. 

Die  Maschen  rund,  daher  zur  Ocellaria-Bildung  besonders geei^ 
In  weisser  Kreide  zu  Lewes  in  Sussex  j  und  in  Kent.  mf»»*' 

Feuerstein  verwandelt;  in  oberer  Kreide  zu  Ronen;  ähnlich  in ^ 

Pyrenäen,  in  Belgien  u.  s.  w. 
Vgl.  Guettardia  angularis. 

Giiettardia  Michn,  1844. 

Mit  Coscinopora  und  Ventriculitcs  verwandt.  Schwämme  Rö»* 
oder  Kreisei-förmig  oder  angeschwollen  und  zuweilen  unrc^l'W''? 
von  der  Achse  aus  auf-  und  aus-wärts  in  4 — 6  radiale  Lappen** 
Flügel  getheilt,  deren  jeder  aus  zwei  sehr  nahe  und  parallel  «f^ 
anderliegendcn  Blättern  besteht,  die  am  äusseren  und  inneren  Ba:cf' 
einander  übergehen.  Die  auswendige  sowohl  als  die  inwendig  ^ 
fläche  beider  Blätter  mit  kleinen  trichterförmigen  Vertiefungen,  »f^* 
an  ihrem  Rande  viereckig  und  am  Grunde  rund  sind,  in  parallele»»''^ 
hen  wechselständig  bedeckt;  ihre  Mündungen  jedoch  oft  inkrustirt  [^ 


67 

« 

Masse  selbst  bat  ein  liemlicb  cUcbtes  Aasseben;  die  oberen  Ränder  und 
somit  die  Gesammtform  der  Flügel  sind  nicbt  erbalten.]  Zuweilen  sind 
die  Flügel  mancbfaltig  verbogen  und  gewanden« 

Arten:  2  im  Kreide-  und  1  im  Nummaliten-Gebirge. 

1.  Gaettardia  stellata.  Tf.  XXVnP,  Fg.  10a— d  (n.MiCHN.). 

Fottifite  infandibaliforme  Gübtt.  JV^ai.  #//,  424,  t.  11,  f.  1-11. 
Alcjroainai  stellatum  Dpa.  L  Diet»  9o,  nmt,  I,  Hu^.  108. 
Gttcttardia  stellata  Michr. /<;ofi.  121,  t.ao,  f.  I— il;  —  Dsh.  \»  Qeol. 

Qumrij.  1846 y  113;  —  dU  prodr.  i/,  284. 
Scypbia  quadrangolaris  Garn.  Quad.  258. 

Wird  mehre  Zoll  gross.  Auf  der  äusseren  Kante  der  Flügel  bemerkt 
man  grosse  oberfläcbliche  Vertiefungen.  Die  xwei  abgebildeten  Exem- 
plare aund  b  sind  yon  den  regelmässigsten,  4- und  5-flügelig,  doch  sehr 
unvollständig;  c  und  d  sind  äussere  und  innere  Flächentheile  unter  der 
Lupe  gesehen.' 

Vorkommen  in  weisser  Kreide  oder  Senonien  C®  Prankreicht 
{Honfleut,  St.  Hymer  und  Vachti-noirei  im  Calvados,  Nogenl4e* 
Rostrou  im  Eure-el-Loir ;  zu  l'Aigle,  R^malardy  Coulonge,  St  Jean- 
la  Foreitt  Bellenne  im  Orne-Dpt. ;  zu  Biaritz  im  Basaes-Pyr^^ei- 
Dept. ;  zu  Ronen  im  Setne-infir.'y  zu  ilfeuefotiim  iS^eine-ef-Otse-Dpt.) ; 
—  in  Deutschland  (in  Pläner -Kalk  yon  Quedlinburg  und  oberen 
Quader- Mergel  am  Sudmerberg  bei  Ooilar). 

2.  Guettardia  angularis«  Tf. XX VHP,  Fg.  10 e. 

VeDtrir.nlites  quadrangularis  Mant.  Süss,  U  15,  f. 6. 
Bracbiolitea  angu  lariii  Smith  i.  ilftfi.  iM/At#f.  1949^  b,  I,  357,  f.  0,  P. 
Coscinopora  quadrangalaris  d*0,  proir,  ii^  284. 

Fg.  10  e  ist  ein  von  Toulmin  Smith  restaurirtes  und  hier  nur  in 
verkleinertem  Umrisse  kopirtes  Exemplar  mit  10  Flügeln  (die  Art  hat 
deren  4 — 10),  welche  die  Höhe  der  Central-Höhle  nicht  überragen, 
daher  allerdings  eine  andere  Art  zu  bilden  scheinen  als  die  Französi- 
Mche,  zumal  die  Löcher  (Zellen)  auf  der  äussern  Oberfläche  von  anderer 
Beschafienheit  als  bei  Michelin  sind ,  welchem  Smith  eine  unrichtige 
Kopie  derselben  vorwirft. 

Vorkommen  zu  Offham  in  Sussex  und  in  Kent. 

Plocoscyphia  Rbuss  1846. 

Mit  Scyphia  und  Polypothecia  verwandt*  Schwamm  gestielt,  ange* 
wachsen  mit  weiter  und  tiefer  Zentral- Depression,  wie  bei  Scyphia, 
aber  bestehend   aus  in   einander  verwachsenen   und   verschlossenen 

5* 


68 

onregelmässigen  Röhrchen ,  die  als  Wülste  an  der  Oberfläche  yorrafen 
und  theils  in  diese  und  theils  in  die  mitUe  Vertiefung  ausmünden. 
Gewebe  aus  dichten  feinen  Fasern  bestehend. 

Arten:  ausser  der  einzigen  typischen  beiREUSS  sählto* Orbigkt 
noch  ein  halbes  Dutzend  aus  anderen  Sippen  dahin,  wie  Achilleum  nor- 
chella  Gr.,  Achilleum  formosum,  A.  rugosum  R^uss,  Scyphia  Benetli 
Redss,  Guetlardia  expansa  MicuN.,  eine  Verbindung,  welche  nur  daaa 
gerechtfertigt  ist,  wenn  auch  die  innere  Bildung  einstimmend  befunden 
wird,  was  wenigstens  bei  der  ersten  der  genannten  Arten  nicht  der  Fall 
ist;  alle  in  Kreide  r^^-f*.  Im  Lei^cfener  Museum  soll  sich  eine  lebende 
Art  dieser  Sippe  aus  Indien  beGnden. 

Plocoseyphiacontortolobata.  Tf.XXVinSFg.9(n.Rfiuss). 

Achilleum  mor  chella  (Gf.)  Gein.  Cbar.  96.,  t.  22,  f«  13  [«Mft  Gp.]. 

Scypliialabyrintbica  Rbuss  Krgb.  173. 

Plocoscyphia    labyrinthica    Rbuss   Krverst.   77,   t.  18,   f-  10   [ff#ii 

MAifT.;  d'O.] 
Aehilleum  labyrinthicum  Gsm.  Quad.  264  (|rar#)« 
Sponi^ia  contorto-lobata  MiCHif. /cofi.  144,  347,  pl.  42,  f.  1. 
Achilleam  contortolobatum  Gein.  Verst.  604. 
Plocoscyphia  r.ontortolobata  d'O.  ftr0dr,  iiy  288. 

In  DeuUchland  1—3"  dick ;  in  Frankreichbis  6"  dick  und  10" 
hoch,  sphäroidisch,  stets  mit  kurzem  Stiele  aufsitzend.  Scheitel-Öffnung 
meist  gross,  rund  oder  etwas  sechseckig,  tief  bis  zum  Stiele  hinabrei- 
chend. Ihre  dicken  Wandungen  aus  0"25  — 0"33  starken,  hohlen, 
zylindrischen  Röhrchen,  deren  5 — 9  vom  Stiele  ausgehen,  sich  oben 
gabeln,  wieder  verbinden  und  ohne  Ordnung  verflechten,  so  dass  sie  an 
der  Oberfläche  als  den  Hirnwindungen  ähnliche  Wulste  vorragen.  Sie 
Öffnen  sich  theils  an  der  Oberfläche  in  Form  von  Längsspalten  oder  von 
gerändelen  runden  Mündungen,  theils  in  der  inneren  Höhle. 

Selten  im  unteren  Pläner  (unteren  Quader-Mergel)  bei  Bilin  und 
dem  gleichzeitigen  Grünsande  bei  Quedlinburg-,  dann  im  Pläner-Kalk 
(mittlen  Q. -M.)  von  Kutschlin  und  Liebschilz  in  Böhmen;  endlich 
Im  Senonien  Frankreichs  bei  Tours.  Sollte  dazu  auch  Spongus  laby- 
rinthicus  Mant.  iS^ti««.  165,  t.  15,  f.  7.  =  Plocoscyphia  labyrinthica  d'O. 
prodr.  i/,  288  gehören  (die  wir  nicht  vergleichen  können),  so  wäre 
auch  Lewes  in  England  als  Fundort  beizufügen. 

Choanites  Mant. 

Schwamm  kugelig  bis  birnförmig,  umgekehrt  kegelförmig,  zjlin- 
drisch   oder   flaschenförmig,   aus   Fasergewebe  gebildet,    am   untem 


09 

Theile  mit  aaslaufenden  Wurzeln  aufgewachsen ,  oben  auf  der  Grund- 
Fläche  des  Kegels  mit  der  Möndung  einer  weiten,  runden,  gegen  die 
Spitze  sich  herabziehenden  und  sich  verengenden  (manchmal  bis  drei- 
fachen?) Röhre,  ton  welcher  ausfiele  Sstige Kanälchen  durch  das  Faser« 
Gewebe  nach  aussen  ziehen  und  hier  auch  wenigstens  zum  Theil  aus- 
zumftnden  scheinen,  Mantkll.  Ein  spiraler  Kanal  steigt  tom  Boden  der 
Zentral  -  Röhre  aufwärts  in  5 — 6  Windungen  um  diese  herum  und 
scheint  mit  einigen  der  radialen  Röhrchen  zusammenzuhängen,  Cdn- 
NiNGTON.  Das  obere  Loch  ist  viel  tiefer  als  bei  Siphonia ;  die  dicken 
senkrechten  Röhrchen  dieser  letzten  sind  nicht  vorhanden,  die  wagrechten 
feiner,  wesshalb  wir  eine  Vereinigung  beider  Sippen  nicht  für  angemes- 
sen  halten,  zumal  noch  der  Spiral-Kanal  hinzukommt.  [Nach  Rsuss 
sind  die  wagrechten  Röhrchen  seines  Cnemidium  pertusum ,  welches 
d*Orbigny  damit  vereinigt,  nur  auf  den  innern  Theil  beschränkt  und 
vielleicht  mit  weniger  verdichteten  Wänden  versefhen ;  an  der  Oberfläche 
sind  viele  dicht-stehende  kleine  Öffnungen,  von  welchen  aus  feinere 
Kanälchen  ins  Innere  ziehen  und  zwischen  welchen  man  noch  viel  kleinere 
Poren  wahrnimmt;  verwittert  die  Oberfläche,  so  fliessen  jene  Öffnungen 
in  Furchen  zusammen ;  -^  daher  einiger  Ziveifel  bleibt,  ob  diese  Deut- 
ichen  Reste  mit  den  Englitchen  zusammengehören.] 

Arten:  2—3  in  weisser  Kreide  Englandt,  Nord-Frankreichi 
und  Deutichlands? t  oft  in  Feuersteinen  eingeschlossen,  und  dann  das 
Faser-Gewebe  zuweilen  deutlicher« 

1.  Choanites  Koenigl  (a,  588).  Tf.XXXIV,  F.  Hab  (u.Mant.). 

Cboanites  Koenigi  Mant.  Suti,  pl.  1 6,  f.  1 9— 2 1  >  i. Oeol  TranaaeL tU^ 
205;   SE,   EntfL   105—107   c.  tc,  371;  —    Passy  Seine  infer,  339;  — 
GoLDF.  b.  Dbcm.  324;  —  Mors,  eat,  27;  —  CurmiNOTOif  i.  Jb.  1849^  241. 
SiphoniaKoenigi  d'O.  jnrodr,  11,  285. 
Sponf^ia  terebrata  Phill.  Yorkih,  i,  154,  pl.  1,  f.  10. 
S  cyphia  terebrata  MiCHif.  ieon,  121,  t.  29,  f.  4. 
?Cneiiiidium  pertusum  Rbuss  geogn.  Skizze  IT,  299 ;  Krverst.  7 1,  t.  lO^ 

f.  7,8,  11 -U. 
Seyphia  heteroroorpha  (pare)  Gein.  Qaad.  258. 

Umgekehrt  lang-kegelförmig  bis  Walzen-  und  Bim-förmig ;  Zentral- 
Hohle  zylindrisch ;  Basis  mit  radialen  Fortsätzen  zur  Befestigung.  Die 
Höhle  und  der  Verlauf  der  Röhrchen  ergeben  sich  in  der  obern  Ansicht 
(Fg.  a)  und  im  senkrechten  Durchschnitt  Fg.  b  der  von  Mantbll  ent« 
lehnten  Abbildungen.  NachMiCHBLiN  wäre  der  Schwamm  mit  einer  glat- 
ten, streckenweise  etwas  abgesetzten  Oberfläche  versehen  und  ohne  die 
Rdhren-Mundungen,  welche  man  bei  Rxuss  dort  so  häufig  findet ;  dennoch 


TO  — 

lieht  mandiewagTeclitenHÖhr(>n  auf  dcn)QuecrschniUimlnn< 
weh  hier  einiger  Zweifel  über  die  Identität  bleibt. 

Votkommen  iro  Feuerstein  derwcitsen  Kreide  in  EngUn 
Dotcns  in  Smsex:  Dune'a-D'tke  und  Hridlington  in  1' 
Warmituler'r,  —  imSenonien  Franltreicha  {zaPoUiert  i 
Dept. ;  luCap  la  Here  und  le  Harre  in  Seine-hifSr. ;  zu  Feea. 

tet,  Perigttettx,  Cognac,  Tour»,  Sen»}; im  unIren  P 

nntcreo  Quader-Mergel  Dettfschtands,  zu  Silin  in  Böfanen 

Scyphia  Ok.  1815. 

<vgl.Thl.  IV,  S.  J6). 
Scyphta  f  ungiformis.  Tf.  XXrX>,  Fg.  6  »hc 

Scyphia  Tu  OKirormis  Gf.  Pclrf.  I,  318,  t.  GS,  f.  4;  —  Roeh.  : 

GtiN.  Qund.  3S8. 
Hanau  RionoNlonm  Roem,   Kr.  3,  t.  I,  f.B(j>tB.t)i   ~  Gun.  Q 
Cameiaspiingia  fuugiformia  d'O.  yroir.  II,  38S. 

OQenbar  ein  für  Scyphia  fremdartiger  Schwamm,  baup 
wegen  der  porenfreicn  Inkrustation  um  die  Mündung;  daher  Dl 
ein  eigenes  Genus  daraus  bildet.  HutsrJiwamm-rörmig ,  unlea  i 
gelöchert,  oben  inknislirt,  glalt,  mit  einer  gleichf!eslalieten  tiü 
Zeniratmündung.  (Der  untere  Theil  fehlt  bei  Manon  monoilo 
natürlich  oder  durch  Beschädigung?)  Bei  Fg.  c  ist  das  Gewebe  < 
»ert  dargestellt. 

In  weisser  Kreide  P  DeutBchlandt  (in  Pläner- Kalk  vod 
und  Vienenburg,  in  Kreide-Mergel  von  Peine  und  von  Koesfeli'u 
pAoIen)  und  Prankreich$  (im  Senonien  von  Sein,  Yonae,  n 
Rouen,  Seine-infiriextre). 

HippaÜmm  hva.  1S21. 
Hutschwamm-förmig,  gestielt,  der  Hut  unten  flach  iui< 
Poren,  oben  mit  kegelförmiger  Oberfläche,  welche  mit  Bacheai 
massigen  Vertiefungen  [?  Röhren-Mündungen]  versehen  undmiti 
Heben  Poren  bestreut  ist.  Der  Scheitel  ist  jedoch  wieder  verli 
ohne  Poren;  der  Stiel  walzenförmig  kurz  und  dick.  Lux,  Zn  > 
■peiielle  Charaktere  gegründet  wird  diese  Sippe  von  Goldt 
?Sc}phia,  von  Blainville  zu  Siphonia  gerechnet,  von  Micai 
fOr  eine  Halirrboa  mit  uhgelspptem  Rande  erklärt ,  während  d'O 
ihren  Charakter  in  der  Art  ändert  und  erweitert,  dau  er  dii 
driMben  SohwimnM  mit  einer  oberen  Öffnung  lud  ohaa  MÜlidii 


n 

ranter  lusaminenftisst^  [Dann  niüfste  aber  die  Kegelflftche  der  typi- 
ben  Art  nicht  ah  äussere  gelten.] 

Arten:  nach  der  ersten  Deflnition  nur  die  einb,  welche  unten 
Igt;  nach  der  zweiten  gegen  50,  welche  von  der  St  Cassianer  Bildung 
I  bis  ans  Ende  der  Kreide-Zeit  vertheilt  sind^ 

f  ppalfmus  fungoide8(a,239).  Tf.XXVn^Fg.SCV^.n.LMX«). 

fppaliraaii  fongoides  Lux.  Expot»  Poitfp.  77,  t. 79yf.  1;  —  Eneyel, 
mdlh.  1824^  p.  465 ;  —  Dfr.  i.  Diei.  XXt^  171  €t  Atlms  pl.  41,  f.  1 ;  — 
Blaiftv.  ü  LT,  503 ;  AeÜno»,  540,  pl.  63,  f.  2;  ~  £dw.  L  Lk.  hist.  5,  /l, 
610;  —  LrisD.  i.  Oeoi,  Tttnumei.  h,  iilf  270;  —  Michxi.  ican.  120^  t  30, 
f.  2;  —  Monas.  Ml.  27. 

Vorkommen  in  blauen  Mergeln  des  Cenomanien  bei  Caen  und 

i/ler«  in  Calvado$;  zu  Ile  Madame  im  Dpt.  Charenie^infir.;  im 

»eren  Grünsande  von  WamUnster  bei  Batk  in  England» 

VertMUUes  Dra«,  Wirtel-Sehwamm. 

(Tf.  XXIX,  Fg.  5.) 

Schwämme  mit  Hippalimus  verwandt,  aber  innen  mit  Queerwän- 
n.  Sie  sind  fast  banmförmig,  unregelmässig  zylindrisch,  in  BQscheln 
(isammenstehend,  und  haben  eine  geringelte  Achse,  welche  dicht  über- 
nanderstehende  trichterförmige  Ausbreitungen  aussendet,  die  sich 
ich  unten  zuruckbiegen  und  sich  auf  einander  legen  (bei  Fg.  b  im 
ingen-Durchschnitt  deutlich) ;  sie  sind  mit  kleinen  eingedruckten  Punk- 
n  bestreut,   Defr. 

Was  aber  Defrance  für  eine  Achse  angesehen,  und  was  bei  theil* 
siser  Beschädigung  des  Schwammes  leicht  wie  ein  Stiel  vorstehet,  ist 
ir  die  Gestein-Ausfüllung  der  engen  und  nicht  sehr  tief  trichterför- 
igen  Röhre  derScyphien,  denen  Goldfuss  daher  diese  Körper  beizählt« 
ine  Ausbreitungen  besteben  aus  einem  Gewebe  in  der  Richtung  ihrer 
ächen  verlaufender  anastomosirender  Fasern ;  und  an  ihrem  äussern 
inde  erheben  sich  kleine  röhrenförmige  Wärzchen ,  dicht  an  einander 
^drängt  und  rechtwinkelig  auf  den  Verzweigungen  der  Fasern  ste- 
mch  De  Blainville,  der  das  Genus  zwischen  Retepora  und  D  ac- 
^lopora  stellt,  sieht  diese  Röhrchen  als  die  Zapfen  des  Versteine- 
ings-Mittels  an ,  welche  in  die  Zellen  [Maschen  zwischen  den  Faser« 
orzweigungen]  der  zunächst  aufliegenden  Ausbreitung  eingedrungen 
id  nach  Zerstörung  des  Randes  dieser  Ausbreitung  zurückgeblieben 


•  PrUr.  #/,  208. 


72 

ivären,  wogegen  jedoch  die  grosse  Regelmässigkeit  dieser  Röhrchen 
gegen  die  jener  Maschen  sprechen  durfte. 

Es  scheinen  daher  diese  Art  von  Schichtung  und  die  eigenthamKeh 
gestellten  Rohrchen  doch  immer  einen  sehr  auffallenden  Unterschied 
Ton  den  eigentlichen  S  c  y  p  h  i  a-Arten  zu  begründen. 

Arten  :  3 — 4,  auf  die  Kreide-Periode  beschränkt. 

Yerticillitescretaceas  (o,  589).  Tf.XXIX,  Fg.  Sab  (n.Dri.;. 

Verticill i  te  d'Ellis  Dbfr.  i.  Diet.  nat,  Atlas  Polyp,  pl.  44,  f.  1,  1a. 
Verticillitescretaceus  Dbfr.  i.  Oic#.  teiene,  nai.  t8Z9,  LV  llf,  6. 
Verticil lipora  cretacca  Blaiftv.  i.  Diel.  9e.  nal,  LX,  400—401. 
Scyphia  Verticillitea  Goldf.  Petref.  I,  220,  t.  65,  f.  0. 
Verticillites  G ol d  fusai  d*0.  fro<fr.  //,  285. 

Die  zylindrische  Form  unterscheidet  diese  Art  von  der  andern 
etwas  zweifelhaften  bei  Goldfuss  ;  2 — 3  andere  Arten  bei  d'Orbigm 
sind  uns  nicht  näher  bekannt. 

In  der  Kreide  ^  von  Nehou  und  Roy  an ;  in  den  obem  Kreide- 
Mergeln  des  Petersbergei  bei  Mastricht. 

StphatUa  (Parks.  1811)  Goldv«,  Röhrchen-Schwamv. 

(Jerea  et  Halirrhoa  Lmx.   1821.) 

Schwamm  yiel-gestaltig  (meist  kugelig,  Flaschen-  und  Bimförmig, 
oder  walzig,  selbst  ästig},  ursprünglich  wohl  immer  aufgewachsen ,  wai 
im  Fossil-Zustande  meist  nicht  zu  erkennen;  aus  einem  dichten  Faser- 
Gewebe,  welches  von  runden  Kanälen  mit  derberen  Wänden  durchzogen 
ist ,  wovon  die  einen  im  Innern  von  unten  nach  oben  gehen  und  hier 
mit  gewöhnlich  strahlig  geordneten  runden  Mündungen  in  einer  ebenen 
oder  vertieften  Fläche  endigen ,  die  anderen  engeren  an  den  Seiten  mit 
unregelmässigen  und  zerfressenen  Öffnungen  münden.  Einen  wesent- 
lichen Unterschied  zwischen  Siphonia,  Halirrhoa  und  Jerea  wüsste  ich 
nicht  zu  finden ;  es  sind  höchstens  Subgenera. 

Arten:  wohl  über  30,  fast  alle,  oder,  bei  Ausschluss  der  minder 
sicheren  Arten ,  vielleicht  alle  in  der  Kreide  Periode  und  hauptsächlich 
In  der  weissen  Kreide  f^. 

1.  Siphonta  ficns. 

Siphonia  f  icus  Gf.  Pcfref.  I,  22i,  t.65,  f.  14;  —  Robm.  Kr.  4;  —  Gni«. 

Quad.  254;  —  d'O.  ftrodr,  11^  |86  [non  Alcyonium  ficus  L.]. 
Siphonit  pyriformia  (Gf.)  Sow.  k.  Pitt.  i.  Geol  Trantacl.  1837^  IT. 

242,  340;  351,  1.  15a;  —  Bb.  Leih.  «,  590  [excL  eynon.]. 


T3 

'  Die  fchönsten  Eiemplare  dieser  Art  hat  Fitton  abbilden  lassen, 
laher  wir  sie  ihrer  Vollkommenheit  wegen  den  übrigen  Arten  voran- 
ileUen.  Das  vollständigste  derselben  ist  0°*,200  hoch,  wovon  aber  der 
gewöhnlich  allein  bekannte  Apfel-förmigo  0">,050  breiteKopf  nur  0,055 
ler  lylindrische  0,015  dicke  und  unten  in  mehre  ästige  und  anastomo- 
(irende  Wurzeln  getheilte  Stiel  0,145  beträgt.  Obschon  auch  minder 
licke  Kopfe  v)on  gleicher  Grösse  vorkommen,  so  sind  solche  doch  bei 
Qngeren  Individuen  immer  dunner  und  länglicher,  anfangs  kaum  ^iel 
licker,  als  der  Stiel ,  wie  die  Reihe  von  Abbildungen  bei  Fitton  zeigt. 
die  Röhren  ziehen  alle  parallel  durch  den  Stiel  herauf,  breiten  sich  im 
Copfe  bogenförmig  auseinander,  um  sich  sodann  wieder  alle  gegen  die  fast 
rjlindrische  Höhle  im  Scheitel  desselben  zusammenzuziehen  und  Iq 
leren  Boden  und  Seiten-Rändern  auszumünden.  Im  Kopfe  stehen  sie 
n  ziemlich  regelmässige  Kreise  geordnet ;  eben  so  ihre  Mundungen. 
iuf  der  äussern  Seite  des  Kopfes  und  Stieles  scheinen  nur  dann  Wurm- 
örmige  Rinnen  und  Ausmündungen  derselben  vorzukommen ,  wenn 
leine  Oberfläche  beschädigt  und  deren  äasserste  Schicht  weggenommen 
sL  Die  Scheitel-Öffnung  ist  mit  einem  scharfen  Rande  eingefasst 
3ie  Deutschen  Exemplare  sind  etwas  mehr  Flaschen-förmig. 

Vorkommen  in  Deutschland  im  Pläner-Kalk  des  mittlen  Quader- 
llergels  von  Nienafedt  bei  Quedlinbttrg;  —  im  Grunsand  des  obem 
}aader-Mergels  am  Sudmerberg  bei  Goslar ;  —  in  England  im  obern 
jirünsand  f  ^  von  Blackdown. 

l.  Sfphoiiia  multiformis  (0,591).     Tf.  XXVII.  Fg.  20  (V, 
ad.  nat). 

Siphonia  mu  Itirormia  hti»18S8f  Leih,  «,  591;  -^  Robm.Kf  5;  —  Gsm. 

Quad.  254;  —  d'O.  prodr.  1/,  286. 
lereapyriformis  (LMx.)DEFR.i.  Diei,  te.  naf«,  All.  des  Polyp,  pl.  49, f. 2. 

Aufgewachsen,  dick  gestielt,  vielgestaltig;  Oberfläche  mit  vielen, 
licht  ganz  kleinen,  eckigen,  ungleichen  Löcherchen  dicht  bedeckt;  die 
grosse  Endfläche  mit  den  Röhren-Mundungen  erhöhet  und  eben  (Fg.), 
)der  eingesenkt  und  vertieft.     Wird  bis  4''  lang  und  2^/2"  dick. 

Diese  Art  kommt  an  einem  und  demselben  Fundorte  so  vielgestaltig 
for,  dass  es  unmöglich  ist,  ihre  Formen  unter  eine  bestimmte  Benennung 
EU  fassen.  Sie  flndetsich.(ohne  den  Stiel)  Flaschen-förmig  oderWalzen-för- 
nig  und  am  obern  Ende  von  zwei  Seiten  schmal  zusammengedruckt,  oder 
Jmen-förmig  (kurz  zylindrisch ,  das  untere  Ende  halbkugelig,  die  Mitte 
;twas  verengt,  der  obere  Rand  ausgebreitet  und  scharf,  eine  Trichter- 
förmige Vertiefung  einfassend,  in  deren  Grund  die  Röhren  ausmünden), 


74 

oder  80 ,  wie  die  Abbildung  zeigt  (wo  sich  dieser  Grand  wieder  abge* 
stutzt  kegelförmig  erhebt,  und  jener  Rand  diciL  und  lappig  wird). 

Alle  diese  Formen  habe  ich  aus  kieseliger  Mergel-Kreide  —  Glao- 
conle  —  von  Vouziers  in  den  Ardennen  !  erhalten,  welche  D'ORNomr 
zum  Senonien  (f®)  rechnet.  Dann  in  oberem  Kreide*Mergel  tod  lUe* 
bürg  am  Harze  und  in  Kreide  bei  Peine  in  Wettphalen. 

Ein  Exemplar  yon  der  zuerst  angegebenen  Flaschen- Fonn ,  etwas 
kurz,  wQrde  nach  ganzlicher  Zerstörung  der  naturlichen  Oberfläche ,  so 
dass  man  die  Röhren  in  ihren  Längen«Durchschnitten  erblickte ,  töllig 
der  Jerea  pyriformis  Lmx.  (Expos,  d,  polyp.  79,  pl.  78,  f.  S) 
aus  den  blauen  Kreide-Mergeln  ?  yon  Caen  entsprechen. 

Ferner  wird  zu  untersuchen  seyn,  ob  nicht  S.  pistillum  Goldf. 
(Petref.  17,  t.  6,  f.  10  ab  [nicht  c?]  und  Passy  Seine-if^Sr.  p.  339) 
in  Kreide  von  Courtagnon  und  Ronen  zu  dieser  Art  gehöre  (vgl. 
GoLDF.  243). 

3.  Siphonia  costata  (o,  592).  Tf.  XXVD,  Fg.  19  ab  (o.Lmx.). 

AlcyoDiuni  Gdett.  Mim,  liiy  t.  6»  f.  6»  7. 

Hallirhoa  costata  Lmx.  199^  Expoi.  Polffp.  7^  i  pl.  78,  f.  1;  — Biuiiiiv 
Pflanztb.  15,  42,  t.  4,  f.  9 ;  —  Blaiftv.  i.  Diei.  ie.  naL  LXy  603;  AOmm  pl 
49,  f.  1;  Actino%,  pl.  74,  f.  1.  —  Desh.  (Hallirhoea)  eoq,  emrad.lhl^ 
261 ,  pl.  11,  f.  1 ;  ~  Passy  Setne-fnfer,  839;  —  LonsD.  i.  OeoL  Trennet 
k,  ///,  276;  ^  D'ARcn.  i.  Mgeol.  !//>  Jb.^WI,  795;  —  Morrs.m«.  17; 
—  MiCHN.  leon,  127,  t.  31.  f.  1. 
?Alcyoniuiii  discus  Dfr.  i.  Dict.  /,  SuppL  107. 
?)|]cyoi]ium  my  rtilli  tcs  Dfr.  108  (Bourg.  t.  13,  f.  63,  59). 
?Alcyonium  sulcatuiu  Dfr.  i.  Dict.  /,  Suppl,  108  (Gubtt.  II,  t.  4,  f.  3). 
Polypotheciabilob a BsnBTT CataL  WiUsh. org. rem,{18SI)p\. 2, f.  1| 
„  trilSba     „  t^.  pl.  2,  f.  2. 

),  quadriloba  Berbtt  ik.  pl.  3,  f.  1,  pl.  5,  f.  !•  f  fie 

„  quinq  ueloba     „       ti.  pl.  3,  f.  2,  pl.  6,  f.  2.  (Moas. 

„  s  e  X 1 0  b  a  „       ik*  pl.  4,  f.  1 ,  2. 

„  aeptemloba      „       li.  pl.  5,  f.  3. 

Hallirhoa  Tessooia  MicHif.  leon,  128,  pl.  34,  f.  1. 
Si  phonia  costata  Br.  Leth,  (a)  592  und  Fig;  -  d'O.  prodr,  tty  186. 

Das  Genus  Hallirhoa  ist  von  Lamouroux  nur  nach  dem  äussern 
Ansehen  charakterisirt  worden  und  darin  von  Siphonia  durchaus  nicbt 
verschieden.  Die  Röhren-Mundungen  in  der  Scheitel-Öffnung  hat  er 
nicht  beobachtet.  Aber  die  radialen  Furchen  in  der  Peripherie  der- 
selben bis  zu  den  Rippen  der  S.  costata  scheinen  nichts  anderes  als 
solche  eine  Strecke  ^eit  geöffnete  Röhren  zu  sejn.  Von  seinen  zwei 
Arten  Ist  die  gegenwärtige  ausgezeichnet  durch  ihren  Stiel,  ihre  niedere 


75 

Form ,  die  2— *9  weit  Yontehtoden  radialen  dielten  Lappen  ihres  Kör- 
pers and  ihre  niissig  yertiefle  End-FlScbe. 

Vorkommen  in  chloritischer  Kreide  oder  dem  Cenomanien  yon 
R^malard,  Ome;  von Nogent^le^RotrouiEure-et^Loir,  von  Capla 
JSKre,  Seme-bifir,,  von  SL-Hymer  und  Vachet^noirea,  von  Villert 
und  Honfleur,  Calvadot,  Michn.  undo*0.);  —  im  obern  Grünsand  von 
WarmiMier  bei  Bafh,  WWthire. 

4.  Siphonfa  excav.ata  (o,  503).    Tf.  XXVII,  Fg.  21  {admQ. 

Siphonia  excavata  Golof.  Petref.  I,  17,1.  6,  f.  8. 
SipboniapraemoraaGF.  Pefref.  I,  17,  t  6,  f.  ». 
Jerea  e zcavat a  d'O.  |yro<fr.  II,  286. 

Nicht  aufgewachsen [?] ,  abgestutzt  kugelförmig,  oben  mit  einer 
vertieften  Flache,  in  welche  die  Röhren  ausmünden. 

Aus  Kreide,  in  Feuerstein  verwandelt.  Der  Fundort  ist  Goldfu8S*n 
wie  mir  unbekannt,  obscbon  auch  ich  ein  Exemplar  besitze.  Nach 
d*Orbigmt  von  Mastricht 

Ob  auch 

PolypotheciaclavellataBEN.  Tf.  XXXIV,  Fg.  10  (n.MANT.). 

und  Mant.  8E.  Engl,  109  aus  gleicher  Formation  in  WÜtshire  und 
Sfutiex  zu  Siphonia  gehöre,  wagen  ^ir  nicht  zu  entscheiden,  indem 
wir  die  charakteristischen  Röhren  dieser  Sippe  nicht  daran  wahrnehmen. 
—  Gbinitz  Verstein.  694  nennt  sie  Tragos  clavellata.  Die  übrigen 
Arten  und  der  gemeinsame  Charakter  von  Polypothecia  sind  uns  ganz 
unbekannt* 

Cosdnopora  Goldf.  18/86. 

Steht  Scyphia  nahe.  Schwamm  Becher-förmig,  aus  dichten  ge- 
raden Büschei-förmigen  Fasern  zusammengesetzt,  viel  regelmässiger 
als  bei  den  Scyphien  gewöhnlich;  die  Oberfläche  mit  regelmässigen, 
reihenweise  stehenden,  Trichter-förmigen  Löchern,  welche  fi.st  wie  bei 
den  Brjozoen  aussehen,  aber  ganz  durch  die  Wände  hindurch  gehen. 

GoLDFDSS  gibt  4  Arten  an,  wovon  aber  nur  die  2  jüngsten  beizu- 
behalten; d'Orbigny  fügt  aus  andern  Sippen  oder  neu  über  20  andere 
bei  —  wohl  unter  Veränderung  des  Sippen-Charakters,  welche  wir  in- 
dessen nicht  kennen.    Alle  sind  aus  Galt  uud  höheren  Kreide-Gebilden. 

1.  Coscinopora  infuodibuliformis  (o,  503).     Tf.  XXIX, 

Fg.  1  (%,  n.  GoLDP.). 
Coaeinopora  infondibaliformii  Oldv.  Petref.  I,  80,  t.  0,  f.  16, 


76 

t.  30,  f.  10;  —  Blv.  I.  Diei.  #0.  nat.  1830 ^  LT,  388  ;  —  D'ARck.  i.  Miwt. 
geol.  0,  K,  324 ;  —  Conrr.  ikid,  a^  /K,  297,  298  (non  Miciin.). 
Scy  phi  A  Coscinopora  Rob.  Kr.  9;  —  Gmn.  Quad.  260. 

Teller-  oder  Trichter-förmig,  durch  eine  auslaufende  Wuriel  fest- 
sitzend und  mit  durchbohrtem  Grunde  des  Trichters ;  die  Mündungen  sind 
auf  der  äussern  und  Innern  Seite  quadratisch  und  gleichartig ,  Terengen 
sich  einwärts  zu  feinen  Röhrchen ,  welche  durch  die  ganze  Wand  hiB* 
durchgehen  und  auf  den  Kiel-förmig  erhöhten  Zwischenräumen  zwischen 
den  qtkadratischen  Mündungen  der  Gegenseite  wieder  zur  Oberfläche 
kommen ,  so  dass  sich  die  Röhrchen  von  beiden  Seiten  einander  aus- 
weichen.     Der  ganze  Schwamm  wird  4" — 5"  gross. 

Die  Gebiete  des  mittein  und  obern  Quader-Mergels  Deutschlandi^ 
(int  Pläner-Kalk  von  Strehlen  in  Sachsen ;  in  unterer  Kreide  von  Peine; 
in  erhärteten  Kreide-Mergeln  von  Ilseburg,  Siapelnbtirg,  Coesfeld 
uviALemförde].  In  Frankreich  nach  d*Archiac  in  weisser  Kreide  des 
iiisne-Depl's.,  nach  d*Orbigny  jedoch  nur  durch  C.  cupuliformis  d*0.  ver- 
treten, deren  Mündungen  in  senkrechten  und  nicht  schiefen  Linien  sieben. 

Coeloptjfchinm  Goldf.  18S6. 

Hutschwamm-förmig,  gestielt,  hohl ,  aus  Netz-formigen  Fasern  ge- 
bildet. Der  Hut  mit  vertieftem  Scheitel,  von  Netz-artig  vertheilten 
Poren  durchstochen,  unten  faltig,  die  Falten  warzig-höckerig. 

Arten:  nach  Goldfuss  3,  alle  in  Kreide,  wovon  jedoch  eine  (C. 
ac  aule,  Tf.  XXVII,  Fg.  25)  von  Agassiz  für  einen  Fisch-Wirbel  er- 
kannt worden ;  Roemrr  und  Fischer  von  Waldheim  haben  über  ein 
Dutzend  anderer  Arten,  alle  wie  es  scheint  aus  weisser  Kreide,  in  Nord- 
Deutschland  und  Russland  hinzugefügt. 
1.  Coeloptychium  lobatum  (a,  594).        Tf.  XXIX,  Fg.  4ab 

(Va.  n.  Gr,\ 
Coeloptychium  lobatum  Gf.  Petref.  I,  220,  t.  65,  f.  11;  —  Roem.  Kr. 
10 ;  —  ^EiN.  Quad.  256;  —  d'O.  prodr,  II,  285. 

Die  Peripherie  des  Hut-Randes  lappig  eingeschnitten;  die  Scheitel- 
Vertiefung  mit  erhöhtem  Rande  eingefasstund  innen  überall  durchlöchert 
In  grünlichem  festem  Kreide-Mergel  p  bei  Coesfeld  in  Westphalen, 
In  d*Orbigny's  Prodrome  begegnen  wir  nun,  —  ausser  der  Ameri- 
/rontscAenPalaeospongia  Pontes  cyathiformisHALL)  und  einigen  Achil- 
leum-Arten  Mt)NST.  von  Sl.^Cassian,  insbesondere  A.  reticulare  =  Cate- 
nipora  Orbignyana  Klipst.  undLimnorea  gigantea  Michn.,  welche  ganz 
auf  ältere  Formationen  beschränkt  sind,  —  noch  folgenden  neuen,  aber 
ungenügend  charakterisirten  Sippen,  welche  grossentheils  auf  Kosten 
Vierer  errichtet  worden ,  worunter  Tragos  und  Manon  ScHwrEia.  und 


n 


GoLDF.  ganz  verschwinden»  indem  die  ihnea  zugetheilien  fossilen  Arten 
von  den  lebenden  generisch  verschieden  seyem 


ActiBOspoaglt:  tlac  Stell i«poa|tia»  dtrta  Baste 
wie  bei  Mamnllllpon  InkrnsUrt  tet 


AsorphoajioBf  la  (gam  ohae 
SpoagU-,  Tragos- 


h-f* 


(aeu) 


AeklUeiiai  glomeratoDi 


Slpboala  funglfonate  Gr. 


Cvpuloapoagla:  Sehaallge  Spongfea  la  Napf-F. 


iScTphla  polynmmafa  Gr. 
-qV5kyphia  nbliqua  Gr 
(Scyphia  caacellata  Gr. 


•I 


rum 


R. 


n« 


13 


Defiaiiiaa),  ava 
-,  Caemldiam-,  SIphonia-  (cerrl- 

cömia)  -Artea. ,    .    .    . 

Caaieroapongla:  Becher  vatea  löcherig,  obea 
aarfickgöogea,  glatt ,  nüt  mader  Öffaung ,  laaea 

raah 

Cribroapoagia:   NapfaclMallg«  von  madlicbea 
ZnfBbrQBga-Offaaagea    durchbohrt,    welche   anfi 
Fliehea  xentreot  atehea,    die  mit   mndea   oderi 
liBglichea    relbenttAadigea    Lttcherchen    bedeck^ 
aiad,  laaea  wie  aD*aea;  D'OaaioaY  sagt  es  aeyeo 
Trngoa-Artea  nach  GoLoromi,  nicht  Scnwaa..  xililt 
aber  )I  GoLoroiia'iiche  Scyphia*  vnd  keine  elnslae 
Tragoa-Art  daxn  anf.    in  der  Kreide -Periode  nur 
1  aeue  Art  ans  Neoconiea. 

{Tragos  acetabulum  Gr.t.  5 
|4  /Tragos  patella  Gr. 
JCnemidium  rlmniosum 
^MaaoB  petixa  Qr.  par», 

Forospoagia:  Blatt- oder Napfförmig,  ««f beide« .    ._^^^"""*;J"»°»**'-^ 
SelteS  «it* Poren      .    .    .    '^.    .    .V    .    .    .      -'-^JjSrtnSi'aa?:. 

Ooniaspoagia:  Trlehter-fOrmlK,  Gewebe schaallgi 
ans  geraden  elnfiichen  gleicnlanfeaden  Fädea,! 
welche  dnfch  Qnoerffiden  rechtwinkelig  verbunden/ 

Jnadratlsche  Maschen    biioen.     Lauter  ScyphiaA 
rtaa  Gr. - 

Hemlspongla:  ein  Hippalimus,  woran  Jedes  Loch 

nsvoilstlndig    nad    nur    die    HMIfts    einer    naf 

der  Seite  liegenden  Röhre  ist ;  Gruppen-weise    . 
Leiospnngla:   Ms wmillipora  ohae  Sehaitei-Mfln- 

dung  (6  Achillenm-Arten  von  St.-Ca$tUn^   wobei 

AehiUenm  reticnlare  MuasT.  =  Catealpora  Orbig- 

nyana  KLirst.) 

Maeandrospongla:  diiaae  mAandrlsebe  Leisten. 

wie  qneer-faserig 

Marglnispongia:  ein  Napf  mit  Stiel  und  Wur- 
zel; da«  iiewebe  fein  und  unregelmisdg  schwam-| 

Big.  Löcher  rund,  sarstrent,  bloss  am  Qoem  Rande) 

des  Napfes  »tehend.  2  Arten ,   wobei  M.  iafuadi-\ 

balnm  aas  dem  Craomanien  voa  VltUr»  n.  Mofre 
Perispoaaia:     Napf  törmig  «    sehr  dlck*randig, 

dl«  Löcher  aleht  auf  dem  Rande,  sondern  nur  an 

der  Basis  des  Napfes 

Porospongla:   Schwamm  schaallg   mit    starkea) 

Ansbreitnncrn.  nif 

entferat-simende« 

Arten  Gr.,  im  Hiise 
Retlspottcia:    Napf  wie   Netz-ärtlg   verxweigt;| 

ianeres  giatt ( 

Rbyaospongia:  ein  wie  belJerea durchlöcherter.) 

wie  bei  Mammülipora  inkrustirter  Napf,  getrsgenS 

von  xweitheiligen  kriechenden  Wurseln  (1  Art)    S  [        — "-"• 

Sparslspongfa:    vir IgentalHg ,  mit  einielii  xer  N  »Tr.««-  »...i..».  n- 

^trenten  oder  gropplrien  Löchereben     ....    (e-f^VA'^.V«  «f.!??  ®  *  r- 
(Siromatopora  polyma.phs  Gr.  t.  64,  f.  8  def,?  }£"**;L*''S",IT;/?'""  n'* 

Ciiemidiam.  nndTrago«- Arten)  )  <•*•"•»  pulvinarium  Gf. 

Stell!  spongia:  viel-förmlg,  mit  knum  merkl|chen^ 
.Löcherchen    bestreut,   von    weichen    aoslaulendef  (T 

Fmchen  einen  uaregelmüsslgen  Stern   bilden   (M^h'-f*  iCnrmid.  eonglobatum  R. 

Arten    aus    den    bisherigen    Sippen    Cnemldluw,\  'l?J  Scyph.udontostonia  R. 

Tragos,  Achllleum,  Scyphia)     ....... 

Thala  mospOBKia  :    vlel-fürmig,    suweilen    ge- 

lineert,   ans  einem   Nptxe   iinregelmAssIger  sena- 

retJiter  BUtlei ,  xwischen  welchen  andere  Uaeer- 

bMttrr  iinregrimässige  Kammern  bilden    .    .    . 
Tremospongia:  elie  Sparsispoagia,  welche  wiet 

Mammillipora  voa  unten  inkrustirt  ist     .     .    .    i 
VarrucAspo  ngia:  viel-förmig  mit  reeeilnn  ser) 

streuten  Warten,  die  voa  einrm  Loche  duichbohrt'  .    . ■ 

aiad  (Scyphia  armata  Ki^st.,  Spongia-  und  Manon-. 

Arten  der  Autoren; ) 


Unsre 
Tf.Fg. 

WS  6. 


k," 


fif» 


Scyphia  iirtlculata  Gr. 
Scyphia  empieura  Gr. 


(1  Art  neu) 

LImnorea  gigantea  M. 
(I  Art  neu) 


(Alcyoaium  lafundibnlum 
]       Lmx. 
(ChenendoporaParlünsoni 


(neu) 
(Manon  marglnatum 


^9,    I. 


ise.  1  neue  Art)     .....)  C^**"  ''""•> 

anf  wie   Netx-artlc   verxweiat:!    ^    ^Scyphia  radiata  R 


^Scyphia  radiata  R. 
^Scyphia  reliioruiis 


\^olypothecia 

)  MiCB 


PIctouIca 


MiCBB. 


(Tragos  strilatum  Gr. 


q' 

ft 


18,  2. 
16,  3. 
16,  4. 

19,  1, 
16f  2. 


27,18? 

29S7. 

29',  1. 
29»,  3. 


(neu) 

Limnorfa  sphaerica 
Micna. 

Manon  sparsam 
ManoB  inrblBatnm  Rcvss 


29%  4. 
29«,  2. 


1 


?  Parammtdra, 
Tf.  XXVII,  Fjf.  17  ('/.  .  *wei  Glieder). 
So  hat  man  in  Sc/toftlimd  gewisse  problematische  Körp! 
ansehnlicher  Grösse  genannt,  die  sich  noch  am  ehesten  scheinen 
Amorphozoen  anreihen  zu  lassen.  Sie  sind  drehruail,  in  geradti 
verlängert,  (ilieder-wcisc  abgcsetauitd  oft  wie  geknickt  und  seu« 
Unterbrechung  durch  mehre  Gebirga- Schichten  fori.  In  weiürr : 
■von  Belfart  und  Xorfotft  *■ 

Cttona  Geant. 

(?Vioi(NtnDo,  EDtobiaBRonn,  «,  OSi.) 
Es  gibt  in  unseren  Meeren  Schwämme,  und  zwar  reittban 
eammenziehunps-ßhige,  welche  sich  in  dichte  und  blättrige  Mu 
Schaalen  und  Ralksleine  einbohren  und  von  Grant  und  Hancock  I 
von  Mahdo  Vioa  genannt  werden.  De  Blainvillk  halte  eine 
Arten  in  seine  Sippe  CuJciipongia  aufgenommen,  Hancock  ISV! 
eine  Sippe  Thoosa  bei^effigl  *".  Sie  stehen  der  Sippe  Haiich 
(von  der  Reitzbarkeil  abgesehen)  nahe,  und  Cliona  enlhält  in  fleii 
durchsichtiger  Masse  Hiesel-Splculae  im  Innern  ,  Thoosa  ktyst^Ui 
Kie  te  I- Körper  che  n  an  der  Oberflüche  ,  zuweilen  in  Gesellschan  lei 
ligen  Kiesel-Körperchen.  Mit  der  OberUnche  der  Schaalen  stehe 
selben  durch  Walzen-förmige  Öffnungen  wieNadei-Sliche  in  Verbii 
durch  welche  sie  wahrscheinlich  im  Jugend- Zustande  eingedrungt 
und  auch  ihre  Eier  ausstossen.  Im  Innern  bilden  aie  vielfach  vcr 
Höhlen,  welche  durch  viele  verschmälerte  Stellen  in  Kammern  ib)t 

.  sind  und  sich  mit  der  Zeit  erweitern,  so  dass  die  ältesten  dei 
■m  weitesten  sind  und  die  jüngsten  gegen  die  Peripherie  ai 
Eade  der  Äste  hin  schmäler  und  feiner  werden;  die  Anatto 
durch  Verengte  Stellen  sind  bald  sehr,  bald  wenig  tahlreich,  n 

'  nur  drei  oder  zwischen  vielen  Kammern.  Bancoce  liefert  i. 
xahlreiche  Abbildungen.  Sie  dorchfressen  die  ganie  Dicke  der  Sei 
Auch  an  fossilen  Scbaalen  kommen  solche  Höhlen  vor ;  eine  kenj 

*    Boeiit,.i.Gtol.Traiu.a,  tV,  411,  t.34,  f.  1—6;  —  FircH.i.hf 

aui.  IV,  303. 

™  Ddvernov  fibpr  Spongia  (Caicispongia  Blv.)  perforan*  i.  I 
1840,  3T4,  tS41,  IX,  131 ;  -  über  Vioa:  Nirdo  in  Alti  dtttm  RimmM 
aeien%iaH llaliani,  I,  in  Pita  1889,  ISM  1°  lM€em  tSdS,  p.  43«;  n  ii 
1844,  371,  438;  —  HiNcocn  i.  Ann.  Mtgan.  nal.hiit,  t849,  III,  l\l 
IV,  355—367;  —  MoRiiK  du.  ly,  239-343,  nach  Haum  aad  Hicuu 


T» 

in  einer  silurifcfaen  Airicala,  wohl  5—6  Arten  in  Inoceramen,  Austern 
and  Beleroniten  des  Grünlandes,  der  Kreide,  des  London-Thons  und  des 
Crag's.  Werden  diese  Schaalen  xersiört ,  so  bleiben  zuweilen  die  aus- 
füllenden Kerne  jener  Kapnmem  xuröck,  zumal  bei  Verkieselungen, 

1.  Cllona  Conybearei.      Tf.  XXVIII S  Fg.  15  ab  (n.  Morrs.). 

Organie  impresnions  Contbbabr  i.  (7eol.  Tr«fi#«e/.  «,  1/,  328,  pl.  14, 

f.  l-SCmäU). 
fin  tobia  L0ilL  «»  091,  t.  34,  f.  12  imaU). 
EDtobia  CoDybtarei  Nawumd.  fmlatomL  409. 
Clionites  CoDybearci  Moabis  i.  Atim.  nMikUi.1849,  Vill^  89,  90,  t.  4, 

f.  8,  8  a,  9. 

Vor  andern  Arten  sehr  ausgezeichnet  durch  die  Weite  der  abge- 
rundeten Kammern  gegen  die  zahlreichen  aber  äusserst  feinen  Verbin- 
dungs^Gfinge  zwischen  ihnen ;  daher  diese  Art  wohl  ein  besonderes  Ge- 
nus bilden  dürfte,  welchem  dann  der  Name  Ento  bia  bleiben  wurde. 
Haaptsachlich  in  Inoceramus»  auch  Bdemnitella-Schaalen.  Die  Ab- 
bildung stellt  Kiesel-Ausfüllungen  der  Höhlen  dar ;  die  dickeren  Knoten 
auf  den  Seiten  entsprechen  den  Ausmündungen;  Fg.  15b  ist  eine  ver- 
grösserte  Stelle. 

In  weisser  Kreide  in  Kenl  u.  a.  0.  Englands. 

Tal/iiiia  Hagw.  1840. 

Ausser  den  vorigen  findet  man  auch  zylindrische,  einfache  oder 
ästige  Kanälchen  von  gleichbleibender  Dicke,  welche  immer  dicht  unter 
der  Oberfläche  liegen  und  stellenweise  ebenfalls  Ausmündungs-Punkte 
xeigen.  Bei  einer  Art  gehen  dieselben  Stralen-artig  von  einem  Mittel- 
punkte aus.  Sie  können  daher  nicht  nur  nicht  mit  der  vorigen  ver- 
bunden werden,  sondern  es  ist  auch  noch  ganz  unsicher,  von  welcher 
Thier-Klasse  sie  gebildet  worden. 

Arten :  4  in  Belemnitellen  der  weissen  Kreide. 

1.  Talpina  ramosa.  Tf.  XXVnP,  Fg.  Uab  (n.  Morris). 

Talpin  a  ramosa  Haow.  i.  Jb.  1840 y  671;  —  Qobnst.  Cephalop.  470 ;  •— 
MoARis  i.  Ann.  mag,  nnthUt,  ISSty  b,  Vill,  87,  t  4,  f.  4. 

Ausgezeichnet  durch  die'  Feinheit  der  Röhrchen  und  die  häufige 
Anastomose  derselben  bis  zur  Netz-Form ;  die  Ausmundungen  liegen 
Hast  stets  aufoder  an  den  Gabelungs-Punkten.AufAftpeitund  in  England. 
%.  Talpina  d|endrioa.  Tf.  XXVIIP,  Fg.  14cd  (n.  Morris). 

fDendrinn  Quenst.  Cephalop.  470,  t.  30,  f.  30  (184$). 

Talpina  DendrinaMoaAi8i,iliisi.fMMi#MS5l,  ^,  F/l/,  87,  t.  4,  f. 6 b,  7. 


«0 

Durch  die  stralige  Stellung  der  plattgedrückten  öfters  gabeHgen 
Röhrchen?  bemerkenswertb.  Eine  Ausmundung  nie  liehtbar ;  die  Nitor 
dieser  Körper  daher  noch  weit  nreifeihafler  als  bei  vorigen.  In  der 
Abbildung  gibt  Fig.  d  eine  vergrösserte  Darstellong. 

I,  III.   Polygastrica  (vergi.  Thi.  i,  n). 

Von  vereinzelten  Erscheinungen  abgesehen  treten  die  Magen-Thier* 
chen  erst  in  den  Tertiär-Bildungen  bezeichnend  auf,  wesshalb  wir  einige 
allgemeinere  Betrachtungen  bis  dahin  aussetzen.  Hier  haben  wir  nur 
von  2  Sippen  Notiz  zu  nehmen,  welche  In  den  Feuersteinen  der  weissen 
Kreide  zuweilen  sehr  häufig  vorkommen.  ^^ 

Xanthidium  Eb.  1834;  D  opp  elkl  e  t  te. 

Anentera  Pseudopoda  ,  Familie  der  Bacillarieon.  Gepanzert »  mit 
zweikiappigem  Panzer,  Die  Klappen  aufgeblähet,  kugelig,  durch  eine 
Einschnürung  um  die  Mitte  unterscheidbar,  borstig  oder  dornig,  durch 
freiwillige  Theilung  zuweilen  vierzählig  in  einfacher  Reihe*. 

Arten:  12  fossile  in  KreideFeuersteinen  (Tf.  29' .  Fg.  10  a  eil 
Stuck  Feuerstein  mit  Xanthidien  300mal  vergrössert) ;  mehrere  andere 
leben  in  Susswassern  Europa'^. 

Xanthidium  tubiferum.  Tf.  XXIX^  Fg.  10^  (<^<>%.  n.  Ehkb.). 

0 

Xantliidi  um  tubiferuiii  Es-foss.  Infuxor.  26,  t.  I,  f.  16(19^7);  i.  BefÜM, 
MoiiaUber  1840^  217;  —  Rkupb  i.  Ann.  nalhUi,  11,  C.  9,  f.  6,  0;  —  BliffT. 
Wond  Geol.  i.  107,  f .  i ;  ~  Morrs.  cat,  26. 

Xantliidium  complexum  White  i.  Jttierosc,  Journ,  11, 1,4,  f.  11. 

Xanthidium  p  a  1  in  a  t  u  m  White  i.  Blicrosc,  Joum.  II,  t.  4,  f.  1 2. 

Xanthidium  simplex  White  i.  Microsc,  Joum.  II,  t.  4,  f.  10. 

Diese  .4rt  unterscheidet  sich  von  den  übrigen  durch  die  Röhren- 
artige  Beschaffenheit  und  die  Trichter-förmige  Endigung  der  auf  ihrer 
Oberfläche  stehenden  Anhange,  welche  bei  andern  (Fg.  10*)  nur  Ha- 
ken- oder  Dornen-arlig  gegabelt  sind. 

In  Kreide-Feuerstein  y ort  Delitzsch  xnPreussen  und  yonSutre^ 
und  Kent  in  England, 

Peridininm  Eb..1832**. 

(Tf.  XXIXS  Fg.  S'»^). 

Anentera  Epitricha,  Farn,  der  Peridiniäen  (Mund,  Darm  und  After 
unbekannt).  Körper  einfach,  kugelförmig  oder  unregelmässig,  gepanzert 

^    EHRE^B.  Orf^aiiisat.  in  d.  Rieht,  d.  kleinsten  Raums,  1884^  111,  173. 
*«   EüRB.  a.  a.  0. 1882^  //,  74. 


81 

getafelt,  mit  einein  doppelten  Kreutxe  Ton  Wimpern  (die  im  Foiiil-Za- 
•tande  Terloren  gehen). 

Zar  Vergleicliung  dient  die  Abbildung  dei  um  Berlin  lebenden 
Glenodiniom  tabolatum  (Eb.)  Fg.  8^  unserer  Tafel,  welche  in  Natur  ^/^s'" 
dick  ist. 

Arten:  fossil  3  in  BergliallL  und  weisser  Kreide,  lebend  mehre  in 
Sftsswassem  Europa^M. 

Peridinium(61enodiniam)pyrophorum.Tf.XXIX\Fg.8a 

(»0%.  n.  Eb.). 
Crifltatella  vagani«.  mucedo  (Cov.  emi)TuBFm.  l Ann, 9e»nai,i8SSy 

VUi  139. 
Peridiniom  (Glenodinium)  pyrophorum  Eb.  fossil.  Infus  er.  26,  t 
Ij  f.  1,  4 ;  —  MoRAs.  e«f.  26. 

In  Feuersteinen  zu  Delitzsch ,  wie  vorige,  und  £U  Oravesend  in 
England. 

I^y^A.  Polythalamia. 

Rhixopoda  sind  bis  jetzt  nur  einzeln ,  nur  3— 4mal  in  ejgen* 
thümlichen  Sippen  aufgetreten,  Ihre  bisherige  Seltenheit  mag  z.  Tbl. 
in  der  Schwierigkeit  liegen ,  womit  so  kleine  Körper  in  älteren  festen 
harten  Gesteinen  sichtbar  hervortreten  können.  Wir  haben  im  I.  Theile 
8.  13—15  eine  Aufzählung  der  Sippen  mit  Angabe  ihrer  Arfen-Zahl  in 
allen  Formationen  mitgetheilt ,  wobei  insbesondere  die  „Polysomalia" 
nach  Ehrbnbbro  geordnet  sind.  Die  Trennung  derselben  von  den  Mo* 
nosomatia  beruht  auf  der  Unterstellung,  dass  die  verschiedenen ,  im 
Inneren  eiiies  und  desselben  Gewindes  nebeneinanderliegenden  (im 
Gegensatz  der  successiven)  Unterabtheilungen  der  Kammern,  da  sie 
unter  sich  nicht  in  wesentlicher  seitlicher  Verbindung  stehen,  in  gewisser 
Weise  verschiedene  Thiere  in  sich  eioschliessen,  welche  nebeneinander 
liegend  dieJSchaale  regelmässig  fortbaueten.  Indessen  sind  die  Zwi- 
schenwände zwischen  den  so  nebeneinanderliegenden  Thier-Körpern 
zuweilen  weniger  vollständig  und  es  scheint,  dass  dergleichen  auch  sol- 
chen Sippen  zugeschrieben  worden  sind,  welche  nur  eine  mehrfache 
Anzahl  von  Mündungen  ohne  entsprechende  innere  Zwischenwände 
besitzen«  In  der  später  mitgetheilten  Clavis  dieser  Thie^-Klasse  (ThI.  I, 
S.  106)  ist  die  D'OBBiONV'sche  Klassifikation  gewählt,  und  da  dieselben 
Sippen-Namen  in  beiden  Fällen  sich  wiederholen,  bietet  diese  Wahl 
nicht  nur  Gelegenheit  mit  beiden  bekannt  zu  werden,  sondern  auch  beide 
zu  vergleichen.  Nur  einigen  £HBENBEBO*schen  Sippen  konnte  in  der 
Clavis  keine  genaue  Stelle  angewiesen  werden ,  weil  ihr  Charakter  noch 

Bronn,  Lethaca  gcegiiottica..  3.  Aufl.  V.  6 


a4 


82 

nicht  ToUftlndig  bekannt  ist.  Mit  Besognahmo  aof  diese  CUtis  weiden 
wir  die  Cliarakteristik  der  folgenden  Sippen  kürzer  fassen  dürfen.  Die 
fwei  ganzen  Abtheilungen  Monostegia  und  Agathistegia  waren  bisher  in 
der  Kreide-Periode  anbekannt  gewesen,  bis  Riuss  kurzlich  zwei  OoUnen 
und  eine  Adelosina  in  Lemberger  Kreide  entdeckte. 

Flabelltna  d'O.  1840. 

Helicostegia  nautiloidea,  Scbaale frei» fegelm&atig, fl)eich> 
zeitig,  sehr  zusammengedrückt  oval  oder  oblong,  von  dichtem  Gewebe  und 
oft  mit  winkeligen  Leistchen  bedeckt  Gewinde  anfangs  regahnissig 
Spiral  und  umfassend ;  später  reihen  sich  die  Kammern  nach  einer  gera- 
den Linie  aneinander  und  liegen  nicht  mehr  umfassend  von  beiden 
Seilen  frei,  werden  (das  Gewinde  senkrecht  und  die  2  gleichen  Seiten 
rechts  und  links  gedacht)  sehr  hoch  und  schmal  mit  ganz  parallelen 
flachen  Seiten ,  und  so ,  dass  sie  in  mittler  Höhe  weit  von  hinten  nach 
vom  im  Winkel  oder  im  Bogen  vorspringen  und  immer  höher  werden« 
Mündung  rund ,  bei  der  Spiralen  Form  unter  dem  Rückeokiel  des  Ge- 
windes, spater  bei  der  geraden  Verlängerung  im  vorspringendzian  Theile 
der  letzten  Kammer  gelegen, 

Arten:  7  fossil  in  Kreide*Bildungen.  Äusserlich  oft  Frondiedaria 
sehr  ähnlich,  daher  es  auch  nicht  gewiss  ist,  ob  die  von  uns  Tf.  JlMf 
Fg.  21  abgebildete  Frondicularia  (Palmula  sagitarria  Lel)  nicht  eine 
Flabellina  ist,  indem  nämlich  der  Anfang  der  Schaale,  welcher  die  Frage 
entscheiden  müsste,  in  Zeichnung  und  Beschreibung  Lsa*z  nicht  näher 
dargestellt  ist. 

Flabellina  Baudouinana.  Tf.  XXIX^  Fg.  20  (n.  Rsues  f). 

FlabellinaBaudouinianaD'O.*!.  Jf^e0/.1$4O,  IV,  24,  t  2,  f.  8-11; 

Prodr,  281 ;  —  Rbuss  Krverst.  I,  32,  t.  8,  f.  36. 
Flabellina  Baodouini  d'Arch.  i.  Mgeol,  V,  328. 

Ist  % — y4''Mang  und  vergleichungsweitfe  dick,  zunial  an  dem  regel- 
mässigen Gewinde;  der  gerade Theil  nicht  lang  und  nur  massig  anHähe 
zunehmend.  Kammern  nicht  zahlreich ;  äussere  Leisten  sehr  Start,  stumpf-, 
dann  recht-  und  nur  die  letzte  spitz-winkelig  vorspringend ;  die  Oberfläche 
übrigens  platt.  In  der  Kreide  Frankreichs  (im  Senonien  von  Sem 
im  Pariser  Becken)  und  Deutschlands  (sehr  selten  im  untern  Pläner 
Kalke  von  Kostitz  in  Böhmen). 

Weit  verbreiteter  ist  die  F 1.  c  o  r  d  a  t  a ,  aber  so  vielgestaltig,  dasi 
ihre  Bestinunung  schwer  wird. 


StderoÜthu  (Lk.)  Bk.  1839. 

SideroliteiliMK.  1801,  Siderolin«  d'O.  18S5. 

Helicpstegia  Nautiloidea«  Schaale  frei,  gleichseitig,  kreis- 
und  und  äusserlish  inkrusUrt ;  Gewinde  in  allen  Altem  umfassend  und 
m  UmCange  mit  langen  Fortsätzen  yersehen,  welche  dann  auch  im  In- 
lem  die  Ordnung  der  Kammern  stören,  so  dass  die  sp&teren  xu  beiden 
Mten  den  früheren  Fortsäti en  ausweichen  mössen«  Mündung  der  letz- 
en Kammer  gegen  die  vorletzte  Windung  anliegend^  immer  [?]  verdeckt 

Arten:  zwei,  fossil,  im  Masirichier  und  Ciplyer  Gestein.  (Die 
«AMARCK'schen  und  D'ORBiQMT*schen  Benennungen  sind  sinnlos,  indessen 
lie  erste  doch  nur  in  der  Form  fehlerhaft.)  Eine*  sehr  zweifelhafte 
ossileArt  nach  Eichwald  inJRuzs/cmd;  —  nach  Fichtbl  und  Moll  und 
>I8H4TI8  sollte  es  zwei  lebende  Arten  iil  Ostindien  und  im  Milleh 
neere  geben. 

Uderolithus  calcitrapoides  (a,7ia).  Tf.XXXni,Fg.  17ac 

{ad  nai.). 

^eestern  Walch  L  Kifoim  Verstein.  111»  181,  t  e^  f.  9—16. 
liderolitescalcitrapoidesLAMK.  #y«f.  377;  Al#f.  VII,  024;  — Fiuj. 

JfMlr.  188,  t.  34,  f.  0^12  [?  —  ieon.  Moia] ;  —  Blv.  i.  Diel.  XXXüy  180, 
(iderolites  calcitrapesMrp. tfoncA./,  160,«. le«;  —  Scblth. Petrfk.a3. 
ksteriatiteaSiderolitheaScHLoni.  IJb,  1SI9y  Vll,  108. 
\ i d erop o r Q 8  cal  e  i t r  a  pa  Ba.  Pflth. 31, 43 (f«r«), t. 7» f«  18 (e  fAVj.Mastr  ). 
(ideroiina  calcitrapoides  D'OaB.tabl.  Ul;Prodr.Uy  881;  —  Dfr.  I. 

INef.  XLiX^  78 ;  Atlas  pl.  13,  f .  7 ;  -  Dshat.  i.  Knegei.  mM.  II,  948. 
(iderolithus  calcitrapoides  Ba.  Leih,  «,  712. 

Rauher ,  warziger  und  zackiger  als  S.  laevigatus  d*0.  ,  doch  viel- 
eicht nicht  wesentlich  davon  verschieden  ?  Der  Rand-Fortsät/e  oder 
«appen  oder  Ecken  sind  1 — 12.  Die  Figuren  d  e  sind  von  Fichtel 
indMoLLS  Nautilus  Spengleri(Tinoporus),  einer  in  Ostindien  lebenden 
krt  entlehnt,  um  Lage  und  Anordnungen  der  Kammern  und  der  Mun- 
lang  zu  zeigen,  da  nach  Deshaybs  diese  letzte  mit  jener  fossilen  grosse 
Lhnlicbkeit  haben  soll,  was  wir  übrigens  dabin  gestellt  lassen  müssen. 
Nir  selbfl  haben  die  Kammern  unregelm&ssig  und  nie  in  geschlossenen 
[reisen  gesehen,  wie  sie  FaojAS  abbildet. 

Orhignyim  Hagw.  1849. 

Helicostegia  Nautiloidea.  Frei  und  gleichseitig ;  Gewinde 
piral ,  nur  die  letzte  Windung  sichtbar ;  Kainmem  einfach ,  schnell  an 
löhe  zunehmend ;  die  letzte  Scheidewand  gross,  gewölbt ,  in  der  Mitte 

6* 


84 

mit  rundlicher  Öffnung  (Haow.).      Scheint  sich  von   Cristellaria  nur 
durch  die  zentrale  Lage  der  Mündung  zu  unterscheiden. 

Art:.  1  in  weisser  Kreide  Rügens. 
Orbignyina  ovata.  Tf.  XXIX ^  Fg.  11  (p.  Haqw.X 

Orbignyinaovata  Hagw.  i.  Jb.  i84By  593,  t.  9,  f.  26  a— d. 

Ei-formig  und  kugelig  gewölbt,  mit  rundlichem  etwas  zuaammen- 
gedruclLtem  Rücken.  Von  hinten  betrachtet  treten  die  Seiten  Flfigd- 
förmig  vor  und  bilden  bei  der  schnellen  Zunahme  der  5  Kammern  eine 
grosse,  stark  konvexe,  abgerundet  rautenförmige  Mundfläcbe  mitlSnglich 
gerundeter  Öffnung  in  der  Mitte,  a  in  natürlicher  Grösse,  b  TOn  vom, 
c  von  der  Seite,  d  von  hinten,  stark  vergrössert. 

CrUteUaria  Lhk.  1812. 

Linthuris,  Oreas,  Scortimus,  Astacolus  Mf.  1809:  Planolaria, 
Saracenaria  Dfr.;  CrepidolinaBLv. ;  Planularia  et  Cristellari.a 

d'O.  tM. 

H el i CO s t e giaNautil oid e a.  Schaale frei,' regelmässig, gleich- 
seitig, länglich  oder  oval,  zusammengedrückt,  oft  gekielt,  von  Massr 
glasig  und  glänzend,  oben  oft  mit  Wülsten  und  Vorsprüngen  versehen; 
Gewinde  ganz  oder  theilweise  umfassend,  aus  zusammengedrückten  ver- 
längerten, oft  etwas  verschobenen  schiefen  Kammern,  deren  letzte  eue 
rundliche  Mündung  unter  dem  Rückenkiele  der  Windung  zeigt. 

Arten :  gegen  70  fossile  vom  Lias  an,  meist  in  Kreide  und  Tertiär- 
Bildungen:  13  lebende  in  Europäischen  und  andern  Meeren. 
Cristcllaria  rotuiata.         Tf.  XXIX^  Fg.  1 2 a b c  (n.  Rbüss;. 

Lenticulites  rotuiata  Lmk.  i.  Ann.  JKfti«.  V,  188,  VUl,  t.  62,  f.  11  etc.; 

EncycL  me'th,  t.  466,  f.  5. 
Len  tic  u  lina  rotu  lata  Parks,  rem.  t.  II,  f.  4;  —  Blv.  malae,  389. 
Nummulinarotulata  d'O.  tabl.  130. 
PI  ummulites  rotuiata  Kbfst.  Natg.  11,  514. 
Nautilus  Comptoni  Sow.  mc.  11,  45,  t.  121. 
LenticulitesComptoni  Nils.  i.  Ad.  Holm,  18Z5,  337 ;  Peirif,  Suee. ', 

t.  2,  f.  3;  —  His.  Leth.  suee.  32,  t.  8,  f.  1. 
Nu  mmu  laria  Comptoni  Sow.  Me»  /T,  74,  232  (index), 
Nammulitcs  Comptoni  Kbfst.  Nat^.  II,  513. 
?  Len  ti  culi  tes  cristella  Nils. //.  cc.  t.  2,  f.  4>  —  His.  Leth>  Suee.  Zii 

t.  8,  f.  2  [fide  d'O.]. 
Rob  uli  na  Comptoni  Rob».  Kr.dd,  t.  15,  f.  34;  — GBiN.Cbarakt.  43,  tr, 

f.  24;  —  Rbüss  Krform.  II,  158. 
Rob  ulina  crassa  Robm.  Kr.  98,  1. 15.  f.  32;  —  d'O.  Prodr,  II,  95. 
Cr  istellaria  rotu  lata  d'O.  1840,  i.  Mem,  geoL  «,  IV,  11,  26,  t.  2,  f.  IS 

•—18;   Prodr,  11,  280;  —  Morrs.  Cat,  61 ;  —  Rbuss  Krverst  1,  34,  t  8,  f. 

50,  70,  t  12,  f.  25, 11,  108 ;  -  Osilf.  Quad.  254. 


8» 

Wird  y^ttt—%*t*  gross,  kreisrund  bis  breit-OTsl,  scheibenförmig,  in 
der  Jugend  und  später  je  nach  Entwicklung  der  hellen  Nabelschwiele 
inehr(R,  crassa)  oder  weniger  seitlich  gewölbt,  scharf  gekielt,  manch- 
mal selbst  schmal  geflügelt;  20 — 24  schmale  etwas  gebogene  Kam- 
mern in  2  Windungen  geordnet ;  die  letzen  Scheidewände  zuweilen  Fal* 
len*artig  auf  den  glänzenden  Seiten  Torstehend ;  Endfläche  schmal'  drei- 
eckig, zuletzt  fast  linear ,  beiderseits  von  einer  erhabenen  Leiste  einge- 
fesst ,  und  Innerhalb  derselben  etwas  vertieft.  Fg.  a  ein  Exemplar  in 
S  Ansichten  von  aussen,  b  angeschliffen  von  der  Seite,  c  noch  eines  von 
Tom,  alt,  etwas  abweichend,  alle  aus  Pläner-Mergel  (f '  oder  f^?).  Die 
runde  Mündung  unter  dem  Rückenkiele  sitzt  auf  einem  kleinen  Höcker 
und  ist  von  einem  Strahlen-Kranze  eingefasst,  dessen  d*Orbigny  nicht 
erwähnt. 

Vorkommen  fiberall  in  weisser  Kreide  ^\  aber  auch  tiefer  bis  gegen 
den  Galt  hin,  doch  nicht  so  häufig.  So  in  Frankreich  (im  Senonien 
zu  MeudoUf  Saint-^Oermain  und  Sen$;  —  aber  auch  nach  d'Or« 
bignt's  früherer  Angabe  selbst  im  „Grünsand''  oder  Cenomanien  von 
ilf  otu^);  —  inBelgien  (im  oberen  Kreide-Mergel  xuTaäls) ;  —  inEnglamd 
(Kreide  in  Kent  zu  Brighion  etc.) ;  —  in  Schweden  (in  dem  dort 
sogenannten  Grünsande  Schoonens  zu  Köpinge;  seltener  zu  Bo- 
kendsei  bei  KarUholm ;  die  Cr.  cristella  in  weisser  Kreide  zu  Char- 
lotienlund  bei  Yttad)  \  —  in  Deutschland  (die  R«  crassa  im  Hilsthon 
Ton  Eschershausen ;  die  andern  Formen  vom  untern  Quader-Sandstein 
an  aufwärts  bis  zum  obersten  Quader-Mergel,  als  in  Grünsand ,  Konglo- 
merat, Pläner-Sandstein,  untrem  Pläner,  Pläner-Kalk  und  Pläner-Mergel 
Böhmens  zu  Laun,  Netischloss,  Czencziz,  Kostitz ;  im  unteren  Plä- 
ner von  Oross-Sedlilz;  Im  Pläner«Kalk  von  Strehlen  in  Sachsen, 
Oppeln  In  Schlesien,  Alfeld  in  Wesfphalen ;  in  unterer  Kreide  von 
Peine  und  dem  Lindener  Berge  bei  Hannover ;  in  oberem  Kreide- 
Mergel  von  Lemförde,  Bochum,  Ilseburg ;  in  weisser  Kreide  auf  Rü- 
gen, doch,  wie  es  scheint,  nicht  weiter  ostwärts). 

Omphalophactis  Eb.  1838. 

Helicostegia  Turbinoidea:  enthält  nur  eine  Art,  und 
zwar  in  Kreide,  ist  aber  als  Sippe  nur  erst  unvollständig  charakterisirt 
(vergl.  Tbl.  I,  S.  109)  und  noch  nicht  abgebildet. 


*  Neoerlicb  nennt  er  darin  nur  Cr.  Carantina;  Proir,  11»  186, 


8« 
Sjftndina  (Lk.)  Eb.  1888. 

(SpirolinaLK*  1804,  SpirolinitesLK.  182S.) 
(Tf.  XXn»,  Fg.  13;  Tf.  XLD,  Fg.  24.) 

Helicoftegia  Naatiloidea.  Schaale  zuMmmengedräckt 
oder  nicht ,  einfoche  Kammern  enthaltend  und  mit  dem  Alter  an  Fonn 
Teränderlich :  in  der  Jugend  Nautilus-förmig  (mit  Peneroplia  und  Deo- 
dritina  zu  verwechseln)  mit  sehr  regelmassigen  umfassenden  oder  nicht 
umfassenden  Kammern,  welche  später,  nach  Vollendung  von  1 — S¥Fui- 
dungen  sich  in  gerader  Linie  aneinanderreihen  und  so  einen  Bischofb- 
Stab  bilden.  In  der  Jugend  sind  die  Mundungen  zahlreich;  ^Ster  ist 
meist  nur  eine  einfache  oder  zusammengesetzte  vorhanden. 

Arten  :  2  vielleicht  unsichere  im  Bergkalk,  14  in  Kreide,  9  in 
TerüärSchichten  (vergl.  Tf.  XLII,  Fg.  24)  und  1  lebend. 

Spirulina  irregnlaris.        Tf.  XXIX^  Fg.  13  (n.  Rkdss  f). 

Spirolina  irregulari«  RoBM«  Kr.  98,  t  15,  f.  29;  —  Gbiii.  OUr.  70, 

und  Qpad.  354. 
Spirolina  lagenalis  Robm.  Kr.  98,  t  15,  f.  28. 
Spirolinainaequalis  («rr.#y|r.)RBUS8Krverst.I,35,  t.8, f. 02—65,75. 

Wird  2'^'— 3"'  lang  mit  sehr  rauher  Oberfläche  und  grob  punktirt, 
drehrund  oder  seitlich  etwas  zusammengcdriickt ;  die  oft  unregelmissi- 
gen  Kammern  breiter  als  hoch;  die  ersten  5 — 12  eine  Spirale,  die  lets- 
ten  4 — 8  eine  gerade  Linie  bildend,  welche  mitten  oder  neben  aus  der 
vorigen  entspringt. 

Vorkommen  im  untern  Quader-Mergel  (untern  Pläner-Kalk  von 
Ko$8titz  in  Böhmen^  mittein  und  obern  Quader-Mergel  (im  obern  Pli- 
ner-Kalk  von  Kutschlin  und  Kröndorf  m  Böhmen,  von  Strehlen  in 
Sachsen,  in  unterer  Kreide  von  Peine,  in  Kreide-Mergel  yon  Lemförde]. 

Cyehlim  dU  1846  ^ 

HelicostegiaNautiloidea(Polysomatia).  Schaale  frei, 
regelmässig,  gleichseitig,  sehr  zusammengedrückt  bis  zum  GleichlaaffD 
der  Seiten,  kreisrund  scheibenförmig.  Kammern  konzentrisch,  so  dass 
jede  derselben  einen  vollständigen  Kreis  rings  um  die  nächst  vorher« 
gehende  schliesst.  Mundungen  sehr  zahlreich  auf  der  Endfläche  der 
letzten  Kammer. 

Einzige  Art  in  Cenomanien  von  lle  Madame,  Charenie^infer. 


*  Fehlerhafte  Wort-Bildang. 


87 
Cyclolina  cretacea.  Tf.  XXIX^  Fg.  21  (n.  d*0.  f). 

CjeloÜDa  eretaeea  b'O«  l  Fermmkiif.  FImim  139»  t  ai ,  f.  23—36; 
Frodr.  11, 184. 

LUiiola  Lmi.  1804. 

(Coteinospira  Eb.  1839.) 

HelicostegiaNaatiloidea(Pol78  0inatiaFabuIarina 
Eb.).  Die  Kaminern  getrennt  oder  erfüllt  durch  unregelmässige  Scheide- 
Winde  ;  die  Form  nach  dem  Alter  teränderlich :  anfangs  Nautilus-artig 
in  eine  Spirale  gewunden ,  später  wie  Nodoiaria  in  gerader  Linie  fort* 
wachsend ;  die  Mündungen  der  Endwand  in  jedem  Alter  sehr  zahlreich. 
Von  SpiruUna  Terschieden  durch  die  unregelmässigen  zahlreichen 
und  unTollständigen  inneren  Abtheilungen  (desshalb  von  Ehrrnbkrg 
zu  den  Polysomaten  gestellt)  und  die  bleibende  Vielzahl  der  Mün- 
dungen« 

Arten:  2  in  der  Kreide-Periode  (f^  und  f*). 
Litnola  nantlloidea.       Tf.XXIX^Fg.  14ab  (n.  d*6rb.;  f). 

PARKüfs.  Org.  rem,  t.  1 1,  f.  5—  7. 

Litoola  nautiloides  Lmk.  i.  EmeyeL  meth.  t.  405,  f.  V 
Lituolites  n  autiloidea  Lk.  i.  Anm.  Mus.  F,  343,  F///,  t.  03,  f.  13. 
Spirolina  nautiloides  d'O.  tabl.  131;  -  i.  M$m.  ^eai.  1889,17,  t^^t 

8,  f.  38—31 ;  Prodr,  11,  381 ;  i.  FormmkUfhr.  de  Vieime  138,  t.  31,  f.  30, 

31 ;  —  MoKRi«  emt  03. 
Cofcinospira  nautiloides  Eb.  Kreidef.  75. 
jamtor. 

Litoola  deform  18  Lmr.  i.  BnepeL  wuik,  t.  400,  f.  1. 
Lituolites  difformis  Lk.  i.  ilni».  mue.  V,  343,  VUI,  t.  63,  f.  3. 

Wir  können  den  Unterschied  zwischen  dieser  und  der  im  Turo- 
nien  vorkommenden  Art  nicht  angeben;  unsere  Figuren  sind  vergrössert. 
Sie  beschränkt  sich  auf  das  Senonlen  in  Frankreieh  (zu  8eiMy  MeU' 
don,  SairU-Oermain)  und  England  (Kenf). 

Verfmiähia  d'O.  1840. 

Helicostegia  Turbinoidea,  Schaale  frei,  hoch  spiral 
gewunden^  runzelig;  Gewinde  sehr  hoch,  dreiseitig  pyramidal;  die  Kam- 
mern in  drei  den  Kanten  des  Gewindes  entsprechenden  Linien  überein- 
anderliegend und  selbst  gekantet ;  Mündung  queer  spaltförmig  auf  dem 
inwendigen  Theile  der  letzten  Kammer  und  ohne  Deckel-Klappe,  Sie 
unterscheidet  hauptsächlich  die  Sippe  von  den  dreikantigen  Valvulina- 
Arten. 


88 

I 

Arien:  nar  3— «4  in  der  Kreide,  imeioc&ne,  keine  lebende. 
Inzwischen  dürften  nacli  Rbuss  aucli  nodb  Textularia  tricarinaia  und  T. 

triquetra  dazu  geliören. 

Verneuilina  Bronn!»  Tf.  XXIX^  Fg.  15  (n.  Riüssj. 

Verneoilina  6  ronni  Rboss  Krverst.  I«  38,  t.  IS,  f.  5;  Lemferf.  Fanmi' 
nif.  24,  t.  4,  f.  2. 

Qn^i — 0"'4  lang,  nicht  ifiel  höher  als  breit,  am  Grunde  abgestatzt  and 
massig  gewölbt;  die  3  Seitenflächen  wenig  vertieft;  Windungen  6 — 10 
aus  je  3  Kammern,  welche  sich  theilweise  decken;  Nähte  undeutlich; 
die  Endkammer  verhältnissmässig  grösser  als  nach  der  Progression  ihr 
cukommt,  gewölbt  und  gerundet.  Mündung  spaltformig  am  einen  Rande 
der  letzten  Kammer,  einer  Seite  zugewendet;  Oberfläche  rauh.  (Wir 
haben  die  Abbildung  dieser  Art  der  der  V.  tricarinata  bei  d'Orbioht 
vorgezogen,  weil  deren  Mündung  nicht  deutlich  ist.)  —  Im  Pläner-Mer- 
gel von  LuMchitz  und  ßrozan  in  Böhmen, 

PtrtMfia  d'O.  1825. 

Helicostegia  Turbinoidea  (Monosomatia).  Sdiaale 
glasig  und  glatt,  frei ;  Gewinde  kurz,  wenig  ausgezeichnet»  aus  halb  um« 
fassenden  wenig  getrennten  Kammern ,  wovon  die  letzte  vom  spitz  und 
auf  der  Spitze  mit  runder  Mündung  versehen  (doch  nicht  röhrenförmig 
verlängert)  ist. 

Arten:  2,  fossil,  eine  in  Kreide  und  eine  tertiär. 

Pirulinaacuminata.  Tf.  XXIX^  Fg.  16ab  (n.  d*0.  f :. 

Pirulina  acomin  ata  d'O.  1840  i.  %eo/. /F,  43,  t.  4,  f.  18,  10;    Pt^ir. 
//,  282;  —  Gbin.  Versteiok.  670,  t.  24,  f.  04. 

Die  Unterschiede  der  beiden  Arten  sind  uns  nicht  bekannt.  Im 
Senonien  von  Sens^  SL-Oermain,  Meudon. 

Fatfjasi7ia  VO.  1846. 

Helicostegia  Tu rbinoidea(Polysomatia  He ÜGoste-. 
gia  £b.)  Schaale  frei,  spiral,  ungleichseitig,  oben  flach  gewölbt  und 
unten  eben ;  Gewinde  niedrig ,  oben  ganz  umfassend ,  unten  sichtbar ; 
Kammern  niedergedrückt,  bogenförmig,  gekielt,  zwischen  den  Nähten 
mit  je  einer  Reihe  darauf  rechtwinkeliger  Grubchen  versehen,  am  obero 
Theile  der  letzten  Kammer  [welcher  noch  ohne  Grübchen  ist?]  mit 
vielen  zerstreuten  Mündungen  versehen,  welche  sich  dann  in  jenen  Naht« 


Grübeben  der  yorbergehendeo  Kammeni  nocboffeD  leigen?  (Es  sind 
die  Polystomellen  unter  den  Turbinoiden). 

Einzige  Art  xu  Mantricht. 
Faajasina  carlnata.  Tf.XXIX^  Fg.  17.  ac  (n.  D*0.f ). 

Faujasina  carinata  d'O.   i.  Farmi%Mf.  Vienme  194,  pl.  21,  £.29—31*, 
Prodr.  liy  28s. 

Ckrysalidbui  d'O.  1846. 

(ßnl9mf  Popina  n'O.)* 

Helicoftegia  Turbinoidea  (Polysomatia  Enalloste- 
gia  £b.).  Scbaale  frei,  puppen-förmig,  glatt;  Gewinde  yerlSngert,  sehr 
enge,  nicbt  sehr  regelmässig,  treppenweise  zunehmend,  die  Treppen 
nach  drei  Längslinien  geordnet  und  aus  sehr  zahlreichen  flachen  schma- 
len Zellen  zusammengesetzt,,  die  sich  seitwärts  etwas  übereinander- 
scbieben.  Mundungen  sehr  zahlreich,  rund,  die  ganze  endwärts  gekehrte 
Seite  der  drei  letzten  Kammern  bedeckend. 

Art:  einzig,  im  Cenomanien  von  lle  Madame ^  Charente- 
Mundung. 

Chrysalidina  g;radata.      Tf.  XXIX^  Fg.  18  ab  (n.  n'O.f). 

Cbryaalidinti  gradata  d'O.  i.  Foraminif,  Vienne  194,  t.  21,  f. 32,  33; 
Prodr.  ilf  185. 

Gatuirtftfia  d'O  1840. 

(PSpiroplectaEa.  i8S$^  Febr.). 

Helfcostegia  Turbinoidea.  Schaale  frei,  in  der  Jugend 
dreikantig,  im  Alter  zusammengedrückt,  runzelig;  Gewinde  verlängert; 
Kammern  anfangs  spiralreihig^  die  späteren  in  2  neben  einander  liegen- 
den Linien  wechselständig  (wie  bei  den  Enallostegia  Textularidae )• 
Mündung  queer  spaltförmig,  an  der  vorletzten  Kammer  anliegend. 

Arten:   2  in  weisser  Kreide  Europas  und  1  tertiär. 
Gandryina  pupoides.       Tf.  XXIX>,  Fg.  19  abc  (n.  n'O.f ). 

Gaudryina  pupoides  o*0.  1840^  i.  Mem.  $iol  /F,  44,  t.  4,  f.  22—24; 
Prodr.  1/,  282. 

Die  Abbildung  zeigt  die  Seite,  die  Endfläche  und  noch  stärker 
vergrössert  das  anfangliche  Gewinde. 

Im  Senonien  Frankreichs  (Meudon^  Sen$,  8t.  Germain)  und 
Englands  (Kenf). 


VagUitdfom  d'O.  1825. 

(tnel.  C i IbariB  «  d'O.  oltM.). 

Sticbostegia  aequilatera.  Schaale  frei,  yeriängert  gldch- 
ieitigkegelf5nnig,  etwas  zuiammengedrückt  oder  kantig,  aus  aneinander 
gereihten  Kammern,  die  sich  nicht  umfassen,  aber  alle  schief  cor  Achie 
stehen  und  keine  Neigung  zur  Windung  zeigen.  Mündung  rund,  länd- 
lich, in  dem  spitzen  Winkel,  welchen  die  Endfläche  mit  der  Rftcken- 
Kante  macht,  doch  ohne  röhrenartige  YerlSngerung,  wodurch  aUein  £e 
Sippe  sich  von  Marginulina  unterscheidet.  Citharina  ist  nicht,  wieanfuigs 
angenommen  worden,  durch  die  Form  der  Mündung  Torschieden. 

Arten:  zahlreich,  die  fossilen  (20)  schon  in  Lias  und  den  Ooli- 
then  vorhanden,  am  häufigsten  in  der  Kreide,  auch  in  der  Tertiär-Periode ; 
andre  (8 — 10)  lebend, 

Vaglnullna  costulata.    Tf. XXIX^  Fg.  22  a— d  (n.  Rid88> 

Vaginolina  eostolata  Roem.  i.  Jb.  IM;9,  273,  t.  7^  ,  f.  S. 
Margioolina  (Vaginulina)  eostolata  Rbusi  Knrtrst  28,  1. 13,  f. SS. 

Eine  der  längsten  und  zusammengedrücktesten  Arten:  10 — 12mal 
so  lang  als  hoch,  fast  birnförmig  und  nur  wenig  gebogen;  untea 
langsam  verschmälert,  oben  lang  zugespitzt;  die  Seiten  parallel  zusam- 
mengedrückt, die  (13 — 15)  sehr  schiefen  Kammern  durch  Scheidewände 
getrennt,  welche  als  schmale  Rippen  über  die  2  Seitenflächen  vorste- 
hen und  sich  mit  einem  andern  schmalen  Saume  am  Rücken  schief- 
winkelig verbinden,  während  der  Rauch-Umriss  etwas  wellig  bleibt. 

Vorkommen  im  Hilsthon  von  Eschershausen  bei  Hannover; 
nicht  häufig  im  Plänermergel  V  von  Kystra  und  Brozan  in  Böhmen 
(von  wo  auch  die  Abbildung,  in  welcher  a  die  Seitenansicht,  d  die  des 
Vordertheils  vom  Rauche  her,  b  und  c  Anfang  und  Ende  mehr  ver- 
grössert  darstellt). 

ConnUfia  d'O.  (1839?  an  1846> 
(Tf.  XXIX»,  Fg.  26.) 

Stichostegia  aequilatera.  Schaale  frei ,  regelmässig, 
gleichseitig,  konisch;  Kammern  mit  gleichmässig  auf  allen  Seiten  wach- 
sendem Umfang,  unmittelbar  und  ohne  äussere  Einschnürung  aneinander 
gereiht;  die  Endfläche  der  letzten  ohne  Fortsetzung,  wenig  gewölbt 
und  von  vielen  zerstreuten  Mündungen  durchbohrt. 

Arten:  2  oder  mehr.  Da  wir  die  fossile  dem  Ftanzdeiechen 
Turonien  zugehörende  C.  irregularis  noch  nicht  kennen,  so  haben  wir 


•1 

du  Bilcl  der  bei  den  AntUieii  lebenden  Art  C.  eonic«  von  d'Oibioht 
eallefetl. 

WebbüM  d'O.  (1889?  ott  1846). 

Siichottegia  inaeqailatera.  Schaaleaafgcwachsen,  unre- 
griniAitig,  angleichseitig,  Terlingert,  bogenförmig,  einerseits  des  Bogens 
gewölbt,  anderseits  flach ;  Kammern  flachgedröekt,  oben  wölbig,  unten 
dben,  eirund,  nur  an  ihren  Enden  sich  bedeckend,  jede  einer  haibirten 
Nodosaria*Kamnier  entsprechend.  Möndung  einfach  rund,  am  Ende  der 
leiten  Kammer  aufwärts,  doch  ihrer  Mittellinie  allein  entsprechend. 
Oberfläche  runxeiig. 

Arten:  einige  in  Lias,  Oolithen,  Kreide  und  lebend  an  den 
Kanariichen  Inseln. 

Webbinairregularis.  Tf.XXKW,  Fg.27(n.CoRN.). 

Oenfs  de  Mollusqnes  ConriUBL  i.  Mem,  §tal.  i84S,  259,  pl.  4,  f.  S7. 
Webbina  irregnlaris  v!*0.  prodr,  U^  111. 

Diese  Art  unterscheidet  sich  von  den  andern  durch  die  unregel- 
massigere  Form ,  nur  wenig  zusammenhangende  Kammern  und  glatte 
Oberfläche* 

Im  Oberen  Neocomien  ta  Wa»sy  in  EmUe^Mame. 

Virfftdina  dU  1825. 

(Tf.  XXIX^  Fg.  23  und  XLH,  23). 

Enallostegia.  Schaale  frei ,  ungleichseitig,  glasig,  verlängert, 
zusammengedrückt.  Kammern  zahlreich,  wenig  umfassend,  in  zwei  fast 
regelmässigen  Reihen  wechselständig ,  auf  einer  Seite  sich  mehr  als  auf 
der  andern  «deckend.  Mündung  ruthenförmig,  herablaufend,  am  Ende 
der  letzten  Kammern.  Durch  sie  hauptsächlich  von  Poljmorphina  yer- 
schieden. 

Arten:  7 — 8,  theils  in  Kreide-  und  theils  in  Tertiär-Bildungen. 
Virgniina  tegulata.  Tf*  XX1X^  Fg.  23  (n.  Reuss). 

Tirgalina  tegulata  Redss.  Kr.-Verst.  I,  40, 1. 13,  f.81. 

Kaum  Yj'" — Yj'"  fiTO»»i  und  nur  Y4  «0  breit,  der  tertiären  V.  squa- 
mosa  nahestehend;  jedoch  sind  die  Kammern  zahlreicher,  8 — 10 
jederseits,  nicht  viel  höher  als  breit  und  sehr  ^enig  schief;  die  Nähte 
sehr  schmal  und  seicht ;  die  ganze  Schaale  schmal  und  gleichmässig 
bis  zur  Spitze  an  Breite  abnehmend«   (Der  Sippen*Charakter  ist  besser 


•2 

Tf.  XLn,  Fg.  23  aasgedrflckt).   Sehr  hSofig  im  Pttner •  Mergel  P  M 
KyBträ  und  Rannay,  sehr  selten  bei  Lu$chit%,  Alles  in 


Sagraina  jj!*0.  1889. 

Enallostegia.  Schaale  frei,  regelmässig,  gleicliseltig,  bgri- 
förmig;  Kammern  kagelfdrmig,  in  allen  Altern  regelmlMig«  iPecU 
ständig  zu  beiden  Seiten  der  gemeinsamen  Achse  und  sich  IhelMiH 
bedeckend;  Mundang  rund,  oben  an  der  letzten  Kammer  auf  einer Tff- 
längerung  stehend  (den  Hauptunterschied  von  Vulvulina ,  Teztularia  ■ 
Bolivina  bildend). 

Arten;  2,  wovon  1  in  der  Kreide-Periode. 

Sagraina  rugosa.  Tf.  XXIX^  Fg,24  (n.  dU  f)i 

Sagraina  rugosa  d'O.  M§eol.  c,  IV.  47,  t. 4,  f.  31, 32 ;  pradr.  tly  SSS. 

In  weisser  Kreide ,  Senonien , ,  zu  Meudon  und  Si,  Oermaim  in 
Pariier  Becken. 

CwieoÜna  d'O.  1839. 

Enallostegia  (Polysomatia).  Schaale  frei,  regelmisa^ 
gleichseitig,  runzelig  oder  streifig,  sehr  zusammengedrückt,  fächerfonaig; 
Kammern  in  2  aneinanderliegenden  Reihen,  konzentrisch  bogenlSnnifr 
kurz  und  schmal ,  wechselständig  und  etwas  zwischen  einander  gescho- 
ben. Mündungen  zahlreich  in  einer  einfachen  Bogenlinie,  welche» 
der  vorletzten  Kammer  anliegt. 

Arten:  3  in  cenomanischen  Kreide-Bildungen. 

Cuneolina  pa  venia.  Tf.  XXIX^,  Fg.  2S. 

CuDeolinapavonia  d'O.  i.  Foraminif.  Vienn.  (1846)  253,  t.  S 1 ,  f.  50—51; 
Prodr,  liy  186.  Ansicht  von  ohen,  der  Seite  und  voroe. 

Wir  kennen  die  Unterschiede  der  Arten  noch  nicht.  Von  He  Jlf- 
dame  in  der  Mündung  der  Charente. 

AUomorphina  Rsuss  1849. 

Bildet  mit  Chilostomella  die  Unterabtheilung  der  qaeenniindi§eB 
Enallostegia  cryptostegia  R.,  „deren  Schaale  frei,  unregelmif 
sig,  ungleichseitig ;  Kammern  vollständig  umfassend,  in  2  oder  3  Reihes 
wechselständig;  Textur  glasig,  glänzend".  —  Die  Sippe  hat  die  Schaale 
oval,  rundlich  dreieckig,  die  Kammern  in  3  Spiralreihen  wechselstia* 
dig  und  sich  umfassend,  die  Mündung  am  inneren  Rand  der  Rndkam- 
mer,  queer,  schmal,  halbmondförmig,  mit  dünner  Lippe. 


'    A  r  t  e  D :  4  in  Kreide-  und  Tertiir-GebtIdeD. 

« 

'Atli^Vorpbina  contraria.    Tf,XXIXSFg.98abc(n.RKUS8\ 
Alton orphiaa  coatraria  Kkvnn  FermmUnif.  Lnnk€r§  llj  t.  5,  f.  7. 

Ift  mehr  abgerundet  und  rechtwinkelig  zum  Munde  zusammen- 
gedrückt,  wihrend  die  Zusammendröckung  der  andern  Arien  paiiJlel 
daitt  ist;  auch  sind  die  Nihte  flacher  alt  bei  den  meisten;  die  Lippe  ist 
aehr  d&nn. 

Anhangsweise  lassen  wir  hier  die  noch  problematischen  Formen 
folgen,  welche  man  früher  unter  den  Namen  Porpitae  Deluc,  Disco- 
fithi  PoRTis  oder  Orbit ulites  Lk.  sosammengefasst  hat,  und  welche 
Carpshtbr  nach  sorgfältiger  Untersuchung  einiger  derselben  *  mehr 
den  Foraminiferen  als  den  Brjozoen  beizugesellen  geneigt  ist.  Da 
indessen  ihre  innere  Struktur  zum  Theil  erst  mittelst  tertiärer  Arten 
nachgewiesen  werden  kann,  so  werden  wir  uns  hier  darauf  beschrinken, 
einige  wichtige  Arten  des  Kreide-Gebirges  abzubilden  und  die  genauere 
Charakteristik  der  Sippen  auf  später  verschieben  (vgl.  Thi.  VI,  S.  250 — 
255,  wo  auch  Orbituli t es).  Anschliessen  würden  sie  sich  wenigstens 
der  allgemeinen   äusseren  Form  nach  an  Cjcloüna. 

OrbUtdüM   d'O.  1850. 

(PrUr.  11, 14S.) 

Unter  diesem  Namen  unterscheidet  d*0.  diejenigen  ehemaligen 
Orbitulites-Arten ,  welche  ungleichseitig  und  nur  auf  der  einen  Seilet 
der  konveieren,  porös,  auf  der  anderen  inkrustirt  sind ;  die  Poren  sind  so 
geordnet,  dass  sie  sowohl  konzentrische  Kreise  als  bogenförmige  Radien 
bilden,  die  gegen  den  Rand  irerlaufend  sich  gegenseitig  durchschneiden. 

Die  Arten  sind  auf  die  Jüngern  Kreide-Formationen  beschriinkt, 
vom  Galt  an« 
Orbitniina  lenticularis.  Tf.XXIX^,Fg.22a-c(n.LMx.). 

Mine  de  fer  lenticuUire  de  Bonnaiid. 

Pierre  leaticulaire  de  Saussorb. 

Lenliculaire,  Madrepore  da  ipenre  PorpiteDaLUc  1799u.t809; 

1.  Journ.  de  Phys.  XLVItly  216,  LVI>  325,  f.  1-S. 
Discolithe  Fort»  mem.  11,  1  —  137,  t.  3,  f.  12—14,  t.  4,  f.  6,  7. 
Madreporites   lenticularis  Blumb.  {180S)  Natnrhist.  Abbild.  Nr.  u. 

Fff.  80. 
Orbuliles  lenticulata  Lk.  Ai«MI,  197;  —    Lax.  Palf|i.  45,  112,  t.  72, 

f.  13—16. 

*  Land.  geoi.  OuarU-  iSSO,  Vi,  21-  39,  pl.  3-8>  Jb.  18S0,  239-243. 


IM 

Orbitolitet  lenticalata  Bkw.  i.  Cvv.  M«^I,ii,  Sas,  «13,  t  9,  t  4; -- 
fiR.  Pflanzepth.  43,  t.  0,  f.  18;  -  Dm.  i.  Diet.  XXXVI^  S95;  AHmB^hi^ 

•  f.  5 ;  —  Blv.  iI.  LJT,  37« ;  —  ?  Mant. Sus4,  t.  19,  f.  3!l-^i4;  i.  Oe4l.  f^wä». 
III,  204;  SB.  Engl,  37  t;  —  ?  Pamt  iSTeliie-tii/lBr.  339;  ~  ?ZtMi«BMi.  i. Jk 
IMl,  656 ;  —  CoRN.  i.  Uf^oi,  «,  F,  257 ;  —  Morris  »d.  42. 

Orbitulites  lenticularis  Br.  LslÄ.  «,  607. 

Orbiculina  I eoticu lata  o^O.  pro<ir.  II,  143. 

VLunulites  lenticulata  Micht.  Zoophifi,  194,  t.  7,  f.  1  [efr.  L.  piaca?]. 

Ist  V*»^2"*  breit,  oben  gewölbt  und  mitten  öfters  wieder  etwat 
vertieft,  mit  rundlichen  Poren,  unten  flach  oder  konkav  und  mit  oaregel« 
massigen  Aushöhlungeo  verseben  ? 

Vorkommen  nach  d*Orbiomy  im  Galt  von  Fort  de  l'Eclu§e  bei 
der  Perle  du  Rhone !  und  zu  SL-Paul-de-Fenouillei  {Äude).  Axuä 
in  schwarzer  Kreide  von  \ Appenzell;  jeu  JVaaay  in  Hauie^Mame* 
Indessen  zeigt  Eschxr  von  dkr  Linth  (Jb.  i863,  166),  dass  in  und  an 
der  Schweilz  wenigstens,  an  der  Perte-du-Rhine^in  Schwfßtx  und 
im  Seniia  diese  Art  in  Gesellscbaft  von  Toiaster  oblongus  den  Schratten- 
kalk =  obres  Neocomien  (Urgonien  d*0.)  charakterisirt.  Zweifelhaft 
dagegen  ist  das  Vorkommen  in  jöngrer  Kreide  zu  Bray ,  Seine-infir^ 
in  weisser  Kreide  zu  Lewen  in  Suisex  und  in  dergleichen  Geschieben 
bei  Hamburg ;  nach  Michelotti  auch  bei  Abu  (w)  ? 

HymenoeyclM  n.  1853« 

(Lycophrys  ;Mrrtf  Dpr.,  Sow.,  MOftMoitTF. ;  Orbitoides*  d'O.  18^, 

Prodr,  II,  334;  Orbitolites  Rütim.) 

Ein  sehr  dunner  kreisrunder  scheibenförmiger  Kalk-Körper,  in  der 
Mitte  (nicht  vertieft,  wie  bei  Omphalocyclus,  sondern  eben  oder  konvei) 
oft  mit  einer  Zitze  und  mit  konzentrischen  Streifen  oder  Runzeln  um  die* 
selbe.  Dicht  unter  dem  scharfen  Rande  liegt  eine  Reihe  von  Zellen  oder 
Kammern.  Nach  Faujas  lägen  auch  dicht  unter  beiden  (oft  höckerig) 
inkrustirten  Oberflächen  sehr  zahlreiche  kleine  Zellen  so  geordnet,  dass 
sie  wie  bei  Orbitulites  (und  der  Streifung  des  Elfenbeins)  zugleich  kon* 
zentrische  Kreise  und  nach  zweierlei  bogenförmigen  Radien  sich 
kreutzende  Reihen  bilden,  deren  Beschafi'enheit  aber  noch  näherer  Prü« 
iung  bedarf.  Genaueres  hierüber  im  VI.  Theile,  S.  250. 

Arten:  eine»  in  weisser  Kreide,  3 — 4  in  Nummuliten-  und  jungen 
Tertiär-Gebilden. 

Hymenocyclus  Faujasl.  Tf. XXIX«,  Fg.  29. 

Namiftmale  lenticulaire  Fauj.  Mastr.  187,  t.  31,  f.  1—4. 
"^  OibitoidcM  ist  als  vox  hybriia  verwerflieb. 


f  Diveolittt  Foiim  i.  JMini.  Pk^s.  Lii^  IM.) 
[«••ticttliteii  feabrosns  Schlth.  Petrfk.  I,  92. 
Lyeophry*  Fau  jaiiii  Dfr.  i.  Dht,  XXiVj  I7I9  272. 
HammaJiles  Faujiisii  HoBfnriGR.  i.  Jb.  IMO,  496. 
ffviniBallna  Faajasli  ts€ik  «,710. 
Orbitalitsa  ne4ia  o'Arch.  IMTy  fi.  MfM.  tij^  178. 
OrbiUidca  nedia  d'O.  18M,  Proär.ilftn. 

lit  TerbältoiMinässig  dick  ond  stark»  2'^' — 4'^'  Srpfs,  (mit  den  andern 
IkiCen  Terglichen)  mit  rauher  Oberfläche,  auf  weicher  feine  höckerige 
ßrbdfaiuigen  ond  kleine  Vertiefungen  ohne  Ordnung  wechteln,  so  dait 
^ald  die  einen  und  bald  d\p  andern  mehr  überhandnehmen. 

Vorkommen  in  weisser  Kreide  Frankrei€h$  (Senonien  von  Ropan, 
Ukar.-'infen,  und  von  Languais,  Dordogne)  und  Hollandn  (in  Kreide- 
Hergel  von  Moitricht). 

Omphaloeychii  lu  1853. 

[Orbulitea  «I  Orbitulitcs  Lic^lMr«;  Capvlite«  d'O.  1650,  iMfiQOt) 
Schaale  kalkig,  frei,  kreisrund,  beiderseits  gleich  und  vertieft;  be- 
itehend  aus  einer  milteln  Scheidewand ,  welche  im  Innern  zellig  und 
laf  beiden  Seiten  mit  bogenförmigen  Radial-Rippen  in  sich  kreutzeader 
Achtung  (wie  Elfenbein)  durchi ogen  ist,  zwischen  denen  rautenförmige 
L&eken-Zellen  übrig  bleiben,  von  welchen  die  auf  den  Seiten  mit  einer 
Kalkhaut  überzogen  oder  inkrustirt  und  nur  die  in  der  Nfthe  des  Randes 
^legenen  offeii  sind.  Die  Zellchen  der  nach  dem  UmfEing  hin  sich  ver* 
lickenden  Mittelwand  bilden  viele  konzentrische  Kreise  um  einander  und 
liebst  dem  Rande  auch  in  mehren  Schichten  auf  einander ;  sie  scheinen 
iarch  Kanile  mit  den  oberflächlichen  Zellen  in  Verbindung  zu  stehen. 
—  Gehört  wohl  schon  zu  den  Bryozoen  bei  Lunulites. 

Arten:  nur  eine  fossile,  in  der  Kreide  und  im  Grobkalke  [?]. 
Dmphalocyclusmacroporus.  Tf. XXIX, Fg. 9 a b c (f  n. Gr.). 

Porpite  Obluc  i,  Jimm.  de  Ph§9.  190» j  LVl^  338. 

Milleporile  Fauj.  üfoülr.  208,  t.  40,  f.  7. 

^rbulites  niacropora  LK.(18ltf)lft«l.//,197;  l,//,303;^SBRR.Iarl.l59. 

Orbitolite«  macropora    (1898)  Dfr.  i.  DieL  XXXVi,  295;  —  Blv,U 

LXj  370;  Äet,  411 ;  —  Galbot.  Brtih.  188. 
3rbitulite8  macropora  <l6^tf)  Gp.  Petrf.  I,  41, 1.  12,  f.  8;  —  Leih,  m^ 

597,  t.  29,  f.  9;  —  Hagw.  i.  Gein.  Petrfk.  626,  t.  23b,  fg.  51;  Maetr.  103, 

t.  12,  f.  17. 
Cupulites  macropora  d'O.  Prodi*.  IF,  (1850)  397  [non  Cupulitn  QG.]. 

Der  RadialRippen  sind  jederseits  70— 80(6oldfuss  zeichnet  nur 
stwa  50),  von  welchen  sich  die  eine  Hälfie  bogenförmig  nach  rechts,  die 
andre  nach  links  krümmt,  so  dass  jede  der^selben  etwa  12—16  andre 


«8 

unter  einem  nach  dem  Rande  immer  Stampfer  werdenden  Winkel 
kreutzt.    Nur  die  äasserslen  Zellchen  der  Mittelscheibe  round«  mI 
der  Randfläche  aus.  Durchmesser  3'". 

Wir  besitzen  diese  Art  aus  dem  Kreide-Taff  (f  3}  von  MutUL 
Folkenberg,  Bemelen  und  Beer,  von  wo  sie  auch  Haobmow  ablttk 
während  sie  Lamarck,  Goldituss  und  d'Orbiont  im  Grobüi«« 
€frtffnon,  Galbotti  in  dem  fon  ForSti  und  St^OilieB,  Suitfüfr 
im  Calcaire  moellon  von  Monipellier  zitiren.  Die  AbbHdaBgai  W 
Hagbmow  und  Goldfobs  zeigen  nur  eind  verschiedene  Anzahl  Mb 

I,v,B.  Bryozoa  (vgi.TM.i,  is-ie;  iv,83). 

1.  Membranacea  Escharea  etc.  (Tbl.  IV,  83p=:Drce# 
Hag.  =  CellulaU  d*O0.  Zelle  krugförmig,  d.  i.  breit  und  hockiv 
nicht  tief  (in  einfachster  Form  bei  Pyripora  Tf.XXX^  Fg.  18  zaiM 
doch  gewöhnlich  durch  wechselseiligen  Druck  Geckig  und  dntk  1> 
Seitenwände  innig  verwachsen ,  vorn  durch  eine  banlartige  Wai  P 
lendecke^)  gebildet,  in  welcher  eine  verengte,  oft  flach  oderseM^ 
tieft  liegende  Mundung  ist,  welche  bei  den  meisten  oder  aUoiM 
einen  hornartigen  Deckel  geschlossen  werden  kann.  Sie  fiagea,  di 
sich  viel  zu  überdecken,  in  schiefen  Reihen  nebeneinander  ssisb^ 
renden  oder  freien,  Blatt-  oder  Walzcn-formigen  und  in  lelitenM 
gegliederten  oder  ungegliederten  Zellenslöcken  vereinigt,  undtii]^'' 
Innern  durch  Sprossen-Kanäle  mit  einander  verbunden,  welche  iBsj^* 
Zelle  oben  rechts  und  links  (die  schiefen  Reihen  bildend}  enlfprin?^ 
Mitunter  steht  über  der  Mundung  noch  eine  kleinere  porenförc* 
ÖfTnung  '  Ovarial-Pore;,  oder  es  rückt  an  einzelnen  Zellen  die  .Mün-i* 
tiefer  herab,  wird  grösser,  und  es  entsteht  über  ihr  ein  Höcker  (Keimhöi**' 
Ovarial-Höcker,  Saamenkapsel;,  der  sich  bei  den  übrigen  Zellfo»«* 
findet;  und  fast  stets  sind  zwischen  die  grösseren  noch  klfinf*^ 
abweichend  gpstaliete  Zellen  zerstreut  oder  regelmässig  eingw^-t 
tel,  oft  als  Anfange  neuer  ZN\ischenreihen,  Die  äussere  Beschaff«^ 
der  Zellen  ist  mit  dem  Aller  manchem  Wechsel  unterworfen,  intifS-' 
„Zellendccke'  sich  allmählich  verdickt,  daher  viele  anfänglich urk*' 
dene  Linien,   Wölbungen,  Löcher  und  selbst  die  Mündung  sich  ari?*' 

*  Diese  Zollendeckc  ist  kein  besonderer  Tiieil ;  es  ist  die  vordrrfZf!^ 
Wand,  welche  um  so  diinner  und  abstechender  zu  werden  pflegt,  jf  n»''*^' 
eingesenkt,  gesrhiitzt  und  wagierht  auso^cspannt  zwischen  den  vorr»!:''"* 
SeifenwänHeii  der  Zellen  (.Zelleii-Uniiandunpfen)  liegt.  Die  Porcu  anfi^f*' 
neu  zur  Athniung. 


97 

ondeuUtcb  wArden  oder  verschwinden ,  f o  dasf  darch  Indifferenz  der 
Charaktere  die  Arien  im  Alter  oft  ähnlicher  werden.  Man  muss  daher, 
um  Imingen  zu  vermeiden,  die  Alters  -  Obergänge  von  den  älteren  Zel* 
len  am  unteren  Theile  einer  solchen  Gesammt-Kolonie  (eines  Bryozoen- 
Sloekes)  bis  zu  den  jüngeren  am  oberen  Ende  hin  verfolgen.  Auf  den 
Queerschnitten  siebt  man  ausser  den  Höhlen  der  Zellen,  in  deren 
Niveau  der  Schnitt  liegt,  höchstens  noch  die  Anfänge  der  Höhlen  der 
n&chsten  Wechsel -Zellen  rechts  und  links  (zum  Unterschied  von  Tubuli- 
poriden  und  Gerioporiden).  Ächte  Flustra-Arten,  die  man  hin  und  wieder 
fossil  genannt  sieht,  kommen  ihrer  hornigen  Beschaffenheit  wegen,  wie 
Electra,  in  diesem  Zustande  wohl  kaum  vor. 

Wir  geben  der  leichteren  Obersicht  wegen  folgende  Clavis  der 
Hembranacea  oder  Eschariden. 


ZcllcB  tintla  dweh  iplndtlfSrailg«  VerUagtniag  beider  Bidea 
Mit  eiaaader  ▼erbuidea ;  «■•stomoeiread ; .  Mfiadaagen 
elaMiUg 

Zalleaitoek  glirderiatig 

ZaUcaataek  aasegUedert 


heraartig 


Hlppothoa. 

Gellarla  u.  Sabgeaera. 


iFIustra, 
ifilectia. 


kalkig. 
ZeUca  aaf  iwel'  eatgegeageietxtea  oder  allea  ▼orhaadeaea 

Fllcbea  raadam  aasmüadend ;  Stock  aafirecbt. 
.  aaf  drekreadea  oad  priiaiatiicbeB  Zweigen  la  blelbeader 

(t*8)  Zeilea-Zahl,  rlageun 

.  aaf  flaebraadea  oder  blittrigea  Aitca  ^ßA  Lappea  nacb 

2  Seiten. 
.  .  Aebaa  derb,  am  Röekwiad^a  iweler  ZeUeaachicbteB. 


VIneularla. 


Zellen  In  LAagirelhen  mit  2  Seiten  oben  ond  unten 


.  .  .  Zellen  In  Qneerrelhen  mit  2  Seilen  rechte  und  Unke 

.  .  Achte  bohl,  die  xwei  RückwAnde  getrennt 

Zailaa  var  auf  elaer  Seite  itebend 

•  aa  wagrecht  anfgewacheeaen  and  symnietrisclien  Überrln* 

dnngen  nnd  Übendgen,  obenauf 

.  •  In  einfiuher  Schicht 

.  .  in  mehren  Schichten  äberelaander  ...  * 

.  aa  aafrechtea  anr  mit  dünnem  tchmalem  Fne«  fu/isewach- 

•eaen  ■ymmetriachen  Formen 
.  .  in  priematiMhen  (Vincularia-)  Zweigen  vereint   .    .    . 
.  .  xn  breiten  Blatt-    nnd  Napf- Formea  vereint;   nur  die 
Mnttenelle  anfigewechien. 

•  .  .  Zellen  von  einem   enentriechen  Anhefte- Pnokte'ani 

beideneiU  einer  Mittelreihe  entwickelt    <    .    . 

.  .  .  Zellen  In   von  einem  xentralen  Anheft- Punkte  am- 

ttrakleaden  Relhea  aaf  der  Uatenelte    .    .    . 


LEsehara, 
iBifluntra, 
'FillttuAtra. 
Melicerita  Edw. 
Siphonella. 


Cellepora  nnd  Sabgenera. 
Cellullpora. 


Hemicellaria. 


Stichopora  Hew. 

iLnanlitee  > 
icnpularia. 


BroaBjLethaeftgeognoattca.  3.  Aofl.   V. 


08 
CkUarta  (Lmk.  Fall.)  Lux.  1812? 

(Salicornaria  Cov.  1817;  Fareimia  Flrmo.  1827). 

(Gliederäftig.  S.  97).  Pflanzenrönnig-Sstig,  doch  ohne  Stamm,  dicho- 
tom;  Äste  durch  Gliederung  abgesetzt,  walzenförmig  and  pritmatiseh 
oder  zusammengedrückt,  am  oberen  Ende  oft  etwas  breiter  als  am  unte- 
ren; Zellen  rundum,  in  4  —  6  und  selten  12  Längsreihen  wechselstSn- 
dig.  Da  im  Fossil  *  Zustande  die  hornartigen  dünnen  Gelenke  (gleich 
den  hornigen  Deckeln)  zerstört  werden ,  so  findet  man  nur  noch  die 
einzelnen  Glieder,  oben  und  unten  abgerundet  (sind  aber  die  Enden  der 
Glieder  abgebrochen,  so  bleibt  Zweifel  zwischen  Vincularia  und  Cellaria). 
D*OaBioNY  theill  die  Arten  neuerlich  in  folgende  Sippen,  die  wir  einst- 
weilen als  Unter-Sippen  aufnehmen  wollen. 

In  Kreide  Iöm.  Artet. 
OUederdrehrnad;ZeUenrundMBi,  in  4— 4 Zeilen.  Poren  gleich  ....       CelUri«  i 

Olteder  mehr  und  weniger  sue«ninieoged(ficlLt ;   Zellen  In  2  -  6  Zellen 
nnf  Jeder  Fliehe.  Poren  ungleich,  2  kleinere  /iwitchen  den  4  grte* 

seren  Reihen Cellnrinn  i 

.  Selten  nnd  Zeilen  4,  «wei  ■eilliche  achmller,  ohne  0?arial-Poren    .    QandrknlUrla  IH 

.  Selten  2  gewölbt,  durch  Seiten-Kanten  getrennr, 

.  .  Ovarinl- Poren  vorhanden  auf  den  Kanten;   Zellen-Reihen  2  2  auf 

den  Fliehen PInnleeilarin      1 

.  .  Orarial-Poren  fehlen. 

.  .  .  Zellen-Reihen  3i3  auf  epindelfSrniigen  Gliedern FoaicelUfin       1* 

.  .  .  Zellen-Reihen  6|6  auf  iansett-blattfdraiigen  Gliedern  (hieher?)    .    Laoeelpor«         L 

Arten:  eine  ächte  Cellaria  ist  im  lebenden  Zustand  bekannt ;  ausser 
einer  devonischen  gehören  über  20  fossile  der  KreiJe  (Senonien)  and 
wenigstens  eben  so  viele  andere  tertiären  Gebilden  an. 

1.  Cellaria  cactlformls.     Tf.  XXIX^  Fg.  la— c  (n.  nO.f  . 

Cellaria  cactiformis  d'O.   ierr.  eret,  V,  29,  181,  t.  651,  f.  1  —  4. 

Glieder  2«'»  lang  und  Vs""'  ^'^^^f  5kantig  und  mit  5  Zellen -Reihen 
auf  den  ebenen  Seitenflächen :  Mundungen  gross,  höher  als  breit,  unten 
gerade,  oben  bogenförmig  und  von  einem  vorstehenden  Bogen  überwölbt 
a  ein  halbes  Glied,  b  dessen  Queerschnitt,  c  Zusammensetzung  der  Glie- 
der in  naturlicher  Grösse.  Gemein  im  Senonien  zu  Nehou,  St.  Gemuiin 
bei  la  Fleche  und  zu  Ferte-Bernard  im  PariseTy  und  zu  Saintet 
und  Roy  an  im  Pyrenäiachen  Kreide-Becken. 

2.  Planice  IIa  ria  oculata.      Tf.XXIX^Fg.2a— c(n.  nUf ). 
PlaDicellaria  oculata  d'O.  ierr.  ereL  F,  37,  t.  653,  f.  1—6. 

Die  nicht  grossen  länglich  runden  Mundungen  stehen  fast  in  der  Mitte 
Smalso  grosser  am  Rande  erhabener  und  sonst  etwas  vertiofter  Scheiben- 


Fliehen  Ton  gleicher  Gestalt  Oyarfal-Poren  klein.  —  Selten  im  Seno- 
nitnyonNehoUy Manche,  von  Luineij  Indre-et-Loire,  lonVendome, 
VaremieijVUlavard  andLavardln,  Lohr-et-Cher.  a  undb  ein  Glied  von 
der  Fläche  ond  der  Kante  aot  geiehen,  an  letxter  mit  Ovarial  Poren,  cder 
Qaeenchnitt,  d  Zoiammenfetzmig  der  Glieder,  e  Haaitab  eines  Gliedes. 

HemieettarUi  d'O.  1850 

[&  97)  jislnd  Vincalarien,  welche  die  Zellen  nnr  auf  einer  Seite 
haben*.  Die  einzige  Art,  H.  ramosa  (D*0.prodr.U,S9),  strauchartig 
nit  kurzen  zweitheiligen  Ästen  and  wechselstandlgen  Zeilen ,  aus  dem 
^feoGomieo  yon  SL-Bizier,  ist  nicht  naher  bekannt. 

Vifiadaria  Ihn.  1829. 

(Glauconome  Moifir.  Gf.,  kam  ChiiT  t8M8,) 
Tf.  XXXV,  Fg.  16. 

(Ungegliedert,  kleinmundig,  Prismen-  oder  Walzen-ästig,  aufrecht.  S. 
97 .}  Strauchartig,  am  Grunde  aufgewachsen,  zweitheilig-ästlg ;  die  Äste  von 
^leiclibleihender  Form  und  Dicke,  (mikroskopisch)  dünne ,  drehrund 
oder  längskantig;  Zilen  in  etwa  6  — 14  Längsreihen  wechselständig,  oft 
mit  erhabener  Einfassung.  Mündung  viel  schmäler  und  kürzer  als  die 
freie  Oberfläche  der  Zelle.  Zuweilen  stehen  einige  abweichend  gebil- 
dete Zeilen  zwischen  den  übrigen.  d^Orbiony  theilt  diese  Sippe  noch 
in  zwei,  nämlich 

Arten  In  Kreide. 

[hrarlul-Ptr«  Aber  der  Mflndnng  fehlt VincnUirlB      ...    45. 

Dt ariai-Pore  aber  der  Mündung  vorhanden Vineolarlna    ...     6* 

Die  Arten  der  Kreide  kommen  mit  nur  einer  Ausnahme  alle  im 
Senonien  vor ;  viele  andere  in  Tertiär-Gebirgen,  bei  welchen  wir  auf 
liete  Sippe  zurückkommen  werden ;  nur  wenige  ächte  Vincularien  sind 
lebend  bekannt. 

Esehara,  (Lk.}. 

(Ungegliedert, kleinmündifr,  zweiseitig.  S.  97).  Aufgerichtet,  blättrig 
oder  strauchartig,  am  Grunde  festgewachsen,  kranslappig  bis  zusammen- 
gedrückt ästig,  aus  zwei  mit  dem  Rücken  aneinanderliegenden  Zellen-  " 
Schichten  and  daher  auf  beiden  Seiten  gleichmässig  mit  schiefen  Reihen 
von  Poren  besetzt,  mit  dünner  geschlossener  Zwischenwand,  auf  deren 
beiden  Seiten  aber  sich  Zelle  und  Zeile  genau  entsprechen,  so  dass  man  die 
2  Zellen-Schichten  nicht  als  eine  zufälUge  Inkrustation  zweier  Celleporen 
anfemander  halten  kann.  Zellen  oval  oder  oval-sechsseitig,  innen  durch 

7* 


100 

6  sprossen -Ranlle  mit  den  6  umgebenden  Nachbar- Zellen  tu 
und  aussen  oft  mit  erhabenem  Bande  eingefasH.  Mündung  vidg 
viel  kleiner  als  die  Zcllen-Olierfliicbe;  mit  oder  ohne  Oiarii 
Qber  der  Mnndung,  mit  und  ohne  Nebenporen  um  die  Zelle.  < 
Böcker  olt  Torhanden.  Zylindrische  Asl-Siückcfaen  niil  ninda 
können  wohl  mit  Vincularia  verwechselt  werden  ;  sie  bleiben  i 
grössere  Erslreckung  nicht  gleich  dick  wie  diese  und  äniem  i 
der  Zellen-Reihen ;  auchist  ihre  Achse  ct»as  stärker.  D'ORBicn) 
nach  seinen  Abbildungen  zuurlbeJIen,  diese  Sippe  so  weiter  iiR 

OwUl-rote  <1  traue  Aber  ift  Mflodnngi  rchlt. 


OTU-ial'Porc  (I  %rnit  Sbtt  du  HüBduag)  vorliiadcD EKbulw 

Der  Name  Escharipora  ist  übrigens  schon  von  Hall  verbn 

Einige  wenige  Escbara-Arten  kommen  im  Silur-  und  1 
Gebirge  vor,  welche  erneuter  Hnlersuchunf;  bodürren,  und  2—7 
im  Mittel  Oolilh.  Von  den  180  Arten  der  Rreide-Periode  geUt 
alle  dem  Senonien  an,  wenige  dem  Cenomanien  und  TuronieB 
viele  andre  sind  tertiär;  lebend  ist  nur  Eschara  (im  engeren  Sl 
vielen  Arten  bekannt. 

1.  Eschara  Aegon.  Tf.  XXIX'',  Pg.  3  &bc(a. 

Eachara  Aegon  n'O.  terr.  erat.  ¥,  131,  t.  flS4,  f.  8-10. 

Das  in  natürlicher  Grösse  abgebildete  Biemplir  hat  bii 
Oberfläche,  ist  blattartig,  wellenrörmlg  gebogen;  dieZeUeoit^ 
regelmässig  wechselreibig,  sind  sehr  verlängert,  unten  konvei,sbg< 
und  durch  eine  verließe  Linie  gelrennt,  oben  elwi*  abgen 
Hündung  nahe  am  oberen  Ende  ,  schmal ,  balbmondltinnig.  Hü 
bei  ba  und  ß  zwei  Ovarial  Zellen,  die  erste  noch  nit  ibremO 
Höcker,  die  zweite  nur  noch  an  ihrer  grösseren  iniUelständigtD 
düng  kenntlich ;  bei  y  eine  accessorische  Zelle  von  fremdartiger 
dergleichen  —  in  bei  jeder  Art  eigenthümlicher  Gestalt  —  bei  de 
aten  Arten  einiebi  vorkommen. 

Im  Senonien  lu  ViUeäieu,  Loir-et-Cher,  za  Tour«,  JU 
Loire,  lu  Saintei,  Chareiüt-infir. ;  an  enten  Orten  genai. 
S.  (E.)  Es  c  ha  riporaincra  SS  ata.       Tf.  XXU*,  Fg.* 

O'O.  cre(.  F,  pl.  685,  f.  J— 4. 
3.  (EOEscbariforarbomboidalls.      UXXIZ*  Fs-S 
D'O.  a-it.  r,  pL  68t,  f.  1,  8,  4. 


101 

l.  (E.)E8chariiiellalnaeqaali8.        TT.  XXIX^  Fg.  6  ab c. 
D'O.  erdi.  F,  pl.  683,  f.  1—4. 

Worauf  die  Sippe 
(•  Deiopora  (E.  cerloporacea  Hiow.  i.  Jb.  iMO,  643;  Gsm. 

Qnad«  246)  von  Rügen  berobe,  iii  am  mcbt  belLanoi  geworden. 

FtUflwtra  p'O.  1850. 

(S.  97)  Der  Abbildnng  nach :  Tierseitig  ttab-fömiige Ästchen  mit  nur 
1  Reihe  Zellen  biosf  auf  2  einander  entgegengoaetaten  Seiten ;  gana 
ibne  solche  auf  den  2  andern  Seiten;  die  Mündungen  fast  so  gro  ss 
ils  die  Zellen  selbst  Einilge  Art  im  Senonien: 

?ilifu8tra   compreasa.  Tf.  XXIX^  Fg.  7  a  b  c. 

DU  erit.  F,  pl.  687,  f.  7—9. 

Btfltiitra  d'O.  1650. 

(S.97)  Äste  drehrund,  kantig  oder  elliptisch  ausammengedruckt ;  die 
)berfl8che  rundum  oder  im  letaten  Falle  auf  beiden  Seiten  von  Zellen 
^bildet,  wie  bei  Vincularia  und  Eschara;  aber  die  Mundungen  gross 
wie  bei  Filiflustra),  fast  so  breit  als  die  Zellen  selbst.  (Die  Abbildungen 
ler  19  Arten  (aus  weisser  Kreide)  auf  Tf.  687—690  in  d*0rbigny*8 
rerrains  cr6tac^s  entsprechen  nicht  mehr  ganz  dem  daselbst  S.  52  kurz 
losgedrückten  Charakter;  die  spätere  Umarbeitung  dieses  Textes  ist 
loch  nicht  erschienen.  Auch  unter  den  Deuinchen  Eschara-Arten 
fürden  yiele  dieser  Sippe  zuzuweissen  seyo,  wenn  sie  haltbar  wäre, 
vofOr  wir  sie  zu  erkennen  noch  nicht  Gelegenheit  hatten,  da  die  Grösse 
ler  Zellen-Mündungen  nach  Maasgabe  der  Arten  alle  Abstufungen  durch- 
luft  Eine  der  typischeren  Arten  Ist 

BIflu8traflexuo8aD*O.crtff.p].690,f.4— 6.Tf.XXK^Fg.8abc. 

StphaneUa  Hagw.  (1850)  1851. 

(S.  97)  Der  kalkige  feste  Poljpenstock  ist  aufgewachsen,  baumartig, 
frei  erhoben  und  verästelt,  der  Länge  nach  von  einer  offenen 
AÖhre  durchzogen,  welche  von  einer  einfach  n  Schicht  Escha- 
reh*  Zellen  rings  umschlossen  wird.  Mündungen  meist  lang,  oval  und  gross» 
Kellen  (äusserlich  nicht  umschrieben)  einiger  Arten  mit  Oberzellen  und 
Oyarial-Poren;  Queerschnitt  der  Äste  kreisrund  oder  elliptisch.  (Es  sind 
Eweiseitige  Escharen,  wo  die  sonst  aneinanderliegenden  Rückwände 
beider  Zellen-Schichten  ^ich  zu  Bildung  einer  Höhle  getrennt  haben. 
Die  Sippe  wurde  1850  zQorst  in  Geinitz  (Quad,  346)  angedeutet.) 


Arien:  7  in  oberer  weisser  Kreide  von  MattricM,  I 
Pax6e  (r*) ;  bis  jeUl  keine  jüngeren. 

Siphonella  elegans.  Tf.  XXDt*  I 

Siphonella  et«gaiii  Hao.  Mutr' fit,  L  6,  F.  T  a— d. 

StStnmchm  ilrchrund,  schlank,  gabclästtg;  die  Achsenb 
Zellen  birnlörmig,  in  10—11  wechr.tlsländigen  Längsrei 
Decken  etwas  vcrtiefl,  milen  (chitial  auslBult^nd ;  Mündungen  g 
Knglicb-ntnd :  OTnrial^Pore  nahe  darüber,  kreisrund,  ringartig 
Ziemlich  hänRa  be>  MattHcht. 

Semietchara  d'O.  1861, 

«nt  aus  der  Abbildung  in  den  Termins  cr£lBc^!>  bekannt.  iM 
bohl,  hat  icchsseitigc  doppelt  umrandete  Zellen  mit  nurkleii» 
kopMürmigcr  Mündung.  Wir  wissen  noch  nicht,  wohin  D'Ol 
Sippe  fiteilen  wird.  Einiigc  Art  ans  weisser  Kreide  PYatikrt 
SemitscJiara  bimarginata.  Tf.XXIX^Pg 

»'0.  (T^f.  K  pl. 651.  MO— 12. 

CelUpora  Gm. 

(S.  97)  bepreift  die  aus  Krug-Zellen  pebÜdelen  und  auf  fremden 
rsllen  und  Molluaken-Schaalcn,  unmittelbar  auFge wach sencn  oiu 
sigen  Flecken  und  Überzüge  in  sich,  welche  sich  jedoch  ii 
wenigen  Arten  auch  frei  in  Fallen  erheben  und  sich  dann  p 
mit  der  Rückseite  ihrer  Falten  aneinander  legen,  aber  tana 
über  die  Vorderseile  früherer  Theile  sich  ausbreiten  und 
mehrschichtig  werden,  im  ersten  Falle  entsprechen  lich,  in 
Mit  lu  Eichara  und  Flustra,  die  Zellen  auf  beiden  Seiiea 
mellen  nicht  werhselseilig.  Man  hat  allmählich  eine  Jh 
Sippen  davon  getchioden.  Da  aber  inr  Unteracbeidnog  der  < 
Sippen  bald  die  Lage,  bald  die  Anordnung,  bald  die  L'mruida 
die  Hündung,  bald  die  Keim hücker  einzeln  benutzt  woidensüid, 
ei  mitunter  willkübrlich ,  ob  man  eine  Art  nach  diesem  Tbeile 
oder  nach  jenem  Theile  in  jenes  Genns  einordnen  will,  mm 
den  Theilen  entnommenen  Charaktere  selbst  oR  wieder  der  Art  '■ 
sie  bei  verschiedenen  Arten  ungleich  deutlich  eracheinea  ■ 
mit  dem  Alter  wechseln.  Erst  eine  genauere  vergleicbeBde 
möglich  vieler  lebender  Arten  kann  dieser  DnsicherheK  ein  Eadi 
In  wie  nn^richer  Bedeutung  diete  Sippen  noch  jeUtg 


MS 

tiehl  mm  «ai  imtenfolgender  Synonymie.  Wir  bf  gnfigen  uns  daher 
noch  einstweilen,  typische  ReprSsentanten  Jener  Terschiedenen  abge- 
trennten Sippen  für  die  Kreide  aasiawählen  und  miUuthcilen.  Die 
Sippe  in  diesem  Umfange  genommen ,  enthält  bereits  an  300  fossile 
Arten,  welche,  ausser  ein  paar  fraglichen  im  Devon-Gebirge  und  einigen 
(Discoporen)  in  den  Ooiithen ,  fast  alle  in  weisser  Kreide  und  in  tertiä- 
ren Bildungen  vorkonmien,  und  etwa  60  lebeifde  Spezies»  Wir  rermögen 
diese  Zahlen  vorerst  noch  nicht  vollständig  nach  den  einxelnen  Sippen  oder 
Gruppen  welter  zu  sondern,  weil  verschiedene  Paläontologen  ganz  ver- 
schiedenartige Formen  mit  demselben  Namen  bezeichnet  haben,  u.  o. 
Wegen  Celiepora  im  engeren  Sinne  s.  u. 

Arten-Zahl  in  Kreide  n~4. 
Zeliaa  — Imderllefead. 
.  Groppe  der  Zellea  einfach  nnd  elnichfchtlg. 
.  .  Zellen  glelehiniMlg  In  Weebeelreihen  geordnet,  eineehiehtig 

.  .  .  Oberthell  aller  Zeilen  homfitmilg  vorsinrlngend  (tertllr)     .    .    .    |„      °|^ 

.  .  .  Oberthell  aller  oder  der  mefeten  Zellen  aleht  ▼orragend. 

....  Zellendecke  anter  einer  ebenen  Hant  verhorn,  womne  nnr  rlng- 

fbmige  MnndrSnder  vorragen  (vgl.  DUcopora  La.)    .    •     Dermatopora       3. 
....  Zellendecke  frei 

an«  einer  biegsamen  d Annen  Haut  beatebcad Menibraalponi  16. 

ans  derber  Kalkmasse. 

,  Zelle^  erhaben  nmrandet. 

,  .  Rasd  madam  doppelt  (2  Zellen  gehörend) Marglnarla       10. 

,  .  Rand  gans  oder  grossentbeils  elnhch Dlscopora  RoB. 

......  Zellen  ohne  erhabene  Umrandosg 

,  .  liegend  der  Ulnge  nach  (wie  sonst)«  gewölbt Rseharlna. 

,  .  etwa«  anf|;erichtet ,  kurs,  gedrSngt,  Mfiadnng  fkst  endstln- 

dig,  weit. 

,  .  .  Zellen  noch  in  wechselstlndigen  Reihen,  klein ;  Mfindung 

weit  (gedeekeit)  La. ;  OberflSehe lekrustlrt,  sodass 

die  elnselaen  Zellen  kanm  nnierseheidbar,  Edw.  .     Dlscopora  Lk. 

,  .  .  Zellen  wenig  regeimSssIg  geordnet Echaroldes. 

.  •  Zollen  nndeotllch,  ohne  Ordnung  and  Gleichheit  xwisehen  einander 

geschoben,  anfgerichtet,  in  mehren  Schichten Celiepora. 

•  Orvppen  mehrtihllg  mehrschichtig  und  vieiseirig.  Jede  mit  radial  ge-    iCellulipora. 

oidnelen  Zellm,  getrennt  durch  ▼ertiefte  poröse  Strelfien  .    .  'Tf.  3Ö,  Fg.  15. 
SBnIlett  von  einander  getrennt  liegend Pyripora. 

1.  C.  (Dermatopora)  ornata.    Tf.  XXIX^,  Fg.  11  (n.  How.)* 

Celiepora  ornata  Gp.  Petrf.  I,  20,  t.  9,  f.  1.  («on Micbii.). 

Diaeopora  ornata  Eow.  i.  Lk.  MmL  k  lif  363. 

Eacharina  ornata  d'O.  prodr.  iiy  362. 

Celiepora  (Dermatopora)  ornata  How.  Mastr.  08j  1 10,  f.  10. 

(Dermatopora)  Einfacher  Oberzug  von  ausgestreckt  neben 
einanderliegenden  flachen  Zellen,  deren  Begrenxung  durch  eine  glatte 
kalkige  Haut  verborgen  wird,  aus  i?elcher  nur  die  grossen  ringförmigen 


M4 

Umrandungen  der  Mundung  (mit  ihren  Anhingen)  in  Wechielelelhmf 
hervorragen.  —  Die  Art  (welche  nach  Edwards*  engerer  Begren- 
sang  jsu  Lamarck's  Discopora  gehörte)  unterscheidet  sich  Ton  andere 
Dermatoporen :  durch  2  Nebenporen  rechts  und  links  Tom  mndlicbea 
Mundungs-Rande  und  durch  einen  5—-8eckigen  Lappen  an  deren  Unte^ 
rand.  In  der  Maatrichter  Kreide, 

2.  C.  (MembranlpoVa)  dentata.  Tf.XXIX^  Fg.  12(a.How.). 

Cellepora  den  tat«  6f.  PHrf.  I,  27,  t.9,  f.  5. 
Membranipora  dentata  Blt.  Jf «n.  447. 

DiacoporadentataEDw.  i.  Lx.  kisi.  1/,  853 ;  d'O.  fN^arfr.  //,  sei. 
Cellepora  (?Marginipora)  dentata  How.  Mastr.  09,  t.  lO»  1.18. 

C.  (Membranipora  Blv.  1834)  Einfacher  Oberzug  aus  nebeneu- 
ander  ausgestreckten  umrandeten  Zellen  mit  zarter  sehr  biegsamer  ZellOh 
Decke,  worin  die  MQndung  liegt.  [Indessen  ist  nicht  zu  erwarten,  dass  sieb 
diese  zarte  Decke  im  Fossil-Zustande  erhält,  daher  man  eben  fast  alle  fossi- 
len Gelleporen  dahin  gerechnet  hat,  denen  dieZellen-Decke  ganz  zu  fehlen 
pflegt,  so  dass  die  fossilen  Membraniporen  aus  fast  allen  andern  obiges 
Gruppen  stammen  können.]  Erhabne  einfache  Zellen-Umrandungen  mit 
rundlich  kreutzförmigen  Lumen ;  der  obere  Lappen  des  Kreutres  wahr* 
scheinlich  der  Ovarial-Karomer  der  Zelle  und  den  Ovarial-Poren  entspR- 
chend,  zwischen  welchen  in  der  Zelle  die  Queerwand  fehlt.  Zellen-Reiheo 
wechselständig.    Vorkommen  in  Mastrichter  Kreide. 

3.  C.  (Marginaria)  velamen.    Tf. XXIX^  Fg.  1 3  (n. Hgw.). 

Cellepora  velamen  Gf.  Petrf.  I,  26,  t.  9,  f.  4;  — Gbin.  Quad.  250  (f«r#). 
Discopora  velamen  Eow.  i.  Lk.  hist,  k,  11^  2S3  Inon  Reuss  Krverst  II    1 

69,  t.  16,  f.  15]. 
Marg^inarioa  velameD  Robm.  Kr.  13.  1 

Membran!  pora  ve  lameo  d'O.  prodr.  II,  261. 
Gellepo  ra  (Mara^inaria)  velamen  Hcw.  Mastr.  97, 1. 12,  f.  1. 

(Marginaria  Roem.  1841,  Kr.  12)  Einschichtiger  Oberzug  aus 
ovalen  oder  4-  oder  6-eckigen  Zellen  in  zuweilen  etwas  unregelmässigen 
Wechselreihen  von  erhabenem  Rande  rings  umgeben,  so  dass  zwischen 
diesen  Rändern  aneinander  grenzender  Nachbar-Zellen  eine  vertiefte  feine 
Grenzlinie  bleibt;  Zellen-Decke  flach;  Mündung  rundlich  oder  halbrund 
(Art:)  Mundung  gross,  8-förm:g,  die  untere  Hälfte  derselben  wahrschein- 
lich durch  Entfernung  der  Zellendccke  entstanden  (Membranipora),  die 
obere  aliein  der  wahren  Mundung  entsprechend ,  so  dass  die  Zelle  un- 
serer Figur  am  rechten  Rande  unten  die  allein  vollständige  wäre  und 
die  Zellen-Decke  dann  breit,  flach  und  einfach  erscheine ;  die  erhabenen 


Umrandimgeii  breit.    In  JKatlrleMer  Kreide  (nicht  aaf  Ail^en ,  noch 
io  Böhtn€ii)» 

4.  C.  (Dl8Copora)liippocrepL8.  Tf.XXIX«,Fg.l4(n.Haw.). 

Celleporahippocrepis  Gp.  Petrf.  l,26,t.0,f.3;-HGw.i.Jb.l«d9,277. 
Difcopora  hippocrepis  Edw.  i.  La.  Altl.  I,  ttytst;  —  Rob.  Kr.  11. 
Marg inaria  hippocrepis  d'O.  fiWr.  ff»  ses« 
Cellepora  (Oitcopora)  hippocrepis  How.  Mastr.  Ol,  t  ii»  f.  17. 

(D  iac  0 p ora  1841  Rone.  Kr.  IS,  non Lx.) Eintchichti^r  Ober- 
jmg  aoa  flaelicn  Zellen  in  Wechselreihen ;  die  erhabenen  Dmrandangen 
iwifchen  je  iwei  Nachbarxellen  einfich ;  M&ndungen  halbmnd.  (Art:) 
Jede  ZeUe  an  ihrem  oberen  Rande  mit  einem  erhabenen  bafeisenför* 
mlgen  Rande  mngeben,  welcher  drei  höherstehenden  Zellen  zur  Grenze 
dient ,  irie  der  ontere  Theil  der  ersten  Ton  solchen  Hufeisen-Rändern 
dreier  tieferstehenden  Zellen  gebildet  wird.  Zellen-Decken  schwach 
gewölbt,  einfach.  Mündungen  schmal,  halbmondförmig,  dicht  unter  dem 
Rande.  Enwickelt  sich  der  Oyarial-Pore,  so  fliesst  er  mit  der  Mündung 
susamroen  und  drängt  sie  abwärts.  Neue  Zellen-Reihen  beginnen  mit  einer 
schmäleren  oben  und  unten  zugespitzten  Zelle  mit  langgestreckter  Mun- 
dung. Zuweilen  ein  Nebenpore.  In  weisser  Kreide  auf  Rügen  und  zu 
Ma9iricht. 

5.  C.  (Escharina)  elegantola.  Tf.XXIX^  Fg.l5(n.How.). 

Cellepora(CschariDa)  elegantula  How.  Mastr.  ao,  1. 10,  f.  13. 

(B  schar  Ina  Edw.  1836  i.  La.Atff.  6, 17,230).  Einfache  Zellen- 
Schicht,  gewöhnlich  angewadften;  die  Zellen  regelmässig  in  radiale 
Reihen  geordnet,  der  Länge  nach  nebeneinander  gestreckt,  sich  wenig 
oder  nicht  deckend,  ohne  erhöhete  Einfassung  des  Randes,  aber  aufge- 
blähet  und  daher  dennoch  deutlich  von  einander  abgegrenzt;  die  Mun- 
dung nicht  ans  Ende  gerockt  (wie  bei  Escharoides)  und  schmal  [die 
Zellen-Decken  oft  queergestreill].  Rei  dieser  Art  im  Besonderen  sind 
die  Zellen  in  der  Mitte  der  Decke  etwas  vertieft  und  mit  5 — 6  feinen 
Quoer-Furchen  versehen,  welche  rechts  und  links  keilförmig  endigen, 
ohne  den  Rand  ganz  zu  erreichen,  welcher  daher  beiderseits  glatt  bleibt. 
Möndung  halbrund,  fein  gerandet.  Über  ihr  meistens  ein  blasen-förmig 
angeschwollener  Ovarial-Höcker,  in  seiner  Mitte  mit  einem  feinen  Ovarial- 
Poren  versehen,  den  Fuss  der  folgenden  Zelle  etwas  überdeckend  und 
zwischen  2  divergirenden  schlitzförmigen  Neben- Poren  gelegen.  In 
Mattriehter  Kreide. 

Für  C.  (D  i  s  c  0  p  0  r  a)  Lk.  wird  nach  Abscheidnng  der  übrigen 


Sippen  nichia  mehr  übrig  bleiben ,  da  Tvir  die  ihr  von  Edwasdi'  im 
■chriebenen  Arien  bereiu  in  allen  obigen  Gruppen  lersireal  let« 
D'Orbignv  belrachlet  Ceilepora  crujtulcnla  Gf.  als  alleinigen Rcfiri» 
Unten  dieser  Gruppe,  welchen  wir  zu  Marginaria  rechnen  diüjko. 

6.  C.  (Escharoldes)  pustlla.       Tf.  KXIX-,  16  3b:D.Bni 
CelUpora(E«cbaroidei>  puiill  aHow.  Mulr.  88,  (.  10,  f.«. 
EtebarapuüillaD'O.erel.  V,  104. 

(Eicharoidei  Edw.  i.  LK.hin.b,  II,  21B)Bin«chicblifeif!W 
xug  Bu>  nicht  regelmäßig  geordneten,  etwas  aufgericbleleD,  ncbiM 
weiis  dcckpnden,  doch  einzeln  hervorlrelenden.  einfönnigen  ZrlhsM 
fast  endsiändigcr  wenig  vrcngler  Mündung.  —  Die  Zellen  di(«rK 
inibeiondere  sind  klein  ,  glatt,  stark  aufiifrichtct,  tief  geichisin;  ii 
Mündungen  tchmal,  eilormig  oder  halbeiförcnig,  meisleni  mil  1-4 
runden  gerändetcn  Nebenporen.  In  Kreide  von  JUaifrÜAf  aoi  R^ 
kenberp. 

7.  C.  (CellHlipoi«)ornata.     Tf.XXIX*  Pg   17  abc'iLtOl 
Ctllulipora  ornata  d'O.  predr.tl,  115;  ttrr.  eril.  V.  pl.  «OS,  r  ),(( 

Wir  sph!>n  oine  weil  üherrindende  RruslB  diinh  schmale 'fV* 
poröse  Slreiren  in  4 — 6eckigo  Felder  gclhe^lL,  indTen  jedeniiltebl'^ 
Reihen  vom  Mittelpunkte  gegen  die  Peripherie  ausstrablen  ndlUk 
mehren  Seh  ihlen  ton^cUristh  übcreinBnderlag'rn.  Die  Zellen  bM 
sindklfin,  dicht  geJrängl,  gewölbt,  etwas  auf^erichiei  und  üb^ieiniolr 
liegend,  am  oberen  Ende  Frei  und  unter  demsi-llien  mit  einer  hilbtun« 
Mündung  versi-hen.  Einzige  Art.  Vorkommen  in  dem  FramSiitc^ 
Cenomsnien  bei'm  Bävre, 

8.  C.  (Pyripora)  ci-enulata.      Tf.  XXIX-,  Fg.18  (n.Rt%: 
Eacharjiia  crrnulata  Rrum  Krvrriil.  98,  t.  15,  f.  30,  31. 
Pjrripora  r  rena\i1a  d'O.  yrodr.  II,  363. 

(Pjri  pora  D'O.  I.  c.;  Züilen  (jirnförmig,  g"trennt,  mit  wrali'* 
entfernter  ovaler  Mündung,  hinten  unmittelbar  aufgewachsen.  inBi»* 
oder  Strauch  -  förmiger  Gruppe.  Die  Art  insbesondere  mil  gros«»''* 
schräg-zeitigen ,  weit  gemündeten  Zellen,  an  deren  äusserem  Jlu^t 
derseits  12  —  15  vertiefte  Queerlinten  stehen;  am  obren  Endeitlt"' 
(selten  2  übereinander  stehendej  runder,  umrandeter,  fast  abgestiin«* 
Neben -Pore  'Ovarial-Pore  ?)  und  am  lungen  form  igen  Gründest»* 
lieh  ein  anderer  viel  feinerer.  Dazwischen  liegen  kleinere  (?)ai>^ 
Zellen-Fonnen  ohne  Nebenporen.  Vorkommen  im  unteren  PSafl* 
f*?,  der  Schillinge  bei  BUin  in  Bihmm. 


itr 

Ftr  €ellep o ri  im  engtren. Sioiie  haben  wk  eine  Abbildung  im 
Molasie^Gebirgd  Tf.  XXXV,  Fg.  15. 

SHchapora  Hgw.  1846. 

(S.  97)  ZellenttociL  kalkig,  fest  und  frei  erhoben,  aus  e  i  n  e  r  einfachen 
Sebioht  starker  Zellen ,  welehe  Ton  einer  allein  angewaehsencn  Mutter^ 
seile  ans  sich  in  bestimmten  Richtongen  ansetien  und  zu  symmetri- 
aehen  Formen  anwachsen,  unter  welchen  die  Blatt-  und  Löffel-artigen  die 
Torherrschenden  sind ;  doch  kommen  auch  Napf-f5rmige  u.  s.  w.  Tor. 
(Haben  wie  die  Celleporen  SpaltpZellen ,  Nebenseilen  und  Nebenporen; 
auch  stehen  die  Zellen  innerlich  durch  Sprossen-Kanäle  mit  einander  in 
Verbindung.)  Scheinen  einseitige  Flabelliporen  zu  seyn. 

Arten:  7  in  weisser  Kreide  Rügen$  und  die  folgende  8.  in 
MoBtrichter  Gestein. 

Sticbopora  clypeata.         Tf.  XXIX^,  Fg.  19a~d  (n.  How). 

Stichopora  elypeata  Hacw.  Mastr.  loo,  t.  Il,  f.  14;—  Gbin.  Quad.  26s. 
Fast  kreisrund,  schildförmig  gfwöibt;  Zellen  auf  der  gewölbten 
Seite,  sechseckig  hoch-umrahmt,  deren  grossen  runden  Mündungen  den 
oberen  grössten  Theil  der  Tortif fl*liegenden  Zellenderken  einnehmen« 
Eine  Reihe  erscheint  stets  als  Mittel-Reihe,  mittelbar  aus  d-r  Mutter* 
Zelle  entspringend ,  an  die  sich  gleicbmissig  und  gleichzählig  andere 
rechts  und  links  ansetzen  ''es  ist  also  ungeachtet  der  kreisrunden 
Form  keine  eigentliche  ZentraUZelle  vorhanden).  Die  Rückseite  ist  ver- 
tieft, körnig  rauh,  die  Umrisse  der  Beseitigen  Zellen  erkennen  lassend. 

Salpingidae  How.  (Mastr.  55)  sind  eine  Gruppe  von  Bryozoen, 
welche  wir  zwischen  den  drei  in  unserem  IV«  Theile  S.  83—90  angedeu* 
teten  jetzt  noch  einschalten  müssen,  und  zu  welcher  auch  das  schon  dort 
S.  84  als  schwankend  aufgenommene  Genus  Intricaria  nach  Haqenow*s 
Untersuchung  mitgehört.  Die  Salpingiden  haben  nämlich  die  langen 
Röhren-Zellen  der  Tubuliporiden,  welche  sich  aber  kurz  vor  der  Mün- 
dung sackförmig  erweitern  und  dann  durch  eine  Membran  mit  der  klei- 
nen gedeckclten  Mündung  der  Eschariden  oder  Membranacea  geschlossen 
sind ,  deren  inneren  Sprossen^Kanäle  ebenfalls  vorhanden  sind.  Freilich 
ist  jene  Membran  oft  wie  auch  bei  den  Eschariden  nicht  erhalten  und 
dann  bei  der  fremdartigen  Zellen-Form  die  Bestimmung  schwierig,  da 
die  Queerschnitte  (Fg.  20  g)  wie  bei  Tubuliporiden  aussehen ;  doch  war 
Haobkow  glücklich  genug,  in  einigen  FSIlen  sogar  die  Deckel  noch  zu 


108 

finden.  Er  bei eichnet  als  dahin  gehörig  nur  9  Sippeo,  nlniKch  Becb^ 
ritesRoEM.  (mit  Einschluss  Ton  Iniricaria  Bajocensis  Dpr.  und  Mefieeri- 
Utes  RoRM. ,  doch  ohne  Vaginipora  Dfr.)  and  InTersaria  How.  Wir 
selbst  lassen  jedoch  Intricaria  mit  ihren  anasfomosirenden  Asten  noch 
Yon  Escharites  getrennt  und  würden  selbst  im  Falle  einer  Vereinigiiog 
jenem  als  deinSlteren  Namen  den  Vorzug  geben  niusea,  iobmI 
RosMER*8  CharaklbristilL  Ton  Escharites  der  Yerl&ngerteii  ZeDeii  aidl 
erwähnt  Innrischen  schdnt  es,  dass  anch  manche  lebende  Relepeni 
gedeckelt  sind,  wo  dann  die  Salpingiden  sich  sehr  nahe  an  die  Tubol^ 
riden  ansdiliessen  wurden. 

Eschartteg  (Robm,)*. 

(Escharites  nnd  Meliceritites  Robm.  /M/,  fpüri;  Vincolariat  et 

Cerioporae #|i|r.  d'O.). 

ZellenstoclL  aufgewachsen ,  kalkig ,  frei  Terästelt.  Ziemlich  lange 
Röhren -Zellen  stehen  gewirtelt  oder  spira!  nm  die  Achse  aolireckli 
biegen  sich  allmählich  der  Oberfl&che  zu  und  erweitem  sieh  in  deiea 
Nähe  rasch  und  fast  Trompeten-artig  (Fg.  SO  h);  sind  jedoch  Yon  einer 
umrandeten  Membran  mit  engerer  Mündung  geschlossen.  (Die  Miiit- 
dungs-KIappe  ist  zuweilen  und  bei  Ceriopora  (Esch.)  velata  fast  inner 
erhalten.)  Von  Escharites  und  Meliceritites  können  nicht  alle,  aonden 
nur  die  Röhren-zelligen  Arten  mit  zellcnreichem  Innern  hieher  komnen; 
die  andern  gehören  zu  Vincularia  u.  s.  w. 

Vorkommen  (ausser  Intricaria)  nur  Ton  der  Kreide  an,  in  zahhd* 
eben  Arten. 

Escharites  gracilis.         Tf.  XXIX^  Fg.20  a— g  (n.HAGw.:. 

a)  Ceriopors  gracilis  Gf.  Petrf.  I,  35,  t.  10,  f.  li;—  c)  Hagw.  i.^ 

i8S9,  282 ;  —  b)  D'O.  fradr.  li^  184. 
a)  Alveolites  grscilis  Blw,  AeUnol.  AoS. 
a)  Meliceritites  gracilis  Robm.  Kr.  18,  t.  6,  f.  13. 
e)  Cricopors  gracilis  MoRRS.  ea(.  34. 

*  Es  lisst  sich,  wenigstens  in  diesem  Falle,  ein  Unterschied  der  Sippn 
nach  dem  Umstände  nicht  ff  stbsiten,  ob  die  neben-  oder  die  uber>  einander 
stehenden  wesentlich  sechserkifcen  Zellen  zosammenhing^nHe  Reibri 
bilden,  indem  eine  i^ringe  Streckung  der  Zellen  in  anderer  Richtung  hioreicH 
die  Queerreiben  in  Lingureihen  zo  verwandeln,  oder  umgekehrt  Ansser 
ihnen  bleiben  in  beiden  Fallen  noch  schiefe  oder  Werhuel- Reihen  beobschlbsr. 
Kur  bei  wesentlich  viereckigen  Zellen  mussteder  Unterschied  solcher  wechsd- 
nnd  neben-stSndigen  Zellen  benachbarter  Reihen  wohl  ein  bleibender  sejs. 
Wir  glauben  daher  mit  Haofinow  Meliceritites  von  Escharitea  nicht  trenaca 
an  dürfen. 


109 

b)  Patlolopora  irr^eil^«  Mieiiif«  te««  Sio,  t  58,  f.  s. 
e)  Vaginopora  graeilU  Eaqw.  L  Qbin.  Veriteui.  003. 
jt)  Eseharites  graeilis  Aaow.  i.  Gsiit.  Qoad.  S44-,  Mastr.  66,  1. 1.  f.  15. 

(MaslridK;  Sanunchen  tchlank«  walxig,  gegabelt,  mit  gedrängt  und 
meist  regelmftfiig  stehenden  ovalen  Mundungen,  welche  meist  in  ihrer 
ganzen  Weite  geöBnei  (Fg.  b.}»  seltener  durch  Umrandung  etwas  verengt 
(d)  oder  durch  eine  Membran  bis  auf  die  eigentliche  dreieckige  Mun* 
dang  geschlossen  sind  (e).  Zuweilen  sind  die  Mundungen  mehr  auf- 
üallend  spiral  geordnet«  Auf  dem  Ungenschnitt  g  ernennt  man,  bei 
aUer  Ähnlichkeit  des  Queerschnltts  f  mit  Tubuliporiden,  die  Krug-artige 
Gkstalt  der  Zellen. 

GOLoruss  xeichnet  die  grossen  Poren  der  Sstener  Eiemplare  unter 
der  Mitte  oft  mit  einer  Queertheilung ;  Michblin  gibt  ihnen  eine  mehr 
dreieckige  Form  und  zeichnet  die  Zweige  weniger  divergirend.  Vor« 
kommen  a)  im  Hils-Konglomerat  [?]  *^  Euen  an  derJRuhr;  im  Unter- 
grftnsande  von  Maiditone  in  Kenl;  -^  b)  etwas  abweichend  in  Ceno» 
nanien  au  Mona  und  Hdvre;  —  c)  in  weisser  Kreide  auf  Rügen  und 
in  Kreide-Tuff  lu  Ma»MclU,  Falkenberg  und  Heer. 

Inversarta  Hagw«  1851. 

(Cariopora-Arten  Gr.) 

Zellenstock  kalkig,  walzig,  angewachsen,  baumartig  verästelt,  aus« 
sen  glatt,  bloss  mit  grossen  rundlichen  oder  eckigen  glattrandigen  und 
sich  etwas  trichter-förmig  einsenkenden  Mundungen,  ohne  ZelJen-Begren- 
sung  (c) ;  —  innen  aus  kurzen ,  meist  sechsseitigen ,  oft  in  mehren 
Schichten  iibereinanderliegenden  Röhren,  die  sich  schnell  von  der  Achse 
nach  aussen  wenden  (e,  f),  sich  Sack-artig  erweitern  (e)  und  am  Ende 
durch  eine  Membran  geschlossen  werden,  in  deren  oberem  TheiJe  die 
Mundung  mit  nach  innen  umgeschlagenen  und  verlängerten 
Rändern  liegt.  Die  Seitenwände  der  Röhren  stehen  durch  feine  Spros- 
sen-Kanäle miteinander  in  Verbindung  (e).  In  Tg.  f  ist  die  äussere 
Wand  des  Zellenstocks  von  innen  gesehen. 

Arten:  vier  in  weisser  Kreide  (Ceriopora  tubiporacea  Gr.  d*0., 
C.  milleporacea  Gf.  d*0.,  und  C.  ?milleporacea  Hagw.  i.  Jb.  1889 
gehören  noch  dazu). 

Inveraaria  trlg;onopora.  Tf.XXIX^  Fg. 21  a— f  (n.HAow.). 

Inversaria  trigonopora  Haow.  Mastr.  57,  t.  6,  f.  8. 

Stämmchen  ziemlich  stark,  gegabelt,  etwas  zusammengedrückt,  mit 
grossen  dreieckigen  Mündungen  in  unregelmässigen  Wechselreihen.  Die 
Wirtel  der  Röhrchen  stecken  Duten-förmig  ineinander  (der  Queerschnitt 


UV 

Fg.  f.  ist  TOD  unten  gefeften) ,  MMen^  nur  eine SeUelttnld  irendte äA 
sciinell  nadi  aussen ,  indem  Ue  gleiehmlssig  an  Dleke  «öMibinieii ;  in 
Olren  Seitenwinden  liegen  paarige  Sprossen -Kanlle  (e),  Sclion  Pg»  e 
lisst  die  Binidirtsbiegang  der  Mondrlhiter  eiiennen,  in  d  sieiit  man 
aolcbe 'deutlicli  Ton  innen  twiscHen  deh  Zellenwinden /iii*  e  im  ProOe 
des  Vertlkal-Selinttts.  Fg.  b  Ist  die  Irische  EndUebe  einet  noch  fan 
Wacbsen  begriffenen  Zweiges.    Selten  in  der  Jlf otlrieWer  Ereide. 

2.  Tnbuliporidae  Edw.  (Tbk  I,  S.  16;  TU.  IV,  S.  84^U). 
Die  verlioierten  Hom>f&rmlgfn  Zellen  sind  drebmnd,  wenn  sie  dnsehi 
frei  lifgen;  gewöbnlich  sind  sie  an  Istigen  und  blättrigen  SCAeiLen  TtriNUi* 
den,  lang  genug,  um  auf  dem  geraden  Qneerscbnitt  eines  tob  ihnen  ge- 
büdelQn  Astes  oder  Stammes  in  mehren  konientrischen  Kreisen  au 
erscheinen,  wie  schon  bei  den  Salpingiden  der  Fall  war.  Da  ale  sich 
Ton  der  Achse  .der  Stöcke  aus  auf-  und  aus-wirts  2urOI>erfliche  biegen 
und  unter  sich  nicht  fest  verwachsen  au  sejn  pflegen,  so  brechen  sie 
gerne  so,  dass  sie  am  unteren  Theil  eine  konkave  trichter-llmilge,  am 
oberen  eine  kouToxe  konische  Brachfl&efae  bilden.  Oft  liegen  aie  nicht 
unmittelbar  aneinander,  sondern  sind  durch  awischengelagerie  Kalk* 
Masse  Torbunden.  Da  die  Zellen  an  Ihrem  Anfange  spits  sind,  so 
ieigt  ein  gera^ier  Queerschnltt  durch  den  Stock  innen  enge  und 
aussen  in  der  Peripherie  welle  Zellen-Röhren.  An  der  Oberfliche  der 
Stöcke  pflcen  sie  mit  erhöhter  Mündufg  hervorzuragen.  MTir 
wollen  ▼ersuchen  eine  Clavis  der  Genera  xu  geben,  welche  von  den 
Oolithen  an  aufwärts  vorkommen ;  wobei  wir  indessen,  was  die  d'Orbight- 
sehen  neuen  Sippen  betrifft,  solche  nur  nach  dem  Ansehen  seiner  Zeicli- 
nungen  einreihen  können ,  da  der  Text  daröber  noch  nicht  veröffent- 
licht ist.  Die  Römischen  Ziffer  hinter  den  Sippen -Namen  bexiehen 
sich  auf  die  Theile  der  Lethaea. 

ZiUca  krieehmid ,  wagrtcht  anfiifwaGhsni ,  wealfiteBa  alle  frfilitrta 

(aiugeaoaoMa  tlad  alalleli  elalfc  reife  Dlastopora) 
.  Lage  der  2^llea.f«et  parallel  oder  eiaaaltlK  dlverglrtad. 
.  .  Zellea  !■  ■eltilcli  fireles,  regeloiiMlitea  Skllea. 
.  .  .  einelllge  S&welge  von  der  Unieracite  der  Zellen  aos  eatipringead, 

obea  Mfladead  {  Zweige  eil  aMatoaioelread. 

....  Zelle  breit  aoliewaelieea ,  Mfladong  gerandet Steiatepora  IV,  Sk 

....  Zelle  drehmnd ,  fedea-nroiige  Mfladung  vngerandet  ....    FIlIcelU  W. 
.  .  .  swclMlIlfe  Zweige;    Zellea  aa  der  BioaeMeito  eatiprlagead, 

abwecbtelad  rechte  uad  Hakt  aifiadead Crlserpla  Edw. 

•  .  Zdlea  la  grSeaercr  AaxaU  and  ttaregelodUalgea  ftelhea  aebea- 

elaaader. 

•  .  .  geordaet  aa  aaniegeadea  Zwelgea. 

•  •  •  .  S&wdiga  draüuuiüg,  gleieh  •  diek ;  Zenea  la  Qoeerrelbea  auf 

4m  2  ftHaa  Mum  aüid«4 liwaiiaTg  IT,  SS. 


11  f 


.  .  .  S^«ift  MUf  afefVBvJtt  wmi  ftiHllnilleli  kraltaflirnilg;  ZtUra 

ptralltl  odn  «twM  dtrerg lr»ad,  wtalg  iromiftad  .    .    .    Maoaea  d'O. 
.  •  gtordaet  n  dicken  kmen  Bfiaeketa ;  £tll«i  aaek  «tncr  Seite 

dlrerglmd,  wtit  getreiat Tabnlipora  Edw. 

Lage  der  Zellea  radial«  voa  tiaea  raadllebea  oder  seatralea  Fleekea 
aas  la  V4  kl«  gaaten  Rrett  dlTeiglread ;  aar  die  Mfladaagea 
gcmmit   (Amg'uif »^l^iMk  «ft  raadllek ;  aaweHea  slck  la 
kakle  Aste  oad  BiaaMkea  arkebead) Dlastopora  IV,  87. 


Zellea  sv  aafkerkktetea  Stiaiana  aad  Swetgea  Terbaadta. 

•  •  dieeelb.  la  elafukca,  aeltlick  frelea,  regelailielgea  Zetlea. 

•  •  .  Mfiadaagea  aller  Zellea  elar«  Zwelgee  aaek  elaer  Seite  gerlektot    Crlsldla  Edw. 
.  .  .  Mfiadaagea  aller  Zellea  eiaee  Zweigte  aaek  %  eatgcgeageeetetea 

Seite« Crlala  Edw. 


*  .  .  . 


dlrarlb.  la  grSeaerer  Aaiahl  aebeaelaaader  gewaeksea. 

.  Zweige  aickt  oder  a«r  elasela  aaaeteaMelread  aa  naregelMli* 

•Igea  Maeekea 

Mfiadaagea  aar  anf  einer  Seite  der  Zweige. 

.  la  dickteo  Weekseirtikea  obea;  natea  die  Zweige  Uap« 

gettrelfl ,    Horaera. 

.  la  swel  Lfiagarelkea , Biretrpora  d'O. 

a      t      .•!        ^         .1.  iCritiaa  d'O. 

.  la  elatelllgea  Qnerrelkea {/.  .  .j.        ,«% 

"  'CrUidIna  d'O. 

.  la  Omppea. 

.  ,  ZwieekearinaM  deiaelkaa  okna  Perea ;  aelteae  Aaaetonose. 

.  ,  .  ZaIIea  anf  Eadea  aad  UeterMite  awrlaelllger  Zwdga    .  ij^""^^'*  "üT* 

^  "        '(Oscollpora  a'O.). 

.  ,  .  Zellea  aa  dea  Seltea  der  Aste  ailt  aar^gebafiailgea  Hfia- 

duogea  (Cerloporidea  ?) Froadlpora  Ok. 

.  y  Zwleekenriiime  d^rtelbea  porfts,    Porea  laaea    ailt   deo 

RMireaiellea  sosamaMnbiayead 7Si|»hodlctyaai. 

Mfiadaagea  rundum  (oder  an  beiden  Seltea)  aa  den  Zwelgea. 
.  Zweige  kusaniniengodrfickt  (selten  blütlerig»;  die  Zellea  an 

dea  2  Kanten  abweicbead  an  deaea  der  )  Seiten. 
.  .  anf  beidea  Kantea  fcbiea  die  Mfiadungen,  o«<ersind  anders 

vcrikeill  und  gestaltet  (saweilen  blktteri|>    .    .    .    BldlaslApora  a't). 
.  .  anf  beiden  Kanten  blegea  sieb  die  scklefea  seltllcken  Queer* 

relken  der  Poren  liefer  kenib Stlchopon^  d'O. 

.  Zweige  rand;  Mfiadaagea  raadaai.  — 

.  ,  Mflndnngen  in  spiralea  Biudem  aai  die  Zweige  laafend    Terebellaria  IV»  92. 
.  ,  Mfiadaagea  in  entlerautebeadea  Rlagea  aai  die  Zweige 

geordnet. 
.  I  .  Klage  einxelllg 

.  t  •  .  acklef  nad  oft  nnTellkoaaien Spiropora(LMz.)D*0. 

.  ,  .  .  regelmässig,  wagreckt»  Sifimmcken  kanelllrl    ....    Crleopora  IV,  Ü9. 


•  •  •  • 


,  .  Klage   mehnelilg «    •    •    Peripora  d'O. 

,  Mdadongen  aerstreat  oder  weebielrelblg. 

,  .  zwischen  den  Zeilen  kela  Kalk-Kitt Cblsma  Laso. 

,  .  xwlscken  dea  Zellea  ein  dickter  Kalk-Kitt ;  Oberflficbe 
twiscbea  den  Mfiadaagea  glatt. 

,  .  .  Miiaduagea  wanig  erbabea Pn»tullpora  Eaw. 

Entalopbora  d'O. 

y  .  .  Mfiadaagea  DeatallnB>artlg  verlfiagert Eatalophora  Lux. 

,  Mnadungea  gruppenweise  stehend. 

,  .  .  Zwiseheariame  derb Cjrtopora  Ha«. 

,  .  .  Zwisekearfiame  porOs Bchiaopora. 


11% 

.  .  .  Zweig«  doreh  AaattooioM  la  ein«  Ntts-urtige  Mtflibtia  tm- 

•  wachsen ^    .    .    .    GdawAM  HA«.|Nnv) 

....  Mfiadoogea  auf  der  Inaerea  oder  oberes  Seit«  der  Zw«ig«. 

Masehea-Öffiioagea  oval  oder  Uagllch. 

......  Membran-Zweige  dflnae,  aouea  o.  laaea  parallel,  auf  Ihrer 

Inneren  oder  oberen  Fliehe  wechaelrelUf«  Zellen 

tragend Retcpora* 

......  Membran -Zweige  mndllch,   auf  einer  Seite  mit  vertieften 

xeretrenten  Mflndnngen  und  porösen  Zwiichenrftnmen    EeteporMon« 

Maaeben-Öffnungen  regelmleelg  qnadratiteh  oder  techeaelUg ; 

Zweige  stark  susamme  «gedrdekt;  beiderseits  in  den 
Maschen  mit  relhenstftndigen  Mdndungen;  am  int- 

seren  und  Inneren  Rande  ohne  solche RntlcnUpon. 

....  Mfindnngea.anf  der  äusseren  Seite  der  Membran  lerstreut     .    lUloporian. 


Anhang : 

«nregelmisslger  Knini  •  förmiger    Zellenstock   mit  wellenfSrmleen 

Blittem,  die  auf  einer  Seite  bcrippt,  auf  der  andern  porfls  sind :    Ap««ad«aia  IV)  94. 

Tiibtdipora  Lk.  1816. 

(S.  111)  Inknistirende  Zellen-Buschel ;  Zellen  röhrig-borDförmig,  ohne 
geometrische  Anordnung  meist  nach  einer  Richtung  liegend  und  in  Häuf- 
chen zusammengedrängt,  doch  auf  einen  ansehnlichen  Theil  ihrer  Länge 
Ton  einander  getrennt;  die  Mündungen  rund  und  regehnSssig»  .nicht 
▼erengt,  selten  gezähnelt  Zuweilen  sind  die  Zellen  fein  in  die  Queere 
gestreift  oder  gerunielt.  Auf  Schaalen,  Felsen  und  Seepflancen.  Die 
Sippe  ohne  scharfe  Gi'enze  in  Diastopora  verlaufend. 

Arten:  4 — 5  in  der  Kreide-Periode,  andere  tertiär  und  mehre 
lebend. 

1.  Tubulipora  parasftica.      Tf.  XXIX^,  Fg.  23a  (n.  Hao.). 

Tuhulipora  parasitica  Hsow.  Ma9tr,  14,  t.  1,  f.  1. 

Zellen  weit  aus  den  Häufchen  vorragend,  etwas  gebogen,  zuweilen 
in  der  Mitte  etwas  angeschwollen,  von  einem  randlichen  Punkte  des 
Häufchens  aus  auf*  und  vor-wärts  gerichtet.   In  Mantrichter  Kreide. 

Die  typischen  Idmoneen(S.lll)  sind,  was  wir  nachträglich  zuThl. 
IV,  S.  86  zu  bemerken  haben,  mit  einer  Seite  ihrer  Zweige  aufgewachsen, 
daher  diese  ohne  Zellen-Mundungen  ist.  Während  nun  d*Orbigny  neuer- 
lich alle  büschelweise  oder  keulenförmig  verästelten  und  seitlich  aufge- 
wachsenen Zellenstöcke  ohne  Rucksicht  auf  die  Stellung  der  Zellen  und 
die  Form  der  Äste  dazu  rechnet,  begreift  Hagenow  (die  Brjozoen  der 
Mastrichter  Kreide-Bildung  S.  24)  unter  diesem  Namen  solche  frei 
aufragende  ästige  Zellenstöcke  mit  zur  Anastomose  geneigten  Zweigen 
zusammen,  welche  dreikantige  Äste  haben,  an  deren  zwei  oberen  oder  inne- 
ren Seiten  die  Mundungen  in  altemirenden  einzeiligen  Queer*Reihen  ste- 
hen. Die  ersten  sind  für  uns  grösstentheils  nur  ästigeTubuliporen,  nach  wel- 


IIS 

chen  hin  keine  Grenie  beiteht ,  wie  sich  diese  I^ormen  anderseits  durch 
stirkere  Verschmeh nng  der  Zellen  ihrer  Unge  nach  oft  sehr  den  Dia- 
stoporen  n&hem ;  die  letzten  scheinen  wenigstens  tum  Theile  den  Rete- 
poren  nahe  n  stehen,  haben  aber  nie  deren  krustenartige  Zerbrechlich- 
keit, sondern  sind  steinartig. 

Die  Zahl  der  istigen  Tubnllporen  ist  weit  grftsser,  als  die  der  ein- 
Eichen;  sie  scheinen  schon  in  den  Oollthen  tu  beginnen  und  setzen 
oben  so  weit  als  die  Torigen,  nämlich  bis  in  die  lebende  Schöpfung  fort. 
l.  Tnbnlipora  Cenomana.,  Tt  XXIX^  Fg.  a4abc  (n.  d*0.). 
[dmoneaCenoiDAnaD'O.  «r^f.  Vypt.fiZ3yt.  1-3. 

Berenieea  Lux. 
Dtastapara  Lux. 

(Rosaeillae  j|7.  Robbi.) 
(IV.  87.) 

(S.  111)  Wir  sehen  bei  d*Orbigny  die  SippeRerenicea  ganz  mit  Diasto- 
pora  unter  dem  letzten  Namen  Tereinigt.  Alle  Grenzen  gegen  Tubulipora, 
lie  mögen  in  der  Lage,  Richtung  oder  Verschmelzung  der  Zellen  beruhen, 
{ind  künstliche  und  jeder  beliebigen  VerrQekung  iiliig.  Da  unsere  frü- 
lere  Abbildung  Ton  Berenicea  ungenfigend  gewesen,  so  geben  wir  die 
Bilder  von  2  andern,  wovon  die  erste  noch  den  seitlichen  Aus- 
I^ngs-Fleck  und  die  freien  Röhrchen  der  Tubuliporen  besitzt,  obwohl 
{ich  dieselben  bald  strahlig  um  diesen  Fleck  herumbiegen,  während  die 
indere  einen  zentralen  Ursprungsfleck  und  mehr  mit  einander  terwach* 
(ene  Zellen  zeigt,  um  so  alleÜbergangs-Fomren  bis  zu  den  aufgerich- 
;eten  Diastoporen  (IV,  88)  darzustellen.  Wir  lassen  jedoch  die  Namen 
inrerändert. 

Diastopora  intermedia  n'O.       Tf.  XXIX^  Fg.  25  (n.  d'O.). 
crSi.  V.  pl.  635,  f.  10—11. 
Aus  Neocomien  Frankreichi. 

Diastopora  grandis.  Tf.  XXIX^  Fg.  26  (n.  d*0.)* 

d'O.  crSL  V,  pl.  639,  f.  4—5. 
Aus  Kreide  Frankreichi. 

Hwniera  Lmk«  1831. 

(Tf.  XXXVI,  Fg.  1.) 

(S.  111)  Der  Charakter,  wie  ihn  Lämouroux  anfänglich  aufgestellt,  ist 
'olgender :  Zellenstock  kalkig ,  zerbrechlich ,  aufgewachsen,  [flreistebend,] 

Bronn,  LetluiM  geognoctiea.  9.  AuS.  Y.  8 


114 

ftstigr  innen  von  Röhrchen  durchzogen,  aussen  auf  der  einen  [inneren] 
Seite  bedeckt  von  den  in  schiefen  Wechselreiben  (in  Quincunz)  entfernt« 
stehepden  vorragenden  kreisrunden  Zellen-Mundungen ,  auf  der  andern 
längsgefurcht  Diesen  Charakter  behielt  auch  Milns  £dwari>8*  unter 
Hinweisung  auf  die  konzentrische  Stellung  der  von  der  Axe  avuwirts 
divergirenden  Lage  und  Biegung  der  hornformigen  (Tubulariden-)  Zei« 
len  bei,  indem  er  bemerkt,  das^  sich  die  Zweige  allmählich  verdicken  und 
ein  gestreifte^  Ansehen  bekommen,  indem,  wie  es  scheint,  sich  von  den 
obe^n  Theilen  herab  fadenförmige  Wurzeln  bijden,  sich  iß^  Lange  nach 
dicht  nebeneinander  auf  di^  Oberfläche  legen  und  so  allmählich  die 
Zellen-Mündungen  an  altern  Theilen  ganz  verdecken  und  einschliessen. 
Arten:  drei  lebende  und  mehre  fossile  im  Tertiär-Gebirge, 
wohl  auch  in  der  Kreide ;  vgl.  Crisina.  Wir  werden  in  der  folgenden 
Periode  auf  die  Arten,  namen^ich  H.  hippolithus,  zurückkommen. 

CrMna  d'O.  1850. 
CrirtrfiuiD'0.1850» 

(H  ornerae  (Lmx.)  et  Idmoneae  (Lmx.)  spp.  mieiorum,} 

(S.  111)  Unter Crisi8inenverstehtD'OBBioiiY(Proifr.J/,175)Zellen- 
stocke,  die  mit  den  Idmoneen  übereinkommen,  nur  dass  ihre  Zweige  frei 
stehen,  statt  aufgewachsen  zu  seyn.  Von  Crisina  gibt  es  noch  keine  nähere 
Bestimmung,  und  aus  denAbbiJdungen  vermögen  wir  einen  wesentlichen 
Unterschied  nicht  zu  ersehen.  Soweit  mithin  die  Zellen-Mimdungen 
auf  den  2  vordem  Seiten  der  Zweite  von  deren  Mittelkante  aus  in  rechts 
und  links  abwechselnden  einzeiligen  (zuweilen  auch  nur  einmündigen; 
Queer-Reihen  stehen,  stimmen  diese  Formen  mit  Haqbiiow*s  (nicht 
Laux*8.)  Idmonca  überein;  doch  gibt  es  Formen,  welche  Überginge 
von  Hornera  zu  Crisina  bilden  und  selbst  an  andere  Sippen  angrenzen. 


*  i.  Lr.  Mit.  h,  II,  277,  und  Jahrb.  18S9,  364. 

^  Es  bedarf  keiner  EriDnerung,  dass  wir  Namen-Bildungen,  so  «cblfcht 
und  fehlerhaft  wie  die  obigen,  Verbindungen  aller  möglichen  und  unmögli- 
chen Endigungen  immer  wieder  mit  derselben  Wurzel ,  nicht  billigen,  durch 
welche  wir  demnächst  zu  Wort- Formen  wie  Crisisidinoidieae  kommen  müssen: 
die  Endungen  auf  ides  und  oideus  sollten  furFamilien-,  die  auf  ina  für  Unter- 
Familien -Benennungen  aufbewahrt  werden.  Wir  lassen  sie  aber  för  den 
Augenblick  unberührt ,  weil  wir  der  Überzeugung^  sind,  dass  diese  Sippen 
einer  Umgestaltung  bedürfen,  und  jede  weitere  Wort-Bildung  nomit  nur  eine 
neue  Übe riatt  fOr  die  Wissenschaft  werden  könnte.  Nor  Crisisina  oiusseo  wir 
vorläufig  in  Criaidiiim  omsctzeo« 


119 

Der  Untenehied  der  Sippe  Horaera  berdMe  nor  in  der  QaiMimx-Stel- 
lung  ihrer  Hündanfen  auf  der  Vorderteile  der  Äste. 

Dje  Arten  kommen  mehrfiltig  vom  Cenomenien  an  in  jungem 
Kreide»  aaeh  in  Tertifir-Sehicliten  Yor. 

1.  Crieina  ramoaa.  Tf.  XXIX^  Fg.  28  a— d  (n.  d*O0. 
Critinaramose  d'Q.  eret  F»  pl.  eil,  f.  11-15;  Pirailr.  II,  266. 

Die  porenfireie  Rfiokteite,  der  Charakter  der  Abthoilnng  Pleivoporae , 
iai  hier  deutlich  genug  (Fg.  b),  die  Zusammenfetxung  des  Ganren  (Fg. 
a) ,  die  sehr  starke  Zusammendröckung  der  Zweige  (e) ,  die  mehr  ala 
in  aHen  andern  Arten  zahlreich  in  einer  Reihe  beisammenstehenden 
Zellen-Mündungen  und  die  Vertiefungen,  welche  die  einxelnen  Zellen  von 
einander  trennen ,  genügen  zur  Unterscheidung  der  Art  vollkommen, 
obwohl  diese  noch  nicht  beschrieben  ist  Vorn  (e)  bleiben  die  Reihen 
etwas  getrennt,  die  Zellen  liegen  auf  der  Innern  obern  Seite  der  Zweige. 
Wenn  die  Äste  auch  anastomisiren :  regelmässig  geschlossene  Maschen 
bilden  sie  jedenfalls  nur  selten.  In  der  obersten  weissen  Kreide  von 
Rofßon. 

2.  Crisldina  disticha.         Tf.  XXIX^  Fg.  27  a— f  (n.  How.). 

Retepora  di  stieb  A  IM/,  Ooldf.  Petrf.  I,  29,  t  9,  f.  15,  c,  d,  ?i,  k[iieii 

Muhh.];  —  Eow.  Ls.  kiti.  Uy  281  (|Mr#). 
IdmoDeadisticba  Blt.  AeWn.  420  (|Mrr#) ;  —  Hagw.  JÜMMlr.  30,  t.  2,  f.  8; 

—  ?  Moims.  cai,  39. 
Idrooneagradata  (Dfr.)  6v.  Petrf.  I,  244,  nou  Dfr. 
Crisitina  gradata  d'O.  Pntir,  /l,  265  (farä). 

Diese  Art  ist  mit  ähnlichen  Tielfach  verwechselt  worden ,  obwohl 
leicht  zu  unterscheiden  an  einem  so  ausnahmsweisen  Charakter ,  dass 
sie  durch  ihn  eigentlich  ganz  aus  der  Abtheilung  der  Seitenzelligen 
(Pleuroporae)  heraus  und  an  Stichopora  (n'O.)  hinantritt.  Ihre  Zweige 
sind  nämlich  zusammengedrückt,  von  lanzettlichem  Queer-Schnitte 
(Fg.  d),  Torn  und  hinten  scharfkantig ,  und  die  schrägen  Qneer-Reihen 
der  Zellen-Mündungen  laufen  von  beiden  Seiten  nicht  nur  auf  der  Tor- 
dem,  sondern  auch  auf  der  hintern  Kante  zusammen,  so  dass  gar  keine 
Poren-freie  Seite  übrig  bleibt ;  aber  sie  sind  doch  vorn  (b  e)  wie  hinten 
(c  f)  immer  etwas  übereinander  verschoben  und  bilden  daher  keine  ge- 
schlossenen Ringe ,  kreutzen  sich  sogar  auf  der  Hinterseite  etwas.  Zu- 
weilensind auch  kürzere  l—-2zellige  Reihen  von  hinten  her  eingeschaltet. 
Die  Zwischenräume  zwischen  den  Reihen  sind  nicht  ganz  so  hoch 
als  breit  Zwischen  je  zwei  Mündungen  entspringt,  als  Grenze  zwischen 
Nachbar-Zellen,  ein  herabziehendes  scharfes  Rippchen,  das  durch  einen 

8* 


116 

etwas  vertieften  Vertikal-Streifen  von  seinem  Nachbar  getrennt  wird« 
Wir  setzen  die  Art  auf  D*OftBioiiT's  eigene  Antori tat  hieher ;  sie  ist  aber 
vielleicht  ra  Stlchopora  in  bringen.  Um  MasfHcA/ selten,  and  vielleicht 
nur  im  Kalk-Mergel  tun  Dovre;  alle  andern  Angaben  sind  xweifelhaft 

iBiretepora  d'O.  1850. 

(S.  111)  »Zellen  vorragend  auf  zwei  parallelen  Seiten-Linien  [eine 
jederseits  der  roitUen  Kante  an  der  Vorderseite  der  Zweige]  an  wenig 
anastomosirten  Ästen**. 

Einzige  Art,  in  Maitrichter  Kreide. 

Biretepora  dfsticha.       Tf.  XXIX^  Fg.  10  a— b  (n.  Goldp.}. 

Retepora  disticba  Gr.  Petrf.  1,  29,  t.  9,  f.  15 ab  (sxcL  c— ^i.)* 
Biretepora  disticba  d'Oab.  Prodr,  Uy  264. 

GoLDFüSS  selbst  sagt,  dass  an  den  Zweigen  seiner  R.  disticba  auch  mit- 
unter nur  zwei  Poren  neben  einander  (als  Qaeer- Reihe)  vorkommen,  und 
vermutfaet ,  dass  Diess  sich  nur  an  jungen  Zweigen  so  verhalte  und  die 
Zahl  der  Poren  mit  dem  Alter  zunehme.'  WieD*ORBiGNT  so  trennt  auch 
Haosnow  diese  Figuren  bei  Goldfüss  von  den  übrigen,  jedoch  nur  um 
sie  zu  einer  andern  Art  zu  ziehen ,  die  sich  noch  durch  andere  Merk- 
male unterscheidet  und  welche  erldmoneapseudodisticha  nennt, 
die  jedoch  statt  einer  stets  je  4  nebeneinanderstehende  Zellen-Mun- 
düngen  jederseits  des  Astes  hat  und  von  der  oben  aufgeführten  Crisi- 
sina  disticba  (S.  115)  nur  als  Art  verschieden  zu  seyn  scheint;  auch 
bemerkt  er  hier,  ausnahmsweise  nicht  das  GoLDFUss*sche  Original- 
Exemplar  vor  sich  gehabt  zu  haben.  Wir  erfahren  nicht,  was  d*Or- 
bigny'm  veranlasst  haben  könne,  diese  Art  zu  den  Retcporinen  zu  stel- 
len ;  höchstens  könnte  sie  (und  kaum  mit  Recht)  eine  eigene  Sippe 
neben  Hornera  bilden,  die  sich  nur  durch  einreihige  Zellen  beiderseits 
unterschiede.  Gehört  sie  aber  wirklich  zu  Idmonea  pseudo- 
disticha  How.,  d.  h.  steigen  ihre  Poren  auf  4  in  jeder  Reihe,  so 
kann  sie  nur  eine  normale  Art  von  Crisina  oder  Hornera  bilden. 

Trtüicatula  Hagw.  1846. 

(Oscalipora  d'O.  1850.) 

Eine  zuerst  vonMiLNEEowARDS  1839  vorgeschlagene,  dann  von  Ha- 
OEKOW  in  Geinitz'  Versteinerungskunde  1846  aufgestellte  Sippe.  S.  111. 

Zellenstock  mit  dem  Grunde  aufgewachsen,  kalkig  und  fest ,  dann 
frei  erhoben,  von  Grund  aus  in  starke  Äste  getheilt,  welche  nur  noch 


IIT 

sweiieilig  (oder  gefiedert)  stehende  knrie  dicke  tbgestatzte  Seiten- 
Zweige  tragen,  an  deren  Enden  und  iuMem  oder  untern  Seiten  nicht 
umrandete  ZelIen>Mundungen  meistens  in  Reihen  gruppirt  stehen ;  die 
innere  oder  obere  Seite  dagegen  ist  platt»  gerippt  oder  gerunzelt,  ohne 
Poren.  (Es  gibt  schon  eine  Sippe  Tmncatulina  und  eine  Truncatella.) 
Ar  te  n:  etwa  7 — 8  fielleicht  schon  TomHilse  an,  zumal  in  höhe- 
ren Kreide-Bildungen  =  fi_r«. 

1.  Trnncatula  trnncata.       Tf.  XXIX',  Fg.  la— f  (n.  How.). 

Retepor a  trancata  Gr.  Petrf.  1,  S9»  t.  9»  f.  14;  —  Edw.  I.  Lk.  kisi.  h^  U^ 

183;  i*  Atm.  MC,  nmi,  IJT,  219. 
IdmoneatroDcata  Blt.  Aeliuoi,  420;  —  Moaiis.  ent,  40. 
<?  Idmonea  aemicylindrica  Robm.  Kr.  20,  t.  6,  f.  21.) 
Trnncatala  troDcata  How.  i.  Gbin.  Verstein.  591;  i.  Gsirf.  Qaad.  238; 

Mastr.  36,  t.  3,  f.  2. 
OscnliporatrnneataD'O.  Pr&4r,  il,  207  (1860). 

Die  Stämmchen,  selten  gabelig  getheilt,  kriechen  anfangs,  erheben 
sich  dann,  treiben  zweizeilig  stehende  kurze  dicke  As(-Ansätze ,  welche 
so  gegen  die  obere  oder  innere  Seite  zusanunengodrangt  sind  (Fg.  b, 
d,f),  dass  beide  Zeilen  an  der  Basis  ineinanderfliessen  (Fg.  8.  Bei  Idm. 
aemicylindrica  sind  sie  durch  eine  breite  Fläche  getrennt).  An 
ihrem  stumpfen  Ende  und  mitunter  der  Rückseite  (hier  weniger  als  an 
andern  Arten)  stehen  die  Zellen  -  MQndungen  rund  und  meist  dreizeilig 
(Fg.  f) ;  die  Rückseite  des  Stammes  ist  glatt,  gestreift  oder  zart  gestrichelt, 
indem  sich  bei  dieser  Art  die  Poren  am  Ende  der  abgestutzten  Zweige 
yfiel  weniger  nach  der  Rückseite  herabziehen,  als  bei  Tr.  repens,  Tr. 
f  1 1  i  z  u.  a.  Für  die  Art  bezeichnend  liegt  ferner  zwischen  je  2  Ästen  gegen 
den  Rücken  hin  noch  eine  etwas  grössere  Mündung  (Fg.  d,  f),  selten  ein 
Paar  dergleichen.  Fg.  e  ist  ein  Queerschnitt.  In  der  Kreide  von  Mast" 
rieht,  Falkenberg  und  Bemelen,  selten  in  der  weissen  Kreide  auf 
Rügen  und  von  Oravesend  (die  I.  aemicylindrica  im  oberen 
Kreide-Mergel  von  Oehrden), 

2.  Truncatula  pinnata.         Tf.  XXIX^  Fg.  2ab  (n.  Michn.). 

Idmonea  pinnata  ?Robm.  Kr.  20,  t  5,  f.  22>  —  MiCHrf.Icon.203,  t.&2,f.9. 
Trnncatula  pinnata  H40W.  i.  Gbin.  Qaad.  238;  Mastr.  3&. 

Mehre  aufrechte  Stämmchen  aus  gemeinsamer  breiter  Wurzel- 
fläche divergirend,  mit  kurzen  fiederständigen  aufwärts  gekrümm- 
ten Asten ,  welche  an  ihren  Enden  und  wie  die  Stämmchen  selbst 
an  ihrer  äussern  Seite  überall  mit  Zellen-Mündungen  gleichmässig  be- 
deckt sind,  während  die  breit-Yortiefte  innere  Seite  glatt  ist.    Wir  neh« 


116 

inen  diese  Art  wt,  um  in  deren  Abbildung  in  zeigen,  dais  dieMundangen  in 
dieser  Sippe  auf  der  äussern  oder  untern  und  nicht  wie  sonst  gewöhn« 
licli  auf  der  innern  oder  obem  Seite  stehen. 

Das  abgebildete  Exemplar  stammt  aus  dem  Cenomanien  bei  Man», 
Sarthe ;  die  Ton  Roembr  aus  dem  Hils*Konglomerat  zu  Eaen  darge- 
steDte  Form  scheint  mehr  zusammengedrQckte  Äste  zu  haben. 

Stphodtetytim  hssD.  1849. 

(S.l  1 1)  »Ästig,  die  Äste  aus  Röhren-Zellen  zusammengesetzt,  welebe 
nur  an  einer  Seite  derselben  ausmunden ;  die  Z^rischenräume  zwischen 
den  Mundungen  und  die  ganze  Hinterseite  der  Äste  mit  einem  NetzweriL 
feiner  Poren;  Oberfläche  der  Äste  allmählich  veränderlich  durch  örtliche 
Oberrindungen ;  das  Innere  überall  erfüllt  durch  die  Verlängerungen 
der  Zellen-Röhrchen  sowohl,  als  durch  kleine  wagrechte  mit  den  feueren 
Poren  in  Verbindung  stehende  Queer-Röhrchen.  Neue  ZeHen-Röhrchen 
entspringen  zwischen  den  alten. **  Steht  diese  Sippe  hier  recht,  oder 
muss  sie  zu  den  Cerioporiden  (S.  126),  wo  sonst  keine  nur  einseitig  mit 
Möndun^en  besetzte  Arten  vorzukommen  scheinen?  Poröse  Tubuli- 
poriden  siehe  bei  Re  teporidea  S.  123. 

Arten:  eine  imUntergrunsand  zwischen  A/Aer/Ie/d  und Rockmh 
End  auf  Wight 

Sipbodictyum  graeiie.  Tf.  XXIX^  Fg.  15  (n.  Lnsd.). 

Cerioporagracilisi.  Oeol,  Quarlj,  1847 ^  III ^  302,  327  [no»  Gf.  ,  «M 

Cricopora  gracilis  Michr.] 
Siphodictyam  gracile  Lnsd.  i.  Qeol,  Quar{j,  1849,  V,  90—96 ,  p1.  5,  f. 

16—235  >  Jahrb.  1849,  758. 

Btdiastapora  d'O.  1850*. 

(S.lll)  „Es  sind  frei-aufwachsendeD  last  oporen  aus  zwei,  wie  bei 
den  Escharen,  mit  dem  Rucken  aneinander  liegenden  Zellen-Schichten" 
(D*0.  Prodr,  I,  289).  Theils  bestehen  sie  wie  die  Finstren  aus  ge- 
wundenen Blättern,  theils  sind  es  Stammchen  mit  zusammengedrückten 
zweitheiligen  Ästen ;  beide  Seiten  sind  in  gleicher  Art  mit  Zellen-Mün- 
dungen besetzt;  aber  die  sie  trennende  Kante  ist  bald  nur  fein  porös, 
bald  ganz  ohne  Zellen,  oder  es  sind  deren  Mundungen  grösser ,  weiter 
auseinandergeruckt,  zuweilen  ganz  anders  gestaltet.  DieMündungen  an  den 
Seitenflächen  stehen  in  Wechselreihen  dicht  beisammen,  sind  rundlich, 


*  Auch  Ton  dieteoi  Namtn  gilt,  was  von  den  vorigen,  S.  114, 


110 

vorragend,  laweilon  mit  einzelnen  kleinen  Zwischen-Poren   auf  der 
Grenze  zwischen  den  Zellen. 

Arten:  von  Unter-Oolith  an  bis  In  die  weisse  Kreide,  wo  deren 
über  ein  Dutzend  Yorkommt. 

BidiaAtopora  ramosa.  Tf.  XXIX^  Fg.  3a^e  (n.  d'O.)'. 

BidiastoporaramofaD'O.  Proir.  liy  906;  Cr^t.  F>  pl.  626,  f.  5-10. 

Zweige  zusammengedruckt ,  fest  doppelt  so  breit  als  dick,  elliptisch 
abgerundet  (Fg.  d),  wiederholt  gegabelt  (Fg.  a),  die  zwei  schmalen  Sei- 
ten mit  nur  1  Reihe  etwas  stärkerer  ond  aach  weiter  von  einander  ent* 
femtstehender  Mündungen  (c) ,  welche  alle  rund  und  vorragend  sind,  so 
daif  die  ganze  Oberfläche  ein  Reibeisen-artiges  Ansehen  gewinnt ;  zwi- 
schen je  2  schief  übereinanderstehenden  Mündungen  steht  ein  kleinet 
Pore  (Fg.  b,  e). 

Im  Senonien  von  Meudon  bei  Paris  und  von  ChavoU  Marne» 

Sttchopora  n'O.  1850  {twii  Hagw.  1846). 

(S.  111)  Eine  Diagnose  der  Sippe  ist  nicht  vorhanden.  Das  Zellen- 
Stammchen  ist  zusammengedrückt,  mit  elliptischem  Quoerschnitte  (Fg.  t\ 
auf  jeder  Seite  mit  aufwärts  gewölbten  schiefen  einzeiligen  Rogen* Rei- 
hen (Fg.  b)  und  runden  umrandeten  Poren -Mündungen,  welche  Reihen  an 
der  einen  der  schmalen  Seiten  sich  weit  herabziehen  (Fg.  b ,  c),  an  der 
andern  nicht  genau  zusammentreffen  (Fg.  d).  Die  Reihen  sind  aber  3- 
mal  so  weit  auseinander,  als  sie  selbst  hoch  sind.  Die  Grenzen  der 
Zellen  unterhalb  der  Mündungen  bis  zur  nächsten  Reihe  sind  durch 
scharfe  Rippchen  angedeutet,  durch  welche  die  Oberflächen  der  Zellen 
selbst  rinnenartig  vertieft  erscheinen  (Fg.  b).  Ober  die  Beschaffenheit 
des  Innern  erfahren  wir  nichts.  Vergl.  Crisidina  disticha  S.  115. 

Einzige  Art. 
Stichopora  regulär  is.  Tf.  XXIX^  Fg;  4  ab  cd  (n.  d*0.). 

d'O.  Prodr.  H  265 ;   er^t.  F,  pl.  613,  f.  11—15. 

Im  Senonien  von  PMgnac. 

Crtcopora  Blv.  (Tbl.  IV,  S.  8»). 

(S.  111.)  Wird  voud'Orbigny  jetzt  auf  diejenigen  Arten  beschränkt, 
deren  Zellen- Wirtel  wagrecht  und  nur  einzeilig,  meistens  weit  von  einander 
entfernt  stehen  ,  deren  Mündungen  meist  umrandet ,  deren  drehrunde. 
StSmmchen  oft  etwas  kanellirt  und  an  denWlrteln(SchafthaIm-artig)wie 
gegliedert  sind.  Die  Arten  mit  mehrzelligen  Zellen-Wirteln  verbleiben 
der  folgenden  Sippe  Peripora.    Von  den  frflbisren  Arten  istCri«* 


129 

copora  elegans  bei  d*Orbiovy  wieder  lu  Spiropora,  Cr*  caec- 
pitosa  und  Cr.tetraquetra  xu  Entelophora  geworden;  daher 
wir  hier  neue  Belege  geben.  —  Arten:  inMittel-Oolith  (1)  and  weisser 
Kreide  (8). 

Cricopora  verticilUta.  Tf.  XXIX',  Fg.  6  (n.Htfw.). 

CerioporayartieillataGF.  Petf.  1,36»  t,  11,  f.  1. 
PnstoloporayerticillatABLv.  i.  IH0I.  LJT,  323;  Act.  HS;  —  Eow.  i 

Lx.  kist  It,  315 ;  —  RosM.  Kr.  21. 
Nmmm  ffemu  Edw.  i.  iliui.  «0.  not.  1838^  IX,  223. 
OricoporaTertieillaUHAGW.  Mastr.  fo,  t.  1,  f.  12;  —  d'O.  Prsdir. II, 

266  [tum  Mieen.]. 

SUmmchen  drehrond,  selten  gegabelt,  schwach  feeettirt,  in  jedem 
Ringe  mit  12 — 16  amrandeten  runden  Mündungen  und. eben  so  ndeB 
Facetten ;  Entfernung  der  Ringe  ungefähr  gleich  dem  Durchmesser  der 
Stämmcben. 

Vorkommen  in  weisser  Kreide  auf  Rügen;  in  Schoonen  an  meh- 
ren. Orten ,  doch  mit  yerwandten  Arten  vermengt  (BaMerg,  Oreiarp, 
Tykarp,  Kjuge,  Ifö  y  Beaselhulf) ;  im  Kreide-Tuff  von  Ma$irichi, 
Falkenberg  und  Bemelen ;  —  auch  xu  Oehrden  in  Hannover, 

Peripora    d'O.   1850 

(S.lll)CharalLteristik  fehlt  noch.  Wir  entnehmen  dasFolgende  aus  den 
Abbildungen,  Sfämmchen  aufrecht,  gegabelt,  drehrund,  an  den  Enden 
abgerundet;  Oberfläche  mit  etwas  erhöheten  schiefen  Wirteln  rund- 
licher oder  runder,  nicht  oder  kaum  vorragender,  2 — 42eiiig  geordneter 
Zellen-Mundungen.     Das  Innere  unbekannt. 

Arten:  3  in  weisser  Kreide. 

Peripora  pseudospiralis.      Tf.XXIX^  Fg.  5abc  (n.  i>*0.}. 
d'O.  crit.  pl.  616,  f.  6—8. 

Unterscheidet  sich  von  anderen  durch  die  viel  schieferen  und  nn> 
regelmässigen,  meist  dreizeiligen  Queer-Ringe,  die  aufrechteren  gera- 
deren Äste,  die  feineren,  runderen,  nicht  umrandeten  Mündungen,  die 
ganz  glatte  Oberfläche. 

Sptropora   (Lnk.)  d'O.  1860. 

(S.  111.)  Ein  von  d*Oiibigky  wieder  erweckter  ungeeigneter  Name 
fQr  solche,  den  vorigen  Sippen  verwandte  Arten,  deren  Zellen-Mundun- 
gen in  einieiligen  schiefen  und  öfters  unvollständigen  Ringen  stehen. 


•    121 

■ 

Pmtuütpwm  (Blt.)  Edw.  1jB89. 

(£Dtalopb«r«  o'O.  pmr9). 
(S.  1 1 1 .)  Kalkig,  feitgewachsen,  baumartig-Sf  tig,  aufrecht ;  Zweige  dreh- 
rand,  walzig ;  die  konzentrisch  zur  Achse  stehenden  Zellen  (Fg.  b  am  Ende) 
durch  eine  kalkige  Zwischenmasse  von  einander  getrennt  und  entfernt ; 
daher  mit  ihren  Umrissen  unterhalb  der  runden  und  vorragenden  rundum 
▼ertheilten  MQndungen  nicht  mehr  an  der  glatten  Oberflache  erschei- 
nend*. Sie  stehen  gewöhnlich  in  einander  genäherten  Wechsel-Reihen« 
(d*Orbigiit  yerbindet  die  Sippe,  mögen  ihre  Zellen-Mündungen  nun  auch 
noch  so  wenig  vorragen,  mit  Entalophora,  welchen  wir  nach  La- 
MOUBOüx  die  Arten  mit  (l)entalium-artig)  verlängerten  freien  Endtheilen 
der  Zellen  zugewiesen  haben ,  Tbl.  IV,  S.  87,  und  vereinigt  damit  auch 
solche  Arten,  deren  Oberfläche  zwischen  den  Mündungen  fein  porös  ist, 
deren  Zellen  umrandet  sind  und  deren  Gesammtform  einfach  Keulen- 
and  Kneuel-artig  ist). 

Arten:  sehr  zahlreich  in  denOolithen  und  spätem  Formationen. 
Pv8tnlipora  madreporacea  (o,  595).     Tf.  XXIX,  Fg.  6ab. 

Ceriopora  nadreporacea  GF..Petrf.  I»  35,  t.  10»  f.  12;  —  Klöo.  Verst. 

Brandb.  363,  340. 

Fast olopora madreporacea  Blv.  l%Z0\.IHeL9e.  natLX,  382>  Aeiim. 

418,  p1.  70,  f.  5;   —   Edw.  Lx.  hUt  U^  314;  (—  ?  Rsoiis  Kreideverst.  64, 

t.l4,f.5;)  — HiGW.Mastr.  I8,t.l,f.8  ;  — Gmif.  Quad.  236,  — Monas,  cal.  43. 

Entalophora  madreporacea  d'O.  FroirM^Ul \  erdt  F,pl.623,f.  1— 3* 

Vergl.  noch  Millepora  truncata  Woodw.  Norf.  U  4,  f.  14; 

and  Alveo  lites  quincnncialis  Blv.  i,Diel,  LXy  370. 
Zellenstock  sehr  schlank,  kaum  1"'— 2'"  dick,  warzig,  gegabelt 
(Fg.  a) ;  MQndungen  scbrägzellig,  dick  ringförmig  erhaben ,  einander  oft 
bis  fast  zum  Ineinanderfliessen  genähert,  doch  die  Reihen  selbst  von 
einander  durch  breitere  glatte  Zwischenräume  getrennt;  —  je  14—16 
Mündungen  liegen  in  einer  Windung  nebeneinander. 

Im  Kreide-Tuff  von  Mastricht ;  —  in  weisser  Kreide  zu  Graveaend, 
JVor/V>/ft;— als  Geschiebe  im  Feuerstein  um  Berlin;  —  mit  weiter 
entfernten  Blundungen  in  weisser  Kreide  zu  Meudon  bei  Paris ;  — 
mit  etwas  entfemterstehenden  Wechselreihen  in  Böhmen ,  im  Hippuri- 
ten-Kalke  von  Kutschlin  und  im  untersten  Pläner  der  Schillinge  bei 
Bilin ;  —  angeblich  auch  im  Grünsande  von  Warminster  in  England. 

ChUma  Lnsd.  1849. 
(S  1 1 1)  Ein  ästiger  Zellenstock  aus  einfachen  ohnekalkigeZwi* 
schen-Mas  se  aneinanderliegenden  und  ungleichweit  von  einander  ent* 

*  M.-EDW.  I.  Jb.  1889^  366. 


1»  * 

fernten  Röbrchen^rtigen  Zellen ;  daher  das  Anwere  der  Äste  gebildet 
von  den  freiliegenden  Theilen  der  Zellen  und  durch  äussere  Oberlage- 
rangen  sich  allmShlich  Terindernd  ;  MQtidungen  warzenartig  Torragend. 

Der  hervorgehobene  Haupt-Charakter  der  Sippe  dürfte  indessen 
sich  so  allmählich  verlieren,  die  Arten  mit  Kalk-Masse  zirfschen  den 
Zellen  so  allmihlich  in  die  ohne  solche  Qbergehen,  dass  es  schwer  sejn 
dürfte,  die  Grenze  zu  ziehen. 

Chisma  furcillatnm.  Tf.  XXIX^  Fg.  7  (n.  Lmsd.). 

C bism  a  f  ar ci  1 1  a  t  a  m  Lonso.  i.  Land.  $mI.  QuarU-  1849^  V,  90—10)»  pL 
5,  f.  24—28;  Jabrb.  1849,  758. 

Bis  jetzt  die  einzige'Art;  doch  glaubt  Lonsdalb,  dass  unter  P  a- 
s  tulipo r  a  noch  andere  versteckt  sejn  dürften.  Im  Unter-Grünsande 
zwischen  Ätherfield  und  Rocken-Bnd  auf  Wight. 

Cyrtopora  Hagw.   1851. 

(S.lll)  Zellenstock  kalkig,  aufgewachsen,  aufrecht,  Sstig,  walzeiil5r- 
mig,  mit  ringsum  stehenden  Zellen-Mündungen.  Röhren- Zellen  lang,  ans 
der  Achse  entspringend,  auf-  und  aus*wärts  gebogen,  durch  Kalk-Matse 
verbunden ;  die  Mündungen  in  kleinen  Haufen  und  fteihen  über  die 
Oberfläche  zerstreut  hervorragend ;  Zwischenräume  glatt. 

Art:  bis  jetzt  nur  eine  in  Mastrichter  Kreide. 

Cyrtopora  elegans.  Tf.  XXIX^  Fg.  8  (n.  How.). 

Cyrtopora  elegaus  Hagw.  Mastr.  21,  t.  i,  f.  14. 

Bruchstucke  ziemlich  starker  ästiger  Stämmchen ;  Mündungen  rund- 
lich bis  schief-vieleckig  in  erhöbeten  Häufchen  und  isolirten  Reihen  von 
je  4 — 9  beisammen  auf  allen  Seiten  der  Oberfläche  bilden  kurze  ab- 
wärtslaufende  Facetten ;  übrigens  ist  die  Oberfläche  völlig  glatt, 

Echimpora  d'O.  1850  {iim  Lk.  1816). 

(S.  1 11)  „0  s  c u  1 1  p  or  e n,  deren  Sei(en-Äste  nicht  allein  an  ihren 
Enden  mit  Büschel-ständigen  Zellen-Mündungen  besetxt,  deren  Zwiscben- 
räume  auch  von  kleinen  Poren  durchlöchert  sind*".  (d'O.  Pfoifr.  Ily  141.} 

Einzige  Art:  im  Albien  von  Macherom^il  und  von  Grandpre 
im  Ardennen-Dept. 

Echinopora  Raulini.  Tf.  XXIX',  Fg.  9  (n.  Michn.\ 

Ceriopora  Raulini  MicHn.  Icon.  2,  pl.  1,  f.  7. 
Echinopora  Raulini  d'O.  Prair.  IJ^  141. 


1S3 

Stfimnicbeii  Mig,  drebrand,  mit  Tiefen  Warten,  welche  anyolllioni- 
nen  in  Reilien  geordnet  sind.  Die  feineren  Poren  der  ZwischenrSame 
^leichgross  qntereinander.    Zeichnung  in  natürlicher  Grösse. 

DieReteporinenschliesseD8ichandieGrisinen(S.lll)an,  da 
ihre  ZeUen  meistens  auf  2  Seiten  einer  yordeni  Kante  der  Äste  vertheiit 
iliid.  Die  fossilen  wenigstens  unterscheiden  sich  im  Ganzen  genommen 
nicht  wesentlich  Yon  denselben,  obwohl  sie  netzartig  durchlöcherte  Mem- 
branen bilden,  bei  denen  sich  aber  hin  und  wieder  Übergange  in  andere 
Sippen  finden,  wo  die  Äste  seltenere  Anastomosen  zeigen. 

Reiepora  Lmk«   181G. 

(S.  112)  nZellenstociL  steinartig,  aufrecht,  innen  porös;  ans  dönnen 
serbrechlichen  Ausbreitungen  entweder  zu  freien  Zweigen  oder  zu  einem 
Netzwerke,  auf  welchem  die  Zellen  nur  an  einer,  der  innem  oder  obem 
Seite  sich  öffnen"  (Lk.  hist.  U). 

Wirkliche  fossile  Arten  dieser  Sippe  kommen  wahrscheinlich  erst 
in  tertiären  Gebilden  vor,  obwohl  man  dergleichen  in  allen  Formationen 
zitirt  hat  und  noch  jetzt  (im  Devon-  und  Kohlen-Gebirge)  zitirt.  Wir 
fuhren  sie  hier  nur  auf  als  Vergleichungs-  und  Ausgangs-Punkte  für  die 
nachfolgenden  Formen  mit  mehr  und  minder  netzartig  gebildeten  Zel* 
lenstöcken  und  mit  nur  auf  einen  Theil  der  Flächen  beschränkten  Zellen- 
Mündungen  aus  der  Gruppe  derTubuliporid e^. 

Reteportdea  b^O.  1850. 

(S.112)  »Zellen  zahlreich,  auf  den  Seiten  dichotomerLängs-Äste  in 
Queer-Linien  stehend**(D*0.  Prodr.  JI,  264).d*Orbiqnt  zählt  yier  Arten 
auf  aus  weisser  Kreide  ,  wozu  dann  ausser  der  folgenden  noch  Rete- 
pora  cancellata  von  MoitricM  gehört.  Die  Äste  bilden  durch 
Anastomose  gleiche  oder  ungleiche  längliche  Maschen.  Aber  nur  auf 
die  2  Maitrichter  Arten  passt  d*Orbiont*s  Diagnose,  indem  nach 
seinen  Abbildungen  zweier  Französischen  die  runden  vorragenden 
Zellen-Mündungen  in  Quincunx  die  ganze  innere  oder  obere  poröse 
Seite  der  Äste,  wie  bei  den  ächten  Reteporen,  einnehmen,  während 
die  äussere  mit  länglichen  Grubchen  bedeckt  erscheint  Die  Äste  dieser 
Arten  haben  auch  keine  Kante  vorn  in  ihrer  Mitte  und  bilden  ein  dichtes 
Netzwerk  mit  scUitzförmigen  Maschen. 

Sie  kommen  fast  ganz  mit  den  ächten  Reteporen  überein ,  doch 


124 

In 

wollen  wir  über  sie  noch  nicht  enticheiden,  ehe  wir  den  besGhreibendei| 

Text  kennen.  \^ 

*   Arten  mit  nng^elLielten,  wSlbi^n,  porSten  Asten.  ' 

1.  Reteporldearamosa.  Tf.  XXIX>  Fg.  12  a— e  (n.  oXhi.}. 

Reteporidea  rMmosa  d'O.  erei,  pl,  608,  f.  6—10. 

Zellenstock  trichterförmig  (a),  aas  zahlreichen  gleich  dicken  und  hih 
gen,  nur  je  1 — 2mal  anaitomisirenden  Zweigen,  welche  durch  lange  enge 
lineare  Maschen  oder  Gabel-Zwischenraume  von  einander  getrennt  wer- 
den. Hierdurch  unterscheidet  sich  die  Art  von  der  kurzmafchigen  I. 
Royanana  d*0.  Im  Übrigen  sind  beide  mit  (wie  es  scheint)  toi 
aussen  nach  innen  zusammengedruckten  Zweigen  versehen,  welche  innei 
runde,  nicht  vorragende ,  etwas  entfernt  und  unregelmässig  in  Qoio- 
cunx  stehende  Zellen -Mündungen  mit  vielen  kleinen  Poren  dazwischen 
aussen  viele  längliche  schmale  Grubchen  zeigen. 

^*    Arten  mit  gekielten  und  nicht  porösen  Asten  (wie  Reticolipora). 

S.Reteporidea  lichenoides.  Tf.XXIX^Fg.lla — m(n.HGW.} 

Retepora  lichenoides  Gf.  Petf.  1,  29,  t.  0,  f.  13;  —  Esw.  i.  Ls-Mif. 

//,  383. 
Reteporidea  lichenoides  d'O.  Prodr,  JI,  264. 
Idmonea  lichenoides  Hgw.  Mastr.  28,  t.  2,  f.  6. 

Aus  gemeinsamer  Wurzel-Scheibe  erheben  sich  mehre  (bis  6) 
aufrechte,  etwas  auseinanderneigende  und  etwas  dreieckig  zusammenge- 
drückte Äste,  welche  durch  vielfaltige  Gabelung  und  wieder  seitliches 
Aneinanderlreten  lange  unregelmässige  und  ungleiche  Maschen  bilden 
und  im  Ganzen  eine  halbe  Becherform  darstellen  (a  b).  Auf  ihren  ein- 
ander zugekehrten  Nebenseiten  (g  h)  stehen  rechts  und  links  der  glattes 
Mittelkante  alternirend  die  Queer  -  Reihen  der  runden  vorragenden  ZtA' 
len-Mündungen  zu  3 — 5  beisammen,  welche  auch  wieder  gerade  Lingsr 
Reihen  bilden ,  die  zwischen  zarten  glatten  erhabenen  Längs-Linien  lie- 
gen, zwischen  welchen  und  je  2  ubereinanderstehenden  Mündungen  je 
1—4  Vertiefungen  oder  Eindrücke  sichtbar  sind.  Die  obere  oder  innere 
Seite  ist  eben  und  gewölbt  mit  rundlichem  Längskiel  (e,  f),  der  sich  mit 
zunehmendem  Alter  zuweilen  wie  in  ein  Flechtwerk  spaltet.  An  jungen 
Ästen  ist  die  äussere  oder  untere  Seite  ganz  flach ,  mit  beiderseits  vor- 
tretenden flachen  Längskielen  (k)  und  mit  feinen  Längsrippen  bedeckt, 
in  deren  linienartigen  Ununterbrochenen  Zwischenfurchen  allenthalben 
Poren  auftreten  (e).    Mit  dem  Alter  werden  die  Äste  dicker  und  abge- 


125 

randeter  (b,  i),  die  VerlieAiDgen  zwiichen  den  Rippen  fftUen  sicli  auf, 
dieZellen-Mündangen  treten  melir  zurück.  —  ab  ist  ein  ganier Stock,  c 
ein  junger  Zweig  in  natörlicber  GröMC,  degb  denelbe  in  verichiedener 
Vergrdaserang,  d  ?on  Yom  oder  oben,  e  ton  iiioten,  f  ?on  vom,  g  von 
der  Seite;  b  ebi  aebr  alter  Zweig  von  der  Seite  in  gebrocbenero  Durcb- 
•ehnitt    Von  JHotlrieM. 

Reitadtpara  d'O.  1850. 

(S.  113}  »Zellen  seitlich,  in  Linien,  auf  vertikalen  anastomosirenden 
Leuten,  wie  bei  denReteporen.*'  (D'O.Proclr.264.)  Dieser  Charakter 
adUiesst  wenigstens  die  2  Mfufriehter  Arten  der  vorigen  Sippe 
(Heteporidea)  nicht  aus.  Auch  indem  wir  die  Figuren  der  6  von 
d'Orbignt  abgebildeten  Franx69i9Chen  und  der  einen  Maitrichter 
Art  (Retepora  clathrata  Gr.)  aus  der  Kreide  (1  kommt  im  Batho- 
nien  vor)  zu  Rathe  ziehen ,  finden  wir  einen  wesentlichen  Unterschied 
nicht,  wenn  wir  nicht  die  etwas  genauer  geometrisch  geformten  4 — 6- 
eckigen  Maschen  und  die  etwas  stärkere  seitliche  Zusammendrückuog 
der  ebenfalls  vorn  glatt-kieligen  und  hinten  kahlen  Äste  in  Anschlag 
bringen  wollen.  Die  queeren  Mundungs-Reihen  sind  theils  gebogen, 
kurz  und  unregelmässig  (R.  clathrata),  theils  gerade,  regelmässig  und 
to  lang  als  die  Äste  (von  aussen  nach  innen)  dick  sind ;  bei  ersten  sind 
lach  die  Maschen  unregelmässiger,  die  Äste  weniger  zusammengedrückt, 
hehr  dreikantig. 

ieticnlipora  Girondina.    TL  XXIX^  Fg.  14  a— d  (n.  d'O.). 

letiealiporaGiroDdiDan'O.  Proifr.//,  265;  er^l.F,  pL  009,  L  7-13. 

Diese  Art  zeichnet  sich ,  der  Abbildung  zufolge ,  durch  ihre  sehr 
egelmSssigen,  kleinen,  rechteckigen  und  fast  quadratischen  Maschen 
US  ;  die  Zweige  sind  von  rechts  nach  links  und  ihre  wagrechten  Queer- 
'erfoindungen  von  oben  nach  unten  parallel  Lamellen«artig  zusammenge- 
rückt mit  vielen  zerstreuten,  nicht  oder  nur  sehr  unregelmässig  in  Wech- 
elreiben  geordneten  vorragenden  runden  Zellen-MQndungen  (c),  welche 
ur  auf  einem  sehr  schmalen  erhabenen  MitteURiele  des  äusseren  (Fg.  b  d) 
,nd  der  etwas  breiteren  Fläche  des  inneren  Randes  (e)  fehlen. 

In  weisser  Kreide  zu  Royan. 

Rctepartm  dO.  1850. 

(S  112)  Ist  noch  nicht  charakterisirt.  Wir  geben  daher  die  Abbil- 
lang  der  einzigen  bis  jetzt  bekannten  Art. 


Reteporina  dactylus.  Tf.  XXIX>.  Fg.  13a— ci 

Rtteporiaadaelylu  ao'O.  erit.  V,  pl.  607,  f.  13—1«. 

Wie  man  sieht,  ist  der  Zcllcnstock  röhrcnförmif,  am  Gn 
gevacliseo,  duTcli  häufige  Anastomose  mit  feinen  Spalt-arligcn 
durchbrachen?  (wenn  es  nicht  blosie  Eiadrücke sind),  nadiDi( 
Hälfte  seiner  äussern  Oberfläche miL  dick  umiandelrn ZeUeo- 
gen  unregelmüssig  besetzt,  welche  breiter  sind  als  die  Äatchen 
den  Maichen. 

In  weisser  Kreide  von  Perignac. 

3.  Ceriopori  den.  Zur  besseren  Charakteristik  dn 
fügen  wir  nach  dem  in  Tbl.  IV,  S.  90  Mitgetheilten  bauptücbt 
Hagbkow's  Untersuchungen  noch  Folgendes  bei.  Kurie  nu 
prismatische  ßöhrcti-Zellen  bilden  dünne  Schichten,  welche 
durch  Üb'ereinanderlagerung  za  knolligen,  lappigen,  überrindtw 
■tr  auch  an  igen  Zcllenslöcken  verwachsen.  Ibre  Mündungen  st«! 
mit  den  Zellen  gleichweil ,  nur  in  sehr  wenigen  Fallen  eiotelo  i 
auf  der  Oberfläche  sich  erhebend,  nie  gedeckell.  Die  MünduH 
bia  jetzt  nie  auf  bloss  eine  Setlo  der  Lappen  und  Zweige  bucb 
funden  worden;  doch  zuweilen  stehen  sie  gruppenweise  odeti 
Ende  der  Zweige  und  Stöcke.  Zwischen  den  Z elten- Wänden  Ge 
weder  eiiie  unmillclbarc  VerMarhsung  stall ,  oder  es  lagert  s« 
oder  poröse  Kalkmasse  dazwischen.  Jene  Schichten  habea  £ 
von  Uhrgläsern ,  und  bei  einem  Queer-Bruche  pflegt  die  oben 
Fläche  des  unteren  Theiles  der  Schichtung  folgend  gewSIbl. 
untere  des  oberen  vertieFt  zu  seyn,  umgekehrt  iIe  bei  den  Tab 
Tiden.  Da  die  Zellen  in  ihrer  Länge  gleicbwett  (nicht  hon 
lind,  fo  muis  ein  gerader  und  senkrecbter  Queer-Scknittdi 
Zellenstock  in  der  ganzen  Dicke  desselben ,  d.  fa,  aufsen  wii 
gleichweite  Zellen-Höhren  Bufschlieisen.  Wir  wollen  aucli  h 
luchen,  die  Charaktere  der  in  der  Kreide-Periode  TorkommetidN 
In  eine  Schlüssel- Tabelle  zusammeniustellen,  wobei  wir  isdei 
d'Orbioht 'sehen  wieder  nur  nach  unTollilAndigen  Diagnosen  od 
ten  Abildungen  beurlheilen  müssen. 


Stock  !■  lutM^  HWf  »Ü  ÖV"KUf«  «ktp.  HwM  n^Ufi^  ^a«!  «Mr 

,  Zdlcalote  Lisfirlppm,  dit  alcli  alt  dtrbt  LeUtea  aneh  !■*•  IsMrt 
forttctBea,  fiililaa. 

•  .  Ztllni  blldta  tob  tlM«  MIttelpaBktt  aus  ndlalt  ErhAhoBgea 

(^•wtllM  mit  grlitfa  ZwitehtaMlIaa). 
.  .  .  dlM«  Staiaa  ala4  al^l  ibMtlaaader  ifMklditet;  «1« 
....  blidea  ataiaUl  tiaca  Stotk  ; 

Stack  kniMlfOnaig,  schmal  anfrltscad 

,  dar  aHtan  spllaa  Thall  aanaa  ^ aan  farawiclt  (aliaa  Potaa?) 

,  .  Sficlllge  Stnhlen  einfach ,  aach  aaMca  durch  filaaehaltaag 

aa  Zahl  laaebmead  a.  voa  tbcaer  2««llta>Zmie  aaigebea    (?)LichcnoporaB*0.* 
9  .  Ztll%aStra^Uagatab«U  oder  eiaftchhia  tum  Raade,  ohat 

Eia«cha)tBag  (Pelagia  Lms.,  b'Q.) Defrancla  Ba. 

,  der  BBtere  apftie  Thell  por6o;  Strahle«  wlt  obca     .    .    .    [Pelagia  v*0.  pars.] 

.  .  .  .  .  Stack  hralt  aabimtad,  dakar  ala  «eraaBelt;  Rlppaa  aiage-    iDcfraaeia  b*0. 

achaltet;  ?Zellta*ZoBe  Im  Umfiiag rActlaopora  b'O. 

....  UMea  SB  mehrcB  Bebeaelaaader  tlaea  Stock Radlopora  b'O. 

•  •  •  4iaM  Sitrae  achlchte»  alch  aaMaaader       Oomopora  B'O.j 

.  •  Zollea  blldeB  kelae  Sterne  durch  ihre  Stellaag  (ccltea  di^ch  Ihrea 

OrSoM-Üatcrachled.  — 

•  •  •  Miadaagea  piaamjmlg  «agleich  groaa;  die  gHlaatra 

•  .  •  .  stehea  aternArmlg  gmppirt;  klelae  daiwiachea Stellipora  Ha. 

....  stehea  serslreat  und  eben  awUchea  d.  klelaea  geordnetea      .    I   f  eropora. 

'  Chor  Utopeta  luffl. 

....  stehea  aaf  Höckern  der  pordtea  OberiUche Plethopora. 

....  stehea  aaf  Tcrdlcktea  Badea  der  Aste,  die  klelaea  an  deren     .  ^ 

Ml«  I.  u^.>.ih» ^^»yri^rr"; 

....  stehen  In  rlugfBnnlgen  ?  oder  spiralea  Strelfea  um  den  Stock  ^ 

Stock  nagerlppt Zonopora  b*0. 

.  .  .  .  •  Stock  Ungsgerippt  «wischea  dea  Miadnagea  ......    Caaalipora. 

.  .  .  Mfladaagen  gleichgross  oder  unweseatlich  Terachlcde«  (Krusten 

«ad  Knollen  etc.).  — 

....  a«  de«  Seilen  ««d  KndM  des  Stocks 

gruppenweise 

,  «aregelniisifge  fast  ebeae  Flecke«  blldcad Theoaoa,  IV ,  93. 

,  anfgeriebtet  erhdheta  KAmoM  bildaad Lopholepis. 

gleichmAssig  Tertbeiit. 

......  Oberiiehe  eben Cerlopora. 

9  Obarfliehe  awlscbea  den  Mdadaacia  staekellg (Pagrus)  Spinipora. 

am  Ende  des  Stockes  und  der  Äste  alleia 1  »"»«'«""P«"- 

( (Fnngella.) 
.  Zcllenlose  Länssrlppea  dringen  als  Scheidewindc  las  porfoe  innere.  — 

.  .  Rippea  2  als  Rinder  einer  Lingswand DItaxla. 

.  .  IMpfa«  istig  oder  «atsArmlg,  laaem  LeIstam  eBtqirediead      .    .    Nenropora. 

Stock  la  seiner  Achse  oder  tob  obea  hoblCaad  daaa  die  Zellen  nach 

innen  gemflndet). 

.  Hftblf  ayllndrisch  Ungs  der  ganscB  Achse;  Miadnngen  anasea. 

.  .  durch  Qucerwftnde  in  Kammern  flbcreinander  getbellt     ....    Cavarla. 

.  .  ohne  QneerwAnde;  Höhle  einfach 

.  .  .  iassero  Form  mit  rlagartlge«  Siaschninuige« Coolococbiea. 

.  .  .  äaasere  Form  ebea ;  Blasaa  Im  Oewebo Thalamopora. 

.  Höhle  trichterförmig ;  Mfladugta  allein  nach  iaaea Cymbalopora. 

Unsichere  Sippe Coeiophyma. 


«  Ib  LAMAaoK*s  BBd  BtAi]iTiu<B'a  Diagnosen  voa  LIcheaopora  Ist  gar  aicht  Toa 
xoUliea  Strahls«  dla  Rade. 


12» 

Defiranda  iu  18S5  (iion  Millkt  1827)« 

(vgl.  Thl.  IV.  S.  93.  —  Tf.  XVI,  Fg.  18.) 

(PelagiaLm.  1821  [moii  PfiBon] ;  =  D  e  I r  « a e i « Biu  181i;  Liebe- 

nopora  Dpa.   1823;  Pelagia,  Defrancia,  Liebenop^ra, 

Actinopora^  Domopora,  Radipora  d'O.  1850. 

Seit  Bearbeitung  dieser  Sippe  im  vorigen  Jahre  hat  dieselbe  mehie 
Umgestaltungs-Versuche  erfahren ,  so  dass  wir  daraut  curückkomroen 
müssen.  Zuerst  müssen  wir  bemerken ,  dass  die  zelligen  Sirahten  des 
Zellen-Stocks  tbeils  einfach  sind ,  thells  sich  durch  Gabelung  ood  nicht 
durch  Einschaltung  vermehren ,  dass  die  Stralen  bis  an  oder  über  den 
äussersten  Rand  der  Stern-Scheibe  reichen ,  und  dass  die  Zwiachen- 
rfiume  swischen  denselben  keine  Mündungen  zeigen,  wie  aasserfaalb 
derselben  kein  Raum  mehr  dafür  ist.  Die  Sippe  so  aufgefasst  würde 
kaum  noch  eine  weitere  Art  als  die  typische  aufsunehmen  finden. 
Indessen  mag  es  nicht  sehr  wesentlich  seyn,  ob  die  Vervielfältigung  der 
Strahlen  im  Zellen-Sterne  auf  die  eine  oder  die  andere  Art  geschehe, 
da  beide,  wenn  auch  nicht  häufig ,  sich  mit  einander  verbinden  oder  in 
einander  übergehen ;  und  ob  die  Strahlen  bis  zumRandederZellen-Scheibe 
reichen,  oder  sich  vor  demselben  verlieren  und  noch  von  eben  liegen- 
den Zellen-Mündungen  rings  umgeben  werden ,  welche  selbst  zwischen 
sie  eindringen.  Aber  es  finden  sich  auch  solche  Formen,  wo  der  Stiel 
statt  runzelig  selbst  porös  ist,  und  andere,  welche  mit  breiter  Basis  auf- 
gewachsen sind.  Diese  verschiedenen  Bildungen  haben  d*Orbigny*n 
Veranlassung  zu  Gründung  von  4  Sippen  gegeben ,  deren  Charaktere 
wir  noch  nicht  kennen  und  nur  einigermassen  aus  den  von  ihm  gegebe- 
nen oder  zitirten  Abbildungen  zu  entnehmen  im  Stande  sind.  Wir  finden 
die  Formen  unter  den  Namen  : 

Lichenopora  fDFR.)  Kreisel-formig,  aussen  runzelig ;  Strahlen  ein* 
geschaltet  und  aussen  von  Poren  umgeben  ;  Pelagia  (Lmx.)  Kreisei-för- 
mig, aussen  runzelig  oder  porös,  Strahlen  einfach  oder  gegabelt,  bis  zum 
Rande  reichend;  —  Defrancia  (nicht  6r.)  und  Actinopora  (d*0.)  breit 
aufsitzend,  Strahlen  durch  Einschaltung  vermehrt,  von  Zellen  umgeben ; 
einen  Unterschied  zwischen  beiden  Sippen  entdecken  wir  nicht ;  —  Domo- 
pora  aus  übereinander  geschichteten,  — Radiopora  aus  neben  einander- 
liegenden  Defrancien  (d*0.)  bestehend. 

Hiezu  haben  wir  zu  bemerken :  Der  Name  Pelagia  Lmx.  ist,  weil 
längst  von  Peron  vergeben,  nicht  anwendbar.  Der  Name  Defrancia  von  uns 
ist  lediglich  Stellvertreter  von  Pelagia  Lmx.;  d*Orbignt  achreiht  ihn 


139 

RoBifU'y  n  und  «endet  ihn  wiUkQhrlick  tnf  lilsende  fUtt  gef tielte  For- 
men an.  Lichenopora  Dfr.  iit  von  feinem  Autor  so  charaklerigirt :  ziem- 
lich grosse  and  laweilen  etwas  kagelige,  vieleckige,  an  einander  gedrängte 
und  unregelmässig  lerstreute  Zellen  nur  auf  der  inneren  Oberfläche  eines 
kalkigen,  festgewachsenen,  Becher-förmlgen,  aussen  ganz  glatten  Zellen* 
Stocks*'»  wo  also  von  radialen  Rippen  nicht  die  Rede  ist;  unter  den  3 
daiu  gezählten  Arten  ist  L.  turbinata,  wenn  auch  nicht  gut ,  abgebildet 
und  xeigt  einfache  und  durch  Einschaltung  sich  vermehrende  Radien 
mit  porösem  Umkreise,  Tf.  XXXV,  Fg.  30.  Worin  der  Charakter  von 
Actinopora  gegenüber  Lichenopora  beruhe,  ist  uns  rSthselhaft.  Gleich-» 
grosse  Poren  umgeben  in  einigen  Fällen  den  Rand  der  Stern-Scheibe 
und  dringen  zuweilen  von  hier  aus  zwischen  die  Strahlen  ein ;  zuweilen 
fehlen  sie  zwischen  diesen  oder  sind  grösser  (vgl.  How.)-  Zuweilen 
erhebt  sich  aus  dem  Mittelpunkte  eines  Actinoporen-Zellensternes  (pro- 
liferirend)  ein  neuer,  der  sich  als  abgesonderte  Schicht  über  den  alten 
legt  Dieser  Umstand  scheint  uns  kaum  einen  generischen  Unterschied 
m  begründen ;  wenigstens  zeigt  er  sich  offenbar  im  Entstehen  bei  einer 
Art,  welche  n'O.  noch  zu  seinen  Defrancien  zählt,  nämlich  in  Reuss' 
Defranda  disciformis  t.  14,  f.  34. 

Wir  würden  daher  folgende  Eintheilung  für  natürlicher  und  ihre 
Benennung  für  historisch  richtig  halten. 

a.  Defrancia:  Krelsel-förmig ;  aussen  runzelig,  ohne  Poren;  Strahlen 

[?  einfach  oder]  gegabelt,  bis  zum  Rande  der  Scheibe. 

Tf.  XVI,  Fg.  18. 

b.  Lichenopora:  Kreisel-förmig,  runzelig;  Strahlen  eingeschaltet, 

von  Poren  eiogelasst.  Tf.  XXIX^  Fg.  18  a— d  (n.  d  O.). 

Lichenopora  elatior  d*0.  crit,  pl.  646,  f.  5 — 8. 

c Krelscl-förmig,  auch  aussen  zellig;  Strahlen  gegabelt  oder 

emfach.  Tf.  XXIX>,  Fg.  19  a— -c  (n.  Michn.). 

Pelagia  insignis  Michn.  Icon.  205,  t.  53,  f.  2;  d*0.  prodr.  11^  175. 
d.  Actinopora:  Scheiben  -  förmig,  aufgewachsen;  Strahlen  einge- 
schaltet, von  Poren  umgeben.    Tf.  XXIX^  Fg.  16  ac  (n.  d*0.). 
Actinopora  diademoides  d'O.  criL  pl.  643,  f.  9 — 11. 
?e.  Domopora:  Proliferlrende  Actinoporen  mit  aus  der  Mitte  des 
Zellen -Sterns  entstehender  und  sich  endlich  über  ihn  wölben- 
der neuer  Zellen-Achicht.       Tf.  XXIX^  Fg.  17  a— c  (n.  d*0.). 
Domopora  clavula  ]|*0.  prodr.  Uy  176;  creL  F,  pl.  647,  f.  1 — 10. 
f.  In  Radiopora  o*0.  endlich  findet  Nebeneinanderlagerung  meh* 
rer  Zellen -Sterne  mit  oder  ohne  Begrenzung  statt,  welche 

Br«ii,  IftÜMta  geogaostlc«.   3»  Anfl.   V.  9 


130 

theils, auf  breiterer,  theils  auf  Stiel-artiger  aber  seibat  poröser 
Basis  beisammenstehen,  mitunter  Bim-f5rmige  and  selbst  tiait- 
bige  Gestalten  annehmen,  oft  auch  eine  Schicht-weise  Ober- 
lagerung  der  neben  einander  liegenden  Sterne  durch  andere 
eben-solche  wahrnehmen  lassen.    Vgl.  jedoch  Stellipora  Hagw. 

Tf.  XXIX»  Fg.  20  a— d  (n.  d'O.  u.  Bbcaii.). 
Radiopora  Huotana  d*0.  erat  V,  pl.  650,  f.  1 — 5. 

Ceriopora  Huotiana  MiCHif.  leon,  206,  t.  52,  f.  7. 
Radi  opopa  foroioaa  MicHif.o^O.  prodr,  1/,  177,  par9, 
Stellipora  Huotiaoa  Haow.  Mastr.  44. 

Im  Cenomanien  von  Maus.  Die  obigen  Arten  b  d  stammen  aiu 
weisser  Kreide,  ce  auch  aus  Cenomanien. 

fStetttpora  Haqw.  1851  (nicht  Hall)  =  Damopora  d^O. 

1830. 

(Vgl.  vorbin.) 

Gerioporiden.  Zellenstock  in  Form  yon  StSmmeo,  Knollen  und 
Trauben,  aus  sich  überlagernden  Schichten  kurzer  runder  Röhrchen. 
Kleine  Mündungen  bedecken  seine  ganze  Oberfläche ;  grössere  liegeo 
in  Stern-förmig  ausstrahlende  Reihen  geordnet  unregelroissig  groppiit 
dazwischen,  bei  einigen  Arten  in  gleicher  Ebene  mit  den  kleinereo 
Mündungen,  bei  anderen  von  Warzen-förmigen  Erhebungen  ringsam 
herablaufend  (How.  Mastr.  44).  Wie  man  sieht  ist  zwischen  Stellipora, 
welches Hagenow  1851  vollständig charakterisirte,  und  Radiopora,  wel- 
ches d*Orbigny  1850  (Prodr.  11,  140)  nur  als  vereinigte  inkrusürende 
und  vielgestaltige  Defrancien  bezeichnete  und  mit  mehren  fremden  und 
(1851)  eigenen  Abbildungen  belegte,  kein  Unterschied,  als  die  Ungleich- 
heit der  Poren  bei  erster,  indem  d*Orbiony  derselben  weder  erwähnt, 
noch  solche  in  den  Abbildungen  hervorhebt,  selbst  bei  R.  Ujotana 
nicht,  ^vo  es  doch  Michblin  vor  ihm  gethan  hatte,  daher  auch  Hagkhow 
a.  a.  0.  diese  letzte  mit  zu  Stellipora  rechnet.  Sie  und  die  C.  stellata 
Gf.  von  Eaen  werden  von  beiden  Autoren  für  ihre  Sippen  in  Anspruch 
genommen.  Kann  also  dieser  Charakter  nicht  festgehalten  werden 
(wir  vermögen  darüber  noch  nicht  zu  entscheiden),  so  müsste  Stellipon 
mit  Radiopora  vereinigt  werden.  Rührt  nicht  die  Vergrösserung  der 
radialen  Zellen  etwa  von  einer  Abreibung  der  radialen  Rippen  her  f 

Arten:  6 — 8  in  Oolithen  und  Kreide. 


13i 

Stellipora  Bosqnetana.  Tf.  XXIX»,  Fg.  21  (n.  How.). 

StelliporaBoiqaetannHow.  IffMfr.  46,  t5, 1.  8.  * 

?Radiporagregaria  d'O.  Prpir.  I/|  S67. 

SUmin  dick »  oben  in  mehre  lialbkugelige  Köpfchen  gelbeili ;  lu- 
ummengeieUt  auf  rielen  aufeinander  liegenden  konvexen  Röhren« 
Schiebten,  deren  neue  AnaaUe  überall  durch  unterbrochene  einfache 
Reihen  grösserer  Röhren-Mfindungen  angedeutet  sind,  die  wieder  mit 
einfachen  oder  doppelten  Reiben  kleinerer  Poren  abwechseln  und ,  so 
wie  diese,  zu  30 — 40  strahlenförmig,  gegen  die  Mitte  der  Köpfchen  lu* 
•aramenlaufen»  welche  seibat  jedoch  nur  aus  kleineren  Poren  besteht. 
In  MoMtriehUr  Kreide  und  vielleicht  su  Roffon* 

iHeterapora  Blv.  1880. 

{DicULX^  301.) 

Nach  Ausscheidung  der  Stelliporen  (s.  vorhin)  bleiben  für  dasi 
BLAiiiviLLB*sche  Geschlecht  diejenigen  Cerioporiden  übrig,  welche 
grössere  Mündungen  zwischen  weit  zahlreicheren  kleinen  auf  ebener 
OberflSche  gleichmässig  eingestreut  zeigen. 

V.  STaoMBBCR  sncht  nun  nachzuweisen,  dass  wenigstens  Heteropora 
(Ceriopera)  tnberosa  Roem.  einestbeils  In  Fonnen  fibergefit,  wo  alle  Mün- 
dungen gleich  oder  fast  gleich  gross  sind  (Ceriopors  spongfosa  Robsi,  = 
Milltpera  capitata  Rozm.  OoI.;  ?Ceriopora  oder  Alveolites  tnberosa  Roek. 
Qod  Alveolites  microporas  Roem.)»  aoderntheils  in  knollige  Formen  veriinft| 
deren  Übereinander  liegende  Schichten  stellenweise  ungleich-  und  stellen- 
weise glelch-zellig  und  zwar  bald  klein-  und  bald  gross-sellig  sind;  —  und 
daas  aaeh  Ceriopora  (Heteropora)  ramosa  sieh  ähnlich  verhalte.  Demnach 
wirde  eine  Trennnag  swiachen  Heteropora  und  Ceriopora  nicht  fest  au 
halten  seyn,  wenn  nicht  andere  Merkmale  an  Hülfe  kommen ,  namentlich  da^ 
wo  beiderlei  Zellen  wie  bei  H.  dichotomaGF.,  H.  nndnlata  How»,  der  nachfolgen- 
den und  noch  andern  doch  eine  gewisse  Symmetrie  gegen  einander  beobachten, 

Heteropora  Dumonti.         Tf.  XXIX^  Fg.  22 a b c  (n.  How.). 

He  teropora  Dumonti  Hagw.  Mastr.  48,  t.  5,  f.  17. 

Schlanke  walzige  Stämmchen  ohne  bemerkbare  Verästelung  (a), 
deren  Oberfläche  überall  Ring-förmig  erhabene  grössere  Mündungen 
zwischen  kleineren  in  schwache  Furchen  eingereihten  Poren  unregel* 
missig  eingestreut  zeigt  (b).  Auf  dem  Queerschnitte  liegt  in  der  Mitte 
eine  Gruppe  feiner  Poren,  die  bloss  mit  den  grösseren  Mündungen 
komrouniziren,  zu  welchen  sie  sich  einzeln  abwenden  (c). 

In  Moitriehier  Kreide. 

9* 


ISS 


Chortstopetaltim  Lnsd.  1849. 

?Cerioporiden.  Ästig  oder  überrindend ;  Oberfl&che  bestreut 
mit  zweierlei  Öffnungen ,  wovon  die  einen  die  Endigungen  der  Wohn* 
xelien^Reihen,  die  anderen  kleiner  und  mit  einem  daswischen  liegenden 
Zellen-Gebilde  in  Verbindung  sind.  Die  ersten  haben  in  ihrem  Innen 
einzelne  Querblätter  oder  Böden,  aber  keine  Stern -Blätter;  benachbarte 
Röhren  stehen  mehr  und  weniger  von  einander  entfernt,  und  der 
Zwischenraum  wird  ton  trennbaren  Blättern  (daher  der  Name)  gebildet, 
welche  von  Poren  durchsetzt  sind.  Junge  Röhren  entspringen  swiscben 
den  alten.  Lonsdale  hält  die  Sippe,  der  Zellen-Böden  wegen ,  für  em 
Anthozoum,  Edwards  und  Haime  verweisen  sie  {Brit.  fo8$.  Cor.  1,  70) 
zu  den  Bryozoen.  Dem  äussern  Charakter  nach  wiirde  sie  zu  Hetero- 
pora  gehören,  die  innere  Struktur  unterscheidet  sie  davon  und  erinnert 
an  Siphodictjum.  Wohl  könnte  noch  manches  Choristopetalom  unter 
Heteropora  stecken. 

Bis  jetzt  nur  eine  Art. 

Choristopetalum  impar.  Tf.  XXIX'',  Fg.  1  a — e  (n.  Lnsd.). 

Heteropora  IfOful.  Quar^j.  1847,  lU^  296,  302. 

Cboristopetaliim  .impar  LoifsD.  das.  164^ ,  Vy  66—77,  t  4,  f.  6— 11 
>  Jb.  1849,  767. 

In  unserer  Abbildung  bezeichnet  a  den  naturlichen  Zellen-Stock,  b 
eine  vergrösserte  Stelle  seiner  Oberfläche  mit  den  zweierlei  Poren;  c 
einen  vergrösserten  Querschnitt,  woran  man  die  Längsrichtung  der 
inneren  Zellen  und  die  rasche  Umbiegung  derselben  nach  aussen  er- 
kennt, so  dass  hiedurch  zwei  verschieden  gebildete  Schichten  entstehen ; 
d  einen  noch  mehr  vergrösserten  Längsschnitt  zu  besserer  Erläuterung 
des  Gewebes  der  äusseren  Schicht ;  e  noch  mehr  vergrösserte  Zellen- 
Röhrchen,  um  ihre  Boden  zu  zeigen. 

Aus  dem  Unter-Grunsand  (Hils)  zwischen  A/Aer/!e/(f  und  Rocken- 
end  auf  WighL 

Plethopora  Hgw.  1851. 

Cerioporiden.  „ Aufgewachsene,  kalkige,  feste,  frel-erhobeoe 
Mige,  kräftige  Stämmchen,  aus  übereinandergelagerten  Schichten  kur- 
ser Röhren  -  Zeilen,  an  der  Oberfläche  mit  warzigen  oder  länglichen 
Höckern ,  in  welche  grössere  Zellen-Mündungen  in  ziemlich  gedrängten 
Haufen  ausmunden ;  die  Zwischenräume  sind  mit  kleineren  Poren  be- 


13» 

dackL**  —  Dardi  Verttngemog  der  Wanen  in  Äito  wftrde  diese  Sippe 
Tielleicbt  in  Coiymbopora  übergelien ,  wie  in  PI.  truncaU  How.  ange- 
deutet scheint?,  wUrend  PI.  pseudotorqoata  How.  sicli  Zonopora 
nSliert. 

Arten:  etwa  5  in  weisser  Kreide* 

Plethopora  verrncosa.     Tf.  XXIXVFg.  28  a— d  (n.  How.). 

Plethopora  rerrncosa  How.  Hastr.  45^  t  5,  f.  10, 

Kurze ,  starl^e ,  verästelte  Stämme  mit  unregelmSssig  zerstreuten 
Wanen-fönnigen  Erhellungen ,  die  mit  dem  Alter  höher  werden  und 
dann  an  den  Rindern  steil  abfallen.  Die  Mündungen  auf  den  Warzen 
sind  4-->8-ma]  grösser  als  die  der  ZwischenflSchen.  —  MastricM. 

Zmiopara  d'O»  1849. 

Wir  kennen  nicht  die  Charakteristik  dieser  von  d'Orbigmy  in  der 
Revue  soo/oyt^ueiMd  aufgestellten  Sippe,  yon  welcher  er  im  Prodr. 
II f  141  sagt,  sie  enthalte  gabelig  verästelte  Stöcke  mit  runden  Mun- 
dungen ,  welche  in  Spiral-Linien  um  die  porösen  Äste  verlaufen.  Ob- 
wohl jedoch  dieser  Verlauf  z.  B.  an  der  Z.  (Ceriopora  Gf.)  spiralis 
keinem  Zweifel  unterliegt,  so  scheinen  bei  einigen  anderen  von  ihm  zi- 
tirten  Arien  die  aus  grössern  Zellen  gebildeten  Bänder  schiefe  Ringe 
um  die  Äste  zu  bilden.  So  scheint  es  wenigstens  bei  Z.  ramosa  and 
wahrscheinlich  bei  Z.  (Pustulipora  Michn.)  pseudospiralis  der  Fall  zu 
sejm.  Vgl.  auch  Plethopora  pseudotorquata.  Femer  ist  die  Z.  spi- 
ralis nach  Haoenow*8  Untersuchung  ein  Tubuliporide  und  wird  von 
ihm  zu  Terebellaria  gezählt. 

Arten :  8 — 10  in  Kreide-  und  Tertiär-Gebirgen. 

Zonopora  arborea.  Tl  XXIX^  Fg.  la. 

Heteropora  arborea  Koch  nnd  Dimx.  Oolith.  56,  t.  6,  f.  14  {matm?)',  — 
RoBM.  Ool.  11,12, 1. 1 7,  f.  1 7 ;  -  How.  i.  Gbin.  Quad,  342 ;  —  ?  d'O.  prodr. II ,  94. 
Heteropo  r«  ramosa  Robm.  Kr.  24  [nam  Mighzi.]. 
Zonopora  ramosa  d'O.  prodr,  li,  80. 

Zylindrisch,  TOrästelt,  die  Äste  bis  4^'' dick,  mit  abwechselnden 
Ring-Bändern ,  die  einen  aus  unsichtbar  feinen  Poren ,  die  andern  aus 
grösseren  Zellen-Mfindungen.  Sonst  ist  die  Oberfläche  glatt,  ungerippt, 
wie  bei  allen  übrigen  Arten,  die  wir  hierher  rechnen.  (Sehr  ähnlich  ist 
Z.  Pustulipora  pseudospnralis  Michm.  aus  Gault,  doch  zarter  verästelt.) 

Im  Hils-Konglomerate  in  Nord-Deuischland  bei  Schandeiahe, 
Schöppenstedt  und  DelUgsen;  im  Hilse  des  Elligser'-Brinkes ;  im 
unteren  Neocomien  von  SL^Sauveur  und  F&ntenoyt  Yoime ;  d'Or- 


184 

«laiiY'fl  C*  arborea  im  Neoeoiaien  von  St^-DizUr,  von  FMf y,  BOkU- 
Marne,  lad  von  Morteaut  Doub9. 

Caiialipora  Hew.  1850. 

Haoenow  hat  diese  Sippe  —  ohne  Charakteristik  —  für  Kreide- 
Versteinerungen  erriditet»  welclie  d'Orbiqny  noch  fu  Zonppora  iSU, 
die  sich  jedoch  yon  den  übrigen  Arten  dieser  Sippe  dadurch  unter- 
scheiden ,  dass  die  porösen  Seiten-Flfichen  des  rundlichen  ZeUenstocks 
mit  vielen  feinen  und  dichten  parallelen  Längs-Kantchen  oder  -Rippchen 
verseben  sind,  swischen  welchen  die  Poren  der  Querbinden  zugleich  in 
Langs-Rinnen  geordnet  stehen.  Sie  würde  demnach  mit  Neuropora 
und  Ditaxia  vereinigt  werden  können,  wenn,  was  Haoenow  ausdrücklich 
verneint,  jene  Rippchen  als  derbe  ScheidewSnde  ins  Innere  fortsetzten. 

Arten:  drei  in  weisser  Kreide. 

Canalipora  gracilia.    Tf.  XXIX^  Fg.  Sab  (n.  Gf.  u.  Roim.}. 

LithodendroD  gracile  Gf.  Petref.  I,  44,  t.  13,  f.  2. 

Chr  ytaora  puIchellaRoBM.  Kr.  24|  t.  5,  f.  29. 

Zonepora  caeipitesa  n'O.  froir,  II y  291  (e.  ie,  eitj  ««et.  Jf».). 

Canalipora  pnlehellaHA«w.  i.  Gbm.  Qoad.  242;  Blaatr.  60. 

Schla  nke.  drehrunde,  widerholt  gegabelte  Stimmchen  stehen  Rasen- 
förmig  beisammen  (a)  auf  knolliger  Wurzel,  mit  etwa  20  glatten  er- 
habenen geraden  Linien  geziert  (b  c),  in  deren  Zwischenr&umen  feinere 
anastomosirende  LSngs-Linien  sehr  kleine  Poren  bilden  (d),  zwischen 
welchen  andere  grössere  und  entferntere  Mündungen  den  ganzen 
Zwischenraum  zwischen  je  2  Rippchen  jedesmal  ausfüllen  und  in  3-zeili- 
gen  Quer-Zonen  stehen ,  die  durch  eben  so  breite  Mündung-lose  (aber 
poröse)  Zonen  getrennt  sind.  Im  obern  Kreide-Mergel  von  Gehrden 
und  Quedltnburgf  und  zu  Baisberg  in  Schweden  in  weisser  Kreide, 

Lopholejds  Hgw*  1851. 

(Tbeone  Blv.  par#.) 

Cerioporiden.  Zellen  -  Stock  :  eine  ziemlich  starke  Ober- 
rindung,  welche  von  langen  Röhren  durchzogen  ist ,  die  zu  Gruppen 
und  Kämmen  verbunden  sich  allenthalben  auf  der  Oberfläche  empor- 
richten ,  so  dass  nur  die  Rücken  dieser  Kämme  Zellen-Mündungen  dar- 
bieten ;  denn  die  Zwischenräume  sind  glatt  und  ohne  Poren.  (Die 
Kämme  sind  die  Radien  der  Defranden  in  anderer  Weise  geordnet.) 

Arten:  3  in  Mastiichter  Kreide ;  ungewiss  in  Oolithen. 


ISft 

Lop^olepis  radians.  Tf.  XXIX^  Fg.  4a^c  (d.  Haow.). 

Lopbolepis  radians  Haow.  Mtitr.  30,  t.  S,  f.  11  a— c. 

Die  Röhrchen  scheioen  i^on  eioeoi  Punkte  aus  sich  nach  einer 
Seite  hin  etwas  auseinanderstrahlend  za  richten  (b),  so  dass  alle  Kämme 
mit  ihrem  Lfingsmesser  in  dieser  Richtung  liegen ,  in  ihrem  Anfange 
höher  und  gegen  du  jüngere  £nde  hin  niederer.  Ausserdem  sind  die 
Höhrchen  an  den  Seiten  der  Kämme  so  wenig  mit  einander  verschmol- 
zen, dasa  sie  einzeb  fast  halb-zylindrisch  hervortreten  (c). 

Ceriopora   Gr. 

Nach  Ausscheidung  so  vieler  Sippen  aus  diesem  Genus ,  wie  es 
GoLDruss  ursprünglich  aufgestellt,  bleiben  ihm  jetzt  nur  noch  die  in- 
differentesten  Formen  überlassen.  Vielgestaltige ,  überrindende ,  knol- 
lige und  ästige,  derbe  Stöcke  aus  übereinanderliegenden  Zellen-Schich- 
ten, deren  Zellen  aber  überall  gleichgross,  unsymmetrisch  doch  gleich  ver- 
tbeilt,  meistens  ziemlich  dicht  gedrängt  sind;  Oberfläche  eben.  Zu- 
weilen sind  die  Poren  zwar  von  ungleicher  Grösse  durcheinander  (vgl. 
die  Bemerkung  bei  Heteropora  und  die  Zeichnung  der  Poren  von  He- 
teropdira  tenera  in  unserer  Tf.  XXIX,  Fg.  8  b) ;  aber  dann  beobachten 
die  grossen  und  kleinen  keine  bestimmte  Symmetrie,  keinen  geometri- 
schen Plan  zu  einander ,  und  damit  pflegt  auch  ihre  Ungleichheit  bei 
derselben  Spezies  nicht  beharrlich  zu  seyn ,  sondern  in  verschiedenen 
Individuen  oder  Gegenden  eines  Individuums  oft  Gleichheit  der  Grösse 
einzutreten. 

Arten:  noch  immer  zahlreich  in  Oolithen,  Kreide-  und  Tertiär- 
Schichten. 

1.  Ceriopora  theloidea.      Tf.  XXIX^  Fg.  5 a— d  (n.  How.). 

Ceriopora  theloidea  How.  Maslr.  63,  t.  5,  f.  b. 

Kürzere  oder  längere  Keulen-förmige  Zellen -Stöcke,  am  unteren 
Ende  mit  einer  Bruch- Fläche,  deren  Röhren-Schichten  sich  vollkommen 
\erdecken  und  daher  eine  völlig  glatte  Oberfläche  haben.  Poren  rund, 
ziemlich  gedrängt,  gleichmässig  über  die  ganze  Oberfläche. 

In  der  jugendlichen  Kreide  von  Mastricht  und  Falkenberg. 

2«  Ceriopora  cryptopora.  Tf.  XXIX,  Fg.  8 a  (n.  Gf.). 

Ceriopora  cryptopora  Gf.  Petref.  I,  38,  t.  10,  f.  3a  (exel,  b,  e?);  — 
KlSd.  Verst  Brandb.  203,  340 ;  —  ?MoriTMOL.  i.  M^m.  Neueh.  /,  03  ;  — 
?TiiiRRu  i.  Ann,  d,  nUn.  1896,  X,  95—146  ;  —  ?  o'Arcm.  i.  Mem,  f^ci. 
in,  «95  >  Jb.  i84i  ,  705 ;  -  d'O.  pr^är.  II ,  278  ;  —  Haow.  Mastr.  53, 
t  6,  f.  6  i  —  ?  Morris  Cat.  33. 


Hettropora  errplopor«  Btv.  i.  IKcl.  «o.  Hsf.  1890,  LX,  ist; 
dlJ,  1. 10,  f.  4  ;  —  Leth.  ■,  S9S,  t.  i9,  f.  8a. 

Zellen-Stock  viel-gesUttig,  lusammengeselzt  aus  Rasen-arti 
nebeneinander  wachsenden ,  Pinfachen  ,  un regelmässig  walii« 
Kegel- förmigen  Höcicrn  ,  deren  Oberliaclic  mil  Trichter- förmig 
aenkten,  Tileinen,  ziemlich  zerstreut  liegenden,  fast  gleich  gTO«eti 
Mündungen  bedeckt  i»I,  die  ohne  Vergrößerung  alle  nicht  sichtii 
Unsere  Fg,  8b  gehört  nicht  daiu,  sondern  wahrscheinlich  (uHaoi 
Heteropora  tenera,  die  nach  obenstehenden  Bemerkunfieii  *■ 
Cerlopora  zu  rechnen  seyn  därfle. 

In  der  weissen  Kreide  tuMaatrUM,  Saintea  und  Totirf, 
grauem  Ereidc-Kalk  bei  Berlin:  —  angeblich  auch  im  Grünum 
Warminsler  in  Enffinnd  und  im  Neocomien  von  Eftea,  M 
Neuchälel,  laArcon  und  Cenaeeat'im Fremeke-Comti;  fio'S.\ 
tcbreibt  diege  Art  allen  Abtheilungen  des  Kreidc-Gcbtrges  iD,  v 
ohne  durch  Verwechslung  mehrer  Arten. 

I 
Polytrema  Risso   ]826.  | 

iBitt.  «at.  ie  FBurope  meriil.  V,  340.) 

ynter  diesem  Namen  stellte  Ilisao  eine  Sippe  lebender  1 
Thierc  auf,  lediglich  nach  einem  kleinen  Zellen-Stocke  charat 
mit  den  Worten:  „Zellon-Slock  sitzend,  kalkig,  zur  Verfialehni|g< 
Äste  (Lappen]  zusammengedrückt;  Zellen  lechieckig,  lebr  zai 
ttnd  ungleich".  Er  weist  dieser  Sippe  ihre  Stelle  bei  Tubolipo 
Diicopora  an,  mit  welcher  sie  jedoch  keine  wahre  Verwandttel 
haben  scheint;  d'Orbiony  dagegen  stelll  sie  mit  etwai  Ten» 
Charakter  bei  Ceriopora  unter  die  Anthozoen  in  die  Nibo  der 
letinen  und  weitet  ihr  eine  Menge  fossiler  Arten  an*  allei 
mationea  zu ,  deren  Mehrzahl  bis  dahin  zu  Ceriopora  ^rechnei 
den  war. 

Sptntpora  (Blv.)  1830. 

(Fagrua  Dfh.  751«  [«ms  Cov.  t8t7]\  Acanthopora  d'O.  tSS«, 
/,  JI8.) 
Zellen-Stock  kalkig,  ficlgettaltig,  aubitzend  durch  einemeiii 
luHuenlriiche  Kreiie  untenchiedene  breite  Fläche ;  die  obere  Sei 
ZeUen-MQndangen  bedeckt,  zwischen  denen  Domen-srtige  Wanc 
g«ilreu(  liegen,  in  weiche  «neb  kurze  Zellen-Iote  Slieifchen  ein» 


187 

(die  aber  Bieht  wie  l>ei  Nevropora  in'i  Imiere  einsedringen  iclieinen  ?). 
—  Blaintillb  lial  den  lehen  Terbmchten  Namen  Pagrai  dorch  Spino- 
pora  (flatt  Spinipora)  enetit,  nar  wweil  er  nieht  in  Harmonie  mit  seinen 
übrigen  Benennungen  itehe" ;  b*Oiibioiit  hatfürdenteinigen  gar  keinen 
Grand  angegdien. 

Arten:  1 0 — 1 2  im  mittlen  Jura  bii  am  Ende  der  Kreide-Bildnngen, 

Spinipora  mitra.  Tf.  XXIX,  Fg.  7  (n.  Gr.). 

Ceriopora  nitre  Op.  Petref.  I,  30,  t.  30,  f.  13. 

Spinopora  mitra  Blt.  i.  Diei.  nmi,  LXy  380;  Ad.  410,  t.  70,  f.  3. 

Pag  rn  s  «p.  Biu  L«fA.  a,  500,  t.  20,  f.  7. 

Chry  Sacra  mitra  Robm.  Kr.  24. 

P  agr  u  s  m  i  tra  Ba.  Enmm,  143,  Nauunei.  802  >  —  Hio.  i.  Gbin.  Quad.  242. 

Aeanthopora  mitra  o'O.  frodr,  11^  177. 

Halbkugelig  fylindriscli;  die  domigen  Wärzchen  zahlreich,  ungleich 
gross,  einzelne  obenhin  etwas  grösser,  alle  Ton  einem  fast  regelmässigen 
Kreise  runder  Zellen-Mündungen  umgeben  [das  Innere  Torwittert]. 

Vorkommen  im  GrfinsandoTon  E$$en  (^^);  —  und  nach  Haobrow 
in  wcisserKreide  auf  Aa^en  und  zu  Baliberg  und  Oretorp  in  Schoonen. 

FasetatUpara  d'O.  1839. 

(Corymbopora  Mican,184Si  ?Frondipora  (Blt.)  MicHif. ;  F  n  n- 

gella  Uaow.  18öi.} 

Wir  kennen  die  Yon  d'Orbigrt  in  seinem  Voyage  dam  VAm4~ 
rique  mMdlanaie  für  dieses,  wahrscheinlich  lebend  aufgefundene, 
Gesclileeht  nicht,  entnehmen  jedoch  aus  den  iron  ihm  zitirten  Abbil- 
dungen und  aus  der  ?on  Haosnow  (Hastr.  S.  37)  gegebenen  Diagnose 
Folgendes: 

Zellenstock  aufgewachsen,  kalkig,  aufrecht,  Keulen-,  Pilz- oder 
Knopf-fürmig ,  gestielt,  zuweilen  durch  Gabel-Theilung  des  Köpfchens 
istig ;  innen  aus  übereinander-liegenden  Schichten  prismatischer  Röhren- 
,  Zeilen ,  welche  dicht  gedrängt  nur  an  der  halbkugeligen  Endfläche  des 
Stammes  und  der  Äste  ausmünden.  Die  Seiten  sind  glatt,  etwas  facet- 
tirt  oder  gerunzelt ;  bei  einigen  einfachen  wie  ästigen  Arten  aber  mit 
feineren  Poren  bedeckt«  Sollten  sich  diese  letzten  als  Sippe  abschei- 
^  den  lassen,  so  könnten  sie  den  Namen  Corymbopora  belialten. 

Arten:  8— «lO  in  den  obern  Kreide-Formationen  und  meist  in 
weisser  Kreide. 

p.l.  Fase.  (Fung;ella)  plicata.  Tf.  XXIX^ Fg.  6 a— -d  (n.How.). 

^fPangellaplicata  Haow.  Mastr.  37,  t.  8,  f.  7. 

,*       Einfach  und  kurz  Keulen-förmig;  Fuss  kurz,  dick,    mitwenigen 


138 

jitark  abg^erundeiea  Langs-Rippen  UDd  in  die  Qneera  geranielt,  wodwcb 
•ieli  die  halb-kugelige  BndfUclie*  scharf  abgreoft.  Ihre  Mundiingeo  sind 
4 — 6-ockig,  «ehr  grofs  mit  einigen  kleineren  Lücken  daiwiachen.  Die 
3  vergrösserten  Ansichten  sind  ?on  oben,  nnten  und  der  Seite;  bei 
erster  sieht  man  einen  Theil  der  Zellen  durch  fufallig  au^elageife 
Kalk-Masse  verschlossen. 

Von  MMtricht  und  in  Schoonen  ? 

2.  Fase.  (Corymbopora)  Menardi.       Tf.  XXIX^  Fg.  2ab 

(n.  M ICBV.). 
CoryDiboporaMenardi  Micurt.  iean.  213,  t.  53,  f.  10. 
FascicoliporaMenardi  d*0.  frodr.  //,  177. 

Stamm  etwas  zusammengedrückt  drehrund,  wiederholt  Gabel-isfig ; 
Aste  verhältnissro&ssig  lang,  Keulen-formig,  die  halb-kugeligen  Bodflichea 
dicht-  und  gross-zellig ;  die  Seitenflächen  nach  Michslin  mit  gekömei- 
ter  Streifung,  die  aber  an  Bryozoen  anders  nicht  als  durch  Vermltleloiv 
Ton  längs-gereihten  und  durch  Lfings-Furchen  verbundenen  Poren  vor- 
kommen dürfte ,  wie  denn  auch  Michelin's  AbbUdung  sowohl  als  die 
Verwandtschaft  mit  andern  Arten  bestätigt.  Im  Cenomanien  von  Mau 
gemein. 

Netiropara  Bb.  1825. 

(Chrysaora  Lmx.  189i ,  iioii  Paaoif ;  —  vgl.  Tbl.  IV,  91.) 

Zur  Ergänzung  des  Charakters  haben  wir  dem  Früheren  beizufügen, 
dass  die  Poren-losen  Rippen  der  Oberfläche  als  dichte  Scheidewände 
in's  Innere  fortsetzen,  auf  die  sich  die  Zellen  von  beiden  Seiten  her  auf- 
stellen (Haqenow  Mastr.  48).  Es  ist  daher  eine  komplizirtere  Fonn 
Dessen,  was  in  Ditaiia  einfach  erscheint. 

Ditaxia  How.  1850. 

(Mastr.  40.) 

Zellen-Stock  angewachsen,  kalkig,  fest,  frei  erhoben  und  onregfl- 
mässig  lappig  oder  Fächer-förmig  ausgebreitet ;  iminnerenaus  2  Schich- 
ten kurzer  Röhren  bestehend ,  welche  sich  von  beiden  Seiten  an  eine 
gemeinschaftliche,  den  ganzen  Körper  halbirende  Scheidewand  anlegen, 
nach  kurzem  Verlauf  umbiegen  und  auf  beiden  Flächen  der  Aosbreilang 
meist  unregelmässig  zerstreut  münden.  Am  Rande  tritt  die  Scheide- 
wand als  eine  glatte  abgerundete  Kante  oder  Rippe  (Neuropora)  sehr 
bemerkbar  hervor.  Der  Bau  ist  daher  von  dem  der  Cerioporen  mit 
ihren  übereinander-liegenden  Zellen-Schichten  sehr  verschieden. 


1§9 

Arten:  bif  jeitl  9  aas  Kreide .  aeither  lu  Ceriopora  gezählt  (C. 
anomalopora  6f.  and  die  folgende}. 

Ditaxia  compreasa.  Tf.  XXIX^  Fg.  7  (n.  How.). 

Ceriopoi^a  coaipreaaa  Gf.  Petrcf.  I,  a?,  t«  11,  f.  4;  —  Blt.  Aeiim.  414. 
Ditaxia  ctaipreiaa  Haow.  i.  Gnif.  Qaad.  249 ;  Maatr.  61,  t  4,  f.  10. 
Polytrema  eompreiia  d'O.  frodr,  tly  S79. 

Einfache  Röhrchen-Schicht,  anfangs  auf  See-Körpern  uberrindend 
(ab  natürliche  Grösse),  nur  bei Begegnang  sweier  sich  aufrichtend,  mit 
dem  Röcken  aneinander-liegend  und  die  Bildung  der  Scheidewand  be- 
ginnend, wihrend  andere  Lappen  noch  einfach  fortkriechen.  Gesamint- 
Form  aufrechte  unregelrolssige,  Blatt- artige,  oft  gewundene  Ausbreitung. 
MQndangen  nächst  der  Poren-freien  Rippe ,  wenigstens  im  Anfange ,  in 
Wechsel-Reihen,  gedringt  und  viel-eckig,  a;  an  den  Seiten  zerstreut, 
linglich,  ce,  oder  rand  und  dann  oft  etwas  umrandet,  c;  zuweilen  eigen- 
thömlich  modifizirt,  f. 

In  weisser  Kreide  za  MtutricM^  Falkenberg  und  Bemelen;  auf 
Rügen ;  in  Schoonen  zu  Baliberg  and  Oreiorp. 

Cavaria  Hgw.  1850. 

Zellen-Stock  angewachsen,  kalkig,  fest,  drehmnd,  Baum-artig,  frei 
erhoben  und  TCrästelt.  Seine  Achse  hohl,  gekaromert  durch  wagrechte 
Queer-WSnde,  daTon  sich  eine  mit  jeder  neuen  Zellen-Schicht  zu  bilden 
scheint.  Zellen-Mündungen  an  der  Oberfläche  regelmässig  oder  un- 
regelmässig TCrtheilt,  eingesenkt  oder  etwas  umrandet;  rings  im  ganzen 
Umfange  vorhanden. 

Arten:  4,  in  weisser  Kreide. 
Cavariaramosa.  Tf.  XXIX^  Fg.  8  a— e  (n.  How.). 

CaTariaramoia  Hagw.  Mastr.  53,  t.  6,  f.  1. 

Viel-ferästelte  walzige  Stämmchen  a  b  mit  fast  Fingerhut-förmig 
gegliederten  Achsen-Höhlen  (Längsschnitt  e).  Zellen-Röhren  fast  pa- 
rallel zu  den  Höhlen-Wänden  aufgerichtet,  nur  schwach  nach  aussen  ge- 
neigt ,  e ,  und  in  sehr  Terschiedenartiger  runder  und  eckiger  Form  (bei 
den  andern  Arten  sehrregelmässig),  gross  und  klein  durcheinander,  ohne 
Umrandung,  Tielmehr  fast  Trichter-fÖrroig  ausmündend  (c  ist  das  Ende 
des  obem  Zweiges). 

Ziemlich  häufig  in  Moiirichter  Kreide. 


Coetoeoehlea  Hkow.   1851. 

Zellco-Slock  angewachsen,  kalkig,  fett,  einfach,  fm  tAitn 
lelner  Achse  von  einer  weiten  glaltt^n  ungekammcrten  Röhr«  M 
logcn,  aussen  mitRtng-fönnigen  An>ch«ettiingen  umgeben-,  juiw 
geteilt  au«  Schichten  kurzer  Röhren ,  welche  von  der  Höhle  fnll 
recht  aussItaEilen  und  mit  ihren  ungleich  grossen  Mündungen  dif  (k 
flSohe  bedecken. 

Arten:  eine  in  Masirichter  Kreide. 
Coelocochtea  torquata.     Tf.  XXIX*.  Pg.  da- 
Coelolrochlen  lorquala  Hcw.  Manfr,  S4,  I.  6,  t.  4a- 

Slämmchen  kurr,  dick  und  einfach ;  die  Anschwellungen  infk 
flficbc  schliessen  sich  theils  Ring-förmig  ab,  theils  bilden  sieSduuti 
Ginge.  Röhrchen  sehr  kurz,  anfangs  aufrecht,  dann  plütilickid 
winkelig  nach  aussen  umgebogen,  und  an  der  ganzen  ObeiSicbin 
und  klein  durcheinander,  eben  oder  mit  Ringförmiger  UmraDdinl 
mündend,  mehr  Wie  bei  Heleropora  lenera  (Tf.  XXIX,  Fg.  ih\i' 
wie  es  in  der  Figur  der  Coelocochlea  selbst  ausgedrückt  worden id- 
In  Mastrichfer  Kreide. 


-diiill 


Thalamopora    Roem.  ISII. 


1 


Kreisel-  und  Wal/en  -  fünnige ,  selten  gegabelt«  Zeilen -Söl 
deren  Achse  hohl,  deren  Oberfläche  höckerig  ist,  und  deren  Liao«' 
vielen,  um  die  Höhle  gelagerten,  unregelmässigen  Blasen  beslebL  n 
einwärts  verengt  sind  und  in  die  Achsen-Höhle  münden:  dif  V 
düngen  der  Blasen,  welchen  die  Höcker  der  OberDäche  entspivlj 
bestehen  aus  einer  einzigen  Schicht  feiner  glcich-grosser  dick-*^ 
Zellen,  deren  Mündungen  aussen  etwas  Warzen-fönnig  «omgcL 

Arten:  2 — 3  in  der  Kreide-Formation. 


Fg.  IOa-c(fc^ 


Thalamopora  cribrosa.  Tf.  XXIX*, 
CcrioporacribroB*  Gf.  Pelref.  I,  K,  I.  10,  f.  IS. 
Tbalanopora  cribrosa  Roem.  Kr.  31;  ~  Gsin. 
Mo  aticuliporiL  cribrosa  d'O.  prodr.  II,  18t. 

Stämrachen  fast  Walzen -förmig,  mit  ziemlich   regelnüssif 
Acbie  geordneten  Blasen,  bis  4'" — 6'"  lang.     In  dem 
unsicheren  sogenannten  Grünsande  r'7  zu  Eiten  an  der  Rutf- 


I 

•1 


Hl 

ZeBeMtodk  lalUg,  feit,  aiil||[Cfiracliten ,  Erdiä-lSml^  und  in  der 
■Mb  Atobanii  ntebe  Napf-fSnbig  annehmt,  auf  konten  glatt-wan- 
fl|KwB5lrahfeltini  iosammengeietit»  welche  fut  eine  wagreeht  Strahlen« 
felQgie  Li^  vb  die  Zentral-HöUe  bedtten  und,  abw^ehend  ton  allen 
lM|m  BiToioen,  an  ihrem  dfinnen  Kode  in  die  Mittd-HAhle  aoimfln- 
lao.    Attiaen  f^tti  mit  kaum  einer  Spur  von  Roniein. 

Art:  eine  Ja  Maitrichtar  Kreide. 

■ 

Pjmbalopora  radiatn.  Tf.  XXIX^  Fg.  11  (d.  How.}. 

rtTBl^aiepere  redieta  Hew.  Mwitr.  104,  t  IS,  1 19. 

lieini  nor  y^'''  groia,  flaeh  Kfeiael-I5naig ;  die  oliere  Seite  etwu 
ipplilig  gefaltet;  die  HShle  halb-lngelig.  ZeUeninWecbiel-Reihen Ober- 
liPHUider  ge#eUehtet    Bia  jetit  nur  1  Bienqplar* 


Ritlifelhaflor  KSrper.  Schmarotf end  anfjuewachiene  ovale  BIli« 
Bhen  ohne  dchtbare  Hflndnng  naeh  auaien,  auf  Tnbnliporiden  (ali  Hor- 
aera ,  Criaidina ,  Tnbalipora  und  Trnncatnla).  Vielleicht  kalUge  Bier- 
Behiltnliae  iigend  ehiea  See-Thierea? 

Arten :  5—6  aas  Kreide-  und  Tertür-Oebirgen. 

L  Coelophyma  laevis  Tf.  XXIX^  Fg.  la  (n.  How.}. 

B^AOW.  Mastr.  105,  t  2,  f.  15. 

Halbkngeligi  f^tt,  inweilen  gUmend,  suweilen  schwach  facettirt. 
MmbriM. 

l,  T,  C.    Anthozoa  b.  Polypi  Edw.  et  Hauie 

(vgl.  Tbl.  I,  17— tl|  7a— 81,  80—105  »d  lY,x  05—114.) 

Nachdem  wir  TU.  I,  78—81  die  syslematisehe  Obersiebt  und  die 
^sammte  geologische  Verbreitong  der  Klasse,  S.  89-— 105  die  Schlüssel- 
ral>ellen  über  die  Ordmmgen,  Familien  und  Sippen  vorausgesendet, 
Utenen  wir  uns  nun  in  vielen  Stücken  kuri  fassen.  Anf  S.  90  ver- 
ireisen  wir  auch  wegen  der  beschreilienden  Kunsl-Ausdrüeke  *.    D'Oa- 

*  Wir  tragen  hier  noch  nscb :  PolTpit  =s  was  vom  Polypen-Stock  sor 
MHelneo  Zelle  gebort  (Ei  Ist  kanm  nSglicb  dnen  aDverfins^licben  dent- 
icben  Aosdmck  so  finden ,  da  mui  nnter  Zelle  oft  wieder  nur  die  Verticfang 
les  Polypiten  Tersteht).  Die  Stern-Leisten  sieben  ihrer  Grandsahl  nach 
in  e,  8  etc.  nSysleaen*  oder  „Kreisen*  nai  daa  Slalchcni  swisohen  dieec%Uu 


BioNY  führt  zwar  noch  einige  Sippen  >!■  der  Kreide  auuch&fwife 
Sigenthum  >ul,  wekhe  wederindenDBchfolgendaufgezäUtcQGfKtU 
lern,  noch  in  der  Syiionymie  nach  Milne  Edward»  und  üisnm 
koinHicit,  allein  zu  kuri  charaktertsitl.  als  dass  wir  nicht  [ÜKhienat 
Uli,  durch  die  Aufiiahmc  dieser  Sippen,  über  welche  fellitl  ätu^ 
Naturforscher  »ich  ausiusprechen  nicht  gewagt  haben,  ein  D^ 
SU  erhalten, 

Mollkta  Steenstb.  et  Forchii.    1818. 

TEldinae(I,  81,  93,  105.     Polypen-Slamm  aus  alinctMi 
Kalk-  und  Horn-GIitdcrn  gebildet,  gahelig  rerästelt  und  iinnifrn 
Bom-filicdern   entspringend,  wie  bei  Meli taea,      Glieder  aiu  I 
Kalt,  wellig  längs-gefurcht .  an  den  Zwischenstreifen  anfaogi  pH 
bald  regelmässig  auf  nur  einer  oder  auf  twei  enlgegeng^seUten  Stils  * 
ball]  ganz  regellos  mit  einzelnen  oder  dicht  üehenden  Zellen  i«f 
Breite  und  2'"  Tiefe  besetzt,  welche  meistens  8  deullicJie  Slen-Lii 
haben  ,  wie  Corallina.     Unierscheidend  ist  jedoch  bauptsachCib, 
■  sich  die  Gliederung  frühzeitiger  als  bei  den  andern  ItidiDcn  <A 
^eil  diehornigen  Zwischenglieder  während  des  Wachsens  'mmatA 
1er  p  kürzer]  und  zuletzt  ganz  mit  einer  zusanuneabängendefill 
'   Schicht  überzogen  werden,  so  dasi  alsdann  Stamm  und  Aste  nti 
Stück  zu  bestehen  scheinen.     Die  Äste  stehen  ziemlich  dichl,  b 
sich  gerne  Fächer-fürmig  in  einer  Ebene  aus,  verwachsen  suck 
artig  unter  einander.     Die  Basis  des  Stammes  überzieht  fremde  Uf 
und  kann  dadurch  hohl  erscheinen,  was  aber  nicht  wesenUicki*! 
ansern  Übersichten  noch  nicht  aufgenommen^. 

Einzige  Arl. 

Moltkia  Isis  (noch  nicht  sb^büU 

Mallkia   Isis   STEsrcKTrtrp   und  Forchkimmeh    i.  Aoill.  Bfrichi  il«' 

dviitoclie  NuIarf.-Vi-rsBminl.  in  Kiell846,  118—149  >  Jahrb.  IMM* 

—  IUgw.  ia  Geik.  Quad.  334. 

Die  Beschreibung  der  Art  ist  oben  mit  enlhallen.  Vorkotf 
in  dem  jüngsten  Thcile  der  Kreide- Formation,  dem  Terrain  Daiuc*, 
ßAniichen  Inseln  zti  Faxäe  und  Steven$k(int,  in  SehQtnen  si  < 
berg,  und  bei  Mastricht.  ,  . 

.  «J  *4 

und  gröfiiitdi  srhaltrn  sich  dana  soTcbe  iwciler,  cwisdiendicsewictoi 
drilKr,  vierter  „Ordnimg"  ein,  wovon  jede  weniger  nshe  an  dsi  SWi*' 
hlaanreichl,  sIs  die  ihr  vorhergehende. 


14» 

HoloetftHs  Ln8d.  1849. 

iO$oi.  Quar^f.  V,  83;  —  ?Tetracoeiiia  d'O.  18S0.) 

Stauridae  (I,  70,  92,  103).  Polypen-Stock  fusammengesetit, 
isig,  Asträa-fonnig,  durch  Knospen  auif  erhalb  dem  Kelche  ifvachsend ; 
jplten  durch  ihre  ^ehr  entwickelten  Rippen  miteinander  verbunden 
1  ohne  Epithck ;  Stern-Leisten  wohl  entwickelt,  aber  nicht  bis  zur 
te  des  Kelches  reichend ,  wo  man  ein  kleines  GriSel-fSrmiges  Säul^ 
n  bemerkt ;  Endothekal-Querleisten  nur  einer  Art,  einfach,  mäldicn 
;recht  und  in  den  verschiedenen  Zwischenfachern  in  übereinstimmen- 
Höhe  angebracht,  so  dass  sie  durch  ihre  Vereinigung  unächte  Böden 
Lalten ,  welche  von  den  Haupt-Stemleisten  durchsetzt  werden.  Der 
:este  Stellvertreter  der  Zoantharia  Rugosa  EH. 

Arten:  1  —  2  im  Neocomien  und  ?  Aptien. 

locystis  elegans.  Tf.  XXIX^Fg.  13a-c  (n.  EH.). 

rae  a  Firr.  Siraia  M.  ehmllf  (QboI.  Ttmm.  1884, 1,  iV)  36S. 
raeaelegans  Fjtt.  i.  Qeol  QuarU.  1847 ,  Ul^  290. 
Lthophora?elegan8  Lnsd.  i.  Gfeol.  Quar^j.  F,  83,  t.  4,  f.  12,  15. 

•  cyitii  elegani  £H.  BrU.fo99*  CaraULXn^  70,  t.  10,  f.  5;  S.  At" 
^t.  Mus.  18S0j  F,  lei. 

Kelche  etwas  fünfeckig,  mit  tiefer  Grube,  1%'"  breit  und  tief  (Fg. 

die  Stern-Leisten  haben  Vier  zur  Grund-Zahl  und  gehören  zu  drei 

sen,  sind  dick,  an  den  Seiten  etwas  gekörnelt,  nach  aussen  als 

^en  fortsetzend,  durch  welche  die  Polypiten  miteinander  verwachsen 

die  Queerleisten  zwischen  den  Stern-Leisten  bilden  zusammen- 

^«nde  Böden  in  c,  wo  man  auch  den  Anfang  einer  neuen  Zelle  er» 

Lt.  Im  Unter-GrCknsande  oder  Neoeomien  (zu  Alherfleld  auf  Wight 

2u  Peasemarch), 

KoninckkL  EH.    1849. 

F  a  V  0  s  i  t  i  n  a  e  (1 ,  78 ,  92 ,  102).     Polypen-Stock  aus  prfsmati- 

n  Polypiten  mit  bloss  aus  einigen  reihenstSndigen  Bftlkchen  gebil- 

K^  Stern-Leisten  und  regelmässigen  übereinander-liegenden  Böden, 

l>ei  Favosites;  —  aber  die  Netz-artig  durchlöcherten  W&nde  sind 

er,  die  Löcher  darin  grösser  und  ohne  regelmassige  Stellung. 

Art:  eine,  in  der  weissen  Kreide  von  Aoyan  (noch  nicht  abg€N^ 

Htnckia  fragills  EH.  \,  Campt  rend,  i849^  XXIX,  2%0  \ 
1.  Arch.  Afii«.  iSM,  V,  153. 


144 

Kelche  fast  gleich«  fast  2""  dick,  ionen  mit  6  Reihen  Leiften- 
B&lkchen ,  welche  kurz,  spiU,  Kegel-fönnig,  entferotpstehend  sind.  B6« 
den  sehr  dünne,  fast  wagrecht,  massig  nahe  beisammen. 

Pofytremaeü  (o'OO  EH.  1850. 

(PolriTtmtitiB  tiDtLCtyläciB  D*0.  NoU Poigp.  foMM.  1184§]  luy 

Milleporidae  (I,  78,  92,  102).  Das  Conenchym  betldit  a« 
MeimoD,  etwas  waliigen,  gleichweit  von  einander  entfernten  Stengelcheo,  { 
wodirch  die  Oberfläche  warzig  und  etwas  Strahlen-st&ndig  gekönidt  e^ 
scheint  (Fg.  b),  während  die  darin  liegenden  Polypen-Leisten  durch  woU- 
entwickelte  Böden  Yiel-kammerig  und  ohne  Säulchen  sind,  wie  bei  Mü- 
lepora;  —  aber  die  12  Stern-Leisten  der  Poljpen-Röbren  sind  rid 
stärker  und  reichen  bis  in  die  Blitte  der  Böden  (was  in  der  einzigen  bis 
jetzt  veröffentlichten  Abbildung  nicht  ausgedruckt  ist).  Polytreroacii 
ist  nach  d*0.  {Prodr.  ü,  183}  knollig  oder  amorph ,  Dactylacis  Baum- 
artig ästig ;  beide  kommen  zusammen  lou 

Arten:  2  im  Genomanien,.6  im  Turonien  und  1  im  Danien. 

Polytremacis  Blainvilleana.  Tf.XXIX^  Fg.  14ab 

(n.  MiCBV.}. 

Ueliopora  BlainvillianaMicRrf.  lean.  27,  f.  7,  f.  0. 
Polytrenacia  Blainvilliana  d'O.  Pradr.  It,  200;  — EH.  i.  Arek 
Mus.  1660y  F,  140. 

Knollig-ästig,  in  aufrechte  rundliche  oder  zusammengedruckte 
Lappen  getheilt;  Zellen  tief,  walzig,  auf  den  erhabenen  Theilen  reich- 
licher Torhandcn. 

Im  Turonien  Ton  Vchaux  (yauclufe)  und  der  Oo$au. 

ActinacU  d'O.    1849. 

Turbinarinae  (I,  77,  91,  101).  Polypen-Stock  mit  ziemlicb 
dichtem,  gekömeltem  und  sehr  entwickeltem  Conenchym ;  Stern-Leisten 
,  fast  gleich ,  etwas  übersteigend ;  Säulchen  warzig ;  Pfählchen  sehr  ent- 
wickelt, Yor  allen  Stern-Leisten. 

Die  einzige  Art  aus  dem  Turonien  von  Figuiires  und  Oosau  ist 
noch  nicht  abgebildet« 

Actinacis  Martiniana  d'O.  Prodr.n,  209;  —  BH.  i.  Arck. 

Mu$.  i850,  Yy  142. 

Etwas  Baum-fÖrmig;  Zellen  Kreis-rund,  wenig  vorragend,  1,5"* 
breit i|  entfernt,  getrennt  durch  eine  Oberfläche  mit  groben  Körnern, 


t4S 

wehke  oft  in  etirai  Warm-flnDlge  Linien  geordifet  sind.  Stern-Leiiteii' 
S4,  last  gleieh,  gedrängt,  etwM  diciL«  mit  scliwieli  Bogen-iörmlgem  Rande. 
PflUilehen  breit,  dünn,  abgerundet    \ 

Dticofmammta  d'O.  1849. 

D*0.  Note  Polyp.  fos$.  10  (mit  2  Arten  im  Cenomanlen  und  Se- 
nonien  Prmikreichtt  Englandi  und  Schweden^)»  Unterscheidet  sich 
▼on  Stephanophjllia  (TgK  Tf.  XXXVI ,  Fg.  7  der  LethSa)  nur  dadarcl^ 
dasi  die  Stem^Gmbe  in  ihrer  Mitte  weniger  tief  ist,  wesshalb  dieseVippe 
▼on  Mhrb  Edwards  und  Haimk  nur  als  Subgenus  Yon  Stephanophjllia 
angesehen  whrd« 

CyclMerü  EH.   1849. 

(Aetinoseris  o'0. 1849,  Note Polfff.  fo$9.  la.) 
Lophoserinae  (I,  77,  91,  100).     Polypen-StoclL  einfach,  frei 

undScheiben-förmig;  Stern-Leisten  sehr  slihhreich  und  an  ihrem  innem 

Rande  Tereinigt;  Wand  ganz  wagrecht,  nackt  und  mit  fein  gekömelten 

Streifen  (Rippen). 

Arten:  8  fossile,  wovon  die  eine  Hälfte  in  Pläner  und  Kreide, 

die  andere  eocan ;  2  lebend. 

Cycloserfsnemiglobosa«  Tf. XXIX^Fg.  15a— c(n. Michn.). 

CyalolitesBemiglobosaMiCHN.  /cm.  195,  348,  t  SO,  f.  1. 
FnngiDellasemigloboaao'O.  Proir.  U,  181. 
CycloBerissemiglobosaEH.  i.  i4rc4.  ÜIM.  ^9M,  F,  IST. 

Halbkugelig;  die  mittle  Grube  Kreis-rund,  seicht;  Stern-Leisten 
xahlreich,  von  innen  an  gegabelt,  mit  deutlichen  Queer-Balkchen ;  Grund- 
fläche ganx  eben  und  glatt  [?].    Nur  5—6"",  selten  bis  18"*"*  gross. 

Im  Cenomanlen  von  Mans;  —  nachMiCHiLiN  auch  zulgnaberga 
in  Schooneti,  mithin  in  einer  jungem  Formation  ? 

CyehHthes  (Lk.  1801)  EH.  1849. 

(FuDgi ne  IIa  d'O.  19oU  Poiffp.  fo9$.  11,  |Mir#.) 

Lophoserinae,  wie  vorige.  Polypen-Stock  Kreis-rund  oder 
elliptisch,  mit  einer  Unsahl  sehr  dünner  Stern-Leisten,  Yon  welchen  die 
kleineren  sich  innen  gewöhnlich  mit  den  grösseren  verbinden ;  in  der 
Mitte  eine  [runde  oder]  längliche ,  enge  und  ziemlich  seichte  Grube. 
Säulchen  schwammig,  verkümmert;  Wand  wagrecht,  mit  starker,  kon- 
zentrisch gerunzelter  Epitheke. 

Arten:  16in  Kreide-  und  1  in  Tertiär-Formatiooeii« 


14« 

Cyclolitbes  aiidlalatvs«     Ti  XXK^  ff.  i6abcd(B.  Gr.). 

Wnngiä  aifdoftfa  Bf,  Pefref.  f,  49, 1. 14,  f.  7. 
CycloliteBaodolatniBLv.  i.  Di«l.  JLJT,  801;  Jeffti.  34S|-^»'OLlta4r. 

//,  201 ;  —  EH.i.itrdb.  JTm.  1940,  F,  1S3. 
FanKiaradiataGr.  Fefref.  I,  4f,  t.  14,  f.  Btnm41,t  14,  f.  1]. 
CfclolitessemiradiataBLv.i.  nid.  I^JT,  301;  ifel.  235. 
[fMMi Fuogiaaeniiradiata Morri.  Cot,  38  aaa  Uoter-Oolitb !]. 

Ausgezeichnet  durch  ihre  Halbkugel-Segelfonn»  dielingUche  Grabe 
(a),  Ab  Ungleichheit  der  am  freien  Rande  gekömeUen  Stem-LeiileB» 
unter  welchen  jede  4.  grösser  als  die  3  zwischen-liegenden  ist,  aber  auch 
ihrerseits  nicht  überall  gleich  weit  gegen  die  Grube  verfolgt  werden  kaiu» 
sondern  abwechselnd  weiter  reichet  (b).  Die  Unterseite  ist  konzent- 
risch gefurcht  (c);  bei  Abreibimg  treten  die  Stern -Lamellen  durch 
die  Furchen  hervor  (d),  waa  dann  Pungia  radiata  Gip.  ist.  —  Vor- 
kommen im  Turonien :  zu  Oosau  im  Saktburgiichen ;  in  den  Carbieres, 
zu  Martifues,  zu  Maxangues,  mi  le  Bauuei  (Vor)  md  ia  den  P^ 
renäen  Cataloniem. 

MtenAtuda  BH.  1849. 

Fungiinae,  Tbl.  I,  S.  76,  91,  99.  Polypen<.Stock  eiofach,  Lin- 
sen-f9rmig,  oben  gewölbt,  unten  flach;  Sterf^Leisfen  massig  raUieiA 
gerade,  am  innen>  Rand^  frei,  und  an  ihrem  Chrund-Rande  abwecliaelfld 
mit  den  Rippen ,  welche  fein  und  gekörneK  sind ;  WSnde  regelmissiy 
durchlöchert. 

Einzige  Art  im  obern  Grunsande,  f^ 
Micrabacia  coronula.  Tf.  XXIX^  Fg.  12abGd  (n.  Bl.}. 

?Por^it  WiLCü  n.  Kihmui  Vemlein.  III,  168,  Snppl.  t.  6%  f.  4^  ft»  6,  7. 
Porpitesminor  Lh  wrn  LUhopkjßl,  BriL  t.  3,  f.  1  Sl. 
C  yclol  ithe«  Smitm  »Irata  ident,  10,  Greensand  p.  15. 
FuDgiacoronolaGF.  PetreE.1,60, 1. 14,  f.  10;  —.  RoaiLlCr.  95;  —  Rir» 

Kr.  62 ;  —  Gein.  Char.  02 :  Quad.  230 ;  —  Monaa.  Cai,  38. 
Micrabacia  cor  omola  EH.  Brit.  Cor.  /,  00,  f.  10,  f.  4;  l  Arek.  Mm»,  f, 

m;  —  d'O.  Porir.  //,  181. 

Wand  wagrechl ;  Rippen  dicht ,  gleich  schmal ,  nicht  iporragetd. 
kömelig,  etwas  gedörnelt,  13  Tom  Mittelpunkt  ausgehend  und  wieder- 
holt zweitheilig,  mit  kleinen  Poren  in  den  Zwischenfurchen;  Keleh* 
Grube  klein,  nicht  sehr  tief ,  seitlich  etwas  yerl&ngert;  Siulehen  sehr 
klein ,  länglich  und  etwas  warzig.  Stern-Leisten  5  rollstftndige  Kreiia 
bj'/dend ,  doch  die  des  leUien  n^kdmmert;  die  andeni  dönne,  gerade, 


147 

ireh  Queer-BttelMB  YeibmdaR ;  die  ist  ersfen  OHnung  grösser, 
ich  iimaii  dicker  werdend,  die  der  iweiten  fast  eben  so  grose;  alle  tm 
berraftde  fein  geiUinell,  nacli  aiMen  und  unten  dimier.  Breite  3"' 
-4'",  Hölie  1 V«"'. 

Vorkommen  im  Cenomanien  jFVonlcreicA«  (in  leMans) ;  —  Ei^- 
nd$  (im  Upper-Greensand  Ton  WamUntter  in  WUtshire,  lu  Chute- 
ftrm  und  Puddle-HUl  bei  Dun$table) ;  —  in  DetUicMandm  Grünsand 
>n  JEasen  an  der  Ruhr,  und  nach  Geimitz  und  RKUS^hn  untern  Qua- 
r*in  8ach$en  und  zu  Zlosein  und  Mühlhau$ent  im  Pläner-Mergel 
in  Prieaen,  Po$(elberg  und  WoUenitZt  so  wie  im  Pyropen-Sande 
n  PrzibiUz  in  Böhmen,  nach  Geinitz  noch  im  Pläner  von  Reihen 
id  hn  Kalk-Hergel  Yon  Gehrden. 

Pkfirocoefita  (p'O.  1849)  EH.  1850. 

(?!Latu8astraea  d'O.  Noi$  Pölyf,  7,  10.) 

Astraeinae  (I,  76,  91,  99).  Polypen-Stock  ausgebreitet;  aus 
meinsamer  Basis  knospend;  Po^iten  nicht  aehr  hoch,  alle  stark  nach 
ler  Seite  geneigt;  die  Kelche  mit  einem  halbkugeligen  Lippen-artigen 
inde. 

Sippe  und  einzige  Art  aus  dem  Turonien  von  Uchaux  in 
RicActe  : 

leoroco^nia  ProYincialis  d*0.  Prodr.  11  209;  —  EH.  i. 
Arch.Mui.i849,  F^  119, 

I  2"**  breiten,  Halbmond-förmigen,  schiefen  Kelchen»  beruhen  auf 
nem  sehr  schlecht  erhaltenen  Exemplare ;  —  wenn  nicht  etwaExpIa- 
rk  alveolaris  Gr.  Petrfit»  I,  t.  38,  f.  6  =  Latusastraea  (!)  alveolaris 
>.  Prodr.  i,  387  von  Nauheim  noch  dazu  gehört,  welche  Edwards 
d  Haime  liir  angenagend  abgebildet  erachten. 

Parastraea  EH.  1848. 

Yalastraea  et  ?AcCiohelia  i>'0. 1849^  NoU  Polfp.  fou.  10,  il.  ~ 
lipsocoeniaet  Tbalamocoeoia  d'O.  i8S0  i.  Revue  Zooi.  175,  170.) 

Astraeinae,  wie  vorige.  Polypen-Stock  eine  wölbige  Masse, 
ren  untere  Fläche  mit  gemeinsamer  Epitheke  vollständig  bekleidet  ist. 
Ijpiten  durch  Rippen  und  Exothek  miteinander  verbunden ;  Ver- 
ihrung  durch  Spaltung  der  Kelche ;  diese  mit  freien  gerundeten  Rän- 
'n;  Stern-Leisten  übergreifend ,  gezähnelt,  die  innersten  Zähne  am 
Maaten  und  oft  Pflhlchen  gleichend ;  Endothek  wohl  eivtmc^^W. 


148 

Arten:  IHossilevom  Korallen-Kalke  an  zerstreut :  i  l( 
enlen  jedoch  groisentheils  bU  xvcifellian  bezeichnel  milAui 
P.  caryophjltoidei  EH.  (Astraea  c.  Gf.  und  OvalaEtraeacD'O 
Coralrag,  und  der  folgenden 

Parastraea  stricta.  Tf.  XXIX*,  Fg.  I'st 

Paraslraea  slricla  EH.  Bril.  Fot*.  cor.  I,  S9,  I.  10.  f.  3. 

Kelche  nnre^elmässig  vieicckig,  sflten  rund,  wenig  vorn 
gelrennten  Rändern.  Hippen  larl ,  dichtstehend  ,  hsl  gleirt 
iTjjgrecht,  mit  denen  der  Nachbar-Polypilen  verbunden,  diejed 
eine  kleine  furche  unterscheidbar  bleiben.  Kelch-Grube  kIi 
chen  dicht,  etwas  warzig,  nicht  sehr  entwickelt.  Slern-Uis 
über  ^0,  sehr  unsleich,  durch  deren  dichte  Stellung  unil 
■chafTenheit  sich  die  Art  besonders  auszeichnet.  Breite  di 
2"' — S'/j'",  Abstände  dazwischen  Vi'"- 

Im  „GrQnsande"  von  Blackdown. 

Goniastraea  BB.  1849. 

(Com;'',  rend.  X.YVII,  496.) 

AstraeinAeCI,76,gi,  98;.  Polypen-Slock  massig, 
oder  lappic  mit  dichlem  Gewebe:  die  unlere  Fläche  von  di 
Ihek  vollkommen  bedeckt;  Kelch -Spaltung;  Poljpiten  priiD 
ihrer  ganzen  Länge  durch  ihre  Wände  innig  verschmolzen,  wdc 
einfach  und  gewöhnlich  dick  und  derb  sind;  Kelche  viel-eckig, 
lieh  tiefer  Grabe ;  Spindel  schwammig ;  Stern-Leisten  elwis  ob 
mit  oben  und  innen  gewölbtem  Rande  ;  deutliche  geiähnelte 
vor  allen  Leisten-Kreisen  ausserdem  letzten;  Endolhekal-Q 
zahlreich,  aber  einfach  oder  wenig  getheilt. 

Typus  sind  2  lebende  Arten :  Madrepora  solida  ß  FokSK. 
laea  retiformis  Lk,  oder  A.  spongiaEs.  Die  einzige  fossileArl 
noch  zweifelhaft,  da  man  nicht  vermocht  hat,  alle  ihre  Chat 
vergleichen. 
!Goiil  astraea  form  osiasima.  Tf.XXIX^Fg.l8i;a 

Aslraca  fornioiiisiima  <Sow.)  Michn,  leon.  34,  t.  6,  f.  4  [>M 
A«lraea  roroios«  (iIGf.  Pelrefk.  I,  64,  III,  1. 13,  f.  Ibc,  aM 

f.  9)  MtcHB.  leon.  300  par»,  I,  fl,  f.  4  Inon  336, 1.  71,  f.  5], 
Goniastraea  Tor niosisaima  n'O.  Projr.  II,  90S. 
Goniastraea  7S«dgwickiaDa  EH.  i.4rcft.  JTw.  tSM,  F,  II 
PriouBitraaarGgeltardanaEH.  i.  JiiK.<e.M(.  e,  AiJ.t» 


149 

Irattraea  Oveftardana  EH.  i.  Ar^k.  Mm9.  tSMOy  F,  lOS  (die  Verfafttr 
sitireo  sa  beiden  Arten  dienelben  Namen  nnd  Fi§;uren  bei  Michbun). 

D*OaBiONT  sowohl  als  Edwards  und  Haime  zitiren  zu  dieser  Art 
nur  die  erste  schlechte  Abbildung  Ton  Michelin  ,  obwohl  dieser  selbst 

• 

später  eine  bessere  Toro  nämlichen  Orte  gibt  und  die  GoLDFCSs^sche  Ab* 
bildung  einer  wenigstens  sehr  ähnlichen  Art  aus  gleicher  Formation  dazu 
aitirt,  die  aber  alle  zu  Stephanocoenia  und  Astrocoenia  gehören  sollen« 
Wir  shid  daher  genöthigt,  uns  an  erste  zu  halten,  und  geben  sie  hier 
wieder.  Diese  Figur  erlaubt  keine  nähere  Beschreibung ;  die  zweite 
unsichere  ?on  Micbblim  hat  etwas  kleinere ,  schärfer  umrandete  Sterne, 
mit  16 — 18  ungleichen  Leisten.  Die  typische  Form  ist  aus  dem  Tu- 
ronien  Ton  Üchaux. 

Dimarphastraea  (p'O.   1850)  EH.  1850. 

(Revue  Zoei,  177,  et  Morphastraea  d'O.  Proir,  i/,  183.) 

4 

Astraeinae,  wie  Torhin.  Polypen-Stock  Astraea-förmig ;  die 
untere  gemeinsame  Fläche  nackt;  Wände  ununterschieden ;  ein  mittler 
Kelch  grösser  als  die  andern ,  welche  rund  um  ihn  her  in  unregelmässi- 
gen Reihen  oder  Streifen  und  unter  sich  entfernt  stehen ;  Stern-Leisten 
gedrängt,  ganz  zusammenfliessend  [vom  Zentral-Kelche  bis  zum  Rande 
aasstrahlend] ;  Säulchen  warzig,  wenig  entwickelt.  Über  den  Unterschied 
seiner  beiden  Sippen  sagt  d^Orbiont  im  Prodrome  (II,  93,  183)  nur, 
dass  Dimorphastraea  ein  verlängertes,  nicht  warziges,  und  Morphastraea 
ein  Griffei-förmiges  Sänlchen  habe. 

Arten:  fossile  7,  in  den  Kreide-Formationen ;  keine  von  den 
jBwei  bis  jetzt  abgebildeten  Arten  zeigt  aber  den  Sippen-Charakter  voll- 
ständig, keine  den  grössern  Kelch;  sie  gehören  beide  zu  Morphastraea 
D*0, ;  doch  das  Zusammenfliessen  aller  Leisten ,  das  Verschwinden  aller 
Kelch-Grenzen  ist  sehr  auffallend. 

Dimorphastraea  eacharoides. Tf.XXIX^Fg.  19ab(n.GF.}. 

Aitraeaescharoidei  Gr.Petrfk.  1,08,  245,  t.23,f.  2;  — ? Morris «al. 31. 
A  «t  raea  Sider  as  traea  escharoides  Blt.  i.DieLLXy  330;  Aetin.  371 

[exeL  eytum,'], 
Tarbioaria#/r.  Eb.  i.  Berlin.  Abhandl.  IMl,  323. 
Blorpbaitraea  eicharoidei  d'O.  Prodr.  li,  277. 
Dimorphastraea  escharoides  EH.  i.  Ärch,  Mue,  1860,  F,  109. 

Diese  Art  ist  ausgezeichnet  durch  die  halbkugelige  Erhebung  der 
Reihen-ständigen  Zellen  und  die  enge  und  tiefe  Beschaffenheit  der  Stern- 
Gruben,  worin  das  Säulchen  versenkt  liegt,  welches  nameatlvcK  b^\  VL^ 


150 

Ludo¥Jcina  deutlich  bepfortreten  tann.    Von  MmMhriehi;  das  Varkoa- 
men  im  Engiischen  Gr&nsande  ron  Haidon  bedarf  der  Prufong. 

Maeatulrastraea  (p'O.  1849)  BH.  1850. 

(Maeandravtraea  et  Het erophyllia  [immi  BTCoy]  d'O.  Note  Ff^. 

f09M,  8.) 

Astraeinae,  wie  oben.  Polypen-Stock  Astraea-förmig,  roü  Kelch- 
Spaltung  (statt  Knospung) ;  Kelche  [oft  in  Reihen  zusammenMingend, 
auch]  mit  deutlich  unterschiedenen  Mittelpunkten;  ihre  Stern-Leisten 
äusserlich  zusammenfliessend ;  Säulchen  klein,  Leisten-förmig. 

Arten:  6 — 7  im  Turonien. 

Maeandrastraea  paeudomaeandrina.   Tf.  XXIX^  Fg.  1 

(fl.  MlCHN.}. 

Astraeapseudoroaeandrina  Michn.  tean.  18,  t.  4j  f.  17. 
Synaitraea  ?p  seudomaeandrina  EH.  i.  Ann.  «e.  nat  e,  Xlly  li2;  i. 

Area,  Mm9.  F,  107. 
Maeandrastraea  psendomaeaadriaa  d'O.  Prodr^ll,  208. 

Ohne  alle  Arten  zu  kennen ,  yermogen  wir  nicht  die  gegaDwiitife 
genau  zu  oharakterisiren ;  sie  ist  Krttsten«>artig  ausgebreitet,  mit  groiaeo 
nngleichea  und  IfingUchen,  doch  weniger  als  bei  2  andern  Arten  in  lUI- 
chea  zusanunenhängenden  Sternen ;  die  Mitte  blätterig.    Von  Uchmu* 

hastraea  EH.   1850. 

(Prionastraea  et  Macan  dropbyllia  d'O.  1849^  Note  eie.  9.) 

Astracinae,  wie  oben.  Polypen-Stock  eine  wolbige  oder  etirai 
höckerige  Masse ;  die  gemeinsame  Unterseilt  mit  dunner  Epitheke  be- 
deckt, nach  deren  Beseitigung  die  Rippen  in  Strahlen-ständigen  Bündeln 
erscheinen;  die  prismatischen Polypiten  \ermehren  sich  durch  randiicbe 
und  Kelch-Knospung  und  sind  durch  ihre  in  ganzer  Länge  einlachen 
Wände  miteinander  TCrschmolzen ;  Kelche  vieleckig  mit  tiefer  Grabe 
und  einfachen  Kamm-förmigen  Rändern;  Säulchen  verkümmert  oder 
fehlend ;  Stern-Leisten  dünn,  gedrängt,  fein  gekörnelt ,  am  freien  Rande 
gleich  sägezähnig;  Queer-Leislen  sehr  wohl  entwickelt. 

Arten:  wohl  40,  von  den  St.-Cassianer  Schichten  an  bis  ans 
Ende  der  Kreide-Bildungen  vertheilt;  doch  viele  nur  zweifelhaft  hierher 
gezählt. 

Isastraea  lamellosiasima.    Tf.  XXIX*  Fg.  2 a  (n.  Michn.). 
Astraea  lamellosiasima  Michn.  leon,  2$,  t.  6,  f.  i. 


lil 

13ft ;  -  D*4^  PrUr.  il,  S04. 
Isasiraea  lamellosiccioia  EH.  i.  Areh.  Bhu.  ISSOy  V,  103. 

Kelche  grots,  bis  25"""  breit,  mit  bis  50  breiten,  ungleichen,  dün- 
nen und  tehr  gedrängt  stehenden  Stern-Leisten ,  und  durch  sehr  dünne 
prismatische  Wftnde  getrennt,  welche  auch  an  der  Oberfläche  erscheinen. 
Siulchen  schwach. 

Vorkommen  im  Twooien  tob  Uchgu^. 

Astraea   (Lk.  181  S  pari)  fiH.   1849. 

<Tiibastr«e«  Blt.  f ÜM, far#.) 

Astraeinae  (I,  76,  91,  98).  Polypen-Stock  gewöhnlich  eine 
wölbige  rundliche  Masse ,  an  der  untern  Seite  mit  einer  gemeinsamen 
dünnen,  aber  ToUständigenEpith^k  bedeckt;  Knospen  ausser  dem  Kelche; 
Kelch-Binder  frei,  Kreis-runde  Ringe  bildend;  Grube  nicht  sehr  tief ; 
SSnlchen  schwammig,  nicht  vorstehend,  im  Allgemeinen  wohl  ent- 
wickelt ;  Rippen  gewöhnlich  lu  gefensterten  Leisten  ausgebildet,  welche 
durch  biuflge  Epithek  verbunden  werden ;  Stern-Leisten  übergreifend, 
wohl  zusammenhängend,  breit,  nächst  dem  Säulchen  am  stärksten  ge- 
sahnt, so  dass  die  Zähne  manchmal  kleinen  Pfihlchen  gleichen ;  Queer- 
Leiiten  zahlreich. 

Arten:  24  fossile  vom  Coral-rag  «n,  S  lebendt  (A.  cavernosa  «to 
Tjpus). 

Astraea  8 ul cat 0-1  am.ellosa.    Tf.XX!X^Fg.3a(n«MicBiiO. 

Astraea  soleato-Jamellosa  Mican.  /rM.  2S,  t.  6«  f.  C  >  -^  EH. 

l  Arek.  Mf#.  ISSOy  F,  07. 
Styiina  Renanxii  Miciiri.  leo«.  24,  t.  5,  f.  0. 

Die  Sterne  rund  mit  12  Leisten  und  erhöhetem  scharfem  Rande; 
die  vertieften  Zwischenräume  noch  mit  entfernt  stehenden  erhabenen 
Leisten-fÖrmigen  Strahlen ,  als  Fortsetsungen  der  inneren  Leisten  (a). 
Stylina  Renauxl  (bc),  welche  Edwards  und  Haime  mit  dazu  rechnen, 
seigt  die  gerippten  Wände  aussen  mit  24  Stoni-Leisten  im  Innern.  — 
Im  Turonien  von  Uchaux. 

DactyhmMüL  d'O.    1849. 

{NoU  Polyp,  fbts.  6.) 

Astraeinae  (I,  75,  91,  98).  Polypen-Stock  Baum-förmig, durch 
Kelcb-Spaltung  verästdt ;  Kelche  mit  etwas  unrctgelmässigen  Rändern ; 


IM 

fi&olchen  lohwammigi  woU  entwickelt;  Stern-Leisten  sehr  gekdnidt; 
Pfahlchen  vor  allen  Kreisen  derselben  ausser  dem  letzten;  Wände  nackt, 
mit  gekömelten  Rippen,  welche  in  der  ganzen  Länge  der  Poljpiten 
frei  sind. 

Arten:  Ü  im  Cenomanien  von  le  Mans  und  im  Turonien  Ton 
He  dAix ;  noch  nicht  abgebildet. 

Plet^roeara  EH.  1848. 

(i.  Compt.  rend,  XXVII,  404.) 

Astraeinae,  wie  oben.  Polypen*Stock  etwas  Baum-förroig; 
Polypilen  walzig,  sehr  kurz ,  unten  yereinigt  und  oben  in  TerSnderlicher 
Länge  frei;  Kelche  kreisrund  mit  seichter  Grube;  Säulchen  warzig; 
Stern-Leisten  kaum  übersteigend,  fast  gleich,  mit  Bogen*förmigem  und 
feingezähneltem  Oberrande ,  dünn ,  gedrängt  und  mit  stark  gekömelteo 
Seiten-Flächen ;  Pfählchen  vor  allen  Kreisen  derselben,  ausser  dem  letz- 
teat  Epithek  stets  gänzlich  fehlend ;  Wäiide  dicht ,  sehr  dick ;  Rippea 
in  ganzer  Länge  der  Poljpiten  deutlich,  einfach,  gedrängt,  durch  schmalo 
tiefe  und  fast  gleiche  Furchen  getrennt,  nahe  an  den  Kelchen  gerade, 
in  ihrer  übrigen  Erstreckung  mehr  und  weniger  Wurm-formig. 

Arten:  7  fossil  in  den  mittlen  Kreide-Formationen. 

Plieurocora  gemmans.         Tf.  XXIX*,  Fg.  20ab  (n.  Michm.. 

Lithodendron   gemmans  MicHif.  leon.  305,  t.  72,  f.  6. 
Pleurocora  gemmans  £H.  i.  Ann,  «e.  nat,  c,  XI,  310 ;  —  i.  Arck 
Mu9,  1860,  r,  95 ;  —  d'O.  Prodr.  II,  204. 

Zusammengedrückt,  mit  sehr  kurzen  seitlichen  Polypiten  ,  welche 
sich  fast  wie  bei  £xplanaria  krümmen  und  aufrichten.  Bippen  aus  ein- 
fachen feinen  Körnchen-Reihen,  48  an  Zahl.  Kelche  kreisrund,  seicht 
Stern-Leisten  in  4  vollständigen  Kreisen  [also  der  Zahl  der  Rippen 
entsprechend]. 

Im  Turonien  von  Soulage  in  den  Corbieres^  Aude. 

Stelloria  d'O.  1849. 

Astraeinae  (I,  75,  91,  97).  Polypen-Stock  massig;  „Hügel 
mit  einfachen  Scheiteln,  welche  anfangen  und  endigen  an  gesternten 
Zenlral-Punktcn.  deren  Strahlen  sie  bilden;  die  Mitte  der  Kelche  etwas 
unterschieden;  Säulchen  verkümmert  oder  fehlend".  Diese  Diagnose 
bei  Edwards  und  Haime  ist  so  dunkel,  dass  wir  auch  noch  die  kurze 
won  D'OiBiQNY  (Prodr.  II,  183)  beifügen :  « Kelch-Mi ttelpunkle  Stern* 


»8 

Itmig  mit  5—6  Zweigeii ,  welehe  eben  #0  ^iele  sehr  tiefe  Thklcbeii 
liildeii,  die  durch  einen  Hftgel  getrennt  werden ;  Ton  diesen  Thalchen 
•ind  die  einen  knrx/  andere  lang,  und  1—2  treten  mit  andern  Mittel- 
punkten in  Verbindung,  um  eine  M&ander^Wlndung  lu  bilden", 

Arten:  3,  im  Cenomanien  Ton  He  d* Ais.  Eine  Abbildung  aus- 
gewachsener Formen  existirt  noch  nicht;*  die  unten  folgende  ist  von 
einem  erst  im  Anfange  der  fintwickelung  begriffenen ,  noch  einfachen 
Individuum. 

Stelloria  elegane.  Tf.  XXIX^  Fg.  4  (n.  Michn.). 

Stelloria  elegana  d'O.  (Noi§  Polyp.  fo%9,  0)  Pro^r.  il,  183 ;  — 
£H.  i.  Arek.  Mui.  V,  04. 

Anthopbyllnm  snlcalnoi  Migru.  leon,  107|  t.  60,  f.  5. 
Coelosmilia  snlcata  d'O.  Prodr.  H^  i8l. 

MiCHELiN  bemerkt  au  dieser  Jugend-Form ,  dass  sie  Krefsel-förmig 
und  mit  48  Stern-Leisten  (wobei  13  grössere)  versehen  seye  und  sich 
iron  andern  (Anihophyllum-)  Arten  dadurch  unterscheide ,  dass  diefc  in 
der  Mitte  dick,  gegen  den  Rand  hin  dönne  und  an  beiden  Seiten  (c)  mit 
Tielen  Furchen  geiiert  seyen.  Ausgebildet  hat  diese  Art  viel  kleinere 
Kelch-Mittelpunkte,  als  die  zweite,  a  und  b  sind  jüngere  Exemplare  von 
verschiedener  Grosse  Sie  kommt  ausser  He  d'Aix  auch  noch  zu  Fou- 
ra»  und  le  Man»  vor. 

Diplorta  EH.  1848. 

(Compt.  remd.  XXVIIy  493.) 

Astraeinae,  wie  oben.  Polypilen-Stock  massig,  aus  dichtem 
Gewebe,  breit  aufgewachsen;  die  Reihen  der  Polypiten  durch  die  Rip- 
pen verwachsen,  welche  sehr  entwickelt  sind,  und  zwischen  welchen  sich 
reichliche  Epithek  ausbreitet;  Wände  dick,  nie  unmittelbar  mit  denen 
der  Nachbar-Reihe  verwachsen ,  am  oberen  Rande  immer  frei  und  voh 
den  Nachbarn  entfernt ;  —  daher  die  Oberfläche  des  Stocks  lange, 
sehr  gewundene  und  sehr  tiefe  Thäler  darbietet ,  welche  unter  sich 
durch  breite  vertiefte  Gänge  (Ambulacres)  getrennt  sind;  Säulchen 
wohl  entwickelt,  schwammig  ,  wesentlich,  d.  h.  wohl  getrennt  von  den 
Stern-Leisten  und  in  der  ganzen  Höhe  der  Polypiten  gleich  ausgebildet. 
Stern-Leisten  ziemlich  stark,  übergreifend,  mit  gedrängten  und  etwas 
angleichen  Zähnen,  von  welchen  die  stärksten  nächst  dem  Säulchen 
stehen. 

Arten:  zwei  im  Turonien  und  2  lebende,  wobei  Maeandrina 
eerebriformis  Lk.  als  Typus ;  keine  der  ersten  bis  jetzt  ab^ehild^^« 


ISA 

1 

Diplorla  crass^-lAmellosa  BBL  i.  Am.  Mcnat  Xl  S9t 

?on  der  GaiOH  und  imr  ms  einem  pottrlen  Durchiciiiiitte  ia  Michk- 
lih's  Sammlung  bekannt,  hat  sehr  gewundene,  gleich-breite,  3"*  mea- 
sende  Thäler  mit  sehr  grossen  ungleich-breiten  Gingen ,  welche  weoig- 
stens  doppelt  so  viel  Raum  als  jene  einnehvien.  Winde  raissif  dick, 
getrennt.  Siulchen  überall  gleich  entwickelt.  Stem-Leisteo  sdir  «n- 
gleich,  an  Grösse  abwechselnd,  die  grösseren  nächst  der  Wand  aefar  dick 
und  am  andern  Ende  gegabelt,  etwa  18  auf  !'"■  Länge. 

Maeofidrbia  (Lk.  1816  pars)  EH.  1847. 

<>?Myrioph3rlliaD*0.) 

Astraeinae,  wie  oben.  Stock  massig,  von  dichtem  GefSge, 
sehr  breit  aufgewachsen ,  die  Unterseite  mit  gemeinsamer  dfknner  aber 
voUsländiger  Epithek  überwachsen;  die  Polypiten-Reihen  durch  ihre 
dichten  Wände  unmittelbar  yerwachsen,  welche  elnCache  Kamm-I5rmige 
HCIgel-Zuge  bilden,  mit  langen  Thälern  dazwischen;  Säuldien  sehr 
entwickelt,  schwammig,  wesentlich;  Stern- Leisten  gedringt,  nach 
innen  starker  als  aussen  gezähnt,  an  den  Seiten. massig  gekömelt,  am 
innern  Rande  verdickt  und  nächst  dem  Säulchen  queer  ausgebreitet,  so 
dass  die  Fächer  zwischen  den  Leisten  auch  nach  innen  hin  vor  deo 
Säulchen  mehr  oder  weniger  vollständig  geschlossen  werden. 

Arten:  1  lebende  (M.  filograna  Lk.  als  Typus)  und  16  fossile, 
vom  Mittel'Oolith  an  hauptsächlich  im  Coral-rag  und  Turonien  ver- 
breitet. 

M a  e  a  n  d  r  i  n  a  Sa! z b  u rg e n sl  8.  Tf.  XXIX^ Fg.  5a  b  (n.  Michk.). 

Macandrin«  tenellA(?  Gf.)  Michn.  leon.  293,  t.  66,  f.  5  (»o«  Gf.). 
Maeandrina  ?SalzbnrgiaDa    EH.  1849  i.  Ann,  #e.  ««f.  XI, 

284  ;  —  d'O.  Prair.  11,  207. 
Maeandrina  Salsburgiensi«  £H.  i.  Arch,  Mu8.  ISSO^  F,  fs. 

Wölbig  mit  kurzen  und  massig  tiefen  Thälern  Ton  2"  Breite; 
Säulchen  etwas  blättrig,  stellenweise  verdickt ;  Wände  dick ;  Stera»Leis- 
ten  sehr  gedrängt,  abwechselnd  sehr  dick  und  sehr  dQnne  und,  wie  « 
•cheint,  selbst  Ton  dreierlei  Alter  und  Stärke.  Wand  der  äiteaten  Leiitea 
verdickt,  aber  nicht  ausgebreitet  bis  zu  Schliessung  der  Fächer;  iive 
Seiten  mit  selir  stark  und  Dornen*artig  vorragenden  Körners. 

Im  Turonieq  der  Qo$aa,  in  den  Corhiires,  bei  Bflrsiu-iie-JlefSNet. 
Martigues,  Figuiirei,  le  Brnmet 


106 

ÄMfMHicm  Köm«  18SB. 

(Cyelophyllia  EH.  1848.) 

Afliraeinae,  wie  oben.  Polypenstock  Cyclolites-förmig ,  frei ; 
die  untere  Seite  mit  liemlich  dicker  konzentrisch  geranzelter  Epithek 
bedeckt;  oben  ans  Polypiten,  welche  mit  ihren  einfachen  dicken  Wänden 
innigst  in  Reihen  verwachsen  sind ,  die  vom  Mittelpunkte  gegen  den 
Umkreis  laufen  und  sich  etwas  unregelmfissig  gabeln ;  die  Entwicklung 
des  Umkreises  scheint  gleichen  SchrlK  zu  halten ,  und  die  jüngsten 
Kelche  stehen  alle  auffallend  gleichweit  irom  Mittelpunkte  ab  auf  einer 
Kreislinie ;  die  äussern  Stern-Leisten  aller  rundlichen  Kelche  sind  viel 
mehr  als  die  andern  entwickelt,  miteinander  gleichlaufend  und  bilden 
susamroen  eine  breite  blättrig-gestreifte  Einfassung  des  Polypenstocks  ; 
Säulchen  verkümmert ,  aber  die  Mittelpunkte  eingesenkt  und  deutlich  ; 
Sternleisten  sehr  dünne ,  gedrängt  stehend ,  und  nur  wenige  auf  einen 
Kelch. 

Einsige  Art:  in  zweütelhafter  Gebirgs-Formation. 

Asptdlscns  cristatos.  Tf. XXfX^  Fg.  6  a b  (n.  König). 

CyeloliteseristalaLK.Af#l.  (1901)  869;  tfisl. «,  II,  234 ;  1,11,367;- 
Dfr.  L  Diei.  Xli,  387 ;  -  Blauvv.  tl.  LX,  301 ;  Aetin.  336. 

Aspidisens  Sbawi  Kditio  icam,  seei.  1 1,  f.  6. 

CyeUpbyllia  £H.  i848i  l  Cmpi.  rwHd.  XÄVU,  49%. 

Aapidiccns  eristatusEH.  i*  ilmi«  se,  iMf*  1849^  Alf  276;  i.  Areh.  Mm. 
F,  80. 

Oft  etwas  elliptisch;  Unterseite  ein  wenig  vertieft ,  ohne  Spur  von 
Anwacbsung;  Thäler  nicht  tief;  Sternleisten  von  zwei  Ordnungen.  Du 
Ganze  gewöhnlich  4«"  breit,  2«"  hoch,  die  Thäler  4"»  breit.  Die  ein- 
zige vorhandene  Abbildung  ist  sehr  ungenügend. 

Im  AuroB'Oebirge  in  Algerien, 

DMyaphylUa  Blv« 

wird  vom  Autor  so  charakterlsirt:  Polypenstock  festgewachsen  ,  über« 
rindend,  mit  netzförmiger  Oberfläche ,  welche  nämlich  durch  erhabene, 
auf  beiden  Seiten  gezähnelte  Leisten  In  unregelmässig  und  länglich  4—6* 
eckige  Zellen  mit  blättrig-höckerigem  Boden   abgetheilt  sind. 

Arten:  zwei,  wovon  eine  aus  dem  oberen  Jura  in  Burgund^  die 
andere  typische  aus  dem  MoBtrichter  Kreide-Mergel  stammt. 

Dictyophylliareticalata(a,600).Tf.XXIX,Fg.llab(n.Grv\ 

Miandri  te  Fau«.  110, 1.  35,  f.  I,  2. 


'IM 

• 

Maeandrina  reticulata  Gldv.  Plefref.  1,  63,  Sil,  t  3I|  f.  5. 

D  ictuophyllia  reticnlaU  Blv.  i.  Htcf.  LXy  325;  —   EH.  i.  Arek. 

Mu$,  K,  87. 
Astraea  «1».  Eb.  i.  Berlin.  Abhandl.  1M<,  379. 
Oulophyllia  reticulata  d'O.  |»roiir.  //,  277. 

Da  im  Mastrichter  Gestein  alle  Anthozoen  nur  all  Abdrücke 
vorkommen,  so  muss  man  auch  den  abgebildeten  Körper  als  solchen  an- 
sehen und  für  yertieft  nehmen,  was  daran  erhöhet  ist,  was  Blainvillb 
nicht  beobachtet  hat.  Dann  erhält  man  eine  Maeandrina ,  deren  Hfigel 
breiter  und  kürzer,  deren  Sternleisten  feiner,  deren  Thäler  schmäler  und 
mehr  netzartig  zulaufend  sind  als  gewöhnlich.  Edwards  und  Haivk 
würden  diesen  Körper  für  eine  Latomaeandra  halten,  wenn  nicht 
die  gewürmelten  und  wie  aus  Bälkchen  zusammengesetzten  Siemleisteo 
ihn  etwa  den  Poritiden  näherten. 

Latomaeafidra  (d^O.)   EH.  1840. 

(Aiophyllia^MicrophylliayComophylliaD'O.  1849*) 

S.  Tbl.  I,  75,  IV,  103. 

HymefwphylUa  EflL   1850. 

Astraeinae,  wie  oben.  Polypenstock  büschelförmig,  mit  Gabd- 
Theilung ;  Polypiten  mit  Wachsthums-Ritigen  und  einer  voUständigeB 
Epithcka  umgeben ,  welche  jedoch  nur  auf  den  äusseren  Rand  der  Rip- 
pen in  einiger  Entfernung  von  der  etwas  dicken  Wand  befestigt  ist: 
Kelche  mehr  und  weniger  unförmig;  Säulchen  verkümmert  oder 
fehlend. 

Einzige  Art:  von  der  Gosau  (f),  noch  nicht  abgebildet. 

Hymenophyllia  Haueri  EH.  1850  i.  Arch.  Mm,  V,  82. 

Sterne  8 — 10">">  breit.  Stern-Leisten  sehr  ungleich,  von  drei  Ordnoo- 
gen,  gekörnelt,  die  stärkeren  nach  innen  in  einen  kleinen  dicken  blatt- 
förmigen Lappen  auslaufend,  die  kleinsten  sehr  dünn;  Queerblätter sehr 
zahlreich  und  gedrängt. 

CalamophyUta  (Blv.  pars)   EH.  1849. 

(Calaniite  Gu£TT.;  ^Eunomia  Lmk.   18ZI',  ^Dactylara  ea  d'O.  ; 

1849,   Note  U.) 

(Vgl.  Tbl.  I,  75,  IV.  104,  105.) 

Eunomia  radiata  I,  105  ist  Calamop  li  yllia  radiata  EH.  i. 
Arch.  Mos.  F,  81  geworden. 


IST 

4 

Woimoeoenta  KB.  1850. 

(Cyelocoenia  b'O.  |P«r#.) 

Euimilinae  (ThI.  I,  S.  75,  91,  96).  Polypenttock  Astraea^för- 
mig  oder  in  dünnen  Blittern  aotgebreitet;  die  untere  Fläche  mit  wobl 
entwickelter  Epitbek  besetzt ;  Polypiten  aufrecht  oder  geneigt ,  durch 
•tarke  Ausbreitungen  der  Wand  unter  einander  yerbunden ,  weiche  im 
Ganzen  ein  reichliches  Blätter-Cdnenchym  bilden ,  dessen  Oberfläche 
gekömelt  und  sekr  schwach  gestreift  ist ;  Wände  dick ;  Säulchen  fehlt ; 
Stern-Leisten  ungleich,  sehr  gekömelt,  auf  6  Systeme  (6Xx)  zuruckfQhr- 
bar.    Eine  genögende  Abbildung  fehlt  noch. 

Zwei  Arten:  im  Cenomanien  von  iHan«. 

Elasmocoenia  explanata.        Tf.  XXIX^,  Fg.  8  (n.  Michn.). 

Ocnlina  eiplanata  MiCHit.  letm,  201,  t  51,  f.  3. 
Cyelocoenia? explanata  d'O.  Prodr,  l/,.182. 
Elasmocoenia  explanata  EH.  i.  Areh.  Mus.  ISSOf  F,  70. 

Scheint  sich  von  der  zweiten  Art ,  E.  Guerangeri  EH.,  durch 
stärkere  Ausbreitung,  etwas  gestreiftes  Cönenchym  und  Einzelnheiten 
des  Zellen-Baues  zu  unterscheiden.  Die  starke  Entwickelung  des  Conen- 
chyms  I&sst  sich  in  der  Abbildung  aus  der  grossen  Entfernung  der  Zellen 
wohl  errathen. 

HeterocoetUa  EH.  1848. 

E  u  s  m  i  1  i  n  a  e ,  wie  vorhin.  Polypenstock  Astraea-förmig ;  Ver- 
mehrung durch  Seiten-Knospen ;  Kelche  entfemtstehend,  kreisrund ,  mit 
Torragenden  Rändern;  weder  Säulchen  noch  Pfahlchen;  Stern-Leisten 
nicht  zahlreich,  übergreifend  und  anscheinend  3  Systeme  bildend  nur  in 
Folge  der  ungleichen  Entwickelung  der  6  Haupt-Leisten ;  ein  häufiges 
Blätter-Cönenchym  mit  gekornelter  Oberfläche. 

Arten:  6  in  mittlen  Kreide-Formationen. 

Heterocoenia  exigua.  Tf.  XXIX^  Fg.  Tab  (n.  Michn.). 

Li tbod andren  exiguum  SiiCMif.  leon.  306|  t.  73,  f.  7. 
Heterocoenia  exiguisEH.  1848y  L  Atm,  seiencntii.  X,  308,  t.  9,  f.  13; 
i.  Areh,  Mui.  K,  69. 

Polypiten  massig  verlängert,  schief  auseinanderweichend,  eine  Strecke 
weit  frei  vorragend,  wo  sie  Kegel-Walzen-förmig  und  nicht  gerippt,  son- 
dern gekörneJt  oder  gedörnelt  sind.  Ebenso  sieht  die  Oberfläche  des 
Conenchyms  aus,  dessen  blättrige  Beschaffenheit  wir  nach  einer  andern 
Art :   H.  Pr o vincialis  in  Fg.  7c  dargestellt  haben.     Nur  2  Kreise 


▼on  Sternleisten,  nichttfthlreiGk»  nicht  teiir  ongMclu  Kelche  1,3""  bteit; 
die  ganien  Matsen  bleiben  Uei«. 

Im  Taronien  toq  Marti^et,  HAAne-Mfindongen. 

Phylheoetiia  BH.  I8i9. 

(^  ActinocoeniaD*0.  Küt§  7.) 

E  u « m i II n  a  e ,  wie  oben.  Polypenstock  massig,  AstrSa-förmig ; 
Poljf  piten  durch  sehr  entwickelte  Rippen  und  Endothek  terbunden ;  Seiten* 
Knospung ;  Kelche  mit  freien  etwas  erhöheten  Rändern  und  oft  etwaa 
unförmig ;  Säulchen  Tcrkümmert  oder  fehlend ;  keine  Pfählcheo ;  Stern* 
Leisten  sehr  gross,  übergreifend  und  6  Systeme  bildend;  Bippen  Tor» 
stehend. 

An  20  Art  e  n,  welche,  bis  auf  4  tertiäre,  alle  denKreide*Fornia- 
Uonen  angehören. 
Pbyllocoentacompreffsa.  Tf.  XXIX^  Fg.  lOab  (n.  Michh.). 

Aütraeacoinpresca  Micnif.  leon,  t,  70>  f.  2. 

Phyllocoenia  compressa  EH.  i.  ifn».  #tf.  ncf.  1848^  X,  S04;  i.  Ank 

Mw.  Vy  67. 
Actindeeeoia  eenipreaaa  d'O*  Proir.  Uj%9l. 

Stock  knollig,  fastkngelig;Kelehe äusserst ungleich^sehrTorilebend^ 
unregelmässig  länglich-rund  oder  dreieckig  lusammengedrückl;  Rippen 
frei,  abwechselnd  etwas  ungleich,  gekörnelt;  Spinde]  verkümmert;  Stern- 
Leisten  von  4 ,  oft  auf  einer  Seite  oder  in  2  Systemen  nur  von  3  Ord- 
nungen ,  fihrigens  gedrängt,  sehr  dünne,  etwas  übergreifend« 
Im  Turonien  von  Soulage  in  den  Carbi^a. 

Placoeoenia  d'O.  1849. 

(Note  Polyp.  foM,  7.) 

nEs  ist  nur  eine  Phyllocoenia  (s.  oben)  mit  queeren  Leisten 
förmigen  Säulchen*'  (d*0.). 
Einzige  Art. 

Placoeoenia  macrophthalma.  Tf.XXIX^  Fg.Sab  (n.GF.-. 

Astraea  maeropht  halma  Qv.  Petrf.  f,  70,  t  24,  f.  2. 
Placoeoenia  macrophthalma  d'O.  Prodr,  U^  ar7;  -*  EH.  i.  ArA, 
Mu4.  F,  68. 

Sterne  gross,  elliptisch  rund,  von  einander  entfernt,  in  Reihen 
stehend,  mit  etwas  erhabenen  Wand-Rändern;  Leisten  von  drei  Ord- 
nungen ,  etwa  40  im  Ganzen,  übergreifend  und  in  gerader  Richtung  bis 
zur  Begegnung  mK  denen  des  nächsten  Sternes  in  Form  starker  gekör- 
nelter  Leistchen  ausitiaUend ,  wo  ein  Theil  derselben  gerade  fibergeht, 


na 

eift  Mimr  ibMirt  Urne  OA  katMaOf  ■Mrimat  wai  •■!  diaie  Wtiie 
UDgitieb  «04  urtstlnribfig  techtseüiga  Feuer  am  die  8«erne  bezeicii- 
net  D»8  gesefehaete  Biempiar  ist  eiir  Ahdtmk,  an  dem  man  üch  mft* 
hin  alle  Vertieftingen  ab  Erhöhungen  denlen  mui 8,  o.  u.  Von  Ma$tricht. 

Cohmmaitraea  EBL  (18i9)  1850. 

•Umastreao'O.  lirateIM^,«fCollnaicllattraeaD*O.PrMir.l6M.) 

Bnamllittae,  wie  oben.  Polypenstoek  mafiig,  Asträen-formig; 
■alelw  mitkeieBBindeni;  Knoapang  aiiaaerhalb  daaKekhes;  Säokhen 
gitfeUOniiig ;  1  Plihkheii-Krans ;  Stern-LeMlen  übergreifend,  breit 
[UmM  mrfiallbtri. 

Arten:  3,  woven  2  im  Kreide-Gebirge,  1  tertiire. 

Colamoaetraea striata.  Tf.  XXiX^Fg.  Hab  (n.  Gr.). 

Aatraea  ttrfafa  Gr. Petrf.l,  Iff,  t.a8,f.fl;-MfCHir.f«oii.  301,f.71,f.i. 
Colnnel  laslraea  striata  d'O.  Proir.  11^  2oe. 

Colnmnattraeaatriäta  EH.  hAtm.99.mM9LXitf  183;  i.  Areh,Mu9.  K,67. 
Aslraea  varioIarisMicwr.  tcmk,  aoi^t  91«  f.  Y* 
Pb7llocoeniavariolftriSD'<XfMraJ^.II>ao4. 

■albkngellge  bia  liugelige  Maaaea,  an  der  Unterseite  ohne  Epitheli, 
^eatreüt  durch  Verlftngerung  der  Wand^Rippen,  die  aus  einlachen  feinen 
und  gedrtagtea  iL5mer-Reihen  bestehen.  Kelche  dicht-gedrängt  in  Form 
kleiner  narbiger  Knoten  mil  seichter  Grobe.  SluIchcA  griffeiförmig. 
Drei  foHsttedige  Ordnungen  von  Sternleisten ,  welche  nicht  sehr  un- 
gleich und  am  obem  Rande  bogenßcmig  sind.  Sechs  dicke  Pfahlchen, 
Kelche  3— 2y,»  breit. 

Vorkommen  im  Tnronien  DeuiicMmidB  (flo$au)  und  F)rank' 
reichM  [Flffuiireg  im  HoticAei-Ai-JiAAite-Dpf.»  su  ie  Bausiet  im 
Vor  und  ia  den  CorHireä), 

'  Stephmiöcoefiüi  BEL  148. 

(OmpL  rmni,  XXYU^  400;  >  Dacfyrocoenia  d'O.  VoU  7.) 

E  u  s  m  i  1  i  n  a  e,  wie  ?orhin.  Poljpenatock  Aslräeft-formig ;  Poly- 
piten  unmfttelbaf  miCeinan4ier  yerbvaden  durch  ihre  dicken  und  dichten 
Wände ;  Kaospung  seitlich  und  randiich ;  Kelche  gewöhnlich  etwas  viel- 
eckig und  mit  efolichen  Rändern;  Säidchen  griffellörmig  und  nicht 
hoefa;  Stefnleisten  wenig  übergreifend ,  seitlteh  gekömelt,  von  6  fast 
gleiciien  Ordnungen;  Pfthlchen  vor  allen  ausser  der  letzten. 

Arten:  24  von  Lies  an  in  fut  allen  Foi^tienen ;  I  lebende 
(Afirae a  Interaepta  La.)  ala  Tjputr 


tOOi 

Stepbanocoeniaformosissima.  Tf.XXIX^Fg•lS(nJllcnl.}. 

Astraea  formotittima  Sow.  i.  G$0t.Trmu.  kyllh  t.  37,  f. 6 [vi^ J5.148]. 
Atlraea  reticulata  Michn.  Jean.  SO,  301,  t.  5,  f.  1  [«o«  Gf.]. 
Stephan ocoenia  formosa  EH.  in  Ami. «ei aal.  Ä,  301  [nümL Arek^MMM» 

F,  66];  D'O  prodr,  11,  305,  pars. 
Stephanocoenia  formoiisaiina  EH.  i.  Areh,  mus,  ISSO,  V|  66. 

Wölbige  Massen.  Die  meist  vieleckigen  Kelch»  haben  3' 
grossen  Durchmesser;  die  aneinanderliegenden  Zellenwände  sind  im! 
einfach,  kämrof 5rmig ;  das  Säulchen  ist  ziemlich  dick  und  leicht  z 
mengedrückt.  Die  Sternleisten  von  3  Ordnungen,  Tollsählig.  Die  Arfi 
ist  nicht  vollständig  genug  beschrieben,  übrigens  der  lebenden  St.  ie^ 
terseptaam  nächsten  verwandt  und  durch  die  erwähnten  Merkmale 
davon  unterscheidbar.  (Es  ist  die  einzige  aus  der  Kreide  Periode,  wo- 
von  uns  eine  vollständige  Abbildung  zu  Gebot  steht.)  Vorkommen  im 
Tnronien  In  der  Oosau,  zu  Vchaux  und  in  den  Corbiire$, 

Astrocoenia  EH.  1848. 

(Compi,  remd,  JIT ATFU,  460:  ^  Goniocoenia,  Enallocoenie  #f  Aeti* 

n astraea  d^G.  Note  p.  7, 10.) 

E  u  s  m  i  1  i  n  a  e ,  wie  oben.  Polypenstock  massig ,  Astrien-flHniig 
oder  baumartig,  ohne  Säulen-artige  Vori-agungen  der  Oberfläche ;  Kelche 
vieleckig  und  gewöhnlich  mit  einfachen  Rändern ;  Säulchen  griffelfSnnig; 
wenig  oder  nicht  vorstehend;  keine  Pfählchen;  Sternleisten  dick,  an- 
scheinend von  8 — 10  Systemen  (8 — 10  grossere  und  dazvrischen  8 — 
10  kleinere  Leisten)  in  Folge  stärkerer  Entwickelung  von  2  oder  i  Lei- 
sten zweiter  mit  solchen  dritter  Ordnung.  Wände  dick  und  unmittelbar 
untereinander  verwachsen.  Die Goniocoenia  d*0.  durch  regelmis* 
siger  vielseitige  Zellen  ausgezeichnet  (eocän). 

Arten:  15  alle  fossil,  von  Goralrag-  bis  Meiocän-Schichten. 

Astrocoenia  reticulata.  Tf.XXIX^  Fg.  13  (n.  Micbk.). 

Astraea  reticulata  Gf.  Petrf.  1, 111,  pari,  t.  38,  f.  lObc  [nom  lOa;  me 

MicHn.]  —  d'O.  prodr.  tl,  205. 
Astraea  octolamella  MicHif.  Icon,  303,  t.  73,  f.  2. 
Astrocoenia  reticulata  £H.  i.  iliifi.  #e.  nal.JT,  397;  i,  Arch.  4f«#.  V,64. 

Diese  Art  hat  mit  4 — 5  andern  gemein,  dass  ihre  Kelche  nor  8 

(statt  10)  Leisten-Systeme  enthalten,  unterscheidet  sich  aber  von  ihnen 

theils  durch  ihre  baumartlg*aufrechte  und  verästelte  statt  knollige  Gestalt, 

theils  durch  das  Maass  der  Kelche,  welche  bis  2'""'  in  die  Queere  haben 

(statt  3«»  und  172"").  und  durch  die  scharfen  Kanten  zwischen  den 

Kelchen.    Vorkommen  \m  I^ironieu  der  Corbiire$  und  in  der  Oo$mL 


161 

AeantikoeoeHia  tl^O^  VSL 

(L  JImm  g0öi.  iSMy  175.) 

Eaimiliinae,  wie  oben.  Massige,  Asträen*artige  Polypenstöcke 
nit  kreisrundeil  Kelchen,  deren  Rfinder  frei  und  Torragend,  deren  Siul- 
grUTelförmig  ist ,  und  welche  bloss  5  Stemleisten  erster  Ordnung 


Art:  Acanthocoenia  Rathieri  d*0.  /.  c.  175; 
Proir.  n,  9S^,  —  RH.  i.  Arch.  Mu$.  F,  63;  hat  Leisten  ?on  3  Ord« 
Bangen.  Im  Neocomien  von  Chenay^  Tonne.  Abbildung  und  nähere 
Beschreibung  sind  uns  nicht  xnginglich. 

PaUacoetita  d'O.   1849 ,  EH. 

(R$mte  Zaol.  1860^  175 ;  Proir.  II,  as.) 

Eusmiliinae,  wie  zuvor.  Polypenstock  Asträen-fÖrmIg,  mit  viel- 
eckigen  oder  rundlichen  Zellen ,  freien  oder  verwachsenen  Rändern. 
Nur  5  Sternleisten  erster  Ordnung ,  und  swar  ohne  kloine  Roden  oder 
Queerblätter,  wie  siebeiCyathophora  vorkommen^ 

Arten:  3,  im  Neocomien  von  Fanienoif.  Noch  nicht  beschrie- 
ben und  abgebildet« 

fCyathophora  Miomr.   1843. 

Rasmiliinae,  s.  o.  Polypenstock  mit  allen  Charakteren  der  nach« 
folgenden  Sippe  Stylina,  nur  dass  das  Säulchen  su  fehlen  scheint 
und  die  Queerbälkchen  swischen  den  Sternleislen,  überall  in  einander 
entsprechenden  Höhen ,  sich  zu  falschen  Roden  gestalten  und  so  die 
F&cher  in  Zellen  unterabtheilen« 

Arten:  nur  3;  die  typische C. Richard i  Mi€BN.icon.t. 26, f.  1 
=  C.  Rourganti  EH.  in  Coralrag ;  die  noch  nicht  beschriebene  und 
abgebildete  C.  ?  monticularia  EH.  =  Cyclocoenia  monti- 
cularia  d*0.  Prodr.  U,  204  mit  konischen  und  ungleich  gestreiften 
Kelchen  im  Turonicn  von MarHguea*    Vgl.  auch  Holocystis,  S.143. 

StyUm  (Lk.  1816  ^  pars)  BH. 

(R  ran  cbastraea  Rlv.  1830;  —  Lobocoenia,   Cooocoenia, 

Adelocoenia,  Tremocoenia,  Cr  y  p  to  cocn  ia»  Dendro* 

eoenia,  Apl  osas  t  raean'O.  Noi§  e—O;  Oc  t  oco  en  i  a,  D  e  ea* 

coenia»  Pseudoeoenia  d'O.  Pr^dr,  l,  222»  Il|  33.) 

Tbl.  IV,  S.  107. 
3.  Stylina  gemtnata.  Tf.  XX1X^  Fg.  14a-c  (n.Gr.). 

As  trotte  Fauj.  Mastr.  198,  t.  se,  f.  1|  2. 

Bromut  htthmttkgtognotUea,   3.  Aoil.    V.  W 


IM 

Astraea  geminata  6f.  Petrf.  I,  09  |Mnr,  tu.  f •  8  a  b  d  f. 
Aplosattraea  gemi  uata  d'O.  Prodr,  11^  377. 
StyliDageminataEH,  i.  Areh.  Mu9.  Vy  60. 

Unsere  Abbildungen  zeigen  theils  wirkliche  Fossil  -  Reste  a ,  tbeili 
blosse  Abdrucke,  von  oben  b  und  von  der  Seite  c  in  natQrlicher  G 
und  yergrössert  a'  b'  c'.  Die  Grundzahl  der  StemleUten  ist  ball 
(a,a')  und  bald  8  (bb',  cc'),  doch  in  einerlei  Exemplar  beitSndig. 
I^äulchen  ist  ausgezeichnet.  Die  Zellen  stehen  dicht  gedrängt  in  Beiheo, 
doch  bleiben  nicht  nur  die  Kelche  rund  und  geschieden  ,  sondeni  dal 
auch  noch  gestreifte  und  gekörnelte  Zwischenräume  anterscheidbar. 

Vorkommen :  in  der  weissen  Kreide  r*  zu  Royan  and  im  Kreide- 
tuff  zu  MüBtrichU 

Pachygyra  EH. 
(Tbl.  IV.  109.) 

Pachy|^yralabyriothica.Tf.XXIX^Fg.  ITabCVsD.llicaB.). 

Lobophyilia  labyrinthica  Michr.  teon.  290^  t  66,  f.  3. 
Paeliygyra  labyrinthica  ^)ä.,\>  Ann.se,  nal.  Ä,  284;  i.  Areh.  Mm.  T, 
58;  —  d'O.  Prodr.  Ity  207. 

Wird  bis  8^"  gross ;  Ton  der  Basis  aus  biegt  sich  der  Stock  in 
mäandrische  Falten  (gewöhnlich  4  Haupt-Falten) ,  welche  später  auch 
ihrerseits  wieder  Falten  bilden ,  deren  jede  eine  Reihe  Zellen  trägt  und 
von  der  Nachbar-Falle  durch  einen  tiefen  Gang  getrennt  ist,  dessea 
Grund  allein  sich  allmählich  mit  dichtem  Cönenchym  aus  Rippen  und 
Exothek  ausfällt,  Rippen  fast  gleichgross,  gedrängt,  etwas  bognig.  Siul- 
chen  sehr  d&nn ;  Sternleisten  abwechselnd  sehr  dick  und  dünne  (Fg.  b). 

Vorkommen  im  Turonien  der  Montayne  de  Comei  (bei  Rennet 
in  den  Corbleres. 

Khipidogyra   EH.  1848. 

(Stylogyra,    Lasmogyra  d'O.  1849  NoU  p.  6.) 

Eusmiliinae,  ThI.  I,  74,  91,  95).  Polypenstock  zusammenge- 
setzt aus  einer  Reihe  einfacher  Polypiten,  welche  miteinander  Terwacli- 
sen  sind  zu  einer  Terschiedenarlig  gefalteten,  etwas  Fächer  förmigen 
und  an  den  Seltenwänden  immer  freien  Leiste ;  Säulchen  blättrig,  sehr 
dQnne  und  ununterbrochen;  Sternleisten  überragend  und  gedringt  ste- 
hend ;  Queerleisten  häufig ;  Epithek  spärlich  oder  fehlend ;  Rippen  fein 
und  nächst  dem  Kelch-Rande  oft  kammförmig. 

Arten:  6/m  OoVVVhtti,  Kreide-  und  Tertiar-Schlchten. 


I 


ISS 

Rblptdoi^yra  Oeetttnlea.  TT.  XXIX^Pg.  15ab  (n.MicHii.)* 

Lobopbyllia  Oceitaniea  Micmt.  leom.  S91,  t  67,  t  2. 

Rb ipidog^yr  ft  EH.  1$48j  i.  Atm.  96,  nai.  JT,  S82;  i.  Areh.  Miu.  67. 

LasMOSTSrra  OeeifanicaD^O.  Proir,  II,  303. 

^  FicberfSmiif ,  mit  nur  einem  aus  Kelchen  gebildeten  Thale ,  daa 

■nMidg  gebogen  «und  nicht  tief,  aber  bei  gleicher  Höbe  (7^)  des  Polypen- 
^Aocki  doppelt  ao  breit  (20—35"«  aUtt  13"»)  ala  bei  Rh.  Marti- 
nana lat;  seichnet  aich  aber  haoptsfteblicb  dadoroh  aoa ,  dass  die  lehr 
diebtatofaenden  Stemleiaten  wechselweiae  aehr  dick  und  lehr  dünne 
aind  (Fg.  b). 

Im  Tnronien  der  CarHire$. 

BarymOta  EH.  1848. 

Eusmillinae,  8.  0.  Polypenitock  znaaromengeselzt,  sich  durch 
Kelchapaltang  feriistelnd  aoa  einem  aehr  dicken  Stamme,  aus  welchem 
die  Polypiten  am  Scheitel  nor  auf  geringe  Lange  (luweilen  in  kurzen 
Reihen)  frei  werden ;  S&olchen'  Tcrkümmert  oder  fehlend ;  Sternleisten 
gedringt  stehend,  etwas  öberragend ;  W&nde  aehr  dick,  nackt,  und  mit 
Mnen  gedrängten  gekömeKen  und  ?on  der  Basis  an  unterscheidbaren 
Rippen. 

Arten:  5,  in  antern  und  mittlen  Kreide-Formationen. 

Baryanllia  Cordieri.  Tf.  XXIX«,  Fg.  3  (n.  EH.). 

BaryaflniliaCordieriEH.  1848^  i.  Atm.  #c.  ad.  X^  373,  t.  5,  f.4 ; 
■•  Attk*  JÜHf .  F,  64. 

Polypenstock  gross,  durch  Entwickelung  neuer  Wand-Schichten 
ober  den  alten  wachsend.  Rippen  etwas  abgeflacht,  abwechselnd  ein 
wonIg  atSrker.  Kelche  Terhältnissm&sslg  nicht  hoch ,  in  unregelmäsaig 
parallelen  Reiben,  elliptisch,  die  grosse  Achse  rechtwinkelig  zu  den  Rei- 
ben, deren  3^-i  sind.  Stern-Lebten  gedringt,  ungleich,  4 — 5  Ordnun- 
gen. Gesammthöhe  bis  11  Cenlim.;  Höhe  der  Polypilen  12— IS"»; 
beide  Achsen  der  Reiche  18  und  S"**. 

Im  Turonien  von  Mameri,  Sarthe. 

StylomÜUi  EH.  1848. 

Eosmiliinae,  a.  o.,  und  Tbl.  IV,  109,  Tf.  XVS  f.  U. 

Peplomitta  EH.   1860. 

{Brii.  fots,  Cor.j  Inirod.  p.  ixv.) 

E  u  s  m  i  1  i  in  a  e,  a.  0.  Polypenstock  breit  aofgewachaen,  mit  starker 
und  YolistindigerBpithek  umgeben ;  Stemleisten  sablreich,  breite  aa  d^^ 


104 

Kanten  gestreift  und  gekdrneU ;  S&alchen  leiitenförmig ;  ^ndothek  wohl 
entwickelt. 

Einzige  Ax t,  im  Gruniande  jon  Haidon  im  England. 

Peplosmilia  Austeni.  Tf.  XXIX«  Fg.  Sab  (n.  BE). 

Peplosmilia  Auateni  £H.  Brit.  CöraUf  Fort  I,  67,t  1»,  f.  lab 
L  Arek.  Mm.  Y,  60. 

Dick,  walzenförmig,  in  ganzer  Breite  aufgewachten,  bis  znmKdch- 

Rande  mit  ranzeliger  Bpithek  umgehen  (a).    Kelch  oval  mit  länglicher 

Grobe  und  leistenförmigem  Säulchen  (c).    Stemleisten  Yon  4  wohl  eol- 

wickelten  Ordnungen  und  einer  unvollständigen ;   die  zwei  ersten  fiut 

gleich  (c);  alle  an  ihren  Seiten-Flächen  in  dichten  Reihen  gekömelt  (c); 

Queerleisten  blasig  und  häufig.    Höhe  1  Va"*  ^^<^^  ^"- 

Dtploetefiitm  Gf.  1826. 

Eusmiliinae,  wie  oben.  Polypenstock  einfach,  frei,  gestielt, 
äusserst  zusammengedruckt  und  sehr  in  die  Breite  entwickelt ,  Fächer- 
förmig und  die  Seitentheile  sogar  ahwärts  gebogen  wieder  fast  parallel 
zum  Stiele;  Kelch  mit  sehr  ungleichen  Durchmessern ,  von  einem  £nde 
zum  andern  sehr  stark  gewölbt ,  so  dass  die  Enden  des  grossen  Durek- 
messers  viel  tiefer  als  die  des  kleinen  liegen;  Kelch-Grube  seicht,  sehr 
lang  und  schmal ;  kein  Säulchen ;  Sternleisten  sehr  zahlreich,  gedrängt- 
stehend,  wenig  überragend,  fast  gleich;  Wand  nackt;  Rippen  äusserst 
zahlreich,  gedrängt,  fein  ,  fast  gleich  ,  sich  während  ihres  Ansteigens  in 
S  Äste  theilend;  Queerleisten  häufig. 

Arten:  6,  auf  die  oberen  Kreide-Formationen  beschränkt. 

l.Dipiocteniumcordatum(a,599).Tf.XXIX,Fg.lOabc(n.GF.}. 

A  g  a  r  I  c  i  a  Fauj.  Mastr.  1 9 1 ,  t.  35,  f.  3,  4. 

Diploctenium  cordatuni  Gf.  Petf.  1,  51,  t.  15,  f.  1  [nam  107,  t 
37,  f.  16]  ;  -  MoRRN.  i.  Jb.  ISSSy  366;  ^  Br.  Leih,  a,  599,  t.  29,  f.  lO;  - 
£dw.  i.  Lk.  hisL  h,  11,  365;  i,  iififi.  se.  nai.  c,  JT,  249;  i.  Areh.  Mus.Y,  50; 
—  d'O.  Prodr.  II,  276. 

Unsere  Abbildungen  stellen  dar :  a  einen  Abdruck  der  äusseren 
Seite  mit  dem  Stiele,  b  einen  senkrechten  Bruch  in  der  grössern  Fläche 
durch  die  Achse,  c  eine  restaurirte  Ansicht  des  Ganzen.  Die  Gesaront- 
form  ist  die  eines  Fächers  mit  halbelliptischem  Umrisse ;  die  Seiten-FIii- 
gel  steigen  nicht  ganz  bis  zum  Niveau  des  Anfanges  des  Stieles  herab, 
bleiben  auch  von  ihm  wegstrebend,  und  am  Ende  breit  gerundet ;  Rippen 
etwa  240,  die  mittlen  stark  verästelt,  die  seitlichen  kaum  gegabelt,  aussen 
je  2  und  2   sich  genaheTl«    Hohe  bis  24"»,  Breite  18< 


Voiiommen  in  AbdrQcken  xa  Ma$tricMf  !n  Bnichstüeken  ?  In  der 
weissen  Kreide  von  Royan, 

lt.  Dlploctenlom  ploma  Gr.  Petr.  I,  51,  t.  15,  f.  2;  Leth. 
o,  600;  EH.  i.  Ann,9C.nai.  c,  X,  250,  in  gleicliem Fundorte ;  unter- 
scheidet sicli  durch  den  oben  durch  einen  Ausschnitt  ungleich  zweilap« 
pigen  Kelch;  —  vielleicht  eine  Monstrosität? 

IjophomiHa  BH.  1848. 

(i.  GMRf  f.  rsfui.  XXVIIy  467;>Actino8niilia  d'O.  SoU  p.  C.) 

Eusmiliinae,  wie  oben.  Polypenstock  einfach,  etwas  kreisel- 
förmig,  wenig  oder  nicht  jusammengedrückt ,  aufgewachsen;  Säulchen 
leistenförmig,  weder  breit  noch  hoch;  Sternleisten  sehr  überragend, 
ungleich,  am  obem  Rande  stark  gebogen  und  an  den  Seiten  gekörnelt; 
Wand  nackt,  gekörnelt;  Rippen  einfach,  am  Grunde  undeutlich ;  Endo- 
tbek  unToUkommen. 

Arte  n:  eine  fossile  und  eine  lebende. 

Lophosmlilia  Cenomana,      Tf.  XXIX^  Fg.  16  (n.  Michn.). 

Caryophy  1  lia  Cenoma  na  Michn.  lean,  198)  t  50,  f.  8  (tpeeim,  #rtl.). 
Lophoamilia  Cenomann  £H.  i.  Ami.  mc,  ntit,  Cp  AT,  247;  i.  Areh,  Mu9. 

F,  49. 
Aeti  noa  mi  lia  Cenomana  d'O«  Prodr,  tJ^  181. 

Fast  gerade,  leicht  lusammengedruckt,  gegen  den  Kelch-Rand 
etwas  Tcrschmälert  und  einwärts  gebogen ;  Rippen  sehr  fein,  die  stärke- 
ren gegen  den  Kelch  hin  kielartig  henrortretend  (das  abgebildete  Expl. 
ist  abgerollt);  Kelch  elliptisch,  beide  Queermesser  =  140: 100;  Grub- 
chen seicht;  Säulchen  sehr  dünn  und  ganzrandig;  Stern-Leisten  :  von 
Tier  Ordnungen,  vollständig,  dicht,  ungleich.  Höhe  15"°^,  Dicke  am 
Kelch  lO"*"*  und  8"*",  Sterne  um  3""*"  vorragend.  —  Im  Cenomänien 
yon  Moni. 

CoehmiUa  EH.  1850. 

(Brtf.  Cor,  /,  Inirad,  xxv \    Parasiniliae  »ff,  olim,) 

Eusmiliinae,  wie  vorhin.  Polypenstock  einfach,  festgewachsen 
oder  gestielt,  etwas  kreiseiförmig ,  wenig  oder  nicht  zusammengedrQckt, 
ohne  Säulchen ;  Stern-Leisten  breit ,  überragend.  Epithek  unvollkom- 
men oder  fehlend ;  Endothek  spärlich;  Rippen  gerade,  nicht  ästig,  oft 
etwas  vorspringend. 

Arten:  5  in  weisser  Kreide,  1  lebend.  Unter  den  ersten  das 
Anthophyllum  Atlanticum  MoRT. 


166 

Coelosmilia  laxa.  Tf.  XXIX^  Fg.  Sabe  (luEH.). 

CoDlosmilialaxaEH.  Brii.  Cor.  1,  S2,  t.  8,  f.  4;  L  Arek.  Mm§.  F,  4«. 

Wachsthum  zaweilen  unterbrochen ;  Rippen  vom  Grande  aa  deut- 
lich; entferntatehend,  die  den  ersten  3  öder  4Leisten*0rdnangen(Pk.b, 
c)  entsprechenden  kammförmig,  die  der  dritten  kaum  sichtbar,  flach«  üeiD 
gekömelt,  queer  gestreift,  Kelch  kreisrund;  Grube  schmal  und  tief ; 
Stern*Leisten  vierter  Ordnung  sehr  yerkümmert ;  die  der  ersten  and 
zweiten  Ordnung  am  untern  Theil  ihres  innern  Randes  verbunden.  BShe 
1—lVa",  Breite  7'". 

In  der  weissen  Kreite  von  Narwich^ 

ParamMa  EH.  1848. 

(i.  OmfL  rend.  XXVll,  479;  >  C  y closmi  lia  d'O.  Naie  p.  «M 

E  u 8 ni i  1  ii n a e,  s.  0.  —  Polypenstock  einfach,  festgewachsen,  ver- 
längert und  mit  Spuren  absetzenden  Wachsthums ;  Kelch  ganz  oder  iuX 
kreisrund  mit  seichter  Grube ;  Saulchen  schwammig ;  Stemleislen  fiber- 
ragend, seitlich  stark  gekömelt:  Queerleisten  wenig  zahlreich  und  nur 
in  der  Tiefe  vorhanden ;  Wand  nackt  oder  mit  spärlicher  Epilhek ;  Rip- 
pen gerade,  einfach,  etwas  gekdrnelt  und  nächst  dem  Kelche  sich  etwu 
stärker  erhebend. 

Arten:  8  in  der  weissen  Kreide. 

Parasmilia  centralis.  Tf.  XXIX^  Fg.  4  a— e  (n.  EE;. 

Madreporile  Park.  Rem,  II,  t.  4,  f.  15,  16. 

Madrepora  centrales  MAtfr.  Qeol,  Summ,  1S9,  t.  16,  f.  S»  4?,  19. 

Litliodendroncentrale  Kbferst.  Natg.  11^  789. 

Caryophyllia  centralis  Flemo.  UrtV.  iintm.  509;    —   MAifr.  i.  6et/. 

Trans,  i,  111,  204;  ~  Phill.  Yorksh.  I,  1I9  (^,  I,  91),  I.  1,  f.  13. 
Caryophyllia  Tayl.  i.  ilnti.  nai,  hUt  iSSOy  III,  271,  f .  .  . . 
?Tnrbinoliaexcavala  Hcw.  i.  Jahrb.  1889,  229 ;  —  RBUssKrvertt  II,  6S. 
Turbinolia  centralis  Robm.  Kr.  26;  —  Rruss  Krverst.  62;  ^  Gmi. 

Quad.  230. 
Parasini lia  centralis  £H.  i.  iimi.  «0.  naf.  «,  AT,  214 ;  i,  Brit,  C^r&U  l 

47,  t.  8,  Fg.  1 ;  i.  Areh.  Mus.  V,  48. 
Cycl Osmil ia  cen  tralis  d'O.  Prodr,  11,276. 
M  OB  ocar y  a  centralis  Lnsd.  (pars)  i.  Dixor^s  Chsik  sf  Bmsssx  {mssu,\ 

t.  18,  f.  1,  3,  7,  7a,  9. 

*  d'OrbignyV  PriorilSts-Sucht  geht  90  weil ,  dais  er  in  dieser  im  Okto- 
ber t849  erschienenen  Note,  worin  er  eine  Reihe  neuer  Korallen* Genera 
aufstellt,  alle  Namen  wie  in  seinem  1850  ausgeg^ebenen  Frodr&u%e  von  1847, 
ailirt,  obwohl  er  dort  schon  Eowaed's  und  Haimb*s  i^anse  Benennungs-Webe, 
hier  oft  deren  eigensten  Benennangfen  selbst  von  1848—1849  gebraocht. 


ZjliBdrifcb  krei06U5rmi(»  an  der  Mündung  unf  stfirker  «n  d«r  watg9* 
wacluenen  Gnindflfiche  lusammeogesogen  $,  ^jung)  verlängert,  xuweilen 
verkrümmt,  und  milWachstbumf-Absätzen  b.  Rippen  dicht  stehend,  vom 
Keleb-Rande  bii  zur  Balis  deutlich,  hier  die  der  !•  und  2.  Ordnung  der 
8lem-Leisten  entsprechenden  am  erhabensten,  oben  auch  die  der  dritten 
ihnen  gleich  und  alle  mit  den  kleinen  der  4.  Ordnung  wechselnd;  alle 
Bril  larlen  Körnchen  bedeckt,  die  besonders  unten  an  der  SteUe 
der  4.  Ordnung  deutlich  einreihig  erscheinen  (nie  blättrig  noch  wellen* 
fSrmig);  Kelche  kreisrund ;  die  Grube  seichter  als  gewöhnlich.  SiuU 
eben  wohl  entwickelt,  gekräuselt  (nicht  wenig).  Stemleisten :  6  gleich- 
▼ollftSndIge  Sjsteme  mit  4  Ordnungen,  sehr  ungleich,  wenig  überragend 
etwas  wellenförmig  gebogen  und  an  den  Seiten  mit  wenigen  Körnchen 
(Fg.  d ,  wo  jede  Leiste  mit  den  Nummern  ihrer  Ordnung  besetzt  ist). 
Queerleisten  einfach,  fast  wagrecht,  wenige,  etwa  3  an  jeder  Haupt-Stern- 
leiste (ohne  kleinere  dazwischen).  Grösse  1'"— 2^'  auf  4'''  Breite.  Alle 
Arten  sind  einander  sehr  ähnlich. 

Vorkommen  in  weisser  Kreide  Englandi  (zu  Northfteet  bei  Gra- 
veuend  in  Keni;  zu  Norwich;  zu  Brighton,  Lewe$,  Steyning ,  und 
Hepteribury  in  Suuex ;  zu  Dane*$  Dike  in  Yorkihire) ;  Frank- 
reiehM  (zu  Sezanne;  bei  Beautarii,  doch  wahrscheinlicher  nur  die  P. 
Gravesana);  Deutschlands  (im Plänerkalk  von Strehlen  in  Sachsen 
vmd  Quedlinburg;  in  weisser  Kreide  von  RfUgen,  Peine ,  Ilseburg, 
Kösfeld) ;  Böhmens  ?  (wenn  die  Identität  fiberall  richtig,  im  obern  Plä- 
nerkalk von  Hundorf,  Kutschlin,  im  untern  Plänerkalk  von  Kosstilz, 
im  Plänermergel  von  Luschitz  und  Priesen ,  im  Hippuritenkalk  von 
EuUchlin) ;  Busslands  {Simbirsk).  « 

TrochomtUa  JSEL  1848. 

<i.  Osrnftrend.  XXYll^  407;  >  AcroaBsiliael  Ellipse  smiliaiPMr«^ 

D*0.  VoU  p.  5). 

Eusmiliinae,  wie  vorhin.  Polypenstock  einfach,  gestielt  oder 
aufgewachsen ;  Kelch  fast  wagrecht,  ohne  Säulchen ;  Sternleisten  zahl- 
reich, dicht  gedrängt,  Oberragend ;  Systeme  scheinbar  sehr  zahlreich  in 
Folge  gleicher  Entwickelung  der  Sternleisten  der  ersten  Ordnungen ; 
Queer-Leisten  häu6g ;  Epithek  verkümmert  oder  fehlend ;  Rippen  ein- 
fach, gekörnelt,  fein,  nie  ästig,  oft  in  ganzer  Länge  des  Stocks  deutlich. 

Arten:  34,  wovon  2  in  Coralrag,  24  durch  alle  Kreide-Bildungen, 
8  tertiär,  keine  lebend. 


168 

Trochotmilia  Faojasi.  Tf.  XXIX^  Fg.  Sab  (n.  EH.) 

TroekosmilU  Faajasi  EH.  i.  iliiii.  to.  Mf.  ^,  141 ,  t  S,  f.  o;  L  Ank 
Mu9.  Vf  4«. 

Gehört  zu  den  ichlankstieligen ,  ichon  Mhe  frei  werdeDden  (nkbl 

angewachienen)  Arten,  von  elliptischem  Queerschnitt,  der  SUel  etwas  in 
der  Richtung  der  kleinen  Achse  eingekrümmt.  Die  Rippen  aind  sekr 
foin,  dicht  gedrangt,  aus  einer  einfachen  ^eihe  gerundeter  Kömer,  welche 
in  der  NIhe  des  Kelches  wechselweise  grösser  und  kleiner  sind.  Der 
grosse  Durchmesser  des  Kelches  liegt  etwas  tiefer,  als  der  kleine,  «id 
seine  2  breiten  Seiten  sind  fast  eben  (nicht  yertieft);  Stemleisten  ▼#■( 
follst&ndigen  Ordnungen,  sehr  gedrängt,  sehr  dünne,  reihig  ^könett. 
Die  Höhe  des  Stocks  ist  kleiner  als  die  Breite,  und  beide  Terhattea 
sich  tum  kleinen  Queermesser  =  27  :  30  :  ib^^.    Von  MoiirichL 

PlacomÜUi  EH.   1848. 

(i.  Compt.  r$nd.  XXVll,  467.) 

Eusmiliinae,  wie  obeq.  Poljfpenstock  einfach»  lusammenge- 
drückt»  frei  und  gestielt ;  Kelch  mehr  und  weniger  elliptisch ;  Sanichen 
leistenlormig;  Sternleisten  zahlreich,  gedrängt,  wenig  überragend  und  u 
ihren  Seiten  wenig  gekörneit ;  die  der  ersten  Ordnungen  unter  einander 
gleich ,  wodurch  anscheinend  eine  grössere  Anzahl  von  Systemen  ent- 
steht; Queer-Leisten  häufig;  Wand  nackt  oder  mit  nur  unvollkommener 
Epithek ;  Rippen  einfach,  fein,  gekörneit,  von  Grund  aus  unterscheidbar 
und  nie  ästig. 

Arten:  7,  alle  in  den  oberen  Kreide-Formationen. 

Placosmillia  rudis, 

?  Pabk.  R$m.  tjy  t,  4,  f.  9. 

TurbiDoliar  udis  (Sow.)  Michn.  le^n,  17,  I.  4,  f.  3  $i?  285,  t.  65,  f.i 

[non  Sow.]. 
Plaeosmilia  Parkinsoni  EH.  i.  Ann.  9e.  nai.  1848,  X,  S36;  i.  Arek 

Placosmilia  radis  D*0.  in-odr. //,  202. 

Verlängert  und  zusammengedrückt  kegelförmig ,  am  Grunde  in  der 
Richtung  des  kleinen  Queermessers  eingebogen.  Rippen  frei ,  durch 
breite  Furchen  getrennt ,  am  Kelche  höher  und  fein  gekantet.  Grube 
schmal  und  nich(  tief«  Säulchen  sehr  dünne  und  meist  erst  in  einiger 
Tiefe  zu  finden,  Sternleisten  von  5  Ordnungen  vollständig ,  die  der  3 
ersten  fast  gleich  und  etwas  dicker ,  die  der  letzten  sehr  klein.  Höhe, 
Breite  und  Dicke  =  6—7 : 4  :  2^,  Die  vorhandenen  Abbildungen  sind 
ftbeo  nur  gestreifte  Kreisel ! 


109 

Im  Turonien  EngUmdi  mä  Frwüareiehi  (rn  Rerniei  und  ^f#n^ 
ferrand  in  den  C9rhiire9\  dann  m  Uchaux  und  im  Vaticluae;  zu 

la  CadUre  im  For);  Spaniens  {Caialonische  Grenze). 

• 

EiuMohelia  bU  EH.  1849. 

(Ctaff.  rml.  XsXIX^  09.) 

Oculiaidae,  Tbl*  1,74, 91, 94.  Poljpenitock baumartig ;  Kelcbe 
ron  sebr  regelmlisiger  zweizeiliger  Wecbselztellung;  Cönencbym  massig 
intwickelt ;  Wände  aussen  mit  längeren  Rippen  als  bei  andern  Oculini- 
liden;  Säulchen  verkümmert ;  Stemlcisten  nicht  zabireich ,  ungleich» 
icbwach  überragend,  ganzrandig. 

Arten  6,  woTon  2  im  Koral-rag,  4  in  Kreide-Bildungen,  welche 
iber  noch  nicht  abgebildet  sind.  Indessen  können  die  ersten  (Litho- 
lendron  compr essum  Gr.  t.  37,f.  11  und  L.  elegans  GF.t..37, 
'.  10)  als  Typen  des  Geschlechts  betrachtet  werden. 

atpiheüa  EH.  1849. 

<i.  Ompi.  rend.  XXtXy  68.) 

Oculinidae,  wie  vorige.  Polypenstock  baumfdrmig  mit  ge- 
Irungenen  Ästen;  Knospen-Stellung  spiral  oder  unregelmässig;  Kelche 
)berflächllch  umgeben  von  ausstrahlenden  Rippen-Streifen ;  Säulchen 
»Q  griffeiförmiger  Höcker;  Sternleisten  ungleich  stark  und  gekerbt, 
nnen  mit  Pfählchen-förmigen  Lappen,  vielleicht  wirkliehen  Pfahlchen. 

Arten:  3,  in  verschiedenen  Kreide-Formationen. 
Jynhelia  Sharpeana.  Tf.  XXIX^  Fg.  7ab  (n.  EH.). 

^yn bell a  Sharp eanaEH. BHl./*a«t.CM*.  l,53,t  0,f. 3;  i.i4roA.Jirii«. P,38. 

Zweige  aufrecht,  dick,  spitzwinkelig  gegeneinander  stehend ,  an 
hrer  Oberfläche  mit  entfemtstehenden  grossen,  nicht  vorragenden,  run- 
len  und  seichten  Kelchen,  zwischen  welchen  schwache  Rippen  die  Ver- 
bindung herstellen.  Sternleisten  von  drei  Ordnungen  vollständig  und 
n  der  einen  Hälfte  eines  jeden  Systems  noch  zwei  quartäre  Leisten ; 
ille  ungleich ,  doch  die  der  1.  und  2.  Ordnung  wenig  verschieden;  ihr 
»bererRand  wagrecht,  dicht  und  gegen  das  Säulchen  hin  gröber  gezäh- 
lelt;  die  letzten  Zähne  Pföhlchen-fSrmig;  ihre  Seiten  stark  gekömelt, 
loch  reichen  die  Körnchen  nicht  als  Bälkchen  so  vollständig  zusammen, 
im  die  Kammern  noch  in  Fächer  zu  theilen.  äöhe  ^%'\  Die  Kelche 
tehen  nicht  so  dicht  und  liegen  flacher  als  bei  S.  (Li  thodendron 
sOLDF.)  gibbosum,  und  sind  seichter  als  bei  S.  (Madrepora  Koch 
)t  DunK.)  Meyeri. 

Aus  unterer  Kreide  von  Dovre. 


17« 


Stntlotrochtis  EH.  1850. 

(i.  Arek.  Um.  V,  29.) 

Turbinolinae  (ThI.  I,  73,  9 1,  94).  Polj^enttock  einfach,  gt- 
rade,  keulenförmig,  frei  und  ohne  Spur  von  Anheftang ;  Kelch  elliptisch ; 
Säulchen  fehlt;  Stemleisten  gerade,  fein  gekömelt,  etwas  Qberragend; 
Wand  nackt,  mit  feinen  geraden,  gekörnelten,  einfachen  Rippen,  weklie 
vom  Grunde  auf  deutlich  Bind. 

Einzige  Art :  im  Grünsande  von  Blackdown, 

Smilotrochus  tuberosus.  Tf.  XXIX^  Fg.  Gab  (n.  BB.). 

TrochosmiliataberosaEH.  i.  BrU.  Com/«  1,  58«  t.  10,  f.;L 
Smilotrofthng  tuberosus  EH.  i.  Arek.  Mus,  F,  29. 

Styhcyathtu  b'O.  1849;    EGL 

(D*0.  Note  p.  5.) 

Cy  athin inae  (ThI.  I,  73,  91,  93;.  Poljpenstock  etwas  kreisel- 
förmig ,  frei  und  gestielt,  umgeben  von  einer  bis  zum  Kelch-Rande  rei- 
chenden Bpithek;  Säulchen  leistenfSrmig;  Sternleisten  überragend; 
Pfählcben  vor  allen  Kreisen  derselben  mit  Ausnahme  des  letzten. 

Einzige  Art:  im  Cenomanien  zu  üfons« 

Stylocyathus  dentalinus  d*0.  Prodr.II,  181  (noch  nicht 
abgebildet). 

Ein  verlängerter  gebogener  Kreisel,  mit  etwas  elliptischem  Kelche 
und  4  vollständigen  Kreisen  von  wechselweise  ungleicher  Dicke.  Höbf 
16™"»,  grosser  Durchmesser  6**. 

Cyclocyathtis  EH.  1850. 

(Brii.  CormU  1,  Inired.  xtv.} 

Cyathininae, .wie  oben.  Polypenstock  einfach ,  hoch  scheibes- 
förmig,  frei ;  Wand  wagrecht,  mit  dunner  Bpithek  bedeckt ,  in  der  Mitte 
mit  kleiner  unregelmässiger  Narbe  als  Spur  früherer  Anheflung ;  Kelch 
aussen  konvex  und  in  der  Mitte  etwas  konkav;  Säulchen  wohl  entwickelt, 
büschelförmig  und  mit  einer  breiten  warzigen  Fläche  endigend ;  Stern- 
Leisten  hoch,  an  den  Seiten  und  dem  freien  Rande  gekömelt;  Pfahlcheo 
wohl  getrennt,  dem  vorletzten  Leisten-Kreise  entsprechend. 

Einzige  Art:  im  Gaqlt  von  Cambridge^  Drayton,  JVe9i-MalÜng 
und  FolMone, 


171 

Cyelocyathas  FitftoaK  Tf.  XXDL«  Fg.  8ad  (n.  EH.). 

Cyeloeyfttbat   Fittoai   EH.  Brit  Gm*.  I,  03,  U  tl,  f.  3;  i.  Ardk. 
Mut.  K,  90. 

Höhe  9— S''',  Breite  5—6*". 

Brmkfe^thm  EH«  1849. 

Cyathininae,  wie  zuvor.  Poljpenitock  einfach,  sehr  kurz,  mit 
dem  Aller  frei  werdend ;  Kelch  kreisrund,  fist  flach ;  Säulchen  böschel- 
fSnaig,  mit  sehr  ausgedehnter  warziger  Oberseite,  die  stärksten  Warzen 
nach  aiisfen ;  Stern-Leisten  fiberragend,  schmal ;  Pfählchen  sehr  gross, 
gamrandig. 

Einzige  Art  im  Neocomien  von  SU  JaUen^Beauchine^  Hautest 
Alpe$. 

BraebycyathusOrbignyanus.  Tf.XXIX^  Fg.9ab  (n.EH.). 

Brachyeyathas  Orbignyanas  EH.  u  Atm,  $e.  nat  JX,  t,  9,  f.  6;  i. 
Ar^  Mut.  r,  19. 

Polypenstock  netzförmig ;  Rippen  undeutlich ;  Stern-Leisten :  4 
Kreise  und  6  gleiche  Systeme ;  PfähJchen  sehr  gross,  Höhe  6""">,  Breite 
18«« 

BathycyathM  EBL  1848. 

(Ann,  tu.  nmi,  IX  ^  204.) 

Cyathininae,  wie  vorhin.  Polypenstock  einfach ,  mit  breiter 
Grundfläche  adiiewachsen ,  fest  kreiselfärmig;  Kelch*Grube  gross  und 
sehr  tief;  Säulchen  wenig  entwickelt,  zerschlitzt;  Stern-Leisten  sehr 
fiberragend,  gerade,  gedrängt,  zahlreich ;  die  der  letzten  Ordnung  mehr 
entwickelt  als  die  der  vorletzten  ,  denen  sie  sich  auswärts  sehr  nähern  ; 
Rippen  fein,  gerade,  gedrängt,  zart  gekömelt,  wenig  ungleich,  vom  Grund 
auf  deutlich,  aber  erst  in  der  Nähe  des  Kelches  sich  etwas  erhebend. 

Arten:  2 — 3^  wovon  nur  1  fossil,  im  Gault  von  Folkstone. 
Bathycyathus  Sowerbyi.         Tf.  XXIX«,  Fg.  10  ('/i  n.  EH.). 
BathycyathnsSowerbyl  EH.  i.  Anm,se.nai,  Cy  iX,  206;  BriUCormUE^ 
67,  t.  tl,  f.  2. 

In  der  Abbildung  des  Sternes  ist  leider  das  Säulchen  nicht  sicht- 
bar; in  seiner  obem  Hälfte  sind  die  Leisten-Ränder  in  naturlichem  Zu- 
stand, in  der  untern  queer  abgeschnitten. 

Höhe  i"  V",  grosser  Queermesser  6'*'—T". 


174 

Cyathitia  Eb.  1884. 

O  AmblocyathnsD'0. 1849^  Note  p.  5.) 

Typus  der  Cyathininae,  wie  oben.  PolTpenitook  ainlich, 
meist  kreiselförmig ,  festgewachsen;  Kelch  nicht  sehr  tief,  mehr  und 
weniger  kreisrund ;  Sftalchetf  bflschelfdrmig,  aus  S*— 20  schmalen  Stäb- 
chen und  gewundenen  Leistchen  und  mit  einer  kraus-zerschlititen  Ober- 
fläche endigend;  Pfihlchen  gross,  ganz,  in  ganzer  Höhe  frei,  alle  gleich 
entwickelt;  Stern-Leisten  gerade,  breit,  fiberragend,  6  meist  ongieiehe 
Systeme  bildend ,  welche  aber  in  Folge  starker  Bntwickelnng  von  Leisi- 
chen  2.  und  selbst  3.  Rangs  viel  zahlreicher  scheinen.  Rippen  gfoit, 
fein  gekörnelt ,  wenig  vorstehend ,  oft  sogar  am  Grunde  undenCBdi,  nie 
höckerig  oder  dornig  [ausser  bei  Amblocyath  us  d*0.,  dessen  Unter- 
schied übrigens  im  runden  Kelch  und  Säulchen  liegen  sollte ,  wie  die- 
selben jedoch  gerade  bei  den  meisten  Cyathinen  vorkommen]. 

Arten:  bis  11  fossile  und  10  lebende;  erste  vom  Gälte  an. 

Cyathina  Bowerbanki.  T&XXIX^Fg.  llabc(n.  BE}. 

Cyathioa  Bowerbanki  £H.  i.  itnii.  «c.  »cf.  «>  UT,  902;  i.  Urif.  Gir. I, 

Ol,  t.  tl,  r,  1 ;  i.  Arek,  Mmm.  K,  18. 
Amblocyath  OB  Bowerbanki!  d'O.  froir,  Hj  143. 

Basis  fast  spitz,  wenig  gekrümmt;  Wände  ganz  nackt;  Rippen  ton 

Grunde  an  deutlich  mit  feinen,  fast  gleichen  Körnchen,   welche  gerne 

zu  zweien  beisammenstehen.     Kelch  kreisrund.     Säulchen  rund,  aas 

gewundenen  Blättern.     Sternleisten :   nur  4  vollständige   Kreise ,  sehr 

dfinne,  gekörnelt,  ungleich ;  die  des  letzten  Kreises  wenig  entwickelt,  und 

die  der  dritten  Ordnung  einwärts  etwas  verdickt.     Pfählchen  12  ,  dem 

vorletzten  Kreise  enUprechend.    Höhe  9''',  Dicke  3  V,'"*    Im  Galt  von 

Folkstone, 

I,  viir,  A.  Stelleridae  (Tbl.  i,  as-as,  ii,  44;  iv,  us— us). 

Eugefiiacrtntis  Miix. 
(Theil  IV,  S.  115.) 

5.  Eugeniacrinus  Essenensis. 

En gen iac  ri  ni t  CK  Essen sia  Robm.  Kr. 26,  t.  6,  f.  5;—  Gsirr.Qaad.  23S. 
Leiocri  nus  Essen sis  d'O.  Prodr,  11^  180. 

Man  kennt  nur  Säulen-Glieder,  niedriger  als  gewöhnlich,  nur  '/s 
so  hoch  als  breit,  an  den  Seilen  gerade  oder  wenig  gewölbt,  die  Gelenk- 
Fläche  am  Bande  oft  mit  einer  doppelten  Furche  und  feinen  ausstrah- 
lenden Streifen  versehen  \  Nthsan^s-Kanal  klein  und  rund.  Diese  Merk- 


VTA 

nale,  unter  ihnen  haaptiicliiich  die  Mtaite  and  BetehaiTenlieit  der  6e« 
enlifliche  alt  die  wichtigeren,  gen&gen  nach  unserem  Brmessen  nicht, 
im  mit  D'OnmoNT  eine  neue  Sippe  darauf  lu  gründen ,  so  lange  man 
'on  Kelchen  nichts  kennt.    Im  Griiniande  von  E$$en, 

Hemierlmu  d'O.  1850. 

»Es  ist  ein  Eugeniacrinus,  bei  welchem  ein  Theil  des  Bechers 
rom  Stiele  abhängt" 

Bis  jetf t  eine  einiige  Art: 

lenlerlnus  Astierianns  d*0.  Frodf*.  K  90, 
,mitL5ffel-nrmigem  Scheitel  auf  einem  Stiele,  welcher  iwei  Stucke  des 
»enten  bildet<^.    Im  Neocomien  Ton  le«  Lo/fe«,  f^or-Dept. 

Cyathiditän  Steim8tbijp  1846. 

Poteriocriniden-Pamilie.  Ist  Eugeniacrinus  ähnlich,  aber 
ihne  Stiel.  Wie  bei  diesem  besteht  der  Becher  nur  aus ,  einem  Stucke, 
lal  ebenso  immer  die  5  vom  Mittelpunkte  nach  dem  Rande  verlaufen- 
len  Furchen,  und  auf  dem  Rande  selbst  sehr  deutliche  Gelenkflächen  für  die 
krme,  Ton  welchen  jedoch  noch  nichts  gefunden  worden  ist.  Dadurch, 
lass  der  Becher  unmittelbar  (ohne  Stiel)  auf  fremden  Körpern  aufsitzt, 
st  seine  Form  sehr  veränderlich ;  gewöhnlich  ist  er  ^  /s''  dick  auf  1  — 2mal 
;o  viel  Höhe,  ist  aber  pft  auch  flacher  oder  höher.  Am  häufigsten  sitzt 
^r  auf  dicken  Gryphaea-Schaalen ,  auf  Korallen  u.  s.  w. ;  sehr  häufig 
iitzen  auch  kleinere  aussen  oder  innen  auf  grösseren  Exemplaren,  wo- 
lureh  diese  wie  Knospen-tragend  aussehen.  —  (Amtl.  Bericht  üb.  d. 
leutsche Naturforsch.  VersammU  in  jKie/ iMtf,  149  >  Jb.  i848,US.) 
Sine  nach  unserer  Meinung  in  Charakter  und  Stellung  noch  sehr  proble- 
natische  Sippe.  In  der  jüngsten  Korallen-Kreide  (^)  von  FaxOe  und 
ittf  Seeland. 

BotirguetocHntu  b^O.  1840. 

(Crinoid.  p.  96;  Apio  crinitae  9fp.  Mill.) 

Familie  der  Apiocriniden.  Kelch  sehr  klein»  nicht  viel  dicker  als 
ler  Stiel,  birnförmig,  bestehend  aus  zwei  erweiterten,  doch  noch  nicht 
:um  Becken   ausgehöhlten   Stiel- Gliedern  iibereinander,    5  Becken- 
vliedern;   5  damit  abwechselnden  Armträger,  die\4       i  .  i .  i .  i . 
lur  ein  einfaches  Arm-GcJenke  und  einfachen  Arm-s      ^  *  i  .  j  •  i  •  i 


[anal  zeigen;  so  ^%%  nur  5  Arm -Anfänge  vor-)    *  i 

landen  seyn  können.     (Der  Unterschied  von  Apiocrinus  und  Guet- 


1T4 

Urdocrinos  (Thi.  IV,  S.  121, 122)  in  ZasammeBsetsiiiii:  des  Bedien 
mit  daher  leicht  In  die  Augen.  Er  ruht  auf  einer  Siule  mit  dreih 
rundem  oder  elliptischem  Queerschnitt  und  gegliederten  Worseln.  Die 
Glieder  der  ersten  haben  nie  gestrahlte  Gelenkflächen,  und  der  Nahrung!- 
Kanal  der  Säule  beginnt  erst  zwischen  den  Armen  sich  zur  Eingeweide* 
Höhle  zu  erweitern  (zwei  Merkmale  zur  Unterscheidung  TonMIIlerocrinas, 
IV,  118). 

Arten:  8,  woTon  3  im  unteren  Jura,  4  in  weisser  Kreide ,  1  im 
Eocän-Gebirge. 

Bourguetocrinus  elliptleus.  Tf.  XXIX,  Fg.  ff  i-% 

Botlle  Enerinite  PARKiia.  Rem,  // ,  1 13,  f.  75,  76. 

Strait  Kncrioita  Parks.  Rem,  11,  t  13,  f.  34,  3S. 

Stagshorn  Enerinite  Parks.  Rem,  //,  t.  13,  f.  31,  38,  39. 

Apiocrinites  elliptiens  Hill.  CHiioul.  33  «.  loMa;  —  Bbck  I.  BfinertL 
Zeitschrift  1898^  582 ;  —  Gp.  Petrf.  1, 185,  t.  57,  f.  3  a-x ;  —Maut.  i.  Oeet, 
Trane,  5,  Jlty  205;  SB.  Bmgl,  110,  375;  -  Puill.  Yorkeh.  I,  119;  —  Rasa 
i.  Philos.  Magaz.  IM5,  181;  —  Br.  Leth,  «,  603,  t.  29,  f.  IS ;  —  Hagw.  l 
Jb.  IMO,  664;  —  d*A.  i.  Jb.  1841,  795;  —  Robm.  Kr.  26 ;  —  Gbhi.  Ckar. 
89,  t.  22 1  f.  3,  4;  Qaad.  230;  —  Rsoaa.  Knrerat.  II,  59 ,  t.  20,  t  29-^2; 
—  Gbiw.  i.  Jb.  ISSOj  295;  —  Schafh.  i.  Jb.  1846,  658;  L  Jb.  IMl,  419, 
420,  t.  7,  f.  13. 

Encrinitea  ellipticaa  Schlth.  Petrf.  IIT,  93,  t.  25,  f.  1. 

Apiocrinas  ellipticns  Agab.  i.  Mem,  Keuch.  /,  175. 

Bourgaeticrinna  ellipticaa  d*0.  Crim,  (kein  Text)  t.  17,  f.  1—9; 
Proir,  lly  275;  —  Mcu.  Aach.  II,  57. 

Kronen  dieser  Art  sind  sehr  seltene,  Stiel- Glieder  sehr  gewöhn- 
liehe  und  bei  ihrer  leichten  Kenntlichkeit  sehr  charakteristische  Erschei- 
nungen f&r  die  oberen  Kreide-Schichten.  Ihre  Gelenkflächen  sind  näm- 
lich elliptisch  (a  b  c),  aber  so ,  dass  die  langen  Durchmesser  der  oberen 
und  unteren  Fläche  eines  jeden  Gliedes  unter  schiefem  oder  rechtem 
Winkel  über  einanderliegen.  Die  Gelenkfläche  selbst  ist  etwai  vertiefl, 
so  dass  nur  der  Rand  ringsum  und  ein  mit  deren  langem  Durchmesser 
zusammenfallender  Streifen  hervorragen,  die  Vertiefung  in  zwei  HiUlei 
theilen  und  einfassen  (a  c) ,  und  jener  Streifen  selbst  ist  wieder  durch 
eine  Art  mittlen  Längsspaltes  Tordoppelt.  Auf  jeder  Queemaht  zwischen  S 
Gliedern  zeigten  sich  zwei  einander  gegenöber  und  mit  denen  der  folgen- 
den Naht  im  Wechsel  stehende  Wärzchen  (d)  als  Ansatzstellen  kleiner 
drehrunder  Arme  mit  einfachen  Gelenkflächen.  Von  der  ausführlichen 
Beschreibung  der  übrigen  seltenen  Theile  stehen  wir  ab.  In  allen 
Kreide- Schichten  vom  Gälte  an ;  jedoch  hauptsächlich  der  weissen  Kreide. 
So  in  England  (In  weUtec  Kreide  zu  Le  we$  in  Sueeext  zu  Narihßed 


179 

md  Dmi^i  Dike  In  Yörk9hire) ;  hi  Ftankreieh  (im  Senonien  ra 
Wmklon,  Seiiit  FScamp^  Dieppe,  Tinari);  in  Deiftichkmä  (in  weisser 
[reide  ra  Aachen  (in  Feuerstein)  und  auf  Afifen ;  In  unterm  Pläner, 
*liner*Kal]L  und  Pläner-Mergel  Böhmern ,  in  Plänerkalk  zu  Strehlen, 
n  Smeheen  und  zu  Queiiinhirg;  in  oberem  Kreide* Mergel  von 
iueMinhurff ,  Gehrden  bei  Hannover  und  zu  Lemf&rde  bei  Otna- 
^rOcIr) ;  in  Hollani  (im  Kreidetnff  oder  Danien  zu  Maitrieht) ;  in  Ddl- 
leMorÄc  [Möeny  Stevenikiini)  und  Schweden  (Oretorp  u.  s.  w.); 
lach  ScHAFBiuTL  in  den  Südbayernschen  Voraipen;  nach  Rose 
iMV  imIi  im  Gault  in  Norfeik,  was  noch  die  tiefiiten  Lagen  in  BOh- 
tterböie. 


Phyllocrtmis  b'O.  1850. 

Blastoiode a.  ^Rin  Pentatrematites,  dessen  SPShlergänge  aus- 
lOböhlt  sind  und  du  Ganze  des  Kelches  in  5  Blätter  theilen^.  Die  ein« 
i(oArt 
'hyllocrinus  Malbosanus  d*0.  prodr.  U,  110, 

m  oberen  Neocomien  von  Berriai ,  Ardiche ,   und  von  Barreme^ 
9a$9ei''Alpe9,  ist  noch  nicht  beschrieben. 


Marmpttes  BIaiit.  1821. 

lllarsupiain  Konio;  MarsupiocriDites  Blv.  1830.  —  noii  Philups^ 

1839;  SitotariaCuMBBRL.) 

Tf.  XXIX,  Fg.  13;  Tf.  XXXIV,  Fg.  9. 

Astjlidae  (Indexp.  182).  DerKörper  oder  Becher  kugelig,  ohne 
»tiel,  in  der  Mitte  der  Grundfläche  aus  einem  funfseitigen  undurchbohr- 
en  Täfelcben ,  darikber  an  den  Seiten  aus  drei  Kreisen  von  je  5  aller- 
lirenden  fünf* ,  sechs-  und  wieder  funf-seitigen  (strahlig  gezeichneten) 
[ifelchen  gebildet,  wovon  die  obersten  an  ihrem  freien  Rande  ausge- 
ohnitten  sind  (Fg.  13  und  9)  zur  Anlenkung  der  Arme,  welche  auf  dem 
;weiten  Gliede  sich  schon  theilen.  Die  obere  weite  zwischen  und  unter 
len  Armen  gelegene  Öffnung  des  Körpers  ist  mit  vielen  kleinen  anein- 
nder  gekerbten  Täfelchen  bedeckt  (Fg*  9) ,  in  deren  Mitte  der  Mund 
legt  Eine  Haut  hatte  zweifelsohne  alle  Täfelchen  überzogen  und 
nsammengehalten ,  und  der  den  Mund  umgebende  Theil  derselben  mit 
len  kleinen  Täfelchen  konnte  sich  wahrscheinlich  bewegen  und  RusseN 


*  i  MoMCBis.  SJliir.  £(f#f. 


176 

artig  ausdehqeD.  Die  weitere  Beschaffenheit  der*  Arme  ieimt  nan 
nicht ;  Mamtsll  hat  sie  in  Figur  9  so  erg&nat,  wie  es  ihm  nach  einiien 
Verhältnissen  wahrscheinlich  war. 

Arten :  1 — 2  in  weisser  Kreide. 
Marsupites  ornatos  {a,  $05).     Tf,  XXIX,  Fg.  IS  (o.  PaiUn}. 

Tf.  XXXIV,  Fg.  9  (o.  UäMt.). 

Tortoisa  Encriaite  Parks rtfm.  I/| '225,  t.  13,  1.24. 
Encrinitea  testadi  Darios  ScHLTH.  Peirf.  I,  329,  UI,  103,  t.  SO,  f.  1. 
Marcopites  ornato  s  Waht,  coUeei,  16ti  ; '■^  Mill.  M«.  136  «•  Ic;  — 
Br.  orweltl.  Pflanxenlh.  40,  t.  2,  f.  i;  —  Pbill.  Yorksk.  l,  119^  i  1,  £  i4; 

—  AoAta.  i.  Mim.  Nemeh,  I,  194 ;  —  Pvsch.  Pol.  Paliont.  9,  19,^  %Ct; 

—  RoBM.  Kr.  27 ;  —  Gsiif.  Qoad.  231 ;  —  d'O.  froir,  U,  27S. 
Marsupites  Mantelli  Brgn.  mt«. ,  Dpr.  1828  i.  Diei.  XXiX,  S44; 

AUas  d.  Polyp,  t.  20,  f.  5.. 
Mamnpiocrinites  omatns  Blv.  i.DletLXj  244;  Xel.  203. 
Sitataria  triangul  iformis  Cijmbrrj;..  ile<jf.0Ofi#sr9.21|  t  7,  f.  30— S2 

(ßde  £dw.) 
VMarsopitea  Miller!  Maut.  i.  Mill.  CWii.  133;  i.  Oeoi.  8ms9.  184,  t  IS» 

f.  0-9  a.  13-  15;  i.  Geoi.  Trmu.  1889^  h^  lll,  205  ;  8E.  Em§L  113—110 

0.  t>. ,  372. 

Die  radiale  Zeichnung  der  Täfelchen  ist  bei  Torschiedenen  Bxem- 
plaren  in  sehr  ungleichem  Grade  deutlich  und  zierlich.  PusCH  bemerlt, 
dass  er  ein  Polnisehes  Exemplar  habe  abbilden  lassen  zum  Beweise, 
dass  zuweilen  auch  zwei  (statt  einer)  Reihen  sechsseitiger  sog.  Intercos- 
taKGlieder  vorkommen,  die  aber  aus  seiner  Zeichnung  keinesweges 
erkennbar  sind,  so  dass  wir  hier  ein  Mlssverstandniss  vermuthen. 

In  der  obersten  Kreide-Formation  sehr  verbreitet.  So  in  England 
(in  weisser  Kreide  zu  Lewes  und  Brighton  in  Sussex,  zu  Warmin- 
Bier  in  Wiltshire,  in  Kenty  zu  Dane*8*Dike  in  Yorkahire  u.  a. 
m.  a.  0.) ;  in  Frankreich  (im  Senonien  zu  Dieppe  und  Meudon);  — 
in  Deutschland  (im  oberen  Quader- Mergel  zu  ^eArifenbei  Hannover 
und  am  Plattenberg  bei  Blankentnxrg  am  Harz) ;  —  in  Polen  (hi 
Mergelkreide  zu  Zuekowce  bei  Krzeminiec  in  Volhynten). 

Die  Angabe  Hisinger*s  {Petrif.Suec.  23,  35)  im  OotiiOndUckm 
Silur-Kalk  beruhet  auf  Irrthum. 


Camattüa^ 

(Decacnemus  Liick,  vgl.  ThI.  IV,  133,  Tf.  XVIf,  Fg.  17*.) 
2.  Comatula  mystica.  Tf.  XXIX'',  Fg.  2  a— d  (n.  How.l 

Hertha  myrslica  Hgw.  i.  Jb.  1840y  665,  t.  9,  f.  8. 

*  Der  Maine  Detatntmi]^«  WkU»  In  Theil  IV  i  S.  133  aDterdrfickt  aad 


17t 

» 

Comatola  nyttleaBIfot.  h  Wicom.  Areb.  19-11,  /,  ISO. 
Alaeto  mystie«  Ha«w.  i.  Oim.  VersteiBk.  S45;  i.  Gsni.  Qaad,  230. 

Naehdein  HieiNOW  selbst  a.  i.  0«  schon  auf  die  Übereinstimmung 
dieses  Körpers  mit  dem  Rumpfe  der  Gomatula  multtradiata  Gf.  (Petrfk. 
f.  61,  £  9a)  und  des  Solanocrinus  scrobiculatus  (Gf,  t.  50,  f.  8  f)  hin- 
gewiesen ,  hat  MOllkr  die  Wiedervereinigung  desselben  mit  Gomatula 
l&r  nothwendig  erkannt.  Er  sagt  darüber :  „es  ist  der  Knopf  einer 
wahren  Gomatula  mit  dem  ersten  Gliede  der  Radien  (oder  Arme) ,  das, 
wenn  mit  den  übrigen  verlorenen  Radien-Gliedern  verbunden,  wie  bei 
der.llhtBden  Gomatula  Escberichti ,  aussen  nicht  sichtbar  seyn  konnte. 
Die  Gestalt  der  Basis  des  Kelches  oder  des  Knopfes  mit  den  ersten  Glie- 
dern des  Kelches  von  innen  oder  oben,  ist  in  den  verschiedenen  Arten 
der  Komateln  sehr  verschieden;  die  bei  den  lebenden  Arten  vorkom- 
menden Unterschiede  dieser  Art  sind  keine  andern,  als  die  der  fossilen.* 
Jene  ersten  Arm-Glieder  scheinen,  mit  der  Abbildung  der  offenen  Becher 
lebender  Arten  bei  Goldpdss  verglichen ,  die  eigentliche  pyramidale 
Form  der  Oberseite  des  Bechers  lu  bedingen.  Die  Abbildung  zeigt 
nnr  die  den  Mund  umgebenden  vertieften  5  Rippen-Täfelchen  mit  den 
Gelenk-Flächen  für  die  Arme  (a,  b,  d)  und  das  gewölbte  Grund- Täfel- 
ehen (c,  d)  mit  Ansats-Stellen  für  die  Hülfs-Arme  in  manchen  Einzeln- 
heiten, die  sich  l>esser  ans  der  Zeichnung  als  Beschreibung  entnehmen 
lassen,  von  den  (Solanocrinus-  oder  Gomaster-)  Arten  des  Jurä§ 
verschieden« 

In  weisser  Kreide  auf  Rügen. 

?  Gtetiotremites  Gf. 

(Petref.  I,  159.) 

Ist  halbkugelig  und  von  der  Rumpf-Scheibe  der  wahren  Gomatula- 
Arten,  zumal  bei  deren  grosser,  von  MOller*n  angedeuteter  Veränder- 
lichkeit, ebenfalls  kaum  verschieden.  Die  Bauch-Seite  ist  vertieft.  Die  Ge- 
lenk-Flächen für  die  5  Arme  liegen  ganz  auf  der  Bauch-Seile  (Goldfoss 
beseichnet  sie  als  Fühler-Gänge,  die  jederseits  7  Poren  und  in  der  Mitte 
eine  Längsleiste  hätten).  Die  trichterförmigen  Genital- Öffnungen  zwi- 
schen den  Arm-Anfängen  oder  Mund- Winkeln  scheinen  indessen  einfach 
und  gross  zu  seyn  ?  Die  Einfassung  der  vertieften  Gelenk-Flächen  für 
die  Hülfs-Arme  an  der  Rücken-Seite  ist  —  bei  dieser,  nicht  bei  der  zwei- 


durch  Gomatula  (Lk.)  Mull,  et  Troscm.  ersetzt  werden  müssen,  wie  es  schon 
tuvor  im  Index  palaeoDtologicos  geschehen  war. 

B  r  0  n  ■  ^  Lethae»  geognotticM,    3.  Anll.  V.  \^ 


ten,  von  Goldfuss  bescbriebeoen  —  Afl  gestrahlt,  wie  bei  lebenden,  ond 
in  der  Mitte  darchbohrt.  Sie  scheinen  10 — 11  radiale  Reihen  in  bil- 
den, in  deren  jeder  abwechselnd  3  und  4  solcher  Gelenk-Flachen  Hegen. 
Um  den  Mittelpunkt  der  Rückseite  liegen  fünf  grossere  Öffnungen ,  ob 
ebenfalls  zur  Anlenkung  Ton  Hüifs-Armen  bestimmt,  Ist  ungewiss. 

Arten  werden  zwar  zwei  in  der  Kreide  aufgezählt,  die  aber,  Wfoa 
man  sie  In  dem  Genus  Comatula  von  andern  Arten  trennen  wollte,  eben 
sowohl  zwei  Subgenera  bilden  könnten.  Wir  rechnen  nur  die  eine  n 
Glenotremites,  nämlich : 

Glenotremites  paradoxus  (a,  606).  Tf.  XXIX,  Fg.  f f k-^d 

(n.  Gr.). 

Gleiiotremiles  paradoxuii  Gf.  Petrfk.  I,  150,  f.  49,  f.  9,  t.  51,  f.  1;  - 
AoA«.  i.  M^m.  Neueh.  t886,  f,  194;  —  Hagw.  I.  Jb.  1840,  661 ;  i.  Gsm. 
Quad.  330. 

Comalala  paradosa  d'O.  Prodi*,  li,  180. 

Unsere  Abbildung  nach  Goldpuas  a  (^/|)  gibt  die  seitliche,  b  die 
obere  und  c  die  untere  Ansicht  des  Körpers  und  d  eine  Gelenk-Fllclie 
noch  mehr  vergrossert  als  erste.  Die  naturliche  Grösse  des  Ganzen  b^ 
trägt  nur  etwa  2'". 

In  dem  problematischen  Kreide-Mergel  (r^?,  r^7,  V?)  Ton  Späi- 
ifor^  zwischen  Dninburg  und  Müllhehn;  und  nach  Haobmow  in  weis- 
ser Kreide  auf  Rügen. 


Ophiuridae  (Thl.  IV,  136).  Der  Scheiben-formig  runde  oder 
etwas  fünfeckige,  nackte  oder  beschuppte  Körper  hat  in  der  Mitte  seiner 
Unterseite  oder  Bauch-Fläche  einen  funfzackigenMund,  zwischen  dessen 
Zacken  die  Kinnladen  einspringen ;  in  der  Verlängerung  der  5  Mund- 
Winkel  entspringen  am  Scheiben-Rande  fünf  einfache  drehrunde  Arme, 
mitten  auf  ihrer  Unterseite  (ohne  die  Längs-Furchen  der  Asteriadea; 
mit  einer  grösseren  Reihe  Schuppen  belegt,  die  sich  auf  der  Scheibe 
gegen  den  Mund  hin  eine  Strecke  fortsetzt  und  neben  welcher  [in  dea 
Intebrachial-Feldern]  jederseits  eine  oder  zwei  Genital-Spalten  vorbaa- 
den  sind.  Auf  den  Armen  seihst  sieht  man  neben  dieser  Mittel-Reibe 
beiderseits  Poren  für  den  Austritt  der  Füsschen  und  gewöhnlich  aocb 
kleine  Stacheln.  Auf  der  Rückseite  der  Scheibe  liegen  2  grössere 
Schuppen  (Brachial-Schilder)  vor  dem  Anfang  der  Arme  und  (bei  der 
Unterfamilie  der  Euryalae)  noch  10  radiale  Rippen. 


179 

Opkinra  Lk.  1816. 

Unter  dieier  Sippe  hat  man  eine  Anxahl  in  der  Kreide  Torliom. 
inender  Ophiuriden-Reste  beisammen  gelassen,  welche  nach  der  neueren 
KJaisifikation  za  sondern  noch  nicht  möglich  gewesen  ist.  Es  sind 
theils  Scheiben,  theils  Arro«Stöcke.  Einige  jedoch  hal  man  zuAcroura 
Ag.  (TU.  III,  S.  50)  gestellt,  wie  die Ophiora  serrata Roemers (Kr.  28, 
t.  6»  f.  ^3  und  RS08S  Krverst.  II,  58,  t,  20,  f.  36). 

Palaeocoma  d^O.  1850. 

(Proir.  ;,  840.) 

soll  diejenigen  Ophiifriden  in  sich  begreifen ,  welclib  an  ihren  Armen 
4  Reihen  grosserer  Schuppen  ohne  Zwischenschuppen  tragen  ,  wie  die 
Ophiura  Milleri  Phill.  im  Lias,  die  0.  GunliSei  Fobb.  aus  Ostindischer 
weisser  Kreide  und 

Palaeocoma  Ftfrstenberg;!.  Tf.  XXIX^  Fg.  4  a— d 

fn.  Mt^LL.). 

Ophiura  Fiirstenbergii  Müll.  Aach.  6,  t.  1,  f.  3;  —  Gsirr.  Quad.  238. 
PalaeoeonaFfirsteDbergiiD'O.  Prodr.  1/,  274. 

Die  Abbildung  stellt,  neben  deren  natörlichero  Maasstabe  a,  die 
Körper- Scheibe  mit  2  Armen  Ton  unfen  b,  die  erste  noch  mehr  yer- 
grössert  and  mit  dem  Anfang  eines  Armes  von  unten  c,  und  einen  sol- 
chen Ton  oben  d  dar,  wodurch  die  4  Reihei)  Schuppen  deutlich  werden. 
Die  Oberseite  ist  stark  vertieft,  zeigt  innen  einen  gekörnelten  fünf« 
Btrabligen  Raum,  welcher  von  einem  andern  mit  alternirenden  Strahlen 
umgeben  ist,  dessen  Strahlen  in  die  Arme  auslaufen ,  an  deren  Basis  sie 
Bich  etwas  theilen ;  diese  Strahlen  wechseln  mit  5  radialen  Bändern  ab, 
die  ebenfalls  einzelne  Körnchen  tragen  und  zwischen  den  Armen  nach 
dem  Rande  auslaufen  und  wohl  am  Rücken  hinaufgehen?  Von  Genital- 
Affnungen  ist  nichts  bemerkr.  Die  Beschaffenheit  der  Arme  erhellt 
aus  der  Abbildung. 

Im  Grönsande  von  Vaels  bei  Aachen  (f). 

Ophycoma  [?]  d'O.  1850. 

Ophiura- Arme ,  welche  (auf  der  Oberseite  ?)  nur  paarig  nebenein- 
ander-liegende,  grosse,  gewölbte  Schilde  ohne  Stacheln  haben,  zwischen 
welchen  auf  der  Mittel-Naht  da ,  wo  vier  derselben  zusammenstossen, 
immer  noch  ein  kleinerer  liegt.  —  Jene  grossen  Schilder  (wenn  man  sie 
nicht  vielmehr  als  die  unmittelbare  Oberfläche  der  Arme  betrachten 

12* 


16* 

darf?)  sind  bei  der  einiigctti  folgenden  Art  gekömelt;  das  kleine  SchOd- 
chen  ist  dreieckig.  [Der  Name  musste  doch  wohl  Ophiocoma  getchiie« 
ben  werden  ? ;  ist  übrigens  ein  Unsinn !]      ^ 

Ophycoma  [?]  granulosa.         Tf.  XXIX^  Fg.  5a  (q.  Rani.). 

Ophiara  gerannt osa  Robbi.  Kr.  S8,  t.  0,  f.  22. 
Op  h  3rconBa  grannloaa  d'O.  Prodr,  Uy  274. 

Haoknow's  0.  (Aspidura)  granulosa  (Jb.  iMO,  t.  9,  f.  6)»  welche 
bei  Gkinitz  hiezu  zltirt  wird ,  scheint  sehr  verschieden  ;  bester  stimmt 
dessen  0.  (Aspidura)  subcylindrica  f.  7,  welche  aber  ungekörneli|it 

In  der  unteren  Kreide  am  Lindener  Berge  bei  Hannover*  - 


Asteriidae  (ThI.  IV,  S.  137).  Auch  davon  kommen  mancher 
lei  Reste  in  der  Kreide  vor.  Aus  den  lebenden  Sippen  Fromia  Grat, 
As'trogonium  (Link)  Mtr.  (Tosia  Gray  ,  Goniaster  Ao.),  Pentagonaster 
(Link)  d*0.  (die  wohlerhaltene  Asterias  Schulzi  CoTta,  Roemir)  ;  daaa 
aus  den  untergegangenen  Geschlechtern  Comptonia  Gray  und  Coelasler 
Ao. ,  während  einige  andere  Asterias-Arten  ihrer  Einreihung  in  die 
neueren  Systeme  noch  harren;  lu  Asterias  im  engem  Sinne  gehtoa 
nur  die  Arten,  deren  Oberseite  getäfelt,  und  deren  Strahlen  tod  3  Reiheo 
Stacheln -tragender  Täfelcben  eingefasst  sind.  Von  der  Sippe  Comp* 
tonia  (Ann.  naf.  hist.  1840,  VI  175,  278,  286)  haben  wir  noch  keine 
Abbildung;  auch  ist  ihr  Name  von  Brononiart  bereits  seit  1828  in  der 
Rotanik  vergeben. 

Coelasler  Ao.  1839 

(Mim-  Neueh,  1,  191.) 

weicht  von  der  wahren  Aslerias  dadurch  ab,  „dass  die  innere  Höhle  tob 
Täfelchen  wie  bei  den  Echiniden  umgeben  und  an  deren  Scheitel  ein 
Stern  von  Fühler-Gängen  wahrzunehmen  ist" ,  so  dass  diese  Sippe  mit 
der  Form  der  Asterien  die  Organisation  der  See-Igel  verbindet. 

Die  einzige  Art,  Coelasler  Couloni  Ao.,  kommt  in  der  Kreide 
vor ;  aber  Niemand  weiss  wo,  noch  kennt  man  die  Art. 


T^  viir,  B.     Echinidae  (Tbl.  i,  22, 84-89,  Thi.  iv,  iss— 155). 

CldarUf  Ao.  1836. 

Cidaritini  (ThI.  I.  24,  84,  IV,  138). 

b.     Stachel-Yf  atzen  vcci  ¥L^^  Tad\  %<(.VAtbL 


181 

Ctdaris  feslcnlosa  {m,  607).  Tf.  XXIX,  Fg.  16a— f. 

r  Lbwi  bei  Klbii«  t.  81,  f.  L,  M. 

Paiu(0,  «*f .  rewL  Ulf  U  4,  f.  3. 

Cidaria  Stockes  i.  Geol,  Trmns.  1898^  k,  II,  406,  t.  45,  f.  16. 

Cidaritca  vesiculoioi  Gf.  Petrefk.  IM5,  1,  lao,  t.  40,  f.  2  a— k;  — 

S'CHuaTBR  UDd  Bronn  i.  Jb.  1835,  164;  —  Robm.  Kr.  28;  —  d'Arch.i  Jfe'm. 

fM.  «,  F,  834;  —  (?Kl5d.  Brandb.  245;  —  ?Ja8»ow  i.  Jb.  1884,  461]. 
?Cid«riaeretoaaMANT.i.&eol.7V«fi#.19M,  5,  III,  S05;  Qeol.SB.  Engl. 

375  (Imm.  PjRKina.). 
Cidaria  veaienloaa  Br.  Leth.  «,  607,  t.  29,  f.  16a— f;  —  Ao,  mod.  Tl8; 

—  »'Arch.  i.  Mem.  gM.  5,  ///,  295 ;  -  [?  Draoia  i.  Jb.  1838,  353 ;  — ] ;  - 

?RBüaa  Krveratr.  57  (pmr*?),  t.20,  f.  14;  —  ?  Portlock  r0|»or#  752;  —  Ao. 

et  Dsf.  Cti.  24;  —  d'O.  Prodr,  U,  180  [nom  Ao.  i.  MSw^  Neueh,  1836, 1, 

141,  188;  Cafal.  #y#f.  10;  Hey.  EMn,  smiMM.,  mU  C.  punctata  Roem.;  non 

Gbinitx  Gkur.]. 

Körper  etwas  niedergedrückt  kugelig,  über  V  gross;  Fühler-Gänge 
etwas  bognig  Jederseits  eine  LSngsfurche  mit  2 — 3  gleichgrossen  Rei- 
hen Knötchen;  Stachel- Warien  4— 5in  jeder  Reihe»  die  oberen  dicht  bei- 
Mmmen,  alle  TerfaSltniasmässig  klein,  mit  ungestrabltem  Halse ;  Zwischen« 
liome  swiichen  den  Kreis-runden  Höfchen  flach,  die  meisten  breit,  stets 
gleichmftssig  und  dicht  gekömelt,  die  hohlen  ?  Kömchen  an  der  Ein- 
fassung der  Höfchen  nur  wenig  gröuer;  Stacheln  walzig,  Spindel-, 
Keulen-  und  Birn-förmig,  5''^  bis  18"'  lang,  oben  abgerundet  oder  ab- 
geatntzt  (nie  Pfrlemen-förmig  zugespitzt),  an  den  Seiten  mit  14 — 25 
•chmalen,  schwach-gekömetten  Längslinien  und  fein  punktirtenZwischen- 
liumen ,  oft  mit  einer  Krone  oder  Rosette  endigend  (b ,  d,  e,  f) ;  ihr 
Hals  kurz  und  wenig  verengt.  Gelenk-Fläche  ungekerbt.  Ob  die  Nicht- 
durchbohrung  der  Stachel-Spitzen  ein  bleibender  Charakter  ist  (wie 
BoKMER  annimmt),  kann  ich  nicht  entscheiden. 

Vollständige  Exemplare  sind  selten,  aber  die  meistens  leicht  kennt- 
lichen Stacheln  sehr  verbreitet. 

Vorkommen  im  sogenannten  oberen  Grünsande,  aber  auch  in 
höheren  Schichten,  wo  jedoch  nach  d'Orbiont  nur  jederseits  2  Kömer- 
Reihen  in  einem  Fühler-Gang  stehen  sollen  (C.  subvesiculosa  D*0.). 
So  in  Deutschland  (im  Grünsand  f*  zu  Euen  an  der  Ruhrl  und 
im  Kreide-Mergel  von  Bochum  in  Wesfphalen;  im  Kreide-Gestein 
vom  Sudmerberg  bei  OoilarU  in  weisser  Kreide  von  Quedlinburg  \, 
in  oberer  Kreide  zu  Maifrichtl;  ?  in  manchen  Feuerstein  -  Ge- 
schieben von  Berlin,  Poiidam,  Brandenburg  etc.;  —  Geinitz 
und  RK088  zitiren  diese  Art  in  Sachten  und  Böhmen  an  einer  Menge 
von  Orten  in  Schichten,  welche  nach  erstem 'vom  untern  Quader-Sand-r 


steine  incl.  nufirärts  liegen,  aber  den  mittlen  Quader-Mergel  nicht  C|ber- 
ragen,  ycrwechseln  jedoch  nach  Agassiz's  Vorgang  die  ächte  Art  mit 
verwandten);  —  in  Frankreich  (im  Cenomanien  ton  Viller$  imd 
Hctvre,  d'O.  ;  nach  d*ArchiaO  und  nach  AoAssiz  selbst  auch  in  weisser 
Kreide  zu  Poilly  im  Atsne-Dept.,  iwBeautais,  Taimont  undAoyan, 
an  welch*  ielztem  Orte  aber,  so  wie  zu  F^camp  und  Saintes  nach  d*Or- 
BIONY  nur  die  oben  genannte  Abänderung  =  C.  subvesiculosa  D*0*  vor- 
kommen soll,  von  der  wir  nicht  wissen,  ob  und  wie  sie  sich  in  den 
Stacheln  unterscheidet) ;  —  in  England  (in  unterer  Kreide  Manäi; 
—  in  weisser  Kreide  zu  Qraveiend  in  Wiltshire ,  zu  Lewe$  in  Sut- 
sex,  zu  Northßeet  in  Kent,  Ao.) ;  —  in  "^Rusaland  (im  Grünsand  oder 
Kreide  des  Gouvernements  Simbink,  Jasik.).  Die  Zitate  im  Neoco- 
mien  in  der  Krimm  u.  a.  beruhen  auf  Verwechselung. 

Saletita  Gray  183& 

S  a  1  e  n  i  i n  i  (ThI.  1 ,  24,  84 ,  85).  Klein  and  gewöhnlich  anlge- 
bläht.  Schaale  dick;  Scheitel-Seheibe  gross,  Kreis-nnid,  mit  WeUei- 
förmigem  Umfange,  atas  5  perforirten  Genital- ,  5  Augen-  und  1  After- 
Täfelchen,  welches  letzte  am  hintern  Rande  der  Aflei>öffniing  (inner- 
hüb  des  unpaarigen  Genital-Täfelchent)  liegt,  und  diese  aus  dem  MIttd- 
punkt  nach  vom  drängt.  InterambulaeriiUFelder  sehr  brieit,  mit  einer 
kleinen  Zahl  grosser,  gekerbter,  aber  andurchbohrter  Warzen.  Ambv- 
iacral-Felder  sehr  schmal,  mit  vielen  dicht  stehenden  Wärzchen.  Mund 
rund,  am  Umfange  eingeschnitten.     Poren  einfach. 

Arten:  11,  alle  aus  der  Kreide-Periode. 

Salenia  petalifera.  Tf.  XXIX,  Fg.  15ab(yt  ad nat.)\ 

Echinus  p  efali  ferus  DesNoul.  m^«. ;  Echinid.  304;  —  Dm.  i.  Dict.ie. 

nai.  XXXVn,  loi;  —  Blv.  das.  XL^  210. 
Salenia  areolata  Bn.  Leih.  &,  609  [exeL  syn.  parte],  t.  29,  f.  IS  (««a 

AoAfs.  Monogr.]. 
Salenia  petalifera  Ac.  moä-  Vll,  P73 ;  Mooogr.  I,  9,  1. 1,  f.  17—24:  — 

RoEH.  Kr.  30. 
Cidarites  «cutiger  ?  Möwst.  i.  Gf.  Petrefk.  I,  121,  t.  49,  f.  4;   [?Jisikow 

i.  Jb.  18S4,  461 ;   —   ?  Hiow.  i.  Jb.  1840.  650;   —   noM  Salenia  sca- 

tigera  ?GRAr,  Ao.]. 
?Cidari8  acutiger  Pitt.  i.  Oeoi.  Tran*.  ISOT,  k,  IV,  128,  352. 


^  Die  Zeichnung  ist  in  einigen  Einselnbeiten  nicht  genau;  der  After  isi 
rein  elliptisch  statt  nierenforroig  elliptisch;  das  U.  Tüfelchen  zu  rein  qoad- 
ratisrh,  statt  etwas  trapcsisch^  die  kleinen  Körnchen  um  die  Sfachel-Warxeo 
sind  etwas  sa  srosa.    Der  MaasaUb  gibt  die  Höhe  an. 


is4 

8«Unia  |J9r»0MilB  Ao*  IM.  mM.  rmh.  37 ;  —  b'O.  Ar««fr.  //^  170  (fNV«, 

Die  Art  unterscheidet  «ich  von  andern  durch  ihren  fast  flachen  and 
ebenen  After-Schild,  ohne  hohe  Umrandung  des  Afters,  ohne  radiale 
Etrhöhungen  oder  eingedruckte  lineare  Vertiefungen,  welche  von 
einem  Tifelchen  desselben  aufs  andere  übergingen,  von  welchen  jedoch 
A0A8SIZ  wenigstens  bei  Goniopygus  erwähnt,  dass  sie  mit  dem  Alter 
verschwinden.  Wir  wurden  geneigt  gewesen  seyn,  diese  Art  mit  ihren 
breiten  gekörnelten  Streifen  zwischen  den  zwei  Stachelwarzen-Reihen 
and  deren  etwas  zahlreicheren  {X — 5  statt  3 — i)  Stachel-Warzen  in 
einer  Reihe  von  S.  personata  (Dm.  m«s.  17;  Agass.  Monogr.  I,  7,  33, 
I.  f ,  f.  1 — 8)  von  Minoren  t  welche  Agassiz  und  Desor  neulich  mit 
voriger  verbinden,  lelbststandig  zu  unterscheiden. 

Vorkommen  in  Deutschland  {im  GrQnsand  r*zu  Est  enan  der  Ruhrl, 
im  Kreide-Sandstein  zu  Kehihehn  an  der  Donau) ;  —  in  Frankreich 
(im  Cenomanien  zu  le  Mans^  zu  le  Harre,  zu  Talmoni,  Charente-hu 
fer^y  zu  Bemeuil,  Oiie) ;  —  in  England  (im  Grünsande  ?  zu  Courl^at^ 

Shreel  bei  Folkitone,  Pitt.,  in  Kreide  von  Langleat). 

» 

Die  Angabe  desC.  scutiger  in  weisserKreide  auf  üfip«n  und  in  sol- 
cher oder  Grünsand  bei  Simbir^k  in  Bussland  durfte  sich  vielieicht  auf 
die  Sehte  Art  dieses  Namens  beziehen.  Die  Angabe  im  Coralrag  zu 
Naäheim  beruht  auf  einem  Irrthum  (MOhst.  i.  Jb.  i840,  222). 

Peltasles  Ao.  1888. 

SaleniinI  (Tbl.  I,  24,  84,  85).  Scheitel-Scheibe  Kreis-rund  mit 
Wellen-förmigem  Rande,  aus  denselben  1 1  Täfelcben  wie  bei  Salenit 
zusammengesetzt;  aber  das  After- Täfelchen  steht  nicht  hinter,  sondern 
vor  dem  After  und  drängt  diesen  aas  der  Mitte  nach  hinten.  Sonst  vrie 
Salenia. 

Arten:  4,  alle  in  Kreide-Bildungen. 

Peltastes  stellulata.  Tf.  XXIX'',  Fg.  5 a— g  (n.  Ao.). 

Salenia  strllulata  Ac.  19^9,  Monogr.  I,  15,  t.  2,  f.  25— 32;  Cai,  syst, 

4;  Echin.  8wMS.  Ilj  90,  t.  23,  f.  6~10. 
Pe I tastet  stellulata  Ao.  Das.  c«f«/.  rmis.  86;  —  o*0.  Prodr.  Uy  89. 

Diese  Art  unterscheidet  sich  von  ihren  Verwandten  durch  die  zahl- 
reich eingedruckten  Queerstriche,  welche  von  einem  Täfelchen  des  sehr 
grossen  Atfer-Schildes  zum  andern  über  die  Nähte  hinwegsetzen  (a,  d). 
Im  Übrigen  ist  die  Schaale  flach,  die  Ambulacral-Felder  tragen  nur  2 
Reihen  Warzen  ohne  Körnchen  dazwischen ;  auf  den  Interambulacral- 


184 

Feldern  (c,  e)  stehen  nur  3 — 4  grosse  Warxen  in  einer  Reibe; 
sind  von  einem  lichten  Kreise  grössrer  Kömchen  eingeschlossen ,  an* 
terhalb  welchen  zerstreut  einige  wenige  noch  kleinere  stehen  (dieAeia- 
siz  indessen  nur  in  den  Echinod.  Suistes  gezeichnet  hat). 

Im  Neocomien  der  Schweitz  {Chaux'de^ Fonds);  —  Ftünk* 
reiche  (im  untern  Neocomien  zu  ^uxerre  im  yonne-DpU);  — 
Englands  (Wiltshire). 

Gofiiophortis  Ag.  1838. 

Saleniini  (wie  oben'.  Schaale  aufgebläht,  doch  oben  und  nntea 
abgeplattet.  Scheitel-Scheibe  fiinfeckig,  aus  denselben  11  Täfelcheo 
wie  bei  Salenia  zusammengesetzt,  diese  jedoch  noch  geziert  mit  Kanten, 
welche  iiber  einen  ansehnlichen  Theil  der  Scheibe  sich  erstrecken  und 
winkelig  zusammenstossen.  Interambulakral-Warzen  sehr  dick  und  nicht 
zahlreich,  gokerbt,  undurchbohrt.  Ambulakral- Warzen  klein,  dicht-ge* 
drängt.  Von  Salenia  mithin  nur  durch  die  winkeligen  Leisten  auf  der 
Scheibe  unterschieden. 

Arten:  1 — 2,  im  Genomanien. 

Goniophorns  lunnlatus.        Tf.  XXIX'',  Fg.  6a— g  (n.  Ao.;. 

6oniophoras  lunulatos  Ao.  M onogr.  I,  30,  t.  5,  f.  17—34;  Ae.  Das. 
Cmtai,  39;  —  d'O.  Prodr,  11,  179. 

Ist  etwas  kleiner,  wölbiger,  hat  einen  kleineren  Mund  und  etwas 
dickere  Rippen  auf  der  Scheibe,  als  G.  apiculatus,  welcher  jcdoeh  vielleicht 
nur  eine  Varietät  davon  ausmacht. 

Am  Cap  la  Heve  in  Nord-Frankreich ;  die  P.  apiculatus  zu 
Hävre, 

Goniopygxis  Ag.    1838. 

Saleniini  (wie  oben\  Schaale  Kreis-rund,  etwas  Kegelförmig. 
Scheitel-Scheibe  sehr  stark,  mit  eckigem  Umriss,  aus  nur  10  Täfelchen 
zusammengesetzt,  indem  das  11.  (After-Tafelchen)  fehlt.  Mund  sehr 
gross.  Stachel-Warzen  undurchbohrt  und  ohne  Kerben  an  ihrer  Basis. 
Stacheln  Keulen-förmig.     Poren  überall  nur  einfach  paarig. 

Arten:  5,  alle  in  Kreide-Formation. 

1.  Goniopygus  Menardi.         Tf.  XXIX^  Fg.  7a— g  (n.  Ao.;. 

a.  var,  minor. 

EchinusMenardi  Drumar.,  Dpr.  \.  Diet,  9e.  nai,  XXXVU,  loi. 
Goniopygus  M e n a r  d  i  Ag.  moiief.  X51,  Q62;  Monogr.  I,  22,  t.  3,  f.  29- 
36;  -  d'O.  Prodr.  iJ,  179;  -  Ao.  Des.  Cmiai.  40  (ineims.  var.  ß). 


189 

ß.  vmr.wmjar. 

Goniopygoft  Kloboaos  Ao.  aimI.  Q63;Moiio(^.  I,  S4,  t  4,  f.  9—16. 

Afler-Mikndang  dreieckig,  mit  rundlichen  Bcken  (Fg.  b,  d),  in  wel- 
chen noch  Je  ein  kleines  TSfelchen  lu  liegen  scheint  (bei  andern  Arten 
sind  diese  Bcken  und  Täfelchen  4-  und  5>2&hllg).  Alle  Tsrelchen  ganz- 
randig.  Ambnlakral-Felder  ausgeseicbnet  breit,  mit  einfachen  entfernt- 
stehenden  Warxen-Reihen  'aus  12 — 13  Warzen),  doch  ohne  Zwischen- 
w&rcchen.  Interambulakral-Warxen  (e)  ebenfalls  in  zwei  Reihen  (mit 
je  6 — 7  Warzen),  neben  welchen  rechts  und  links  und  erst  bei  grös- 
seren Exemplaren  allmählich  je  eine  bognige  Reihe  kleiner  Wärxchen 
herabläufl.     Unsere  Abbildung  gibt  die  Tar.  major. 

Vorkommen  im  Cenomanien  Frankreichs  (a  auf  der  Insel  Aix 
an  der  CAarenfe-Mundung,  ß  zu  Jüans  im  Sarthe-D^i.), 

2.  Goniopygus  Bronn i  Ao.  Honogr.  I,  appetid.  2;  —  Ao.  Des. 
caiaL  40. 

aus  demGrQnsande  von  Eaen  an  der  Ruhr;  ist  kleiner,  mehr  flachge- 
druckt, hat  einen  queer-ovalen  After  und  spitxere,  längere  Ovarial- Ach- 
seln, wodurch  die  Scheibe  xackiger  erscheint.  Sie  ist  wahrscheinlich 
G.  peltatns  Roem.  Kr.  30;  da  sie  aber  nicht  so  gross  ist,  als  obige, 
und  nicht  ganx  vollständig,  so  haben  wir  Torgezogen ,  die  erste  abxu- 
bilden,  obwohl  die  letxte  in  unserer  Sammlung  liegt. 

Tetragramma  Ao.   1836 

wird  jetxl  von  AoAsaiz  und  Dbsor  {Cat  rain.  46)  der  Sippe  Dia- 
dema  (IV,  144)  eingeordnet  und  unterscheidet  sich  von  deren  andern 
Unterabtheilungen  dadurch,  dass  wenigstens  4  Reihen  von  Haupt* 
warxen  in  jedem  Interambnlakral-Feld  stehen.  6  von  7  Arten  liegen 
in  Kreide- Formationen,  eine  im  Portland-Stein.  Cidaris  Variola- 
ris  Bagh.  ist  eine  der  Typen. 

Hemidiadema  Ao.  1847. 

Bchinini  (Tbl.  I,  84,  85).     Weicht  von  Diadema  (Tbl.  IV,  S. 
144)  nur  allein  dadurch  ab,   dass  die  Ambulakral-Felder  bloss  eine 
WarxenReihe  besitxen.     Die  einxige  sehr  kleine  Art ,  H.  rugosum  Ao« 
Oes.  cat.  rai$.  47 ,  deren  Ambulakral- Warzen  so  gross  und  noch  grös- 
ser als  die  Interambulakral-Warzen  sind,  kommt  im  Grünsand  (Albien) 
Von  Orandprä  in  den  Ardennen  vor  und  ist  noch  nicht  beschrieben, 
noch  abgebildet. 


l«tt 


Cyphosoma  Ag.  1840. 

£chinini,  wie  vorhin.  Scbaale  kreisrund,  oben  ood  unten  gleich- 
massig  abgeplattet.  Einfach  gepaarte  Poren  •  wellige  Reihen  bildeod. 
Ambulacral-Felder  mit  Warzen  so  gross ,  als  auf  den  Interambulacral* 
Feldern.  Warzen  gekerbt,  aber  nicht  durchbohrt,  in  zwei  Reihen  auf 
jedem  Felde.  Mond  rund  und  nur  sehr  leicht  eingeschnitten.  Weicht 
¥on  Diadema  (Tbl.  IV,  144)  dadurch  ab,  dass  die  Warzen  ondarch- 
bohrt  sind. 

Arten:  17,  alle  auf  Rreide-BiMongen  beschränkt  und  haoptsich- 
lieh  in  der  oberen,  weissen  Kreide  herrschend.    Typus  der  Sippe  Ist 

Cyphosoma  Milleri.  Tf.  XXIX^  Fg.  8  a b c  (n.  Gr.;. 

Parks,  ortf.  rem,  111^  t.  3,  f.  10. 

?Echi  rtas  co  ron«  Risao  JSMSy  Proi,  mini,  K,  278. 

Echinus  Milleri  Dbsmar.  ;  Dfh.  i.  Dht.  XXXVUy  101 ;  --  DssMocl. 

Echin.  394;  —  Gratv.  Otirt.  DaxB'X\  —  Ao.  18^  i,Mem.  NeudL  1, 19S; 

—  d'Arch.  i.  Jb.  18S8i  204. 
EchinuaKoeniitl  Mint.,  Phtix.  V.  (a  fy.  PaRKirrs.)  /krfa  Mokrs. 
Cidaritei  granulosui  Goldv.  Petrefk.  I,  ISS,  t  40,  f.  7  Ab;  —  Ha«w. 

i.  Jb.  1841 9  651. 
Diadema  granulosum  Ao.  i.  lUem.  Neuek,  I,  180>  —  Mo1iRs.e0f.Sl. 
Cidarite  s,  Cyphosoma,  i^ranulosus  Gsirr.  Ckar,  /,  90;  ~~  Qoad.Stf. 
Cyphosoma  granu  losum  Rruss.  Kr.  58. 
CyphoKom  a  Mille ri  Ac. mod.  M56 ;  Cni,  eeiyp.  11;  —  ?  Sism. Bekm, fe$t. 

M««a  63 ;  —  Ao.  Des,  eat.  raU.  47;  —  d'O.  Prodr,  II,  273. 

Ansehnlich  gross,  bis  fast  2*'  breit;  AfcnbulacraU  und  Interanibeli- 
cral-Feldcr  einander  gleich,  und  beide  mit  2  Reihen  Stach el-Warzea, 
welche  in  gleicher  Höhe  überall  gleicbgross ,  in  jeder  Reihe  10 — 12  ao 
Zahl,  nach  oben  und  unten  an  Grösse  abnehmend,  am  Halse  gestnbtt, 
und  ziemlich  weil  von  einander  entfernt  sind ;  die  Zwischenräume  mit 
kleinen  Körnchen  dicht  und  gleichmässig  bedeckt.  Ausgezeichnet  haupt- 
sächlich durch  eine  Reihe  von  etwa  9  mittclgrossen  Stachel-Wärzchen 
(a,  c),  welche  neben  jedem  der  10  Fühler-Gänge  vom  Munde  [?Gold 
FUSS  nennt  den  After]  an  bis  gegen  den  Umfang  der  Schaale  reicht, 
doch  sich  an  den  Seiten  nicht  erhebt.  In  Sachien  und  Böhmen  da- 
mit vorkommende  Stacheln  sind  Pfriemen -förmig,  rund  und  glatt. 

Vorkoitimen  überall  in  der  oberen  weissen  Kreide  in  England  in 
weisser  Kreide  zu  LeweSt  zu  Brighion,  Mant.  ;  in  Yorhnhire,  Pbill  ; 
in  WiUuhire,  Brodp.;  in  Norfolk,  Rose):  —  in  Frankreich  m 
Senonien  bei'm  ndtre«  Seine  inf^,\  von  Qoincourt  and  Broge$, 


187 

Oi$e,  TOD  MontoHeUj  DrAtne,  ^on  Dax);  — «  utitieher  in  der  6^a^ 
Schaft  Nizza  ? ;  —  Holland  (in  der  obersten  Kreide  lu  Moitricht, 
Gr.);  —  \n  Deutichland  (in  weisser  Kreide  xttiiarAen.  wieaufAft^en; 
im  mitteln  Quader-Mergel  =  oberen  Pläneriialke  xu  Strehlen  und 
WeinboMa  in  Sachien,  zu  Hundorf  und  Kuttchlin  in  Böhmen]  zu 
Langeltheim;  —  ImobernGrQnsandsteinderjS^tfcA^rttfcAeniS^c/ktrei/x; 
60LDFUS8  nennt  auch  den  Grunsand  von  Etten  an  der  Ruhr,  welchen 
GxiiiiTZ  als  den  zweiten,  gleichalt  mit  vorgenannten  Schiebten  be- 
zeichnet\ 

EchtnopsU  Ag.  1840. 

Echinini  (s.  0.).  Klein,  aufgeblähet/ etwas  iiegelig.  Ambu- 
lakral«  und  InterambulakraUFelder  ungefähr  gleichbreit  und  beide  ge- 
schmückt mit  durchbohrten,  aber  nicht  gekerbten  Stachel- Warzen. 
Mond  klein,  mit  nur  schwachen  Einschnitten.  Von  Diadema  verschie- 
den durch  den  Mangel  der  Kerben. 

Arten:  6,  wovon  4  fossil  in  Kreide-  und  2  in  Terliär-Schichten. 

Echinopsis  pusllla.  Tf.  XXIX^  Fg.  9 ab  (n.  Roem). 

Ecbinui^  Echinofisis,  posilliis  Roem.  Kr.  30,  t.  S,  f.  10. 
Eebinopsia  ptitÜlns  Ae.  Dst.  emU  rmU,  5t ;  —  Gbiu.  Qosd.  322. 

Vielleicht  mit  E.  conteitus  und  E.  latiponisAo,  cai.  9  zusammen- 
gehörig. Ohne  die  öbrlgen  Arten  zu  kennen,  vertoiOgiDta  wir  diese  nicht 
zu  charakterisiren.  Nach  Robmer  Ist  sie  klein,  halbkugelig,  dicht  und 
fein  gekörnelt,  in  jeder  Reihe  Mit  i4  feinen  spitzen  Warzen. 

Im  Kreide-Mergel  von  Gehrden  in  Wesiphalen. 

Arbacia   Gbay,   1835  Ac. 

(Echfin  oeidaV*]«  DsiM.) 

Echinini,  wie  oben.  Klein,  fast  kugelig,  bedeckt  mit  vielen 
kleinen  ungekerbten  und  undurchbohrten  Stachel- Warzen ,  welche  auf 
den  Interambulacral-  und  zuweilen  auch  AmbiUacral-Feldern  vielzäh* 
ligc  Reihen  bilden.  Poren  einfach  paarig.  Mund  kreisrund  ohne  tiefe 
Einschnitte;  Genital  -  Apparat  schmal,  ringförmig.  Von  Echinopsis 
durch  die  ungekerbten  Warzen  verschieden.  Zwei  Gruppen,  wovon  die 
eine  2  grössere  Reihen  Warzen  begleitet  von  kleineren,  die  andere 
öberall  nur  gleichartige  StacheNWarzen  besitzet. 

Arten:  9  in  Kreide  und  Tertiär-Bildungen. 


188 

Arbaeia  granulosa.  Tf.  XXIX^  F^.  lOab  (n.  Gr.). 

Ecliinui  Benettiae  Kdnic  fcM.  i$ei.  85  (^fo  MoR«»). 

Ecbinva  grau u loa as  Munar.  i.  Gp.  Petrefk.  I,  1S5|  UAfi^t  5;  *  Dit- 

MovL.  Ecb.  292. 
Arbaeia  gran  u  losa  Ao.  moil.  X39;  Cai,  9y9t,  12 ;  ^  Ag.  Dsa.  e«/.  raii. 

52;  —  MoRBiB  eat,  48;  —  d'O.  Prair,  11,  179. 

Feine  Wärzchen  von  gleicher  Grosse  bilden  auf  dem  breiten,  durch 
eine  senkrechte  Furche  in  zwei  gleiche  Hälften  getheilten  Interarobula- 
cral*  Felde  wagrechte  Reihen ,  worin  bis  16  auf  ein  Feld  kommeot  wäh- 
rend auf  den  Ambulacral-Feldern  nur  8 — 12  bei  weitem  weniger  regel- 
mässig nebeneinander  stehen.  Basis  kreisrund.  Poren-Paare  in  den 
Fühler-Gängen  gegen  den  Mund  hin  nach  Goldfuss  sich  Terdoppelnd 
(gegen  AoASSiz). 

Vorkommen  in  Deuttchiand  (im  Kreide-Sandstein  mit  Inoceramus 
zu  Kehlheim  an  der  Boncat)\  —  in  Frankreich  (im  Cenomanien  zu 
le  Mans  und  auf  der  Insel  Aix) ;  —  in  England  (im  Greensand  za 
Chuie-Farm  in  WilUhire,  Morrs.). 

Codiopsis  Ag.   1840. 

E c h i n i n i,  wie  vorhin.  Schaale  aufgebläht,  sehr  hocb,  kreiirimd 
oder  etwas  fünfeckig.  Poren  einfach* paarig.  Stachel- Warten  bin  und 
wieder  zerstreut,  durchbohrt,  aber  nicht  gekerbt ,  nur  an  der  Unterseite 
hervortretend;  die  übrige  Oberfläche  glatt,  unter  der  Lupe  lein  gefaltet 
Mund  massig,  ohne  tiefe  Einschnitte. 

Arten:  11  — 12  in  Kreide-Gebilden. 

Codiopsia  doma.  Tf.  XXIX^  Fg.  11  a — c  (n.  Ac. 

Echinusdoma  Dejimar.  msM.;  Drn.  i.  Diei,  mc,  naf.  XXXV II,  loi. 

Codiopflis  doma  Ao.  mod  X31,  X7i;  Cai,  Mysi.  13;  —  Rob.  Kr.  30;  - 
d'Arch.  1.  Bultei.geol.  t846,k,lU,ZZ%\  i.Mem.0eoLlt,  299,t.  13,  f.  i;- 
Gbipt.  Quad.  222  ;  -  Ag.  Des.  Cat.  rata.  53;  —  d'O.  Prodr.  ii,  179. 

8p€eim.  trila, 

Co  diopsi  8  Simplex  Ae.  Cat,  13. 

Im  Cenomanien  Frankreichs  (zu  le  Mans ,  zu  Coudrecieui, 
Sarthe);  —  Belgiens  (Tourtia  von  Toumay);  —  Deutschlands  (im 
Grunsand  von  Essen,  im  untern  Pläner  von  Platien  bei  Dresden}, 

Echinus  (L.)  Ag. 

E  c  h  i  n  i  n  i ,  wie  oben.  Für  diese  Sippe  bleit>en  die  Formen  mit 
folgendem  Charakter  übrig:  Schaale  aufgebläht ;  Ambulacral-Felder  halb 
so  breit  als  die  Interambulakral-Felder ;  Stachel- Warien  auf  beides 


180 

gMeh  froM,  mehr  ond  weniger  desflich  in lenkreohtan  Reihen  flehend; 
Poren  zahlreich,  in  schiefen  oder  gebogenen  Qüeerreiben ;  Mund  kreis- 
rund,  mit  mehr  und  weniger  tiefen  Einschnitten  (Mund-Haut  bald  nackt, 
bald  mit  dachziegelsllndigen  Schuppen  bedeckt,  mit  10  Schildern  för 
die  Mund-Röhren).  Genital -Apparat  aus  4  gleichen  Täfelchen  und 
einem  grösseren  mit  Madreporenkörper-Struktor,  welches  die  Lage  der 
Längsaclise  des  Körpers  andeutet ;  After  gebildet  von  einer  Menge  klei- 
ner unregelmissiger  Täfelchen ;  Rau-Apparatwie  beiCidaris  zusammen- 
gesetzt ,  aber  die  Pyramiden  in  ihrem  oberen  Theile  ausgehöhlt ,  und 
beide  Äste  im  Scheitel  durch  einen  Bogen  vereinigt;  Zähne  dreieckig. 

Arten:  50,  vom  UnterooHthe  an  bis  in  die  jetzige  Schöpfung 
verbreitet*  Typus  ist  der  gemeine  E.  esculentus  L.  (Eine  repräsen- 
tirende  Art  abzubilden  durfte  kaum  nothwendig  seyn.) 

Fibtdarta  Lk.  1816. 

Clyp  eastrini  (Tbl.  I,  24,  84,  87).  Fast  kugelig  ,  oder  etwas 
eiförmig;  Fuhler-Felder  (Fg«  b,  d)  blattförmig,  am  Ende  offen,  mit  nicht 
gepaarten  Poren ;  After  an  der  Unterseite  (c),  dem  Munde  genähert; 
Kinnladen  hoch ;  —  keine  inneren  Scheidewände,  —  und  die  Sippe  hie» 
durch  von  Echinocyamus  abweichend. 

Arten :  3  lebende  und  1  fossile. 

Fibular{a8abglobosa(a,611).  Tf.XXlX,  Fg.21a-d(ailnaf.). 

Echinoneus  subglobosns  Gf.  Petref.  I,  136,  t.  43,  f.  9. 
Fibulari«  subglobos«  Ao.  189$,  i.  Mem,  Neueh.  /,  84;  Monogr.  II, 
137 ;  —  DbsMoul.  Ech.  S4S ;  —  Ao.  Dss.  Cai.  r&U.  84. 

Eiförmig  (Fg.  b,  c),  fast  kugelig,  iiberall  gewölbt,  unten  etwas  längs- 
kielig;  Poren  gross  (d) ,  weit  auseinander,  unverbunden,  nicht  zahl- 
reich; im  Scheitels  Genital-Öffnungen;  Stachel-Wärzchen  fast  nur  unter 
der  Lupe  kenntlich ;  Nähte  der  Täfelchen  unten  sichtbar  (Fg.  a  von  der 
Seite,  b  oben,  c  unten,  d  von  oben  vergrössert). 

Zu  MaitricMU 

DUcoidea  Gray  1835. 

Echinoneini  (Tbl.  I,  24,  84,  87).  Kreisrund;  Mund  kreisrund 
an  den  Enden  der  Fühler- Gänge  leicht  eingeschnitten;  Aller  verlängert, 
an  der  Unterseite  zwischen  Mund  und  Hinterrand ;  Scheidewände  im 
Innern  der  Schaale,  welche  an  Kernen  Einschnitte  veranlassen ;  Stachel* 
Warzen  durchbohrt  und  gekerbt,  in  regekiiässigen  Reihen. 

Alle  Arten  (16)  in  Kreide,  vom  Galt  an  aufwärts. 


Discuidea  8iibuculus(a,  615).    Tr.XX1X,FK.  I9a-c. 

LaRo  lap.  f.  116,  t,  36  ;  —  Bdcbc.  Pelrif.  77,  l,  5J,  f.  359,  3B0. 
fechtniirs  dlscoIdfUR  depressu»  Geük.  Pelrir.  35. 
Diieoidps  iubuculus  Kluin  Edi.  30,   I.  14,  f.  l-o;  -  T,ii 

Tmiu.  t,  I,  378. 
EcliiuilcxKUburulus  Leshe  op.  Klbih  171. 
Echinuiiiiibiiculux  rar.  a,  b,  Lm.  frf.  Gwer..  3183- 
PiBRB.  orj.  rem.  III,  Sl,  l.  2,  f.  7. 
Oalrritc«  rblolari*  Lk.  Airl.  Ill,  II;  -  Dfn.  i.  BieL  M.  « 

86;  -  BnoN.  J.  Ciiv.  om.  /m».  //,  ii,  i.  Q,  f.  13. 
Galcrileti  üubiirulai  Gr.  Vttrtl.  I,  HS ,  (.  41 ,  f.  3;  -  Pi! 

infrr  338:  -  FiTTont.  G'edl.  Trun«.  t,  /f,  118,351;  —  KLÖD.Br 
EcliinnnruHEubuculuitBLv.  i.  Diel.  «f.  «at.  LX,  194. 
DiscoiilpB  rnlulariRGnAT,  Ar,.  \.  Mim.tieueh.  t83«.  I,  166. 
Dincoiilpa  RubuculuK  Bn.  Leih,  n,  6ls,  t.  ;19,  F.   19;  -  Ae. 

7;   —   DssoB   i.    Monogr.  IH,  54,   I.  7,  f.  S-7;  —  Zimmühh-i. 

65«;  —  RoEM.  Kr.  31  ;  -  Mnnns.  cal.  53;  —  n'AnCK.  i.  Bull,  fi 

i,    III,   33-1;   —   Gkin.   QuBci.   1t2i  —   d'O.   Proir.  //,   11»; 

Aacb.  i,  8. 

Diese  Art  gehört  in  die  Abiheiluni;  der  eigcnllichen  II 
Aq.  mit  cohr  kleinen,  wenig  sichtbaren  Sladiel- Warzen .  th 
vertiefter  Unterseite,  ziemlich  kleinem  After  und  mit  dentli 
■chniltenen  Kernten.  Die  Art  ist  klein ,  etwas  konitch  und  t 
lieft,  mit  polsterigem  Rande,  massigem  elliptischem  After,  t 
weniger  in  Reihen  geordneten  undurchhohrten  Stachel -Vi 
dfxwiicben  ohne  Ordnung  eingeslreulen  kleineren  Köroclu 
Fühler-Felder  sind  durch  eine  schwache  vertiefte  Linie  der  Li 
gelheilt;  die  Zwischcn-Füblerfelder  mil  3  abstehenden  fein 
erbabcpen  und  oft  warzigen  Linien ,  welche  mit  den  Fübler-Gi 
sammcn  30  auffallende  Strahlen  der  Oberfläche  bilden. 

Vorkommen  fast  nur  im  oberen  Grünsande  und  Pläoer 
So  iu  Bettlschland  [im  Grünsande  V\on  Baten  an  derAiiAr! 
ner  von  Iburg,  Langeltheim,  Paderborn  und  Ahllen  v 
BeulicMand;  in  erhärtelem  Kreide  Mergel  von  Coesfeld 
chuml  daselbst;  in  f  za  Velschmt  bei  Aachen;  in  Geschi 
Potidam ,  in  der  Hark  und  um  Hamburg) ;  —  in  Beigia 
Tourtia  von  Tottmay) ;  —  in  Frankreich  (im  Cenonanic 
Harre,  Vitlermnd  von  Apprigny,  Yonne);  —  in Knglimii 
lind  von  Chute-Farm  in  Wilhhire,  und  im  Unter -Grünund  i 
In  Kenl;  in  unlerer  Kreide  lu  Swaffham  in  Norfolk;  vi  h 


101 


GaleHtes  Lmk.  1816.     ' 

Bchinoneini,  wie  oben.  AnfgeCrieben,  zuweilen  fast  thurro- 
förmig,  etwas  fünfteilig,  hinten  schmäler;  Unterseite  eben;  Mund  fQnf- 
eckig ;  After  in  oder  unter  dem  Rande.  Die  Hauptwarzen  \iel  seltener 
und  weniger  dicht  stehend  als  bei  Discoidea  u.  v.  a.  Sippen  dieser  Fa< 
milie,  deutlich  zitzenförmig  und  durchbohrt,  aber  nicht  wie  bei  genann- 
ter Sippe  in  Reihen  geordnet.  Das  unpaare  Genital- Täfelchen  ist  kleiner 
und  nicht  durchbohrt 

Arten:  15,  alle  in  Kreide-Bildungen,  vom  Ober-Grünsandc  (f*) 
an  aufwärts. 

Galerites  albog;alerus.  Tf.  XXIX,  F^.  iS st b  {ad  nat.). 

BiiBTif.  Echio.  67,  t.  2,  f.  1,  8  (Pcbinoconus) ;  -<  Laho  hpid.  fy.  125,  i.  36,  f. 

I ;  —  BoHRG.  Petrif.  77  ,  I.  63,  f,  391 ;  —  Park«.  Rem,  ///,  40,  f.  lo,  11. 
Conalas  albogaleras  Ki^m  rt  Lmi^dtTS)^  19,  103,  t.  13,  f.  A,  B;- 

Flemg.  Bril,  An.  481 ;  —  Tatlor  i.  OeoL  Trtm;  4,  /,  377  >  —  Beck  i.  Jb. 

18t8y  581  (fion  Minrr.  i.  OtoL  Trau*.  4, 1//,  206 ,  Geoi,  Su*9.  f.  16,  19  und 

Gsai.  SB.  Engl.  373]. 
Echinnsalbogalerua  Lin.  eil.  Gmbl.  8181. 
G  Alf  riteg  albogaleras  Lk.  hitt.  lliy^OiBncyeL  melA.pl.  152,  f.  6,  6; 

—  Dpr.  i.  Diet.  ae.  nat,  XVUt,  80 ;  —  Broft  i.  Cu9.09B,n^  tt,  251,  6o3,  t. 

4,  f.  l^i  4'- edii.pl  L,  f.  I2ab;  —  Bechb  i.  Geoi.  Trane.  4,  !l,  iii;  — 

Stocbbs  f4.  406, 1.  46,  f.  14,  16,  kona]',  —  Gf.  Petref.  I,   127,  t.  40,  f.  19 

ab;  —  Gratp.  Oure,  57,  exel.  ie, ;  ~  DssMour..  tabi  248;  —  Parsy Seine- 

infir.  338;  —  Phill,  Yorkeh.  /,  119;  —  Ki.5o.  Brandb.  246;  —  Eicnw. 

Zool.  epee.  /,  229;  —  Lill  i.  Jb.  183$,  236;  —  Hagw.  i.  Jb.  1840,  6S2; 

^  EiCHW.  das.  1849,  368;  —  d^Arch.  h^Geoi.  Trane.  4,  1/,  179 ;  —  Ag. 

Calal.  eetyf,\  —  Dexor  Monogr.  Galer,  11,  89,  t.  1,  f.  4~il,  t.  13,  f.  7 

ioptimae)\  —  Ag.  Deh.  CalaL  reie.  90;  —  Robm.  Rr.  32;  —  Gsirf.  Quad. 

222;  —  d'O.  Prodr,  //,  272;  -  Morr».  Cai.  53. 
£  c  hinoneas  alb  ogalerus  Blv.  i.  DieL  ee.nai,  LX,  194. 
Disnoidea  albogalera  Ao.  i.  Me'm,  Neuch.  188$,  1,  186;  —  Br.  Lelh.a, 

614,  t.  29,  f.  18;  ~  Zimmerm.  i.  Jb«  1841,  656. 
?GaIe  ritese  longa  tu  R  Bokm.  Kr.  32,  t.  6,  f.  16. 

Hoch,  kegelförm'g,  an  den  Seiten  fast  gar  nicht  und  viel  weniger 
bauchig  als  irgend  eine  andere  Art ;  Grundfläche  eben  mit  etwas  sechs- 
eckig kreisrundem  Umfange;  derAfler  im  Rande  (sonst  meist  unter  ihm) 
gelegen,  welcher  an  dieser  Stelle  allein  etwas  vorspringt ;  oben  mit  nur 
wenigen  grösseren  Slachol -Warzen  zwischen  vielen  kleinen. 

Charakterlsirt  (wie  last  alle  Galerites-Arten)  die  weisse  Kreide ;  wo 


CT  ort  ah  Feuerstein-Kern  erscheint,  und  geht  nicht  unter  den  P&o 
mittein  Quader-Mergel  Geis,  hinab.  So  in  Beultchtand  im  Pün 
QuetHinburg,  Goslar,  Vuinenburp,  Salzgtller,  Snrtleät.  \Vai 
Ihenfelde;  im  Kreide-Mergel  von  Bochald  und  C'oetfeld ;  m  » 
auf  Rßgeu  ani  um  Aachea;  aU  Geschiebe  um  Berlin,  um  ßm 
und  an  den  Küsten  der  OaUee} ;  —  in  DAntmark  detfl.  «ul  Jl 
—  in  iScAicedew;  —  in  Belgien  (in  weisser  Kreide  um  ttrfli)r< 
Ciply):  —  in  Frankreich  (im  Scnonicn  lu  Pomllg.  tn  Pair\ 
Hoifvemonl,Oiae,taChamy.Yonne  -.  —  iaE\igtaHd[mlM*a' 
ru  Lpme-Iiegia  in  Doraetshire  (zu  Lewes  in  Suatex itl  G.  c  Dil 
»uAnlrim.zaDerry;  ist  ferner  in  Kreide  lu  Hessle  in  YorUttäi 
Bramerlon  in  Norfolk:  im  Upper-Chalk  zu  Graveieiid,  in  Si 
Aom);  —  im  Königreich  Polen;  — in  Rttaalantl  (weisse  Krdlf 
Grtdno).  Die  Angabe  in  ftalien  von  CjtTtn.LO  bedarf  nähcrrt  Fri 

3.  Galerltesabbrcvlatnn.  Tf.  XXtX,Fg.  17ab  nuci.ai 

ffiLC»  u.  K^OHR  Verslfiu.  II,  IJ6,  I.  El.  f.  1,  1.  i 

Conulu»Wa);ricu«  KLE|^.  EelUitod.  10,  I.  xui,  T.  C-F,  I-E.  | 

Co  nuu'  bünVl  '''■^"'  ^''""*'-  ^°'  '■  *"■■  ^-  K~^-  1 

EnJiinuluavulgarii  LBiKE/rr$,  op.  Ki£]i>.  166;  SciiLaTB.P(lHCl 

Ei^htll!lu«  vulgoris  Li».  eJ.  Gmkl.  3183. 

GalrrilcH  abhrt'vi.tlus  I.r.  AtX.  ///.  30T:  -  Ag.  moJ.  S6S,  S: 
Mem. Ntaeh.  I,  IBS;  — Derdh  monngr. Giltr.  30,  t.  3,  f.  6—lT,—it 
M(.  Mia.  90;  —  »'0.  Prodr.  //,  273  [iwii  Gr,?J. 

6a]erilesvulK>ria  (U.)  Goldf.  Peircf.  I,  HS,  I.  40,  f.  30;-b 
Geol.  Tränt.  IBXß,  t,  II,  in;  -  ?  Purn  Seine-inf^r.  im  -■ 
Braitdi.  34«;  -  Wooow.  Geol.  Norf.  l.  5,  f.3,  3?;  ~  ?lI«cir.iA-l 
OSa;   -   Br.  Ltth.  u,  6IB,  t.  39,  f.   II;  —  Monn«.  e«f.  Sl  [SM  Ui 

CoDului  vulgaria  PiKxs.  Or^.  rem.  III,  I.  3,  f.  3;  -  Mm.  U 
Trmi«.  !,/!/,  315;  Geot.SE.BRff.  3T3;  -  Beck  i.  Jb.  f$M,  581. 

OalerilcalmncBlaDpH.  i.  Diel.  ee.nat.XVin,  87. 

?Gal*ritrB  qainq  uefascialus  DksMoiii..  i.  Bmt^eL  auM-tlU 
S, «.  exflie. 

QaleMles  pyramidalis  DBeMoDt.  Eek.  SB«  (fmrii;  —  it«u.Ir.l 

Schaale  kuri  kegelförmig  ,  mit  geraden,  nur  lehr  wenig  ft«) 
Seiten,  ganz  kreisrundem  Umfange,  ebener  Grundfläche,  anlerdenB 
liegendem  After.  In  der  Thal  Ist  diess  ausser  G.  al  b  agilem 
ein  -ige  kegclf6rmlge  (nicht  aufgeblähte)  Art ,  ist  aber  viel  nietot 
dieser,  so  dass  sich  Höhe  und  Breite  =:  3 :  3  (statt  3 : 3)  lerit^ta: 


IM 

AOw  Bfl«!  aoeh Uwu  tiofer*    Diese  Art  itt  iflerf,  toch  Ton  ont,  nit 
6.  Talg  tri  8  Terwecliselt  worden,  welche  hoch  halbkugelig  iit 

Alf  Pondorl  f&bren  AoASSiz  and  Dbsor  nur  den  Geschiebe-Sand 
▼on  Siada  in  NarddmUchltmd  in ;  nach  den  von  ihnen  selbst  zugege- 
benen Sjnonjmen  kommt  die  Art  aber  als  Geschiebe  tor  in  der  ganzen 
N0rdi€uUßhmi ^ Br^Mdenburger  und  lAmehurgerl  Ebene;  —  dann 
in  weisser  Kreide,  wahrscheinlich  auf  Afi^eti  und  auf  der  Ddtüschen 
Insel  imen  [kaum  in  Frankreich,  wenn  nicht  zu  Dreux  und  Ronen  im 
ontem  Seine-^Dept] ;  —  in  England  (in  weisser  Kreide  zu  Harford- 
Bridge  in  Norfolk  ^  tn  Lgme^Regii  in  Doreelihire  und  in  den 
iSr^tdA-Doifftis  in  Su$$ex) ;  —  in  Irland  (desgl.  zu  Magilligan). 

Ptrina  (DssMouL«^  f^r^O  Ao.  1840. 

Bchinonei,  wie  zufor.  Form  aufgebläht  und  sehr  länglich,  von 
elliptischem  Umriss ;  After  Ober  dem  Rande ;  Unterseite  eben  oder  um 
den  Mund  angeschwollen;  Mund  fiinfeckig,  schief,  ohne  Einfassung; 
Alter  an  der  Hinterseite,  kontezer;  Stachel-Warzen  zahlreich ,  gleich- 
mäesig  und  ohne  Reihen  Tertheilt  Ober  die  ganze  Oberfläche,  fein  durch- 
bohrt.   Tier  Genital-Poren. 

Arten:  7,  in  der  Kreide-Periode  Tertheilt  von  den  tiefsten  bis  zu 
den  höchsten  Schichten. 

Pirina  pygaea.  Tf.  XXIX^  Fg.  12a— f.  (n.  Des.). 

Galeritespygaeas  Ao.  flNMl.  Q31^  Q71,  RlO^Rss;  Gsf.  «cly|r.  7;  Bekin^ 

8wU».  X  78,  t.  12,  f.  3— e. 
If  «eleolites  troncatolnaRoBM.  Kr.  33,  t  6,f.lS[^^AD.sfSTR0MB.]. 
Pyrinapfgaea  Des.  MoDogr.  GalAr.  SO,  t  5|  f.  S7— 31 ;  —  Ag.  Des.  eei, 

rmiM.  02-,  —  Strowi.  i.  Jb.  I8SO9  330 ;  —  Gsni.  Quad.  224;  —  d'O.  prodr. 

Mi,  80. 

Elliptisch,  aufgebläht ,  nach  oben  nur  wenig  verengt,  um  den  Mund 
9iwas  vertieft;  After  mitten  in  der  Hinterseite  (etwas  tiefer  als  bei  an- 
^ern)  gelegen.  Kerben  am  Halse  der  Stachel* Warzen ,  wie  sie  bei  P. 
^ TU lum  Ao.  vorkommen,  hat  Drsor  hier  nicht  entdecken  können. 
Agassiz  und  Desor  zitiren  Roemsr's  Nucleolites  truncatulus 
^Ueu,  der  aber  den  After  hoch  oben  an  der  senkrechten  Hinterseite  und 
selbst  etwas  auf  der  Oberseite  trägt  und  in  dieser  Hinsicht  ganz  dem  P. 
^  Yul  u m  entspricht. 

Vorkommen  im  Neocomien  von  Neufchalelj  am  Moni  Saleve  bei 
Genf,  zu  Cen$eau  im  Jura ,  zu  SL  Dizier,  und  der  Nucleolites 
truncatulus  im  Hils-Konglomerat  bei  Vahlherg  an  der  Asse  itv 

BroBD,  LeÜuf A  f MfBOf tfe«*   3.  AnS.    V.  \% 


1*4 

Hatmover,  ino  Hilse  om  Braumchweig  ond  (n,  Ginim)  im  CMnimde 
▼OD  E$$en. 

Globator  Ag.  1840. 

(P  i  r  i  n  a  e  9pp,  DstMomb.) 

Bchinonei,  wie  Torhin.     Hat  alle  Charaktere  Ton  Plrint,  Mr  I 
dais  die  Form  kreisrund  ist.    Der  After  liegt  hoch  an  der  Hinteneite, 
und  Mund  und  Warien  sind  wie  dort.    Vier  Genital-Poren. 

A  rt e  n :  2,  in  weisser  Kreide. 

Globator  nncleus.  Tf.  XXIX'',  Fg.  13  a— d  (n.  Dn.;. 

Globator  nacleus  Ag.  mod,  M48 ;  eai.  ecL  T ;  —  Dbbor  Mtmofr,  0§Ur.  j 

30,  t.  3,  f.  1  —  4;  —  Ag.  Des.  eai,  92. 
Pyrina  nucleu«  d'O.  Prodr.  //,  372. 

Die  Abbildung  gibt  die  Ansicht  von  oben  a,  und  den  Scheitel  noch 
ctärker  vergrössert  bei  e,  dann  die  von  unten  b,  von  der  Seite  c  und  vaa 
hinten  d.  Diese  Art  unterscheidet  sich  von  der  andern,  der  P  jriaa 
Petrocoriensis  DbsMoul. ,  durch  eine  weniger  konische  Form mi 
einen  kleineren  After. 

Vorkommen  in  den  jugendlichen  Kreide^Sehichteo  von  Cipig  ia 
Belgien. 

Caratomtu  Ag.  1840. 

Ecbinonei,  s.  o.  Kreisrund,  aufgebläht  oder  etwas  niederg^ 
druckt,  hinten  gewohnlich  mehr  und  weniger  schnabelförmig;  Mood 
eckig  und  mehr  und  welliger  schief.  After  unter  dem  Rande  (statt  an 
der  Hinterseite  wie  bei  Globator)  gelegen.     Vier  Genital-Poren. 

Arten:  10,  alle  in  Kreide-Bildungen. 

Caratomus  avellana.  Tf.  XXIX^,  Fg.  14  a^e  (n.  Dsa. 

.Catppygasavellana  Ag.  i.  Dobois  voy.  au  CaucMe  C  I,  f.  19—21. 
Caratomus  avel lan  a  Ag.  mod,  P59,  P62,  Q73, Q80;  eateeiyp.  7 >  — De«.  I 
mono^.  Galer,  38,  t.  5,  f.  11—13;  —  d'O.  prodr.  il,  271. 

Aufgebläht  und  zugleich  etwas  in  die  Breite  gedehnt,  hinten  schwach 
schnabelförmig,  daher  der  Umriss  kurz  eiförmig;  Grundfläche  eben; 
After  unter  dem  Rande ;  Schaale  dick.  Fg.  d  stellt  einen  Pühler-Ganc 
der  Oberseite  und  Fg.  e  die  Scheitel-Gegend  vergrössert  dar. 

Vorkommen  in  der  obern  oder  weissen  Kreide  ^tv  Krim,  Belgien» 
(Ciply)  und  Frankreichs  (im  Cotentin). 


Ntideapygtis  Ao.  1840. 

Bchinoneini,  wie  oben.  Hat  die  Form  der  wahren  Nocleoli- 
i  e  n ,  aber  einfache  Fühler-GSnge,  die  Schaale  länglich,  liemlich  flach,  den 
Rand  abgerundet.  Die  Vorderseite  ist  gerundet,  die  hintere  abgestutzt; 
der  After  liegt  in  einer  tiefen  Forche  der  Oberseite  an  der  Stelle  des 
«ipaarmi  Interambulakral-Feldes;  die  Staehel-Warsen  sind  klein  und 
aneinandergedringt,  wie  bei  Caratomus. 

Arten:  3,  alle  in  der  Kreide. 
Naeleopygas  minor.  Tf.  XXIX'',  Fg.  15  a— e  (n.  Des). 

Iffneloopygasaiinor  Ag.««!.  821 ;  ca/«l.  aelyf.  7;  —  Duor  wumo§r. 
€hldr.  33,  t  B,  f.  ao— sa;  «-  Ae.  Das.  Mf.  mit.  04;  —  d'O.  prodr.  //,271. 

Scheitel  vor  der  Mitte;  das  Profil  vorn  gewölbt,  nach  hinten 
linger  und  geradliniger  abfallend ;  Hinterrand  queer  abgestutzt,  breit; 
Mund  yertieft  gelegen;  After  dem  Scheitel  sehr  nahe  in  einer  breiten 
Ftarche.  Fg.  d  zeigt  die  dichtstehenden  nicht  durchbohrten  und  nicht 
gekerbten  Stachel-Warzen  auf  einem  Theile  eines  Intefambulakral-Fel- 
des  vergrössert;  e  ein  oberes  Ambulacral-Feld  mit  kleinen  unterbunde- 
nen Poren  und  W&rschen. 

Vorkommen  in  der  obersten  weissen  Kreide  zu  Jtoyofi,  Cbarente- 

NwleoUtes  (Lk.  1816)  Ag. 

Nueleolitini  (Tbl.  I,  25,  84,  87;  IV,  151.) 

Cautduhii  (Lk.  1816.)  Aa. 

Nueleolitini,  wie  torbin.   Mund  von  Anschwellungen  der  ein- 
springenden Mund« Winkel  und  einer  Poren*Rosette  umgeben  ,  wie  bei^ 
folgendem;  After  auf  der  Oberseite;  Pühlergänge  etwas  blattförmig;  die 
Poren  der  obem  Strahlen  nicht  durch  Queerstriche  verbunden. 

Arten:  5 ,  da? on  2  in  Kreide-,  2  in  Tertiär-Bildungen  und  1  in 
jetziger  Schöpfung. 

Cassidulus  lapis-cancri  (o,  611).      Tf.XXIX,  Fg.  20  a— c 

(ad.  nat). 

Eebinites  Upis-cancri  Lrsrb  1TT8  ap.  KLRm  p.  256,  t.  49,  f.  10—11 ; 

—  Pia  RS.  rem»  lil^  36,  t.  3,  f.  7. 
Echinite  Fauj.  Ma«tr.  171,  t.  30,  f.  1. 
Ecbinus  lapis-cancri   Litt.  ei.  Gbin*  3301. 
CaasidaUs  Belgiens  Lx.  ay#^  349;  —  Dfb.  i.  Diet.  VU,  227. 
Caasidalos  lapis-cancri  Lk.  Mit  Illy  35  LHon Bne^iet. milKA« \^^^\« 


IM 

0,  7];-'Blv.  i.  Diei.  LX,  lOl;^  LotisD.  i.  OeoL  Tr&mi.  I,  Mii^  S76;— A«. 

mod.  Q49;  eaL  eei,  4 ;  i.  Mem,  neuek,  /,  186;   ~   Moiiri.  emi.  49;  —  Ao. 

DBii.0cr.  00 ;  —  M6Lb.  Aach.  I,  8 ; — Gsiif. Qaad.  SU;  -  d'O.  prodr.  il,  S71. 
EchinitesstelUtns  Schlot«.  Petrfk.  I,  320. 
Macleoliteslapia-cancriGF.  Petrf.  I,  143^  t.  43,  f.  12. 

Umrisf  fünfseilig  oval;  oben  liöckerförmig ;  am  vordern  Rande  steil; 
unten  flach  iLonliav;  Oberflache  oben  mit  iLleinen,  unten  mit  etwas  grdf- 
seren  Stachel-Wärzchen  bedeckt. 

Vorkommen  im  Senonien  von  la  Fliehe,  Sarthe,  und  ¥on  Va- 
lognest  Manche,  in  Frankreich;  —  in  Kreide-Mergel  des  Feten- 
bergee  dei  MaBtrichl\\  —  in  oberster  Kreide  von  Ciply  in  Beiden!; 
—  desgl.  bei  Aachen ;  nach  Redss  im  untern  Quader-  oder  Eiogjren« 
Sandstein  von  Drahomischel  und  im  Pyropen-fuhrenden  Konglomerate 
von  Meronifz  in  BdAmeit;  —  nach  Morris  im  UntergrQnsand  vob 
Warmimter  in  Wiltshire. 

Catopygxu  Ao.  1834. 

Nucleolitini,  wie  vorhin.  Form  aufgeblShet,  vom  scbroiler ab 
hinten;  P&hler-G&nge  blattförmig;  Unterseite  eben;  Muod  umgeben  von 
5  den  einspringenden  Ecken  desselben  entsprechenden  AnschweUiiBgea 
und  mit  einer  zwischen  ihnen  stehenden  funfblättrigen  Poren-Rosette, 
den  Anfangen  der  Fühler  Gänge  (wie  auch  bei  Cassidulus  lapis- 
cancri  Tf.  XXIX,  Fg.  20  b  deutlicher  zusehen);  Hinterseite  abge* 
stutzt ;  After  am  oberen  Rande  derselben. 

Arten:  1 1,  in  Kreide  Schichten  in  und  über  dem  Galt. 

Catopygus  carinatns:a^613).  Tf.XXIX^  Fg.  16abc  (aif.fiiif.. 

Nucleoli  teil  Britanna  Dfr.  j/mb, 

Nucleolites  Ovulum  Dpa.,  nan  Lk. 

Mucleolitesciirinatus  Gf.  Petrf.  142,  t.  43,  f.  11. 

Catopygus   carinatus  \q.  mod,  M97,  P3,  P50,  Q4I,  SOI;   emi.  ae/.  4; 

i.  Mim,  Neuek.  /,  185;—  Monas.  Cnf.  39;  —  Br.  Letk  ky  613  ;  — Robh.  Kr. 

32;  —  Reuhs  Krverst   11,  56  ;  —  Gkipt.  Ckar,  90;   Quad.  224;   —   Ac  Dsi. 

eut  rais.  U9',  —  d'O.  prodr.  Jiy  178;  —  Guerangeb  i.  Jb.  ISSl^  742. 

Bis  von  Wallnuss  Grösse,  in  allen  Richtungen  wölbig,  so  hoch  ils 
breit;  Mund  und  After  etwas  vor  der  Mitte;  der  unpaare  vordere  Pub- 
1er  Gang  gekielt,  und  der  Kiel  schwächer  über  den  Scheitel  bis  lua 
After  fortsetzend;  der  After  hoch  an  der  steilen  Hinterseite,  und  sein 
oberer  Rand  etwas  vorragend;  die  Fühler-Gange  im  Umfang  nicht  sicht- 
bar ;  Stachel- Wärzchen  ohne  Lupe  nicht  unterscheidbar. 


VorlommeD  in  der  antero  Pllner-Formaüon.  In  Deuf$chUmd 
(im  vntern  Qaader-Sandstein  ton  Tharand  und  Langhennendorf  in 
Saeh$en;  imGrönsande  vonEa^en  an  der  Ruhr  \  nach  Goldfuss  auch 
in  Kreide  von  Hildesheitn  und  Aachen);  — in  Böhmen  (im  untern  Qua- 
der-Sandslein von  Tys$a ,  Pctnkratz  bei  Reichenberg  und  ^Exopyren- 
Sandstein)  Yon  Drahomi$ehel) ;  —  in  Frankreich  'Jm  Cenomanien 
von  le  Maus,  Ronen,  Condrecieux,  Oac4,  Fouroi,  la  Fleche,  Fi- 
campf  Vaieri) ;  —  in  England  (zu  Sandwich). 

PygatUue  Aq.  1847. 

Nacleolitini,  wieYorhin.  Klein  und  aufgebläht,  mehr  und  weni- 
ger zylindrisch ;  Unterseite  gepolstert;  Mund  mitlelstandig,  fünfecl[ig, 
mehr  und  weniger  schief,  ohne  VerdiclLung  und  Poren-Rosette.  After 
etwas  schnabelförmig  vorstehend.  Von  Bchinolampas  verscliieden 
durch  schiefen  Mund  und  lings-gerichteten  After. 

Arten:  8,  alle  in  untern  Kreide-Bildungen  vom  Neocomien  bis 
Ober-Gr&nsand. 

Pyganlus  depressns.  Tf.  XXIX'',  Fg.  17a— c  (n.  Ao.). 

GalfritesdepressB  BRorr.  Uejer.  gtnL  Parta  loo  [nim  Lk.]. 
Nocieolites  clepressa  Bron.  ti.  400,  t.  9,  f.  17;  —  ?Dojari).  L  Soe,  §M, 

if,  9Ü0  [mm  MorrsT. ,  Gf.]. 
Pyrina  depressa  DbsMool.  fftfA.  268.   . 
Catopygus  depressus  Ag. moil. 78*,  Mf.  4 ;  i.  Jf am. i^eiieA. /» 185;  i.  Btk, 

SmU.  /,  50,  t.  8,  f.  4— e. 
PyganlasdepreisuR  Ao.Daa.  Caf.  ayaf.  101;  —  n'O.  proir,  li^  141. 

After  unter  dem  Rande ;  Fühler-GSnge  sehr  schmal,  gegen  den 
Umfang  hin  noch  mehr  zusammengezogen ,  unten  ganz  verschwindend. 
Ambulakral-Felder  verhältnissmissig  breit  und  zur  Anschwelinng  geneigt; 
Mund  fast  mittelstandig,  in  Form  eines  länglichen  Fünfecks ;  der  Hinter- 
tbeil  nur  wenig  breiter  als  der  Vordertheil.  Warzen  theils  klein  und 
dem  freien  Auge  eben  noch  sichtbar  und  theils  grösser  unter  die  vori- 
gen eingestreut.     Übrigens  sind  noch  nicht  alle  Arten  beschrieben. 

Vorkommen  im  obern  Galt.  So  in  Savoyen  (im  Grunsande  der 
Moniagne  de  Fis,  zuRepoioir  und  Enirevemes)  und  in  Frankreich 
(im  Albien  von  Grenoble). 

Archiacta  Ao.  1847. 

Nucleolitini.  Der  Scheitel  sehr  lang  zugespitzt,  ganz  nach 
vorn  gedrängt,  so  dass  er  über  die  Grundfläche  überhängt.    Blätter  der 


Fühler-Glnge  lelir  kurz ;  Adei  sehr  grois,  uiiler  dem  Rande  ibtlnl 
Unterseite  vertiert ;  Mund  leicht  sternförmig ,  ohne  Rand-ADich*ill» 
geil.  El  ist  tin  Metaporinus,  jedoch  mit  nur  einem  AmliaUknl-SUn 
und  die  Ambulakra  sind  blatlförmig. 

Arten;  2,  in  mittlen  Kreide-ßildungcn. 
Archiacla  sandulina.  Tf.  XXiX.^  Bg.  lt(3b;a.lk. 

Clyp«»siersaud«linu8D-A. 
ArcbiBciaaandalina  Ac.  i.  Aa.Di:».  eal.  tm.  im  ;  — d'O.P/-«^.!!,» 

Noch  nicht  ausführlicher  hpschriebrn  im  Vergleich  lur  i** 
Art.  Die  gegebenen  3  Ansichten  sind :  a  von  oben,  b  von  der  Scät, 
von  unten.  —  In  (Jaull  von  Foxtra»  ,  Charente-infir. 

Pygurm  Ae.   1839. 

Nucleolitini,  Scheibenförmig  oder  eiförmig  und  iDgucM 
Icn ;  Fühler-Gänge  blaliförmig ,  nicht  unter  die  Oberfläche  HogMott 
Poren-Streifen  »ehr  breit,  nach  dem  Rande  hin  allmählich  taaa 
zogen;  Unterseile  wenig  oder  slark  vertieft;  Mund  fünfFCkif,  '■' 
slarken  Antch wellungen  und  einer  ausgezeichneten  Poren-Rntetle 
geben ;  Afier  längs-gerichtet,  unter  dem  Rande  gelegen ;  Starbd-ffto 
eben  seht  dicht  stehend. 

Arten:  20,  theits  in  Oolithen  und  theils  (11)  in  Hils  und Gdr 
sand,  1  im  Nümmnlitcn  Gebirge. 

Pygunisminor,  Tf.  XXIX^  Fg.  iaabc>ii. 

E  c  h  i  n  0  1  a  m  p  ■  s   id  i  n  u  i    Ao.  i.  Mim.  Keuch.  J,  11«,  18T ;  tkA» 

Eeh.  3S3. 
PfKorbynchusniioorAG.  wtod.  QIS,  Q35;  Caf.  Mtjff.  S;-K* 

Suit.  /,  S6,  (,  8,  f.  IS-IT, 
Pfgurua  minor  Ao.Dss.  eal.  rait.  tOh;  — a'O.  itroJr.  II,  9t^ 

Verlrill  eine  kleine  Gruppe  von  Arten ,  deren  Umfang  elnf  «^ 
und  hinten  breiter  als  vorn  ist.  Er  ist  klein,  sehr  flach^edrückl.  i>i' 
breit  als  lang,  hinten  fast  geschnäbelt  i  der  After  bildet  einen  seokrt*" 
Ausschnitt  im  Schnabel  oder  hintern  Vorsprunp. 

Vorkommen  im  Neocomien  der  Scftv>eilz  la  Mormonlbrii* 
tenras,  Vmtd,  und  atix  Terrmtx  zu  NmchAtet)  -.  —  in  ft-ai*«* 
(im  Neocomien  von  St.  Sauveur,  Yonne  . 

Hemiasler  Desor   1847. 
S  p  a  t  a  n  g  i  n  i  'ThI.  I,  25  ,  S5,  88,  89)  der  ersten  Groppi 
solche,  deren  Fühlergänge  blattförmig  sind  und  aus  einem  ScheildH* 


IM 

sieQtipiiBgeo  9  deren  Oberfllcbe  gewöhnlich  mit  verichiedenen  Binden 

■g^^rt  und  deren  Mnnd  iweilipplg  ist.  Meistens  iLlein,  stark  aufgebläht; 

■Scheitel  der  Fuliiergange  eicentrisch  ,  nach  hinten  gedrängt;  Föhler- 
glnge  in  seichten  Furchen  liegend ,  die  hintern  viel  kurzer  als  die  vor- 
dem; eine  obere  eckige  Feripetal-Binde  (I,  S.  88,  Note)  umgibt  den 
Stern  der  Fuhlergänge,  Fg.  20  a ;  keine  Binde  unter  dem  After.  Weicht 
von  Micraster  ab  durch  die  mehr  angeschwollene  Form  und  die  Peripe- 

^tal-Binde,   Ton  Brissopsis  durch  die  ungleicheren  Fuhlergänge  und  den 

^Mangel  der  Subanal>Binde. 

Arten:  44,  tom  Grunsande  aufwärts  (15  noch  in  Kreide-Bildun- 
gen) sich  verlierend  bis  in  die  Pliocän-Sch.'chten. 

Bemiaster  bufo.  Tf. XXnC, Fg. 20  (n. Gr.  u.  Des.). 

Spatangaa  bafo   Bnorr.  i.  QM.  Paritj  9^»  320,  380,  004,  t.  5,  f.  4 ; 

—  DbsModl.  Bek.  400  (pars);  —  Gf.  Petrf.  I,  154»  t.  47,  f.  7. 
llleraster  bufo  Ao.  mod.  Sl3 ;   CmL  eei.  2 :  *  Moaiis.  emL  64;  — 

R«aif .  i.  Jb.  I8SO9  368 ;  —  Moll.  Atiek.  1/,  68. 
Hemiaster  bofo  Dssoa  u  AcDbs.  Mf.  raia.  ISS,  t  10,  f.  7;  —  d'O. 

ftredr.  iE,  178. 
PS  pataDgus  praoella  Mint.  Sums.  1. 17,  f.  SS,  23  [iiafi  La.,  Gf.] 
HL  bufo  gehört  zum  ersten  „Typus"  der  Sippe,  bei  welchem  näm- 
lich, nach  DuoR'8  Bintheüung,  die  hinteren  FOhlerginge  kaum  halb  so 
lang  als  die  vordem  sind  und  keine  Seiten-Binde  vorhanden  ist.  Die  Art 
J8t  eine  der  grösseren,  breit  und  hinten  sehr  hoch,  daher  die  obere 
Seite  abschussig ;  überdiess  ausgezeichnet  durch  einen  kalkigen  Ring 
iiin  die  Mund-Lippe  (Fg.  c).  Von  unseren  Figuren  ist  a  die  Ansicht 
Yon  oben  bei  Desor  entlehnt,  weil  die  übrigen  vorhandenen  Abbildungen 
die  Peripetal-Binde  nicht  angeben.  Die  fibrigen  Charak'ere  der  Art 
scheinen  nur  In  ihren  Proportionen  zu  liegen  oder  negativ  zu  seyn.  Die 
Seiten  und  untern  Ansichten  b  c  sind  nach  Goldpuss,  und  letzte  zeigt 
die  ringartige  Einfassung  des  Mundes. 

Vorkommen  in  Detdichland  im  Grönsande  von  Eisen  an  der 
Ruhr,  Im  Pläner  zu  Nolle  bei  Rothenfelde  im  Teutoburger  Walde, 
im  Pläner  bei  Sarstedt,  angeblich  auch  in  Weisser  Kreide  von  Aachen 
und  Moitricht;  —  in  Frctnkreich  im  Cenomanien  von  Villen,  le 
Bavre,  Oaci,  St.'Maure-twr^Lotre ,  le  Bau$$et,  la  Malle  {Vor), 
Martigues  {Bouches-du-Rhöne). 

Micraster  (Ao.  1834)  Dm. 

Spatangini  der  1.  Gruppe,  wie  vorige,  Fuhlergänge  gewöhn- 
lich nicht  tief;  Scheitel  aus  der  Mitte  nach  hinten  gedrängt ;  keine  Peri- 


300 

peUI'.  aber  eine  «ehr  deutliche  Subanal-Binde;  vier  sehr  nahe  bei« 
menitehende  GeDilal-Foren ;  Augen-TSielchen  sehr  klein. 

Arten:  14,  in  höheren  Kreide -Bildungen, 
m&Üon. 

Hleraster  car-anguinum  a,  6t8;.     .Tl.  XXIX.  Fg.  31»4i 

um.. 
BiuivH.  Bek.  I.  s,  e;  —  Walcu  u.  Knokii  II, i,  t.  Ei,  f.  fi,  S. 
Sp.t.nBüscor.m.ri»un,IS»  |  P.«,.  „>.  ,11.  s(.Ut.l 

Sp.UDgu.  coranguinura    anithiuD.    t  '  "^ 

Eehiniles  eor-anguisam  cor.  b-e(ir«j>  I.ik.  «^  Gmu.  IIU. 
Echlnilei  car<liforiiii*ScHi.TH.i.  Jb.  IS/S,  Ffi,  101  «>)}.  Kmu.^ 
8p4tiDKU>  caraogujaani  1731  et  1tS8  Ri.t.i(*  riL  L»kb  fcUMil 
aai— aa7i  i.  as,  f.  A-C.  i.  a3^  f.  C,  r.  4S,  f.  la;  —  t*.  Um.  /i/,is;»i 
eyef.  aieth.  I.  l&E,  f.  4  (e  KlbiH);  — Bhuk.  i.  Cv^.  m».  fott. Il.a,  m,m 
US,  003,  t.  4,  f.  11  A— C  ;  —  BecHB  i.  Gtol.  TraMt.  t,  II,  iil,  |U;-I 
Makt.  U.  III,  aos-,  Q«ol.  se.  Kngt.  373 ;  —  Puu..  Ywrlu*.  /.  ti»i-toj 
SMmt-infir.  338;  —  Blv.  i.  Diet.N<ir.I.jr,  I8S;  — Bn.  i.  Jb.  f MC,  ISr-l 
ljnm.i.  Btat.fiol.iea5,l\i;  -  Hiimc.  Pein/.  14,  41:  IXL  JmiI 
I.  ao,  f.  4;  —  DKsnoi.  i.  Mim.  d'Mn.nml. Parit I8ti,  tOi;  -  Btcti-'kl 
ZnticfiT.  18X8,  581  v  —  EiCHW.  Zool.  tfte.  I,  a3i;  — Zirn  i.JttlSKtj 

-  Jj,UKiiw  >■  Jahrb.   1834,  461;  —  L>LL  da«.  MJW,  »iy.  -Ki 
Qaediinb.  41  i  —  Bm.  LeM.  a,  «IS.  t  39,  t.  %3i  —  Gbin.  Cbr.  /, 
Reom  Kr.-Ver«t.  II,  SS;  ~  Hoaai»  «al.  S*;  -  How.  t.  M.tUt,^' 
ZiHMEHM.  da«.  154/,  flSS;  —  EiCKtv.  dxi.  IS49,  158;    -    C«iii>.iJ^    ' 
iV,  ass;  —  u'A.  i.  lUgiol.  «,  K,  328;  -  Roi.ii.  i.  Jb.  /SM,  3ai,M 

-  Ag.Des.  cal.  rnj*.  I3S :  —  n'O.  ProJr.  //,  aes. 
Spatan^uB    Bnanchrloideg    DehMool.  Edt.  44«. 
Spatangus   ananchytr«  Blv.  i.  Diel.  LX,  18S. 
SpHlanKUi^PunclalDs   Lx.  Aiit.  iJ/,  31. 
Aüftocbyie»  cordata  Gn.r,  Dax  84,  t.  a,  t,  7;  -  Cinul* 

foM.  [Hon  Lk.}. 
Spalangus  cor   Risse  frod.  mirid.  V,  380. 
Echiniles  corculu  m  Schlth.  PctHi.  1,311. 
a,  (jrfw«. 
Spatanicaa   cor-aaguiDuin   (U.)  Gv.  Petrf.  I,  Itl,  1- AtK    ' 

-  ScHuST.  u.  Broi.™  i.  Jb.  iSSä,  ISOi  -  KlÖd.  VfriKin.  Brtsft.Jß 
Micra^rer   coT<BneuliijniAG.  moif.  S5&,  S84,  S»  ■  (U'  *< 

l-ji.  IHim.  Neuch.  18Se,  l,   181  [non  £cA.  SmV*. /,  34];   -  Siia.S* 

W;  -  CoBW.  i.  Mje'ot.  a,  IV,  397. 
/3.  MT.  lata. 
SpataiiRUB   tDr-I«stiidiiiaTiiiro    Guu>f.  Prirf.  I,  IM,  l 

f.  S;  -   SciiDiT.  u.  Bn.  i.  Jb.  183S,  ISO;  -  Klöd.  BrauM.  1X1. 
Spatangus    anlicna  Drn.  .  .  .  ? 
Mir- rast  er   ror-teBtudinarium    ka.  m«i.  Sil;  Cal-KW' 

i.  Hm.  Semdu  I,  1S4;  —  Roen.  Kr.  3J;  —  Huix.  Amck.  I,  ic. 


201 

Mierasterarenatnt  A«.  moi.  XSO,  R70;  €M.«efyf.  2 ;  —  Sishord. 
Fm#.  Nim9.  28,  t  1,  f.  tS;  —  ?RoBif.  Kr.  34* 

Spatangrus  hieroglyphicai  M&ll«  ÄMck.  9,  t.  I,  f.  2. 

Diese  Art  iit  von  den  ähnlichen  Gei chlechu  -  Verwandten  um  so 
missUcher  zu  unterscheiden,  als  deren  viele  nur  benannt  und  noch  nicht 
beschrieben  oder  abgebildet  sind  und  sie  selbst  keinen  einzelnen  auf- 
fallenden Charakter  darbietet.  Sie  ist  1"— 3''  gross,  breit  ei  herz« 
förmig,  massig  gewölbt,  vom  Scheitel  bis  gegen  den  After  gekielt;  die 
Stachel-Warzen  zwischen  Mund  und  After,  in  dichte  Längen-  und  Queer* 
Reihen  geordnet,  bedecken  eine  breite  dreieckige  Fläche,  sind  wie 
einige  andere  auf  der  Unterseite  zerstreut  stehende  durchbohrt  und  mit 
einem  vertieften  Ring  und  gekerbten  Rande  (d)  eingefasst,  auch  merklich 
grösser  als  die  übrigen ;  oft  sind  die  grösseren  von  einem  Kreise  der  klei- 
neren umgeben.  Nach  GoLorusa  hat  sein  Sp.  cor*testudinarium 
einen  vom  Vorderrande  entfernteren  Mund,  einen  in  oder  vor  (statt  hin- 
ter) der  Mitte  liegenden  Scheitel  und  einen  vom  steiler  aufsteigenden 
Körper,  als  Sp,  co r- anguinum,  welche  beide  Formen  indess  so  in 
einander  übergehen,  dass  man  sie  nicht  als  ständig  trennen  kann. 
AoAsaiz  bezeichnet  den  M.  cor-testadinarium  als  breitere ,  und  seinen 
früher  angenommenen  M.  arenatus  als  grössere  Varietät  des  ersten  (die 
hintere  Ansicht  mit  After  und  Subanal-Binde  ist  in  unserer,  sowie  iiber- 
haupt  auf  allen  bisherigen  Zeichnungen  nicht  dargestellt,  da  man  fniher 
nicht  darauf  geachtet  hat). 

Vorkommen  überall  in  weisser  Kreide  und  zuweilen  auch  tiefer. 
So  in  Böhmen  (im  untern  Quader-Sandstein  von  Weber$chan  und 
im  Grünsande  von  Malnitz ;  dann  im  Pläner-Sandstein  von  Trziblitz 
und  Bradeck,  in  den  Konglomerat- Schichten  von  Teplilzlj  im  Pläner- 
Mergel  yon  Luuchitz  und  Ky$tra,  im  untern  Pläner-Kalk  der  Schillinge 
bei  Bilin ;  überall  häuGg  im  obem  P15ner-Kalk) ;  —  in  Bussland  (in 
weisser  Kreide  zu  Stmötrs/ran  der  Wolga,  als  Feuerstein  in  Lithauen) ; 
—  im  Königreich  Polen  (nach  Posch  ,  doch  die  Art  mehrfach  in  Zweifel 
gezogen) ;  —  in  Deutschland  (im  untern  Quader-Sandstein  des  Tharan* 
der  Waldes;  —  im  Grünsand  zu  Essen  und  zu  Bothenfelde;  zu- 
weilen auch  im  Pläner-Mergel;  sonst  aber  die  verbreitetste  Versteinerung 
des  Pläner-Kalkes  in  Sachsen,  mesuStrehlal  bei  Dresden  u.  a.  0«; 
dann  im  obem  Pläner  in  Westphalen  und  Preussen  überall :  zu 
Langeisheims  bei  Goslar,  Paderborn!,  Bielefeld^  Quedlinburg \ 


20S 

im  Planer  bei  Rheine ;  im  Kalk-Mergel  lu  Darup,  Coeefeidf  Peme, 
Lüneburg;  im  Kreide  Konglomerat  des  Sudmerberge»;  im  Felle^ 
stein  bei  Aachen,  auch  zu  Va€U  daselbst;  in  Schreib-Kreide  auf 
Rügen;  selbst  im  obern  Quader-Sandstein  von  Gron^Cotia  in  der 
Sdchsiuchen  Schweitz;  endlich  als  Feuerstein-Geschiebe  in  der  gan- 
zen Norddetitichen  Ebene  von  Hambttrg  bis  Potsdam;  —  die  Angalbe 
▼on  AoASSiz  in  den  SchweUzer-Alpen  ist  auf  M.  Michelini  za  bezie- 
hen); —  in  Belgien  {Ciply!,  SirauU  bei  Chimay);  —  in  Aitf- 
land  (in  Feuerstein-Kreide  zu  Qrodno) ;  —  in  Dänemark  (In  junger 
Kreide  auf  Möen) ;  —  in  Schweden  (in  der  Kreide  8choanen$  zu 
ötsra  Torp,  und  zu  Limhamn  bei  Malmö) ;  —  in  Frankreich  ^Im 
Senonien  zu  Meudon,  Tours,  Roches  bei  Vendöme ;  zu  Periguesut, 
Dordogne;  zu  Cognac,  Charente;  zu  Roche  fort  und  Sainie»,  Chor.- 
infir. ;  zu  8t.  FrambauU,  Sarthe;  zu  Chamy  und  Sens  ,  Tonne; 
zu  Chalons  sur  Marne !  üs  Feuerstein  Kern  ,  und  zu  Salbris  Im 
Loiret'Dpt.) ; — In  Sardinien,  in  den  Alpen  Savoyens  und  zu  Nizza) ; 
—  in  JBn^/ancf  (im  Grunsand  yon Devon;  in  unterer  Kreide  zu  Pinhag 
und  Charlton ;  in  Weisser  Kreide  zu  Northfleet,  zu  Lewes  In  iS^iiMex; 
zu  Dar^e^s-Dike  in  Yorkshire ;  zu  Lyme-Regis  in  Dorsetshire), 

Toxaiter  A0.  1840. 

Spatangini,  noch  der  1.  Gruppe,  wie  vorige;  doch  der  Mund 
nicht  gelippt,  die  Binden  fehlen  und  auch  die  Fuhler-Gänge  sind  wenig 
blattartig  beschranlLt  von  verlängerter  Form ;  die  dünne  Schaale  mit 
Jileinen  Körnchen  bedeckt,  zwischen  welchen  etwas  grössere  Stachel- 
Warzen  eingestreut  stehen  ;  Mund  fast  zentral,  klein,  queer  elliptisch; 
Fuhler-Gänge  blattförmig,  leicht  eingedruckt,  nur  der  unpaare  in  einer 
tieferen  Furche  liegend;  Genital  Täfelchen  nebeneinander  liegend; 
Augen-Täfelchen  sehr  klein,  zwischen  den  Winkeln  der  vorigen  gelegen; 
Binden  fehlen  gänzlich.  Die  Arten  sind  von  zweierlei  Typen :  bei  dem 
einen  ist  der  innere  Raum  der  paarigen  Fühler-Gänge  nicht  queer  ge- 
strichelt ;  bei  dem  andern  ist  es  der  Fall. 

Arten:   eine  im  Jtira-Gebirge,  die  übrigen  in  Kreide-Bildungen. 

Toxaster  complanatus.  Tf.  XXX,  Fg.  labe  {ad.  nai.\ 

BoPfio.  P^irif.  t.  51,  f.  330. 

EchiDitea  spatagoides  Scmeuchz.  (1709)  LUk,  Ol,  t.  84. 
EchinospatangQH  eordiforiDis   Brbtiv.  {1799)  Eehim.  61,  t 
6,  f.  3,  4. 

£ehinus  compl^ualii«  Ute.  ed.  Gm.  3i08  [ex^  sgn.}. 


2M 

Spatanffiit  reliitai  Ls.  kUK  19t$y  Ili,  $3;— Dm.i.  Di9L  iMM.!^ 

04;  -  Of.  Petrf.  I,  149>  t,  46,  f.  2;  -  Cobn.  i.  Mgeoi.  1840,  IV y  251;  •- 

LfiTM.  ti.  318;  ~  DbsMovl.  Eeik.  408;  —  Grat.  Ourt,  Dax  71. 
Echinite«  Helveticas  1820,  Schlth.  Petrfk.  I,  312. 
Spatangfos  oblongus  DeLoc.  Coiieet, ;  —  Baorr.  i,  Ann,min»  1891  ^ 

555,  t.  7,  f.  A— C. 
Spatang^us  Uelvctianus  Dpa.  i.  Diet.  mmt  L,  Hl  (ßff.  Bovao.). 
Spatangus   verracosos  Dpa.  i.  Diei.  nai,  L,  87. 
Spatangut  complanato«  Blv.  Zoofhyt*  185. 
?SpatangD8  chloriteuii  Ruso  Prod,  mMd.   V,  281,  t.  7,  f.  40. 
Spatangus  argillaceus  Phill.  Yorksh,  J,  157,  t.  2,  f.  4. 
Holaster  eoniplanatos  Ao.  i.  M$m.  Neueh,  I,  128 ,  183,  t.  14,  f. 

1 ;  mod.  87,  X06,  Mll ;  var.  R5,  Rl8;  CaiaLtysi.  1 ;  Eehinod.  Suiss.  1, 14, 

t.  2,  f.  10—12;  —  Moaas.  eai,  54;  ~  Gairr.  Quad.  220. 
Tozaster  complanatus  Ao.  (eat.  15);  —  Sism.  Ech,  JVis».  18 ;  — 

d'O.  prodr.  1/,  88;  —  Sraona.  >  Jb.  1860,  230;  —  E.  RoEMsa  dat.  392; 

— -  F^vaa  das.  474. 

Gehört  in  die  zweite  der  erwähnten  Arten  *  Gruppen  und  unter- 
teheldet  sich  ton  den  Verwandten,  welche  indess  noch  nicht  alle  be* 
schrieben  sind,  durch  mittle  Grösse,  eine  nur  massige  Wölbung,  einen 
schmäleren  und  regelmässiger  herzförmig-eirunden  und  hinten  schmal  ab- 
gestutzten Umriss,  eine  senkrechte  Hinterseite,  welcher  der  erhabene  und 
nach  beiden  Seiten  abfallende  Scheitelpunkt  näher  als  dem  Vorderrande 
liegt,  missig  grosse  Warzen  und  schmalere  Föhlergänge ,  von  welchen 
die  hinteren  nicht  auswärts  auseinandergebogen  sind. 

Diess  ist  Yielleicht  die  charakteristischeste  und  am  meisten  verbrei- 
tete Versteinerung  des  untern  Hilses,  obwohl  es  nöthig  ist,  einige  ihr 
ahnliche  in  Galt  und  obern  Grünsand  übergehende  Arten  davon  zu  un> 
terscheiden.  Sie  flndet  sich  nämlich  in  der  Sehweitz  (im  Neocomien 
von  Wagenlucke  in  St  Gallen,  von  Haute^Rive  und  Cresttier  in 
NeuchäM ,  am  Mont^Saleve  in  Genf);  —  in  Frankreich  (im  Neo- 
comien zu  Nozeroy,  Jura,  zu  Chaource,  Tieffrain,  Ervy  und  Moni^ 
repaire,  Aube,  zu  Morteau  und  le  Runsey,  Doubs,  zu  Auxerre  und 
Si.'Oeorges,  Yonne,  zu  Dampierre  und  Vandoeuvret  Äubet  m  SL- 
Dizier  und  Vassy,  Haute-Mame  [im  „blauen  Mergel" ,  „Spatangen- 
Mergel"  und  „Austern-Thone**  Gorn.],  zu  Grasse  und  les  Angles,  Var, 
zu  Grenoble,  Isere,  zu  Berrias  und  le  TheÜ^  Ardeche,  zu  la 
Cluze  und  Narbonne,  Aude,  zu  Vedenes,  Clansayes^  Castellane 
und  Baretne,  Baises-Alpes ,  zu  Subligny,  zu  Barbanlane ,  zu  Ter- 
eis  etc.) ;  —  in  Sardinien  (in  derselben  Formation  zu  Chambery  und 
im  Reposoir^Thale  Savoyem,  wie  zu  Nizza  und  St.  Remy) ;  —  in 


L 


BnflnHd  (im  Unlergrünsand  ron  Wil/mhii 
Gault  [firte  Morris]  van  Speefon  in  Yorh 
in  Üeutsr/itatid  (im  niUt  \on  Berlilingen 
Barenberge  bui  BornhultJutmen  im  Teu 

Holaitter  Ao,  (183€ 

S  p  B  t  R  n  g  i  n  i  drr  zneitcn  Gruppe 
s«lbM  der  Charskt<-T  von  b  angegeben  itl), 
Fühlcrgängc  aus  HemScheilel  entspringend 
den  bintcrn  cntremt:  die  paarigen  eben,  i 
Furche  gelegen:  Ambulakral-Poren  cinrscl 
verbunden;  GonilelApparal  von  vorn  nac 
d>M  sich  die  paarigen  vordem  Augcn-T&f 
tnil  denGenital'Täfelcben.  van  welchen  die 
vertehen  sind  ,  in  gleiche  Linie  ordnen ,  1 
hintern  (wie  bei  Ananchjte»)  durch  ein  un; 
Au(;en-L6cher. 

Alle  30  A  r  te  n  finden  sich  in  Kreide 
Qolaater  suligtobosuB.     Tf.  Wl 
Eueyel,  mdih.  t.  IST,  F.  7,  8. 
ErliinunsubKloliosus  Un.  ed.  Gni.  319: 
Sparane"«  nubglobosus  Leshe  ap.  Kleii 
Diel.  nat.  L,öi-,  —  Blv,  Zaoph.  IB&  :  —  Gi 
DguHoll.  Ech-  398;  —  [non  Lk.]. 
HoURicr  siibgloboau«  Av.mod.  T,  17,  Q 
t ;  i.  JBim.  Neueh.  I,  183  ;  Eeltin.  8uin  I,  1 
51;— Rdem.  Kr.  ."14;  ~  Gein.  Quad.  aaS;  -^ 
versl.  S6i  —  d"0.  proär.  11,  aou. 
JAnancliyles  rotuudalus  Birsd  proi.  ti 
vor.  atla, 

Holaster  allus  Ag.  mod.  S,  F69  ;  eal.  tgtl. 
—  10;  —  SlsM.  Niaaa  10. 

„Etwas  hcrzrörmig.  balbkugrlig,  hinle 
Poren",  Ag.  —  Diese  Diagnose  ist  indessen 
Form  allerer  Eiemplare  dem  Kreisrunden  i 
durch  Wölbung  der  Unlereeile  zuletzt  meh 
Anßnge  der  Fühlergänge  und  die  Poren  im : 
aneinander:  der  After  an  der  Ifinterseite  lii 
untern  Rande;  Fühler^ränge  vergleichungsv 
Was  die  Art  noch  baupts&chlicb  auffallend  vi 


1MI5 

det,  das  iiC ,  dati  fie  flbenll  ganv  gleiehmlwig  mit  gleichen  und  sehr 
feinen  Körnchen  —  ohne  grössere  Warien  daiwischen  —  bedeckt  ist» 
so  dass  die  Oberfläche  glatt  und  nar  durch  die  Ginge  unterbrochen 
scheint 

Vorkommen  in  der  Schweiiz  (in  chloritischer  Kreide  yon  AUmann 
in'  St.  Galien,  xa  Neueneck  in  derSentiB-Kette;  an  der  Meglis-Alp 
in  Appenzell) ;  —  in  Frankreich  (im  Turonien  su  Ronen  und  FS- 
camp,  Seine^infir.,  zu  Sancerre  und  SL^Parres  nach  d*0.  ;  —  in 
Kreide  der  CarbUre$,  zu  Laubre$el,  Atifte,  zu  Girodot,  zu  Cassis  n. 
Ao.) ;  —  im  Königreich  Sarditden  (in  Kreide  von  TriniU  und  Vetu- 
bia  bei  Nizza) ;  —  in  England  (in  der  untern  Kreide  yon  Dorking, 
im  Kreide-Mergel  zu  Maidstone);  —  in  DeuticUand  (imGrunsand  an 
der  Walerlappe  bei  Werl,  zu  Büren  und  beiAAeine  in  Wesfphalen ; 
im  PlSner  beiAeMen  tüLangel$heim  und  (^etf/tnforg,  welche  Fund- 
orte alle  nach  Gbinitz  zum  mittlen  und  obem  Quader-Mergel  gehö- 
ren ;  —  dann  im  Pläner-Mergel  Ton  Eautz  in  Böhmen),  Die  Varietät 
in  Mergel-Kreide  (Turonien)  zu  Ronen  und  bei  Nizza,  in  chloritischer 
Kreide  Ton  Sehraiten  im  EnUihuch  und  der  Moniagne  de  Fis. 

Cardtaster  Von.  1850 

(ilfifi.  Ml.  kUi.  Vif  442), 

dne  Sippe,  welche  Spatangus-  and  meist  Holaster-Arten  in  sich  aufzu- 
nehmen bestimmt  ist  Schaale  herzförmig ;  Fühlergfinge  im  Scheitel 
genähert,  doch  nicht  yereinigt,  einfach  und  nicht  blattförmig ;  der  vor- 
dere in  einer  tiefen  und  steilseitigen  Rinne  liegend ;  Genilal-Täfelchen 
wie  bei  Holaster  und  Ananchytes  geordnet ;  After  über  dem  Rande ; 
eine  glatte  Binde  unter  ihm  umgibt  den  ganzen  Körper  dicht  unter  den 
Fuhlergängen  ohne  Biegungen;  Mund  unten ,  queer ,  etwas  nach  ?om 
gelegen  am  Ende  erwähnter  Rinne ;  seine  Oberlippe  angeschwollen,  doch 
ihn  nicht  überragend ;  —  Rücken-  und  Bauch-Fläche  mit  zahlreichen 
Stachel- Warzen  zwischen  kleinen  Körnchen  gelegen ;  einige  grössere 
Warzen  liegen  auf  den  yordern  Seiten-Flächen  oder  Wangen ;  Stacheln 
unbekannt. 

Arten:  8,  alle  in  Kreide-Bildungen,  worunter Spatangus  ex- 
e entricus  Rose  bei  Woodw«  Norf.  t.  1,  f.  5,  und  Sp.  cordifor- 
mis  ib,  t.  5,  f.  6  ;  dann  aber  auch  Holaster  cinctus  (Mort.)  Ag., 
H.  Greenoughi  Ao.,  H.  a e q u a I is  Portl.  Keine  der  zu  unserer 
Verfügung  stehenden  Arten  oder  Abbildungen  zeigt  die  Charaktere 
(Holaster  mit  Binde)  zur  Darstellung  hinreichend« 


Anmtehytes  (Lk.)  1810. 

S  p  8 1  a  n  g  i  n  i  der  2.  Gruppe,  wie  yorige*  Schaale  dick  ond  sehr 
hoch,  ohne  Vorderrinne;  Mand  unten  und  weit  Tom  gelegen,  gellppt; 
After  unter  dem  Rande,  längsgeliehrt ;  Fühlergänge  breit,  im  Scheitel 
einander  genähert,  doch  nicht  yereinigt;  Genital- Apparat  TeriäDgert; 
die  yordern  Genital  -  Täfelchen  yon  den  hintern  durch  die  Aagen-Täfd- 
chen  getrennt.  Form  mit  dem  Alter  wechsehid.  Zuweilen  yientiihfife 
Monstrositäten. 

Arten:  8,  alle  in  weisser  und  Pldniseher  Kreide;  nur  erst  kon- 
lich hat  Merun  einen  Ananchjles-I^em  aus  Korallen  -  Kalk  von  Mem 
bei  Bauet  gefunden*. 

1.  AnanGhytes  sulcatus.  Tf.  XXIX,  Fg.  22  (abc). 

Ananchytea  sulcatoa  Gf.  Petref.  1, 146|  t  45.  f.  1 ;  —  Ao.  «ai 

P77 ;  eoi,  3;  -  Ao.Obs,  emt.  raU.  136. 
Aoancbytes  tnlcatat  Leih,  a,  622  fßrs,  t.  29|  f.  22  (der  Scheitel 

ist  in  Fg.  22  c  etwas  lo  gewölbt  gexeiebnet). 

Diese  Art  unterscheidet  sich  yon  andern  durch  ihren  fest  elfipCi» 
sehen,  am  After  kaum  etwas  yorragenden  Unuriss,  ihre  stellen  Seiten  bei 
fast  flachem  Scheitel  und  insbesondere  durch  die  gewölbten  Tifelchen, 
iwischen  welchen  die  Nähte  wellenförmig  su  yerlaufen  scheinen*  An 
der  Unterseile  ist ,  wie  gewöhnlich ,  die  Mitte  yom  After  bis  gegen  den 
Mund  etwas  erhöhet  swischen  zwei  seitlichen  Vertiefungen  mit  nur  sehr 
kleinen  Wärzchen. 

Vorkommen  in  der  Maitrichter  Kreide. 

2.  Ananchytea  ovatus. 

Walcm  et  KnoRii  II,  i,  t.  L  i  a,  f.  4. 

Eehinites  ovatus  Lin.  ed,  Gmel.  3185. 

Ecbinocorytes  ovatus  Lbskb  i.  Kleifc.  RMnod,  I789  t  SS,  f.  3. 

Anancbytes  ovataLK.  {1801)  9^9t .;  kist-IIL  25;  Eme^ftL  tm'tL  t 

154,  f.  13  (fif,  Klbiiv);  —  Smith  Straia  Uenlif.  f.  10;  —  Bacrr.  u  Cmr.  «ff. 

i/,  251,  605,  t.  5,  f.  7;  -  Gf.  Petf.  I,  145,  t.  44,  f .  1 ;  —  Dfa.  i.  Diti.  mL 

U,  suppt.  40;  Aiias  Rad,  t.  12,  f.  1 ;  —  Blv,  U.  LX,  187 ;  —  Forcmium.  i. 

Mio.  Zf  itachr.  1898^  1,  57  ;  -  Beck  das.  581 ;  —  Passt  Seine-infßr.  338; 

—  BoüB  i.  Joum.  geoL  >  Jb.  1880,  200  ;  —  Phill.   Yorktk.  /,  110;  — 

Hisinc.  Peirif.  24,  42;  Leih.  Suee,  93,  t.  26,  f.  3;  -  Dbstcot.  i.  Metm,  MC. 

nai.  Parte  18M6,  Mi,  202;  —  Eicuw.  SSoot.  epee.  /,  230 ;  —  KEFBatr. 

ifuedlM.  33  ;  -  Jasikow  i.  Jb.  1684,  461 ;  -  Schcst.  o.Baoivn  das.  188S, 

151;  —  LiLL  das.  1886,  235;  —  Ba.  Leih,  a,  622;  -  Aa.  mod.  Qll,  Q67; 

Cai.  eyei.  2;  i.  Mim.  Neuch.  I,  183 ;  —  Hacw.  i.  Jb.  1840,  653 ;  —  ZiMMEaa. 

*  Jb.  l8S0t  eia. 


dts.  ISdt^  «56$  -*  Cmw.  L  #fM.  «,  iV,  f9T;  *r  »*Alicv.  i.  Mim.  fM.  «. 

F,  114;  i  Jb.  JMI,  796 ;  —  Lintii.E«cii.  dat.  184S,  BAI;  —  £iciiw.  dat. 

1849^  3ft8;  —  Ao.Dbc.  mI.  ]35 ;  —  Robm.  Kr.  36  {imeL  A.  sCriato);  —  &u* 

MOiiD.  Ubln.  Mmmi  13;  —  Rbub»  Knrertt  11,  66;—  M&ix.  Aach.  /,  10;  — 

Osiif.  Char.  91;  Qoad.326;  — Lbtm.  i.  Jb.  1949,  739,19^1,  731  [«mi  Ao. 

AMii.  £M«#.  /,  30]. 
Bebia^e^rya  aevtatua  PARxa.  rm.  /!/)  il ,  t  3,  f.  4;  —  Mant. 

Amm.  101. 
EebiBoeory»  ovatus  BlAifT.  i.  Oeol.  Ttwu.  6,  ///,  206 :  Gfao/.  HE, 

Bmfl.  373. 
Eehioites  nrainna  Scbloth.  i.  Jb.  i818y  110  (ß$,  KnoRR). 
EehlDitea  acatatus  ml^or  Scblth.  Petrfk.  I,  309  {ead,  fy.), 
?Eehinitaa  miaor  vmr,  e  Lm.  ad.  Om.  8186. 
fEcbiaoeorytaa  minor  Laaiui  i.  Kbun  Eeh.  138»  t.  16,  f.  CD. 
Aoanebytea  minor  Blv.  i.  DUL  LX^  187. 
Aiiancbytea  obliqnns  Nils.,  Hia.  tabl.  24;  —  Boub  i.  Mim.  geol, 

j;316. 

Diese  Art  hat  mit  den  meisten  öbrigen  gemein :  ebene  Täfelchen  (zum 

Unterschied  von  A.  aal  catu s)  und  ein  Ton  unten  nach  oben  sich  bo- 
genförmig ▼erschmilerndea  ProSl  (zum  Unterschied  von  A.  gibbus, 
desaen  UntertheU  zusammengezogen  ist) ;  unterscheidet  sich  aber  von 
fast  allen  durch  einen  rein  eirunden  (statt  elliptischen)  Umriss,  welchen 
Charakter  der  Name  richtig  ausdrückt ,  von  A.  semiglobus  durch 
eine  gewölbtere  Unterseite  und  höhere  Form.  Die  Charaktere  einiger 
neueren  Arten  sind  uns  noch  nicht  bekannt ,  und  die  spezifische  Ver- 
schiedenheit des  A.  str  i  a  t  u  s  mit  seinem  Anhang  scheint  uns  noch  zwei- 
felhaft und  bloss  auf  dem  elliptischen  Umriss  zu  beruhen,  welcher  denn 
doch  manchen  Wechsel  zeigt  Daher  die  Art  in  fast  allen  Schriften  in 
ungleichem  Umfange  genommen  irird.  —  Verbreitet  angeblich  aller- 
vfSrts  in  der  weissen  Kreide  und  dem  darunter  liegenden  Kreide- 
Mergel;  aber  der  häufigen  Verwechselungen  wegen  beschränken  wir 
uns  die  verlässigeren  Fundorte  anzugeben.  In  Deutschland  (im  Plä- 
nerkalk  von  Quedlinburg,  Ooular,  Saaniedi,  und  von  Oppeln  in 
Schlesien;  im  untern  Kreide-Mergel  von  Lemförde,  Cösfeld!,  Ilse- 
bürg,  Stapelnfmrg;  in  untrer  Kreide  bei  Peine  und  Lüneburg! ,  in 
weisser  Kreide  auf  Rügen  und  zu  Vaüls  bei  Aachen;  als  Feuerstein- 
Geschiebe  in  der  ganzen  norddeutschen  Ebene  Brandenburgs  und 
Lüneburgs  bis  Hamburg ;  im  Seewer-Kalke  der  Bayern' sehen  Alpen) ; 

—  in  Böhmen  (selten  im  Pläner-Mergel  von  Luschitz  und  Priesen^ 
häufig  überall  im  obern  Pläner-Kalk ,  zumal  bei  Hundorf,  Kutschlin 
andUt/tn);  —  inPolen  (in Schreib-Kreide  luKielce!  und  Czarkowl); 

—  in  RuBsland  (zu  Simbirsk  an  der  Wolga,  in  FeueialAvu  \itA¥A€v\^ 


MB 

bei  €hr0dn§  and  in  Volhf^en) ;  in  ßckwedm^  (in  der  obetmi  beide 
so  Limhawn  hei  Mahnöe  in  Schaonen) ;  —  in  Dänemark  (in  der 
jfingsten  Kreide  auf  ilfden);  —  in  Belgien  (in  weisser  Kreide  ta  BHte- 
eel,  Ciply!);  —  in  England  (in  unterer  Kreide  xaLewee,  zvLDüMe- 
Dike  in  Yorkshire,  lu  Derry,  zu  Anirim;  in  oberer  Kreide  su  0ra- 
veeend  und  zu  Norwick) ;  —  in  Frankreich  (im  Senonien  zu  IfCMtfeü 
zu  Beauvais,  zu  Villeneuve-VArchevegue,  Yonne,  zu  JiotcM,  ze 
St'Aignan,  Loir^el^Cher,  zu  Roy  an,  zu  Bougitait  zu  Aftfre- 
Dame-de^Thil,  zu  Abbemontt  Oise,  zu  Fäcamp,  zu  Airsi^e,  Lau- 
lies,  zu  Soulage,  Aude,  zu  Zes  Fertil»  ^^^*  *  '"  Sarmerp  bei  Toii- 
iterre ,  zu  Ter  eis,  zu  itn^ofim^,  zu  Monleon  und  ^ensac,  iwiscben 
den  Departementen  der  HanleB'Pyrenie»  und  Bauie^Oarame) ;  — 
in  der  Schweitz;  —  im  Königreich  Sardinien  (f  Nizza), 

Hemtpnetistee  Ag.  1834. 

Spatangini  der  2.  Gruppe;  mit  holier  und  sehr  dicker Scbaaie^ 
tiefer  Vorderrinne  und  eben  gelegenen  paarigen  Fühlergingen;  Poreih 
Reihen  ungleich,  die  äusseren  mit  queer  verlängerten  Poren»  die  iiiMni 
einfoeh  rund«  Die  lier  Genital-Poren  durch  ein  eingeschobenet  TBbI" 
ehen  getrennt     Keine  Spur  von  Binden. 

Arten:  2  in  Kreide-Bildungen  (nur  eine  uns  bekannt). 

Hemipneustes  radiatu8(a, 621). Tf.XXXi,Pg.3 ab  (aif.naf?). 

Walch  u.  Knorr  Verstein.  II,  182,  t.  Eiv,  f.  1,  2. 

Spatangoides  Klbh«  Eehinod,  28,  t.  25. 

SpatangOB  radiato-striatut  Lbskb  i.  Kumf  Bdkim.  234« 

Echinites  radiatu«  Lm.  ed.  Gmar^  3197 ;  —  Schloth.  PetflLl,ZM. 

Echinus  radiatos  Fauj.  Mastr.  168,  t.  29,  f.  1,  2. 

Echinocorytes   acuta  Ina  Schrot.  Einleit.  IV,  41,  t.  1,  f.  1. 

Echinites  canaliculatus  Schloth.  i.  Miner.  Taschenb.  ISiS^ 

VII,  110. 
Spatangns  radiatus  Parks,  arg,  rem,  ///,  t  3,  f.  4,  6;  —  Lx.JUfl. 

II,  33 ;  —  Gp.  Petf.  1,  160,  t.  46,  f.  3. 
Hemipneustes  radiatusAc.  mod.  Q6,  Q9>  S96;  eoL  egMi.  2;  - 

i.  Mem.  Neueh,  1886,  /,  184;  —  Br.  Leih,  ä,  «21 ;  —  Möix.  Aach.  1, 10; 

—  GBirr.Quad  226;  -  d'O.  Prodr.  iiy  268;  —  Haobr  i.  Jb.  iSSO,  364. 

In  der  Maslrichter  Kreide  im  Kreide-Mergel  von  Vetechau  und 
Falkenberg  bei  Aachen,  als  Feuerstein  im  Aachener  Walde;  in  der 
Weissen  Kreide  von  Languais,  Dordogne,  im  Kreide-Mergel  lu  Oehr- 
den  bei  Hannover  (Roem.  in  litt.)  und  in  oberer  Kreide  ?bei  Glognitx 
in  den  Out-Alpen. 


Bn  tdn  Aoamu  IM«.  anliiieftADCM  Gemi  mU  einer  Art,  M  e  ti- 
porinai Mlcbeliiii  aus  derlreide  too PMpif eudp (BH/fel.  gioL  iM4, 
* ,  I,  7S0\  scheint  wieder  lui^egeben  tu  seyn «  da  wir  es  nirgends  in 
späteren  Schriften  finden. 


IL  (BryoKoa  Tgi.s.06.) 

Ily  n,  A.  Brachiopoda  (vgl  Tbl.  i,  2s,  si,  iii,  sj,  iv,  ise). 

Rhynehtfißetta  Finca. 

(Tll.  I,  SB,  IV,  15Y.) 

Des  Schloss  beider  Klappen  und  die  damit  terbondenen  2  Arme  in 
der  kleinen  Klappe  sind  TonRh.  octoplicaU  Tf.  XXIX^,  Fg.  22  dsrgesteUt. 

YonRhynchonella  kennt  man  1 6 — 1 8  Arten  in  den  Kreide-Bilduogen. 

Wir  hatten  in  der  1.  Aufl.  üist  alle  nachfolgenden  Arten  unter  dem 
Namen  T.  plicatilis  vereinigt,  und  wenn  wir  Jetst  versuchen  sie  xu 
trennen»  so  ist  es  nicht,  weil  wir  sie  in  dieser  Weise  für  eben  so  viele 
wliilieh  verschiedene  Arten  halten,  sondern  nur  um  einiges  Festhalten  an 
Charakteren  XU  versuchen,  obwohl  wir  gestehen  nicht  alle  Individuen 
aicher  eintheilen  sn  können,  vrihend  o'Oibiohy  sich  begnügt,  um  Cha- 
nfctere  unbekümmert  Alles  nach  Formationen  su  scheiden.  Alle  diese 
Formen  sind  2 — Slappig,  vielrippig,  die  Rippen  vom  Buckel  aus  ent- 
springend, einfach,  die  Area  jederseits  von  einer  scharfen  Kante  ein- 
gefssst;  Schnabel-Loch  ovsl,  klein,  im  Alter  oft  röhrenförmig,  senkrecht. 
Diese  Arten  sind  so  aneinander  geordnet,  dass  die  mit  den  sch&rfsten 
Bippen  vorangehen  und  die  flachrippigsten  (T.  ala)  den  Schluss  machen. 

1.  Rhynchonelladepressa.  TtXXX^Fg.4abcd(aifiMif.;. 

Terebratalitespectancolatns  Schlth.  i. Min. Taaehb.  1^/^,  Fl/,t.  i, 

f.  S;  Petrfk.  I,  268  Oiara).  • 
Terebratala  depreasa  8otr.  ute.  (iSMS)  F,  166,  U  603,  fig.  2;  —  v. 

Bireu  Terebr.  38;  i.  Mem.  $4ol.  Uly  IST,  Üb.  14,  f.  6;  —  Robm.  Kr.  38;  — 

Monas,  eel.  133;  —  Gant.  Quad.  306>  —  Davids  i.  Jb.i^M,  378;  [wohLk. 

18i9*y  nenZiBT.,  non  Munst.,  nem  Sow.  Stfur.,  neu  PiMUf,  nem  Rbüss]. 
7erebratnlanaciforniisSow.flic.(IM5)  F,  166,  t.60a,  f. 3;  —Robm. 

Kr.  88,  t  7,  f.  6. 

^^■»^"^"~"""""^""^"^"'~^"^"" 

*  Diese  ist  Terebratala  Nerviensis  d'Abcii.  1849^  welebe  das  Vorrecht 
«nf  den  Namen  R.  depres la  hatte,  wenn  Lamaeck  in  feiner  HM.  aiilai.  #.  esrf. 
«ic  irgendwo  kenntlich  cbarakterisirt  gehabt  bitte  (vgl.  Jb.  iSöO^  378).  So 
ziehen  wir  es  Tor,  den  obnediess  eingebdrgerten  Nanen  R.  depreasa  heisa- 
li«balten. 

BroBBi  Letbaca  SMfBMflM.  3«  AaS.  V.  \^ 


T«rebrat«l«  r o« t rif o r b i •  (frr.  Vyfr.]  B«bm«  Ool.  I,  40,  t  9,  L  St. 
TerebratuU  multiformi«  Rosw.  OoL  II,  l%  U  18,  f.  8;  Kr.  37;  • 

Steomb.  i  Jb.  18S0f  230«  231 ;  —  Robm.  L  Jb.  1861,  392. 
TerebratoU  roBtralina  Robm.  Ool.II,  2o,t.  18,  f.  7;  —  Lbym.  i.  JM 

gM.  V,  30. 
Terebratala  variana  (Schlth.  wtr.)  Robm.  OoI.  t  2,  f.  12.;  Kr.  37, t.: 

f.  3  [nom  Schlth.].  J 

Terebratala  r  o  •  t  r  a  t  a  Lbvm.  i.  jtfefli,  jp  aol.  F,  18  t  16,  f.  11. 
Terebratiila  aulcata  Forb.  i.  Lamd,  Qumrii,  /,  345  Imm  Parki.]. 
Rhyncbonella  depreasa  d'O.  er$i,  /F,  18  t.  491,  f.  1—7  ;  —  iW 

yrodr,  U,  84. 

(P  u  g  n  a  c  e  a  e).  Die  Schaale  Ist  dreieckig  mit  breit  abgenmdele 
Seltenecken»  (eine  Klappe  gegen  die  andre)  aemlich  flaohgedrückt 
Rippen  24—30  selten  bis  36  gerade,  scharf,  den  ZwifchenfocdMi ■ 
Form  and  Grösse  gleich ,  fast  aus  dem  Buckel  entspringend ,  einCul 
oder  selten  und  nur  in  dessen  NShe  gegabelt  and  nicht  abgesetit,  in 
ton  gewöhnlich  6  (5—8)  in  der  bis  zum  Unterrand  ansteigenden  B«b 
S*-10  (6—14)  auf  den  flugelartigen  Seiten-Lappen  liegen,  welche  sie 
erst  bei  halber  Grösse  abzusondern  beginnen;  Schnabel  lieald 
gerade,  anfangs  schmal;  die  Schnabel -Klappe  etwas  minder  gewölbl 
Schlosskanien- Winkel  kaum  Ober  90^  steigend;  Schlosa-Kanlen  grfa 
ser  als  die  Rand -Kanten;  Area  an  den  Seiten  des  Schnäbele  elva 
▼ertieft,  durch  einen  Kiel  jederseits  begrenzt.  Das  Profil  des  Ualei 
randes  ist  gewöhnlich  ein  flacher  Bogen ,  seltener  wird  es  später  did 
eckig  und  an  der  Schnabel-Klappe  stark  abgebogen.  Unsere  Abbildaai 
gibt  die  typische  Form  von  NeuchäteL 

Eine  der  yerbreitetsten  und  bezeichnendsten  Arten   des  unlrei 
Hilses.     So  zuerst   im  Ncocomien   der  Schweitx  (bei   AVifcAdfci 
selbst);  —  Frankreichs  (im  Ncocomien  zu  BettencourU  to  FerrH 
Baudrecouri ,  Wassy  und  SL  JDizier  im  Haule^Mame-;  zu  Faa- 
deuvres,  Marolles,  u.  s.  w.  im  Aube^Dpi, ;  zu  Auxerre  und  SL-Sm 
vettr,  Yonne;  zu  EscragnoUeSt  aux  Laftes  und  zu  Greoiiere,  Ffr.: 
zu  CauMBoU;  zu  Brillon^  Meuue;  zu  Eoux  und  Mouitier  in  dei 
BüBBtB ' Alpes  \  zu  CenseaUt  Jura;  zu  Morleau  und  Chanoni  bs 
Nod8^  Doubs;  zu  Martigue»,  Auriol  und  Ällauch^  Bouekei^ 
Rhone;  zu  Orenoble,  Isere;  luBerriaSt  Ardeche);  —  in  Dev/scA' 
land  (im  Untern  Hilsthon  am  Elligserbrinke  bei  Ahlfeld  und  la 
Deiuter  in  Bannoter ;  im  Uils-Konglomerate  bei  Schandeiahe;  " 
zu  Vahlberg  an  der  Asse,  und  Berblingen  bei  Schöppetuiedt  f^ 
Braunschweig  ^  am  Barenberg   bei  BorghoUhaueen   im  Teid9' 


I 


c 


I  211 

hurger^Walde ;  —  in  gleicher  Fonnatlon  ?  oder  Grünsand  auf  Siagih 
hmd!);  —  in  England  (im  GrQniand  tu  Pulborongh,  im  Obren 
Grünsand  auf  Wight  und  lu  Blackdown^.  Die  in  Böhmen  angegebene 
Art  gehört  nicht  daiu, 

S.Rhynchonellacompre88a.Tf.XXX,Fg.8a— f[admi/.,£sa.] 

a)  Aus  dem  Hilse. 

TertbrataU  lata  Sow.  1896^  mt.  F,  165,  t.  503,  f.  i  [nofi  1816^  pl.  100, 

f.  1];  —  Hart.  i.  I7m<.  Trsnt.  A,  lii^  212  oad  8K.  Engl,  388;  —  Loivsd.  i. 

6M,  Trmus,  k,  /F,  276:  —  Montmoll.  i.  Jfeai.  Ntuek,  I,  62. 
TerebratolalaCissima  Sow. mo. Mec,  t.  502,  f.  1  (die vorige];  -  Sow. 

i.FiTT.  k,  iVy  130,  205,  242,  268,  362;  —   MoRRS.  caL  134;  —  Forb.  i. 

OiMrtf.  /,  104;  —  Br.  Leth.  a,  649. 
Torebratnlaeleganii  Sow.b.  fm.  l  Oeol.  Tr^ns.  18S6y  tV,  130,  t.  14, 

f.  11 ;  —  tar«.  i.  Mdm,  geoi.  K,  20. 
Tcrabratula  convexa  Sow.  b.  Fitt.  i.  fifsof.  Tran*.  1886,  /F,  130, 

t.  14,  f.  12. 
Terebratulaplicatilis  (Sow.)  Lrtm.  i.  Msm.  geoi,  F,  29  [non  Sow.]. 
'    Torebratola  Gibbsiana  (Sow.)  Forb.i.  Quar^,  1846,  !,  345  [non  Sow.]. 
S    RhjrnebonellalataD'O.  erSi.  IV^  21,  t.  491,  f.  8-17;  prodr.  II,  84. 

?  b)     Aus  dem  obren  Grünsand  (Cenomanien). 

.    Torebratola  compressa  Vilkivc.  1819,  i.  Lk.  UUi.  Vi,  266;  —  Dfr. 

i.  DieL  nai.  Ltü,  158 ;  —  Dsiiir.  i.  Lk.  Hin.  A,  Vit,  345 ;  -  Gein.  Quad, 
"       S06  [mon  Yocxig]. 

ri  Terebratolaalata(LK.)BRGif.i.Cuv.of#.  II,  251,  320,  601,  t.  4,  f.  6;  -» 
j      Dfr.  i.  DieL  nai.  Llil^  163,  Atta«  pl.  74,  f.  4 ;  —  Pissv  Seine-infer.  335 ;  - 

Daaifor.  i. Mdm.  «00.  umi,  Parit,  Mi,  201 ;  —  Buch  Ter.  48  (pari);  i.  Jfem. 

gM.  Uli  150, 1. 15,  f.  21 ;  —  Br. Leth.  a,  642,  t.  30,  f.  8 >  —  Hisinc.  Leih. 

Smec.  79,  t  22,  f.  11;  -  GEin.  Chnr.  /,  14  //,  17,  t.  2,  f.  17;  —  Roem.  Kr. 

39;  —  ?Rbus8  Krverst.  11,  45  pari,  t.  25,  f.  3—8,  t.  42,  f.  26  [non  Lr  ]. 
Terabratolagallina  Bror.  i.  Cov.  ot«.  foas.  11  (Dtaer.  giol,  Paris),  320, 

S32, 612,  t.  9,  f.  2 ;  —  ?  Nils.  Peirif.  Suee.  35,  t.  4,  f.  8 ;  —  ?  Dalm.  Ter.  53 ;  - 

?  Dra.  i.  Diei.  LIII,  168,  t.  5,  f.  4?,  8;  —  Robn.  Kr.  37;  —  Rbuss  Krverst. 

11,  47,  t.  25,  f.  1,  2. 
Terebratula   dilatata  So\r.   b.  Fitt.  i.  Oeoi  Tram,  IV,  343,  t.    18, 

f.  2  [mm  Rbuss]. 
TCerebratnla  plicatilia  Buch  Ter.  51,  par»inim  Ld(.]. 
^erebratolaala  (Markl.)  Roem.  Kr.  39  [non  Markl.]. 
^erebratulad epr easa (Sow.) Reuss Krverst.  11,  46,  t.  25, f. 9 [non Sow.]. 
*Terebratula  rostrata  (Sow.)  Rb ob« Krverst.  11,  46,  t.  42,  f.  25  [non  Sow.]. 
-TTerebratola  triangalaris  Gbift.  Char.  59,  85,  t.  19,  f.  1—3. 
*^Terebratula  latissinna  (Sow.)  Roam.  Kr.  37,  t.  7,  f.  4;  ^  ?Reoss 

Krverat.  11,  47. 

hyncboDellacoiupressaD'0.or^l.lF,35,t.497,  f.  1— 6;  Proifr.l/,  171. 

14* 


lieben  oder  nur  in  der  fiftlie  des  Buckels  mitnnter 
an  deren  Vidzalil  (35^65,  n&mlicb  etwa  2i|14|  24] 
breiten  (langen)  Form  und  der  kantigen  Begrenzung 
unterscheiden  seyn.  Sie  wird  sehr  breit  (lang)  um 
eckig,  Va  ^  ^^'^  O^i^S)  ^*  hoch,  sweiflögelig,  to 
die  Seiten-Rinder  allmählich  yerflacht;  Schioaskanten 
100^  bis  ISO^;  Schellelwinkel  90^  bis  Aber  100<»; 
Seiten  eingedrückt,  yom  Röcken  durch  bestimmte,  sei 
(nicht  abgerundete)  Kanten  abgegrenit;  Ohr  einen 
flachen  Bogen  bildend ;  Bucht  flach ,  seitlich  allrafifa 
LSnge  nach  schon  yor  der  Mitte  am  höchsten  gewölb 
Unterrand  hin  nur  wenig  abfallend ;  Falten  gekielt 
r  scharf,  den  Furchen  konform,  von  1 — S  Anwachsstreil 

:>  Da  das  abgebildete  Eiemplar  ein  sehr  altes  Ist,  so 

^  streifen  am  Ende  aahlrelch  und  alle  RSnder  stumpf 

die  2  Seitenrinder  des  Schnabels  wölben  sich   Qli 
:',  Kanten  der  Area  (Fg.  a)  und  runden  das  obre  Profil  n 

ab.  Fg.  ef  ist  ein  junges  Individuum.  Ohr  flacher,  Fi 
ach&rfer  als  bei  T.  concinna,  Falten  feiner  und  stum 
abgerundet)  als  bei  den  meisten  Plicosae  der  Oolithe.  i 
beide  Flügel  ungleich  in  geringem  oder  hohem  Gra 
mehren  Arten  der  Oolithe  und  der  Kreide  vorkommt; 
bald  der  linke  Flügel  mehr  emporgezogen. 

Wir  sind ,  so  wie  Geinitz  ,  ausser  Stande  einen 


M 

anfTaf.  100  vei^benen  bloM  la  enetien  bestimmt  war.  Nur  die  etwas 
•ehirferen  und  höheren  Falten  scheiden  diese  Formen  und  die  ebenfalls 
•ehr  nahe  stehende  R.  Lamarekana  D*Q.  and  T.  Scaldiensis  d'A.  yon  den 
folgenden  Arten. 

Vorkommen  Tom  untren  Neocomien  an  bis  ins  Cenomanien.  Die 
Ftindorte  der  T.  latissima  (Sow.)  in  England  sind  der  Untergrünsand 
Ton  Wi§ki  bei  Äther fleld,  bei  Parham  und  der  Obergrunsand  in 
8ua$ex%  wie  su  Lffmpne,  Court  at-Sreet  und  Bj^the  in  Kent  und 
TOD  Faringdan  in  BerkBhire,  yon  Warmimter  und  Devizes  in  IVÜ/t- 
hire;  —  in  Frankreich  (das  Neocomien  xu  Morteau,  Doubi,  xu 
CkSne^  Vaueime ,  zu  Auxerre,  Yorme^  zu  Bettancourt-la^Ferree, 
Waeejß  und  dr/.  Dizier,  Baute^Mame^  zu  Berrias,  Ardeche,  zu 
Anlffni/,  It^e^  zu  Orgon,  Bauchei-du-Bhdne ;  zu  Oiovreusiat  bei 
Aitmliia;  aber  nach  d*Obbiont*8  eigener  Versicherung  auch  das  obere 
Neocomien  und  Aptien) ;  —  in  Savoyen  (ebenso  zu  Chamberp  und 
C7tcf  e); — in  der  Sckweit»  (im  Neocomien  yon  Neuchdtel).  —  Der  erste 
Fundort  der  T.  eompressa  ist  Moni  in  Frankreich^  die  Formation  des 
Cenoroaniens.  Sie  Ondet  sich  in  Frankreich  (überall  nur  im  Cenomanien : 
so  JWaftf  und  la  Fliehe^  Sarthe,  zu  Bauen  und  üdrre,  Seine-infir., 
zu  VUliere  und  Bonfleur,  Calrados,  zu  Latte$,  la  Malle  und  Escrag» 
nolle»,  Vor;  zu  Ile-Madame  und  auf  der  Insel  Aix,  Charente-' 
infir))  —  in  Belgien  (mit  der  R.  contorta  in  der  Tourtia  yon  Tour- 
mqf);  —  in  Deutschland  (im  untren  Quader-Sandstein  von  Walters- 
darf  bei  Zittau  in  Sachsen^  yon  Wendisch^Carsdorf,  PabstenaUj 
Welclihufa  und  Bannewilz  ;  —  im  Grünsand  yon  Essen  an  der  Buhrt, 
▼on  Oberau  in  Sachsen  und  yon  Öse/  bei  Wolfenbüttel;  im  Hippuri- 
ten-Kalk  und  untern  PlSner  Böhmens?  an  vielen  Orten ;  —  im  untren 
Pliner  von  Plauen,  Teltschen,  Oorbitz,  Zscheila^  Meissen,  Gop* 
peln;  —  im  Quadermergel  von  Bottwernsdorf  und  Qross-Cotta  in 
Sachsen).  Wird  auch  im  Grundsamle  der  Perte  du^Bhöne  hei  Belle- 
gardefSnäer Montagne de FysundinwtissevKTe'idi'^onNorwich  itirt« 

S.  Rhynchonella  vespertilio.  Tf.XXX,Fg.  10a     diadnat). 

A  nomia  vespertilio  Bnocciii  Camek,  H,  470,  t.  16,  f.  10=  Bnei/eL  rnsik. 

I.  24»,  f.  2. 
Trrr braiul«  alat«  Ln.  hisl.  VI,  t54;  —  Drh  i.  Eme^ei.  weih  //#,  1026: 

i.  Lmh.  kiät.  ei,  S,  VII,  343  (|wr«);  —  Dujard  i.  Mim,  gt^,  11.  222 ;  -  Bn. 

Leth.  «,  645,  t.  30,  r.  10. 
TcrebfAtola  vr sperti lio  Rimio  ft^ir.  mir,  ir,  391 ;  —  Bi'ch  Trr  62. 
Brbynchoiiella  yespertilio  d*U.  rr^f.  IT,  44,  t.  499,  f.  1-7;  Prsdr, 

il,  267. 


(Concinneaealataev.  Buch  ,  fast  jedoch  Pugnaceae).  Sehaale 
llnger  als  hoch,  drei  läpp  ig  (8611611  xweilappig),  lang;  Rippen  Ton 
den  Buckeln  aas  etwas  stumpf  gekielt,  den  Zwischenfurchen  fast  konfiarra 
(diese  nSmlich  etwas  schmäler  und  schärfer),  jedoch  fein,  50^65,  die 
tordersten  und  hintersten  Tiel  kleiner,  die  des  Mittellappens  bofenf5nnig, 
der  Bogen  oft  schon  vor  der  Mitte  am  höchsten  gewölbt  und  nickt  oder  i 
nur  wenig  Tor  dem  Ende  wieder  abAiUend ;  der  Mittellappen  mit  atellea 
R&ndern,durch2TertikaleEinschnitteamUnferrandebeide^ 
selts  der  Bucht  Ton  den  Flügeln  unterschieden;  die  FlQgel 
gegen  den  Rand  hin  meist  scharf  fusammengedrQckt;  die  SehnabeMUappe 
fast  ganz  ohne  Wölbung;  8 — 10  Rippen  im  Sinus.  Brocchi*8  Original* 
Exemplar,  das  ich  zu  Mailand  gesehen,  und  dessen  Abbildungen  sind  zwar 
langund  dreilappig ;  aber  die  beiden  Klappen  fast  ohne  Zwischenraum  dicht 
aneinander  gedrückt.  Durch  Herrn  GERik's  Güte  erhielt  ich  zwei  andere 
Exemplare  zur  Ansicht  »aus  Hauen"  :  hochgewölbt  und  die  hdchale  Wöl- 
bung des  Mittellappens  unter  der  Mitte,  mit  66  Rippen ;  aber  derMIttellap- 
pen  am  Unterrande  nicht  so  stark  TOrtretend  zwischen  den  Selten- 
lappen, als  an  den  sonst  ganz  ähnlichen  Franxöiiichen  Exemplaren. 
Sohlosskanten-  and iBchnabel- Winkel  100^— 110^  Diese  Form,  hn 
Alter  so  auffallend ,  Ist  in  der  lugend  nicht  wohl  yon  der  R.  lata  nnter- 
scheldbar. 

Vorkommen  nach  Brocgui  zu  San^Quirico  in  Toscana  [in  noch 
nicht  näher  bekannter  Kreide-Formation  ?]  und  nach  Guidotti  auch  bei 
Piacenza  [das  wäre  in  Subapenninen-Formation !] ;  —  dann  im  Seno- 
nien  zu  Totir^  und  St. "Christophe,  Indre^et^Loire,  zu  Vendbme  und 
Villedieti,  Loir^et^Cher ;  ivl  Saintes,  Cliarente"infer.;tnCo§nac, 
Charente;  zu  Monti^nac,  Dordogne,  n'O. ;  zu  Pirigueax,  woher 
unsere  Abbildung,  und  an  der  Montagne  de  Ste.-CathMne  bei  Jloiieii. 
y.  Buch. 

4.  Rhynchonella  plieatilis,  Tf.  XXX,  Fg.  9  a-d  (acf  »m/.). 

a)  Ober  8  Falten  in  der  Bucht. 
Terebratuia  plicAtilis  Sow.  1816me.  ily  37,  1. 118,  f.  1.;  —  Taylor  i. 
Q90I.  TWiM.  ky  /,  377,  378;  —  RosB  i.  PAal.  Ma$,  18SS,  Vlly  182y  — 
Bbchb  i.  Geol,  Tran»,  b,  111,  112;  —  Mant.  ib.  206 ;  6eoi,  SB,  Bmgi.  127. 
f.  4  *,  —  Brcn.  i.  Cüv,  O99.  foii.  iif  251,  336,  600,  t.  4,  f.  5 ;  ~  Bbcr  l 
Min.  Zeitsehr.  1SM8,  681 ;  -  Zippr  i.  BShm.  Verbandl.  1881  >  Jb.  i88Z. 
93 ;  —  Stod.  i.  Jb.  18S5y  456,  1836,  336 ;  —  Kefbrst.  Quedlinb.  36 ;  — 
Buch  Ter.  51;  —  fi».  Leth.  «,  640;  —  Robh.  Kr.  39;  —  d*Arch.  i.  MSm. 
faW.  m,  F,  333;  *•  PRbcsb  KrvtnU  47,  f.  25,  f.  10— 13:  —  Gnif.  Cbar. 
15;  —  ?  Qüktuno.  >  Jb.  18S1,  743. 


215 

b)  €—8  Rippen  in  der  Bacht. 

Terebratnia  octopliotta  Sow.  «le. //,  37,  t  118,  f.  S;  —  Tatl.  i.  Otoi. 
1Vm#.  i,  /,  377;  —  Bbck  L  Min.  Zeit^chr.  i898,  581 :  —  Nils.  Pelrif. 
8m$e.  36;  —  Dalm.  Ter.  53;  —  Hjsing.  Leth.Snee.  79,  t.  22,  f.  12;  — 
Matit.  SE,  Engl  127,  r.  5;  i.  Oeol.  Tram,  k,  lii,  206,  note-,  -  Bncrf.  L 
Cvw.  099,  17,  251,  320,  601,  t.  4,  f.  8;  —  Passt  Seine-infir,  335;  -  Ba. 
K  Jb.  1891^  173?;  and  1884^  143;  — -  Dbsr.  eoq,  emracL  114,  t.  9,  f.  3,  4; 
L  La.  Aifl.  hy  F//,  356;  —  v.  Buch  Ter.  47  (|Nir«);  i.  ITem.  gioL  b,  lil,  147, 
t.  15,  f.  18,  24;  —  Klod.  Branih,  173;  —  Jasikow  i.  Jb.  18S4,  461;  -- 
Bn.Letb.a,  646,  t.3o,  f.9a~d;  —  GBin.Char.15;  —  ? Dubois i. Jb.  19^^, 
354;  —  D^AncH.  i.  Mim.  geol,  o,  V,  324;  —  Rosa.  Kr.  38;  —  d'O.  i.  MVK. 
Urmi  Ily  492,  t.  40^  f.  15—17;  —  ?RBUta  Knrerst.  48,  t.  25,  f.  14—16;  — 
RoBM.  i  Jb.  18S0y  388;  18Sty  407. 

c)  3 — 4  Rippen  in  der  Bucht. 
Terebratula  retracta  Robm.  Kr.  38,  t.  7,  f.  2 

a — c)    Alle  zasammen. 

FAOjJMastr.  t.  26,  f.  4. 

Tarebratola  plicatiliiDBFa«,MAiiT.firiB.JBii^l.376;  — BucHTer.51;  — 

Moaaia  eal.  135  (Ba.  Leib.  «,  644). 
Rhynchonella  octoplicata  d'O.  rreV. /F,  46,  t.  499,  f.  8—10;  Prodr. 

lly  257. 
Terebratula  octoplicata  Gbin.  Qwtd,  208, 

vor.  a. 
TarebratalaJogleri  Gbiu.  i.  Jb.  1847,  48;  —  i.  SACHsa^t  nsturhist.  Zeit 

iM7,  II,  161, 1. 1,  f.  6-8;  —  Quad.  208  (ßa^.  #yfft.). 

Stark  gewölbt,  elwas  länger  als  hoch,  stumpf,  mit  breiter,  starker 
gedrückt  bogenförmiger,  am  Unterrande  oft  fast  rechteckig  vorspringen- 
der Bucht  unterscheidet  sich  diese  Form  von  der  vorigen  durch  stumpfe» 
flache  und  etwas  breitere  Rippen ,  welche  nur  durch  eine  8charf*einge- 
drückte  Linie  von  einander  getrennt  sind,  sich  in  der  Nähe  des 
Buckels  gar  nicht  entwickeln  {MeaäotC)  oder  an  älteren  Exempla- 
ren in  Folge  der  Abreibung  wieder  verschwinden ;  Rippen  etwa  34 
(28—36),  nämlich  (U|8|14),  aber  auch  3  (T.  retracta  R.)  bis  10  (T. 
plicatilis)  und  mehr  Inder  Bucht,  und  öfter  nur  6 — 16  auf  den  Flügeln. 
Der  Mittcltheil  der  Deckel-Klappe  steigt  bis  zum  Unterende  an,  oder 
senkt  sich  erst  in  dessen  Nähe  nur  wenig  wieder  ein ;  die  Bucht  zeigt 
sich  später  als  bei  T.  compressa  und  nimmt  dann  rascher  an  Tiefe  zu. 
Aber  alle  diese  Merkmale  stufen  sich  so  vielfaltig  und  allmählich  ab,  dass 
es  nicht  möglich  ist,  darnach  alle  Exemplare  einzuüieilen.  Gewöhnlich- 
zeigen  sich  2 — 3  starke  Wachsthums-Absätze  auf  der  Oberfläche,  und 
es  geschieht  nicht  selten,  dass  an  Exemplaren,  wo  die  Rippen  sehr  fein, 
von  diesen  sich  je  2  und  selbst  3  in  eine  dickere  Rippe  verbinden,  so  dass 


ai6 

die  Rand- Gegend  nicht  nur  stärker  ab  die  SaitenflicbeD,  soadeni  aock 
•ttrlLer  als  gewöhnlicli  und  datier  aaweilen  sebarf  und  ungleicii  berippl 
ist.  Das  ist  in  geringerem  Maase,  auf  eine«  sehr  schinalen  Band- 
Saume  ,  selbst  an  dem  ton  d*Orbiony  abgebildeten  Porlt er  Bxempbie 
Fg.  9— 12  der  Fall,  obwohl  er  dessen  nicht  enrihnt;  die  Rracbeinoog 
wiederholt  sich  an  RUgener  Exemplaren,  und  es  ist  diese  Fem.  «tvas 
mehr  ausgeprägt,  welche  Gbinit£  als  T.  Jugleri  beschreibt.  Ver- 
wischen sich  dann  später  Ton  selbst  oder  durch  Abreibung  die  feioea 
Falten  der  Seiten  und  bleiben  nur  die  groben  des  Randes  surAckt  >o 
entstehen  der  T.  subplicata  ähnliche  Abänderungen ,  wie  sie  luch  in 
andern  Formen-Gruppen  vorkommen.  Was  die  Wahl  unter  dem  NaaMa 
betrifft ,  so  ist  T.  octoplicata  weder  der  ältere  noch  der  richtigere. 

Vorkommen  in  obren  Kreide-Bildungen.  So  in  England^  wo  man 
diese  Formen  luerst  beschrieben  (in  weisser  Kreide  zu  Lewe$  in  Aia- 
$ex ,  in  untrer  Kreide  zu  Bramerton  bei  Norwich  und  2a  SL^QUei 
bei  Norfolk,  au  Norihfieet  bei  Orave$end,  in  KetU ;  zu  Lyme  Jlefit 
in  Dorsetshire  und  in  Feuerstein  verwandelt  zu  Margaie ;  —  angeb- 
lich auch  im  Galt  von  West^Narfolk) ;  —  in  Frankreich  (nach  D*Ot- 
BioNY  nur  im  S6nonien  zu  Parte  und  Meudonl,  zu  Sene^  Yenme,  gm 
Chaeot  und  Ciuane,  Marne,  zu  Ficamp,  Feii/es  und  Dieppe,  8dme- 
inf4r,;  in  der  Tourainel;  nach  GoiRANOBR  auch  im  Cönomamen  von 
le  Manit) ;  -^  in  Belgien  (in  obrer  Kreide  von  Ciply)  ;  —  in  der  SchweiU 
(in  den  Kreide-Kalken  von  Bftrgen  bei  Stanz,  am  Hohen  Meeemer 
in  der  Seniis-Ketie^  und  am  Rophaien  in  Vri) ;  —  in  DeuiMCh" 
land  (zweifelhaft  im  untren  Quader- Sandstein  des  Bilaer  Grtmdeu  bei 
Dr enden  (mit  T.  Jugleri),  Im  untren  Pläner  zu  Strehla!  und  Plauen 
bei  Oreuden;  —  im  Plänerkalk  oder  im  mittlen  Quadermergel  Gxiif. 
fiberall ;  in  einem  damit  gleich  oder  höher  liegenden  Grflnsande  tu  Neue 
bei  Rothenfelde  im  Teulohurger  Walde,  zu  Weil  bei  Dortmundj 
zu  Sfeinheim  bei  Büren;  am  Stoppenberg  bei  Euen  und  zu 
Oehrden  In  Hannover;  dsgl.  am  Galgenberg  bei  Regeneharg; 
in  weisser  Kreide  auf  Rügen;  —  im  obren  Quader •  Sandslein  der 
Sach$i$chen  Schweitz,  am  Hohen-Sehneeberg  bei  Tetschen;  — 
am  Sutmerberg  bei  Ooslar  !,  um  Quedlinburg  u.  s.  w. ;  als  Geschiebe  ia 
der  Brandenburger  Ebene) ;  —  in  Böhmen  ?  (selten  in  untrem  Quader* 
Sandstein  von  Reichenberg  und  Nieme$ ,  wie  im  untren  Pläner-Kalka 
von  Ronen  und  bei  Btftit;  im  Pläner-Mergel  von  Kautz;  überall  in 
obren  Pläner-Kalk ;  auch  im  Pjropen-Konglomerat  von  Meronitz  und 
im  I^openführenden  Sande  ron  TnüblUz) ;  —  in  Dänemark  (in  der 


jAngfften  beide  auf  Jf #lii) ;  —  in  Sekweäen  (in  Ireide-Toir  tu  Ba!9- 
^§  und  tgmaierga) ;  —  in  RuMland  Qm  Senonien  von  Simbiruk 
an  der  Wolgd^ ;  —  nach  Dubois  im  Neocomien  ülier  Dioeras-Kalk  bei 
Ker^tt  in  E^lchU. 

RouT  liaUe  diese  Art  aoch  im  Groff^olitli  der  Ardenntn  enge* 
leigl  (Jb.  i88»,  S.  338). 

9.  Rhyncbonella  ala. 

TarebratalaalaM4iu(L.i  KU.;  —  LtÜk  «,64s. 

Terehratala  alata  (Lk.)  Nilis.  Smm.  35j  t.  4,  f.  8;  —  Dilv.  Ter.  53 ;  «- 
Hittno,  Lfdb.  nwe.  79,  t.  as,  f.  11  [«mi  Lk.]. 

Terebratala  peetita(Sow>.  Nilss.  £teM.  36,  t.  4,  f.  9;  —  Hiaiifc.  L^IK 

Bme.  70,  t.  i^,  f.  13. 
Terebratala  triaogalarif  Niija.£tai0e.  36,  t.  4,  f.  10;  —  Hitiiio.  LbUu 

8mee,  80,  t.  33,  f.  1. 

Diese  Form  untericheidet  sich  von  der  vorigen  durch  mehr  Ab- 
randang  im  Profil ,  grössere  Zusammendröckang  von  den  Seiten  her, 
stirkere  und  noch  flachere  Rippen ,  welche  immer  von  den  Buckeln  an 
sichtbar  and  einfach  sind.  In  Folge  jedoch  eines  Wachsthums-Absatiea 
nahexa  ausgewaclisener  Eiemplare  gehen  dicht  am  Rande  die  platt- 
gerundeten  Rippen  luweilen  in  scharfe  über ,  wie  auch  an  den  Sehwt" 
dUehen  Original -Exemplaren  der  Fall  ist.  Diese  sind  im  Umriss 
rundUch  fönfseitig ,  die  2  obren  Seiten  vom  Schnabel  herablaufend  und 
nur  von  ihm  gebildet  am  grössten  und  last  gerade,  die  2  untren  bogen« 
förmig  lusammenneigend  und  in  den  Unterrand  Qbergehend ;  die  Bucht 
ist  breit,  al>er  flach,  nicht  steil  einsinkend,  mit  5—6  Rippen,  während 
deren  10 — 12  auf  den  Flugein  stehen,  alle  ansehnlich  breit;  an  der 
Sehnabel-Elappe  bleibt  ein  grosses,  ungeripptes,  nur  mit  Anwacbsstreifen 
bedecktes  Feld  zwischen  den  Seitenkanten  und  dem  Schlosskanten- Winkel. 
Zuerst  in  der  jüngsten  Kreide  (Kreide»Tuff)  von  Mörby  in  Bieking ! 
und  im  sogen.  Grünsand  von  Köpingemölla  in  Schoonen  gefunden. 
Dieser  Beschreibung  entsprächen  sehr  gut  diezitirten  Ratjss'schen  Figu* 
ren  5, 6, 7, 8, 10, 11, 13, 14, 15,  16  seiner  Tafel  25,  nämlich  seine  T.  alaU 
z.  Tb.,  T.  plicatilis  und  T.  octoplicata,  und  zwar  besser  als  denFormen,  zu 
welchen  sie  oben  zitirt  werden,  nur  dass  die  glatte,  grosse  und  scharf* 
eingefasste  Schloss-Fllche  der  Schnabel-Klappe  bei  ihnen  sehr  klein  ist 
und  fast  abgerundet  in  den  Rücken  überzugehen  scheint.  Ebenso  ist 
€S  mit  einigen  Figuren  bei  Gbimitz  der  Fall ;  überhaupt  aber  sind  feste 
Abgrenzungen  nicht  vorlianden« 


218  '     I 

Die  bisher  aurgczähllen  Formen  sind  in  rier  Jugend 
flach  zuianimengedröclit  und  ohne  oder  mit  nur  wenig  dettl 
«eiche  erst  von  halbwüchsiger  Grösse  an  oder  noch  f  päter  s 
Aber  es  kommen  überall  damit  auch  mehr  und  weniger  fe^ 
liebe  oder  IäD|liche  Gestalten  von  der  GiÖste  der  balbwüi 
etwa»  darüber  vor.  wo  die  Bucht  noch  nicht  enlnictelt  i 
nur  die  untre  Naht  von  der  geraden  Linie  in  die  bognif 
die  wir  selbst  nur  wieder  für  verkümmerte  Bildungen  ,  für  Abi 
von  den  bisher  aurpeföhrlen  ausgebildeten  Formen  haliri 
weiche  man  aber  in  den  paläonlologischen  Schriften  ala  beion 
aufgezählt  findet.  Sie  erscheinen  als  Terebratula  ouc 
Sow.,  T.  Grasiana  ß'O.,  T.  Cuvieri  o'O.  und  dgt..  di« 
unlor  sich  und  in  die  vorigen  übergehen,  dass  wir  daran  n 
tic  Charakter jstren  lu  können.  Andre  dehnen  lich  mehr  in 
aus,  und  haben  eine  kurze  Gestalt  u.  s.  w.  Diese  Formen  fÜ 
III  den  folgenden  noch  kleineren. 

(Terebratula  Mnrtini  etc.;       Tt.  XXX,  Fg.  7 i-a 

TcrcbrnluiaMBrliiii  Mant-  Suts.  111;  SE.  Eitgl.  380 ;  -  HoR 

Terebratula  planni  Sow.  mc.  VI,  10,  t.  636,  f.  8—7;  -  S« 

t.  Oeol.  Tram,  h,  IV,  303,  243, 383 ;  —  KlSd.  BrmU.  17S;  — S« 

i.  Jb.  tsas,  ISl :  -  Leih,  o,  64T,  1.  30,  f .  7  ;  —  RoEM.  Kr.  38; 

i.3h,ia41,  198;  —  Gibb.  das.  1847,  Ul;  ~  Habw.  du.  ISi 

GEiN.Char.  IS;  Quid.  310;—  Redss  Rrveral.  46,  1.  »,  f.  tl-l' 

kat^.  I,  14;  —  D'O.  rrorfr.  //,  171 ;  -  Bdch  >  Jb.  taSt,  3S7 

Terebralnla  parvirostris  Bh.  i.  Hcidelb.  Mio.  Compl.  b.  Jb 

'   [iiali  8ow.,  «im  Robn.]. 

PTerckratola  Wilioni  (Sow.)  Dra.  ^fot  iMl.I./f/,  ise,pw< 
5eJH«- *»/«''.  33S  iHon  Sow.]. 

Klein,  wie  eine  Erbse ,  nngelippt,  ohne  Bacbt  oder  c 
deallich,  slurapfrandig,  elwai  viereckig  kretirund  bis  kogcHi 
20— SO-abgerundeten  Rippen,  welche  am  Buckel  undentlick 
pflegen.  Diese  Form  ist  in  den  hdbrea  Kreide-BildungcD  od 
Exemplaren  beisammen  mit  gleichbleibenden  CbarakLeren  za 
her  man  sie  denn  für  eine  selbsUtändige  Speiies  halten  möcl 
auch  die  voTtgen  nähern  sich  ihr  in  jikngem  und  mebr  and  *■ 
kOntnerten  Exemplaren  von  >o  vielen  Seiten ,  dait  ««  uhwei 
Cirentett  tu  sieben ;  daher  denn  auch  Ridss  und  Giibbl  tag« 
Ton  T.  oolOplicata  gar  nicht  la  trennen  und  nur  dereo  Jage« 
wUireod  sie  doch  typisch  tieferen  Schichleo  an^ehfttt  and  4ak 
in  den  ver(cbie4eniten  Fornutiooen  anfgetihlt  wird. 


«10 

Vorkominen  in  England  (der  erste  Fundort  ist  im  ObergrQnsand  der 
Insel  night,  zu  Blackäown,  zu  Folkstone  und  im  Kreide-Mergel  von 
Hamsey  in  Suisex ,  welchen  d'Orbigny  zum  Cenomanien  zählt; ;  -^ 
in  Frankreich  (wo  d*Oibigny  weder  diese  noch  eine  andre  Art ,  der 
wir  die  dortigen  verwandten  Formen  zuschreiben  könnten,  anfuhrt:  in 
der  Krelde-Glauconie  von  Ronen!;  auch  in  weisser  Kreide  von  Beautais, 
in  Bakuliten-Kreide  von  Vaiognes  und  im  Coteniin,  in  der  obren 
Kreide-Gruppe  und  Sf.^Pot  bei  Calais) ;  —  in  Detitsehland  {im  untren 
Pilner  tu  Plauen  bei  Dresden  und  in  den  unter  Granit  liegenden  Schich- 
ten von  Zscheila  bei  Meis8en!\  im  Plänerkalk  oder  mittlen  Quader- 
Mergel  Gbcrall:  insbesondere  zu  Quedlinburg  l,  Gosslar!;  im  zweiten 
GrQnsande  von  Essen  [mit  eigenthQmlich  röhrenförmig  verlängertem 
Schnabel -Loch]  und  Bochum,  am  Oalgenberg  bei  Regensburg  \ 
in  Weisser  Kreide  bei  Aachen  und  auf  Rügen  und  als  Geschiebe 
in  der  Brandenbttrger-EbQne) ;  —  in  Böhmen  (sehr  häufiff  überall  mit 
der  dortigen  T.  octoplicata  im  Plänerkalke,  wie  auf  den  sekundären 
Lagerstfitten  bei  Bilin  /,  bei  Meronitz,  Trxiblilx) ;  ^  im  Dagestan 
(eine  ganze  Sclücht  bei  Akuacha  bildend), 

Terehrahdiiia  d'O.  1847. 
Tf.  XXIX^Fg.  21. 

TerebratulaeDichotomae  v. Buch  (pari),  Magadidae  n'O. 
(ThI.  I,  25,  83,  IV,  157).  Schaale  frei,  von  poröser  oder  durchstochener 
Textur,  oval,  länglich,  sttsammengedrückt;  die  Schnabel-Klappe  grös- 
ser, obwohl  nicht  gewölbter,  mit  vorstehendem  geradem  und  schief  ab- 
gestutztem  Buckel ,  ohne  Deltidium  unter  der  grossen  in  den  Schloss- 
rand auslaufenden  Abstutzungs-Öffnung  zulassen;  Deckel-Klappe  klei- 
ner, gewölbter,  mit  deutliehem  und  jederseilsgeöhrtem  Buckel,  das  Ohr  in 
der  Jugend  grösser;  Unterrand  fast  gerade,  oder  vonseiten  der  Deckel- 
Klappe  her  ausgebuchtet.  Schloss  in  der  Schnabel-Klappe  ein  schiefer 
langer  Seiten-Zahn,  der  sich  in  die  Gcgenklappe  einlenkt.  Im  Inneren 
der  Deckel-Klappe  jcderseits  der  Schloss-Gegend  (von  T.  caput  serpen- 
tis  dargestellt  in  Tf.  XXIX'',  Fg.  21)  eine  Apophyse,  welche  abwärts 
geht,  sich  dann  durch  2  ringförmig  zusammenschliessende  QueerstQcke 
mit  dem  Nachbar  verbindet  und  so  eine  Stutze  für  die  knorpeligen 
Arme  bildet.  Oberfläche  mit  abgerundeten  Streifen  oder  Oberall  gleich 
feinen  Rippen  geziert,  welche  sich  durch  Spaltung  oder  Einschaltung 
vermehren  und  wovon  die  seitlichen  sich  stark  nach  aussen  biegen.  Junge 
Individuen  einer  Art  sind  weniger  länglich  und  stärker  gekörnelt  als  alte. 


93« 

Arten:  SO — S5  in  den  TenehiedenaA  Krelde-GebildeD,  tortiir 
ond  lebend. 

Terebratullna  chrysalls«    Tf«  XXX,  Fg.  6 1— e  (oil fiot ^« 

Terebra tollte  Favj.  Mastr.  159,  t  39,  f.  7,  e. 

Tcrebratolitef  chrytalU  Scbltm.  i.  Min.  Taichenb.  191^  Fl/,  lU; 

PMrefk.  1,  371. 
Tarebratola  OervillianaDpa.  i.  DM.mmULW^  157. 
Tcrebratiila  Oervillii  Woodw.  Norf.  •  • 
TerebratulaebryfaliliHdiiifiOB.  i.  Jb.  lM0y4e8;  —  BocnTerrbr.tt; 

—  Bft.  L«a.a, 551,  t.  30,  f.  tf ;  -  Haow.  i.  Jb. IMt,  538 ;  —  lUoM  Krrciat 

4e,  t.  Stf,  f.  3;  —  M&LL.  Aach.  I,  14,  46  [«Mi  FnuFPi,  Gsut.  Cbar«]. 
Terebratula  striata  Gurr.  Qaad.  113  (fMira). 
Terebratolina  chryfalifD'O. M*af.  iV^  58. 
fJitvetUs  (Fauj.  Fg.  7). 

Tcrebratnla  Faujafi  Robm.  Kr.  40,  t.  7,  f.  8. 
Tcrebratola  iocellaf  Haow.  i.  Jb.  IMt,  537;  -  RBosa  Knrrrtt  5«, 

t.  30,  f.  4. 

Dieae  Art  i eichnet  aich  vor  S— 4  Uinlichen  (die  indem  Artoi 
haben  viel  feinere  oder  tIoI  gröbere  Rippen)  ani  dareb  ihre  sehr  achlanke 
Gestalt,  welche  faat  doppelt  lo  hoch  all  lang  and  etwa  y,  so  lang  ab 
dick  oder  breit  (100:66—70  :  35),  auch  überaU  gewdlbt  ohne 
Andeutung  einer  Bucht  ist.  Auch  ist  0ie  klein,  3"* — 5'''  lang.  Der 
Umri0s  ist  fast  elliptisch,  die  grösste  Linge  (gewöhnliche  Breite  genannt) 
iit  in  oder  über  halber  Höhe ,  die  Schnabel-Kanten  oft  kurzer  als  die 
Rand-Kanten;  der  Schlosskanten-Winkel  hat  nur55<^— 65<>!  Die  Area 
letzt  gegen  den  Rucken  ziemlich  scharf  ab  und  ist  etwas  rertieft  Die 
Ohren  der  Deckel-Klappe  lind  grois  und  mit  gekömelten  Radien  bedeckt 
Die  Rippen  der  übrigen  Oberfläche  lind  nicht  lo  breit,  als  die  Zwisf  heu- 
riume,  hoch  voritehend,  Ton  starken  Anwachsstreifen  dorchsehnitten 
und  gekömelt ;  ihre  Vermehrung  geschieht  in  den  meisten  Pillen  nicht 
durch  Spaltung,  sondern  durch  Einschaltung,  lo  dass  ungefähr  8  am 
Buckel  und  24 — 30  und  mehr  am  bogenförmigen  tJnterrande  sind. 

Im  Kreide  -  Mergel  Ton  Maitrichf  und  Vetichau  bei  Aachen, 
In  weisser  Kreide  auf  Rügen;  —  im  Pläner  •  Mergel  von  Prie$ent 
In  unterem  Plänerkalk  Ton  Weiisktrchlifz ,  im  Pyropen -führenden 
Konglomerat   von   Meronitz   in   Böhmen;    —    in   unterer  Kreide 


^    Die  Fg.  a  ist  nicht  f^anx  a;ot  ic<**eiehnet,  in  so  fern«  dia  3  Ohren  der 
Deckel-Klappe  fär  die  3  Hüften  des  Deltidiumt  dir  Schnabel-Klappe  gebil- 

teü  werden  könnten* 


sst 

im  Iiiiurcmr-JMrf  bei  JAouiMcr  «nd  fan  ninor  bei  Banieit, 
AifeU  «Bd  MHtmter.  Phiuppi  verbinde!  damil  eine  Form  aus  der 
Kreide  tod  Capo  Pa$$ar0  in  SbAttem ,  welche  etwas  deuUiGher  ge- 
bochtel  ist  ond  deren  Bucht  iwischen  iwei  stirkeren  Rippen  bis  an  den 
Schnabel  hinaufiiebt.  n'OEaioinr  nennt  siea.  a.  O.Terebratulini 
Phillppl  i.  Wir  wissen  nicht,  wie  es  sich  mit  der  teriliren  Art  Ton 
M^dehHrg  verhilt,  welche  Philippi  mit  demselben  Namen  belegt  (Jb. 
iM6,  449).  Ob  Terebratula  Faujasi  Robm.  und  T.  locellus  Haow., 
als  Junge  wirklich  su  dieser  und  su  keiner  andern  Art  gehören ,  ver« 
mögen  wir  nicht  su  entscheiden.  MOllir  und  GimiTZ  sind  geneigt,  alle 
oben  genannten  und  noch  Terebrat ulifta  Faujasi  und  T.De- 
francei  D*0.  mit  T«  striata  su  vereinigen. 

Magai  Sow.  1816« 
Tf.  XXX,  Fg.  1,  XXXS  Fg.  8. 

Magadidae  D*0.  Schaale  ung^eichklappig ;  die  grosse  Klappe 
oval,  fast  halbkugelig  aufgebläht,  mit  umgebogenem  und  nicht  durchbohr- 
tem Buckel,  fast  ohne  Area;  die  kleine  eben.  Unter  dem  Buckel  der 
ersten  eine  schmale  dreieckige  Öffnung  von  dessen  Spitze  bis  sum 
Schlos^*Rande,  ohne  Deltidium.  Schloss  jederseits  der  Öffnung  mit  einem 
grossen  Zahne,  s  wischen  welchen  beiden  das  obere  Ende  der  kleinen  Klappe 
mittelst  3  Grübchen  oder  Löffelchen  so  eingeklemmt  Ist,  dass  sie  sich  daran 
drehen,  aber  ohne  Zerbrechen  nicht  herausgenommen  werden  kann. 
Das  innere  Gerüste  (von  SowBRBt  und  d'Orbiont  nicht  richtig  be- 
fchrieben  und  daher  nach  Davidson  und  BoocHARO-CHANTtKox  ver- 
bessert) besteht  in  der  Schnabel-Klappe  nur  aus  einer  mittein  LIngs- 
Schwiele,  welche  in  %  der  LSnge  fortsetzt  und  jederseits  einen  schma« 
len  bandförmigen  Muskel-Eindruck  neben  sich  hat,  Tf.  XXX ^  Fg.  8a; 
in  der  kleinen  Klappe  besteht  es  aus  einer  grossen  senkrechten  mittein 
UngS'Leiste  oder  Ungs-Scheidewand,  welche  anfangs  niedrig,  sich  auf  y^ 
Unge  der  Klappe  selbst  erstreckt  und  dabei  allmählich  bis  zur  Be« 
rührung  jener  Schwiele  der  Deckel-Klappe  mit  bogenförmigem  Ol^er- 
rande  ansteigt,  dann  aber  plötzlich  steil  absetzt;  rechte  und  links  von 
dem  hohen  Theile  der  Scheidewand  tritt  ein  Kalk-Band  rechtwinkelig  ond 
parallel  tum  bogenförmigen  Oberrande  ab ,  krünunt  sich  im  Halbbogen 
aus-,  ab«  und  rück-wirts  gegen  den  Anfang  der  Wand  hin  und  tritt 
endlich,  ehe  es  diesen  erreicht  hat,  knieartig  umbiegend  jederseits  in 
einen  geraden  schief  absteigenden  Fortsatz  mit  dem  Gelenk*Löffel  für 


324 

yoikommen  überall  in. der  weitfen  Kreide»  mielier  in  Grtaiaad. 

i«  T,  ctrnet  Sow.  (dt)  Fg.  13«  —  Schalte  nmdlieh  flBallMitlg^ 
etwaf  stSrler  gewölbt,  Daa  abgebildete  Exemplar  ist  In  so  ferne  leb 
gans  typiscbes,  als  es  durchaus  ungeUelt  tnid  der  Unterrand  etwas  wel- 
lenförmig  ist. 

Tercbratola  caraea  Sew.  aia. /,  47»  t  IS»  f.  5,  e;  —  pAMUif s.  i.  0ssL 
Trmu.  My  F,  53;  —  Bbck  L  Mio.  Zeitschr.  1838|  681 ;  -  Lmk.  Msf.  ff, 
148 ;  -  Tatlok  l  Gwoi.  VnM.  1,  J,  377 :  —  Mant.  ik.  Utj  SOe;  BM.U^/L 
127,  f.  li  37«;  —  Baoiiflii.  i.  Cov.  es«.  /#•#•  11^  aai,  eei,  pl.  4,  f.  7;  -* 
Pamt  8€iu0^fer.  33S ;  -  Dbfk.  i.  Did.  M.  mU.  LUk  148  Imil  Inbegriff 
foo  Mr.  b,  c,  d,  elc) ;  —  Db«h.  i.  Btuyd,  wuStiLf  Fsrj^  li,  1828  ;  —  Jahu 
i.  Jb.lMi,  461 ;—  ScH0fT.n.Bii.das.lM5,  15);  —  Liubnb. IS. I6M»  885; 
-  Posch  Paliootol.  18,  t.  3,  f.  13 ;  —  Kbpkiist.  Qnedlinb.  36 ;  —  Meai» 
Ml.  133 ;  —  DuBOis  i.  Jb.  IM9,  381 ;  —  Gsin.  Ck&r,  18 ;  —  Rom.  Er.  44 
(f«-#) ;  —  CoRif.  I.  MgM.  m,  /K,  398 ;  —  »'Auch.  i.  JfsM.  fdoL  c,  F,  334, 

..  888, 333  ;  -  Mull.  Aach.  /,  48 ;  -  d'O.  i.  MVK.  RumHm  1,  484,  t  43,  f.  31 

'  — 35;  —  RsoM  Krver«t  50,  t.  38,  f.  10,  11  [mc  9];  -  Scbafh.  l  Jb. 
I«5I,  430. 

Tercbratolitef  volgarif  arkiewUrU  Sau/ru.  PetrlL  I,  37S. 


b.  T.  subrotnnda  Sow.  (Jugend •  Form)  besitct  die  ailge- 
meinen  Kennieichen  in  hohem  Grade :  die  deutlich  gekielte  Sciinabd- 
Klsppe,  die  scharfen  Ränder  der  Area,  den  ebenen  Unterrand,  die  flachne 
Form.  Die  bei  vielen  Terebrateln  gewohnliche  Panktirang  der  Ober- 
fläche ist  suweilen  etwas  deutlicher.  Schon  DfiFRANCS  und  t.  Bnci 
haben  diese  Form  mit  der  \origen  verbunden. 


Tcrebratnla  sabrotunda  Sow.  MC.  /,  45,  t.  15,  f.  1,3;- 
Bbck  i.  Min.  Zeitscbr.  1898y  581;  —  Bechb  i.  GeoL  TrtoM.  4,  1/,  113;  - 
Maivt.  tS.  ///,  306,  308 ;  8E.  En$l,  375,  380  ;  -  d*0.  i.  BfVK.  JImmb  //, 
494  ;  -  Rbom  Krverst  50,  t.  41,  f.  3 ;  —  Mohris  CaU  136 ;  —  Robm.  ir. 
44,  fmr9, 

Terebratula  panctata  (Sow.)  Passt  Sehu-imfik^.  335;  Dnu  i 
Diei.  1898y  LIII^  151  [tum  Sow.l;  —  Rbom  Krrerat  51. 

Terebratnla  lena  NiLaa.  P§iHf,  Suec,  35,  t.  4,  f.  6  ;  —  Daui.  Tk 
63  ;  —  Hiaiiio.  Pdirif.  33,  43  ;  Leth.  Suee.  83,  t.  34,  f.  8 ;  —  Kl5o.  Bfaa- 
denb.  168. 

c.  T.  elongata  (?Sow.)  ist  nur  etwas  länglicher  als  a,  und 
▼on  Depramci  und  v.  Buch  ebenfalls  schon  damit  Tcrbundea 
worden. 

Terebratola  elongata  Sow.  we.  F,  49,  t  435,  f.  1,  3;  —  Maft. 
I.  0§oi.  TnM9.  4,  711,  306;  SB.  Bm$l.  376;  —  (?Sow.  bei  Frrroif  I.  GMi 
VWns.  4,  JF,  ISO,  361];  —  Moaais  Csl.  133;  —  Bmn  Knrerat  51. 


23S 

d.  T.  o?atft  Sow«,  derT.  elongala  gleich,  jedoch  am  Schna- 
bel schmiler  salaufend.  Von  DirnAici  ond  Boca  bereits  mit  den 
TOrigen  Terbunden. 

Ter  ebrataU  ovata  [Saw.  me,  /,  46,  t.  15»  f.  3];  —  Lmk.  At>l.  F/,  252; 

—  Pamt  Setneinfer.  935;  -  Bbck  i.  Min.  Zeitschr./df  8,  68i ;  —  [?MiifT. 
i.  Gßoi.  Tran».  6«  ///,  206,  212;  8B.Bngl.Z7&,ZSH]i  -  fiiL9s,Petrif.8u€c. 
34,  t.  4,  f.  3;  —  Dalm.  Terebr.  61;  -  Hitirto.  PelHf,  21,  40;  Leth,  Suee. 
62,  t.  4,  f.  3  [?Sow.  bei  Fittor  i.  Qeoi.  Trans.  *,  /F,  130,  158,  259,  362]; 

—  Kl5o.  Braadenb.  168;  —  Goldf.  briDscH.  320  >  —  Robm.  Kr.  44,  para. 

Vorkommen  der  Art  Qberall  in  der  onleren  und  oberen  Weissen 
Kreide.  So  in  England  (bei  Norwich  und  Bramerfon  in  Norfolk, 
f  a  Warmimter  und  HomUham  in  Wiltshire,  zu  Lewes  in  Sussex, 
zu  Narthfleet  in  Kent,  zu  Cottenwold  in  Oloucestershire,  zu  Ltme 
Regia  in  Donetahire ,  in  Suffolk,  lu  Devizes  etc.;  —  auch  (T. 
subrotunda)  in  schwarzer  Kreide  bei  Warwick  [nur  die  FiTTON*sche 
T.  elongata  gehört  dem  Untergrunsand  von  Court-at-Slreet  zu  Potk" 
aione  in  Keni,  und  die  Engliiche  T.  ovata  dem  Untergrünsand  ifi 
Sandgate  in  ICen/,  zu  Parham  in  Suisex  und  im  Galt  oder  obe- 
ren  Griinsand  Ton  Hegtesbury  in  lfl//sAire  an]) ;  —  in  Frankreich 
(im  Senonien  zu  Menden  bei  Ports ,  zu  Aotien  und  Dieppe,  Seine^ 
infdr.t  luChacott  Manien  zu  iSfetiSy^Yoime  d*0.;  —  auch  zu  8t.^ 
Saiunän  bei  Dromfort,  zu  MalUma,  zu  Mirambeau,  zu  TFassjf,  zu 
BeaxseaU,  zu  Arrai»  und  eine  dickere  Varietät  der  T.  carnea  zu  Caen, 
Fialaiie  und  Bayeux  nach  anderen  obengenannten  Autoren) ;  —  in 
Holland  und  Belgien ;  —  in  der  Schweilz  (in  harter  Kreide  auf  der 
Bergli'Alp  im  Semft^Thale  ober  Jlfa/f?  und  am  Sietzhoden  im 
H^^ias/iinneit-TAa/e! :  —  in  Deutschland  und  Böhmen  (im  untern 
Plinerkalke  bei  Ht/m  und  ireissJfcircA/tfx  in  Böhmen  selten  ;  im  obern 
Planerkalk  aber  überall  bei  0tiec//tii6tir|f,  Alfeld,  Iburg,  Sarsledt, 
zu  Oppehi  in  Schlesien,  zu  Dresden,  Strehlen  und  If^etn^dAto 
in  Sachsen  u.  s.  w. ;  in  Böhmen  zu  Hundorf  und  überall ;  in  jungem 
Grünsande  hier  und  da ;  im  Kreide-Mergel  von  Vaels  bei  Aachen,  von 
Ooslar,  von  Lemförde,  von  Qehrden  bei  jffannover;  in  weisser 
Kreide  auf  Afi^en;  im  Feuerstein  bei  ^iacAeu;  in  sogenannter  untrer 
Kreide  bei  Paine  in  Hannover  (T.  carnea) ;  in  den  Süd-Bayem'^ 
sehen  Voralpen  noch  roth  gefärbt  mit  Gryphaea  vesicularis ,  —  als  Ge- 
schiebe auf  der  Brandenburger  £bene  bei  Berlin,  Potsdam,  Chor- 
lottenburg  etc.  häufig,  meistens  als  Feuerstein);  —  in  Dänemark  (in 
jüngster  Kreide  auf  Möen) ;  —  in  Schweden  (in  v?eisser  Kreide  von  CAor- 
ioitenhmd  und  [im  sogenannten  Grunsand]  von  Köpmge  und  Köpinge- 

Bronn,  Lethaet  geognoitica.    3.  Aufl.  V.  15 


■:.* 


S2« 


iMffo);  —  tu  Polen  (in  IMde  Ton  Ktatin^ni  M  der  Weiehiä, 
Lubliner  Woiwodschaft);  •-«Mi'' i9M«iiMr;eN  (dtgl.  tu  LemAer§); 

I 

—  in  Volhynien ;  —  in  BunnUmd  (in  weisser  Kreide  bei  Simkink 
an  der  IVolgm  und  am  Donef:») ;  -^  im  weissen  Kreide-Gebirge  der 
JTrlm;  —  in  Mingrelien  (beim  Kloster  Saletinl). 
%,  Terebratula  semiglobosa.  Tf.  XXX,  Fg.  li  abcd 


[ad  näi.\ 


Terebratola  femig^lobota  Buch  Terebr.  06,  i.  MM«  ft'elL  4,  11/,  9i5| 
t  10,  f.  4  (mt.  a,  d);  —  Leih.  «,  657,  t.  30,  f.  11  (=  ver.  a— d>;  *  ot). 
er^l.  IK,  105,  t  514,  f.  1—4  <var.  a,  b,  d);  —  Rboss  Knrerat.  ftl,  1. 16,  t 

5—8  (rar.  a— d). 
Terebratula  carnea  Gsin.  Quad.  214  (par«). 

Glatt;  Umfang  etwas  länglich  rund;   Wölbung  fast  kugeHdrmif, 
ohne  einen  LSngenkiel,  und  die  Ränder  stumpf;  Schnabel  linger  and 
CJtwas  auf  die  Deckel-Klappe  herubergebogen ;  die  vertikale  Wölbimg 
j  Ikir  Schnabel-Klappe  am  stärksten  und  diese  überhaupt  tiefer  als  die 
Aeckel-Klappe ;  Schlosskanten-Winkel  fast  kleiner  als  ein  rechter ;  Area 
ohne  scharfkantige  Einfassang ;  Deltidium    verborgen ;  Unterrand  an 
seinen  beiden  Enden  etwas  vor-  und  in  der  Mitte  wieder  rilck-wirts 
gebogen;  beide  Klappen  in  dessen  Nähe  abgeplattet,  und  die  obere  so- 
gar eingedrückt;  die  Seiten-Nähte  S-förmig  gebogen.  —  Das  abgebil- 
dete Exemplar  gehurt  zwar  dieser  Art  an,  besitzt  jedoch  die  charakte- 
ristische Form  nicht  so  ausgezeichnet,  wie  die  einer  später  erhaltenen 
Suite  von  Ronen ,  welche  den  Übergang  von  T.  subundata   durch  T. 
semiglobosa  zu  T.  obesa  aufs  Vollständigste  zeiget.      Die  Wellen- 
Biegung  des  Unterrandes  müsste  nämlich  bei  d,  die  S-artige  Biegung  bei 
c  deutlicher,  und  die  grössere  Tiefe  der  Schnabel-Klappe  bei  c  auffal- 
lender seyn,  was  auch  vom  Zeichner  etwas  versehen  ist.     Dass  der  an- 
tere  Rand  der  Schnabel- Öffnung  bei  c  mehr  als  der  obere  vorsteht,  ist 
Folge  von  Beschädigungen,  wesshalb  auch  das  Schnabel-Loch  etwas  so 
gross  ist. 

Allverbreitet  in  der  weissen  Kreide ;  nur  selten  im  Obergrünsand 
und  Gault  zitirt.     Die  hierher  gehörigen  Formen  sind  : 

a.  T.  subundata  Sow.  ist  am  flachsten,  breitesten,  mit  schar- 
fen Rändern  und  schwächster  Wellen-Biegung  des  Randes;  sie  i$t 
auch  am  kleinsten :  kurz  es  ist  eine  Jugend-Form  der  folgenden ,  wo- 
von es  übrigens  auch  Abänderungen  gibt.  Deprancb  und  Mantill 
vereinigten  sie  bereits  mit  T.  semiglobosa. 

Terebratula  subundata  Sow.  me,  /,  47,  t.  15,  f.  7 — 9;  —  Parks,  l 
Ged,  Tr0H9.  «,  F,  53;  —  Phuj.  Yorksb.  1,  119|  Hl,  186,  t.  S,  £S5  <SS?); 


327 

-*  Lw.  IdH.  Vtf  US;  —  BMimn.  i.  Obif.  •••.  /W#.  t§,  tSt;  -  (Maut.  i. 

fiMl.  7r»ii«.  A,  iHy  906,  lU»;  ;SK.  Afi  37«,  Note);  —  Taylor  L  OmI. 

Ttmus.  ky  I,  377;  —  Sow.  bei  Fitton  IM.  IF,  317,  362 ;  —  Morniifl  CWl. 

136;  —  Rbtm  Krvcrst.  51. 
TorebrataU  uodata  Mart.  i.  Chol.  Trmns.  ky  lli,  206,  208;  SB,  Engi. 

376,  380*,  —  Pamt  Seine-imfer.  335;  —  Beck  i.  Min.  Zeitschr.  18M8y  681. 
Terebratuli  lentoidea  Rbum  Krverat.  63,  t.  26,  f.  13  Uun.). 
Terebratalapectoralis  Rbuss  Krverst.  52,  t  26,  f.  12  {semiadulla). 

In  Etigland  (in  weisser  Kreide  zu  Warminster  in  Wiltshiret  zu 
St  QiltB  Gate  und  zu  Bra$nerion  in  Norfolk ;  in  Kreide-Mergel  zu 
Ham$ey  und  in  weisser  Kreide  zu  Lowes  in  Sussex;  in  der  rothen 
Lage,  Gault?,  zu  ifunf/oitfon  in  XorfolhT;  in  weisser  Kreide  zu 
Dane's  Dike  und  im  Speeton  clay  zu  Knapion  und  Speeton  in  Yor/c- 
#Afre);  —  in  Frankreich  (im  Scnonien  zu  iloti^/i !  und  Dieppe, 
Seine^infer,) ;  —  in  Dänemark  (in  jüngster  Kreide  auf  Mden). 

RozET  ziUrt  diese  Art  auchim6ross-OolithderilrdenneH*Gegend 
in  Folge  unrichtiger  BcstimmuDg  {Ann.  d.  sc.  nat.  iSM,  XIX,  1 1 3  ff. 
>  Jb.  iSB2,  333). 

b.  T.  semiglobosa  Sow.  ist  ISnglicher ,  starker  gewölbt,  mit 
stampfen  Rändern  und  stärkerer  Wellen-Biegung  des  Seiten-Randes. 

iTerebratuIa  aenaiglobosa  Sow.  me,  /,  48,  t.  15,  f.  O ;  —  Parkiivs.  i. 
Gesi.  Trmts.  m,  F,  53;  —  Phill.  Yorksk,  /,  119 ;  —  Lmk.  MsL  Vt,  251 ; 
Mart.  8K.  Eujfl,  127,  f.  1  et  3,  376;  i.  OsoL  Tnm»,  h,  EU,  206  Note;  -^ 
Brngn.  i.  Cuv.  oss,  foss,  Uy  320,  612,  t.  9,  f.  1 ;  —  Beck  i.  Min.  Zeitsclir. 
18M8y  581;  —  NiLss.  Psirif.  Stue.  33;  —  Dalm.  Terebr.  61;  —  Hiamo. 
Peirif.  21, 42 ;  Leih.  Suee.  82,  t.  24,  f.  2 ;  —  Sow.  bei  Fitton  i.  Geol.  Trans. 
I,  /F,  296,  362;  -  Morris  Cat.  136;  —  Gsirr.  Char.  16;  —  Rob».  Kr. 
43 :  —  i.  Jb.  ISSOf  388 ;  18St,  311;-  Müll.  Aach.  /,  15  [non  Lk.  eoUeei.']. 

In  Etigland  (?in  Obergrunsand  zu  Telsworth  in  Oxfordshire; 

—  in  weisser  Kreide  zu  Warminsler  in  Willshire,  zu  Lowes  in  jS^tia- 
BOX  und  zu  Dane's  Diko  in  Yorkshiro) ;  —  in  Frankreich  (in  Se- 
nonien  zu  Meudon  bei  Paris,  zu  jS^e?i#,  Yonne,  zu  Cesane,  Marne, 
zvL  F^camp  und  Dieppe,  Seine-infer.,  insbesondere  zu  Rouenl);  — 
in  Schweden  (in  weisser  Kreide  von  CharloUenlund  in  Schoonon); 

—  in  Deutschland  (im  Plänerkalk  von  Strehlen  bei  Dresden !,  von 
Quodlinhurg\,  von  Hohndorf  hei  Töplitz  in  Böhmenl). 

c«  T.  0  b  e  s  a  Sow.,  noch  höher,  die  Wellen-Biegung  des  Randes 
noch  starker ;  dieselbe  ist  insbesondere  in  der  ganzen  Breite  des  Unter- 
randes stark  gegen  die  Deckel«Klappe  vorgebogen ,  diese  in  der  Mitte  des- 
selben flacher  gewölbt ;  der  Hals  des  Schnabels  ist  dick  aufgeschwollen. 

15* 


228 

TertbratoU  «biaa  Sow.  m«.  F,  $4, 1,  438,  f.  l;  -  Paicv  g<i»< fa/tfr, 
335;  -  MoERit  Cal.  134;  —  lUuv.  Kr.  43)  —  »'0.  erei.  iV,  101,  t  313» 
f.  1—4. 

Terebratula  Alben  aia  Lbym.  i.  Mem.  ^raW.  K,  11^  t.  15,  f.  1 — 3. 

d?.  T.  intermedia  Sow.  [nicht  Lmk.  254]  steht  m  der 
Mitte  xwischen  beiden  vorigen,  was  die  Grösse  und  Schnabel^Form 
betrifft;  die  Deckel-Klappe  ist  jedoch  gegen  die  in  Form  eines  acbmalea 
Fortsatzes  vorstehende  Mitte  des  Unterrandes  hin  tiefer  eingedrückt  and 
etwas  rinnenartig  ausgehöhlt  und  die  S-förmige  Biegung  des  Seiten* 
Randes  weniger  auffaliend.  Sollte  sie  daher  eher  zu  T.  carne«  ge- 
hören ?  Doch  rechnen  sie  Mamtkll  und  Defranck  mit  der  T.  lemjglo- 
bosa  zu  einer  Art« 

Terebratula  intermedia  [tum  Sow.  me*  ly  48»  t.  16>  f.  8]  Tatloa  i 
Gßol  TrwM,  ky  h  377;  —  Mart.  8E.  Entfl,  376,  Note;  —  Dsrii.i.IHVf.  H. 
mmt.  Lillt  149;  —  Klöo.  Brandenb.  168;  —  Jasikow  >>  Jahrb.  IS14, 
461 ;  —  RosM.  Kr.  43. 

Die  ächte  Sowkrbt*-  und  PHiLLiP8*sche  Art  gehört  den  Ooliihen  an. 

Die  Terebratula  semiglobosa  mit  ihren  Varietäten  kommt  ebenso 
verbreitet  und  ungefähr  an  den  nämlichen  Fundorten  in  der  weissen 
Kreide  (selten  etwas  tiefer)  vor,  wie  die  T.  carnea ,  wesihalb  wir  diesel- 
ben hier  nicht  wiederholen  wollen.  Der  ausgezeichnetste  Fondort  Ar 
^lle  Formen-Abstufungen  ist  eine  weisse  Kreide  bei  Raueu  I»  wo  D*Oi- 
BiQNY  f&r  T.  obesa  oberes  Turonien  angibt. 

'^Carinatae(vgl.  IV,  174). 

3.  Terebratula  bfpifcata  (ThI.  IV,  S.  174).    Von  die- 
ser Art  war  a.  a.O.  bereits  dieRcde,  und  wir  sind  fortwährend  derÜbe^ 
Zeugung,  dass  bis  jetzt  die  Mittel  nicht  vorliegen,  die  längliche  typische 
(nicht  die  Tf.  XVIII,  Fg.  11  abgebildete)  Form  der  Oolithe  von  der 
ähnlichen  im  Grunsande  von  Essenz  von  der  T.  H  a  rl  a  n  i  und  T.  f ra- 
gilis    aus  der  Kreide  in  New-Jersey  durch  beharrliche  Merkmale 
spezifisch  zu  unterscheiden,  wobei  wir  jedoch  die  Frage,  ob  beide  nicht 
spezifisch  verschieden  sind  und  ob  nicht  später  vielleicht  im  inneren  Baue 
iich  wesentliche  Unterschiede  ergeben  werden,  ganz  ausser  Acht  lassen. 
Bei  d*Orbiony  scheint  jedoch  die  zitirte  Abbildung  aus  den  Oolitben 
durch  seine  T.  biplicata  (erat.  IV,  t.  511,  f.  9 — 15)  aus  chloritischer 
Kreide  oder  seine  T.  Carteroniana  (f.  507,  f.  1 — 5)  aus  Neocomieo, 
die  von  uns  als  typisch  bezeichnete  Art  des  Coral-rags  (T.  bicanalico- 
lata  ScHLTH.)  durch  seine  T.  Dutempleana  {cr^LlV,  t.  511,  f.  1—8) 
aus  Galt  vertreten  zu  seyn ,  die  sich  in  einzelnen  ausgesuchten  Eiem- 


230 

plaren  allerdings  gani  getrennt  reprSsentlren  lassen,  aber  nicht,  wenn 
man  grössere  Solten  yon  tersehiedenen  Orten  Tor  sich  hat.  d'Orbigkt'S 
Diagnosen  und  Beschreibungen  leisten  bei  dieser  Frage  nichts.  Leichter 
scheint  es  anfangs,  die  folgende  Art  von  der  T.  biplicata  abzuscheiden. 

4.  Terebratn  lapraelonga.  Tf.  XXX^  Fg.  7a^e  (atf  naC). 

Terebratula  biplicata  {Sow.)Lk*  Hisi.^  pars;  —  Btt»o  jnrod,  merid, 

iVy  302;  ^  Dpr.  i.  DieL  LIII,  153  (r«r.);  —  Robx.  Ooi.  53,  t.  18,  f.  10; 

Kr.  43  (pars);  —  Lbym.  i.  Tnms.  geol.  Soe.  F,  29;  —  Phil.  Sie,  /,  67. 
Terebratn la  biplicata  oar.  meuia  Buch  Terebr.  108;  —  i.  Mem,  jfM, 

US84\  in,  220;  i.  Jb.  1861,  357  and  744;  -  Roem.  i.  Jb.  1860,  302;  — 

DvBOis  i.  Jb.  1898,  352—354. 
Terebratula  praelonga  [?Soi¥.  188$,  l  GeoLTr^ns.  b,  IV,  t.  14,  f. 

14  und  FoRBBs  i.  Gsol.  Qmmrif,  1846,  /,  346  gfehört  nach  Davids.  Jb.  1860, 

378  nicht  zuzainmen  mit]  d'O.  erei.  iF,  75,  t.  506,  f.  1—7. 
Terebratula  sella  Sow.  me.  V,  53,  t.  437,  f.  1;  i.  Qtol,  Trans,  b,  V, 

328,  t.  22,  f.  2  (|Mv.);  -  RoBM  Kr.  43,  t  7,  f.  17;  —  Coniv.  IM  geol,  1840, 

MV,  258;  —  V.  Stroms,  i.  Jb.  1860,  230. 
Terebratula  snbundata  [Phill.]  Robm.  Kr.  38»  1. 1,  f.  15  [nou  Phiix.]. 

Carlnatae.  Schaale  länglich  eiförmig,  oben  schmal  zulaufend, 
nicht  sehr  gewölbt,  glatt ;  Schnabel-Klappe  am  drehrunden ,  ungekielten 
Buckel-Rand  abgeschnitten,  mit  2  scharfen  genäherten,  zuweilen  fast  pa- 
rallelen Lingsfalten ,  welche  zwischen  dreien  der  kleinen  Klappe  ein- 
greifen und  sich  meistens  auf  die  halbe  Höhe  der  ganzen  Klappe  er- 
strecken; der  Scheitel-Winkel  ist  etwa  60®,  der  Schlosskantcn-Winkel 
80  bis  90®.  Dicke :  Länge  Breite) :  Höhe  =  3:4:5  oder  6.  DieSchloss- 
Kanten  ziehen  sich  auf  Yj — ^/^  d?r  Höhe  herunter.  Auch  hier  sind 
die  Merkmale  dörftig;  Kleinheit,  schmale  Form,  drehrunder  und  breit- 
abgestutzter Schnabel :  Charaktere  wie  sie  bei  manchen  Individuen  anderer 
Arten  sich  auch  vereinigen.  Aber  selbst  diese  Merkmale  verlieren  sich 
bis  auf  die  2  Falten  und  das  breite  runde  Schnabel -Ende  an  den  Nord- 
Deutschen  Exemplaren,  und  der  Name  praelonga  hat  keinen  Sinn  mehr. 

Bezeichnende  Art  für  den  Hils.  So  in  der  Schweitz  (im  Neoco- 
mien  von  Hauferive  bei  Neuchätel  ungemein  häufig) ;  —  in  Frank- 
reich (im  untern Neocomien  zMBaudrecoifrt.Bettancottrl-la'Ferrie 
und  St'Dizier,  Haute-Marne;  zu  Morteau,  Doubs;  zu  Auxerre, 
Yonne;  zu  Marlig\ies\  zu  Organ,  Bouches-du-Rhöne ;  zu  Castel» 
lane,  Basses^ Alpes \  zu  MaroUes,  Äube;  inCersemi,  Jura;  zii 
Brillant  Meuse) ;  —  in  England  (im  untern  Grönsand  von  Sandgate 
in  Kent  und  der  Insel  Wight)\'—  in  Deutschland  (im  Hils  und  Hils- 
Konglomerat  von  Ös^l^  von  Berklingen  bei  Schöppenstedt  und  Vaht" 


I 


^«r^  «11  rfer  Asse:  dach  nelimcn  wir  vorerst  noch  Bedenk 
GviNiTZ  such  die  grosse  T.  biplicaln  aus  dem  xweifrfbtflen  i 
von  Essen  und  alle  D'ARCiiiAc'sthen  Arien  aus  der  Tourtii 
rechnen  ;  —  in  Daghestnn  im  liiUe  am  Gipfel  ilci  Fortti-t 
r». Terebratiila  diphy  oi  des. Tf.XXX.Fg-l in  bfEfifyf 
loHaHBiiE  FiHMii  llittoirt  naiuretitp.  3:15-337,  |>l.  »  >  Jb.  IS4i 
Bolirmaiclirl  ArfonR'i  Biipri>  n.  d   Sehireilt.  1763,  Zmrieh  1776.  S. 

Mac^l'^ht  ft*oi»  »ur  Jiver*  poinia  de.iiiiitir.t7Si,  r.  7,  I,!I[Bdck  I 

TFrehrtluU  dipliya  BicH  i.  I'isch  Pol.  is.  t.  3,  f.  11;  Bu 
-  Diu.  i.  Jb.  tsas,  u-i ,  363  i  -  ?Gm*«r.  i.  Jl..  «*S,  47S:  - 
da».  1845,  6d3;  -  Vkhi>.  j.  IUimmi.  Ktsnaimeltc  Abbsadl.  ISt 
>  Jb.  tS49,  37S;  -  EicHw.  i.  Jb.  1S4»,  ii9:  -  Ztiir 
1849,  363  u.  &0T. 

Ttrpbrolnla  diplir<ii<lF«  n'O.  rre'i.  /V,  HT,  I.  SD»;  -  D*« 
iSSO,  378. 

Vgl.  auch  C*LUM.a  i.  Jb.  18i9,  i88  u.  W  VwiMiH.. 

Die  «ichtigfiten  Unterschiede  dieser  Art  von  der  T.  dip 
Thl.  IV,  S.  I'9  bereits  angegeben.  Sie  erlangt  $0™"  Grötsei 
Schlos»kan(en>WinkeI  von  75"— 90".  Bei  5""  Höhe  ist  lic 
konvexem  Unlcrrnnde ;  linnn  wird  sie  2-lappig,  nie  T.  faip|)0 
Milto  des  Unlerrandes  hÖTl  auf  zu  wachsen,  nur  die  Sei(en-Lip| 
seil  fort,  um  sich  sjiätcr  wieder  zu  vereini^tii  und  das  inilllf 
schlichen;  inweilen  bJeiben  sie  auch  getrennt.  Indeuensp: 
d'Hohbrk  FmMAS,  der  viele  Ezemplare  verglichen,  gegen  die ' 
derT.dipbya  in  2  Arien  aus,  wenn  man  nicht  10  diraai  midi 
wofür  in  der  Thal  auch  Catullo,  BucHARt>-CHANTKEDX  und  Zi 
a.  a.  0.  stimmen. 

Im  Ober-Neocomien  oder  Urgonien  d'O.  In  Frankreich 
rem«,  Lieoux,  Anglet  und  Cheiron,  Baitts-Alpet;  ta 
QigondoM  und  Baumes,  Ardecke,  zu  itfotit  bei  Alois,  Ba 
FiKMAS  auch  im  Driime-  und  l'mic/ute-Dpt.) ;  —  in  ilt 
Biuicone  der  Sette-Conammi) ;  —  in  iieckler^twg  ?  ;iii 
Melkling  be.\  Jiemmm);  —  in  Hutalmidl  Jm  Kreide-Sai» 
Moskau  und  im  Neocomien  der  Erimrn  an  mehren  Ortea) 
da*  Vorkommen  an  mehren  andern  Stellen  herracbt  aus  toi 
deutelem  Grunde  und  weil  der  gewShnlicbate  Begleiter  der  Hi 
Aramonilei  Talricus  ist ,  denen  Individuen  und  Analogen  voi 
siim  Neocemien  oft  nicht  zu  unterscheiden  und ,  noch  imn 
UngViiUtfaeit. 


Es  bteibl  noch  la  ontonaclien,  in  wie  weit  die  Dipbyeo  (im  rothen 
Diphyen-Kalk  mit  Jara-  and  Neocomien- Versteinerungen  zu  Roveredo, 
in  den  Setie  Cmmmad  zu  Qrezzano  in  Fol  Pantena  fiber  Verona^ 
bei  TrimU,  im  blauen  Mergel  von  Helhino,  im  Kallie  von  Socchero, 
im  weisalichen  Sandsteine  von  Fonzaso  im  Feilrino  und  andern  Gegen- 
den der  Of  M/pen),  —  eben  so  wie  jene  im  Klippen-Kalk  angeblich  mit 
Jura-  und  Kreide- Versteinerungen  bei  Ro§oxnik  unweit  Nowytarg  an 
der  Nord-Seite  der  Tatra  (Posch,  Zboschm.)  dem  Jura  oder  der  Kreide, 
der  T.  diphya  oder  T.  dlphyoides  angehören. 

TerebrateUa  d'O.  1847. 

(Terebratula  Rbtz.,  Orthis#|rfr.  Phil.) 

Terebratulidae  d*0.  (Tbl.  I,  83,  IV,  157,  180).  Schaale 
frei,  vonTextur durchlöchert,  oval  oder  meist  queer,  ungleichklappig ;  die 
groflse  Klappe  mit  geradem  stumpfem  Buckel,  welcher  schief  und  pa* 
rallel  zu  einer  (wie  bei  Spirifer)  ebenen,  doch  oft  nur  kleinen  Area 
abgestutzt  ist;  kleine  Klappe  gewöhnlich  flacher,  ohne  Ohren,  mit  ge- 
radem oder  wenig  gebogenem  Schlossrande ;  Unterrand  gewöhnlich  aus- 
gebogen ;  Öffnung  klein,  rund,  oval  oder  dreieckig,  mehr  unter  als  in 
dem  Schnabel,  geringentheils  noch  in  erstem,  grösatentheils  durch  eine 
obere  Ausrandung  des  Deltidiums  gebildet,  das  aus  2  oft  nicht 
▼ereinigten  Stücken  besteht.  Schloss  aus  2  entfernt-stehenden  Seiten- 
Zihnen  der  grossen  Klappe ,  welche  in  2  dazwischen  gelegenen  Grüb- 
chen am  Schlossrande  der  kleinen  spielen.  Das  innere  Geröste 
in  der  kleinen  Klappe  besteht  aus  einer  mittein  Lings- Leiste  und 
2  schleifenförmigen  Seiten-Ästen,  die  aus  dem  Schloss-Rande  entsprin- 
gen, sich  biegen  und  in  der  Mitte  der  Schaale  auf  die  Mittelleiste 
stützen.  Der  Wulst  ist  in  der  kleinen ,  die  Bucht  in  der  grossen 
Klappe.  Die  Oberfläche  ist  mit  dichotomen  Strahlen  geziert,  welche  meist 
fein  sind,  «sich  jedoch  zuweilen  zu  grossem  Buschein  vereinigen.  Ty- 
pus der  Sippe  ist  die  bekannte  lebende  Terebratula  truncata  Lk. 

Arten:  fossil  von  den  Oolithen  an,  wo  deren  mehre  vorkommen, 
12  in  Kreide-Bildungen,  einige  tertiäre,  2  lebende. 

TerebrateUa  oblonga.  Tf.  XXX^  Fg.  5  (n.  Stroms.). 

Terebratula  oblong«  Sow.  18Z$,  «le.  07,  t.  535,  f.  4—6;  —  Bocn 
Terebr.  57  (far«);  i.  Mim,  §iiol,  Itl,  159,  t.  16,  f.  2;  —  Robm.  OoI.  46, 
t.  3,  f.  13;  Kr.  so ;  —  MoRRia  CtL  134;  —  v.  SrnoMBSCR  i.  Geol.  Zeitscbr. 
18Mj  W,  76-82|  t.  4  >  Jb.  I6M»  746. 


SS2 

Terebratella  oblong^a  d'O.  9r^.  ify  113,  t.   515,  f.  7— !•;  Fnir. 

Tcrebrataia  quadrata  Sow.  188$  5.  Fitt.  i.  G^ol.Trmna.  k,  IF.  ua, 

338,  t  14,  f.  d. 
TerebratelIaquadratao'O.  ProiTr.  il^  85. 
TerebratalaMenardi  Lstm.  Id^JV  i.  !ttifm. g$ol.  F,  SO;  —  Por».  i.GmI. 

Quartf.  I,  346. 
Terabratala  paetioiforfloia  rar.  Hil#Miia  Robm.  Ool.  II,  30,  1 18,C 

9 ;  Kr.  41  [«an  Schlth.]. 
Terebratula  reticulata  (Schlth.)  Pmcu  138Z,  Pol.  Pal.  24,  t.  3,  f.  II 

[flioii  Sow.,  Schi.tr.]. 
Terebratella  reticulata  d'O.  erei,  iV,  112,  1.  515,  f.  1—8;  Pr^dr. 

/I,  85. 
Terebratula  PuscbeanaRoiM.  Kr.  114,  t.  16,  f.  29  [non  MVK.  Rust.]. 

Fast  ist  es  unmöglich  diese  Art  zu  charakterisireni  so  veränderlich  ist 
lie,  obwohl  sie,  wie  ihr  Name  aosdrückt  (wenigstens  unter  den  Kreide-  und 
lebenden  Arien)  die  länglichste,  schmälste  und  durch  stärkere  Wölbung  der 
Deckel-Klappe  konvexeste  Form  besitzt  Schnabel  und  Area  sind  etwas 
übergebogeo ;  das  runde  Loch  gewöhnlich  mehr  im  Schnabel  als  im 
Deltidium  gelegen,  doch  suweilen  sich  swischen  den  2  Theilen  des  letz- 
ten bis  zum  Schloss^Rande  spaltartig  verlängernd;  ebenso  wechselt  der 
Schlosskanten- Winkel  von  50^  bislOO^  wo  sich  dann  die  Deckel-Klappe 
fast  flugelartig  ausbreitet;  die  Falten,  von  16  bis  40,  verschwindea 
noch  feiner  werdend  und  durch  Verkürzung  endlich  ganz ;  bald  ist  die 
Schaale  ohne  Rippe  und  Bucht,  und  bald  besitzt  die  Deckel-Klappe  eine 
Rippe  zwischen  2  Buchten  ,  welchen  dann  an  der  Schuabel'Klappe  eine 
Bucht  und  2  Rippen  entsprechen.  Länge  von  10™*"  bis  20°'"*.  Doch 
kann  man  mit  Strombeck  3  Hauptvarietaten  annehmen. 

a.  (T.  pectiniformis  Rokm.)  ungebuchtet;  Schlosskanten- Winkel 
50<>— 100<>;  Falten  scharf  und  gleich  anfangs  8—20,  durch  Theilung 
sich  verdoppelnd  und  bis  zum  Unterrande  mit  zunehmender  Stärke  fort- 
setzend; kleine  Klappe  hoch  gewölbt;  Schaale  selten  so  breit  als 
lang  und  dann  nächst  den  in  mehr  als  rechtem  Winkel  verbundenen 
Schloss-Kanten  am  breitesten. 

b.  (T.  oblonga)  oft  und  hauptsächlich  in  späterem  Alter  treten  die 
Falten  büschelweise  zusammen  und  die  gerundeten  Büschel  lassen  Fur- 
chen zwischen  sich,  oder  die  mittein  Falten  verbinden  sich  zu  je  2—3 
miteinander  kurz  vor  dem  Rande,  wie  bei  T.  furcillala  ;  —  oder 

c.(T.  reticulata  d*0.)  die  Falten  werden  vom  Schloss-Rande  an  feiner 
und  feiner,  verlieren  sich  schon  in  oderüber  der  halben  Höhe  der  Schaale 


--—- i  n  -H-ju*. 


9«nx,  odertehiM  darcimiH ;  Buclileii  md  Faltei  riod  dann  schärfer  all 
bei  TorigerFonnund  der  Scbloiakanien* Winkel  so  Terinderlich  als  bei  a» 
Sehr  Terbreitet  Im  ontem  Neocomien.  So  in  England  (im  ontem 
Grünsand  von  JfyfAe,  Folkiione  und  Lockiweli^HUUt  zu  Farrtngdon, 
in  Smndgaie  in  Keni) ;  —  in  Frankreich  (im  Neocomien  zu  SL* 
Dixier  und  fFotay,  Haiiie''Mame,  tu  MaroUe$,  Aube) ;  —  in  DeulicA- 
loiuf  (im  Hiistbon  des  Elligner^Brinkm  in  Homiorer ;  darin  und  im 
HOs-Konglomerat  lu  Qrosi^Vahlberf,  Sehandehlahe,  Berkiingen 
und  Schöppen$iedl  in  UrmmscAiretV ;  im  Grünsande  zu  E99en,  und 
10  Atel  bei  Wolfenbüitef) ;  —  in  Po/«». 

Fimirirostra  d'O.  1847. 

(Trigonosenius  K5niG  IM5  |rar#;  Rlijncliora  Dalm.  19^  i^ar«.) 

Tf.  XXX,  Fg.  5. 

Terebratulidae  d*0,  Schaale  frei ,  mit  durchlöcherter  Tex- 
tur, dreieckig-oval,  ungieich-klappig;  die  grosse  Klappe  sehr  gewölbt, 
oft  etwas  llngsgekielt,  mit  einer  grossen  breiten  Area  (Fg.  a,  c)  zwischen 
dem  oft  etwas  übergebogenen  Scheilel  and  dem  geraden  Scblossrande, 
an  den  Selten  scharf  abgegrenzt;  Deckel-Klappe  klein  und  fast  ganz 
flach;  Öffnung  klein.  In  der  Schnabel-Spitze  selbst  und  sogar  etwas  nach 
deren  Rücken  übergreifend ,  auf  der  Areal-Seite  kaum  die  Spitze  des 
hofcen  dreieckigen  ungetheilten  Deltldlums  berührend ;  im  Alter  wahr- 
scheinlich zuweilen  ganz  obliterirend.  Schloss :  in  der  grossen  Klappe 
neben  dem  Deltidium  2  Seitenzibne  (Fg.  5) ,  welche  in  2  Vertiefungen 
der  kleinen  Klappe  einpassen,  Ton  deren  Schlossrande  aus  ein  langer 
Fortsatz  zwischen  den  2  Zähnen  in  den  Buckel  der  grossen  Klappe  auf- 
steigt [und  wovon  in  unserer  Klappe  Fg.  d  nur  der  Anfang  übrig  ge- 
blieben ist].  Arm-Gerüste  in  der  kleinen  Klappe  c  eine  mittele 
Ungs-Leiste ,  welche  wahrscheinlich  schleifenförmige  Armhalter  trug, 
deren  Anfügungs-Stellen  man  am  Grunde  des  Schlosses  findet;  jeder- 
scits  der  Leiste  ist  ein  grosser  ovaler  und  tiefer  (?  Muskel-)  Eindruck. 
Oberfläche  mit  dichotomen  Streifen  und  Rippen  bedeckt. 

Arten:  4  in  der  obersten  weissen  Kreide. 

Fissurir ostra  pectlnlformin.  Tf.XXX,Fg.  ^^—{{adnat). 

Terebratulite  Fauj.  Mastr.  164,  t.  27,  f.  S. 
Terebratalites    pectiniformi«    Schltm.  i.   Min.    Taschb. 

1818y  Vll,  113;  Petrefk.  I,  286. 
Terebratula  pectiniforrois  Bdgh  Terebr.  65,  t.  3,  f.  41 ;  — 

Leih,  a,  652,  t.  SO,  f .  5  ;  —  ZnmBRM.  i.  Jb.  1841  ^  656;  —  d'Arch.  das.  795. 
Fiaaariroatra  pectinlformif  ]>*0.  erdt.  IV^  183. 


UA 

Diese  Art  unlerscfaeidet  sich  TOn  ihren  Gescbleekts-Verwindtei 
bei  einer  breitem  (iangern)  Area,  welche  n&mlich  in  den  breiletlae 
(ffingsten)  Thefl  der  Höhe  der  Schaale  flIIU,  dorch  einen  gani  ge- 
raden Schloss-Rand  der  kleinch  Klappe,  dessen  beiden  Bndcn  nicht  abge- 
rundet, sondern  rechteckig  abgesetst  sind,  und  durch  minder  sablieidM 
slMere  and  weniger  verästelte  Rippen  derOberiläche,  diesichvon  10— IS 
anfinglichen  auf  nur  35—35  in  der  Nfthe  des  Randes  vermehren;  die 
Bucht  ist  breit  und  flach ;  auch  die  grosse  Klappe  enthalt  in  ihrer  Ifitts 
innen  eine  L§ngs-Leiste. 

Bis  jeüet  nur  in  der  jüngsten  Kreide  von  Ma$trieki  and  Clpl9, 
und  ?  als  Geschiebe  in  der  Norddeutschen  Ebene  bei  Hamhtirg  ge- 
funden. 

Trigoiiosemm   König  1825    (pari). 

(Terebrirostra  d'O.  eref.  /F,  126  *.) 

Terebratulidae  D*0.  Schaale  frei,  mit  durchlöcherter  Textnr, 
meistens  verlängert ,  ungleichklappig ;  die  Schnabel-Klappe  viel  grösser 
durch  Verlingerung  des  Schnabels ,  mit  einer  glatten  schmalen  langet 
Area ;  kleine  Klappe  oval ,  kura ,  oft  nur  Y^  so  lang  als  die  andere. 
Hftndung  rund,  am  Ende  des  Schnabels ,  ebensowohl  in  diesen,  als  ia 
die  Area  einschneidend,  wodurch  das  ungetheilte  lange  Deltidiamasi 
Ende  breit  abgestutzt  wird.  Schloss  aus  2  Zahnen  in  der  Schnabel- 
Klappe  ,  welche  in  2  Grübchen  der  Deckel-Klappe  einpassen ,  zwischeo 
welchen  letzten  ein  langer,  dicker,  fast  parallelepipedischer  Fortsatz  sieb 
erhebt  und  in  den  Schnabel  eindringt  (Fg.  d).  Vom  Arm-Geruste  hat 
man  nur  die  mittle  Längsleiste  in  der  kleinen  Klappe  erhalten  gefunden. 
Oberfläche  mit  dichotoroer  Streifung. 

Arten:  4,  in  Kreide  Bildungen  verschiedenen  Alters. 

Trigonosemus  lyra.  Tf.  XXX*,  Fg.  6  a—d  (n.  dU). 

Bneyel,  meih.  t.  243,  f.  1. 

Terebratula   lyra   Sow.  18t6y  me,  U,  87,  t.  138,  f.  2 ;  —  Lk.  hUi. 

V/,  365;  —  Kok.  ic<m.  seei,  no.  77;  —  Dfr.  i.  Diet.  nmt,  Lilly  160,  t.  iV 

f .  7  ;  —  Doch  Terebr.  69;  i.  Mem,  feoi,  ill,  173,  t  16,  f.  17;  —  Morris 

€Mi.  134. 
Trigonosemus   lyra  Kökig  (1826)  tcofi.  seet,  76. 
Terebrirostra   lyra  d'O.  erei.  IV,  129,  t.  519,  f.  1 1  —  19;  Prodr. 

II,  173. 


'^    Die  altere  BeDeonoDg  Trigonosemus  hatte  zwar  einen  weiterea  Cha- 
rakter) der  Name  TtfahrifOitra  aber  bat  hier  gar  keiatn  Sina. 


\ 


SM 

Selnr  twcifelh«lle  Symonymief  dock  ? od  Nilmoh,  Dalmah  und  Huirgbr  •■- 
gefabrU 

Anoniteiicottatuii  Wahlb.  i.  Aei,  UfmL  Vlilf  62»  t.  4,  f.  12- 14. 
Terebratula  costata  Niuta.  Suee.  37,  U  3«  f.  13. 
Terebratiila  (Rhyncborn)  coatata  Dalm.  Terebr.   52 ;  — 

Hmiro.  Leih.  ««Ib.  78,  t.  23,  f.  8. 
RhyDcbora  eoatata  H».  labl.  20. 

Sehr  verl&nger^  Leyer-fnrmigr,  strahJif  gerippi :  Rippen  etwas  hin- 
und-her-gebogen,  diehotom,  queer  gerunielt;  der  Schnabel  von  fast 
gleichbleibender  Breite  (wenig  verjüngt)  und  am  Ende  stark  abgestatxt, 
dennoch  ISnger  als  die  Deckel-Klappe ;  diese  aufgebläheter,  oben  breiter, 
und  daher  mehr  elliptisch  (weniger  oval  als  bei  andern  Arten).  Die 
Area  mit  2  nach  aussen  gewendeten  Seitenfiftchen,  und  das  Deltidium 
im  Alter  (oft?)  vertieft. 

Vorkommen  in  England^  dem  ursprünglichen  Fundorte,  im  oberen 
Grüosande  xu  Ckute-Fdrm  bei  Honüng$han%  zu  Warminster  und 
Blackdown;  ebenso  in  Frankreich  im  Cenomanien  oder  der  chlori- 
tiaehen  Kreide  von  Cap  ia  Eive  bei  Bävre ;  —  die  T.  costata  aus 
Schweden  wOrde  erst  der  oberen  weissen  Kreide  angehören. 

Die  Craniiden  unterscheiden  sich  von  d^i  Orbiculiden 
TThl.  I,  83)  nur  dadurch ,  dass  ihre  Schaale  aufgewachsen ,  daher  eines 
Heft-Muskek  nicht  bedürftig  ist.     Sie  enthalten  nur  die  Sippe  Craina. 

Ck-oiito Retsics^  Todtenkopf-  oder  Pfennig-Muschel. 

Tf.  XXX,  Fg.  2. 

(ThI.  I,  26).  Schaale  kalkig  und  von  durchlöcherter  Textur,  auf- 
gewachsen und  daher  oft  unregelmissig ,  ungleich-klappig ,  gleichsei- 
tig, fast  kreisrund,  ohne  Schloss  und  Band;  beide  Klappen  innen 
mit  2 — 4  Muskel-Eindrücken.  Die  mit  einem  meistens  grossen  Theil 
ihrer  Oberfläche  aufgewachsene  Unterklappe  flach  ausgebreitet,  ohne 
Buckel :  die  obere  Klappe  flach  kegelförmig  mit  exxentrischem  Schei- 
tel (a).  In  der  Unterklappe  (d)  sieht  man  ein  getrenntes  Paar  ovaler 
oder  runder  Muskel -Eindrücke  nahe  am  hintern  Rand;  das  andere 
kleine  gewöhnlich  sich  ganx  genäherte  und  oft  xusammenfliessende, 
in  der  Mitte  jedoch  theilweise  getrennt  und  fiberragt  von  einem  spitxen 
Vonprung  * ,  ist  nicht  immer  deutlich  und  in  der  Oberklappe ,  wie  es 


^    In  Folge  von  Zerseliang  sieht  man  die  Maskel-Eindrücke  zuweilen 
durch  die  ganze  Dicke  der  Schaale  wie  Löeber  hiDdarcb|;eben.  Dana  tiU  m%A. 


SS6 

seheint,  neoh  seltener  zu  finden«  Die  übr?ge ,  innen  Tertiefle  FHdn 
bietet  strahlig- lappige  Eindrücke  des  Mantels  (ähnlich  denen  bei  Theci- 
d  ea)  dar,  und  der  ^erdiokte  Rand  pflegt  warflg-körnelig  m  seya,  vM- 
leicht  eine  Bildung  der  ManteMVimpern. 

Arten  dieser  Sippe ,  welche  früher  fast  auf  Kreide  besehrinkt 
schien,  hat  Höninghaus  1 3  in  seiner  schienen  Monographie  beschrfehei 
und  abgebildet.  Jetzt  xählt  man  deren  bis  36  fossile  aas  allen  Brd- 
Perioden  (woTon  indessen  manche  noch  näherer  Prüfung  bed6rfen)  nai 
4  lebende. 

Crania  Ignabergensis  (a,  665).   Tf.  XXX,Fg.2(n.HoNiMGH.;. 

Nummulns  minor  Stobaus  ^fute,  31,  t.  1,  f.  3,  4 ;  DisserL  epUiAL^ud, 

1789),  f.  3,  4. 
Crania  Egnabergensis  RfiTzios  in  Schrift  Berlin,  natf.  Fr.  1781  j  IL 

IS,  1. 1,  f.  4—7. 
Anomites  craniola  ris  Ign abergensis  Wahlbrb.  i.  Aei.  üp9mL1S9lt 

vni,  60. 

Cranialen  abergensis  Bn,LeilLa,  066«  t.30,  £.2;  —  b'O.  eriff.  JF«  141, 
t.  5)5,  f.  1—6;  Prodr,  11,  250;  —  Gsiir.  Qaad.  216;  —  MSix.Aach.  0,71. 

Crania  st  riata  Dbfii.  18181  Biet,  #0.  nat.  XI,  813;  —  Lmr.  kUi.  fl, 
230;  ed.  DsH.  VII,  301;  Bneyei.  müh.  p1.  171,  f.  6,  7;  —  l>mMmt,  i. 
Mem,  $oe*  d'hUf.  nat.  Pmr.  i1,  300;  —  ?  NiLsiioif  f.  Koni^I.  akad.  HaaA. 
1824f,  327,  t.  II,  f.  4;  Peirif.  Suse.  1,  ZH,  t  3,  f.  12 ;  —  Hitmo.  PAHf.  2t, 
41 ;  Leth.  8mee.  84,  t.  24,  f.  lo;  —  ?Woodw.  Myn,  30;  —  BnoifGif.  ML 
terr.  405;  —  Beck  i.  Min.  Zeitschr.  1898,  581;  —  HSptirrcMAUii  Moaai^. 
10,  f.  lOa-f;  —  Gf.  Petref.  294,  t.  162,  f.  lo;  -  WooDvr.  GmI.  Bimrf.l 
6,  f.  15 ;  —  RoEM.  Kr.  36 ;  —  Morris  Cat.  131 ;  —  d'Arch.  i.  Jb.  1841, 
795;  —  Hagw.  das.  1842,  531;  ~  Brown  das.  1844,  375. 

Crania  Parisiensis  (Dsfr.)  Sow.  Oen.  efSMU,  Nr.  12,  f.  3,  JVC  f, 
t.  408  [exd.  «yfion.];  —  Mant.  SR,  En§L  375  [non  Dfr.]. 

Diese  Art  ist  leicht  kenntlich  an  den  fast  gleichen ,  rundlich  Tier 
eckigen,  strahlig  und  ästig  gerippten  Klappen,  indem  nämlich  die  antr« 
fast  immer  nur  schwach  mit  dem  wenig  exientrischen  Buckel  aafgewacb- 
sen  ist  and  sich  daher  gleich  der  oberen  ausbilden  kann;  der  brfite 
Rand  gekörnelt.     Breite  T"*"*  • 

In  oberster  Kreide  Schoonem :  zu  Ignaberga !  sehr  häofig ;  lel- 
tener  zu  Balsherg,  Kjugeifrand,  Charlottenlund;  —  dsgl.  auf  der 
Insel  Moen ;  —  in  Frankreich  (im  Senonien  zu  Meudon  bei  Parh: 
XU  Ficamp,  Seine-lnfirr,  tu  Vendöme,  Loir-eUCher ;  zu  Chatoi 


die  zwei   getrennten   den  Angen,   die  zwei  veibundenen  dem  Mond,  jene 
Spitse  der  Nase  and  das  Gänse  einen  Todtenkopf  verglicbf  n. 


^     ■üiae'hB.C^fillmliN);  -^  nach  o'eiMoiiT  mob  lu  Mm$irtehi\  —  ia 

A«ImM«ihI)  k»B«nut8tai  des  Amck^ur  IMdat  (IMll.)  ;  im  Plftner- 

Kaft  von  AMtar#tf0  (Giu.)  t  In  onferer  Kreide  von  Feine ;  im  Kreide*- 

^    Hefgelvom  JjnmM*f  nnd  C9tfM  in  irefl||iibafeii  and  in  der  weitaen 

.    Kreide  •airfJMifeii);  -^  in  A^ilmi  (In  weiuer  Kreide  tu  Swatfhmm 

^    In  Nwf$lt,  m  BHpMm  in  Aiet«»,,  bei  den  AHüfifoft  Clijft ,  iH 

ainrfeM  JHijye,  sn-tfraveeeiMi  n.  a.  a.  O. ;  aoeh  in  plelstocinen  Ab- 

iegenuigenX 

P  Afftape  DnsLflOH. 

^  (Mef  atiiTria  n'0. 1847.) 

(TU.  I,  S6 ,  84.)    Die  Familie  der  Tb  ecid e  i d  a  e  mit  den  9 

*   Sippen  Argiope  and  Theeidea  bat  lleiae  inneren  Arme  mebr  und  ge- 

^  bfci  daber  bei  J>*0nnieinr  mH  den  HudiUen  (vgl.  nacbber  S.  340)  zo- 

,   aeiMnen  In  die  Ordnong  feiner  Abracliiopoden  (Tbl.  I,  84).     Sebaale 

■  (Uein)  IM,  kalUg,  von  dorclilAeberter  Teitar »  qoeer  oder  dreiecldg 
■i  (OftUe-ftrmigX  aebr  dicimndig,  ^eichteitig,  angleicbUappig ;  die  gröe^ 
'  tere  oder  Scbnabel-Klappe  aebr  liefi  mil  l»reiter  und  vertiefter  Area» 
^  («oielie  doffoh  die  Abitataong  der  gansen  Sebloia-Rlcbe  ood  Buckeln 
P  bnider  Klappen  entateht)  und  unter  demBuekel  mit  lebr  groaier  nocb  s. 
m  M«  <iber  den  SeUoai-Band  in  die  kleine  Klappe  fibergreUender  Öffnung 

■  «hftB  Delüdiam.  Die  kleine  Klappe  faal  nur  deekelartig  aufliegend* 
'  fleUoaa  gerade,  gebildel  von  rwei  verlkngerten  ZIhnen  auf  dem  Hando 
^  d«r  groiien  Klappe^  jeder  in  ein  GrAbcben  der  kletaien,  einpasaend.  Du 
I    lauere  Gerftale  fforfickgefßbrt  in  der  groaaen  Klappe  auf  eine  leicble 

■utile  Linga^iOlate ,  and  in  der  kleinen  auf  drei  aenkrecbie  Feruatse, 
•inen  bi  der  Mitte  and  9  su  aeineo  Seiten.  Oberflicbe  dickrippig,  mM 
elolacben  oder  Satigen  Rippen. 

A  r  Ire  n :  mehre  lebende,  einige  (8— *4)  in  Kreide  und  mehre  ter- 
tlire.  Typen  aind  die  lebende  Terebratola  oder  Anomia  detruncata  GM. 
und  T.  cuneata  Riaao  (Orthia  pera  Phil). 

^rgiope  coneiformis.  Tf.  XXXS  Fg.  0 a— i  [n.  o*0.]. 

Ifegatbyria  coneilermis  n'O.  «r^l.  IF,  147,  t  SSli  f.  1— H;  Pr^dr. 

J#»aae. 

ITerebratola  Dnvalii  DA^ma'.,  Lonao.  i.  Loml.  ffol.  JSMmi.  F,  t.  18«  f. 
15— 16. 

Vom  Schnabel  aua  kegelförmig-dreieckig,  mit  8  hohen  dicken  ge- 
rundeten Rippen ,  breiter  ab  Ihre  Zwiacbenrittme ;  die  groaae  Klappe 


"^ 


238  ^^ 

pyramidal  ,  die  kleine  nur  deckelfönq^  :  Area  Vs  ^*  ' 
Die  Zeichnungen  stelle»  ein  jung;es  (a  b  c  und  «in  ift< 
«iduiim ,  von  der  grossen  und  kleinen  Klappe  aus  UDd 
.dGTUngcn  der  Area  .  des  Ruckeli  and  dci  Li 
Alter  III  zeigen  ;  dann  eine  kieitie  Klappe  in  der  £bcne  i 
und  (unkrecht  auf  die  innere  Fläche  g<>ieben  mit  den  3 
Alles  «ehr  vergrössert.  dn  die  nalürliciie  Breile  nur  i*"  1 
In  der  weisse»  Kreide  Frankreich»  (im  Senoniei 
\xn^  Abloii ,  Marne :  t»  F^camp  .  Seine-infer.:  im 
Sem,  Yonne). 

Thecldea  DErn.^  Theddtum  Sow. 
{U.  XXX.  Fg.  3,  4.) 

(ThI.  I,  26.  84.)  Thecideidae:  Schaale  aufgewi 
dick,  von  durehlöcherler  Teitur,  rund  oder  oial,  sehr  lu 
gleichseitig;  die  grössere  untere  Klappe  gewölbt,  mit  i 
un durchbohrtem  Schnabel,  der  hinten  öfters  eine  Anhcft-Fl 
mit  dreieckigem  ebenem  Sehlossfeld.  in  dessen  MiUe  »ich 
tidluin  entsprechendes  Dreieck  auszeichnet ;  Sehlosirand  | 
Batii  jen«>  Dreieckes  etwas  ausgeschnitten ;  die  kleine  Rh 
und  mit  zwei  in  jenen  Ausschnitt  passenden  $cbloss-Z3hi 
Tercbralula  entsprechi-nd.  Die  prössere  Klappe  besilii 
dem  Schlosse  on  eine  MillelJeistc  und  2  seitliche  Kämme. 
MuikeUEindrücke;  die  kleinere  enthMt  nächst  dem  Schi 
lein  Banm  für  das  Thier  und  das  schaalige  Arm<Geräste[ 
doch  mit  seinem  Unlerrande  überall  auf  die  Schaalc  au 
und  durch  seine  Biegungen  3 — i  seiüiche  gebogen  radia 
Lappen  bildet,  welche  von  der  Mitic  des  SchloGS-Randes 
neben  der  Mittellinie  blind  endigen. 

Arten:   wohl  12 — 14,  wovon  eine  lebende  an  Kc 
eine  oder  die  andere  in  den  Oolilhcn,  die  übrigen  in  Krei 
in  Tertiär- Bildungen. 
1.  Thecidea  papillata  (a.  663).  TL  XX 

TcrebntulilEFiujisMajilr.  166,  1. 17,  f.  6?,  7?,  8  a-f. 
Tercbralulilea  papiltatns  Schloth.  i.  Min.  Taacbcnb. 

[.c.  F.W.]. 
Tprfbratula   pumiU  Lk.  1819  Hill.  IV,  i,  IST  ;  (i.  0 

[nsn  Sow.J. 
Thceidea  radiana  Biionon.  i.  Cuv.  oit.fou.  //,  336;  —  I 


#in. ^AM. flclw  Artft  II,  Ml; »  PaMr  M^§4nfär.  S3S.  —  »'Aach.  L  Jb. 

JMI,  106. 
TerebratoU  Gervilliana  Dfr.  i.  Diet  umt.  LIU,  157. 
Tbecidea  r a di nt a  Ditm.  i.  Diei.näi,  1898^  Li li,  434;  Atlaa  t.  8o,  f.  1; 

—  BcjuifT.  Malae.  Bit,  t  56,  f.  I ;  --  Bbshat.  i.  Bmefd.  m§ik  ,  K#r«.  1/, 

1030;  —  Gf.  Petrf.  II,  SSO,  1. 161,  f.  9. 
Tbacidaa  papillata  Ba.  18ST  u  L§Ul  663,  t.  30,  f.  3;  -  d'O.  cr§t 

IVt  154,  t  523,  f.  1-8;  Proir.  11,  250;  -  MSll.  Aach.  II,  71. 
Spwim,  iriim. 
TTerebratolitea  concavua  Schlth.  i.  Min.  Tstchenb.  19/9,  VlI,  113 

(Fadj.  f.  6]. 
?Terebratnlitea  tenuiaaimua  Schlth.  i.  Min.  Taachenb.  1913,  Vif, 

113[Fadj.  f.  7]. 
?Tercbratüla  tenniaaima  Honingh.  i.  Jb.  1880,  460. 
?Terebratulites  peltatn«  Schlth.  i.  Min.  Taichenb.  1913,  VIT,  113 

[Faoj.  t  26,  f.  11]. 

Sehr  regelmässig,  länglich  rund;  Schnabel  gebogen,  spitz  and  fast 
ohne  kenntliche  Anheft-Stelle ;  die  OberflSche  beider  Klappen  besonders 
gegen  den  Rand  hin  irerlfctelt-strahlig  gestreift,  und  die  im  Bogen  diver- 
girenden  Sirahlen  mit  kleinen  Spitichcn  besetzt ;  die  flachen  inwendigen 
Rinder  mit  feinen,  in  Reihen  geordneten  Wärzchen  dicht  bestreut;  die 
4— Sslrahligen  Vertiefungen  der  inneren  Fläche  der  kleinen  Klappe 
im  Bogen  gegen  die  Mittellinie  konvergirend ,  daher  die  äusseren  am 
Uingston. 

Vorkommen  in  weisser  Kreide  Nord-FrankreichM  (im  Senonien 
fonJbmri//«  und  N^hon  im  JfaMcAe-Dpt. ;  zu  Dieppe,  Seine-infir. ; 
—  in  der  Bakuliten  Kreide  von  Valogne$\  und  von  FrSville  im  Ca- 
ienlin); — an  der  Fraiu;dirlrA-i9elyi6cA-J9ailsirAen  Grenze  (zu  Fau* 
tpiemoni  hnndertweise ,  zu  VeUchau  und  in  dem  obersten  Kreide- 
Gerolle  am  Louisberg  bei  Aachen;  dann  in  jüngster  Kreide  des  Pe* 
ierB§erge$  bei  JfosfrtcA^!). 

2.  Thecidea  digitata  (o,  664).  Tf.  XXX,  Fg.  4 a—d (acf. mi(.). 

Terebralale  Faujas  Maatr.  161,  162,  t.  26,  f.  16. 
Thecidinm  digitatnm  Sow.  ^«ii.  aftheUs^  Nr.  20,  f.  3  (Unterklappr). 
Thecidea  digitata  Ba.  L§ik.  a,  664,  t.  30,  f.  4;  —  Gr.  Petrf.  11,  200,  t. 
161,  f.  6,  —  GBiFi.Quad.216;  —  MuLL.Aach.ll,  71 ;  —  D*0.1'railr.l/,173. 
Thecidea  Essensia  1840,  Roen.  Kr.  36;  -  d'O.  Prodr.  U,  173. 

Unregelmässig,  dick,  breiter  als  lang ;  Schnabel  mehr  oder  weniger 
abgestumpft  durch  eine  hintere  grosse  ovale  Anheftfläche  (Fg.  a  rechts 
unten),  deren  Einfassung  gewöhnlich  wulstig  und  grösser  als  in  der  Ab- 
bildung ist ;  —  Oberfläche  nur  konzentrisch  gestreift ;  die  innern  vier 


340 

tlrahlrg«n  («ieder  mit  einer  schaaligen  Masse  am^föllim)  VertM 
jeder  Seile  gehen  nach  dem  eulgegengesftzten  Raodc  uii<l  dJei 
lind  die  längslen. 

Im  oben)  Grfinaand  oder  Mergel  -<irand  lu  Eiten  lo  JitA 
und  nach  MOllbr  an  mehren  Orten  uro  Aachen  diU  »oriffr.  A 
er  noch  die  äusserlich  ähnliche  Th.  h  i  ero  g  I  yphic  i  tob  .VhH 
Aachen  und  Fim^jUfmont  {welche  gerade  ,  gegen  die  MiHeiltidRli 
zulaufende  Vertiefungen  betilzi,  wovon  die  inoeren  am  künrM 
all  Art  davon  trennt. 

II,  II,  B.  Rudistac  (Thi.  l,  ny 

Da  die  Thccideiden  (S.  2a7)  keine  inneren  .\rmc  mehr  bedi 
i*t  der  Name  Brachiopoda  allerdings  nicht  mehr  gut  paMcnd  Ib^ 
ben ;  weishalb  i-te  d'Orbignv  mit  den  Rudistcn  unter  dem  >ifflni 
chlopoilen  und  später  Brachiopoda  cirrhidae  verbindet,  dor  VntM 
die  nur  aufeinemnegaüveri  Charakter  bcruhl  und  uns  nicht  bioni 
begründet  lu  leyn  scheint.     Der  allgemeine  Habitus,  die  Grillt 
die  filelchieiligkeit  der  Form  tind  Merkmale,  welche  schoaM 
llehem  Anblick  die  Thecideiden  noch  bei  den  Brachiopodea  I 
wlhrand  lie  nichli  von  dem  crgenthßmlichen  inneren  Bau  der  | 
ungleichseitigen  Biidislen-Schaalcn  bcsilien,  Tibpr  derer  jcdrn&l 
gewöhnlichen  Brachiopoden-  und  selbst  Thecideiden-Typoi  »*' 
weichende  Bewohner  wir  nur  gewagte  Hypothesen  beiitien,  Dn^ 
Wurf  gegen  die  Benennung  Brachiopoden  für  die  ganie  Klaut  (fti* 
VILLI  und  d'Orbignv  habenihn  durch  „Palliobranchiaten*  en(lil)ll^ 
verkennend,  lassen  wir  daher  die  Rudisien  einstweilen  noch  uBlwiB 
Namen  als  isolirlc  t'nierabtbeilung  bestehen. 

Pas  Thier  ist  unbekannt.  Die  unregelmässige  /wciklappis'^*^ 
ist  gross,  dickwandig,  ungleichklappig,  mit  einer  Klappe  aalge*)'*' 
unsymmetrisch  .  die  rechte  von  der  linken  Seile  verichiedta.  I* 
Klappen  sind  gerade  oder  spiral-Tuten-lörmig,  mit  der  ÖSnuaj c'»'' 
zugewendet,  nur  die  Deckel-Klappe  wird  luwcilen  gani  Aa<^  ^ 
innere  Höhle  entspricht  der  äusseren  Form  nicht,  sondern  iiliu*? 
massig,  durch  2 — 3  seitliche  Längsfalten  und  andere  Vonprüaft^fl 
inweilen  auch  in  mehre  gan;  getrennte  Höhlen,  welche  derlinc*"' 
nebeneinanderliegen,  gelheilt  (Siphonenvon  ehedem)  und  imm«  •fl" 
nitsmäisig  kurz  oder  seicht,  indem  das  Thier,  im  Maate  als  die  Stv 
lieh  verlängert,  solche  innen  am  Grunde  (.wie  auch  die  Aulen  ^ 


dnreb  miragdiiibuge  Qaeeriebeidewinde  ▼eilfint  nnd  titff&llt,  dereni- 
•wegm  Lamamok  lie  ehedem  i.  ThI.  fOr  Polythalamien  (Gephalopoden) 
gehalten  hat.  Ein  Snaserea  Schloas-Band  ii t  nicht  Torhandcn  und  auch 
ein  innerea  mit  Sicherheit  nicht  nachweisbar,  jawohlliaum  möglich  (bei 
Radiolitea  caloeoioidea  nnd  R.  caridformia  unmöglich).  Muskel-Ein- 
dricfte  unbekannt;  in  einigen  PSUen  nimmt  man  hypothetisch  deren 
xwei  aoy  wie  bei  den  Brachiopeden.  ManCel-Bindnick  nicht  sichtbar. 
Schloaa  fehlend  oder  nur  in  der  Ober-  oder  Deckel  -  Klappe  Torhandep, 
mit  1 — 9  sehr  grossen  starken  Zfthnen,  welche  nicht  auf  dem  Schloas- 
Rande«  sondern  im  Innern  stehen  nnd  in  mehren  Pillen  in  der  Art  in 
die  Unterklappe  eingreifen,  dass  sich  beide  Klappen  einander  nihem 
und  aich  entfernen ,  aber  nicht  deckelartig  auf-<und-su*klappen  können. 
Vor  diesen  ZIhnen  liegt  dann  die  Wohnhöhle  des  Thieres ;  hinter  ihnen 
sind  oft  mehre  kegelförmige  Vertiefungen  in  der  Wachsthums-Richtung 
der  Schaale,  die  mitunter  sehr  zahlreich  und  dabei  unregelmässig  werden. 
Beido  Klappen  scheinen  indessen  niemals  so  fest  geschlossen  gewesen 
SU  seyn,  dass  nicht  Theile  iromUmfenge  des  Thieres  sich  noch  iwischen 
sie  ehgeschoben  und  sie  etwas  entfernt  gehalten  hätten,  da  sie  an  wohl 
erfaaltMien  Exemplaren  nicht  nur  oft  stellenweise  auf  gani  unbestimmte 
Art  kltffen,  sondern  auch  der  Rand  der  aufgewachsenen  Unterklappe  oft 
itreokenweise  oder  ringsum  über  den  der  Deckel-Klappe  vorsteht  und 
gteichwohl  auf  seiner  ober-innem  Seite  völlig  glatt  und  von  derselben 
Natur  ist,  wie  die  ganze  innere  mit  dem  Thiere  in  unmittelbarer  Be- 
rthrung  stehende  Oberfläche  der  Schaale,  und  weil  auf  oder  ausserhalb 
der  randlichen  Auflagerungs-Pläcbe  beider  Klappen  oft  Röhren  in  den 
Deckel  eindringen,  welche  von  weichen  mit  dem  Umfonge  des  Thieres 
rasammenhingenden  Tbeilen  ausgefflUt  gewesen  seyn  müssen,  nämlich 
nach  d'Orbigny  mit  Mantel*Wimpern  oder  Girren,  wie  sie  sich  schwächer 
entwickelt  bei  den  meisten  Brachiopeden  finden ,  die  aber  bei  manchen 
Rudisten  den  Deckel  sogar  durchsetzen  und,  als  Athmungs-Organe,  nach 
aussen  gehen.  Die  Schaale  selbst  besteht  aus  zweierlei  bis  dreierlei 
Tbeilen.  Der  innere  Oberzug  und  alle  in's  Innere  vorragenden  oder  das- 
selbe später  ausfüllenden  Theile ,  insbesondere  die  Queerscheidewände, 
sind  (wie  bei  Bivalven  gewöhnlich)  aus  dichter  Kalk-Masse  gebildet; 
dleae  Masse  ist  leichter  auflösbar  und  verschwindet  öfters  Im  Fossil-Zu- 
stand ,  während  das  Übrige  erhalten  bleibt.  Die  eigentliche  Schaalen- 
V^and  ist  in  ihrer  ganzen  Dicke  bald  blättrig-zellig  mit  groben  oder 
feinen  sechsseitig-prismatischen  Zellen  (Tf.  XXXI ,  Fg .  2  a  b) ,  welche 
man  sehr  unangemessen  mit  denen  der  Balanen-Schaalen  verglichen 

Bronn,  LcihaeageopiotUca.    3«  Anfl.    V.  16 


hat:  luwctlcn  län^ifnserig  und  fiberdleii  pi 
iRltgen  KtnJilen  «un  nach  den  Sippe»  vei 
togen.  Bdderld  Bildung  kann  ticli  Jede 
oder  ntiT  auf  eine  dcr«rlbi-n  «»trecken.  Di 
Zellen  liegen  pttriilkl  mit  UDil  xwiiclieo  dei 
(ivitn  Mund-R&uder  (die  Berührung)- Pike h< 
Die  Sua>er«  Oberfläche  ist  in  Folge  dieicj 
(juGer-blAtlerig ,  such  längfgcrippt.  odei 
Kinnen  oder  abweichend  gcicichneten  Sl 
■eben,  welche  ersten  den  ün  Innern  enl« 
•Loiitcn  {t.  o.)  eniiprcctteR  (Tf.  XXXI.  Fg. 
aiuion  glall  und  dann  mit  einem  dünnen 
>ogen.  Wird  die  Schaale  in  Folge  ihre«  Vi 
und  ichwerer,  »o  da»  cie  von  «elbst  feit  li 
lerem  Alter  oft  loae  statt  angewachsen. 

Beim  Übergang  in  den  foisilen  Zu*t« 
böhlc  der  Schaale  durch  die  klaffenden  I 
hirgs-Arl  au« ,  während  die  gc>cblo»eneT 
■«weilen  slelleDwciie  leer  bleiben,  gewöl 
mit  ktyttalliniicher  Kalk-  oder  Kinel-Materi 
Schaalen  eine  Schwere  erlangen ,  die  «e  ii 
nicht  besessen  haben.  Schlicssen  luC.illig  bi 
io  kann  auch  der  Wohnraum  leer  bleiben 
linisebe  Füllung  erhallen.  Meistens  aber 
innere  Schaalen-Masse  auf.  iO  dass  nur  di« 
Schaalen-Wand  lurückbleibt ;  in  diesem  P 
weder  vor  der  Auflösung  vollendet  gcwese 
oder  nach  derselben  erfolgt  gejn  ;  im  ei 
itehende  Kern  nichl  an  die  übrig  bletbei 
zweiten  Ibul.  Es  kann  miüiin  dreiartige  Ai 
geben:  i)  nach  der  ursprünglichen  natür 
modelte,  welche  darin  a.  entweder  noch  fei 
tr6gliche  Auflösung  der  inneren  Schaalen-' 
Schaale  liegen;  und  2)  die  in  Folge  der  Av 
Schaale  gemodelten  Kerne.  Zuweilen  — 
Schaalen  kegelförmige  Wohnhöhlen  enthal 
sie  aufeinanderslunden  —  hat  man  überst 
einem  Kerne  zu  thun  habe,  und  diesen  für 
■0  «ind  Lahakck's  und  Dxfkakcc's  Sip( 


S4i 


d  a  n  i  a  aotatanden,  tqb  welchen  Sowxbbt  die  erste  lu  Diceras  stellen 
wollte,  wShrend  er  Sphaemütei  undRadiolites  iron  den  Konchylien  aus- 
teUoii  {fltnura  of  Shelli  Kr.  11},  wie  man  andrerseits  die  Be- 
nennang  Birosiram  and  Biroster  öfters  auf  den  wirklichen  Kern 
anwandte'^.  IMe  lose  Lagegewisser  Kerne  im  Inneren  von  gewissen  Schaa- 
taiand  der  leere  Raum  awisoben  beiden  hatten  DtaMeuLlNS  lur  Vermu- 
tlMMg  verleitet,  dass  dieRudiaten  terwandt  ndt  den  untersten  Acephaien, 
de»  Aicidlen  sejea,  welchan  ja  Schaalen-Rodimente  auch  in  der  jeUigen 
SchfipAng  Hiebt  fremd  sind ;  er  hatte  geglaubt,  der  lose  Kern  sejre  die 
AorfOUiuig  der  Eingeweide-Üdhle  des  weichen  Thieres,  dessen  Körper 
dei  Raum  twischen  ihm  und  der  lusaeni  Schaale  ausgefüllt  halte ,  an 
demi  inneren  Seite  buttrig  •streifige  Eindrücke  ihm  die  Kiemen  ancu- 
de«len  scheinen.  EacvwBOB  endlich  bat  die  Rudisten  ihrer  Wachs- 
liNuna- Weise  halber  für  Polyparien  gehalten.  Die  meisten  Aufklärungen 
Aber  sie  waren  die  franaösischen  Konehyliologen  in  der  Lage  uns  geben 
«I  kAnoen ,  md  insbecondere  hat  o'Oebiomt  ihre  Klassifikation  sehr 
▼enreUkooMnnet. 

Die  Rudisten  beschrinken  sieh  gänillch  auf  die  Kreide-Periode  und 
kommen  darin  in  einigen  bestimmten  NiTeau's  vor ,  welche  d'Orbiomy 
anpassend  „Zonen"  genannt  hat.  Sie  bilden  die  „Hippuriten-  und 
RadfoUten-Krike«. 


Hipparites     •    .    •    .    . 

Caprina 

Gepriaala 

JchthyoiarcalitlMis  .    .    . 

Radloütet 

ftinUUoUtea 

Caprotioa 

He^nienia 

Snniflie 


In  GanxcB. 


1. 
Ober-Neo- 


11. 

Cenoma' 


111. 

Turonfen. 


IV. 

Senouien. 


n 

4 

1 

U 
41 

5 
16 

9 


89 


1 

5 
3 


U 


1 
5 

7 
4 


10 
3 
1 

2t 
4 
3 
0 


13 
1 


18 


43 


18 


*  Ein  derartiges  BSrostram  zeigt  Tf.  XXXT,  Fg.  8  noch  in  der  uoge* 
ftbren  Contonr  des  Sphiraliten  steckend;  die  Queerstreifen  cUs  niUeren 
Xegck  deatea  Abdricke  der  aofgelöaten  Scheidtwftnde  an;  in  unsertr  Fig.  2 
Hiebt  «an  den  Kern,  dessen  oberer  Tbeil  sich  aber  nicht  kegelfSnnig  erhebt, 
unten  recht*  noch  mit  Resten  der  dicken  Schaale. 


\^ 


an  Umode  ipiu  loiaiirend,  gerade  oder  gei>ogen, 
mehre  seitlich  lafamnengewaehien;  attsten  mit  S — I 
Lingiriiinen  (Fg.  1)  and  ofl  noch  im  Gängen  lingsgi 
fiele  unregelm&isige  QueerwSnde  in  Kammern  getht 
Rande  ftstig-faserig.  Oberschale  flach,  nicht  kegellBi 
anfliegend,  mit  fast  mittelstindigem  Scheitel;  die  | 
durchlöchert  (die  durchlöcherte  Schicht  ofl  abgewitl 
an  Taf.  XXXI,  Fg.  1  zn  sehen,  wo  dann  grössere  Löcbei 
und  endlich  radiale  Rippen  erscheinen) ;  in  diese  Lö( 
aus,  welche  auf  dem  aufliegenden  Rande  entspriii 
Äste  lur  oberen  Flache  ai>sendend  gegen  die  Mitte  ai 
so  weit  die  durchlöcherte  Schicht  fehlt,  als  istige  R 
Taf.  XXXP,  Fg.  2  im  idealen  QueerschniUe  bei  H 

»  der  Jugend  scheint  diese  Klappe  oft  su  fehlen.     I 

massig  konische  Raum  getheilt  durch  3  an  der  Vi 
Leisten,  Fg.  8,  welche  den  äusseren  Rinnen  entspr 

,  stumpf  und  eine  kleinere  scharf.    Dadurch  zprfallt  d 

im  Ganzen  in  4  ungleiche  Lappen,  von  welchen  zw 
der  scharfen  Leiste  durch  von  unten  aufsteigende 
w&nde  bis  in  die  Nähe  des  oberen  SchalenrRandes  al; 
Höhlen  abgesondert  werden,  welche  dann  ton  ui 
zweitheilig  (meist  aber  wegen  Ausfüllung  mit  Gesteii 


248 

die  Sckeidew&ide  erhilted  sind  and  jenen  Kegel  in  Stflcke  Üieilen ,  so 
ersclieint  er  nur  kon  swisciien  der  obersten  dieser  Sciieidewände  und 
dem  Deckel  eingelagert ;  er  ist  durch  die  drei  den  innem  Langsleisten 
entsprechenden  LSngsrinnen  ausgexeichnet;  aher  nur  selten  zeigt  er  die 
kegelförmigen  Ausfüllungen  der  Mebentrichter  neben  der  scharfen  Leiste 
deutlich. 

MeNTroRT*s  Batolithes  unterscheidet  sich  \on  liippurites 
nur  dadurch,  dass  seine  Schaale  noch  mehr  verlängert,  zylindrisch  ist 
und  seitwärts  in  grösserer  Anzahl  zusammenvvächst,  was  keine  grnerische 
Unterscheidung  erfordert.  —  Lamarck  hatte  dieses  Genus  nach  PicoT 
DB  LA  Peyrouas,  der  es  mit  den  Orthöceratiten  verband,  unter  die 
poljthalamischen  Cephalopoden  gestellt. 

Arten  zalUreich,  gegen  30,  in  der  Kreide  Formation,  insbeson- 
dere in  dem  Hippuriten-Kalke  vorkommend. 

1.  Hippnrftes  canalfculatus.  Taf.  XXXI,  Fg.  1. 

Orthoceratites  Liparn.  Orthoe.  ei  ÖMiran,  {178t)  31,  t.  10,  fig.  3,  4. 
Hipparites  biocalata  (Lmk.)  Leih.«,  633,  t.  31,  f.  1. 
Hippnrites  caniilicalata  Roq.  1841  Rudiiit.  60,  t.  3,  f.  2—4 ,  t.  7, 

f .  2  >  Jb.  184Z,  625;  -  o'O.  i.  Ann.  90.  «al.  1849^  XV 11,  184;  Crs'l. 

IK,  168,  t.  630,  f.  3—8;  Prodr.  il,  198. 

Umgekehrt  kegelförmig,  gerade  oder  etwas  gebogen,  bis  6''  hoch. 
Deckel  flach.  Unterschaale  mit  bis  etwa  60  sehr  flachen  und  breiten 
Längs-Rippen ,  über  welche  die  feinen  scharfen  Zuwachsstreifen  mit 
wellenförmiger  Biegung  hinweggehen,  und  mit  drei  stärkeren  Längs- 
Rinnen ,  welche  durch  breite  und  sehr  flach  gewölbte  Zwischenräume 
getrennt  werden.  Auf  der  Bruchfläche  erkennt  man  eine  längsfaserige 
Struktur  der  Schaale.  Der  Deckel  ist  glatt,  mit  vielen  feinen  gleich- 
vertheilten  Punkten  durchstcjj^hen ;  hat  sich  aber  seine  äusserste  Schicht 
(vgL  die  Abbild.)  abgelöst,  so  erscheint  er  mit  grösseren  Löchern  (eben 
daselbst)  und  endlich  mit  tiefen  und  starken  wiederholt  verästelten 
Strahlen  und  über  den  Enden  der  Kiele  der  Unterschaale  mit  2( — 3) 
länglichen  flachen  Vertiefungen  versehen,  welche  vom  Mittelpunkte  gegen 
den  Rand  (nach  den  Längsrinnen)  hin  verlaufen  und  in  unvollständig 
erhaltenen  Exemplaren  mit  den  runden  rings  abgeschlossenen  zwei  Ver« 
tiefungen  des  H.  bioculatus  u.  a.  A.  verwechselt  werden  können  (andre 
Arten  haben  nicht  einmal  diese  mehr  verwaschenen  Eindrücke  des 
Deckels).  Der  Deckel  reicht  in  diesem  gestrahlten  Zustande  mit  seiner 
Peripherie  nicht  mehr  bis  2U  der  der  Unterschaale ,  von  welcher  im 
Gegentheil  der  fein-strahlig  und  ästig  gestreifte  obere  Rand  zum  Vo^^ 


sohein  koiMit.  Man  hat  die  Pnkliroiif  nd  die  üiUriige 

de<  Deck^  m  UBterscheidiingf-ilierkmaleii  VeraeUedeiier  Arten 

cftne  m  beachten ,  data  ea  im  ? eradiiedeiie  Znatiiide  AenalbM  iiC 

sind.    H.  aulcataa  Dk».  mit  acbMsren  Rippen  w§n  Tteiieielü  aar 

eine  Vatietit  davon« 

In  dem  Taronien  Frankreiehi :  lu  MarHgue$t  Bauches  rfn  JUlna; 
lu  le  Bemtsiet  und  zu  ia  Cadlitt,  Fht;  bei  den  !Babu  M  tUmm 
und  zu  Alei ,  Aude ,  ton  wo  Ich  durch  die  GQte  des  Herrn  Füson  dai 

abgebildete  schöne  BtempTar  erhielt. 

S.  Hipparlteacorna-vaccInuB  (0,634).    Tai: XXXI, Fg. 3 ab 

(nucL  aä  naLf  Vt). 

Koh-Hörner  tulgo, 

Hipparite'n  kLEiiis«.HaoD  i.  Miner. Zeilschr.  t8M8,  709—716  ;  —  Bocndts. 

1899f  376— 38S ;  —  Lill  i.  Jb.  iBM,  163. 
Hipperites  snlcata  (Dbfr.)  Kspst.  DeuUcM.  I^ff,  V,  S03  [e«al.  iya.]I 

-  ?BouA  i.  Jaum.  de  QM.  1880  >  Jb.  188iy  199  [non  Dm.]. 
Hipporites  corno-vaeclnottr  Biioita  I.  Eascn  n.  OiCinnii'a  EacfeL, 

Art.  Hipporites ;  —  i.  Jb.  IMI,  99,  IMt,  171— ifa  ;   —   Bonft  i.  JUM 

gM.  in  >  Jb.  1884^  691 ;  —  Ba.  Leth.  e,  635,  t.  31,  f.  t ;  —  Gr.  IMnl 

It,  36S,  t.  165,  f.  1 ;  —  Cw.  >  Jb.  IMI,  603. 
et  fide  Gf.  ei  d'Orbiort. 

?8pbaerolitei  bioeulata  (Ul>  DaalfeuL.  Alflif*.  IIS,  pL  6  [nenLi.]. 
? Hipp 0 rite 8  gigantea  D'HoMBaE-Finnug  188T  i.  Reemeii  de  M4m>l^ 

t  4,  f.  1. 
?Hippurite8  Moulinaii  d'Hombrb-F. /.  e.  200,  t.  1,  f.  6. 
?Hippurites  costulalus  Gf.  Petref.  If,  302, 1. 165,  f.  1,  2. 
?Hipparites  lata  Matbn.  Cetei,  t.  9,  f.  4,  5  (ßn,). 
?Hi|fjiaritet  GalloproviDcialis  ÜATHif.  Ckl.  t.  9,  f.  f— 3. 
PHippuriftes  corou-vaccinem  (fia.) d'O.  cref.  iV,  162,  t.  626,527;  — 

predr,  i/,  198. 

Schaale  grobzellig,  lang  kreiselfönnig;  die  spiti  anlanfende  Baas 
eingekrümmt;  die  Oberfläche  mit  drei  Langen*Rinnen  und  einer  dicMea 
und  ziemlich  scharfen  Längen-Streifung  versehen,  ohne  deutliche  Qaec^ 
Streifung.  Der  flache  Deckel  mit  Spuren  von  etvra  60  flach-erhabeMn 
durch  Verästelung  gebildeten  Radien.  Am  Kerne:  die  tiefen  Einachnitta 
der  drei  Längenleisten ,  undeutliche  Abdrucke  der  Radien  dea  Deckels 
und  ein  nur  warzenförmiger  oberer  Kegel.  Die  Abbildong  zeigt  aHe 
diese  Verhältnisse  deutlich :  auf  der  vom  Deckel  hinterlassenen  Flaohe 
sitzt  an  einigen  Stellen  noch  etwas  Gestein  an ;  an  der  linken  Seite  das 
Kernes  nach  unten  zu  ist  noch  etwas  Schaale  geblieben,  um  ihre  Dicke 
und  Lingenstretfung  zu  zeigen;  bei  b  lal  eine  SteUe  deradben  lofawacb 


S47 

rirtr6üafl»  vm  die  sachiieitig^pritiiitliioliaii  Zellen  erkennen  tu  Utien. 
Wird  liis  30''  hoch  und  TerhUlnisonaMif  dicL  Auf  jenem  reinen 
Aiidnieke  der  inneren  DeelLel  -  Fliclie  ist  keine  Spur  von  dem  aoige- 
pfiglen  Zahn^Appani  wahrmnelunen,  wie  ihn  d'Ohbiony  abgebildet 
und  der  CharakierisUk  der  Sippe  haupUichlich  au  Grunde  gelegt 
ImI;  ao  auch  bei  GoLDrvss;  die  Berippung  dea  Deckels  ist  schärfer 
ala  an  den  Fransdiischen  Exemplaren  nnd  die  Queerstreifung  viel  un- 
deutlicher» weashalb  ich  noch  beiweifle,  ob  alle  die  von  d'Orbiomy 
daiu  sitirten  Namen  wirklich  daau  gehören.  In  solchem  Falle  wurde 
die  Verschiedenheit  des  äusseren  Ansehens  aus  der  ungleichen  Natur 
des  Gesteines  leichter  su  erklären  seyn,  als  das  Verschwinden  des  inne- 
ren Apparates ,  ohne  irgend  welche  Spur  am  Kerne  der  Untersberger 
Form  SU  hinterlassen. 

Im  Hippuriten-Kalke  (harter  Kreide  unter  den  Schichten  mit  Spa- 
tangtts  cor-anguinum  und  Inoceramen)  des  Untersbergea 
in  Salzbtirg  mit  Spbaeruliten.  Der  Kalk  ist  voll  Ton  Trümmern  dieser 
Schaden,  an  denen  man  die  zellige  Textur  am  besten  erkennt.  Viel- 
leicht auch  XU  Opschina  in  Istrien.  Die  Franxdsischen  Formen  im 
Turonien  an  vielen  Orten  Frankreichi, 

3.  Hippnrites  organisans  (o,  635).  Taf.XXXI,Fg.8(n.LAP.). 

Madrepora  aggregata  n^AiifioiiB. 

WiiLCH  u.  Knoaa  VeriteiD.  II,  ii,  43,  t  J**,  f.  2;  ?256,  t.  J,  f.  13. 
Orthoceratites  cum  siphone  et  collicia  Lap.  Ortk,  ef  OHr,  18,  t.  2. 
Orlboeeratitea  colliciati  Lapbtr.  Orthoe,  18,  34,  t.  11,  f.  l. 
Balalitea  organiaans  Mortf.  CIsfieA.  /,  334;  —  Dara.  i.  Diet.  «e.  nmi. 

Batolitbes  Guv.  rifM  antai.  //#,  120. 

Hipporitea  f i s t u  1  a e  Dsva.  i.  IHcf .  tu. «af.  IMI,  JTJT/,  197  ;  —  DbsMoul. 

Sj^'r.  146. 
fHippuritea  cornocopiae  Dra.  IM.  TTf,  196  [/fifo  0*0.]. 
ffipparitea  resaeta  Dan.  iHd.  XXIy  196;  --   DatMauL.  SfMr.  144 

UUe  D*0.]. 
Batolite  FBavsa.  l  Diei,  elmu.  d'hUt.  nmi.  U^  224;  —  Blainv.  i.  Diet.  $e. 

nmi.  IV,  SufpL  47 ;  —  Bosc  i.  N.  Diei.  d'hisi.  mU.  /i/,  324. 
Radio  lil es  d'O.  i.  Ann,  sc.  iiaf.  a,  F//,  169. 
Hipparites  organisans  DB«Movt.  8pMr,  146;  —  Dnan.  i.  Eneyei.meth, 

rerSy  //,  283;  —  Ba.  Leth.  a,  636,  t.  31,  f.  8;  —   Rop.  Radiat.  S8,  t.  6,  f. 

1-^4,  t.  7,  f.  1 ;  —  d'O.  i.  Ann.  aa.  nmi.  184My  XVli,  184;  Cr%i.  iK,  173, 

t  633  >  Prodr.  //,  198;  ~  Swau»  >  Jb.  IMU  603. 
Hipporitea  aalcata  Gf.  Petraf.  II,  302  ifmrM),  t.  165,  f.  3  cd  [non  3ab]. 

Schaale  sehr  verlängert,  in  der  Jugend  kegelfdrmig,  im  Alter  fast 


248 

zylindrisch »  jedoch  fast  immer  ^u  mehren  neben  efaiender  gewneiifSB 
and  daim  kantig«  D^e  Oberfliche  stark  Iftngsrii^ig,  mit  blos  40 — 50 
Rippen  im  Umkreise  ond  drei  deutlichen  Lftngsrinnen.  Dareh  die  ge- 
streckte Form  Ton  den  meisten,  durch  einen  fast  flachen  oder  nur  wei^g 
gewölbten ,  schwach  ästig-gestrahlten  Deckel  mit  liemlich  grossen  «■- 
regelmSssigen  Poren  (ohne  domige  Vorragungen  und  ohne  die  2  Löcher) 
von  den  übrigen  Arten  yerschieden.  Bei  1''  Dicke  bis  15'',  ja  W 
lang  und  oft  Massen  von  mehren  Füssen  Dicke  susamroenaetsend. 

Die  gemeinste  und  verbreitetste  Art  des  Turonien«  So  in  Frank- 
reich (bei  Jonzac,  Charente-infSr. ;  am  BeausMet  und  zu  la  Codiert, 
Vor;  um  Alais,  Qard\  zu  Fielen  und  Uchmix,  Vmiclueex  zu  Jfar- 
tigue$!t  Bouchee  du  Rhdne);  —  im  Hippuriten-Kalke  des  Beftoieti- 
echen  (wenn  anders  Catullo's  Amplexus  flexuosus  dazu  geh9rt>;  — 
häufig  in  den  Gosau-Schichten,  Ew. ;  —  in  Syrien  (am  Berge  Sinai;. 

Caprbm  C.  d'Obb.  1839. 

?  0  p  h  i  1  i  t  e  8  Roll,  db  R09.  1830  (fide  d'O.);   Plagioptychai 

Mathn.  1842, 

Taf.  XXXI.  Fg.  Tab c;  Taf.  XXXP,  Fg.  3. 

Fam.  Caprinidae.  Schaale  aufgewachsen,  dickwandig,  zwei- 
klappig,  sehr  ungleich-klappig ;  die  Unterklappc  blätterig  und  auf  den 
Rande  strahlig  gestreift,  die  obere  längsfaserig  (Tf.  XXXI',  Fg.  3a*;, 
Jene  (nach  o*Orbiqny)  aufgewachsen,  schief  kreisclförmig,  mehr  oder 
weniger  lang ,  an  der  Innern  oder  Gewind-Seite  mit  einer  Längsfnrche. 
Diese  entweder  kleiner  und  bloss  gewölbt  mit  eingebogenem  seitlichen, 
oder  gross  und  mit  spiralem  Buckel  sogar  bis  mit  3 — 4  Windungen; 
äusscriich  glatt;  von  ihrem  Rande  aus  auf  einen  grossen  Theil  ihrer 
Länge  von  einer  Reihe  Längs-Ranäle  durchbohrt ,  wovon  die  innera 
gross,  die  äussern  klein  und  alle  durch  senkrechte  Scheidewände  getrenol 
sind ,  wodurch  die  faserige  Textur  dieser  Schaale  entsteht  (Fg.  3  f. 
Kein  Band.  Das  Innere  besteht  in  der  ausgewachsenen  Unterklappe 
aus  einer  grossen  kreiseiförmigen  Höhle  und  am  Schloss-Rande  auf  der 
Seite,  wo  die  äussere  Rinne  liegt,  aus  einer  grossen  Anzahl  kleinerer 
kreiseiförmiger  Vertiefungen,  welche  durch  senkrechte  Scheidewände 
gebildet  werden.  Oberklappe  innen  der  Reihe  nach  getheilt  in  2  grosse 
krciselformige  Höhlen  (Fg.  3d  und  Tf.  XXXI,  Fg.  7b).  an  der  Bucliel- 
Seite  des  Schloss  -  Randes  mit  einer  Reihe  kleinerer  kreiselförmiger 
Löcher,  denen  der  UnterUappe  entsprechend ,  alle  von  rertikalen  Lei- 


in  timgebeii.  Die  Haapthdhien  der  langen  Klappe  (wo  lange  vor- 
nden)  alltnihttch  aufgefüllt  durch  eine  Reihe  tchicfer  und  dünner 
tenförmig  ineinander-steckender  Queencheidewinde  (3e)  bis  xum 
«ten  Viertel  dea  leUten  Umgangei,  welchea  allein  vom  Thiere  einge- 
mmen  wird.  An  jungen  oder  nicht  langen  Spiral  gewundenen  Klap- 
n  fehlen  die  kleinen  kreiselförmigen  Löcher  des  Buckel-Randes ,  wel- 
er  verdickt  und  mit  einer  breiten  in  einen  Zahn  auslaufenden  Halbfläcbe 
rsehen  ist ,  der  auf  der  Scheidewand  swischen  den  2  grossen  innem 
khlen  steht,  während  sich  ein  zweiter  an  dem  Rande  der  äusseren 
ite  der  kleinern  von  diesen  zwei  Höhlen  erhebt.  Beiden  Zähnen 
deinen  Verliefungen  in  der  Unterklappe  zu  entsprechen.  Hiernach 
isa  der  Kern  oder  Biroster  3  c  aus  einem  doppelt  nebeneinander-lle- 
nden  Spiral-Schnabel  der  oberen  und  aus  einem  einfachen  der  unteren 
sppe  nebst  einem  Bart-ähnlichen  Anhang  parallel  zu  beiden  (AusfÖl* 
lg  der  kleinen  Kreisel- Löcher)  in  der  Nähe  der  gemeinsamen  Naht 
itehen.  Die  Oberfläche  glatt  und  nur  an  der  Unterklappe  mitunter 
eergestreift,  an  der  Oberklappe  die  dicke  längsfaserige  Schicht  aussen 
d  innen  von  einer  dünnen  blättrigen  und  glatten  Haut  eingeschlossen. 
le  innern  Kanäle  sind  unvcrästelt. 

Die  Sippe  wurde  1823  zuerst  von  d*Orbigny  dem  Vater  aufge- 
illt,  vonDESMouLiNS  1827  zuerst  zu  denRudisten  gebracht;  der  erste 
übte  jedoch,  dass  beide  Klappen  spiral  und  so  gewunden  seyen ,  dass 
,  aneinandergefügt,  in  entgegengesetztem  Sinne  gerichtet  seyen,  wie 
5SS  nach  seiner  Darstellung  in  unserer  Tafel  XXXI ,  Fg.  7  a  wieder- 
geben ist,  was  dann  der  Sohn  18i7  berichtigte.  Obwohl  uns  nun 
aerlich  Herr  Krantz  die  schönen  Materialien  seiner  Sammlung  zur 
nQtzung  mit  der  grössten  GcßUigkeit  Qbcrlassen  hat,  so  sehen  wir  uns 
ichwohl  genöthigt  wegen  Unzulänglichkeit  derselben  abermals  A. 
)rbiqnt's  Figuren  zur  Erläuterung  unseres  Textes  zu  entlehnen,  indem 
r  jedoch  die  von  Herrn  Saemamm  uns  mitgetheilte  Beobachtung  bei- 
den, dass  —  wenn  es  einestheils  schwer  begreiflich  scheine ,  wie  eine 
schwere  Muschel,  als  wie  C.  adversa,  deren  excentrischer  Schwer- 
nkt  beim  Fortbau  der  Windungen  bald  rechts  und  bald  links ,  bald 
rn  und  bald  hinten  gelegen  seyn  mösse,  immer  habe  auf  der  Spitze 
r  kleinen  Klappe  balanciren  können ,  —  anderntheils  er  auf  der  Insel 
X  wahrgenommen  habe,  dass  alle  sichtbaren,  wohl  50,  in  eine  Fels- 
bicht  dicht  zusammengedrängten  Exemplare  darin  dieselbe  Lage  hat- 
I  und  daher  auch  durch  die  iiber  jene  Schicht  zur  Kirche  gehenden 
Ute  an  der  nämlichen  Seite  abgetreten  worden.     Sie  liegen  nämlich 


^ 


■Chief  aal  der  Spin  (der  gr&w«rn  Klappe} .  init  dem  NiMI 
oben,  mit  der  iiUMra  Seite  der  Nibt  nrbcben  bcidM) 
abtnU  4 

Arten:    3,  woron  1  in  der  cenom«  Di  sehen,  3  la  dfl| 

Kreide  -,  eine  andere  in  Saehien  und  Böhmen.  ^ 

\.  Csprina  adversä  (o,  6iO).    Tt.  XXXI.  Py.  7{»)fc 

Tt  XXXI',  Pf.  3t- 

Caprint  advema  C.  d'O.  i.  fle'm.  i.  Miu.  IStt,  VIII,  IM, 

—  Br.  Leih.  «,  M»,  t.  31,  f.  7 ;  —  A.  »'O.  i.  Il«n>a  ZoU.  |. 

Crät.  IV,  181,  t.  SS«,  S37. 

CapriBB  bif  MTtit^C.  o'O.  i.  JH*m.  Mut.  tSSi,   Flll,  116,1 

Caprina  affioii  (C.  d'O.  1.  c.  1D8)  LcIA.  a,  640. 

Diefc  (ceno manische)  Art  unlersclieidet  sich  von  den  i 
(Uironi«clien)  logleicb  dadurch,  daas  die  faserige  obete  S 
gräwer  all  die  untere,  (piral,  au$2'/j— 3  Umgängen  gebildet, 
ähnlich  iat,  wobei  die  Umgänge  bald  hoch  aufgewunden  lind 
flach-kugelige  GesammKorm  annehmen  (Abbild.),  bald  audi 
einandergehen  und  einander  wenig  berühren.  Die  UnUrLUi 
icbiefer  etwas  lusammen gedrückter  Kegel,  dtssca  Spilie  btl 
kelig  zur  Achse  der  Torigen,  bald  gegen  deren  Scheitet  g' 
Erlangt  bia  32"  Durchmeuer.  Tf.  XXXI,  pg.  7a-c  pbl 
der  Spiral-Klappe  richtig  (doch  in  Fg.  a  iwei  Spiral -Klaf 
Seiten  aneiiiandergesetzt)  an,  b  die  innere  Scheidewand,  T(. 
3 ab  die  g»nae  Schaalc  von  2  Seiten,  die  spirale  an  betch» 
len  ihre  faserige  Teitur  zeigend,  die  Spiral-Klappe  mit  ü 
Scheidewand  und  kreiseilörmiger  Höhle  am  Schloss-Rande, 
anders  lebenden  Tuten  derselben,  f  die  innern  vom  Schlost- 
gehenden  Kanäle  derselben,  c  der  Kern  mit  dem  zneilheili 
Hörn  und  der  Bart-äbnlichcn  Ausfüllung  der  Höhlen  d. 

(An  den  2  andern  Arten  ist  die  faserige  Unterklappe 
obere  klein,  nur  wie  eine  ho cardia -Klappe  gestaltet,  auftie 
mit  den  zwei  oben  beschriebenen  Zähnen). 

(ianze  Bünke  bildend  im  Cenomanien  bei  ta  Croix  1 
Aix !,  auf  lle  Madame  und  zu  Foura»,  Charente-iafi 
Trojan  und  Angouleme,  ChaTeiUe;  —  bei  hittabon  in  J 

CapHmda  d'O.  1847. 
Schaale  festgewachsen,  sehr  dickwandig,  srhr  angleicbkl 
ri|.     UiAtrtUB^^  &cW  Vaft%  treiaelförmig,  mit  der  Spiue 


rit  eloer  Ungirfanie ;  In  Mk  Dick«  der  Wand  tm  euiir  Baih« 
V  oder  kaMger  Llagt^Kanlle  dorehiogen,  von  welehen  die 
Hitoer  elf  die  ioiteren  sind.  Oberklappe  groM ,  acbiet  ipiral 
iden,  aai  1 — 2  Windnngen ,  avüen  glatt,  ioDflnaiit  Ihnlichen 
wie  f  orige.  lein  ScIileM  lind ,  wie  es  aelieiot»  keine  inneren 
winde.  OiMrlMche  der  Unterklappe  ttngtclppig;  der  ObetUappe 
*  mM  Zawaeht-Streiftmg.  Aoiaarhalb  der  ttngtfaierigen  Schicbl 
oeb  eine  Mttrige  Terbanden  an  iejn.  Unter icbeideC  liob  da» 
n  Caprina,  dasi  beide  Klappen  lingttuerig,  Ten  nmden  Kanllen 
leniind. 

t :  eine  im  Taronien  in  ^Vmrfeterv,  Corbiirei. 

inla  Boiaayi.  Tf.  XXXIi.Fg.  iabc  (n.  dU]. 

1  •  B  0  i  s  s  7  i  d'O.  IMP,  i.  ilmia  Cmfkriemne  lea*,  — i.  iliiii.  #e. 
$0,  tu. 

le  eiasige  Art  wird  bis  6''  lang.  Die  Abbildang  leigt  ein  6^' 
[emplar  Ton  iwei  Seilen,  mit  den  Kanälen  in  den  Winden  and 
eerscbnitt  dlerer  aelbtt 

IchtkpoiareoHthti»  DnavAn«  1817. 

d  i  t  e  t  Db  Haan  iaM4  (m**«);  C  a  p  r  i  n  e  1 1  •  d'O.  1847. 
Tf.  XXX!.  Fg.  5;   Tf.  XXXI».  Fg.  4. 

dlie  Caprinidae.  Schaale  aufgewachsen,  diek.  faserig;  twei- 
langgeiogen  kegelfSrmig.  spiralartig  gewunden,  mit  in  einer 
sgenden  Umgingen.  Unterkkppe  sehr  gross.  Spiral,  bis  mit  3 
en.  mit  der  Seite  der  Lftage  nach  aufgewachsen,  niedergedrückt, 
;.  mit  der  lussern  Kante  sich  weiter  über  die  Unterlage  aus- 
überall  der  Unge  nach  durohiogeB  ton  dicbtstehenden  zylin« 
Röhrchen  mit  einigen  grossem  daawiscben.  Die  OberiUappe 
her  Beschaffenheit  auf  dem  Queerschnitte ,  aber  fiel  kürzer, 
bogen,  nur  2mal  so  lang  als  breit.  Oberfläche  glatt  (D'Oaa.)» 
cheint  nicht  vorhanden.  Die  innere  Höhle  unregelm&ssig  ei- 
mit  tutenförmigen  halb  ineinander  steckenden  QueerwSnden 
Iner  der  Seiten  mit  einer  [cwiacben  xwei  Längen-Leisten  ein- 
lenen]  Rinne  versehen.  Die  letzte  oder  Wohn^Kammer  Ist  grösser 
)rhergehende.  Der  Kern  mit  durch  die  Scheidewände  getrenn- 
ingen.  welche  in  schief-aneinander  stossende  rundlich  dreikan- 
ier  zerfallen  $  die  mit  den  Ablösungen  kn  Muskel-Fleiscbe  der 


^j 


•5 


ptRchr  Ähnlichkeil  hiibßii,  worauf  der  Nsme  deulel'.  Von 
verschieden  durch  die  seillich  aufgewachsene  ipir^e  Unter) 
koitiiche  Obcrklappe,  welche  beide  von  Kanälen  durchtoreii 
Nachdem  Desmarest  1817  diese  Sippe  wetcen  ihrerQa« 
winde  und  einem  vcrmuthcten Siphon  alsCephalopoden 
d'OrbignV  «ie  tSZß  noch  ihrer  faserigen  Schaale  we^n  nebe 
nttei  geitellt,  erkannte  Dk  RudtiK  i83f  luerit  ihre  Rodi 
(Jahrb.  1832.  36il  und  entdeckte  d'Okbigbt  1840  ein  i 
Schaalen  selbtl  beslehenilei  Exemplar. 

Arien:  xwei  in  Kreide,  wovon  eine  mil  rundlichem  Qu 
der  Untcnchaalct  im  Neocomton,  und  die  folgende  (jpitche.fl 
gern  Oucerschnitle. 
Iclithyvsarcolithus  triangii  larU  (o,  638). 

Fg.  5  (n.  Dbfr.>.      Tf.  WXV.  Ft, 

Ichlhronarcolitbes  IrianeuUrii   Deimih.  i.  JaKr«.JE 

LXXXr,  GO,  Sl,  t.  3,   r.  0,101  -  Dfk.  l  OtCt.  *t.  »at.  fSttfl 

EtD;  1.  Atta»  I.   13,  f.  1,  t.  30,  f.  9;  -  Bliikv   ib.  XXXt^ 

Lttk.  n,  «IS,  I.  31,  r.  S;  —  n>0.  i.  An»,  te.  imI.  184»,  XVttiä 

TUL.  >  Jb.  1846,  74J.  j 

Rhabdilei  Irian^Dtarii  De  H<nn  ^nrntmit.  {18t3\  ^m 

IchthyonareoHlbaBaagnUria  o'O.  i.  4iib.  M.  Mk  IM 

BaculileB  Iriangulariii  Hoix  PHref.  197.  " 

Ciprinella  IrianKuUria  n'O.  Cril.  IV.  192,  t.  541. 

Die  Spirale  crlan?l  bis  über  3'  Durchmesser.  Die  .Kb 
Tf.  XXXI  zeigt  Stücke  des  Kernes  mit  anhängenden  poröiei 
Trümmern:  an  der  ersten  Figur  sieht  man  zwei  der  drei 
linke  mit  einer  Rinne  versehen,  und  an  beiden  die  geraden 
Queerwände :  an  der  zweiten  Figur  lieht  man  die  dritte  Seil 
Wände  kegeirörmig  aufgebogen  sind;  Tf.  XXXI ',  Fg.  iab: 
pen,  streckenweise  auch  nur  der  Kern  mit  der  BnichRäditi 
äussern  Kante  und  einem  QuecrschnitI  der  Schaale. 

'  Wrno  der  Umstand  ,  dass  DwHiiiEST-den  Kera  dirser  Mi 
andern  W*ichlhier-Klas«e  (den  Ccphalopoden)  zu  grsch  rieben  un 
„barbarischen  [was  unrichlii;  fst]  nicht  euphoniBchtn"  Namen  f^i 
D'OnBir.rci' geniifl ,  um  ihu  durch  pinen  nrnen  zu  erheizen :  w* 
den  Rondertcn  von  o'OflBiQRr'aehen  Namen  werden,  die  wahrhaf 
Md  nicht«  weniger  ala  wehilamlead  sind!  Wai  wirs  mit  At» 
pi;inB  aniafangea,  den  sein  Vater  einem  Tbiarc  K>b,  deMea  B 
entgegeDge teilten  Seiten  eingewunden  seyn  aollIeD,  Dod  lell 
N'aaie  wirklich  gelnderf  werden,  id  ist  seit  7n5Rhabditea  TOtbti 


VoAonmMn  in  den  miterii  SeUcMen  def  Canomanien  Firanf^ 
rrieAf  (10  lle  ^Aix,  Be  MatfoiM,  Faunu,  an  der  Land-Spitze^CAo- 
pw,  fu  Mareimei,  SabU'AfnmU,  Cikmra$,  Roehefürt,  Pon$  and 
SaM'Smlgnim^  CharmUe^infir. ;  eu  C§§nac,  Saint-Trojan  und 
Amgmiitme,  CkmreniB;  ta  Perigitmtx,  D€rd09ne;  lu  Smmmir, 
4Hiiiie-0l-IrOire ;  an  Tmnienafi,  Denm^SinreB;  xu  MarHgue$, 
B09»ehe§'di§^Rh&ne) ;  —  Von  Catvllo  wohl  unrichtig  In  den  Fene- 
lioeA«fi  Alpem  iltirt. 

BadioUtet  Lk.  1801. 

Aeardo-^Arfen  Bnoo.  1780;   —   Sphoerniiteo  Db  la  MkTB.  1806;  — * 

BlroatriteoLAMii.  1810;  ^  Ostracitet  La  Pbtr.  1800;  —  Jodomio 

Dsr«.  laaS;  —  ?Rophonittet  MoiiTr.  l8o8;  —  Polyconilites  Ro%. 

1830|[—  ?OpbilitetRoQ.  1830;  —  ?£norgetet  Fisch. 

Tai  XXXI.  Fg.  3«  4,  6;  Tf.  XXXIS  Fg.  1. 

(Fam.  Radiolitidae.)  Schaale  a^l  Grande  aufgewachsen,  dick, 
MU  aechieckig-piiamaüachen  Zellen  gebildet,  oftfa^t  faaerig,  meist  aehr 
ungleichklappig ,  ranielig-Uitterig,  auch  länga-rippig ;  UnterUappe  un« 
rcgelmissig  xylindriich  oder  umgekehrt  kegelförmig  i  mit  einer  Seite 
oder  dem  Ende  aufigewachsen,  oft  mit  einer  auch  durch  Riegong 
der  Qneerstreifen  ausgexeichneten  .Längaftarche;  die  trichterförmige 
Höhle  glatt  oder  fein  queor-geitreift,  in  der  hintern  ffilfle  mit  2— 3  oder 
mehr  senkrechten  Leislchen;  der  Rand  mit  iatig-itrahligen  Fasern 
(Grundlagen  der  Zellen-Struktur).  Die  Oberklappe  kleiner,  niedriger, 
kegelförmig  bis  flach,  mit  mittelständigem  Scheitel»  dick«  blätterig,  mit 
einer  vom  Scheitel  xum  Rande  xiehenden  Furche,  innen  niedrig  kegel- 
förmig  ausgehöhlt,  ohne  äussere  Öffnungen  und  innre  Kanäle.  Der 
Kern  (Rirostrites  und  Jodamia)aus  swei  sehr  ungleicb-grossen, 
tmter  stumpfem  Winkel  gegen  einander  geneigten  unregelmässigen  Kegeln 
bestehend  (Taf.  XXXI,  Fg.  3),  welche  beiden  Klappen  entsprechen, 
5flers  mit  undeutlicher  Queerstreifung« 

Aus  der  Höhle  der  Deckel*Klappe  ragt  halbkreisförmig  ein  Zahn- 
Apparat  weit  senkrecht  in  die  der  Unterklappe  herab ,  fast  parallel  mit 
der  Riegung  der  Wand,  innerhalb  welcher  er  steht,  doch  In  der  Mitte, 
welche  sich  senkrecht  in  rwei  mächtige  Zähne  ferlängert,  mehr  als  an 
den  Seiten  Ton  derselben  entfernt,  und  die  beiden  wagrechten  ^Seiten- 
fl&gel  mehr  und  weniger  Tom  Roden  abgelöst  Diese  beiden  Zähne 
gleiten  an  2  senkrechtstehenden  Leisten  der  Seltenwände  der  Unter- 
klappe wie  in  2  Nuthen  so  herab ,  dass  nur  ehie  rertikale  Sehiebung  der 


L. 


-OhstUapfw  bevirUiir  iM,  «bi  deckel 
Cbamief  aber  uninv^licli  wäre ;  die  S 
BufkbKr&utMrnKläcbf.  ofttenkreclit. 
•;lwi  auf  '/,'")  ita  die  äfanlicli  ^cKtc 
Die  feiunnleB  3  äattttn  Flncbcn  4« 
gengneuten  der  Unterllappe  hcieit 
ab  ille  '2  MiuktlEindrückc ,  obwobl  i 
der  geichlosscnpii  Schaale  der  kontral 
räum  der  bcideraeiligen  Flachen  no< 
N Uli len •Leisten,  welche  »icti  im  Gtuiii] 
rechten  Scheidewand  verbinden ,  in  de 
eindringen  ,  theilen  das  Innie  der  Vt 
Ksmmei  de»  TMcres  und  einen  kleinei 
förmigen  Raum  ,  der  noch  durch  eim 
durch  mehre  klcJnre  senkrechte  Leisl 
6lein-Kem  eine  >wei-oder  mehr  fach« 
DssHATBS  da«  S«hloss-Band  verlegt, 
tehßeunn  ,  nicfit  ölTnen  müssle.  Vgl. 
LiMäTHisii'«  Sphaerullte 
ton  HadioJilea  durch  eine  bl&t 
flaoh«re  Parm  un4  einige  intiero  Une 
jedoch  nach  tlntersMcbung  einer  grösi 
Trennung  gegründet  werden  kann. 

Arten  über  10,  durch  die  ga) 
theilt,  lumal  im  Pläner  »hlreicb. 
1.  Radiol'tes  calceololdes. 
SphaeruTiteB  caiceoloides  DesM 

De8it.T.  i.  BuU.  gi«i.  t,  Vltl,  117,  pl. 
Radiolilea  calcesUidea  d'O.  i.  Ai 

Svmumtl.  pnl,  1075. 

Uniere  Abbildung  gibt  a  die  gan» 
Unter-  und  c  die  Ober-Klappe  von  ini 
recht«  mit  ihrem  vonlshenden  Zaha-j 
rechts  und  hinten. 

Schaale  (Fg.  a)  gross,  bis  13" hg 
kreiseltörmig ,  od  etwas  zuiamuengc 
(recblen,  hintern)  Seile  flacher  gewö 
schaale  Fg.  a)  allein  mit  einigen  (5— ( 
Höhe  nach  du^chio^en  ist,  die  die  Bl 


die  einfeiAige  AbphUiiDg  wM  «•  UaMklappe  Mim  Mbohfimi«; 

obn  ifi  imiUDniengedffAekt  mulienfdnnig  (Fg.  ed) ;  In  Iwieni  jtnB 

4  «fie  Mr  Sich  »otgebohtt.  In  der  Vaterfeheele  reicht  die  Bttle 
bia  iB  die  iuill>e  Hdbe  kineb,  ift  mir  iinregelmiiiig  lu^gelig,  bialen 
X  X)  jedeneiUfliil  einer,  aus  fwei  f chwaclieii  paraileleaLeiitdieii 
•ealireckteii  Nutiie  Tertaheiit  und  Qomitlelbar  davor  ei>eiilWls 
ricraeiU  onier  den  Raiide  (bei  b  f,  b  ff)  nit  iwei  grosieii,  mgleidi- 
flg  dreieckigen ,  vertical  grob-geatreiflen  Flachen ,  wovon  die  eipe  (f) 
m  ebenfirilf  dar<A  ein  senkrechtea  Leiatchen  eingefaaat  isl  (MniM- 
artetet).  Die  Notfcee  haben  in  QrondekeipeVerbioduignitoiMMer, 
>    die  hinter  ihnen  gelegene  Abtheilung  der  HoUe  (wo  nach  Diwaw 

MaM  liegeB  soHte)  iit  bei  dieser  Art  aosnahmsweiae  dorchans  glatt 

nngetheilt.  Aus  der  seichten  flachen  Höhle  der  OberUappe(w^lciv 
*^.  e  TOD  innen  und  Fg.  d  umgekehrt  von  der  reebUfi  Seite  datgesteUt 
^Mbebt  sieh  in  Form  eines  HalbHM>ndes  oder  besser  einer  Scbab«F|Wie 
•Ain-Apparat,  Fg.  c,  und  reicht  senkrecht  in  die  UnterUappe  UmA. 
i  imiea  eieigt  der  Halbmond  aUmihliich  nach  den  drei  Seilen  in  eiatr 
Ott  scharfen  Leiste  an ;  aussen  ist  er  jedoch  rechteckig  md  eenkr 
hC  owbteifend,  ja  an  beiden  Nebenseiten  f  und  ff  ntobst  fBinen 
Hde  f  eiongt  (Fg.  f  von  hinten),  nach  vom  la  dnrch  einen  aenfaMMon 
Bchnttt  jederadts  frei  von  dem  Boden  abgellst»  der  rechte  Flügel  eff 

Vsi  der  linke  ef  auf  V,  seiner  Länge;  die  Süssere  Seile  der  FMgol 
rwob  senkrecht  gestreift,  ganz  wie  die  vorhin  erwähnten  MuskelpEio* 
*ke  der  Unterschaale,  mit  denen  dieselbe  jederselts  von  gleicher  Form 

Mit  dem  hintern  geradflächigen  Queertheil  f  X  ^*^  ^^^  rechte  FIAgel 
ftiner  ganzen  Höhe  verwachsen,  während  der  linke Isist  so  tief^  als  die 
Sfung  reicht,  durch  einen  senkrechten  Einschnitt  davon  getrennt  ist, 
nw  er  nächst  seinem  Grunde  von  aussen  and  vom  and  nun  auch 
^  Unten  abgelöst  nur  von  einem  kurzen  engen  Stiele  getragen  ist  (e  f  }• 
.^btheikiBg  der  inoera  Höfaie ,  welche  hinter  den  Nuthen  and  den 
n -Apparat  liegt,  ist  auch  in  der  Oberklappe  ohne  alle  Leiste  and 
^t««btheiluog  unid  ohne  Spur  von  dagewesenen  Scheldewindeb  and 
^eiu  IMe  2  KanteOi  durch  weiche  der  Mittdthell  des  Zabn-A^ paiates 

iMid  f  X  aieh  mit  den  Seilentheilen  (f  und  ff)  verbindet,  ifijngen 
-iU  «nd  links  etwas  vor  and  bilden  so  den  senkrechten  Falz,  der  sich  in 
Mathen  *  *  der  Unterklappe  au^  und  ab*schiebt,  in  welche  er  so  geoaa 
^sst,  dass  keine  euch  noch  so  geringe  Seiten-  oder  Deckel-Bewegung  der 
K^dappe  möglich  ist.  Bin  Schloss-Band  ist  daher  auch  eben  so  unnöthlg 
MMnüglieh;  ein  Biodcock  desseihen  ist  nirgends  vQrliin4iea\  ^iwiin^ 


c. 


«bmen  hint«-  d«in  2«li»'Apfmn 
nung<leTHla|>pcnwiTkcn  können,  Abe 
Kern  Flächen  der  2  Flügel  des  Üilin-Apf 
gegenübpreteh enden  der  UnterMoppi 
Zviifchenraum  von  %"',  in  welch« 
Öffnung  der  Schaale  weit  auigcdehi 
Die  ge^enieitigc  Annälirung  igt  >o  gr( 
und  PuTcbcn  sich  einzeln  wechselceii 
Biemplar  isl  aus  der  Sammlung  des  I 
Saemakh  bcarleilet  und  mir  für  di( 
Zuvorkommenheit  mitgetheitt. 

Aus  der  driltcn  Rudisten-Zone 
Dordogne-Vpt. 

Herr  Dr.  Khantz  besitzt  noch  e 
vom  nämlichen  Fundorle.  deren  Nul 
viel  weiter  segen  die  Mille  herein  u 
Wand  luianimen- treten .  deren  Dicki 
die  Enden  der  3  liefer  hJnalirelche 
{welche  in  R.  caiceoloides  nur  ganz  I 
die  Höhle  hinter  den  Nuthen  itl  durcl 
hereinlretende  verlicale  Leiste  tvoilt 
mehre  beistehen  untcrnbgelheill. 
2.  Kadiulites  plicatus. 
RadiolilFs   plicatuR  Uim<d,  T 
Stalitl.  du  Deparlem.  de»  Bouclua-du 
Bronh  Rfiscii  18X6,  I,  31o- 
Sphaerulilesplicalua  Leih,  o,  I 

Die«e  Art  ist  ausgezeichnel  du 
zackige  Biegung  der  sehr  dcullichen 
sie  über  zwei  breite  und  flache  Länger 
die  sieh  an  der  unleren,  wie  an  der 
dcrs  am  Rande  zwischen  beiden  sii 
Engende  Winkel  liegt  in  einer  Fur( 
Die  OberschaaJe  ist  halb  so  hoch,  a 
Ende  abgerundet:  ob  von  Natur  o( 
:ht  entscheiden.  Die  Hinder^Hte 
liemlicb  flach.    Ich  ßnde  diese  Art  n 

In  der  ersten  Rudistcn-Zone  di 
RAoneMvmitttt^cn ,  \b»%s  fe«v  Et« 


IST 

M  Art  mit  einer  Menge  inderer  Rudisten  unfiren  Mariiguei  und  dem 
renron  Hone  dicht  aneinindergedrftngt  and  xum  grossen  Theile  noch 
natOrlicher  aufrechter  Stellung,  wie  sie  auf  dem  Meeres*Grunde 
essen,  fast  allein  mSchtige  Gesteins-Schichten  xusammensetxt.  Eine 
endige  Beschreihung  dieses  Vorkommens  gibt  uns  L.  ▼.  Buch  (i. 
imL  Zeitschr.  i829,  376—380). 

Radiolites  Hoeninghausi.      ?Tf.  XXXI,  Fg.  3  (adnat.). 

tracitedeBarbetieux  Dbsmaiusst. 

haernliteaHoeiiinghausi  Dbsm.  Spher.  118—121,  t.  6,  f.  2,  t.  7 ; 

-  Qvmfar.  i.  Wom.  Arcb.  ISM,  III,  248,  >  Jb.  189S,  623 ;  —  Leth.  «,  632. 

pporites  Hoeningbausi  6p.  Petrf.ll,  301, t.  164, f. 8=  Jb.  I64f,68, 

.  1»  f.  4. 

dioIitesHoeninghauai  d'O.  i.  Atm,  4e,  nai.  1840^  XYli^  188;  — 

Vörfr.  //,  260. 

0l0ii#: 

rostritea  inaeqniloba  Lamk.  (1819)  khl.  F#,  236 ;  —  Fbrus.  i. 

Ha.  €im»9.  ^hUi.  iNrf.  //,  324 ;  —  Bliuiv.  i.  Diei.  %e.  nat  XXXI i,  306 ;  — 

ieix  Petrelk.  365. 

damia  bilioguis  Dbfr.  i.  Diei,  «c.  nai.  18Z9,   XXiVy  230;  Atlas, 

.  82,  f.  2. 

Schaale  bis  gegen  V/^*  lang ,  sehr  feinzellig,  Kreisei-förmig,  mit 
her  Oberfläche,  aus  breiten  sciiief  übereinander  geschobenen  und  etwas 
ihlig  gestreiften  Blättern.  Untcrschaale  kreiseiförmig,  auf  derSeitelie- 
id  und  dann  von  unten  flach,  kurzblätterig,  oben  halbkegelförmig  und 

weiter  schief-eiförmiger  Öffnung ;  innen  konzentrisch  gestreift  und 
n  mit  einer  einzigen  sehr  scharfen  Längenleiste  versehen.  Ober- 
aale unregelmässig  kontex ,  kappenförmig.  Der  Kern  dieser  Art  hat 
sie  Ähnlichkeit  mit  dem  Tf.  XXXI,  Fg.  3  abgebildeten,  welcher  üb- 
sns  mit  einem  willkürlichen  Schaalen - Gonf our  umzogen  ist;  nur 
itat  er,  unter  dem  überhängenden  kleinen,  hinter  dem  grossen  Kegel 
e  Menge  bartähnlich  von  der  Grenzfläche  zwischen  beiden  herab* 
igender  dünner  Kegel,  welche  an  unserm  Exemplar  weggebrochen 

seyn  scheinen.  Nahe  am  linken  Rande  an  der  Grenzlinie  beider 
%e\  sieht  man  den  einen  sogen.  Muskel-Eindruck ;  der  andere  müsste 

der  rechten  Seite  unter  der  Grenzlinie  zwischen  den  2  senkrechten 
ten  gesucht  werden.     Nach  der  GoLDPUSs'chen  Darstellung  ginge 

ähnlicher  aus  kleinen  Kegeln  gebildeter  Bart  auch  aufwärts  hinter 
n  kleinen  Kegel.  Beide  Kegel  erreichen  bis  1^2*'  '  ^VJ*  hln^e 
\  5"  Dicke  am  Ring ;  sie  bilden  einen  Winkel  von  70®  zu  einander. 

In  der  dritten  Rudisten-Zone,  im  Senonien  von  MMcher%  Royan, 

Broii,  Lethaea  fCogiiMtlea.    3.  Anfl.    V.  17 


Talmont  und  zu  Bitröenieiix  sn  der  tmleren  C^artm^ 
iiuai»  Im  Doräitgne-DepartemtBt.  ^ 

i.  Railiolltes  craterif ormls  . 

SphftcruIitüS  cralerifaTmia  Desmoui..  Kt»»i  Mwr  j 
IBoritmux  tS»6,  8.)  »4—99,  t.  1,  t ;  -  Desh.   i.  Bneg<d.  aM 
898;  -  Leih,  o,  629  [exet.  fig.}. 
Badiolites  crBrerirormiBii'O.  i.  Jim.   m.   MSt.  UM 
erii.  IV,  233,  t.  60J;  Prodr.  II,  aeo. 

Die  Scfiaale  wird  bi»  gegen  I'  gross;  die  UiiUn('ba< 
Grunde  sehr  breit  (zweimal  so  lireit  ah  liacb),  verjüngt  (icbä 
mig  nach  oben,  ohne  sich  jedoch  zuKu.^pilieu,  indem  (icli  von 
eine  Irichierförmige  Höhlung  für  den  Biros(er  in  sie  cinsenl 
die  Form  eines  Kraters  entsteht.  Din  ganre  Tellur  ist  hiJ 
die  Blätter  rallen  parallel  mit  der  oberen  Fläche  ringsum  i 
hin  all.  Die  obtren  Blatter  sind  am  (trösslen,  reichen  *i 
Rande  jedesmal  über  die  Peripherie  der  früheren  hintiu 
wodurcli  auuh  die  Unterseite  des  Ganzen  hohl  wird,  sindl 
radialen  und  dicholomen  Furchen  gezeichnet ;  die  Schadti 
der  Unterseite  oder  dem  Bande  dieser  Blätter  angewact 
treiielfSrmigen  H&hle  leigen  sich  xwei  stumpfe,  dicke,  e 
Kiele,  welche  deren  Form  uiiregelmSsaig  machen.  Die  B 
scheint  unbekannt,  istjedoi'li  walirsi'heinlich  sehr  flach. 

In  der  senonisehen  Kreide  von  Royan  {CAarenlemfiT: 
zu  Lanquais  im  />orrfopne-Deparl.,  oft  verkiesell. 
5.  Rndlolitesagariciformls.  Tf.XXXI,Fg.6abc;pi 
Vivtufteai.  e;,  r.  ti  i-s. 

Guettard  Wem.  IV,  I,  38,  f.  I, 

Acnrdo  BnuG.  i.  Eneycl.  milhoi.,  Vtr»,  VI,  t,  1.  17 i,  t.l-i. 
Radiolltc  Bosc  i.  JV.  Biet.  tlä§t.  nal.  XXXII,  IT. 
Railioliie  «oMleuse    i.  N.  Diel.  ihUi.  nai.  XXXI,  3IJ,  1. 1 
Spherulile  ofcarici  forme   Du  i.k  Mbtuiikik  i.  Jomrm.  d-FI 

LXi,  ise,  f.  ST,  f.  tu. 

8  hpterulUfj  to\\a.e.ta  Um.  {tSIS)  UiH.    VI,  331,  341; 

Biet.  le.  nai,  L,  118  [exci.  »gnen.  K^onn.];  i.  Alla»,  t.  81 ,  f.  I 

Desmoii..  Hfhtr.    103  —  107;    —  Desh.   i.    Enegcl.  milk-,  Vtr 

[NM  Mathu.]. 
Spbaeralilea   aparicif oriBia  Bl*mv.  i.  Diel  M.  mI.  ISi 

306;   L,  aiS;  MmUeolof.  61»,  t.  5T,  f.  I,  2,  —  Lctli,«,UO, 

~  Gbin.  Char.  i,  IT,  SS,  I.  I,  f.  3, 1.  B.  f.  3. 
Hipp u ritt«  «gariciformia  Gr.  PelTf.  300,  t.  IM,  f.  I  ab  (i 
L  Jb.  1840,  VI ,  1. 1 1  ^- Wwe  V\ 


Rft4i«lites  folUaea  dU  L  Amm.  m.imI.  IMJ,  Jrril,  18«. 
RAdiolitesagariciforaisD'O.Cr^^/FySOO,  t.644,64S;  Pro4r.n^\U. 

Scbaale  ungleichklappig,  rund,  abgestutzt,  kegelförmig,  oben  flach 
{Fg.  a);  Oberschaale  kleiner,  flach,  deckelartig,  innen  slrahlig  gestreift 
und  nftchst  dem  Rande  mit  2  Höcker-artigen  Zfthnen  oder  Erhöhungen 
(Fg.  c};  Unterscbaale  gross,  kraterförmig ;  aussen  umgeben  mit  xum 
ttande  flach  abfallenden,  dicht  unter  einanderliegenden ,  etwas 
•trahlig  gestreiften  Blättern,  innen  ringsuDi  noch  mit  einem  zweiten 
Bande  in  Form  einer  Ring-formig  vorstehenden  Kante  verseben  ^Fg«  b). 
Bei  wohl  erhaltenen  Exenplarett  sieht  man  deutlicher  als  sonst  in  beiden 
Klappen  3  grosse  Huskel-Eindrütke  rechts  und  links ,  und  in  der  untern 
noch  3  kegelfSrmige  Höhlen  zur  Aufnahme  jener  Zähne.  —  Wird  über 
tO''  gross.  Diese  Art  unterscheidet  sich  von  R.  crateriformis  (Nr.  4} 
nur  dadurch,  dass  sie  flacher  (5mal  so  breit  als  hoch),  von  unten  nicht 
hohl  und  innen  regelmässiger  kreiselformig  ausgehöhlt  ist;  der  Deckel 
Yon  aussen  ganz  flach.  Was  Goldfuss  als  verwitterte  Form  bezeichnet, 
ist  offenbar  ein  Hippurit. 

Im  Cenomanien  auf  der  Insel  Aix^  Ile  Madame,  zu  Marennen^ 
yancras  und  Potis  in  Charetiie-infh';  zu  Aiigüuleme,  Cog^xac  und 
St.  IVojan,  Chartnie\  um  Perigueuxt  Dordogtie;  zu  ChinoHt 
Indre'^ei'Loire  t  —  nach  Gkiüitz  im  untern  Quader-Sandstein  von 
Bannewitz  und  im  Grünsande  von  Oberau  in  Sachietu 

BtradMUet  d'O.  1847. 

Farn.  Radiolilidae.  Unterscheidet  sich  von  Radiolites 
ledlgKch  dadurch ,  dass  an  beiden  Klappen  vom  Scheitel  bis  zum  Rande 
swel  breit  getrennte  und  ungleiche  Radien  hinziehen  und  dort  von  bei- 
den Klappen  her  zosammentreBen  ,  welche  sich  durch  ihre  Bildung  von 
der  äbrigen  Oberfliclie  antencheiden  und ,  vielleicht  den  Längs-Rmnen 
derHippuriten  analog,  eine  besondere  Organisation  anzudeuten  schemeo. 

Arten:  5,  in  der  Kreide-Perlode,  4  turonisch,  1  senoniscb. 
BIradiolites  cornu-pastorin.    Tf.  XXXP,  Fg.  6  (n.  nU). 

Hippnritet  cornu-pastorit  DmbMoüi.  Bpker.  141,  t  10;  — d'O.  IS4f 
i.  iliifi.  «c.  aal.  ÄVHf  183;  -  Citollo  i.  Jahrb.  i84Sj  743;  —  Ewald  > 
Jb.  1641,  ep<.  . 

BIradiolites  cornu-pastor is  d'O.  1847  erei.  IF,  231. 

»Schaale  unregelmässig,  strahlig  längsgerippt,  die  Rippen  noch  längs 
gesUeift**,  dichotom.  —Bis  10'^— 11"  lang,  meUt  länger  als  breit,  doch 
luweilen  auch  sehr  verkürzt  (vrie  in  dem  abgebildeten  Exemplar),  gerade 
oder  gebogen.  Durch  die  2  die  Sippe  charakterisirenden  Streifen  zerfillt 

4"r  * 


U*  OTWi-  v$m,  Mo^Mf  iivnf,  iifii,  idjs>  i.  ii»ii.  «0.  m 

(MoBopleara  Mathn.  M49  ^ 

Pam.  Radiolitidae.  Schaale  aufgewachte 
rig,  sehr  ungleich-klappig,  in  der  Jugend  Exogyren< 
in  der  Jugend  gewunden,  später  gerade  oder  nur  et 
lieber  Rinne.  Oberlilappe  gewölinlich  kleiner ,  geif 
eingewundenem  Buckel  und  einer  der  in  der  unt 
Schloss-Furche ;  beide  obne  innere  Kanäle.  Kein 
ein  grosser  Zahn-Apparat,  und  in  jeder  Klappe  zwe 
In  der  Unterklappc  sind  innen  am  hinteren  oder  Seh! 
immer  zahlreicher  werdende  kreiselförmigc  Verlieft 
tbeil  der  innern  Höhle  ist  beharrlich  durch  eine  Läj 
theilt.  Oberklappe  im  Hintertheile  anfangs  mit  zwe 
den  (wie  bei  Radiolites) ,  doch  ungleichen  und  vom 
henden  Zähnen,  welche  in  2  kreiseiförmige  Gruben  d 
während  die  Leisten  der  letzten  zwischen  diese  Zähl 
eine  Art  Schloss  entsteht,  welches  weit  nach  innen 
theil  stellt  eine  einfeche,  2-  oder  3theüige  Höhle  da 
blättrig,  gerippt,  gefurcht  oder  gestreift.  Textur  wi< 
Es  sind  Radioliten  mit  seitlichem  und  selbst  etwas  1 
Oberklappe,  Gaprotinen  ohne  innere  Röhren. 

Arten:  9,  im  Ober-Neocomien,Cenomanien  u 


261 

mit  ddii  2  nich  unten  herabUngenden  Zähnen,  d  e  den  Kern  der  Ober- 
Uappe,  welcher  sehr  ungleich  drei-  (bei  C.  quadripartita  mehr  gleich 
irier-)  Iheilig  itt.  In  andern  Arten  ist  die  UnterJüappe  oft  viel  höher 
und  spitxer  all  hier. 

Vorkommen  im  untern  Cenomanien  Frankreichs  (lu  le  Man$9 
Sarthe,  auf  i/e  fAiw,  lie  Madame  und  zu  Fourra$y  Charenie4nfir. 

ReqtOetUa  (MaihAron  1842)  d'O. 

CD  i  e  e  r  ft  ■  Sow.  fcr«»  C  h  a  m  a  Gr.  imt«,  Monopleura  VLäruv, 

pmrMf  Dipilidia  BlATiifi.) 

Farn.  Radiolitidae.  Schaale  f estgewacliaen ,  dickschaalig,  blät* 
torig,  sehr  ungleichklappig ,  immer  auf  die  Seite  geneigt.  Unterklappe 
mit  dem  grössten  Theile  ihrer  Oberfläche  aufgewachsen,  sehr  schief,  in 
allen  Altern  «piral.  Oberklappe  kleiner,  gewölbt  oder  flach,  mit  seit- 
lichem oft  gewundenem  Buckel.  Band  und  Schloss  ....  (unbekannt). 
In  jeder  Klappe  iwei  sehr  grosse  Muskel-Eindrücke.  Von  innern  TheUen 
sind  oft  1—- 2  rundliche  Längs-Leisten  in  der  ganzen  Höhe  der  Höhle 
vorhanden,  oft  fehlen  sie  auch.  Oberfläche  glatt,  queergestreift  oder 
längs-gerippt.'  Sind  schiefe  auf  der  Sei  te  liegende  Caprolinen  mit  spi- 
ralem  Buckel  der  Unterklappe ,  ohne  die  grossen  Schloss-Zähne ,  ohne 
kreiselförmige  Höhlen,  aber  oft  mit  Längs-Leisten. 

Arten:   15,  im  obem  Neocomien,  im  Cenomanien  und  Turonien. 

1.  Requienta  subaequalia.     Tf.  XXXP,  Fg.  8 a b c  (n.  d*0.). 

Caprotina  subaequali  s  d'O.  i.  Ann,  ae,  nat,  1849y  XVtly  186;  Cr^, 

IV,  pl.  598 ;  Pröir.  ii,  900. 
Reqoieoia  subaeq  oalis  d^O.  Cr$L  IV, ^^A. 

Schaale  (in  der  Abbildung  von  beiden  Seiten  und  von  hinten  dar- 
gestellt) aufgeblasen,  hoch,  glatt,  fast  jleichklappig;  beide  Buckeln  stark 
Spiral;  die  Unterklappe  auf  der  Buckel-Seite  gekielt,  die  obere  gerundet. 
An  dem  entblössten  Kerne  der  Oberklappe  Fg.  b  sieht  man  die  2  von 
den  Leisten  herrührenden  Furchen,  welche  wahrscheinlich  auch  an  dem 
untern  Kerne  vorhanden  sind.     Bis  2^/2'  gross. 

Im  Turonien  von  la  Cadiire ,  Vor ,  und  von  Martigues ,  BoU" 
ches-'du-'Rhöne. 

2.  Requtenia  ammonia. 

Chama  ammouia  6p.  Petf.  11,  205,  t.  138,  f,  8. 

Caprotina  anamonia  d'O.  i.  Ann,  icnmi.  1849,  XVil,  )8o;  —  Citul. 

>  Jb.  184€y  743 ;  —  d'O.  Cr4i.  IV,  pl.  578. 
Reqnienia  atnmöDia  MAnirr.  CqM,  (J842)  103,  t.  1,  f.  1,  2;  —  n'O. 

Grdt  IVy  250. 


IM 

Sehaale  dick,  sehr  ungleichklappig,  giatt,  nar  mit  wellenfÖnDigM 
Zawacha- Streifen  hcdeckt;  Unlerklappe  gewAlbt  und  angeklelt,  abervü 
3^/2 — 3  Windungen  hoch  tpiral  gewunden,  mit  2  selchten  aber  de«l- 
lichen  Furchen  iänes  und  nächst  ihrer  GrundflSche.  Die  OberiidM 
Y^nig  flach  oder  sogar  etwas  Tcrtleft,  aber  mit  einer  erhabenen  Naht  des 
deutlich  geieichneten  Spiral-Gewindes  ebenfalls  tön  S'/^— S  Windun- 
gen.   Bis  6^'  gross. 

Wir  erwähnen  dieser  Art,  weil  sie  als  Leit-Musdiel  des  Ober-Nee- 
comiens  öfters  aufgeführt  wird  und  unter  ihren  Sippe- Genossen  aft 
ihrer  gänzlich  flachen  Oeckelklappe  leicht  zu  erkennen  ist ;  —  aber  wir 
konnten  weder  die  Einzelnheiten  des  Schlosses  an  den  foriinndeiMa 
Abbildungen  nachweisen,  noch  besitzt  der  Kern  die  den  Innern  Sciiaales- 
Leisten  entsprechende  Furchen. 

■ 

Im  Ober-Neocomien  zu  (H'gon,  Martigue$  und  Ca$$h,  Bmi" 
then^dU'Ehbne ;  am  Ventmuc  und  zu  Apfy  Vasathi»e;  su  Jlfftfilfsf, 
J9rfHeBy  Cenniat  und  Bellegarde,  Ain;  zu  Chambirf^  Baipofen. 

W,  III.    Pelecypoda, 

Oitrea  Lamk.^  Auster. 

(Tbl.  I,  S.  26 ;  IV,  S.  185.)  Aus  der  Kreide-Periode  kennt  omi 
über  70  Arten,  worunter  insbesondere  die  hohen,  schmalen,  bogenför- 
migen und  Kamm-arligen  Formen  mit  Wclen  schmalen  zweizeiligen  ftsr* 
ken  und  fast  iingelheilten  Falten,  die  am  Rande  beider  Klappen  Zickzack- 
artig  in  einander  greifen,  die  sog.  Hahnenkamm- Austern,  iur  sie  bezeich* 
nend  und  einige  sehr  allgemein  in  ihr  verbreitet  sind. 

1.  Östren  carln.atn.  Tf.  XXXff,  Fjt.  2 ab  'ad  nar. 

BnegH.  melk.  i.  187,  f.  3—5. 

Parks,  orjf.  rem,  111^  917,  t.  15,  f.  1. 

Ottrea  carinata  Lk.  i.  ^ii.  uuu.  VIU,  16S;  hi^L  IK,  St6;  sd.  D». 
VII,  S44;  — Dsii.  i.  EncjfeU  li,  30i;  Co^,  cwot.  lOS,  (.  li,  f.  n-^Wmm 
mmi,  kisi.  Seikoume;  —  Gr.  Petrf.  II,  0,  t.  74,.  f.  6  a— ri  ;  —  Rokm.  Kr.  4S 
(p^rs,  von  Essen);  —  Gem.  Char-  19;  —  Rbcss  Krverst.  38  (fcrt);  — 
Gbin.  Quad.  196 ;  -  Mant.  1.  Geol.  Trans.  I,  #//,  910:  SB.  Bnfi.  384;  — 
?CoRff.  i.  Mjfeol.  0,  ir,  258,  299;  —  d'O.  das  •,  F,  334 ;  CWl.  ff/,  71$, 
t.  474;  Prodr.  ify  170  [non  Sow.,  Br.Gfi.]. 

Ottrea  colnbrioa  Lk.  hisi.  F/,  216. 

Oatrea  scalo|i««dra  LK.hisi,  Vi,  216. 

?Ostrea  serrata  Dm.  i.  Dici.  se.  not.  XXII»  8t  (pars). 

Oalrea  pentinata  (Lr.)  Gf.  Petrf.  U,  9,  t.  74,  f.  7  ;  -  Ba.  JMA.  ^  667; 
—  Robm.  Kr.  46. 


86« 

Diese  AH  feichnel  sieh  unter  den  verwandten,  deren  Gruppe  wir 
vorhin  niher  beieiehnet  haben,  insbesondere  unter  denen  mit  dichteren 
und  sahhrflcheren  Falten  ieicbt  aus,  a)  durch  den  schmalen  und  dennoch 
Rinnen-artig  vertieften  RQclLen  beider  Klappen  ohne  deutliche  Längs- 
Rippen ,  an  dessen  beiden  Rindern  sich  die  Anfinge  der  Seiten-Falten 
erheben  und  so  die  Einfassung  der  Rinne  bilden,  b)  durch  den  scharfen 
Rücken  dieser  Falten ,  welcher  gegen  die  Ränder  der  Klappen  mit  ein- 
zelnen Spitschen  und  Zähnen  besetzt  ist ;  c)  durch  die  schief  aber  eben 
abfallende  oder  nur  schwach  gewölbte  äussere  und  die  konkav  abfallende 
innere  Seite  der  Klappen.  Am  Anfange  bilden  diese  eine  Ohr-artige 
Ausbreitung,  auf  der  man  innen  dcutlicli  den  Muskel-Eindruck  sieht ,  so 
wie  am  Ruckel  die  Rand^Grube.  Diese  Arf  hat  Ähnlichkeit  mit  2  andern 
oft  verwechselten,  mit  der  0.  macroptera  Sow.  (0.  colubrina  Gf.)  des 
Neocomiens,  deren  Rücken  aber  breiter,  ebener  längsrippig,  deren  Seiten  - 
steiler  abfällig  sind,  und  deren  innere  Seite  gewölbt  ist ;  —  und  mit  0.  frons 
Park.  (0.  prionota,  serrata,  harpa  Gf.)  aus  demSenonien,  wo  die  Rip- 
pen von  beiden  Seiten  sich  mitten  auf  dem  schmalen  scharfen  Rücken 
▼ereinigen  (d*0.).  Unsere  Abbildung  stellt  die  Oberklappe  von  aussen 
und  von  innen  dar.  Die  untere  wird  mit  der  Zeit  2— 3mal  so  hoch, 
Tom  Rücken  der  Klappe  auf  die  Rand-Ebene  gemessen,  als  sie  von  einem 
Seiten-Rande  sum  andern  breit  Ist. 

Vorkommen  In  den  Pläner-  und  obren  Grünsand  -  Bildungen.  So 
in  Frankreich  (im  Genomanien  der  Inseln  Aix  und  Madame 
und  am  Port-atix-Barques,  Charente^infir.  sehr  gemein;  —  zu 
ViUer$,  Calvadot ;  am  Cap  la  Mete  bei  Hatre,  Seine-inf^r. ;  an  der 
Salsqnelle  bei  Saugraigneg ,  Aude ;  su  le  Man$  und  Saint-Calait, 
Sarthe;  in  SL-SauceuVt  Yonne\  zu  la  Malle,  Var\  zu  Eoux,  Bas- 
$e$'Alpe8;  zu  Montdragon,  Vauclune);  —  in  England  {im  Obergrün- 
sand von  Chute  Farm;  zu  Southbouni  in  SuMsex);  —  in  Deutsch» 
land (im  sog.  Grünsand  von  JSssen  an  der  Ruhrl;  in  Wes(phalen\  im 
ErbiioUen  von  Dresden ;  im  untern  Quader-Sandstein  zu  WelschhufOy 
zu  Klein-Naundorfhtx  Freiberg,  zu  Dippoldistcalda,  im  Tharander 
Waide  u.  a.  a.  0.  Sachsens ;  im  untern  Pläner  von  Plauen  daselbst) ;  — 
in  Böhmen  (im  untern  Quader-Sandslein  von  Tyssa  und  von  Pankratz 
bei  Reichenberg  und  seltener  zu  MerkLowiix ;  im  untern  Plänerkalk 
von  Wolleriiz),  *-  und  zweifelsohne  noch  an  mehren  Orten,  deren  An- 
führung nach  der  vorangegangenen  Verwechslung  der  verwandten  Arten 
durch  alle  Schriftsteller  zu  gewagt  seyn  würde.  Indem  wir  indessen  diese 
Zitate  auf  Genomanien  und  dessen  Äquivalente  beschränken,  wollen  wir 


TOfcrst  nur  windet  fcitorcn  Puu  gewinnen  und  keinenr« 
dRM  rticsclbe  Art  nicht  auch  In  höheren  oder  lieferen  Schiel 
mtn  k&nn^.  ■ 

iiryfihaea  Lahk. ,  Greif- Muschel! 

(Thi.  I.  26:  IV,  193.)  Die  An/aW  der  Gryphae«^ 
Kreide  lit  nur  noch  nnbelrächtlich  (10  —  12),  nachileruBiS 
gelrennt  worden  ist.  Auch  diese  wenigen  Arten  schltMM 
nilier  an  die  Austern  an,  alt  die  alleren,  J 

l.Giyphaeft  vesi ciliar i8(fl, 670). Tf.XXXIl.Ff,li 
Bullre  Ftuj«.  MlKlr.  HS,  149,1.  23,1.4,1.  2fi,  f.  :>. 
OiIrscilrR  iMTMicUH  Schi.th,  i.  Min.  T*>r.htnb.  I6ta,  VI 
CrypIiacB    dilalaU  Sow.  mc.  II ,  l\l(yara),\.  149,  f.  J  [i 

PuxcH  Pol.  Paliunt.  34;  -  Ghat.  cb».  hl. 
0(1  rei  vriieiilBTiB  hiJiR.i.  Afm.  Man.  VIII,  160,  . XIV.  i 
imala];  Hitl.  1819,VI, i,  119;  ed.ßm.  VII,  %ie\  —  OTii.i.lH 
33—34;  —  Bnocit.  i.  Cuv.  o*t.  fo»*.  II,  HO,  Hl,  3U,  »SB,  L 

—  De*h.  i.  Bnei/d-  meU.  IS30,  Vtrt,  II,  301  ;  —  Dsraor.  i.  J 
Parlt  11,  19»;  — F(.RCHii<M.>Mtn.Zfit»c!.r.  »S»S,  57;-ßB 
Nifji».  I'WW/:  Snw.  19, 1.  7.  f.  3,  4,S,  l.  S,  f.  S,  6;-Hm»o.( 
M;  Ltth.  Snte.  *$,  l.  la,  t.  f,  —  VLmt.  i.  QuA.  Trmm»,  *,  h 
Eaf  1,375;  B«ciiti  I. ß«or.  TranM.i,  Ih  HO,  113;-  PtMrSrii 

—  Büi'iS>Jb./S,i;,aoo;-.l.sino«ilni-.ISaJ.46l  ;-  Bit«  i 
Zool.t8as,\\\,  3eiiff.>Jb.  18a6,iH:-  KlGh.  Braorf^t.  I 
t.elA.SHK.  4S,  t.  13,  f.  3;    -    Gr.  Pflrf.  II,  33,  l.  81,  f.  3  ■-[ 

—  d'Ahcii.  i.  Mim.  giol.  II,  \K3;  >  Jb.  1841,  T95,  800 
laar, :.  Mim.  jtol.  Il,  339;  ~  Dubou  i.  Jb.  1888,  35t; 
184a,  110;  -  CoHN.  i.  Mfiot.  a,  IV,  SST:  —  »Argii.  i.  Mt 
334,  338;  —  Leym.  1849  it.  29;  —  Oeik,  Char.  19;  -  dO 
voyaf«,  PaUonl.  441  ;  —  H.cw.  i.  Jb,  t84M,  US;  ~  n'O.  t 
L«T;  Proilr.lt,  3S6:  —  Kf-vh»  Krvrrsl.  tl,  37,  t.  39,  f.  11, 
-8;  —  ZiniinF.nM.  I.  Jb.  1841,  flsg,  —  Hibür  das,  l8SO,36i, 
daii.  1841,  739;  —  Hkehiit  da«.  1841,  731  ;  —  Mt't-i;.  Aicb 

Podopiii  KrrphDidesLK.  181»,  kitt.  VI,  i.  195;  t,  VII, 
Grxphilea  IruacaluK  JStO,  Schltii.  Pelra.  I,  369. 
Grrpliaragloboin  Suw,  ISIS,  MC.  IV,  137,  pl.  399;  -I 

Tran«,  t,  IV,  317.  30O  [noH  H.  t.   V,  338;  t.  34,  f.  16,  au 

Phiil.  Yorkth.  I,  t.  e,  f.  1. 
PPTcnodonlo  rsdiala  Fi«CH.  i.  Bull.  Möte. .  .  .  1,  S,  (.  1. 
Orjrphiea  Iruiicala  Gor.DF.  b.  Dbc«.  331,  333?  ~  Ktän-I 
Oilrsaelavala  ISii.h,  1897,  Petrif.  Sitae.  30.  I.  7,  f.  a. 
Oslrea  incurva  Niiss. /SSr,  Pefn/',  Sil«.  30,  t.  7,  f.  «■ 
Oilrea  pseudochama  Dsh.  18aO,\.  Bncycl.  Bwrt.H,  M»;l 

1646,  MSV 


Ostre«  bUarieaUria  (Lr.)  BooA  >  Jb.  IMI,  soo»  404  [m«  Lk.]. 
Grjrpbaea  eipanaa  Sow.  1831  i.  Q$oi.  Trtm$.  k^  lU^ZA^t  360,  AlSyUZS, 

f.  6  [^=  Gr.  arcoaU  Lill  im  iiii, ;  Gr.  colnmba  MCnit.  i.  Jb.  1831,  199]. 
Oryphaea  eloDgata  Sow.  1831  i.  Oed.  TtMiu.  k,  lU,  4i8,  t.  38,  f.  6 

[=  Oryphaeae  «|r«e.  Ba.  i.  Jb.  1833,  HS,  484]. 
Grfphilea  oatracinna  Schlth.  Veneicho.  58. 
Grfpbaea  inca  r  va  (So.)  lUoii.  Brwnik,  188  [«xel.  «yn.]  /Vife  Qoehit.  i. 

Jb.  1M9,  151. 
Grfpbaea  veaicolarii   1837,  Er.  Letb.  «,  670,  t.  32,  f .  1:  —  Roem. 

Kr.  4  [esMi.  «yn.] ;  —  Hagw.  i.  Jb.  1MJ9,  548. 
[«o»  Grypbaea  veiiculoia  Sow.  1833,  MC,  IV,  39,  t.  369;  —  Moaaa. 

Ml.  110;  /IIa  Gc^R.  i.  Jb.  1831,  743]. 
Ostre«  proboacidea  d'Arch.  i.  Mtwu  §M.  II,  184, 1 11,  f.  9. 
Oatrea  on^pula -equina  Hagw.  i.  Jb.  IMJ9,  548. 
r«r.  ß. 
Oatrea  la  leralia  NiLaa.  1837,  Peirif.  Suec.  S9,  t.  7,  f.  7—10;  -  Gokr. 

l.  Jb.  1851,  742  Lmom  Rrdm  KrTrraff.  t.  27,  f.  38-45,  fii«e=0.  cana- 

liealala]. 
wrr.  y. 
Oatrea  deltoidea  Lmk.  i.  i4iiii.Arii«.  Til/,  160,  A' Fi,  374  OMir«),  t.  21,  f. 

3  (iMfa  DjsaH.  i.  Lk.  AJaf.  5,  Vll,  264,  exe/,  re/if.;  —  non  Sonr.  Gr.). 
Oatrea  margioata  Rsuas  Geogn.  Skizze  d.  Ki-Gfb.  178. 
0«r.  6.  ilflier/eifiia. 

Oatrea  eonvexa  Sat  i.  Silum.  Jonrn.  II,  42. 
OrVph'ca  eooTeza  Mort.  i.  PhiUd.Aetid.Jamm.  1838,  VI,  t.  4,  f.  1,2; 

i.  SiLLiM.  Journ.  1830,  XVII,  XVIII,  250  >  Jb.  1834,  248;  dann  XXII  > 

Jb.  1834,  250 ;  dann  Qrei.  53,  t.  4,  f.  1,  2. 
Grypbaea  mntabilia  Mort.  i.  Philad.  Joum.  Vi,  t.  4,  f.  3;  i.  Sillim. 

Joum.  1830,  XVII,  XVIII,  250  >  Jb.  1834,  248:  CVef.  12,  53,  t.  4,  f.  3. 
OryphäBtL  Tomer  Mort.  §828,  i.  Philad.  Jaurm.  VI,  t  5,  f.  1,  2,  3;  -  i. 

Silum.  Jonrn.  1830,  XVIII,  250,  t  3,  f.  1,  2  inam  Cret.  54,  t.  9,  f.  5]. 
Gr^phaea  aueella  F.  Rorm.  1849,  TexMi  ">  3h.  1830,  lOi. 
Grypbaea  Pitchrri  Mort.  eref.  55, 1. 15,  f.  9:  —  F.  Rorm.  Tear.  >  Jb. 

1830,  101. 

Wir  würden  geneigt  se^n,  noch  die  flacher  ausgebreitete  und  schief 
geöhrle  O.hippopodiuni (vgl. NomencL pal. 557)  selbst beixufiigen. 

Diese  Art  ist  in  typischer  Gestillt  leicht  zu  unterscheiden :  a)  an 
ihrer  Auster-Form ,  indem  der  durch  eine  breitere  Heft-Stelle  unregel- 
mdssig  nbgestutite  Buckel  nicht  die  starke  Einbiegung,  wie  bei  den 
Oolith-Gryphaen,  aber  noch  eine  Spur  des  linken  Ohres  besitzt ,  welche 
der  Gr.  dilatata  abgeht  (ton  Bücb),  wodurch  der  Schloss-Rand  bei- 
der Klappen  viel  länger  als  die  Band-Grube  breit  wird  und  in  schiefer 
Richtung  geradlinig  erscheint,  was  beiGr.dila  ta  ta  nicht  der  Fall  ist; 
b)  durch  die  Bindrückung  und  die  radialen  Risse  der  Deckel-Klappe,  wie 


..    1 


BeitlMDornacIi  Or.  d1Ialiit«be*IUl,  was  auch  die 
lii?  noch  utiUr  di^n  Cryphücn  erhallen,  nieiß  Hb 
ItEVSs  den  überdicss  sehr  kleinen  und  mUtgesIs 
Eiemplnren  ,  sowie  jciiPii  von  Vaelt  («Slircnd  üe 
Mnstrickl'i  und  Vetirhmi't  ileuUich  sind);  ä»htt 
lu  prSrnn  firyn  wird.  Ükrigun«  iol  dieie  An  in  P 
Anhcn-FHde«,  in  Umriis  und  Tiefe  der  Schnale  äi 
An  der  Anhett-Slelte  pflcal  sich  eine  Verdickung  ili 
von  der  Tciliir,  wie  die  der  /elligen  Subtlani  der  I 
fläche  i»t  glatt  mit  jlnrkeii  blätlrigen  Anwachs-!»trci 
grossen  Klappe  i-tark  ein^icLriiniml,  alinc  Ohr.  Im  < 
Grösse  von  %"  hU  2"  und  ist  die  Form  bald  hnlbt 
melriicli,  bald  «c.hmäler  und  nhM  verlängert,  der  I 
drrt,  verzerrt  (0. 1  a  t  e  r  a  I U).  Zuweilen  hertet  i 
der  ganzen  ndclicnflarhe  an  und  breitet  sich  Hadtl 
Lamk.,  U.  marginata  Rki'ss),  der  0.  hipM 
doch  ungcfihrt,  ivie  Das  namentlich  In  der  Jugeov 
ist.  Unsere  Abbildung;  stell I  nur  die  Normal -Pi 
tTnIerkl.ip|ie  von  aussen  ,  am  Buckel  links  mit  rinci 
Stelle ;  1)  die  Schattle  Ton  oben,  wo  die  konkave  geft 
mit  ringsum  abgebrochoncm  Rande  in  der  andenj 
Klappe  von  innen,  wo  der  Mtiikel-Eindrueli ,  de^ 
gebogen^  Rnnil  und  die  ^ckürnclte  Bfschaßenheit 
Ränder  aufiatlt. 

Vorkommen  in  der  weissen  Kreide  ganz  S« 
.Imerika's.  In  Enffland  (in  weisser  Kreide  zu 
und  häiilig  tu  Lt/me  Regia  in  Dortetihire:  ange 
zu  Cambridge  und  zu  Hnnstanton  in  jVorfolk;  n 
Grünsnnd  von  Hlackiioitn  und  im  Untergrünsand 
Frankreich  (in  Senonien  zu  Metidon!  und  Boui 
bei  nieppe  :  zu  Tours,  hidre-et-Loire;  zu  Per 
Ragan,  Charnüe-htfer. ;  (0.  p  r  o  b  o  s  c  i  d  e  a)  zi 
C4iane  und  Rpemaia,  Marne.:  zuCauiiaU.  V/rr 
rente  ;  zn  Etmx ,  Baatea  -  Alpes  ;  tu  Montigt 
de-RickemonI ,  C/ietral,  Bib^ac  und  .Sarla 
Sattgraignes,  Aude;  zu  Monleon  und  fietifnc 
zu  Oerodol,  Aube:  —  im  Bakulilen-Kalke  des  Ce 
land  (im  jüngsten  Kreide -Mergel  des  Petertfttrg. 
—  in  Deutschlcmd    vvi  nivSww  VwVi*  m  Aachi 


MT 

It/;  --  im  Unter  Qaadertaiiditein  tob  Bamutwiiz,  Wehehhufmt 
»jMte  und  im  narander  Walde  Sachiem;  —  im  Grünsande  der 
tmholmmühlebti  Quediinburg ;  -» Im  untern  Pliner  Ton  Plauen,  Ka* 
Hiz,  PrietfHi/s,  Kmaeha  and  Pirna  in  Saeheen ; — im  PlSner-Kalke 
AlrdU«fi;  Im  obem  Quader-Mergel,  nfimlich  im  Grünsande  von  Re- 
Himrg\  in  Kreide-Mergel  bei  Hannoter,  um  Oekrden,  Lemf9rde!, 
Imai,  Ooeefeld ;  in  Kreide  von  Peine  und  JRft^en ;  im  obern  Qua- 
Sandstein  toq  Maiiem;  In  den  Kreide-Bildungen  der  Ost- Alpen 
nreiehM:  insbesondere  xu  Oo$au,  welches  d'Orbigny  dem  Syn- 
inUrnus  XQ  Liebe  diessroal  zumSenonien  stellt,  wie  auch  luBret/en- 
l  und^hitiibaeh  hei  Xeusladt,  wo  die  Formalion  ebenfalls  älter  und 
I  turoolsch  tu  styn  scheint ,  und  in  einem  Äquivalente  der  Weissen 
Ide  In  den  Bayern* uchen  Voralpen;  —  als  Geschiebe  zu  Berlin^ 
Midau  und  Potsdam^  bis  4''?  gross);  —  in  Böhmen  (die  kleinen 
mlssgestaltigen  Formen  durch  alle  dortigen  Kreide  -  Schichten  hin- 
direlchend ;  im  untern  Quader-Sandstein,  im  Hippuriten-Kalk.am  hau- 
«1  im  ontem  PI&ner-Kalk  von  Koetitz  und  im  Exogyren-Sandstein 
Matnitz  und  Drahomhchel  oft  zu  Tausenden  beisammen ;  im 
nsandstein,  grauen  Kalkstein,  Pläner-Mergel  etc.) ;  —  in  Dänemark 
jüngster  Kreide  auf  MOen) ;  —  in  Schweden  (in  Kreide-Tuff  von 
1^  und  Östra^Torp ;  in  Kreide-Sandstein  von  Yngijö ;  auch  zu 
rty,  in  Blekingen  ete. ;  und  in  sog.  GrQnsand  von  OlOmminge  und 
fpinge  in  Schoonen) ;  —  in  Russland  (in  Kreide  des  Gouvrts. 
nbirsk  an  der  Wolga ;  in  chloritischem  Sandstein  und  Kreide»Mcr- 
von  Bagtsche-Serai  in  der  ÜTrlm) ;  «^  in  Polen  (in  Kreide-Bildun* 
zu  Wlotzizewo ,  Wodzislaw ,  Kadzimirz  und  iMblinj  und  im 
nmolhen^Grünsand  ??  der  Karpaihen\  an  der  Tatra  zu  Koseielisco, 
kopane  u.  s.  w.  swei  Meilen  von  Szaflari) ;  —  in  Nordamerika 
Glauconie-Mergel  von  Bufiesiown ! ,  in  braunem  eisenschüssigem 
d  von  Woodstown!,  in  grönem  Sand  von  New-Egypl!  und  in 
)em  erhärtetem  Mergel  von  Oloucester  Co,!,  Alles  in  der  Kreide- 
matlon  New-^erseg's ;  —  in  Kreide-Bildungen  su  Klamesha  und 
len  Fällen  des  Ferffi^s-Flusses  In  Arkaneae ;  in  Mlsnoxtri ;  in 
Umwäre;  in  Alabama;  in  Tennesuee;  xiiTexa»  zu  Neubraunfels) ; 
nach  F.  Roembr  auch  in  Südamerika  (zu  Coquimbo ;  vergl.  Jahrb. 
M»,  482,  Note). 

Die  grosse  halbkugelige  typische  Form  scheint  sidh  in  Atropa  auf 
obere  weisse  Kreide  lu  beschränken,  obwohl  sie  auch  hier  oft  durch 
O0re  vertreten  ist   Die  0.  lateralis  (welche  p*Aechuc  und  Lbt- 


mxiE  in  Jahrb.  /«4i,  799  und  1843 .  1 10)  ab  Vsrtel|| 
oderEiogyra  sinuata  betrachteten  and  dem  Gtolli 
D'ORBiaHT  in  den  Terraim  CTitacia  mit  der  G.  leiit 
blinden  hattd,  erscheint  jttzt  in  AtMtnProdrofl^e■^exüp»^ 
mit  0.  cnnaliculuta  verbunden;  und  Pmilippi  gJanbll 
den  ^ordrfeii/>CAenRo<:Sn-Bildungen  lu  finden  <Jahrti.d 

Extifftfra  Sow.,  Schnirkel-Hoseh^ 

Arophidonle  FttCHSit  *.  Wilvhbih. 
(Thl.  I.  26;IV.  201.)     Arten   in  der  Kreide  beldi 
lahlrelcher  (iO)  aii  In  den  Ootithen,  und  damit  erffisdicm 
1.  Exogyra  hallotoldea(<t,  G73).  Tf.  3 

»•r.  I. 

Chima  halioloiaca  Saw.  MC.  I,  AT,  t.  25,  f.  1-5:  - 
infir.  33T  [Hon  Lb.,  Nilr-I- 

ExAgfro  haliotoiiten  (SM,  Sow.  «C  Ff,  llg;  -  La 
TroM.f,///.  ITC;  — GF.Petf.  II,  38, 1.88,1.  I;  — Fimsi« 
/r,  340,  sei;  —  Thiar,  i.  Jrii.4.  Mf«.ISW,  J,  SS  ft;— IB 
iS&i  — Br.  L«lh.  a,  «73,  t.  33,  r,  3i  —  Gein.  Char.  io;Gn| 
I.  30,  f.  31  b ;  —  Rdbim.  Kr.  47  (rart);  —  Rbfss  KrieraL  ull 
9,  10,  t.  31,  r.  S,  i,  10;  — Maltas,  »f.  109;— v.Bccm  i.  Jb.M 

—  Mlu.,  Aach.  I,  *a. 

GrypIinFB  balioroiilea  Dkh.  i.  Lk.  Uat.  f,  W/,  308. 
Amjihidontr  hnMoloidca  Posch  Pol.  Paläont.  38. 
Oiir.  h. 

Ostiacitcs  auriculariB  Wihi.h.  i.  Ad.  Vp*al.  Fl/J,  »8. 
Chi  Dia  lialioloidpa  {Sow.)  IN'ilbi.  Fetr.  Site.  28,    I.  B,  f.: 

LelK.  Suec.  63,  I.  19,  t.  3. 
Exoirrra  auriculsri»  Gr.  Pclrf.  II,  3B,  I,  BS,  f.  2;    —  Gi 

—  RoBM.  Kr.  48  (part)  [?  non  Rech  Krirenl.  IE,  4«,  I.  IT,  f. 
Grfpfaaea  aaricnlarit  Bnui*.  t,  Ccv.  m*.  I.  «,  f.  9;  —  Oi 

*,  VII,  207. 


■  Miirlr.  145,  I 


■) 


Exogrrä  pl 
Wir.  a— c 
Oalrea  hall 


31,  r.  1. 

Iraclna  ISOI,  Lk,  tgMt.  100;  — Dfk.  i./l 
LHRi.  Orgelol.  &0,  1.3,  f.  1. 
iloi  deu>  ScHLOTR.  Petrfk.  I,  338  (fart)- 
>iril«a  Gf.  Prif.  II,  U,  L  88,  f.  3  ;  —  L« 


a  D'O.  ere'l.  Jll,  734,  t  47S,  f.  1 — I.    ■ 
SchaaJe  ohrfGrmig  etrand,  mit  etmi  blStti%en  Znva 
Die  Unterklappe  bald  wenig  und  bald  fait  mit  der  ganien  ] 


260 

•tMgend,  am  Torderen  gani  flach ;  —  die  OberUappe  flach,  am  hintern 
Bande /nit  einem  verdickten  Saume  eingefastt.  Der  eingewundene  Bu« 
ekel  mehr  und  wem'ger  klein.  —  Die  Deckel-Klappen  dieser  Art  hat  man 
firfllierf&r  Hai  loten  gehalten.  Bei  E.  auricularia  tritt  die  Win- 
dong  des  Buckels  viel  weiter  in  die  Schaale  herein  und  macht  einen 
grosseren  Antheil  derselben  aus,  als  hei  £.  h al  i o  t  o  i  d  e  a,  wo  er  gans 
klein  ist;  und  hei  Piano spirit  es  scheint  Diess  auf  fast  monströse 
Weise  in  noch  höherem  Grade  xu  geschehen ;  aber  xwischen  den  2 
ersten  Formen  wenigstens  scheinen  so  viele  Überginge  in  dieser  Wir- 
bel-Bildung stattzufinden,  dass  eine  Scheidung  darnach  nicht  durch* 
sntuhren  Ist,  und  im  Allgemeinen  ist  das  Gewinde  kleiner  bei  Siteren, 
grösser  in  Jöngeren  Schichten ;  doch  in  Schweden  sind  beiderlei  For- 
men beisammen,  wesshalb  auch  die  Zusammenstellung  der  Synonymie 
anter  a,  b  und  c  mehr  verschiedenen  Stamm-Namen  nach  Maasgabe  der 
örtlichkeiten  als  bestimmt  verschiedenen  Varietäten  entspricht.  Viel« 
leicht  aber  liefert  der  Muskel-Eindruck  Mittel  dazu,  indem  er  nämlich 
Yon  sehr  ungleicher  Form  und  Grösse  zu  sejn  scheint.  Breit  und  über 
ein  Drittel  von  der  Länge  des  vordem  Randes  einnehmend  ist  er  in 
E.  haliotoida  von  Eseen  bei  Goldfüss  und  aus  Böhmen  bei 
Rsuas;  viel  kleiner»  doch  noch  länglich  in  der  vielleicht  nicht  genau 
gezeichneten  Ghama  haliotoida  NiLSa.  aus  Schweden ;  noch 
kleiner  und  queer-oval  bei  Exogyfa  auricularis  Reoss  aus  Böh'- 
sfieti;  aber  wieder  eben  so  lang  (Y,)  und  noch  breiler  in  der  breiten 
Klappe  der  Mastrichler  E.  auricularis,  welche  daher  nicht  mit 
TOriger  verbunden  werden  kann.  d*Orbigny  ,  der  alle  verbunden ,  tbat 
auch  hier  dem  Alter  Gewalt  an. 

Man  sieht  in  der  Abbildung  deutlich  die  generischen  Merkmale  : 
die  der  seitlichen  Spirale  folgende  Band-Grube  und  die  Vertiefung  für 
den  parallel  dazu  verlaufenden  Schloss-Zahn  der  entgegengesetzten 
Klappe ;  endlich  den  (nicht  scharf  umgrenzten ,  doch  als  hellen  ovalen 
Flecken  aufTallenden)  einzigen  Muskel  •  Eindruck ,  so  wie  den  Mantel- 
Eindruck. 

Vorkommen:  in Deutschlcmd  (a.  im  Hils-Konglomerat  zuösel  bei 
Wolfenbüttel  und  zu  Vahlberg  an  der  A8$e,  wo  d*Orbiomy  jedoch  die 
Deckel-Klappe  von  OstreaRaulinana  vermulhet;  dann  im  untern 
Quader-Sandstein  bei  Dippoldiswalde;  im  sog.  Grunsand  zu  Essen  an  der 
Ruhr;  im  untern  Pläner  zu  Plauen,  Kauscha,  und  zu  Gross-Sedlitz  in 
Sach$en;b.  imobem  Quader-Mergel  oder  Kreide-Mergel  zu  Qehrden\  als 
Geschiebe  zu  Dolßelin  in  Brandenturg) ;  —  in  Böhmen  (a.  häufig  im 


"i 


Exogjren- Sandstein  ''untern  Quader)  ton  Loikowilx;  »eh 
pariten-HaUe  von  KuUchlin ,  Hollubif^  und  Korilaan ; 
glomerat-Scbichten  von  Borten  und  Bilin) ;  —  in  Bolla 
io  der  jüngsten  Kreide  zu  MailricMj ;  —  in  Belgien  (ab 
ran  Tonmay);-~'m  Fran/treieh  (ab  c  in  dea  Schjclil«n  m 
bipartita  im  Cenoroanien  lon  Villeri  und  Trourille  u 
salleMadame  und  lle  tfAix,  C/tareiite-infer..  lu  nätre 
teine-mfer..  la  JUmtf ;  lu  Cagtutc,  Charetite  •  zu  St.-CaU 
m  ta  Malle,  Vor, ;  —  in  England  (a.  im  Ober-Gtüntand  i 
tUr  in  WilUhiTc;  zu  Blackdotcn  in  Detotuhire:  n 
Dtnhead;  b.  im  obern  Orünaand  von  Gracesend  in  1 
Behweden  i,b,  c  im  Kreide-Mergel  zu  Ballberg,  Kjugettn 
nnd  Car/«A<imn) ;  —  in  Po/en  (a  im  Kreide^Mcr^l  lu  Sxe» 
Wislica) ;  —  in Daghetlan  (mit Inoceramus  concen 
l..ialcatua  in  den  Höhen  tyi'Kchen AJhacha  und  Temiri 
S.  Exo^yra  columba    n.  674).  Tf  XXSi 

Emeget.  milk.  I.  169,  f.  3,  4. 

Orfphil  W.I.CUU.  Knohh  Verildii,  II,  148,  t.  Diitc  (fll),  f.  I, 

Gryptiata  luborbieulala  hK.  180t,  tf*t.  iOS  <ftf.  KtUM 

firr^litle«  Raütbonenais  äoHLTU.  i.  Uio.  Taaditoh.  10 

\fif.  XoaMj.  1 

Gryiihaca  c u I  u in b n  L.xi^.  Ki'jf.  ^I,   HS;  ed.Dsii.  V}1,  IN 

Diel.  XIX,  534:  -  Bn-Jf.  i.  Cuv.  OM.  fast.  II,  317,  320,  SO«, 

Passy  Seine-infe'r.  3S6  ;  -  Desh,  coy,  car.  88,  (,   12,  f.  3: 

IV,  113,  t.  383,  r.  I,  a;  —  BEcnut.  Siol.  Tränt,  t,  II,  III, /, 

—  EicHW.  Zool.  »p»c.  I,  'i91 ;  —  Baus  1>  Jb.  ISJI.  300,  1 
ZEuacHf.  ift.  -i95;  IS3t.  ib;  —  Di'boib  li.  ISSS,  lii,  IS 
Ziprii  i.Bölim.  Vcrliaudl.  I83t>  Jb.  ISSS,  93;  -  BsRTR.riD-Gi 
geol.  I,  317  >  Jb.  fS37,  7S;—  ?Ddbdis  Podol.  73,  t.  8.  f 
KlÖd.  BranJcfl».  IBS;  —  Monnts  Cn(,  10»;  ~  Haubr  i.  Jb.  li 

—  Zeuighh.  I,  Jb.  tS4t,  351;  —  Giisn.  da*.  M5*,  743. 
Gryphaea  plicata   Lr.  hitt  Vl,i,  198   1  ,- 
Grj-phaca  sillcea  Lu,  Ai#(.  r/,.,  198  |  ^^  "  "' 
Cryphiles  «üborbirulalus  Schlth,  Pelrfli.  I,  aST  (fif-  Bi 
Graphites  spiralus  Schloth.  Pctrfk.  I,  288  ifig.  Kitoan); 

i.  Jb.  I83e,  B7T. 
Grypbara  biinlcala  Rimbo  Pf  od.  aurtd.  IV,  291. 
Oatreacoiniuba  OEiHir.  IS30,  i.  Enoyet.  «•'(*.,  VtM.U, 

ere'l,  III,  731,  t,  J77;  Prodr.  II,  171. 
Amphldonte  columba  Pueck  Palaont.  37,  t.  G,  f.  1,  t. 
Cryphaea  ipirala  Kefehit.  Deulschl.  ISSt.Vll,  351. 
Ejinsyra  colli  foba  Gf.  Ptlf.  II,  3-1,1.  8»,  f.  9;  —  Br.  Lrth. 

f.  10-,  —  Ti'A.tLCti.V.  H«m.  9ta{.  II,  185}  —  DcjiAD.  tf.  U,  Hl 


tri 

Kh4«}  —  MAim.  CflM.  19i;  —  Obin.  Char.  I»  It,  /#,  1--4;  —  Dim. 
Ümuk  IV,  ftl4;  -  Lboiih.  i.  Jb.  i8S4, 13S;  —  IUvm  Krvertt.  11,  43,  t.  31, 
r.  1—4}  -  Gsiif.  Graodr.  481,  U  20,  f.  19—20;  Qaad.  202;  i.  Jb. 
IAM,  727. 

Diese  Art  xeichnet  sich  in  typischer  Form  vor  allen  übrigen  sogleich 
if ch  ihre  regehnäisige  Gestalt  aus ,  da  man  nicht  leicht  eine  Anheft- 
elle entdecken  dürfte.  Sie  ist  breit  eirund ,  glatt  und  nur  mit  Zu- 
ichs««Streifen  bedeckt  und  gleich  den  Gryphäen  auf  der  Seite  hinter 
»Buckel  mit  Längs-Rinne  und  Lappen  versehen;  die  Unterklappe 
Ibkngelförmig,  anfangs  gekielt,  mit  kleinem,  sehr  lein  und  aierlich  aus- 
ifendem ,  schief  seitwärts  eingerolltem  Buckel ;  die  Oberklappe  flach 
er  konkav,  fast  kreisrund,  ebenfalls  mit  kennbarer  Buckel  Spirale, 
dehe  jedoch  ganz  in  der  Ebene  der  Deckel-Fliche  liegt,  während  diese 
i  den  wahren  Gryphien  gerade  abgeschnitten  seyn  würde  (der  einsige 
wid,  die  Art  nicht  zu  Gryphaea  zurück  zu  versetzen;.  Oberflache 
der  Jugend  mit  abgerundeten  strahligen  Rippen,  die  spater  nichtmehr 
erkennen  sind;  zuweilen  auch  mit  breiten  wellenförmigen  Farben- 
rahlen,  Muskel-£indruck  sehr  klein.  Bis  11""  gross.  Zuweilen  —  in 
n  Karpathen  und  Pedolien  —  ist  die  Form  länglicher,  mit  einem 
sken  Knoten  an  der  Stelle  des  Buckels  (Ddbois*  und  Pcscu*8  Ab- 
düngen;. 

Verbreitet  in  Grünsand  und  Quadersandstein.  In  Frankreich 
)eraU  nur  im  Cenomanien,  insbesondere  zu  Routnl;  im  Sandsteine 
n  FourraSf  Charras  und  St.-Savignient  in  den  ihm  entsprechen- 
n  Mergel-Kalken  zuMartrou,  am  Porl-^aux-Bafgues  und  zu  AVin- 
a$ ,  Charente-itif^. ;  zu  Cognac  und  Angouletne,  Charetüe ;  zu 
iiffiiiir  und  Si.-Calais,  Maine-'ei- Loire;  zu  la  Fleche  und  Mmu, 
irthe,  in  Crai  tufau;  zu  Totir/enay,  Deux-Sicres;  z\i  Orange, 
mchise\  zu  Orasse!,  zu  la  Malle  und  la  Marhre,  Vor;  zu  Eotix, 
isses  Alpe$;  zu  Marliguei,  BoucheM^du-RhAne;  zu  Monlignac, 
ilhac  und  Nontron,  Dordogne;  zu  Uchmix,  Vaueluse;  zu  Toti- 
isy  Loire-infer.) ;  —  in  Spatäen  (dsgl.  zu  Llama  osctira  bei 
Hedo);  —  in  Sardinien  (in  einem  dunklen  Kalke  bei  Ni%za\)\  — 
der  Schweilz  (im  Quader-Mergel  des  Hohen  Messjners  in  Appen^ 
U) ;  —  in  England  (in  weisser  Kreide  ?  von  Lyme  Regis  in  Dor* 
tuhire;  in  Obergrünsand  von  Northampton;  von  Chule  Farm  in 
Vtshtre;  von  Lyme  Regis  in  Detonshire) ;  —  in  Deutschland  in 
inte  rem  Quader-Sandstein"  Gsui.  überall  uii9acAfeii(iVteiferscA0na!, 
ühamdau  etc.) ,  Schlesien ,  und  um  Regemlntrg  zu  Bodenwehr, 


272 

8ekwandorf,Fro1mberg\  in  den iilpen Bayern'« und safiffoM>iteM 
den  Osi^Alpen ;  selten  in  unterem  Planer  SßchMen$ ;  im  Plinerktlk  n 
SfreA/en4  sogar  in  „oberem  Quader  -  Sandstein"  Gbim.  in  der  A4eft- 
9i$chen  Schweitz ,  zu  Adenbach,  und  an  der  Heu$eheuer;  als  Ge- 
schiebe um  Potsdam) ;  —  in  Böhmen  (kleine  Stein-Kerne  im  unten 
Quader  überall;  im  Bxogyren  -  Sandstein  Ton  MatniiZt  UmikMRi- 
sehet,  Tuehoriiiz,  Qrossdorf,  Koriczan,  HoUubiiz  [gross  uai 
schön  in  ungeheurer  Menge];  im  Grünsandstein  von  Merklowiix,  fm 
Pliner-Sandstein  Ton  Eradeck,  TriibUiz,  TuchorzitZf  SwsohiUx, 
Schiriowitz,  Semich  etc. ;  im  Hippuriten-Kalke  ron  Debemo ;  seki 
selten  im  untern  PlInerKalke  von  Laun ;  hSufig  im  oberen  Qoadch 
Sandstein  des  Schneeberges  bei  Tetschen  und  von  Neuland) ;  — 
dann  in  Ungarn  (im  Karpathen-Sandstein  zu  Podmanin  an  der  Wae§ 
und  zu  Waag  Bestercze  helOrtowa,  länglich};  —  in  der  Ruks- 
wina  (im  Grünsand  bei  Paschorita) ;  —  in  Polen  (im  Kreide-Mer- 
gel  zu  Kazindrz  an  der  Weichsel} ;  —  in  Podolien  (im  Grünsand  n 
Demczyn  bei  JEomintec  am  Dniester ,  länglich),  und  in  der  UkraiMe 
(im  Glauconle-Sandstein  am  Dniepr,  zwischen  Kiew  und  Czeherpi. 
Gr.arcuata  Lill?,  Gr.  columbav.  MOnst.  (Jb.  iSSi,  199} 
von  Oosau :  vgl.  bei  Gryphaea  vesicularis. 

Pecten  Lamk«,  Kamm -Muschel. 

(ThI.  I,  26 ;  111,  55;  IV.  206.)  Der  Arten  in  der  Kreide-Periode 
sind  über  100;  einige  derselben  sind  sehr  verbreitet ;  eine  kleine  aus- 
gezeichnete Gruppe  darunter  (Janira  oder  Neithea)  ist  für  die  Kreide 
bezeichnend  und  eigcnthümlich;  wir  scheiden  sie  als  Sippe  ab. 

^^    Glei  chklappi  g,  ungleichseitig,  gerade  g^eatrahlt. 
1.  Pecten  Hisiugeri.  Tf.  XXX,  Fg.  18a,  b  (n.  Gr.. 

Pecten  serratus  (Nilis.)  Leth,  a,  676;  —  Hisino.  Petrif,  13,  39,  40: 
Leih.  Suee,  50,  t.  16,  f.  5;  —  Goldf.  Petrf.  II,  58,  f.  94,  f.  Sab;  —  Do- 
B0I8  >>  i.  Jb.  1888,  354;  -  Jasikow  das.  1884,  461;  —  Kloo.  Brandrok. 
189;  —  ?R£iis8  Krverst.  II,  30,  t.  39,  f.  19  [nan  Nilss.!* 

Pecten  hispidus  (Gf.)  Gairr.  Quad.  182  pars  [non  6f.]. 

Schaale  länglich  eirund,  symmetrisch,  flach  gewölbt,  mit  sehr  vie- 
len (60—80  gibt  GoLDFUSS  an,  zeichnet  aber  nur  50)  schmalen 
und  niedrigen ,  spitz  gezähnelten  Rippen,  wovon  grössere  und  kleinere 
unregelmässig  mit  einander  wechseln.  Die  flachen  Zwischenrannir 
breiter  als  sie  und  konzentrisch  gestreift;  diese  Streifung  an  den  grossen, 
ungleichen  und  ungestrahlten,  doch  rauhen  Ohren  deutlicher,  ab 


S73 

[  der  fibrigen  Sehaala.  DtMan  Chankter  der  (Aren  feitgeballen,  ist 
I  Art  nicht  mehr  schwer  la  erkennen,  obwohl  sie,  nachdem  HiaiNOia 
I  Nii3S0H'sche  Art  yerkannt,  leither  im  Vertrauen  auf  die  Richtigkeit 
uer  Abbildang  mdit  für  P.  seAatiu  gebalten  worden  ist  P.  serra- 
I  hat  aber  gestrahlte  Ohren  and  60—70  gedrftngter  stehende  Rippen ; 
Uspidos  Gf«  Ton  JSsaen»  womit  Gbinitz  die  Art  verbindet,  und  der 
enCsDs  sehr  ähnliche  P.  Duteroplei  d*0.  aus  Gault  sind  zwischen  den 
ppen  schief  gestreift.  Rkuss  seichnet  seinen  P.  serratus  mit  nur  ge- 
elften  Ohren,  gibt  ihm  aber  im  Texte  gerippte  und  findet,  dass  die 
'ischenräume  zwischen  den  bloss  30 — 4  5  Rippen  bald  konsentrisch  ge- 
eift  ond  ptmktirt,  bald  schief  gestreift  sind«  Es  fragt  sich  also  noch, 
er  nicht  beide  Arten  vermengt,  oder  ob  beide  Formen,  wie  er  ver- 
ithet,  wirklich  in  einander  übergehen.  Wahrscheinlich  sind  aber 
ide  Klappen  ungleich  verziert. 

Vorkommen  in  Schweden  (in  junger  Kreide ,  sog.  Grünsande  von 
^pingel  und  inKreidei-Tuff  von  Baisberg  undMdr^y);  —  in  West-^ 
alen  (in  grünlicher  Kreide  bei  Haltern  und  Münster) ;  —  in  Sac/i- 
n  (in  der  Kreide  unter  Granit  zu  Zsckeita  ?) ;  —  in  Böhmen  (im 
ünsande  von  tioun,  im  Quader  von  Tyssa^  im  untern  PlSnerkalk  von 
^sstitz,  im  obern  Planerkalk  von  XtitscA/tn,  im  PlSner-Mergel  von 
"lesefi  und  Luschitz,  hier  schief  gestreift);  —  in  Ost^Oalizien  und 
r  Ukraine  in  Kreide-Glauconie.  --  Als  Geschiebe  in  Kreide-Stücken 
1  Müncheberg  und  Berlin. 

Pecten  Beaveri  (o,  677).         Tf.  XXX,  Fg.  19  (n.  Gf.  y»). 

cteo  Baaveri  Sow.  mü.  I/,  131,  1. 158;  -  Difa.  i.  Diet.  XXXVUi^ 
104;  —  Golof.  Petrf.  II,  64,  t.  92,  f.  6;  —  Maut.  Otol.  Süss.  127,  t.  25,  f. 
11 ;  i.  Oeol.  Trans.  5,  /!/,  208;  SB.  Bn§l.  160,  380 ;  -*  Rosb  i.  Phil  Mag, 
W9Sy  KU,  182;  —  Sow.  bei  Pitt.  i.  Geol,  Trans.  5,  IT,  157,  317,  359;  - 
ftoBV.  Kr.  51;  —  Geiii.  Quad.  184. 

Schaale  sehr  ausgezeichnet  durch  eine  grosse,  flache,  breite  und 
t  kreisrunde  Form ,  sehr  lange ,  schmale ,  fast  gleiche  Ohren  und  da- 
r  einen  Schloss-Rand  fast  von  der  Breite  der  Muschel ;  gleichklappig, 
ierseits  mit  15 — 16  schmalen,  scharfen,  entfernt  stehenden  Strahlen, 
lebe  unregelmässig  abwechselnd  andere  kleinere  swischen  sich  haben, 
d  flach  vertiefte  konzentrisch  gestreifte  Zwischenräume  blitzen. 

Vorkommen  in  England  {im  Kreide-Mergel  in  J^eoren  Quarry  zu 
ildrey  in  Berkshire;  in  einem  Kreide-Gebilde  zu  Norwich  und  im 
ult  zu  Ehmstanton  in  Norfolk;  zu  Hamsey  in  Sussex;  im  Ober- 
insand von  Petersfield  in  Hampshire;  nach  d*Orbigny  zu  SoU' 

Broaa,  Lcthae«  geogsostlcA.    3.  Ani.    V,  18 


3.  Pectep  lamellova«.  Tf.  XXX, 

Paeten  UBeIliiiHsSoir.aM.m,  BT,  Ll39i  — 

iSi;  —  Dbir.  cof.  cor.  Bl— 83,  t.  8,  f.  10;  —  Bi 

~  Sow.  bei  Fin.  i.  Otol.  Tramw.  «,  IV,  931,  36l 

RH  M(.  114;  —  RoBM.  Jur»  71 ;  -  D-O.  i>raA-.  J, 

Fe  den  au  nuUtni  (Sow.)  Gv.  Petrf.  II,  t.  »t,  (. 

Peeten  auprajarenait  Bmcnian  i.  BUmt-toe,', 

19,  t.  t,  f.  1—3. 
PBclen  dialriatuaLs».  1940  Jktepl.  9,  f.  a 
Schaale  kreürund,  breit  und  etwas  scbief, 
wölbt;  die  Oberfliche  mit  aafgericbteten  xien 
wichi-LamelleD  bedeckt;  die  Ohren  gros«  und  t 
Lamellen;  die  recbteKlappe  am  vordem  tchiete 
ichnitte  Rkr  den  Bjasua  durch  eine  gerade  «ul 
gefallt,  und  mit  einem  verlängerten  vorderen  0 
Verbreitet  im  Kimmeridgc-  und  Portlind-( 
Portlind-Kalk  ta  Blaeknore  auf  Portland  in  l 
dour-Thale,  ta  Tlunert  Bridge ,  ThUbtir^ , 
grove  in  Witlihire;  lu  Benton  and  Oartingh 
Britl.Quainton,  WhUctmrch  ani  Slewklej 
und  im  Porlland-Sand  au  Dunton  und  JBril 
Kimmeridge-GeUein   au   Chicksgrove,   a.    o.) 


S7S 
Netthea  Daorar  1834*. 

(Janir*  Scnomiciibk  IStT**,  d'Okb.,  «m  Lbacm  iSiS,  Okbi«  tStS.) 

Das  Thier  gans  wie  bei  Pecten.  Die  Schaale  kreisrund,  ungleich- 
Uappig,  jedocli  jede  Klappe  immer  mit  2  grossen,  fast  gleicbgrossen 
Ohren;  den  Byssus  nach  vom  gewendet,  liegt  die  grössere  Klappe  \on  fast 
Balbkugelform  rechts  und  hat  unter  ihrem  Ohre  einen  oft  nur  schwachen 
Ausschnitt  für  den  Byssus ;  die  links  liegende  ist  eben  oder  etwas  kon- 
kar;  dar  Sehloss-Rand  ist  oft  geiähnelt,  und  das  Schloss  zuweilen  mit 
2  zahnartigen  Erhöhungen  yorsehen.  Alles  Übrige  wie  bei  Pecten,  wovon 
bettlndig  nur  die  grössere  Ungleichheit  der  Klappen  und  die  Lage 
des  Bjssus-Ausschnittes  (wenn  er  existirt)  in  der  rechten  gewölbteren 
CeUtt  rechten  flacheren)  Klappe  diese  Sippe  unterscheidet  ^^^. 

Arten:  etwa  30,  wovon  25  in  allen  Kreide-Gebilden  vertheilt, 
Miige  terti&r  und  3—4  lebend  sind ;  die  ersten  alle  mit  feineren  Rip- 
pen awischen  gröberen  und  daher  anfänglich  alle  mit  N.  quinquecostata 
und  N,  quadricostata  verwechselt ,  welche  man  desshalb  als  die  ganze 
Kreide-Periode  durch  dauernd  ansah;  die  andern  breit-  und  gleich-rippig 
oder  glatt  (Pecten  maximus,  P.  Jacobaeus  etc.).  ^ir  müssen  der  an- 
gedeuteten Verwechselungen  wegen  uns  beschränken ,  von  den  Zitaten 
fremder  Autoren  nur  die  verlässigeren  aufzunehment 

ffelthaa  quinquecostata.  Tf.  XXX,  Fg.  17. 

Jteeyel.  «mIA  pl.  314,  f.  10. 

PeetcB  qainqaeeostatns  Sow.  1814  m0.  I^  ISS,  t.  66,  I.  4—8;  — 
Woovw.  fy».  18;  —  Al.  Biionon.  i.  Cuv.  OM.  /V##.  Uy  351,  320,  332,  600, 
t  4,  f.  1 }  —  NiLSs.  P^irif.  Su€e.  p.  vn ,  19,  t.  0,  f.  8,  t.  10,  f .  7 ;  —  Hismc. 
P^hr.  12,  30,  40;  Leih,  Suee.  60,  1.  16,  f.  2;  -  Goldf.  Petrf.  11,  55,  t.  93, 
f.  1 ;  —  Letb.«,678,t.  30,f.  17;  —  RosM.Kr.  64  [pars];  —  Gbin.  Char.  22, 
Qu«d.  186;  •-  ?De  LI  Bbchb  i.  Oeoi.  Tr&n9.  6, 1/,  114;  —  fLonsD.  H,llt^ 
SYi;  -  Sow.  i.  FiTT.  Ü.IVf  In^rä]  167,  203  ?,  228,  360;  -  ?ZirFS  i.  Jb. 
ISSMf  03;  —  ?  VoLTK  i.  Jb.  18SS,  62;  -  ?Tmjriu  L  Ann,  d.  min.  1836 ^  JT, 
06  if.;  —  PKlöo.  Braodenb.  I9i;  —  PZjmmbmi.  i.  Jb.  15-II,  656;  — 


^  i.  Memoir.  d.  l  Soeieie  Linn.  de  ParUy  1894, 183  ff. 
"**  Da  der  Name  Janira  schon  1813  von  Leacb  an  Krnster,  von  Okbn 
1816  an  Quallen  verliehen  war  und  Iura  erste  noch  aufrecht  erbalten  wird,  so 
Mneatca  wir  für  diese  Mollasken-Sippe  den  Namen  Neilhea  annehmen.  Auch 
ier  schon  18 ll  von  Mbgbblb  für  dieselbe  Sippe  gebrauchte  Name  Pandora 
«rar  bereits  1780  von  BauauilinB  vergeben. 

***  Mehre  Paläontologen,  wie  inibesondere  o^Omugnt,  nennen  die  Bys- 
suo-KJappe  die  untere ,  ohne  Rücksicht  darauf,  ob  sie  die  grossere  oder  die 
kleinere  ist. 

18* 


S76 

?  d'Aacb.  das.  795, 801 ;  —  ?IUuuif  da«b  184$^  OlC ;  —  ?  Katb  L  JK.  ISH 
117;  —  Muix.  Aach.  J,  33  [non  Robh.,  Lbtm.,  Foab.,  Moitraoix.,  Gol 
Cbar.  II;  «Oft  Maut.  Summ.;  non  Jaiik.?;  nom  MoKtor;  im»  Sbdsv.  i. 
MoRCV.  I.  Oßoi.  TroBi.  1,  /!/,  356—418  [=  N.  striato-coaUt^- 
Pectioitea  qainqaecostatoa  KrGg.  Urw.  II,  530. 

Pecten  veraicoatatua  Lamk.  1819,  hiii.  VI,  181;  —  Dbfk.  i.  ML 
XXXVm,  254;  —  DssHATBa  /MO  i.  EnegeLm^ih^,  Vers  ti,  7S7;  —  Ihf 
noT.  i.  Jtr^m.  #oe.  d*hi9i,  nai.  Par,  1895,  11,  200 ;  —  Rsoaa  Krrerat  1^  11 

\farte$y,  —  nom  BIatbii. 

Neitbea  veraicoatata  Droobt  i.  Mem,9oe,  lAmL  Pmr.  18M4,  183  £> 
Fi^Ruaa.  Bmihi.  m.  nai.  1894, 111,  90— loo  (|Nir«). 

Jaaira  qninqnecoatata  d'O.  oref.  111,  632,  t  444,  f.  1— S;  Frair. 
tt,  169. 

Schaale  Ton  länglichem,  rundlich  dreieckigem  Umfang;  die  hil»- 
kagelige  Klappe  mit  6  grösseren,  am  untern  Rande  eckig  Torstehenden  uad 
je  4  dazwischen  liegenden  kleineren,  gerundeten,  nicht  dicht  aneinander 
liegenden  Rippen  und  feiner  Zuwachs-Streifung;  die  kleine  Klappe  flack 
mit  jenen  Rippen  entsprechenden  Furchen  u.  u. ;  die  Ohren  gross,  tel 
gleich,  strahlig  berlppt.    Bis  an  60"*"  gross. 

Verbreitet  in  den  mittein  Kreide-Bildungen  Europas.  In  Aif- 
fonif ,  wo  die  Art  zuerst  beschrieben  worden ,  fand  man  sie  im  Ober 
grünsand  (so  zu  Warmimter,  Devizes  und  Chute^Famt  bei  Lot^ 
leat  in  Wiltnhire ;  zu  Peters field  in  Hampshire ;  zu  Lyme  RefU 
und  Swanage  Bay  in  Dorsetshire;  im  Blackdown-Sand  zu  Pinkoi 
in  Devonshire;  —  in  Schweden  (im  sog.  Grunsande  von  Köpin^e 
mölla;  im  Kreide-Tuff  zu  Rjuge,  Balsherg,  Lomarp  und Ignaberg^\ 
—  in  Frankreich  (nur  im  Cenomanien  zu  Villers,  Calvados;  n 
Saintes  und  Fouras ,  Charente-infSr;  zu  la  Malle,  Var\  zuSsu- 
latge  und  Bains-de-Reine ,  Aude;  zu  Ronen  und  Harre,  Seim- 
infer,\  zu  Martigues,  Botiches-du^Rhöne;  zuNehou,  Miuicheita 
St.-Sauteurf  Yonne ;  zu  Lamnay,  Mans;  zu  Aubenton,  Aisne] ;  — 
in  Deutschland  (im  Untern  Quader-Sandstein  in  Sachsen,  in  Schlt' 
sien  bei   Raspenau  und  in  Bayern  bei  Regensburg;   im   oberes 


*  d^Orbiont  selbst  erkennt  das  Vorkommen  der  Art,  wovon  nnsNiLaio 
and  HtsmoBR  gute  Abbildongen  geliefert,  in  Schweden  an  dengenanateaCk^ 
ten  an,  wo  sie  fiberall  mit  dem  Inoceramns  snicatus  des  Gälte«  and  mit  Arts 
der  weiMen  Kreide,  wie  Belemnites  mncronatna,  B.  mammillatos,  Crasi 
striata  a.  Ignabergenais ,  Ostrea  veaicnlaria  and  Inoeeramaa  Covieri  vir- 
kommt;  er  hat  aber  kein  Bedenken^  Jene  Örtlicbkeit  das  eine  Mal  ao»  Cea*-| 
■lanien  and  daa  andere  Mal  zum  Senonien  sa  zieben. 


I 


an 

GrftiMande  ^ Ton  B$$en;  im  PlSnerkalke  in  Sirehlen  in  Sachien;  im 
obenteil  GrQntande  xq  iSTol/«  bei  Rothenfelde;  in  chloritisclier  Kreide 
JTO  Lemferdt  and  Coeifeld  in  fVet/I^Aii/en};  —  in  Böhmen  (im  on- 
tern  Quader-Sandstein  Ton  Pancratz,  MMlhausen,  Zlo$eyn,  CHra»" 
iiiz  ond  Nesiel fleck;  im  flipporiten-Kalk  von  Chroadorf  und  Korie* 
Mtm ;  im  PlInerkallL  xa  Hundorf  and  2ysem6acAt/«).  Wäre  Kayk's 
Beatimmang  riciitig,  ao  finde  sich  dieae  Art  aucli  za  Trichinopoli»  in 
OnUhMen.  Die  fibrigen  zweifelhaften  Fandorte  nach  den  oben  frage- 
weiae  zitirten  Aotoren  übergehen  wir. 

S.  Nelthea  qoadrlcostata.  Tf.  XXX^  Fg.  1 6  (acf  nof.)» 

JBmeyd.  wUlh.  pl.  Sil,  f.  10. 

Peigne  FAüjAsMaitr.  149,  t  33,  f.  (1?)  % 

Pecti  nit  ea  M eli  t en s i 8  Scblth.  i. Jb.1919, VU,  112  [fara,  tao». Faujas]. 

Peetiaitea  regnlaria  (imiIm  eufßr,)  Schlth.  i.  «Jb.  1819^  VII,  112; 

Petrfk.  1,  221. 
Pecten  regnltria  (Schlth.)  Br.  j.  Jb.  1897^  il,  542^,—  Höifjifo.  i.  Jb. 

18S0i  474. 

Pecten  qntdricostttns  Sow.  Brit,  Min.  pl.  183;  me,  I,  121,  t.  66,  f.  i, 

3;  -*  WooDW.  ayu.  18;  —  [?MAifT.  i.  Q$oi.  Trtms.  a,  iiij  212;  8E.  EmgL 

388>  ^  ?  LoNSD.  1.  Gfaol.  TroM.  1,  lil,  276;  —  ?Sow.  i.Fm.  H,  iV^  \S9f 

.303,  228,  241,  2S8,  360];  —  fiRoifif  n.  Schust.  i.  Jb.  1886,  156;  -  6f. 

Petrfk.  II,  64,  t.  02,  f.  7;  -  Br.  Letb.  «,  680,  t.30,  f.  17;  -  Sharfb i. fifaol. 

IfVaH«.  6,  FZ,  116;  —  Robm.  Kr.  64;  »  Gsm.  Cbar.  /,  22[pars]  II,  16,  t.3, 

I         f.  14,  15;  Grandr.  469,  t.  20,  f.  12;  i.  Jb.  1860,  727;  -  MSll.  Aacb.  I, 

1         83;  —  ?  Ro£M.  Teia«  >  Jb.  1860y  101 ,  388. 

Pecten  veraicoatatna  Lahr.  Aitt  VI,  181  [füTMyßg.  Eneyel,  m^/A.];  — 
Dbfr.  i.  Diei.  XXXV  111,  264  ;  ^  Dbshay.  i.  Eneyeh  mith,  Vert,  U,  727 ; 
*         —  Rbom  Krverat.  II,  31  [jNira]. 

I     Pectinitea  grypbaeatna  (oa/e.  inferior*)  Schlth.  Petrfk.  I,  224. 
.    Pecten  grypbaeataaH5ifirfGH.  i.  Jb.  I9W,  473. 
^     Neitbea  ▼eraicoatata  Droübt  I.  c.  [|Mra]. 

Jaaira  qaadricoatata  d'O.  erit,  111,  644,  t447,  f.  1—7;  Prodr.ll,  263. 

Unterscheidet  aich  Ton  der  vorigen  Art  dadurch,  dass  immer 
3  (statt  4)  kleinere  Rippen  zwischen  je  zweien  der  6  grösseren ,  und 
daaa  alle  Rippen  etwas  dichter  aneinander  liegen  und  weniger  ungleich 
sind ,  endlich  dass  die  grosse  Klappe  gegen  den  Buckel  hin  viel  stärker 
gewölbt  und  weniger  yerschmälert  ist.  Wird  bis  45""  gross.  (Die 
Ohren  in  unserer  Abbildung  sind  etwas  zu  gross  und  nicht  ?or  dem 
Spiegel  gezeichnet.) 

Verbreitet  in  der  oberen  Kreide,  wird  aber  wenigstens  öfters  durch 
Verwechselung  auch  in  den  tieferen  und  tiefsten  Schichten  zitirt;  ob 
tberall    mit  Unrecht,   musa   spätere  Erfahrung  lehren.     So  kennen 


I 

1 


378 

wir  in  Ktifffaiuf,  wo  ilocb  dieic  Arl  luertt  aar^eatellt  word«,  li(| 
andorn  Fundort  als  im  Unter-Or&nfland  !1Vilt»hire  und  5vml^ 
Ober-GrflnsBnd  {Wiffht,  Wordöur-Thai,  Swanage  Bog  aadMl 
»hire),  was  unseren  eben  ausgesprochenen  Zweifel  rerht("lifl:- 
P9r/K9atinlIippuriten-KTeidebei£.iiaaA«ii:  — in  PrankrtitkM 
auf  das  Senonien  beschränkt  (zu  Talmoni,  Sainlei, 
Pirignac  und  Roy  an,  Charenle-infer. :  t»  Birac! 
Charente:  lu  Towtb  .  Indre -et- Loire :  iv  Yalogntt,  , 
lu  Sainte-CH-olle.  Sarlhe;  lu  St.-Saurmr,  Yomt . 
groigne,  Aude ;  xu  Mareuil,  la  Rocke- Bemtcourl,  Monti^ 
Cltaptlle  MontabOHTlet ,  Perigtteit.x  und  Riberae,  Doriaf 
le  Beauttet.  Var,  ;  —  nn  dec  Btlgitchm  Grenie,  in>  Kreidt-U 
Petersbtrget  bei  Maalricfit  «ehr  gemein  ! .  lu  Aachen,  tn  illM 
Walde,  bei  VafU  und  am  Oalmeilterg\  gegen  Henry  CibH 
—  In  DeuttcMand,  nur  in  Äquivalcntco  der  Weissen  KrHri»  litt 
suide  von  Kiealingtwalde  in  i^cA/efieti:  um  Quedlinburg:  ii& 
Konglomerat  von  Altenrode  und  am  Sudmerberg  bei  Cailrt] 
Tmloftiirper  Walde ;  lu  LemfOrde ! :  ca  Gehrden  bei  AaraUMJ 
Kreide -Mergel  von  Oilereeld  in  Wetiphalen;  im  obem  M 
Hergel  von  Regentburg;  im  oberen  Quader- Sandstein  dtt  H 
tehtn  Schweitx  bei  Pinwt,  KamVc/«iti,  TeUchen,  Qwedlinht^ 
bersladi ,  Haltern,  Coesfeid'.  Eine  Menge  anderer  Zilalt  all 
wir  alt  ganz  zweifelhart  übergehen  und  erinnern  nur,  dassF.  Ba 
diese  Art  auch  in  oberer  Kreide  von  Texas  anführt. 

Lima  Lamk^  Feilen-Masche I. 
(Plagioiiooia  Sdw.) 
[Tbl.  I.  26;  m.  57;  IV.  213.)  Die  Lima-Arten  der  Rr«ide-W 
etwa  100  an  der  Zahl,  scheinen  im  Garnen  nicht  eben  nuf«*' 
lU  se;n  :   auch  gibt  es  nur  einige  mit  massiger  Verbreitoaf.  ^1 
Pachylos  vgl.  Spondylt». 

I.  Lima  Sowerbyl,  Tf.  XXXIl,  Fg.  8  V* 

riagiosama  Hoperi  ?Sow.  IS»2,  HW.IF,  HI,  l.  380;  -  ?F[TT.i* 

TrMIt.  t,  ly,  203. 
Lima  Hoperi  ISovr.)  Bn,  Leih,  m,  flS9,  L  31,  f.  8  [au£i);  -  Gtf « 
34  t?or»];Griiflclr.  473,  t.  30,  f.  14;  —  RosM.  Kr.  S8|>«r»];-W 
Jb.  /8«,  sss ;  -  [n<m  M*«t.  tSM,  D».,  Gr.,  Redm,  d'O.I. 
PlaeioRtoma  So  wer  byi  Geiti.  Quad.  193. 

ächte\e  lLQTK(Ci\ ,  %Wu  Kb\ftC  tän^cb-mnd ,  Uag«r  all  b^' 


S79 

gMebseHif,  mit  auf  den  Seiten  geniherten,  gegen  die  Mitte  def  Röckenf 
•ntfernteren  and  meist  onc^oUicheren  radialen  Linien,  aus  dicht  aneinan- 
der stehenden  eingedrückten  Punkten  gebildet.  In  Ermangelung  guter 
Biemplare  ist  unsere  Abbildung  nicht  gen&gend  ausgefallen ;  nsmentlich 
•ind  die  beiden  Ohren  xu  gross«  Wir  sind  dessbalb  auch  ausser  Standet 
diese  tielbch  l&r  L.  Hoperi  gehaltene  und  jedenfalls  sehr  ähnliche  Art 
genauer  xn  besehreiben  und  entlehnen  Ton  Geinitz  die  Bemerkung» 
daas  sie  ton  dieser  Art  sich  durch  eine  mehr  gleichseitige ,  mehr  wag- 
reeht  TerlSngerte,  weniger?  schiefe  Form  unterscheide,  ohne  dieSelbst- 
■tindigkeit  der  Art  überall  rertheidigen  su  können ,  welche  im  Ganxen 
kein  ron  der  ersten  abweichendes  geognostisohes  Vorkommen  besitxU 
In  DeHiscUand  (im  unteren  Quader-Sandstein  xu  Welschhufa,  im 
PiSnerkalk  xu  Strehlen  nnd  WeinbMa  in  Sachsen ^  zu  Ahtten; 
im  oberen  Quader-Mergel  bei  lUeharg^  und  in  weisser  Kreide  auf 
Mügenl;  in  barter  Kreide  von  Quedlinburg \  und  in  undeutlichen 
Ftagmenlen  als  Geschiebe  bei  PoUdam),  —  In  England  (in  weisser 
Kreide  xu  Lewee  in  SuM$ex\  —  xu  INorwieht  zu  INorlhfleet). 

Spondyhu  L«,  Dbsh. 

Spondylns  Lamk. ;  Pachytos  Defr.  *;  Podopsis  Lamk«; 
Dianebora  Sow.;  Plagioatoma*  Arten  Lamk. 

Schaale  frei  oder  aufgewachsen,  ungleichklappig,  wdlbig,  beider- 
•eits  schwach  geöhrt,  stachelig ,  oder  mit  aufgerichteten  und  gescblitx- 
len  Queer-BlSttern.  Die  rechte  Klappe  grösser,  der  aufgewachsene 
Buckel  mit  dem  Alter  verlSngert ,  über  dem  Schloss-Rande  mit  einer 
dreieckigen  Fläche ;  der  Buckel  der  linken  Klappe  kurz  abgestutzt.  Das 
Scbloss  in  jeder  Klappe  mit  zwei  starken  Zähnen  und  einer  dazwischen 
in  die  Dicke  des  Scbloss-Randes  eindringenden  runden  Band-Grube, 
welche  sich  zuweilen  als  eine  Rinne  auf  der  äussern  Seite  (der  Scbloss- 
Fläche)  öffnet.  Der  grosse  runde  Muskel-Eindruck  liegt  in  der  Mitte 
gegen  die  hintere  Seite. 

Nach  Dbshaybs*  Beobachtungen  besteht  die  Schaale  aus  einer 
innem  und  einer  äussern  Schicht  von  ?erschiedener  Natur.  Die  äussere 
minder  auflösliche  ist  dünne,  jedoch  am  dicksten  bei  dem  untern  und 
den  Seiten-Rändern :  sie  bildet  die  Fortsätze  auf  dem  Rücken  und  man-      * 
gelt  gänzlich  auf  der  Schloss-Fläche.     Die  innere ,  in  der  Kreide  leicht 


^    Plagiostoma  nennt  Blainville  aus  Versehen  DsFRArrcB^s  Pachytos» 
und  gibt  den  Namen  Pachjtos  dessen  Plagiostomeo  iX^aUd  de  Maiaeolojfie). 


180 

aoflöslielie ,  bildet  die  ganze  Dicke  der  Maickd  in  ter  dfeieekiiai 
8chloss*Ftiliche  mit  den  Scbloss-Zähnen  und  Terlieit  steh  immer  mnk 
gegen  die  entgegengeseiiten  Ränder.  Wird  lie  tentöri,  so  entftdl 
aus  den  schwach  aufgewachsenen  und  nicht  geitachelten »  mehr  ^eicb» 
Idappigen  Arten  das  Genus  Pachytos  Dbpiu  ;  aus  den  mit  nur  eisHi 
lingeren  (geraden)  Buckel  aufgewacluenen  gerippten  Arten-wirdPodop- 
sii  Lakk.;  aus  den  breit  aufgewachsenen,  glatten  und  tbeilweise  quev- 
foifittrigen  Arten  das  Geschlecht  Dianchora  Sow.,  welche  demgeiaiw 
alle  auf  die  Kreide  beschränkt  sind,  und  wovon  sich  das  erste  imd  lelslB 
Genus  durch  eine  dreieckige  Öffnung  unter  dem  Buckel,  das  miHle,  bei 
welchem  diese  Öffnung  wenigstens  nicht  als  Charakter  angegelien  wor- 
den, durch  den  Mangel  der  Schloss-Zäbne  unterscheidet,  was  alier  AOei 
nur  zufallige  Fossil-Zustande  sind.  (Dbshay.  i.  Ann.  sc.  nai.  JH^;  — 
i.  EncycL  mHh. ;  — -  CoquilL  caract  iSBi,  p.  70 — 74.) 

Das  Genus  Spondylus  beginnt  mit  wenigen  und  nicht  verbreiteCeB 
Arten  in  Muschel-Kalk  (1)  und  den  Oolithen  (5—6),  entwicieM  sick 
starker  in  der  Kreide  (12),  weniger  in  denTertilr-Bildungen,  und  konal 
lebend  nicht  selten  in  unseren  Meeren  vor. 

*  (Pachytos).  Fast  gleicbklappig,  schwach  aofgewacbseui  striJili||-feripfpl, 

gestachelt. 

1.  Spondylus  spinosus  (a,  684).    Tf.  XXXn,  Fg.  6  a b e 

(n.  Bromok... 

PlaUfio  Stoma  spinös  um  Sow.  1814  me»  /,  177,  t.  78,  f.l,  2,  3;  —  Paa- 
xirrs.  i.  Oeol,  Trans,  «,  F,  53,  64;  —  Lamr.  Ai#f.  V/,  16t ;  —  Dsfr.  i.  Ml, 
Atlas  t  78,  f.  3,  t.  79,  f.  la-d;  —  Blainv.  i.  Diei.  XXXii^  303;  - 
BRorrorr.  i.  Cuv.  o$$,  fo$$,  1/,  251,  320,  600,  t.  4,  f.  2abc;—  Niua.  Petrif, 
Suee,  25;  —  Hismc.  Peirif,  13,  39;  Leih,  Suee,  54, 1. 15,  f.4  ;  —  MAifmx 
Geol.  Susi,  t  26,  f.  lo;  i.  Oeol,  Tram,  k,  1//,  206;  8E.  Bngi.  125  e.  km^ 
127 ;  —  PissY  Stine-mfer.  335;  —  Zjppe  i.  Böhm.  Verhaodl.  1890  ^  Jk. 
ISSZf  93;  —  Jasikow^  Jb.  18S4y  461;  —  Keferst.  Qaedliob.  3S;  - 
Morris  Cal,  117. 

Plafciostoma  solcataLK»  1819,  hin.  Vi,  /,  161  (nueleus). 

P  ectin  ite  s  aculea  tns  Schlth.  Petrfk.  I,  228. 

Pachytos  spinosus  Dbfr.  1895  i.  Diel.  XXXVIIy  207  >>  Fsao». 
BuUel.  ee,  mal,  F,  142. 

Pachytos  Stria to s  Dfr.  tl.  202. 

Spondylas  spinosus Desh.  18M8 i. Eneyel, meth, // u. i. Ann. sc, nat lf'% 
-  Gf.  Petrefk. II, 95, 1. 105,  f .  5  ;  -  Djjh.  i. hn.hisl,  *,  F//,  194 ;  —  Br. Lrtli. 
«,  684,  t.  3i,f.  6;  —  CoRif.  i.  Mgeol.a,  /F,  298;  —  Robh.  Kr.  58 ;  —  Ghk. 
Char.  24;—  REOsaKrverst.ll,  36;  —  d'O.  erel.  UI,  673, t.  401,  f.  1-4;  - 
ZiMMBiuf.  i.  Jh.1841f  650;  -  D'AncB.das.  795 >  —  ScBaFu.daa.  1861^  4^ 


281 

Spoodylni  diiplicatai  0f.  Petrf.  II,  OS,t  10«,  f.  6;  —  Robm.  Kr.  66; 
—  Osiif.  Char.  SS;  —  H'Aacb.  i.  Jb.  t841,  801. 

Schaale  dreieckig-eirand,  fast  gleichklappig,  fast  gleichseitig, 
konvex,  mit  20 — 36  hohen ,  rundrückigen ,  den  Zwisehenfarchen  kon- 
formen ,  aber  breiteren  and  oft  wechselweise  grösseren  (Sp.  duplicatns) 
Badial*Rippen,  welche  auf  der  rechten  Klappe  wieder  etwas  breiter,  min- 
der  JEahlreicb  und  wovon  acht  mit  ZoD-langen  Stachel -ähnlichen 
Schoppen  bewehrt,  dergleichen  auf  der  andern  Klappe  nur  gegen  die 
Seiten  bin  vorhanden  sind ;  Ohren  glatt,  nur  einrippig,  queerstreifig. 

Sehr  verbreitet  in  der  weissen  Kreide  durch  gans  Europa.  So 
in  England  (in  weisser  Kreide  xu  Brighton  und  Lewe»  in  Sui»ex ; 
dann  jeu  Beyte$bury  in  WUtMhire ;  tu  Norton  Bevani,  Bickmanng' 
worth,  SidnunUh  und  Northfieeth) ;  —  in  Frankreich  (nach  d*Or* 
BiOMT  im  Senonlen  von  Meudon  bei  Pari»;  zu  Sen»;  lu  j9f.-j9aii- 
«enr,  Yonne;  m  Ficamp.  Seine^infir. ;  su  la  Malle  bei  Qrasse, 
Var ;  20  Soulatge  und  Sougragne^  Aude ;  •*  nach  Bromoniart  und 
DiFRANCB  In  Kreide-Tuff  voniloiiefi  und  Dieppe  und  in  oberer  Kreide 
Ton  Bdtre).  —  in  DeutMchland  meist  in  gleichen  Äquivalenten  (in 
der  harten  weissen  Kreide  oder  dem  Pliner-Kalke  von  Quedllntwrg^ 
I  GoMlar,  Langelihehnt  Rheine  an  der  JSma  und  EMentadt;  seltener 
im  grünen  Sande  am  Salxberg  daselbst;  im  obersten  Grünsande  tu 
NoUe  bei  Rothenfelde  und  luNeucbUn  bei£ff«n;  im  Kreide-Mergel 
sm  Coesfeld  in  Weetphaien;  im  Pllner-Kalk  Sacheem  zu  Strehlen 
and  Weinböhla,  und  Sehleeien  zu  Oppeln;  nach  Schafuautl  in 

■ 

Kummuliten-fQbrender  Kreide  [?]  mit  Apiocrinites  ellipticus  in  den  Süd^ 
I  Bayern* Mchen  Voralpen ;  als  Geschiebe  in  der  Nord^Deutachen  Ebene) ; 
j  —  in  Böhmenl  (selten  schon  im  untern  Pläner-Kalk  von  Koatilz,  Laun 
i  und  Bilin;  wohl  aber  überall  im  oberen  Pläner-Kalk  zu  Bundorf  U 
'   Euiichlin,  Pokratiiz,  MariaMcheiiij  Ko»tenblatt,  Bilin ;  in  den  Kon- 

giomerat-Schiohten  von  Teplit%;  im  Planer-Sandstein  von  Trziblitz]. 

—  In  Polen,  — In  8€hweden(}m  Grünsand  von  £0ptn^e  in  Schoonen). 

—  In  Ru$8land  (In  der  obern  Kreide-Bildung  des  6ouvt*s«  Simbink 

an  der  Wolga). 

B 

^*  (P  od 0 p  sis).    Uogleicbkloppigi  strahlig ,  aufgewachsen  durch  den  ver- 

llngerten  Buckel  der  rechten  Klappe. 

'"    2.  Spondylus  trnncatus  (o,  686).         Tf.  XXXU,  Fg.  7  a  b  c 

(n.  Brnon.). 

Enegel.  meih,  p1. 188,  f.  6,  7. 

IPodopsia  truncata  Lamk,  1819^ Mit.  Vi^i,  195;  ad^Dsii.  VII,  198;  - 


282  ^MH 

Den.  i.  Biet.  XLII,  71;  Atlist.  18,  f.  3;  —  Boinr.  i.  Bin.  XItH 

Mtdac.  i.  £6,  r.  3:  —  BnoNcn.  i.  Cot.  ot*.  f&t*.  tt,  317.  310,  «M,Lt 
—  ?B8CBB  i.  Geol.  Traut,  b,  tl ,  114;  —  Pjiasr  S*imt-üfir.  U 
~  BKonrii.  Jb.  1839,  171;  —  ScHVsT.u.Bfi.  das.  7SM,  ltli-?Ci 
>  .Ib.  tsae,  ^16  [n<m  ?CoRn.  i.  M^flof.  /$40,  IV,  3M;  -  «■: 
HiMKo.  fide  D<H.  i.  Lk.  Ai4(.  b,  ¥11,  193]. 

?OBtrBciles  UbisIUR  Wahlbkb.  i.  Afl.  P^ml.  1»St,  Till, 
f.  9,  a. 

Spondylu«  Irnucatua  Dihit.  MS«  i.  U.  Ai«i.  i,  Vll,  »%,. 
Gupr.  Peirfk.  tl,  ST,  1.  106,  f.  4^  —  fin.  L<lb.  v,  OSO,  1.  ]),  f.l 
j>M,  i.  ir^m.  «oe.  ^eW.  t8B7,  II,  13B;  —  Rdbm.  Kr.  1841,  »;  • 
Qnad.  194:  —  MOll.  Aach.  1,  34  ;  -  o'O.ertt.HI,  6en,  t.  ti»;/i 
9B4  l»im  Geib.  ChoT.  I,  2S  ;  non  Reoi»].  ~ 

Podopiii»  Eitriala  (Dfh.)  Orgk.  i.  Cdv.  Ott.foM.  II,  SIT,  Ill^l 
r.  1;  —  Dfh,  i.  fiicf.  naf.  J'r.i/,  Tl;  —  PMir  Smnt-imftr.  M;\ 

i.]b.tsta,isi. 

Scbaale  schief  dreieckig',  eiförmig:;  die  rechte  Klappe  fx*il 
dem  langen  starken  und  sni  Ende  Bbgcilumprieii  Buckel  in^evictll 
Anfaen  Stelle  taltig-blältcrig,  bald  am  Ende  und  bald  an  derSrital 
lieb;  die  übrig;e  Oberfläche  durch  verüefle  Linien  in  anlioglldifl 
Diid  achcnnle,  weiterhin  (lachi:  und  theils  breite,  theita  liniuA 
von  starken  Anvrschs-Ringen  unteibrocheae  Badten  gelheUI,  ttt 
den  Backein  und  Seiten  mit  einigen  inaammengedrücklen  BM 
heaetit  sind  und  an  Icizten  schnell  eine  rechtwinkelig  «bwickm*! 
tung  annehmen  .'Fg.  c  .     Die  linke  Klappe  mehr  oder  «cniftil«* 
mit  larcem  Buckel,  strablig  gefurcht  und  lugleich  konicnirixli  UV 
itreifig.     Ohren  kaum  zu  erkennen.    Fg.  s  zeigt  die  rectiIeU)|f" 
aussen,  b  von  innen  mit  den  schwach  angedeuteten  Ohm  ■"* 
[dazwischen  aufgelösten)  Schloss-Feld  ohne  Zähne,  c  intbpt^ 
Buckel  von  der  Seite. 

Verbreitet  in  der  weissen  Kreide.  In  Frankreith  ;nuii»* 
Schichten  de»  Senonien  fnamenlltcb  in  Tournine.  lu  l'U/fl'*«'' 
vadoi:  ältere  Schriftsteller  führen  noch  Tours  und  LufMat"* 
hoiie.  Jndre-et-Loire-,  Villedieu  und  Couhtre,  iMrt'i-Of 
Dytsay  nnd  Sl.-Crrotte,  Sarthe,  an).  —  In  Italien  ?  (im  HJH* 
Kalk  des  Bellunesischen).  —  In  Deafschlattd  ;io  Kreide  n* 
und  im  GrQnsan'Io  des  Louiiberge»'!  bei  AacfieH:  — im  (*• 
GrQnsande  von  Kietlingivalde  in  Schlesien;  im  oherni  Q* 
Mergel  lu  Gekrden  in  Hamiorer  -.  am  Kahntlein  bei  LoM^ 
VTÄtxn  Goslar  \:  in  harter  Kreide  über  dem  Hippuriten-Kslk""^ 
dei  üiUeribergesl).  —  In  Dänemark  (.in  woisser  Rreidt  •»'** 


288 

ia  BngUmd  (fini  Ober-Grftns«Bd  Yon  hyme^BM^mDmrt€i9hlr€^ 


(Dlanchora).    Ungleicbklappig,  g^estreifti  aufgewadiiiii  dnrch  «hie 
breite  qaerbllltri|^  Fliebe  dtt  Rdckens. 

ipondylusstriatus(a,  687).  Tf. XXXII, Fg.  4eb (ii.  Sow.). 

nchora  striata  Sow.  181S  me.  /|  18S,  t.  80,  f.  i;  —  Defr.  i.  Diei, 

r//,  161;  Atlas  t.  78,  f .  1 ;  -  BbiiNy.  i.  Dict.  XXXU^  303;  —  Phill. 

»rksh.  1,  119. 

opais  atriata  (Brcn.)  ?Sow.  i.  Pitt.  i.  Qeoi.  Tr9M.  i,  IF,  241,  360. 

ndyloa  striata*  Golof.  Petrfk.  II,  98,  1 106»  f.  6;  —  Br.  Letb. «, 

7,  t.  32,  f.  4 ;  —  Gbin.  Char.  58 ;  —  Robm.  Kr.  A9  \fmräl ;  —  Rsvsa  Kr> 

rtiX.  II,  37,  t.  40,  f.  5,  10,  11 ;  -  GEiif.  Qiiad.  194;  —  d'O.  erii.  lil,  MO^ 

153;  Prodr.  //,  170  [non  Brgn.,  Dfr.,  Beck]. 

idylos  radial  US  Gf.  Petrfk.  II,  98,  t.  106,  f.  6;  —  Roek.  Kr.  60;  *- 

IN.  Cbar.  58. 

cidylas  capillatus  d'Aroh.  (T^ifrf.  pl.  17,  f.  1. 

Scbaale  wölbig,  fast  ebne  OhreD,  dreieckig  eiförmig,  mit  breiter 
en-FIache  am  Buckel  der  grossem  Klappe  festgewacbsen  und  datier 
(elmässig,  an  der  Anheft-Stelle  (Fg.  a)  mit  aufgericbteten  weUeii- 
^en  Queer-Blättern  bedeckt  (welehe  eben  die  Anbeftang  vermil* 

im  Übrigen  konzentriscb  gestreift  und  durch  feine  eingedruckte 
il-Linien  auf  eine  undeutliche  und  unregelmässige  Weife  in  flache 
dn  getheilt  (welche  an  dem  nach  Sowkrbt  abgebildeten  Bxeni* 

durch  den  Verkieselungs-Prozess  deutlicher  geworden  sind,  des 
Bius  den  überall  ansitsenden  KleseUBin  gehen  erkennen  kann).  Die 
tüssern  entsprechende  Radial-Streifung  der  innem  Oberfläche  ist 
leutlicher  und  bestimmter.  Bei  a  und  b  sieht  man  nicht  nur  das 
ekige  Schlossfeld ,  sondern  auch  die  Spitze  des  Buckels  der  gros- 
Klappe  zerstört  und  diese  dadurch  geöflhet,  eine  BeschaflSenbeit, 
le  SowsRBY  fQr  normal  hielt  und  daraus  dem  Thier  eine  doppelte 
fluDg  mit  der  Schaale  und  mit  dem  Fusse  wie  bei  Spirifer  su- 
eb,  worauf  der  Name  anspielt. 

Verbreitet :  in  England  (im  obern  Grflnsaad  von  Ckuie  Farm  in 
'9hire\  im  Blackdown-Sand  zu  Effervescsß  in  Devotuhirt;  in 
»er  Kreide?  zu  Dane"$  Dike  in  Yorkahire);  -^  in  Frmücr^idi 
C^enomanien,  insbesondere  in  Kreide-Tuff  und  Kreide-Glaucoaie 
VAvre\  zu  Dieppe,  zu  VUler$  in  Calvados);  —  in  Belgien  (in 
Turtia  von  Toumay);  —  in  Deuichkmd  (im  untern  Quader- 
Istein  des  Tharander  Waldes,  zu  OberhOsBÜeh  bei  Dippoldü- 
in ;  im  Grünsand  zu  Euen  an  der  HiiAr !,  zu  Oderosc  in  Sach$m%t 


384 

amier Steinhotx-MOfilebtii  Qtiedlinburß ;  im  untfni  PläarriuPli 
TelUchfii.  Kautcha,  Groat'Sedlitx  und  Kopitz  bei  PiniaiDSi 
fga) :  —  in  Böhmen  ^im  Grün^ande  von  l/Oim  und  Cmrai 
Bxogjr^n  Sandstein  \oa  Malnitx:  im  Hippurilen-Kall  iodUwI 
und  Jtoricsnn  etc.)- 

Penta  Lamk. 

(Tbl.  I,  27;  IV,  224.) 

Unter  den  1 2  Perna-Arten  der  Kreide -Periode  i«l  eine  eba  n* 

gezeichnet  durch  ihre  Porm,  aU  bezeichnend  für  den  Hill. 

Perna  Mnlletl.  Tf.  \XX\  Vg.  lOib  iifl) 

Pfrna  Mullelt  Dsh.  mat.;  —  Lbitm.  I«49  i.  Utm.  ftot.  tr.iti.H 

t.  II,  f.   1-3)   -   Fona.  i.  aro\og.  Quarij.  ISJd,  346,  1-1)-  t'^^ 

III,  «es,  t.  4O0,  401,  f.  1—3;  Prodr.  II,  83;  i.  Jb.  I84i,  HD: 

4m.  IS4e,  iW;  —  V,  Buch  das.  fSdl/,  3ST,  T44;  -  Koch  i.  MD.PiIm 

Uft.  I,  171, 1.  34,  f.  14-17;  -  RoBM.  i.  Jb.  tSM,  394. 

Dictichaalig ,  z u>a mm en gedrückt ,  mit  starker  Zuwacb-^iraM 
viereckig 'Yierlappig,  ungleichklappig ;  die  linke  Klappe  stätkutfiT 
die  S  dem  geraden  Schloss-Rinde  anliegenden  Ecken  i»{n<b< 
(priDgend,  die  hinlere  im  Aller  FifigeUfdrtnig  verlängert;  Vvfdovl 
tef-  und  Unter-Hand  bogenr&rmig  einspringend ;  zwei  toio  BscUI 
laufende  breite  Rippen  gehen  die  eine  C-förmig  längs  dem  Viifiifn* 
herab  in  die  vorder-uniere  Ecke,  die  andereS-förmig  diagonil  W* 
Mitte  der  Schasle  nach  der  unler-hinleren.  während  sie  sithnKi'* 
einkrümmen  und  die  zwischen  beiden  gelegene  Verliefung  tidK"'^'' 
rande  faltcnarlig  nai-h  der  rechten  Seite  binüberbiegt  Bei  Mtt* 
Grösse  der  Schaale  sind  die  vier  Lappen  nur  angedeutet.  Auaf* 
sen  B'/j"  gross.  Band  ■  Grübeben  bis  30,  breiler  als  die  Z*** 
rSume.  Unsere  Figur  sielll  eine  Varietät  dar,  welche  senlire*' 
als  gewöhnlich  verlängert  und  noch  ohne  die  rec h(s- gebogene  FiH' 
denn  oft  \%l  der  Schloss-Rand  langer,  als  die  Schaale  hoch. 

Vorkommen  nur  im  untern  Hilse.  So  in  FV-anArfif* '««■ 
comlen  zu  Vandocarre  und  Marolle»  ,  Aube-,  zu  Seiffiulai-  ■ 
Smivetir  und  Auxerre ,  Yotu\e:  zu  FrimiUy ,  Hautt-Ma*'* 
MoTtemi.  Douba)  ; -- in  Eiiff/rturf  imUnler-Grüniand  zuPesK»"* 
Reigale  und  Alherfield  auf  der  Insellf i?A/) ;  —  in  DeuUcbitaii  »• 
Thone  am  Ellitiser  Brinke  im  Brmtngcfiveigischen  und 
de«  Teutoburger  Waldes);  —  in  Daffhealan  an>  Kaukanu  mill'* 
tula  praelonga,  aber  auch  mehren  jüngeren  Arien,  überall  her  on"" 


MS 


Inoeeramui  (Pabks.)  Gouw.^  Faser-Maichel*. 

(TU.  I,  27 ;  IV,  225.) 
iBOceramni  Paiixs.  1690;  Catillns  ond  Mytiloides  BRoiiaif.  1899,) 

Tf.  XXXII,  Fg.  5,  9,  10,  11. 

Schaale  (wie  gewöhnlich)  aus  zwei  Sehichten  lusammengeietzt, 
te  innere  Perlmatter-arÜg ,  die  iassere  dlcl^er  und  faserig ,  wie  bei 
inna;  —  frei,  geschlossen,  ungleichseitig,  gewöhnlich  fastglelchklappig ; 
nckeln  meistens  Torstehend  und  nach  Toni  elngewanden,  der  linke  zu- 
eilen Tiel  länger  und  spitzer;  beide  ohne  Bjssas-Ausschnitt;  Ober- 
Ichen  fest  immer  konzentrisch  runzelig,  selten  unregelmissig  ästig- 
ppig;  der  Schloss-Rand  nach  hinten  gerade  terUngert,  dflers  einen 
lgelf5rmigen  Vorsprung  bildend,  längs  dessen  derselbe  verdickt,  auf 
iv  äussern  wagrechten  Seite  rinnenartig  ausgehöhlt  (Fg.  11  c)  und  zu- 
leich  mit  vielen,  in  einer  Reihe  dicht  und  parallel  nebeneinander  lie- 
Bnden  Grübchen  —  zur  Befestigung  des  randlichen ,  fast  äusserlichen 
shloss-Bandes  —  versehen  ist  (Fg.  11  d).  Mantel-Bindruck  ohne  Bucht; 
uskel  gross ,  etwas  hinter  der  Mitte,  —  Goldpuss  glaubt  auch  einen 
irderen  kleinen  erkannt  zu  haben.  Auch  sah  er  unterhalb  der  Schloss- 
inne  einer  rechten  Klappe  unter  dem  Buckel  eine  dreieckige  Grube 
irch  zwei  Erhabenheiten  getheilt,  denen  wohl  Erhöhungen  und  Ver- 
jüngen in  der  linken  entsprochen  haben  müssen ,  und  welche  mithin 
isammen  das  eigentliche  Schloss  bilden  würden.  Dksbatbs  bezwei- 
Itt  dass  man  den  Zweck  jener  Schloss-Grübchen  kenne  {Coq.  caract 
3^58).  Die  Sippe  unterscheidet  sich  von  Perna  und  Gervillia  durch 
sn  Mangel  eines  Byssus-Einschnittes ,  meist  stärkere  Buckeln  und  die 
ehr  nach  aussen  gewendeten  Band-Grübchen. 

Die  innere  blättrige  Schicht  der  Schaale  ist  dünne ,  und  nur  bei 
rten  aus  Lias  und  Grünsand ,  fast  nie  bei  solchen  aus  Kreide  erhalten 
ifünden  worden;  woher  dann  auch  die  Unmöglichkeit  rührt,  bei  diesen 
in  Muskel-Eindruck  und  Schloss-Zähne  zu  erkennen.  Die  äussere 
Ige  ist  aus  lauter  senkrecht  zur  Oberfläche  stehenden  feinen  Fasern 
rorauf  sich  der  Name  Inoceramus  bezieht)  zusammengesetzt,  im  fri- 
hen  Zustande  wohl  homartig  durchscheinend  und  zerbrechlich  (wie 
li  Pinnogena,  Trichltes  und  Belemnites).  Alle  runzeligen  und  rippigen 


*    Vgl.  SowBRBT  in  TrtiiMcl.  sf  ihe  Linm,  8üe^  UI^  ir,  und  ComraBAiiB 
Cf€9L  Trm»,  A,  IL 


Erhöhungen  undVcrticfuni^en  der  äussere 
dcrinivrer  Schicht)  gi^nauals  Vertiefun^e 
ron  wieder.  Längs  des  Schloss-RaDdes 
scbr  verdickt  und  erhält  sich  bei  starltcri 

Zwischen  den  hochgewölbten  und 
Arten  Jnoceramus  Broncn.,  Dsshav.,  Bl 
(Qfleca  kugeligen,  und  zuweilen  fibi^rTucsgr 
gleicheren  Buclicin  (Calillus  Bkunun.)  un 
2 Uta mmengeit rückten  (Myliloidee  Bhonc 
liehen,  indem  sich  manchfaltigc  Zwi«ct: 
jener  Charalitere  Bodeo  (Cslillus  ist  S. 
genommen^.  Auch  sind  überhaupt  die 
dlrl,  ihre  Grenzen  unsicher  und  ihre  B 
Arten:  nur  fossil,  60— 70,  theils 
dritten,  grösslentheils  über  und  hinticfaUl 
der  vierten  Periode. 

*  (Inoceramux)  Hoch^enSIbl,  Hugtigtrif 

1.  Inocerainiis  sulcatus  (a,  6fi 

laacerftuai  lulcatus  Pjmxim.  tatSl 

•  —  Sew.  ne. ///,  184,  l.  30S,  f.  i-7;  —  E 

■^.>3t,  eoo,  t.  6,  f.  U;  -  Pjmi  StUte-ini 

18;  —  Histno.  Ptlrif.   (3,  39;  Utk.  Suet 

Sutt.  t.  19,  r.   \6;  i.  Oeol.  Tränt,  t,  Ili 

astl  —  Dlbkjii. rof.  ear.  63,  t.  13,  f.  7;  i. 

Tran»,  i,  IH,  ISO;  -  Sow.  i.  Firron  U.  i 

Rohe  i.  Phit.  mag.  1S8S,  VII,  181;  —  Qu 

t.  aS,  f.  S;  -  GoLDP.  Petrtl.  II,  119,  t.   1 

V,  337 ;  —  D'O.  erei.  Hl,  so«,  t,  403,  f. ! 

I.  Jb.  1845,  G47  ;  -  Gsin,  Qaad.  173;  - 

(deulsche  geol.  Zeiluclir.  111,  IS,  17). 

Schaale  ziemlich  klein,  ungleichklai 

^ wölbt,  mit  spitzen  vorstehenden  und  u 

linke  hakenförmig  übergreift ;   die  Obci 

■Undigcn,  theils  erst  in  der  Mitte  begii 

ndialen  Hippen ;  die  Zwischenfurchen  in 

tlg,  In  der  linken  stumpf;   die  Vorders 

«inftge  mit  schürfen  Längen-Rippen  versi 

Band  liegt  bei  Fg.  a  auf  der  linken  Seite 

Ausschliesslich  vcrbreilet  und  vorii 

Albien.  In  England  >ur  im  GiuU  ; 

Ringmer  in  Sussex,  im  War 


S87 

Compi&n  in  B^df^rMilre,  in  Weit-Narfolk,  in  Cambridge;  doch 
nachFiTTOM  aach  ioiBlackdown-Sandf*  ntBerehead  in  Devotuhire). 
—  In  Schweden  (im  Grünsand  von  Köpinge  in  j^cAamian,  nacli  Hi- 
8I1I0KE8  Abbildung  zwar  unzweifelhaft,  doch  in  Geaellschaft,  wie  es 
aoheint ,  fast  nur  von  oberen  Kreide-Versteinerungen).  —  In  Frank- 
reich (nur  im  Albien:  zu  WU»ant,  Pa»  de  Calaig;  zu  Oiredot, 
AMbe\  zu  l' Archer,  Aitne;  zu  Varennee,  Meuge;  in  sog.  Krcide- 
Glauconie  an  der  Perte  du  Rhone  l).  —  In  Savoyen  (im  Galt  zu 
Cluee  und  an  der  Moniagne  de  Fla !  in  der  Aie<-&ette).  —  In  Sar- 
dinien (im  Nummuliten  (?)  -Grünsand  am  üfMiKIrof  bei  Nizza),  —  In 
lIi^Aea/im  in  grosser  Uölie  des  £attiiC£iniazwiacfaenilJlEiif«Aa  und  Temir' 
cAatiaÄniramltEzogyrahaliotoideaCS.  268]  ganze  Schiebten  bildend.  -- 
hk  Deiüachland  noch  nicht  gefunden ;  denn  was  Goi^dfuss  unter  diesem 
T^araen  zu  Koichüix  bei  Dreeden  zitirt,  ist  Lima  Reichenbach i. 

**  (Catillof)  rundlich  konzeatriseb  gefurcht;  Backein  meist  stampf  und 

fast  gleich. 

2.  Inoceramos  concentricus  (o,  693).  Tf.  XXXII,  Fg.  9 a b 

(n.  Bron.). 

looceramna  concentricna  Piawns.  i819  i.  Q$oi,  Trma.  «,  V,  689 
t.  1,  f.  4;  —  Sow.  me,  ///,  183,  t.  306,  f.  1—5;  —  Baoncif.  i.  Cut.  atg. 
fate,  11,  320,  333,  336,  000,  t.  6,  f.  11;  —  Blv.  i.  IHei.  XXXUy  316; 
Ailee  t.  03,  f.  5;  Mulae.  t.  05*,  f.  5;  —  Passt  Seine infer,  336;  — 
Mant.  Geoi.  »u$9$w,  t.  10,  f.  10;  i.  Ged.  Trans,  5,  #//,  211 ;  8E.  En§l, 
160,  f.  1,  p.  386;  —  Bacaa  i.  GeoL  Tran:  h,  li,  114;  ^  Seogw.  Morch. 
t5./l/,  330;  —  Sow.  u.  Pitt.  ü.lVy  113,  152,  204,  241,  258,  317,  350;  - 
?Zirps  i.  Böhm.  Verhandl.  1881  >  Jb.  I9M,  03;  —  ?Murch.  >  Jb. 
1888y  441;  -  Stod.  U.  1886,  337;  —  Goldf.  Petrf.  11,  111,  t.  109,  f.  8 
a— c  [exel.  re/t>.];  -  ?Robm.  Kr.  61 ;  —  ?CrBiif.  i.  Jb.  1844,  140;  Cbar. 
11,  ?t.  3,  f.  12;  —  Cor.N.  i.  tigdoi.  1840,  V,  258;  -  Lbym.  ib.  319;  — 
EsciiBR  i.  Jb.  1846,  647;  -  ?Mull.  Aach.  I,  30;  -  Rbu«8  Krform.  24;  — 
V.  BucM  i.  Jb.  1861,  357,  744;  —  d'O.  er4t.  iU,  506,  t.  404. 

looceramus  gryphaeoide»  Sow.  me.  VI,  161,  t.  584,  f.  1 ;  —  Mant. 
i.  Qeol  Trane,  b,  111, 211;  SE.  Engl.  386;  —  Sow.  i.  Vin.  i.  Geol,  Trane,  b, 
IV,  147, 241, 359 ;  —  Kftöo.  Braodb.  196  [non  Buch  ilfo#c.,  fton  Fisch.  Moec], 

Catillas  pyriformis  Micaic.  IM^  i.  Jfa^as.  ila  Zoo/,  pl.  32. 

Sehaale  müssig  und  selbst  bis  85"">  gross,  ungleichklappig,  un- 
gleichseitig, in  senkrechter  Richtung  spitz  eiförmig,  hoch  gewölbt,  die 
Vorderseite  unter  dem  Buckel  flach ,  die  hintere  bei  sehr  guten  Exem- 
plaren in  einen  schiefen  kurzen  und  hinten  nicht  vorragenden  Schlossrand 
etwas  verlängert ;  der  linke  Buckel  spitz ,  hakenförmig  (gewöhnlich  mehr 
abstehend  als  an  der  nach  Brovgmiart  kopirten  Figur  b) ;  vom  rechten 
nicht  vorstehenden  Bnokel  aus  der  Schlossrand  gerade  nach  hinten  ver- 


288 

Ifingert;  die  Oberlache  mit  rierolich  regelmiieigM  kötaientrisdieB  K» 
jEeln  und  Linien.  Die  faserige  Obenehaale  feUt  oft,  wie  bei  Torigcr, 
ausser  am  SchliMse. 

Sehr  Terbreitet,  ebenfalls  im  Gaalt,  doch  angeblich  auch  hUer  ia 
der  Kreide»  In  England  (im  Gault  ^  su  Copt  Point,  MaUing.  IFefle^ 
harn  und  Folk$tme  in  JEenf ;  zu  Ringmer  in  Sui$ex ;  im  Wardmer^ 
Thale  in  WUtihire;  in  Cambridge  und  in  Norfolk;  in  Obergrünsandt' 
f u  Lgme  Regi»  in  Dor»et8hire ;  auch  im  Untergrünsand  n  in  Suaex 
und  zu  Atherfield  auf  Wighi,  und  im  Blackdown-Sand  ^ ^  in  Detmh 
Mre).  —  In  FrankrHeh  (nur  im  Albien :  zu  Girodot,  Errg  und 
Vienville,  Jute;  fu  WiM^ant,  Pai^de-Calai»;  zu  E$eragnoUa, 
Vor;  zu  MMhirominil^  Ardennes;  zu  Foreniiea  und  Avocmirl, 
Meu»e\  in  den  Cdte$  Noires,  Haute-Mame;  mVoirap,  Haitie-- 
Saone;  ziiMorteau,  DoubB;  z\i  Beaum^ ,  Ai$ne\  m  Saini-FU^ 
rentin,  Yonne ;  an  der  Perte-dU'Rhbne,  Ain  (Kern)) ;  —  in  Satogn 
(ebenfalls  im  Galt  zu  Clu»e  und  an  der  Montagne-de-FiMl  in  der  Bm^' 
Kette,  Kerne) ;  —  in  den  West-Alpen  (zu  Seewen  in  Vri) ;  —  in  des 
Oit'Alpen  (Sonthofen  bei  Orünten  im  Allgau) ;  —  im  nördlichea 
DeuticMand  (zitirt  d*Orbignt  selbst  die  GoLDFüM'scben  Figuren  da 
L  concentricus  alle,  obwohl  z.  Tb.  jedenfalls  aus  höheren  Schichten  va 
^fScAen  und  von  ICoircAfifs;  bei  Dresden  stammend,  zu  seinem  L  concea- 
trlcus,  obwohl  er  sonst  die  Individuen  aus  höheren  Schichten  dem  L  stria- 
tus  zutheilt  [s.  u.],  welchem,  wenn  er  wirklich  verschieden  wäre,  aOe 
mit  Fragzeichen  versehenen  obigen  Zitate  deutscher  Schriftsteller  bei 
L  concentricus  zugetheilt  werden  mussten).  —  Dann  kommt  die  Art 
mit  voriger  zusammen  in  Daghestan  vor.' 

3.  Inoceramus  striatus.      Tf.  XXXII,  Fg.  11  a— d  (ad  naL.. 

Inoceramus  stri ain»  Mim.  18M9 Swiex  217,  t.27,  f.5  ;  —  Sow.air.  VI, 
159,  t.  582,  f.  2 ;  -  Gr.  Petref.  II,  115,  t.  112,  f.  2 ;  —  Robm.  Kr.  03 ;  - 
Rbuim  Krverst.  24;  —  d^O.  erat  111,  508,  t.  405  [exet,  «yn.  pmriej. 

inoceramus  Webster!  Maivt.  Süss,  216,  t  27,  f.  2. 

Inoceramus  pic'tos  Sow.  mc,  VI,  215,  t.  604,  f.  1. 

Inoceramus  concentricus  (Park.) Gf. Petrf.  II,  111,  t.109,  f.8de[flaäL 
retiq.];  —  Roem.  Kr.  62;  —  Gbjn.  i.  Jb.  1844,  149;  Grondr.  462,  L  29, 
f.  9 ;  —  Rbus«  Kr.  24  [fum  Pirks.]. 

Inoceramus  cordiformis  Gf.  Petrf.  II,  113,  t«  liof  6  a  [exe/,  raftf .]. 

Inoceramus  Lamarcki  Leth.  a,  694  [pari]  t.  32,  f.  11. 

Inoceramus  tegulatos  Gsiif.  Char.  II,  16,  t  6,  f.  11;  i.  Jb.  1844,  ISL 

f  Inoceramus  cuneiformis  d'O.  eret,  iU,  511,  t«  407. 

Inoceramus  pernoides  Mathn.  eat,  174, 1 15,  f.  5. 

Die  Schaale  ist  rundlich  herzförmig,  aufgeUaaen,  queer,  lut  gleick' 


l 


289 

kiappig,  sUrk  konientriich  gerunielt  und  gestreift,  die  Hinterseite  mit 
der  untern  konvei,  einen  Halbkreis  beschreibend,  die  vordere  fast  gerad- 
linig und  fast  rechtwinkelig  xum  Schloss-Rande.  Die  Schaale  ist  eben 
so  stark  gewölbt,  als  bei  voriger  Art,  aber  grösser,  weniger  ungleich- 
Uappig,  der  gerade  Schloss-Rand  länger  und  aus  diesen  3  Ursachen  die 
Buckel-Gegend  verhältnissmässig  breiter  (weniger  spitz),  die  Runzeln 
stärker.  Unser  abgebildetes  Exemplar  ist  durch  Plattdruckung  des 
Buckels  etwas  entstellt  (das  Schloss  kann  von  einer  andern  Art  seyn  und 
stammt  von  EB$en), 

Vorkommen  in  grauem  Kreide  -  Mergel  und  obrer  Kreide  Eng^ 
iandi;  ^>  in  Frankreich  (in  Cenomanien  zu  Saini'Calaii  und  ManM, 
Sarthe;  zu  Orange  und  Montdragon,  Vaueiut'ei  zu  Ronen  und 
FSeamp,  Seine-infer.;  zu  St.-Sauvetir,  Yonne;zvLAuxerre,Aube; 
zu  la  Malle,  Vor,  zu  Viller 8,  Calvados] ;  —  in  Deutschland  (im  untern 
Quadersandstein  zu  IVeUchhufa,  Bannewitz,  Rippien,  Kouchütz, 
Pillnitz  und  Rabenau  in  Sachsen;  im  Grünsand-Konglomerat  von 
Oberau;  im  untern  Pläner  von  Plauen ,  Koschütz,  Kauscha,  Ocker- 
witT^  Gittersee,  Dohna  in  Sachsen ;  im  Flammen-Mergel  von  Werl ; 
im  Pläner-Kalk  von  Oppeln  in  Schlesien ,  von  Strehlen  und  Wein* 
bOMa  in  Sachsen,  von  Sarstedt,  Goslar,  Latigelshehn,  Halberstadtt 
Quedlinburg]  in  weisser  Kreide  auf  Att^en);  —  in  Böhmen  (im  untern 
Quader-Sandslein  zu  Tyssa,  Pankratz,  Tetschen,  Kreibitz,  Dmibitz 
und  a.  a.  0.,  im  Pläner-Sandstein  von  Triiblitz,  im  Pläner-Mergel  von 
Lusckütz,  Priesen  etc.;  im  Eiogyrcn-Sandstcin  von  Malnitz,  Lobko- 
witz,  Drahomischel',  in  Kreide  zu  Sindinkhausen  in  Westphalen, 
in  Grönsand  zu  Osterfeld  bei  Essen!,  in  Quader-Sandstein  am  Harz', 
—  in  England  (in  weisser  Kreide  zu  Lewes  in  Sussex,  zuHummanby 
und  zu  Warminster) ;  —  in  Frankreich  in  unterer  Kreide  zu  Rouen* 
Die  Synonjrmie  dieser  Art  ist  so  verwirrt,  ihre  Verwechselung  mit  I. 
Brongniarti  u.  a.  so  gewöhnlich,  dass  ich  nicht  wage,  ihre  Verbrei- 
tung weiter  zu  verfolgen. 

4.  Ca  tili  US  Lamarki  Al.  Ergn.  i.  Cuv.  oss,  foss.  II,  603, 

t.  4,  f.  10  b ;  Drsh.  coq.  car,  58,  t.  9,  f.  1,  2. 
Inoceramus  Lainarckii  d*Oiib.  cret,  111.  518,  t.  412. 
In  oberer  weisser  Kreide. 
•**  <M  y  t  i  1 0  i d  es.)    Gleichklappig ,  flachgewolbt,  schief  verlaugert. 

5.  Inoceramus  M7tiloides(a,  695)^      Tf.  XXXII,  Fg.  10 

(n.  Brgn.)**. 
Oiit  r  aci  t  Walch  u.  Kitorr  Verst.  11,  83,  84,  t.  Biib^*,  f.  3. 
B  r 0  ■  B ,  LtUiaca  leogaettlem.    3.  AmH.  V.  19 


^ 


200 

Ostracites  labiatus  Schloth.  i.  Min.  Tasclienb« /^/«?|  VIK 

i.  Diei.  XXXIV,  90  [non  Wahlb.]. 
Mjtulites  problcmaticiis  Schlth.  1890^  Petrf k.  I,  302 :  — 

XXXIV,  90. 

Mytiloides  labiatus  Brgn.  1822  i.  Crv.  oss.  fo^s.  //,  31 
t.  S,  f.  4;  — Dfr.  i.  DicL  ae,  nat.  XXXIV,  89  —  91  :  —  Bechi:  i.< 
i,  #/,  HO,  1 12  ;  —  I.ILL  i.  Jfe'm.  ffeol,  1888 ,  /,  45  ff.  >  Jb.  U 
fMytilus  laevi«  Baorf.  i.  Ct  v.  099,  /oss,  il^  25 1 . 
Ca  tili  US  Schlotheiinii  iNii.ss.  Pehif.  Suec,  {182T)  19. 
Inoceramus  mytiloidps  Mant.  Geol.  Süss.  215,  t.  27,  f.  2. 
i.  Geol,  Trans,  k,  ///,  206;   i.  GeoL  SE.  Engt.  374  ;    —   Sow. 
t.  442;  —  Pashy  Seine'infir.  336;  —  Beck  i.  Min.  Zcif.schr. 
—  Ki.uD.  Brandb.  196:  —  KKPKasT.  Qiipdliiib.  36  ;  —  Goldf.  j 
t.  113,  f.  4ab;  — RoEM.  Kr.  63  ;  —  ?Hagw.  i.  Jb.  t84Jf,  559:- 
1844^  161 ;  Grundr.  463,  t.  20,  f.  8;  —  Morrk.  cai,  HO:  -  Coi 
a,  #F,  298;  —  i»'Arch.  i.  Mgeoi  «,  V,  328:  —  Rküur  Krveraf.  11 
f.  16;  —  Gbim.  Quad.  176;  i.  Jahrb.  1860,  294;  ~   Roem.  i.  J« 
101,   386. 
Inoceramus  propinquus  Münat.  Gf.  Petfk.  II,  112,  t  109,  f. 
CatilluamytiloideaDfisii.  1880,  i.  Eneyd.melk..  Moii.ii^i 

hisi.  b,  Vii,  86;  -  PuKCH  Püln.  Paluoiit.  45. 
Inocrram  as  prob  1  ematicus  d'O.  cre'L  III,  510,  t.  406,  f.  1-' 
II,  197. 

Schaale  fast  gleichklappig ,  sehr  ungleichseitiir,  sehr  lar 
mig,  sehr  schief  nach  hinten  gerichtet  und  flach  gewölbt,  an  <!er 
Seile  höher,  als  an  der  hintern:  Butkoln  s[»itz,  doch  \\ciii*:  >''rj 
der  gerade  SiIiIossRan.i  niirkar/,  mit  olwa  10  (irülM  h'ii. - 
mit  sehr  stumpfem  Winkel  in  den  L'JMadcn  Ilififerrnnd  nlorir'h.' 
vorder-untere  Hand  etwas  bogrnfürmiir  t:e>>öllit;  die  k-rz-i 
r Runzeln  unre^relniassit,  hchicf,  mit  di«  lilcedränirtvn  Sireift'n  J  .' 
Ist  in  derJuirond  \erhaltnismiissiü  breiter,  im  Altt  r  \oii  «i|<vir 
länger.      Kenntlich  an  der  lanfren  schmalen  Furni, 

Verbreitet  in  der  Kreide.     In    England    in   \vti><v i  K  ■ 
Xoricich    und    Gravesend;    in    unterer    Krejd-^    /u    Hr/ri 

*  d'Okbi(;>\  fjrcitt,  um  einen  iioiion  INniiirii  /u^aiiiii;c>tsrt/r:!  ." 
zum  ScHLOTin.iM'srlioii  „pniblrinaticiis''   zuiiifk:    ivoMimi  wii   a-r 
rilät  wülireii,  so  nuisson  wir  auch  diofii  .\amcn  vnu  «Ttfu  ii:;(i  zu . 
zurückkphrrii.  wie  schon  13ivi»>e.MAKr  i;»'thaii.     Wir  haitoii  iriii*!*.' 
ihn  vermieden,  nm  ein  „noliis*'  /ii  ersparen.  \vie  jei/t  \\ieri«i. 

•^*  Die  Ziffer  10  fehlt  auf  einigen  Abdiucken  dei  Taftl;   i\-^  }\ 
zwischen  7  a  und  14. 

*"*  Dieser  Winkel  i.st  im   ahg:ebildeten  Excmplai    pir  nie'/!  *■ 
daher  aucV\  A\e  VV\\\\etst\\t  xvxvlvt  gerade,  sondern  ettvas  bocciifcriDis 


PetenfMd  atid  Lewe$  in  8ui9tx  und  hSaflg  tviLffmt'RtgiB  in  Dor- 
geishire) ;  —  in  l^onArrf  f cft  (im  Turonien  lu  Tottrtenay ,  Detix- 
Sevrei ;  tu  Chinon,  hidTt^tt-Loire,  zu  Dieppt,  Atmen,  Fecamp, 
Seine-inf^.;  zu  Troyei  und  Aux9n,  Aube;  zu  Saint-Smireurt 
Yonne;  EiiCambray,  Nord]  zuDouchy,  Marne,;  —  inDeti/scA/and 
(im  untern  Quader-Sandstein  zu  Cofta  in  Sachsen;  im  untern  Planer- 
Mergel  zu  Prieanitz  u.  a.  a.  0.  Sachsens,  zu  Sariteät,  Bochum  und 
jittsMi;  im  Pläner-Kalk  zu  Strehlen  und  ff^etit6dA/a  in  Sachsen,  zu 
Balber^tadi  und  zu  Rothenfelde  im  Teutobwrger  Walde ;  im  Grün- 
sande yon  Kieslingswalde;  im  Quader-Mergel  zu  Kreibilz;  im  Kreide- 
Uergel  zu  Ilstburg ;  zu  itur/^en ;  in  Kreide  zu  Rügem ;  im  obren  Quader- 
Sandstein  zu  Königslein  in  der  Sächsischen  Schweitz,  zu  Regen- 
siein  bei  Blankenburg ,  zu  JT/tis  bei  Halberstadt  und  zu  Haltern  in 
Westphalen  \  feis  Geschiebe  in  Kreide-artigem  KaU  bei  Prehtfou  in 
der  Mark) ;  —  in  Böhmen  (im  untern  Quader-Sandstein  von  Tjft za, 
Tetsehen,  Kreibilz;  überall  häufig  und  leitend  im  Pläner- Sandstein 
Ml  TriUUz,  Hradek,  SeheUcawitz,  PokratifZy  Kamack,  Perntz, 
Smectna!;  dann  im  obem  PJäner-Ktilk  Ton  üiuntfor/' und  KntscAlin; 
im  Hippuriten-Kalk  Ton  Kntscfdin  und  Srossdarf;  im  obem  Quader- 
Sandslein  des  Schneebergs  bei  Tetschen) ;  —  in  Däwewunrk  (in  jua^ 
igSKT  Kreide  auf  Moen) ;  —  im  Königreich  Polen  In  Kreide-Mergel  zu 
Stezerbak^w ,  Wodzislaw  und  nirobin):  —  in  Texas  in  oberer 
Ktraide. 


PvlvUMee  Detr. 
Tf.  XXXII,  Fg.  12. 

Muschel  gewölbt,  oval  oder  rundlich  dreieckig ,  fast  gleichklappig, 
ungleichseitig,  dünn  und  blätterig;  in  der  spitzeren  Ecke  liegt  ganz 
innerlich  das  fast  lineare  Schloss  mit  8 — 9  kurzen,  fast  parallelen 
wenig  divergirendcn  Leistchen,  welche  durch  ähnliche  Vertiefungen 
getrennt  sind ,  in  welchen  wahrscheinlich  das  Band  befestigt  gewesen. 
Die  eine  Klappe  mit  einem  leichten  Byssus-Ausschnitt.  Muskel-Ein- 
drücke unbekannt.    Schloss  fast  von  P  e  r  n  a ,  Form  von  P  a  n  d  o  r  a. 

Arten:  zwei,  fossil,  in  Oxford-Tbon  und  Kreide. 
Polvinites  Adansoni  (o,  697).  Tf.  XXXII,  Fg.  12  (n.   Defr.). 

!Pn)irinite8  Admnaonii  Ditfr.  i.  IKef.  #e.  itof.  19.9^^  AXJF,  107;  Atlas 
t.  86,  f.  B;  -  BLAiHfv.  ik.  XXXIij  316. 


SOS 

Die  Unterschiede  zwischen  beiden  Arien  sind  uni  onbekaBBt.  Die 
in  der  Kreide  scheint  jedoch  weniger  gewölbt. 

Findet  sich  nur  in  Abdrücken  bei  FrevUle  in  der  Manche. 


GerttUta  Dm.,  Dbslongch« 

ThLI.  27;ni,6t;IV,  227. 

1.  Gervillia  solenoides  (a,  698).       Tf.  XXXU,  Fg.  17abe 

(n.  DiciUn.) 

Gervilliasoienoides  Dsfr.  \S20fi,  Biet.  XV III,  60S— 603;  AUmMtl% 
f.  2,  t.  86,  f.  4 ;  —  BvAmr.  i.  Diet.  XXXil^  310;  MaUe.  630,  pl.  Ol,  f.  4; 
—  Dbshat.  i.  BmcfßcL  metKj  Verty  //,  107 ;  —  Dsslongch.  i.  Mdm.  «sc. 
Unm.  Caivtd.  ISftf,  /,  120;  -  DbsroV.  i.  U^m,  9oe.  d'Msi.  iMf.  Pmr.  11, 
SOO;  —  ?Sow.  u.  Pitt,  i.fiiol.  Trütu,  4,  ///,  S4o,  350  [eseei.  rfl<f?l;  * 
Xlod.  Brandb.  106;  —  Goldf.  Petref.  #1,  124,  t.  US,  f.  10;  —  ?Doi.l 
Jb.  18S8  36S;  —  Gbiii.  Char.  /,  80,  II,  16,  t.  1,  f.  33,  t.  3,  f.  9,  lO;  QuU, 
172;  —  RoEM.  Kr.  63;  —  Hagw.  i.  Jb.  184Zf  5S0;  —  Rbüm  Knrerttr.  II, 
83,  t.  32,  f.  13,  14;  —  M&ll.  Aach.  I,  20;  —  o'O.  Prodr,  U,  260  [wm 

SOW.,  FORB.,  FlTT.,  Mant.] 

GeryilUa  aviculoidea  (Dbfr.)  d'O.  erdi.  Uly  480,  t.  307;  i.  VofUfiii 
rAsIroUkef  t  4,  f.  37;  -^  Pradr.  It,  168;  —  GoiRANc.  i.  Jb.  18Si,  743. 

Diese  Art  ist  mit  G.  Forbesana  (welche  sie  in  tieferen  Kreide» 
Sehichten  vertritt  und  früher  für  sie  gehalten  worden  war) ,  die  schnil- 
ste  aller  Gervillien,  fast  lansettlich,  sehr  verlängert  und  so  schief 
gebogen,  dass  die  Verlängerung  in  gleiche  Richtung  mit  dem  geraden 
Schloss  Rande  zu  liegen  kommt  und  diesem  im  Ganzen  vierfach  entspricht, 
während  dieselbe  den  Queermesser  gleich  hinter  dem  Schloss-Randf 
fast  siebenmal  übertrifft.  Sie  besitzt  in  jeder  Klappe  nur  3 — 5  Rand- 
Grübchen,  unter  und  hinter  dem  Buckel  liegend;  überdiess  ist  die 
Band- Fläche  schief  über  die  Grübchen  hinweg  gefurcht,  die  Furchen 
unter  und  hinter  den  Grübchen  am  deutlichsten  und  ähnlichen  Lebt- 
chen  der  Gegenklappe  entsprechend.  Sie  ist  dicker  und  verjüngt  sich 
stärker  von  Anfang  an  bis  zum  Ende  als  die  G.  Forbesana.  Keine 
Schlosszähne  deutlich.  Fg.  17  a  ist  eine  vollständige  rechte  Klappe  (der 
jedoch  die  Ecke  zwischen  Schloss-  und  ober-hinterm  Rande  fehlt),  von 
Innen  und  in  naturlichem  Relief,  Fg.  b  und  c  die  rechte  und  linke  Klappe 
als  Abdruck,  mithin  in  umgekehrtem  Relief  dargestellt.  Dem  Schlosse 
gegenüber  ist  ein  Muskel-Eindruck. 

Vorkommen  in  der  Kreide.  In  Frankreich  (die  G.  aviculoides  o'O. 
im  Genomanien  von  Mans;  die  G.  solenoides,  wozu  d*Orbigny,  obof 
einen  Unterschied  anzugeben,  dieselbe  Figur  seiner  Terrains  cretaeei 
litirt,  im  Turonien,  nämlich  im  BakuUten- Kalk  des    Cotentin  n 


30S 

Vaio§ne$  and  zu  Orglandes,  zn  Vehaux  nnd  MonUüragon,  Vau^ 
cluse,  d'O.;  —  dann  nach  Andern :  ?in  Kreide  za  Sie.  Colambe  und 
Amfreville  in  der  Manche,  so  wie?  in  der  liarten  Kreide  auf  der  Insel 
Aix,  Charenie  infir;  ?in  einem  der  untern  Kreide  untergeordneten 
Sandstein  lu  Longnp  im  Ome-Dept;  —  ?in  weisser  Kreide  zu 
Maneiile).  —  In  England  (nach  Ausschluss  aller  Angaben  in  tieferen 
Schichten  bleiben  noch  der  Obergrunsand  zu  WarmhuBler  in  Wiltshire 
und  der  Bhickdown-Sand  in  Detonshvre),  —  In  DeutacMand  (in 
vnterem  Quadersandstein  zu  Oberhässlich,  in  Plänerkalk  von  Strehlen 
in  Sachsen^  in  oberem  Quader-Mergel  (Grünsand),  zu  KieBlingswalde, 
zu  Quedlinhurg  und  Aachen ;  in  Quader-Mergel  bei  Blankenburg ;  in 
Kreide  bei  Harzburg  und  auf  Rügenj ;  —  in  Böhmen  (in  unterem 
Quadersandstein  zu  Pankratz,  Zloseyn  und  Ty$$a,  so  wie  in  Exogyren- 
Sandstein,  Grftnsand,  unterem  Pläner,  Plänerkalk  und  Plänermergel  an 
vielen  Orten).  —  In  Osiindien  (die  G.  solenoides  in  oberer  Kreide  zu 
Pondicherrp). 

Avtetitüm  DuB. 

kennen  wir  nicht  näher,  da  Dobois  de  Montperreux  diese  Muschel- 
Sippe  in  seiner  Reise  nach  dem  Kaukasus  1843  nur  dem  Namen  nach 
als  eine  Kreide- Versteinerung  aufgezählt  und  später  nicht  weiter  be- 
schrieben hat. 

Modiola  Lk« 
Tbl.  IV,  S.  233. 

^  Mit  f  trahliger  Scbaale. 

Modiola  polcherrima  (a,  358).      Tf.  XIX,  Fg.  16  (adnat). 

Modiola  pnicherriina  Roem. OoI.  94, t. 4, f*  14 ;  Ki*. 66 ;  -—  Leth. a,  358» 

t.  19,  f.  10;  —  DonsKocH  Oolith.  53,  t.  6,  f.  7  [non  Fikch.]* 
Mytilus  pulcherrimus  Gf.  Pelrf.  II,  177,  t.  131,  f.  9. 

Länglich  eirund ,- etwas  nierenförmig,  V  lang,  halb  so  breit  oder 
breiter ,  mit  hinten  sehr  steil  abfallendem  Rucken ;  Oberfläche  bedeckt 
Ton  vielen  radialen  bidichotomen  feinen  und  dichtstehenden  Rippen, 
die  sich  mit  der  starken  Zuwachsstreifung  kreutzen  und  dadurch  ein 
gegittertes  Ansehen  bewirken ;  nur  in  der  Mitte  zieht  vom  Buckel  nach 
der  eingebogenen  Mitte  des  Unterrandes  ein  gar  nicht  oder  iTur  schwach 
gestrahltes  Feld  mit  blosser  Zuwachsstreifung;  die  davor  liegenden  Strah- 
len sind  feiner  und  scheinen  mitunter  fast  ganz  zu  fehlen ,  wo  dann  die 
Art  der  M.  pulchra  Phill.  sehr  ähnlich  wird.  Im  Hils-Thon  des  Eilig- 
ser  Brinks  in  Eannover;  dann  nach  Koch  und  Duükbr  in  [?]  Unter« 


%94 

ooUtb  zu  Q€^re,w  Wi  Alfeld,  «u  BalterMtn  bei  IFtcAarjAoMKii  «li 
Im  Koialtenhük  la  BorgholxhanBen  im  Bezirke  üftiufeit. 

ModioUm  Jos.  Müll.  1847. 

Farn.  M  y  t  i  1  i  n  a  ?  Schaale  wagrechl  verlängert,  aehotenfdrinig;  fall 
drebmnd,  gleichklappig;  Backein  endslandig,  gemiidet;  wenig  UaftMii; 
Sebless  zahnlos;  Maskel-Bindrücke  vier,  eirund,  lief,  die  zwei  olMfai 
etwas  seitlich  und  kleiner ,  die  untern  grösser  und  ihnen  ganz  nehe  ga* 
legen.  Hai  ganz  die  Form  von  Lithodorous ;  untersclieldel  sich  aki 
durch  ihre  Muskel-Riadr&cke ,  welche  übrigens  in  der  vorhandenes  Ab* 
bildung  nicht  deutlich  genug  sind. 

Einzige  Art:  fossil,  in  Kreide. 

Modlolina  Bosqneti.  Tf.  XXX>,Fg.  11  abc  (n.  Möli.}. 

Litfaodomus  discrepans  MSli..  ilacA. /,  36,  t.  2,  f.  Ift.- 
lf  odiolina  M6ix.  184T,  bei  der  Naturforscher-Tcrsaniiiil.  in  Amekmi, 
Modlolina  Bogqueti  Muix.  Aach,  tt,  69. 

Istviermalsolang  als  hooh  und  erreicht  über  ly^'' Länge.  Ober- 
rand fast  gerade ;  Unterrand  bogenförmig ;  Oberfläche  mit  vielfacher  Strei- 
fting ;  zunächst  theilt  eine  von  den  Buckeln  nach  dem  vorderen  Drittel 
des  hier  etwas  eingebogenen  Unterrandes  gehende  Rinne  die  ganze,  nä 
Zuwachs-Streifen  bedeckte  Oberfläche  in  zwei  sehr  ungleiche  Theile; 
auf  dem  vorder-unteren  kleineren  Theile  hat  die  Zuwachs-Streifung  die 
Form  stark  vortretender  faltiger  Linien,  durch  feine  Rinnen  getrennt; 
auf  dem  übrigen  grössern  Theil  ist  die  Zuwachs-Strcifung  ungleich,  im 
Ganzen  schwächer,  gegen  den  Rücken  hinauf  nur  fein  und  öberall 
von  radialen  Linien  gitterartig  durchsetzt ,  welche  theils  gerade  nach 
dem  Hintenande ,  theils  gebogen  und  zuletzt  mit  jener  Rinne  parallel 
nach  dem  Unterrande  gehen. 

Im  „Grünsande**  zu  VaSU  bei  Aachen  sehr  selten. 

LyHodoH^  Leyerzalin-Mu  seheL 

(Tbl.  I,  27 ;   IV,  240.) 
1.  Lyriodon  acaber  (a,  702).  Tf.  XXXII,  Fg.  13a bc  («ufna/.;. 

Bneyei,  mühod,  pl.  237,  f.  1. 

Trigonia  scabra  Lmk.  hUt,  F/,  63;  —  Bncrr.i.  Cuv.  oss.fosM,  ily  3to,  3J3, 

613,  t.  9,  f.  5;  —  Dfr.  i.  Diei.LV,  294;  —  Dehhay.  eof.  emr.  35, t.  I3.f4,5; 

Encyel.  nu'ih.  (1830),  Vers,  1049;  —  Dssrior.  i.  Mem.  9oe.  i'huUmt. 

Fmr.  18t6,  ii,  20o;-  Bechb  i.  Geol.  Trmu.  k,  il,  114,  iU,  114;  -  Pi«r 

84im$^ir.  nii  -  ?Bovb>  Jb.  189h  IW;  —  Baew »*•  t8MM^  IfSi- 


•  ?  KLfifu  9r»iidfiib.  304;  t-  J^g,  Tri§om.  28, 1. 10,  £•  l-*6  [mmI.  t.  7,  £  4- 
0);  —  Moiuii.  Ml.  103;  —  ?Rob«.  Kr.  08;  —  D*k»  L  M§eal,  «i  Fj  337;  — 
Sharps  i.  OtoL  Trmu.  i,  IF,  131 ;  -  d'O.  eräi.  Uh  ^^h  t-  299 ;  —  Frorfr.  i 
1^  105. 
Ljriodon  i cabcr  Lcth.«  (IM9)  703,  t.  33,  t  13. 

btTypof  der  4.  Familie  derScabcae,  deren  Vordertheil  ge- 
ivöBiC,  du  Hinterende  eckig  oder  Schnabel-fdmiig,  die  Neben<i>Seiif  n  mit 
hAekerigen  Torwirtt  gekrfimmleii  Rippen  bedeckt,  durch  eine  in  den 
Schnabel  aiulaafende  Rinne  von  der  hinter  obren ,  ebenfalls  höckerig 
qaeergfrippten  Fläche  geichieden  find.  Die  Art  wird  über  2"  lang; 
der  Seiten-Rippen  sind  22—26  (bei  andern  viel  weniger  oder  mehr) ; 
dieZwischen-Furchen  breiler  als  die  Rippen;  die  Länge  lit  nicht  wesent- 
lich grösser  als  die  Höhe  (bei  andern  durch  schnabelförmige  Verlänge- 
rung viel  betridiüicher);  die  Höcker  sind  auf  allen  Rippen  vorhanden 
und  rundlich. •  Irisbesondere  ist  sie  dem  L.  limbatus  sehr  ähnlich,  wo 
aber  die  vordem  und  mittein  Queer-Rippen  ohne  Knoten  und  Kerben 
aind;  bei  L.  crenulatus  ist  an  der  Steile  jener  Rinne  eine  Kante, 
ond  die  Queer-Rippen  stehen  dichter  und  sind  queer  gefurcht 

Vorkommen  in  der  chloritischen  Kreide  in  Frankreich  (unter  der 
'     Mitte  des  Turonien :  im  reihen  Sandstein  von  üchmnx  und  zu  Orang€t 
Vauelme;  zu  in  Malle  bei  GroBiej  Var\  su  Lanmay,  Sarihe;  bei 
I     Bauen,  Selne^infSr.;  luRochefori,  Ropan,  Satnies,  Charente-inr 
I     f^. ;  au  le  Martrou  und  zu  Montriehard,  d*0.  ;  unsere  Exemplare  von 
I     SL'Paul'TroiS'Chateaux ,  Drömel;   angeblich  auch  im  ?Bakuliten- 
I    Kaik  des  CoteuHn) ;  —  in  Engtand  (im  Obergrönsand  von  Black- 
I     down  und  von  Lyme  Regis  in  Darsetshbre)'  —  In  DeutBcMand 
I    scheint  diese  Art  zu  fehlen,  denn  die  Tr.  '"»lif  ormia  Gbin.  von  A'et- 
I    Ungiwalda,  welche  d'Orbiony  hiezu  rechnet,  hat  der  Abbildung  zu- 
folge keine  Ähnlichkeit  damit;  und  RoEMin*8  Trigonia  scabra  in 
Kreide-Mergel  von  O  ehr  den  bei  Bannoter  scheint  uns,  nicht  verlwig 
genug  bestimmt.     Man  zitirt  jedoch   eine  Varietät?    in  den  Gosau- 
Schichten  der  Ooeau,  zu  Vemeck  im  Salzburgiechen  und  zu  Pie- 
Mting  in  Nieder-Österreich.    Dann  sehr  unzuverlässige  Trümmer  in 
.,    (Geschieben  von)  oolithischem  Kalk  und  Sandstein   um  Berlin  und 
Potsdam. 

^    %  Lyrtodon  apinosusi.  Tf.  XXXH,  Fg.  14  ab  (ad.  Mt.). 

TrigoDia  apinoia  Pamuiis.  Rem,  lUj  170,  t  l*i,  f.  7—8;  —  Sow.  me,  /, 
106,  t  80;  -  Ao.  wmU.  /,  30;  —  d'O.  er^i.  UI^  154,  t.  207,  f.  1— s;  - 
DoMiiD.  i.  Mim.  gM.  Eil,  224 ;  ^  Sow.  i.  Fm.  242  [«Mi  131, 160?];  — 


tern  Ende  liehenden  Rinne  eine  stumpfe  Kante, 
ARer*Feld  von  der  Seiten-HSche  abschneidet.  I 
nnr  einen  Kern  dar,  wo  die  Stelle  dieser  Kante  fl 
durch  breitere  Zwischenräume  getrennt  erschein 
daran  der  fQr  die  Sippe  charakteristische  Einschn 
Vorkommen  in  Frankreick  (im  Cenomanii 
und  in  der  Tuff-Kreide  zu  Sancerre ,  zwischen 
Cher;  zu  Aofcen /,  Setne-t n/Vr.,  znLamnap,  S> 
Indre-et'Loire ;  zu  Royanin  CharenteAnfir. 
mithin  Tom  Cenomanien  bis  ins  Senonien ,  welcl 
indessen  d*Orb»  im  Prodrome  übergeht) ;  —  ii 
Grfinsand  oder  Blackdown-Sand  von  Lyme^Regi 
a.  0.);  in  Kreide-Kalk  um  Lis9ahon\  —  die  Foi 
sandes,  welche  d'Orbiony  dahin  gezählt,  bilden 
natos  D*0. 

S.  Lyriodon  Fittoni.  Tf.  XXJ 

Trigooia  c  est  ata  Kbfbrst.  Quedlinb.  35. 
Lyriodon  alaeformii  BR.Leth.a,  700,  t  3t,  f.  ] 

Kr.  68  pur»;  —  Gbir.  Qoad.  168  pMtM, 
Trigooia  Fi  ttoni  Dsb.  ■!##.;  LarM.  i.  Mem,geoti 

—  D*0.  erat  III,  140,  t.  200,  f.  1— 5;  frodr.  U^  13 
Lyriodon  Fittoni  Bh.  {184T)  Enum.  200,  Namm 


S97 

gegen  Ende  hin  angerippt  ist  Unsere  Figur  stimmt  ganz  mit  der 
D^ORBiONT'schen  überein,  nur  dass  die  xuletzt  erwähnten  Rippchen  nicht 
sichtbar  sind,  weil  die  Stelle  auch  im  Originale  bedeckt  ist  und  nur  hin- 
ter der  Mitte  noch  Spuren  davon  erkennen  lisst.  Übrigens  ist  nach 
Tergleiehung  einer  grösseren  Aniahl  von  Exemplaren  die  Abbildung 
richtig ;  nur  ein  Kern  scheint  auf  dem  ganxen  Areal-Felde  queer  gerippt 
SU  sejm  *• 

Vorkommen  im  Albien  des  Pariser  Kreide-Beckens  zu  Qirodot, 
Ertp  und  Epothimonl,  Aude ;  MachirominiU  Ardennea ;  Seiffnelap, 
Ymine;  —  in  Dtutnchland  im  Grunsand  und  obern  Quader-Mergel 
Gkik.,  am  Salzberge  bei  Quedlinbtirg ! ,  und  wahrscheinlich  noch  an 
andern  Orten,  mit  Tr.  auf  ormis  verwechselt. 

4.  Lyriodo9.Aliformi8  (o,  705  pars).  Tf.  XXX^  Fg.  13. 

j 

Trigooia  alMformii  Pias«,  org,  rem,iU^  170,  t.  12,  f.  9;  —  Sow.  me. 
III,  27,  t.  215 ;  -  Mant.  i.  Giol.  TnmM.k,  111,212 ;  8E.  Engl  3S8 ;  —  Bechb 
i.  fiftfof.  TrM9, 1, 1/,  112, 114;  —  ?S£DGw.  d.  Muhcm.  ik,  tliy  360,  418;  - 
Sow.  i.  FiTTOif  11.  IV,  131,  163,  160,  206,  242,  260,  367  IjMirsy,  —  Defr.  i. 
EHei.  Je.  mmthV,  207 ;  —  Deshit.  Mf .  emr.  S3,  t  10,  f.  6,  7 ;  Bnegei. mM, 
Ver9,  N,  1010;  -  Passy  Selm-imfir.  337$  -  Fittoii  i.  Proeeed,  IM9> 
Jb.  18Si,  101 ;  —  ?KLdD.  Brandeob.  203;  —  ?Ac  THgom.  31,  t.  7,  f.  14- 
10,  t.  8,  f.  12;  II,  168  [|Mrr«];  —  Rbdsi  Krveral.  II,  6;  —  ?Boch  i.  Jb. 
laöiy  368,  744;  —  d'O.  erel.  /!/,  143,  t.  291,  f.  1-3  ;  —  Prodr.  11,  137; 
[«0»  Letm.  Mgäoi,\  Robm.  Kr.  68;  Gbiiv.  Kieslw.  t.  2,  f.  15 ;  Qaad.  158; 
— >Rb081  Krverst.il,  5]. 

Ljriodon  aliformii  [Br.  Lctb.  «,  700,  pw$',  —  Goldf.  Petrf.  Ji,  203, 
t  137,  f.  0]. 

Man  hat  das  Ansehen  der  Oberfläche  dieser  Muschel  der  halb  aus* 
gebreiteten  Schwinge  eines  Vogels  mit  ihren  Schwungfedern  verglichen 
(worauf  der  Name  deutet),  aber  so  viele  Formen  dasu  gezählt,  dass  kaum 
eine  oder  die  andere  der  Abbildungen,  welcher  man  denselben  Namen 
beigelegt,  noch  eine  Ähnlichkeit  mit  der  typischen  besitzt.  Die  Schaale 
istEi-Nieren-förmig,  oben  etwas  konkav  gebogen,  vorn  dick  und  fast  ab- 
gestutzt, hinten  verlingert  und  zusammengedruckt,  wie  ausser  ihr  nur 
noch  der  L.  caudatus  und   L.  divaricatus  aus  dem  Neocomien. 


*  D'ÖRBioinr  wdrde  der  Formation  wegen  diese  Art  wohl  lieber  an  seiner 
Tr.  limbata  aieheo  (vgl.  Prpdr,  li,  240),  welcher  jedoch  der  erw&hnte  qoeer« 
K^streifte  Streifen  vom  Buckel  his  xum  Sobnabel,  der  in  unserer  Abbildung 
richtig  dargestellt  ist,  ginslich  fehlt ;  auch  sind  ihre  Rippen  etwas  zahlrri- 
eher,  und  die  ersten  derselben  laufen  vorn  nicht  wag;recht,  sondern  schief 
unter  stumpfen  Winkel  sasammen. 


> 


'4»» 

Vain  Buckel  nach  ilem  Schnabel  lauft  ein  allinühlicii  breiter  vqlc 
ift  dir  Mitte  durch  eine  Längsfurche  geiheiller,  queer-gettrdBcrl 
fen  lus,  gnni  wie  er  bei  L.  P  i  1 1  a  n  i  vorkommt ,  aber  Ata  imti  U 
qannten  Arten  steht  er  «o  nicht  lu.  Darüber  und  darunter  iiiii!l)i 
Rippe"  '■  die  nbern  auf-  und  rück-wärts  lum  Sclilost-Rand  TerlHtudf 
SO  ;  die  untern  zuerst  in  Bogen  nach  vom,  dann  nach  unten,  im 
ifUfi  und  ohne  Biegung  srhicf  nach  hinten  nehend.  etwa  18.  ■><< 
den  Vonlerrand  erreichen,  die  lelitcn  6 — 7  «ehr  kurz  gini  of 
Scitnabel  sitzen,  alle  dick  und  abgerundet ,  in  wenige  Knotco  |>1 
und  fo  breit  jil«  die  iEwi  sehen  furchen. 

Xuchdcm  d"Orbicnv  Proitr.  U ,  195,  iiO  die  Tt.  »lifM 
de«  Neocomien  /u  L,  ri  i  v  a  r  i  c  a  l  u  s  und  L.  i:  a  u  <t  a  t  u  t ,  ^tkt 
I^SS  zu  L.  lim  batus  [womit  die  letzte  der  Formatioo  utfcl 
als  in  der  Form  übereinstimmt],  die  GEiNlTZVhe  n  l.  ••« 
[womit  sie  keine  Ähnlichkeit  hat;  vcractzl,  und  wir  die  von  Qut0i 
f&r  L.  Fitloni  erkannt  (obwohl  sie  in  der  Formation  abimm 
ichflini),  »0  tragt  es  sich,  ob  diese  meist  für  allvorbreiletaDgcMki 
aborhiufit  noch  aui«e>h8lb  Sad-Eag(a»d  und  .Vorrf-fyanlutMt 
kommt,  und  ob  auch  dort  sie  «ich  noch  auf  alle  utitengenianW 
Ucbkeiten  und  Bildungen  erstrecke,  obwohl  das  Überitreil«)  M 
am  eütcr  Formation  in  eine  andere  benachbarte  uns  nith 
lieh  erscheinen  wurde.  Sie  wird  jetzt  noch  iineegeben  in  it 
Formation  in  England  (im  Gault  des  ll'ardourT^ale»  in  WM 

—  dann  im  angeblichen  Unterfirünsand  von  Parham  Park\i'^-] 
Polborough  in  Sussex.  zu  Ashford,  Court  at  Street,  Irjf  W 
unil  Sandgate  in  Kenl,  xu  Bougton  tind  Pelertfleld  in  Bmrd 
lu  CManklia,  C/tine  und  Atkerfield  auf  Wig/il:  in  OberjcriBual 
«einer  Kreide  zu  Lgme  Regis  in  Dorsetthire  ;  in  ObergräM» 
Edington  im  Kreide-Beiirk  von  Bathf,  und  in  den  !Blacl* 
Schichten  in  Deronshire, ;  —  in  frankreick  (nur  im  Aftin« 
vioH,  Mac/ierom^iil  und  Saulcesaux-Bois,  Ardennei,  n^' 
tiea,  Metue;  nach  Andern  noch  in  untrer  Kreide  su  Orcka)- 
Torkommen  an  der  Belgisr/ien  Grenze  (am  Louisberge  bei  .t« 

—  in  Quader-Sandstein  zu  Weissig  bei  PUlnitz  und  zu  WaU"* 
iB  der  Oberlausilz ;  zu  Kiesl'mgsvsalda  und  Regensbta-g  ;  bei H'c 
gerode  und  Attenrode;  zu  Hanburg  und  Gefirden  :  in  d*n  S* 
Schichten,  sh  Geschiebe  der  Mark  um  Berlin,  Potidam,  ITrii 
etc.) ;  —  in  0aAmen  (im  Quader-SandsUin  und  Metgel  ron  n-cttil 


i 


i[amHit%; ,  uod  endlich  am  Kaukß$uß  wird  vahrscheialich  auf  andere 
Arten  bezogen  werden  müssen. 

Das  abgebildete  Englische  Original-Exemplar  \erdanke  ich  der 
gQtigen  Mittheilung  des  Herrn  Edw.  Forbbs  durch  freundliche  Vermitte* 
lung  des  Hrn.  J.  W.  Hamilton. 

OpU  Dnu  1895. 

Bei  Astarte  {U,  259;.  Muschel  sehr  dickschaalig,  geschlossen,  gleich^ 
klappig,  herzförmig,  von  vorn  nach  hinten  zusammengedrückt,  die  Klappen 
mit  schmalem  Rücken  und  hohem  stark  eingewundenem  Buckel,  wie  Car- 
dissa.  Band  äusserlich  sehr  kurz.  Schloss  sehr  entwickelt,  bestehend  in  der 
linken  Klappe  aus  einem  grossen  dreieckigen  oder  zusammengedrückten 
Zahne  und  davor  aus  einer  schmalen  tiefen  Zahnhöhle ;  in  der  rechten  aus 
einer  Höhle  für  jenen  Zahn  und  einem  Zahn  für  diese  Höhle  [oft  sind 
aber  auch  in  einer  Klappe  ein  grosser  mittler  und  in  der  andern  zwei 
fchmälere  äussere  Schloss- Zähne  in  radialer  Stellung  \orhanden,  wo 
man  dann  die  Muschel  eine  von  vorn  nach  hinten  zusammengedrückte 
hochbttckellge  Astarte  nennen  kann].  Muskel-Eindrücke  tief,  vorn  zwei 
(der  obere  sehr  klein)  und  hinten  einer.  Mantel-Eindruck  ganz  und  ohne 
Bucht. 

Arten:  wohl  25 — 30,  von  der  SL^CiUsianer  Bildung  an  spärlich» 
\*ofi  dem  Unteroolith  an  lüuflger  in  den  meisten  höharn  Oolith-Formt» 
tionen ;  dann  wieder  sparsaroei  bis  in  die  Kreide  hinauf« 

].  Opis  eardissoides  (a,  703).  Tf.XXXll,  Fg.lGab  n.  Dfr.). 

Tr  ig^onia  eardisso  ides  Lr.  hisi,  Vt^  65. 

Opif  cardiNsoidei  Dfh.  L  Hief.  ATJUTri, Sl9,  illlii» t. 70,  f.  3,  t.  100,  f.  1; 

—  d'O.  Pr0dr.  il^  15. 
? Cardita  cardisaoides  Gr.  Petrf.  II,  186,  t.  133,  f.  10. 

DieGou)FU$8*ache  Artistvon  vorn  gesehen  breit  herzförmig,  glatt, 
mit  grosser,  tief  eingedrückter,  hoch  eingefasster  und  breit  herzförmiger 
Lunula ;  die  dreieckige  Rücken-  oder  Seiten- Flächen  durch  3  radiale  Kan- 
teo  in  2  konzentrisch  gestreifte,  nach  aussen  und  hinten  gekehrte  Felder 
getheilt;  Hinterseite  glatt,  mit  grosser  schmal  herzförmiger  hoch  uip* 
kaüteter  Area.  Bis  Zoll-gross.  Die  von  uns  kopirte  DsrRANCE*schc 
Abbildung  einer  Klappe,  a  von  der  Seite,  und  b  von  innen  mit  dem 
Schloss,  welche. sowohl  Goldfuss  als  d'Orbigmy  für  dieselbe  Art  erklä- 
ren ,  scheint  eine  viel  schmal-rückigere  Form  anzudeuten ,  lässt  aber 
nicht  viel  Deutliches  sehen. 

Vorkommen  im  Coral-rag  von  Chdtel^Censoir  in  Franlareich 


soo 

und  "Ton  Nauheim  in  Württemberg ,  und  hitte  daher  schon  q 
Abtheilung  des  Werkes  aufgenommen  werden  sollen. 

3.  Opi8  elegans.  Tf.  XXX^  Fg.  liabc  d. 

Opis  elefcans  d'O.  <;ref.  III,  65,  t.  254,  f.  4  — 9;  Prodr.  II,  IM. 
Schaale  von  vorn  oder  hinten  gesehen  ei-herz-förroig;  diei 
nenKlappen  von  schiefer  mit  der  Spitze  eingewundener  Kegel-Fon 
hinter-untern  Rande  etwas  verlängert;  von  den  Seiten  gesehen 
dreieckig  mit  ungleicher  Zuwachs-Streif ung.  Die  Seiten  Flächet 
Abrundung  in  die  vordere  übergehend,  wo  die  seichte  hoch-henli 
Lunula  ebenfalls  nicht  scharf  umrandet  ist;  am  hintern  Ende Ic 
durch  eine  abgerundete  zur  unter-hintern  Ecke  herabzieheodn  I 
worauf  eine  vertiefte  Falte  und  wieder  eine  ähnliche  Kante  folp 
der  Lunula  ähnliche  Area  einzuschliessen ;  Buckeln  hoch  Torstebod 
aneinanderliegend.  Die  Figuren  sind  von  vorn,  hinten  und  inei 
jetzt  nur  im  C^nomanien  Frankreichs  gefunden  zu  Sf.-JsMp 
Man»,  Sarthe,  und  zu  la  Catte,  Vor. 

(hrbU  Cuv.  1817  et  Lk.  1810,    Korb-Maickc 

(Sphaera  Sow.  18MS»  ~  Tbl.  I,  S.  38.) 
(Integripallia,  Farn.  L  u  c  i  n  i  n  a.;.  Schaale  rundlich,  fleid 
pig,  fast  gleichseitig,  geschlossen,  mit  einwärts  gekrümmten  and  ft 
starken  Buckeln.  Band  äusserlich.  Mantel-Eindruck  ohne  Bucht  ^ 
Eindrücke  deutlich ,  fast  ^leichgross,  rundlich,  innerhalb  df)  ^n 
noch  ein  zweiter  sehr  kleiner.  Schloss  aus  1 — 2  Schloss-Z.ihae£ 
aus  2  mehr  und  weniger  zusammengesetzten  Seiten-Zähnen,  wj»* 
vordere  dem  Buckel  näher  steht,  der  hintere  zuweilen  niehmhU; 
Oberfläche  gewöhnlich  mit  konzentrischen  Leisten  oder  Yi\i^ii'- 
mehr  und  weniger  strahlig  gestreift.  Unterscheidet  sich  \vnU 
nur  durch  den  nicht  verlängerten,  aber  wohl  verdoppelten  ^ori?:: 
kel-Eindruck. 

Nach  FoRBES  gehört  auch  die  Sippe  Sphaera  dazu.  df:f-. 
nose  freilich  nicht  genügte,  um  eine  Corbis  erkennen  zu  lassen  "^ 
die  bei  Sowkbbv  entlehnte  Abbildung  eher  geeignet  ist  VfT>d" 
heitcn  als  Ubcrrinstimmune  mit  Corbis  zu  zeisren :  während  '^^ 
schon  die  Proül-  Fg.  ISb;  mit  der  innern  Ansicht  (Fg.  15  c  fir 
in  Einklang  zu  bringen  ist,  indem  in  15  b  der  Buckel  viel  zu  ho.i 
dem  Schloss  Bande  und  in  15  c  das  Schloss  ganz  falsch  dirf^'- 
Arten:  17  fossile,  von  Lias  an  durch  ::lle  Kreide -Forn^si;' 
nur  l — ^  k\iciv^^. 


3»t 

Gorbia  corrof^ata.  Tf.  XXX,  Fg.  ISabc  (n.  Sow.), 

pVenus  Ringmerien«!«  Mart.  Summ.  126,  t  25,  f.  5.] 
Sphacracorruga^a  Sow.  me.  18MS,  iV^  42,  t.  335 ;  —  Fitton  i.  QeoU 

TrmH9.  bn  iV^  130,  153,  S04,  354  ;  —  Pitt.  i.  Buii.  gdoL  18S9,  X,  444 ;  - 

Leth.«,  680,  f.  So,  f.  15. 
▼  enai  cordiformifl  Dbahiv.  wus.'y  Lbym.  184M  i.  Mdm. gdot.  IV,  341; 

r  ,   5,    t»  O,  !•  9m 

Corbia  cordiformia  d'O.  erdi,  Uly  111,  t.  270;  —  d'Arch.  i.  BuH.  g§§i. 

18 Uy  I,  //l,  335  (=  r*). 
Cardium  Galloprovineiale  Mathbron  194^,  eol.  165,  t.  17,  f.  1—4. 
Corbis  eorrugata  Foaa.  i. Gtoi. Qumrii.  1843,  S30 ;  —  d'O.  1860,  prodr. 

n^  106;  —  EwAtD  i.  Jb.  1861,  737. 

Schaale  etwaf  längiich-rond,  fast  gleichseitig,  aufgeblähet ,  ungleich 
konientrisch,  rippig-gerunzelt,  etwas  strablig  gestreift.  Vorderseite  tiefer 
gefurcht;  Rand  gekerbt;  der  hintere  Seiten-Zahn  dreitheilig,  das  hintere 
and  irordere  Schlossrand-Ende  etwas  winkelig  vorstehend  (Ohr  bei  So- 
WERBY).  Länge  bis  lOO**.  (VenusRingmeriensisaus  Kreide- 
Mergel  ist  wohl  mit  Unrecht  dazu  gerechnet) 

Vorkommen  im  untern  Neocomien  Englands  (im  Untergrunsand 
der  Sanddown-Bay ;  grösser  zu  Shanklin  wxlWight;  zu  Gryeoftage 
bei  Sandgate  und  zu  Cotiri^at^Sireet  in  Keni  als  Kern  ? ;  zu  Tre- 
' '  vereax  hei  Lympafleld  in  Surrey);  —  Frankreichs  (zu  Attencouri, 
'  Damblain  und  Poni-Varin  bei  Vasay ,  Eaute-Mame ;  zu  Brillon, 
'  Meuse ;  zu  St-Sauveur,  Yonne\  zu  Renaud-du^Mont  im  Morteaxh 
'  Thale,  Doubs;  zu  Oinigal,  Pyr^-orient.;  zu  Or^oux  und  im 
'  Kalke  von  la  Bedaule,  Bouches-du-Rhine  ^  zu  Mar  olles,  Aube\ 
'    —   und  wieder  aufgewühlte !  Exemplare ,  nach  d'Oibionv,   auch  im 

^   Aptien). 

t 

Protocardia  Bbth.   1846. 
(Tbl.  I,  28.) 

(Sinuatopallia,  Farn.  Protocardidae.)  Trägt  alle  Cha- 
raktere der  Sippe  Cardium  (vgl.  Thl.  VI)  an  sich :  ist  wie  diese  gleich- 
klappig,  etwas  ungleichseitig,  bauchig,  hinten  abgestutzt,  mit  1 — 2  kegel- 
förmigen Schlosf-Zähnen,  auch  jederseits  einem  Seiten-Zahn,  und  zwei- 
muskelig ;  doch  bat  der  Mantel  «Eindruck  hinten  eine  Bucht  (unterscheidet 
sich  mithin  diese  von  jener  Sippe  wie  Leda  (IV, 250)  von  Nucula); 
auch  ist  der  untere  Klappen-Rand  stets  ungekerbt  und  die  Schaale  ohne 
eine  dieser  Kerbung  entsprechende  innere  Textur.  Die  Oberfläche  ist  ganz 
glatt,  oder  gewöhnlicher  queer  gefurcht  undnur  anderHinterseitestrah- 


Qw.  Palrf.  II,  iso,  I.  141,  t.  4;  -  Hathk.  m(.  137 

II,  ll,  li,  t,  S,  F.  10,  li;  Qnad.  tS4;  —  Mdhu  Ca 

ST,  I.  94S  i  ProJr.  n,  103 ;  -  TRoGN.  i.  Jb.  tSgO 

i^t-oltttardU  Hillana  (Bsm.  1.  HimisZrftäebr.l 

«Sl,  t.  Ift,  f.  4;  —  RiDM  Krvcrut.  II,  39, 1.  4S,  F.  1 

CardihH  McrllceniaHiraii.  Clif.  13T,  t.  18,  (.  i 

C«rdlnn  Ilc|aieaianuin  Hirarf.  Cal,  137,  t.  IB 

Schaale  bauchig herifOrmig,  hoch;  die  ichiel 

pen  fait  abgeilulzt ,  daher  durch  oine  nor  unde 

Nebeoieiteo  varbunden,  welche  gleich  der  Vordene 

Iriicfa  gefufcht  lind,  mit  zwiacheDÜegenden  Dicht' 

Rippen ;   die  Hiatericile  blosi  mit  radialen  und  t 

hen,  15—18  an  Zahl,  welche  diesen  Band  gekerl 

Chen  lieh  dieie  Art  hauptsächlich  von  dem  wen 

grinosum  unterscheidet,  während  C.  suhhilianuni 

den  Nebenleiten  feinstrahlig  gestreift  ist.    Ober  S 

land  stSsst  rechtwinkelig  an  den  Untenand  an ,  o 

bogen  lind. 

Vorkommen  im  untern  PlSner.  So  in  £119 
land  von  Blackdovm  und  lu  Batdon);  —  in 
Cenomsnien  und  reihen  Sandilein  lu  üchaux  un 
in  Tuff-Kreide  lu  la  Malle  hei  6nu»e  und  su  1 
in  Laamag  und  le  Matu,  Sarlhe ;  su  GritiUe 


* 

fftkHKff  SowfeRBV  18M*. 

Taf.  XXX,  tg.  21,  ä2. 

Muschel  duantehtalig,  gleichklenrig,  eiwis  ongleiolMeilig,  Iflü 
Brynd,  gescblossen,  gewölbt,  mit  kleieen  Budicln.  Band  randttdi  ^ 
«rliek,  auf  tchmalefi  Lippe«.  Schloss-Zähne  3— '4,  sugefpitf^  «ff- 
sb,  die  iwei  vordern  grösser,  kegetförmig,  wenig  gebogen»  die  1—8 
s»en  klein*  {d'Orbionit  dagegen  hatte  nurCrelegenbeit  dea  fiindruel 
m  grossen  Zahnes  wie  von  Cardium  in  der  linken  Kl«p|>e  au  sehen»j 
^Seiten-Zähne.    Zwei  Muskel -Eindrücke  seicht,  i|ueer-nindlid^ 

Schlosse  entfernt,  der  vordere  noch  mit  einem  kleinen  iber  sieh» 
linden  durch  einen  schwachen  Mantel-Eindruck,  dessen  breite  Bnohl 
«im  Buckel  hinaufreicht  und  in  dessen  Nähe  spitz  endet  —  Scheint 
l/en  US  am  nächsten  verwandt,  und  durch  eine  ändere  Vorm  der 
a  e  und  die  tiefere  Mantel-Buchi  vetrschiedfeh  zu  se'jn.  iPg.  ^1 
■t  noch  grösstentheils  die  Schaale ;  an  der  SteÜe  jedoch ,  wo  sie  in 
^9ifae  des  Buckels  fehlt ,  sieht  man  auf  dem  Kerne  die  spitzige  Ifnn* 
ucht  h^raufreidien.  Fg.  22  ist  nur  «in  Kern  Y>bne  SchaalB ;  Man 
MBit  doah  beide  Muskel-Bmdröcke  und  die  tieft  Bucht  ües  Mantel- 
r^aoks  (deren  ganzen  Zwischenraum  aber  der  Lithogtuph  dunkel  ans- 
&t  bht,  statt  daselbst  eine  allgemeine  Sdiattirun^  zu  geben). 
-Jkrten:  viisr  fossB,  in  Kreide-Gebilden;  tielleicht  1  in  Oolifhen. 

h^Ui  «  aj  or  (o,  704).  Tf.  XXX,  Fg.  21  (n.  6ow.). 

:  1s  riiajor  Sow.  me.  VI,  30,  )>1.  513,  f.  1-4  >  —  Dpa.  i.  Diei.  LtV^ 
r^  -^Lorfsl^.  i.  GboI.  Trmtu.  ky  IH,  176;  -  Sow.  S.  Fitron  M.  tV, 
B  1,  ?1S3,  fl57,  ?159,  ?805,  Ut,  35S  (|P0r#?];  —  Bocn  i.  Jb.  f Mi, 
»  744:  -  d'O.  erei.  Ul,  454»  t  387,  f.  8-I0;  —  PfPir.  U,  160. 

Oft  i*'  lang ;  der  hintefre  Rand  eine  schwache  Ecke  bildend ;  glitt,  mit 
tohi-Streileki  midiiach  SoWiniv  mit  Längen-Reihen  äussert  feiner  er- 
%«r  Punkte,  welche  indessen  H'Orbiomy  dieser  Art  abspricht^  indem  er 
*^ä  hiedurch  wie  durch  die  G^ltaH  der  Manftel-Budft  von  den  zwei  iaar 
^^lietscheideU  Der  Winkel  der  Mantel^ucht  ist  nämlich  wenigerxifien 
dt  Tb.  tninor,  der  vordere  Schenkel  zieht  anfangs  noch  nach  hinten 
^-»  geht  aber  bald  im  Halbkreis  ntfdi  vom  imd  in  einem  «nlgj^gea- 
s€0n  Halbkreise  vrteder  nach  nnten  in  den  nur  sehr  kurzen  gewMin- 

JUkki  «I  verwechseln  wit  Tetfays  Lin.  If4ß  bei  den  g3r»«ohranehett 
^mken  (welche  Cuvuii  schon  1T98  wie  spater  GoinPima  and  Blauivillb 
*>-«,  Mbokbl  1808f  0  WBN  u.  WiBGMAim  Thetis,  Laka«ck  tethis,  Fsaussikc, 
A^Es  and  PmufPi  Thetys  schreiben.  Der  Name  nms  ge&ndect  ¥rt.td«iu 


rewn  tnacn  otiBBioHYS  tioicricncianng  nur  im 
ges  Sakiie-Vaihirine  tod  Bauen,  Seine^infir 
•m  Km»kQMU9  in  Geoden  eines  S300'  mlchtigen 
iinf-Thale. 

2.  Ttietls  minor  (a,  705).  Tf.  XX 

VenuB  Maktbll  Qeol.  8u$9,  p.  73,  o.  12. 

Thetif  minor  Sow.  me,  Yt^  21,  t.  513,  f.  5,  6; 
275»  —  Sow.  FiTTOif  i.  Oeoi.  Tram.  I,  IF,  150,  ! 
Klod.  Brandenb.  Sie;  —  Maut.  SB.  Bmfl  38e;  — 
358,  744;  -  d'O.  erdi.  Ui,  453,  t.  387,  f.  4*7;  IV« 

Muscliel  bis  1  '/j''  lang ,  Torn  etwas  breiter 
gerundet ,  die  BuciLeln  stumpfer  als  bei  der  erster 
aber  nur  undeutlich,  nach  d*Orbignt  aber  sehr  i 
Punkte  in  strahligen  Reihen  stehend ;  die  ManteM 
der  vordere  Schenkel  eine  Strecke  weit  aus  einer  1 
und  zwar  bognig,  aber  viel  schwächer  als  bei  i 
wagrecht,  sondern  immer  schief  nach  vom  absl 
kreisförmigen  Mantel-Eindruck ,  welcher  rundum  : 
vorderen  Drittel  eintretend  (s.  d.  Abbild.). 

Vorkommen  in  England,  in  den  Blackdown-£ 
shire  und  im  Grönsand  von  Ijyme'^RegU  in  Dar 
im  Shanklin*Sande  zu  Parham  und  Polboraugh 
klin  Chine  auf  Wight ;  bei  Lyme  RegiM  in  Dor, 
fleld  in  Hampihire,  lu  Locknoell  Heath  in  Wi 


m 

ThetlB  laevigataDUcräf.  117,  453,  t.  387,r.  1^3.. 

bnU  laevigata  Sow.  1818^  me.  Hij  13,  t.  U09,  f.  1-2;  Proir. 
\  118. 

letif  Sowerbyi  A.  Robm.  Kr.  72  [exek  «y».];  F.  Robm«  i.  Jb. 
H,  393. 

Durch  einige  radiale  Streifen  am  ober-hinteren  Rande  von  den  S 
un  Arten  onteracheidbar,  würde  sich  dieie  Art  nach  D*0.  in  Bn^ 
i  nnd  Frankreich  auf  den  oberen  Hila  beschränken ,  wo  Roniu 
I  aeine  Th.  Sowerbyi  litirt. 

Pachympa   Sow. 

Tf.   XXXI,   Fg.    9  ab. 

»»Muschel  von  vorn  nach  hinten  verlängert,  sehr  dick,  durch  eine 
»iegung  des  untern  Randes  etwas  iweilappig,  die  [kleinen]  Buckehi 

nahe  am  [breitgerundeten]  vordem  Ende  befindlich.  Das  Band 
ttigt  an  einem  vorragenden  Theil  des  Schloss-Randes  und  lum 
l  eingesenkt*'  [wie  gewöhnlich]  Sovir.  Ein  Theil  des  unteren  und 
aintere  Rand  sind  schwach  klaffi*nd.    Beide  Muskel-EindrQcke  mls- 

Mantel-fiindruck  hinten  mit  sehr  kleiner  Bucht  Von  den  Buckate 

der  hinter-untcrn  Ecke  zieht  eine  abgerundete  Kante.  Das  Schlosa 
ibekannt.     d*Orbiqnt  vereinigt  iwar  die  Sippe  mit  Pholadomya 

IV,  S.  275),  worin  wir  ungestrahlte  Arten  nicht  aufnehmen  lU 
n  bereits  erklärt  haben ;  er  bemerkt  aber  auch  selbst,  dass  sich  die 
durch  ihre  längliche  ModiolaPorm  und  dickere  [etwas  faserige] 
ale  von  allen  andern  Arten  unterscheide. 
Art:  bis  jetzt  nur  eine. 

hymya  gigas  (a,  697).     Tf.  XXXI,  Fg.  9ab  (%  n.  Sow.). 

i  yinya  gi^as  Sow.  18MSyme.  Yi^  2,  t.B04,  505;  —  WooDw.Jjfii.  10; 
Bbchb  i.  Gßoi.  Traiu  5^  II,  112;  —  Moaius  Cai.  00. 
üdomya  gigas  d'O.  eret,  1//,  350,  t.  306;  Prodr.  ily  167. 

Ist  über  zweimal  solang  als  hoch,  an  den  Buckeln  schmäler,  hinter 
ilben  dicker  als  hoch,  und  von  oben  gesehen  eiförmig ,  mit  langem 
»88  Rande,  ungefähr  parallel  zum  Unterrande,  hinten  schief  Ton 

nach  unten  abgeschnitten.     Länge  bis  160'^°'  oder  6''.. 
In  England  (im  obem  Grunsande  von  Dawlands  bei  Lyme  Regie 
t^reetehire) ;  —  in  Frankreich  (im  Cenomanien  zu  ta  üfoile, 

und  zu  le  Man»,  Sarlhe). 

oaa,  LethaeageogaotUea.    3,  AnB.   V.  20 


II,  V.    iliftt^ropoda. 


Betterophbm  d'O.  184& 

iXerr.  erei.  H,  410.) 

Sektile  kogetfSnkilg,  fust  symmolriich,  ipM  «ing^wantei  ted  fie 
Mdte  Windung  alle  Mheren  lo  Tollitindig  tttntciüieagCBd ,  da«  wm  n 
iMktott  Seiten  n«€ii  eki  etwas  ungleicher,  rnftnlg  tieler  NaUl  Meib^  M 
aber  nur  auf  einer  Seite  noch  eine  Spur  >ob  Windmig  etleMWB  MMt 
Oberfläche  längs-gerieft.  Unterscheidet  sich  Ton  Bellerophon  nur  durch 
die  un?ollständig  symmetriMie  FeM>  iWrA  den  Mangel  einea  nittela 
Ausschnittes  der  Mund-Lippe  und  daher  auch  des  Kielea  ISngs  dm 
Röcken.     [Der  Name  unhaltbar.] 

Ai'tiBn:  nur  idine. 

ftfelliSröphlda  Vibrayel  b'O.  Tf.  XXXSPg.  15abed(n.b'b.). 

bellerophioaVibrayelD'O.  01^1.  l/,4ia,t.336,f. 7— n;  i^radr.  1/,  tSS. 

Ist  noch  nicht  nfther  beschrieben  und  findet  sich  im  »Alblen  Tta 
DieiwUle**  in  Frankreich. 

iiy  Vi.   Prdtopodä. 

DtHtaHum  hau 

(ThI.  I,  30.) 

(C  i  r  r  0  b  r  a  n  c  h  i  a.)     Schaale  symmetrisch ,  verlängert  kegelßr- 
mig,  etwas  gebogen,  so  dass  die  konvexe  Seite  dem  Rücken  des  Thierei 
entspricht,  und  an  beiden  Enden  offen.  Die  vordere  Öffnung  ist  grösser, 
einfach ,  gewöhnlich  etwas  schief,  die  hintere  zuweilen  fortsetzend  is  , 
t\xktn  kurzen,  nach  dem  Rücken  heraufziehenden  Spaft. 

Arten:  über  90,  Von  den  ältesten  Forntatiooen  an  immer  hSiH  ' 
figer  werdend ,  24—30  in  der  Kreide ,  die  meisten  (70)  tertiär,  und  iO  i 
lebend. 

1.  Dentallum  Mosae  (o,  706).  Tf.  XXXII,  Fg.  18ab  {ad.  nat,  ' 

£  otal  it  WiLCH  u.  KriORR  VersCein.  III,  t.  va,  f.  3. 

Pyrgopolon  Mosae  Montf.  ISOS,  Conckyl,  /,  394  c.  icam, ;  -*-  Bi.au<v. i 

Diet.  XLIi  isa  (?Belpinnit). 
Beletnfiitek  Pyrgepoloa  Mdsae  SeHLT».I.Mib.Taiehb  fM4,VII,ll« 
?6eatalfiam  clava  Lamk.  kitt»  V^  846;  —  Dbsmat.i.  M4m.—e. 

Par.  liy  it,  374,  I. . . ,  f.  18,  19. 
Dentalites  cingvlatus  Schlth.  IM<^,  Pf trfk.  I,  94. 
Deutali  um  ciDgalatum  Schlth.  Veneichn.  07  (fiiielaii#). 


narttriii«  fracil«  Um« l9. /^m.  im.  af  f.  80« 

E«UH«a  ri9«a«B  Dar«.  L  Ma#.  XIF.  ftit,  Atlat  t.  §7,  f.  4»  4a. 

Brochaa  Bnomr  iikuir.  CiwAfl.  if  Gr.  Brll.  1 1»  f.  lo— IS. 

Dentaliaa  Hiuno.  Aul§ekmiߧnr  tV,  180«  F,  lot,  t.  3«  f.  3;  Pdirif,  SS,  4«i 

i>evialinm  Browai  Hismo.  Lsih.  mee»  Sl,  t.  4,  f.  0. 

BtoptaTia?  Da  Haan  i.  Mut,  lm§imL  i98S. 

Daii1«la  Dbmiat.  i.  Bmofel.  m^ik.  tt^  113. 

Bca lalian  ICosae  Biu  IMF,  Leib,  a,  706»  t  as,  f.  18;  -  Gr.  Petrft.  III, 

3|  t  160,  f.  lO;.—  d'O.  Ffdr.  It,  S32. 
Crea  ei  a  Jf*  CAitra.  i.  Mai.  Brux.  184t,  Xttt,  31, 1. 1,  f.  0. 
Serpala  Moaae  Chsm.  Qaad.  104. 

Diese  Art  iit  an  ihrer  matten»  unregelmäMig  queer  geitreiften  und 
nuiielig  geringelten,  itellenweite  eingeschnQrten  Oberfläche  und  an 
ihrer  nach  vorn  mehr  ala  bei  andern  an  Dicke  zunehmenden  Form  leicht 
kennbar.    Am  Tordem  Ende  verengt  sie  sich  iusserlich,  aber  nicht 
innen.    Fg.  a  leigt  ein  Exemplar  vom  Röcken ,  mithin  ohne  die  übri- 
gens nur  schwache  Biegung,  Fg.  b  ein  Röhrchen,  welches  als  ein  abge- 
löster  Tbeii  der  Innern  Schaalen-Schicht  loie  oder  fest  (wenn  einfach 
'     die  öussere  Schicht  zerstört  worden)  im  dünnen  Ende  dieser  Art  zu 
steekvti  pflegt,  wesshaflliDiniAiici  aus  dieser  Art  ein  besonderes  Genus 
gobiUM  hat    kh  tobe  aber,  wie  DtH^AHCB  selbst  und  Dkbh&ti^ 
solche  Röhrchen  auch  in  mehren  andern  unbezweitelten  Dentalium- 
Aitm  geftmden.  MoNTTOtT  liat  dieses  Fossil,  wohl  ebenfalls  des  Röhr* 
chens  wegen ,  sn  den  Vielkammerigeo  gesetzt    Es  hat  allerdings  ein 
voo  den  übrigen  Dentalien  abweichendes  matteres  und  unregelmässi- 
^    gerea  Aussehen ;  doch  weicht  es  von  Serpula  durch  den  Mangel  aller 
V    Anhellung  noch  mehr  zurück,  und  man  möchte  es  gerne  als  besonde* 
Kl    Tt$  Genus  gelten  lassen,  wenn  damit  die  Frage  entschieden  wäre,  in 
^    welche  Ordnung  von  Thieren  es  gehöre.    Für  Creseis  ist  die  Schaalo 
au  derb  und  kalkig.  ^  [Vgl.  den  VI.  Tbl.] 

'  Vorkommen  in  der  jungen  Kreide  des  PeterMberges  bei  Ufas- 

'     iricM,  (D.  c  1  a  V  a)  zu  ?  Ciply  bei  Mona,  im  oberen  Quader-Mergel  a« 

Rinherode   bei  Mütutier ;  im  sog.  Grünsand  zu  KOpingemölla  in 

Schoonen. 


1  Ntsea  Sebb. 

(Tbl.  I,  30.) 
(i.  Aim.  30.  flial.  1840, 3,  XIV,  p.  1— 26,  pI.  2  >  Ba.  Collect.  108.) 
(?Tubulibranchia.)     8chaale  röhrenförmig,  im  Anfang  zil 
einer  Schnecken-artigen  (zuweilen)  blasenföcmigen  Sohelbe  gewundeo^ 


e  ei4 


dann,  wie  bei  AnaBloma,  tuf  sich  selbal  zurüdgelrümmt,  ni 
geradcaw  lu  verlängern  in  Geitalt  einer  drehrund^m  BAhrt 
gnderlicher,  doch  tneislen«  ansehnlicher  Länge.  So  wil « 
Nliea  TonlHagilusnur  dadurch  zu  unterscheiden,  das«  dicRÖbi 
tu  zweien  (seilen  sogar  3)  ans  dam  Gewinite  kontmen  und  ntht 
verlaufen  und  drehrund  (statt  kanlij;)  lind.  An  Kernen  t 
der  Scheibe  die  2  Spiralen  bald  deutßch  durch  < 
bald  nur  sehr  itndeullich,  oder  auch  gar  nicht,  and  tuw 
Scheibe  (wohl  in  Folge  einer  ßeschädigung)  paiw.  Die  e 
derScbeibc  ist  größer  als  die  zweite,  und  aurder  Obcrfläcl 
fcMen  dieFallen-ähnlirhcnQneerElreiren  desMagilu«.  N.weitl 
Spiralen  Serpulren  dadurch  ab  .  dass  sie  nicht  bloss  ein'  spin 
sondern  eine  wirkliche  oben  aus  der  Schaale  vorragende  S}ii 
Der  gerade  Theil  besieht  aus  aneinander  gereihcten  Queer-i 
innen  aber  ist  nirgends  eine  Spur  von  Queerwänden. 
Abdrücke  und  Kerne.  Das  Gante  durchaus  problemali« 
miisgedruiet? 

Arten:  3  in  KreideGebiiden  von  Ximea  und  i 
wekbc  1.  Tb.  schon  in  Fkossahd's  Tablemt  pittores^ei 
42,  pl.  19,  20  ahgrbildet  worden  lind. 
Nisca  simpIpT.  Tf,  XXXn'.  Fg.  5  a  b  e   y,i 

Niseo  Simplex  Sr^rp..  i.  Ann.  *c.  nal.  t,  XIV,  ai,  t.  a,  f  3,  4. 

Fg,  3,  b  zeifcn  ^wei  Individuen  von  der  Seite  und  Ton  Di 
innere  ^pirale  Verlauf  der  Bohre  ist  aber  nicht  sichtlich  darai 
ObeTflaehe  einfach  blasenförmig  ist  (er  wird  auch  in  den  übt 
bildungfn  nicht  klar.;  nur  sieht  man  den  Austritt  der  2  Röhre 
Blase  ;  Fg.  c  ist  ein  Stück  Röhre  (Kern)  von  N.  tu  h  uliferi  i 
gcgliederlem  Ansehen. 

llj  TU.    Gaptcropoda  (Thi.  i,  so). 

Aarica  d'O.  1839. 
(Faune  des  AntUltt,  II,  39.) 
(Naticinen,  Thl.  I.  31.)  Schaale  kugelig,  so  breit  ode 
all  hoch,  mit  sehr  kurzem  Gewinde  ;  Mündung  halb-etrund  b 
mond-fÖTinip ;  Lippen  dünne,  die  innere  stark,  nächst  dem  sei 
einfachen  olTenen  Nabel  gerade  ,  rechtwinkelig  abg'cschniUen  n 
über  denielben  zurückgeschlagen.  Oberfiiche  fpiral-Iänfig  geMit 


iO^ 


s 


^Aircht  und  hieduroh  wie  dorch  den  einfachen  Nabel  und  die  gerade 
losgehende  innere  Lippen  Ton  Natica  verschieden.  Die  Unterscheidung 
1er  Sippe  Narica  von  Natica  gründet  sich  aber  hauptsachlich  a«f  grosse 
Verschiedenheit  des  Tliieres. 

Arten:  einige  fossii  in  Kreide  und  andern  ? Formationen;  nur  3 
ebend,  tropiscli,  in  Sannmlungen  noch  selten,  daher  wir  eine  Muster-Art 
ibbilden. 

59«rtca  Genevensis.  Tf.  XXX^  Fg.  16a— -d(n.PieTO« 

.^•rica  Geneventis  Pict.Roux.  Jfoll.  foi9,  Oeneve,  188,  t.  18,  f.  5)  •* 
nH}.  Pröir,  11^  1S9. 

Gross,  aufgeblasen,  Scheitel-WinlLel  von  125^;  Windungen  konvex ; 
€aht  rinnenfdrmig ;  Mündung  eiförmig ,  jedoch  mit  gerader  Nabel-Seite 
ind  spitzem  abgelöstem  Oberende;  Nabel  mfissig  ^veit;  Oberfliche 
ritterartig  in  die  Länge  und  Queere  gestreift,  die  SpiraUStreifung  etwas 
•tirker  als  die  Zuwachs-Streifung  und  feiner  als  bei  den  fibrigen  Artftn 
1er  Kreide.     Bis  25«"  hoch.     Fg.  d  ist  ein  Kern. 

Im  Gälte  von  Saxonet  und  der  Perte-du^RhAne  bei  Genf. 

'   NeritopsU  Sow.  1825. 

(Nerilopsis  d'O.  ^Nisstm.) 

(Neriteen,  Tbl.  I,  31.)  Schaale  kugelig,  dick,  ungenabeH» 
prral  gefurcht ;  Gewinde  niedrig,  mittelstandig;  SpindeURand  in  die 
}ueere  gewölbt,  in  die  Lange  fast  gerade,  doch  mit  einem  grossen  Zabae 
ersehen,  welcher  d^m  Nabel  Rande  entspricht;  Mündung  rundlich,  oben 
turas  winkelig,  sich  wegen  Dicke  derSrhaale  einwärts  stark  verengend; 
Meere  Lippe  scharfrandig,  nach  innen  verdickt  und  luweilen  gefurcht 

Es  sind  Neriten  mit  gewölbter  Spindel  -  Lippe  und  weniger  seit* 
chem  Gewinde. 

Arten:  nicht  zahlreich,  von  den  Oolithen  an  fossil  in  Jura, 
Ireide  (6)  und  Tertiär;  die  eine  typische  Art,  Nerila  radula  L.,  lebend. 

ieritopsis  Robineauana.    Tf.  XXX ^  Fg.  1 7 a b c  (n.  d*0.). 
f  erilopsis  Robineausiao  a  o'O.  orit,  11^  174,  t.  176,  L  1^4;  Prodr. 

Schaale  flach  kugelig,  durch  etwa  10  Längs-  und  25  Queer  Rippen 
gleicher  Starke  quadratisch  gegittert;  Gewinde  niedrig;  Mündung 
ndlich,  oben  etwas  zweizackig. 

Vorkommen  im  untern  Neoeomien  von  Si^-^Sautettr,  Yonne> 


910 

AetaeoneUa  n'O.  1843. 

(To'fnal eilte  «fp.  Gf.,  TolTttriaeiipp.  Sow»,  Actetfaellft  oH>») 

(Farn.  Actaeonidae,  Tbl.  I,  31.)  Schäale  Kreisel-  bisBi» md 
^Blaseii-fonnig,  mit  kurzem  oder  ganz  verdecktem  Gewinde,  glatt  and  n« 
mit  Zuwachs-Streifung  ventehen ;  Mfindang  lang,  schmal,  ^/^  so  lang  sIs 
die  ganie  Sehaale  oder  selbst  das  Gewinde  noch  überragend,  nach  Ih- 
ten  SU  verengt  und  zuletzt  innen  mit  einer  kleinen  Rinne  (Kanal)  codi* 
gend,  vom  etwas  erweitert  und  am  Ende  flach  ansgeschweilt ;  6|NBdd 
vorn  mit  3  dicken ,  nicht  sehr  schiefen  Falten ;  innere  Lippe  schwach^ 
hinten  oft  dick  anfliegend ,  die  äussere  scharf  und  nngeiSlint.  Sehen 
bald  wie  Conus,  bald  vrio  Bulla ,  wie  Mitra  u.  s.  w.  aas ,  untefscheidea 
sich  aber  fiberall  durch  Anwesenheit,  Lage  und  Richtang  der  Faiica, 
dorch  Rinne  und  Oberfl&che,     [Der  Name  schlecht!] 

Arten:  12  in  den  oberen  Kreide* Abtheilungen  (f*,  f*)»  woii 
aach  Tornatella  gigantea, 

Actaeonella  laevis.  TT.  XXXIP,  Fg.  t  ahc 

▼  0 1  varla  laevia  Sw».  IMS^  k  Mimov.  et  fiaoow.  i.  0^§l.  Tnm9.  k,  111^ 

419,  t  39,  f.  33. 
Acteonella  laevis  nt).  er^ //,  110,  t.  t6S|  f.  a— 3;  froifr.  1/,  loi;  - 
?Rsii8S  Krverst.  SO,  t.  10,  f.  91. 

Ist  eine  der  gestrecktesten  Arten,  lang-eiformig ,  über  zweimal  lo 
lang  als  breit,  vor  der  Mitte  am  bieitesten,  vorn  abgerandet,  gegiättd: 
die  Mundung  bogenförnug,  öberall  fast  gleicbbreit,  schnabelföraitg  über 
das  ganz  verborgene  und  nicht  genabelte  Gewinde  hinausragend ,  wai 
der  Schnabel  an  seiner  inneren  Seite  schwielig. 

Vorkommen  im  Turonien  Frankreichs  (im  rothen  Sandstein  vae 
Vchauxt  Vaucluße;  in  den  Hippuriten-Schichten  von  Sauiage,  AmÜ 
in  den  Corbiere* ;  um  Angauleme ,  Charetite) ;  —  in  Saizitarg  \jm 
Gesteine  von  Oosau) ;  —  in  Böhmenl  (Steinkeme  in  den  Hipporileii* 
Schichten  von  Kutschlin). 

AveUana*  ii'0.18Sl. 

(Ringinella  et  Avellana  d'O.  184»  99.) 

(Fanu  Actaeonidae,  ThI,  I,  31.)  Sehaale  bauchig  bis  kugelif , 
mit  kurzem  Gewinde  und  punktirter  Spiral-Furchung.  Mund  schmal 
gebogen,  mehr  und  weniger  halbmondförmig,  ohne  vordere  Ausrandanf. 
Äussere  Lippe  sehr  dick,  oft  nach  aussen  umgeschlagen;  innen  bald  kerb- 

*    Missla  wehl  Avellaniiai  oder  Af  tUaoüi  bcisaen. 


s&bnig  (Avella«»)^  bM  glatt  (RiogineUa).  Spindel  mit  3— 4  Falten, 
WOTOO  die  Yerdecen  die  stärksten  aind.  Weicht  von  Actaeon  durch  die 
wulstige  äiusere  Lippe,  tob  Ringicula  durch  den  Mangel  des  vorderen 
Mnod-Ausschnittes  ab. 

Arten:  fossil,  iiber  20  in  UiU,  Galt  und  höheren  Kreide-Bil- 

i      duBgea;  aber,  da  sie  meistens  sich  ähnlich  sind,  keine  guten  Lcit^i 

I     Nuscbeln. 

1.  AvelUna  Hugardana.      Tf.  XXXIP,  Fg.  2a— d  (n.  FR.). 

*      Pedipei  ineraiiffatvs  Leib,  a,  709  [pmrs], 

I      ATellana  iDcraasata  n*0.  eret,  liy  133,  t.  168,  f.  13—16  [exel,  synJ]\ 

—  PicT.  et  Rovx  Meli.  fMt.  174,  t.  16,  f.  6. 
,     Avellana  f  vbincraasata  n'O.  Prodr,  li,  128. 

ATfllaoa  Hugardiana  d'O.  eraV.  /I,  135,  t  168,  f.  17—19. 

[Bad.  «sfaoii.  Sow.,  Makt.,  Gein.,  ?  Rh  uns.] 

Schaale  dick,  eiförmig-kugelig ,  etwas  weniger  (A.  incrassata)  oder 

mehr  (A.  Hugardiana  d'O.)  aufgeblasen;  Scheitel-Winkel  Sö^'— 11 5<^; 

Windungen  wölbig,  die  letzte  gross  und  %  der  ganzen  Länge  ausmachend, 

mit  30 — 96  Spiral- FmehtB,  welche  durcL  dichte  Queer-Grübchen  noch 
K     tiefer  ausgehöhlt  sind.    Mundung  gross ;  äussere  Lippe  aussen  verdickt, 

ianen  faltig  gekerbt,  mit  etwa  25  ungleichen  Kerben;  Spindel  mit  3 
'    Fallen  in  gleichen  Abständen ,  wo^on  die  mittle  am  weitesten  vorgebt 

Wird  bU  18»  gross. 
^  o'Obbmny  trennt  die  ehemalige  Auricula  incrassata  in  3 — 4  Arten, 

^  ohne  sie  Jedoch  alte  la  chartkterisiren ;  er  unterscheidet  namentlidi  die 
'  Aarieola  arellanB  mittelst  6  Spindel-Falten,  obwohl  er  ihr  nur  3  ceich» 
'    BOt.    Erst  die  Folge  kann  lehren ,  ob  alle  diese  Species  haltbar  sind» 

wie   denn  Pictbt  und  Rodx  allmfihlicher  Formen  -  Übergänge  wegen 
\\  kereüs  genöthigt  gewesen  sind,  zwei  der  d'Orbiom Y*schen  Arten  wieder 

sa  vereinigen.     Der  Name  A.  Hugardiana  ist  dann  älter  als  A.  subin- 

crassata.     Der  abgebildete  Kern  d  ist  etwas  schlanker ,  als  die  Schaale ; 

e«  gibt  aber  auch  Kerne  mit  innerer  Schaalen-Schicht,  die  undeutlich 

Spiral- streiGg  sind. 

Bezeichnet  den  Gault  in  Frankreich  (im  Albien  zu  Eroy^  Aube; 

zu  Foreiinea,  Meuse ;  zu  Clor,  Var\  an  der  Perfe-du-Rhine) ;  — 

iif  Sacoffen  (dsgl.  zu  Clmu  und  an  der  Monia^e^de^Fis;  in  dem 

schwarzen  Gesteine  der  Biief-Kette). 

GlMcwicha  d'O.  1842. 

(Actaeonidae,  Tbl.  I,  33.)     Schaale  kugelig,  oft  fast  eine 
wirUicho  Kugel,  mit  sehr  km aem  oder  sogar  Yertieftem  Gewinde,  glatt ; 


412 

I 

Mfiodung  gebogen,  halbmondfSnnlg;  Süssere  Lippe  dünne  und  vnge- 
zfthnt;  Spindel  ohne  Zahn.  Wie  Actaeonina  (ThI.  IT«  S.  399)  die 
Actaeoniden  ohne  Falten  mit  gefurchter  Oberfliche,  so  umfaut  Globi- 
concha  die  faltenlosen  mit  glatter  Oberfläche,  wo  dann  freilich  Ton  dei 
Familien-Merkmalen  nichts  mehr  übrig  bleibt,  als  etwa  der  schmale  hohe 
halbmondförmige  Mond ,  der  sich  aber  doch  in  Terschiedenen  Graden 
ausgebildet  zeigt  und  auch  bei  andern  Familien  hier  und  dort  tor- 
kommt. 

Arten:  vorerst  4  fossile  in  oberen  Kreide-Bildungen. 

Globiconcha  ovula.  Tf.  XXXIP,  Fg.  3  (n.  dU). 

Globiconcha  ovula  184M  d'O.  erdi  ih  145,  t.  170,  f.  3;  Proir.  U^  S3t. 

Zwar  eine  mittle  Form ,  doch  schon  durch  die  Zeichnung  genü- 
gend von  allen  bekannten  unterschieden. 

Im  Senonien  Frankreichß,  in  der  vierten  Rudisten-Zone  zu  Lo- 
linde,  Dordogne. 

Tyhstoma  Shabpe  1849. 

(A  c t  a  e  o  n  i  d  a  e.)  Schaale  Ei-  bis  Kagel*förmig,  dick,  fast  glaltr 
mit  mftssigem  Gewinde ;  MQndung  El*fialbmond-förmig ,  die  2  Lippn 
oben. in  «pitzem  Winkel  verbunden.  Äussere  Lippe  innerlich  ibier 
ganzen  Ausdehnung  nach  mit  einem  verdickten  Rande  oder  Wulste 
(rvXoc  f  Schwiele)  versehen  (wie  bei  Dolium) ,  der  sich  in  gleichen  Al>- 
Btlnden  auf  dem  Gewinde  wiederholt  und  dann  zugleich  einer  Verlänft^ 
rang  der  Mündung  aufwärts  entspricht;  innere  Lippe  schwielig,  fast  die 
ganze  Spindel  bedeckend.  Von  Globiconcha  durch  die  verdickte  iusseis 
Lippe,  von  Dolium  und  Pterodonta  durch  den  Mangel  des  Noai« 
Ausschnittes  unterschieden.  Einige  Arten  sind  wie  die  Actaeonidca 
punktirt;  ob  alle? 

Arten:  3  in  oberen  Kreide- Rildungen  Portugals^  bei  Opwt$ 
und  Coimbra. 

Tylostoma  punctatum.  Tf.  XXXIP,  Fg.  7abc  (n.  Sh.. 

Tylostomapunctatom  Shajipb  i.  Oeolojf. Qaart,  Jmm.  Lamd,  1849^  F, 
378,  t.  9,  f.  3,  4. 

Rreit  eiförmig,  mit  konischem  Gewinde  aus  etwa  6  Umgängen. 
welche  wölbig ,  längs  der  Naht  niedergedrückt  und  hiedurch  Wendel- 
treppen-artig sind.  Oberfläche  mit  vielen  Queerreihen  von  Punlten. 
die  in  einer  engen  Furche  liegen,  unten  näher  beisammen  stehen,  nd 


313 

Ton  Zuwachi-Streifen  gekreutit  werden.  AuMenlippe  stark  verdickt; 
der  Eindruck  dieier  Verdickong  wiederholt  sich  auf  jedem  Umgange  des 
Kernes  einmal.     Scheite!  \on  70^   Bis  1  Vs''  '^nfif- 

VarMgera  (d^O.)  1851. 

(V  arifc« ra  d'O.  Frodr,  11^  aa,  103  ##.) 

(A c  t a  eo n  i  d  a  e.)  Ebenfalls  immer  glatt,  [? immer]  mit  Falten 
anf  der  Spindel,  und  mit  gerandeter  äusserer  Lippe ;  diese  Mund-Wulste 
aber  wiederholen  sich  regelmässig  je  1  —  y^  Umgang  von  einander,  so 
dass  sie  auf  dem  Gewinde  1 — 2  Reihen  bilden.  Varicigera  verhält  sich 
daher  unter  den  Actaeoniden,  wie  Scarabus  unter  den  Auricuiiden. 

Arten  :  1  im  oberen  Jura,  9 — 10  in  Kreide-Gebilden,  noch  keine 
abgebildet ;  d'Orbigny  rechnet  zwar  Tornatella  abbreviata  Pmupprs  i. 
Palaeoniogr,  J,  23,  t  2,  f.  1  dazu ;  aber  Philippi  spricht  und  zeichnet 
nichts  Yon  Mund-WQIsten. 

PterodoiUa  p'O.  1822. 

(?Strombidae,  ThI.  !,  33.)  Schaale  Ei<  bis  fast  Thurmformig ; 
Gewinde  kegelförmig,  verlängert,  in  jedem  Alter  regelmässig,  aus  wöN 
bigen  Windungen,  deren  letzte  eine  ausgebreitete  und  ungctheilte  Lippe 
ohne  Rand-Ausschnitt  trägt,  welche  aber  zuweilen  gerandel  oder  auch 
neben  dem  Gewinde  hin  verlängert  ist.  Mündung  eiförmig,  hinten  wenig 
verengt,  vorn  in  einen  kurzen  schiefen  Kanal  mit  einfachem  Ausschnitte 
übergehend.  Das  Haupt-Merkmal  ist  jedoch  ein  länglicher ,  der  Achse 
paralleler  Höcker  innen  in  halber  Länge  der  äusseren  Lippe ,  der ,  wie 
es  scheint,  von  aussen  nicht  sichtbar  wird,  aber  am  Kerne  als  starker 
Bndruck  erscheint  und  sich  wie  die  Flügel  zu  verschiedenen  Malen 
während  des  Wachsthums  der  Schaale  erneuern  und  daher  öfters  auch 
höher  am  Gewinde  des  Kernes  erscheinen  dürfte  (daher  wohl  manch- 
mal  auch  an  Strombiden  vorhanden  scyn  kann) ;  —  doch  lässtD'ORBiONr 
die  PiCTET*schen  Arten  mit  rundem  Höcker,  wo  Diess  der  Fall  ist, 
nicht  gelten,  sondern  zieht  sie  zu  Pterocera  (Prodr.  11^  132,\  rechnet 
aber  Pterocera  gracilis  von  Rkuss  dazu. 

Arten:  bis  jetzt  nur  etwa  8 ,  in  Galt  und  Jüngern  Kreide- 
Schichten. 

Pterodouta  inflata.  Tf.  XXXIP,  Fg.  4a  (V2  n.  d'O.). 

Plerodonta  inflata  d'O.  eret.  U,  318,  t.  219:  Prodr,  II,  149. 

Eiförmig  aufgeblasen,  pDiteinemScbeitel-Winkel  von  63^und  10 — 12» 


«6U)igen  glatten  Windungrn  ,  wovon  di«  leUl«  elwjt  % 
die  äuweic  Lippe  nur  niäsiig  flügeUönnig  ausfebreiteldj 
gebogen  und  gprandet;  der  iiioere  Mcktt  in  Khirle^ 
ineitheilig.     Erreicht  bis  5"  Länge.  ( 

Vorkommen  im  Cenoraanien  FrankreicMa  m  r«Ai 
zu  Eoiix  und  Hebiott.  Banes~Alptt ;  i»  hargem.Ct 
ta  Malle,  Vor ;  lu  Ile  d'Aix  und  Itf  Madame.  CAaren 
Cotn«c  und  AngouUme,  Charenle;  ttxMatit  anAlaFU 
in  Pirigueux,  Dordogne-,  »u  Saianur,  lUame^wt-L^ 
tenay.  Detix  Serret).  i 

Rogleüaria  Lk.  1601.  j 

(Farn.  Slrombidae.)  Schaale  vctlanpert,  tAwk 
m  einen  langen  und  meulent  geraden  Kanal  Buslaufenil ;  Im 
vom  Gmnile  aus  viellappig,  doch  orten  pezühnL.  flügrinti 
gel  gera[le  abitehend,  dann  meistens  parallel  lum  Gewi 
Irümmi  oder  auch  asttg  werdend ;  nur  snweilen  noeb  ei 
Gewinde  selbst  anliegender  Foitsiti  für  die  hintere  Mui 
ein  Ausschnitt  am  Anfange  des  Kanals,  und  luweilen  eii 
bipter.  Die  Arten  mit  tief  gelappten  FlägBlo  geb&ren  alle 
Spinigera  und  Chenopus;  nach  deren  Ausscheidung  bleibi 

Arten:    nur  von  den  Kreide  Rildungen    an   aufwji 
fossil  ;70),  wie  lebend  (6);  die  meisten  in  der  Kreide. 
I.  RostelUria  Parkinson!  (a,  708;.        Tf.  £ 


1 


Ro8lelUr!a  PiiiKt.  org.rem.  III,  ii,  L  i,  f.  II. 
Roilellaria  PnrkinaonÜ  H>nt.  Sutt.  71,  83,  108,  L  1 

Geat.  Tram,  t,  ///,  30»,  in;  SE.  Engl.  381,  3Sd;  —  So« 

pl.  558,  f.  3  =;  -  Sow.  i.  FiTT.  i.  Oeol.  Tran*.  *,  IV,  lii, 

314,  aas,  pl.  18,  f.  34  [höh  d'O.]. 
Kostellaria  marffinala  Sow.  i.  Pitt.  i.  e*eL  Trmnt.  tS» 

t.11,1.  lg. 

Eotlellaria  cos  lala  (Row.}MicHN.I8S«i.jrrM.5eW./f/,[ 

Lilorina  plicatilii  Daiiti.;  Lem«.  I84t\.  Mem.  geol.  T, 

Anfangs  hat  man  geglaubt ,  die  RosteUaria  Parkinson 

deriußnden,  eine  Täuschung,  woran  hauptsächlich  SonKBl 

■  Rostellaria  Parkirmonii  Sow.  me.  IV,  I.  Ui, 
*t*niml  aus  dem  London-Thon  und  Isl  spälrr  (nr.  VI,  an  Ea 
Im  Grnersl  Indrx)  R.  Sowcrby!  (Hsiit.)  grnaniil  worden:  d 
li  Iffn  Aar.  31  =  R.  Margtriai  K«t.  U. 


3)i 

seiung  sweler  Arten  und  4er  iiut oUkommene  Ziwtand  der  Exemplare 
schuld  ist 

Schalle  thurmf5rmig,  mit  einem  Scheitel-Wfaikel  von  80^ — 35^, 
etwa  8 — 9  wölbigen  und  gerundeten  Windungen,  vielen  (16 — 18)  langen 
und  schiefen  knotenförmigen  Rippen  und  feiner  Spiral-Streifung;  äussere 
Lippe  flilgelfiyrmig,  hinten  mit  einem  starken  pfrieroenförmigen  und  schief 
rückwärts  gehenden  Fortsatze  und  davor  mit  einer  breiten  eckigen  Aus- 
breitung,  welche  durch  eine  schmale  und  ziemlich  tiefe  Bucht  davon 
getrennt  wird ;  der  Schnabel  lang  und  pfriemenrörmig.  Diese  Art  ist 
so  selten  vollständig  erhalten ,  dass  man  sie  seit  Sowerby  immer  mit 
R.  Sowerbyi  verwechselt  und  bis  in  FiTTOK*a  neuester  Abhandlung  keine 
brauchbare  Abbildung  davon  besessen  hatte. 

Verbreitet  in  der  Kreide,  insbesondere  in  England  (und  zwar  nach 
Hamtbll  ,  dessen  Abbildung  wenigstens  überall  als  acht  anerkannt  ist« 
im  Kreide-Mergel  xu  Ha$n»ey^  im  Untergrünsand  zu  Parham  und  PtiZ- 
korough  MotaU  in  Stutex  und  im  Shanklin«Sand  zu  Blackdown  in 
Detonshtre\  nach  Fitton  im  Gault  von  Folkstone  in  Kent)\  —  in 
Frankreich  (?  in  unterer  Kreide  zu  Gaiy ;  zu  Lillebonne ,  Seine- 
infer.).  —  In  Westphaleiit  in  Kreide  zu  Bochum. 

■ 

2.  Rofltellaria  Simplex.        Tf.  XXXIII,  Fg.  18  ab  (adtiaf.)« 

RoatelUria  simplex  d^O.  craV.  1849,  11,  290,  t.  SOS,  f.  6,  7;  —  Proir. 

U,  193. 
?Roftellar]a  ParkiDsoni  Fitton >  Jb.  IMI,  104;  —  Br.  1*.  174. 

Verlängert,  mit  einem  Scheitel-Winkel  von  30^— 35<>,  und  6— tt 
wölbigen  Umgängen,  welche  senkrecht  berippt,  auf  der  vorletzten  Win* 
dttng  mit  16—18  geraden  Rippen  versehen  sind ,  die  auf  der  letzten 
sich  zum  Theil  verlieren;  ausser  an  der  Basis  gaoi  ohne  Slreifung;  der 
Flügel  ist  einfach,  zwar  als  f  chmaler  Saum  noch  an  der  vorletzten  Win- 
dung hinlaufend,  Qbrigens  sein  Hinterrand  stark  vorwärts  gehend,  wie  es 
sonst  nur  selten  der  Fall,  auf  der  Rückseite  mit  einer  Queerrippe  versehen, 
welche  in  eine  Spitze  ausläuft,  die  mit  jenem  Hintcrrnnd  einen  Bogen 
bildet.  Am  Grunde  der  letzten  Windung  sind  kleine  Knötchen  (welche 
in  der  Zeichnung  zu  stark  angegeben  sind) ;  der  Vorderrand  mit  einem 
Ausschnitte  versehen ;  die  Spitzen  des  Flugeis  sind  an  den  abgebildeten 
Exemplaren  abgebrochen. 

Im  Turonien  von  üchaux  /,  Vaucluse  und  ?  im  Aachener  Walde^ 
am  Loui$berff  etc. 


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niliAM«»:  t,  bk  JIM  ■iimiwfcii«  .rt  «11 II Jim 
^natilli»»  GnMi-bialH  Mbrtna,  dl»  ia  *hM»IM 

i^plDtnbelliiia  «rnsta  B'a«nA.  n,.MIit.  M«,  L'ff-T;  Ai 

F'  ScbBBtecirämlg^etmsbqeiaBc.  <!■«*,  MiRMiiälaaaMl 
ifttgs^rlppt .  quem  gwarg»  uaa  tahrtfctjttittriil'IWl 
Sigma  rürtnig,  Qbenlt  f^Blohbt^Iti  ^IhM 'i^nMärid'ill 
Cenoinanien  von  Cttaft ,  'AMcAiM-At-JkUlli^'i  oiirW 

mnhe.         '   '"  '  '■■'■'" 

(i>  .  .  .  (■ 

I^nii,A.  CepMIofitAr  TetMlMacUi.  ' ' 


") 


(Tbl.  I,  35;III,  80:1V,  311.) 
Uater  den  Ammoniten  der  Kreide,  deren  man  Sb^r  2001 
Anden  ilch  die  7  Familien  Cristati,  Tuberculati,  Pd 
Rbötomagenaci,  Compreaai,  Angalicoatati  na^ 
ganc;  8  andere :  dl«  Clypeifurmli  (IV,  330,.  Fialii 
S42),  Planulatl  (IV.  3 U},  Hacrocephali  (IV,  3Si;. 
phrlli(IV.  358),  Pleiiio>i(lV,  363),  DenUli(IV,3<7j 
n  a  ti  (IV,  370j  mit  einer  mehr  oder  weniger  grossen  Zahl  &« 
die  8:  Arietes,  Falciferl,  Amalthei,  A  rmati,  Cspi 
Dorati,  CoTonarii  und  Globosi  entweder  gar  nicht,  < 
durch  1 — 2  vereinielle  Arten  tertreten.  Vgl.  Index  patu* 
—530  und  Leih.  IV,  314. 

Bei  Auswahl  der  hier  auf lunehm enden  Arien  werdeo  ' 
Rücksicht  nehmen,  Repräsentanten  derjenigen  FamlBen  an  Codi 
nicht  schon  in  den  Ooiithen  aufgeführt  worden  sind. 

C.  CrioUli  (vgl.  Till.  IV,  8.  3U).  Etwa«  ■ummib^.J 
Rücken  mit  einriu  ibgeHcliltn  Kifle;  die  Seilen  mit  KalMlfSmige 
Kcb^eneo  Rippen  ohne  Gabel-Stiel;  anU  «der  phne  ^Mle«,   1 


317 

bildete  Mdadani*  auf  der  MitteULiaie  des  Rfickens  in  einen  Itnicen  Schnabel 
▼erlängert.  Rficken-Lappen  linger  aU  der  obere  Seiten* Lappen;  der  Seiten- 
Sattel  weniger  hoch  ali  die  andern;  Rficken-Satlel  sehr  hoch.  Alle  Arten  in 
Kreide-Bildungen. 

1.  AmmonitesYarians  (11,725}.       Tf. XXXIII,  Fg. 2 ab,  4ab. 

Anmonites  variana  Sow.  JfC.  #/,  169,  t  176;  —  Barroii.  i.  Cuv.  o«#. 
/bitt.  ti^  319»  336,  607,  t  6,  f.  6;  —  Haan  Ammon.  139;  -  ?  DniiifOY.  L 
Afam.  aoc.  Mtaf.  noI.  Pari#,  //,  199:  —  Passt  Seime-infer,  333;  —  Mant. 
Gß0l.8mM9.  115,  t.  91,  f.  9,  5,  7;  i.  Geol.  7V«im.^,//#,  207,  209;  SE.  Engl. 
377^  382;  -  Bbchb  i.  Geol,  Traut.  ^,  //,  112:  —  Lofisdal.  li.  III,  276;  — 
FiTTOif  II.  #r,  203,  239,  257,  267 ;  —  ?  Puüch  Poln.  Palaont.  158;  —  Buch 
Aatmon.  16 ;  i.  iliifi.  se.  nat  XXIX^  98;  —  Zibt.  Wurtt.  10,  t.  14,  f.  5;  — 
CoRN.  i.  Affonl.  1H40,  tV,  299;  —  Bucrl.  GeoLMin,  li,  70,  t.  37,  f.  9;  — 
RoBM.  Kr.  89;  —  Moania  emL  176;  —  GBiit.Char.  40;  —  d'O.  rrei.  /,  311, 
t.  99;  -  PiCTBT  MoiL  fo99,  da  Gemere  I,  88;  —  Gkin.  Quad.  119;  — 
RuKM.  i.  Jb.  18S0,  386,  1861,  ^  1,  314;  —  Quenst.  Cepkaiop.  212,  t  17, 
f.  4;  —  D*0.  Proir,  ih  146  [iioii  Scalth.]. 

Ammonitas  Conpei  BaGH.  i.  Cur.  a##.  /ba#.  //,  319,  606,  t.  6,  f .  3 ;  — 
Haan  Ammon.  121 ;  —  Pabby  Setne-imfir.  834;  —  Bbchb  L  Geol  TrotuoeL 
I,  //,  119;  -  Ba.  Letb.  «.  723:  —  Morrm  Cai.  179. 

Ammonites  Brongniarti  1895,  HA«fi  Amm.  121. 

?Animonitet  tetromnatna  Sow.  £899  Wie,  K/,  166,  t.  587,  f.  2. 

Wird  bis  3  ^2"  9^089 ;  die  Umgänge  sind  fast  rechteckig  zusammen- 
gedrückt, doch  die  Seiten  weniger  (A.  yarians;  oder  mehr  (A.  Coupei) 
gewölbt;  am  innern  Rande  und  gegen  die  Mitte  derselben  stehet  je  eine 
Reihe  von  vorn  nach  hinten  wenig  zusammengedrückter  spitzer  Knoten, 
etwa  14  auf  den  Umgang,  die  durch  einfache  radiale  Rippen  mit  einan- 
der verbunden  sind ;  an  der  Kante  zwischen  den  Rücken-  und  den  Sei* 
ten-Flächen  steht  eine  dritte  Reibe  von  Knoten,  welche,  nur  wenig  zahl- 
reicher, von  aussen  nach  innen  zusammengedrückt  sind ,  und  zwischen 
welchen  und  denen  der  vorigen  Reihe  man  je  2 — 3  feine  radiale  Rip- 
pen bemerkt,  welche  vielen  Veränderungen  unterliegen.  Bald  gehen 
sie  deutlich  von  einem  Knoten  zum  andern  und  bilden  dann  eine  regel- 
mässige Gabel  mit  stärkerer  Divergenz  (erste  Umgänge) ;  bald  ist  ihre 
Verbindung  mit  den  Knoten  undeutlich,  sie  sind  zahlreicher,  flächer  und 
paralleler.  Gewöhnlich  laufen  2 — 3  derselben  in  einen  der  zusammen- 
gedrückten verlängerten  Dorsal-Knoten  zusammen.  Der  Rücken  ist  ver- 
tieft oder  flach  und  schärft  sich  in  einen  hohen  Kiel  zu.  Nähte  an  den 
Seiten  mit  4  Lappen.  A.  varians:  R  :  H  :  h  :  B  :  b  ==  :  100  :  73  :  33 
:  67  :  40. 

Vorkommen  in  den  mitteln  Abtheilungen  des  Kreide-Gebirges.   In 


Iii  Urtnuticriuififf  uni  lr\  Queällnhurg :  in  unl 
una  III  Rat/ien  in  Westp/talea;  im  Planer  xu  S 
Iburg,  Gottar,  Langeliheim,  Ringelheim,  A/iH 
ner-Kidk  bei  Goilar):  —  in  England  (loJtMlI 
LtK'ts  in  Smtex:  Aftcri  in  Kreide- Mergel  zui 
bei  Stcinfoa  und  Calne  in  WilfsMre ;  in  Blaclj 
OeroniAtre;  in  weiaatrr  Kreide  zu  fjime  Regit 
Obcrgruosand  dcaBczirlts  von  Ao/A,  tuF^mham 
und  Eatt  ünoyle  in  Aord~WUUhire,  tu  Eoft , 
Ifeireni  Linea  auf  )f  I^Af)- 

F.  Pnlcbelli:  Beilen  mit  Rippen  bedeckt,  iv« 
BieKUDg  über  den  Rücken  farttelEen  ,  indem  «ie 
nengcdrürilen  Hötker  bilden,  welcher  mit  den  übrifrei 
Kiel  darsirllt.  Neble  mit  unpairigrn,  Sätlrl  tnil  pa* 
Lappen  tut  bo  Ung  ali  der  untere  Sriten- Lappen.     I 

Ailt)  Arten  in  unlern  Kreide- Bildungen. 
S.  Ammanites  DDnianatins.    Tf.  XX.\|I 
AMmuDiteR  Doniiaianu»  t>-0.  I84S,   Paletml. 

t.  1,11  Predr.ll.W. 
Ammoniles  pulchellu»  p'O.  er*l.  l,  US,  t.  40,1 

Schaale  Elurli  znsnmnien gedrückt,  glatt,  mit  « 
Itnd  ^kerbtem  Bücken ;  Nabel  eingcdrficlit ;  Wfndi 
Hb  lelrte  =  0,61  flet  Durclimemer«;  die  Mfindu 
Bis  35"""  prosi. 

Vorkommen  im  Untern  Neoeomien  Frankr> 
und  Trigance,  Rassei-Atpes-  als  Kern  und  za 
und  in  Südamerika  bei  Saiita-Pe  in  Cohtmbit. 

O.   Rhotomn^engeii;  Rücken    brci([    Seiten 
Bifipen  ;  die  KqoIcd  4— s  Reihan  bildend,  «»vm  dai 


•t» 

I  liiMb  Mll]  inr  «e  MifM4Jhii«  iM  UMmü  Ira  MifcM  kiteiM  «dl 
i»«Bdi%  «kM.    La^tm  «ad  Sitttl  pMr%  fctlnUl;  BL.  Mngw  ab  4ir 

Amiiioiiike*  Ith^tomAgeii^is  (fi,  73Ü).  tf.  tiESOl 

Fg.  Itb.  3ftk. 

Ai'daltes  ftbotömiireniiii  DDi.;  —  BiMoit.  iSi9 1  Ctt.  4lf^.  fMf. 
r,  Sit,  066,  h  6,  f.  2 ab',  -  Haan  Aanaott.  If3$  -  SoW.  ÜTGL  Fl,  IS» 
ftto;  -^  DitfTOr.  i.  jlf^si.  aoe.  nm.  PmrU^  lU  199)  '-  PAtar  Ba*la^äb\ 
la  ;  —  Bscaa  i.  0aal.  Waiia.  1, 1/,  lia;  —  FiTran  ü,  IF,  119,  l«j,  SA8| 
17  ;  —  ZiPPB  1.  Bdhm.  Verband!.  1881  >  Jb.  IM.9,  93  ;  —  Boch  Amao«.  15 ; 
•  toojAaD,  i:  Mim,  $M,  188T,  #/,  S33;  —  Coaii.  Ü.  18iO ,  If,  900;  -^ 
I.  Laib,  a,  ^19;  -^  Obin.  Char.  30;  -  bms.  i.  Jb.  IMa,  359 ;  —  Ra^«b 
^«eral.  I,  99;  —  Rokm.  Kr.  07;  —  d'O.  crii.  I,  315,  t.  idS,  il>6;  A-ailK 
',  146;  —  OfliN.  Quad.  119)  -  Maaan  Ort.  175;  —  RaaM.  i.  Jb.  1888^ 
\8;  -  Buch  I.  Jb.  IM$,  600 ;  IMI ,  357,  744;  —  Gran.  daa.  748;  * 
iFBifaT.  Cepkmlop.  913,  t  17,  f.  5  [noii  Micaif.]. 

Hftdnires  SnsiexIbnaU  UfAfrr.  19Jf,  i.  1^.  Al*>.  IM,  t.  90,  f.  9, 
it,  t.  10;  i.  am.  fVan».  6,  Uli  tOO-,  BB.  Aiffk  l^9i 
■. 

aonllta  bipf  ovaatanaai  Aow.  am.  F/|  95«  t  514,  f.9j  —  P^aar 
iiiM*u^r.  334;  —  Baca  Amaioa.  95;  —  Moaaia  emi,  173« 

Moiiitaa  Wboljtari  (MaH^.)  h>^.  «I^H.  IL  St9, 1  koO,  f.  1-^3  tMM. 

MMaJ» 


»lliiat  ?Babeli  Baoif.  i.  Oar.  Ata. /"aia.  ii;  335,  615,  t  0,  f.  16. 
I  ilaa  Babeli  Hoix  l^tfk.  185. 

mchaet  sich  dvrcfa  seine  dielen  uod  fast  achtkaotigea  Umgänge 
r  Knoten»Reibea ,  woran  die  wechselattadigen  vier  scliielen  oder 
uteangs*Seiien  am  achmalsten  sind,  und  dnndi  einfticfae  dicke  und 
^rkde  Radien  aus,  welche  in  der  Jugend  ringa  um  dieselben  herum« 
«I,  bei  fUnebmetider  GrOsse  (bis  zu  8'' — i")  aber  sich  auf  dem 
;.««  durch  VerUchong  torüeren.  Man  lähli  alsdann  deren  18—83 
Einern  Umgang.  Die  meisten  entspringen,  oft  mit  einem  spitsen 
te  unfern  ihres  Anfanges,  am  innem  Rand  der  Umgänge,  einige 
gegen  6ke  Mitte  der  Seiten ,  und  erheben  sich  alsdann  allmihlich 
Mine  Knoten ;  i wischen  der  Seiten-  und  der  Ruclten-Fl&che  liegt 

ei^e  andere  swiscben  cwei  Kanten  eingeschlossene  schiefe  Flfiohe, 
Kuf  beiden  Kanten  trägt  jede  Rippe  ebenfalls  einen  spitaen  Knoten; 
anderer  endlich,  von  beiden  Sotten  lusaromengedrftckt  und  sehr 
lg,  befindet  sich  in  der  Mittel-Linie  des  Röcliens  auf  derselben, 
I   unterbrochenen  Kiel  bildend ,  der  sich  Sbelr  bei  ktln^famMider 


320 

I 

der  Schaale  mehr  und  mehr  veriiert«  daher  man  ihn  aa-Ff.  3h 
nur  unten  als  BinschniU  Tom  vorleiiten  Umgänge  herrdhrend  aoeh  th 
kenni,  während  er  oben  kaum  mehr  zu  bemerken  ist.  R  :  H  :  h  :  B  :  I 
s=  100  :  72  :  89  :  39  :  4i.  Fg.  1  stellt  eine  Varietät  dar  mit  weni- 
geren und  flacheren  Radien,  daher  die  Knolen  der  obersten  Reihe  län- 
ger und  von  aussen  nach  innen  mehr  zusammengedrückt  encheiaen. 
Nach  Rküss  geht  A,  Rhotomagensis  mit  dem  Alter  in  den  A.  Wool- 
gari  D*0.  [nicht  Mant.]  über,  indem  die  drei  oberen  Knoten-Reiben 
allmählich  verschwinden,  der  Rücken  breiter  und  ebener  and  die  Sei- 
ten-Knoten länger  und  stärker  werden ;  daher  denn  diese  Art  auch  nnr 
10" — 20"  gross  vorkomme ,  wie  sie  nach  d*Orbiony  selbst  in  der  Ju- 
gend nicht  von  A.  Rhotom.  zu  unterscheiden  ist  Der  ächte  A.  Wool- 
gail  (=  A.  Carolinus  d*0.  pl.  91)  liegt  höher  im  Gebirge. 

Vorkommen  in  der  mittcln  Kreide-Formation  EnglandB  in  obren 
Grünsand  von  Dowlandi-cliff  und  zu  Lyme-Regit  in  HoraefsAire; 
in  Kreide-Mergel  zu  Bingmer  und  zu  Hamsty^  und  in  weisser  Kreide? 
zu  Lewes  in  Sussex;  in  Gault  von  Folkstone  in  Keni^  in  der 
Bandown^Bay  auf  Wight  und  za  Ridge  in  Süd^Wilishire  ;  —  ia 
Frankreich  ^im  C6nomanien ,  nämlich  der  chloritischen  Kreide  und 
Tuff-Kreide  zu  Reuen  I,  Seine^inf^r,;  am  Cap  Gris^Nez,  PmS' 
de^Calais,  zu  Thoulamie  und  la  McUle  bei  Graste  und  in  JEi- 
cragnolle,  Var\  zu  Auxon,  Auhe\  zu  Rochefort ^  ChareMte^ 
f&r.;  zu  Cassis,  Bouches-dti^Rhbne^  zu  St.^Pofil-Trois^Cki' 
temix,  Dröme;  zu  Uchaux  und  Bollene,  Vmiclnse;  zu  Arnot  uad 
Bareme,  Basses-Alpes,  zu  Epanbourg,  Oise;  zu  Saumur^  Maine- 
et^Loirei  zu  Maas,  Sarfhe,;  —  in  Satoyen  ebenso  (wenn  nicht n 
A.  Lyelli  gehörig) ;  —  in  Sachsen  Im  untern  Quader-Sandstein  an  mt\t 
ren  Orten;  im  untern  Pläner  von  Priessnitz,  Shrehien  und  Ulfia- 
bOhla)]  —  in  Thüringen  und  Westphalen  im  Pläner-Kalk  zu  Qjui- 
linburg,  Ahlten,  Rethen,  Langeisheim,  Bielefeld \  im  oberen  Qoadff- 
Mergel  von  Osterfeldj ;  —  in  Böhmen  (im  untern  Quader-Sandstdi 
zu  Tyssa,  im  Hippuriten-Kalke  ^on  Kuischlin,  im  untern  Planer-Kslke 
von  Latin  und  Wollenitz  ,  im  Grünsandstein  von  Czencziz  und  Md 
nitZt  im  grünen  Kalkslein  von  Czeticziz;  die  alte  Form,  A.  WosI' 
gari  D*0.,  im  Pläner-Sandstein  von  Triiblitz  und  Zahiz);  —  in  Dsf- 
hestan  am  Kaukasus  (in  Sandsfein  mit  grünen  Punkten  im  Tbalf 
von  Oergebil  und  Kotschalmaki). 

0.  Ligati.    Schaale  zusammengedriickl ^  fast  glatt,    von  Strecken 


S21 


'  Strecke  mit  r«dia1en  Mond- Wfiltteo,  die  auf  dem  Kern  Eindrücke  hin  lerlassen ; 
■  — >  RAcken  wölbig^  and  soweilcn  etwas  suMmmeng^ed ruckt.  Scheidewinde 
i  mit  nopaarig  ^theillen  Lappen  und  mciatcns  paarig  getheilten  Satteln ;  der 
g  Rficken-Lappen  kuner  ala  der  obere  Seiten-Lappen  >  die  letzten  Hulfs- Lappen 
oft  acbief  nacb  hinten  gegen  den  Nabel  gedrängt ;  die  Sättel  sehr  zertheilt, 
doch  ohne  die  BUtter  der  Heterophyllen.    Alle  Arten  auf  Kreide  beschränkt, 

*  meist  in  obrem  Hilse  nnd  Galt,  daher  in  DmtMkhmi  fast  ganz  fremd. 

.   4.  Ammonites  cassida.       Tf.  XXXII S  Fg.  10a— d  (n.  d*0.)« 

^    a.  Ammonites  cassida  Rasf.  i.  iliiii.  «e.  i*oto.  1881^  UI^  t.  II,  f.  3;  — 
d'O.  erü.  /,  130,  t  39,  f.  1—3;  Proir,  It^  98;  —  QimifST.  Cepkalop.  S18, 

*  t  17,  f.  9. 

■•   ß»  Ammonites  Greenonghii  t9«r.  (Sow.)  Rasf.  i,A!im,se,  ^ohterv.lll^ 
A       t  11,  f.  1. 

A  mmonites  ligatns  d'O.  eret  1849^  /,  126,  t.  32  f.  1—4,  Prodr,Uy9%. 

Ammonites  Inca  Forb.  i.  Osol.  Quartjwum.  IM4,  t  77,  f.  19 ab. 

y.  pML 
I    Ammonites  Parandieri  d'O.  erdt  1, 129,  t  38,  f.  7—9;  Prodr,  II,  98, 

\        Cjw*]. 

Zosammengedrucki ,  mit  10  geraden  oder  schwach  S*  förmigen 
,  stuiiipfen  Mondwüisten  und  feinerer  radialer  Furchung  dazwischen,  im 
i  Alter  fast  glatt ;  Nabeleng,  Ireppenformig,  etwas  gekerbt;  Umgänge  zu- 
i  sammengedruckt,  der  letzte  0,4  (A.  ligatus)  bis  fast  0,5  (A.  cassida)' 
I    Tom  Durchmesser  des  Ganzen  ausmachend;  Mündung  schmal  eiförmig; 


B 


I  NShte  (Fg.  d)  mit  3  seitlichen  Lappen.  Wird  bis  1  ^/j^'  gross.  Es  ist 
QoSNSTEDT,  welcher  die  Vereinigung  von  a  ß  y  zuerst  aussprach.  Un- 
sere Abbildung  gibt  d*Orbiomy'8  A.  ligatus. 

Im  Obern  Neocomien  Frankreichs  (als  Kern  zu  Caitellane^ 
Sasses-Alpes ;  zu  Escragnolles,  Var ;  zu  la  Chasse,  Drdme ;  zu 
Oiffonda8;ziiMarHgue9t  Bouches^du-Rhöne^  —  und  in  Südcanerika 
(A.  ligatus  zu  Scaata-Fi  de  Bogota). 

Q.  Compressi:  Schaale  gewöhnlich  stark  znssmmengedriickt ,  sus 
hohen  nnd  sehr  umfassenden  Umgängen,  anf  den  Seiten  mit  Rippen  oder 
Streifen  versehen ,  welche  alle  etwas  gebogen  sind  und  beim  Übergang  auf 
den  gegen  die  Seiten  rechtwinkelig  gebogenen  Rücken  Hocker  bilden. 
Scheidewände  mit  zahlreichen  Lappen  aus  unpaarigen,  die  Sättel  oft  aus  paa- 
rigen Theilen;  Rucken-Lappen  sehr  gross,  viel  länger  als  der  obere  Seiten- 
liappen.    Alle  Arten  in  Kreide- Bildungen. 

5.Ammo^itesLargilliertanus.Tf.XXXU^Fg.ll(V9>n.D*0.). 

Ammonites  Largilliertianns  1849^  D'O.  erü.  l^  320,  t.  95;  Prodr. 
i/,  146. 

Stark  zusammengedrückt,  auf  beiden  Seiten  fast  flach ,  mit  etwu 

Bronn,  Lctkaea  geogOMtlea.  ii  Aafl.  V.  21 


SS2 

wettenfttmig  Arthligar  Stretfmif,  die  Streifeii  an  der  Riklien-KaBtB  mü 
elMin  Knötchen  endigend ;  der  letzte  Umgang  %  der  ganten  H6he  be- 
tragend. Mflndung  nach  oben  and  anten  verichmllert.  Seheldewlnde 
jederseits  mit  9  Lappen.  Wird  bis  gegen  6"  gross.  Vorkommen  im 
GenoiBaman  Frankreich$  {an  Reuen,  Seine-^infir.'.vi  Ca$9i$,  Bau- 
cAea-ite«JiAdM;  i«  U  Märin,  Vor). 


E*.  Aagttlieoatati:  Schaale  dick»  mit  faat  dfahranda«  Uaglii- 
gen ,  docli  der  stets  schmälere  Rucken  oft  darcli  3  Kanten  von  den  Seiten 
geschieden;  die  hohen  einfachen  oder  einmsl  gegabelten  faat  geraden  Rip- 
pen setzen  von  einer  Seite  sur  andern  über  ihn  weg.  ScbeidewiEnde  ant  Lsp- 
pan  aus  paarigen,  Sättel  meist  ebenfalls  aus  paarigen  Theilen;  Rdcken>Lappea 
kärzer  als  der  obere  Seiten-Lappen;  Hulfs-Lappen  schief  gegen  den  Nabel. 
Alle  Arten  in  antern  Kreide-Gebilden. 


6.  Ammonlttfl  erassicosUtvt.     TL  XXXIIS  Fg.  18 

(n.  o*OiB.). 

Ammonites  crassieos tatus  d'O.  creV. /,  197,  t.  59,  f.  1—4;  l¥sdr. 
ilf  113. 

Umgänge  ^/^  umfassend ;  die  radialen  Rippen  stark  und  gerade,  theils 
am  innern  Rande  und  tbeils  höher  oben  entspringend,  meist  einfach, 
einige  gleich  am  Ursprung  gegabelt;  alle  hocb  und  so  breit  als  ihre  Zwi- 
schenrinnen, gegen  den  Umfang  bin  an  Dicke  zunehmend,  diese  letzten 
sich  gleichbleibend.  Rucken  fast  rechtwinkelig  zu  den  Seiten ,  mit  ge- 
rundeten Kanten ;  der  letzte  Umgang  stark  Y,  vom  ganzen  Durchmesser 
ausmachend,  mit  fast  rektangulärer  Form  der  Mündung ;  Scheidewände 
an  den  freien  Seiten  nur  mit  zwei  Lappen.  Bis  über  i'*  gross.  Im 
untern  Gälte  oder  Aptien  Frankreichs  (zu  Api,  Vcmcluee ;  zu  Blieux 
und  Byegea). 

T.    D  e  n  t  a  t  i  (vgl.  Thl.  IV,  S.  364). 

7.  Ammonites  mammillatus.  Tf.  XXXIII,  Fg.  5 ab c. 

Am  monit  Walch  i.  Naturfbrsch.  1f74, 1,  196»  U  2,  f.  1—3. 

Ammonites  mammillatu«  Sohlt«,  i.  Mio.  Taschenb.  19/^,  YII,  lli; 
—  d'O.  ciell,  249,  t.  72,  73}  Proilr.  II,  123;  —  d'A.  i.  Mgeoi,  «,  \\ 
337;  —  PiCT.  wudL  fo99.  Qen,  77 ,  t.  7,  f.  S;  —  Morris  cmt.  174;  —  Gsii«. 
Quad.  114. 

Ammonites  monile  Sow,1816,fne,  II,  36, 1. 117,  f.  1,  2 ;  «<i>  Haan  Ammoa. 
116;  —  Passt  SeinB'infer,  334;  —  Fitt.  i.  Geol,  Trans,  k,  /K,  117,  257, 
168,  366;  —  BooaAmmon.  15;  -*  Ba.  Leth.  «,  714,  t  33,  f.  6 ;  —  DvBoie  L 
Jahrb.  1888,  354;  —  Robm.  Kr.  88;  —  Micnii.  i.  Mem,  $eol,  lil,  loi;  - 
d'Arch.  das.  III,  310;  —  Qobnst.  Cephalojp.  137,  t.  10,  f.  1,  1. 

Ammonites  clavatus  DeiiQC)  Bron.  18Z9  u  Cüv.  oes,  il^  335,  607,  pl. 
$,  f.  14 ;  -  Paaar  SelM*^.  ^n. 


4KI 

Awao^ttltea  tvberevlifera  Lmk.  latt,  Mff.  f /i^  609. 
[AMBODitea  Clenentinat  d'O.  «r^l.  /,  tOO,  t.  71^,  f.  5^0,  /M  s'O. 
Proir.  I.  e.y  obwohl  diese  Art  gar  keine  Ähnlichkeit  mit  voriger  hat.] 

Leicht  kennbar  an  den  dicken,  faal  kreiaruBden  Umgängen,  welche 
noch  breiter  ali  hoch  sind,  an  dem  Mangel  dei  lMe%  vnd  an  den  einfaebeii 
and  hohen  ohne  Unterbrechang  ringsumgehendien  reffarügen  Ripf^en, 
welche  auf  jeder  Seite  mit  4 — 6  spitzen  Höckern  besetzt  sind,  wovon 
die  3—3  obersten  am  grössten  und  nächsten  beisammen  sind ,  der  un- 
terste am  innem  Rande  der  Umgänge  aber  entfernter  von  den  andern 
la  stehen  pflegt  Im  Übrigen  fliessen  sie  gewöhnlich  um  so  mehr  in 
einander,  je  zahlreicher  sie  sind,  Nähte  mit  S  Seiten-Lappen.  R  :  H 
:  h  :  B  :  b  :  SS  100  :  73  :  32  :  106  :  57.  Von  dem  Siphon  (Fg.  o) 
war  scEon  oben  die  Rede.  Walch  bat  bereits  dieselbe  Ammoniten-Art 
Tom  nämlichen  Fundorte  wie  wir  benötzt ,  um  daran  die  Beschadenhelt 
dsa  Siphons  zu  zeigen ,  und  Puzos  war  glücklich  genug ,  auf  lange 
Streohen  desselben  ein  feines  Haar  hindurch  zu  schieben.  Wird  von 
Qqbhstbdt  noch  zu  den  Ornaten  gezählt 

Vorkommen  in  Frankreich  und  zwar  als  eine  der  besten  LeH^ 
Mutebeln  des  Galtes  (so  bei  MexUret  in  den  Ardetmenl  und  naeh 
ifOtmam[  noch  in  10  andern  Departementen,  die  wir  nicht  alle  avf- 
zlhlen  wollen) ;  —  deägleiehen  in  ikwopenxmä  der  Sehweifz{im  schwar- 
zen Kalk-Gebilde,  Krelde-Glaueonie  Broon.  der  Buei-Keite ! ;  am  Be^ 
potoir,  Saxonnet  etc.;  im  Waadtiand  am  Baurguet ^ See) ;  — 
in  JI>euti€Mand  (angeblich  zuEaaen  in  Wettphalevu  Robm.,  zu  iS^ee- 
9€n  in  Braunschwetp  De  IL) ;  —  in  England  (im  UntergrQnsande  zu 
PoUcitone  in  Keni;  im  Gault  zu  Crockerton  und  im  Obergrünsand» 
des  Wardour^T/Met  in  iSf.-VFillaMre);  —jenseits  des  Kaukatui  (in 
Kolehii,  zu  Keretil  oberhalb  Kutali). 

IL  Toberculati:  An  den  Seiten  mit  Rippen  und  Höckern ,  wo- 
von  die  letxten  an  den  zwei  Seiten  des  Rockens  mit  einander  abwechselnd 
stehen ;  Racken  in  seiner  Mittellinie  mit  einer  tiefen  Rinne ;  Scheidewände 
mit  Lappen  und  Sätteln  aus  unpaaren  Tbcilen;  Räckcn-Lappen  kurzer  als  der 
obere  Seiten-Lappen,  und  so  schmal ,  dass  er  nur  die  Breite  der  Rinne  aos- 
fttUt.  Alle  Arten  in  mittein  Kreide-Bildungen ,  daher  in  Deul9ehiand  selten 
oder  iMend. 

8.  Ämmonites  auritns.   Tf.  XXXU^  Fg.  13a— d  (%  n.  d*0.). 

Ammonites  auritus  18i$,  Sow.  me,  II,  79,  1. 134  (aduli,);  —  Parks,  i. 
Geol.  TramMaei.  1818^  F,  17;  —  Mafit.  8ui9.  90;  -  Sow.  i.  FyitA«  Q«^. 
Trmnei.  k,  IV,  119}  —  d'Aaoh.  i.  Mim.  aoe.  ydel.  18W,  111,  ^vl\  -  t^'^ 


diu 

erSi.  i,  227,   t  65;  Prodr.  11,  123;  —  Mobri.  eai.  170 ;  —  Qobiwt. 

Cepkaiop.  153,  t.  10,  f.  14. 
juvem, 
Ammonites  crenatus  Sow.  i.' Fitt.  i.  OeoL  Tränket.  188$^  JK,  337, 

t.  II,  f.  22;  —  d'Arch.  i.  HUm,  9oe,  geoi,  lU^  307. 
Mrr.  a.  iorto  firofünde  eamüieulüio, 
AmmoDites  laulits  18 $9^  Vav^m.  i.  GeoL  Trampet. a^  F,  58 ;  —  Sow. »6 

/r,  3,  t.  309  ;  —  Mint.  Süss,  91,  t.  21,  f.  11;  —  HAirr  Amm.  110;  — Sow. 

IVirr.  IGeoL  Transei. ^,lVy  lU,  152;-Bockl.  aeoi.Blim.MIyt.  37,  f.  7; 

—  d'Arch.  i.  Biem.  soe.  geoi.  18S9,  Uly  306;  -  d'O.  crei.  I,  230,  t.  64,  f.  3 

—  5;  Pradr,  il,  123;  --  Morris  eal.  173. 
Am«iODites  biplieatus  Mant.  Sif##.  t  22,  f.  6. 

Scbaale  susaroroengedrückt,  auf  beiden  Seiten  fast  flach,  mit  S4ö^ 
migen  Rippen,  von  welchen  ein  Theil  büschelweise  aus  einigen  am  innero 
Rande  der  Windungen  stehenden  Höckern  entspringt,  und  von  welchen 
etwa  jede  dritte  an  der  Seiten-Kante  des  in  seiner  ganzen  Breite  kon- 
kaven Rockens,  in  dessen  Mitte  fuweilen  noch  eine  tiefere  Rinne  liegt 
(A,  lautus),  einen  zusammengedrückten  Höcker  (Ohr)  bildet,  welcher 
dann  mit  dem  der  andern  Seite  in  Wechselstellung  die  Seiten-Kanten 
kammartig  macht;  der  letzte  Umgang  beträgt  fast  0,4  de«  ganzen 
Durchmessera  und  hat  eine  zusammengedrückte ,  oben  und  unten  auf- 
geschnittene Mündung  ;  Scheidewände  mit  6  Seiten-Lappen.  Bio  3  Vi'' 
gross.  Der  ebenfalls  sehr  ähnliche  und  von  Qdenstedt  noch  damit  ver- 
bundene A.Guersanti  hat  nach  d*Orbiont  abweichende  Nähte.  Quem- 
STEDT  zählt  diese  Formen  noch  zu  den  Dentaten. 

Vorkommen  in  mittler  Kreide-Bildung  Englands  (im  Galt  zu  Falk- 
itone  in  Kent,  zu  Warminatert  zu  Crokerton;  im  Grunsand  von 
Blackdown;  im  Untergrunsand  von  Devizes;  der  A.  lautus  im  Grun- 
sand yon  Blackdown,  im  Galt  von  Ringmer  und  Cambridge^  im  Kreide- 
Mergel  zu  Teisworlh,  Oxfordshire) ;  —  in  Frankreich  (beide  Formen 
a  und  ß  in  Albien  zu  Wissant  bei  Botilogne,  Pas-de-Calais). 

m 

Crioceras  (LivEiLLs)  d^O.,  Spiral -Ammonit. 

Crioccratites  Lev.;  Tropaeum  Sow. 

(Tbl.  I,  S,  35.)  Mit  allen  Charakteren  von  Ammonites,  aber  ganz 
getrennten  in  einer  Ebene  liegenden  regelmässigen  Umgängen, 
welche  zusammengedrückt  und  an  der  Bauch-Seite  oft  etwas  konkav 
sind ;  radiale  Rippen  laufen  über  die  ganze  Oberfläche  weg,  worunter 
einige  grösser  und  meistens  mit  Knoten  besetzt  sind.  Die  Lappen  und 
Sättel  sind  an  ihrem  Qituu^^  «Vv);y%  mOoi  i^aA^oosvAw^ezogen  als  bei  den 


835 

meisten  AroiDoniten ,  und  die  Lappen  mit  nur  einer  Ausnalime  aus  un- 
paaren  Tlieilen  gebildet. 

Arten:  15,  fossil,  im  obern  Hils  und  Galt* 

Crioceras  DuvalL  Tf.  XXXIP,  Fg.  14abc  (n.  d'O.). 

Crioeeratitea  Duvalii  Lbvbillb  18S7  u  M4m,$M.  11,  313,  t.  23,  f.  1. 

Crioceratites  Honoratii  Lvv.  I.  e,  314,  t.  23|  f.  2. 

Crioceras  Duvalii  o'O.  ertt,  450,  t.  113;  Proir,  11,  65;  —  Morbis  Cat. 

178;  —  QoBifST.  C^halof.  279,  t.  30,  f.  14;  —  Coq.  et  Biylb  >  Jb. 

iSSOy  482. 
vor, 
Toxocera»  elegans  d'O.  eret.  I,  477,  t.  117^  f.  1;  —  Prodr,  11,  66;  — 

QoBlfgT.  Cepkalop.  279,  282,  t  20,  f.  5. 

Schaale  etwas  zusammengedruclit ,  ungleich  strahlig  gerippt :  die 
grossem  Rippen  hoch ,  dick ,  über  den  RQcken  hinwegsetzend  und  dort 
mit  2  fidekern  versehen;  je  6 — 10  kleinere  unbewehrte  stehen  dazwi- 
schen ;  die  Mündung  ist  eiförmig,  ganz  oben  mit  3  Höckern.  AYird  bis 
1'  gross.  Zwischen  diesem  Crioceras  und  dem  Toxoceras  elegans, 
eher  die  Form  einer  halben, Spiralwindung  hat,  ist  in  Queer-Schnitt, 
Rippen  und  Nähten  kein  Unterschied ;  nur  dass  der  letzte  sich  langsamer 
einwindet;  beide  finden  sich  an  gleichen  Orten  beisammen. 

Vorkommen  im  untern  Neocomien  Süd^Frankreichs  (zu  CasteU 
lane,  Barime,  Chäteauneuf,  Montiers  und Sisteroit,  Baases-- Alpes; 
zu  Cheiron;  zu  EscragnoUes,  Var\  zu  Ventoux,  Vaticluse);  —  in 
Spvoyen  (zu  Chamheryi)\  —  in  Spanten,  d*0.;  —  in  England 
(im  Speeton-clay  zu  Speeton  in  Yorkshiref);  —  in  Chili  (im  Neoco- 
mien zu  Arqueros). 

Toxoceras  d^O.  1842^  Bogen-Ammonit. 

Eine  meistens  etwas  zusammengedrückte  Ammoneen«  Schaale,  welche 
in  einer  Ebene  wenig  oder  nur  bis  zu  etwa  einer  Viertels-  oder  halben 
Spiral- Windung,  jedoch  alsdann  so  gebogen  ist,  dass  sie  auch  bei  wei- 
terem Fortwachsen  sich  nie  zur  regelmässigen  Spirale  schliessen  würde. 
Die  Wohnkammer  ist  laug;  der  Mund  einfach  und  mit  dem  Unterrande 
weiter  vorstehend;  der  Siphon  dorsal.  Die  Scheidewände  sind  in  6  un- 
gleiche Lappen  getheilt,  die  mit  Ausnahme  des  paarigen  Dorsal-Lobus 
immer  aus  unpaarigen  Theilen  bestehen ,  und  in  sechs  Sättel  aus  fast 
paarigen  Theilen ;  der  obere'  Seiten-Lappen  ist  viel  länger  und  breiter 
als  der  Rücken-Lappen,  der  untere  nur  halb  so  gross  als  Jener;  aa  die^e.'t 
Beschaffenheit  der  JV|Ale  lassen  $\c\k  atich'QrucVisViicX^xiocXi^^Ti^^Ti^^^^^ 


39« 

Hamite^,  Sjßwhiies,  Ptjchoceras  und  BacuUfes  uniericbeiden,  Michl  dier 
von  Grioceras,  in  welches  auch,  wie  Quenstidt  xuent  ge;[elgt,  fogtr  diß 
Arten  übergehen  können  (Toxocefaf  elegans  d*0.  in  Crioceras  Dmrall, 
T*  Honnoratianum  in  Cr.  Emerici),  daher  Toxocaras  nur  höchstens  als 
Sttbgenus  fortbestehen  sollte. 

A  rlen :  nur  wenige  (9)  In  Unter-  und  (1)  in  Mittel-Oolitli;  die 
meisten  (14)  im  untern  und  obern  Neocomien  und  ImAptien  (eineiwei- 
fe|hafte  in  Chlorit-Kreide) ,  fast  ausschliesslich  Süd-Frankreieh  ange- 
hörend. 

Toxoceras  annulare.  Tf.  XXX^^Fg.  15abc  (n.  d*0.). 

Toxoceras  annalaris  d'O.  erei,  I,  480, 1 118,  f .  1  —  6 ;  Prpilr.  11,69. 

Bis  zu  Halbbogen-Form  verlängert,  elliptisch  zusammengedrückt, 
mit  starken  gerundeten  Queerrippen,  welche  etwas  breiter  als  die  Zwi- 
schen-Furchen  fast  gerade  über  den  rundlich  gekielten  Rücken  hinweg- 
gehen, dort  starker  als  am  Bauche  sind,  und  unter  welchen  nur  jede  15. 
bis  20.  wohl  als  vorübergehender  Mund- Wulst  etwas  starker  als  die  iibrigen 
ist  Die  Naht  (Fg.  d)  ist  einfacher  und  weniger  tief  zerschlitzt  als  bei 
allen  übrigen  Arten ,  iibrigens  hier  auch  noch  nach  einem  etwas  abge- 
witterten Exemplar  gezeichnet  Wird  bis  über  1'  lang.  Vorkommen 
al)jqii|  im  uptern  NeoconMea  von  Cheiron  und  Vergom,  BasieM-Alpet, 
und  um  Qrasae^  Vor. 

Ancyloceras  d^O.  1842^   Haken-^Ammonit. 

(H  a  m  i  t  e  s  atcclortifn,  fort.) 

Die  Schaale  ist  anfangs  wie  bei  Crioceras  in  getrennte  Spiral-Win- 
dungen gebogen ,  geht  dann  mehr  und  weniger  weit  gerade  aus  und 
krümmt  liph  swfetst  im  Halbkreise  gegen  ihren  Anfang  zurück;  dieser 
Halbbogen-formige  Theil  ist  die  Wohnkammer,  ohne  Scheidewände. 
Mündung  rund  oder  oval,  im  Umkreise  mit  Spitzen  besetzt,  welche  auch 
einwärts  einen  leichten  Vorsprung  veranlassen.  Die  Oberfläche  ist  mit 
Queer-Rippen  bedeckt,  welche  nicht  selten  am  spiralen,  am  geraden  oder 
am  bogenförmigen  Theile  eine  von  den  übrigen  abweichende  Beschaffen- 
heit haben  und  namentlich  in  der  Nähe  des  Mundes  ihre  Knoten  ver- 
lieren, wenn  sie  dergleichen  sonst  tragen.  Die  Nähte  sind  ganz  wie  bei 
den  2  vorigen  Sippen ,  daher  ebenfalls  von  denen  der  folgenden  ver- 
schieden und  zur  Unterscheidung  von  Bruchstücken  aus  beiden  Grup- 
pen geeignet.  Der  bogenförmige  Theil  findet  sich  bei  Individuen  von 
verschiedener  Grösse  und  scheint  daher  öfters  abgestossen  und  erneuert 


I«  «ard6tt  [??]•  FefaK  er  «der  M  er  abgebrochen,  so  ist  das  an« 
ÜDfliche  fipiraIrCtewinde  des  Anojloceras  nicht  ron  Crioceras  unter* 
seheidbar. 

Arten:  suerst  im  untern  (2)  und  mlttehi  (6)  Oolith  erscheinend, 
dann  neck  etwa  30  in  den  Terscbiedanen  Kreide-Bildungen  von  untrem 
Neoeoaton  an  bis  lor  weissen  Kreide,  aber  fen  obren  Neocomien  <i  f ) 
und  im  ^ptien  (9)  am  häuGgsten ;  bis  jetit  grossentheils  in  Bruchstücken 
nit  Hamites  Yerwechselt. 

Ancyloceras  Matheronanum.    Tf.  XXXIP,  Fg.  16a— d 

(Vs  n.  D'O.). 

Ancyloeeras  Matheronianas  d'O.  tSit  ereL  /,  497,  t.  122  >  Pradr, 

Uy  114;  —  QoofST.  CiphOop.  284,  t.  21,  f.  3. 
Ancjrloeeraa  variana  d'O.  eret.  /,  504,  t.  126. 

Schaale  ablang,  zusammengedrückt,  queer-gerippt;  Rippen  ungleich, 

am  bogenförmigen  Theile  fast  verschwindend ;  die  grössern  mit  spitzen 

Höckern  besetzt,  welche  jederseits  drei  Reihen  bilden;  die  kleineren  un* 

bewehrt,  zu  3 — 4  (A.  Mather.)  bis  8  (am  kleinem  A.  varians)  zwischen 

den  Torigen  stehend,  über  den  Rücken  hinwegsetzend  (A.  Mather.),  oder 

unterbrochen  (am  kleineren  A.  varians) ;  Rücken  gerundet^  die  2  obersten 

Höcker-Reihen  tragend;  Mündung  elliptisch,  j  Wird  in  ganzer  Länge  ge* 

messen  bis  24''  und  in  gerader  Linie  J>is  10''  lang.     In  der  Abbildung 

ist  die  Schaale  über  dem  Kern  nur  an  einer  kleinen  Strecke  erhalten, 

wo  die  Höcker  spitz  sind.     Quknstsdt  möchte  auch  darin  nur  eine 

Fonn-Abinderung  der  Crioceras  Emerici  =  Toxoceras  Honnoratianum 

vermutben. 

Vorkommen  im  untern  Gälte  oderAptien  Fraakreich$  (zu  laBi- 
daule  bei  Ca8$i$,  BaucheM'-du^Rhone;  zu  BarSme,  Baisea- Alpes; 
zu  BaUly^aug^ForgeM,  und  zu  Nancp,  Mmäe-Mame) ;  —  wie  auch 
in  der  Magheüaen'%ditn  Meerenge  (bei  Port  Famine). 

Scaphitee  Parks.  1811^  Kahn-^Ammonit« 

Tf.  XXXIII,  Fg.  8  und  15. 

Ist  ein  Ammonit,  der  nur  im  Anlange  spiral  gewunden ,  dann  fast 
gerade  verlängert  und  zuletzt  wieder  bogenförmig  ^orückgekrommt  ist, 
vrie  Ancyioceras ;  aber  die  Umg&nge  liegen  aneinaiider.  Junge  Individuen, 
deren  gerader  Theil  noch  nicht  gebildet  ist,  kann  man  der  Form  nach  von 
den  Ammoniten  nicht  unterscheiden.  Mündung  verdickt :  der  Siphon  am 
Rücken ;  die  Umgänge  liegen  bald  ganz  frei,  bald  tbeilweise  eingehüllt 


3S8 

Tom  letzten  derselben;  der  bogenförmige  Tfaei!  ohne  Scheidewfaide. 
Die  Scheidewände  [oft]  mit  mehr  als  6  Lappen ;  diese  sehr  on^eich, 
immer  in  kurze  paarige  Thelle  getheilt;  die  Sättel  fast  paarig;  RöckeD- 
Lappen  so  lang  als  der  Seiten-Lappen. 

Arten:  bis  20 ,  vom  oberen  Neocomien  an  aufwärts  bis  in  die 
eUoritische  Kreide  Europa' t  und  AaMrikd$  und  in  letzter  Fonnation 
fs  am  häufigsten  (13  Arten). 

%\.  Scaphites  Yvanil  (a,  727).  Tf.  XXXni,  Fg.  15ab. 

Seaphi  te  Dbsbat.  i.  Bmeyel,  mdik,y  MoU,  U,  033. 

8 cap  bites  Yva  d  i  i  Puzos  i.  BulUi.§€oL  188»^  Uy  355,  t.  2  >»  Jb.  I6M, 
497  ;  —  Leth.  a,  m^  t  33>  f.  15 ;  —  d'O.  ers/.  /,  515,  t.  128,  f.  1,  3 ;  - 
Prodr.  iif  100 ;  ^  QuBrrsT.  Cepbalopod.  275,  t.  20,  f.  15. 

pAmmonites  tripartitns  Rasp.  i.  ititn.  9e,  d^okserv,  /V,  t.  2,  f.  24. 

Wir  sendeten  diese,  bis  jetzt  nur  in  einem  einzigen  Exemplare  ge- 
fundene Art  von  ungewöhnlichem ,  nahe  an  Ancyloceras  sich  anschlles- 
sendem'Habitus  voraus,  weil  sich  daran  der  Bau  deutlicher  unterscheiden 
lässt.  Die  Schaale  bildet  anfangs  5 — 6  ganz  frei-  doch  aneinander- 
liegende  Umgänge ,  geht  dann  eine  weite  Strecke  fast  gerade  fort  und 
biegt  sich  zuletzt  im  Bogen  um ;  ihr  Queerschnitt  (b)  ist  oral ,  auf  dem 
Rficken  fast  scharf,  am  Bauche  in  der  Nähe  der  Windung  etwas  konksT, 
und  die  ganze  Oberfläche  ist  mit  vielen  vollständigen  fast  gleichen  und 
geraden  Radial -Rippen  bedeckt,  welche  ungefähr  so  breit  als  ihre 
Zwischenräume  sind,  so  dass  deren  fast  100  auf  den  letzten  Umgang 
des  Gewindes  kommen,  auf  welchem  man  3 — 4  Paare  etwas  stärkerer 
Rippen  in  gleichen  Abstanden  alte  Mund-Wulste  —  wahrnimmt. 
MQndung  oval.  Quenstedt  vermuihet  indess  in  dieser  Art  nur  ein  miss- 
gestaltetes Exemplar  von  Ammonites  recticostatus  d*0.  erat  7,  t.  40,  L 
3  aus  der  Familie  der  Planulaten  und  findet  aush  in  den  Loben  Best!« 
tigung  dafür,  welche  jedoch  nur  ihm  bekannt  zu  seyn  scheinen. 
.    Im  untern  Neocomien  zu  Senez  bei  Caatellane,  BasseS'^Alpes. 

2.  Scaphites  aequalis(a, 728).  Tf.XXXIII,Fg.8ab(aifiui/.). 

Scaphites  Paeks.  org.  rem.  t  lo,  f.  10;  Oryeiol.  165,  t.6,  f.  6;  —  ?  Nilss. 
Petrif.  Suee.  6;  -  Hismo. Pe/rt/*.  7,  39;— Defr.  i.  Diet.t8VryXLVUI,\%. 
iMir.  a. 

Scaphites  aequalis  Sow.  »w.  1,  53,  t  18,  f.  1— 3;  —  Dbfr.  i.  IMcI. 
if«f.,  ifete«  t  23,  f.  3,  3  a;  -  Passit  Seine-infer.  333;  —  Blv.  i.  Diä, 
XXXIIy  190;  —  Klöd.  Brandb.  139;  —  Gsiff.  Cbar.  40;  —  Robm.Kf.  90; 

—  Haow.  i.  Jb.  IMl,  566. 
vor,  ß, 

Scaphites  costatns  Mart.  fifti«#.  t  22,  f.  3—12;  —  Gkiw.  Cbar.  67; 

-  RoB«.  Kr.  905  ^  Haow.  i.  Jb.  1849,  666. 


Seapbites  ftriatuf  (statt  Sc.  obliqnua)  Maut.  JSfM#.  t.  20,  f.  3,  4, 

9,  11 ;  I.  Geoi.  Trans.  *,  /##,  ao9;  SE.  Engl.  382,  160,  f.  2;  —  Roem.  Kr, 

90 ;  —  Hagw.  i.  J.  1849,  566. 
vor.  V. 
?8eapbites  obliqana  Sow.  air.  1,  54,  1 18,  f.  4—7;  —  BBcrr.  i.  Cmr. 

•##•  /"•#«•  //,  319,  335,  609,  t  6,  f.  13 ;  —  PAtsr  8eime4nfer.  333,  t.  14,  f. 

5—9. 

Scapbitei  aeqnalii  Deshay.  uEfieyei,  mith., MoUum^.  II,  933;  i.  Diei, 
elm99.  ^hiiU  nai.  XV,  Art.  Scaphite;  Cof.  earaei.  231,  t.  6,  f.  7,  8;  — 
Bn.  Leth.  «,  728,  t.  33,  f.  8;  —  d'Omb.  erSi.  /,  518,  t.  129,  f.  1—7;  Prodr. 
Ily  147;  *-  Morris  Cai.  186;  —  Rboss  Krverst.  I,  23;  —  Gsm.  Quad. 
116;  —  QosrrsT.  Cephalop.  274,  t.  20,  f.  14. 

e.  Fragmeot. 

AmmoDites  Cottae  Robm.  Kr.  86,  t.  13,  f.  4;  —  Rboss  Krverst  I,  21, 
t  7,  f.  11. 

Den  Anfang  bildet  ein  Gewinde  aus  3—4  regelmässigen,  sich  we- 
nig umschliessenden  Umgängen,  deren  letzter  allein  die  früheren  bis  auf 
einen  langen  Nabel  einhüllt,  wonach  sich  die  Schaale  schnell  mehr  ver- 
dickt und  namentlich  verbreitert ,  eine  kurze  Strecke  geradeaus  gehet, 
sich  wieder  umbiegt,  verengert  und  die  Mündung  wieder  ganz  dem  Ge- 
winde zukehrt.  Im  Anfang  sieht  man  auf  den  Seiten  feine  Rippen,  die 
sich  in  2—  3  noch  feinere  Streifen  auflösen,  welche  dann  ununterbrochen 
über  den  Rücken  weggehen.  Am  geraden  und  bogenförmigen  Theile 
werden  die  Seiten-Rippen  oft  Tiel  dicker ,  länger  und  seltener ,  so  dass 
4 — 6  feine  über  den  Rücken  ziehende  Streifen  jedesmal  einer  dersel- 
ben entsprechen  (s,  d.  Abbild.),  aber  gewöhnlich  der  mittle  ,  je  zwei 
Knoten  unmittelbar  verbindende  Streifen  stärker  bleibt.  Zuweilen  Ver- 
halten sich  aber  die  Rippen  hier  auch  wie  im  Anfange.  Die  Mündung 
ist  breiter  als  hoch,  aussen  und  innen  verdickt,  so  dass  sie  auf  dem 
Kern  einen  schief  eingedrückten  Ring  von  geradem  Verlaufe  hinterlässt; 
SowERBT*s  schiefe  Art ,  deren  zurückgekrümmtes  Ende  nämlich  sich 
wieder  bis  neben  den  Spiralen  Theil  fortsetzt,  und  deren  Streifung  etwai 
feiner,  ist  nach'DiFRANCS  und  Deshates  und  anfangs  auch d*Orbigny 
nur  eine  durch  Zerdrückung  entstandene  Form,  die  aber  neuerlich 
iron  d*0rbi6NT  getrennt  wird.  Die  aus  nur  sechs  sehr  ungleichen 
Loben  bestehende  Naht  und  die  höchstens  einfache  Reihe  verlängerter 
(nicht  höckerartiger)  Seiten -Rippen  unterscheidet  die  Art  von  ver- 
wandten. 

Vorkommen  in  England  (im  Kreide-Mergel  zu  Hamaey,  Brighton 
und  Lewet  in  Susiex;  im  Grünsande  von  Yeovil,  Somenei);  *»« 


SM 

dann  im  Onomanien  Frankreichs  (in  Kreide  Glaoconie  mid  TidMIftM» 
ton  Rauenl  and  HävTe,  8ein€'infir.\  zu  JBröy^  Axibe\  fa  Lammet 
Ome ;  i u  Uchmix,  Vaucluae :  zo  J«  Jlf^ttt,  la  Malle,  Angli$^  Li$cle 
u.  a«  O.) ;  -^  in  Böhmen(im  untern  Pläner-Kalk  der  Schillin§eh^  Bilm; 
i«  Piincr-Kalk  oder  mitteln  Qaader-Jlergel  zu  Mhmdorf^  MM§Mki, 
Truenbsehit» ;  Im  Plfliner-Mergel  ton  lAüchiiz,  Prie$en^  Kfftirm,  Wail- 
nitz;  im  Pyropen-Sande  von  Triiblitz);  —  in  Deuisehlanä  (in 
Pläner-Kalk  von  Oppelnin  Schlesien,  in  Sachsen,  von  QuedUink9U% 
Ooslar^  Alfeld,  Hannover,  Liebenburp,  im  TemAoburger  Wtld ;  in 
Kieide-Mergel  ^mLauisherg  bei  AacAe»;  —  alle  3  Formen  m  wetner 
Kreide  auf  RiStgen\  —  als  Geschiebe  bei  Wrietzen  in  Branäentmrg), 
—  Vielleicht  diese  Art  auch  im  Grünsande  KOpingens  in  Schoonen. 

Daaa  ein  Theil  der  Aptychas-Arten  integrirende  Tbeile  voi 
Scaphites  seyen,  haben  Ewald  und  L.  v.  Buch  dargetban  [Jabrb. 
iS60,  244]. 

Hamttes  Pabks*  1811,  HakeB-Aamonit 

tToxeriCes  Raf^«;  —  Ammonoeeras^  und  PBaculites-Arten  Lame^ 

Flbm.;  —  Hamitei  und  Ha  muH  na  d'O. 

Tf.  XXXni,  Fg.  9 ;  XXXm»,  Fg.  1,  2. 

Ein  Ammonit  mit  getrennten  abstehenden  und  in  einer  Bbene  liegea- 
den  Umgängen  (Crioceras),  dessen  Schaale  sich  nach  jeder  halben  ¥fiB- 
dung  eine  Strecke  weit  ganz  gerade  verlängert,  so  dass  diese  geradea 
Theile,  deren  2 — 4  seyn  können,  alle  unter  sich  parallel  liegen.  Der 
erste  Anfang  scheint  gerade  zu  seyn.  Mündung  rund  oder  oval ,  öflert 
mit  Zacken  bewehrt,  doch  ohne  Wulst  Scheidewände  mit  6  regel- 
massigen und  sehr  ungleichen  Loben,  wovon  der  Rucken-Lappen  sehr 
kurz  (kurzer  als  der  obere  seitliche)  ist,  der  obere  seitliche  inuner  am 
paarigen  Tfaeilen  besteht,  und  mit  6  Sätteln  aus  fast  paarigen  Tbeilea 
(vgl.  die  Naht  von  H.  Bouchardanus  Tf.  XXX1II^  Fg.  2).  D*OaBi€iiT 
iheilt  nämlich  die  Sippe  in  2,  und  nennt  Hamulina  diejenigen  Arten, 
weiche  nur  eine  Umbicgung,  —  Hamltes  jene,  welche  deren  mehre 
machen.  Da  indessen  man  einem  unvollständigen  Exemplare  weder  an- 
sehen kann,  wie  viele  Umbiegungen  es  mache,  noch  ob  es  unvoUstandif 


^  Lamarck  stellte  im  Exirait  iTtm  eaurs  eei,  18t t  das  Genus  Anat* 
noceratit««  •u^rtt  auf,  das  er  aueh  später  unter  dem  Naasco  Aasnoas- 
eo  ras  beibelMall,  dlin«  auf  das  voa  PAaniiaoii  und  SawsMi  wa  aahtes. 


SM 

ist,  je  ferxicyblM  wir  auf  diese  ScJieidfing.  d*Ormoiit  sahU  20  HajBii< 
lina-ArtQD  im  Neocomien  bis  Aptieo ,  38  Hamites- Arten  im  Albien  )>U 
SeDonien  auf  und  bemerkt,  dass  man  noch  keinen  ächten  Hamiten  im 
Neocomien  kenne ;  aber  die  Mehrt afal  seiner  Besthnnrnng  scheint  uns 
bloss  hypothetisch  su  seyn. 

1.  Hamitee  r  otnndus.  Tf.  XXXIII,  Fg.  9,  XXXIIP,  Fg.  1 

(%  n.  D'O.). 

Ortho  eeratit es  Da  Savssurb. 

Hemltes  rotundoa  Sow.  1^14  am./,  ISO,  t  61,  f.  3»  S;  —  Bii«n.  i.Cov. 
est.  /"et«.  //,  319»  331»  eie,  t.  7»  f.  6;  -  Dfk.  i.  Biet.  ISIti,  XX,  249;  — 
Hami  Anmoo.  154;  —  Mant.  i.  Qeot.  Trans,  i,  lU^  Sil ;  Qeol,  Süss,  386; 
—  ?Sow.  i.  FiTT.  ik  lY,  113,  337,  367,  t.  12,  f.  1-2;  —  Phill.  York«h.  I, 
128,  t  I,  f.  24;  —  d'O.  treu  J,  536,  t.  132,  f.  1—4;  Prodr.  II,  126;  - 
Rbobs  Krverst.  23;  —  d'Arch.  i.  Jb.  1841  y  799;  >-  Viert,  Moll,  fo99.  d,  Oen. 
/,  121,  t  14,  f.  1  [ümiGbin.]. 

Hamite  s  maximus  Sow.  mm,  /,  136,  t.  6t,  f .  1 ;  —  Dfr.  i.  Diet,  XX,  249. 

Hamites  gibbosus  Sow.  me,  /,  135,  t.  62,  f.  4;  —  Dfr.  i.  Diei  noL 
XX,  249. 

Helioceras  rotundos  Moiirs.  e»l.  181. 

?Crioeeratite8  rotondns  Sow.  i.  OeoL  TroM,  1940,  i,  V,  409—411 
>  Jb.  1844,  126. 

Man  erkennt  diese  Art  leicht  an  ihrem  ganz  runden  Queerschnitte« 
ihren  ganz  gleichen  scharfen  und  ringförmigen  Queerrippen,  welche  allein 
an  dem  geraden  Theil  der  Schaale  eine  schiefe  Richtung  und  zwar  ^om 
RQcken  an ,  wo  sie  am  stärksten  sind ,  schief  Torwarts  annehmen ,  und 
an  dem  Mangel  aller  Knoten-artigen  Verdickungen.  Die  Schaale  macht 
wenigstens  3  Wendungen. 

Nach  FiTTON  wären  die  hakenförmigen  Krümmungen  dieser  Art 
mehr  eine  Folge  der  Zerdrückung,  die  eigentliche  Form  aber  spiral  mit 
2^/2 — 3 Umgängen,  welche  einander  nicht  berührten  und  sogar  nicht  in 
der  nämlichen  Ebene  lägen ,  sondern  zusammen  die  Form  eines  weit- 
genabelten niedrigen  Kegels  annähmen  und  sich  dann  eine  Strecke 
weif  gerade  fortsetzten.  Das  wäre  also  ein  Übergang  zu  Turrilites.  Fg.  1 
stellt  ein  Tonn'O.  aus  Bruchstücken  hypothetisch  restaurirtes  Exemplar  vor» 

Vorkommen  im  Galt.  So  in  England  (im  Gault  zu  Folkatone  in 
Kent  und  zu  Ringmer  in  SuiMCx  mit  vielen  andern  Arten ;  im  Spee- 
ton-clay  zu  Speeion,  Yorkshire,  ebenso);  —  in  Frankreich  (im 
Albien  zu  TTtssonf,  Pas-de-Calait;  zuEncragnoUei,  Var;  zu  Saint- 
Pmil,  Dröme;  zu  Clanaayes;  an  der  Perte^du^Rhone ,  Ain) ;  —  in 
Savoyen  (in  der  schwarzen  Kreide  oder  dem  Grünsande  der  Buel- 
Kette!);  —  in  Deutschland  bei  f  Aachen;  —  auf  ^Helgoland',  —  in 


wächst,  auch  wodcr  dessen  Länge  errciclil,  nocb 
holt.  Der  Qaecrschnitt  »t  run<l  otJcr  cUJplltc 
6  wenig  ungleichen  Loben  ,  an  welchen  der  ob 
gen  ,  licr  untere  »cilliche  aus  unpasrigen  The; 
paarigen  Theilcn  beslehen.  Jener  enlc  ist  k 
Lappen  und  der  zweite  um  >/,  kü»er  alt  der 
welche»  bei  Hamiles  abweicht. 

Arten:  alle  in  Kreide- Gebilden,  6  im  IGJi 
Kreide. 
PtychoceiasEmerlcRnum.  Tf.  JCXXin 

PtfcTiocerait  Gmericiniiiis  o'O.  ere'l.  t,  SS5, 
ff,  eo  ;  —  Bucii  i.  Jb.  J8SI,  3SS. 

Schaalp  glatt ;  der  umgebogene  Theil  qu< 
rechtwinkelig  lur  Achse,  scharf,  etwa»  entfernt  i 
dritte  etwas  grösser,  alle  am  Bücken  am  höchs 
Seite  verschwindend  ;  Mündung  rund,  etwas  flac 
Neocomien  zu  Vergotw  und  zu  fAeoua  bei  Sen 
In  Dagheatan  am  Kmtkasus  mit  anderen  Neoi 
flteinerungen. 

Bacttttles  Lauk.  1799,  Sloelbij 

Homaloceralitea  HhncH;  <OrlhaeBi 
Tf.  XXXlIt,  Pg.  6. 

Kin  Ammonit  mit  ganr  gerade  gestreckte 
ovalem  oder  elliplischEm  Qucerschnitte,  mit  langi 
fcr  und  oben  zungenfürmig  verlängerter  (und  g< 
gewölbter),  jedcrseit»!  etwas  ausgeschnittener  M 
chcn  Ammonilen),  deren  Rand  verdickt  ist  unc 
Strecke  eine  achiefe  Furche  auf  den  Kern  efndrü 


333 

regelmissigen  Lappen  und  Sätteln,  welche  beide  sich  auMer  dem  Bauch« 
Lappen  alle  paarig  theilen.  Der  Rucken-Lappen  ist  bloss  so  lang  oder 
küTjEer,  als  der  obere  Seiten-Lappen;  der  Rücken-Sattel  breit;  der 
obere  Seiten-Lappen  langer  alt  der  untere ;  der  Bauch-Sattel  ist  klein 
oder  fehlt  gani. 

An  unserer  Zeichnung  Fg.  b  sieht  man  den  Siphon  auf  der  schmäl- 
iten  (Rücken-)  Seite  der  Schaale  in  der  Richtung  Ton  der  Spitze  her, 
und  an  Fg.  a  erkennt  man,  dass  er  in  dem  Rücken-Lappen  liege  ;  der 
obre  und  der  untre  Seiten-Lappen  sind  deutlich;  der  Bauch-Lappen  aber 
ist  nur  klein.  Unten  sieht  man  einen  langen  Theil  ohne  Scheidewände, 
die  letste  Kammet  der  Schaale. 

Arten:  alle  ift  Kreide-Bildungen ,  nämlich  einselne  im  Neoco- 
mien,  Cenomanien  und  Turonien,  8  in  oberer  weisser  Kreide,  wovon 
auch  1  ins  Danien  übergeht.     In  Europa^  Amerika  und  Asien. 

Baculites  anceps  (a,  732).      Tf.  XXXm,  Fg.  6  ab  (adnat). 

Bacnlitei  vertebralis  Lk.  1800  »y9t  103  |>«rtf];  ~  ?De8mar.  1817 
i.  Jomm,  d.  Pkye.  LXXXV^  49,  t  3,  f.  7,  8 ;  -  Dfr.  181$  i.  Biet,  nat  lU, 
Sappl.  160;  ~  Dbinoy  i.  JTmi.  «oe.  d'hist.  imI.  Parii  182S,  Uy  198;  — 
Bi.Aiifv.  Malacol.  1. 13 ;  -  ?  Jaswoff  i.  Jb.  1884^  460. 

Baealitet  diisimilis  Dbshar.  I.  e.  48,  t.  ü,  f.  4^6;  —  Haar  Am- 
moD.  155. 

Baculitea  anceps  LBfK.IM^iri#f .  r/1,648;  *-o*Orb.  r«äl..  73;  -  Des* 
BAT.  i.  BnejfeL  meihod.i  Mollutf*  11»  108 ;  C9f .  earmei,  224,  t  6,  f.  2 ;  — 
r^iLss.  Petrif,  Snee,  6,  t.  2,  f.  5 ;  —  Hiamo.  P£trif.  7»  39,  40;  Leth,  Suee, 
31,  t.  6,  f.  2;  —  Br.  Letli.  a,  732  [fffr#l,  t.  33,  f.  6;  —  Hagw.  i.  Jb.  f649, 
567;  —  Bdcrl.  Mim,gtol,  t.  44,  f.  5;  —  Rorm.  Kr.  95;  —  Reuss  Krverst. 
I,  24,  t.  7,  f.  1,2;  — d'Orb.  erü.  /,  565, 1. 139,  f.  1-7;  Proir.  11,  214;  — 
Gbin.  Qaad.  122;  —  Leyk.  i.  Jb.  1849,  740;  -  Hebert  das.  1861,  731 ; 
—  F.  RoBMBR  i.  Jb.  18S0y  102. 

B  aculites  Fanjas i  (Lk.)  DbHaan  AmmoD.  155  [pars]. 

Orthoceratites  vertebralis  Schltb.  Petrfk.  I,  56  [;»ar#]. 

Baculites  carinatus  Morton  STynof«.  (1^4^)  44,  pl.  13,  f.  i;  —  Voyage 
de  VÄMtrotßbe  pl.  1,  f.  8-12. 

Schaale  zusammengedrückt,  schmal  eirund,  der  Rücken  etwas 
scharf,  der  Bauch  breiter  und  abgerundet;  die  Oberfläche  glatt  oder 
mit  gebogenen,  vorwärts  laufenden,  und  gegen  Rücken/ und  Bauch 
schwacher  werdenden  Runzeln  und  Streifen.  Mündung  schief,  oben 
verlängert,  spitz,  an  den  Seiten  ausgeschnitten.  Scheidewände  mit 
kurzen  und  breiten  Lappen.  Die  übrigen  Arten  haben  meist  minder 
jEttsanuDengedrückte  und  insbesondere  am  Rücken  nicht  eckige  Queer- 
scboMto  und  andere  N&hte,    Wird  über  2'  lang.    $ie  ist  eine  derjeni« 


534 

gen  Arten ,  welche  durch  ihre  Xfenge  den  meBr  zHMar  B-a k o  1  i  ten- 
K  a  Ik  zu  Orglandes !,  Valogne,  Nehou  etc.  im  CofenHn  in  der  Mmeke 
eharalterisiren,  in  dessen  Beschreibung  sie  von  Dishotirs  irrig  alt  iden« 
tisch  mit  dem  B.  F  a  a  j  a  s  i  Lamaeck  (and  ;3owbrbt)  von  MoMlrleM 
n.  s.  w.  angegeben  wird.  D*ORBrGMT  rechnete  diesen  lalk  anfangs  ra 
den  mittehi  Schichten  der  ChloriU  oder  Taff-Kreide  (Crit.  I.  €.),  spSter 
£0  seinem  Senonien  (Prodr,),  Dann  auch  in  weisser  Kreide  der 
Pprenäm  -  Gegenden.  In  Deutachland  (im  oberen  Qoader-Mergel 
fon  Quedlinburg  und  Blankenburg ;  in  weisser  Kreide  von  J  Aachen 
and  Rngen) ;  —  in  Böhmen  (im  PlSner-Merge!  von  lAUChUz,  Frteun 
und  Wollenitz);  —  in  Schweden  (im  Grünsande  von  K9pinfe;  in 
Kveide-Tuff  nnd  Glauconte  von  BaU^trgi) ;  —  in  üutalamf  (in  der 
Kreide  des  Gouvememonts  Simkirak  an  der  Wolga) ;  —  in  Nard- 
Amerika  (ia  Kreide  von  Prairie^Bkiff  in  Alabama,  and  in  Texm) ; 

—  in  Süd^ Amerika  (auf  der  zuCAilt  gehörenden  Insel  Qmri^uina); 

—  in  ÜMt-'lndien  (zu  Pondicherry). 

fBaetUtna  n^O.  1851. 

?Tiranitei  Mr.;  Rhabdites  DbH. 
So  nennt  d*Orbignt  (Cour$  ilhn.  de  PalionL  l  2S8 ;  Prodr. 
n,  66)  BaJLUüten  mit  einfach  gelappten,  nicht  verästelten  N&hten,  wie 
bei  den  Ceratiten.  Diese  Definition  hatte  DbHaaw  schon  iS9S  (An- 
roon.  40,  160)  von  seiner  Sippe  Rhabdites  gegeben,  welche  die  älteren 
Sippen  Tiranites  Montf.  i809  und  Ichthyosarcolithus  Dbsuar.  am- 
fassen  sollte.  Nun  gehört  zwar  Tiranites  und  Rhabdites  wirklieb  lo 
den  BakuHten,  und  Knobb,  Montport  und  De  Haan  haben  die  so  ge- 
nannten Reste  auch  nur  mit  einfachen  Loben  gekannt ;  man  weiss  aber 
jetzt  durch  Geinitz  (Quad.  Tf.  5,  Fg.  4,  5),  dass  die  Nähte  dieses  Ba-  | 
kuliten  so  zusammengesetzt  sind,  wie  sie  bei  andern  Arten  auch  zu  seyn  I 
pflegen,  indem  die  KNORR*schen  Exemplare  stark  abgewittert  gewesen 
sind.  d*Orbigny  hat  bis  jetzt  nur  eine  Art  (B.  Rooyana)  von  seUanker 
Form,  mit  gerundeten  Loben  aufgeführt ,  ohne  sie  zu  beschreiben  and 
abzubilden.  Im  Neocomien  der  Hoch^Alpen. 

IhirriUthtis  (Montf.);  Thurm-^Ammonit. 

Tnrrilites  Lmk.;  ^urrites  De  Haan;  Turrilites,  Heteroceras  nsd 

Helicoeeras  d'O. 
Tat  XXXIir,  Fg.  Tab. 

Ein   Ammonit  mit   thurmförmig  rechts   oder  linkt  gewundener 
Schaaleundaneinander-liegenden,  nie  stark  umsehlieiBeiidenUniBÜgea 


[ 


MS 

welche  einen  fffnen  Nabel  iwiechia  iitli  laeten.  Sipkeii  an  der  Imtein 
Seite  milteir  QM  Tmden  Umgfingen)  oder  aSchit  der  obren  Nahe  (bei 
aneinander  -  gedrückten  Umgängen);  Mund  mit  einem  ITufste  ^er- 
sehen  oder  mit  einer  Kapatien*artigen  Oberwölbung.  Scheidewände 
mit  6  Lappen  a«a  paarigen  oder  wipaarigen  und  nül  fälteln  aus  paa* 
rigen  Theilen ;  doeh  der  ftackea-Lappa»  immer  paavig ,  Jänger  odti 
iL&rser  als  der  obre  Seiten*Lappen ;  der  Baach-Lappen  immer  unpaarig. 
—Wie  regelmässig  auch  gewöhnlich  diese  Körper  sind,  so  gibt  es  doch 
Arten ,  deren  letzter  Umgang  sich  frei  ablöst  und  sich  wie  bei  Ancjrlo* 
coras  hakenförmig  krümmt,  oder  wo  sich  die  Windungen ,  obwohl  sie 
im  Allgemeinen  noch  schraubenförmig  verlaufen ,  ganz  von  einander 
trennen  und  selbst  an  einer  Art  oder  sogar  an  einem  und  demselben 
Individuum  zuweilen  von  der  rechtsenin  die  linkse  Wendung  übersetzen. 
Aus  der  ersten  dieser  Abweichungen  macht  d*Obbigmy  seine  Sippe 
Heteroceras,  aus  der  letzten  seinen  Helicoceras. 

Die  45—50  Arten  kommen  vom  obern  fiilse  an  aufwärts  in  den 
Kreide-Gebilden  vor,  fehlen  jedoch  in  untrem  Galt  (Aptien)  und  in 
obrem  Pläner  (Turonien).  Die  drei  Turrilithus-Arten,  welche  d'Orbigmt 
im  Unter-Lias  zitirt,  sind  missgestaltete  Ammoniten  bekannter  Arten 
(Quimstsdt)  ;  und  die  eine  Species  Helicoceras  im  Unler-Oolith  dürfte 
kaum  eine  andere  Bedeutung  haben. 

*  Torrilithos:  ait  anaiaaider-liegcnden  Ungäagen:  31  Arten  in 
•brsmGalt»  C^aoaMnien  uadS^aomta;  die  mit  drebrondcD  Umfangen  uad  in 
der  Hüls  liegendeni  Siphon  mehr  im  Galt,  die  mit  kantigen  Ungäagea  und 
tiefer  liegeodem  Siphon  in  höheren  Schichten. 

l.Turrillthus  Costa  tun  (0,734).  Tf.XXXOI, Fg.  7  ab  (od yinfO 

Tarbinites  Lino  tefM /^.  HS,  t  33,  f.  7. 

Beunaott  trMd^pMf.  08»  pl.  31,  fig.  230, 331 ;  —  CuBMv.Konch.  IX,  ÜB, 
1. 144,  f.  1980. 

3.  Cotnu  Ammonis  tnrbinatnm  Mortf.  L /(Mim.  Phißt..  1799, LXIX, 
•    143,  t.  1,3?. 

Tnrrilites  coefntns  180t,  Lamr.  s^.  p.  102;  —  Da  Koissr  i.  Birproir 
aioiiüsy.  K,  3t;  —  Kontf.  C$meh.  sysf.  118  («Mi  ie,  pssü.);  —  Sow.  me.  I, 
8i,  t  36,  f.  I— 3;  — Bnaif.  I.  Cov.  s«s.  /'es».  II,  319,  610,  t.  7,  f.  4;  —  Dni. 
i.  ma.  LVt,  149;.— DasiMY.  LBne^tmÜlL,  MoUMy  1099;  Coq.  emr.  347, 
t.  6,  r.  4 ;  —  Passt  Seine-imfer.  334,  t.  14,  f.  1  -  3 ;  —  Lonao.  i.  GeoL  Trmu.  ä, 
III,  376;  —  Mafit.  Oed,  Suit.  U  33,  f.  15,  t.  34,  f.  I,  4,  5;  i.  Geot.  Tram», 
4,  III,  309;  BE.  Bm§L  383; «-  8o«r.  i.  Fman  i.  «ssl.  Trmu.  i,  tV,  343, 
367;  -  Rom.  Kr.  9t;  -  n'O.sr^f.  I,  S98,  t  115;  Pr^är.  11, 147;—  Gein. 
Unad.  130;  —  F.  Eosm.  I.  Jb.  IMd,  386;  /MI,  3li ;  -  QoBNsixnT  C$* 

301,  t«  an,  f.  1« 


SS6 

Tarrililet  Pauki.  Or$.  nm.  III^I^My  f.  tu. 

MaricitesTurriliteii  cosUtus  Schltm.  i.  Mia.TafldMbiiriMEni,  VII9III. 

Torri^tet  costulata  Lamk.  I^M,  Ai««.  VII,  646;  —  BtAiiir*  i.  WeL 

XXXI  r,  186. 
Turrites  costatns  De  Hain  Ammon.  77. 
:|P«r  rill  te •  a e«t  ut  Passy  Seine^inf^r.  334,  f.  16,  f.  3»  4. 
ffvrrilite  comprim^  Diei,  «e.  suif.,  AÜMSft  11,  f.  6. 

Schaale  stark  genabelt,  links  gewanden ;  die  Um^ge  auuen  wöl- 
big,  antra  kantig,  mit  zwei  Reihen  Hocker:  etwa  30^24  in  jeder 
derselben,  wovon  die  der  oberen  lang  herabziehen,  die  untern  ia 
deren  Verlängerang  liegend  nur  kurz  sind.  Noch  tiefer  liegt  eine  dritte 
Reihe  noch  kürzerer  Höcker ,  welche  sich  auf  eine  minder  deutliche 
Weise  auf  der  Grundfläche  etwas  schief  gegen  die  Spindel  hin  veriin- 
gern,  aber  nur  auf  dem  letzten  Umgange  unbedeckt  bleiben.  Die  toII- 
stlndig  abgebildete  Mündung  ist  viel  höher  als  der  Umgang  und  Kapotzen- 
formig  erweitert  und  zurückgebogen.  Wird  bis  8''  lang  und  erlangt  14 
— 15 Umgänge,  wovon  die  Wohnkammer  bis  2^2  einnimmt;  MoHTTOtT 
gibt  sogar  18''  und  Sowerbt  2'  Länge  an«  In  Fg.  B  ist  der  Kern  einer 
Kammer  (S p  o  nd y  1 0 1  i th) ,  von  der  Spitze  der  Schaale  aus  gesehen, 
abgebildet ,  woran  man  in  der  äusser-oberen  Ecke  den  dorsalen  Siphon 
sieht.  Er  scheint  hier  in  einem  Sattel,  statt  im  Rücken-Lappen  zu  lie- 
gen ,  weil  man  eben  diesen  Kern  von  der  Spitze  aus  und  daher  im 
umgekehrten  Relief  sieht.  Drei  andere  Loben  liegen  in  den  drei  übri- 
gen Ecken  dieser  Fläche.  Sechs  kann  ich  nicht  unterscheiden ,  weil 
die  dem  Rücken  gegenüber-liegenden  sehr  klein  bleiben.  Roeihr  ist 
geneigt,  noch  den  T.  B e r g e  r i ,  Quenstedt  den  T.  undulatusond 
A.  Puzosanus  damit  zu  verbinden. 

Verbreitet  im  C^nomanien  FrankreichM  (in  Kreide-Glauconie  za 
Ronen!  und  beim  HAvre,  8eine-tnfir.\  dann  zu  Etcroffnolle ,  U 
Matte  undThenilane,  Var\  zuCasaia,  BoucheS'du^Rhöne;  zu  Gttü- 
bcKud;  zu  Saint-Sauveur) ;  —  in  England  (in  Kreide-Mergel  von  Harn- 
sey  und  von  Middleham  bei  Lewea !  ]  zu  Calne  in  Wiltahire;  im 
Blackdown-Sand  in  Devonshire  und  zMNoncich);  —  in  Deutschland 
(im  Pläner  und  untern  Quader-Mergel  mit  Ammonites  varians  zu  Laa- 
gelsheifn  bei  Goslar  und  im  Teutoburger  Walde ;  im  Piäner-Kalk  za 
Sarstedt  und  Reihen), 

'^'^  Heteroceras  d^O.  1861:  der  letzte  Umgang  vom  Gewinde  abg^ 
löst  nnd  hakenförmig  zuruckgekruromt ;  Rippen  einfach,  meist  riofpfomiif. 
Nor  zwei  Arten,  nfimlicli  Tarrilithns  Emericianas  d'O  ers'i.  /,  580,  t  141,  f.  i 
—6  aaa  dem  Fran%Ösiseken  Neocomien,  welcher  aber  noch  nicht  zum  keaal* 


SS7 

liehen  HctwitrM'EinericSanniB  nüKPk'Ur.  li^  101  auiigewaehteii  isl,  und 
Turrilites  p^ljploMU  Robm.  Kr.  92, 1 14,  f.  1-S  von  Lmfards  und  DühMUf 
an  dessen  Abbildung  man  wohl  die  unregelmiitige  Bildung,  aber  noch  nicht 
den  Sippen-Charakter  von  Heteroeeraa  erkennt.  Wir  können  daher  eine  aui- 
rekhende  Abbildung  noch  nicht  geben. 

***  Helicoceraa  d*0.  1842:  Umginge  ganz  von  tinander  gelrenat 
und  in  verschiedener  Wrise  gewunden.  Kurte  firuchatflckc  unterscbrideo 
sich  von  Toxoceras  durch  die  schiefe  Berippung.  Von  den  13  Arten  sind  2 
im  obren  Hilse  ,  9  im  obren  Galt  und  2  in  der  weissen  Kreide  C*  (Turrilites 
poljrplocos  Gfiiif.)  zu  Hause.  Qobnstbdt  hat  bereits  versucht  eine  Helicoceras- 
Art  als  monströsen  Turrilithen  nachzuweisen  (T.  catenatos  evolutus). 

S.  Helicoceraa  annulatum.  Tf.XXXIll^  Fg.  4abc  (n.D*0.). 

Helicoceraa  annulatus  D'O.cre/./,  611, 1. 148,  f.7-9;  Proifr.//,l27; 
.  —  Qdbiist.  (kpkaiof,  304,  t.  22,  f.  6. 

Die  Schaale  ist  nur  kurz,  rechts  gewunden,  drehrund,  schief  in  die 
Queere  gerippt :  die  Rippen  einfach ,  ringförmig ,  hoch ,  ohne  Höcker ; 
Mündung  etwas  oval.  LängeSl"".  Vorkoramen  im  obren  Galt,  bei 
EMcragnoUe,  Vor. 

Stdetes  Gm.  1847« 

(Jahrb.  1847,  821;  Dentsche  geolog.  Zeitschr.  1849, 1,  99—100  c  fig.) 

Tf.  XXXinS  Fg.  7. 

II. 

Ein  problematischer  Körper,  der  an  Aptychus  erinnert  und  dess- 
halb  hier  eingeschaltet  wird.  Die  JBache  Schaale  ist  eine  halbe  £llipie  in 
der  Richtung  der  grossen  Achse  getheilt,  daher  mit  einem  geraden  und 
einem  halb-eliiptischen  Rande  versehen.  Der  gerade  Rand  Hohlkehi- 
artig  ausgehöhlt  und  nur  in  der  Mitte  etwas  verschmälert,  vielleicht  zur 
Aufnahme  eines  Schlosi-Randes  bestimmt ,  das  diese  Klappe  mit  einer 
iweilen  gleichen  verbunden  hätte.  Die  Oberfläche  ist  flach  gewölbt, 
ihr  höchster  Punkt  in  der  Mitte  des  geraden  Randes,  von  wo  sie  nach 
allen  Seiten  abfallt.  Zuwachs-Streifung  konientrisch  um  denselben 
und  mit  dem  Ellipsen-Rande  parallel,  sehr  unregelmässig.  Länge  0"*044, 
Breite  0°>022. 

Im  Kreide-Sandstein  des  Salzbergei  bei  Quedlinburgf  verkieselt. 

11^  viii^  B»     Ceplialopoda  Dibranchia. 

Beletmütei  (Enwa.')  d'O. 

(Belemnitidae.  Vgl.  ThI.  I,  S6,  IV,  384). 

Die  Kreide-Gesteine  bieten  noch  etwa  40  Arten,  meist  von  Beni' 
Stein-artigem  durchscheinendem  Ansehen. 

Broan,  Lcthaea  geopioUsct.    3.  Aufl.    V.  2S 


Itl 


a    Gftttvocoeli  O^l/TUf^LTk  3M|  810):  n»«B«at4ti. 
1.  ftülOifatfttM  rotnfmuÄ  {k  7U).  tf.  ÜJttft,  Pg.  11 

BeieBDitet  miniaiMt  Li».  UTSf  Animtmi.  äm§L%29^f.n\  —  1ÜU.L 
Oeoi.  Trmtu.  b,  >/,  62,  t  9,  f.  6;  -  BtAWWi  Bävm.  ?&,  tlt  [pmtä\f  t.4, 
f.  le;  -  Sow.  flw.  F/,  175,  589,  f.  1>  -  Fittor  i.  £feo/.  Trmn;  5,  IF,  113, 

ksi  iii,  3^^;  -  ilosB  i.  i^il  Mig.  iiii,  r/i,  iss;  -  lificHic.  i.  mim. 

ioc,§üt.  isäS,  tu,  iöö;  —  tlföiiiiii  eat  177 ;  —  an.  Leth.«,  714,  L  33,  f.  1; 
^  d'Ö.  irifi.  1,  &5,  t.  5,  f.  3-9;  —  I'igt.  tloii  Ö§miv$  1,  II,  t.  1,  f.  \\ 
—  äiis%N  tefkiiüf.  1,4^3,  ^.  30,  f.  21—25;  -  [uMi  liofeN.  tCr.,  Ümi 
lirverif, ,  Suif.  tiron^r.}- 
BeleniiHei  titieri  M  ANT.tf^oi.  An««««  88,  t.  19,  f.  17, 18,  \%\\.ML 
iMn^  k$  in;  2Ü\  Itt.  Al^.  386;  -^  ?^ih¥  iMMtfit.  iiU  -  H^ll 
Yorftf*.  /|  120^  1. 1,  f.  18. 

?Bele»iiitet  piftilliformit  Euuifv.  B^mm.  98  [jNn-t],  t  6,  f.  1  (?15 
—16),  17  [MO«  Sow.  WC.]. 

B^leteftilftlr  ktttfU uittifi  Stf#.  mc.  tl,  lf0,  f.  &89,  f.  2. 

Klein,  anfangs  keulenfoimig,  nach  d'Orbiomt  später  durck  Ansaü 
einer  langen  Spitze  am  liicto  der  tMlnpfeli  Keille  (welche  aber  Picnr 
aach  an  den  grösstea  Exemplaren  von  fifen/ nie  gefunden)  apiadelfdimug, 
Ton  vierkantig-itielrundem  Queerschnitte ;  auf  jeder  der  zwei  leitllcheD 
Fl&chen  geht  eise  feine  Aoppeilinie  (Fg.  a)  ganz  gerade  vom  duDneo 
Voi'der^hdei  nith  der  Spitze ;  die  Alveole  reicht  etwa  bis  iu  V4  ^^' 
ViMit,  hHei  irfif  def  Bauch- Seite  sieht  man  am  Vorderrande  dcfr  Abbfl- 
ddHg  (Fg.  b)  einen  Eindruck,  trefcher  das  schroffe  Ende  einef  körzen 
aber  fleten  und  ^chhnaleh  fast  spaltfdrmigeri  Baüch-Riniie  üt,  welchf 
hier  \vätn  y,  vdn  At^  Länge  dej^Ahreole  erreicht  hat,  an  dAderri  Exem- 
plaren jedoch  sich  allmählich  verflachend  bis  auf  Y4  oder  ^/^  der  gan- 
zen L&iige  des  BelemnKeil  gefunden  wird.  —  Die  Baucii  -  Furche  isl 
UnlMfet  kGrzer  Als  bei  ä.  sübfcisiformis.  Die  doppelten  SeHen-Linin 
ifttäeti  küwäüen  undeutlich ,  #a»  nnkn  ih  aHett  Übergängen  Verfolges 
kanb,  WödanilB.pistilliforiMii  daraus  entsteht,  welchen  BläiKtilu 
selbst  genau  an  derselben  Fundstelle  (S.  121)  mit  dem  B.  minimal 
sitirt,  wohc#  auch  #lr  b^ide  bi^MMri. 

In  England  für  Gault  bezeichnend  (so  zu  Rini^mer  in  Sufses 
und  (kleiner)  zu  Folkitöne  in  kenf;  zu  Blefchingley  in  Surref\  zo 
Ingoldithorpe  und  HUnttänton  iil  N&rfolk;  —  in  rother  Gault-Krekif 
zu  JodmanaAam  in  Yorkihire ;  —  as  Mtmlden  und  ClophiU  in  Btf 
fordthire ;  —  in  Cambridge) ;  —  in  Frankreich  bezeichnend  nur  in 
Alblen  (nach  Passy  in  Glauconie^Mergel  bei  HAvre ;  nach  BfcAwviUi 


i«# 


iH  flieht  hUM  bteelchfiAter  FormfellWi  f  u  Usiffhy  ifn  CalvAdüs,  Bei- 
dei  wahnebeMleh  Irrig  ;  —  Mach  d'OMigiIt  im  Albiisn  zn  WiMsuHl 
bei  R&ul0iM'-ikr-ft%Bt  atii  Pai  d^  CaM$  und  zu  Viarehnt,  .4t*tflfh^ 
iiM ;  baeh  Pitnr  seMr  häufig  an  der  Perte  du  RMnh) ;  —  !n  Dhitäth' 
land  zltirt  ihn  neuerlieb  QcfiiiSTSDT  wieder  iii  der  bhferltischen  KMd6 
Ton  Wriibergholzen  bei  Hildeihem,  was  aber  wohl  auch  zu  B.  sub- 
fusiformis  gehört? 

C.  N  o  t  o  c  0  6 1  i :  die  Oiags  *  Rinn«  der  Scheide  uatai  hin|(ele{(t, 
befindet  aich  der  Siphon  am  Rürken  des  Alveoliten  (Tbl.  IV,  S.  389),  wie 
der  Abdrnclc  der  Zawache  -  Streifung  in  der  Alveole  lehrt.  Alle  Arten  im 
Hilee. 

Belemnites  dilatatus.  TtXXXIIP,  Fg.  5  {ad  nat). 

Belemnitee  dilatatus  Blt.  ISMT^  Mem.  betemti  «9,  t.  S,  f.  IS,  1. 1; 
f.  18;  — DssH.  i.  BK€$0l.mäih.i  äioU.  II,  131;  —  d'O.  er^L  J,  39,  i.  2  [exci. 
f.  1-8,  n,  14,  18,  22,  23],  L  3,  f.  4— 5l«X0l.^l-^];—  DuviL Bs/mwi. 64, 
t  4 ;  —  Catollo  i.  A»fM/.  a  Boiognm  K,  310;  —  Duv.  i.  Jb.  1849,  361 ;  — 
Zioifo  das.  i34T,  154;  —  Mathn.  eai.  258;-  Quenst.  Cepkülop.  448,  t.  30, 
f.  1—8  ;  —  d'O.  P«I.  «mtoer«.  t  05,  f.  13-15,  t.66,  f.2ö-2l ;  t.Ö9,  f.  45; 
ür4L  Swpp9.h  1^9  *•  3,  r.  7-15;  Proär.  11,  02. 


B.  linearis  Rasp.  36,  t.  6,  f.  II. 
B.  elegans  Rasp.  36,  t  6,  f.  10. 
B.  anomalus  Rarp.  36. 
B.  variegatus  Rasp.  41,  t.  7,  f.  56. 
B.  formosns  Rasp.  41,  t.  7,  f.  58. 
B.  apiculatus  Rasp.  42,  t.  7,  f.  66. 
B.  sinuatus  Rasp.  42,  t.  7,  f.  59. 
B.  spathnlus  Rasp.  42,  t.  7,  f.  61. 
B.  ellipsoides  Rasp.  43,  t.  7,  f.  48. 
B.  complanatus  Rasp.  43,  t.  7,  f.  63, 64. 
B.  pisciformis  Rasp.  43,  t.  7,  f.  65. 


B.  delpblnos  Rasp.  44f  t  7,  f.  47. 
B.  bifurcatus  Rasp.  44,  t.  7,  f.  67. 
B.  anf^aslus  Rasp.  44,  t.  7,  f.  66. 
B.  amorphos  Ra8P.  44,  t.  7,  f.  49. 
B.  triqaeler  Rasp.  44,  t.  7,  f.  46. 
B.  pseadoformosns  Rasp.  45,  t.  8,  f.  83. 
B.  emarginatus  Rasp.  45,  t.7,f.  50,51« 
B.  difformis  Rasp.  45,  t.  7,  f.  54. 
B.  mitra  Rasp.  45,  t.  7,  f.  53. 
B.  mitraeformis  Rasp.  46,  t  7,  f.  52. 


Schaale  sehr  stark  und  fast  parallel  zusammengedruckt,  lanzettlich 
bis  fast  eirund,  nach  hinten  zu  viel  höher  werdend,  anfangs  spitz  und' 
dann  stumpf,  vorn  gefurcht ,  jederseits  mit  einer  angedruckten  anfangs 
einEachen  und  dann  gedoppelten  und  gegen  die  Spitze  hin  sogar  drei- 
fachen Liriie,  die  sich  nach  Tom  verliert  und  im  Alter  ganz  verschwindet; 
auch  i^t  eine  kurze  selten  beobachtbare  Basal-Aiiine  auf  der  schitiäl^ren 
(dorsalen)  Kante  der  Scheide  vorhatiden.  d*Orbignt  hatte  anfangs  die 
RASPAiL'schen  Arten  zu  sehr  zusammengezogen,  später  aber  nach 
DuvAii>»JouvB  und  Quemstbdt  die  deutlicher  vierkantigen  Formen,  die 
mil  Iterk  4ntwiokeller  Rhiae  ü.  e,  ä.  aüsgeichloMen. 

22* 


340 

Im  untern  Neocomien  Frankreich»  (zu  Ca$tdUme,  C 
la  Lagne  und  lei  Latles,  Bainei  ^  Alpe$ ;  zu  Groliiret  ud 
gnoUei,  Yar;  zu  Ventoux,  Vauchne;  zu  IfVifzy.  Häute-Mär 
Man»  bei  Alaii,  Gard)\  —  dann  Im  Biancone  ^Jord-ltnliem 
Entgmneen,  den  Bette  Cormmi,  der  Monfenerä). 

Belemniieila  d'O.  1840. 
Tf.  XXXIII,  Fg.  10,  11,  12.  14. 

(Belemnitidae.)  Unterscheidet  sich  von  Belemoitei 
IV,  384)  nur  dadurch,  dass  an  der  Stelle  der  Basal-Rinne  der  Sei 
ein  die  Scheide  ganz  durchschneidender  Spalt ,  etwas  kürzer  ik  & 
sehr  lange  Alveole,  vorhanden  ist  (Fg.  10,  12,  in  Fg.  10  c  indeoQi 
schnitt  foUend);  auch  ziehet  sich  ein  Paar  dem  Rücken  genäherterli 
Streifen  von  vom  nach  hinten  und  zugleich  nach  den  Seitei  h 
(Fg.  11,14),  welche  die  paarigen  Seiten-Linien  vieler  Gastrocodii 
den  Belemniten  selbst  zu  vertreten  scheinen.  Gewöhnlich  liodi 
verästelte  Eindrucke  (Fg.  10  und  12)  wie  von  Gelassen  an!  der  0 
fliehe  vorhanden.  Endlich  findet  man  in  der  Alveole  der  B.  in 
nata  zwar  die  ringförmigen  Eindrücke  von  den  Scheidewand-lii 
des  Alveoliten  (Fg.  10c);  aber  diesen  selbst  haben  bis  jetzt  Dork 
und  QuENSTEDT  gesehen.  Bei  den  übrigen  Arten ,  wo  die  AlTetl« 
kürzer  wird  ,  hat  man  vom  Vorkommen  des  Alveoliten  bei  B.  ^^M 
cosa  Kenntniss.     [Sippen-Name  fehlerhaft/ 

Arten:   H — 7,  in  obren  Kreidc-Schichlen  \om  Cenoffiarif! 
die  meisten  in  der  weissen  Kreide  r^  und  |>. 
1.  Belemnitella  mucronata.      Tf.  XXXIH,  Fe.  lOai- 

B  e I  c  in  ni  t :  Brbyn  17 S2,  Polylhal,  Belemn,  f.  1  —  6  ;  —  Kämxerek  f  >' 
forucher  t792.  XXVI,  65,  t.  I,  f.  1—3  :  —  Faij.  Ma^l^.  17«.  t.  IM'- 
Mint.  Geol.  Süss.  t.  16,  f.  1. 

BelemiiitCK  ?c  o  nifoniiis  P a rk. s.  or^.  r^m. ///.   I27(?t.  S.  f '< 
t.  0,  f.  1. 

Bclemiiitcs  niucroiiatus  Schi.otii.  Pctrcfk.  1S20 ,1.4:;-  B*^» 
Cüv.  oss.  foss.  iL  250.  597.  t.  3,  f.  1:  —  Deskoy.  i.  Mrm.  soc-i'^ 
1825,  U,  198;  --  Nilss.  Pelr.  Suec.  9.  t.  5,  f.  1 ;  i.  Act.  //o/m. /5W 

—  HlRI^G.  Peir.  7,  39.  40;  Leth.  Suee.  30,  t.  10,  f.  6;  —  Bl»!?«v*" 
64—66,  118,  t.  1,  f.  12;  i.  Dict.  9C.  nal.  Atlas,  t.  20,  f.  5:  -Df«* 
EncycL  meth.  II,  125:  Coq.  car.  212,  t.  6,  f.  3;  —  Passy  Seine^mifr* 

—  Sow.  mc.  Vi,  205,  (.  600,  f.  1,  2,  4;  —  Zift.  Vcrstcin.  Wurit.  ■  ■  * 
f.  2  [exet,  toro.]',  —  Mam.  i.  GeoL  TranM.  b,  111,  207 J  SE.  Eii|/.-'* 

—  Phiil.  Yorksh.  I,  119;— ?Mlnrt.  i.  Jb.  18S1.  lU  :—  Klöp  Briv" 
141;  —  KBrKMT.  Quedlinb.  33;  —  Jasikow  i.  Jb.  1834 ,  460:  i  ^ 
Min.  1836,  Vlll,  303  flf. ;  -  Lill  i.  Jb.  1834,  235 ;  —  Ptsca  Pol-  f» ' 


341 

S;  —  EmWALD  E00L  tiy  S7;~FoReuiAiiif.  L  Mio.  Zeitaclir.  fM9,  S7; 
£b€r  du.  i80;  —  Br.  Leih.«,  710,  t  33,  f.  10,  It;-- Robm.  i.  Jb.  1840^ 
'5  ;  -  Alth.  das.  335 ;  —  Zimmsam.  ^^»,1841^  050;  —  Haow.  das.lM9, 
15 ;  —  RoiBf.  das.  184S,  391 ;  —  EiCHir.  das.  1849,  350;  —  Moi\ris  Mf. 
7;  —  QoBifST.  Cephaiop.  408,  t  30,  f.  28— 39;  —  Coaif.  i.  MffM.  a,  lY, 
>7;  —  d'Arch.  i.  IfiÜM.  §M. «,  F,  3S4. 

ennites  cylindricas  Wahlbiib.  18Mi  L  Aei.  Üp9ml,  F/Jf,  80. 
emnites  electrinas  Miix.  i.  fi^ooi.  fV*M#.  1, 1/,  Ol,  t.  8«  f •  18—11; 
WooDW.  «fii.  32. 

emnites  Allani  FLBMirio  1099  i.  ^n'f.  ^iilm.S40. 
srnnites  Americanus  Morton  i.  Silum.  Jaitm,  IM0,  XVII  and 
nil,  249,  t.  U  f.  1— 3;  >  Jb.  18S4,  247;  i.  Silum.  Jamm.  1898,  XXU, 
— 95  >  Jb.  1884,  250. 

»nnitella  »ncronata  d'O.  1840,  eräl,  1,0,  t.  7 ;  Pr^ir.  11,  211, 
>;  —  RosM.  Kr.  84;  —  Gbin.  Grundr.  205,  t.  12,  f.  20;  Qaad.  108. 

Diese  fast  zylindrische ,  bald  etwas  keulenf5nnige  und  bald  mehr 
che,  vorn  etwas  dreikantige,  nach  hinten  unmerklich  platt-runde  und 
Cnde  in  eine  pfriemenformige  'Spitze  auslaufende  Art  unterscheidet 
leicht  von  allen  andern  durch  die  weit  längere  (y,  der  ganzen  Lange 
igende)  AWeoIe  und  mithin  den  weit  längeren  Spalt,  und  durch  die 
gelmSssig  rauhe  Oberfläche,  auf  deren  Hinterseite  (dem  Spalt  gegen- 
:  am  Rücken)  man  zwei  etwas  eingedrückte  breite  glättere  Streifen 
erkt,  welche  sich  gegen  die  Spitze  hin  yon  einander  entfernen,  sich 
chmälem ,  gegen  Ende  als  vertiefte  Doppel-Linie  erscheinen »  ganz 
die  Seiten  gelangen  und  sich  verlieren,  ehe  sie  die  Spitze  völlig 
»ichen.  Ungeföhr  in  halber  Länge  der  Scheide  sieht  man  (bei  10  • 
»rseits  nahe  am  Rande)  eine  andere  schiefe  etwas  unregelmässige  ein- 
rückte Linie,  die  sich  nach  der  Bauch*Seite  bin  verästelt,  so  das«  die 
5  anastomosiren  und  sich  zwischen  den  Unebenheiten  der  Oberfläche 
leren.  Die  Nordamerikaniiche  Art  stimmt  aufs  VollkommeDSte 
der  Europdiichen  uberein ;  nur  dass  alle  Unebenheiten  der  Ober- 
he  schärfer  ausgedrückt  sind.  Fg.  10  a  stellt  ein  Moiirichier 
mplar  vom  Bauche,  Fg.  b  ein  Paruer  längs-durchschnitten,  Fg.  11 
AmerikaniBchei  vom  Rücken  dar. 
Eine  der  besten  Leitmuscheln  der  weissen  Kreide  I*  und  p.  Sie 
et  sich  \nBu99land  (in  weisser  Kreide  der  fifrodiio'schen !,  TBcher- 
DiD'schen,  CAorAroto'schen  und  fiftm6 irs Ar'schen  Gouvernements  an 
Wolga  und  dem  Doitete) ;  —  in  Yolhynien ;  —  in  Polen  (überall  in 
Ede  und  Kreide-Mergel  der  Woiwodschaften  Kraium,  Sandomir  und 
Hin  [doch  schwerlich  im  Jura -Kalk  von  Podgorce,  wie  LiLL 
Atl);  —  In  Galizien  (Im  Kreide -Mergel  von  Lemberg);   — 


94S 

iri  fif«tawdm  (nie  in  der  wwteD  Kreide ,  londern  tfele  ia  dem  dort 
Mif.  Krelda-Tuff  und  Kvekle-Glauconie  vor  Kjuge  und  |jfft,  oder  in 
Grftnsand  y on  Koepinge);  — in  Dänemark  (in  Kreide  lon  Faxöe^  auf 
HHfien) ;  —  in  DetUsehland  On  Kreide-Mergeln  4u  Lemf&rdel  in  VFefN 
pkaien  und  von  U$eburg !  bei  Quedlinburg ;  nach  Roemeb.  am  Aid- 
merberg  M  I7«jter ;  uacii  ||G)i^TRR?amGa/pfii*«rpbeiirildeaAeifli; 
In  Schreib-Kreide  auf  Aft^enund  lu  0tit/«ifiinP#wiitierti ;  in  der  JVortf- 
tfeti/fcAen Ebene  theils  lose,  Uieils  in  Feuerstein  und  oolithischemSand« 
stein  a|]s  Geschiebe  häufig) ;  —  an  der  Belgischen  Grenze  (i u  Vaeli !  und 
KüMira4  bei^^cAeti;  in  Kreide-Tuff  aniP«/erf(er^bciilf(i«frlrAI/:  tu 
Cip^y) ;  -~  in  Frankreich  (im  S^nonien  des  ganzen  Porifer  Beckens»  za 
Sem$,  MeudoUj  Bongival  u.  a.  vielen  andern  Stellen  bei  Pari$\  zq 
Aotien,  zu  Dieppe  und  im  Bakuliten-Kalk  bei  Orglande  im  Conienlin 
der  JVormamfie;  zu  Epernay ,  Marne) ;  —  in  England  (in  weisser 
Kreide  zu  ßrighlon  und  Lewa  in  Sutsex,  und  zu  Danes  Dike  in 
yorAfAtre;  zi|  Salisburyt  t^Berwick  bei  Hindoii,^  zuNorwich);^ 
In  Irland  (bei  GjanCt  Causeway) ;  -^  in  Nordamerika  (in  Delaware, 
in  Nord  -  Carolina,  in  grünem  Sande  zu  Baflisiownl  [?Buffle$t§wn] 
in  New-Jertey :  die  Jugend-Form  Pfriemen- ,  die  ältere  Keulen-artig: 
bei  4n<rim ;  zu  Camrfen  in  Süd-Carolina;  in  G^eor^ien). 

3.  BeUmnitella  subventricosa.      Tf.  XXXIII,  Fg.  laab. 

BnoMBLL  Sehwed.  Mineralog.  p.  54. 

Belfmoites  tubventricoaus  Wahlrivb.  18Zi ,  i.  M  AcL  Vpaai,  VUl^ 

9Q;  —  VoLTz  BiUmn.  64—67,  t.  8^  f.  la— g;  —  BR.'^Leth.  «,   718,  f.  33, 

f.  12;  —  QoBNiiT.  Cephalop,  464,  t.  30,  f.  33. 
Bflemiiites  mammillalui  Nilss.  i.  AeL  Holm,  1895 ,   340;    Petrif. 

Suee,  le,  t.  S,  f.  3  a— h;  —  Hwmc.  P^irif.  7,  40 ;  Leih.  Suee.  31,  t.  lo,  f. 7. 
Btlemailet  Scaniae  Blaikt.  ßBleam,%iy  t.  I9  f.  7  ;  i.  Dia.  «0.  ■«!,  il- 

(«j,  t  30,  f.  6;  -  Dbmay.  i.  fineyek  Me'lA.,  üfoj/.  1/,  114;  —  JAaiKow> 

Jb.  19^4,  460;  i.  Ann.  d.  üifi.  1696,  VUl,  303  ff. 
Bei  eipnitella  sabveu  tricosa  b'O.  Pal&ont.  tmiefr«.  t.  31,  f.  7— IS; 

P«l.  efr.  t.  27,  f.  7-12  ;  Prorfr.  //,  211. 

Die  Form  ist  dreikantig- zylindrisch,  plumper  als  bei  Yoriger, 
etwas  keulenförfnig  und  am  Ende  mit  einer  spitzen  Warze  \ersfhen. 
Diesß  Art  besitzt  dieselben  zwei  glätteren  eingedrückten  Rücken- 
Streifen,  dieselben  zwei  seitlichen  Linien,  dieselben  nur  mehr  auf  die 
Basis  beschränkten  Anastomosen  wie  vorige ;  aber  ihre  Alveole  ist  sehr 
^urz  ,  kaum  V^  der  ganzen  Länge ,  von  fast  dreieckigem  Queorschniue 
(b),  und  der  Spalt  scheint  sie  zu  überragen  (ist  aber  in  der  Zeichnunc 
etwas  zu  li^j^),  weil  die  Spille  der  Alveole  ganz  fein  noch  eine  Streck 


SM 

w«it  iNiMUt.  Ber  Unf  4ar  Alv^tle  arigtachlM  iroftiohert  KtfesM, 
dM»  tu  iPa toten  AID  EiemplarppycerlialteDeiii  Alveoliten  bestehe,  decse» 
Seheiifewtede  iwisciiM  deo  nidit  aosgelilitea  lammem  als  zarte  dareh- 
leketoeade  Bl&tler  «dudCea  auid.  Bei  dieser  Art  braocfat  sieb  mitfiin 
die  Einfassang  der  Alveole,  ihr  vorderer  Rand,  nur  wenig  abzublStlern, 
so  verschwindet  die  letzte  ganz ,  und  die  Art  .erscheint  hiedurch  als 
Actinocamax  Mill.  Um  Dieses  anschaulich  zu  machen,  haben 
mf  difso  Art  /^^ildeii  JaMon,  da  m  stob  übrigens  auf  ILreidf «Tuff  und 
Kpfide-Glf^coiHe  ßchQßUcnß  hm  Itni^bergi,  BaUhwgl,  Optimum, 
j9|l|4radf ,  ßplc^ina§  wd  auf  dif  ireisae  beide  dos  GeuvU.  Shnbink 
^  4^r  If^lg^  ))esclirftBkt ;  ihre  scbSnaitn  Saeniplaqi  finden  sich  an  der 
Qii^ffi^fjd  fißt  Insel  Jfö  in  Sßhggnen :  dsM  IfeeUs  lose,  tbeils  in  Feuer- 
•tejo'  f^i  Kreide -Geschieben  «itiMid  bivfig  in  der  Brmndenkwger 
Jj^ane  ;  f^H  auf  Bftgeß. 

8.  BelenoitelU  vera.  It  XXXni,  Fg.  14ab  (n.  Blv.). 

Babtw  BeleMD.  411,  t.  7,  f.  16;  —  Beuo.  i.  Ami.  mm.  18i0f  XVi,  t  3,  f.  8,9. 
^Aiff  plal  iFine  Basu.  mg.  r§m.  Uif  t  4,  i.  lo. 
?Belemnites  fosiformif  yfo^a  fPT^  U>  t.  M^  f.  p. 
Actinocamax  verus  Mill.  16ff  i.  G^  Trpn«.  ty  ii^  jBI|  t  9,  f.  1 7 ;  — 

VoLTz  Beiewm.  3S. 
Qelepi.pitat  ma  erPuatjia  iSow.  wte.  IV^  SOi  (^jfnri]»  t.Ooe,  f.  §,  7. 
Bele^iff^jtef  pf  epQji  BLfiifjr.  ß^lfim^.  f9,  }19r  121, 1 1,  f.  6,  6«;  L  ^iX 

^^,  HA/.,  Alte«,  I.  !H,  f.  35  r-  PM^#Y.  #.  ^^.  mU^^  f^P^f  '^>  ^^  f  - 

Le^li,  «1  JSf,  ,t  93,  f.  M;  —  BpE#i.  ^jr.  ^-^  -r-  ?ZyM^«u».  i,  ^.  f«4l,  656. 
Belemnitetf  lanceolatus  Sow.jife.  K/,a09,  t.600,  f.  8^  9;  —  ^uscii  Pal. 

162;  —  MoRRia  eat  177  [hon  Schltb.]. 
Aetlnocaviax  BlaiaTlIlii  Yoltz  Beiewm.  85. 
«ßlfüliMMUi&aJiailPjei  jM.  $a49 1  MM.  gM. 
«elewJB  ilell^  trra  d'O.  ^fMnf, ««If.  ^  fa,  f.  A-#J  Cfßl.  ßfffgl.  /,  4, 

t?^ /;!-?>  frof-. //,  146. 

Schaale  lang  lanj^etUich,  mehr  oder  weniger  gt9^.ckt.i  g^t,  vpifi 
dreikantig,  hinten  verdickt  und  etwas  niedergedrückt ;  die  Seiten-Streifen 
breit,  schon  nach  derlftUe  au  «loh  jrerliMmiid  Jtfid  i^  elie  Doppellinie  über- 
gefiejn^;  di,e  Anastompven  wenigstens  bei  B.  plenus  Blv.  Yorbanden, 
auf  den  Yorde^n  Theil  bi^chrünkt  ,und  schwach ;  die  Ajveple  bis  jet^Et  nuf 
^ngedleutet  und  ^aher  wahrscheinlich  sehr  kyrz.;  das  Vprderei^(}c  gewölbt, 
in  der  MUle  z.uweilen  et^as  vertieft,  unten  |).reiter,  pic;br  jrj^rspripj^end, 
mit  einer  $jpur  .des  Spaltes ,  oben  mit  dre;  dtvergjrßndon  Bippen  und 
neben  diesen  jederseits,  der  Seiten  -  Ptycbe  entspr^cbpnd ,  noch  ^i|L 
einer  starken  strahligen  Bippe,  also  5  im  Ganzen,  über  der  Mitte. 


M4 

aarike)\*^faB€igien  (la  Taunmiß^  in  ImiMnmB  nnd  Wrf «wirf) ;  -* 
In  ISniftaiiii  (xuweilen  in  Feaentein  emgatehlosien ,  in  Kmi « in  WiU- 
shire  und  in  Su99ea ;  intbeiondere  im  Ciialk  Mtrl  ra  Bam»ef  md 
Siepmng) ;  —  angeblich  auch  in  der  N^rddeuifchen  Ebene  bei  Mmh 
twrp  eto. 

Canotetahis  n'O.  1848. 

(Belemnitidae.)  Schaale  eine  Inneriidie,  horntrtig»  fehrve^ 
llngeri,  hinten  mit  einem  Alveolar  -  Kegel  endigend,  der  eine  Refte 
qoeerer  Scheidewände  aar  Bildung  ton  Luft-Kammem  enlhilt,  weleke 
unten  Yon  einem  Siphon  darchsetit  sind.  Die  ton  unten  aehlef  nach 
Tom  und  oben  herumziehende  Zuwachs-Streifung  l&nft  in  einen  obren 
Llngs4Uel  ausammen  und  deutet  augleich  ein  schiefes  Tordres  finde 
an.  Ist  durch  Luft  Kammern  und  Siphon  noch  mit  den  Belemnitiden, 
durch  Terlängerte  Form  und  Untren  Ke^l  mit  den  Loligiden  und  Int* 
besondere  Ommastrephes  verwandt  Es  ist  ein  Beleiftnit  mit  einer  nar 
hornigen  und  nach  vorn  in  eine  sehr  sehmale  Zunge  fortsetxenden  Scheide, 
dessen  Siphon  d'O.  erst  später  entdeckt  hat 

Ar  t :  nur  eine  im  Kreide-Gebirge. 

Conoteuthin  Dupinana.  TL  XXXni^,  Fg.  6  (n.  d*0.). 

Conoteathii  Dupiniaons  5*0.  f.  ilfiii«  te,  nat  184MyXVH^  302  «s.«pL 
la,  f.  1— 5;  >  C&mpU  remd.  1849y  XIV,  753—755  >  Jahrb.  184Sy  ISl ; 
—  D*0.  Paleant  univ.  t.  3o;  Cre'i.  Suppl.  /,  1,  t.  1*;  -  Prodr.  li^  tl2. 

Der  Kegel  ist  etwas  gebogen ;  die  Scheidewände  sind  einfach ;  der 
Kiel  fast  schneidig;  die  Länge  12""^.  In  Wirklichkeit  vorhanden  ist  nur 
der  dunkler  gehaltene  Theil  unserer  Abbildung ;  alles  Übrige  ist  Hypothese. 

Vorkommen  im  Aptien  (Plicateln-Thon)  des  Pariser  Beckens  bei 
Ervy,  Mar oUe$  und  Seignelay  im  Yonne-,  und  bei  Saini-Dizier  im 
Uantt'Mame'Dpt 

RhynehotetahU  d'O.    1847. 

Tbl.  IV,  380.  Thier  unbeliannt;  Schnabel  kaUig,  niedergedrückt, 
dreieckig  oder  verlängert ,  immer  breiter  als  dick.  Die  Oberseite  vorn 
kantig,  glatt,  gewölbt,  dreieckig ,  nach  vorn  zugespitzt,  hinten  breit  und 
in  seitliche  flugplartige  Ausbreitungen  endigend.  Dieser  Theil  bildet  die 
äussere  Kinnlade;  daran  sitzt  nun  ein  innerer  Theil,  abschüssig,  oben 
flach ,  an  den  Seiten  rechtwinkelig  abgeschnitten  und  theilweise  unter 

*  Diese  1.  Tafel  ist  5  Jahre  nach  dem  Text  noch  nicht  ausgegeben. 


MS 

den  FlfigeMSmiigeii  Aotbreitungen  TeAorgao ;  an  ihn  befestigten  sich 
starke  MasiLeln  su  seiner  Bewegung.  Die  Unterseite  ist  in  Beröhrung 
mit  der  entgegengesetiten  Kinnlade  und  i eigt  vorn  einen  gewölbten 
mitteln  iLantigen  Theil. 

Unterscheidet  sich  von  Conchorhynchus  durch  seine  Trennung  in 
xwei  Theile,  seine  nicht  vertiefte  Unterseite  und  seine  Gesammt-Bildung ; 
and  von  den  Nautilus  -  Schnäbeln  durch  seine  platt-gedrückte  (statt 
nsammen^gedrflckte)  Gestalt ,  seine  viel  längeren  und  weiter  auseinan- 
derstahenden  Ausbreitungen  und  den  rechtwinkelig  abgeschnittenen 
HintertheU. 

Arten:  alle  fossil,  4  im  Callovien,  1  im Neocomien,  1  im  Aptien, 
1  im  Senonien.  Da  nun  die  Naufilus-Schnäbel  bekannt  sind,  und  diese 
Schnäbel  auch  weder  von  Ammonites  noch  von  Belemnitos  herzurühren 
•eheinen,  da  endlieh  andere  Cephalopoden-Schaalen  nicht  damit  cu- 
aammen  vorkommen ,  so  mögen  sie  einem  unbekannten  nackten  Cepha« 
lopoden  entsprechen.  Übrigens  sind  noch  keine  Abbildungen  dieser 
Arten  erschienen ,  obwohl  der  auf  sie  bexügliche  Text  seit  fünf  Jahren 
von  d'Orbiont  ausgegeben  ist. 

Auch  Jos.  MOllbr  beschreibt,  ausser  einem  ächten  Nautilus-Schna- 
bel aus  der  Kreide  (Tf.  6,  Fg.  14)  noch  ganz  andere  Cephalopoden- 
Schnäbel:  Rhyncholithus  Aquisgranensis  I,  13,  1. 1,  f.  4,  und  Rh.  Buchi 
II,  60,  t.  6,  f.  13,  wovon  der  letzte  vielleicht  als  nicht  ganz  vollkom- 
menes Biemplar  zu  Rhjnchoteulbis  gehört  ? 

III,  II,  A.  Cirripedia. 

(Farn.  L  e  p  a  d  1  n  a.)  Die  vielarmigen ,  von  rechts  und  links  zu- 
aammengedrückten  Thiere  sind  mittelst  eines  sehnigen  Stieles  angewach- 
sen und  von  einer  Mantel-artigen  Hülle  umgeben  ,  in  welcher  sich ,  so- 
wie seltener  auch  am  Stiele ,  knorpelige  und  kalkige  Stellen  ausbilden, 
welche  der  Erhallung  im  fossilen  Zustande  fähig  sind.  Bei  Lepas  sind 
solcher  kalkigen  Täfelchen  5  vorhanden  (Tf.  XXXIP,  Fg.  8) ,  von  wel- 
chen wir  das  einzige  unpaare ,  lange  und  schmale ,  von  innen  konkave 
Stück  a  das  Hlnterplättchen  oder  den  Kiel,  das  paarige  b  Oberplättchen, 
das  ebenfalls  paarige  c  Vorderplättcben  nennen  wollen.  Diese  5  Stücke 
schiessen  mit  ihren  Rändern  überall  fast  genau  aneinander ;  nur  an  der 
vordem  Kante  zwischen  dem  b  c  der  rechten  und  dem  b  c  der  linken  Seite 
ist  die  Öffnung,  durchweiche  dasThier  seine  Arme  hervorstrecken  kann; 
der  obere  und  hintere  Rand  ist  durch  a  geschlossen ;  der  unlere  Rand 
sitzt  auf  dem  Stiele  auf.    Concentricilät  der  Zuwachs-Streifung  um  den 


drtaaitoliMi  MIUelp«Rkt  odei  AiteiMNiiikt  täm  jadfp  FBttdMM  gü 
^10  BiehUing  annef  Zuvackstf  in  der  gAncea,  odar  io  cibmd  ndto  äir 
Pfloripherie  lo.  Die  ZwiidbMr&«nie  swUehan  deutlbM  lindt  aneier  aa 
Vorderrande,  durch  den  Mantel  ausgefüllt  Bei  Poüiei|MM  uni  Scalpai- 
lun  Ijral^ii  aber  noeb  Mahr»  Uaiaa  niMcfae»,  thtila  farig»  waä  tbeilf 
Ufipaariia  unter  wid  aiiriaaiN9ii  4afi  waiiiaii  an!;  ma  in  Fg  8  aBgageta, 
10  dw  die  Oaiamitzabl  t»ei  6Ml»eUvm  urf  12-^K  alaigeB  kaoa,  M 
PollMMpea  pQoh  griaier  wird.  Bei  SoalpeUuni  konmen  DtaiBoh  in  dir 
Kitt«  noch  das  pa^rigß  Seiten-PlUtcheia  d ,  oiitoo  di»i  Paara  ntcnr 
Rand-Plätlchen  (e,  f,  g),  vom  ein  oder  seilen  zwei  (i,  k)  unpaangaTah 
^apd-«  »nd  binleii  eia  (h)  pqpaaifgap  BJnterrand-PikUdhen  faioiii ;  diese 
«alarn  arbebAO  ßieb  zuweHeo  Kagal-  /pder  D^m-finnig ;  dar  Stiel  M 
\ß»i§  Ibefckuppt  odar  %ßhl.  Bei  PoHiei^i  ist  die  AwaU  aller  WUr 
eben  waanNpen  jl9— 100 ,  jndaqi  m^  anr  die  UW  dor  unter«  IKH- 
chtfif  aebr  auniinffU »  sondern  mk  «ucb  «ecb  «inige  klaiM  awiachaa  dM 
qwtteln  einscbieban. 

ScalpeUum  Lbach^  1817« 

Thaljella  G^.  (|Nir«). 

Kalk-Pii4tchen  IStt- 15  (indem  bei  Tielaa  Aftea  1,  S  oder  3  dar  ror- 
hin  angegebenen  kieinaran  ausfallen).  Zawaabs-Strelfiiiig  gewöjudioh 
von  unten  konzentrisch  um  die  <H)ere  SpUae  der  isiabon  graaatea  ad« 
Haupt-Plättchen ;  das  obere  der  unpaaren  Vordcrrand-Stöcke  selten  (das 
untere  nie)  vorhanden ,  auch  von  den  übrigen  Uefnen  auwctlaa  ata 
fehlend;  der  Stiel  beschuppt  oder  selteo  kahl.  Pef  Kie)  (a,  a'.  a")  toi 
oJtien  pa^h  unlteo  aJlviäiMicb  etwa^  breiter  werd^^,  fBw^bDlich  d« 
Länge  ^acjji  gebogen  ;  seipe  ,$eitpi^«R|inder  ^9Qh  vprn  gegen  einan- 
der ^^fallet;  vofp  $cbeitel  9i\^$  in  3—5  radiale  Felder  getb^t,  ja  eia 
inittles  und  jederseils  2  zeitliche :  ^a  ä^^ere9  j?citlicj|^n  fber  auch  pt 
weilen  über  den  Scheitel  hin^u^  an  beiden  S^te;i  vpr>  ynd  a^f-wiijU 
yerlanj^rt.  Das  Vo.rder-Stück  ^c)  ditfine,  unregctolsfj^g  trapezoidA 
mit  eiqe^  defil^icbei^  ober-t^ni^r#n  J^cko  v^d  avi  4^  Img^o  DiagPMk 
von  oben  pach  hii^tep  mit  einer  M\  f^iel  yersebeo ,  d^r  xmeist  divcb  4i> 
PrecJ^ong  d^r  successive;>  ^uw^PbisrSlrcufen  auf  dieser  Di^^naje  9^ 
den  Anfangspunkt  der  £ntwic^Iuing  entsteht.  P«|8  Seiten-  und  das 
Unter-Piätlchen  (d,  g)  nocb  unregjBlmassiger  t^Apezi^idal ;  diaj^ijgea 
sehr  klein  iin.d  selten  erbjalten ;  das  obere  Vordcirfmd-Stück  selten  Mnd  du 


ur 

Arten:  9  lebende  und  über  i5foiiile,  wovon  13  in  Kreide- 
und  2  in  Terü&r-Bildungen,  biaher  faii  alle  mit  Poliicipei  verwechselt. 

Scalpellam  foflsula.       Tf.  XXXIIP,  Fg.  8a— h  (n.  Darw.). 

PolliGipf«  maximus  Sow.  me. /K,  222  TlNir«],  t.  606,  f.  3  [ein  Ober- 

piaitcbf D,  exel.  reHf."], 
Sealpellum  fosiula  Darw.  Fossil  Ltpaüdäs  (ImU.  185U  4%  P.  ^4, 

t.  Ij  f.  4. 

Der  Anfangs-PMQkt  des  l^iel-Stückei  liegt  ganz  an  dessen  Ende 
(eigentliches  Sealpellum  Spw.) ;  der  Plättchen  im  Gänsen  sind  wahr- 
aebeinlich  nur  12:  ausser  den  in  der  Abbildung  vollständig  ausgezeich: 
neten  nämlich  (das  unpaare  a ,  die  paarigen  b  c  d  e)  noch  ein  paariges 
Untertafelchen  und  nach  Analogie  mit  lebenden  Arten  wahrscheinlich 
noch  das  unpaare  obere  Vorderrand-Täfelchen  i,  welches  aber  nicht  er- 
hsjten  ist,  wie  über  d|e  richtige  Lage  von  g  noch  Zweifel  bleibt.  (Die 
übrigen  Täfeichen  sind  nur  zur  Erläuterung  der  Lage  derselben  bei  an- 
dern Arten  im  Umriss  beigezeichnet.)  Länge  der  ganzen  Schaale  1". 
Da«  Kiel-Stuck  (^  von  der  Seite,  a'  vom  Rücken,  di"  im  Queerschnjtt) 
ist  bogenförmig,  sehr  schmal  und  gleichmässig  lang  zugi^^pitzt,  bis  fast 
an  den  Scheitel  des  Oberstücks,  gekielt,  durch  zwei  Wellen-Biegungen 
jederseit^  fünfstrabüg;  unten  stumpfwinkelig  und  demgcmäss  gestreift; 
die  2  Felder  nächst  dem  kantigen  Mittelfeld  sind  kurzer  und  die  zwei 
äussersten  (recl)ts  und  links)  pur  -y^  so  lang  als  erstes,  ohne  Verlänge- 
rung aufwärts.  Das  Qberplättchen  (b)  viel  grösser  als  die  folgendei), 
unregelroässig  trapezoidal,  die  unter-innere  Hälfte  grösser,  der  ob,^re 
Rfind  allein  konkav  und  am  JLÜrzesteq,  ^\fi  lange  Diagonale  durch  eine 
stark  vertiefte  Linie  bezeichnet,  welche  der  ober-inneren  Seite  näher 
liegt,  als  der  äuiser-unteren;  2  Falten  nächst  dem  Vor4crrande.  Das 
Vorderstuck  (c)  ebenfalls  unregelmässig  trapezoidal ,  doch  fast  recht- 
ecfiig,  doppelt  so  hoch  als  breit,  und  halb  so  lang  als  die  ganze  Schaale ;. 
nur  der  Qb^r^and  schief,  so  dass  er  vorn  einen  spitzen,  hinten  einen 
stumpfen  Winkel  bildet,  kürzer  als  die  übrigep  Ränder  und  verdickt ;  die 
lange  Piagpnal^  von  einem  gebogenen  Dpppelkiel  durchzogen ;  auf  der 
innern  Fläche  ein  tiefer  Eindruck  für  den  Zichmuskel.  Das  nxittle  Seitpn- 
Plällchen(d)  ist  fast  dreieckig,  etwas  fünfseilig,  indem  von  seiner  spitzen 
vorder- oberen  Ecke  aus  vier  erhöhte  Falten  nach  2  gegenubersteheivden 
stumpfen  Ecken  und  nach  einem  miiteln  Rand-Punkte  ohne  Ecke  aus- 
einander laufen.  Das  hintere  yntertäfelchen  (g)  ist  ähnlich,  doch  seine 
vorder-obere  Seile  konkav,  der  spitze  Winkel  spitzer  und  gebogen ,  die 
Falten  sind  tiefer ;  die  Lage  etwas  unsicher.  Das  vordere  Ui)tertäfelche(i| 


348 

fe)  ist  nicht  beobachtet,  liann  aber  nar  sehr  schmal  gewesen  seja;  iu 
obere  Vorderrand-TSfelcheii  ist  wahrscheiiillch  ebenftills  ToriiaiideB  ge- 
wesen ;  das  mittle  Unterrand-  and  das  unpaare  ffinternnd-Tiielcheo  schei- 
nen al>erganxgefeliltsu  haben.  Andere  als  Zuwachs^treifüog  ist  dliersll 
nicht  yorhanden ,  was  sehr  Tiele  Arten  auMclüiessL  Nihert  äch  an 
meisten  dem  lebenden  Sc,  mtUum  an. 

In  oberer  Kreide  von  Narwieh  und  ton  Narihfleei  hk  Eeni. 
(Weit  Tcrbreiteter  in  England,  Belgien,  Dänemark  and  DeaUeUmi 
wQrde  der  wahreP.  maiimusSow.,  STSiMSTn.  etc.  seyn,  wenn  nicki, 
wie  es  scheint,  noch  mehre  Arten  darunter  vermengt  wiren  ;  man  hat 
ihn  noch  nicht  so  volistftndig  erhalten  gefunden.) 

PoUMpee  hnkon  1817. 

(Mitella  Ln.181Sx  Ramphidiona  Scbum.  1817;  Polylepas  Blv. 

1894;  Capitalom  Klbki,  GaiiY  18MS.) 

• 

(L  e  p  a  d  i  n  a).  Schaalen-Stücke  18 — 100  und  mehr,  durch  Ve^ 
fielfiltigung  in  der  unteren  Reihe ;  alle  Zuwachs-Streifang  den  ontereo 
Rindern  der  PlSttchen  parallel ;  am  Vorderrande  ist  immer  noch  an 
unteres  unpaares  Stück  (k)  vorhanden.  Der  Stiel  ist  beschuppt.  Der 
Kiel  breitet  sich  von  seinem  Scheitel  bis  zu  seinem  Grunde  stark  a«; 
der  Scheitel  desselben  steht  frei  endstftndig  hervor ;  sein  mittler  oder 
Kiel-Theil  ist  von  den  Seiten-Theiien  nicht  bestimmt  getrennt ,  und  die 
Zuwachs-Streifung  an  den  Seiten-Theiien  ist  weniger  schief  als  beiScsI- 
pellum.  Die  Vorderstücke  c  sind  überhaupt  derber,  meist  nur  dreiecki|, 
nämlich  ohne  deutlichen  ober-hintern  Winkel ,  obwohl  der  ober-hintere 
Rand  oft  gewölbt  ist  Gewohnlich  zieht  auch  hier  eine  Art  Kiel  Tom 
ober-vordern  Winkel  nach  dem  Unterrande.  Für  die  übrigen  Tafelchei 
llsst  sich  ohne  weitläufige  Beschreibungen  und  Abbildungen  kein  Unter- 
schied mehr  von  Scalpellum  angeben ,  und  da  im  Fossii-Zustande  die 
vielen  kleinen  Täfelchen  am  Unterrande  (Untertäfelchen)  nicht  erhaltes 
zu  seyn  pflegen ,  so  ist  die  Unterscheidung  der  2  Sippen  gewöhnlich 
sehr  scnwer.  Doch  gibt  „Darwin*8  FomsU  Lepadidae,  London  i86V 
Anleitung  dazu.  Es  würde  daher  auch  wenig  helfen,  die  vollständife 
Beschreibung  einer  Art  zu  liefern,  die  unter  solchen  Umständen  weder 
leicht  ist,  noch  eine  Leit^Muschel  hervorheben  kann. 

Arten:  leben  6,  weiche  drei  Untersippen  bilden liönnten ;  fo^ 
Sil  sind  3  in  Unter-  und  Mittei-Oolith ,  17  in  verschiedenen  Kreide  Bil- 
dungen, 2  sind  tertiär,  einige  andere  zweifelhaft  Nur  folgender  Über- 
Rest  ist  leicht  zu  erkennen. 


•40 

P>>llicipefl  Bronni.  Tf.  XXZni»  Fg.  ICab  {adnat). 

Sepien-Schiiabfl  ?(NiL8t.)  Leih,  a,  7S0,  t.  3«,  f.  19iib. 
Pollieipej  Broanii  Rgni.  Kr.  103|  1 1«,  f.  8;  —  Gsm.  Qaad.  lOO;  — 
Darw.  Lepad.  77|  t.  4,  f.  10. 

Nur  das  Kiel-Stfick  bekannt  und  als  solches  durch  seine  Gesammt 
Form  und  symmetrische  Gleichheit ,  als  das  eines  Pollicipes  durch  seine 
derbere  Beschaffenheit,  sein  stärkeres  Aaseinanderlaufen,  den  einfachen 
nod  nicht  nn  3—5  Felder  getheilten  Rücken,  den  sehr  stumpfwinkeligen 
Unterrand  and  die  ihm  entsprechende  Zawachs-Slreifung  kenntlich. 
Die  Art  sehr  aasgezeichnet  durch  die  gans  gerade  oder  sogar  i uruck* 
gebogene  Form,  während  alle  andern  Arten  sichtorwärts  biegen ;  daher 
auch  früher  leicht  Tcrkannt. 

Torkommen  im  oberen  Grünsande  (HUs-longlomerat  Roem.)  zu 
JCf  f  en  in  We$iphaieH  und  in  demselben  sa  Warmintter  in  England. 

Lortada  J.  B.  Sow.  1848. 

(Farn.  Lepadi^äc).  Kalk-Tftfelchen  wahrscheinlich  10.  Der 
Stiel  oben  lang  and  unten  spitz,  mitlOLängs-Reihen  grosser  dachziegel« 
•tiiidiger  Schoppen  dicht  bedeckt,  Tonwelchenjederseitsdie  der  drei  mit- 
tein breit  rautenförmig ,  die  Tordere  und  hintere  nur  schmal  sind ;  die 
Vorder-  und  Hinter-Kante  des  Stieles  mit  einer  geraden  Naht.  Anheft- 
SteUe  des  SUeles  nicht  deuUich :  yielleicht  an  der  Rückieite  ?  ? 

Einzige  Art:  in  nur  einem  Exemplare  in  unterer  Kreide  zu  Cux- 
ton  bei  Rochetter  in  Keni  gefunden. 

Loricula  palchella.  Tf.  XXXini,Fg.  9ab  (n.  Darw.). 

LorIcoU  palchella  J.  B.  Sow.  i.  Asm.  aaCälf  f.  1848^X11,^^0  c.  f .  i,  2 
^  Jb.  1844 y  384  [Lorica  wr.  1^.];  —  Darw.  ^«m.  LsjnnI.  81,  t.5,  f.  1—4. 

Länge  1^',  grösste  Breite  0",6.  Ober  dem  Stiele  sind  nur  3  Kalk- 
Täfelchen  des  Mantels  erhalten  (a) ;  Darwin  ergänzt  sie  in  der  bei  b 
angegebenen  Weise,  so  dass  die  10  Täfelchen  der  unpaare  Kiel,  die 
paarigen  Ober-PIättchen ,  Seiten-Plättchen ,  Vorder-Plättchen  und  hin- 
teren Unter-Plättchen  und  das  unpaare  obere  Vorderrand«Plättchen  des- 
eelben  würden.  Wo  bei  den  yorangehenden  Sippen  der  Stiel  beschuppt 
ist,  da  sind  die  Schuppen  kleiner,  weniger  breit,  reichen  kaum  mit  den 
Rändern  aneinander  und  lassen  vorn  und  hinten  am  Stiele  keine  gerade 
Naht  frei. 


m 

KlftU  Leaebii  Ri«m  KiTerst.  1, 14,  t  6,  f.  l-*-e,  II,  103,  118,  lll,  1 

43,  f.  3;  —  Gsiti.  Qo«ir.M. 
Clytia  Leachi  Nameiui,  Z\4, 

Ausgezeichnet  durch  die  langen,  dünnen,  geraden  and  zahnrandigen 
Finger,  doppelt  so  lang  als  der  Garpas,  das  ganze  Hand-Glied  %  solang 
als  der  Thorax.  Gesammt-LSnge  bis  gegen  1',  die  Vorderf&sse  aber 
noch  weit  vorgestreckt. 

In  weisser  Kreide  von  Lewe$  in  Suisex  and  tu  €hiUdf4rd.  Im 
PUiner  Kalke  ton  Strehlen  und  Weinböhla  in  Sachien^  von  Am- 
darf  in  Böhmen;  in  oberer  Kreide  von  Quedlinburg^  voo  0$terfeli 
and  Bühnen  in  Weetphalen;  ?in  oberem  PlSner-Sandstein  von  SVii- 
bUtz,  Bradech  and  Prag.  Nach  Lbyhbrik  auch  im  Neocomlen  des 
Atide-Dpt*8.  Oberall  nur  in  einzelnen  Theilen ,  am  ToUitSndigsten  bei 
Gkinitz  dargestellt. 

2.  Enoploclytia  brevlmana.     Tf.  XXXini,  Fg.  11  (n.  N*.}. 

Enoploolytia  brevirnana  M'Cor  i.  itim.  MfJli#M945,  11^,  332,  e.  ic 
BrostSchUd  fast  zylindrisch,  3  V,"  lang,  1''  9'''  hoch;  Scheerea 
kurz,  eiförmig,  nicht  viel  länger  als  der  Brost-Schild  hoch  ist;  die  ganze 
Oberfliche  mit  grossen  Dornen  und  Höckern  dicht  besetzt;  der  beweg* 
liehe  Finger  wenig  länger  {V  V*  lang)  als  die  Hand  Ton  ihm  bis  n 
ihrem  Anfang  {iV")  und  als  die  Hand  breit  ist  {V)-,  beide  Finger M 
ihrem  inneren  Rande  mit  einer  Reihe  stumpfer  halbkugeliger  Zahne, 
halb  so  hoch  als  die  Finger  dick  sind.  Hand-Wurzel  fast  dreieckig 
etwas  länger  als  breit ;  Arm  zusammengedruckt ,  ^/^  länger  als  breiL 
Abdomen  scheint  unbekannt  und  in  der  Zeichnung  nach  seiner  Be- 
schaffenheit bei  den  2  anderen  Arten  ergänzt;  von  welchen  sich  die 
gegenwärtige  durch  die  kurze  breite  Scheere  schnell  unterscheidet 
In  unterer  Kreide  von  Cherrg  Hinton  bei  Cambridge. 

CaUianassa  Leaoh  1813. 

(Macrura  Thalassinidae).  Alle  Körper-Theile  dieser  Krof- 
ter,  welche  sich  ganz  in  den  Sand  oder  Schlamm  eingraben,  sind  weich, 
mit  Ausnahme  der  vorgestreckten  Vorderfüsse.  Brust-Schild  klein  und 
ohne  Schnabel ;  Augen-Stiele  (statt  walzenförmig)  fast  blätterig,  im  vor- 
deren Drittel  der  Oberseite  mit  einer  kleinen  runden  Cornea;  Press- 
Werkzeuge  eigenthumlich.  Von  den  grossen  harten  Vorderbeinen  itt 
das  rechte  viel  grösser ;  seine  drei  ersten  Glieder  wenig  verbreitert,  aber 
Carpus  und  Hand  sehr  entwickelt.  Die  Beine  des  3.  Paares  düoae 
und  mit  einer  zweischenkeligen  Scheere  endigend ;  die  des  3.  gegeo 


«• 


ide  breiter  werdend,  ihr  vorletztes  Glied  ia||Monder6  schaufelfSrmig 
ligebreitet  cain  Graben ;  die  des  4.  flach ;  iHe  des  5.  schlank  und  mit 
einer  zweischenkoliger  Hand.  Abdomen  sehr  gross,  etwas  flachge- 
Qckt,  im  Yordem  Drittel  breit ;  die  Seiten  nicht  so  herabgezogen,  dass 
)  die  After-Füsse  einschlössen ;  die  End-Flosse  sehr  breit,  das  Mittel- 
Ack  viereckig,  die  Yier  Seiten-BJätler  dreieckig  und  fast  so  breit  als 
oes.  Zur  Erhaltung  im  fossilen  Zustande  wären  in  gewöhnlichen 
illeq  nur  die  harten  Vorderfusse  oder  vielmehr  nur  der  rechte  Vorder- 
SS  (da  der  linke  kaum  grösser  ist  als  die  folgenden)  geeignet,  wie  bei 
igarus,  der  aber  immer  in  Weichthier-Schaalen  eingeschlossen  ist 
ir  haben  diese  Diagnose  nur  hierher  gesetzt,  um  die  folgende  Be- 
hreibung  damit  zu  vergleichen. 

Arten:  1  lebende  in  NeuholländiMchen  Meeren. 

MesostylM  iu 
11.  XXVn,  Fg.  23 ,  Tf.  XXXIin,  Fg.  12. 

Nachdem  Gbimitz  zu  den  lange  Zeit  einem  Bemhards-Krebse  zu- 
ischriebenen  Krebs-Füssen,  Tf.  XXVIL  Fg.  23  auch  Theile  des  Rump- 
h  Tf.  XXXll^  Fg.  12  (von  der  Seite,  und  12^  von  oben)  aufgefunden, 
igt  sich  zur  Genüge,  dass  diese  Reste  weder  zu  Pagurus,  noch  zu  Cal- 
inassa,  wozu  sie  Milnb  Edwards  gebracht,  gehören  können,  obwohl 
)  deren  Familie  nicht  ferne  stehen.  Die  Unterschiede  von  letzter 
Ad  folgende:  Die  2  fossilen  Scheeren  (Tf.XXVU,  Fg.  23,  Tf.XXXlP, 
l.  12  i— m)  sind  beide  gross,  die  linke  zwar  um  die  Hälfte  kleiner, 
ich  noch  viel  grösser  als  die  folgenden  Fasse,  was  bei  Callianassa  nicht 
)r  Fall.  Das  Kopfbrust*Schild  (XXXIP,  Fg.  12  a),  welches  Geinitz  je- 
ich  nur  hypothetisch  daran  gesetzt  hat ,  indem  es  nicht  in  Zusammen- 
mg  mitgefunden  worden  ,  ist  flacher  und  hinten  mehr  verschmälert, 
m  Abdomen  ist  das  erste  Segment  b  bei  weitem  das  kleinste,  das  2. 
nur  allmählich  etwas  breiter  werdend  und  am  längsten,  während  es  bei 
illianassa  am  längsten  und  breitesten  ist :  beide  zusammen  bilden  einen 
iffelförmigen  Anfang  des  Hinterleibes;  die 4  folgenden  d — g  sind  sehr 
'oss,  viel  breiter  als  lang  und  besitzen  seitliche  Flossen-artige  Anhänge 
»n  etwas  problematischer  Beschaffenheit ;  an  der  Schwanz  -  Flosse  h 
heint  das  Mittel-Glied  zwar  auch  viereckig,  zeigt  aber  obenauf  ein 
nzettliches  Relief,  und  die  2  Paar  Seiten-Flossen  (so  gross  bei  Callia* 
issa)  sind  hier  nicht  grösser  als  das  erste. 

Broaa,  Iicthaea  geogiiMUea«   3.  Anfl.   V«  28 


•H 

«M*.  ik.  TT.  XXVII,  f^.  18  (m4  tu.). 

Berafe«rd  l'Hernite  Fauj.  Matfr.  179,  t.  88,  f.  8»  f. 

Paguru«  Bernhardus(L.)KAUG.Urweltl.Natur(|^8ch.  II9  1S9;  —  Hau 

Petrfk.  149. 
Pagurua  Faujasi  Dbsmar.  Crust.  127,  t.  11,  f.  2;  ->  Scblth.  Petrfk.  111, 

5i»;  —  tXFfi.  i.  DUH.  nut  XXXV tty  232;  —  KdriiG  {etm,  fM».  «cef.  /,  1 2, 

f.  2#  [^Btl.  «^.];  -^  MaHt.  Gedi.  «wr#.  t.  29,  f.  8 ;  i.  O&9L  Trmu.  8,  III, 

20»;  SJT.  A^  878;  —  Ulli,  a,  738,  t.  27,  f.  2-3;  —  MoRMn  O^  78.         < 
C8lian  asaa  Faujaai  £ow.  u  Lk.  hisi.  i,  F,  387;  —  Robm.  Kr.  188;  -    I 

?RBoa8  Krverst.  1,  15,  t.  6,  f.  52 ;  —  Gsiii.  Qoad.  96;  i.  Jb.  IMO,  T28. 
vor.  ß.  Tf.  XXXmS  Fg.  12,  12'  (d.  Gm.). 

Clilianasaaäiitiqtia  Otto  tM».\  ~  Robk.  Kr.  108,  t  18,  f.  IS;  «^  Gbo. 

Qoad.  97,  t.  2,  f.  2—5;  i.  Jb.  18S0,  726;  —  RBOis  KrwmnL  II,  188. 
Pagurus  antiqnai  Qmn.  Cbar»  I,  8,  i  1,  f.  1-^;  Gftvadr.  218,  t  8.    | 

f.  12,«  13.  I 

Von  vor.  a  sind  nur  di8  S  Vorileifüsse  bekannt.     Hand  kaum   ' 
länger  als  hoch,  mit  gekörnelter  Oberfläche,  die  Ränder  und  Kanten  der  1 
Hand  wie  der  Finger  fein  gezähnelt ;  ebenso  die  Seiten-Kanten  des  Car- 
pjts^  ivel8her  nklit  länger  als  hock  kt,  und  dds  dat^rliegendeo  ling- 
HchM  Gliedes  gazibnelt  oder  grob  gekörnt. 

Hei  vor.  ß  (TU  XXXHP)  keMtnmi  aoek  Brual-Stüdk  udHintsr' 
leib.  Die  Oberiftohe  aller  Tbeile  iat  gläUer;  die  Rinder  «nd  Kaetea 
sind  weniger  gezähnt;  Hand« Wurzel  ond  Hand  sind  gestreckter,  d.lL 
länger  im  Verhältniss  zu  ihrer  Höhe ,  und  die  2  Finger  gerader,  b- 
dessen  zeigen  sich  Mittel-Stufen  bald  an  der  Form  und  bald  in  der  kör- 
Helung,  daher  Gbinits  beide  nicht  als  Arten  für  trennbar  hält. 

Abbildungen  in  natörlicher  Grösse. 

tt.     In  der  obersten  Kreide  des  Peier$berge$  bei  Masirichil 
zu  Aachen  und  zu  Lewes  in  Su$$ex ;  in  oberem  Kreide-Mergel  zQ 
Aitunrode,  Veekensfedi,  Oehrden ! ,  Quedlinburg  und  JMhnen,  hier    ' 
sthon  etwas  gestreckter ;  —  im  Ploner-Sandstein  von  Leitmeritz  io    | 
Bbhmen  ebenso ;  «^  /}  in  oberstem  sog.  Grünsand  bei  KieeUngmtaUe 
In  Olatt-,  —  im  untern  Quader  von  ITraidt'/s,  ScMrmdarf  und  Trie- 
bU%;  —  im  Kreide-Mergel  bei  iie^enakiifi^  und  am  Klo$terh0l%e  hti   \ 
IlMeHtrg  am  Hearz ;   —  im  oberen  Grünsandstein   Ton  Hmldem  is   . 
tVeefphaleru    Ausserdem  etwas  abweichend  im  Pläner-Sandsteoi  fss  ' 
Braäekt  etwas  kleiner  im  Piäner-Mergel  ?on  LuBchUx,  Priese»  ub^ 
Ko9MHi%  Alles  in  Übhmen.  Beide  Varietäten  im  Oii>italiten-SMidsieio  j 
zu  Hettmannsdorf  hei  Neunkirchen  in  den  äeterreichiethenAlpai 


MtyeHm  ITCot,  ljM9. 

Tr.  XXXin^  Fg.  13  («9:?M.  magna  M'.),  Fg.  14. 

l|acrura,  Thalassinidae.  Kopf-BruiUchild  dünne,  sUrk 
xusammengedrückt  (Fg.  13  b  von  oben);  Nacken -Furche  sehr  tief 
(13  a  b ,  14  a),  Vförmig,  die  3  Schenkel  fast  gerade ,  auf  der  Mittel- 
Linie  des  Rfickent  weit  vor  dessen  halber  Unge,  unter  spitzem  [??]  Win- 
kel sQsammentreffend  und  den  Seiten-Rand  an  einer  Stelle  erreichend, 
Ton  wo  aus  der  Schild  in  den  scharfen  Schnabel  susammeniäuft.  Riemen- 
Furche  jederseits  eine  gerade  schwach  eingedrückte  Linie  vom  Seiten- 
Ende  der  Nacken-Furche  bis  zur  Mitte  der  Seiten  des  Hinter-Randes 
(bei  Gljphea  auf  der  Mittel-Linie  des  Rüciiens  zusammentreffend).  Der 
Tor  der  Nacken-Furche  gelegene  Theil  mit  einigen  geraden  gezähnelten 
Längs-Kanten ;  die  übrige  Oberfläche  rauh ,  fein  gekörnelt.  Abdomen 
halb-zylindrisch,  breit,  jedes  Glied  mit  einigen  gekömelten  Queer-Linien ; 
die  Seiten-Ränder  des  2.  Gliedes  UaI  gerade ,  rechteckig  abgeschnitten 
[Fg.  13;  —  in  Fg.  14  aber  breit  gerundet],  die  übrigen  dreieckig 
[Fg.  13;  —  in  Fg.  14  das  8.  und  4.  noch  rond],  das  6.  etwas  länger  als 
das  5.  [an  Fg.  14  die  Seiten  flach  gebogen];  Schwanz-Flossen  stark, 
elliptisch,  mit  einer  Mittel-Rippe,  am  Ende  gewiropert,  die  äussere  jeder- 
seits durch  eine  gesägte  Queer-Naht  in  ^/j  Länge  vor  dem  Ende  getheilt ; 
Mittel-Flosse  (7.  Glied)  ablang,  abgerundet ,  gegen  das  Ende  verschmä- 
lert Beine  schlank,  zusammengedrückt,  glatt,  vom  ersten  an  an  Grösse 
abnehmend,  der  untere  Rand  stumpf  gesägt.  —  Grösse  des  Abdomens, 
Beschaffenheit  der  Kiemen-Furche  u.  A.  erinnern  zunächst  an  Gebien 
ausderThalassiniden-FamIlie,  welche  zahlreich  im  Schlamme  beisammen 
leben ,  vrie  Das  auch  mit  der  typischen  M.  omata  der  Fall  gewesen 
scheint ;  doch  ist  die  Kruste  überhaupt  und  sind  die  Schwanz-Flossen 
härter  und  steifer. 

Arten:  vielleicht  Crangon  Magnevillei  Deslongch.;  als  Typus 
M.  ornatus,  M.  magna  aus  Speeton-clay  EnglandM^  und  vielleicht  Asla- 
cus  rostratus  Puill.  {non  Glyphaea  rostrata  Mbybr).  Gehörtjener  Cran- 
gon dazu,  so  waren  das  l.Fuss-Paar  soheerenförmig  und  die 4 folgenden 
einklauig,  wie  bei  den  lebenden  Gebien.  Wir  ^isste  nicht,  ob  dte  Ab- 
bildung Fg.  1 3  von  M'CüY  nur  nach  M.  magna  (der  Kopf-Brustschild 
ist  in  Natur  2%^  lang  und  V  2"  hoch)  allein^  zusammengesetzt  ist, 
oder  ob  mehre  Arten  zu  Ergänzung  des  Bildes  belge^gen  haben. 


33 


S56 

Meyer ia  ornata.  Tf.  XXXUI^Fg.  14abc  (n.  Rokm.}. 

Astacus  ornatQB  Phill.  Yorks.  I,  170|  t  3,  f.  2. 

Glyphaea  ornata  Roem.  Kr.  105, 1. 16,  f.  S3 ;  i.  Jb.  1^40,  IM;  —  Gnif. 

Qaad.  96. 
Mey  eria  ornata  M'Coy  i.  Ann.  naIhUi.  i849^  /F,  333;  >  Jb.  ISM,  1S4. 

Einige  x.  Tb.  fast  generische  Unterschiede  yon  M.  magna  (Fg.  13) 
haben  wir  schon  vorhin  angedeutet ;  auch  die  gelandete  und  gekörnte 
Reschaffenheit  der  Seiten-Theile  der  Abdominal-Gliederist  eigenthümlich 
(Fg.  a)i  und  im  Umrist e  des  Kopfbrust-Schildes  scheinen  iich  noch  an- 
dere Verschiedenheiten  besser  durch  die  Zeichnungen  ali  aus  den  Be- 
schreibungen zu  ergeben.  RoBMER  sagt,  die  Füsse  scheinen  alle  so 
wie  die  Scheeren  der  vorderen  klein  zu  seyn,  und  hält  die  in  Fg.  b  ab- 
gebildeten Theile  für  Scheeren  des  zweiten  Paares,  wofür  sie  uns  viel 
zu  gross  und  auch  überhaupt  nicht  geeignet  scheinen. 

Vorkommen  im  Speeton-clay  YorkMhire'i,  im  Hils-Thon  zu  Bre- 
denbeck  am  Deiiter  und  im  Hils-Konglomerat  am  OMtenoalde^  über« 
all  in  Kalk*Nieren. 

Podaerattu  Bboks. 

Macrura,  Palinuridae.  Wir  kennen  davon  nichts  als  die 
Abbildung  bei  Gbinitz,  welche  wir  wiedergeben.  Form  und  Skolp- 
turen  sind  so  eigenthümlich ,  dass  sie  überall  leicht  wiederzuerkennen 
seyn  dürften. 

Podocratus  Dülmensis.      Tf.  XXXUP,  Fg.  15ab  (n.  Giiv.} 

Podocratus  Diilmensis  Becks  mtt.,  Gbin.  Qaad.  96,  t.  2,  f.  6ab  von  der 
Seite  und  von  oben. 

In  festem  kalkigem  Quader-Mergel  von  Dülmen  und  zweifelhaft 
im  Grünsande  von  Kieslingswalde. 

Prosopon  Myr. 

(Tbl.  IV.  S.  427.) 
Prosopon  tuberosum  (o,  787).     Tf.  XXXIV,  Fg.  12  svper,^. 

Prosopon  toberosam  Myr.  i.  Jb.  1886^  329;  1886,  56;  —  Trirru  l 
Ann,  d.  min.  1886,  X,  95  tt.;  —  Leth.  a,  737,  t  34,  f.  12;  —  Mtr.  fofs. 
Krebse  21,  t.  4,  f.  tl. 

Unterscheidet  sich  von  andern  Arten  durch  eine  viel  grössere  Anzahl 
gerundeter  Höcker  der  Oberfläche  und  z.  Tb.  durch  die  Feinheit  der 
Wärzchen  auf  derselben,    welche  fast  unsichtbar  und  nicht  reiheo- 

'^    Fg.  12  kommt  zweimal  auf  dieser  Tafel  vor,  einmal  im  oberen  Vier- 
theile} ond  dem  gani  unten.  • 


3S7 

I 

weise  auf  Leistchen  geordnet  sind.    Man  erkennt  Diess  alsbald  durch 
Vergleichung  mit  den  früher  beschriebenen  Arten. 

Im  Neoconiien  yon  Baueherani  im  Jtfrii-Dept.  und  in  ?  West- 
phalen, 

Notapoeorystes    M^Cot,    1849. 

Tf.  XXXIP,  Fg.  16ab  n.  W.  =  ?N.  Man  telli. 

Anomura.  Kopf-Brustsphild  länger  als  breit,  eiförmig,  flach, 
mit  xerstreut-steh^nden  grösseren  Höckern ;  die  vordere  Hälfte  breit  ab- 
gerundet und  mit  einigen  starken  Rand-Zähnen  yersehen ;  die  hinteren 
Seiten-Ränder  scharf,  gerade,  gegen  den  schmalen  und  tief  ausgeschnit- 
tenen Hinterrand  xusammenlaufend ;  die  Stirn  bildet  eine  Art  dreieckigen 
Schnabels,  der  in  der  Mitte  niedergedrückt  und  mit  einer  kleinen 
Mittel-Rippe  yersehen  ist ;  Augen-Höhlen  gross ,  queer  oval ,  oben  und 
unten  vollständig,  mit2Längs-Spalten  im  oberen  Rande;  Magen-Gegend 
sehr  gross,  rhomboidal,  hinten  begrenxt  durch  eine  starke,  nach  hinten 
Torspringende  Nacken-Furche  von  der  ganzen  Breite  des  Schildes,  in- 
dem jederseits  nur  eine  sehr  kleine  und  undeutlich  begrenzte  Leber- 
Gegend  liegt;  Genital-Gegend  sehr  klein,  doppelt  so  breit  als  lang,  nicht 
lii  die  Magen-Gegend  eindringend ;  Herz-Gegend  massig  lang ,  sechs- 
seitig, mit  einer  tiefen  Halbmond-förmigen  Grube  jederseits  vom ;  Darm- 
Gegend  schmal;  Riemen-Gegenden  gross,  jede  (wie  bei  Anomuren)  in 
2  ungleiche  Theile  geschieden  durch  eine  seichte  Furche,  weiche  von 
der  Genital-Herz- Grenze  .aus  nach  den  Seiten-Rändern  parallel  zur 
Nacken-Furche  ausläuft.  Erstes  Fnss-Paar  kurz  scheerenförmig  und  dör- 
nelig ;  5.  Paar  unverhältnissmässig  klein  (seine  Ansatz-Stelle  in  Fg.  b 
rechts),  über  dem  4.  Paare  liegend ;  Abdomen  des  Männchens  schmal, 
?  sechsgliederig.  —  Steht  zwischen  Homola  und  Corystes,  verbindet  die 
Anomuren  mit  den  Brachyuren. 

A  r  t  e  n :  2  in  Kreide-Bildungen  Englandi  und  Nord-Frankreichi. 
M'CoY  sagt  nicht,  nach  welcher  Art  seine  Abbildung  entworfen  ist. 

1.  Notopocorystes  Manteili.         ?Tf.  XXXHP,  Fg.  16ab. 

Corystes  Lbaor,  MANT.Siwt.97,  129,  t.29  f.  (?9,  ?10,  länger),  13,  15,  19. 
Notopocorystes  Manteili  M'Coy  i.  iiim.  Jfa^.  naihisi.  1849^  IVj  170, 
c,  io.  ?  >  Jb.  18S0,  122. 

An  dieser  Art  allein  ist  die  Stellung  der  Füsse  beobachtet,  und  sie 

ist  weniger  quadratisch  als  die  zweite  (N.  Becheimit  ?  Arcania  verwandt, 

ManT.  Sus8.  /.  c.  f.  7,  8,  14  =  Orithyia  Bechei  Deslongch.  i.  M^. 

Norm.).      Vorkommen  im  Galt  von  Folkstone  und  Grunsand  von 

Ijffme^Reffii. 


998 

DromiolUe*.  \ 

Dromilites  MiLifs-Eow.  1887. 

Brach yara.  Milne-Edwards  hat  unseres  Wissens  über  dieit 
Sippe  nichts  weiter  bekannt  gemucht,  als  das«  das  Bnist-Schlld  dieselbe 
Form  und  Eintheilungt  dieselbe  Queer-Furche  mitten  auf  jeder  Kiemen- 
Region  (vgl.  Notopocorystes),  dieselbe  Bildung  der  Stirne,  dieselbe  höhere 
Binlenkung  des  hinteren  Fuss-Paares  besitze,  wie  Dromia ,  sich  aber  ia 
einigen  andern  Merkmalen  mehr  den  Homolen  nähere,  und  dass  ausser 
der  typischen  Art  im  London-Thone  auchBrachyurites  rugosusScHLta* 
dahin  gehören  dürfte,  welche  Reuss  und  Geinitz  demnach  auch  dahin 
yerpflanzt  habeui  obwohl  insbesondere  über  die  Stellung  der  Füsse  nicbts 
bekannt  zu  seyn  scheint. 

lOremiolites  rugosus.  Tf.  XXXHIS  Fg.  17  (n.  RBi^a}. 

Braokyoritea  ragosna  Sduth.  Petrfk.  \,  36»  U,  SS,  t  1,  f.  2. 
Cancer  rofosos  Hoix  Petrfk.  144. 

Dromilites  pantnloaus  Rauas Krverst.  1^  15,  t.  7,  f.  (29),  39,  t.  ll|f. 23. 
Dromilites  rugosos  Gbin.  Qaad.  98. 

Kopf-BrustschUd  6'"— 7'"  breit,  5'"5— 6'"  lang,  yiereckig,  nrn*^ 
lieh  oder  herzförmig,  gewölbt»  an  der  Stirne  etwas  verlängert,  an  den 
Seiten  wellig-bogenförmig  (oder  winkelartig  yorstebend),  hinten  qneer 
abgeschnitten.  Die  Stirne  mit  drei  Zähnen,  wovon  der  mittle  am  klein- 
sten, zwischen  den  tiefen  Augenhöhlen-Ausschnitten  weit  yortreteod. 
Die  ganze  Oberfläche  warzig-höckerig.  Magen-Gegend  (1>1)  klein,  tra- 
pezoidal,  hinten  jederseits  mit  Einern  sehr  kleinen  rundlichen  Höcker; 
trennend  die  2  zweihöckerigen  grossen  vordem  Leber-Gegenden  (6,s^ 
hinter  den  Augen-Höhlen,  und  selbst  in  zwei  geschieden  durch  einen 
leistenförmigen ,  in  den  mitteln  Stirn-Zahn  auslaufenden  Fortsalz  der 
Genital-Gegend  (2),  welche  die  Gestalt  eines  runden  Höckers  hat.  Die 
Herz-Gegend  3  ist  kurz,  bildet  einen  vertieften  und  vorn  konkav  begrenzten 
Sattel ;  die  hintere  Leber-Gegend  (4)  tief  davon  geschieden ,  gross  und 
aufgeblasen ;  die  Kiemen-Gegenden  (5,5)  sehr  gross  und  trapezoidal,  jede 
von  zwei  starken  Queer-Furchen,  wovon  die  vordere  bogenförmig  nach 
vorn  und  aussen  läuft,  in  drei  hintereinanderliegende  Felder  getbeilt, 
wovon  das  erste  3 ,  das  zweite  2  Höcker  nebeneinander ,  das  dritte  nur 
einen  trägt«  Die  Scheere  der  Vorder-Füsse  3"'  lang,  schief  vierseitig, 
hinten  etwas  verschmälert,  mit  beweglichem  Finger ;  das  vorangehende 
Glied  hat  2'"  Länge. 

Reuss  vereinigt  mit  den  abgebildeten  noch  eine  andere .  oben  ia 


[  PaiMtbfie  fitirie  Cephttolhoni^Fonn  tmi  sehr  abweickenden  A»- 
Pffhen,  welehet  er  einer  Zerdrockang  xutckreibt,  obwohl  es  gans  ngel- 

Hiiatif  XU  8f  yn  scheint. 

Vorkocnnuen  in  KorallenoKreide  oder  Demb  f*  von  Faxi^e,  Schlth.  ; 

ODd  im  Plaoer-Mergel  am  Po9ielterg  in  MAvien»  RmoaB. 


\ 


Podoptitimniu  M\  1849. 

Bracbyura.  Kopf-Brustocbild  mit  haJb-eUiptix^^heni  Vorderrand; 
Stime  tief4-zähnig,  etwas  vorstehend  nnd  etwas  langstheilig:  die  Theile 
ausserhalb  der  Augen-Höhlen  stumpf  angeschwollen,  mit  3  kleinen 

-  Dömchen ;  Augen-Höhlen  gros^,  oval ,  am  Unterrande  gezähnelt  und  in 
dessen  äusserem  Winkel  mit  einer  Langs-Spalte.  Seiten-Räuder  gerade, 
länger  als  der  vordere,  gegen  den  geraden  Hinter-Rand  zusammen- 
laufend. Von  der  Oberseite  die  hintere  Hälfte  eben,  die  vordere  steil 
nach  der  Stime  abfallend  ;  nur  die  Herz-  und  hintere  Leber-Gegend 
durch  SeHen-Furchen  begrenzt;  Seiten  fein  gekömelt.  Weibchen  mit 
breit  ovalem,  7-gIiedrigem  Abdomen  (b).  Die  4  hinteren  Fuss-Paare 
ungleich,  etwas  zusammengedruckt,  sehr  lang,  ihr  drittes  Glied  allein 

Bislang  als  die  Seiten*  Ränder  des  Kopfbrust-Scbildes ;  Scheeren  kuri 

IPpd  stark. 

Arten:  zwei,  namlich  ausser  dem  Portunus  Peruvianus 
d*Orb.  voy.  Am4r.  mMd.  t,  6,  f.  17,  wahrscheinlich  aus  Kreide- 
Schichten  der  Cordilieren^  noch  die  folgende. 
Podopllnmuns  FIttonl.  Tf.  XXXUP,  Fg.  18ab(n.  M\). 

Podopilamnus  .Fittoni  M'Coy  i.  iiiiii.  natkUi.  4840,  iV,  166,  e.  ie, 
>  Jb.  1860,  121. 

Länge  des  Kopfbnist-SchHdes  V*  5^^' ,  BreKe  V*  9"'.  Scheere 
f  V"  lang  und  7*"  breit;  der  stumpf  gekielte  Oberrand  mit  5 — 6 
stumpfen  Zähnen ;  die  äussere  Seite  mit  3 — 4  unregelmässigen  Längs- 
Reihen  kleiner  Böckereben;  ihre  Finger  kurz  gebogen,  an  einem  Raqde 
mit  3—4  stumpfen  Zähnen.  Abdomen  6  7,'"  breit  (die  2  End^Glieder 
aus  einem  Abdmcke  ergänzt). 

Im  Grftname  von  Lpme  Hegis. 

IV,  I,  C^  b,  y.    Elasmobranchi  PlagiMtomi,  Squalidae. 

(ThI.  I,  55  >  lY,  434). 

Cwax  Ag.  1843. 

Abs  dw  Fam.  Lamnoidei,!,  55  (wie  Spbeoodus,  IV,  440,  wo 
deren  ChaiaUer  au  vergleiefcan).    Man  kennt  nur  Zahne.    Diese  sind 


«60 

d«[k.  ?on  vorn  nach  hinten  stark  susammengadrückt ,  aiusen  latl  iadi, 
innWetwas  gewölbt  und  stellen  ein  breites  und  schiefes  Dreieck  dar, 
dessen  beiden  obren  Schenkel  gleichmässig  gexähnelt  sind.  Sit  sind  dopaa,j|| 
unserer  Galeus-  und  Galeocerdo-Arten  am  ähnlichsten,  deren  Zahne 
mit  einer  kegelförmigen  Höhle  im  Innern  und  mit  ungleich  gesihi 
ten  Rändern  versehen  sind ,  daher  auch  in  eine  ganx  andere  Unter*  ^ 
Familie  gehören. 

Arten:  7,  meistens  in  Kreide-Bildungen,  nur  1 — 2  tertiär,  keine    i 
lebend. 

Corax  pr^8todontu8.  Taf.  XXXIII,  Fg.  20a  (odnaL).  i 

Squale  Mi  I  andre  Fauj.  Mastr.  llo,  t.  18,  f.  1  —  9.  1 

S qoalnii  (Galeu s)  Mant.  Süss.  27  [pari],  t,  32,  f.  14,  16;  i.  Oeei.  Tr&Mi, 

iy  Uly  207,  309;  —  SE,  Engl,  378- 3S3. 
tSqoalQs  pristodoDtus  Blainv.  Fische  213>  —  Ag.  i.  (>oUe€t,  noHr,\ 

—  MoRT.  i.  SiLUM.  Jaurn,  XXVII ly  277. 

Galeus  pristodontos  Ao.   Feuillei.  54;  i.  Jb.  I$M,  492 ;   PaUs.  111, 
t.  26,  f.  9— II,  13;  -  MoRT.  Lc.;  —  fiR.Leth.  a,  742  (F«r#),  t.33,  f.  20a; 

—  Lyell  i.  Jb.  1845^  720. 

Sqaalos  ?Cn  vie  ri  <Ao.)  Mort.  synop*,  31,  t.  it,  f.  6  [moh  A«.]. 
Corax  pristodontos  Ao. Poiis,  111,  224  [pari] ;  —  Egbrt.  i.  OeoL INHBI 
1845,  165,  167,  c.  fig.;  —  Rbuss  Krverst.  3;  —  Kayb  i.  Jb.  1849y  116/1^1 

Corax  heterodon.  Tf.  XXXIII,  Fg.  20b  {adnai.). 

NiLKS.  Peirif.  Suee,  I,  f.  lo,  f.  lab. 

Squalus  (Galeus)  Mant.  Smm,  27,  f.  12,  13,  15,  16. 

Galens  ap  pendiculatus  Ag.  i.  litt,',  Poiss.  III,  t.  26,  f.  3  [ejcd.  refif.]; 

—  Rbobs  Kreide-Geb.  160,  257. 
Corax  appendiculatus  Ag.  Paiis,  III,  227  [pßrs]. 
Corax  affinia  iMorrsr. ,  Ao.  Pott«.  ///,  227  [pars],  t.  26,  f.  2,  t.  2Sa, 

f.  21-24. 
Corax  pristodontus  Ag.  [msi,  in  collect,  nostr,]  foiss,  Uly  224  [psT$\ 

t.  26,  f.  12;  —   Redss  Kreide-Geb.  160,  2r*7;  —  Egbrt.  i.   Ann,  nmtkiSL 

XIV,  457;  —  Br.  Lcth.  a  742  [pari],  t.  33,  f.  20b;  —  Gbiw.  Char.  I,  11, 

t.  1,  f.  1. 
Corax  Kaapii  Ag.  Pot>t. ///,  226,  i  S6,  f.  4— 8;  t.  26a,  f.  95— 34. 
Corax  falcatua  Ag.  Pot>«.  ///,  226,  t  26-  f.  14,  t.  26,  1 1«»I5. 
Corax  heterod  on  Rfioas  Krverst.   I,  3,  t.  3,  f.  49 — 71 ,  II,  99;  —  Geci. 

Quad.  90 ;  —  Robh.  i.  Jb.  1860,  102. 

Die  Zähne  beider  Arten ,  wie  sie  von  Reuss  abgegrenzt  werden, 
aind  aussen  flach,  in  der  Mitte  zuweilen  mit  einer  flachen  und  zur  Spitie 
verlaufenden  Längsrippe ,  innen  gewölbt,  an  beiden  obren  Rändon  feia 
gesägt,  die  beiden  Äste  der  Wurzel  nur  durch  einen  flach  bogenförmifei 
AuMchnitt  getrennt.     Nun  beschreibt  Riuss  zwar  die  JEUine  des  C 


861 

^  baterodon  ausf&hrlich  weiter,  gibt  aber  ihre  Unterschiede  von  denen  des 
P^C.pristodonlus  nicht  an.  NachVergleichung  aller  Abbildungen  Jiat 
^  aber  C.pristodontus  gröwere  und  breitere  bis  1 1 '"  lange  und  über  der 
k  Wurzel  bis  6''',  mit  dieser  9'^'  bis  10"^  hohe  Zahne,  deren  beiden  Sehen- 
P  lel  schief»  der  vordere  länger  und  wölbig  bogenförmig,  der  hintere  im 
Ganzen  genommen  etwas  konkav  und  ohne  deutlichen  Fortsatz  über  der 
Wurzel  ist« 

Cheterodon  hat  etwas  kleinere  4^'^ — S'^Mange  und  hohe  Zähne, 

bei  welchen  die  Höhe  der  Länge  nahezu  oder  ganz  gleich  ist,  die  Spitze 

r     sieb  mehr  aulHchtet,  der  lange  Vordcyrand  gleicbmässiger  und  höher 

\    ansteigt,  der  hintere  fast  geradlinig  ist  und  mit  der  Horizontal-Linie  einen 

stumpfen,  rechten  oder  spitzen  Winkel  bildet,  aber  dann  über  der  Wur- 

sei  wagrecht  noch  in  einen  mehr  oder  weniger  langen  (selten  nochmals 

aufsteigenden)  und  ebenfalls  gezähnelfen  Fortsatz  übergeht;  die  untern 

Zähnchen  sind  etwas  stärker  als  die  obren.    Es  ist  fraglich,  ob  die  ganz 

ähnlichen  Zähne ,  welche  den  Namen  C.  appendiculatus  führen 

und  nur  mit  der  Spitze  sich  noch  stärker  über  den  wagrechten  Fortsatz 

^^on  Höcker^Fonn  hinüberneigen  (von  Salzgitter),  wirklich  verschie- 

Hmb  sind. 

^^  Das  Vorkommen  beider  gehört  den  oberen  Kreide-Bildungen  an, 
kann  aber  in  Folge  ihrer  oftmaligen  Verwechselung  geographisch  nicht 
überall  mit  Sicherheit  geschieden  werden.  C.  pristodontus  findet  sich 
in  England  (in  obrer  weisser  Kreide  sowohl  als  im  Chalk  marl  von 
LeweM  und  Hanuey  in  Sutnex) ;  —  in  Holland  (am  Petersberge  bei 
Ma$trichi\) ;  — in  Deutschland  {in  obrem  Quader-Mergel  zu  Haldem 
in  WeMtphalen) ;  —  in  Neu^Jersey  (im  sog.  Grünsand  von  Squankum) ; 
— -  der  C.  heterodon  kommt  ebenfalls  an  der  Belgischen  Grenze  vor 
(bei  Aachen  am  Louisberge;  am  Petersberge  bei  Mastrichtj;  —  in 
Böhmen  (in  den  Pläner-Schichten  überall,  selten  jedoch  in  den  untern, 
wie  im  Konglomerate  zu  Borzen,  Bilin,  Weisskirchlitz  und  Rannay ; 
im  Pläner -Mergel  von  Priesen  ^  Postelberg  und  Kystra;  am  häufig- 
sten im  Plänet-Eilke,  wie  zu  Bundorf,  zuKosstitz  u.  s.  w. ;  sehr  selten 
im  untern  glaukonitischen  Quader  von  KreibUz) ;  —  in  Deutschland 
(im  obren  Grünsand  bei  Quedlinburg  und  Eseen  in  Westphalen ;  im 
Pläner  bei  Strehlen,  Plauen  und  Königstein  in  Sachsen ,  um  Qued- 
linburg und  Salzgitter ;  in  Grünsand  des  mittein  Quader-Mergels  bei 
.  Rothenfelde  im  Teutoburger  Walde  und  in  Grünsand  zu  Haldem ; 
I  in  Kreide  Lkneburgs;  in  obrem  Quader-Mergel  um  Ilseburg;  im  Kon- 
(j^meral  von  Wernigerode);  —  in  England  (in  weisser  Kreide  zu 


S09 

Rf^ß/cn  in  Kmi  etc.) ;  —  in  Sekwe^^n  (in  Killi*8Mid  von  J^nf  .^ 
fffolNl  mid  in  Mu8chel*Rreide  sa  Ignabertfa);  «^  in  JV#rAnMrMK  (ii4| 
^GrfinMind*  von  Nm^eney  und  Dtlm»ere\  io  obrer  Kmide 
IVoMi«) ;  —  in  Os^ndUfi  (in  obrer  Kreide  Ton  Fonäkckerrg). 


JUimia  (Cuv.)  1817)  MB.,  Ao.  184X 

Farn.  Lamnoidei.  Die  Zäline  sind  lioch  dreieckig, 
an  ihren  acliarfen  ungezähnelton  Seiten-RündorftgBfdiwongeii»  auf  einer 
Seite  faal  flacii ,  auf  der  andern  gewöibt  (bii  tat  Halbliegel-FonD)  ok 
an  ihrem  Grunde  beiderseiu  «ait  noch  1 — 8  kleinen  kogeififfiiiiffla 
NiAien-ZShnchen  verleben.  Die  Lamna-Zihne  gehen  in  die  Odontapiii- 
2ihne  über,  indem  sie  nur  etwas  schmäler,  kuraer  und  geechwungeBer 
werden,  so  dass  die  Grenxe  zwischen  beiden  Sippen,  bloss  dea  Zihnaa 
nach  genommen ,  ganz  willkürlich  gelegt  wwden  kann ;  •— >  in  Otodn^ 
indem  die  Zähne  breiter  und  kürzer  und  die  Neben  «>  Zähne  ze  einem 
susammengedräckten  Läppchen  werden;  —  in  Ozyrhina»  indem  sie 
ebenfalls  breiler  werden  und  die  Nebenzahne  ganz  versehwindea,  dahct 
unvollständige  Otodus-Zähne  meist  nicht  scharf  von  OBjrUne  le  iplif*^ 
scheiden  sind. 

AoAMiz  rechnet  dazu  femer  grosse  Hai*  Wir  bei»  welche  ia 
eben  Schichten  vorkommen.  Sie  sind  (im  firiacheo  Zoatande  kaerpelif,} 
vollkommen  walzenförmig,  nicht  so  lang  als  hoch,  ohne  äosaere  Anbaagi, 
an  beiden  End- Flächen  vertieft,  wie  die  Fisch* Wirbel  überhaupt ;  in  Kreiiie- 
Schichten  innen  öfters  hohl  und  durch  Langs-Scheidewäede  in  bü- 
mem  getheilt.  Schwerlich  wurde  es  gelingen  sie  den  Arten  aech  ii 
trennen.  Goldfuss  hat  einen  derselben  alsCoeloptychium  teatie 
(Fetrf.  I,  220,  t.  65,  f.  12  >  Leib,  a,  743,  t.  27,  f.  24 ;  Ac^ss.  L  Jb. 
i8B4,  382)  besehrieben ,  auf  welchen  sich  AoAesia  bei  Lamna  aconi- 
nata,  Oxyrhina  Mantelli  und  Otodua  appendicuiatua  bezieht. 

Arten :  13,  wovon  3-^7  in  ?Kreide>  und  6-«-10  in  Tertü^Ki• 
düngen,  1  (Lamna  comubica)  lebeni,  die  fossilen  groaaentheils  nicki 
bestimmt  genug  von  Odontaapis-Zähnea  uatersebieden«  DieKreide-Naln 
der  Lamna-fQhrenden  Sohichten  in  N&rdamerika  schont  noch  z.  TU. 
unsicher ;  der  Genus  sehdat  wesentüeher  tertiär  zu  seyo. 

OdotUaspU  Ag.  1843. 

Triglecbis  MH. 
Farn.  Lamnoidei  (OdenUspides  MH.).    Die  Sippe  iai  nach  de« 
iussem  Charakter  des  Thieres  von  Lamna  mmKoh  ahweichottd  wd  dl* 


I 


3M 

|A«r  Ton  Mteuoi  und  Hnti  te  eioe  besondere  Fiinilie  yerwiesen :  mi- 
beeoadere  sind  die  fweiteRueken-  und  die  Aftcr-Floue  Tiel  gröMorp  der 
•bre  Lappen  der  Schvanx-Flos«e  ferüngerl,  Seiten-Kiele  des  Schwansee 
nmd  Schwans-Grübchen  nicht  forhanden.  Aber  uro  dieie  Gbaraktere 
F  handelt  es  sich  im  Fossil-Znstande  nicht,  wo  man  es  bloss  mit  den  Zah* 
nen  xu  thun  hat,  welche  den  Lamna-Zähnen  so  ähnlich  sind ,  dass  man 
keinen  festen  Anhalt  xu  ihrer  Unterscheidung  finden  kann. 

Arten:  13,  wofon  5  in  Kreide-,  8  in  Tertiär-Bildungen,  2  (Lamna 
feros  und  L.  laurns)  sind  lebend. 

^Odontaspls  rhaphiodon.  Tf.XXXIin,  Fg.  19a(n.  Ag.).£M. 

Fg.  19  b — g  (n.  Redss;.  Böhm» 

?  Faoj.  Mastr.  t.  18,  f.  2 ;  -  PMant.  Sum9.  132,  f.  3,  4. 

Lamna,  Odoniaspis,  rhaphiodon  Ag.  Poiis. /Il,2l)6,  t.37 a,  f.ll  — le. 

Odontaspig  rhaphiodon  Robh.  Kr.  108;  —  Osiiv.  Char.  12;  —  Reuss 

Krversf.  I,  7,  H,  100,  t.  3,  f.  34,  35,  86,  38,  42,  t  7,  f.  16,  t.  21,  f.  42,  43; 

—  ?RiTB  i.  Jb.  184$f  110.    , 
Enchodng  balocjr on  (Ao.)  Gbin.  Char.  J,  t.  17j  f.  13, 14. 
?  Lamna  plicatella  Rbuhs  Krvertt  1,  7,  t.  3,  f.  37—44. 

.  fk '  Bis  13^'^  hoch,  dick,  doch  scharfrandig,  vor-,  rück-  und  wieder  vor* 
wicts  gebogen  (Fg.  a"  b'  g'') ;  die  Hinterseite  halbkegelförmig  gewölbt 
(a'^  h'  g'  im  Profil) ;  die  vordere  Seite  flacher,  doch  sich  längs  der  Mitte 
oft  dachartig  erhebend ;  die  Seiten-Ränder  an  dieser  Seite  von  einer 
Hohlkehle  begleitet,  in  halber  Länge  oft  stark  gegeneinander  gebogen, 
und  selbst  der  ganxe  Zahn  In  der  Mitte  etwas  eingeschnürt  (a').  Die 
Oberfläche  ist  hinten  fein  längsfaltig ;  die  Falten  x.  Tb.  dichotom  und 
seibat  anastomisirend,  die  halbe  Länge  des  Zahnes  (d,  Reuss)  und  dar- 
über (a,  AoA8.)  erreichend,  die  randlichen  am  kürxesten.  Am  Grunde 
beindet  sich  jederseita  ein  kleines  kegelförmiges  Zähnchen  (heg),  das 
aber  an  kleinen  Zähnen  auweilen  auch  deren  halbe  Länge  erreicht  (d). 
Die  xweiWurxeln  durch  einen  bogenförmigen  Ausschnitt  getrennt  (b,  g). 
Weiter  hinten  an  den  Seiten  des  Kiefers  sind  die  Zähne  (c)  viel  nicdri« 
ger,  länger,  aeUefer  rückwärts  geneigt  und  innen  weniger  gewölbt, 

Lamna  plicatella  Rxues  (Fg. f , g)  besteht  aus  sehr  kleinen 
Zähnchen  von  ähnlichem  Charakter. 

Vorkommen  in  der  Kreide  Englandi  {Lewe9) ;  —  an  der  BeigU 
gekemiitenteiAaehmit  VaeU,  "tMoMiricM);  — Deut9chlanti9  (im 
Grfinaandvon  JRe^efif6tfr^?;  im  untern  Pläner  you  Plauen  und  Pirna 
bei  Urvftfen;  im  Pläner-Kalke  SachsaiB  an  mehren  Orten ;  in  obrem 
QMder-Meigel  wi  Quedtinburg) ;  -*  Bühm^m  (im  Hippuriten  -  Kalke 


am 

TW  Eui$ehihi ;  im  ontarn  PlanefUlk  fon  KoiBiÜM,  von  WeiBMrdMi 
bei  Tepliix  und  yon  Bilin.seht  häufig ;  im  obren  Pl&nerkalii  tob  Aoh 
darf;  im  Planermergel  Ton  Kmdx;  in  den  Kongloiherat-Schiehlen  toi 
Borten  bei  Büin) ;  —  Schweden»  (xu  lgmaber§a  und  J/"«) ;  —  (M>  ^ 
uuftenaf  (in  obrer  Kreide  Ton  Pondicherry). 

Oxyrhim  Ag.  1843. 

Fam.  L  a  m  n  0  i  d  e  i ,  Tbl.  I,  55.  Vgl.  Lamna.   Die  schaifkanligei  \ 
ungezähnelten  Zähne  ohne  Nebenzähnchen  bilden  ziemfich  breile,  gerade   I 
oder  etwas  seitwärts  gebogene ,  gleichscbenkelige  Dreiecke ,  im  Allge- 
meinen schmäler  und  höher  als  bei  Otodus ,  breiter  als  bei  Lamna  mi 
Odontaspis,  mit  denen  sie,  wenn  diese  ihre  Nebenzähnclien  xuftUig  nicht 
zeigen,  verwechselt  werden  können.      Sie  sind  nie  dick ,  und  die  zwei   | 
Wurzeln  nie  sehr  unterschieden.    Am  Thiere  selbst  ist  die  AflerFlotte 
halbmondförmig,  der  Schwanz  gekielt.  ' 

Arten:  2  lebende;  von  19  fossilen  1  in  Oolithen,  6 — 7  in  Krdde-,    | 
die  andern  in  Tertitfr-Gebilden. 

Oxyrhina  ]»(antelli.  Tf.  XXXnP,  Fg.  20ab(n.Aig|. 

?Niu.  Suee,  t.  10,  f.  Icde;  —  Hismo.  Leih.  t.  C,  f.  Sabcdgb. 
SqaalQ8Z3rg:aena(Liif.)MA>rT.Nli«#.227,  t.3S,  f.4,  7,  8,  10  (?ll,te,«V 
Lamna  cratsisaima  Ao.  m««.,  ciim* 
OxyrhiDa  Mantel li  Ao.  PoUt.lU^  180,  t.  33,  f.  1—0;  —  Rom. Kr.  IIB: 

—  Gfiirr.  Char.  1,  12,  3S,  t.  1,  f.  4  a— e.;  Grundr.  f.  7,  f.  13,  14;  —  Rsas 

Krvfrst.  5,  t.  3,  f.  1—6;  -  Robm.  i.  Jb.  t860^  102. 
?Oxf  rhina  subinflata  Ao.  PoUm.  lIiy2BA,  t.  37,  f.  6  —  7. 
Vertekra. 
?Coeloptychiam  acaule  Gf.  Petf.  I,  2S0,  t.  05,  f.  12;   unsere  TafH 27, 

Fg.  24 :  vgl.  Lamna. 

Die  Zähne  sind  hoch ,  in  Form  gleichschenkeliger  Dreiecke ,  laa 
mittler  Dicke ,  aber  mit  sehr  dicker  Wurzel ,  aussen  flach ,  jedoch  nit 
einigen  l&ngslaufenden  Falten ;  gewöhnlich  sind  ein  flacher  mittler  Kid 
Ton  der  Wurzel  bis  zur  Spitze  und  swei  seitliche  zwischen  Rand  uod 
Mitte  Yorhanden,  die  sich  schon  in  halber  Länge  veilieren ;  zuweilen 
scheinen  ihrer  mehr  zu  ^eyn ;  die  Innenseite  ist  regelmässig  flach  ge- 
wölbt, fast  ohne  Unterbrechung,  nur  ganz  unten  zuweilen  mit  kurzen 
Falten ;  die  untere  Grenze  des  Zahn-Schmelzes  ist  aussen  fast  wagrecbt, 
innen  bildet  sie  einen  konvexen  Rogen.  Von  der  ähnlichen  O.  hastalis 
und  O.xiphodon  unterscheidet  sich  die  Art  durch  ungleichere  Wölbnar 
beider  Seiten  gegeneinander,  indem  ihre  Hinterseite  konnexer  and  zonal 
in  der  Nähe  der  Wurzel  mehr  verdickt  ist    Kann  mit  Binsehlou  der 


Wond  S''  hoch  werden ;  die  Warsel-Spitfen  1  y^*^  auseinander.  Ein 
yörderer  (b)  vnd  ein  Seiten-Zahn  (a)  find:  jener  ?on  aussen  und  dieser 
von  innen,  beide  im  Profil  dargestellt. 

In  obrer  Kreide  England$  (in  weisser  Kreide  iron  Lewes) ;  — • 
Böhmem  (kleiner  and  schmäler :  hftafig  in  obren  Kreide-Schichten,  am 
hlufigiten  im  Plänerkalk  von  Hundorf  und  SMenz  und  im  untern 
Pl&nerkalk  Ton  KommMz  ;  weit  seltener  in  den  Konglomerat-Schichten 
yon  Borien  und  in  den  Schillingen;  auch  im  Pl&ner-Sandstein  Yon 
TniUitz  und  ZahA;  im  Grünsandstein  von  Laun); — DeutschiandM 
(in  Grunsand,  PUiner  und  Plinerkalke  Saehsem;  in  PISnerkalk  von 
QuedUnturg,  Yienenhurg^LangeUheim,  Ooslart  yon  Reihen  in  Han- 
fiiwer,  Ton  Bochum  in  We$tphalen ;  im  obren  Grünsande  von  Nolle 
bei  Roihenfelde;  im  obren  Quader-Mergel  von  Aachen) ;  —  in  Däne- 
mark (in  Korallen-Kreide  auf  Paxöe);  —  in  Schweden  zweifelhaft; 
—  in  Texae  (in  obrer  Kreide). 

Otodtu  Ag.  1843. 

Fam.  Lamnoidei.  Die  derben  und  zusammengedrückten  Zähne 
Uden  vom  breite  gleichschenkelige  Dreiecke  (welche  hinten  in  der  Kinn- 
lade schief  werden)  mit  ungetfthnelten  Rändern  (viel  breiter  als  bei 
Lamna  und  Odontaspis  und  viel  kleiner  als  bei  Carcharodon) ,  am 
Grunde  jederseits  mit  einem  zusammengedrückten  Nebenzähnchen, 
welches  gewöhnlich  scharf  und  gerundet,  selten  spitz  oder  selbst  gezäh- 
fielt  ist.  (Ist  dies  Zähnchen  abgebrochen,  so  ist  es  wohl  unmöglich 
Otodus  und  Oiyrhina  zu  unterscheiden.)  Die  Wurzel  ist  hoch,  dick,  in 
der  Mitte  ausgerandet,  doch  nicht  homartig  verlängert  wie  bei  Lamna. 

Arten:  25,  die  grössere  Hälfte  in  Kreide-,  die  kleinere  in  Ter- 
tiär-Bildungen, keine  lebend. 

Otodus  appendicnlatds.    Tf.  XXXm^,  Fg.  31  abc  (n.  Ao.). 

Favj.  Maatr.  1. 18,  f.  S. 

Sqaalns  cornobicus  (L.)Schlt0.,  pers» 

Sqoalut  moslaloa  (L.)  Mant.  Susi,  226|  t.  39,  f.  2»  3,  5,  C,  9.  . 

Lamna  appendiculata  Ag.  FeuiU,  54;  —  Lyell  i.  Jb.  1846^  720. 

Otodus  appendicnlatas  Ag.  Pcm«#.  ///,  270,  t.  32,  f.  1  — 18^?25;  - 
Gbin.  Char.  1,  It,  t.  1,  f.  3,  Sab;  —  Robm.  Kr.  107;  —  Rbufs  Rrverst.  1, 
6,  t  3,  f.  22—29;  II,  99;  —  OiBB.  Wirbelth.  I,nr,  363;  —  Gsm.  Quad.  92; 

*  RoBH.  i.  Jb.  18S0,  102  [Wyman  das.  IMI,  2541. 
tOtodna  latus  (Ao.)  Reüu  Krverst.  1,  5,  t  3,  f.  32,  33. 
Veriekreo, 

Coeloptychium  acaule  Gf.  Petf.  I,  220,  t.  65,  f.  19  =  Leth.  t.  27,  f.  24; 

•  Mm.  RBoaa  Krverst  8. 


ZUne  nar  m&nig  gross /flatt;  die  dirergirendMi  Ndben-CSknchn 


breit,  mtararaengedruckt ,  mit  rundlichem  bis  dMieokigem  UnriH,  eb- 
wohl  die  Spitze  oft  scharf ;  die  Wtiriel  ist  miesig  gmst»  dedi  diek, 
«ad  besonders  in  der  Mit  te  angesofawoilen.  Diess  ist  Alles,  was  AoASsa 
cur  Cbarakteristik  dieser  Art  anfährt  Nach  Rsoas  weobsdlt  die  €Msse 
von  V4"— 2'';  das  Verhiltniss  ton  Höbe  m  Breite  ist  sehrmriBdeiiick; 
die  Spitze  ist  nie  sehr  scharf,  schwach  nach  a«ssen  gebogen,  a  eis 
Seken-Zahn  ton  aussen  mit  zwei Neben-Zabnchen  einerseits»  b  eiBlPO^ 
derer  kleiner  ?on  aussen ,  c  ein  dgL  grosser  von  innea* 

in  obrer  Kreide  EngUmd$  (die  abgebildeten  Tjpen  ««s  weisser 
Kreide  von  Lewt9)\  —  Frankreick$  (in  der  Normandie) ;  —  JM- 
teiNfs  (stt  MoitrUht  in  jüngster  Kreide) ;  ~  DeuißcAUuuls  (im  Graa- 
sende  des  Laui$ber§$  bei  Aoc/^en,,  wenn  anders  zu  dieser  Aii  gehirif ;  | 
*«•  im  GrOnsand  und  Pi&ner-Kalk  von  Quedlinburg ;  im  Planer  zn  Ptaiea  | 
und  OrosS'Sedlitz  in  Sachsen ;  im  Planer-Kalke  Saehmn§  und  la  ' 
Goslar  und  Langeisheim;  im  obren  Grönsand  zu  NoUe  bei  iUthair  \ 
felde\  in  obrem  Kreide-Mergel  zu  M^uter,  zu  Stapelenburg  am 
Aar») ;  —  In  Bbkmen  von  etWM  abweichendem  Ansehen  (im  unten 
Pltoer-Kalk  von  tCosetitx  häufig,  vonLoim  und  WeieeMreklUx  selM; 
im  Ptiner-Kalk  von  Haider f  hfiofig ;  Im  Plfiner-Mergel  von  tAteeUtt, 
JVtesen,  Postelberg;  in  den  Konglomerat-Schichten  von  Bmrien,  vsa 
Bilin,  Teplitz  etc. ;  auch  im  obren  Pläner-Kalk  von  Rannay  und  ist 
Grönsand  von  Latin);  —  in  Dänemark  (buI  Salthoknhei  Kopenhagen, 
in  Korallen-Kreide  von  Faxöe) ;  — in  Schweden  (zu  Ignaberga,  Kiuge, 
Ifö) ; ' —  in  Nordamerika  (in  oberer  Kreide  von  Delaware^  Neuser- 
sey  und  Texas ;  —  Wtman  gibt  dieselbe  Art  mit  Eocin- Versteineraa- 
gen  zu  Richmond  in  Virginien  an). 

ScolioiloH  Müll.  Hemle. 

• 

Fem.  der  Carchariao,  d.  h,  der  Haie  mit  2  Rfl.,  1  All.,  die 
eine  Rfl.  zwischen  Brfl.  und  Bafl.  stehend,  mit  einer  Nickhaut  wd 
ohne  Spritz  -  Löcher.  Zwar  sieht  man  an  den  fossilen  Resten  tor 
allen  diesen  Merkmalen  nichts,  indem  nur  Zähne  mit  ungezähnelten 
scharfen  Rändern  und  ohne  Nebeozähne  vorliegen,  welche,  wieMüLLBt 
und  HftMLE  von  dieser  Sippe  sagen ,  scharf  schneidig ,  mit  ganz  rück- 
wärts gewandter  Spitze,  ohne  Zäbnelung  sind,  und  woran  der  hinler« 
nTheil  der  Basis  einen  stumpfen  Absatz  bildet  entweder  ohne  oder  mit 
„nur  leichter  Einkerbung**.  Den  typischen  Ozyrhina-Zahnen  stehen  st 
am  nächsten. 


4S7 

Arten:  eise  Ia  Böhmem  untrem  Planerkalk  von  Kosstitz  und 
Wei$9kirchlitz. 

Sc^llod^a  priscns.  Tf.  XXXIIP,  Fg.  4abcd(n.  Rscss). 

Oijrrblve  lieteroinorplia  Rivw  Knrerit.  I,  7,  t.  3,  f.  14—16. 
SeoliedoB  pri«ea8llBUMKnrcnitll,ieo,t.a4,  r.M»S4,t.42,  r«10-«-12. 

Ikr  Kegel  ist  2'''— 3'"  hoch,  xuMBUnengedrOckt ,  spitz  und  rubel 
auf  einer  eHras  längeren  Baaia ,  neigt  sieb  stark  und  etwas  bogenförmig 
von  Torn  mMsb  hinten,  so  dass  die  Spitse  fast  wagreeht  über  das  Hinter- 
ende der  Baals  reicht,  ist  auf  beiden  Seilen  flacb  gewMit,  aussen  in  der 
Mitte  mit  einer  aufrecbten  Furohe  über  der  Basis, 

Chifiiphodus  RjBusSy  1846. 

Zibae  denen  der  Scytiiodonten  (Triakis  0fe.)  verwandt:  deren 
Haopt-Kegel  «nien  sehr  dick ,  masäg,  auch  oben  sich  allroiblich  jru* 
spiliMMl,  an  beidca  Flftchea  stark  gewölbt,  acbweeb  zweischneidig  und 
jederseits  mit  1 ,  seltener  S  kleinen  Neiiensihncben  (Über  der  sich  aus* 
breitenden  und'  etwas  vcriachenden  Basis  des  Zahaes  versehen  ist. 
Oberfläche  glatt  bis  auf  schwache  Runzeln  an  der  Basis  der  äussern 
Fläche.     Wurzel  niedrig,  der  innere  Theil  etwas  höher.     Einzige  Art. 

Gomphodus  Agassizi.  Tf.  XXXITI^,  Fg.  3  (n.  Reuss). 

Ooiophodns  Agassizi  Rbubs  Krrerit.  II,  99,  f.  21,  f.  22—25. 

2///^5/(i  hoch  und  beinahe  eben  so  lang  als  dick,  zuweilen  jedoch 
mit  stark  überwiegender  Höhe.  Der  Mittelkegel  beginnt  erst  nahe 
unter  der  Mitte  aufwärts  schneidige  Seiten-Ränder  zu  bekommen ;  beide 
Seiten  gewölbt,-  die  innere  Ton  oben  nach  unten  etwas  ausgeschweift, 
die  äussere  stärker  konvex.  Die  Spitze  gewöhnlich  stumpf,  tief  abge- 
niitzt.  Vorn  und  hinten  am  Grunde  dieses  Kegels  entspringt  tief  ge- 
schieden ein  kurzer,  dicker,  stumpf-spitziger,  schneidiger  Seiten-Zahn, 
selten  noch  ein  zweiter.  Aussen  geht  der  Schmelz  tiefer  Ober  die  aus- 
gebreitete Basis  des  Zahnes  herab  und  ist  mit  netzartigen  Runzeln  be- 
deckt, welche  grossentheils  aus  einer  von  jedem  der  2  Nebenzähne  her- 
kommenden Runzel  entspringen.  Innere  Seite  mitten  stark  vorlrefend, 
glatt.     Im  Pläner-Kalke  von  Wei$$kirchlitz. 

Scyttiodus  Aq.  1843. 

Tf.  XXXIIP,  Fg.  2  a  b. 

Bevuhl  auf  Kopf ,  Zähnea  und  Wirbelsäule ;  bat  von  Lamna  den 
Wirbel-Bau,  von  Scyllium  Form  und  KleiabeU  dir  2äbne.  Der  Kopf  von 


unten  gesehen  zeigt  einen  Unterkiefer,  welcher  mKdem  Symphyten-Theile 
einen  grossen  Bogen  vorwärts  beschreiben,  so  dassfder  Mond,  statt  qaeer, 
bogenfSmiig  erscheint  (Fg.  a).  Die  Zähne  sind  sehr  klein ,  wie  bei 
SejHhuii  dreieckig  <Fg.  b,  vergrössert) ;  aber  der  grössere  Ifitleliackei 
allein  ist  zweischneidig ,  die  Basis  ist  breiter,  die  Nebentähnchen  stehen 
weiter  ab.  Der  Chagrin ,  welcher  die  Kinnlade  bedeckt  (Fg.  c),  xeigt 
unregelmissig  sternförmige  Kömchen.  Queer  über  der  Wirbelsiule  in 
Fg.  a  liegt  noch  das  wagrechte  Stock  des  Brust-GQrtels;  alle¥rtrl>el  äai 
wie  bei  Lamna  darch  tiefe  parallele  Längs  -  Grübchen  getheilt,  die  hi 
Leben  zweifelsohne  mit  Knorpel  ausgefüllt  gewesen» 

Der  typischen  Art  aus  weisser  Kreide  in  Kent  hat  Geinitz  noch 
zwei  andere  aus  untrem  Quader-Mergel  Böhmens  und  Sachsem  bei* 
gefügt,  welclie  RiüM  als  Scyllium  beschrieben  hat,  deren  Charaktere 
aber  nicht  hinreichen  die  Sippe  festzustellen.  Die  Zähne  dar  eincB 
sind  am  Grunde  längs-gestreift ;  bei  der  andern  scheinen  dleNebeozäha- 
dien  seitwärts  aoi  dem  Haupt-Zahne  selbst  zu  kommen, 

Scylliodus  «iitfquus.  Tf.  XXXIII^  Fg.  3a  (7,)  bc  (n.  Ao.). 
Scy  lliodns  aatiqnns  Agass.  PoUi.  Uly  378,  t.  38,  f.  1—4. 

ThyelUna  MOnst.^  Ao.  1843. 

Farn.  Scyllia  MH.  Die  Körper-Form  wie  bei*m  ächten  Scjllium; 
jedoch  ist  die  erste  Rfl.  etwas  hinter  der  Bafl.,  die  zweite  Hfl.  grösser  als 
die  Afl.  und  dieser  entgegengesetzt' (wie  bei  Ginglymostoma  ,  nur  elins 
weiter  zurück) ;  alle  diese  Flossen  sind  an  ihrer  vorder-äussem  Ecke 
abgerundet,  wie  auch  die  Brfl.;  die  Schwfl.  ist  kurz,  und  ihr  vorderer 
Lappen  schwach  ausgerandet. 

Arten:  2,  eine  zweifelhafte  im  Lias  und  eine  in  der  Kreide  des 
Baumberges  bei  Münster. 

Thyellina  angusta.  Tf.  XXXIIP,  Fg.  1  (n.  Aa). 

Tbyellina  angusta  MDnst.,  Ag.  Poiss,  lU^  378,  t.  39,  f.  3. 

IV^  \,  C  hy  A.  Elasmobr.  Plagiostomi  Cestraciontes  Cur. 

(ThI.  I,  66.) 

Ptychodxis  Ag.   1837. 

(Ag.  Poiss.  llty  66,  160,  162,  t.  K,  f.  1-2.) 

Farn.  Cestraciontes.  Man  kennt  nur  Zähne  und  Flossen- 
Stacheln,  deren  Zusammengehören  zu  einer  Sippe  nur  bypothetiKk, 
obwohl  sehr  wahrsehtiiilich  ist. 


i 


909 

DieZUine  (TL  XXXIII,  Fg.  19)  sind  ¥Oii  obe»  ge«ebea  quadratitch 
abgerundeten  Ecken ;  die  Krone  breiter  und  verhillniffinftiiig  h&kßf, 
lie  stumpfe  und  in  der  Mitte  abgestutzte  oder  etwas  Tfifgrmn^ttf 
lel,  nämlich  mit  ihrem  Grund-Theile  wagrecht  überdieselbo  ums* 
et  und  damit  einen  niedrigen  Rand  bildend,  welcher  den  hocb-nd 

gewölbten  Mitteltheil  rings  umgibt,  obwohl  dieser  bald  senkrecht 
bald  schief  gegen  ihn  abfallt ;  die  Scheitel-Fläche  der  Wölbung  ist 
^  und  mehr  grossen  hohen  <und  scharfen  mit  einander  glelcUaufen- 
tind  oft  bognigen  Falten  queer  durchzogen ,  welche  selten  unter- 
den  sind  oder  miteinander  anastomisuren;  während  die  erwähnte 
Kre  Eufifassung  feiner  und  dichter  gekömelt  oder  netsartig  gemnieK 
Sie  haben  die  Kinnladen  Pflasterstein-artig  bedeekt  und  waren  in 
lei  IndiTiduen  wenig  an  Form,  aber  sehr.  anAiaae  Tersehieden. 
linterseite  des  Höckers  scheint  gewöhnlich  steHte  als  die  vordere^ 
ler  Hinterrand  queer  konkav  zu  seyn.  Ob  sie  aber  von  vom  naoh 
Q  (wie  bei  Rhlna  unter  den  Rigiden),  oder  von  Unten  nach  vafg^ 
bei  Cestracion)  an  Höhe  und  Grösse  zugenommen  i  tet  nooh  niolli 
ftelt  werden  können;  doch  ist  mehr  Anschein  Ar  4u  Letzte  vo»> 
»n.  Den  inneren  mikroskopischen  Rau  der  Zähne  haben  R.  Owkn 
ner  Odontograiphy  p.  57,  und  Agasziz  in  seinen  Poi$$miB  fou» 
1 63,  t.  K,  f.  1—2  beschrieben  und  abgebildet 
Die  Flossen-Stachehi  (Tf.  XXXIlP,  Fg.  5)  sind  die  einzigen  Fiseh- 
eln,  welche  aus  mehren  parallelen  Stücken  (Stacheln  ?)  zusammen- 
rt  sind.  Sie  sind,  von  der  Seite  gesehen ,  lang  rechtwinkelig  drei- 
bestehen nämlich  aus  mehren  aufeinanderliegenden  und  fest-veiw 
lenen  breiten  und  dicken  Knochen-Rlättem,  deren  Nähte  aol  beiden 
^  durch  Längsfurchen  bezeichnet  sind;  sie  sind  parallel  zum  Hin» 
ide  und  laufen  schief  aufwärts  gegen  den  Vorderrand;  die  hinter- 
in  jedem  Stachel  durchsetzen  daher  die  ganze  H^4Mtelben,  die 
ren  bleiben  kürzer  und  bilden  alle  oder  grosseitfkeBs  mit  ihrem 
I  Ende  eine  Art  Höcker,  so  dass  der  ganze  Vorderrand  der  Stacbetai 
knotig  erscheint  und  oft  auch  von  diesen  Knoten  aus  eine  Verlan» 
1^,  eine  Art  Rippe,  queer  an  den  zwei  Seiten  des  Stachels  nach 
n  fortsetzt.  Am  dicken  Ende  entspringen  rechtwinkelig  aus  der 
raeite  Fasern,  welche  zur  Refestigung  gedient  zu  haben  scheinen, 
Biiui  aber  der  Stachel  eine  liegende  Richtung  gehabt  haben  musa;. 
ist  sich  noch  nicht  bestimmen,  welche  Stachel-Art  za  dieser  oder 

Zahn-Art  gehört 

o  «■ ,  LcUiaea  geofttoiUca.    3.  Anfl.  V.  S4 


Alk)  18  Arten  fosril  hi  obr^n  Krieide-Blkhiiig^n  Rmr^t^$  niKi 

i.  Ptychodtt8lati88iiDn8(Zfihnea,745).  Tf.XXXIII,Fg.l9ab  | 

(%.  arfnol.). 

BelteifTH.  Petrfk.  II,  70,  t.  is,  f.  2. 

Diodon-Zlhae  Miitr.  ;9iM*.  131  [ptwsjy  L  33,  f.  if ;— ?Catoll»  BmI.  Ami. 
140,  t.  3,  £  BCD. 

Ptychodut  latitsimat  Ao.,  Biu  Letb.  «,  745,  t  33,  f.  19;  —  Ao.  Mit. 
///,  157,  t.  25a  et  25b,  f.  24—26;  -  Bockl.  OeoL  Min,  t.  27  d,  f.  4,  5;  - 
Gnri.  Cbar.  1,  12,  63,  t.  7,  f.  5,  t.  17,  f.  1,  2,  3;  —  Rbo«s  Krverat.  I,  2, 11, 
07,  t.  2,  f.  5-^8;  —  6sm.  Quad.  88;  —  Gtbe.  Fisehe  334. 

I^tyehodot  Sehlotheini  QmH,  Char.  I,  03,  t  17,  f.  4—5;  ^  EiM 
Skiaie  lOO,  266. 

An  dieser  gi6i>ten  Art  ist  der  breite  Kronen-Rand  nicht  sehr  ab- 
geietit,  flond^m  di^  Krone  inehr  im  Ganien  ^wölbt ;  die  Falten  sad 
•m  stirksten,  zuweilen  mit  einander  anastomosirend,  und  oft  dringen  (fie 
KAmer  des  Randes,  als  solche  oder  in  Form  von  Zwiochen-Falten  toa 
ttn  Seiten  iMlr.iwischen  sie  ein;  die  Kömelong  der  Rand-Einfassog 
ift  stark  ond  Utitt  nach  Radien  noch  konsentriscben  Kreisen  geordnet 

BeidenZlhiieBTonPt.deeurren8,  welche  flacher  sind,  setieodie 
Folien  sich  theilend  in  den  Rand  fort;  bei  Pt  altior  ist  taehdieTo^ 
derseite  des  mehr  konischen  Höckers  queer  gefaltet;  beim  Pt.  polygj^ 
rus  laufen  die  Falten  ungetheilt  in  die  Seitenrander  aus;  bei  Pt  manH 
miliaris  erhebt  sich  der  mittle  Theil  der  Krone  am  stärksten,  der  Rand 
setzt  am  schärfsten  ab,  seine  Kömer  sind,  obwohl  etwas  undeutlich,  nacb 
strahligen  und  konzentrischen  Linien  zugleich  geordnet 

Vorkommen :  in  England  (in  weisser  Kreide  von  Lewes) ;  —  is  | 
DeuUcMand  (im  Grunsande  von  Essen  und  im  Pliner  von  Waterlappt  i 
in  WestphcUen;  im  Pläner-Kalke  von  Sachsen^  von  Quediinburg,  too  ' 
Bochum  in  Wesiphalen) ;  —  in  Böhmen  (im  untern  Pläner-Kalke  f  ob  | 
Kossiitz  meist  klein;  im  PJäner-Kalk  lon Hundorf ^  Setienx  undJIoR-  i 
nay;  in  den  Konglomerat-Schichten  von  Borien  und  bei  Btftn;  in  ' 
Grünsand  von  Laun).  \ 

8.PtyGhodnsgibberuluB (Stachel). Tf.XXXIlP, Fg.6 (n. Ao. >'V'  | 

Ptychodua  gibbarulus  Ac.  Poiss.  tUj  58,  t  loa,  f.  4.  t 

Unterscheidet  sich  von  andern  Arten  dadurch,  dasa  die  Höcker  dff  I 
Yorderrandes  zahlreich,  fast  gleichgross ,  nicht  sehr  stark  und  auch  m  | 
den  Seiten  des  Stachels  nicht  fortgesetzt  sind ;  die  Lamellen  nehscs 
gegen  ihr  obres  Ende  hin  etwas  an  Dicke  ab  und  erreichen  daher  wä 
demselben  den  Vorderrand  früher  als  bei  Pt  spectabilis ;  die  Oberflkk 


«71 

ist  ohne  besondere  Zetchnang.  In  der  Abbildung  des  einiigen  Exem* 
plares,  wovon  nur  die  Vorderseite  grösstentheils  erhalten  ist,  ist  die  Ge- 
stalt des  Ganzen  nach  Massgabe  der  letztgenannten  Art  hypothetisch  in 
Skizze  angedeutet,  und  sind  auch  die  zur  Befestigung  dienenden  Fasern 
angegeben. 

In  weisser  Kreide  Ton  Lewe$. 

IV,i,D.    Ganoidei  (Thi.  iv,  445). 

In  den  Kreide-Bildungen  treten  die  ersten  Ganoiden-  und  Knochen- 
Fische  auf;  deren  Flossen-Stacheln  yon  Röcken-  und  Alter-Flossen  auf  In- 
terapophysal -Beinchen  legelmisslg  eingelenkt  sind,  so  dass  dieser  Cha- 
rakter oft  als  Fomiations-Kennzeichen  dienen  kann,  wie  er  AtfASSiz*«  zu- 
erst gezeigt,  dass  die  Schiefer  Ton  Gterit  jQnger  als  Oolithe  seyn  müssen. 

Maerapoma  Aa.  1888. 

(Ao.  P0U9,  llyi.  13, 11»  1T4.) 

Tf.  XXXIU^,  Fg.  5a-^;  Tf.  XXXIV,  Fg.  8a— c 

Fam.  !•  Coelacanthi.  Wie  bei Coelacanthus  selbst  Ist  der  Kör- 
per gedrungen  und  stehen  die  S  Rfln. ,  die  erste  hinter  den  Brfln. ,  die 
urelte  hinter  den  Bafln.  und  Tor  der  All.  Die  zweite  Rfl.  ist  von  einem 
sehr  starken  Knochen  getragen ,  welchen  man  auch  in  mehren  andern 
Sippen  dieser  Familien  findet.  Die  Schwfl.  übertrifft  alle  andern  weit 
an  Grösse.  Auch  die  Schuppen  haben  in  Form  und  Grösse  eine  gewisse 
Ähnlichkeit  mit  denen  Ton  Coelacanthus.  Dagegen  sind  die  ersten  Flossen- 
Strahlen  auf  beiden  Seiten  wieder  mit  einer  Reihe  kleiner  Stacheln  be<» 
trehrt,  welche  Coelacanthus  fehlen.     Skelett  krfiftig. 

Arten:  2,BLEgertoniim  Galt  mit  gleicheren  Schuppen  und 
abweichenden  Kopf-Knochen,  und  die  folgende 

Macropoma  Mantelli  (o,  740).  Tf .  XXXm^ ,  Fg.  5a— e 

(n.  Mant.  ,  Ao.). 

Aniia  Lewesiensis  Mant.  Su9i,  240,  t.  37,  38;  SB.  En^L  142-145  e. 
ie.y  377. 
^  MacropoMia  Mantelli  Ag.  Pffjts.  iiiüy  174,  t  esa— d.;  —  Mart.  Ctfal. 
28  0.  fiy,  reMUur, ;  —  Er.  Leth.  «,  740,  t.  34,  f.  8 ;  ^  Gbin.  Chir.  I,  13,  38, 
■  t.  2,f.  4-5;-.  RoBH.Kr.lf8;  —  RjBOBsKnrcrst.1,  li,  t4,  f.  68—76  (80?), 
^  t.  5,  f.  1—6;  —  GiBB.  Fische  221. 
.     CofToHiki  Tf.  XXXIV,  Fg.  g  1  -  c  (d.  Mart.). 

j   Parks.  rsRi.  /,  t.  6,  f.  16, 17;  ^  Quadrat  (Analsraa)  in  Wähler  d.  LiBBie^t 
Anoal.  184Sy  LY,  360. 

34* 


372 

Larieis  ioli  Woodw.  emi.  Itj  22,  t,  72;  —  Makt.  Bms.  103,  t  0,  f.  5-11. 
IchtbyoGopros  etJuloeidocoproa  Bucxl.,  Mart.  L  OeoL  Tr&mi,b, 

Uli  207. 
Amiacopros  Bdckl. 

Gaumenbeine  und  Voiner  tragen  die  grössten  Zahne ;  das  Ober- 
kieferbein, welches  den  Oberkiefer  -  Rand  bildet,  hat  jedoch  keine: 
die  Kiemenbogen  sehr  gross,  Schuppen  (Fg.  5  c  d  e)  gross  und  weit 
auf  der  Schwanzflosse  fortsetzend,  rhomboidal,  gekömelt»  am  bedeckten 
Theil  nur  konzentrisch  gestreift  (5  d);  Kornchen  bauchig-  kegelfömif, 
die  tnitteln  am  grössten  und  dicksten  (5  e) ;  5  c  sind  Schuppen  aos  der 
Röcken-,  So  aus  der  Bauch-Gegend;  Seiten-Linie  nicht  kennthcL 
Flossen-Strahlen  weder  gegliedert  noch  ästig,  am  Grunde  xweitheüig, 
um  je  ein  Zwischendoraen-Beinchen  zu  umfassen  (5  b  ein  untrer  Theil 
eines  Stachels),  beiderseits  mit  angedrückten  spitzen  Stacheln  besetst 
I.  Rfl.  sehr  dickstrahlig;  II.Rfl.mit  schwächeren  und  zahlreicheren  (13) 
Strahlen;  Schwfl.  sehr  lang  fächerförmig,  gerundet,  ohne  Ausschnitt,  ia 
ihrer  Mitte  vom  Ende  der  Wirbelsäule  getragen,  oben  aus  etwa  20,  unten 
aus  etwas  mehr  Strahlen  gebildet ,  welche  alle  fast  gleich-lang  und  aof 
Ihnliche  Art  wie  die  der  Rfl«  gest&tzt  sind ,  so  dass  fast  alle  Schwanz- 
Wirbel  zur  Haltung  der  Schwfl.  beitragen.  Wirbel  Terhältnissmissig 
klein  und  schlank.  Der  zylindrische  Magen  zuweilen  noch  erhaMeo. 
Eben  so  liegen  zwischen  dem  Skelette  öfters  noch  die  spiralen  Kopro- 
lithen ,  denen  der  Saurier  ähnlich ,  die  man  ehedem  für  Birken  -  oder 
Lärchen-Zapfen  gehalten  (Tf.  XXXIV,  Fg.  8) ;  haben  dieselben  im  Ske- 
lette den  hintren  Theil  des  Darm-Kanals  mit  der  Spiral-Klappe  nocb 
nicht  passirt,  so  bemerkt  man  auch  die  spiralen  Eindrücke  nicht  as 
ihnen.     Wird  über  2'  gross.  ' 

Vorkommen  in  England  (Skelette  und  Koprolithen  in  der  weissen  | 

Kreide  von  Lewes  in  Su$sex)  ;  —  in  Belgien  (Koprolithen  in  jängrer  l 

Kreide  zu  Chitnayl);  —  in  Deutschland  (Kaprolithen  im  Pläner  ood  . 

Pläner-Kalke  zu  Reihen  in  Hannover ,  zu  Quedlinburg ,  zu  Plauen,  i 

Strehlen  und  Weinböhla  in  Sachsen) ;  —  in  Böhmen  (Koprolithen  I 

häufig  im  untren  Pläner-Kalk  zu  Kosstilz,  im  obren  zu  Pokratitz  und  j 

BiUn ;  zertrümmert  in  den  Konglomerat-Schichten  von  B^rzen).  ' 

Acrotemnns  Ag.  1843. 

I 
Fam.  7.  Pycnodontae  (Tbl.  1,  S.  57).  Man  kennt  erst  Zahnet 

grossen  Pycnodos  Zähnen  ähnlich,  aber  länglich  und  längs  dem  Scheitel 
gekielt,  einen  grossen  Fisch  andeutend. 


Art:  nur  eine  In  weisser  Kreide  in  Keni. 
Acrotemnus  faba.  Tf.  XXXDP.  Fg.  10  (n.  Ag.). 

Acrotemnni  faba  A«.  PoUt.  11,  ii,  203»  U  eea»  f.  16—18, 

IV,  i,E^b.     Teleosti,  Pectognati  (Tiii.  1,59). 

DercetU  Münst.  Ag.   1843. 
Tf.  XXXIIP,  Fg.  7  t  b  c  d. 

Fam.  SclerodermL  Aal-artig  verlängert,  mit  sclilanker 
Schnautxe  und  etwas  vorstehendem  Oberkiefer ;  dieser  wie  der  Unterkiefer 
mit  hohen  KegeKZähnen,  welche  mit  mehren  Seihen  kleinerer  abwech- 
seln; die  mitten  am  Eiefer  sind  am  längsten.  ?nrbel  (Fg.  d)  kraftig, 
lang  und  in  der  Mitte  verengt,  nach  hinten  länger  als  vorn  (doppelt  so 
lang  als  die  vordem  und  mehr  verengt) ;  ihre  Fortsätze  so  lang  als  die 
Wirbel.  Brfln.  sehr  gross ;  Baflo.  weit  hinter  denselben,  aus  5  Strahlen, 
welche  dicker  und  kQner  als  die  vorigen  sind ;  Rfl.  vor  der  Bfl.  begin- 
nend und  bis  tum  Schwänze  reichend,  aus  Strahlen,  die  etwas  länger 
als  die  letzten  sind ;  All.  weif  er  hinten  beghinend  und  mit  der  Rfl.  en- 
digend; Schwfl.  wenig  ausgeschnitten.  Die  Seiten  des  Körpers  mit 
3  Reihen  eigenthumlicher  Schilder  versehen ,  wie  die  der  Störe,  aber 
(Fg.  b,  c)  gross  genug ,  um  den  ganzen  Körper  zu  bedecken ,  \on  herz- 
förmigem Umriss,  knochig,  aussen  gekörnelt  und  mit  einem  kantigen 
Höcker  in  der  Mitte.     Der  Fisch  ist  dem  Blochius  sehr  ähnlich. 

Arten:  2,  in  Kreide. 

Dercetls  elongatns  (a,741).  Tf.XXXIII^Fg.7abcd(n.Ao.). 

Maraena  Leweiieniis  Mant.  Susi,  133,  233,  t.  34,  f.  10,  11,  t.  40, f.  2. 
Dereetit  elong^ataa  Aa»  Poitt,  iiy  u^  258,  t.  OSa,  f.  1—8;  —  Maivt. 
CüUh  28  (tf.  ßpirm  mmh  reHmurmiä)» 

Diese  Art  wird  bis  16''  lang,  wovon  der  Kopf  etwa  y^  einnimmt. 
In  weisser  Kreide  zu  Lewes  in  Susiex. 

Aeanthopleurtis  Ae,  1848« 

Farn.  Sclerodermi.  Steht  Balistes  und  insbesondere  den 
Arten  nahe,  welche  nur  einen  Strahl  auf  dem  Rucken  haben.  Auch  der 
sehr  entwickelte  Becken-Knochen  ist  auf  ähnliche  Weise  gebildet.  Aber 
die  Gestalt  ist  gestreckter,  und  in  jeder  Bauch-Flosse  ist  ein  starker 


9ffA 

Stachel  Torhanden,  worauf  itjn  Nmp(B  ani^iAlt  Auch  mit  Tiiicmthai 
hat  die  Sippe  Ähnlichkeit,  aber  der  Kopf  ift  gestreckter.  Die  Wnbd* 
SItde  besteht  aas  Wirbeln  von  missi^r  Grösse  and  mit  ^unreo  dickes 
Domen-FortsAtxen*  Die  StAts-Beineben  der  Flossen  sind  unbekanal 
Die  Haot  hat  aaf  dem  Gestein  einen  leingekömelten  Alnfaruck.  hinlec- 
lassen. 

A rt  en :  2,  aof  den  Olariser  Schiefern,  der  A*  breris  Eot^  noch 
nicht  beschrieben. 

Acanthoplearus  serratas.        Tf.  XXXIIP,  Fg.  10  (n.  Ac). 

PlenracaDthas  scrratnt  Ao.  «•##.  («»fe«). 
Aeanthoplcaras  serratot  Ae.  Pait«.  lif  Hy  163,  t.  75,  f.  i,  l. 

Kopf  gross;  Sehaaatze  breit.  Maul  von  oben  nach  unten  gespalten; 
Aago  mitten  am  oberen  Rand;  der  Rftcken-Stachel  sehr  krillig,  am 
Vorderrande  sSgesfihnig  (daher  der  Art-Name) ,  die  idichst-folgcndea 
Strahlen  sehr  schlank  und  viel  küraer ;  die  2  Bauchflossen-Stacbeln  ebea 
so  gross.  Die  Baach-Hdhie  von  der  halben  L&nge  des  Rumpfes.  Wirt>fl 
gestreckt  und  an  beiden  Enden  verdickt.  Brfln.  unbekannt.  Die 
welche  (2.)  Rfl.  scheint  wie  die  All.  bis  lum  Schwanke  su  reichen. 
Schwfl.  schmal,  aus  kunen  und  gleichen  Strahlen.  Abbildung  in  natn>- 
licher  Grösse. 

Acanthoderfna  Ae.  1843. 

Farn.  Scierodermi.  Form  und  Skelett-Bildung  der  lebend» 
Balisten;  aber  der  ganze  Körper,  seinem  Abdrucke  nach  zu  schliesseBt 
mit  kleinen  Haut-Spitzchen  bedeckt,  die  nicht  wie  bei  Diodon  mit 
einem  besondem  Chrund-Theile  befestigt  gewesen,  sondern  sich  von  der 
OberSäche  der  Schuppen  erhoben  zu  haben  scheinen.  Skelett  kriftif : 
Wirbel  dick  und  kurz ;  Dornen->Fort8ätze  lang  und  stark ,  sumal  die  os- 
teren  Interapophysal-Beinchen,  wie  bei  Batistes.  Die  erste  Rfl.  hat 
nur  einen  grossen  Stachel-Strahl ;  die  zweite  weiche  Rfl«  und  die  Ai 
aus  feinen  Strahlen,  die  viel  zahlreicher  als  die  Apophjsen  sind 
Schwfl.  schlank,  aus  gegliederten  und  zweitheiligen  Strahlen.  Kopf 
gross.     Zähne  unbekannt. 

Arten :  2,  In  den  Schiefern  von  Glariu. 

Acanthoderma  apinosunu  Tf.  XXXIII^  Fg.  S  (n.  Ag.v 
Icanthodfirroa  ipiooBum  Ag.  Paiaa.  JI,  if>  162,  t  7S,  f.  4. 

Diese  Art  ist  etwas  kleiner,  viel  höher  und  gedrungener,  aliA 
ovale ,  das  Profil  steiier ;  Länge  und  Höhe  des  ganzen  Fisches  =  3 :  i 


9M 

Dto  Wivbal-Apopi^seii  emidieB  d^  Ra«k«a-  und  Bandi-IUnd  niebl. 
ZwisehM  depeD  def  Rückeoc  tUliea  oben  jedoiiMl  1  •  weiter  hinten  2 
and  endlich  3  Interapophyfii-B^pchon.  die  auch  immer  schlanker 
werden;  auch  am  Unterrande  aind  diese  xahlreieher  als  jene.  SchwfL 
Ueia  und  liarx.  Den  Abdnicii  der  stacheligen  Bedeckung  der  Schuppen 
lieht  man  am  ROoken,  swischen  den  unteren  Apophjsen  und  xumal  am 
Kopfe  erkaMen. 

IV,  I,  E^c,ß.  Physostomi,  Malacopterygii  abdominales 

Müll.  (Thi.i,6e). 

Walee  Ag.  1834. 

Ein  C I  u  p  e  i  d  e  mit  Elops-Kopf,  welcher  sehr  breit  und  oben  abge- 
plattet ist ;  dasiMaul  bis  w  e  i  t  hinter  die  Augen  gespalten ;  das  Unterkiefer- 
Bein  sehr  schmal;  das  Joch-Bein  dreieckig,  breit  und  dick.  Augen-Höhle 
gross,  und  der  eigentliche  Schädel  dem  ton  Coregonus  ähnlich.  Stirn- 
Beine  lang  und  schmal ;  SchlüsseJ-Beine  klein  und  queer  verlängert ; 
OberschlQssel-Bein  sehr  gross,  breit  und  hinten  rund.  Zähne  in  Bursten- 
Form;  einige  grosse  kegelförmige  dazwischen  am  Unterkiefer-Gelenke. 
Rmnpf  sehr  regelmässig,  und  Skelett  wie  bei  den  Salmen;  der  Humerus 
jedoch  Torn  breit  und  hinten  abgerundet  und  Torstehend  wie  bei  den 
Karpfen.  Vordeckel  schmal,  fast  gerade ;  Deckel-Stücke  gross  und  flach. 
Wirbel  klein,  so  hoch  als  lang;  ihre  Domen  schlank.  Keine  Stemal- 
Rippen.     Flossen  sehr  entwickelt,  so  weit  sie  bekannt. 

Einzige  Art. 

Halec  Sternhergl  (o,  749).  (Das  Bild  wenig  belehrend.) 

Halec  Stcrabergii  Ao.  i.  Böhm.  Verhandl.  1M4«  47>  67;  PoUi.  V,  /, 
14,  i/y  123,  t.  63;  —  Rboss  Krverst.  I,  13,  H,  103»  t.  S2,  23. 

Nur  sehr  wehige  Exemplare ,  aus  Pläner-Sandstein  von  Jungho  - 
dtn  im  K&niggratzer  Kreise  Böfmem. 

Elopides  Ae.  1843. 

Eine  noch  nicht  charakterisirte  Clupeiden«Sippe  mit  1  Art  (B. 
Couloni),  aus  den  OlmrUer  Schiefern. 

Acrojpiathtu  Ag.  1843. 

Fam.  Gl  u  p  e  i  d a  e  (Halecoidae  A«.),  Klein  (4''— 5''  lang) ;  Kopf 
gross  •  von  %  Körper-Länge  und  (wie  der  abaige  Körper  1)  breit  und 


97« 

Haeh.  Mral  weU  gespalten  mit  B6nten-Zlhnen.  Aogen-HAMe  Mir 
gross  (daher  der  Art-Name) ;  der  Seheitel  dagegen  aehmaL  Flossen  • . 
(onToHstlndig  erhalten).  Bafln.  nieht  weit  hinter  den  kleinen  ond 
feinstrahligen  Briln. ;  Schwfl.  anscheinend  stark  (und  vielleicht  selbit 
nngleichlappig?).  Afl.  sehr  weit  hinten.  Rfl.  sehr  unTOÜkommen  er- 
halten, heginnend  im  Nacken.  Schoppen  sehr  gross,  dicht  über- 
einander geschoben ,  daher  die  Freithelle  schmal ;  die  Scfaoppen-Dede 
krSriig ;  Seiten-Linie  sehr  deutlich ;  der  Schleim-Kanal  muss  sehr  lang 
gewesen  seyn. 

Einzige  Art:  in  der  weissen  Kreide  Ton  Lewei. 

Acrognathus  boops.  Tf.  XXXnP,  Fg.  12  (n.  Mart.). 

AcrogDithas  boops  Ao.  PoUi.  F,  i,  14,  Hf  108,  t.  OOa,  f.  1—4;  - 
Haut.  Cmimt.  31  e.  /I^.  rMt. 

Wir  erinnern,  dass  an  der  restaurirten  Abbildung  von  Mamtkll  in 
der  Znsammensetzung  des  Kopfes,  in  der  Länge,  Zahl  und  Form  der 
Flossen-Strahlen  Manches  hypothetisch  ist;  nur  im  Ganzen  gibt  das 
Bild  eine  richtige  Vorstellung. 

AtUolepU  Aq.  1834« 

Farn.  C 1  u  p  e  i  d  a  e.  Ziemlich  gedrungener  Körper,  ¥om  Ansebea 
wie  bei  unseren  Salmen.  Kopf  ziemlich  hoch,  die  Schnautze  xngespitzt; 
die  Kinnladen  von  gleicher  Länge  mit  deutlichen  kleinen  Kegel-Zähnchen. 
Wirbel-Säule  aus  starken  Wirbeln,  die  wenigstens  am  Hintertheile  läoger 
als  hoch  und  jederseits  mit  3  Längs-Grubchen  versehen  sind ,  nur  etwa 
20 — 25;  ihre  Dornen  stark,  die  unteren  viel  länger  und  dünner.  Flossen 
(sehr  unvollständig  erhalten) :  Schwfl.  auf  sehr  breitem  Stiele  sitzend, 
mK'  dicken ,  bis  zur  Basis  gegliederten  Radien.  Brfl.  und  Bafln.  aos 
langen  und  schlanken  Strahlen ,  Bafln.  etwa  in  der  Mitte  des  Körpen« 
Afl.  halbwegs  zwischen  Ba.-  und  Schw.-Flossen.  Schuppen  gross,  höber 
als  lang,  konzentrisch  gestreift,  in  der  Mitte  etwas  gekömelt,  der  Um- 
riss  etwas  eckig  (Fg.  b) ;  die  der  Seiten-Linie  (c)  hinten  etwas  abg^ 
stutzt.  Die  Schleim-Kanälchen  derselben  (c)  am  Grunde  sehr  breit, 
dann  in  eine  schmale  Röhre  bis  zum  Rande  der  Schuppe  verengt  (daher 
der  Sippen-Name). 

Arten:  2  in  weisser  Kreide  England9  und  Deuischiwuls. 

Anlolepis  typun.      Tf.  XXXIIP,  Fg.  13  a  b  c  (n.  Maot..  Ag.) 

Anlolepis  typus  Ac.  Poitt,  V,  /,  14,  ii,  loa,  t.  60a,  f.  5  —  8;  —  Maut. 
Cmial,  ai  0.  /If .  reMimwr,  [»(mBsuss]. 

In  weisser  Kreide  von  Mjemen. 


377 
Oimeraldes  Aa.  1834. 

(L  Jb.  1834^  106;  PmsM^  F,  /,  14,  u,  103.) 
Tf.  XXaiii',  Fg.  9,  haapIsSchlich  nach  0.  Lewesensis. 

Farn.  Scopelini  MOll.  Steht  Oimenii  nahe  (und  zeigt  lu- 
weileQ  lelbst  Spuren  der  Fett-Flosse),  ist  aber  gedrungener  von  Form ; 
der  Schwanx-Stiel  ist  weniger  verengt;  die  Rfl.  ist  aus  der  Mitte  bis 
ins  vordere  Drittel  der  Länge  gerückt;  Ba.-,  Br.-  und  Schw.-Flossen 
sehr  entwickelt ,  die  Afl.  klein.  Skelett  dem  der  Clupeen  ähnlich ,  doch 
ohne  Stemal-Rippen ;  der  Kopf  ist  wie  bei  Osmerus  flach ,  aber  das 
Maul  ist  kleiner  und  scheint  mit  Saromt-Zähnen  besetzt  gewesen  zu  seyn. 
Ein  vollständiges  Bild  der  Sippen -'Charaktere  gibt  0.  microcephalus 
MüNST.  Ao.  t.  60  d,  f.  4  ;  doch  ohne  Schuppen. 

Arten:  4  in  oberen  Kreide-Bildungen. 

Osmeroides  Lewesensis  (o,  748).   Tf.  XXXIIP,  Fg.  9  a  b  c 

(n.  Mant.,  restfxur.) 

Salmo  Lewetiensis  Mant.  iak  imfoiioi  Suaex  235,  t.  33,  f.  12,  t.  34, 

f.  3?  (Scbnppeo);  t.40,  f.  1 ;  i.  QboI.  Truntuei,  4,  ///,  207;  SE.Engl.  138— 

140  0.  ieone,  377. 
Oameroides  Lcwesientis  Ao.  i^^r  in  Egbrt.  CmM.=i Jh.  1889,  121; 

PaU9.fo99.  r,  I,  14,  II,  105,  t.eob,  eoc;  -  GBJif.  Char.  1,  11, 117,  t  2,  f.  3; 

Gmndr.  124,  t.  7,  f.  80;  —  Rsvat  Krverst.  I,  12,  f.  5,  f.  10,  11,  16,  19 ;  — 

Qmv,  Qoad.  84. 
Otneroidet  Mantelli  Ag.  IMr  in  Eobrt.  Cif«l.  =  Jb.  19^9,  121 ;  — 

MUnt.  Citel.  30,  e.  fi§.  resimur, 

Typus  der  Sippe.  Ziemlich  schlank ,  1  Vü'  l^ng  ^^^  darüber  (die 
übrigen  Arten  sind  viel  kleiner):  Kopfungeföhr  74  der  Körper-Länge 
betragend ;  Rumpf  sehr  gleichmftssig ,  gegen  den  Schwanz  allmählich 
zulaufend.  Cjcloid-Schuppen  derb,  12  Längs-Reihen  vor  der  Rfl. 
bildend,  fast  quadratisch ,  nur  vom  bogenförmig  gerundet,  concentrisch 
und  parallel  mit  den  Rändern  durch  wellige  Linien  gestreift,  mit  3 — 6 
vom  Mittelpunkt  nach  dem  Hinterrande  divergirend  auslaufenden  Falten ; 
die  Schuppen  der  Seiten-Linie  am  Ende  mit  einem  herzförmigen  Aus- 
schnitt Zuweilen  hat  jede  Schuppe  in  ihrer  Mitte  eine  Längs-Linie,  wie 
sie  bei  den  Salmen  zur  Laich-Zeit  und  auf  der  Seiten-Linie  immer  vor» 
banden  ist  Rfl.  der  Mitte  des  Körpers  nahe,  dicht,  aus  gegliederten  und 
verästelten  Strahlen  gebildet  Bafln.  sehr  klein,  etwas  weiter  hinten.  A.- 
und  Schw-Fl.  unbekannt;  Brfln.  breit,  aus  ästigen  Strahlen.  Ihre  Form 
und  Grösse  ist  in  der  restaurirten  Zeichnung  hypothetiieb«  Fg»  d  stellt  die 


ST8 

Mitte  des  Kopfes  von  •ben ,  die  B  WftDd-  mid  ivror  die  S  SUni^Beiiie 
dar,  mit  dem  Aagen-ApparaU  Deckel-,  Vordeckel-  und  Zwischendeckel- 
Beine  vorhanden;  Kiemenbaut-Mgen  tahlrekh.  lianl  nicht  tief  ge- 
spalten. Zahne  ungleich ,  im  Oberkieler  sehr  groae  und  auaetnander 
stehend,  im  Unterkiefer  mehr  Bürsten-artig.  AoAsnz  hatte  nnfanfi 
2  Spexies  anter  obigen  Namen  unterschieden,  wovon  O.  ManteOl  kfiner 
und  mit  einer  geringeren  Anxahl  Strahlen  in  der  Rfl.  Torsehen  sejm 
sollte.     Später  erwShnt  Aoassiz  deren  nicht  mehr. 

In  weisser  Kreide  von  Lewei ;  —  Schuppen  im  Pliner-Kalke  la 
Strehlen  und  Webiböhla  in  Sachsen ,  su  QwidivnJburg  und  im  obe- 
ren Quader-Mergel  daselbst;  —  Schuppen  im  unteren  PlSner«Kalk  von 
Kosstiiz,  im  oberen  von  Rundorf,  Kröndorf  und  Euischlin,  im 
Pläner-Mergel  von  Luschitx,  Priesen,  Kystra^  KauiZn  in  den  Kon- 
glomerat-Schichten um  Bilin ,  im  Pläner-Sandstein  von  Sehirzowitz, 
Alles  in  Böhmen ;  --  auch  im  Grünsande  BomholmM  in  Schweden, 

htieti»  Ag.  1834. 

(i.  Jb.  1894^  539 ;  Poi99.  F,  i,  ts,  ii»  ai.) 

Farn.  E  s  0  c  e  s.  Dafür  sprechen  die  grossen  Schoppen,  die  bauch- 
ständigen Bafln.,  die  nach  hinten  gedrängte  Afl. ,  die  Form  der  Schwl 
und  derMangel  nackter  Stachel-Strahlen  vor  der  Rfl.,  wie  sieden  Scom- 
beroiAen  zukommen.  Die  Sippe  unterscheidet  sich  aber  von  fast  allen 
Fischen  durch  die  äusserst  kurzen  und  zahlreichen  Wirbel ,  durch  die 
Interapophysal-Beinchen  in  geringerer  Zahl  als  die  Wirbel-Apophysen 
(wie  bei  keiner  anderen  Sippe),  durch  eine  Rfl.  längs  des  ganzen  Rückens, 
während  die  Afl.  die  Schwfl.  erreicht.  Der  Kopf  ist  sehr  entwickelt,  länger 
als  hoch ;  das  Maul  klein ;  die  Kinnladen  mit  hakenförmigen  Zähnchea 
besetzt. 

Arten:  4,  alle  aus  dem  sogenannten  Grünsande  (oberen  Quader- 
Mergel  Gkin.)  Wesiphalens. 

I8tieu8  graoilis.  Tf.  XXXHP,  Fg.  1  (V;,  n.  Ac). 

latieas  grracilii  Mömr.,  Ao.  Poiss.  K,  i»  t3,  ii,  M,  t.  IS;  —  Robm.  Kr. 
111;  —  Gbin.  Quad.  84. 

Wir  haben  diese  Art  wegen  Vollständigkeit  des  Bildea  zum  Repri- 
sentanten der  Sippe  gewählt,  deren  kurzen  und  zahlreichen  (über  90) 
schlanken  Dornen-Fortsätze  und  Flossen«Stellung  sie  hat ;  aber  sie  ent- 
spricht deren  Typus  am  wenigsten,  denn  ea  sind  die  Rippen  küner  ab 


bm  andern  Arten  vnd  iit  die  Sehwfl«  (sUtt  lehwacb  gebelförmig)  in  2 
lange  nnd  aehr  apitie  Lappen  geihettt;  sie  enthält  scUaoke  vieltbeilige 
Strahlen  and  ist  anf  mehre  Wirbel  geatutit*  Die  All.  beginnt  da, 
wo  der  lArper  aicb  in  den  Schwans  anaammenaieht.  ist  V  lang  und 
am  Bnde  abgemndet.  Die  Bafln«  stehen  mitten  am  Bauche,  bestehen 
aus  8 — 9  Strahlen  nnd  sind  abgeatotst.  Die  Bfl«  besteht  aus  vorsug- 
lieh  feinen  und  kurxen  Strahlen,  Wftren  die  Flossen-Träger  (Interapo- 
physal'Beinchen) ,  die  nach  dem  Hintertheile  xu  sichtbar  werden ,  wie 
es  AoAsais*v  scheint,  zahlreicher  als  die  Wirbel  (was  jedoch  in  der 
Zeichnung  entgegengesetzt  sich  verhllt),  so  wäre  damit  allerdings  der 
auffallendste  Sippen  -  Charakter  yerletzt.  Sie  reicht  vom  Nacken  bis 
V*  vor  die  Sehwfl.  Die  ganze  Oberfläche  ist  mit  grossen  Schuppen 
bedeckt,  welche  höher  als  lang,  hinten  gerundet  und  ungekerbt  sind. 
Von  DUdmen. 

Man  wird  durch  das  Bild  mit  dieser  Beschreibung  einer  abweichen« 
den  Art  übrigens  doch  den  vollen  Sippen-Charakter  versinnlicht  finden. 

lY,  I,  E,  d,  ß .     Pharyngognathi  Ctenoidei. 

Hypsodmi  Ag.  1838. 

(i.  Jb.  ISSS^  108;  Petts.  Fj  i,  8,  99;  m<s«  Megalodon  Ao.) 

Tf.  XXXIII»,  Fg.  2. 

Fam.  ?Scomberesoces  nachMOLLSR,  Sphyrenoides  nach 
AoASSiz.  Man  kennt  nur  Wirbel  und  Kopf-Theile.  (Die  anfanglich  dazu 
gerechneten  Schuppen  gehören  zu  Cladocyclus.)  Die  ersten  sind  haupt- 
sächlich ein  Ober-  und  ein  fast  vollständiger  Dnter-Kiefer  mit  Zähnen,  bei- 
sammen; dann  ein  Schädel-Gewölbe,  ein  ?  Oberkiefer-Bein  mit  seinen 
Zähnen  (Fg.  a  unserer  Tafel  in  y,  Grösse),  zwei  andere  Kiefer-Stücke  mit 
Zähnen,  von  welchen  wir  einen  (Fg.  b  in  yj  Grösse)  entlehnen.  Alle  diese 
Theile  deuten  auf  ein  kolossales  Thier  hin.  Der  Unterkiefer  trägt  auf 
einer  Seite  12  glatte  und  fast  gerade  Kegel-Zähne ,  wovon  nur  der  vor- 
derste etwas  schlanker  ist.  Am  Oberkiefer,  dem  ein  Stück  in  der  Mitte 
fehlt  (Fg.  a),  nehmen  die  Zähne  (von  gleicher  BeschaCrenheit)  nach  vom 
an  Grösse  zu  nnd  bilden  hier  im  Zwischenkiefer-Bein  mehre  dichte 
Reihen  hinter  einander,  wo  kleinere  zwischen  den  grosseren  stehen, 
alle  aus  tiefen  zylindrischen  Alveolen  sich  erhebend,  wovon  wenigstens 
die  vordem  nur  durch  dünne  Knochen-Wände  getrennt  sind.  In  einem 
Kiefer  -  Stacke  haben  einieUie  Zähne  (Fg.  b)  1  %"  Höhe  und  y^*' 


Dicke.  Die  Trennong  des  ?  ObeiUefen  a  in  S  Tlieile  teheiiit  auf  eni 
ZosaminenseUong  desselben  aus  Zwischenkiefer^  und  Kieier-Bein  Mo> 
sndenten.  Die  damit  vorfcommenden  Wirbel,  Fg.  c  (V^  Or&tM)  «n^ 
sprechen  diesen  Tbeilen  an  Grösse,  dnd  an  beiden  Enden  kogemmig 
aosgehöhll,  zeigen  oben  die  AbsStxe  der  2  Äste  des  obemDomeiHForl- 
satxes  und  sind  unten  stark  ausgeschnitten.    Diess  ist  der 

Hypsodon  Lewesensis.  Tf.  XXXI^^  Fg.  3  ab  c  (V^  n.  Ac). 

Animal  mariniiBi  MAifr.  Süss,  2S8,  241,  t  33,  f.  8,  t  42,  f.  1-— S. 

?M e galodon  sanroides  Ao.  i.  Eobrt  CbM,  . . ;  Femiliet.  6S ;  —  Leib. 

a,  753. 
MegalodoD  Leweslensis  Mant.  Caitd.  30. 
Hypsodon  Lewesiensis  Ao.  iSST  L  Eobrt.  emi,  >•  Jb.  18S$,  ISO; 

Potts.  F,  I,  8,  99,  t.  25a,  2&b;  —  Gain.  Cbar.  I,  63;  Qoad.  84. 

Aus  weisser  Kreide  von  Leires;  auch  im  Pläner-Kalke  von  Sirek' 
Un  in  SachBen.  Zwei  andere  eocine  Arten  sind  noch  nicht  abgebildet, 
indess  schwächer  Ton  Gebiss. 

Cladoctfdui  Ae.  1840. 

(i.  Javbs.  Jawm.  XXX^  83;  Poiss.  F,  i,  8,  103.) 

Farn,  Sphyrenoides.  Man  kennt  nur  die  Schuppen  der  Seiten- 
Linie,  »deren  Schleim-Röhre  wie  bei  Labrus  ästig  ist" ,  wodurch  der 
Freitheil  derselben  in  seiner  Mitte  vielstrahlig  erscheint. 

Arten:  2,  in  Kreide-Gebilden,  nämlich  1  Brasilianische,  welche 
von  Wirbeln  begleitet  ist,  die  von  denen  des  Hypsodon  abweichen,  und 

Cladocyclus  Lewesensis.  Tf.  XXXIIP,  Fg.  5  (n.  Ao). 

H ypsodoD  Lewesiensis  Ao.  PaUs,  F,  i,  t.  25a,  f.  5,  0. 
Clad  ocjclus  Lewesiensis  Ao.  Poiss,  F,  i,  8,  103. 

In  weisser  Kreide  von  Lewes, 

8auroeephalti9  EUrlan   1824« 

(i.  PhiM.  Joum.  Ill^  33i ;  —  Ag.  Paiss.  K,  i,  8,  101.) 

Farn.  Sphyrenoides.  Bis  jetst  sind  nur  Riefer -Stucke  mit 
Zähnen  bekannt,  welche  durch  ihre  Grösse  und  Längsfurchung  aller- 
dings den  Zähnen  der  Saurier  gleichen ,  denen  Harlan  sie  beigesellt 
hatte,  bis  AoAssiz  und  R.  Owen  (Odontogr.  130,  Jb.  iMi,  264)  nsch 
Stellung  und  mikroskopischem  Bau  Fisch-Zähne  in  ihnen  erkannten. 
Sie  sind  sehr  gross,  gerade,  kegel*walzenl5rmig,  mehr  xusammengedruckt 
als  bei  Saurodon,  und  mit  feinen  bis  lur  Spitie  reichenden  Längs-FaMea 


S81 

▼erfeheii,  tiiweilen  such  in  gleichmäisigen  Abil&nden  queer  geringelt. 
Die  Falten  dringen  unter  der  Sclmaatxe  in  die  Dentine  ein ,  ivle  bd 
Spbyrena  (ein  in  Böhanen  gefundener  Zahn  ist  sclüanker,  spitzer,  feiner 
gestreift). 

Arten:  fossil,  die  typische  in  Kreide,  3  andere  in  Tertiär-For- 
mationen. 

Saurocephaluslanciforniis(a,751).  Tf. XXXIIP, Fg. 4 a b c. 

[n.  Ao.] 

S  q  nai  i  tp^eUi  Mant.  9us*.  227,  t.  S3,  f.  7—0. 

Sanroeepbalut  lancifornit  Harl.  i.  PkUmd.  Jamm,  111,  331,  t.  13, 
f.  1— 5;  i.  Amerie.  Pküo».  Tramtaei.  i,  18Sö^  1//,  477,  t.  lO;  i.  PhiUd. 
G9oi,  Trmumet  I  >  Jambs.  Jsiirtt.  1884,  XYUi,  38-40  >  Jb.  1886, 
107;  —  Ao.  FmiU.  55  >  Jb.  IM5,  403;  PoU:  F,  i,  loi,  t.  25c,  f.  21— 
20;  —  ?RBoaa  Krverat  I,  13,  t.  4,  f.  67;  —  Gnif.  Qaad.  84. 

Sauroeephalna  tan  Ceolat  na  Ao.  PH$9,  F,  i,  8  [err.  typ,?]. 

Unterscbeidet  sich  durch  Grösse  und  Oberfl&cbe-Beschaffenbeit  von 
den  übrigen  Arten. 

In  oberer  Kreide  im  il/issotirt-Staato  und  von  Woodhury  bei 
Mooreitown  in  NeurJer$ey\  in  weisser  Kreide  vonLeires  in  Suisex  ' 
und  Keni)  ?  im  Pläner-Kalke  von  BUin  in  Böhmen. 

Satirodaii  Hays    1830. 

(i.  Amur.  Pkilos.  Tratnaet.  111,  ii,  471 ;  Ao.  Poi*M.  F,  i,  8,  102.) 
Fam.  Spbyrenoides,  Man  kennt  nur  Kiefer*Tbeilc  mit  starken 
Zähnen  von  eigentbümlicher  Form.  Sie  sind  nämlich  fast  drehrund, 
ein  vrenig  zusammengedrückt,  etwas  geschwungen,  zurückgekrümmt, 
am  Grunde  mit  einer  ringförmigen  Anschwellung ,  am  Ende  schief  ab- 
geflacht, die  End-Fläche  umrandet,  von  der  Wurzel  aufwärts  bis  zur 
End-Fläche  fein  gestreift ;  die  Oberfläche  der  Wurzel  ist  netzartig, 
und  sie  selbst  scheint  mit  dem  Kiefer-Beine  zusammengewachsen  zu 
aeyn; — während  die  Zähne  nach  Hats*  Beschreibung  eines  4'Mangen  und 
2"  breiten  Unterkiefer-Stückes  mit  18  bis  0''7  langen  Zähnen  in  ge< 
trennten  Alveolen  stecken ,  geschlossen  neben  einander  und  im  Ober- 
und  Unter-Kiefer  (mittelst  einer  Zacken-Linie  begrenzt)  auf  einander 
atahen ;  innen  am  Unterkiefer-Rande  ist  eine  Rinne  für  die  Zahn-Nerven 
and  -Gefässe ,  aus  welcher  Löcher  in  jede  Zahn-Höhle  fuhren ;  die  Er- 
aatz-Zähne  scheinen  von  unten  gerade  in  die  Mitte  der  Wechsel-Zähne 
einzudringen ,  nachdem  sie  schon  in  gewissem  Grade  ausgebildet  sind. 
Dr.  Hays  hatte  diese  Zühne  anfangs  emem Reptile  zugeschrieben,  Har- 
lan sie  mit  Saurocephalus  vereinigt 


382 

Bine  Art  in  veiwer  Kreide  la  MoareHawn  bei  Wcodkur^  ia 
New-'Jersey,  wie  i u  Lewe$  in  SuM$ex. 

Sanrodon  Leanns  (a,  752).      Tf.  XXXIIP,  Pg.  S  (V^,  n.  Ao.), 

Sanrodon  Leae  Hats  1880 i.  Amer.  Trmnsaet.  lil^ ii,  476. 
Sanrodon  Leanns  Hays  i.  Amer.  Tr&n9.  Uly  n,  477»  t.  le  ^  Jb.  1882, 
118:  —  MoRT.  >  Jb.  1884y  249,  IMr,  368;  —  Ag.  PoUs.  V,  i,  8,  lei, 

1 16c,  f.  36,  61. 
Sanroeephalna  Leanus  (Hays)  Häf^LAV  in  Tranaaet,  Oeoi,  Soe.  Pküä- 
del^a  I .  .  >  JjMBB.  Jwm.  1884,  XVUI,  28-46  >  Jb.  183$^  167. 

Uropteryx  Ao.  1848. 

Ftm.  Scomberoides.  Nachdem  Agassis  diesen  Namen  einigen 
Fisch-Arten  zugewendet,  die  er  später  mit  Plafysonms  unter  den  Ganoi- 
den  verbunden,  übertrug  er  später  denselben  Namen  auf  einen  Fucfa(U. 
elongatus)  ausdenC^/orifer  Schiefern,  dessen  Familie  noch  unsicher, 
und  welcher  noch  überhaupt  nicht  beschrieben  ist.  (PoUs.  I,  p.  xu?; 
F,  //,  p.  139,  140.) 

Palaeorhynchw   Blv.  1818. 

(i.  Biet.  XXV n  =  ichthtfol.  16  =  Fische  i5;  -  Ac.  PaiMM.  F,  i,  7,  78.) 

Fam.  Scomberoides.  Sogleich  auffallend  durch  die  sehr  ver- 
längerten schlanken  Kinnladen,  welche  unter  sich  gleich  lang  einen 
spitzen  Schnabel ,  wahrscheinlich  ohne  Zähne,  bilden.  Der  Kopf  klein, 
und  immer  kürzer  als  der  Schnabel;  der  Körper  dagegen  sehr  yerlangert, 
bandartig.  Wirbel  sehr  zahlreich  und,  wie  bei  den  Scomberoiden  über- 
haupt ,  die  Schwanz-Wirbel  zahlreicher  als  die  Bauch- Wirbel ;  Rippen 
lang  und  stark ;  beide  Äste  der  Dornen-Fortsätze  erst  gegen  ihr  Ende  hia 
vereinigt ! ;  die  Interapophysal  -  Beinchen  zur  Stützung  der  unpaareo 
Flossen  unter  den  Stachel  Strahlen  (nicht  unter  den  weichen)  von  den 
Dornen  an  ebenfalls  doppelt!  und  erst  am  Körper-Rande  zu  einen 
Knoten  vereinigt,  welcher  dann  mit  seinen  Nachbarn  durch  ein  L&ng^ 
Beinchen  verbunden  ist,  wodurch  am  Rücken-  und  After-Rand  ein 
Knochen -Kiel  entsteht,  wie  bei  Anenchelum  und  Lepidopus.  Rfl. 
weit  vom ,  oft  schon  im  Nacken  beginnend,  und  bis  zur  Schwfl,  anhil* 
tend ;  All.  ebenfalls  sehr  entwickelt ,  lang  und  aus  sehr  hohen  Strahlet 
zusammengesetzt ;  Schwfl.  wenig  entwickelt ,  doch  deutlich  gegabelt 
Bafln.  unter  den  Kiemen-Deckeln  und  aus  wenigen  starken  Strahlen 
gebildet ;  die  Brfln.  haben  feinere  und  zahlreichere  Strahlen.  Sehoppea 
unbekannt. 


383 

Arten:  7,  alle  aas  den  Wan$er  Schiefern. 
Palaeorhynchas  iongirostris«  Tf.  XXXIIP,  Fg.  IS 

(V4,  n.  Ao.). 

Palaeorbynehnm  long^irojitre  Ag.  18STi,Kgekt.  T«/.  =:Jb.  1889, 
ISd;  PM9i.  r»  I,  t,  79,  t.  a4ay  f.  3. 

QroM  (S'  lang)  und  voUftindig  erhalten«  Kopf  so  hoch  ah  lang 
(2'')  und  Tom  mit  einem  8''  langen  Schnabel.  Bauch  -  und  Schwann- 
Wirbel £=  15 :45,  die  ersten  grösser,  Domen-Forlsätze  einförmig,  luvt, 
stark  und  bis  Tor  das  Ende  gespalten ;  die  Rippen  ylel  länger  und  stär- 
ker. Rfl.  fan  Nacken  beginnend  mit  S''  langen  Strahlen ,  welche  auf 
V4  der  Lange  anhalten  und  erst  Ton  da  an  (viel)  körzer  werden,  wo  die 
einfachen  Interapophysal  -  Beine  beginnen.  Afl.  ebenfells  stark  ,  in 
V4  Rumpf-Länge  beginnend  mit  kurxen  und  starken  Strahlen ,  welche 
bis  zur  Höhe  der  längsten  Rücken-Strahlen  zunehmen ,  dann  sich  plötz- 
lich verkürzen  und  durch  kleine  Strahlen,  welche  ihrerseits  wieder  nur 
auf  einfachen  Stfltz-Beinchen  stehen ,  bis  zum  Anfang  der  Schwfl,  er- 
setzt werden.  SchwfL  tief  ausgeschnitten,  aus  meist  gegabelten  und 
wahrscheinlich  gegliederten  Strahlen;  der  letzte  Schwanz -Wirbel  ist 
zu  einer  viereckigen  Platte  Ausgedehnt,  welche  die  mittein  Strahlen 
trägt ;  die  längsten  und  die  äussersten  Strahlen  werden  von  den  vorange- 
henden Wirbeln  getragen. 

Nemopteryx  Ao.  1883. 

(i.  Jb.  1888y  476;  PoUs.  F,  i,  6  et  75;  rnniea  Cyclur u  s  Ag.  i.  Egert.  CaL\ 

noH  Poiss.) 

Fam.  Scomberoides.  Es  ist  eine  Sippe  mit  dem  SiLelett-Bau 
und  zumal  mit  den  starken  krummen  Zähnen  des  Anenchelum,  nur  mit 
gedrungenerer  Form  und  daher  zur  genannten  Familie  zu  rechnen,  ob- 
trohl  einige  andere  Merkmale  dieser  Familie  fremd  sind.  So  sind  alle 
Strahlen  der  L  Rfl.  gegabelt,  mit  Ausnahme  der  zwei  vordersten.  So 
ist  die  Schwfl.  gerundet,  und  ihre  Strahlen  sind  auf  die  6 — 7  letzten 
Schwanz- Wirbel  angefügt.  Die  All.  ist  lang  und  reicht  gewöhnlich  bis 
zfas  Schwfl.  Die  Brfln.  bestehen  aus  sehr  langen  und  feinen  Strah- 
len« auf  welche  der  Sippen -Name  Bezug  nimmt.  Schuppen  unbe- 
kannt, 

Arten:  2,  in  den  OlarUer  Schiefern. 

Menopteryx  crassps.  Tf.  XXXIIP,  Fg.  7  (74*  »•  Ao.). 

Nemopteryx  e'rassua  Ae.  P&Us.  V,  i,  6,  75»  t  tl. 


384 

Wird  bis  1 5''  lang,  wovon  der  Kopf  mindesteDS  V«  einnimint,  imd 
V  hoch.  Maul  weit;  Zähne  gross,  gelLrummt,  in  einer  Reibe  imKieCe^ 
wie  ZwischenlLiefer-Bein ;  iLleinere  scheinen  auf  den  Gaumen-  und  Pte- 
rygoid-Beinen  gestanden  zu,  seyn.  Wirbel-Säule  aus  49 — 50  Wirbeln, 
D&mlich  aus  nur  12  Bauch-  und  38  Schwanx- Wirbeln ;  die  Bauch-Höhle 
erweitert  sich  aber  durch  die  hohe  Lage  der  Wirbelsäule  und  die 
Länge  der  Bauch -Wirbel.  Die  zwei  Gruppen  Flossen -Stacheln  am 
RQcken  haben  wahrscheinlich  doch  nur  einer  (an  fossilen  Expl.  unte^ 
brochenen)  Hfl.  angehört.  Die  Strahlen  der  Rfl:  und  Brfln,  nur  einmal 
gegabelt  Die  Afl.  nimmt  über  die  halbe  Läqge  des  Rumpfes  ein  and 
reicht  vom  sogar  bis  in  die  Rippen-Gegend.  Sternal -Rippen  wechseln 
mit  den  ächten  Rippen  regelmässig  ab ,  während  die  kurxern  Interapo- 
physal-Beine  dichter  stehen  und  zahlreicher  sind,  so  dass  anfangs  wenig- 
stens 3  derselben  auf  2  Wirbel-Domen  kommen.  Brfl.  die  längste  und 
stärkste  von  allen,  2V2'/  lang,  aus  mindest  11  gegabelten  Strahlen  ge* 
bildet.  Schwfl.-Strahlen  gegliedert  und  oft  gegabelt,  auf  mindest  8  Wir- 
bel angelenkt. 

A^ietichehtm  Blv*  1818. 

(i.  DUi.  XXVii  =  IchlhyoL  10  =  Fiaehe  11 ;  —  Ao.  P&Um.  Vy  i,  6,  66.) 
Fam.  Scomberoides.  Der  lebenden  Sippe  Lepidopus  sehr 
ähnlich,  aber  in  Zähnen  und  Bafln.  verschieden.  Band-formig,  sehr  ver- 
längert. Kopf  stumpf;  Kinnladen  mit  (? nicht  zahlreichen)  starken  und 
gleichen  Zähnen  (beiLep.  sind  die  vordem  Zähne  stärker).  Rfl.  ununter- 
brochen ;  Bafln.  aus  einigen  langen  Strahlen  gebildet.  Wirbel  lang  und 
schlank  ;  ihre  Dornen  -  Fortsätze  mit  den  Interapophysal  -  Beinen  ver- 
wachsen. 

A  rten:  6  aus  den  Glariser  Schiefern. 

Anenchelum  isopleurum.     Tf.  XXXIIP,  Fg.  8  (V71  n.  Ac.]. 

Aneochelum  Glarisianum  Blv.  Fische  15  IjNira]. 
Anenchelum  isopleurum  Ao.  i.  Jahrb.  1884y  302;  —  PoigM,  F,  /,  71, 
I.  37,  f.  3. 

Eine  schlanke,  aber  weniger  verlängerte  Art,  die  nur  in  eioeii 
jungen  Exemplare  vorhanden  ist.  Die  Wirbel  sind,  gegen  109  an  Zahl, 
dicker  und  kurzer  als  bei  andern  (und  namentlich  dem  jungen  A.  Glarisi- 
num);  die  obren  und  untren  Dornen-Fortsätze  einander  gleich;  die  Strah- 
len der  Rfl.  kurz  und  schlank ;  Br.-  und  Ba.-Fln.  mit  sehr  dünnen  und 
sehr  langen  Strahlen ;  Kopf  kurz  und  spitz ,  höchstens  von  Yg  der  Ge- 
sammt-Länge;  Unterkiefer  etwas  länger;  Schwfl«  schlank,  dünnstrahlif. 


1^ 


S85 

schwach  ausgenndet  Im  ausgewacbsenen  Zostaride  zeigen  die  Kinn- 
laden grosse  Zähne,  welche  weiter  als  hei  andern  Arten  auseinander- 
stehen ;  die  im  Oberltiefer  sind  grösser  und  die  vorderen  vorwärts  ge* 
richtet.  Im  Nacken  scheinen  die  Flossen*SCrahlen  höher,  als  in  der 
Mitte  des  Rückens  zu  seyn. 

Efichodus  Aq.  1848. 

(PotSt.  F,/,  6,  64.) 

Farn.  ScomberoideL  Man  kennt  nur  Schädel -Theile  und 
Zähne,  welche  sehr  entwickelt,  doch  ungleich  an  Grösse,  an  der  inneren 
Seite  gewölbt»  an  der  äussern  flacher,  an  den  Rändern  schneidig,  von 
einander  ungleichweit  entfernt,  vorn  und  in  der  ganzen  Länge  der  Kinn- 
lade stehen ;  —  Bürsten-Zähne  auf  dem  Kiefer-Rande.  Diese  Zahn- 
Bildung  hat  mit  der  bei  Lepidopus  Ähnlichkeit. 

A  r  t  e  n :  2  in  Europäischer,  i  in  OslindUeher  Kreide,  1  in  der 
Wealden-Formation.  Der  vorderste  Zahn  jedes  Kiefer  -  Astes  scheint 
bei  weitem  der  grösste  zu  seyn. 

Enchodus  halocyon(a,  750).  TL  XXXIIP,  Fg.  6. 

Esoz  Le  wesiensis  Mant. filnss. 338,  t.33,  f.2— 4,  t.  44,  f.  1,  2;  i.  Geol. 

Trmuaet.  k,  III^  207  >  SE.  EngL  140—141  emm  iamey  377. 
Enchodus  halocyon  Ao.  Pots#.  Y^t^  6,  64,  t.  25«,  f.  1—6;  —  Robm.  Kr. 

111 ;  -  Rbuss  Krverst  1,  13,  t,  4,  f.  65,  66. 

Wir  geben  4  Bruchstücke  wieder,  d  einen  unvollkommenen  Schä- 
del, a  ein^  Unterkiefer-Spitze  von  vorn,  b  dergleichen  von  der  Seite,  c 
einen  Oberkiefer-Theil  in  natürlicher  Lage  zum  Unterkiefer ,  doch  von 
einem  andern  Individuum.  Die  Zähne  stehen  weit  auseinander  und  sind 
daher  weniger  zahli^ich,  als  bei  Lepidopus.  Die  Kiefer-Knochen  sind 
aussen  längsreihig  gekörnelt  (b).  Im  Gaumenbeine  stehen  kleinere, 
dichtere,  auch  ungleich  -  grosse  Zähne,  wovon  ebenfalls  die  vor- 
deren grösser  werden.  Die  zwei  vordersten  Zähne  des  Unterkiefers  (a) 
Und  ausgezeichnet  durch  ihre  Krümmung,  welche  etwas  an  Saurodon 
erinnert,  und  durch  ihre  Grösse,  welche  doppelt  so  stark  als  die  der 
hintern  ist. 

Vorkommen  in  weisser  Kreide  von  Lewei ;  dgl.  am  Delaware^ 
Kanal  bei  derPo/omac-MündunginiVor(famert%a;  —  imPlänerkalk  um 
Quedlinburg,  in  Sachsen,  zu  Kosstitz  in  Böhmen ;  in  Kreide-Mergel  von 
Aachen;  vielleicht  ist  auch  der  folgende  E.Faujasi  Ag.  yon Ma$tricht 
nicht  davon  verschieden. 

Broaa,  Lethata  geogiiostica.    3.  Aafl«    Y  25 


E  PC  ho  da«  FanJAsl.  Tf.  XXS.  fc  ä 

AdIwbI  tnroatiti  F.«).  Mitlr.  M3,  t.t-lO. 
Bneharisa  Faujaiti  Au.  Poitii.  V,i,9,  65,  t  SS,  C.  a. 

Mehre  KkrpT-Stricki- mit  Zähnen  und  rinieliM' Ckr.  | 
bei  toriKCr  Att.  Dns  vollilätidigste  Siück  hat  Aoashc  d^d 
in  «In  Unterkle(er-Bnde  über  S'/j"  lang,  in  dcrlfiNeaetli 
tnlt  S  ZUinen,  «eiche  um  ihre  dreifache  mittle  Dickt  mm  m 
feriit  liehen.  Der  vorderste  Zahn  steht  clwa*  UaMr4M«G 
■u(  einer  Art  Socliel  *on  5'"  Dicke  und  Höhe .  ihm  mMh 
noch  14'"  miiMl,  während  die  5  andern,  ihre  So^fllafe^Ml 
bil  gleichbleibender  mittler  Dicke  allmihlich  «on  8*'  Mf  S"! 
Behnen.  Die  Zähne,  welche  wir  «elbsl  beiiUen  Fg.  2J.  ib 
ihnen  darin  übcfein,  das«  *ie  gerade,  von  unten  nadi  obeaal 
■■ngiam  ,  an  Breite  Länge)  fast  erst  in  oder  über  der  Mkä 
•ehr  ituammengedrückt,  iweischneidig ,  und  auf  bäiao  Sril 
gewAlbl  iind.  Wir  wissen  auxer  der  relalioen  Cmn  ibNita 
Unterschied  iwiadiea  dieser  und  der  Torigea  Art  nicbl  tooii 

In  der  jungen  Kreide  von  Mattricht. 

Inaiu  Ag.  1837. 

<i.  Egkrt.  Oit.  =  Jb.  1889,  l3o;  Poits.  V,  1. 1,  il) 
Pam.  Scoiiiberoi  Je  s.  Milden  Charakteren  derlfbw*! 
Tomer;  aber  der  Kopf  dick,  das  SkeleU  krSfÜg,  derSchwantl« 
■ehr  rerengt,     Schuppen  unbekannt. 

Biniige  Art:  in  QlarUer  Schiefern. 
Isurua  macrnrus. '  Tf.  XXXin^  Fg.  9  (*4. 

Form  gedrungen ;  Kopf  kuri  und  dick,  so  hocb  als  der  U 
nur  Vj't*  Isng;  Rumpf  hoch  und  sich  lasch  in  den  engeaSchn 
zusammenxiehend ;  Profil  gerade,  stark  abfallend,  und  ig  oM 
Schnabel  auslaufend ;  Maulklein  ;  Zähne  unbekannt ;  KiemenM^ 
abstehend ;  Wirbel  stark,  mindestens  so  hoch  als  lang  und  wemaie 
Bauche  und  15  im  Schwänze;  Domen-Fortsätie  massig ;  Bippni 
die  Tordenten  Inlerapophjial-Beine  stärker  als  die  hintere,  i* 
AB.,  und  etwas  lablreicher  als  die  Dornen.  I.  Rfl.  zeigt  du  1 S 
II.  RH.  lang,  aus  sahireichen  (vabiscbeinlich  gegliederten  iudn>) 
Stacheln,  welche  nach  hinten  an  Höhe  abnfbnen.  Afl.  Uc* 
Rfl.  gegenüber,  vorn  mit  2  Stachel -Strahlen  wie  bei  Lkb- 
(unvollkommen  erbalten};    Baflu.  mit  vielen  ^r  ■cblanka^ 


387 

rfl.  gross  und  tief  aasgeschnitten,  mit  langen  nnd  schlanken  Strah- 
welche  auf  dem  ietiten  xu  dem  Ende  funftheiligen  Schwanx-Wirb^l 
3fügt  sind. 

Pleiotwmui  Ae.  1837 

(i.  EoBRT.  Cmimi.  =  Jb.  i8S9y  ISd  ;  P§i»s.  Vf  f»  5,  61) 

äerselben  Familie  und  mit  nur  einer  Art  n.  macrospondjlus  Aa. 
:?•  ebenfalls  aus  den  Olariser  Schiefem,  aber  nur  dem  Namen  nach 
ant  und  in  Ennuskillen's  und  Eokrto»*8  Sammlungen  benannt  aa 


PaUmpkyes  Ao.  1834. 

(i.  Jb.  18S4^  304;  PoiM.  Vy  /,  5,  46.) 

Farn»  Scomberoidei.  Ist  Lichia  ähnlich ,  aber  die  Brfln,  sind 
nnd  die  Wirbel  zahlreicher.  Kopf  umfangreich ;  Maul  klein  und 
"^  wahrscheinlich  nur  mit  BQrsten^Zihnen,  wie  sie  auch  in  dieser  Familie 
■inlich  sind.   Skelett  stark ;  Wirbel  kurz  und  zahlreich,    I.  Rfl.  aus 

gedrängten ,  daher  wahrscheinlich  durch  eine  Haut  verbundenen 
:Ien  (wie  bei  Thynnus);  II.  Rfl.  und  Afl.  ebenfalls  aus  dichtstellen- 
Knd  zugleich  gegabelten  Strahlen  bis  an  die  Schwfl.  reichend  (aber 
^tbt  angewiss,  ob  diese  Strahlen,  durch  eine  Haut  terbundiQil  |«w»- 
•  Brfln.  sehr  gross ;  Schwanz-SUel  hoch  (breit), 
^rten:  3  in  Olariier  Schiefern;  1  nach  Gbinitz  In  Kreide, 
^Ihaft. 

E  mphyes  brevis.  Tf.  XXXIII»  Fg.  10  (Vs*  "•  Ao.). 

lanphyos  brevis  Ao.  1 887  i.  Egert.  Ci^  =  Jb.  1839,  130;  Poi»*, 
^s  *>  47,  t.  20,  21,  f.  1,  2. 

■st  kQrzcr  und  gedrungener  oder  kräftiger  als  die  2  andern  Arten ; 
ritlich  sind  die  hinteren  Wirbel  sehr  kurz  und  mit  deutlicher  Ge- 
ang :  etwa  1 5  Br.-  und  24  Schw.-Wirbel ;  Kopf  dick ;  Maul  lang ; 
^n*Fort8ätze  und  Rippen  nahe  zusammengedrängt  I.  Rfl.  Stachel- 
\Mf^  dem  Ende  der  Schwfl.,  —  II,  Rfl.  weichstrahlig  und  der  Afl.  gegen- 
^^^^rftteh  etwas  höher  als  jene;  Strahlen  und  ihre  Slütz-Belnchen  genau 
^üil  der  Dorhen-Portsätze  enMprechend,  in  der  Afl.  jedoch  Zahl- 
er als  diese,  an  Grösse  abnehmend  bis  zu  Anfang  der  Schwfl.  Brfln. 
i^reit  und  lang,  mit  16  Strahlen,  die  5.  am  längsten;  Bafln.  etwas 
&Jer,  doch  auch  Tielstrahlig.  Schwfl.  mittelgross,  massig  ausge- 
l%dnf  aus  15 — 16  Strahlen,  welche  von  den  Dornen  der  3^4  letzten 
^1  getragen  werden,  indem  der  letzte  Wirbel  ni(3ht  yerbreitert  ist 

25  * 


Calamopletirtu  Ao.  1840* 

U.  Jambs.  Jmnm.  XXX^  84;  i.  Compt.  md.  ÄVltiy  1007  —'1015  >  Ja! 

1844y  627;  PoU*,  F,!,  122.) 

Farn. derMugiloi des.  Einxige  Arf,  C«  cjlindricas,  in  eü 
wahrscheinlich  xur  Kreide«Periode  gehörigen  Gesfeine  der  ProTinx  Co 
in  Bra$ilien.  Da  die  Sippe  mithin  Torerst  kein  näheres  Interesse 
uns  hat,  so  verweilen  wir  nicht  dabei, 

Rhacolopts  Ag.  1840. 

(i.  Jambs.  Jaum.  XX X^  84  [err,  lyf^yr.  Ph&eoUjnM] ;  i.  Cmr|p«.  rtmd,  Xfi 
1007-1015  >  Jb.  1844i  627 ;  PoUs.  V,  i,  293.) 
Fam.  Percoides.     Arten  4 ,  eben  daher.     Abgebildet  ist  1 
Olfersi  {aniea  Amblypterus  OJfersi  Ag.)  in  Ao,  Poi$9.  II,  i,  t.  40. 

Beryx  Cuv.  1829. 

<i.  Regne  aniwu  k^  11,  161;  PoisM.  IV ^  4,  114.) 
Fam.  Percoides  mit  mehr  als  5  weichen  Bafln.-Strahlen.  1 
diesen  Charakter  und  die  zahlreichen  Kiemenhaut-Bögen  "^  nur  mitb 
centrum  und  Myripristis  unter  den  lebenden  Sippen  gemein ,  weiciit  s 
von  beiden  dadurch  ab,  dass  die  Stachel-Strahlen  der  Rfl.  keine  al 
sonderte  Flosse  bilden.  Kiemenhaut-Bögen  8;  Brfln.  mit  1  Stachel-  i 
7— iO  Weich-Strahlen.  Im  Übrigen  sind  die  gezähnelten  Schädel*] 
sten,  die  kleinen  Stachel-Strahlen  am  Rande  der  Schwfl. ,  das  Aussei 
des  Kopfes,  die  Grösse  der  Augenhöhlen  und  die  Höhe  des  Körpers 
bei  den  2  andern  genannten  Sippen.  Der  Unlerschied  von  Hoplopte 
beruht  nur  darin,  dass  bei  Beryx  die  2  Abtheilungen  der  Rfl.  nichl 
die  Augen  fallen,  weil  die  Stachel-Strahlen  nur  schwach  sind. 

Arten :  6  fossile,  alle  in  Kreide-Bildungen,  und  2  lebende. 
Beryx  Lewesensis.    Tf.  XXXIIP,  Fg.  1 4  ( V3.  n.  Mant.,  A( 

Zeus  Lewesiensis  18ZZ  Mant.  Sus9,  234,  t.  34^  f.  6,  t.  35,  f.  36?;  £ 
EngL  l36  e,  ieonCy  377 ;  i.  Geoi,  Trans.  lil,  207. 

Beryx  ornatuit  Ac.  Feuiil,  55,  i.  Jb.  183*5,  493;  Poiss,  I%%  115,  1 1 
t.  14b,  f.  I,  2,  t.  I4c,  f.  1—6,  t.  14d;  —  Leth.  a,  746;  —  ?Robm.  Kr.  U 
--i?GBiFi.Cb8r.  1,  t.  2,  f.  3c,  II,  5,  t.  4,  f.  1 ;  —  PREUssKrversf.  1,  |2[^ 
t.  2,  f.  2,  t.  5,  f.  12,  13,  15,  t.  12,  f.  1,  2;  —  PHisiwc.  Leth.  t  C,  f .  4. 

Beryx  Lewesiensis  Mant.  Calal,  29,  e.  fig.  resiaur, 

?Patell«  orbis  Robm.  Kr.  76,  t.  11,  f.  1;  —  Gein.  Char.  48,  t.  16, < 
(Schuppen  von  dieser  oder  einer  andern  Beryx-Art). 

*  Diese  Vielcalih'gkeit  der  Theile  ist  ein  Charakter  der  Inferiori 
der  Organisaf ion  dieser  Sippen  gegen  andere  derselben  Familie,  wclc! 
unter  den  jetzigen  Ctenoideii  nur  sehr  selten  vorkommt;  er  begleitet  also^ 
«rate  Bracheineo  der  Cteuoiden. 


880 

Wird  6^'— 8''  lang.  Die  SUchel-Stnhlen  der  Rfl.  nehmen  bis  xn 
den  Weicl)*Strahlen  an  Linge  xu.  Wirbel  kurx  und  mit  langen  geboge* 
nen  Dornen-ForUätzen.  Ein  breiler  Streifen  Bürsten  -  Zahne  auf  dem 
Rande  der  Ober-,  Zwischen-  und  Unter-Kieferbf ine ;  Kopf  sehr  gross; 
Kiemendeekel  -  StöclLO  mit  strabligen  Skulpturen;  Bafln.  mit  mehr 
als  5  Weichstrahlen.  —  Die  Grösse  der  Schuppen  und  die  Kürze  der 
vordem  Stachel-Strahlen  beweisen ,  dass  dieser  hohe  und  zusammen- 
gedrückte Fisch  doch  kein  Zeus  sejn  kann.  —  Schuppen  tiel  grösser 
als  bei  den  andern  Arten ,  höchstens  25  hintereinander  in  den  mittein 
Reihen  und  am  flinterrande  mit  mehren  konzentrischen  Reihen  kleiner 
Stacheln  besetzt ,  welche  bei  den  andern  Arten  fehlen  und  auch  bei 
keiner  der  in  Deuttchland  und  Böhmen  dazu  zitirten  Schuppen  zu 
sehen  sind.  Seiten-Linie  sehr  deutlich,  aus  Röhrchen,  die  in  der  Mitte 
angeschwollen,  hinten  verengt  sind.  Flossen  rofissig;  Schwfl.  gegabelt 
und  vielstrahlig ;  Rfl.  lang  mit  7  an  Lfinge  zunehmenden  Stachel-Strah- 
len, wenigstens  so  stark  als  dieDornen-Fortsatze;  Afl.  mit  wenigstens  8 
Stachel-  und  9  Weicb-Strahlen  auf  starken  Stntz-Beinchen ;  Brfln.  schlank- 
strahlig;  Bafl.  mit  1  Stachel-  und  7  Weich-Strahlen.  Wirbel  kurz  und 
dick  mit  langen  Dornen  und  schlanken  Rippen,  Der  ganze  Körper  ist 
t  nur  2^/2  mal  so  lang  als  der  Kopf.  Augenhöhlen  ungeheuer.  Kiemen- 
I    haut-Bögen  wenigstens  5. 

j  In  der  weissen  Kreide  von  Lewes  in  Su$9ex ;  Schuppen  dieser 

I    oder  einer  andern  Art  zuignaberga  in  Schweden  und  in  Piäner-Sand, 
I    -Kalk  und  -Mergel  im  Tetäohurger  Walde,  zu Hildethehn,  in  Saeh- 


l 


$en  und  Böhmen, 

Hophpteryx  Acu  1884« 

(PaU*,  IV,  4,  131.) 
Farn.  Percoides,  Abtheilung  mit  zahlreichen  (mehr  als  5)  wei» 
chen  Bafl.-Strahlen ,  deren  lebender  Repräsentant  Beryx  ist.  Ist 
den  lebenden  Sippen  Holocentrum  und  Myriprisüs  in  Grösse,  Profil  und 
Bewaffnung  des  Kopfes  mit  gezähnelten  Kämmen  verwandt,  weicht  aber 
davon  ab  durch  die  Vereinigun|:  wohl  entwickelter  Stachel-  und  Weich» 
Strahlen  in  ei  ner  Rfl«,  obwohl  deren  beiden  Abtheilungen  sich  leicht 
unterscheiden. '  Dieselbe  Flossen  -  Bildung  und  die  massiven  Schuppen 
trennen  die  Sippe  von  Sphenooephalus ;  die  Kürze  der  Stachel-Strahlen 
der  Afl.  von  Acanus.    Einzige  Art. 

Hoplopteryx  antlqnns.        Tf.  XXXIIP,  Fg.  11  (Vs>  "•  ^<»-)- 
HoplopteryxmntiqausAo.Po<««.lF,4,Ul,t.l7,f,«^8;*-RoBH.Kr.Utt. 


•00 

I  KleiD ,  abeir  mit  kräfUgein  Knochen-Gerüste  und  tniehtig  bewehrt 
Der  Kopf  ninunt  ^/^  der Körper-Llnge  ein;  seine  meisten Knochea  «d 
derb  und  scharf  ges&hnelt ;  die  Augenhöhle  in  der  Mitte ;  Maul  gro« 
und  gans  mit  feinen  Zähnen  besetit,  dergleichen  auch  auf  den  Zwisehaa- 
und  Unter-Kieferbeinen  stehen.  Wirbel  sehr  dick  mit  sehr  langen  Dor- 
nen-Fortsatsen»  und  die  Rippen  sehr  schlank.  Die  Rfl.  nimmt  über  die 
Hüfte  des  Rückens  ein  und  besteht  aus  6  dicken  Stachel-  und  12  asti- 
gen Weich^Strahlen,. welche  indessen  dünner,  niederer  und  dichter  ge- 
stellt sind,  so  dass  sie  leicht  mehr  Raum  als  jene  erheischen.  AlL  sehr 
entwickelt,  aus  4  sehr  dicken  Stachel-  und  8  Weich-Strahlen ,  von  wel- 
chen allen  nur  die  2  vordersten  etwas  kürser  sind.  Bafln.  etwas  vor  den 
Anfang  der  Rfl.,  kräftig,  doch  mit  schmalem  Grunde  und  7  Weich-Strah- 
len,  Brfln.  .  • .  schlank?  (fehleo).  Schwfl.  tief  ausgeschnitten,  aber  sehr 
achmal  und  nicht  kräftig ,  aus  vielen  aber  dünnen  Strahlen.  Schuppes 
-von  mittler  Grösse ,  dick  (doch  die  Zähnelung  des  Hinterrandes  nicht 

« 

mehr  kenntlich). 

Aus  obrem  Quader-Mergel  am  Baumberge  bei  Müneier. 

Acrogaster  Ab.  1839. 

iPaiSM,  IV y  4,  133.)     * 

Fam.  der  Percoiden,  Abtheilung  wie  vorhin.  Beryx  nahe  steheai 
und  von  Sphenocephalus  nur  in  den  Körper-Proportionen  verschieden. 
Rfl.  und  Afl.  gleich  lang,  und  beide  aus  einigen  dicken  Stachel-Strahleo 
und  vielen  gegliederten  und  ästigen  Weich-Strahlen  bestehend ;  e rstf 
reicht  hinten  wenig  über  die  Mitte  des  Rückens  hinaus;  die  zweite  be- 
ginnt und  endet  daher  auch  später  als  Jene;  Schwfl. gabelförmig;  Bafln. 
unter  den  Brfln.  [bei  Sphenocephalus  fast  abdominal] ;  Bauch-Höhle  sehr  | 
geräumig,  und  der  Bauch-Rand  vorspringend  (daher  der  Sippen-Name  ;  ' 
Schuppen  massig.  \ 

Die  einzige  Art:  i 

Acrogaster  parvus  Tf.  XXXIIl».  Fg.  12  (-/j,  n.  Ag). 

Acrogaster  parvu  8  Ao.PoMa.iF,4, 134,  t.  17,  f.  1,  2; ->Roem.  Rr.lll 
-stammt  ebenfalls  vom  Baumberge. 

Podocyg  Ag.  1834 

<i.  Jb.  1884y  306  ;  Poiss.  IV,  4,  133) 
aus  gleicher  Familie  und  Abtheilung.     Unterkiefer  vorstehend  wie  be 
Holocentpuin ;   Vordertheil  der  Rfl.  vom  Nacken  an  (wie  es  scheint)  aof 
sehr  dieken  Strahlen ;  Afl.  und  Schwfl.  (unvollkommen  erhalten; ;  Bäi 


3»l 

sehr  eigenthümlich ,  indem  ihr  erster  Strahl  im  Verhältniss  zum  ganzen 
Fische  sehr  dick  und  sehr  lang  ist  und  noch  fiele  ziemlich  schlanke  Weich- 
Strahlen  hinter  sich  hat  (worauf  sich  der  Nana  bezieht),  wodurch  sich 
die  Sippe  Ton  allen  verwandten  leicht  unterscheidet 
Die  einjrige  Art: 

Podocys  minutas  TL  XXXIII«,  Fg.  2  (n.  Ag.). 

Podocis  minutas  Ao.  i.  Jb.  1834,  3o6;  PoUt.  iVy4y  135,  t.  16,  f.  6 
stammt  aus  den  OlarUer  Schiefem, 

Spkeiwcephalus  Ag.  1839. 

(Poi##.  /F,  4,  IW.) 

Fam.  Percoides,  Abtheil,  mit  7  weichen  Bauchflossen-Strahlen, 
und  hierin  (wie  selbst  noch  in  den  andern  benachbarten  Abtheilungen) 
durch  einen  verlängerten  Kopf  sehr  ausgezeichnet.  Zwischen-  und  Un- 
ter-Kieferbeine sind  mit  sehr  kleinen  spitzen  Zähnen  besetzt;  die  unbe- 
wehrten  Oberkieferbeine  breiten,  sich  in  Form  gerundeter  Spateln  an 
den  Seiten  des  Unterkiefer-Gelenkes  aus.  Nur  eine  Rfl.  (wie  bei  Berjx), 
vom  mit  nur  wenigen  Stachel-Strahlen ,  welche  kurzer  als  die  Weich- 
Strahlen  sind;  Afl.  ebenso  gebildet,  nur  scheint  sie  einen  Stachel-Strahl' 
mehr  zu  zählen.  Schwfl.  tief  gegabelt.  Schuppen  wahrscheinlich  dünne 
(nicht  erhalten). 

Die  einzige  nur  kleine  Art 
Sphenoeephalns  fissicaudus,  Tf. XXXIIP,Fg. 3 (V3 n.Ao.). 

Sphen  ocepbalus  fissicaudus  Ao.  PoUm,  /F,  4,  129/t.  17,  f.  3—5; 
—  RoEM.  Kr.  110. 

rührt  ebenfalls  vom  Baumberge  her. 

PackygMter  Gieb.  1847. 

Fam.  Percoides:  Kopf  klein;  Rücken  geradlinig;  Bauch  in  sanf- 
ter Bogen-Linie  herabhängend;  die  obren  Domen-Foiisätze  senkrecht 
gegen  die  unteren  stark  nach  hinten  geneigten;  Wirbel -Körper  mit 
schiefen  Gelenk-Flächen;  unpaare  Flossen  schwach.  So  lauten  nach 
GiBBBL  die  unterscheidenden  Sippen-Merkmale.  Übrigens  sind  2  Rfl. 
'vorhanden;  die  starke  Wirbelsäule  besteht  aus  10  Bauch-  und  14 
Schwanz-Wirbeln  oder  darüber,  welche  alle  gleichlang  und  etwas  länger 
als  dick  sind ;  die  Schwfl.  ruhet  auf  dem  plattenförmig  erweiterten  letz- 
ten Wirbel  und  den  Fortsätzen  des  vorletzten,  ist  tief  gelappt,  fein- 
strahlig  und  mäuig  lang.    Brfln.  dick-,  Bafln.  fein-strahlig. 

Arten  :  2  in  Olari$er  Schiefern,  P.  spinosus  und  P.  poijspon- 
dylus  GiBB.  (i  Jb.  1847,  667 ;  —  Fische  22) ;  sind  noch  nicht  abgebildet. 


M2 


Acanw  Ae«    1834. 

(i.  Jb.  IM4,  3dft;  PoiSM.  iVy  4,  1S3.) 
Fam.  Percoidef,  Abtheilung  mit  melir  als  5  welchen  Bauclh 
FIos8en*Strahlen,  wie  bei  Beryx.  Wie  bei  diesem  sind  auch  die  Stachel- 
iStrahleo  der  Rfl.  einlach  und  bilden  keine  bosondeco  Floue ;  —  die 
Stachel-Strahlen  sind  jedoch  st&rker  als  bei  Beryi ,  zumal  in  der  RiL, 
»viel  grösser  als  die  dahijiter  folgenden  Weich  Strahlen»  und  nehmea 
eine  längere  Linie  ein  als  diese;  vorn  in  der  Afl.  stehen  einige  Stachel- 
Strahlen**.  Von  Holocentmm  unterscheidet  sich  die  Sippe  durch  die 
einfache  Rfl. 

Arten:  5,  alle  in  Olariier  Schiefem. 

Acanus  Regicyauns.  Tf.  XXXI^^  Fg.  1  (y,,  n.Ac. . 

Zena  Regleyanut  Blv. /<;ftMyo/.  12;  Fische  2i. 
AcaDua  Regley  Ao.  PoiMM,  iV^  S,  125,  t.  16,  f.  2. 

Ist  wohl  die  höchste  und  kürzeste  Art  von  allen ;  die  Wirbelsiole 
liegt  tief;  daher  auch  die  Dornen-Fortsätze  und  Interapophysal-Beine 
der  Rfl.  höher  als  sonst  sind«  Wirbelsäule  stark,  aus  kurzen  und  dicken 
Wirbeln,  davon  9  dem  Bauch-  und  12  dem  Schwanz-Thelle  entsprechend. 
Rfl.  mit  11  starken  Stachel  Strahlen,  wovon  der  dritte  und  yierte  am  läng^ 
sten  sind,  der  erste  nur  V,,  der  zweite  ^/s  so  lang  ist;  die  11  Weich- 
Strahlen  sind  kürzer,  stehen  dichter  und  nehmen  um  ^/^  weniger  Längt 
ein ;  der  leere  Raum  zwischen  Rfl.  und  Schwfl.  ist  ungefähr  so  gross, 
als  die  Lange  der  Weich-Flosse.  Schwfl.  nicht  sehr  entwickelt,  der 
obre  Lappen  mit  3  einfachen  (2  kleinen  und  1  grossen)  und  7  geglie- 
derten und  ästigen' Strahlen.  Afl.  sehr  gross,  mit  3  Stachel-  und  wenig*  ' 
stens  12  Weich-Strahlen ;  der  Schwanz-Stiel  weniger  verengt  als  bei  A.  1 
ovalis,  der  ihm  anForm  nahe  steht.  Beide^Bafln.  mit  7  SUcbelo:  . 
Brfln.  klein  und  schlank.    Kopf  .  .  •  (fehlt).  > 

Microipmidylus  Ag.  1843^  i 

eine  Teleostier-Sippe,  mit  der  Art  M.  £scheri  aus  Gltxriuer  Schiefert,    i 
ist  nur  dem  Namen  nach  bekannt.  Poisa.  Vy  ii,  139,  140,  J»  pag.  lUV.    ' 

IV^  IL    Reptilia.  i 

Die  Reptilien  sind  in  der  Kreide-Periode  nochmals  in  grosser 
EntWickelung,  obwohl  etwas  im  Abnehmen  im  Vergleich  zu  den  Oob- 
fben. 


30S 

Auf  unserer  TaM  XXX1T  sind  von  der  ersten  Auflage  her 
einige  Gegenstände  abgebildet,  welche  noch  der  Engliichen  Wealden* 
Formation  angehören ,  aber  dort  nicht  nSher  bezeichnet  worden  sind, 
weil  sich  bei  den  neuem  Schriftstellern  ihre  Spur  Terliert  und  eine 
nähere  Bestimmung  derselben  nicht  gegeben  werden  kann. 

Fg.  9  ein  Zahn ,  dem  des  gewöhnlichen  Krokodils  ähnlich,  stumpf 
kegelförmig,  zweikantig,  etwas  gebogen,  längsstreifig,  hohl. 

Fg.  3  (Mant.  8E.  Engl  p.  261 ,  f.  2,  p.  263,  894)  ist  den  Zäh- 
nen des  lebenden  Gavials  eben  so  ähnlich,  als  denen  des  Teleosaurus  Ton 
Cae%  und  kommt  in  Gesellschaft  vieler  bikonkaver  Wirbel  vor;  dennoch 
schreibt  ihn  Mamtsl  dem  Gavial  (Leptorhy  nchus)  zu. 

Fg.  4  (Mant.  Su99.  pl.  15,  f.  3,  4;  8E.  Engl.  293,  394,  t.  2, 
f.  2— 4)sollen  nach Mantell Zähne  vonPhytosaurus  cy  lindrico* 
d  0  n  (Jag.)  seyn,  was  schon  Cuvibr  bezweifelt,  wie  sie  denn  auch  wenig 
Ähnlichkeit  damit  haben.  Diese  Zähne  sind  ^^f^,"  Engl,  hoch ,  unten 
mit  zylindrischem  Stiele,  im  Ganzen  keulenförmig,  doch  an  einer  Seite 
stumpf-kantig ,  oben  spitz,  durch  Reibung  an  den  Gegen-Zähnen  etwas 
angeschliffen;  der  Stiel  hohl;  der  dicke  Schmelz  fein  gestreift;  mit  der 
Basis  am  Laden-Rande  fest  gewachsen. 

IV,  II,  C,  a*    Dactylopodes  Amphicoeli  (?  Tetradactyli), 

Teleosauri.    Tbl.  i,  63. 

Hyposaurtis  Ow.  1849 

(■;  Land.  Geol.  QMartj.  F,  382,  t.  11,  f.  7-10). 
Tf.  XXXlII^  Fg.  9  aa',  ein  Wirbel  von  oben  und  hinten. 

Fam.  Teleosauri.  Zwei  bikonkave  Wirbel  aus  der  Vorder- 
bmst-Gegend,  woran  die  Parapophyse  (p)  bis  zum  obren  Rand  der  Seite 
des  Wirbel-Körpers  hinaufsteigt,  während  dIeHypapopbyse  (by)  sich  wie 
gewöhnlich   aus  dessen  Unterseite  entwickelt.     Der  unterscheidende 

Charakter  dieser  Wirbel  liegt  in  ihrer  beträchtlichen  Grösse  und  inshe« 

« 

sondere  der  starken  Längen-Erstreckung  der  Leisten^artigen  Hypapophyse 
TOm  Vorder-  bis  zum  Hinter-Rande  des  Körpes,  wo  sie  auch  sehr  hoch 
gewesen  zu  seyn  scheint  Der  Grad  der  Vertiefung  der  zwei  Gelenk* 
Flächen  des  Körpers  stimmt  mit  dem  der  Teleosaurier-Familie  überein, 
deren  letzter  Repräsentant  dieses  eigenthömliche  Genus  mit  einer 
Art,  H.  R  o  g  e  r  1  i  (Ow.  /.  c.  p.  383),  zu  seyn  scheint.   Sie  stammen  aus 


3t4 

der  obren  Kreide,  dem  sog.  »Grüniande''  von  iVm<-J«r«ejf,  toh  wo  ne 
R06KRS  nach  ijondon  brachte. 

IV,  ii^C^a,r«    Dactylopodes  Procoeli  (?  Tetradactyli), 

Crocodilii.   Tbl.  i;  es. 

Ausser  mehren  Krokodilen  ans  Nordamerikani$cher  Kreide  (Jb. 

iSSO,  255)  und  EnglUchetn  Grunsand  {llUnogr.  Brii.  Crei.  RepL) 

rechnet  R.  Owen  neuerlich  Polyptychodon,  früher  ein  »Genus  incerbe 

sedis^  für  ihn,  hierher. 

« 

Polyptychodan  Ow.  1840. 

iOdfmIOfr.  li^  19;   2d  Räpori.  i.  BriHgk  Atsoe,  1841  j   156;  >»  Jb.  1842, 
492;  i.  Ann,  Mag.  nathUt.  1841,  Vlil,  517  >  Jb.  184»,  620 ;   JToMfr. 

Crei.  RepL  46.) 

Fam.  G  r  0  c  0  d  i  1  i  i.  Man  hat  Kiefer-Theile ,  Zahne ,  Stucke  Ton 
Becken-,  von  Lang- und  Mittelfuss- Knochen.  Die  Zähne  sind  gross, 
kegelförmig,  etwas  gebogen,  überall  Ton  ganz  kreisrundem  Queerschnitt 
ohne  Seiten<Kanten ,  scharf  längs-gestreift :  die  Streiüen  zahlreich,  von 
der  Wurzel  bis  in  die  Nähe  der  Spitze  reichend,  doch  ungleich  dick  und 
lang,  abwechselnd  dünner  und  früher  endigend  und  weiter  hinaufrei- 
chend, so  dass,  im  Maasse  als  der  Zahn  an  Umfang  abnimmt,  die  Dichte 
und  Starke  der  Streifung  doch  immer  die  nämliche  bleibt.  Die  Stärke 
der  Streifen  ist  ungefähr  gleich,  der  ihrer  Zwischenfurchen.  Diesf 
Zähne  stecken  frei  in  Alveolen  und  enthalten  eine  kegelförmige  Höhle ; 
die  £rsatz-Zähne  entstehen  in  denselben  Alveolen  und  fressen  die 
alten  von  unten  an.  Diese  Zähne  unterscheiden  sich  nur  durch  ihre 
ganz  drehrunde  Beschaffenheit  (nur  an  der  Spitze  selbst  scheint  ein 
Streifen  von  gewöhnlicher  Stärke  rechts  und  links  weiter  hinaufzurei- 
chen) von  den  ächten  Krokodil-Zähnen ;  dadurch  und  durch  die  Art  der 
Streifung  auch  von  allen  andern  Reptilien- Zähnen ;  sind  aber  denen 
der  Sippe  fiypsodon  unter  den  Fischen  sehr  ähnlich  in  Grösse,  Form  und 
Streifung ;  sie  unterscheiden  sich  jedoch  mikroskopisch  bestimmt  durch 
die  mit  denen  der  Krokodile  und  Plesiosauren  übereinkommende  dich- 
tere Struktur  der  Dentine,  während  bei  Hypsodon  die  ebenfalU  abwech- 
selnd weiter  hinauf  reichenden  Streifen  nicht  ganz  so  weit  zu  gehen 
pflegen  und  durch  das  frühzeitigere  plötzliche  Aufhören  einzelner  unter 
Ihnen  immer  breitere  Lücken  zwischen  sich  bekommen.  Die  Spitss 
ist  mit  einer  massig  dicken  Schmelz-Schicht  überzogen,  woraus  die 
Streifen  auch  ganz  bestehen ,  während  die  Oberflache  der  Dentine  glatt 


und  UDgestreill  i«t.     (Auf  die  Osteologie  weiter  einzugehen ,  gestattet 
uns  der  Raum  nicht ;  auch  sind  die  SlLelett-Theile  nur  sehr  BruchstüclL- 
weise  vorhanden  und  sogar  hinsichtlich  der  Sippe  ungewiss}. 
A  rten :  2  in  EiiglUchen  Kreide-Bildungen. 

Polyptychodon  interrnptnii.  Tf.XXXüH.Fg.  8aaib(n.0w.). 

Pol  y  p ty c h  odon  Ow.  OAontogt,  //,  19,  t.  72,  f.  4;    t^  Beport.  Brit,  As- 

990.  i841y  156,  190  (Jahrb.  IMl,  19S) ;    i.  Dnoiv's  Q99lo$,  a,  Fo99.  ofihe 

Ttrl.  m.  Cr9i.  D9p99it9  9f  8m999x  p.  378. 
Polyptychodon  interruptus  Ow.  M9H0^.  9f  the  Foi9ii BepHUa,  P9rt 

Uiy  Cr9i9e.  Form.  {1861)  55,  t.  9,  f.  II;  t.  lo,  f.  7—9;  t.  ll,  f.  1-7; 

t  14,  f.  1-3. 

An  einer  Stelle  hat  man  20 — 30  solcher  Zähne  von  fast  gleicher 
Grösse  und  grossentheils  mit  ihren  Wurzeln  beisammcngefiinden ,  ohne 
Kieferbeine,  also  aus  den  Alveolen  ausgefallen.  Die  gestreifte  Krone 
beträgt  y,  der  Gesammtlänge  und  setzt  scharf  ab  an  der  glatten  mit  einem 
dünnen  Schmelz-Überzug  versehenen  Wurzel,  deren  Dicke  noch  bis  in 
die  Mitte  zunimmt.  Von  denen  des  P  t.  c  on  ti  n  uus  unterscheiden  sich  die 
Zähne  dadurch,  dass  eine  grössere  Anzahl  ihrer  Streifen  (oder  feinen 
Rippchen)  zumal  an  der  konvexen  Seite  bis  dicht  an  die  Kronen-Spitze 
fortsetzt,  obwohl  diese  längeren  Streifen  an  der  konkaven  Seite  Ober- 
haupt zahlreicher  sind ,  während  an  der  konvexen  mehr  in  ^^  oder  y^ 
Höhe  aufhören.  An  einer  Nebenseite  ist  ein  Streifen ,  gegen  welchen 
seine  Nachbarn  etwas  konvergiren  und  somit  ebenfalls  früher  aufhören 
(Fg.  a).  Einer  der  grössten  Zähne  hat  i^/^*'  Por.  Länge  auf  i"  Dicke; 
doch  gibt  es  noch  stärkere.  Ein  Unterkiefer-Ende  von  5''  Länge  trägt 
3  Zähne  oder  Zahn-Höhlen  noch  nicht  von  grösstem  Maassc  und  zeigt 
Zwischenräume  von  gleicher  Breite  oder  breiter  als  die  Zähne.  Ein 
wahrscheinlich  auch  dazu  gehöriger  Oberkic(fer-TheiI  von  1'  Länge  zeigt 
nur  3  Alveolen  mit  ungleichen  Abständen  und  deutet  ein  Individuum 
an  so  gross  als  der  grösste  Mosasaurus. 

Vorkommen :  gewöhnlich  in  mittler  und  untrer  Kreide  oder  in  Kreide- 
Mergel  bei  Lewe9  4ind  Volmer ;  zunächst  ober  dem  Obergrünsand  in 
Susiext  zu  Houghton  bei  Arundel  und  bei  Burham  in  Kent;  —  aber 
auch  im  Obergrünsande  selbst  zu  Bamwell  und  Homsea  bei  Cam^ 
bridge  und  im  Tguanodon-Steinbruche  des  Grünsandes  zu  Maidstone 
(firflher  auch  zitirt  Im  Galt  von  Folk9tone). 


3M 


IV,  ii^C,  a.  Dactyiopodes  Procoeli  (?  Pentadactyli), 

Lacertilia   (Tbl.  i,  s.  63). 

Raphiosanrtis  Ow.  1840,  Pfriemenzahn-Sanrier. 

(i.  Geoi.  Transaet,  b,  Vt^  412;  2^  Rej^art  i.  Brii.  A99oe.  1841^  145,  190.) 

Fam.  Lacertilia  terrestria,  Prosphyodonlae.  Eine 
kleine  Echse  mit  pfriemenförmigen  Zähnen,  welche  in  einfacher  Reibe 
durch  Anchjlose  an  den  Grund  und  die  äussere  Wand  einer  seichten 
Alveolar-Rinne  befestigt  sind,  eine  Befestigungs-Weise,  wie  sie  jetzt  den 
dick-zungigen  Sippen  der  westlichen  Hemisphäre  zustehet,  die  Wiegmaiüi 
daher  als  Grassilingues  prosphyodontae,  Owen  als  Pleurodontae  von  den 
östlichen  Sippen  mit  in  die  beiderseits  geschlossene  Zaho-Rinne  ein- 
gewachsenen Zähpen  trennen.  Da  man  nur  eine  Art  kennt,  so  werden 
wir  die  ganze  weitere  Beschreibung  unter  deren  Namen  zusammen- 
stellen. 

Raphiosaurus  subulidens.        Tf.  XXXIIH,  Fg.  6  (n.  Ow.). 

Raphiosaurus  subulidens  R.  Owen  S^  Reporii.BriL  AM9oe.lS4ty 
p.  145,  190  [parä]  >  Jb.  iS4t^  492;  i.  fifeol.  TrantüCt.  k^  F/,  412,  t  39, 
f.  4 ;  —  Monogr.  Brii.  Crei.  RefHi.  19,  t.  10,  f.  5,  6. 

Die  Reste  bestehen  in  Schädel-Theilen  mit  Zahnen.  Ein  ansehn- 
licher Theil  des  Zahn-Beins  des  Unterkiefers  enthält  22  schlanke  pfrie- 
menförmige  Zähne  in  dichter  Reihe.  Andere  1 Y2"  lange  Stöcke  des 
Ober-  und  Unter-Kiefers  zeigen,  dass  die  Unterkiefer-Äste  ^/j"  hoch 
waren  und  3 — 4  Reihen  kleiner  Löcher  an  der  äusseren  Seite  besassen. 
Zwischen  5  ausgebildeten  Zähnen  des  Oberkiefers  sieht  man  andere, 
die  erst  in  Entwickelung  begriffen  sind.  Wirbel  unbekannt  (die  Wirbel- 
Reihe  ,  welche  Owen  anfänglich  gleichfalls  zu  diesem  Thiere  bezogen, 
Oeol.Ti'ans.b,  VI,  U  39,  f.  3,  bildet  jetzt  eine  eigene  Sippe).  Vorkom- 
men in  unterer  Kreide  bei  Cambridge  und  in  Kreide  von  Northfleet 

Cofiiosanrtis  Ow.  1851^  Kreide-Saarier. 

(Monogr,  I.  e.  p.  21.) 

Fam.  Lacertilia  terrestria,  Prosphyodontae.  Man 
hat  ein  Unterkiefer-Stuck  mit  Zähnen  und  eine  Reihe  von  10  Wv- 
beln.  Das  Zahn  Rein  (Fg.  a,  b)  enthält  18^20  Zähne  in  dichter 
^und  schiefer  Stellung,  wovon  die  5—6  vordem  schlank ,  etwas  zurück- 
gekrummt  und  spitz  sind,  die  andern  allmählich  an  Dicke  zunehmen,  je 
weiter  sie  hinten  stehen ;  sie  verdicken  sich  über  der  Wurzel,  sind  seit» 


807 

lieh  etwas  fusammengedrückt,  innen  st&rker  gewölbt,  Torn  mit  einer 
Längs-Kante,  welche  mehr  vorstehend  und  gekrümmt  ist,  als  die  hintere ; 
auch  hat  der  Voiderrand  eine  Langs-Furche  an  seiner  äussern  Seite ; 
einige  der  hintern  Zähne  sind  an  ihrer  Uinterseite  etwas  eingcdrQckt, 
und  der  hinterste  ist  kleiner  und  stumpfer  als  die  andern.  Der  Schmeix 
ist  fein-runselig.  Die  langen  einfachen  Wuneln  sind  an  dem  Grund 
und  der  untern  Wand  einer  seichten  Zahn-Grube  durch  Anchylose  be- 
festigt und  scheinen  sieh  auf  gewöhnliche  Weise  xu.  ersetzen.  Einige 
sind  ausgefallen.  Die  Befestigungf- Weise  entspricht  mehr  der  bei  den 
Lacertenim  engem  Sldne,  obwohl  Zahl,  Verhältniss  und  Form  der  Zähne 
mehr  wie  bei  den  Legnaneä  sind.  »Die  vordere  Kronen-Furche  setxt 
bis  zum  Vorderrand  der  Krone  fort,  welche  in  den  grösseren  Zähnen 
hiedurch  etwas  eingedruckt  wird;  aberDiess  ist  die  einzige  Annäherung 
zur  zusammengesetzteren  Struktur  der  Iguaniden- Zähne  *'•  Fg.  c  ist 
ein  vorderer,  d  ein  hinterer  Zahn.  Diese  Zahn-Bildung  ist  abweichend 
von  der  aller  bekannten  Sippen,  wenn  auch  die  Stelle  dieser  Sippe  nicht 
ganz  festgestellt  werden  kann.  Die  damit  vorgekommenen  Wirbel  sind 
vorn  hohl  und  hinten  gewölbt ;  und  jederseits  der  vordem  Gelenk- Fläche 
ist  ein  Höcker  zu  Anlenkung  der  Rippe.  Allgemeine  Oberfläche  glatt ; 
die  Unterseite  der  Länge  nach  konkav« 
Einzige  Art. 

Cpniosanrus  crassidens.   Tf.  XXXIII^  Fg.  5a— d(n.  Ow.). 

Ow.  i.  Dixon's  Qeology  a.  F&i*.  of  ike  Tert,  a,  Crei.  Form,  of  Sussex  4?j 

p.  386. 
Coniosanrus  crassidens  Ow.  i.  Monogr.  Brii,  Repi.  Crei,  21,  t  9, 

f.  13—16.     ' 

Diess  Riefer-Stuck  misst  etwa  16'''Par.;  die  10  Wirbel  haben 
eine  Länge  von  3''. 

Vorkommen  in  mittler  Kreide  zu  Clayton^  Worthing  und  Faltner 
bei  Brighton  in  Susaex. 

Doliehosaiirtis  Ow.  1851^   Lang-Echse« 

Tf.  XXXIII*   Fg.  4  a  b  c  d. 

Farn.  Lacertilia  aquatica.  Ein  Kopf  mit  Hals 
und  Vordertheil  der  Wirbel-Säule  (a),und  ein  Hinterlheil  der  Wir- 
bel-Säule (b)  zu  gleicher  Zeit  in  demselben  Bruche  gefunden,  an 
Grösse  und  Form  einander  entsprechend,  scheinen  zu  einem  Indivi- 
duum gehört  zu  haben,  was  jedoch  allerdings  hypothetisch  ist.  Diesen 
Resten  gemäss  worden ,  vorausgesetzt  iu$  keiner  fehlt,  57  Wirbel  auf 


398 

18'' Länge  zwischen  Kopf  und  Becken  liegen,  eine  Zahl  so  gross,  wie  sie 
nar  bei  unsern  Schlangen-Echsen  (Pseudopas,  Bipes,  Ophlsanros)  Tor- 
komnit,  unter  weichen  aber  iLcine  so  Tollständige  Schulter-Gerusfe,  Ober- 
arme und  Becken  besiut.  Keine  der  noch  mit  UinterfQssen  versebenen 
Sippen  hat  Tor  dem  Becken  noch  mehr  als  41  Wirbel.  Jedenfalls  haben 
aber  Schädel  und  36  noch  dahinter  gelegene  Wirbel  susaromengebM 
(?g.  a).  Das  Schulter-Ger&ste  lie^  bei  dem  18.— 30.  Wirbel,  und  die 
abnehmende  Grösse  der  davor-liegenden  Wirbel  bis  zum  Kopf  und  die 
abweichende  Bildung  ihrer  ebenfalls  abnehmenden  Pleurapopfaysa  oder 
Hals-Rippen  scheint  anzudeuten,  dus  wirklich  17  Hals- Wirbel  (stall 
der  gewöhnlichen  5,  6  oder  auch  7)  TOr  dem  Sehalter-Gerüste  f  orfasn- 
den  gewesen  sind.  (Wir  können  -die  Einzelnheiten  aller  Wirbel  nidit 
beschreiben.)  Die  langen  Rippen  sind  hohl ,  wie  bei  Cydodus  und 
Schlangen,  und  ihr  gerader  Mi ttel-Theil  deutet  eine  zusammengedrückte 
Form  des  Rumpfes  an.  Am  Unterkiefer  (c,  d  Tcrgröuert)  erkennt  man 
eine  gestrecktere  Form  als  bei  den  Echsen,  aber  mit  Charakteren  dieser 
letzten;  4  noch  darauf  stehende  Zähne,  mit  Schmelz  überzogen,  sind 
iusserst  klein  und  stumpf.  Ergänzt  mag  der  Unterkiefer  O^'Oi  =  1" 
7**'  Engl,  lang  gewesen  seyn.  Der  übrige  Schädel  ist  zur  Beschreibung 
nicht  gut  genug  erhalten.  Vom  Schulter-Bogen  ist  neben  dem  18. — 20. 
Wirbel  eine  Scapula  und  hinter  dieser  ein  kurzes  Oberarm-Bein  vorhanden, 
welche  auf  einen  noch  kürzeren  Vorderarm  und  Vorderfiiss  schliessen 
lassen,  der  wohl  mehr  zum  Schwimmen  als  zum  Gehen  geeignet  war: 
die  vorn  hohle,  hinten  gewölbte  Gelenk-Fläche  der  Wirbel  ist  zwar  mehr 
das  Eigenthum  der  Land  Bewohner,  kommt  aber  auch  bei  Salamander, 
Amblyrhynchus  und  selbst  Lepidosteus  vor ;  die  Aneinanderfugung  der 
Wirbel  und  die  Lage  des  Thieres  im  fossilen  Zustande  deuten  eine 
grosse  Beweglichkeit  der  Wirbel  -  Säule  {nicht  in  senk  - ,  sondern'  in 
wage-recl)ter  Richtung  an,  >vic  sie  zum  Schwimmen  nach  Art  der  Schlan 
gen  nothwendig  ist.  Im  Ganzen  also  ist  der  Kopf  kleiner  und  der  Hai» 
länger,  als  bei  irgend  einer  lebenden  Sippe. 

Die  hintere  Hälfte  der  Wirbel-Säule  (b)  zählt  noch  21  Wirbel  vor. 
2  zwischen  und  5  hinter  dem  Becken.  Sie  sind  von  unten  (die  vorigen 
von  oben)  entblösst  und  liegen  in  gerader  Linie ,  deren  Anfang  sich 
schon  bei  dem  ersten  Stuck  zu4i;rkennen  gibt;  sie  sind,  wie  die  vorigea, 
länger  im  Vergleich  zur  Dicke,  als  bei  unsern  Varanen  und  Leguanen: 
auch  hier  deutet  die  Form  der  Rippen  auf  einen  zusammengedrück- 
ten Rumpf.  Die  2  letzten  Bauch-  oder  Lenden-Wirbel  sind  kürzer. 
ohne  Rippen  ?   Die  2  Becken- Wirbel  sind  in  gewöhnlicher  Anxahl  vor 


indeh  ond  waren  aneinander  gelenkt,  nicht  yerwacbsen.  Der  iweite 
»cken- Wirbel  bietet  dem  1.  Scbwani-Wirbel  eine  gewölbte  Gelenk - 
lebe  wie  bei  untern  Echsen  (nicht  eine  aasgehöhlte,  wie  bei  den  Kro- 
dilen)  dar.  Uium  and  ein  halber  Femar  mit  Mark-Höhle  sind  erhalten, 
id  erginft  konnte  der  letale  nicht  Ober  0*03  oder  IV  Engl,  messen, 
ir  mItJiin  eben  so  kora  wie  der  Oberam.  Die  starken  ersten  Schwani- 
irbel  deuten  noch  auf  etaton  kräftigen  Schwanx  hin. 

Das  Fossil  bietet  ako  im  Ganion  Eehsen-Charaktere  mit  starker 
inSherung  xu  den  Schlangfon  in  fleaaÜBt^Form,  Kleinheit  des  Kopfes 
A  der  Ziline,  Unge  des  Iblses,  Coropreasion  des  Rumpfes  und  Form 
r  Rippen  dar,  wonit  indesaen  die  noch  immer  kr&fUgen  Extremitäten 
•ntrastiren. 

Einxige  Art. 
ollchosfauruslongicollin.  Tf.XXXin^Fg.4abcd(n.0w.). 

rolof .  Tnm$tmi.  I,  F/,  t.  39. 

OwBif  i.  Dixon's  Q$0l,  a,  Fo99,  ofTtrL  a,  Crei.  Form,  Susux,  388. 
oltebosanrua  Ion gi coli is  Ow.  Monogr.  Brit,  Repi.y  CtbU  22,  t.  10, 
f.  1-4. 

In  unterer  iürdde  xu  Burham  in  Keni. 

Mosasaurtis  Conyb.^  Maaa-Echae. 

\  XXXIV,  Fg.  5a,  5b,  1—6,  5 d  nach  Cuv.;  Tf.  XXXUI,  Fg.  21  ab. 

Farn.  Lacertllia  aquatica  [Acrodonta  Ow.  und  Plie- 
NO. ,  wie  Geosaurus,  womit  diese  Sippe  xunächst  verwandt  ist]. 
ne  eigenthumliche  Sippe,  welche  Bau  und  Wechsel  der  Laden-Zähne 
d  die  Anwesenheit  der  Gaumen-Zähne  mit  den  Eidechsen,  aber  Grösse, 
hn-AlTeoIen,  Ruder-Scbwanx  und  -Fusse  und  die  Lebens- Weise  im 
asser  mit  den  Krokodilen  gemein  hat,  jedoch  sich  selbst  im  hohen 
sere  bewegt  xu  haben  scheint,  wie  die  Ichthyosauroiden. 

Die  folgende  Beschreibung  der  Sippe  gründet  sich  hauptsächlich  auf 
Uofmanni,  von  welchem  die  übrigen  Arten  nur  in  Grösse  und  Pro- 
rtionen  abzuweichen  scheinen  [einzelne  Zusätze  fon  andern  Arten 
tiehnt,  stehen  in  scharfen  Klammem]. 

Schädel  mit  gestreckter  Schnautxe.  Das  äussere  Nasen-Loch 
r  dem  Ende  derselben,  gross,  weit  heraufziehend  und  die  Nasen-Beine 
ir  kurx,  wie  bei  den  eigentlichen  Echsen.  Das  Suborbital-  Ner? enloch 
her  an  demselben,  als  bei  andern  Sauriern.  Die  Plögel*  oder  Plery- 
id -Beine  mit  denen   der  Echsen,  besonders  der  Leguane  über* 


400 

einflUminend,  da  sie  in  der  MiUe  nicht  zusammenreicben,  yierlappig  mi. 
mit  freistehendem  Hintcriappen,  und  auf  dem  Vordeiiappen  ^  am 
Zahn-Rande  je  eine  Langen*Reihe  von  8  [ — 10  Gr.]  Gaamen-Zihnen 
tragen  (Fg.  5  a**;,  welche  ganz  die  Bildung,  Befestigung  und  £rsetsangf* 
Weise  wie  die  Kiefer-Zähne  haben ,  nur  kleiner  und  weniger  unglelcb- 
aeitig  sind ;  doch  stehen  die  Spitien  der  Ersati-Zähne  wie  die  einer 
zweiten  äusseren  Zahn-Reibe  etwas  weiter  tob  den  ersten  Zahnen  ab. 
Pauken- Bein  wie  beim  Basilisk«  [Im  Auge  efai  knöcherner  Ring,  wie  bei 
den  Fisch-Echsen,  Gf.}.  Uoterkiefar  mit  10-»iS  regelmässig  stehen- 
den grossen  Löchern;  seine  Kronen-Apophyse  wie  heim  Monitor,  hock 
and  stumpf  und  vorn  breit ;  seine  Gelenk-Fläche  konkav ,  weit  hinten 
und  wie  beim  Monitor  tiefer  als  der  Zahnladen  Rand***;  seine  Zusam- 
mensetzung aus  einzelnen  Knochen  am  meisten  mit  der  beim  Monitor 
übereinstimmend ,  nämlich  aussen  ohne  das  grosse  ovale  Loch  der  Kro- 
kodile ,  die  Kronen-Apopfayse  aus  nur  einem  Knochen  gebildet  u.  s.  w. 
Das  Übrige  unbekannt. 

Zähne:  zusammengedruckt  kegelförmig;  die  äussere,  fast  ebene 
Seitenfläche  von  der  Innern  halb-konischen  durch  eine  vordere  und  hintere 
ganz  ungezähnelte  Kante  getrennt,  und  beide  Flächen  etwas  [nicht  bei 
M.  gracilis]  facetürt.     (Durchschnitt  s.  Tf.  XXXIII^,  Fg.  7 d;  —  auf 


^  Gaumen-Zähne  besitzen  unter  den  Sauriern  nur  Iguana,  Aaolis, 
Lacerta  und  einige  Scinke;  bei  erstem  Geschlecht  stimmt  ihre  Stellon^ 
und  Zahl  vollkommen  mit  obigen  überein. 

^  An  dem  abgebildeten  Vorderschädel  unterscheidet  man  deutlich  des 
rechten  und  linken  Unterkiefer  neben  einander  liegend,  beiae  ganz  volUlin- 
dig,  den  linken  jedoch  von  den  zwei  Flti^el-Beinen  hinter  seiner  Mitte  be- 
deckt, aber  in  der  hinter-oberen  Ecke  der  Zeichnung  wieder  frei  liegend;  das 
vordere  Ende  des  rechten  OberkieFerH  iitt  losgetrennt  und  liefet  umgekehrt 
auf  der  Mitte  des  rechten  Unterkiefers;  das  vordere  Ende  des  linken  Ober- 
Kiefers  hat  seine  natürliche  Lage  über  dem  linken  Unterkiefer  behalten, 
doch  scheint  an  ihm  wie  am  vorigen  das  Zwischenkiefer-'Beio  zu  fehlen:  du 
rechte  Flügel-Bein  mit  der  Gaumenzahn-Reihe  auf  seinem  vordero  Lappen. 
dem  langen  freien  Hinterlappen  und  kurzen  inneren  Lapppu  liegt  unter  der 
deprimirten  hinteren  Hälfte  des  Oberraudes  über  dem  rechten  Oberkiefer- 
Stuck,  und  das  linke  Flügel-Bein  mit  seinen  4  Lappen  etwas  tiefer  und  uß 
Theil  davon  bedeckt. 

**^  Die  Kronen-Apophyse  sieht  man  in  Fg.  5  a  gerade  über  dem  ab|^ 
broebeneu  Ende  des  rerhten  OberkieferStürkes;  die  Gelenk-Fl&rhe  erketfi 
man  A"^  weit  vor  dem  hinteren  Ende  des  Oberrandes  des  rechten  Uatfr 
Xiaferst 


XJUn,  Fg.  21a,  sind  die  S  Flächen  fast  gleich  gewölbt  angegeben, 

,-  ^Jii  et  mehr  gegen  dieSpitie  hin  sind).  Innen  sind  sie  im  ausgewach- 

.  S  Zustande  derb  ,  nicht  hohl.     Sie  sitscn  aunächst  auf  einem  ova- 

^-^.▼erdicklen ,  faserig*knochigen  Sockel  (Tf.  XXXIV,  Fg.  5a,  and  6d 

_  .  _  Jiiterkiefer-Ende  darstellend;,  welcher,  nicht  mit  einer  Warael'Ter- 

_       _  Jibar,  aus  der  Verknöcherung  der  Zahnschmelz-Kapsel  und  des 

^  -  -Kernes  entstanden  ist,  der  mit  dem  Zahne,  den  er  secemirt  hat, 

len  unterem  Theil  f^st  yerbunden  und  mit  seiner  eigenen  Basis 
ler  gesonderten  Alveole  festgewacbsen  bleibt,  bis  ein  Ersatx-Zabn 
(man  sieht  Diess  am  rechten  Oberkiefer-Stück,  Tf.  XXXIV,  Fg.  5  a) 
darch  diesen  Sockel  hervordringt  und  derselbe  nun  durch  Necrose 
;.  *^  Ihre  Zahl  scheint  14  in  jedem  Kiefer-Aste  lu  seyn.     Die 
i^nögel-Bcine  sind  ganz  gleich ,  nur  kleiner.     [Diese  Charaktere  be- 
^^n  und  ergänzen  sich  aus  einer  zweiten  Art  nach  GoLDrirss  in 
^nder  Weise :  Diese  Sippe  hat  mit  den  Fisch-Sauriern  den  khöcher- 
'  ^^agen-Ring  und  die  getrennten  Zahn-Alveolen,  mit  den-Krokodiliem 
Petiten  gern  ein,  stimmt  aber  in  fast  allen  andern  Beziehungen  mit  den 
(im  weiten  Sinne]:  und  insbesondere  mit  Monitor  überein.  Sie 
dieser  einen  gestreckten  Vorderkopf ,  grosse  längliche  Nasen- 
»r,  verwachsene  Nasen-Beine,  lange  Flugel-ßcine,  auch  einen  ähn- 
Unterkiefer;  dagegen  wie  die  Stellione,  Leguane,  Amäive,  Scinke, 
ieone  und  Geckonc)  ein  einfaches  Haupt-Stirnbein ;  auf  ähnliche 
beim  C)iamä]eon  stösst  das  grosse  vordere  Stirn-Bein  mit  dem 
susammen ,  um  den  Augen-Rand  zu  bilden ;    der  JochBogen 
achmal  und  schwach  wie  bei  Anolis  und  Podinema ;  das  Scheitel- 
st so  kurzer  Stirn-Fläche  wie  bei  Istiurus.     Gaumen-Zihne  sind 
icertler-Charaktcr.     Was  aber  3fosasaurus  von  allen  Lacertier- 
auszeichnet,  ist  Folgendes:  1.  Das  Deckel-Stück  des  Unterkiefers 
1  der  äusseren  Seile  starker  hervor;   2,  die  Zähne  sind  nicht  ein- 
,  sondern  durch  ihren  Sockel  in  der  Alveole  festgewachsen; 
ir  der  normalen  Reihe  von  Ncrven-Löchern  am  Zahn-Rande  des 
jefers  finden  sich  noch  zwei  Reihen  ähnlicher;   4.  das  Haupt- 
eiti  bildet  mit  seinem  Hinterrandc  keine  gerade  Linie ,  sondern 
jich  zu  und  nimmt  in  einem  Ausschnitt  seiner  Spitze  einen  löffcl« 
n  Vorsprung  des  Scheitel-Beines  auf,  der  von  dem  StinnLoche 
ihrt  ist;   5.  die  Augen-Höhle  ist  länger  und  niederer;  6.  die 
Zitzen -Beine  und  Zitzenbein-Fortsätze   des  Scheitel-Belaea 
flach,  mit  ihrer  breiten  Fläche  nach  oben  gewendet;  7.  die 
-Beine  stehen  bis  zum  Ende  ihrer  gerad-linigen  und  fast  paralleleik 

dHn,  LethaeA  geognotUca.    J.  Aufl.    V.  26 


402 

Zahn*Reiben  dicht  nebeneinander ,  richten  ihre  breiten  FlSdien  nich 
auMen  und  innen,  tragen  die  Zahn*Reihe  am  inneren  nach  obeBter- 
ragenden  Rande ,  und  liaben  einen  dritten  dem  Zahn-Rande  paraUekn 
Fortsatz;  8.  das  Schl§fen-Bein  bildet  mit  seinem  hinteren  Ende  eine 
horizontale  dreieckige  Ausbreitung  und  legt  sich  nur  mit  dem  htnterea 
Rande  derselben  an  das  Zitzei|*Bein  an ;  9«  die  Him*Hdhle  ist  fiel  kor- 
zer  und  enger,  als  bei  allen  lebenden  Echsen.-* Endlich  bestätigt  OwD 
die  Stellung  von  Mosasaonis  unter  denLaeeiiiem  durch  dieBeschain- 
heit  des  BasioccipitalBeinet  des  Schädels,  welches  gegen  den  Atlu 
konvex  ist  und  von  seiner  Unterseite  aus  S  divergirende  Hypapopl^jseo 
abwärts  sendet,  wo  die  Krokodilier  nur  einen  einfachen  breiten  und 
dicken  Fortsatz  zeigen  würden.  Über  dessen  Ansicht  von  der  Bedea* 
tuog  des  Sockels  jedoch  vgl.  S.  407,  bei  Leiodon.] 

Wirb  el:  mit  schwach  vorn  konkavem  und  hinten  konTeIemKö^ 
per.  Atlas  und  Axis  in  manchen  Stücken  denen  des  Krokodiles  ähnlich; 
der  Körper  des  Axis  breiter  als  an  andern  Reptilien.     Die  Wirbel  von 
Hintertheile  des  Halses  und  Anfang  des  Rückens  (Fg.  5  b  1}  haben  einea 
Körper  länger  als  breit  und  breiler  als  hoch ,  und  8  Fortsätze :  einen 
hohen  und  zusammengedrückten  obern  Dornen-Fortsatz ,  einen  korzeo 
runden  mit  einer  Aushöhlung  endigenden  unten  in  ihrer  Mitte ,  4  Ge- 
lenk-Fortsätze, wovon  die  hinteren  kürzer  und  nach  aussen  gekehrt  sind, 
und  zwei  dicke  kurze  Queer-Fortsätze,  welche  an  den  Brust-Wirbeln  am 
Ende  mit  einer  schief-stehenden  Gelenk-Fläche  zur  AnlenkungderRipp» 
allein  mittelst  ihres  Kopfes  (wie  bei  den  Eidechsen,  nicht  Krokodilen'  t« 
sehen  sind ;  auch  sind  die  Hals- Wirbel  ohne  die  untern  zwei  Gelenk-Fläcbes 
zur  Anlenkung  der  Hals-Rippen  der  Krokodile.  Die  Wirbel  aus  der  Mitte  de« 
Rückens  sind  jenen  noch  ähnlich,  haben  aber  die  untere  Apopbjtf 
weniger.  Die  aus  dem  Hinterrücken,  den  Lenden  und  dem  Anfange  des 
Schwanzes  (Fg.  b  3)  haben  alle  auch  keine  Gelenk  *  Fortsatze  mehr 
(welche  bei  allen  übrigen  Sauriern  erst  viel  weiter  hinten  aufhören : 
aber  ihre  Queer-Fortsätze  verlängern  und  verflachen  sich  und  sehn- 
nen  sich  an  den  Lenden-Wirbeln  etwas  in  die  Höhe   zu  richten,  die 
Gelenk-Flächen  ihres  Körpers  werden  zuletzt  dreieckig  (Fg.  b  4; ,  ocd 
die  sich  immer  mehr  verkürzenden  Wirbel-Körper  sind  am  Anfange  des 
Schwanzes  schon  nicht  mehr  so  lang  als  hoch  und  breit     In  der  Mitte  | 
des  Schwanzes  finden  sich  an  ihnen  (Fg.  b  5)  noch  ein  hoher  oberer 
Domen-Fortsatz,  jehr  kurze  Queer-Fortsätze  (bei  z)  und  an  der  Unter 
seile  zwei  kleine  Gelenk- Flächen  für  das  Gabel-Bein  (bei  ^  ;  die  G^ 
lenk-Flichen  des  Körpers  sind  fünfseitig.    Die  folgenden  Wirbel ,  nscl 


40S 

einen  grosien  Theil  des  Schwanzes  bildend  (Fg.  b  6),  haben  erst  queer- 
und  dann  f usammengedruckt  •  elliptische  Gelenk-Pllchen ,  aber  keine 
Queer-Portsitie  mehr,  und  ein  nicht  mehr  angelenktes ,  sondern  fest 
angewachsenes  Gabel-Bein  (bei  ^,  was  hier  bei  keinem  lebenden  Saurier, 
sondern  nur  bei  Fischen  vorkommt.  Auch  steht  dasselbe  fost  in  der 
Mitte  (nur  beim  Monitor  mit  langen  Wirbeln  in  V,)  der  Wirbel-Länge, 
statt,  wie  sonst  immer,  auf  der  Grenze  zwischen  zwei  Wirbeln.  Die 
Höbe  der  zweierlei  senkrechten  Fortsttie  und  der  Mangel  der  Queer* 
Fortsätze  auf  einem  grosien  Theil  der  Linge  des  Schwanzes  deuten 
einen  sehr  hohen  und  kräftigen  Ruder-Schwanz  an,  der  jedoch  auf  eine 
grosse  Strecke  seines  Anfanges  bin  noch  rund  gewesen  seyn  muss,  da 
dort  (Fg.  b  4)  an  vielen  Wirbeln  das  Gabel-Bein  noch  mangelt,  welches 
sonst  nur  an  den  ersten  1 — 2  Schwanz-Wirbeln  fehlet.  Die  letzten 
Schwanz-Wirbel  endlich  sind  ganz  ohne  alle  Fortsätze  und  nicht  mehr 
halb  so  lang  als  hoch. 

Die  Gesammt-Zabl  der  Wirbel  ist  etwa  132,  daher  wie  beim  Moni- 
tor (welcher  deren  117 — 147  besitzt)  doppelt  so  gross,  als  beim  Kro- 
kodil; doch  Ist  der  Schwanz,  der  kurzen  Wirbel  wegen,  verhäitniss« 
massig  körzer,  als  bei  beiden. 

Die  Rip  pen  sind  wie  bei  den  Eidechsen  rund. 

Am  Becken  stimmt  das  Scham-Bein  mit  dem  des  Monitors  Qberein. 

Das  SchlösseNBein  scheint  sich  noch  mehr  dem  der  Eidech- 
sen als  des  Monitors  zu  nähern. 

Der  Gubltus,  wenn  er  anders  dem  nämlichen  Thiere  angehöret, 
würde  auf  einen  hochbeinigen  Bau  hindeuten ;  dagegen  einige  nur  frag- 
weise von  CuYiBR  dahin  bezogene  Hand-Knochen  ziemlich  kurzen  Ruder- 
Fussen,  wie  beim  Krokodil,  entsprechen  würden.  [Jedoch  hat  R.  Owen 
durch  Untersuchung  von  Resten  der  Amerikaniachen  und  der  Engli- 
schen Art  wahrscheinlich  gemacht,  dass  die  Füsse  (MlUelfuss-Knochen) 
wie  bei  den  Eidechsen  beschaffen  und  mit  Krallen-Phalangen  zum  Gehen» 
aber  zwischen  den  Zehen  mit  Schwimm-Häuten  zum  Rudern  im  Wasser 
versehen  waren,  da  der  Ruder-Schwanz  auf  einen  bäu6gen  und  selbst 
vorherrschenden  Aufenthalt  in  diesem  Elemente  hinweiset.] 

Cber  die  Lebens  -  Verhältnisse  kann  man  Folgendes  schliessen : 
Kurze  Krallen-Füsse  mit  Schwimm-Uäuten ,  eine  lange  bewegliche  Wir- 
bel-Säule und  ein  Ruder-Schwanz  befähigten  das  Thier  nur  wenig  zur 
Bewegung  auf  dem  Lande,  aber  es  schwamm  Tortrelflich ;  die  auf  locke- 
rem Sockel  stehenden  nicht  abgestutzten  Zähne  waren  zum  Zerbrechen 
barter  Knochen  nicht  geeignet  und  deuten  auf  eine  Nahrung  Ton  wei« 

26« 


404 

«hen  Thieren  hin;  die  dreifache  Reibe  ifon  Nenren^Löchern  an  der 
SohnauUe  deutet  vielleicht  auf  ein  Vermögen  auch  in  finsterer  Tiefe 
und  im  Schlamm  des  Ufers  die  Nahrung  zu  finden ;  auch  der  Mangel 
aller  Spuren  von  Schuppen  überhaupt  und  gerade  hier,  wo  sie  sonst 
am  grössten  zu  seyn  pflegen,  kann  darauf  bezogen  werden  ;  die  Klein- 
heit des  Gehirns  spricht  für  grosse  Lebens-ZiMgkeit  und  geringe  Reiz- 
barkeit. 

Arten  :  6  bis  7,  fossil,  in  ? mittlen  und  oberen  Kreide -Bildungeo 
Ewropa's  uniNord-Amerika^i» 

l.  Mosasaurus  Hofmannl  (a,  759:.         Tf.  XXXIII,  Fg.  21: 

Tf.  XXXIV,  Fg.  5  a  b  c. 

(Cetacemn)  P.  Camper  i.  Vhihs. Trans, t78€,  LXXVt,  443 ff.,  t.  15,  f.Si; 

OewreSy  idii,  franp.  1808,  I,  357,  t.  6,  7;  —  Cahter's  sammtiiche  kleiae 

Scbrifltf n,  hgg.  v.  Hbrbell,  Leipz.  1788,  711,  (.1,  2 ;  —  vAit  Maruh  i.  d. 

TsYLERVchen  Soxietäts-Schrift  1790,  p.  383  ff.,  t.  2. 
Crocodile  FaUjas  Mastr.  37,  59  —  78,  80,  110,  241  —  249,   t.  4—9,  11,18, 

f.  6,  7,  t.  50—52;  EssaU  de  §Mogie  /,  168,  C.  vin^l». 
(Monitor)  Adr.  Campbr  i.  Jamm,  d.  Pkys,  Li,  278,  t  2,  f.  4 ;  i.  Atm.  d.  wnt. 

£M$i,  9UU.  I8IZ9  XlXy  215,  C.  11,  f.  2,  3,  t  12,  f.  1,  11  —  15,  17-24,  (.  U 

f.  1,  3,  4, 19—23  >  Deseripl,  d.  mus,  de  P.  Camp.  p.  50. 
Le  grandSaurien  de  Maest riebt  Cdv.  L  Ann,  d,  mus.  1808,  Xli 

145—176,  t.  19,  f.  I ,  t.  20,  r.  1  —  10,  13;   Ossem,  fo99.    V,  ir,  310-339. 

t.  18,  f.  1,  8,  t  19,  f.  1,  12,  14,  16?,  t.  20,  f.  1—4,  6—21. 
Lacerta  gig^antea   [fartil   Soemmbring  i.  Munchn.   Denkschr.    1Si4- 

181öy  Vy  33  ff.;  1816-1817 y  VI,  49  ff. 
Krokodil  aos  dem  Gcschlechte  Monitor  Schlth.  Petrfk.  I,  33. 
MoRasaarus  Coviyb.,  Cuv.  o««.  F,  11,  338. 
MosasaurusHofmanni  Maivtell  Geol.  Süss.  II  [pars,  excl,  fig.] ;  i.  CM 

Trans,  b,  III,  207  [pars]\  —  Woodw.  s^,  {1880)  38  [pars];  —  Gou>r.l 

Deck.  332 ;  —  Leth.  a,  759,  t.  33,  f.  5,  t  34,  f.  21.  1 

Mosasaurus  g;iganteu8...  fide  Holl  Petrfk.  (1830)  84. 
Mosasaurus  Belgicus  Holl  Petrfk.  84.  | 

Mosaaaurns  Camperi  Myr.  {1889)  Pafaeol.   113,  219  —  221;   —  Pia     1 

PaleoDt.  11,  63.  I 

Saaroehampta  Wagl.  Syst.  d.  Amphib,  (1880),  139,  140  Note.  : 

CuviER  setzt  die  Wirbel-Suule  auf  folgende  Weise  zusammen  mit 

dem  Bemerken,  dass  beiden  verschiedenen  Arien  von  Wirbeln  viellfubt    I 

einer  oder  der  andere  zu  wenig  oder  zu  viel  gerechnet ,  dieselben  auci    f 

von  verschieden  grossen  Individuen  entnommen  seyn  könnten. 

Zahl.  lifr 

Schade! I«j3 

Atlas  und  Axis  (liegen  zwischen  den  Unterkiefer-Äslcn, 
ferttogem  daher  die  Wirbel-Saule  nicht)       ...       2 


n  » 


4W 

Zahl.  Längt. 

IUl8-  und  Broft- Wirbel  mU  8  ForUäUen      ....     1 1         O'^Jl 
MitUlrücken- Wirbel  ohne  aotern  ForUali     .     •     .     •       5  0,32 

Lenden-  and  Heiligenbein-Wirbel ,  auch  ohne  Gelenk* 

ForUätze 18  1,20 

Schwanz-Wirbel  ohne  Gabel-Bein 20  1,2Ö 

n  n      mit  angelenklem  Gabel-Bein     ...     26  1»30 

mit  Gabel-Bein  ohne  Queer-Fortsätze     44  1,65 

ohne  alle  Fortsätse  • 7  0,15 

133"  7»82 
Das  Thier  hätte  also  nacä  Cuvier's  Berechnung  über  26'  Länge 
erreicht;  s^in  Kopf  aliein  mass  3'  9";  der  Runopf  mit  dem  Schwänze 
20'  6'',  der  Schwans  allein  über  10',  mithin  nicht  so  viel  als  der  Rumpf 
aliein.  Der  Kopf  halte  davon  fast  Vg  wie  beim  Krokodile ,  (statt  wie 
beim  Monitor  nur  Yjq)  eingenommen.  [Aber  nach  der  GoLDruss'schen 
Rechnung  sind  wahrscheinlich  der  Wirbel  bedeutend  zu  wenige  und  ist 
vielleicht  auch  ihr  Maas  im  Ganzen  zu  klein  angenommen,  beziehungs- 
weise nach  jüngeren  Individuen  ergänzt.]  Ein  einzelner  grosser  Zahn, 
bei  FAUJA8  (L  18,  L  7  abgebildet),  ist 

unten  lang 0,020 

hoch  ohne  Sockel 0,033 

hoch  n^it  Sockel 0,050 

hoch  mit  jungem  Zahn  und  Alverie' darunter     .     0,085 

hohl  ohne  Sockel 0,025 

Vorgefunden  in  der  Tuff-Kreide  des  Peiersberges  bei  Masfricht 
und  zu  Seichemt  2  Stunden  NW.  davon;  auch  in  der  Kreide  von 
Aachen. 

2.  Mosasaurns  g^racilis  Ow. 31ono§r. BriL  Rept.,  Cret  31, 
t.  8,  f.  1—3,  t  9,  f.  1—5. 

?  Maivt.  Süss,  t.  33,  f.  13,  t.  41,  f.  3. 

Mosasaurus  Hofmanni  Mant.  i.  Geolog,  Tramael,  b,  tlly  207 ;  SB» 

Engl,  146,  152  Iparf],  e.  icone,  878. 
Ow.  i.  Dixorv^s  Geol,  a.  Fo§9,  ofTerL  Crei.  DepoHls  of  Sussex  t.  39. 

Unterkiefer  schlanker ,  die  Zähne  nur  ^/^  so  gross  ? ,  ihre  innere 
Seite  weniger  gewölbt  und  die  äussere  Seite  mitten  gewölbter  und  nicht 
facettirt;  12  in  einer  Reihe;  diese  stehen  entfernter  als  bei  voriger  Art 
und  nehmen  nach  hinten  an  Grosse  ab.  In  weisser  Kreide  von  Lewe$ 
und  Offham  in  Sussex, 


406 

S.  Mosasaarus  Mltchillf. 

Saarian  resemblioi^  theRei^tile  of  Mastrieht  Mmanu.  i.  Cv? . 

Geosaarus  Mitchilli  ob  Kay  ISM,  i.  iliiii.  ÜTM-Y^r*  Ut^  140,  t  3, 

f.  3,  4. 
Ichthyosaarus  Missoarieo  tis  Harl.  i.  PkSUi.  Trmmmei.  IF,  4M, 

Batraehiosaurns  MistonrieDsis  Haku  i.  Awur.  fif#ai.  Soe,  189$, 

Jhmumry  9. 
Moaasaorus  Neovidii  Gf.  i.  Deiittcb.  Nattiif.-yer8.  in  Jf «Im  IMS, S. 

141;  Jb.  1945,  312. 
Mosasaaras  Maximiliani  Gf.  i.  Not,  Act.  Ltop.  XJT/,  r,  173,  t.  6—1, 
f.  1—3  <Jb.  1847,  122) ;  —  ?0w.  i.  Oeoi,  Qmar^j.  1849^  F,  S82,  I.  10,  f.  5 
<Jb.  18M,  250);  ttonogr.  Brii,  er$l.  H$pi.  37—40. 

Man  hat  einen  grossen  Theil  desSeh&dels,  eia  13  V2'  langes  Stuck 
Wirbelsäule  mit  87  Wirbeln ,  einige  kleine  Reste  Ton  Rippen,  Eitre«- 
tftten,  Becken  und  Schulterblatt  [Owen  fügt  hypolhetiicii  einen  Bitre* 
mitäten-Knochen  von  anderem  Fundort  bei].  SchSdel  nur  halb  so  gro» 
als  bei  M.  Hofmanni,  obwohl  alle  Theile  ToUstandig  Terknöcfaert  und  daher 
ausgewachsen  sind,  welchen  Schluss  jedoch  Owen  bei  Reptilien  nicbt 
anerkennt.  •  Die  Zähne  sehr  ungleichseitig ,  beiderseits  fasetttrt,  wenig- 
stens Hirn  Unterkiefer.  Der  Zahn-Rand  des  Unterkiefers  schwächer 
als  bei  M.  Uofmanni,  nach  unten  vorspringend  und  mit  10  (statt  8* 
Zähnen  besetzt;  10  stehen  auch  im  Flügelbeine. 

Ergänzt  würde  der  Schädel 3'  1"  1 

die  Wirbelsäule  mit  ungeßhr  57  Wirbeln     .     .  \  _2r  8" 

das  ganze  Thier  mithin  gemessen  haben       ...     23'  9"  | 

wobei  der  Schädel  nur  ^  /,  2  des  Ganzen,  wie  bei  Monitor  ausmachen  würde.    | 

In  obrer  Kreide  (sog.  Grünsande)  des  Monmouth-Countiß  in  Ner-    | 

Jersey;  zwischen  Fort  Lookout  und  Fort  Pierre  bei*m  Big-Beni    ' 

am  obren  Missouri,  u.  i.  a.  Theilen  Nord- Amerikas,  1 

4.  Mosasaurus  Dekayi  Leth.  o,  760  (/89d). 

Mosasaarus  Dekay  18301,  Ann,  New-York  Ell,  135,  t.  3,  f.  1,  2. 

Der  bekannte  eine  Zahn  ist  auf  beiden  Seilen-Flächen ,  wie  bei  I 
voriger  Art,  noch  in  mehre  Fazetten  getheilt;  auf  der  innem  Seite  noch  | 
gewölbter  und  im  Ganzen  noch  grösser  als  bei  M.  Hofmanni,  nämlich  1 
V'OB,  mit  dem  Sockel  2"06  und  mit  dem  Unterkiefer  4''i0£tt^f.  hoch. 

Sollte  aber  die  vorige  Art  die  Grösse  der  gegenwärtigen  erreichen.  ' 
so  würde  der  Grund  zur  Trennung  beider  wegfallen.  | 

In  Kreide  der  Moiwiouth  Couniy  in  New^Jersey. 

5.  Hoaaaaarua  Dixoni  Ow.  Monogr.  43  ist  uns  unbekannt 


407 
Leiodan  Ow.  1840. 

(IMMiüfr.  1,  taiy  1/,  1. 1^  f.  I,  S;  S<  Uffporl.  MrU.  tt^pi.  1S41j  144.) 

Man  hat  nur  einigt  Zihne  mit  Unterkiefer-StQcken ,  irorauf  sie 

aitf  en.    Mosaiaiiras  ganz  nahe  atebend  nntencheidet  aicb  diese  Sippe 

durch  dichter  stehende  schärfere  nreiflcbneidige  Zahne,  deren  beiden 

Seiten  gewölbt  und  einander  fast  gani  gleich  und  nicht  ftcettirt  sind ; 

auch  die  SpiUe  ist  schirfer ;  die  Scluieiden  erscheinen  unter  der  Lupe 

fein  gexihnelt,  die  Krone  etwas  gebogen ,  die  Basis  in  eine  diciLe  dreh* 

runde  Wuriel  ausgedehnt ,  welche  auf  einem  kunen  abgestutzt  kegel* 

förmigen  Fortsatz  des  Zahn-Randes  der  Kinnlade  angewachsen  ist  [= 

Aerodont;  —  Owen  erklärt,  wie  man  siefit,  die  Natur  des  Zahn-Sockels 

anders  als  Cu?1br  und  Goldfuss,  Tgl.  S.  40  i — 402]. 

Die  gleichseilige  Form  jener  Zähne  entspricht  Geosauru«  sowohl  al«  den 
Plerfgoid>Zihnea  des  Mosasanrus ,  fOr  welche  sie  anfangs  leicht  gehalten 
werden  konnten,  bis  man  erkannte,  daaa  der  Alveolar-Rand  des  Knochena, 
worauf  aie  atehen,  etwas  konkav  atatt  konvex  ist,  wieerbeimPterygoid-Beia 
seyn  möaale,  und  daaa  die  wagrechte  Fläche  ausserhalb  der  Zahn- Reihe ,  auf 
welcher  die  Eraats-ZUihne  des  Pterygoid-Beinea  zum  Vorachein  kommen  (s.  o. 
S.  400 oben,  401,  Z,  2  v.u.),  an  dem  fossilen  Knochen  gar  nicht  vorhanden  ist. 

Leiodon  aneepa.  Tf.  XXX^I^  Fg.  7 a b c  (n.  Ow.% 

Reptile  or  Sauroid  Fish  Mäht.  WmUers of  Ge^Ofy  188$,  i,  330. 

Leiodon  aneepa  Ow.  1840  Od9mio$r,  /,  261,  1/,  t.  72,  f.  1,  2;  2< 
Asforf  Brii.  Rept  i.  Brii.  Assoe,  184i^  144,  190 ;  i.  Duon's  Qeol,  ;  FoM9, 
ofihe  Tarftary  a.  Crei,  Defo»,  of Süssem  1 17»  f.  10-^12;  i.  Mtmogr.  Brii, 
Crei.  Repi.  41,  t  Oa;  —  Pubfiino.  i.  Jb.  IM9>  152,  2a3. 

Moaaaanrua  atenodon  Charlbsw.  i^Lond,  Geol,  Joum.  1846^  tl,  23, 
t  4-6 ;  i.  r/aafjl.  i84S ,  JT///,  434  >  Jb.  IM8,  767. 

Auf  einer  7"  langen  Alveolar-Linie  des  Unterkiefers  stehen  5  Zäbne, 
aum  Tbeil  noch  mit  Höhlen  im  Innern,  die  durch  Infiltration  von  Kiesel* 
Masse  ausgefOUt  sind. 

Vorkommen  in  weisser  Kreide  Ton  Su8$ex  zwischen  Brightcm 
und  Lewes  und  an  der  Narfolher  Seite  der  Themse  in  Essex. 

MacroMiirtu  Ow.  1849. 

(LoaiL  Geol.  ffaarf.  Joam.  1849^  F,  381,  t.  li,  f.  1—6;  >  Jb.  18S0j  256.) 
Einige  procöle  Wirbel,  welche  im  Grade  von  Vertiefung  und  Wöl- 
bung ihrer  Geienkfläcben  am  meisten  dem  Mosasaurus  entsprechen, 
jedoch  länger,  schlanker  und  mit  einem  anchyloaiften  Hämal-Bogen,  wie 
die  Schwanz-Wirbel  genannter  Sippe  versehen  sind,  obschon  der  Mangel 
der  Hypapopbysen  und  Himapophysen  an  der  Unterseite  des  Köipers, 


4418 

aus  dessen  Nebenseite  jedoch  eia  grosser  QueerforisaU  (?  Parapophjse] 
entspringt,  den  Beweis  liefert,  dass  es  keine  Schwana-lYirbel ,  —  wie 
auch  die  Vergleicbung  ferner  zeigt,  dass  es  weder  Hals-  noch  Abdomi- 
nal-Wirbel  dieser  Sippe  waren.  Während  diese  Wirbel  also  jedenfalls 
in  die  Verwandtschaft  von  Mosasaurus  fallen ,  in  Grösse  und  Propor- 
tionen aber  generisch  verschieden  sind,  könnten  sie  etwa  als  Hals-  oder 
fordere  Abdominal-Wirbcl  zu  Leiodon  gehören,  was  aber  nicht  zurGe- 
WJMiieit  zu  bringen  ist,  bevor  man  nicht  Wirbel  mit  dessen  Zähnen,  oder 
Zihne  mit  diesen  Wirbeln  zusammenßndet. 

Der  Zeichnung  zufolge  hat  ein  Wirbel  -  Körper  dieser  Art  (M. 
laevis  Ow.  /.  c.  383)  3 ''0''' Par.  Länge  hinten,  IM 0''  Höhe  und 
2"10  Breite  (bei  Hinzurechnung  dcrBasen  der  abgebrochenen  Fortsätze^, 
und  die  beiden  Gclenkflächen  sind  i'9'*  breit,  die  hintere  gewölbte  ift 
l'll''  hoch,  die  vordere  konkave  ist  höher;  wie  der  ganze  Wirbel 
nach  vorn  hin  stärker  (ein  anderer  hat  2''9'"  Länge  und  hinten  1'7" 
Höhe ;  oben  schmäler ;  vorn*  ist  er  höher. 

In  obrer  Kreide  ^sog.  Grünsand-Formation)  Neu^Jersey's, 

IV,  n^  C,  b.     Nexipodes   (Thi.  i,  63;  iir,  loi;  iv,  443;. 

Ausser  mehr  und  weniger  ansehnlichen  und  zur  BesUromong  wohl 
geeigneten  Resten  von  wenigstens  3  Plesiosaurus-  und  1  Ichthjosaunis- 
Arten  findet  sich  noch  eine  unsichere  Sippe : 

?  DJeustosannis  Rasp.  1843. 

Ein  Skelett  in  vollständiger  Ordnung,  jedoch  ohne  Schädel ,  nicht 
versteinert,  und  die  Knochen  grosscntheils  nur  in  Abdrucken  erhalten. 
Gesammtlänge  =  5°*55,  und  ohne  den  vom  Wasser  zerstörten  Schädel 
=  4™i5,  so  dass  1™10  auf  diesen  kommen.  Die  Wirbel  haben  oben 
einen  sehr  starken  Dornen-Fortsatz  und  unten  eine  starKe  dachartii^e 
Kante,  wie  die  der  Fische.  Die  llinterfusse  sindSchwimnärüsse  mit  Krallen 
wie  bei  den  Krokodilen ;  die  vorderen  scheinen  Flossen  aus  vieleckigen 
Knochen-Täfelchen  wie  bei  den  Ichthyosauren  gewesen  zu  seyn  [was 
indessen  nicht  zu  glauben  ist  —  ohne  zu  sehen].  Das  Thier  vrar  gebaut 
den  Wogen  des  Meeres  zu  trotzen ,  und  mag  dessen  Ufer  und  Buchten 
bewohnt  haben. 

Neustosaurus  Gigondarum  E.  Rabpail  i.  Vlnstit,  1849,  X,  384 >Jb 
1849,  238. 

In  einem    schieferigen   Mergel  •  Gestein ,    welches    der   Kreid:- 


40f 

Periode  und  insbesondere  dem  Neooo Aicli  ingeUreb  fÖD ,  in  den  Ber^ 
gen  Ton  Oigondoi  in  Frankreich. 

IV,  if,  C;  c.  Pachypodeg,  Diaosauria  (thi.  i,  e4  •,  in,  i  lo ;  i v,  496). 

ijftianodan  Court. 

(Thl.lV,50S.) 

Wir  kommen  hier  auf  das  schon  TU*  IV,  S.  508  erwähnte  ia| 
Kentish  Rag  zu  Maidstone  gefundene  Skelett  xuruck ,  welche  Schicht 
wenige  Klafter  hoch  über  der  Wealden-Pormation  liegt,  nur  um  zu  be- 
merken, dass  R«  Owen  jeUl  dessen  ausCulirliehe  Beschreibung  im  Mo- 
nograph  ofthe  Brilish  Cretaceaue  Fossils  p.  105 — 118,  t.  33-« 
37  geliefert  und  somit  auch  neulich  das  Vorkommen  dieser  Art  in  zwei 
Ronnationen  bestätigt,  jedoch  ungeachtet  der  Vollständigkeit  des  Slielettes 
das  letzte  als  eine  Ablagerung  auf  sekundärer  Lagerstätte  (S.  1 9)  erklärt  bat. 

IT,  n,  C,  d.    Fteropodes    (Tbl.  i,  64 ;  iv,  480-496). 

Pterodaetphis  Cuv.  1809. 

(Tbl.  IV,  490.) 

Es  hat  sich  seit  Bearbeitung  des  vorigen  Theiles  ergeben,  dass  die 
Pteropoden  in  Form  ächter  Pterodactyle  ihre  höchste  Entwickelung 
wenigstens  in  Ansehung  der  Grösse  nicht  schon  in  Lias-  und  Iura« 
Bildungen,  sondern  erst  in  der  weissen  Kreide  fm  Kinl)  erreicht  haben, 
wo  Pt.  Cnvieri  BowB.,  nach  den  Propoitionen  des  ihm  zunächst  ver- 
wandten Pt.  longirostris  ergänzt,  einen  S8"  langen  Schädel,  Pt.  gigan* 
teas  BowB.  (Pt  conirostris  Ow.  i.  DixoH)  nach  leinem  nächsten  Ver- 
wandten Pt.  crassirostris  wieder  hergesiellt  einen  7*' — 9''  langen 
Schädel ,  und  endlich  Pt.  compressirostris  0 w.  ebenfalls  nach 
Pt  longirostris  bemessen,  dem  er  noch  nähet  als  die  erste  Art  verwatidi 
Ist,  einen  W — 16"  langen  Schädel  gehabt  haben  mössen.  Die  Lan^ 
Knochen  lassen  unter  Zugrundlegung  desselben  Maasstabes  die  Breite 
dieser  letzten  Art  bei  ausgespannten  FlQgeln  (1'  f&r  die  Brust  und  7' 
für  jeden  FlOgel)  itif  15'  und  die  der  ersten  Spezies  auf  mindestens  18' 
berechnen,  ein  Maass,  welches  das  der  gMssten  Albatrosse^  übertrifft. 

BowEABAifK  i.  Qeoi,  0iMrf.  Jaum,  1840 ^  Febr.;  i.  Proceed,  Zool,  89c* 
1851,  Jan.  14 ;  —  R.  Owbiv  i.  Dixon's  Oeoto^if  m.  Fossils  of  ihe  Teri, 
a.  Crsiae,  Formai.  of  Sussex,  p.  401,  t.  30  >  Xomogr.  of  the  BriL  Crs- 
tae.  RsfÜl.  1861  i  p.  80-104,  t.  24,  S7,  28,  30,  31,  32. 


ift ;  wir  Onden  keine  Spar  rnebr  da? on. 

Pntemys  Ow.  1861. 

„Brastbein  ausgebreitet,  durch  Gompbose  mi 
nden,  die  Nähte  des  Uyo-  und  des  Hypo-Stemalbe 
„an  den  Selten  des  Brustbeines  durch  Panser-Lu 
Es  ist  ein  Zuräckbleiben  in  dem  Fötal-Zustande 
weichung  zu  den  positiven  Eigenthümlichkciten  yc 
dritte  Rand-Platte  des  Rücken-Panzers  scheint  e 
der  der  See-Schildliröten  zu  haben  [liegt  aber  i 
werfen  und  wird  von  0.  nicht  deutlich  genug  beschr 

Einzige  Art  in  oberer  Kreide  (sog.  Grönsani 
Kent. 
Protemys  serrata.  Tf.  XXX: 

Protemjs  s  er  rata  Ow.Maiutfr,Brii.  Crei,  Repii 
Der  grösste  Theil  dos  Rücken«  und  ein  klei 
Panzers  sind  erhalten.  Erster  ist  eirund,  1'1> 
seiner  Lange  mit  9'^  am  breitesten,  missig  gewölbt 
Platten  der  hinteren  Hälfte  etwas  aufwärts  gebogei 
die  Nacken-Platte  ch  ist  3"9'"  in  die  Queere  lang, 
hinten  breit,  vorn  breit  aber  seicht  ausgerandet ;  si 
das  Randes  der  ersten  Wirbel-  Schuppe  (vi)  3'^'  I 
Vorderrande,  davor  die  der  kleinen  10'''  breiten 


411 


CP)twiifhtfw  ODKIppwptott«.  Wltfcetohtlwi ißjjfJnMfktiin  (pl).  Rmndplattea  (m]^ 


ml 


•    • 


pii 


pii 


.  .  .  plS 

.  •  •  .  pl3 

.  •  .  pl4 

.  •  .  pl6 

.  .  .  plO 

io9    .     .  ,  .  — . 

mlO 


.  tS  . 


■18 


pspi 
Hypotternal- 
Beine         4r 


•    • 


.    pl8    .    . 


•  9    . 


mll 


m3 
m4 

mO 
»7 
b8 

—     .     .    .     .    iii9 

mlO 
mll 


plS  .  . 

pl3  •  . 

pl4  .  . 

pl6  .  • 

plO  •  • 


•     •     •     • 


•  10 

'    Steistplatte  py 
(ps  der  Abbfldong;  bezeicbDet  das  Hypoitenial-BeiD ,  bi  daa  Hyoaternat- 
BeiD)  TV  die  Wirbel- QDd  cc  die  Rippen -Scbappen,  die  beig^aetxtenZifemibre 
NfpMDem.) 

Von  Wirbel-Platten  sind  nar  drei  erbalten,  die  2.,  9.  und  10.; 
alle  sind  ungekielt;  die  2.  ist  1"5"'  lang,  nur  6'^'  breit  und  hinten 
stark  ausgerandet;  die  9.  ist  dreieckig,  mit  vorw&rts  gekehrter  Spitze, 
1''7'''  breit  und  1''  lang;  die  10.  ist  queer  sechseckig,  l'MO"'  lang  und 
unmittelbar  mit  der  quadratischen  und  hinten  tief  ausgeschnittenen  Steiss- 
Platte  von  1''5'"  Länge  und  P'S'"  Breite  verbunden.  Die  1.— 8.  Rip- 
pen-Platten sind  theils  einfach  und  meist  doppelt  vorhanden ;  die  1. 
veriilndet  sich  vom  mit  der  Nacken-Platte  und  ersten  Rand-Platte  und 
ist  2''8'"  lang  so  mit  der  darunter  liegenden  Rippe  verwachsen ,  dass 
das  spitze  gestreifte  Ende  dieser  letzten  noch  ^/2"  weit  (rechls)  gegen 
die  3.  Rand-Platte  vorspringt ;  sie  trägt  den  dreistrahligen  Eindruck  der 
Naht  zwischen  der  !•  und  2.  Wirbel-  (vl,v2)  und  der  1.  Rippen- 
Schuppe.  Die  2.  Rpl.  pl  2  (links)  ist  3''2'''  lang,  Vi'"  breit  und  zeigt 
den  Sstrahligen  Naht-Eindruck  swischen  der  2.  Wsch.  (v  2)  und  der  1. 
und  2.  Rsch.  (c  1,  c2);  rechts  ist  diese  Platte  zertrümmert,  und  die  4.^ 
Rpl.  (m  4)  so  über  ihr  Ende  geschoben,  dass  die  gestreifte  Rippen-Spitze, 
welche  von  innen  und  oben  in  diese  Rpl.  eingefügt  gewesen,  nun  aussen 
unter  derselben  hervorsteht..  Die  3.  und  4.  Rpl.  (pl  3,  pl  4)  sind  am 
innem  Rande  gerade,  die  hintere  Ecke  ist  abgestutzt,  die  Spitze  der  mit 
ihnen  verwachsenen  Rippe  ragt  aussen  ungefähr  7'"  weit  hervor.  Von 
der  5.  und  6.  Rpl.  (pl  5,  pl  6)  rechts  smd  die  äussern  Theile  erhalten 
und  endigen  zwischen  der  7.  und  8.  und  zwischen  der  8.  und  9.  Rpl., 
und  überdiess  scheinen  beide  Platten  des  8.  Paares  mit  ihrem  Binnen* 
ende  auf  der  Mittellinie  des  Rücken -Panzers  vor  der  9.  Wirt>el  Platte 
gan^  oder  docb  nahezu  zusammengereicht  zu  haben  wie  bei  der  fossilen 


411 

Imyi  laevto*.    Ein  nittiel'lhell  das  Rfiekan-PtiiMn  fehlt  inid  ■«! 

den  Bauch-Panier  ?od  pben  sehen :  die  Platte  nämlich ,  welche  Owrm 
Hyposternal-Bein  nennt  (ps  ps).  Das  linke  Hyostemal^Bein  (hs )  dagegen  ist 
Ton  seiner  Stelle  genickt  und  mit  seiner  Unterseite  nach  oben  gewendet, 
aber  nur  im  Abdruck  turückgeblieben,  welcher  demnach  wieder  der 
Ober-  oder  Innen -Seite  angehört,  w&hrend  der  diesem  Abdruck  ent- 
ipreehende  Knochen  (?on  oben)  bei  b  besonders  dargestellt  ist ,  aber  in 
aekrtMRStümmätCem  Zustande.  Es  ist  dieser  winkelig  gebogene  TheO, 
welcher  in  seiner  Erstreckung  auf-  und  vor-wärts  den  Brust-  mit  dem 
Rficken-Panxer  verbindet  und  hauptsichlich  die  Verwandtschafl  mit  den 
,  Smydiden  bewelseL  Sein  Binnenrand  ist  nicht  gerade,  sondern  in 
ier  hintern  Hälfte  konkav,  so  da ss  hier  eine  bleibende 
LAeke  in  der  Mitte  des  Brust-Schildes  entstehen  musi, 
and  der  Hinterrand  ist  konvex  gebogen,  so  da  SS  er  nicht 
in  seiner  ganzen  Breite  mit  dem  entsprechenden  Vor- 
der ran  de  des  Hyposternal-Bein  es  verbunden  gewesen 
aeynkann.  Die  Rand-Platten  sind  zum  Theil  venvorfen«  Die  10. 
ud  li.  hat  jede  einen  lahnartigen  Ausschnitt  an  ihrem  Hinterrande 
(daher  der  Ar^Name)* 


*  Über  diese  Art  der  Panxcr-Bildong  vgl.  v.  Mbyer  i.  Jb.  ISSI,  70. 


Verbesttenuigen. 


IV.  The  1 1. 

Ptctea  lan^lloims  )  tlail  S.  213  und  259  aofouiieluiiea  fiberavhen    wordea  und  in 
Opit   cardittoidet  j  V.  Theile,  S.  27«^  and  S.  299  beschrieben. 

8.  307,  Z.  10  V.  o.  tUtt  .RnpelleatU«  lle«  .Rnpelleate-, 
8.  530,  Z.  6  V.  n.  ttatt  »z*  litt  .d". 
8.  630,  Z.  2  V.  n.  ttatt  .a«  üet  .g". 

8.  531,  Z.  1  V.  o.  ttatt  .OaumeBbeia*  Uta  «Uanmenloeli*'. 
8.  SSI,  Z.  a  V.  o.  ttatt  »x*  Uct  .d". 

8.  556  muum  wIn  der  In  Tbl.  V,  S.  393  ■achtrSgUch  betchriebeaen  Knochen  in  erwäbaet 
gewaten. 

y.    Theil. 
8.  299,  ZeUeST.  u.  tUft  .Laaar  kl "  Ilea  .LaMarekl*. 


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Stanford  Uiiiversity  Libraries 
Stanford,  California 


I  Retnni  thli  book  ob  or  betöre  dstc  dn«.